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Was wäre wenn...

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Vorsicht! Kleine Kopfgeld-Spoiler-Warnung ;)
Alle, die die aktuellen Manga Kapitel noch nicht kennen, nicht wundern warum Luffy ein anderes Kopfgeld hat. Es spielt ja nach Dressrosa^^
Ansonsten viel Spaß beim lesen. Nächster Teil ist in Arbeit ;D Komplett anzeigen

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Prolog

Verzweiflung.
 

Überall. Egal in welche Richtung sie sah. Sie weinten und schrien.

Ihr ganzer Körper zitterte wie verrückt. Sie sollte tot sein. In diesem Moment sollte sie dort nicht mehr stehen und sich umblicken können. Das Atmen viel ihr schwer und ihr Blick trübte sich ein. Totale Stille um sie herum, obwohl sie noch immer sah wie sie schrien.

Wie mechanisch wandte sie ihren Blick umher, sah in die von Trauer verzehrten Gesichter der Umstehenden. Wie sie die Fäuste ballten und sich die immer wieder aufkommen Tränen wegwischten.

Dann bewegte sich etwas im Augenwinkel. Sie sah wie seine Lippen Worte bildeten, doch hörte sie noch immer nichts. Er hob den rechten Arm, der bereits wieder nur aus Magma bestand und setzte erneut zum Schlag an. Doch diesmal galt es nicht ihr. Sie war bereits zurückgetreten als er sie gerettet hatte. Jetzt galt es ihm. Ihm und seinem jüngeren Bruder. Ihrer Familie.

Ihr Körper versteifte sich. Es nahm ihr die Luft zum atmen. Sollte es jetzt wirklich passieren? Während sie noch am Leben war, sollten sie nun sterben? Wie in Zeitlupe spielte sich alles vor ihren Augen ab. Die Magmafaust senkte sich immer weiter. Ihre Augen weiteten sich. Das durfte nicht passieren!
 

‚NEIN!‘
 

Im nächsten Moment war die Stille verschwunden. Die Realität schien sie wieder zu haben. Doch noch immer war sie starr und blickte nur auf das Geschehen vor ihr. Es war Jinbe der dort stand und Akainus Schlag abwehrte.

„Hör auf meine Zeit zu verschwenden, Jinbe. Du als einer der 7 Samurai solltest meine Stärke kennen.“

„Selbst wenn ich mein Leben dabei verliere. Ich werde dich aufhalten solange ich kann.“

Plötzlich schienen sich die Ereignisse zu überschlagen. Vista und Marco, die Jinbe zur Hilfe eilten. Luffy, der hilflos um sich brüllte, da er seinen sterbenden Bruder im Arm hielt. Keiner konnte helfen. Es war zu spät…

War es ihre Schuld? Ihr wurde schlecht. Natürlich war es ihre Schuld. Sie konnte den Anblick vor ihr kaum ertragen. Sie sollte zu ihnen gehen. Aber wozu? Was konnte sie tun? Sie war nichts.

Wieder begann es zu flimmern. Schwach erkannte sie wie Ace zu Boden fiel. Wie Luffy geschockt auf ihn hinab sah. Wie alle seinen Namen schrien.
 

Ace war tot.
 

Diese drei Worte halten ihr laut durch den Kopf. Sie hielt sich die Ohren zu und schüttelte sich.

„Nein. Nein. NEIN!“, schrie sie im gleichen Moment und sackte schluchzend zusammen. Schwere Tränen kullerten ihre Wangen hinunter. Es war aus. Sie konnten ihn nicht retten. Warum nur?

Doch viel Zeit darüber nachzudenken, blieb ihr nicht. Sie wurde am Arm gepackt und wieder auf die Beine gezogen. „Mach jetzt nicht schlapp, Schwester.“ Marco, Kommandant der 1. Division der Whitebeard-Piraten, hatte noch immer ihren Arm fest umklammert und sah ihr direkt in die Augen. „Wenn du jetzt aufgibst, war alles umsonst.“

Und er hatte Recht. Sie musste sich zusammen nehmen. Wenn nicht für sich, dann für ihn. Sie sah sich um. Ace lag noch immer dort.

Regungslos.

Doch wo war Luffy hin? War sie solange in ihrer Gedankenwelt versunken gewesen? Ihr kamen es nur wie wenige Sekunden vor.

„Wo…“, verunsichert sah sie sich um.

„Ich hab ihn Jinbe überlassen. Er wird ihn von hier wegbringen. Du solltest auch zusehen, dass du verschwindest.“

„Was ist mit…“, noch bevor sie ihre Frage beenden konnte, erblickte sie bereits die breite Kluft, welche die Marine und die Piraten voneinander trennte. Doch nicht nur die Marine sondern auch Whitebeard konnte sie auf der anderen Seite erkennen.

„Vater hat das erledigt. Und jetzt…“ Sie hörte ihn knurren. Akisa schluckte schwer. Auch Whitebeard hatte ganz schön einstecken müssen. Doch er tat es für seine Familie.

„Geh jetzt, zurück zu den Schiffen.“

„Okay“, nickte Akisa nur leise. Sie warf noch einen letzten Blick auf einen der größten Piratenkapitäne, bevor sie sich abwandte.
 

Whitebeard
 

Der Mann, der sie ohne zu zögern bei sich aufgenommen hatte, nachdem Bartholomäus Bär sie von ihren Freunden getrennt hatte.
 

Whitebeard
 

Der Mann, den über 1.000 Menschen als ihren Vater ansahen.
 

Whitebeard
 

Der Mann, den Ace über alles respektierte.
 

Da waren sie wieder, die großen Tränen, die ihr unaufhörlich die Sicht versperrten. Schwer schniefte sie. Mochte sie den alten Mann doch sehr und konnte das Leid, dass diesen Tag prägte, schon kaum noch ertragen. Doch sie musste durchhalten.

Für Luffy.

Sie musste zu ihm. Ihm beistehen. Ihn stützen.

Sie stoppte abrupt als ein lautes Krachen von hinten erklang und der Boden leicht bebte. Sie wandte sich zurück und sah den Riesen in Gefängniskleidung. Sie konnte ihn nicht zuordnen, doch sie spürte, dass es nichts Gutes heißen konnte. Und damit behielt sie Recht.
 

Blackbeard.

Das musste er sein.

Der Mann, der einen seiner Mitstreiter ermordet hatte.

Der Mann, den Ace die ganze Zeit gesucht hatte.

Und schlussendlich auch der Mann, der Ace ausgeliefert hatte, um zum Samurai aufzusteigen.
 

Als sie Whitebeard zornig Teach knurren hörte, wusste sie, dass sie richtig lag. Der Kampf zwischen diesen Beiden nahm jedoch ein zu schnelles Ende. Der alte Mann hatte in diesem Krieg bereits zu viel einstecken müssen. Als dann Blackbeards komplette Crew auf den Käpt’n losging, blieb Akisa die Luft weg.

Endlich hörte das donnernde Kugelgewitter wieder auf, aber Whitebeard war noch nicht am Ende. Er wusste, dass seine Zeit gekommen war, doch ließ er es sich nicht nehmen, eine Welt verändernde Aussage zu tätigen.

Akisas Augen weiteten sich. Auch einige Marineadmiräle, sowie der Flottenadmiral Sengoku, schienen die Luft anzuhalten.
 

Das One Piece existiert!
 

Natürlich hatte Akisa an dessen Existenz geglaubt, war doch ihr Vater ein ehemaliges Mitglied von Gol D. Rogers Crew. Doch hatte ihr Vater nie eine so überzeugende Aussage über das One Piece getätigt, wenn sie ihn gefragt hatte, ob es diesen Schatz wirklich gäbe und ob er wüsste, was es ist.

Doch wenn Edward Newgate – einer der sehr lange mit dem Piratenkönig rivalisierte und als einziger stark genug war, ihm die Stirn zu bieten – sagte, dass es existiert... Worte eines sterbenden Mannes, die wahrer nicht sein konnten.
 

Nach Whitebeards Tod setzte sich nun auch die Familie in Bewegung. Es wurde Zeit, dass sie dem Willen ihres Vaters folgten und den Ort des Geschehens verließen. Zu viel hatten sie nun schon verloren. Auch Akisa atmete noch einmal tief durch, schluckte die Tränen hinunter, die sich beim Anblick des toten, jedoch noch immer aufrecht stehenden Piratenkaisers wieder ihren Weg ins Freie suchten und rannte los.

Weg! So schnell wie möglich! Zu den Schiffen! Zu Luffy!

Doch das schien schwieriger zu werden als sie erwartet hatte. Als sie bei den Schiffen ankam, warteten zwei Admiräle der Marine. Aokiji schien relativ friedlich, zumindest machte er keine Anstalten jemanden direkt anzugreifen. Er hatte lediglich einen großen Teil des Wassers eingefroren, wodurch eine Flucht unmöglich schien. Jedoch war der andere Akainu, der einfach nicht wusste, wann Schluss war. Akisa erkannte, dass Jinbe nun auch sehr schwer verletzt war, doch noch immer beschützte er ohne Kompromisse ihren Käpt’n. Der Anblick der Beiden ließ sie zusammenfahren. Konnten sie das überhaupt überleben? Mit jedem Schritt den der Admiral Jinbe und Luffy näher kam, begann ihr Körper mehr und mehr zu zittern.

Jemand musste etwas tun!

Und Hilfe war nicht fern. Akisa staunte nicht schlecht als sie erkannte wer dort gerade ihre Freunde von der Eisscholle gefegt hatte und wer sie dann auffing und in Sicherheit bringen sollte. Die ehemaligen Feinde Sir Crocodile und Buggy der Clown unterstützten sie im Kampf, auch wenn es Buggy scheinbar eher zufällig getroffen hatte. Kaum waren sie außer Reichweite, hatte Whitebeards Crew Akainu schon erreicht. Jeder einzelne stand hinter Luffy, so wie es ihr Vater getan hatte. So wie es Ace getan hatte. Sie würden nicht zulassen, dass er Luffy bekam.

Erleichtert atmete Akisa aus.

Erleichterung… Ihr kam es vor, als hätte sie dieses Gefühl seit Jahren nicht mehr gehabt. Zu schwer lasteten die Geschehnisse der letzten Zeit auf ihr. Doch das Gefühl verzog sich schnell wieder und machte leichter Panik platz. Wie sollte es jetzt weitergehen? Das Wasser war zugefroren. Sie kamen nicht weg. Aber Jinbe und Luffy brauchten dringend ärztliche Versorgung. Doch als im nächsten Moment ein gelbes U-Boot aus dem Eis auftauchte und ein bekanntes Gesicht an Deck rannte, verflogen diese Sorgen reichlich schnell wieder.

„Trafalgar Law. Ein Glück.“ Ein leichtes Lächeln legte sich über Akisas Lippen. Er war Arzt. Er konnte ihnen helfen und sie schnell von hier wegbringen. Das war das Einzige, das ihr in diesem Moment wichtig war. Ihr war egal, was mit ihr passierte. Hauptsache man würde ihn in Sicherheit bringen und versorgen. Sie faltete die Hände vor ihrer Brust, schloss die Augen und atmete tief durch. Für einen kurzen Moment konnte sie das Kriegsgeschrei um sie herum ausblenden und sie tat das Einzige, was sie in diesem Moment tun konnte.
 

Beten.
 

Im nächsten Moment krachte es laut. Als sie ihre Augen wieder öffnete, sah sie riesige Wellen, die die Kriegsschiffe der Marine unter sich begruben. Es wurde immer lauter um sie herum. Überall fielen Schüsse und sie hörte die Vizeadmiräle rufen: „Streckt alle Piraten nieder! Lasst sie die Gerechtigkeit spüren! Wir zeigen ihnen was Gerechtigkeit ist!“

Doch hatte das, was sich dort vor Akisas Augen abspielte, schon lange nichts mehr mit Gerechtigkeit zu tun. Es war zu einem inhaltslosen Abschlachten ausgeartet. So viele mussten sinnlos ihr Leben lassen, nur weil die Marine ihre Macht präsentieren wollte. Warum taten sie das? Sie hatten bereits gewonnen. Doch das schien alles nicht auszureichen. Sie wollten vor den Augen der Welt zeigen, dass sie sich nichts gefallen ließen und keinem Piraten auch nur ein Fünkchen erbarmen gaben. Mit Whitebeards Tod endete eine Ära und nun sollte die Ära der Marine beginnen.

Es war schrecklich. Egal wo Akisa hinsah. Das Kämpfen und Morden endete einfach nicht. Dies sollte wohl der schwärzeste Tag der Marine werden, denn sie verwechselten Hass, Angst und Gewalt mit Gerechtigkeit. Es war genug. Es war Zeit etwas zu tun. Etwas, dass Akisa wahrscheinlich das Leben kosten würde, aber wenn sie weiter nur untätig dastand und zusah… Das könnte sie es sich niemals verzeihen.

Sie kletterte die Steinwand hinunter und landete ziemlich unsanft mit ihrem Hintern auf dem gefrorenen Wasser. Schnell rappelte sie sich auf und rannte, soweit es auf dem glatten Untergrund möglich war, Richtung Whitebeard-Piraten und damit auch Richtung Admiral Akainu, der schon längst sein Gehirn ausgeschaltet haben musste, so wie er herumwütete.

Gerade wollte er wieder loslegen und die Piraten erneut attackieren, da sprang sie einfach mit weit ausgestreckten Armen davor und schien ihn damit komplett aus der Fassung gebracht zu haben.

„STOP!“, schrie sie so laut, dass sie sich fast vor sich selbst erschrocken hätte. „Es reicht! Was soll das alles? Ihr verschwendet Leben! Leben von Menschen mit Familien! Von Menschen mit Träumen! Ihr habt doch alles erreicht, was ihr wolltet! Doch statt dieses sinnlose Kämpfen endlich zu beenden, schlachtet ihr euch hier gegenseitig ab! Das ist krank! Findet ihr das gerecht? Ist das eure Gerechtigkeit? Mit Angst regieren? Das wurde mir anders erzählt! Ich bin vielleicht Piratin, doch hatte ich bisher stets Respekt vor euch! Doch jetzt…“ Langsam sanken ihre Arme wieder nach unten an ihren Körper. Für’s erste war alles ruhig. Keiner bewegte sich. Doch hatte sie von Anfang an im Gesicht des Admirals lesen können, was er dachte. Auch wenn er ihr nicht glaubte, wenn es hier und jetzt enden würde… Sie hatte nicht gelogen. Es war Monkey D. Garp, der ihr beigebracht hatte, für was die Marine stand, für was sie da war. Auch wenn sie damals schon wusste, dass weder Ace, noch Luffy oder sie jemals der Marine beitreten würden, war ihr doch klar, dass das Gleichgewicht ohne diese, der Bevölkerung Sicherheit gebende, Macht nicht mehr gewährleistet wäre. Das System würde zusammenbrechen. Doch das, was sich hier in den letzten Minuten abgespielt hatte, war einfach nur widerwärtig. Sollten das ihre letzten Worte gewesen sein, wäre sie mehr als nur zufrieden damit.

„Du kleine Göre! Was glaubst du mit wem du hier sprichst?! Für deine Dreistigkeiten wirst du bezahlen!“, meinte er mehr als nur verärgert. Der Zorn quoll ihm förmlich aus den Ohren.

„Akisa!“, hörte sie Marco nur schreien, als dich alles scheinbar wieder in Zeitlupe abspielte. Er holte aus. Das Magma tropfte dickflüssig von seinem Arm und schon schnellte er in ihre Richtung. Reflexartig hob sie ihre Arme und hielt sie sich vor ihr Gesicht. Sie kniff die Augen so fest zusammen, dass es wehtat und sie verlor sogleich den Boden unter den Füßen. Sie wartete darauf, dass es endete. Dass sie die heiße Faust des Admirals traf und sie innerlich verbrannte, so wie es bei ihrem Freund der Fall gewesen war. Doch nichts geschah. Sie fiel auch nicht unsanft auf die harte Eisscholle. Sie öffnete langsam die Augen. Das glühende Magma war direkt vor ihr, doch hielt ein Schwert es ab ihr auch nur ein Haar zu krümmen. Ihre Atmung beschleunigte sich wieder. Sie ließ die Arme langsam sinken.

„Gut gesprochen.“

‚Was? Diese Stimme. Nein…das kann nicht sein‘. Langsam wandte Akisa ihren Blick nach oben. Und ihre Sinne hatten sie nicht getäuscht. „Vater?“, fragte sie nur mit sehr dünner Stimme. Ein breites Lächeln legte sich über sein Gesicht.
 

Akainu zog sich zurück. Er war überrascht. Alle waren es. Keiner hatte damit gerechnet in diesem Moment die Red Force zu erblicken und den Roten Shanks vor sich stehen zu haben. Akisa starrte ihn noch immer ungläubig an, während er den Strohhut vom Boden hob und ihn lächelnd betrachtete. Dann sah er wieder zu ihr und löste damit eine unglaubliche Welle in Akisa aus. Sie konnte die Tränen nicht mehr unterdrücken und stürzte sich sogleich in seine Arme. Behutsam setzte er ihr den Hut auf den Kopf und streichelte dann darüber bevor er sich zu ihr hinunter hockte und sie kurz betrachtete. Immer noch heulte sie wie ein Schlosshund, rieb sich mit der rechten Hand die Augen und verlangte sich ein Lächeln ab. Sie hätte so glücklich sein sollen ihren Vater nach so vielen Jahren endlich wiederzusehen. Jedoch war das wahrscheinlich der schlechteste Tag für ein Wiedersehen. Ihr Vater sagte nichts. Seine Hand ruhte einfach nur auf ihrem Arm und er sah ihr tief in die bereits total roten verweinten Augen. Sekundenschnell änderte sich sein Blick jedoch wieder. Er sah nun an seiner Tochter vorbei, stand im nächsten Moment auf und schob sie leicht etwas näher an sich heran.

„Ich bin gekommen, um diesen Krieg zu beenden“, sprach er mit starker Stimme. Er hatte Akainu fest im Blick, welcher ihn nur missbilligend betrachtete. Sekundenlang starrten sie sich nur an bis eine bekannte Stimme sie aus ihrer Tätigkeit drang.

„SHANKS???“

Sie wandten ihren Blick nach oben.

„Buggy?“ Shanks hatte scheinbar nicht damit gerechnet seinen alten Kameraden hier zu treffen. Akisa dagegen war erleichtert zu sehen, dass Jinbe und Luffy nicht mehr bei ihm waren. Er musste sie also zu Law an Bord gebracht haben. Ihr Vater dagegen hatte andere Sorgen.

„Ah! Buggy! Tu mir einen gefallen und bring sie zu Luffy“, meinte er und schob Akisa etwas vor.

„Was? Warum sollte ich das tun? Du spinnst doch! Seh ich aus wie ein Schwertransport?“

„Wie charmant“, meinte Akisa nur auf diese Aussage.

„Außerdem soll mich die Marine nicht sehen!!“, zeterte der Clown weiter, was Akisa doch reichlich stutzen ließ. Stand doch der Admiral immer noch genau hinter ihnen.

„Oh, Entschuldige! Ich hatte eigentlich vor, dir diese Schatzkarte zu geben“, fing der Rote nun an und griff sich dabei unter seinen Mantel.

„Wirklich!?“

„Natürlich, und sie ist sehr selten!“, berichtete Akisas Vater weiter. Dabei sah er sie nur kurz an und Akisa wusste in diesem Moment genau, dass er Buggy nur veralberte. Aber auch der Pirat schien ihm nicht ganz zu glauben. „Als ob...Glaubst du wirklich, ich falle auf so einen billigen Trick rein?“

„Ich verstehe schon. Du willst sie also nicht? Dann werde ich wohl jemand anderen fragen müssen...“

„Warte! Okay! Ich bring sie zu ihm!“

„Oje“, meinte Akisa nur und wurde im nächsten Moment auch schon von ihm hochgehoben. Erschrocken über diese schnelle Entscheidung von Buggy, konnte sie sich nicht mal von ihrem Vater verabschieden. Kurz drehte sie sich nochmal zu ihm, eine Hand immer an ihrem Kopf, damit sie den Hut nicht verlor. Sie erkannte einen sehr stolzen und glücklichen Ausdruck auf dem Gesicht ihres Vaters. Als sie die Red Force passierten, lächelten ihr alle bekannten Gesichter entgegen. Ben, Lou, Yasopp. Sie hatte sich so darauf gefreut, sie alle wiederzusehen. Doch es war der falsche Ort und die falsche Zeit. In der Neuen Welt würden sie sich wiedersehen. Doch dazu musste sie zuerst zurück zu ihrem Käpt'n. Während Buggy sich noch immer beschwerte, waren sie fast am Ende der Eisschollen angekommen. Und sie hatten Glück. Das U-Boot der Heart-Piratenbande war noch in Sichtnähe.

„HEY!!!“, schrie Buggy nun. Er flog einige Meter über das Wasser, während seine Beine auf der Scholle zurückblieben. „Ihr habt was vergessen!!“, rief er und schmiss Akisa im nächsten Moment Richtung U-Boot, wo Law sie glücklicherweise auffing. „Was...?“

„Wie charmant“, wiederholte Akisa nur.

„Käpt'n!!!! Beeil dich!!! Wir müssen endlich abtauchen!“, jammerte Bepo im Hintergrund.

„Okay!“, meinte der Kapitän nur und rannte mit Akisa ins innere des U-Bootes. Dort setzte er sie ab und betrachtete sie eindringlich. Sie hatte sich inzwischen den Strohhut wieder vom Kopf genommen und drückte ihn sich fest an die Brust.

„Bist du verletzt?“, wollte Trafalgar wissen. Akisa schüttelte leicht den Kopf. „Nein...Was...Was ist mit Luffy?“ Gerade eben schien sie noch wie in Trance, da ergriff im nächsten Moment wieder Panik besitz von ihr.

„Ich kümmere mich jetzt um ihn. Bepo! Bring sie in meine Unterkunft.“ Der Bär nickte.

Doch Akisa schüttelte unaufhörlich den Kopf. „Nein! Bring mich zu ihm!“, flehte sie.

„Das ist keine gute Idee. Die Operation wird kein schöner Anblick. Du solltest dich lieber ausruhen.“ Nachdem er diesen Satz beendet hatte, verschwand er auch schon. Akisa wurde von Bepo einfach vor sich her geschoben und, wie von seinem Käpt'n angeordnet, in dessen Raum gebracht. Schnell schloss der Bär die Tür hinter sich und ließ sie allein. Noch immer umklammerte sie den Strohhut.
 

Den Strohhut ihres Vaters. Den Strohhut ihres Freundes.
 

Dieser Tag schien nicht enden zu wollen. Da sie keine andere Wahl hatte, legte sich Akisa auf das Bett. Sie konnte jedoch nicht schlafen sondern starrte nur an die Decke. Einige Male wurde das Schiff noch ziemlich durchgeschüttelt und es bumste laut. Doch dann war da nur noch Stille. Nur ein leichtes Blubbern drang an ihr Ohr.

Jetzt wo es ruhig war, wo sie ganz allein war, da kamen sie wieder. Die schrecklichen Bilder aus Marineford. Sie konnte nicht mehr. Es war zu viel. Sie begann bitterlich zu weinen.
 

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Langsam bewegte sie ihre Lider. Sie musste eingeschlafen sein, obwohl sie dachte, dass sie nie wieder Ruhe finden würde. Wie lange hatte sie geschlafen? Sie wusste es nicht, doch Tageslicht durchflutete bereits den Raum. Sie waren also wieder aufgetaucht. Akisa wollte sich aufsetzten, aber ihr Körper schien schwer wie Blei zu sein. Mühsam zwang sie sich hoch und sah durch das Bullauge hinaus auf das Meer. Die Sonne reizte ihre Augen, die noch vom langen Weinen brannten. Schützend legte sie ihren linken Arm an ihre Stirn und sah traurig auf ihre andere Hand hinunter.

Es schmerzte so sehr. Jede einzelne Erinnerung an das Vergangene. Ob sie jemals wieder glücklich sein könnte? Sie wusste es nicht. Es war, als hätte sie, bis auf Trauer und Schmerz, jedes andere Gefühl bereits verlernt. Nein! Ein Gefühl war da noch…Sorge.

„Luffy…“ Ihr Blick durchstreifte den Raum und blieb an der Tür hängen.

Sie musste zu ihm!

Schwerfällig stand sie vom Bett auf, da bemerkte sie etwas an ihrem Fuß. Es war der wertvolle Strohhut ihres Kapitäns. Er war ihr im Schlaf heruntergefallen. Erschrocken hob sie ihn auf.

Dann ging Akisa zur Tür und hinaus auf den Flur. Es war dunkel in dem U-Boot und ruhig. Sie hatte keine Ahnung wo er war, also lief sie einfach los. Den Gang zurück, den der Bär sie zuvor hinunter geschoben hatte. Dann nach rechts. Dort war Law entlang gegangen. Der Weg musste sie hinführen. Während Akisa vor sich hin trottete, war ihr Kopf völlig leer. Kein einziger Gedanke war mehr zu erhaschen. Sie schien fast apathisch. Doch als sie das Ende des Weges erreichte und den Raum betrat, in dem sie nur ein leises Piepen vernahm, verschwand die Leere aus ihren Augen. Links erkannte sie Jinbe liegen. Er schlief und schien alles gut überstanden zu haben. Doch rechts von ihr standen unzählige Geräte.

Ohne sie würde Luffy nicht überleben. Akisa spürte wie sich ihr Herzschlag mit jedem kleinen Schritt beschleunigte. Sie zitterte. So schwer verletzt hatte sie ihn bisher noch nie gesehen.

„Du bist schon wieder auf den Beinen?“

Sie schreckte zurück und wandte sich sogleich in die Richtung aus der die Stimme kam. „Law…“

„Das Schlimmste hat er hinter sich, aber er braucht noch viel Ruhe. Sein Körper musste ziemlich viel einstecken.“

Akisa antwortete nicht, beobachtete nur die Geräte, an die ihr Freund angeschlossen war. Dann näherte sie sich langsam.

Dieser Anblick. Er schmerzte unheimlich. Wie Stiche... Tausende, direkt in ihr Herz. Zitternd legte sie vorsichtig den Hut auf seiner Brust ab. Das salzige Wasser bildete währenddessen wieder viele kleine Spuren auf ihrer Haut. Das wievielte Mal weinte schon an diesem Tag? Sie wandte sich dem Ende der Liege zu und ließ sich dort nieder. Die Beine fest an ihren Körper gepresst, blickte sie starr zum Boden und weinte leise weiter.

Sie hörte Trafalgar Law seufzen. Dann nur noch Schritte, die sich allmählich entfernten bevor sie gänzlich verstummten. Nur noch das konstante Piepen und das Rauschen des Beatmungsgerätes waren zu hören. Einige Minuten saß sie so da, völlig in sich gekehrt, den Blick starr nach unten. Dann regte sich etwas. Akisa erkannte wie Jinbe sich langsam aufrichtete. Er stöhnte auf und fasste sich an die Brust. Die Stelle, wo zuvor noch ein tiefes Loch in seinem Körper geklafft hatte. Es schien noch sehr zu schmerzen, doch trotzdem richtete er sich weiter auf und stand im nächsten Moment neben seiner Liege. Langsam bewegte er sich in Richtung Luffy. Bei seinem Anblick seufzte er schwer. Die linke Hand noch immer an seiner Brust, wandte er sich Richtung Tür.

Akisa sagte nichts. Sie bewegte sich auch nicht, lediglich ihr Blick folgte ihm. Kurz vor dem Ausgang blieb er stehen. Langsam drehte er sich in ihre Richtung. Er schien sie erst jetzt bemerkt zu haben. Ein leicht überraschter Ausdruck lag auf seinem Gesicht. Eine ganze Weile musterte er sie still, sah ihr direkt in die Augen und Akisa wusste, dass er es sah. Dass er die Schuld erkannte, die auf ihr lastete. Sie wandte ihren Blick wieder zum Boden.. Einen tiefen Seufzer konnte sie nicht unterdrücken. Noch immer spürte sie seinen Blick auf ihr liegen. Überlegte er, was er sagen könnte? Ob er überhaupt etwas sagen sollte? Akisa wusste nicht, ob sie gerade mit jemanden sprechen wollte oder ob sie doch lieber allein wäre. Doch Jinbe nahm ihr diese Entscheidung ab. Stumm verließ er den Raum und ließ sie zurück.

Ihr Kopf sank auf ihre Knie. Immer noch presste sie ihre Beine fest an ihren Körper. Sie schloss die Augen und lauschte den Geräuschen der Maschinen, welche ihren Freund am Leben hielten. Wann würde er aufwachen? Würde er überhaupt wieder aufwachen? Ihr Magen zog sich zusammen. Was sollte sie tun, wenn er sich nicht erholen würde? Zurück zum Archipel gehen um zu ihren Freunden zu gelangen? Nein, das konnte sie nicht

Allmählich wurde ihre Atmung wieder ruhiger und sie döste ein wenig vor sich hin, bis jemand ihre Schulter berührte und sie damit wieder aus der Ruhe holte. „Hey Mädchen. Bist du wach?“, fragte einer von Laws Crewmitgliedern. Leicht verwirrt sah sie sich um. Außer ihm waren noch zwei andere im Raum, welche die Monitore checkten und nach Luffy sahen.

Zwei Wochen waren bereits vergangen und nichts hatte sich verändert. Noch immer war Luffy an die Geräte angeschlossen. Nicht einmal war er aufgewacht. Akisa verbrachte die vollen zwei Wochen dort in diesem einen Raum. Sie aß kaum, schlief wenig. Die Strapazen zeichneten sie immer mehr.

„Der Käpt’n meint, du solltest mal nach draußen gehen und frische Luft schnappen. Es wird noch etwas dauern, bis er wieder aufwacht.“

Es war immer der gleiche Satz. Immer ignorierte sie ihn. Diesmal jedoch nickte Akisa und hievte sich schwerfällig auf die Beine. Kurz sah sie noch einmal zu seiner Liege, dann bewegte sie sich langsam hinaus. Sie kam nur sehr schleppend voran, wodurch es ihr vorkam, als würde sie ewig brauchen das Schiff zu verlassen. Auf dem Deck angekommen, musste sie sich zuerst wieder an die Helligkeit gewöhnen. Als sich das Bild vor ihr wieder aufklarte, erkannte sie, dass sie bereits an einer Insel angelegt hatten. Es war eine kleine Bucht, die zum Wald hin mit Zäunen abgetrennt war. Sie erinnerte sich daran, wie Law ihr erzählt hatte, dass sie hier auf Amazon Lilly darauf warten würden, bis Luffy aufwacht. Hier würden sie sicher sein.

Sie erkannte die restliche Crew dort an Land sowie Law und Jinbe. Die beiden Letzteren hatten sie bereits entdeckt und musterten sie genau. Wieder seufzte sie nur und ging dann vom Schiff, auf die Beiden zu.

„Ich bin froh zu sehen, dass es dir gut geht“, freundlich lächelte Jinbe sie an. Sofort wandte sie den Blick ab. Ihm in die Augen sehen, dass konnte sie nicht wenn er so nett zu ihr war. Sie verdiente diese Nettigkeit einfach nicht. Wortlos ging sie an den Beiden vorbei Richtung rechte Abgrenzung und setzte sich wieder in dieselbe Position, in welcher sie schon im Schiff die letzte Zeit verweilt hatte.
 

Nach einiger Zeit erschienen dann ein paar Mitglieder der Kuja-Piratenbande. Sie hielten sich also wirklich auf der Fraueninsel im Calm Belt auf. Die Frauen brachten Essen und Trinken gemäß Anweisung ihrer geschätzten Anführerin Boa Hancock. Obwohl sie wussten, dass sie mit den Männern nicht sprechen sollte, tat es die ein oder andere doch, was die Männer nur so in Verzücken versetzte. Akisa blendete den ganzen Trubel jedoch vollkommen aus. Sie wollte nichts hören. Nichts sehen. Nichts fühlen…

Sie wurde abermals aus ihrer Trance gerissen, als Jinbe ihr eine Schüssel Suppe vor die Nase hielt. „Hier.“

Ein leichtes Kopfschütteln war ihre Antwort. Doch der Fischmensch beließ es nicht dabei. Er ließ sich neben ihr nieder, die Suppenschüssel weiter in der Hand, schnaufte er einmal tief bevor er zum Sprechen ansetzte. „Ich weiß, dass es schwer ist. Aber du musst etwas zu dir nehmen, auch wenn dein Körper sich weigert. Das Leben birgt leider auch schmerzvolle Dinge in sich. Aber es ist erst vorbei, wenn du aufgibst“, meinte er und hielt ihr die Schüssel noch einmal hin. Doch Akisa zog die Beine nur noch fester an ihren Körper und vergrub ihr Gesicht in ihre Arme. Sie hörte ihn wieder schnaufen. Kurz verharrte sie noch in ihrer Haltung, dann hob sie ihren Kopf wieder ein Stück und sah auf den Rasen. Dort stand die Schale direkt neben ihrem Bein. Als sie ihren Blick weiter schweifen ließ, entdeckte sie den Fischmenschen noch immer neben ihr sitzend. Jetzt bemerkte sie erst, dass vor ihm noch eine Schüssel stand. Es musste seine Schüssel sein, doch sie war noch genauso voll wie ihre.

„Warum isst du denn nichts?“ Ihre Stimme klang heiser und kratzig, leise und dünn. Er wandte sich ihr zu und gab ihr nur einen flüchtigen Blick von oben herab. „Warum isst du nicht?“, war seine Gegenfrage.

„Du hast hart gekämpft und wurdest schwer verletzt. Dein Körper braucht das.“

„Deiner auch.“ Doch auf diese Antwort konnte sie nur leicht den Kopf schütteln.

„Wenn du nicht isst, dann werde ich auch nichts essen.“ Jinbe klang sehr entschlossen. So wie gerade neben ihr saß, die Augen geschlossen…

Ein schwerer Seufzer entglitt ihr. Keinesfalls wollte sie, dass dem Fischmenschen durch sie noch mehr Schaden zugefügt wurde. Und das wäre auf die Dauer wohl der Fall, wenn er nichts essen würde. Also nahm sie die Schüssel und begann langsam zu löffeln.

Jinbe beobachtete alles aus dem Augenwinkel und schien sich im nächsten Moment damit zufrieden zu geben, denn er nahm nun auch seine Schüssel und begann zu essen.
 

Stunden vergingen und nichts passierte. Sie saßen einfach nur am Ufer und starrten auf das ruhige Meer. Jinbe hatte sich inzwischen wieder zu Law begeben. Akisa hatte sich jedoch noch nicht vom Fleck gerührt. Sie wollte nicht reden, auch nicht herum laufen und sich die Insel ansehen. Eigentlich wollte sie nicht mal dort sitzen und das Meer beobachten. Aber was wollte sie? Sie wusste es selbst nicht. Ihr Kopf war leer und schmerzte. Sie ließ sich zurück fallen und sah in den blauen Himmel. Betrachtete die weißen Wolken die vorbeizogen. Stille. Einfach nur Stille…

…welche in Windeseile durch einen lauten Knall einer Explosion ersetzt wurde. Erschrocken richtete sich Akisa wieder auf. Im nächsten Moment landete er mit einem lauten Brüllen nicht weit von ihr entfernt. Luffy war aufgewacht und, wie erwartet, hatte er das ganze nicht gut überstanden. Er brüllte und wütete, rief nach seinem Bruder. Verängstigt sprang Akisa auf. Die Crewmitglieder der Heart-Piraten versuchten ihn wieder unter Kontrolle zu bringen. Er musste sich unbedingt beruhigen, weil es sein Körper sonst nicht aushalten würde. Doch Luffy schien vollkommen außer Kontrolle. Es dauerte nicht lange und er war im Wald verschwunden. Akisa zitterte am ganzen Leib. Sie wusste es würde schlimm werden. Sie wusste jedoch nicht wie er auf sie reagieren würde. Diesmal schien er sie vollkommen ausgeblendet zu haben. Er hatte jeden einzelnen ausgeblendet. War nicht bei Verstand. Doch er würde es bald wieder sein. Jinbe war losgegangen um ihn wieder zur Vernunft zu bringen. Bald schon würde es soweit sein. Sie war froh, dass er wieder wach war. Dass er die körperlichen Strapazen scheinbar alle relativ gut überstanden hatte. Doch fürchtete sie das, was vor ihr lag. Einige Zeit verging. Wie angewurzelt stand sie noch immer am gleichen Ort. Immer noch hörten man ihn schreien und es krachte einige Male. Dann war es schlagartig ruhig.

Währenddessen schien im Calm Belt ein anderer Kampf zu toben. Die Heart-Piraten hatten einen Seekönig entdeckt, welcher im nächsten Augenblick auch schon tot im Meer schwamm. Akisa hatte sich aus ihrer Starre gelöst und versucht, genauso wie alle anderen, etwas zu erkennen. Doch im ersten Augenblick geschah nichts. Dann jedoch bewegte sich jemand aus dem Wasser an Land. Akisa erkannte die Person schnell, die vor ihr stand. „Rayleigh?“, hauchte sie nur.

„Der Dunkle König Rayleigh!!“, bemerkte nun auch der Rest. Kurz erörterten sie, wie es sein kann, dass er durch ein Meer wie dieses schwamm, bevor sich der alte Mann seinen wirklichen Belangen zuwandte.

„Ich vermute, dass Luffy hier irgendwo auf der Insel ist“, bemerkte er scheinbar beiläufig und richtete seinen Blick erst auf Law und dann auf Akisa. Sofort wich sie seinem Blick aus und knetete ihre Finger. Noch immer hatte er sein Lächeln aufgesetzt und musterte sie eingehend. Dann setzte er sich auf einen Felsen und rang seine Bekleidung aus.
 

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Währenddessen, nicht weit entfernt, hatte Jinbe beide Hände voll zu tun, Luffy wieder auf den Boden der Tatsachen zu bringen. Es war hart, aber er musste der Realität ins Auge sehen. „Ich weiß, dass es jetzt schmerzhaft ist, Luffy, aber du musst diese Gefühle unterdrücken. Denk nicht nur an das, was du verloren hast! Du kannst es nicht zurückbekommen! Denk darüber nach, was dir geblieben ist!“ Er ließ von ihm ab. Langsam sank Luffy zu Boden. Er schniefte laut und die Tränenflüssigkeit lief wie ein Wasserfall über sein Gesicht. „Ich hab immer noch meine Freunde!“

Zufrieden lächelte Jinbe.

„Zoro, Nami, Usopp, Sanji, Chopper, Robin, Franky, Brook! Ich muss zu ihnen! Ich muss zurück zum Schiff! Wir wollen uns dort treffen!“ Während er weiterhin seiner Trauer freien lauf ließ, hörte er Jinbe schwer seufzen. Dann ließ sich der Fischmensch neben ihm nieder. Es dauerte eine ganze Weile bis sich Luffy wieder beruhigt hatte. Dass er seinen Bruder nie wieder sehen würde, er konnte es immer noch nicht begreifen. Doch er war nicht allein und würde das durchstehen. Zurück zur Sunny, zurück zu seiner Crew. Er brauchte sie jetzt. Jeden von ihnen.

Langsam hatte sich sein Körper wieder beruhigt, da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er hatte jemanden vergessen. Er hatte SIE vergessen! Wieder erschienen einige Erinnerungsfetzen vor seinem inneren Auge. Akisa…sie war dort. Hatte geholfen Ace zu befreien. Sie hatten sich wieder, als…

Panisch sprang er auf. „Wo ist Akisa!?“ Die Hände bereits wieder zu Fäusten geballt, starrte er den Fischmenschen mit hysterischem Blick an. Jinbe saß ihm noch immer gegenüber und schien zu warten. Sein Gesicht war ernst und nachdenklich.

„Es geht ihr soweit gut. Sie wird noch an der Bucht sein und auf uns warten.“

Erleichtert atmete Luffy aus. „Ein Glück. Ich dachte schon, dass ich sie auch noch verloren hätte.“ Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, bevor er wieder zu Boden fiel.

„Ich trage dich zurück. Du musst dich schonen“, sagte Jinbe während er aufstand. Er nahm ihn Huckepack und lief langsam zurück Richtung Meer. Mehrmals schnaufte er schwer, was Luffy zunehmend Sorge bereitete. „Bin ich dir auch nicht zu schwer? Du bist doch selbst verletzt.“

„Nein, nein. Alles in Ordnung. Aber…“, er hielt inne.

„Was ist?“ Luffy wurde neugierig. Irgendetwas schien nicht zu stimmen. Aber warum hielt sich sein Freund zurück?

Der Fischmensch blieb nun stehen. Er schien mit sich zu ringen, ob er nun etwas sagen sollte oder nicht. Doch Luffy ließ ihm keine Wahl. „Jetzt rück schon mit der Sprache raus.“ Kurz seufzte Jinbe noch einmal, dann lief er wieder los. „Es geht um deine kleine Freundin.“

„Du hast doch gesagt, dass es ihr gut geht“, sofort wurde Luffy mulmig zumute. Wurde sie doch verletzt?

„Ja, schon. Es geht weniger um ihr körperliches Wohlbefinden.“ Er machte eine kurze Pause. „Sie scheint sich die Geschehnisse schwer zu Herzen genommen zu haben. Ich denke, sie gibt sich die Schuld am Tod von deinem Bruder.“

Schockiert über diese Aussage, wusste Luffy gar nicht was er darauf erwidern sollte. Sie? Schuld am Tod von Ace? Darüber hätte er nicht nachgedacht. Er hatte sie beschützt. Ihr das Leben gerettet. Wenn er sich nicht getan hätte, dann wäre er selbst für sie in Bresche gesprungen. Niemals hätte er zugelassen, dass man ihr ein Haar krümmt. Doch Ace war ihm zuvor gekommen.

Nein…eigentlich hatte er ihr beider Leben gerettet. Er war bereits bei ihr. Die Bilder waren so klar, deutlicher konnte er es kaum sehen. Er hatte sie bereits erreicht und weggestoßen. Die innerliche Unruhe verschwand wieder. Er würde mit ihr darüber reden. Er würde das regeln, für sie da sein. Er hatte keinen Gedanken darüber verloren, wie es ihr mit der Sache ging, war Ace doch für sie genauso wichtig gewesen wie für ihn. Sie waren zusammen aufgewachsen. Hatten so viel erlebt. Natürlich ging es ihr schlecht und es würde Zeit brauchen bis sie es verkraftet hatte. Sie brauchte ihn jetzt. Er musste sich zusammenreißen. Aufhören mit jammern. Stärker werden. Ja, das war es. Er musste unbedingt stärker werden, um sie und seine restliche Crew beschützen zu können. Niemals sollte so etwas, wie auf dem Archipel, noch einmal passieren. Er würde es nicht zulassen. Unter gar keinen Umständen.

„Okay! Macht dir keinen Kopf. Ich kümmere mich um sie“, versicherte er Jinbe dann. Zufrieden nickte der Fischmensch.
 

Es dauert nicht lang, da hatten sie ihr Ziel bereits erreicht. Jinbe hatte Luffy in der Zwischenzeit erzählt, dass sie von Trafalgar Law gerettet wurden. Ohne ihn wären sie wahrscheinlich gestorben. Er und seine Crew hätten sich wirklich sehr bemüht, ihre Verletzungen schnell zu behandeln. Umso erstaunten waren sie, als sie an der Bucht ankamen und dort nur noch zwei Personen antrafen.

„Rayleigh! Was machst du denn hier? Ich hatte vor mit Hilfe deiner Vivre Card zurück zum Archipel zu kommen. Wo sind die anderen? Haben sie es schon zurück geschafft?“, Luffy war so erfreut seinen Freund zu sehen, dass die Fragen nur so aus ihm heraussprudelten. Rayleigh lachte nur. „Bisher hat es keiner zurück geschafft. Aber ich habe meine Vivre Card bei Shakky in der Bar gelassen. Ich hätte mich sonst gar nicht frei bewegen können.“

Völlig perplex starrte Jinbe den Mann vor sich an. „Dunkler König Rayleigh? Bist du es wirklich? Ich glaub es nicht.“

Luffy rutschte mit einem breiten Grinsen von Jinbes Rücken. Dann erst realisierte er seine kleine Freundin, die sich scheinbar leicht hinter Rayleigh versteckte. Als sie seinen Blick auffing, zuckte sie kurz zusammen. Luffy erkannte ihre Unsicherheit und auch die Angst, die in ihren Augen lag. Langsam bewegte sie sich dann auf ihn zu und hielt ihm seinen Strohhut entgegen. An diesem Punkt jedoch war ihm dieser Gegenstand völlig egal. Er griff nach ihrem Handgelenk und zog sie an sich. Er hielt sie ganz fest, legte seinen Kopf an ihren und lauschte ihren leisen schluchzen. Es würde ihr hoffentlich helfen, wenn sie spürte, dass er für sie da war. Das er ihr niemals Vorwürfe machen würde. Wofür auch? Irgendwann würde er mit ihr darüber sprechen. Dann, wenn sie bereit dafür war.

„Waren hier nicht noch andere Piraten?“, begann Jinbe dann ein kurzes Gespräch mit Rayleigh.

„Du meinst Trafalgar Law und seine Crew, nicht wahr? Sie haben sich vor kurzem auf den Weg gemacht“, antwortete er Jinbe. Dann wandte er sich an Luffy. „Ich soll dir ausrichten, dass du dich noch zwei Wochen ausruhen sollst. Du bist scheinbar außer Lebensgefahr“

Luffy nickte ihm nur entgegen als Zeichen, dass er ihn verstanden hatte. Seine Freundin hatte sich scheinbar wieder beruhigt. Noch immer lehnte ihre Stirn an seiner Brust und er fühlte wie sie an seinen Verbänden herumspielte. Ein zufriedenes Lächeln legte sich über seine Lippen. Kurz streichelte er ihr über das Haupthaar, was sie scheinbar dazu veranlasste ihn anzusehen. Noch immer lag so viel Zweifel und Trauer in ihren Augen. Er schloss kurz die seinen und seufzte innerlich. Er würde sie nicht mehr allein lassen. Keine Sekunde. Dann schenkte er ihr ein liebevolles Lächeln bevor er seinen Strohhut aufhob, der ihr zuvor hinuntergefallen war, und ihn aufsetzte. Dann griff er nach ihrer Hand und grinste sie wieder breit an. Endlich konnte er ein langersehntes Schmunzeln auf ihren Lippen erkennen, bevor sie ihren Kopf an seine Schulter legte.

Kurz danach erschienen auf einmal die Gorgonen-Schwestern zusammen mit Gloriosa, der ehemaligen Kaiserin des Kuja-Stammes. Während sich Sandersonia und Marigold sehr freuten, Rayleigh wiederzusehen, hatte Hancock nur Augen für Luffy, was dieser jedoch gekonnt ignorierte und lieber den anderen zuhörte. Er bemerkte wie sich Akisa unsicher umsah und die Personen vor sich betrachtete. Außerdem schien sie Hancock wiederzuerkennen. Sie war schließlich auch, als eine der sieben Samurai, beim Kampf auf Marineford anwesend gewesen. Leicht drückte er ihre Hand und gab ihr zu verstehen, dass alles in Ordnung war. Sie wusste schließlich nicht, dass er damals dort gelandet war und bereits Freundschaft mit den Anwesenden geschlossen hatte. Sie wusste so vieles nicht. Niemals würde er ihr jedoch davon erzählen, egal wie oft sie fragen würde. Es würde ihr wahrscheinlich viel zu sehr wehtun. Noch immer vernahm Luffy das Gebrabbel von Hancock aus dem Hintergrund. Doch dann war mit einmal verdächtig still geworden.

„Was geht denn hier vor? Wer bist du und warum hängst du an Luffy?“, motzte die Kaiserin und stand auf einmal neben den Beiden. Erschrocken wich Akisa zurück und ließ im selben Atemzug seine Hand los. Böse wandte er sich an die Samurai.

„Hey! Schrei sie nicht so an! Sie ist ein Mitglied meiner Crew, meine Freundin, und hat genug durchgemacht!“
 

Gerade eben hatte sie sich schon besser gefühlt, doch als sie der eiskalte zornige Blick von Boa Hancock traf, drehte sich alles wieder und sie konnte nur erschrocken zurückweichen. Bedrückt sah sie nach unten. So einer starken, schönen Frau konnte sie niemals das Wasser reichen. Doch als Luffy ihr die Leviten las, staunten alle nicht schlecht. Bockig hatte er die Arme verschränkt und sah die Schlangenprinzessin noch immer böse an. Diese tat im nächsten Moment völlig entsetzt und entschuldigte sich dann reichlich übertrieben bei Akisas Käpt’n. Akisa beobachtete alles nur verblüfft. Scheinbar hatte diese Frau einen ziemlichen Narren an ihm gefressen und wäre es ein anderer Tag, an einem anderen Ort, dann würde sie wahrscheinlich auch darüber schmunzeln. Aber in diesem Moment, nach all dem, war es das Letzte was sie tun wollte.

Zur Beschwichtigung preiste Hancock nun wieder das Essen an, dass sie für Luffy mitgebracht hatte. In diesem Moment hörten sie Jinbes Bauch laut knurren, was die Kaiserin missbilligend kommentierte, ihm jedoch erlaubte sich auch etwas von dem Essen zu nehmen. Dankend setzte sich Jinbe und auch Luffy nahm platz. Verunsichert folgte Akisa ihm. Bedacht darauf genügend Platz zwischen ihr und Luffy zulassen, da sie noch immer von Boa Hancock streng gemustert wurde, setzte sie sich auch auf den Boden.

„Luffy, du solltest auch etwas essen. Essen ist Leben“, erklärte Jinbe und nahm sich eine Frucht. Luffy hielt sich kurz skeptisch den Bauch und setzte dann an sich eine Fleischkeule zu nehmen. Plötzlich hielt er inne. Er griff stattdessen auch nach einer Frucht und hielt sie Akisa vor die Nase. „Hier. Die magst du doch“, grinste er. Sie nickte kurz und lächelte zurück, bevor sie ihm die Frucht abnahm. Erst dann griff er zufrieden nach der Fleischkeule und biss beherzt hinein. Akisa betrachtete die Frucht in ihren Händen. Sie war perfekt. Keine Makel, wie die Schlangenprinzessin selbst, deren scharfen Blick sie auf sich spürte. Nach langem Zögern biss sie dann doch hinein und seufzte kurz zufrieden, was ihren Freund scheinbar sehr freute. Noch immer verstand sie nicht warum er so nett war. Es war wie früher als sie jünger waren und Akisa sich mal verletzte. Doch der Unterschied zwischen diesen beiden Situationen war enorm. Es half ihr jedoch nicht sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Sie würde ihn fragen, sobald sie die passende Gelegenheit dazu fand.

Während Luffy noch munter futterte, ergriff nun Rayleigh das Wort.

„Nun, wollen wir uns wieder Wichtigerem zuwenden, Luffy? Du sagtest, dass du vor hast von hier aus zum Archipel zurück zu gehen?“

Luffy unterbrach nun das Essen und wandte sich dem Dunklen König zu. „Ich muss mich dort mit meiner Crew treffen!“

„Bist du dir wirklich sicher? Ich bin mir sicher, du weißt noch was euch auf der Insel passiert ist.“

Sofort schossen auch Akisa wieder die Bilder durch den Kopf. Sie hatten keine Chance. Die Marine war einfach zu mächtig.

„Möchtest du deine Freunde wiedersehen…nur damit das gleiche noch einmal passiert? Ich hätte einen Vorschlag für dich. Es ist natürlich ganz dir überlassen ob du akzeptierst oder nicht“, meinte Rayleigh freundlich.
 

Die Sonne tauchte den Horizont bereits in ein ruhiges orange als sich die Schwestern auf den Weg machten. Luffy hatte sich entschieden Rayleighs Angebot anzunehmen und zwei Jahre mit ihm zusammen zu trainieren. Die Frage war nur, wie sollte er es den anderen mitteilen?

Akisa hatte sich aus der ganzen Sache herausgehalten. Sie saß am Rand der Bucht und sah in den Sonnenuntergang. Teilnahmslos zupfte sie einzelne Grashalme ab, als sich ihr Freund neben sie fallen ließ. Sie hörte abrupt auf und legte ihre Hände in den Schoß. „Und? Was hast du jetzt vor?“, fragte sie leise.

„Wir wollen morgen nochmal nach Marineford.“

Überrascht sah sie ihn an. „Wirklich?“

Er nickte, schien sich seiner Sache sicher. „Zurzeit ist dort wohl viel Presse unterwegs. Es wird ständig über etwas von dort berichtet. Ich bin mir sicher unsere Freunde werden die Zeitung lesen. Ich weiß nur noch nicht genau, wie es ihnen mitteile ohne das Jeder gleich Wind von der Sache bekommt.“ Er kratzte sich nachdenklich am Kopf.

„Eine…versteckte Botschaft, verpackt in eine andere?“, meinte Akisa eher beiläufig. Luffy nickte wieder und sah sie erwartungsvoll an. Sie musste schmunzeln. Wie er sie so da saß und sie ansah. Das kannte sie auch noch von der Zeit auf ihrer Heimatinsel. Sie versuchte sich zusammen zu nehmen und überlegte. Es lenkte sie sogar von ihren Sorgen ab.

„Das ist es!“, sagte sie dann nach kurzer Zeit. Und schon erklärte sie ihm ihren Einfall.

„Das sollte funktionieren. Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann!“, freute sich Luffy. Akisa brachten diese Worte jedoch wieder zum nachdenken. Konnte man sich auf sie verlassen? Geistesabwesend sah sie nun wieder auf ihre Hände, als sie seinen Arm an ihrer Schulter wahrnahm. Er zog ihren Oberkörper leicht zu sich und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. „Willst du mitkommen? Vielleicht hilft es dir auch abzuschließen“, fragte er tonlos. Akisas Herzschlag beschleunigte sich. Zurück an diesen Ort? Konnte sie das?

…ja. Sie musste sogar. Luffy hatte Recht. Um damit abschließen zu können, war es der beste Weg. Sie selbst hatte es sich ja ausgedacht. „Okay“, hauchte sie nur. Er hob seinen Kopf von ihrem und sah sie zufrieden an. Sie lächelte kurz, dann lehnte sie sich an seine Brust und schloss die Augen. Vielleicht würde sie diese Nacht endlich wieder ruhig schlafen können.
 

Am nächsten Morgen brachen sie sehr zeitig auf. Zusammen mit den Kuja-Piraten fuhren sie über den Calm Belt auf der Suche nach einem Marineschiff. Lange mussten sie nicht suchen. Das erste Schiff, das sie sahen, wurde sofort gekapert und die Mannschaft außer Gefecht gesetzt. Danach verabschiedeten sich die Piraten fürs erste voneinander. Sie würden sich später wiedersehen, wenn alles erledigt war.

Kurz nachdem sie mit dem Kriegsschiff Kurs auf die Marinebases genommen hatte, waren Luffy und Akisa unter Deck verschwunden und begannen die Operation vorzubereiten. Akisa entfernte den Verband von seinem rechten Oberarm. Dann nahm sie eine Feder und das schwarze Tintenfässchen zur Hand und begann die Botschaft auf seinen Arm zu schreiben. 3D mit einem Kreuz darüber und 2Y hieß sie und ihre Crew würde sie verstehen. Daran glaubten Beide fest.

„So, das sollte ausreichen.“ Sie stellte Tintenfass und Feder ordnungsgemäß zurück und sah sich dann nochmal das Geschriebene an. „Noch kurz warten bis es trocken ist“, meinte sie, während sie wieder neben ihm Platz nahm. Gedankenverloren starrte sie auf die Botschaft. Zwei Jahre würde sie ihre Freunde nicht wiedersehen. Eine lange Zeit. Alle würden trainieren und stärker werden. Was sollte sie tun? Bei Luffy bleiben? War die Idee so gut? Wahrscheinlich würde sie ihn nur ablenken…

Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als er seine Hand auf ihre legte. „Sag mal…“, begann er leise zu sprechen, „Gibst du dir eigentlich immer noch die Schuld, an dem was passiert ist?“

Überrumpelt von seiner Frage atmete sie scharf ein. Sie fühlte wie ihr Herz an ihre Brust hämmerte.

„Ich…“, sie wollte ihm antworten, aber es kam nichts. Ihre Stimme schien ihr abhanden gekommen zu sein.

„Hör bitte auf damit. Keiner trägt die Schuld. Ich weiß nicht, ob du dich erinnerst aber…er hätte dir niemals etwas antun können. Das hätte ich nicht zugelassen. Deswegen hat Ace das auch gemacht. Weil er genauso dachte. Er hat uns Beide gerettet. Und das war seine Entscheidung.“ Verständnisvoll sah er sie an, wischte ihr auch im nächsten Moment schon die Tränen weg. Fest drückte sie seine Hand. Nie wieder sollte er loslassen, sich nie wieder von ihr trennen.

Dann stand sie ohne Vorwarnung auf und ging hinüber zu einem Tisch. Sie nahm das Bündel, welches sie zuvor dort abgelegt hatte, und kam zu ihm zurück. Sie setzte sich diesmal an seine andere Seite und versuchte die Tränen zu verschlucken. „Schau. Die hab ich heute Morgen noch auf Amazon Lilly gepflückt. Glaubst du, sie würden ihnen gefallen?“

Nickend stimmte er zu, strich ihr Haar zurück und hauchte ihr einen kleinen Kuss auf die Schläfe.

„Hey ihr Beiden! Wir sind da! Macht euch bereit!“, hörten sie Jinbe rufen. Gleich würden sie das Tor der Gerechtigkeit passieren.

Alles ging gut. Das Tor öffnete sich und die Basis war bereits in Sichtnähe. Man erkannte von Weiten wie die Wiederaufbaumaßnahmen vorankamen. Trotzdem waren immer noch genügend Spuren des Krieges zu sehen. Rayleigh hatte das Ruder nun an einen der Marinesoldaten gegeben mit der direkten Anweisung einmal um die Insel zu steuern. Er machte keine Anstalten dieser Anweisung nicht Folge zu leisten, hatte er doch viel zu viel Respekt vor den Piraten. Luffy zog Akisa Richtung vordere Kanone. Wie besprochen schossen sie einen Salutschuss ab, danach begaben sie sich auf die Kanone. Von dort hatten sie einen perfekten Blick auf die Insel. Immer wieder wurde auf sie gefeuert, jedoch wehrten Jinbe und Rayleigh die Kanonenkugeln problemlos ab. Nachdem sie die Insel einmal umrundet hatten, fuhren sie in die Bucht ein. Sofort wurden wieder unzählige Schüsse auf sie abgefeuert, welche das Schiff versenkten. Mühelos brachte Luffy seine Freunde an Land, wo die Bauarbeiter, Einwohner, Reporter und natürlich die Marine nur sprachlos dastanden und das Geschehen beobachteten.

„Vorwärts! Haltet euch nicht lange mit ihnen auf!“, meinte Rayleigh nur. Während er und Jinbe sich um die Marinesoldaten kümmerten, machten sich Akisa und Luffy auf den Weg zur 'OX-Glocke'.

„Wo lang?“, fragte Luffy als sie in mitten den vielen umstehenden Menschen stehen blieben. „Da ist sie!“, sagte Akisa und zeigte nach links. Immer wieder stellten sich ihnen Soldaten in den Weg, die Luffy problemlos vom Platz fegte. Als sie an der mächtigen Glocke ankamen, sprang er hinauf, während sie unten wartete.
 

16 Glockenschläge. 8 für das Ende der alten Ära, 8 für den Beginn einer neuen.
 

Währenddessen hatten sich unzählige Reporter hinter Akisa versammelt. Als Luffy wieder zu ihr hinuntersprang, zuckte diese kurz auf. Langsam ging er los, nahm Akisa wieder an die Hand und lief mit ihr Richtung Kluft. Sie hörte die Reporter aufatmen, dann etliche Geräusche von Kameras. Umso mehr sie sich der Kluft näherten, desto unwohler wurde es Akisa. Ihr wurde schlecht und in ihrem Kopf hämmerte es. Doch die starke Hand ihres Freundes stützte sie. Er war da und würde es tun, wenn sie es nicht schaffte. An der Kluft angekommen nickte er ihr kurz zu. Akisa atmete tief durch und machte einen Schritt nach vorn. Sie spürte wie ihre Augen feucht wurden. Sie würde in nächsten Moment anfangen bitterlich zu weinen. Doch sie tat es. Zittern ließ sie den Blumenstrauß hinunterfallen. Sie hatte es geschafft. Hatte sich verabschiedet, es akzeptiert. Als sie seine Hand an ihrer Taille fühlte, drehte sie sich ruckartig um und fiel in seine Arme. Dann war da das Stroh an ihrem Körper. Er hatte die besprochene Haltung angenommen und wie geplant begann im nächsten Moment das Blitzlichtgewitter. Doch das alles war für sie wie ein Traum. Nicht wirklich. Einzig die Nähe zu ihm war es.
 

Dann das Zeichen. Als der große Fisch aus dem Wasser sprang und alle abgelenkt waren, war es Zeit wieder zu verschwinden.

Die Nachricht war verbreitet.

Zwei Jahre

Laut.

Es war so laut! Alle schrien und man hörte Metall, das aufeinander schlug. Schüsse fielen. Menschen lagen am Boden, blutüberströmt. Sie musste rennen! Schnell! Schnell weg! - bevor sie die nächste war. Dann begann es zu beben. Der Boden zerbrach Stück für Stück unter ihren Füßen. Sie stolperte, fiel einige Male, doch rappelte sie sich sofort wieder auf. Sie rannte und rannte. Es nahm kein Ende.

Doch dann blieb sie stehen. Ihr wurde heiß. Die Umgebung schien zu glühen. Steine schmolzen. Er war da. Direkt hinter ihr. Langsam wandte sie sich um. Nur Magma war dort als sie schmerzhaft zu Boden fiel. Doch verfehlte er das Ziel, weil ER es verhinderte.
 

Schweißnass schreckte sie aus dem Schlaf. Ihr Herz hämmerte gegen ihre Brust und das Atmen fiel ihr schwer. Vorsichtig ließ sie Luffys Shirt los, an welches sie sich geklammert hatte. Er schlief noch friedlich, hatte von ihrem Ausbruch bisher nichts mitbekommen. Sie versuchte sich zu beruhigen. Kurz setzte sie sich auf und fasste sich mit einer Hand an die Stirn.

Eiskalt… Sie wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht und sah zum Fenster.

Luft! Sie brauchte unbedingt frische Luft. Vorsichtig kroch sie aus dem Bett und ging zur Fensterfront. Leise schob sie den Vorhang etwas zur Seite und klappte das Fenster an. Schnell rauschte frische Meeresluft hindurch. Akisa atmete tief ein und sofort ging es ihr etwas besser. Da sie jedoch komplett durchgeschwitzt war, fröstelte sie auch gleich. Also huschte sie schnell zurück unter die Decke. Behutsam legte sie sich wieder an Luffys Brust, der noch immer vor sich hin schnarchte. Sie war froh, dass er so einen festen Schlaf hatte. Er sollte es nicht wissen. Er sollte nicht wissen, dass sie fast jede Nacht unter diesen schrecklichen Alpträumen litt. Dass sie es noch immer nicht ganz verkraftet hatte. In den zwei Jahren hatte sie gelernt damit umzugehen, es nicht mehr an sie heranzulassen. Doch als sie ihren Freund dann auf dem Archipel wieder in die Arme schließen konnte, begann die Wand langsam zu bröckeln.
 

„Bist du dir sicher?“, skeptisch betrachtete Luffy sie. Doch sie hatte es sich gut überlegt.

„Ja. Ich…habe mit Hancock gesprochen und da sie dich sehr mag, würde sie mir den Gefallen tun“, meinte Akisa mit einem leichten Schulterzucken. Doch Luffy schien weniger begeistert. Sie konnte ihn verstehen, wollte sie sich doch eigentlich auch nicht mehr von ihm trennen. Doch sie hatte sich entschieden. Es war für Beide besser, wenn auch sie sich für die nächsten zwei Jahre trennen würden.

„Okay, wenn du dir sicher bist, dann steh ich dir nicht im Weg.“

„Mach dir keine Sorgen. Wir werden gut auf sie aufpassen und sie nicht zu hart rannehmen“, versichert Sandersonia ihm. Auch der Rest der Kuja-Piraten nickte zustimmend, was Luffy scheinbar etwas beruhigte, denn er atmete einmal tief aus und lächelte dann Akisa an.

„Gut. Dann sehen wir uns also in zwei Jahren.“

Freudig nickte Akisa, sprang ihm jedoch im nächsten Moment leise schniefend in den Arm. Noch nie waren sie eine solange Zeit voneinander getrennt gewesen. Es würde hart werden, aber es musste sein. Auch sie wollte stärker werden und sich weiterbilden. Sie würde alles geben, damit ihr Freund stolz auf sie sein konnte. Im nächsten Moment ließ sie ihn auch schon los und begab sich schnell zu den Kuja. Dann lächelte sie ihn noch einmal breit an und hob die Hand zum Abschied.
 

Und wie sie es sich dachte, wurden die nächsten 20 Monate kein Zuckerschlecken. Die Amazonen nahmen sie hart ran und ließen ihr kaum eine ruhige Minuten. Doch das war gut. Es half ihr mit allem klar zu kommen und lenkte sie ab. Außerdem lernte sie viel und wurde stärker. Die ehemalige Kaiserin hatte sich indes etwas ganz Besonderes für sie überlegt. Eine Waffe, die ihr in der neuen Welt sicherlich sehr nützlich sein würde. Sie schenkte ihr eine mehrere Meter lange Metallkette, die zum Teil aus Seestein bestand. Durch eine spezielle Legierung war sie jedoch sehr leicht. Es dauerte einige Zeit bis Akisa verstand, wie sie mit dieser speziellen Waffen arbeiten musste. Außerdem musste sie immer daran denken, dass Personen mit Teufelskräften in ihrer Nähe bei einer bloßen Berührung schon die Kraft verließ. Aber genau diese Eigenschaft machte diese Waffe so besonders. Wenn sie sie gut einsetzen würde, wäre das eine große Bereicherung für ihre Crew. Sie lernte auch eine Menge von Gloriosa. Sie hatte schon viel erlebt und im Gegensatz zur Schlangenprinzessin hörte ihr Akisa auch interessiert zu.
 

Als die letzten vier Monate begannen, entschied sich Akisa einen neuen Weg einzuschlagen. Sie wollte noch einiges über die Neue Welt in Erfahrung bringen, deswegen bat sie die Kuja sie auf einer Insel auf der Grand Line abzusetzen und Luffy mitzuteilen, dass sie auf Grove 45 des Sabaody Archipel auf ihn warten würde.

Die vier Monate vergingen wie im Flug und Akisa hatte einige interessante Dinge herausbekommen. Mit Kapuze und Sonnenbrille verkleidet saß sie auf einem Passagierschiff Richtung Sabaody Archipel und lächelte in sich hinein. Endlich war es soweit. Sie würden sich alle wiedersehen und sie konnte es kaum erwarten zu sehen, wie sich alle verändert hatten. Ob sie sie wiedererkennen würde, wenn sie jetzt hier mit auf dem Schiff wären? Zwei Jahre waren eine lange Zeit. Auch sie hatte sich verändert, obwohl es ihr selbst weniger bewusst war.

„Meine Damen und Herren! Ich bitte um ihre Aufmerksamkeit! Wir werden schon bald unser Ziel erreichen. Wenn sie ihren Blick nach vorn wenden, können sie schon jetzt die Kronen der einzigartigen Mangrovenbäume entdecken. Bitte bereiten sie sich auf die Ankunft vor. Ich wünsche ihnen noch einen angenehmen Aufenthalt.“

Keine Stunde später legte das Schiff am Grove 48 des Sightseeing und Souvenir-Viertels an. Als Akisa den Boden der Insel zum ersten Mal wieder betrat, breitete sich kurzzeitig etwas Unbehagen in ihr aus. Doch einmal tief durchgeatmet, warf sie dieses Unwohlsein von sich und machte sich auf den Weg zum Grove 45.

„Hoffentlich komme ich nicht zu spät“, überlegte sie kurz und sah hinauf in die Gipfel der riesigen Mangroven. Dann begann sie zu Lachen und rannte im nächsten Moment auch schon los. Sie konnte es kaum erwarten ihn wiederzusehen. Außerdem gab es da etwas, dass sie ihm unbedingt zeigen wollte. Während seinem Isolationstraining hatte er es bestimmt nicht mitbekommen.

Endlich las sie die Nummer 45 an einem der Bäume nahe dem Wasser. Kein Mensch war weit und breit zu sehen, was sie aufatmen ließ. Sie ließ ihren Rucksack zu Boden fallen, nahm die Sonnenbrille sowie die Kapuze herunter und schüttelte ihr langes, rotes Haar. Es war um einiges länger als vorher, lockiger und vorne etwas stufiger. Es war eine richtige Mähne geworden und sie liebte jede einzelne Strähne. Voller Vorfreude saß sie auf einer Wurzel und ließ die Beine baumeln. Wie lange sie noch warten musste? Es war genau der Tag, genau die Uhrzeit, welche Hancock ihr genannt hatte. Er konnte also nicht schon irgendwo auf der Insel sein. Sie beobachtete die großen Blasen, die regelmäßig von den Wurzeln abgesondert wurden und langsam hinauf in die Wipfel stiegen. Es war unglaublich schön dort. So ruhig und friedlich. Richtig erholsam.

„Akisa?!“ Als sie ihren Namen hörte stutzte sie kurz, dann sah sie nach links, von wo sie die Stimme ausmachte. Breit grinste er sie an während er näher kam. Nun legte sich auch ein breites Lächeln über ihr Gesicht und sie sprang von der Wurzel und rannte ihn förmlich über den Haufen. Sein vollgestopfter Rucksack rollte einige Meter davon indes sie kichernd auf dem Boden lagen. Fest drückte sie ihn an sich. Endlich wieder bei ihm zu sein, es war einfach das Schönste für sie. Er richtete sich wieder auf und zwang sie damit auch in den Sitz. Die Kapuze seines Mantels war ihm nun auch vom Kopf gerutscht und sein Strohhut lag hinter ihnen im Gras.

Währenddessen lachte er nur. „Man, du bist ja richtig stark geworden.“

Genau dieser Gedanke war ihr auch gekommen, als sie ihm so nah war und dadurch jeden einzelnen seiner Bauchmuskeln spürte. Sofort schoss ihr das Blut in den Kopf und sie hätte schwören können, dass ihr Gesicht in diesem Moment genauso rot gewesen war wie ihr Haar. Doch schnell schüttelte sie diesen Gedanken wieder ab, stand auf und verschränkte die Arme hinter dem Rücken. Er griff seinen Hut und sprang auch wieder auf die Beine. Die Hände in die Hüfte gestemmt, grinste er breit und schien sie von oben bis unten zu mustern. Wieder stieg Hitze in ihr auf und es schien ihr doch peinlich zu sein, dass sie so freizügig herumlief.

Na ja, zumindest für ihre Verhältnisse. Sie trug eine kurze Hose in blau und dunkle Sandalen die sie fast bis zu den Knien zuschnüren musste. Dazu ein ziemlich kurzes Top in rosa, welches bauchfrei war. Darüber jedoch noch eine kurzärmliche Kapuzenjacke in grau mit Taschen mit Tatzenmuster. An die Kapuze waren Ohren, Augen und Nase angebracht. Sie trug die Jacke stets offen, doch in diesem Moment wollte sie am liebsten schnell den Reißverschluss zuziehen.

„Du hast dich wirklich verändert. Gefällt mir“, lachte Luffy. Akisa bildete mit ihren Händen Fäuste und legte sie sich an die Wangen. „Wirklich?“, fragte sie schüchtern.

„Klar!“, rief er und hob sie im nächsten Moment an der Taille nach oben. Akisa kicherte laut. Er ließ sie wieder runter und streckte sich kurz.

„Wie war dein Training? Hancock war ganz bestürzt, nachdem ihr Rayleigh verboten hatte, nochmal zur Insel zu kommen.“

„Es war echt anstrengend. Nach 18 Monaten hatte mir Rayleigh alles beigebracht, deswegen hab ich die letzten Monate allein weitertrainiert. Ich fühl mich richtig gut. Jetzt kann uns nichts mehr aufhalten.“

Zufrieden mit dieser Antwort nickte Akisa.

„Und wie war’s bei dir? Als Hancock meinte, dass du vor vier Monaten gegangen bist, hab ich mir kurz Gedanken gemacht…“

„Es war toll. Sie waren alle sehr nett und haben mir sehr viel beigebracht und mich hart trainiert“, erzählte sie voller Überzeugung.

„Dann muss ich ja aufpassen, dass du mich nicht noch übertriffst“, lachte Luffy und auch Akisa stimmte mit ein. Dass sie ihm niemals das Wasser reichen konnte, war beiden mehr als klar aber der Gedanke allein war schon lustig.

„Wir sollten uns auf den Weg machen. Die anderen warten bestimmt schon auf uns“, bemerkte sie dann und er nickte zustimmend. „Ja, los geht’s!“ Er schwang sich seinen runden Rucksack wieder auf den Rücken und Akisa richtete ihm sogleich seine Kapuze.

„Da fällt mir ein, dass ich dir ja noch etwas zeigen wollte.“ Sie hob nun ihre Tasche vom Boden und kramte kurz darin. Dann zog sie einige Blätter hervor. „Hast du schon dein neues Kopfgeld gesehen?“

„Mein Kopfgeld hat sich wieder verändert? Hätte ich mir eigentlich denken können“, lachte er.

„Ja. Hier!“ Sie stellte sich neben ihn und reichte seinen Steckbrief an ihn weiter.

„400 Millionen. Mannomann“, freute er sich. Auch Akisa lachte freudig.

„Na ja, und ich bin scheinbar damals doch nicht unauffällig genug gewesen. Obwohl ich mich so sehr angestrengt hatte“, sagte sie gespielt eingeschnappt und hielt ihm noch einen anderen Steckbrief hin.

„Wow! Ich glaub‘s ja nicht! Dein Kopfgeld ist auch gestiegen und dann auch noch so beachtlich!“, freute Luffy sich weiter. „Ich weiß nicht, ob ich das gut finden soll. Ich hab zwar trainiert aber so stark, dass ich dieser Höhe gerecht werde, werde ich glaube nie sein“, meinte Akisa verlegen.

„Ach quatsch! Das kann ruhig noch höher werden!“
 

★ ☆ ★ ☆ ★ ☆ ★ ☆ ★ ☆ ★ ☆ ★ ☆ ★ ☆ ★ ☆
 

Es war noch relativ früh als die ersten Sonnenstrahlen Luffy aus seinem Schönheitsschlaf weckten. Er bemerkte schnell die frische Brise, welche durch das offene Fenster ins Zimmer zog. Akisa schien also in der Nacht wieder auf gewesen zu sein. Seit sie die Fischmenscheninsel verlassen hatten und endlich Segel in der neuen Welt setzten, schien es sich zu häufen, dass sie schlecht schlief oder die halbe Nacht wach war. Er hatte sie jedoch bisher nicht darauf angesprochen, sondern ihr mit kleinen Gesten, wie zum Beispiel ihr vorsichtig über den Arm streicheln, versucht etwas Ruhe zu geben. Meistens wirkte es, aber trotzdem ließ es scheinbar nicht nach. Er sah zu ihr. Noch immer lag sie fest schlafend auf seinem Oberkörper. Sie schien friedlich, doch trotzdem spürte er wie verkrampft sie war. Vielleicht träumte sie wieder schlecht und hatte Vorahnungen wie schon zwei Jahre zuvor. Er zog sie noch näher an sich heran, strich ihr vorsichtig mit dem Daumen einige Haarsträhnen aus dem Gesicht, woraufhin sie sich kurz räusperte und es sich etwas gemütlicher machte. Still lächelte Luffy in sich hinein. Hatte er in den zwei Jahren endlich gelernt mit seinen Gefühlen zu arbeiten und sie zu verstehen. Alles dank seinem Freund Rayleigh.
 

„Oh man! Was für ein Tag…“, jammernd schmiss sich Luffy auf den Boden. Bereits sechs Monate trainierte er mit Rayleigh und hatte schon sehr viel gelernt und war auch schon um einiges stärker geworden. Trotzdem schaffte es der ehemalige Vize des Piratenkönigs, ihn tagtäglich aufs Neue bis an sein Limit zu bringen.

Rayleigh schmunzelte nur während er ihn beobachtete.

Noch immer lag Luffy, alle Viere von sich gestreckt, auf dem Boden und starrte in den Himmel. „Ich frage mich, wie es Akisa geht. Ich hoffe, sie kommt klar“, meinte er gedankenverloren.

„Was ist mit deinen anderen Freunden? Machst du dir um sie keine Gedanken?“, wollte Rayleigh wissen. Mit Schwung setzte sich Luffy auf und sah ihn an.

„Na ja, ich denk schon darüber nach wo sie sind. Aber ich weiß, dass es ihnen gut geht. Die haben alle was drauf und lassen sich nicht so schnell unterkriegen“, lachte er.

„Und bei Akisa ist dein Gefühl anders. Du glaubst nicht, dass sie allein zu Recht kommt?“ Schelmisch grinste Rayleigh ihn an. Luffy musste stark überlegen.

„Eigentlich…Ich weiß nicht. Ich glaub schon, dass sie allein klar kommt, aber…“, wieder sah er zum Himmel und beobachtete die vorbeiziehenden Wolken. In seinem Kopf ratterte es. Er wusste einfach nicht, wie er es sagen sollte. „Es ist so ein Gefühl…“

„Als ob du nicht vollständig wärst“, vervollständigte Rayleigh seinen Satz.

„Ja, so in etwa“, nachdenklich sah Luffy zu Boden. Was war denn nur los? Rayleighs komische Fragen und Aussagen schienen ihn völlig aus dem Konzept zu bringen.

„Du machst dir mehr Sorgen um sie, als um jeden anderen und du fühlst dich unwohl, wenn sie nicht bei dir ist. Hast du dich schon mal gefragt, woran das liegen könnte?“ Noch immer lag ein merkwürdiger Ausdruck auf Rayleighs Gesicht. Wieder ratterte es in Luffys Kopf. Natürlich hatte er schon mehr als einmal darüber nachgedacht. Doch war er bis heute noch auf keinen Nenner gekommen. Seinen Freund schien sein unwissender Gesichtsausdruck sichtlich Freude zu bereiten. „Ich versteh nicht, worauf du hinaus willst“, entging es ihm dann genervt von seinem belustigten Gesicht.

„Du bist noch jung und ziemlich naiv. Aber ich denke, es wird langsam Zeit, dass du etwas erwachsen wirst.“

Überrascht sah Luffy ihn an.

„Stärke ist nicht alles. Ich weiß, in deiner Crew verbinden sich viele Attribute miteinander. Ihr ergänzt euch gut und seid ein eingespieltes Team. Jedoch warten in der Neuen Welt ganz andere Hindernisse auf euch. Deswegen ist es wichtig, dass selbst du etwas von deinem kindlichen Leichtsinn hier auf dieser Insel lässt und mit neuen Gedanken in das nächste Abenteuer aufbrichst. Ich bin mir sicher, die letzteren Ereignisse haben dich bereits geprägt und ich sehe dir an, dass du weißt, worauf ich hinaus will.“

Damit lag er gar nicht so falsch. Ace Tod hatte eine Menge in ihm aufgewühlt und ihn zum Nachdenken angeregt. Über jede Entscheidung, die er getroffen hatte. Jeden Weg, den er gegangen war. Oft hatte er unüberlegt gehandelt, was häufig nur durch Glück am Ende gut ausgegangen war. Die Neue Welt würde jedoch voller neuer Gefahren stecken, wo eine unüberlegte Handlung sie schnell das Leben kosten könnte.

„Ja, ich verstehe. Aber sagst du mir jetzt, was das mit Akisa zutun hat?“ Mit einem fragenden Gesichtsausdruck blickte er Rayleigh an.

„Für Akisa bist du der wichtigste Mensch auf diesem Planeten. Das ist unumstritten. Man sieht es in ihren Augen, in jeder einzelnen Sekunde.“

„Man sieht es in ihren Augen?“, wiederholte Luffy leise. Er begann zu grübeln. Er, der wichtigste Mensch in ihrem Leben?

„Sie würde alles für dich tun. Es geht ihr schlecht, wenn es dir schlecht geht und sie macht sich Sorgen, wenn du nicht bei ihr bist. Das nennt man wohl…Liebe.“ Rayleigh lächelte in sich hinein und sah nun selbst Richtung Baumwipfel.

Langsam verzog sich Luffys grübelndes Gesicht. Verdutzt starrte er sein Gegenüber nun an. Kannte er diese Gefühle doch sehr genau. „Liebe?“, nuschelte er vor sich hin. Breit lächelte Rayleigh ihn an. Doch Luffy verstand leider noch nicht ganz, was das nun bedeutete. Er kam sich in diesem Moment echt dämlich vor, aber er wollte es endlich verstehen. Deshalb fragte er nach. „Was…genau bedeutet das?“

„Na ja. Im Allgemeinen bedeutet es einfach nur, dass sie zu dir eine tiefe, innige und starke Verbindung hat, die sich mit nichts anderem vergleichen lässt. Es ist etwas komplett anderes als eine Freundschaft. Sagen wir mal jemand würde zum Beispiel deine Navigatorin unsittlich berühren und sie etwas hart anpacken. Wie würdest du reagieren?“

Luffy zog eine Schnute und überlegte einige Zeit. „Nami ist taff. Ich denke, sie würde demjenigen mächtig eins auf die Glocke geben. Ich glaube kaum, dass sie da meine Hilfe bräuchte“, grinste er.

„Und bei Akisa? Würdest du eingreifen, weil du der Meinung bist, dass sie sich weniger selbst verteidigen kann?“

„Nein, also…ähm…ich weiß nicht“, einfallslos kratzte sich Luffy am Kopf. Er wusste genau, dass er sich jeden Typen, der sie auch nur schief ansah, sofort zur Brust nehmen würde.

„Verstehst du es? Den Unterschied zwischen ihr und deinen Freunden.“

Etwas planlos nickte Luffy. Er verstand schon worauf er hinaus wollte, doch schien sein Gehirn doch noch etwas länger zu brauchen um es wirklich zu verarbeiten.

„Na gut. Mal etwas Anderes. Die Schlangenprinzessin ist dir auch ziemlich zugetan.“ „Hancock?“

„Sie will dich heiraten. Und so wie du auf diese Aussage reagierst, scheinst du keine Ahnung zu haben, was sie damit sagen will“, grinste Rayleigh weiter.

Luffy begann nun zu lachen. „Ich hab keinen blassen Schimmer.“

„Hab ich mir gedacht.“
 

So ging das noch eine ganze Weile. Letztendlich hatte er aber verstanden. Er wusste nun, welche Gefühle er hegte und was damit in Verbindung stand. Jedoch hatte er es bisher nicht zur Sprache gebracht, weil…ja, warum eigentlich?

Er seufzte. Lange würde er sich sicher nicht mehr zurückhalten können. Er musste irgendwann sowieso mit ihr darüber sprechen. Sie konnte ja nicht für immer nur Freunde sein. Zumal sie sich eigentlich schon längst nicht mehr so verhielten. Das war selbst ihm klar.

Im nächsten Moment wurde er auch schon aus seiner Gedankenwelt gerissen, als er bemerkte wie Akisa langsam wach wurde. Verschlafen rieb sie sich die Augen und sah ihn mit einem sanften Lächeln an.

„Morgen“, meinte sie mit belegter Stimme und streckte sich dann ausgiebig bevor sie sich wieder auf ihn fallen ließ. Sie war scheinbar noch nicht bereit aufzustehen. Luffy war es gleich. Bisher schien alles noch ruhig, also schliefen die anderen wohl auch noch oder es war einfach nichts Interessantes los. Eine ganze Weile lagen sie noch still im Bett und ruhten sich aus und eigentlich hätten er auch noch Stunden so liegen bleiben können, wenn da nicht ein bekannter Freund an die Tür klopfte.

Laut knurrte sein Magen woraufhin Akisa beherzt mit Lachen anfing. „Dir auch einen guten Morgen“, feixte sie. Dann setzte sie sich auf und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar, bevor sie aufstand, das Fenster schloss und im nächsten Moment auch schon die Vorhänge aufschob. Luffy liebte es, wenn sie dies tat. Vor allem, wenn sie dann noch kurz am Fenster verweilte, sich streckte und auf das Meer hinaussah. Er genoss den Anblick, der sich ihm bot. So spärlich bekleidet.

Er müsste lügen, wenn er behauptete, dass er diesen Anblick nicht gerne öfter sehen würde. Jedoch war es ihm schon lieb, dass sie sich selbst unwohl fühlte vor anderen so aufzutreten. Sie würde niemals wie Nami nur im Bikini über das Schiff laufen und sich in die Sonne legen. Das wusste er genau. Schien es ihr ja sogar noch immer etwas peinlich zu sein, sich ihm so zu zeigen. Das erkannte er sofort, als sie ihren Kopf in seine Richtung wandte und ihn schüchtern anlächelte. Er wollte nicht, dass ein anderer Mann sie so sah. Selbst nicht die Männer aus seiner Crew. Sie war sein Mädchen und das würde sie auch für immer bleiben. Beharrlich in seine Gedanken versunken, hatte er gar nicht mitbekommen, dass Akisa sich bereits ihr süßes weißes Sommerkleid angezogen hatte. Erst als sie an seiner Bettseite platz nahm und sich die Haare bürstete, wurde er aufmerksam.

„Willst du nicht aufstehen?“, wollte sie wissen.

Luffy streckte sich daraufhin ausgiebig bevor er sich auch aus dem Bett rollte.

Als sie kurz danach das Außendeck betraten, waren Franky, Chopper, Usopp und Brook schon wieder fröhlich am herumalbern, was Robin nur belustigt vom Oberdeck beobachtete. „Hey ihr Schlafmützen! Wird ja Zeit, dass ihr mal aus den Federn gekrochen kommt“, lachte Usopp. Luffy hörte Akisa kichern. Dann begann er selbst zu Lachen.

„Was macht ihr da?“, rief er und sprang zu ihnen hinunter.

„Nami meinte, dass wir heute an einer Insel vorbeikommen und wir haben überlegt, ob wir die nicht erkunden sollen!“, wedelte Chopper aufgeregt mit den Armen.

„Eine INSEL! Klasse!!!“, freute sich Luffy mit ihnen. Schon eine ganze Weile waren sie unterwegs gewesen und bisher war nichts außer Wasser um sie herum. Endlich würde mal wieder Abwechslung in die Sache kommen.

„Hey Akisa! Hast du gehört? Wir kommen endlich zu einer Insel!“, rief er dann seiner Freundin zu, die sich zu Robin gesellt hatte und eben noch in ein Gespräch mit dieser vertieft war. Sie lächelte ihn an und nickte.

„Was macht ihr hier draußen denn für einen Lärm?“, kam nun Sanji aus der Kombüse gelaufen.

„Oi Sanji! Ich hab Hunger!“, bemerkte Luffy auch gleich an ihn gewandt.

„Ja ja, kann gleich los gehen“, meinte der Koch nur genervt und zog einmal tief an seiner Zigarette.

Es folgte ein langes ausgiebiges Frühstück, wie immer mit viel lautem Gelächter, Gemecker und Geschmatze.

„Hey Nami! Wie lange dauert es noch, bis wir die Insel erreichen?“, wollte Usopp wissen.

„Ja! Isch will endlisch wieder wasch ergudn“, wandte Luffy mit vollem Mund ein. Genervt seufzte die Navigatorin. „Sollte nicht mehr allzu lange dauern.“

„Und was ist das für eine Insel?“, fragte Chopper genauer nach.

„Na ja. Laut den Aufzeichnungen soll sie unbewohnt sein. Aber genaueres kann ich euch auch nicht sagen“, unwissend zuckte sie mit den Schulter und nahm einen Schluck aus ihrem Glas. Luffy war trotz allem gespannt, was sie erwartete. Nach der Sache auf Dress Rosa schien es ihm auch gar nicht so schlimm, wenn mal nichts los war. Einfach mal ausspannen, konnte auch nicht schaden.

Und genau so kam es dann auch. Nachdem sie die namenlose Insel endlich erreicht hatten, schlugen sie am weißen Strand ihr Lager auf. Während es sich die Frauen auf den Liegestühlen unter den Sonnenschirmen bequem machten, begaben sich die männlichen Mitglieder der Crew auf Erkundungstour. Mit Ausnahme von Zoro, der am Strand seinem Erholungsschlaf nachkam.

Strandspiele

Nachdem die Männer weg waren, ging Akisa noch einmal kurz zurück aufs Schiff. Während sich Nami und Robin bereits in ihren Bikinis räkelten, hatte sie noch ihr Kleid an, da sie zuvor noch mit Chopper den Strand entlang gegangen war. Dieser schien unendlich zu sein, sodass sie nach einigen Minuten wieder umgekehrt waren.

Sie holten sich also ihren zartrosanen Bikini aus dem Schrank. Weiße Rüschen zierten den oberen Saum des Oberteils. Das Unterteil bestand zusätzlich aus zwei Lagen Rüschen, wodurch es von hinten wie ein sehr kurzer Rock wirkte. Außerdem hatte sie passend dazu einen weiße leicht verzierte jedoch, da sie aus Organza bestand, durchsichtige Weste, die ihr bis zu den Hüften reichte. Sie fühlte sich so einfach wohler und zeigte immer noch ausreichend Haut. Schnell band sie sich noch die Haare zur Seite, bevor sie wieder hinaus trat und sich zu ihren älteren Freundinnen gesellte.

„Uh hübsch. Willst wohl jemandem imponieren?“, witzelte Nami.

„Was?“, verwirrt sah sie die Navigatorin an.

„Du hast dich wirklich richtig rausgemacht in den letzten zwei Jahren. In dem Outfit erkennt man das eindeutig noch besser“, stimmte jetzt Robin noch fröhlich mit ein. Peinlich berührt verschränkte Akisa nun die Arme vor ihrem Körper. Doch das schien Nami gar nicht zu gefallen. Sie sprang auf, nahm ihre Hand und zog sie zu den Liegen.

„Na na! Man sollte nicht verstecken, was man hat. Da werden den Jungs nachher die Augen ausfallen“, lachte sie. Dann legte sie sich wieder auf ihre Liege. Akisa tat es ihr gleich und sofort schien sich ihr Körper zu entspannen. Sie lauschte dem Rauschen der Wellen und schloss im nächsten Moment auch schon ihre Augen. Sie hatte einfach in der Nacht zu wenig Schlaf bekommen. Den würde sie jetzt wohl nachholen.
 

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„Boar! Müsst ihr immer so laut sein? Ihr seht doch, dass Akisa schläft!“, meckerte die Navigatorin wüst drauf los, als Usopp laut klatschend ins Wasser viel und sich Luffy und Chopper vor Lachen nicht mehr ein bekamen. Sie waren eine halbe Stunde zuvor wieder am Schiff angekommen. Zwei Stunden waren sie durch den wilden Dschungel gezogen aber entdecken konnte sie nichts Interessantes. Da sie sich nicht zu weit von ihren restlichen Kameraden entfernen wollten, beschlossen sie daher wieder zurück zu gehen und den restlichen Tag am Strand zu verbringen. Morgen war ja schließlich auch noch ein Tag.

Als sie an der Sunny ankamen, war Nami gerade dabei gewesen, sich im flachen Wasser etwas abzukühlen. Sofort tänzelte Sanji um sie herum, was sie nur mit einem „Pscht! Akisa schläft schon die ganze Zeit! Also mach hier nicht so einen Terz!“, kommentiert hat. Während Sanji an Deck verschwand um Erfrischungen für alle zu holen, entledigte sich Usopp überschüssiger Kleidung und kühlte sich auch erstmal ordentlich ab. Franky warf in der Zeit schon jeden möglichen Unsinn vom Schiff wie Schwimmreifen, Bälle, Luftmatratzen, wodurch sich auch Chopper und Brook trauten ihre überhitzten Körper etwas abzukühlen. Luffy kicherte fröhlich vor sich hin. Er setzte sich kurz auf Namis Liege und betrachtete seine schlafende Freundin. Wie sie so dalag in ihrem Bikini. Er starrte sie regelrecht an, was der Archäologin scheinbar nicht verborgen blieb. Schelmisch grinste sie woraufhin er sich räusperte, wieder aufsprang und zu den anderen Richtung Wasser ging. Nach kurzer Zeit begannen sie Wasserball zu spielen, was ziemlich ulkig aussah, da Luffy und Chopper im Wasser relativ schnell durchhingen, obwohl sie nur mit den Füßen drin standen. Franky eröffnete ihnen währenddessen wieder einige seiner Spielerein. Zum Beispiel schoss er Bälle durch Kanonen in seiner Brust ab. Das ganze Schauspiel brachte Nami fast zum explodieren. Doch Luffy ließ sich vorerst nicht davon beirren. Bis er und sowie der Rest eine deftige Kopfnuss von der Navigatorin kassierten.

„Ein Kindergarten ist gar nichts gegen euch!“, meckerte sie, während Luffy sie am Bein packte und sie im nächsten Moment der Länge lang im Wasser landete.

„Du brauchst mal’ne Abkühlung!“, lachte der Kapitän. Indes Nami vor Wut schon Feuer spuckte, hörte Luffy Akisa belustigt kichern.

„Was macht ihr denn?“, fragte sie noch immer lachend.

„Du bist ja wach!“

„Bei dem Krach den ihr hier macht, ist das doch nicht verwunderlich!“, motzte Nami und ließ sich wieder auf ihre Liege fallen. Akisa dagegen stand auf und ging zum Wasser. Sie schnappte sich einen der Wasserbälle und warf ihn ein paar Mal in Luft.

„Los! Lasst uns noch etwas Ball spielen!“, rief sie und ging noch weiter bis sie fast bis zu den Knien im Wasser stand. Usopp gesellte sich schnell zu ihr während Chopper und Luffy im Sand blieben und sie begannen zwei zu zwei zu spielen. Immer wieder haute der Ball ab, weil mal ein zu starkes Lüftchen wehte oder einer der vier einfach in die falsche Richtung schoss, aber sie hatten sichtlich Spaß an ihrem Treiben. Solange bis Luffy ausversehen einmal zu stark an den Ball haute und Akisa so hart traf, dass sie laut platschend ins Wasser fiel.

„AKISA!!!!!!“, schrie er sofort erschrocken und Chopper und Brook hatten synchron miteingestimmt. Usopp war bereits zu ihr geeilt, doch trotzdem wollten er und seine zwei Freund gerade zu ihr rennen, als sie mit jedem Schritt immer mehr die Kraft verließ. Chopper und Brook gaben bereits nach der halben Strecke auf und trieben nun wie Wasserleichen im knietiefen Wasser. Schwer stöhnte Nami auf. „Solche Deppen!“

Luffy dagegen kämpfte sich bis zu ihr. Usopp hatte ihr bereits wieder auf die Beine geholfen und sie schien sich nicht verletzt zu haben. Er legte ihr die linke Hand auf die Wange und strich vorsichtig über die gerötete Stelle.

„Schon gut. Ist halb so schlimm“, versicherte sie, doch trotzdem ärgerte es ihn. Er hätte vorsichtiger sein sollen. Er sah wie sie mit den Tränen kämpfen. Natürlich tat es weh, wenn man einen Ball direkt ins Gesicht bekam. Er war so blöd. Warum hatte er auch so doll dagegen geschlagen. Dennoch lachte sie bereits wieder und zeigte auf die schwimmenden Körper hinter ihm. Auch er musste bei diesem Anblick Lachen. Usopp schlug sich nur gegen die Stirn und begann meckernd die Teufelsfruchtnutzer aus dem Wasser zu zerren. Akisa hatte sich in der Zeit den Ball geschnappt, der gerade wieder davontreiben wollte, nahm Luffys Hand und zog ihn Richtung Strand. Dort ließ auch er sich fertig in den Sand fallen. Es war doch anstrengender gewesen, als er gedacht hatte. Während er der Länge lang immer noch leicht keuchend im weißen Sand lag, spürte er im nächsten Moment ihre kalte Haut an seiner. Sie hatte sich auch zurückfallen lassen und lag nun mit dem Kopf auf seinem Arm. Sie verdeckte mit ihrem rechten Arm ihre Augen und er hörte sie leise schniefen.

„Tut mir echt Leid. Ich verspreche dir, dass ich beim nächsten Mal vorsichtiger bin“, sagte er mit ruhiger Stimme, sodass es nur sie hörte. Doch sie erwiderte nichts.

‚Ob sie sauer ist?‘, begann er zu grübeln und zog dabei unbewusst eine Schnute.

„Was machst du da?“, hörte er sie belustigt fragen. Sie sah ihn schräg von unten an und musterte sein Gesicht. Er begann einfach zu Lachen und ließ es damit auf sich beruhen.

„So Leute! Das Bankett ist eröffnet!“, hörten sie Sanji dann rufen. Er hatte in der Zwischenzeit einige Leckereien zubereitet und alles mit Frankys Hilfe am Strand aufgebaut.
 

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Sofort war Luffy Feuer und Flamme, sprang auf und rannte in Richtung Essen. Akisa setzte sich jedoch nur auf und sah ihm schmunzelnd hinterher. Dann wandte sie ihren Blick zum Horizont und seufzte.

„Willst du nichts essen?“

Akisa zuckte zusammen und drehte sich zurück. Zoro stand direkt hinter ihr und sah, wie sie zuvor, aufs offene Meer.

„Nein. Gerade habe ich keinen Hunger. Ich hab wahrscheinlich zu viel geschlafen“, versuchte sie sich herauszureden. Mit verschränkten Armen blieb er weiterhin stehen. Sie wandte ihren Blick auch wieder richtig Wasser und seufzte noch einmal.

Essen…nein, ihr war gerade überhaupt nicht danach. Es hatte jedoch weniger mit ihrer Müdigkeit zu tun. In Gedanken war sie wieder bei ihrem Traum. Jedoch nicht dem aus der Nacht, sondern dem, den sie hatte, als sie auf der Sonnenliege eingeschlafen war. Er war bei weitem nicht so aufwühlend wie ihre sonstigen, jedoch erschuf er ein so beklemmendes Gefühl, dass ihr fast schlecht wurde. Die Bilder, die sie sah, machten ihr Angst. So oft schon hatte sie böse Vorahnungen gehabt. Was war, wenn dieser Traum genauso war? Zaghaft schüttelte sie den Kopf.

„Ich hol dir etwas zu trinken“, hörte sie Zoro und sah ihm dann kurz hinterher, wie er in Richtung ihrer restlichen Freunde ging.

‚Freunde…‘

In Ihrem Kopf begann es zu pulsieren und es drückte gegen ihre Schläfen. Sie hatte es so sehr versucht, aber sie konnte es einfach nicht vergessen. Die Bilder aus Marineford verfolgten sie Tag und Nacht. Nur durch viel Ablenkung konnte sie sie verdrängen, aber es wurde von Tag zu Tag schlimmer. Egal wo sie hinsah, immer sah sie nur irgendwelche Bruchstücke von damals. Manchmal sah sie Dinge, die gar nicht da waren. Sie spürte Kälte, wo keine war und dieses unglaubliche Brennen, als wäre er hier, direkt hinter ihr.

Damaliger Admiral Akainu, der heutige Großadmiral der Marine. Es gab wohl keinen Menschen auf dieser Welt, vor dem sie sich mehr fürchtete.

Sie hörte ihre Freunde lachen, weil sich Zoro und Sanji wieder einmal in den Haaren lagen, doch für sie war es unerträglicher Lärm geworden. Sie lachte so gerne mit ihnen, aber jetzt wollte sie nur allein sein. Sie sprang auf und verschwand unbemerkt im Wald. Sie rannte immer tiefer hinein, stolperte wiederholt, weil ihr die dicken Tränen die Sicht versperrten. Ihre Beine wurden schwerer und ihre Füße brannten stark, da sie barfuß durch die hohen Gräser lief. Sie musste anhalten. Sich ausruhen. Erschöpft lehnte sie sich gegen einen Baum und weinte unaufhörlich. Dann schien sich ihr Körper langsam wieder zu beruhigen. Sie versuchte tief einzuatmen, um der Panikattacke entgegen zu wirken. Auch die Tränen versickerten langsam.

Sie wusste, dass es jetzt endgültig war. Sie wollte ihn damit nicht belasten, aber allein würde sie mit diesen Gefühlen, mit diesen Erinnerungen nicht mehr klar kommen. Sie musste zurück und mit Luffy sprechen.

Mit all ihren Freunden. Vielleicht half es ihr schon darüber zu reden, aber wenn nicht, dann wäre sie auf keinen Fall mehr allein mit diesen schlimmen Gedanken.

Sie sammelte sich, entfernte sich etwas vom Baum und sah sich um. Leider hatte sie überhaupt nicht aufgepasst von wo sie gekommen war. Sie ging einige Schritte weiter als plötzlich der Boden unter ihren Füßen nachgab und sie nach einigen Sekunden schmerzhaft auf den Boden aufschlug.

Versprechen

Ausgiebig gähnte Zoro, nachdem er vom lauten Aufschrei seiner Crewmitglieder geweckt wurde. Verschlafen blickte er sich um. Nami und Robin lagen noch immer auf den Liegen und die anderen schienen währenddessen auch wieder zurück zu sein. Hatte er nicht eben seinen Käpt’n, den Waschbär und das Skelett gehört? Sein Blick schweifte Richtung Wasser. Stutzend zog er eine Augenbraue nach oben. Schwammen dort nicht die beiden Letztgenannten auf der Wasseroberfläche?

„Solche Deppen“, hörte er Nami gereizt sagen. Dann erkannte er seinen Kapitän, der sich langsam durch Wasser kämpfte in Richtung Usopp, welcher Akisa soeben aus dem Wasser auf die Beine half.

‚Was geht denn hier ab?‘ An seinen Sinnen zweifeln verzog er leicht das Gesicht. Die hatten auch nur Schwachsinn im Kopf.

Wieder schloss er sein Auge und legte den Kopf zurück an den Baum, an welchen er die ganze Zeit schon lehnte.

Schon kurze Zeit später hörte er den dämlichen Löffelschwinger reden. Er öffnete sein Auge wieder und erkannte gleich Luffy und Akisa, die im Sand lagen. Ein seichtes Lächeln lag auf seinen Lippen als Luffy im nächsten Moment aufsprang und Richtung Essen lief. Akisa dagegen war sitzen geblieben und sah gedankenverloren auf das Wasser. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr. Während der Schwertkämpfer aufstand, grübelte er und ging dann zu ihr und blieb schräg hinter ihr stehen. „Willst du nichts essen?“, fragte er relativ tonlos und beobachtete die Wellen. Im Augenwinkel erkannte er, wie sie ihn überrascht musterte.

„Nein. Gerade habe ich keinen Hunger. Ich habe wahrscheinlich zu viel geschlafen“, meinte sie dann. Sie versuchte diesen Satz relativ souverän herüber zu bringen, aber Zoro spürte, dass da mehr war. Es war jedoch nicht seine Art sich aufzudrängen also schwieg er. Sie wandte ihren Blick wieder von ihm ab und seufzte schwer. Wieder wirkte sie abwesend und auch traurig.

„Ich hol dir etwas zu trinken“, meinte er dann in ihre Richtung und ging zu den Anderen, die bereits freudig speisten.

„Ah Zoro! Endlich wieder wach?!“, lachte Usopp. Der Schwertkämpfer murrte nur kurz. Er war noch zu verschlafen und hatte keine Lust auf Albernheiten.

„Warum kommt Akisa denn nicht auch her?“, wollte Chopper wissen. Er erkannte eine leichte Besorgnis in seinen Worten. Auch Luffy kippelte bereits und sah an ihm vorbei zu seiner Freundin

„Sie hat keinen Hunger. Ich übrigens auch nicht. Hey! Gurkenschäler! Gib mir mal ein Wasser!“, meinte er schelmisch grinsend.

„Hol dir dein Wasser selbst, du Moosschädel!“, motzte Sanji sogleich zurück.

„Wie bitte!?“, knurrte Zoro. „Als ob jetzt Wasser trinken würde. Das ist nicht für mich, du Hohlbirne!“

„Was war das?“

„Hohohohohohoho! Die Beiden laufen zur Höchstform auf!“, lachte Brook und schnell setzte der Rest mit ein.

„Könnt ihr euch nicht mal zusammenreißen?“, fragte Nami genervt und biss von ihrer Frucht ab.

„Ah, du nervst, Suppenkoch!“, schnauzte Zoro Sanji nochmals an, griff dann nach einer Flasche Wasser und drehte sich wieder zum Gehen. Kurz fing er den Blick seinen Kapitäns auf, der gerade dabei war eine riesen Stück Fleisch zu vertilgen. Seine Augen sprachen jedoch eine andere Sprache und er verstand. Zoro legte ihm beim vorbeigehen eine Hand auf die Schulter, woraufhin Luffy wieder munter weiter futterte. Er ging an den Liegen vorbei direkt auf den Platz zu, wo Akisa gerade noch gesessen hatte. Jedoch konnte er sie nicht mehr entdecken. Verwirrt sah er sich um.

‚Spuren? Richtung Wald. Was will sie denn in dem Gestrüpp?‘ Konzentriert folgte er den Spuren hinein in den Dschungel. Vorsichtig kämpfte er sich voran und versuchte etwas zu erkennen.

„Akisa!“, rief er. Doch keine Antwort. Er lief weiter geradeaus. Sie musste wohl gerannt sein, anders hätte sie es sicher nicht geschafft sich in so kurzer Zeit so weit zu entfernen. Er entdeckte im grün einen leichten weißen Stoff. Er nahm ihn und bildete sogleich eine Faust. Sie musste an den Ästen hängen geblieben sein und sich die Weste zerrissen haben. Hoffentlich hatte sie sich nicht verletzt. Das würde Luffy gar nicht gefallen.

Schnaufend ging er weiter. Die Bäume sahen auch alle gleich aus. Wie sollte er sich hier orientieren? Genervt blieb er wieder stehen. Wie er das hasste…

Er drehte sich nach links und wollte gerade wieder einen Schritt machen, als er etwas im Gras vor sich entdeckte.

„Was ist das?“ Vorsichtig hob er es auf und sofort weiteten sich seine Augen und Unwohlsein breitete sich in ihm aus. „Das ist doch…Akisas Kette!“ Er drückte den Anhänger in seiner Hand und sah sich um. „Akisa! Hey! Bist du hier irgendwo?!“ Doch bis auf ein paar Vögel, die davonflogen, war alles still.

„Verdammt…“ Ihr musste etwas passiert sein. Aber es war alles ruhig. Sie schien wie vom Erdboden verschluckt. Aufgewühlt ging er weiter. Er musste sie finden. Um jeden Preis. Er hatte schließlich versprochen ein Auge auf sie zu haben, doch er hatte bereits versagt. Zornig auf sich selbst fletschte er die Zähne. „Scheiße.“

Aber es half nichts, er musste zurück zu den anderen und es ihnen sagen. Zusammen hätten sie bessere Chancen sie wiederzufinden. Doch leider war er genauso planlos wie zuvor.

„Da lang“, sagte er zu sich selbst und hoffte inständig, dass es der richtige Weg war. Den ganzen Fußmarsch hatte er die Fäuste geballt, beinahe so fest, dass es wehtat. Zusätzlich bohrten sich die Kanten vom Kettenanhänger in seine Haut, aber das interessierte ihn nicht. Seine Gedanken waren bei etwas ganz anderem. Einer Absprache zwischen zwei Männern und ihrem Kapitän, welche bei Ankunft in der Neuen Welt getroffen wurde.
 

Es war bereits dunkel und die Crew der Strohhutpiraten feierte immer noch ausgelassen die Ankunft in der Neuen Welt. Sie hatten es endlich geschafft. Zwei harte Jahre voller Training lagen hinter ihnen und alle freuten sich auf die Abenteuer, die sie jetzt erleben würden. Brook gab ein Lied nach dem anderen zum Besten, während Chopper, Franky und Usopp hemmungslos mittanzten und sangen. Nami und Robin unterhielten sich, indes sie das Schauspiel beobachteten und Sanji tänzelte wie eh und je um die Beiden herum und servierte ihnen kleine Leckereien. Zoro kippte bereits zufrieden sein zweite Flasche Sake, lehnte sich zurück und schüttelte nur den Kopf beim Anblick des liebestollen Kochs. Sein Käpt’n schien auch bester Laune zu sein. Er saß ihm schräg gegenüber, hielt seinen Becher weit nach oben und lachte lebhaft über die Bilder vor ihm. Akisa, wie eh und je an seiner Seite, kicherte auch munter vor sich hin, bevor sie von Chopper und Usopp zum mitmachen angespornt wurde. Sie griffen ihre Hände und zogen sie nach oben. Belustigt musste der Schwertkämpfer nun auch lächeln. Akisa war eindeutig galanter, was das Tanzen anging. Die anderen vier schienen eher irgendwelche Anfälle vorzutäuschen.

Luffy grinste noch kurz in sich hinein, dann jedoch verschwand sein fröhliches Gesicht und er erhob sich.

„Oi! Zoro! Sanji! Ich muss etwas mit euch besprechen.“

Schlagartig war es ruhig an Bord. Jeder hielt inne und sah den Kapitän fragend an. Zoro stand nun auch auf und folgte zusammen mit Sanji Luffy aufs Oberdeck.

„Was hat er denn auf einmal?“, meinte Usopp nachdenklich in die Runde. Chopper schüttelte den Kopf. „Ich weiß auch nicht.“

„Merkwürdig…“ Nami ließ sich wieder zurück fallen und sah Robin an, die nur unwissend mit einem Schulterzucken antwortete. Verwundet blickte Akisa dem Trio hinterher. Was hatte er vor?

Luffy ging in Richtung Kopf der Sunny und blieb einige Meter von seinen beiden Gefährten stehen, die sich nahe dem Steuerrad befanden. Sie bildeten ein perfektes Dreieck in den Positionen, in welchen sie verharrten. Noch immer wandte ihr Käpitän ihnen den Rücken zu und schwieg. Zoro und Sanji tauschten skeptische Blicke aus. Was war den auf einmal los mit ihm? Als der Koch gerade nachfragen wollte, unterbrach Luffy auch schon die Stille.

„Ich muss euch um einen Gefallen bitten.“

Sofort horchten Beide auf.

„Einen…Gefallen“, wiederholte Zoro unbewusst.

„Ich hab in den letzten zwei Jahren ein Menge gelernt. Rayleigh hat sich wirklich viel Mühe mit mir gemacht, nicht nur…was das Kämpfen betrifft. Ich hab auch viel über mich gelernt.“ Der Käpt’n wandte seinen Blick dem Nachthimmel zu und hielt kurz inne. Dann jedoch sah er wieder zu Boden und sprach weiter. „Damals auf Marineford war ich unvorsichtig. Ich habe… nicht nachgedacht und am Ende verloren. Mir ist erst viel später bewusst geworden, dass ich noch viel mehr hätte verlieren können. Auf keinen Fall soll so etwas noch einmal passieren.“

Noch immer lauschten seine Freunde gespannt. Er wandte ihnen noch immer den Rücken zu, aber er spürte, wie sie ihn mit ihren Blicken musterten.

„Darum geht’s also…“, meinte Sanji eher zu sich selbst während er tief an seiner Zigarette zog. Zoro nickte leicht, verschränkte die Arme und schloss kurz sein noch funktionstüchtiges Auge. „Du wusstest nicht, dass sie damals auch dort war. Du solltest dir nicht den Kopf deswegen zerbrechen.“

Auf Zoros Aussage drehte sich Luffy nun seitlich zu ihnen.

„Sie hat es euch also erzählt“, lächelte er eher theatralisch. „Aber darum geht es nicht. Ich weiß, was sie kann. Ich habe keine Angst um sie, weil ich glaube, sie würde sich nicht verteidigen können. Selbst damals hat sie sich schon allein durch den Krieg gekämpft und kaum etwas abbekommen. Sie ist…eine Kämpferin“, grinste er. „Na ja, nur hat diese ganze Sache eben ziemlich viel Sand aufgewirbelt.“ Luffy verschränkte die Arme hinter dem Kopf und sah wieder hinauf in die dunkle Nacht. „Ihr wisst bestimmt, dass sich ihr Kopfgeld erhöht hat. Und wegen des Weges, den wir eingeschlagen hatten um euch die Nachricht zu überbringen, hat sich die ganze Sache nochmal komplett verändert.“

„Verstehe. Wegen diesem Bezeichnungszusatz.“ Auch Sanji hatte seinen Blick nun in den in den Nachthimmel gewandt und grinste wissend.

Auch Zoros Gesicht zierte ein vielsagendes Lächeln als er sein Auge wieder öffnete und seinen Kapitän ansah. „Bei dem Bild, das ihr da damals abgegeben habt, ist das auch kein Wunder.“

Nun wandte sich Luffy den Beiden voll und ganz zu. „Ich weiß, dass ich mich komplett auf euch verlassen kann, deswegen brauch ich euch als meine Augen und Ohren. Ich hab mir geschworen nichts und niemanden mehr an sie heran zu lassen, aber ich hab schon auf Fishman-Island gemerkt, dass das wohl schwieriger wird, als ich dachte. Gerade wenn ich mich mit solchen Vollpfosten herumschlagen muss“, lachte er und kratzte sich am Hinterkopf.

„Das war doch bisher auch nicht anders, oder? Aber jetzt, mit direkter Anordnung, werden wir uns wohl noch mehr anstrengen müssen“, meinte Sanji leicht provokativ in Zoros Richtung.

„Du vielleicht. Für mich bleibt dann wohl alles beim Alten“, lachte Zoro nur provokant zurück. Während die Beiden wieder in alte Muster verfielen, kicherte Luffy zufrieden. War ihm doch eigentlich schon vorher bewusst gewesen, dass er sich nicht sorgen brauchte.
 

[Das Mädchen von Strohhut Luffy.]
 

Noch immer stampfte Zoro verärgert durch den Wald. Am liebsten würde er sich selbst in den Arsch treten. Dazu kam noch, dass dieses Gestrüpp einfach kein Ende nahm. Hatte er sich wirklich schon wieder verfranzt?

„Wo zur Hölle ist der bekloppte Strand?“, knurrte er mürrisch. Er hatte keine Zeit für solch einen Unsinn. Wer weiß, was Akisa zugestoßen war und er verplemperte hier seine Zeit nur weil ihn sein Orientierungssinn mal wieder im Stich ließ. Er blieb stehen und atmete tief durch. Vielleicht half es ihm, sich zu konzentrieren und mit seinem Geist die Umgebung zu prüfen. So weit konnte er sich doch nicht entfernt haben. Während er in sich hineinhörte, vernahm er leise Geräusche. Stimmen…

Sofort bewegte er sich in Richtung dieser und entdeckte endlich das Ende des Waldes.

„Akisa!!!! Zoro!!! Wo seid ihr?“, vernahm er dann die Stimme von Chopper. Endlich trat er aus Buschwerk und ihm prallte sofort die bereits langsam untergehende Sonne entgegen.

„Zoro!“, hörte er dann Usopp und Chopper rufen.

„Wo zur Hölle hast du dich rumgetrieben! Wir haben uns Sorgen gemacht!“, meckerte die Langnase sofort.

„Zum Glück geht’s dir gut! Wo ist Akisa? War sie nicht bei dir?“, sprach das Rentier weiter und sah sich verwirrt um. Sofort zog sich in Zoro wieder alles zusammen.

„Wo ist Luffy?“, wollte er dann wissen, ohne auf die Frage einzugehen.

„Er und Sanji sind in die entgegengesetzte Richtung gegangen um euch zu suchen. Was ist denn los?“, fragend sah Usopp ihn an. Zoro ging mit ernster Mine los in Richtung Sunny. Erst jetzt bemerkte er, dass er sich nun auf der anderen Seite befand und somit einmal quer durch den Wald gerannt war. Je mehr er sich dem Schiff näherte, umso unwohler wurde ihm. Er hatte ein ziemlich schlechtes Gewissen und wollte seinem Kapitän eigentlich gar nicht gegenübertreten. Aber er war kein Feigling und würde alles auf sich nehmen. Denn das tat ein Mann der Ehre. Von weitem erkannte er bereits den Cyborg und das Skelett auf der Sunny, die nach ihnen Ausschau hielten. Die Navigatorin und die Archäologin befanden sich noch am Strand und der Koch und der Kapitän waren auch bereits zurückgekehrt.

„Da sind sie!“, hörte er Franky rufen und sofort wandten sich alle geschlossen in ihre Richtung.

„Hey!“, begannen nun Usopp und Chopper zu rufen und winkten ihnen zu. Luffy war ihnen bereits einige Schritte entgegen gekommen und sah den Schwertkämpfer unentwegt an.

„Man! Was denkst du dir eigentlich einfach ohne ein Wort abzuhauen? Wir suchen schon ewig nach…“, verwirrt brach Nami ihre Schimpftriade ab und sah zu den drein vor ihr. Sie hatte scheinbar erst jetzt bemerkt, dass immer noch jemand fehlte. Schwer schluckte Zoro als er seinem Käpt’n direkt in die Augen sah bevor dieser langsam seinen Blick senkte.

„Wo ist sie?“, fragte er ziemlich emotionslos. Zoro knirschte mit den Zähnen und schloss sein verbliebenes Auge.

„Ich hab sie…im Wald verloren“, zwang er sich heraus. Luffy zuckte kurz, doch machte er keine Anstalten irgendetwas dazu zu sagen. Auch der Rest schien wie erstarrt. Ob es nun an der Tatsache lag, dass ihre Freundin verschwunden war oder eher an der Aussagekraft von Luffys Haltung, keiner schien sich einmischen zu wollen. Also versuchte der Schwertkämpfer sich zu erklären.

„Sie ist in den Wald gelaufen, während ich das Wasser geholt habe. Ich habe versucht sie zu finden, aber außer einem Fetzen von ihrer Kleidung und dem hier, konnte ich nichts entdecken.“ Er streckte seinen Arm nach vorn, öffnete seine Hand und offenbarte damit den Anhänger, den er die ganze Zeit schon fest umklammert gehalten hatte. Starr blickte der Kapitän nun auf seine Hand. Leichte Nervosität breitete sich in dem Schwertkämpfer aus. War er wütend, geschockt…

Doch Luffy schien unglaublich ruhig. Er nahm ihm die Kette ab und verfiel wieder in die ruhige Haltung, die er zuvor hatte. Doch nun lösten die anderen Crewmitglieder ihre Starren.

Zweifel und Verzweiflung

„W…wie kann sie einfach weg sein? Sie muss doch noch irgendwo im Wald sein. Niemand verschwindet einfach so!“, bemerkte Usopp aufgebracht. Luffy hatte das Gespräch schon völlig ausgeblendet. Sie war weg…Warum war er so ruhig? Wahrscheinlich weil er es geahnt hatte. Weil er damit gerechnet hatte, dass sie sich abwenden würde. Waren die Erinnerungen scheinbar doch noch zu real. So real, dass es ihr schwer fiel zu atmen, wenn sie sich ansahen. Wollte er es doch einfach nicht wahrhaben, dass etwas zwischen ihnen nicht stimmte. Dass sie Angst hatte. Er hasste sich selbst, weil er sie nicht darauf angesprochen hatte. Jetzt war sie weg. Verschwunden.

Er biss die Zähne zusammen und spürte wie sein Körper begann zu zittern. Er war unglaublich wütend.

Wütend auf Akisa, weil sie einfach abgehauen war statt den Mund aufzumachen.

Wütend auf Zoro, weil er nicht gut genug auf sie aufgepasst hatte.

Aber vor allem war er wütend aus sich selbst. Er hätte genauso auf sie zu gehen können und ihr zu unterstellen, dass sie einfach verschwinden würde… Am liebsten hätte er sich dafür selbst eine reingehauen. Irgendetwas war in diesem Wald geschehen.

„Zeig mir…wo du den Anhänger gefunden hast“, sagte Luffy mit unheimlich ruhiger Stimme. Er war extrem angespannt und spürte allein durch sein Haki wie Zoro nickte.

„Franky! Brook! Bleibt ihr bei der Sunny! Der Rest kommt mit!“, befahl er dann und hoffte dabei inständig, dass Zoro den Weg zum Fundort auch wiederfinden würde.

Sie trottende einige Minuten stumm durch den Wald. Er sah sich nicht einmal um, sondern folgte einfach nur seinem Crewmitglied. Er bemerkte wie unsicher Zoro war, aber auch wie sehr er sich bemühte, sie schnell an die richtige Stelle zu führen. Seine Wut auf ihn war bereits wieder verflogen. Warum sollte er ihm auch Vorwürfe machen? War ihm doch bewusst, dass Akisa als eigenständige Person auch mal Entscheidung treffen würde, die unvorhersehbar waren. Er hatte jetzt einfach nur noch einen Gedanken – Sie finden, so schnell wie möglich.

Als Zoro endlich stehen blieb, holte es Luffy sofort zurück in die Realität. Er ging an seinem Freund vorbei und sah sich kurz um.

„Hier hast die Kette gefunden?“, erkundigte er sich. Zoro wandte sich erst nach links und sah sich genau um, bevor er antwortete.

„Ja. Ich denke schon.“

Auch der Rest begann sich umzusehen, versuchte Hinweise zu erspähen. Luffy stand noch immer an derselben Stelle und blickte hinauf in die Baumwipfel. Dann seufzte er schwer und begann im nächsten Moment auch damit sich umzusehen.

„Mmmmh…Das ist komisch“, hörte er dann Chopper. Das Rentier stand mitten im hohen Gras und drückte auf die Erde.

„Was meinst du?“, wollte er wissen.

„Die Bodenstruktur kommt mir hier irgendwie anders vor.“ Chopper kratzte sich kurz mit seinem Huf an der Wange und sprang dann einige Male.

„Was machst du da?“, mischte sich nun Usopp ein und ging schnurstracks auf den Arzt zu. Als er sich neben ihn positioniert hatte und gerade wieder zum Sprechen ansetzen wollte, öffnete sich der Boden unter ihren Füßen. Mit einem ausgedehnten Aufschrei fielen die Zwei in das Loch und man hörte nur noch einen dumpfen Aufprall bevor sich die Luke wieder schloss.
 

Sie spürte einen stechenden Schmerz, der sich durch ihren gesamten Körper zog. Sie stöhnte auf, als sie versuchte sich zu bewegen. Was war denn geschehen? Leicht öffnete sie ihre Augenlieder und versuchte zu erkennen was sich um sie herum befand. Es war jedoch alles noch zu verschwommen. Sie schloss die Augen noch einmal, presste sie regelrecht zusammen, um sie im nächsten Moment ruckartig wieder zu öffnen. Das Licht blendete sie kurzzeitig, doch langsam erkannte sie wieder klare Bilder. Sie erinnerte sich, dass sie, bevor sie das Bewusstsein verloren hatte, in einem Wald gewesen war. Jetzt jedoch befand sie sich in einem sehr gut eingerichteten Zimmer. Sie wandte ihren Blick nach oben, entdeckte hohe Bettpfosten an denen Stoff befestigt war. Sie lag sehr weich. Der Stoff glitt sanft über ihre Haut, wenn sie sich bewegte. Noch immer tat ihr alles weh, doch sie zwang sich hoch. Sofort pulsierten ihren Schläfchen und ein ziehender Schmerz breitete sich in ihrem Kopf aus. Sie musste ihn sich angeschlagen haben. Sie legte sich eine Hand an die Stirn und spürte sofort, dass dort etwas war. Sie sah sich weiter um. „Wo bin ich denn nur?“

Langsam ließ sie sich von der Matratze rutschen und sackte erst nach unten, als ihre Füße den Boden berührten. Dann drückte sie sich jedoch zurück in den Stand und lief vorsichtig an der Bettkante entlang. Schnell griff sie nach einem der Bettpfosten, um nicht gleich wieder umzufallen. Sie drückte ihre Stirn gegen das Holz und atmete einige Male tief ein und aus, bevor sie sich wieder von dem Bett löste und einige Schritte nach vorne machte. Sie stand nun vor einem großen Spiegel. Akisa erkannte ein großes Pflaster an ihrer Stirn. Sie hatte sich bei dem Sturz also wirklich verletzt. Sonst schien ihr zum Glück nichts zu fehlen. Sie blickte an sich hinunter und bemerkte erst in diesem Moment, dass sie nicht mehr ihren Bikini trug. Entsetzt starrte sie ihr Spiegelbild an. Wer auch immer sie an diesen Ort gebracht hatte, hatte sie umgezogen. Sie trug jetzt statt ihres zarten Bikinis ein sehr kurzes freizügiges schwarzes Spitzenkleid mit vereinzelten roten Schleifen. Erschrocken wich sie zurück und stieß an das Holzbett. Panik stieg in ihr auf und sie wollte nur noch weg. Sie ließ ihren Blick schnell durch den Raum gleiten und entdeckte eine Tür. Die einziges in diesem Zimmer. Noch immer leicht benommen von ihren Kopfschmerzen, stolperte sie Richtung Ausgang, griff die Klinke und…nichts.

„Abgeschlossen“, bemerkte sie und die Verzweiflung in ihr wurde größer und größer. Langsam rutschte sie an der Tür hinunter bis sie auf dem Boden saß. Leise begann sie zu schluchzen. Warum war sie nur weggelaufen? Wäre sie bei ihren Freunden geblieben, dann…

Noch immer lag ihr rechtes Ohr an dem Holz der Tür und sie vernahm hallende Geräusche von der anderen Seite.

„Schritte…“ Sofort sprang sie auf und lief zurück zum Bett. Sie sah sich um. Eine Waffe. Sie brauchte irgendetwas, um sich verteidigen zu können. Wieder traf ihr Blick den großen Spiegel und sie erkannte hinter sich etwas, dass ihr vielleicht als Waffe dienen konnte. Sie griff nach einem Kerzenständer, der auf dem Nachttisch stand, pustete die Kerze darin aus und entfernte diese. Sie war zwar keinen Nahkampf gewohnt, aber wenn es sein musste, würde sie damit auf jeden Fall zuschlagen können. Im nächsten Moment hörte sie auch schon wie ein Schlüssel ins Schloss gesteckt wurde und es sich laut klackend öffnete. Sofort schnellte im nächsten Moment die Tür auf, doch bisher war niemand zu sehen. Vorsichtig bewegte sich Akisa am Bett entlang, um hinaus schauen zu können. Verwirrt ließ sie den Kerzenständer langsam sinken. Der Flur schien leer. Noch immer konnte sie niemanden erkennen. Langsam bewegte sie sich weiter Richtung Tür.

Plötzlich durchzog ein starker Windstoß den gesamten Raum. Die meisten Kerzen gingen aus, lose Sachen flogen herum und der lange Stoff an den Bettpfosten wurde förmlich abgerissen. Laut klirrend flogen die Metall davon und das Holz der Möbel knarzte durch den starken Druck so heftig, dass Akisa befürchtete, es würde im nächsten Moment zerbersten. Unsanft wurde sie im nächsten Moment gegen die Wand neben der Tür gedrückt und sie hörte ein leises Kichern. Perplex öffnete sie ihre Augen wieder, die sie zuvor wegen des starken Windes schließen musste. Noch immer war niemand außer ihr dort. Doch sie hörte ihn noch immer schnurren. Sie versuchte sich von der Wand zu lösen, aber sie wurde regelrecht dagegen gedrückt.

„Wo wollen wir denn hin, meine Schöne?“, hörte sie im nächsten Moment den Wind leise in ihr Ohr säuseln.

„Wer bist du?“ Doch es ertönte nur ein Lachen. Allmählich verstummte der Wind wieder und Akisa spürte wie etwas ihre Taille auf beiden Seiten hinauf strich. Als sie ihren Blick hinunter wandte, erkannte sie wie sich langsam Hände und Arme, fast wie eine Fata Morgana, bildeten. Ein ganzer Körper baute sich vor ihr auf und allmählich schien er nicht mehr durchsichtig zu sein. Entgeistert starrte sie den Mann vor sich an. Noch immer wurde sie an die Wand gedrückt, obwohl seine Hände ihre Haut entlang strichen.

‚Teufelskräfte?!‘, schoss es ihr sofort durch den Kopf. Darauf hätte sie gleich kommen können. Jedoch hatte sie in diesem Moment andere Probleme. Seine Hände wanderten immer weiter nach oben. Gleich würde er ihre Brüste berühren.

Sie stemmte sich gegen die unsichtbare Barriere. Doch er lachte nur, denn es brachte ihr rein gar nichts.

„GARNOT! WO ZUM TEUFEL STECKST DU, DU SOHN EINER REUDIGEN HÜNDIN!“, bebte es auf einmal durch das gesamte Gebäude. Genervt stöhnte der Kerl. Scheinbar war er gemeint.

„Die alte Schreckschraube kann einem auch jeden Spaß verderben!“, meckerte er und ließ im nächsten Moment von Akisa ab. Zumindest seine sichtbaren Hände lagen nun nicht mehr an ihrem Körper, was sie erleichtert ausatmen ließ.

„Ohooooooooooo!!!“, jaulte es dann neben Akisa. Ein anderer Kerl hatte seinen Kopf in den Raum gesteckt und lachte ihr entgegen.

„Mutter hat schlechte Laune, Garnot. Und wenn sie erfährt, dass du dich schon wieder an unserer Ware vergreifen willst…“

„Ach, halt dein Maul, Elliot! Die Alte soll mal den Ball flachhalten. Schließlich hab ich uns hier ein wirkliches Sahneschnittchen an Land gezogen. 155 Millionen Berry bringt uns die Kleine und wenn dieser Strohhut Luffy hier noch auftaucht, dann klingelt es gewaltig in der Kasse“, lachte Garnot ausgelassen. „Dann haben wir für’s erste ausgesorgt.“

„Hihihi! So einen dicken Fisch hatten wir lange nicht mehr an der Angel“, stimmte Elliot mit ein.

„Eben. Was meinst du, Süße? Ob er schon nach dir sucht? Ich kann’s kaum abwarten diesem 500 Millionen Berry-Spinner eine auf’s Dach zu geben. Ihr denkt, dass ihr’ne große Nummer seid, weil ihr damals auf Marineford ziemliches Chaos angerichtet habt. Aber hier in der Neuen Welt seid ihr kleine Fische. Gegen mich ist dein Strohhut eine Nullnummer“, grinste er spöttisch.

„Hihihihihihi!!!!!“

„GARNOOOOOOOOOOOT!“, grölte es wieder durch das Gemäuer.

„Ah! Scheißdreck!”, fluchte er und schmiss Akisa im nächsten Moment auf’s Bett. „Schön hier bleiben und mach keinen Mist, Süße. Hast du verstanden? Ich bin gleich zurück“, meinte er mit süffisantem Lächeln und die Tür schloss sich wieder.

Akisa ließ sich zurückfallen und legte sich die Hände über ihr Gesicht. Dicke Tränen fielen auf den weichen Stoff. „Luffy... Hilf mir…“

Dunkelheit

„Usopp! Chopper!“, erschrocken starrte Nami, genauso wie der Rest der Crew, auf den Fleck Erde, wo gerade eben noch ihre beiden Freunde gestanden hatten.

„Was war das denn?“, fragte Sanji eher rhetorisch und beobachtete Robin, die wie Chopper zuvor den Boden abtastete.

„Hier hat jemand eine Falltür eingebaut. Sie ist so gut getarnt, dass man sie normal gar nicht bemerkt.“

„Da hat sich jemand echt Mühe gegeben“, meinte der Koch, während er an seiner Zigarette zog. Grübelnd strich sich Nami über ihr Kinn. Die Insel sollte doch eigentlich unbewohnt sein.

„Ich frag mich, wer diese Falle hier aufgebaut hat und vor allem, ob der- oder diejenigen noch hier sind.“

„Was meint ihr, wie tief das Loch ist?“, wollte Luffy auf einmal wissen, ohne auf Namis Gedanken einzugehen.

„Hä? Woher sollen wir das wissen?“, schüttelte die Navigatorin den Kopf. Dann erkannte sie ein Lächeln auf Zoros sowie Sanjis Lippen und wurde skeptisch.

„Was gibt’s hier so blöd zu grinsen? Ihr führt doch schon wieder etwas im Schilde!“

„Zoro hat Akisas Kette hier gefunden“, schaltete sich Robin nun wieder ruhig ins Gespräch ein. „Die Wahrscheinlichkeit ist groß…“

„…dass sie da auch heruntergestürzt ist“, vervollständigte der Kapitän ihren Satz und ging bereits auf die beiden Frauen zu.

„Ihr wollt da also auch runter?“, fragte Nami immer noch leicht skeptisch. Luffy nickte nur mit einem vielsagenden Grinsen im Gesicht.

„Außerdem müssen wir ja nach den anderen Beiden schauen“, meinte Zoro mit einem leichten Schulterzucken und begab sich mit Sanji zu Luffy.

„Geht ihr Beide zurück zum Schiff“, meinte der Kapitän noch, bevor er auf die Luke trat und die drei im Boden verschwanden.
 

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„Oh man! Was war das denn? Wo sind wir denn hier gelandet?“ Verwirrt sah sich Usopp um. Es war stockdunkel Er konnte kaum die Hand vor Augen erkennen. Zum Glück war er relativ weich gelandet. Aber worauf eigentlich? Er tastete vorsichtig den Boden an der Stelle ab, wo er saß. ‚Mmmmh…irgendwie weich. Moment! Was ist das?‘ Er war bei etwas Hartem angekommen, dessen Form ihm irgendwie bekannt vorkam. Nach kurzem überlegen, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Erschrocken sprang er auf.

„Woah! Chopper! Tut mir echt Leid! Geht’s dir gut?“

Benommen kicherte das Rentier. „Ja. Alles okay!“

Usopp schnappte sich daraufhin Chopper und schüttelte ihn kräftig durch.

„Ah Chopper! Jetzt reiß dich zusammen!“, jammerte er lauthals, als er von einem lärmenden anhaltendem Geräusch unterbrochen wurde.

„W-w-w-was i-i-ist d-d-das?“ Auch Chopper hatte nun wieder einen klaren Kopf und blickte Usopp verängstigt durch die Dunkelheit hindurch an.

Allmählich wurde das Geräusch lauter und schien immer näher zu kommen. Nun klammerten sich die Freunde bereits aneinander und waren bereit auf das Schlimmste, als sie rittlings von hinten umgenietet wurden.

„Shishishishi! Das war lustig! Das müssen wir unbedingt nochmal machen!“, lachte Luffy. Zoro und Sanji fanden das Ganze weniger amüsant. Von den beiden Anderen ganz zu schweigen.

„Ah! Usopp! Chopper! Da seid ihr ja!“, meinte der Käpt’n weiter, während er aufstand und sich dann umsah. Doch auch er konnte nur wenig erkennen.

„Seid ihr bekloppt?! Ihr könnt uns doch nicht so erschrecken!“, motzte der Schütze im nächsten Moment.

„Jetzt reg dich nicht so auf. Das war ganz und gar nicht so geplant“, sagte Sanji und klopfte sich den Staub von der Hose. Währenddessen begab sich Zoro zu Luffy, der immer noch in die Dunkelheit stierte.

„Sie scheint nicht hier zu sein. Wahrscheinlich ist sie dem Gang gefolgt“, überlegte der Schwertkämpfer laut.

„Ja. Oder jemand hat sie geholt.“ Luffys Leichtigkeit von vor wenigen Sekunden schien wie weggeblasen.

„Man, hier sieht man ja die Hand vor Augen nicht…“ Sanji hatte in der Zwischenzeit sein Feuerzeug herausgeholt, welches er im nächsten Moment auch schon anzündete und somit zumindest einen kleinen Bereich der dunklen Höhle erhellte.

„Dann lasst uns mal losgehen“, meinte der Koch dann, schritt voran und ließ die immer noch leicht aufgebrachten anderen beiden Teamkollegen einfach stehen. Er hatte Luffy und Zoro gerade erreicht, da sprang Usopp ihnen aufgeregt vor die Linse.

„Moment! Ihr wollt doch wohl nicht etwa dem Gang folgen! Wer weiß, wer da am anderen Ende wartet?!“

„Hast du eine bessere Idee?“, fragte Zoro leicht genervt.

„Sieht nicht so aus, als würde es hier wieder raus gehen. Aber ihr könnt ja versuchen die Fallgrube hinauf zu klettern“, erwiderte Sanji schulterzuckend und zeigte auf das Loch in der Wand hinter sich.

„Jetzt mach hier keinen Aufstand und komm“, sagte der Kapitän nur, während er an seinem leicht zerstreuten Schützen vorbeiging.
 

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„Akisa ist also auch hier unten gelandet?“ Alle hatten sich in der Zwischenzeit in Bewegung gesetzt und folgten Luffy. Chopper machte ein nachdenkliches Gesicht, nachdem er die Frage in den Raum geworfen hatte.

„Kein Ahnung. Aber wo soll sie sonst abgeblieben sein? Der Schwertfuchtler hat sie schließlich genau da verloren, da liegt die Vermutung nahe.“

Zoro knurrte nur in sich hinein, als er die Worte des Koches vernahm. Natürlich hätte er ihm jetzt wieder gut Kontra geben können, doch nagte die Aussage ‚sie verloren‘ zu haben, noch immer ziemlich an ihm. Wer die Typen wohl waren, die hier so ein Tunnelsystem auf die Beine gestellt hatten? Und zu welchem Zweck? Ob sich Akisa bei dem Sturz verletzt hatte? Vielleicht war sie ja gar nicht in diese Falle getappt, aber dann konnte sie sich ja nur in Luft aufgelöst haben.

Der Schwertkämpfer seufzte schwer, als sie wieder einmal an einer Kreuzung standen. Das war jetzt schon die Dritte seit sie losgegangen waren und langsam kam in ihm der Gedanke auf, dass sie auch gut im Kreis laufen konnten, ohne es je zu bemerken.

„Man…wo zur Hölle ist hier der beknackte Ausgang“, entging es ihm genervt. Auch Chopper musste leise Schnaufen. „Wenn das so weitergeht, finden wir hier nie raus.“

„Lasst uns einfach hier lang gehen“, schlug Zoro nach einer kurzen Pausen vor.

„Also in die andere Richtung“, hörte er den Löffelschwinger und bemerkte wie sich das Licht des Feuerzeuges in die entgegengesetzte Richtung wandte.

„Ey, du Suppenheini! Ich sagte hier lang!“, keifte er daraufhin.

„Na klar! Als ob wir deinem Orientierungssinn vertrauen würden, Marimo!“, entgegnete ihm der Koch mit provokantem Unterton.

„Wie bitte? Was soll das heißen?“

„Dass du den Ausgang nicht mal finden würdest, wenn er direkt vor dir wäre!“ Hatte es dieser verdrehte Kochlöffel doch wahrhaftig wieder geschafft ihn auf die Palme zu bringen und das gerade jetzt, wo er sich doch eigentlich voll und ganz darauf konzentrieren wollte, hier so schnell wie möglich rauszukommen und ihre Freundin zu finden. Doch dieses blonde Mistvieh von einem Koch konnte es einfach nicht lassen! Da musste er einfach an die Decke gehen! Ja, vielleicht war sein Orientierungssinn nicht der Beste, aber er wusste sich bisher immer zu helfen.

„Jetzt hört schon auf mit dem Unsinn. Ihr könnt euch ein anderes Mal die Köpfe einschlagen! Ich dachte wir hätten Wichtigeres zu tun?!“, mischte sich Usopp in das Gezanke ein und versuchte mit aller Macht die beiden Streithähne voneinander zu trennen.

„Käpt’n! Entscheide du!“, fügte er seinen Ausführungen hinzu.

Endlich entspannten sich Zoros Muskeln wieder. Er musste wirklich lernen sich in solchen Situationen zu beherrschen. Vielleicht würde Akisa ihm Tipps geben können. Sie gehörte schließlich zu den Personen, die nie mit jemanden aneinander geriet. Und schon war er wieder am Anfang angekommen, denn sie mussten das junge Mädchen dafür erst einmal wiederfinden. Er hatte sich nun wieder Luffy zugewandt, der reichlich ratlos nacheinander in die leeren Gänge sah. Er hatte mit Sicherheit auch genug von der Herumirrerei und genauso wenig einen Plan, wo sie sich momentan befanden.

„Mmmh...“, gab er nur von sich, während er sich am Kopf kratzte.

„Moment mal!“ Chopper horchte auf. Zoro beobachtete wie sich die Ohren des Tieres kurz zuckten und er langsam den Kopf bewegte.

„Wusste ich doch, dass ich etwas gehört habe!“

„Du hast was gehört? Etwa die Typen, die diese Gänge gebaut haben?“ Sofort war Usopp wieder im Bereitschaftsmodus und sah sich um.

„Keine Ahnung. Kann gut sein. Auf jeden Fall kam es aus dieser Richtung“, erklärte das Rentier und zeigt in den Gang, den Zoro zuvor nehmen wollte. In diesem Moment konnte sich der Schwertkämpfer ein provokantes Grinsen in Richtung Koch nicht verkneifen. Dieser hatte sich in der Zwischenzeit eine Zigarette angezündet und zog verächtlich daran, als er seinen Blick bemerkte.

„Dann lasst uns mal nachschauen“, meinte Luffy und grinste Chopper dankend an, welcher zustimmend lachte.

Aufklärung

Endlich sahen sie Licht am Ende des Tunnels. Der Mond war bereits aufgegangen und erhellte das Fleckchen Waldstück, das sich nun vor Ihnen erstreckte.

„Na endlich! Wird ja Zeit. Ich dachte schon, wir finden da nie raus“, hörte Luffy Zoro mit leicht genervtem Unterton in die Nacht sagen. Auch er seufzte erleichtert auf. Endlich waren sie einen Schritt weiter und würden hoffentlich bald ihre Freundin wiederfinden. Er schloss seine Augen und rief sich ihr Bild in den Kopf. Ihr Lächeln, als sie sich nach zwei langen Jahren endlich wiedersahen. Sie war so glücklich gewesen, auch wenn noch bis heute dieser Schatten über ihr lag. Er würde sie retten, egal was da kommen würde. Er selbst hatte sich zwei Jahre zuvor geschworen, mit allen Mitteln zu verhindern, dass sich so etwas wie damals noch einmal wiederholen würde. Niemals würde er zulassen, dass einem seiner Freunde etwas Derartiges noch einmal zustößt, allen voran nicht ihr.

„Luffy! Hey! Hörst du mir zu?“ Usopps rufen holte den Käpt’n aus seinen Gedanken und fragend sah er seinen Schützen an. Dieser zeigte aufgeregt in Richtung… einer Burg? Luffy legte den Kopf schief.

„Siehst du es? Ich habe durch mein Fernglas Licht gesehen! Da verstecken sich bestimmt die Typen, die Chopper vorhin gehört hat“, erklärt Usopp.

„Dann sollten wir uns das mal genauer anschauen“, meinte Sanji und der Rest stimmte still zu.

Sie nahmen den direkten Weg, der sich wie ein Trampelpfad vor ihnen hinweg zog. So gelangten sie in kurzer Zeit zum Eingangstor des großen Gemäuers. Das Schlosstor stand weit offen und war durch einige Fackeln gut beleuchtet.

„Da scheint uns jemand zu erwarten.“ Zoro lag ein vorfreudiges Grinsen auf den Lippen und auch Luffy wusste, dass es nach Ärger roch.

„Echt gruselig“, schluckte Chopper schwer und schlotterte leicht wie sein Freund Usopp neben ihm.

„Vielleicht hätte ich meine Geisterabwehrsachen mitnehmen sollen“, entrann es diesem verunsichert.

„Jetzt hört schon auf mit dem Gezeter. Ich dachte seit Thriller Bark seit ihr über diesen Schwachsinn hinweg.“ Genervt rollte Sanji mit den Augen und schüttelte den Kopf. Luffy hatte seinen ängstlichen Freunden nur einen kurzen Schulterblick geschenkt und seufzte dann kurz. Es war wahrscheinlich logischer sich zu trennen. Zoro, Sanji und er würde das schon regeln, also gab er den Beiden eine andere Aufgabe.

„Chopper. Usopp. Sucht ihr nach einer Möglichkeit die Anderen zu erreichen. Sagt ihnen wo wird sind. Sie sollen mit der Sunny herkommen.“

„O-okay. Aber wieso? Machst du dir Sorgen?“, fragte Chopper unverblümt.

„Ich weiß nicht. Sicher ist sicher. Ich will kein Risiko eingehen. Nicht dieses Mal.“ Luffy spürte die Blicke seiner Freunde auf sich. Wahrscheinlich verhielt er sich merkwürdig in ihren Augen. Sonst war er ja eher der Typ, der drauf losstürmte und vor nichts weglief. Diesmal jedoch war ihm die Sicherheit seiner Leute wichtiger. Er hatte auf eine kurze Auszeit gehofft und diese Insel schien perfekt. Das sie nun schon wieder vor einem Kampf standen, passte ihm eigentlich gar nicht. Er wusste, dass es nicht zu ihm passte so zu denken. Aber irgendetwas in ihm sagte ihm ganz klar, dass er diesmal lieber auf Nummer sicher gehen sollte. Er wandte sich seinem Schiffsarzt zu, der ihn noch immer leicht besorgt musterte. Er schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln und fragte sogleich in die Runde: „Kann‘s losgehen?“ Sofort entspannten sich auch die Gesichter seiner Freunde wieder und alle nickten zustimmend.
 

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Langsam waren ihre Tränen versickert und ihr Schluchzen war verstummt. Noch immer lag Akisa auf dem monströsen Bett, auf welches sie dieser Widerling Garnot geschubst hatte. Sie konnte nicht einschätzen, wie lange sie dort weinend gelegen hatte, doch nun war endgültig Schluss. Sie drückte sich mit den Armen nach oben bis sie saß. Einige Male atmete sie tief ein und aus und zählte innerlich langsam vor sich hin. Das half ihr immer einen kühlen Kopf zu bewahren in den letzten Jahren, gerade dann, wenn ihr Körper nicht so wollte wie es sich ihr Kopf dachte. Akisa musste etwas tun und nicht nur untätig darauf warten gerettet zu werden. Luffy würde kommen, dass wusste sie, aber sie konnte weder sagen wo sie war, noch wie lange es dauern würde bis er da war. Also musste sie sich zusammenreißen und alles geben. Dann würde er bestimmt stolz auf sie sein.

„Das Leben ist kein Ponyhof, Akisa. Du musst dich durchboxen“, sprach sie sich selbst Mut zu. Noch einmal atmete sie tief ein und schlug sich einige Male mit den Händen auf die Wangen. Dann schüttelte sie sich alle angsterfüllten Gedanken aus dem Kopf und nickte selbstsicher.

„Los geht’s!“ Sie sprang vom Bett und ging wieder zur Tür. Sie klinkte und… was für eine Überraschung! Abgeschlossen.

„Na gut. Dann anders. Ich soll keinen Mist machen? Mmmh…“ Ein keckes Lächeln legte sich über ihre Lippen. Natürlich hätte sie versuchen können das Schloss zu knacken, aber ihr bewusst, dass sie dafür mit Sicherheit kein Talent hatte. Also machte sie genau das, was ihr als Einziges blieb.

Krach! Und zwar richtig!

Sie hämmerte gegen die Tür und rief: „Hey! Ihr Blödmänner! Lasst mir raus! Mir ist langweilig und ich hab Hunger!“ Was in Wirklichkeit natürlich nicht der Wahrheit entsprach. Sie warf alles herum, was ihr zwischen die Finger kam. Sie kippte den Tisch und die kleinen Schränke um, die nahe des Bettes standen, was ein ziemlich lautes Gepolter verursachte.

„Was soll der Krach? Was zur Hölle macht die Göre!“, hörte Akisa wieder die laute Frauenstimme von zuvor. Ihr Plan schien aufzugehen. Zuletzt nahm sie den Stuhl und warf ihn gegen den Spiegel, der laut klirrend zersprang und seine Scherben auf den ganzen Boden verteilte. Akisa war, bewaffnet mit dem großen Stoffvorhang, auf das Bett geklettert und wartete geduldig darauf, dass sich die Tür endlich öffnete. Keine Minute später hörte sie das Schloss klicken und die Tür öffnete sich. „Was ist denn hier los?“, hörte sie die Stimme von diesem Elliot sagen. Erleichtert atmete Akisa aus. Zum Glück war es nicht der Windtyp gewesen. Als Elliot gerade den Raum betrat und sich umsehen wollte, sprang Akisa auf ihn zu und bedeckte ihn mit dem Vorhang. Sie verschnürte die Kordeln um seinen Körper und schubste ihn um.

„Wie? Was? Hey! Mädchen! Das ist ganz und gar nicht nett! Mach das sofort weg!“

„Ich glaub du träumst“, meinte Akisa nur und lief auch schon aus dem Raum. Sie hatte nun die Wahl zwischen rechts und links. Entschied sich aber schnell für rechts, da sie glaubte sich erinnern zu können, dass die Schritte beim ersten Mal als sie Besuch von diesen zwei Spaßvögeln erhielt, von links gekommen waren. Außerdem schien diese laute, nervtötende Frau in der Richtung zu sein. Zumindest hatte Akisa das Gefühl, dass ihr Gekrätze aus dieser Richtung kam und der Alten wollte sie nun wirklich nicht begegnen. Bevor sie ging, schloss sie noch die Tür hinter sich und drehte den Schlüssel, den dieser Dummdödel glücklicherweise im Schloss stecken gelassen hatte.

Nun hieß es einen Weg aus diesem Alptraum zu finden, denn anders als bei ihren bisherigen, reichte Aufwachen nicht aus.
 

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„Akisa!!! Bist du hier irgendwo?“, rief Luffy in die weiten Winkel des Gemäuers. Sie hatten sich kurz zuvor in die geplanten zwei Gruppen aufgeteilt und nun irrten die drei Stärksten der Strohhutpiraten etwas ori¬en¬tie¬rungs¬los durch die Gänge. Luffy blickte hinauf in das ziemlich große Treppenhaus des Schlosses.

„Von außen sah das gar nicht so groß aus. Da brauchen wir ja ewig bis wir alles durchsucht haben“, grummelte der Kapitän vor sich hin. Auch Zoro schnaufte.

„Und bisher keine Spur von diesen Tunneltypen. Die müssen uns doch langsam mal mitbekommen haben.“

„Wenn wir hier stehen und meckern, bringt uns das auch nicht weiter. Am besten wir teilen uns auf. Dann sind wir mit Sicherheit schneller“, schlug Sanji vor.

„Okay“, stimmte Luffy sofort zu, doch bevor nur einer von ihnen einen weiteren Schritt machen konnte, begann von jetzt auf gleich ein reißender Sturm, der alle drei fast wegwehte.

„Was denn jetzt los?“, knurrte Zoro laut und kämpfte gegen die starke Luftströmung an.

„Wo kommt der Sturm auf einmal her? Wir sind doch drinnen!“, bemerkte Luffy, vernahm im nächsten Moment aber auch schon ein lautes Kichern, dass schnell in ein verhöhnendes Lachen kippte.

„Hör ihr das auch?“ Sanji hielt sich noch immer schützend die Arme vor sein Gesicht und versuchte etwas zu erkennen, nur war da nichts.

So schnell wie er aufgetaucht war, war der Sturm auf einmal wieder verschwunden. Die drei Mitglieder der Strohhutpiraten sahen sich angespannt um. Aber nichts. Es war wieder komplett ruhig.

„Da bist du ja endlich! Strohhut Luffy! Ich habe schon auf dich gewartet!“

„Was?“ Ruckartig drehte sich Luffy in Richtung der Stimme und traute seinen Augen nicht. Gerade eben hat da noch keiner gestanden gehabt. Er musterte den Typen genau.

„Teufelskräfte?“, warf Sanji trocken in die Runde, woraufhin seine Kameraden nur stumm nickten.

„Du hast auf mich gewartet?“ Starr sah Luffy den Mann an, der ihn nur breit angrinste.

„Ja“, hauchte er gehässig. „Ich habe lange auf diesen Tag gewartet.“

„Ach ja?“ Unbeeindruckt aber wachsam folgte der Käpt’n den Ausführungen des Mannes.

„HngHngHngHng“, langsam begann der Typ wieder zu Lachen.

„Ich konnte mir ja nicht sicher sein, ob wir jemals aufeinandertreffen, aber nachdem uns etwas ins Netz gegangen war, was dir gehört…“

„Wo ist sie? Gnade euch Gott, wenn ihr ihr auch noch ein Haar gekrümmt habt!“, schrie Luffy ihn an ohne seinen Worten weiter zu folgen. Warum auch? Er wusste worauf er hinaus wollte und ab diesem Moment war es ihm vollkommen egal, wer der Typ war und was er wollte.

„Oh bitte. Wir würden ihr doch niemals etwas antun! Sie hat das schönste Zimmer in unserem Turm bekommen“, erwiderte er ihm mit schelmischen Lächeln. Luffys Körper entspannte sich daraufhin wieder etwas, jedoch war er verwirrter den je. Mit fragendem Blick verfolgte er die Gestalt, die sich langsam in Bewegung gesetzt hatte und nun gemächlich vor ihnen hin und her ging.

„Beschädigte Ware bringt weniger Kohle. Die schwafeln zwar immer etwas von tot oder lebendig, aber in Wahrheit haben sie viel mehr Spaß daran an Typen wie euch ein Exempel zu statuieren und euch zu quälen und blablabla. Da springt immer ein kleiner Bonus raus“, grinste er spöttisch.

„Kopfgeldjäger“, hörte Luffy Zoro sagen.

„Ganz recht“, plapperte der Kopfgeldjäger munter weiter. „Wir sind die Besten hier in der Neuen Welt. Nur leider hatten wir lange keinen so großen Fisch mehr an der Angel. Aber das ändert sich ja heute. Ich wette der Rest von eurem Zirkus hüpft hier auch noch irgendwo auf der Insel herum. Da wird sich die Marine freuen, die wir natürlich bereits alarmiert haben. Ich werden Ihnen gleich zwei der Schlimmsten Generation auf dem Silbertablett präsentieren. Bei Tagesanbruch war’s das mit euch, Strohhut Luffy!“

Flucht

Ein übler Geschmack legte sich auf Zoros Zunge als er das Wort Kopfgeldjäger aussprach. Er selbst war einer dieser Sorte bevor Luffy ihn für seine Crew angeheuert hatte. Pirat sein war ihm eindeutig lieber. Dieses süffisante Grinsen, dass der Spinner da an den Tag legte, machte den Schwertkämpfer echt wütend. Der dachte wirklich, er könnte es mit ihnen aufnehmen. Den Zahn würde er ihm ziehen.

„Du glaubst wirklich, du könntest es mit uns allen dreien aufnehmen?“, hörte Zoro seinen Käpt’n sprechen.

„Hnghnghng-hahaha!! Ihr drei Würstchen könnt mir doch gar nichts entgegensetzen. Wollt ihr nicht lieber gleich aufgeben?“, lachte der Kopfgeldjäger ausgelassen. Die Drei konnten gar nicht so schnell gucken, da bäumte sich der Boden von einer starken Druckwelle auf. Der Kopfgeldjäger lösten sich in Luft auf und im nächsten Moment krachte es laut neben Zoro. Der Schwertkämpfer hatte es gar nicht so schnell ins Auge fassen können, da lag der Koch auch schon in den Trümmern neben ihm. Fett grinste der Kopfgeldjäger. „Das war Nummer eins. Wer will als nächstes?“

„Du elender…“ Zoro hatte bereits die Schwerter gezogen, als Luffy ihn zurück pfiff.

„Warte! Mit dem werde ich schon fertig. Schau du nach Akisa.“ In diesem Moment erkannte der Schwertkämpfer sofort, dass sein Käpt’n ihn noch einmal eine Chance geben wollte. Diesmal würde er es nicht vergeigen. Zoro nickte, steckte seine Schwerter wieder zurück und lief auch schon ohne einen weiteren Kommentar los.

„Ich dachte, wir vergnügen uns hier ein wenig zusammen.“ Schultern zuckend beobachtete der Kopfgeldjäger die Szene.

„Mit mir hast du genug zu tun“, hörte Zoro Luffy noch sagen, bevor er Treppe hinauf nahm und in einem der Gänge verschwand. Er wurde auf seinem Weg vor einige Herausforderungen gestellt. Erstens wusste er nicht wo dieser Turm war, von dem vorhin die Rede gewesen war und b hätte er ihn wahrscheinlich eh nicht gefunden bei diesen 1000 Treppen und Gängen.

„Geht das schon wieder los! Der beknackte Tunnel heute hat mir echt gereicht!“ Er rannte bereits auf die 5 Kreuzung zu und wog bereits jetzt im Kopf ab, in welche Richtung es weiter gehen sollte.

„Links!“ Gesagt, getan. Er bog nach links ab und spürte sofort einen leichten Widerstand, der gleich wieder nach ließ.

Er sah wie Akisa plumpsend auf ihren Hinten fiel und das Gesicht verzog. „Aui…“, gab sie nur kurz von sich.

„Akisa! Tut mir Leid! Das wollte ich nicht!“, entging es dem Schwertkämpfer erschrocken und er half ihr sofort wieder hoch.

„Zum Glück habe ich dich endlich gefunden. Wir haben uns ziemliche Sorgen gemacht.“

„Tut mir leid“, flüsterte sie zaghaft und spielte am Saum ihres Kleides. Moment…Kleid? Was hatte sie denn da an? Zoro engleisten kurz die Gesichtszüge, was Akisa scheinbar mitbekam. Denn sofort legte sie sich zaghaft die Arme vor ihren Oberkörper und sah leicht beschämt zur Seite. Zoro räusperte sich, zog sein Hemd aus und legte es ihr über. Daraufhin lächelte sie ihn dankend an. Es war ihr zwar viel zu groß, aber verdeckte somit auch alles Wichtige. Zufrieden nickte der Schwertkämpfer.

„Dann wollen wir mal von hier verschwinden“, meinte er dann und sah sich leicht irritiert um. Er hörte daraufhin Akisa zaghaft kichern.

„Lach nicht. Bisher war ich heute ziemlich gut drauf was die richtigen Wege finden angeht. Ich bring uns schon hier raus“, meinte er dann etwas aufmüpfig. Akisa strahlte ihn einfach nur an. „Dann kann es ja losgehen.“

Sie gingen den Weg zurück, den Zoro gerade eben gekommen war. Zumindest bis zur nächsten Kreuzung sollte das Klar gehen. Akisa war sichtlich erleichtert nicht mehr alleine hier zu sein. Aber dem Schwertkämpfer ging es nicht anders. Endlich war sein Gewissen wieder rein und er brauchte sich keine Gedanken mehr zu machen um seine kleine Freundin. Ein lautes Poltern holte die Beiden jedoch wieder zurück auf den Boden der Tatsachen.

„Was war das denn jetzt wieder?“

„Bestimmt der Kerl, den ich eingesperrt habe. Sorry, den hatte ich schon wieder ganz verdrängt“, erklärte Akisa mit Blick zurück.
 

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Und sie sollte Recht behalten. Denn kurze Zeit später hallte auch schon Elliots dämliche Lache durch die Gänge und kam bedrohlich schnell näher. Sofort stellte sich Zoro schützend vor sie.

„Geh einfach. Ich mach das hier“, grinste Zoro voller Vorfreude. „Ich hoffe, der hat was auf dem Kasten.“

„Keine Ahnung. Bisher kam er mir nicht so gefährlich vor wie dieser andere.“

„Um den kümmert sich Luffy.“

„Das will ich hoffen...“, entging es Akisa genervt. Wenn sie daran dachte, wie er sie bekrabbelt hatte, lief es ihr sofort kalt den Rücken herunter.

„Hihihhi! Du kleines Miststück! Wo bist du hin? Mutter wird das nicht gefallen, wenn du einfach so abhaust“, hallte Elliots Stimme ihnen entgegen. Er klang so nah. Aber Akisa konnte ihn noch immer nicht entdecken. Ihr Freund jedoch schon, denn in Windeseile hatte er zwei seiner Schwerter gezogen und Elliots Blitzangriff abgewehrt.

„Na na! Wir wollen mal nicht frech werden. Wenn du an sie ran willst, musst du erst an mir vorbei.“

Elliot war zurück gesprungen und balancierte nun auf einem seinem seiner Dolche.

„Schöne Schwerter hast du da. Darf ich mir die mal genauer anschauen?“, fragte er als wäre nichts gewesen. Zoro lachte verächtlich. „Na klar! Komm her, dann zeig ich dir mal ganz genau!“ Kaum hatte er den Satz beendet, griff er auch schon an. Doch Elliot war ziemlich gewieft.

Um genau zu sein erinnerte seine Erscheinung Akisa an einen Schwerter jonglierenden Zirkusaffen. Während sie das Kampfgeschehen sinnloser Weise einige Sekunden verfolgte, kam ihr wieder in den Sinn, dass Zoro ja gemeint hatte, sie solle einfach gehen. Hoffentlich fand er sich auch ohne sie wieder heraus. Aber er meinte ja, dass er heute einen guten Tag hatte. Wenigstens einer...

Entschlossen schlich sie sich davon und folgten einigen unendlich scheinenden Gängen bis erneut Kampfgeräusche an ihr Ohr drangen. Sie erreichte eine große Fläche mit Treppen, wo es in nächsten Moment fürchterlich schepperte und qualmte. Sie lief zur Brüstung und sah hinunter.

Sie erkannte Sanji, der in einem Trümmerhaufen lag und Luffy und Garnot, die noch immer gegeneinander kämpften. Sie war erleichtert ihn zu sehen und vor allem zu sehen, wie ordentlich er diesen Windheini schon verdroschen hatte.

„Na was sehen meine Augen denn hier? Diese unnützen Kerle kann man auch keine Aufgabe geben. Die schaffen es nicht mal auf eine kleine Göre wie dich aufzupassen!“

Akisa musste schwer schlucken. Diese Stimme kannte sie doch. Zögerlich drehte sie sich um und spürte im nächsten Moment auch schon einen harten Griff an ihren Haaren. Lieblos zog sie Akisa mit sich.

„GARNOT! DU TROTTEL! WAS MACHST DU DENN DA? DIE MARINE WIRD BALD EINTREFFEN UND DU HAST DEN STROHHUT-BENGEL IMMER NOCH NICHT DINGFEST GEMACHT!?! WAS BIST DU EIGENTLICH FÜR EIN FETTER VERLIERER! NICHT MAL AUF SEINEN EIGENEN SOHN KANN MAN SICH MEHR VERLASSEN! ALLES MUSS MAN SELBST MACHEN! SIEH ZU, DASS DU DAS HIER GEREGELT BEKOMMST BEVOR DIE MARINE ANRÜCKT UND DEINE ARBEIT MACHEN MUSS! ICH LIEFERE DIE KLEINE HIER SCHON MAL AUS!“

Wieder zog sie Akisa straff an den langen Haaren und zerrte sie regelrecht mit sich.

„Elliot, der Trottel hat sie entkommen lassen! Den kann man nichts allein machen lassen… Ach, mecker hier nicht so rum! Ich weiß, was ich tu! Der ist gleich.... WAS?“ Erschrocken über den Anblick, der sich ihm bot, klappte Garnot der Unterkiefer fast bis zum Boden.

Luffy hatte die Chance bereit genutzt und zu einer Gum-Gum-Rakete angesetzt, die er im nächsten Moment in Perfektion ausführte und die Kopfgeldmutter mit voller Wucht in die nächste Wand preschte.

Endlich war der Druck an Akisas Haaren weg, eingetauscht gegen einen sanften Halt und molliger Wärme.

„Hat sie dir was getan?“, fragte er besorgt.

„Nein. Alles gut“, lächelte sie und ruhte dann kurz an seiner Schulter.

„Ey! Strohhut! Was soll der Mist! Wir waren hier mitten in einem Kampf!“, drang die nervtötende Stimme von Garnot an ihr Ohr.

„Sorry, aber der ist vorbei! Du bist mir zu schwach!“, schmiss ihm Luffy unverblümt an den Kopf, woraufhin Akisa leise kicherte.

„WIE BITTE! Dir bringe ich Manieren bei, du Bastard!“

„Dem Einzigen, dem hier Manieren beigebracht werden, bist du! Flanchet Shoot!“ Sanji war in der Zwischenzeit wieder auf den Beinen und verpasste Garnot einen deftigen Tritt in die Magengegend.

Erfreut beobachtete Akisa das Schauspiel, als sich hinter etwas rührte. Sofort griff sie Luffys Arm.

„Ich weiß. Keine Angst. Hey! Sanji! Schafft du den?“

„Na klar! Er hat mich vorhin nur auf dem falschen Fuß erwischt. Das passiert mir nicht nochmal.“ Siegessicher grinste der Koch und beobachtete wie sich der Kopfgeldjäger aus den Trümmerhaufen schälte.

„Gut! Dann kann ich mich in Ruhe um sie kümmern.“

„Nimm den Mund nicht so voll, Bengel“, lachte die Kopfgeldjägerin. „Ich hab ein bisschen mehr drauf als der Vollidiot da unten.“

„Von mir aus.“

„Akisaaaaaaa!!!! Ein Glück!!!!“, unterbrach Choppers erleichtertes Rufen ihr Gespräch. Freudig sprach er Akisa in den Arm.

„Super, dann können wir ja abhauen! Moment mal, wer sind die denn?“ Auch Usopp war zu ihnen gestoßen und sah sich aufmerksam um.

„Kopfgeldjäger“, erklärte Akisa sehr kurz.

„WAS?“, entgeistert sahen Schütze und Arzt die Frau vor sich an.

„Aja, ist ja klasse“, meinte Usopp, während er Akisas Arm packte und sie mit einem mal hinter sich her zog.

„Luffy! Du kommst hier doch bestimmt allein zurecht!“

„Ja, geht schon mal vor“, antworte Luffy souverän.

„Aber...Warte doch mal, Usopp!“

„Du hast ihn gehört, Akisa! Die Anderen müssten bereits da sein! Hier gibt eine Einmündung, die direkt bis zum Schloss führt! Da warten sie mit der Sunny auf uns!“, erklärte Usopp in Eile.

„Verstehe! So übergeben die also die Piraten an die Marine!“ Kaum hatte Akisa ihren Satz beendet, wurde Usopp immer langsamer, bevor er letztendlich komplett stehen blieb.

„Ma-Marine?“, ungläubig sah er sie an.

„Ja. Sie wollten mich jetzt irgendwann übergeben. Meinte die eben zumindest.“

„Soll das heißen, dass ein Marineschiff da draußen auf uns wartet?“, wollte Chopper wissen.

„Mit großer Wahrscheinlichkeit“, meinte Akisa relativ gelassen.

Kurz herrschte Stille, bevor Usopp erneut Akisas Handgelenk griff und sie mit sich zog.

„Verdammt! Wir müssen uns beeilen und die Anderen warnen! Wir sollten hier schleunigst verschwinden! Hoffentlich beeilen sich die Drei!“

Schnell gelangten sie zum Hinterausgang, wo bereits die Sunny mit ihren restlichen Freunden auf sie wartete.

„Akisa-chan! Wie schön dich wohlbehalten wiederzuhaben!“, hüpfte Brook sofort zu ihr und fasste ihre Hände. Chopper war bereits aus Akisas Arm gesprungen und wedelte wie Usopp aufgeregt mit den Armen.

„Ein Marineschiff ist auf dem Weg hierher!“, riefen sie im Chor.

„Wie bitte?“, verwirrt sah Nami die Beiden an.

„Du hast uns schon verstanden! Da drinnen hocken Kopfgeldjäger, die bereits die Marine alarmiert haben um uns auszuliefern!“, erklärte Usopp noch einmal etwas genauer.

„Tut mir Leid“, entschuldigte sich Akisa wie von selbst.

„Großartig! Dann sollten wir hier schleunigst abhauen! Wo sind die anderen drei Idioten?“, entging es Nami leicht genervt in Usopps Richtung.

„Die beschäftigen die da drinnen, damit wir abhauen konnten“, antwortete er daraufhin sofort. „Na schön! Dann wollen wir mal zusehen, dass wir hier schleunigst abhauen. Franky! Bereite den Coup de Burst vor! Los! Alle an Bord!“ Nami hatte wieder ihren Befehlston aufgelegt, was allen Beteiligten nicht unbemerkt blieb.

„Warte mal! Was ist mit Luffy, Zoro und Sanji?“, fragte Chopper vorsichtshalber nach.

Die Navigatorin grinste. „Darum kümmere ich mich.“
 

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„Luffy! Sanji! Zoro! Kommt raus zur Sunny! Wir hauen hier ab!“

„Das ist doch Nami! Scheint so, als würde es draußen auch Ärger geben!“, bemerkte Sanji an Luffy gewandt, während er Garnots Angriffe souverän auswich. An der Anführerin der Kopfgeldjägerbande hielt Luffy in der Zwischenzeit gut in Schach. Er hatte erst gar nicht damit gerechnet, dass sie doch so viel auf dem Kasten hat, aber der Kapitän hatte sich bereits eingestanden, dass wirklich stark war und eine gute Herausforderung darstellte.

„Hey! Hört ihr mich?! Die Marine wird bald hier sein! Wir verschwinden, also seht zu, dass ihr da rauskommt!“

Als Namis weitere Worte aus der Lautsprecheranlage sehr schwach nur an sein Ohr gelangten, kamen ihm seine eigenen Worte von zuvor wieder in den Sinn.

„Sanji! Wir machen Schluss!“

„Aye, Käpt’n!“

„Was ist los? Das wird euch wohl zu heiß?“, lachte Garnots Fratze und flog immer um den Koch herum. Und auch seine Chefin lachte ausgelassen.

„Als ob wir euch einfach so hier weglassen! Wir sind doch hier noch gar nicht fertig!“

„Hey! Ihr seid ja noch hier! War das nicht Nami, die gerade so liebevoll nach uns geplärrt hat?“

Perplex drehte sich die Kopfgeldjägerin und blickte Zoro an, der kurz zuvor den Raum betreten hatte und unbeeindruckt in die Runde sah.

„Ja! Hat sie! Aber sag mal, wo hast du eigentlich die ganze Zeit gesteckt? Wir machen hier die ganze Arbeit und du gehst spazieren, oder wie?“, meinte Sanji an den Schwertkämpfer gewandt.

„Von wegen! Ich hab so einen komischen Spinner mit Dolchen bekämpft, der hinter Akisa her war. Wo ist sie eigentlich?“

„Schon draußen“, lachte Luffy und beobachtete im nächsten Moment wie die Adern auf der Stirn der Kopfgeldjägerin bedrohlich begannen zu pulsieren. Scheinbar gefielen ihr Zoros Worte gar nicht. Wenn er sich richtig erinnerte, sprach sie ja zuvor von ihrem Sohn. Bestimmt hatte Zoro den verdroschen.

„JETZT HAB ICH ABER GENUNG VON EUCH GÖREN!“

Wie Luffy es sich dachte, rastete die Alte nun total aus und griff Zoro an. Dieser wich gekonnt aus und landete neben Luffy.

„Was nun?“, fragte er eher rhetorisch.

„Final Punch und dann nichts wie weg“, grinste Luffy.

Wutschnaubend drehte sich die Kopfgeldjägerin zu ihnen und setzte bereits zum nächsten Angriff an.

„Na dann beeilt euch mal, ich geh schon mal vor!“, meinte der Schwertkämpfer noch, während Luffy bereits Gear 2 aktiviert hatte.

„Yo, wir kommen sofort“, bestätigte er den Plan. Es war an der Zeit für seine letzte Attacke. Ob er dadurch gewann, war ihm völlig egal. Hauptsache sie hatte dadurch genügend Zeit um von problemlos zu verschwinden. Während er also eine wutentbrannte alte Schreckschraube vor sich hatte, deren Gehirn scheinbar jetzt komplett ausgesetzt hatte und sie einfach nur noch auf ihn zu stürmte, ging er in seine gewohnte Kampfposition, bereitet seinen Angriff vor und beförderte sie im nächsten Moment mit seiner Gum-Gum-Elephant-Gun durch die nächsten Wände.

„Waaaahh! Ey! Du spinnst wohl!“, hörte Luffy im nächsten Moment Garnot mosern.

„Hey! Hier spielt die Musik!“ Sanji hatte auch bereits seine Attacke vorbereitet und knockte den Kopfgeldjäger fürs erste aus.

Luffy lehnte sich auf das erstaunlicherweise noch intakte Geländer und sah zu seinem Koch herunter.

„Super Sanji!“, lachte er.

„Dann lass uns mal von hier verschwinden, bevor sie ohne uns abhauen!“, meinte Sanji und sprang zu Luffy hinauf.

„Jap!“, antwortete der Kapitän.
 

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„Boar! Wo bleiben die denn?“, Nami lief auf dem Oberdeck auf und ab, immer den Blick Richtung Schloss gerichtet und wartete angespannt wie alle anderen darauf, dass der Rest eintrudelte. Akisa saß auf einer Treppenstufe und verfolgte den Trubel. Usopp beim Nägelkauen, Nami beim nervösen auf und ab gehen, Chopper, der nach der Marine Ausschau hielt, Brook und Robin, die ebenfalls alles ruhig beobachteten und Franky, der bereit war den Coup de Burst zu aktivieren.

Sie seufzte kurz und erhob sich gerade, als Usopp lauthals verkündete: „Da kommen sie!“

„Und da kommt die Marine!“, rief Chopper gleich im Anschluss.

„Suuuuper Timing!“, meinte Franky nur und hatte bereits die Hand am Hebel.

„Wird ja Zeit, dass ihr antanzt!“, motzte Nami. „Die Marine hängt uns auch schon wieder an den Fersen! Mit euch hat man echt nur Ärger!“

Während Robin und Brook über die Szene nur leise kicherten, begann Sanji kurz zu berichten.

„Tja, ohne uns wäre die Moosbohne wohl morgen noch nicht angekommen!“

„Ach sei still!“, meinte der Schwertkämpfer darauf nur, während Luffy vor sich hin feixte. In diesem Moment ertönten einige Kanonenschüsse, die glücklicherweise nur neben dem Schiff ins Wasser gingen. Einer jedoch ging übers Ziel hinaus und traf die Burg gleich neben dem Schiff. Einige Trümmerteile krachten laut zu Boden und andere trafen die Sunny.

„Wir sollten langsam verschwinden!“, bemerkte Usopp richtigerweise.

Das war Frankys Stichwort und schon wenige Sekunden später befanden sich die Strohhut-Piraten in sicherer Entfernung



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Kommentare zu dieser Fanfic (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2015-12-22T22:27:48+00:00 22.12.2015 23:27
Hammer Kapitel
Von:  fahnm
2015-12-18T22:52:46+00:00 18.12.2015 23:52
Tolles Kapitel
Von:  fahnm
2015-12-02T21:36:38+00:00 02.12.2015 22:36
Klasse Kapitel
Mach weiter so
Von:  fahnm
2015-10-05T21:04:23+00:00 05.10.2015 23:04
Hammer Kapitel
Von:  fahnm
2015-09-04T06:00:26+00:00 04.09.2015 08:00
Klasse Kapitel
Von:  fahnm
2015-08-28T20:20:13+00:00 28.08.2015 22:20
Spitzen Kapitel

Von:  fahnm
2015-08-12T23:44:30+00:00 13.08.2015 01:44
Spitzen Kapitel
Mach weiter so
Von:  Nami-Ruffy-Maus
2015-08-06T06:58:54+00:00 06.08.2015 08:58
Schreib doch bitte Weiter das ist ein toller Prolog
Antwort von:  _Sky_
07.08.2015 10:37
Heychen :3
Vielen Dank^^ Ich freu mich, dass es dir gefällt :)
Der Prolog hat jetzt sein Update bekommen!
Viel Spaß beim lesen ♥


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