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Fairy Tail - Gilde des Lichts

von

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Flucht

Der Schnee fiel in kleinen Flöckchen sanft auf den Boden herab und bildeten eine dünne, weiße Schneeschicht auf dem Boden. Am Horizont war die aschgraue Wolkendecke aufgebrochen, die Sonne sendete ihre letzten Strahlen über das Land. Sie tauchte die Wolken in ein brennendes Orange. Die Sonnenstrahlen, die auf den Schnee fielen, brachten ihn zum Glitzern. Dennoch war es so kalt, dass die Kälte beinahe zu riechen war. Stoßweise blies ich kleine Wölkchen in die Luft. Lange schon rannte ich den zugeschneiten Feldweg entlang. Nahm das alles denn nie ein Ende? Meine Lunge brannte, als würde sie gleich in Flammen aufgehen. Immer wieder stolpere ich durch die Erschöpfung über meine eigenen Füße. Das hatte zur Folge, dass ich mir immer wieder meine Füße und Beine aufschlug. Meine Wunden taten so schon genug weh, so wie jede einzelne Faser meines Körpers, doch das Schlimmste war die Kälte.

Wieder einmal fiel ich in den Schnee. Mit dem Gesicht voran. Ich liebte es, zu fliehen und dabei Schnee zu fressen. Warum musste das alles mir passieren? Was hatte ich getan, dass diese dunkle Gilde Raven Tail mich verfolgte? Nur wegen meinen Fähigkeiten? Leise begann ich zu weinen. Mir fehlte die Kraft, um aufzustehen und weiter zu gehen. Ich wollte einfach nur sterben. Einige hundert Meter von hier befand sich die Stadt Magnolia. Leise drang das Knirschen von Stiefeln auf dem Schnee zu mir herüber. Nun war es also so weit. Raven Tail hatte mich wieder entdeckt. Es war vorbei. Erneut wieder Jahre in Dunkelheit und Kälte.

Nachdem ich herausgefunden hatte, dass ich nur wegen Raven Tail eingesperrt worden war, hatte ich immer wieder versucht zu fliehen, irgendwann war es mir schließlich gelungen. Seit ich denken konnte, war ich dort eingesperrt. Ich wollte endlich frei sein. „Ist alles in Ordnung?“, fragte eine Stimme sanft, dann spürte ich einen Druck auf meiner Schulter, „hey, kann ich dir helfen?“ Mühsam und mithilfe der Fremden raffte ich mich wieder auf und schaute sogleich in ein unbekanntes, aber besorgtes Gesicht. Die Frau vor mir hatte blutrotes Haar, braune Augen und sah sehr hübsch aus. „Erza, wir müssen wieder zurück in die Gilde!“, rief eine andere Stimme. „Ich … ich komme alleine zurecht!“, rief ich zurück. Mühsam und schwankend stand ich nun vollends auf. Das war eine Gilde.

Für mich war nun jede Gilde gleich. Sie würden mich auch einsperren, wie es Raven Tail getan hatte. Warum sollten sie anders sein? Dafür gab es keinen Grund. Warum sollte ich ihnen vertrauen, auch wenn sie offensichtlich nicht von Raven Tail waren? Sieben Jahre hatte ich eingesperrt verbracht, in Dunkelheit. Man hatte mich geschlagen, verspottet und ausgenutzt. Für alle war ich nur eine Art Versuchsobjekt, weil meine magische Kraft die aller anderen Kinder überstieg und weil noch niemand eine solche Magie wie ich genutzt hatte. Ich hatte Angst, wieder zu versinken. Alles, was ich wollte, war, dieses beengende Gefühl loszuwerden, dass mir die Luft abschnitt. Ich wollte atmen, es war so schmerzvoll. Am tiefblauen Horizont meines Lebens war noch immer kein Morgen in Sicht. Alles, was mir blieb war Einsamkeit. Doch was jetzt zählte, war, dass ich Magnolia erreichte. Nichts anderes. Auch wenn ich nicht wusste, was danach kommen sollte, auf jeden Fall war Magnolia mein Ziel. Zwar hatte ich weder Geld, noch etwas zu Essen, aber das war noch immer egal. Hauptsache, Raven Tail würde mich nicht erwischen. Es gab irgendeinen Grund, weshalb sie diese Stadt mieden, und genau deswegen sollte ich vorerst diese Stadt erreichen. Alles andere würde noch kommen.

Vorsichtig achtete ich darauf, immer weiter zu gehen, ohne hinzufallen. Schließlich wollte ich bei denen den Eindruck machen, ich käme alleine zurecht. Auch wenn das nicht stimmte. I Grunde genommen hätte ich mich gerne in die Arme dieser Erza geworfen und ihre Wärme genossen. Vor meinem inneren Auge sah ich wieder ihr besorgtes Gesicht. Gerne würde ich ihr vertrauen und erzählen, wie es zu dieser Situation, in der ich jetzt war, gekommen war. Doch genau das hieße, dass ich ihr auch meine Magie zeigen musste, und genau davor hatte ich solche Angst. Stattdessen ging ich jetzt ganz langsam weg, einfach weiter, obwohl ich jetzt schon spürte, wie mich das letzte bisschen Kraft, was ich hatte, verließ.

Des weiteren konnte ich nicht verhindern, dass mir wieder einmal Tränen über die Wangen liefen. „Dunkelheit ...“, sprach ich unbewusst das aus, was ich dachte, „ … Kälte … Experimente … Bestandteile … der acht Jahre … meines gesamten … Lebens. Bin … allein … niemand da … der mich schützt … bin allein ...“ Letzten Endes gaben meine Beine nach und ich fiel wieder mit dem Gesicht voran in den Schnee.

Eine laute Gilde

Wieder befand ich mich vor dem geheimen Laborgebäude von Raven Tail. Es war immer noch Winter, jedoch regnete es heute in Strömen und taute den am Vortag gefallenen Schnee auf. Nichts verlieh dieser Atmosphäre so einen sanften Touch wie gestern. Alles in meiner Umgebung war grau und hart. Völlig bewegungslos stand ich da und starrte das Laborgebäude an. Wieder einmal hatten sie mich geschnappt. Der Anführer der Gilde sah mich mit blitzenden Augen an, doch dann packte er mich schneller, als ich reagieren konnte, an der Kehle. Ganz leicht drückte er zu. Nur so leicht, dass ich mich keuchen hörte. „Wenn du noch einmal abhaust, gehe ich nach Magnolia, dort, wo du letztes Mal hingerannt bist, und schlachte die ganze Stadt ab!“, rief er mit drohender Stimme. Seine Augen waren voller Ernst, ich musste ihm einfach glauben. Tränen und Wut stiegen in mir auf. In diesem Moment wünschte ich mir, ich wäre nur ein ganz normales Mädchen, ohne jegliche magische Kraft.

Er unterbrach meinen Gedankengang: „Schließt sie jetzt wieder an die Maschine an. Auf höchster Stufe. Ich muss bald ihre Kraft kontrollieren können, wenn ich Fairy Tail besiegen will.“ In der nächsten Sekunde fand ich mich in der Maschine vollkommen gefesselt mit magischen Seilen wieder. Ich spürte den Schmerz so stark wie niemals zuvor. Wieder versuchte er in meinen Kopf einzudringen und meine Gedanken zu lenken. So gut ich konnte, wehrte ich mich gegen seinen Zugriff, seltsamerweise funktionierte es, ich konnte dem standhalten und mich ihm widersetzen. Auf einmal stand ich auf einem Schlachtfeld.

Fairy Tail war gegen Raven Tail ausgerückt und hatte versucht, mich zu retten. Doch es hatte nicht geklappt. Sie alle waren gestorben. Ich erkannte die rothaarige Frau wieder, Erza, sie hatte man als erstes abgeschwächt und getötet. Raven Tail schleppte mich wieder zu dieser Maschine und wiederholte die ganze Prozedur. Vor meinem inneren Auge sah ich immer wieder die Leiche von Erza, die leeren Augen, aus denen jegliches Leben gewichen war. Wieder versuchte er meine Gedanken zu übernehmen, aber dieses Mal war ich nicht stark genug, mich zu wehren. Sie ließen mich aus der Maschine raus und prägten auf meiner Schulter ihr Gildenzeichen ein. Sie ließen mich Erza´s Magie nehmen, doch etwas stimmte hier nicht. Von hinten kam ein Feind, ein Gesandter des Rates, der sich in die Gilde eingeschlichen hatte und stach mir mit dem Schwert, das Erza verloren hatte, durch die Brust. Ich hörte meinen eigenen Schrei.

Schreiend schlug ich die Augen auf und setzte mich auf. Schwer atmend versuchte ich, mich zu beruhigen. Erst als ich mich beruhigt hatte, nahm ich meine Umgebung wahr. Ich lag in einem abgedunkelten Zimmer. Unter dem gekippten Fenster stand das Bett, auf dem ich lag. Die Wände nahmen viele Regale 5-fach so vielen Büchern ein. Es war hier warm und gemütlich. Meine Arme und Beine waren verbunden, sie schmerzten nicht mehr. Außerdem war ich von oben bis unten sauber und hatte ein ordentliches Outfit, kombiniert aus einem einfachen Top und Shorts. Ielleicht war diese Gilde … Fairy Tail … doch nicht gleich, sondern anders. Gedämpft drang Lärm an meine Ohren. Vorsichtig stand ich auf und freute mich darüber, wieder relativ gut auf den Beinen zu sein. Mir ging der Traum … oder, wie man es bei mir nennen könnte, die Vision nicht aus meinem Kopf. Wieder hatte ich Erza´s lebloses Gesicht, ihre offenen, leblosen Augen vor meinem inneren Auge. Ich konnte es einfach nicht verbannen.

Okay, vielleicht sollte ich Fairy Tail eine Chance geben. Sie hatten mich schon mal nicht eingesperrt oder an irgendeine seltsame Maschine gekettet, um mir meinen freien Willen zu nehmen. Das hatte ja schon mal was. Langsam irrte ich durch den beleuchteten Flur, der schon ziemlich hübsch gestaltet war, immer weiter in Richtung des Lärms. Der rote Teppichboden war unter meinen Füßen weich, sauber und flauschig. Die Lampen an den Steinwänden verbreiteten ein warmes Licht und ließen die Wände nicht mehr so kalt aussehen. Nun kam ich immer näher und stand schlussendlich auf einer großen Empore.

Unter mir saßen die Leute aus dieser Gilde, lachten, aßen und tranken, keiner nahm Notiz von mir. Ich stand da und beobachtete alles. Ein schwarzhaariger Junge, der sich aus irgendeinem Grund immer auszog, und ein rosahaariger, überdrehter Kerl begannen sich zu prügeln. Ein bekanntes Gesicht, - Erza -, ging dazwischen und warf die Beiden mit so einer Kraft an die Wand, dass ich nur noch staunte.

„Hey, dir geht’s ja wieder besser!“, riss mich eine helle, fröhliche Stimme aus meinen Gedanken, „ist alles nun in Ordnung?“ Vor mir stand eine blonde, junge Frau, die gerade 17 war. Irgendwoher kannte ich sie. „J-ja ...“, brachte ich hervor, „vielen Dank, dass ihr mir geholfen habt!“ „Macht nichts, haben wir gerne gemacht!“, antwortete sie sofort, „ich heiße Lucy.“ Lucy! Der Name brachte Erinnerungen an die wenigen sonnigen Tage meines Lebens hervor. „Mein Name ist Hiatari“, sagte ich darauf, „wie ist dein Nachname? Du erinnerst mich an jemanden.“ Sie sah kurz verdattert aus, antwortete aber gleich: „Heartfilia. Mein Name ist Lucy Heartfilia, warum?“ „Nur so!“, log ich schnell. Eine kurze Zeit sagte keiner von uns etwas. „Wie findest du unsere Gilde?“, fragte sie plötzlich in die Stille hinein, „der erste Eindruck zählt doch, oder nicht?“ „Wie … wie soll ich das ausdrücken … es ist ...“, begann ich und überlegte, was ich sagen sollte, „ … es ist eine … laute Gilde!“ Daraufhin warf Lucy ihren Kopf zurück und fing schallend an zu lachen.

Der Wunsch, etwas beizusteuern

Mittlerweile war einige Zeit vergangen, aber ich hatte bis jetzt nichts getan, um Fairy Tail so zu helfen, wie sie mir geholfen hatten. Irgendwie musste ich Geld auftreiben. Sie hatten so viel für mich getan. Alles hatte Geld gekostet, und ich hatte nichts für sie getan. Im Grunde genommen war ich Fairy Tail etwas schuldig. So schlich ich mich immer mal wieder zu den Aufträgen, wenn niemand darauf achtete, stahl einen und führte ihn aus.
 

Lange Zeit ging es gut und ich konnte regelmäßig ein wenig Geld beisteuern. Bei der Auswahl, welchen Auftrag ich immer als nächstes stehlen würde, achtete ich auf genau drei Dinge:
 

1.) Er musste an einem Tag machbar sein

2.) Er musste sehr leicht zu erfüllen sein

3.) Es musste etwas sein, was niemand anderes wollte
 

So kam ich eine Weile mit den verschiedensten, kleineren Aufträgen in Kontakt: Verschwundene Artefakte finden, einen Tag in einem Café aushelfen, entlaufene Tiere fangen … es waren alles sehr verschiedene Aufträge, sowie Auftraggeber.
 

Auf dem Weg zu den einfachsten Aufträgen kommt man in der Nähe der S-Rang Aufträgen vorbei. Lange hatte ich widerstanden und nicht geschaut, wie gefährlich diese Aufträge sind. Doch diesmal konnte ich nicht widerstehen und schlich so leise wie möglich dorthin. Es war nicht schwer, den bei dem Lärm, den die anderen immer veranstalteten … Still ließ ich meinen Blick über die Anfragen gleiten, doch bei einem blieb ich stecken und nahm ihn vom Request-Board. Es war eine grobe Zeichnung von meinem Gesicht, wie ein Phantombild und eine hohe Geldsumme an die Gilde geboten, die mich zu dem Auftraggeber bringen würde. Der Name, der da stand, war mir nicht bekannt.
 

Geschockt starrte ich auf diesen Zettel, als auf einmal eine Stimme hinter mir ertönte: „Was machst du hier?“ Schneller als ich denken konnte, drehte ich mich um und starrte der Person, die mich angesprochen hatte, ins Gesicht. Vor mir stand Gildarts Clive. Er ging in die Knie, um auf meiner Höhe zu sein und mir in die Augen schauen zu können. „Was hast du da hinter deinem Rücken versteckt?“, fragte er leise und angespannt. Schwer musste ich schlucken. Wenn er den Auftrag sehen würde … wie viel Geld auf mich ausgesetzt ist … erst würden sie Fragen stellen … und mich dann zweifellos ausliefern. Meine Kehle war mit einem Schlag so trocken, dass ich kaum noch sprechen konnte. „Äh … ähm … n-nichts ...“, krächzte ich.
 

„Ich bin nicht blind und habe gesehen, wie du einen Auftrag weggenommen hast“, meinte er, während er mir schnell den Zettel aus der Hand hinter meinem Rücken nahm, „was hast du mit S-Aufträgen zu schaffen, wenn du noch nicht einmal Mitglied dieser Gilde, geschweige denn S-Rang Magierin bist?“ Ohne ihn aus den Augen zu lassen, versuchte ich, Abstand zwischen ihm und mich zu bringen, was aber leider nicht gelang, weil er immer, wenn ich einen Schritt zurück wich, einen Schritt voranging.
 

„ Ich … äh“, begann ich, brachte aber kein einziges Wort mehr heraus, da er sich den Zettel mit dem Auftrag ansah. Dann hob er den Zettel neben mein Gesicht und verglich die Zeichnung mit mir. Seine Augen weiteten sich, als er es erkannte. Er packte mich hinten am Kragen und hob mich hoch. Meine Füße strampelten in der Luft. Verzweifelt schlug ich um mich, versuchte Gidlarts irgendwie zu erwischen, aber vergebens. „Bitte … liefere mich nicht denen aus!“, bat ich leise, bevor meine Stimme brach und mir Tränen über die Wangen liefen. „Ich werde es nicht gleich überstürzen!“, meinte er genervt, „mich würde interessieren, was die anderen dazu sagen. Wenn sie wissen, dass du Aufträge stiehlst und du gesucht wirst.“ Schwer schluckte ich. Würden sie mich dann ausliefern, um das Geld zu bekommen? Musste ich ihnen jetzt die Geschichte erzählen, wie es so weit gekommen war?
 

Nach einer Weile war eine Art Meeting arrangiert, mit dem Gildenmaster Makarov und Gildarts selbst. Eine Weile blieb es still, während ich beschämt zu Boden sah und mich fragte, wie es für mich weitergehen würde. Es blieb gruselig still, bis der Makarov die Stille brach und mich direkt heraus fragte: „Warum hast du immer wieder Aufträge gestohlen? Du hattest doch alles, was du brauchtest ...“ Noch einmal schluckte ich einen dicken Kloß runter und kämpfte gegen die Verzweiflung an, die in mir aufstieg, bevor ich zu sprechen begann: „Es .. es tut mir leid … ich hab es nur gemacht, weil … ihr habt mir alles gegeben was ich brauchte. Habt mich aufgenommen, obwohl ich völlig fremd war und ihr nichts von mir wusstet. Das ganze Zeug hat … hat doch viel Geld gekostet … und da wollte ich etwas dazu beitragen. Ich fand keinen anderen Weg … weil ich nicht auf mich aufmerksam machen wollte. Es war falsch, bitte nehmt es mir nicht krumm und verzeiht mir. Ich hatte den Wunsch, etwas beizutragen.“
 

Gildarts seufzte, ihm war anzusehen, dass er jetzt am liebsten an irgendeinem schweren Auftrag arbeiten würde. Makarov sagte nichts darauf und sah mir lange und gründlich in die Augen. „Du sagst die Wahrheit“, meinte er daraufhin, „aber dir ist klar, dass ich dich dafür noch bestrafen muss?“ „Ja … i-ich weiß“, sagte ich leise und sah zu Boden. Was für eine Strafe wäre das dann wohl? „Aber was interessanter wäre“, warf Gildarts ein, „warum wirst du von jemandem gesucht?“ Beide sahen mich an. Es wurde wohl Zeit, meine Geschichte zu erzählen ...

Meine Geschichte

Im Grunde genommen wusste ich nicht, was es mir bringen sollte, ihnen das alles anzuvertrauen. Was auch noch nicht klar war, konnte ich ihnen überhaupt vertrauen? Woher sollte ich wissen, dass sie mich danach nicht trotzdem ausliefern würden. Vielleicht würde es ihnen erst recht einen Grund geben, mich an Raven Tail auszuliefern, wenn sie wüssten, dass von mir eine permanente Gefahr ausging. Es ging nicht nur um die Gefahr, die von mir ausging, weil Raven Tail versuchte, mich zu schnappen und zu ihrer Sklavin zu machen. Zudem geht ein S-Rang-Auftrag an alle Gilden, das heißt, andere Gilden, werden mich wahrscheinlich noch versuchen zu erwischen. Das war schon einmal eine Gefahr zu viel. Doch auf der anderen Seite würden sie es merken, wenn ich nicht mit offenen Karten spielte. Anscheinend musste ich ihnen die Wahrheit sagen, sonst geht das ganze keineswegs gut aus …
 

„Der Auftrag ist gefälscht. Es ist eine dunkle, eine unerlaubte Gilde, die mich einfangen möchte. Ihr Name lautet Raven Tail“, antwortete ich so weit, wie es der Wahrheit entsprach. Wenn sie nicht danach fragen würden, wie es dazu gekommen war, würde ich es ihnen auch nicht erzählen … es lastete schon auf mir, seit sie mich hier so freundlich aufgenommen hatten. Wenn ich so darüber nachdachte, war es doch nur mies, es ihnen allen zu verschweigen. Sie hatten mich, ein völlig fremdes Mädchen aufgenommen, verpflegt und ließen mich hier wohnen, bis ich Arbeit fände … sie spielten alle mir gegenüber mit offenen Karten. Sollte ich dann nicht fair sein und auch mit offenen Karten spielen?
 

„Raven Tail …“, murmelte Makarov mit finsterer Miene vor sich hin, während Gildarts sich wieder einschaltete: „Weshalb wollen sie dich unbedingt einfangen? Dafür muss es doch einen guten Grund geben. Hast du ihnen irgendetwas getan?“ Ob ich ihnen irgendetwas getan hätte? Nein. Ich hatte ihnen nie etwas getan. Sie waren es doch, die mir einen Fluch auferlegt hatten, die meine Eltern schwer verletzt und mich als herangezüchtete Waffe benutzen wollten … Allein wenn ich daran dachte, stiegen mir Tränen in die Augen. Leider konnte ich nicht verhindern, dass es den Beiden auffiel, und so schüttelte ich heftig den Kopf, um sie abzuschütteln.
 

„Nein. Genau genommen hätte ich ihnen nie etwas getan. Das alles ist nur gekommen, weil sie mich unbedingt zu ihrem Werkzeug … zu ihrer Sklavin machen wollten, um sich endlich an irgendeiner Gilde rächen zu können, die sie hassen!“, antwortete ich, jedoch wurde ich immer lauter und die letzten Teile des Satzes schrie ich ihnen förmlich entgegen. Wut kochte in mir auf, sowie die ganze Verzweiflung, die sich in all den Jahren der Dunkelheit in mir angesammelt hatte. Tränen liefen über meinen Wangen und ich hatte Mühe, meine Stimme wieder zu finden, bevor ich weitersprach: „Das alles wäre doch niemals passiert, wenn … wenn sie nicht diesen verdammten Fluch auf mich gelegt hätten! Es ist außer Kontrolle geraten … meine Eltern sind dabei schwer verletzt worden … ja vermutlich jetzt tot! Ich hatte doch niemanden außer sie! Ich habe mir nie ausgesucht … so … solche Magie verwenden zu können! Wäre ich nur ganz normal, wäre ich nie ausgeschlossen, verspottet, geschlagen und benutzt worden! Dann würde Raven Tail mich nicht verfolgen …“ Ich hatte vergessen, während dem Sprechen zu atmen und mir wurde jetzt so langsam schwindelig. Die Kopfschmerzen, die gerade aufgetreten waren, wurden nach und nach schlimmer. Deshalb krallte ich die Hände in meine Haare und versuchte, mich zu beruhigen, bevor der Fluch in Kraft treten konnte.
 

Zwar gelang es mir nicht, meine Gefühle wieder zu schlucken, aber ich konnte wenigstens ruhig weiter sprechen und die Geschichte, meine Geschichte sortiert erzählen: „Ich wurde in einem kleinen Dorf geboren, in dem es schon immer sehr viel regnete. Es war mir, als würde das Land weinen. Schon seit meiner Geburt war meine magische Kraft sehr groß und schlug daher sehr früh in eine einzigartige Magie um. Natürlich war das Raven Tail ein Dorn im Auge, ich könnte mich ja der feindlichen Gilde anschließen. Da mich die Dorfleute schon hassten, war es nicht schwer, einen Fluch auf mich zu legen. Als der Fluch dann ausbrach, waren leider meine Eltern … anwesend. Sie wurden schwer verletzt und Raven Tail hat mich dann gelockt, indem sie mir sagten, sie könnten den Fluch aufheben. Wie würde ein gepeinigtes, 5 Jahre altes Kind wohl reagieren. Natürlich bin ich mit ihnen gegangen. Letztendlich war es eine Lüge, um mich in ihre Gewalt zu bringen. Jahrelang hatten sie mich in einem dunklen, kalten Raum eingesperrt. Jedes Mal war ich alleine, sprechen war mir nie erlaubt. Immer hatte ich Angst, der Fluch würde wirken. Unbekannte schlossen mich immer wieder an eine Maschine an, machten Versuche mit mir … es war immer sehr schmerzvoll. Als ich dann erfuhr, dass das alles nur ein Plan war, um mir ihren Willen aufzuzwingen, versuchte ich immer wieder zu fliehen. Und so brach ich dann nach einer gelungenen Flucht dort draußen zusammen. Ich hatte gehofft,hier in Magnolia sicher zu sein. Zumindest vorerst.“
 

Dann spürte ich, wie so oft schon, wie alles außer Kontrolle geriet. „Ver- … dammt!“, brachte ich mühsam zwischen schweren Atemzügen heraus, „der Fluch … die Dunkelheit in meinem Herzen … in mir … m-manifestiert sich, wenn ich es nicht schaffe, meine G-gefühle … hff … zu unterdrücken!“ Die Kopfschmerzen lähmten mich beinahe komplett. Als mir alles außer Kontrolle geriet, war ich aufgestanden, weil ich hoffte, noch rechtzeitig von hier wegzukommen, damit niemand verletzt werden würde. Doch dieses Mal funktionierte es leider nicht. Das Ding manifestierte sich leider früher als erwartet, und da es mir viel meiner Kraft raubte, brach ich zusammen. Schwer atmend lag ich auf dem Boden und konnte gar nichts tun. Immer wieder verlor ich beinahe das Bewusstsein. Mit meinen letzten Kräften versuchte ich, bei Bewusstsein zu bleiben, denn sonst würde das Ding erst wieder verschwinden, wenn es ganz Magnolia ausgelöscht hat. Das konnte und durfte ich nicht zulassen. Ich wollte nicht, dass noch mehr Blut an meinen Händen klebte.
 

Doch dann nahm ich auf einmal eine wahnsinnige Energie bei Makarov wahr. Ein seltsames Flimmern lag in der Luft und brachte sie beinahe zum Kochen. Er schien sich wahnsinnig zu konzentrieren, während Gildarts versuchte, das Ding in Schach zu halten und dabei die Gilde nicht zu zertrümmern. „Ich zähle jetzt bis drei, wie es der Kodex von Fairy Tail mir abverlangt“, rief Makarov feierlich, große Macht lag in seiner Stimme, „und wenn du bis dahin nicht verschwunden bist, musst du mit den Konsequenzen rechnen, die …“ Makarov wurde von dem abscheulichen Lachen des Dings unterbrochen. Es ließ einem jegliches Blut in den Adern gefrieren und jeden vor Angst erstarren. Makarov ließ sich jedoch nicht beirren und begann zu zählen: „3 – 2 – 1 – 0!“ Auf einmal begann das ganze Gebäude zu beben und zwischen seinen Händen schoss gleißendes Licht hervor. Er holte noch einmal tief Luft und brüllte dann: „FAIRY LAW!“
 

Jetzt fehlte mir jegliche Kraft und ich verlor langsam das Bewusstsein. Das Letzte, was ich hörte, war der entsetzliche Schrei eines Monsters, das besiegt wurde. Das Letzte, was ich spürte, bevor ich in eisiger Leere versank, war das warme, helle Licht der Magie, die nun auch mich erreichte. Dann wurde alles schwarz.
 

Als ich erwachte, starrte ich wieder einmal an die selbe Decke, die ich gesehen hatte, nachdem ich vor Magnolia im Schnee zusammengebrochen war und Fairy Tail mich gefunden hatte. Warum hatte mich die Magie des Alten nicht vernichtet? „Ist alles in Ordnung?“, fragte mich eine bekannte, fröhliche Stimme, und als ich in ihre Richtung blickte, saß dort wieder Lucy. „Leute, sie ist wach!“, rief sie dann in voller Lautstärke. Daraufhin versuchte ich aufzustehen, doch als ich schwankte, stützte mich Lucy, sodass ich nicht umfallen konnte.
 

Als wir dann in den Hauptraum kamen, sahen alle lächelnden Gesichter mich an. Doch in ihren Blicken lag keinerlei Hass, sondern Güte und Wärme. Mit Lucy kam ich schließlich hinunter und sie brachte mich direkt zu Makarov. Bevor er etwas sagen konnte, meldete ich mich leise zu Wort: Es tut mir leid, ich hätte es gleich sagen müssen … dann wäre nichts passiert. Wie steht es mit Gildarts?“ „Das kannst du ihn selbst fragen“, antwortete seine bekannte Stimme. Dort stand er … offensichtlich unverletzt. „Du wurdest nicht verletzt?“, fragte ich erstaunt und ignorierte meine Unsicherheit. „Wie denn auch?“, fragte er lachend, „der Master sieht mich nicht als Gegner an!“ Wie konnte er jetzt schon wieder so fröhlich sein? „Ach, ich mach mich wieder auf die Socken. Bis dann!“, fügte er hinzu und dann ging er.
 

„Ich muss noch etwas los werden!“, rief ich, dieses Mal an alle gerichtet, doch keiner schien mich zu hören. Der Lärmpegel war wieder so hoch wie üblich. Dann meldete sich Erza zu Wort, während sie auf einen Tisch schlug und der laut krachend in der Mitte zerbrach: „Seid still, sie möchte uns allen etwas sehr wichtiges mitteilen!“ Jetzt hatte ich 100%-ige Aufmerksamkeit. Ich holte noch einmal tief Luft, um mich zu beruhigen und dann das loszuwerden, was ich schon ewig loswerden wollte: „Es tut mir leid. Ich hätte mit euch darüber reden sollen statt einfach euch Aufträge zu stehlen. Ich war nicht befugt dazu und … es war falsch.“
 

Sie begannen zu lachen, und scheinbar verziehen sie mir. Dann wendete ich mich wieder dem Alten zu: „Wie funktioniert Fairy Law eigentlich?“ „Diejenigen, die der Anwender dieser Magie als Gegner sieht, werden dadurch besiegt. Ich habe dieses Ding als Gegner gesehen, nicht aber dich selbst!“, antwortete er und sah mir dabei tief in die Augen. „Irgendwie ist diese Gilde wie eine riesige Familie“, dachte ich laut, „ich hätte erwartet, dass sie mich raus werfen nach diesem Vorfall …“ Lucy lächelte mich an: „Ach was! Das wäre nicht richtig. Du brauchst Hilfe, und deshalb helfen wir dir!“ Da würde ich wirklich gerne mitmachen. Wie eine große Familie … ob es wohl okay wäre, wenn ich ein Mitglied dieser Gilde wäre?
 

Ich hatte diesen Gedanken kaum zu Ende gedacht, da erbebte die ganze Gilde, und draußen waren ängstliche Schreie zu hören.

Raven Tail´s Offensive

Die ganze Gilde war mit einem Schlag leer gefegt. Auch ich ging so gut ich konnte nach draußen. Auf einem Hausdach vor dem Marktplatz standen sie. Der Master dieser Gilde blickte auf die versammelte Masse herab und sagte mit kalter Stimme: „Ich fordere zurück, was mein ist. Hiatari, komm her, sofort!“ Verdammt. Sie mussten durch die Aktivierung des Fluches herausgefunden haben, wo ich steckte! „Wenn … wenn du dafür die gesamte Gilde Fairy Tail in Frieden lässt, für immer, komme ich mit dir!“, rief ich zurück. Ein Raunen ging durch die Menge. „Nein!“, rief Lucy, „das kannst du nicht tun! Denk nur daran, was sie dir antun würden!“
 

„Glaubst du, du kannst dem Master deiner Gilde Befehle erteilen?“, fragte er höhnisch. „Wüsste nicht, dass ich euch beigetreten bin!“, schrie ich, „niemals würde ich euch beitreten, du glaubst doch nicht wirklich …“ „Sieh auf deine Schulter, dort ist der Beweis!“, antwortete er seelenruhig. Dann schlich sich ein böses Grinsen auf seine Züge. Es war tatsächlich das Gildenzeichen von Raven Tail auf meiner linken Schulter. „Nein!“, entfuhr es mir sofort, „ich würde … ich bin ihnen niemals beigetreten! Bitte … ihr müsst mir glauben! Ich hab sie gehasst. Ich … ich wollte doch dieser Gilde beitreten .. nicht der …“ „Schon gut“, antwortete Erza, „wir glauben dir. Du wolltest doch unserer Gilde beitreten, oder? Geht das in Ordnung, Master?“ „Ja, natürlich!“, antwortete er, grimmig auf den Gildenmaster von Raven Tail konzentriert.
 

„Mirajane, bring sie bitte rein und organisiere es!“, rief Erza, „wir halten sie in Schach. Dann flüsterte sie einem weißhaarigen Mädchen noch etwas zu. „Komm mit“, sagte sie dann, packte mich am Handgelenk und zog mich hinein. Die ganze Prozedur dauerte eine Weile, so hatte ich Zeit, mit ihr ein bisschen zu reden. „Nehmt ihr mir das mit den Aufträgen übel?“, fragte ich daraufhin, um einen Aufhänger für das Gespräch zu haben. Eigentlich sollte man auf so einer Sache nicht ständig herumreiten, aber es interessierte mich dennoch. „Nein“, sagte sie und strahlte mich an, „wir können dich verstehen. Du hattest bestimmt Gründe, weshalb du es getan hast. Außerdem trägt jeder, der in dieser Gilde ist, eine Last mit sich herum.“ Bei den letzten Worten war ihre Stimme leiser geworden, in ihren Augen mischte sich Schmerz und Mitgefühl. „Warum tut ihr das alles für mich? Ihr könntet mich doch einfach ausliefern, das Geld kassieren und ihr hättet Ruhe“, sagte ich offen das, was ich dachte, „warum also kämpft ihr für mich?“
 

„Uns wurde nicht gesagt, was dir passiert ist oder warum sie dich verfolgen“, begann Mirajane zu erzählen, blieb dabei aber auf die Aufgabe konzentriert, „aber der Master hat gesagt, es gibt Gründe, warum wir dich nicht ausliefern können. Das würde gegen alles verstoßen, wofür wir stehen. Man hat gemerkt, dass da etwas ist ist, weswegen du den Master von Raven Tail hasst. Da ist etwas passiert, das du Raven Tail nicht vergeben kannst.“ „War es wirklich so offensichtlich?“, fragte ich mich darauf selbst, „aber du hast recht. Sie sind der Grund, weshalb ich verstoßen wurde und nun niemanden habe. Weshalb ich nicht mehr fühlen darf.“ „Liegt es an dem Fluch, der auf dir lastet?“, kam eine Frage von ihr. Wie viel hatte der Master, ich denke das war jetzt angebracht, weil ich hier das Gildenzeichen von Fairy Tail bekam, erzählt?
 

„Ja“, antwortete ich darauf, „seit Raven Tail ihn auf mich gelegt hat, manifestieren sich negative Gefühle und die Dunkelheit in mir und greift wahllosen alles an, was sich bewegt. Mittlerweile habe ich genug Kraft, um es ab und zu zu unterdrücken, falls mal was passieren sollte.“ „Aber genau genommen darfst du doch fühlen“, meinte Mirajane nachdenklich, „positive Gefühle darfst du ja noch zulassen. Die Schwierigkeit ist doch eigentlich, sich in schlechten und schwierigen Zeiten nicht mitreißen zu lassen. An der Stelle müsste man doch einfach optimistisch bleiben.“ „Wenn man das genau nimmt, hast du wirklich recht!“, rief ich nach kurzer Pause zum Nachdenken aus.
 

„So fertig!“, meinte sie grinsend, als ich es mir ansah. Jetzt hatte ich endlich wieder etwas wie eine Familie. Einen Ort, an den ich immer wieder zurückkehren konnte. Sie packte mich wieder am Handgelenk und zerrte mich mit sich in eine Richtung, die ich in der Gilde noch nicht kannte. „Warte!“, rief ich und blieb abrupt stehen und sie drehte sich zu mir um, „wohin bringst du mich? Ich muss raus und ihnen helfen! Nur wegen mir ist Raven Tail doch schließlich hier. Ich kann sie nicht einfach im Stich lassen!“ „Aber wir müssen dich …“, wandte sie ein, doch ich unterbrach sie: „sag mir jetzt bitte nichts von in Sicherheit bringen, denn ich werde auf jeden Fall für das kämpfen, was mir wichtig ist, und Fairy Tail ist mir wichtig. Ich werde nicht schon wieder etwas wertvolles verlieren! Es wird Zeit, dass ich selbst mal aufstehe und etwas dagegen unternehme, statt immer nur dazusitzen und zu weinen Das hat mich nicht zu euch gebracht, sondern das aufstehen und versuchen!“
 

Mit diesen Worten hatte ich mich losgerissen. „Jetzt bin auch ich ein Mitglied dieser Gilde, und ich werde auch kämpfen, wenn Fairy Tail kämpft!“, fügte ich noch hinzu. Dann drehte ich mich um und lief in die Richtung davon, aus der wir gekommen waren. Als ich wieder draußen ankam, stand der Master von Raven Tail noch so unbeweglich dort wie vorhin schon, während alle anderen kämpften. „Ivan, es wird Zeit, dass ich nun gegen dich kämpfe!“, rief ich zu ihm hinauf.
 

Alles wurde still auf dem Schlachtfeld. Sie sahen mich an, als hätte ich den Verstand verloren. „Hiatari, das ist viel zu gefährlich, ich sollte gegen ihn antreten!“, wandte der Master ein, doch ich sah ihm ins Gesicht und sagte, was ich zu sagen hatte: „Nein, das ist mein Kampf. Er hat letzten Endes den Fluch auf mich gelegt und mich jahrelang gequält. Ich habe nichts dagegen unternommen und immer geweint. Es wird Zeit, dass ich jetzt etwas dagegen tue, bevor ich nochmal jemanden verliere, der mir am Herzen liegt.“
 

Nachdem ich das gesagt hatte, kletterte ich zu Ivan aufs Dach. „Bevor wir anfangen, einen Deal: Wenn ich gewinne, kommst du mit mir und lässt fortan alles mit dir machen, was ich verlange.“ „Und wenn ich gewinne?“ „Dann lasse ich dich und diese Gilde in Zukunft in Frieden und unternehme nichts mehr gegen euch. Aber du wirst auf jeden Fall verlieren!“ „Voreilige Schlüsse sollte man lieber nicht ziehen!“, rief ich, während er schließlich in die Offensive ging.
 

Der Kampf dauerte sehr lang an und ich wusste nicht, woher ich die ganze Kraft nahm. Einige Male schon schwankte ich und wäre fast runter gefallen. Ich blutete aus mehreren Wunden und hatte mittlerweile eine leichte Gehirnerschütterung. Irgendwie schaffte ich es, ihn mit Kristallfesseln an den Boden zu fesseln. Dann ließ ich ein Schwert aus Kristall und wollte gerade ihn damit durchbohren, als mich irgendetwas zurückhielt. „Du kannst es nicht!“, rief er daraufhin höhnisch, „du bist zu feige, um mein Leben auszulöschen! Und das, obwohl ich dir so viel angetan hatte!“ „Gib mir nur einen Grund, dich am Leben zu lassen!“, zischte ich wütend. Wieder versuchte ich, doch etwas in mir konnte es nicht tun. Es war immerhin ein Leben, dass ich auslöschen wollte. Für immer.
 

„Du bist genauso feige wie mein Vater, wie der Master dieser Gilde!“, meinte er darauf höhnisch, „du wirst niemals gewinnen, wenn du so bist!“ „Wenn, dann werde ich dem Master die Ehre erweisen!“, schrie ich ihn an. Anschließend spuckte ich ihm ins Gesicht, um ihm meine Missachtung deutlich zu machen. Jedoch fehlte es mir an Kraft, um die Fesseln länger aufrecht erhalten zu können. Ivan stand auf, auch er schwankte und war an seinem Limit angelangt. Statt mich zu packen und zu versuchen mich mitzunehmen, gab er mir einen kräftigen Stoß, der mich das Gleichgewicht verlieren ließ. Eine Sekunde lang war es der Kampf zwischen Gleichgewicht und Schwerkraft, die Schwerkraft gewann. Bevor mir kraftlos die Augen zufielen, sah ich noch, wie Ivan und die anderen Mitglieder von Raven Tail die Flucht ergriffen. Ich spürte noch, wie starke Arme mich auffingen, dann jedoch war ich allein in der schwarzen Leere.

Warum ich nicht ja sagen kann

Nun war der Kampf gegen Ivan schon einen Monat her, und mittlerweile hatte ich mich in der Gilde eingelebt. Zwei Aufträge hatte ich mit den Anderen schon erledigt und wir hatten riesigen Spaß zusammen. Jetzt konnte ich mir sogar etwas im Fairy Hills leisten. Meine eigenen vier Wände … es war gerade der Abend nach einem Auftrag. Draußen war es schon dunkel geworden und ich saß gerade beim Abendessen. Um mich herum war es sehr still, vielleicht etwas zu still. Etwas melancholisches lag in der Luft, was mich einfach nicht entspannen ließ.
 

Nun lag eine lange, schlaflose Nacht hinter mir, die ganze Nacht hatte ich mich hin und her gewälzt, die melancholische Stimme war einfach nicht verflogen. Am Morgen war ich gerade auf dem Weg zur Gilde, als ich angegriffen wurde.Geschickt parierte ich und brachte mich und den Angreifer in eine leere Seitenstraße, damit keine Menschen bei unserem Kampf zu Schaden kommen würden.
 

Der Gegner kämpfte mit Eis … und das auch noch sehr gut. Da er verhüllt war, konnte ich nicht erkennen, wer es war. Ob es Gray war? Er kämpfte doch auch mit Eis-Magie. Wenn ich so daran dachte, dass er einfach so seine Klamotten immer wieder ablegte, ohne es wirklich zu bemerken … niemals konnte das Gray sein.Geschickt wich ich allen Angriffen aus und konzentrierte mich auf die Defensive, auch wenn er mich immer weiter in die Gasse zurück drängte.
 

Während dem Kampf ließ ich mit halber Konzentration Doppelgänger aus Kristall entstehen. Das jedoch hatte zur Folge, dass er mich erwischen konnte. Jedoch konnte ich mich wieder befreien. Jetzt benutzte ich die Doppelgänger, um selbst zu entkommen. Ich rannte so schnell ich konnte zur Gilde. Ein weiterer Verfolger erwischte mich kurz bevor ich sie erreichte, was zur Folge hatte, dass ich hinein geschleudert wurde.
 

Blitzschnell sprang ich auf meine Füße und ging in Abwehrstellung. Um meine Hände schwebten ein paar Kristalle, bereit dazu, sie wie Pistolenkugeln auf die Gegner zu schießen. Die Verfolger sammelten sich und betraten die Gilde. Der Eis-Magier nahm seine Maske und seinen Mantel ab. Hervor kam ein hübscher, junger Kerl mit weißen Haaren. Die sonstigen Gildenmitglieder waren noch immer vor Schock erstarrt, bis Gray die Stille brach: „Lyon, was tust du hier?“ „Ich bin auf einem Auftrag. Wir sollten ein Mädchen namens Hiatari finden!“
 

Er war also wegen dem S-Rang Auftrag hier, verdammt nochmal! „Ich werde mich nicht von euch fangen und ausliefern lassen!“, meinte ich mit vollem Ernst, meine Stimme war so finster wie mein mieses Gefühl, das ich gerade hatte. „Wir sind nicht deswegen hier“, meinte Lyon schulterzuckend, „sondern weil deine Eltern dich dringend finden wollten und uns den Auftrag erteilt haben.“ „M-meine E-eltern?“, stotterte ich fassungslos und musste die richtigen Worte suchen, „ich … ich dachte … sie … sie wären … t-tot …“ „Ganz im Gegenteil“, meldete sich eine andere Stimme zu Wort. Zwei maskierte Personen traten vor und nahmen jetzt auch ihre Masken ab.
 

Vor mir standen meine Eltern. Ich konnte es nicht fassen. Mein ganzes bisheriges Leben hatte ich gedacht, sie wären umgekommen. Aber sie standen jetzt hier vor mir, so lebendig … wie jeder andere hier auch. Dann waren alle meine Zweifel wie weggewischt und ich warf mich mit einem Freudenschrei in die Arme meiner Eltern. Meine Tränen wollten nicht mehr aufhören zu fließen. So standen wir da, und ich fragte zuerst: „Wie habt ihr das … nur überlebt? Ich habe die ganze Zeit geglaubt, euch umgebracht zu haben!“
 

„Wir waren schon am Rande des Todes, als die Magiergilde Lamia Scale uns fand. Sie halfen uns, wieder auf eigenen Beinen stehen zu können. Weil wir dich wiedersehen wollten, haben wir schließlich von ihnen Magie erlernt und sind letztendlich der Gilde beigetreten. Da es zu gefährlich war, dich alleine zu suchen, haben wir, nachdem wir genug Geld angespart hatten, einen Auftrag an Lamia Scale gesetzt. Wir wussten nicht, wie du heute aussiehst, deshalb haben wir dich mit harmlosen Attacken angegriffen, um zu sehen, ob du dich mit Kristallen verteidigst. So konnten wir dich identifizieren!“, erklärte mein Vater, dann ergriff meine Mutter das Wort: „Und wir wollten dich bitten, mit uns zu kommen, dass wir wieder zusammen sein können. Kommst du mit?“
 

Mit diesen Worten löste ich mich aus der Umarmung und sagte: „Nein. Ich kann nicht!“ „Warum denn nicht?“, fragte meine Mutter verzweifelt. „Warum ich nicht ja sagen kann? Wenn ich mit euch kommen würde, würdet ihr dann Lamia Scale verlassen?“ „Nein … aber …“ „Seht ihr?“, unterbrach ich meinen Vater, „ich werde für euch Fairy Tail nicht verlassen. Sie sind für mich ebenfalls … wie eine Familie, sie sind alle wie Brüder und Schwestern … und der Master ist wie ein … wie ein Großvater. Wir können uns ja immer noch besuchen, wenn wir einen Auftrag in der Nähe hatten. Aber … ich gehöre jetzt zu Fairy Tail und ihr zu Lamia Scale. Fairy Tail ist der Grund, warum ich nicht ja sagen kann.“ Sie lächelten mich an: „Ja, dann machen wir das so. Wir möchten, dass du glücklich bist.“
 

Nach zwei Tagen verließen sie wieder Magnolia und wir machten uns für den nächsten Auftrag bereit. Ja, diese Gilde ist für mich wie eine Familie. Sie ist mein zu Hause, der Ort, an den ich immer zurückkehren kann. Sie ist der Grund, warum ich nicht ja sagen konnte.

Die Wunde, die niemals heilt

Allgemein wurden mir viele Fragen wegen meiner Eltern gestellt, weil ich gesagt hatte, dass ich dachte, ich hätte sie umgebracht. Wegen irgendetwas jedoch schaffte ich es nicht, alles auszupacken, und so ließ ich große Teile aus: Den Fluch, dass ich freiwillig mit Raven Tail mitgegangen war usw. Das Wichtigste aber teilte ich ihnen mit, weil ich glaubte, das ihnen schuldig zu sein.
 

Aber etwas anderes machte mir jetzt viel größere Sorgen: Wie hatte er es geschafft, das Gildenzeichen anzubringen? In dem Moment hatte ich es nicht gespürt, aber dennoch hatte ein kleiner teil von mir sich zu ihm bewegen wollen, als er mich verlangte. Es war, als hätten sie einen Teil von ihrem Willen in mich eingesetzt.
 

Die Zeit verging schneller als ich dachte, und da ich regelmäßig Aufträge erledigte, welche die Gilde bekam, konnte ich mich auch schon ein eigenes Apartment in Magnolia leisten und auf eigenen Beinen stehen. Egal was geschah, sie würde immer ein Zuhause für mich sein. Jahre zogen weiter und meine gesamt Freizeit außerhalb der Gilde und außerhalb von Aufträgen ging für die Forschung drauf. Ich erforschte Flüche und hoffte, irgendwann Informationen über meinen Fluch zu bekommen. Vielleicht gab es sogar einen Weg, ihn zu brechen.
 

Doch der Fluch regte sich. Es war, als würde Raven Tail aus Entfernung wie ein Parasit meinen Körper immer mal wieder für nur kurze Zeitspannen übernehmen. Die Zeitspannen wurden immer wieder länger und sie drängten mich, Mitglieder meiner Gilde, meine Familie, anzugreifen. Aus diesem Grund versuchte ich, mich so weit wie möglich von den anderen fernzuhalten. Nachts, wenn niemand dort war, schlich ich mich hinein, um Aufträge zu besorgen. So konnte ich eine Weile sicher stellen, dass ich niemand verletzen konnte.
 

Doch in jener Nacht, stand Lucy vor der Tür. „Hey, Hiatari, was machst du so? Du warst lange nicht mehr in der Gilde und wir machen uns Sorgen und so …!“ Ich ballte die Hände zu Fäusten, dass meine Knöchel weiß hervor traten. Mit aller Kraft versuchte ich, den Fluch zu unterdrücken, und das ließ mich zittern. Mit zusammengebissenen Zähnen starrte ich krampfhaft auf den Boden, während sie sich näherte.
 

Um uns herum waren die Straßen leer, nur wir Beide waren hier draußen. Die Stadt schien wie ausgestorben und sie war still. Etwas zu still für meinen Geschmack. Ein leichter Nieselregen setzte ein und die kalten Tropfen fühlte sich wie tausende kleine Nadelstiche auf meiner Haut an. Weil ich schlechtes Wetter nicht erwartet hatte, trug ich nur meine Hotpants und ein Tanktop. Eine Hand legte sich auf meine Schulter und verbissen sah ich auf. Natsu stand direkt vor mir und das Drängen, sie anzugreifen wurde immer größer.
 

„Was ist los? Geht´s dir nicht gu …?“, wollte er fragen, doch dann konnte es nicht mehr zurück drängen. Es war, als hätte eine andere meinen Körper übernommen. Wie ferngesteuert stürzte ich mich auf ihn. „Nein! Bitte nicht!“, rief ich, während der Körper, in dem ich gefangen saß und nur zuschauen konnte, Lucy angriff.
 

Danach kam ich wieder zur Besinnung und war wieder Herr meiner selbst. Lucy lag verletzt am Boden, sie schaffte es nicht, wieder aufzustehen. Sie war noch bei Bewusstsein. „Was ist … was habe ich getan?“, fragte ich mich selbst, meine Stimme war zittrig und brüchig. Langsam hob ich meine Hände, sah erst sie an, und dann mich. Ich war voller Blut. Blut, dass womöglich einem meiner besten Freunde gehörte, den ich gerade verletzt hatte.
 

Entsetzt starrte ich wieder auf meine Hände. Ich zitterte am ganzen Leib. Bis jetzt war ich nur eine Gefahr für Fairy Tail gewesen. Ich hatte Raven Tail hierher gelockt, durch meine Anwesenheit … und der Fluch hatte auch immer jeden bedroht … und jetzt hatte ich Lucy verletzt … ich hatte es nicht verdient, in dieser Gilde zu sein. Unter keinen Umständen. „H-hia … Hiatari …“, flüsterte Lucy, „ … es …“, doch ich hielt ihr vor, sie solle ihre Kräfte schonen.
 

Von dem Fluch war keinerlei Anzeichen noch da. Es war, als hätte ich mir das alles nur eingebildet. Mit Lucy im Schlepptau brach ich in die Gilde ein. Wenn ich ihr das schon angetan hatte, würde ich sie erst noch versorgen und dann abhauen. Es dämmerte schon und der Tag kündigte sich an, als ich endlich fertig war, sie zu versorgen. Jemand kam, ich hörte jemanden kommen. Deshalb trug ich Lucy zu einem der Tischen und legte sie darauf. Sie war inzwischen eingeschlafen. Dann floh ich. Ich war gerade draußen und stand vor der Gilde, als ich hörte, wie jemand aufschrie. „Lucy, … was ist passiert, wer hat … wer hat dich so zugerichtet?“ Es war Mirajane.
 

Ich wäre am Liebsten hinein gegangen, und hätte ihre Frage beantwortet. Hätte alles gestanden und sie um Hilfe gebeten. Aber das konnte ich nicht. Jeder, der in meiner Nähe war, befand sich nun in akuter Gefahr. Ich konnte …, nein, ich durfte nicht hierbleiben. Und dann lief ich los und verließ die Stadt. Ich sah nicht noch einmal zurück. Wenn ich es getan hätte, wäre ich wahrscheinlich doch noch geblieben. Das, was heute passiert war, konnte ich mir nicht verzeihen. Es war eine seelische Wunde, die niemals heilt. Tränen rannen über meine Wangen, während ich davon lief.

Weil du zu uns gehörst … und ich zu euch

Lange versteckte ich mich vor alles und jedem, an den einsamsten Orten, die ich finden konnte – dort traf ich ihn. Einen Jungen, der scheinbar auch unter einem Fluch litt. Anfangs beobachtete ich ihn einfach nur und hielt mich versteckt. Ja, ich litt sehr unter meinem Fluch, aber bei ihm war es noch viel schlimmer. Es schien … als würde das Leben aus seiner Umgebung verschwinden und irgendwann hat man niemanden mehr in seiner Nähe.
 

Eines Tages sprach er mich direkt an, aber hielt sich auf Abstand, um mir nicht gefährlich zu werden: „Ich weiß, dass du dich versteckst, du kannst ruhig aufhören.“ „Du leidest auch unter einem Fluch, nicht wahr?“, hatte ich daraufhin gefragt, während ich mein Versteck verließ und mich in einiger Entfernung nieder ließ. Sein Fluch scheint nur in einem gewissen Radius zu wirken. Ein sehr fürchterlicher Fluch, von dem ich während meinen Forschungen Wind bekam. Er tritt auf, wenn man eine sehr lückenreiche, schwarze Magie beherrscht, der Vorgänger von Fairy Law … demnach ist der Anwender unsterblich und alle um ihn herum sterben, je mehr der Anwender das Leben anderer wert schätzt … reine Qual.
 

„Dein Fluch wurde durch eine lückenreiche, schwarze Magie hervorgerufen“, fügte ich unsicher hinzu. „Du weißt aber so einiges über Flüche.“ Seine Stimme war hart und abweisend, seine Haltung sagte auch nichts über seine Gefühle aus. Es war eine reine Feststellung, sonst nichts. Sollte ich mich nicht eigentlich davor fürchten, dass mir sein Fluch das Leben nehmen könnte? Mich vor ihm fürchten? Statt mich seelenruhig hinzusetzen und mit ihm zu reden, als ob nichts wäre?
 

„Ich … habe sehr lange Flüche studiert, weil ich nach Wegen suchte, meinen zu brechen …“, sagte ich daraufhin. „Der, unter dem du leidest, ist zu brechen. Ein namenloser Fluch, der bewirken soll, jemanden zum Sklaven zu machen …“, antwortete er leise, und ich konnte nicht an mich halten: „Wie ist der Fluch zu brechen? Bitte, du musst es mir sagen … ich hätte schon fast wichtige Menschen umgebracht! Bitte!“ Panik schwang in meiner Stimme mit. Es war, als wäre am tiefblauen Himmel meiner einsamen Welt endlich ein Morgen in Sicht.
 

„Erstens musst du dir selbst vergeben und akzeptieren, wie es ist. Zweitens musst du dich selbst besiegen … und drittens, musst du den besiegen, der den Fluch auf dich gelegt hat.“ „D-das war´s …?“, flüsterte ich fassungslos, „ … d-danke … du weißt nicht, wie sehr du mir damit hilfst!“ Während ich das sagte, sprang ich auf die Füße. „Ich verspreche dir, dass ich alles in meiner Macht stehende tun werde, um deinen Fluch zu brechen, wenn ich frei bin!“, fügte ich überschwänglich hinzu und lief los. Jetzt würde ich mich endlich Ivan stellen. Ich würde ihn besiegen und bald frei sein.
 

Ich donnerte gegen Abend in seine Gilde hinein. „Ich fordere Ivan, euren Master heraus!“, schrie ich in das dunkle Gebäude hinein und daraufhin erklangen Schritte. Dank meiner Flucht damals wusste ich noch, wo dieses verfluchte Gebäude stand. „Erst fliehst du und dann kommst du freiwillig hierher zurück? Komisches Ding!“, rief eine bekannte Stimme und dann trat Ivan mir entgegen. „Ich nehme an, du hast Lucy fast getötet, hm?“ „Woher weißt du davon?“, zischte ich, es war, als würde er mein Herz zerfetzen wie ein lahmes Stück Papier.
 

„Weil ich dich gesteuert habe. Jetzt gehörst du ganz mir!“, lachte er, als ich begann, auf ihn loszugehen. Er blieb ruhig stehen, kurz bevor meine Faust sein Gesicht traf, blieb sie wie abgeblockt stehen. „Du gehörst mir, dank dem Fluch bist du jetzt meine Puppe.“ Gegenmeinen Willen senkte er meine Arme und ließ mich aufrecht vor sich stehen.Auf meiner anderen Schulter, die nicht das Gildenzeichen von Fairy Tail trug, erschien das Zeichen von Raven Tail. Dann ließ er mich mit eigenen Händen das Zeichen von Fairy Tail entfernen.
 

Einige Tage nach dem Vorfall platzte Fairy Tail in die Gilde herein. „Wir wollen Hiatari zurück!“, rief Natsu und gleich darauf donnerte er durch die Wand neben der Tür. „Sie gehört nicht mehr zu euch, sie ist ein Mitglied von Raven Tail. Hiatari? Du weißt, was du zu tun hast!“, meinte Ivan genervt. „Warum … seid … ihr … hier?“, brachte ich heraus, bevor ich es nicht mehr aufhalten konnte und angriff.
 

Nach einem harten Kampf brachte ich es für eine Zeit lang fertig, wieder Herr meiner Sinne zu sein, da Natsu sich mit Ivan angelegt und ihn abgelenkt hatte. „Lucy, warum bist du hier? Ich hab dich doch …!“, flüsterte ich leise, doch Makarov fuhr dazwischen: „Weil du nicht du selbst warst. Du liebst Fairy Tail und würdest niemals die Hand gegen uns erheben. Lucy sagte, du warst für diesen Moment wie von jemandem gesteuert. Während du weg warst, haben wir Nachforschungen über deinen Fluch angestellt und alles darüber herausgefunden.“
 

Dann widmeten sie sich dem Kampf. Sie wurden überwiegend verletzt und ich konnte nicht zusehen. Dank mir waren sie geschwächt. Wenn ich niemals gekommen wäre und mich bei ihnen verschanzt hätte … es brachte mir Tränen in die Augen. Ein Messer aus Kristall bildete sich in meiner Hand, während ich das Gildenzeichen von Raven Tail voller Abscheu musterte. Dann stach ich zu. Direkt in das Gildenzeichen von Raven Tail.

Wieder und wieder stach ich darauf ein. Dunkelrotes Blut floss meinen Arm hinunter, den Schmerz realisierte ich kaum. Tränen liefen mir über die Wange. „Ich hätte niemals herkommen dürfen, niemals. Ich hätte sie niemals so in Gefahr bringen dürfen! Wenn ich mich ihnen nicht angeschlossen hätte, wären sie in Sicherheit!“ Der Gedanke allein trieb mir Tränen in die Augen, die mir anschließend über die Wangen liefen. Das alles war einzig und allein meine Schuld. „Wenn ich nur nicht gewesen wäre …“, murmelte ich vor mich hin, während ich wieder und wieder zustach.
 

Als ich ein weiteres Mal zustechen wollte hielt mich eine Hand zurück und ich sah auf. Makarov stand vor mir und hielt mich auf, weiter auf das Gildenzeichen von Raven Tail einzustechen: „Und was wäre dann? Früher oder später hätte er uns angriffen. Hör auf damit, dich selbst zu verletzen und dir Vorwürfe zu machen. Dir gibt niemand die Schuld!“ „Und was ist mit Lucy? Was ich ihr angetan habe, ist …!“, doch er unterbrach mich mit fester Stimme: „Das warst nicht du. Er hat es getan. Dich trifft dafür keine Schuld. Lucy sage, vor und nach der Tat warst du wie ausgewechselt. Sie vergibt dir. Wir vergeben dir. Ich vergebe dir. Jetzt liegt es an dir, ob du dir vergeben kannst!“ Nach einer kurzen Zeit des Schweigens brach ich das Schweigen, während er meine Hand los ließ, die ich dann auf den Boden sinken ließ: „Wenn ich nicht da wäre … wäre niemand verletzt! Warum seid ihr ihr hier? Ich habe das nicht verdient!“
 

„Weil du zu uns gehörst …!“, antwortete er darauf, während ich aufstand. „Los geht`s!“ Dann lief ich nach vorne, um die anderen beim Kampf zu unterstützen. „Ich habe Macht über dich und du weißt, was du tun musst!“, rief Ivan, als er mich sah. Fast wäre der Fluch zu mächtig geworden, doch dann legte sich eine Hand auf meine Schulter, während ich zitterte und innerlich kämpfte. „Vergiss nicht, du bist nicht allein!“ Ich sah auf, Gildarts stand neben mir, und fügte hinzu: „halte durch, bleibe standhaft, wir sind bei dir!“ „Da hat er recht!“, sagte Lucy und legte ihre Hand auf meine andere Schulter.
 

Es war, als stünde ich der Dunkelheit gegenüber, von ihr völlig umhüllt und allein. „Sie ist nicht allein!“, riefen viele Stimmen und neben mir tauchte einer nach dem neben mir auf und die Dunkelheit wich. „Nein!“, rief ich entschlossen. Ivan wich erschrocken zurück: „Wie kannst du …?“ „Weil sie zu uns gehört …!“, rief Natsu und ich stimmte ein: …und ich zu euch!“

Keine leeren Worte

Nach einiger Zeit wich die tiefe Schwärze einer Art Dämmerzustand Ich konnte alles um mich herum wahrnehmen, doch beim Versuch, die Augen zu öffnen, kam ich nicht weiter, es war, als konnte ich nicht meinen Körper richtig kontrollieren. „Wie geht es mit ihrer Genesung voran?“, fragte eine bekannte und vertraute Stimme. Sie gehörte Makarov. Die instinktive Anspannung, die mich ergriffen hatte, wich von mir. Ich war scheinbar nicht irgendwie bei Raven Tail gelandet. Eine unbekannte Stimme meldete sich zu Wort: „Ihre Genesung … bis jetzt hat es sich nicht gebessert, aber auch nicht verschlechtert. Es ist, als würde sie nicht aufwachen wollen. Sie stand unter mehrfachem Schock und dann der Tod ihrer Eltern … das war einfach zu viel für sie.“ Wer war das?Makarov schien der Person zu vertrauen. Dann wurde ich von einer Art Strudel wieder fortgerissen.
 

Ich stand auf einer trockenen Düne, umgeben von ausgedörrten Pflanzen. Um mich herum waren Ruinen einer Stadt. Eisiger Wind fegte über die zerfallenen Gemäuer hinweg. Eine zarte Schicht Schnee tauchte alles in blütenreines weiß. Die untergehende Sonne warf goldene Strahlen und tauchte die Welt in ein wunderschönes Farbenspiel. Doch immer wieder waren im Schnee rote Spuren zu sehen und ich ahnte sofort, was es war. Leichen lagen überall herum. Wenige hatten offene Wunden, es war eher so, als hätte man ihnen das Leben ausgesaugt. Dann durchzuckte ein Blitz die ganze Welt und riss sie auseinander. Sanft landete ich auf einer Wiese, überall blühten Blumen und Tiere huschten umher. Sobald ich die Wiese berührte … begann alles zu sterben. „Nein“, entfuhr es mir entsetzt, „nein. Es soll aufhören!“ Die Worte des Jungen, dem ich damals begegnete, hallten wieder in meinem Kopf: „Man kann meinen Fluch nicht brechen. Alle in der Umgebung des Verfluchten werden unweigerlich verschwinden. Zurück wird nur Einsamkeit und Schmerz bleiben, dem Verfluchten ist es untersagt, zu lieben.“ „Nein! Es soll aufhören! Bitte mach, dass es aufhört. Ich kann so nicht leben! Nicht mit dieser Qual!“
 

Mit einem Schrei setzte ich mich kerzengerade hin und riss die Augen auf. Alles war schwarz. Okay … das wichtigste war, dass ich jetzt ruhig blieb und keinen Ausraster bekommen würde. Ich könnte schwören, meine Augen geöffnet zu haben. Mir schien etwas warm ins Gesicht, dann nahm ich schnelle Schritte war und ich wurde zurück in die Kissen gedrückt. „Warum ist alles hier so dunkel?“, flüsterte ich leise, Panik schwang in meiner Stimme mit. Ich hörte jemand entsetzt nach Luft schnappen. „Es tut mir leid, ich konnte alles andere richten, aber du wirst nie wieder sehen können“, meinte die unbekannte Stimme von vorhin sanft.
 

Dann konnte ich beinahe die Veränderung der Stimmung greifen. „Und jetzt raus!“, rief sie barsch, ich wurde aus dem Bett gezerrt, die Tür wurde aufgerissen und ich taumelte hinaus. Wie konnte man mich nur blind und alleine irgendwo zurück lassen? Ich stolperte über Stufen und landete mit dem Gesicht voraus im weichen Gras. „Hiatari!“, rief Lucy´s Stimme, „soll ich dir helfen? Alles in …“ Sie verstummte, als sie merkte, dass ich mich fragend nach ihr umsah. Dann kam sie zu mir, legte mir einen Arm um meine Schultern und half mir, den Weg zu finden.
 

„Wohin soll es gehen? In die Gilde oder möchtest du erst einmal nach Hause?“, fragte sie unsicher, sprach aber betont deutlich, als hätten meine Ohren einen Schaden und nicht meine Augen. „Meine Ohren sind noch vollkommen intakt, Lucy“, erwiderte ich gereizt. Sie lachte leise: „Tut mir leid! Also wohin?“ „Nicht in die Gilde bitte, ich …“, antwortete ich und ließ den Satz in der Luft hängen. „Okay, dann nach Hause“, meinte sie leichthin, doch ich hörte Besorgnis in ihrer Stimme. Als wir bei mir waren, schickte ich sie fort. In den nächsten Tagen lernte ich, mich zurecht zu finden ohne Augenlicht.
 

Die meiste Zeit lag ich auf dem Bett, tat nichts … ich fühlte mich unglaublich nutzlos und elend. Es fühlte sich so einsam an. Es war, als würde mein Leben seinen Sinn verlieren. Ohne sehen zu können wäre es mir auch unmöglich, zu kämpfen … oder ein gutes Mitglied von Fairy Tail zu sein. Die nächsten Jahre verließ ich mein Haus nur selten, nur um Besorgungen zu machen (Gott sei dank hatten so gut wie alle Läden ausreichend Ausstattung, um das Einkaufen den Behinderten aller Art leichter zu machen). Wenn jemand von Fairy Tail vor meiner Tür stand, wimmelte ich sie mit „Es geht mir gut und lasst mich bitte allein“ ab.
 

Was würde passieren, wenn sie heraus fänden, dass ich blind geworden bin? Würden sie mich aus der Gilde ausschließen? Ich spürte feuchte Spuren auf meinen Wangen. Gerade stand ich vor meinem Haus, als ich seltsame Geräusche wahrnahm. Scheinbar schlich sich jemand an mich heran.Da legte sich auch schon eine Hand um meine Handgelenke und auf meinem Mund. Der Schrei blieb in meiner Kehle stecken. Dann überkam mich kalte Wut.
 

Die Dunkelheit veränderte sich, und es war, als könnte ich meine Umgebung jetzt wahrnehmen. Der hinter mir aufgetauchte, schemenhafte Schatten einer Person leuchtete in einer roten Farbe. Ich trieb ihm meinen Fuß in seine Kronjuwelen. Dann warf ich ihn über meine Schulter und fesselte ihn mithilfe meiner Kristallfesseln. Keuchend zog ich den Mann(ein Gefühl sagte mir, dass es ein Mann war, er war zu kräftig für eine Frau gewesen) hinter mir aus der Gasse, als ich Stimmengewirr hörte, darunter erkannte ich die Stimmen einiger Gildenmitglieder. „Hiatari, was machst du da?“, hörte ich Erza fragen und ich erklärte kurz und bündig die Situation. Sie begleiteten mich zur Polizeiwache und daraufhin zur Gilde. Endlich hatte ich den Mut, ihnen zu sagen, warum ich so lange weg gewesen war. Ich wollte ihnen sagen, dass ich nun nicht mehr nützlich sein und aus diesem Grund die Gilde verlassen würde.
 

Alle begrüßten mich fröhlich, sagten sie hätten sich Sorgen gemacht. Dann schließlich stand der Gildenmaster vor mir und fragte leise: „Weswegen bist du so lange fort gewesen?“ „Weil ich nicht mehr von Nutzen für diese Gilde sein kann und daher austreten sollte. Ich … ich bin blind. Man steht alleine in der Finsternis und weiß nicht, wie man damit klar kommen soll“, antwortete ich, mein Kummer ließ meine Stimme dünn und schwach werden.
 

„Nur aus diesem Grund brauchst du die Gilde nicht verlassen!“, antwortete er prompt, „s geht hier nicht nach Nützlichkeit, sondern wir sind eine Familie. Und du gehörst dazu, dass kann ich dir versprechen.“ „Dann bleibe ich natürlich!“, rief ich so erleichtert, als hätte man mir kiloweise Steine vom Herzen gepackt.
 

Ich berichtete ihm kurz alles, was passiert war vor und nach dem Vorfall mit Ivan und bat um Hilfe. Er verstand mich, und nahm sich vor, mir beizubringen, diese Sicht, die während dem Überfall gekommen war, immer einzusetzen. Levy wurde mit meinem Versprechen an Zeref (man hatte mir erklärt, wer er ist) helfen, mich bei den Forschungen unterstützen. Sie waren der selben Meinung wie ich: Ein Versprechen sind keine leeren Worte.

Verbrechen gegen mein Herz

Mein nächster Auftrag führte mich in ein kleines Dorf, dass schwer unter einer dunklen Gilde litt. Weshalb sie extra mich gewünscht hatten, wusste ich nicht, aber ich machte mich einfach mal auf alles gefasst. Eine Erinnerung stieg in mir hoch. Es war in der Zeit vor dem Vorfall mit Raven Tail gewesen. Wir hatten Urlaub in diesem Dorf gemacht und es war wunderschön dort. Zu dieser Zeit traf ich einen kleineren Jungen, der von anderen schikaniert wurde. Er war der Sohn der wenigen, überlebenden Elben, die ins Exil gegangen waren. Am Anfang hatte ich nur zugesehen, doch irgendwann war es mir zu viel. Letzten Endes nahm ich ihn in den Schutz, riss meine Klappe zu weit auf und bekam die Tracht Prügel, die sie sich für den Elb aufgehoben hatte. Nachdem ich auf dem Boden lag, traten sie noch so lange auf mich ein, bis ich das Bewusstsein verlor. Nachher half er mir, wieder zu genesen.
 

Das würde für immer in mein Gehirn eingebrannt sein. Nun lagen einige Ruinen vor mir, die Ruinen eines Dorfes. Wo zum Teufel war ich hier gelandet? Unsicher schaute ich nochmals auf die Karte, die ich mir zur Sicherheit besorgt hatte, ich war seit über 10 Jahren nicht mehr hier gewesen. Dann traf mich die Erkenntnis wie ein Blitz. Das Dorf, in dem ich damals gewesen war, war in der Zwischenzeit vernichtet worden. Die Dorfbewohner waren allesamt mit umgebracht worden. Es schien noch nicht sehr lange her zu sein. Ich war zu spät …
 

Dann tauchten sie auf. Eine kleine, dunkle Gilde, die es auf dieses Dorf abgesehen hatte … und auf mich. Schon lange stand ich ihnen im Weg. Sie erzählten mir, wie wunderbar es war, dieses Dorf dem Erdboden gleich zu machen. Das war der Moment, in dem ich die Kontrolle über meine Gefühle verlor. Zwar war der Fluch mittlerweile gebrochen, aber das hieß nicht, dass ich mich immer perfekt im Griff hatte. Der Kampf war lange und hart, doch irgendwie war es mir möglich, sie alle zu besiegen und das Dorf zu rächen.
 

Jedoch konnte Rache sich schnell gegen einen selbst richten. Die Magier des Rates trafen ein. Zu spät. Ein junger Mann Ende zwanzig trat aus den Reihen der Magier hervor und erhob die Stimme: „Hiatari, Magierin der Gilde Fairy Tail. Sie sind angeklagt, ihre Magie missbraucht zu haben, um ein wehrloses Dorf mitsamt der dort ansässigen, kleinen Magiergilde skrupellos niedergemetzelt zu haben. Sie werden mit sofortiger Wirkung zu lebenslanger Haft verurteilt und verhaftet.“ „Wartet!“, rief ich aufgebracht, „das hier ist weder mein noch Fairy Tail´s Vergehen. Ich habe keinem dieser Dorfbewohner Leid zugefügt.“
 

„Du stehst hier als einzige lebende Person inmitten eines Leichenfeldes, man hat beobachtet, wie du die 6 Magier dieser Gilde schamlos niedergemetzelt hat“, meinte er daraufhin, „und du willst mir erzählen, nichts getan zu haben?“ „Ich … habe mich nicht … an diesem Dorf vergriffen!“, spie ich ihm entgegen, doch mir war von Anfang an klar, dass mir niemand glauben würde. Niemand würde mir hier helfen. In diesem Fall war Widerstand zwecklos, doch ich wollte es versuchen. Es erschien mir zu ungerecht, mich einfach so ohne einen Grund verhaften zu lassen und die Schuld des Verbrechens auf mich zu laden.
 

Wenigstens der Versuch war machbar. Verzweifelt rief ich die letzten Reserven meiner Magie wach. Es dauerte vielleicht ein paar Sekunden und sie verpuffte zu nichts. Es war zwecklos. Aber damit war mir mein Glaube an die Gerechtigkeit nicht genommen. Der junge Mann stand vor mir, beugte sich herab und flüsterte mir ins Ohr: „Nun wirst du niemandem mehr die Pläne durchkreuzen. Wenn Ivan dich nicht haben kann, dann keiner. Du wirst nie wieder einen lebenden Menschen zu Gesicht bekommen oder das Tageslicht sehen. Es ist vorbei!“ Verdammt. Er hatte das von Anfang an geplant. Da er auch noch dem hohen, magischen Rat angehörte, würde ich nie wieder dort rauskommen. Aber … „Du vergisst etwas!“, flüsterte ich voller Überzeugung zurück, „du weißt, dass Fairy Tail es nicht so einfach hinnehmen wird. Sie werden mich da raus boxen!“ „Glaub nur weiter an Märchen!“, sagte er leise, dann richtete er sich auf und redete, dieses Mal an die Magier gewandt weiter: „Führt diesen Abschaum ab und sorgt dafür, dass sie nie wieder Tageslicht zu Gesicht bekommt!“ Danach sah er noch einmal auf mich herab und ich konnte nicht anders. Wütend spuckte ich vor ihm auf den Boden, bevor mich die Magier grob abführten. Die Miene des Anführers verriet Sorge, denn er wusste nur zu gut, dass er sich mit Fairy Tail einen starken Gegner gemacht hatte …
 

Ich stand auf der Plattform, es war kurz bevor ich für immer in Dunkelheit gehüllt sein würde. Makarov und ein paar andere Magier von Fairy Tail hatten sich heute hier eingefunden. Sie alle blickten mit enttäuschten Gesichtern zu mir hoch. Mir war alles egal, die Dunkelheit, … alles. Doch die Blicke meiner Kameraden würden mich bis in die Ewigkeit, bis in den Tod verfolgen. Ich konnte es einfach nicht ertragen, sie so zu sehen. Sie hatten immer an mich geglaubt. Bis zum bitteren Ende. Sogar, nachdem ich ungewollt über Lucy hergefallen war.
 

Einen letzten Versuch wollte ich noch wagen, ihnen zu zeigen, dass ich nicht Schuld an den Geschehnissen war. Ich verschloss all meine Verzweiflung, meine Trauer … meine Erinnerungen in einem Kristall und ließ ihn Makarov zukommen. Ich wusste nicht wie, aber ich hatte ihn nachher wirklich nicht mehr. Ich hätte mich wehren können und vorher so viele wie möglich in den Tod reißen können, kurz bevor ich dort oben stand. Aber dann würde ich wirklich hier her gehören. Aber das könnte ich nicht, niemals. Es wäre nicht nur ein Verbrechen gegen den hohen Rat, sondern auch ein Verbrechen gegen mein Herz.Danach versuchte ich, Ruhe zu bewahren, nicht völlig auszuticken und mir nichts anmerken zu lassen, während sich die Dunkelheit um mich schloss. Nun war ich völlig alleine, unwissend, ob ich jemals wieder das Tageslicht sehen würde.

Mein eigenes Licht

Mein eigenes Licht

Wie viel Zeit war bis jetzt vergangen? Waren es Minuten, Sekunden oder Tage? Die ewig anhaltende Dunkelheit um mich herum gab mir kein Aufschluss über die Zeit. Hier drin war es zeitlos, es war zum Wahnsinnig werden. Selbst wenn ich irgendwie versuchte, ein bisschen Licht in diese Zelle zu bekommen, es war, als würden die Wände dieser Zelle jegliches Licht schlucken. Letzten Endes war es noch immer stockfinster darin. Doch das war nicht einmal das Schlimmste. Das, was mir wirklich Angst machte, war, vermutlich nie wieder das Sonnenlicht in meinem Gesicht zu spüren. Nie wieder Farben zu sehen, außer schwarz. Nie wieder das Gras zwischen den Zehen zu spüren oder Blumen zu riechen. Nie wieder das Rauschen des Regens hören … es war, als würde man mich zum Tode verurteilen.

Das alles hier war wie damals, nachdem Raven Tail mich eingesperrt hatte. Es lastete wieder die selbe Hoffnungslosigkeit auf mir. Anfangs hatte ich viele Tränen vergossen. Gegen die Wände gehämmert und darum gebettelt, mich rauszulassen. Doch nun war ich zu dem Schluss gekommen, dass ich es einfach akzeptieren sollte. Nichts würde mich hier noch rausholen. Doch dann fiel mir wieder ein Name ein: Fairy Tail.

Diese Gilde würde für mich immer ein Ort sein, an den ich immer wieder zurückkehren konnte. Mein Zuhause. Daran würde auch dieser Aufenthalt nichts ändern. Ein Teil von mir würde immer draußen sein … bei Fairy Tail. Es war eine Ewigkeit, bis es passierte. Mittlerweile hatte ich mein Zeitgefühl völlig verloren, als sich auf einmal meine Zelle öffnete.

Meine Augen mussten sich zu Beginn erst an das Licht gewöhnen, es war so schön, endlich wieder wirklich Licht zu sehen. „Zeit, den magischen Rat zu vernichten!“, rief eine Stimme uns auf, doch ich bewegte mich keinen Meter. So lange war ich unschuldig eingesperrt gewesen, also würde ich jetzt nicht anfangen, ein Verbrecher zu sein. „Wie lange war ich wohl hier drin“, grübelte ich daher in aller Ruhe nach. „Hey, bist du taub?“, quatschte mich auf einmal jemand an, „ich fordere dich heraus: Wer die meisten Ratsmitglieder umlegt, hat gewonnen!“ „Ich lehne ab, hab kein Bock!“, antwortete ich mit genervter Stimme. Dann erhob ich mich, um die Lage zu checken und zu überlegen, was als Nächstes getan werden musste.

Die Ratsmitglieder waren durch eine Falle, vermutlich ein Verräter unter den Wachen, in eine feindliche Barriere gefangen worden und konnten sich nun nicht mehr richtig verteidigen. Dass ich so etwas mal sehen würde … wer hat sie wohl verraten? Dann schoss mir die Erkenntnis durch den Kopf: Es war der, der auch dafür gesorgt hatte, dass ich hier landete. Wahrscheinlich hatte er gehofft, ich würde mich auf seine Seite stellen, aber da hatte er mich komplett falsch eingeschätzt. Ich analysierte meine Chancen auf Erfolg, trat dann einen Schritt vor und stieß mich ab. Wind peitschte mir ins Gesicht und ich genoss dieses Gefühl.

Während ich auf die Barriere, in der der hohe Rat gefangen war, zuraste, konnte ich den ungläubigen Blick des Verräters auf mir spüren. Genau das entlockte mir ein siegessicheres Lachen. Damit hatte er tatsächlich nicht gerechnet, und dies freute mich sehr. Im Fall steckte ich meine Hand aus. Das, was ich vorhatte, war nicht so einfach, denn ich musste in dem Moment, in dem meine Hand auf den Schild traf, meine Magie hineinleiten und es anschließend zertrümmern. Wenn mir das nicht gelang …

Es fiel mir schwer, nicht in Panik auszubrechen, während das Schild immer näher kam. Ich musste ruhig bleiben, immer das Ziel vor Augen haben, niemals aufgeben … Mein Ziel … war es oder eher ist es, voller Stolz zu Fairy Tail zurückkehren zu können. Mehr wollte ich nicht. Fairy Tail war in dieser Finsternis mein eigenes Licht gewesen. Während mir das klar wurde, raste ich noch immer auf das Schild zu. Dann streckte ich meine Hand aus und ließ meine Magie frei…

Schwäche

Schwäche

Bevor ich die Barriere ganz erreichte und meine Magie in hineinleiten konnte, traf mich eine Faust in den Bauch und ließ mich einige Meter weit von den Ratsmitgliedern aufkommen. Mir war durch diesen üblen Schlag schlecht, und als ich aufstand, taumelte ich ein wenig. „Wer bist du, auf dass du es wagst, dich uns in den Weg zu stellen?“, fragte mich jemand, und diese Person baute sich vor mir auf.

Es war derjenige, der mich unschuldig in diese Dunkelheit verbannt hatte. Dann schubste er mich, brachte mich auf den Boden, krallte seine Hand in meine Haare, die mittlerweile lang geworden waren, und zog hart an ihnen. Fast hätte ich vor Schmerzen aufgeschrien, besann mich dann aber einer besseren Taktik. Ich drückte auf die Tränendrüse und sagte, ich brauchte einen Beweis und wollte austesten, wie weit ich kommen würde, sie hätten mich überzeugt. Während ich meine Krokodilstränen fließen ließ, bildete ich zwei Messer aus Kristall.

Anschließend riss ich meine Hand hinter meinem Rücken hoch und schnitt damit die langen Haare ab, drehte mich schnell herum und rammte ihm das andere Kristallmesser in den Schenkel. Es befriedigte mich ein wenig, als er vor Schmerz aufschrie und zurück taumelte. Auf seiner weißen Hose bildete sich ein großer, roter Blutfleck an der Stelle, an der ich zugestochen hatte. Die Wunde würde ihm nicht sehr viel schaden, aber sie war tief, und die Heilung erforderte einiges an Können. Dann nahm ich meine gesamte Kraft zusammen und rammte ihn zu Boden.

Nun hatte die Wut und die Verzweiflung, die die letzten Jahre (ich vermute mal, dass es Jahre waren) mit mir gefangen waren, über mich die Kontrolle. Die Situation war die gleiche wie damals gegen Ivan. Ich saß auf meinem Gegner, das Messer hoch erhoben. Ich wollte es niedersausen lassen und mich rächen für die letzten Jahre. Mich rächen, dass er mir alles genommen hatte. Doch dieser Moment … ich konnte es nicht tun. Das war der Punkt, an dem ich schwach war. Ich konnte nicht einfach ohne mit der Wimper zu zucken ein Menschenleben auslöschen.

Zu lange hatte ich nun gezögert, denn ein fester Schlag ins Gesicht schleuderte mich von ihm herunter und gegen die nächstgelegene Wand. Steine der zerstörten Wand drückten mir in den Rücken, während ich für einen Moment unfähig war, mich zu bewegen. Langsam erhob ich mich nach einer kurzen Zeit aus den Trümmern, dabei schmerzte jede Bewegung, fast hätte ich aufgeschrien.

Während ich immer wieder schwankte, spürte ich auf einmal stechenden Schmerz in meinem Bauch. Mein Schrei hallte durch das Gefängnis, während er höhnisch lachte: „Du bist zu schwach. Ich habe kein Problem damit, meine Feinde zu töten, aber du … du bist eine Witzfigur. Fängst nichts mit der dir gegebenen Macht an, gar nichts …“ Ich erbrach ein Schwall Blut über sein Schwert, während die Wut in mir kochte. Ohne es zu wollen, ließ ich eine Welle Magie frei, die gegen ihn leider gar nichts bewirkte. „Ich werde jetzt nicht anfangen … ein Verbrecher … zu sein, auch wenn ein …“ Ein Hustenanfall unterbrach mich, jedes Mal hustete ich Blut. Dann setzte ich mich langsam in Bewegung. Mit meinem schwachen Schlag gegen ihn hatte ich nichts erwirkt Wenigstens hatte er das Schwert losgelassen. Ich packte es mit beiden Händen und zog es mit einem Ruck heraus. Nun würde ich wohl nie wieder mit Fairy Tail reden können, nie wieder alles bereinigen … es wäre zu schön gewesen um wahr zu sein.

Mein Atem ging immer schwerer und ich spürte, wie mein Leben mich langsam verließ. Aber ich würde nicht sterben, bis ich ihn erledigt hatte. Doch ich sollte es nicht schaffen. Bevor ich ihn erreichte, gaben meine Beinen nach und ich sank kraftlos in mich zusammen. Die Welt wurde immer dumpfer und alles hörte sich an, als wäre es weit entfernt und würde mich nicht betreffen. „Wie konnte Fairy Tail hier auftauchen!“, rief mein Gegner wutentbrannt. Fairy Tail? Was kümmerte sie das alles hier überhaupt noch? Es war zu spät. Ich würde sterben … und keiner von Fairy Tail würde sich an mich erinnern oder auch nur an mich denken. Ich würde sterben … ehrenhaft, in der Verteidigung des Guten, des Lichts … aber ganz allein. Dann wurde alles schwarz.

Nähe

Nähe

Ab und zu mal kam ich zu mir, lag in einem Dämmerzustand und spürte nichts anderes als Schmerz und Einsamkeit. War das der Himmel? So … voller Schmerz? Vielleicht war ich auch in der Hölle gelandet. Das ging mir in klaren Momenten durch den Kopf. Aber das, was mir am meisten zu schaffen machte, war, dass niemand hier war. Es war wie eine unendlich lange Zeit, in der ich immer wieder vor mich hin dämmerte.

Dann endlich schaffte ich es, ganz herauszukommen und auch wieder alles um mich herum wahrzunehmen. Es war, als hätte ich tief durchgeatmet. Die Schmerzen waren noch immer da, doch etwas war anders. Ich lag auf einem Bett, vollkommen verbunden, doch dieser Ort war mir unbekannt. Wo war ich hier? Als nächstes fiel mir auf, dass neben meinem Makarov saß. Er saß nur schweigend da und sah mich an. Dann durchbrach er schließlich die Stille in diesem Raum: „Bist du endlich wach?“ „Wie lange … war ich weg?“, fragte ich leise, und er antwortete: „So ca. 1 Woche.“ „Ich dachte, ihr wollt nichts mehr mit mir zu tun haben …“, sagte ich und sprach damit endlich das an, was mir seit meiner Verhaftung auf dem Herzen lag, „das alles war nicht meine Schuld, er hat mich mit Absicht darauf angesetzt, weil er wusste, dass ich die Kontrolle verlieren würde, ich wollte nicht …“ Als er schließlich die Hand hob, verstummte ich.

„Als du damals den Stempel unserer Gilde bekamst, das wurdest du ein Teil der Familie … meiner Familie. Und das wird sich nie ändern, solange du Fairy Tail keinen Schaden zufügst. Ich wusste, dass du es nicht mit Absicht getan hast. Sonst hättest du denjenigen, der dich hintergangen hat, umgebracht. Aber das hast du nicht, obwohl du jeden Grund gehabt hättest. Das spricht schon für dich“, meinte er, dann lächelte er mich so aufmunternd an, dass ich sein Lächeln einfach erwiedern musste. „Aber jetzt los“, forderte er mich auf, „der Rat muss einiges mit dir besprechen.“ Als ich langsam zur Tür humpelte, sah ich, dass Makarov mich nicht begleitete. Unsicher fragte ich ihn: „Kommst du nicht mit?“ „Das ist eine Angelegenheit zwischen dir und dem Rat“, erklärte er mir ruhig, „aber ich kann dich beruhigen: Sie haben nicht vor, dich nochmals zu verhaften. Bleib ruhig und sag einfach, wie es war.“

Langsam drehte ich mich wieder zur Tür. Makarov zwinkerte mir zu. Warum eigentlich? Einen Augenblick später drehte ich mich zur Tür und atmete noch einmal tief durch. Dann zog ich sie auf und ging hindurch. Ich fand mich in einem abgedunkelten Raum wieder, vor mir standen die Ratsmitglieder im Kreis, der Verräter war mittlerweile durch einen anderen Magier ersetzt worden. Alle in diesem Raum, mich eingeschlossen, schienen über dem Boden zu schweben. Als mich der Ratsvorsitzende ansprach, hob ich meinen Blick.

So kurz wie möglich, aber ohne wichtige Details auszulassen. Es war nicht ganz leicht, die ganze Geschichte noch einmal ins Gedächtnis zu rufen, da ich sie am Liebsten vergessen würde. Anschließend berieten sie sich, was nun mit mir und diesem Fall zu tun wäre. Ich weiß nicht wie, aber irgendwie schaffte ich es, meine Angst nicht zu zeigen. Es war still, ich könnte schwören, sie berieten sich per Telepathie. Die Stille lastete schwer auf meinen Schultern. Noch nie hatte ich vor meiner eigenen Zukunft und vor der Entscheidung anderer Personen so Angst gehabt. Genau das hasste ich am Meisten. Ich hasste es, von anderen Leuten abhängig zu sein, meine Zukunft von anderen abhängig zu machen.

Dann unterbrach schließlich ein Abgeordneter die Stille: „Wir haben nun entschieden, was geschehen soll:“ Dann sah er mich direkt an und machte eine Pause. Ich hatte Mühe, seinem prüfenden Blick standzuhalten, aber ich starrte zurück und wandte nicht den Blick ab. Ganz langsam schluckte ich und versuchte, meine Angst unter Kontrolle zu bringen. Was würde ich tun, wenn sie mich wieder verhaften? Das konnte nicht sein, Makarov sagte, sie hätten es nicht vor. Aber warum um alles in der Welt schwiegen sie so lange? Meine Gedanken rasten, während ich immer unruhiger wurde. Niemals wieder wollte ich in diese Dunkelheit zurück. Ob ich es noch einmal mit ganzem Verstand da raus schaffen würde? Vermutlich nicht, da das letzte Mal nur ein Putschversuch der Grund für meine Befreiung gewesen war … Vielleicht würde ich sogar niemals wieder das Licht sehen … oder die Sonne in meinem Gesicht spüren.

„Aufgrund deines heldenhaften Handels in dieser Situation haben wir beschlossen, dich auf Rang 1 der heiligen Magier zu heben. Aufgrund des Todes von God Serena und der freien Stelle, dazu deine Stärke, die darauf passt ...“ „Aber …!“, platzte es aus mir heraus, und dann wurde mir bewusst, was ich gerade getan hatte. Ich hatte vermutlich den Ratsvorstand unterbrochen. Kurz musste ich schlucken und sprach dann mit leicht zitternder Stimme weiter: „Ich bin doch gar nicht stark. Wegen meiner Unfähigkeit, den Verräter unschädlich zu machen, habe ich alle vor Ort in große Gefahr gebracht. Nicht nur mein Leben, sondern auch das Eure stand auf dem Spiel, und ich habe es leichtfertig in noch größere Gefahr gebracht. Ich bin schwach, wie er es sagte.“

„Da müssen wir dir einstimmig widersprechen“, erwiderte der Ratsvorstand (ich vermutete, dass er es war, weil er immer das Wort ergriff), „du hattest allen Grund, dich gegen uns zu stellen, aber du standest immer auf unserer Seite. Du hattest allen Grund, den Verräter dafür sterben zu lassen, was er dir antat, obgleich er noch Mitglied des Rates war. Du tatest es nicht. Deine magischen Kräfte sind vielleicht nicht perfekt und du hast noch hier und das Schwächen, jedoch sind sie außergewöhnlich. Zudem hast du einen starken Willen und ein sehr starkes Herz. Makarov war so frei, uns über deine Geschichte zu informieren, denn diese Hintergrundinformationen waren wichtig für diese Entscheidung. Aus diesem Grund haben wir uns dafür entschieden.

„Was ist während ich verhaftet war passiert?“, fragte ich vorsichtig, und er erklärte kurz: „Es gab einen großen Krieg und Fairy Tai waren Hauptakteure in der Verteidigung Fiores. Natsu gelang es, Zeref zu besiegen und der Gilde gelang es, God Serena auszuschalten. Das war es mal in Kürze. Aber um den Titel zu erhalten, solltest du hier im Rat den Platz als Vorsitzende erhalten.“

„Ich kann also nicht den Titel erhalten und zu Fairy Tail zurückkehren?“ „Tut mir leid, aber das ist durch die derzeitigen Umstände nicht möglich“, meinte er achselzuckend. Aber Fairy Tail war meine Familie. Durch sie war ich in der Finsternis nicht verrückt geworden, durch sie war ich endlich frei. Sie hatten mir gezeigt, dass nicht jede Gilde wie Raven Tail ist. „Und wenn ich zu Fairy Tail zurückkehre und sie mir die Aufträge erteilen würden?“, dachte ich laut. „Das wäre möglich. Du wärst bei deiner … Gilde und eine Abgeordnete des Rates zugleich. Das ist machbar unter diesen Umständen.“

Und so kam ich endlich wieder nach Hause. Jetzt wurde mir erst richtig klar, was mir die ganzen Jahre am meisten gefehlt hatte: Die Nähe der anderen. Herzlich wurde ich wieder in der Gilde begrüßt und ich war so glücklich wie nie zuvor. Die Aufträge des Rates erledigte ich gewissenhaft, dass ich auch weiterhin in der Gilde Fairy Tail bleiben konnte und weiterhin diese Nähe wahren konnte. Fairy Tail war in dieser Zeit für mich mehr als eine Gilde geworden. Sie waren meine Familie und ich stellte mir vor, wie meine Eltern von oben herabsahen und sich für mich freuten.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Dies war das letzte Kapitel dieser Fanfic und ich hoffe, sie hat euch gefallen! Schaut auch mal in meine anderen Fanfics rein ^^ vielen Dank fürs Lesen :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2015-11-08T22:00:29+00:00 08.11.2015 23:00
Spitzen Kapitel
Mach weiter so
Antwort von:  MaiTakagy
09.11.2015 16:04
Vielen Dank, ich werde mir Mühe geben, es weiter so gut zu führen ^^
Von:  Arinaa
2015-08-13T19:40:22+00:00 13.08.2015 21:40
Ich muss sagen es ist richtig spannend, eine Glanz Leistung. Bitte mach weiter so.☺
Von:  Arinaa
2015-08-11T07:00:19+00:00 11.08.2015 09:00
Freue mich schon auf das nächste Kapitel.
Antwort von:  MaiTakagy
12.08.2015 15:37
Vielen Dank ^^ ich arbeite daran :D
Von:  fahnm
2015-07-06T00:30:05+00:00 06.07.2015 02:30
Hammer Anfang
Mach weiter so
Antwort von:  MaiTakagy
12.08.2015 15:37
Vielen Dank ^^


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