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Lass mich Dein Wegweiser sein

Vom Rukh erwählt
von

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Ihr Name ist Sara

Das Königreich Partevia war ein belebtes Land. Auch wenn viele Menschen in Armut lebten, so gab es dennoch immer diejenigen, die die Hoffnung nicht aufgeben. Deren Blick stets nach vorne gerichtet war und die die Augen immer offen hielten. Auf der Suche nach dem großen Glück.

Doch egal wie scharfsinnig die Augen der Menschen auch sind, eine Sache bleibt ihrem Blick doch verborgen. Nur spezielle, auserwählte Menschen vermögen es, die leuchtenden Vögel, die überall und zu jederzeit herumfliegen zu sehen.
 

Und so war es auch an diesem Tag. Überall flogen diese leuchtenden Vögel fröhlich flatternd umher. Doch waren sie für die Menschen um sie herum nicht existent. In kleinen und auch mal größeren Schwärmen umgarnten sie die Menschen um sich herum. Schenkten ihnen Energie zum Leben. Manche der Vögel gehörten zu Menschen. Befanden sich immer in ihrer Nähe. Andere wiederum waren frei und flogen in der Welt umher. Sie existierten durch Pflanzen und Tiere und diese existierten wiederum durch sie.

Hätten alle Menschen die Fähigkeit diese speziellen Vögel zu sehen, wenn auch nur für diesen einen Tag, so hätten sie bemerkt, wie plötzlich die frei herumfliegenden komplett still standen. Keiner von ihnen bewegte sich. Doch dann, plötzlich, als würden sie alle einem Befehl folgen, flogen sie in Windeseile Richtung Norden, außerhalb der Stadt. Versammelten sich an einem Platz. Die Umgebung wurde hell erleuchtet. Als das Licht langsam schwand, konnte man in Mitten der vielen in Aufregung umherschwirrenden Vögel eine kleine Silhouette erkennen.
 

Viele Kilometer von diesem Fleck entfernt, durchquerte ein Wanderer die Wüste. Blondes Haar, welches ihm fast bis zum Boden reichte, wurde von der Sonne angestrahlt. Sein Kopf wurde von einem großen Hut bedeckt und in seiner linken Hand hielt er einen mit Verzierungen geschmückten Stab. Sein Blick richtete sich plötzlich dem Himmel entgegen. Meer Blaue Augen kamen zum Vorschein. Einen Moment konnte man Verwunderung in seinem Gesicht erkennen. Doch dies wandelte sich schnell in ein erfreutes Lächeln um.

"Was ein schönes Licht. So warm und gütig. Es hat also begonnen. Das letzte Puzzelteil, das Wunder, muss jetzt nur noch 'ihn' finden. Ob die Welt dafür bereit ist?" Schon setzte er seinen Weg fort. Immer weiter Richtung Partevia.
 

Noch immer hatte sich die Silhouette nicht bewegt. Doch das Licht war nun komplett gewichen. Ein kleines Mädchen, höchstens Sechs Jahre war eindeutig zu erkennen. Lange, dunkelblaue Haare umrahmten ihr Gesicht. Ein weißes Seidenkleid trug sie.

Die Leuchtvögel die immer noch um sie herumschwirrten, näherten sich ihr nun. Zärtlich stupsten sie die Kleine an, kitzelten ihre Haut. Und tatsächlich. Im nächsten Moment öffneten sich die Augen der Kleinen. Ihre Farbe glich der ihres Haares. Ein paar mal blinzelte sie, eher sie sich aufrichtete. Nur um sich im nächsten Moment den Kopf zu halten. Starke Kopfschmerzen plagten sie. Ein paar Minuten saß sie da. Wartete bis der Schmerz verebbte.

Sie entfernte die Hand von ihrem Kopf und sah sich nun zum ersten mal um. Sie befand sich in einer Art Wüste. Alles schien trocken. Und sie war allein. Langsam setzte Panik ein. Sie wusste nicht wie sie hier her gekommen war. Sie wusste ja nicht mal. wo sie sich befand. Doch bevor sie wirklich in Panik ausbrechen konnte, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen.

Flüstern. Nicht nur eine Stimme, sondern viele auf einmal. Alle redeten sie durcheinander. Verstehen konnte sie nichts.

Doch sie hatte das Gefühl, hinter sich schauen zu wollen. Und sie fand tatsächlich nicht weit von ihr entfernt eine Stadt. Und eine Stadt bedeutet andere Menschen. Dort musste sie hin. Das wusste sie. Mit Müh und Not kämpfte sie sich auf ihre Beine. Ihr ganzer Körper fühlte sich schwer an. Doch trotzdem begann sie zu laufen. In Richtung der Stadt. Das Geflüster war immer noch da. Aber es hörte sich irgendwie viel positiver an. Als würde es ihr Mut zusprechen. Ja. Das war richtig.
 

Als sie die Stadt betrat, weiteten sich ihre Auen in Erstaunen. So viele Menschen. Das Geflüster hatte, als sie die Stadt erreichte aufgehört. Doch sie war nun ziemlich müde. Außerdem auch ziemlich durstig. Die hohen Temperaturen machten ihr wirklich zu schaffen. Taumelnd setzte sie also ihren Weg, durch die Straßen der Stadt fort. Doch sie erkannte schnell, dass sie als kleines Kind in der großen Menschenmenge untergeht. Immer wieder wich sie allen möglichen Leuten aus um zu verhindern mit ihnen zusammen zu stoßen. Doch sie konnte nicht allem ausweichen. Im nächsten Moment lief sie gegen einen großen, gut gebauten Mann. Von dem Zusammenstoß ging sie zu Boden. Der Mann allerdings hatte nichts abbekommen. Doch er sah angesäuert zu ihr nach unten.

"Pass doch auf wo Du hingehst, Du Pest!" Und schon setzte er seinen Weg fort. Die Kleine saß währenddessen immer noch auf dem Boden. Sie spürte, wie ihr die Tränen kamen. Sie war verzweifelt und wusste nicht, was sie mit sich anfangen sollte. Doch bevor sie hätte anfangen können zu weinen, spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter. Sofort breitete sich ein beruhigendes Gefühl in ihr auf und sie sah mit den Tränen in den Augen nach oben. Dort vor ihr stand ein Junge. Vielleicht 14 Jahre alt. Er hatte lange Lila Haare die hinten zu einem tiefen Zopf zusammen gebunden waren und gold-braune Augen. Ein beruhigendes Lächeln zierte seine Lippen als er sich zu ihr nach unten kniete damit sie nun auf einer Höhe waren.

"Hey kleine Lady. Brauchst Du Hilfe?" Mit großen Augen sah sie ihn an. Sie wusste nicht, ob sie ihm vertrauen konnte. Doch dann hörte sie es wieder. Dieses Flüstern. Ganz leise und beruhigend sprach es auf sie ein. Sie fühlte sich sicher. Also gab sie dem Jungen ein zaghaftes Nicken. Dessen Lächeln verwandelte sich nun in ein Grinsen. "Na dann werde ich Dir helfen! Ich bin übrigens Sinbad und Du?" Abwartend sah er sie an. Sie erwiderte seinen Blick. Was war das nur? Die Energie um ihn herum. Sie war so friedlich. Aber auch so mitreißend. Er hatte die Fähigkeit mit Leichtigkeit Kameraden zu schließen, Massen zu begeistern. Irgendwie wie... ein geborener Anführer. Dann erinnerte sie sich, er hatte ihr eine Frage gestellt. Ihren Namen. Sie öffnete ihren Mund zum antworten, doch... Nichts. Völlige Leere. Was war ihr Name? Wer war sie überhaupt? In ihrem Kopf herrschte völlige Leere. Doch dann fing es wieder an. Das Geflüster. Immer lauter und lauter wurde es. Sie konzentrierte sich darauf. Und tatsächlich. Eine Stimme konnte sie klar und deutlich hören. War das ihr Name?

Der Junge unterdessen wurde besorgt. Die Kleine antwortete ihm nicht. Und ihr Blick wirkte irgendwie leer. Langsam beugte er sich etwas näher an sie heran. "Hey Kleine, alles in Ordnung? Geht es Dir nicht gut?"

"Sara." "Huh?" Jetzt war er verwirrend. Doch die Leere aus ihren Augen war verschwunden. "Mein Name ist Sara, denke ich."

"Denkst Du?" Sie nickte nur wieder. Das Mädchen litt anscheinend an einer Art Gedächtnisschwund. Die Arme. In diesem Zustand konnte er sie unmöglich alleine hier draußen lassen. Kurz seufzte er, eher sich das bekannte Grinsen wieder auf seinem Gesicht ausbreitete. "Na dann Sara, komm mit. Wir gehen zu mir nach Hause. Ich bin sicher meine Mutter wird sich freuen so einen süßen Gast zu haben wie Dich." Er hielt ihr seine Hand hin. Dieses mal zögerte sie nicht. Sie wusste sie konnte ihm vertrauen. Sie nahm seine Hand. Fest umklammerte sie ihre. Diesmal schenkte sie ihm ein Lächeln welches ihn kurz stocken ließ. Auch wenn es nur ein kleines Lächeln war, so schien es die Umgebung zu erhellen. Irgendwie wie ein Hoffnungsschimmer. Er hatte noch nie einen solchen Effekt bei einem Lächeln gesehen. Aber genau dies ließ ihn auch zurück lächeln. Gemeinsam machten sie sich also auf zu Sinbads zu Hause. Unbewusst, dass sie gerade ein Band fürs Leben geschlossen hatten.
 

Sinbads Haus war klein, aber gemütlich. Man konnte sich dort richtig wohl fühlen. Vom Marktplatz von dem sie losgegangen waren, bis zu Sinbads Haus dauerte es um die Zehn Minuten. Mit großen, neugierigen Augen starrte sie das Haus an. Sinbad konnte darüber nur lächeln. Sie war eben doch ein kleines Kind.

"Na dann. Willkommen bei mir zu Hause. Komm mit. Ich stelle Dir meine Mutter vor." Dabei öffnete er die Tür und hielt sie für Sara auf. mit einem Nicken betrat sie das Haus. Es wirkte auf jeden Fall sehr einladend. Sinbad folgte ihr währenddessen ins Haus und schloss die Tür hinter sich. Nun grinste er sie wieder an. Ohne zu zögern erwiderte sie dieses.

"Sinbad. Bist Du Das?", ertönte die Stimme einer Frau. Erst jetzt bemerkte Sara in der linken Ecke des Zimmers das Bett, auf dem eine Frau lag. Sie sah Sinbad ziemlich ähnlich. Das musste also seine Mutter sein. Ihr Blick glitt nun zu Sara.

"Oh, na wen haben wir denn da? Wie heißt Du meine Kleine?"

Schüchtern blickte Sara die Frau an. Fremde machten sie nervös. Sinbad schien ihr Unbehagen zu bemerken, denn er trat an ihre Seite und legte ihr eine Hand auf die Schulter. "Ihr Name ist Sara. Naja, zumindest vermuten wir das." Auf den verwirrten Blick seiner Mutter antwortete er nur: "Irgendetwas stimmt mit ihrem Gedächtnis nicht. Auf dem Weg hierhin hat sie mir erzählt, dass sie außer diesem Namen nichts mehr weiß. Ich konnte sie ja schlecht alleine lassen, wenn sie meine Hilfe brauchte." Die Frau nickte nur. Sie war stolz darauf, dass ihr Sohn so ein hilfsbereiter Junge war. Ohne ihn würde sie überhaupt nicht klar kommen. Vor allem wegen ihrem gesundheitlichen Zustand. Freundlich lächelte sie das kleine Mädchen vor sich an. "Hallo Sara. Mein Name ist Esra. Ich bin Sinbads Mutter. Freut mich Dich kennen zu lernen." Sie hielt dem Mädchen die Hand hin. Diese zögerte kurz, konnte aber dann Esras positive Energie spüren. Mit einem Lächeln auf den Lippen nahm sie die Ihr ausgestreckte Hand. Auch Esra war erstaunt über dieses Lächeln. Sie fühlte sich auf einmal so unglaublich stark.

"Du hast ein ganz besonderes Lächeln, kleine Sara." Sinbad drehte sich zu seiner Mutter um. "Ja nicht war? Das ist mir auch schon aufgefallen." Nach kurzem überlegen fuhr er fort. "Nur mal so. Bedeutet der Name Sara nicht 'Fürstin', 'Herrin' oder 'Prinzessin'?. Esra nickte. "Stimmt. Aber es bedeutet auch 'die von Gott gesegnete'." Breit grinsend drehte sich Sinbad zu dem kleinen Mädchen um. "Hast Du gehört Sara? Du bist ja was ganz Besonderes." Das Lächeln des Mädchens wurde noch eine Spur größer und sie nickte. Die Energie im Raum war plötzlich so positiv.

Esra mischte sich nun wieder ein. "Sag mal Sinbad. Was denkst Du wie alt sie ist?" Prüfend sah er das Mädchen an. Sie war auf keinen Fall älter als Acht. Aber auch nicht jünger als Fünf. Sara allerdings schien die Frage beantworten zu können.

Sie hielt sechs Finger hoch. "Ich bin genau so alt." Mutter und Sohn starrten sie an. "Du bist Sechs?", fragte Esra. "Das weißt Du noch Sara?" Eifrig nickte das Mädchen. Sinbad hockte sich wieder vor sie hin und wuschelte ihr durchs Haar. "Na dann bist Du ja schon groß nicht wahr?" Wieder nickte sie. "Na gut. Würde mir das große Mädchen dann auch dabei helfen zu Kochen?" Nun strahlte Sara. Sie freute sich, dass sie nützlich sein konnte. Gemeinsam mit Sara machte er sich also daran, für sie alle zu kochen. Esra beobachtete die Beiden mit einem Lächeln. Sie sahen irgendwie aus wie Geschwister.
 

Am nächsten Morgen wachte Sinbad etwas später als sonst auf. Gemütlich streckte er sich und sah sich danach im Zimmer um. Seine Mutter schlief noch tief und fest. Doch wo war Sara? War sie etwa schon wach? Schnell ging er vor die Tür. Und tatsächlich saß Sara nicht weit vom Haus entfernt auf dem Boden. Sie schien über irgendetwas zu lachen. Was war so lustig? Mit einem Lächeln ging er auf sie zu. "Guten Morgen Sara." Überrascht blickte sie auf, strahlte aber dann als sie erkannte das es Sinbad war. "Guten Morgen." Weiterhin sah er sie lächelnd an. "Was war denn so lustig. Worüber hast Du so gelacht?" Saras Lächeln wurde größer als sie den Blick abwandte und in eine Richtung deutete. "Na über die Vögel." "Vögel?" Verwirrt folgte er ihrem Blick, konnte aber beim besten Willen keine Vögel sehen. "Ja, die Leuchtvögel die hier überall herumfliegen." Leuchtvögel? Was meinte sie? Kurz überlegte er bis ihm eine Idee kam.

`Meint sie etwa sowas wie imaginäre Freunde? Kinder in ihrem Alter haben so etwas oft.`Lächelnd sah er sie wieder an. "Und Du spielst also mit diesen 'Leuchtvögeln'?" "Ja, sie sind meine Freunde." Also doch. Schön zu sehen, dass sie so viel Fantasie hat. "Na schön. Dann spielt mal ordentlich weiter okay?" Fröhlich nickte sie, wandte den Blick dann wieder ab, nur um im nächsten Moment wieder erfreut zu lachen. Sinbad währenddessen, ging mit einem Lächeln zurück ins Haus. Irgendwie schon süß das die Kleine imaginäre Freunde hat.

Wäre er allerdings so wie Sara, dann hätte er die vielen kleinen leuchtenden Vögel gesehen, die um sie herumfliegen. Aber wie jeden Tag, waren sie von dem Blicken der meisten Menschen verborgen.

Eine sonderbare Begegnung

Esra nahm die Rolle als Mutter schon immer sehr ernst. Deswegen sah sie es auch als notwendig an, sich Sorgen um Sinbad zu machen. Der Junge hatte sich von klein auf schon immer als Held der Leute dargestellt. Auf jeden Fall hatte er sich bereits hier im Dorf Tison einen Namen gemacht. Es gab niemanden, der ihn nicht mochte. Die Erwachsenen lobten sie immer, was sie doch für einen verantwortungsbewussten Sohn hätte und die Kinder sahen alle zu ihm auf. Sie wusste, dass er diese Abenteuerlust von seinem Vater hatte. Dieser hatte immer gemeint, dass Sinbad mal ein Abenteurer werden würde. Mit seiner Fähigkeit 'die Wellen der Menschen zu lesen'. So nannte er es immer. Doch egal wie sehr alle immer zu Sinbad aufschauten, so schien er doch immer so einsam zu sein. Als wenn etwas fehlen würde. Er hatte ja generell nicht viel Zeit für etwas Spaß. Nachdem sie selbst so krank wurde, musste Sinbad noch mehr arbeiten, um das notwendige Geld zu verdienen. Damit wurde ihm seine ganze Kindheit geraubt. Und das war es, was sie schon immer besorgte.

Deswegen freute sie sich auch über die positive Veränderung, die über die letzte Woche hinweg zum Vorschein kam.

Genau sieben Tage war es nun her, dass die kleine Sara in das Leben der zweiköpfigen Familie getreten war. Und Esra sah und spürte es. Auch wenn er sie kaum kannte, so sah Sinbad sie doch schon wie eine kleine Schwester. Es viel einem auch wirklich nicht schwer die Kleine ins Herz zu schließen. Auch Esra sah sie wie eine eigene Tochter. Sie hatte diese besondere Art an sich, die jeden Tag, egal wie trüb er anfangs auch zu sein schien, in einen guten verwandelte. Es war so, als kannte sie die schlechten Seiten dieser Welt gar nicht. Und das war auch gut so. Sie war immerhin noch so jung. Diese Unschuld ist es immerhin, die einen immer zum lächeln brachte. Und so erhellte sie auch Sinbads Alltag.

Immer wenn Sinbad morgens das Haus verließ, gab es eine kräftige Umarmung für die kleine Sara. Und sie wieder rum ermahnte ihn immer vorsichtig zu sein. Sinbad konnte darüber nur lachen. Sie war ja so süß.

Und so war es auch an diesem Morgen gewesen. Es gab die Abschieds Umarmung, dann die gegenseitigen Ermahnungen immer schön vorsichtig zu sein, dann würde er ihr noch einmal durch Haar wuscheln, bevor er sich auf den Weg zur Stadt machte. Doch konnte er ja nicht wissen, dass der heutige Tag sein und auch Saras Leben für immer verändern wird.
 

Der blonde Wanderer war inzwischen nur noch wenige Kilometer von der nächsten Stadt entfernt. Seine Vorfreude stieg immer mehr. Er konnte es bereits spüren. Dieses Rukh. So warm und so unglaublich hell. So wie er es vor ein paar Tagen das erste Mal gespürt hatte.

Ein Pferdekarren, nur wenige Meter von ihm entfernt erregte seine Aufmerksamkeit. An einem Fluss zu seiner Rechten saßen zwei Frauen, ein alter Mann und ein kleines Kind. Wahrscheinlich die Besitzer des Karrens. Nun besah er sich das erste Mal die Fracht des Karrens. Und schon wirkte er wie verzaubert. Fässer! Er liebte Fässer! So schön eng und dunkel. Schöner konnte es gar nicht sein. Und der Karren schien auch noch in seine Richtung unterwegs zu sein. Langsam betrat er den Karren und öffnete eines der Fässer. Oh ja. So schön gemütlich.
 

Sara währenddessen, schüttete Esra gerade ein Wasser ein. Die Frau, die sie die letzte Woche über wie eine Mutter lieben gelernt hatte, wurde an diesem Tag von schwerem Husten geplagt. Sara sah es also als ihre Aufgabe an, sich um ihre "Mutter" zu kümmern. Esra war einfach nur gerührt. Es war so süß wie die Kleine alles versuchte, damit es ihr besser geht. Doch seltsamerweise schien sich ihr gesundheitlicher Zustand in Saras Gegenwart tatsächlich zu verbessern.

Mit einem erwartungsvollen Lächeln beobachtete Sara Esra dabei, wie sie den Becher mit dem kühlen Getränk leerte.

Langsam ließ Esra den Becher senken und sah Sara lächelnd an. "Vielen Dank meine Kleine. Du bist ein gutes Mädchen." Mit ihren Fingern fuhr sie durch das seidige Haar des Mädchens. So eine schöne Farbe. So blau wie der Himmel. "Geh doch ruhig etwas raus und spiel mit den anderen Kindern. Das hast Du Dir verdient." Kurz schien Sara zu zögern. Sie schien Esra wirklich ungern allein lassen zu wollen. Doch dann zierte das typische Lächeln ihr Gesicht. "Okay!" Und schon war sie aus dem Haus. Esra sah ihr noch ein paar Sekunden hinterher, eher sie sich wieder in ihr Kissen zurück fallen ließ. "Du bist gut für Sinbad, meine Kleine."
 

Sara schritt nun durch das Dorf. Über die vergangene Woche hinweg, hatten sie die Bewohner lieb gewonnen. Von allen Seiten her wurde ihr zu gewunken. Als sie am Rande des Dorfes auf einem freien Feld angekommen war, ließ sie sich dort nieder. Und schon ging sie ihrer Lieblingsbeschäftigung nach. Wenn sie sich nicht um Esra kümmerte, dann verbrachte Sara ihre Zeit mit ihren Freunden den Leuchtvögeln. Sie hatte über die letzte Woche hinweg bemerkt, dass alle anderen die Vögel nicht zu beachten schienen. Das stimmte sie traurig, da sie das Gefühl hatte, dass ihre Freunde einsam waren. Und das wollte sie auf gar keinen Fall. Es war doch immerhin so lustig mit ihnen zu reden. Ihre Stimmen waren immer an, wie lautes Geflüster. Und mit dem Echo das immer folgte, wirkte alles noch mysteriöser. Neugierig lauschte sie also den Leuchtvögeln, gespannt wovon sie heute erzählen würden.
 

'Sara, Sara...'
 

'Er kommt. Er ist nah...'
 

'Es beginnt, es beginnt, Sara...'
 

Sie verstand oftmals nicht wovon sie sprachen und heute war es auch nicht anders. Doch sie lächelte nur und streckte einen ihrer Finger aus. Sogleich ließ sich einer der Vögel darauf nieder. Und ohne das sie es wirklich bemerkte, verging der Nachmittag und Sinbads Rückkehr aus der Stadt rückte immer näher.
 

'Es beginnt, Sara...'
 

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Sinbad währenddessen, war auf dem Heimweg. Doch diesmal war er nicht allein. Ein gewisser, mysteriöser Wanderer, den er in der Stadt getroffen hatte begleitete ihn. Auch wenn das Treffen etwas ruppig verlaufen ist, so lud Sinbad ihn dennoch ein bei ihnen zu Hause die Nacht zu verbringen. Nun liefen die Beiden Seite an Seite auf dem Weg zur Sinbads Dorf.

Nun endlich wandte sich der blonde Reisende an ihn.

"Mein Name ist Yunan. Ich bin ein Wanderer. Danke nochmal für gerade eben." Sinbad belächelte das nur. "Was hast Du überhaupt in dem Holzfass gemacht?" Yunan schien nun in einer Traumwelt zu verschwinden. "Es ist so eng und dunkel in dem Fass, es fühlt sich einfach toll an."

'Was ein seltsamer Typ', dachte sich Sinbad. Entschied sich dann aber, dies nicht weiter zu kommentieren.

Yunan währenddessen, kam zurück in die Realität. "Oh, ist es auch wirklich okay für mich bei Dir zu übernachten?"

"Na klar. Es ist doch natürlich denen in Not zu helfen. Du hast noch keinen Schlafplatz also biete ich Dir einen an. Dann lernst Du auch meine Mutter und kleine Schwester kennen." Yunan zog verwundert die Augenbrauen in die Höhe. "Kleine Schwester?", hinterfragte er.

Sinbad lachte darauf nur peinlich berührt und kratzte sich am Hinterkopf. "Naja, sie ist nicht wirklich meine Schwester. Es war so..." Und so begann er dem Wanderer von dem kleinen Mädchen zu erzählen, welches durch Zufall in sein Leben getreten war.
 

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Durch den Stand der Sonne bemerkte Sara, dass der späte Nachmittag eingetreten war. Sie erhob sich langsam und beschloss, sich auf den Rückweg zu machen.

'Sinbad müsste auch bald zurück kommen.', dachte sie sich fröhlich, während sie mit einem Lächeln durch das Dorf ging.

Plötzlich stoppte sie. Fror in ihrem nächsten Schritt ein. Das Lächeln verschwand von ihren Lippen und ihre Augen weiteten sich.

Sie hatte es bemerkt. Sobald Sinbad auch nur einen Fuß in das Dorf setzte, spürte sie seine Präsenz. Und da war sie. Aber das war es nicht was sie störte. Sinbad war nicht allein. Da war noch eine andere Präsenz. Eine viel stärkere. Sie strahlte Macht aus. Aber sie war auch warm.

Die Leuchtvögel um sie herum fingen aufgeregt an zu flattern. Alle zu flüsterten sie ihren Namen.
 

'Sara...Sara...Sara'
 

'Er ist da...Er ist da...'
 

Was war das nur? Es war, als würde diese Präsenz sie rufen.

'Was ist nur los? Ich spüre einen Drang in mir. Es macht mich nervös aber fühlt sich auch so richtig an. Diese Präsenz fühlt sich so anziehend an und...' Saras normalerweise Dunkelblaue Iris schien immer heller zu werden bis sie Eisblau war. '...ich muss dahin.'

Die Dorfbewohner um sie herum bemerkten ihr seltsames Verhalten. Ebenfalls bemerkten sie wie leer ihr Blick auf einmal wirkte. Total verträumt und auf Nichts gerichtet.

Eine ältere Dame kam auf sie zu. "Sara meine Kleine, alles in Ordnung?"

"Ja..." Die Frau war überrascht über die Antwort. Es wirkte so monoton, so tonlos. Plötzlich setzte sich Sara wieder in Bewegung, zu Sinbads Haus. Begleitet von den Stimmen die nur sie hören konnte.
 

'Sara...Sara...'
 

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Yunan derweil besah sich Sinbads Haus nachdem dieser ihn durchs Dorf geführt hatte.

"Oh wow! Es ist so eng und dunkel hier.", schwärmte er vor sich hin. Sinbad gab nur ein unsicheres Lachen

von sich.

"Oh, haben wir Gäste?" Die Beiden drehten sich zu Esra um, die sich in ihrem Bett aufgesetzt hatte.

"Herzlich Willkommen.", begrüßte sie Yunan, bekam aber kurz darauf einen Hustenanfall. Ihr Sohn eilte

ihr sofort zu Hilfe. "Alles in Ordnung, Mutter? Überanstrenge Dich nicht." Yunan besah sich das Ganze nur

mit einem sanften Lächeln. Esra schaute nun auch wieder auf. "Sara müsste auch schon bald nach Hause kommen.

Sie ist vor ein paar Stunden raus. Oh! Da ist sie ja." Alle schauten nun zu Tür, wo das kleine Mädchen stand und stockten.

Sie alle bemerkten Saras monotonen und verträumten Blick und Sinbad bemerkte auch die sichtlich hellere Augenfarbe.

"Alles in Ordnung, Sara?", fragte er vorsichtig. Saras Blick, der bis eben noch ins Nichts ging, glitt nun langsam zu Yunan.

Ein paar Sekunden sah sie ihn an, bevor sie sich auf ihn zubewegte um dann kurz vor ihm stehen zu bleiben.

Einige Sekunden lang, sahen sich die Beiden an, bis Sara plötzlich blinzelte und das Leben wieder in ihre Augen zurückkehrte.

Verwirrt sah sie sich erst um, bis ihr Blick wieder an dem Blonden vor ihr hängen blieb. Erstaunt beobachtete sie die Leuchtvögel um ihn herum. Wie viele es waren. Und sie schienen ihn zu mögen. Sie entschloss das er ein guter Mensch war und vertraute ihm.

"Hallo Mister, ich bin Sara." Dabei schenkte sie ihm ein Lächeln. Jetzt war Yunan an der Reihe einen erstaunten Blick aufzusetzen. Er konnte nun ihr Rukh sehen und verstand nun, warum es so anziehend wirkte. Es hatte nicht diesen goldenen Ton wie das von normalen Menschen, sondern es war schneeweiß. Es war das reinste Rukh, welches er je gesehen hatte. Es schien den Raum zu erhellen und zu erwärmen.

Freudig lächelte er sie an. "Hallo meine Kleine, ich bin Yunan." Und so schloss Sara ihre nächste Freundschaft. Auch war sie erfreut zu hören, dass Yunan die Nacht bei ihnen verbringen würde, da sie hoffte noch mehr über ihn zu erfahren.
 

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Währenddessen war eine Kutsche auf dem Weg zum Dorf Tison. Die Fahrerbank war von zwei Soldaten besetzt. Beide sahen ziemlich gelangweilt und müde aus.

"Man,", begann der Rechte. "ich verstehe einfach nicht warum wir an so einen abgelegenen Ort kommen um neue Soldaten zu rekrutieren. Partevia fällt echt außeinander."

"Du hast recht.", stimmte der Linke ihm zu. "Der Kommandeur hätte hier wirklich nicht herkommen sollen."

Plötzlich kam ein Dolch aus dem inneren des Wagons geflogen und heftete sich an die Rückenlehne der Soldaten.

Beide schauten verängstigt nach hinten zu der dritten Person die mit ihnen reiste. Ein junger Mann in goldener Rüstung, dunkelgrünen Haaren und gelben Augen starrte ihnen entgegen. Er wirkte nicht erfreut.

"Sagt nicht solche unbedeutenden Dinge, wenn Euch Euer Leben etwas wert ist."

"V-verstanden!" Schnell drehten sie sich wieder nach vorne um sich auf den Weg zu konzentrieren.

"Unser Kommandeur ist immer so ernst.", begann der Rechte wieder nervös.

"Ja, aber so ist er eben. Kommandeur Dragul."
 

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Der nächste Morgen war angetreten und Sara und Sinbad waren wie immer früh auf. Beide hatten bereits das Frühstück vorbereitet und gegessen.

Yunan erwachte nun langsam auch aus seinem Schlaf.

"Guten Morgen ihr Beiden. Es ist ein wunderschöner Tag."

"Ah, guten Morgen."

"Guten Morgen Mister Yunan."

Im nächsten Moment hielt Sara ihm auch schon ein Tablett mit Frühstück entgegen.

"Oh Sinbad, musst Du etwa schon gehen?"

"Ja, ich muss am Morgen ein paar Waren verladen. Deshalb habe ich nicht viel Zeit. Was willst Du heute noch machen?"

Yunan, der inzwischen das Tablett angenommen hatte und bereits fleißig reinhaute, sah ihn lächelnd an.

"Wahrscheinlich etwas das Dorf erkunden und dann weiterziehen."

Sinbad blinkte. "Verstehe. Bleib so lange wie Du willst. Ich muss jetzt gehen." Damit sah er zu Sara und öffnete seine Arme weit.

"Und, kriege ich meine morgendliche Abschiedsumarmung?"

Sofort sprang Sara ihm in die Arme und umarmte ihn kräftig. Yunan belächelte die rührende Szene.

"Bis nachher." Und schon war Sinbad weg.

Sara drehte sich nun mit einem breitem Lächeln zu Yunan um.

"Mister Yunan, darf ich Sie mal etwas fragen?"

Yunan lächelte und deutete ihr mit einem Nicken an fortzufahren. Sara schien zu überlegen ob es richtig war, ihm diese Frage

zu stellen, konnte ihre Neugier jedoch nicht mehr zügeln. Sie sah Yunan direkt in die Augen.

"Warum flattern so viele Leuchtvögel um Sie herum? Es sind viel mehr als bei anderen."

"Leuchtvögel huh..." Yunan besah sie kurz nachdenklich, eher er sie mit seinem eigenen kindlichen Lächeln angrinste.

"Das erklär ich Dir später. Versprochen." Sara schmollte ein wenig, beließ es aber dabei.

"Schmeckt ihnen das Frühstück?" Beide drehten sich nun zu Esra um, die sich in ihrem Bett aufsetzte und sie anlächelte.

Yunan erwiderte dieses Lächeln. "Ja sehr. Und guten Morgen. Danke das Sie mich hier übernachten ließen. Sie haben mir wirklich geholfen." Dabei setzte er sich auf so das er sie direkt anblicken konnte.

"Kein Problem." Doch im nächsten Moment überkam sie schon wieder einen Hustenanfall.

"Miss Esra!" Sara lief panisch zum Regal um ihr einen Becher Wasser einzuschütten und überreichte ihr diesen dann. Esra nahm

ihn dankend an und trank ihn auch gleich aus. Als sie sich beruhigte, wuschelte sie Sara lächelnd durch die Haare. "Vielen Dank."

"Geht es Ihnen besser?", erkundigte Yunan sich besorgt.

"Ja, vielen Dank. Aber das ist nicht gut. Jetzt hat sich unser Gast auch noch Sorgen um mich gemacht."

"Sind sie schon lange krank?"

Esra nickte. "Ja. Deshalb bin ich auch immer nur eine Last für meinen Sohn."

Sara drehte sich währenddessen zu Tür. Sie hatte das Gefühl das etwas nicht stimmte. Sie spürte immer noch Sinbads Präsenz

im Dorf. Aber auch drei weitere, fremde Präsenzen waren bei ihm. Und diese schienen nicht freundlich gestimmt zu sein.

Yunan derweil, unterhielt sich weiter mit Esra.

"Ah, tut mir leid das ich Ihnen so etwas seltsames erzähle. Es ist nur so seltsam Mister Yunan. Ich habe das Gefühl als könnte ich ihnen alles erzählen.

Yunan lächelte wissend. "Ist das so?"

Esra verschränkte nun ihre Hände vor sich. "Deshalb habe ich auch eine Bitte an sie. Wenn Sin irgendwann mal in Schwierigkeiten steckt, bitte helfen sie ihm." Yunan beobachtete erstaunt ihr Rukh. Es war ein friedlicher Moment. Esra drehte

sich nun lachend zu ihm und wedelte ganz banal mit ihrer Hand. "Naja, ich meine...als Wanderer kennen sie sich doch bestimmt

besser aus als ich nicht wahr? Wenn eine Mutter etwas sagt, hört das Kind ja sowieso nie zu." Yunan sah sie ein paar Sekunden einfach ungläubig an, eher er sanft lächelte. "Ich danke Ihnen, dass sie mir so eine große Aufgabe anvertrauen, aber ich denke es wird sich bereits gut um ihren Sohn gekümmert." Dabei sah er zu Sara. Esra folgte seinem Blick und lächelte. "Ja..." Erst dann aber schienen die zwei zu bemerken, dass Sara schon seit einiger Zeit konzentriert nach draußen starrte.

"Was ist los Sara meine Kleine?"

Mit einem besorgten Ausdruck, drehte sie sich zu den anderen zwei im Raum um. "Irgendetwas stimmt nicht mit Sin."

Beide sahen sie einige Sekunden verwirrt an, bis eine Nachbarin panisch ins Haus gerannt kam.

"Ewas schreckliches ist passiert Esra! Sinbad er... die Armee." Esra Augen weiteten sich vor Schreck. Im nächsten Moment stürmte Sara aus dem Haus, dicht gefolgt von Yunan.

Esra sah den Beiden nach. Ein leicht trauriger Ausdruck auf ihrem Gesicht.

"Sara beschützt Sin huh?" Ihr Blick wurde noch eine Spur apathischer. "Und wer beschützt dann Sara.? Ich habe das Gefühl das in der Zukunft etwas schlimmes passieren wird."
 

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Als Sara und Yunan am großen Platz ankamen, hatte sich schon eine Meute versammelt. Beide drängelten sich nach vorne um zu sehen, was passiert war. Sara erschrak. Sinbad lag auf dem Boden. Seine Arme auf seinem Rücken. Zwei Soldaten standen über ihm und hielten ihre Speere auf ihn gerichtet. Vor ihm stand ein junger, grünhaariger Mann mit gelben Augen. Er trug eine goldene Brustpanzerung und ein rotes Gewand. Seine Arme waren verschränkt und er hatte einen ernsten Gesichtsausdruck.

"Ich bin Kommandeur Dragul vom Militär der westlichen Region. Du solltest schon ein paar mal den Befehl bekommen haben, der Armee beizutreten. Du musst nun innerhalb der nächsten drei Tage beitreten." Sinbad grinste daraufhin nur. "Und wenn ich nein sage?" Kurz sah Dragul ihn noch an, eher er seinen Fuß hob und ihn damit gegen den Schädel trat. Sara atmete erschrocken ein. Yunan, der hinter ihr stand, legte ihr beruhigend die Hände auf die Schultern.

"Du hast kein Recht Dich zu wiedersetzen. Das ist ein Befehl von der Armee."

Ein kleiner Nachbarsjunge lief ins Geschehen rein. "Was macht Ihr da mit Sin Onii-Chan?!"

"Halt die Klappe!" Und damit trat einer den Soldaten den jungen grob weg.

Dragul sah den Jungen emotionslos an. "Nicht so voreilig. In fünf Jahren wirst Du auch ein Werkzeug für die Armee werden."

Sara hatte nun genug. Sie befreite sich aus Yunans Griff und lief ebenfalls ins Geschehen. Sie stellte sich zwischen Sinbad und Dragul und sah diesen sauer an. "Behandle Menschen nicht so wie Gegenstände!" Draul schien kurz überrascht zu sein, eher er wieder seine typische Maske auflegte. "Mich Dich nicht ein kleine Göre. Ich behandele Menschen so, wie ich es für angebracht halte." Sara setzte wieder zur Antwort an, spürte aber dann eine Hand auf ihrer Schulter. Sie drehte sich zu Sinbad um, der inzwischen mit Müh und Not aufgestanden war. Beschützend drückte er Sara an sich und sah Dragul feindselig an.

"Werkzeug? Für was bitte hälst Du uns eigentlich?"

Dragul wirkte weiterhin gelassen. "Wie ich sagte. Es ist normal das die Bewohner eines Königreichs, diesem auch dienen. Sie sind wichtige Ressourcen für den Krieg gegen das Kaiserreich Reim."

Sinbad war nun offiziell wütend. "Wir sind kein Werkzeug für den Krieg! Mein Vater kam nie zurück nachdem er der Armee beigetreten war. Kein Mann dieses Dorfes kam je zurück. Ich werde also niemals der Armee beitreten!"

Die Einwohner des Dorfes stimmten dem zu.

"Genau! Wir werden auch nicht der Armee beitreten!"

"Es ist reinste Folter!"

"Wollt ihr uns auf den Arm nehmen?"

"W-was ist nur los mit diesen Leuten, Kommandeur Dragul?", richtete sich einer der Soldaten an ihn. Dieser fing an zu grinsen.

"Sinbad. Soweit ich weiß, lebst Du mit Deiner Mutter." Sinbad und Sara erschraken. Sie konnten ganz klar den drohenden Unterton heraushören.

"Es ist ein schweres Verbrechen sich der Armee zu wiedersetzen. Vergiss nicht, dass Deine Mutter dann auch mit hineingezogen wird."

Plötzlich war es wieder ganz ruhig. Niemand protestierte mehr.

"Ihr alle solltet doch von diesem Dungeon gehört haben oder? Die Magier unseres Königreichs sagten, das dort eine starke Kraft verborgen liegt. Egal was passiert, wir müssen diese Kraft haben. Das ist ein Befehl seiner Majestät. Es ist für unser Land und für seine Einwohner." Nun deutete er sein Schwert auf Sinbad und Sara. "Sinbad, ist Dein Vater der Armee nicht auch zum Wohle des Landes beigetreten? Das solltest Du wissen." Mit diesem Worten drehte er sich um, um zu gehen. Seine zwei Soldaten folgten ihm. Doch Sara war noch nicht fertig.

"Mister Dragul!"

Dieser drehte sich zu ihr um. "Was willst Du denn noch?"

Sara sah ihn entschlossen an. Da war ein Funkeln in ihren Augen, welches keiner richtig deuten konnte.

"Sie sagten es sei für dieses Land und seine Bürger? Seine Absicht hört sich sehr nobel an. Aber das was er tut ist es nicht. Ein guter König würde seine Gefolgsleute nicht so rücksichtslos in Gefahr bringen nur um sich selbst nicht in Welche zu begeben. Er sollte seine Untertanen beschützen. Ich weiß, dass ich nicht die Einzige bin, die so denkt. Ich werde wohl für viele Leute sprechen wenn ich sage: Der König will diese Macht? Nun er ist ja nicht umsonst König. Er soll gehen und sie sich selber holen."

Es herrschte totenstille. Keiner rührte sich. Selbst Dragul hatte vor Schock die Augen aufgerissen. Sinbad erging es nicht anders. Was das wirklich Sara? Ein kleines sechsjähriges Mädchen. Wenn er sie nicht vor sich gesehen hätte, würde er meinen ein erfahrener Herrscher hätte diese Ansprache gehalten.

Sara selbst war sich auch nicht sicher woher sie den Mut nahm, dies zu sagen. Sie war sich ja noch nicht mal sicher woher diese Wortwahl überhaupt herkam. Aber als Dragul anfing Sinbads Familie zu bedrohen, da musste sie einfach etwas sagen.

Dragul hatte sich inzwischen von dem Schock erholt und besah Sara mit zusammengezogenen Augenbrauen.

"Tch. Wir gehen!", befahl er und drehte sich wieder um. Seine zwei Handlanger folgten ihm. Als sie verschwunden waren, war es erst noch einige Sekunden still, bis plötzlich alle in Gejubel ausbrachen.

"Das war ne tolle Ansprache Kleine!"

"Du hast ihnen mal richtig die Meinung gesagt."

"Aller Achtung!"

Sara drehte sich zu Sinbad um, welcher sich zu ihr runterkniete und sie fest umarmte.

"Sara, Du erstaunst mich immer wieder. Aber Du darfst nicht einfach so etwas rücksichtsloses sagen. Er hätte auch ganz anders reagieren können."

Sara nickte ihm lächelnd zu bevor sie sich zu Yunan umdrehte, der immer noch in der Menge stand und ihr lächelnd zunickte.
 

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Später als sich alle wieder etwas beruhigt hatten, entfernten sich Sinbad, Sara und Yunan etwas von der Meute und lehnten sich gegen ein Haus. Die Sonne war inzwischen schon dabei unterzugehen.

Sinbad verband sich seinen Arm, ein ernster Gesichtsausdruck aufgesetzt.

"Die Soldaten die jetzt angeheuert werden, sind alle für den Dungeon. Mehr als 10.000 Männer sind schon hineingegangen. Aber keiner kam zurück." Sara blickte zu Yunan. Er wirkte traurig. "Sie nennen es schon das Tor zur Hölle."

Sinbad zog seinen Verband fest. "Ich kann jetzt noch nicht sterben. Für meine Mutter." Nun sah er zu Sara. "Für Sara. Für alle im Dorf."

"Kannst Du nicht vor der Armee weglaufen?" Sinbad blickte zu Yunan.

"Du hast doch gesehen was gerade passiert ist. Sich der Armee zu wiedersetzen wird mit dem Tod bestraft. Da wäre es ja noch besser zur Arbeit gezwungen zu werden. Man kann einem Befehl der Armee nicht entkommen." Seine Hände ballten sich zu Fäusten. "Ich sterbe wenn ich der Armee beitrete. Und ich sterbe wenn ich mich wiedersetze. Der Krieg wird nicht aufhören. Für dieses Land gibt es keine Hoffnung mehr. Es ist vorbei..."

Es herrschte ein bedrückende Stille. Doch Sara besah sich Sinbad nachdenklich.

"Dann werde Du doch König Sinbad." Dieser sah sie einfach erschrocken an. "Bitte was?"

"Du bist perfekt dafür. Du bist unglaublich stark und loyal. Du beschützt die Menschen und weißt was richtig und was falsch ist. Ich denke Sinbad, dass Du jemand Besonderes bist. Also warum gehst du nicht in den Dungeon und holst Dir diese Kraft. Die Kraft eines Königs."

Weiterhin sah er sie erschrocken an. Hatte sie das gerade wirklich vorgeschlagen? Aber das war doch absurd! Oder?

"Aber Sara..."

"Sie hat Recht." Beide sahen nun zu Yunan. "Ich wollte Dir gerade das selbe vorschlagen."

"Was redet ihr da? Mehr als 10.000 Mann kamen nicht wieder zurück!"

"Du hast gerade gesagt, für dieses Land gibt es keine Hoffnung mehr. Wenn das so ist, dann solltest Du König werden. Benutze Deine Kraft um dieses Land, diese Welt zu verändern."

Sinbad lächelte amüsiert. "Ihr Beide macht wohl Witze."

Sara nahm nun Sinbads Hand in seine. "Aber Sin, Du sagst doch immer: Menschen, der Ozean. Sie alle haben Wellen. Und Wellen die ich nicht erobern kann, existieren nicht!"

"Gut gesprochen Sara. Nicht wahr?" Nun legte er seine Hand auf Sinbads Schulter. Sara beobachtete wie die Leuchtvögel um Yunan herumflatterten. Es war ein beruhigendes Gefühl.

"Du hast die Kraft Dein Schicksal zu akzeptieren und jede Schwierigkeit zu überwinden. Also geh. Nimm Sara mit Dir und überwinde diesen Dungeon. Denn wie sie schon sagte. Dort liegt die Kraft die Du brauchst. Die Kraft eines Königs."

"Die Kraft eines Königs...", murmelte Sinbad. Seine Augen leuchteten. "Moment, Du willst das ich Sara mitnehme?"

Yunan lächelte. "Glaub mir, Du wirst sie brauchen. Es war sicherlich kein Zufall das Ihr Euch getroffen habt." Yunan schritt nun in Richtung der Klippe.

"Yunan, wer bist Du überhaupt?", hielt Sinbad ihn auf.

Doch mit einem mal war Dieser verschwunden. Nur zwei Leuchtvögel blieben übrig. Doch der Wind trug seine Stimme mit sich.

"Ich bin nur ein einfacher Wanderer."

Sinbad war nun in Gedanken versunken

'Wenn diese Kraft wirklich existiert. Dann will ich sie haben.'

Jetzt drehte er sich zu dem Mädchen hinter sich um, welche ihn neugierig ansah. Er dachte an Yunans Worte zurück.

'Das wir uns getroffen haben war kein Zufall. Ja, das glaube ich auch...'

"Sara" Die Angesprochene begegnete Sinbads Blick fragend. Dieser legte nun ein Grinsen auf. "Komm mit mir in den Dungeon und hilf mir dabei, König zu werden!"

Saras Augen weitete sich und sie sah ihn für einige Sekunden erschrocken an. Doch dann grinste auch sie.

"Das hatte ich sowieso vor."

Doch Sinbads Grinsen verschwand augenblicklich. "Uh, jetzt muss ich das nur noch meiner Mutter beibringen. Oh, wir sind sowieso spät dran. Wir müssen nach Hause!" Und schon lief er los. In Richtung des Hauses und Sara somit völlig vergessend.

Diese blieb aber an Ort und Stelle stehen. Denn da war eine Präsenz. Eine Präsenz die immer noch da war.

"Mister Yunan. Wollen sie etwa noch mit mir reden?"

Ein Lachen war zu hören eher Angesprochener hinter der nächsten Hauswand hervorkam.

"Ich hatte Dir doch noch ein Gespräch versprochen." Er hielt vor Sara an. "Sinbad ist also los um seiner Mutter die Nachricht zu überbringen?"

Sara nickte."Ja, aber ich weiß das sie ja sagen wird. Sie glaubt an Sin."

Yunan lachte. "Du hast ihn jetzt schon ein paar mal Sin genannt."

Sara wirkte überrascht. "Stimmt. Ich denke das habe ich mir von Miss Esra abgeguckt. Worüber wollten Sie mit mir reden Mister Yunan?"

Einige Sekunden sah er sie an, dann bückte er sich zu ihr runter und lächelte sie an.

"Sara, diese Leuchtvögel die Du heute Morgen erwähntest. Sind das Deine Freunde?"

Sie nickte. "Ja sie wirken immer so einsam weil keiner sie beachtet. Also spiele ich mit ihnen. Sie erzählen mir lustige Geschichten."

"Sie reden mit Dir?", fragte Yunan sichtlich überrascht. Sara nickte wieder.

"Unglaublich...", murmelte er und fuhr dann fort. "Sara, diese Leuchtvögel wie Du sie nennst heißen Rukh."

Die Kleine legte den Kopf schief "Rukh...?"

"Ja. Und all die Anderen ignorieren sie nicht Sara. Sie können sie nur nicht sehen."

Saras Augen weiteten sich. Das würde Einiges erklären.

"Das Rukh ist pure Lebensenergie. Sie existieren in Allem was lebt. Menschen, Tiere und Pflanzen. Und nur spezielle Leute vermögen es sie zu sehen."

"Spezielle Leute. So wie... Sie und ich Mister Yunan?"

"Ganz genau." Nun legte er ihr eine Hand auf den Kopf. "Sara. Diese Kraft kommt mit großen Gefahren. Sag Niemandem das du das Rukh sehen kannst."

Fragend hob sie die Augenbrauen.

"Andere könnten versuchen Dich wegen dieser Kraft zu missbrauchen, da sie so wertvoll ist. Irgendwann wirst Du alles verstehen. Wer oder was Du bist. Aber bis dahin verrate es Niemandem. Versprich es mir."

Er sah sie ernst an und sie verstand und nickte.

"Versprochen."
 

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Sara kam nun bei Sinbad zu Hause an. Yunan hatte sich von ihr verabschiedet und ihr versprochen, dass sie sich wiedersehen würden. Als sie das Haus betrat, wurde sie schon von Sinbad umarmt.

"Sara wo warst Du? Ich habe mir Sorgen gemacht."

"Ich habe noch etwas gespielt."

Nun seufzte er. "Sag mir das nächste Mal Bescheid." Doch mit einem Mal änderte sich seine Laune und er grinste. "Sara wir dürfen in den Dungeon. Mutter hat es erlaubt."

Sara freute sich. "Yay! Das ist toll Sin!"

Dieser sah sie erstaunt an. "Du hast mich Sin genannt." Dann lächelte er wieder überglücklich und umarmte sie. "Du hast mich Sin genannt!" Sara erwiderte die Umarmung fröhlich. Einige Sekunden blieben sie so.

"Sara, lass und den Dungeon bezwingen und ein freies Reich für alle aufbauen."

Leicht lächelnd nickte sie ihm zu und er grinste.

"Komm ich muss Die unbedingt das Schwert zeigen, welches mir meine Mutter geschenkt hat. Es gehörte meinem Vater und ist so cool!" Damit zog er Sara hinein.

Sie lachte.
 

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Sinbad und Sara hatten sich gleich am nächsten Morgen auf den Weg gemacht. Sara hatte Esra eine feste Umarmung gegeben da sie das Gefühl nicht loswurde, dass etwas Schlimmes passieren würde. Dann ging es los.

Der Trip dauerte drei Tage. Und dann standen sie endlich vor dem Dungeon. Und es war gigantisch. Es sah aus wie ein Turm der bis in den Himmel ragte. Und wie zu erwarten trafen sie auch die parthevische Armee dort an. Die Beiden versteckten sich in sicherer Entfernung. Sie konnten Dragul deutlich sehen. Er schien die Armee zu überprüfen.

"Ist die Nummer der Soldaten bestätigt?" Seine zwei Handlanger standen hinter ihm.

"Ja Sir! Alle bis auf Einer sind erschienen. Sinbad von Dorf Tison ist nicht anwesend."

"Sinbad? Der? Was solls. Eine Kleine Göre weniger macht auch keinen Unterschied."

Besagter konnte sich nicht mehr zurückhalten, denn er trat mit Sara hervor.

"Gör? Ihr seit alle die Gören!"

"Ihr Beide!"

"Hört gut zu! Niemand kriegt die Kraft dieses Dungeons außer ich. Ich gebe sie euch nicht! Ihr, die dieses Land ins Desaster gestürzt habt, könnt sie nicht haben!" Damit lief er auch schon Richtung Eingang. Sara folgte ihm lächelnd. Dort angekommen sahen sie jemanden, den sie nicht erwartet hätten.

"Yunan?"

"Es ist soweit Sinbad, Sara. Das ist es. Das heilige Tor zum Dungeon. Sobald ihr einmal drinnen seit, könnt ihr nicht wieder hinaus, bis ihr den Dungeon bezwungen habt. Seit ihr bereit."

Die Angesprochenen sahen sich an und nickten. "Ja!"

Damit liefen sie die Stufen zum Eingang hinauf. Dort blieben die Beiden noch einmal stehen.

"Yunan! Bis bald!, rief Sinbad und lief dann in den Dungeon. Sara sah Yunan ebenfalls an.

"Sinbad wird auf jeden Fall König werden. Du wirst schon sehen!" Nun verschwand sie auch im Dungeon.

Yunan sah den Beiden nach. Spürte ihre Rukh wie sie sanft umherflatterten.

'Sinbad. Du bist der Sohn der Wunder welcher die Welt verändern wird. Und Sara. Du als das Licht dieser Welt, wirst sie retten. Was wird aus euch Beiden nur werden? Ich kann es kaum erwarten.'
 

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Das erste was Beide sahen war Dunkelheit. Eher alles in rotes Licht getaucht wurde. Es sah aus wie eine große leuchtende Kugel aus er einige Lichtstrahlen schossen. Beide versuchten sie zu erreichen.

Bis sie plötzlich von einem der Lichtstrahle getroffen wurden.

Das nächste was Beide wahrnahmen war, das sie in einer Art Gebäude aus Stein standen. Aber zwischen ein paar Säulen, drang ein helles Licht hervor. Beide grinsten und liefen darauf zu.

Nun standen sie in einer riesigen Halle voller gigantischer Felsen, Ruinen und lauter Tiere die sie noch nie im Leben gesehen hatten. Sara Herz fing an zu schlagen. Ein warmes Gefühl breitete sich aus.

Beide sahen sich nun an und grinsten.

"Das ist also... der Dungeon!"

Der erste Dungeon "Baal" und ein neues Abenteuer beginnt

Voller Staunen sahen sich Sinbad und Sara im Dungeon um. Vor allem bestaunten sie die teilweise riesigen Ruinen die

an Pflanzen von der Decke hingen.

"Das ist also...der Dungeon!"

"Es ist riesig!", rief Sara und streckte ihre Arme in die Luft um die Aussage zu verdeutlichen.

"Ja und warte es nur ab Sara, nicht mehr lange und wir erobern diesen Dungeon!"

Doch Sara hatte schon gar keine Zeit mehr zu antworten, da hörten die Beiden hinter sich ein Kreischen. Aus dem

Augenwinkel heraus erkannten sie ein riesiges Wesen mit Flügeln das schnell auf sie zuraste. Gerade noch rechtzeitig

konnten die Zwei zur Seite springen. Doch das Wesen flog so schnell an ihnen vorbei, dass sie es noch nicht mal richtig

erkennen konnten. Nur beim zweiten Mal erkannten sie es.

"Ein Drache?!", rief Sara mit großen Augen. So etwas würde man außerhalb eines Dungeons nie zu Gesicht bekommen.

"Ja und kein Freundlicher!"

Doch gegen ihre Erwartungen kam der Drache nicht zurück sondern flog in einen Abgrund hinein.

Im nächsten Moment konnten die Beiden Kampfgeräusche sowie Schreie wahrnehmen.

Sinbad zog die Augenbrauen zusammen. "Das muss die parthevische Armee sein."

Sara nickte bestätigend. "Und wie es sich anhört, werden sie von mehr als nur einem Monster angegriffen."

Gefolgt von Sinbad lief sie zur Kante der Schlucht und sah hinab. Schon von weitem erkannten sie Dragul, der mit großer

Anstrengung versuchte, seine Kameraden zu retten, die teilweise von den Biestern gefressen, oder in einen tieferen Teil

der Schlucht geworfen wurden. Selbst seine zwei treuen Handlanger hatte es bereits erwischt.

"Wie furchtbar. Die armen Männer...", murmelte Sara und senkte ihren Kopf während sie weiterhin Dragul beobachtete.

Dieser sah sich mit großen Augen auf dem Schlachtfeld um und erblickte die Leichen der Soldaten.

"Was ein Anblick,", begann er. "100 Männer in einem Augenblick getötet." Im nächsten Augenblick erstarrte er als er hinter

sich das Gebrülle und Flügelschlagen eines Drachen hören konnte. Und es kam näher. Gerade noch rechtzeitig sprang er

zur Seite bevor die Bestie ihn erwischen konnte. Aber diese flog wieder auf ihn zu. Mit der einen Hand hielt er sein Schild vor sich zum Schutz. Mit der Anderen hielt er sein Schwert mit welchem er den Drachen parierte.

"Gutes Timing! Kämpfe mit mir, Bestie!"

Immer wieder holte er mit seinem Schwert aus, konnte den Drachen aber nicht treffen. Dieser dafür kam immer näher und

drängelte ihn immer weiter an den Rand der Schlucht.

"Sara, komm." Angesprochene sah zu Sinbad. "Wir sind keine Menschen die einfach nur daneben stehen und zugucken. Auch wenn ich ihn nicht besonders leiden kann, wir müssen helfen."

Sara nickte und folgte Sinbad zu einem anderen Teil der Schlucht welcher nicht so steil war. Sinbad setzte sich an den Rand und

deutete Sara sich auf seinen Schoß zu setzten. Gemeinsam rutschten sie nach unten ins Kampffeld. Zusammen rannten sie nun

zu Dragul. Auf dem Weg hatte sich Sinbad schnell noch den Speer eines gefallen Soldaten geschnappt und kletterte mit Sara auf einen Felsen, welcher direkt hinter dem Drachen lag.

Dieser hatte Dragul nun vollständig an den Rand des Abgrundes gedrängt. Schweiß tropfte ihm von der Stirn.

Doch bevor der Drache hätte angreifen können, warf Sinbad den Speer mit voller Kraft, wodurch dieser sich durch den

Nacken der Bestie bohrte und vorne aus seinem Maul wieder herausragte. Leblos sackte die Kreatur zusammen.

Nun konnte Dragul Sara und Sinbad auf dem Felsen erkennen. Letzterer beäugte die tote Kreatur immer noch.

"I-Ihr Beiden schon wieder!" Die Angesprochenen sprangen nun vom Felsen und drehten sich zu Dragul um um ihn rüber zuwinken. "Hier entlang!" Dann liefen sie los. Sie mussten so schnell wie möglich von diesem Ort weg.

Dragul war über die Hilfe immer noch erstaunt, wollte aber nicht einfach so auf Sinbad hören.

"Schnell Mister Dragul!" Und noch weniger auf ein kleines Mädchen, aber was für eine Wahl hatte er denn schon. Mit verletztem Stolz, lief er den Beiden schließlich nach.

Zusammen liefen sie zu einem Teil der Schlucht, bei dem der obere Rand als eine Art Dach diente. Erschöpft rangen sie nach

Luft während Sinbad Ausschau nach weiteren Angreifern hielt. Die Luft schien allerdings rein zu sein, weswegen er sich zu Dragul drehte.

"Wie kommt es eigentlich, dass Ihr vor uns an diesen Ort gelangt seit. Sara und ich sind vor euch durch das Portal gegangen."

Doch seine Frage wurde nicht beantwortet. Dragul sah ihn teils misstrauisch, teils neugierig an.

"Du warst doch Derjenige, der sich über die Wehrpflicht so aufgeregt hat. Also tu nicht, was du nicht tun musst."

"Huh?"

"Ich bin ein Soldat, benannt von unserem Land. Es sollte keine Situation geben, wo ich von einem Bürgerlichen gerettet

werden muss."

Sinbad seufzte angestrengt und ließ sich dann auf den Boden fallen, Sara tat es ihm gleich.

"Ich schere mich nicht um Deine Ideale. Ich habe Dich gerettet, leb damit. Und wo wir schon mal dabei sind, ich habe Dich gerettet und Du dankst mir nicht mal. Du bist noch kindischer als ich."

Sara seufzte nur. Sie ahnte schon wohin das führen würde.

"Ich soll kindisch sein? Na schön, ich werde es mal so erklären, dass selbst ein Pöbel wie Du es versteht. Also merk es Dir. Das gilt für euch Beide!" Dragul stand nun auf um eine seiner Meinung nach, heroische Pose zu vollziehen.

"Ich, der Held, der unter vielen Namen bekannt ist. Der jüngste Sohn der parthevischen Generalsfamilie. General Dragliel

Henrius Nodomisu Pelte Gomidus Sohn. Anführer des westlichen Grenztrupps: Dragul Nor Henrius Govias Mendias Palte Nobinomiyas Dumid Os Corta Nonda." Ein überhebliches Grinsen fand sich nun auf seinem Gesicht wieder als er auf die Reaktion der Beiden wartete.

Darauf konnte er lange warten. Sinbad betrachtete ihn nur mit einem "Willst-Du-mich-verarschen?" Blick, während bereits Qualm aus Saras Ohren geschossen kam.

"Das ist zu lang."

"Mister, ich kürze es auf Drakon, okay?"

"Oh, gute Idee Sara!"

"Huh?!", besagter 'Drakon' war inzwischen kreidebleich. Wurde sein Name gerade tatsächlich für so etwas missbraucht?

"Wir sagten Drakon." Das wars. Geduldsfaden gerissen.

Im nächsten Moment stürzte er sich auf Sinbad, wodurch eine Prügelei zwischen den Beiden entstand, die eher einer Rangelei

zwischen zwei kleinen Jungen glich.

"Du unzivilisiertes Gör!"

"Wie soll sich das denn bitte einer merken?! Ich bin nur Sinbad und dann fertig!"

"Wie kannst Du es wagen, meinen Namen zu verschmutzen, Du Hackfleisch?!"

"Stirb!"

"Stirb!"

Damit sprangen die Beiden auseinander. Ihre Waffen bereit. Sara betrachtete das ganze mit einem ziemlich gelangweilten Blick.

'Und ich dachte ich soll hier die Sechsjährige sein.'

Im nächsten Moment legte sich ein Schatten über die Drei. Hoch oben über der Schlucht flog ein gigantischer Drache. Die die ihnen bisher begegnet sind, kamen ihnen auf einmal so vor wie Insekten. Um nicht gesehen zu werden, versteckten sie sich in einem großen Spalt in der Felswand. Leise warteten sie dort, bis die riesige Bestie verschwunden war. Alle atmeten erleichtert aus.

"Das heißt dann wohl-"

"-es ist keine Zeit zum herumtrödeln."

Da die Vermutung bestand, dass der riesige Drache der Endgegner sein könnte, folgten die Drei ihm zu einem benebelten Teil der Schlucht. Dort saß er nun, während einige der kleineren Drachen um ihn herum flogen. Sinbad, Sara und Dragul, seit neuestem Drakon genannt, versteckten sich hinter ein paar Säulen, nicht weit von dem Ungeheuer.

"Seht Euch nur diese Größe an."

"Ja, vielleicht ist er der Drachenkönig."

Der Drachenkönig drehte seinen Kopf ein wenig zur Seite und fraß dann einfach zwei kleine Drachen auf.

"Oh! Die armen Drachen!"

"Hey kleine Göre, das sind Ungeheuer!"

"Wow, er hat einfach die, die er nicht leiden konnte gegessen." Leicht grinsend blickte Sinbad nun zu Drakon.

"Dieser Drache erinnert mich sehr an einen Menschenkönig."

"Halt den Mund, du Pöbel."

Sara kniff die Augen ein bisschen zusammen. Hinter dem Drachen konnte sie etwas erkennen, doch durch den Nebel wurde die Sicht erschwert. Doch jetzt hatte sie gute Sicht.

"Sin, sieh mal. Eine große Tür."

"Ja, gut gemacht Sara!" Belohnend tätschelte er ihr den Kopf. Doch dann wurde er wieder komplett ernst.

"Der Erste der geht, sollte etwas gegen den Drachen unternehmen, nicht wahr? Ab jetzt setzten wir unser Leben aufs Spiel.

Wir werden getestet."

Drakon besah sich Sinbad und Sara. 'Getestet, huh?'

Nun stand er auf und drehte sich von den Beiden weg. "Sinbad war Dein Name, nicht wahr? Ich mache Dich hiermit

zu meinem Untergebenen."

"Huh?"

Nun drehte er sich wieder zu den Beiden um. "Sei mein Köder und lock ihn weg. Während Du das tust, begebe ich mich zu der

Tür. Dieser Test... Können wir das Ziel wirklich erreichen trotz der Opfer die wir machen müssen? Ein Test der Entschlossenheit.

Also geh!"

Kurz sahen Sinbad und Sara ihn noch verwundert an. Sara war ein bisschen erschüttert. Befahl er Sinbad gerade, sich für ihn zu opfern?

Sinbad dagegen wurde wütend. "Entscheide das nicht einfach so!"

"Ein Pöbel wie Du wird sein Land unterstützen. Fühl Dich geehrt. Wenn Du im Einsatz getötet wirst, wirst Du als ein Held

angesehen. Und keine Sorge, sobald dieser Dungeon erobert wurde, sorge ich dafür, das die Kleine hier wieder in Dein Heimatdorf zurückgebracht wird."

Sinbad schien mit jedem Wort wütender zu werden.

"Willst Du mich veräppeln? Du bist so aufs Militär fixiert. Wie viele sind deswegen schon gestorben?!" Der Ausdruck auf seinem Gesicht machte Sara tatsächlich etwas Angst. Eingeschüchtert versuchte sie etwas von ihm weg zurücken, doch sein Arm legte sich feste um sie. Lies sie nicht weg. Fast schon etwas besitzergreifend.

"Und noch etwas. Nenne sie nicht immer 'Kleine' oder 'Göre'. Ihr Name ist Sara. Krieg das endlich mal in Deinen Dickschädel

wenn Du schon erwartest, dass man sich Deinen Namen merkt."

Einen Moment sagte Drakon nichts. Bis... "Sei tapfer und halte Stellung. Gebe Dein Leben für Dein Land." Nun legte er eine Hand an die Brust. "Das ist der Stolz der parthevischen Armee. Für Dein Land zu sterben ist Gerechtigkeit." Mit diesen Worten schnappte er sich sein Schild, welches auf dem Boden lag und ging in Richtung der Bestie. Nach ein paar Sekunden wurde Sinbad

und Saras Aufmerksamkeit allerdings auf eine Felswand gelenkt, aus der auf einmal ein riesiger Schwall Wasser heraus geschossen kam. Dies passierte auch noch an anderen Stellen.

'Geysire huh?', dachte sich Sinbad. Sara zupfte leicht an Sinbads Sachen um seine Aufmerksamkeit zu erlangen.

"Sin, wir müssen ihm helfen. Er wird sterben."

Der Lilahaarige sah zu Sara hinunter, sah ihren bettelnden Gesichtsausdruck und musste leider zugeben, dass es zu niedlich

war, um zu widerstehen. Angestrengt seufzte er. "Na gut..." Konnte es aber nicht lassen noch unglücklich zu murren: "Der Kerl

ist mir lieber dankbar..."
 

Drakon hatte sich tatsächlich an dem gigantischen Drachen vorbei geschlichen, doch war er schon sehr erschöpft, da er auf seinem Weg mehrmals vom heißen Wasser der Geysire getroffen wurde. Nun stand er vor dem riesigen, geschlossenen Tor.

Ein fast schon wahnsinniges Lächeln auf seinem Gesicht. "Ich habe es geschafft. Nun öffne Dich, oh Tor, öffne Dich!" Doch

nichts geschah. Weiterhin blieb das riesige Tor verschlossen.

Sara währenddessen, bemerkte den gigantischen Königsdrachen der sich Drakon immer weiter näherte.

"Mister Drakon. Achtung!"

Drakon schaute hinter sich, nur um den riesigen Drachen zu sehen, der ein ohrenbetäubendes Gebrüll ausstieß und ihm nun

direkt in die Augen sah.

Verzweifelt drehte er sich wieder zu Tür und hämmerte dagegen.

"Öffne Dich, Öffne Dich, Öffne Dich, Öffne Dich!"

Doch schien er schnell zu bemerken, dass dies Nichts bringen würde, verzweifelt kroch er nun über den Boden und versuchte

von dem furchteinflössenden Drachen wegzukommen. Doch vergebens. Die Bestie stand direkt über ihm und machte sich

zum Angriff bereit.

Alle Rukh in der Umgebung flatterten aufgeregt. Aus Angst. Sie schienen Drakons Gedanken direkt zu Sara zu tragen.
 

'Nein, nein, nein, das kann nicht sein.'
 

'Ich werde sterben!'
 

Sara spürte seine panische Angst und Verzweiflung. Im Maul des Drachens sammelte sich nun eine Art Elektrizität, welche

er mit voller Wucht auf Drakon loslassen wollte. Dieser dagegen, sah aus, als würde er gleich ohnmächtig werden.

"Nein, ich will noch nicht sterben!"

Sara konnte dem Leiden des armen Mannes nicht zuhören. Es war schrecklich. Sie musste doch etwas tun können.

Sie besah sich die Rukh um sich herum. Alle zu schienen sie ihr das Gleiche sagen zu wollen.
 

'Alles wird gut. Wir beschützen Dich.'
 

Ja. Die Rukh waren ihre Freunde. Ihr würde Nichts passieren. Niemandem hier würde etwas passieren.

Mit einem Satz lief sie los Richtung Drakon, Sinbads panische Rufe nicht hörend.

"Mister Drakon!" Als sie bei ihm ankam, warf sie ihre kleinen Arme um seinen Hals. Immer mehr Rukh versammelten

sich um sie. Der Drache schoss nun seine gesammelte Ladung Elektrizität ab. Auf einmal wurde es hell und unglaublich warm.
 

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Das erste was Drakon spürte war... das er überhaupt noch etwas spürte. Und es war ungewöhnlich warm. Das würde doch

bedeuten, er war nicht tot, oder?

Langsam öffnete er seine Augen. Erst schien alles verschwommen, doch dann klärte sich seine Sicht. Dort etwas entfernt

stand Sinbad, dessen Augen weit aufgerissen waren vor...Schreck? Schock? Jetzt erst viel dem jungen General auf, dass

Alles um ihn herum, leicht zu leuchten schien. Was war nur los? Jetzt schob sich etwas in sein Sichtfeld. Blaue Haare. Die kleine Göre...Sara? Besorgt sah sie ihn aus großen Augen an.

"Alles in Ordnung, Mister Drakon?"

Und jetzt erst schien er die Situation zu begreifen. Das kleine Mädchen Sara hatte ihre Arme um seinen Nacken geschwungen

und heftete nun an ihm. Die Umgebung um sie herum wurde durch die Attacke des Drachen zerstört. Und er und Sara waren

von einer Art leuchtenden Kugel umhüllt, welche sie offensichtlich beschützt hatte. Und welche er garantiert nicht herbei

gerufen hatte. Sprachlos sah er zu dem kleinen Mädchen hinunter, welches ihn immer noch besorgt ansah.

"Was?...", brachte er nur leise heraus. Doch anstatt eine Antwort zu geben, lächelte das Mädchen ihn breit an.

"Wir wurden beschützt, Mister Drakon." Dabei deutete sie auf die immer noch bestehende, leuchtende Kugel, welche aber

langsam zu verschwinden schien. Erst als sie komplett verschwunden war, näherte sich Sinbad den Beiden. Seine Augen noch immer geweitet und auf Sara gerichtet. Denn auch ihm war klar, dass Drakon, dieses Ding nicht beschworen hatte.

Als er endlich bei den Beiden angekommen war, ließ er sich auf die Knie fallen, hielt Sara an den Schultern fest und sah sie

eindringlich an.

"Sara, für was hältst Du Dich eigentlich? Für Gott? Du hättest sterben können!" Nun schüttelte er sie kräftig. Als wenn er

sie aufwecken wollte. Doch Sara schien verwirrt.

"Aber Sin, hast Du denn nicht gesehen. Wir wurden beschützt." Sie lächelte ihn wieder an um ihm zu zeigen, dass er sich keine

Sorgen machen musste.
 

KLATSCH!
 

Das Nächste was Sara tun konnte war, sich die schmerzende Wange zu halten. Geschockt sah sie Sinbad an, dessen Hand

immer noch in der Luft hing und welche er geschockt ansah.

Er hatte sie wirklich geschlagen. Er selbst war über seine Reaktion überrascht. Aber er wusste nicht, was er tun sollte. Sara

schien die Gefahr, in welche sie sich gebracht hatte, nicht zu begreifen. Schnell wandte er sich ihr wieder zu.

"Ich weiß zwar nicht was dieses...Ding war, aber Du konntest doch nicht wissen, dass es erscheinen würde. Du bist

einfach so los gerannt!"

Sie wollte zur Antwort ansetzen, konnte sich aber gerade noch rechtzeitig stoppen. Sie wusste ja, dass sie sicher sein würde.

Ihre Freunde die Rukh, hatten es ihr gesagt. Doch das konnte sie Sinbad nicht sagen, da sie es Yunan versprochen hatte.

Sie erinnerte sich daran, was er ihr gesagt hatte.
 

'Und all die Anderen ignorieren sie nicht Sara. Sie können sie nur nicht sehen.'
 

Ja, Sinbad konnte ja gar nicht wissen, das ihre Freunde sie beschützen würden. Und er hatte Angst um sie. Beschämt sah sie

nach unten.

"Es tut mir leid Sin. Ich mache es nie wieder." Und es war ernst gemeint, Sinbad konnte es an ihrer Stimme hören.

Einige Sekunden sah er sie noch ernst an, bevor er seufzte, sie anlächelte und ihr durch die Haare fuhr.

"Ist okay. Aber von jetzt an, weichst Du nicht mehr von meiner Seite, verstanden?"

Mit einem strahlenden Lächeln sah Sara ihn wieder an und nickte.

"Versprochen!"

Sinbad nickte bevor er sich an Drakon wandte.

"Ist bei Dir alles in Ordnung? Reiß Dich gefälligst zusammen."

Doch sie alle wurden wieder unterbrochen, von dem fürchterlichen Gebrülle des Drachenkönigs. Drakon fing an zu zittern,

ein panischer Ausdruck auf seinem Gesicht.

"Töte...töte mich!"

Als müsste er sich übergeben, schlug er sich die Hand vor den Mund.

"Ich rede vom Stolz der parthevischen Armee und schrecke dann vor dem Feind zurück. Ich bin ein Versager von einem

Soldaten."

"Was ein Müll." Geschockt sah Drakon nun zu Sinbad.

"Sei mutig und halte die Stellung? Gebe Dein Leben für Dein Land? Was ist so schlimm daran nicht sterben zu wollen?"

Sinbad war nun aufgestanden. Entschlossen sah er den General an.

"Das ist doch natürlich! Du bist ein Mensch bevor Du ein Soldat bist!

So für sein Land zu sterben. Damit es und die Bewohner darin sicher sind..."

In Gedanken versunken sah er nun in die Ferne. "Ein Land existiert damit seine Bewohner in Frieden leben können.

Krieg ist nicht dazu da um Menschen sterben zu lassen. Ein Land welches seine Einwohner im Stich lässt... wird nicht

gebraucht!" Immer noch geschockt sah Drakon ihn an. Sara dagegen stimmte Sinbad zu und nickte entschlossen.

Auf einmal ging ein Beben durch die Erde und Wände. Sinbad sah sich um.

"Die Geysire kommen wieder, Sin." Angesprochener sah zu Sara hinunter und nickte dann. Entschlossen hob er Drakons

Schild, welches auf dem Boden lag auf.

"Ich leih mir das mal aus. Sara Du bleibst hier." Damit lief er auch schon mit dem Schild davon in Richtung des Drachenkönigs.

"Hey!", versuchte Drakon ihn noch aufzuhalten, doch zu spät. Wieder brüllte der Drache.

"Hörst Du das, Drakon?!" Besagter sah in die Richtung, aus der Sinbads Stimme drang. Dieser stand mit gezucktem Schwert

und Schild vor dem Drachen.

"Das ist der Klang der Vergeltung, für die, die von den Hochrangigen geopfert wurden!"

Sinbad lief los. Doch der Drache ließ ihn nicht aus den Augen. Elektrizität sammelte sich wieder in seinem Maul. An einem

Fels suchte er genug Schwung und stieß sich von ihm ab in die Lüfte, im selben Moment, wo der erste Geysir wieder losging.

Erstaunt sahen Sara und Drakon zu.

Sinbad benutzte doch tatsächlich das Schild und...gleitete damit den Strom des Geysires entlang. Immer mehr Geysire schossen

aus den Wänden und Sinbad sprang von Einem zum Anderen um immer höher zu gelangen.

Sara war überwältigt. "Sin ist unglaublich!", rief sie und streckte vor Freude die Arme in die Luft.

Sinbad war nun über dem Drachen, die Geysire hatten ihn bis ganz nach oben geschossen. Mit vollem Tempo raste er nun

auf den Drachen zu, sein Schwert vor sich gehalten. Und dann endlich stach er zu...dem Drachen direkt in die Stirn.

Besagte Bestie stieß einen ohrenbetäubenden Schrei aus und schüttelte den Kopf wie wild hin und her um Sinbad loszuwerden.

Doch vergebens. Plötzlich wurde der Drache ganz still. Er wurde nun von einer seltsamen lila Substanz überzogen, bevor er sich

in viele winzige, leuchtende Partikel auflöste.

Sinbad hatte es geschafft.

Der ganze Raum schien nun von Licht durchflutet zu sein und die leuchtenden Partikel regneten von der Decke. Sara selbst

fing ein paar in ihren Händen, bevor auch diese sich auflösten. Sie und Drakon sahen nun zu Sinbad, immer noch erstaunt.

Dieser hatte wieder festen Boden unter den Füßen und hielt den Beiden eine große, grüne Kugel hin. Eine zweite lag

wenige Meter von ihm entfernt. Sara sah zu dem gigantischen Tor und entdeckte auf jeder Seite eine Art Loch.

Diese Kugeln waren also eine Art Schlüssel für das Tor.

Zusammen gingen die Drei zum Tor. Drakon und Sinbad hatten jeweils eine Kugel in der Hand. Beide sahen sich noch

einmal an, bevor sie die Kugeln gleichzeitig in die Löcher steckten.

Auf einmal wurde das riesige Tor, das vorher aus Stein zu bestehen schien golden, bevor es sich langsam öffnete.

Ein helles Licht drang ihnen entgegen und sie mussten ihre Augen schützen.

Sinbag ging, gefolgt von Sara nun in das helle Licht.

Drakon sah den Beiden nur ungläubig hinterher.

"Moment mal! Was zur Hölle seit ihr Beiden eigentlich?"

Die Angesprochenen drehten sich mit einem Lächeln zu ihm um.

"Das ist die falsche Frage. Wir sind wer wir sind. Sinbad der Seefahrer", jetzt sah er zu Sara hinunter "und seine treue

Gefährtin Sara."

Drakon konnte ihnen einfach nur erstaunt folgen.

Der restliche Weg führte die Drei durch Tunnel voller Monster, über Abhänge und Schluchten. Und jedes mal, wurden Sara

und Sinbad zu einem größeren Mysterium für Drakon.
 

'Sinbad und Sara. Ein Idiot und ein kleines Kind das noch Nichts vom Leben weiß. Ich will die Beiden langsam studieren bis

ich das Mysterium gelüftet habe. Und bis dieser Moment kommt, werde ich die richtigen Entscheidungen treffen.'
 

Nun standen die Drei in Mitten einer riesigen Ruinenstadt. Saras Herz schlug ihr bis zum Hals. Es war schon so, seit sie

den Dungeon betreten hatten, doch jetzt war das Gefühl am intensivsten.

Da standen sie nun, vor einer riesigen Kathedrale. Das musste wohl das große Finale sein.

Drinnen schien auf den ersten Blick, nichts Außergewöhnliches zu sein.

Alles sah alt und modrig aus. Überall standen Schränke gefüllt mit Tellern, Geschirr oder Kerzenständern, doch...

"Hier drinnen ist alles aus Stein." Tatsächlich schien nichts wertvolles in der Kathedrale zu sein.

Doch Sara hörte den Beiden gar nicht zu. Sie achtete auf die Rukh, welche sie in Richtung einer Treppe führten. Ganz

langsam ging sie Diese hoch und entdeckte ein Podest. Und auf diesem Podest stand eine silberne Öllampe. Sie sah

etwas genauer hin und entdeckte ein merkwürdiges Symbol mitten auf der Lampe. Ein acht zackiger Stern. Nur nach einem

kurzen Blick, ging das Geflüster der Rukh wieder los. Alle zu flüsterten sie einen Namen.
 

Sinbad stieg nun auch die Stufen der Treppe hinauf, Sara stand dort oben jetzt schon eine Weile regungslos.

Als er oben ankam konnte er sie von der Seite sehen. Was starrte sie dort an? Eine Öllampe? Diese Lampe schien

das einzig Wertvolle zu sein.

"Hey Sara, alles okay? Was starrst Du die Lampe so-" Sinbad stockte. Saras Augen. Sie waren wieder Eisblau. Wieder so verträumt. Es war wie in dem Moment, als sie Yunan kennen lernte. Drakon war inzwischen auch auf das Geschehen aufmerksam geworden.

Langsam streckte sie eine Hand aus und berührte das seltsame Symbol auf der Lampe. Und dann sprach sie. So monoton es müsste für ein Kind eigentlich unmöglich sein.

"Baal."

Urplötzlich fing die Lampe an zu leuchten und der ganze Raum wurde in ein helles Licht gehüllt. Es dauerte einige Sekunden,

bis das Licht verschwand und jeder sehen konnte was passiert war. Da über ihnen, in der Luft, schwebte ein gigantisches, blaues Wesen. In der Gestalt eines muskulösen Mannes mit ebenfalls blauen Flügeln.

Alle Anwesenden, auch Sara, die inzwischen wieder zu Sinnen gekommen war, starrten in Ehrfurcht auf das geisterhafte

Wesen. Jeder hatte seine eigenen Gedanken.
 

'Das muss die Kraft sein, von der Yunan mir erzählt hat, die Kraft eines Königs!'
 

'Das muss es sein. Wenn ich diese Kraft seiner Majestät präsentieren könnte.'
 

'So viele Rukh sind um dieses Wesen. Sie alle mögen ihn.'
 

Erst jetzt bemerkte Sara, dass sich alle Gegenstände die vorher aus Stein waren, in pures Gold und Silber verwandelt hatten.

Nun fing die blaue Kreatur an zu sprechen.

"Ich bin Baal. Der Militär Helden Djinn. Wer wird König sein?"

Der mächtige Djinn sah sich alle Personen im Raum genau an. Ein Grünhaariger, ein Lilahaariger und ein Blauhaariges Mädchen.

Sein Blick blieb lange an Sara hängen und wie nah sie an dem lilahaarigen Jungen stand. Baal musste grinsen. Interessant.
 

Sinbad und Drakon waren beide entschlossen.
 

"In diesem Fall-"

"-sollte-"

"-ich König werden!"
 

Beide sahen sich finster an. Sara seufzte. Daraus würde bestimmt wieder ein Kampf werden.

"Misch Dich nicht ein, Drakon."

"Ich bin hier im Befehl der Königsfamilie. Also verschwinde."

Sinbad ballte seine Fäuste.

"Hör doch auf mit Deinen verdammten Befehlen. Ich werde niemandem Kraft geben, der uns Zivilisten in Gefahr bringt.

Ich habe entschieden." Nun streckte er eine geballte Faust vor sein Gesicht.

"Ich werde dieses Land, nein diese Welt, mit meinen eigenen Händen verändern."

Drakon schien unbeeindruckt. "Huh. Also müssen wir das am Ende durch einen Kampf entscheiden!"

Er zog sein Schwert.

"Ich verdanke Dir und der Kleinen mein Leben. Aber ich bin ein parthevischer Soldat."

Auch Sinbad ging in Kampfstellung. "Und meine Entschlossenheit wird nicht schwanken!"

"Na klar, wie hätte es auch anders ausgehen sollen.", murrte Sara unglücklich. Immer diese Rivalität zwischen den Beiden.

"Dann lasst uns sehen, wer mein neuer Meister wird.", verkündete Baal lautstark.

Saras Stimmung ging immer weiter runter. Doch fast hätte sie im nächsten Moment aufgeschrien, als sich eine große Hand

um sie schloss. Baal hob sie doch tatsächlich auf seine Schulter hoch. Mit großen Augen sah sie den Djinn an.

Drakon und Sinbad währenddessen, waren schon mitten im Kampf. Tauschten Hiebe mit ihren Schwertern aus.

Sinbad sprang etwas weiter zurück, ein kleiner Kratzer auf seiner Wange.

Baal wandte sich an Sara. "Sag mir, meine Kleine. Wer glaubst Du, wird diesen Kampf für sich entscheiden?"

Kurz sah Sara nach oben an die Decke und überlegte, bevor sie sich wieder dem Djinn zu wandte und seufzte.

"Es schmerzt irgendwie das zu sagen, aber im Schwertkampf ist Mister Drakon eindeutig überlegen." Nun wandte sie sich wieder

dem Kampf zu. Baal musterte sie weiterhin.

Drakon hatte nun Sinbad sein Schwert aus der Hand geschlagen, wodurch dieser das Gleichgewicht verlor und zu Boden ging.

Sara lächelte den Djinn nun wieder an.

"Aber wissen sie Mister Baal, Sin ist dafür viel sturer und entschlossener." Kurz blinkte Baal sie an, bevor er den Kampf weiter

verfolgte.

Drakon stand nun über Sinbad und wollte gerade sein Schwert auf ihn niedersausen lassen, doch dieser fing die Klinge mit

seiner Hand ab und grinste.

"Du magst zwar ein besserer Schwertkämpfer sein als ich, aber in diesem Kampf geht es nicht um unser Talent mit dem Schwert."

Damit rollte er sich so Seite, holte mit der Faust aus und schlug Drakon dann voll ins Gesicht. Dieser blutete und viel zurück.

Doch Sinbad hatte noch nicht gewonnen. Mit letzter Kraft hielt Drakon sich auf den Beinen.

"Ich...darf nicht verlieren."

Baal und Sara beobachteten dies.

"Etwas scheint aber auch diesen jungen Mann anzutreiben."

Sara grinste. "Ich würde eher sagen jemand."

Immer weiter schlug Sinbad nun auf Drakon ein, welcher einfach nicht zu Boden gehen wollte.

"Ich kann immer noch... weitermachen."

Doch dann bekam er noch einen Hieb und viel dann endgültig um.

So schien es zumindest, denn er versuchte sich noch einmal aufzurichten.

"Ich kann... noch nicht aufgeben."

"Ich verstehe Dich, doch auch ich habe Gründe, nicht aufzugeben."

Damit gingen Beide ein letztes mal aufeinander los. Die Fäuste zum Schwung ausgeholt.

"Ich...!"

"Ich...!"

"darf nicht verlieren!"

Damit schlugen Beide zu.

Doch nur Sinbads Schlag traf... und verschaffte ihm damit den Sieg.

"Ich gewinne!"

Einen Moment war es still in Raum, doch dann war ein Klatschen zu hören.

"Wow Sin, das war so cool!"

Angesprochener grinste Sara an, doch schnell wurden seine Augen so groß wie Teller als er etwas bemerkte.

"SARA WAS MACHST DU DA OBEN?!"

"Die Aussicht von hier ist Wahnsinn!" Sinbad konnte nur seufzen.

Baal setzte Sara nun wieder auf dem Boden ab. "Ich habe den Kampf miterlebt. Ich werde Dich nun als mein Meister akzeptieren. Nimm dies!"

Vorne an Sinbads Schwert erschien der acht zackige Stern.

"Dies ist was Viele begehrten." Doch keiner hatte mehr Zeit etwas zu sagen, denn im nächsten Moment, wurde alles hell.
 

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Als Sara und Sinbad erwachten, waren sie in einem großen Krater, umgeben von Säcken mit Schätzen. Von dem Dungeon

keine Spur. Doch sie hörten Gejubel.

Viele Soldaten standen um den Krater herum und jubelten. Ein paar kamen auf Sinbad und Sara zu.

"Gut gemacht, junger Eroberer. Du bist nun ein ehrenhafter Soldat Parthevias. Nun, gib uns die Schätze und die Kraft

der Könige." Der Soldat hielt seine Hand aus.

Einen Moment war es still bis... "Verleicht mich nicht mit Leuten wie euch."

"Huh?"

"Dieser Schatz und die Kraft ist etwas für das ich und Sara gearbeitet haben. Ich werde es euch nicht geben. " Sinbad zog sein Schwert und machte sich zum Kampf bereit.

"Was sagst Du da? Er rebelliert gegen das parthevische Königreich! Nehmt ihn fest!"

Sinbad und Sara waren nun umzingelt. Alle Soldaten hatten ihre Waffen auf sie gerichtet.

Urplötzlich war da diese Präsenz bei den Beiden und Sara sah ihr bekannte Rukh.

"Was für eine perfekte Chance um Deine neue Kraft einzusetzen, oder nicht?"

"Yunan?!"

"Oh, ich verstehe. Du hast noch keine Ahnung wie Du diese Kraft benutzen sollst."

Yunan nahm nun Saras kleine Hand in seine und legte Beide zusammen nun auf das Zeichen an Sinbads Schwert.

"Das Schwert fing auf einmal an zu leuchten, nur um im nächsten Moment Baal in seiner ganzen Pracht zu zeigen.

"Brauchst Du etwa schon meine Hilfe, Meister?"

Die Soldaten wichen verängstigt zurück.

"E-ein blauer Gigant!"

"Was ist das? Ein Monster?"

Yunan lächelte Sinbad zu. "Nun, tu einfach was Dein Herz Dir sagt."

Sinbad schaute zu Sara hinunter, welche ihm auffordernd zulächelte und nickte.

Sinbad schloss seine Augen und konzentrierte sich.

"Oh Helden Geist des Zorns. Ich befehle Dir und Deinen Untertanen, mache meinen Willen stärker und gib mir die

Kraft eines Königs."

Nun streckte er sein Schwert in die Luft. "Zeige Dich, Baal!"

Im nächsten Moment grinste der immer noch anwesende Djinn und schoss eine ganze Ladung Blitze auf die feindlichen Soldaten. Sara und Sinbad konnten einfach nur fasziniert zuschauen.

"Das ist...meine Kraft."

"Sinbad!"

Yunan wedelte mit seinem Stab und im nächsten Moment schwebten Sinbad, Sara und all die Schätze in der Luft.

"Wah!"

"Yunan, was machst Du da?"

"Es würde zwei Tage mit dem Boot dauern, oder? Es ist ein Geschenk von mir."

Wieder wedelte er mit seinem Stab und im nächsten Moment flogen die Beiden und die Schätze mit hoher Geschwindigkeit davon.

Yunan sah ihnen einen Moment lächelnd nach, bevor auch er verschwand und nur einen Haufen verwirrter Soldaten zurückließ.
 

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Es war nur eine Frage von Minuten bis Sinbad und Sara im Dorf Tison ankamen. Beide waren von dem schnellen Flug erschöpft.

"Das war auf jeden Fall mein erstes Mal das ich geflogen bin."

Sara nickte nur, beobachtete aber im nächsten Moment die Rukh in der Umgebung. Irgendetwas stimmte hier nicht. Es war fast so als ob...

Saras Augen weiteten sich erschrocken.

"Sin...wie lange waren wir eigentlich weg?" Es war kaum mehr als ein Flüstern, aber Sinbad verstand es.

"Huh?"

"Sin Nii-Chan, bist Du es?" Es war der kleine Nachbarsjunge, der mit seiner Mutter zusammen angerannt kam.

Die Frau schien panisch.

"Sinbad, wo wart ihr Beide?"

"Ah, wir haben den Dungeon erobe-"

Die Frau packte ihn an den Schultern und schüttelte ihn durch.

"Was habe ihr Euch dabei gedacht Esra-San Zwei Wochen lang alleine zu lassen."

Und auf diese schmerzliche Weise, lernten die Beiden, dass die Zeit in einem Dungeon anders vergeht, als in der realen Welt.

Das Schicksal kann wirklich grausam sein.
 

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Esras Krankheit hatte sich verschlimmert und sie hatte vielleicht noch ein paar Minuten. Beide hielten jeweils eine Hand.

Die Frau schien selbst nicht mehr völlig bei Sinnen zu sein, da sie Sinbad nicht wirklich zu erkennen schien.

"Darling, bist Du es? Wenn ich Dich sehe, heißt das wohl, dass meine Zeit bald kommt."

Tränen sammelten sich in Esras Augen.

"Weißt Du, in diesem einen Moment, hat er sich Dein altes Schwert genommen und ging auf zu einem Abenteuer. Er war

glücklich, zuversichtlich und hat es mal wieder übertrieben wie ein Idiot."

Sinbads Augen wurden glasig.

"Aber... ihm ist Nichts wichtiger als seine Familie und Freunde. Ein freundliches Kind, so wie Du. Und jetzt wird er erwachsen.

Aber ihm wird es gut gehen. Weißt Du, er hat jetzt eine kleine Schwester. Genau wie er es sich immer gewünscht hat."

Saras Augen weiteten sich leicht.

"Sie ist... wie ein Engel. Der Raum wirkt gleich immer viel heller und warmer wenn sie da ist. Und mit einem Lächeln kann sie

Menschen verändern. Wie ein kleines Wunder. Und Sinbad liebt sie sehr. In der kurzen Zeit in der sie sich kennen, sind sie wie

Geschwister geworden."

Sinbad drückte die Hand seiner Mutter fester, während Esra ihre Andere an Saras Wange legte.

"Sin, Sara, ich liebe Euch, meine kleinen Engel."

Und dann war es vorbei. Stille.

Esras Körper wurde schlapp und regungslos. Für immer.

Sara besah sich Esra. Keine Emotion auf ihrem Gesicht zu erkennen. Doch sie schien zu überlegen.

Dann drehte sie sich langsam zu Sinbad, Gesichtsausdruck immer noch unverändert.

"Sin, Miss Esra wird nicht mehr aufwachen, oder?"

Sinbads Kopf war gesenkt, seine Augen hinter seinen Haaren versteckt. Langsam schüttelte er den Kopf.

Und da viel seine erste Träne. Doch trotzdem blieb er stumm. Nur das Beben seiner Schulter verriet ihn.

'Sin trauert.' , erkannte Sara und entschied sich, das Haus zu verlassen. Und als sie draußen ankam, sah sie es.

Esras Rukh entfernten sich von ihrem Körper und flogen aus dem Haus. Langsam streckte Sara die Hand aus. Und tatsächlich drückten sich die Rukh dagegen, strichen über ihre Haut. Und ein leises Flüstern war zu hören.
 

'Vielen Dank.'
 

Und dann flogen sie weg. Richtung Himmel. Sara sah ihnen hinterher, bis sie sie nicht mehr erkennen konnte. Doch trotzdem

behielt sie den Blick Richtung Himmel.

"Auf Wiedersehen Miss Esra, habe einen friedlichen, ewigen Schlaf."

Nun schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen.

"Pass gut auf uns auf. Du wirst schon sehen, was wir erreichen."

Ein paar Menschen in der Umgebung sahen dieses Lächeln. Und obwohl es so ein düsterer Tag war, schien dieses Lächeln

ihn doch ein bisschen zu erhellen und zu wärmen.

Ein gewisser blonder Wanderer beobachtete dies Alles von Weitem.

Sara lächelte. Sie weinte nicht. Warum, das verstand er nicht. Doch er konnte ihre Rukh sehen, und die trauerten.
 

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Nach diesen Ereignissen, verbreiteten sich Sinbads und Saras Namen in ganz Parthevia. Als die Leute herausfanden, dass

der Dungeon, der über 10.000 Menschen auf dem Gewissen hatte, von einem 14 Jährigen und einer Sechsjährigen bezwungen

wurde, spürten sie Hoffnung.

Doch trotzdem, wurden die Beiden dadurch für die Königsfamilie ein Dorn im Auge. Sie konnten es nicht einfach so dabei

belassen. Es war, als würde ein Fischernetz um die Beiden aufgespannt.
 

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Am Hafen in der Stadt, stand eine pinkhaarige Frau mit ebenfalls pinken Augen. Sie trug eine Rüstung und ein Schwert.

Eine Haufen Soldaten war vor ihr aufgereiht.

"Hört zu. Sinbad und Sara werden vermutlich versuchen, von hier aus wegzusegeln. Findet die Beiden und verhaftet sie."

"Verstanden!"

Hinter der Frau standen noch zwei weitere Frauen. Beide fingen an zu flüstern.

"Das die Prinzessin extra hier her kommen muss."

"Es ist so traurig."

"Sagt so etwas nicht. Wir haben momentan nicht viele Truppen zu Verfügung. Eigentlich nur mich und meine Wächter."

Aus dem Augenwinkel beobachtete die Prinzessin, wie sich ein Dorfbewohner gegen die Soldaten auflehnte.

Schnurstracks marschierte sie dorthin, und verpasste dem Mann einen kräftigen Tritt in die Magengrube. Dann zog sie ihn

an seinem Kragen hoch.

"Ich erlaube es nicht, dass Du meinen Vater so beleidigst. Ich schneide Dir Deine Zunge ab und zünde Dich an!"

Sie hob ihre Faust, welche im nächsten Moment jedoch festgehalten wurde.

"Hör auf."

Da hinter ihr, standen Niemand anders als Sinbad und eine unschuldig lächelnde Sara.

Die Augen der Prinzessin verengten sich.

"Ihr Beide seit Sinbad und Sara, richtig?"

"Oh, ich bin froh das so ein süßes Mädchen mich kennt."

Die zwei anderen Frauen stellten sich wieder hinter die Prinzessin.

"Weißt Du eigentlich, mit wem Du gerade sprichst?"

"Sie ist die erste Prinzessin, des parthevischen Reiches, Serendine."

Offenbar hatten die Bewohner der Stadt schon von ihr gehört.

"Parthevias Giftspinnen Prinzessin?"

Besagte Prinzessin zückte nun ihr Schwert.

"Lass mich Dir zeigen, was mit denen passiert, die mich wie ein verwöhntes Mädchen behandeln."

Sinbad lächelte weiterhin. "Eigentlich, mag ich es nicht Mädchen zu verletzen."

Doch Serendine ging schon auf ihn los. Er konnte gerade noch so ausweichen.

"Für ein hübsches Gesicht, kämpfst Du echt gut. Aber Du kannst mich nicht besiegen."

Wieder griff sie an, doch diesmal verpasste sie ihm einen Kratzer.

"Weißt Du, warum ich die Giftspinnen Prinzessin genannt werde?"

Sinbad sah auf den Schnitt an seinem Arm hinunter. Er verfärbte sich lila.

"Das ist das Gift einer Wüsten Königsspinne."

Doch das Grinsen verging ihr, als Sinbad plötzlich anfing zu lachen.

"Was ist so lustig?"

Sara hielt nun ein kleines Kristallgefäß hoch.

"Gut das Sara das schon vorweg genommen hat."

"Aber das ist das Gegengift!" Sara gab Sinbad das Fläschen, welches er auch sofort austrank.

Die Prinzessin schien immer noch ungläubig.

"Sag mir nicht, er hat meine Aufmerksamkeit mit Absicht auf ihn gelenkt damit ich nicht auf die Kleine achte."

Im nächsten Moment riss das Oberteil der Prinzessin.

"Aaahhh!"

Sinbad schwang sie nun über seine Schulter.

"Und damit, nehmen wir sie jetzt als Geisel. Mischt euch nicht ein, bis wir auf unserem Boot sind."

Keine Fünf Minuten später waren Sinbad und Sara auf dem Boot, welches sie sich gekauft hatten. Serendine war immer noch

über seine Schulter geschwungen.

"Verdammt! Lass mich runter!"

Sara warf ihr einen entschuldigenden Blick zu.

Und tatsächlich ließ er sie runter. Verzweifelt versuchte sie ihre Oberweite zu verdecken.

"Wie kannst Du es wagen eine parthevische Prinzessin so zu behandeln?"

Grinsend ging Sinbad auf sie zu. Serendine wurde unglaublich rot und schloss die Augen...

nur um sich im nächsten Moment in einem Fass wiederzufinden, welches Sinbad über Bord, ins Meer geworfen hatte.

"Huh?"

"Deine Soldaten können Dich aus dieser Reichweite noch erreichen richtig? Danke das wir Dich als Geisel nehmen durften,

süße Lady."

Auch Sara winkte ihr mit einem unschuldigen Lächeln zu.

"Auf Wiedersehen Prinzessin Serendine. Tut mir wirklich Leid!"

"Sinbad, ich werde Dir niemals vergeben!"

Und somit segelten die Beiden los.

"Lass uns aufbrechen Sara. Wir verändern die Welt!"

Fröhlich nickte das kleine Mädchen. "Ja!"

Einen Moment war es still.

"Hey Sin. Ob es wirklich so schlau war des zu tun. Ich meine wir haben sozusagen die Königsfamilie beleidigt. Glaubst Du

nicht sie werden uns jemanden hinterher schicken um uns zu jagen?"

Einen Moment schien Sinbad wirklich darüber nachzudenken. Doch dann grinste er Sara an.

"Ach Quatsch, wie kommst Du denn da drauf?"

Von Imuchakk und Assassinen

Zusammen mit Sara, verließ Sinbad nun sein Heimatland und segelte in die Welt hinaus.

Ab diesem Moment, startete die Quest der Beiden, mysteriöse und starke Kämpfer für ihre Abenteuer zu finden.

Um so, auf diese Weise, irgendwann König zu werden. Und es dauerte auch gar nicht lange,

da betraten sie auch schon ein neues Reich der Dungeon Bezwinger.
 

Der Mond stand weit oben am Himmel und strahlte die Erde mit seinem Licht an. Auch spiegelte er sich im Wasser wieder.

Sara beobachtete diese Spiegelung, die durch die vielen kleinen Wellen immer wieder verformt wurde.

Auch beobachtete sie gespannt die Rukh, die mitten auf dem Meer wohl eine andere Form als die für gewöhnlich

Vogelähnliche zu haben schienen. In der Form von kleinen Fischen, sprangen sie immer wieder wie Delfine aus dem Wasser.

Voller Faszination, leuchteten ihre Augen förmlich. Sie hatte diese Rukh schon die letzten Tage über beobachtet, aber es

langweilte sie nie.

Genau eine Woche war es nun her, dass sie zusammen mit Sinbad in See gestochen war. Eigentlich hatten sie auch kein festes

Ziel.

Sinbad meinte, sie würden dahin segeln, wo der Wind sie hinführen würde. Es wäre Schicksal.

Ihre Aufmerksamkeit wurde von den Rukh zu Sinbad geleitet, der am Bug des Bootes stand, und sich sein Schwert besah, das

seit neuestem von einem acht zackigen Stern verziert wurde. Ein Grinsen huschte auf Sinbads Gesicht. Sara zog daraufhin

nur unschuldig eine Augenbraue in die Höhe.

"Sin, stellst Du Dir wieder vor, wie Du mit deinen neuen Kräften die Welt eroberst und Dir alle Frauen zu Füßen liegen?"

Leicht legte sie ihren Kopf zur Seite.

"W-was?! Nein! Na-natürlich nicht!" Schnell drehte er sich zu Sara und schien sein Schwert hinter sich zu verstecken.
 

Und so segelten sie also dahin...
 

"Hatschi!" Zitternd saß Sinbad auf dem Schiffsboden. Doch für Sara glich er mehr einem Eisblock.

"Sin, Du kannst mit unter die Decke kommen, weißt Du?"

Sehr langsam drehte der Angesprochene sich zu ihr um und grinste sie motiviert an.

"K-keine Sorge S-sara. W-wenn ich d-d-das nicht aushalte, w-was für eine Art A-Abenteurer w-wäre ich denn d-dann?"

Im nächsten Moment fiel er einfach in seiner Schneidersitzposition zur Seite. Sara konnte nur seufzen.

Manchmal war er aber auch etwas kurz gestrickt. In der Ferne schoss plötzlich ein gigantischer Wall von Wasser in die Höhe. Sinbad und Sara wurden sofort aufmerksam. Noch mehr Walle entstanden und kamen immer näher. "Sin, sieh doch mal!" Sara deutete ins Wasser. Man konnte ganz deutlich die Silhouette eines riesigen, Schlangen ähnlichen Wesens erkennen. Etwas weiter hinten driftete eine Art Kanu mit zwei Insassen. Ein großer, gut gebauter Mann und ein etwas kleineres Mädchen die aber auch ziemlich groß zu sein schien. Beide hatten Bernstein farbende Augen und blaue Haare. Die des Mädchens waren kurz während die des Mannes lang und zu einem Zopf gebunden waren. Der Mann hielt außerdem eine Harpune in den Händen. Das Mädchen neben ihm sah ihn an. "Bruder! Dies ist Deine letzte Chance. Jetzt schaffst Du es sicher!" 'Ah, sie sind also Geschwister', dachte sich Sara. Im nächsten Moment war das riesige Wesen direkt unter ihnen. "Von unten?!" Mit seinem Schwanz, schleuderte es das Boot davon und die Beiden fremden Insassen direkt ins Meer. Sinbad uns Sara erschraken. "Oh nein!"

Einige Momente lang war es komplett still. Nur das Rauschen des Meeres war zu hören. Neben Sara bereitete Sinbad sich schon darauf vor einzugreifen, doch hielt er sich noch zurück.

Sara konnte das Gebrüll der Bestie unterwasser hören und machte sich ernsthafte Sorgen um die Geschwister.

Im nächsten Moment tauchte der kräftige Mann mit seiner Schwester im Arm wieder auf. Sie war offensichtlich ohnmächtig.

Mit ihr im Arm schwamm er also zu ihrem umgekippten Kanu das nur welches nur wenige Meter entfernt trieb.

Der Mann legte seine Schwester darauf ab und schwamm dann schnell in die entgegengesetzte Richtung als er das sich nähernde Ungeheuer bemerkte.

"Na komm, hier drüben!" Offensichtlich wollte er das Ungeheuer von seiner momentan wehrlosen Schwester weglocken, was ihm auch gelang. Das Monster verfolgte ihn.

"Was tut er da nur Sin?", fragte Sara ihren älteren Begleiter. Dieser schüttelte nur den Kopf.

"Das ist reiner Selbstmord..." Im nächsten Moment zückte er sein Schwert und wartete auf den richtigen Moment.

Der unbekannte Mann stand unterdessen auf einer Eisscholle zu der er geschwommen war. Die Harpune griffbereit.

Dann tauchte das Monster auf und Sinbad und Sara konnten das erste mal einen richtigen Blick ergattern.

Das Wesen glich einem riesigen Wasserdrachen. Und dann sah Sara genau hin. Auf der Stirn des Ungeheuers befand sich doch tatsächlich ein riesiges, rotes, mehrfach gezacktes Horn.

Der blau haarige Mann sprang mit einem gewaltigen Satz auf den Kopf des Ungeheuers.

"Dieses mal schaffe ich es!" Die Rukh um ihn herum tanzten und waren voller Selbstvertrauen. Dies überraschte Sara. Denn trotz seines kräftigen Körpers kam er vorhin als schüchtern rüber.

Doch das Selbstvertrauen verschwand auch schon wieder als die Augen des Mannes denen des Ungeheuers begegnete.

Mit einem panischen Schrei warf er die Harpune in der Hoffnung sie würde die dicke Panzerung des Ungeheuers durchstoßen.

Doch prallte sie einfach ab. Mit vor Schreck verzerrtem Gesicht viel der Mann ins Wasser, das Ungeheuer drehte sich zu ihm um.

"Sin!" Sara drehte sich zu Besagtem um.

"Ich weiß!" Schon trieb er das Boot voran in Richtung des Monsters, sein Schwert bereit.

Der Unbekannte schien die Beiden nun das erste mal zu bemerken und war sichtlich geschockt das zwei Kinder nun gegen das Monster antreten wollten. Noch dazu war eine der Beiden ein kleines Mädchen.

Sinbad hielt sein Schwert in die Luft. Elektrizität sammelte sich schon darum.

"Hier drüben, du Monster! Baal! Leih mir deine Kraft!"

Nachdem sich genug Elektrizität gesammelt hatte, schwang er das Schwert zu Boden.

"Lass es Blitze regnen!" Und wie befohlen schossen mehrere Blitze aus dem Himmel und trafen das Monster mit voller Wucht. Einige Sekunden schrie es voller Schmerz, bis es schließlich leblos zusammen sackte.

Sara und Sinbad sahen sich zufrieden an. Bis Sinbad auf einmal bereute sein Oberteil ausgezogen zu haben. Wann er das auch immer getan hatte. Zitternd legte er seine Arme um sich selbst.

"S-so kalt! Sara wärm mich!", quengelte er wie ein kleines Kind.

Sara konnte nur seufzen und sah dann entschuldigend zu dem Blau haarigen Mann hinüber, welcher ihren Blick ungläubig erwiderte.
 

Was Sinbad und Sara allerdings nicht wussten war, dass nur wenige Kilometer von ihnen entfernt ein Schiff in ihre Richtung steuerte. Auf genau diesem stand ein gewisser General Drakon, welcher mit einem Fernrohr das Meer ausspäte.

General konnte man ihn allerdings nicht mehr nennen.

"Weiter mit voller Geschwindigkeit!" Drakon dachte an die Personen die auch noch auf seinem Schiff waren und wie es überhaupt zu dieser Situation gekommen war.
 

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Drakon befand sich in den unterirdischen Gemäuern des parthevischen Palastes. Gefügig kniete er auf den Boden und starrte den Mann vor sich an. Dieser war in schwere Rüstung gekleidet. Eine Narbe verlief über sein rechtes Auge welches geschlossen war.

Emotionslos sah er Drakon an. Entschlossen erwiderte dieser seinen Blick.

"Ihr habt mich rufen lassen?"

"Dragul. Die Situation mit dem Dungeon. Seine Majestät ist außer sich vor Wut. Außerdem würde Serendine-Sama dank Sinbad und Sara einer großen Blamage unterzogen." Drakon verengte seine Augen.

"Normalerweise würdest Du Deinen Status in der Armee verlieren, dennoch hat General Barbarossa-Sama seine Majestät dazu überredet, Dir wenigstens den Rang eines Wachhundes zu geben."

Drakon war geschockt. "Mein Bruder hat was?"

Der hohe Offizier gab einer Frau in der Ecke des Raumes ein Zeichen. Diese war komplett in pink-lila Roben gehüllt. Selbst von ihrem Gesicht konnte man nur die Augen sehen. Und die waren die meiste Zeit geschlossen.

In ihrer rechten Hand hielt sie einen goldenen Stab. Also eine Magierin.

Die Frau nickte und die zwei riesigen Holztüren hinter ihr öffneten sich mit einem lauten knarren. Das erste was man sah war Dunkelheit, doch Drakons Augen gewöhnten sich schnell daran und weiteten sich. Dort stand eine ganze Gruppe verhüllter Gestalten. Der Offizier, gefolgt von Drakon und der Magierin betraten nun den Raum.

"Dies ist Parthevias stolze Truppe von Assassinen. Sham Lash. Nimm diese Männer hier mit Dir."

Drei Gestalten traten hervor. Der erste war groß und gut gebaut. Sein Körper war mit Narben überhüllt. Die Hälfte seines Gesichtes war von einem Tuch verhüllt.

Der zweite war nur etwas größer als Drakon.

Er hatte kurze pinke Haare. Bis auf zwei lange Strähnen die vorne über seine Schulter hingen. Diese waren Schwarz. Außerdem verlief eine große Narbe quer über seine Nase.

Der dritte der Gruppe erstaunte Drakon jedoch am meisten. Der kleine junge war höchstens Zehn Jahre alt. Er hatte weißes, schulterlanges Haar und grau-grüne Augen die Drakon kalt entgegen blickten. er trug ein hellgraues Oberteil und eine gleichfarbige Hose. Darüber auch noch ein hellgrauer Umhang der an den Enden schon leicht zerrissen war. Sein Gesicht war außerdem mit Bandagen verhüllt so das man nur die Augen sah. Drakon bemerkte außerdem die roten Schnüre die sich um beide Arme und beine des jungen wickelten, konnte sich deren Sinn aber noch nicht erklären.

"Außerdem..", begann der Mann neben Drakon wieder "wegen Sinbads und Saras momentanen Aufenthaltsort."

Die mysteriöse Magierin trat mit einer Kristallkugel in der Hand neben die beiden Männer.

"Die beiden sind nach Norden aufgebrochen."

Doch Drakon wirkte überrascht. "Moment. Ich verstehe ja das das Djinn Gefäß zurückgebracht werden soll, aber warum Sara?"

"Lord Dragul,", begann die Magierin "durch die Ereignisse die sich in dem Dungeon abgespielt haben, hat dieses Mädchen unsere Aufmerksamkeit erregt. Ihr spracht von einer Art leuchtenden Kugel die Euch und die Kleine umhüllte. Ich bin sicher ihr habt bereits davon gehört. Man nennt es ein Borg."

Drakon verstand nun endlich. Das ihm das nicht früher eingefallen ist! "Ein Borg, d-dann ist sie ja..."

Die Frau nickte. "Eine Magierin. Und allein die Tatsache das sie in einem so jungen Alter bereits ein Borg erschaffen kann, welches solch einer Attacke standhält macht sie extrem kostbar."

"Du verstehst nun also Dragul?", begann der Mann wieder. "Du darfst auf keinen Fall noch einmal versagen."

Loyal verneigte sich Drakon. "Ich werde mein Leben geben wenn es sein muss."
 

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Kurz blinkte Drakon um sich wieder auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Er nahm eine Landkarte zu Hand.

"Wenn wir dieser Route weiter folgen kommen wir bald im Land der Imuchakk an. Ein wilder und unzivilisierter Stamm. Sind die Beiden etwa dort?..."
 

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Das tote Ungeheuer wurde inzwischen an den Strand gespült. Sara beobachtete wie der blau haarige Mann seine Schwester ebenfalls an Land zog und dort mit einer Decke umhüllte. Dann begann er damit, mit seiner Harpune ein großes Stück Holz anzuspitzen. Währenddessen gingen Sinbad und Sara auf ihn zu. Sara bemerkte seine Rukh. Der Mann wär wütend, wütend auf sich selbst. Sie bemitleidete ihn. Er schien die Beiden noch nicht zu bemerken. Erst als Sinbad sprach sah er sie überrascht an.

"Wow, sie mal Sara es ist wirklich riesig!"

"Hm!" fröhlich lächelnd nickte Sara. "Es ist echt riesig und sie Mister wollten ganz alleine dagegen kämpfen. Wahnsinn!"

Der Mann nickte. "Ja, man nennt es auch das Herumwütende Einhorn. Eigentlich lebt es in den südlichen Meeren, aber manchmal reist es den ganzen Weg hierher."

Sinbad grinste. "Echt Wahnsinn. Und zu denken das Du es mit nur einem Angriff erledigen wolltest."

Der Mann schaute betrübt zu Boden. Doch noch bevor Sara ihre Sorge hätte ausdrücken können wurde sie unterbrochen.

"Bruder? Hast Du es endlich geschafft?!" Voller Aufregung kletterte sie auf das tote Ungeheuer.

"Ich wusste das dein einziges Talent nicht nur Schwimmen sein kann. Wie von meinem großen Bruder zu erwarten! Du hast es geschafft." Nun sprang sie wieder runter und landete vor den Dreien. "Mist ich wollte es doch sehen. Huh? Warum ist es so verbrannt?"

"Eh!"Der Mann war zu Eis erstarrt. Doch dann schien das Mädchen auch endlich die Beiden Fremden zu bemerken.

"Wer seit ihr?"

Sara kam gar nicht dazu sich vorzustellen, denn Sinbad nahm die Hand des Mädchens sanft in seine und lächelte sie süß an. Man konnte sogar eine Art Glitzern um die Beiden sehen.

"Ich? Mein Name ist Sinbad. Die Schönheit einer Frau ist wirklich auf der ganzen Welt zu finden." Einige Sekunden sah das Mädchen ihn erstaunt an, bis...

"Huh?" Sie blinkte nur. Schnell schlug sich Sara die Hand vor den Mund um nicht laut loslachen zu müssen. Sinbad dagegen war zu Stein erstarrt. Sara, welche sich inzwischen beruhigt hatte, sprang fröhlich vor Sinbad und strahlte das Mädchen an.

"Hallo und ich bin Sara und ich reise mit Sin hier." Kurz deutete sie auf eben Genannten bevor sie sich wieder dem Mädchen zu wand. "Übrigens ich mag Deine Haare sie sind echt schön. Ich hab außer mir noch niemand anderen mit solch einer Haarfarbe gesehen."

Die Augen des Mädchens fingen an vor Freude zu leuchten und ein Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen bevor sie sich zu Sara runterkniete und sie fest umarmte. "Kya! Du bist ja wohl das Niedlichste und Süßeste was ich je gesehen habe. Ich glaub ich behalte Dich."

Sie ließ Sara los, blieb aber vor ihr sitzen um mit ihr auf Augenhöhe zu sein. "Und danke für das Kompliment. Aber Deine Haare sind eindeutig ein dunkleres Blau als meine. Ich hab ehrlich gesagt noch nie so eine Haarfarbe gesehen. Nun ja wie dem auch sei. Ich bin Pipirika."

Sinbad, der sich das ganze belustigt angeguckt hatte, sprach sie nun wieder an. "Nett Dich kennen zu lernen,Pipirika. Oh und..."

Jetzt drehten sich alle wieder zu Pipirikas Bruder um. "Wir haben gar nicht nach Deinem Namen gefragt." Der Mann antwortete nicht, sondern sah nur betrübt nach unten. Einige Sekunden der Stille vergingen bis Pipirika wieder sprach.

"Hina...das ist sein Name. Er ist bereits 21 Jahre alt, dennoch hat er bis jetzt nur seinen ersten Namen." Jetzt lächelte sie glücklich. "Aber Du hast jetzt endlich dieses Biest besiegt, das bedeutet Du bekommst jetzt endlich Deinen Krieger Namen."

"Wow" Sara grinste begeistert bevor Pipirika fortfuhr. "Vielleicht wird 'sie' dich auch jetzt endlich anerkennen."

"'Sie'?", hinterfragte Sinbad.

"Stark, wunderschön, alle Frauen der Imuchakk beneiden sie. Immerhin ist sie Imuchakks schönste Frau!"

Sinbad schien wieder begeistert. Doch alle wurden von einem knurrenden Geräusch unterbrochen und sahen zu Sara hinunter, welche sich verlegen den Bauch rieb.

"Hehe" Pipirika grinste. "Da hat wohl jemand Hunger. Es wird ja eh langsam dunkel also lasst uns essen!"
 

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"Sagt mal, wie ist Imuchakk denn so?"

Inzwischen war es komplett dunkel und die beiden Geschwister hatten derweil ein Lagerfeuer gemacht, an welchem nun alle vier gemeinsam saßen und aßen als Sinbad die Frage stellte. Er schien sehr interessiert zu sein, über die Kultur dieses Volkes zu lernen.

Pipirika dachte einen Moment lang nach.

"Naja, es ist sehr weiß..."

Sara lachte, Sinbad schien belustigt.

"Nein, das meine ich nicht. Ich meinte sowas wie eure Art zu Leben, eure Kultur."

Jetzt schien Pipirika zu begreifen. Sie strahlte Sinbad und Sara nun an.

"Unser Vater ist das Oberhaupt."

"Wow cool!" Sara schien begeistert. "Sind bei euch alle so groß wie ihr Beiden?"

"Ja, wir sind ein Volk von Riesen könnte man sagen."

Sinbad sah aus, als könnte er vor Freude platzen.

"Alles klar, bringt uns dahin!"

"Huh?" Überrascht sah Hina ihn an. "Sinbad, wir Imuchakk erlauben keine Außenseiter in unser Dorf. Ich denke nicht das das gut ausgehen wird."

"Ist uns egal."

Überrascht blickte Hina zu Sinbad auf. Dieser war inzwischen aufgestanden und besah ihn mit einem entschlossenem Blick.

Sara stellte sich neben ihn und obwohl sie so klein war, fühlte er sich durch ihren Blick so, als wäre er der Kleine.

"Mysteriöse Völker und Länder. Wir wollen die ganze Welt sehen. Damit wir diese Welt verändern können."

Hina wusste nicht, was er damit anfangen sollte.
 

Später am Abend hatte sich Pipirika bereits schlafen gelegt. Doch Hina war jetzt schon seit einiger Zeit weg. Sinbad und Sara saßen dementsprechend alleine am Feuer.

"Heh, ich kanns kaum erwarten Sara. Wir kriegen eine ganz neue Kultur zu sehen."

Sara nickte lächelnd, doch dieses verschwand schnell wieder.

"Hey Sin?"

"Hm?"

"Findest du nicht auch das Mister Hina ein sehr trauriger Mensch ist?"

Sinbad blinzelte überrascht. Mit der Frage hatte er jetzt eigentlich nicht gerechnet.

"W-wie kommst du denn da drauf?"

"Ich fühle es. Er ist traurig und frustriert und sauer."

"Sauer...auf uns?"

Schnell schüttelte Sara den Kopf um die Frage zu verneinen.

"Auf sich selbst. Ich weiß aber nicht wieso."

"Ah, ich kann mir schon denken wieso, von ihm wird viel erwartet. Apropos... wo ist Hina eigentlich?"

Schnell zeigte Sara hinter sich in Richtung der Klippen. Ganz deutlich spürte sie seine Präsenz von da.

Mit einem Lächeln stand Sinbad auf und bewegte sich in Richtung der Klippen. Doch schnell drehte er sich noch einmal zu

Sara um und lächelte sie warm an.

"Dann geh ich mal zu Hina. Wir Beide werden dann mal ein Gespräch unter Männern führen."

Sara blinkte.

"Ein Gespräch unter Männern? Was ist das denn?"

"Weißt du Sara, manchmal kann sich ein Mann nur einem anderen Mann öffnen. Da ich aber nicht denke das er das so schnell

auch machen wird, werde ich versuchen ihn ein bisschen aufzuheitern."

Einen Moment sah ihn Sara noch unverändert an bis sie schließlich lächelte.

"Okay, viel Glück."

Sie beobachtete wie er in Richtung der Klippen verschwand, die Rukh wie immer seine treuen Begleiter, auch wenn er sich dessen nicht bewusst war.

Kurz sah sie noch zu der schlafenden Pipirika hinüber, bevor sie sich eine Decke aus Sinbads Tasche nahm und sich in diese einwickelte. Nun von der angenehmen Wärme umgeben, wurde sie auch schnell müde und ließ sich in einen traumlosen Schlaf fallen.
 

Es dauerte bis zum Mittag des nächsten Tages bis sie das Dorf der Imuchakk erreichten. Holzhütten waren überall aufgebaut und alles war voller Schnee. Erstaunt sah sich Sara um. Die Bewohner des Dorfes hatten sich am Eingang versammelt und empfingen Pipirika und Hina voller Freude.

Sinbad und Sara beobachteten dies lächelnd.

Doch Saras Augen weiteten sich dann doch schnell.

Sie hatte wirklich gedacht Hina wäre groß aber der ältere Mann der da aus der Masse heraustrat übertraf das ganze noch einmal um ein paar Köpfe. Mit einem seltsamen Kopfschmuck und einem Blauem Pelz bekleidet stand er da. In seiner linken Hand hielt er eine Harpune die verdächtig aussah wie das Horn der Kreatur, die Hina am vergangenen Tag versucht hatte zu töten.

"Vater!" Erfreut lief Pipirika auf ihn zu und umarmte ihn. Hina hingegen blieb respektvoll einige Schritte entfernt stehen.

"Ihr seit zurück das ist gut."

Nun traten Sinbad und Sara hervor. Der Mann schien allerdings alles andere als erfreut.

"Wer seit ihr?", fragte er unhöflich nach. Sara versteckte sich hinter Sinbad und klammerte sich an sein Bein.

"Mein Name ist Sinbad und dies hier ist Sara. Wir sind Abenteurer und wollen die Welt seh-"

Im nächsten Moment wurde ihm schon die Spitze der Harpune vorgehalten. Etwas erschrocken wich er zurück.

"Das hier ist Imuchakk und kein Platz für Außenseiter."

"Vater!"

"Vater, Sinbad und Sara sind weit gereist um-"

"Mein Sohn, du bist jetzt zu einem Krieger geworden. Von nun am musst auch du unseren Stamm und das Dorf beschützen. Merke dir das."

Sara betrachtete Hinas Rukh. Jetzt wirkten sie wieder traurig.

Hinas Vater ging nun wieder zurück Richtung Dorf.

Tief verbeugte sich Hina.

"Jawohl." Es war nicht mehr als ein Flüstern.

Besorgt sahen Sinbad und Sara ihn an.

Sein Vater stand nun auf dem Dorfplatz. Alle waren um ihn herum versammelt.

"Heute Nacht feiern wir Maharagan! Bereitet alles für das Fest vor!"

Schon brachen alle in Gejubel aus und die Stimmung änderte sich komplett.
 

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Währenddessen beobachtete Drakon die Magierin, Falan dabei, wie sie versuchte anhand ihrer Kristallkugel Informationen zu ergattern.

"Sinbad und Sara sind also in Imuchakk. Das wird ja immer lästiger." , stellte er ernst fest.

Belustigt sah Falan ihn an.

"Die Leute von Sham Lash sind bereits auf dem Weg dorthin."

Drakon viel vom Glauben ab.

"Die machen was sie wollen. Einfach Unglaublich!"

"Sie sind Menschen der Dunkelheit. Man kann sie nicht zähmen. Außerdem ist in der Nähe des Dorfes etwas interessantes passiert..."

Das Bild in der Kristallkugel änderte sich.

Drakon konnte es nicht fassen.

"Aber, aber das ist ja ein..."
 

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Sinbad und Sara wurden von den Geschwistern und ihrem Vater in ihre Hütte eingeladen. Sie war um umstritten die Größte von allen. Die Fünf saßen nun also alle gemeinsam im Hauptzimmer. Sara hielt sich immer noch nahe an Sinbad auf. Wollte sie seine Seite nicht wirklich verlassen.

"Was genau ist Maharagan?", unterbrach Sinbad die Stille.

"Ein altes Imuchakk Fest. Dort wird das Erwachsen werden gefeiert und man erhält den Rang eines Kriegers. Außerdem wird dort der Göttin der Bestien gedankt."

"Ja Bruder und jetzt da du endlich dieses Biest erledigt hat, wirst du endlich ein Krieger werden und einen Kriegernamen bekommen."

Kurz herrschte Stille bis der Älteste in der Runde wieder das Wort ergriff.

"Um ehrlich zu sein, während ihr Beide weg wart, sind hier merkwürdige Dinge geschehen."

"Merkwürdige Dinge?"

Er nickte. "Ja, etwas weiter im Norden ist ein Gebäude aufgetaucht, welches ich noch nie zuvor gesehen habe. Doch es ist der perfekte Ort um neue Krieger zu ernennen."

Sein Blick glitt nun speziell zu Hina.

"Hina, ich will das du gehst und diesen Ort erku-"

"Nein!", schrien zwei Stimmen panisch.

Alle Blicke glitten nun zu Sinbad und Sara, welche diese nur ernst erwiderten.

"Ihr dürft diesem Gebäude nicht zu nahe kommen."

"Wie bitte?"

Sinbad und Sara tauschten einen kurzen Blick miteinander, bevor sie sich wieder den drei Imuchakk zu wandten. Sinbad fing an die Situation zu erklären.

"Das ist ein Dungeon. In Parthevia, dem Land aus dem Sara und ich kommen, ist ebenfalls so ein Gebäude erschienen und tausende mussten sterben."

Überrascht sprach Hina auf. "Ja, davon habe ich auch gehört. Alle Soldaten die dort hineingingen wurden getötet. Und das zwei Kinder es schließlich bezwungen haben."

Wieder herrschte eine bedrückende Stille im Raum die von Sara unterbrochen wurde.

"Ja das...waren wir."

Alle starrten die beiden ungläubig an.

Doch der Vater der Geschwister reagierte nicht sehr erfreut.

"Was versucht ihr hier gerade zu sagen? Ich werde es nicht vergeben wenn man uns zum Narren hält!"

In seiner Wut griff er nach seiner Waffe. Sara sah Sinbad eindringlich an.

"Sin, zeig es ihnen."

Sin nickte und zog sein Schwert aus der Scheide. Das Symbol des Djinns leuchtete hell. Keiner rührte sich, denn immerhin sahen sie gerade den Beweis vor sich, das diese Beiden Kinder den Dungeon in Parthevia bezwungen hatten.

Das Stammesoberhaupt der Imuchakk fing sich als Erster wieder.

"Ist dies was man das Symbol eines Eroberers nennt?"

Sara nickte.

"Ja, der Djinn des Dungeons ist in dem Schwert versiegelt."

Sinbad steckte das Schwert wieder weg. Einen Moment war es noch still, bis ihnen beiden jeweils eine Schale mit einer wohl duftenden Flüssigkeit hingehalten wurde. Und das von niemand anderem als dem Oberhaupt des Stammes.

"Es ist Tradition in Imuchakk, dass die Starken und Mutigen mit dem allerhöchsten Respekt behandelt werden. Also bitte, vergebt mein unhöfliches Verhalten bis jetzt."

Lächelnd nahmen die Beiden die Schalen an und tranken. Sara spürte eine große Hand die ihr durch die Haare strich.

Erstaunt sah sie in das leicht lächelnde Gesicht des Oberhauptes.

"Es ist schon erstaunlich, so ein kleines Mädchen."

Sara grinste und Sinbad strahlte sie stolz an.

"Ja nicht wahr? Sara ist spitze."

Doch Saras Aufmerksamkeit war inzwischen auf Hina gerichtet, oder eher auf seine Rukh. Sie spiegelten seine Wut und Frustration wieder. Besorgt sah sie ihn an. Sie bekam nur am Rande mit, wie Sinbad den Vater der Geschwister darum bat, niemanden in die Nähe des Dungeons zu lassen. Dieser stimmte ohne zu zögern zu.  

Erfreut drehte sich Pipirika zu ihrem Bruder um.

Oh ja, Bruder, hast du es 'ihr' eigentlich schon erzählt?"

"Was? Nein ich..."

"Warum nicht? Du bist jetzt ein Krieger. Mach schnell uns sag es ihr-"

"Hör auf..."

Überrascht sah Pipirika ihn an.

"Bruder? Was ist los?"

Hina kam gar nicht dazu zu Antworten, denn von draußen ertönten Stimmen.

"Es kann jetzt beginnen!"

"Beeilt euch!"

Der Vater der Geschwister schien erfreut.

"Dann kommt, es ist Zeit für Maharagan! Heute Nacht werden wir den Tag des Kriegers feiern und der Göttin unseren Dank aussprechen!"

Und es war ein prächtiges Fest.
 

Der Abend war unglaublich spaßig. Es gab Gesang und auch Tänze. Sara tanzte mit vielen der Kinder und natürlich auch mit Sinbad. Nach einiger Zeit war Sinbad allerdings nicht mehr fähig zu tanzen, da er doch tatsächlich Alkohol getrunken hat. Und das nicht in kleinen Mengen.

Sara sah ihn nur streng an und fragte sich mal wieder, wer hier eigentlich jünger war.

Nach einiger Zeit entdeckte Sara eine sich in der Menge wild umsehende Pipirika. Besorgt lief Sara zu ihr hin.

"Was ist los, Pipirika?"

Mit großen Augen sah Angesprochene zu Sara hinunter.

"Oh Sara, ich kann Hina jetzt schon seit einer Weile nicht mehr finden. Ich mache mir Sorgen."

Sofort als sie diese Worte hörte, erweiterte Sara ihre Sinne um nach Hinas Rukh zu suchen. Kurze Zeit später fühlte sie auch schon die ihr bekannte Präsenz.

Mit einer Ausrede parat wandte sie sich schnell wieder Pipirika zu.

Oh, Mister Hina habe ich vor einiger Zeit aus dem Dorf gehen sehen. Er ist danach da entlang."

Und schon zeigte sie Pipirika die Richtung in der sie eindeutig die Präsenz des Mannes spürte.

Freudig lächelte die Ältere.

"Ah vielen Dank, dann weiß ich auch wo er ist. Ich werde dann gleich mal zu ihm gehen."

Und schon lief sie an Sara vorbei Richtung Dorfausgang.

"Ah Pipirika?", rief Sara ihr noch hinterher.

Fragend drehte sich Angesprochene noch einmal um.

"Sagst du Mister Hina von mir das er nicht so traurig sein soll?"

"Was?" Pipirika blinkte verwirrt.

"Na, so ein sanfter und gütiger Mensch wie er sollte nicht traurig sein."

Etwas ungläubig starrte Pipirika das kleine Mädchen vor sich an. Und ihr wurde warm ums Herz. Alle schlechten Gefühle die sie hatte, verschwanden bei dem Anblick des Lächelns der Kleinen.

Mit einem Lächeln nickte sie Sara erfreut zu und verschwand dann ebenfalls aus dem Dorf.

Zufrieden blickte Sara ihr hinterher. Doch dann entwich ihr ein Gähner. Sie war wirklich müde.

Wie sich schließlich herausstellte, würde Sinbad ihr ebenfalls bereits ins Bett folgen. Anscheinend war seine Alkoholtoleranz noch nicht so hoch wie er das gerne wollte. Also ging Sinbad, gefolgt von einem Imuchakk der sich freundlicherweise anbot Sinbad zu tragen, in Richtung der Hütte die ihnen zugewiesen wurde.
 

Mit einem guten und sicheren Abstand entfernt lag Sara neben Sinbad. Der Junge konnte einfach nicht ruhig liegen bleiben und damit nicht die Gefahr bestand das Sara mitten in der Nacht Sinbads Fuß ankriegt, hielt sie den Sicherheitsabstand ein.

Es war alles ruhig und friedlich. Könnte man meinen. Doch Sara wurde aus ihrem Schlaf gerissen. Irgendetwas stimmt nicht.

Ihre Rukh gaben lauter Warnsignale von sich.

Sinbad schien von all dem nichts mitzubekommen. Der lag immer noch im Tiefschlaf und murmelte vor sich hin.

"Ah du bist so wunderschön....aber ein bisschen zu...groß. Ah warte..komm zurück...."

Sara blinkte. Was träumte der denn da bitte?

Dann spürte sie es. Eine kalte und gefährliche Präsenz war im Raum. Über ihr?

Verwirrt schaute sie nach oben und tatsächlich!

Auf dem Balken konnte sie die Silhouette eines jungen erkennen. Nur ein paar Jahre älter als sie.

Sie konnte grade so erkennen wie sich die Augen des jungen überraschend weiteten. Doch das hielt nicht lange.

Der Blick des jungen wurde wieder ernst und mit einem Sprung sauste er auf Sinbad zu. Sara konnte ein Messer im schwachen Mondlicht aufblitzen sehen. Panisch wandte sie sich Sinbad zu.

"Sin-" Weiter kam sie nicht denn im nächsten Moment wickelten sich dünne rote Seile um sie und fesselten sie. Schnell erkannte sie, dass am Ende der Kordel Messer befestigt waren.

Sinbad hatte davon immer noch Nichts mitbekommen.

Doch als der Junge wieder auf ihn zuraste, drehte er sich tatsächlich auf den Rücken und trat ihm voll in die Magengrube.

Keuchend ging der junge zu Boden, bevor er sich aufrappelte und wieder hoch auf den Balken sprang.

Erst jetzt schien auch Sinbad wach zu werden. Ungläubig sah Sara ihn an.

"Huh, was ist los...warte Sara?!"

Geschockt sah er die immer noch gefesselte Sara an und folgte mit seinem Blick den Seilen hoch zu dem Jungen.

Im nächsten Moment wehrte er mit seinem Schwert ein auf ihn zufliegendes Messer ab und fing es dann mit der anderen Hand.

"Was ein Kind? Weißt du, böse Kinder müssen bestraft werden!"

Schon zog er an dem Messer welches durch die Seile mit dem Jungen verbunden waren.

Dieser verlor die Balance und fiel vom Balken.

Im nächsten Moment viel allerdings Sinbad auf den Rücken.

Von hinten hatten sich einige Seile um seine Beine gewickelt wodurch er das Gleichgewicht verlor.

Schnell landete der Junge auf ihm, ein Messer an seine Kehle gehalten.

"Sin!" Verzweifelt versuchte sich Sara aus ihrem gefesselten Zustand zu befreien.

"Das ist Alles? Wie ich es mir dachte, ich reiche aus um den Job zu erledigen.", sprach der Junge arrogant bevor er zu Sara sah.

"Und sobald ich hier fertig bin, wirst du mich wie ein artiges kleines Mädchen begleiten, verstanden?"

Sein Ton war definitiv drohend, aber Sara ließ sich nicht einschüchtern. Fast schon uninteressiert betrachtete sie ihn, bis sie sich wieder Sinbad zu wandte, nur um zu sehen, wie er wieder sein Schwert um griff. Leicht lächelte er.

Im nächsten Moment erwachte Baals Schwert und verpasste dem Jungen einen Stromstoß der sich gewaschen hat. Geschockt und kurzzeitig gelähmt, ging er zu Boden. Sinbad nutze dies aus, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.
 

Kurze Zeit später saß der junge Assassine auf dem Boden. Seine Hände hinter seinem Rücken gefesselt.

Sinbad und Sara standen vor ihm. Hina und Pipirika, kamen nur Augenblicke nachdem der Junge zu Boden ging ins Haus gestürmt und standen jetzt ebenfalls mit im Raum, falls die Situation außer Kontrolle geriet.

Sara wusste nicht was sie von dem Assassinen halten sollte. Sie wusste das sie keine negativen Gefühle gegen ihn hegte. Er machte ja schließlich auch nur seinen Job.

Sinbad unterbrach die bedrückende Stille.

"Also dann, wer bist du? Hat Parthevia dich geschickt?"

Trotzig sah der junge Assassine zur Seite.

Sinbad kniete sich nun direkt vor ihn.

"Das sie wirklich ein kleines Kind involvieren."

"Heh." Arrogant betrachtete er Sinbad nun wieder.

"Hey, was ist das für ein Verhalten?"

Sara konnte seltsame Geräusche hören. Was war das nur? Hörte sich an als würde etwas geschnitten werden.

Neugierig besah sie sich den Jungen. Die weißen Haare, die giftgrünen Augen, die alle im Raum hasserfüllt anstarrten.

Und tatsächlich konnte sie unter den Bandagen die sein Gesicht verdecken Sommersprossen sehen.

Wenn er sein Gesicht nicht verhüllen würde und lächelte, würde er bestimmt niedlich aussehen.

Die Rukh des Jungen waren fast allesamt Schwarz. Ein Paar waren noch grau. Sie ließ eines ihrer Rukh mit seinen in Verbindung treten. um etwas über ihn heraus zu finden. Und kurze Zeit später hatte sie auch schon seinen Namen. Ja'far huh?

Sara wurde von Sinbads Stimme aus ihren Gedanken gerissen.

"Ich weiß zwar nicht genau wer dich angeheuert hat, aber deine Eltern werden sicher traurig sein."

"Halt die Klappe..."

"Was sagst du? Das ist ja ein Verhalten was du gegenüber älteren hast."

"Sinbad,", unterbrach Hina ihn. "er ist ein Assassine. Komm ihm nicht zu nahe sei lieber vorsichtig."

"Ich weiß. Deswegen frage ich ihn ja direkt."

"So meinte ich das nicht..."

"Nein, du musst solchen Leuten alles von Anfang an beibringen." Jetzt wandte er sich wieder dem Jungen zu.

"Verstehst du? Du kannst nicht so reden nur weil du ein Assassine bist. Deine Eltern wären sicher enttäuscht."

Das schien das Fass zum Überlaufen zu bringen.

"Ich sagte doch halt die Klappe! Meine Eltern haben schon vor langer Zeit ins Gras gebissen! Ich hab sie umgebracht als ich sechs Jahre als war!"

Sara konnte in diesem Moment nichts anderes fühlen als Mitleid. Das hatte er nicht freiwillig getan. Seine Rukh waren ebenfalls voller Trauer.

"Haha, was ist los? Habt ihr jetzt Angst?!"
 

KLATSCH
 

Die Augen des Jungen waren vor Schreck weit aufgerissen. Dieser Mistkerl hatte ihn doch tatsächlich geschlagen!

Eine warme Hand legte sich plötzlich an seine Wange. Geschockt sah er in blaue Augen. Das kleine Mädchen, wie hieß

sie noch gleich? Sara?

"Geht es dir gut? Weißt du Sin meint das nicht böse aber du solltest so etwas nicht so voller Stolz sagen. Vor allem wenn es

dich selbst so verletzt." Jetzt lächelte sie ihn an und er konnte es nicht verhindern.

Ihm wurde warm. Es war eine angenehme Wärme. Eine die er schon so lange nicht mehr gespürt hat.

Nachdem Sara sicher war das sie alle wieder seine Aufmerksamkeit hatten, zog sie sich zurück und stellte sich wieder neben Sinbad.

Dieser ergriff auch wieder das Wort. Mit einem sanften Blick sah er ihn an.

"Ich bemitleide dich..."

Stille. Völlige Stille. Doch Sinbads Worte schienen den Assassinen nicht beruhigt zu haben. Ganz im Gegenteil.

Rasend vor Wut schrie er ihn an.

"Was soll das, dieser Blick?! Du verdammtes Arschloch bist doch selbst noch ein Kind!"

Die nächsten Sekunden schienen wie in Zeitlupe abzulaufen. Sara sah eine Klinge aufblitzen und sie wusste genau das der Junge sich befreit hatte. Er wollte wieder auf Sinbad los.

"Sin! Achtung!"

Selbst der Weißhaarige Assassine hatte keine Ahnung wann die Kleine vor Sinbad gesprungen war. Alles kam viel zu plötzlich.

Im nächsten Moment hatte er schon mit der Klinge ausgeholt.

Doch leider jemand komplett falschen getroffen.

Alle Augen im Raum waren vor Schreck geweitet. Sinbad war in Panik.

"S-Sara?..." Mehr als ein Flüstern war es nicht.

In diesem einen Moment als Sara vor Sinbad gesprungen war, konnte der Assassine nicht mehr rechtzeitig reagieren und schnitt dem kleinen Mädchen doch tatsächlich die Kehle durch.

Völlig erschrocken starrte er in ihr Gesicht. Sie erwiderte den Blick. Er war weder wütend noch vorwurfsvoll. Dabei hatte er ihr gerade die Kehle durchgeschnitten. Sie flüsterte etwas. Ihre Lippen bewegten sich und er verstand es.

"W-woher kennst du....?"

Sinbad fing Sara auf. Panisch drehte er sie zu sich um.

"Sara? Sara?!"

Dann war überall Rauch und der Raum wurde kurze Zeit später still. Als der Rauch sich lichtete, war der Assassine verschwunden. Doch Sinbad interessierte das gerade am allerwenigsten.

"Hey Sara, bleib wach ja? Komm schon bleib wach? W-wir holen dir Hilfe okay? Du bleibst bei mir, alles wird okay."

Tränen liefen über sein Gesicht. Er bekam nur am Rande mit wie Pipirika raus rannte um Hilfe zu holen. Er konnte nur Sara sehen. Und das viele Blut.

Weinend drückte er sie an sich.

"Verlass mich nicht auch noch, Sara..."

Diese bekam allerdings nicht mehr viel mit. Ihre Augenlider waren schwer und es wurde immer dunkler. Kurze Zeit später war alles Still.
 

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"Sara"
 

Wer war das? Sie war viel zu müde um darüber nachzudenken. Sie wollte lieber schlafen.
 

"Sara. Wach auf."
 

Ganz eindeutig eine Frauenstimme. Eine die sie nicht kannte.
 

"Du musst die Augen aufmachen Sara"
 

Und dies tat sie dann auch. Ganz langsam. Und alles was sie sah war...weiß.

Erschrocken sah sie sich um. Sie stand in einem völlig weißen Raum.

Warte stand...nein eher schwebte. Sie konnte keinen Boden unter sich fühlen. Einfach alles war weiß. Und es gab weder Boden, Decke noch Wände.

"Wo, wo bin ich?"

"Erinnerst du dich nicht mehr?"

Erschrocken sah sie sich wieder um. Das war wieder diese Frauenstimme. Doch niemand war zu sehen.

"Was? Wo sind sie? Wer sind sie?"

Ein Lachen war zu hören.

"Das ist nicht so wichtig. Genau so wenig wie wo du gerade bist. Denk lieber nach. Weißt du noch was passiert ist?"

Sie dachte nach. Sie war mit Sin bei den Imuchakk angekommen. Sie hatten gefeiert, sind schlafen gegangen und dann!

"Ich...ich hab mich vor Sin gestellt. Ich wollte ihn beschützen. Wurde aber dann selbst getroffen..."

"Gut du erinnerst dich."

"Bin ich also tot?"

Schon wieder war ein Lachen zu hören.

"Nein du bist nicht tot meine kleine Sara. Eigentlich wirst du sogar bald wieder aufwachen."

"Nicht tot...wie kann das sein?"

"Das ist nicht wichtig."

"Was? Doch das ist wichtig ich-" Sara stockte. Ihre Augen wurden kurz Eisblau bevor sie wieder zu dem normalen Dunkelblau wechselten.

"Ja stimmt, es ist nicht wichtig."

"Sehr gut. Gutes Mädchen. Ich werde dich dann jetzt zurückschicken."

"Zurück? Zu Sin?"

Im nächsten Moment aber bekam sie schon nichts mehr mit.
 

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Hina und Pipirika wussten nicht was sie machen sollten. Hier standen sie nun, zusammen mit Sinbad vor der Hütte der Stammesärztin. Sie war Saras letzte Hoffnung.

Beruhigend legte Hina seiner Schwester einen Arm um die Schulter. Sie weinte fürchterlich. Ja es war schmerzhaft. Er wollte sich erst gar nicht vorstellen wie Sinbad sich fühlen musste. Dieser saß wie ein Häufchen Elend neben der Tür und rührte sich nicht. Er stand wohl immer noch unter Schock.

Aber auch wenn Sara jetzt Hilfe hatte, so musste Hina doch logisch denken. Die Chance das Sara überleben würde ging gegen null. Ihre Kehle wurde durchgeschnitten. Und es war auch noch ein Unfall.

Natürlich hatte er gemerkt das der Assassine es eigentlich auf Sinbad abgesehen hatte. Doch Sara, selbstlos wie sie war, hatte sich schützend vor ihn gestellt.

Die Welt war wirklich ungerecht. Warum musste so etwas einem so süßen und unschuldigem Menschen wie Sara passieren.

Seine Gedanken wurden abrupt unterbrochen als sich die Tür öffnete. Sinbad rührte sich nicht. Er schien die Hofnung bereits aufgegeben zu haben.

Die Ärztin, Nirveli, trat aus der Hütte. Kein Wort brachte sie über die Lippen.

Pipirika erhob das Wort.

"Miss Nirveli?"

"Sie lebt..." Es war nur ein Flüstern, ein Hauchen, doch Sinbad verstand es. Langsam hob er den Kopf, die Augen weit aufgerissen. Völlig fassungslos sah er die Frau an.

"Sie lebt?"

Ein Nicken. Pipirika weinte nun vor Freude.

"Sie lebt! Sie haben es geschafft!"

Dieses mal ein Kopfschütteln.

"Was?"

"Ich, ich kann es nicht erklären. Ich- ich musste wirklich nichts machen. Die Wunde hatte sich vor meinen Augen geheilt. Es- es war wie ein Wunder!"

Sinbad stand nun endlich auf. Er konnte noch nicht ganz begreifen was er da gerade hörte.

"Was?"

"Sie heilte sich selbst. Allerdings ist eine kleine Narbe übrig geblieben."

Sinbad konnte es nicht fassen. Sara lebte. Und ihre Wunde heilte sich selbst. Aber darum konnte man sich später kümmern. Das Wichtigste war jetzt das Sara lebte.

Tränen stiegen ihm erneut in die Augen.

"K-kann ich zu ihr?"

"Naja sie ist bereits wach...aber!"

Damit hielt sie Sinbad auf der schon zur Tür hineinrennen wollte.

"Aber...es gibt da trotzdem noch ein Problem das ich vorher mit allen besprechen muss."

Sinbad hatte eine schlechte Vorahnung. Es gab noch ein Problem?

"W-was ist los? Stimmt etwas nicht mit ihr?"

Nirveli nickte. "Könnte man so sagen. Der Schnitt war wirklich unheimlich tief und hat wahrscheinlich mehr beschädigt als wir dachten. Die Kleine Sara lebt das stimmt. Doch hat sie bis jetzt vergeblich versucht zu sprechen."

Die Drei standen still. Mussten sie die Information erst einmal verarbeiten.

Pipirika trat hervor.

"Also, also verstehen wir das richtig? Sara kann nicht reden?"

Nirveli nickte. "Es tut mir sehr leid."

Doch Sinbad war schon an ihr vorbei ins Haus gestürmt.

Sara lag in eine dicke Decke gehüllt auf dem Bett und sah langsam auf als Sinbad den Raum betrat.

"Sara!" Leicht lächelte sie. Sinbad trat an sie heran, traute sich jedoch nicht sie zu berühren. Seine Angst, die Narbe würde sich wieder öffnen war zu groß.

Sara öffnete den Mund und versuchte etwas über ihre Lippen zu kriegen. Doch vergebens.

Sinbad bemerkte dies und wieder kamen ihm die Tränen.

"Du kannst also wirklich nicht sprechen."

Sara nickte nur.

"Es-es tut mir so leid Sara. Es ist doch meine Aufgabe auf dich aufzupassen. Und ich habs nicht geschafft. Deswegen hätte ich dich beinahe verloren."

Noch mehr Tränen liefen seine Wangen hinab. Er kniete sich vor das Bett und nahm Saras Hand in seine.

Leicht drückte sie seine.

"Ein Räuspern war zu hören und beide drehten sich um.

Nirveli stand im Türrahmen.

"Es tut mir leid zu stören. Aber im Moment ist es für Sara wichtig zu schlafen. Sie scheint körperlich fit zu sein, ist aber noch sehr müde. Es wäre also besser ihr noch etwas Ruhe zu geben."

Sinbad war nicht glücklich darüber, doch er verstand. Mit einem leichten Lächeln wandte er sich zu Sara.

"Ja du solltest noch etwas schlafen. Ich verspreche ich komme später noch mal wieder um nach dir zu sehen in Ordnung?"

Sara nickte und Sinbad strich ihr einmal durchs Haar, bevor er widerwillig den Raum verließ, gefolgt von Nirveli.

Sara brauchte nicht lange um wieder in einen erholsamen Schlaf zu fallen.
 

Als Sara das nächste mal erwachte schien doch schon viel Zeit vergangen zu sein. Es war inzwischen schon hell draußen. Langsam setzte sie sich auf.

Ein kleiner Hustenanfall überkam sie. Ihre Kehle war ziemlich trocken.

"Hier." Überrascht sah sie auf und erblickte Nirveli, welche ihr einen Becher mit Wasser hinhielt. Gierig nahm sie den Becher an sich und trank.

"Langsam Sara, deine Kehle ist immer noch sehr empfindlich."

Als sie fertig war, nahm Nirveli das Gefäß wieder an sich und stellte es auf den Tisch im Raum.

"Sinbad sagte mir ich soll dir sagen, dass es ihm leid tut das er nicht hier sein kann. Aber es ist etwas passiert."

Fragend hob Sara die Augenbrauen. Die Ärztin seufzte.

"Lord Hina hat sich anscheinend aufgemacht, um alleine diesen Dungeon zu bezwingen. Sinbad ist ihm hinterher."

Völlig perplex versuchte Sara aufzustehen. Sie musste sofort hinterher! Doch Nirveli hielt sie zurück.

"Oh nein du bleibst schon hier! Du erholst dich noch von einer Verletzung. Du legst dich jetzt schön wieder hin und ruhst dich weiter aus. Ich bin mir sicher Sinbad geht es gut. Er war doch schon einmal in einem Dungeon stimmts?"

Sara nickte und legte sich widerwillig wieder hin.

"Gut. ich muss noch schnell was erledigen. Ich bin aber bald wieder da.

Kaum war Nirveli aus dem Haus, war Sara aus dem Bett. Sie konnte hier nicht tatenlos rumsitzen. Sie hatte das Gefühl das etwas schlimmes im Dungeon passieren würde.

Noch einmal sah sie zu Tür, bevor sie leise aus dem Fenster kletterte und sich auf den Weg machte.

'Es tut mir leid, Nirveli'
 

Es dauerte eine Weile bis Sara bei dem Dungeon ankam. Er war gut versteckt und sie musste durch ein Höhlensystem um an eine Brücke zu gelangen die zum Dungeon führte. Doch die Rukh zeigten ihr den Weg.

Wie sich herausstellte war der Dungeon mitten auf einem riedigen Fels der von Wasserfällen umgeben war.

Im Schnee vor dem Dungeon entdeckte sie zwei Paar Fußspuren. Ein Kleines und ein Großes.

'Die sind von Mister Hina und Sin. Sie sind also schon in dem Dungeon.'

"Na was haben wir denn hier?"

Eine Frauenstimme ertönte und Sara drehte sich erschrocken um.

Sie konnte es kaum glauben. Da stand doch tatsächlich Drakon mit einer Frau und...war das nicht der Assassine von vorhin?

Dieser sah sie gerade ziemlich erschrocken an.

Hinter dem Assassinen standen noch zwei größere Männer die ziemlich verwirrt aussahen.

"Hey Chef, ist das nicht die Kleine von Sinbad? Hast du nicht gesagt du hast sie getötet?"

Chef? Oh dann waren diese beiden wohl auch Assassine.

"Sara?" Drakon war ebenfalls geschockt aber auch erleichtert. Als der weißhaarige mit seinen zwei Kumpanen zurück gekehrt war und berichtete, er habe durch einen Unfall das kleine Mädchen getötet, empfand er eine gewisse Trauer. Doch sie hier jetzt zu sehen war eine Erleichterung.

"Du bist Sara nicht wahr?", wandte sich die Frau an sie. Langsam nickte Sara.

"Das ist sehr erfreulich. Mein Name ist Falan. Es freut mich dich lebendig zu sehen."

Ihr Blick glitt nun zu Drakon.

"Lord Dragul, wenn ich vorschlagen darf, ich denke es wäre schlau das Mädchen bei uns zu behalten. Vielleicht wird Sinbad dann ja etwas...kooperativer."

"Hm ihr habt vermutlich Recht. Also Kleine,"

Er sah Sara nun direkt an, ein Grinsen auf seinem Gesicht.

"du wolltest anscheinend auch in den Dungeon. Das trifft sich gut, denn du wirst uns nämlich begleiten."

Der zweite Dungeon "Valefor"

Sara wusste nicht, ob sie ihre jetzige Situation lieber als gut oder schlecht einstufen sollte.

Das Gute daran war, sie würde auf jeden Fall in den Dungeon kommen und sie würde dort nicht alleine sein.

Das allein war ja auch sehr wichtig.

Schlecht daran war, dass die Leute die sie begleiten würden, ihre Feinde waren. Naja Sara würde sie an sich nicht als Feinde bezeichnen, allerdings wollten die Meisten dieser Gruppe Sinbad tot sehen und sie selbst an irgendeinen seltsamen Ort mitnehmen. Das hieß also sie waren den Beiden gegenüber nicht gerade freundlich gestimmt.

Die Gruppe stieg nun also gemeinsam die großen Treppen zum Dungeon hinauf. Sara verstand sehr wohl, dass sie im Moment als eine Geisel diente, um Sinbad, wie würde man es sagen, gefügiger zu machen?

Doch sie nutzte die momentane Situation aus, um sich die Leute, die ihr bis jetzt noch nicht bekannt waren, genau anzusehen.

Neben Drakon und dem jungen Assassinen Ja'far, war da noch die Magierin Falan, wie sie sich vorgestellt hatte. Diese hielt die meiste Zeit ihre Augen geschlossen, doch Sara ließ trotzdem das Gefühl nicht los, das sie sie nicht aus den Augen ließ.

Dann waren da noch die zwei anderen Assassinen, die zu Ja'far gehörten.

Da Sara sie aber in ihren Gedanken nicht immer nur 'der da' nennen wollte, fand sie auch bei ihnen mit Hilfe ihrer Rukh mit Leichtigkeit ihre Namen heraus.

Der Kleinere der Beiden mit der Narbe die seine Nase bedeckte hieß also Vittel und der große muskulöse hieß Mahad. Damit kannte sie nun wenigstens die Namen ihrer 'Gefährten'.

Selber fragen war ihr ja momentan nicht möglich...

Endlich stand die Gruppe nun vor dem Eingang. Das Portal zum Betreten des Dungeons lag direkt vor ihnen.

Drakon drehte sich zu ihr um.

"Hör zu, du wirst bei uns bleiben und keine Fluchtversuche starten, ist das klar?"

Sara nickte ihm zu. Ihr war durchaus klar das jeder Versuch zu flüchten scheitern würde. Außerdem wollte sie wirklich nicht alleine durch den Dungeon wandern.

Scheinbar zufrieden mit der Antwort, deutete er der Gruppe an, das es jetzt los ging. Doch bevor er das Portal hätte betreten können, spürte er eine kleine Hand, die nach Seiner griff.

Leicht erschrocken, sah er zu dem kleinen Mädchen hinunter.

Wollte sie jetzt beim Betreten des Dungeons wirklich seine Hand halten?

Doch sie sah ihn nur mit dem unschuldigsten aller Blicke an, eher sie ihm ein leichtes Lächeln schenkte.

Mit einem Seufzen umschloss er schließlich ihre Hand. Er war immerhin ein Ehrenmann und auch wenn er es nicht gerne zugab, so stand er dennoch in ihrer Schuld.

Hätte sie ihn damals in Baals Dungeon nicht gerettet, wäre er auch nicht mehr am leben.

Hand in Hand schritten sie also in das Portal, die Anderen stillschweigend folgend.

Sara hielt die ganze Zeit die Augen geschlossen. Doch sie fühlte sich warm. Vor allem nahm sie die Wärme von Drakons Hand war. Fest hielt er ihre in seinem Griff, darauf bedacht sie nicht los zu lassen.

Sara konnte sich das Lächeln nicht verkneifen.

Im nächsten Moment aber, übte er einmal kurz Druck auf ihre Hand aus, um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen.

"Hey, wir sind da, mach die Augen auf."

Auf seine Worte vertrauend, öffnete Sara ihre Augen. Die Gruppe stand zusammen auf festem Untergrund. Doch überall um sie herum ragten große Eissplitter aus dem Boden. Alle sahen sich erst einmal um. Falan stand eigentlich nur im Hintergrund und schien alles stillschweigend zu beobachten. Obwohl sie sich nicht erklären konnte warum, fand Sara diese Frau dennoch am unheimlichsten von allen. Vielleicht auch am gefährlichsten.

Die drei Assassinen derweil, gingen ein paar Schritte vor, Neugierde im Blick der zwei Größeren zu erkennen, doch Ja'fars Blick zeigte pure Langeweile.

"Das ist also ein Dungeon, es ist ziemlich still.", kommentierte Vittel und erhielt ein leichtes Nicken von Mahad.

"Heh, unterschätzt einen Dungeon bloß nicht", unterbrach Drakon die Drei und ging auf sie zu. Sara, die nicht alleine bei

Falan bleiben wollte war ihm dicht auf den Fersen.

"Man kann nicht vorhersagen was für Monster uns hier drinnen erwarten. Bleibt wachsam."

Ja'far schien sein befehlerischer Ton nicht zu gefallen.

"Heh, du bist noch nicht einmal ein Dungeon Eroberer."
 

"Ist das wie du mit einem Offizier redest!?"
 

"Deine bekloppten Regeln gelten nicht für die Assassinen Gilde!"
 

"Was hast du gesagt!?"
 

Sara sah dem ganzen belustigt zu. Auch wenn sie sich nicht gerade wohl fühlte mit diesen Leuten, so waren sie doch

alle normale Menschen, welche sich gegenseitig in die Haare kriegen konnten. Aus dem Augenwinkel heraus sah sie jedoch, wie etwas auf die Gruppe zugeflogen kam. Waren das...Schmetterlinge?

Und auch noch ein ganzer Schwarm davon.

Falan kicherte belustigt und deutete auf die sich nähernde Gefahr.

"Oh, die sehen nicht so freundlich aus..."

Drakon begab sich sofort in Angriffsposition, sah jedoch noch einmal zu Sara hinunter.

"Du bleibst hinter mir, hast du verstanden?"

Angesprochene nickte bloß und ging daraufhin ein paar Schritte zurück um der Gruppe den nötigen Platz zu geben.

Nachdem Drakon mit dem Sicherheitsabstand zufrieden schien, wandte er seinen Blick wieder nach vorne.

"Seit vorsichtig, wir wissen nicht was diese-"

"Macht schon", wurde er von Ja'far unterbrochen, der seine Untergeben vorschickte.

Drakon geriet in leichte Panik.

"Wartet ihr Drei, tut gefälligst was ich euch sage..."

Weiter kam er nicht, denn nur durch ein paar einfache Hiebe mit ihren Klingen hatten die Drei den ersten Schwarm ausgelöscht.

Durch diesen Anblick versteinerte Drakon vollkommen.

Sara besah sich ihn besorgt.

'Er hat wohl sein Erlebnis in Baals Dungeon noch nicht vergessen.'
 

So ging es dann die ganze Zeit weiter. Die Assassinen erledigten die Schmetterlings Schwärme, während der Rest

der Gruppe still schweigend folgte.

Mit Hilfe der Rukh erweiterte Sara ihre Sinne. Und schon recht bald spürte sie Hinas und Sinbads Präsenz gar nicht

so weit entfernt.

Sinbad war anscheinend gerade zu Hina gestoßen, welcher vorher wohl in Gefahr schwebte.

Sara lächelte. Doch ihr Gesicht zog sich schnell zu einer Grimasse, als sie an Sinbads Reaktion dachte wenn er erfahren würde, dass sie ihm in den Dungeon gefolgt war und so in die Hände der Feinde fiel.

Ja, er würde definitiv nicht erfreut sein.

Als die Minuten vergingen, bemerkte Sara Ja'fars Blick auf sich. Sie konnte es ihm nicht einmal verübeln.

Man konnte ja nur erahnen wie es ihm geht nachdem eine Person, welche er scheinbar getötet hatte, nur wenige Stunden später wieder vor ihm steht.

Sara selbst konnte sich ja auch nicht erklären wie das möglich war.

Sanft strich sie mit ihren Fingern über die kleine Narbe an ihrer Kehle und erinnerte sich an den Moment zurück, als Sinbad panisch über ihr kniete. Tränen liefen sein Gesicht hinunter.

Das junge Mädchen schluckte schwer. Auch wenn sie danach nicht mehr viel mitbekam, so konnte sie sich dennoch vorstellen was Sinbad während dieser Zeit durchmachen musste.
 

Ja'far beobachtete die Blauhaarige bei ihrem Tun. Teils aus Misstrauen, immerhin könnte sie jederzeit einen Fluchtversuch starten. Und teils aus Neugierde. Immerhin hatte er ihr nicht vor allzu langer Zeit die Kehle durchgeschnitten.

Und dann stand sie da. Vor dem Dungeon, als wäre es das Normalste der Welt.

Er beobachtete sie, wie sie mit ihren Fingern über die Narbe an ihrer Kehle, welche er jetzt zum ersten mal bemerkte, strich.

Sie schien in Gedanken verloren.

Jeder aus der Gruppe hatte inzwischen jedoch bemerkt, dass sein aus versehener Angriff auf das Mädchen nicht

ohne Folgen blieb. Sie konnte wohl wirklich nicht mehr sprechen.

Plötzlich traf ihr Blick seinen und er stockte.

Diese Augen waren so voller Emotionen, voller Wärme aber irgendwie auch...leer.

Ja'far konnte sich nicht erklären wieso, aber ihre Augen wirkten, egal wie sehr sie strahlten, leer.

So als würde etwas fehlen.

Schnell schüttelte er den Kopf. Was kümmerte er sich überhaupt darum, was mit der Kleinen war?

Sein Blick glitt wieder nach vorne und er zog seine Waffen um den nächsten Schwarm zu erledigen.
 

Mit einem gezielten Angriff der Assassinen, war nun auch der letzte Schwarm der Schmetterlinge erledigt.

Die Drei sahen ziemlich unbeeindruckt aus.

Drakon war bleich geworden und starrte sie nur fassungslos an.

"Tsk, Dungeon Monster sind gar nicht so schrecklich. Viel zu schwach, das reicht noch nicht einmal zum Aufwärmen."

Ja'far wirkte sichtlich gelangweilt.

"Hast du auch gegen solche Schwächlinge verloren, 'Kommandeur' Dragul?"

Angesprochener schluckte schwer.

"N-nein, das war nur der Anfang, da sind noch Größere."

"Na gut, dann weiter."

Drakon setzte wieder zum Reden an, unterbrach sich aber selbst als er auf dem Boden einen toten Haufen dieser Schmetterlinge entdeckte. Normalerweise würde er dem keine große Beachtung schenken, wären sie nicht verbrannt.

Sara folgte seinem Blick und erschrak.

'Oh nein, jetzt weiß er das Sin auch bereits im Dungeon ist.'

Das war definitiv nicht gut.

Sein Blick glitt nun zu Sara. Eindringlich sah er sie an.

"Also deswegen warst du also vor diesem Dungeon, ich hätte es mir denken können."

Sara sah die Panik in seinen Augen. Er wollte wohl um jeden Preis verhindern, dass Sinbad auch diesen Djinn bekommt.

Noch dazu hatte Besagter auch noch einen Vorsprung.

Drakon besah sich die drei Assassinen welche eine neue Schar von Schmetterlingen erledigten und ging entschlossen auf sie zu.

Ja'far war immer noch gelangweilt.

"Diese dämlichen Insekten nehmen einfach kein Ende."

"Geh zur Seite."

Das gefiel dem jungen Assassinen gar nicht.

"Was soll das?! Wir brauchen von jemandem wie dir keine Hilfe!"

Doch seine Wut wandelte sich schnell in Erstaunen um.

Drakon zog eine Pistole hervor und alle schienen im ersten Augenblick verwirrt.

Er zielte mit ihr auf den riesigen Schwarm Schmetterlinge und Sara verstand.

Sie sah wie sich die Rukh in der Pistole sammelten und erschrak.

'Ist das etwa...'

Die Pistole wurde abgefeuert und ein riesiger Blitz schnellte auf den Schwarm zu, der im nächsten Moment verkokelt auf dem Boden lag.

Alle sahen sich die Waffe genau an und waren fassungslos. Sara am allermeisten.

"Oh", kommentierte Falan belustigt.

Ja'far schien nicht so belustigt. Er befahl Mahad sich diese Waffe zu schnappen, welche er für Hexerei hielt.

Der bulkige Mann raste auf Drakon zu, welcher die Waffe gleich noch einmal abschoss und Mahad anscheinend paralysiert und unter Schmerzen zu Boden ging.

"Das..ist ein magisches Dungeon Werkzeug, nicht wahr?"

Drakon sah zu Falan.

"Wie von einer Magierin zu erwarten. Die Gegenstände aus dem Dungeon die Sinbad und Sara hier überall verkauft haben, sind jetzt Eigentum von Parthevia."

Sara sah den jungen Soldaten enttäuscht an, bevor sie an Mahads Seite eilte. Er schien schreckliche Schmerzen zu haben.

Sie kniete sich neben ihn und legte eine kleine Hand auf seine Schulter. Etwas überrascht sah er zu ihr hoch. Sein ganzer Körper zitterte leicht und in seinen Augen spiegelte sich Schmerz wieder.

"Diese Kraft scheint zu wirken, indem man die Kraft eines Blitzes sammelt und dann abschießt. Es sieht außerdem so aus als könnte ich wählen zwischen einem fokussierten Blitz und einem Zerstreutem."

Drakons Blick glitt nun zu Mahad.

"Wenn man diese Attacken allerdings auf einen Menschen loslässt, erleidet das Nervensystem große Schmerzen und man wäre für eine Weile paralysiert."

Eine Weile besah sich Ja'far das ganze, bevor er grinste.

"Interessant, überraschenderweise bist du doch nicht so übel. Ich sehe dich jetzt in einem komplett neuen Licht. Im Vergleich zu diesem..."

Sara erschrak als Ja'far dem am Boden liegenden Mahad plötzlich den Fuß auf den Kopf stellte und Druck ausübte.

"Haufen Müll hier!" Immer mehr und mehr Druck.

"Was zur Hölle machst du da?! Können meine Männer etwa keinen Schmerz ertragen?!"

Doch bevor irgendjemand noch etwas sagen konnte, entfernte der Weißhaarige seinen Fuß wieder und ging ganz natürlich an dem Rest der Gruppe vorbei.

"Ok, gehen wir."

Drakon, welcher sich das Ganze sichtlich geschockt angesehen hatte, drehte sich zu Ja'far.

"Warte, was ist mit deinem Untergebenen?"

"Halt die Klappe, er holt uns schon ein." Und noch während er dies sagte, erhob sich Mahad schon wieder vom Boden. Keine Miene in seinem Gesicht zuckte und der Schmerz der bis eben in seinen Augen zu erkennen war, war auch verschwunden.

Sara sah ihm nach als er dem Rest der Gruppe folgte und bemitleidete sie alle. Diese Assassinen. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, was sie alles bereits in ihrem Leben durchmachen mussten

Wie oft sie wohl schon gefoltert wurden...

Am Rande bemerkte sie, wie Drakon der Gruppe nun auch folgte. Nur die Magierin verharrte an Ort und Stelle und besah sich Sara. Diese bemerkte den Blick der Frau und sah sie fragend an.

"Hm. Mitleid für Menschen wie diese zu haben ist sinnlos, meine Kleine." Ihre Augenwinkel zogen sich nach oben so das Sara vermutete, sie lächelte unter ihrem verhüllten Gesicht.

"Es sind Menschen die in der Dunkelheit aufgewachsen sind und dort werden sie auch bleiben. Es ist ihr Leben."

Mit diesen Worten folgte sie nun auch der Gruppe und ließ Sara zurück.

Diese konnte und wollte den Worten der Magierin keinen Glauben schenken. Jeder konnte sich ändern, sie hatten nur

noch keine Chance dazu bekommen.

Entschlossen und mit einem klaren Zeil vor Augen folgte sie der Gruppe.

'Ich werde ihnen helfen. Sie müssen nicht weiter in dieser dunkeln Welt bleiben'

Ihre Rukh stimmten dem freudig zu.
 

Nur wenige Minuten später stieß die sechsköpfige Gruppe auf ein neues Problem.

"Hm, eine Sackgasse..."

Der Weg ging nicht weiter. Stattdessen erstreckte sich vor ihnen ein großer See mit zwei Wasserfällen. Das Wasser schien leicht zu glitzern und Sara ging an den Rand um besser hinein sehen zu können.

Kleine Kristalle schienen am Grund des Sees zu liegen.

Doch schon im nächsten Moment wurde sie am Kragen gepackt und vom Ufer weggezogen. Überrascht sah sie in Drakons missbilligende Augen.

"Du kannst dich doch nicht so nah an den Rand stellen. Was ist wenn du rein fällst huh? Kannst du überhaupt schwimmen?"

Sara dachte darüber nach, fand jedoch keine Antwort auf die Frage. Hilflos zuckte sie also mit dem Schultern.

"Ja, hab ich mir gedacht...", murmelte der Soldat, bevor er sich den anderen zu wandte.

"Tja, das ist wirklich überraschend"

Ja'far regte sich sofort auf.

"Jetzt sag bloß nicht wir drehen wieder um!"

"Niemals, aber..."

"Ja,",kommentierte Falan und deutete auf das Wasser. "ich vermutete der Weg führt hier durch."

Drakon schien zu überlegen. "Unter Wasser, das hab ich mir gedacht. Wie irritierend, wir sind nicht darauf vorbereitet. Außerdem," Nun legte er eine Hand auf Saras Kopf ab. "glaube ich nicht, dass die Kleine hier schwimmen kann."

Ja'far kochte schon innerlich. Das durfte doch wohl nicht wahr sein.

Jetzt sollten sie also tauchen. Na schön. Doch jetzt kann die Kleine vermutlich nicht schwimmen. Was hieß hier überhaupt vermutlich? Ja oder Nein? Sie sollte doch nur eine klare Antwort geben verdammt!

Sara spürte den Blick des jungen Assassinen auf sich und erwiderte ihn. Er war sauer. Sie schrank etwas unter seinem Blick.

Sie sah sofort das er kurz davor war sie in das Wasser zu schmeißen um zu sehen ob sie schwimmen konnte.

Sie wusste es doch nicht. Konnte man einfach so schwimmen? Mit gesenktem Blick, um Ja'fars nicht mehr begegnen zu müssen, bewegte sie sich wieder auf den See zu. Den fast schon erschrockenen Blick des Assassinen dabei nicht bemerkend.

Sie kniete sich an den Rand und versuchte sich das Schwimmen bildlich vorzustellen.

Sie mochte es nicht andere zurückzuhalten. Und sie musste doch auch zu Sin.

Leicht zögerlich streckte sie eine Hand nach dem Wasser aus. Doch kurz bevor sie hätte Kontakt machen können, wurde sie unterbrochen.

"Dann eben nicht unterwasser. Warum nicht einfach die Wand durchbrechen und weitergehen?"

Einen Moment war sie ganz still, bis ihr Blick wieder zu Ja'far glitt, der gerade diesen Vorschlag von sich gegeben hatte.

Erstaunt sah sie ihn an. Sein Arroganter Blick traf ihren und für einen Moment glaubte sie zu erkennen, wie sein Blick etwas sanfter wurde. Doch dies war schnell verflogen und seine Miene verfinsterte sich wieder.

Drakon schien verwirrt. "Die Wand durchbrechen? Wovon redest du überhaupt?"

Der Weißhaarige beachtete ihn gar nicht, sondern drehte sich nur zu Mahad um.

"Na los, mach schon."

Mit einem Nicken ging der Angesprochene auf die nächste Wand zu. Drakon schien besorgt.

"Er wurde gerade paralysiert, seine Muskeln können eine solche Belastung noch nicht ertragen."

"Klappe halten, ich habe gesagt ihm gehts gut!"

Im nächsten Moment war ein blubberndes Geräusch zu hören und Sara musste erschrocken feststellen, dass es von Mahad stammte.

Seine Muskeln schienen sich doch tatsächlich aufzupumpen. Die Adern deutlich zu erkennen.

Sichtlich erstaunt sah Sara dem ganzen zu. Was hatte man wohl mit dem armen Mann gemacht? Mit solch einer Fähigkeit wurde man ja immerhin nicht geboren.

Sofort dachte Sara an endlose, schmerzvolle Experimente und zitterte.

Mahad hatte inzwischen begonnen, seine bloßen Hände wie eine Schaufel zu benutzen und so ein Loch in die Wand zu graben.

Drakon dagegen sah über alle Grade erschrocken aus. Auch er hatte sowas vermutlich noch nie erlebt.

Ja'far dagegen sah dem Ganzem fast schon desinteressiert zu. Mit seinem Armen verschränkt, stand er neben Drakon.

"So ist es richtig,mach weiter. Ist sowieso das Einzige wozu du zu gebrauchen bist..."

Scharf zog Sara die Luft ein und mit ein paar Schritten stand sie neben Ja'far und trat ihm ohne jegliche Zurückhaltung auf den Fuß.

Leicht erschrocken ging der Junge ein paar Schritte zurück. Schmerz zeigte er keinen. Sara glaubte aber auch nicht daran das ihr Tritt wirklich schmerzvoll war.

Als Ja'far über den Schreck hinweg kam, dauerte es keine Sekunde bis er Sara mit einem Blick ansah, der töten könnte.

'Oh je' , dachte die Blauhaarige noch, bevor der Assassine mit schnellen Schritten auf sie zu kam, sie am Handgelenk packte, mit der anderen Hand eines seiner Messer hervorholte und es Sara an die Kehle hielt.

Ihr ganzer Körper fror bei dieser Geste ein. Sofort dachte sie an die Situation in Imuchakk zurück.

"Du verdammtes Biest! Wie kannst du es wagen? Sei lieber froh, dass du nicht ins Wasser musst! Und so dankst du mir das?!"

Der Druck an Saras Kehle wurde stärker und auch wenn sie es nicht gerne zugab, sie geriet langsam in Panik.

Wenn die Narbe wieder komplett aufreißen würde, was dann?

Doch man konnte sagen Drakon rettete ihr das Leben.

"Jetzt hör auf und lass sie! Sag deinem Freund da er soll aufhören zu graben, der Dungeon stürzt sonst ein!"

Er jetzt bemerkte Sara die immer größer werdenden Risse in der Decke.

"Tch, du bist so hart zufrieden zu stellen...Na schön, hey Mahad, stop."

Der bulkige Mann hörte sofort auf den Befehl seines Anführers und auch die Risse in der Decke stoppten endlich.

Erleichtert atmete Sara aus.

Ein belustigtes Lachen war von Falan zu hören.

"Nun, wie wäre es denn damit?"

Als Falan ihren Stab auf das Wasser hielt, fing der violette Kristall daran an zu leuchten.

"W-was hast du vor?"

"Thalg Hajar!" Ein eisiger Nebel trat aus ihrem Stab heraus, der begann das Wasser nach und nach zu gefrieren.

"So, nun da ich das Wasser gefroren habe, können wir ganz einfach einen Tunnel durch das Eis graben."

Drakon wirkte in Saras Augen recht fassungslos. Auch wenn Sara nicht ganz verstand wieso. Falan war doch eine Magierin.

Oder war es ungewöhnlich so etwas zu vollbringen?

Aber Eines konnte Sara ganz genau in den Augen des jungen Soldaten erkennen. Er traute ihr nicht.

'Gut', dachte Sara sich. 'dann sind wir ja schon zu zweit.'

Und so fingen sie, oder eher Mahad an, einen Tunnel durch das Eis zu graben. Es dauerte eigentlich nur Zehn Minuten, bevor der Tunnel fertig war und sie hindurch schreiten konnten.

Sara wurde langsam nervös. Sin und Hinas Präsenz kamen immer näher. Einerseits war das gut.

Sie wollte immerhin zu Sinbad.

Andererseits hatte sie gehofft, dass nur sie und nicht sie in Begleitung von Sins Feinden, bei ihm ankommen würde.

Sie wusste jetzt schon das ein Kampf unausweichlich war. Und auf Sins Reaktion freute sie sich ehrlich gesagt auch nicht wirklich.

'Er denkt immer noch ich bin noch in Imuchakk und Ruhe mich aus.'

Egal wie sanft Sinbad auch sein konnte, genau so schnell konnte er auch sauer werden.

Vor allem wenn sich Andere unnötig in Gefahr begaben. Als sie den gefrorenen See endlich verlassen hatten, entdeckte Drakon zu Saras bedauern nicht weit von ihnen Sinbad und Hina.

Die zwei schienen sich angeregt zu unterhalten. Die Gruppe schlich sich leise an. Saras ganzer Körper spannte sich an.

Sie musste Sinbad doch irgendwie warnen. Ihr Blick fiel auf seine Rukh.

Was wenn sie...?

Sie schickte eines ihrer Rukh los, welches seinen Weg zu Sinbad machte.

Dort angekommen fing es sofort an, sich mit Sinbads zu verbinden.

'Ja, es klappt!'

Sinbad zuckte zusammen, bevor er sich hastig umsah und sich dann Hina packte. Zusammen sprangen die Beiden den Abhang vor ihnen hinunter, auf eine kleine Plattform und legten sich da auf die Lauer.

Sara hätte sich am liebsten jetzt aufgeregt. Was für eine Art Versteck sollte das denn sein?

Die Gruppe bewegte sich nun auf den Abhang zu und sah auf Sinbad und Hina hinab, welche mit dem Rücken zu ihnen gedreht waren. Jetzt konnte Sara auch ihre Stimmen vernehmen.

"Sinbad, ist es nicht unglaublich das außer uns noch jemand so weit gekommen ist?"

"Ja, es ist bizarr."

Einen Moment herrschte wieder Stille.

"Bist du sicher Sinbad? Ich sehe niemanden." Auf Drakons Lippen formte sich ein Grinsen.

"Na, sucht ihr jemanden?" Erschrocken drehten sich Beide um. Sara hielt sich noch im Hintergrund der Gruppe auf.

Sie wurde doch langsam ziemlich nervös wegen Sinbads Reaktion.

"So sieht man sich wieder, Sinbad." Anscheinend erkannte Hina den weißhaarigen Jungen.

"H-hey, das ist der Assassine von vorhin! Aber Sinbad, kennst du diesen Soldaten da etwa?"

"Um, also ich würde nie das Gesicht einer Dame vergessen, aber bei Männern, weißt du..."

"Du Bastard!"

"Haha, wie immer verstehst du keinen Spaß." Jetzt wurde Sinbads Lächeln sanft.

"Ich wusste wir sehen uns wieder, Drakon."

Einen Moment sah Drakon ihn noch genervt an, bevor er sein Schwert zog.

"Sinbad, dieses mal wird es nicht so laufen, wie du es willst."

Einen Moment sah er den Soldaten noch verwirrt an, bevor sich bei ihm alles zusammenzog, als Drakon hinter sich ein kleines, Blauhaariges Mädchen hervor holte. Entschuldigend sah die Blauhaarige ihn an und sein Gesichtsausdruck wandelte sich von Schock in Wut um.

"Drakon, du...!"

"Oh, verstehe das nicht falsch. Wir dachten nur, das die Anwesenheit der Kleinen hier, dich vielleicht etwas kooperativer machen würde. Und es ist ja nicht so als hätten wir sie entführt. Wir dachten immerhin sie wäre tot."

Sinbad schaute nur verwirrt und Sara wurde noch nervöser.

Jetzt gab es wohl keinen Weg mehr an der Wahrheit dran vorbei...

"Die Kleine spazierte ganz gemütlich vor dem Dungeon rum, da konnten wir sie doch nicht einfach so stehen lassen."

Kein Muskel im Gesicht des Lilahaarigen verzog sich. Er blinkte nur ein paar mal, bevor er die Worte des Soldaten erst begriff. Schockiert sah er die Gruppe an, bevor sein Blick Saras traf. Seine Augen verengten sich gefährlich.

'Oh je, Sin ist sauer. Er ist richtig sauer...'

"Sara, das ist doch wohl nicht wahr oder?"

Das leichte Zusammenzucken ihres Körpers und die Art, wie sie seinem Blick auswich, verriet ihm alles.

"Fräulein ich schwöre dir, wenn das hier vorbei ist, werden wir Beide ein langes Gespräch miteinander führen."

Er schrie sie nicht an, aber er hätte es genau so gut tun können. Denn auch das würde bei ihr den Schauer auslösen, so wie es seine ruhige Stimme gerade tat.

Einmal atmete er tief ein.

"Aber bis dahin...". Sinbad besah Drakon mit einem ernsten Blick. "Pass gut auf sie auf, Drakon."

Und mit einem Grinsen und Zwinkern, schnappte er sich Hina und zusammen sprangen sie den restlichen Abhang hinunter in einen weiteren See. Drakon kochte vor Wut.

"Was, sie versuchen durch das Wasser zu entkommen?!"

Wie es aussah, war Falan allerdings darauf schon vorbereitet. In nur wenigen Sekunden wiederholte sie den Zauber, der das Wasser gefrieren ließ. Und im schlimmsten Fall Sinbad und Hina gleich mit.

Erleichtert atmete Sara aus, als die beiden es gerade noch rechtzeitig aus dem Wasser schafften.

'Stimmt, Miss Pipirika erwähnte ja mal, dass Imuchakk ausgezeichnete Schwimmer sind.'

Falan sprang währenddessen auf den kleinen Vorsprung auf dem eben noch Sinbad und Hina.

"Hm, zu schade. Ich dachte ich könnte schöne Eisstatuen aus euch machen."

Erschrocken drehten die Beiden sich zu ihr um.

"Mein Name ist Falan, ich bin die Magier Ratgeberin des parthevischen Königreichs. Es freut mich euch kennen zu lernen."

Im nächsten Moment waren die Beiden auch schon von den drei Assassinen umzingelt.

'Nein Sin, Mister Hina!'

Hina war sichtlich verängstigt als die Assassinen den Angriff starteten. Gerade noch so konnte er Vittel abwehren.

Sinbad benutzte Baal, um Vittel und Mahad wegzuschleudern. Ja'far wich diesem Angriff jedoch aus und wehrte den nächsten mit seinen Messern ab.

"Denkst du du kannst mich mit dem selben Trick Zwei mal reinlegen?!"

Sinbad grinste.

Heh, du benutzt sie als Blitzableiter."

Währenddessen standen Sara, Falan und Drakon oben auf dem Abhang um alles genau beobachten zu können.

"Oh je, ist das etwa das Metal Gefäß des Djinns?", fragte Falan belustigt. Leicht spöttisch sah Sara sie an.

'Als ob sie das nicht schon weiß.'

Ihre Aufmerksamkeit wurde wieder auf den Kampf gelenkt, als Hina Sinbad ansprach.

"Sinbad, kannst du nicht die selbe Attacke wie beim Herumwütenden Einhorn verwenden?"

"Gute Idee!"

Sinbads Schwert fing an zu glühen.

Sara bekam nicht mal mit, wie Drakon neben ihr diese seltsame Waffe wieder hervorholte.

Der Schuss warf sie also völlig aus der Bahn und sie sah nur noch wie ein Blitz mit hoher Geschwindigkeit auf Sinbad zuraste und ihn am Arm trat. Sein Schwert glitt ihm dadurch aus der Hand.

Ja'fars rote Seile wickelten sich sofort darum und er zog es zurück in seine oder besser gesagt, Drakons Richtung.

Der Soldat war inzwischen nach unten zu der Gruppe gestoßen und fing das Schwert auf.

"Na, wie fühlt sich ein Blitzschlag an? Dieses magische Werkzeug kontrolliert den Blitz genau wie deines. Nächstes mal werde ich allerdings nicht verfehlen. Außerdem..."

Nun hielt er Sinbads Metal Gefäß hoch.

"werde ich dein Schwert für dich halten, das erspart uns eine Menge Ärger. Die Kraft des Dungeons muss seiner Majestät präsentiert werden."

Sinbad grinste fast amüsiert.

"Hehe, du bist gut vorbereitet."

"Natürlich, ich bin nicht mehr der Selbe wie zuvor."

Sara zog darauf nur die Augenbrauen hoch.

'Natürlich bist du das. Du hast dir nur Hilfe geholt hinter der du dich jetzt versteckst...'

Im nächsten Moment ging der Kampf auch wieder los.

Es schien so als wolle Hina nun alles auf sich nehmen um Sinbad zu beschützen.

Eine seltsame und entschlossene Aura ging von ihm aus.

Sara beobachtete erstaunt wie auch seine Rukh an Kraft gewannen.

Er jetzt bemerkte sie das es sich bei Hinas Harpune doch tatsächlich um das Horn der Bestie handelte, die Sinbad erledigt hatte.

Mit erstaunlicher Geschwindigkeit raste er auf Mahad zu und schleuderte ihn mit einem gewaltigen Schlag der Harpune zu Boden.

Der Rest war absolut geschockt. Drakon fand als erstes seine Stimme wieder.

"D-das ist...diese Kraft ist. Die wahre Stärke des berüchtigten Plündererklans des hohen Nordens. Die Imuchakk!"

Vittel sah zu Ja'far.

"Tch, was für eine Plage."

"Nicht wirklich... dieser Fettsack sieht nicht hinter sich!"

Saras Auge zuckte für einen Moment.

'Warts nur ab bis du wieder neben mir stehst...'

Doch dann realisierte sie erst was der Weißhaarige meinte.

'Oh nein, Sin ist völlig ungeschützt!'

Ja'far raste von hinten auf Sinbad zu, seine Messer bereit.

Doch Sinbad, als wäre es das Normalste auf der Welt, hob einfach seine linke Hand und machte sie zu Faust.

Der junge Assassine, der darauf nicht vorbereitet war, sauste mit hoher Geschwindigkeit in besagte Faust rein, welche sein Gesicht traf. Geschockt ging er zu Boden.

Keine Sekunde später startete er wieder. Angriff um Angriff. Doch der Lilahaarige wich immer aus.

Sara musste sich das Lachen verkneifen, als das Gesicht des Assassinen immer fassungsloser wurde.

"Wie, wie kannst du meine Bewegungen so gut lesen? Antworte mir Sinbad!"

Angesprochener grinste nur.

"Irgendwie weiß ich es einfach."

'Liegt das nicht eher an seiner Aura, Sin?', dachte sich Sara leicht belustigt.

"Ich bin unsterblich, weißt du?"

"Was zur Hölle?! Als ob du Arschloch!"

"Könntest du diese Beleidigungen lassen? Hier ist ein kleines Kind anwesend."

"Wen interessiert es du Vollidiot!?"

Drakon erkannte diese besondere Fähigkeit von Sinbad.

"Er hat das auch in Baals Dungeon getan. Es scheint als hätte er die Fähigkeit den Fluss der Zukunft zu sehen. Das machst ihn zu einem guten Verbündeten, allerdings auch zu einem schweren Feind..."

Ja'fars Geduld war anscheinend am Ende.

"Ich halte das nicht mehr aus! Vittel, Mahad haltet euch nicht mehr zurück!"

Mahads Muskeln fingen wieder an sich aufzupumpen. Und Sara traute ihren Augen kaum, als Vittels Arme anfingen, immer länger und länger zu werden.

Sinbad und Hina konnten gerade noch so einem Schlag von Vittel ausweichen, welcher seine Arme mit der dazugewonnenen Länge jetzt frei herum schwingen konnte.

"Woah!"

Sinbad biss die Zähne zusammen und sein ganzer Körper begann zu beben.

Für einen Moment war Sara ernsthaft besorgt, allerdings stellte sich schnell heraus, dass das

überhaupt nicht nötig war.

"Wahnsinn! Siehst du das Sara? Das ist wie in einer Zirkus Show!"

Ungläubig sah sie ihn an.

'In einer was? Das hat doch hier jetzt überhaupt nichts verloren Sin!'

Irgendwie war sie ja fast froh über den nächsten Angriff der Assassinen.

Eine Weile wurde von beiden Seiten Schläge ausgetauscht. Keiner schien erst zu gewinnen.

Sara wurde immer nervöser. Nicht wegen den Assassinen, auch nicht wegen Drakon, der immer noch Sinbads Schwert hatte.

Nein es lag an der Magierin die noch neben Sara stand und die meiste Zeit damit zu verbringen schien, die Blauhaarige zu beobachten.

Was war nur mit dieser Frau?!

Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als Vittels Arme sich um Sinbad und Hina schlangen, und die Beiden zu Boden schleuderte.

Mahad setzte noch einen kräftigen Schlag hinterher.

Sara wollte es nicht sehen und versteckte ihr Gesicht in ihren Händen.

'Sin, Mister Hina...'

"Was zur Hölle, dieser Fettsack!"

Überrascht sah das Mädchen auf. Hina hatte Sin beschützt, doch nun war sein ganzer Körper voll von Wunden.

"Hina..."

"Selbst dieser Fettsack kann das nicht ewig aushalten. Wenn er so weitermacht, wird er sterben."

Drakon gesellte sich zu den Assassinen.

"Er hat recht Sinbad, wirst du diesen Imuchakk sterben lassen?"

Saras ballte ihre Hände unbewusst zu Fäusten. Ihr Blick fiel auf Sinbads Schwert.

'Wenn Sin doch nur sein Schwert hätte. Drakon darf es einfach nicht zu diesem König bringen-Moment...'

Sara ging nun ein Licht auf.

'Ja natürlich, es ist Sins Djinn. Das bedeutet...'

Schnell verband sie eines ihrer Rukh mit Sinbads um seine Aufmerksamkeit zu gewinnen.

Und tatsächlich glitt sein Blick zu ihr.

Mit ihrer einen Hand deutete sie auf ihn, während sie mit der anderen auf das Schwert zeigte.

Einen Moment lang schien der Junge verwirrt, bis sich seine Augen überrascht weiteten. Sein Blick zeigte eindeutig, dass er verstand und ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen.

Seine Rukh flatterten erfreut und Sara konnte seine jetzigen Gedanken erahnen.

'Aber natürlich, danke Sara...'

"Sinbad,", sprach Hina ihn an. "mir geht es gut. Also lass uns loslegen."

"Ja..."

Drakon schien verärgert.

"Ihr wollt trotzdem weiterkämpfen? Dumme Entscheidung. Dann müsst ihr halt sterben."

Damit richtete er seine Waffe auf die Beiden, kam jedoch nicht zum Schuss.

"Baal!"

"Was zum-"

Das Schwert in Drakons Hand erwachte durch Sinbads Ruf und verpasste Drakon einen Stromschlag.

Ein überraschter Laut entfuhr ihm und sein Griff lockerte sich, welches dem Schwert ermöglichte, sich wieder in die Hände seines wahren Besitzers zu begeben.

Für einen kurzen Moment trafen sich Sinbad und Saras Augen, ein kleines Nicken ihrerseits und Sinbad und Hina waren wieder im Wasser verschwunden.

"Dieser Bastard! Versteckt sich wieder im Wasser. Lady Falan, bitte gefriert das Wasser wieder."

Die Magierin schien amüsiert.

"Ich kann nicht, mein Magoi ist verbraucht."

"Magoi?"

"Magoi ist die Energie, die durch das Rukh erstellt wird. Zum zaubern benutzt man das Magoi in seinem Körper. Aber viel wichtiger jetzt gerade..."

Sie deutete hinter die Gruppe und alle entdeckten eine ganze Schar Krabben ähnlicher Wesen, die direkt auf sie zukamen.

Nur die Messerscharfen Zähne machten Sara Sorgen.

Drakon dagegen war verärgert.

"Mist jetzt können wir sie nicht verfolgen!"

Sara grinste.

'Oh, wie schade...'
 

Generell dauerte es nicht lange bis die Monster besiegt waren.

Doch Saras Aufmerksamkeit lag gerade auf Falan, oder eher gesagt dem, was sie den Assassinen gerade vorhielt.

"Schluckt diese hier. Sie lassen den menschlichen Körper über das Belastungslimit hinausgehen."

Mit weit aufgerissenen Augen starrten alle auf die drei, schwarzen, schleimigen Klumpen in Falans Hand.

Und waren das Augen die man da noch sah?

Sara besah sich die Klumpen genau. Was ihr Sorgen machte war weniger das Aussehen, sondern mehr die Tatsache, das lauter pechschwarze Rukh um sie herum schwirrten. Es wirkte so kalt und brachte den Körper des Mädchens zum zittern.

Ja'far traute der Sache auch nicht und fing an sich zu beschweren.

"Oh, aber wenn ihr es nicht schafft Sinbad zu töten und Sara nach Parthevia zu bringen,", begann Falan mit ernstem Ton.

"dann seit ihr doch diejenigen, die in großen Schwierigkeiten stecken oder?"

Diesmal schwieg Ja'far und schien doch tatsächlich darüber nach zu denken.

Sara wurde panisch.

'Irgendetwas stimmt hier nicht. Sie dürfen dieses Zeug nicht schlucken!'

Mit schnellen Schritten war sie an der Seite des Weißhaarigen und begann an seinem Umhang zu zupfen.

Fragend sah er zu ihr hinunter.

Hektisch schüttelte sie ihren Kopf um ihm zu verdeutlichen, dass er dieses Zeug bloß nicht essen sollte. Beide ihrer Hände waren inzwischen fest in seinem Umhang verkrallt.

Ja'fars Blick wechselte zwischen Sara und den seltsamen Dingern in Falans Händen. Die Magierin sprach Sara direkt an.

"Aber meine Liebe, es ist nicht nett sich in die Angelegenheiten anderer Leute einzumischen. Ich kann verstehen warum du das für keine gute Idee hältst. Immerhin steigen so die Chancen Sinbad zu töten, nicht wahr?"

'Nein, darum geht es nicht!'

Plötzlich schob Ja'far sie unsanft von sich weg, sodass sie das Gleichgewicht verlor und hinfiel.

"Misch dich hier nicht ein du verdammtes Gör! Sinbad wird in diesem Dungeon sterben, ob du das willst oder nicht!"

Und damit nahm er sich einem der Schleimklumpen und die anderen Beiden taten es ihm gleich.

Zusammen schluckten sie die Klumpen und Sara konnte nichts weiter tun als hilflos zuzusehen.

Drakon beobachtete sie eingehend, und mit jeder Sekunde schien sich sein Verdacht mehr und mehr zu bestätigen.

Hier stimmte irgendetwas ganz und gar nicht...
 

Nicht lange danach kam die Gruppe in einem großen Höhlenraum an. Der Raum war voll von verschieden Pfaden, die alle zu einer verschlossenen Tür führten. Nur eine Tür auf der rechten Seite stand offen.

Sara spürte eindeutig Sinbad und Hinas Präsenz von dort.

'Aber das kann doch nicht der richtige Weg sein.'

Aus einer Kuppel an der Decke kam Licht in den Raum hinein, wodurch man vor allem die riesige Steinplatte in der Mitte des Raumes nicht übersehen konnte. Zusammen ging die Gruppe nun darauf zu.

Seltsame, nicht zu entziffernde Zeichen waren eingraviert und Drakon studierte die Tafel genau.

"Sieht so aus als wäre es in Torran geschrieben."

Ja'far schien verwirrt.

"Torran?"

"Eine Sprache die von einer kleinen Rasse im Süden gesprochen wird."

"Und kannst du es lesen?"

Drakon überlegte kurz.

"Ich habe es zwar nur in einem Grundkurs gelernt, aber ja ich kann es lesen."

"Wie man es von einem noblen Jungen erwarten kann..."

Sara verstand nun. Sinbad konnte dementsprechend die Tafel nicht lesen, die wahrscheinlich einen Hinweis auf den richtigen Pfad enthält. So waren er und Hina also gezwungen, den einzig verfügbaren Weg zu nehmen, wenn sie nicht umkehren wollten.

Sie sah sich die Tafel noch einmal an.

Bildete sie sich das nur ein oder sah sie auf einmal leicht verschwommen?

Sara wusste nicht was sie denken sollte, als die seltsamen Zeichen auf der Tafel auf einmal sinnvolle Wörter in ihrem Kopf ergaben.

Immer wieder wiederholte sie sie in ihren Gedanken, konnte gar nicht mehr aufhören.

Ihr Sichtfeld verschwamm immer weiter. Und dann waren sie wieder da.

Diese Stimmen. Dieses Flüstern.

'Nein, bitte nicht schon wieder...Sin...'
 

Drakon beobachtete die Assassinen und die Magierin, wie sie je einen Pfad in jeder Himmelsrichtung des Raumes bestiegen.

Jeder von ihnen hielt eine entzündete Fackel. Es dauerte nicht lange bis alle in Position waren.

Der junge Assassine wurde ungeduldig.

"Also was jetzt? Was soll das alles?"

Gerade als der Soldat zum Reden ansetzten wollte, hörte er leise Schritte. Überrascht drehte er sich um, nur um zu entdecken wie Sara sich von ihm entfernte, und auf einen Pfad etwas links von der Steintafel zuging.

Die anderen folgten seinem Blick.

"Was zur Hölle soll denn das jetzt?! Du kleines Gör komm sofort-"

"Nein warte!", unterbrach Drakon den Weißhaarigen.

"Ich kenne das, dies ist auch in Baals Dungeon passiert. Ich weiß zwar nicht genau was in ihr vorgeht, aber sie reagiert in diesem Zustand auf nichts mehr, nicht einmal auf Sinbad."

Alle beobachteten wie Sara an der Tür am Ende des Pfades ankam. Sie legte ihre beiden Hände an die Tür und begann zu drücken. Schnell schien sie zu bemerken, dass das nichts bringen würde und drehte sich langsam zu Drakon um.

Jetzt erst sahen alle ihr Gesicht in diesem Zustand. Auch Ja'far konnte ein leichtes Zusammenzucken nicht vermeiden.

Die inzwischen eisblauen Augen starrten verträumt und leer in die Gegend, und selten sah er ein emotionsloseres Gesicht.

Wieder drückte Sara gegen die Tür als ob sie ihnen etwas mitteilen wollte.

'Öffnet die Tür.'

Drakon schien zu verstehen und wandte sich an die anderen.

"Haltet eure Fackeln so weit wie möglich hinter euch und lasst so euren Schatten größer werden. Sorgt dafür das sie die Steintafel bedecken."
 

Sara blinzelte und fühlte sich wie aus dem Schlaf gerissen, als sich genau vor ihr plötzlich eine Tür öffnete. Verwirrt sah sie sich um und entdeckte Drakon immer noch an der Steintafel.

Und wie kam sie jetzt hier an die Tür?

"Auf der Tafel stand: Zerschneidet das Licht und umhüllt mich mit Schatten. Dann wird sich der Pfad der Wahrheit öffnen."

Sara blinkte. Waren das nicht genau die Worte die sich eben noch in ihrem Kopf gebildet hatten?

Was war hier nur los?

"Ich denke nicht das Sinbad Torran lesen kann." Drakon grinste.

"Der Sieg ist mein."

Als alle wieder bei dem Soldaten ankamen erhob Vittel das Wort.

"Huh, die Kleine hatte also tatsächlich Recht was die Tür betrifft."

Falan kicherte.

"In der Tat, wie interessant du bist kleine Sara. Willkommen zurück im Hier und Jetzt."

Natürlich hatten alle bemerkt das die Kleine Geistig nun auch wieder anwesend war.

"Nun denn, gehen wir."

Sara folgte der Gruppe, immer noch total verwirrt. Doch ließ sie es sich nicht nehmen, eines ihrer Rukh Sinbad hinterher zu schicken. Nur für den Fall.
 

Es waren nur noch wenige Gänge, vollgepackt mit kleinen Monstern die schnell erledigt waren.

Und dann standen sie endlich in der Ruinenstadt. Wieder befiel Sara ein Gefühl der Nostalgie. So wie damals in Baals Dungeon.

Alle sahen sich um bis Ja'far sprach.

"Ruinen, huh?"

"Ja, so war es auch damals in Baals Dungeon. Um zur Schatzkammer zu gelangen müssen wir wahrscheinlich dort hin."

Meinte der junge Soldat und deutete auf eine riesige Kathedrale in der Mitte der zerfallenen Stadt.

Falan wirkte zufrieden.

"Dann lasst uns jetzt gehen."

Der Raum wirkte, wie in Baals Dungeon zuerst nach nicht viel.

Es gab Regale gefüllt mit Pergamenten oder manche Tontöpfe mit Teilen von altem Schmuck.

Sara gruselte sich leicht vor den Steinkisten, die überall im Raum rumstanden.

Jede Seite einer Kiste wurde von unheimlich aussehenden Fratzen geschmückt. Als Augen dienten Löcher.

Dieses mal war das Gefäß des Djinns ziemlich eindeutig zu erkennen.

Die Plattform wurde von einem hellen Licht bestrahlt, welches niemandem entgehen könnte.

Auf der Plattform, lag eine einzelne goldene Kette in deren Anhänger ein roter Edelstein eingearbeitet war.

"Dieser Anhänger scheint das Gefäß zu sein. Lord Dragul, würdet ihr nun den Djinn rufen?"

Wie auch bei Baal reihte eine einzige Berührung um die mächtige Kreatur zu erwecken.

Der Raum war nun gefüllt mit Schätzen aller Art und auch der Djinn war über aller Maßen prachtvoll.

Er hatte die Gestalt eines riesigen Wolfes und hatte auf jeder Seite drei Augen.

Einen goldenen Kopfschmuck trug er ebenfalls und als er grinste, kamen messerscharfe Zähne zum Vorschein.

"Mein Name ist Valefor, Djinn der Lüge und des Ansehens. Nun, wer wird König werden?"

Die Aura des Djinns war gigantisch und ließ Sara auch dieses mal kurz ins Taumeln geraten.

"Hm, seit ihr die Einzigen hier?"

"Huh? Ja, warum fragst du?"

"Hehe, vielleicht weil der Blick des Mädchens neben dir etwas Anderes sagt?"

Drakon sah neben sich und in der Tat, Sara wirkte über Drakons Kommentar nicht sehr erfreut.

Der große Djinn beugte sich zu dem Mädchen runter. Sie blieb ganz ruhig, ebenso wie Falan, doch der Rest der Gruppe war sichtlich angespannt.

Eine seiner scharfen Klauen kam ihr verdächtig nah und legte sich sachte unter ihr Kinn um es anzuheben.

Schweigend betrachtete er die Narbe an ihrer Kehle.

Ein paar Sekunden sah er sie schweigend an, bevor er sich seufzend aufrichtete.

"Nun, ich hoffe mal das ihr wirklich nicht die Einzigen hier seit. Sonst wäre ich echt enttäuscht!"

Noch während er das sagte, begann Valefor zu schrumpfen. Und das vielleicht auf ein Viertel seiner Größe.

Seine Züge wurden viel niedlicher so das er für Sara jetzt eher wie ein süßer Hund wirkte.

"Ich war nämlich so aufgeregt und habe extra ein Schauspiel abgezogen. Was eine Zeitverschwendung."

Jetzt fing er auch noch an sich hinter den Ohren zu kratzen.

"So enttäuschend. Alle Kandidaten sind so enttäuschend. Ich will einfach nur kündigen!"

Drakon kochte vor Wut.

"Was?! Was soll dieses Verhalten?! Wie unhöflich!"

Valefors Nase fing an zu zucken. Ein Zeichen dafür das er schnüffelte.

"Aber dieser Geruch..."

Sofort deutete er auf Falan.

"Du, du bist in einem falschen Körper. Ich kenne den Geruch noch aus 'dieser Welt'."

Fragend legte Sara den Kopf schief.

'Dieser Welt?'

Er fing an seine Pranke zu einer Faust zu ballen. Gleichzeitig schien Falan zerquetscht zu werden.

"Uh!"

"Verschwinde!"

Und mit einen mal löste Falan sich auf. An ihrer Stelle fiel eine Holzpuppe, die der Magierin ähnlich sah, auf den Boden.

"Sie wurde zu einer Puppe?!"

"Das war nur ein falscher Körper. Die Echte ist irgendwo anders. Wer hätte gedacht, dass sie sich sogar hier her trauen. Was für eine unverschämte Gruppe."

Nun räusperte Valefor sich.

"Also zurück zum Thema. Wer ist denn nun mein Königskandidat?"

Sofort trat Drakon vor.

"Ich bin es!"

"Du...?"

"Natürlich, wer denn sonst?"

Das schien Ja'far gar nicht zu passen.

"Was zur Hölle soll das heißen?!"

Valefor besah sich Sara. Sie schien seinen Ton nicht zu mögen. Er schmunzelte.

'Dieser Soldat ist also gar nicht...interessant.'

"Und was würdest du mit meiner Kraft tun?"

"Natürlich würde ich sie meinem König präsentieren."

Seufzend schüttelte Valefor den Kopf.

"Du verstehst es nicht. Ich will hören was du dir von dieser Kraft erhoffst. Wenn du das nicht kannst, bist du als Kandidat ungeeignet!"

Besorgt sah Sara ihn an. Drakon stand unbeweglich da. Komplett geschockt.

Doch sie wurde schnell abgelenkt, von zwei sich nähernden Präsenzen.

Glücklich schaute sie zu Sinbad und Hina die nun endlich auch den Raum betraten.

"Endlich habe ich dich eingeholt, Drakon! Ah, Sara da bist du!"

Glücklich sprang die Blauhaarige in Sinbads Arme. Fest drückten sich die Beiden.

"Drakon, danke fürs Aufpassen."

"Sinbad!"

Valefor wirkte zufrieden.

"Na endlich sind alle da. Alle Kandidaten."

Jetzt grinste er.

"Normalerweise würde ich jetzt einfach meinen König wählen. Aber ich will ja fair sein."

Erst zeigte er auf Sara.

"Die Magierin kann nicht mitmachen. Was schade ist, da sie das größte Potenzial von allen hat."

Sinbad blinkte etwas verwirrt, bevor er Sara erschrocken ansah.

"Magierin?!"

Ja'far fuhr in gleich genervt an.

"Ja du Idiot! Magierin! Was glaubst du denn wieso wir sie mitnehmen sollten?!"

Wieder blinkte der Lilahaarige ein paar mal, bevor er Sara praktisch anstrahlte.

"Eine Magierin! Ha, Sara ich wusste das du unglaublich bist!"

Er wuschelte mit der Hand durch ihre Haare. Glücklich lächelte sie ihn an.

Valefor räusperte sich.

"Der finale Test beginnt jetzt. Ich werde einen von euch zu meinem König wählen. Diese Kraft ist allmächtig. Sie kann Länder zerstören, oder auch erschaffen. Also, wer will König werden?"

Sara entfernte sich etwas von der Gruppe. Die Aura aller Anwesenden hatte sich komplett verändert. Und sogar das Glitzern in ihren Augen zeigte es.

Gier. Sie alle strahlten eine große Gier nach dieser Kraft aus.

Sie mochte es nicht. Gier konnte viel zerstören.

Mit einem Grinsen trat Ja'far hervor.

"Heh, die Kraft eines Königs? Damit kann ich ein luxuriöses Leben führen. Darf ich auch teilnehmen?"

"Natürlich. Und das gilt für alle von euch."

Drakon war verwirrt.

"Du sagtest doch gerade ich hätte nicht das Zeug zum Königskandidaten."

"Das stimmt, noch nicht. Aber ich sagte ja ich will fair sein. Vielleicht findest du ja etwas was du für dich wirklich willst."

Einen Moment schien er zu überlegen, doch Sara erkannte schnell eine Entschlossenheit, die in seinen Augen aufblitzte.

Die drei Assassinen schwiegen. Jeder von ihnen schien zu überlegen. Bis Vittel die Stille brach.

"Chef, wir Zwei werden auch teilnehmen. Jetzt aus der Organisation aus zusteigen wäre unmöglich, jedoch ist es mit der Kraft eines Königs eine andere Sache. Mahad denkt auch so."

Genannter nickte nur stumm.

"Ihr wagt es also gegen mich anzutreten?"

"Sieht ganz so aus."

Sara schluckte. Diese Drei waren bis eben noch Kameraden und jetzt gleich würden sie gegeneinander kämpfen.

Mit einem Grinsen zog Ja'far seine Klingen.

"Haha, na schön. Ich bringe euch um! Jeder wird meinen Klingen zum Opfer fallen!"

Valefor unterbrach seine Tagträume schnell.

"Ah, keine Gewalt. Ihr könnt euch gerne gegenseitig behindern, doch ich will keine Gewalt hier."

Sara blinkte. Sah sie richtig oder war der Weißhaarige am...schmollen?

"Meine Klingen..."

"Nein!"

"...Heh, ihr Beiden habt Glück..."

Und damit trennten sich die Drei.
 

Hina sah nun ebenfalls entschlossen aus, Sara war froh, dass er sich ein Ziel setzte.

"Okay, ich mache auch mit!"

Erschrocken sah Hina Sinbad an, und sah darüber auch nicht wirklich erfreut aus.

"Was? Sin-Sinbad?!"

"Moment, wolltest du mich nicht unterstützen? Du hast doch schon einen Djinn!"

"Ja aber die Kraft eines Königs ist nicht etwas was man einfach so weggibt. Wenn du sie willst, musst du sie dir holen."

"Was?"

"Ich will mehr Macht!"

Hinas Verwirrung verwandelte sich schnell in Wut. Grob schob er sich an Sinbad vorbei.

"Diese Kraft gehört mir! Ich werde sie dir nicht überlassen!"

Sara musste fast bei Sinbads eingeschüchtertem Ausdruck lachen.

Valefor grinste.

"Wie es aussieht sind alle bereit. Jeder von euch hat ein schönes Funkeln in die Augen. Ich bin schon sehr gespannt."

Er ballte eine Faust, wodurch eine seltsame lila Flüssigkeit auf den Boden tropfte. Sie nahm schnell Form an und innerhalb weniger Sekunden saß eine lilafarbene Katze vor ihnen auf dem Boden.

Und was hing ihm denn da bitte aus der Nase? Sara war mehr als amüsiert.

"Dies ist mein Double, Minifor!"

Alle betrachteten die Katze etwas verwirrt. Vor allem Sara.

'Wie kann das denn sein Double sein? Das ist eine Katze und er ist ein Wolf.'

"Von nun an wird jeder von euch versuchen ihn zu fangen. Hier in diesem Raum. Das ist der Finale Test."

Sara betrachtete die Gruppe. Die ersten Sekunden war keine Reaktion zu sehen, doch dann...

"WAS?!"

Sinbad trat vor.

"Also wir fangen diesen Freak- ich meine sensible Kreatur und das wars?"

Noch während er das sagte marschierte Minifor rüber zu Sara und sprang ihr glücklich schnurrend in die Arme.

Alle starrten die Beiden ein bisschen dämlich an. Lächelnd streichelte das Mädchen der kleinen Katze den Rücken.

"...Naja, sieht so aus als hätte Sara gewonnen."

Sinbad musste sich echt ein Lachen verkneifen.

Sara schien sich der Situation jetzt erst bewusst zu werden und setzte die Katze schnell wieder ab, ein kleiner Rotschimmer zierte ihre Wangen. Die Katze kuschelte sich weiter an ihre Beine.

Auch Valefor schien belustigt doch hielt dem Mädchen eine Pranke hin.

"Okay komm her, du lenkst Minifor ab. Außerdem musst du nicht unbedingt in Mitten von Allem stehen."

Gefügig kletterte sie auf die Pranke und wurde unter Sinbads wachsamen Augen auf eine von Säulen gestützte Plattform abgesetzt.

"Gut, dann kann es ja los gehen."

Ja'far rannte sofort los und nutzte gleich seine Messer.

Doch mit einer überraschend hoher Geschwindigkeit wich die Katze aus.

Nicht anders lief der Rest des Tests ab.

Die Katze war so schnell, dass es nur ein Blinzeln brauchte bis sie einmal quer durch den Raum gesprintet war.

Sara fand es traurig. Die Aggression die sie in den Augen der Anderen sah war fast schon erschreckend. Vor allem bei Hina.

Valefor war auf jeden Fall belustigt.

"Hehe, es ist nicht so einfach nicht wahr? Minifor ist gefüllt mit meinem Magoi und somit so schnell wie der Blitz."

Es war ein ewiges hin und her. Minute um Minute verstrich.

Doch Sara sah zu Sinbad. Dieser stand Abseits von allem.

Normalerweise hätte sie sich Sorgen gemacht, doch seine Rukh spiegelten eine fast schon beruhigende Ruhe wieder.

Das zeigte ihr, dass er irgendeinen Plan hatte.

Der Rest der Teilnehmer wurde langsam müde.

Sinbad lächelte belustigt.

"Das ist doch alles viel zu wild..."

Valefor sah so aus als würde er gleich vor Lachen platzen.

Aber Sara konnte die Beiden verstehen.

'Sie überlegen überhaupt nicht. Sie gehen einfach drauf los, wie wilde Tiere.'

Doch gleichzeitig wurde sie auch ziemlich nervös.

Denn wenn nicht bald jemand diese Katze fangen würde...würden sie diesen Dungeon nicht mehr verlassen können.

Ein verschlagenes grinsen zierte Sinbads Gesicht.

"Ich verstehe was du meinst. Es ist Zeit das wir zusammen arbeiten."

Niemad schien von der Idee begeistert.

"Als ob wir das tun! Was ist wenn jemand anderes die Katze fängt?"

"Ist es nicht genau das, was Valefor will, dass wir denken?"

Alle blinkten den Lilahaarigen verwirrt an. Selbst Sara wusste nicht was er vorhat.

"Doch wenn wir zusammen arbeiten würden, ist die Katze nicht sehr schwer zu fangen."

Wieder grinste er.

"Deswegen habe ich jetzt eine Idee."
 

Inzwischen stand Sinbad neben Sara oben auf der Plattform, seine Arme verschränkt. Selbstsicher gab er den Anderen Anweisungen.

Die hatten die kleine Katze inzwischen umzingelt und schlichen Schritt für Schritt näher ran.

"Hina, etwas weiter nach Links, du lässt sonst zu viel Platz!"

Sara verkneifte sich ein Grinsen. Sinbads Plan war klug durchdacht.
 

"Wir werden die Katze umzingeln indem wir einen Kreis mit der Katze in der Mitte bilden. So kann Minifor nicht entkommen.

Ich gebe das Signal und dann springen alle los. Und wir hegen keine schlechten Gefühle gegen denjenigen, der die Katze fängt."

An sich ein guter Plan. Doch Sara verstand nicht, wieso Sinbad glaubte die Anderen würden mitmachen. Vor allem da er einen offensichtlichen Vorteil hatte.

"Du wirst als derjenige, der das Signal gibt, einen Vorteil haben. Als ob wir da mitmachen!"

Sinbads Blick ging nun zu Sara.

"Dann werde ich nicht mitmachen. Ich gehe rauf zu Sara und gebe euch Anweisungen. Dann ist es doch fair oder?"

Niemand konnte dagegen etwas sagen. Doch Sara verstand immer noch nicht.

Es dauerte nicht lange bis Sinbad neben ihr stand. Die Anderen fingen schon einmal an einen Kreis um Minifor zu bilden.

"Weißt du Sara...", begann Sinbad als er sich grinsend zu ihr umdrehte.

"ich finde es echt interessant, dass dich die Katze so mag."

Sein Grinsen wurde noch ein Stück breiter.

Und da verstand Sara worauf er hinaus wollte.
 

"Okay, seit ihr bereit!"

Sinbads Stimme riss Sara aus ihren Gedanken.

Alle spanten sich an. Bereit loszuspringen.

"Und los!"

Noch während er das sagte begab sich Sara direkt zur Kante der Plattform. Sinbad direkt hinter ihr, seine Hände auf ihren Schultern.

Alle sprangen auf die Katze zu, welche verzweifelt nach einem Ausweg suchte.

Ein lautes Pfeifen seitens Sinbad sorgte dafür, dass Minifor zu ihnen, oder eher zu Sara, hochschaute.

Diese winkte dem Tier lächelnd zu. Es war fast wie eine Einladung.

Ein glückliches Glitzern erwachte in den Augen der Katze und im nächsten Moment, sammelte sie all ihre Energie in ihren Beinen und sprang zu ihr hoch. Und entkam somit den anderen um Haaresbreite.

Immer näher kam Minifor Sara, bis er direkt vor ihr war, bereit in ihre Arme zu kommen.

Doch nicht die Arme des Mädchens schlangen sich um ihn, sondern Sinbads.

Dieser hatte den Moment ausgenutzt um nach der Katze zu greifen.

"Ich hab sie!"

Saras Lächeln verschwand in dem Moment, als sie sich zu der Gruppe unter ihnen drehte.

"Ich hab mir schon gedacht, da die Katze Sara so mochte, würde sie bestimmt im richtigen Moment zu ihr kommen. Ich wusste nach hier oben zu kommen, war die richtige Entscheidung."

Aber auch sein Grinsen verschwand beim Anblick der Gruppe.

Wenn Blicke töten könnten.

"Ah..ich vermute...ihr könnt das nicht akzeptieren."

Drakon trat hervor, eine Mordlust in seinen Augen zu erkennen.

"Was soll das Sinbad?! Du..hast uns betrogen!"

"Ich bringe dich um!"

"Unverzeihlich!"

Valefor ging dazwischen.

"Beruhigt euch. Ihn zu töten ist gegen die Regeln. Wenn ihr das macht könnt ihr diesen Dungeon nicht mehr verlassen!"

"So sei es!"

Es war Hina.

"Wir alle haben uns dazu entschlossen diesen Test zu machen. Doch er hat unsere Gutgläubigkeit ausgenutzt! Also mach dich bereit Sinbad!"

Eines von Ja'fars Messern heftete sich an die Wand hinter Sinbad, so dass er sich daran hochziehen konnte.

Saras erste Reaktion war es sofort zu Sinbad zu gelangen, doch rote Seile wickelten sich um ihre beine und hielten sie an Ort und Stelle fest.

So schaffte der Weißhaarige es zu Sinbad und verpasste ihm einen Schnitt in die Bauchgegend. Da Sinbad allerdings noch zurückspringen konnte, war er nicht allzu tief.

Ja'far sprang einige Meter zurück.

"Nun musste ich doch tatsächlich ernst machen. Hätte ich schon von Anfang an tun sollen. Wenn ich dich eben nicht ernst genommen hätte, wärst du schon tot!"

Das Grinsen welches sich auf Sinbads Gesicht legte überraschte Sara.

"Nein ich werde leben. Denn es gibt etwas, was ich-nein..." Sein Blick glitt zu Sara.

"was wir tun müssen."

"Was ist nur mit diesem Selbstvertrauen?"

"Darum werde ich mich nicht entschuldigen!"

Das beruhigte niemandem wirklich.

"Was sagst du da?!"

"Ihr fragt euch bestimmt warum? Naja, weil derjenige der diese Kraft am meisten braucht, ich bin."

Sein Gesichtsausdruck war ernst.

"Auch wenn ihr eure eigenen Ziele habt, so bin ich derjenige, der diese Kraft am meisten will!"

Irgendetwas an seinem Ausdruck hatte sich verändert. Sara konnte es nicht zuordnen, aber seine Rukh strahlten heller als zuvor.

"Für was wollt ihr diese Kraft? Für Reichtum? Macht? Diese Kraft kann das alles erfüllen. Aber für sowas will ich sie nicht benutzen."

Sinbads Aura wurde immer stärker, Sara konnte sich noch nicht erklären was los war.

"Ich will sie dazu benutzen... um ein Land zu erschaffen, das die Welt verändern wird!"

Alle starrten den Lilahaarigen geschockt an. Sara, welche sich aus den Seilen befreit hatte, stellte sich neben ihn.

Kurz sah er zu ihr hinunter. Sie nickte ihm zu, und so setzte er seine Rede fort, entschlossener und mit mehr Überzeugung.

"Ich kann mit nur einem Djinn nicht viel ausrichten. Und Imuchakk hat mich überrascht. Alle sind so glücklich und ich fragte mich, was der Unterschied zu Parthevia ist. Hina erzählte mir, dass Imuchakk eine Förderation ist. Wenn etwas falsch läuft, gesteht man sich seine Fehler ein und dann wird einem geholfen."

Sara lächelte stolz. Ja, Sinbad war anders.

"Das wichtige ist, das sich alle Menschen und Länder gegenseitig akzeptieren. Die verschieden Kulturen sorgen untereinander für Konflikte und die die unglücklich sind, werden eifersüchtig auf andere. Das führt zu Krieg und am Ende ist niemand glücklich. Die Welt wie sie jetzt ist, ist falsch. Also muss sie jemand ändern!"

Drakon war immer noch geschockt, äußerte seine Meinung aber trotzdem.

"Das ist doch schwachsinnig. Das klingt wie ein Märchen! Man kann doch nicht einfach so ein Königreich erschaffen. Du verstehst doch überhaupt nichts von Politik! Was du da sagst ist doch einfach nur ein Traum!"

Sinbad ließ sich nicht einschüchtern. Er lächelte beruhigend.

"Ja, deswegen werde ich es auch schaffen."

Selbst Ja'far starrte die Beiden sprachlos an. Keiner konnte mehr etwas sagen.

"Sinbad und Sara, zwei Kinder vom Land erobern den ersten Dungeon und erschaffen ein Land, welches die Welt verändern wird! Na, klingt das nicht aufregend?"

Saras Rukh tanzten um sie herum, leuchteten stärker als jemals zuvor. Wieder flüsterten sie ihr zu.
 

'Ja er ist es! Dazu ist er bestimmt...'
 

'König zu sein!'
 

Für gerade mal eine Sekunde wurden ihre Augen wieder Eisblau.

"Sara und ich werden diesen Traum wahr machen. Absolut!"

Sara griff nach Sinbads Hand, ein paar ihrer Rukh vermischten sich mit seinen.

Und dann geschah es, seine Rukh schwärmten im ganzen Raum aus und eine gigantische Aura umhüllte alle.

Sara wusste nicht was los war, doch sie war aufgeregt und ihr Herz schlug wie wild in ihrer Brust.

Sie konnte es sehen. Das was die Rukh zeigten.

Als würde sein zukünftiges Ich hinter ihm hervortreten. Die Arme verschränkt und eine selbstsichere Aura strahlte diese Silhouette aus. Und sie hatte kurz das Gefühl, die anderen würden es auch sehen.

Sinbad lächelte sie an und sie erwiderte. Sie wusste, das sich in diesem Moment etwas verändert hatte, etwas gutes.

'Ja, dieser Mann, wird König sein.'
 

Etliche Kilometer entfernt durchstreifte Yunan die Wüste, als seine Rukh fröhlich zu tanzen begannen. Überrascht schaute er in den Himmel. Doch schnell breitete sich ein strahlendes Licht auf seinem Gesicht aus.

"Ah, sie haben nun tatsächlich dieses Band geknüpft. Wie wunderbar."

Wieder sah er zu den immer noch fröhlichen Rukh.

"Das Licht ist noch viel heller geworden."
 

"Also bitte ich euch, werdet zu meinen Verbündeten!"

Scharf zogen alle die Luft ein, besonders Ja'far der nur ein paar Meter neben Sara und Sinbad stand.

Die Blauhaarige drehte sich zu ihm und lächelte ihn sanft an.

"Was redest du da?! Wir sind Feinde!"

"Ist egal. Sara und ich laden euch ein, weil wir euch bei uns haben wollen.

Alleine können wir diesen Traum nicht verwirklichen. Wir brauchen Leute für die Diplomatie oder den Handel, oder für verdeckte Aufträge und natürlich..."

Sinbads Blick glitt nun speziell zu Drakon.

"Freunde die mit mir die Welt bereisen!"

Drakon sah für Sara so aus, als ob er weinen müsste. Auch seine Rukh spielten verrückt.

"Als ich mir mein Zeil gesetzt habe, habe ich auch gemerkt das mir noch so viel fehlt. Deswegen will ich alles. Ich meine es ernst. Ihr alle, werdet mein!"

Okay...egal wie inspirierend diese Rede gerade war, die Atmosphäre war jetzt zerstört.

Die Blicke der anderen sagte alles. Sara sah ihn einen Moment geschockt an, doch sie drohte innerlich in einen Lachkrampf auszubrechen.

Sinbad schien jetzt erst zu begreifen, was er da gerade sagte.

"Huh, also ich meine...wenn ihr euch uns anschließt be-bekommt ihr den Schatz u-und ihr könnt auch die Kräfte des Djinns nutzen. Hallo? Sagt doch was!"

"Pff...hahaha!"

Erschrocken drehten sich Sinbad und Sara zu Ja'far um. Der hielt sich den Bauch als er einem Lachanfall verfiel.

"Hahaha, ihr beiden seit echt interessant!"

Endlich beruhigte sich der Weißhaarige wieder.

"Na schön Sinbad, ich werde dich nicht töten. Aber bist du sicher das du jemanden wie mich als deinen Freund haben willst."

Jetzt sah er zu Sara.

"Immerhin habe ich die Kleine da fast getötet, das kann dir nicht egal sein."

"Yup war es mir am Anfang auch nicht. Aber Sara ist es egal."

Ja'far brachte kein Wort mehr heraus als er die Blauhaarige betrachtete. Ihr war es egal?

Er erinnerte sich an ihre Blicke. Keiner von denen zeigte Wut oder Verachtung. Da war immer eine Freundlichkeit und Wärme vorhanden, die einen einfach anzog.

"Sara hat dir schon vergeben. Sie mag dich, sie mag euch alle. Also weiß ich, dass ich euch vertrauen kann."

Der junge Assassine war einige Momente lang still und besah sich Sara.

Ja, er wusste das Sinbad die Wahrheit sagte. Er sah es in ihren Augen. In diesen blauen Augen die ihn so hoffnungsvoll ansahen. Sein Blick fuhr zu Sinbad.

"Du bist definitiv anders als die Anderen. Es wäre eine Schande dich zu töten. Aber merk dir eins..."

Er hielt eines seiner Messer an Sinbads Kehle.

"Ich werde nicht irgendein Untergebener werden. Und solltest du mir irgendwann zu langweilig werden, töte ich dich!"

"Keine Sorge, der Tag wird nicht kommen."

"Heh, dann ist es ein Deal."

Er nahm das Messer weg und wurde im nächsten Moment kräftig umarmt.

Erschrocken sah er runter zu Sara, welche sich fest an ihn klammerte. Sie erwiderte seinen Blick glücklich.

Er wusste nicht, was er machen sollte.

Saras Blick glitt zu den anderen nach unten, besonders den anderen Assassinen, und sah sie hoffnungsvoll an.

Ja'far folgte ihrem Blick.

"Was ist mit euch Beiden? Ich gehe mit den Beiden mit. Sie sind so interessant, ich werde bestimmt atemberaubende Dinge sehen. Ihr Beide könnt selber entscheiden."

Vittel wandte sich sofort an Sinbad.

"Wir sind Assassine. Bist du sicher das du uns an deiner Seite haben willst."

Sinbad grinste nur.

"Sicher, ich will mich mit jedem hier verbünden."

Auch Sara schenkte den Beiden ein Lächeln. Irgendwie wirkte alles so friedlich.

"Hey Sara, ich hab gerade so gemerkt, dass ich ganz schön stark blute, das muss ich echt verbinden."

Angesprochene seufzte. Typisch Sinbad.

Ihr Blick ging wieder zu den Assassinen.

"Was denkst du, Mahad?"

Angesprochener nickte.

Sinbad hatte sich währenddessen seine Verletzung verbunden.

Drakon und Hina sahen auch hoffnungsvoll aus. Aber da war auch Misstrauen in ihrem Blick.

Sara konnte es ihnen nicht verübeln.

"Sinbad,", begann Vittel. "bist du dir sicher, dass wir das schaffen können?"

"Sicher, zusammen werden wir es alle schaffen."

Ein überglückliches Lächeln formte sich auf den Gesichtern der Assassinen.

Sara vermutete, dass das für sie ein völlig neues Gefühl sein musste. Hoffnung.

Freundlich lächelte sie zurück, doch dieses Lächeln gefror schnell wieder, ihr ganzer Körper spannte sich an.

Sie konnte es sehen. In den Assassinen sammelten sich schwarze Rukh an. Und es wurden immer mehr und mehr.

Erschrocken drehte sie sich zu Ja'far um, doch bei ihm war es das Gleiche.

Dieser bemerkte ihren Blick und sah sie fragend an.

Auch Sinbad hatte das plötzliche Anspannen des Mädchens bemerkt.

"Was ist los, Sara?"

Sie kam gar nicht dazu, ihn nur irgendwie darauf hinzuweisen, dass etwas nicht stimmte.

Urplötzlich lief den drei Assassinen eine schwarze Flüssigkeit aus Augen und Mund.

"Was...ist das?"

Sara und Sinbad rannten zu Ja'far.

"Was ist los?!"

"Es..es brennt.Als ob etwas in mir wäre. Wer ist da in mir?!"

Im nächsten Moment schrie er schmerzerfüllt auf. Aus seinem Mund strömten schwarze Rukh. Es waren so viele das sie

für alle mit bloßem Auge zu erkennen waren.

Vollkommen erschrocken drehte sich Sara zu den anderen Assassinen um, nur um sie in dem selben Zustand zu finden.

'Was ist hier nur los? Wie kommt all dieses Rukh in sie-Moment!'

Sara dachte an diesen einen Moment mit Falan zurück.

'Es ist dieses seltsame Zeug was sie ihnen gegeben hat! Oh nein!'

Selbst die Körper der Assassinen fingen an, sich in schwarzem Rukh aufzulösen.

All das Rukh versammelte sich über ihnen in der Luft und nahm Form an.

Und da stand es.Groß, schwarz und gefährlich. Es hatte einen menschlichen Körper, lange messerscharfe Krallen und sein Kopf erinnerte an den eines Bullen.

Alle schauten völlig erschrocken auf die Kreatur.

"Die Drei..haben sich in ein Monster verwandelt?!"

Für Drakon war die Gefahr zu groß, dieses Ding musste vernichtet werden!

Kurzerhand zog er wieder seine Waffe und richtete sie auf das Biest.

Doch bevor er hätte abdrücken können, standen Sinbad und Sara vor ihm. Beide beschützten die Kreatur.

Saras kleine Hände griffen nach dem Lauf der Waffe und drückten sie runter.

"Was, was macht ihr Beiden da?!"

Sinbad war ernst.

"Wir lassen unsere Freunde nicht sterben. Sie verdienen es gerettet zu werden."

Der Soldat sah zu dem kleinen Mädchen. Bittend schaute sie ihn an. Langsam ließ er seine Waffe ganz senken.

Sara nickte dankbar, doch auch ihr Blick wurde ernst. Die Rukh flüsterten ihr zu.
 

'So etwas darf nicht existieren! Dunkle Magie!'
 

'Sara....Sara!'
 

Sara nickte nur, entschlossen drehte sie sich zu der Kreatur um. Diese Drei würden nicht sterben, sie durften nicht!

Kein Freund wird zurück gelassen. Sie hatte diese Menschen nicht ohne Grund getroffen. Und das würde sie beweisen.

Selbst wenn sie gegen das Schicksal selbst antreten müsste!



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Von:  MyokoMyoro
2016-09-26T11:05:13+00:00 26.09.2016 13:05
Hattest du dieses Kapitel nicht schon einmal geschrieben? Wenn ja wurde es warscheinlich von Animexx gelöscht oder?
Naja wie dem auch sein, ein schönes Kapitel und ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.
Deine Myoko
Antwort von:  Lina1996
26.09.2016 13:36
Hey^^
Danke erst einmal für Dein Kommentar, es hat mich gefreut^^
Ich kann mit Sicherheit sagen, dass dies das erste mal ist, dass ich dieses Kapitel hier hochgeladen habe.
Die Geschichte findest man allerdings auch auf anderen Seiten und dieses Kapitel ist da schon ein paar Wochen
hochgeladen, vielleicht hast Du es da gelesen und danach noch einmal hier und warst dann verwirrt. Kann doch sein. xD
Naja aber schön, dass es dir gefallen hat.^^

Lg Lina
Antwort von:  MyokoMyoro
26.09.2016 14:02
Ja, ich hab gerade nachgeschaut. Ich hab es auf Fanfiction.de gelesen. Die hab ich auch auf meiner Favoliste.
Antwort von:  Lina1996
26.09.2016 18:23
Ok freut mich^^
Trotzdem danke fürs Kommi. :D
Man liest sich^^

Lg Lina
Von:  Underneathworld
2016-05-27T14:51:30+00:00 27.05.2016 16:51
Heyho^^ Wie gehts?xD
Das ist die erste FF die ich hier lese und ich bin echt verliebt~ x3 Ne, ehrlich. Sara habe ich mir gleich ins Herz geschlossen, sie ist so süß<333 Vor allem finde ich die Idee schön, wie sie mit den Rukh reden kann! Und ich stelle mir ihr Lächeln echt bezaubernd vor:)) Zwar weiß man jetzt nicht genau, was sie ist, aber ich vermute, dass sie selber ein Rukh ist oder so ähnlich:D Naja, wird sich ja nich klären^^
Die Beziehung zwischen ihr und Sin ist einfach traumhaft:D Gleich bei der ersten Begegnung war es so, dass sie einfach zusammen gehören:) Vor allem liebe ich die Gespräche zwischen ihnen, zum Beispiel wie Sara Sin ertappt, als er an Frauen denkt, die ihn verehren würden xD Solche Szenen sind zu witzig:'D

Oh Und ich habe da mal ne Frage :O Diese FF bezieht sich ja gerade auf die OVAs mit Sinbad und da ist man aktuell ja nach dem zweiten Dungeon (denke ich xD) Aber wie machst du dann an deiner FF weiter oder weißt du, wie es weitergeht?:D Das interessiert mich sehr ^^

Übrigens, ich hatte heute einfach viel freie Zeit und so viel Lust zu zeichnen xD Und da ich immer dieses Bild von Sara vor meinen Augen hatte, wie sie einen anlächelt, habe ich sie gezeichnet >3< Ich bin zwar kein so großer Künstler und es ist aich meine erste Fanart zu ner FF:D Und falls du es sehen möchtest, lass es mich wissen^-^ Ich füge es dann in meine Galerie hier ein oder schicke dir den Link zum Bild, je nachdem was du bevorzugst :) Und tut mir leid, dass ich ohne Erlaubnis eine Fanart zeichne:O War vielleicht etwas leichtsinnig xD


Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel! ^-^/ Hast du übrigens regelmäsige Tage, an denen du uploadest?
Werde auf jeden Fall weiterlesen!^^

LG Underneathworld
Antwort von:  Lina1996
30.05.2016 23:02
Hey ^^
Ich danke Dir wirklich für den lieben Kommentar. Es freut mich sehr das Dir die Geschichte so gut gefällt.

So jetzt zu Deinen Fragen:
Ja, ich weiß wie es nach Valefors Dungeon weitergeht. Kann ja sein das Dir das nicht bekannt ist, aber Sinbad no Bouken sind nicht nur die Magi OVAs sondern auch ein richtiger Manga. Und dieser Manga geht schon weit über Valefors Dungeon hinaus. Außerdem wurde Sinbad no Bouken seit Mitte April zu einer echten Anime Serie die auf dem Manga basiert. Und letzten Freitag kam dann Episode 7 heraus die nach Valefor spielt. Also kann ich damit arbeiten keine Sorge. ^^

Zu den Updates: Nein die gibt es leider nicht regelmäßig. Ich wünschte ich könnte aber ich habe durch die Schule momentan nicht die Zeit allzu viel zu schreiben. Ich hoffe, dass sich das jetzt in den Sommerferien ändert. :)

Und jetzt zur Deiner Fanart: Also ich finde es wirklich nicht schlimm. Ich fühle mich ehrlich gesagt sogar geehrt das Dir mein Charakter so gut gefällt, dass du ihn zeichnest. Das Bild würde ich auf jeden Fall gerne sehen. :D
Ob Du mir den Link schickst oder es in Deiner Galerie hochlädst ist egal. Du kannst auch gerne Beides machen. ^^
So ich hoffe ich konnte Dir etwas mit Deinen Fragen helfen und hoffe auch das die Antworten zu Deiner Zufriedenheit sind. ^^

Also man liest sich

Lg Lina
Von:  MyokoMyoro
2016-05-08T16:14:54+00:00 08.05.2016 18:14
Die Geschichte ist supper! Die kommt auf alle Fälle zu meinen Favos!
Der Anfang, wie sich die beiden kennenlernen und sie wie Geschwister zueinander sind ist schon süß wie auch rührend. Die Aktion im Dungeon 'Baal' war aber auch klasse. Ich kann zwar Sinbads Sorge um seine kleine Schwester verstehen, aber er wusste ja nicht das die Ruhk auf sie aufpassen. Aber bei der Stelle im Boot wo sie genau wusste an was er gerade denkt war auch zu lustig! Mal schuen, wie das mit Saras neuer Gruppe so abläuft. Ich hoffe desweiteren, das Sara ihre Stimme wiederbekommt, sie sich mit Drakon und Ja'far anfreundet und die beiden vor großen Fehlern bewahrt bzw. von der Gruppe fliehen kann und das es im Dungeon nicht ganz so schlimm wird, wie ich mir das Vorstelle.

Ich freue mich schon darauf, diese schöne Geschichte bald weiterlesen zu können.
Viele lieben Grüße, deine Myoko
Antwort von:  Lina1996
11.05.2016 23:44
Hey ^^
Ich danke Dir für das liebe Kommi.
Es freut mich das dir die Geschichte gefällt.
Ich weiß noch nicht wie lange es dauert, bis das nächste Kapitel kommt da ich viel zu tun habe,aber ich geb mir Mühe. Hoffe aber das du die Geschichte weiter mitverfolgst. ^^
Also man liest sich.

Lg Lina


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