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Amìn mèllath léth

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Prologe


 

Amìn mèllath léth

~*~*~*~

PROLOGE

~*~*~*~
 


 


 

„Glücklich ist, wer das, was er liebt, auch wagt mit allem zu beschützen. Sei es mit Mut, Tapferkeit, und Ehrgefühl. Gar Liebe, so bedingungslos wie ehrlich, doch am Ende eines jeden Mühen bleibt einem doch nur ein einzelner Weg, jenes auch zu fassen, nachdem ein jeder von uns strebt und dennoch hofft, es niemals erreichen zu müssen: Nämlich nur der eigene Tod.“
 

Damals und als ich ihn bei mir aufnahm, nur um ihm Obhut und ein zweites Zuhause zu schenken, wusste ich noch nicht, dass ich in fernen Jahren bald sterben würde. Hingerichtet, durch jene einen Hand, die uns allen; welche dieser dienten, eine zweite Chance schenkte, doch niemals wahrhaft beabsichtigte, diese auch einzuhalten.

Es war als würde man Tag ein Tag aus in das Antlitz der wahren Lügen sehen, wurde man in seine Hallen gerufen, doch diese schienen perfekt versteckt hinter einer Maske aus roten Augen. Lüstern glitzernd, wartend auf jenen einen Versuch mehr und mehr die endlose Dunkelheit in unser Leben ziehen zu lassen und erst jetzt und am Ende, schien ich wahrhaft zu begreifen, dass es eigentlich kein Fliehen aus diesem Leben gab, das mir nur vorgegaukelt wurde.

So auch Vegeta selbst und während ich meinen nun ausgewachsenen Saiyajin aus tränenreichen Augen ansah, schien ich mit einem Mal meine ganzen Fehler zu sehen, die ich begangen hatte. Ich sah die Blässe in seinen Zügen. Den Schock in seinen Augen, die sich ebenso langsam mit diesen mir verhassten Tränen füllten, die ich so niemals an ihm sehen wollte. Und ich ihm dies auch immer wieder gesagt hatte.
 

„...Und jetzt hör auf zu weinen, Vegeta.“, hörte ich meine Stimme wieder und wie in einem sanften Hauch an Winde flüstern, bevor ich abermals mit ansehen musste, wie mein Saiyajin von den Klauen irgendeines Wächters an den Schultern gepackt und zurück auf seine Knie gedrückt wurde. Zurück in den Dreck, dahin wo er hin gehörte; wie Freezer abermals offenkundig und mit einem gehässigen Zischen in seiner Stimme sagen würde und abermals sah ich in das dunkle Braun seiner Augen, bevor sie in nichts als Tränen untergingen.

„...denn das steht einem Saiyajin no Ouji nicht.“
 

Wie oft hatte ich diesen Satz schon zu ihm gesagt?

Viel zu oft, wie ich nun und am Ende meiner selbst feststellte und trotz allem konnte ich nicht verhindern, dass sich ein kurzes Lächeln auf meine Lippen legte, während ich spürte, wie ein Schatten langsam über mich fiel und mich in nichts als Dunkelheit tauchte.

Bedrohlich....

Eisig...

Kalt.

Genauso wie mich unser aller Meister auch immer mit seinen Augen angesehen hatte und kurz hob ich den Blick, während mein geschwächter Geist langsam zu begreifen versuchte, was ich sowieso schon längst wusste. Nämlich, dass ich hier und heute sterben würde.
 

Freezers Augen beobachteten mich mit genau dem selben Hass, mit dem er mich auch all die langen Jahre betrachtet hatte und kurz spürte ich wieder diesen altbekannten Schauer meinen ganzen Körper hinunter jagten, während sich rote Opale zu Schlitzen verengten und sich tief in meine Seele bohrten.

So, als wollte er ein Stück von ihr.

So, als wollte er mich besitzen und sei es auch nur für einen kurzen Augenblick, bevor er mein Leben beenden würde. Einfach so. Hier und heute und auf der Stelle. 

Mein Leben gebend für seine Pläne, die nur eines beinhalten sollten und nur einen wahren Zweck erfüllten.

Nämlich zu formen.

Zu verändern und diese einsame Seele in nichts als Dunkelheit zu stürzen, auf dass er sie zu seiner Marionette machen konnte.

Und diese eine Seele, saß genau vor mir.

Kniend und in Freezers Hallen, während ihn die Hände seiner Peiniger mehr denn je versuchten an Ort und Stelle zu halten und ich dennoch anhand Vegetas ganzer Körperhaltung sehen konnte, dass seine Muskeln zitterten. 

Dass seine Selbstbeherrschung fallen würde, genauso wie er selbst durch meinen Tod … fallen würde. In nichts als eine Welt aus Trauer, Dunkelheit...
 

...und Schmerz.
 

„Alles wird gut, Vegeta.“, hörte ich meine Stimme wie von selbst flüstern. Spürte meine Lippen sich wie von selbst bewegen, während sich kalte Klauen langsam um meinen Hals legten und ich meinen Saiyajin mit einem letzten Lächeln betrachtete.

„Alles wird gut, das verspreche ich dir. Und jetzt hör auf zu weinen, hörst du?“, lächelte ich liebevoll, während mein Innerstes vor lauter Gnade und Erbarmen flehte, als ich Vegetas Tränen sah. Langsam sich ehrlich über seine Haut ziehend, während er das unausweichliche zu begreifen versuchte und dennoch in diesem Moment so völlig machtlos war.
 

„Denn das steht einem Saiyajin no Ouji nicht.“
 

Meine Stimme war ein Flüstern.

Mein Herz wie ein Hauch von Wind, während die Zeit stillzustehen schien und ich ihn ein allerletztes Mal mit meinen eigenen Augen sah.

Ihn versuchte mir in Erinnerung zu behalten und all jene schönen Ereignisse mit in die Welt des Todes nehmen würde, während sich ein eisiger Griff langsam um meinen Hals verstärkte. Mir Freezer mit einem Mal all diese widerliche Pein und Schuld von meinem Körper nehmen konnte, welche ich mir mit den Jahren aufgeladen hatte und dennoch konnte und wollte ich nicht gehen, aus Angst was geschehen würde, sollte ich Vegeta alleine lassen. Und leider musste ich das, so wie es aussah – und nur weil ein anderer mit meiner Existenz nicht zufrieden war. 

Weil ich ihm im Weg stand, ganz einfach und simpel und wieder verließ eine letzte Träne meine Augen, als der Zeitpunkt gekommen war.
 

Ja....
 

Es war an der Zeit zu gehen und ein aller letztes Mal sah ich auf diesen einen Saiyajin, der mein einsames Leben um so viele schöne Stunden wie Jahre bereichert hatte und nun bereute ich am Ende doch nur noch Eines:

Dass ich nicht mehr genügend Zeit haben würde, ihn auf seinem weiteren Weg zu begleiten. Aber am Ende waren es wohl immer Erinnerungen, die zurück blieben.

Und in eben jene schickte mich nun mein sterbender Geist.
 

Zurück an den Anfang einer langen Reise.

Was bedeutet ein Zuhause?


 

Amìn mèllath lèth

~*~*~*~

Kapitel 1:

Was bedeutet ein Zuhause?

~*~*~*~

Es ist nicht für lange, sagte er.

Nicht für lange die weite Reise, die beide Saiyajins antreten würden und sie gar in tiefer Vergessenheit des Alles verschwinden lies. Gar so völlig ungewiss wann sie jemals wieder zurück kehren würden...

Aber wie soll man das nur einem Kind erklären?!? 

Wie sagen, gar welche Worte finden, dass die einzigen Personen, denen man pures Vertrauen schenkte, nun nicht mehr unter einem weilen konnten?!?

Wie konnte man einem Wesen, welches in den kurzen Jahren seines Lebens nichts als Verlust und Einsamkeit gespürt hatte, nur begreiflich machen, dass es ab heute und in diesem einen Moment der Stille, wahrlich alleine war? 

Die Zeit zu ungewiss, wann ein Wiedersehen stattfinden würde, oder ob es gar für immer nur ein Abschied blieb.
 

Bekümmert und ein leises Seufzen meine Lippen verlassend wandte ich mich um, entfernte blaue Opale von dem Anblick der verlassenen Rampe, auf welcher Zuvor Nappa und Radditz ihre langjährige Mission angetreten hatten und wandte mich zu dem kleineren Saiyajin um.

Ängstlich sahen mir klare blaue Augen entgegen und langsam stahl sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen. Er sollte keine Angst haben. Das war... nicht richtig und irgendwie mehr als falsch. Er war noch ein Kind. 

Er durfte keine Angst haben. 

Nicht so und vor allem... nicht vor mir.

Langsam trugen mich meine Beine weiter, den Blick nicht von dem kleinen Jungen nehmend, welcher dicht gepresst an einer der kahlen Wände stand und mich aus großen Augen anstarrte.

„Was ist los, kleiner Mann?“, kam es zaghaft über meine Lippen und langsam ging ich in die Hocke um auf gleicher Höhe mit ihm zu sein. Unsicher versteifte sich der Junge und ging einige Schritte zurück, mich dabei nicht aus den Augen lassend. Bekümmert warf ich ihm einen fragenden Blick zu.

Wahrlich, was war los mit ihm?

Ich unterdrückte ein Seufzen, bevor mein Blick eine Spur mitleidiger wurde und strich zögernd eine blaue Strähne meines Haares zurück hinter mein Ohr. 

Sicher. Ich... ich konnte ihn verstehen, denn ich kannte das Gefühl gut genug. 

Das Gefühl der Einsamkeit. 

Das Gefühl, dass alles für verloren galt und einen haltlosen inneren Schmerz mit sich brachte. Aber... das durfte er nicht. Auch wenn ich ihn jetzt erst seit einem Tag kannte, war mir der kleine Junge sofort ans Herz gewachsen und wieder stahl sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen. Dieser kleine Wirbelwind, mit dem flammenartigen Haar und seinem ganz eigenen Dickschädel. Ein Dickschädel, der nun aber zu verstummen schien, im ewigen Schweigen verweilte und als mich wieder zögernd blaue Opale betrachteten, konnte ich nicht anders und ein befreites Lachen wallte über die Ebene.
 

„Vegeta, was ist los?“
 

Instinktiv wollte ich ihm eine Hand auf die Schulter legen, doch verharrte ich augenblicklich in meiner Bewegung. Etwas ließ mich zögern und langsam zog ich meinen Arm zurück. Ich durfte nicht zu vorschnell sein. Durfte nicht zu überstürzt handeln und eine Grenze überschreiten, die vielleicht alles bisher da gewesene zum Einsturz bringen konnte. Denn das was dem kleineren Saiyajin widerfahren war, war sicherlich kein Zuckerschlecken und hatte tiefe Narben hinterlassen. Alte Wunden und eine tief versteckte Angst, welche sicher im Laufe seines Lebens ungeahnte Folgen mit sich bringen würde, doch verschob ich meine trüben Gedanken auf später. Vielleicht irrte ich mich ja auch und abermals ließ ich ein Lächeln über meine Lippen tanzen und betrachtetet den kleinen Jungen vor mir, mit ehrlich gezeigter Sympathie und aufrichtiger Liebe.
 

„Hast du Hunger?!?“
 

Natürlich hatte er das, denn Vegetas Körpersprache war gut zu lesen und mir so deutlich wie noch nie. Zaghaft hielt er sich eine Hand auf den Magen und sein ausgezehrter Blick sagte eigentlich schon alles. Erstmal etwas Wärmendes zu essen, dann konnte es weiter gehen.

Lächelnd stand ich auf und streckte dem Jungen dann meine Hand entgegen. „Na komm. Ich kenne einen guten Platz, um sich den Bauch vollzuschlagen.“

Unsicher waren helle Augenpaare auf mich gerichtet und wieder versank alles in stillem Schweigen.

Freezers Basis wirkte verlassen und nur noch das stetige Leuchten der Warnsignale ebbte über die Rampe hinweg. Keine paar Minuten waren vergangen, in denen Nappa und Radditz in den Tiefen des Alles verschwunden waren und schon jetzt war die Einsamkeit zu spüren, die ihr Abschied mit sich brachte.

„Vegeta....“

Sanft kam meine Stimme über meine Lippen und wieder lag ein unsicherer Blick auf mir. Woher kam nur diese Angst? Woher nur dieses Misstrauen allem Fremden gegenüber?

„Ich tue dir schon nichts.“

Wahrhaft war mein Blick, welchen ich dem kleinen Jungen nun entgegen brachte, denn ich hatte es ernst gemeint. Niemals würde ich ihm etwas antun können. Niemals.

Nicht diesem einen Wesen, was schon jetzt mein Herz berührte, obwohl ich es kaum kannte.

„Wenn du dich nicht beeilst, sind alle Boreós schon weg und verlange ja nicht von mir, dass ich kochen werde – denn das kann ich nämlich nicht.“ 

Lachend hatte dieser kleine Hinweis meine Lippen verlassen und weckte in meinem Gegenüber eine kleine Reaktion. Ein kurzes Lächeln, selbst wenn es nur Sekunden andauerte und sofort wieder hinter einer Maske aus reiner Trauer verschwand, so war es dennoch zu sehen und wert gewesen, es auszusprechen. Alle Mal und jeder Zeit.

Zögernd legte sich, nach weiteren Minuten der Überlegung eine kleine Hand in die meine und wieder schenkte ich dem Saiyajin neben mir ein warmes Lächeln. 

Na also.

Geht doch. 

Auch wenn es einiges an Zeit gekostet hatte, so durfte man Vegeta nicht drängen. Das hatte ich schon sehr früh über meinen kleinen Besucher herausgefunden, welcher in einer kalten und verregneten Nacht zu mir gebracht wurde. Eine Nacht, die pures Chaos mit sich brachte und ein Leben, noch zu klein und unschuldig in sanften Händen ruhend, völlig aus seinen Fugen gerissen wurde. Dieser Junge hatte weit aus mehr als dunkle Stunden reine Qual und endloses Leid hinter sich und während ich den kleinen Saiyajin damals aus der Obhut seines Gefährten entnommen hatte, wuchs ein neues Gefühl in mir.

Ein Gefühl von Mitleid und etwas, was weit aus tiefer ging als diese simple Emotion. Es war der Wunsch, für ihn da zu sein. 

Ein Wunsch für dieses eine Wesen zu sorgen, was soviel verloren hatte. 

Ich wollte ihm eine Stützte sein, ein Fels in der Brandung, wann immer ich konnte. Diese simple Emotion ging weiter. Viel weiter und als wir, mein kleiner Besucher und ich, uns auf den Weg in Richtung Kantine begaben, wusste ich die Antwort auf mein stummes Fragen.

Ich wollte ihn beschützen.

Schützen vor all jenem, was ihm Schaden konnte. Doch was dies wirklich beinhalten würde, konnte ich jetzt noch nicht ahnen.

Denn es war...
 

….Chaos.
 

~*~ 
 

„Wie, was soll das heißen, alle Boreós sind schon alle!“, kam es zornig über meine Lippen, doch schenkte mir mein Gegenüber nur einen schnippischen Blick, der mehr vor Gleichgültigkeit triefte, als tiefes Bekümmern zu zeigen.

„Kann ich nichts für, Bershabesh, wenn du zu spät kommst.“, kam es trotzig aus einer pummeligen Visage und am liebsten hätte ich diesem Vollidiot von Küchenwärter eine Ohrfeige verpasst, die es wahrlich in sich hatte.

„Gibt nur noch Pokká-Muß. Is alles was ich dem kleinen Bengel anbieten kann.“

Mit einer kurzen Handbewegung deutete der einstmalige Phokan-Bewohner (nachdem sein gleichnamiges Essen genauso widerlich wie er selbst aussah...) auf den Saiyajin no Ouji, welcher sich sofort hinter mich drängte, sich fest an mein Hosenbein krallte und aus seinem sicheren Versteck nach oben starrte. Natürlich hatte er verstanden, dass es um ihn ging. Selbst wenn Vegeta die irdische Sprache immer noch nicht beherrschte, ja gar verstand, hielt er sich gut. Hier und da schien er etliches aufzuschnappen und versuchte, das Wenige was er kannte um zusetzten. Dennoch erschien es nicht genug und wieder behielt ich mir im Hinterkopf, ihm eines Tages alles beizubringen.

Doch wieder holte mich ein schwaches Magenknurren in das Hier und Jetzt zurück und wieder sah ich mitleidig auf den kleinen Jungen unter mir, welcher sich mehr unter meinem langen Kittel zu verstecken schien, sich betreten den Magen hielt und mich dann fast schon aus großen Augen ansah. Flehentlichen Augen und vor allem Kinderaugen konnten ja bekanntlich jede Türe öffnen.

Sofort war mein innerer Zorn wieder geweckt (von wegen zu spät, wir lagen gut in der Zeit, dieser elende Fettwanst wollte nur nichts raus rücken) und sah wieder zu dem Wesen vor mir.

„Pokka-Muß?!? Das ist alles was Freezers Küche noch vorzuweisen hat?!? Ist ja erbärmlich.“, kam es fast schon spottend über meine Lippen und angewidert sah ich auf besagte Pampe, das heute Vegetas Abendessen sein sollte.

Bei Gott.... 

Da war ja der Mist aus den Automaten bei weitem besser.

„Na was is jetzt, Weibsbild? Entweder du nimmst 2 Teller, oder du verziehst dich.“, kam es gar drohend aus einer rauchigen Kehle und missmutig sahen mich helle Augen an. „Hälst mit deinem Gezeter schon viel zu lange die Schlange auf.“, sagte er abermals und mit diesen Worten deutete der Wärter dann hinter mich. Sofort folgte ich seinem Fingerzeig und starrte in ausgezehrte, boshaft erfüllte Gesichter. Keineswegs schienen die anderen Söldner darüber amüsiert zu sein, dass ich schon seit geschlagenen 10 Minuten versuchte diesem Idioten hier vor mir etwas Anderes aus den Taschen zu leiern, als seine geschmacklose Pokká, die er sich sonst wohin stecken konnte, doch leider war dies reines Wunschdenken und weit verfehlt.

„Komm Vegeta, gehen wir.“, kam es enttäuscht über meine Lippen und nahm den kleinen Saiyajin dann bei der Hand.

Groß und überrascht lagen blaue Opale auf mir und während wir uns aus der Schlange entfernten, versuchte ich entschuldigende Worte zu finden.

„Ich will nicht, dass du dich die ganze Nacht übergeben musst, wenn du dir diesen Fraß antust.“

Wieder sahen mich kindliche Augen überrascht an und zögernd blieb ich stehen, als wir die Kantine hinter uns gelassen hatten und ich mich zum ersten Mal fragte, ob Vegeta auch nur ansatzweise etwas von dem verstand, was ich zu ihm sagte. Wahrscheinlich eher gar nichts und ich bemühte mich die ganze Zeit umsonst. Doch als sich dann fragende Augen in eine Maske des Verstehens verwandelten, huschte ein kleines Lächeln über meine Lippen. Natürlich verstand er – auch wenn es einige Zeit dauerte.

Er war nicht dumm.

Bei weitem nicht.

Langsam kniete ich mich zu dem Saiyajin herunter, um auf gleicher Augenhöhe mit ihm zu sein und verschränkte dann die Arme auf meinen Knien.

„Ich hatte dir einen Boréos versprochen und den kriegst du auch,“ kam es aufmunternd über meine Lippen und lächelnd sah ich auf das Kind vor mir.

„Auch wenn das wohl bedeutet, dass ich selbst hinter dem Herd stehen muss.“, kam es mehr als zweifelnd über meine Lippen und missmutig fuhr ich mir mit einer Hand durch das wirre blaue Haar.

Fayeth....

Das konnte ja was werden, wusste ich sehr wohl, dass meine Kochkünste nicht gerade die besten waren.
 

Aber was nicht ist konnte ja vielleicht noch werden.
 

~*~
 

Eine Frage hatten wir immer noch nicht geklärt und erst jetzt, als ich die Türe meiner Büroräume hinter mir schloss und zweimal das Schloss verriegelte, kam es mir wieder in den Sinn.

Nappa hatte mir zwar die Verantwortung für Vegeta übertragen, während er volle zwei Jahre lang von Zyr entfernt sein würde, aber hatte mir der Riese von einem Saiyajin nicht verraten, wie ich das auch bewerkstelligen sollte. Wieso war er gerade auf mich gekommen? Es gab tausend andere Anlaufstellen, die er in Erwägung hätte ziehen können. Versteht mich nicht falsch. 

Ich mochte dieses Kind schon jetzt irgendwie doch... ich kam selbst kaum mit meinem eigenen Leben zurecht und sollte mich dann um ein, grob geschätztes, 6 Jähriges Kind kümmern? Nappa kannte mich gerade Mal einen Tag, oder besser gesagt eine Nacht und schien schon jetzt solch ein großes Vertrauen in mich zu setzten, seine Aufgabe während seiner Abwesenheit zu übernehmen und mit Bravour zu meistern.

Ehrlich, was hatte er sich nur dabei gedacht?!?
 

Grübelnd sah ich auf den kleinen Jungen, welcher sich nun neugierig, nach dem er eine Weile schützend versteckt unter meinem Kittel seine neue Umgebung beobachtet hatte, in die Mitte des Raumes schritt und wieder die Blicke schweifen lies.

Wahrlich... wie sollte ich das machen?!?

Wie sollte ich Arbeit und Kindeserziehung in einen Einklang bringen? Zwei Jahre, oder vielleicht sogar länger, war nicht gerade eine Zeitspanne, die schnell von statten und wie im Flug verging. Was sollte ich mit Vegeta all die Zeit nur anstellen?!?

Doch weiter kam ich nicht, als mein Blick plötzlich warnender wurde und ich gar schon beängstigt auf den Saiyajin zueilte, nur um ihn eine meiner Skalpelle aus der Hand zu nehmen.

„Halt, kleiner Mann. Das ist nichts für dich!“, sagte ich eilig und nahm kühles Metall aus kleinen Händen. 

„Das ist scharf und da kannst du dich dran verletzten.“, sagte ich jetzt fast schon belehrend, gar sauer und sah dann wieder in einen fragenden Blick.

Unwissend lagen blaue Opale auf mir und wieder versuchte ich ein schwaches Seufzen zu unterdrücken, als ich mich umdrehte um das Skalpell an seinen Platz zu befördern. Das konnte wahrlich noch etwas werden, wahren meine Räumlichkeiten kein Ort für ein Kind. Mitunter einem Kind, was kaum ein Wort verstand, doch wieder wurde ich unterbrochen, als mich ein lautes Scheppern aus den Gedanken riss und ich mich erschrocken umdrehte.
 

Unsicher ging der kleine Junge einen Schritt zurück, entfernte sich von dem Scherbenhaufen meiner Komplex-Glas Zentrifuge und sah mich dann aus großen Augen entschuldigend an.

Bekümmert ließ ich meine langen Ohren hängen und ging dann auf den Haufen zu, der mich einmal sehr viel meines Panams gekostet hatte. 

„Vegeta....“, war alles was ich bitter, ja gar fast schon resignierend, über meine Lippen bringen konnte. Zu etwas anderem war ich nicht mehr fähig und konnte schwören, dass der Junge neben mir erneut verunsichert zusammenschrumpfte.

Starr war sein Blick auf den Boden gerichtet, so als hoffte er, dass sich augenblicklich ein Loch auftun würde und er darin verschwinden konnte, schien er wohl gar zu merken, dass er etwas falsch gemacht hatte und abermals seufzend, packte ich den kleinen Saiyajin unter den Armen (nicht zu fest um ihm wehzutun) und setzte ihn dann auf die silbrige Untersuchungsbahre, welche in der Mitte des Raumes stand.
 

„Lass uns ein paar Regeln festlegen, während wir beide unter einem Dach zusammenleben, okay?!?“

Trotzig waren blaue Augen zur Seite gerichtet und verbissen kaute sich der Junge auf der Unterlippe. Schmollte er etwa? 

Amüsiert, auch wenn ich immer noch leicht sauer auf ihn war, zog ich eine meiner Augenbrauen nach oben. Eigentlich sollte ich diejenige sein, die zu tiefst beleidigt sein sollte, hatte dieser kleine Racker doch eine meiner Sachen zerstört und lächelnd setzte ich mich auf einen Stuhl um mit ihm auf gleicher Höhe zu sein.

„Erste Regel: All das hier....“ weit holte ich mit beiden Armen aus und deutete auf den Raum um mich herum. 

„...ist oberste Tabuzone. Kein Anfassen, kein einfaches Herrausnehmen von irgendwelchen Dingen ohne meine Erlaubnis, okay?“, sagte ich sanft aber bestimmend, doch war ein sturer Blick immer noch zur Seite gerichtet.

Waren das etwa die ersten Regeln, denen er sich beugen musste?!?

Verstehend zogen sich meine Augenbrauen zusammen. Ach ja, ich vergaß. 

Er war ja ein Prinz und bestimmt ganz andere Umgangsformen gewohnt, als eben jene, welche ich ihm nun zu Teil werden ließ. 

Nun ja... das würde sich wohl dann ab heute ändern, mein kleiner Freund. 

Und außerdem....

Mürrisch legte ich dem Jungen eine Hand an das Kinn und zwang ihn somit, mich anzusehen.

„ Man sieht demjenigen übrigens in die Augen, der mit dir spricht und dir etwas mitteilen möchte.“, kam es lachend über meine Lippen, als ich zuerst in Vegetas überraschtes, dann aber empörtes Gesicht sah.

Mein Gott, war das süß. 

Abermals versuchte ich ernst zu bleiben, doch war das in Gegenwart des Saiyajin no Oujis einfach unmöglich. Dieses Kind konnte man einfach nur gern haben, selbst wenn es ein pures Chaos deiner Welt anrichten konnte. 

Man konnte diesem Saiyajin einfach nicht lange böse sein. Wer dem doch entsprach hatte, in meinen Augen - kein Herz.
 

„Zweitens: Du kannst eigenständig handeln, gar keine Frage...“, war die zweiter Regel, die ich auch sofort in den Raum stellte und groß lagen kindliche Opale auf mir, bedachten mich mit diesem einen Blick, der nahendem Trotze zu gleichen schien und spielerisch wuschelte ich dem Jungen durch fallendes Haar. 

Entrüstet war das Schnauben, was mir auch sogleich entgegen schlug und fahrig wurde meine Hand beiseite gestoßen. Nicht zu fest um mir weh zu tun, immerhin besaß dieses Kind weit aus mehr Ki um einen ganzen Wohnkomplex in Schutt und Asche zu legen und sah mich dann schmollend an.

„Jetzt kommt das berühmt berüchtigte Aber, kleiner Mann.“, kam es lachend über meine Lippen und kurzerhand stupste ich dem Jungen in die Seite, woraufhin sich Vegetas schmollender Blick nur mehr zu verfinstern schien und ich ein Grinsen nicht mehr unterdrücken konnte.

Langweilig würde es wohl nicht mit ihm werden, dessen war ich mir zu hundert Prozent bewusst.

„Ich habe zwar die Verantwortung für dich übernommen, Vegeta und ich bin vielleicht gutmütiger als es Nappa gewesen ist, aber...“ wieder unterstrich ich das Wort mit meiner Stimme und fuhr dann abermals fort meine Bitte an den Mann, oh pardon – Saiyajin zu bringen. Allerdings nun um einiges härter als vorher. Immerhin musste er seine Grenzen kennen, sonst würde das hier nie etwas werden. 

„Du meldest dich erst bei mir ab, wenn du auf eigene Faust irgendwo hingehen willst. Und selbst dann heißt das noch lange nicht, dass du das auch darfst. Verstanden?“
 

Wieder sah ich auf einen tief beleidigten Blick, welcher eher zu Boden, als auf mich gerichtet war und seufzend ließ ich die Schultern hängen. 

„Hast du das verstanden, Vegeta?“, hakte ich abermals nach, versuchte aber, meine Stimme nicht zu hart klingen zu lassen, doch umso überraschter war ich, als ich ein plötzlich leises Schluchzen vernehmen konnte und sah besorgt auf.

Meine Worte waren wohl doch zu hart gewesen, denn mehr als wässrig waren jene Augen, die ich so eigentlich niemals sehen wollte und entschuldigend legte ich dem jungen Saiyajin eine Hand auf die Schultern. 

Viel lieber würde ich meinen Vordermann in eine tröstende Umarmung ziehen, doch vielleicht würde diese überstürzte Geste meinen kleinen Besucher eher abschrecken als mir sein Vertrauen zu schenken und mitleidig strichen meine Finger über erhitzte Haut.

„Vegeta, das... das wollte ich nicht. Es tut mir Leid.“

Das tat es wirklich, denn wieder zuckte der kleine Körper zusammen und versuchte verzweifelt seine Tränen aufzuhalten, doch vergebens. 

Waren... waren meine Worte doch zu viel gewesen? 

Hatte... hatte ich es übertrieben?!? 

Dabei wollte ich doch nur von Anfang an alles richtig stellen.

„Hey...“, versuchte ich es wider, diesmal um einiges sanfter, ließ mich nun vom Stuhl gleiten und ging in die Hocke, bettete meine Arme verschränkt auf der Liege und sah in blaue Augen, welche mehr mit Angst, als mit Zuversicht gefüllt waren.

„Was ist los, Vegeta?“

Doch wieder keine Antwort, nur dieses weiterhin stumme, gar lautlose Schluchzen und innerlich zerriss es mein Herz bei diesem Anblick in tausend Stücke.

Toll gemacht, Fayeth. 

Das hast du ja ganz super hinbekommen.
 

Endlos zog sich das Schweigen dahin und nur das ab und an wiederkehrende leise Wimmern des Jungen war zu hören. 

Tröstend verweilte meine Hand an Ort und Stelle, versuchte das zu gebe und jenes zu vermitteln, was ich mit mühsam gefundenen Worten nicht aussprechen konnte. 

Was... 

Was war nur plötzlich los?!? Was in ihn gefahren, dass es solch eine Emotion in Vegeta wecken konnte?

Zuvor hatte mir der Saiyajin nicht den Eindruck gemacht, als hätten ihn meine Worte gar irgendwie verletzt, oder anderweitig irgend etwas angetan. Oder... hatte ich doch zu hart mit ihm gesprochen? Doch zu laut die Stimme erhoben?!? Aber was sollte ich anderes machen?

Ich war für ihn verantwortlich und das bedeutete, wenn er sich Ärger einhamsterte, tat ich es gleich mit und das galt es, unter Freezers strenger Führung, zu vermeiden. Ich wollte doch nur klar und deutlich die Regeln aufgestellt haben. Doch irgendetwas sagte mir, dass dies nicht alleine der Grund für Vegetas ganze Tränen war. Ganz und gar nicht.

Müde wischte sich der Saiyajin weitere Tränen mit einer Handbewegung aus den Augen und erneut wiederholte ich meine Frage ein zweites Mal. Langsam, ihm alle Zeit der Welt vermittelnd und dieses Mal, sah mich Vegeta an. Ehrlich lagen seine schmerzerfüllten Augen auf mir und unweigerlich stockte mir der Atem, als ich es sehen konnte.

Trauer und... Einsamkeit. 

So viel an Einsamkeit.
 

„Ich... Ich will nach Hause.“
 

Geschockt sah ich mein Gegenüber an. 

Sah auf jenes Wesen, was solch ein schweres Schicksal mit sich trug und sofort zog sich eine eisige Gänsehaut meinen ganzen Körper hinab.

Nach Hause....

Traurig wurde mein Blick, mit dem ich den kleinen Saiyajin nun betrachtete, schon gar den eigenen Tränen nahe. Denn nur zu gut hatte ich verstanden, welches Zu Hause er gemeint hatte - ein zu Hause, das nicht mehr existierte. 

Stumm hörte ich das Weinen des kleinen Jungen, welches von Minute zu Minute an Stärke zu gewinnen schien und mein eigenes Herz in tausend Stücke riss.

Doch... welche Worte konnte man sagen, welchen Trost finden, um einem Kind beizubringen, dass es kein Zu Hause mehr besaß? Das jener Ort, welcher einst ein behütetes Heim gewesen war, nun nichts weiter blieb als eine blasse Erinnerung?

Nichts weiter als ein schwacher Ruf im Wind.

Das war...nicht fair.

Einfach nicht fair.

Hilflos wandte ich mich abermals dem kleinen Jungen zu und legte tröstend eine Hand auf seine. Versuchend Worte zu finden, die angebracht waren und die vielleicht helfen konnten, doch blieb meine Kehle stumm. 

Verdammt. 

Mit Wunden und deresgleichen konnte ich umgehen, doch hier war ich mehr als ratlos und versuchte verzweifelnd das Chaos zu beseitigen, das ich angerichtet hatte.
 

„Vegeta....“, setzte ich zögerlich an und sofort war ein trauriges Augenpaar auf mich gerichtet. 

Es schmerzte. 

Es schmerzte unwahrscheinlich so viel Einsamkeit und Schmerz bei einem Kind zu sehen und abermals schluckte ich schwer.

Vegeta-sais Untergang lag nun, auf den Punkt genau 48 Stunden zurück. Wann sollte der kleine Saiyajin in dieser kurzen Zeit seinen ganzen Verlust verarbeiten können? 

Er musste ja erstmals damit klar kommen, dass die ihm wichtigsten Personen nun auch noch aus seinem Umfeld genommen wurden. Nappa und Radditz würden erst in zwei langen Jahren wiederkehren – eine ziemlich lange Zeit für ein Kind, das nicht mehr vorzuweisen hatte, als die schwarze Kleidung, die es an seinem Körper trug. 

Was hatte sich Freezer nur dabei gedacht? Wollte er ihn zerstören?!? 

Das war nicht richtig. 

Entsprach einfach nicht der Norm, doch hatte ich die Beweggründe meines Herrschers noch nie wirklich verstehen können.
 

„Weißt du...“, versuchte ich es ein zweites Mal und meine Lippen umspielten ein trauriges Lächeln, als ich abermals in tiefstes Blau blickte. So schöne Augen... 

Schade, dass sie mit so viel Trauer und Einsamkeit gefüllt waren.

„Manchmal passieren Dinge, die wir einfach nicht begreifen können und wir fragen uns andauernd: Wieso gerade ich? Wieso ist all das mir passiert?“, begann ich mein Herz sprechen zu lassen und sah mein Gegenüber ehrlich an.

„Wir suchen verzweifelt nach dem Warum, nur um uns ein Leben lang damit zu quälen, gar zu foltern; weil wir einfach nicht begreifen wollen, wieso uns das Leben manchmal so übel mitspielt. Aber...“

Wieder verstummte ich und versuchte die richtigen Worte zu finden. Vage sah ich auf den kleinen Jungen vor mir und hoffte, dass er verstand was ich zu ihm sagte. Seine Sprache war immer noch miserabel und sobald dieser erste Schock überwunden war, würde ich mich wohl zuerst darum kümmern müssen. Vegeta konnte sich nicht so einfach auf Zyr bewegen ohne nicht wenigstens die Anfänge der irdischen Sprache zu kennen. Wenn er hier überleben wollte, und das wollte ich für ihn wahrhaftig, musste er sich mit diesem Problem auseinander setzten. Doch jetzt galt es erstmals, mich um die inneren Wunden dieses kleinen Jungen zu kümmern und wieder suchte ich in einem erschöpften traurigen Gesicht, nach einem kleinen Funken Hoffnung.

„Das was mit deinem Zu Hause passiert ist Vegeta, war so eine Sache.“

Ich schluckte schwer, als mich abermals große Augen einfach nur ansahen und ich genau jede Emotion in ihnen ablesen konnte. Trauer, Einsamkeit und Schmerz... 

So viel an Schmerz, dass es mir augenblicklich selbst das Herz zu zerreißen drohte und ich ein paar mal stocken musste, bevor die nächsten Worte meine Lippen verließen. 

„Es war eine Katastrophe, die manchmal einfach so unbedacht passieren und wir ewig nach dem Grund dessen suchen. Ein Wink des Schicksales, den man sich leider nicht erklären kann und dennoch sollst du nicht ein Leben lang nach dem Warum suchen müssen – weil es nicht hilft den Schmerz zu nehmen. Sondern nur Neuen mit sich bringt.“

Traurig senkten sich dunkelblaue Opale und sahen dann auf meine Hände, welche die meines kleinen Besuchers fest umschlossen hielten.

Bei allen Göttern, das war mehr als grausam.

Verzweifelt schloss ich die Augen, nicht wissend, wie ich es ihm noch begreiflicher machen konnte. Ein Kind anzulügen brachte nicht viel. Ein Kind, was den Untergang seines eigenen Planeten miterleben musste, noch weniger, denn das hatte der kleine Saiyajin no Ouji vor mir. War hautnah dabei gewesen, als das sengende Feuer alles verbrannte was ihm einst lieb und teuer gewesen war. Der sicherste Ort der Zeit war nun nichts mehr als sterbende Asche im Wind und die trauernde Stimmung nicht mehr aushalten könnend, nahm ich seine Hände fester in meine.

Unsicher sah mein Gegenüber auf.

„Vielleicht ersetzt es dir nicht dein altes Zuhause. Vielleicht nicht deine ganzen Erinnerungen und all das, was du erlebt hast. Vielleicht wird es das nie, aber...“

Lächelnd erwiderte ich Vegetas hilflosen Blick und legte so viel Aufrichtigkeit in meine Worte, wie ich nur konnte.

Zwar kannte ich diesen Jungen noch nicht gut genug, aber in jenem Moment, fühlte es sich einfach richtig an und wieder ließ ich mein Herz sprechen.

Ehrlich, so vollkommen ganz und gar...

Aus freien Stücken.
 

„Wenn du willst, kann ich dein neues Zuhause sein.“, kam es gar lieblich über meine Lippen und jedes Wort ernst meinend, das ich sagte. 

„So lange bis Nappa und Radditz natürlich wiederkommen.“, hakte ich dem nach, als ich einen verunsicherten Blick auf mir sah, welcher sich schon bald in Argwohn verwandelte.

Ewig schien das Schweigen zu verweilen doch dann formten sich in Vegetas kindliche Züge so etwas Vages wie ein Lächeln.

„Auch dann noch... danach?“, kam es müde über blasse Lippen und diese Worte ließen mich innerlich schmunzeln. Wenigstens hatte ich es geschafft, die Stimmung zu heben, das Traurige aus seinen Augen zu nehmen und lächelnd erwiderte ich seinen Blick.

„Natürlich auch danach. Wenn du das so willst.“, beantwortete ich seine Frage und konnte mir dann ein Grinsen nicht mehr verkneifen. 

„Frag mich das aber nach meinen Kochversuchen noch ein Mal, ich bin sicher, dann änderst du deine Meinung.“

Befreit war das Lachen, welches sich so einfach über kindliche Lippen stahl und ließ augenblicklich mein Herz erwärmen. 

So sollte es sein. 

So sollte ein junges Leben aussehen. 

Frei von Angst, Schuld und Qual. Auch die schönen Dinge im Leben genießen könnend, doch wusste ich auch, dass dies unter Freezers Herrschaft etwas Seltenes sein konnte. 

Etwas sehr Seltenes und nur mühsam konnte ich die aufkommende Traurigkeit in meinen Augen im Keim ersticken. 

Nein, Vegeta. 

Das ist nicht dein Schicksal, was ich mir für dich wünsche und bedachte meinen Vordermann dann mit einem kleinen Lächeln, als dieser nur noch am Rande ein herzhaftes Gähnen unterdrücken konnte. 

Wer konnte es ihm verübeln? 

Er musste hundemüde sein. 

Der lange Tag schien nun seine Rechte einzufordernd und lächelnd sah ich in einen erschöpften Blick.

„Na komm.“ 

Wieder nahm ich ihn bei der Hand und diesmal lies es der kleine Saiyajin ohne Umschweife zu.

„Wird Zeit dir etwas zu Essen zu machen, bevor du mir noch im Sitzen einschläfst.“
 

~*~
 

Langsam balancierte ich das schlafende Knäuel in meinen Armen in Richtung meines Bettes und legte Vegeta dann behutsam ab. Müde verwehrte sich nur ein schwaches Keuchen blasser Lippen, während sich der kleine Saiyajin sofort enger zusammenkauerte. Wie zum Schutz zog er die Beine fester an den Körper und noch ehe ich mich versah, setzte ich mich zu ihm. Vorsichtig um mein Gegenüber nicht zu wecken, fuhr ich langsam durch dunkelbraunes Haar und ließ die einzelnen Strähnen durch meine Finger gleiten.

Sofort verließ abermals ein wohliges Seufzen kindliche Lippen und automatisch schlang sich etwas Weiches um mein Handgelenk. Wohl ein saiyanischer Reflex , wie ich mit einem Lächeln feststellte und behutsam fuhr ich durch das dichte braune Fell des Muzuharas. Wieder ging ein Schauer durch einen kleinen Körper und enger wurde das Zusammenrollen, was sich sofort daraus schloss.

Lächelnd nahm ich die viel zu große Decke und legte es über die schlafende Form. Nur zu gerne hätte ich dem Saiyajin bequemere Schlafsachen angezogen, denn immer noch schlief Vegeta in seiner schwarzen saiyanischen Kleidung, welche zwar warm zu halten schien, aber nicht wirklich viel Gemütlichkeit versprach. 

Wenn ich genug meines Panams zusammenhatte, würde ich mit ihm auf den Großen Markt nahe der unteren Einheit gehen. Vielleicht gab es ja dort Sachen in seiner Größe.

Vielleicht gab es ja dort etwas, was diesem kleiner Racker angemessen war und wieder streckte ich eine Hand nach ihm aus.

Zögernd, gar sanft fuhren meine Finger abermals durch dichtes braunes Haar und spielten mit einer verirrten Strähne, was dem Jungen vor mir erneut ein schwaches Seufzen entlockte und er sich enger zusammenkauerte.

Die Arme in den Laken vergrabend, während seine Knie in beschützender Haltung an seinen Körper gezogen wurde und wieder brannte helles Mitleid in meinen Augen.

Armes kleines Ding, schoss es mir in den Sinn und beobachtete dann abermals die schlafende Züge des Kindes.

Noch so klein und schon solch eine schwere Bürde tragend.

So eine schwere Aufgabe, die er niemals lösen konnte und unweigerlich legte sich eine kalte Hand um mein Herz.

Schuld erfahrend, wo er einst nur Unschuld erlernt hatte und wieder strichen meine Finger über dunkel gebräunte Haut. 

Fuhren zaghaft jene Narben entlang, die er dank dieses verhängnisvollen Tages erlitten hatte und welche mit der Zeit noch wachsen würden. Abermals hielt ich in meiner Bewegung inne und ließ die Gedanken schweifen.

Das war...nicht fair.

Einfach nicht richtig, dass ein Kind solch einen Schmerz erfahren musste, doch war es leider nichts als die Wahrheit gewesen.

Entsprach einfach nur dem Alltag, der in den grauen Morgenstunden mehrfach zu bestehen schien und uns alle verstohlen und so ehrlich, aus unserer kleinen Traumwelt lockte. 

Uns gar belanglos jenes eine Grauen zeigte, vor dem wir nur die Augen schlossen und haltlos jenen einen Blick abwandten - aus Angst Verantwortung übernehmen zu müssen.

Niemand wollte hinsehen.

Niemand wollte einst die helfende Hand reichen, die vielleicht alles ändern konnte. Doch... wenn selbst ich nicht jenen einen Schrittes ging und das mir Unmögliche wagte, ja gar es zumindest versuchte...

Welche Chance hatte dann dieses Kind?!?

Was würde blieben? 

Mitleidig sah ich auf Vegeta hinab, welcher immer noch seelenruhig an meiner Seite lag und strich behutsam über das wirre Fell seines saiyanischen Schweifes, welcher sich augenblicklich über mein Handgelenk schlängelte und mich freudig lächeln ließ.

Doch wurde es begleitet von Trauer und erneut senkte sich mein Blick in endloser Schwärze, gar – kaltem Eis.

Was verweilen, wenn auch ich mich abwenden würde? Jene eine Schatten mehr als nur willkommen hieß, gar heillos die alles zerstörende Schwärze begrüßte und Vegeta sich selbst überließ?

Würde er wachsen?!?

Wieder eine sachte Berührung über dichtes Fell und kurzerhand zuckte mein Gegenüber zusammen, als ich eine empfindliche Stelle berührte.

„Entschuldige...“, flüsterte ich gar in einem lieblichen Hauch über meine Lippen, jene Worte abermals von einem Lächeln begleitet und drückte dem Jungen dann kurzerhand einen zaghaften Kuss auf die Wange.

Fahrig war jenes Murren, was sich sofort seiner Kehle entließ und mich abermals zum Schmunzeln brachte, als sich Vegeta mit einer schwachen Bewegung über die Wange wischte.

Jenen Ort vertrieb, den ich einst mit Liebe füllte, doch war ich ihm keineswegs böse darum.

Denn er kannte es nicht anders.

Vielleicht...schaffte ich es ja, sein kleines Herz vollkommen zu erwärmen und wenigstens in diesen paar Stunden, Tagen oder gar endlosen Wochen, die uns geblieben waren, dieses mit endloser Freude zu füllen.

Denn das war alles, was ich wollte. 

War alles, was ich mir je erhoffte in diesen dunklen Stunden, die trotz allem so hell leuchteten und dennoch beschlich mich vage Trauer, als mein Blick eine Spur wehleidiger wurde. Ich die Wahrheit erkannte, die sich dennoch durch meinen Geist zog, so sehr ich sie auch vertrieb – sie würde niemals weichen.

Würde dieser kleine Saiyajin, welcher seelenruhig in meinem Bete schlief und der erholsame Schlaf die Schmerzen seiner Seele mit einem Mal vertrieb, dem wallenden Chaos trotzen können?!? Konnte er jenem einen Schmerz entsagen, der wahrlich noch reifen sollten, von dem wir alle nur noch nichts wussten und uns endlos in die Tiefe zog?!?

Unaufhörlich seine Bahnen schlug und nicht abzuwenden war.

Würde er siegen und der Herrscher seines eigenen Schicksal sein, nur um dann neu und erhaben aus der Asche des sterbenden Phönix aufzuerstehen?!?

Oder, würde er doch....
 

...fallen?

Prioritäten setzten


 

Amìn mèllath lèth

~*~*~*~

Kapitel 2:

Prioritäten setzten

~*~*~*~


 

Das Erste was ich fühlte als ich erwachte, war ein heller Schmerz, ziehend in meinem ganzen Rücken und mit einem Stöhnen öffnete ich qualvoll die Augen.

Hart fühlte sich jene eine Unterlage an, auf der ich die Nacht verbracht hatte und kurz, wenn auch nur flüchtig, beschlich mich so etwas leises wie Panik, als ich noch in getrübter Dunkelheit erwachte und einen Anblick sah, den ich so nicht wirklich kannte. Oder um es anders zu formulieren: Zumindest so noch nie gesehen hatte.

Ungewohnt war eben jene eine Zimmerdecke, die sich nun als jene eine meines Untersuchungszimmers entpuppte und müde setzte ich mich auf, als die Erinnerung so langsam dämmerte.

Ach ja.

Natürlich.

Ich hatte mich auf einer länglichen Sitzcouch, stehend in meinen Untersuchungsräumen zur Ruhe gelegt, da ich den kleineren Saiyajin ungern stören wollte. 

Haltlos war Vegeta in einen behüteten Schlaf gefallen und je mehr ich kindlich erschöpfte Züge beobachtet hatte, desto mehr kam der Entschluss, ihn ruhen zu lassen.

Ihm den Schlaf gönnen zu können, den er wohl so lange zu suchen schien und nur zu gerne hatte ich ihm mein Hab und Gut überlassen.

Auch wenn mein Bett momentan das wohl einzige Schlafgemach bleiben würde, ich konnte mich genauso gut auf dem gut gepolsterten Sitzsofa einrichten, aber leider hatte ich die Größe jener einen Struktur vergessen, was sich nun prompt zu rächen schien – denn mein ganzer Rücken schmerzte.
 

Wieder drang ein qualvolles Stöhnen über meine Lippen, als ich eine empfindliche Stelle zwischen Thorax und Rippenbogen passierte und müde fuhr ich mir mit der Hand durch wild, zerzaustes blaues Haar.

Bei allen Ahnen.

Was für eine Nacht.

Erinnerte mich fast ein bisschen an damals, als ich in jüngeren Jahren und auf meinem Heimatplaneten, die großen Hallen des Adáh' Yáhat besucht hatte und die eher kurzen Nächte mit wilder Paukerei hinter mich brachte. Und mit so mancher Party, die dann doch nur auszuarten schienen und mich in einem jugendlichen, gar überschwänglichen Übermut beinahe den Verweis von der Schule gekostet hätte. 

Nun ja, Schule traf es nicht ganz. 

Das Adáh' Yáhat entsprach... nun wie konnte man das am Besten formulieren... einem riesigen Komplex an Schulungen und Räumen, welche von den unterschiedlichsten Dozenten unseres Heimatsternes angeführt wurden.

Auf manch anderen Planeten nannte man solche Veranstaltungen auch Universität. 

Einen Ort an dem man studieren konnte und wieder beschlich mich mehr als nur ein wärmendes Gefühl, als ich an damals zurück dachte.

An jene eine Zeit, die mich diese blanke Kälte in keinster Weise spüren ließ, welche uns nun umgab. An jene eine Zeit, in der alles noch beim Alten war. 
 

Wir Bershabesh´s lebten von Traditionen. 

Lebten von altem Wissen, das wir uns in einem endlos langen Leben aneigneten, um das verstehen zu können, was unsere Welt umgab. Und noch umgeben würde.

Das was gegeben war zu analysieren, das Unbegreifliche zu verstehen und das Unmögliche zu erschaffen. Dieses eine war unser ganzes Streben gewesen.

Damals, hatte ich mich für Völkerkunde eingeschrieben.

Andere Lebensformen, so unweit außerhalb des weiten Alls zu erkunden, zu verstehen wie sie lebten und welche Ziele sie hatten, faszinierte mich schon von klein auf und dementsprechend war die Freude groß, als ich die damaligen Aufnahmekriterien mit Bravour meisterte und von nun an, jene fern ergebenen Hallen, selbst besuchen durfte.

Wieder wuchs das Lächeln auf meinen Lippen, als ich mich an jene eine Zeit erinnerte, die mit unter die Schönste meines Lebens war. Die mich so sehr bereichert hatte in jeglichen Dingen, doch nun... nichts weiter als ein Abschied blieb.

Es schmerzte, an jenes eine Schicksal zu denken, das ich nun mit meinem kleinen Gast im Nebenzimmer teilte, also ließ ich es sein. Vertrieb jene einen trüben Gedanken und versteckte sie in den Tiefen meiner Seele. 

Aus Angst erneut jene eine Einsamkeit zu wecken, welche nichts als ein helles Feuer mit sich brachte. 

Egal...

Es war nun so lange her und die Tragödie längst passiert. Von nun an war es an der Zeit, Vergangenes endlich ruhen zu lassen, Fayeth.

Das solltest du doch langsam wirklich besser wissen.
 

Müde streckte ich abermals meine Knochen. 

Versuchte vollends die nahe Erschöpfung aus meinen Gliedern zu vertreiben, rieb mir kurz über verschlafene Augen und sah dann aus dem Fenster.

Hell wanderte eine der drei Sonnenmonden über das Firmament Zyrs und mit einem raschen Blick auf fallende Schatten und das Ticken der Uhr konnte ich feststellen, dass es 6 Uhr morgens war.

Definitiv zu früh um aufzustehen. Normalerweise bewegte ich mich erst um 8 Uhr aus den Federn, doch nun hatte ich jemanden an meiner Seite, den ich nicht einfach so achtlos beiseite lassen konnte und schwankend stand ich auf.

Zog den Stoff meiner länglicheren Poská zurecht, eine weite Stoffhose aus dünnen Leinen, welche mir viel zu locker um die Hüfte hing und dem dazugehörigen Oberteil, ebenfalls aus dünnem Stoff und kurzärmlig geschnitten, der Kragen weit und stakste dann Richtung Flur.

Im Vorbeigehen zog ich den Rollo des Fensters hoch und ließ sofort frische kühle Luft in das Zimmer strömen.

Es versprach ein schöner Morgen zu werden.

Zwar dämmerte es noch reichlich und die hohen Türme der Stadt lagen in weiter Ferne, doch erstrahlte Zyr schon jetzt in seinem hellen, weißen Glanz und kurz zog ein wohliges Seufzen über meine Lippen.

Für wahr... 

Nahm man mal all die harte Arbeit und Meister Freezers strenge Führung beiseite, hatten wir hier definitiv ein gutes Leben.

Na ja... 

Gut traf es nicht ganz. 

Eher ein schönes, denn Zyr war wirklich ein wahrlich wunderschöner Ort.

Frische klare Luft wehte durch die Atmosphäre, ein großes weites Meer erstreckte sich kilometerweit und der Planet selbst, war so unweit von einer blühenden Fauna und Flora bestückt, dass so mancher Wüstenplanet sicherlich mehr als nur neidisch werden konnte.

Aber so was von, da war ich mir mehr denn je sicher.
 

~*~
 

Ich versuchte so leise wie möglich zu sein, als meine blanken Füße über die kalten Bodenfliesen huschten und unterdrückte abermals nur ein schwaches Gähnen.

Für wahr. 

6 Uhr am Morgen.

Eigentlich gehörte so etwas verboten.

War ja direkt unverschämt.
 

Wieder ein Gähnen, das ich nun nicht mehr so einfach zurück halten konnte, wie seinen Vorgänger und nun mehr als nur ein Mal lautstark meinen Protest äußerte.

Was hatte sich dieser größere Saiyajin nur dabei gedacht, als er mir solch eine Aufgabe aufbürgte?!?

Nicht, dass ich es gerne tat, denn Vegeta hatte mir wirklich mehr als nur leid getan, aber eigentlich hatte ich mir das alles dann doch etwas anders vorgestellt.

Nicht so früh aufstehen zu müssen, zum Beispiel.

Aber ich wollte mich nicht beschweren.

Der kleinere Saiyajin hatte doch sonst niemanden und ihn in die Hände von Zarbon oder Dodoria geben... Nein.

Das wollte ich dann beim besten Willen auch wieder nicht.

Sofort schüttelte es mich bei dem Gedanken und schlang dann die Arme um meinen zitternden Körper. Nie wieder würde ich mir selbst in den Spiegel schauen können, würde ich jenen einen Schritte wagen, den ich nicht ein Mal meinem schlimmsten Feind wünschte.

Nein. 

Niemals und nie mehr wieder. 

Lieber nahm ich all dieses Chaos in Kauf, als ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. 

Der kleinere Saiyajin sollte nicht leiden, nur weil ich mit dieser mir neuen Aufgabe noch nicht zurecht kam.

Das sollte er wirklich nicht.
 

Mein erstes Ziel führte mich in die kleine Kochnische nahe des angrenzenden Schlafgemaches, in dem nun Vegeta hauste und gar so lange endlose Stunden Erholung suchte und es dauerte nicht lange, bis ich heißes Wasser für eine Tasse Tekeff aufsetzte. 

Genüsslich stieg mir der Duft frischer gerösteter Bohnen in die Nase und bevor ich mir einen Schluck gönnte, zündete ich meine Tigara an und nahm einen kräftigen Zug des rauchigen Langstengels.

Verdammt, tat das gut.

Einfach nur gut und wieder nahm ich einen erneuten Zug.

Schmeckte wohlig den Geschmack des Rauches auf meiner Zunge, während ein verträumter Blick abermals aus dem Fenster wanderte.

Wahrlich den Sonnenaufgang küsste und schließlich den Glimmer beendend, drückte ich den Rest in einem Aschenbecher aus, nahm dann meine wärmende Tasse in die Hände und ging ins Schlafzimmer.
 

Leise und wie auf unsichtbaren Sohlen schlich ich über den gefliesten Boden und schloss die Türe hinter mir.

Sofort umfing mich eine gleißende Wärme, hell und wärmend schienen die nun aufgehenden Sonnen ihre Strahlen in das kleine Zimmer zu schicken und noch ehe ich ihn erblickte, zauberte es mir ein kleines Lächeln auf die Lippen.

Wahrlich, dieser Saiyajin war einfach süß.

Einfach nur zu süß und wieder nahm ich einen kräftigen Schluck aus meiner Tasse, bevor ich sie auf einer kleinen Kommode abstellte und auf mein eigenes Bett zu schritt.

Ein Bett, das nun nicht mehr das meine war, sondern sich völlig und so vollkommen ganz der Saiyajin no Ouji einverleibt hatte und neugierig sah ich in seine tief erschöpften Züge.

Er lag quer zerstreuter im Bett, als ich angenommen hatte.

Sein Gesicht so unweit in den vielen Kissen und Decken vergraben, dass ich wahrlich ein paar Minuten brauchte um sein Profil auszumachen und mit einem leichten Grinsen setzte ich mich schließlich zu ihm. Nahm behutsam seinen Arm in meine Hände und bettete ihn zurück an einen sich so nach Wärme sehnenden Körper.

Wohl hatte er in der Nacht ziemlich gewütet, wurde so ungemein von irgendwelchen Dämonen geplagt, denn nur zu sehr war das Ausmaß an Schlachtfeld zu sehen, das Vegeta angerichtet hatte. So wohlbehütet und dennoch endlos in seinem Schlaf gefangen. Denn etliche der Kissen lagen leider nicht nur auf dem Saiyajin, sondern waren auch auf dem Boden zerstreut. 

Eigentlich glich mein Zimmer mehr und mehr einem Schlachtfeld und kurz fuhr ich mir mit einer Hand durch kurzes, zotteliges, blaues Haar, bevor ich seufzend den Kopf schüttelte.

„Was hast du heute Nacht nur gemacht, kleiner Mann?“, fragte ich ihn ehrlich, doch war mir auch klar, dass ich von Vegeta keine Antwort bekommen sollte – denn er schlief immer noch tief und fest.

Kurz fuhr ich mit meinen Händen durch dunkelbraune Strähnen und ließ meine Hand dann weiter wandern. 

Fuhr federleicht über bestehende Haut, flüsterte abermals seinen Namen, doch wollte Vegeta immer noch nicht erwachen und kurz zuckte er murrend zusammen, als ich eine empfindliche Stelle an seinem Fuß passierte.

Wahrlich, ich wollte ihn nicht so ärgern, doch leider mussten wir; beziehungsweise er aufstehen, sonst würde ich wahrlich noch zu spät zur Arbeit kommen.

Ich wiederholte meine kleine Neckung noch ein paar mal, bevor er letzten Endes mit einem entrüsteten Schnauben die Augen öffnete und sein Muzuhara dabei nervös von einer zur anderen Seite zuckte.

Endlich eine Regung durch seinen Körper zu gehen schien und schützend zog er sein rechtes Bein an sich, bevor sich blaue Opale endlich öffneten.

Na also.

`Geht doch...´, dachte ich abermals grinsend und beugte mich dann näher zu dem eher langsam erwachendem Saiyajin hinunter.
 

„Morgen, Schlafmütze.“, begrüßte ich ihn ehrlich freundlich, doch schien Vegeta immer noch in einem leichten Schleier gefangen zu sein, denn völlig schlaftrunken sah er mich aus verquollenen Augen an.

„Ganz schön schwer, dich wach zu bekommen, weißt du das eigentlich?“, tadelte ich ihn von neuem und rückte dann etwas zur Seite.

Meinem kleinen Besucher genug Raum lassend, sodass er wahrlich begreifen konnte wo er war.

Denn momentan machte Vegeta nicht den Eindruck als würde er sich freuen mich zu sehen und nur zu schnell erkannte ich die helle Angst in seinen Augen.

Erkannte die gleißende Panik, die zu wachsen schien und noch ehe ich mich versah, saß er aufrecht im Bett und sah sich panisch um.
 

Ängstlich sahen blaue Augen in dem kleinen Raum umher.

Schienen einen jemanden zu suchen, den er so sicherlich nicht finden würde und bedrückt ließ ich langsam meine langen Ohren hängen, während der Schmuck an diesen verträumt im neuen Morgen des Sonnenaufganges klimperte. Und dennoch nichts als Traurigkeit mit sich brachte.

„Er ist nicht da, Vegeta....“, begann meine Stimme tröstlich zu flüstern und sofort legten sich kindliche Augen auf mich.

„Genauso wie Radditz ist er im All unterwegs. Hast du das etwa schon wieder vergessen?“, sprach ich liebevoll über meine Lippen und wollte meinem kleinen Gast eine Hand auf die Schulter legen, doch schreckte er abermals zurück.

Legte sich gar jenes eine Flehen in seine Augen, dass es einem jemand so sehr schwer machte, diesen Schmerz nicht von seiner Seele zu nehmen und wieder kam ich mir mehr denn je so völlig hilflos vor.

Ach Vegeta....

Ich wünschte ich könnte dir den Einstieg leichter machen und prompt hatte ich eine Idee gefunden, wie ich das bewerkstelligen konnte.

Nämlich mit einer Ablenkung.
 

„Wie sieht´s aus? Soll ich bei meinen Vorgesetzten um einen freien Tag erbitten?“, brachte ich voller Begeisterung hervor und setzte mich dann auf meine Knie, sodass ich meinem kleinen Gast nun aufrecht gegenüber saß. Verwundert sahen mich blaue Augen an und diese eine Ablenkung schien wahrlich geholfen zu haben, Angst und eine so lebendige Trauer in ihre Schranken zu verweisen. 

Vorerst.

„Dann können wir gegen Mittag auf den großen Markt der Innenstadt gehen und ich dir neue Kleidung besorgen.“, grinste ich dem kleinen Jungen aufmerksam zu und zog dann wie zur Unterstreichung meiner Worte an schwarzem Stoffe seiner Hose.

„Du kannst nicht ewig in deinen zerfetzen Sachen um herlaufen, Vegeta. Ich verspreche dir, dir diese auch zu nähen und die Löcher zu flicken. Aber so kann das nicht bleiben.“

Aufmunternd nickte ich ihm zu, hatte die Sache schon für mich beschlossen und stand dann auf.

„Nun denn, dann mach dich mal fertig, nicht dass wir zu spät in die Kantine kommen.“, seufzte ich mit einem weiteren Gähnen, streckte abermals meinen müden Körper gegen die erweckenden Sonnenstrahlen, doch als mein kleiner Gast immer noch keine Anstalten machte, sich zu bewegen drehte ich mich fragend zu ihm um.

Groß lagen blaue Augen auf mir, bevor ich langsam zu verstehen schien, was er von mir wollte.

Aber.... 

Das konnte nicht sein Ernst sein.

Hatten sie ihm auf Bejita-Sai keine Selbstständigkeit beigebracht? Da würde er aber hier auf Zyr ganz schöne Schwierigkeiten bekommen, denn wer nicht schnell lernte und erwachsen wurde, schien verloren und mit den strengen bis gar harten Anforderungen nicht wirklich zurecht zu kommen. Und da zählte es auch nicht, dass er noch ein Kind war. 

Aber ach ja...

Ich vergaß, er war ja immerhin ein Ouji.

Eventuell ein so sehr verhätschelter und seufzend fügte ich mich meinem Schicksal, als sich kindliche Züge zu einem Schmollmund verzogen, da ich wohl nicht spurtete. 

Nicht so arbeitete wie er wollte und herausfordernd stemmte ich beide Hände in die Seiten.

„Das wird aber nicht zur Gewohnheit, Mister!“, tadelte ich ihn spielerisch und schon jetzt schien er mit meinem Widerspruch in keinster weise erfreut zu sein, denn abermals sträubte sich Vegetas Muzuhara wählerisch und ein kleines Knurren begleitete die Stille.

„Egal was Nappa mit dir angestellt hat, hier bei mir wird das anders ablaufen. Es nützt dir nicht viel, wenn Meister Freezer deine mangelnde Eigenständigkeit in den falschen Hals bekommt. Er sieht es nicht gerne wenn man... unproduktiv ist.“, zitierte ich die erste Regel, die man auch mir aufdrückte und seufzend nahm ich den kleinen Jungen dann auf meine Arme.

Er schien nicht zu protestieren, mit was ich eigentlich zu Anfang gerechnet hatte, aber ebenso schien er mit meinen Worten kein Mal einverstanden zu sein. Denn abermals traf mich ein mürrischer Blick, der schon bald Vegetas Markenzeichen werden sollte, während er ebenso die Hände vor der Brust verschränkte und meinte, mich mit seinen sturen Blicken überzeugen zu müssen.

Ich lachte.

Konnte einfach nichts anderes tun, denn das sah einfach wiederum nur zu süß aus und spielerisch tippte ich dem Jungen vor mir auf die Nasenspitze.

„Sei kein Spielverderber, Vegeta. Willst du vielleicht, dass ich deine weitere Betreuung dann doch Zarbon oder Dodoria auftrage? Kiview wäre sicherlich auch eine Option wenn du dich quer stellst. Und von dem Typen aus der Kantine von gestern ganz zu schwiegen.“, grinste ich schelmisch und sofort schüttelte mein Gegenüber panisch den Kopf. Das schien definitiv einen bleiben Eindruck hinterlassen zu haben und nun neuen Mutes geschöpft lief ich ins angrenzende Badezimmer.

Zeit den Morgen beginnen zu lassen, doch leider hatte ich mir diesen dann doch anders vorgestellt.
 

Aber ganz anders.
 

~*~*~*~
 

Abgehetzt setzte ich mich an den freien Tisch neben Belèth und kam nicht darum herum mein eher kläglich befülltes Tablett mehr denn je auf den Tisch zu donnern, als es sanft abzustellen.

Sofort strafte mich ein fragender Blick meines Gegenüber plus dazugehörig hochgezogene Augenbraue, doch scherte ich mich nicht weiter darum.

Unbeholfen setzte ich mich auf den Stuhl und zog Vegeta auf meinen Schoß, noch ehe er protestieren, oder auch nur den Mund aufmachen konnte. 

Gequält strich ich mir mein wirres blaues Haar aus den Augen und versuchte die neugierigen Blicke der andern zu verdrängen, die sich ebenfalls in der Kantine eingefunden hatten um zu frühstücken. Doch Frühstück konnte man das bei weitem nicht mehr nennen, denn fast alle Reste waren aufgegessen und kaum noch etwas von den guten Sachen übrig. Aber beschweren durfte ich mich nicht, schien ich viel zu spät zu den vorgeschriebenen Öffnungszeiten einzutreffen, denn der Küchenchef würde in weniger als 15 Minuten den Laden dicht machen.

Scheiße aber auch.

Und all das nur, weil dieser kleine Quälgeist auf meinem Schoss mehr denn je getrödelt hatte, als wenigstens ein Mal auf mich zu hören.

Frustriert schaufelte ich eine handvoll Milchreis auf einen Löffel und hielt diesen besagtem Saiyajin dann vor die Nase, doch Vegeta wandte nur angewidert den Kopf zur Seite und schien mich gekonnt zu ignorieren.

Oh nein, Freundchen.

Nicht das auch noch.

Musste er mir gerade heute so einen Stress machen?!?
 

„Wie ich sehe, warst du die ganze Zeit mehr als nur beschäftigt.“, grinste mir mein Gegenüber abermals belustigt zu und lehnte sich dann neugierig vorwärts um den neuen Gast an meiner Seite zu beobachten. 

Doch ich empfand das Ganze als weniger lustig, eher so sehr nervenaufreibend und genervt stütze ich mich mit einem Ellenbogen auf die Tischplatte, während ich mir die Stirn hielt.

„Nicht witzig, Belèth! Absolut nicht witzig. Ich kann nichts dafür wenn der Kleine sich querstellt!“

„Dabei kannst du doch so gut mit Kindern.“, säuselte er regelrecht und wütend funkelte ich den Kànthaner an. Sagt mal wollte er mich auf den Arm nehmen, oder was sollte dann dieses belanglose Kommentar, das unterschwellig so viel mehr in sich trug?

„Das glaubst aber auch nur du!“, fauchte ich meinen Vorgesetzten regelrecht an und seufzend strich er sich weiß schimmerndes Haar beiseite, welches wirr von seinem Kopf ab stand. Schloss kurz grüne Augen und ließ ein weiteres, abgeschlagenes Seufzen über seine Lippen wandern.

„Ich meine das schon so wie ich sage, Fayeth. Ich denke keiner ist besser dafür bewandert auf den Kleinen aufzupassen, als du.“, sprach er mit sanfter Stimme und legte mir dann eine Hand auf die meine.

Doch wütend zerrte ich sie weg.

Sich erst über meine Lage lustig machen und sich jetzt dann doch einschleimen wollen? Elender Bastard. Brauchte ja nicht so heuchlerisch zu tun und wütend drang ein weiteres Knurren aus meiner Kehle, während ich mein Gegenüber angesäuert anstarrte.

„Ach ja? Ich kann mich aber an eine ganz andere Situation erinnern. Letzte Woche hast du ziemlich pikiert geschaut, als die Info die runde machte, dass der Saiyajin no Ouji von nun an in Freezers Diensten steht.“

Kurz warf ich abermals einen schnellen Blick auf Vegeta und hielt ihm abermals den Löffel entgegen. Doch auch hier verweigerte er prompt und schob meine Hand nun regelrecht beiseite.

Kleiner... Quälgeist! 

Was war denn nur heute morgen los, dass er sich so neben der Spur benahm?

„Ich kann mich daran erinnern, dass du keineswegs begeistert davon warst, dass von nun an ein Kind in unseren Reihen ist. Wandelnde Gefahr auf zwei Beinen hast du ihn genannt.... Bei allen Göttern, Vegeta! Jetzt stell dich nicht so an!!!“

Meine Stimme überschlug sich fast, während ich langsam aber sicher die Geduld verlor und ich mir fast sicher war, dass alle Augen des Saales auf mich gerichtet waren.

Doch mein Gegenüber lachte nur.

„Siehst du? Der Name passt doch ganz gut, weiß gar nicht was du hast!“, grinste Belèth abermals und sah mir dann wieder in blaue Augen. Seufzend gab ich nach.

Wenn er mich so ansah, konnte ich ihm wahrlich alles verzeihen. Was da nun wirklich zwischen uns stand, vermochte keiner von uns Beiden zu sagen. Wir trafen uns ab und an, verstanden uns ziemlich gut und dennoch schien keiner von uns Beiden einen zweiten Schritt gehen zu wollen.

Ich war nun seit einigen Wochen neu in Freezers Diensten, zwei Monate möge man fast sagen und Belèth; zeitgleich mein Vorgesetzter der medizinischen Abteilungen, sozusagen mein Boss. Wobei Freezer natürlich über allem stand, aber das war ja sowieso von Anfang an klar gewesen. Aber zumindest der Kanthàner hatte mir geholfen einen klaren Überblick zu bewahren und war eigentlich von Anfang an immer an meiner Seite gewesen.

Was ich fühlte wusste ich nicht, aber zugegeben, er sah gut aus.

Zu den weißen kurzen Haaren, die in wirren Strähnen über seinen Kopf fielen, faszinierten mich jedes Mal seine grünen Augen, welche sehr gut zum Kontrast mit seiner hellen, fast weißen Haut standen. Die Rasse der seinen hatte ebenso wie die der meinen spitze Ohren, aber bei weitem nicht so lange. Sonst schienen sie kein weiteres Merkmal zu haben, aber wer brauchte schon Merkmale?!?

Unter Freezer waren wir sowieso alle gleich, hier auf Zyr hatte die Meinung eines Einzelnen nicht viel zu bedeuten und abermals gab ich es auf, Vegeta mein Essen aufzwingen zu wollen, als er sich in meinem Griff zu sehr wand.

Seufzend legte ich den Löffel beiseite und alle Gedanken über Belèth schienen vergessen.
 

„Dann sag mir, was dein Problem ist.“, forderte ich den saiyanischen Jungen auf, doch prompt sahen mich blaue Augen einfach nur groß an.

Ob er verstand was ich überhaupt zu ihm sagte?

Musste er wohl, gestern hatte das doch auch irgendwie funktioniert, doch diesmal strafte mich nur weiteres Schweigen.

So wurde das definitiv nichts und abermals ließ ich meinen Kopf bedrückt in meine Hände sinken. Doch auch hier schien Belèth sich nicht besonders viele Sorgen zu machen, denn....
 

„Er wird schon essen, wenn er wirklichen Hunger hat.“, kam die wohl dümmste Antwort, die ich jemals in meinem Leben gehört hatte und wütend funkelte ich ihn an.

„Ich weiß schon, warum man seine Erziehung nicht dir aufgetragen hat!“, fauchte ich bissig, denn einem Kind das anzutun... Nein.

Das brachte ich dann doch nicht übers Herz, auch wenn ich wirklich von Kindeserziehung keine Ahnung hatte. Aber bei Vegeta wollte ich so viel richtig machen, wie ich nur konnte und seufzend lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück und sah den kleinen Jungen vor mir besorgt an.

„Ich kenne leider keine saiyanischen Gerichte, die ich dir kochen könnte.“, gab ich nachdenklich zu und wieder lagen blaue Augen auf mir. Beobachteten mich stumm, doch wieder wurde ich in meinen Gedanken unterbrochen, als abermals ein schadenfrohes Lachen durch die Stille wanderte.

„Was du sicherlich nicht willst, kleiner Saiyajin no Ouji. Fayeth ist nicht gerade für ihre gute Küche bekannt.“, grinste er schelmisch und abermals folgte mein zorniger Blick.

„Gar nicht wahr, das gestrige Essen hat ihn auch nicht umgebracht.“

„Was hast du denn gekocht?“, folgte sofort die Gegenantwort und angesäuert ließ ich meine langen Ohren hängen, während eine meiner Augenbrauen gefährlich zuckte.

Treib es... ja nicht zu weit, Belèth!

„Einen Borèo. Wieso!?“, verkündete ich schnippisch, doch wieder schüttelte mein Gegenüber nur amüsiert den Kopf, bevor er in ein schallendes Gelächter ausbrach.

„Oh Gott! Sicher, dass sein Magen noch standhaft ist?“, gackerte er regelrecht und wütend biss ich mir auf die Unterlippe. Unterdrückte ein mehr als nur.... freundlich... gemeintes Kommentar, dass er sich doch bitte nicht über meine Versuche lustig machen sollte und sah dann beleidigt zur Seite.

„Beschwert hat er sich jedenfalls nicht!“

„Sicher, weil er kein Wort irdischer Sprache sprechen kann.“

Wieder eine dumme Antwort seinerseits und wütend verschränkte ich die Arme vor der Brust.

Ließ Belèth sein weiteres Lachen gewähren, denn eigentlich hatte ich eine Frage an ihn, die ihm dieses sofort wieder verstummen ließ und somit holte ich einfach damit aus, als er sich wieder gefangen und beruhigt hatte. Müde seine Lachtränen aus den Augen wischte und ich schon jetzt wusste, dass diese eine Frage alles aus dem Ruder bringen würde.

Eher mein Gegenüber mit keinem mal damit einverstanden war, aber ich hoffte mal, dass er mir entgegen kommen würde. 

Nein... Auch das war wiederum mehr als falsch.

Er musste und somit begann ich mein Anliegen an den Mann zu bringen.

„Wo wir schon dabei sind.... Ich brauche heute einen freien Tag! Er braucht neue Sachen, neue Kleider. Ich muss Essen für ihn kaufen und der Markt hat nur heute seine Zelte aufgeschlagen!“
 

Natürlich hatte dieses Anliegen gesessen.

Aber so was von, denn mit einem Mal sahen mich grüne Augen einfach nur fassungslos an.

„Wie glaubst du soll ich das bewerkstelligen?!? Wir sind jetzt schon zu wenige und heute stehen wieder die einheitlichen Trainingsrunden der Söldner an. Und dass die sich bekanntlich nicht mit Samthandschuhen anfassen, müsstest auch du langsam nach zwei Monaten wissen.“, beklagte er sich lauthals und nun schien von seiner guten Lauen nicht mehr viel übrig zu sein. Was ich gewusst hatte, aber einen Rückzieher würde ich jetzt auch nicht mehr machen.

„Ich brauche dich hier Fayeth und nicht bei diesem Ding. Kannst du das nicht auf nächste Woche verschieben?“, beschwerte er sich lauthals und warf dann einen kurzen Blick auf Vegeta. Doch diese eine Aussage hätte er nicht treffen sollen, denn nun hatte mich nichts als Zorn gepackt.

„Dieses... Ding... ist zufälligerweise ein Kind und nein, es kann nicht warten!“, zischte ich mehr denn je fassungslos und nahm Vegeta dann instinktiv fester in meine Arme.

Wie... grausam. 

Warum hegte mein Gegenüber nur solche Gedanken?!?

War ihm denn nicht klar, dass der Saiyajin alles verloren hatte, was er sein Leben nannte?!?

Wie konnte man nur... so skrupellos sein und so völlig ohne Gewissen über dieses eine Wesen urteilen, dass für all diesen Schmerz nicht wirklich etwas konnte?

Aber noch früh genug sollte ich erfahren, dass die Saiyajins wohl nicht wirklich beliebt unter Freezers Leuten waren. Weder noch Vegeta selbst, doch das lag noch weit in ferner Zukunft.

„Ich werde auch die Berichte schreiben. Alle Berichte, die anfallen. Ich denke das holt meine verpasste Arbeitszeit von heute wieder nach.“, entgegnete ich kühl, wartete erst gar nicht auf ein Zustimmen seinerseits und stand dann auf.

Zugegeben, das letzte Kommentar Belèth´s hatte mich doch ziemlich verdutzt, aber schob ich es mal galant auf den Stress, den er die letzten Tage hatte. Oder dann doch die Gewissheit und zeitgleiche Panik, dass ihm mit jedem Patzer Meister Freezer selbst im Nacken saß. Da wäre ich auch panisch, aber er musste auch meine Situation verstehen. Ich musste nun mal Prioritäten setzten und war von nun an nicht mehr für mich selbst verantwortlich.

Sondern auch für dieses Kind und ohne eine weitere Antwort abzuwarten, ließ ich meinen Teller unberührt, stemmte Vegeta dann auf meine Arme und sah in helle, blaue Kinderaugen.

„Na dann, auf gehst kleiner Mann. Vielleicht finden wir ja ebenso auf dem großen Markt etwas zu Essen für dich. Denn der Fraß hier ist ja bei weitem ungenießbar.“, lächelte ich ihm entgegen und kurzerhand wurde dieses sofort erwidert.
 

Na wenn das nicht ein kleiner Erfolg war, dann wusste ich auch nicht weiter.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen und willkommen zu einer neuen FF meinerseits :)

Nun, ein neues Randprojekt, das sich vielleicht schon unbewusst angekündigt hat und die versprochene Zusatzgeschichte zu: "Aufgewachsen unter Trümmern" ist. Oder auch: "Ein langer Weg von Freundschaft.", denn wer es vielleicht schon erkannt hat, diese FF knüpft genau an eben jene an.
Der Prolog an sich beschreibt eine altbekannte Szene, die viele vielleicht schon kennen müssten, aber nun dennoch aus einem anderen Blickwinkel beschrieben wurde. Eigentlich wollte ich diese zwei Jahre, in denen Fayeth auf Vegeta aufpassen muss, da ihm sonst niemand anderes bleibt, an eine der alten FF´s anknüpfen, aber somit habe ich hier viel mehr Möglichkeiten und freue mich riesig, nun in diese Welt der Bershabesh eintauchen zu können. Mehr ihre Kultur zu beschreiben, das Wesen, das sie ist und über diese immensen Gefühle, die sie zu Vegeta hegt. Auch wenn er hier nur ein Kind sein wird, bedeutet er ihr alles auf der Welt, aber auch diese Liebe muss sich erst kennen lernen.
Und genau das erzählt diese Geschichte.

Hoffe ich konnte Euch mit dem Prolog begeistern und freue mich über eure Meinungen, Anregungen und Kritik. :)

Liebe Grüße,
Eure Red Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen und hier das erste Kapitel zur neuen Kurzgeschichte :)
Diesen Teil hatte ich vor einer gefühlten Ewigkeit geschrieben, hoffe ich hatte alle Fehler ausmerzen können.
Nun... ein vorsichtiges Herantasten, wie man so schön sagt, aber ich denke Fayeth muss mehr leisten um Vegetas Vertrauen zu gewinnen, als ihm ein Abendessen zu kochen oder gute Worte zuzureden.
Hoffe der Part hat Euch gefallen und freue mich wie immer über eure Meinungen, Kommentare und Kritik. :)

Liebe Grüße
Eure Red Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen.
Auch hier mal endlich ein neuer Upload, tut mir leid, dass es ein bisschen gedauert hat.
Nun, wer "Zwischen zwei Seelen" kennt und diese FF mitverfolgt, wird vielleicht Belèth erkennen. In Kapitel 25 kam er kurz in einer Rückblende vor, zwar nicht als präsente Person, aber immerhin angesprochen und was es noch genau mit ihm auf sich hat, wird man noch erfahren. Immerhin... scheint er Kinder nicht wirklich zu mögen, eher Vegeta an sich und mal sehen wohin das alles noch führt. :)

Liebe Grüße, eure Red Komplett anzeigen

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