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Die Alben von Gremrah

von
Koautor:  DeCien

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Des einen Leid, des anderen Freud

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Vom Regen in die Traufe

Lian war nun beinahe zwei Tage in dem Käfig eingesperrt gewesen. Ihm tat alles weh, dadurch dass er nur eingeschränkte Bewegungsfreiheit hatte. Nicht nur das war furchtbar, er hatte auch wahnsinnigen Durst und sein Magen krampfte, weil er schon so lange nichts mehr gegessen hatte. Doch all das war nicht im Vergleich zu dem, wie er sich seelisch fühlte. Immer wieder fragte er sich, warum sein Vater ihn verkauft hatte. Waren sie wirklich so bankrott gewesen? Wenn ja, dann hätte er sich freiwillig verkauft, wenn sein Vater mit ihm geredet hätte, aber dann zumindest gleich an eine Privatperson, mit der er auch einverstanden gewesen wäre. Nein, das war auch Schwachsinn, er wusste nicht was er gemacht hätte. Nur die Tatsache, dass es so gelaufen war, wie es gelaufen war, war unerträglich für ihn. Er fühlte sich wie Abfall, wie jemand der nie geliebt wurde, sondern nur wie jemand, dem Liebe vorgegaukelt wurde.

Seine Gedanken wurden von dem Händler unterbrochen, der ihn gekauft hatte. Mittlerweile stank er bestimmt schlimmer als dieser selbst, doch das tat nichts zur Sache. Schnell sah er sich um, ob sich alle noch bewegten. Gestern war ein Junge drei Käfige weiter gestorben und man hatte den Leichnam einfach vor den Augen der anderen verbrannt, ehe man keine Stunde später einen neuen Sklaven in den Käfig gesteckt hatte. Ob in seinem eigenen Käfig vorher auch jemand gewesen war der gestorben war wusste er nicht. Hier redeten die Sklaven nicht untereinander, sie waren mit anderen Dingen beschäftigt.

Dem Händler folgte ein anderer Mann. Dieser sah sehr edel aus, trug teure Kleidung und Schmuck und seine Schuhe sahen makellos aus. „Frische Ware, wie versprochen, seht euch um, ob euch etwas zusagt“, sagte der Händler zu dem Fremden Mann und leckte sich kurz begierig die Lippen. Er witterte wohl ein großes Geschäft.

Der Handlanger des Händlers ging an allen Käfigen vorbei und schüttete einen Eimer Wasser hinein, um jeden Einzelnen zu waschen, wenn man dies so nennen konnte. Ob dieses nun jedoch nicht letzten Endes die Sklaven schmutziger machte als sie aktuell waren, konnte wohl niemand genau sagen. Jedenfalls glaubte der Handlanger wohl, dass er mit der frisch sauber gemachten Ware noch etwas mehr verdienen würde.

„Schaut euch in Ruhe um mein Freund“, fing der Händler an zu schleimen und zeigte auf Käfig 17 „Er hier ist einer der Neusten, er ist schön ruhig und macht‘s Maul nicht ungefragt auf. Hat’n nettes Gesicht und sein Arsch ist sicher auch nicht von schlechter Qualität und er hat noch alle Zähne im Gebiss!“ sagte er lachend, da dies hier keine Selbstverständlichkeit war. „Sein Vater hat ihn verkauft und versichert, dass er noch Jungfrau ist!!“, preiste er ihn an „und der kleine dort hinten kam heute erst rein, ganz frisch und noch sauber!“, zeigte er ihm Käfig 20, lachte weiterhin, was bei seinen gelben, Stummel Zähnen nicht der schönste Anblick war. Der Junge in Käfig 20 blickte beschämt zu Boden, wusste, dass sie über ihn redeten und das sicher nicht sonderlich freundlich. Er war sehr jung, dennoch wusste er, wie es war in einem Käfig zu sein, wenn auch nicht auf diese Weise. Es war schlimm für ihn, aber sicher nicht so schlimm, wie für Lian, der bisher in einer harmonischen Familie gelebt hatte. Der wohlgekleidete und gepflegte Händler, der sich hier umsah schwieg erst einmal, zeigte zwar Interesse an einzelnen Sklaven, machte jedoch nicht deutlich, wie weit dieses ging.

Er ließ sich alles zeigen was neu gekommen war, ließ sich mitteilen welche offenbaren Vorzüge hier waren und auch, wie sie vom ersten Eindruck des Charakters her waren, denn dies war wichtig für ihn zu wissen, bildete er doch die perfekten Sklaven aus. Als sie sich alles angesehen hatten ging es ums verhandeln „Nun gut mein… Freund“, der Händler sprach überheblich und falsch. „3 interessieren mich, wenn du mir wieder einen Mengenrabatt gibst… 17,20 und 27 nehme ich für jeweils fünf Silberstücke“, machte er ihm ein Angebot. Der Sklave in Käfig 27 war hübsch anzusehen, hatte aber einen gewissen Bick von Wahnsinn in den Augen. Er war extrem ruhig, man konnte nicht durchblicken, ob er Angst hatte oder ob es ihm gut ging. Dieses Geheimnisvolle hatte durchaus seinen Reiz. Er war älter als die anderen Beiden, wenn auch nicht viel.

Der Händler grunzte etwas aufgebracht und sah dem edlen Mann in die Augen. „Bei allem Respekt mein Freund, jeder von Ihnen ist sicherlich 50 Silberstücke wert! Der Kleine aus 17 sicher sogar noch mehr.“

Lian hörte die beiden Männer, konnte es nicht fassen wie sie hier gehandelt wurden. Am liebsten hätte er sie angeschrien, doch er traute sich nicht, da er sowieso vom Handlanger des Händlers begutachtet wurde und er hatte gesehen, wie er schon mal Käfige unter Strom gesetzt hatte zur Bestrafung. Der Anblick war schrecklich gewesen. Die Sklaven, deren Käfige unter Strom gesetzt wurden, zappelten wie ein Fisch, den man an Land geholt hatte. Sie konnten sich aber von den Gittern, die sie mit ihren Fingern umschlossen hatten, nicht lösen, da der Strom sie so verkrampfen ließ.

Schließlich wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Sie hatten sich geeinigt, auf 15 Silberstücke für Sklave 20 und 27, für Sklave 17 hatten sie 25 Silberstücke ausgemacht. Natürlich hatte er Angst, als der Händler ihre Käfige öffnete, damit der Fremde an seine neue Ware heran kam.

Der wohlhabende Händler blickte zu seinem Begleiter. Er nickte mit dem Kopf, womit er diesen anwies allen Sklaven Halsbänder anzulegen. Selbst machte er keinen Finger an diese, sie waren ihm aktuell viel zu schmutzig. Uninteressiert überreichte er dem Händler nun ein Säckchen, in welchem die Münzen waren, blickte zu den Sklaven und seinem Begleiter, der sie alle drei an Leinen hatte und sie mit sich führte. Sie waren mit einer Kutsche hier. Die Sklaven wurden wie Tiere auf die Ladefläche gebracht und angebunden. Die beiden gut gekleideten Männer stiegen auf die Kutscherbank, fuhren nun mit dem Einkauf zum Anwesen, in welchem sie lebten und die Sklaven zu perfekten Sklaven ausbildeten. „Bring sie runter, sie sollen sich waschen und saubere Gewänder anlegen.“ Er hielt kurz inne und überlegte einen Moment „sobald sie fertig sind, können sie etwas essen und Wasser zu sich nehmen, schlafen sollten sie heute auch und morgen fangen wir mit der Arbeit an“, sprach er zu einem seiner Diener, die auf den Neuzugang gewartet hatten, so als wären diese nicht mit im Raum.

Lian wurde mit den Anderen eine Etage tiefer gebracht. Er konnte kaum laufen und wankte immer wieder, wenn seine Konzentration nachließ. Im Waschraum angekommen sah er sich um. Hier sah es gar nicht so schlecht aus. Es gab Duschen, die Wasser automatisiert von oben fallen ließ. Das hatte er bisher erst ein paar Mal gesehen. Seine Familie hatte sich so etwas nicht leisten können. Der Mann, der sie in den Raum gebracht hatte wies sie an ihre Kleidung auszuziehen und sich hier zu waschen. Er deutete an eine Garderobe, die an der gegenüberliegenden Wand angebracht waren, von der Wand, wo die Duschköpfe waren. „Dort sind Handtücher und frische Kleidung. Seife ist da auf der Ablage, beeilt euch, ich hole euch in 10 Minuten wieder ab!“ sagte er mit Nachdruck und verließ den Raum wieder. Die Jungen sprachen nicht, wie auch schon zuvor nicht und taten was man ihnen sagte. Sie alle waren viel zu schwach, um Widerstand oder dergleichen zu leisten. Das Wasser tat Lian gut, es entspannte ihn, aber es machte ihn gleichzeitig auch unheimlich müde. Trotzdem war er pünktlich fertig. Das neue Gewand fühlte sich gut an, es war ihm nur etwas zu groß. Als der Mann sie alle in einen anderen Raum führte knurrte sein Magen so laut, dass auch die anderen es hatten hören können, doch zum Glück sagte niemand etwas. Das war peinlich gewesen, aber der Geruch war unbeschreiblich. Dann erblickte er die drei vollen Teller mit Gemüsesuppe und setzte sich sofort, ehe er anfing zu essen. Die anderen beiden taten es ihm gleich. Sie hatten nicht warten können, bis man ihnen erlaubte zu essen. Bereits in der Dusche hatten sie alle schon getrunken, weil sie so ausgetrocknet gewesen waren.

Der Mann, der sie gekauft hatte sah dies. Er selbst hatte sich mittlerweile umgezogen, um den Gestank vom Markt los zu werden. Er blickte nun zu seinen Dienern und nickte diesen zu, setze sich selbst den Sklaven gegenüber an den Tisch. „Hier lernt ihr Geduld und Zurückhaltung“, sagte er nur als jeder Sklave sein Gesicht in der heißen Suppe wieder fand, da sie von den Dienern hinein gedrückt wurden. „Damit meine ich, dass ihr dann essen werdet wenn ich es euch erlaube, ihr dann trinken werdet, wenn ich euch etwas gebe und ihr nur antwortet, wenn ihr auch gefragt werdet! Fragen jeder Art sind tabu. Ihr habt nichts zu hinterfragen, sondern schlicht und ergreifend zu funktionieren, wie ich es will, wenn ich es nicht mehr will, wollen es eure zukünftigen Besitzer.“ Dann wurden sie von den Dienern losgelassen. Lians Gesicht brannte wie Feuer, doch er schwieg und hielt seine Tränen zurück im Gegensatz zu einem der anderen Sklaven. Dieser war geschockt und fing an zu weinen, es war einfach alles zu viel in den letzten Tagen gewesen, alles war fremd und so unglaublich anders. Sein Besitzer stand auf und strich ihm sanft durchs Haar, doch die sanfte Art wurde unmittelbar von einem schallernden Schlag auf dessen Hinterkopf unterbrochen. „Ich sagte doch du sollst nicht denken, dazu gehört auch so etwas. In Zukunft werdet ihr alle funktionieren, sehe ich Emotionen werdet ihr dafür bestraft, sehe ich Handlungen, die euch nicht aufgetragen wurden, werdet ihr bestraft, geduldet ihr euch nicht, werdet ihr bestraft!“

Lian konnte nicht fassen, was er gehört hatte. Wer um alles in der Welt sollte das aushalten? Immer noch tropfte sein Gesicht von der Suppe, ihm war der Appetit trotz des großen Hungers vergangen. Als eine große Packung Feuchttücher in die Mitte des Tisches geworfen wurde zuckte er kurz zusammen, wollte direkt eines greifen aber hielt sich zurück, bemerkte, dass es den anderen beiden Sklaven genau so ging. „Macht euch damit eure hässlichen Gesichter sauber und danach esst, aber gesittet und nicht wie hungrige Straßenköter!“ sagte ihr Ausbilder streng und die drei gehorchten. Lian legte das Tuch beiseite, nachdem er sein Gesicht gesäubert hatte. Es hatte auch etwas gekühlt, sodass der Schmerz ein wenig besser geworden war. Dann fing er etwas wiederwillig an seine Suppe zu essen, langsam und darauf bedacht dem Ausbilder nicht zu Missfallen. Nun wollte er einfach nur schlafen und alles hinter sich lassen, zumindest ein paar Stunden weg aus dieser Welt zu gelangen, die sich in den letzten Tagen als furchtbar und grausam entpuppt hatte.
 

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Des Kammerdieners Vorzüge

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Der Weg zur Unterwerfung

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Herr, gib mir Geduld

Der König von Gremrah und Vater von Desiderius sah am Frühstückstisch zu seinem Sohn. „Heute hast du eine Verabredung mit dem Sohn von Lord Ceril Ich will, dass du dich Verhältst, wie es sich gehört, hast du das verstanden?! Lass es nicht wieder zu einem Desaster werden wie bei deiner letzten Verabredung!“ sagte er schon fast flehend. Desiderius verdrehte die Augen als er an die letzte Verabredung dachte. Es war furchtbar gewesen und das Ende vom Lied war, dass er seiner Verabredung eine reingehauen hatte. Warum konnte sein Vater nicht verstehen, dass ihn diese ganze Materie vom Heiraten nicht interessierte. Aber nicht nur sein Vater verlangte das, auch das Volk verlangte nach und nach, dass der Prinz einen Gemahl bekam. „Jaja, ich verhalte mich immer wie es sich gehört!“ sagte er und winkte kurz abfällig mit seiner Hand. Niemand war dem König so respektlos gegenüber, nur sein eigener Sohn. „Dann werde ich mich nun fertig machen“, sagte er und warf den angebissenen Apfel auf seinen Teller, der dabei einmal laut klirrte.

Der König blickte seinem Sohn nach und schüttelte den Kopf. „Irgendwann reiße ich ihm den Kopf ab, ich weiß es“, sprach er vor sich hin und seufzte. Sein Gatte lächelte sanft „Lasst euch nicht provozieren, Ihr wisst wie er ist und wisst wieso Ihr ihm so vieles nicht gestattet.“ Der König nickte nur etwas mürrisch und aß weiter, langsam beruhigte er sich, hoffte, dass sein Sohn sich wirklich fertig machte.

Desideruis suchte sein Gemach auf und blickte zu seinem Kammerdiener, der ihm nachgekommen war. „Leg mir meine Kleidung raus. Das blaue Brokatgewand mit den silbernen Mustern, dazu die Silbernen Juwelen!“ sagte er streng und entkleidete sich bereits selbst. „Wenn ich heute Abend zurück komme, machst entweder du die Beine breit oder besorgst mir jemand anderen!“, er sprach ruhig und extrem abfällig. Dessen Kammerdiener schluckte. Woher um alles in der Welt sollte er jemanden nehmen, der freiwillig für den Prinzen die Beine spreizte, ohne, dass es an die Öffentlichkeit geriet. Aber immerhin hatte er Zeit bis zum Abend sich darauf einzustellen, hoffte nur, dass diese Verabredung den Prinzen nicht zu sehr stressen würde. Er verlor sich etwas in dem Gedanken und strich über den blauen samtigen Stoff des Gehrockes und hörte nicht, wie Desiderius ihm etwas sagte, wurde erst wieder auf den Boden der Tatsachen gebracht, als dieser ihm an den Hinterkopf schlug und das nicht sehr sanft. „ Jetzt hör auf zu Träumen und hilf mir beim Ankleiden oder muss ich hier alles selbst machen? Wenn ja kannst du schauen wie du in Zukunft überlebst!“ Sein Kammerdiener schüttelte hastig den Kopf. „Entschuldigt meine geistige Abwesenheit“, sagte er leise und half ihm nun beim Anziehen und zurecht machen, wobei er sich wirklich beeilte und trotzdem darauf achtete, nicht zu grob zu werden. „Ihr schaut sehr schön aus“, meinte er, als er Desiderius fertig gemacht hatte, hoffte ihn so beschwichtigen zu können. „Das braucht mir ein stupider Kammerdiener nicht sagen!“ Desiderius winkte ihn von sich und zog sich seine Juwelen nun selbst an, griff nach einem Gestock aus dunklem Holz und einem silbernen Knauf in Form eines verzierten Löwen.

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren verließ er sein Zimmer und ging hinab in den Innenhof, wo bereits eine prachtvoll verzierte Kutsche für ihn bereit stand, die man sofort dem Königshaus zuordnen würde, wenn man sie sah. Über den Sohn des Lords hatte er sich nicht informiert, er hatte ohnehin kein Interesse an einer festen Bindung. Nachdem der Kutscher ihm die Tür aufgehalten hatte und er sich auf die Bank gesetzt hatte sah er aus dem Fenster. Jedoch nicht lange, da ihm bereits auf der Straße angekommen alle Leute höflich zuwinkten. Angenervt schloss der die Augen. Er hasste es Verpflichtungen nachzugehen, die er für unnötig hielt. Die Fahrt dauerte gut zwei Stunden, dabei war er nicht einmal aus dem Viertel der Adligen rausgekommen. Sein zukünftiges Königreich war wirklich groß und prachtvoll. Vor einer großen Stadtvilla machten sie schließlich Halt, ehe nach kurzem die Tore aufgingen und sie hinein fuhren konnten.

Desiderius blieb noch einen Moment lang in der Kutsche sitzen, atmete tief durch und stieg schließlich aus, sah dabei sehr erhaben und edel aus. Er wurde mit der Kutsche bis zum Haupteingang gebracht, sodass dort nun bereits die Dienerschaft des Lords, der Lord selbst gemeinsam mit seinem Gatten und zu guter letzt dessen Sohn stand. Desiderius rollte bereits leicht mit den Augen, als er diesen erblickte, hatte bereits eine böse Vorahnung als er den aufgetakelten jungen Mann erblickte, ließ sich aber nichts anmerken und ging auf seine Gastgeber zu, nickte höflich. „Guten Tag, vielen Dank für eure Einladung Lord Ceril!“, bedankte er sich in aller Form. Der Lord verneigte sich kurz, ebenso sein Gatte etwas tiefer. „Es freut mich, dass ihr die Einladung angenommen habt.“ Sagte dieser ebenso in aller Form, doch als Desiderius sich dessen Sohn zuwandte, hob dieser energisch seine Hand hoch ausgestreckt zu dessen Mund, sodass Desiderius gezwungen war ihm einen Handkuss zu geben. „Guten Morgen mein Prinz!“, schrillte es von ihm und er sah ihn mit großen, braunen Teddybäraugen an, die nur so Funkelten vor Freude.

Desiderius blickte ihn etwas überrumpelt an, nahm dann jedoch dessen Hand in die seine, sodass sein eigener Daumen auf dessen Handrücken lag und küsste diesen schließlich, sodass er den Kleineren nicht einmal mit seinen Lippen berührte. „Guten Tag“, wünschte auch er, sprach ihn jedoch nicht mit Namen an, sodass der Kleinere merken würde, dass er ihn wohl etwas zu forsch begrüßt hatte. Dies war keineswegs unhöflich, aber zurechtweisend und das sehr höflich, da er es nicht ansprach. „Gerne habe ich eure Einladung angenommen Lord Ceril, immerhin entkomme ich so meinem Alltag ein wenig und lerne zudem euren überaus reizenden Sohn kennen.“ Dass er innerlich grade kochte, was sein Vater ihm da wieder aufschwatzen wollte, ließ er sich nicht anmerken, immerhin war er sehr wohl erzogen und war immerzu einem Drill der Höflichkeit ausgesetzt, zumindest in der Öffentlichkeit.

„Mein Name ist Leshia“, sagte der Sohn von Lord Ceril breit lächelnd und hakte sich nun einfach bei dem Prinzen ein. „Ich möchte euch die Villa zeigen und heute Nachmittag gibt es Kuchen! Wusstet ihr, dass ich unglaublich gut Backen kann? Am liebsten mag ich Erdbeertörtchen, die sehen so schön niedlich aus!“ Leshia konnte quasseln und das an einer Tour. Er meinte es nicht böse, er war einfach so. „Was wollt ihr zuerst sehen? Ich empfehle unseren Wintergarten, ach ich nehme euch einfach gleich dorthin mit“, plapperte er weiter fröhlich vor sich hin und zog ihn einfach mit sich, ließ seine Eltern perplex stehen.

Desiderius kam gar nicht zu Wort und atmete tief ein und aus. //Herr, gib mir Geduld// dachte er sich und ging mit ihm mit. „Sollten wir nicht bei euren Eltern bleiben Leshia?“, fragte er ihn dann jedoch als sie sich sehr weit von ihnen entfernt hatten. Er hielt den Knauf seines Stockes fest umschlossen um seine Hand daran zu lassen, sie nicht im Gesicht der Quasselstrippe zu verlieren und am Ende mal wieder sofort den Ruf seines Vaters in den Dreck gezogen zu haben. „Ich bin mir sicher, eurem Vater würde es mehr belieben, wenn er mir das Anwesen zeigen würde.“ Er blickte sich um und alles was hier war wirkte in seinen Augen billig, wie gewollt und doch nicht erreicht, was man sich vorgenommen hatte. //Vater, ich werde euch heute Abend den Kopf von den Schultern reißen, oder schlimmeres…// dachte er sich bei dem nicht enden wollenen Gerede seines Gegenübers.

Leshia hatte seine Eltern abgewimmelt und versichert, dass es für seinen Vater kein Problem war, ihm alles im Alleingang zu zeigen. „…jedenfalls kann ich das inzwischen auch richtig gut. Was haltet ihr davon, wenn ich euch gleich einfach etwas vorspiele?“ fragte er Desiderius und blieb mit ihm im Wintergarten stehen. Dieser hatte keine Ahnung, um was es gerade ging, da er so in Gedanken war, aber er lächelte einfach und nickte. „Sehr gerne“, bestätigte er und Leshia quiekte kurz vergnügt. „Was ist eure Lieblingsblume?“ fragte er nach. „Also meine ist ja die Kornblume! Wusstet ihr, dass sie als Symbol für Sehnsucht und Liebe steht, oder aber auch als Symbol der Wanderschaft, Aufbruch in ein neues Leben…“ Er sah ihm tief in die Augen. „Also was war doch gleich eure Lieblingsblume?“

Desiderius blickte ihm ebenfalls in die Augen, jedoch nicht aus Aufregung oder Interesse in der Hinsicht, die der Kleinere hatte „Ich habe keine Lieblingsblume.“, sagte er „und werde sicher auch nie eine haben…“ Er nahm nun Platz als Leshia ihm diesen Anbot und blickte zu ihm. „Also was wollt ihr mir nun Vorspielen, Leshia?“ fragte er dann, war so geschickt in seiner Frage, da sich diese sowohl auf das Stück, als auch auf dem worauf er es vortragen würde beziehen konnte. „Ich bin jedenfalls gespannt was ihr könnt.“

„Selbst komponiert. Ich nenne es Leshias Symphonie Nummer 4“ erklärte Leshia ihm vergnügt. „Dann kommt, ich führe euch in mein Studierzimmer, wo meine Geige steht“, sagte er und hakte sich nun wieder einfach bei ihm ein und führte ihn einige Gänge entlang. „Ihr könnt euch gern auf die Chaiselongue setzen.“ Sagte er und führte ihn zu dieser, als sie in seinem zimmer angekommen waren. Dann aber drehte er ihn von sich und holte seine Geige, ehe er sich vor seinen Notenständer stellte und ihm zulächelte, dann aber fing er an zu Spielen. Es war grauenvoll. Bereits der erste Ton ließ Desiderius beinahe das Trommelfell platzen was davon unterstützt wurde, das Leshia absolut nicht im Takt spielte. Folter für die Ohren.

Desiderius beherrschte sich jedoch eine Weile, hörte ihm geschlagene 3 Minuten zu, bevor er es nicht mehr aushielt, aufstand und zu dem Kleineren trat, er unterbrach ihn indem er ihm um sein Handgelenk packte. „Ihr solltet, womöglich noch ein wenig üben“, sagte er und blickte ihm in die Augen. „Nein, Ihr solltet viel üben, euch vielleicht einen Lehrer zur Hand führen, der euch in Musik unterrichtet.“ Er nahm kein Blatt vor den Mund, war aber dafür bekannt. „Lasst uns wieder eure Eltern aufsuchen. Ich finde, wir sollten nicht so lange alleine sein, nicht dass man noch böse Nachreden stellt.“ Leshia sah ihm in die Augen und ihm stockte der Atem, ehe er anfing große Kullertränen in die Augen zu bekommen. Er sah aus wie ein Kind, dem man dessen Schnuller weggenommen hatte, als er dann auch schon anfing zu schluchzen. Nachdem er seine Geige beiseitegelegt hatte, vergrub er sein in seinen Händen, lief in dieser Position weinend raus, doch verfehlte dabei die Tür, sodass er gegen den Türrahmen rannte und rückwärts umfiel und dort wie ein Maikäfer auf dem Rücken weiter heulte.

Desiderius glaubte nicht, dass das grade wirklich passiert war und sah zu ihm runter, betrachtete ihn einen Moment lang so, half ihm dann jedoch auf die Beine. „Ihr habt sicher andere Talente…“, sagte er und reichte ihm sein Taschentuch, welches in der Regel nur zur Zierde genutzt wurde. „Habt ihr euch wehgetan?“ fragte er ihn als er Leshia wieder auf die Beine geholfen hatte. Er glaubte nicht, dass sein Vater ihm diesen Kerl wirklich antun wollte. Schniefend nahm Leshia das Taschentuch entgegen und wischte sich die Tränen weg, ehe er einfach seine Arme um den anderen legte und sich mit seinem Gesicht an dessen Brust drückte. „Tröstet mich wie ein Mann!“, verlangte er leise und schloss dabei die Augen.

Für Desiderius war hier nun die Grenze erreicht. Er drückte den Kleineren von sich. „Euer Vater wird euch sicher liebend gern trösten, aber für mich ist diese Verabredung nun vorbei“, sagte er freundlich, aber bestimmt.

Der kleine sah ihn nun wirklich verwundert an, hatte er doch extra mit seinem Vater darüber geredet, wie er Desiderius am besten von sich überzeugen konnte. Er blickte von unten herauf in die Augen des Anderen. „Was sagt euch an mir denn nicht zu?“, fragte er nun, doch von Desiderius kam keine Antwort auf diese Frage. „Ich verabschiede mich nun noch von euren Eltern“, sprach er ruhig und verließ den Raum, suchte den Lord auf. „Danke für die Einladung Lord Ceril, euer Sohn hat sich mir gegenüber jedoch zu aufdringlich verhalten. Ihr solltet ihm nun vielleicht Trost spenden, es wird keine Zusammenkunft zwischen unseren Familien geben.“ Er verabschiedete sich höflich und verneigte sich kurz. „Meine Kutsche steht noch im Hof?“ Der Lord nickte und begleitet ihn noch nach draußen. Natürlich war es kränkend und demütigend für seine Familie, doch damit mussten sie wohl Leben. „Solltet ihr meinem Sohn noch eine zweite Chance geben, so heiße ich euch mit offenen Armen willkommen“, sagte er noch, ehe Desiderius in der königlichen Kutsche von seinem Grundstück verschwand.

Desiderius war am Ende mit seinen Nerven. Jetzt wollte er sich entspannen und dabei würde ihm sein Kammerdiener helfen, das stand für ihn jetzt schon fest. Doch bevor er in seinem Zimmer ankam schnitt der König ihm den Weg. „Weshalb bist du so früh zurück?“, fragte er etwas sauer und sah ihm starr in die Augen.

Er blickte seinem Vater in die Augen. „Kennt ihr den Sohn des Lords?“, fragte er seinen Vater und dieser nickte. „ Dann wisst ihr wieso ich schon so früh wieder hier bin! Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass ich mich auf jemanden einlasse, der an totaler Selbstüberschätzung leidet.“ Er schüttelte den Kopf. „Also wenn Ihr mich nun entschuldigt, ich will diesen Parfum Gestank los werden und mich entspannen.“ Der König packte ihn nun jedoch am Arm, als Desiderius einfach an ihm vorbei ging und schlug ihm mit der Faust auf den Kiefer, was Desiderius kurz zum Aufkeuchen brachte. „Was sollte das denn?!“ fragte er nun völlig überfordert „Geh mir aus den Augen, der Nächste den wir dir aussuchen wird dein Gatte, ob du willst, oder nicht und das ganze wird beim kommenden Ball passieren!“

Sein Sohn war so wütend über diese Aussage, dass er sich nun von ihm los riss und mit schnellen Schritten in sein Zimmer verschwand. Sein Vater würde ja sehen, wo dieser Zwang noch hinführen würde.
 

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Nicht jeder Schmetterling fliegt frei

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Der Küchenjunge, der nicht nur die Öfen anheizt

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Aus Silber wurde Gold

Asmodeus stand wie jeden Morgen bereits sehr früh auf, machte sich fertig, nahm seinen Plan für den Tag, den er niedergeschrieben hatte und begann mit seinem Rundgang. Erst weckte er die Sklaven 1-4, die in einem Raum schliefen. Alle hatten sie Matten aus Stroh auf dem Boden, dünne Decken und Kissen. „In 10 Minuten seit ihr unten!“, mit diesen Worten verließ er den Raum, ging zu Sklave 5-7 und weckte auch diese „ In 10 Minuten seid ihr im Speiseraum. 6 du hast 15 Minuten“ sagte er zu Lian und verließ auch nun den Raum.

Lian wurde wach und keuchte auf als er sich aufsetze. Seine Muskeln brannten, seine Haut stach und zog an den Wunden. Er konnte nicht einmal sagen, welcher Schmerz überwog, der Muskelkater, die Wunden durch die Schläge oder das Brandmal an der Hüfte.

Seine Zimmerkameraden blickten ihn wütend an. „Wieso darfst du dir länger Zeit lassen!?“ blaffte ihn Sklave 7 an, der ihn auch gestern festgehalten hatte, während er angemalt wurde. Sklave 5 hielt sich zurück. Es hatte ihm gestern gereicht, dass er nichts zu Essen bekam, sodass er sich nun extrem beeilte. Er machte sich einen Zopf, wusch sich und ging runter in den Essensraum. Das alles in 5 Minuten. Sklave 7 jedoch wartete noch immer eine Antwort ab, die er jedoch nicht bekam, da Lian damit beschäftigt war, vom Boden aufzustehen, es war schon schwer genug die Decke von seinem Körper zu heben. „Und wieso hast du eigentlich ne Decke und ein Kissen?!“ fragte er weiter mit Neid in der Stimme.

„Zieh dich doch lieber an, sonst gibt es wieder Ärger…“ sagte Lian bittend zu seinem Zimmergenossen. Dieser schnaubte sauer und merkte, dass er so nichts aus Lian bekommen würde, zog sich nun murrend an und verschwand ins Esszimmer. Mittlerweile waren 8 Minuten vergangen. Lian hatte es geschafft auf die Beine zu kommen, schwankte jedoch stark und seine Beine zitterten. //Bleib bloß stehen Lian, du bist stark!// sagte er sich in Gedanken immer wieder selbst.

Nachdem er zum Schminktisch gewankt war, wo das frische Gewand war, stützte er sich mit einer Hand an der Tischplatte ab, mit der anderen versuchte er sich grob anzuziehen. Ihm war schlecht und schwindlig vor Hunger. Halbherzig hatte er das Gewand geschlossen und wankte zum Essraum. Dort angekommen sah er kurz in die Runde. Asmodeus aß bereits und die Sklaven standen erneut in einer Reihe und warteten darauf, etwas abzubekommen.

„Ahh! 6 ist da, gerade noch pünktlich, komm neben mich!“ Asmodeus klopfte neben sich und wartete, dass Lian sich neben ihn setzte. In diesem Moment war Lian unheimlich froh gewesen, sich auf einen Stuhl setzen zu dürfen, anstatt auf dem Boden sitzen zu müssen. Keuchend ließ er sich neben ihm nieder und sah auf den Teller. „Bediene dich“, sagte Asmodeus und deutete auf den Tisch. Lian war verwirrt, wieso durfte er so einen Komfort auf einmal genießen? Die neidischen Blicke der anderen Sklaven spürte er auf sich, aber der Hunger überwog nun und er nahm sich etwas vom Brot. „Sei nicht so bescheiden, nimm dir reichlich von allem!“, sagte Asmodeus nun wieder und Lian griff daraufhin zum Obst und aß davon, ehe er sich Käse zum Brot nahm und noch etwas Rührei. „Schmeckt wunderbar, vielen Dank“, sagte Lian leise und genoss das Essen unglaublich. Es war das beste Frühstück, was er seit Jahren bekommen hatte, zumindest kam es ihm gerade so vor.

Die Anderen verstanden es nicht und standen noch immer vor dem Tisch und blickten zu den Beiden. Asmodeus beobachtete es genau und sah auf. „Glotzt nicht so!“, sagte er dann rau und schüttelte den Kopf. “Kniet euch auf den Boden bis wir fertig gegessen haben!“, Asmodeus rührte nichts von dem an, was Lian berührt hatte. Er ekelte sich davor, auch wenn es dazu auch keinen Grund gab, aber er wollte ihn für seine Tapferkeit von gestern belohnen. Als sich die andren Sklaven gekniet hatten und somit nicht mehr auf den Tisch blicken konnten, sah er zu Lian. „Bist du fertig 6?“, fragte er diesen als er den Anschein gemacht hatte, satt zu sein. Lian nickte „Ja vielen Dank Herr“, sagte er ruhig und ehrfürchtig. Er wusste nicht, ob es damit zusammenhing, wollte es aber herausfinden. wurde er bevorzugt behandelt, wenn er sich unterordnete das tat, was man von ihm verlangte? Oder war es einfach nur wieder ein Spiel von Zuckerbrot und Peitsche? „Gut. 1 und 3 ihr dürft euch nehmen, 2 und 7 ihr bekommt was sie überlassen und 4 und 5 ihr beide dürft das Brot haben was übrig bleibt.“

Sie gehorchten alle und so verzehrten sie die Reste nach und nach. „Wir werden es heute ruhiger für euch angehen lassen. Ihr habt alle 2 Stunden Zeit euch hübsch zu machen und ich erwarte, dass ihr euch auch gegenseitig helft. 2 und 3 kommen mit mir, es kommen heute Interessenten für euch und ihr werdet professionell zurecht gemacht, alles Weitere bespreche ich dann später mit euch, geht nun.“

Lian stand langsam von seinem Platz auf und verschwand wieder in das Zimmer, wo er auch schlief. Es lagen erneut Gewänder für sie bereit, aber schönere und teurere. Er war froh, dass es alles die gleichen Gewänder waren, sodass es keinen Streit gab. „Kann einer von euch gut mit so etwas umgehen?“, fragte er die anderen beiden, doch 7 ignorierte ihn vollkommen, sah kurz einmal warnend zu 5, der nur mit dem Kopf schüttelte und sich weiter um sich selbst kümmerte. Lian seufze und nahm sich nun eine Palette mit verschiedenen Farben darin. Er hatte keine Ahnung wozu es gut war. Sollte er sich das auf die Augen machen, auf die Lippen oder doch ganz wo anders hin. Sein Blick wanderte prüfen zu den anderen beiden, um zu schauen wie sie es machten. Er wurde daraus einfach nicht wirklich schlau und legte die Palette wieder seufzend bei Seite, fing lieber mit seinen Haaren an, die er sich erneut zu einer Flechtfrisur machte. 5 wand sich ihm nun jedoch zu. „Ich kann dich schminken wenn du willst, wenn du mir dafür die Haare so schön machst wie bei dir“, bot er an. Lian nickte. „Sicher, aber bitte nicht wieder mit der schwarzen Farbe, ich will nicht, dass wir wieder alle ohne Essen gehen müssen.“ sagte er dann ernst, war aber froh, dass er ihm dies angeboten hatte und ließ sich schminken. Danach machte er seinem Zimmergenossen eine schöne Fechtfrisur, anders als die seine und dennoch sehr schön. „Ich hoffte wirklich, dass das so okay ist. Also, dass es damit gemeint war, mit zurechtmachen.“ sagte 5 dann.

Ein paar Minuten später stand auch schon Asmodeus in der Tür. „In einer Reihe aufstellen!“, befahl er in die Runde und kam nun auf sie zu, ehe er alle der Reihe nach inspizierte. „5, du verwendest mein nächsten Mal bitte nicht ganz so dunkle Farben für die Lippen, ansonsten gut fürs erste Mal.“ Nun sah er Lian an, musterte ihn eindringlich und sagte einfach gar nichts, wand sich 7 zu. „7, manchmal ist weniger mehr. Deine Haare sehen aus wie ein Vogelnest, kämm sie dir und mache sie zu einem einfach Pferdeschwanz, dann kommt ihr alle hoch in die Eingangshalle.“

7 kochte innerlich. Aber er hoffte, dass 6 auch Ärger bekommen würde. Sie kannten hier ihre Namen nicht, sie interessierten aber auch keinen.

Asmodeus suchte die Eingangshalle auf und stellte sich auf, blickte auf die große Uhr an der Wand. In 20 Minuten würden die Interessenten kommen. Er konnte nur hoffen, dass sie sich allesamt benehmen würden, ansonsten würde es nach dem Besuch vermutlich mindestens einen Toten geben. Er war sehr zufrieden als alle pünktlich da waren. „ Es wird nur geredet, wenn ihr gefragt werdet, und geantwortet wird knapp, ihr plappert nicht!“, Asmodeus hielt kurz inne. „Und keiner von euch blickt auf, auch nicht, wenn ihr angesprochen werdet. Wenn euch jemand sagt ihr sollt den Kopf heben, hebt ihn an, aber blickt dennoch nach unten!“

Nun wand er sich zu 2 und 3, die kaum wieder zu erkennen waren. Sie hatten aufwändige Frisuren und Gewänder und Schmuck, die sicher schwerer als sie selbst waren. Die beiden sahen aus, wie gemalt. „Ich betone noch einmal, dass ihr vorführt, was ihr könnt und auch das ihr euch entkleidet, sollten sie Herrschaften es verlangen.“ Er deutete ihnen nun an mit zu kommen und brachte sie alle in eine mittelgroße Halle. An der Seite waren 5 Stühle aufgestellt und in der Mitte des Raumes waren zwei geschmückte Podeste. „Ich denke ihr wisst, wo ihr hin sollt“, sagte Asmodeus nur schroff, woraufhin Lian und die anderen vier zu den Stühlen gingen und die beiden Verkaufssklaven auf die Podeste stiegen.

Kurze Zeit später empfing Asmodeus die Interessenten als deren Kutschen vorfuhren. „Guten Tag und willkommen, schön dass eure Herrschaften hergefunden haben“ sagte er und führte sie nun zu den Sklaven. „Die Sklaven, die die Herrschaften interessiert haben sind bereit begutachtet zu werden. Sie alle können gerne begutachten, was Sie ausgewählt haben“, sprach er zu ihnen und führte die beiden Herrschaften zu den zurecht gemachten Sklaven.

„Er hat sie immer wieder selbst im Schlaf aufgerissen, bis ich ihn Nachts angebunden habe. Seine Wunden heilen gut.“ Er trat etwas näher ran und strich seinem Sklaven über den Rücken. „Hier das war ein Peitschenhieb, Kaum zu sehen“, sagte er dann und in der Tat sah man die Narbe nur, wenn man wusste, dass sie da war.

Der Mann nickte dann und begutachtete ihn weiter, wie einen Gegenstand bei dem man entscheiden musste, ob er einem zusagte oder ob man Rabatt verlangte um ihn zu kaufen. „Was sind seine Vorzüge und was sind seine Mängel?“, fragte er weiter und Asmodeus schilderte ganz sachlich. „Er braucht etwas länger als normal, um Dinge zu begreifen, aber wenn er sie erst einmal begriffen hat, macht er nie Fehler, weil er etwas ängstlich ist“, erklärte er. „Ängstlich? Das finde ich gut. Sieh mir in die Augen Sklave!“, forderte er und der Kleine zögerte kurz, ehe er ihm in die Augen sah, jedoch nur kurz. Der Mann grinste selbstgefällig und nickte „Also gut, ich kaufe ihn für 150 Silberstücke“, bot er an und wand sich wieder Asmodeus zu.

Asmodeus blickte ihn an „150 Silber? Bei allem Respekt, es ist nicht der erste Sklave den Ihr hier kauft. Ihr wisst, dass unter zwei Goldmünzen nichts läuft.“, sagte er dann und sah ihn an „Immerhin genießen die Sklaven hier eine extrem gute Ausbildung, das wisst ihr und schätzt es.“ Der Mann betrachte den Sklaven nochmal und überlegte eine Weile. Packte dem Sklaven ins Haar und drückte dessen Kiefer auseinander, um dessen Zähne zu sehen. „Die selbe Qualität wie beim Letzten?“, fragte er dann nach und Asmodeus nickte. „Gut, ich gebe euch zwei Goldmünzen“ stimmte er zu und Asmodeus schüttelte den Kopf. “Drei Goldmünzen und dazu 50 Silbermünzen. Ihr wisst, wofür der Schmetterling an dieser Stelle steht. Er hält viel aus und erfüllt euch jede nur erdenkliche sexuelle Fantasie.“ Grummelnd stimmte der Mann zu und zahlte die Summe die verlangt wurde.

Die Platzierung der Schmetterlinge zeigte, was die Sklaven besonders gut konnten, oder welche Eigenschaften sie hatten. Lian hatte zugehört und er fragte sich, was der Schmetterling an der Leiste zu sagen hatte und wieso Asmodeus bereits so früh hatte sagen können, wo es bei ihm hin sollte. Nach einem Moment hörte er wie der Mann mit Sklave Nummer 2 den Raum verließ. Der andere Mann, der noch da war hatte inzwischen Nummer 3 gut begutachtet, doch er schien weniger interessiert zu sein. Lieber ging er nun zu den fünf sitzenden Sklaven. „Was ist mit dem da??“, fragte er nach als er vor Lian stand. „Zeig dein Gesichtchen!“, befahl er ihm. Lian schluckte, tat wie es ihm gesagt wurde und legte seinen Kopf etwas in den Nacken, sah dem Mann aber nicht ins Gesicht. „Ja! Der gefällt mir!“, gab er vergnügt von sich.

Asmodeus sah ihn an. „Er ist aber nicht zu verkaufen. Niemand von denen die hier sitzen, deswegen sitzen sie ja am Rand“, sagte er zu dem Mann und sah ihm in die Augen.“ Ein anderer sagt euch nicht zu?“ „Mir sagt dieser hier zu, ich gebe euch auch das, was er schon Wert wäre, wenn er mit der Ausbildung fertig wäre“, sagte er ernst. „Drei Goldstücke?“ Doch Asmodeus schüttelte den Kopf. „Dann vier Goldstücke oder Fünf?!“, bot er weiter an. „Hat er schon ein Brandmal? Wo ist es?“, fragte er immer weiter, war geradezu vernarrt in Lian. Asmodeus sah ihm in die Augen. „Gleich wie viel Ihr bietet, er wird nicht verkauft“, sagte er dann zu dem Mann. „Nicht bevor ich selbst in Erfahrung gebracht habe, was er Wert ist“, er blickte dem Mann in die Augen. „Er ist erst wenige Tage hier und das ist zu kurz, um einen Preis fest zu setzen“, er verweigerte ihm Lian und sah den Adligen sehr bestimmt an. „Wenn kein Interesse an denen besteht, die zum Verkauf stehen, würde ich euch nun auch bitten mein Haus zu verlassen“, sprach er mit Nachdruck, wissend, dass er diesen Kerl sonst nicht loswerden würde.

Der Mann murrte, kaufte notgedrungen doch Sklave Nummer 3 und verließ dennoch verärgert das Anwesen. Asmodeus sah ihm kopfschüttelnd nach und blickte zu den Sklaven. „Nun denn, das war‘s für heute an Besichtigung. Jetzt sind es also nur noch 5 Sklaven. Geht nun in eure Zimmer, ich lasse euch zum Abendessen rufen“, sagte er und ließ sie gehen.

Lian stand auf, ließ die anderen vorgehen, ehe er sich seinem Ausbilder zu wand. „Darf ich euch eine Frage stellen?“, wollte er wissen, sah hinab zu dessen Füßen, dann aber sah er wieder dem anderen in die Augen.

Sein Besitzer blickte ihm in die Augen, "Stell sie, welche Antwort du bekommst wirst du dann sehen", sagte er ruhig und wartete nun ab, war gespannt was er ihn fragen wollte. "Nun, ich habe mitbekommen, wie Ihr über die Brandmale gesprochen habt, und ich wüsste gerne für was genau sie stehen." Lian sprach leise, aus Angst, er würde gleich wieder bestraft werden. Er zuckte heftig zusammen, als die Hand Asmodeus' sich an seine Wange legte. "Das braucht dich nicht interessieren. Es ist das Zeichen, dass jene die es tragen markiert von mir ausgebildet worden zu sein. Die Stelle wo es aufzufinden ist verrät, was jeder Einzelne gut kann." er sah ihm noch immer in die Augen und grinste, drückte seine andere Hand nun auf die Brandwunde. "Hast du dir die Wunde für heute schon versorgt?" Lian schüttelte den Kopf, senkte den Blick wieder und hatte vor Schmerzen kurz stark zusammen gezuckt. "Nein? Dann machen wir das jetzt. Folg mir." Wies Asmodeus ihn an und brachte ihn nach oben in seine Räumlichkeiten. "Zieh dich aus. Ich versorge deine Wunde neu.“

Lian folgte dessen Anweisung und zog sich nun langsam vor ihm aus, behielt aber seine Unterwäsche an und schob diese an der Seite nur ein bisschen nach unten. Asmodeus beobachtete ihn schmunzelnd, fand es amüsant die Scham des anderen in dessen Gesicht zu sehen. „Leg dich dort auf die Liege“, sagte er recht sanft und wieder folgte Lian und legte sich hin, als Asmodeus zu ihm kam und die Kompresse entfernte. Er sah sich die Wunde prüfen an und schien sehr zufrieden, dennoch konnte er es nicht lassen die neue Kompresse mit Paste etwas fester auf die Wunde zu drücken. Lian stöhnte mit schmerzverzerrtem Gesicht auf, presste dann aber die Lippen aufeinander und wartete ab, bis der andere fertig war.

Am liebsten hätte Asmodeus sich noch weiter mit ihm beschäftigt, als er ihn so vor sich liegen sah, doch diese Lektion würde er sich für wann anders aufheben.
 

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Die Zukunft ändert nichts an der Vergangenheit. Die Vergangenheit aber an der Zukunft

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Selbstbeherrschung kann Folter sein

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Salz in der Wunde

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Ein Tollpatsch im 3/4- Tackt

Lian machte sich bereits vor Sonnenaufgang fertig, um pünktlich in den Tag zu starten. Wie immer half er danach sogar in der Küche mit beim Vorbereiten des Frühstücks. Generell suchte er einfach möglichst viel Ablenkung. Wenn er Zeit zum Nachdenken hatte wurde er mehr oder weniger Depressiv. Er dachte dann viel an seine Familie, auch an seinen verstorbenen Vater. Er vermisste sein altes Leben in Freiheit so sehr. Doch er wusste auch, dass es unmöglich war dorthin zurück zu kehren, deshalb wollte er es vergessen und hier versuchen einigermaßen normal zu Leben.

Inzwischen waren nur noch er selbst und die beiden Sklaven hier, die mit ihm zeitgleich angekommen waren. Die beiden anderen Älteren wurden vor ein paar Tagen verkauft. Der eine von ihnen an einen Mann, der ganz offen gesagt hatte das er wieder was brauchte, das er zu Tode ficken kann. Er betete, dass er niemals an so jemanden kommen würde.

Nachdem das Essen zubereitet war, brachte er es an den großen, massiven Esstisch, ehe er sich davor stellte und auf Asmodeus wartete, den Blick auf den Boden gerichtet. Kurze Zeit später kamen die anderen beiden Sklaven neben ihn und taten es ihm gleich.

Asmodeus betrat den Raum und war sehr überrascht, dass bereits die Sklaven anwesend waren. Er nahm Platz. „Setzt euch“, sagte er nun, da die Sklaven es gut gemacht hatten. „1 du kommst hier neben mich. 2, du auf die andere Seite und 3 du setzt dich neben 1“, wies er die Sklaven nun an, ehe er anfing zu essen. Die Sklaven warteten eine Weile. „Nehmt euch“, sagte Asmodeus nun ruhig und trank einen Schluck Tee. „In euren Zimmern wird grade etwas zurecht gelegt. Zieht es euch an und macht euch hübsch, danach kommt ihr in den großen Empfangsraum.“

Lian freute sich irgendwo auf den Unterricht und machte sich ordentlich zurecht. Er nutzte meist jede Minute von dem was sie an Zeit hatten, um sich hübsch zu machen. Das Gewand war ungewohnt. Es war schwer und sah so festlich aus, dass er sich im Spiegel kurz für einen Prinzen hielt. Durch das Korsett konnte er schlechter atmen, aber es schmeichelte ihm unheimlich. Lächelnd schritt er elegant über den Flur, hin zur großen Halle und wartete dort. Als er die anderen beiden Sklaven sah hob er die Augenbrauen. Sie sahen unheimlich schön aus, vielleicht schöner als er selbst und es gefiel ihm nicht. Er wollte die Nummer 1 bleiben.

Asmodeus kam ebenfalls in dem Raum und sah sich seine Sklaven an, nickte dann. „Darin kannst du atmen, ja?“ fragt er Sklave 3. „Ich hoffe es du wirst Luft brauchen“, sagte er da dieser das Korsett extrem eng geschnürt hatte. Er sah sich zwei an „Und du musst auf dein Makeup achten, weniger ist manchmal mehr.“ Dann ging er zu 1 „Und du mach dir die Haare ein wenig ordentlicher. Du hast hier zwei Strähnen raus hängen, aber sonst bin ich wirklich sehr zufrieden.“ Er blickte nun zu seinen Musikern die ebenfalls in diesem Raum waren und nickte ihnen zu, woraufhin sie anfingen einen schönen Walzer zu spielen. „3 komm her. Hast du schon mal getanzt?“, fragte er diesen nun. 3 schüttelte den Kopf. Was für eine blöde Frage, dachte sich Lian. Sie stammten alle aus dem Pöbel. Wenn man dort tanzte dann einfach frei und nicht nach Regeln wie es die Adligen taten. Etwas mies gelaunt steckte er sich die beiden Strähnen zurück, die er eigentlich schön fand, so wie sie raushingen und sah den Beiden zu.

„Natürlich nicht…“, sagte Asmodeus kopfschüttelnd. „Okay, ich führe dich. Pass auf, dass du mir nicht auf die Füße trittst.“ Er legte seine Hand um dessen Taille und platzierte dessen Arm auf seiner Schulter. „ Erwartet nicht, dass man mit euch Tanzen will, aber ihr solltet es alle können, falls es eben doch verlangt wird“, erklärte er nun und fing nun an Sklave 3 zu einem Walzer zu führen. Doch es kam natürlich wie es kommen musste. 3 trat mehrmals auf die Füße des anderen, wurde immer nervöser und noch unsicherer, bis er nur noch stolperte. Asmodeus hielt an, ehe er ausholte und ihm eine ordentliche Schelle verpasste. „Verzieh dich an den Rand du Trampel“, sagte er sauer, während er sich die Hände mit einem Tuch abwischte. Nach kurzem Kopf schütteln sah er zu den anderen beiden. “2 komm her!“, sagte er angefressen. „Und wag es mir auf die Füße zu treten“, sagte er bitter ernst und führte nun auch diesen. 2 machte sich völlig steif, war aber ansonsten recht gut und wurde auch lockerer als er merkte, dass er wohl ganz okay war. Asmodeus beendete mit ihm diesen Tanz „Gut, aber beim nächsten Mal, machst du dich nichtmehr ganz so steif.“

Lian fand es unfair. Es war eindeutig das 2 schon einmal so getanzt hatte. Er selbst stellte sich bereits auf eine Ohrfeige ein als er aufgerufen wurde und zu Asmodeus kam. Als der andere seine Hand um seine Taille legte fühlte er sich seltsam geborgen. Er war dem anderen so nah wie er es selten war, ohne dass er ihm gleich einen Blasen musste. Dann sah er zu ihm hoch, verbotener Weise einfach genau in dessen Augen und lächelte.

„Erster Fehler“, wies ihn Asmodeus jedoch direkt darauf hin und packte ein wenig fester an dessen Taille zu. „Senk deinen Blick 1“, kam es zischend von ihm. Dann nickte er zu den Musikern und Asmodeus führte Lian. Zu seiner Zufriedenheit, ließ sich Sklave 1 führen, sodass das Tanzen mit ihm wirklich gut war, außer einmal einen Tritt auf seinen Fuß war es fast schon perfekt. „Gut. Konzentrier dich weiter aufs führen lassen. In jeder Hinsicht 1.“

Lian nickte. Er hatte die Augen auf dessen Brust gerichtet und ließ sich führen, auch wenn er gerade nicht verstand was mit ihm losgewesen war. Er wollte ihn gar nicht los lassen sondern immer weiter mit ihm tanzen. Die beiden Sklaven am Rand fingen an zu kichern, was seine Aufmerksamkeit zu ihnen lenkte und sie kurz böse ansah. Erst dann bemerkte er warum sich kicherten. Asmodeus hatte ihn längst losgelassen und er krallte sich immer noch an dessen Schulter fest. Mit hochrotem Kopf ließ er ihn nun los. „Tut mir leid“, sagte er schnell und ließ ihn los. Selbst die Musiker schienen amüsiert darüber zu sein.

Asmodeus sagte nichts, stand nur einfach mit hochgezogenen Augenbrauen da und blickte zu ihm. „Also, Morgen werden wir das alles wiederholen. Dieses Mal will ich keinen Fehler mehr sehen. Sehe ich welche, so wisst ihr welche Folgen es haben wird. Geht euch nun umziehen zum Sport, ihr habt 20 Minuten, dann seid ihr im Innenhof“, wies er seine Sklaven an, blickte zu den Musikern als er den Raum verließ und ging sich ebenfalls umziehen.

Lian war die Situation immer noch recht peinlich und war froh das sie aufgelöst wurde. Zügig machte er sich für den Sport fertig und stand bereits nach 10 Minuten im Innenhof und dehnte sich bereits ordentlich.

Asmodeus kam zu ihnen in den Hof und sah sich die Sklaven an. „Ihr fangt mit laufen an, danach werdet ihr Liegestütze machen und anschließend kümmert ihr euch um eure Beine.“ Wies Asmodeus sie an. Er selbst setze sich auf eine hohe Steinplatte, beobachtete die drei und merkte sich jeden einzelnen Fehler. Es wurde langsam Frühling und einzelne Blumen blühten bereits in ihrer vollen Pracht. Die Gärtner kümmerten sich um das Anwesen und es sah alles so absolut normal aus. Hier war nichts was super auffällig, oder sehr exotisch. Dennoch sah alles sehr gehoben und edel aus.

Ein lauer Wind zischte durch die Mauern des Anwesens in den Innenhof und Sonnenstrahlen stießen durch die Baumkronen, welche dafür sorgten, dass man auch von Oben keinen Einblick in den Hof hatte. „1 geh weiter runter wenn du Liegestütze machst!“ Er stand nun auf und kam zu diesem. Lian ließ sich direkt korrigieren, sodass Asmodeus seinen Fuß nicht auf dessen Rücken stellen musste. „Und 3, das gleiche gilt auch für dich!“ Dieser hatte es jedoch nicht direkt korrigiert, sodass Asmodeus diesem nun direkt auf den Rücken trat. 3 sackte runter, hievte sich jedoch direkt wieder auf und machte weiter. 2 machte seine Sache heute wirklich gut, weswegen er von Asmodeus sogar einen Lob erhielt. Heute Abend würde dieser neben ihm sitzen. Lian würde sich neben diesen Setzen und Drei würde auf dem Boden Platz nehmen. Lian bekam ein beklemmendes Gefühl in der Brust, als Asmodeus ihnen das auch so mitteilte. Er wollte nicht, dass jemand anderes auf seinem Platz saß, er wollte alles gut machen, zufriedenstellend für Asmodeus.

Nach dem Duschen musste er der Wahrheit jedoch ins Auge blicken. 2 saß auf seinem Platz und er musste sich neben ihn setzen. An diesem Abend aß er kaum, er hatte ohnehin das Gefühl zugenommen zu haben. Außerdem wurde er von einem vollem Bauch nur müde und er wollte noch tanzen üben und die Schritte durchgehen, die sie gezeigt bekommen hatten. Während des Essens schwieg er und gab nicht einen Ton von sich.

Asmodeus bemerkte, dass Lian irgendetwas durch den Kopf ging. „1 komm her“, befahl er. Als Lian neben ihm stand holte er aus und schlug ihm gegen den Hinterkopf. „Nicht denken, einer der ersten Dinge, die ich euch beigebracht hatte!“

Lian nickte und verbeugte sich kurz, ehe er sich wieder hinsetzte und versuchte eine weniger nachdenkliche Miene zu machen.

Asmodeus stand nach dem Essen auf. „Geht nun auf eure Zimmer. Der morgige Tag beginnt früh. Also geht zeitig schlafen“, wies er die Sklaven an. 2 und 3 suchten ihre Räume auf, Lian suchte die Waschräume jedoch noch auf und wusch sich in aller Ruhe bevor auch er sein Zimmer aufsuchte. Dort wartete jedoch Asmodeus und sah ihn an. „Blas mir einen bevor du ins Bett gehst.“

Lian war angenervt davon. Wieso hatte der andere ihn beim Esstisch erst weg gesetzt und nun kam er wieder an? Als er seine Handtücher beiseitegelegt hatte kam er auf ihn zu und kniete sich einfach vor ihn, öffnete dessen Hose und beugte sich sofort über ihn, um dessen Mitte in den Mund zu nehmen. Er war inzwischen so geübt darin, dass er Asmodeus wohl so gut reizen konnte, dass dieser ziemlich schnell kam. Bereits jetzt nahm er ihn bis in die Kehle auf und bewegte seinen Kopf. Auch eine Hand legte er an dessen Hoden und massierte ihn dort.

Er ließ ihn machen und strich ihm durchs Haar. „Gut machst du das“, lobte er ihn sogar, fing nun jedoch an seine Hüfte und somit seinen prallen Schwanz in dessen Mund zu bewegen. Asmodeus stieß Lian immer wieder fest in die Kehle. Dass dieser angenervt war, hatte er bemerkt, weswegen er mit voller Absicht so fest in ihn stieß, dass Lian immer wieder kurz würgen musste. Durch die schnellen und heftigen Bewegungen brauchte Asmodeus jedoch nicht sonderlich lang. Kam bereits nach 15 Minuten in dessen Mund. Lian schluckte, ehe er die Hose des anderen wieder verschloss und sich aufstellte, aber immer noch auf den Boden sah. Er wartete einfach darauf, dass Asmodeus ihn in Ruhe ließ und er sich noch einmal die Zähne putzen konnte. Als der andere aber immer noch nicht aufgestanden war sah er ihm ganz kurz in die Augen. Das war wohl das, worauf Asmodeus gewartet hatte, denn er schlug ihm sofort ins Gesicht und stand nun auf. „Bist du so beleidigt, weil du heute nicht der Beste warst?“, fragte er grinsend. Lian wusste nicht was er darauf sagen sollte. Er hielt sich das Gesicht und schwieg, sah wieder zu Boden. „Es tut mir leid“, sagte er nach einer Weile nur leise.

Asmodeus schüttelte den Kopf. „Lass dieses Verhalten. Verstanden?!“ Asmodeus blickte ihm in die Augen. „Verhältst du dich wieder so, wirst du wieder mit nach unten gehen“, mahnte er ihn ehe er schließlich den Raum verließ. „Gute Nacht 1“, wünschte er ihm noch ehe er schließlich seine eigenen Räume aufsuchte.

Lian sah ihm nach, ehe er sich noch mal die Zähne putzte und Hände und Gesicht wusch. Er musste sich wirklich zusammen reißen, übte nun noch einmal das tanzen. Den Wecker stellte er sich früher als nötig. So ging er auch am Morgen noch mal die Schritte durch und machte sich anschließend fertig. Natürlich hoffte er, als er im Esszimmer stand und auf Asmodeus wartete, wieder auf seinen gewohnten Platz sitzen zu dürfen.

Asmodeus war beim Frühstück jedoch nicht anwesend. Er war Besorgungen machen und hatte leidig einen Brief hinterlassen, welcher den Sklaven mitteilte, dass sie Essen sollten, sich im Anschluss an das Frühstück fertig machen sollten, da heute abermals Tanzunterricht anstand.

Erst nachdem die Sklaven bereits zwei Stunden vom Frühstück weg waren, kam auch Asmodeus. Im Schlepptau hatte er einige Angestellte, die Kisten trugen, die recht schwer wirkten.

Diese wurden direkt weggebracht und verstaut. Die Diener betraten auch die Räume der Sklaven und stellten diesen jeweils zwei Kisten hin. „Die sollt ihr auspacken, sobald der Unterricht heute vorüber ist“, sprach der Diener und verließ direkt wieder den Raum.

Asmodeus wartete im selben Raum wie er es gestern getan hatte. Er blickte auf die Uhr und wunderte sich sehr darüber, dass die Sklaven noch nicht hier, sondern offenbar noch immer in ihren Räumen waren. Er war angenervt deswegen, was jeder Einzelne sehen konnte. Als alle Drei im Raum waren blickte er sie an. „Ihr seid spät, das heiße ich nicht wirklich gut dafür gibt es kein Abendessen heute. Du und du, ihr beiden Tanz zusammen.“ Sagte er zu Sklave 2 und 3. „1 du kommst zu mir“, er wartete auf diesen und blickte ihn an, legte schroff seine Hand in dessen Taille, wartete ab, ob er von selbst seine Hände richtig positionieren würde. „In einer Woche findet ein Ball statt. Dieser ist im Schloss des Königs, wird auch von diesem veranstaltet. Ihr kommt mit, wenn ihr bis dahin in der Lage seid zu Tanzen“, erklärte er nun den Dreien, ehe die Musik anfing zu spielen.

Lian hatte seine Hände zum Glück richtig positioniert und sah dem anderen auf die Brust, wobei er den Blick einfach nur geradeaus richten musste. Wieso um alles in der Welt würden sie dorthin mitgehen, wo sich nur Adlige befanden. Doch Zeit darüber nachzudenken hatte er nicht. Nun konzentrierte er sich aufs tanzen und wollte es perfekt beherrschen. Es gelang ihm definitiv besser als gestern, wodurch er gleich lächeln musste. Dann aber zuckte er zusammen als es erst rumpelte, dann knackte und er 2 schließlich aufschreien hörte. Schnell fuhr er um zu den beiden. Offensichtlich war 3 noch genauso unbegabt wie gestern gewesen und hatte 2 zum Stolpern gebracht. Dieser schien unglücklich gelandet zu sein und hielt sich sein Fußgelenk, jammerte bitterlich.

Asmodeus war fassungslos darüber. „Was ist?“ fragte er nun seinen Sklaven und wies mit einer Handbewegung die Musiker an aufzuhören. Asmodeus löste sich von Sklave 1 und ging nun zu dem Verletzen, kniete sich zu ihm und sah sich dessen Fuß an. „Du gehst gleich zum Arzt, ich sag einem der Diener Bescheid, dass du hin begleitet wirst.“ Er seufzte. „Sieht gebrochen aus.“ Er richtete sich wieder auf und wank einen Diener zu sich, wies diesen an den Sklaven zu begleiten. Dieser half ihm auf die Beine und brachte ihn so hinaus.

Asmodeus machte nun einfach weiter. „3 du setzt dich und übst am besten einfach alleine die Schritte erst mal im Kopf. So schwer kann es doch nicht sein oder?!“, ging er diesen an und blickte nun zu Lian. „Wir machen weiter wo aufgehört haben.“ Er nickte zu en Musikern die direkt wieder anfingen.

Lian bekam allmählich richtig Spaß am Tanzen. Er ließ sich auf den anderen ein und ließ sich von ihm führen, sodass die Drehung auch direkt richtig gut klappte. Sicher war es viel schwerer zu führen. Was wenn er mit jemandem tanzen musste, den er führen sollte? Das würde sicherlich ziemlich in die Hose gehen. Er hoffte, dass er es noch beigebracht bekam, oder dass ihn einfach niemand auffordern würde, der nicht richtig gut tanzen konnte wie Asmodeus. Was in der Kiste war konnte er sich nun auch schon denken. Sicherlich ein Gewand das alles was er bisher getragen hatte übertraf. Noch nie im Leben hatte er das Schloss gesehen, geschweige denn irgendwen aus der Königsfamilie. Es würde sicher ganz aufregend werden.

Asmodeus merkte, dass sich 1 nicht richtig konzentrierte und packte ihn nun grob ins Haar, zog so dessen Kopf nach oben. " Konzentrier dich auf den Tanz, nicht auf deine Gedanken", tadelte er und schüttelte den Kopf über dessen Verhalten. "Wenn du weiterhin so unkonzentriert auf meine Wünsche und Anweisungen reagierst, wirst du nicht mitkommen. Hast du mich verstanden?"

„Ja Sir“, sagte Lian gleich kleinlaut und konzentrierte sich nun mehr auf das Tanzen. Lian machte seine Sache ziemlich gut, auch wenn er noch ein Anfänger war, aber im Tanzen hatte er wohl Talent. Das worauf er sich am Meisten konzentrieren musste war, dass er nicht immer wieder in die Augen des anderen blickte. Wenn er so mit ihm tanzte fühlte er sich dem anderen einfach so hingezogen, als seien sie ein normales Pärchen.

Asmodeus jedoch ging darauf nicht ein, merkte allerdings immer wieder, dass 1 nicht ganz bei der Sache war. Nach zwei Tänzen beendete er den Unterricht. Er seufzte, streckte sich einmal und gab Lian eine heftige Schelle. „Hör auf nachzudenken 1. Geh jetzt in deine Kammer. Wasch dich. Du auch 3. Ich will keinen von euch heute mehr sehen!“ Asmodeus verließ den Raum, ging nun selbst Duschen, ehe er sich entschloss ein entspannendes Bad zu nehmen. Sein Badezimmer war komplett vergoldet, hatte hohe Wände und einen wundervollen Stuck an der Decke. Die Badewanne stand mitten im Raum, ein bodentiefes Fenster ließ ihn hinaus blicken. //Ich hoffe, das geht gut. Die drei sind die bisher anstrengendsten Sklaven, aber sie sind durchaus vorzeigbar und gute Werbung in eigener Sache//, gingen Asmodeus die Gedanken durch den Kopf.
 

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Das Monster hinter der Maske

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Adel verpflichtet

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Ein sarkastisch, schöner Antrag

Lian wurde bereits seit 2 Stunden zurecht gemacht. Es war anstrengend gewesen, auch wenn er eigentlich nur dasitzen musste. Gerade bekam er seine Haare gemacht. Es zog ganz schön, was wohl einfach direkt sein Gesicht mit liftete, auch wenn er das eigentlich nicht nötig hatte. Währenddessen saß jemand zu seinen Füßen, einer an seiner Hand und einer fing bereits an ihn zu schminken. Asmodeus war in einem Raum neben an und wurde ebenfalls zurecht gemacht, so wie er das verstanden hatte. Die letzten Tage hatte er rein damit verbracht, sich auf den heutigen Abend vorzubereiten. Im Gegensatz zu den beiden anderen Sklaven hatte er nun mit zum Ball gehen dürfen. Der eine hatte ein gebrochenes Gelenk und der andere war einfach viel zu ungeschickt im Tanzen gewesen. Asmodeus wollte dieses Risiko ganz offensichtlich nicht eingehen. Aber nicht nur Tanzen hatte er geübt, sondern auch sprachliche Umgangsformen zwischen Adligen, sowie verschiedene Manieren, die unter den Adligen herrschten.

Asmodeus war sehr zufrieden mit Lian, ließ sich selbst zurecht machen, auch wenn er dafür nicht so lange braucht wie Lian, da er selbst einfach jeden Tag sehr edel erschien.

Er blickte auf die große Uhr an der Wand und stand auf nachdem er fertig war, suchte nun die anderen beiden Sklaven auf. „Ihr beiden benehmt euch, bekomme ich auch nur eine Klage zu hören, verschenke ich euch an den Nächsten, der jemanden zum Abschlachten sucht“, sagte er ruhig aber bestimmt. Die beiden nickten und behielten den Blick auf dem Boden.

Nachdem sich Asmodeus seiner Worte entledigt hatte, suchte er nun Lian auf und betrachtete diesen. Er war zufrieden und nickte zu den Sklaven, die ihn zurecht gemacht hatten, zog aus der Tasche seines Gehrockes Juwelen, die er Lian nun umlegte und ließ ihn so noch viel, viel wertvoller wirken. „Ich hoffe, du bist nochmal alles durchgegangen?!“ er erwartete keine Antwort, aber erwartete, dass Lian zu 100% vorbereitet war. „Also 1, auf zur Kutsche.“

Lian nickte und stand nun auf. Auf dem Weg zur Kutsche musste er im Flur allerdings kurz in der Spiegel schauen, sah erschrocken aber ganz schnell wieder weg. Er hatte sich selbst kaum wieder erkannt, so adlig wie er aussah. Bei der Kutsche angekommen blieb er stehen, um Asmodeus zuerst einsteigen zu lassen und als er an ihm vorbei ging senkte er seinen Kopf noch einmal extra tief. Erst danach stieg er hinter ihm ein und setzte sich ihm Gegenüber, entgegengesetzt der Fahrtrichtung. Er war sehr aufgeregt. Endlich bekam er mal etwas anderes zusehen, als die Stadtvilla von Asmodeus. Auf der Fahrt sah er aus dem Fenster. Vielleicht würde er ja zufällig irgendjemanden sehen, den er kannte, vielleicht sogar seinen Vater und seinen kleinen Bruder, die er so sehr vermisste.

Asmodeus blickte ebenfalls schweigend aus dem Fenster, erst als sie dem Schloss näher kamen sah er in Lians Augen. „Du solltest deine Aufregung zügeln. Es wird nichts anders sein als in meiner Villa, es werden Fremde da sein, die dich ansehen, die dich kaufen wollen, und du wirst dich benehmen und all das anwenden, was du gelernt hast, solange ich dem zustimme“, sprach er ruhig und blickte wieder aus dem Fenster. „Und du wirst den ganzen Abend an meiner Seite sein. Du entfernst dich nicht.“

Lian wusste das, immerhin waren sie alles kleinlichst durchgegangen. „Sehr wohl“, sagte er ruhig und neigte sich dabei kurz, wie er es gelernt hatte. Es hatte etwas demütigendes, aber passte in das Bild der Adligen. Wieder sah er aus dem Fenster. In der Spiegelung konnte er Asmodeus in die Augen sehen. Er wusste nicht wieso, aber er tat es unheimlich gern, wenn er es konnte. Vielleicht war es einfach, weil der andere seine einzige Bezugsperson war. Die Vorstellung, dass er bald verkauft werden würde, machte ihm Angst.

Asmodeus schnitt den Blick des andren nun im Spiegelbild. „Du sollst mir nicht in die Augen sehen, das solltest du doch langsam wissen oder?“, tadelte er ihn ruhig aber bestimmt. „Wir sind da.“ Er wartete bis der Kutscher die Tür öffnete und stieg nun aus, wartete auf Lian und sah ihn nochmal eindringlich an. Er ging nun mit seinem Sklaven die lange und breite Treppe hinauf zum Palast. Es würde für Lian sehr beeindruckend und vermutlich auch irgendwo beängstigend sein. Auf dem Weg oberhalb der Treppe angekommen wurden sie direkt empfangen. Hier überprüfte man die Einladung und führte Asmodeus und dessen Sklave zum Ballsaal. Es war unglaublich Prunkvoll. Auf dem Weg zum Saal waren Kerzenständer aufgestellt die den Flur hell erleuchteten. Der Teppich war Dunkelrot und die Wände passten sich dieser Farbe zur Hälfte an, die obere Hälfte war Cremefarbend mit goldenem Stuck. Hier versammelten sich bereits Adlige, die sich kannten und Klatsch und Tratsch austauschten. Allesamt überladen geschminkt, frisiert und gekleidet.

Es dauerte nicht lang, da gesellte sich direkt der erste Adlige zu Asmodeus. Lian kannte den Mann. Er hatte erst neulich einen der Sklaven gekauft. „Einen schönen guten Abend wünsche ich“, sagte der Mann und würdigte Lian keines Blickes, was diesen auch nicht weiter störte, er fand ihn irgendwie abstoßend. „Ausgezeichnete Ware habt ihr mir da neulich verkauft. Zu Anfang wurde er ein wenig aufmüpfig, aber da hab ich meinen Trick angewendet.“ Der Mann rückte etwas näher an Asmodeus heran. „Wenn man ihr Gesicht als Toilette benutzt, dann gehorchen sie danach aufs Wort sag‘ ich euch.“ Der Mann lachte etwas und sah dann zu Lian. „Oh, den verkauft ihr auch da? Meine Güte, habt ihr den operieren lassen oder so? Der kostet wohl mehr als die andern oder?“

Asmodeus drehte sich der Magen bei dieser Vorstellung um, aber er beherrschte sich. „Gewiss gehorchen meine Sklaven auch mit einer einfachen strengen Hand, aber.. jedem wie es beliebt. Und nein. Er ist einer meiner Haussklaven, er steht also nicht zum Verkauf“, log er, aber es war gut so. Er würde keinen Sklaven, der so viel Potential hatte an einen dermaßen schrägen Vogel verkaufen.

Lians Augen hatte sich kurz geweitet, aber er sah einfach auf den Boden und war Asmodeus unglaublich dankbar, auch wenn er nicht wirklich wusste, warum er den Mann nun angelogen hatte.

Der Fremde begutachtete Lian noch einen Moment, ehe er abwinkte. „Naja, gut Recht habt ihr damit, einen dieser Art hat ja nicht jeder.“ Er sah auf, als schließlich leise Musik anfing zu spielen. „Oh ich denke, dass die Königsfamilie bald den Saal betreten wird, lasst uns doch versuchen in eine der ersten Reihen zu stehen, um sie von nahem zu sehen!“

Asmodeus lächelte kurz. „Ihr könnt ja bereits vorgehen“, sagte er dann und sah zu Lian, der auf den Boden blickte, ging mit diesem schließlich in den Saal, hielt sich jedoch weiter hinten auf. „Und so jemandem verkaufe ich meine Sklaven…“, sagte er leise, als er zu dem Mann blickte der sich versuchte nach vorne in die erste Reihe zu drängen.

Lian sah dem Mann ebenfalls kurz nach, beugte sich leicht vor zu Asmodeus und lächelte. „Danke“, sagte er ruhig, wusste immerhin, was dieser für ihn da gerade getan hat und verstand nun auch warum. Er war wohl einfach nicht auf dem Niveau von Asmodeus gewesen.

Asmodeus Sah nun hinauf zur großen Treppe über welche sie soeben hier rein gekommen waren. Ein Mann in Uniform klopfte mit einem Stock auf den Boden damit er Aufmerksamkeit bekam. „Lord Ceril der 2. In Geleit von seinem Gatten! Prinz Desiderius von Gremrah in Geleit von Leshia von Ceril, Sohn von Lord Ceril dem 2.“, kündigte er an. Kurz nachdem Desiderius gemeinsam mit Leshia den Raum betreten hatte, standen seine Eltern auf der Treppe.

„König von Gremrah in Geleit seines Gatten erhebt und verneigt euch!“ Drei Mal klopfte der Mann mit seinem Stock auf den Boden. Jeder im Raum verneigte sich tief und ehrfürchtig, blieben in dieser Position bis der König bei seinem Thorn angekommen und Platz genommen hatte. Erst nachdem Der König und dessen Gemahl saßen, nahm auch Desiderius Platz, danach setzte sich Leshia und dessen Eltern.

Der König von Gremrah machte eine Handbewegung und die Musik ertönte wieder in voller Pracht. Natürlich fingen die Leute sofort an zu tuscheln und zu reden, warum Leshia mit Desiderius hereingekommen war. Im Prinzip war hier nun schon jedem klar, was Sache zwischen den Beiden war und man wartete nur auf den offiziellen Antrag. Als Lian kurz zum König und dessen Familie sah wurde er wahrlich neugierig, was für Persönlichkeiten dahinter steckten. Er war sich ganz sicher, dass jeder Probleme hatte, manche mehr und manche weniger, aber diese Alben sahen aus, als kannten sie das Wort Probleme nicht einmal. Sie wirkten einfach nur glücklich und erhaben. Doch lang konnte er nicht darüber nachdenken, als sich die vielen Alben zum Tanzen aufreihten und er zu Asmodeus sah. Nun lag es an ihm zu entscheiden, ob sie tanzen würden oder sich an die Seite stellen würden, um zu zusehen und sich mit anderen zu unterhalten.

Aber Asmodeus forderte ihn zum Tanzen auf. Er hielt ihm die Hand hin und führte ihn zu einem Platz, an welchem sie auffiehlen, aber nicht zu sehr. Er legte seine Hand um dessen Taille und führte ihn ab dem ersten Takt an und es sah aus, als hätten die beiden nie etwas anderes gemacht. Sie harmonierten gut, besser als manches Ehepaar. Dennoch sah man auch, dass Lian kein freier Mann war.

Desiderius blickte in die Menge und sah sich die üblichen Gesichter an, blieb auch bei Asmodeus hängen, der bereits viele Sklaven mit hierher gebracht hatte und betrachtete kurz dessen Begleitung, war sich auf den ersten Blick nicht sicher, ob dies ein Sklave oder der Partner des Sklavenhändlers war.

Er hasste diese Veranstaltungen, wusste, dass er beim zweiten Lied ebenfalls jemanden zum Tanz auffordern würde. Er erhob sich und ging in die Menge, forderte nun jedoch, gegen aller Erwartungen Lian zum Tanz auf, was dem König den Puls vor Zorn die Adern anschwellen ließ. Der Prinz war nun mal wie er war. Er konnte sich denken, dass der Mann, den er gerade aufgefordert hatte, ein Sklave war, das war ihm jedoch gleich. Der junge Mann gefiel ihm optisch und das war alles was zählte. Der Antrag würde erst kurz vor dem Dinner stattfinden, sodass noch genug Zeit dafür war.

Lian war ein wenig schockiert. Asmodeus hatte ihm gesagt, dass es unwahrscheinlich sein würde, dass ihn jemand zum Tanzen auffordern würde und nun tat es gleich der Prinz. Asmodeus war ebenso erstaunt. Lian ließ sich gut führen und tanzte perfekt, er hatte ihn gut erzogen. Der Prinz verschaffte ihm hier gerade eine große Geldquelle. Er würde Lian behalten, das stand fest. Nun wusste man, dass sogar der Prinz sich zu den Sklaven aus seinem Haus hingezogen fühlte. Lian würde ihm ein Vermögen einspielen, er war nun das perfekte Werbemittel. Als die Musiker das Lied beendet hatten und Desiderius ihn losließ verbeugte er sich tief. „Ich danke euch für diesen Tanz“, sagte er deutlich aber sehr untergeben.

Leshia war beschämt, dass der erste Tanz des Prinzen an diesem Abend ihrer Verlobung an einen Sklaven ging und nicht an ihn, aber er bewahrte sein Gesicht nach außen und lächelte einfach weiter.

Desiderius nickte nicht einmal sondern ging nun zurück zu seinem Platz, wo er einen Schluck Wein trank und wartete bis sein Vater ihm ein Zeichen Gab.

Als es soweit war stand der Prinz auf und führte Leshia zu einem, für alle gut sichtbaren Platz und wieder klopfte es drei Mal laut, sodass alle Aufmerksamkeit auf sie gerichtet war. „Leshia von Ceril, wie ihr wisst, sind unsere Väter Vertraute. Sie kennen sich seit Jahren und pflegten stets ein gutes Verhältnis. Mein Vater hat mir euch sehr ans Herz gelegt und wir hatten die Gelegenheit uns kennen zu lernen. Ihr seid aufrichtig, liebenswert und begabt im musischen Bereich, seid ein guter Zuhörer und wisst, wann ihr einfach nur Schweigen und Zuhören müsst. Ihr seid der ideale Gefährte für mich. Dieser Meinung sind nicht nur unsere Väter, so frage ich euch heute, hier vor dem hohem Adel und deren Freunden, wollt ihr mein Gemahl werden und euer Leben dem Königreich widmen?“ Aus Desiderius sprach der pure Sarkasmus, was jedoch nur Leshia und der König heraushören würden. Alle anderen waren begeistert und hätten dem Prinzen solch weiche, sanfte Worte niemals zugetraut, was die Menge der Adligen jedoch sehr erfreute.

Leshia lächelte weiterhin und er verdrückte sogar kurz ein zwei Tränen, aber eher weil er weiterhin beschämt war und nicht vor Rührung. Die ganze Zeit hatte er ihn ehelichen wollen, doch nun wäre er am liebsten weggelaufen. Doch niemand hier merkte das. „Prinz Desiderius, es ist mir eine große Freude und Ehre, dass ihr mir heute diese Frage stellt. Voller Glück möchte ich euer Gemahl werden und mein Leben nicht nur euch, sondern auch dem Königreich von Gremrah widmen“, sagte er mit strahlendem Gesicht, ehe er ganz sachte seine Hand dem anderen entgegen hielt, damit ihm Desiderius den Verlobungsring anstecken konnte, der seit Generationen in der Königsfamilie weiter gereicht wurde.

Desiderius nahm den Verlobungsring aus seiner Tasche und steckte diesen nun Leshia an die Hand, küsste ihn sanft auf die Stirn und lächelte. Er spielte für die Anwesenden wirklich das perfekte Bild. Sein Vater war zufrieden, insbesondere da niemand den Sarkasmus gemerkt und alle sehr gerührt waren. „Tanzt mit mir“, forderte er nun Leshia auf und hielt ihm seine Hand entgegen, ging mit diesem in den Tanzbereich und führte ihn nun. Er war gut darin. Die meisten fühlten sich geborgen in Desiderius‘ Griff. Als die Musik anfing, tanzten die beiden alleine auf der Fläche. Der Prinz blickte Leshia die ganze Zeit in die Augen. Sanftmütig und friedlich, auch wenn es in seinem Inneren völlig anders aussah. Er würde definitiv getrennte Schlafzimmer haben. Das stand schon jetzt fest.

Leshia genoss den Tanz mit dem anderen. Er fühlte sich in solchen Momenten doch immer wieder zu dem anderen hingezogen, blickte ihm wirklich verliebt in die Augen. Als der Tanz vorbei war verbeugte sie sich kurz voreinander, Leshia etwas tiefer als der Prinz. Auch der König und dessen Gatte erhoben sich nun und gingen auf die Beiden zu. Wieder verbeugten sich alle in dem Saal tief, als der König an ihnen vorbei schritt. Er forderte nun Leshia zum Tanz auf, sein Gatte würde mit Desiderius tanzen müssen. Es war eine Reihe von formalen Tänzen, die hier abgehalten wurden, ehe es nach einer halben Stunde wieder etwas lockerer wurde und auch das Buffet eröffnet wurde. An den Seiten des Saals waren große Tafeln hergerichtet worden, auf denen das Essen mehr wie Kunst aussah, als alles andere.

Lian fand es schön zu sehen, wie die beiden sich liebten. Auch er hatte nicht bemerkt, dass das alles nur gespielt war und fragte sich, ob es auch Alben gab, die ihre Sklaven heiraten würden.

Desiderius hoffte, dass dieser Abend schnell ein Ende finden würde, allerdings ahnte er bereits, dass dies nicht eintreffen würde. Meist gingen diese Bälle bis in die frühen Morgenstunden.

Die Leute feierten und tanzten. Manche gingen in den Garten, wo ein künstliches Labyrinth geschaffen war und wo sich vereinzelt die Leute zum Sex trafen. Im Grunde ging es hier in den späteren Stunden ums Saufen und Ficken. Jeder hatte hier mehr oder minder einen Freibrief und tat was er wollte, solange ihn dabei niemand sah. Asmodeus war sehr zufrieden mit Lian und strich ihm kurz über den Nacken. „Wir werden nun gehen“, sagte er ruhig zu diesem, als es bereits nach Mitternacht war und führte ihn hinaus zur Kutsche.

Jetzt, wo er sich ohnehin dazu entschlossen hatte, dass er Lian nicht verkaufen würde, brauchte er auch nicht weiter Jungfrau bleiben. Jeder hatte mit dem Jungen tanzen wollen, mit dem auch der Prinz getanzt hatte und nun würde er einfach vom Ball verschwinden. Es würde die Leute neugierig machen. Sicher erwartete er in den nächsten Tagen eine Menge an Kunden. Diese Nacht jedoch würde er sich erst einmal ausführlich um Lian kümmern, das stand fest.
 

♦♦♦

Eine bittersüße Bestrafung

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Leshia, der Hofnarr

Leshia fühlte sich sehr einsam seit er hier war. Die Woche in der er hier wohnte kam ihm vor wie eine Ewigkeit. Desiderius verbrachte den ganzen Tag mit irgendwelche Arbeiten und er hatte den lieben langen Tag nichts zu tun. Meist versuchte er sich in seiner Musik am Vormittag, bis Serin reinkam und ihm im Auftrag von Desiderius sagte, dass er damit aufhören solle, da es ihn bei der Arbeit stören würde. So wartete er bis zum Mittagessen, indem die beiden kein einziges Wort wechselten bis hin zum Nachmittag. Wenn er hier nicht bald eine sinnvolle Beschäftigung finden würde, würde er durchdrehen. Beim Abendessen sah er zu Desiderius und seufte kurz. „Was erwartet ihr von eurem Ehemann, soll er irgendetwas besonderen können?“, fragte er ihn.

Der König blickte nun zu Desiderius, immerhin war dieser mit am Tisch.

Dieser legte seine Gabel aus der Hand und blickte zu Leshia. „Was ich erwarte? Schweigen bei Tisch wäre ein guter Anfang“, sagte er dann ruhig aber bestimmt. „Das getan wird was ich sage und dies nicht 10 Mal hinterfragt wird.“ Er wusch sich mit seiner Serviette den Mund ab und leerte sein Glas. „Alles Weitere will und werde ich nicht in Anwesenheit meiner Väter mit dir besprechen.“

„Dann nach dem Essen“, sagte Leshia nur und schwieg nun weiterhin. Er war sich sicher, dass Desiderius auch anders konnte, das er nicht immer so abweisend war. Er hatte ihn nun ein paar Mal mit Serin gesehen und dort verhielt sich Desiderius anders. Als er aufgegessen hatte und alle anderen am Tisch fertig waren stand er auf und sah zu seinem Verlobten, folgte ihm dann einfach aus dem Raum hinaus. „Ich möchte mit euch darüber reden.“

Desiderius setze sich ins Herrenzimmer seines Vaters, wusste, dass dieser um diese Zeit nie hier war. „Worüber genau?“, fragte er ihn und blickte ihn fragend an. „Was genau willst du wissen?“

„Ich möchte einfach nur wissen, was du von mir erwartest, oder nicht von mir, sondern generell. Ich möchte, dass wir uns zumindest ein bisschen leiden können und wir uns nicht hassen“, er seufze kurz. „Vielleicht kann ich dir bei irgendetwas helfen“, schlug er vor. „Ich meine mit deiner Arbeit. Du findest mich hässlich, dass hast du nun mehr als nur ein Mal durch die Blume gesagt. Bin ich zu dick? Ich kann abnehmen.“

Er seufzte und sah ihm in die Augen. „Ich hasse dich nicht, du bist mir gleichgültig und nervig. Ich weiß, dass du dich zusammenreißt, dass du nicht bist, wie wir uns damals kennen gelernt haben und ich vermute sehr, dass dir das nicht auf Dauer liegen wird. Ich finde dich auch nicht hässlich. Eher durchschnittlich und gewöhnlich. Du würdest auch unter den Bauern nicht auffallen. Du hast keinerlei Talente, die du wirklich ausübst, vielleicht weil du sie selbst nicht kennst. Musik ist es auf jeden Fall nicht. Also hör damit in Zukunft auf. Wir haben keinerlei Gemeinsamkeiten, ich weiß nicht was ich erwarte in einer Ehe, da ich mir da bisher nie Gedanken drüber gemacht habe.“

Leshia schluckte bei den harten Worten und atmete einmal tief durch. „Ich kann mich für euch auch operieren lassen, damit ich nicht mehr so durchschnittlich bin“, schlug er vor. „Dann schlagt mir vor, in was ich mich üben soll den Tag über. Mir ist sowieso langweilig“, sagte er ernst.

„Ich will nicht dass du dich operieren lässt. Von wem sollen denn die Kosten getragen werden? Das ist Geldverschwendung“, sagte er nun und sah ihm in die Augen. „Ich werde nie als Mann an dir interessiert sein. Stell dich darauf ein, dass ich vielleicht nur in der Hochzeitsnacht das Bett mit dir Teilen werde. Danach halten andere mein Bett warm.“ Desiderius war sehr direkt und spielte nicht mit versteckten Karten. Er konnte sich einfach nicht dahingehend ändern und zu allem ja und amen sagen. „Such dir eine Beschäftigung. Das Schloss ist riesen groß. Wenn du dich nicht selbst beschäftigen kannst, dann tut mir das Leid für dich, das solltest du lernen.“

„Dann, dann such ich mir eben auch andere die mein Bett warm halten und euer Nachfolger wird dann vermutlich ein fremdes Kind!“, zickte er ihn an und verschränkte die Arme. „Ich lass mich nicht von euch unterbuttern, wenn ihr mich so oder so nie mögen werdet!“ Leshia stand schon wieder kurz davor zu weinen. „Und ihr wisst, dass ihr mich als meinen Verlobten finanzieren müsst und damit ich nicht ganz so einsam bin den ganzen Tag, möchte ich einen Hund und ein Pferd und meinen eigenen Diener, einer der besser aussieht als ihr!“

Desiderius bekam nun ein sanftes, jedoch zugleich auch unglaublich bedrohliches Lächeln. „Du weißt, dass darauf der Kopf steht. Was ich als Prinz oder baldiger König tue und lasse ist eines. Aber was du, als mein Gemahl machst ist genauso meine und nicht deine Sache. Du hast dich für diesen Weg hier entschieden. Du wolltest der Mann des Prinzen werden und nun leb damit. Wenn ich und niemand anderes es nicht mitbekommt kannst du ficken mit wem du willst. Aber du solltest wissen, dass jedes Kind, auch wenn es der Mann des Königs ist, getestet wird. Und auch wenn unser Volk nicht das Modernste ist, und vieles ist wie zu vergangen Zeiten, ist unsere Forschung sehr weit. Ein Kind von einem Fremden wäre nicht nur dein, sondern auch der Tod deines Kindes.“ Desiderius blickte ihn ruhig an. „Und hier sind genügend Hunde und genügend Pferde. Du müsstest nur mal an die frische Luft dafür gehen. Um einen Diener kümmert sich mein Vater bereits. Wie er aussehen wird, kann ich dir also nicht sagen.“

„Na dann rede ich eben mit dem König!“, sagte er, was jedoch eine ziemlich schlechte Idee war, was ihm erst bewusst wurde, als er es ausgesprochen hatte. „Oder auch nicht, ist ja auch egal“, seufze er. „Und ich wollte nicht unbedingt Mann des Prinzen werden, ich wollte euer Mann werden“, versuchte er zu erklären. „Es ging mir um euch, um nichts anderes. Seit wir kleiner waren und uns schon einmal begegnet waren wollte ich das, aber daran scheinst du dich gar nicht mehr zu erinnern!“, weinte er nun und stand auf, ehe er aus dem Zimmer in sein eigenes lief.

Er sah ihm nach. „Er ist so ein Kind…“ sagte er und ging ihm nun jedoch nach. „Du kannst nicht jedes Mal wegrennen. Ich erinnere mich an unsere Kindertage, aber das ist lange her Leshia. Wir sind keine Kinder mehr und ich war damals wie heute, so wie ich es bin. Wir werden nun heiraten. Es ist offiziell. Du hättest, als du mit meinem Vater geredet hattest, sagen können, dass du nicht willst, aber das hast du nicht getan. Jetzt darfst du dich nicht beschweren. Ich werde nie viel Zeit haben. Weder für dich noch für andere. Ich arbeite und auch wenn offiziell jeder dem König und seiner Familie dient, so dient die Familie des Königs dem Volk umso mehr. Du wirst dir eigene Beschäftigungen suchen werden. Rede mit dem Mann meines Vaters und frag ihn, womit er sich befasst. Einen anderen Rat kann ich dir nicht geben“

Leshia hatte sich von ihm weggedreht, da er immer noch weinte und nickte nur. „Danke, dass mache ich. Ihr könnt ja nun weiter arbeiten gehen, ich will euch nicht weiter von abhalten“, sagte er schmollend, als auch schon Serin in der Tür stand.

Dieser war gerade vom Heiler gekommen und hatte ziemlich starke Schmerzen im Gesicht, weshalb er fragen wollte, ob er für heute Feierabend machen konnte.

Desiderius nickte zu Leshia. „Beruhig dich und schlaf gut. Wir sehen uns morgen früh zum Frühstücken“, verabschiedete er sich von Leshia, ging mit Serin nun in sein Gemach.“ Zeigst du mir was der Heiler gemacht hat?“ Fragte er seinen Diener und war gespannt. „Und hat er dir etwas gegen die Schmerzen gegeben?“

„Ja hat er, aber ich habe trotzdem Schmerzen“, sagte er leise und etwas genuschelt, ehe er seine Maske abnahm. „Die Lücke an meiner Lippe hat er mit gezüchtetem Gewebe geschlossen und die eine Seite meiner Wangenknochen hat er gebrochen, um sie zu richten.“ Serin sah schlimm aus, als wäre er wieder verprügelt worden, so geschwollen und blau wie seine eine Gesichtshälfte war.

Desiderius sah ihn sich an. „ Du siehst schlimm aus, aber das wird ja bald wieder heilen. Mach Schluss für heute und versuch zu schlafen“, sagte er dann mit Verständnis. „Ich selbst werde ebenfalls nun zu Bett gehen. Morgen früh stehe ich alleine auf. Aber du kannst am Mittag in mein Studierzimmer kommen.“

„Vielen Dank“, sagte er leise und setzte die Maske wieder auf, ehe er sich für heute Verabschiedete und schlafen ging.
 

♦♦♦
 

Leshia hatte nach Serin bereits am frühen Morgen verlangt. Dieser nahm seine Arbeit ernst, weshalb er ihn fürs Frühstück und den Tag zurecht machte. Natürlich hoffte er, dass Leshia bald seinen eigenen Diener bekommen würde, da auch er ihn unglaublich anstrengend fand. „Ihr seid nun fertig“, sagte er lächelnd und hatte dessen Aussehen so gut er konnte geholfen.

„Sehr gut“, er winkte ab und stand auf, hatte sich mal ganz anders zurecht machen lassen, in der Hoffnung das Desiderius ihn nun attraktiver finden würde. Am Esstisch angekommen setzte er sich. „Guten Morgen“, wünschte er in die Runde.

Desiderius hatte grade einen Schluck Tee getrunken und musste sich beherrschen, diesen nicht über den halben Tisch zu spucken vor lachen „Wie siehst du denn aus?!“, fragte er nun und schüttelte den Kopf. „Geh dir die Farbe aus dem Gesicht waschen du siehst aus wie ein Hofnarr…“

Leshia platzte fast vor Wut darüber und sah ihn sauer an. „Dann bis später beim Mittagessen!“ Ohne etwas gegessen zu haben verließ er den Tisch wieder und sah zu Serin, der ihm im Flur begegnet war. „Komm schon! Du sollst mir die Farbe aus dem Gesicht waschen.“ Serin folgte ihm und tat was ihm aufgetragen war. „Du hast das mit Absicht gemacht! Du hast mich lächerlich vor ihm gemacht und lachst mich aus, sobald ich dir den Rücken zudrehe, weil er dich fickt, anstatt mich!“ Er sah sich im Raum um, ehe er nach einem kleinen Besen vor dem Kamin griff und damit auf Serin einschlug. „Geh mir aus den Augen du Nichtsnutz!“

Serin blieb recht ruhig, ging jedoch eilig zu Tür, Die schwachen Schläge aus seinen Rücken waren zwar unangenehm, aber durchaus auszuhalten.

Desiderius war jedoch auf Geheiß seines Vaters hinterher gegangen und sah Leshia wütend an, als er im Türrahmen stand und sah, was er mit Serin machte. „Ja ich ficke ihn, weil er kein verdammtes Kind ist!“ Er nahm Leshia den Besen aus der Hand und gab ihm eine Ohrfeige die deutlich fester war, als die letzte. „Du schlägst meinen Diener nicht. Weder ihn, noch einen anderen. Und er wird dich ab heute auch nichtmehr zurecht machen oder dir sonst wie zu Diensten sein. Kümmer dich um dich selbst und werde erwachsen. Wenn du dafür einen Lehrer brauchst, wirst du Unterricht nehmen!“

„Man braucht doch keinen Lehrer zum erwachsen werden, aber wenn ihr das meint, dann engagiert eben einen für mich!“, sagte er und riss sich von ihm los. „Lasst mich in Ruhe! Ihr könnt mir gegen über nichts anderes tun als gemein sein, ihr seid das größere Kind“, sagte er mit Tränen in den Augen, ehe er an ihm vorbei ging und um die Ecke verschwand.

Er sah ihm nach und schüttelte den Kopf. „ Ich bin ehrlich zu dir, nicht gemein“, stellte er klar und sah ihn an. „Aber benimm dich wie ein Kleinkind dem man das Bonbon aus der Hand genommen hat bevor es davon probieren durfte. Hab noch einen guten Tag! Serin wir gehen.“

Serin nickte und folgte seinem Herrn schweigend, während Leshia nach draußen lief und dort nach den Tieren suchte, von denen Desiderius erzählt hatte, um sich abzulenken. Dass ihm dabei jemand folgte merkte er gar nicht, da er viel zu aufgewühlt war.

Bei den Stallungen waren jede Menge Tiere, Hunde, Katzen, vereinzelt hatten sich auch exotische Vögel hier angefunden. Der Mann, welcher Leshia folgte blieb stehen sobald dieser es tat, war dennoch so nah bei ihm, dass eigentlich jeder merken würde, dass er ihm folgte. Doch Leshia war nun viel zu abgelenkt. Er setzte sich im Hof auf eine Bank und versuchte ein paar Katzen an sich heran zu locken, um sie zu schmusen. Es dauerte eine ganze halbe Stunde, bis er den Mann bemerkte und die Augen verengte. Natürlich fühlte er sich beobachtet und als der Fremde nicht weggehen wollte stand er auf und ging weiter im Schloss umher, um zu schauen, ob er ihm weiter folgte.

Natürlich folgte er ihm weiter. Wie sollte es auch anders sein. Der Mann hielt immer einen gewissen Abstand, war aber dennoch sehr präsent. Es war der Diener, welchen der König für Leshia arrangiert hatte. Es war ein groß gewachsener, muskulöser Mann mittleren Alters und sah recht streng, aber zugleich friedlich und sanft aus.

Leshia bekam langsam aber sicher jedoch Paranoia und fing an zu rennen, bis er einige Wachen sah und sich nun hinter ihnen versteckte. „Der Mann da verfolgt mich!“, schrie er ängstlich und deutete auf den größeren Mann, der ruhig auf sie zukam und den Wachen nun ein Dokument unter die Nase hielt.

Die Wachen lachten. „Ja der Mann ist immerhin euer Diener. Da muss er euch folgen“, sagte er weiterhin lachend. „Ihr wusstet doch dass der König für euch jemanden arrangiert hat oder?“

„Mein Diener? Ja, das wusste ich, aber ich wusste nicht das er das ist.“ Leshia war beruhigt, aber auch sauer. „Was bist du für ein Diener, dass du dich nicht vernünftig vorstellen kannst hm?“, fragte er ihn nun sauer und sah ihm streng in die Augen. „Wie ist dein Name?“

„Tut mir leid, ich war informiert, dass der König euch heute früh erklären wollte, wer ich bin.“ Er verneigte sich und lächelte sanft. „ Mein Name ist Yalith.“ Stellte er sich vor.

„Aha! Yalith! Ab heute tust du nicht mehr so geheimnistuerisch! Ich will nicht noch mal denken, dass ich von dir heimlich verfolgt werde, rück einfach gleich mit der Sprache raus und nun komm!“, sagte er streng und ging bereits wieder an ihm vorbei in die Richtung der Stallungen.

Er sah ihn an „ Nur um eines klar zu stellen. Ich bin euer Diener nicht euer Leibeigener.“ Sagte er nun allerdings direkt. „ Ich werde für meine Arbeit bezahlt.“ Er folgte ihm „ Und geheimnistuerisch habe ich auch nie getan. Ich habe mich ja nicht hinter der nächsten Wand versteckt.“

"Jedenfalls hast du dich nicht selbst vorgestellt", sagte er ernst und blieb nun vor einer der Boxen stehen. „Kannst du reiten?“, fragte er ihn. „Ich mag ausreiten in den privaten Wald hier am Schloss.“

„Ich kann reiten ja. Ihr auch?“ fragte er ihn nun und blicke ihn fragend an. „Oder soll ich mit auf euer Pferd?“ Es war nicht unüblich, dass jemand aus dem Adel nicht in der Lage war zu reiten, weswegen diese Frage nicht einmal unverschämt war.

„Ja, ich habe ein paar Reitstunden als Kind gehabt“, sagte er und winkte ab. „Mach zwei Pferde für uns fertig“, sagte er befehlerisch und sah ihm nun dabei zu. Der Mann war in der Tat sehr gutaussehend, aber eigentlich von er Desiderius, seinen Verlobten viel attraktiver.

Er nickte, ging nun jedoch zum Stallburschen und sagte diesem Bescheid, dass er zwei Pferde satteln sollte. Dieser tat wie ihm aufgetragen wurde und brachte die Pferde hinaus. „Welches Pferd bevorzugt ihr Herr?“ fragte Yalith ihn nun ruhig und hielt beide Pferde fest.

Ohne etwas zu sagen entschied sich für das offensichtlich für ihn schönere, weiße Pferd und stieg hinauf, was mit seinem langen Gewand allerdings nicht richtig funktionierte. Der Stoff schob sich an seinen Beinen nach oben, wodurch sein Bein auf der einen Seite komplett freigelegt war. Unter den Alben zeigte man selten viel freie Haut, schon gar nicht unter dem Adel, weshalb sich Leshia hier quasi entkleidet hatte. Mit hochrotem Kopf versuchte er schnell den Stoff wieder herunter zu krempeln.

„Ihr solltet euch vielleicht seitlich auf das Tier setzen, wenn ihr ein solches Gewand ohne eine Hose darunter anhabt“, schlug sein Diener ihm nun vor und blickte ihn an, legte ihm Allerdings seinen eigenen Gehrock über das freigelegte Bein, sodass niemand anderes die Haut seines Herrn sehen konnte.

„Danke, das ist mir nun auch aufgefallen“, sagte er ein wenig angefressen und setzte sich nun mit beiden Beinen auf eine Seite des Pferdes. „Rückt mir mein Gewand wieder richtig und dann können wir los.“

Er nickte und tat was ihm aufgetragen wurde, rückte Leshias Gewand wieder nach unten und überprüfte nochmals den Sattel, zog seinen Gehrock wieder an und stieg schwungvoll auf das noch freie Tier. „In welchen Teil des Waldes wollt ihr?“ Der Wald war riesig und viele Bereiche waren verboten. Und auch wenn Yalith Leshia zu Diensten war, so war er vom König angestellt und würd ihn nicht in diese Bereiche führen.

„Ich weiß es nicht, ich wäre einfach drauf losgeritten“, sagte er und trieb das Pferd nun einfach schon an und ritt los. „Ich weiß gern, von welchen Alben ich umgeben bin, also erzählt mir doch etwas über euch“, bat er den anderen nun nicht mehr in einem ganz so forschen Ton.

„Ihr solltet erst einmal wissen, dass es in diesem Wald viele verbotene Bereiche gibt, die ihr nicht bereiten dürft“, erklärte er nun jedoch noch. „Über mich gibt es nicht vieles zu erzählen. Ich bin ein einfacher Alb mit guter Ausbildung zum Diener. Ich hatte einen guten Lehrer von Kindertagen auf.“

„Hmhm.“ Er hatte auf eine etwas spannendere Geschichte gehofft und ritt nun einfach weiter, während er sich so seine Gedanken machte. Er hoffte nur, mit dem anderen vielleicht sogar einen Freund zu finden, damit er nicht gar so einsam war in Zukunft.
 

♦♦♦

Die Bedeutung der Schmetterlinge

Lian wurde von einigen Geräuschen wach, die davon zeugten, dass bereits viele um ihn herum im Haus ebenfalls auf den Beinen waren. Langsam öffnete er die Augen und sah sich um. Wo war er hier? Das letzte woran er sich erinnern konnte war, dass er mit Asmodeus vom Ball in der Kutsche zurück gefahren war. Wie sie ausgestiegen waren wusste er nicht einmal mehr. Mit einem leichten Stöhnen setzte er sich auf und sah dann neben sich, erschreckte wahnsinnig und krallte sich in seine Decke. Neben ihm lag Asmodeus und er sah ganz friedlich aus. Offenbar schlief er noch tief und fest. Lian mutmaßte, dass er bei ihm im privaten Schlafzimmer war, so prunkvoll wie es hier aussah. Dieser Mann lebte wirklich in Luxus. Erst jetzt bemerkte er, dass er keine Rückenschmerzen hatte. Auf dem Bett hatte er wohl besser geschlafen wie er es auf einer Wolke getan hätte.

Asmodeus hatte Lian komplett ausgezogen und ihn nackt neben sich schlafen lassen. Lian war gestern in der Kutsche tief eingeschlafen, Asmodeus hatte ihn ins Haus getragen und natürlich gehofft, dass er ihn noch wecken konnte. Doch es war nicht möglich den Sklaven wach zu bekommen. Er schien vom Tanzen wohl viel zu erschöpft gewesen zu sein.

Das Bett war fast 2 Meter breit und ebenso lang und dennoch lagen sie so nah beieinander. An den Wänden waren Blaue Muster auf Silbernem Untergrund. Die Möbel die hier standen, hatten gewiss ein Vermögen gekostet. Lian nahm nicht wirklich wahr, dass er komplett entkleidet war. Dafür war er viel zu verwirrt, wieso er hier war.

„Gut geschlafen?“, kam dann die heisere Stimme von Asmodeus, der durch die Bewegungen Lians aufgewacht war.

„Ah! Ja! Guten Morgen!“, sprach er ruckartig, da er sich so erschreckt hatte und senkte seinen Blick sofort. „Ich erinnere mich nicht, wie ich hergekommen bin“, gab er leise zu und legte sich nun einfach wieder zurück nach hinten ins Bett, wollte es hier noch genießen, solang wie er konnte.

Asmodeus richtete sich auf. Sein Oberkörper war frei, er trug jedoch eine lange weite Hose. „ Ich hab dich hergebracht. Du bist in der Kutsche tief eingeschlafen.“ Er sah zu ihm. „Eigentlich wollte ich mit dir intim werden, aber du hast geschlafen wie auf Drogen.“

Lian ging davon aus, dass er mit intim werden gemeint hatte, dass er ihm hätte einen blasen sollen. „Es tut mir leid, ich hatte mich wohl nicht unter Kontrolle, wollt ihr nun mit mir intim werden?“, fragte er nach, immerhin musste er sich als Sklave um dessen wohlergehen sorgen und dessen Wünsche erfüllen.

Er strich ihm kurz über die Wange. „Nein, ich will wach werden“, sagte er dann und schüttelte den Kopf. „Und nicht gleich wieder müde sein. Geh dich jetzt waschen und bereite dich für den Tag vor. Kleidung liegt für dich im Badezimmer bereit.“

„Das werde ich machen“, stimmte er bei und stand nun auf. Scham hatte er kaum noch, dass er nackt war so oft wie Asmodeus ihn inzwischen gesehen hatte. Schnellen Schrittes ging er ins Badezimmer, vermisste das warme, weiche Bett jetzt schon. Im Badezimmer angekommen duschte er sich und zog die Kleidung an, die hier auch die Haussklaven von Asmodeus trugen. Erst als er sich selbst kurz im Spiegel sah, war ihm bewusst, was für eine Kleidung er da anhatte. Als er aus dem Badezimmer wieder ins Schlafzimmer kam sah er zu Asmodeus. „Ihr wollt mich für euch behalten?“, fragte er etwas verunsichert.

Asmodeus stand mit dem Rücken zu ihm und Knöpfte grade sein Hemd zu. „Richtig. Du bist gute Werbung für mich und deswegen werde ich dich hier behalten, solange du mir gute Dienste erweist“, sprach er ruhig und drehte sich zu ihm. „Es sei denn du willst lieber verkauft werden…“ Er hob eine Augenbraue und blickte ihn streng an.

„Nein! Ich möchte nicht verkauft werden“, sagte er gleich kopfschüttelnd. „Nur weis ich jetzt gar nicht, was meine neuen Aufgaben sind, werde ich einer der Hausarbeiten zugeteilt?“, wollte er wissen, damit er sich auf seinen neuen Alltag einstellen konnte.

„Auch diese Aufgaben werden dir beigebracht. Mach dir darum keinen Kopf. Aber im Grunde wirst du die meiste Zeit bei mir verbringen, du weißt ja, was die Haussklaven hier tun. Du wirst dir entweder eine Aufgabe suchen, wo du gebraucht wirst, oder du wirst mein persönlicher Sexsklave, das sehen wir noch“, sagte er nun trocken. Es hörte sich an wie ein Scherz, aber so sehr Scherz war es gar nicht.

Lian verstand dies alles nicht wirklich, er nickte nur und wich Asmodeus nun nicht von der Seite. Er ging ihm auch nicht zur Hand, da er so mit seinen Gedanken beschäftigt war. „Darf ich meine Familie besuchen?“, fragte er nun einfach gerade heraus, da er sich geschworen hatte dies seinen nächsten Besitzer zu fragen und offenbar war die Laune des anderen im grünen Bereich.

„Nein“, sagte Asmodeus kurz angebunden und suchte nun den Speisesaal auf. „Und diese Frage stellst du nicht nochmal. Du hast keine Familie mehr. Finde dich damit ab!“ Asmodeus sah ihn finster an und schüttelte den Kopf darüber ehe er Platz nahm.“ Geh den anderen zur Hand und hilf beim Zubereiten des Frühstücks.“

„Jawohl“, seufze er mehr oder minder, ehe er in die Küche ging und dort direkt mithalf. Die anderen Sklaven sahen ihn und dessen Kleidung kurz an, ehe alle laut durcheinander redeten. Lian verstand auf einmal gar nichts mehr und hier und da fing man sogar an sich etwas zu streiten. „Was ist denn jetzt los?“, fragte er einen, der sich scheinbar aus all dem rausgehalten hatte. „Sie haben wetten darüber abgeschlossen, ob du hier bleibst oder verkauft wirst“, sagte er und gab ihm ein Messer in die Hand. „Hier, schneide den Käse in gleichmäßige Stücke.“ Lian nickte nur und machte sich gleich an die Arbeit, was ihn ein wenig ablenkte. Nun würde er nicht mehr mit Asmodeus zusammen essen, sondern mit den Haussklaven in den Pausen, soviel hatte er schon mitbekommen.

Hier war ein strammes Arbeitsklima. Alles musste schnell gehen und dennoch perfekt sein. „Du musst gewissenhafter arbeiten!“, sagte einer der älteren Sklaven dann. „Sonst geht es zurück und dann gibt es Ärger und der ist härter, als der den du bisher erlebt hast glaub mir das mal.“

Lian nickte und sortierte die Scheiben aus, die leichte Mängel hatten, schnitt noch mal neu ab und sah dann beiseite auf einen Wagen, wo bereits die vielen Teller aufgestellt wurden. „Noch 45 Sekunden, bis zum Eindecken!“, rief einer und alle gaben noch mal alles, ehe zwei der Sklaven mit dem Wagen hinausfuhren, um das Essen zu Asmodeus und den beiden Sklaven zu bringen. Lian ging nicht mit, das war offenbar nicht sein Arbeitsbereich. Die Sklaven machten sich hier in der Küche nun selbst zu essen von dem, was aussortiert worden war, weil es schief abgeschnitten war oder nicht so schön aussah. „Käse gibt es reichlich heute, nehmt den Käse!“, sagte der, der hier in der Küche wohl das sagen hatte.

Lian war überfordert. Hier durften offenbar alle essen wie sie wollten, solange für jeden etwas da war. Man musste hier sogar aufpassen nicht zuzunehmen. Asmodeus klärte die anderen beiden Sklaven nun auf, wieso Lian nicht mehr mit ihnen am Tisch saß. Diese verstanden nicht, wieso das nun so kam, aber akzeptierten es, hatten ja immerhin keine andere Wahl.

Erst nach dem Essen wurde angefangen aufzuräumen, auch der Esstisch von Asmodeus, um den sich wieder die beiden kümmerten, die ihn auch gedeckt hatten. Lian wusste jedoch nicht war er machen sollte, als alles soweit fertig und aufgeräumt und sauber war. Die anderen Sklaven gingen anderen arbeiten nach. Vielleicht hatte er ja nun auch so etwas wie Freizeit. Als er die Küche verließ, hörte er Asmodeus und einen der Diener hier diskutieren. „Es sind bereits über 30 Anfragen für euren Sklaven Lian mit der Eilpost heute Morgen gekommen. Außerdem über 100 Terminanfragen. Im Eingangsbereich befinden sich verschiedene Alben, die nicht verschwinden wollen und euch persönlich treffen wollen, jetzt.“

Asmodeus nickte dann. „Gut, schick Lian und einen weiteren Haussklaven zu mir, der was hermacht. Sie sollen sehen. Dass Lian unverkäuflich ist, und dann sehen wir weiter“ er nickte zu dem Diener und nahm die Papiere, die er ihm reichte entgegen. Asmodeus war ein Geschäftsmann und er war gut darin eins und eins zusammenzuzählen. Gute Werbung war wohl gar kein richtiger Ausdruck gewesen. Als die beiden Sklaven da waren sah Asmodeus sie an. „Gut, Lian, du machst dir die Haare noch zurecht und Arel, du schaust noch nach einem sauberen Gewand, sonst ist alles gut.“

Die beiden verschwanden noch einmal und Lian kam nach etwa 10 Minuten wieder. Während er sich die Haare machte, dachte er darüber nach, warum Asmodeus ihn nun bei seinem Namen genannt hatte, da er ihn sonst immer nur mit dem ‚Namen‘ 1 gerufen hatte. Er hatte sich die Haare ähnlich wie gestern gemacht, nur in einer vereinfachteren Variante. Natürlich sah er nicht so aus wie gestern. Gestern war er unheimlich edel gewesen, jetzt sah er einfacher aus, aber keineswegs weniger schön. Als er bei Asmodeus stand sah er ihn kurz lächelnd an, war irgendwo sehr gespannt, was ihn nun erwarten würde.

Asmodeus nickte. Arel kam ebenfalls kurz nach Lian und sie gingen hinaus zu dem Mob, welcher unbedingt persönlich mit Asmodeus reden wollte. „Meine Herren.“ Er neigte kurz den Kopf. „Womit kann ich behilflich sein?“ Kurz hinter Asmdoeus standen die beiden Sklaven, deutlich zu erkennen, dass es seine eigenen, unverkäuflichen Sklaven waren.

Dies erkannten wohl auch die ersten und fluchten darüber. „Den da, den hattet ihr doch gestern dabei? Wieso macht ihr mit einem Werbung, der unverkäuflich ist?“, fragte einer der Herren etwas sauer und betrachtete Lian. „Habt euch nicht so und verkauft ihn“, tönte es aus einer anderen Ecke. „Ich biete 7 Goldstücke“, rief einer wodurch das laute Gebrüll losging. Lian konnte gebote bis zu 40 Goldstücken heraushören und konnte es kaum fassen. Es machte ihn sauer.

„RUHE MEINE HERREN!!“, rief Asmodeus nun mit einer bebenden Stimme. „Er stand bereits zum gestrigen Zeitpunkt nicht mehr zum Verkauf, niemand hat etwas von Werbung gesagt und die Herrschaften können bieten was sie mögen. Alle versammelten wissen, dass Sklaven meines Hausstandes nur mit dem Tod aus diesem treten.“

Die Herren waren sauer und verärgert aber Asmodeus war charmant und beruhigte die Menge recht schnell. „Aber nur weil meine Hausskalven nicht zur Verfügung stehen, heißt es nicht, dass ich nicht einen solchen für euch finden kann.“

„Ich will einen der so aussieht wie der, schwängert ihn und gebt mir sein Kind“, forderte einer der Männer dann. Lian schnürte sich die Kehle zu. Darüber hatte er nie nachgedacht und wenn Asmodeus auf die Idee kommen würde das zu tun, würde er sich beim nächst besten Versuch umbringen.

„Ich züchte keine Sklaven und das wisst ihr auch!“, sagte Amsodeus nun verärgert, da die Zucht von Sklaven unter Todesstrafe seit Jahren stand. „Und kommt nochmal ein solcher Vorschlag, werde ich denjenigen beim König melden.“ Er schüttelte den Kopf und atmete tief ein und aus. “Ich kann sehen was ich tun kann, wenn euch meine Auswahl, die ich zusammenstelle nicht zusagt, müsst ihr wo anders kaufen. Ich denke mehr, muss ich dazu nicht sagen. Die Herrschaften die noch interessiert sind, tragen sich bitte in die bereit gelegte Liste ein.“

Die ersten Alben trugen sich bereits in die Liste ein, aber ein paar Männer blieben noch stehen. „Habt ihr nicht jetzt schon Sklaven zu verkaufen?“, fragte der Mann. „Ich habe gehört, dass ihr zwei in der Ausbildung habt, ich würde beide jetzt schon kaufen, wenn sie einigermaßen hübsch sind“, sagte der Mann höflich.

Asmodeus blickte die Männer an „ Ich habe 2 Sklaven hier, aber ihre Ausbildungen sind noch nicht vollends beendet. Sie werden also noch mit etwas Tollpatschigkeit bei euch sein. Oder ihr wartet eben.“

Lian schwieg und blickte auf den Boden. Auch wenn er es nicht sehen konnte, er konnte spüren, dass Arel es ebenso machte. Asmodeus hatte die Männer um eine kurze Wartezeit gebeten und ging zurück in seinen privaten Bereich, die beiden Sklaven folgten ihm auf den Fuß. „Arel, kümmer dich um Lian, dass er irgend eine Aufgabe macht, ihr könnt gehen“, sagte Asmodeus ruhig, ehe er weiter ging, um die beiden zu verkaufenden Sklaven zu holen. Lian hob endlich seinen Blick. Er stand leicht schräg hinter Arel und durch dessen kurze Haare im Nacken konnte er sehen, dass er das Zeichen des Schmetterlings mit nur einem Flügel trug. „Arel, heißt du, richtig?“, fragte er nach. „Darf ich mal etwas fragen?“

Arel drehte sich zu ihm, schwieg noch immer aber nickte. Er war generell nicht sonderlich gesprächig, redete in der Regel nur dann, wenn etwas wirklich wichtig war.

„Was heißen diesen Zeichen? Diese Schmetterlingszeichen meine ich. Du hast deins im Nacken. Ich weiß, dass sie bedeuten, dass Asmodeus uns Ausgebildet hat und die Position verrät die stärkste Eigenschaft eines Sklaven, aber welche Position bedeutet was?“, fragte er weiter. Er konnte sehen, wie Arel kurz darüber schmunzelte, ehe er einen Raum betrat, wo viel Wäsche hing. „Fang an zu bügeln!“, sagte er und drückte ihm einen Korb voll mit frischer Wäsche in die Hand. Arel wollte ihm darauf wohl nicht antworten. „Wo hast du denn dein Zeichen?“ fragte dieser dann aber, während auch er schon anfing die Kleidung zu bügeln.

„In der Leiste, bei der Hüfte so“, erklärte Lian etwas unsicher, woraufhin Arel die Augenbrauen hob und ihn anstarrte. „Dein Ernst? Oh man, so einen hat er noch nie behalten, bisher hatte er keine Verwendung für so etwas“, sagte Arel kopfschüttelnd. „Oberarm, bedeutet körperliche Stärke, dass man gut für körperliche Arbeiten gemacht ist“, fing Arel an zu erklären. „Handrücken, bedeutet dass man magisches Talent hat. Rückseite des Oberschenkels, bedeutet dass man viel Folter aushält, vor allem beim Sex. Linke Brust, bedeutet, dass man viel Liebe schenken kann. Nacken, bedeutet dass man ziemlich clever ist und Leiste, bedeutet dass man mehr als nur zwei Kinder gebären kann, sehr selten, immerhin bekommen die meisten Alben sogar nur ein Kind, manchmal zwei und noch mehr… ja, echt selten.“

Lian blickte ihn an und war etwas angespannt. Woher sollte Asmodeus wissen, dass er mehr als ein Kind zur Welt bringen konnte? Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass sowas mit diesen Tests, die gemacht wurden herauszufinden war.

Arel sah ihn an. „Jetzt Bügel schon und starr nicht in die Gegend.“ Er selbst legte Wäsche zusammen. „Und wenn du unseren Herrn nicht verärgern willst, suchst du dir Arbeit wenn du keine Hast. Hier gibt es immer etwas zu tun.“

Lian sah ihn an, nickte und sah sich das Bügeleisen an, ehe er anfing die einfache Wäsche zu Bügeln aber als es an Asmodeus Kleidung ging war er unsicher. „Muss ich hier auf etwas achten?“, fragte er dann

Arel sah zu ihm. „Verbrenn‘s nicht“, gab er ihm den guten Rat und machte seine Arbeit weiter. „Und die meisten der Brandzeichen werden erst nach Monaten gesetzt. Aus dem einfachen Grund, dass sich unser Herr sicher ist. Aber bei dir wird er es sicher sehr früh gesetzt haben. Es hätte also sein können, wenn er dich nicht für sich behalten hätte, dass du noch ein Zeichen bekommen hättest. Sei also froh, dass du hier bleiben kannst.“

„Noch eins? Was meinst du wohl wo ich noch eins hinbekommen hätte?“, fragte er weiter neugierig, auch wenn ihm jetzt bereits schon tausend Fragen durch den Kopf schwirrten. In der Hausarbeit war er an sich gut gewesen, sodass er das Bügeln ordentlich zu Ende erledigte.

Arel legte das letzte Kleidungsstück zusammen was bei diesem Stapel war. „Ich kenn dich kaum. Ich weiß also nicht, wohin du dein weiteres Zeichen bekommen hättest“, sagte er offen und ruhig. „Jedenfalls nicht in den Nacken. Wenn du clever wärst, würdest du nicht so viele Fragen stellen. Und jetzt komm, das Mittagessen muss vorbereitet werden, da kannst du helfen.“ Er ging mit ihm zürück zur Küche. Um das Wegräumen der Wäsche kümmerten sich andere.

Auf dem Flur begegneten sie Asmodeus. Einen der Sklaven hatte er verkauft. Den Tollpatsch hatte er jedoch noch immer am Hals. Arel und Lian blieben kurz stehen und verbeugten sich, als Asmodeus an ihnen vorbeiging. Erst als dieser wieder einige Meter entfernt war ging er weiter mit Arel in die Küche. Nun fragte sich Lian, wo die anderen wohl alle ihr Zeichen hatten, man konnte es ja nicht unbedingt sofort sehen. Am liebsten hätte er sich einfach gefragt, aber das wäre wohl ziemlich unhöflich gewesen. „Schäl die Kartoffeln, da kannst du nicht viel falsch machen!“, sagte der Küchenchef unter den Sklaven und drückte Lian ein kleines Messer in die Hand und stellte einen Eimer voll mit Kartoffeln vor die Nase. Lian seufze, nickte aber und tat was ihm aufgetragen wurde. Er machte seine Sache ordentlich, während er hier die anderen beobachtete. Wie auch schon beim Frühstück verarbeitete man hier die weniger schönen Lebensmittel parallel in extra Töpfen oder Auflaufformen. Eigentlich lebten die Sklaven bei Asmodeus gut, solang sie keine Fehler machten.

Asmodeus kümmerte sich um die Papiere und seine Finanzen. Er rief den Diener zu sich, der ihn schon beim letzten Besuch auf dem Sklavenmarkt begleitet hatte, zu sich. Immerhin müsste er nun wieder einkaufen gehen. Ebenso wollte er Lian sprechen. Weswegen er auch diesen rufen ließ.

Als beide da waren sah er von seinen Papieren auf. „Wir werden in 4 Tagen zum Sklavenmarkt gehen. Wenn es deine Zeit zulässt, dann geh bereits vorab schon mal hin und sag den Händlern was ich suche. Nicht dass wir hin gehen und nicht einen Sklaven finden. Und Lian, du wolltest doch deine Familie sehen. Du kommst mit auf den Markt um zu sehen, wohin du wegen deiner Familie gekommen bist, falls du das wirklich schon vergessen hast.“

Lian wusste nicht was er darauf sagen sollte. Natürlich wusste er, dass sein Vater daran schuld war, dass er nun hier geendet war, aber trotzdem sehnte er sich nach seiner Familie, vor allem nach seinem kleinen Bruder. „Ja“, bestätigte er nun einfach, auch wenn er nicht unbedingt wieder an die Käfige erinnert werden wollte.

Er blickte wieder auf seine Papiere. „Das wäre alles.“ Er sah wieder kurz auf und sein Diener nickte kurz, Lian als Sklave verneigte sich tief, ehe er wieder zur Küche ging um weiter die Kartoffeln zu schneiden. Aber als er ankam, war alles geschält und zubereitet. Man arbeitete hier wirklich schnell. „Du kannst das Geschirr abwaschen was schon da ist. Alles Weitere braucht noch eine Weile bis es gar ist und in einer Stunde wird das Essen dann serviert. Und heute Abend sollst du wohl bei unserem Herrn sein. Also suche dir bis dahin noch Arbeit.“

Lians Herz schlug schneller, als er den letzten Satz hörte. Asmodeus hatte ihm gesagt, dass er intimer mit ihm hatte werden wollen. Da er nun nicht mehr zum Verkauf stand war er sich sicher, dass er heute Abend entjungfert werden sollte. Das Zeichen an seiner Leiste irritierte ihn. Sollte er etwas doch Kinder für Asmodeus gebären und wie würden diese aufwachsen? Als Sklaven oder als adlige Kinder? Er bekam Kopfschmerzen je länger er darüber nachdachte. Selbst am Nachmittag, als er die Flure putzte konnte er an nichts anderes denken. Erst nach dem Abendessen wurde er aus seinen Gedanken gerissen. „Du sollst dich waschen und hübsch machen, um 20 Uhr erwartet dich unser Herr in seinem Herrenzimmer“, sagte Arel grinsend. „Versuch nicht ganz so laut zu stöhnen, damit du nicht das ganze Haus wach hältst!“

Lian stieg die Röte ins Gesicht und sein Herz schlug kurz heftig. Er bekam kein Wort raus, ging nun und machte was Arel ihm geraten hatte, machte sich frisch und zurecht und ging ganz aufgeregt zu Asmodeus. Dieser saß in seinem großen Ohrensessel vor dem lodernden Kamin, hatte ein Glas Wein in der Hand und war generell sehr entspannt. Du hast dich gut angestellt heute habe ich gehört. Das ist gut. Du hast keine Arbeit verweigert.“ Er deutete neben sich. Dort stand ein breiter Fußhocker auf welchen sich Lian setzen sollte. „Gut dass du dich direkt mit den anderen verstehst was das Arbeiten angeht. Du solltest jedoch weniger Fragen. Ich habe dir etwas beigebracht und das gilt auch weiterhin.“

Lians Augen verengten sich. Scheinbar hatte Arel freudig aus dem Nähkästchen geplaudert, was er alles mit ihm beredet hatte. „Ja, ich stelle in Zukunft meine Fragen ein“, sagte leise und sah auf den Boden, der durch den Fußhocker nicht allzu weit entfernt war. Im nächsten Moment gingen ihm jedoch weitere Fragen durch den Kopf. Er konnte das einfach nicht unterdrücken, aber aussprechen tat er sie nicht.

"Und schau nicht so böse. Niemand mit dem du geredet hast hat geplaudert. Aber es sind viele Leute im Umfeld. Merkt dir das. Und was liegt dir auf der Zunge?“ Fragte er nun, was Lian wohl sehr verwundern würde.

„Ich habe heute erfahren, was mein Zeichen bedeutet und nun frage ich mich, ob ihr Kinder mit mir wollt“, sagte er ganz ehrlich. Asmodeus verhielt sich ruhiger und weniger streng als sonst. Vielleicht lag es daran, dass er nun nicht mehr in der Ausbildung war, oder zum Verkauf stand?

„Nein, ich will keine Kinder. Weder mit dir noch mit sonst jemandem. Dieses Zeichen hast du bekommen, weil es medizinisch feststand. Du hättest vor Verkauf ein weiteres bekommen, aber das hat sich nun erledigt. Dazu bist du zu gute Werbung und machst das gut was du machen sollst. Ich bin sehr zufrieden mit dir.“ Er reichte ihm nun ein Glas mit Wein und schenkte ihm aus derselben Flasche ein, aus der auch er selbst trank, allerdings war in Lians Glas bereits ein leichter Schleier und es sah aus, als wäre es nicht richtig poliert worden. Doch als der Wein hinein kam verband sich der Wein mit dem Schleier und man sah nichts mehr davon.

Lian hatte es jedoch genau gesehen, konnte sich auch schon vorstellen was es war. „Und wo hätte ich mein zweites Zeichen hinbekommen?“, fragte er und nahm das Glas entgegen, trank auch gleich einen Schluck daraus. Der Geschmack war wunderbar, er genoss das teure Getränk sehr. Wenn Asmodeus ihm Fragen gestattete, dann fragte er auch solang wie er konnte. „Vielleicht im Nacken, weil ich bemerkt habe, dass ihr das Glas mit denselben Tropfen befeuchtet habt, die wir damals zum Üben unserer Selbstbeherrschung bekommen haben?“

Er schmunzelte kurz. „Nein nicht in den Nacken, da es nicht die gleichen Tropfen sind“, lächelte er dann. „Was darin ist, ist lediglich dazu da, um den bitteren Geschmack aus dem Wein zu bekommen.“ Er strich ihm kurz über den Kopf. „Du bist voreilig und stellst unüberlegt Fragen und schlussfolgerst falsch. Ist es nicht gleich, wohin du ein weiteres Mal bekommen hättest? Immerhin bleibst du nun hier.“

„Mich interessiert einfach nur sehr, wie ihr mich einschätzt, das ist alles“, sagte er leise und sah in den Wein, ehe er einen weiteren Schluck trank. „Schmeckt wirklich gut.“ Wieder erlaubte er sich etwas, dass ihm eigentlich nicht gestattet war und sah zu ihm hoch. „Verratet ihr mir, wie ihr mich einschätzt?“

„Du wirst es noch früh genug erfahren, wie ich dich einschätze. Hör erst einmal auf so viel zu fragen. Das ist anstrengend.“ Er lehnte sich zurück und leerte sein Glas. Ehe er sich wieder einschenkte und mit einer Pipette ein paar Tropfen einer klaren Flüssigkeit einschenkte. „Wenn du morgen weiterhin so viele Fragen stellst, wirst du bestraft. Mach dir das bewusst.“

Lian schwieg dazu nur, sah nun ins Feuer und lehnte sich an die Seite des Sessels. Den Alkohol merkte er auch langsam aber sicher und durch diese angenehme Wärme des Feuers wurde er ganz dösig, sodass er wie auch schon gestern kurz davor stand einfach einzuschlafen.

Asmodeus legte seine Hand auf Lians Kopf und führte ihn so gegen seinen Schoß, streichelte ihm wie einem Haustier durchs Haar und blickte in das Feuer, genoss die Ruhe des Abends.“ Wenn du willst, kannst du nun zu Bett gehen. Dein neues Zimmer ist im Stockwerk meines Gemaches, am Ende des Flures rechts.“

Lian wunderte sich darüber, aber er stand nun auf und nickte. „Ich wünsche euch eine gute Nacht.“ Das leere Glas stellte er auf dem Tisch ab, ehe er aus dem Zimmer ging und sein eigenes aufsuchte. Wieso wollte Asmodeus nun doch nicht mehr mit ihm schlafen? Hatte er ihn verschreckt, oder hatte er es von Anfang an nicht vorgehabt? Er würde es vielleicht die nächsten Tage erfahren.
 

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Ein Schmetterling verliert seine Unschuld

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Was muss an einem Kuss geübt werden?

Leshia und Desiderius hatten Unterricht bekommen, gleich von verschiedenen Lehrern. Leshia hätte niemals gedacht, dass man so viel Wissen müsste für eine königliche Hochzeit. Er war unmotiviert und hatte nicht wirklich Lust dazu, da Desiderius ihn sowieso nur ärgerte. Gerade ging es um die Zeremonie selbst, bei der sie sich gegenüberstanden. „Sie beide müssen sich küssen und auch das muss geübt werden. Also, wie küssen sie sich sonst immer?“, fragte ihr Zeremonienmeister, sah zwischen den beiden hin und her. Leshia seufze und sah kurz zu Desiderius. Sie hatten sich noch nie geküsst. Nur bei der Verlobung hatte er einen Stirnkuss bekommen, weiter nichts.

Desiderius langweilte dieser Unterricht enorm und das würde auch der Zeremonienmeister merken. „Gar nicht küssen wir uns“, sagte er nun und sah dem Zeremonienmeister in die Augen. „Wir sind nicht verheiratet, wieso sollte ich ihn also küssen?“ Der Zeremonienmeister hob seine Augenbrauen und war stutzig darüber. „Nun gut, dann solltet ihr es wirklich üben. Immerhin muss alles perfekt sein.“ Desiderius blickte seinen Verlobten an, dann wieder zu dem Meister. „Was muss an einem Kuss geübt werden?“

„Nun, wie das Verhalten davor ist, wie es danach ist, wo ihr eure Hände während dessen habt, wer wie viel auf den anderen zugeht“, erklärte der Zeremonienmeister ruhig. „Nun, zunächst müsst ihr wissen, was ihr eurem Volk vermitteln wollt, immerhin sieht euch jeder dabei. Ich würde nun gern, dass ihr einander so küsst, wie ihr es an der Hochzeit machen würdet.“

Leshia sah aus den Augenwinkeln wieder zu Desiderius, konnte sich vorstellen wie stark ihm das zuwider war, aber da musste er nun durch. Trotzdem wartete er nun unsicher ab, was der Andere machen würde.

Desiderius sah den Meister an, blickte dann wieder zu Leshia und stand nun auf. „Hoch mit dir oder willst du bei der Zeremonie sitzen bleiben?!“, fragte er nun und als Leshia sich ebenfalls erhoben hatte, ging Desiderius auf ihn zu, sanft und liebevoll, aber auch bestimmt und beschützend. Der Zeremonienmeister war bisher sehr zufrieden. Offenbar hatte sich Desiderius viel von seinem Vater abgeschaut. Eine Hand hatte er in die Taille seines Verlobten gelegt, die andere an den Kiefer auf der Seite die zum Zeremonienmeister gestellt war. Leshias Herz schlug wie wild gegen seine Brust und er war aufgeregt, was man durchaus wahrnehmen konnte. Aber Desiderius nahm ihm diese Unsicherheit indem er seine Lippen auf die des anderen presste. Er konnte gut schauspielern, immerhin war ihm dies seit Jahren beigebracht worden.

Leshia jedoch erkannte nicht, dass Desiderius wirklich schauspielerte. Für ihn fühlte es sich so echt an und wieder merkte er, dass er in den anderen wirklich verliebt war. Langsam aber sicher erwiderte er den Küss und legte seine eine Hand um die Taille des anderen, die andere Hand hatte er an dessen Brust gelegt. Erst als Desiderius ihn langsam los ließ, ließ auch Leshia von ihm ab und sah dem anderen in die Augen. Es war sein erster Kuss gewesen und dementsprechend errötet war sein Gesicht und sein Herz schlug immer noch wild.

Der Zeremoniemeister klatschte einmal leise in die Hände. „Gut, gut, aber nicht perfekt. Prinz Desiderius, ihr müsst euch bewusst werden, als was ihr euren Mann benutzen wollt. Es kann von Vorteil sein, wenn schüchtern und bodenständig wird, so kann sich der Pöbel besser mit ihm identifizieren. Es kann aber auch von Vorteil sein, wenn er stark wirkt und es so aussieht, als habe er euch ein wenig unter Kontrolle, denn auch das kann im Pöbel Anklang finden. Um solche Dinge zu vermitteln, ist eine Hochzeit ideal, ihr solltet das also ausnutzen.“

Desiderius nahm nun wieder Platz. „Ich überlege mir etwas.“ Er selbst hatte keinerlei Gefühle für Leshia, wusste aber, dass er diese vorspielen musste. Er fand diesen Unterricht anstrengend, unnötig dazu. Es musste aber einfach sein. „Wisst ihr schon einen Termin für die Vermählung?“ wollte Desiderius nun jedoch erst einmal wissen.

„Ja, vermutlich in 18 Tagen, also es gibt noch viel zu tun in kurzer Zeit. Aber eurer Bett ist bereits angefertigt worden, kommt mit“, sagte er und stand nun auf, führte die beiden in einen Raum, in dem viele der Alben arbeiteten. Sei es an den Vorhängen oder an sonstiger Dekoration. „Hier ist es. „Seht ihr, alle Fruchtbarkeitssymbole im Holz, damit es auch gleich klappt.“ Er sah kurz zu Leshia. „Dass ist das Bett, welches ihr nach der Hochzeit dann sieben Tage nicht mehr verlassen dürft.“ Leshia nickte und sah zum Himmelbett, kannte die Traditionen ihres Volkes. Nach der Hochzeitsfeier verabschiedete man sich zusammen mit den Eltern und engen Verwandten und Freunden der Familie und brachte das Ehepaar zum Bett. Dieses war meistens durch transparenten Stoff etwas eingehüllt. Hier wollte man sicher gehen, dass das Ehepaar miteinander schlafen würde. Sie bekamen Aphrodisiakum und erst wenn die anderen Beteiligten sich sicher waren, dass sie mit beim Sex waren, verließen sie den Raum. Leshia musste danach 7 Tage liegen bleiben und würde von Dienern sauber gemacht werden. Desiderius hatte die Pflicht jede weitere Nacht in den 7 Tagen zu ihm zu kommen und mit ihm zu schlafen. Dieses Ritual sicherte angeblich ab, dass sie Nachwuchs zeugen würden.

Desiderius seufzte, ihm graute es vor dieser Tradition. Er würde jeden Tag dieses Mittel schlucken müssen, um bei Leshia überhaupt einen hoch zu bekommen. „Die Stoffe sind extrem transparent, sollten sie nicht ein klein wenig deckender sein?“ Desiderius strich über den Stoff und sah zum Zeremonienmeister, der nur den Kopf schüttelte. „Der Unterricht für heute ist beendet, aber ihr solltet noch weiter lernen was euch beigebracht wird, vor allem solltet ihr euch unterhalten und eine Strategie überlegen.“

Leshia nickte und verabschiedete sich von ihrem Meister, ehe er mit seinem Verlobten rausging und dort angekommen dessen Hand in seine nahm. „Wollen wir spazieren gehen und noch ein bisschen darüber reden?“, fragte er. Der Kuss hatte seine Gefühle für den anderen voll entfacht.

Desiderius blickte auf seine Hand und zog sie aus der des anderen „Ich habe keine Zeit. Ich habe noch weiteren Unterricht als diesen unnützen“, sagte er dann ernst. „Du kannst ja allein spazieren gehen Leshia.“ Der Prinz löste sich nun von seinem Verlobten und ging den Flur entlang in sein Studierzimmer. Dort lagen wieder eine Menge Unterlagen bereit, auch wenn sein Hauslehrer immer nur kurz am Tag da war, da sich Desiderius mehr auf die Vermählung konzentrieren sollte. Dennoch war er mehr als glücklich darüber, dass immer noch einiges liegen geblieben war, von dem was er verpasst hatte, als er im Verließ war. So musste er keine Zeit mit Leshia verbringen.

Dieser sah ihm enttäuscht nach und sah dann zu seinem Diener, der vor der Tür gewartet hatte. „Mache ich irgendetwas falsch?“, fragte er ihn, auch wenn dieser vermutlich nicht einmal wusste, was genau Leshia meinte. Auch wenn er oft nicht der hellste war, aber er merkte doch irgendwo, dass Desiderius ihm aus dem Weg ging.

Yalith blickte ihn fragend an. In der Tat wusste er nicht, was genau Leshia meinte. „Ich weiß nicht recht. In welchem Bezug?“, fragte er nun und blickte ihn fragend an.

Leshia gab ihm keine Antwort sondern er überlegte, was er den Rest des Tages machen sollte. „Weißt du, wo der Mann des Königs ist? Ich würde mich gern mit ihm unterhalten.“ Yalith nickte und brachte ihn nun zu diesem. Leshia trat in den großen Raum. „Guten Tag, darf ich mich zu euch gesellen?“, fragte er diesen höflich.

Dieser war gerade eine Decke am Besticken und legte diese auf seinen Schoß „Sicher. Nehmt gerne Platz, ist alles in Ordnung?“, fragte er nach, da Leshia ihn bisher nie aufgesucht hatte. Leshia nahm neben ihm Platz und wusste nicht recht, wie er anfangen sollte, entschied sich dann dafür, ihm einfach nur Gesellschaft zu leisten. „Desiderius ist am Studieren und ich suche einfach ein wenig Gesellschaft.“ Er betrachtete sich die Decke, die der Mann des Königs gerade bestickte und fand dies sehr hübsch. „Würdet ihr mir das beibringen?“, wollte Leshia wissen und der Mann des Königs nickte. Er reichte ihm erst einmal einen Stickring und ein Stück Stoff, welches nichtmehr benötigt wurde. „Hier kannst du üben. So zum Beispiel macht mein eine Rose. Schau mir zu und lerne es so.“ er zeigte es ihm nun und Stickte eine kleine Rose. „Siehst du ganz einfach.“

Leshia sah ihm genau dabei zu und nickte, ehe er es nun selbst versuchte. Doch wie in der Musik war Leshia auch hier nicht sehr begabt. Dennoch fand er es gut gelungen. „Fürs erste Mal ist es doch grandios! Ich schenke die Rose Desiderius“, sagte er lächelnd, hielt das Stück Stoff in die Luft und war mehr als zufrieden. „Was denkt ihr? Freut er sich darüber?“

Er sah die Stickerei an und schüttelte den Kopf. „Ich denke, Ihr solltet noch etwas üben bevor ihr dem Prinzen ein Geschenk macht. Er ist ohnehin nicht gut auf euch zu sprechen, versucht ihm seinen Freiraum zu geben. Er mochte Geschenke noch nie sonderlich, deswegen vermute ich sehr, dass ihn das nur ein wenig mehr von euch treiben wird.“

Leshia seufze und sah dem anderen dann in die Augen. „Was glaubt ihr, was ich machen kann, damit er besser auf mich zu sprechen ist? Ich habe ihm doch nie etwas Böses getan. Naja gut, bei unserem ersten Treffen war ich ein wenig aufdringlich, aber dafür habe ich mich entschuldigt“, sagte er ehrlich. „Ich meine, was kann ich anders machen, dass er mich mehr mag, sowohl charakterlich als auch äußerlich.“ Er stand kurz vorm Weinen, was man ihm auch ansehen konnte. Immerhin bemühte er sich wirklich.

Er verstand völlig wie sich der Jüngere fühlte. „ Ich kann euch verstehen, aber vermutlich werdet ihr damit leben müssen, dass er euch niemals wirklich mögen wird. Er wird sich arrangieren und vielleicht irgendwann netter werden, aber…“ Er unterbrach seinen Satz und sah sich kurz etwas unsicher um. Als er sich sicher war, dass weder sein, noch der Diener von Leshia oder die Wachen belauschten beugte er sich etwas weiter zu ihm vor. „Ich denke, ihr werdet euch sicher arrangieren können, aber du solltest, wirklich nicht zu viel Gefühl hinein stecken. Selbst ich habe …“ Doch abermals unterbrach er seinen Satz als der König den Raum betrat. Er selbst stand nun auf und verneigte sich vor seinem Mann. Erst als dieser ihm wieder erlaubte, sich zu setzen, tat er dies. Der König setze sich zu den Beiden. „Was macht ihr schönes?“, fragte er nach. Noch bevor er etwas gesagt hatte, brachte ihm einer der Diener ein Tablett mit Tee und Gebäck, verneigte sich tief und ging wieder auf seinen Posten. „Wir sticken. Ich besticke noch immer die Decke, die ich letzte Woche angefangen habe“, erzählte der Mann des Königs und nahm diese nun wieder auf seinen Schoß, fing an weiter zu sticken als der König den Tee nahm und saß nun einfach schweigend da. Leshia würde merken, dass eine liebevolle Beziehung auch hier nicht unbedingt stattfand.

Er merkte es in der Tat und fand das ziemlich traurig. Auch er setzte sich nach der Verbeugung wieder und hob den Reststoff hoch, mit dem er geübt hatte. „Euer Mann hat es mir beigebracht, ich bin aber noch am üben“, sagte er lächelnd, aber sah den König aus Höflichkeit nicht an. Das tat er generell nie wirklich, obwohl sie ja zwei Mal am Tag zusammen speisten. Auf Bildern sah der König immer etwas älter aus, wie er in real aussah. Er hatte sehr hellblonde Haare, fast weiße. Außerdem zierten ein paar Falten sein Gesicht, was ihn erfahren aussehen ließ. Trotzdem wirkte er irgendwo noch sehr Jugendlich, aber das taten die meisten Alben, selbst noch in hohem Alter und der König war gerade mal im Mittleren Alter. Im Prinzip sah er so aus wie Desiderius, nur eben etwas Älter und mit einer weitaus bestimmteren und präsenteren Aura.

Der König sah sich dessen Stickerei an. „Du solltest viel üben. Immerhin musst du solche Sachen beherrschen Leshia“, tadelte er ihn schon fast, da Leshia in seinen Augen in einem Alter war, wo man so etwas simples schon können musste. Er lehnte sich zurück und entspannte sich. Im Kamin loderte das Feuer und knisterte beruhigend. Die Diener legten immer wieder Holzscheite nach bis der Raum eine sehr angenehme Temperatur hatte. „Generell solltest du dich in Handarbeit üben Leshia. Desiderius sagte mir bereits, dass das Musizieren dir nicht sonderlich liegt. Also konzertiere dich doch lieber auf anderes und fördere dich dort.“

„Ja, eure Majestät. Ich probiere mich aus, um zu sehen, was mir liegt und was nicht“, sagte er und senkte den Blick weiter. War er für nichts zu gebrauchen? Bereits in dem Internat, in welchem er als Kind war hatte er miserable Noten gehabt und die Lehrer hatten ihm mehrmals gesagt, dass er keine Talente aufwies. „Ich gebe mein Bestes.“

Der König nickte dann und schwieg nun erst einmal. Trank seinen Tee weiter und aß die Kekse auf dem Teller.

Der Mann des Königs verabschiedete sich nach einer halben Stunde jedoch und wünschte eine gute Nacht. Der König nickte und lies seinen Mann in sein Gemach gehen. Auch die beiden schliefen in getrennten Zimmern. Der König rief seinen Gatten zu sich, wenn er wünschte, dass sie das Bett teilten. Doch das war in der letzten Zeit immer seltener der Fall. Leshia war nun alleine mit dem König und irgendwo fühlte es sich für ihn beklemmend an. Der König war jedoch sehr locker und sah Leshia an. „Keine Sorge Leshia, du wirst dich hier schon einfinden und einen Zeitvertreib finden.“ Der König stand auf und als Leshia es ihm gleich machen wollte, um sich wieder zu verneigen, strich er ihm kurz über die Wange. “Bleib sitzen. Es sei denn, du willst nun auch die Gemächer aufsuchen.“ Er sah ihm in die Augen, ließ seine Hand einen Moment lang an Leshias Wange liegen, ehe er aus dem Raum ging und sein Schlafgemach aufsuchte.

Leshia war etwas verwirrt über diese Zuneigung, schüttelte kurz Gedankenverloren den Kopf und, ehe er ebenfalls sein Zimmer aufsuchte, ohne Desiderius noch einmal zu Last zu fallen.
 

♦♦♦
 

Serin bereitete bereits ein Bad und das Bett für den anderen vor. Er war gerade von seiner zweiten Behandlung zurückgekommen und hatte erneut starke Schmerzen. Eine wirkliche Besserung sah er bisher nicht wirklich, fast schon eine Verschlechterung.

Gerade als er fertig war kam Desiderius hinein und er verbeugte sich einmal. „Guten Abend mein Prinz, wie geht es euch?“

„Guten Abend Serin“, wünschte ihm der Prinz. Natürlich war er neugierig, wie die 2. Behandlung war. „Zeigst du mir dein Gesicht?“, wollte er nun wissen und blickte ihn fragend an, lächelte sanft und zog sich bereits selbst aus. Damit er in die Wanne konnte. “Und du kannst auch bald Feierabend machen. Immerhin hast du vermutlich wieder starke Schmerzen“, sagte er ruhig und sanft. Er hatte sich während der Arbeit runtergeredet von dem Vermählungsunterricht und war wieder recht ruhig. Er hatte ein schlechtes Gewissen gegenüber Serin, weswegen er ruhiger und netter zu ihm war wie üblich. Zudem hatte er nun wen anders gefunden, an dem er seine schlechte Laune auslassen konnte.

„Ja das habe ich und ich glaube so sieht es auch aus“, sagte er und zog nun die Maske langsam aus und legte sie beiseite, ehe er seine Haare aus seinem Gesicht strich und ihm zeigte, wie es inzwischen aussah. „Ich habe Salben bekommen, die ich auftragen muss, dann sollten die Schwellungen und blauen Flecken schneller weggehen, als beim letzten Mal.“ Er hoffte, dass er bis zur Hochzeit seine Maske nicht mehr tragen musste.

Desiderius sah ihn sich an. Die Lippe war mittlerweile wieder völlig hergestellt, aber war nach wie vor sehr geschwollen. „Das sieht heftig aus, aber man sieht Fortschritte, das ist gut.“ Der Prinz war zuversichtlich, dass es klappte. „Wie oft sollst du dir diese Salbe auftragen? Es wäre schön, wenn du in 17 Tagen keine Maske mehr tragen musst“, sprach er Serins Gedanken aus. Desiderus legte sich nun in die Badewanne und lehnte sich entspannt zurück, genoss das warme Wasser. „Du kannst dich nun zurückziehen. Aber vergiss die Salbe nicht.“

„Werde ich nicht, einmal morgens und einmal abends“, lächelte er. „Ich wünsche euch eine gute Nacht“, sagte er ruhig, ehe er sich zurück in sein eigenes Zimmer begab.
 

♦♦♦

Unerwartetes Wiedersehen

Das hin und her schaukeln der Kutsche machte Lian schläfrig. Es war eine ziemlich weite Reise von Asmodeus Haus bis hin zum Sklavenmarkt. Sie waren bis her knapp drei Stunden unterwegs und eine Stunde musste sie noch fahren. Schließlich nickte Lian völlig ein, legte seinen Kopf an die Schulter von Asmodeus, der neben ihm saß und atmete mit leicht offenen Lippen langsam tief ein und aus.

Asmodeus sah kurz auf seine Schulter. Er hatte sich während der Fahrt mit seinem Diener unterhalten, der ihn auch sonst auf den Markt begleitete. Dieser schmunzelte kurz, als sich Lian so an ihren Herrn lehnte, verkniff sich aber jeden Kommentar dazu. Ihm war aufgefallen, dass er Lian sehr bevorzugt behandelte und den Grund dazu ahnte er auch. Da er jedoch von seiner Arbeit als Diener abhängig war, schwieg er zu jeder Vermutung. „ Also auf dem Markt wollt ihr direkt 8 neue Sklaven kaufen? Ihr solltet euch an die Bestellungen halten. Sonderkäufe sind möglich, allerdings muss dann über den verfügbaren Platz nachgedacht werden.“ Der Diener hatte einige Unterlagen auf dem Schoß liegen. Im Grunde war er der Finanzberater des Sklavenhändlers, wenn man es genau nehmen wollte. „Die Wartelisten sind lang und voll besetzt. 8 Sklaven sind da etwas wenig, aber ja der Platz ist begrenzt“, überlegte auch Asmodeus. „Aber wir haben die großen Hallen in der Villa, die wir ohnehin nicht nutzen. Im Grunde wäre es also möglich dort ein Lager zu schaffen. Der Nachteil ist jedoch ein Sack Flöhe zu hüten und auszubilden.“ Er seufzte, Lian an seiner Schulter störte ihn nicht im Geringsten, weswegen er ihn auch ließ. Er würde ihn jedoch wecken, sobald sie eine viertel Stunde vom Markt entfernt waren. „Wir werden sehen, wie viele Sklaven wir finden werden. Alles Weitere sehen wir dann, aber das Finanzielle ist sicher. Immerhin stehen Aufträge aus.“ Asmodeus lächelte kurz und weckte Lian nun. „Wach auf Lian! Das hier ist keine einfacher entspannender Ausflug“, sprach er ihn schroff an. Die Kutsche fuhr nun etwas langsamer, da nun bereits die ersten Ansammlungen von Alben umfahren werden musste. In diesem Teil des Marktes roch es angenehm und nach vielen Gewürzen und Kräutern. Frischer Brotgeruch stieg an einigen Plätzen extrem heraus. Der Kutscher stoppte die Kutsche kurz vor dem Eingang des Sklavenmarktes. Asmodeus, sein Diener und Lian stiegen aus. „Wir gehen noch kurz über den Markt. Ich brauche einen Duft für mein Tuch damit ich den Gestank auf dem Sklavenmarkt aushalte“, sprach Asmodeus. Normalerweise leinte er seine Sklaven, die er mit hierher nahm an, war sich aber sehr sicher, dass er dies bei Lian nicht brauchte. Wenn doch, würde er ihn sicher sehr schnell wieder einfangen.

Sie gingen zu einem Stand, der aus Kräutern, Alkohol und allerlei sonstiger Bestandteile Parfums herstellte und Asmodeus kaufte sich eine Flasche, die nach Lavendel und Minze duftete. Davon träufelte er sich direkt etwas auf ein Stofftuch. Lian beobachtete ihn dabei, verstand es nicht direkt, da er den Geruch auf dem Sklavenmarkt verdrängt hatte. Er selbst interessierte sich auch mehr für anderes, blickte sich auf dem Markt um und hoffte seine Familie zu erblicken. Immerhin waren sie hier regelmäßig um Waren zu tauschen und andere zu kaufen. Die Gerüche hier im Bereich kamen ihm so vertraut vor und er fühlte sich einen Augenblick, als wäre nie etwas passiert. Dann wurde er jedoch aus den Gedanken gerissen, als Asmodeus ihm seine Hand auf den Rücken legte und in die Richtung des Sklavenmarktes führte. Je näher sie dem Bereich kamen, umso mehr trat der modrige und faulige Gestank von ungewaschenen Alben oder sogar modrigen Kadavern in die Luft.

Langsam aber sicher wünschte er sich ebenfalls ein Tuch mit Duft, welches er vor seine Nase halten konnte, tat dies nun aber erst einmal mit seinem einen Ärmel. Als sie an einigen Männern vorbeigingen, die hier Wache standen kamen um die Ecke die ersten Käfige mit Sklaven darin. Es war furchtbar. Er hatte natürlich nicht vergessen, wie es hier gewesen war, aber er war froh gewesen, davon weg zu sein. Hier sah es dennoch schlimmer aus, wie damals, als er in einem Käfig steckte. Einige der Sklaven hier waren sogar hochschwanger und hätten dringend Heiler gebraucht, die sie entbinden mussten. Unsicher sah er zu Asmodeus hoch. Wie machte er aus, welche Sklaven er kaufte und welche nicht?

Der Händler, der auch Lian damals gekauft und an Asmodeus verkauft hatte kam auf sie zu. „Oh, schön euch zusehen mein Freund Ich habe wie exzellente Ware für euch, schaut euch ruhig um! Meine letzte Ware hat euch ja zu einem wahren Reichtum verholfen, wie ich sehe.“

Asmodeus sah den Händler an. „Wie du sehen kannst habe ich die Ware, die Ihr mir verkauft habt am Hals. Also wo ist der Reichtum?“, fragte er abfällig zu dem Händler. Immerhin wollte er sich nicht übers Ohr hauen lassen weswegen er die ‚Waren‘ schlechte redete. „Also was habt ihr?“, wollte er nun wissen und ließ sich die Sklaven zeigen. Hier sprach ihn jedoch nichts wirklich an. „Ihr habt nur schwangere Sklaven hier, was soll ich damit!?“ fragte Asmodeus sauer nach und sah ihn fragend an. „Ihr wurdet doch vor einigen Tagen von meinem Diener beauftrag was ich suche. Wieso wagt Ihr es also ernsthaft mir sowas andrehen zu wollen!?“, Asmodeus schüttelte den Kopf. „Ich sehe mich bei anderen um. Und Wagt es nicht mir nochmal was andrehen zu wollen!“ Asmodeus ging zu den nächsten Händlern bei denen er schon oft gekauft hatte, sah sich dort in Ruhe um und ließ seinen Diener Nummern notieren. Insgesamt waren es bisher 13 Nummern. „Gut ich denke das wäre alles oder ist dir noch jemand aufgefallen?“, fragte Asmodeus seinen Diener und dieser schüttelte den Kopf. Auf dem Rückweg zum Händler rief eine heisere kränkliche stimme „LIAN!“ gerade so laut, dass man es aus der Menge an Schreien und Verhandlungen hören konnte.

Lian sah sich kurz um, erkannte auf den ersten Blick aber nichts. Dann hörte er seinen Namen aber noch mal und er ging näher auf einen Käfig zu. „Alin!? Alin was machst du hier drin? Was ist passiert?“, fragte er und streckte seine Hände durch die Gitter, um seinen kleinen Bruder an sich zu ziehen. Tränen rannten ihm über seine Wangen, als er Alin so hier drin sah. „Hat Vater dich auch verkauft?“, wollte er wissen, doch dieser schüttelte nur schwach den Kopf. Auch er weinte bitter weshalb er nicht wirklich antworten konnte.

Asmodeus verengte seine Augen und zog Lian nun vom Käfig weg. „Was rennst du einfach weg LIAN?!“, Asmodeus war wirklich sauer und das würde Lian auch merken. Auf dem Sklavenmarkt rannte man nicht einfach weg. „Du kommst nicht mehr mit, nirgendwo hin mit!“ Er sah zu seinem Diener und streckte die Hand aus. Dieser reichte ihm nun ein Halsband und eine Leine, welche Asmodeus, Lian direkt anlegte und das sehr stramm.

Lian musste es sich anlegen lassen, blieb dabei ruhig aber sah in die Augen des anderen. „Asmodeus, ich weiß, dass mir das als Sklave nicht zusteht, aber ich bitte euch aus tiefstem Herzen meinen kleinen Bruder zu kaufen. Ihr, Ihr seid doch zufrieden mit mir und er hat dieselben Gene wie ich!“, flehte er regelrecht und ging nun vor ihm auf die Knie. Er wusste, dass dies wohl die einzige Möglichkeit war, seinem Bruder einen grausamen Tod zu ersparen.

Asmodeus gab ihm nun jedoch eine Ohrfeige, die Lian die Lippe aufplatzen ließ. „Was es noch einmal mich bei meinem Namen anzusprechen und du wirst dermaßen ausgepeitscht werden, dass du nichtmehr weißt, wer oder was du bist… und dein Bruder? Er ist ein Kind was soll ich damit?!“fragte er Kopfschüttend „Selbst wenn er dieselben Gene wie du hat, kann ich nichts mit ihm anfangen.“

Asmodeus Diener blickte die beiden an. Er merkte immer mehr, dass Asmodeus anders war wenn er Lian bei sich hatte. Auch wenn dieser Schlag nun grob war, so hätte er jeden anderen Sklaven mit dem Stock verprügelt. Zudem hinterfragte Asmodeus Lians bitte. Normalerweise wäre er darauf gar nicht eingegangen und wäre einfach weiter gegangen. Er war gespannt, wann sein Herr das selbst merken würde.

Lian hielt sich seine blutende Lippe und achtete darauf, das Gewand nicht damit zu beschmutzen. „Es tut mir Leid, Herr. Vielleicht könntet ihr ihn als etwas anderes gebrauchen. Ich, ich glaube er ist gut in Magie, vielleicht könntet ihr einen privaten Heiler gebrauchen?“, schlug er demütig vor und blickte dabei unter sich.

Asmodeus knurrte kurz und sah zu dem kleinen im Käfig. „Heil die Lippe deines Bruders, ich will sehen was du kannst“, sagte er streng, woraufhin sich Lian hinkniete und seinen Bruder an sich ließ. Dessen Hand fing in der Tat an zu leuchten, doch viel passieren tat nicht, da Alin im Moment viel zu schwach war. „Er ist sonst sehr gut darin, vielleicht ist er gerade nur aufgeregt. Er wird euch sicher gute Dienste erweisen“, flehte Lian weiter.

„Aufgeregt oder nicht, das interessiert mich nicht. Entweder zeigt er hier was er kann oder nicht. Mit einem durchschnittlichen Kind kann ich nichts anfangen.“ Er Zog Lian nun an der Leine vom Boden hoch und ging mit ihm weiter zum Händler, um die Geschäfte abzuschließen. Er verhandelte und bekam für die Menge an Sklaven einen guten Preis. „Und das Kind dahinten nehme ich für 20 Bronzemünzen mit.“ Er deutet auf den Käfig, in welchem Lians Bruder war, bereute es jedoch schon jetzt.

Lians Augen weiteten sich, vor allem als der Händler dem zustimmte. „Danke Herr! Danke!“, sagte er leise und sah zu seinem Bruder, der nun aus dem Käfig geholt wurde, zusammen mit den anderen Sklaven. An Seilen gefesselt wurden die Sklaven an die Kutsche gebunden, sodass sie ihr hinterher laufen mussten.

Asmodeus sagte nichts weiter, band nun auch Lian an den Wagen. „Sei einfach still Lian“, sagte er streng und stieg nun in die Kutsche ein. Er war sauer, fühlte sich irgendwo gedemütigt auch wenn das im Grunde nicht notwendig war. Er setze sich seinem Diener gegenüber. „Sag nichts..!“ Asmodeus merkte, wie sein Diener ihn ansah und dass er sich etwas verkneifen musste. „Ich wollte nur sagen, dass ihr nun 14 Sklaven habt und Ihr nur Platz für maximal 8 habt. Das heißt, dass ihr wirklich die Halle zweckentfremden müsst.“ Er schrieb sich einiges auf die Unterlagen und rechnete, zählte die Kosten auf, die sie heute hatten. „Der durchschnittliche Preis ist wirklich exzellent Herr. Günstiger habt ihr bisher nicht eingekauft.“

Lian lächelte seinem kleinen Bruder zu. Ihm war egal, dass Asmodeus sauer auf ihn war, immerhin hatte er nun seinen kleinen Bruder gerettet. Sie durften nicht reden, dass wusste er, weshalb er es auch nicht tat. Sicher würde es in den nächsten Tagen genug Möglichkeiten zu reden geben. Nach einer gefühlten Ewigkeit fingen jedoch an seine Füße ziemlich zu schmerzen. Solche Strecken war er kaum gewohnt in so engen Schuhe zu laufen. Zudem wurde es langsam dunkel und kalt und Lian fror. Die Sklaven um ihn herum schienen viel zu schwach und zu betäubt zu sein, um dies überhaupt noch zu merken. Sie waren wohl froh, dass sie überhaupt noch gerade aus laufen konnten.

Eine weitere Stunde später erreichten sie endlich das Anwesen von Asmodeus. Zwei der Sklaven fielen sofort um, als sie anhielten und schienen bewusstlos zu sein.

Es kamen direkt Sklaven hinaus, welche sich um die Neuankömmlinge kümmerten. Alle waren verwundert, dass auch Lian bei ihnen war. Immerhin war er mit Asmodeus zusammen in der Kutsche los gefahren. Asmodeus stieg aus der Kutsche aus und ging auf Lian los. Er löste dessen Fessel und zog ihn an der Leine hinter sich her in die Villa. Die Haussklaven blickten den beiden nach. „Was er wohl angestellt hat?“, hinterfragte einer der Sklaven einen anderen, doch der Diener Asmodeus‘ blickte ihn nur kurz mahnend an und wieder blickten sie allesamt auf den Boden. Die Sklaven, die bewusstlos geworden waren wurden in die Villa getragen, die anderen mussten sich hineinschleppen.

Asmodeus ging mit Lian direkt in den Keller des Hauses. Lian war bisher nur einmal dort gewesen, an dem Tag als er sein Brandzeichen bekommen hatte, dennoch würde er sich nur zu gut an diesen Weg erinnern.
 

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Generalprobe

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Was der Prinz will, bekommt er auch

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Ein Spielzeug im Gebrauch

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Des Sklaven neue Kleidung

Serin klopfte an die Zimmertür des Prinzen und kam dann herein, wo er die Fenster erst einmal öffnete und dabei die Vorhänge beiseiteschob, sodass Licht in das große Zimmer fiel. Sein Blick wanderte auf den Fellteppich zu Lian, der immer noch tief und fest schlief und sie daran scheinbar nicht störte. „Guten Morgen mein Prinz, es ist Zeit aufzustehen, wie geht es euch heute?“, fragte er als er merkte, dass Desiderius langsam aufwachte und kam neben dessen Bett. Heute standen verschiedene Dinge an. Da sich der Prinz gestern viel Freizeit durch die Beschaffung seines Spielzeugs genommen hatte, musste er heute nacharbeiten.

Desiderius richtete sich auf und blickte Serin an, setze sich auf den Bettrand und rieb sich über die Schläfen. „ Ist es schon Zeit zum Aufstehen?“, fragte er rhetorisch und gähnte. „Ist er tot oder schläft er noch?“, fragte er als er zu Lian blickte, der wie ein toter auf dem weichen Fell lag.

„Er schläft“, sagte Serin schmunzelnd. „Ich denke, dass war gestern wohl etwas viel für ihn.“ Serin machte bereits das Bett, als Desiderius aufgestanden war. „Was soll euer Sklave heute tun, während ihr beschäftigt seid?“, fragte er ihn, da er so dachte er zumindest, auf ihn aufpassen musste.

„Er kann zu meinen Füßen sitzen.“ Sagte er ruhig und streckte sich. Als Serin das Bett gemacht hatte, stellte er sich zu Desiderius und zog diesem sein Nachtgewand aus, ehe er ihn anzog. „Und du gehst heute wieder zum Heiler?“ Er sah wieder zu seinem Sklaven der sich drehte, nur um weiter zu schlafen. „Weck ihn nachdem du mich angekleidet hast.“ Serin nickte auf die Frage und zog seinen Prinzen an, ehe er zu Lian ging. „Wach auf. Es ist schon spät.“

Lian hob den Kopf an. Die Schmerzen, die sich daraufhin in seinem Körper breit machten waren wirklich unangenehm gewesen. Dennoch richtete er sich auf und sah kurz zu Desiderius, verbeugte sich auf Knien leicht. „Guten Morgen“, sagte er leise, ehe er die Decke wieder ordentlicher um sich wickelte. Es war unangenehm nackt zu sein, während die anderen Anwesend schöne Kleider am Leib hatten.

Desiderius blickte ihn an und schmunzelte. „Besorg ihm Kleidung Serin. Das kannst du ja auf dem Weg zum Heiler machen und bringst sie mit, wenn du wieder kommst. Ich denke seine Maße findest du ohne Probleme bei den Ausstellungstücken. Es sollte was angemessenes sein.“ Serin nickte. „Das mache ich. Ihr müsst euch nun aber beeilen, Ihr habt gestern vieles vernachlässigt, was heute erledigt werden muss“, sagte er leise um ihn nur darauf hin zu weisen und nicht über ihn zu bestimmen. Desiderius nickte und sah zu Lian. „Zieh dir die Kleidung von Gestern an, nachdem du dich gewaschen hast. Und wasch dich gründlich!“

Lian nickte und stand nun auf, immer noch mit der Decke um sich. „Wo kann ich mich waschen?“, fragte er und Serin sah kurz zum Prinzen. „Ihr könnt, wenn ihr möchtet schon los zum Frühstücken gehen, ich kümmere mich um euren Sklaven und komme dann zusammen mit ihm zu eurem Arbeitszimmer.“

Desiderius nickte daraufhin und verschwand nun aus seinem Zimmer. Serin sah zu Lian. „Los beeile dich, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.“ Er führte ihn ins Bad, gab ihm Pflegeprodukte und ein Handtuch, ehe er das Bad wieder verließ und dessen Kleidung holte. Als er zurück ins Bad kam war Lian bereits in vollem Gange. Er war schnell, dass war gut. „Ich lege dir deine Kleidung hier hin und sieh zu, dass du alles sauber hinterlässt“, sagte Serin noch und wartete im Zimmer auf den Lian.

Dieser brauchte nicht lang, versuchte die Schmerzen einfach zu ignorieren und trocknete sich grob, ehe er seine Kleidung von gestern anzog. Seine Haare ließ er offen, damit sie an der Luft trocknen konnten. So ungeschminkt, wie er jetzt war sah er etwas jünger aus als sonst, aber nicht weniger schön. „Ich bin fertig“, sagte er zu Serin, als er aus dem Bad kam.

Serin sah ihn an und überlegte kurz. „ Du solltest dich zurecht machen. Immerhin bist du an der Seite der Prinzen und da kannst du nicht rumlaufen wie Hanswurst“, sagte er dann und drückte ihm eine Bürste in die Hand. „Mach dir die Haare zurecht.“

Lian sah ihn an und betrachtete die Bürste, nickte dann aber und flechtete sich die Haare im oberen Bereich, sodass er von den Ohren ab einen Kranz nach hinten zum Kopf hatte. Den Rest ließ er jedoch offen und hoffte dass es so in Ordnung war. Lian ging wieder zu Serin. Hoffte sehr, dass es so gehen würde.

„Gut und jetzt komm mit!“ Serin ging vor und brachte ihn nun ins Arbeitszimmer des Prinzen.

Dieser saß an seinem Tisch und kümmerte sich um seine Unterlagen. Auf dem Tisch an der rechten Außenseite lag ein Halsband, ähnlich wie das eines Haushundes, nur ein wenig schöner und filigraner gearbeitet. Immerhin musste man sehen, dass es kein einfacher Diener war. „Gut, dass ihr da seid. Lian, komm hier neben mich und knie dich auf den Boden“, sagte er und beobachtete seinen Sklaven, wie er jeden Wort befolgte. „Gut.“ Er griff nach dem Halsband. „Heb deine Haare an!“

Wieder gehorchte Lian und spürte nun, wie sich das kalte, filigrane Metall eng um seinen Hals legte. Eigentlich sah es wirklich schön aus. Lian hätte es auch so getragen als Schmuck, daher fand er es nicht sonderlich schlimm.

„Du wirst dieses Halsband nur dann abnehmen, wenn du dich wäschst, sonst wirst du es rund um die Uhr tragen. Es zeigt allen, dass du mir gehörst, so wird dir niemand etwas antun oder auf dumme Ideen kommen.“ Er strich ihm nun kurz durchs Haar. „Verhalte dich ruhig. Ich kann jetzt keine Störung brauchen.“

Lian nickte dann und blickte sich im Raum um. Serin stellte seinem Herrn nun noch etwas zu Trinken und ein Tablett mit Keksen auf den Tisch, welches einer der Küchenjungen gebracht hatte. „Ich werde dann nun in die Stadt fahren mein Prinz. Ich sollte am Abend wieder zurück sein.“ Serin verneigte sich und als Desiderius genickt hatte, verließ er den Raum.

Es dauerte keine zwei Sekunden, als die Bürotür jedoch wieder aufflog und Leshia hineinplatzte. Dieser sah Lian hinter dem großen Schreibtisch gar nicht und zeterte ungeniert los. „Was sollte das beim Frühstück schon wieder? Ihr könnt mich doch nicht einfach ignorieren! Ich bitte euch. Wir sind bald verheiratet. Können wir nicht irgendeine Basis finden, auf der wir uns zumindest freundlich gegenüber sind?“, fragte er nach. Er wollte nur in Harmonie leben, das war alles.

Desiderius erschreckte sich und verzog eine Linie beim Schreiben eines Dokumentes. Das Dokument war fast fertig gewesen und nun musste er von neuem beginnen. Er verengte die Augen und sah auf. „Kannst du nicht anklopfen LESHIA, verdammt nochmal!?“, schrie er ihn nun allerdings an und war froh hinter dem Tisch zu sitzen, sonst hätte er ihm eine geknallt. „Ist es so verdammt schwer für dich mal keinen Aufstand zu machen, wenn dir etwas nicht passt? Was glaubst du, wie es wird, wenn wir vermählt sind? Dass ich dir rund um die Uhr Händchen halte? Nein! Ich habe zu tun, wenn ich mein Frühstück zu mir nehme bin ich nicht sehr gesprächig, war ich noch nie und werde es niemals sein. Du gehst mir so dermaßen auf den Sack.“ Er stand nun auf um sich ein Tuch zu nehmen, womit er sich die Hände nach dem Schreiben wusch. Er war bedeutend rauer als er es ohnehin schon war zu seinem Verlobten und dieser merkte, dass er Desiderius nun wirklich verärgert hatte, ihm hatte so viel auf der Zunge gelegen, was er dem Prinzen an den Kopf werfen wollte und nun redete dieser ihn in Grund und Boden. „Ich habe dir schon mal gesagt: beschäftige dich mit dir selbst. Du bist verflucht nochmal kein kleines Kind mehr!“, blaffte Desiderius Leshia an.

Dieser atmete tief ein und aus. „Ich bin kein Kind mehr, du siehst in mir nur ein Kind, weil ich dir scheinbar nicht gut genug bin, in allem!“, sagte er sauer und verletzt. „Tut mir leid, dass ich nicht angeklopft habe, aber ich will, dass wir beide uns zumindest ansatzweise gut verstehen. Mehr will ich doch gar nicht, aber dazu müssen wir Zeit miteinander verbringen. Du bist ja nicht einmal dazu freiwillig bereit. Wie zur Hölle sollen wir dann gemeinsam ein Kind großziehen?“

Desiderius blickte ihm in die Augen und schüttelte den Kopf. „Leshia, was glaubst du, wie meine Eltern zueinander stehen? Sie reden kaum miteinander und mein Vater hatte seit meiner Geburt keinen Sex mehr mit meinem anderen. Sie bewahren einen Schein nach außen, aber dieser Schein findet nicht hinter geschlossenen Türen statt. Ich habe kein Interesse daran, dich näher kennen zu lernen Leshia und über die Kindererziehung musst du dir keinen Kopf machen. Nach der Geburt kümmert sich eine Amme um das Kind, danach die Hauslehrer. Die einzige Aufgabe die du hast, um es mal deutlich auszudrücken ist, mir ein Kind zur Welt zu bringen. Wenn dir das vorher nicht bewusst war, weißt du es jetzt.“

Leshia schluchzte nun und rannte aus dem Arbeitszimmer, wo er die Tür hinter sich zuknallen lies. Er wollte sein erstes Mal nicht mit Desiderius verbringen. Es sollte etwas Besonderes sein und nicht dazu dienen ein Kind zu zeugen, welches er danach nie wieder zu Gesicht bekommen würde.

Lian war still auf Knien hinter dem Schreibtisch geblieben und tat, als hätte er davon nichts mitbekommen, obwohl er natürlich jedes Wort deutlich gehört hatte. Er erlaubte sich kein Urteil, immerhin kannte er beide zu wenig und kannte ihre Vorgeschichte auch nicht.

Desiderius setze sich nun wieder und schmiss das Schreiben weg, was er eben versaut hatte. Er schrieb es nun von neuem und als er dieses fertig erledigt hatte, stand er auf. „Komm mit, ich will in den Innenhof, ich brauche frische Luft“, sagte er zu Lian und führte ihn in den Innenhof. Hier war alles Grün und schön hergerichtet. Vereinzelt liefen Katzen über den Hof und jagten Vögel. Es war ein ruhiger und erholsamer Anblick und man konnte hier wirklich entspannen. Leshia wusste wohl nicht, was es hieß der Mann eines Prinzen und nächsten Königs zu sein. Man wurde der Öffentlichkeit gezeigt und musste gut aussehen. Mehr war es aber meist wirklich nicht. „Du kannst dich hier umsehen, aber bleib in meiner Nähe“, erlaubte er Lian nun der den Katzen ganz verträumt nachsah.

„Vielen Dank!“, sagte er und entfernte sich nun einige Meter von Desiderius, ging in die Hocke, woraufhin auch gleich einige streunende Katzen zu ihm kamen und sich an ihn schmusten. Ein rothaariger Kater mit Kerbe am Ohr erinnerte Lian an die Katze, die früher oft bei ihnen im Hinterhof die Essensreste bekommen hatte. Dieser Gedanke brachte ihn unweigerlich dazu an seine Familie zu denken. Sein verstorbener Vater, sein anderer Vater und sein kleiner Bruder. Tränen rannten ihm über die Wange. Er fühlte sich, als hätte man ihn in ein fremdes Leben gesteckt, aus dem es kein Entkommen gab.

Desiderius beobachtete seinen Sklaven, sagte aber nichts weiter. Er blickte von ihm weg zum Schloss hin wo Leshia am Fenster stand und hinaus blickte. Er blickte ihm eine Weile ins Gesicht, ehe er schließlich wieder zu Lian blickte. Die Vermählung war in wenigen Tagen und dann würde er Sex mit Leshia haben müssten. Er wollte sich nicht blamieren und natürlich einen hoch bekommen, aber er sah Leshia nun mal nicht als Mann sondern als Kind. Es war zum Haare raufen.

Lian sah auf als er von Desiderius gerufen wurde und ging wieder zu ihm zurück. „Habt ihr eigene Tiere?“, fragte er ihn nun einfach. Die Tränen hatte er sich weggewischt, aber er hatte noch feuchte Augen. Natürlich wollte er versuchen ein möglichst gutes Verhältnis zu dem anderen zu haben und er wollte ebenfalls schauen, wie privat oder neugierig er werden durfte.

„Das hier sind alles die Tiere des Königshauses. Also im Grunde meine sobald mein Vater abdankt“, erklärte er und stand auf. „Ich muss nun meinen Verpflichtungen weiter nachgehen du kannst wieder auf dem Boden neben mir Platz nehmen.“

Lian nickte und folgte ihm in dessen Arbeitszimmer zurück, wo er sich neben ihn kniete. Es war langweilig, aber er nutzte die Zeit, um zu entspannen und schloss die Augen, um im Sitzen einzuschlafen. Er wurde erst wieder wach, als er Stimmen hörte. Serin war offenbar wieder da.

„Hier sind einige Gewänder für euren Sklaven“, sagte er zu Desiderius und stellte einige Schachteln auf einen kleineren Tisch ab. „Meine Behandlung ist gut verlaufen. Zur Hochzeit werde ich auf jeden Fall wieder so aussehen wie früher“, lächelte er glücklich.

Desiderius stand auf, um in die Schachteln zu sehen. „Die Sachen sind passend. Du hast sie gut ausgesucht“, nickte er dann zufrieden. „Und das sind gute Neuigkeiten mit deinem Gesicht. Wenn deine Schmerzen nun wieder groß sind, kannst du dich zurückziehen. Und vergiss das einsalben nicht.“

„Keine Sorge, das werde ich nicht. Soll euer Sklave an eurer Hochzeit ebenfalls der Öffentlichkeit gezeigt werden und wenn ja, wie genau? Ihr habt ihn ja nun neu, ihr solltet also dem Zeremonienmeister Bescheid geben, falls Lian bei euch bleiben soll. Wenn nicht, soll ich dann auf ihn Aufpassen oder gebt ihr ihn in der Zeit in einen Käfig?“

„Ich denke es wäre zu viel umzustellen, wenn er bei der Zeremonie dabei wäre, da wir aber während der Feier ohnehin überwiegend sitzen werden kann er dann zu meinen Füßen auf einem Hocker sitzen.“ Ich denke das sollte durchaus machbar sein.“ Er blickte kurz zu Lian runter „Der Schneider sollte allerdings noch unterrichtet werden. Er muss Lian noch eine Robe schneidern in der kurzen Zeit.“

„Ich kann ihn euch gleich vorbeischicken, dass ihr mit ihm Besprechen könnt, wie ihr Lian schmücken wollt, danach ziehe ich mich dann zurück“, sagte Serin und als Desiderius zustimmte ging er sogleich aus dem Zimmer.

Es dauerte eine knappte Stunde, ehe es im Arbeitszimmer wieder anklopfte und nun der Schneider eintrat. „Guten Abend, ihr habt nach mir gerufen?“, fragte dieser nun und verneigte sich einmal.

Desiderius nickte dann "Ja das habe ich, es geht um meinen Sklaven, er braucht für die Feier ein Gewand, das ihn vorzeigbar macht. Schafft ihr es in der Zeit ihm etwas zu machen?", der Schneider hob eine Augenbraue, blickte zu Lian. "Ich denke schon, allerdings wird es nicht für etwas Prunkvolles reichen, das sollte euch bewusst sein." Der Prinz nickte " Sicher, zudem verlange ich das nicht. Er soll nur vorzeigbar sein. Immerhin ist er ein Sklave und kein Adliger.“

„Sicher doch, dann muss ich ihn eben vermessen. Habt ihr schon eine bestimmte Farbe im Sinn?“, fragte er nach. Es war schick seine Sklaven zu zeigen wie Puppen, zu zeigen, dass man den Besten und Schönsten hatte, den es gab. „Lian steh auf und lass dich vermessen!“, sagte Desiderius streng und Lian erhob sich nun langsam. Seine Knie taten unheimlich weh, da er die ganze Zeit darauf gesessen hatte.

„Er sollte passende Farben zu den meinem Gewand haben, aber nicht dieselben. Ich will nicht, dass Leshia mehr Aufstand macht als notwendig“, seufzte er dann und blickte seinen Schneider an. „Ich denke ihr werdet das schon hinbekommen. Die Sklavengewänder des Königshauses kennt ihr ja von den Sklaven meines Vaters“, sprach er ruhig und sah zu, wie der Schneider Lian vermaß. „Und es sollte das Halsband nicht verbergen. Das ist eigentlich am Wichtigsten.“

„Gut, ich denke, dass sollte möglich sein.“ Der Schneider kannte natürlich den Geschmack des Prinzen und würde etwas Passendes anfertigen. „Ich denke, ich kann morgen Abend bereits mit dem Rohschnitt vorbeikommen und dann noch mal abstecken. Übermorgen sollte das Gewand dann fertig sein“, sagte er und notierte sich die letzte Daten.

„In Ordnung, dann kommt morgen zur Anprobe um 19 Uhr in meine privaten Gemächer“, sagte Desiderius und entließ den Schneider wieder, sah auf die Uhr. „Zeit fürs Abendessen“, sagte er und Lian knurrte er Magen. Er hatte nun sicher schon seit zwei Tagen nichts mehr gegessen, weshalb er nun einfach nachfragen musste. „Kann ich auch etwas zu Essen haben?“

„Kannst du, nachdem ich fertig bin lasse ich dir was in meine Gemächer bringen“, sagte er ruhig und setze sich an den Tisch als er angekommen war im Speiseraum. Hier taten die Diener das Essen auf und Lian würde noch nie so etwas gesehen haben. „Du setzt dich hinter mich auf den Boden.“ Wies er seinen Sklaven an und sah auf als seine Väter hinein kamen und sich setzten. Auch Leshia kam herein, Lian nahm er erst einmal wieder nicht wahr. Desiderius bediente sich gleich bei dem Essen, sprach wieder nicht mit jemand der Anwesenden und erhob sich, als er fertig war. „Noch einen angenehmen Abend wünsche ich“, verabschiedete sich Desiderius. Er sagte nichts, erwartete, dass Lian ihm einfach folgte und dies tat er auch. Im Zimmer angekommen, stand bereits Essen auf dem Tisch. Einer der Diener hatte es mitbekommen und führte, ohne es gesagt bekommen zu haben seine Aufgabe durch. So funktionierte es hier in den meisten Fällen. „Wasch deine Hände und dann kannst du dich an den Tisch setzen und Essen.“ Auch wenn die meisten ihre Sklaven auf dem Boden sitzen ließen zum Essen, fand Desiderius diesen Anblick nicht sehr appetitlich, sodass er ihm gestattete am Tisch zu sitzen.

„Danke schön“, sagte er und ging ins Badezimmer, um sich die Hände zu waschen, dann setzte er sich im Zimmer an den Tisch. Natürlich sah das Essen nicht so aus, wie das, was Desiderius eben gegessen hatte, aber es duftete herrlich und Lian knurrte noch einmal der Magen, ehe er anfing zu essen. Er achtete darauf, ordentlich und nach Tischmanieren zu essen, wie Asmodeus es ihm beigebracht hatte. Erst als das letzte Reiskorn von seinem Teller war sah er auf. „Ich bin fertig mit Essen.“

Desiderius las in der Zeit in einem Buch, Als Lian fertig war legte er das Buch aus der Hand und stand auf. "Lass mir ein Bad ein. Kannst du singen?", wollte er wissen, als er schon ins Badezimmer ging. Lian konnte singen, zumindest hatte er keine hässliche Stimme, das wusste er, aber er war unsicher, sodass er Desiderius dies auch sagte, dass er oft gesungen hatte, aber nie für Publikum. Dennoch wollte der Prinz dass er sang, während er in der Wanne lag. So zog Desiderius sich aus stieg in die Wanne, als das Wasser darin war und wartete, bis sein Sklave zu singen anfing.

Lian kniete neben der Wanne und sah auf den Boden. Er war nervös, nicht dass er doch zu schlecht für den Prinzen war und er bestraft werden würde. „Ich weiß nicht, was ich singen soll. Eigentlich kann ich nur ein paar Kinderlieder und ein oder zwei Volkslieder“, sagte er leise. „Sing einfach, aber mach nun“, sagte Desiderius und Lian schluckte, ehe er sich einmal leise räusperte und anfing ein Lied zu singen, welches sie hier oft an Feiertagen gesungen hatten. Eigentlich war es ein schönes, recht fröhliches Lied aber Lian sang es eher traurig. So war eben seine momentane Stimmung.

Desiderius hörte ihm zu und überlegte. Er kannte dieses Lied und war bisher der Meinung es war fröhlich, weswegen er Lian nun unterbrach. „Ist das nicht eigentlich ein Lied, welches bei Festen und Heiterkeit gesungen wird?“, fragte er nun nach und sah zu ihm. Hatte die Arme auf dem Wannenrand liegen.

Lian sah auf und nickte. „Ja, ich habe das mit meiner Familie zusammen immer an Festtagen gesungen“, sagte er bewusst, um Desiderius zu sagen, dass er nicht immer ein Sklave war und durchaus eine Vorgeschichte hatte.

„Dann sing es auch entsprechend und nicht, als wäre gerade die Welt am unter gehen.“ Desiderius sah zu ihm und umfasste nun dessen Kinn um ihm in die Augen zu sehen. „Wir beide haben nicht das Leben, das wir wollten. Sei froh dass du ein Dach über den Kopf und warme Kleidung am Leib trägst.“ Ihm war bewusst, was Lian damit anspielen wollte. Desiderius war immerhin nicht auf den Kopf gefallen und konnte sehr schnell Alben einschätzen.

Lian hatte ihm nur kurz in die Augen gesehen und sank seinen Blick dann aber sofort, wie es ihm beigebracht wurde. „Ja, Herr“, sagte er und als Desiderius ihn losgelassen hatte holte er Luft und sang von neuem. Er gab sich alle Mühe nun fröhlicher zu klingen, wusste aber nicht, ob er das so hinbekam.

Er bekam es besser hin aber nicht wirklich gut. Dennoch hörte ihm Desiderius zu. „Was hältst du davon, wenn ich dich besser behandle, als jeder Sklave bisher behandelt wurde?“, fragte er nun und sah ihn fragend an „Was würdest du davon halten? Geschenke zu bekommen und teure Roben zu tragen?“ Desiderius dachte sich etwas bei der Frage. Er stieg aus der Wanne. „Gib mir ein Handtuch und dann leg mir mein Nachtgewand raus. Es ist in der großen Kommode neben dem Fenster. In der zweiten Schublade.“ Da Serin bereits gegangen war, musste Lian das nun machen. „Aber beantworte mir erst meine Frage.“

Lian überlegte kurz. Es klang nach einer Fangfrage, aber eigentlich war sie leicht zu beantworten, so entschloss er sich für die Wahrheit. „Sicher freue ich mich, wenn man mich sehr nett und freundlich behandelt. Auch über Geschenke freue ich mich, aber teure Roben oder andere materielle Dinge an sich machen mich nicht glücklich. Sicher trage ich lieber Kleidung, die sich meinem Körper anschmiegt, mit weichem Stoff, als kratzige zu kleine Kleidung zum Beispiel. Aber eigentlich sind mir andere Dinge viel wichtiger.“ Er hoffte nun nicht eine reingehauen zu bekommen, weil er undankbar gewesen sei.

Desiderius ließ ihn aussprechen und nahm das Handtuch, das er ihm reichte. „Welche Dinge sind dir wichtiger?“, fragte er und blickte ihm in die Augen. „Sag es mir offen. Ich hab einen Grund, dass ich frage. Ich will dich damit nicht aufs Kreuz legen.“

„Ein gewisses Maß an Selbstbestimmung und Freiheit und natürlich Liebe, egal ob nun zu einem Partner, oder rein freundschaftlich“, sagte er ganz offen. „Ich würde gerne meine Familie sehen können, oder generell Freizeit haben, in der ich machen kann was ich will. Doch ich bin ein Sklave und kein Diener.“ Das wusste Lian selbst. „Wieso fragt ihr das?“

„Wo ist deine Familie?“, fragte er nun und blickte ihn an „Gib mir mein Nachtgewand, ich fange an zu frieren“, sagte er nun und sah ihn an „Und den Freigang kann ich dir nicht gestatten, aber ich kann dich mitnehmen, wenn ich raus muss. Dagegen spricht nichts“, sprach er ruhig und zog sich das Nachtgewand an, das ihm Lian reichte. „Wieso ich das frage? Ich werde in den kommenden Tagen heiraten und werde das nicht einfach so hinnehmen. Ich werde meinem Vater damit auf die Füße treten und meinem Mann, der im Kopf ein halbes Kind ist.“

Lian verstand das nicht wirklich, aber er entschloss sich erst einmal nicht weiter nachzufragen. „Mein einer Vater ist vor fast zwei Jahren verstorben. Ich weiß nicht, was mit meinem anderen Vater ist. Mein früherer Herr hat meinen kleinen Bruder gekauft. Andere Verwandte habe ich nicht, die ich sehen wollen würde. Seine Großeltern waren bereits gestorben, als er noch ganz klein war und seine Eltern waren Einzelkinder gewesen.

„Willst du deinen Bruder hier haben? Dann kaufe ich ihn“, sagte er nun und sah ihm in die Augen. „Oder hast du daran kein Interesse? Dann wäre er immerzu bei dir.“ Er sah ihn weiterhin an und setze sich nun auf sein Bett. „Wie alt ist dein Bruder?“

„Er ist 12“, sagte er lächelnd. „Und ich weiß nicht, was Asmodeus mit ihm vor hat, daher kann ich nicht sagen, ob ich mir wünsche, dass ihr ihn kauft. Was würdet ihr mit ihm machen wollen?“, fragte er nach. Irgendwo hoffte er unterbewusst, dass Asmodeus seinen Bruder nicht wirklich als Sklaven bei sich aufnahm, sondern als Diener und ihn vielleicht sogar in Magie unterrichten würde, sodass er irgendwann Arzt oder etwas dergleichen werden konnte.

„Ich weiß nicht was ich mit ihm tun würde. Wenn er älter ist vielleicht Sex mit ihm haben und bis dahin würde sich zeigen was er kann und zu was man ihn nutzen kann.“ Er sah ihn an und wank ihn zu sich. “Setz dich zu mir.“ Er klopfte sanft neben sich auf das Bett und blickte ihn abwartend an. „Soll ich mit Asmodeus reden? Er wird ihn mir verkaufen. Gleich was er vorhat mit ihm oder ihn als eigenen Haussklaven hat.“ Lian würde merken, dass Asmoudeus ihn nicht freiwillig hergegeben hatte, je mehr Desiderius sprach. Er würde merken, dass er keine Wahl hatte.

Lian dachte darüber kurz nach und setzte sich neben Desiderius aufs Bett. „Ich würde gern vorher selbst mit Asmodeus reden, bevor ich mir wünsche, dass ihr meinen Bruder kauft. Wenn ihr ihn ohnehin wollt, dann ist das aber nicht nötig.“ Er fragte sich, ob sein Bruder überhaupt Desiderius‘ Typ wäre. Er war sich immer recht sicher gewesen, dass sein Bruder irgendwann mal eher der aktive in einer Beziehung sein würde. Sicher würde sich Desiderius auch von niemandem nehmen lassen wollen.

„Dann mach das. Bei der Vermählungsfeier wird er anwesend sein. Da kannst du mit ihm reden“, bot er ihm an und betrachtete sich seinen Sklaven weiterhin. „Vorher brauchen wir dahingehend nicht weiter zu reden“, sprach er ruhig, stand nun auf um sich richtig in sein Bett zu legen um zu Schlafen. „Leg dich schlafen. Morgen ist wieder ein Tag, an dem es viel zu tun gibt. Und dieses Mal, bist du vor mir wach!“

„Habt ihr denn einen Wecker für mich?“, fragte er ihn. „Und Schlafkleidung?“ Immer nackt auf dem Teppich wollte er nicht schlafen. Es war zwar irgendwo weich und kuschlig, fast wie ein Bett, aber dennoch wäre Kleidung zum Schlafen nicht schlecht gewesen.

Er deutete auf die Kisten, welche neben dem Fell, also der Schlafstätte Lians standen. „Dort müsste eines drin sein. Und nein ich habe keinen Wecker. Du wirst dir was anderes überlegen müssen. Die Sonne scheint ja minimal hier rein, achte darauf.“

Lian nickte und stand auf. Zum Umziehen kniete er sich so, dass sein Körper geschützt vorm Anblick seines Herrn war. Auch die Decke von letzter nach lag über einer Armlehne des Sessels, welche er nun nahm und sich damit zudecke. Es war einfach gesagt als getan früher wach zu sein. Wenn man schlief, schlief man eben. Lian war deshalb die halbe Nacht wach. Immer wieder schreckte er auf, da er Angst hatte zu verschlafen und dann konnte er nicht mehr richtig einschlafen.

Desiderius hingegen schlief, wie jede Nacht recht tief. Sein Wecker war immerhin Serin, der sich morgens immer um ihn kümmerte. Aber heute früh wachte er bin alleine auf. Direkt als die ersten Sonnenstrahlen ins Zimmer kamen. Er sah zu Lian und schmunzelte. „Schon lange Wach?“, fragte er nun und blickte ihn fragend an.

Lian stand nun auf. Er hatte tiefe, dunkle Augenringe und verneigte sich kurz. „Ja, ich habe kaum geschlafen“, gestand er müde und rieb sich kurz seine Augen, als auch schon Serin hereinkam. „Guten Morgen, ihr seid ja schon wach“, stellte er erstaunt fest, da das eigentlich nie vorkam.
 

„Bin ich ja“, nickte der Prinz und sah zu Serin. „Der Vorhang war nicht richtig zugezogen, aber das ist okay. Ich bin noch nicht lange wach“, sagte er ruhig und stand nun auf. Ich will heute die schwarz goldene Robe tragen. Mir ist nicht nach Hosen.“ Er überlegte einen Moment. „Und die Haare will ich zu einem halben Zopf geflochten. Die unteren Haare können gerne offen bleiben.“ Wieder sah er zu Lian. „Wieso hast du nicht geschlafen?“

„Ihr sagtet, dass ich vor euch wach sein soll und da ich keinen Wecker hatte bin ich immer nur wieder kurz eingenickt, immerhin wollte ich nicht verschlafen“, erklärte sich Lian, während Serin den Prinzen anzog. „Soll ich gleich duschen und dann neue Kleidung aus der Kiste dort anziehen?“

Desiderius nickte. „Ja aber beeil dich. Du hast eine Stunde“, sagte er ruhig. Es war mehr Zeit als Lian kannte. „Wenn ich vom Essen zurückkomme, bist du hübsch fertig gemacht.“ Desiderius ließ sich nun noch die Stiefel binden, ehe er mit Serin zum Frühstück ging. Desiderius würde heute in die Stadt gehen, auch wenn die Vermählung unmittelbar vor der Tür stand. Er wollte so wenig Zeit wie möglich mit seinem Vater und Verlobten verbringen. Dafür würde er Serin und Lian mitnehmen. Er würde einfach spazieren gehen, oder sich umsehen, ob er etwas Hübsches auf dem Markt fand, für sich, Serin oder seinen Sklaven. Nach dem Essen ging er mit Serin wieder in sein Zimmer. „Serin, hast du eigentlich ein passendes Gewand für die Vermählung?“

„Natürlich habe ich das“, sagte er und schmunzelte kurz. „Es wäre ein wenig spät nun noch eines zu besorgen, wo eure Hochzeit doch in zwei Tagen ist.“ Er sah zu Lian, der am Fenster saß und bereits seit einigen Minuten fertig war. Er hatte sich wirklich schön gemacht. Serin war neidisch auf dessen Aussehen, aber auch darauf, dass sich Lian so ruhig und angemessen für einen Sklaven verhielt. „Ihr habt mit ihm wohl wirklich einen Glücksgriff gelandet.“

Desiderius nickte. „Ich wollte ihn nicht grundlos“, sagte er dann. „Es spricht sich vieles rum, auch wenn nicht alles gezeigt wird.“ Er wand seinen Blicken in Lians Augen. „ Komm Lian, wir gehen in die Stadt“, forderte er seinen Sklaven nun zum Gehen auf und ließ sich von Serin noch in den Mantel helfen.

Lian stand auf und ging auf ihn zu, dann fiel sein Blick aber zu der Kiste. Er hatte darin ebenfalls einen Mantel gesehen und holte diesen noch schnell, zog ihn sich über und sah dann auf seine Füße. „Habt ihr Schuhe für mich, oder soll ich die anziehen, mit denen ich her gekommen bin?“, fragte er unsicher, da er in der Kiste keine Schuhe für sich gefunden hatten. „Nein. Schau dort in dem kleinen Schrank ganz unten. Du hast drei paar Schuhe, nimm dir ein paar“, sagte Desiderius und wartete ab. Als Lian auf ihn zukam drehte er sich bereits zum Gehen um. Auch Serin war bereits fertig für die Stadt. „in welchen Teil genau wollt ihr fahren?“, fragte dieser nun, damit er dem Kutscher gleich die Anweisung geben konnte.

„Ich will zum Schmuckmarkt“, sagte Desiderius ruhig. In diesen Teil der Stadt kamen wirklich nur Adlige oder solche, die finanziell gut gestellt waren. „Und danach würde ich gern auswärts essen. Ich habe keine Lust auf Gesellschaft meiner Verwandtschaft.

„Sehr wohl.“ Serin hielt Desiderius und Lian die Kutsche auf, ehe er nach einer Minute ebenfalls hinten Platz nahm. „Es ist nicht weit. In 30 Minuten sollten wir auf dem Markt sein.“ Serin sah kurz zu Lian, der neben ihm saß. Er war ein wenig kleiner als der Sklave, zudem etwas breiter gebaut als dieser. Wieder wurde er etwas neidisch.

Desiderius bemerkte die Blicke. „Was ist los Serin?“, fragte er ruhig und strich ihm kurz sanft durchs Haar. Dieser schüttelte nur den Kopf und lächelte, was jedoch aufgrund der Maske nicht zu sehen war. Er wollte darüber nicht reden. Nicht darüber, dass er neidisch auf einen Sklaven war.

Die Fahrt verging tatsächlich recht schnell, wie Lian fand und als sie alle ausgestiegen waren sah er sich auf dem Markt um. Die Leute verbeugten sich tief, sobald die sie Desiderius erblickten. Lian kam es seltsam vor, aber damit musste er wohl leben. Brav wie ein Hündchen folgte er seinem Besitzer seitlich, etwas hinter ihm, sah sich aber neugierig um. So viel hochwertigen Schmuck auf einmal hatte er noch nie gesehen.

Desiderius blickte sich in aller Ruhe um. Er nickte lediglich wenn die Leute sich verbeugten und ging zu den einzelnen Händlern, um sich in Ruhe deren Waren anzusehen. Natürlich wussten viele von der anstehenden Hochzeit und gingen davon aus, dass Desiderius hier war, um eben genau dafür etwas zu kaufen. Man hoffte natürlich auf ein großes Geschäft, sodass die einzelnen Händler um jede Aufmerksamkeit dankbar waren. Für ihn war der Gang über diesen Markt Routine. Immerhin hatte er viele Juwelen, auch wenn er viele davon im Schloss gezeigt bekommen hatte.

Lian fragte sich, wie viel hier wohl einige Dinge kosteten. Ob er sich jemals so etwas hätte leisten können, wenn er weiterhin beim Bäcker geblieben wäre? Sicher hätte er für das günstigste hier schon eine Weile sparen müssen.

Serin blieb bei einigen kleinen Steinen stehen, welche man sich offenbar direkt an der Haut befestigte. Lian hatte so etwas noch nie vorher gesehen. Der Händler, der diese Steine verkaufte, hatte sie senkrecht über seinem Hals nach unten ins Dekolleté hin angebracht.

„Willst du wieder welche haben Serin?“, fragte Desiderius, da er ihm hier schon ein paar Mal welche gekauft hatte. Auch wenn er wirklich hin und wieder ein verzogener Bengel war, so war er auch herzensgut, wenn alles so war, wie er es wollte. „Und du Lian? Willst auch du einen?“ fragte er dann. Dadurch dass er seine Untergebenen und sogar Sklaven so behandelte, war er beim Volk sehr beliebt. Die Adligen jedoch fanden es nicht sonderlich gut. Dennoch fand es hier Anklang. Immerhin bewegten sich hier auch Unternehmer und Verkäufer sowie Künstler aller Art.

Lian überlegte, nickte dann aber. „Ja, ich finde es schön, aber ich kenne solche Steine gar nicht. Ich weiß nicht, was davon mir steht ehrlich gesagt“, überlegte er laut und Serin schmunzelte. „Ich hätte gern diese beiden kleinen hier“, sagte Serin. Sie hatten ein dunkles Smaragdgrün und waren rund. „Und für Lian würde ich diesen hier empfehlen. Für seine Stirn“. Er zeigte auf einen tropfenförmigen violetten Stein, der etwas größer war wie die, die er für sich ausgesucht hatte.

Desiderius sah sich die Steine an und nickte. „Ihr habt ihn gehört“, sagte Desiderius zu dem Händler, der direkt die Steine einpackte und sie dem Diener des Prinzen überreichte. Serin nahm die Juwelen und verpackte sie gut, ging dann mit seinem Herrn weiter und auch Lian folgte. Nach zwei Stunden verließ er den Markt und suchte nun ein Restaurant auf. „Nimm zu meinen Füßen Platz Lian!“, wies er diesen an und Serin blieb nah bei und hinter seinem Herrn stehen. Die Bestellung wurde direkt aufgenommen und alles stehen und liegen gelassen, um den Prinzen zu bekochen. Hier war es ruhig und dennoch sehr voll, da die meisten, die hier aßen jedoch währenddessen schwiegen und alle sehr anständig waren, hörte man wohl Gabeln fallen.

Lian knurrte leise der Magen, als ihm die leckeren Gerüche in die Nase stiegen. Kniend sah er auf den Boden und spürte einige Blicke von Fremden auf sich, die er weitestgehend versuchte zu ignorieren. Ihm fiel ein, dass er heute noch nichts gegessen hatte und fragte sich, ob er hier zumindest die Reste essen durfte.

Desiderius wusste, dass sein Sklave hungrig war, jedoch ignorierte er es und aß in aller Ruhe genießend. Er aß den kompletten Teller auf, bezahlte seine Mahlzeit und stand auf. Er verließ die Gastwirtschaft und begab sich mit seinem Diener und Sklaven wieder auf den Markt. „Ich denke, wir können nun wieder ins Schloss fahren. Er suchte nun die Kutsche auf, ließ sie sich aufhalten und stieg ein. Er schwieg die Fahrt über und dachte nach. Er wusste, dass er versuchen musste mit Leshia zu leben, aber er wusste einfach nicht wie. Generell wusste er, dass er sein Verhalten ändern musste, nicht nur Leshia, sondern auch seinem Diener und Sklaven gegenüber. Er konnte sie nicht behandeln wie Freunde. Das zierte sich einfach nicht in seinem Stand. Er wusste jedoch, dass es lange dauern würde. Immerhin würde er eine Menge seines Stolzes runter schlucken müssen.

Serin merkte, dass Desiderius seit dem Essen eben nachdachte, merkte es auch an dessen Verhalten. Als sie wieder in dessen Privatraum im Schloss angekommen waren. Doch es war keine Zeit, um ein ruhiges Gespräch mit dem Prinzen zu führen, denn der Schneider wartete bereits auf diesen. „Guten Abend, ich bin hier für die Anprobe des Gewands eures Sklaven.“

Lian hatte noch immer wahnsinnigen Hunger. Langsam aber sicher merkte er, dass er dünner wurde und auch seine Muskeln, die er bei Asmodeus durch den Sport aufgebaut hatte schmaler wurden. Vielleicht bildete er sich das aber auch ein, dadurch dass er sich so schwach fühlte. Nun hoffte er, dass sein Gewand nicht schwer sein würde.

Desiderius nickte. „Dann soll er es anprobieren. Ich hoffe doch, ihr habt in der Schnelligkeit die ihr nun hattet, nicht in eurer Arbeit geschlampt.“ Er sah nun seinen Schneider fragend an, dieser schüttelte den Kopf und versicherte seinem Auftraggeber, dass er arbeitete wie immer. Er nahm das Gewand aus der Schachtel in welcher er es hergebracht hatte, ging zu Lian und wartete, dass dieser sich auszog, damit sie das Sklavengewand anziehen und gegebenenfalls abändern konnten.

Der Prinz setze sich hinter seinen Tisch, der im Raum stand und schrieb sich ein paar Notizen auf. //Ich glaube, wenn ich jetzt wieder mein Verhalten ändern werde, wird man mich noch für verrückt halten…// Dachte sich der Prinz und rieb sich kurz die Schläfen. „Geht das nicht schneller? Lian zieh dich aus und lass dir bei dem Gewand helfen“, sagte er recht rau als er merkte, dass dieser sich ein wenig zierte. „Oder soll ich nachhelfen?!“

„N..nicht nötig“, sagte er Lian kopfschüttelnd und zog sich nun doch recht geschwind aus, Ebenso schnell wollte er jedoch wieder in das neue Gewand. Sich nackt am Tag vor Fremden zu zeigen war eben nicht seine Stärke. Etwas hastig ließ er sich in das Gewand helfen. Der Schneider erledigt für ihn den Rest und wickelte einige Stoffbahnen um den Körper des anderen, die ihn immer enger einschnürten. Langsam aber sicher spürte Lian, wie seine Muskeln anfingen zu zittern. Ihm wurde kurz schwarz vor Augen, aber schaffte es dennoch bei Bewusstsein zu bleiben. Der Schneider bemerkte es, doch ging es ihn nichts an und er sagte auch nichts dazu, immerhin war der andere nur ein Sklave. „Euer Sklave ist fertig angezogen“, sagte der Schneider, damit Desiderius aufblicken würde. „Es sitzt wie angegossen, habt ihr dennoch Wünsche, was das Aussehen betrifft?“

Desiderius sah zu ihm und stand auf, ging nun zu Lian und schlich um ihn rum, wie ein Geier seine Beute umkreiste. „Mh“, nickte er. „Gut so. Ihr könnt ruhig gehen.“ Der Schneider nickte, packte seine Sachen zusammen und wollte wie immer gehen ohne die Bezahlung, da diese meist am Ende eines besprochenen Zeitraumes vom König getragen wurde. „Bevor ich es vergesse, was Schulde ich euch für dieses Gewand?“, fragte Desiderius nun. Da dieses Gewand für seinen Sklaven war, musste er auch die Kosten selbst tragen und wollte diese unmittelbar begleichen. Der Schneider war darüber verwirrt, aber nannte ihm nun die Summe. Der Prinz nickte und griff in der Tasche seines Gehrockes nach einem Beutel mit Münzen. „Hier, ein kleiner Obolus zum Dank für Eure Schnelligkeit.“ Es hätte dem Schneider nur 2 Silberlinge geben müssen, stattdessen hielt dieser nun eine Goldmünze in Händen und wusste nicht recht, ob er es annehmen sollte. „Ich hoffe, das ist nichts womit ich euch eine Gefälligkeit schulde“, sagte er und blickte den Prinzen misstrauisch an, steckte die Münze dennoch schnell ein. „Nein, keineswegs. Die Gefälligkeit habt ihr mir ja bereits verweigert, immerhin seid ihr ja verheiratet“, sagte er dann und blickte dem Schneider in die Augen. „Hinaus findet ihr alleineine?“, fragte er den Schneider nun, der etwas perplex war und sich beleidigt fühlte. Er verließ den Raum ohne noch etwas zu sagen und suchte das Weite.

„Serin, kümmere dich um das Essen für Lian, bevor er vom Fleisch fällt und du Lian, zieh das Gewand aus, damit du es nicht schmutzig machst, geh dich Waschen und dann kannst du essen, sobald Serin es gebracht hat.“ Beide blieben noch kurz stehen und Desiderius sah sauer in den Raum. „Worauf wartet ihr? Beeilt euch!“

Lian eilte schnell los und tat, was der Prinz im aufgetragen hatte, duschte und setzte sich danach mit einem Handtuch an den Tisch, wo bereits warmes Essen stand. „Danke“, sagte er, auch wenn augenscheinlich niemand im Raum war, ehe er anfing zu essen. Während er nun seine Ruhe hatte musste er immer wieder an Asmodeus denken. Dieser Mann ging ihm einfach nicht aus dem Kopf. Lian sehnte sich nach dem Tag der Hochzeit, damit er mit ihm reden konnte, nicht nur, weil er dann etwas über seinen Bruder erfahren würde, sondern einfach weil er sich freute, seinen früheren Herrn zu sehen.

Doch Desiderius befand sich in dem Zimmer und betrachtete sich Lian eine Weile. Er konnte nicht fassen, dass dieser wirklich nur mit dem Handtuch bekleidet dort saß und aß. Ohne etwas zu sagen, stellte er sich schweigend hinter ihn und riss ihn an den Haaren nach hinten. "Du solltest dir, etwas anziehen bevor du isst. Und wag es nicht nochmal aus dem Bad zu kommen, ohne dass du etwas am Leib trägst, es sei denn ich verlange es so. Jetzt zieh dir was an!!" Er war schroff, ließ ihn nun aber los und setze sich wieder auf seinen Platz und kümmerte sich um ein paar Papiere die noch vor der Vermählung ausgefüllt werden mussten.

Lian sah dem Prinzen kurz nach und gehorchte aber, ging an seine Kiste und zog sich ein frisches Gewand an. Ihn störte die beherrschende Art des anderen nicht, im Moment wollte er sich einfach nur satt essen. Zurück am Tisch angelangt aß er den Rest, der noch da war, als auch schon Serin an seine Seite trat und den leeren Teller wortlos wegnahm. Lian fand ihn mit dessen Maske ein wenig gruselig, außerdem schien er seine Arbeit wirklich sehr gewissenhaft nachzugehen und scheinbar war ein Teil dessen Arbeit, auf Lian aufzupassen. Dadurch fühlte er sich ein wenig von ihm beobachtet. Da sonst nicht weitere Befehle kamen blieb er einfach am Tisch sitzen und dachte weiter an Asmodeus.

Desiderius bereitete alles vor und schwieg den Abend. Er suchte den Speiseraum heute nicht mehr auf, da er bereits gegessen hatte und keine Gesellschaft wollte. " Serin, lass mir noch ein Bad ein und bring mir eine Opiumpfeife", wies er seinen Diener an. Der Prinz nahm selten Opium zu sich, meist dann wenn er innerlich nervös war und er sich anders nicht ablenken konnte.

Lian sah nicht auf, auch nicht als Serin sich um ihn herum bewegte und auch nicht, als der Prinz schließlich an ihm vorbeiging ins Badezimmer. Es dauerte einige Minuten, ehe der Geruch von der Opiumpfeife in seine Nase drang. Wieder musste er an Asmodeus denken, an dessen Trainingseinheiten in dem abgedunkelten Zimmer, wo es auch noch Opium gerochen hatte. Nun sehnte er sich danach. Ganz offensichtlich wollte er wieder zurück zum ihm, auch wenn er dort ebenfalls nicht frei war. Langsam hielt sich Lian selbst für verrückt. Immerhin waren das keine normalen Gedanken.

Desiderius entspannte sich langsam und sank in der Wanne recht weit ins Wasser. Auch drei Zimmer weiter würde man den süßlichen Geruch der Droge noch wahrnehmen. Aber nur damit konnte sich der Prinz beruhigen und Schlaf finden, welchen er brauchte. Immerhin stand die Vermählung an und dort musste er einfach wach und vollkommen Herr seiner Sinne sein. Ob dort wohl alles so laufen würde, wie er sich das erhoffte? Das würde sich wohl schon bald zeigen.
 

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Vermählung- Ein Tag zum Hintergehen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Ein Schwiegervater zum Verlieben

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Ohne jede Rücksicht

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Des Königs Wille ist Gesetz

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Von Bruder zu Bruder

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Gefangen im goldenen Käfig

Leshia hatte seit dem Besuch von Alin gestern große Sorgen. Dieser hatte ihm immerhin Blut abgenommen und würde in wenigen Stunden höchstwahrscheinlich wissen, dass er nicht von Desiderius sondern dessen Vater schwanger war. Der König war gestern noch einmal kurz bei ihm gewesen, doch die Zeit hatte nicht gereicht ihm zu sagen, was eigentlich passiert war. Er hatte mit ihm geschlafen und dann hatte er schon wieder weggemusst. Als er ihm auf dem weg hinaus sagte, dass er dringend mit ihm reden musste, hatte ihn dieser nur auf heute vertröstet. Leshia sollte in die private Bibliothek kommen und zwar ohne seinen Diener. Immerhin durfte er von seinem Mann aus eigentlich nicht mal mehr in die Nähe des Königs, doch dieses Risiko musste er eingehen.

So erhob er sich am Nachmittag von seinem Schreibtisch und sah zu Yalith. „Ich würde nun gern bis zum Abendessen allein bleiben. Du kannst hier alles ordentlich machen und mir gegen 19:30 Uhr ein Bad einlassen!“

„Wie ihr wünscht“, sagte Yalith nun. Da dieser bereits vom Prinzen den Auftrag bekommen hatte, Leshia nicht aus den Augen zu lassen, würde er dennoch in dessen Nähe bleiben. Nachdem er alles ordentlich gemacht hatte ging er aus dessen Zimmer und suchte das Ende des Ganges auf, wo er sich auf einen Stuhl am Fenster setzte und hinaus blickte. Er fand dieses hin und her kindisch, aber letzten Endes war ihm egal was hier getrieben oder gespielt wurde, solange er seine Bezahlung erhielt.

Er blickte auf als der Gatte des Königs an ihm vorbei ging, stand auf und verneigte sich kurz höflich vor diesem. Erst als dieser um die nächste Ecke gebogen war, setze er sich wieder und wartete einfach.

Leshia war bereits in der Bibliothek und sah sich etwas nervös um. Er erwartete den König dringend und man konnte ihm ansehen, dass er große Sorgen hatte. Hier war ansonsten niemand anderes, aber um nicht aufzufallen falls doch jemand Fremdes herein kommen würde nahm er sich nun irgendein Buch aus dem Regal und fing auf einem Stuhl an hineinzusehen. Richtig lesen tat er nicht, dafür war er mit seinen Gedanken ganz wo anders.

Der König kam mit einer halben Stunde Verspätung in die Bibliothek und nahm sich ebenfalls ein Buch, da noch einer der Diener da war um den Tee zu servieren. Erst als dieser das getan hatte und der König sich sicher war, dass sein Diener Leshia nicht gesehen hatte, schickte er den Mann raus und ging zu seinem Liebhaber. Er strich ihm durchs Haar und küsste ihn nun innig, ehe er sich zu ihm setze.

„Gut dass ihr endlich da seid“, sagte er lächelnd und griff nach der Hand des anderen. „Ich muss euch dringend etwas berichten. Euer Sohn hat für sich einen eigenen Heiler und von diesem musste ich mich untersuchen lassen. Ich konnte nichts dagegen tun. Was wenn dieser herausfindet, dass ich nicht von Desiderius, sondern von euch schwanger bin?“

Der König lachte nun. „Keine Sorge. Wie sollte er es herausbekommen? Wir haben dieselben Gene, dort wird nicht viel nachzuweisen sein. Also mach dir nicht so viel Kopf Leshia“, sagte er kopfschüttelnd. „Komm her“, er klopfte auf seinen Schoß und erwartete, dass der Jüngere dieser Aufforderung nachkam. Dieser tat es auch und setze sich seitlich auf dessen Beine. „Ich sollte euch nicht sagen, dass ich einen Heiler von Desiderius zugeteilt bekommen habe. Generell will er, dass ich euch aus dem Weg gehe“, Leshia war so angespannt, dass er nun zu weinen anfing und den Kopf auf die Schulter seines geliebten Königs legte. „Ich ertrage das kaum“, schluchze er. „Ich möchte ganz offen mit euch und unserem Sohn leben können, ich liebe euch doch.“

Der König hielt ihn fest und strich ihm durch die Haare, um ihn zu beruhigen, sagte jedoch erst einmal nichts. Leshia war völlig aufgelöst und bekam sich fast gar nicht mehr ein. Er hatte ein ganz ungutes Gefühl bei all dem und es belastete ihn jeden Tag ein wenig mehr. „Ich verstehe Desiderius auch gar nicht. Er kann mich ohnehin nicht leiden und nun verbietet er mir den Kontakt mit euch. Könnt ihr da nicht irgendetwas machen?“

Der König schüttelte den Kopf. „Er ist dein Mann und hat so im Grunde die Handhabe über dich und kann frei entscheiden was mit dir ist. Selbst wenn ich der König bin, habe ich dahingehend leider keinerlei Einfluss“, vertröstete er ihn, küsste ihn nun jedoch wieder sanft und strich ihm über den, von ihm mittlerweile von Stoff befreiten Oberschenkel. Er hatte Leshias Robe ein wenig hoch geschoben und genoss die weiche nackte Haut unter seinen Fingern.

Doch Leshia war nicht nach Sex. Er akzeptierte die körperliche Zuneigung des Königs wie sie aktuell war, wollte aber nicht weiter gehen. „Können wir uns auf das Sofa dort setzen und Ihr haltet mich einfach fest?“, fragte er leise. „Ich möchte mit euch kuscheln“, sprach er ganz offen aus und stieg nun schon von dessen Schoß.

Er sah zu ihm auf und überlegte, ging dann aber mit ihm zum Sofa. „Wenn wir es nicht nur beim Kuscheln belassen, habe ich keinerlei Probleme damit“, er blickte ihm in die Augen, ließ sich auf das Sofa sinken und zog Leshia über sich. Er hielt ihn in seinen Armen, strich ihm jedoch immer wieder über den Hintern und glitt mit seinem Zeigefinger in dessen Spalte. Als es jedoch an dem Raum klopfte, stieß er Leshia schon fast von sich, rückte seine Kleidung zurecht und stand auf, stellt sich hinter eines der Regale und hielt seinen Finger vor seine eigenen Lippen und deutete so Leshia an ruhig zu sein.

„Mein Herr, der Prinz verlangt nach euch“, forderte Yalith Leshia nun auf und deutete an ihm zu folgen.

Dieser versuchte sich in seinem Gesicht nichts anmerken zu lassen. „Ich komme mit euch“, sagte er ruhig und sah nicht noch mal zum König, ging nun einfach mit Yalith hinaus. Zum Glück war dieser erst ins Zimmer gekommen, als der König schon hinter einem der Regale stand. Es war unglaublich. Der Prinz verlangte sonst nie nach ihm und nun so. Er hoffte, dass dieser nicht irgendetwas ahnte. „Was will er von mir? Sagt er nicht immer, er hat so viel zu arbeiten?“, fragte er Yalith etwas angefressen. Natürlich hoffte er vorher von diesem schon Auskunft zu bekommen, um sich darauf einstellen zu können.

Doch dieser lief stumm vor ihm her und brachte ihn ins Studierzimmer des Prinzen. Dieser war hinter einem Stapel Schriften und Bücher versteckt, welche sich auf seinem Schreibtisch türmten. „Setz dich Leshia,“ forderte der Prinz diesen nun auf. „Wieso hältst du dich nicht an das, was ich dir sage? Habe ich mich unklar ausgedrückt?“, fragte Desiderius nun und blickte seinem Mann in die Augen. Leshias Herz schlug ihm bis zum Hals, dennoch tat er so als wüsste er nicht von was Desiderius da sprach. „Ich weiß nicht von was ihr redet Desiderius“, sagte er diesem nun deutlich woraufhin er sich eine Schelle von seinem Mann einkassierte. „Du wurdest mit meinem Vater gesehen. Ich sagte dir du sollst dich fern von ihm halten und nun suchst du ihn offenbar sogar auf. Wieso?“

„Wer soll mich mit ihm gesehen haben? Habt ihr mich beschattet oder mich beschatten lassen?“, fragte er nach und schüttelte mit dem Kopf. „Ich war nur in der Bibliothek, die allen zugänglich ist.“ Er würde abstreiten, was sich abstreiten ließ und zur Not alles aussehen lassen, als wäre es ein Zufall, dass sie sich begegnet waren. „Ich bin euer Mann und nicht euer Vogel, den ihr in irgendeinen Käfig einsperren oder dem ihr die Flügel stutzen könnt. Desiderius, mir ist Privatsphäre sehr wichtig. Ich spioniere euch auch nicht aus!“

„Ich spioniere dir auch nicht nach und lasse dich auch nicht ausspionieren. Du warst also mit meinem Vater in der Bibliothek ja? Yalith hat dich in der privaten meines Vaters abgeholt. In aller Regel ist diese nur dann zugänglich, wenn er es gestattet. Aber ich rede nicht von heute Leshia.“ Desiderius erhob sich nun und stellte sich ans Fenster. „Komm her.“ Er wartete bis Leshia neben ihm stand. „Dein Fenster, ist auch für jeden zugänglich, ebenso die Fenster in den Gängen, wenn die Vorhänge nicht zugezogen wurden.“ Er sah nun abwartend zu seinem Mann und wartete, was dieser nun sagen würde. Einer der Dienstjungen hatte ihm gesagt, dass der König und Leshia am Fenster gestanden und sich unterhalten hatten. Von dem Kuss, welchen Alin gesehen hatte, wusste der Prinz noch immer nichts.

„Ich möchte Urlaub machen. Bei meinen Eltern. Ich halte das bei euch nicht aus. Ihr unterstellt mir Dinge, sucht vermutlich sogar Gründe, nur um mir wieder weh zu tun.“ Leshia fing an zu weinen. Er würde nichts weiter sagen, was ihn in dieses Dilemma hineinreiten konnte. „Ich weiß, dass ihr mich nicht leiden könnt und mich ohnehin nicht um mich haben wollt, also kann es euch eigentlich egal sein, wo genau ich bin!“ Er sah ihm nicht mehr in die Augen sondern aus dem Fenster.

„Du wirst deine Eltern erst dann wieder sehen, wenn ich es dir gestatte. Du antwortest nicht auf meine Fragen, sondern weichst mir aus. Ich habe also meine Antwort. Du triffst dich mit meinem Vater. Wieso weiß ich nicht, aber ich werde es nicht weiter zulassen. Aus mehr als aus einem Grund. Wenn ich dich einsperren will tue ich dies und beginne nun auch damit.“ Er blickte zu Yalith und nickte diesem nun zu. Dieser ging nun zu Leshia und umschloss mit seiner Hand dessen Arm und führte ihn hinaus, direkt in sein Zimmer, wo er die Tür zuschloss nachdem er sie hinter sich zugezogen hatte. Nun waren die beiden alleine im Zimmer. „Ihr solltet euren Mann nicht so sehr verärgern Leshia. Auch wenn er euch nicht nah steht, will er euch schützen.“

Leshia sah ihm mit Tränen in den Augen ins Gesicht und gab einen Zischlaut von sich. „Wie kannst du es nur wagen in einer solchen Situation auch noch so etwas zu sagen!“ Er drehte sich um und ging ins Badezimmer, wo er die Tür hinter sich zuschlug und sich selbst ein Bad einließ. Er musste versuchen irgendwie herunter zu kommen, doch er traute sich auch nicht irgendetwas kaputt zu schlagen. Am Wannenrand angekommen setzte er sich auf diesen und fing an zu weinen. Wie um alles in der Welt sollte er das nur aushalten? Das einzige was ihm Kraft gab war zu wissen, dass wenigstens der König ihn mochte und Gefühle für ihn hatte.

Yalith stand vor der Badezimmertür und wartete nun einfach ab. Der Prinz hatte ihm gesagt, je nachdem wie das Gespräch ausging Leshia den ganzen Tag zu begleiten und bei ihm zu sein. Er wusste, dass es nicht der beste Weg war, aber es war der einzige offenbar um ihn von seinem Vater fern zu halten. Wüsste Desiderius um deren Affäre, hätte er wohl noch anders reagiert.

Erst nach einer Stunde kam Leshia bereits in seinem Nachgewand wieder hinaus und würdigte Yalith keines Blickes. Er legte sich direkt in sein Bett und rollte sich auf die Seite. „Zieh die Vorhänge zu“, kam es mürrisch von ihm unter der Decke.

Yalith nickte und zog nun die Vorhänge zu, setze sich dann wieder in einen Sessel und würde dort auch die Nacht verbringen. Er durfte den Jüngeren nicht aus den Augen lassen, laut Desiderius. „Gute Nacht“, wünschte er seinem Herrn und schloss nun selbst die Augen, würde sich mehr ausruhen, als dass er tief schlafen würde.

Doch als Leshia merkte, dass der andere nicht fortging, hob er den Kopf unter der Decke raus und starrte den anderen an. „Was machst du noch hier? Du kannst dich nun entfernen!“ Er bestand auf seine Privatsphäre, auch wenn es ohnehin nicht viel war bisher. Noch ehe Yalith etwas sagen konnte hörte man einige dumpfe Stöße durch die Wand, sowie ein lauten stöhnen. „Und auf dem Weg in dein Zimmer kannst du meinem Mann sagen, dass er seine Sklaven leiser vögeln soll!“

„Ich bin nun den ganzen Tag und die gesamte Nacht zugeteilt, euch an der Seite zu stehen. Mir passt es genauso wenig wie es euch passt, aber so ist es nun einmal. Sagt es eurem Mann selbst wenn ihr wirklich Wert darauf legt“, sprach er ruhig und sah ihn an. „Ich bin euer Diener, nicht euer Botschafter.“

„Du bist ein unfähiger Diener, wenn du nicht einmal das kannst!", führ er Yalith an und stieg nun aus seinem Bett auf. „Serin würde das machen, wenn mein Mann es ihm befehlen würde.“ In einer einfachen Bewegung schlüpfte er in seinen edlen Morgenmantel und überdeckte so sein Nachtgewand. „Dann mach ich es eben selbst!“ Mit selbstsicheren Schritten verließ er sein Zimmer und ging den Flur entlang zur nächsten Tür, welche er schlagartig aufriss und einfach auf das Bett seines Mannes zuging, welcher sich scheinbar noch immer mit seinem Sklaven und auch Serin vergnügte. „Was soll das?“, fragte er diesen und provozierte ihn ganz bewusst. Er fühlte sich so in die Enge getrieben, dass er sich nicht anders zu helfen wusste, außer nun anzugreifen.

Yalith sagte nichts weiter, wartete jedoch aus Höflichkeit vor der Tür des Prinzen und weil es Dinge gab, die er nicht sehen wollte. Desiderius ließ sich gerade reiten und blickte nun zu seinem Mann. Er schmunzelte ein wenig, ließ Lian aber auf sich sitzen und hielt Serin im Nacken fest, da sie beide gerade rumgeknutscht hatten. „Was soll was Leshia? Die Frage ist, was du gerade hier machst und wieso du nicht in deinem Zimmer bist.“ Auch wenn der Prinz extrem erregt war, war er im Moment sehr beherrscht und tat so als wäre genau nichts. Die Szene, die Leshia zu Gesicht bekam, sah wirklich heiß aus und würde wohl jeden erregen, selbst wenn gar kein Interesse mehr an Sex bestand.

Doch Leshia versuchte nicht allzu sehr darauf zu achten. Natürlich färbten sich seine Wangen etwas rot von diesem Anblick. Doch allein die Tatsache, dass Desiderius sich vergnügen konnte mit wem er wollte und er selbst dies nicht mehr konnte, ließ ihn unheimlich wütend werden. „Das alles hier! Wieso lasst ihr mich bewachen? Gönnt ihr mir keine Sekunde Privatsphäre mehr? Außerdem findet es Yalith selbst auch nicht sonderlich erfreulich. Wenn er mich immer beschattet kann er ja nicht mal essen oder duschen. Ich finde er stinkt jetzt schon zehn Meter gegen den Wind. Außerdem vögelt ihr hier vor meinen Augen andere und das als mein Mann. Ich bin nicht nur euer Mann, sondern ihr auch meiner!“

Desiderius schob Lian nun von sich, band sich eine der dünnen Decken um und stand auf um zu Leshia zu gehen. Er umfasste nun dessen Kinn. „Ja du bist mein Mann, aber du bist bereits schwanger. Wieso sollte ich mich dann mit dir vergnügen?“, er strich ihm nun über die Taille. „Oder willst du mitmachen? Einer von den beiden fickt dich sicher unglaublich gerne“, wisperte er ihm ins Ohr und sah ihm nun wieder in die Augen. „Oder frag Yalith, er geht sicher auch gerne mit dir duschen wenn du findest dass er stinkt. Wobei ich diese Aussage stark bezweifle. Auch wenn er sich nicht waschen kann sind seine magischen Fähigkeiten nicht von schlechten Eltern. Und dass du in deinem Zimmer bist, und permanent überwacht wirst, hast du dir selbst zuzuschreiben. Du solltest dich nur von meinem Vater, dem intrigantem Arsch fern halten. Mehr habe ich nicht verlangt von dir.“

Leshia schlug die Hand des anderen nun weg. „Nein, danke. Ich hatte vor ein paar Monaten noch ernsthaftes Interesse an euch, aber jetzt widert ihr mich einfach nur an. Wie auch immer, ich brauche keinen 24-Stunden-Babysitter. Also sagt Yalith, dass er sich nachts nicht bei mir aufhalten soll!“ Leshia sah seinem Mann starr in die Augen und würde erst einmal nicht zurück weichen vor diesem.

Desiderius lächelte nun jedoch. „Ich sage ihm nichts, solange du dein Verhalten nicht änderst Leshia. Es ist gut, dass du kein Interesse mehr an mir hast und wohl endlich siehst, was für ein Arsch ich bin. Sehr schön. Aber dennoch, werde ich dich rund um die Uhr bewachen lassen. Du wirst meinem Vater nichts mehr erzählen. Du wirst das tun, was ich von dir Verlange. Du wirst dich mit dem zufrieden geben, was ich dir biete und du wirst auf das hören, was ich dir sage. Tust du es nicht, ist es Verrat und du wirst gehängt“, drohte er ihm nun an und sah ihm starr in die Augen. Er würde Leshia nicht hängen lassen, nur weil er sich ihm wegen solcher Gründe widersetzte, aber er musste ihm Sorgen machen, dass er es tun würde. „Du bist mein Mann. Somit habe ich über dein Leben zu bestimmen. Ich habe dich von Anfang an gewarnt Leshia, also beschwer dich nicht.“

„Vielleicht hänge ich tatsächlich irgendwann lieber am Galgen, als weiter so leben zu müssen“, sagte er nur leise und bekam Tränen in die Augen. Mit diesen Worten und einem Kloß im Hals drehte er sich um und ging aus dem Raum zurück in seinen eigenen. Diese Predigt hatte ihn nun doch wieder einknicken lassen und er hasste sich selbst dafür, aber er konnte einfach nicht mehr, weshalb er sich nun wieder in sein Bett legte, als er den Morgenmantel ausgezogen hatte. Schlafen konnte er die Nacht über jedoch kaum. Er mochte diese Überwachung einfach nicht.

Doch irgendwann war Leshia doch dem Schlaf erlegen und schlief tief, wenn auch unruhig. Erst als Yalith am nächsten Morgen die Vorhänge zur Seite zog, um die Sonne herein zu lassen, wurde der Gatte des Prinzen aus dem Schlaf gerissen und murrte. Seine Muskeln taten weh, da er war völlig verspannt die halbe Nacht mit Albträumen verbracht hatte. „Guten Morgen Herr“, Yalith blieb immerzu höflich und emotionslos. Er erledigte hier seine Arbeit und wollte so wenig wie möglich von seinem Privatleben Preis geben. Auch wenn er wirklich hoffte, dass er das schaffte, nun wo er nahezu 24 Stunden hier sein sollte. Er wusste, dass Leshia unter den Bestimmungen des Prinzen litt, stellte ihm nun erst einmal ein ausgewogenes Frühstück hin und blieb stehen. „Wenn Ihr erlaubt, dass ich etwas sage…“, fing er an und Leshia nickte nur kraftlos, als er seinen Tee anfing zu trinken. „Der Prinz hat euch nur angewiesen euch vom König fern zu halten, keineswegs von dessen Gatten. Ihr könntet gemeinsam mit diesem die Zeit totschlagen, sticken oder was auch immer man eben in Eurer Position macht, unter Beobachtung. So könnte ich zumindest ein paar Stunden am Tag für mich haben und ihr hättet Gesellschaft, die euch nicht stinkt“, er wählte beabsichtigt diese Worte, immerhin hatte er Leshia gestern Abend gehört wie er ihn als stinkend bezeichnet hatte. Doch Yalith war ungemein gepflegt und roch meist nach frisch aufgeschnittenen Kräutern und ein wenig nach Lilien.

„Ich weiß, dass ihr nicht stinkt. Das habe ich gesagt in der Hoffnung mein Mann würde uns beide von dieser Tortur befreien“, sagte er seufzend und winkte ab, ehe er noch ein paar bissen seines Frühstücks herunter schluckte. Den Rest des noch halbvollen Tellers schob er von sich weg. „Ich bin im Sticken nicht sonderlich begabt. Eigentlich bin ich in nichts sonderlich begabt. Damit ihr jedoch etwas Freizeit habt, kann ich das machen. Ich habe ja sowieso nichts Besseres zu tun.“ Er stand auf und ging ins Badezimmer, wo er hinter sich abschloss und sich vernünftige Kleidung anzog. Weder Haare noch sein Gesicht machte er jedoch hübsch und ließ alles wie es war, ehe er wieder hinaus kam und wortlos an Yalith vorbei nach draußen in den Flur und anschließen in Richtung des Herrenzimmers vom Gatten des Königs ging.

Yalith folgte ihm, nachdem er seine Arbeit im Zimmer verrichtet hatte und brachte ihn wohl behalten zum Mann des Königs, der von allem nichts ahnte. Dieser las gerade etwas und erschreckte sich, als es an der Tür klopfte, da er nicht damit gerechnet hatte, dass jemand herkommen würde. Er stand auf, da er annahm, dass es sein Mann war, war verwundert, dass es nur sein Schwiegersohn und dessen Diener waren. „Was führt euch denn zu mir?“ fragte er verwundert aber freundlich.

„Guten Morgen. Habt ihr etwas dagegen, wenn ich euch ein wenig Gesellschaft leiste? Ich halte auch meinen Mund und setze mich einfach an das Fenster“, sagte er mit monotonem Blick. Leshia musste sich zusammenreißen. Er hatte seinem Gegenüber ein wahnsinnig schlechtes Gewissen. Immerhin hatte er ihn mit dessen Mann betrogen.

Der Mann des Königs nickte. „ Sicher, du kannst dich auch zu mir setzen und du übst noch ein wenig das Sticken“, schlug er dem Jüngeren vor. Nach wie vor wusste er nicht, dass Leshia und sein Mann es miteinander trieben und selbst wenn er es wissen würde, so würde er es nicht wissen wollen. Ihn und seinen Mann verband im Grunde nichts. Er liebte den König nicht und er wusste auch, dass dieser nur sich selbst liebte. Das einzige was ihm schwer fiel, war die Tatsache, dass er selbst niemand anderen haben durfte. Yalith verließ nun dem Raum, er wollte ein wenig Zeit für sich. Zwar blieb er in der Nähe, aber ruhte sich nun erst einmal ein wenig aus.

Leshia hatte sich vor einen Sessel im Fenster gesetzt und sah hinaus. Sticken wollte er nicht. Er wusste, dass er sich darin vermutlich nie verbessern würde und selbst wenn, würde es ja doch niemanden interessieren. Er wollte sich nicht mit dem Mann großartig unterhalten den so hinterging, weshalb er auch kein Gespräch mit ihm suchte und ihren Blickkontakt vermied.

Dieser merkte, dass Leshia nicht glücklich zu sein schien. Er stand nun auf und ließ ihm eine Tasse Tee ein. „ Trink den Tee, der wird dir gut tun“, sagte er ruhig, ging wieder auf seinen Sessel und stickte weiter.

Leshia seufze und nickte nur kurz. Er trank den Tee langsam und starrte dabei weiter aus dem Fenster. Bisher merkte er absolut nicht, dass er schwanger war, was ihn ebenfalls ziemlich enttäuschte. Dadurch, dass er die Nacht schlecht geschlafen hatte schlief er hier im Sessel nach einer Weile ein. Doch auch hier wurde sein Schlaf nicht besser, im Gegenteil. Er bekam Albträume. „Nicht ni-, mein Baby, König“, murmelte er abgehakt im Schlaf vor sich her.

Der Mann des Königs kam nun zu ihm und legte ihm eine Decke um, entschloss sich dann aber ihn zu wecken, je länger der Albtraum anzuhalten schien. „Hey…“ Er lächelte sanft, saß vor ihm in der Hocke und hatte seine Hände sanft auf den Knien des Jüngeren. „ Du hast schlecht geträumt, aber es ist alles okay.“ Er strich ihm kurz sanft über die Wange, ehe er wieder aufstand und das Fenster nun öffnete, sodass frische, kalte Luft in das Zimmer flutete. „Atme ein wenig durch. Aber bleib unter der Decke, es ist unglaublich kalt geworden in den Letzen Stunden, dafür dass es gestern noch brühend heiß draußen war.“

„Hmhm.“ Leshia sah ihm nach und dann hinaus ins Fenster. „Ich kann mich nicht erinnern was ich geträumt habe. Ich habe aber schon heute Nacht nicht gut geschlafen. Desiderius lässt mich überwachen, deshalb bin ich nie mal allein für mich“, erklärte er nun einfach kurz und trank einen Schluck Tee aus seiner Tasse, der inzwischen aber schon fast kalt war.

„Es ist nicht einfach als Mann eines Adligen, noch schwieriger ist es als Mann des Königs, oder auch des zukünftigen Königs, aber du wirst dich daran gewöhnen müssen Leshia. Irgendwann wird diese Überwachung auch nachlassen, aber sicherlich hast du auch schon gemerkt, dass momentan alles sehr angespannt ist. Ich vermute wenn sich die Fronten ein wenig erweicht haben, dann wird auch Desiderius ein wenig die Leine lockerer lassen.“

„Ja, ich hoffe es.“ Leshia überlegte, ob er sich weiter mit dem anderen unterhalten sollte, entschied sich aber einfach dafür. „Ihr sprecht, als hättet ihr es ebenfalls nicht einfach an der Seite eures Mannes. Wie kommt das?“

„Es ist einfach so. Wir wurden auch vermählt, ohne dass wirkliches Interesse an dem jeweils anderen war. Irgendwann arrangierten wir uns aber auch. Aber arrangieren heißt eben nicht, dass alles wundervoll und für beide toll ist.“

Leshia nickte und seufze. Er wusste nicht was er dazu sagen sollte. Arrangieren hörte sich für ihn so negativ an. Wenn seine Zukunft nur aus arrangieren bestand, würde er sicher irgendwann abhauen zusammen mit seinem Kind und im besten Fall noch mit dem König zusammen. Er liebte diesen Mann inzwischen wirklich sehr. Vielleicht hatte er ja Glück und er würde nach seinem Gatten schauen, dann würde er ihn wenigstens kurz sehen.

Der Mann des Königs setze sich wieder in seinen Sessel und nahm seinen Stickring. „Versuch einfach dich abzulenken und dir etwas zu suchen, was dich erfüllen wird. Wenn Desiderius merkt, dass du dich wirklich bemühst, wird er sicher auch nicht mehr so streng sein.“ Kaum hatte er den Namen seines Sohnes in den Mund genommen, klopfte es an der Tür und dieser stand vor dem Raum. Er trat ein und nickte seinem Vater kurz zu, sah dann zu seinem Mann. „Morgen müssen wir uns vor dem Volk blicken lassen. Yalith hat dir Kleidung heraus gelegt. Zieh diese bitte an morgen und mach dich zurecht.“ Desiderius nahm das Wort bitte in den Mund, was sowohl bei seinem Vater, als auch bei Leshia für leichte Verwirrung sorgte.

„Ehm, ja, sicher“, sagte er nickend und sah seinem Mann ins Gesicht. „Was machen wir dann morgen in der Öffentlichkeit, damit ich mich darauf einstellen kann.“

„Wir werden auf einer großen Bühne stehen und ich werde ein paar Fragen für die Presse beantworten. Du musst im Prinzip nichts machen, außer Lächeln und Nicken. Des Weiteren werde ich verkünden, dass wir Nachwuchs erwarten.“

Leshia wurde kurz blass, nichts weiter war gut gesagt, immerhin hing daran meist unglaublich viel. „Mein Vater weiß im Übrigen nichts davon und genau so sollte es auch bleiben“, mahnte er nun beide Männer. Er selbst kümmerte sich um sein Ansehen in der Öffentlichkeit, dazu brauchte er seinen Vater nicht. Im Gegenteil. Dieser stand ihm letzten Endes nur im Weg.

„Ich darf ja ohnehin nicht in seine Nähe, wie sollte ich es ihm also sagen. Zudem habe ich kein Interesse daran, etwas Derartiges weiter zu tratschen“, sagte Leshia nur kurz angebunden und sah zu seinem Schwiegervater, der nickte und ihm so zustimmte. „Viel Erfolg, dass alles klappt“, wünschte er seinem Sohn. Ihre Beziehung zueinander war immer schwierig gewesen. Eigentlich waren sie sich sehr fremd, auch wenn das nie ihre Absicht gewesen war.

Desiderius nickte dann und verabschiedete sich nun wieder und das sogar sehr höflich. „Wir sehen uns dann zum Essen“, sagte er noch ruhig und ging dann wieder in sein Studierzimmer. „Er ist… so höflich…“, stellte sein Vater dann irritiert fest und sah zu dem Punkt, wo soeben noch sein Sohn gestanden hatte.

„Ja, vielleicht hat sein Sklave ja wieder ganze Arbeit geleistet“, sagte er etwas abfällig und schüttelte den Kopf. „Ich höre ihn ja fast jeden Abend mit diesem vögeln.“ Leshia achtete vor verdutzen nicht einmal auf seine Wortwahl in Gegenwart des anderen.

„Sei froh dass es nur ein oder zwei Männer sind mit denen er sich vergnügt Leshia…“, sagte sein Schwiegervater dann und lächelte sanft, wenn auch ein wenig traurig. Er wusste, dass sein Mann immer wieder andere unter sich hatte, es störte ihn jedoch schon lange nicht mehr. „Irgendwann gewöhnst du dich daran Leshia… auch deine Triebe im Griff zu haben…“

Leshia verengte die Augenbrauen. Er ging davon aus, dass das schon länger her war und der König ihn nicht betrügen würde. „Das möchte ich aber nicht, wenn Desiderius seine Liebschaften hat dann möchte ich sie auch haben. Das hat er mir sogar erlaubt, solang es geheim bleibt.“

„Wenn du es geheim halten kannst… Es ist immer sehr schwer Leshia, so etwas wirklich geheim zu halten. Du bist denke ich genauso wenig wie ich jemand der Sex ohne Gefühle haben kann und will. Es ist ein gefährliches Spiel Leshia“, er sprach ruhig und sanft, wollte keineswegs etwas Böses mit seinen Worten. „Leider ist es nun mal so, solange du in der Lage bist zu empfangen, dann kannst du es schlecht verbergen. Irgendwann helfen auch die besten Mittel nichtmehr und DANN ist es fast unmöglich etwas zu verheimlichen…“

Leshia wurde blass bei den Worten des anderen. Es war als wüsste der andere alles über seine Affäre und ihr gemeinsames Baby mit dessen Mann. Als würde er ihm ein Geständnis entlocken wollen. „Ich denke ich werde mir nun draußen ein wenig die Füße vertreten. Vielleicht bemerkt Yalith es ja nicht und ich kann ein wenig allein sein.“

Er nickte dann. „Viel Erfolg dabei“, lächelte er dann sanft und ließ ihn gehen. Er ahnte nichts von der Affäre, aber hatte in seiner Jugend auch einiges ausprobiert, bis es irgendwann zu einem ‚Unfall‘ kam, über welchen er aber niemals geredet hatte.

Leshia ging hinaus, doch Yalith stand genau gegenüber von der Tür, sodass er gar keine Chance hatte ihn zu übersehen. „Wollt ihr eure Kleidung anprobieren?“, er sah ihn an und lächelte kurz sanft stand auf und war bereit seinem Herrn zu folgen.

„Ja, das kann ich an sich auch machen“, nickte er und entschied sich doch gegen den Spaziergang. „Überlege dir dann bitte wie du morgen mein Gesicht und meine Haare passend dazu zurecht machen kannst“, sagte er und stellte sich in seinem Zimmer angekommen vor den Spiegel, wo er anfing sich auszuziehen. Nur das unterste, dünne Gewand ließ er an, sodass Yalith ihn nicht ganz nackt sah.

Yalith hatte ohnehin kein Interesse an Leshia. Dieser hätte fast sein Sohn sein können und war ihm einfach viel zu jung. Er half seinem Herrn nun in die Gewänder und band ihm einen breiten Gürtel um die Hüfte, stand dabei dicht hinter ihm, berührte ihn allerdings nicht. Mit Magie machte er ihm nun Haare und Make up. Im Grunde brauchte er eigentlich diese Arbeit nicht, er hätte auch mit seiner Magie vieles erreichen können. Doch diese Arbeit wurde gut bezahlt und hatte auch sonst einige Vorteile. „Ist es euch so recht oder wollt Ihr anders aussehen?“

„Das entscheide ich nicht, sondern mein Mann, ich werde es so zum Abendessen tragen, da kann er dann sagen, ob ihm das für die Öffentlichkeit so zusagt. Persönlich zusagen tut ihm ja nichts an mir, egal wie ich zurecht gemacht bin“, sagte er irgendwo sehr verbittert. Er hatte zwar kein Interesse mehr an Desiderius, aber trotzdem war er darüber etwas beleidigt.

Yalith nickte dann nur. „Ihr solltet aber etwas anderes Anziehen. Ich denke nicht, dass er will, dass ihr die Robe für morgen vielleicht schon verschmutzt“, sprach er seine Bedenken aus, wie so oft. Er nahm selten ein Blatt vor den Mund. Er half ihm nun wieder sich auszuziehen und gab ihm ein anderes Gewand in welches er ihm half. Leshia sah nun sehr edel aus und wirklich hübsch. Völlig anders als sonst und Leshia würde sich selbst vermutlich sehr wundern. Sie suchten nun den Speisesaal auf und Desiderius stand sogar nun auf, auch wenn er sich wunderte, als er dann seinen Mann dahinter erkannte. „Du siehst anders aus.“

Er sah ihn sehr verdutzt an. „Noch hässlicher als sonst?!“, fragte er, auch wenn er sich die Antwort schon denken konnte. „Sind für euch wenigstens für die Öffentlichkeit Haare und Make up so in Ordnung für morgen?“ Er setzte sich ihm nun gegenüber. Seit sie verheiratet waren aßen sie immer allein, vermutlich nahm Desiderius das einfach als Vorwand, um nicht mehr mit dem König an einem Tisch sitzen zu müssen.

„Nein. Reifer und Erwachsener“, sagte Desiderius dann, nahm nun aber ebenfalls Platz und sah seinen Mann eine Weile lang einfach an. Er fand ihn nach wie vor nicht attraktiv, aber würde ihn so definitiv bedeutend lieber mitnehmen und an seiner Seite zeigen. „Und um deine Frage zu beantworten, ja, mir ist beides so recht, nur deine schnippige Art solltest du ablegen für die Öffentlichkeit.“

„Ich bin schwanger, tut mir leid, das sind wohl die Hormone, aber ich werde mich morgen zusammen reißen, keine Sorge“, sagte er und lächelte ihm gleich zu, als wäre nichts gewesen. Serin trat an den Tisch und tat ihnen beiden Essen auf den Tisch, ehe er sich wieder an die Wand des Zimmers stellte. „Guten Appetit“, wünschte er Desiderius und fing an zu essen, ohne den anderen weiter anzusehen.

Desiderius nickte dann, fing nun ebenfalls an zu essen und lehnte sich zurück, als sie fertig waren. „Es ist wichtig, dass du dich daran hältst. Du kannst mich hier zu Hause anzicken wie du denkst, dass es nötig ist, aber draußen, hast du das einfach nicht zu tun. Bald werde ich König sein, da solltest du nicht als der zickige Mann dargestellt werden. Diesen Ruf nach Außen hast du nicht verdient.“

Leshia sah ihn mehr als nur verdutzt an. „Was habe ich denn sonst verdient?“, fragte er nach. Er verstand Desiderius einfach nicht. Fast glaubte er schon, dass dieser eine gespaltene Persönlichkeit hatte. „Zudem möchte ich wissen wir ihr darauf kommt bald König zu sein. Eurem Vater geht es doch prächtig.“

„Was du verdient hast? Nichts Böses auf jeden Fall. Ich weiß, dass du nicht glücklich bist wie es ist, aber es ist nun mal wie es ist. Und wie ich darauf komme bald König zu sein? Es ist so. Ich bin Thronfolger. Und da mein Vater es offenbar sehr eilig hat, dass der nächste Thronfolger bereits bald geboren wird, nehme ich an, dass er irgendein Geheimnis hat. So wie sicher jeder von uns…“

Leshia bekam etwas Angst als er das so sagte, schmunzelte dann aber darüber und nickte. „Kann sein ja, habt ihr denn schon einen Namen für unseren Sohn? Immerhin wird das die Pressen morgen denke ich erfahren wollen.“

„Nein einen Namen habe ich noch nicht, aber dieser wird traditionell ohnehin erst nach der Geburt bekannt gegeben, von dem her denke ich, dass es morgen noch nicht erfragt wird.“

„Verstehe, aber habe ich Mitentscheidungsrecht bei dem Namen, oder sucht ihr diesen allein aus?“, fragte er nun neugierig nach. Er selbst hatte sich auch noch keine Gedanken darüber gemacht, aber würde es machen, wenn er durfte.

„Du kannst gerne Vorschläge machen und wir sehen dann weiter“, sagte er ruhig und ließ sich von Yalith Tee einschenken, so wie auch Leshia. „Hast du denn schon einen Namen? Oder fragst du eher im Allgemeinen?“

„Ich fragte, weil ich wissen wollte, ob ich mir darüber Gedanken machen sollte oder nicht. Jetzt weiß ich, dass ich mir Gedanken machen kann“, sagte er lächelnd. „Und ihr möchtet ihn so erziehen, wie ihr es mir bereits schon einmal gesagt hattet? Also dass er erst bei einer Amme, dann bei einem Lehrer sein wird?“, wollte er wissen. „Ich hätte schon gern eine Beziehung mit ihm, ich möchte ein guter Vater sein“, sagte er ernst. „Und vielleicht wäre es schöner, wenn er nicht von klein auf gedrillt wird und ein wenig Kindheit hat.“

„Es ist nun einmal so in der Tradition Leshia. Er soll Thronfolger werden, da kann er nicht verweichlicht mit Emotionen aufgezogen werden. Das musst du verstehen“, sprach er ruhig aber bestimmt. Er wusste, dass diese Kindheit nicht einfach war und dass sie ihm selbst wohl mehr geschadet hatte als alles andere, weswegen er nun überlegte. „Du kannst ihn aber sehen und ihn zu Bett bringen oder so etwas in der Richtung, damit zumindest das letzte was er am Tag sieht nicht die Amme oder der Lehrer ist. Das ist denke ich eine ganz gute Idee, aber ich werde drüber nochmal nachdenken.“

„Gut, vielen Dank.“ Leshia lächelte ihm kurz zu und stand dann auf. „Dann treffen wir uns morgen in der Kutsche. Ich wünsche euch noch eine angenehme Nacht. Vielleicht erlaubt ihr, dass Yalith zumindest vor der Tür wartet und nicht in meinem Zimmer? Ich kann mit seiner Anwesenheit kaum in Ruhe schlafen.“ Da der Prinz scheinbar gute Laune hatte, fragte er ihn gleich.

„Wir können es testen, aber komm nicht auf die Idee, dich irgendwie aus dem Zimmer zu schleichen. Yalith wird es merken..“ sagte er ruhig und stand auf, als auch sein Mann aufstand. Er wollte sich zusammenreißen, hatte mit Serin eine lange Zeit gestern darüber gesprochen.

„Vielen Dank.“ Leshia nickte noch einmal und ging schließlich in sein Zimmer. Natürlich wollte er irgendwo abhauen, aber dafür war er zu müde, weshalb er sich einfach in Ruhe hinlegenund sich für morgen ausschlafen wollte. Es würde sicher aufregend, aber auch anstrengend werden. Er würde sich Mühe geben müssen.
 

♦♦♦

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Drei Jahre Später

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Ein besonderer Dank gilt Xathos, unserem Betaleser.


Wir hoffen sehr, dass euch auch das zweite Kapitel Freude beim Lesen bereitet hat und ihr weiterhin dabei seid. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das Kapitel wurde nochmal überarbeitet
Leider haben wir vergessen, den ersten Abschnitt des Kapitels mit hoch zu stellen.
Wir bitten vielmals um Entschuldigung ^^""" Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (77)
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Von:  summercat88
2015-11-11T19:46:47+00:00 11.11.2015 20:46
Schöne Geschichte , leider schon zu ende 😢. Klasse geschrieben hammer und wunderbar weiter so 👍
Von:  jaceupinspace
2015-11-09T09:21:54+00:00 09.11.2015 10:21
ein wunderbares Ende :) es würde mich freuen noch mehr von euch zu lesen
Antwort von:  Neaujil
10.11.2015 22:00
Freut uns zu lesen, dass dir das Ende zugesagt hat.

Unsere neue Geschichte, heißt >Gegensätze ziehen sich...aus!< gerne kannst du dort vorbei schauen.

Ein zweiter Teil von >Die Alben von Gremrah< ist bereits in Planung.
Von:  Zinja
2015-11-07T12:45:29+00:00 07.11.2015 13:45
Oh mein gott. Was für eine göttliche Geschichte. Ich hab sie gestern entdeckt und direkt die Nacht zum Tage gemacht. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen so gebant war ich. *.* wirklich sehr schön. ^^

Ich würde mich auch über eine ens über neue Sachen freuen.
Ich lese sehr gerne gute Geschichten.

Einen wunderschönen Tag wünsche ich dann noch. ^.~
Antwort von:  DeCien
07.11.2015 20:46
Oh mein Gott, können auch wir nur dazu sagen, dass du einfach mal alles in der kurzen Zeit gelesen hast! :D Wir freuen uns echt sehr über dein Feedback ^-^
Natürlich senden wir dir dann eine ENS, sobald wir was neues hochladen :)

Wir wünschen dir auch noch ein schönes Wochenende, dankee~
Von:  Sumino
2015-11-02T20:57:05+00:00 02.11.2015 21:57
gott das war ein erstklassige ff <3 ich freue mich schon auf eure nächsten werke <3
Antwort von:  DeCien
03.11.2015 09:53
Danke, danke, danke <3 Am Wochenende kommt wahrscheinlich die nächste Geschichte :)
Von:  Foe
2015-11-01T22:58:02+00:00 01.11.2015 23:58
Ok. Ich muss jetzt aber wirklich mal Leshia meine Unterstützung geben. Ich habe noch nicht die Geschichte beendet, aber genau wie Alin offensichtlich auch habe ich Leshia in mein Herz geschlossen. Er hat Fehler gemacht und fiese Dinge gesagt, aber aus meiner Sicht aus Unerfahrenheit, Unsicherheit und zu gunsten von Geborgenheit. Ich finde, dass die anderen Figuren zum Großteil knochenhart zu ihm sind. Ganz so als hätte er jemand zu Tode foltern lassen oder würde Menschenhandel betreiben. Von dem ach so feinen neuen König will ich schon mal gar nichts hören, schließlich hat der sich auch in fremden Betten rumgetollt und Lian geschwängert. Aber ich sehe ja, dass es in dieser Welt anders läuft. Dass Lian so empört darauf reagiert, als Leshia ihn als Sklaven bezeichnet, kann ich nachvollziehen, schließlich schien ihn dies zu anderen Zeiten gar nicht zu stören. Ich denke, es ist einfach genug, kann aber verstehen und finde es gut, dass Leshia nicht den Mund hält. Ich meine, gut das er nicht umgebracht wird, aber die behandeln ihn alle wie einen Schwerverbrecher der Sonderklasse. Ich finde ihn also ganz süß und hoffe, dass er und Alin sich auch näherkommen. Ich sehe einfach, dass er sehr zerbrechlich ist und viel Zuwendung braucht, die ihm irgendwie größtenteils verwehrt bleibt. Er ist verwöhnt, er ist hochnäsig, aber die Behandlung finde ich schon ganz schön derbe, dafür das Lian den Mann liebt, der ihn zum Sklaven ausgebildet hat und Serin einen sadistischen König, der offenbar gerne mal nötig und wie Dreck behandelt. Also da wird schon ganz schön nachgetreten, obwohl Leshia schon am Boden liegt.
Antwort von:  Foe
02.11.2015 00:00
upps, ganz schön viele Fehler. Lasst es uns auf die Zeit schieben.
Antwort von:  DeCien
02.11.2015 10:46
Hallo Foe,

zu den Fehlern sei nur gesagt, dass in unserer Fanfic auch mehr als genug drin sind :'D Wenn die Finger erst einmal willkürlich auf die Tastatur einhauen, weil man unbedingt etwas aufschreiben will, kann es passieren, dass nicht mehr so darauf achtet. Zudem war es ja wie du schon sagst spät :P

Jedenfalls freut es uns riesig, dass du dich so auf Leshias Seite stellst und zu ihm hältst q-q! So wie wir Leshia schreiben und wie wir ihn uns vorstellen würde er sich nun sicher vor Freude an deinen Hals werfen :D Und dann würde er sich vielleicht von dir bedienen lassen wollen, aber gut, so ist er eben...
Wir hoffen, du wirst noch viel Spaß auf den letzten Metern der Geschichte haben! Vielen Dank und liebe Grüße :)
Antwort von:  DeCien
02.11.2015 10:48
dass man* nicht mehr so viel darauf achtet :D (Da ist es nun auch passiert xD)
Von:  silvana
2015-11-01T13:17:17+00:00 01.11.2015 14:17
Schade das es jetzt zu ende gegangen ist. Aber ich würde mich freuen per Ens wieder von euch was lesen zu dürfen.
Antwort von:  DeCien
01.11.2015 14:25
Gar kein Problem ^-^ Auch du wirst dann sofort informiert! Danke schön! :)
Von:  ReinaDoreen
2015-11-01T13:12:47+00:00 01.11.2015 14:12
Mir wäre eine ens ganz lieb, da ich mich lieber nicht auf das Glück verlassen will
reni
Antwort von:  DeCien
01.11.2015 14:16
Okay, das ist kein Problem :) Ist notiert und du wirst sofort informiert, wenn es soweit ist ^-^
Vielen lieben Dank noch mal!
Von:  Sumino
2015-10-31T22:42:17+00:00 31.10.2015 23:42
Ja bitte eine Fortsetzung was ist mit lian? Seine Geschichte ist gegen Ende etwas zu kurz und auch die von desiderius Vater ebenfalls :/
Ich finde die Story echt gut aber dennoch hat so gegen Ende die beiden gefehlt was nun weiter mit ihnen passirt.

Aber ich würde ebenfalls immer ff's von euch lesen wollen bin auch wirklich traurig das es jetzt mit der hauptstory 'vorbei' ist TwT
Antwort von:  DeCien
31.10.2015 23:49
Nicht traurig sein q.q
Danke für deine Kritik :) Wir nehmen sie an und werden sie versuchen einzubauen, sofern eine Fortsetzung kommt (wovon wir eigentlich stark ausgehen werden :D)
Wir danken dir auch für das fleißige Kommentieren! Das hat uns immer super gefreut! :)
Von:  silvana
2015-10-31T19:44:54+00:00 31.10.2015 20:44
Also mir hat alles gefallen was ich gelesen habe. Auf jedenfall muss eine Fortsetzung geben. Möchte ja wissen wie es Lian und Asmond Alin und Anwell vor allem wie es mit allen weiter geht. Würde mich auf jedenfall freuen.
Antwort von:  Neaujil
31.10.2015 22:15
Wir freuen uns sehr, dass es dir so gut gefallen hat, dass du eine Fortsetzung magst.
Wir werden über alle Kommentare nachdenken, die wir bekommen haben und noch bekommen werden:-)
Von:  ReinaDoreen
2015-10-31T18:41:11+00:00 31.10.2015 19:41
Mir hat diese Geschichte sehr gefallen. Ich würde mich sehr freuen, wenn es eine Fortsetzung gibt
reni
Antwort von:  DeCien
31.10.2015 19:52
Hallo :)

Vielen Dank, dass du von Anfang bis Ende dabei warst und es dir so gut gefallen hat, dass du dir eine Fortsetzung wünscht :)


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