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Full Moon

von

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„Verflucht seien diese Schattenwölfe!“ Wie ein Tiger im Käfig lief der große Oberalpha der Lichtwölfe hin und her. „Es gibt immer noch welche, die übrig sind.“ Er knurrte. „Das spüre ich!“ Er wollte alle Schattenwölfe loswerden. Alle. In seinen Augen waren sie dafür verantwortlich, dass die Menschen sich im Wolfsimperium breit machten. In seinen Augen waren sie die Wurzel allen Übels. Aber sein Rudel fand keine Schattenwölfe mehr. Doch der Alpha wusste, es gab sie noch. Irgendwo.

Du willst also die Schattenwölfe vernichten?

„Wer ist da?“

Knurrend sah sich der Alpha um. Die Stimme war aus dem Nichts gekommen.

Beantworte mir meine Frage.“ kam es wieder und schlussendlich tauchte ein fremder Wolf auf einem höher gelegenen Felsen auf. Er war mindestens doppelt so groß wie normale Wölfe und kräftig gebaut. Seine Pranken wirkten wie geschaffen, um Knochen wie Zweige zu zerbrechen. Sein Pelz war schwarz wie die tiefeste Dunkelheit und grün leuchtende Runen spannten sich seinen gesamten Körper entlang, als währen sie in seinen Körper eingebrannt. Die Energie, die die Runen ausströmten verrieten, dass dieser Wolf definitv weder ein Schatten- noch ein Lichtwolf war. Nein, er war etwas anderes. Zähne, Rachen und Klauen waren ebenfalls genauso giftgrün wie die Runen auf seinem Körper. Aber das unnormalste war das senkrechte, ausdruckslose Auge, dass auf der Stirn des Wolfes lag und zusammen mit seinen anderen beiden Augen ein Dreieck bildete.

„Wer bist du?!“ knurrte der Alpha.

Ich frage dich ein letztes mal.“ antwortete der Wolf mit einer unheimlichen Ruhe in der Stimme. „Willst du die Schattenwölfe vernichten?“ Mit einem Satz sprang er von dem Felsen, auf dem er gelegen hatte. Wieder knurrte der Alpha. „Ja. Ich will sie vernichten. Sie alle! Und nach diesen Dämonen sind die Menschen dran!“

Bist du dann bereit, mit mir einen Pakt einzugehen?“ fragte der Wolf wieder. „Einen Pakt?“ blaffte der Alpha. „Wo ist der Haken?!“

Nirgends.“ antwortete der Wolf. „Gehst du diesen Pakt ein, wirst du mir jeden Monat einen kleinen Teil deiner Energie opfern. Im Gegenzug gebe ich dir die Kraft, diejenigen zu zerstören, die dir im Weg sind..“ Der Alpha brummte, musterte den Wolf und dachte kurz nach. „Auf dein Wort akzeptiere ich den Pakt.“

So sei es denn.“ Unter den leuchtenden Pfoten des Wolfes breitete sich ein grün leuchtendes Pentagramm aus, das beide einschloss. Der fremde Wolf murmelte eine Formel in einer dem Alpha unbekannten Sprache, ehe er wieder in eine verständliche wechselte. „Mit diesem Pakt erlangt der Leiter der Lichtwölfe die Kraft, das Gegenteil zu kontrollieren! Als gegenleistung wird er mir, Fafnir, jeden Monat einen Teil seiner Kraft opfern!“ Seine zuvor roten Augen leuchteten nun weiß, ohne jegliche Pupille. Der Alpha spürte, wie sogleich ein Teil seiner Kraft schwand. Kurz schwankte er durch kurzen Schwindel, fing sich dann wieder. Der Fremde Wolf drehte sich um und setzte sich in bewegung. „Hey, warte!“ rief ihm der Alpha nach. „Was für eine Kraft hast du mir nun gegeben?“ Kurz blieb der andere stehen. „Das wirst du dann erfahren, wenn es soweit ist. Aber bedenke: SIE sind nur so stark wie dein eigener Hass.“ Damit ging er weiter und verschwand, als hätte er sich in Luft aufgelöst.

1

„Wooolf~“

Wolf ging weiter ohne Zack zu beachten.

„Wooooooooooooolf...“

Immer noch ignorierte Wolf den Welpen.

„Woooooooooooooooooooooooooooooooooooooooolf!“

Die Ader an Wolfs Stirn wurde größer.

„WOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOLF!!!“

„WAS ZUR HÖLLE WILLST DU?!?!“

Wütend knurrend drehte sich die schwarze Wölfin zu dem Welpen um, der wieder seinen Welpenaugentrick versuchte. „Ich hab Hunger~“

Wolf knurrte immer noch. Sie versuchte sich zu beruhigen. Warum hatte sie sich diesem Welpen noch einmal angenommen?! Der raubte ihr den letzten Nerv.,,

„Reize sie lieber nicht länger, Zack...“ Drop machte Wolf in diesem Zustand Angst. Wenn sie wütend war hatte er manchmal das Gefühl, die Dunkelheit würde nach ihnen greifen.

„Aber ich hab' einen mordshunger...“ Wie zur Bestätigung knurrte Zacks Magen. „Dann jag dir was! Ich hab' dir gezeigt wie...“ Wolf musste sich beruhigen. Wenn ihr Zack noch weiter auf die Nerven ging, dann würde sie sich irgendwann nicht mehr kontrollieren können.

Urplötzlich raschelte es im Gebüsch und ein Hirsch sprang an ihnen vorbei. In Zacks Augen erschienen Herzchen. „Futter~“ Der Sabber lief in Bächen aus Zacks Maul und erschif einen neuen bach über den Waldboden. „Warte, Zack.“ Mit einem mal war Wolf ernst und lauschte. Da, ganz weit in der Ferne hörte sie Gebell und Gewieher. „Bewegt euch!“ trieb sie ihr Rudel an. „Wolf, was ist denn los?“ Hope war irritert. „Fragt nicht, bewegt euch. Los!“ Die Wölfe rannten los und kurz darauf hallte schon ein Schuss durch den Wald.

„Ieh, Menschen!“ jaulte Zack. „Das sidn Jäger.“ sagte Hope. „Sie sind bestimtm hinter dem Hirsch her, der an uns vorbei ist.“ „Was du nicht sagst.“ knurrte Wolf. „Jetzt bewegt euch schon!“ Das kleine Rudel rannte, angetrieben von Wolf, in die entgegengesetzte Richtung, weg von den Jägern. „Da rein!“ rief Wolf, als sie eine Höhle unter einem großen Baum entdeckte. Sie kroch auch hinein, nachdem die anderen sich in der Höhle versteckt hatten. „Und jetzt keinen Mucks!“ Doch Zacks magen schien da anderer Meinungn zu sein, denn er knurrte weiter.

„Zack!“

„Tut mir Leid...“

Eingeschüchtert kaute der Welpe an einer Baumwurzel herum, obwohl man ihm ansah, dass es ihm nicht schmeckte. Still verharrten die Wölfe in ihrem Versteck aus. Das Gebell und das Hufgetrappel kam immer näher. Man konnte nur von Glück sprechen, dass die Hunde sie offenbar nicht witterten. Die Jäger zogen vorbei ohne sie zu finden.
 

„Puh...“ Zack lies die Wurzel los und war der Erste, der einen Blick wagte. „Komm zurück, Zack!“ aber Zack hörte nicht auf Wolf. „Seid unbesorgt. Die Menschen sind vorbei gezogen..“ Knurrend klatterte Wolf aus der Höhle und stellte sich über Zack. „Wer bist du?!“ knurrte sie den schwarzen Wolf mit den grünen Runen im Fell an. „Wolf. Möchtest du deine Geliebten wiedersehen?“ fragte er dann. „Ich hab' dich gefragt, wer du bist!“ knurrte Wolf. Hinter ihr klatterten Ary, Drop und Hope aus der Höhle. „Ary, wer ist das?“ fragte der graue Welpe. „Psst...“ kam nur zurück. „Ich frage dich noch einmal, Wolf. Willst du die Vergangenen wieder treffen? Wolf stellte das Knurren ein und überlegte, was der Fremde damit meinen könnte. „Wie meinst du das?“

Ich sehe, ich muss deinem Gedächtnis ein wenig auf die Sprünge helfen.“ Neben dem Wolf tauchte ein Hologramm auf, das Wolf kurz den Atem nahm. Das war nicht irgendein Hologramm. Es war Itami. „Willst du mir damit sagen, dass...“

Bist du bereit, den pakt mit mir einzugehen, wirst du die Vergangenen wieder sehen können.. Das Hologramm verschwand wieder. „Was ist das für ein Pakt?“

Du wirst mir jeden Monat einen Teil deiner Energie opfern. Im Gegenzug gebe ich dir die Kraft, Vergangenes wieder in die Welt zu holen.“ Wolf schwieg. Sie wusste, was der Wolf meinte. Im gegenzug für einen Teil ihrer Energie konnte sie ihre Lieben wieder zurück ins Leben holen... „Ich weiß nicht ganz... Wo ist der Haken?“ Doch der fremde Wolf antwortete nicht. „Ich frage dich ein letztes mal. Gehst du den Pakt mit mir ein?

„Wolf...“ Ary stand neben ihr. Die Schattenwölfin zitterte, schien mit ihrer Entscheidung zu kämpfen. „Du willst sie wiedersehen, richtig?“ Die Schneewölfin stupste ihre Freundin einmal.

„Ich... Ich akzeptiere...“ Für Wolf war der Wunsch, ihre Lieben wieder zu sehen einfach zu groß. „So sei es denn. Ein grün leuchtendes Pentagramm breitete sich auf dem Boden aus, schloss den Fremden und Wolf ein. Der Fremde sprach in einer unbekannten Sprache Formeln, ehe er in eine verständliche Sprache wechselte. „Mit diesem Pakt wird Wolf mir, Fafnir, jeden Monat einen Teil ihrer Kraft opfern. Im Gegenzug erhält sie die die Kraft, Vergangenen eine zweite Chance zu geben!Ein Teil von Wolfs Kraft schwand direkt. Die zuvor Roten Augen des Fremden hatten während der Prozedur weiß geleuchtet. Als das Pentagramm verschwand, normalisierte sich der Fremde wieder. „Somit sind wir im Pakt aneinander gebunden. Aber bedenke, Wolf. Wähle weise, wem du eine zweite Chance gibst. Eine dritte wird es nicht geben.Damit verschwand der Wolf so mysteriös, wie er gekommen war.

2

Wie paralysiert stand Wolf da, starrte auf die Stelle, auf der der Fremde kurz zuvor noch gestanden hatte. Hatte er ihr wirklicj die Fähigkeit gegeben, die Toten wieder zu holen? Wenn ja, dann würde sie endlich Itami wiedersehen... Die Frage war nur, wie ihre neue Kraft nun funktionierte. Wolf schwelgte in Erinnerungen an ihre Adoptivmutter und merkte nicht, wie sich von ihren Vorderpfoten aus eine Spur aus Blumen ein Stück weit ausbreitete, ehe sie einen Kreis bildeten, aus dessen Mitte ein weißes Licht schien. In diesem Licht erschien nach und nach eine Gestalt. Eine Wolfsgestalt.

Wolf merkte noch, wie ihr die Kräfte schwanden, die der Zauber ihr nahm. Das wieße Licht verschwand langsam, doch die Spur aus Blumen blieb bestehen. Itami, die Wölfin, stand inmitten des Blumenkreises, schien selbst überrascht, wieder am Leben zu sein. Aber mehr zeit sich zu wundern hatte sie nicht, denn sie wurde kurz darauf von Wolf begraben. „Itamiii!“ rief sie überglücklich. „Huch, Wolf?“ Auf dem Rücken liegend blickte Itami in Wolfs glücklichen Gesicht. „Itami... Ich bin so froh...“

„Ich auch Wolf. Aber... Ich verstehe nicht...“

„Das musst du auch nicht. Hauptsache, du bist wieder da.“

Im Moment fühlte sich Wolf wie die glücklichste Wölfin des Wolfimperiums. Ary trat hinzu. „Du bist also Itami. Wolf hat mir von dir erzählt.“ Die Schattenwölfin sah die Weise an. „Und du bist?“ „Ary. Das hier sind Drop und Zack.“ Dann sah sie zu Hope, der gerade Kauknochen für Zack spielen musste. „Und das da ist Hope.“ „Könntet ihr mir vielleicht mal helfen?“ meldete sich der Brauen Wolf, der auf dem Rücken lag, während Zack an seiner Pfote kaute. „Onhel Hoh hegt hal lehea.“ nuschelte Zack mit Hopes Pfote im Maul. „Haff ho hie Hafe.“ „Macht der Welpe das immer?“ erkundigte sich Itami. „Nur, wenn er Hunger hat.“ klärte Drop sie auf. „Wir waren aber auch noch nicht jagen.“ „Hm, na wenn das so ist...“ Ein Grinsen schlich sich auf Itamis Gesicht. „Wie wär's, Wolf. Wollen wir die alten Zeiten wiederbeleben?“

„Nicht lieber als das, Itami!“

„Dann geh ich mal Hope retten.“

Die wiederbelebte Wölfin schritt zu dem Waldwolf, packte Zack, der erschrocken loslies und trug ihn zu Ary und Drop. „Pass auf, Kleiner. Wir gehen jetzt jagen. Und du wirst uns helfen.“ „Au jaaa!“ In zacks Augen erschienen Sternchen. Bisher hatte er nie mit jagen dürfen. „Du wilslt ihn wirklich mit jagen lassen?“ fragte Wolf. „Natürlich. Das habe ich dir damals in diesem Alter doch auch beigebracht.“ Sie stupste Wolf kurz schelmisch an. Die seufzte, lächelte dann aber. „In Ordnung. Hast gewonnen.“
 

Zack stellte sich bei der Jagd gar nicht so dumm an. Das lag vielleicht auch daran, dass er inzwischen etwas älter war als damals, als Wolf ihn aufgegabelt hatte. Gemeinsam verspeiste das kleine Rudel einen großen Hirsch, bis nur noch die Knochen übrig blieben. Zack nahm sich einen als Spielzeug mit. „Und wo wollt ihr nun hin?“ erkunndigte sich Itami. „Wir haben kein festes Ziel.“ antwortete Wolf.

Das werdet ihr aber bald haben!“ Irritiert sah sich das kleine Rudel um, ehe ihre Aufmerksamkeit auf den Boden gelenkt wurde, aus dem seltsame, schwarze Wölfe emporstiegen. Sie wirkten grotesk verzerrt, hatten lange Schnauzen mit einem unheimlichen breiten Grinsen. Augen besaßen sie nicht. Es schien fast so, als seien sie schon ohne Augen geboren worden. „Wer seid ihr?“ knurrte Wolf. „Wir...“ begann der eine Wolf, der Wolf vom Aussehen her stark ähnelte mit dem unterschied, dass er weiß war, als schienen Wolfs Farben einfach ins Gegenteil gekehrt zu sein. Der Wolf, der Ary ähnelte, war dagegen schwarz. Zacks, Drops und Hopes 'Klone' besaßen dagegen für Wölfe sehr unnatürliche Farben. „... sind das, was in der Spiegelwelt lebt.“ beendete Wolfs 'Klon' seinen Satz. „Spiegelwelt?“ hakte Itami nach. „Was das zu bedeuten hat, habt ihr nicht zu wissen.“ antwortete ihr ihr Klon. „Verabschiedet euch von dieser Welt, denn ihr werdet sie nun verlassen!“ „LAUFT!“ rief Itami den anderen zu. Die Wölfe machten auf der Pfote kehrt und rannten los. In die Entgegengesetzte Richtung. Zack musste seinen Knochen zurück lassen, denn er hätte ihn zu sehr aufgehalten. Gejagt von den seltsamen Wölfen rannte das Rudel Richtung Norden. Ary und Itami hatten nach einer Weile Zack und Drop aufgenommen, da die Welpen noch nicht so viel Ausdauer besaßen. Wie nasse Säcke schwangen die Welpen in den Mäulern der Wölfe hin und her. Die seltsamen Wölfe waren ihnen immer noch auf den Fersen und schienen nicht einmal müde zu werden. „Das wird so nichts!“ rief Wolf. „Sie werden uns jagen, bis wir vor Erschöpfung umfallen!“ Itami nickte. Da sie Zack trug konnte sie nicht antworten. Aber Zeit, um anzuhalten und sich neu zu formieren hatten sie nicht. Diese grotesken Wölfe schienen Spaß an der Jagd zu haben, schienen mit ihrer Beute spielen zu wollen.

Das kleine Rudel rannte, bis ihnen die Pfoten schmerzten. Die Luft wurde zunehmend kälter und kälter, bis sie unter ihren Pfoten kalten Schnee fühlten. Wolf hatte gar nicht gewusst, dass sie sich inzwischen schon so weit am kalten Todesstreifen befunden hatten, bevor die seltsamen Wölfe aufgetaucht waren. Entweder die Flucht nach vorne geradewegs hinein, oder den Kampf wagen... Die zweite Möglichkeit hielt Wolf aber für unangebracht. Sie konnte die seltsamen Wölfe nicht einschätzen. Wer wusste, was das für Kreaturen waren, woher sie kamen oder ob sie gar jemand kontrollierte? Also blieb nur die erste Möglichkeit.

„Macht jetzt nicht schlapp!“ rief sie. „Wir müssen den Todesstreifen durchqueren. Einen kampf können wir uns nicht leisten!“ Itami sah sie nur kurz an und nickte, da sie der selben Meinung war. Aber die Wölfe wussten auch, dass die Reise durch den Todesstreifen beschwerlich sein würde. Der kalte Todesstreifen war eine Wüste aus Eis und Schnee, in der Leben unmöglich war. Zumindest für die Wölfe. Und irgendwie hatte Wolf die Hoffnung, Schnee und Eis würde ihre verfolger aufhalten, doch ließen die sich immer noch nicht abhängen, jagten ihre Beute weiterhin. Sie schienen fast unnatürlich viel Ausdauer und Kraft zu besitzen, dass sie so lange laufen konnten. Das kleine Rudel konnte froh sein, zuvor noch ausgiebig gefressen zu haben. Ansonsten hätten ihre Kräfte sie bestimmt schon längst verlassen. Und als ob das nicht genug wäre, brach auch noch ein Schneesturm los. Als schien selbst die Natur gegen sie zu sein.

„Ich seh nichts mehr!“ rief Hope und war damit nicht allein. Aber langsam war wirklich jeder von ihnen am Ende. Ihre Schritte wurden zunehmend schwerer, bis sie letztendlich erschöpft anhalten mussten. Alel waren erschöpft. Selbst die Welpen, die nur getragen worden waren. „Die kleinen Schäfchen sind müde.“ Mühelos hatten die seltsamen Wölfe sie eingeholt und kesselten sie ein. „Die Schlinge zieht sich zu, meine Lieben.“ sagte 'Hope'. „Aber bevor ihr sterbt, sollt ihr unsere Namen erfahren. Ich bin Epoh, die Schnelle.

'Wolf trat einen Schritt auf sie zu. „Ich bin Flow, der Starke.

Pord, die Kluge.

Ich bin Kcaz, die Ausdauernde.

Mein Name ist Imati, der Böse!

Und ich bin Yra, der Brutale.

Wolf sah sie alle der Reihe nach an. Sie wirkten fast wie die perfekten Gegenteile von ihnen selbst. „Unser Meister trug uns auf, euch zu vernichten. Macht euch bereit zu sterben!“ Imati grinste wahnsinnig. „Ich werde euch genüsslich und langsam in Stücke reißen!“ Mit der Zunge leckte sich der Gegenteilswolf über die grotesk lange Schnauze. „Ihr werdet mir schmecken!

Hey Imati, ich will auch was abhaben!“ rief Yra.

3

„Ihr werdet niemanden von ihnen haben, ihr Monster!“ Ein weiterer Wolf war aufgetaucht. Die Wölfin allerdings schien bis auf ihre seltsame Färbung normal. Sie war schwarz, um die Schnauze und auf der Brust alelrdings braun. Doch ein Teil des Schweifes und ihre Hinterbeine waren seltsam gemustert. Das merkwürdigste aber war die weiße Markierung auf ihren Schultern, die aussah wie die Zeiger dieser Menschenuhren. Und blieb die Zeichnung nie gleich, als würden sich die Zeiger kontinuierlich bewegen. „Kehrt dahin zurück, wo ihr herkamt!“ Die Wölfin entfesselte merkwürdige Kräfte. Wolf kam es beinahe so vor, als griff die Zeit selbst an und schlug die merkwürdigen Wölfe zurück. „Arrr, verflucht seiest du, Zeitwolf!“ fauchte Flow, als der Angriff der Wölfin wirkte. Die seltsamen Gegenteilswölfe verschwanden wieder im Boden, durch den sie auch aufgetaucht waren.
 

Die fremde Wölfin entspannte sich langsam, während sich die Flocken des Schneesturms in den Pelzen der Wölfe verfingen. „Das war knapp.“ Die Wölfin drehte sich um. „Noch alles dran?“

„Wer bist du?“ platzte Wolf direkt heraus. „Wolf, bedanke dich doch erst einmal bei ihr.“ mischte sich Ary ein. „Immerhin hat sie uns gerettet!“ „Du hast Recht.“ sagte Wolf. „Danke für die Rettung. Ich bin Wolf.“ Daraufhin stellte sie auch die anderen vor. „Das weiß ich. Meine Schwester hat gesehen, dass ihr kommt.“ „Deine Schwester? Gesehen?“ hakte Hope nach. „Genau. Aber bereden wir das doch drinnen. Hier draußen ist es zu ungemütlich.“ „Wo drinnen? Wir befinden uns hier im kalten Todesstreifen!“ Die Wölfin kicherte. „Ich weiß. Wartet es einfach ab. Kommt.“ Damit lief sie voraus, auf ein riesiges, seltsam geformtes Eisgebilde zu, das beinahe schon einem Berg Konkurrenz machte. „Mein Name ist übrigens Yolja.“
 

Versteckt, sehr gut versteckt bei dem Eisberg befand sich ein Eingang. „Einmal hier herein.“ Yolja setzte sich neben den Eingang und wartete, bis Wolf, Itami und die anderen den Gang betreten hatten, ehe sie ihnen folgte und den Eingang wieder versiegelte. Je tiefer sie dem Gang, der immer tiefer in die Erde hinab führte folgtwen, umso wärmer wurde es. Nach einiger Zeit war von der Kälte draußen nichts mehr zu spüren. Im Gegenteil. Es war angenehm warm.

Yolja, die sie führte, kam auf einem Felsvorsprung zum stehen, auf dem man eine riesige Höhle überblicken konnte. Zahlreiche Wölfe lagen, liefen oder spielten dort. Der Großteil von ihnen mit schwarzem Fell und deutlich als Schattenwölfe zu erkennen. „Aber... Ich dachte, alle Schattenwölfe wurde ausgerottet!“ Das ganze erschloss sich Wolf noch nicht ganz. „Zum Teil stimmt das auch, Wolf.“ antwortete Yolja. „Doch kurz nach Beginn des Gemetzels flohen einige Schattenwölfe und ließen sich hier nieder. Seitdem leben wir hier unten, versteckt unter dem kalten Todesstreifen. „Aber warum ist es hier so warm?“ fragte Zack. „Das kann ich euch gerne zeigen. Kommt.“ Yolja setzte sich wieder in Bewegung und folgte einem Pfad, der in die Höhle hinab führte.

Wolf sah sich um. Richtige Schattenwölfe und sogar Welpen. Seit ihrer Flucht in die Erde schien sich die Population der Schattenwölfe auch langsam wieder zu erholen. Yolja führte sie einen verschlungenen, langen Gang entlang, ehe sie in einer weiteren Höhle hielt, in der eine riesige Eiswand stand. Vor Schreck versteckte sich Hope hinter einem Felsen. Dort, im Eis eingeschlossen, steckte ein riesiger, schwarz-grüner Drache. „W... w... w... was zum... ist DAS?“ stotterte er. „Oh, das?“ Yolja drehte sich um. „Das... ist Fenrir. Er sschläft schon sein Ewigkeiten hier unten, versiegelt in Eis. Er gibt der Höhle ihre Wärme.“

„Aber wie kann das sein?“ fragte Drop. „Müsste das Eis dann nicht auch schmelzen?“

„Das siehst du ganz richtig, Kleiner. Aber frag mich nicht, wieso. Ich weiß es auch nicht.“

Itami musterte den Eisklotz. „Ist das wirklich DER Fenrir aus der Legende?“

„Das ist er in der Tat.“ antwortete Yolja.

Wolf sah zwischen Itami und Yolja hin und her. „Legende?“ Da klingelte bei ihr nichts. „Kennst du etwa die Legende nicht, wie unser schönes Wolfsimperium entstand?“ fragte Itami. Wolf lies die Ohren hängen. „Nein. Meine Mutter hat mir davon nie erzählt...“ Itami seufzte. „Dann werde ich euch die Legende erzählen.“
 

Einst, vor vielen, vielen Jahren, bevor das Wolfsimperium entstand, wurde die Erde von sechs Göttern beherrscht. Rya, Göttin des Wassers und der Güte, Amaterasu, Göttin des Lichtes und der Sonne, Muara, Gott der Erde und der Nacht, Skaaya, Gott der Luft und der Freiheit, Eerahan, Gott der Finsternis und der Kraft und Fenrir, Gott des Feuers und der Wachsamkeit. Für Jahre lebten die Götter auf der noch nicht gestalteten Welt, bis sie zusammen entschlossen, der Welt Form zu geben. Muara erschuf den Grund, den ersten Baustein. Rya und Skaaya sorgten für Wind und Wasser. Amaterasu erschuf das Licht und bestimmte den Lauf der Sonne. Eerahan erschuf die Nacht, die Sterne und den Mond. Und Fenrir sorgte für die Wärme der Welt. Das erste Land, das sie erschufen, war das Wolfsimperium.

Nachdem die Welt erschaffen war, steckten die Götter ihre Köpfe zusammen um sich zu beraten, welche Wesen sie auf die Erde setzen sollten. Aus all ihren vereinten Kräften entstanden die Wölfe, die ersten und ältesten Lebewesen der Welt. Es folgten viele weitere Tiere, bis sich die Götter trennten und jeder ein Lebewesen seiner eigenen Kraft in die Welt setzte. Fenrir, der Gott des Feuers, arbeitete einmal mit Skaaya zusammen und erschuf Kreaturen des Himmels mit Seelen aus Feuer. Die Drachen wurden geboren. Angestachelt von der Anmut dieser Kreaturen kamen die Götter einaml mehr zusammen und bevölkerten die Welt mit vielen weiteren Drachenarten. Doch irgendwann stahl sich Eerahan davon und erschuf seine eigenen Kreaturen. Die Menschen. Eerahan wollte die besten Kreaturen erschaffen. Er machte sie klein, schlau, erfinderisch. Aber ihm waren weitestgehend die Hände gebunden. Ohne die Kräfte der anderen Götter konnte er seine Kreation nicht so vollenden, wie er es wollte. Das Böse in Form eines Dämon schlich sich in Eerahans Herz. Er hinterging die Götter, stahl Amaterasus Kräfte und sperrte ihren Körper in die Sonne. Fenrir durchschaute Eerahans Plan schon von Anfang an und versuchte, ihn aufzuhalten. Aber Eerahan war gerissen und schaffte es, den Verdacht auf Fenrir zu lenken, so dass die Götter ihn zur Strafe in einem Eisblock versiegelten.

Daraufhin stahl Eerahan all ihre Kräfte und zerschmetterte ihre Körper. Doch Rya schaffte es, kurz bevor ihr Körper zersprang, Eerahans Seele und Herz zu zerteilen und über das ganze Wolfsimperium zu zerstreuen. Durch die Versiegelung war Eerahan Fenrirs Kraft verwehrt geblieben. Mit seiner Kraft hätte er es geschafft, alle Götter zu besiegen und sich zum ultimativen Gott aufzuschwingen. Eerahans Herz, dass den Dämon beherrbergte, der ebenfalls zerschmettert wurde, wurde zu den Schattendämonen, die sich dereinst mit den Schattenwölfen vereinten. Die Hälfte des Dämons steckte in diesen Dämonen, weshalb alle Schattenwölfe auch einen Teil des Dämons in sich tragen. Eerahans Seele mit dem anderen Teil des Dämons wurde zu den Lichtdämonen, die sich den Lichtwölfen anschlossen. Durch den Einfluss Amaterasus Kräften hatten die Lichtdämonen das Ziel, die Schattendämonen zu vernichten.So entstand der Konflikt, den wir heute kennen...

4

„Whoah! Das ist wirklich passiert?“ fragte Zack mit glänzenden Augen. „In der Tat.“ antwortete Itami und drehte sich noch einmal zu dem im Eis gefangenen Drachen um. „Obwohl ich selber nicht geglaubt habe, dass die Legende wahr ist.“ „Es fällt vielen schwer, zu glauben.“ sagte Yolja und lief wieder in den Durchgang. „Aber kommt erst einmal wieder mit zurück. Ihr seid sicher erschöpft und euren Schlafplatz habt ihr auch noch nicht gesehen.“

Das kleine Rudel folgte der Zeitwölfin, ehe sich ihr kurz vor der großen Halle, die schon in Sicht kam, ein weiterer Wolf in den Weg stellte. „Wie ich sehe, ist meine Prophezeihung wahr geworden.“ Die schwarze Wölfin, die Yolja ähnelte, lächelte. Zack trippelte direkt schwanzwedelnd zu ihr und musterte sie. „Hallo. Warum sehen deine Augen so komisch aus?“ Wolf zog den Welpen direkt wieder zurück. „Zack, nicht so aufdringlich.“ Aber die Wölfin lachte. „Ach, ist schon gut, Wolf.“ „Woher...?“ „Ich deinen Namen weiß? Nun ja, ich weiß ihn eben.“ Dann legte sich ihr Blick wieder auf Zack. „Und was deine Frage angeht, Kleiner... Ich wurde schon blind geboren. Und obwohl ich nichts sehen kann, kann ich dennoch sehen.“ Fragezeichen schwirrten um Zacks Kopf. „Häh?“ „Du siehst also ohne zu sehen?“ hakte Drop nach. „Ja.“ antwortete Yolja ihm. „Das hier ist Solijia, meine Schwester. Sie wurde zwar blind geboren, hat aber dafür die gabe, in die Zukunft zu sehen. Sie war es auch“ „die eure Ankunft vorausgesehen hat.“ unterbrach Solijia ihre Schwester um ihren Satz zu Ende zu führen. Yolja wirkte nicht sehr begeistert darüber, dass Solijia ihr einfach das Wort abgeschnitten hatte, hielt sich aber zurück.

Zack Augen fingen an zu glitzern, als er verstand. „Du kannst in die Zukunft sehen?! Sag mir was voraus! Bitte, Bitte!“ „Zack!“ mahnend sah Wolf ihn an. „Tut mir Leid, kleiner Welpe.“ antwortete Solijia. „Aber ich kann meine Visionen nicht steuern. Sie kommen, wann sie kommen.“ „Oh...“ Yolja räusperte sich. „Beenden wir das hier. Jetzt kommt mit.“ Sie lief weiter und die kleine Gruppe, der sich Solijia anschloss, setzte sich wieder in Bewegung.
 

Wolf betrachtete die ganzen Überlebenden, die in der Höhle saßen. Von manchen wurde sie ebenfalls interessiert angesehen. Dabei handelte es sich allerdings um recht junge Rüden, die sie musterten, als wollten sie herausfinden, ob sie sich als potentielle Partnerin lohnte. Wolf quittierte diese Blicke nur mit einem leisen Knurren, das allerdings nur hörbar für ihre Mitläufer war. „Was ist denn, Wolf?“ Itami lächelte. „Kein Interesse an den Jungrüden?“ „Nein Danke...“ grummelte Wolf. An Familie gründen wollte sie im Moment nicht denken. Sie hatte eh alle Pfoten voll mit Zack zu tun. Mehr Welpen würden ihr da eher die Nerven rauben.

Yolja führte sie zu einem kleinen Felsüberhang etwas weiter weg von den anderen Wölfen. „und hier ist euer Platz.“ „Danke, Yolja.“ bedankte Ari sich brav. „Nichts zu danken. Hier hat jeder seinen Platz.“ Die Zeitwölfin lächelte. „Es hat zwar jeder seinen Platz, aber eine Rudelregelung gilt hier unten nicht. Hier ist jeder Gleichberechtigt.“ fügte Solijia hinzu. „Natürlich gibt es hier manchmal Balgereien, aber die bekommen wir schnell in den Griff. Jeder steht hier für jeden ein.“ „Das hört sich gut an!“ Hope nickte. Also hatte er nichts zu befürchten. „Nun denn. Ich wünsche euch gute Erholung.“ sagte Yolja und zog mit ihrer Schwester von dannen.
 

Wolf und die anderen ruhten sich ein paar Stunden auf. Doch wurde Wolf daraufhin von einem merkwürdigen Gefühl geweckt. Als sie ein Auge öffnete, bemerkte sie einen der jungen Rüden, der nah bei ihr stand und sie einmal von nahem musterte. Ihr leises, warnendes Knurren schien er zu ignorieren. Das ging sogar so weit, dass er um Wolf herum ging, um an ihrem Hintern zu schnüffeln. Das war Wolf dann aber zu viel. Kurz darauf erzitterte die Höhle leicht, als man ein lautes -Bong!- hörte und gäbe es Vögel, währen sie sicherlich nun vor Schreck piepend fortgeflogen. Der Rüde lag, alle viere von sich gestreckt bäuchlings auf dem Boden, die Zunge aus dem Maul hängend, während lustige Kringel sich in seinen Augen drehten. Wolf dagegen hatte sich weiter unter den Felsvorhang zurück gezogen, und schlief wieder.

5

„Ihr habt versagt!“ Der weiße Alpha drückte einen der sechs Körper mit einer unglaublichen macht zu Boden. „Eure Aufgabe war es, die Schattenwölfe zu vernichten und ihr habt versagt!“ schrie er sie an. „Es tut uns unendlich Leid, Meister!“ Pord senkte den Kopf. „Doch dieser Zeitwolf wusste über unsere Schwächen Bescheid!“ Der Alpha zuckte mit den Ohren. „Ein Zeitwolf, sagst du?“ Er lies Flow, den er zu Boden gedrückt hatte aufstehen. „Erzählt mir mehr davon.“ „Das Element der Zeit ist eine Mutation entstehend aus der Kraft der Schattendämonen.“ begann Epoh zu erzählen. „Ihr kennt sicher die Legende der sechs Gottheiten, Meister. Hättet ihr ihre Kräfte, so währt ihr der Stärkste Wolf des ganzen Imperiums.“ Der Alpha schwieg kurz. „Fahre fort...“ „Nun“ fuhr Epoh fort. „Was die Legende nicht erzählt ist, dass die sechs Götter sich selbst versiegelten, nachdem sie Fenrir versiegelt hatten, um sein Siegel aufrecht zu erhalten.

Einer im Norden, einer im Süden, einer im Osten und einer im Westen.“ Alle Köpfe drehten sich zu der Stimme, die aufgetaucht war. Auf dem Felsen, auf dem er schon einmal gelegen hatte, lag Fafnir, der schwarz-grüne Wolf. „Und einer im Zentrum. Doch wurde die Legende verfälscht, Alpha der Lichtwölfe.“ „Wie meinst du das?!“ blaffte der Alpha. „Und was suchst du schon wieder hier?“ Fafnir behielt die Ruhe. „Ich meine damit, dass es noch einen siebten Gott gibt, den die Legende verschweigt.“ „Erzähl mir davon!“ verlangte der Alpha. Fafnir aber lies ihn zappeln, indem er schwieg. Dann blickte er an die felsige Decke. „Der siebte Gott ist Rinai. Herr des Bösen, der Eifersucht und des Hasses. Auch wenn er wie Fenrir versiegelt sein mag, so lässt er seinen Einfluss über das ganze Imperium schwappen. Seht zu, dass ihr ihm euer Herz nicht nochmehr öffnet, wie ihr es schon getan habt, sonst wird er es euch aus dem Körper reißen und euch zu einer seiner willenlosen Marionetten machen.“ „Das ist mir scheißegal!“ fauchte der Alpha. „Alles, was ich will ist, unser schönes Imperium von diesen verdammten Schattenwölfen zu reinigen!“ „Ob ihr es wollt, oder nicht, Alpha. Licht- und Schattenwölfe sind unweigerlich miteinander verbunden. Licht- und Schattendämonen waren einst eins. Vernichtet ihr das eine vernichtet ihr auch das andere.“ „Dann fange ich mit DIR an!“ knurrte der Alpha. „Attacke!“ Die sechs Gegenteilswölfe wandten sich Fafnir zu und stürzten sich auf ihn.
 

Zack, der nicht schlafen konnte, stand vor dem riesigen Eisblock. Für ihn war das alles noch viel zu neu. Er wollte erkunden. „Geht es dir gut, da drin?“ fragte er. „So ein Eisgefängnis muss doch echt kalt sein.“ Natürlich hatte er nicht erwartet, dass der eingeschlossene Gott ihm antwortete, doch noch weniger hätte er erwartet, dass urplötzlich ein Riss im Eis auftauchte, aus dem eine Hitzewelle heraus wehte. „Uuuuh. Kommst du etwa raus zum spielen?“ Zack schaltete die Schwanzwedlomatik ein. Ein unglaublich fieser Schrei in seinen Ohren veranlasste ihn dazu, den Kopf auf den Boden zu legen und die Ohren mit den Pfoten zu bedecken. Über seinem Kopf sauste ein grotesker Schatten hinweg, der mit unglaublicher Wucht in den Riss im Eis eintrat und im Körper des Gottes verschwand.

Zack brauchte ein wenig, ehe er verstand. Die Zahnräder in seinem kleinen Kopf mahlten, ehe ihm das Licht aufging.
 

„YoljaYoljaYoljaYoljaYoljaYoljaYoljaYoljaYoljaYoljaYoljaYoljaYoljaYoljaYoljaYolja!!!“ Zack raste durch die Höhle, als sei ein Schwarm wütender Bienen hinter ihm her. Die Zeitwölfin fand er nicht sofort, stattdessen rannte er mit voller Wucht gegen einen anderen Wolf. „Na hoppla. Vorsicht Kleiner.“ Der fremde Wolf hob Zack wieder auf die Pfoten. Er war weiß, aber kein Schneewolf. Fünf Sekunden darauf tauchte Wolf auf, knurrte den weißen an und schob Zack mit ihrer Pfote den Welpen hinter sich. Ihre Zack-Sensoren hatten angeschlagen. Sie war schon so lang mit dem Kleinen unterwegs, dass sie einen Beschützerinstinkt entwickelt hatte. „Was hast du hier zu suchen, Lichtwolf?!“ knurrte sie. „Ruhig Blut, Schwester.“ versuchte der Weiße sie zu beschwichtigen. „Ja, ich bin ein Lichtwolf. Das ist wahr. Aber ich führe nichts böses gegen euch im Schilde.“

„Und wenn ich dir das nicht glaube?!“

„Dann glaubst du es mir.“

Eine Wölfin tauchte auf. Überrascht sah Wolf sie an, lies ihre Deckung aber nicht fallen. „Wer bist du?“ hakte sie nach. „Chloe. Und das hier ist Fullmoon, mein Gefährte.“ Wolfs Unterkiefer klappte herunter. „Dein...? Ein Lichtwolf?“ „In der Tat. Und das ist auch nicht alles.“ Drei Sekunden darauf hoppsten drei schwarz-weiße Welpen zu Chloe und Fullmoon. „Er ist auch der Vater meiner drei wundervollen Kinder.“ „Aber... Er ist...“

„Ein Lichtwolf. Ja, ich weiß. Aber er ist wohl der einzige von ihnen, der keinen Krieg anzetteln möchte.“ versuchte Chloe Wolf zu beruhigen. „Glaub mir. Er ist in Ordnung. Wir können ihm vertrauen. Das tut jeder hier in der Höhle.“ Wolf lies sich nicht so einfach beschwichtigen. „Ach, und wenn er ein Spion ist?“

„Mitnichten.“ sagte Fullmoon. „Ich habe den alten Schwur geleistet, dass ich nichts Böses im Schilde führe.“

„Schwur?“ fragte Zack, der seinen Kopf zwischen Wolfs Vorderbeinen hindurch streckte. „In der Tat.“ Nun kam auch Yolja dazu. „Der alte Schwur wird vor unserem Beschützer hier geleistet. Vor Fenrir, da hinten im Eis.“

Da fiel es Zack wieder ein. „YoljaYoljaYoljaYoljaYolja!!!“ rief er und hüpfte auf und ab wie ein kleiner Frosch. „Was ist denn Zack?“ Der Welpe gestikulierte wild mit seinen Vorderpfoten herum. „Das Eis! Der Drache!“ „Was ist mit Fenrir?“ fragte Yolja nach. „Mitkommen!“ Und schon lies Zack die anderen in einer Staubwolke zurück. „Huiii, ist der Kleine schnell.“ merkte Fullmoon an. „Er hat zu viel überschüssige Energie.“ Wolf seufzte. „Kommt. Folgen wir ihm.“

6

„W... Was hat das zu bedeuten?!“ Entgeistert starrte Wolf auf den Riss im Eis. „Das weiß ich selbst nicht.“ murmelte Yolja. „Aber so wie ich vermute, schwächelt das Siegel.“ „

Das heißt, der Große da drin kommt bald raus?“ Zacks Stimmung war sofort in Erwartung umgeschlagen. „Das kann sein. Ich weiß allerdings nicht, Wann, Wieso und Wer dafür verantwortlich ist.“

„Das kann ich dir sagen, Schwester.“ Solijia war hinter ihnen aufgetaucht. „Schleich dich doch nicht immer so an!“ erschreckte sich Fullmoon. Solijia ignorierte ihn. „Ich habe etwas gesehen, Schwesterchen.“

„Eine neue Vision? Was denn, Solijia?“

„Nicht viel. Ich habe nur weißes Fell und einen Wolf gesehen.“

Wolfs Augen richteten sich direkt auf Fullmoon. Sie sprang ihn an, riss ihn zu Boden und drückte ihre Pfote auf seinen Hals. „Das warst du! Gibs zu!“ knurrte sie. „Nein...“ keuchte der Lichtwolf. „Lass ihn los!“ Aber Wolf ignorierte auch Chloe. „Ich hab nicht...“ „Sag die Wahrheit!“ Wolf drückte fester zu. „Papi!“ Die drei Welpen eilten zu ihrem Vater. „Duuu? Lässt du unseren Papa gehen?“ fragte einer mit großen Augen. „Papa hat nichts gemacht.“ sagte ein anderer. „Papa, alles wird gut.“ sagte der dritte. Wolf blickte in die drei großen Augen der Welpen. Sie seufzte und nahm ihre Pfote von Fullmoons Hals. Der geballten Welpenaugenkraft war sie einfach nicht gewachsen. In diesem Sinne war sie einfach zu weich.

„Uff. Kraft hast du. Das muss ich zugeben.“ Der Weiße richtete sich auf. „Aber ich sage es dir noch einmal. Ich bin daran nicht Schuld.“

„Schon gut, schon gut... Ich glaube dir...“ murrte Wolf. So ganz vertraute sie Fullmoon noch nicht. „Es kann auch jeder x-beliebige andere Lichtwolf sein.“ warf Yolja ein. „Da ist was dran...“ murrte Wolf, ehe sich die Aufmerksamkeit aller auf den Riss im Eis lenkte. Ein Schatten trat daraus hervor, schwebte zu einer freien Stelle und materialisierte sich dort. „Warte mal... DU?“ Wieder klappte Wolf der Kiefer herunter. „In der Tat, Wolf.“ sagte Fafnir. Der schwarz-grüne Wolf strich sich das zerzauste Fell glatt. Er war mit Blut und Wunden bedeckt. „Aber was...“ „Ich weiß, was du fragen willst.“ unterbrach sie der Wolf. „Ja, es stimmt. Ich bin Fenrirs materialisierter Geist. Ich habe einigen Wölfen einen Pakt angeboten um an Energie für die Wiedergeburt meines Körpers zu gelangen.“ Zack sah von dem im Eis eingeschlossenen Drachen zu Fafnir und zurück. „Du bist Er?“ fragte er. „In der Tat. Der weiße Alpha, dem ich auch einen Pakt abrang, stellte sich gegen mich und griff mich an. Diese Form ist leider nicht kräftig genug. Mir fehlen immer noch Unmengen an Energie.

„Der weiße Alpha?“ hakte Chloe nach. „Ihr habt mit dem einen Pakt geschlossen?“

In der Tat.“ antwortete Fafnir. „Im Gegenzug für einen monatlichen Teil seiner Kraft gab ich ihm die Kraft, über die Wesen aus der Spiegelwelt zu herrschen. Ich sehe meinen Fehler erst jetzt ein. Rinai, der Gott des Bösen greift nach seinem verbitterten und verfinsterten Herz und gibt ihm Kraft, gegen die ich nicht ankommen kann. Die einzige Möglichkeit ist es, meinen Körper wieder zu erlangen.

„Also waren diese Viecher, die uns gejagt haben...“

Eure alternativen Ichs aus der Spiegelwelt.“ klärte Fafnir Wolf auf. „Der weiße Alpha hegt nur einen Wunsch. Euch Schattenwölfe zu vernichten.

„Und dafür ist ihm jedes Mittel recht...“ brummte Chloe. Wolf schwieg nur eine Weile. „Das heißt, die einzige Möglichkeit ist es, den Klotz da zu befreien.“ Sie sah den großen Drachenkörper im Eis an. „Das sehe ich auch so. Kommt mit.“ Yolja und Solijia machten sich auf den Weg zu dem großen Felsvorsprung. Wolf, die anderen sowie Fafnir folgten ihnen. „Hört zu!“ rief Yolja und hatte sofort die ungeteilte Aufmerksamkeit aller Asylaten. „Sicher kennt jeder von euch den weißen Alpha. Und um diesen geht es nun.“ Fafnir nahm ihr dann aber die Rede ab. „Hört mich an, ihr Wölfe. Ihr bin Fafnir, der Geist von Fenrir, den Gott im Eis.“ Raunen und murmeln erhob sich. „Durch einen Fehler meinerseits habe ich dem weißen Alpha eine Kraft gegeben, die er nun gegen uns wendet. Ich möchte meinen Fehler wieder gut machen und euch beschützen. Doch dafür brauche ich so viel Energie, wie ihr entbehren könnt um meinen Körper zu befreien!

„Wenn du dem weißen Alpha die Kraft gegeben hast, uns zu vernichten, dann bist du bestimmt genauso hinterhältig wie er!“ kam es aus der Menge. „Jetzt hört aber mal auf!“ Ary tauchte neben Fafnir auf dem Felsvorsprung auf. „Ihr habt doch gehört, dass er einen Fehler gemacht hat. Keiner von uns ist fehlerfrei. Jeder von euch hier hat bestimmt einmal einen Fehler begangen, der ihm verziehen wurde!“ Fafnirs Blick ruhte auf Ary, als mustere er ihre Seele. „Also hört auch euer Herz und euer Inneres und helft ihm. Ich bin sicher, er möchte alles tun um euch zu beschützen und seinen Fehler wieder gut zu machen. Also fasst euch ein Herz!“ Wieder ging ein Raunen durch die Menge. „Hört mir zu.“ meldete sich Fafnir nun wieder. „Der Gott des Bösen greift nach Herzen voller Hass und Negativität. Es dient ihm als Nahrung und als Brücke. Wird dieses Imperium vom Hass beherrscht, so wird Rinai die Kraft erlangen, aus seinem Gefängnis in der Spiegelwelt zu fliehen und Tod und Verderben zu bringen.“ Schweigen folgte, ehe Fafnir ein Hologram herauf beschwor. Es war eine tote Welt, hier und da lagen Knochen und Schädel. Die Welt war tot, unfruchtbar, verseucht. Mehr zeigte Fafnir nicht. Aber bei manchen schien es zu wirken. „Duuu, Großer?“ Fafnir blickte hinunter. Vor seinen Vorderpfoten saß Zack, seine Pfoten auf seine riesigen gelegt. „Nimm meine Energie, wenn du sie brauchst!“ „Zack!“ rief Wolf, aber Ary sah sie beruhigend an. „Meine auch!“ Drop war daneben aufgetaucht. „Und vergiss meine nicht!“ Selbst Hope war dazu getreten. „Ich liebe unser Imperium. Ich möchte nicht, dass es zu einer leblosen Einöde wird.“ sagte Ary und trat zu Fafnir, Hope und den Welpen. „Auf und kannst du sowieso zählen.“ Yolja und Solijia lächelten. „Papa, wir wollen auch helfen!“ Die drei Welpen hüpften um ihren weißen Vater herum. „Natürlich. Eure Mama und ich auch. Aber gebt nur so viel, wie ihr entbehren könnt.“ lächelte Fullmoon. Itami trat auch dazu. „Dir habe ich es zu verdanken, dass ich wieder mit Wolf vereint bin. Also nimm meine Kraft.“

Fafnir sah alle einmal an. „Dreizehn reine Seelen...“ murmelte er vor sich hin, ehe sich die Menge an Schattenwölfen regte.

„Nimm meine Kraft!“

„Nimm meine!“

„Meine auch!“

Die Initiative der dreizehn hatte offenbar das ganze Rudel überzeugt. „Ich danke euch allen. Ich werde eure Energie direkt an meinen Körper senden.“ Fafnirs drittes Auge öffnete sich, leuchtete blau. Lichtfunken stiegen aus den Körpern aller Wölfe auf, die sich über Fafnirs Kopf bündelten, bis sie eine riesige Kugel bildeten, die mit einer unglaublichen Geschwindigkeit in Richtung Eisblock zischte. Die Höhle begann zu beben, als die Energie in den Körper des Drachen eintrat.

Ein riesiger Felsbrocken löste sich von der Decke und sauste auf Itami nieder. „Itami, pass auf!“ schrie Wolf, doch wurde ihre Adoptivmutter rechtzeitig weg gestoßen. Stattdessen traf der Felsbrocken Fullmoon, der sich nicht regend unter dem Felsen lag. „FULLMOON!“ „PAPA!“ schrie die kleine Familie auf. Fafnir trat an den Felsbrocken und schob ihn mühelos von dem Körper des Wolfes. „Fullmoon. Du hast dein Leben für einen Freund gegeben.“ sagte er und legte seine Pranke auf den Kopf des Wolfes. „So kehre wieder aus den Klauen des Todes um deine Familie und Freunde auch weiterhin zu schützen.“ Und kurz nachdem Fafnir das gesagt hatte, regte sich Fullmoon wieder und richtete sich auf. „Aua, meine Knochen...“ „Papaaa!“ „Liebster!“ Welpen und Gefährtin kuschelten sich an den weißen Wolf.

„Hey uhm... Danke, dass du... Itami beschützt hast...“ wandte sich Wolf reumütig an ihn. Sie hatte ihm nicht vertraut, doch da er ihre liebe Mutter beschützt hatte hatte sie beschlossen, ihm zu trauen. „Ich hab dir doch gesagt, er ist auf unserer Seite!“ rief Chloe. „Jaja... Tut mir Leid...“ Wolf ließ die Ohren hängen.

Wie dem auch sei.“ meldete sich Fafnir wieder zu Wort. „Leider reicht die Energie, die ihr mir freundlicherweise übertragen habt noch nicht aus, meinen Körper zu befreien. Ich schätze, in diese Geschwindigkeit und dieser Menge an Energie wird es noch drei Monate dauern, bis mein Körper genug Kraft gesammelt hat.

„Wenn die Götter noch frei wären könnten wir sie um Kraft bitten.“ warf Drop ein. „Wenn wir sie finden, könnten wir sie bitten und gleichzeitig vor dem Alpha schützen.“ sagte Wolf. „Du willst sie also suchen gehen?“ „Ich dachte schon, du fragst gar nicht mehr!“ grinste Wolf. „Wir brechen morgen auf, also ruht euch jetzt aus um eure Energie wieder herzustellen.“

„Ja, Alpha.“

„Ich habe dir gesagt, ich bin kein Alpha, Ary.“

„Ich weiß.“

Die Schneewölfin grinste. Wolf seufzte. „Ich danke euch für eure Bereitschaft.“ sagte Fafnir. „Ich werde euch begleiten. Ich kann ihre Verstecke spüren. Doch seid gewarnt. Meine Freunde brauchen Gastkörper, nachdem sie ihre eigenen Körper zu einem Teil des Imperiums gemacht haben.

„Ach, das ist kein Problem!“ warf Hope ein und schlug sich auf den Bauch. „Hier drin ist genug Platz.“

„Das glaube ich, Dickerchen.“

„H... Hey!“

Alle lachten, was dazu führte, dass Hope rot wurde. „Wir kommen auch mit!“ rief Zack. „Nein, ihr bleibt hier!“ erwiderte Wolf. „Aber...“ „Keine Widerrede!“

Die Reise wird gefährlich. Ihr müsst auf euch aufpassen, wenn ihr den Göttern helfen wollt.“ mischte sich Fafnir ein.

„Na klaro! Das schaffen wir schon!“

„Aber...“ Zum dritten mal an diesem Tag stand Wolfs Maul offen. Fafnir erlaubte den Welpen einfach, mit zu kommen? Na das konnte ja was werden...

„Aber das ist noch was.“ meldete sich Zack dann. „Ich hab nen' Mordskohldampf!!! Ich könnte einen ganzen Wal alleine essen!“ Wolf seufzte. „Na schön. Dann zeige ich euch nun unseren Geheimgang.“ sagte Yolja. „Ich hoffe, eure Pfoten sind bereit für einen Weg?“

„Für Essen allemal!“

„Na schön. Dann folgt mir.“

Wieder seufzte Wolf.

7

Yolja führte sie einen langen Gang entlang. Einen sehr langen Gang, der an manchen Stellen sogar so schmal wurde, dass selbst Fafnir seine Schwierigkeiten hatte, sich hindurch zu quetschen. „Du, Fafnir?“ wandte sich Drop an den großen Wolf. „Wie lange ist dein Körper schon versiegelt?“ „Viel zu lange, Kleiner.“ antwortete Fafnir. „Das letzte mal, dass ich meinen Körper spürte war, als die Sonne noch jung war. Kurz, nachdem Amaterasu sie geschaffen hatte.

„Uiii. Das ist sicher sehr lange her.“

5525 Jahre könnten hinkommen.

„Echt? Sooo lange?“ Selbst Zack war über diese Zahl überrascht und das, obwohl er noch nicht einmal zählen konnte. Hope, der dahinter lief zählte gedankenverloren etwas an seiner Vorderpfote ab, während er diese Zahl hin und wieder vor sich hin murmelte.

„Dann sehnst du dich sicher sehr nach deinem Körper.“ riet Ary. Fafnir nickte nur betrübt. „Eerahan hat mich reingelegt und den Verdacht auf mich gelenkt. Ich bin sicher, ihr kennt die Legende. Alles, was ich je wollte ist, für Frieden zu sorgen und alle zu beschützen.

„Aber dafür wurde Eerahan nun zerschmettert.“ sagte Wolf. „Auch, wenn jeder Schatten- sowie jeder Lichtwolf einen Teil von ihm in sich trägt.“

„Sobald Fafnir seinen Körper wieder hat und wir den weißen Alpha zurück geschlagen haben, werden wir Eerahan wiederherstellen um ihn zu vernichten.“ sagte Yolja und sah Fafnir an. „So Leid es mir tut. Aber er alleine ist Schuld an dem Zwist zwischen unseren beiden Rassen.“

„Und du glaubst, wenn Eerahan vernichtet ist, werden Licht- und Schattenwölfe in Frieden gemeinsam leben können?“ warf Drop ein. „Das will ich doch hoffen. Fullmoon ist der einzige Lichtwolf hier unten und er hat schon oft bewiesen, dass er auf unserer Seite ist.“

Sein Herz ist rein.“ sagte Fafnir.
 

Nach einem ziemlich langen Marsch wurden sie alle von einem gleißenden Licht geblendet. Yolja hatte sie in eine Art erloschenen Vulkankrater geführt. Ein üppiger Wald wucherte, Flora und Fauna blühten vor Leben. „Einen so lebendigen Wald habe ich selten gesehen.“ sagte Itami nach einer Musterung. „Mein inneres Feuer speist den gesamten Berg. Nur durch diese Wärme ist hier Leben möglich.“ Dann glitt Fafnirs Blick zu Zack und Hope, die Bäche sabberten, während sie mit einem stattlichen Hirsch ein Starrduell veranstalteten. „Nur zu. Jagd so viel, bis ihr satt seid. Doch bitte achtet darauf, euer Mahl an Ort und Stelle zu verzehren.“ bat Yolja sie. „Wir wollen, dass dieser Ort so rein wie möglich bleibt.“

„Verstanden, Yolja.“ Ary lächelte. „Kommt ihr zwei oder wollt ihr einen neuen Bach anlegen?“ Sie zwinkerte Hope und Zack zu, die kurz ihre Köpfe schüttelten um zu Sinnen zu kommen und dem Rest dann folgten.
 

Mit vereinten Kräften war bald ein Hirsch erlegt, an dem sich die Wölfe dann gütlich taten. „Sowas leckeres hab' ich noch nie gegessen!“ nuschelte Hope mit vollem Maul. „Aufgrund dessen, dass sie hier weitestgehend unberührt leben, klares Wasser trinken und saftiges Gras trinken können, hat das Fleisch der Beutetiere einiges an Nährstoffen angesammelt. Das Fett bildet den Geschmacksträger.“ erklärte Yolja, die nichts aß. „Wir schonen ihre Population hier, obwohl wir einiges an Mäulern zu stopfen haben. Wir haben Jagdpatroullien die in regelmäßigen Abständen im kalten Todesstreifen jagen.“

„Aber ich dachte, der Todesstreifen ist eine lebensfeindliche Zone.“ warf Drop ein. „Nicht für Tiere, die sich angepasst haben.“ erwiderte Yolja. „Wir haben auch Fischer, die spezialisiert auf den Fischfang sind. „Ah, interessant.“ bemerkte Ary. „Es ist lediglich bloßes Überlebensmanagement.“ Die Zeitwölfin lächelte. „Wenn ihr fertig seid, ruht euch aus.“

„Alles klar!“

Zack, der bemerkte, dass Fafnir abseits lag und ein wenig döste, zerrte einen fleischigen Knochen aus dem Hirsch und tappste damit zu dem großen schwarz-grünen, vor dem er es auf den Boden legte. „Hier bitte. Iss auch was!“ Fafnir hob den Kopf und lächelte. „Das ist lieb von dir, Kleiner. Aber wir Götter essen nicht.

„Nicht?“ Zack legte den Kopf schief.

Nein. Wir würden nur unsere eigenen Kreationen töten um sie zu essen. Deshalb isst keiner von uns etwas. Wir leben nur von Energie.

„Und wenn keine zur Verfügung steht?“ fragte Drop interessiert.

Dann sind wir schwach und im schlimmsten Fall lösen wir uns auf, als hätte es uns nie gegeben.

„Das wäre ja furchtbar!“ rief Drop. „Und wenn der weiße Alpha alle Energie für sich beansprucht?“

Bleibt der Welt keine Energie mehr und ist auch die kosmische Energie erschöpft, so wird alles vergehen. Das geht sogar über ein totes Land, eine Einöde hinaus. Alles wird innerhalb eines Augenblicks verschwinden, als hätte es nie existiert.

„Das ist doch ein Grund mehr den Alpha und Rinai aufzuhalten.“

„In der Tat, Ary. Wir werden natürlich alle alles daran geben, sie zu stürzen.“

Sobald ich meinen Körper wieder habe, werden sich alle Drachen der Welt unseren Fronten anschließen. Wir Götter wollen zwar keine Kriege, aber diesmal bleibt es uns die einzige Lösung.

„So ein Thema schlägt beim Essen auf den Magen...“ murrte Hope.

„Du hast ja wohl am meisten von uns reingehauen!“

„Wenn man schon einmal so etwas essen darf...“

Der Waldwolf lies sich auf das Hinterteil plumpsen. Kurz herrschte Schweigen, ehe sich Itami einmischte. „Legen wir uns hin. Wir müssen morgen früh aufbrechen.“

„Aber es stellt sich noch die Frage, welchen Gott wir zuerst befreien sollen!“ fragte Drop.

Ich würde vorschlagen, wir widmen und erst Muara, dem Gott der Erde und Nacht.“ sagte Fenrir. „Er schläft südlich von hier im Schattenwald.

„Da vertraue ich dir, Fafnir.“ sagte Wolf. „Ich kann schlecht Entscheidungen treffen. Wenn du sagst, es ist das Beste, mit ihm zu beginnen, dann glaube ich dir das.“

Das ehrt mich. Aber jetzt ruht. Ihr braucht eure Kraft.“ Die sieben Wölfe zogen sich an den Rand des Kraters zurück und legten sich hin.
 

Am Morgen darauf, Fafnir saß schon da und beobachtete die aufgehende Sonne. „Amaterasu... Du lässt die Sonne immer noch wandern...“ Fafnirs Stimme klang leicht wehmütig. „Vermisst du sie?“ Ary lies sich neben ihm nieder. Fafnir sah sie kurz an, ehe er wieder der Sonne entgegen blickte. „Ja, das tue ich.“ antwortete er, während er dort saß und mit Ary die Sonne betrachtete.

Junge Wölfin...“ begann er dann nach einer Weile. „Würdest du glauben... dass Götter fähig sind, zu lieben?“ Überrascht sah Ary ihn an, ehe sie gütig lächelte. „Natürlich doch. Ein jeder trägt Gefühle in sich und du hegst Gefühle für Amaterasu. Das sieht man dir an.“ Fafnir schwieg. „Selbst, wenn du Recht hast. Mit einem Verbannten wie mir will sie bestimmt nichts zu tun haben...

„Oh, das glaube ich nicht. Ich bin mir sicher, auch sie wird deine Gefühle erwidern.“

Der Geist des verbannten Gottes sah Ary an. „Glaubst du das...?“ Ary lehnte sich an seiner Seite an. „Natürlich glaube ich das. Denn du weißt, du hast nichts unrechtes getan und sie weiß das sicherlich auch.“

Ich hoffe, du hast Recht...

8

Kurz nachdem die anderen erwacht waren, führte Yolja sie zurück durch den Gang, durch die Haupthöhle und hinauf zum Haupteingang. „Ich wünsche euch viel Glück!“ sagte sie, als die sieben Wölfe den sicheren Berg verließen. „Bleibt bitte am Leben, ja? Wir erwarten euch alle zurück.“ Damit schloss sich die Pforte hinter ihr.

Der kalte Wind blies ihnen nun ins Gesicht. Der kalte Todesstreifen wirkte so lebensfeindlich, wie eh und je. „Mir ist jetzt schon kalt...“ zitterte Hope. „Kommt zu mir und lauft dicht neben mir.“ Die grünen Runen auf Fafnirs Körper glühten mit einem mal rot auf und um ihn herum wurde es schlagartig warm. Mit einem Satz war Hope bei ihm. „Stimmt, ich vergaß. Du bist der Gott des Feuers.“ fiel es Itami ein. „Meine Wärme reicht nicht weit. Also bleibt dicht zusammen.

„Damit eines klar ist: Der Platz direkt neben ihm gehört mir!“ knurrte Hope. „Ach was. Der Gott hat auch noch eine andere Seite.“ Wolf streckte ihm von der anderen Seite her die Zunge heraus. Und während Ary neben Hope lief, wuselten die Welpen hinter den Hinterbeinen des Gottes herum. So setzte sich Fafnir in Bewegung. Mit seiner Hilfe war es deutlich einfacher, sich durch den Schnee zu kämpfen.
 

Der lange Marsch blieb glücklicherweise ohne Zwischenfälle und langsam lichtete sich der Schnee. Die Umgebung wurde auch wärmer, sodass Fafnir seine 'körpereigene Heizung' erst einmal abstellen konnte. „Muara ist nicht mehr weit. Aber er befindet sich im Zentrum einer Menschenstadt.

„Na das kann ja heiter werden...“ brummte Wolf. „Hey, wir schaffen das schon.“ ermutigte Ary sie. „Das letzte mal wurde Zack hier festgehalten, Ary. Ich musste schlimme Dinge mit dem Zweibeiner anstellen um ihn zu retten.“

„Aber immerhin hast du ihn gerettet!“

Die Menschen zu erschaffen war ein gemeinsamer Fehler von uns Göttern. Sie zu vernichten währe nur rechtens, aber kein Gott möchte etwas, dass er erschaffen hat vernichten.

„Aber was machen wir dann?“ fragte Drop.

Überlasst das mir.

Fafnir legte den Kopf in den Nacken und stieß einen durchdringenden Ruf aus, der nicht wie ein Wolfsheulen klang, aber auch nicht wie ein anderes bekanntes Geräusch. Eine Weile lang geschah überhaupt nichts, ehe man das Schlagen von Flügeln vernehmen konnte. Fünf riesige, rote Drachen kreisten mit einem mal über der Lichtung und landeten schlussendlich. „Meister Fafnir. Ihr habt gerufen?“ fragte einer der Drachen mit einer derart tiefen Stimme, die man sich nicht hätte vorstellen können. „Hört zu. In der Mitte dieses Waldes liegt eine Menschenstadt. Vertreibt sie und sorgt dafür, dass ihr gesamtes Revier leer ist, doch schadet niemandem.

Aber Meister. Die Menschen besitzen diese Feuerstöcke.

Seid unbesorgt. Ich bin der Gott des Feuers. Ihre Feuerstöcke werden nicht zünden.

Ich hoffe, ihr behaltet Recht, Meister.“ sagte der Drache, würdigte Zack,d er ihn mit großen Augen ansah eines Blickes, ehe er und seine vier Freunde abhoben. Fafnirs Runen begannen kurz darauf gelb zu glühen. „Kommt. Wir sollten uns nicht allzu viel Zeit lassen.“ Das kleine Rudel setzte sich wieder in Bewegung. „Einen Gott an seiner Seite zu haben kann doch echt nützlich sein...“ murmelte Hope.
 

Die Menschenstadt war wie zu erwarten wie ausgestorben. Nicht ein einziger Hund oder eine Katze war zurück geblieben. Fafnir führte die sechs anderen Wölfe an und steuerte auf das Zentrum der Stadt zu, in dem ein großer, prächtiger Brunnen stand. „Muara befindet sich unter diesem Bauwerk.“ sagte er. „Schließt die Augen, ruft ihn und bietet ihm eure Seele als Unterschlupf. Derjenige, dessen Seele fruchtbar wie die Erde ist, dem wird sich Muara anschließen.“ Wie von Fafnir verlangt schlossen alle sechs seine Augen, während sich Fafnir hinter sie zurück zog. Nach einer kurzen Zeit, in der nichts geschah, bebte die Erde mit einem mal. Der Brunnen brach durch einen Riss in der Erde entzwei. Eine braune Lichtkugel stieg daraus empor, ehe sie, einen Schweif wie eine Sternschnuppe hinter sich herziehend auf die sechs Wölfe zuraste, einmal über sie kreiste und letztendlich in Hope eintrat. Der gab ein überraschtes Gurgeln von sich, verlor den Boden unter den Füßen und lag erst einmal bäuchlings da. „Hope, alles in Ordnung?“ rief Ary sogleich, aber da richtete sich Hope schon auf. „Ich danke dir, für deine Sorge, Wölfin.“ Hopes Augen glühten grün. Unter ihnen hatten sich ein paar verschnörkelte, grüne Muster gebildet. „Ebenso danke ich euch dafür, mir einen Platz in dieser Welt angeboren zu haben. Ich weiß über alles Bescheid. Durch Erde und Gestein dringt alles, was in dieser Welt passiert, zu mir durch. Unser nächstes Ziel sollte Skaaya im Himmel sein.

Willkommen zurück, Bruder. Ich bin auch der Meinung, dass wir als nächstes Schwester Skaaya wieder zu uns holen.

„In den Himmel? Aber wir können doch nicht fliegen!“ rief Drop.

Du vergisst meine Freunde, kleiner Welpe.“ antwortete Fafnir und nach einem kurzen Ruf kehrten die fünf Drachen wieder zurück.

Meister, ihr wollt in den Himmel?“ fragte der eine.

In der Tat. Skaaya muss auf diese Welt zurück kehren.

Ich werde euch auf meine Weise folgen.“ sagte Muara in Hopes Körper.

9

Nachdem jeder Wolf auf einem der Drachen Platz genommen hatte, wobei sich die Welpen einen teilten, hoben die fünf Kreaturen von Luft und Feuer ab, achteten darauf, dass ihre Passagiere nicht herunter fielen. Muara selbst folgte ihnen wie angekündigt auf seine Weise. Er beschwor Erd- und Felstürme herauf, über die er mit einer derartigen Eleganz hinweg sprang, die man von Hope nicht erwartet hätte. Die Erdtürme hinter ihm sanken wieder zur Erde um sich wieder mit ihr zu vereinen. Mit zunehmender Höhe wurden auch die Erdtürme höher, doch durch Muaras Kraft gaben sie nicht nach, während die kleine Gruppe auf einen wahren Berg aus Wolken zusteuerte. Doch stellte sich der als deutlich weiter weg heraus, als man zuerst angenommen hatte.

„Sobald wir nah genug sind, verfahrt genauso wie bei Muara.“ wies Fafnir sie an. Je näher sie dem Wolkenberg kamen, umso größer und mächtiger wirkte er. Als die Drachen auf der Stelle flogen wirkte es, als würden sich die Wolken jeden Moment auftuen und sie wie ein gieriges Ungeheuer verschlingen. Wie angewiesen konzentrierten sich bis auf Hope und Fafnir alle und boten der Luftgöttin ihren Körper an. Wie zuvor auch bei Hope erschien eine hellblaue Lichtkugel, die auf sie zuraste um sich mit Itami zu vereinen. „Ich danke euch für meine Rettung.“ sagte sie dann mit fremder Stimme. „Lasst mich euch ein Geschenk geben.“ Itamis Augen leuchteten hellblau und genau wie bei Hope befand sich ein verschnörkeltes Muster unter ihren Augen. Itamis Körper begann zu leuchten und zu strahlen, was sich direkt auf die Körper der anderen Wölfe übertrug. In einem Sturm von Federn wuchs jedem ein paar gefiederter Flügel. „Mit diesem Geschenk werdet ihr Himmel sowie Erde erkunden und die Freiheit spüren können.“ sagte Skaaya. „Whoooaaah!“ Zack sah seine neuen Flügel voller Neugier an und machte sich daran, die neuen Muskeln zu spüren. „Vielen Dank, Skaaya.“ sagte Ary. „Aber was machen wir, wenn die Flügel im Weg sind?“ fragte Wolf. „Dem lässt sich beikommen.“ Wieder übertrug sich Skaayas Leuchten auf alle. Die Flügel schrumpften und zogen sich in die Körper der Wölfe zurück. Alles, was sie ließen war ein leuchtendes Flügelmuster auf den Schultern der Wölfe. „Durch euren Wunsch allein seid ihr nun in der Lage, eure Flügel erscheinen sowie verschwinden zu lassen.“ Als Skaaya geendet hatte, wuchsen auch Itamis Körper Flügel.

„Nun fehlen nur noch Rya und Amaterasu.“ sagte Fafnir. „Rya schläft tief im Ozean. Dort, wo sich Süden und Norden treffen.“

„Was ist damit gemeint?“ fragte Zack.

„Hm, das weiß ich nicht.“ entfloh es Drop.

„Dann folgt mir um es heraus zu finden.“ Skaaya schlug mit den Flügeln und führte sie immer weiter höher. Die Drachen, die ihre Passagiere immer noch trugen, folgten ihr. Muara selbst schlug ebenfalls mit den Flügel, die Skaaya auch Hopes Körper verliehen hatte und lies den Turm aus Stein wieder zurück in die Erde sinken.

Skaaya führte sei bis weit über die Wolken. Durch sie und Fafnir wurden Kälte und dünne Luft von ihnen ferngehalten. „Nun seht hinab auf die Welt.“ wies sie sie an. Drop wagte einen Blick über den Rücken des Drachen. „Das ist unser Imperium!“ rief er. „Eine Insel, geformt wie der Sichelmond.“ sagte Skaaya. „Rya schläft im Ozean wo sich die südliche und nördliche Spitze treffen.“

„Na das kann ja heiter werden.“ brummte Wolf. „Keiner von uns kann unter Wasser atmen.“

„Ihr habt die Göttin der Luft an eurer Seite.“ sagte Fafnir. „Mit ihrer Hilfe sollten wir es schaffen.“

„Auf deine Verantwortung!“
 

Sie sanken immer tiefer und tiefer. Die Drachen setzten sie an der Küste ab und flogen davon. „Boah... Was ist passiert...?“ Hope rieb sich den Kopf. Der Gott in ihm hatte sich anscheinend zurück gezogen. „Du bist nun das Medium eines Gottes, Onkel.“ erklärte Drop ihm. „Das weiß ich auch... Aber ich erinnere mich leider an nichts.“ „Ist auch besser so.“ brummte Wolf. „Nun tretet näher zu mir.“ bat Skaaya. Das Grüppchen trollte sich und fand sich nah bei ihr ein. Die Göttin des Windes erschuf einen Strudel aus Luft um sie herum, als würden sie im Auge eines Mini-Tornados stehen. „Und nun folgt mir und bleibt dicht beieinander.“ Die Göttin schritt auf das Wasser zu. „Das gefällt mir nicht...“ brummte Hope, lief aber mit.

Dicht an die Göttin in fremdem gedrängt spazierte das Rudel direkt in das Meer hinein. Der Luftwirbel verdrängte das ganze Wasser und verhinderte, dass es auf sie einströmte. Immer tiefer führte Skaaya sie und immer höher und größer wurde der Windstrudel. Ihr Weg führte sie so weit, bis sie an einen tiefen Unterwassergraben kamen. „Weiter kann ich euch nicht führen.“ sagte Skaaya. „Meine Kräfte können uns weiter unten nicht unterstützen. Nun öffnet eure Seelen und ruft nach Rya. Derjenige, dessen Seele so rein und klar wie Wasser ist, dem wird sie sich zeigen.“

„Da brauch ich ja nicht mehr mitzumachen.“ gab Hope von sich und beobachtete die Meereslebewesen, die um sie herum schwammen. Beim Anblick eines großen Hais zog der Waldwolf allerdings die Rute zwischen die Beine. Die anderen, denen noch kein Gott innewohnte, öffneten ihre Seelen. Nach einer Weile stieg, wie auch bei den Göttern zuvor schon, eine Lichtkugel aus dem Graben auf. Sie schimmerte in den diversesten Blautönen und wirkte wie die Seele des Meeres selbst. Sie schwebte einmal über alle Wölfe hinweg, ehe sie sich mit Ary vereinte. Wie zuvor auch bei Hope und Itami bildete sich unter Arys nun leuchtenden blauen Augen ein ebenso blaues Muster. Ary sah alle mit ihren leuchtenden Augen einmal an. „Ich danke euch für eure Mühen. Ich bin Rya, Göttin des Wassers.“

„Willkommen zurück, Schwester.“ Fafnir senkte den Kopf. „Bruder Fenrir. Wir alle wissen, du wurdest zu Unrecht bestraft. Unsereins tut dies Leid.“

„Ich habe mich an mein Gefängnis gewöhnt, Schwester. Doch nun ist es für mich an der Zeit, wieder in diese Welt zurück zu kehren. Der weiße Alpha unter Einfluss Rinais droht, unsere Welt zu zerstören.“

„In der Tat, Bruder. Aber du sollst wissen, dass wir seit unserem Schlaf nicht untätig blieben. Wir Götter haben Abkömmlinge unserer Macht in die Welt entsand, um diese zu schützen.“

„Du willst damit also sagen, dass...“ begann Wolf. „Wir mehr Hilfe haben, als wir annahmen?“ beendete Drop ihren Satz. „Unsere Kinder sind überall.“ sagte Rya. „Zur großen Zusammenkunft werden sie alle erscheinen.“ Wolf seufzte. Na das konnte ja noch was werden. „Noch mehr Götter...“ seufzte sie. „Oh, mitnichten. Unsere Kinder sind keine Götter. Sie sind Naturgeister, die über alle wachen.“

„Können wir das an einem sicheren und trockenen Ort besprechen...?“ fragte Hope, der eingeschüchtert den zweiten Hai betrachtete, der dem ersten beigetreten war und nun in Kreisen um den Luftwirbel herum schwamm.
 

Hopes Bitten nachgebend verließ die Gruppe das Meer wieder. „Nun bleibt nur noch Amaterasu übrig...“ sagte Fafnir. „Ich schätze, Amaterasu wird sich uns nicht zeigen, Bruder.“ sagte Rya. „Eerahans Verrat und deine anschließende Versiegelung hat ihr geschmerzt. Seit jeher hat sie sich selbst in der Sonne versiegelt und ohne eigenen Körper können wir sie nicht aufsuchen.“

„Aber was ist mit unseren Körpern?“ fragte Hope.

„Eure Körper geben uns in dieser Welt nur Schutz. Als zweite Seele können wir unsere gesamten Kräfte nicht vereinen.“

„Das ist aber schade!“ Wolf ging direkt in Angriffshaltung, als diese Stimme ertönte. Aus ihren Schatten erhoben sich ihre augenlosen Gegenteile aus der Spiegelwelt. „Götter hin oder her. Diesmal werden wir euch wie befohlen vernichten!“ Yra leckte sich voller Blutdurst das Maul. „Ihr Kreaturen aus der Spiegelwelt seid in dieser Welt nicht willkommen!“

„Ihr ebenso nicht!“

Aus den Körpern der Gegenteilswesen drang konzentrierte Dunkelheit, triefend vor Hass. Die Aura selbst verriet bereits, dass da definitiv Rinais Kraft hinter steckte. „Und... Das ist nicht alles.“ grinste Flow. Diesen Worten folgend füllte sich die kleine Lichtung mit zahlreichen Lichtwölfen, die schnell deutlich in der Überzahl waren. „Ihr habt kein Ehrgefühl!“ knurrte Wolf. „Oh, das tut uns aber Leid.“ Imatis Stimme triefte vor Sarkasmus. „Letztes mal bist du entkommen. Doch dieses mal werden wir dich gnadenlos in Stücke reißen!“

Bei Hope übernahm wieder Muara und bildete rechtzeitig einen Erdwall um sie herum, der die erste Angriffswelle abhielt. „Bruder Fenrir. Es wird Zeit, dass du in deinen Körper zurück kehrst!“ Die drei Götter der Erde, Luft und des Wassers konzentrierten ihre Kräfte um Fafnir herum. Der Körper des Wolfes löste sich auf und sauste, einen Schweif hinter sich herziehend zurück in Richtung Todesstreifen. Muaras Erdwall fiel in sich zusammen. Die Götter hatten einiges an Kraft dazu verwendet, Fenrir aus seiner Versiegelung zu befreien. „Oh, wie schade. Ist deine Sandburg in sich zusammengefallen?“ kam es sarkastich von Epoh. „An deiner Stelle würde ich deine Zunge hüten!“ Ein leichtes Beben aus Richtung des Todesstreifens verriet, dass der versiegelte Gott erwacht war. Aus Richtung des Todesstreifens sah man einen gigantischen, schwarz-grünen Drachen empor steigen, der sich in ihre Richtung aufmachte. Ihm folgte eine Horde Schattenwölfe. Diejenigen Asylanten, die sie erst vor kurzem bei sich aufgenommen hatten. „Ich nehme an, jetzt beginnt die Entscheidungsschlacht!“ Ein besonders großer, weißer Wolf trat auf sie durch die Gasse, die die anderen Lichtwölfe bildeten, zu. Bei ihm war die dunkle Kraft am stärksten. „Weißer Alpha!“ knurrte Muara. „Das bin ich.“ Der weiße lächelte. „Ihr solltet euch direkt ergeben, Schattenwölfe. Ich werde euch alle vernichten. Ihr seid Dämonen, die nicht existieren dürfen!“ Er gab den Befehl zum Angriff. Aber eine Feuerwand erhob sich vor den drei Göttern und den anderen Wölfen und schützte sie. „Dafür musst du wohl oder übel erst an uns vorbei!“ Die ankommenden Schattenwölfe angeführt von Fenrir flankierten Wolf und die anderen. Selbst Yolja, Solijia und sogar Fullmoon waren dabei. Lediglich die Welpen fehlten. „Khe. Als ob euch dieses armselige Trüppchen helfen würde.“ spottete der weiße Alpha. Bedauerlicherweise behielt er Recht. Selbst mit der Unterstützung waren die Lichtwölfe zahlenmäßig immer noch überlegen.

„Vergiss nicht, wir sind Götter, Alpha.“ Durch einen Ruf waren bald Dutzende Drachen an den Seiten der Wölfe. „Oh, sicher seid ihr Götter.“ gab der Alpha uneingeschüchtert zurück. „Und das ist der Hauptgrund.“ Ein wahnsinniges Grinsen stahl sich auf sein Gesicht. „Wenn ich mir eure Kraft erst einmal einverleibt habe, kann mich niemand mehr aufhalten!“ Die dunkle Aura, die vom weißen Alpha ausging, verstärkte sich schlagartig enorm und wurde von Sekunde zu Sekunde gewaltiger. „Bald werdet ihr Götter nichts mehr zu melden haben! Bald bin ICH Gott!“ Der weiße Wolf brach in wahnsinniges Gelächter aus. Rinais Kraft, die ihn durchfloss und einen eigenen Willen zu haben schien schoss auf sie zu, schlug Wolf um Wolf zur Seite, packte dann mit finsteren Klauen Hope, Ary und Itami sowie Fenrir. „Danken muss ich euch dennoch, dass ihr mir meine neuen Kräfte direkt auf einem Fleck geliefert habt!“ Geschwächt von dieser in hohem Maße negativen Energie konnten sich die Götter und ihre Gastkörper nicht viel wehren. Rinais Kraft war einfach zu mächtig, gefüttert vom Krieg zwischen Licht und Schatten.

10

„NEIN!“ Wolf wollte nicht untätig zusehen. Sie stürzte sich auf die Klauen, die ihre Freunde gefangen hielten und versuchte mit allen Mitteln, sie zu befreien. Sie wusste, das brachte nichts, doch aufgeben wollte sie auch nicht. Die Hoffnung war noch nicht verloren.

Ein Lichtblitz traf Wolf und schleuderte sie zurück „Erbärmlich.“ lachte der Alpha, doch fiel ihm kurz darauf der Kiefer herunter. Wolf richtete sich wieder auf. Ihre Augen glühten weiß und weiße Muster hatten sich über ihren gesamten Körper ausgebreitet. „Weißer Alpha!“ rief Wolf. Ihre Stimme klang mit einem mal so rein und hell, als würde das Licht höchstselbst aus ihr sprechen. „Mit welchem Recht erlaubst du es dir, meine Brüder und Schwestern zu nehmen sowie Land und Kreaturen Leid zuzufügen?“ Drop und Zack starrten Wolf irritert an. Sie wirkte mit einem mal so viel anders, als sonst.

„Hah, das hätte ich mir denken können. Das Licht ist nun auch mein!“ Eine weitere dunkle Klaue raste auf Wolf zu, doch sendete sie einen Schwall aus Licht aus, der alle blendete. Die geballte Kraft des Lichtes schlug die finsteren Klauen zurück, befreite die Götter. Der Alpha trat einen Schritt zurück. „Argh!“ Aber fing er sich wieder. „Dieser Rückschlag macht mir gar nichts aus. Ich habe die Macht eines Gottes an meiner Seite!“ Aus der dunklen Kraft des Alphas materialisierte sich eine finstere Gestalt. Ihr Körper wirkte lang wie eine Schlange. Acht Köpfe schwangen auf dicken Hälsen hin und her. Der schuppige Leib war gespickt mit Dornen und Zacken, von denen ein widerwärtiger Schleim tropfte, der das Land bei Kontakt verseuchte und tötete.

Rinai zischte. „Sssieht ssso ausss, alsss müssste ich ssselbssst ran.“ Er grinste. „Amaterasssu. Du bissst ssstark, aber nicht ssstark genug.

Du hast Recht. Ohne die vereinte Kraft der Götter bist du nicht zu schlagen. Doch ich sterbe lieber, als aufzugeben!

Den Wunsssch kann ich dir erfüllen!“ Rinais acht Köpfe sausten auf die Göttin, die Wolfs Körper besetzte zu, doch hielten sie kurz vorher inne und wurden starr. „S... schnell...“ Yoljas weiße Abzeichen leuchteten. „Lange kann... ich ihn in der Zeit... nicht festhalten...“ Amaterasu wandte sich ihren Brüdern und Schwestern zu. „Uns bleibt nur eine Wahl.“ sagte sie. „Wir müssen unsere Seelen mit denen unserer Gastkörper vereinen um unsere gesamten Kräfte entfalten zu können.“ Unterbewusst, in Wolfs Seele persönlich, klärte sie diese darüber ebenso auf.
 

„Vereinen? Aber wenn wir uns vereinen verschwindet meine Seele doch... nicht?“ fragte Wolf die Lichtgöttin.

Mitnichten. Unsere Seelen verschmelzen. Dein Charakter und Wesen bleibt erhalten. Wir werden eins. Es wird weder dein Gedächtnis noch dich selbst auslöschen.“ erklärte Amaterasu.

Durch unsere Vereinigung werden wir wieder ein vollständiger Gott und wir erhalten unsere Kraft zurück, die wir brauchen, um Rinai zu schlagen.

Wolf schwieg. Sie lies sich das alles erst einmal durch den Kopf gehen. „Alles, was ich will, ist meine Familie und Freunde zu beschützen...“ sagte sie.

„Und dafür brauche ich Kraft.“

Sie sah Amaterasu an.

„Ich akzeptiere. Vereinen wir unsere Seelen.“

Amaterasu nickte.

So sei es denn.

Beide, Amaterasus und Wolfs Seele schwebten aufeinander zu, umflogen sich wie zu einem letzten Tanz, ehe sie sich vereinten und verschmolzen.
 

Wolfs Gestalt veränderte sich. Ihr Körper wurde graziler und femininer. Einige Parts ihres Felles verloren die schwarze Farbe und färbten sich weiß, doch wurde Wolf nicht gänzlich weiß. Die weißen Muster auf ihrem Körper verfärbten sich rot, bildeten auch ein Muster unter ihren nun durch und durch blauen Augen. Wolfs und Amaterasus Kraft vereint wirkten so stark, dass sich die Fronten zurück zogen.
 

Hope stand nun das erste mal Muara in seinem Inneren gegenüber. Der Gott war nicht zu erkennen. Er war nur ein Schemen. Doch erklärte er Hope genau das gleiche, wie Amaterasu Wolf. So dachte auch Hope nach. „Ich werde also ein Gott, wenn ich mich mit dir vereine?“

In der Tat. Du wirst Gebieter über die Erde.“ Hope überlegte. Er würde also ein Gott werden. Und wenn er selbst erhalten blieb...

„In Ordnung. Solange ich alle beschützen kann bin ich einverstanden.“
 

Auch Ary und Itami vereinten sich mit den Göttern, die sie in sich trugen. Itami wuchs ein wunderschönes Flügelpaar. Auch über die Körper von Itami, Hope und Ary legten sich verschnörkelte Muster. Die Kraft, die sie erreichten war so gewaltig, dass selbst der weiße Alpha und Rinai einen Schritt zurück traten.

Brüder und Schwestern.“ Auf geistiger Ebene, die nur sie betreten konnten, saßen die neu geborenen Götter zusammen. „Ohne unseren Bruder Eerahan werden wir Rinai nicht bezwingen können.

Doch Eerahan ist zersplittert, Schwester. Es wird schwer, seine Seele wieder zusammen zu fügen und einen Gastkörper benötigt er auch.“ warf Muara ein.

Das ist in der Tat die Wahrheit. Doch befinden sich alle Splitter von ihm in den Körpern der versammelten Wölfe hier. Ziehen wir seine Splitter aus ihnen heraus, verlieren die Wölfe den Grund für ihren Krieg.“ antwortete Amaterasu.

Das ist in der Tat richtig, Schwesterchen. Doch stellt sich die Frage, in wessen Körper er sich einnisten soll.“ warf Fenrir ein.

Für diesen Fall habe ich vorgesorgt.“ sagte Amaterasu. Ein unerkennbares Hologramm erschien in ihrer Mitte. Von der Statur her erschien es wie ein Welpe.

Höre, junger Wolf. Du wurdest ausgewählt, ein neuer Gott zu werden, indem du die verstreuten Teile eines anderen in dir vereinst. Wirst du diese Aufgabe annehmen?

Das Hologramm nickte bloß.

So sei es denn. Eerahan wird in dir wiedergeboren.
 

Die vier Götter vereinten ihre Kräfte. Ein jeder Schatten- und Lichtwolf leuchtete mit einem mal auf. Schwarze- und weiße Lichtsplitter traten aus ihnen heraus, vereinten sich in einer gräulichen Kugel. Nur der weiße Alpha lies sich seinen inneren Dämon nicht so einfach nehmen. „Weißer Alpha, deine Zeit ist gekommen. So gib den Lichtdämon in dir frei!

„Niemals!“ knurrte der Wolf. Drop und Zack, die sich unnütz fühlten, sahen sich an... und nickten. Mit vereinten Kräften sprangen sie den Alpha an, der durch die Überraschung seinen Widerstand kurz fallen lies, was den Göttern die Kraft gab, den Lichtdämon aus ihm zu extrahieren und der grauen Lichtkugel hinzuzufügen.

Die nun wiedergeborene Seele schwebte kurz im Kreis, auf der Suche nach ihrem Körper, ehe sie blitzschnell in Drops Körper eintrat. Die Kraft des Welpen stieg explosionsartig an und er stieß den Alpha von sich. Der weiße Wolf riss die Gegenteile aus der Spiegelwelt mit sich, die sich schlagartig auflösten und kam meterweit zurückgeschleudert wieder zum liegen. Der Gott der Finsternis und Kraft stand nun ihm zugewendet da. Die ehemaligen Lichtwölfe waren zurück gewichen, bildeten fast einen Kreis um den Welpen mit der Aura der Kraft.

Ich danke euch, Brüder und Schwestern und entschuldige mich für mein furchtbares Vergehen.“ Drops Stimme klang mit einem mal viel selbstbewusster und reifer. „Damals stand ich bedauerlicherweise unter Rinais Einfluss. Doch das wird mir nicht noch einmal geschehen!“ Seine Mitgötter versammelten sich um den Welpen. „Die Finsternis muss nicht immer schlecht sein, Rinai. Gemeinsam mit meinen Brüdern und Schwestern wird sie diejenige sein, die dich vernichtet!

Niemalsss, Kindsssgott!“ zischte der wütende Gott des Hasses. Beide Fronten stürzten sich aufeinander. Die fünf Götter gegen den Gott des Bösen. Beide Kräfte waren gleich aufgeteilt. „Verschwindet und sucht das Weite!“ rief Fenrir den Wölfen zu, die alle ihre Pfoten in die Hand nahmen und flohen.

Mit unglaublicher Kraft prallten beide göttliche Mächte aufeinander, was zu einer riesigen Explosion führte, die ein riesiges Loch in die Erde fraß. Rinais Verderbnis lies das Land umher verdorren und sterben. „Bereite dich darauf vor, vernichtet zu werden!

Niemalsss!
 

Fünf Tage und Nächte dauerte der Kampf der Götter. Am fünften Tage waren alle Fronten erschöpft. „Ich werde mich niemalsss ergeben!“ zischte der Gott des Bösen. „Die Finsternis wird dich richten!“ Eerahan hüllte den Gott in eine finstere Spähre. „Amaterasu, nur dein Licht kann ihn jetzt richten!“ Amaterasu nickte. Sie formte einen Speer aus Licht. Die anderen Götter woben ihre Elemente hinein. Feuer, Wasser, Erde, Luft und Finsternis. Mit vereinten Kräften schleuderten die Götter diesen Speer auf Rinai, durchstießen sein Herz. Mit einem zischenden Schrei, der durch das ganze Wolfsimperium hallte, wich die Lebenskraft aus dem Körper des bösen Gottes. „Und nun vernichten wir ihn restlos!“ Licht, Finsternis, Feuer, Wasser, Erde und Luft schlossen den Körper des Gottes ein, vernichteten Seele und Körper.
 

Erschöpft ließen sich die sechs Götter zu Boden. Der Kampf hatte zu sehr an ihren Kräften gezerrt. „Wir haben es geschafft, Brüder und Schwestern...“ Eerahan lies sich sinken. „Ich hoffe... Ich kann meinen Verrat irgendwann wieder gut machen.

Das hast du bereits.“ Rya lächelte ihn an. „Wir verzeihen dir. Es war Rinais Einfluss, der dich dazu verleitete.

Ich hoffe von nun an auf Frieden.

Ich würde vorschlagen, wir leben ab sofort unter unseren Kindern, den Wölfen.

„Yayyy, das höre ich gerne!“ Zack wedelte mit dem Schweif, hatte sogleich die ungeteilte Aufmerksamkeit der Götter. „Zack, was tust du hier?“ Sofort war Amaterasu bei ihm. „Dir hätte was passieren können!“ Wolfs Beschützerinstinkt zeigte sich, als Amaterasu den Welpen mit der Pfote zwischen ihre Vorderbeine schob. „Hätte ich etwa untätig rumsitzen und bangen sollen, dass ihr es nicht schafft?“ maulte er. „Ich habe dir versprochen, dich zu beschützen, also wäre ich ohnehin zurück gekehrt.

Zack sah sich um. „Ich bin froh, dass ihr es geschafft habt!“ Weit und breit war nicht mehr eine Spur von Rinai zu sehen. „Rinai ist nicht mehr und die Wölfe werden nun in Frieden miteinander leben können.

Lasst uns gehen. Unsere Freunde warten auf uns.“ Fenrir stupste Zack an. „Ja. Aber dieses tote Land tut mir Leid...“

Wir werden uns noch darum kümmern und es wiederherstellen. Jetzt kommt.“ Die Götter setzten sich in Bewegung. Zack hielt kurz inne, sah sich das tote Land an, ehe er sich umdrehte und den Götter nach hüpfte. Seine Pfoten leuchteten leicht und während er seinen Freunden folgte, breitete sich hinter ihm eine wunderschöne Blumenwiese aus, die das Land wieder herstellte.

0

„Whoah! So ist das wirklich passiert?“

„Natürlich. Seitdem leben die sechs Götter unter uns.“

„Boah! Ich will diese Blumenwiese sehen!“

„Wenn du es nur willst, werden die Naturgeister dich hinführen.“

Der große, braune Wolf auf dem Felsen legte sich gemütlicher hin.

„Das war eine tolle Geschichte, Onkelchen!“

„Jaaa, erzähl uns noch eine!“

„Ein anderes mal. Onkelchen muss leider jetzt los. Seine Freunde, die Götter warten auf ihn.“

„Ich will mit!“

„Ich auch!“

Der braune lächelte.

„Natürlich dürft ihr mit. Als Elementwölfe müsst ihr immerhin lernen, mit euren Kräften umzugehen.“

„Ich kann schon damit umgehen!“

Der kleine Welpe beschwor etwas Wasser herauf, bewegte es in seinen Pfoten, verlor dann die Kontrolle und machte den Welpen neben sich unbeabsichtigt nass.

„Iiieh, na warte!“

Mit Steinen werfend lief der Welpe dem anderen nach.

„Neeein, tut mir Leid! Mamaaa!“

Der braune lächelte und schüttelte den Kopf.

Zack!

Die Ohren gespitzt hob der Braune den Kopf, sah zu den fünf Wölfen, die im Eingang der Höhle standen und auf ihn warteten.

„Ich komme schon!“

„Darf ich mit?“

Der schüchternste der Welpen sah ihn ängstlich an.

Zack grinste.

„Natürlich. Dann komm!“

Der Welpe lächelte glücklich und sprang Zack nach, der sich schon in Bewegung gesetzt hatte und auf seine Götterfreunde zulief.

Auf dem Weg zu den Göttern wuchs dort, wo der Welpe beim hüpfen aufkam, eine kleine Blume, direkt neben den großen seinen Vorläufers.
 


 


 

Ende


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich kann keine Kampfszene schreiben ._. Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  ItamiWolf
2015-08-16T09:21:23+00:00 16.08.2015 11:21
Yeah du hast den 1. Platz gemacht! ^^ Du weist ja schon, ich find die Geschichte echt interessant!
Die Ideen mit den Göttern ist echt schön und meine Charas kommen richtig glaubwürdig rüber!
Besonders hats mir die Stelle mit Wolf und den aufdringlichen Rüden angetan! <3 Hach ich musste so dolle Lachen, dass ich fast vom Sofa gefallen bin. Was ich ein bissel Schade finde ist das meine Charas am Ende ganz anders aussehen XD Aber ich denke das ist Geschmacks Sache ^^ Was auch richtig gut geworden ist, ist das Zack die Geschichte erzählt und der erste Wolf mit „Kräften“ ist <3
Hach ich könnte noch Stundenlang so weiter schwärmen! <3 Aber welche Idee ich davon umsetzte verrate ich noch nicht XD ^^

Lg. Wolf
Antwort von:  KeyblademasterKyuubi
16.08.2015 11:38
Hui, der erste Platz, damit hab ich ja mal nicht gerechnet :)
Und jaaa, ich wollte körperliche Unterschiede einbauen, dass man gleich merkt, dass sie göttlich sind^^
Aber schön, wenn es dir dennoch gefallen hat
Ich mach gerne nochmal bei nem WB mit^^


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