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My personal High School Host Club IV

Manchmal ist die Liebe alles was du brauchst
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich möchte mal an alle Danke sagen, die bis jetzt durchgehalten haben und an alle die ein Kommentar hinterlassen!
Habt viel Spaß beim Prolog! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Diesmal wieder ein Kapitel aus Itachis Sicht! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Diesmal wieder ein Kapitel aus Itachis Sicht! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Diesmal ein kleiner Blick in die Vergangenheit und aus Itachis Sicht! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Entschuldigt für die für mich extreme Verspätung des neuen Kapitel. Leider hatte ich Jobmäßig nicht so viel Zeit zum Schreiben und auch der Urlaub hat nicht so ganz geholfen weiter zu kommen. Ich hoffe ich kann wieder pünktlich die nächsten Kapitel hochladen, warne aber schon mal vor weiteren Verspätungen.
Ich hoffe, das neue Kapitel entschädigt euch! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Edit 22.5.17: Hab aus Versehen das falsche Kapitel hochgeladen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Mein letztes Update ist schon etwas länger her, was ich eigentlich nicht beabsichtigt hatte. Ich hatte mit dieser Geschichte eines kleines KreaTief, weswegen ich an einer anderen Story länger geschrieben habe.
Ich hoffe, ich werde nicht mehr so lange für das nächste Kapitel brauchen. Komplett anzeigen

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Prolog

Prolog:

Gewissermaßen hatte sie gerade eines ihrer allergrößten Probleme in ihrem ganzen Leben gelöst. Ein Problem, das ja eigentlich nur entstanden war, weil Depp, der sie eben war, sich unbedingt in einen reichen Kerl hatte verlieben müssen. Ein Problem, das sich nur ausgeweitet und auch verschlimmert hatte, weil sie nicht zu ihren Gefühlen stehen wollte und sich unsicher war, ob das überhaupt mit ihm funktionieren würde. Ein Problem, das nicht besser wurde, wenn man davor floh oder sich davor drückte, weil es vielleicht dann leichter wurde. Es wurde ganz und gar nicht leichter, sondern schwerer.

Aber eigentlich hieß es ja neues Jahr, neues Glück!

Ein neues Jahr, das ohne Sasori und Deidara begann, da sie jetzt Studenten waren und auch unterschiedliche Unis gingen um sich ihrer weiteren Zukunft zu widmen, die in ihren Firmen als Bosse enden würde. Kazumi hatte die zwei schon in den Ferien vermisst, da sie ihre Freunde dann doch nicht so oft gesehen hatte, so wie Itachi mit dem sie nur ein paar Tage verbracht hatte. Den ersten Monat hatte er in der Firma seiner Familie gearbeitet und die restliche Zeit hatte ihn immer irgendwas gehindert sie zu sehen. War es ein Kurztrip mit seinen Brüdern nach Frankreich oder die Idee seiner Mutter sie müsste jetzt unbedingt Zeit mit ihren Söhnen verbringen.

Das neue Schuljahr begann mit der Erkenntnis, dass jetzt irgendwas anders war. Alles fühlte sich anders an, obwohl sich wahrscheinlich nicht viel verändert hatte. Die Schule war die gleiche, ihre Freunde waren die gleichen. Äußerlich betrachtet hatte sie sich auch nicht verändert.

Innerlich war sie nur anders geworden, ohne es zu merken. Besser gesagt hatte sie erst im Laufe des neuen Schuljahres gemerkt, wie sehr sie sich wirklich verändert und wie sehr Itachi damit zu tun hatte.

Aber eigentlich hatte sich viel verändert, was sie zuerst nicht wahrhaben wollte und schon am Ende des ersten Jahres begonnen hatte.

Sasori und Deidara waren weg, zwei Mitglieder des Clubs, was das unvermeidbare Ende dieses Club bedeutete. Den Host Club zu schließen wäre eine logische Konsequenz gewesen, da er sowieso keinen Sinn mehr hatte. Eigentlich hatte er schon seit Beginn der Beziehung zwischen Temari und Sasori, sowie von Sakura und Sasuke keinen Sinn mehr gehabt. Außerdem wollte sie seit sie wusste, was sie für Itachi empfand, sowieso nicht mehr, dass er diesen Schwachsinn mit dem Club veranstaltete. Die Partys waren ja ganz nett, aber der Rest konnte man gerne in die Tonne hauen.

Daher hatte sie schon vor Ende des letzten Jahres Itachi vorgeschlagen, wie sie diese Sache elegant aus der Welt schaffen konnten. Wie die Kunden darauf reagieren würden, war das andere Thema.

Kazumi nahm am Anfang dieses neuen Schuljahres alles anders wahr, als es letztendlich wirklich war. Gebäude, Räume, selbst Personen wirkten anders auf sie. Wahrscheinlich hatte es etwas mit ihrer inneren und schleichenden Entwicklung zu tun, die sie noch nicht wirklich bemerkt hatte.

Itachi nach knapp 3 Wochen endlich wiederzusehen, hielt ihr vor Augen was sie dieses Jahr unbedingt erreichen wollte und dass sie vor allem ihn anders sah, als noch vor den Sommerferien. Er sah noch genauso aus wie vorher, aber irgendwas war anders.

Der Kuss zwischen ihnen, den sie sich seit diesen drei Wochen wurde von Temari gehörig gestört. Auf den Kuss würde sie dann wohl länger warten.

Die Nachricht des Jahres, mal abgesehen davon, dass Deidara und Ino jetzt offiziell ein Paar waren, war, dass sie einen neuen Schüler in Form eines Stipendiaten, wie Kazumi einer war, bekamen. Dass Kazumi sich gerade darüber freute, musste sie nicht extra erwähnen. Ein Stipendiat in einem Meer von reichen Schülern war schon Rarität genug, aber zwei war eine Weltsensation.

Die einzige Sorge, die Kazumi in diesem Jahr haben wollte, war dass Itachi nächstes Jahr nach Yale gehen würde und sie ihn dann noch weniger sehen würde. Was bedeutete, dass sie ihren Plan noch in diesem Schuljahr durchziehen wollte. Zumindest hatte sie das mitten im Semester einfach mal so beschlossen. Zumindest sollte das Kazumi einzige Sorge sein.

Der erste Tag im neuen Schuljahr sah eigentlich nicht viel anders aus, als an normalen Schulen, außer dass man sich nicht über kleine Urlaube am Meer unterhielt, sondern Partys auf der Yacht, mit Prominenten, oder sonst einen Schwachsinn, den diese reichen Leute verzapften. Oh und er dauerte nur ca. zwanzig Minuten, da man an diesem ersten Schultag, ein Freitag, nur seine Wahlfächer für dieses Jahr auswählte und dann wieder locker, fröhlich den Tag genoss und am Wochenende eine Willkommensparty schmiss. Das hatte sie zumindest gehört.

Diesmal begann der Tag aber so, dass der neue Schüler vorgestellt wurde, den sie, oh Wunder, herumführen durfte, da er und sie Stipendiaten waren und man die armen, armen reichen Schüler doch nicht mit sowas belästigen durfte. Wo käme die Welt dann denn hin?

Der neue Schüler, Gaara, saß direkt vor ihr, wo ein Jahr zuvor ihr verhasster Ex Aaron gesessen hatte und sie nicht wirklich wollte, dass die zwei auch nur irgendwas gemeinsam hatten.

Dennoch war sie nett zu ihm, weil sie das für selbstverständlich hielt zu einem neuen Schüler, der in eine eingeschworene Klasse kam freundlich zu sein und schlug ihm vor ihm die Schule zu zeigen. Vor allem hatte sie ja nichts vor.

Kazumi mochte ihn sofort, was sie auf verschiedene Weisen seltsam fand, da sie jemanden nie sofort mochte, da es selbst bei Sakura gedauert hatte, bis sie mit ihr warm geworden war. Doch mit Gaara war das irgendwie anders, da sie vielleicht in der gleichen Situation steckten. Sie verstanden sich und empfanden manche Eigenheiten der Reichen auch seltsam, was ihn sofort sympathischer machte, als manch andere hier.

Hey, sie hatten sogar ein Fach zusammen.

Das Einzige seltsame an dem Tag war nur, als sie mit Gaara Itachi begegnet war und der Uchiha sich mehr als seltsam verhielt und zwischen ihnen eine komische Stimmung herrschte, als würde er einen ihrer Exfreunde kennen lernen.

Sie vergas diese seltsame Begegnung sehr schnell, als sie Gaara weiter herumführte und sie ihm einfach so erzählte, in was für einem Club sie Mitglied war und wo sie wohnte. Sie unterhielten sich über ihre Freunde ganz normal und neutral. Er war es gewesen, der sie auf die Idee gebracht hatte, dass es einfach nur seltsam und ungewöhnlich wirkte, dass sie sich damals sofort mit den reichsten Typen der Schule angefreundet hatte. Dass man sie vielleicht deswegen nicht wirklich mochte. Darauf wäre sie nie gekommen.

Dass nicht nur Itachi sich seltsam verhielt, merkte Kazumi sofort, als sie den Speisesaal ihres Wohnhauses betreten hatte und sogar Sasuke seltsam war, seltsamer als sonst.

Diese Kerle waren schlichtweg eifersüchtig auf Gaara, weil sie sich mit ihm unterhalten hatte, oder ihm zumindest die Schule gezeigt hatte. Na ja, das zumindest erschien bei ihnen noch normal, wenn sie bedachte, dass Itachi ernsthaft und wirklich auf einen Kerl eifersüchtig war, der niemals eine Konkurrenz für ihn sein würde.

Die Frage, ob sie dann lieber mit ihm als mit dem Uchiha zusammen wäre, hatte sie gleich mal kategorisch abgelehnt. Wenn sie das wirklich wollte, hätte sie sich niemals solche Schwierigkeiten mit Itachi und ihren Exfreunden eingelassen, oder mit ihren Gefühlen.

Sie wollte doch nur mit ihm reden, aber wenn Itachi es störte, würde sie das eben lassen. Manchmal musste man solche Dinge eben aus Liebe tun.

Die Offenbarung, dass Itachi während des Schuljahres auf verschiedene Veranstaltungen seiner Familie gehen musste, war ja da noch harmlos. Aber Tragödie abgewandt, Gaara war kein Problem für Itachi, zumindest vorerst.

Die nächste Tragödie würde erst am nächsten Tag folgen, wo Itachi seine Entscheidung bezüglich der Zukunft des Club bekannt geben würde. Da könnte Kazumi sich gleich die Kugel geben, da man sie sowieso dafür hassen würde, egal ob Itachi die Club schließen wollte, oder ihren Vorschlag annahm.

Letztendlich war der Club kein Host Club mehr, sondern es würden weiterhin Partys und Feste stattfinden, aber dieses ganze Host Club-Getue würde aufhören. Keine Termine, keine Kundinnen mehr. Nur mehr zwanglose Treffen, was definitiv kein Host Club mehr war.

Das machte die Kundinnen nur etwas sauer. Aber es war schon in den letzten Monaten des letzten Jahres kein wirklich Host Club mehr gewesen und das wollten die Kundinnen wohl nicht sehen.

Ihr neuer etwas komplizierter Stundenplan war nicht der Rede wert.

Was sie jedoch verunsichert hatte, war Gaaras wohl eher unbeabsichtigte und gar nicht bös gemeinte Aussage, darüber wie lange Itachi warten würde. Dazu war es ja nur gekommen, weil sie ihm in groben Zügen erzählt hatte, was zwischen Itachi und ihr vorgefallen war. Wahrscheinlich hatte er sich bei dieser Aussage nichts gedacht und hätte nicht gedacht, dass sie das dermaßen verunsichern würde. Aber eigentlich war es ganz gut gewesen. Kazumi hatte darüber nachgedacht und mit Sasuke gesprochen, der aber noch eine andere viel schlimmere Offenbarung für sie hatte, als Gaaras Frage sie je verunsichern könnte. Zwar war die Chance extrem gering, aber jetzt hatte Itachi schon so lange gewartet, da würde er doch nicht kurz vorm Ziel aufgeben.

Aber anscheinend würde Itachi gar nicht mehr nach Yale gehen. Und das erfuhr sie kurz vor ihrem dritten Date mit Itachi.

Zu diesem dritten Date – dem berühmten Sexdate – musste man nur folgendes sagen. Er war komplett schiefgegangen, nicht nur weil sich alles seltsam und komisch angefühlt hatte und Itachi sich anders benommen hatte. Dabei wusste sie nicht mal, ob er gewisse Dinge eben nicht von ihr erwarten wollte, weil es dafür noch zu früh war oder er es wirklich erwartete, ihr aber keinen Druck machen wollte.

Letztendlich war das Date ins Wasser gefallen, Wortwörtlich, da es angefangen hatte zu regnen. Soviel also dazu!

Dass Kabuto ihr auch noch einreden hatte müssen, dass Itachi so gut wie verlobt war, hatte es nicht besser gemacht. Das Leben hasste sie gerade! Auch wenn sie Kabuto kein Wort geglaubt hatte. So grausam war niemand, dass weder Itachi noch einer ihrer Freundin es nicht erwähnt hätten.

Schlussendlich hatte Itachi alles doch aufgeklärt, dass Sasuke die Sache mit der Uni nur falsch verstanden hatte – eigentlich wollte Itachi nur für einen Monat in der Firma arbeiten, in den Ferien – und eigentlich wollte sich seine Cousine verloben.

Außerdem lud er sie abermals zu einem Date ein um eben auch zu beweisen, dass das dritte Date nichts über die Zukunft einer Beziehung aussagte und er es besser konnte. Das berühmte dritte Date, dass über die Zukunft einer Beziehung entschied, galt doch nur für Pärchen, die sich nicht so lange kannte und noch nicht so lange kämpften, wie sie es taten.

Das einzige Problem bei dem Date war nur, dass Itachi sich wohl am gleichen Tag mit seinem Vater treffen wollte und Itachi das total egal war. Das fand sie dann nicht so toll.

Ihr viertes Date konnte sie nur mit einem Wort beschreiben, perfekt, absolut perfekt. Okay, sie mochte das Wort perfekt nicht, aber diesmal konnte sie es ruhig sagen.

Eigentlich war sie nicht schwer zu begeistern. Ein einfaches Essen, Kino und schon war sie glücklich. Aber was Itachi da immer veranstaltete, grenzte schon an Wahnsinn. Dennoch war dieses vierte Date genau das was sie wollte, was sie brauchte. Normalität!

Itachi brachte sie wieder an den gleichen Ort, wie beim dritten Date, diesmal ohne Regen, mit viel mehr Romantik. Es war vielleicht nur eine einfache Wiese, ein einfacher Wald, aber genau das wollte sie. Ein ruhiges Picknick auf einer kleinen Lichtung mit kleinem See und sie war glücklich. Außerdem wirkte das ganze wie das nächste Level in einem Spiel, das sich Leben nannte. Hierher hatte Itachi nur sie gebracht, keine andere Frau und er hatte vor hier ihr Traumhaus zu bauen. Was bedeutete, dass er mehr wollte als nur eine Beziehung. Ihm schwebte doch tatsächlich eine Ehe mit ihr vor. Das aber überraschte sie nicht mal mehr und hörte sie besser an, als noch vor einem Jahr.

So perfekt dieses Date aber auch war, so katastrophal endete es in Gestalt von Itachis Vater, der von der Abwesenheit seines Sohnes bei diesem geschäftlichen Termin in seinem Kalender nicht ganz so begeistert war. Dass sie sich dabei auf Französisch angeschrien hatten, war dabei nicht mal das Schlimmste. Nein, schlimm war, als man ihre Privatsphäre mit hineingezogen hatte und sein Vater sie auf irgendein Fest eingeladen hatte, wo sie sich so benehmen musste, dass sie Itachi keine Schande machen würde. Dann würde er ihre Beziehung vielleicht akzeptieren.

Davor wollte sich Itachi auch drücken, was sie wiederum sauer gemacht hatte und ihm vielleicht, möglicherweise an den Kopf geworfen hatte, dass das nichts mit ihnen werden würde, wenn er weiter solche Dinger abzog.

Ihr war es vielleicht egal, was andere über sie dachten, aber es war ihr wichtig, dass gerade Itachis Eltern sie zumindest akzeptieren und dass Familie wichtig war, da sie nämlich keine mehr hatte. Ihre Eltern waren tot und seine lebten noch. Das sollte er mehr Wert schätzen und sich nicht darüber aufregen.

Lange konnte sie nicht wirklich böse auf ihn sein, vor allem wenn er sich so entschuldigte, wie sich Itachi Uchiha eben entschuldigte, obwohl sie diejenige war, die ihn angeschrien hatte.

Da waren ein Zimmer voller roter Rosen schon mal ein Anfang und ein klärendes Gespräch machte es perfekt. Und ein weiteres Date bei dem sie sich mal ausnahmsweise wünschte, was sie machen würden. Itachi würde daraus schon einen Schuh machen.

Halloween sollte diesmal was komplett anderes werden, vor allem da plötzlich Sasori und Deidara vor ihr standen und mal eben so meinten, sie würden bleiben. Ino, Sakura und TenTen machten die Gruppe perfekt und mit abgestimmten Kostümen konnte Halloween ja nur großartig und etwas gruselig werden.

Zumindest wenn sie ihre diesjährige Deko betrachtete und die Kostüme.

Oh und sie hatte erfahren, dass Itachi vor ihr noch nie wirklich eifersüchtig gewesen war und es wirklich nur seltsam wirkte, wenn sie sofort mit den reichsten Typen der Schule befreundet war und ihre beste Freundin was mit einem dieser Typen hat.

Ihr nächstes Date, die Nummer Fünf, sollte wirklich anders werden, nicht nur weil sie diesmal ausgewählt was veranstaltet wurde, sondern auch weil sie das nächste Level erreichte.

Itachi fuhr sie zu einer riesigen Eishalle, wo sie Schlittschuhlaufen konnte. Etwas sie schon ewig nicht mehr getan hatte und sie bekam sehr selten die Gelegenheit dazu. Außerdem hatte es diesen besonderen Romantiktouch, den sie besonders schätzte.

Sie musste wohl nicht erwähnen, dass sie ganz alleine in dieser Eishalle waren und Itachi natürlich perfekt Eislaufen konnte.

Aber das war nicht mal das Entscheidende an diesem Date gewesen. Nein, an diesem Tag hatte sie Michael kennen gelernt, Itachis Bodyguard, der ihn überall hin begleitete. Was auch hieß, dass er bei jedem Date dabei gewesen war und alles mitbekommen hatte.

Vor einem Jahr hätte Kazumi das noch verstört und sie wäre geflohen, aber je näher sie Itachi kennen gelernt und sein Leben verstehen gelernt hatte, desto mehr konnte sie es auch akzeptieren, dass das auch dazugehörte. Und wenn sie sich wirklich für ihn entschied, würde ihr das auch blühen.

Ihr wohl schlimmstes Problem in diesem Jahr – das war ihr zu dem Zeitpunkt noch nicht klar – entpuppte sich als neuer Schüler. Ihr wäre es lieber gewesen, man hätte sie zu diesem Zeitpunkt angestarrt, weil das mit ihr und Itachi rausgekommen war. Aber nein, man starrte sie an, weil alle dachten sie wolle was von dem neuen Schüler, der ein waschechter Prinz war. Das sah nur Temari als Bedrohung, da doch ein Prinz um einiges besser war, als ein simpler Uchiha. Ihr war der Prinz egal, da sie Itachi hatte. Er war ihr Prinz!

Zu ihrem Glück gehörte es sich ja, dass sie besagten Prinzen – auch wenn sie es da noch nicht wusste – begegnete und ihn wohl so beeindruckte, sie hatte ihm ja nur den Weg beschrieben, dass er wohl wirklich entzückt von ihr war.

So entzückt, dass er ihr eine einzelne rote Rose geschickt hatte, die Itachi nur leicht sauer gemacht hatte.

Erst im Unterricht stellte sich heraus was für ein Arschloch das Schicksal war, wenn dieser Fremde im Gang besagter Prinz war, der ihr diese Rose geschenkt hatte, noch dazu vor ihr saß und sie auch noch Mylady nannte. Wie klischeehaft musste es denn noch werden, wenn auch schon ein Prinz auf sie stand.

Schlimmer wurde es nur, als Amir, besagter Prinz, in ihrem Wohnhaus, besser gesagt in ihrem Speisesaal auftauchte und sie, aufgrund seiner Recherche sie sei Single, auf einen Ball einladen wollte. Die Recherche war nicht falsch, da niemand wusste, dass sie was mit Itachi hatte, aber eigentlich war ihr der Kerl nicht geheuer.

Vielleicht war es dann doch etwas falsch und total daneben, außerdem auch unüberlegt, zu behaupten, sie stehe auf Frauen, Temari auf den Zug aufspringen zu lassen und mal einfach so zu sagen, sie würde was mit ihrer blonden Freundin haben. Sie sei ja nur zu schüchtern um das eben zuzugeben.

Die Sache wäre ja nicht so schlimm, würde Temari es nicht noch verschlimmern und ihr einen Gedanken einsetzen, den selbst Sasuke nervös machte. Ein Gedanke, der nur zustande kam, weil alle glaubten sie hätte was mit beiden Uchiha-Brüdern und das gleichzeitig.

Wenn das selbst Sasuke dazu brachte sich seltsam zu benehmen, war wirklich bald Ende im Gelände.

Die weiteren Geschenke von Amir machte diese Sache ja auch nicht besser oder als man ihr mitten am Gang vor Itachis Augen einen Haufen Blumensträuße in die Hand legte und er sie mit einem Blick angesehen hatte, der vielleicht nicht mal böse gemeint war, aber sie gerade so fühlte, als wäre er wirklich so gemeint.

Wirklich aus der Fassung hatte sie das anschließende Gespräch mit Amir gemacht, der sie nur als Stück Fleisch sah, das sie ganz sicher nicht war. Ihm war es egal, ob sie ihn liebte oder nicht, ob sie auf Frauen stand oder nicht. Er brauchte nur eine Frau an seiner Seite und sie als Stipendiatin könnte sie ja glücklich schätzen, dass er ihr dieses Angebot machte.

Diese Worte, die sie entfernt an die erinnerte hatte, die Itachi mal zu ihr gesagt hatte, hatten sie so verstört, dass sie sogar in Tränen ausgebrochen war und nur Deidara sie dazu bringen konnte zu Itachi zu gehen.

Zuvor, nachdem sie sich beruhigt hatte, hatte sie aber noch die Sache mit Sasuke geklärt, dem das ganze zwar nicht peinlich war, aber es ihn verstörte, dass es eine andere Frau als seine Freundin war, die in diesen flotten Dreier involviert war. Er wollte nur mehr Sakura, was ihn irritierte. Das fand sie verdammt süß!

Bei Itachi hatte sie sich einfach nur in seine Arme geworfen und war in seiner Umarmung einfach eingeschlafen. Ihr war dann doch bewusst geworden, dass sie ein Niemand in Itachis Welt war, auch wenn Itachi das nicht so sah.

Deidara hatte Itachi in weiser Voraussicht angerufen und ihm erzählt was Amir zu ihr gesagt hatte. Er schien wohl geahnt zu haben, dass Kazumi zusammen brechen würde. Sie wollte es ihm ja sagen. Sie war ein Nichts in seiner Welt, aber Itachi redete ihr diesen Gedanken sehr schnell wieder aus und brachte sie wieder auf andere Gedanken. Und das sehr geschickt!

Es war kurz vor Weihnachten und in Gaaras Gegenwart, als Kazumi aufgefallen war, wie sehr sie sich verändert hatte und was Itachi damit zu tun hatte. Er heilte sie und das vollkommen unbeabsichtigt und unbewusst. So einfach konnte sie Gaara die Sache mit ihren Eltern erzählen, was sie damals nur unter Tränen beichten konnte.

Nur dank ihm kam sie über diese Trauer hinweg und akzeptierte es. Weil er sie nicht zwang und es einfach akzeptierte, konnte sie mit diesem Kapitel abschließen und auch glücklich sein. Sie würde immer dieses Päckchen `Tote Eltern´ mit sich rumschleppen, aber sich niemals mehr davon fertig machen lassen.

Nur Amir konnte ihr wirklich den Tag versauen, in dem er ihr noch ein Geschenk direkt vor die Zimmertür legte. Diesmal war er zu weit gegangen und hatte eine Sicherung in ihr gekillt. Diesmal würde sie nicht so einfach zurückweichen.

Kazumi sagte immer die Wahrheit, auch wenn es wehtat. Das war ein Grundsatz von ihr und auch wenn die Lesbensache vielleicht unter Notlüge fiel, fand sie es schrecklich.

Daher konfrontierte sie Amir einfach mit der eiskalten Wahrheit, knallte ihm noch eine, als er frech werden wollte und et voila, er verstand es und sie konnte damit abschließen. Die Wahrheit war immer besser, auch wenn sie zuerst wehtat. Am Ende war doch jeder froh, wenn man einfach nur ehrlich war. Auch zu sich selbst.

Weihnachten konnte kommen, vor allem weil sie dann alle ihre Freunde um sich haben konnte und sie das perfekte Geschenk für Itachi hatte.

Die Feiertage gingen eigentlich fast schon spurlos an ihr vorbei, außer der viele Alkohol und Itachis traumhaftes Geschenk. Da waren ihre Geschenke in Form von selbst gebackenen Kekse, einen selbstgestrickten Schal und ein Silberring, der vor allem für sie eine besondere Bedeutung hatte, fast schon mager.

Er schenkte ihr eine ewig blühende Rose und ein 3D-Bild ihrer Eltern. Traumhafter ging es nicht!

Und er trug ihren Ring, was vor allem bei Temari für Verwirrung sorgte. Itachi trug nie Ringe, nur die sie ihm schenkte.

Ihre Beichte gegenüber ihrer besten Freundin, über ihre dunkelste Stunde, hatte ihr mehr geholfen als sie geahnt hatte und auch noch Itachi näher gebracht. Sie würde es ihm zwar auch irgendwann mal sagen, aber noch nicht. Zuerst war ihre Entscheidung fällig und da ihre Deadline immer näher rückte, musste sie sich ranhalten.

Der Mädelsabend vor Silvester hatte Kazumi gut getan, weil sie ihre Freundinnen vermisst hatte und eigentlich immer nur von Kerlen umgeben war. Außerdem erfuhr sie dadurch dann doch mehr, als sie eigentlich beabsichtigt hatte oder sogar wissen wollte.

Silvester war eine Ansammlung von viel Alkohol und einem eigentlich harmlosen Brettspiel, das in einer verdammten Schlacht der Pärchen geendet hatte, ehe Itachi und sie einfach abgehauen waren um sich einem Date zu widmen, was Itachi ihr versprochen hatte.

Ein Verabredung in einer Sternwarte hatte sie bis dato auch noch nicht gehabt. Genau, unter den Sternen und dem Feuerwerk hatte sie Itachi endlich sagen können, was sie empfand und ihm endlich die Komplimente zu geben, die er verdiente, zumindest einen Teil davon.

Ein Gespräch, das eigentlich in eine etwas falsche Richtung ging, hatte wohl auch die letzten Unsicherheiten geklärt und wohl auch sie wirklich überzeugt, dass das richtig war.

Es war letztendlich Gaara, der sie circa eine Woche vor Semesterende darauf gebracht hatte, dass die Antwort doch einfach war, nachdem sie doch schon so lange darum gekämpft hatte.

Ja oder Nein!

Mehr war es letztendlich nicht, auch wenn Kazumi es in ihrem Kopf immer anders darstellte. Da war es ein kompliziertes Konstrukt von Pro und Contra, diversen Winkelzügen und Konsequenzen wie Umwegen.

Dennoch waren es weder die Pro und Contras, noch die Winkelzüge oder Konsequenzen oder Umwege, die sie dazu brachten sich zu entscheiden. Sakura hatte etwas ganz Bestimmtes gesagt, dass sie daran erinnert hatte, dass Itachi genau das getan hatte, was sie zuvor nicht wahrgenommen hatte. Zumindest im übertragenden Sinne und um fünf Ecken.

Dann war sie einfach nur gerannt, durch den Regen, den sie so sehr hasste, direkt in sein Zimmer um nur eine einzige Sache zu sagen, die sie schon die ganze Zeit sagen wollte und endlich sagen konnte, weil sie den Mut dazu hatte und nichts mehr dazwischen stand.

„Ja! Ja, zu allem! Kein Nachdenken, kein Zögern, keine Zweifel, einfach nur ja.“

Und das würde nicht mal das Ende ihrer Geschichte sein!

1.Kapitel

1.Kapitel

Es gab da diese eine Art von Träumen, die einem das Gefühl eines Schwarzen Loches während des Traumes gaben, als hätte man gar nichts geträumt. Da war keine Erinnerung an den Traum, kein Gefühl davon oder irgendetwas anderes, was auch nur mit einer vagen Ahnung dieses Traumes zu tun hatte.

Eine andere Art war diese leichten und beinah zarten Erinnerungen, gemischt mit vagen Gefühlen an einen Traum. Es waren nur Bilder, die man vor Augen hatte und trotzdem einen eindeutigen Eindruck an den Traum vermittelten. Manchmal waren es auch nur kurze, prägnante Augenblicke, die sich vor dem inneren Auge abspielten.

Dann gab es solche Träume, die einem schon eine Gänsehaut verschafften, wenn man nur an eine bestimmte, hängengebliebene Szene dachte, auch wenn man sich an den Rest des Traumes nicht erinnern konnte. Da waren nur bestimmte Momente eines Traumes, die jedoch eine eindeutige Botschaft vermittelten und einem sofort klar war um was es in diesem Traum im Wesentlichen gegangen war.

Und dann gab es diese eine Sorte Traum, die man wirklich selten hatte und einem durch Mark und Bein ging. Die einem das Blut in den Adern gefrieren ließ und einem trotzdem unglaublich heiß war. Diese Sorte Traum, die man nicht vergessen konnte, die man noch tagelang im Kopf.

Es war diese Art von Traum, die einem so real und echt vorkam, dass man kurz darüber nachdenken musste, ob es wirklich nur ein Traum oder doch Realität war. So ein Traum gab einen das Gefühl, als wäre alles real und man würde das wirklich im echten Leben erleben. Sollte man dann doch plötzlich aufwachen, würde es einem eben nicht wie ein Traum vorkommen.

Da war eine sanfte, hauchzarte Berührung einer Hand, die über ihre Haut strich, genauso real, wie der warme Atem, der gegen ihre Hals schlug und die weichen Lippen, die ihren Mund einnahmen. Sie spürte die heißen Schauer, die ihren Körper erschütterten und das sanfte Beben, das sie in Wallung brachte.
 

Sie schrie auf, schloss quälend die Augen und warf den Kopf nach hinten, versuchte sich mit den Händen abzustützen. Warme, große Hände lagen auf ihrer Hüfte, einzelne Finger drückten sich in ihre Haut und zogen sich mehr auf seinen heißen Schoß …
 

Diese besondere Art von Träume hatte Kazumi bisher nur ein, zwei Mal erlebt und das erst seit sie Itachi kannte. In diesen Träumen ging es nicht immer züchtig zu und jedes Mal war sie sich nicht ganz sicher, ob es denn wirklich ein Traum gewesen war. Zumindest bei diesem einen Traum an ihrem Geburtstag, der zu real gewirkt hatte, da auch Itachi vorgekommen war und ziemlich erfolgreich versucht hatte Kazumi zu verführen. Dann war sie erst aufgewacht.

Ein andermal hatte sie von einem fremden Mann geträumt, mit dem sie wohl eine ziemlich heiße Nacht verbracht hatte und wäre Naruto nicht gewesen, sie doch gleich nochmal verführt hätte. Da sie die Augen geschlossen hatte, wusste sie bis heute nicht wer dieser Mann war, dessen Stimme ihr dann doch bekannt vorgekommen war.

Mit einem zufriedenen Seufzer kuschelte sich Kazumi mehr in diese warme Decke, die sie einhüllte und das weiche Kissen, das unter ihr lag und ihrem Kopf als Stütze diente. Ihr letzter Traum war auch von dieser einen unvergesslichen Sorte gewesen und eigentlich wollte sie nicht, dass er endete. Dafür war der Traum zu schön, vollkommen und erfüllend gewesen.

Warmer Atem schlug gegen ihren Hals, bei dem sie sich nichts dachte, da es doch nur ein Traum war. Ein Arm, der unter ihrem Nacken als Stütze diente, legte sich um ihre Schultern um sie mehr an diesen nackten Körper zu drücken, der wohl Teil dieses Traums war. Eine Hand lag schwer auf ihrer Hüfte, die nur von einer Decke bedeckt war. Ihr Oberkörper lag frei, komplett frei, sah man von diesem kräftigen Arm ab. Warme Finger strichen über ihren Oberarm, sie gehörten wohl zu diesem Arm, der um sie lag und sie nicht losließ. Lippen berührten ihre nackte Schulter, wanderten küssend bis in ihren Nacken, wo sie hinter ihrem Ohr verweilten und Zähne sie neckisch ins Ohrläppchen bissen.

Leicht zuckte Kazumi zusammen, als er mit seiner Zunge über ihren Hals glitt und seine Haarspitzen sie kitzelten. Dieser Traum war so real und fühlte sich so echt an. Sie spürte direkt, wie eine Gänsehaut ihren Körper überzog und ihr Herz augenblicklich schneller schlug.

Als er eine bestimmte Stelle hinter ihrem Ohr küsste, seinen warmen Atem gegen die feuchte Stelle schlagen ließ, krallte sie ihre Finger in seinen Unterarm und biss sich auf die Unterlippe.

Die Hand auf ihrer Hüfte fuhr langsam, bedächtig über ihren Oberschenkel, der zwar von einer Decke bedeckt war, aber es fühlte sich an, als würde er über ihre nackte Haut streichen, bis zu ihrem Knie hinunter um dann zwischen ihre Schenkel zu fahren, was sie leise aufkeuchen ließ. Dass ließ ihn leicht gegen ihre Haut grinsen, weswegen sie sich eher widerwillig mit immer noch geschlossenen Augen zu ihm umdrehte und seine Umarmung empfing.

Seine Arme legten sich um ihren Oberkörper, lagen warm auf ihren Schultern und ihren Rücken, drückte sich an seinen Körper. Ihre Hände berührten seine nackte Brust, vergrub ihr Gesicht in seinem Nacken, während sie mit ihren Fingern über zu seinen Schultern hinauf wanderten und als sie den Kopf hob und ihre Augen letztendlich öffnete, lagen ihre Hände auf seinen Wangen.

Kazumi lächelte, als sie in Itachis Gesicht sah, der sie forschend musterte. Dieser Traum gefiel ihr!

Einen Moment sah sie in seine dunklen Augen, verlor sich darin und öffnete ihre Lippen um irgendwas zu sagen, ehe sie sie wieder schloss und mit ihrem Daumen über seine Wange strich.

Das war es also! So würde es aussehen!

Ihr Traum wollte ihr wohl auf sehr schöne Weise zeigen, wie es sein würde, wenn sie sich für Itachi entschied und seine Freundin wurde. Sie würde jeden Tag neben ihm aufwachen. Er würde sie im Arm halten und sie auf sehr sanfte Weise wecken, mit zärtlichen Berührungen und liebevollen Küssen, die mehr versprachen, als sie sich je vorgestellt hätte.

Leicht senkte Itachi seinen Kopf, zog sie näher an sich heran und als sie seinen Daumen über seine Lippen strich, drückte er sie sanft, aber bestimmt zurück auf die Matratze.

Erschrocken riss sie die Augen auf, als er sich über ihr aufbaute und seine Finger um ihre Kinn schlossen. Mit dem Ellbogen stützte er sich neben ihrem Kopf ab, während sein Daumen über ihre Unterlippe strich. Sanft zog er an ihrem Kinn, öffnete ihren Mund einen Spalt, ehe er sich langsam zu ihr herunterbeugte und seine Lippen ihre streiften.

Kazumi erzitterte, ein Schauer lief ihren Rücken hinab, während er ihren Blick fesselte und seine Zunge über ihre Unterlippen glitt. Er küsste ihren Mundwinkel, verwehrte ihr aber einen richtigen Kuss, den sie wollte. Sie erinnerte sich an letzte Nacht dieses Traums, der jetzt weiterging. Er hatte sie oft lang und leidenschaftlich geküsst. Damit hatte er ihr die Angst, die sie vor dieser einen Nacht gehabt hatte, genommen. Es war ihr erstes Mal gewesen, weswegen sie nicht mal geahnt hatte, was sie überhaupt erwarten würde, was Itachi tun würde. Seine Küssen hatten sie davon abgehalten verrückt zu werden und vor lauter Nervosität wirklich Angst zu haben.

Seine Hand wanderte über ihren Hals, sein Zeigefinger glitt über ihre Kehle, weswegen sie ihren Kopf leicht in den Nacken legte. Er grinste und küsste ihren Hals, den sie ihm so verführerisch darbot, folgte der Spur, die seine Finger zogen. Seine Lippen überwanden ihr Schlüsselbein und als er den Ansatz ihrer Brüste sanft liebkoste, hob sie leicht den Kopf und beobachtete ihn.

Er hatte die Augen geschlossen. Konzentriert und doch so sinnlich küsste er mit einer seltsamen Gründlichkeit und Gier jeden Zentimeter ihrer Haut, wanderte über ihren Bauch, ihre Seite, die empfindliche Haut ihrer Brüste und ihre Hüfte. Seine Hand glitt unter die Decke, zog sich leicht von ihrer Hüfte und griff zwischen ihre Beine um eines ihrer Beine leicht anzuheben.

Abrupt krallte sie ihre Finger in die Matratze unter sich, als seine warme Hand über die Rückseite ihres Oberschenkels glitt, bis zu ihrer Kniekehle, wo sie verweilte und ihr Bein hochhielt. Sanft küsste er die Innenseite ihres Oberschenkel, wanderte langsam und leicht quälend für sie hinauf, bis er bei ihrem Knie war und abrupt die Augen öffnete und zu ihr herunter schielte.

Kazumi schnappte nach Luft, zwang ihre Lungen die Luft anzunehmen und beobachtete ihn dabei, wie er sie anstarrte und dabei mit seiner Zungenspitze über ihr Knie glitt und die Decke von ihrem Schienbein hinab glitt und ihren Körper vollends entblößte.

Dennoch lag seine volle Aufmerksamkeit nur auf ihrem Gesicht. Keinen Moment lenkte er seinen Blick auf ihre nackten Brüste oder wanderte tiefer zu ihrer Hüfte. Er sah bewusst sie an und das war viel erotischer, als wenn er ihren nackten Körper ansehen würde.

Mit nur einem einzigen Blick konnte er sie verzücken, verführen und auch verwirren. Schon ein ganzes Jahr über musste er sie nur ansehen und schon war sie hin und weg. Dass er das auch in ihrem Traum tat, irritierte sie nicht, da Träume aus dem Bewusstsein kamen und eigentlich das verarbeiteten, was man den Tag zuvor erlebt hatte und beruhten auf Erinnerungen. Kein Wunder also, dass es vor allem seine Blicke waren, die sie in ihren Träumen verfolgten und verführten.

Küssend wanderte er wieder zurück, über ihr Bein, ihren Bauch, bis zu ihren Brüsten, ihren Hals hinauf, während seine Hand, die unter ihrer Kniekehlen, hinunter wanderte, unter Hintern glitt und ihr Knie über seine Schulter rutschte.

Sein warmer Atem schlug gegen ihre leicht geöffneten Lippen und ihre Hände legten sich auf seine Wangen. Kazumi sah ihn einfach nur an, weil sie eben nicht genug von seinen Augen bekam und sich unter seinem forschenden Blick niemals nackt fühlte und er sie respektvoll und sinnlich ansah. Niemals betrachtete er sie, als würde er ein williges Stück Fleisch ansehen. Sie fühlte sich bei seinen Blicken, wie das Wertvollstes und Kostbarste auf der ganzen Welt.

Ihre Lider flatterten, als er sie küsste und diesen Hunger in ihr stillte, den er wohl schon ein ganzes Jahr mit sich herumschleppte.
 

Er setzte sich auf, berührte mit seinen Lippen ihren Mund, ehe er sie mit einem Blick ansah, der sie fragte, ob sie sich ganz sicher war, ob sie das auch wirklich wollte. Eine richtige Beziehung war das eine, aber diese Sache hier, Sex, war das andere. Dafür war es vielleicht doch noch zu früh, obwohl sie doch schon so lange Freund und Freundin waren und sie die Einzige war, die diesen Gedanken noch nicht aussprechen, geschweige denn denken wollte.
 

Kazumi saß auf ihn herunter, ihre Hüfte drückte sich gegen seinen Schoß, ehe sie sich zu ihm herunterbeugte und ihre Hände über seinen nackten Oberkörper glitten um ihn eingehend zu betrachten und zu erforschen.

In der letzten Nacht hatte sie sehr oft die Gelegenheit gehabt seinen Körper mit der Neugierde eines Kindes zu erkunden. Er hatte es geduldig über sich ergehen lassen, während er immer wieder ihre Schulter, ihren Hals und ihre Lippen geküsst hatte.

Sein Muskelspiel hatte sie fasziniert und erstaunt, seine warme und glatte Haut vollkommen eingenommen, sein Körper absolut überwältigt.

Schwer lagen seine Hände auf ihrer Hüfte, während ihre Hände sein Gesicht umfassten und ihr Daumen über seine Unterlippe strich, ehe sie ihn diesmal küsste. Sie legten sich auf ihn, ihre Busen drückten sich gegen seine breite Brust. Heiser keuchte sie in den Kuss hinein, während er seine Hüfte gegen ihre bewegte. Seine Finger krallten sich leicht in ihre Hüfte, ein Fingernagel drückte sich in ihre Haut.

Abrupt löste sie den Kuss, als sie diesen kleinen, aber eindeutigen Schmerz spürte. Sie öffnete die Augen und begegnete Itachis Blick, der sie forschend und leicht fragend ansah.

Langsam setzte sie sich auf, fuhr mit ihren Händen über seine Brust, seinen Bauch, stützte sich mit ihren Händen ab und musterte ihn eine Weile, ehe sie realisierte, was dieser Schmerz wirklich bedeutete.

Erschrocken riss sie die Augen auf, was Itachi zu verwirren schien und als sie urplötzlich rot auf den Wangen wurde, mischte sich leichte Sorge in seinen Blick.

Er kam zu ihr hoch, berührte vorsichtig ihre Wange mit seiner warmen und großen Hand. Selig schloss sie die Augen und schmiegte sich in seine Handfläche. Ihre Nasenspitzen berührten einander, ihre Lippen streiften seine und ein kurzer Kuss beruhigte sie wieder.

In einem Traum spürte man keinen Schmerz. Daher zwickte sie sich kurz in den Handrücken, spürte den leichten Schmerz, den sie sich selbst zufügte und öffnete wieder die Augen.

Kazumi lächelte kurz und legte ihre Händen überglücklich auf Itachis Wangen, der immer noch da war. Sie drückte ihre Stirn gegen seine und ihre Lider flatterten, während er seine Arme abermals um sie legte und sie gegen seinen Körper drückte, der genauso real war, wie diese letzte Nacht. Nur so konnte sie es sich erklären, dass sie hier war, obwohl sie die letzte Nacht für einen Traum gehalten hatte und das hier auch.

Sie hatte es tatsächlich getan!

Immerhin hätte sie nicht einfach so mit ihm geschlafen um ihn eine Freude oder sonst was zu machen. Sex war für sie kein Trostspender oder Ähnliches, sondern das Intimste was man mit dem Menschen, den man liebte, teilen konnte.

Nach über einem Jahr, das so schnell vergangen war, dass es ihr nicht mal so vorgekommen hatte, hatte sie sich nicht nur für ein eindeutiges Ja entschieden, weswegen Itachi sie nie wieder loslassen würde, sondern war auch noch diesen einen Schritt gegangen, für den sie sich früher nie bereit gefühlt hatte. Und das war nicht mal speziell auf Itachi bezogen.

Kazumi hatte sich schon schon oft Gedanken darüber gemacht, warum das eigentlich nicht schon früher passiert war. Nicht mit Itachi, eher mit einen ihrer Exfreunde.

Mit Andrew war es nie zu einer ähnlichen Situation gekommen und irgendwie fühlte sie sich in dem Alter noch nicht bereit für Sex. Während ihrer Beziehung zu Robert kam schon eher ihr Interesse an der fleischlichen Lust zum Vorschein und sie musste zugeben, es gab mehr als nur eine wirklich eindeutige Situation aus denen sicher mehr geworden wäre. Das Problem war nur, dass es sich für sie noch nicht richtig angefühlt hätte, selbst nicht mit Robert, der in vielen Dingen perfekt war. Es war in ihren Augen falsch gewesen.

Und Aaron, tja, am Anfang hätte sie es sich wirklich vorstellen können mit ihm zu schlafen, aber gegen Ende war sie wirklich froh, dass sie es doch nicht getan hatte.

Sie hatte sich auch schon oft ihr erstes Mal vorgestellt und trotzdem wurden alle ihre Erwartungen vollends übertroffen. Itachi war zärtlich, leidenschaftlich und vor allem auch sehr rücksichtsvoll gewesen. Er hatte Dinge getan, die sich selbst in ihren wildesten Träumen nicht vorgestellt hätte. Eine Tatsache, die von sehr viel Erfahrung zeugte. Auch wenn der bloße Gedanke an ihre Vorgängerinnen sie etwas schmerzte. Obwohl, was vergangen war, war vergangen und Itachi würde nie an eine der anderen Frauen denken, nur mehr an sie.

Tief inhalierte sie Itachis Duft, der sie einnebelte und auf eine Art beruhigte, die sie eigentlich seltsam finden sollte. Vor allem, da sein Geruch sie genauso verrückt machen konnte, wie er sie beruhigte. Es hing nur vor der jeweiligen Situation ab und was sie instinktiv brauchte und wollte. Diesmal musste er sie beruhigen, weil das kein Traum war und sie wirklich mit ihm geschlafen hatte und sie wirklich ihm gehörte.

Kazumi würde für den Rest ihres Lebens bei ihm bleiben. Sie würde nicht mehr Zögern, nicht mehr Zweifeln, sie würde nicht mehr Nachdenken. Einfach nur Ja!

Itachi küsste sie, schien diese kurze Panik, die sie empfand zu spüren und ließ sie sie sofort vergessen. Der Kuss war wie letzte Nacht, hungrig, gierig und hemmungslos. Er wirkte fast verzweifelt, gierig und hungrig, als hätte Itachi selbst Panik, es wäre nur ein Traum, den er träumte, weil er es sich selbst so wünschte.

Ihre Finger krallten sich selbst leicht verzweifelt in seinen Haaransatz um ihn näher zu sich ziehen, um aus diesem Kuss mehr als nur diesen Kuss zu machen. Sie öffnete ihren Mund mehr für ihn, ließ es zu, dass er ihre Lippen einnahm und seine Zunge diese eine Sache machte, die sie in den Kuss keuchen ließ. So wie letzte Nacht. Würde sie nicht so frivol auf seiner Hüfte sitzen, würde sie wohl zusammensinken, da ihre Knie gerade zitterten und butterweich wurden.

Als er abrupt den Kuss löste, musste sie schwer atmen und ihre Brust hob und senkte sich schneller als sonst, ihr Herz schlug schneller, als es wirklich gesund war. Zumindest bis er seine Lippen auf ihren Hals legte und mehr tat, als ihre Haut zu küssen.

Leise stöhnte sie auf und krallte ihre Finger in seinen Hinterkopf, als er an ihrem Hals dermaßen heiße und erotische Sachen machte, die sie wirklich schummrig und schwindlig machten.

Das war definitiv kein Traum!
 

Er vergrub sich tief in ihr, ehe ein beinah verzweifelter und hungriger, wie gieriger Kuss zwischen ihnen entstand, den sie nur lösten, weil plötzlich Töne aus Kazumis Mund kamen, die sie von sich noch nie gehört hatte, geschweige hatte sie gewusst, dass sie solche Laute überhaupt produzieren konnte.
 

Kazumi war ziemlich fasziniert von Itachis Lippen, genauso wie von seinem Bizeps, der sich abwechselnd an- und entspannte. Eigentlich war alles an seinem Körper faszinierend und es würde sicher lange dauern, jeden Zentimeter, jede Einzelheit zu erkunden und vollends zu verstehen. Sehr, sehr, sehr lange! Zum Glück!

Seine Lippen verzogen sich immer gerne zu einem Grinsen oder einem Lächeln, wenn ihm gefiel, wie sie erzitterte oder Töne aus ihrer Kehle kamen, die ihr sehr neu waren. Sie spürte gerne, wie seine Rückenmuskulatur arbeitete, wenn er sich über ihr aufbaute, sich auf seinen Ellbogen abstützte und seine Arme dieses Muskelspiel mitspielten. Sehr zu ihrer Freude. Sie mochte es, wie sich seine Bauchmuskeln anspannten und wieder entspannten.

Mit ihrer angeborenen Neugier und wissbegierigen Art, wollte sie jede Besonderheit an seinem Körper entdecken und für sich behalten. Niemand durfte davon erfahren, dass er kitzlig war. Nur ganz leicht und an einer ganze bestimmten Stelle, die sie in Ehren halten würde. Kein Mensch würde je davon erfahren, dass er es mochte – dass hieß sehr leicht, kaum wahrnehmbar erzitterte – wenn sie ihn an einer bestimmten Stelle an seiner linken Schulter küsste. Sie würde es auch für sie behalten, dass Itachi die wirklich süße Angewohnheit besaß immer zuerst ihre Mundwinkel zu küssen, ehe er ihre Lippen einnahm und zuerst ihre rechte Schulter küsste, ehe er ihr Schlüsselbein überwand und küssend weiterwanderte. Das und noch andere unglaublich, wundervolle Ticks würden dieses Zimmer nie verlassen.

Kazumi war schon von Grund auf sehr aufmerksam und lernte schnell. Nie hätte sie gedacht, dass sie solche Fähigkeiten, mal abgesehen von der Schule, mal im Bett gebrauchen konnte um Itachis Art vollends zu verstehen.

Ihr Blick war ihm immer gefolgt, wenn er ihre Seite geküsst, über ihren Bauch geleckt und sie sanft geneckt hatte. Fasziniert hatte sie ihn beobachtet, was er alles Wundervolles mit ihr anstellte und sie verzückte und verzauberte. Nur dann hatte Kazumi sich wirklich und wahrhaftig wunderschön gefühlt. Weil Itachi sie wie das schönste Wesen und seinen kostbarsten Schatz angesehen hatte und seine Hände ehrfürchtig ihren Körper berührt und erkundet hatte. Er hatte sie stets mit vollkommenen Respekt und Wertschätzung angesehen, niemals mit bloßer Gier nach Sex.

Wie kitschig das klang, war ihr klar, aber genau so hatte es sich angefühlt.

Schwer atmete er gegen ihre schweißfeuchten Hals, während seine Hände über ihre Seiten hinauf glitten, über ihre Hand entlang wanderten, bis er ihre Handgelenke über ihren Kopf in die Matratze drückte und seine Lippen auf die empfindliche Haut ihrer Oberarme legte und sie küssend hinab wanderte, bis er abermals bei ihrem Brustansatz war.

Kazumi winkelte ihre Beine an, drückte ihre Knie gegen seine Hüfte und drückte leicht ihren Rücken durch, was ihn heiser aufkeuchen ließ. Sie hatte gelernt, wie sie sich bewegen musste, damit er schwer atmete und leise keuchte.

Itachis schwerer Atem schlug gegen ihrer Haut, weswegen sie erzitterte und es ihr eiskalt den Rücken herunterlief, während ihr eigentlich ziemlich heiß war.

Er glitt mit seiner Zunge über den Rand ihrer Ohrmuschel entlang und küsste dann ihre Schläfe, ihre Wange und ihren Mundwinkel, ehe er ihr leises Keuchen mit einem Kuss erstickte.

Sinnlich bewegte er sich und sie spürte, wie sich seine Bauchmuskeln anspannten, wie sein Bizeps arbeitete und seine Oberschenkel zitterten. Seine Hüfte schob sich immer mehr zwischen ihre Schenkel, ihrem Schoß entgegen, was sie noch mehr daran erinnerte, dass das kein Traum war.

Das hier geschah gerade wirklich und wahrhaftig. Ihr Gehirn könnte sich das nicht mal ausdenken, wenn sie darin eine Expertin wäre. Sie hatte vielleicht eine blühende Fantasie, aber diese Fantasie war weitgehend noch sehr unschuldig und würde wohl nicht so weit gehen.

Der Traum mit dem heißen Kerl hatte ja auch erst nach dieser heißen Nacht begonnen und geendet, ehe es wieder heiß hergehen würde.

Kazumi löste den Kuss, da sie Luft brauchte und wieder diese Töne aus ihrer Kehle kamen, die sie mehr erröten lassen sollten. Itachi quittierte es wohl nur mit einem leichten Lächeln gegen ihre Lippen und ließ daraufhin ihre Handgelenke los, damit sie ihre Hände auf seine Schultern legten konnte um über seinen Rücken zu gleiten. Seine Rückenmuskulatur faszinierte sie am meisten und sie musste zugeben, dass sie einen kräftigen Rücken sehr attraktiv fand.

Itachi atmete geräuschvoll aus und seine Rückenmuskulatur zitterte leicht, ehe er sich leicht erhob und sie ihn genau beobachtete, wie er schwer atmete, seine Schultern sich hoben und senkten und einzelne Schweißtropfen über seinen Oberkörper rannen. Sein Blick war auf sie gerichtet und er musterte sie mit einer sinnlichen Intensität, die sie bei anderen Männern vermisste.

Das könnte sich ihr Gehirn doch niemals ausdenken, oder?
 

Seine Hand glitt über ihre Rücken, verharrte bei ihrem Hintern, wo er etwas fester zupackte also sonst und ihre Hüfte anhob, weswegen sich die Intensität von dem was da gerade südlich ihrer Hemisphäre geschah, verstärkte und ihr weitere sehr neue Töne entlockte, die Itachi mit einem sehr süffisanten Grinsen quittierte.
 

Kazumi tastete nach einem Stück der Decke um es sich um den Körper zu wickeln, damit sie nicht dauernd nackt auf seinem Bett saß. Außerdem kühlte sich ihr Körper gerade etwas ab, da sie sehr verschwitzt war und ihr jetzt doch etwas kalt war.

Wenn sie daran dachte, wieso sie so verschwitzt war, was nicht nur an der angenehmen Temperatur in Itachis Zimmer lag, wurde sie wieder etwas rot.

Als sie halbwegs mit der dünnen Decke bedeckt war, packte Itachi sie plötzlich von hinten an der Taille. Erschrocken schrie sie leise auf und krallte sich hilfesuchend an seinen Unterarm, ehe sie an seine Oberkörper lehnend zwischen seinen Beinen saß.

Ja, nach dieser Nacht würde er sie wohl nicht mehr so schnell loslassen.

Müde und etwas erschöpft, da sie doch nicht so viel geschlafen hatte, lehnte sie sich gegen ihn und fuhr mit ihrem Zeigefinger über seinen Unterarm, der um ihre Taille lag.

Nach so einer Nacht war sie über diese stille Zweisamkeit sehr dankbar, da sie das jetzt doch etwas verarbeiten musste.

Kazumi hatte sich letzte Nacht eindeutig für ihn entschieden. Sie war jetzt seine Freundin, so richtig. Kein Schwebezustand, keine Affäre, kein Irgendwas, sondern eine Beziehung.

Letztendlich hatte sie es erst gestern verstanden, was Itachi mal vor über einem Jahr zu ihr gesagt hatte. Da war es ihm vielleicht auch noch nicht ganz klar gewesen, was diese Worte ihr bedeuteten und was für einen Einfluss sie auf ihre Entscheidung gehabt hatten.

Itachi hatte gemeint, sie solle sich von ihm fernhalten, wenn sie glücklich werden wollte. Vielleicht hatte er schon da eher zarte Gefühle für sie gehabt und hatte einfach entschieden, dass es für alle das Beste wäre, wenn es bei diesen zarten Gefühlen bleiben würde.

Eigentlich hatte er damals etwas Ähnliches getan, wie sie, als sie ihm nicht sagen wollte, dass sie ihn liebte. Sie, weil sie die Freundschaft nicht zerstören wollte und weil sie schlechte Erfahrungen gemacht hatte. Er, weil er sein Leben kannte und es ihr nicht zumuten wollte. Damals hätte er für sie diese Liebe einfach aufgegeben, damit sie nicht in etwas hineingezogen werden würde, was sie damals nicht gewollt hätte.

Das hatte er aus reiner Liebe getan, weswegen es nie falsch gewesen war.

Seine Handlung war zumindest edler und vielleicht gerechtfertigter gewesen als ihre.

Doch als es nicht nur zarte Gefühle und bloße Schwärmerei gewesen war, wollte auch Itachi egoistisch sein und sie nicht mehr gehen lassen. Darum hatte er sie schrittweise, ohne dass sie es wirklich gemerkt hatte, in seine Welt hineingeführt. Sein Bodyguard und die Vorstellung, dass sie als seine Freundin vielleicht auch so einen Schutz brauchte, war nur einer der Schritte gewesen, die sie zu Anfang sicher verschreckt hätten.

Kazumi hatte aber nicht geplant gehabt mit Itachi zu schlafen, nur weil sie Ja gesagt hatte. Irgendwie war das einfach passiert, was aber eigentlich auch schon egal war.

Sie plante ihr Leben nicht, zumindest nicht so genau. Nur die groben Züge waren geplant und die führte sie aus. Wie sie zu diesen einzelnen Schritten kam, plante sie sehr spontan.

So war es ihr egal, wie es zu ihrem ersten Mal kommen würde. Sie brauchte keine besonderen Vorbereitungen, sie musste sich nur bereit fühlen und der richtige Mann musste anwesend sein.

Nach diesem Kuss, der sich wie der erste richtige Kuss mit Itachi angefühlt hatte, hatte ihr Körper irgendwie auf Automatik geschaltet und hatte einfach nur auf Itachis Handlungen reagiert. Sie hatte sich mitreißen lassen, was ja nur hieß, dass sie schon lange bereit dafür war, nur dass eben der letzte Anstoß gefehlt hatte.

Der letzte richtige und produktive Gedanke von ihr war nur, dass sie noch nie in Itachis Zimmer gewesen war. In seinem Wohnzimmer war sie schon öfters gewesen, aber noch nie in seinem Schlafzimmer.

Es sah eigentlich nicht anders aus, als ihres. Da war ein großes Bett, eine kleine Sitzecke, ein Nachttisch neben dem Bett und zwei Kommoden. Sein Fernseher war definitiv größer und die Stereoanlage sicher teurer. Persönliche Gegenstände konnte sie nicht entdecken, außer einzelne Fotos seiner Familie.

Dennoch gefiel ihr sein Zimmer, da es absolut zu ihm passte und sie sich sehr wohl fühlte.

Kazumi sah auf seinen Arm, ihre Finger fuhren seinen Unterarm entlang, bis zu seiner Hand. Er hatte große Hände, mit schlanken, langen Fingern. Sie entdeckte den Silberring an seinem Zeigefinger, dessen kühles Metall sie immer noch auf ihrer Haut spürte, wenn seine Hände über ihren Körper gewandert waren. Ringe standen ihm richtig gut und ein anderer Ring auf einem anderen Finger würde ihm sicher auch stehen.

„Itachi?“, ihre Stimme hörte sich seltsam fremd an, „War das letzte Nacht ein Traum?“, fragte sie, weil sie sich trotz der vielen Beweisen immer noch nicht sicher war.
 

Sie verharrten einen kurzen aber intensiven Moment in ihrer Position. Seine Hand lag leicht auf ihrer Wange, ein Daumen strich über ihre Haut. Der schwere Atem schlug gegen ihre Lippen, die Luft zwischen ihnen war heiß und stickig. Ihr war so unglaublich heiß, dass es sie nicht wunderte, dass ein kleiner Schweißtropfen von seiner Nasenspitzen tropfte und auf ihrer Wange landete um langsam über ihre Haut zu rinnen um in ihrem schweißnassen Nacken zu landen.

Erst nach einem weiteren intensiven Blick versanken sie wieder in einem leidenschaftlichen Kuss.

Die Hitze zwischen ihnen wurde unerträglich und eigentlich mochte sie diese stickige Hitze nicht und trotzdem wollte sie nicht, dass diese verdammte Hitze auch nur im Entferntesten nachließ.
 

Itachi schwieg einen Moment, weswegen sie zu ihm hochsah und merkte, dass er sie musterte.

Leicht senkte er seinen Kopf und küsste sie, süß und leicht.

„Nein, das ist kein Traum! Aber wenn es einer ist, sollte er niemals enden!“, raunte er gegen ihre Lippen und sprach ihr damit aus der Seele.

2.Kapitel

2.Kapitel

Es gab nicht viele Dinge, die Itachi nervös machten. Er war nicht nervös gewesen, als er das erste Mal ein Mädchen geküsst hatte. Er war einfach davon ausgegangen, dass er sowieso ein umwerfender Küsser war und das Mädchen sowieso verzückt von ihm war, auch wenn er der mieseste Küsser überhaupt war. Das Gleiche hatte für sein erste Mal gegolten. Er hatte damals einfach gehandelt, wie er es für richtig gehalten hatte und wäre niemals auf die Idee gekommen, er wäre ein schlechter Liebhaber.

Das war noch zu einer Zeit gewesen in der so dermaßen von sich überzeugt war, dass ihn keiner von diesem verdammt hohen Ross herunter bekommen hätte. Da waren sein Selbstbewusstsein und seine Arroganz noch größer gewesen, als heute.

Heute sah er das anders, auch wenn er immer noch selbstbewusst und arrogant genug für drei Leben war. Er brauchte dieses Selbstbewusstsein und diese Arroganz um in dieser Welt zu überleben und um seinen Vater gegenüber zu treten. Nur die Hälfte davon war geburtsbedingt. Nicht alles bekam man von seiner Familie vererbt. Ein Teil davon war sowieso nur gespielt.

Eine Vorstandssitzung mit weitaus erfahrenen und weiseren Männern, was dieses Business betraf, konnte ihn schon lange nicht mehr umhauen, genauso wenig wie eine Schar Fotografen und Reportern, die ihm was über sein Privatleben entlocken wollten. Selbst seine etwas nervigen Mitschülerinnen oder manchmal sogar seine Familie waren schon lange kein Problem mehr für ihn. Da blieb er cool und gelassen und ließ sich eine mögliche Nervosität nicht einmal ansatzweise anmerken.

Jetzt hingegen in dieser Situation war er so nervös wie ein Schuljunge, der auf gar keinen Fall wie er war und ganz bestimmt nicht seine Gene hatte.

Da saß er äußerlich ziemlich entspannt gegen die Wand gelehnt, während zwischen seinen Beinen seine – jetzt durfte er es offiziell sagen, denken, hinausschreien und damit angeben – Freundin kniete und ihn einfach nur ansah. Sie sah ihn einfach nur!

Ihr Körper war in seine Decke gehüllt, ein, zwei Knutschflecke von ihm zierten ihren Hals. Das ließ doch jedes Neandertalerherz höher schlagen.

Ihre Hand krallte sich den Saum der Decke um sie festzuhalten, damit sich der leichte Knoten nicht löste. Die dünne Decke bedeckte sie nur bis zur Mitte ihrer Oberschenkel und selbst da sah es sehr knapp aus. Darunter war sie komplett nackt. Der feine Stoff umschmeichelte ihren Körper und ließ ihn nur erahnen, welche wundervollen Kurven darunter waren, obwohl er wusste, wie wundervoll diese Kurven wirklich waren und wie sich unter seinen Händen anfühlten.

Kazumi biss sich auf die verführerisch unschuldige Art auf die Unterlippe, ehe sie langsam ihren anderen Arm ausstreckte und etwas zaghaft seinen Unterarm berührte. Ihre warmen Finger, fuhren seinen Arm hoch und sie beugte sich nach vorne, bis ihre Hand bei seiner Schulter war.

Sie drückte ihre Hand fester gegen ihren Busen und als ihre andere Hand über seine Brust fuhr, musste er diesem sehr unwiderstehlichen Drang widerstehen seine Hand nach ihr auszustrecken um sie an sich zu drücken.

Er wartete geduldig, bis sie näher zu ihm rutschte und dabei ihre Hand über seine Brust glitt und ihre Finger über seinen Bauch wanderte. Mit dieser süßen Neugierde erkundete sie seine Haut, fuhr über seine Bauchmuskeln und starrte sie mit einer Faszination an, die er bei anderen Frauen immer vermisst hatte. Er war noch keiner Frau begegnet, die ihn dermaßen fasziniert und neugierig betrachtet hatte, so wie sie es tat.

Kazumi rutschte näher zu ihm, glitt mit ihrer Hand seinen Oberkörper hinauf, ehe sie in seinem Nacken lag und sie sich hochzog. Sie schielte zu ihm hoch und küsste ihn. Das kam etwas überraschend.

Der Drang war dann doch stärker, als seine Geduld oder seine Vernunft, weswegen er seine Arme um ihren zierlichen Körper schlang und sie an seinen Oberkörper drückte.

Sie atmete schwer gegen seine Lippen, glitt mit beiden Händen über seinen Hals hinauf, bis sie auf seinen Wangen lagen und sie sich mehr an ihn drückte um ihn abermals zu küssen, als würde ihr Leben davon anhängen.

Sein Arm legte sich um ihre Taille, seine andere Hand fuhr über ihre Seite und verweilte auf ihrem halbbedeckten Oberschenkel, ehe er sie mit ihr nach vorne lehnte und sie sanft auf die Matratze drückte.

Itachi schob sein Knie behutsam zwischen ihre Schenkel, während seine Hand unter die Decke, die ihre Oberschenkel bedeckte, glitt und den Stoff bis zu ihrer Hüfte hochschob. Er ertastete ihre unglaublichen Rundungen, diese sanften Erhebungen und Senkungen, die ihn ein ganzes Leben faszinieren würden, nicht nur letzte Nacht.

Ihr Körper war ein verdammtes Werk Gottes mit einem leichten Einfluss von leichter Teufelsarbeit. Nur so konnte er sich diese Hüften und diesen Hintern erklären. Und ihre Brüste, Gott, ihre Brüste.
 

Er drehte sich mit ihr so, damit sie rittlings auf seiner Hüfte saß und sie riss erschrocken die Augen auf, legte ihre Hände auf seine Schultern. Der Mond schien hell von seinem Fenster in sein Zimmer, beschien ihr wunderschönes Gesicht und zauberte einen bezaubernden Glanz auf ihre Haut, der sie erstrahlen und wie einen Engel aussehen ließ.

Ihre Pupillen erweiterten sich, als sich ihr Schoß gegen seine Hüfte drückte. Er legte seine Hände auf ihre warmen Wangen, die einen leichten Rotschimmer aufwiesen, was unglaublich süß war und zog sie sanft zu sich herunter.

Wahrscheinlich küsste er sie deswegen, ehe er sie wieder auf die Matratze drückte und vielleicht etwas über sie herfiel.
 

Eigentlich wollte Itachi nur kurz auf seinem Handy die Uhrzeit checken, da es nach dem Sonnenstand doch schon nach sieben sein musste und sein Wecker gewöhnlich um halb sieben läutete.

Der schwarze Bildschirm beantwortete seine Frage nach der Uhrzeit. Sein Handy hatte schlichtweg den Geist aufgegeben. Der Akku war wohl leer, was auch erklärte, wieso der Wecker nicht geklingelt hatte. Was in dieser Hinsicht auch ganz gut, da er Kazumi sicher nicht um halb sieben aus den Händen gegeben hätte.

Als er sein Handy wieder auf den Nachttisch legte und sich eigentlich wieder zu ihr umdrehen wollte, schlangen sich plötzlich ihre zierlichen Arme von hinten um seinen Oberkörper. Ihr Körper drückte sich angenehm gegen seinen Rücken, ihre Hände lagen warm auf seiner Brust.

Itachi sank langsam auf die Matratze, lag auf der Seite und genoss es einfach, wie sie ihr Gesicht in seinem Rücken verbarg, ihr warmer Atem gegen seine Haut schlug und sie ihre weichen Brüste gegen seinen Körper drückte. Leise seufzte sie und kuschelte sich auf diese unglaublich süße Art einfach an ihn, schlang ihr eines Bein sogar halb um seine Hüfte, ehe er spürte, wie sie ruhiger atmete.

Lächelnd legte er seine Hand auf ihre kleinen Händen, während er mit der anderen nach der Decke tastete um sie beide zumindest bis zur Hüfte bedeckte. Sie schien nicht zu schlafen, wollte wohl einfach nur hier mit ihm liegen, ehe sie wohl wirklich aufstehen mussten. Da sowieso schon Ferien waren, konnten sie, wenn es nach ihm ginge, den ganzen Tag hier liegen bleiben.

Itachi hatte keine Ahnung was Kazumi gerade gestern dazu bewegt hatte ihre endgültige Entscheidung, was sie beide betraf zu fällen. Ehrlich gesagt war es ihm auch verdammt egal, wie sie zu dieser Entscheidung gekommen war, da ihn letztendlich nur das Ergebnis interessierte.

Das Ergebnis war, dass sie hier ihm bei ihm lag und er sie nie wieder gehen lassen würde.

Dennoch würde es ihn schon ein wenig interessieren, wieso sie gerade jetzt Ja zu ihm sagte, vor allem da es vor zwei Wochen nicht danach ausgesehen hatte, dass sie noch in diesem Semester zu einer Entscheidung kommen würde. Nicht, dass er ungeduldig geworden wäre. Er hätte auch noch das nächste Semester gewartet, aber ab nächsten Jahr wäre er in Yale, weswegen es dann etwas schwierig werden würde sich für sich zu gewinnen und diese Vollidioten, die alle scharf auf sie waren, von ihr fernzuhalten. Sein Bruder konnte auch nicht auf jeden schauen, der ihr zu nahe kam. Das wollte und konnte er nicht von ihm verlangen.

Ehrlich gesagt hatte es ihn letzte Nacht dann doch überrascht, als sie einfach so in seinem Zimmer gestanden hatte, zum ersten Mal wenn er es recht bedachte. Bis jetzt war sie immer nur in seinem Wohnzimmer gewesen, sein Schlafzimmer hatte sie bis dato nicht gesehen.

Er musste zugeben, dass er für eine kurze Sekunde etwas auf der Leitung gestanden war, als sie genau die Worte sagte, die er die ganze Zeit nur von ihr hören wollte. Eigentlich hätte er nicht erwartet, dass es an einem so normalen Tag geschehen würde, daher hatte es ihn dann doch etwas überrumpelt.

Eher hätte er angenommen, dass sie sich, na ja, während einer Verabredung oder wenn sie mal einen einsamen Moment zusammen verbringen würde, entscheiden würde. Nicht, dass sie vollkommen durchnässt in seinem Zimmer stehen würde um zuerst wieder etwas kryptisch zu reden, ehe er es einfach kapierte.

Itachi hatte sie einfach geküsst und das auf eine Art und Weise, die er es noch bei keinen Mädchen je gewagt hatte. Das kam selbst ihm neu und ungewohnt vor.

Kazumi seufzte leise und klang dabei sehr zufrieden, während ihre Hände beinahe schamlos über seinen Oberkörper glitten. Ihre Finger waren wirklich neugierig, vor allem wenn er an letzte Nacht dachte, in der sie ihn sehr oft berührt und ausgiebig erkundet hatte.

Eigentlich hatte Itachi nicht vorgehabt mit Kazumi letzte Nacht zu schlafen. Doch die ganze Situation, der Kuss, ihre Reaktion darauf und seine eigenen Emotionen hatten ihn dermaßen übermannt, dass er nicht anders konnte, als sie auszuziehen und sie unter sich zu haben. Er hätte zwar sofort gestoppt, wenn sie es nicht wollte oder sich nur minimal gewehrt hätte, aber sie hatte es genauso gewollt, was ihn dann doch überrascht hatte.

Sein Plan war eigentlich gewesen, nach dem sie sich für ihn entschieden hatte, sie langsam, feinfühlig, sanft und zärtlich in diese Sache einzuführen. Alles Eigenschaften, die er nicht besaß, aber für sie unbedingt sein wollte. Er wollte es unbedingt perfekt und vollkommen für sie machen, damit sie vor allem alle andere ersten Male mit irgendwelchen Typen sofort vergas. Vor allem den Kerl, mit dem sie ihren ersten Kuss hatte, den sollte sie vergessen.

Er hoffte nur, er hatte sie nicht zu sehr überfordert und überrumpelt, da es ja auch ihr erstes Mal gewesen war und das doch sicher aufwühlend und überwältigend für ein Mädchen sein konnte. Aber wenn er an letzte Nacht dachte, könnte es schon irgendwie möglich sein, dass er vielleicht etwas übertrieben hatte was diese Sache betraf.

Kazumis Hände waren an seinen Bauch, glitten langsam weiter hinunter, bis sie mit den Fingerspitzen den Saum der Decke berührten und sie gegen seinen Rücken grinste. Sie hauchte leichte Küsse auf sein Schulterblatt und war momentan wagemutiger, als letzte Nacht, wo sie ihn noch scheu und nervös berührt hatte.

Itachi griff nach ihren Händen und zog sie an seinem Oberkörper wieder hoch, ehe er ihren Handrücken mit seinen Lippen berührte und sie wieder zu ihr drehte um sie diesmal in seine Arme zu schließen. Seine Hände legten sich auf ihren Hinterkopf und ihren Rücken. Er küsste ihre Stirn.

Er hielt sie einfach fest an seinen Körper gedrückt und lächelte, als sie langsam ihre Arme um ihn schlang und ihr Gesicht in seiner Halsbeuge vergrub und ihr warmer Atem gegen seine Haut schlug. Er würde sie nie wieder loslassen.
 

Seine Lippen glitten über ihren Hals, sie drückte ihren Rücken durch und warf ihren Kopf in den Nacken, während sie leise seufzte und sogar etwas stöhnte. Das war wahre Musik in seinen Ohren.

Mehr schob er sich zwischen ihre Schenkel, griff nach ihrem Oberschenkel und fuhr bis zu ihrer Kniekehle hinauf um ihr Knie gegen seine Hüfte zu drückte. Verkrampft krallten sich ihre Fingernägel in seine Schultern und sie presste sich an seinen Körper, der sie mehr in die Matratze drückte und er schwer auf ihr lag.

Er ließ ihren Schenkel seine Seite hinauf wandern, ihr Unterschenkel rutschte über seinen Rücken, ihr Knie lag direkt unter seiner Schulter. Ihre Finger fuhren zwischen seine Strähnen und als er sie küsste, stöhnte sie heiser in den Kuss und erzitterte unter ihm.
 

Kazumi zog mit ihrem Zeigefinger kleine Kreise auf seiner Brust, ihr sanfter Blick folgte ihm aufmerksam, während sie immer wieder leicht lächelte. Er ließ seine Hand über ihre nackten Rücken hinauf gleiten, bis zu ihren Schultern, wo er seinen Griff etwas festigte und sie mehr auf seinen Oberkörper zog.

Itachi genoss diese Stille zwischen ihnen, da sie einvernehmlich und auch beruhigend war. Er spürte, dass sich Kazumi wohl fühlte und weder aufgebracht noch aufgewühlt war. Was ja auch hieß, dass sie die letzte Nacht nicht bereute und ihn damit sehr glücklich machte. Es hätte ihn wohl persönlich sehr fertig gemacht, wenn sie die letzte Nacht als Fehler betrachtet und sie am liebsten rückgängig gemacht hätte. Vielleicht nicht was ihre Entscheidung betraf, sondern den Sex, den wirklich unglaublichen Sex.

Er hätte beinahe Panik gehabt, dass nur er es so empfunden hatte und sie es als furchtbar und schmerzvoll angesehen hatte. Selbst für ihn war eine Jungfrau neu. Bis jetzt hatte er nur Nächte mit Frauen verbracht, die mehr Erfahrung als Kazumi aufwiesen. Das hatte er bei ihr nie als Makel empfunden und in Anbetracht seiner Gefühle, gefiel es ihm sogar, wenn er ihr Erster wäre. Er empfand Stolz dabei und noch andere schöne Hochgefühle, die ihn vielleicht sogar noch arroganter wirken ließen.

Kazumi hatte ihm damit ein Geschenk gemacht, das wertvoller war, als jeder Diamant, den er ihr je schenken könnte. Sie hatte ihm ihr vollstes Vertrauen geschenkt und in dieser einen Nacht ihren Körper ihm, nur ihm anvertraut. Sie hatte darauf vertraut, dass er sie anständig und behutsam behandelte. Dabei hatte er sehr viele schöne und bezaubernde Dinge über ihren Körper herausgefunden, die wohl wirklich nur er wusste. Kazumi erschauerte vor allem, wenn er sie an einer ganz bestimmten Stelle in ihre Nacken küsste und es wohl besonders mochte, wenn er ihre Seiten küsste. Auch war sie an einer bestimmten Stellen an ihrem rechten Oberschenkel kitzlig, was sie wohl nicht zu wissen schien. Schlussendlich küsste er sie sowieso am liebsten auf ihre vollen Lippen und genoss es sehr, wenn sie leise seufzte und stöhnte und dabei etwas rot wurde, da ihr das etwas peinlich war. Außerdem war sie so unglaublich süß, wenn sie ihre Arme nach ihm ausstreckte und ihn auf ihre zaghafte Art berührte.

Als sie sich plötzlich aufsetzte, weiteten sich seine Augen, da ihre langen, dunklen Haare verführerisch über ihre schmalen Schultern fielen und ihre Brüste bedeckten. Seine Decke verhüllte ihre Hüfte.

Die Strähnen ihrer Haare umrahmten ihr schmales Gesicht. Ihr wunderschönes Gesicht, das ihn sofort fasziniert und für immer gebannt hatte. Diese hellen, blauen Augen, die alles zu durchschauen und alles zu wissen schienen, die einen ansahen und niemals verurteilten und alles akzeptierten. Augen, die so viel Freude ausdrücken konnten und dabei so viel Traurigkeit verbargen.

Itachi sah auf ihre Lippen, die er letzte Nacht so oft geküsst hatte, die so oft seine Haut berührt hatten. Noch vor einem Jahr hatten genau diese Lippen ihn als Idioten und Mistkerl bezeichnet und hatten niemals gelogen oder ihm etwas vorgemacht. Kazumi war immer ehrlich und aufrichtig zu ihm gewesen. Das konnten nicht viele Menschen in seinem Umfeld von sich behaupten.

Er war diesem Mädchen mit Haut und Haaren verfallen und das wusste sie, nutzte es aber niemals aus oder gab damit an. Für sie war sie einfach nur ein normaler Typ, den sie liebte. Das machte sie sogar noch begehrenswerter, da es solche Mädchen wahrlich sehr selten gab.

Itachi hätte niemals gedacht so ein Mädchen, das ihn verstand, akzeptierte und respektierte jemals finden würde. Ein Mädchen, das ihm nie etwas vormachen würde. Ein Mädchen, das ihn wohl bedingungslos liebte.

Etwas verlegen wandte Kazumi ihren Blick ab und strich mit ihren Finger eine lose Strähne hinter ihr Ohr. Ein leichter Rotschimmer bedeckte ihre Wangen und dieses verträumte Lächeln zierte ihre Lippen.

Sie wirkte plötzlich anders, als noch letzte Nacht, weil sie vielleicht doch eine kleine Veränderung durchgemacht hatte, die nur er sah, die vielleicht nur ein Mann sah. An ihrer Ausstrahlung, die davor schon für ihn ungewöhnlich und wunderschön gewesen war, hatte sich einiges getan und diesmal war sie sogar um einiges erotischer als noch vor ein paar Stunden. Sex ließ Frauen also wirklich strahlen.

Oder empfand er das nur so, weil er sie liebte?
 

Er wanderte mit seinen Händen über ihren Rücken hinauf, bis zu ihren schmalen Schultern und beugte sich über sie. Sanft küsste er sie zwischen die Schulterblätter, bis zu ihren Nackenwirbeln, während seine Hände über ihre Arme glitten, bis er sie über ihren Kopf auf die Matratze drückte und er sich mit seinem Knie zwischen ihren Schenkel schob.

Seine Zunge leckte über ihre Wirbelsäule, was sie erzittern ließ und seine Finger glitten zwischen ihre. Leise gegen die Matratze keuchend, hob sie ihre Hüfte an und er beugte sich tiefer über sie, schob sich mehr zwischen ihre Oberschenkel und entlockte ihr ein leichtes Zittern und Keuchen.

Sie drehte ihren Kopf zu ihm und drückte leicht seine Finger, ehe er sie sanft und beruhigend küsste.
 

Itachi küsste Kazumi wohl so stürmisch, dass sie zwar ihren Arm um seinen Nacken schlang um sich näher an ihn zu ziehen, aber sie ihre Handfläche gegen seine Brust drückte um ihn vielleicht wegzudrücken. Aber sie konnte sich wohl nicht entscheiden, was sie gerade mehr wollte. Atmen oder sich doch weiter von ihm küssen lassen.

Sie entschied sich für das zweite, was ihm sehr gelegen kam und legte seine Arme mehr um sie, drückte sie an seinen Körper, ehe er leise in den Kuss keuchte.

Sinnlich und verführerisch bewegte Kazumi ihre Hüfte, brachte ihn dazu, seine Finger leicht in ihre nackte Haut zu krallen. Nie hätte er gedacht, dass sie sich so bewegen konnte und ihn an den Rand seiner Selbstbeherrschung bringen konnte.

So wie letzte Nacht reizte sie ihn aufs Äußerste und das nur mit simplen, kleinen Bewegungen, die ihn bei anderen Frauen nicht mal mit der Wimper zucken ließen, mit Blicken, die ihn bei anderen Frauen nicht mal zweimal hinsehen ließ, mit Gesten, die bei anderen Frauen unbedeutend und lächerlich wirkten.

Und ihr war nicht einmal bewusst oder bemerkte es, dass gerade diese kleinen Dinge ihn vollkommen fertig machten und an die Grenzen seiner Selbstbeherrschung brachten, auf die er eigentlich sehr stolz war.

Niemand brachte ihn aus der Fassung und gerade dieses Mädchen konnte das einfach so.

Kazumi erzitterte heftig in seinen Arm und stöhnte leise in den Kuss, ehe sie sich gemeinsam auf das Bett fallen ließen und für einige Momente einfach still beinander lagen. Er spürte ihren schweren Atem gegen seine Haut schlagen, das Beben ihres Herzen und das Heben und Senken ihrer Brust. Sie schlang ihre Arme stärker um ihn und drückte sich mehr an ihn, vergrub ihr Gesicht abermals in seiner Halsbeuge.

Es schien, als würde sie danach immer seine Nähe suchen, als hätte sie wirklich Angst, es wäre nur ein Traum und sie würde sofort aufwachen und alles wäre wie vor dieser Nacht. Als wollte sie sich panisch an diesen Traum klammern, indem sie sich an ihn klammerte.

Wahrscheinlich war ihr schon klar, dass sie nicht träumte. Aber irgendein kleiner Teil in ihr konnte oder wollte es nicht wahrhaben, dass die letzte Nacht wirklich geschehen war und dass alles echt und real gewesen war. Dieser kleine Teil hatte gezweifelt, bis sie es einfach nicht mehr leugnen konnte, dass das kein Traum war.

Das konnte er irgendwie sogar verstehen, da er es selbst so empfand. Zumindest etwas.

Kazumis Atem wurde ruhiger und ihr Herzschlag normalisierte sich. Ihm gefiel es, wenn sie so außer Atem war und ihr Herz nur wegen ihm so schnell schlug. Er brachte sie gerne so aus der Fassung.

Als sie komplett ruhig atmete, griff er nach der Decke und deckte sie bis zu den Schultern zu, damit sie nicht fror. Auch wenn es in seinem Zimmer angenehm warm war, war sich dennoch nackt und hatte ja letzte Nacht etwas mehr als gewöhnlich geschwitzt. Außerdem war sie vollkommen durchnässt in sein Zimmer gestürmt, daher könnte sie sich wirklich eine Erkältung holen, wenn sie sich nicht bald etwas anzog oder sich anders aufwärmte. Auch wenn ihm der Gedanke sehr gefiel, sie nur mit seiner Körperwärme zu wärmen.

Sanft strich er über ihren Hinterkopf und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, was sie lächeln ließ. Ihre Lippen lagen angenehm auf seiner Haut und er spürte, wie sie die Luft einsog und zufrieden seufzte.

„Kazumi?“, sprach er sie leise an, weil er nicht wusste, ob sie schlief oder sich einfach nur ausruhte oder es einfach auf ihre Art verarbeiten wollte, „Möchtest du vielleicht duschen oder ein heißes Bad nehmen?“, fragte er.

„In deinem Badezimmer?“, wenn es nach ihm ginge, würde sie nur mehr sein Badezimmer benutzen, „Mit dir?“, okay, diesmal wurde ihm ein wenig zu heiß.

„Alles was du willst!“, raunte er stattdessen, obwohl er nichts lieber tun würde, als sie in seine Badewanne zu stecken und mit ihr darin zu waten. Und wahrscheinlich noch andere Dinge tun, die ihr die Schamesröte ins Gesicht treiben würde.

„Duschen hört sich gut an!“, murmelte Kazumi müde und hob ihren Kopf, „Und …“, sie schielte zur Seite und wurde leicht rot, „… mit dir!“

Itachi musste sich das überlegene und triumphierende Lächeln sehr verkneifen, da sie ihn gerade in den Himmel befördert hatte.

„Sicher!“, meinte er nur und hob sie auf seine Arme, dass sie kurz und leise aufkeuchte und ihre Arme um seinen Nacken schlang um sich an ihn drücken, „Ich hab dir doch gesagt, dass ich dich niemals fallen lassen werde!“, raunte er ihr leise zu, als er sich von seinem Bett erhob und Richtung Badezimmer ging.

Die Tür fiel leise hinter ihm zu und er stellte Kazumi auf dem Boden ab. Er hatte in dem Sinne nicht wirklich eine Duschkabine, ehe war die Dusche nur von einer Milchglaswand vom Rest des Badezimmers getrennt. In dieser Dusche hätten sicher mehr als drei Leute problemlos Platz. Seine Badewanne war genauso geräumig und nahm fast ein Drittel seines Bades ein. Da wirkten die Toilette und das Waschbecken mit Spiegel sehr simpel und beinahe gewöhnlich.

Stumm sah sich Kazumi kurz um, wirkte aber weder beeindruckt noch enttäuscht. Sie ließ es wohl momentan nur auf sich wirken.

„Es ist ziemlich toll!“, meinte sie letztendlich.

„Spezialanfertigung!“, winkte er ab.

„Alles an dir ist eine Spezialanfertigung!“, murmelte Kazumi trocken.

Itachi grinste leicht und musste sich ein leichtes Lachen verkneifen. In dieser Hinsicht würde sich Kazumi wohl nie ändern. Sie würde sich immer darüber wundern, was Reiche alles kauften und tatsächlich besaßen. Da sollte sie sein Zimmer im Haus seiner Eltern besser noch nicht sehen. Das war fast dreimal so groß wie sein Appartement in der Schule. Da gab es noch mehr unnötigen Schnickschnack, was er sich erst seit er Kazumi kannte, richtig bewusst geworden war. Diese Dinge brauchte er eigentlich nicht, hatte er nie gebraucht und sie waren wohl immer nur ein Zeichen für seinen Status gewesen, der ihm doch eigentlich egal war. Zumindest seit neuestem und als er auch durch Kazumi endgültig erkannt hatte, dass er mehr was als sein Nachname oder seine reiche Familie. Für sie war sie nur ein Kerl, den sie liebte. Und das reichte ihm eigentlich, mehr als ihm bewusst war.

Itachi stellte die Dusche an und ein Schwall warmes Wasser prasselte auf sie herab. Es war wie ein satter Regenguss, der sie einhüllte und ließ kurz darauf warmen, feuchten Wasserdampf aufsteigen, der leicht die Sicht verschleierte.

Er sah zu Kazumi, die ihre Finger gerade durch ihr nasses Haar gleiten ließ, während die feuchten Strähnen auf ihrer feuchten Haut klebten und ihre Brüste bedeckten. Wassertropfen rannen über ihr Gesicht, glitten über ihren Hals, überwanden ihr Schlüsselbein, bis sie letztendlich zwischen ihren Brüsten über ihren Bauch rannen. Leicht legte sie ihren Kopf in den Nacken und schloss die Augen, genoss den Schwall Wasser, der auf sie herabregnete und strich ihr Haar nach hinten, legte ihre weiche Haut frei.

Mehrere Wassertropfen trafen ihre vollen, schönen Lippen, schlugen auf ihre geschlossenen Lider auf und rannen über ihre Wangen, was vor allem bei ihr unglaublich sinnlich und dennoch so unschuldig aussah. Und ihr schien es nicht mal bewusst zu sein, dass sie so unglaublich verführerisch war. Sie trug diese kurzen Schulröcke und wusste nicht mal, wie sie dabei ihrer Hüften bewegte und dass sie damit jeden Kerl zwang auf ihren Hintern zu starren.

Er konnte dem Drang nicht wirklich widerstehen und legte seine Hände auf ihre feuchten Wangen, weswegen sich ihre Augen öffneten und sie ihn ansah. Langsam beugte er sich zu ihr herunter, während ihr Blick ihm folgte und ihn ruhig musterte.

Ihre Lippen waren feucht, warm von der Hitze und so unglaublich weich und so süß. Bereitwillig öffnete sie ihren Mund und legte ihre Hände auf seine Brust, ließ sie langsam über seine Taille wandern, ehe sie auf seinen Rücken lagen und sie sich an ihn drückte.

Leicht stellte sie sich auf die Zehenspitzen, zog sich höher zu ihm und drückte ihre nackte Brust an seine. Sein Knie schob sich zwischen ihre Oberschenkel, während er sie langsam nach hinten drängte und sie behutsam gegen die kühle Wand aus Marmor drückte, was sie leise in den Kuss keuchen ließ.

Itachi legte seine Arme um ihren Körper, strich über ihre nassen Rücken und legte seine Hand auf ihren Hintern, ließ sie über ihren Oberschenkel gleiten um ihn halb um seine Hüfte zu legen.

„Itachi?“, keuchte Kazumi gegen seine Lippen.

„Ich bekomme einfach nicht genug von dir!“, beichtete er ihr, „Genauso wie letzte Nacht.“, gestand er weiter, was sie erzittern ließ.

„Du sagst das so, als hätten wir die ganze Nacht Sex gehabt!“, hauchte sie und krallte ihre Finger leicht in seinen Rücken.

„Süße, das letzte Nacht war nur ein kleiner Vorgeschmack auf das was noch kommen wird. Du wirst nach Luft schnappen und keinen Atem mehr haben. Du wirst seufzen, keuchen, stöhnen und vielleicht sogar schreien, wenn ich wirklich gut bin.“

„Itachi!“, keuchte sie erschrocken und wohl etwas empört auf, was ihn nicht mal wunderte und sehr süß fand.

„Was würdest du davon halten, wenn wir uns ein kleines Bad gönnen?“

„Ein Bad?“

„Genauer gesagt ein heißes Schaumbad, wo ich noch unanständigere Dinge mit dir tun kann. Nach unserer schnellen Dusche, wo wir jetzt da weiter machen, wo wir letzte Nacht aufgehört haben.“, murmelte er weiter, was sie noch mehr erzittern ließ und sie etwas zu sehr nach Luft schnappen ließ. Er sollte sie wohl wieder küssen, damit er sie von diesem äußerst köstlichen und erregenden Gedanken ablenken würde.

„Jetzt übertreibst du aber!“

„Du hast ja keine Ahnung!“, meinte er leise und griff nach ihrem Handgelenk um es etwas über ihrem Kopf gegen die Wand zu drücken, während seine andere Hand ihren Oberschenkel mehr an seine Hüfte drückte und er sich mehr zwischen ihre Schenkel schob, während sich ihre andere Hand gegen seine Brust drückte.

Ihre Finger verhakten sich miteinander, während sie sich einfach nur küssten und er den Gedanken an das Schaumbad verwarf. Hier konnte er sie viel besser ansehen und genießen.

Dieses Mädchen nahm ihm niemand weg!
 

Sein Blick war an die Decke gerichtet, ehe er ein leises Rascheln vernahm und wandte den Kopf leicht um zu sehen, was sich da hinter ihm abspielte.

Sie kam in sein Blickfeld, kniete hinter seinem Kopf in seine Decke gehüllt. Langsam beugte sie sich zu ihm herunter, legte ihre Hand auf sein Kinn und küsste ihn. Ihre Hände glitten über seinen Hals, seine Schultern, bis zu seiner Brust. Sie waren warm und hinterließen eine heiße Spur auf seiner Haut.

Er widerstand dem Drang nach ihr zu greifen um sie näher zu sich zu ziehen, ließ seine Arme auf der Matratze liegen, während sie weiter neugierig seinen Oberkörper erkundete und ihn süß und sehr verführerisch küsste.

„Ich liebe dich!“, hauchte sie leise gegen seine Lippen, ehe sie ihn wieder küsste und ihn neckisch in die Unterlippe biss.

Das war auch der Moment, in dem er seine Geduld über Bord warf und einfach nach ihr griff. Was das betraf, war er dann doch nicht so geduldig.

3.Kapitel

3.Kapitel

Nachdem Itachi sie in ein flauschiges Handtuch gewickelt hatte, trug er sie wie eine Prinzessin wieder in sein Zimmer und legte sie auf sein Bett. Verstohlen beobachtete sie ihn, wie er auf diese unheimlich elegante und sexy Art um das Bett herumging und dabei mit seiner Hand durch sein nasses Haar fuhr. Wie aus einem Modemagazin entsprungen rannen einsame Wassertropfen über seine Brust und seinen Rücken und wurden von dem Handtuch, das er um die Hüfte trug, aufgesaugt. Sie schielte auf seinen Hintern, der ihr sehr gefiel und sehr ansehnlich war.Sie legte leicht ihre Kopf schief um ihn etwas genauer zu betrachten während sie sich Geistesabwesend auf die Unterlippen biss und folgte mit ihrem Blick vor allem einem bestimmten Wassertropfen, der sich seinen Weg über seine Brust bahnte und zwischen seinen Bauchmuskeln hinab rann um letztendlich von dem Handtuch aufgesaugt zu werden. Sie beneidete diesen dämlichen Wassertropfen, obwohl sie ganz genau wusste, wie sich diese Haut anfühlte. Sie hatte sich letzte Nacht sehr oft und sehr eingiebig davon überzeugen können, dass sie seinen Körper sehr gerne berührte und davon wohl für immer fasziniert sein würde.

Kazumi riss sich abrupt von seinem Oberkörper los, als er sich neben ihr nieder ließ und er sie mit diesem selbstgefälligen und süffisanten Grinsen ansah. Sie hielt die Luft an, als er ihre Wange berührte und mit seinem Daumen über ihre Unterlippe strich. Sie sog die Luft ein und schielte zu ihm hoch, begegnete seinem Blick, was sie erzittern ließ.

Vorsichtig streckte sie ihre Hand nach ihm aus, berührte seinen Hals und zog sich an seinem Nacken zu ihm hoch um ihn zu küssen. Hungrig drückte sie sich an ihn, sog gierig seinen Duft ein und schlang ihre Arme um seine Brust. Er erwiderte den Kuss genauso hungrig und auch gierig, legte seinen Arm um ihre Taille und drückte sie an sich, während seine andere Hand in ihren Nacken, um ihren Kopf näher zu sich zu ziehen. Sie krallte ihre Finger verkrampft in seine Schulter, was ihn nicht mal zucken ließ. Ihre Fingernägel mussten doch wehtun. Etwas erschütterte ihren Körper und ein Laut steckte in ihrer Kehle, weswegen sie sich mehr an Itachi drückte.

Sanft strich Itachi über ihre Wange, ehe er den Kuss abrupt löste und sie äußerst besorgt und verwirrt musterte. Sein Daumen strich über ihre Haut, direkt unter ihrem Auge und als sie ihre Hand auf seine legte, merkte sie erst jetzt dass sie weinte.

Ihr rannen Tränen über die Wangen und ein heftiger Schluchzer steckte in ihrer Kehle. Sie legte ihre Hand auf ihre feuchte Wange, die nicht feucht von der Dusche oder ihren nassen Haaren war. Vorsichtig berührte Itachi ihre Wangen und küsste ihre tränenbenetzte Wange, küsste die Tränen weg, während sie heftig aufschluchzte und ihre Schultern dabei bebten.

Zitternd klammerte sie sich an ihn und heulte. Sie weinte nicht ein bisschen gemischt mit einem leichten Flehnen, sondern so ein richtiges lautes Schluchzen, Jammern und Heulen. Dicke, fette Tränen rannen über ihre Wangen und sie hatte keine Ahnung warum. Es war ja nicht so, als wäre irgendwas falsch gelaufen oder sie wäre mit der Situation unzufrieden. Dabei traf das nicht mal im Entferntesten tun, da sie jetzt mit Itachi zusammen war und ihn jederzeit berühren, küssen und umarmen konnte. Dabei hatte sie endich das erreicht, was sie schon so lange wollte.

Laut schluchzte sie auf und weinte gegen seine Brust, ließ sich von ihm einfach nur in den Arm nehmen, während er behutsam ihre Tränen wegküsste und mit den Fingern wegstrich. Seine Lippen berührten ihre Stirn, murmelten Worte, die sie nicht verstand gegen ihre Haut, während ihre Schultern heftig bebten und ein heiseres Schluchzen aus ihrer Kehle kamen, von denen sie nicht verstand, warum sie so verdammt verzweifelt klangen. Obwohl sie ganz und gar nicht verzweifelt war. Doch mit jedem Kuss, mit jedem Schluchzer, mit jeder einzelnen Träne wurde ihr Körper leichter, wurde ihr Herz leichter. Alles wurde leichter und schöner!

Kazumi hatte die gesamte Situation erst jetzt richtig und wahrhaftig realisiert!

Letzte Nacht war wie ein nie enden wollender Traum erschienen, der keinen Gedanken daran verschwendet hatte, dass einen Moment danach gibt. Dem es egal war, dass es einen Moment nach dieser Nacht gibt. Der sie vergessen lassen wollte, dass es ein danach gab um das sie sich Gedanken machen musste. Sie hatte sich auf letzte Nacht einfach nur eingelassen. Sie hatte dieses Danach einfach ignoriert und sich von Itachi berühren, küssen und letztendlich auch ausziehen lassen um dann mit ihm zu schlafen. Etwas, was sie in diesem Moment weder geplant noch beabsichtigt hatte.

Erst am nächsten Tag, erst als sie realisiert hatte, dass das alles andere als ein wundervoller Traum gewesen war und es als Realität und Wahrheit erkannt hatte, was sie dennoch immer noch von Itachi gefangen, der sie immer wieder verführte und verwöhnte.

Erst in dieser kurzen, einsamen Stille, nach dieser sehr interessanten Dusche, hatte sie zur Ruhe kommen können um zu erkennen, was geschehen war. Um zu realisieren, für was sie sich letzte Nacht entschieden hatte. Weil es ihr jetzt klar war.

Kazumi war seine Freundin! So richtig, kein Schwebezustand, keine Affäre, kein Irgendwas dazwischen. Sondern seine feste, richtige Freundin, die er irgendwann heiraten wollten, der er ihr Traumhaus bauen wollte.

Und obwohl sie diese Dinge eigentlich schon wusste, war es ihr erst jetzt wirklich und wahrhaftig klar geworden. Obwohl Itachi ihr diese Dinge schon vor einigen Monate offenbart hatte, schien es ihr erst jetzt bewusst geworden zu sein, was sie jetzt vollkommen zu überwältigen schien. Weil es keine Trauer war, die sie empfand, oder Verzweiflung, Angst oder Zweifel.

Weil es letztendlich so viel mehr war, als ihre Entscheidung und der Sex. Es war so viel emotionaler, als sie zuerst angenommen hatte und nahm sie mehr mit, als sie eigentlich wollte oder es eigentlich sollte.

„Bitte sag mir nicht, dass du es bereust!“, fragte Itachi leise und küsste sie dann auf die Stirn. Er klang besorgt und vielleicht sogar etwas verzweifelt und leicht verängstigt.

„Nein, da ist es nicht!“, meinte sie heiser und versuchte zu lächeln um ihn nicht noch mehr zu beunruhigen.

„War es zu viel für dich?“, wollte er besorgt wissen.

„Es war nur so überwältigend! Nein, mehr als das! Es war …“, hauchte sie ehrfürchtig und unterbrach sich selbst, da ihr die Worte für dieses Gefühl fehlten.

„Weltbewegend, überragend, weltverändernd.“, diesmal lachte sie wirklich.

„Ich bin nur so wahnsinnig glücklich!“, murmelte sie und schlang ihre Arme um seinen Nacken um sich an ihn zu drücken. Sie vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge und fühlte sich schlagartig besser.

Ihr war diese seltsame Schwere aufgrund dieser ganzen Probleme, Irrungen und Wirrungen nie wirklich augefallen, geschweige hatte sie sie so dermaßen schwer auf sich gespürt, wie in diesem Moment. Es schien sie mehr belastet zu haben, als sie bis jetzt geahnt hatte und auch zugeben wollte. Dafür war sie vielleicht zu stolz.

Es war diese Schwere, die sie immer daran gehindert hatte, weiter zu gehen. Vor allem da sie die Trauer über den Tod ihrer Eltern immer noch spürte und nie darüber hinwegkommen wollte, weil sie es nie akzeptiert hatte. Doch jetzt fiel diese Schwere von ihren Schultern, machte alles leichter und irgendwie heller, obwohl sie diese Trauer noch spürte, sich aber nicht davon einnehmen lassen würde. Sie würde ihr Leben davon nicht mehr bestimmen lassen. Sie hatte es auf eine gewisse Art einfach akzeptiert und dieser Kerl hatte das geschafft ohne auch nur ein einziges Wort davon zu erwähnen.

Jetzt, nach all diesen Strapazen und Schwierigkeiten, war die Schwere weg und das war wohl das beste Gefühl, neben diesen Glücksgefühlen aufgrund ihrer Beziehung zu Itachi, das sie wohl jemals empfunden hatte. Sie musste sich keine Gedanken mehr machen, wie es mit ihr und Itachi jetzt weiterging und ob es letztendlich richtig oder falsch war. Kein Abwiegen mehr von Für und Wider oder Gedanken über ihre Zweifel und Ängste. Sie war jetzt seine Freundin und der Rest war wohl vollkommen unwichtig.

„Wie spät ist es eigentlich?“, fragte Kazumi nach einem kurzen Moment angenehmer Stille und dieser wundervollen Umarmung, in der sie sich sicher und geborgen fühlte.

„Keine Ahnung! Mein Akku ist leer!“

„Und du hast keine Armbanduhr oder eine Uhr an der Wand?“, wollte sie mit einem leichten Lächeln wissen, als sie zu ihm hochsah.

„Wieso, hab ja eh ein Handy!“, das überraschte sie irgendwie gar nicht.

„Sollten wir aufstehen?“, fragte sie vorsichtig.

Nicht, dass sie aufstehen wollte, aber irgendwann sollten sie es dann doch tun, da sich ihre Freunde irgendwann Sorgen machen würden, wo sie denn waren, wenn sie sich gar nicht blicken ließen. Kazumi war zwar schon öfters später beim Frühstück erschienen, was vielleicht nicht beunruhigend war, aber Itachi war von Haus aus ein Frühaufsteher und das Mittagessen, wenn es denn wirklich schon so spät war, was Kazumi sehr bezweifelte, hatte sie noch nie verpasst.

Wenn ihre Freunde, vor allem Temari, sich auf die Suche nach ihnen machen würden und keiner von ihnen an ihr Handy ging, würden sie sie unweigerlich bei Itachi finden. Dann durfte sie sich wirklich was anhören und so sollten ihren Freunde nicht davon erfahren, wenn sie sie nackt in Itachis Bett vorfanden. Außerdem hatte sie keine Ahnung, wie man sich nach so einer Nacht wirklich verhielt oder wann sie letztendlich wirklich zu Ende war und man aufstehen musste um das Zimmer zu verlassen und in die Realität zurückkehren musste.

Itachi zuckte nur mit den Schultern, was für sie schon hieß, dass er ganz bestimmt nicht aufstehen wollte. Sie konnte Itachis Gesten schon so weit deuten, dass das ein eindeutiges Zeichen war. Wenn er nicht müsste, würde er keinen Fuß nach draußen setzen. Und sie eigentlich auch nicht, da sie hier gerade in ihrer kleinen perfekten Welt gefangen waren und niemand das hier störte. Niemand stellte ihre Absichten infrage oder behauptete, sie würde Itachi nur des Geldes wegen lieben. Niemand drängte sich zwischen sie beide oder versuchte sie auseinander zu bringen. Niemand stellte Fragen oder machte Andeutungen, die sie vielleicht zweifeln lassen könnten.

Hier waren sie einfach nur zusammen und genossen es einfach. So einfach war es! So wie Gaara es gesagt hatte.

Kazumi wischte die letzten Tränen weg, die wahrscheinlich nur Freudentränen und welche der Erleichterung waren, ehe sie sich aus Itachis warmer Umarmung löste und sich aufsetzte um sich einfach nur mal durchzustrecken. Itachi schien sie einfach nur zu beobachten, da sie seinen Blick auf sich spürte und leicht erzitterte, wenn sie daran dachte, dass sie nur ein Handtuch um den Körper trug.

Auch wenn Itachi sie schon nackt gesehen hatte und wohl ihren Körper schon besser kannte, als sie selbst, fühlte es sich doch noch etwas seltsam und ungewöhnlich an, dass sie hier halb nackt neben ihm saß und er wohl nur darauf wartete, dass das Handtuch fiel.

Unauffällig schielte sie zu Itachi, der ebenfalls nur ein Handtuch um die Hüften trug und da fiel ihr erst auf, dass sie ihn letzte Nacht und gerade eben unter der Dusche auch nackt gesehen hatte.

Kazumi war nicht prüde und wusste wie ein nackter Kerl aussah. Sie hatte sogar schon Robert und Aaron nackt gesehen, aber es war irgendwie was anderes, wenn es mehr als das war. Sie hatte ihn nicht nur gesehen, sondern auch berührt, wie er sie berührt hatte. Irgendwie war das jetzt etwas peinlich!

„Du bist ja ganz rot, Süße! Alles okay?“

Ihr Blick wanderte von Itachis Hüfte direkt in sein Gesicht, das sie aufmerksam musterte. Sie riss leicht die Augen auf, als er sich aufsetzte und seine Hand auf ihre Stirn legte.

Die Bilder, wie er unter der Dusche nackt vor ihr stand und das Wasser über seinen Körper rann, er sie an sich gedrückt hatte und ihr Bein um seine Hüfte geschlungen hatte, kamen vor ihr inneres Auge. Heiser keuchte sie auf, als Itachi ihrem Gesicht sehr nahe kam und ihre Nasenspitzen einander berührten.

„Wir müssen definitiv aufstehen!“, sie hatte auf jeden Fall mehr zu verarbeiten, als das sie sich für ihn entschieden hatte. Vor allem wenn sie bedachte, was sie letzte Nacht alles getan hatte, mit Itachi und wegen ihm. Hatte sie letzte Nacht wirklich seinen Namen geschrien und ihre Fingernägeln in seinen Hintern gekrallt? Hatte sie letzte Nacht wirklich über seinen Rücken gekratzt?

Gott, sie hatte letzte Nacht zum ersten Mal mit einem Mann geschlafen und das einzige was ihr zu letzter Nacht einfiel, war, dass sie letzte Nacht einen halben Porno abgezogen hatten. Normalerweise lief das doch viel peinlicher und auch kürzer ab. Aber nein, mit dem Herrn Uchiha mutierte sie nach den ersten paar Minuten zu jemanden, der das nicht zum ersten Mal machte. Dabei hatte sie sich einfach auf ihren Instinkt verlassen und sich einfach so bewegt, wie sie es für richtig hielt. Irgendwas war daran richtig gewesen.

„War wohl doch zu viel?!“, murmelte Itachi nachdenklich, schien aber keinen Sekunde deswegen verletzt oder niedergeschlagen zu sein. Vor allem, da sie gerade etwas Panik bekam und irgendwie hektisch das Zimmer nach ihren Sachen absuchte, die fast schon künstlerisch auf dem Boden verteilt waren.

Hatte sie wirklich den Mut aufgebracht Itachis Gürtel und Hose zu öffnen ohne einen halben Herzinfarkt zu bekommen?

„Ich wollte es ja nicht übertreiben, aber irgendwie hatte immer eines zum anderen geführt.“, rechtfertigte er sich leise und hörte sich beinahe schuldbewusst an, dass er sie möglicherweise doch etwas überfordert hatte. Diese Tatsache selbst überforderte sie nicht, da sie letzte Nacht sehr genossen und sich niemals bedrängt gefühlt hatte. Itachi hatte ihr immer die Wahl gelassen, sofort nein zu sagen, aber er hatte sie wie etwas Kostbares und Wertvolles behandelt, vorsichtig, bedacht und behutsam. Das letzte Nacht war definitiv kein Fehler gewesen, das bereute sie nicht. Aber sie hatte sich gerade bewusst gemacht, was sie wirklich getan hatte. Das überforderte sie irgendwie und daher bekam sie etwas Panik.

Kazumi war so schnell wieder angezogen, dass sie es selbst nicht ganz mitbekommen hatte. Die noch halbnasse Kleidung fühlte sich seltsam auf ihrer Haut an, vor allem da sich ihre Haut selbst anders anfühlte als noch gestern. Sie fühlte sich selbst anders.

„Wow, normalerweise bin ich derjenige, der als erster angezogen ist. Ist mal auch was Neues!“, meinte er mit einem sanften Lächeln, was sie zwar beruhigen sollte, sie aber mehr hinter diesen Worten hörte, als man vielleicht ahnen könnte.

Ihr kamen ihre ganzen Vorgängerinnen in den Sinn, die ihr früher total egal waren, aber ihr jetzt ziemlich präsent waren. Itachi hatte mit sehr vielen Frauen geschlafen und bei den meisten hatte er sie wahrscheinlich nach der ersten Nacht verlassen. Nur mit wenigen hatte er wohl eine Beziehung geführt, aber diese ganzen Frauen hatten alles eins gemeinsam, was sie von Kazumi unterschieden. Sie hatten was Sex betraf wesentlich mehr Erfahrung als sie.

Kazumi wusste nicht mal, ob sie sich dämlich oder total peinlich angestellt hatte. Wer wusste, ob es ihm gefallen hatte. Woran erkannte man überhaupt, ob es einem Mann gefallen hatte? Mal abgesehen von dem ganz offensichtlichen Dingen.

„Okay, ich möchte dir wirklich gerne sagen, wie ich mich fühle und den ganzen Kram!“, Kazumi hatte es nicht so mit diesem Gefühlskram, weswegen sie sich eigentlich etwas unwohl in dieser Situation fühlte, „Aber dazu muss ich erst einmal herausfinden, was ich genau fühle. Ich will es richtig in Worte fassen und das alles.“, versuchte es sie es zu erklären, da sie diesmal nicht so was Dämliches wie an Silvester sagen wollte, was zwar süß und auch richtig war, aber so vollkommen falsch in der Formulierung geklungen hatte. Diesmal musste sie es ihm anders sagen, wie sie sich fühlte und das letzte Nacht unglaublich und so verändernd war, dass es sie vollkommen überwältigte und vielleicht etwas überforderte.

„Okay!“, meinte er einfach nur, was sie zwar erwartet hatte, aber sie dann doch überraschte.

„Okay!“, hauchte Kazumi.

„Wollen wir uns nach dem Frühstück wieder im Zimmer treffen?“, schlug er lächelnd vor und setzte sich auf den Bettrand des Bettes, griff nach ihrem Handgelenk um sie näher zu sich zu ziehen. Sie trat zwischen seine Beine und starrte auf seine Hand, deren Finger sanft über ihren Handrücken strich, „Oder du gehst heute Abend mit mir aus?“, meinte er und schielte zu ihr hoch.

Kazumi stolperte einen Schritt zurück und sah erschrocken zu ihm herunter. Er wollte was?

„Denkst du, nur weil wir jetzt zusammen sind, dass ich dich nicht mehr ausführe und verwöhne? Ich werde niemals aufhören dich aufs Neue zu erobern und werde dir jeden Tag beweisen, dass ich dich will.“, sagte er beinahe ehrfürchtig und küsste ihren Handrücken.

Ihre Augen weiteten sich, als sie die Bedeutung dieser Worte verstand und abermals den Tränen nahe war. Über ein Jahr hatte er sich um sie bemüht und versucht sie zu überzeugen, dass er es ernst meinte. Über ein Jahr hatte sie sich geziert und wollte es nicht wirklich wahrhaben, was sie empfand oder wollte. Jetzt hatte sie sich für ihn entschieden und er wollte dennoch nicht aufhören sie zu Dates einzuladen um sie jeden Tag aufs Neue zu verführen und zu verzücken.

„Ich …“, hauchte sie leise, „Ich weiß es nicht!“, gestand sie und beugte sich zu ihm herunter um ihn auf die Stirn zu küssen, „Aber ich weiß, dass ein Date traumhaft klingt.“, murmelte Kazumi gegen seine Haut, „Wir sehen uns beim Frühstück. Ich brauch neue Anziehsachen.“

„Sicher Süße! Bis gleich!“, raunte er leise und zog leicht an ihrem Handgelenk, „Tu mir nur einen Gefallen und bring mir die zwei Anhänger, die ich dir geschenkt habe, vorbei. Ich brauch sie für unser Date!“, bat er noch, während er ihren Handrücken küsste.

„Klar!“, meinte sie leise und brachte es kaum übers Herz sich von ihm zu lösen, weil es grad so schön zwischen ihnen war. Irgendwie fand sie diese Zweisamkeit manchmal schöner als den Sex, den sie letzte Nacht hatte. Das war viel intimer!

Dennoch löste sie sich langsam von ihm und schenkte ihm noch ein sanftes Lächeln, ehe sie sein Zimmer verließ und sie vollkommen allein im Gang wieder fand.

Schwer lehnte sie sich gegen die geschlossene Tür und atmete mehrmals tief durch, bis sich ihr Herzschlag wieder normalisiert hatte und sie in ihr Zimmer gehen konnte.

Die Tür ihres Appartements fiel laut hinter ihr zu, was sie aber nicht zusammen zucken will. Sie ging durch ihr Zimmer, direkt in ihr Bad, wo sie vor ihrem Waschbecken stehen blieb und in den Spiegel sah.

Sie umklammerte die kalte Keramik und musterte sich eine Weile. Eigentlich sah sie ja nicht anders aus, zumindest hatte sie sich äußerlich nicht sonderlich verändert. Aber sie fühlte sich definitiv anders, vor allem innerlich. Auf jeden Fall fühlte sie sich leichter, da sie sich endlich für Itachi entschieden hatte und ihr größtes Problem gelöst war. Sie war einen Schritt weitergegangen und hatte sich weiterentwickelt, was an sich schon eine Leistung war, zumindest für sie. Außerdem war doch irgendwas anders an ihr. Sie kam nur nicht drauf was es genau war.

Kazumi drehte den Wasserhahn auf und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht um endgültig wach zu werden und um sich auch bewusst zu werden, was alles passiert war.

Unwillkürlich musste sie lächeln und sah in den Spiegel um ihre Finger auf ihren Hals zu legen. Sie fuhr über die dunklen und sehr sichtbaren Knutschflecke, die Itachi ihr im Laufe der letzten Nacht verpasst hatte. Einer war sogar knapp über ihrem Schlüsselbein und – sie zog etwas an dem Kragen ihrer Bluse – ein anderer an ihrem Brustansatz. Itachi schien sehr tief gewandert zu sein, wenn sie die Male an der Innenseite ihrer Oberschenkel bedachte und sogar direkt unter ihrem Busen und an ihrer Taille.

Das sollte ihr peinlicher sein!

Blöderweise war es ihr nicht peinlich oder so unangenehm. Irgendwie war sie stolz auf diese blöden Dinger, die jeder sehen konnte, wenn sie nicht gerade einen Rollkragenpulli tragen würde. Und solche Dinger trug sie aus Prinzip nicht. Was aber auch hieß, dass ihre Mitschüler sofort wussten was Sache war, wenn sie diese Male sahen. Auch wenn ihnen nicht sofort klar sein würde, wer dafür verantwortlich wäre.

Deswegen sollte sie panischer sein!

Mit den Fingern fuhr sie durch ihre noch leicht feuchten Haare, ehe sie sich auszog und ihre zerknitterte Kleidung in den Wäschekorb warf. Durch den Regen laufen, war doch ne dämliche Idee gewesen.

Kazumi ging in ihren Kleiderschrank und zog sich Jeans und ein T-Shirt an. Es waren sowieso schon Ferien. Daher war die Schuluniform eher unnötig.

Unter dem Türrahmen blieb sie stehen und sah auf ihr Bett, in dem sie schon über ein Jahr die Nacht verbracht hatte. Und gerade hatte sie in einer Nacht, die sie nicht in ihrem Zimmer geschlafen hatte, so wundervoll wie noch nie geschlafen. Dabei schien es doch die gleiche Matratze gewesen zu sein, eine ähnliche Bettwäsche und sie war nicht sonderlich müder gewesen als sonst.

Vielleicht schlief man wirklich besser, wenn man sich keine Gedanken um ein Problem machen musste. Oder wenn man in den Armen eines geliebten Menschen einschlief und dieser einen nicht losließ. Diese ganze Anspannung, die wohl einfach auf ihr gelegen und sie nicht mal richtig gespürt hatte, war einfach von ihr gefallen und das hatte sie wohl so gut schlafen lassen. Gerade weil sie sie nicht wirklich bemerkt hatte, schien sie das Fehlen dieser Last überdeutlich zu spüren. War sie die ganze Zeit wirklich so dermaßen angespannt gewesen und mit Problemen beladen, dass sie sich ernsthaft hundert Kilo leichter fühlte?

Kazumi stieß sich vom Türrahmen ab und ging langsam aufs Bett zu, ließ sich darauf nieder und lehnte sich leicht nach vorne. Eigentlich fühlte sie sich trotz dieser Veränderung ziemlich gut. Sie hatte gar nicht so viel Panik davor, wenn es alle erfuhren, zumal ihre Freunde das kleinere Übel waren. Sobald der Rest der Schule Bescheid wusste, konnte sie sich eigentlich sicher sein, dass nicht alle so begeistert waren. Itachis Kundinnen hatten sie schon nicht gemocht, als sie nur die Managerin war und man ihr nur nachgesagt hatte, sie würde was von den Jungs wollen. Jetzt wo sie tatsächlich was mit Itachi hatte, würde sie sich sicher nicht beliebter machen.

Dennoch hatte sie vor diesem Schritt gar nicht so viel Panik, auch wenn sie sich Schöneres vorstellen konnte. Wie und wann sie es Öffentlich machen wollte, musste sie noch mit Itachi besprechen. Jetzt, da sie mit ihm zusammen war, hatte er da schon mehr Mitspracherecht. Jetzt wo sie sich für ihn entschieden hatte, durfte er den Zeitpunkt mitbestimmen. Sie war bereit die Konsequenzen zu tragen. Und ganz ehrlich, es war ihr verdammt egal, was ihr Mitschülerinnen dazu sagen würden. Sie war Itachis Freundin, die mussten damit klarkommen und ihre verdammte Klappe halten.

Als ihr Handy anfing zu klingeln, schreckte sie beinahe zusammen. Das war nicht ihr Wecker, da sie sich für das Wochenende oder den Ferien nie einen stellte, außer sie musste speziell für etwas früher aufstehen. Sonst wachte sie eigentlich immer pünktlich auf.

Kazumi erhob sich und ging zu ihrem Nachttisch, wo das Handy lag und starrte auf das Display. Der Anrufer überraschte sie nicht wirklich. Sie hob ab und hielt sich das Handy ans Ohr.

*Bin ich ein schlechter Vormund, weil ich dich in den Ferien alleine in der Schule lasse und stattdessen in Spanien bin und mich sonne?*, fragte Jim einfach, was sie leicht lächeln ließ und sie irgendwie beruhigte.

„Ich hatte letzte Nacht Sex!“, platzte es aus ihr heraus, ehe sie überhaupt darüber nachdenken konnte oder ihr eine schlagfertige Antwort einfiel, die Jim beruhigen würde, dass er der beste Vormund überhaupt war. Immerhin ließ er ihr den Freiraum, den sie brauchte, schickte sie auf eine tolle Schule und sah viele Dinge sehr locker.

*Okay!*, meinte er langsam, klang aber weder enttäuscht oder wütend, *Nur zwei Fragen! Habt ihr ein Kondom benutzt? Muss ich den Typen dafür verprügeln, umbringen oder ihm andere grausame Dinge antun, die mir einfallen um die Ehre meiner kleinen Cousine wieder herzustellen?*, jetzt lachte sie wirklich, vor allem da er ruhiger reagierte, als sie gedacht hatte.

Jim ging zwar locker mit dem Thema Sex um, aber wenn es um sie ging, konnte sie ruhig mit dem Sex bis zur Ehe warten. Er hatte Robert und Aaron sehr genau und detailliert eingebläut, was er mit ihnen machen würde, sollten sie sie zum Sex zwingen oder zumindest deswegen bedrängen. Zwingen war da irgendwie das falsche Wort. Mit Andrew hatte er das Gespräch nicht geführt, weil sie sich damals selbst noch zu jung dafür hielt.

„Ja und Nein!“, antwortete sie ihm wahrheitsgemäß, weil sie das nicht bereute, selbst wenn sie es nicht geplant hatte.

*Warst du betrunken oder auf Drogen?*, diese Frage hingegen verwirrte sie hingegen.

„Ich dachte nur zwei Fragen?“

*Warst du betrunken oder auf Drogen?*, fragte er diesmal mit mehr Nachdruck und Kazumi verstand, dass er jetzt den Vormund mimte und diese Rolle verdammt ernst nahm.

„Nein!“

*War er betrunken oder auf Drogen? Hat er dich gedrängt?*

„Das würde Itachi nie tun und das weißt du!“

*Aha, also hat Itachi diese kleine Knospe zum Blühen gebracht!*

„Jim!“, keine Ahnung was sie mehr empörte, seine Wortwahl oder dass er auch nur für eine Sekunde geglaubt hatte, sie würde mit einem anderen Kerl als Itachi schlafen.

*War er anständig zu dir?*

„Das ist er immer, also ja!“, das war ja schlimmer, als sie damals von ihrer ersten Party heimgekommen war oder als sie ihm von ihrem ersten richtigen Kuss erzählt hatte. Wieso vertraute sie ihm sowas überhaupt an? Ach ja, sie liebte ihn und wollte ihn in ihr Leben mit einbeziehen, auch wenn das gerade etwas peinlich war.

*Seid ihr also jetzt zusammen?*

„Ja!“

*Okay!*, sie konnte Jim direkt vor sich sehen, wie er sich jetzt unsicher an den Hinterkopf fasste und nach Worten suchte, die ein Vormund jetzt sagen würde, die ihr Vater jetzt sagen würde, *Ich kenne Itachi ja schon, aber willst du trotzdem, dass ich ihn auch offiziell als deinen Freund kennen lerne?*, fragte er verunsichert und war jetzt wieder ihr Cousin, der nicht wusste, wie er sich jetzt genau verhalten sollte. Er war dann doch eher mehr der coole, verständnisvolle Cousin, als der strenge Vormund, der er vielleicht manchmal eigentlich sein sollte.

„Das würde mich freuen!“, meinte sie und plötzlich fühlte es sich viel echter an, als noch vor einer Minute. Jetzt wo Jim es wusste und Itachi offiziell kennen lernen wollte, als ihren Freund, war es real, echt und richtig.

*Okay! Ich bin nächste Woche wieder zu Hause. Sag mir einfach Bescheid, wann ihr beide Zeit habt, dann treffen wir uns am besten bei uns im Haus oder bei euch in der Schule. Ist vielleicht besser, als ein Restaurant.*, sagte er schlussendlich und kam damit vor allem ihr entgegen, *Ich richte mich da ganz nach euch!*

Itachi und Jim wären es wohl egal, wo sie sich trafen. Aber niemand wusste, wie Jims Cousine wirklich aussah oder wie sie hieß. Außerdem sollte die Welt noch nicht von ihr als Itachis Freundin erfahren. Daher war sie beruhigt, dass sie sich an einem Ort trafen, der frei von Fotografen oder gaffenden Leute waren, die dann doch alles zerstören konnten.

„Sicher! Ich frage ihn später! Bye Jim!“

*Warte, bevor du auflegst!*, hielt er sie noch auf, was sie stutzen ließ, *Ich bin vielleicht nicht der Richtige für diesen Job, aber wenn du darüber reden willst, was letzte Nacht passiert ist. Ich höre dir gerne zu und versuche die dämlichen Kommentare zu unterlassen und die Bilder von meiner kleinen Cousine beim Sex auszublenden. Für mich wirst du immer nur dieses kleine Mädchen bleiben, das mich bei meinen Spielen angefeuert hat.*, meinte er mit absoluter ernster und fester Stimme, was sie unglaublich rührte, da vor allem solche Themen für ihn sehr schwierig waren.

Deswegen war sie bei Frauenthemen immer zu Sakuras Mutter gegangen und hatte Jim damit nie belästigt. Sie wusste, dass es ihm unangenehm war und er davon nie was wissen wollte. Er wollte nichts davon hören, dass sie Sex hatte und jetzt erwachsen war und das alles.

„Das ist lieb von dir! Aber ich glaube, da rede ich lieber mit Sakura!“, sie hörte direkt wie er erleichtert aufatmete.

*Ein Glück, sonst hätte ich mir irgendwas überlegen müssen, dass nicht ganz so peinlich klingt, wie das was ich mir seit drei Jahren überlege.*, sie wollte lieber nicht wissen, was er sich überlegt hatte, *Wenn du was wegen der, na ja, …*, fing er beinahe schüchtern an.

„Wenn ich was brauche, gehe ich zu Sakuras Mutter. Wie wir es damals abgemacht hatten.“, beendete sie für ihn den Satz, was ihn genauso erleichterte. Damals hatte sie sich ausgemacht, dass wenn sie wirklich Sex haben würde, sie sich wegen der Verhütung zu Sakuras Mutter gehen würde, die eine unglaubliche Gynäkologin war. An sie hatte sich Kazumi immer wenden können, wenn sie mal ein Problem hatte, vor allem wenn es um Männer ging.

*Gut! Ich geh jetzt was trinken. Entweder darauf, dass meine kleine Cousine jetzt eine Frau ist oder wegen des Schocks, dass sie Sex hatte.*

„Erzähl mir für was du dich entschieden hast!“, dann legte sie auf und warf ihr Handy auf ihr Bett, das jetzt nicht mehr wirklich ihr Bett war. Das war jetzt wohl Itachis Bett und würde es wohl auch für immer bleiben.

Das machte ihr gar keine Angst mehr!

4.Kapitel

4.Kapitel

Kazumi stand vor der Tür zum Speisesaal und richtete noch einmal ihre offenen, noch leicht feuchten Haare. Sie sah ganz annehmbar aus und nicht wie jemand, der letzte Nacht mit Itachi die Lacken heftig durchwühlt hatte und sie sogar unter Dusche nicht genug von ihm bekommen hatte. Nicht, dass man es ihr verübeln würde, da er unwiderstehlich und heiß war. Keine Frau könnte nein sagen, wenn sie mit Itachi Uchiha unter der Dusche stand und er einen so verführerisch und verheißungsvoll ansah.

Aber sich dafür zu entscheiden es ihren Freunden zu sagen, war wirklich was anderes, als es wirklich zu tun. Natürlich würden sie sich für sie und Itachi freuen, aber vor den Fragen hatte sie dann doch etwas Panik. Vor allem Temari würde jede schmutzige Einzelheit wissen wollen. Da fiel ihr ein, dass Itachi nicht mal wissen wollte, wieso sie ihre Entscheidung gerade letzte Nacht getroffen hatte. Vielleicht sollte sie es ihm erzählen. Er hatte doch ein Recht darauf oder zumindest sollte er wissen, wann sie unbewusst schon aufgegeben hatte, wann sie ihm vollkommen verfallen war. Was sie dazu bewegt hatte sich für ihn zu entscheiden.

Sie atmete noch einmal tief durch und öffnete die Tür. Irgendwann musste sie ja reingehen, also war es besser sofort reinzugehen, ehe man sie noch dabei erwischte, wie sie unentschlossen vor der Tür rumstand.

Zur ihrer Erleichterung fand sie nur Sasuke im Speisesaal. Er las entspannt Zeitung, während er hin und wieder an seinem Kaffee nippte. Als sein Handy läutete, nahm er es in die Hand ohne den Blick von der Zeitung abzuwenden. Er las die SMS, die nur von Sakura sein konnte, da seine Mundwinkel erfreut zuckten. Ein eindeutiges Zeichen bei einem Uchiha, der sich freute. Seine Finger schrieben eine Antwort, ehe er es wieder weglegte. Irgendwie war er echt süß, wenn er das machte.

„Morgen Kazumi!“, murmelte Sasuke, ohne aufzusehen.

„Äh, morgen!“, begrüßte sie ihn, blieb aber unentschlossen im Raum stehen, ehe er sich wohl dazu herabließ seinen Blick zu heben um sie anzusehen. Kurz schien er sie zu mustern und beinahe hätte Kazumi Panik, er würde ihr nur an ihrem Blick oder ihrer Gestik ansehen, was sie letzte Nacht getan hatte und welche Auswirkungen das jetzt hatte.

„Alles okay?“, fragte er dennoch und sah sie weiter forschend an, wie es nur ein Uchiha konnte, so durchschauend und allwissend.

„Sicher! Zumindest geht es mir nicht schlecht!“, antwortete sie wahrheitsgemäß, da es ihr fantastisch ging und sie ihm eigentlich nur sagen wollte, was passiert war.

Sasuke gab sich mit der Antwort zufrieden und widmete sich wieder seiner Zeitung. Das war der Zeitpunkt, dass sie sich in Bewegung setzen musste, damit er sie nicht für noch verrückter hielt, als er es eh schon tat. Sie würde sich hinsetzen, frühstücken und ihm irgendwie sagen, dass sie jetzt mit seinem Bruder zusammen war.

Als Kazumi sich ihm gegenüber setzte, stutzte sie kurz. Sein Bruder! Itachi war sein Bruder. Auch wenn Sasuke ihr bester Freund war, so hatte sie doch vielleicht nicht das Recht ihm das zu erzählen. Itachi sollte seinem Bruder von seiner Beziehung zu ihr erzählen und nicht sie. Er würde es ihr sicher nicht übel nehmen, aber es gehörte sich einfach, dass er es Sasuke erzählte.

Deswegen schenkte sie sich nur ihren Kaffee ein und schielte auf die Überschrift des Artikels, den er gerade las. War irgendein Interview mit einem Börsenmakler.

„Irgendwie wirkst du anders!“, fing er plötzlich an und schielte zu ihr rüber.

Kazumi setzte die Tasse an ihre Lippen und hielt inne, „Echt?“, sah man ihr etwa an, dass sie letzte Nacht Sex gehabt hatte. Veränderte es doch die eigene Ausstrahlung und vor allem Männer nahmen das wahr? Wirkte sie reifer oder war sie wirklich erblüht, so wie Jim es ausgedrückt hatte?

„Du wirkst zufriedener! Mehr nicht!“, meinte er, „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glatt annehmen, du wurdest letzte Nacht flachgelegt.“

Kazumi verschluckte sich beinahe an ihrem Kaffee, was Sasuke ignorierte und einfach weiterlas. Es war fast schon beängstigend, wie nah er an der Wahrheit dran war, nur weil er sie angesehen und festgestellt hatte, dass sie zufriedener aussah. Er schien ein Gespür dafür zu haben, eine Fähigkeit, den sie den Uchiha grundsätzlich zusprach, da sie doch alle verdammte Frauenversteher waren.

„Ach echt?“, brachte sie nur schwach und mit heiser Stimme hervor.

„Jepp! Bei deinem zufriedenen Gesichtsausdruck würde man fast annehmen, dass es verdammt guter Sex gewesen war.“, mit ihrer mangelenden Erfahrung konnte sie das zwar nicht beurteilen, aber sie nahm es mal an, dass Itachi was davon verstand eine Frau um den Verstand zu bringen. Wenn er ihr schon mit einem einzigen Kuss weiche Knie verpasste oder mit einem einfachen Blick, musste er nur sagenhaft im Bett sein.

Okay, jetzt musste sie Sasuke doch sagen, dass ihr Bruder sie letzte Nacht flachgelegt hatte und er würde dann von selbst drauf kommen, was das bedeutete. So gut würde er sie schon kennen, dass sie nicht einfach so mit einem Kerl ins Bett gehen würde.

„Da du auch etwas müde aussiehst, hast du den größten Teil der Nacht nicht mit schlafen im eigentlichen Sinn verbracht!“, schlussfolgerte er weiter und langsam fragte sie sich, ob er es schon wusste und sie auf die Probe stellte oder er wirklich noch keine Ahnung hatte und eins und eins einfach nicht zusammen zählen konnte. Selbst Naruto hätte schon kapiert, dass sie nicht nur so aussah, sondern sie wirklich Sex gehabt hatte und das wirklich die ganze Nacht.

„Sasuke!“, sagte sie schnell, ehe der Mut sie noch verließ.

„Mh!“, gab er nur von sich.

„Leihst du mir kurz dein Handy?“, sie war so eine feige Nuss.

„Sicher!“, meinte er nur geistesabwesend und reichte es ihr.

Ehe sie doch noch was Dämliches sagte, was in ihrem Zustand nicht gerade unmöglich wäre, öffnete sie eine neue SMS und schrieb ihrer besten Freundin, der sie das auf jeden Fall erzählen wollte und eigentlich sofort hätte anrufen müssen, sobald sie in ihrem Zimmer war und wusste, was Sache war. Dafür würde Sakura sie umbringen, sollte sie das jemals erfahren, dass sie nicht die Erste, auch nach Jim, war, die davon erfuhr.

Kazumi schickte mit einem zufriedenem Gefühl die SMS ab und wartete ewige Sekunden in denen sie Nachricht ankam und Sakura sie hoffentlich bald las.

Ohne Vorwarnung vibrierte und klingelte sein Handy und beinahe ließ sie das blöde Ding fallen, was Sasuke doch veranlasste zu ihr zusehen um wohl auch herauszufinden, was sie da mit seinem Handy veranstaltete. Der Klingelton hörte sie regelrecht aggressiv an.

Wortlos nahm er ihr das Handy aus der Hand und hob, nach einem kurzen Blick auf das Display, ab. Wer rief ihn um diese Uhrzeit an?

„Hey Süße!“, begrüßte er den Anrufer, was ihre Frage beantwortete. Über den Tisch hörte sie, wie Sakura wild auf ihn einredete, ehe er ihr das Handy hinhielt und sie etwas finster ansah, „Sie will mit dir reden!“, murrte er, „Wieso will meine Freundin mit dir reden?“, vielleicht weil sie ihre beste Freundin war und er sie nur dank ihr kennen gelernt hatte? Wo war seine verdammte Dankbarkeit?

Ohne etwas zu erwidern, nahm sie ihm das Handy aus der Hand und hielt es sich ans Ohr, „Morgen Sakura!“

*Du hast genau zehn Sekunden mir zu erzählen, was letzte Nacht passiert ist. Jede Einzelheit, egal wie schmutzig sie ist!*, forderte Sakura, wie nur ihre beste Freundin etwas fordern konnte.

„Ich kann doch nicht einfach …“, fing sie etwas hilflos an, da Sasuke ihr genau gegenüber saß und ganz bestimmt zuhörte, wenn sie Sakura erzählte, was passiert war. Der sollte zwar wissen, dass sie Sex hatte, aber ganz bestimmt nicht, wie gut er war oder was Itachi alles mit ihr getan hatte. Das wollte er ganz bestimmt nicht über seinen Bruder wissen.

*Es ist mir egal, ob Sasuke das hört. Wie war es?*, das war eine einfache Frage.

„Es war …“, flüsterte sie und hielt ihre Hand vor das Handy, damit er es doch nicht hörte, „Es war gut!“

*Und?*, fragte Sakura sehr neugierig.

„Was und?“

*Stell dich ja nicht dumm!*, ermahnte ihre beste Freundin sie, *Sobald du in deinem Zimmer bist, rufst du mich an und ich will alles wissen!*, das war ihre beste Freundin, die sie kannte und liebte.

Mit Sakura würde sie jeden einzelnen Moment dieser Nacht, in des darauffolgenden Morgens besprechen. Sie würde jeden Blick, jede Berührung, jeden Kuss genau analysieren und wusste dann ganz genau was sie alles falsch und richtig gemacht hatte. So wie Sakura ihr alles von ihrem ersten Mal erzählt hatte, so würde sie alles beichten und jede von Itachis Aktionen und Reaktionen beschreiben um anschließend jedes noch so unwichtige Detail auseinander zu nehmen, damit es vielleicht doch einen Sinn ergab.

„Sicher!“, dann legte sie auf und reichte Sasuke sein Handy, der es wortlos annahm und gab kein Kommentar zu ihrem Gespräch ab, das er bestimmt mitbekommen hatte. Dafür war sie ihm dankbar, da sie immer noch nicht wusste, was er wirklich wusste oder ob er nur ins Blaue geraten hatte. Außerdem hatte sie keine Ahnung, ob sie es ihm nicht doch erzählen sollte, auch wenn sie dazu wohl kein Recht hatte.

„Hast du Itachi gesehen?“, fragte Sasuke plötzlich, „Normalerweise ist er schon wach!“, murmelte er vor sich hin, „Der wird doch wohl nicht noch schlafen?“

„Kann ich mir kaum vorstellen!“, nuschelte Kazumi leise und verbarg ihr Gemurmel hinter ihrer Tasse, damit es Sasuke nicht hörte. Zwar war sie nach der letzten Nacht auch noch erschöpft und würde sich nach dem Frühstück noch etwas hinlegen, aber wie müde Itachi war, konnte sie nicht sagen. Und er würde sich jetzt nicht hinlegen, wenn er sie doch beim Frühstück sehen konnte. Das würde sie dem Kerl zutrauen.

„Hast du was gesagt?“, diesmal sah er sie wirklich an und wirkte nicht verwirrt, sondern ernst, als wüsste er es wirklich. Als wollte er, dass sie es ihm verriet. Das machte ihr ja überhaupt kein schlechtes Gewissen.

„Nein!“, versuchte sie es vorsichtig und für einen wirklich endlosen Moment sah ihr bester Freund sie an. Kazumi versuchte in seiner ausdruckslosen Miene zu lesen, ob er es nicht doch schon wusste und einfach enttäuscht war, dass sie es ihm nicht sagte, obwohl doch sein Bruder es ihm sagen sollte. Sie wollte sehen, wie Itachi ihm offenbarte, dass sie jetzt offiziell zusammen waren. Sie wollte sein strahlendes Pokerface sehen, wenn er es tat.

Als er mit den Schultern zuckte und sich wieder seiner Zeitung zuwandte, atmete sie beinahe erleichtert aus und lehnte sich in ihren Sessel zurück, während sie weiter ihren Kaffee trank. Sie beobachtete ihn stumm und bemerkte die Gemeinsamkeiten, die er mit Itachi hatte. Mal abgesehen von der äußeren Ähnlichkeit, hatten beiden fast dieselben Macken, wenn sie Zeitung lasen. So wie Itachi verzog auch Sasuke hin und wieder sein Gesicht, wenn er unzufrieden war und lächelte wohl nur unbewusst, wenn ihn etwas freute. Auffällig war nur, wie er seine Augenbrauen zusammenzog und einen seltsamen Schatten über seine Augen warf. Das hatte sie bei Itachi noch nie gesehen. Dafür aber war sein Bruder wohl nicht der Typ dafür sich wütend auf die Lippe zu beißen. Das machte wohl auch nur Itachi.

Als die Tür urplötzlich aufging, schreckte Kazumi dermaßen hoch, dass sie beinahe ihren Kaffee verschüttete, was Sasuke aber nicht mal mit einem kurzen Aufschauen quittierte.

Sie hoffte so dermaßen, dass es nur Naruto oder Neji waren, da sie es Temari nicht vor Sasuke erzählen wollte. Er sollte es von seinem Bruder hören und außerdem wäre Temari sauer, wenn sie es nicht sofort von ihr hören würde. Die Frau wäre wohl auch nur sauer auf sie, weil sie nicht sofort zu ihr kam, als es passiert war.

Sasuke sah ganz kurz auf um wohl selbst zu sehen, wer da gerade hereinkam und war weder zufrieden noch unzufrieden denjenigen zusehen. Beides half ihr nicht wirklich.

„Morgen Itachi!“

Kazumi setzte sich kerzengerade auf und versuchte sich gerade nicht anmerken zu lassen, wie aufgeregt sie gerade war und wie verdammt nervös. Sie hatte Itachi vor etwa zehn oder fünfzehn Minuten verlassen, also nicht besonders lange, aber kaum wusste sie dass er hinter ihr stand, spürte sie, wie sehr sie ihn vermisst hatte, trotz der kurzen Zeit. Für Frischverliebte oder junge Pärchen waren fünfzehn Minuten dann doch eine halbe Ewigkeit. Obwohl man sie beide nicht als Frischverliebte bezeichnen konnte, aber sie waren ja erst seit ein paar Stunden zusammen. Daher wohl fast dasselbe, wie Frischverliebte, nur viel intensiver.

„Morgen! Wie hast du geschlafen, Sasuke?“, und der Vollidiot konnte auch noch so verdammt normal klingen, während ihre Stimme wohl heiser und piepsig zugleich wäre. Sie würde kein verdammtes Wort herausbekommen.

„Ganz gut! Du?“

Sie betete gerade, dass er es ihm nicht so erzählen würde. War es zu viel verlangt, wenn er es ihm ganz normal sagen konnte, wie es normale Brüder tun würden.

„So gut, wie schon lange nicht mehr!“, sie konnte sich sein selbstgefälliges Grinsen beinahe vor sich sehen. Da war sie direkt froh, dass Sasuke zu sehr mit der Zeitung beschäftigt war und Itachi keines Blickes würdigte, „Und wie hast du geschlafen, Kazumi?“

Sie erzitterte so heftig wie letzte Nacht, umklammerte ihre Tasse, die dazu noch viel zu heiß war, während sie seine Hand an ihrem Rücken spürte, da diese ihre Sessellehne umklammerte und sich seine andere Hand auf dem Tisch direkt vor ihr abstützte. Schwerwiegend kam hinzu, dass seine Lippen so nahe wie letzte Nacht an ihrem Ohr war, dass sein Atem gegen ihr Ohr schlug und die Vibration seiner Worte sie erbeben ließen.

Ihre Lungen brauchten Luft, weswegen sie mit dem Mund ausatmete und abermals die Luft anhielt, während Itachis Lippen ihre Ohrmuschel streiften und sie wieder so nah an ihr Ohr legte, dass ihr wirklich extrem heiß wurde und ihr eiskalter Schweiß den Rücken hinab rann. Außerdem erzitterte sie wieder, was ihm eindeutig nicht verborgen blieb, da sich seine Lippen zu einem arroganten Lächeln verzogen.

„So gut, also!“, beantwortete er selbst seine Frage und setzte sich dann so anmutig und verführerisch hin, wie nur er es konnte, während er ganz langsam seine Hände vom Tisch und ihrer Sessellehne nahm und sie hier gerade an Luftmangel starb.

Erst als er saß und sich mit dem Einschenken seines Kaffees beschäftigte, wagte sie es zu atmen und sah zu ihm.

Okay, war der Kerl in diesen vielleicht fünfzehn Minuten ernsthaft noch attraktiver und heißer geworden oder sah sie ihn gerade durch die rosarote Brille, wo alles wundervoll war und ekelhaft glitzerte?

Itachi trug, wie sein Bruder nicht die Schuluniform, sondern nur T-Shirt und Jeans. Beides stand ihm so verdammt gut. Das Shirt lag eng, aber perfekt an seinem Oberkörper, betonte seine Oberarme, die sie etwas schwach machten, ließen seine Schultern traumhaft aussehen und es spannte etwas über der Brust, während es flatternd und locker auf seinem Bauch lag. Sabberte sie vielleicht?

Die dunkle Jeans saß Himmelherrgott nochmal so Wow auf seiner schmalen Hüfte und machte seine Beine sehr sexy, seine langen, muskulösen Beine. Sie sabberte eindeutig!

Kazumi schnappte nach Luft, als sie bemerkte, dass sie diesen Körper ohne Kleidung gesehen hatte und ihn auch berührt hatte, als er ohne Kleidung vor ihr stand, neben ihr lag, what ever.

Ihr Blick glitt über sein Schlüsselbein, diese tiefe Mulde und seinen schlanken Hals, seine Kehle, die sie geküsst hatte, bis sie in seine Augen sah und feststellen musste, dass er sie ebenfalls anstarrte.

Seine dunklen Augen musterten sie mit derselben Intensität, wie letzte Nacht und nahmen alles mit einer unglaublichen Gier auf, die sie nicht verstand. Er wusste ja, wie sie nackt aussah, da musste er sie nicht so anstarren, als wollte er sie hier gleich auf dem Tisch flachlegen, vor seinem Bruder, der seine Zeitung immer noch so verdammt interessant fand und einfach nicht mitbekam, was hier gerade ablief.

Itachi legte den Kopf leicht schief, ehe er seine Hand nach ihr ausstreckte und mit seinen Fingerspitzen ihre Wange berührte. Leicht zog sie die Schulter ein, neigte den Kopf zur Seite, direkt in seine Handfläche, die sich auf ihre Wange legte. Sanft strich er mit seinem Daumen über ihre Haut, wie zuvor, als er ihre Tränen weggewischt hatte. Selig schloss sie leicht die Augen und genoss diese sanfte Berührung, die doch erst fünfzehn Minuten her war. Dabei brauchte sie seine Berührungen und saugte die Zärtlichkeiten wie ein Schwamm auf.

Seine Hand glitt langsam in ihren Nacken. Dabei strich er ihr ein paar dunkle Strähnen hinters Ohr, legte ihren Hals frei, auf dem die Knutschflecke prangten.

Plötzlich beugte er sich leicht zu ihr rüber und festigte seinen Griff in ihrem Nacken. Sie legte ihre Hand auf seine, fuhr mit den Fingern leicht zwischen seine, weswegen er sie etwas spreizte, ehe er sie leicht nach vorne, näher zu sich zog.

„Ich mag die offenen Haare!“, raunte er leise gegen ihre Lippen, streifte damit ihren Mund, was sie laut einatmen ließ.

„Itachi!“, hauchte sie, ehe er sie küsste.

Zuerst rührte sich kein Muskel bei ihr, ehe ihre Hand über seinen Arm glitt und ihre andere Hand sich auf seine Brust legte, ehe sich ihre Finger in sein T-Shirt krallten.

Sie vergas Sasuke für den Moment und ließ sich auf diesen Kuss ein. Er war wie letzte Nacht, leidenschaftlich, aber zärtlich, gierig, aber nicht so fordernd, hungrig, aber, nein, da gab es kein Aber.

Seine Arm legte sich um ihre Taille, seine Finger strichen über ihren Rücken, während er sie an sich drückte und sie auf seinen Sessel rutschte, sich zwischen seine Oberschenkel und zwischen seinem Bein und der Rückenlehne kniete, während um sie herum Geigen spielten.

Er zog an ihrem Kinn, damit sie den Mund mehr für ihn öffnete, was sie tat und legte ihre Kopf etwas mehr zu Seite, was er ihr gleich tat und da entstand ein Kuss, den sie niemals gewagt hätte. Prüde oder nicht, aber dieser Kuss war nicht ab 18, sondern ab 20. Zumindest in ihren Maßstäben. War das wirklich ihre Zunge, die das gerade tat, was sie da tat? Anscheinend! Hatten sie sich letzte Nacht auch so geküsst? Ja, eindeutig!

Schwer atmend lösten sie den Kuss und als sie das Rascheln von Papier hörte, wurde ihr eiskalt. Sasuke saß ihnen immer noch gegenüber und musste diesen heftigen Speichelaustausch mitbekommen haben. Denn sonst wäre er blind, taub und dämlich.

„Ich sag ja, du wurdest letzte Nacht flachgelegt und hast die meiste Zeit davon nicht mit Schlafen verbracht!“, sagte er so beiläufig, als hätte sie nicht gerade von seinen Augen mit seinem Bruder heftig rumgeknutscht.

„Du wusstest es schon?“, fragte sie heiser.

Kurz schielte Sasuke zu ihnen hoch, „Ja! Er hats mir gesagt, bevor ich Frühstücken gegangen bin.“, sagte er und deutete seinem ausgestreckten Daumen zu seinem Bruder.

„Und wieso hast du nichts gesagt?“, was ja auch hieß, dass er diese ganzen Andeutungen vor allem gemacht hatte, weil er Bescheid gewusst hatte. Mal abgesehen von dem Sex.

„Ich dachte, du willst es mir sagen!“, das war so süß und so dämlich.

„Ich bin der Meinung dein Bruder sollte es dir sagen!“

„Was er getan hat, bevor Sakura es wusste!“, wollte er ihr jetzt ein schlechtes Gewissen einreden oder sie als schlechte Freundin darstellen. Sie hatte mit ihrer Panik und ihrer eigenen Unsicherheit zu kämpfen gehabt, weil sie nicht mal wusste, ob Itachi überhaupt Gefallen an den Sex von letzte Nacht gefunden hatte. Da war die Priorität es ihrer besten Freundin zu erzählen etwas nach hinten gerückt. Und Jim hatte sie es nur erzählt, weil er gerade angerufen hatte.

„Sasuke!“, sprach Itachi seinen Bruder an und endlich legte der Kerl die Zeitung weg, was er für sie nicht getan hatte, „Darf ich dir meine Freundin vorstellen?“

„Sicher!“

Warm lag seine Hand auf ihrem Rücken, während sie sich Sasuke zuwandte, aber immer noch zu Itachi sah.

„Sasuke, das ist Kazumi!“, stellte er sie vor, was schon etwas seltsam wirkte, „Kazumi, das ist mein Bruder Sasuke!“, dennoch war es so unglaublich süß.

Sasuke streckte ihr sogar seine Hand entgegen, was diese Geste nur noch süßer machte und sie sich glatt noch mehr in Itachi verliebte, weil er diesen eher unnötigen Vorstellungszirkus durchzog. Aber wie es sich gehörte, erzählte er seinem Bruder, dass er eine Freundin hatte.

„Freut mich, Kazumi!“, sie nahm seine Hand an und lächelte nervös, als würde sie ihn wirklich zum ersten Mal sehen und gerade erst kennen lernen.

„Mich auch, Sasuke!“

Es war seltsam beruhigend, dass sie sich dadurch besser und auch sicherer fühlte, wenn sie vor allem daran dachte, dass sie es den anderen auch noch sagen mussten.

„Schräger, als ich gedacht habe!“, murmelte Itachi, als Sasuke seinen Händedruck löste, der mehr aussagte, als wohl beabsichtigt. Er vermittelte ihr, dass sie nicht nur willkommen war, sondern er auch froh über die Situation war. Damit gab er ihr Sicherheit!

„Du sagst es!“, meinte Kazumi genauso leise und sah auf ihre Hand.

„Und, wie habt ihr euch kennen gelernt?“, fragte Sasuke gut gelaunt.

„Übertreibs nicht!“, knurrte sie, weswegen er abwehrend die Arme hob, sich aber ein Grinsen verkneifen musste. Das brachte sie dann auch zum Lächeln.

Kazumi setzte sich wieder auf ihren Platz und nahm wieder einen Schluck von ihrem Kaffee um sich von dieser etwas heftigen Knutscherei wieder zu erholen. Dennoch ergriff sie abermals Itachis Hand, diesmal oberhalb des Tisches, damit es jeder sehen konnte. Auch wenn bis jetzt nur Sasuke am Tisch saß. Aber sie wollte damit vor allem Itachi zeigen, dass sie ihre Entscheidung nicht bereute und das absolut wollte. Deswegen glitt sie auf mit ihren Fingern zwischen seine und lächelte leicht, als er seinen Griff um ihre Hand leicht festigte und mit dem Daumen über ihren Handrücken strich.

„Ich schnarche doch nicht?“, fragte sie urplötzlich, weswegen sogar Sasuke wieder hochsah.

Kazumi hatte bis jetzt nur einmal bei einem Jungen geschlafen und das war Aaron gewesen. Da war es ihr sogar egal gewesen, ob sie geschnarcht hätte oder nicht. Aber bei Itachi wollte sie so was ganz bestimmt nicht machen.

„Du warst leise wie ein Mäuschen!“, beruhigte Itachi sie, „Zumindest als du geschlafen hast!“, fügte er aber mit einem Grinsen noch hinzu.

Erschrocken und leicht empört sah sie ihn an, während Sasuke einen Lacher unterdrückte und diesmal sehr beschäftigt war.

„Itachi!“, hauchte sie sehr peinlich berührt und wurde rot auf den Wangen.

„Was? Ich fand dich süß!“, raunte Itachi verführerisch, zog an ihrer Hand um sie an seine Lippen zu führen, „Sehr süß sogar!“, murmelte er.

„Du bist ein Idiot!“

Das ließ Itachi nur gegen ihren Handrücken grinsen, ehe er seine Hand wieder sinken ließ. Sie rückte mit ihrem Sessel näher zu ihm und lehnte sich leicht gegen seinen Oberarm, schloss genüsslich die Augen. Ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, dass sie Itachi zu früh Hoffnungen machte und weil es ihr dann doch etwas unangenehm war, konnte sie sich jetzt an ihn lehnen und seine Berührungen vor aller Augen genießen. Sie konnte sich fallen lassen.

Selbst als die Tür aufging, war ihr derjenige, der reinkam gerade ziemlich egal. Auch wenn Vanessa fröhlich pfeifend hier reinkommen würde, könnte sie auch noch weiter selig hier sitzen bleiben und sie ignorieren, während Vanessa ihr weiß Gott was vorwerfen würde. Kein Vorwurf konnte so schlimm sein, dass Kazumi sich deswegen aufsetzte.

„Kazumi, wieso muss ich vom meinem Bruder, der wie du weißt weit weg auf der Uni studiert, erfahren, dass du letzte Nacht mit Itachi geschlafen hast, obwohl ich nur zwei Türen weiter mein Zimmer habe?“, außer Temari kam wütend angestürmt und sah sie etwas vorwurfsvoll an.

Leicht setzte sie sich auf und sah zuerst Itachi an, dann ihre blonde Freundin, die echt sauer deswegen war. Stimmt, da war was, was sie vielleicht hätte tun sollen.

„Sollte es mich beunruhigen, dass Deidara das schon weiß?“, fragte Kazumi sehr nüchtern und Itachi, ihr Freund, zuckte nur mit den Schultern.

„Deidara weiß es von Ino, die es aus Sakura wohl raus gequetscht hat.“, das klang logisch.

„Das heißt, wenn Sakura es TenTen erzählt, weiß Neji davon, der es dann Hinata steckt und daher auch Naruto davon erfährt.“, schlussfolgerte Sasuke richtig.

„Und Sasori weiß es sicher von Temari, was auch heißt, dass alle meine Freunde davon wissen, obwohl ich nur einer Person davon erzählt habe.“, man war sie gut. Kazumi hatte sich sowieso schon Sorgen gemacht, wie sie es jedem ihrer Freunde sagen würde, vor allem Sasori und Deidara, da diese auf der Uni waren, aber so hatte sie gerade alles geregelt und dabei hatte sie es nur Sakura erzählt. Ein Glück konnte Ino alles aus ihr herausquetschen.

„Dir ist schon klar, dass wenn ich es Sakura erzählt hätte, du es niemanden hättest sagen müssen.“, legte Sasuke ein und diesmal sah sie ihn lange an.

„Wieso hast du es Sakura nicht erzählt?“

„Weil ich dir doch nicht die Möglichkeit verbaue, es deiner besten Freundin selbst zu sagen. Und ich würde niemals etwas, was mein Bruder mit anvertraut hat, einfach so jemanden verraten, wenn er es mir nicht ausdrücklich sagt.“

„Du hast es schlicht weg vergessen, es Sakura zu sagen!“, sagte Kazumi nüchtern.

„Hast Recht!“, meinte er etwas beschämt und wandte sich lieber wieder seiner Zeitung zu, die auf einmal wieder sehr interessant war.

„Kazumi!“, Temari räusperte sich leicht, weswegen sie langsam ihren Blick zu ihr umwandte, „Dürfte ich jetzt?“, fragte sie unglaublich unschuldig und das kaufte ihr Kazumi keine Sekunde ab, „Ich hab nur eine einzige Frage!“, als wäre es die lebensnotwenigste Frage, die man ihr je gestellt hatte, legte Temari ihre Hände auf ihre Schultern und sah sie todernst und ruhig an, „Ganz ehrlich, stimmen die Gerüchte. Ist er wirklich so sagenhaft im Bett wie alle Mädchen munkeln?“, ihr schlief das Gesicht ein.

Sasuke verschluckte sich so heftig an seinem Kaffee, dass er lautstark husten musste, während Itachi erstaunlich ruhig blieb und sie beobachtete. Kazumi hingegen wurde schlagartig extrem rot im gesamten Gesicht, was noch nicht mal Itachi zusammen gebracht hatte. Sie war sonst immer nur leicht rot um die Nase oder vielleicht rötlich angehaucht auf den Wangen, aber noch niemals das gesamte Gesicht. Dabei wurde ihr auch heiß und eiskalt.

Hatte Temari sie das gerade wirklich gefragt?

5.Kapitel

5.Kapitel

Temari sah sie immer noch verdammt ernst und erwartungsvoll an, als würde die Antwort wirklich von ihrem Leben abhängen. So wie damals an ihrem Mädelsabend, an dem Temari wirklich wissen wollte, wer besser küssen konnte, Itachi oder Sasuke. Da hatte sie sich noch rausreden können, dass sie es nicht sagen konnte, weil die Küsserei mit Sasuke einen anderen Ursprung hatte, als die mit Itachi. Da sie nicht das gleiche für Sasuke empfand, würde sie diese Frage nie beantworten können.

Das hatte Temari ihr abgekauft und daher das Thema eher widerwillig fallen gelassen, auch weil Kazumi damals abrupt geflüchtet war um Wein zu holen. Damit wollte sie ihr das Maul stopfen, damit sie über andere Dinge sprach. Vor allem nicht darüber, wie Itachi küsste oder Sasuke. Bei Letzterem konnte sie sich gerne an Sakura wenden.

Jetzt hingegen würde Temari so eine lahme Ausrede nicht gelten lassen, da ihr Blick auch ein ganz anderer war, als damals beim Mädelsabend. Diesmal schien es ihr ernster zu sein und diesmal wollte sie unbedingt eine Antwort auf diese äußerst persönliche Frage. Eine Frage, die sie nicht vor Itachi beantworten würde, wenn sie es denn überhaupt konnte.

Tatsache war, dass sie keine Ahnung hatte, ob diese angebliche Gerüchte stimmten. Gestern Abend war sie noch eine unschuldige Jungfrau gewesen, die von diesen Dingen nur theoretisch eine Ahnung hatte. Sie hatte keine nennenswerte Erfahrung vorzuweisen, die sie mit Itachi vergleichen konnte. Die damalige Knutscherei und die leichte Fummelei mit Robert damals, konnte man da nicht zählen und war niemals so weit gegangen wie mit Itachi.

Außerdem vertraute sie nicht auf Gerüchte, da sie nicht mal in ihrem Fall je gestimmt hatten. Zwar hatten sie im Bezug auf die Sache mit Itachi recht gehabt, aber die anderen Dinge waren nie wahr gewesen. Mit Sasuke hatte sie nie eine Affäre gehabt, der Kuss zählte nicht und von den anderen hatte sie auch nie was gewollt.

Kazumi schluckte hart und ein Schweißtropfen rann über ihre Schläfe. Temari sah sie immer noch auffordernd und leicht drohend an. Irgendwas musste sie ja darauf antworten, aber sie hatte keine Ahnung was.

Die letzte Nacht hatte ihr gefallen. Sie hatte sich nicht ausgenutzt oder gedrängt gefühlt. Itachi hatte sie anständig und sanft behandelt. Es hatte sich gut angefühlt und richtig. Eigentlich hatte es sich fantastisch angefühlt. Itachi schien gewusst zu haben, was er getan hatte. Er war mit einem beinahe unheimlichen Selbstbewusstsein an die Sache gegangen, die sie dermaßen überwältigt hatte, dass sie wohl nicht genau mitbekommen hatte was er wohl wirklich tun wollte, ehe er es getan hatte.

„Also?“, fragte Temari erneut und festigte ihren Griff um ihre Schultern.

„Ich, … ähm … na ja ... also!“, stotterte Kazumi herum und schielte zu Itachi, der sie ebenfalls fragend ansah und wohl sehr gespannt auf ihre Antwort war. Jetzt wollte ihr der Vollidiot nicht mal helfen.

„Wieso interessiert dich das eigentlich?“, kam es von Sasuke, der sich wohl schon erholt hatte. Seine Stimme klang dennoch etwas heiser und leicht stockend. Er hustete zweimal.

„Bloß kein Neid, Sasuke!“, grinste Temari.

„Sicher nicht! Du hast ja nur darauf gewartet, dass du mit einem Mädchen, das mit Itachi geschlafen hat, so gut befreundet bist, dass du sie genau das fragen kannst.“, murmelte er gelangweilt.

Diesmal wurde Temari etwas rot um die Nase und lockerte leicht ihren Griff um ihre Hand. Kurz wandte sie beschämt ihren Blick ab und biss sich auf die Unterlippe, ehe sie Kazumi wieder ansah und wieder ihren Blick konzentrierte. Sie wollte immer noch eine Antwort, nur war ihr immer noch keine eingefallen.

Itachis Hand legte sich plötzlich auf ihren Rücken, warm, leicht und unaufdringlich. Sie glitt über ihre Rücken hinauf und seine warme Haut brannte sich durch ihr Shirt, hinterließ eine angenehme Spur, die sie an letzte Nacht erinnerte. Sie erzitterte und Temari schien es mitbekommen, da sie verstohlen grinste.

Sein Zeigefinger fuhr ihre Wirbelsäule hinauf, weswegen sie abrupt gerade hinsetzte, bis er sein Hand in ihrem Nacken lag und über ihre Haut streichelte. Es beruhigte und entspannte sie. Seine sanften Berührungen hatten diese wunderbare Wirkung auf sie und dadurch konnte sie auch besser denken, auch wenn ihre Gedanken eher zu letzter Nacht schweiften.

„Die Erde hat gebebt!“, hauchte sie, ehe sie die Hand vor den Mund schlug und realisierte, was sie da gerade zu Temari gesagt hatte, während Itachi UND Sasuke anwesend waren. Das ließ sie knallrot werden!

„Wirklich?“, ihre blonde Freundin wirkte sehr erfreut und gleichzeitig erstaunt und überrascht.

„Ja und es gab ein Nachbeben!“, gestand Kazumi und sah einfach nur weg, damit eben nicht Temari oder Itachi ansehen musste, da ihr das grad echt peinlich war.

„Ach das war das?“, kam es beinahe erleuchtend von Itachi, als wäre ihm das nicht aufgefallen.

Das ignorierte sie besser, „Und ein Nachnachbeben!“, kam es schlussendlich über ihre Lippen.

„Das war sicher ein echtes Beben! So gut ist er nicht!“, murmelte Temari nachdenklich und zog dabei ihre Augenbrauen zusammen.

„Doch, so gut bin ich!“, meinte Itachi sehr überheblich, weswegen sie früher sicher die Augen verdreht hätte. Aber jetzt lächelte sie nur und war wohl momentan einfach zu glücklich um wie sonst zu reagieren.

„Angeber!“, knurrte Temari, schien aber zufrieden mit ihrer Antwort, da sie ihren Griff um ihre Schultern löste und sich auf ihren Platz setzte. Dort saß sie, als wäre nichts gewesen und trank ihren Kaffee, aß einen Croissant. Sie hatte ihre Antwort, mehr oder weniger, und konnte sich anderen Dingen widmen. Manchmal war Temari sehr eigen.

„Herzlichen Glückwunsch! Du hast endlich die eine Frage beantwortet bekommen!“, kam es von Sasuke, der immer noch Zeitung las, „Und mich dafür traumatisiert!“, murmelte er und sah zu Temari, „Dieses Bild bekomme ich nie wieder aus dem Kopf!“

Kazumi blinzelte einige Male und sah Sasuke an, der zwar immer noch seine Zeitung las, aber nicht mehr so ungerührt dreinsah, wie zu Anfang. Das war ihm dann wohl doch unangenehm. Deswegen kicherte sie wohl etwas, was Sasuke dann doch die Stirn runzeln ließ.

„Ich denke, es gibt Schlimmeres Sasukes!“, meinte sie einfach nur, weswegen er sie dann doch etwas Böse ansah.

„Nenn mir eine Sache!“, knurrte er etwas ungehalten.

„Temaris Frage!“, sagte sie und nickte zu ihr rüber.

Ihre Freundin schien sich gar nicht bewusst zu sein, wie verdammt peinlich diese Frage war, vor allem da Itachi direkt neben ihr gesessen hatte. So oder so wäre die Frage peinlich, aber mit ihm nebenan war es furchtbar.

„Soll ich dir erzählen, wie Sasori im Bett ist?“, fragte Temari, als würde das diese Sache besser machen.

„Nein!“, kam es gleichzeitig von Sasuke und Itachi.

„Als hätte ich es euch erzählt!“, murrte Temari beinahe beleidigt.

Kazumi legte etwas ihren Kopf schief und sah nur kurz die Temari, die Sasuke einen Moment böse anfunkelte, ehe sie sich wieder ihrem Kaffe zuwandte. Erst dann wandte sie sich wieder Itachi zu, der wie sein Bruder in einer Zeitung vertieft war und dennoch ihre Hand nicht losließ. Temaris Frage schien ihn nicht besonders mitgenommen oder sogar überrascht zu haben. Manchmal war sie nicht so unberechenbar war, wie sie immer hoffte. Manchmal wusste Kazumi was als nächstes von ihr kam. Nur diese Frage hatte sie dermaßen überrumpelt, dass sie immer noch ganz schockiert von ihr war.

Mal abgesehen davon, dass diese Frage extrem persönlich war, konnte sie sie das doch nicht direkt vor Itachi fragen. So viel Anstand sollte diese Frau schon besitzen und vor allem wissen, dass sie nur dann wirklich ungezwungen darüber reden konnte, wenn gerade er nicht zuhörte.

Liebend gern hätte sie gesagt, dass es unglaublich, überwältigt und wundervoll war und hätte auch nicht mit pikanten Einzelheiten gespart, aber gerade vor Itachi und Sasuke hätte sie dieses Thema nicht besprochen. Deswegen rief sie Sakura ja auch erst an, wenn sie in ihrem Zimmer war.

Außerdem wollte sie Itachi auch persönlich und unter vier Augen sagen, wie sie sich gefühlt hatte. Das war auch nicht für andere Ohren gedacht, da es dann doch zu intim und persönlich war.

Kazumi rückte ihren Sessel abermals näher zu Itachi, der das kaum merklich mit einem leichten Lächeln quittierte. Eigentlich war es nur ein kurzes Zucken mit dem Mundwinkel, aber ihr bedeutete es manchmal mehr, als ein normales Lächeln bei einem anderem Kerl. Itachi war nicht der Typ, der dauernd lächelte oder grinste. Aber wenn er es tat, verursachten diese sanften Lächeln ihr immer wieder eine Gänsehaut und Schmetterlinge im Bauch. Nur seine eindringlichen Blicken konnten sie mehr aus der Fassung bringen, von seinen sanften Berührungen einmal abgesehen.

Leicht lehnte sie sich gegen seinen Arm und schielte zu ihm hoch um ihn dabei zu beobachten, wie er abermals immer wieder seine Miene minimal verzog. Ein kleines Stirnrunzeln hier, ein süßes Mundwinkelzucken da.

Sie umfasste seinen Arm mit ihrem und drückte ihre Wange gegen seinen Oberarm, während sie geistesabwesend mit ihren Fingern seine Hand nachfuhr. Er hatte große Hände mit langen, schlanken Fingern. Neben einem ansehnlichen Rücken, fand sie Hände auch sehr attraktiv. Neben Itachis Augen, waren das die zwei Sachen an ihm, die sie besonders schätzte und auch liebte. Eigentlich war sein gesamter Körper nicht zu verachten.

Kazumi schielte zu Temari, die sie beobachtete. Ihr Blick wirkte zwar gelangweilt, aber dieses verräterische Glitern in ihren Augen verriet sie. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, was dieses Glitzern nur unterstrich. Es sollte ihr zwar Angst machen, tat es aber nicht, da sie hinter diesem Glitzern auch eine Art Freude und stille Zustimmung versteckte. Temari war schlichtweg glücklich über den Ausgang dieser langen Reise. Sie freute sich für sie beide und vor allem wohl für ihren langjährigen Freund Itachi Uchiha, der sie jetzt endlich bekommen hatte.

Kazumi lächelte und nickte ihr nur zu, ehe sie sich wieder Itachi zuwandte, der immer noch in seiner Zeitung vertieft war und dennoch mit seinem Daumen jede zweite Sekunde über ihren Handrücken strich und auch immer leicht seinen Druck um ihre Hand verstärkte.

„Temari, bist du fertig?“, fragte plözlich Sasuke und sah zu ihr rüber, die ihn eher gelangweilt ansah.

„Ja, wieso?“, meinte sie und runzelte verwirrt die Stirn, als Sasuke sich abrupt erhob und auf sie zuging.

„Wir gehen!“, etwas unsanft, wie Kazumi fand, packte der Uchiha Temari am Oberarm und zwang sie aufzustehen, ehe er sie um den Tisch herum führte, direkt an ihnen vorbei, Richtung Tür.

„Was soll das?“, rief Temari empört, „Das ist ein freies Land, ich kann solange bleiben wie ich will.“, es war ja eher verwunderlich, dass sie sich nicht mehr wehrte und Sasuke nicht einfach eine knallte, weil er unverschämt war. Sie hätte das gemacht.

„Nicht an dieser Schule!“, murmelte er nur und verließ mit Temari den Speisesaal, ließ sie mit Itachi zurück, der ernsthaft unverschämt grinste.

Kazumi blinzelte einige Male, blickte zwischen Itachi und der Tür hin und her. Sie war ja schon einiges von ihren Freunden gewöhnt, aber dass Sasuke jemals Temari hinauseskortiert hätte, wäre ihr bis jetzt noch nie aufgefallen. Eigentlich hatte bis her keiner ihrer Freunde das je getan.

„Ein Beben also?“, sagte Itachi plötzlich und langsam wandte sie ihren Blick zu ihrem Freund, der immer noch sehr interessiert auf seine Zeitung starrte.

Als er jedoch ohne Vorwarnung zu ihr herüberschielte und sein Blick ihr schier den Atem raubte, sie vollkommen einnahm und ihre Welt auf ein Minimum reduzierte, wurde sie schlagartig rot. Der Kerl hatte ja nur darauf gewartet, dass sie endlich alleine waren um sie genau deswegen zu befragen. An sich zwar sehr rücktsichtsvoll, aber dennoch momentan noch etwas voreilig. Sie hatte immer noch keine Ahnung, was sie wegen letzter Nacht genau fühlte und was sie Itachi im Bezug darauf genau sagen wollte.

„Was hätte ich denn sonst sagen sollen?“, fragte sie heiser um irgendwas zu sagen.

„Kam der Wahrheit doch ziemlich nahe, oder?“, sagte er und drehte sich zu ihr um, sah sie lange an.

Itachi hatte wirklich diese besondere Gabe eine Frau auf so eine besondere Art anzusehen, bei der sie sich kostbar und wertvoll vorkam. Selbst als sie nackt unter ihm gelegen hatte, schien er nicht nur ihre Nacktheit gesehen zu haben, sondern ihr gesamtes Wesen, ihr Innerstes. In diesen Momenten hatte sie sich nicht mal nackt gefühlt.

„Hat es dir überhaupt gefallen?“, fragte sie, ehe sie überhaupt darüber nachgedacht hatte und bereute ihre Frage sehr schnell. Das war ja mehr als nur etwas peinlich, auch wenn die Frage sogar etwas berechtigt war.

Letztendlich hatte sie nicht viel getan um überhaupt sagen zu können, sie hätte etwas zu dieser Nacht irgendwas beigetragen. Mal abgesehen davon, dass sie der Grund war, weswegen sie überhaupt im Bett gelandet waren. Hätte sie sich letzte Nacht nicht so entschieden, würde ihr diese Frage sicher nicht im Kopf rumspuken und hätte sie nicht ausgesprochen.

Itachi hatte, na ja, die ganze Arbeit gemacht und sie hatte nur reagiert und mitgemacht. Er hätte alles mit ihr anstellen können und trotzdem hatte sie auch das Gefühl, dass er sich ihr zuliebe einfach nur zurückgehalten hatte. Er hatte viel mehr Erfahrung als sie und demnach viel mehr drauf, als das was er letzte Nacht getan hatte. Zumindest vermutete sie das nur und sie überschätzte ihn garantiert nicht.

Seine Mundwinkel zuckten und er musste sich wohl ernsthaft ein Lachen verkneifen, was ihr sogar noch peinlicher war, als die Frage an sich. Der nahm sie nicht mal ernst.

„Lass das, die Frage ist mir nicht leicht gefallen!“.

Sanfter als beabsichtigt, schlug sie ihn gegen seine Schulter, als er seine Hände auf ihre Wangen legte und sie näher zu sich zog. Seine Stirn legte sich gegen ihre und sein warmer Atem schlug gegen ihre Lippen.

„Die letzte Nacht war die schönste und wundervollste Nacht in meinem ganzen Leben!“, raunte er süß und verführerisch.

„Das sagst du sicher nur so!“, murmelte sie leicht schmollend, was ihn zum Lachen brachte.

„Wieso sollte ich dich anlügen?“, wollte er wissen.

„Ich hab mich sicher total dämlich angestellt!“

„Eigentlich hatte ich erwartet, dass letzte Nacht nichts dergleichen passiert.“, flüsterte er und küsste sie kurz auf die Lippen um sie wohl am Reden zu hindern, „Und fürs Protokoll, du warst wundervoll!“, ein weiterer Kuss, „Du warst süß und unglaublich verführerisch.“, ihre Lider flatterten, ehe sich ihre Augen schlossen und sie den nächsten Kuss erwartete, der jedoch ausblieb, „Dir ist das vielleicht nicht klar oder bewusst, aber trotz deiner Unerfahrenheit, hast du dich ganz und gar nicht dämlich angestellt. Ich war vollkommen hin und weg von dir.“, ihr stockte der Atem und sie zwang sich Luft zu holen, ehe Itachi sie abermals küsste und sie abrupt den Boden unter den Füßen verlor.

Heiser keuchte sie in den Kuss hinein und legte ihre Hand auf seine Brust, spürte seinen leicht beschleunigten Herzschlag und kniete urplötzlich auf Itachis Sessel, direkt zwischen seinen Beinen, zog sich an seinen Schultern hoch und zwang seinen Kopf in den Nacken, während er den Kuss trotzdem dominierte.

Sie hörte wie er geräuschvoll Luft holte und seine Arme dabei um ihre Taille schlang, sie dafür ihre Arme um seinen Nacken legte. Vielleicht war sie eine Niete im Bett und Itachi war nur zu rücksichtsvoll um das zuzugeben, aber das mit dem Küssen hatte sie eindeutig drauf und wusste, wie sie Itachi dann doch etwas aus der Fassung bringen konnte.

Itachi zog sanft an dem Saum ihre Shirts, glitt mit seiner warmen Hand ihren Rücken hinauf, streifte den Verschluss ihres BHs und wanderte ihre Wirbelsäule wieder hinab, was bei ihr einen heißen Schauer verursachte. Letztendlich lagen seine Hände sowieso auf ihrem Hintern, was sie nie wieder stören würde.

Als sie den Kuss lösten, öffnete Kazumi erst eine Sekunde später ihre Augen und zum ersten Mal hatte Itachi seine Augen noch geschlossen. Vollkommen entspannt, was an sich schon ein sehr seltener Anblick war.

Ohne groß darüber nachzudenken legte sie ihre Hände auf seine Wangen und küsste ihn nochmal, kurz und süß. Er ließ es einfach geschehen und startete keinen Versuch den Kuss zu dominieren oder zu vertiefen. Erst dann öffnete er seine Lider und lächelte dieses wundervolle Lächeln.

„Dir ist nicht mal bewusst, dass du so unglaublich verführerisch bist, oder?“, fragte er leise mit diesem etwas ungläubigen und leicht ratlosen Unterton.

Sie legte ihren Kopf leicht schief. Ihr war nicht ganz klar worauf er hinauswollte und eigentlich war es doch egal.

„Schon gut, vergiss es!“, winkte Itachi mit einem sanften Lächeln ab und küsste ihre Schläfe, „Ist vielleicht auch besser so!“, murmelte er gegen ihre Haut und zog sie auf seinen Schoß, legte einen Arm um ihre Taille und drückte sie sanft an seine Seite. Sie kuschelte sich einfach nur lächelnd an ihn und schlang ihre Arme um seinen Nacken.

Kazumi griff in die Tasche ihrer Weste und hollte die zwei Samtkästchen heraus, die sie von Itachi bekommen hatte und stellte sie auf den Tisch. Für ihr Date heute brauchte er es anscheinend. Daher hatte sie sie gleich mitgenommen um es ihm gleich beim Frühstück zu geben. Wortlos nahm er die zwei Kästchen mit den süßen Anhängern darin an sich und schob dafür ein viel kleineres Samtkästchen über den Tisch. Mit dem Zeigefinger klopfte er darauf herum und ihr Blick fiel auf den Ring, den er seit Weihnachten immer trug. Itachi war kein Ringträger, das wusste sie von Temari. Er trug nie Ringe, hatte er noch nie getan und würde es auch wohl nie tun. Aber weil sie ihm einen Ring geschenkt hatte, trug er ihn. Nur ihr zuliebe!

„Damit wollte ich eigentlich bis heute Abend warten!“, murmelte er, „Aber ich will, dass du ihn schon jetzt trägst.“, meinte er nur und öffnete das Kästchen mit einer Hand.

Überrascht zog sie abrupt die Luft ein und starrte auf diesen wunderschönen, traumhaften und wundervollen Silberring, der da so unschuldig in diesem Kissen steckte und vor sich hinglänzte.

„Er ist ein exaktes Duplikat von dem, den du mir geschenkt hast. Nur in kleiner!“, erklärte er leise.

Kazumi legte ihre Hand auf ihre Mund und ihre Augen weiteten sich erschrocken.

„Trag ihn bitte, bis ich dir einen anderen anstecken kann!“, raunte er weiter, was sie dann doch erzittern ließ.

„Itachi!“, hauchte sie gegen ihre Hand, „Das ist ...“

„Ich weiß, überaus romantisch!“, meinte Itachi unglaublich selbstgefällig, was sie früher nicht ausstehen konnte, aber jetzt unglaublich süß fand, „Wirst du ihn tragen?“, fragte er.

Kazumi nickte einfach, „Ja, sicher!“, sagte sie leise.

Itachi grinste plötzlich und fuhr sich mit der Hand über den Mund, als er nach dem Ring griff und dabei seinen Arm um sie löste. Er nahm sanft ihre Hand und streifte ihr diesen wundervollen Ring über ihren linken Zeigefinger. Zitterte etwa seine Hand? Beinahe fühlte es sich so an, als wäre sie jetzt mehr als nur seine Freundin, obwohl sich nichts geändert hatte.

Sie sah auf diesen Ring, der perfekt passte und verdrängte jetzt den Gedanken, wie er ihre Ringgröße herausgefunden, sondern legte ihre linke Hand nur auf seine und genoss diesen Anblick einer harmonischen Symbiose. Identische Ringe am gleichen Finger auf der gleichen Hand. Und irgendwann würden es vielleicht keine Silberringe sein, sondern welche aus Gold, an einem anderem Finger.

„Steht dir!“, meinte er leise.

„Findest du?“

„Ja! Ist auch ein eindeutiges Zeichen für die ganzen Vollidioten, die was von dir wollen.“

„Niemand will was von mir!“, widersprach sie ihm, „Nur du!“, sagte sie leise und versuchte irgendwie verführerisch zu klingen.

„Putzig, dass du das denkst, aber ich lass dich mal in dem Glauben!“, meinte er nur und küsste ihren Handrücken, den Finger an dem der Ring steckte, „Für unser Date muss ich noch ein paar Sachen erledigen, also falls wir uns bis dahin nicht mehr sehen. Ich hol dich um 8 Uhr ab!“

Kazumi wusste nicht genau wieso sie das tat, aber beinahe verträumt glitt sie mit ihren Finger durch sein Haar und beugte sich langsam zu ihm herunter um ihn einfach nur zu küssen. Die Tatsache, dass sie ihn erst am Abend wiedersehen würde, machte ihr etwas Angst und behagte ihr gar nicht. Sie hatte ihn schon diese kurze Zeit vermisst, in der sie in ihr Zimmer und in den Speisesaal gegangen war. Und das waren nur knappe zehn Minuten gewesen. Wie würden dann ganze Stunden ohne ihn sein?

Eigentlich war sie nicht sonderlich anhänglich oder gar verschmust. Das war sie bei keinem ihrer Exfreunde gewesen. Bei Itachi jedoch kam dieser Kuschelinstinkt sehr ausgeprägt zum Vorschein und am liebsten würde sie wohl den ganzen Tag so mit ihm sitzen und sich einfach an ihn zu kuscheln. Wozu brauchte sie dann aufwendige Verabredungen, wenn sie einfach nur hier bei ihm sein konnte?

Langsam löste sie den Kuss, fuhr mit ihrem Daumen über seine Unterlippe und biss sich selbst auf die Unterlippe, ehe sie die Augen öffnete und nur lächelte. Sie begegnete Itachis Blick. Da war ein seltsames Glitzern in seinen Augen und dieses angedeutete Lächeln, das normalerweise nichts Gutes bedeutete und bei ihr eigentlich immer die Alarmglocken klingeln ließen. Aber diese Glocken waren schon lange bei ihm verstummt. Sie hörte nicht mal mehr ein leises Summen. Sie vertraute ihm vollkommen!

„Dann werde ich mal in mein Zimmer gehen!“, murmelte sie leise und löste sich langsam von ihm, rutschte von seinem Schoß um aufzustehen. Er beobachtete sie nur stumm, „Äh, kann ich dir bei unserem Date sagen, wie ich mich fühle?“, fragte sie.

„Sicher!“

„Okay! Was soll ich zu unserem Date anziehen?“

„Zieh doch einfach das an, was auf deinem Bett liegt! Die passenden Schuhe stehen daneben!“, meinte er und schielte dabei zu ihr hoch, vollkommen unschuldig wie sie fand, als wäre das keine große Sache in das Zimmer einer anderen zu steigen um ein Kleid mit den passenden Schuhen zu deponieren, damit man es für das anstehende Date trug.

„Okay, ich werde das jetzt nicht kommentieren!“, meinte sie nüchtern, „Nur als Tipp, schreib mir nicht vor, was ich anziehen soll. Als Jim das mal versucht hat, bin ich leicht zickig geworden.“

„Ist gespeichert!“, sagte er mit einem leichtem Kopfnicken, als Zeichen, das er verstand und es akzpetierte, „Daher liegen auch drei Kleider auf deinem Bett und drei dazu passende Schuhe!“

„Du bist gut vorbereitet! Das muss man dir lassen!“, meinte sie leise, „Sehen wir uns vielleicht trotzdem beim Mittagessen?“, fragte Kazumi und wollte nicht wehleidig oder sehnsüchtig klingen. Dennoch war sie schon jetzt sehnsüchtig, obwohl Itachi noch neben ihr war. Peinlich genug, aber wenn er das auch noch merken würde, könnte sie gleich im Boden versinken. Beziehung oder nicht, aber dieser Mann war so dermaßen von sich überzeugt, dass er nur überheblich grinsen würde, wenn er auch nur Ansatzweise wusste, dass sie sich nach ihm sehnen würde, obwohl sie noch neben ihm stand. Auch wenn sie ihn liebte, dieses Triumph wollte sie ihm nicht gönnen.

„Sicher! Wenn du jedoch schon vorher Sehnsucht hast, kannst du jederzeit in UNSER Zimmer kommen!“, sagte Itachi mit diesem verschwörerischen Lächeln, das sie diesmal wirklich nervös machte.

Dass sie zu ihm gehen konnte, falls sie Sehnsucht hatte, – was garantiert der Fall war – war in Ordnung für sie und damit kam sie auch klar. Wahrscheinlich würde sie auch zu ihm gehen und wohl sein überhebliches Grinsen ignorieren. Sie würde seine Nähe und seine Berührungen, wie auch Küsse einfach genießen und sich treiben lassen. Aber mit dieser Formulierung von `unser Zimmer´, damit kam sie nicht klar. Überhaupt nicht! Das machte ihr wirklich Panik.

Da war diese leichte Panik wegen dem Sex von letzter Nacht ein Witz dagegen. Deswegen schien sich Itachi nicht zu wundern, dass sie ihn etwas geschockt ansah und dennoch nur müde lächelte. Es war ihm vielleicht nicht egal, wie sie darauf reagierte, aber vielleicht war es für ihn einfach klar. Sie war jetzt seine Freundin, also sollte sie gefälligst auch bei ihm einziehen und bei ihm schlafen, jede Nacht. Und obwohl ihr das wirklich Panik machte, fand sie das schön und beruhigend. Das war ein weiterer Schritt, der zwar etwas beängstigend klang, aber ihr nicht so viel Angst machte, wie sie dachte. Früher hätte es ihr mehr Sorgen bereitet, früher hätte sie Nein gesagt und es als zu früh empfunden.

Heute jedoch, nach letzter erfüllender, wundervoller Nacht, dachte sie anders darüber und der Gedanke jede Nacht bei ihm zu sein, neben ihm einzuschlafen und dann neben ihm wieder aufzuwachen in seinen Armen, jeden Morgen aufs Neue, war sehr, sehr schön. Unglaublich schön!

Dennoch zitterte sie leicht und bekam leichte Panik, was sie verwirrte und auch etwas verunsicherte. Dabei wollte sie sich nicht mehr verunsichern lassen. Vor allem nicht von Itachi und wegen so einer banalen Sache.

„Vielleicht solltest du Sakura anrufen!“, schlug Itachi vor.

„Du hast wohl Recht!“, meinte sie leise.

Er zuckte nur mit den Schultern, „Soll vorkommen!“, murmelte er und griff abermals nach ihrer Hand, küsste ihren Handrücken, was sie jedes Mal entzückte und verzauberte.

„Wir sehen uns später!“, hauchte Kazumi.

„Sicher! Du weißt ja wo du mich finden kannst!“, provozierte Itachi sie weiter, so wie vorhin mit der Bezeichnung `unser Zimmer´.

„Ja!“, sagte sie und Itachi sah sie auffordernd an, als würde er von ihr erwarten, genau diese Bezeichnung auszusprechen um genau das zu bestätigen, was für ihn sowieso klar war. Sobald sie es aussprach, würde sie nicht mehr zurückkönnen. Dann wäre sie offiziel in sein Zimmer eingezogen.

Das sollte doch genauso einfach sein, wie die Entscheidung seine Freundin zu sein und spontan mit ihm Sex zu haben.

„Ich bin in meinem Zimmer!“, meinte sie mit fester Stimme, drehte um und verließ de Raum. Itachis Grinsen spürte sie direkt.

So einfach dann doch nicht!

6.Kapitel

6.Kapitel

Kazumi musste es nur einmal klingeln lassen, ehe ihre beste Freundin abhob und sie nicht mal ein Wort sagen musste, ehe Sakura sie schon mit Fragen bombadierte, von denen sie nicht mal sicher war, ob sie diese überhaupt beantoworten konnte. Wollte ja, konnte nein. Sie würde ihrer besten Freundin alles erzählen, weil sie ihr immer alles erzählt hatte und sie ihr genauso vertraute, wie sie Itachi und Jim vertraute. Nur ihr erzählte sie mehr. Das war schon immer so gewesen.

Schon seit sie Kinder waren, erzählten sie einander jedes Geheimnis und selbst von Sakuras erstes Mal wusste sie sehr genau Bescheid. Sehr zum Leidwesen des Glücklichen, da es anscheinend furchtbar gewesen war. Der Junge hatte wohl keine Ahnung gehabt, was er mit Sakura anstellen sollte. Das hatte sie noch Monate sehr frustriert. Sasuke schien ihr wohl eine Offenbarung gewesen zu sein. Ob dieses Talent vielleicht sogar in der Familie lag, so wie alles andere?

Kazumi erzählte Sakura alles über diese Nacht, so detailgetreu wie sie es zusammen brachte und sie trotzdem ihre eigene Privatsphäre wahrte und Itachis Privatsphäre respektierte. Alles über ihn musste Sakura dann doch nicht wissen, da sie ihr auch nicht jede Einzelheit über die Nächte mit Sasuke offenbart hatte. Darüber war sie ja dann sehr froh!

Sie fing bei diesem atemberaubenden Kuss an, der zu mehr geführt hatte, als sie eigentlich beabsichtigt hatte. Dieser Kuss, der ihr nicht nur den Atem geraubt, sondern ihr alles abverlangt hatte. Ihre Knie waren weich geworden, in ihrem Bauch hatte ein gewaltiges Feuerwerk getobt, während ihre Haut an den Stellen kribbelte, die Itachi mit seinen Fingern hauchzart berührt hatte, selbst durch den nassen Stoff hindurch.

Kazumi sprach von seine Berührungen, die trotz seiner offensichtlichen Gier nach ihrer Haut unglaublich zärtlich waren und noch einmal von diesem Kuss, den sie mehr brauchte als ihren Atem. Ihre Hände hatten seine Wangen berührt, waren über seinen Hals geglitten und hatten jeden Muskel ertastet. Einen kurzen Moment hatte sie gezögert und sich auch unsicher gefühlt, aber weil Itachi so unglaublich reagiert hatte, waren ihre letzten Ängste wie weggefegt, was letztendlich wohl zu dieser Nacht geführt hatte, die in jederlei Hinsicht unglaublich und perfekt gewesen war.

Itachi hatte sie mit so viel Respekt und Hingabe behandelt, was sie immer noch vollkommen faszinierte und sprachlos machte. Sie fand immer noch keine Worte, die auch nur annähernd beschrieben, wie sie sich fühlte und was ihr diese Nacht, mal abgesehen von dem Sex, bedeutete. Es hatte ihr alles bedeutete, konnte es aber nicht in Worte fassen oder es ihrer besten Freundin wirklich erklären. Sie konnte ihr erzählen, was letzte Nacht passiert war. Aber war etwas sprachlos was ihre Gefühle betraf.

Nachdem sie ihre Zweifel über Bord geworfen hatte, war er plötzlich unglaublich sanft gewesen und hatte alles ganz langsam gemacht, damit sie keine Panik mehr bekam oder für den wirklich kleinen Fall der Fälle, dass sie es doch nicht wollte. Er hatte sie hingebungsvoll und wie einen Schatz behandelt. Schöner und perfekter hätte sie sich ihr erstes Mal nicht vorstellen können.

Kazumi schielte wohl schon zum dritten Mal zu diesen drei Kleidern, die auf ihren Bett lagen und die drei Paar Schuhe daneben, die wirklich zu diesen drei Träumen aus Seide, Satin und etwas Tüll, zumindest bei dem einem Kleid, perfekt passten. Jedes dieser Kleider waren unbeschreiblich schön und das machte die Wahl umso schwieriger.

*Wie ist es überhaupt dazu gekommen, dass du dich gerade gestern entschieden hast?*, fragte Sakura etwas unerwartet, obwohl die Frage offensichtlich war. Itachi hatte sie zwar nicht danach gefragt, aber vielleicht wollte er es nicht wissen oder es war ihm letztendlich egal, weil es vielleicht unwichtig war. Oder er wartete geduldig, dass sie es ihm selbst erzählte, *Ist es etwas, was ich gestern gesagt habe? Würde zumindest das abrupte Ende unseres Telefonates erklären!*, da klang ein leichter Vorwurf in dieser Aussage, was sie ihr nicht mal übel nehmen konnte. Sie war nicht so ein Mensch, der einfach ein Telefonat unterbrach nur weil sie etwas zu erledigen hatte. Das fand sie ja selbst unhöflich. Aber in diesem Moment war ihr das total egal gewesen, da sie unbedingt zu Itachi musste um ihn das zu sagen, was sie schon so lange sagen wollte.

„Itachi hatte mal etwas Ähnliches zu mir gesagt und gestern ist es mir wieder eingefallen.“, gestand sie ihr.

*Und das hat dich dazu veranlasst dich für ihn zu entscheiden?*, fragte Sakura etwas ungläubig, was sie sogar irgendwie verstand, da es wohl für einen Außenstehenden nicht gerade logisch klang, aufgrund einer eher unwichtigen und kleinen Aussage, die für einen anderen wirklich nichts bedeutete, aber für sie alles war, sich für ihn zu entscheiden.

„Klingt seltsam, oder?“

*Klingt nach dir! Du achtest auf solche Kleinigkeiten!*, meinte Sakura, *Wie gehts dir damit? Mit der Entscheidung, meine ich!*

„Eigentlich ziemlich gut! Es fühlt sich alles irgendwie besser und leichter an.“, fing Kazumi an, „Die Wahrheit ist, ich bin ziemlich glücklich.“, fügte sie hinzu und sah eher unwillkürlich auf ihre linke Hand, auf den Ring, den Itachi ihr geschenkt hatte. Es war eines der schönsten Geschenke, die man ihr je gemacht hatte. Vor allem da der Ring für Itachis Verhältnisse sehr einfach gehalten war. Ein einfacher Silberring, der dem nachempfunden war, den sie Itachi zu Weihnachten geschenkt hatte. Er könnte sich teure Diamantenketten leisten, fast dekadente Goldringe und anderen kostpspieligen Schmuck, den sie sich nicht leisten konnte und dennoch schenkte er etwas so Simples und dennoch so Wunderschönes. Ihr bedeutete das mehr, als jeder andere Schmuck, weil er auch darauf hinwies, dass dieser Ring auf mehr hinausführte, als nur eine Beziehung. Es war ein stummes Versprechen. So etwas bedeutete manchmal mehr, als Worte oder Taten.

*Das freut mich für dich! Du klingst sehr glücklich! Ist lange her!*, sagte Sakura sanft, *Ich glaube so glücklich warst du damals mit Robert. Nein, jetzt bist du glücklicher!*

„Ich fühle mich auch glücklicher!“

*Ich hätte da nur eine Frage!*, wechselte Sakura sehr schnell das Thema, hörte sich plötzlich sehr ernst an, *Deine Erzählungen hören sich danach an, als hättet ihr die ganze Nacht Sex gehabt.*, obwohl es nach einer Feststellung klang, versteckte sich dahinter eine Frage, von der sie nicht wusste, wie sie sie beantworten sollte.

„Ich weiß!“, seufzte sie leise, „Das klingst total verrückt!“

*Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber nach meinen Erfahrungen und Wissensstand läuft ein erstes Mal nicht so ab. Es ist peinlich und geht meistens schief.*, sagte Sakura und deutete eindeutig auf ihr erstes Mal, das mehr amüsant, als wirklich peinlich war, zumindest im Nachhinein. Noch heute konnten sie darüber lachen, aber zu Anfang war es Sakura extrem peinlich, was ihr mit dem Kerl passiert war.

„Eigentlich war der Sex nicht mal geplant. Ich wollte ihm nur sagen, das ich mich für ihn entschieden habe. Er hat mich geküsst und irgendwie ist eins zum anderen gekommen.“, Kazumi hatte sich mitreißen lassen, hatte sich auf den Kuss eingelassen und einfach darauf reagiert, was er getan hatte.

*Hört sich so an, als hätte er dich innerhalb eines einzigen Kusses zu einer Expertin in Sachen Sex gemacht.*

„Hört sich ganz nach Itachi an!“

*Würde man ihm zutrauen!*, lachte Sakura leise.

„Ich muss auch zugeben, dass ich keine Ahnung habe, was genau passiert. Besser gesagt war ich so überwältigt und vielleicht auch etwas überfordert, dass ich, okay irgendwie ist alles nicht verschwommen, sondern ...“, versuchte sie zu erklären und fand die Erklärung trotzdem dämlich und nichtssagend.

*Könnte es dann nicht sein, dass du die Nacht idealisierst, weil du es dir wünscht und der Kuss so unglaublich war?*, fragte Sakura vorsichtig, da sich dieser kleiner Vorwurf etwas danach hörte, als wäre sie verrückt, was vielleicht gar nicht mal so verkehrt war. Vielleicht war sie sogar etwas verrückt.

„Kann nicht sein, da der Sex unter der Dusche genauso war. Unglaublich und überwältigend.“

*Du hattest mit ihm Sex unter der Dusche? Wow!*, Sakura klang beeindruckt und vielleicht etwas empört, *In einer Nacht von der unschuldigen Jungfrau zur halben Sexpertin! Respekt Süße!*

„Er hat unser Zimmer gesagt!“, wechselte diesmal Kazumi das Thema, da sie den Sex schon zur Genüge auseinander genommen hatte und langsam bekam sie das Gefühl, dass sie doch was falsch gemacht hatte. Irgendwas zumindest!

*Jetzt wo ihr zusammen seid, klingt es doch logisch, dass er das will. Hast du Angst? Zu früh kann es ja nicht sein!*

Sakura ließ es unausgesprochen, dass Kazumi Itachi schon sehr lange warten ließ und ihn jetzt wegen der Zimmer Sache warten zu lassen, wäre wohl nicht fair und auch unangebracht. Vor allem aber war sie bereit für die Beziehung und daher auch auf alles andere was darauf folgte.

„Ich will nicht sagen, dass ich es nicht erwartet habe, aber ...“, sie hielt inne und sah wieder zu den Kleidern, dann auf ihre Hand an dem der Ring steckte, „Ich schicke dir ein paar Bilder!“, warnte sie Sakura vor und hielt das Handy vor ihre Hand und schoss ein Foto, ehe sie es schickte und auch von den Kleidern ein Foto machte und auch das Sakura schickte. Sie hielt ihr Handy wieder an ihr Ohr, „Und?“

*Schicker Ring! Sieht aus wie der, den er trägt. Dem ist das ernst, Süße!*, das klang wie eine Warnung, *Die Kleider sind echt schön! Für euer Date nehme ich an! Welches willst du anziehen?*

„Ich tendiere zu dem Weißen!“

*Weiß wie die Unschuld! Passt nicht mehr zu dir! Jetzt bist du befleckt, wie wir alle!*, das leise diabolische Lachen brachte sie zum Lächeln.

Das klang, als wäre sie seit gestern in einem speziellen Club. Der Club der Befleckten. Hörte sich genauso dämlich an, wie es klang. Eigentlich fühlte sie sich jetzt nicht anders, außer vielleicht glücklicher weil sie jetzt mit Itachi zusammen war. Der Sex hatte nichts damit zu tun und spielte keine Rolle. Er war passiert, weil die Situation da war und sie sich einfach darauf eingelassen hatte. Sie hatte es zugelassen, obwohl es nicht geplant war. Itachi hatte es nicht vorgehabt und hatte sich von dem Kuss leiten lassen. Sie hätte jederzeit nein sagen können, zu dem Sex, aber sie wollte es wohl genauso. Sie war dazu bereit gewesen.

„Ich hab dich auch lieb!“, murmelte Kazumi, „Ich will es auch, aber ich war in dem Moment etwas überfordert und wusste nicht wie ich das sagen sollte.“

*Wie gut hast du letzte Nacht geschlafen?*, fragte ihre beste Freundin plötzlich.

„So gut, wie schon lange nicht mehr!“, gestand sie.

*Du magst solchen nächtlichen Regen wie gestern nicht! Du kannst dann nie schlafen.*, stellte Sakura eine Tatsache klar, die Kazumi schon lange bewusst war.

An dem Tag als ihre Eltern starben hatte es leicht geregnet und als sie beerdigt wurden, hatte es fast wie aus Eimern geschüttet. Daher konnte sie solche Regengüsse grundsätzlich nicht ausstehen, auch wenn ihr seltsamerweise der damalige Regen an ihrem dritten Date mit Itachi nichts ausgemacht hatte. Da schien sie mit ihren Gedanken woanders gewesen zu sein und nicht bei ihren Eltern. Das sprach doch nur umso mehr dafür, dass Itachi sie geheilt hatte.

Der gestrige Regen hatte sie nur zu Anfang deprimiert und war dabei in die Vergangenheit abgerutscht, was sie so nicht mehr wollte. Wahrscheinlich waren es nur Sakuras Anruf und ihre Worte, weswegen sie sich daran erinnert hatte, was Itachi mal vor über einen Jahr zu ihr gesagt hatte. Richtig erinnert, da es wohl schon länger in ihrem Kopf gespukt hatte, sie es sich nur nicht eingestehen wollte oder wirklich verstehen konnte. Erst die Worte ihrer besten Freundin hatten sie aufgeweckt und ab diesem Moment war ihr der Regen egal. Sie dachte nicht mehr daran, dass sie den Regen nicht mochte und er sie eigentlich deprimierte. Vor allem in dem Moment, als sie vor Itachi gestanden hatte, vollkommen durchnässt, war der Regen vergessen und den Grund für ihre Abneigung auf den Regen auch.

„Ich hatte es fast vergessen!“, gestand Kazumi leise und fuhr sich mit der Hand durch ihre Haare, die immer noch etwas feucht von der Dusche waren. Von der Dusche, die sie ebenfalls nicht so geplant hatte. Sie war bestimmt keines dieser Mädchen, die nach dem ersten Sex sofort süchtig danach wurden und an nichts anderes mehr denken konnte. Sie wollte wirklich nur duschen und ihre Muskeln entspannen und vielleicht wollte Itachi das ebenfalls. Es war einfach nur ein Kuss gewesen, der zu mehr geführt hatte. Irgendwie kam es ihr so vor, als würde sie gar nichts mehr planen, sondern ließ es einfach geschehen, ließ sich auf Situation ein und reagierte bloß darauf.

*Ihr habt heute also ein Date!*, wechselte Sakura abermals das Thema.

Kazumi lächelte! Sie konnte sie wirklich glücklich schätzen so eine wundervolle beste Freundin zu haben, die genau dann das Thema wechselte, wenn sie nicht mehr über etwas reden wollte oder das Thema schon ausgekaut war.

„Ja! Keine Ahnung was er vorhat!“, meinte Kazumi leise.

Sakura hingegen lachte warm, *Ich gehe mal davon aus, dass er dich ungemein entzücken wird.*

„Dabei muss er das nicht mal! Ich bin auch so zufrieden!“

*Lass ihn doch, wenn es ihm gefällt, dich so zu verwöhnen!*, widersprach Sakura ihr.

„Sicher!“

*Außerdem ist es doch süß, dass er dich trotzdem noch ausführen und verwöhnen will. Spricht doch noch mehr für ihn!*, ergänzte ihre beste Freundin.

„Das mit unser Zimmer klingt gut!“, sagte Kazumi plötzlich und vergrub ihr Gesicht in ihrer Hand. Ein dämliches Grinsen schlich sich auf ihre Lippen und plötzlich lachte sie leise.

Wie Gaara es gesagt hatte, war es wirklich deppeneinfach!

Sobald man an einen Punkt kam, an dem man wohl für irgendjemanden oder für sich selbst, genug gekämpft und gelitten hatte, war es wirklich so einfach, wie man es sich wünschte, ohne dabei paranoid zu werden. Denn wenn es einfach war, war es falsch und dämlich. Das hatte sie zumindest damals so gelernt und das war auch irgendwie das Gesetz in der Welt.

Doch jetzt war irgendwie alles einfach was Itachi und ihre Gefühle betraf. Sie wollte mit ihm zusammen sein, abgehakt! Sie würde ihn sein Zimmer ziehen, was dann aber diesem Zeitpunkt ihr Zimmer wäre, beinahe abgehakt.

Kazumi würde in sein Zimmer ziehen, jede Nacht neben ihm einschlafen um jeden Morgen neben ihm aufzuwachen, sich von ihm wachküssen lassen. Sie würde sich an ihn kuscheln, ihn umarmen und sich von ihm immer wieder verführen lassen. Er würde niemals aufhören sie zu erobern, was sie nicht nur traumhaft süß und wundervoll fand, sondern auch so typisch Itachi war. Er hatte gekämpft und gewonnen, war geduldig mit ihr und hatte ihr zu jedem Zeitpunkt dieser Reise eine Wahl gelassen.

Kazumi hätte ihn ganz am Anfang verlassen können, hätte auf ihn hören können, als er diesen schickalshaften Satz zu ihr gesagt hatte. Sie hätte sich gegen ihn entscheiden können, als sie Robert wiedergetroffen hatte, weil sie ihn damals auch noch etwas geliebt hatte. Sie hätte gehen können, als er ihr Michael vorgestellt und ihr offenbart hatte, was eine Zukunft mit ihm bedeutete.

Ihr wäre jederzeit offen gestanden einen Rückzieher zu machen oder sich letztendlich anders zu entscheiden. Niemand hätte ihr wohl einen Vorwurf gemacht, wenn sie dieses Leben an Itachis Seite nicht führen wollte und ihn dafür nicht genug liebte. So eine Frau brauchte er nicht, wenn sie das für ihn nicht tun würde.

Doch letztendlich hatte sie das alles nie getan und das nicht weil, sie es sich nicht getraut hatte, sondern weil sie es nicht gekonnt hätte. So sehr ihr das auch immer Angst gemacht hatte, so schien sie Itachi so sehr zu lieben, dass sie sich zusammen riss und dem Ganzen versuchte eine Chance zu geben.

Und irgendwann war die Angst verschwunden, ohne dass sie es wirklich bemerkt hatte. So wie Itachi sie langsam geheilt hatte. Es war einfach passiert und somit war die Antwort klar, auch wenn ihr das erst letzte Nacht klargekommen war.

„Klingt das verrückt?“, fragte Kazumi leise.

*Nicht so sehr, wie du denkst! Du liebst ihn, klar willst du da jede freie Minuten mit ihm verbringen. Würde ich auf deine Schule gehen, würde ich sofort in Sasukes Zimmer ziehen.*

„Der würde auch nichts anderes zulassen!“

*Stimmt! Oh, er hat mir erzählt, dass Itachi ne ganz süße Vorstellungsrunde durchgezogen hat.*, diesmal klang Sakura richtig aufgeregt.

„Er hat süß gesagt?“

*Du weißt was ich meine! Und?*

„Es war süß!“, meinte sie nur und erzählte Sakura in Kurzform, wie es dazu gekommen war. Angefangen von ihrer Zwickmühle, ob sie es Sasuke erzählen oder es doch Itachi überlassen sollte. Letztendlich hatte er es schon gewusst und wollte mit seinen Kommentaren ihr die Möglichkeit geben es ihm zu sagen, was an sich schon echt süß war. Aber, dass Itachi sich extra noch die Mühe machte eine komplett unnötige Vorstellungsrunde durchzuziehen, hätte sie fast dazu gebracht sich noch mehr in ihn zu verlieben.

*Wird man fast neidisch!*, murmelte ihre beste Freundin, *Also können wir zusammen fassen, dass du mega glücklich bist und nicht mehr aufhören kannst zu grinsen!*, schlussfolgerte sie richtig und brachte es eigentlich ziemlich gut auf den Punkt.

„Du hast es erfasst!“, meinte Kazumi mit einem leichten Lächeln.

*Nimm das weiße Kleid! Steht dir bestimmt!*, sagte Sakura letztendlich, *Oh und erzähl mir, wie das Date gelaufen ist!*

„Du bist die Erste! Diesmal ganz bestimmt!“, versprach sie und verabschiedete sich von ihrer beste Freundin, legte auf und warf das Handy neben sich aufs Bett, ehe sich darauf niederließ und wieder einmal an die Decke starrte.

Sie ließ einige Momente vergehen, ließ alles kurz auf sich wirken, ehe sie den Kopf zu ihrem Nachttisch wandte und ihr Blick auf Itachis Weinachtsgeschenke fiel. Die ewigblühende Rose war immer noch so wunderschön wie am ersten Tag. Der leichte Duft wehte zu ihr herüber und ließ sie abermals lächeln, ehe sie auf den Kristall sah.

Eine 3D-Abbildung ihrer Eltern, erstellt durch alte Fotos, blickte ihr entgegen. Itachi war deswegen extra zu ihrem Cousin gefahren um sich diese Bilder zu besorgen.

Wieder fragte sie sich, wie ihre Eltern auf Itachi reagiert hätten. Würden sie ihn mögen? Mit ihm einverstanden sein?

Keine Frage, ihre Mutter wäre wohl mit jedem einverstanden, wenn Kazumi ihn als Richtigen ansah, auch wenn er den größte Vollidiot überhaupt wäre. Sie würde ihn in ihrer Familie willkommen heißen und versuchen es ihm leicht zu machen.

Ihr Vater hingegen würde nur zu Anfang den strengen, liebevollen Vater spielen, der seine Tochter beschützen würde. Doch schätzte sie ihn so ein, dass er sofort, wenn seine Tochter glücklich war und dass Itachi sehr viel damit zu tun hatte, er garantiert für Itachi wäre.

Die Frage, ob sie überhaupt an diese Schule gegangen wäre oder sie Itachi dennoch kennen und lieben gelernt hätte, wenn ihre Eltern noch leben würde, stellte sie sich gar nicht. Schon klar, durch den Tod ihrer Eltern war sie vielleicht so geworden, aber vielleicht hätte sie trotzdem diesen Hass auf reiche Typen entwickelt, da sie vielleicht doch mit Aaron zusammen gekommen wäre. Vielleicht hätte sie sich dann einfach nur viel früher für Itachi entschieden, weil sie dann den Rückhalt ihrer Eltern bekommen hätte.

„Seid ihr eigentlich stolz auf mich?“, fragte Kazumi leise, entweder in den Himmel oder an den Kristall.

Sie glaubte an keinen Gott oder dergleichen. Aber der Gedanke an einen Himmel, wo ihre Eltern auf sie heruntersehen würde, gefiel ihr ziemlich gut und beruhigte sie. Dann hätte sie das Gefühl, dass sie trotz ihres gewaltsamen Todes immer noch bei ihr wären und sie niemals verlassen hatten. Sie würde sie immer im Herzen haben und die Erinnerungen an sie ewig in Ehren halten, aber manchmal wünschte sie sich, dass es wirklich einen Himmel gab und sie wirklich an einem besseren Ort wären.

Kazumi erwartete keine Antwort, gab sich mit Schweigen zufrieden. Wäre ja zu schön gewesen irgendein Zeichen der Zustimmung zu bekommen.

Na ja, vielleicht war ja auch Sakuras Anruf ein Zeichen und dass sie ausgerechnet bei Regen ihre Entscheidung getroffen hatte. Kazumi schien es nur zu spät bemerkt zu haben, dass vielleicht sogar der Regen ein Zeichen ihrer Eltern war, dass es in Ordnung war. Dass sie mit Itachi und der Beziehung einverstanden waren. Mehr wünschte sie sich eigentlich nicht mal.

Sie lächelte und schloss die Augen. Wahrscheinlich wünschte sie sich auch, dass das alles irgendwie ein Zeichen war, damit es dann doch einen Sinn ergab. Denn aufgrund eines Satzes, den jemand eher beiläufig gesagt hatte, eine sehr wichtige Entscheidung zu treffen, war dann doch etwas verrückt. Das ergab nicht immer Sinn.

Kazumi drehte sich auf die Seite und hob die Decke an um darunter zu rutschen. Sie bettete ihren Kopf auf dem weichen Kissen und kuschelte sich mehr oder weniger in die Lacken. Ihr fehlte eindeutig Itachi, der seinen Arm um sie legte und sie an sich drückte und ihr als Stütze für ihren Nacken diente.

Jepp, sie hatte letzte Nacht wirklich zu gut geschlafen um in Zukunft alleine zu schlafen. Sie würde ohne ihn nie wieder richtig schlafen können.

Dennoch schlief sie einfach so ein!
 

Diesmal träumte sie nichts!

Keine zarten Erinnerungen, geschweige denn eine vage Ahnung, keine kurzaufblitzenden Bilder oder ganze Episoden, die ihr durch Mark und Bein gingen. Es war ein schwarzes Nichts, das auf eine seltsame Art beruhigend und entspannend war. Nach letzter Nacht, die sie ja kurzzeitig für einen erfüllenden und traumhaften Traum gehalten hatte, war dieses Nichts deutlich besser um für diesen kurzen Moment diesen erholsamen Schlaf einfach etwas runter zu kommen und es auch zu verarbeiten.

Es würde sie wohl noch mehrere Tage beschäftigen, was in dieser Nacht geschehen ist und würde auch noch dann einige Dinge entdecken, die ihr bisher nicht aufgefallen waren. Erst jetzt wurde ihr auch klar, dass Itachi sie die ganze Nacht auf eine vollkommen andere Art angesehen hatte, als das ganze Jahr zuvor. In seinem Blick hatte nicht nur dieser sanfte und liebevolle Ausdruck gelegen, sondern auch eine seltsame Art von Ehrfurcht und Faszination. So wie sie von ihm vollkommen eingenommen war und es wohl auch sehr offen gezeigt hatte, schien auch er von ihr fasziniert zu sein. Seine Augen waren jeder ihrer Bewegungen gefolgt, jede Sekunde hatte sie seinen Blick auf sich spüren können, hatte ihr eine Gänsehaut verpasst, die sie manchmal immer noch spürte. Genauso wie sie immer noch spürte, wie seine Finger über ihre Arme, Seiten und Wirbel geglitten waren und sein warmer Atem ihre Haut gestreift hatte.

Kazumi drehte sich im Halbschlaf auf dem Bauch, kuschelte sich mehr in die Decke und das weiche Kissen. So erholsam der Schlaf auch war, so sehr vermisste sie Itachi dann doch neben sich. Das hätte sie sich zumindest nie gedacht, dass sie einmal weniger gut schlafen würde, weil sie einen Kerl vermisste. Weil Itachi nicht hinter ihr lag und sie im Arm hielt und sie an seinen Körper drückte, während er ihre Nacken sanft küsste.

Das war doch total lächerlich!

Sie war kein anhängliches Mädchen und wollte von keinem Kerl abhängig sein, selbst wenn es nur ums Schlafen ging. Sie hatte immer hervorragend schlafen können, auch ohne einen Kerl. Und jetzt schlief sie einmal, vor allem bei Regen, absolut fantastisch und das mit einem Kerl neben beziehungsweise hinter sich, und schon konnte sie alleine nur schwer wirklichen Schlaf finden. Denn ganz ehrlich, so gut hatte sie dann doch nicht geschlafen.

Eine Hand, die sie sich auf ihre Schulter legte, ließ sie aufschrecken. Abrupt saß sie aufrecht in ihrem Bett und durch einige wirre Strähnen, die ihr ins Gesicht hingen, zu der Person sah, die auf ihrem Bett saß. Früher hätte sie denjenige mehr als nur böse angesehen und angeschrien, vor allem wenn es solche Experten wie Naruto waren. Jetzt hingegen war sie wohl so zufrieden und glücklich, dass sie es einfach sein ließ. Vor allem da diesmal Hinata vor ihr saß und sie mehr als nur entschuldigend ansah.

„Tut mir leid, hab ich dich geweckt?“, fragte sie leise und mutierte wieder zu diesem schüchternen Mädchen, das sie damals kennen gelernt hatte. Es war Naruto zu verdanken, dass sie die meiste Zeit aufgeschlossen und nicht mehr so zurückhaltend wie früher war. Hin und wieder jedoch kamen diese alten Angewohnheiten durch, wenn sie einfach das Gefühl hatte etwas falsch gemacht zu haben.

„Schon gut!“, murmelte sie beschwichtigend, versuchte sie zu beruhigen, „Wie spät ist es?“, fragte sie und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht, suchte ihr Handy, das hier sicher irgendwo lag.

„Drei Uhr nachmittags!“, antwortete Hinata ihr, weswegen sie erschrocken zu ihr sah.

„Bitte?“, hauchte sie.

Kazumi hatte ernsthaft den ganzen Vormittag und den größten Teil des Nachmittags verschlafen. Sie hatte nicht nur das Mittagessen und somit die Chance Itachi zu sehen verpasst und keiner hatte sich verantwortlich gefühlt sie zu wecken.

„Na ja, Itachi wollte dich kurz vor Zwölf zum Essen holen, aber als er gesehen hat, dass du schläfst, wollte er dich nicht wecken.“, erklärte Hinata kurz, was absolut nach dem Uchiha klang und unglaublich süß war. Es wunderte sie nur, dass er sie nicht sofort in sein Zimmer gebracht hatte, weil das ja jetzt auch ihr Zimmer war, „Später hat er mich gebeten nach dir zu sehen, ob du schon wach bist.“, fügte sie hinzu, „Ich wollte dich eigentlich nicht wecken!“, gestand Hinata.

„Kein Problem! Ich hätte sowieso aufstehen müssen!“, murmelte Kazumi und fuhr sich mit der Hand durch ihre Haare, die etwas zerzaust waren. Für ihr Date mit Itachi musste sie sich wohl noch mal duschen, diesmal alleine. Das klang unschöner, als es sollte.

„Falls du noch Hunger hast, ist sicher noch etwas da!“, sagte Hinata.

„Hinata, ich bin jetzt mit Itachi zusammen!“, kam es Kazumi plötzlich über die Lippen und sie sah ihre Freundin an, die sanft lächelte und nach ihrer Hand griff.

„Das freut mich für dich!“, meinte sie, „Und Itachi!“

Kazumi lächelte und war Hinata dankbar, dass sie einfach so tat, als würde sie es nicht wissen, da sie es ganz bestimmt wusste. Temari hatte es ihr bestimmt schon erzählt. Doch gerade tat sie so, als würde sie es erst jetzt erfahren, nur für sie.

„Sag mir welches Kleid ich für mein Date mit ihm anziehen soll!“, bat Kazumi und deutete auf die drei Kleider, die immer noch auf ihrem Bett lagen.

„Das Weiße! Das passt zu dir!“, schlug Hinata vor.

„Das wäre auch meine Wahl gewesen!“, meinte Kazumi, ehe sie ihre Freundin lächelnd ansah, „Ruf Temari an! Ich würde euch gern was erzählen!“, das klang euphorischer, als es sollte, aber sie wollte auch Temari und Hinata davon erzählen, wie sie zu ihrer Entscheidung gekommen ist und wie die Nacht wirklich war. Das war sie den Beide irgendwie schuldig.

7.Kapitel

7.Kapitel

Kazumi wollte ja nicht behaupten, dass sie nervös war, aber wahrscheinlich hatte sie schon drei Versuche in den letzten drei Minuten hinter sich eine anständige Frisur zu machen, da sie sich wiederholt mit leicht verschwitzten Händen durch die Haare fahren musste. Sie sollte über komplizierte Frisuren gar nicht erst nachdenken, da sie sich sowieso irgednwann durchs Haaren fahren würde um ihr Werk damit vollkommen zu zerstören oder jemand anderer würde das für sie übernehmen. Vor allem da sie dazu neigte sich unruhig durchs Haar zu fahren, wenn sie nervös war. Und auch wenn es zwar ganz nett war drei Kleider und drei Paar Schuhe zur Auswahl zu haben, hatte sich wohl aufgrund ihrer Nervösität ungefähr gefühlte hundert Mal umentschieden um dann letztendlich doch dieses wunderschöne, knielange, sowie trägerlose, schneeweiße Kleid aus Seide anzuziehen. Es lag eng um ihre Brust und floss in mehreren Schichten weichen Stoffes hinab, bis zu ihren Knien. Ein schwarzer Seidengürtel legte sich um ihre Taille, endete als Schleife an der Seite. Sie strich immer wieder, wenn sie nicht gerade wieder ihre Frisur zerstörte über den weichen Stoff, glättete ihn um ihre Finger abermals in den Saum des Kleides zu krallen.

Sie starrte in den großen Spiegel vor sich, betrachtete ihr Aufmachung und spielte ernsthaft mit dem Gedanken, dass das rote Kleid vielleicht doch besser für den Anlass geeignet wäre. Vor zwei Minuten hatte sie diesen Gedanken gerade noch verworfen und wollte wirklich das weiße Kleid mit den glitzernden High Heels anziehen. Da waren doch keine echten Diamanten an den Schuhen? Aber gerade wirkte genau dieses traumhaftschöne Kleid seltsam an ihr. Es passte absolut perfekt, legte sich wundervoll um ihren Körper und betonte die richtigen Stellen. Sie hatte zwar keine Traumtaille, aber sie war ganz zufrieden damit und laut Itachis Blicken, die er ihr dauernd zuwarf, schien er nicht unzufrieden mit ihrem Körper zu sein. Dennoch war doch das rote Kleid auch ganz hübsch und würde ihr genauso gut stehen. Itachi würde es sicher auch gefallen.

Kazumi schielte zum Bett, wo das hellblaue Kleid mit den kurzen Ärmeln und dem sehr großzügigen Rückenausschnitt lag. Das wäre auch eine Möglichkeit, zumal sie es gerne hatte, wenn Itachi über ihren nackten Rücken strich.

Sie widerstand dem Drang sich mit der Hand über das Gesicht zu fahren, da sie mit ihrem Make-Up wirklich zufrieden war und das das Einzige war, das sie nicht alle fünf Minuten ändern wollte. Ein Blick in den Spiegel ließ sie aber fast darüber nachdenken, ob der andere Lippenstift in ihrem Badezimmer nicht doch passender wäre.

Okay, sie fuhr sich wieder durch die Haare und machte die wirklich hübsche Hochsteckfrisur zunichte, die sie so nie wieder zusammenbringen würde. So eine Frisur bekam man nur einmal im Jahr wirklich so perfekt und wunderschön hin.

Kazumi drehte dem Spiegel den Rücken zu und schloss die Augen. Sie griff nach dem Ring, der an ihrem Finger steckte und drehte ihn um ihren Zeigefinger. Mehrmals atmete sie tief durch um auch ihr sehr schnell schlagendes Herz zu beruhigen.

Ach verdammt, das war doch nur ein Date. Ein Date mit Itachi Uchiha, mit dem sie schon einige sehr schönes Verabredungen gehabt hatte und es demnach keinen Grund gab wirklich nervös zu sein.

Doch nur vor kapp 24 Stunden war sie eben noch nicht seine Freundin gewesen oder zumindest nicht offiziell. Das war somit ihr erste Date als Paar und damit auch um einiges ernster als die vorherigen Verabredungen, wo es nur ein seltsamer Schwebezustand war.

Ihr erstes Date als Paar! Das klang besser, als sie es sich je erhofft hatte.

Kazumi öffnete mit einem Lächeln ihren Augen und drehte sich schwungvoll wieder zu dem Spiegel um. Der Rock des Kleides wallte in der Bewegung auf und legte sich um ihre Beine. Sie strich ihre Haare über ihre Schulter nach vorne und berührte mit ihren Finger den Anhänger der Kette, die sie von Itachi bekommen hatte. Beim Schmuck war sie sich trotz ihrer Nervosität absolut sicher gewesen. Der Ring und die Kette. Diese zwei Stücke gehörten zu ihren zwei Lieblingschmuckstücken.

Ein letztes Mal, zumindest nahm sie sich das vor, strich sie über den Rock des Kleides, spürte den kühlen, weichen Stoff unter ihren Fingern. Sie betrachtete abermals das Gesamtbild von sich. Unter normalen Umständen, wenn sie gerade mal nicht so mega nervös wegen eines Dates war, würde sie finden, dass sie wirklich mehr als nur annehmbar aussah. Eigentlich fand sie sich grad ziemlich heiß. Aber das hier waren keine normalen Umständen.

Das Klopfen an ihrer Tür ließ ihr Herz einen ziemlich gewaltigen Aussetzer machen und ihre Händen wurden extrem schwitzig. Sie schluckte hart und biss sich auf die Unterlippe und musterte sich diesmal mit einem letzten sehr kritischen Blick im Spiegel, ehe sie einfach ihr Zimmer verließ um zur Tür zu gehen.

Nun, gehen war leicht gesagt, eigentlich war ihr Gang etwas steif und nicht so elegant, wie sie sich sonst bewegte. Sie war wohl wirklich nervös! Vielleicht war das blaue Kleid doch besser? Würde ihr besser stehen, würde Itachi besser gefallen!

Wieder ein Klopfen und in ihrem Kopf drehte sich alles, während sie sich am liebsten übergeben wollte. Ihr Magen rebellierte etwas zu sehr. Da waren nicht nur mehr Schmetterlinge, die eine wilde Party feierten, sondern auch noch anderes Getier und dazu ein Nashorn oder zwei, die mit ihren Köpfen gegen ihren Magen krachten und dazu noch ordentlich mit den Füßen stampften.

Verdammt, wurde sie hier gleich ohnmächtig und dabei war Itachi noch nicht mal anwesend, sondern stand hinter dieser verdammten Tür und klopfte an ihre verdammte Tür, damit sie rauskam. Dabei war sie noch nie ohnmächtig geworden und sie würde wegen eines Dates ganz bestimmt nicht damit anfangen. Nicht mal für ein Date mit Itachi, das erste Date als Paar.

Mit dröhendem Herzschlag schaffte sie es irgendwie zur Tür, die sie dermaßen hektisch aufriss, dass sie sie wahrscheinlich fast aus den Angeln riss.

„Findest du nicht, dass in Anbetracht der Tatsache, dass du letzte Nacht flachgelegt wurdest, die Farbe Weiß, die Farbe der Unschuld, jetzt nicht mehr ganz zu dir passt?“, das war zumindest die Arroganz eines Uchihas und vor ihr stand auch ein Uchiha, aber leider war er in Anbetracht ihres Aufzuges nicht der richtige Uchiha.

„Was willst du Sasuke?“, knurrte sie etwas aufgebracht, was nicht gerade besser für ihre Nervosität war.

Er beäugte sie einen Moment und beugte sich dann etwas zu ihr herunter, berührte beinahe ihre Nase mit seiner. Beinahe prüfend sah er sie an.

„Du wirkst etwas blass!“, meinte er nur, „Ist alles in Ordnung?“, fragte er fast besorgt.

„Sicher!“

Plötzlich grinste er, „Macht dich das Date nervös?“

„Nein!“, hauchte sie heiser.

„Ich dachte, du lügst nie!“, meinte Sasuke.

„Was willst du?“, wiederholte Kazumi und ignorierte diesen leichten Vorwurf. Sie log nie oder zumindest versuchte sie immer so ehrlich wie möglich zu sein.

„Itachi hat mich gebeten, dich abzuholen! Ein Wagen steht für dich bereit und mein Bruder wartet dort auf dich.“

„Und wo ist dieses Dort?“, fragte sie etwas zu neugierig, was auch nicht ganz zu ihr passte. Sie mochte Überraschungen doch nicht!

„Lass dich doch überraschen!“, sagte er mit diesem allwissenden Lächeln, das irgendwie alle Uchihas perfektioniert hatten, „Komm!“, er bot ihr seine Hand an, was sie annahm und ließ sich von ihm mitziehen, „Du siehst wunderschön aus, Kazumi!“, meinte er leise, was sie leicht erröten ließ. Sie war zwar Komplimente irgendwie gewöhnt, aber auch nur von Itachi. Dass Sasuke jetzt sowas sagte, war etwas ungewöhnlich, aber ein genauso schönes Kompliment, das sie gerne annahm.

„Heb dir deine Schmeicheleien für deine Freundin auf, Mister!“, meinte sie lächelnd und schlug ihn leicht mit der Faust gegen die Schultern.

„Stimmt, das überlass ich lieber meinem Bruder!“, grinste er und zog sie den Gang weiter, direkt zum Parkplatz. Dort würde ein Wagen auf sie warten, der sie zu einem Ort bringen würde, wo Itachi wartete. Dort würde ihr Date stattfinden, wo das auch immer war, was sie da auch immer erwarten würde. Sie würde sich überraschen lassen, auch wenn sie Überraschungen eigentlich nicht mochte. Aber die von Itachi konnte sie ganz gut leiden, da sie ihr immer gefallen und niemals verstört hatten. Ihm überließ sie gerne die Kontrolle und sie vertraute ihm, dass er sie niemals auflaufen ließ.

Vor der Tür nach draußen blieb Sasuke plötzlich stehen, ließ ihre Hand los und stellte sich vor sich, musterte sie von herab und grinste einfach. Ehe sie sich versah, umarmte er sie einfach, was sie dermaßen überraschte, dass sie ein paar Sekunden brauchte um darauf zu reagieren. Langsam legte sie ihre Arme um ihn, erwiderte seine Umarmung, die sie etwas überumpelte. Bis jetzt hatte nur sie ihn mal so umarmt und das nur, weil sie es gerade gebraucht hatte. Warum er sie aber jetzt umarmte, konnte sie echt nicht sagen.

„Sasuke?“, hauchte Kazumi verwirrt, ehe er sie langsam von ihr löste und seine Hände um ihre Oberarme legte.

„Ich wollte dir eigentlich nur danken!“, meinte er leise und etwas verlegen. Die Umarmung war wohl nicht geplant gewesen.

„Wofür?“

„Dafür, dass du meinen Bruder glücklich machst!“, grinste er wie ein kleiner Junge, was sie unglaublich süß fand.

„Obwohl ich ihm manchmal wehgetan habe?“, erinnerte sie ihn und spielte vor allem an die Sache mit Blaine und ihren Exfreunden an. Außerdem hatte sie ihn sehr lange warten lassen und sehr verletzt.

„Komm schon, meinem Bruder musste mal der Kopf gewaschen werden. Er sollte die Dinge, die er will, nicht immer so einfach kriegen. Du tust ihm gut und du lässt ihm nicht alles durchgehen.“, erklärte er mit diesem sanften Lächeln, in das sie Sakura wohl verliebt hatte. In dieser Hinsicht konnte sie ihre beste Freundin verstehen, da Itachi auch so ein ähnliches Lächeln draufhatte, das sie unter anderem verzaubert hatte, „Hab viel Spaß und vergiss die Folgen einfach! Wird schon schiefgehen!“, meinte er mit einem Augenzwinkern, was sie mehr beruhigte, als sie erwartet hatte. Es machte ihr mehr Mut, als sie gedacht hatte.

„Sicher!“, sagte sie lächelnd und legte eine Hand auf seine Wange um sich etwas auf die Zehen zu stellen, damit sie ihm einen Kuss auf die Wange drücken konnte, „Ich danke dir auch!“, flüsterte sie, ehe sie sich von ihm löste und einfach an ihm vorbei ging, „Wir sehen uns morgen! In Ordnung?“

Sasuke nickte einfach und öffnete ihr die Tür zum Parkplatz. Anscheinend waren alle Uchihas solche zuvorkommenden Gentlemen, die einer Frau immer die Tür aufhielten. Sollte sie nicht mehr eigentlich nicht mehr überraschen.

Kazumi trat alleine in die etwas kühle Nacht, hörte nur mehr, wie Sasuke die Tür wieder schloss. Sie zuckte nicht mal zusammen, war aber dennoch immer noch nervös.

Auf einer Seite entdeckte sie die Autos ihrer Freunde, dazwischen auch ihr eigenes, das ihre Freunde vor allem Itachi immer noch nicht mochten.

Direkt vor ihr jedoch parkte eine richtig schicke, tiefschwarze Limousine. Mit so einem Wagen war sie während ihres ersten Dates mit Itachi unterwegs gewesen. Da hatte man sie zu einer riesigen Lagerhalle am Hafen gebracht, die traumhaft hergerichtet war. Mit dieser Verabredung hatte es damals begonnen und vielleicht war sie seit diesem Abend schon seine Freundin, nur sie hatte es nicht bemerkt oder hatte es nicht sehen wollen.

Neben der Limousine stand ein Chaffeur bereit, der sie bereits erwartete. Es überraschte sie auch nicht, als er auf diese sehr elegante Art die Tür des Wagens öffnete und sich dabei leicht verbeugte. Nur langsam kam sie auf ihn zu und abermals kam diese seltsame Nervosität in ihr hoch. Zwar hatte ihr Sasuke einen Teil ihrer Anspannung genommen, aber jetzt wo er nicht mehr da war, kehrten ihre Emotionen zurück und ließen fast ihren Magen rebellieren.

Sie war doch sonst kein solches Nervenbündel und eigentlich fast immer die Ruhe selbst. Bei Prüfungen war sie noch nie so nervös gewesen, selbst bei den anderen Verabredungen mit Itachi.

Kazumi blieb einen Moment vor der offenen Autotür stehen, ehe sie tief Luft holte und in das Innere des Wagen glitt. Einen kurzen Moment hoffte sie, dass Itachi im Inneren auf sie warten würde, aber da Sasuke angedeutet hatte, er würde Vorort warten, war diese Hoffnung sowieso etwas dämlich.

Die zuschlagende Tür ließ sie etwas zusammenzucken und die Sekunden bis sich der Wagen in Bewegung setzte, zogen sie wie Kaugummi. Die ruhige und angenehme Art, wie der Wagen fuhr und sie nicht durchrüttelte, machte es auch nicht besser, dass sie sich besser oder entspannter fühlte. Sie freute sich auf das Date und konnte es kaum erwarten Itachi wiederzusehen und mit ihm Zeit zu verbringen, aber sie war so verdammt nervös. Wie damals an ihrem berühmten dritten Date, das so verdammt schief gegangen war. Auch da hatte sie sich mehr Gedanken um dieses Date gemacht, als gesund war. Vielleicht war es deswegen schief gelaufen, weil sie wieder mal zu viel nachgedacht hatte. Wenn sie Dinge tot dachte, so wie damals ihre Gefühle zu Itachi und deren Konsequenzen, ging es meistens eben schief. Genau diese Art hatte sie in diese Zwickmühle gestoßen, die sie überwinden musste um sich letztendlich für Itachi zu entscheiden. Es hatte nie wirklich was mit ihren Exfreunden oder ihre noch damals leichten Gefühlen für Robert zu tun gehabt. Eigentlich war nur ihre verdammte Unsicherheit und Selbstzweifel schuld, weil sie einfach angenommen hatte, dass Itachi nicht so empfand wie sie und dass es ihrerseits sowieso nur bloße Schwärmerei war. Wie sehr man sich doch in diesen Dingen irren konnte.

Kazumi schüttelte den Kopf und strich den Stoff ihre Kleides glatt, starrte einige Sekunden auf das schöne, reine Weiß. Sie verhakte ihre Finger ineinander und legte sie auf ihren Schoß und setzte sich gerade hin, atmete mehrmals tief durch. Wenn sie wieder zu viel darüber nachdachte, was dieses Date bedeutete oder nicht, würde unweigerlich irgendwas passieren was sie nicht wollte oder beabsichtigte. Der Regen bei ihrem dritten Date wäre unter allen Umständen gekommen, aber wenn sie anders über die Sache gedacht hätte, wäre ihr der Regen egal gewesen. Er wäre unwichtig gewesen, da es sie nur interessierte, dass sie mit Itachi zusammen war.

Sie drückte ihre schweißnassen Finger zusammen und wandte ihren Kopf zu der verdunkelten Scheibe um vor allem auf andere Gedanken zu kommen, die sie von dem Desaster des dritten Dates und ihre Zweifel wegbrachten. Draußen wurde es langsam dunkel und auch kühler. Vielleicht hätte sie eine Weste oder etwas Ähnliches mitnehmen sollen, aber da Itachi nicht erwähnt hatte, dass sie wärmende Bekleidung brauchte, hatte sie sich auch nichts übergezogen. Selbst Sasuke hatte deswegen nichts gesagt.

Ob er sie wieder in diese Halle führen würde? Oder hatte er dann doch etwas komplett anderes vor?

So wie sie Itachi kannte, würde er niemals etwas wiederholen. So wie er aus seinen Fehlern lernte und sie nicht wiederholte, würde er auch ein bereits stattgefundenes Date nicht einfach exakt so wieder geben, wie damals. Auch wenn es damals funktioniert und sie entzückt hatte.

Daher konnte sie wirklich alles erwarten und hatte dennoch keine Vorstellungen davon, was er wirklich vorhatte.

Kazumi öffnete das Fenster einen Spalt um kühle, angenehme Luft in das warme Innere zu bringen. Sie schloss die Augen und ließ die leichte Brise gegen ihr Gesicht schlagen. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen.

Eigentlich war es ihr vollkommen egal, wohin dieser Wagen sie brachte und was sie dort erwartete. Denn sie wollte nur zu Itachi, der sie umarmte und küsste. Sie wollte nur neben ihm einschlafen und neben ihm wieder aufwachen. Das Wichtigste war nur, dass er dort war, wo sie jetzt hinfuhr.

Kazumi schloss das Fenster wieder und legte ihren Arm auf der Armlehne ab, klopfte in einem gleichmäßigen Rhythmus mit ihren Fingerspitzen auf dem kühlen, weichen Leder. Sie konzentrierte sich auf den angenehmen Ton und versuchte so gegen ihre Nervosität anzukämpfen. Es funktionierte nur bedingt, da ihre Gedanken immer wieder zu ihrem bevorstehenden Date und vor allem zu Itachi zurückkehrten. Vor allem, da sie immer noch nicht so ganz wusste, was sie ihm in Bezug auf die letzte Nacht sagen sollte.

Es war klar, dass sie die Nacht nicht bereute, keine Sekunde davon. Auch habe sie sich sehr wohl und geborgen gefühlt und niemals ausgenutzt und bedrängt. Itachi hatte sie respektvoll und mit sehr viel Anstand behandelt und schien sich dennoch nicht wirklich zurückgehalten zu haben. Wenn sie daran dachte, was alles geschehen war, bezüglich letzter Nacht, wurde ihr immer noch ganz heiß und in ihrem Magen kribbelte es ganz anders, als wenn sie nur nervös war. Sie fuhr sich mit den Fingerspitzen über die Lippen und musste grinsen.

Der Druck von Itachis Lippen war immer noch so spürbar, obwohl dieser unglaubliche Kuss schon 24 Stunden her war. Jede einzelne Berührung war immer noch zu fühlen und verursachte diese angenehme Gänsehaut und ein leichtes Kribbeln auf der Haut.

Unwillkürlich erzitterte sie und rieb sich die Arme um irgendwas gegen die nicht mal unangenehme Gänsehaut zu tun. Es half nur bedingt, da ihr ja nicht kalt war und die Gänsehaut durch bloße Wärme nicht weggehen würde. Diese Gänsehaut wurde durch ihre Erinnerungen von letzter Nacht hervorgerufen, die sie immer noch so aufwühlten und beschäftigten.

Temari hatte sie bei ihrem Gespräch am Nachmittag extrem gelöchert und wollte wirklich jede Einzelheit wissen, die Kazumi bereit war zu erzählen und wie bei Sakura war sie sehr bereit, obwohl sie ihre eigene, sowie Itachis Privatsphäre achtete. Sie würde über ihn nie etwas preisgeben, was er vielleicht nicht wollte und sie auch nicht zu erzählen bereit war. Seine kleinen Geheimnisse, die sie in der Nacht entdeckt hatte, würde sie niemanden verraten.

Wahrscheinlich würde auch niemand auf die Idee kommen, dass gerade Itachi Uchiha unglaublich süß und hingebungsvoll war, wenn er sie küsste und sich mit seinen Lippen seinen Weg über ihren Oberkörper bahnte.

Ihre Gedanken schweiften abermals zu dieser Nacht und ließen sie einfach nicht los. Es nahm sie vollkommen ein und ließ sie ihre vorherigen Probleme vergessen. Es ließ ihre vorherigen Probleme unwichtig und klein erscheinen, weil plötzlich alles einfach und logisch war.

Ihre Finger legten sich auf den kühlen Anhänger ihrer Kette, das Silber des Ringes drückte sich gegen ihre Haut, was sie unweigerlich daran erinnerte, was schon alles hinter ihr lag und wie sehr sie sich wirklich verändert hatte ohne es zu merken oder es beabsichtigt zu haben. Und wie viel Itachi damit zu tun hatte.

Er ahnte nicht einmal, wie dankbar sie ihm war, dass er das geschafft hatte, was nicht mal Jim gekonnt hatte. Weil er sie nie gedrängt oder es angesprochen hatte, hatte sie sich nie unter Druck gesetzt gefühlt, auch wirklich etwas daran zu ändern, weswegen die Veränderungen einfach gekommen war und sie selbst keinen Einfluss genommen hatte.

Die Limousine hielt und der kleine Ruck brachte sie zurück zu ihrer Verabredung. Sie verschob die aufkommenden Gedanken bezüglich ihrer Eltern und ihren Gefühlen auf später, da sie sich jetzt auf das Date konzentrieren wollte, was sie schon an sich extrem nervös machte. Andere Gedanken und Komplikationen konnte sie da nicht gebrauchen.

Als der Chauffeur die Wagentür öffnete, schlug kühle Luft gegen sie und sie roch Meer und Salz. Da kam ihr das allererste Date mit Itachi in den Sinn, das an einem Hafen stattgefunden hatte. Seltsamerweise hatte sie sogar gedacht, er wollte sie loswerden, was jetzt irgendwie mehr als nur absurd klang und dann doch extrem witzig war. Dennoch hatte sie dadurch, dass das Date in einer Halle stattgefunden hatte, nicht sehr viel vom Meer gesehen, was sie im Nachhinein dann doch schade fand. Das Meer war dann doch um einiges romantischer, als alles andere. Und dabei hatte Itachi ihr viele romantische und traumhafte Momente geschenkt.

Eine behandschuhte Hand wurde ihr gereicht, die sie annahm und der Chauffeur half ihr galant aus dem Wagen. Es war wohl nicht die eleganteste Art, aber sie schaffte es ohne hinzufallen oder tiefe Einblicke unter ihr Kleid zu liefern.

Kühler Wind kam auf, schlug gegen ihre Beine und brachte ihre Haare etwas durcheinander, was ihr egal war. Ihre Frisur konnte ruhig aussehen, wie die einer Vogelscheuche, da sie dadurch nicht verzweifeln würde oder Angst hatte.

Vor allem, da ihr Blick nach vorne gerichtet war, wortwörtlich und auch metaphorisch gesehen. Metaphorisch, weil sie eine Zukunft sah, die vielleicht noch weit entfernt, aber ihr keine Angst machte und die wundervoll aussah. Und Wortwörtlich, weil sie nur Augen für diesen einen Mann hatte, der sie niemals aufgegeben hatte, obwohl sie sich manchmal furchtbar benommen und ihm öfters wehgetan hatte. Vielleicht hatte er mal gezweifelt, aber davon hatte er sich niemals abhalten lassen und stand dort und wartete geduldig, wie immer, dass sie zu ihm kam, wie immer.

Kazumi schluckte hart und atmete tief durch, ehe sie einen Schritt machte, der einfach war, als sie gedacht hätte. Ihr Herz schlug immer noch zu laut und zu schnell, ihr Magen rebellierte immer noch und diese Gänsehaut war immer noch präsent.

Sie ging einen weiteren Schritt, der noch leichter war, wie auch der Nächste. Sie widerstand dem Drang einfach zu rennen, vor allem da sie nicht wusste, ob das in diesen verdammten hohen Schuhen überhaupt möglich war und kam daher nur langsam voran, was ihn nicht zu stören schien.

Er stand einfach nur, mit den Händen auf dem Rücken verschränkt und diesem einen Lächeln auf den Lippen, das sie vollkommen einnahm und es ihr unmöglich machte den Blick abzuwenden.

Als sie einen Schritt von ihm entfernt stand, kam wieder der Wind auf, direkt vom Meer, erfasste nicht nur ihre Haare, sondern auch den Saum ihres Kleides, ließ es bis zur Mitte ihrer Oberschenkel aufwehen, was sie ignorierte.

Der Wind verebbte langsam und ließ es fast wie in Zeitlupe aussehen, wie ihre Haare zur Ruhe kamen und der Rock wieder nach unten segelte. Und dann erst bewegte Itachi sich, griff nach ihrer linken Hand und fuhr über das Metall des Ringes, während er seine andere Hand auf sein Herz legte und eine formvollendete Verbeugung hinlegte und dabei ihren Handrücken küsste.

„Willkommen Fräulein!“, raunte er leise gegen ihre Haut, „Sind Sie bereit für ein kleines Abenteuer?“, fragte er und erst jetzt merkte sie, was er da trug und was sich hinter ihm verbarg und beinahe unwirklich hinter ihm aufbaute.

Vielleicht träumte sie ja doch noch?

8.Kapitel

8.Kapitel

Nicht ohnmächtig werden!

Das war das einzige Mantra, das Kazumi gerade immer wieder in ihren Gedanken wiederholte, während sie auf Itachis Kopf sah, der immer noch verbeugt vor ihr stand und einen sanften Kuss auf ihren Handrücken hauchte. Sein Daumen fuhr über ihren Ring.

Ihr Herzschlag dröhnte laut in ihren Ohren und ihr Magen machte gerade mehrere Purzelbäume, die niemals gesund sein konnten. Hitze breitete sich in ihrem Körper aus. Ihr war plötzlich unglaublich heiß, obwohl der Wind recht kühl war und gegen ihre nackte Haut schlug und sie eigentlich erzittern sollte. Dennoch war ihr so heiß, dass sie fast schwitzte und ihr der Schweiß über den Rücken und ihre Schläfen rann.

Heiser schnappte sie nach Luft und drückte ihre Faust gegen ihre Brust, während sie versuchte gegen den aufkommenden Schwindel anzukämpfen, der ihren Körper erfassen wollte. Ihre Knie wurden butterweich.

Sie durfte auf gar keinen Fall ohnmächtig werden! Nicht nur, weil sie Itachi diesen Triumph nicht gönnte, sondern weil dann dieses Date sofort vorbei wäre. Er würde sie zurückbringen und in ihr eigenes Zimmer bringen, da er so rücksichtsvoll war und sie ohne ihr Einverständnis nicht in sein Zimmer verfrachten würde.

Kazumi blinzelte zweimal und versuchte ihr Blickfeld zu erweitern um nicht nur Itachi wahrzunehmen, sondern auch ihre Umgebung. Sie war am Hafen, vielleicht sogar der Gleiche von ihrem ersten Date, was an sich sogar irgendwie logisch war, dass er sie wieder an diesen Ort brachte. Das war der Ort, wo alles angefangen hatte und hier würde es weitergehen.

Diesmal war es keine Halle, sondern direkt der Pier an dem sie standen. Das Meer erstreckte sich vor ihnen, der Vollmond leuchtete auf sie herab, schon wieder und direkt vor ihr, an einem Steg befestigt, ankerte eine sehr imposante wohl mehrstöckige Yacht.

Langsam und elegant richtete sich Itachi wieder auf, hielt ihre Hand jedoch sanft umschlossen. Sie sah zu ihm hoch und wunderte sich nur einen Moment über sein Outfit, das für ihn ungewöhnlich war, ihm aber dennoch unverschämt gut stand.

Er trug wirklich die Uniform eines Schiffskapitäns und sah so aus, als würde er gleich mit dem nächsten Kreuzfahrtschiff eine Rundreise machen. Die blaue Uniform stand ihn perfekt und er wirkte wie ein junger, attraktiver Kapitän. Vielleicht stand sie auf Männer in Uniformen, da sie das verdammt heiß fand. Selbst eine Kapitänsmütze hielt er in der Hand und setzte sie wieder auf den Kopf, als er sich wieder aufgerichtet hatte. Während seiner Verbeugung hatte er sie gegen seine Brust gehalten. Das war wohl einer der respektvollsten Gesten, die sie je gesehen hatte. Dieser Kerl war dermaßen gut erzogen, dass sie sich selbst als ungaublich trampelig empfand und sich niemals mit ihm vergleichen konnte, zumindest was diese guten Manieren betraf.

Er hauchte abermals einen Kuss auf ihren Handrücken, ehe er ihre Hand losließ und sie einfach nur ansah. Sein Blick war wie immer so durchdringend und allwissend, was sie zwar nicht mehr verwirrte, aber immer noch durch Mark und Bein ging. Dieser Blick würde sie niemals kalt lassen, genauso wie sein unglaubliches Lächeln, das er nur ihr schenkte.

Kazumi holte tief Luft und erwiderte seinen Blick. Sie hatte wohl für einen kurzen Moment vergessen, wie man atmete. Das war fast so schlimm, als wenn sie ohnmächtig werden würde. Das stand immer noch im Raum, da ihr echt heiß war und etwas schwindlig, wenn Itachi sie noch länger so ansah und dabei in diesem Aufzug vor ihr stand.

„Dürfte ich dich an Bord bitten?“, sagte er endlich und sie konnte nur nicken, da sie wohl nur ein heiseres Fiepen oder Schlimmeres herausbringen würde.

Mit seinem unwiderstehlichen Killerlächeln bot er ihr seinen Arm an, in den sie sich einhakte und sie sich von ihm über den Holzsteg führen ließ. Unbewusst drückte sie sich wohl näher an ihn, da sie dann weniger Gefahr lief umzukippen.

Vor ihr erstreckte sich nur Wasser. Sie mochte das Meer, vor allem wenn das Wasser von der Sonne glitzerte und es beinahe durchsichtig wirkte. Jetzt hingegen war das Wasser beinahe schwarz und sah fast bedrohlich und gefährlich aus. Da fühlte man sich fast wie in einem Horrorfilm und gleich würde das Monster auftauchen und sie verschlingen. Sie kam auf seltsame Gedanken, wenn sie nervös war.

Dabei sollte sie das Date mehr genießen und sich keine Gedanken darüber machen, ob hier jetzt gleich der weiße Hai persönlich auftauchte um sie zu fressen. Eher sollte sie über diese weiße Yacht nachdenken, die da so fröhlich im Wasser neben dem Steg schwamm.

Itachis Hand legte sich auf ihren unteren Rücken, führte sie sanft aber bestimmt zum Aufgang der Yacht. Sie fühlte die Wärme durch den Stoff des Kleides und ließ sich bereitwillig von ihm leiten. Sie gab die Kontrolle ab und war nicht unglücklich darüber. Sie hatte die leise Hoffnung, dass sie an Itachis Seite niemals mehr unglücklich sein würde.

„Eine Yacht also?“, hauchte sie und räusperte sich, da ihre Stimme belegt und rau klang.

„Ja!“, meinte er leise und strich mit seiner Hand über ihren Rücken, glitt hinauf bis zu ihren nackten Schultern und legte seinen Arm um sie, drückte sie an seine Seite.

„Gehört sie dir?“, fragte Kazumi und würde es keineswegs überraschen, wenn der Kerl zum zehnten Geburtstag eine Yacht bekommen hatte, wenn ihm mal ein ganzes Grundstück zum Geschenk gemacht wurde.

„Nein, sie gehört meinem Cousin. Sie liegt hier zur Wartung vor Anker. Da er sie erst morgen abholt, konnte ich sie heute benutzen.“, erklärte er kurz. Dabei fragte sie sich, ob das besagter Cousin war, der ihn dauernd anrief und den er so mochte, „Meine Yacht liegt woanders!“, er sollte aufhören, es mit solchen Sätzen zu versauen.

„Dir ist schon klar, dass du mich nicht mehr beeindrucken musst.“

„Wenn ich dich wirklich beeindrucken wollte, würde ich dich in mein Privatflugzeug setzen und mit dir ein sehr langes Wochenende auf meiner Privatinsel verbringen. Und ich habe Mein gesagt, weil sie offiziell mir gehören, nur mir.“

Okay, diesmal vergas sie wirklich zu atmen und starrte ihn einfach nur an. Ihr war immer absolut klar gewesen, dass er einige Dinge besaß, die absolut jenseits ihres Kontostandes waren, angefangen von den vielen Autos, dem Treuhandfond oder dem riesigen Grundstück, auf dem er ihr Traumhaus bauen wollte. Aber der Gedanke er besaß ein Flugzeug und eine Insel, war dann doch etwas zu viel für sie.

Kazumi blinzelte einige Male und öffnete ihren Mund, schloss ihn aber gleich wieder, da sie absolut sprachlos war. Vor allem da sie früher ein sarkastisches, leicht gemeines Kommentar über reiche Leute abgegeben und Itachi nur gelächelt hätte. Jetzt jedoch war sie so hin und weg, so verliebt, dass sie dazu nicht mehr im Stande war und deswegen ihn einfach nur dämlich ansah. Und diesmal sah sie ihn extrem belämmert an und hoffte irgendwie, dass er nur ein Scherz machte um sie wieder zu ärgern. Nur irgendwie bezweifelte sie langsam, dass Itachi in dieser Hinsicht niemals scherzen würde.

„Oh, eigentlich wollte ich sagen, dass du wunderschön aussiehst und dir dieses Kleid sagenhaft gut steht.“, wechselte er sehr schnell das Thema und beugte sich zu ihr herunter, berührte mit seiner Nasenspitze ihre, hauchte ihr seinen Atem gegen ihre Lippen, „Schade, dass ich es dir heute Abend ausziehen werde!“, raunte er so verführerisch, dass sie hart schluckte und wie gebannt auf seine Lippen starrte. Gott, wie sehr wollte sie ihn jetzt küssen!

„Itachi!“, hauchte sie und schielte zu ihm hoch.

„Du weißt gar nicht, wie sehr ich es liebe, wenn du mich so ansiehst!“, grinste Itachi und sie war vollkommen hin und weg, „Dir ist nicht mal klar, ...“, er verstummte und schien es sich anders zu überlegen, da er sie einfach auf seine Arme hob und sie erschrocken ihren Arme um seinen Nacken schlang um einfach nur gegen seine Halsbeuge zu kichern.

Itachi setzte sich in Bewegung, ging über den Aufstieg hinauf und betrat das Deck der Yacht. Sie war noch nie auf einem Schiff gewesen, was das Ganze irgendwie noch aufregender und auch schöner machte. Sie erlebte viele erste Male mit Itachi. Erst das letzte Nacht und nun ihr Yachtdebüt.

Er ließ sie auf den Boden zurück und legte abermals seinen Arm um ihre Schultern, drückte sie an seine Seite.

„Wollen wir eine Runde fahren?“, fragte er und deutete auf die kleine Brücke der Yacht.

„Du darfst dieses Teil fahren?“

„Ja!“, sagte er, als wäre es das Normalste der Welt, wenn man eine Yacht selbst steuern durfte, „Komm!“, meinte er mit diesem sanften Lächeln und griff nach ihrer Hand um sie weiter zu ziehen. Sie erwiderte den sanften Griff um ihre Hand und musste einfach lächeln. Ihre ganze Anspannung und Nervosität war plötzlich wie weggeblasen. Selbst das konnte dieser Mann, sie einfach so beruhigen und entspannen.

Zusammen mit Itachi ging sie die Treppe hinauf und erhaschte immer nur kurze Blicke auf die verschiedenen Zwischendecks. Eines war wohl einem Esszimmer nachempfunden, ein anderes einem kleinen Aufenthaltsraum. Gemeinsam betraten sie die Brücke, oder wie das bei einer Yacht sonst hieß. Sie hatte keine Ahnung von Schiffen, wenn sie nicht mal wusste, ob links die Steuerbord- oder Backbordseite war, geschweige denn ob der Bug vorne oder hinten war. Aber das Steuerrad war in diesem kleinen Raum ganz oben auf der Yacht, also war das für sie die Brücke, dort wurde das Boot gesteuert.

Die Brücke war nur eine kleine Kabine, in der gerade mal vier Leute genügend Platz hatten. Für so eine Yacht brauchte man wohl auch nicht mehr Personen um sie zu fahren. Die Wände bestanden aus Glas, weswegen man einen Rundumblick auf die Umgebung hatte. Hinter dem Steuerrad gab es viele Knöpfe, Rädchen und andere Spielereien, die ihr genau gar nichts sagten. Sie war vielleicht überdurchschnittlich intelligent, aber alles konnte sie auch nicht wissen.

„Und du willst dieses Ding alleine steuern?“, fragte Kazumi, als sie näher an die Konsole trat und sie sich diese genauer ansah. Sie hatte absolut keine Ahnung was welcher Knopf bedeutete, geschweige denn die Anzeigen, abgesehen von dem Kompass. Der zeigte nach Norden!

„Ich werde nur das erste Stückchen fahren. Der echte Kapitän wartet unter Deck!“, meinte er grinsend und trat neben sie, drückte ein paar Knöpfe, weswegen die ganze Lichter anfingen zu blinken und die Konsole seltsame Geräusche von sich gab.

„Hast du auch einen Pilotenschein?“, fragte Kazumi, sah sich dabei um und bemerkte wie ein Hafenmitarbeiter die Leine vom Steg löste, ehe sich die Yacht in Bewegung setzte und aufs offene Meer fuhr. War es nicht eigentlich ziemlich dämlich mitten in der Nacht aufs offene Meer hinauszufahren?

„Dafür bin ich noch zu jung! Außerdem interessiert es mich nicht!“, erklärte er kurz und steuerte nach links. Er war konzentriert, was ihn ungemein attraktiv machte. Sie stand wohl wirklich auf Männer in Uniformen, obwohl es bei Itachi kein Wunder war, dass ihm sowas stand.

„O Käpt´n, mein Käpt´n!“, murmelte Kazumi, was Itachi grinsen ließ.

„Das ist aus `Der Club der toten Dichter´!“, bemerkte er, „Nicht so passend wie du denkst!“, sprach er weiter und schielte zu ihr herüber. Die Kapitänsmütze war ihm etwas zu groß und rutschte ihm leicht in die Stirn. Bedeckte seine Augen mit einem leichten Schatten, der zwar etwas bedrohlich aber ungemeinm sexy wirkte. Wann war sie diesem Kerl so verfallen?

„Vielleicht!“, meinte sie leise und stellte sich näher zu ihm, spürte die Wärme seines Körper an ihrem Arm, ehe sie ihre Arme um seinen Oberarm schlang um ihre Wange dagegen zu drücken. Sie starrte geradeaus, einfach nur aufs Meer und beobachtete die sanften Wellen und wie sich das Mondlicht im Wasser spiegelte. Sie hörte das Rauschen des Meeres, sah am Himmel die Sterne und in diesem Moment war einfach alles perfekt.

Deswegen seufzte sie auch erleichtert auf und genoss die Stille, dachte gar nicht mehr darüber nach, was sie Itachi wegen letzter Nacht genau sagen würde. Vor allem da es wohl auch keine Rolle spielte und Itachi sich über jedes Wort freuen würde, wie zu Silvester. Zumindest war sie jetzt nicht betrunken.

„Möchtest du auch mal ans Steuer?“, fragte Itachi leise und etwas plötzlich.

„Was?“, hauchte Kazumi und löste ihre Umarmung um Itachis Arm.

„Du kannst auch mal ans Steuer, wenn du willst. Ist ja nicht so, als könntest du wo gegen fahren!“, meinte er mit einem Lächeln.

„Und was ist mit Eisbergen?“

„Ich glaube kaum, dass es in dieser Gegend Eisberge gibt!“, murmelte Itachi und unterdrückte eindeutig ein Lachen. Dennoch trat er einen Schritt zur Seite, hielt das Steuer aber fest, „Willst du?“, dabei deutete er auf das Steuerrad.

„Ähm, okay!“

Ihre Hand berührte das Steuerrad und schloss ihre Finger um das dunkle Holz. Sie stellte sich vor das große Rad und griff auch mit ihrer zweiten Hand danach. Itachi ließ das Steuerrad los und trat hinter sie. Sie spürte seine Körperwärme an ihrem Rücken, seinen Atem in ihrem Nacken und seinen Blick auf ihr.

Kazumi festigte ihren Griff um das Steuerrad, als es sich plötzlich bewegte und nach links ausscherte. Sie drückte dagegen und trat einen Schritt näher an das Steuerrad heran. Es war schwerer den Kurs zu halten, als sie gedacht hatte. Dennnoch war es logisch, da unter ihr mehrere Tonnen Wasser wirkten, die gegen das Steuer drückten und willkürlich in eine Richtung steuerten. Itachi musste eine unglaubliche Kraft haben, wenn das bei ihm so einfach aussah.

„Vorsicht!“, raunte Itachi und drückte seinen Körper gegen ihren Rücken, legte seine Hände ebenfalls auf das Steuerrand, „Wir wollen ja nicht vom Kurs abkommen!“, murmelte er.

„Wir haben einen Kurs?“, fragte Kazumi leise.

„Wir fahren ein Stückchen geradeaus und überlassen den Rest dem Käpt´n!“, meinte Itachi und half ihr den Kurs zu halten. Eigentlich steuerte er das Teil, ihre Hände lagen ja nur locker auf dem Steuerrad. Außerdem machte sie diese abrupte Nähe und seine Körperwärme etwas nervös, vor allem da ihr die Bilder von letzter Nacht wieder vor Augen kamen und sie deswegen leicht errötete.

Kazumi lehnte sich dennoch sehr entspannt gegen seinen Körper und widerstand dem Drang das Lenkrad loszulassen und um ihre Arme um seine Brust zu schlingen. Immerhin sollte sie dieses Monster lenken, auch wenn sie das eigentlich nicht wirklich tat, da Itachi eigentlich dafür sorgte, dass die Yacht auf Kurs blieb. Daher ließ sie ihre Hände locker auf dem Lenkrad, konzentrierte sich auf ihre Atmung, dass sie regelmäßig blieb und auf diesen wundervollen Ausblick. Das Meer war zwar vollkommen schwarz, aber dafür erhellte der Mond und die Sterne die dunkle See, was sie absolut faszinierte.

Ihre linke Hand rutschte auf Itachis Hand und sie sah auf ihre Zeigefinger, an denen sie die Silberringe trugen. Da wurde ihr richtig warm ums Herz und ließ es etwas höher schlagen, wie immer wenn sie in Itachis Nähe war und sie sichtlich genoss.

Kazumi musste grinsen, während sie mit ihrer Fingerspitzen seine Finger nachfuhr, die erstaunlich locker um das Steuerrad lagen. Ihre andere Hand berührte das kühle Holz und glitt mit ihren Fingern über die Inschrift, die sie nicht entziffern konnte. Wahrscheinlich war es der Name des Schiffes.

„Wie heißt das Schiff?“, fragte sie leise.

„Dreamer!“, antwortete Itachi ihr genauso leise.

„Ich dachte Schiffe werden nach Frauen benannt!“, murmelte Kazumi und fuhr mit ihrem Finger über seinen Handrücken, ehe sie sich einfach zu ihm umdrehte um ihn anzusehen.

Diese Uniform stand ihm unglaublich gut und die Kapitänsmütze ließ ihn besonder sexy und heiß wirken. Der weiche, dunkle Stoff schmiegte sich perfekt an seinen Körper. Sie spürte seine festen Muskeln darunter, was sie mehr anturnte als ihr lieb war. Der Anblick seines nackten Oberkörpers hatte sie nie kalt gelassen, aber seit sie ihn nackt gesehen und vor allem gespürt hatte, wie sich seine nackte Haut auf ihrer nackten Haut anfühlte, waren ihr ihre Reaktionen auf seinen verhüllten Körper nicht mehr ganz geheuer. Weil sie eben wusste, was sich darunter verbarg, konnte sie an nichts anderes mehr denken und schämte sich nicht mal dafür.

„Es ist üblicher, aber mein Cousin hat da seinen eigenen Kopf.“, meinte er zu ihrer Feststellung und holte sie aus ihren nicht gerade jugendfreien Gedanken zurück.

„Da kenne ich noch so einen Kandidaten!“, murmelte Kazumi und merkte zu spät, wie Itachi einen Schritt nach vorne machte und sie das Steuerrad in ihrem Rücken spürte. Sie sah hoch, direkt in Itachis Augen, die sie unverwandt musterten, während er sie zwischen seinen Armen einkesselte indem seine Hände das Steuerrad festhielten.

Ihr lief ein eiskalter Schauer über den Rücken, während er sie auf diese besondere Art anstarrte und sein Blick zu ihren Lippen wanderte, die sie leicht öffnete um irgendwas zu sagen, was ihr letztendlich nicht gelang. Manchmal konnte Itachi sie echt sprachlos machen.

Leicht beugte er sich zu ihr herunter, ließ sie keine Sekunde aus den Augen, blinzelte nicht einmal und kam ihren Lippen sehr nahe. Sie spürte seinen heißen Atem gegen ihren Mund schlagen und fühlte direkt wie er überlegen und leicht dreckig grinste.

Ihre Finger krallten sich in den Stoff seiner Ärmel, presste sich mehr gegen das Holz in ihrem Rücken, während sein Körper, vor allem sein Oberkörper sich mehr gegen sie drückte. Keuchend schnappte sie nach Luft, wagte es nicht mal zu blinzeln. Dennoch hielt sie seinem Blick stand, obwohl sie viel lieber auf seine Lippen starren wollte, die ihrem Mund nicht nahe genug waren. Viel zu weit weg um sie zu küssen. Ein Kuss, den sie sich wünschte und auf den sie hoffte. Weil sie es nicht wagte ihn von sich aus zu küssen.

„Wie genau stellst du dir eigentlich vor, soll ich anständig bleiben, wenn du mich so ansiehst und dir so unschuldig verführerisch auf die Unterlippe beißt?“, raunte er plötzlich und sie merkte zu spät, dass sie das wirklich getan hatte, „Du wirst mich damit noch in den Wahnsinn treiben!“, sagte er und leckte ohne Vorwarnung mit seiner Zunge über ihre Unterlippe und sie widerstand dem Drang abermals auf ihre Unterlippe zu beißen.

Stattdessen gaben ihre Knie einfach nach, da die Anspannung abrupt aus ihrem Körper wich und sie gegen seinen Oberkörper fiel. Sie würde nicht ohnmächtig werden, aber verdammt, er war sehr nahe dran gewesen.

Falls er sich erschreckt hatte, so verbarg er es sehr gut. Mit seinem verführerischen Pokerface fing er sie auf, legte einen Arm um ihre Taille und drückte sie an seine Seite.

„Ein Glück haben wir unser Ziel schon erreicht und ich kann an den Kapitän übergeben!“

Aus einem Schleier purer Glückseligkeit nahm sie nur wahr, wie er das Steuerrad losließ, irgendeinen Knopf drückte und sie langsam aus der Kabine führte um sie zum hinterm Teil – das Heck? – zu bringen.

Sanfte Lichter beleuchtete die ebene Fläche und um das stählerne Geländer schlängelte sich Lichterketten, während leise Musik die Szenerie untermalte und es perfekt machte.

Ein kleiner, runder Tisch stand mitten drin, wurde von zwei dazupassenden Sesseln vervollständig. Eine einzelne weiße Kerze brannte auf der weißen Tischdecke. Eine rote Rose in einer klaren Vase schmückte den wirklich dezent gedeckten Tisch und war damit der einzige Farbtupfer. Alles war in weiß gehalten, selbst die verdammte Yacht war weiß.

Kazumi sah auf ihr Kleid. Es war ebenfalls weiß, als hätte Itachi gewusst, dass sie sich nur für dieses Kleid entscheiden würde und die Deko perfekt dazu passen würde.

Sie traten näher an den Tisch und Itachi ließ sie los, nur um einen der Sessel zurückzuschieben, damit sie wie gewohnt Platz nehmen konnte. Er selbst nahm nicht wie sonst ihr gegenüber Platz, sondern rutschte so nah wie möglich neben sie. Sein Knie berührte ihres, was sie abermals erzittern und ihren Blick heben ließ.

„Wieso willst du anständig bleiben?“, fragte sie ohne darüber nachzudenken und selbst ihn schien diese Frage zu überraschen, von der sie nicht wusste, warum sie sie gestellt hatte.

Itachi war immer und zu jeder Zeit, vor allem letzte Nacht, anständig zu ihr gewesen. Er behandelte sie wie man nur eine Prinzessin behandeln würde, was sie nicht immer verdient hatte. Er behandelte sie wie einen kostbaren Schatz und ja, ihr war klar, dass sie sich wiederholte, aber ihr gefiel dieser Vergleich so gut und passte auch nach dem fünften Mal.

Unerwartet wandte er seinen Blick ab, starrte dafür auf das Meer, deren sanften Wellen gegen die Yacht schlugen, sie diese Erschütterungen kaum spürte, es ihr dafür sehr wohl durch Mark und Bein ging, dass seine Finger ihre hauchzart streiften und sie sich wünschte er würde ihr Hand ergreifen und sie nicht mehr loslassen.

„Ich glaube, ich habe dich gestern doch mehr überfordert, als ich dachte und du zugeben willst!“, antwortete er.

Seine Ehrlichkeit überraschte sie nicht, aber dafür dass es ihn beschäftigte. Eigentlich hatte sie sich weniger überfordert, als vollkommen überwältigt gefühlt, dass sie keinen Gedanken daran verschwendet hatte, ob es wirklich überfordernd gewesen war. Erst danach, als sie wirklich zur Ruhe gekommen war, war ihr die gesamte Tragweite dieser Nacht bewusst geworden. Daher waren wohl auch die Tränen gekommen. Es war einfach aus ihr herausgebrochen und ließ sich nicht mehr zurückhalten. Weil sie es geschafft und diese Sache endlich vorbei war. Keine stillen Sehnsüchte oder leichte Zweifel mehr, die sie verunsicherten. Da waren nur mehr Itachi und sie, ein `Uns´, das sie unendlich glücklich machte.

„Ich habe einfach instiktiv gehandelt und mir eigentlich keine Gedanken gemacht, ob du damit was anfangen kannst.“, sagte er weiter und fuhr sich mit der Hand über seinen Mund, sah sie immer noch nicht an, „In dem Moment, als du vor mir gestanden bist und ich Trottel endlich kapiert habe, was du mir sagen willst, ist es einfach über mich gekommen!“

Vielleicht irrte sie sich oder bildete es sich schlichtweg ein, aber sie hätte sonst schwören können, dass ein leichter Rotschimmer seine Wangen bedeckte, was an sich schon vollkommen unmöglich war. Itachi Uchiha wurde niemals rot, wenn dann nur aus Wut, niemals aus Verlegenheit oder aus Schwam.

„Ich konnte mich keine Sekunde zurückhalten, obwohl mir in jedem einzelnem und wunderbaren Moment absolut klar war, dass du wahrscheinlich mit der Hälfte nicht mal annähernd was anfangen kannst.“

Eigentlich hatte sich die letzte Nacht wie ein Traum angefühlt, der niemals enden sollte. Ein seltsamer Schleier hatte darüber gelegen, der alles so unwirklich und dennoch real gemacht hatte. Manches hatte sich so angefühlt, als würde es in Zeitlupe ablaufen. Anderes hingegen war so unglaublich schnell gegangen, dass sie es immer noch nicht realisieren konnte. Von der Hälfte glaubte sie immer noch, dass es sich nur in ihrer Fantasie abgespielt hatte und es sich nur so real anfühlte, weil es sich ihr Gehirn wünschte. Weil diese Hälfte dann doch nur ein Traum gewesen war.

„Ich will anständig zu dir sein, weil ich sonst glaube, ich verdiene dich nicht.“, dabei vergrub er sein Gesicht in seiner Handfläche und lächelte beinahe beschämt. Es sah fast so aus, als würde seine Hand zittern, was bei ihm genauso selten vorkam, wie leichte Röte auf seinen Wangen. Dieser Mann war nicht dazu fähig nervös, ängstlich oder beschämt zu sein. Dazu war er zu arrogant und selbstsicher und würde auch niemals zugeben, dass er diese Zustände überhaupt kannte. Sie war immer diejenige, die immer zweifelte und Angst gehabt hatte.

Dennoch war es aber auch logisch, dass er dann doch irgendwie menschlich war und nicht nur selbstbewusst und arrogant war. Er zeigte es nur nie um anderen Menschen seine Schwäche zu offenbaren, dass ihn auch Selbstzweifel plagten.

Daher rührte es sie umso mehr, dass er ausgerechnet ihr diese kleine Schwäche offenbarte und ihr somit auch bewies, dass er ihr blind vertraute. Er schenkte ihr sein absolutes Vertrauen, dass sie diesen Moment für sich behielt. So wie sie seine kleinen Macken und Ticks niemanden anvertraute, so würde sie auch diesen Moment in ihrem Herzen bewahren.

Kazumi öffnete ihren Mund, schloss ihn jedoch wieder, da sie nicht wusste was sie sagen sollte. Sie wollte ihm viel sagen, vor allem was ihn davon abhielt zu denken, er würde sie nicht verdienen. Sie brauchte diese Art von Anständigkeit nicht. Wenn es nach ihr ginge, könnte er sie jederzeit so schamlos und unanständig küssen, weil sie das wollte und sich danach sehnte. Noch nie wollte sie so dermaßen von einem Mann geküsst werden. Wie letzte Nacht brauchte sie diesen Kuss, wie die Luft zum Atmen.

„Was ich sagen will!“, sagte er leise, „Letzte Nacht hatte ich den besten Sex in meinem ganzen Leben!“

Okay, diesmal wurde sie nicht nur rot und hielt den Atem an. Diesmal lief sie ernsthaft Gefahr tatsächlich ohnmächtig zu werden.

9.Kapitel

9.Kapitel

Würde sie Itachi nicht eindeutig besser kennen, würde sie glatt annehmen, er log ihr gerade eiskalt ins Gesicht.

Keiner, absolut niemand, nicht einmal ein Itachi Uchiha, hatte mit einer Jungfrau als Partnerin den besten Sex seines Lebens.

Wie sie selbst, war Itachi eigentlich immer ehrlich zu ihr gewesen. Er hatte ihr eigentlich nie wirklich etwas vorgemacht, außer vielleicht, dass er vielleicht etwas früher hätte sagen können, was er für sie empfand. Dann wären einige Dinge sicherlich anders verlaufen, was ihr aber nicht leid tat. Diese ganzen Ereignisse hatten sie stärker und selbstsicherer gemacht, was letztendlich wohl zu diesem Moment geführt hatte.

Dennoch gab es auch kurze Momente, in denen er sie nicht aus Bösartigkeit anlog, sondern zu ihrem Wohl nicht alles verriet. So wie an diesem einem traumhaften Date, bei dem er ihr einfach verschwieg, dass er eine ganz wichtige Besprechung mit seinem Vater hatte, damit sie sich keine Gedanken darüber machte, was sie trotzdem tat. Darauf war sie irgendwie programmiert, alles totdenken bis es irgendwie einen Sinn ergab. Sie nahm es ihm auch nicht übel, wenn er ihr manches einfach nicht sagte um sie nicht zu beunruhigen. Dennoch sollte er sie nicht in Bezug auf die letzte Nacht anlügen.

Vielleicht hatte sie diese Nacht idealisiert und aufgrund ihrer fehlenden Erfahrung konnte sie nicht mal im Entferntesten sagen, ob sie nicht ein kompleter Loser im Bett war. Und Itachi wäre viel zu anständig und höflich um sie auf diesen Umstand hinzuweisen. Er würde ihr das niemals ins Gesicht sagen und sie glaubte ihm nicht, dass es der bester Sex seines Lebens war. Das war einfach unmöglich, weil sie davon keine Ahnung hatte und selbst der eigene Instinkt diese Nullerfahrung nicht wegmachen konnte. Sie hatte intuitiv gehandelt und sich instiktiv bewegt, aber das konnte doch nicht so atemberaubend oder umwerfend gewesen sein, dass es ihm so gefallen hatte.

Und da waren wieder ihre Selbstzweifel! Einfach großartig!

Kazumi schloss kurz die Augen und atmete einmal tief durch um auch ihre wirren Gedanken zu ordnen. Sie wollte irgendwas zu ihm sagen, was nicht total dämlich oder hirnverbrannt klang. Itachis Gerede hörte sich für sie unmöglich an, aber er empfand es als wahr. Es gehörte zu ihren wenigen Grundsätzen die Meinungen anderer zu respektieren und sie nicht zu verurteilen, auch wenn sie in ihren Augen vollkommener Schwachsinn waren.

Sie sah zu Itachi, der ihren Blick aber nicht erwiderte, sondern eher auf das Meer starrte und mit den Fingern seiner linken Hand in einem gleichmäßigen Rhythmus auf dem Tisch klopfte. Mit der anderen Hand fuhr er sich abermals über den Mund, was sie mehr als nur verwirrte. Normalerweise mied er ihren Blick nicht, sondern forderte sie heraus seinen Blick zu erwidern um darin zu versinken.

Als sie nach seiner Hand griff, die auf dem Tisch ruhte und ihre Finger um seine schloss, hörte er nicht nur mit dem dämlichen Geklopfe auf, sondern wandte sich ihr endlich zu. Er schien einen Moment ins Leere zu starren, ehe er wohl realisierte, dass sie vor ihm saß.

Itachi lächelte etwas wehmütig und strich mit seinen Fingern über ihre, die seine Hand umschlossen hielten. Sie erwiderte sein Lächeln und rutschte etwas zu ihm, was ihn wohl etwas verwirrte, da er seine Augenbrauen zusammenzog und ihn sehr süß aussehen ließ. In solchen Momenten sah er wie ein völlig normaler Teenager aus, der Zeit mit seiner Freundin verbrachte. Jetzt in diesem Moment war er kein milliardenschwerer Kerl, der sie auf eine Yacht entführt hatte und an diesen seltsamen Selbstzweifeln litt.

„Erinnerst du dich an unsere erste Begegnung?“, fragte sie leise.

„Wie könntet ich das vergessen!“, grinste er.

„Und auch wie ungehobelt du warst?“

Dabei zog Itachi die Augenbrauen zusammen und verzog die Lippen. Dieser Ausdruck gefiel ihm überhaupt nicht.

„Musst du wirklich ungehobelt sagen?“, murmelte er beinahe beschämt.

„Gefällt dir arrogant und unverschämt besser?“, schlug sie vor, „Der Punkt ist, dass du in gewisser Weise du selbst warst. So wie ich mich nicht verstellt habe, hast du es auch nicht getan!“, sagte sie und war sie sich nicht ganz sicher, ob man das als Kompliment nehmen konnte, eigentlich hatte sie ihn ja gerade schon wieder beleidigt, obwohl sie das gerade jetzt nicht mehr wollte, „Weil du dich letzte Nacht nicht wirklich zurückgehalten hast, habe ich mich als das Kostbarste, Schönste und Wertvollste überhaupt gefühlt!“, das klang so verdammt kitschig, „Weil du das getan hast, war es perfekt!“, hauchte sie, „Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt bedrängt oder gezwungen gefühlt.“, flüsterte Kazumi, „Es war absolut überwältigend und wundervoll. So hätte ich mir mein erstes Mal nicht mal in meinem wildesten Träumen vorgestellt und dabei warst du unglaublich rücksichtsvoll.“, meinte Kazumi weiter und legte ihre Hand auf seine Wange, strich mit ihren Daumen zuerst über seine Wange, ehe sie über seine Unterlippe glitt und er sie endlich auf diese tiefen, verzehrenden Art ansah, bei der ihr heiß wurde, wirklich extrem heiß. Wozu brauchte sie da noch eine Jacke, wenn er sie so ansah und es den gleichen Effekt hatte?

Kazumi erwiderte diesen Blick, der sie sofort zu durchschauen schien, da er plötzlich auf diese selbstbewusste, arrogante Art grinste, die ihr ein bisschen gefiel und auch etwas anturnte. Sie hatte sein Ego dermaßen gestreichelt, dass seine leichten Zweifel, ob er es nicht doch übertrieben hatte – was defintiv der Wahrheit entsprach – völlig vergessen waren und er sich eher wieder darauf konzentrierte, wie er sie am besten wieder verführen und entzücken konnte. Sie würde sich auch darauf einlassen.

Diesmal rutschte Itachi näher. Sein Arm legte sich warm um ihre Taille, seine Finger strichen über ihre Wirbelsäule, was ihr ein leichtes Zittern entlockte, während die Finger seiner anderen Hand ihren Hals hinaufglitten und ihr Kinn umfassten. Eindringlich sah er sie an, zog ihr Kinn leicht in die Höhe und sie krallte ihre Finger in seinen Ärmel, während ihr Daumen weiter über seine Unterlippe strich.

„Ich kann das nicht wirklich in Worte fassen, aber ich bereue keine einzige Sekunde.“, sagte sie schlussendlich, ganz leise und seinen Lippen so nahe, die sie jetzt wirklich gerne küssen wollte.

Hatte er sie überhaupt seit Beginn des Dates schon geküsst?

„Nur habe ich keinerlei Erfahrungen, die damit auch nur irgendwie vergleichbar wären, daher weiß ich nicht, wie du darüber denkst.“, murmelte sie etwas verlegen und ignorierte die Tatsache, da er die letzte Nacht als den besten Sex seines Lebens betitelt hatte.

Diesmal war sie verunsichert, weil sie ja vielleicht wirklich vollkommen inkompetent war und er wirklich nur zu freundlich war um ihr die eiskalte Wahrheit ins Gesicht zu sagen. Aber sie glaubte ihm auch, als er das zu ihr gesagt hatte. Sie wollte ihm glauben!

„Dir ist einfach nicht klar, wie verführerisch du bist! Du weißt gar nicht,wie verrückt du einen Mann machen kannst, wenn du ihn nur anlächelst!“, sagte er plötzlich so süß und beruhigend, dass sie ihn ansah, „Kazumi, du hast mich letzte Nacht an die Grenzen meiner Selbstbeherrschung gebracht indem du mich nur angesehen oder berührt hast, von den Bewegungen deiner Hüfte mal abgesehen.“

Sie riss erschrocken die Augen auf und wurde eindeutig so rot, wie heute morgen, als Temari ihr diese äußerst persönliche Frage gestellt hatte.

„Ich habe keine Ahnung, wie du das gemacht hast, vor allem da ich nichts dergleichen von dir erwartet habe, aber du hast dich dermaßen instinktiv bewegt, dass es absolut perfekt und richtig war.“, meinte er weiter und so klang es nicht so schlimm, als wenn er sagte, es wäre der beste Sex seines Lebens gewesen, „Du hast dich nicht nur fallen gelassen und mir blind vertraut, sondern auch auf Bewegungen reagiert, was ich von keiner unschuldige Jungfrau erwartet hätte.“

Okay, diesmal musste sie einfach verliebt und verzückt aufseufzen, da ihr keine bessere Reaktion auf dieses süße, wenn auch ungewöhnliche Kompliment einfiel.

„Kazumi, möchtest du tanzen?“, fragte Itachi und machte damit eine hunderachtig Grad Wendung, was sie zwar verwirrte, aber auch absolut begrüßte. Die letzte Nacht hatten sie genug besprochen und jeder hatte das geäußerst, was er dazu sagen wollte. Das genügte!

„Hier?“

„Warum nicht?“, meinte er mit einem Grinsen und erhob sich, zog sie dabei mit auf die Beine und auf die Mitte des kleinen Platzes.

Itachi ließ sie einmal um ihre eigene Achse drehen, ehe er sich nach der alten Schule kurz vor ihr verbeugte und sie so um einen Tanz bat, den sie so oder so zugestimmt hätte. Sein Arm legte sich um ihre Taille, seine Hand ruhte auf ihrem Rücken, während sie ihre Hand auf seine Schulter legte und sich von ihm an sich drücken ließ, ehe er einfach mit ihr tanzte.

Kazumi hatte nie wirklich Tanzkurse besucht, daher waren ihr die Grundschritte nur vom Sehen her bekannt, aber Itachi führte sie über die Ebene, als hätte sie eine professionelle Tanzausbildung hinter sich. Vor allem weil er es ihr auch leicht machte und keinen Tango oder sonst einen komplizierten Tanz aufs Parkett legte, sondern langsame und leichte Schritte mit ihr machte. Sie reagierte nur darauf, wie sie wohl auch letzte Nacht auf seine Berührungen und Bewegungen reagiert hatte.

„Ich glaube, das letzte Mal haben wir auf der Abschiedsfeier von Sasori und Deidara getanzt!“, bemerkte Itachi und vollführte eine eher gewagtere Drehung, was sie etwas ins Straucheln brachte, aber er fing sie mühelos auf und brachte sie wieder in den richtigen Takt. An Itachi war wohl eine Profitänzer verloren gegangen, wie auch ein Pianist.

„Kommt mir wie Jahre vor!“, meinte Kazumi leise.

„Mir auch!“

Abrupt ließ er sie wieder um ihre eigene Achse drehen, zog sie mit Schwung wieder an sich und ließ sie sanft nach hinten fallen, stützte sie aber mit der Hand auf ihrem Rücken. Dennoch klammerte sie sich leicht an seinen Arm. Es war so wie man es aus Filmen kannte. Diese absolut perfekten, romantischen Momenten, die dazu verführten, denjenigen zu küssen, ehe der intensive Blickkontakt abbrach und der Zauber vorbei war.

Kazumi ließ seinen Arm los, legte ihre Finger auf seine Lippen. Er senkte seinen Kopf tiefer und schloss leicht seine Lider, öffnete seinen Mund. Sein warmer Atem schlug gegen ihre leicht geöffneten Lippen, ehe sein Mund ihren streifte und ihr damit einen absolut aufregenden Schauer bescherrte, der ihr durch Mark und Bein ging.

Ihre Lider flatterten und ihre Finger glitten zu seinem Kinn, ehe er sie küsste.

Ohne Vorwarnung explodierten ihre Sinne, ihr Magen rebellierte auf eine sehr gute Art, da wieder irgendwelche Insekten eine Party feierten und dabei nicht nur Raketen starteten, sondern ganze Bomben explodieren ließen. Sie krallte ihre Finger in Itachis Oberarme, drückte sich instinktiv mehr an ihn, während er seinen Arm mehr um ihre Taille schlang und seine andere Hand in ihrem Nacken ruhte um ihren Kopf zu stützen, den er in den Nacken zwang. Dabei zog er auch noch an ihrem Kinn um ihre Lippen mehr zu öffnen, worauf sie sich gerne einließ. Heiser keuchte sie in den Kuss hinein, rutschte mit ihrer Hand in seinen Nacken, krallte sie mit ihren Fingern in seinen Haaransatz, eher er sich mit Schwung und eher unerwartet wieder mit ihr aufrichtete, diesen atemberaubenden Kuss aber nicht unterbrach, sondern mit einer Intensität, die sie selbst überraschte, fortführte und ihr die Knie weich wurden.

Dennoch stellte sie sich leicht auf die Zehenspitzen, da sie trotz der Absätze doch etwas kleiner war als er und drückte sich mehr an ihn, weswegen er beide Arme fest um sie schlang und sie wohl nie wieder loslassen würde.

Spielerisch biss sie ihn auf die Unterlippe, was er mit einem Grinsen hinnahm und seine Hand einfach auf ihren Hintern legte. Ab diesem Moment war der Kuss wohl nicht mehr wirklich unschuldig, sondern heiß, verrucht, erotisch und etwas lasziv. So wie Itachi ihren Hintern zusammendrückte, konnte sie nur dieses Wort verwenden. Außerdem drückte sie ihren Oberschenkel an seinem Bein hoch, was wohl auch der Grund war, warum er dann doch von ihrem Hintern abließ und seine Hand auf ihr Bein legte und den Stoff des Kleides hochschob um seine Hand auf ihren nackten Oberschenkel zu legen. Er wanderte gefährlich hoch, was in Hinblick auf letzter Nacht nicht mehr so überraschend und erschreckend war. Eher begrüßte sie es!

Itachi atmete geräuschvoll aus, als sie den Kuss kurz lösen mussten. Er ging jedoch sofort weiter, nur viel ungelöster und wilder. Ihre Frisur war auf jeden Fall schon im Eimer, was ihr vollkommen egal war, da ihr von den verdammten Schmetterlingen in ihrem Bauch fast schon schlecht war und ihre Knie dermaßen butterweich waren, dass sie ohne Itachi drohte auf den Boden zusammen zu sinken. Von ihrem viel zu schnell schlagenden Herzen und ihrem in ihren Ohren rauschenden Blut, wollte sie gar nicht erst anfangen. Ihr Körper war im kompletten Ausnahmezustand.

Als sie ihre Lippen voneinander lösten, atmete sie lautstark durch den Mund, versuchte wieder zu Atem zu kommen, während sich ihre Lippen seltsam belegt anfühlten.

Kazumi schielte zu Itachi hoch, der ebenfalls schwer atmete und ihren Blick erwiderte. Er legte seine Arme fest um ihre Taille, drückte sich sanft an sich und sie legte ihre Hände auf seine starken Oberarme, spürte die Muskeln unter dem feinen Stoff, presste ihre Brüste gegen seinen Oberkörper und ließ sich diesmal auf einen noch langsameren Tanz ein. Er führte sie mit kleinen Schritten über die weiße Fläche, machte keine gewagten oder überschwenglichen Bewegungen.

„Itachi?“, hauchte sie und ihre Stimme hörte sich seltsam an, „Kann ich dich um etwas bitten?“

„Alles was du willst!“, raunte er nur und rieb seine Nasenspitze an ihrer, bließ seinen Atem gegen ihre Lippen, was sie erzittern ließ.

„Erzähl mir ein Geheimnis!“, bat sie leise, „Eins, von dem niemand etwas weiß! Weder deine Eltern noch Sasuke!“

„Warum willst du das wissen?“, fragte Itachi süß und verführerisch.

Kazumi grinste, fuhr mit ihrem Zeigefinger über seine Schulter, „Vielleicht habe ich ja den hinterhältigen und genialen Plan dich irgendwann zu erpressen?“, murmelte sie und schielte zu ihm hoch, „Ich horche dich und deine Familie systematisch aus und nutze eine Chance wenn sie sich mir bietet!“

„Dann erzähl du mir auch ein Geheimnis!“, forderte er leise und führte sie wieder zu dem kleinen Tisch zurück. Er half ihr wieder Platz zu nehmen und setzte sich neben sie.

Itachi griff nach der Flasche Champagner, der eingekühlt war und schenkte die prickelnde Flüssigkeit in zwei Sektgläser, ehe er ihr eins davon reichte. Sie stießen an und der helle Klang der aufeinanderprallenden Gläser klingelte in ihren Ohren. Als sie einen Schluck von dem kühlen Alkohol nahm, prickelte er in ihrem Hals, beruhigte die Schmetterlinge in ihrem Bauch aber nicht. Daher griff Kazumi nach den Leckereien, die in einer weißen Porzellanschale aufgetürmt waren. Sahen nach Früchten und Pralinen aus. Sie suchte sich eine tiefrote Erdbeere aus und biss hinein. Sie schmeckte süß und fruchtig, absolut perfekt.

„Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich der Verantwortung, die mir bevorsteht nicht gewachsen bin!“, gestand Itachi plötzlich, weswegen sie sich fast an ihrem Champagner verschluckte.

Kazumi sah zu ihm rüber und beobachtete ihn, wie er beinahe nachdenklich und etwas betrübt auf sein Glas sah. Er schwenkte die goldgelbe Flüssigkeit darin und zog die Augenbrauen zusammen. Er wirkte auch etwas frustriert, was sie etwas verwirrte. So hatte sie ihn noch nie gesehen, obwohl sie ihm schon öfters wehgetan hatte. In diesem Moment war er wirklich ein Teenager, der sie seiner Verantwortung bewusst wurde und wohl nicht so ganz damit klar kam. Wahrscheinlich tat Itachi nur so selbstbewusst oder zumindest war ein Teil davon nur gespielt um sich anderen gegenüber keine Schwäche zu erlauben. Nur bei seinen Freunden und ihr war er vielleicht er selbst und dieser Kerl war von seinem Erbe nicht so ganz begeistert, wie seine Eltern es gern hätten.

„Ich habe Angst, dass ich mit deiner Welt nicht wirklich klarkomme!“, gestand sie ebenfalls, was Itachi lächeln ließ. Er grinste gegen den Rand des Glases, ehe er sie wieder ansah und diese Zweifel plötzlich verschwunden waren.

„Süße!“, murmelte er und beugte sich zu ihr rüber, berührte mit seiner Nasenspitze ihre, „Das ist kein Geheimnis, zumindest kein besonders Geheimes!“

„Deine Eltern?“

„Auch kein Geheimnis, aber das schaffen wir schon!“, erwiderte Itachi.

Kazumi erwiderte seinen eindringlichen Blick einen Moment, ehe sie ihre Hand auf seine legte und seine Finger leicht zusammendrückte.

„Darf ich dazu was sagen? Zu dem von vorhin!“

„Nur zu!“

Kazumi hob ihre Hand, legte sie auf seine warme Wange, strich mit dem Daumen über seine Haut, „Ich iebe dich!“, hauchte sie, „Und auch wenn das kitschig klingt, werde ich dich auch lieben, wenn du der Verantwortung nicht gewachsen bist, auch wenn ich das nicht glaube. Ich weiß, dass du das kannst!“

Sie küsste ihn einfach! Kurz, aber süß und traumhaft!

„Welcher anderer arrogante, selbstverliebte und überhebliche Kerl könnte das auch sonst fertig bringen?“, fragte sie leise gegen seine Lippen, schloss grinsend die Augen, „Du hast mich dazu gebracht dir blind zu vertrauen! Du hast mich geheilt! Ich weiß nicht, wie du das geschafft hast, aber du hast mich geheilt. Dank dir habe ich meine Trauer fast vollständig überwunden! Dank dir kann ich auch mal glücklich sein! Wie solltest du es dann nicht schaffen eine verdammt riesige, teure, einflussreiche und mächtige Firma zu führen?“

„Ist das dein Geheimnis?“, stellte Itachi eine Gegenfrage, die sie nicht erwartet hatte, „Dass du es auf deine eigenwillige und wundervolle Art schaffst, jeden Menschen Mut zu machen?“

„Vielleicht!“, murmelte sie mit einem leichten Lächeln, „Vielleicht aber auch nicht!“

Abrupt stand sie auf und ging zur Reling, stützte sich gegen das kühle Geländer und starrte auf die dunkle See. Sie hörte das angenehme Rauschen der Wellen, ihre rhythmischen Bewegungen und das leichte Beben, wenn die Wellen gegen die Yacht schlugen.

Leicht lehnte sie sich nach vorne, als sich ein Arm um ihre Taille schlang.

„Nicht fallen!“, raunte Itachi ihr leise ins Ohr, was vielleicht dazu geführt hätte dass sie ausgerutscht wäre, würde sie ihn nicht langsam kennen.

„Das Wasser wäre sowieso viel zu kalt!“, murmelte Kazumi und lehnte sich wieder gegen ihn, während er sich selbst auf dem Geländer abstützte und sie zwischem ihm und der Reling gefangen war. Sie konnte sich schlimmeres vorstellen.

„Wie tausend Nadelstiche!“

Kazumi unterdrückte ein leises Lachen, „Und kein Eisberg in Sicht!“

„Hoffen wirs mal!“, murmelte Itachi nur und verfiel dann in ein angenehmes Schweigen.

Darauf ließ sie sich auch ein, wie auf diese traumhaften Küssen, die sie gerne erwiderte. Daher lehnte sie sich wieder mehr an ihn und legte ihre Hand auf seine, die die Reling umschlossen hielt. Sie fuhr mit ihren Fingern seinen Handrücken nach, glitt über sein Handgelenk seinen Unterarm hinauf, ehe sie sich dann doch zu ihm umdrehte und zu ihm hochsah.

Kazumi lächelte leicht, während er sie einfach nur ansah.

„Welches Geheimnis willst du wissen?“, fragte sie leise und schlang ihre Arme um seinen Nacken, zog sich leicht an ihm hoch.

Er schien kurz zu überleben, ehe er seine Arme um sie legte und sie näher zu sich zog. Seine Stirn legte sich gegen ihre, ehe er etwas zu sehr grinste.

„Keines!“, sagte er nur, was sie dann doch verwirrte, „Ich will jedes noch so kleines Geheimnis, das dich umgibt selbst herausfinden und mich an jedem erfreuen.“, das klang wohl schräger als es sollte und irgendwie total nach Itachi. So verrückt war wirklich nur er!

„Dein Pech!“, meinte sie leise und zuckte nur mit den Schultern, „Das wären tolle Geheimnisse!“

„Das glaube ich dir aufs Wort!“, murmelte er und küsste ihre Stirn, „Komm! Ich will dir was zeigen!“

Sanft löste er ihren Griff um seinen Nacken und nahm ihre Hand um sie von der Reling wegzuführen. Er zog sie über die Ebene, an dem gedeckten Tisch mit den vielen köstlichen Leckereien vorbei, direkt zu einer Luke, die wohl unter Deck führte.

„Und die Früchte? Der Wein?“, fragte Kazumi und sah etwas zu sehnsüchtig zu dem Tisch. Sie wollte noch mehr von dem Erdbeeren essen und außerdem hatten die Pralinen sie wahnsinnig angelacht.

„Das ist ein Perrier-Jouet Champagne!“, erklärte Itachi und blieb mit ihr vor der Luke stehen.

„Den Namen werde ich mir nicht merken, geschweige könnte ich ihn aussprechen!“, sagte sie leise und schielte zu ihm hoch, als er gerade den Mund aufmachen wollte um etwas zu sagen, „Wehe du buchstabierst es!“, warnte Kazumi mit erhobenen Finger.

Itachi lächelte nur und zog an ihrem Handgelenk, hob ihren Handrücken an seine Lippen um einen Kuss darauf zu hauchen, ehe er die Luke mit einem Knopfdruck öffnete. Eine sehr moderne Yacht!

Eine schmale Treppe, die in die Dunkelheit führte, erstreckte sich vor ihnen. Es sah unendlich tief aus, obwohl es vielleicht nur ein paar Meter hinunter ging, direkt unterhalb des Meeresspiegels, mehr oder weniger.

„Dir ist schon klar, dass die meisten Horrorfilme so anfangen. Man geht in einen dunklen Raum!“

„Haie sind hier eigentlich sehr selten und ich war bis eine halbe Stunde vor Beginn unserer Dates hier, also kann ich dir versichern, dass außer uns, dem Käpt´n und Michael niemand hier ist. Zumal Michael in verschiedenen Nahkampftechniken ausgebildet ist und eine Waffe bei sich trägt.“, beruhigte Itachi sie, was zwar etwas half, aber dass Michael sein Bodyguard eine Waffe trug, machte ihr nur noch deutlicher worauf sie sich da eingelassen hatte. Es war letztendlich nicht nur eine Beziehung zu Itachi und die kleinen Probleme mit seiner Familie und seinen Mitschülerinnen waren nicht das was ihr am meisten Sorgen bereiten sollte. Itachi hatte selbst zugegeben, dass sein Leben gefährlicher war und er aufgrund dieses Tatsache seine Gefühle zu ihr fast aufgegeben hätte. Eben weil er sie lieber in Sicherheit wissen wollte, als an seiner Seite. Ein Glück hatte er seine Meinung geändert!

Dennoch bereitete es ihr etwas Kopfzerbrechen und leichte Bauchschmerzen, wenn sie an diese Tatsache dachte. Man hatte mal versucht Itachi zu entführen und als seine Mutter mit seinem Vater verlobt gewesen war, war sie damals zur Zielscheibe seiner Feinde geworden, und würde ihre Beziehung zu Itachi publik werden, würde sie es ebenfalls werden. Das machte ihr zwar keine übergroße Panik oder Angst, aber mulmig wurde ihr schon etwas. Dass sie hier nicht vor Angst zitterte oder vor Panik verrückt wurde, bedeutete nur, dass sie Itachi absolut vertraute und wohl diesem nahkampferprobten und eine Waffe tragenden Bodyguard.

Dieser Gedanke war sehr neu!

„Dann los!“, meinte Kazumi und atmete tief durch, „Vielleicht solltest du vorgehen!“

„Sicher! Halt dich an mir fest!“

Das brauchte er ihr nicht zweimal sagen!

Kazumi löste ihre Hand aus seinem Griff und umklammerte seinen Arm um ihn hinab zu folgen. Der Gang war wirklich schmal, weswegen sie nur hinter ihm gehen konnte und sie hoffte, dass er trotz der Dunkelheit genügend sehen konnte, damit er das Ende der Treppe bemerkte. Oder er hatte die Stufen einfach gezählt.

Sie drückte sich an seinen Arm, glitt mit der Hand über seinen Unterarm um ihre Finger zwischen die Zwischenräume seiner Finger zu schieben. Langsam gewöhnte sie sich an diese Schwärze und erkannte leichte Konturen der Treppe, ehe sie die letzte Stufe erreichte und sich wohl in einem kurzen Gang wiederfand.

Itachi schaltete das Licht in diesem Gang ein und kurz blendete sie die abrupte Helligkeit.

Der Boden war mit einem tiefroten, sehr edel aussehenden Teppich ausgelegt. Die Wände erinnerten an die Innenarchitektur der Schlösser der franzözsichen Renaissance. Die Decke war genauso gestaltet mit ein paar kleinen Kronleuchtern. Etwas dekadent, aber es war ja nicht ihre Yacht! Dennoch wunderschön!

„Sehr hübsch!“, sagte sie nur und ließ sich von Itachi weiterführen.

„Ist nicht ganz mein Geschmack, aber mein Cousin steht auf so was. Er hat das alles selbst designt!“, meinte Itachi.

„Was ist er denn von Beruf?“, fragte sie.

„Süße, wenn ich dir das erzähle, explodiert dein hinreißendes Köpfchen!“, hauchte er, beugte sich dabei zu ihr herunter und tippte mit seinem Zeigefinger gegen ihre Stirn.

„Von wegen!“, grummelte sie.

„Okay, vielleicht habe ich auch Angst, dass du mich nur dann liebst, wenn du es weißt.“, murmelte er beinahe etwas theatralisch. Das war jetzt nicht sein Ernst!

„Genau, weil ich ja auch die Sorte Mädchen bin, die sich an einen Kerl ranmacht, weil er reich ist.“

„Erwischt!“, raunte er und küsste sie kurz auf die Lippen, ehe er sie weiterführte.

Itachi blieb vor einer Tür stehen, die er auch sofort öffnete und das Licht einschaltete. Der große Raum wurde erleuchtet und Kazumi war absolut überwältigt.

10.Kapitel

10. Kapitel

Dekadenz bedeutete für sie persönlich eigentlich, dass man verschwenderisch und ausschweifend war. Dass man überteuerte und sinnlose Dinge kaufte um irgendwelche Leute damit zu beeindrucken, die man vielleicht sowieso nicht mochte. Es bedeutete ein überschwenglicher Lebensstil, der für Normalsterbliche in keinster Weise auch nur im Geringsten fassbar war. Es hieß, dass es mehr Schein als Sein gab, mehr Angeberei als Nützlichkeit.

So würden es einfache Lampen im Uchiha-Wohnhaus genauso tun, aber die Herrschaften brauchten unbedingt verdammte Kristallkronleuchter, die einzeln schon mehr kosteten als ein Kleinwagen. In ihren Augen wäre es auch nicht notwendig für jeden ein so großes Zimmer bereitzustellen. Der Witz an einem Internat war ja der, dass man sich sein Zimmer mit ein oder zwei Leute teilte und auch das Badezimmer mit dem ganzen Wohnhaus. Für sie wäre das ja kein Problem, auch wenn ihr die Sache mit dem Mitbewohner zu Anfang seltsam vorgekommen wäre. Aber für die reichen Herrschaften wäre das unzumutbar gewesen, da manche zu Hause sicher ein ganzes Stockwerk ihr Eigen nennen durften. Das wüde sie einigen von ihnen zutrauen. Vor allem empfand sie die gesamte Einrichtung der Zimmer, angefangen von dem kleinen Wohnzimmer mit den sehr exklusiven Möbeln über das edle Badezimmer bis hin zum Schlafzimmer mit dem Kingssize-Bett, als zu viel und zu übertrieben. Eigentlich brauchte sie das alles nicht, aber die Einrichtung und das Wohnhaus in dem man lebte, sagte nur was über den eigenen Status aus. Je näher das Wohnhaus der Schule war, desto reicher und mehr Einfluss hatte man. Demnach war es logisch, dass das Uchiha-Wohnhaus am nähsten lag und der Familie Uchiha die Schule gehörte.

Daher war es auch logisch, dass die Uchihas das Wort Dekadenz in eine ganz neue Sphäre und ein ganz neues Niveau hoben, die beinahe abartig war. Itachi Uchiha besaß nicht nur mehrere Autos, von denen die Hälfte auf dem Parkplatz der Schule standen, sondern ernsthaft auch eine Yacht, ein Privatflugzeug UND eine Privatinsel. Das war nicht nur Dekadenz, sondern die hundertfache Steigerung davon, mit der sie nicht wirklich klarkam. Seine Eltern schenkten ihm sehr viel, weswegen sie sich etwas wunderte, warum er nicht noch verschrobener war, als er sich eh schon zeigte, noch arroganter als er sowieso schon war.

Demnach sollte sie sich darüber nicht wirklich wundern. Demnach sollte sie es nicht überraschen, was sie da gerade sah.

Dennoch etwas sprachlos öffnete sie ihren Mund, schloss ihn aber gleich wieder, da ihr absolut keine Bemerkung zu diesem Raum einfiel, der auch nur irgendwie passend und oder angemessen für so einen Raum war. Vor allem da dieser Raum der absolut Megahammer war.

Er schien fast die Hälfte des Unterdecks einzunehmen, wenn nicht sogar mehr als die Hälfte. Das war auch kein einfaches Zimmer um mal eben einen Kurzurlaub zu machen oder mit Freunden abzuhängen. Das war ein verdammter Partykeller für Superreiche mit allem Drum und Dran, mit jedem erdenklichen und unnötigen Schnickschnack, den sie sich vorstellen konnte.

Der Raum war das komplette Gegenteil von dem Gang von vorhin, vor allem da es nichts von diesem französischen Stil hatte. Es war so viel mehr und dennoch so minimalistisch eingerichtet. Es war dekadent, aber einfach, pompös, aber stilvoll. Es vereinte die Moderne mit dem wunderschönen, traditionellen Altmodischen. Es war absolut zauberhaft! Zumindest für sie!

Kazumi machte einen kleinen Schritt in den Raum und ließ ihren Blick langsam durch den Raum schweifen um jede Kleinigkeit und jedes Detail in sich aufzunehmen, was wirklich schwierig war, da es sehr viel zu sehen gab.

Kurzum war es das unglaublichste und beeindruckenste Zimmer, das sie je gesehen hatte. Nicht, dass sie so viele derartige Zimmer zu Gesicht bekommen hatte, aber selbst ihr eigenes Zimmer in der Schule, das von Itachi oder Jims Räume sahen nicht so Wow aus, wie das hier. Nur war sie sich auch sicher, dass Itachi dazu in der Lage es zu übertreffen.

Die eine Seite des Raumes stand auf einem erhöhten großflächigen Podest eine ziemlich bequem aussehende und riesige Sitzecke, die wohl gleichzeitig die perfekte Kuschelecke war, mit großen Polstern und einer flauschigen Decken, in die man sich gerne kuschelte und mit jemanden kuscheln konnte, stand darauf. Ein runder Couchtisch aus Glas und Metall rundete es ab, sowie einige wenige Dekoelemente, die akkurant drauf verteilt waren. Davor stand eine komplette Sound- und Entertainmentanlage, die leise, sanfte Töne von sich gab. Eine Musik, die ihr sehr bekannt vorkam.

Wenn sie sich nicht irrte, klang das fast wie dieses eine traumhafte Lied, das Itachi ihr zur Abschlussparty für Deidara und Sasori vorgespielt hatte. Nein, er hatte es nicht nur gespielt, sondern auch zuvor selbst geschrieben. Er hatte gesagt, er würde es ihr aufnehmen und sie hatte es vollkommen vergessen. Jetzt hörte sie diese sanften, romantischen und wundervollen Töne wieder und war abermals vollkommen verzaubert und hingerissen.

Auf der andere Seite entdeckte sie eine Bar aus Holz mit Metallelementen. Sie erinnerte Kazumi an diese alten Theken aus Saloons der Wild-West Zeit aus dunklem Holz. Die Theke war reichlich mit jede Menge Alkohol und edlen Gläsern gefüllt. Jederzeit bereit eine ausschweifende Party zu feiern.

Anstelle von protzigen Kronleuchtern, die sie aus der Schule und dem Gang der Yacht kannte, entdeckte sich mehrere Spots an der Decke, die das nötige Licht spendeten. Die Decke bestand aus dunklem Holz, während der Boden wie Glas wirkte, obwohl es sicher nur Metall war. Die Wände hingegen waren aus hellerem Holz mit einer ungewöhnlich dunklen Maserung. Es gab keine Gemälde oder Ähnliches, die die Wände schmückten. Dafür aber einige moderne Skulpturen. Sie verstand nichts von Kunst, daher konnte sie nicht mal sagen, ob diese Skulpturen schön waren, aber zumindest waren sie beeindruckend. Einige wenige Spiegel rundeten es irgendwie ab, auch wenn sie nichts von Einrichtungsregeln verstand.

Es gab jede Menge andere Kleinigkeiten und Details, die sie entdecken, aber nicht fassen konnte. Vor allem da Itachi immer noch hinter ihr stand und sie erwartungsvoll ansah. Es würde sicher zwanzig Minuten dauern um sich den Raum komplett anzusehen um alles zu erkunden. Aber das Date sollte weitergehen und sie wollte diese Verabredung genießen und auch herausfinden, wie sie enden würde.

„Ist diese Yacht von Innen größer als von Außen?“, fragte sie erstaunt und kam sich dann doch etwas blöd vor, das zu fragen.

„Süße, das ist keine Tardis!“, erwiderte Itachi und musste sich wohl ein Grinsen verkneifen, was sie ihm verzieh.

Kazumi wandte sich zu ihm um und griff nach seinem Handgelenk um näher an ihn heranzutreten.

„Er kennt Doktor Who, ein Pluspunkt mehr!“, murmelte sie und ließ sich von ihm an die Bar führen. Sie nahm auf einem der hohen Barhocker, während er sich hinter die Theke ihr gegenüber stellte.

„Was möchtest du trinken?“, fragte er.

„Eine trockenen Martini mi zwei Oliven!“, forderte sie ihn heraus und lächelte dabei.

Itachi grinste nur und hantierte unter der Theke mit Flaschen und Gläsern. Immer wieder schielte er zu ihr hoch um sie zu mustern, was ihr einen eiskalten Schauer den Rücken hinunterjagte. Mit den Fingerspitzen fuhr sie über das dunkle glatte Holz und sah hinter Itachi um in den hinter den Alkoholflaschen liegenden Spiegel zu sehen. Ihr Lippenstift war kaum mehr zu sehen, auch wenn sie nicht sehr viel benutzt hatte. Ihre Frisur war von dem Wind und der Knutscherei leicht zerzaust. Das Kleid saß noch recht züchtig, auch wenn ein kurzes, trägerloses Kleid nicht unbedingt fromm war. Aber zumindest war es nicht sonderlich verrutscht.

Kazumi betrachtete sich genauer im Spiegel und entdeckte keine wirklichen Veränderungen an sich, obwohl sie sich anders fühlte. Alles fühlte sich einfach besser an und schöner. Irgendwie schien seit dem alles zu glitzern und zu glänzeln. Die rosarote Brille hatte sie voll erwischt und funktionierte ausgezeichnet, dass alles wundervoll und traumhaft war. Es war wundervoll und traumhaft, aber so dermaßen klischeehaft und kitschig, dass ihr fast schlecht wurde.

Ohne Vorwarnung stellte Itachi ihr ein gut gefülltes hohes Cocktailglas hin, weswegen sie ihren Blick von sich abwandte und auf das Glas zu starren, ehe sie zu ihm hochsah.

„Wir wissen beide, dass du weder Martinis noch Oliven magst!“, meinte Itachi eindringlich und schob das Getränk näher zu ihr hin.

„Du scheinst mich doch besser zu kennen!“, murmelte Kazumi und griff nach dem Getränk und musste nach einem Schluck feststellen, dass es kein Alkohol war. Nur ein sehr fruchtiges Mischgetränk, das absolut köstlich schmeckte, „Es ehrt dich, dass du mich nicht abfüllen willst.“, sagte sie und schielte zu ihm hoch.

Itachi sah sie einen Moment an und nahm einen Schluck von seinem Wein, „Du verträgst keinen Alkohol, zumindest nicht viel.“, meinte er mit einem leichten Grinsen, „Ich habe dir nie mehr als zwei Gläser Wein oder Champagner gegeben, außer bei unserem ersten Date. Aber da gab es auch mehrere Gänge.“

Kazumi erwiderte Itachis Blick, der sie wieder einmal vollkommen einnahm und seine Worte machten sie abermals schwach.

Eigentlich könnte er sie sehr leicht abfüllen und ihren Zustand schamlos ausnutzen. Denn wenn sie wirklich betrunken war, wie sie sehr oft festgestellt hat, konnte sie sehr anhänglich sein und es ihr dann wirklich egal war, mit wem sie kuscheln würde. Da kam ihr vor allem die Knutscherei mit Itachi in den Sinn, als sie an ihrem ersten Silvester ziemlich betrunken war. Tja, an ihrem zweiten Silvester war sie auch betrunken gewesen, aber zumindest war sie da noch Herr ihrer Sinne gewesen. Außerdem hatte sie nicht so dermaßen mit ihm rumgemacht, da war es eher emotionaler zugegangen, als sie ihm ihr Herz ausgeschüttet hatte und ihm gestanden hatte, was er ihr bedeutete. Mehr oder weniger!

Aber Itachi war viel zu anständig und anscheinend viel zu gut erzogen um auch nur auf die Idee zu kommen, sie betrunken zu machen um es letztendlich auszunutzen, dass sie dann nur mehr Augen für ihn und seinen Körper hätte. Da sie dann die Kontrolle über sich verlor und vielleicht dann doch Dinge tat, die sie dann doch irgendwie bereuen würde. Zumindest damals. Jetzt wäre sie sich da nicht mehr so sicher. Jetzt würde sie es wohl nicht mehr bereuen. Aber vor allem wusste Itachi, dass es ihm nichts brachte, wenn er sie abfüllte und das ausnutzte. Das würde ihn wahrscheinlich nur drei Schritte zurückwerfen und wenn er ganz viel Pech hatte, würde sie sich daran nicht mal mehr erinnern. Vielleicht wäre sie dann auch sauer auf ihn!

Kazumi starrte kurz auf ihr Glas und schwenkte die Flüssigkeit kurz darin, ehe sie zu ihm hochsah.

„Diese traumhafte Höflichkeit, Zuverlässichkeit und dieses Verständnis könnte man ausnutzen wollen. Nur zu Info!“, meinte sie leise und blickte wieder auf ihr Glas, „Entschuldige, was Besseres fällt mir dazu nicht ein. Eigentlich will ich nur verträumt seufzen und entzückt sein!“, murmelte Kazumi.

„Dann seufze verträumt und sei entzückt!“, grinste Itachi und legte seine Hand beinahe auffällig und unauffällig auf ihre, strich mit seinem Daumen über ihre Haut, „Und wieso sollte ich dich abfüllen, damit du mir an die Wäsche gehst, wenn ich dich auch so dazu bringen kann?“, sagte er mit diesem vielsagenden und unglaublich heißen Lächeln, das absolut mehr verhieß, als nur eine heiße Knutscherei auf einem Boot. Dabei wurde ihr schon wieder ganz heiß.

„Und wie?“, fragte sie heiser, obwohl sie das nicht mal wollte. Sie wollte ihm nicht so offenkundig zeigen, dass sie so intensiv auf seine Aussagen reagierte und sie so unheimlich mehr versprachen, als sie aussagten.

Itachi beugte sich etwas über den Thresen zu ihr rüber, kam ihrem Gesicht sehr nahe und grinste unverschämt, „Warts ab, Süße!“, meinte er nach einer gefühlten Ewigkeit, die er mit Schweigen füllte. Äußerst entspannt lehnte er sich wieder zurück, während sie hier leise keuchte und etwas schwer atmete. Mit einem eindringlichen Blick auf sie gerichtet, der sie leicht fertig machte, leerte er sein Glas mit einem einzigen Schluck und stellte das Glas vor sich hin, griff abermals nach ihrer Hand um mit ihr an der Hand um die Theke herum zu gehen.

Er führte sie von der Theke weg über diese große Fläche, die für sie eher eine Tanzfläche war, zu dem Podest auf dem die Kuschelcouch stand, die ihr persönlich sehr zusagte. Da wollte man sich am liebsten die hohen Hacken von den Füßen streifen und sich zu zweit in die weichen Kissen werfen um sich in die flauschige Decke einzumurmeln.

Sie musste aufpassen, dass Itachi nicht merkte, wie ihre Augen vor Freude glänzten, weil diese Couch unglaublich bequem und kuschelig aus. Das würde ihn zu sehr freuen und dann würde er dauernd überheblich grinsen und sie das die ganze Zeit spüren lassen. Sie liebte ihn zwar, aber dieses Grinsen konnte sie nicht immer ausstehen.

Itachi führte sie die drei Stufen hinauf und der Boden des Podest bestand aus einem flauschigen Teppichboden, der perfekt zu der Couch passte. Ein kleiner Tisch vollendete diesen kleinen Platz und die komplette Soundanlage sah wirklich eindrucksvoll aus. In dieser Yacht war eine Menge Technik und sehr viel Geld steckte hier auch noch drin. Sie wollte gar nicht wissen, wie viel dieses Teil gekostet hatte.

Kazumi ließ sich auf der Couch nieder und beobachtete Itachi, wie er sich an der Soundanlage zu schaffen machte und das Lied etwas lauter stellte und sie diesmal ganz sicher wusste, dass das genau das Lied war, welches Itachi für sie geschrieben und ihr letztes Jahr vorgespielt hatte. Ein Lied, das die Geschichte zwischen ihnen mit allen Höhen und Tiefen perfekt beschrieb und genauso romantisch, traurig, gefühlvoll und einzigartig war, wie ihr Leben selbst.

Itachi setzte sich neben sie und griff nach ihren Füßen um ihr die hohen Schuhe auszuziehen, die sowieso total unbequem waren. Ihre Beine legte er auf seinem Schoß ab und sie rutschte näher zu ihm, ließ sich von ihm eine der Decken um die Schultern legen.

„Also, ...“, fing sie an und nahm ihm die Kapitänsmütze vom Kopf um sie sich selbst aufzusetzen, „Dieser Cousin!“, fing sie wieder, was ihn leicht lächeln ließ.

„Was ist mit ihm?“, fragte er interessiert, strich dabei sanft über ihre Beine, was sie etwas erzittern ließ. Er fuhr bis zu ihrem Knie hoch, wo er dann bei Saum ihres Kleides stoppte, als würde er eine unsichtbare Grenzen respektieren, die es für sie schon lange nicht mehr gab.

„Werde ich ihn mögen?“, wollte sie wissen und rückte dabei die Mütze zurecht, da sie ihr doch etwas zu groß war.

„Ich denke schon!“

„Wird er mich mögen?“

„Mit ziemlicher Sicherheit!“

„Mach mir nicht zu viele Hoffnungen!“, warnte Kazumi und entzog ihm ihr Bein, das er so intensiv streichelte, „Ist er so wie meiner?“

„Du meinst erfolgreich, beliebt und ein Sexsymbol?“

„Jim ist kein Sexsymbol!“, protestierte sie.

„Ich denke, da würde dir die restliche weibliche Bevölkerung, einschließlich und besonders Temari widersprechen!“, meinte Itachi mit einem leichten Grinsen und schnappte sich ihr Fußgelenk um leicht daran zu ziehen, damit sie noch ein Stückchen näher rückte.

„Was ist mit dir?“

„Was soll mit mir sein?“

Diesmal schwang sie beide Beine von seinem Schoß und kniete sich in einer extrem eleganten und fließenden Bewegung vor ihn hin um ihn kurz zu mustern.

„Ob du auch ein Sexsymbol bist?!“

Kazumi war sich nicht ganz sicher, ob das eine Frage oder eine Feststellung war, da es ihr egal war, ob die halbe Welt auf ihn stand, was wahrscheinlich der Fall war. Aber sie kannte sich in dem Business nicht so gut und kannte die Kriterien, die für ein Sexsymbol wichtig waren nicht. Itachi war sexy und wahnsinnig attraktiv. Sein Lächeln brachte sie immer noch aus der Fassung und eigentlich war alles an ihm wirklich Wow. Aber er war noch jung und für ein Sexsymbol vielleicht noch zu jung oder momentan nur für die Teenagerfraktion und vielleicht die Studentinnen relevant. Jim war schon etwas älter und sprach demnach schon die älteren Semester. Ältere Damen liebten ihn. Vor allem wollte sie nicht, dass Itachi ein Sexsymbol war, auch wenn es ihr egal war. Das brachte doch nur noch mehr Aufmersamkeit, die sie nicht wollte oder brauchte. Sie wollte den Kerl nicht teilen.

„Würde es dir besser gehen, wenn ich keins bin?“, fragte er und zog sie ohne Vorwarnung auf seinen Schoß, was ihr einen erschrockenen Schrei entlockte. Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken und stützte ihr Kinn auf seiner Schulter ab.

„Ja!“, murmelte Kazumi und schielte zu ihm.

Itachi beobachtete sie wieder aufmerksam und schien wohl in ihrem Blick etwas zu suchen, was er wohl fand, da er einfach nur lächelte und ihr wieder mal die Knie weich wurden. Und dabei saß sie bereits auf seinem Schoß.

Er nahm ihr die Mütze vom Kopf und legte sich auf den Tisch, ehe er in die Innenseite seiner Jacke griff und etwas herausholte.

„Ich hab eine Kleinigkeit für dich!“, sagte er und zog eine kleine Samtschachtel heraus, die sie schon besser kannte, als jedes andere Kästchen.

„Du musst mir nichts schenken, außerdem ist es bei dir noch nie eine Kleinigkeit!“, selbst wenn es von der Größe her vielleicht eine `Kleinigkeit´ war, bedeutete das nicht, dass es auch für den Preis dieser `Kleinigkeit´ galt.

„Ich weiß, aber diesmal wirst du es annehmen! Eigentlich so wie immer!“

Womit er auch recht hatte, da sie bis jetzt noch nie ein Geschenk von ihm abgelehnt hatte, da sie das dann doch unhöflich fand, auch wenn sie solche teuren Geschenke nicht mochte.

Daher nahm sie das Samtkästchen an und öffnete es einfach. Der Inhalt verschlug ihr dann eher die Sprache. Sie hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit etwas, was ihr wieder die Tränen in die Augen trieben. Dabei wollte sie doch nicht mal mehr vor Freude heulen.

„Ist das ...“, fing sie leise an und berührte das kühle Silber, die feinen Glieder dieses kleinen Schmuckstückes, das so vollkommen und wunderschön war.

„Die Kette deiner Mutter, ja?!“, antwortete Itachi und nahm es aus der Schachtel um es ihr wohl umzulegen, „Da du aber bereits eine Kette von mir hast und ich dir sowieso so etwas schenken wollte, kam es mir sehr gelegen.“, fing er an und öffnete den Verschluss dieses traumhaften Armbandes um es ihr dann um ihr linkes Handgelenk zu legen. Die dünne Kette legte sich jetzt zweireihig um ihr Handgelenk und auch wenn es jetzt ein Armband war, erkannte sie immer noch die damalige Kette ihrer Mutter, die sie von ihrem Vater geschenkt bekommen hatte. Das war damals das Zeichen gewesen, dass sie ein Paar waren. Jim hatte sie ihr mit vierzehn Jahren gegeben, weil es ihre Mutter gewollt hatte. Dieses Schmuckstück war eines der wenigen Dinge, die sie von ihr hatte, abgesehen von Fotos und Erinnerungen.

Kazumi hatte Itachi die Kette anvertraut, bevor das alles mit ihnen angefangen hatte, bevor sie ihr erstes Date gehabt hatten, um ihn auch zu zeigen, dass sie diese Reise ernstnahm und ihm auch eine reele Chance gab. Itachi sollte sie ihr erst zurückgeben, wenn sie seine feste Freundin war. Das war ihr persönliches Zeichen für diese Beziehung und für ihn bedeutete es, dass es wirklich funktionieren könnte. Weil es für ihn bedeutete, dass sie bald ihm gehören würde.

„Sie ist wunderschön!“, hauchte Kazumi vollkommen entzückt und überwältigt und starrte auf dieses traumhafte Armband mit den vielen kleinen Anhängern, von denen sie aber nicht alle kannte. Nur die zwei Herzen, eins davon war der eigentliche Anhänger der Kette, das andere hatte Itachi ihr zum Geburtstag geschenkt. Die Schriftrolle stammte von dem Date in der Eishalle, als sie auch Itachis Bodyguard Michael kennen gelernt hatte. Der versteckte sich hier auch irgendwo um Itachi zu beschützen. Auf der Schriftrolle war das Datum ihres Kennenlernens eingraviert.

Die anderen Anhänger sagten ihr nichts, waren aber genauso bezaubernd und einzigartig.

„Unser allererstes Date!“, meinte Itachi und berührte den Anhänger, der einen kleines 1st darstellte und wohl aus Gold bestand, „Der Originalanhänger der Kette und den ich dir zum Geburtstag geschenkt habe.“, das waren die beiden kleinen Herzen, „Die Verabredung zum Valentinstag!“, erklärte er weiter und deutete auf die kleine Rosenblüte aus einem roten Stein geschliffen, der ihr fast nach einem Rubin aussah und da wurde ihr etwas schlecht.

Schlimm genug, dass fast jeder Anhänger aus Silber bestand und der eine Anhänger aus Gold, aber ein Rubin war dann doch ein anderes Kaliber.

„Das dritte und vierte Date!“, fuhr Itachi unbeirrt fort, obwohl er sicher mitbekommen hatte, dass sie hier gerade etwas durchdrehte und zeigte ihr das kleine Silberschloss mit dem dazupassenden Schlüssel. Das hatte eine seltsame Ironie zu den Ereignissen dieser beiden Verabredungen, da das dritte Date vollkommen schief gegangen war und sie somit irgendwie einen Schritt zurückgegangen waren, ehe das vierte Date das alles gelöst und somit aufgeschlossen hatte, „Deine Wunschverabredung!“, raunte er leise und strich über den tropfenförmigen Kristall, der hoffentlich kein Diamant war, weil sie dann etwas Panik bekam. Mit dem Silber kam sie klar, das Gold in Ordnung, der Rubin noch im Rahmen, aber ein Diamant war eindeutig zu viel des Guten. Die kleine augerollte Schriftrolle aus Silber mit dem Datum ihrer ersten Begegnung war da fast schon simpel und normal, zumindest für Itachi, „Und der heutige Tag!“, beendete Itachi seine kleine Vorführung und zeigte ihr den letzten Anhänger in Form eines flachen Herzens mit dem gestrigen Datum. Der Tag an dem sie sich für ihn und diese Beziehung entschieden hatte.

Kazumi griff nach seiner Hand und führte sie an ihre Lippen um einen Kuss auf seinen Handrücken zu drücken und presste ihre Augen zusammen, ehe sie ihre Lider öffnete und eine einzelne Träne auf seine Hand fiel.

„Kazumi?“, hauchte Itachi leise und schloss seine Arme etwas fester um sie, während sich seinen Stirn gegen ihre Schläfe legte und sie mit leicht verschwommenen Blick auf dieses Armband starrte, das sich um ihr Handgelenk schloss und kühl auf ihrer Haut lag.

Jeder dieser Anhänger passte zu der dazugehörigen Verabredung, erzählte die lange und wunderschöne, wie auch manchmal nervenaufreibende Reise, die sie hinter sich hatten und auf dieser Yacht, auf dieser Couch endete und dennoch nicht zu Ende war.

Jeder Anhänger weckte die Erinnerung an jede traumhaft schöne Verabredung, die Itachi nur für sie organisiert und veranstaltet hatte. Nur für sie hatte er sich so ins Zeug gelegt und sich so viel Mühe gegeben. Jetzt krönte er es nicht nur mit diesem Armband, das mal die geliebte Kette ihrer Mutter gewesen war, sondern auch mit dieser Verabredung, bei der es ihr egal war, dass sie keine Yacht brauchte um noch mehr von ihm beeindruckt zu sein.

Kazumi wandte ihren Blick zu ihm hoch und sah ihn für einen kurzen Augenblick an, ehe sie ihre Hände auf seine Wangen legte und ihn einfach nur küsste, als sie sich einfach rittling auf seinen Schoß setzte. Vor allem da sie nicht wusste, wie sie ihm für so ein Geschenk danken sollte und auch einfach nur sprachlos war, küsste sie ihn.

Itachi reagierte sofort auf den Kuss, übernahm die Kontrolle darüber und legte seine Arme um ihre Taille, drückte sie mehr an seinen Körper. Sie öffnete ihren Mund, legte ihren Kopf leicht schief und drückte sich etwas an seinem Körper hoch, zwang seinen Kopf leicht in den Nacken, während seine Hände zu ihrer Hüfte wanderte und seine Finger leicht an dem Stoff ihres Kleides zogen. Ein kühler Luftzug streifte ihre Beine, während eine Hand über ihren nackten Oberschenkel hinauf glitt unter das Kleid bis er ihre nackte Hüfte berührte und sie es einfach zuließ. Ein Zittern ging durch ihren Körper und ein heiseres Keuchen entwich ihrer Kehle, als sie den Kuss kurz lösten und sie wieder einmal Luft brauchte. Sie durfte dabei einfach nicht die Luft anhalten. Das konnte auf Dauer einfach nicht gesund sein.

Kazumi öffnete ihre Augen einen Spalt, sah auf Itachi hinab, der leicht durch den Mund atmete, aber es dennoch schaffte so unverschämt zu grinsen. Sie erwiderte dieses Lächeln und legte ihre Stirn gegen seine und atmete geräuschvoll aus. Es war mehr ein erleichternden Seufzen, als wirklich ein Atemzug, aber sie war so verdammt glücklich, dass sie es endlich geschafft hatte und der Rest doch vollkommen egal war.

Sie küsste ihn noch einmal auf die Lippen und drückten ihren Körper mehr an seinen, was ihm ein weiteres Grinsen entlockte. Ihr Daumen strich über seine Wange, während seine Hände den Rock ihres Kleides mehr hochschoben, bis zu ihrer Taille hoch.

Erschrocken keuchte sie auf, als er sie plötzlich auf die Couch drückte und sich über ihr aufbaute, ihr Kleid mehr hochschob und mit seinen Fingern über ihren Bauch strich, leicht an ihrem Slip zog. Sie krallte sich mit ihren Fingern in seinen Haaransatz, drückte ihre Oberschenkel gegen seine Hüfte, zog sie seine Seiten hoch.

Heiße Schauer erschütterten ihren Körper, als sich sein Schoß gegen ihre Hüfte drückte und er sich zwischen ihre Schenkel schob und ihr ein schweres Keuchen entlockte. Itachi atmete geräuschvoll gegen den Kuss, ehe er sich von ihren Lippen löste und auf ihren Hals legte.

Langsam, quälend und süß wanderten seine Lippen über ihren Hals über ihr Schlüsselbein, bis zu ihren Brustansatz, wo er ihr Kleid etwas hinunterschob. Ihre Finger machten sich leicht zitternd an den Verschlüssen der Jacke zu schaffen, öffnete sie letztendlich und hielt sich nicht lange mit dem Hemd auf, weswegen sie einfach an dem Stoff riss und einige der Knöpfe sich lösten.

Als er sie endlich wieder küsste und sie versuchte den dicken Stoff von seinen Schultern zu ziehen, damit sie hier nicht die Einzige war, die halb nackt dalang, klingelte allen Ernstes ein Handy und Kazumi war sich dabei ganz sicher, dass es nicht ihres war. Das lag nämlich in ihrem Zimmer. Und wehe dem blöden Bodyguard, dass er Itachi anrief oder es sein eigenes Handy war.

Sehr widerwillig lösten sie den Kuss und Itachi setzte sich auf, sah sie fast schon entschuldigend an, was ihre Frage nach dem Handy beantwortete. Wer in Gottes Namen rief Itachi bitteschön jetzt an?

Sasuke oder einer ihrer Freunde war es ganz bestimmt nicht, da sie wussten, dass sie ein Date hatten, also kam nur ein anderer Verwandter von ihm in Frage, was sie echt sauer machte.

„Entschuldige Süße!“, meinte er leise und holte sein Handy heraus um wohl nachzusehen wer ihn da anrief. So richtig böse konnte sie ihm ja nicht sein, denn wenn der Anruf wichtig war, musste er abheben, aber nervig und frustrierend war es schon, da sie immer bei wichtigen Sachen gestört wurden. Immer wenn sie rumknutschen wollten.

„Und wer ist es?“, grummelte sich und stützte sich leicht auf ihren Ellbogen ab.

„Mein Cousin!“

Ohne groß darüber nachzudenken, nahm sie ihm das verdammte Ding aus der Hand und war wohl kurz davor es in irgendeine Ecke zu hauen um es dort fröhlich weiterklingeln zu lassen, bis der Anrufer aufgab oder schlichtweg dachte es wäre ein schlechter Moment für einen Anruf. Was er defintiv war!

„Hier spricht der automatische Anrufbeantworter von Itachi Uchiha!“, sagte sie fast schon mit neutraler Stimme, als sie abgehoben hatte und den Anrufer nicht mal eine Chance gab irgendwas von sich zu geben, „Am besten Sie rufen heute gar nicht mehr an und denken nicht mal darüber nach. Er ist in einer wichtigen Besprechung und wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie das respektieren würde.“, vor allem da sie sonst ausrasten würde, „Und hinterlassen Sie keine Nachricht nach dem Signalton. Es wird ihn erst morgen interessieren! Nachmittags!“, dann legte sie einfach auf und warf das blöde Ding auf den Tisch, ehe sie zu Itachi hochsah, der sie mit leicht hochgezogener Augenbraue ansah.

Ein leicht schlechtes Gewissen meldete sich, was sie aber gerade ignorierte, da sie sich dieses Date ganz bestimmt nicht von so einem Gefühl vermiesen lassen wollte. Sie wollte nur mit ihm allein sein und mit ihm schamlos auf der Couch rummachen. War das denn zuviel verlangt?

„Was?“, knurrte sie.

„Hättest du das auch bei meinem Vater gemacht?“, fragte er nur.

„Ich hätte das beim verdammten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gemacht, wenn er deine Nummer hätte und er dich aus irgendeinen Grund um diese Uhrzeit anrufen würde.“, meinte sie absolut tonlos.

Itachi sah sie einen Moment stumm an und ein bisschen hoffte sie, dass er ihr nicht sehr böse sei, dass sie ihm nicht nur das Handy weggenommen hatte, sondern auch ein bisschen seine Privatssphäre kaputt gemacht hatte. Auch als seine Freundin stand es ihr nicht immer zu an sein Handy zu gehen und nur wenn er es ihr erlaubte. So viel Anstand sollte sie eigentlich schon besitzen.

„Gott, ich liebe dich!“, sagte er stattdessen mit diesem wundervolle Lächeln, legte seine Hände auf ihre Wangen und küsste sie auf diese wundervolle Art, die sie wie Butter in der Sonne schmelzen ließ. Zum Glück lag sie bereits unter ihm und sie konnte endlich weiter machen.

11.Kapitel

11. Kapitel

Entweder war Kazumi etwas beschwipst und der Champagner setzte ihr mehr zu, als sie zugeben wollte oder sie war schlichtweg liebestrunken, dass sie sich abermals auf so eine Knutscherei mit Itachi einließ und er sich diesmal nicht wirklich zurück zu halten schien. Zumindest empfand sie es so, da ihr Kleid ziemlich verrutscht war und es nicht besser wurde, wenn er dauernd den Stoff ihres Kleides hochschob und nicht aufhören konnte über ihre nackte Haut zu streichen und dabei gefährlich hoch wanderte. Da er auch noch so unverschämt ihren Hals küsste und er ihren Rücken an seinen Körper drückte, fühlte sie sich zusätzlich noch vollkommen wehrlos und hatte weder die Kraft noch die Lust sich gegen seine Berührungen und Liebkosungen zu wehren. Da konnte man nicht wirklich von wehren sprechen, wenn es nicht mal ein Angriff seinerseits war.

Sein Arm lag warm um ihre Taille, zog sie sanft an seinem Körper hoch und sein warmer Atem schlug gegen ihren Nacken, während seine andere Hand über ihren nackten Oberschenkel strich und ihr ein heiseres Keuchen entlockte. Seine Nase, wie seine Lippen streiften ihre Haut und seine Zunge fuhr über ihren Hals hinauf, während seine Hand gefährlich hoch über die Innenseite ihres Schenkels glitt und dabei ihr Kleid hochschob. Sie legte ihren Kopf leicht in den Nacken, auf seine Schulter und krallte ihre Finger in seine Unterarme, drückte sich mehr an seinen Körper, lag zwischen seinen angewinkelten Beinen, die in dieser marineblauen Hose unglaublich sexy aussahen. Er hatte lange, schlanke Beine.

Seine Lippen legten sich auf ihren Hals und sie legte ihre Augen genüsslich schließend ihren Kopf leicht zur Seite, damit er mit seinem Mund quälend langsam über ihre Haut wandern konnte, während seine Hand unter den Rock ihren Kleides glitt und ihre Hüfte berührte um ihren Slip etwas nach unten zu schieben.

Schwer schlug sein Atem gegen ihre Kehle, hinterließ wohl einen weiteren gut sichtbaren Knutschfleck, den sie nicht mehr verbergen wollte, als seine andere Hand über ihre Bauch zu ihrer Brust wanderte und ihr leichtes Stöhnen entlockte. Er sog ihr Ohrläppchen zwischen seine Lippen und biss sie leicht, ehe seine Zunge über Ohrmuschel glitt und sie ihren Kopf ihm zuwandte.

Der Kuss war nicht unschuldig und süß, wie ihre Küsse sonst begannen, sondern sofort wild, heiß, tief und verführerisch. Ihre Hand legte sich auf seine Wange, ihre Finger glitten zwischen seine Strähnen, zog leicht an seinen Haaransatz um ihn näher zu sich zu ziehen.

Heiße Wellen schoßen durch ihren Körper und ihr Herz schlug laut gegen ihren Brustkorb, während Itachi seinen Griff um ihre Körper festigte und sie mehr an sich zog und sie sich leicht auf die Seite drehte. Seine Hand verkrampfte sich leicht um ihren Oberschenkel, als sie sich langsam umdrehte und er den Griff um sie lösen musste. Sie stützte sich mit ihren Händen auf seinen Schultern ab und kniete sich zwischen seinen Beinen, ehe sie den Kuss langsam lösten und seine Zunge glitt über ihre Unterlippe.

Kazumi öffnete ihre Augen und sah auf ihn herunter. Itachi musterte sie und ließ seine Hand über die Rückseite ihres Oberschenkel wandern, was sie erzittern ließ. Sein Blick tat sein Übrigstes. Ihre Hände legten sich auf seine Wangen und sie küsste ihn noch einmal kurz auf die Lippen, ehe ihre Hand über seinen Hals glitt und sein Schlüsselbein überwand.

Seine Jacke und sein Hemd waren offen. Sie hatte irgendwann beides geöffnet, beziehungsweise sein Hemd regelrecht aufgerissen, da einige Knöpfe fehlten. Dafür sollte sie sich wohl auf entschuldigen. Das Hemd sah teuer und sehr edel aus.

Sie berührte seine entblößte Haut und fuhr mit ihrer Handfläche über seine Brust. Vollkommen fasziniert folgte ihr Blick der Hand, die über seine weiche, feste und leicht blasse Haut fuhr. Das war keine kränklich Blässe, sondern diese edle und noble Blässe, die in früheren Zeiten auf Wohlstand und Reichtum hindeuteten.

Ihre Augen weiteten sich leicht, während ihre Hand weiter über seine muskulösen Bauch wanderte und er das geduldig über sich ergehen ließ. Vorsichtig strich sie den Stoff der Jacke und des Hemdes mehr zur Seite, legte mehr von seiner Haut frei. Sie fuhr über seine Seite, bis hinunter zu seiner Hüfte, wo sie den Bund der Hose ertastete.

Ihr Blick schnellte kurz zu ihm hoch und ließ ihre andere Hand über seine Brust gleiten, ehe sie sich zu ihm herunter beugte und seinen Hals küsste. Sie kostete seine warme Haut, roch das leichte After Shave, das seinen natürlichen Geruch unterstrich und sie langsam süchtig danach wurde. Daher wanderten ihren Lippen langsam weiter, überwand die tiefe Mulde seines Schlüsselbeines und als sie seine Brust berührte, zog er scharf die Luft ein und sein Brustkorb hob und senkte sich schnell. Das ließ sie gegen seine Haut lächeln, vor allem da sie das sehr selten hinbekam. Es war ein sichtlicher Triumph, dass sie ihn so aus der Fassung bringen konnte.

Ihre Hände strichen die Stoffe zur Seite, legte seinen leckeren Oberkörper komplett frei und konnte es sich nicht verkneifen einen weiteren Blick zu riskieren, ehe sie es trotz ihrer Nervosität wieder wagte ihre Lippen auf seinen Oberkörper zu legen. Sie wusste nicht wirklich woher dieser Mut kam, da sie auch letzte Nacht nur seinen Hals küssen konnte, oder gerade mal seine Schulter, aber wie sie es ohne Herzanfall schaffte seine nackte Brust und seinen Bauch zu küssen. Verdammt sie hatte es auch geschafft seine Hose zu öffnen und vorhin hatte sie sein Hemd regelrecht aufgerissen.

Kazumi leckte sogar leicht über seinen Bauch, bis sie bei seinem äußerst süßen Bauchnabel war und nicht widerstehen um ihn herumzuküssen, was wohl selbst einen Itachi Uchiha etwas aus der Fassung brachte, da sie hörte wie er die Luft abermals scharf einzog und er seinen Bauch auch leicht einzog. Sie grinste auch wieder und wanderte mit ihren Lippen langsam weiter, bis ihre Finger den Bund seiner Hose berührte und sogar leicht daran zog.

Itachi packte sie abrupt an den Oberarmen und zog sie hoch. Er atmete schwer durch den Mund und seine Pupillen waren etwas erweitert, was auf Erregung hindeutete oder er war high, was total verrückt klang.

„Wenn du so weiter machst, bringst du mich an die Grenzen meiner Selbstbeherrschung, die mich davon abhalten über dich herzufallen.“, hauchte er leise und seine Stimme hörte sich seltsam belegt an.

Hatte sie es gerade wirklich geschafft ihn nicht nur aus der Fassung zu bringen, sondern ihn auch etwas fertig zu machen? Wow, das war durchaus befriedigend!

„Tut mir leid wegen der Sache mit dem Handy!“, murmelte sie leise, als Itachi seinen Griff um ihre Oberarme löste.

„Schon gut! Mein Cousin darf ruhig wissen, dass ich nicht dauernd zu erreichen bin. Außerdem hätte er nochmal angerufen, wäre es wirklich wichtig gewesen.“, beruhigte er sie, was ein wenig half, „Ich schreibe ihm später eine SMS, dass er ein wenig gestört hat.“

„Ein wenig?“, fragte Kazumi hochgezogener Augenbraue.

„Okay, er hat sehr gestört und das wird ihm sicher leidtun!“, meinte er leise und umfasste mit seinen Fingern ihr Kinn, fuhr mit seinem Daumen über ihre Unterlippe, ehe er ihren Kopf zu sich runterzog und sie kurz küsste.

„Eigentlich tue ich sowas nicht!“, meinte sie leise, „Ich gehe nie ohne Erlaubnis an fremde Handys.“

„Ich sag dir was! Solange es einer aus meiner Familie ist oder ein Name den du kennst, wie von unseren Freunden, kannst du jederzeit rangehen. Falls es eine unbekannte Nummer ist oder ein dir unbekannter Name lass es einfach läuten und sag es mir.“, schlug er ihr vor und stupste ihre Nasespitze mit seinem Zeigefinger an, was sie lächeln ließ, „Ist das für dich in Ordnung?“, fragte er.

„Okay!“, murmelte sie und starrte aber eher auf seine Lippen, fuhr mit dem Daumen über seinen Mund, der sich leicht öffnete, ehe sie diesmal ihn küsste.

Sein Arm legte sich um ihren Oberkörper, drückte sie an seinen, während sie ihre Finger in den Kragen seiner Jacke krallte und seine andere Hand sich schamlos auf ihren Hintern legte und er leicht zudrückte. Er sog ihre Unterlippe zwischen seine Lippen und biss sie leicht, was sie in den Kuss keuchen ließ.

Kazumi schob den Stoff etwas von seinen Schultern, glitt mit den Händen darunter, seinen Rücken hinab. Langsam lösten sie den Kuss.

„Also ...“, murmelte Kazumi gegen seine Lippen und bedachte ihn mit einem neugierigen Blick, „... was hat diese Yacht noch zu bieten?“

„Möchtest du dir die anderen Decks ansehen?“

„Ich habe eine Art Esszimmer und eine Bar gesehen! Gibt es hier einen Whirlpool?“, fragte Kazumi aufgeregter, als es klingen sollte.

„Dir ist schon klar, dass wir das Meer um uns herum haben?“, dabei zog er die Augenbraue hoch, was ihn sehr verwegen aussehen ließ.

„Dir ist schon klar, dass es mitten in der Nacht ist und das Wasser wahrscheinlich eiskalt?“,

„Es gibt einen Whirlpool, ein Deck über uns!“, meinte er und schielte nach oben, „Hinter dieser Tür führt eine Treppe nach oben! Willst du eine Runde in den Whirlpool hüpfen?“

„Was ist, wenn uns jemand sieht?“, fragte sie etwas verunsichert.

„Ich verspreche dir, niemand wird deinen wunderschönen, nackten Körper zu Gesicht bekommen!“, raunte er leise gegen ihre Lippen, „Außer mir natürlich!“, fügte er mit einem verführerischen und leicht dreckigen Grinsen hinzu.

„Wieso nackten Körper?“

„Süße, wir zwei werden nur nackt in diesen Whirlpool steigen!“

Kazumi wurde schlagartig rot, obwohl sie das nicht überraschen sollte und sie sogar schon mit Itachi unter der Dusche gestanden hatte. Sie hatte eine ganze Nacht mit ihm verbracht und kannte seinen Körper schon sehr gut. Kazumi wusste wo er leicht kitzlig war und wo er es besonders mochte, wenn sie ihn berührte. Da sollte ihr es nicht peinlich sein, wenn sie mit ihm in den Whirlspool stieg und auch noch nackt. Außerdem sollte es klar sein, dass man als Paar in einen Whirlpool meistens nackt stieg. Der Gedanke gefiel ihr!

„Klingt gut!“, sagte sie ohne weiter darüber nachzudeken, da jeder weiterer Gedanke daran Zeitverschwendung war. Immerhin war sie jetzt seine Freundin und ihre Zweifel hatte sie vollkommen abgelegt. Jetzt wollte sie diese Beziehung genießen und jede noch so kleine Annehmlichkeit und jede Chance auf diese wundervollen Glücksgefühle willkommen heißen.

„Na dann, sollten wir aufstehen!“, raunte er verheißungsvoll und setzte sich leicht auf, „Oder soll ich dich tragen?“, fragte er veführerisch und schien zu erfreut über diesen Gedanken.

„Ich muss dich enttäuschen, gehen kann ich noch selbst!“, grinste sie und hauchte ihm einen leichten Kuss auf die Lippen, ehe sie sich erhob und ihm ihre Hand hinhielt, die er annahm damit sie ihn hochziehen konnte. Sie schlüfte in ihre HighHeels.

„Schade eigentlich!“, murmelte er und legte eine Hand auf ihren unteren Rücken um sie über das Podest zu führen, direkt zu der Tür, die Itachi vorhin erwähnt hatte. Sie sah relativ normal aus, wenn man bedachte, wie das restliche Boot ausgestattet war und wie dekadent sie den Raum fand. Es war nur eine simple Holztür.

Dahinter befand sich eine schmale Treppe, die nach oben führte. Wahrscheinlich zu einem Deck, das zur vorderen Seite der Yacht führte. Dieses riesige Boot schien eine Menge versteckte Geheimnisse zu haben, die sie gerne entdecken wollte.

Itachi zog sie sanft die leicht gewundene Treppe hoch, ehe sie die frische Meeresluft roch und sie in ein Art offenes Loft direkt unter der Brücke kamen. Das Zentrum war ein Whirlpool, in dem helles Wasser sprudelte und gedimmtes Licht für Stimmung sorgte. Das strahlend blaue Wasser spiegelte sich in sanften Wellen an der Decke. Ein einzelner Tisch mit einem Sessel standen daneben. Darauf befand sich eine Karaffe mit klarem Wasser. Zumindest hoffte sie das, da sie jetzt keinen Alkohol ertrug. Sie wollte einen klaren Kopf bewahren.

Sie trat mehr in diesen Raum, der wohl nur durch diese Treppe zugänglich war, da um sie herum nur Glas war. Einzig die Wand mit der Tür bestand aus Holz oder Metall, eben aus dem gleichen Material wie das Schiff.

Die Aussicht war einfach nur atemberaubend und dabei war es schon Nacht. Wie würde dann das Ganze bei strahlendem Sonnenschein aussehen?

„Ich war noch nie in einem Whirlpool!“, gestand Kazumi leise.

„Jim hat keinen Whirlpool?“, fragte Itachi leicht verwirrt.

„Doch schon, aber erst seit ungefähr zwei Jahren. Irgendwie hab ich nie die Zeit gefunden ihn mal zu benutzen!“

„Zum Glück können wir uns jetzt die Zeit nehmen!“, murmelte er und führte sie zum Whirlpool. Das Wasser dampfte und sprudelte vor sich hin und sah sehr einladend aus. Vor allem sah es sehr entspannend und wohltuend aus, „Und ein weiterer Punkt auf der Liste der Einrichtung unseres Hauses!“, raunte Itachi ihr heiß ins Ohr, was sie abermals erzittern ließ.

„Sag sowas nicht!“, hauchte er und wandte sich ihm zu, sah zu ihm hoch, musterte ihn lange, „Moment, du hast eine Liste?“

„Und ich werde dir nicht sagen, was da noch alles drauf steht!“, meinte er und blieb mit ihr vor dem Whirlpool stehen, der für zwei Leute einfach zu groß war. Darin passten locker fünf Leute rein. Feierte Itachis Cousin wilde Partys auf dieser Yacht?

„Wollen wir reingehen?“, Kazumis Stimme klang seltsam heiser, wie heute Morgen, nach dieser unglaublichen Nacht, die alles verändert hatte.

„Sicher!“, er grinste wie ein kleiner Junge, der gerade das beste Geschenk seines Lebens bekommen hatte. Das war zwar unglaublich süß, aber dennoch beängstigend. Wenn er so lächelte, hatte er etwas vor, was jenseits von Gut und Böse war und außerdem unendlich gut und verführerisch war.

Ohne Vorwarnung kniete er sich vor sie hin und griff nach ihrem Fußgelenk, umfasste mit seiner Hand sanft ihre Wade. Automatisch verlagerte sie ihre Gewicht auf den anderen Fuß und stützte sich mit ihren Händen auf seinen Schultern ab, ging leicht in die Knie und beugte sich etwas zu ihm herunter. Er küsste ihr Knie, wanderte ihren Oberschenkel hinauf, während er ihr sanft ihren Schuh auszog und ihren Fuß wieder vorsichtig auf den Boden absetzte.

Fasziniert beobachtete sie Itachi dabei, wie er nach ihrem anderen Fuß griff. Sie verlangerte ihr Gewicht auf den schuhfreien Fuß, ließ sich von ihm ihren anderen Schuh ausziehen und auch ihr Bein küssen.

Er wanderte langsam küssend ihr Bein hoch, bis er beim Saum ihres Kleides war, es etwas hochschob und dabei langsam aufstand. Sein Arm legte sich um ihre Taille und er drückte sie sanft an sich, während sie ihre Arme um seinen Nacken legte und zog sich leicht an ihm hoch um ihn kurz zu küssen. Ihre Hände glitten in seinen Nacken über seine Schultern, zogen dabei seine Jacke und sein weißes Hemd von den Schultern und rutschten seinen Arme hinab.

Die Stoffe fielen lautlos zu Boden und abermals ließ sie es sich nicht nehmen, mit ihren Händen neugierig über seinen Oberarme zu fahren, ehe sie seine nackte, sehr ansehnliche, muskulöse Brust berührte.

Kazumi schielte zu ihm hoch, als er sich leicht zu ihr herunterbeugte, sie automatisch ihren Kopf zur Seite legte und sie sehnsüchtig ihre Lippen öffnete, da er mit seinem Mund ihren streifte und seine Nasenspitze ihre kitzelte.

„Ich sag ja, dass du mir freiwillig an die Wäsche gehst!“, murmelte er so unverschämt wie nur er es konnte gegen ihre Lippen.

„Idiot!“, sagte sie gespielt aufgebracht und schlug ihn leicht gegen die Schulter, trat einen Schritt zurück.

„Ich mach dir das Kleid auf!“, meinte er mit einem beschwichtigenden Lächeln und deutete ihr sich umzudrehen.

Sie folgte seiner stummen Aufforderung und drehte ihm den Rücken zu. Er trat nah hinter sie und sie spürte seinen warmen Atem gegen ihre Nacken schlagen, ehe seine Finger einige ihrer Strähnen über ihre Schulter strichen um den Reißverschluss ihres Kleides freizulegen.

Ein kalter Schauer lief ihren Rücken hinab, als er seine Hände auf ihre Schultern legte und sanft ihren Nacken küsste. Seine Finger glitt über ihren Rücken, griffen nach dem Reißverschluss um ihn langsam zu öffnen.

Das Kleid wurde locker um ihre Taille, rutschte langsam ihren Oberkörper hinab und segelte auf den Boden. Itachis Fingerknöchel strichen ihre Wirbelsäule hinab, bis zu ihrem Steißbein und fuhr mit seiner Hand seine Seite hinauf, ehe sie sich wieder zu ihm umdrehte und sie seinem Blick standhielt, der keine Sekunde zu ihren entblößten Brüsten zuckte.

Das war eine Selbstbeherrschung, die sie nicht hatte, da sie nicht widerstehen konnte auf seinen nackten Oberkörper zu starren, der ihr auf einem Silbertablett serviert wurde. Er hingegen sah ihr nur in die Augen.

Unbewusst trat sie einen Schritt näher an ihn heran und berührte abermals seinen Bauch und starrte zu fasziniert darauf. Ihre Hand glitt über seine Haut, ehe sie zu ihm hochsah und merkte, dass er seinen Blick nie abgewandt hatte.

Kazumi berührte den Saum seiner Hose und grinste einfach, ehe sie ihre aufkommende Panik ignorierte und seine Hose öffnete. Das ging einfacher als sie dachte, vor allem wenn man ihre Panik bedachte und dass sie erst knapp 24 Stunden ein Paar waren und sie davor viel zu nervös war um ihm seine Jacke auszuziehen. Jetzt öffnete sie seine Hose und schaffte es sogar fast ohne zitternde Hände, sie etwas von seiner Hüfte zu schieben, ehe Itachi sich ihrer erbarmte und ihre Hände sanft wegschob um sie in seine Arme zu ziehen.

Sofort wurde sie ruhiger und entspannte sich sichtlich.

Eigentlich war sie kein Mensch, der sich vor körperliche Nähe oder die Nacktheit anderer scheute und sie schämte sich keineswegs für ihren Körper. Dennoch schaffte sie es nicht Itachi auszuziehen ohne dabei zu zittern und rot zu werden. Er spürte das und konnte sie sofort beruhigen, kam damit klar und nahm ihr das nicht übel, dass sie keine Erfahrung hatte und einen halben Herzinfarkt bekam, wenn sie seine Hose öffnete. Das Hemd ging ja noch, aber die Hose.

„Ich bin eine miese Freundin, oder?“, murmelte sie gegen seine Brust.

„Das würde ich nicht sagen!“, meinte Itachi und küsste ihr Haar, ehe sie zu ihm hochsah und er seine Hände auf ihre Wangen legte, „Wir zwei steigen jetzt in diesen Whirlpool und vielleicht werde ich ein paar unanständige Dinge tun.“

„In dem Whirlpool deines Cousins?“, fragte sie mit hochgezogener Augenbraue.

„Das Wasser wird jedes Mal gewechselt und der Whirlpool auch sehr gründlich gereinigt. Egal was da drin angestellt wurde, es ist weg!“, versicherte er ihr, was sie ihm glaubte.

„Die Frage ist dann die, was dein Cousin in dem Ding anstellt?“, meinte sie mit einem Lächeln und drehte sich einfach um und wandte ihren Blick noch einmal kurz zu ihm, während sie sich ihren Slip von der Hüfte schob und der ebenfalls zu Boden fiel.

Sie beobachtete ihn, wie er leicht minimal seine Augen weitete und genoss es sichtlich wie sein Blick ihr folgte, wie sie langsam und mit leicht schwingenden Hüften in diesen Luxuswhirlpool stieg. Sie sah noch wie er die Schultern einmal nach hinten kreisen ließ, um sie zu lockern, ehe sie ihren Blick nach vorne wandte.

Das Wasser war angenehm heiß, die perfekte Temperatur, und die aufsteigenden Blasen streiften sanft ihre Beine. Sie stieg langsam in den Hüfttiefen Pool, ließ ihre Handflächen über die aufwallende Wasseroberfläche schweben und setzte sich auf einer der Sitzgelegenheiten, war bis zu den Schultern in dem heißen, sprudelnden Wasser.

Kazumi sah zu Itachi hoch, der wie angewurzelt vor dem Whirlpool stand und noch immer seine Hose trug. Er fuhr sich mit der Hand über den Mund und wenn sie ihn nicht besser kennen würde, würde sie fast denken, er wäre nervös oder fassungslos.

„Bist du dir sicher, dass du ...?“, er stoppte mitten im Satz und irgendwie ahnte sie was er ihr sagen wollte.

„Dass ich bis gestern noch Jungfrau war? Ziemlich sicher!“, klärte sie ihn schnell auf, schlug ihr Bein über das andere und legte ihre Arme auf den Rand des Whirlpools ab.

„Das heißt, du bist von Natur aus so verführerisch, selbst wenn du dir nur dein Höschen ausziehst!“

Itachi wusste wohl nicht, dass sie ihre Panik und Anspannung nur überspielte und zwar mit der Gelassenheit und diesem verführerischen Hüftschwung. Eigentlich war sie trotz letzter Nacht immer noch etwas nervös war und sie wollte es Itachi nicht so offensichtlich zeigen, auch wen er es wahrscheinlich schon bemerkt hatt.

„Komm rein und finde es raus!“, forderte Kazumi ihn, was er letztendlich auch tat.

Auf eine ihrer Meinung nach sehr erotische Weise zog er sich seine Hose wie Boxershorts aus und stieg zu ihr in den Whirlpool. Er saß eine Armlänge von ihr entfernt und sah verboten gut aus. Das Adamskostüm stand ihm genauso gut, wenn nicht sogar besser, als jeder maßgeschneideter Anzug oder Jeans und T-Shirt mit dieser sündigen Lederjacke.

„Wieso denkst du das?“, fragte sie unverblümt und spielte auf die Tatsache an, dass er sie doch nicht für sie unschuldig hielt, wie sie behauptet hatte. Das war sicherlich kein Vorwurf und sie nahm es ihm auch nicht übel, aber dennoch wollte sie es wissen.

„Entweder überspielst du mit diesem sexy Hüftschwung irgendwas oder du warst in deinem letzten Leben ...“

„Eine Nutte oder eine Stripperin, was ist dir lieber?“, das kam zickiger rüber, als es sollte.

„Ich wollte eigentlich sexy Vamp sagen!“, lächelte er und hielt ihr seine Hand hin, die sie gerne annahm und ließ sich von zu ihm rüber ziehen, „Das weibliche Pendant zu einem Ladykiller! Eine Femme Fatale!“

„Nur dass ich nicht vorsätzlich einen Kerl rumkriegen will!“, legte sie ein und drückte sich an seine Seite und fuhr mit ihrer Hand neugierig über seinen Oberkörper unter die Wasseroberfläche bis zu seiner Hüfte, wo sie abrupt stoppte. Noch tiefer konnte sie ihre Hand dann doch nicht wandern lassen. Vielleicht biss sie sich deswegen etwas sehnsüchtig die Unterlippe und sah kurz auf seinen Bauch.

„Ja, aber du bringst mich an die Grenzen meiner Selbstbeherrschung.“, erwiderte Itachi, weswegen sie einfach nur lächelte und ihn dann kurz auf die Wange küsste.

„Also bin ich ein böses Luder!“, raunte sie ihm ins Ohr, „Und du bringst diese Eigenschaft in mir zum Vorschein. Böser Junge!“

Ein Arm legte sich um ihre Schultern und zog sie an seine Seite, „Weißt du noch, als ich sagte ich möchte anständig zu dir sein?“, fragte er leise und äußerst verschführerisch.

Kazumi schluckte nervös, „Ja!“, hauchte sie heiser.

„Das war gelogen!“

Dann küsste er sie, genauso wie er sie letzte Nacht geküsst, heiß, verschführerisch und wild, während er sie leicht nach hinten drückte und sie die aufwallende Wasseröberfläche an ihren Hinterkopf spürte. Deswegen verzieh sie ihm auch, dass er gelogen hatte und dass er ihre Haare nass machte. Dafür war dieser Kuss zu gut!
 

Es blieb nicht ganz bei einem Kuss!

Nun, wenn man zu zweit nackt in einem Whirlpool saß und die Stimmung passte, blieb es nie bei einem einzigen Kuss oder einer einzigen Berührung. Und wenn Itachi auch noch so verdammt verführerisch und sexy nackt in einem Whirlpool saß und einen auf diese spezielle Art ansah und küsste, konnte sie nicht widerstehen. Sie hatte innerhalb von 24 Stunden ihre Panik und ihr Nervosität einfach über Bord geworfen und traute sich Dinge, die sie bei ihren Exfreunden nicht getraut hätte.

Kazumi hatte nie mit einem ihrer Exfreunde geduscht, geschweige Zeit in einem Whirlpool oder ähnliches mit ihnen verbracht. Mit Itachi hingegen erlebte sie viele erste Mal, die schon allein gesehen absolut unglaublich und wundervoll gewesen waren.

Und er beließ es auch nicht dabei sie ihm Whirlpool zu verzaubern, sondern umsorgte sie auch liebevoll danach, indem er sich sehr viel Zeit ließ ihre Haut mit einem flauschigen Handtuch sanft und liebevoll zu trocknen. Er schien dabei jede Sekunde zu genießen, da er sehr gründlich vorging, vor allem bei ihren Brüsten und ihren Beinen. Er ließ es sich auch nicht nehmen ihre Haut mit leichten Küsse zu bedecken. Außerdem zog er ihren Reißverschluss ihres Kleides wieder zu, richtete ihre Frisur und legte ihr den Schmuck wieder an. In die Schuhe half er ihr auch wieder, besser gesagt zog er ihr die Highheels wieder genauso an wie er ihr die ausgezogen hatte. Dabei war er auch wieder auf die Knie gesunken und hatte die Innenseite ihrer Oberschenkel geküsst.

Kazumi hingegen trocknete seinen Oberkörper ab, ging wohl genauso gründlich und seltsam routiniert vor, wie Itachi. Sie knöpfte sein Hemd zu, zumindest die Knöpfe, die noch übrig waren, starrte dabei manisch auf seine Brust und spürte wie er sie dabei mit einem Lächeln beobachtete. Das konnte sie sehen, als sie wieder hochsah.

Während der Fahrt zurück zur Schule, saßen sie eng beieinander, er streichelte ihr Knie, welches sie mit ihrem anderen Bein auf seinen Schoß legte, während sie über den Stoff seiner Jacke strich und sich von ihm süße Worte zuflüstern ließ, die sie erröten und leicht lächeln ließen. Sie kicherte vergnügt und ließ es zu, dass er seinen Hand unter ihren Rock gleiten ließ.

Auch als der Wagen schon längst auf dem Parkplatz stand, saßen sie immer noch im Wagen und flüsterten leise und lachten miteinander, küssten sich liebevoll und süß. Erst nach ungefähr zehn Minuten schafften sie es das Auto zu verlassen und gingen Hand in Hand durch den Gang des Wohnhauses.

„Der Gentleman in mir will dich zurück zu deinem Zimmer bringen und dir einen kleinen gute Nacht-Kuss geben, ...“, fing er leise an, „... aber dein Freund will dich über die Schulter werfen und dich in mein Zimmer verfrachten, das auch deins ist.“

„Man merkt, wie du mit dir kämpfst!“

„Dennoch respektiere ich, dass du es wohl noch nicht willst!“, sagte er und blieb vor ihrer Tür stehen, sah sie erwartungsvoll an.

„Ich will nicht sagen, dass ich es nicht will und es ist auch nicht zu früh, aber vielleicht will ich einfach nur eine letzte Nacht in diesem Bett verbringen. Als Abschluss sozusagen.“, erklärte sie ihm und öffnete die Tür zu ihrem Zimmer.

„Du hast hier viel Zeit verbracht!“, bestätigte Itachi.

„Stimmt! Ich denke ich werde es vermissen!“, gestand Kazumi, „Sehen wir uns morgen?“

„Sicher!“

Itachi verbarg seine Enttäuschung darüber, dass sie nicht mit ihm auf sein Zimmer ging, wenn er enttäuscht war. Das machte ihr ein leicht schlechtes Gewissen, aber sie sagte immer die Wahrheit, was sie auch ausmachte. Da konnte man ihr selten böse sein.

Kazumi schloss die Tür hinter sich und lehnte sich gegen das dunkle Holz. Sie schloss kurz die Augen und legte den Kopf gegen die Tür.

Plötzlich musste sie lächeln und ehe sie auch nur anders überlegte, stieß sie sich von der Tür ab und öffnete mit einem Schwung die Tür.

Itachi hatte gerade seine Hand zur Faust geformt und auch erhoben um wohl an der Tür zu klopfen, ihrer Tür. Sie Blick zuckte zwischen seiner Hand und ihm hin und her, ehe sie an seinem Handgelenk zog. Sie zog ihn in sein Zimmer, schlang ihre Arme um seinen Nacken und drückte sich an ihn, küsste ihn stürmisch, worauf er ansprang und erwiderte ihren Überfall.

Seine Arme legten sich um ihre Taille, seine Händen ruhten auf ihrem Rücken und drängte sie mehr in den Raum, zog sie an sich hoch.

Itachi atmete geräuschvoll aus und drehte sich dann mit ihr um die eigene Achse, als er sie gleichzeitig hochhob und sie ihre Beine um seine Hüfte schlang. Er stieß mit dem Rücken gegen die Lehne der Couch, ließ sich nach hinten fallen.

Kazumi keuchte erschrocken auf, als er auf die weichen Polster fiel und sie auf seinem Oberkörper landete. Er küsste sie abermals, wie im Whirlpool, was sie auch wieder erwiderte.

„Na gut!“, sie atmete schwer gegen seine Lippen, „Ich ziehe in das verdammte Zimmer!“

Itachi grinste, „Das wollte ich hören!“

12.Kapitel

12. Kapitel

Itachi wurde von einem sehr nervigen Klingelton aus einem sehr erholsamen Schlaf gerissen, was ihn auf verschiedene Arten gegen den Strich ging.

Erstens war es sein Klingelton, aber nicht sein Wecker, den er schon gestern vorsorglich ausgeschaltet hatte, der ihn gerade so tierisch nervte, was hieß dass irgendjemand einen sehr starken Todeswunsch hegte. Zweitens hatte er verdammt gut geschlafen auch wenn er eher unquem auf der Couch lag. Weswegen er gut geschlafen hatte, war eher die Tatsache, dass dieser weiche und wunderschöne Körper auf ihm lag und sich an ihn kuschelte. Und drittens lag das Handy auf dem Glastisch neben der Couch und war mehr als sein Arm reichte entfernt, was nur hieß, dass er sich genau soviel bewegen musste um an das Handy zu kommen, was Kazumi letztendlich aufwecken würde, was er wiederrum nicht wollte. Brachte er aber das blöde Handy nicht bald zum Schweigen, würde sie trotzdem aufwachen, was er nicht wollte.

Er öffnete die Augen und wandte seinen Blick zu diesem klingelnden Teufelsding, ehe er seinen Arm danach ausstreckte und versuchte es mit den Fingern zu erwischen. Kazumi seufzte leise und drehte ihren Kopf auf die andere Seite, dem Tisch abgewandt, während ihre Arme sich bewegten und eine Hand über seinen Arm wanderte, bis hinauf zu seiner Schulter.

Seine Fingerspitzen berührten das nervige Ding und er drückte den Anrufer mit der Fingerkuppe weg. Ihm war es egal wer das war, selbst wenn es sein Vater oder irgendein Vorstandsmitglied war, aber sobald er ranging und mit demjenigen telefonierte, würde er dafür aufstehen müssen um ihn sein Zimmer gehen, was dann auch hieß, dass Kazumi dafür von ihm runtergehen müsste. Und dafür musste sie aufwachen!

Itachi sah wieder zu ihr und musste lächeln. Sie lag federleicht auf ihm und ihr weicher und schlanker Körper schmiegte sich an ihn. Ihre Atmung war ruhig, ihr Herzschlag war gleichmäßig, was hieß, dass sie noch selig schlief und wohl in nächster Zeit nicht aufwachen würde. Kazumi war auch letzte Nacht ziemlich schnell eingeschlafen, nachdem sie auf der Couch heftig miteinander rumgemacht hatten und er beinahe wieder die Kontrolle verloren hatten, weil sie so verdammt sexy und verführerisch gewesen war. Diese Frau konnte ihre Hüften auf eine Art bewegen, die ihn nicht nur reizten sondern auch komplett wahnsinnig machten. Er glaubte ihr, dass sie das vollkommen unbewusst und instinktiv machte, aber wie zur Hölle sollte er ihr in der Öffentlichkeit widerstehen, wenn sie so mit ihren Hüfte wackelte.

Ihr Herz hatte dabei ungesunde Sprünge gemacht und ihre Atmung hatte sie beschleunigt, sie hatte geseufzt und leise gestöhnt, was für ihn wirklich Musik in seinen Ohren war. Ihre Hände waren mit der gleichen süßen und nicht mehr so unschuldigen Neugierde über seine Schultern, Arme und Oberkörper gewandert. Sie hatte abermals sein Hemd geöffnet und seine Haut geküsst. Er hatte sich über ihren Hals und ihren Brustansatz hergemacht und ihr Kleid geschoben, bis zu ihrer Hüfte hoch und hätte ihr fast wieder ihr Höschen ausgezogen, wenn er seine Selbstbeherrschung nicht wieder gefunden hatte, da er sie ganz sicher nicht auf einer Couch flachlegen wollte. Er hatte sie in einem Whirlpool verführt, den Whirlpool seines Cousin auf der Yacht seines Cousins. Das hatte er auch noch nie getan!

Nach einem sehr langen Kuss, der ihn schwer hat keuchen lassen, hatte sie sich entspannt auf ihn gelegt und war wohl irgendwann eingeschlafen, was ihn nicht mal störte. Bei einem anderen Mädchen hätte es ihn genervt, da er sie entweder flachlegen oder loswerden wollte. Da bei Kazumi beides nicht vorlag, konnte sie so viel und so lange sie wollte auf ihm schlafen.

Kazumi bewegte sich leicht auf ihm und drehte ihrem Kopf auf die anderen Seite, seufzte leise und gab einen wohligen Ton von sich. Er setzte sich leicht auf, was sie nicht aufweckte und legte einen Arm um ihre schlanke Taille, fuhr mit seinen Fingern über ihre Wirbelsäule, bis hinauf zu ihrem Nacken, wo er stoppte über ihre nackte Schulter und ihren Arm entlang wanderte, ehe sie sich abermals bewegte und von seinem Körper rutschte. Sie landete zwischen ihm und der Couchlehne. Ihr Kopf lag an seiner Schulter und ihr Arm schlang sich um seine Brust. Ihr Bein legte sich um seine Hüfte.

Kazumi regte sich abermals und sie verzog leicht ihre Gesichtszüge, ehe ihre Augenlider flatterten und sie ihre Augen langsam öffnete. Ein müdes Lächeln legte sich auf ihre Lippen und diese hellen, klaren Augen musterten ihn einen Augenblick, ehe sie sich etwas an ihm hochzog und mit ihm fast auf Augenhöhe kam.

„Morgen!“, raunte sie leise.

„Morgen!“, erwiderte Itachi, während er seinen Arm um ihre Taille legte und sie mehr an seine Seite drückte, „Gut geschlafen?“, fragte er leise.

„Ja!“, hauchte Kazumi und bettete ihre Wange auf seiner Schulter ab, ehe sie ihre Hand hob und mit ihren Fingern über seinen Kiefer fuhr.

Sie schürzte auf diese unglaublich süße Art ihre Lippen, berührte mit ihrer Fingerspitze seine Unterlippe, tippte zweimal dagegen. Ihr Blick war auf seinen Mund gerichtet und sie beobachtete ihn mit dieser neugierigen Faszination, die ihn immer noch überraschte und genauso in den Bann zog. Noch nie hatte ihn eine Frau dermaßen verzaubert, geschweige denn hätte er je das Wort `verzaubert´ bei einer Frau benutzt. Dieses Wort hatte vor Kazumi nicht mal in seinem Wortschatz existiert.

„Was ist mit dir?“, fragte sie leise und schielte zu ihm hoch, ehe sie sich wieder mit seiner Unterlippen beschäftigte und sich letztendlich zu ihm hochzog um ihn zu küssen.

Ihre Finger glitten über seine Wange, krallten sich in seinen Haaransatz und seine Arme legten sich um ihren Körper, drehte sich ihr leicht zu um sie an sich zu drücken. Ihr Daumen strich über seine Wange und als sich ihre Lippen kurzzeitig voneinander lösten, legte sie ihre Stirn gegen seine und drückte ihren Daumen gegen seine Unterlippe.

„Ziemlich gut!“, raunte er gegen ihren Mund.

„Obwohl du die ganze Nacht auf den Rücken liegen musstest, auf einer Couch?“, das klang fast wie eine Entschuldigung.

„Ich schlafe meistens auf dem Rücken, also kein Problem!“, meinte er.

„Ein Glück, ich liege meistens auf dem Bauch oder auf der Seite!“, murmelte Kazumi und löste sich leicht von ihm um ihre Wange gegen seine Schulter zu drücken.

„Dann sind wir ja das perfekte Paar!“, grinste er und ließ seine Hand langsam über ihren Rücken wandern, bis er bei ihrem süßen, knackigen Po war, den er etwas zusammen drückte, was ihr ein leises Keuchen entlockte.

„Wie spät ist es?“, fragte Kazumi leise und fuhr geistesabwesend über seinen Hals, bis sie beim Kragen seines Hemdes stoppte.

„Keine Ahnung!“, gestand Itachi, als er sich etwas aufsetzte und sie mit sich zog, als er ein leises, etwas schmerzliches Stöhnen von sich gab.

„Alles okay?“, fragte Kazumi extrem besorgt und legte ihre Hände auf seine Wangen um ihn ausgiebig zu mustern.

„Mein Rücken!“, keuchte er und fasste sich in den Nacken, „Die Couch war doch so keine gute Idee! Das nächste Mal trag ich dich einfach ins Zimmer!“

Ihre Reaktionen waren ein leichter, nicht sehr ernstgemeinte Schlag gegen seinen Oberarm und ein bösen Blick, der sie wahnsinnig süß aussehen ließ. Da wollte er sie gleich wieder küssen.

„Idiot!“, knurrte sie leise und stand auf.

Ehe er etwas sagen konnte, da er wirklich nicht wollte, dass sie sich von der Couch erhob, da sie er sie dann nicht mehr auf die Couch bekommen würde, setzte sie sich auf die Armlehne und zwang ihn sanft an den Schultern ziehend sich nach hinten zu lehnen. Er rutschte zwischen ihre Beine, legte seine Arme über ihre Oberschenkel, ehe er ihre warmen Hände auf seinen Schultern spürte und sie begannen seine verspannten Muskeln zu massieren. Sie drückte geschickt die Stellen, die etwas verhärtet waren und ihn veranlasste sich mehr auf ihren Schenkel abzustützen und mehr in ihren Schoß zu rutschten.

„Vor ein paar Jahren hatte Jim eine ziemlich schlimme Verletzung, ...“, begann Kazumi zu erzählen, während ihre Finger sanften Druck ausübend etwas seinen Rücken hinabwanderten und seine Wirbelsäule wieder hinauf, „... ich glaube vor drei oder vier Jahren. Er bekam eine Physiotherapeutin, die zum Glück schon älter und verheiratet war und drei Kinder hatte, sonst hätte er sie bestimmt nach zwei Tagen flachgelegt.“, sie lachte leise und fuhr seinen Nacken hinauf, „Außerdem hat sie eine Verschwiegenheitsklausel unterschreiben müssen, niemanden von mir zu erzählen, da wir uns öfters begegnet sind. Jim wollte nicht, dass man von mir erfährt. Er hätte sie sonst in Grund und Boden verklagt.“, dann verstummte sie kurz und konzentrierte sich auf einen bestimmten Punkt in seinem Nacken.

Itachi hatte es Kazumi nie erzählt, aber er erinnerte sich vage an ein Telefonat zwischen seinem Vater und Jim. Dabei war es um seine kleine Cousine gegangen, die der berühmte Fußballer auf jeden Fall aus der Öffentlichkeit komplett heraushalten wollte. Er hatte gedroht den Vertrag sonst gar nicht zu unterschreiben. Damals hätte er niemals gedacht diesem Mädchen, für das James Summers seine Karriere beinahe beendet hätte, zu begegnen und sich auch noch in sie zu verlieben. Damals hatte er diese eine Bitte von ihm, da er sonst nie eine Sonderbehandlung verlangt hatte, nicht verstanden. Aber in Hinblick auf Kazumis Vergangenheit und ihren Charakter verstand er es und tat jetzt alles dafür, damit niemand von ihr erfuhr. Zumindest solange bis sie es wollte.

„Diese Therapeutin hat ihn nicht nur Übungen für seine Verletzung gezeigt, sondern ihn auch massiert.“, erzählte sie weiter und ahnte nicht einmal, was ihr Cousin alles getan hatte, damit sie in Frieden vor der Presse leben konnte, was er alles tun würde, damit das auch so blieb, „Sie hat mir einige Tricks und Kniffe gezeigt um Jim zu massieren, wenn sie nicht mehr da ist, wenn seine Therapie zu Ende ist.“, erklärte sie und drückte plötzlich einen Punkt direkt unter seinem Haaransatz, der ihn etwas zusammen zucken ließ, „Tschuldige!“, murmelte sie leise, „Jedenfalls hab ich ihn dann hin und wieder massiert.“, fuhr sie fort.

„Also warst du diese hinreißende Masseuse über die er in seinen Interviews immer gesprochen hat?“, das sagte er eher im Scherz.

„Keine Ahnung!“, murmelte Kazumi konzentriert und schien den Witz nicht mitbekommen zu haben.

„Du bist zu bescheiden, Süße!“, meinte Itachi.

„Aha!“, murmelte Kazumi und massierte seine Nacken weiter, fuhr seine Nackenwirbel hinunter und wieder hinauf, bis sie einen weiteren Punkt hinter seinem Ohr erwischte, der ihn urplötzlich leise stöhnen ließ. Er sankte etwas zusammen, was ihm eigentlich peinlicher sein sollte. Außerdem atmete er schwer, was ihn verwirrte. Hatte Kazumi ihn gerade dazu gebracht zu stöhnen, indem sie nur einen bestimmten Punkt in seinem Nacken gedrückt hatte?

Diese Frau war unglaublich!

„Warte!“, meinte sie nachdenklich und beugte sich zu ihm herunter, nah an sein Ohr, während sie diesen verdammten Punkt noch einmal drückte, „Die Direktorin soll entlassen werden, kümmere dich darum. Ich mag sie nicht!“, murmelte Kazumi und drückte den Punkt in kreisenden Bewegungen.

„Alles was du willst!“, sagte er und lehnte sich gegen sie, während er pure Glückseligkeit fühlte.

„Interessant! Wenn ich diesen Punkt drücke, kann ich dich dazu bringen, alles zu tun, was ich will!“, kam es nachdenklich von ihr, was ihn grinsen ließ, „Ein Glück weiß das niemand. Andere, die nicht so sind wie ich, könnten das ausnutzen wollen.“, hauchte sie gegen sein Ohr, was ihn etwas erzittern ließ. Sie grinste und küsste seine Wange, „Ich behalte es für mich, versprochen!“, raunte Kazumi und glitt mit ihren warmen Händen über seine Hals nach vorne, rutschte etwas unter sein leicht geöffnetes Hemd, weswegen er seinen Kopf leicht in den Nacken legte. Ihre Finger fuhren über seine Kehle und zwangen seinen Kopf etwas mehr in seinen Nacken, indem sie sanft an seinem Kinn zog.

Kazumi beugte sich zu ihm herunter und öffnete an seinem Kinn ziehend etwas seinen Mund, ehe sie seine Unterlippe zwischen ihre Lippen sog und sie ihn zu einem dieser Küsse verführte, die nur sie beherrschte und es schafften ihn vollkommen willig zu machen. Bei solchen Küsse würde er alles für sie tun, was er sonst eh schon tun würde.

Ihre Hände glitten über seinen Hals, strich den Stoff seines Hemdes zur Seite und wanderte seinen Oberkörper hinab. Er hob seinen Arm, berührte mit seinen Fingerspitzen ihre Wange und zog ebenfalls leicht an ihren Kinn um ihre Lippen mehr zu öffnen und um etwas mit ihrer Zunge zu spielen, aus was sie sich gerne einließ. Seine Finger streichelten ihre Haut, fuhren zwischen ihre dunklen Strähnen, über ihren Hals und verweilte bei ihrer Schulter, wo er sie näher zu sich zog.

Ihre Fingernägel kratzten leicht über seinen Bauch und ein heiseres Stöhnen entwich ihrer Kehle, was ihn grinsen ließ. Seine Hand wanderte in ihren Hals, festigte seinen Griff in ihrem Nacken, als sie von der Armlehne rutschte und er sich mehr gegen sie lehnte, ehe sie langsam den Kuss löste und er leise seufzend die Augen öffnete.

Lächelnd strich Kazumi mit ihrem Daumen über seine Lippen und küsste seine Nase, ehe er ihren Blick erwiderte, der federleicht auf ihm lag, wie ihre warmen Hände. Ihre Finger streichelten über seine Brust und seine Seite, was ihn kurz zucken ließ. Sie grinste, da es sie wohl zu amüsieren schien, dass er da leicht kitzlig war.

Itachi berührte ihre Wange, strich mit seinen Fingerknöcheln über ihre Haut und erwiderte ihren Blick. Er liebte ihre Augen und das nicht nur wegen der wunderschönen Augenfarbe, sondern auch wegen diesem starken Ausdruck darin, sowie die Tatsache, dass er in diesem wundervollen Augen alles lesen konnte, was sie fühlte. Er wusste sofort woran er war, wenn er sie ansah. Diese Augen waren für ihn wie ein offenes Buch und logen ihn niemals an, verheimlichten ihm nie etwas. Auch wenn es dämlich klang, aber er konnte wirklich in ihre wundervolle, reine Seele sehen, indem er nur ihren Blick erwiderte. Das hörte sich so an, als wäre er vollkommen verweichlicht und ihr wohl mit Haut und Haaren verfallen!

Sie hauchte ihm einen leichten Kuss auf die Stirn, ehe sie sich leicht zurücklehnte und er sich aufsetzte und sich zu ihr umdrehte. Sofort schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und rutschte zu ihm rüber, ehe seinen Arm um ihre Taille legte und seine Hand langsam zu ihrem Hintern wandern ließ. Ihre Hände legten sich auf seine Wangen, glitten seinen Hals hinab und zogen an seinem Hemdkragen um ihn zu küssen.

Diesen umwerfenden Kuss erwidernd, ließ er sich nach hinten auf die Couch fallen, mit ihr zusammen. Kazumi kniete zwischen seinen angewinkelten Beinen und riss sein Hemd auf und machte es mehr kaputt, als es eh schon war. Jetzt fehlten nur noch mehr Knöpfe. Er grinste in den Kuss und ließ sie mit ihren Händen über seine Brust wandern.

Sie löste den Kuss und schob gleichzeitig den Stoff seines Hemdes zur Seite, entblößte seinen Bauch, den sie mit diesem bezaubernden Glitzern in den Augen ansah. Da war diese Faszination und Neugierde, die ihn ziemlich anturnte. Dabei dachte er, dass nur er eine Frau mit einem einzigen Blick verführen konnte. Doch Kazumi war dazu auch in der Lage und musste ihm nicht mal in die Augen sehen. Bei ihm reichte es anscheinend auch aus, wenn sie auf seinen Oberkörper starrte und dabei vollkommen fasziniert und hin und weg zu sein schien. In dieser Hinsicht war sie wirklich einzigartig.

Ohne Vorwarnung senkte Kazumi ihren Kopf und legte ihre Lippen auf seine Brust. Wie gestern Abend wanderte sie küssend seinen Oberkörper hinab und machte ihn etwas nervös. Itachi atmete geräuschvoll aus und krallte seine Finger vielleicht etwas verkrampft in die Polster der Couch. Dieses Mädchen stellte seine Selbstbeherrschung und Kontrolle auf eine ziemliche Zerreißprobe und schaffte es mit diesen zarten und unschuldigen Küssen ihn an seine Grenzen zu bringen. Und dabei hatte er sich wirklich sehr gut unter Kontrolle.

Ihre Hände glitten über seine Haut und griffen nach den Bund seiner Hose. Sie küsste ihn oberhalb seines Bauchnabels, ehe sie ihre süße Zunge ausstreckte und ohne Scham, die er sonst von ihr kannte, über seinen Bauchnabel leckte und dabei den Bund seiner Hose leicht nach unten zog.

Itachi packte sie an den Oberarmen und zog sie auf Augenhöhe hoch. Er atmete schwer, was er nur dann von sich kannte, wenn er mit einer Frau Sex hatte, wenn er mit Kazumi Sex hatte. Aber ganz bestimmt nicht, wenn Kazumi nur über seine Haut leckte

Kazumi grinste unverschämt und schürzte wieder so verführerisch die Lippen, dass er sie am liebsten küssen wollte. Sie tat es stattdessen, berührte kurz seinen Mund, ehe sie einfach aufstand und um die Couch herumging.

Mit seiner Hand fuhr er sich über den Mund und grinste. Sie war unglaublich. Er hörte wie die Zimmer zu ihrem Schlafzimmer zufiel, ehe er sich ebenfalls erhob, nach seinem Handy griff und ihr folgte.

In ihrem Zimmer sah er nur so, wie sie in ihrem begehbaren Kleiderschrank verschwand und die Tür konsequent schloss. Damit wollte sie ihm sagen, dass er ihr nicht folgen sollte. Das ließ er ihr gerade mal durchgehen und setzte sich einfach auf die Bettkante. Er drückte die Kante seines Handys gegen seine Unterlippe und stützte sich mit den Ellbogen auf seinen Oberschenkeln ab, beobachtete die geschlossene Tür.

Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen, als sein Handy abermals klingelte, diesmal aber nur eine SMS ankündigte, die ihm aber so ziemlich egal war. Er schob die Nachricht weg ohne sie eines Blickes zu würdigen, da sie sowieso von einer fremden Nummer war und öffnete seine Kamera.

„Kazumi, dein Handy klingelt.“, rief er ihr zu, „Es ist Jim!“, das war das Zauberwort bei ihr, da sie ihren Cousin liebte. Das störte ihn nicht, da Jim sie sozusagen großgezogen hatte und immer für sie da gewesen war. Dieser Mann war sein eigentlicher Konkurrent, womit er mehr klarkam, als mit ihren Exfreunden oder seinen eigenen kleinen Bruder, der Kazumi abgöttisch liebte. Was er auch verstand!

Die Tür zum Kleiderschrank wurde aufgerissen und er machte schnell ein hochauflösendes Foto, während er sie einfach nur anstarrte.

„Mein Handy liegt im Wohnzimmer!“, stellte sie fest.

„Es hat auch in dem Moment aufgehört zu klingeln, als du rausgekommen bist.“, murmelte er und musterte sie sehr ausgiebig. Der Anblick gefiel ihm, weswegen er noch ein Foto machte. Rote und knappe Spitzenunterwäsche, die ihren Körper sehr umschmeichelte und perfekt auf ihrer Haut saß und von der er wusste, dass sie sich absichtlich und nur für ihn so angezogen hatte. Wie hieß es nochmal, wenn bei einer Frau BH und Höschen aufeinander abgestimmt waren, dann hatte sie entschieden, dass sie mit einem Typen schlafen würde. Und irgendwie hatte er das Gefühl, dass er dieser Typ war.

„Itachi!“, knurrte sie leise und verschränkte die Arme vor der Brust, „Das ist ...“, sie unterbrach sich selbst, als er das Handy weglegte und sich erhob.

Langsam ging er auf sie zu und bedachte sie mit einem Blick, den sie sehr gut kannte und reagierte wie immer. Sie machte einen Schritt nach hinten und stieß mit dem Rücken gegen die Kommode. Ihre Augen folgten jeder seiner Bewegungen, vor allem als er sich direkt vor ihr aufbaute und seine Hände auf der Kommode abstützte, ihr so jeden Fluchtweg abschnitt.

So wie sie zu ihm hochschielte, war sie absolut bezaubernd und anbetungswürdig. Er lief gerade Gefahr zu einem verliebten Vollidioten zu mutieren, der sie wohl irgendwann nur mehr anstarren würde, weil er so verzückt von ihr war. Was ihm aber verdammt egal war, da er sich bei ihr gerne wie ein verliebter Vollidiot benahm und das auch nie bereuen würde.

Er machte einen weiteren Schritt und drängte sein Knie zwischen ihre Beine, die sie bereitwillig teilte und packte sie an der Hüfte um sie auf die Kommode zu hieven. Sie reagierte darauf indem sie ihre Beine um seine Hüfte schlang und ihren Arm um seinen Nacken schlang und ihre Finger in seinen Haaransatz krallte, während sie ihren anderen Arm um seine Brust legte und ihn einfach küsste.

Schwer keuchte er gegen ihre Lippen, während er sie automatisch mehr gegen seinen Körper drückte und mit seinen Händen über ihre Taille fuhr. Sie krallte ihre Finger in seine Schulter und biss ihn leicht in die Unterlippe, ehe ihre Finger seine Wirbelsäule beginnend bei seinen Nackenwirbeln hinabwanderten und nicht mal bei seinem Steißbein stoppten, sondern sich einfach auf seinen Hintern legte, was ihn nur etwas überraschte.

„Im Übrigen, in einer Stunde kommen Umzugsspezialisten und helfen dir dabei in unser Zimmer zu ziehen!“, raunte er gegen ihr Lippen und kassierte abermals einen leichten Schlag gegen seinen Oberarm, was ihn nur dazu veranlasste sie noch einmal zu küssen und sie sich abermals an ihn zu drücken, presste ihre Fersen gegen sein Bein und wanderte langsam an seiner Innenseite seines Oberschenkels hoch, was ihn nicht gerade kalt ließ.

Diese Frau war es verdammt nochmal wert, dass er sich wie ein verliebter Vollidiot benahm.

13.Kapitel

13. Kapitel

Als Itachi etwas von Umzugsspezialisten sagte, sprach er letztendlich nicht von Leuten einer Umzugsfirma, sondern schlichtweg von Naruto, Sasuke und Sai, die er dazu verdonnert hatte mit ihr zusammen ihre Sachen in diese schicken Umzugskartons zu packen um sie dann zwei Türen weiter in Itachis Zimmer zu tragen. Neji hatte sich wohl elegant aus der Affäre gezogen und war unauffindbar. Aber ihre drei Mitschüler reichten völlig aus um ihre Klamotten und persönlichen Gegenstände rüberzubringen. Ihre Toilettsachen trug sie selbst. Daher war dieser Umzug, den sie sich irgendwie spektakulärer vorgstellt hatte innerhalb von zwei Stunden erledigt, da sie gar nicht so viele Sachen besaß, die sie an der Schule hatte. Vor allem was ihre Klamotten betraf. Sie hatte in ihrem alten Zimmer nicht mal die Hälfte ihres Schrankes ausgefüllt.

Ein Gutes hatte die Sache aber! Sie konnte so einige Dinge ausmisten, die sie an der Schule eigentlich nicht brauchte und packte diese in ein paar Kartons, die sie bei nächster Gelegenheit zu Jim bringen würde. So hatte sie auch weniger Zeug in der Schule und musste demnach weniger Ordnung halten. Außerdem wusste sie nicht, wie viel Platz sie sich in Itachis Zimmer nehmen durfte. Er hatte ihr zwar die Hälfte seines Kleiderschrankes überlassen, was sie nicht mal benötigte, aber wie sehr durfte sie sich wirklich hier ausbreiten, auch wenn das jetzt auch ihr Zimmer war. Zumindest laut Itachis Meinung. Sie würde hingegen sicher noch einige Zeit brauchen um das zu realisieren um mehr zu wagen, als sie momentan verlangte. Zumal sie das erste Mal mit einem Jungen zusammen zog. Bis jetzt hatte sie nur einmal bei einem Kerl übernachtet und das war auch das erste Mal, als Jim ihr Hausarrest gegeben hatte. Sie hatte ihn damals bezüglich ihres Aufenthaltsortes etwas angeschwindelt und war statt zu Sakura zu Aaron gegangen. Dort hatte sie wirklich nur geschlafen. Tja, Jim war nicht so begeistert, was den Hausarrest erklärte und sie war auch nicht so ganz froh darüber, was erklärte, weswegen sie auch vom Hausarrest abgehauen war. Das war das erste und letzte Mal gewesen, dass sie nicht auf Jim gehört hatte.

Bereut hatte sie diese Tat nie, aber dämlich war es letztendlich schon gewesen, da Aaron einfach nur ein Idiot war und vor und nach dieser Nacht betrogen hatte. Jim hatte es vielleicht geahnt oder hatte Aaron schon von Anfang an nicht gemocht, weswegen er nicht gewollt hatte, dass sie sich mit ihm traf. Damals hatte sie das nicht verstanden, weil sie wohl doch blind vor Liebe gewesen war.

Aber darüber wollte sie nicht nachdenken, da sie mit dieser Beziehung abgeschlossen hatte und sich voll und ganz auf Itachi konzentrieren wollte und diese wundervolle Beziehung.

Daher konzentrierte sie sich eher darauf in sein Zimmer einzuziehen und räumte die letzten Kleidungsstücke in die Regale, ehe sie sich den leeren Umzugskarton schnappte und aus dem Kleiderschrank trat, wo Itachi auf dem Bett saß und von dort aus Sasuke und Naruto anwies, wohin sie die einzelnen Kartons hinstellen sollten. Das Deligieren hatte er zumindest schon mal ziemlich gut drauf. Leute bei der Arbeit zu zusehen sogar noch besser!

„Du hast ganz schön viel Kram, Kazumi!“, beschwerte sich Naruto, nachdem er schon den vierten Karton in das Zimmer trug und ihn auf die anderen Drei stellte. Das sah sehr wackelig aus.

„Ich bin ein Mädchen!“, rechtfertigte sie sich, was jedoch ziemlich lahm klang. Immerhin besaß Itachi mehr Klamotten als sie, was vielleicht auch an seinem Kontostand lag, aber vor allem daran, dass er vielleicht mehr brauchte als sie. In seinem Kleiderschrank waren sehr viele Hemden und Anzüge, die ihm sicher perfekt standen und wie eine zweite Haut lagen.

„Nicht deine beste Ausrede!“, bemerkte Sasuke, als er mit zwei Kisten in das Schlafzimmer kam und sie kurz fragend ansah, „Was hast du da eigentlich alles drin?“, schnaubte er leise.

„Da sind glaub ich meine Bücher drin!“, überlegte Kazumi laut.

„Was wohl auch erklärt, warum die Kisten so schwer sind!“

„Selbst schuld, wenn du zwei auf einmal nimmst!“, meinte Itachi und erhob sich um seinen Bruder einen der Kartons abzuheben, ehe sie sie auf den Boden neben die Kommode stellte.

„Die gehören eigentlich ins Wohnzimmer!“, sagte Kazumi und deutete mit ausgestreckten Zeigefinger durch die Tür, wo unter anderem ein sehr beeindruckendes Bücherregal stand, mit dem sie schon die ganze Zeit geliebäugelt hatte, vor allem da in dem Regal noch reichlich Platz war, den sie laut Itachi nutzen durfte.

Itachi und Sasuke sahen sie kurz an, ehe sie einander ihre Blicke zuwandten und eine stumme Unterhaltung mit den Augen führten, die ihr ein absolutes Rätsel war. Sie kannte die zwei Brüder schon ziemlich gut und sie wusste auch ihre Blicke zu deuten, aber das gerade war ihr absolut schleierhaft.

„Deine Freundin!“, beendete Sasuke das stumme Gespräch und nahm seinem Bruder den Karton wieder ab um ihn diesmal ins Wohnzimmer zu gehen. Er stellte sie wohl auf den Couchtisch ab, ehe er mit Naruto das Zimmer verließ. Das schienen wohl die letzten Kartons gewesen zu sein.

„Verräst du mir, was das gerade war? So ein Bruderding, das ich nicht verstehe?“

Itachi grinste einfach nur und kam auf sie zu, griff nach ihrem Handgelenk und zog leicht daran. Kazumi machte einen Schritt auf ihn zu und ließ sich von ihm umarmen, während sie ihre Hände auf seine Brust legte und sich an ihn drückte.

„Es ist ein Bruderding!“, erklärte er.

„Kein Kommentar zu dem Blickkontakt?“, bohrte sie weiter nach, als Itachi sich etwas zu ihr herunter beugte und mit seiner Nasenspitze ihre berührte und seine Lippen ihre streifte, was sie erzittern ließ.

„Ich will mit dir viel lieber das Zimmer einrichten!“, meinte er leise, „Und ich hab was für dich?“, murmelte Itachi gegen ihre Lippen und zog etwas aus seiner Hosentasche, hielt ihr einen Schlüssel vor die Nase.

„Was, kein Schlüsselanhänger aus Gold, Diamanten und Saphire?“, fragte sie mit einem leichten Lächeln.

Itachi öffnete ohne etwas darauf zu erwidern seine Faust und ein kleine Weltkugel aus bunten Glas baumelte an diesem verdammten Schlüssel, den er ihr vor die Nase hielt.

„Oh!“, hauchte sie und nahm ihm den Schlüssel aus der Hand, betrachtete die kleine Kugel auf der die Kontinente detailliert eingezeichnet waren und sogar den Äquator konnte sie erkennen. Dieses kleine Ding war absout zauberhaft.

„Die kleinen roten Punkte makieren die Hauptstädte Europas, die ich mit dir alle besuchen werde! Ich werde die Europa zeigen und dir auch jeden anderen Wunsch erfüllen, wenn ich es kann!“, erklärte er ihr leise und benutzte diese schmeichelnde, tiefe Stimme, die sie immer erzittern ließ.

Das hielt sie auch davon ab loszuheulen, da Itachi es schon wieder irgendwie geschafft hatte sie zu vollkommen zu überraschen und zu Tränen zu rühren. Nicht nur was den Schlüssel für das Zimmer und den Anhänger betraf, sondern die Aussage dahinter und seine Absicht. Weil er ihr Europa zeigen wollte, was sie schon immer gewollt hatte. Weil er ihr schon so viel geschenkt hatte und ihr immer noch so viel geben wollte. Und das nach alle dieser Zeit!

Sie sah von dem Anhänger zu ihm hoch und ließ sich von ihm umarmen, indem er beide Arme um ihren Oberkörper und blieb dabei auch relativ anständig, indem seine Händen nicht zu ihrem Hintern wanderten, was sie etwas schade fand.

„Danke!“, hauchte sie gerührt und stellte sich etwas auf die Zehenspitzen, damit sie ihn küssen konnte. Er kam ihr etwas entgegen und beugte sich zu ihr herunter, erwiderte den Kuss, „Für alles! Einfach alles!“, fügte sie hinzu, raunte es gegen seine Lippen, was ihn lächeln ließ.

„Für dich tue ich alles!“, meinte Itachi und küsste ihre Stirn, „Wollen wir die Bücher zusammen einräumen?“, fragte er.

„Sicher!“, grinste Kazumi, schloss ihre Finger um den Schlüssel, ehe sie sich von ihm löste und ging an ihm vorbei, legte den Schlüssel auf die Kommode und betrat das Wohnzimmer.

Itachi folgte ihr und öffnete eine der Kartons, reichte ihr drei der Bücher, ehe sie an das Bücherregal trat um die Bücher einzusortieren.

„Also, wie hättest du es gerne?“

Dabei stand Itachi direkt hinter ihr und sie konnte seine Körperwärme direkt an ihrem Rücken spüren, während seine Lippen sehr nah an ihrem Ohr waren und sein heißer Atem gegen ihre Haut schlug. Ihre Finger verkrampften sich um die Bücher und ihr Herzschlag beschleunigte sich merklich, während ihre Atmung schnappatig ging.

„Nach Genre sortiert, Autor oder Büchergröße? Farbe der Bücher?“, fragte er weiter und grinste gegen ihr Ohr, da er ganz genau mitbekommen hatte, dass seine Nähe nicht spurlos an ihr vorbei ging und ihr niemals egal sein würde.

„Alphapetisch!“, antwortete sie heiser.

„Keine sonderliche Überraschung!“, murmelte er und nahm ihr die Bücher weg um ihr dabei ganz schnell einen süßen Kuss zu stehlen, der sie etwas überrumpelte.

Kazumi blinzelte ein paar Mal, ehe sich ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen schlich und seinem Beispiel folgte und die Bücher einsortierte.

„Kein Wunder, dass du bei deinem ersten Mal so reagierst hast. Das sind fast alles erotische Liebesromane!“, murmelte Itachi, während er sehr fasziniert die Rückseite eines der Bücher studierte, „Wusste gar nicht, dass du sowas liest!“, und dabei grinste er auch noch so unverschämt.

„Ich finde das unterhaltsam!“, rechtfertigte sie sich, „Außerdem was soll das heißen!“

„Ich bin mir zu neunzig Prozent sicher, dass du diese eine Sache von dieser Nacht aus diesem Buch hast! Nicht jede Frau kommt auf die Idee einen Mann genau an dieser speziellen Körperstelle zu küssen!“, und dabei starrte er auch noch so konzentriert auf diese verdammte Buchseite, während sie hier so extrem rot anlief, als hätte sie einen verdammt fiesen Sonnenbrand.

„Du tust so, als hätte ich eine schamlose Stelle geküsst, was nicht zutrifft!“, ihr Stimme war mehrere Oktaven höher und sehr heiser, während ihr vor Scham richtig heiß wurde, da Itachi plötzlich auch zu ihr schielte und doch tatsächlich einen Schritt zurückwich, was sie schon lange nicht mehr getan hatte. Nicht bei ihm!

Itachi beugte zu ihr herunter und berührte mit seiner Nasenspitze ihre, „Vielleicht, aber nicht jede Frau würde auch noch so lasziv und verrucht mit ihrer Zunge über besagte Stelle fahren.“, sagte er mit dieser tiefen und sexy Stimme und leckte ihr in dem Moment über Unterlippe, was sie extrem erschreckte.

Wohl dermaßen erschreckte, dass sie einfach reagierte ohne wirklich darüber nachzudenken, indem sie ihm eines der Bücher, das sie in der Hand hielt über den Kopf zog. Und das war kein weiches Taschenbuch, sondern eines mit Hardcover.

Itachi war genauso überrascht wie sie, vor allem sie ja nicht wirklich zur Gewalt neigte und sie Itachi nur einmal ins Gesicht geschlagen hatte, weil er sie einfach geküsst hatte und sie damals noch nicht bereit gewesen war. Damals hatte er das sicher irgendwie verdient gehabt, aber das hier war nur eine reine Panikreaktion, weil ihr das dann doch etwas peinlich war.

Er rieb sich die Stelle, die sie getroffen hatte und zog die Augenbrauen schmerzlich zusammen.

„Oh Gott, Itachi!“, hauchte sie, „Es tut mir leid! Das wollte ich nicht. Das war wirklich nur Panik.“

„Schon gut! Das kam zwar unerwartet, aber ich hab es ja provoziert!“, murmelte er nur und kniff nur die Augen kurz zusammen, ehe er die Bücher in seiner Hand doch weglegte, „Du kannst dich ja angemessen entschuldigen.“, und da war wieder der Itachi Uchiha, der sie mit seinen Worten verführte und sie mit seinen Blicken schwach werden ließ. Der Itachi Uchiha, den sie kannte und liebte.

„Das hättest du wohl gern!“, murmelte sie und legte ihre Tatwaffe in das Regal, „Entschuldige!“, hauchte Kazumi und legte ihre Hände auf seine Wangen, stellte sich auf die Zehenspitzen um ihn auf die geschlagene Stelle an seiner Stirn zu küssen, „Es tut mir wirklich leid!“, raunte sie gegen seine Haut und küsste ihn abermals auf den Haaransatz, ehe Itachi einen Arm um ihre Taille legte um sich an sich zu drücken.

„Wieso hab ich das Gefühl, dass du dich nicht nur für den Anschlag entschuldigst?“, murmelte er und berührte ihre Lippen mit seinem Mund.

„Verpetz mich nicht bei Michael!“

Itachi grinste gegen ihre Lippen und küsste ihren Mundwinkel, „Ich denke er versteht es, wenn ich es ihm erzähle!“

„Wehe dir!“, warnte Kazumi halbherzig, da sie seine Worte nicht wirklich ernstnahm, „Außerdem werde ich ihm einfach sagen, dass du mich geärgert hast!“

Er antwortete ihr nicht, was eigentlich auch egal war, da das Gespräch sowieso zu nichts führte und sie viel lieber von ihm geküsst werden wollte, da seine Lippen ihrem Mund viel zu nah waren, um sie nicht zu küssen.

Stattdessen legte er alle Bücher, die er noch in der Hand hatte weg und drückte sie mit dem Rücken gegen das Bücherregal und sperrte ihr den Weg ab indem er seine Hände auf den Regalbrettern abstützte und sah auf sie herunter. Kazumi spürte das harte Holz hinter sich, was ihr auch egal war, da sie nur zu ihm hochschielen konnte und kaute auf ihrer Unterlippe herum, was sie nicht tat, damit er sie endlich küsste. Verdammt, sie war seine Freundin, da durfte sie ihn wohl doch die ganze Zeit küssen, wenn sie Lust darauf hatte.

Ihre Hände legten sich auf seine Oberarme und schielte zu ihm hoch, während er mit seinen Händen auf ihren Hüften näher an sich zog. Kazumi krallte ihre Finger in die Ärmel seines Hemdes und legte ihren Kopf in den Nacken, erzitterte heftig, als seine Lippen ihren Mund streifte und sein wamer Atem dagegen schlug. Ihre Augenlider flatterten und ihre Hände glitten langsam seine Arme hoch, bis sie auf seinen Schultern lagen und sie ihre Arme langsam um seinen Nacken schlang, ehe er sie endlich küsste.

Heiser keuchte sie in den Kuss hinein und krallte ihre Finger in seinen Haaransatz, ließ sich von ihm mehr gegen das Bücherregal drücken, was sie nicht wirklich spürte. Vor allem da sie ihr eines Bein langsam seines hinaufwandern ließ, ehe er sie an der Hüfte packte und ihre Beine um seine Hüfte schlang.

Das Bücherregal wackelte unter der Erschütterung, drückte sich in ihren Rücken, während wohl ein, zwei Bücher mit einem leichten Knall auf den Boden fielen und ein Bücherreiche umfiel und gegen ihre Schulter stieß. Dennoch war ihr das egal, da diese heißen und kalten Schauer abwechselnd ihren Körper erschütterten und sie ihre Beine enger um Itachis Hüfte schlang, während ihre Hände zu seinen Wangen glitten und dort blieben um ihn näher zu sich zu ziehen.

Als sie den Kuss irgendwann lösten, atmete sie schwer gegen seine Lippen und legte ihre Stirn gegen seine, schloss leise seufzend die Augen und strich mit ihrem Daumen über seine Unterlippe.

Itachi öffnete seine Lippen und berührte mit seiner Zunge ihre Fingerkuppe, ehe sie ihn noch einmal küsste und es nicht nehmen konnte seine Unterlippe zwischen ihre Lippen zu saugen.

„So viel zu Thema Bücher einräumen!“, raunte er ihr leise zu.

Kazumi öffnete die Augen und begegnete seinem Blick, der sie eingehend musterte.

„Dir ist schon aufgefallen, dass wir seit fast achtundvierzig Stunden nur rumknutschen und rummachen?“, flüsterte sie fragend.

„Macht doch nichts!“, meinte er leise, ehe er sie wieder langsam auf den Boden und sie sich plötzlich etwas wacklig auf den Beinen fühlte und sich gegen ihn lehnte, „Ich hab das Gefühl dich ständig küssen zu müssen.“, murmelte Itachi und ließ die Tatsache unausgesprochen, dass sie ihn sehr lange hat warten lassen, bis er sie wirklich so intensiv küssen durfte. Bis zu dieser Nacht waren es relativ unschuldige Küsse gewesen, die nie zu mehr geworden waren. Weil sie wohl auch nicht mehr zugelassen hätte und Itachi sie nicht erschrecken wollte.

Eigentlich hatte sie ihn wirklich etwas gequält, weil er sie nicht küssen konnte, wenn er es wollte, sondern musste darauf warten, dass sie Lust darauf hatte und es auch zuließ. Sie war wirklich ein schreckliches Biest, wenn ihr das nie aufgefallen war.

Kazumi konnte seinen Drang sie ständig küssen zu wollen nachvollziehen, da sie ihn auch dauernd küssen wollte. Daher störte sie diese ständige Knutscherei überhaupt nicht.

„Außerdem ...“, meinte er weiter und legte einen Arm um ihre Taille um sich leicht an sich hochzuziehen, „... ist es meine Sache wie oft ich dich küsse! Und deine, zumindest ein bisschen!“, sagte er leise und grinste diese spitzbübische Lächeln, als hätte er gerade das beste Geschenk überhaupt bekommen oder als würde er etwas planen. In diesem Fall hatte er wohl grad nicht jugendfreie Gedanken. So sah er sie nur an, wenn er noch nich dazu bereit war mit der Küsserei aufzuhören.

Sie krallte ihre Finger leicht in seine Oberarme in Erwartung er würde sie noch einmal so küssen, dass ihr die Knie weich würden und sie mit Freuden in seine Arme sank.

„Keine Ahnung, ob ich diese Arroganz heiß finden sollte?“, murmelte Kazumi und zupfte an sein Ärmel, ehe sie zu ihm hochschielte, damit er sie endlich küsste, schon wieder, obwohl sie seit gefühlten 48 Stunden nur rumknutschen und nichts anderes taten, was Paare sonst noch unternahmen. Dieses Verhalten war sebst für die rosarote Brille Phase extrem und ungewöhnlich für sie, da sie nicht einmal mit Robert so intensiv rumgemacht hatte, wenn überhaupt.

„Du stehst also doch auf die arrogante Tour! Ich wusste es!“

„Räum lieber die Bücher ein, ehe du an deiner Arroganz nocch erstickst und ich dich wiederbeleben muss!“, meinte sie tonlos und drückte sie ihm die Bücher wieder in die Hand.

„Klingt jetzt nicht nach der schlimmsten Sache der Welt, von dir wiederbelebt zu werden.“, grinste er und küsste sie kurz auf die Wange, ehe er sich wieder dem Bücherregal widmete.

Kazumi folgte seinem Beispiel, nahm es sich aber dennoch nicht hin und wieder zu ihm hoch zu schielen um ihn dabei zu beobachteten, wie er abermals konzentriert die Bücher einräumte und doch hin und wieder über die Inhaltsangaben ihrer Bücher schmunzelte. Sie schien wirklich viele Liebesromane zu lesen, die dann doch sehr viel Sex enthielten. Vielleicht hatte Itachi auch recht, dass sie sich deswegen so seltsam routiniert verhalten hatte, obwohl es für sie nur Instinkt gewesen war. Sie hatte einfach so gehandelt, wie sie es für richtig gehalten hatte, wie es sich für sie richtig angefühlt hatte.

Jedoch sobald er auch nur irgendwie mitbekam, dass er sie doch wieder anstarrte, stahl er sich einfach frech wie er manchmal einen Kuss von ihr und machte dann mit den Bücher einsortieren einfach weiter, als wäre nichts gewesen und sie würde nicht leicht rot um die Wangen werden. Zu ihrer Schande geschah das öfters, weswegen es wirklich lange dauerte, bis die Bücher alle ihren Platz gefunden hatten, sortiert nach Alphabeth. Was das betraf war sie irgendwie ein Kontrollfreak, da selbst ihre CDs und DVDs alphabetisch sortiert waren.

Im Schlafzimmer stellte sie noch das Bild ihrer Eltern auf ihren Nachttisch, sowie das mit ihr und Jim auf eine Kommode und Itachis Weihnachtsgeschenke neben das Bild ihrer Eltern. Die Rose entfaltete immer noch einen leichten Duft und der Kristall mit der 3D-Abbildung ihrer Eltern machte sich wirklich gut in Itachis Zimmer.

Kazumi hielt kurz inne, das war jetzt auch ihr Zimmer. Dieser Gedanke ließ sie leicht lächeln und machte sie sehr glücklich.

Sie platzierte noch ihre kleine Schmuckschatulle auf eine Kommode neben dem Bett, während Itachi die Umzugskarton wohl wegwarf oder irgendwo hinräumte. Er würde sie sicher am Ende des Jahres für seinen Auszug und Umzug nach Yale brauchen. Das hingegen stimmte sie traurig, da sie dann allein in diesem riesigen Zimmer wäre. Und sie würde ihn gar nicht mehr sehen. Sie würde dann nicht mehr neben ihm aufwachen.

Innerlich schüttelte sie den Kopf, da diese Gedanken gerade jetzt sehr kontraproduktiv wären und sie die Zeit mit Itachi jetzt genießen sollte und sich über die Zukunft erst dann Gedanken machen, wenn sie eintreten würde. Deswegen machte sie sich jetzt auch keine Gedanken über dieses verdammte Frühlingsfest von Itachis Familie zu der sein Vater sie eingeladen hatte, damit er ihr Beziehung akzeptierte oder duldete. Dazu musste sie ihren Freund auch noch befragen.

Letztendlich ließ sie sich aufs Bett falls, nachdem sie alles weggeräumt hatte und starrte an die Decke. Irgendwie hätte sie einen pompöse Kronleuchter erwartet und nicht diese dezenten Lampen. Oder war sie da wieder voreilig und hatte nur wieder Vorurteile, was sie eigentlich nicht wollte? Sie wollte keine Vorurteile haben, vor allem nicht in Bezug auf Itachi. Das fand sie irgendwie falsch.

Als Itachi wieder ins Zimmer kam, hob sie nur kurz ihren Kopf und beobachtete ihn, wie er um das Bett herum ging und sich dabei so sexy durch die Haare fuhr, dass sie fast erzitterte. Wie zur Hölle sollte sie da wieder auf den Normalzustand ihres Körpers kommen, wenn sie alles was er tat unglaublich heiß und verführerisch fand? Momentan herrschte in ihrem Körper noch der komplette Ausnahmezustand, da sie sich ihr Herz immer noch nicht beruhigte hatte und das Blut förmlich in Lichtgeschwindigkeit durch ihre Adern rauschte.

„Schläfst du, Süße?“, fragte Itachi.

„Nein, bin nur etwas erschöpft!“, murmelte Kazumi.

„Bist du zu erschöpfst um dir von mir das Zimmer zu zeigen?“

Abrupt setzte sie sich auf und sah ihn an.

„Gibt es denn noch eine Zimmer unter uns oder gar über uns?“, fragte sie mit hochgezogener Augenbraue, „Oder ist hier irgendwo eine Geheimtür, die zu einem geheimen Raum führt, wo du deine Superheldenausrüstung aufbewahrst?“, wollte sie plötzlich extrem aufgeregt wissen und hatte schon die nächste Frage auf den Lippen.

„Kazumi, ich bin nicht Batman!“, stellte er klar, weswegen ihre Schultern abrupt absackten. Das enttäuschte sie etwas, mehr als es sollte.

„Wieso nicht? Es gibt weiß Gott wie viele Millionäre und Milliardäre und keiner hat den Schneid Batman zu sein!“

„Süße, ich bin definitiv nicht Batman!“, meinte er und beugte sich zu ihr herunter, war ihrem Gesicht sehr nahe.

„Schade!“, schmollte sie und schob die Unterlippe vor, was ihn grinsen ließ, „Wirklich schade!“

Eigentlich war der Gedanke, dass er Batman wäre total lächerlich und an den Haaren herbeigezogen. Außerdem war es ihr verdammt egal, ob er denn ein Superheld wäre, da es doch sowieso eher unrealistisch war. Zumal das Gespräch vollkommen sinnfrei und ohne jede Bedeutung für sie war.

Obwohl, der Gedanke er wäre ein heißer Superheld, nicht unbedingt in Strumpfhosen, war dann doch sehr sexy und sehr aufregend.

„Ich verzeihe dir!“, meinte sie gespielt beleidigt, „Was kann dieses Zimmer denn?“, forderte sie und erwartete mindestens einen Roboter, der einem das Bett machte oder irgendso einen Schwachsinn, den sich Reiche einbildeten.

Itachi hingegen griff nur nach einer gewöhnlichen Fernbedienung und drückte einen Knopf. Eine Sekunde lang geschah nichts, ehe sie zur Seite sah und direkt vor dem Bett, an der Wand zwischen Bad und Kleiderschrank, ein Fernseher zum Vorschein kam. Dabei schien das große Gemälde das an dieser Stelle hing, hochzufahren und diesen gigantischen Fernseher enthüllte.

Zumindest wäre jetzt das Rätsel um den Fernseher gelöst. Kazumi hatte sich schon die ganze Zeit gefragt, ob er wirklich keinen Fernseher hier hatte, was sie sich dann doch nicht vorstellen konnte. Immerhin stand in einer Ecke eine klasse Stereoanlage und auf einer Kommode lagen nicht nur sein Handy, sondern gleich zwei davon und ein IPod oder etwas in der Art. Da wäre das Fehlen eines TV-Gerätes irgendwie seltsam und skurril gewesen.

„Okay, jetzt bin ich beeindruckt!“, gestand sie sich ein.

„Faszininierend, dass dich ein Fernseher hinter einem Gemälde mehr beeindruckt, als eine mehrere Million teuren Dollar Yacht.“, murmelte Itachi und legte die Fernbedienung weg, ehe er sich zur ihr aufs Bett setzte und sie an seine Seite zog.

Kazumi lächelte und schlang ihre Arme um seinen Nacken, küsste ihn auf die Wange, „Ich bin dann doch etwas komplizierter, als du dachtest!“, raunte sie ihm leise ins Ohr, während eine Hand leicht über seine Brust glitt und spürte diese feste Haut und die harten Muskeln uter seinem T-Shirt, was sie leicht erschauern ließ.

Sie schielte zu ihm hoch und begegnete seinem Blick, als er seinen Arm um ihre Taille legte und sie halb auf seinen Schoß zog, ehe sie sich einfach mit ihm zurückfallen ließ.

Kazumi kicherte vergnügt und vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge, legte ihren Arm um seine Brust, fuhr mit ihrer Hand über seine Seite, während er sie in eine sanfte Umarmung schloss und ihre Stirn küsste.

„Für dich bin ich jeder Superheld, der ich sein soll!“, raunte er ihr leise und verführerisch zu, „Meinetwegen auch Batman!“, fügte Itachi hinzu.

„Du passt nicht wirklich ins Profil von Batman!“, murmelte sie und zog mit dem Zeigefinger Kreise auf seiner Brust, „Okay, ihr beide seid reich, aber Bruce Wayne hat keine Eltern mehr und auch keine Geschwister!“

„Dann sei du doch Batman!“, schlug er vor.

„Nein, ich bin die verführerische Bösewichtin, die den Helden ganz schön ins Schwitzen bringt!“

„Von dir jederzeit!“

Dann küsste er sie auf den Mund und zog sie komplett auf seinem Körper, dass sie auf ihm lag und mit einem Knie zwischen seinen Beinen kniete und sich mit ihren Händen neben seinem Kopf auf derMatratze abstützten, während er seine Arme um ihre Taille legte um sie an sich zu ziehen.

Ihre Hände legten sich auf seine Wangen, ihre Finger glitten in seinen Haaransatz, krallten sich fest und zogen ihn näher zu sich, was ihn gegen ihre Lippen grinsen ließ. Heiser keuchte sie in den Kuss hinein, als Itachi den Saum ihrer Hose berührte und leicht daran zog um seine Hand unter den Stoff gleiten zu lassen, wähend seine andere Hand unter ihr T-Shirt wanderte und den Stoff bis zu ihrer Taille hochzog, den Verschluss ihres BHs berührte.

Kurz lösten sie diesen unglaublichen Kuss und ihr Daumen strich über seine Unterlippe, ehe sie ihn diesmal zu einem weiteren Kuss verführte, den er sofort erwiderte und sie sanft mit dem Rücken auf die Matratze drückte. Er begrub sie sanft unter sich, baute sich über ihr auf und sah sie mit diesem durchdringenden Blick an, der sie vollkommen einnahm.

Itachi grinste so unverschämt und frech, wie nur er es konnte und strich mit seinem Zeigefinger hauchzart über ihren enblößten Bauch, bis zu dem Bund ihrer Hose. Erschrocken zog sie den Bauch ein und diese leichte Berührung verursachte dieses bekannte Kribbeln, das ihr dennoch neu war, zumindest in dieser Form und vor allem nach dieser Nacht.

Zumindest hatte sie gedacht, dass sie jetzt nicht mehr so heftig auf ihn reagieren würden, aber anscheinend war genau das Gegenteil der Fall. Seine Berührungen verursachten eine noch stärkere Gänsehaut, sie erzitterte und erschauerte noch mehr, während die Schmetterlinge in ihrem Bauch dermaßen Amok liefen, dass ihr fast schlecht wurde.

Sein Blick tat sein Übrigstes und sie fühlte sich wie fast vor dieser Nacht, nervös und so unerfahren, was sie ja trotzdem immer noch war. Diese eine Nacht hatte sie bestimmt nicht zu einer Expertin gemacht.

Kazumi erwiderte seinen Blick und hob ihre Hand wie letzte Nacht, berührte den Saum seines T-Shirt und schob es hoch, entblößte seinen Bauch und den Bund seiner Jeans. Sie zog an dem Stoff, hoch bis zu seiner Brust und unbewusst lächelte sie.

„Eigentlich gibt es gleich Essen!“, murmelte sie leise, während sie seine feste Haut anstarrte und einem sehr unwiderstehlichen Drang widerstand ihn zu berühren.

„Hast du denn Hunger auf etwas Bestimmtes?“, fragte er mit diesem verführerischen Unterton, der ihr mehr versprach, wenn sie es wollte.

„Keine Ahnung!“, hauchte Kazumi und bemerkte dieses gefährliche Glitzern in seinen Augen, das sie weder verunsicherte noch deswegen Panik schob.

„Dann lass uns zuerst diesen einen Hunger stillen!“, versprach er ihr verheißungsvoll und beugte sich zu ihr herunter, nahm ihre Handgelenke und drückte sie sanft, aber bestimmt über ihren Kopf auf die Matratze und zog ihr mit der anderen Hand die kurze Hose von der Hüfte, mitsamt ihrem Slip.

Kazumi riss erschrocken ihren Augen auf, als er sich auch zu ihr herunter beugte und sie küsste, was sie letztendlich veranlasste sich darauf einzulassen.

Egal, ob sie sich seit achtundvierzig Stunden küssten und miteinander rummachten, aber sie wollte das einfach, bis sie nicht mehr konnte und dieser seltsame Hunger gestillt war. Der Hunger nach seinen Küssen, seinen Berührungen und seinem Körper, den sie wohl schon seit ihrer ersten Begegnung hatte und jetzt endlich befriedigen konnte.

Verdammt klang das kitschig und nach dieser verdammten rosaroten Brille!

14.Kapitel

14. Kapitel

„Nutze ich diese kleine Schwäche von dir eigentlich aus?“, fragte Itachi plötzlich und strich dabei geistesabwesend über ihren nackten Oberarm, während sie versuchte den Saum von Itachis T-Shirt mehr über ihre nackten Beine zu ziehen, da sie es immer noch nicht geschafft hatte nach ihrer Unterwäsche zu suchen, die dank Itachi irgendwo auf dem Boden lag. Besser gesagt hatt sie keinen Elan dafür und konnte sich nicht wirklich bewegen.

Kazumi seufzte leise und zog sich näher zu Itachi, direkt an seine Seite und zeichnete verträumt kleine Kreise auf seine nackte Brust, wanderte streichelnd über seinen Bauch um bei dem Bund seiner Boxershorts zu stoppen, die etwas zu tief saß. Sie zeichnete das ausgeprägte V seiner Leisten, das in seinen Shorts verschwand nach, was ein leichtes Zittern seinerseits verursachte und sie leicht grinsen ließ.

„Was meinst du?“, murmelte sie, obwohl sie ahnte worauf er hinauswollte.

Seit über achtundvierzig Stunden konnten sie nicht wirklich die Finger voneinander lassen, was sie nicht störte, aber dennoch auch für sie ungewöhnlich war. Sie verfiel nie wirklich der rosaroten Brillen oder hatte vor allem am Anfang einer Beziehung nicht das Bedürfnis dermaßen oft mit demjenigen rumzuknutschen. Von dem Sex wollte sie gar nicht erst anfangen, da das ja erst mit Itachi gekommen war. Demnach sollte sie sich besser im Griff haben und nicht dauernd auf seine Verführungskünste hereinfallen, die ohne jede Konkurrenz waren. Verdammt, er konnte ihr stumm Dinge versprechen, von denen sie nicht einmal wusste, dass sie sich nach ihnen sehnte.

Diese Beziehung war aber ziemich besonders, da sie schon so lange umeinander herum getanzt waren und demnach sehr viele aufgestaute Energie war, die sie im Laufe des Jahres angesammelt hatten und in dieser einen Nacht explodiert war. Der Rest dieser Energie, dieser aufgestauten Verzweiflung und dem Frust hatten sie in jeder Berührung und jedem Kuss aufgebraucht und waren dennoch immer noch so geladen.

Immerhin hatten sie sich in diesem einen Jahr vor dieser Nacht nur küssen und eher züchtig berühren können, was Itachi und auch ihr nicht die Befriediung gegeben hatte, die sie sich beide eigentlich wünschten.

Kurz gesagt versuchten sie wohl dieses einen Jahr zu kompensieren und alles nachzuholen, was sie in diesem einem Jahr nicht tun konnten, eben aufgrund ihrer eigenen Zweifel und Unsicherheit.

Eigentlich hatte sie Itachi auf einen knallharten Sexentzug geschickt, was sie eigentlich nicht wollte. Das tat ihr fast schon etwas leid und erklärte die Intensität von dieser Nacht, die ihr immer noch überwältigend vorkam.

„Unwichtig!“, meinte er und hauchte ihr einen leichten Kuss auf den Scheitel, während sie weiter kleine Kreise fuhr, „Dir ist schon klar, dass du das T-Shirt ausleierst, wenn du weiter daran ziehst!“, bemerkte er, weswegen sie den Saum des Shirts abrupt losließ und sich auch sofort nackt fühlte.

„Sorry, hattest du es gern?“, fragte sie leise, als sie sich aufsetzte und zu ihm heruntersah. Wieder einmal war sein Blick so durchdringend und intensiv, dass ihr sofort heiß wurde. Wozu brauchte man da noch eine Heizung?

„Eigentlich ...“, fing er an, als er sich ebenfalls aufrichtete und seinen Arm um ihre Taille legte, sie abermals an seine Seite zog, „... ist es seit kurzem mein Lieblingstshirt!“, murmelte er heiß gegen ihr Ohr, was sie erzittern ließ und sich ihre Finger verkrampft in den Saum dieses simplen weißes T-Shirts krallten, das nicht mal einen Aufdruck oder Ähnliches hatte.

„Oh!“, hauchte Kazumi.

„Du bist richtig hinreißend wenn du so naiv bist!“, raunte er leise und fuhr mit dem Zeigefinger ihre Taille hoch, bis zu ihrer Brust, „Denk nochmal nach, Süße!“, forderte er.

„Weil ich es trage!“, murmelte sie verlegen und biss sich auf die Unterlippe.

„Das und noch so viel mehr!“, sagte er mit diesem verführerischen Unterton und verursachte wieder dieses angenehme Kribbeln in ihrem Bauch, was förmlich explodierte, als er ihren Hals küsste und quälend langsam über ihren Haut wanderte, zog sogar den Kragen des Shirts herunter um an ihrem Schlüsselbein zu knabbern, was sie auch irgendwie anturnte, obwohl sie gerade Sex gehabt hatten. Sie bekam wirklich nicht genug von ihm.

Deswegen ließ sie sich wohl auch auf seine sanften Liebkosungen ein und schlang ihre Arme um seinen Nacken, drückte sich leicht an ihn und streichelte seinen Nacken, glitt mit ihrer Hand über seine Schulter und seinen Rücken hinab. Ein heiseres Keuchen entwich ihrer Kehle, als er diese eine Stelle in ihrem Nacken mit seinen Lippen berührte, die er immer wieder suchte und fand um ihr genau diesen einen Ton zu entlocken.

Bei ihrem Kiefer ließ er langsam von ihr ab und hauchte ihr seinen heißen Atem gegen die feuchte Stelle, küsste sie kurz aufs Kinn, ehe er etwas von ihr abließ und zu ihr sah. Sie legte ihre Hand auf seine Wange und drückte ihm ihren Mund kurz auf die Lippen, ehe sie sich widerwillig von ihm löste und abermals den Saum des T-Shirts hinunterzog, da sie sonst nichts am Leibe trug. Er wusste zwar wie sie nackt aussah, was aber nicht bedeutete, dass sie ihre innere Nudistin raushängen lassen musste.

„Wollen wir Essen gehen?“, fragte Kazumi.

„Sicher! Aber dafür solltest du dir was anziehen!“, bemerkte Itachi mit einem anzüglichen Grinsen, „Auch wenn ich diesen Anblick jetzt sehr genieße, sollte das hier nur exklusiv für mich sein!“, stellte er auf diese unausstehlich arrogante Art klar, die sie an ihm früher eigentlich nicht gemocht hatte. Diese Art hatte sie zuerst abgeschreckt, wohingegen sie jetzt schön und tröstlich klang.

„Idiot!“, sagte sie dennoch zu seiner Aussage, auch wenn sie sich so sowieso niemand anderen zeigen würde. Sie würde sich niemals für einen anderen Mann als Itachi ausziehen.

Kazumi stand vom Bett auf, zog den Saum des T-Shirt über ihren Hintern und eilte schnell zum Kleiderschrank, spürte dabei bei jedem Schritt Itachis Blick auf ihr. Sie konnte sich direkt vorstellen, wie er anzüglich grinsen würde und den Anblick, dem sie ihn bot sehr genoss, zu sehr genoss.

Sie knallte die Tür hinter sich förmlich zu und lehnte sich schwer atmend gegen das dunkle Holz. Ein paar Atemzüge später beruhigte sich ihr Herz wieder und das Blut rauschte nicht mehr so laut in ihren Ohren. Itachi würde sie wohl niemals kalt lassen, vor allem wenn er sie so ansah und sie so berührte. Seine gesamte Präsenz machte sie schon nervös, wenn er nur neben ihr saß. Da fühlte sie sich einfach wie ein unsicherer 14-jähriger Teenager, der ganz bestimmt nicht so war wie sie. Sie war nie ein unsicherer Teenager gewesen.

Kazumi musste grinsen, weil das eigentlich total dämlich war, wenn sie sich immer noch unsicher und schüchtern gab, wenn sie zusammen waren. Verdammt, sie waren jetzt ein Paar, da durfte sie sich nicht wie ein verschüchtertes Reh benehmen, das sich bei jeder Bewegung ins Unterholz verzog. Itachi war zwar extrem rücksichtsvoll was sie betraf und auch sehr geduldig, aber selbst ihn würde es irgendwann nerven, wenn sie sich dauernd so verschreckt gab.

Deswegen stieß sie sich auch von der Tür ab und zog sich das T-Shirt aus um sich neue Unterwäsche und Jeans und eines ihrer Shirts anzuziehen. Auch wenn sie seine T-Shirts gerne trug und die verdammt bequem waren, würde sie diese sowieso nur in ihrem Zimmer tragen, nur für ihn.

Nachdem sie Itachis Shirt zusammengefaltet auf eine der Kommoden gelegt hatte, öffnete sie wieder die Tür zum Zimmer und musste bei diesem Anblick dann doch etwas schlucken und fuhr sich unbewusst mit der Zunge über die Lippen. Gerade in diesem Moment schloss Itachi mit seinen langen, schlanken Fingern den Gürtel seiner Jeans. Und das war keine gewöhnliche Jeans, sondern so eine perfektsitzende, die sich eng um die Hüfte und den Hintern legte und sich perfekt um die Beine legte. Noch dazu trug er immer noch kein T-Shirt und die Jeans saß dann doch tief, weswegen das V seiner Leisten noch besser zu Geltung kam. Von seinem muskulösen Oberkörper wollte sie gar nicht erst anfangen, da sie dann sowieso sabbern würde. Sie biss sich bei dem Muskelspiel seiner Oberarme verkrampft auf die Unterlippe.

Ohne sie zu bemerken, drehte er ihr den Rücken zu und griff nach dem T-Shirt, das um den Sessel hing. Seine Rückenmuskulatur spannte und entspannte sich, was sie genauso fasziniert beobachtete, wie seinen Bizeps. Ihr Blick glitt über sein breites Kreuz, bis hinunter zu seinem Hintern, der in der Jeans äußerst ansehnlich eingepackt war. Deswegen legte sie auch etwas den Kopf schief, als er sich auf sehr erotische Weise das T-Shirt anzog und das genauso perfekt saß wie die Jeans oder ein maßgeschneideter Anzug. Es brachte seine breite Brust und die schmale Taille perfekt zu Geltung und lag gut auf den Schultern.

Als er sich zu ihr umdrehte, fuhr er sich noch mit einer Hand durch seine Haare und sah sie kurz überrascht an, da sie ihn wohl wirklich lange angestarrt ohne eine Wort zu sagen.

„Wollen wir?“, fragte er und hielt ihr seine Hand hin, die sie gerne mit einem leichten Nicken annahm.

Seine Finger schlossen sich sanft um ihre Hand, verschwand vollkommen dazwischen und sein Daumen strich leicht über ihre Haut, ehe er sie mit sich zog und aus dem Zimmer ging.

Auf dem Gang, auf dem sie niemanden trafen, glitten ihre Finger zwischen seine und ließ sie sie ineinander verhaken. Kurz sah sie auf ihre Hand, die mit seiner umschlungen war und lächelte leicht, da sie das jetzt jederzeit machen konnte ohne ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber zu haben, dass sie ihm damit zu früh Hoffnung machte. Sie konnte jetzt einfach so mit ihm Händchen halten.

„Sag mal, ...“, fing sie leise an und sah wieder zu hoch, „... wann wollen wir es allen eigentlich sagen?“, fragte Kazumi und war plötzlich wieder verunsichert und auch etwas ängstlich, was sie nicht verstand.

„Wem was sagen?“, dabei sah Itachi sie auch noch so vollkommen fraglos an, was sie dann sauer machte.

„Was wohl? Dass sich Take That in den Neunziger getrennt haben! Dass George Michael schwul ist!“, knurrte sie.

„Glaube nicht, dass das notwendig ist!“, murmelte Itachi nachdenklich, als würde ihn das wirklich beschäftigen.

„Das mit George Michael?“, wollte sie jetzt ratlos wissen.

„Ich denke, dass war schon jedem seit der Sache mit der Verhaftung klar! Oder seit Wham!“, er zuckte mit den Schultern und wandte seinen Blick wieder zu ihr, diesmal war er ernster, „Wenn du nicht willst, müssen wir es niemanden sagen! Unsere Freunde wissen es, also wissen es doch die wichtigsten Personen!“, das hingegen überraschte sie.

Eigentlich hätte sie gedacht, dass er es so schnell wie möglich der ganzen Schule per Memo verraten wollte, damit jeder Typ, der angeblich auf sie scharf, sofort wusste was Sache war, wenn man sie anbaggerte und die ganze Mädchen, die auf jeden Fall scharf auf Itachi waren sich keine Hoffnungen mehr machen mussten und ihn auch endlich in Ruhe ließen. Auf Letzteres konnte er wohl länger warten. Zwar würden die Mädchen sie dann noch mehr hassen, aber das wäre ihr in Anbetracht der Tatsache, dass sie mit Itachi zusammen war, vollkommen egal. Niemand würde ihr da drein reden, auch wenn sie dann fies zu den Damen sein musste. Dieser Mann gehörte ihr und den gab sie nicht so einfach her. Das hatte sie in diesen einem Jahr gelernt und verinnerlicht. Manchmal musste man für sein eigenes Glück egoistisch sein um überhaupt eine Chance auf das eigene Glück zu haben.

Dass Itachi, was diese Sache betraf, es jetzt langsamer angehen wollte, war dann doch etwas überraschend. Der würde doch sonst jede Chance nutzen um zu demonstrieren, dass sie seine Freundin war und somit für jeden anderen Kerl auf der Welt tabu war. So egoistisch war dieser Vollidiot!

„Was in aller Welt hast du geplant, Itachi Uchiha?“, knurrte sie und kniff leicht die Augen zusammen.

„Wieso gehst du davon aus, dass ich was geplant habe, wenn ich dich noch nicht in die Höhle des Löwen schicken will?“, fragte er diesmal extrem ahnungslos, was sie ihm nicht abkaufte.

„Weil dein Verhalten einem pubertierenden Höhlenmenschen gleicht, der sich niemals die Chance entgegen lassen würde, sein Revier vor allen zu markieren!“, sagte sie so misstrauisch, wie sie es nur konnte, wenn er ihre Hand hielt und dabei mit seinem Daumen über ihre Haut strich, was sie schon nervös genug machte.

„Das heißt es wäre dir egal, wenn deine Mitschülerinnen dich noch mehr hassen, wenn sie es erfahren?“, wollte er wissen.

„Die hassen mich schon, weil sie glauben ich hab was mit dir und deinem Bruder, schlimmer kann es nicht werden!“

„Hm, gegen das Gerücht sollte ich langsam was machen! Da wird man ja eifersüchtig!“

„Tu vielleicht mal was gegen das Mädchen, das denkt, sie sei mit dir verlobt. Das würde mich schon eher entgegen kommen. Die Sache mit deinem Bruder ist mir egal, da es absoluter Schwachsinn ist.“, legte sie ein, da dieses Gerücht über sie und Sasuke schon fast lächerlich und übertrieben war, wohingegen die Bedrohung Vanessa allgegenwärtig war.

Gott, dieses Frau würde sie mit den Blicken erdolchen und wohl wirklich einen Auftragskiller auf sie hetzen, wenn sie davon erfuhr. Da wären die anderen Frauen, die auf ihn scharf waren, wohl wirklich ein Kinderspiel und hätten viel zu viel Panik vor Itachi, der ja der inoffizielle König der Schule war.

„Weißt du was, reden wir ein andermal darüber!“, lenkte Kazumi ein, was wohl selbst ihm seltsam vorkommen musste.

„Fürchtest du um dein Leben?“

„Bei deinem Fanclub? Ja, eindeutig!“, meinte sie nüchtern, als sie vor der Tür zum Speisesaal stehen blieben.

„Ich hab diesem Fanclub nie zugestimmt!“, murmelte er leise, ehe er die Tür öffnete.

Anstatt wie immer die ersten zu sein, schienen sie wohl diesmal als Letzte eingetroffen zu sein. Das war ihr irgendwie neu, da Itachi extrem pünktlich war. Obwohl, wenn sie daran dachte, weswegen sie zu spät gekommen waren, wunderte sie es nicht.

„Hey Kazumi, du siehst so aus als wurdest du gerade ordentlich rangenommen?“

„Temari?“, sagte sie tonlos und extrem empört, obwohl sie das gerade von ihr nicht anders erwartet hatte.

„Das war niveaulos, Temari!“, murmelte Sasuke, „Obwohl, was erwarten wir von einer, die ihren Kerl in der Sauna verführt und eine ihrer besten Freundinnen losschickt um besagten Kerl zu holen, der sich zu diesem Zeitpunkt mit ihrem Bruder und seinem besten Freund ein Zimmer geteilt hat?“, grinste er diesmal, was sie wohl nicht so ganz amüsant fand, da sie ihn regelrecht mit ihren Blicken erdolchte. Das half nur bei einem Uchiha wenig bis gar nicht. Die hatten ein Patent auf diese eiskalten Blicke.

„Musst du mich daran erinnern?“, meinte Kazumi leise, als Itachi ihr auf seine galante Art, die er einfach draufhatte und sie extrem verzückte, den Sessel zurückrückte, damit sie sich setzten konnte und nahm neben ihr Platz.

„Wo wäre dann der Spaß, wenn wir diese Glanzstunde unter den Tisch kehren würden?“, kam es mit diesem dämlichen Grinsen von Naruto, für das sie ihm gerne eine geknallt hätte.

„Als wäre das je Spaß gewesen!“, kam es leise von Sasuke.

„Das Leben ist bitterernst!“, fügte Kazumi mit einem leichten Lächeln hinzu.

„Hast du jetzt eigentlich eine bessere Einschätzung über Itachis Fähigkeiten im Bett?“, fragte Temari mit diesem absolut unschuldigen Blick, während Naruto sich in diesem Moment an seinem Getränk so heftig verschluckte, dass nicht mal Hinata Zeit hatte rot zu werden, sondern lieber ihrem Freund das Leben rettete, der diesmal rot anlief, aber bestimmt nicht vor Scham oder weil Temaris Frage überhaupt nicht peinlich oder nicht unangebracht war. Nicht doch!

„Und das Niveau sink und sinkt!“, murmelte Sasuke.

„Darauf antworte ich bestimmt nicht!“, hauchte sie.

„So schlecht also!“, grinste die Blondine interessiert, „Ich wusste, dass mit dem Erdbeben hast du dir nur eingebildet!“

„Ich ... also ...“, fing sie an, stoppte aber abrupt, als ihr eigentlich einfiel, dass sie nicht mehr eingeschüchtert sein wollte, was den Sex betraf und damit meinte sie sicher nicht nur Itachi, sondern Temari unangebrachte und peinliche Fragen, die sie vor allem nicht vor Itachi brauchte.

Deswegen setzte sie ein triumphierendes Lächeln auf und beugte sich zu ihrer neugierigen Freundin rüber, die vor Vorfreunde bald platzen würde.

„Wenn du es wissen willst, sag ich dir, was er für atemberaubende Dinge mit mir angestellt hat!“, fing sie leise an, „Er hat mich in meinen Grundfesten erschüttert, im wahrsten Sinne des Wortes!“, raunte sie mit einem sehr ernsten Ton, was Temaris Augen glänzen ließ, „In jeder einzelnen Sekunde dieser Nacht und vor circa zehn Minuten hat er mir gezeigt, dass ich ...“, sie unterbrach sich selbst um die Spannung etwas zu heben, was ziemlich gut funktionierte, da Temari wörtlich auf heißen Kohlen saß, „... dass ich ...“

„Jetzt sag schon!“, forderte sie.

„Nicht befugt bin mit dir darüber zu reden!“, vollendete sie mit dem tonlosesten Ton, den sie draufhatte ihren Satz und abrupt wich die gesamte Spannung aus Temaris Körper und sackte in ihrem Sessel zusammen.

„Besser gesagt, bist du nicht befugt mich weiter darüber auszufragen.“, korrigierte Kazumi sich und nahm damit Temari die Luft komplett aus den Segeln.

„Hättest du weiter geredet, wäre mein Trauma komplett gewesen!“, kam es von Sasuke, der aber eher mit seiner Zeitung beschäftigt war, als ihr überhaupt Beachtung zu schenken.

„Gut zu wissen, dass ich wenigstens einen Menschen hier glücklich gemacht habe!“

„Laut deinen Erzählungen sind es doch mindestens zwei, oder nicht Süße?“, raunte Itachi ihr plötzlich ins Ohr und strich dabei auch noch über ihren Nacken, weswegen sie plötzlich kerzengerade in ihrem Sessel saß.

Den hatte sie jetzt irgendwie vollkommen vergessen.

„Dann eher drei, da ich auch ziemlich glücklich bin!“, lächelte sie ihn aufmunternd an und ließ ihn gewähren, als er ihren Sessel etwas näher zu seinem schob, weswegen ihre Knie sich hauchzart berührten.

„Falls es jemanden interessiert, ich lebe noch!“

Fast synchron sahen Itachi, Sasuke und sie zu Naruto, der schwer atmend und etwas rot im Gesicht auf seinem Platz neben Hinata saß, die ihm liebevoll über den Rücken strich.

„Wegen so einer Frage stirbt man nicht Naruto, also sei nicht so melodramatisch!“, meinte sein bester Freund nüchtern.

„Und ich dachte, nur ich kann ihn so schockieren, dass er an einem Glas Wasser draufgeht.“, sagte Kazumi gespielt niedergeschlagen, was ihr einen sehr bösen Blick von Naruto einbrachte, der wohl auch nicht so ernstgemeint war.

„Es war ja auch Orangensaft!“, ergänzte Neji mit diesem wundervollen Gelassenheit, als hätte Temari nie diese Frage gestellt und Naruto wäre niemals deswegen erstickt. Dieser Mann kümmerte sich wirklich nur um seinen eigenen Kram.

„Wie läufst eigentlich mit TenTen?“, fragte diesmal sie absolut unschuldig und genau das brachte ihn dann doch etwas ins Schwitzen.
 

„Jetzt reiß dich zusammen, Kazumi!“, sagte sie zu sich selbst und zeigte dabei auch noch so klischeehaft mit dem Finger auf sich, während sie sich im Spiegel betrachtete und versuchte nicht auszuflippen. Es funktionierte nur bedingt, da sie gerade etwas die Nerven verlor und das Outfit nicht wirklich half sich zu beruhigen.

Verdammt, sie hatte immerhin dieses hauchdünne rote Negligee mit dem dazupassenden Hauch von Nichts Spitzhöschen an, welche beide verdammt unbequem waren und Temari, diese treulose Kuh, ihr unbedingt hatte einreden müssen, dass sie diese beiden Sachen gerade heute unbedingt tragen musste. Ihre Haare sahen so aus, als würde sie gerade frisch vom Frisör kommen und nicht, als hätte sie sie nur schnell durchgeföhnt und dieser leichte Hauch von Rogue war dann doch etwas übertrieben. Und Wimperntusche würde sich ganz bestimmt keine auftragen, da die sowieso nur verschmieren würde. Sie wollte ja nur ins Bett gehen und schlafen.

In das Bett in dem bestimmt schon Itachi lag und darauf wartete, dass sie nach gefühlten Stunden der Vorbereitung endlich aus dem Bad kam und zu ihm ins Bett huschte. Sie hingegen verplemperte wertvolle Zeit, die sie mit ihm in absoluter Glückseligkeit verbringen wollte, damit ob ihr Hintern in dieser Zusammsetzung aus Spitze, etwas Stoff und Fäden gut aussah und ihre Brüste nicht doch etwas zu groß für dieses Negligee waren. Hatte Temari ihr es absichtlich eine Nummer zu klein gegeben?

Aber verdammt, das würde die erste offizielle Nacht in diesem Zimmer sein, weil es jetzt auch ihr Zimmer war und ihre Sachen hier drin waren. Diese andere Nacht galt nicht, da es doch sowieso nur Sex gewesen war. Geschlafen hatte sie in dieser Nacht nicht wirklich viel. Kazumi wollte aber gut für diese Nacht aussehen, obwohl Itachi bereits wusste, wie sie nackt und ungeschminkt aussah und sie dieses dämliche Getue von Frauen, sich für eine einzige Nacht zu schminkten, absolut hirnrissig fand.

Okay, wem wollte sie was vormachen. Sie wollte Itachi mit diesem Outfit etwas aus der Fassung bringen, dass er einfach kurz überrascht aussah und wieder so süße Sachen sagen würde, die er dauernd von sich gab. Solche süßen Sachen bei denen ihr Herz immer schneller schlug und ihr so kribbelig warm wurde.

Kazumi trat einen Schritt vom Waschbecken zurück und betrachtete noch einmal das Gesamtbild. Das Negligee bedeckte auch nur knapp ihren Hintern und dieses Höschen war doch eher ein String. Sie drehte den Silberring an ihrem Finger und biss sich auf die Unterlippe, schon wieder.

Sie würde das hinkriegen und nicht halb ohnmächtig werden, wenn sie vom Bad zum Bett ging. Immerhin hatte sie sogar schon bei Aaron übernachtet und war nicht mal Ansatzweise so nervös gewesen, hatte defintiv nicht so ein Outfit getragen und war auch nicht bei ihm eingezogen, weil dieser verdammte Mistkerl sie auch betrogen hatte und dieses Beziehung nie wirklich ernst genommen hatte. Scheiß egal, ob er ihr vor einem Jahr gesagt hatte, dass er sie liebte.

Kazumi atmete zweimal tief durch, da die Gedanken an ihren Ex sie bestimmt nicht weiterbrachten und nicht hilfreich waren. Das damals hatte mit der jetzigen Situation nichts zutun gehabt und sie würde dafür sicherlich keinen Hausarrest von Jim bekommen, weil er dachte, sie würde bei Sakura übernachten und weil er Itachi nicht mochte. Er mochte ihn, was ihr mitunter die Wichtigste aller Meinungen war.

Ein letztes Mal fuhr sie sich noch mal durch die Haare und ehe sie der Mut dann doch noch verließ, sie sich ihren normalen Pyjama anzog und in ihr altes Zimmer flüchtete, weil sie davor Panik schob neben Itachi zu schlafen, nur zu schlafen, wandte sie ihren Blick von diesem viel zu großen Badezimmerspiegel ab und ging zur Tür.

Sie schloss sie hinter sich und lehnte sich gegen das Holz, sah zu Itachi, der nur in verdammten Boxershorts und dabei schon megaheiß aussah, auf dem Bett saß und ein Buch las. Wie konnte man dabei nur so sexy wirken?

„Ich muss dir ein Geständis machen, Itachi!“, hauchte sie und hoffte, er würde sie endlich ansehen.

„Deine unendliche Liebe zu mir, hast du mir bereits gestanden und für eine Rückzieher ist es schon zu spät. Findest du nicht ...“

Er sah genau in dem Moment hoch, als er sich letztendlich selbst unterbrach und sie gerade live miterlebte, wie Itachi Uchiha sie mit leicht geöffneten Mund anstarrte und er seine Augen leicht aufriss.

„... auch?“, beendete er hauchend seinen Satz und musterte sie mit diesem durchdringenden Blick von Kopf bis Fuß und wieder zurück. Selbst das ließ sie angenehm erschauern, „Wow!“, brachte er dann nur über die Lippen und legte das Buch augenblicklich weg, das vor drei Sekunden noch verdammt interessant und spannend gewesen war.

„Ich hab noch nie wirklich bei einem Jungen übernachtet!“, gestand sie ihm schnell, „Nur einmal bei Aaron, aber das gilt nicht, da ich dafür Hausarrest bekommen habe, von dem ich mich auch gedrückt habe.“

„Also noch ein erstes Mal, das ich für mich beanspruchen darf!“, grinste Itachi etwas überheblich, „Ich bin der erste Mann mit dem du geschlafen hast, dann dein erstes Mal auf einer Yacht und in einem Whirlpool. Und zur Krönung auch noch dein erstes Mal Übernachten bei einem Jungen! Letztendlich bin ich der erste Mann, den du heiraten wirst und der erste mit dem du Kinder haben wirst.“, überlegte er laut und wirkte so überzeugt, dass sie ihm das fast abgekauft hätte. Obwohl, er hatte wirklich vor sie zu heiraten, da waren dann Kinder eine logische Folge.

„Red so weiter und du bist der erste Mann, mit dem ich eine Scheidung durchziehe!“, murrte sie halb bedrohlich.

„Komm einfach ins Bett, Süße!“, forderte er süß lockend, legte dabei seine Hand auf den freien Platz neben ihm, der nur mehr ihr gehören würde.

„Okay!“, hauchte Kazumi und eilte den Saum des Negligeees etwas nach unten ziehend auf ihre Seite des Bettes. Sie kniete sich auf die weiche Matratze und rutschte zu Itachi rüber, der extrem entspannt im Bett lag und gegen die Wand lehnte. Sie strich den weichen Stoff des Negligeees glatt, ehe Itachi nach dem Spitzensaum griff und ihn zwischen zwei seiner Finger nahm um darüber zu streichen. Beinahe manisch sah er die Spitze an und zog dabei die Augenbrauen zusammen.

„Und was machen wir jetzt?“, fragte Kazumi leise.

„Was meinst du mit, was machen wir jetzt?“, wollte er wissen und sah kurz zu ihr hoch.

„Da ich keinerlei Erfahrung mit Übernachtungen bei Männern habe, kann ich leider nicht mit Vorschlägen dienen!“

„Dann muss ich gestehen, dass vor dir auch noch kein Mädchen hier übernachtet hat und ich bei den Damen meistens auch nie über Nacht geblieben bin.“, meinte er und unwillkürlich lächelte sie und schien beinahhe zu strahlen, da Itachi grinste, „Du scheinst nicht überrascht zu sein!“

„Dein Ruf schreit nicht gerade danach, als würdest du noch zum Frühstück bleiben!“, legte Kazumi.

„Liegt vielleicht auch daran, dass die meisten Frauen, dann erst zum Mittagessen aufstehen!“, grinste er anzüglich und beugte sich zu ihr rüber, berührte ihre Lippen hauchzart mit seinem Mund, leckte mit der Zunge über ihre Unterlippe.

„Angeber!“, grummelte sie.

„Gehört dieses heiße Negligee dir?“, fragte Itachi abrupt.

Kazumi schüttelte leicht den Kopf, „Nein, Temari hat es mir gegeben!“

„Und was trägst du sonst?“, wollte er weiter wissen, „Einen süßen Flanellpyjama?“

„Nein, nur Shorts und das dazupassende Top!“

„Also auch nicht mehr, als das da!“, meinte er mit einem verräterischen Lächeln und zupfte dabei an dem Saum des Negligeees, „Na los, zieh dich um! Bei diesem zarten Stoff hab ich nur Angst, dass ich ihn kaputt mache!“, sagte er mit diesem anzüglichen Unterton, über den sie sich früher aufgeregt hatte, aber heute aufregend und verführerisch fand. Er versprach süße und erregende Momente, die sie nur mehr mit Itachi haben würde.

„Okay!“, meinte sie dankbar und hüpfte vom Bett um wieder ins Bad zu gehen, wo ihr anderer Pyjama lag.

„Und das leichte Make-Up kannst du auch entfernen!“

Abrupt blieb sie stehen und drehte sich zu Itachi um, der wieder nach seinem Buch gegriffen hatte, als würde er ahnen, dass sie wieder so lange wie zuvor im Bad brauchen würde, bis sie sich dann endlich hinaus wagte.

Kazumi lächelte leicht und schloss die Tür hinter sich. Schnell wusch sie sich das Gesicht, kämmte sich die Haare durch und zog sich um. Diesmal fühlte sie sich viel wohler in ihrer Haut, da diese Einfachheit mehr ihrem Wesen entsprach, als diese edle Unterwäsche aus Spitze und Seide. Für besondere Anlässe ließ sich dieses feine Wäsche ja noch einreden, aber für den Alltag reichte ihr dieser Look und Itachi anscheinend auch.

Die vorherige Nervosität war auch weg, was vielleicht wirklich an der Wäsche und den damit verbundenen Erwartungen gelegen hatte. Die Wäsche war unnötig und Erwartungen brauchte sie in Bezug darauf auch nicht. Sie würde es nehmen, wie es kam, vor allem da sie bei diesem Mann alles erwarten konnte.

Mit einem Lächeln verließ sie das Bad und diesmal legte Itachi das Buch sofort weg, sah zu ihr und da war dieses wundervolle Glitzern in seinen Augen, das verriet, dass ihm dieser Anblick genauso, wenn nicht sogar besser gefiel.

„Wozu braucht man heiße Unterwäsche aus Seide, wenn du in diesem Fummel tausendmal heißer aussiehst?“, meinte er anerkennend und musterte sie von oben bis unten, „So gefällst du mir viel besser!“

„Und was sollte dieses Wow vorhin?“, fragte sie zu misstrauisch.

„Das schreib ich den Anblick zu, den mir das Negligee auf deine Brüste gegeben hat.“, gestand er, ehe sie an das Bett trat und wieder auf den Knien zu ihm robbte, vor ihm sitzen blieb und ihn erwartungsvoll ansah, „Da das für uns beide das erste Mal ist, das ich das mal sagen werde, können wir ja improvisieren und machen was wir wollen!“, schlug Itachi vor.

„Also könnte ich auch einfach schlafen gehen?“

„Wenn du das willst! Oder wir können auch einen Film sehen!“

„Was liest du da?“, fragte sie und deutete auf das Buch, das auf seinem Nachttisch lag.

„Muss ich für den Unterricht lesen. Es ist sterbenslangweilig und auf Französisch!“

„Dann will ich dich nicht von deinen schulischen Verpflichtungen ablenken! Gute Nacht!“, sagte sie und wandte ihm den Rücken zu um sich unter die Decke zu kuscheln.

„Du hast mich schon mit deinen Beinen in diesen Shorts abgelenkt!“, murmelte Itachi nur und schien wohl wieder nach dem Buch zu greifen, da sie Papier rascheln hörte.

„Und du lenkst einen in diesem Boxershorts ab, ist also nur ausgleichende Gerechtigkeit!“, legte sie murmelnd ein, als sie spürte, wie er sich nah hinter sie legte und eine Hand auf ihre Hüfte legte.

Seine Lippen streiften ihren Nacken, sein Atem schlug gegen ihr Ohr.

„Kriege ich keinen Gute Nacht Kuss?“, fragte er wie ein kleiner Junge, der keinen Nachtisch bekommen hatte.

Kazumi lächelte leicht und drehte sich zu ihm um, ließ sich von ihm in einen sanfte Umarmung schließen, ehe sie ihn auf die Lippen küsste.

„Und jetzt spielst du unfair!“, raunte er gegen ihren Mund und drückte sie einfach auf die Matratze, begrub sie unter sich.

„Du doch genauso!“, murmelte Kazumi und schlang ihr Bein um seine Hüfte, strich mit ihren Fersen sein Bein hoch, was ihn minimal erzittern und sie innerlich triumphieren ließ.

Wozu brauchte sie auch ein seidenes Negligee?

15.Kapitel

15.Kapitel

Eigentlich war diese verdammte rosarote Brille Phase extrem beschissen und mit der Zeit echt nervtötend. So sehr sie selbst dieses Zustand genoss und auch liebte, aber dann war sie nicht wirklich in der Lage sich auf Sachen als diesen einen Kerl zu konzentrieren, der ihr nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte. Das war jetzt nicht wirklich das Problem, da sie ihn das letzte Jahr sozusagen als Programm im Hintergrund laufen hatte lassen und er momentan das Hauptprogramm war. Aber sie hatte sicher noch andere Sachen zu tun, als schöne Mußestunden mit Itachi im Bett oder auf der Couch oder auf einer verdammten Yacht in einem Whirlpool zu verbringen, die absolut zauberhaft und zum Dahinschmelzen gewesen waren.

Kazumi war bis über beide Ohren verliebt und konnte wirklich an nichts anderes mehr denken, als an ihn. Aber sie war dennoch noch Schülerin an einer der anspruchsvollsten Schulen der Welt und die ließ sicher nicht Liebestrunkenheit als Entschuldigung für fehlende Arbeiten und schlechte Tests gelten. Sie war letztes Jahr Jahrgangsbeste gewesen und war verdammt stolz darauf, da sie zwei Uchihas im Nacken hatte. Außerdem strebte sie diesen Titel wieder an, woran Itachi sie ganz bestimmt nicht hindern würde. So sehr sie ihn auch liebte und Zeit mit ihm verbringen wollte. Da waren trotzdem noch Hausaufgaben fällig, die er bestimmt auch hatte.

Vielleicht hatte sie sich deswegen vor einer Stunde in die Bibliothek geschlichen, da sie sich neben Itachi sicher nicht auf ihre Geschichtearbeit über die Große Depression konzentrieren konnte. Für sowas brauchte sie eine gewisse innere Ruhe und Itachi brachte ihr Herz zu oft einem Herzinfarkt sehr nahe. Außerdem musste er noch ein dämliches Französischbuch lesen, wovon sie ihn auch nicht abhalten wollte.

Liebe hin oder her, seine schulischen Pflichten vernachlässigte man einfach nicht, egal wie heiß und lecker der eigene Freund in Jeans und T-Shirt aussah und man einfach seinen Hals küssen wollte.

Gott, sie klang wie die mieseste Freundin der Welt, weil sie Itachi dann doch einfach allein zurückgelassen hatte. Vielleicht wäre gemeinsames Lernen lustig und auch etwas erotisch gewesen. Man konnte sich gegenseitig abfragen und vielleicht, wenn die Antwort falsch war ein Kuss zur Strafe oder ein Kleidungsstück. Aber da Itachi nun mal im Abschlussjahr war, konnte sie ihn nicht einfach so von seinen fünf Monsteraufsätzen ablenken, die er für seinen Abschluss verfassen musste. So einsichtig war sie und so rücksichtsvoll wollte sie sein, auch wenn sie ab liebsten nur mit ihm kuscheln wollte.

Rosarote Brille ließ grüßen!

Kazumi seufzte leise und legte sich quer über den Tisch, schloss kurz die Augen um diesen inneren Konflikt irgendwie zu beenden. Sie wollte rücksichtsvoll sein und Itachi nicht von seinen wichtigen Arbeiten abhalten oder ihn, wie er es ausdrückte mit ihren Beinen in diesen Shorts, ablenken. Das war wichtig für seine Zukunft, auch wenn er schon längst in Yale aufgenommen war. Wegen ihr sollte er sich bestimmt nicht seinen Abschluss versauen, da man mindestens von ihm erwartete, dass er der Abschlussredner wurde.

Dennoch war sie irgendwo in ihrem Kopf egoistisch und ein gemeines Biest, dass ihren Freund nicht teilen oder hergeben wollte. Scheiß auf seinen Abschluss, wenn er so heiß aussah, konnte er doch Model, Schauspieler oder Sänger in einer Boyband sein. Genug Fans hatte er bestimmt. Sie würde mit diesem Karrierewechsel klarkommen, wenn er sich nur genug Zeit für ihre Bedürfnisse nehmen würde und sie hin und wieder eine Massage verwöhnen würde.

Kazumi hatte durch Itachi gelernt egoistisch zu sein, da man es manchmal verdiente sich das zu holen was man begehrte. Dennoch durfte dieser Egoismus nicht so weit gehen, dass Noten oder die eigene Zukkunft darunter litten. Deswegen saß sie auch mutterseelenallein in der Bibliothek, damit Itachi auch alleine seine Arbeiten schreiben konnte. Das mit dem sexy Mitbewohner und der Tatsache, dass sie zusammen ihren Arbeiten erledigten, musste sie noch verarbeiten. Sie hatte erst die Mitbewohnersache abgeschlossen um den Rest würde sie sich dann erst widmen, wenn sie mit ihrem Aufsatz fertig war.

„Kazumi?“

Erschrocken setzte sie sich auf und sah Gaara vor sich stehen, der sie leicht verwirrt ansah. Anscheinend erwartete man nicht jeden Tag sie auf dem Tisch liegend in der Bibliothek zu sehen. Das konnte sie auch in ihrem Zimmer machen.

„Hi Gaara! Wusste nicht, dass du über die Ferien hier bist?“, lächelte sie ihn an und verschob den inneren Konflikt auf später, da er ihr sowieso nur Kopfschmerzen und Schuldgefühle verursachte.

„Da ich über die Ferien noch viel für die Schule zu tun hatte und meine Eltern sowieso nicht zu Hause sind, hab ich mir gedacht, dass ich auch einfach hier bleiben kann. Sozusagen an der Quelle! Darf ich?“, fragte er und deutete auf den freien Sessel ihr gegenüber.

„Sicher, nimm ruhig Platz!“, bat sie ihn, obwohl das hier ein freies Land war und er sich hinsetzen konnte wo er wollte, aber es war eben höflich zu fragen, ob man sich setzen konnte. So gute Manieren!

„Geschichte?“, fragte er mit einem Blick auf ihre Unterlagen, was sie nur träge nicken ließ, „Ist auch nicht das Fach bei dem ich Freudensprünge mache!“, lächelte er einfach nur und nahm ihr gegenüber Platz.

„Du solltest mich bei Wirtschaft sehen, da blühe ich echt auf!“, der Sarkasmus war mal wieder die Krönung ihrer Situation.

„Kann ich verstehen!“

„Physik?“, stellte sie die Gegenfrage, da die Formeln nicht nach Mathe aussahen und er kein Chemie belegte, weswegen dieses Fach irgendwie nahelag.

„Ja! Ist auch nicht gerade besser, aber was solls!“, meinte er, „Wie laufen deine Ferien?“

„Eigentlich ziemlich gut!“

„Du siehst auch echt glücklich aus, als wäre da ein Strahlen in deinen Augen!“, bemerkte Gaara mit leicht zusammen gezogenen Augenbrauen, „Da ich bezweifle, dass du schwanger bist, würde ich doch glatt auf Drogen tippen, wenn ich dich nicht für weitaus klüger halten würde.“, murmelte er.

Eigentlich lag er mit den Drogen nicht einmal so falsch, da sie wohl wirklich auf Drogen war, wenn sie Adrenalin und Endorphine zu den Drogen zählen durfte. Außerdem erschreckte es sie etwas, dass er dieses Strahlen bemerkte. Sasuke hatte es gesehen, aber da war sie davon ausgegangen, er würde sie einfach so gut kennen. Aber Gaara kannte ihre Macken noch nicht, weswegen er das eigentlich nicht sehen sollte. Da er es aber anscheinend doch tat, konnte wohl jeder Mann dieses Strahlen sehen, dass eine Frau umgab, wenn sie Sex gehabt hatte. War der letzte nicht schon ein paar Stunden her?

Da war doch eher die Frage, ob ihre anderen männlichen Mitschüler das bemerken werden, was für Gaara und Sasuke wie eine rote Ampel war. An ihre Mitschülerinnen wollte sie gar nicht erst denken.

„Es ist auch etwas passiert!“, gestand sie ihm leise und hob einfach ihre Hand um ihm den Ring und das Armband zu zeigen, da sie es nicht wagte es hier in der Öffentlichkeit auszusprechen. Niemand konnte wissen wer sich um diese Uhrzeit in den Ferien hier rumschlich und das hier hörte um es jeden zu erzählen. Auch wenn es ihr egal war, ob es alle wussten, aber das sollte doch zu ihren Bedingungen geschehen.

„Schick! Von du weißt schon wem?“, sie nickte nur, „Und das heißt?“

„Ich hab einfach ja gesagt! Das hab ich eigentlich dir zu verdanken.“, gab sie weiter zu, da er es gewesen war, der ihr im Auftrag von Sasuke eingetrichtert hatte, dass es wirklich einfach war, wenn man genauer darüber nachdachte.

Letztendlich war es auch wirklich einfach gewesen, weil es sich nur auf einen einzigen Satz von Itachi reduziert hatte, der eigentlich vollkommen unwichtig gewirkt hatte, ihr aber dennoch die Welt bedeutete.

„Freut mich für dich, auch dass ich helfen konnte. Ich nehme aber mal an, dass es bis jetzt nur deine Freunde wissen!“

„Ja! Eigentlich wissen wir noch nicht, wann und wie wir das bekannt machen sollen. Es wird sich schon irgendwie rumsprechen, aber eigentlich hab ich auch etwas Angst davor!“

„Ganz ehrlich, is ja nicht dein Problem, ob die damit einverstanden sind. Es ist dein Leben, also sollen sie sich da raushalten. Zumal, wenn sie ihn wirklich so sehr lieben, wie sie behaupten, würden sie ihm sein Glück gönnen, auch wenn dieses Glück nicht mit ihnen stattfindet.“

Das klang so ähnlich wie ihre und Itachis Rechtfertigung. Dass man manchmal aus Liebe etwas oder jemanden aufgeben musste, damit dieser dann glücklich war. Das für einen das Glück des anderen wichtiger war, als das eigene Glück. Klang logisch, auch wenn die Damen um die es gerade ging, es nicht so wirklich mit der Logik hatten.

„Wo bekommst du diese weisen Ratschläge immer her?“, wollte sie grinsend und im Halbscherz wissen.

„Hauptsächlich aus dem Internet und von den Psychozeitschriften meiner Mum!“, und er stieg auf den Witz auch noch ein, „Hast du solche Angst vor deren Reaktion?“, wollte er diesmal ernst wissen

„Angst ist vielleicht das falsche Wort, aber sie werden wohl nicht so ganz begeistert sein. Freuen werden sie sich defintiv nicht, vor allem da sie sowieso die ganze Zeit gedacht haben, ich würde mich an die Jungs ranmachen, hauptsächlich wegen dem Geld und dem Ruhm.“, erklärte Kazumi kurz und leise.

„Was für eine Ironie, dass sie jetzt irgendwie doch recht hatten, obwohl sie das zuvor immer aus Panik gesagt haben.“, grinste Gaara in sich hinein und Kazumi musste auch kurz lächeln, da er recht hatte.

Eigentlich, abgesehen von der Tatsache, dass sie sich nicht an die Jungs herangemacht hatte, – Itachi hatte sie angebaggert, sie wollte am Anfang nicht mal was mit diesem Kerl zu tun haben – war genau das eingetreten, wovor sie wohl immer Angst gehabt hatten. Zumal man bedachte, dass Sasuke, Naruto und Sasori nach kürzester Zeit dank ihr nicht mehr zu haben waren und demnach die Host Club Geschichte nicht mehr wirklich so ernst genommen hatten. Jetzt auch noch Itachi komplett an sie zu verlieren, da es zuvor nur ein Schwebezustand gewesen war und Itachi ihr deswegen nicht verpflichtet gewesen war, würde für sie ein herber Schlag werden, den sie nicht verkraften würden. Ihre Wut würden sie sowieso an Kazumi auslassen, da Itachi ja nichts dafür konnte. Sie war ja die böse Hexe, die jeden hier verzauberte und die Kerle dazu brachte sie zu lieben. Itachi war von ihr als Herausforderung gereizt und würde schnell das Interesse verlieren, da sie ja nicht in seine Welt gehörte. Zum Glück wusste sie es besser und würde deswegen nicht verunsichert sein.

„Stimmt!“, meinte sie leise.

„Ihr könnt es auch einfach für euch behalten, wobei du dann damit klarkommen musst, dass sie ihn anflirten, auch wenn du in der Nähe bist!“

„Damit müsste ich auch klarkommen, wenn sie es wüssten.“, meinte Kazumi nüchtern und etwas müde, zumindest was das Thema betraf, „Denke ich einsichtig, wenn ich glaube sie würden mich dafür noch mehr hassen?“

„Oder du denkst wieder zu viel darüber nach!“, schlug er vor, „Lass es einfach auf dich zukommen.“

„Das klingt wie immer einfach!“, flüsterte Kazumi eher zu sich selbst.

„Das ist es in den meisten Fällen, da sich die Menschen das Leben grundsätzlich immer schwerer machen, als es eigentlich ist.“

Vielleicht war das auch auf die Sache mit dem Mitbewohner und die damit verbundene Kooexistenz bezogen? Wahrscheinlich war es einfacher und sie sah es einfach nicht, weil ihr Gehirn so kompliziert dachte.
 

Kazumi beschloss, nachdem sie den Geschichteaufsatz beendet und sich von Gaara verabschiedet hatte, es sich ganz einfach zu machen. Daher ging sie auch schnurstracks in ihr Zimmer und fand Itachi von Papieren, Büchern und einem Laptop umgeben. Für sie sah es nicht mal so aus, als würde das zu einem einzigen Thema gehören. Das würde sie nervös machen.

„Störe ich?“, fragte sie trotzdem, ehe Itachi zu ihr hochsah und nicht einmal irgendwie gestresst wirkte.

„Nein! Setz dich ruhig!“, bat er, „Bist du fertig geworden?“, fragte er, als sie sich neben ihm niedergelassen hatte und ihren Blick kurz über die Papiere gleiten ließ.

„Ja, aber ich muss es mir morgen nochmal ansehen! Was machst du da?“, fragte sie und versuchte interessiert zu sein. Immerhin würde sie jetzt mehr mitbekommen wie Itachi für die Firma seiner Familie arbeiten würde und sie wollte sich für seine zukünftige Arbeit interessieren, auch wenn sie ihm nicht wirklich helfen konnte.

„Das ist der Aufsatz für Französisch! Der ist auch fast fertig!“, meinte er und deutete auf den kleinen Stapel Papiere mit dem Buch von gestern darauf, „Die große Mappe beinhaltet ein paar Bilanzen, die ich für meinen Vater mal durchgehen soll!“, sagte er weiter und zeigte auf diesen verdammt dicken Ordner, der sie über die Definition von ein paar noch mal nachdenken ließ, „Und das sind einige Verträge!“, endete er bei dünnen Mappen.

„Und das machst du alles simultan?“, fragte sie leise.

„So mach ich das immer! Geht schneller!“, dabei zuckte er nur mit den Schultern und wirkte sehr gelassen.

„Und du hältst mich für klüger!“, hauchte Kazumi, da sie sich nicht ganz sicher war, ob sie damit klarkommen würde, wenn sie neben ihren vielen Hausaufgaben, den Abschluss und auch noch die halbe Firma schmeißen musste. Sie war mit ihrem Liebesleben schon überfordert, aber das. Das überstieg ihren Verstand.

„Du sprichst mehr Sprachen als ich!“, legte er ein.

„Du komponierst ein Lied mal so nebenbei.“, widersprach sie ihm mit einem Lächeln, „Auch wenn ich es vermutlich nicht kann, aber kann ich dir bei irgendwas helfen?“, obwohl sie sich nicht mehr sicher war, ob sie die Bilanzen verstehen würde oder diese Verträge, über das Französisch dachte sie gar nicht erst nach.

„Darf ich fragen wieso du das willst?“, fragte er und Überraschung schwang in seiner Stimme mit.

„Ehrlich gesagt, will ich mehr über deine Arbeit erfahren!“, gestand sie ihm, konnte ihm aber nicht erklären, dass sie Zeit mit ihm verbringen wollte, die nichts mit Küssen und Sex zu tun hatte. Sie waren sich schon auf emotionaler und körperliche Weise näher gekommen. Irgendwann würde jedoch der Alltag kommen und der war vielleicht nicht ganz so sinnlich oder romantisch, „Ich will mehr über dein zukünftiges Leben wissen, was dich erwartet um es zu verstehen.“

„Kannst du Spanisch?“

„Ja!“

„Ich meine kannst du Sachen vom Englischen ins Spanische übersetzen?“, fragte er genauer.

„Das Umgekehrte krieg ich hin, also müsste das kein Problem sein! Wieso?“

„Diese Verträge sollen an eine spanische Firma gehen, aber sie müssen noch übersetz werden und hin und wieder mach ich das. Traust du dir das zu?“

„Schwer zu sagen! Wird sicher etwas dauern, da ich sicher ein paar juristische Fachbegriffe nachschlagen muss!“

„Es eilt auch nicht!“, meinte er sanft, „Ich hab hier auch ein Wörterbuch, da selbst ich auch nicht alles kann!“, sagte er mit einem leichten Grinsen und deutete auf einen dicken Wälzer, der selbst sie etwas schlucken ließ.

„Ich würds gern versuchen!“, das kam bestimmter und sicherere von ihr, als sie vielleicht war, da es schon einen Unterschied machte, wenn sie eine Übersetzung für die Schule machte und Fehler einbaute, als Verträge für eine milliardenschwere Firma übersetzte und dann ein kleiner Rechtschreibfehler den Deal platzen ließ.

„Okay!“, er schien kurz zu überlegen, ehe er nach einer eher dünnen Mappe griff und ihr diese mit dem Wörterbuch reichte, „Der ist eher leichte Kost! Falls du was nicht verstehst, sags mir lieber! Und ich glaube, es ist unnötig zu sagen, dass davon nichts diesen Raum verlassen darf. Das ist eigentlich noch streng geheim!“, sein Ton war ungewohnt ernst, so geschäftlich ernst, was sie seltsamerweise sehr sexy fand.

„Sicher! Ich werde mich bemühen!“, versprach sie und setzte sich mit Stift und Papier und den Verträgen neben Itachi, der in den Bilanzen und dem Laptop vertieft war und irgendwelche Zahlen miteinander verglich. Hin und wieder tippte er etwas in ein Dokument auf dem Bildschirm ein oder korrigierte etwas auf dem Papier vor sich. Er bewegte leicht seine Lippen, als würde er etwas im Kopf durchrechnen.

Bevor sie ihn aber noch länger anstarrte und die Zeit vergas, widmete sie sich dem Vertrag, der in dieser wundervollen Juristensprache verfasst war, die ihr unter normalen Umständen schon Spanisch vorkam, aber für Itachi wollte sie das hinkriegen. Dann hätte sie zumindest nicht so dermaßen das Gefühl, dass sie außen vor war, was seine Firma betraf. Falls sie es auch gut hinbekam, würde auch sein Vater davon erfahren und der wäre dann nicht mehr ganz so gegen sie. Sollte sie das aber total vergeigen, müsste Itachi das irgendwie ausbügeln, was ihr noch weniger behagte. Also musste sie sich besonders anstrengen.

Schweigend arbeitete sie nebeneinander, obwohl sie zugeben musste, dass sie hin und wieder dann doch zu ihm schielte und ihn kurz dabei beobachtete, wie er für die Firma arbeitete. Er ging sehr routiniert dabei vor und man merkte ihm nicht an, dass er gleichzeitig seine Hausaufgaben und andere Arbeiten schrieb. Mit dieser Erfahrung konnte sie nicht mithalten, aber so einen dämlichen Vertrag bekam sie schon selbst hin.

Ungefähr bei der Hälfte des achtzehnseitigen Vertrages – und das war leichte Kost – kam sie etwas ins Straucheln und sah nur mehr Zahlen, Paragrafen und Belehrungen wenn irgendeine der beiden Parteien gegen die vertraglich festgelegten Regeln verstieß und die passenden Strafen.

Kazumi blinzelte einige Mal, da auf dem Papier wohl wirklich stand, dass die spanische Firma zwanzig Millionen Dollar zahlen musste, wenn sie irgendein bestimmtes Pensum nicht erreichten.

Irgendwann zwischen einem verzweifelten Seufzen und einem beinahe Wutschrei gab sie es auf sich mit diesem fünfzeiligen Paragrafen auseinander zu setzen und fragte dann doch lieber Itachi, ehe sie den blöden Vertrag samt Wörterbuch gegen die Wand warf.

Erstaunt wie sie fand, zog er die Augenbrauen hoch und las sich stumm ihre Übersetzung durch, ehe er einfach lächelte.

„Das klingt besser, als das was ich immer fabriziere!“, meinte er, „Viel besser!“, ergänzte er.

„Ehrlich?“, hauchte sie.

„Ja! Du scheinst wie immer ein Talent dafür zu haben!“, sagte er mit einem aufmunternden Lächeln und Anerkennung schwang in seiner Stimme mit, die sie sehr freute.

Eigentlich hätte sie nicht wirklich gedacht, dass sie mal ihre Mehrsprachigkeit brauchen würde, außer um sich in besagtem Land zurecht zu finden. Aber dass sie das doch Beruflich gebrauchen könnte, war ihr noch nie in den Sinn gekommen. Dolmetscherin wäre in diesem Fall ja immer eine Möglichkeit gewesen.

„Das könnte meinen Vater fast schon beeindrucken und ich wäre einen Job schon mal los!“, sagte er beinahe erleichtert.

„Nichtsdestotrotz hänge ich bei diesem Satz!“, so sehr sie das Lob auch genoss, solange sie den Vertrag nicht komplett übersetzte, würde sein Vater sicher nicht beeindruckt sein. Einen Uchiha beeindruckten keine halben Sachen, sondern fertige Ergebnisse.

Itachi las sich den Satz kurz durch und zog selbst die Augenbrauen zusammen, als wäre das selbst für ihn schwierig, was dann doch problematisch wäre.

„Was hat dieser Satz da überhaupt zu suchen?“, murmelte Itachi und griff nach dem Vertrag, studierte ihn genau, ehe er ihn wieder hinlegte, „Anscheinend habe sie kurzfristig die Bedingungen geändert!“

„Kommt das öfters vor?“, wollte sie wissen und war interessierter, als sie gedacht hatte. Eigentlich war das alles eher trocken und langweilig, aber vielleicht lag es an der rosaroten Brille, dass sie es doch aufregender und faszinierender fand. Oder es lag schlichtweg einfach daran, dass Itachi sehr heiß aussah, wenn er die Augenbrauen so nachdenklich zusammen zog und die Beine übereinander schlug um sich dann nach hinten zu lehnen.

„Hin und wieder, meistens erfahre ich es aber! Das hier war wohl einfach Pech! Am besten du übersetzt es so!“, erläuterte Itachi und schrieb unter ihre Übersetzung mit beinah perfekter Schreibschrift, die ein Kalligraph nicht besser hinbekommen hätte, den Satz, der ihr so viele Probleme gemacht hatte und ihm so leicht von der Feder ging, „Lass sich von solchen Schachtelsätzen nicht verunsichern und geh da einfach nach Gefühl!“, endete er und reichte ihr den Vertrag samt Notizen, „Aber bis jetzt ist es perfekt Süße! Danke!“, hauchte er und drückte ihr einen leichten Kuss auf die Lippen, den sie gern zu mehr ausgeweitet hätte, sie aber beide weiter arbeiten musste. Sie wollte sich niemals nachsagen lassen, dass sie Privates vom Beruflichen nicht trennen konnte. Jetzt half sie ihm beim Beruflichen und später konnte sie sich um das Private kümmern.

„Du wärst eine perfekte heiße Assistentin!“, raunte er gegen ihren Mund, „Leider bist du dafür überqualifiziert!“

„Du Teufel!“, grinste Kazumi.

„Immer wieder gern!“

Sie schenkte ihm zum Abschluss noch einen Kuss, ehe sie in mit der Hand leicht wegdrückte und ihn angrinste, „Ach ja, ich bin jetzt bin Gaara befreundet!“, erzählte sie ihm aufgeregt.

„Herzlichen Glückwunsch! Wie kommts?“, wollte er wissen und er schien sich ehrlich für sie zu freuen, obwohl er zu Anfang etwas eifersüchtig – ohne Grund – auf ihn reagiert hatte und wohl einfach gemerkt hatte, dass dieser Kerl niemals eine Gefahr darstellen würde. Da war Robert viel gefährlicher gewesen.

„So dämlich das auch klingt, einfach so!“, brachte sie mit einem leisen Kichern hervor und kam sich nur etwas dämlich dabei vor.

„Haben wir etwa etwas ohne darüber nachzudenken entschieden?“

„Ja!“, das klang zu stolz, ehe ihr in den Sinn kam, dass sie Itachi ein ganzes Jahr hat warten lassen und Gaara innerhalb von zwei, drei Monaten die Freundschaft anbot. Das war vielleicht etwas heuchlerisch, „Das heißt jetzt nicht ...“

„Ich weiß Süße! Arbeiten wir weiter! Das gefällt mir, du und ich als Team! Ich kümmere mich um die langweiligen Zahlen und du übersetzt auf deine sexy Art Verträge!“

„So eine Art gibt es bestimmt nicht!“, widersprach sie ihm, als er sie einfach auf seinen Schoß zog und die Bilanzen plötzlich sehr in den Hintergrund rückten. Das war nicht professionell, wie sie sich das gedacht hatte.

„Du siehst es auch nicht mit meinen Augen!“, raunte er leise, „Willst du die anderen Verträge auch übersetzen? Ich habe auch einen der ins Russische übersetzt werden muss!“

„Jetzt hast du meine Neugierde geweckt! Ans Werk, Mr. Uchiha!“

„Deine bestimmende Art finde ich unglaublich!“

„Gewöhn dich lieber dran!“, grinste sie und schenkte ihm noch einen letzten Kuss, ehe sie von seinem Schoß rutschte und sich wieder ihrem Vertrag widmete.

So würde ihr der Alltag nach der rosaroten Brille Phase gefallen und sie hatte schon jetzt irgendwie durch Zufall einen Platz in seiner Welt gefunden ohne ihn aktiv gesucht zu haben. Sozusagen wurde sie gerade unentbehrlich, da Itachi ja kein Russisch konnte.

16.Kapitel

16.Kapitel

Eigentlich war Kazumi immer davon ausgegangen, dass Itachis Arbeit bei seiner Firma langweilig, öde, trocken und verdammt ernst war. Nun, das war sie ja eigentlich auch und daran würde sich auch in nächster Zeit nichts ändern, aber sie genoss es sehr Itachi dabei zuzusehen, wie er für die Firma arbeitete.

Sie mochte es sehr, wie er seine Stirn etwas in Falten legte oder die Augenbrauen etwas zusammen zog, wenn irgendwas nicht stimmte. Sie beobachtete gerne seine Lippen, die sich lautlos bewegten, wenn er etwas im Kopf durchrechnete. In solchen Momenten wollte sie ihn einfach nur küssen. Manchmal lehnte er sich auch mit wichtigen Papieren einfach zurück, ging sie still durch und notierte sich hin und wieder auch etwas.

Und dann war da noch dieses leichte, kaum wahrnehmbare Glänzen in seinen Augen, wenn er so arbeitete, was sie eigentlich nur so verstehen konnte, dass ihm diese Arbeit wirklich Spaß machte, er es gerne tat und nicht einfach deswegen machte, weil er der Erbe war und soszusagen in diese Rolle hineingedrängt wurde.

Ganz ehrlich, einem Mann dabei zuzusehen, wie er Freude an einer eher trockenen Arbeit hatte, war ungemein attraktiv.

Außerdem – das Beste an dieser ganzen Sache – konnte sie auf ihre eigene Art und Weise mit ihm zusammen arbeiten und ihm auch noch etwas helfen. Kazumi konnte ihm eine kleine Last von seiner riesigen Verantwortung, die man auf seine Schultern geladen hatte, nehmen. So konnte sie sich etwas in seine Welt einfügen, die ihr doch noch sehr fremd war.

Sie übersetzte für seine Firma schon den dritten Vertrag in die dritte Sprache und hatte dabei echt Spaß. Es war wirklich eine Herausforderung die komplizierte Juristensprache und deren lange Schachtelsätze in halbsweg anständige Übersetzungen zu bringen, dass das auch einen Sinn ergab.

Zugegeben es war schwierig, aber auch machbar, wenn man sich konzentrierte und auch ein gewisses Gefühl für die Sprache besaß. Sie konnte sich konzentrieren und schien dieses Gefühl auch zu haben, da ihr die übersetzten Verträge sehr leicht von der Hand gingen. Außerdem machte es Spaß und sie lernte auch sehr viel dabei, wie man die Sätze in einer anderen Sprache formulierte und wie man es am besten klingen lassen sollte.

Leider war ihr Konzentration hin und wieder etwas abgelenkt und auch fehlgeleitet. Manchmal schielte sie dann doch zu Itachi und beoachtete ihn, wie er sich mit Zahlen, Bilanzen und Diagrammen beschäftigte. Sie kam nicht umhin abermals zu bemerken, dass er dabei ungemein attraktiv wirkte.

Der Kerl war so oder so unglaublich heiß und sexy, selbst wenn er nur dasaß und atmete, aber dass er auch beim Nachdenken so wirkte, war fast schon etwas frustrierend. Nicht jeder Mensch hatte diese spezielle Fähigkeit, wenn sie denn eine war.

Kazumi fuhr mit ihrer Zunge über ihre Lippen und schlug mit dem Ende ihres Kugelschreibers auf ihren Block, den sie benutzte um die Verträge zu übersetzen. Sie schielte kurz auf das Papier, das schon ziemlich volllgeschmiert war, da sie doch immer wieder etwas korrigieren musste. Vielleicht sollte sie langsam auf den Laptop umsteigen.

Ihr Blick wandte sich zu Itachi hoch. Es schien ihm nichts auszumachen, dass sie ihn dauernd anstarrte und eigentlich nur beobachtete, anstatt die Arbeit zu erledigen, die sie ihm angeboten hatte für ihn zu machen. Eigentlich ziemlich dämlich und etwas egoistisch von ihr.

„Sag mal, Itachi!“, fing sie langsam an und kaute auf dem Druckknopf ihres Kugelschreibers herum, „Wenn du in den Ferien deinem Vaters hilfst, was tust du da genau?“, fragte Kazumi leise und beobachtete ganz genau seine Reaktion.

Sie wusste nicht wirklich woher diese Frage genau kam, obwohl es sie schon interessierte. Sollte es wirklich so weit kommen, dass diese Beziehung mehr war, als nur eine simple HighSchool Liebe – was sie sowieso nie war – würde sie schon bald mehr in diese Welt, seine Welt, eintauchen, mehr erfahren und viel mehr lernen. Immerhin hatte Itachi schon öfters angedeutet sie zu heiraten, was sie eben zu einer Uchiha machen würde, was ja dann auch hieß, dass sie mehr mit dieser Firma zu tun hatte, als ihr früher lieb gewesen wäre. Früher hätte sie keinen Gedanken an so etwas verschwendet, beziehungsweise es kategorisch abgelehnt so etwas jetzt schon anzusprechen. Sie waren ja erst auf der High School und entwickelten sich noch. Keiner konnte sagen, was ihn fünf oder zehn Jahren war, ob sie das dann immer noch wollte.

Was das betraf war sie eigentlich Realistin und hatte nie vorgehabt mit 20 zu heiraten und Kinder zu kriegen. Zuerst wollte sie schon etwas erleben, die Liebe genießen und auch verreisen, viel verreisen. Itachi wollte ihr Europa zeigen, aber mit Kindern ging das schwer und mit der Firma im Nacken sicherlich auch.

Dennoch wollte sie daran glauben, dass diese Zukunft von der Itachi immer sprach irgendwann wahr werden würde, da sie sich dann doch hoffnungslos in ihn verliebt hatte und sich dieser ganze Quatsch sie sei Realistin irgendwie ausschaltete, sobald sie über diese Zukunft, die noch so weiter entfernt war, nachdachte.

„Eigentlich nicht viel!“, meinte er mit dem Blick immer noch auf die Papiere gewandt, „Meistens höre ich bei den Sitzungen zu, gebe hin und wieder einen Kommentar ab, wenn man mich anspricht oder ich es für notwendig halte. Ich bin bei den Besprechungen und den Terminen meines Vaters mit Geschäftspartnern dabei. Manchmal begleite ich ihn auch zu Auswärtsterminen oder auf Geschäftsreisen.“, erklärte er kurz, „Ich treffe eigentlich keine wirklichen Entscheidungen, man fragt mich eher um Rat oder mein Vater will wissen, wie ich es machen würde.“

Seine Erklärung hörte sich sehr danach an, als wäre er eine Art Lehrling, der noch sehr viel zu lernen hatte, obwohl sie eigentlich der Meinung war, dass Itachi die Firma seiner Familie schon fast alleine schmeißen konnte. Dennoch war er wohl noch minderjährig und ein High School Schüler, was vielleicht auch der Grund war, warum er nur zuhörte. Vielleicht konnten die älteren Mitarbeiter einen so jungen Chef auch noch nicht wirklich ernst nehmen. Erfahrung war auf diesen Gebiet wohl wirklich besser, als einen Abschluss von einer angesehenen Uni, auch wenn das nicht schlecht wäre. Wahrscheinlich wollte sein Vater deswegen, dass Itachi in den Ferien bei ihm arbeitete oder zumindest zuhörte, um ihn in diese komplizierte Materie einzuführen. Und damit sich die alteingesessenen Herrschaften an ihn und seine künftige Position gewöhnten.

Kazumi legte sich quer auf die Couch, lehnte sich mit dem Rücken gegen die Armlehne und platzierte ein Bein auf Itachis Schoß, das andere winkelte sie leicht an und ließ es gegen die Rückenlehne fallen. Itachi legte eine Hand auf ihren Unterschenkel und strich zart darüber, während er sich bequem zurücklehnte und sich seinen Unterlagen konzentriert widmete. Die Streicheleinheiten für ihr Bein wirkten wohl meditativ und beruhigend auf ihn, da er ziemlich entspannt wirkte.

Ohne großartig darüber nachzudenken griff sich nach ihrem Handy und öffnete die Kamera. Ein leichtes Grinsen schlich sich auf ihre Lippen, als sie ein Foto von einem hochkonzentrierten Itachi Uchiha machte, der dabei sehr attraktiv wirkte, wenn er so nachdenklich auf die Papiere schaute und etwas die Augenbrauen zusammenzog.

„Und wie lange musst du dann immer arbeiten?“, fragte Kazumi weiter.

„Nicht so lange, eigentlich!“, murmelte Itachi, als sie ein weiteres Foto von ihm machte und er es wohl bemerkte und aufsah, „Sag mal, versuchst du grade auf deine Art herauszufinden, wie viel Zeit ich in den Ferien für dich haben werde?“, fragte er diesmal und setzte ein arrogantes, leicht überhebliches Grinsen auf, was sie etwas schüchtern nicken ließ.

Natürlich wollte sie wissen, was sie in den Ferien erwarten würde, wenn Itachi arbeiten musste und sie wahrscheinlich vor Sehnsucht vergehen würde. Sie wollte vor allem in den Ferien viel Zeit mit ihm verbringen, weil er dann im kommenden Jahr in Yale wäre und somit nicht mehr so greifbar war, wie jetzt gerade. Sie wollte romantische und sinnliche Stunden mit ihm verbringen, faul im Bett mit ihm liegen und keinen Gedanken an irgendwas anderes verschwenden. War dieser Gedanke so falsch?

„Am Wochenende habe ich sicher frei, außer mein Vater braucht mich bei einer seiner Geschäftsreisen. Freitags kann ich mich bestimmt schon um drei oder sogar um zwei Uhr loseisen, je nachdem wie viel Abreit ansteht. Sonst wird es eher später Nachmittag werden. Außerdem ist es nur der erste Monat, den zweiten hab ich mir schon freigenommen. Den verbringen wir gemeinsam, versprochen!“, sagte er, „Hast du ein Foto von mir gemacht?“, fragte Itachi, als er ihr Handy in ihrer Hand sah.

„Ja, wird mein neuer Bildschirmschoner!“, grinste sie.

„Und die Verträge?“, dabei schielte er auf die Papiere auf ihrem Schoß und schon bekam sie ein schlechtes Gewissen.

Da bot sie ihm schon an ihm bei seiner Arbeit zu helfen und sie hatte nichts Besseres zu tun, als ein Foto von ihm zu machen, weil dieser Anblick so selten war und sie diese gestellten Fotos eigentlich dämlich fand. Fotos sollten Momentaufnahmen und kurze vergängliche Augenblicke sein, die nicht gestellt waren. Sie benahm sich hier gerade wie ein verliebter Teenager, was sie zwar war, aber verdammt, sie wollte Itachi wirklich helfen und sich nützlich machen. Da durfte sie eben kein verliebter Teenager sein und sich halbwegs erwachsen benehmen, wenn er das doch auch irgendwie hinbekam.

„Der Dritte ist fast fertig!“, murmelte sie und sah etwas schuldbewusst auf ihren Schoß, „Einen Vierten schaffe ich heute vielleicht noch!“, sagte sie leise und gähnte leicht. Das hatte sie wohl mehr angestrengt, als sie gedacht hatte.

„Wie schon gesagt, es eilt nicht!“, meinte Itachi mit einem leichten Lächeln, als er seine Unterlagen weglegte und ohne Vorwarnung zog er plötzlich an ihrem Fußgelenk, dass sie die Couch unter sich spürte und mit dem Kopf auf der Armlehne lag.

Kazumi keuchte erschrocken auf, als er sich zwischen ihre Beine kniete, sich über sie beugte und sich mit einer Hand neben ihrem Kopf auf der Lehne abstützte und mit der anderen ihren Oberschenkel packte und leicht anwinkelte.

„Sag mal, willst du mich mit diesen knappen Shorts und diesem Top ablenken, indem du dich so verführerisch auf der Couch räkelst?“, raunte er und bedachte sie mit einem heißen Blick, der ein kleines Erdbeben in ihrem Körper verursachte.

Er drückte ihr Bein an seine Seite und beugte sich langsasm zu ihr herunter, was ihren Körper wieder in Ausnahmezustand versetzte und sie ihre Finger leicht in die Polster der Couch krallte. Seine Hand fuhr die Rückseite ihres Schenkel hinunter, bis er den Saum ihrer Shorts berührte.

„Wie soll ich mich denn auf die Arbeit konzentrieren, wenn neben mir die Versuchung höchstpersönlich sitzt?“, murmelte er und beugte sich tiefer zu ihr herunter, berührte mit seiner Nasenspitze ihre, weswegen sie die Luft scharf einzog.

„Ich wollte nicht ...“, hauchte Kazumi.

„Das weiß ich doch, meine Süße!“, raunte Itachi, „Aber ich arbeite gerne mit dir zusammen! Da muss ich mich wohl solange zusammen zu reißen, bis ich mit meiner Arbeit fertig bin, auch wenn du so unglaublich süß aussiehst, wenn du nachdenkst!“

Sein Atem streifte ihre Lippen und plötzlich zog sich ihr Magen zusammen, ehe sie ihre Hände zitternd auf seine Oberarme legte und ihre Finger leicht in den Ärmel seines Hemdes krallte.

Anscheinend schien er das gleiche Problem, wie sie zu haben, da sie sich auch nicht wirklich konzentrieren konnte, wenn sie ihn beobachtete und er so nachdenklich schaute und nachdachte. Das war dann doch ganz schön witzig, wenn sie bedachte, dass Itachi sich eigentlich selten ablenken ließ und normalerweise die Ruhe in Person war. Selbst sie konnte ihn selten aus der Ruhe bringen und sein Herz schneller schlagen lassen. Aber der Gedanke, sie konnte ihn mit ihrer Anwesenheit nervös machen, gefiel ihr und machte sie ein wenig glücklicher.

Ihre Hände glitten über seine Arme hoch, zu seinen Schultern, bis sie auf seinen Wangen lagen, weswegen er lächelnd und zufrieden die Augen schloss. Er schmiegte sich etwas in ihre Handfläche, ehe er ihr Bein um seine Hüfte schlang und sie unter seinen Körper begrub, der angenehm schwer auf ihr lag.

In Erwartung er würde sie küssen, drückte sie sich ihm mit einem leisen Seufzer entgegen, was ihn lächeln ließ. Wahrscheinlich schlang sie deswegen ihr anderes Bein um seine Hüfte und erschauerte angenehm, als seine Lippen über ihren leicht geöffneten Mund streifte und ihr ein leises Keuchen entlockte.

„Wie ich sagte: Ablenkung!“, murmelte er gegen ihre Lippen.

„Du bist derjenige, der gerade über mich herfällt!“, legte sie leise ein, strich mit ihrem Daumen über seine Wange.

„Du bist diejenige, die sich in diesen extrem kurzen und knappen Shorts auf der Couch räkelt!“, widersprach Itachi ihr mit diesem verführerischen Unterton, der sie immer wie Butter in der Sonne schmelzen ließ.

In solchen Momenten, die romantisch, sinnlich und verführerisch waren, klingelte eigentlich immer sein Handy und Kazumi erwartete es beinahe, da sie dann aus dieser Situation wieder rauskam. Nicht, dass sie mit Itachi nicht rummachen wollte, aber er musste arbeiten und sie hatte auch noch einiges zutun. Sollte sie sich nicht mit Hinata wegen eines Aufsatzes treffen? War das nicht heute?

Hallo schlechtes Gewissen!

Diesmal jedoch blieb sein Handy stumm und auch ihres gab keinen Ton von sich. Deswegen legte sie ihre Hand auf Itachis Mund, der sie kurz verwirrt ansah, vor allem als sie ihn wegzog.

„Wir können nicht schon wieder die Zeit vergessen und dann rumknutschen, auch wenn ich das gerade wirklich will!“, erklärte sie ihm mit einem Ton, der keinen Widerspruch zuließ, „Außerdem musst du arbeiten und das ist wichtig. Deine Aufsätze für den Abschluss musst du fertig schreiben und diese Bilanzen kontrollieren sich nicht von alleine. Oder was du auch sonst mit ihnen machst!“

Einerseits klopfte sie sich gedanklich grad sehr auf die Schulter, dass sie ihre Sehnsüchte und ihre Begierde nach Itachis Lippen hinten anstellte und seiner Arbeit den Vorzug gab. Das bedeutete es wohl auch zusammen zu sein.

Kazumi wollte Itachi nicht von seiner Arbeit, die für seine Zukunft wichtig war, ablenken und nicht dafür verantwortlich sein, wenn sein Vater unzufrieden war. Vielleicht war es ihr egal, was Leute von ihr dachten, aber sie würde sich sicherlich nicht von seinem Vater nachsagen lassen, sie würde Itachi nicht unterstützen oder ihn irgendwie behindern. Anderseits wollte sie wirklich mit Itachi rumknutschen und seinen Vater für diesen Moment vergessen.

Sie setzte sich mit Itachi auf, dem sie immer noch den Mund zuhielt, seine Augen ihr jedoch nicht verrieten, was er von dieser Unterbrechung ihrerseits hielt. Einem Mann konnte das grundsätzlich nicht gefallen.

Ihre Hand löste sich von seinem Mund und kurz sah er sie einfach nur stumm an, was aber weder anklagend noch wütend war. Einfach nur so verdammt neutral.

„Meine fünf Arbeiten sind bereits fertig!“, sagte er extrem tonlos.

„Was?“

„Ich hab das damals nur gesagt, dass Temari keine Panik schiebt, weil ihre noch nicht fertig sind!“, erklärte er aufgrund ihres sehr irritierten Blickes, „Und die Bilanzen brauche ich erst in einem Monat! Ich weiß, du bist so jemand, der lieber alles zu früh fertig hat, als alles auf den letzten Drücker zu erledigen, aber bei den Bilanzen und das alles reicht es, wenn ich es mir eine Woche vorher ansehe. Ich wollte sie heute nur durchgehen um etwaige Fehler zu finden.“

Kazumi wusste gerade nicht, ob sie sich verarscht vorkommen sollte. Nicht unbedingt von Itachi, eher von sich selbst und ihrer Selbstlosigkeit. Da wollte sie Rücksicht nehmen und auf ihr Vergnügen verzichten und dann war der Herr schon mit allem fertig und hätte Zeit für sie und ihre Gelüste.

„Es ist süß, dass du Rücksicht nehmen willst, aber das musst du wirklich nicht. Meine Verantwortung ist noch nicht so groß, dass ich für dich keine Zeit habe. Außerdem würde ich es dir sagen, wenn ich zu viel zu tun hätte!“

„Ich wollte vernünftig und nicht so egoistisch wirken, wenn ich dich beanspruche und du dafür das hier vernachlässigst.“, murmelte sie und schielte zu seiner Arbeit.

„Du bist sehr vernünftig, Kazumi!“, widersprach Itachi ihr, „Nicht jede würde mir anbieten mir zu helfen und könnte es auch. Zumal du sicher auch genug zu tun hast. Nicht, dass ich dann schuld wäre, wenn du deine Sachen nicht erledigst.“

„Eigentlich bin ich auch schon fast fertig!“, gab sie verlegen zu.

„Dann sollten wir uns fürs nächste Mal wohl einfach besser absprechen!“, schlug er lächelnd vor, bevor er sich ihr wieder näherte und sie heiß ansah, „Also, wo waren wir vorhin?“, raunte er gegen ihre Lippen und legte dabei einen Arm um ihre Taille um sich leicht hoch und an sich zu drücken. Er war wieder auf Verführungsmodus und wollte das von vorhin zu Ende bringen und sie so küssen, dass ihr die Knie weich wurden und noch viel mehr.

Kazumi legte ihre Hände auf seine Brust und krallte ihre Finger in sein Hemd, als er sie auf die Couch drückte und ihren Mudnwinkel küsste.

„Der Begriff fast fertig ist dir nicht geläufig, was?“, grinste Kazumi und fuhr mit ihrem Finger dabei über seinen Kiefer

„Wie ich dich kenne, bedeutet fast fertig, dass du nur ein paar Feinheiten ausbessern musst und eigentlich bereits fertig bist.“

Sie schürzte leicht die Lippen, fuhr mit ihrem Finger über sein Kinn, legte ihn auf auf seine Lippen. So war nur mehr ihr Finger das einzige Hindernis zwischen ihren Lippen.

„Oder es bdeutet, ich muss mich heute mit Hinata treffen um mit ihr ein Projekt fertigzumachen, weswegen das hier noch warten müsste?“, schlug sie mit einem entschuldigenden Lächeln vor.

„Kann es sein, dass dir das Zusammenleben mit jemanden fremd ist und du dich deswegen in die Bibliothek abgesetzt hast?“

Er hatte sie wohl durchschaut!

„Schon!“, murmelte sie und senkte ihren Blick, „Ich bin es gewohnt, alleine zu arbeiten und niemanden neben mir zu haben, der auch zu tun hat. In der Bibliothek ist es mir egal, wenn mir jemand gegenüber sitzt, aber in meinem Zimmer ist das seltsam. Es ist ungewohnt, mehr nicht!“

Kazumi ließ ihre Hände sinken und sah Itachi lange an, der sie musterte und letztendlich lächelnd die Augen schloss und ihre Stirn küsste.

„Für mich ist es auch ungewohnt, weil ich normalerweise Gesellschaft während der Arbeit nicht ertrage!“, gestand Itachi murmelnd gegen ihre Stirn, „Aber du wirkst beruhigend auf mich!“, meinte er weiter und legte seinen Kopf auf ihrer Brust ab, sank mit ihr auf die Couch.

Seine Arme legten sich um ihre Taille, drückte seine Wange an ihre Schultern und vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge. Sein warmer Atem schlug gegen ihre Haut und sie zögerte einen kurzen Moment, ehe sie ihre Arme um ihn schlang und ihre Hand auf seinen Hinterkopf legte. Die andere ruhte in seinen Nacken.

Kazumi lächelte leicht und legte ihr Kinn auf seinem Kopf ab, als seine Atemzüge tief und regelmäßiger wurden, dass sie fast glaubte, er wäre eingeschlafen. Sanft strich sie mit ihren Finger über seinen Nacken, hauchte einen Kuss auf seinen Scheitel, während er sich regelrecht an sie kuschelte. Was er, wenn sie ehrlich war noch nie getan hatte. Sie kuschelte sich immer an ihn und er ging darauf ein.

Jetzt ging sie darauf ein und ließ es zu, dass er mit seiner Hüfte zwischen ihre Beine rutschten konnte und sich ihrem Körper anpasste. Es war seltsam wie gut sie körperlich harmonierten, obwohl sie immer gedacht hatte, dass so etwas nur in Büchern oder Filmen passierte. Aber sie passten körperlich so gut zusammen, dass es sie fast etwas erschreckte.

Dennoch war das unwichtig, da dieser Moment perfekt war und ihr alles bedeutete. Er vertraute ihr so sehr, dass er sich einfach so gehen ließ und sich einen Scheiß darum scherte, dass er gerade eine Schwäche von sich Preis gab. Bei einem anderen würde er das nie tun, aber bei ihr konnte er das wohl. Und das rührte sie ungemein. Dabei ging ihr das Herz auf und sie verliebte sich noch mehr in ihn.

Kazumi strich über seinen Kopf, fuhr mit ihren Fingern zwischen seine Strähnen und konzentrierte sich auf seine Atemzüge und seinen Herzschlag, der gegen ihren Brustkorb hämmerte. Der sie beruhigte und ließ sie ihre ganzen wirren Gedanken an die Mitbewohnersache kurz vergessen. Sie wollte sich davon nicht verunsichern lassen, da es vielleicht doch dämlich war.

Eigentlich war es doch einfach, wie sonst auch alles. Immerhin hatten sie es geschafft einige Stunden nebeneinander zu sitzen und zu arbeiten. Okay, sie hatte ihn sehr oft angesehen und sich lieber gewünscht er würde mit ihr rumknutschen, als ihm dabei zuzusehen, wie er Bilanzen und Dokumente durchsah. Auch wenn er extrem heiß dabei aussah. Aber es hieß auch, dass sie sich damit arrangieren konnte mit ihm zusammen zu wohnen. Sie konnten auch andere Sachen machen als rumknutschen, rummachen und dauernd miteinander schlafen, was aber nicht so schlimm war. Das war ein angenehmer und sehr schöner Zeitvertreib, aber auf Dauer würde das nicht gehen. Sie konnten nebeneinander sitzen und arbeiten und so mit ihm liegen.

Das war vielleicht sogar eines der schönsten Aspekte dieser Beziehung und gefiel ihr. In solchen Momenten waren sie nur ein junger Mann und eine junge Frau und kein milliardenschwerer Erbe und ein gewöhnliches Mädchen. In solchen Momenten konnte sie ihre kleinen Problemchen mit ihren Mitschülern, seinen Eltern und ein bisschen ihre eigene Unsicherheit, was das alles betraf, vergessen.

In ihrem Zimmer waren sie in ihrer eigenen kleinen Welt, in der sie unter sich waren und niemand stellte das alles infrage oder nervte sie wegen ihrer Beziehung zu Itachi.

Außerhalb dieses Zimmers durfte er keine Schwäche zeigen und musste immer knallhart und unberechenbar sein. Dort draußen musste er sich distanziert, kühl und arrogant geben, noch arroganter, als er sich sonst zeigte. Er musste Itachi Uchiha sein.

Hier konnte er nur Itachi sein, ihr Itachi. Er war nicht Itachi Uchiha, kein milliardenschwerer Erbe, kein künftiger Firmenchef der Uchiha-Cooperation, nicht der begehrteste Jungeselle überhaupt oder der zukünftige reichste Mann der Welt. Er war einfach nur Itachi, ihr Itachi, ihr Freund.

Kazumi fuhr mit ihrer Hand in seinen Nacken und kraulte ihn etwas, was ihn leise und zufrieden seufzen ließ. Als sie herunter schielte, hatte er die Augen bereits geschlossen und wirkte sehr entspannt. Es war beruhigend für sie, dass er ihr so sehr vertraute.

Sie fuhr mit dem Zeigefinger über seine Wange, weswegen seine Mundwinkel leicht zucken, was ihr sagte, dass er trotz der geschlossenen Augen wach war.

Kazumi wollte diese Stille und diese schöne einsame Zweisamkeit noch etwas genießen, ehe Itachi weiter arbeiten musste und sie sich zu Hinata aufmachen würde um mit ihr die Geschichtsarbeit zu schreiben.

Sie lehnte sich entspannt zurück, streichelte weiter seinen Nacken und schloss die Augen um etwas wegzudriften. Seine Arme legten sich etwas fester um ihre Taille und er drückte sich etwas mehr an ihren Körper, sein warmer Atem schlug gegen ihren Hals, was sie beinahe wieder erzittern ließ.

Als sie ziemlich entspannt und wirklich kurz davor wegzudriften, was wirklich perfekt war, fing allen ernstes Itachis Handy abermals an zu klingeln und das war in so einem Moment wirklich nicht passend.

„Wirklich Itachi?“, knurrte sie etwas aufgebracht, da er jetzt aufstehen musste um an sein Handy zu gehen, was bedeutete, da dieser Moment zerstört war.

„Lass es einfach klingeln, Süße!“, murmelte Itachi.

„Aber was ist, wenn es dein Vater ist, oder jemand anders Wichtiger?“

„Mein Vater und die Vorstandsmitglieder, wie meine Mutter und andere Leute haben einen Spezialklingelton, damit ich weiß, wer dran ist. Das ist der Ton für die gewöhnlichen Anrufer, niemand Wichtiges, vertrau mir!“, erklärte er schnell und sog die Luft an ihrem Hals ein, was sie wirklich erzittern ließ. Sie spürte direkt sein Grinsen auf ihrer Haut.

„Verstehe! Hab ich denn auch so einen Spezialklingelton?“, fragte Kazumi und war plötzlich nervös, was sie nicht verstand.

„Sicher!“, meinte er, als wäre es glasklar, dass er so etwas für sie einstellen würde.

„Und was ist es für ein Ton? Vogelgezwitscher, ein Lovesong?“, es sollte beiläufig klingen, als würde es sie nicht interessieren, was nicht stimmte, da es aufregend klang, wenn er für sie extra einen Klingelton ausgewählt hatte, den er immer hören würde, wenn sie ihn anrief. Das klang aufregend!

Itachi löste seine Arme um ihre Taille, stütze sich auf der Couch ab und drückte sich hoch. Sein Blick begegnete ihrem und ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Er kam ihrem Mund extrem nahe und sein Atem schlug gegen ihre Lippen.

„Es ist mein absolutes Hasslied!“

Das kam unerwartet! Sehr unerwartet!

„Damit ich ganz schnell an mein Handy gehe um diese dämlich Musik abzustellen um deine Stimme zu hören!“, erklärte er mit einem unverschämten und dennoch süßen Grinsen.

„Das klingt ziemlich süß!“, sagte Kazumi leise und fuhr mir ihrem Zeigefinger über seinen Kiefer, tippte gegen seine Unterlippe.

„Ich weiß!“, meinte Itachi etwas arrogant, als der Klingelton abbrach, „Nicht sehr hartnäckig! Und da du mich schon von der Arbeit abgelenkt hast, können wir uns ja mit etwas anderem beschäftigen!“, raunte er und streifte mit seinen Lippen ihren Mund.

„Ach ja?“, fragte sie und setzte sich leicht auf, „Und weißt du was ich jetzt tun werde?“, flüsterte sie und krallte ihre Finger in den Kragen seines Hemdes, zog etwas daran.

„Was denn, Süße?“, grinste er unverschämt und interessiert.

„Na ja!“, raunte sie und küsste seine Mundwinkel, verweigerte ihm aber einen richtigen Kuss, den sie genauso wollte, „Ich werde folgendes tun, ...“, sagte sie verführerisch und fuhr mit ihrer Hand in seinen Nacken, „... ich werde zu Hinata gehen und meine Geschichtsarbeit schreiben!“

„Das setzt voraus, dass ich dich gehen lassen!“, legte er ein und legte seinen Arm um ihre Taille um sie an sich zu ziehen und sich dabei aufzusetzen, „Was aber nicht der Fall ist, meine Liebe!“

„Denkst du!“

Kazumi küsste ihn, überrumpelte ihn dermaßen, dass er sich mit ihr vollständig aufsetzte und sie losließ.

„Sag ich ja!“, grinste sie diesmal etwas unverschämt und erhob sich schnell von der Couch, „Wir sehen uns später!“

„Sicher!“, meinte Itachi leise mit einem leichten Grinsen, das sie so deutete, dass er deswegen nicht beleidigt war.

Er griff nach ihrer Hand und sie ging um die Couch herum, beugte sich zu ihm herunter und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen.

„Sehen wir uns später einen Film an?“

„Wenn du willst!“

Glücklich wie ein kleines Mädchen lächelte sie und schnappte sich ihre Sachen, die bereits bereitstanden und verließ sehr zufrieden ihr Zimmer.
 

Kazumi hob ihre Arme in die Luft und streckte sich durch, während sie sich nach hinten lehnte und leise gähnte. Sie hatte viel zu lange in dieser gebeugten Haltung verbracht und war jetzt wirklich froh, dass sie sich etwas zurücklehnen konnte. Außerdem brummte ihr der Schädel von diesen ganzen Fakten und Zahlen, die sie in sich aufgesaugt hatte.

Hinata schien genauso erschöpft, da sie sich ebenfalls zurücklehnte und kurz die Augen schloss, dabei tief durchatmete.Drei Stunden exzessive Arbeit an einem mehrseitigen Aufsatz waren dann doch nicht so einfach zu verkraften.

„Wenn das keine 1 wird, lauf ich Amok!“, murmelte Hinata, was aus ihrem Mund etwas schräg und seltsam klang, da sie manchmal doch etwas schüchtern und zurückhaltend war. Solche Worte erwartete man von ihr nicht wirklich.

„Ich würde dir sogar helfen!“, erwiderte Kazumi und musste unwillkürlich grinsen.

„Gut zu wissen!“, sie kicherte leise und setzte sich wieder gerade hin um das Dokument zu speichern und die Bücher zuzuklappen.

„Schickst du es mir, dann kann ich morgen noch mal drüber sehen!“, bat Kazumi und ihre Freundin nickte nur träge, „Sag mal Hinata, wie kommst du mit dem Zusammenwohnen mit Naruto klar?“, fragte sie und wandte ihren Blick zu ihr.

Hinata schwieg einen Moment, ehe sie sich wieder zurücklehnte und sie kurz ansah.

„Ist ungewohnt, oder?“, lächelte sie sanft.

„Ja und etwas seltsam!“, gab Kazumi zu.

„Am Anfang bin ich noch auf den Zehenspitzen durch das Zimmer geschlichen, habe mich auch zurückgehalten, mehr als ich es gewohnt bin. Ich wollte mir keinen Raum in diesem Zimmer nehmen, weil es ja mal sein Zimmer war und ihm alles gehörte, seine Sachen einen eigenen Platz hatten und so.“

Hinata wirkte nachdenklich und einen Moment traurig, ehe sie lächelte und ein Strahlen in ihren Augen war, das sie schon öfters gesehen hatte, wenn sie an Naruto dachte. Dieses Strahlen hatte selbst sie in den Augen, wenn sie an Itachi dachte. Das war wohl Liebe, Zuneigung und Hingabe.

„Irgendwann hab ich gemerkt, dass das auch mein Zimmer ist und meine Nervosität und Panik unbegründet waren. Naruto will, dass ich mich hier wohlfühle und ich wette, Itachi möchte das auch.“, dabei grinste Hinata wissend.

„Wahrscheinlich!“, murmelte Kazumi.

„Lass es einfach auf dich zukommen.“, riet sie ihr, „Mit der Zeit wird dir gar nicht mehr auffallen, dass das einmal nur Itachis Zimmer war.“

„Wenn du das sagst!“, sagte Kazumi und erhob sich, „Ich werde dann gehen mich an die Zimmersache gewöhnen oder so!“

„Mach einfach langsam, Schritt für Schritt!“, schlug Hinata noch vor, „Wir sehen uns ja später!“

„Sicher!“

Kazumi hob zum Abschied, ehe sie das Zimmer verließ und den Gang zu ihrem neuen Zimmer entlang.

Wahrscheinlich hatte Hinata Recht und sie musste der Sache nur etwas Zeit und Geduld geben und irgendwann würde es ihr nicht auffallen. Vielleicht war es für Itachi auch nicht so einfach und ungewohnt, ließ es sich nur ihr zu Liebe nicht anmerken, um sie nicht zu verunsichern. Er hatte ja auch noch nie einen Mitbewohner gehabt und war es gewohnt ein Zimmer für sich alleine zu haben. Das war vor allem für einen reichen Kerl sicherlich auch eine enorme Umstellung.

Es war vielleicht doch einfach, wie alles andere auch. Ihre Entscheidung für die Beziehung und den Umzug zu Itachi.

Kazumi fuhr sich seufzend durchs Haar und als sie zehn Schritte von ihrem Zimmmer entfernt war, sah sie hoch und bemerkte eine junge Frau, die ihr sehr fremd war, auf sie zukam.

Wenn es Ideal von Schönheit gab, dann kam diese Frau dem sehr nahe. Das Ideal, das einem die Mode- und Filmindustrie vorgaukelte.

Langes, blondes Haar, mit diesen perfekten sanften Werbelocken legte sich um ihr hübsches Gesicht mit hohen Wangenknochen, perfekt geschwungenen vollen Lippen und grünen Augen. Sie war schlank und groß, mit den passenden über ein Meter langen Beinen.

Vor ihrer Zimmertür blieb Kazumi stehen und die junge Frau kam mit einem sanften Lächeln auf sie zu, mit diesen Modellaufsteggang, die man nur mit diesen Hüften zusammenbrachte. Sie trug diese engen Skinnyjeans, die nur solchen schlanken Frauen passten und ein enges Top, das um ihren flachen Bauch legte und ein äußerst perfektes Dekolleté zauberte. Die HighHeels und der teure Schmuck waren nur das Sahnehäubchen.

Minderwertigkeitskomplex ließ grüßen!

Ein paar Schritte von ihr entfernt blieb diese schöne Frau stehen, sie war ernsthaft etwas über einen halben Kopf größer als sie, ohne diese HighHeels.

„Kann ich dir helfen?“, fragte Kazumi, obwohl die eigentliche Frage lauten sollte, wie sie hier überhaupt reingekommen war. Normalerweise durften Schulfremde Personen oder ihre Mitschüler, die hier nicht wohnten nur in das Uchiha-Wohnhaus rein, wenn sie die Erlaubnis dazu hatten. Diese Erlaubnis konnten nur Itachi und Sasuke geben oder auch Sai.

„Vielleicht, ich suche jemanden!“, antwortete sie mit einer wahren Engelsstimme, die in einen Konzertsaal gehörte, als in eine Schule.

„Hast du es schon im Sekretariat versucht?“, denn das wäre ihre erste Adresse, wenn sie jemanden an der Schule suchte.

„Oh, warte, bist du Sasukes Freundin?“, fragte sie und lächelte extrem freundlich, was Kazumi verwirrte, „Meine Mutter hat von seiner, dass er jetzt eine Freundin hat. Gott, du bist unglaublich hübsch!“, sie wirkte richtig aufgeregt, als hätte sie nicht erwarten können Sasukes Freundin kennen zu lernen, die sie in dem Fall aber nicht war.

„Nein, ich bin nur eine Freundin. Ich geh mit ihm in eine Klasse.“, erklärte Kazumi, da sie nicht schon wieder von diesem Gerücht mit der Affäre hören wollte. Jetzt war sie kurzzeitig seine Freundin gewesen, weil seine Mutter einer ihrer Freundinnen das erzählt hatte. Anscheinend hatte sie Sakura noch nicht kennen gelernt oder ihr zumindest nicht gesagt, wer sie war. Das hieß jetzt aber auch, dass diese junge Frau eher im Team von Itachis Mutter spielte. Sie war ja anscheinend die Tochter einer ihrer Freundinnen.

„Schade, ich dachte ich lern sie kennen.“, wieso um alles in der Welt wollte sie Sasukes Freundinnen kennen lernen und wirkte auch noch sehr enttäuscht darüber, „Ich sollte mich wohl vorstellen! Entschuldige!“, sie hielt Kazumi ihre Hand hin, an deren Handgelenk ein zartes Armband blinkte, „Ich bin ...“

„Elena?“

Kazumi sah von der ihr dargebotenen Hand zu ihrer Besitzerin hoch, die Itachi mit einem Lächeln musterte. Dann erst sah sie zu Itachi, der seinen wiederum zwischen ihr und dieser Fremden wechselte, die jetzt nicht mehr so fremd war.

Seine Ex, ernsthaft?

17.Kapitel

17.Kapitel

„Ich bin ...“

„Elena?“

Kazumi sah von der ihr dargebotenen Hand zu ihrer Besitzerin hoch, die Itachi mit einem Lächeln musterte. Dann erst sah sie zu Itachi, der seinen wiederum zwischen ihr und dieser Fremden wechselte, die jetzt nicht mehr so fremd war.

Seine Ex, ernsthaft?
 

Kazumi war überfordert, schlichtweg überfordert!

Ganz ehrlich, mit so etwas hatte sie keinerlei Erfahrungen. Sie hatte nie die Exfreundinnen ihrer festen Freunde kennen gelernt. Irgendwie war es nie zu solchen Situationen gekommen, was an sich schon seltsam war.

Itachi hingegen kannte das, da er letztes Jahr mit zwei ihrer drei Exfreunde Bekannschaft hatte, was an sich schon schlimm genug war. Dass sie damals einen davon noch etwas geliebt hatte und der andere anscheinend doch etwas für sie empfunden hatte, bereitete ihr immer noch Kopfschmerzen.

Das hier verursachte ihr auch noch enorme Bauchschmerzen, da gerade in diesem Moment Itachis superhübsche, blonde Exfreundin vor ihr stand, ihr die Hand freundlich hinhielt und sie allen ernstes für Sasukes Freundin hielt, während sie Itachi regelrecht anhimmelte.

„Elena, was machst du hier?“, fragte Itachi verwirrt, war aber noch freundlich, dafür, dass seine Ex vor ihm stand.

„Hast du meine SMS nicht bekommen?“

Was für eine verdammte SMS?

„Welche SMS?“, zumindest wirkte Itachi genauso verwirrt, wie sie sich gerade fühlte.

„Oh, deine Mutter hat mir deine Nummer gegeben! Du hast nur nicht geantwortet.“, dabei lächelte sie auch noch so selig und vollkommen unschuldig, als hätte sie Itachi niemals mit seinem ehemals besten Freund betrogen.

Vor allem, wieso gab seine Mutter ihr seine Handynummer? Okay, die Frage war an sich schon dämlich. Immerhin würde seine Mutter wohl alles tun, um sie von Itachi wegzubringen um ihn an Elena anzunähern, die doch so perfekt war. Und sie ahnte langsam wieso, jetzt wo sie Elena live erlebte und sah. Scheiße, sie sah umwerfend aus.

Itachi sah Kazumi an, wechselte einen Blick mit ihr, den Elena vor lauter Glückseligkeit ihren Ex wieder zu sehen, nicht mitbekam. Er schien sich förmlich dafür zu entschuldigen, was hier gerade vor sich ging, wofür er aber gar nichts konnte. Wer konnte schon ahnen, dass seine Ex hier auftauchen würde? Oh, sie hatte vergessen, dass das ihr Leben war und das war manchmal total krank. Das letzte Schuljahr war ja das beste Beispiel.

„Ich hab dich auch vor circa drei Stunden angerufen!“

Zumindest war jetzt der ominöse Anruf geklärt. Jetzt war Kazumi froh, dass Itachi nicht abgehoben hatte und einen Spezialklingelton für seinen Vater hatte.

„Deswegen wollte ich dich besuchen und auf der Suche nach deinem Zimmer begegne ich der Freundin deines Bruders!“, dabei lächelte Elena so verdammt fröhlich und glücklich, wirkte dabei wunderschön.

„Äh, ich bin nicht ...“, fing Kazumi an, obwohl sie ihr schon gesagt hatte, dass sie nicht Sasukes Freundin war.

„Oh Gott, sie ist so hübsch! Dein Bruder hat wirklich Geschmack!“

Keine Ahnung, ob sie sich jetzt geschmeichelt fühlen sollte, da Itachis Ex ihr zwar gesagt hatte, dass sie hübsch war, aber immer noch annahm sie sei mit seinem Bruder liiert. Zumal sie ihr das schon gesagt hatte. Anscheinend litt die Gute unter einem extremen Kurzzeitgedächtnis.

Und wieso zur Hölle schwieg sie die ganze Zeit und gab nichts Produktives von sich, wenn Itachis Ex vor ihrem Zimmer stand und ihren Freund am Arm anfasste und ihr das sehr gegen den Strich ging? Sie konnte ja auch Vanessa die Meinung geigen oder Itachis Vater. Aber bei seiner Ex bekam sie kein Wort heraus. Sie war starr vor Schreck!

„Sie ist nicht ...“, fing diesmal Itachi an und deutete auf Kazumi, was Elena schlichtweg ignorierte, da sie seinen Unterarm berührte und sich an ihn wandte.

„Können wir reden?“, fragte sie und da war etwas in ihren Augen, was Kazumi absolut gegen den Strich ging. Vor allem da sie ihren Freund anfasste und zu vertraut mit ihm umging.

„Wieso sollten wir reden?“, wollte Itachi wissen und es schwang eine stille Warnung in der Stimme. In seinen Augen konnte sie leichte Verletzlichkeit sehen und dass er immer noch nicht über ihren Verrat hinweggekommen war.

„Über uns!“, sie konnte dieses Schmerz wohl nicht sehen oder ignorierte ihn schlichtweg, während ihre Hand über seinen Arm glitt und sich allen ernstes zu ihm beugte um ihre verdammt perfekten Brüste gegen seinen Oberarm zu drücken.

Das sollte eigentlich der Moment sein, in dem sie ausflippen und auf eifersüchtige und hysterische Freundin machen sollte. Oder zumindest das hier unterbinden sollte, weil diese Elena überhaupt kein Recht hatte ihren Freund so anzufassen oder zu verlangen ein Gespräch mit ihm zu führen. Scheiß egal, ob über ihre vergangene Beziehung oder den Tod ihres Hamsters, den er ihr vielleicht mal geschenkt hatte.

„Du solltest gehen, Elena!“, sagte Itachi sehr bestimmt mit einer vertrauten Distanziertheit in seiner Stimme, die jeden anderen in die Flucht geschlagen hätte, aber sie vollkommen kalt ließ.

„Sei nicht so kalt und abweisend!“, säuselte sie schmeichelnd, was jeden anderen Mann schwach gemacht hätte und kam seinem Gesicht zu nahe, viel zu nahe. Näher, als sie eigentlich sollte, vor allem als seine Exfreundin. Näher als ihr zustand.

„Elena, du bist hier nicht erwünscht!“, meinte er diesmal kälter und das erschreckte selbst sie. So hatte sie ihn noch nie reden gehört. Das war wohl Itachi Uchiha, der keine Schwäche zeigen durfte. Der Itachi Uchiha, der ein zukünftiger eiskalter Geschäftsmann sein musste.

Vor allem erschreckte es sie, dass Kazumi hier noch nicht die Initiative ergriffen hatte um diese Frau höchstpersönlich an den Haaren aus dem Wohnhaus zu schaffen um ihr dann freundlich aber bestimmt zu verstehen zu geben, dass sie gefälligst die Finger von ihrem Freund lassen sollte.

„Ist er immer so?“, diesmal sah Elena sie an und ließ ihn endlich los, „Oh, ich würde dich wahnsinnig gerne näher kennen lernen.“, das beruhte nicht wirklich auf Gegenseitigkeit, „Aber ich würde jetzt etwas mit meinem Verlobte besprechen, wenn es dich nicht stört.“, sagte sie und schob Itachi, den Itachi Uchiha, der sich von niemanden etwas sagen ließ, in sein Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu, während sie hier vollkommen erstarrt dastand und, nun, keine Ahnung hatte was da gerade passiert war.

Hatte sich gerade die Ex ihres Freundes als seine Verlobte vorgestellt und war und gerade mit ihm in ihrem Zimmer verschwunden, während sie hier wie die Dumme vom Dienst einfach nur dastand und das zuließ?

Sie hatte kein Wort gesagt, hatte nicht protestiert oder war ausfällig geworden. Sie hatte es einfach geschehen lassen. Das kannte sie überhaupt nicht von sich.

Schwerfällig drehte sie um und setzte träge einen Schritt vor den anderen. Sie schwankte kurz, als sie richtig realisiert hatte, welches Wort Elena da von sich gegeben, die sie dazu brachte halb in Tränen auszubrechen und sich fast zu übergeben.

Plötzlich rannte sie los, riss eine der Zimmertüren auf und stürzte in das Zimmer.

„Sasuke!“

„Hey Kazumi!“, murmelte Sasuke eher gelangweilt, während er locker auf seinem Sessel saß und ein Buch las. Was fiel dem Kerl eigentlich ein locker-flockig ein Buch zu lesen, während sie hier am Verzweifeln war.

„Sag mir, dass dein Bruder mich liebt!“, kam es verzweifelt und heiser von ihr.

„Mein Bruder liebt dich über alles!“, meinte er gelassen, blätterte dabei um, schlug ein Bein über das andere.

„Sag mir, dass er mich niemals betrügen würde!“

„Er würde dich niemals betrügen, warum du das auch immer fragst!“

„Und sag mir nicht, dass ihr mir nicht alle, nicht nur Itachi, seine Verlobte verschwiegen habt.“

Man sah Sasuke richtig an, wie es in seinem Kopf ratterte, er inne hielt und ganz langsam seinen Kopf hob und sie ansah. Er schien kurz abzuschätzen, wie verrückt und durchgeknallt sie gerade war, da das wirklich verrückt klang. Und sie fühlte sich auch gerade wie ein Freak.

„Was?“, fragte er verwirrt und legte das Buch weg.

„Sie ist in seinem Zimmer!“, keuchte Kazumi.

„Wer ist in eurem Zimmer?“

„Er ganz allein mit ihr in seinem Zimmer!“

Tränen brannten in ihren Augen, weswegen Sasuke aufsprang und zu ihr eilte. Er packte sie an den Oberarmen.

„Kazumi, beruhig dich!“, sagte er ruhig und drückte sie sanft auf die Couch, „Wer?“

„Seine Ex!“, schrie sie verzweifelt.

Seine Augen weiteten sich und seine Hände rutschten von ihren Schultern.

„Elena ist hier!?“, fragte er nach, da er sich wohl nicht ganz sicher war, ob er das als Feststellung sagen konnte.

Kazumi nickte, da sie ihrer Stimme nicht traute und den Tränen nahe war.

„Okay!“, meinte Sasuke leise und drückte sie an sich, „Nur keine Panik!“, vorsichtig strich er ihr über den Rücken, ehe er sich von ihr löste und sie kurz ansah, „Beruhig dich! Das bedeutet gar nichts!“, versuchte er ihr gut zu zureden, was nur bedingt funktionierte, da sie vollkommen panisch war.

„Sie ist einfach hier aufgetaucht und mal abgesehen davon, dass sie mich wiederholt für deine Freundin gehalten hat, ist sie wunderschön. Sie ist der wahrgewordene Männertraum.“, schluchzte Kazumi, weinte jedoch nicht, „Deine Mutter hat ihr seine Nummer gegeben, sie hat ihm Nachrichten geschickt, ihn angerufen und ist dann einfach hier aufgetaucht und hat ihn in sein Zimmer geschoben.“

„Hat er auf die Nachrichten geantwortet, hat er den Anruf angenommen?“, sie schüttelte abermals den Kopf, „Und er hätte dir davon erzählt!“, sagte er sicher, was Kazumi etwas beruhigte.

Sie fuhr sich mit der Hand übers Gesicht, schluckte die Tränen hinunter, ehe sie zu Sasuke hochsah, der ihr sanft über den Rücken strich.

„Was soll ich machen?“, fragte sie hauchend, da sie diese Situation überforderte und sie vorhin wie erstarrt gewesen war. Dabei war sie doch sonst so schlagfertig und konnte auf alles reagieren.

„Du gehst da rein und tust das was du immer tust! Geig ihr die Meinung und wirf sie raus. Das ist auch dein Zimmer, also kannst du sie rauswerfen.“, sagte Sasuke bestimmt, drückte leicht ihre Schultern.

„Ich kann Frauen nicht anschreien!“, gab sie zu und wandte ihren Blick ab.

„Ernsthaft?“, seine Stimme klang belustigt, „Du kannst Itachi Uchiha einen Mistkerl nennen, aber du kannst keine x-beliebige Frau oder seine Ex anschreien?“

„Ja!“

„Dann stell dir vor, dass einer von uns vor dir steht!“

Kazumi sah ihn wieder an und war wenig überzeugt von seinem Vorschlag. Sie konnte sich doch unmöglich einen von den anderen vorstellen, wenn eine lebendige Barbiepuppe vor ihr stand, die einem mit diesem Werbelächeln angrinste und mit dieser Engelsstimme einlullte. Die mit ihrem Freund in seinem Zimmer verschwunden war und ihn als ihren Verlobten bezeichnet hatte.

„Kazumi!“, sagte Sasuke streng, „Du bist kein Mensch, der sich von jemanden einschüchtern lässt, also wirst du dich jetzt zusammenreißen, die Tränen wegwischen und seiner Ex aus eurem Zimmer und aus diesem Haus werfen. Weil das dein verdammtes Recht ist. Du bist seine Freundin, nicht sie!“, das klang wie ein Befehl und Sasuke war es gewohnt, dass man dem auch Folge leistete, wie sein Bruder.

„Aber ...“

„Nichts aber! Du bist das Mädchen, das meinen Bruder dazu gebracht hat, sich hoffnungslos in sie zu verlieben. Also sitz hier nicht rum und blas Trübsal.“, diesmal nicht nur ein Befehl, da er sie am Arm packte und hochzog, „Das in eurem Zimmer ist dein Freund, als führ dich wie seine Freundin auf und kratz dieser Schlampe die Augen aus oder zieh ihr an den Haaren, keine Ahnung wie Mädchen sich zanken.“, sagte er und zog sie zur Tür, öffnete diese und schubste sie etwas unsanft auf seinem Zimmer, „Wir verstehen uns?“, meinte er letztendlich, zog seine Augenbraue hoch und schloss ohne eine Antwort von ihr zu erwarten die Tür vor ihrer Nase.

Das kam ebenso unerwartet!

Kazumi blieb noch einen Moment unschlüssig von seiner Tür stehen, überlegte auch kurz noch einmal zu klopfen, was aber nichts an ihrem Problem ändern würde. Seine Ex wäre dann immer noch in dem Zimmer mit Itachi, allein. Und sie wäre immer noch unsicher und panisch deswegen.

Sie schreckte leicht zusammen, als eine Tür aufging. Sie sah hoch und beobachtete Elena wie sie die Tür etwas zu laut zuknallte und mit erhobenen Haupt den Gang entlang ging. Sie sah nicht besonders wütend aus, aber auch nicht besonders glücklich. Und sie musste auch noch so elegant gehen und dabei in perfekten Einklang mit den Hüften schwingen.

Kazumi wartete noch, bis sie die Tür nach draußen hörte und sich sicher war, dass Elena nicht mehr im Wohnhaus war. Erst dann rannte sie los und stürzte beinahe in ihr Zimmer, wo sie Itachi vorfand. Er stand vor vor der Couch, krallte seine Finger in die Lehne. Sein Haltung war etwas angespannt, was sie ihm in Anbetracht seines Besuches nicht verübeln konnte. Sie war schon völlig fix und fertig und diese Frau war seine Ex. Wie musste er sich dann fühlen!?

Sie ging ein paar Schritte auf sie zu und streckte ihren Arm nach ihm aus, als er endlich aufsah. Er schien kurz überrascht, als hätte er jemand anderen erwartet, ehe er blitzschnell reagierte und nach ihrem Handgelenk griff. Abrupt zog er daran und sie fand sich in seinen Armen wieder.

Fest umschlangen seine Arme ihren Oberkörper, drückten sie an seinen. Keine Sekunde später schlang sie ihre Arme um seine Taille, vergrub ihr Gesicht in seiner Brust. Sanft legte sich seine Hand auf ihren Hinterkopf, strich über ihre Haare, während seine andere ihren Rücken streichelte. Kazumi krallte ihre Finger in sein Hemd und ihre Schultern zittern heftig.

Sie sog seinen Geruch ein, der sie schlagartig beruhigte und sie kurz vergessen ließ, wer vorhin aus dieser Tür gekommen war, wer Itachi zuvor angefasst hatte.

„Es tut mir leid, Süße!“, raunte er gegen ihren Scheitel, ehe sie sich langsam von ihm löste und zu ihm hochsah. Seine Hände legten sich warm auf ihre Wangen, sein Daumen strich über ihre Haut, weswegen sie selig die Augen schloss.

„Was ... was wollte sie?“, fragte Kazumi mit zittriger Stimme, als sie ihre Lider wieder öffnete und seinem Blick begegnete.

„Ich hab sie gar nicht zu Wort kommen lassen!“, antwortete er leise, „Ich hab ihr gesagt, dass sie hier nicht erwünscht ist, ich eine Freundin habe und sie gehen sollte.“

Kazumi krallte ihre Finger seitlich in sein Hemd, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Sie drückte sich an ihn, er zog ihr Gesicht nah an seins und erwiderte den Kuss, zuerst sanft, liebevoll, ehe er den Kuss vertiefte und sie heiser gegen seine Lippen keuchte.

Sie brauchte diesen Kuss, so wie die Luft zum Atmen. Es war lebensnotwendig um sicher zu gehen, dass Elena nicht zwischen ihnen stand. Sie wusste, dass Itachi sie liebte und dass null komma nichts zwischen Elena und ihm in diesen wenigen Minuten passiert war. Man konnte von Itachi halten was man wollte, aber er war treu und loyal. Er würde sie niemals betrügen.

Kazumi schlang ihre Arme um seinen Nacken, als er sie an der Hüfte packte und hoch zog. Ehe sie jedoch auch ihre Beine um ihn legen konnte, setzte er sie auf der Rückenlehne der Couch ab, stellte sich zwischen ihre Beine und küsste sie gierig, ehe er langsam, ganz langsam, quälend langsam den Kuss löste.

Sanft küsste er ihren Mundwinkel, ehe er seine warmen Hände wieder auf ihre Wangen legte und ihren Kopf etwas in den Nacken zwang, damit sie ihn ansah. Er lächelte aufmunternd, was nur bedingt half, da sie trotz des Kusses immer noch leichte Panik schob. Selbst wenn Sasuke ihr vorhin etwas Mut gemacht hatte.

„Kazumi!“, flüsterte er, strich mit seinem Daumen über ihre Unterlippe, „Sag mir was du denkst!“

Sie wandte ihren Blick ab, da wieder Tränen in ihren Augen brannten, was sie nicht verstand. Itachi war ja bei ihr und nicht bei seiner Ex, seiner wunderschönen, eleganten Ex, die selbst bei einer Niederlage mit erhobenen Haupt weggehen konnte. Er hatte sie weggeschickt und ihr sogar gesagt, dass er in einer neuen Beziehung war, auch wenn er wohl nicht erwähnt hatte, dass sie besagte Freundin war. Ihr war das nur Recht. Er hatte sie in den Arm genommen und nicht seine idiotische wunderschöne Ex.

Kazumi biss sich auf die Unterlippe. Sie war trotzdem unsicher und panisch, was sie genauso wenig verstand. Immerhin konnte sie von sich sagen, dass sie eigentlich relativ selbstbewusst war und sich von niemanden was gefallen ließ. Verdammt sie konnte zu Itachis Vater selbstbewusst sein und dann wurde sie von seiner Ex aus der Fassung gebracht.

„Süße!“, raunte er und küsste ihre Schläfe.

„Es ist nur ...“, fing sie leise an, ehe sie verstummte.

„Erzähl mir von deinem Kummer!“

Ihre Hände rutschten von seinen Schultern und plötzlich war sie wütend und verzweifelt.

„Okay, ich will mich ja nicht wie eine hysterische, eifersüchtige und dämliche Freundin benehmen, aber ...“, ihre Stimme war dennoch hysterisch und etwas schrill, das kannte sie nicht von sich, „... ich meine, wieso in Gottes Namen taucht deine Exfreundin hier auf einmal auf, spricht von Nachrichten, Anrufen, bezeichnet dich als ihren Verlobten und schleppt dich in dein Zimmer um mit dir zu reden? Und hält mich für die Freundin deines Bruders, was ich mehrmals verneint habe! Kann diese Frau nicht zuhören?“, sie redete sich in Rage und schnappte nach Luft.

Kazumi sah zu Itachi, der ihren Blick einfach nur stumm erwiderte.

„Ich meine, hast du sie dir schon mal angesehen?“, sie ließ ihm nicht mal die Chance irgendwas dazu zu sagen, „Dämliche Frage, natürlich hast du sie dir angesehen, deswegen warst du mit ihr auch zusammen, deswegen hast du sie auch gedatet.“

„Moment, was?“, er sah sie vollkommen irritiert an, als hätte er keine Ahnung wovon sie sprach, was ihm aber ins Auge springen sollte. Ihr war es ins Auge gesprungen, regelrecht.

Abrupt riss sie sich von Itachi los und sprang von der Couch, eilte an ihm vorbei, als er sie einfach am Arm packte und sie zu sich zu drehen.

„Kazumi, wovon redest du?“, spielte er gerade den Ahnungslosen um sie nicht zu verunsichern, damit sie nicht merkte, wie er sie angesehen hatte, früher.

„Hast du nicht ihre Beine gesehen?“, schrie sie, „Diese ellenlangen Beine, die keine hässlichen Stelzen sind, sondern schöne, schlanke Beine, die extrem lang sind. Oder ihre Haare, Gott, ihre blonden, perfekten Haare, als käme sie gerade frisch vom Friseur mit dieser drei Wetter Taff Mähne. Oder ihr Gesicht, dieses Modelgesicht für das jedes Mädchen morden würde. Scheiße, sie geht sogar wie ein Model und schwang perfekt und sinnlich mit ihrer perfekten Hüfte.“

Plötzlich weinte sie, schluchzte auf und war vollkommen verzweifelt, panisch und hatte Angst. Eine Angst, die sie noch nie verspürt hatte, da sie sich bis jetzt jedem Menschen ebenbürtig gefühlt hatte. Sie hatte niemals Angst gehabt, dass jemand einfach antanzen könnte um ihr ihren Freund auszuspannen. Sie war immer selbstbewusst genug gewesen um zu wissen, dass derjenige ihr Freund war und nur Augen für sie hatte, Aaron ausgenommen, der war ein Arsch. Sie hatte andere Mädchen nie so wirklich als Konkurrenz gesehen, auch wenn das gerade extrem arrogant klang.

„Kazumi ...“, fing Itachi leise an, umfasste ihre Schultern und zog sie näher zu sich.

„Sie ist groß, schlank, hat den perfekten Hintern für diese Skinny-Jeans, könnte einen verdammten Kartoffelsack tragen und die Männern würden ihr hinterher sabbern. Sie ist Barbie verdammt noch mal!“, sie sah zu ihm hoch, „Und du bist Ken, großartig! Ihr passt perfekt zueinander. Ich wette eure Pärchenfotos könnten in einem Hochglanzmagazin für glückliche Menschen abgedruckt werden.“

„Warte mal!“, unterbrach er sie, schüttelte kurz den Kopf und öffnete seinen Mund um irgendwas zu sagen.

„Sie ist schön, Itachi!“, ihre Stimme klang schrill und verzweifelt, richtig verzweifelt und verheult, „Sie ist schön, deine Mutter liebt sie, sie kennt deine Welt, passt perfekt da hinein und spaziert durch diese Gänge, als würden sie ihr gehören! Und ich bin ...“, ihre Stimme versagte und sie war müde.

„Du bist wunderschön!“, sagte er so sanft und liebevoll, da sie ihn ansah und durch ihren tränenverschleierten Blick sein Lächeln bemerkte, das nur ihr galt, „Okay, zuallererst, das ist unser Zimmer!“, flüsterte er und legte seine Hand auf ihre Wange, strich mit seinem Daumen ihre Tränen direkt unter ihrem Auge weg, „Es ist mir egal, wie lang ihre Beine sind oder wie toll ihre Haare aussehen. Von ihrem Gesicht ganz zu schweigen.“, hauchte er und kam ihren Mund so nahe, dass sie seinen warmen Atem spürte, der gegen ihre Lippen schlug, „Ich würde dir hinterher sabbern, egal was du trägst.“, seine Zunge leckte über ihre Unterlippe, weswegen sie die Luft scharf einzog, „Und Barbie und Ken haben sich getrennt.“

„Es geht ums Prinzip!“, murmelte Kazumi.

„Wenn ich Ken bin, da hat er einfach entschieden, dass da ein anderes Mädchen viel besser zu ihm passt, als dieses langweilige Barbie. Ich will kein immer lächelndes und ja-sagendes Anziehpüppchen.“

„Nicht?“, hauchte sie hoffnungsvoll.

„Nein, ich will jemanden, der mir Konter gibt, der ehrlich zu mir ist, der mir Paroli bieten kann und der mich fordert.“, ein sanfter Kuss auf ihre leicht geöffneten Lippen, „Und zu guter Letzt, ich liebe dich!“, sagte er so leise, so schön und so selbstsicher.

„Aber ...“

„Kein aber Kazumi! Du bist meine Freundin!“, stellte er klar, „Ja, ich habe sie gesehen, aber du bist für mich die schönste Frau der Welt. Dass sie hier aufgetaucht ist, hat nichts zu bedeuten! Okay?“, fragte er und sah sie besorgt und etwas ängstlich an.

„Okay!“, sagte Kazumi leise.

„Dann trocknen wir jetzt deine Tränen und machen es uns auf dem Bett gemütlich um uns einen Film anzusehen.“

Itachi küsste sie noch einmal und sie krallte dabei ihre Finger in seine Ärmel. Als sie sich voneinander lösten, hielt er ihr seine Hand hin, die sie annahm und sich von ihm in ihr Schlafzimmer führen ließ.

„Ich benehme mich wie eine dämliche Kuh!“, murmelte Kazumi.

„Was meinst du?“

„Du hast zwei meiner Exfreunde kennen gelernt und warst jedes Mal die Ruhe in Person. Deine Ex taucht auf und ich benehme mich vollkommen hysterisch!“

Vor allem wenn man bedachte, dass sie damals einen dieser Exfreunde noch etwas geliebt hatte und sich deswegen fast gegen Itachi entschieden hätte. Demnach hätte Itachi viel mehr Grund gehabt auszurasten, als sie gerade eben, da er von Elena gar nichts mehr wollte.

„Das war nur der äußerliche Schein! Jedes Mal wenn ich einen von denen in deiner Nähe gesehen habe, wollte ich nur auf ihn einprügeln und ihm sagen, er solle sich von dir fernhalten. Ich wollte dir aber keine Angst einjagen oder dich erschrecken. Deine Reaktion ist also gar nicht so dämlich.“

„Ich hatte nur Angst, dass du ...“, sie unterbrach sich wieder selbst, da der Gedanke doch dämlich klang und an den Haaren herbeigezogen war.

„Dass ich mich urplötzlich wieder in sie verliebe?“, es beschämte sie, dass sie ernsthaft nickte, „Kazumi, sie hat mich mit meinem ehemals besten Freund betrogen und hatte auch noch den Nerv es abzustreiten, ehe sie mit der Wahrheit rausgerückt ist.“, seine Stimme hatte diesen eiskalten Unterton, der sie zusammen zucken ließ.

„Du vergisst, dass ich mit Hidan ausgegangen bin und ihn sogar geküsst habe. Wieso konntest du mir verzeihen, aber ihr nicht?“

„Weil du aufgrund meines dämlichen Verhaltens zu ihm gegangen bist und wir da noch nicht zusammen waren. Kurz nach deiner Ankunft hatte ich auch noch Zeit mit anderen Mädchen verbracht, ehe ich gemerkt hatte, dass ich dich liebe. Es gibt da nichts zu verzeihen, weil es nichts zu bedeuten hatte. Genauso wie der Kuss zwischen Blaine und dir.“, bei der Erwähnung von Aarons Bruder zuckte sie abermals zusammen, „Ich bin derjenigen, mit der ich zusammen bin bedinungslos treu und erwarte dasselbe von ihr, aber was vor dem Beginn unserer Beziehung passiert ist, egal mit wem ist absoluter Nonsense für mich. Nicht existent!“

Damit spielte er auch die Küsse mit Sasuke und Sai an, die kurze Veliebtheit von Deidara und Robert, der sie beinahe von Itachi weggebracht hatte. Das alles konnte er vergessen und verzeihen, weil es vor ihrer offiziellen Beziehung geschehen war, obwohl sie schon damals irgendwie zusammen gewesen waren. Sie hatte zumindest seit dem Beginn des Wettbewerbs eine beziehungsähnliche Verbindung gehabt, eine Art Affäre, was keine Treue vorausgesetzt hätte, aber er dennoch keine andere Frau gehabt hatte und sie trotzdem mit Robert rumgeknutscht hatte und sich von Blaine hatte küssen lassen. Sie war die Untreue gewesen, obwohl sie das genauso verabscheute wie Itachi.

Das mit Sasuke und Sai war wirklich Nonsense und für Deidaras Gefühle konnte sie nichts. Aber das was mit Blaine und Robert passiert war, ging auf ihr Konto. Vielleicht war der Kuss mit Blaine nicht ihre Schuld, da es ja von ihm ausgegangen war, aber sie hätte sich mehr gegen diesen Kuss wehren müssen, der sie vollkommen überrumpelt hatte. Und das mit Robert war einfach zu kompliziert um es noch mal durchzukauen.

„Keine Ahnung, ob ich das verdient habe!“, murmelte Kazumi und wandte wieder ihren Blick ab.

Seine Finger legten sich um ihr Kinn, drehte ihren Kopf zu ihm und sie begegnete seinem Blick, seinem Lächeln. Er berührte ihre Lippen mit seinem Mund, verführte sie zu einem sanften, langsamen, tiefen Kuss. Dennoch war es mehr als das, wie ein stummes Versprechen und eine Zukunft, die immer mehr Gestalt annahm, die ihr immer mehr gefiel.

Ihre Finger berührte seine Wange, ihre Hand legte sich auf sie und sie ging einen Schritt auf ihn zu. Ihre Brüste drückten sich gegen seinen Oberkörper und Itachi zog scharf die Luft ein, als sie sich etwas an ihm hochzog und ihre Finger in seine Seite krallte.

Er zog an ihrem Kinn, öffnete ihren Mund und sie legte den Kopf schief, ehe er seine Arme um ihren Körper legte und sie an der Hüfte packte. Sie schlang ihre Beine um seine Hüfte und legte beide Hände auf seine Wangen. Der Kuss wurde noch langsamer, noch tiefer und so viel besser, während sie seinen Kopf etwas in den Nacken zwang und heiser in den Kuss keuchte.

„Du verdienst alles, was du willst!“, raunte er gegen ihre Lippen, ehe er sie weiter küsste und ihr den Atem raubte.

„Und ich will dich!“, keuchte Kazumi.

Itachi grinste und legte seine Stirn gegen ihre, ehe er sich in Bewegung setzte und sie in sein und ihr Zimmer brachte, wo er den Kuss fortsetzte und sie alles Andere einfach ausblendete.
 

Kazumi kicherte vergnügt und vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge, schlang ihre Arme um seine Brust, während er seinen Arm um ihre Schultern legte und mit seiner anderen Hand ihr nacktes Knie streichelte. Ihre Hand glitt über seine Brust, bis zu seinem Nacken hinauf, wo sie anhielt und mit ihren Fingern zwischen seine Strähnen fuhr.

Sie zog ihre Beine ein, direkt unter die dünne Decke, während ihre freie Hand an dessen Saum zog um sie über ihre Brust zu ziehen. Er legte seine Hand auf ihren bedeckten Oberschenkel und zog an den dünnen Stoff, ehe Kazumi ihren Kopf hob und ihre Hand auf seine Wange legte um sich etwas an ihm hochzuziehen und ihn zu küssen.

Mit seinem Arm um ihre Schultern zog er sie an seinen Oberkörper und erwiderte ihren Kuss. Sanft sog sie seine Unterlippe zwischen ihre Lippen und neckte sie leicht mit ihren Zähnen, was ihn lächeln ließ. Mit einem Arm unter ihren Kniekehlen zog er sie auf seinen Schoß.

Als sie den Kuss langsam lösten, bettete Kazumi ihren Kopf auf seine Schulter und fuhr mit ihren Zeigefinger kleine Kreise auf seiner Brust.

Wenn sie noch vorhin gedacht hatte, sie wäre seiner Ex nicht ebenbürtig, hatte er ihr gerade das Gegenteil bewiesen. Sie wusste, dass Itachi nie mit Elena geschlafen hatte, was an sich schon ein Triumph war, aber der Gedanke seine Ex würde nie erfahren wie schön und unvergleichlich diese körperliche Nähe zu Itachi war, war einfach nur köstlich. Sie sollte deswegen weniger triumphierend lächeln.

„Bald beginnt das zweite Halbjahr!“, murmelte Kazumi und zog weiterhin Kreise, die immer tiefer wanderten, bis hinunter zu seiner Hüfte.

„Ich weiß!“, meinte Itachi.

„Ich weiß immer noch nicht, was wir machen sollen!“, nuschelte sie und vergrub ihr Gesicht abermals in seiner Halsbeuge.

Kazumi war immer noch hin und hergerissen, ob sie wollte, dass die Schule über ihre Beziehung mit Itachi erfahren sollte oder nicht. Die Chance, dass man sie deswegen noch mehr verabscheute war groß und die Chance extrem gering, dass die Damen deswegen aufhören würden mit Itachi zu flirten. Das wäre denen doch egal, ob sie seine Freundin war oder nicht. Letztendlich war sie ein Niemand und konnte niemanden mit einer einflussreichen Familie drohen, was sie so oder so nie getan hätte. Und Itachi konnte sie auch nicht vor jedem beschützen.

Andererseits wollte sie das Gesicht dieser dummen Schnepfen sehen, wenn sie davon erfuhren und ihnen das auch etwas unter die Nase reiben.

„Wenn du es möchtest, können wir es noch etwas für uns behalten!“, sagte er leise und küsste dabei ihren Scheitel.

„Was möchtest du, was wir tun sollten?“, fragte sie ihn diesmal.

„Am liebsten wäre es mir, wenn vor allem alle Typen, die scharf auf dich sind davon wissen, damit ich endlich einen Grund habe sie anzuschnauzen, wenn sie dich anbaggern.“

„Hast du gerade geknurrt?“

Kazumi setzte sich auf und sah ihn kurz verwirrt an.

„Und wer ist scharf auf mich? Niemand hat mich bis jetzt angebaggert, außer du, mein Freund!“

„Du hast wirklich keine Ahnung, was?“, er grinste und war hocherfreut.

Kazumi legte den Kopf etwas schief und war etwas ratlos.

„Was meinst du?“

„Das finde ich so wahnsinnig süß an dir! Diese Ahnungslosigkeit darüber, wie verführerisch du bist!“

Dann küsste er sie wieder, was ihr Problem bezüglich der Schule nicht wirklich löste, aber es zumindest etwas in den Hintergrund rücken ließ. Für den Moment konnte sie es etwas vergessen.

18.Kapitel

18.Kapitel

Kazumi wachte an diesem Morgen ungefähr zehn Minuten auf bevor der Wecker sie aus einem erholsamen Schlaf holen konnte und, hallelujah, auch vor Itachi, der ein wahres Bild für Götter abgab, das auf eine zwei mal zwei Meter Leinenwand gehörte und in einem Museum für schöne Künste ausgestellt werden müsste.

Da lag der sonst sehr kontrollierte und etwas distanzierte Itachi Uchiha vollkommen entspannt und gelöst auf dem Rücken, Arme und Beine halb von sich gestreckt und bis zur Hüfte zugedeckt, wobei der Saum seiner Shorts unter der dünnen Decke hervorblitzte. Sein kompletter, nackter Oberkörper lag frei, weswegen sie fast anfing zu sabbern.

Sie setzte sich auf, kniete sich neben ihn hin und widerstand den Drang ihn zu berühren, da er sonst aufwachen würde. Aber sie wollte ihn nicht wecken, da er gerade so tief und fest schlief und er außerdem sehr süß aussah, wenn er schlief, so unschuldig, was er definitiv nicht war. Zumal sie ihn auch gerne einfach nur ansah und dieses friedlichen Moment genoss, vor allem wenn sie bedachte, dass heute ihr erster Schultag nach den Ferien und als Paar begann.

Sie wusste immer noch nicht, wie sie damit umgehen sollte und ob sie es preisgeben sollte. Itachi schien es zwar egal zu sein, auch wenn es ihm wohl lieber wäre, wenn ihre männliche Mitschüler davon wüssten. Sie verstand das nicht ganz, denn mal abgesehen von Hidan, Kabuto und Amir schien doch keiner der anderen Typen ein Interesse an ihr bekundet zu haben. Zumindest hatte sie es nie mitbekommen und sie würde es bemerken, wenn man mit ihr flirten würde.

Ihr Blick wanderte über sein sehr ansehnliches Six-Pack, seine breite, muskulöse Brust an die sie sich gerne schmiegte und anlehnte, bis zu seinen breiten Schultern, der tiefen Mulde seines Schlüsselbeines, ehe sie bei seinem Gesicht stoppte. Seine schon etwas längeren Stirfransen fielen ihm leicht ins Gesicht, während seine anderen Strähnen sich über seinen Schultern ergossen.

Kazumi lächelte leicht und berührte mit ihre Fingerspitzen seine Haarsträhnen, strich sie vorsichtig und sanft aus seinem Gesicht. Sie fuhr seine Schläfe entlag, über seinen Kiefer und streifte mit ihrem Finger seine Unterlippe. Ihr Finger glitt über seine Kehle, über seine Brust hinab und wanderte über seinen Bauch bis sie beim Saum seiner Boxershorts endete und seine Hüfte entlangfuhr. Sein Haut war angenehm warm, weich und fest. Sie spürte die festen Muskeln darunter, die sie erzittern ließen.

Der Wecker klingelte in dem Moment, als sie ihre Hand wieder zurückzog und Itachi sich abrupt bewegte. Er packte sie an besagtem Handgelenk, setzte sich blitzschnell auf und küsste sie. Ein Arm legte sich um ihre Taille und zog sie an seinen Oberkörper, den sie zuvor noch ausgiebig betatscht hatte. Kazumi seufzte gegen seine Lippen und legte ihre Hand auf seine Wange. Er ließ ihr Handgelenk los, ehe sie ihren Arm um seinen Nacken schlang und sich an ihn drückte.

„Morgen Süße!“, raunte er gegen ihren Mund.

„Morgen!“, murmelte sie leise.

„Du kannst mich gerne jeden Morgen so aufwecken!“, grinste er, als er seinen Arm unter ihren Po legte und sie hochhob um sie auf seinen Schoß zu setzen.

„Was? Du warst bereits wach?“, hauchte Kazumi erschrocken und wurde leicht rot auf den Wangen.

„Erst als deine neugierigen Finger über meinen Hals gewandert sind!“

Itachi hatte also nur so getan, als würde er noch schlafen, damit sie nicht aufhörte ihn zu berühren. Er wollte sie nicht unterbrechen oder sie verlegen machen, was wirklich süß war. Früher hätte sie ihn dafür gerügt, aber jetzt fand sie es echt süß.

„Oh!“

„Mh, das liebe ich so an dir! Diese süße Unschuld, die manchmal durchkommt!“, raunte Itachi und küsste ihre Mundwinkel, „Süß, unschuldig und doch so verdammt verführerisch!“, sagte er und vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge, hauchte seinen warmen Atem gegen ihre Haut, weswegen sie erzitterte.

Er grinste gegen ihren Hals und glitt mit seiner Zunge über ihre Haut bis zu ihrem Ohr, wo er ihr Ohrläppchen sanft zwischen seine Lippen sog und daran knabberte. Seine Hand legte sich auf ihren Po, während seine Finger den Träger ihres Nachthemdes über ihre Schulter strichen und er sanft ihre Schulter küsste und bis zu ihrem Brustansatz wanderte.

Heiser keuchte sie auf und krallte ihre Finger in seine nackten Schultern, während er seine Zunge einfach zwischen ihre Brüste tauchte und ihr ernsthaft einen Stromschlag verpasste.

„So ein Morgen gefällt mir!“, raunte er ihr heiser ins Ohr, „Wiederholung durchaus erwünscht!“

Dann erst löste er sich langsam von ihr, streckte seinen Arm nach dem Wecker aus um ihn abzuschalten, ehe er sich ihr wieder zuwandte. Er streichelte mit seinen Fingerknöcheln ihre Wange und lächelte aufmunternd.

„Du bist unmöglich!“, grummelte Kazumi.

„Du hast angefangen!“, widersprach Itachi mit einem überheblichen Grinsen.

„Ich darf das!“, schmollte sie und schob ihre Unterlippe vor.

„Auch wieder wahr!“, stimmte er ihr zu.

Mit seinem Arm unter ihrem Hintern erhob er sich mit ihr von ihren Bett und trug sie ins Badezimmer, wo er sie wieder auf den Boden zurückließ.

„Duscht du dich jetzt?“, fragte Kazumi, während sie nach ihrer Haarbürste griff um sich um ihre etwas wirren Haaren zu kümmern.

„Nein, wir zwei duschen heute Abend!“, raunte er ihr heiß ins Ohr, „Ich möchte mich ohne Zeitdruck ausgiebig damit beschäftigen deinen Körper einzuschäumen.“

Diesmal wurde sie wirklich knallrot, obwohl ihr das nicht neu war. In den Ferien seit dem offiziellen Beginn ihrer Beziehung hatten sie schon öfters zusammen geduscht und Itachi hatte sich reichlich Zeit genommen ihren Rücken und ihre Füße zu massieren, während er ihren gesamten Körper mit einem wundervoll duftenden Duschgel eingeschäumt hatte. In diesen Momenten hatte sie sich wie eine Königin gefühlt. Ob Itachi jemals genug von diesen ausgiebigen Duschen bekommen würde? Sie hoffte niemals!

„Und du kannst dich gerne auch etwas mit dem Duschgel beschäftigen!“, was in Itachis Sprache soviel bedeutete, dass sie ihn auch gerne einschäumen durfte, wenn sie Lust dazu hatte. Der Gedanke gefiel ihr und machte sie etwas wuschig.

„Ich ...“, fing sie leise an.

„Welche Körperstelle würdest du denn gerne einschäumen, meine Süße?“, fragte Itachi und küsste sie hinterm Ohr, was sie erzittern ließ.

„Deinen ... deinen Rücken!“, meinte Kazumi und sah ihn durch den Spiegel an.

„Meinen Rücken?“, diesmal schien er kurz verwirrt.

„Ich steh auf deinen Rücken!“, murmelte sie verlegen und wandte ihren Blick ab.

„Was erklären würde, weswegen du deine Fingernägel immer so fest in meinen Rücken krallst und darüber kratzt! Ich hab von unserer ersten Nacht immer noch Spuren von deinen Kratzern auf dem Rücken.“

Scheiße, das hatte er gerade nicht gesagt, in diesem verführerischen und heißen Ton, der sie dazu brachte sich erregt zu schütteln? Dabei hatte er nicht ernsthaft seinen Mund so nah an ihr Ohr gedrückt, dass sein warmer Atem gegen ihre Ohrmuschel schlug und die Vibration seiner Stimme ihren Körper erschütterte?

„Itachi?“, hauchte sie heiser.

Er grinste, umschlang ihre Taille mit seinen Arm und drückten ihren Rücken gegen seinen nackten Oberkörper, während seine andere Hand den Saum ihres kurzen Nachthemdes etwas hochschob und seine Finger über ihren Schenkel streichelten.

„Hab ich dir eigentlich schon gesagt, dass ich dieses Nachthemd wahnsinnig süß finde?“, fragte er leise.

„Gestern Abend!“

„Gut!“, er küsste sie kurz auf die Wange, „Ich zieh mich mal um!“, sagte er und verließ das Bad, ließ sie vollkommen errötet und etwas zitternd zurück.
 

Als Kazumi fertig angezogen aus dem begehbaren Kleiderschrank trat, wartete Itachi bereits auf sie. Er richtete gerade seine Krawatte, zog den Knoten an und legte den Kragen seines Hemdes um. Die Schuluniform stand ihm wirklich gut und mit dem Jackett war er ein echter heißer Typ. Na ja, er war auch so ein heißer Typ, aber jede Uniform stand ihm, selbst eine Schiffskapitänsuniform, wie sie bei ihrem letzten Date herausgefunden hatte. Auch dass sie auf Männer in Uniformen stand.

Itachi hob seinen Blick, sah sie kurz an und lächelte, ehe er ihr seine Hand hinhielt, die sie gerne annahm. Er küsste ihren Handrücken, was ihr Herz augenblicklich schneller schlagen ließ. Unwillkürlich seufzte sie verliebt und ließ sich von ihn an sich ziehen.

Kurz kuschelte sie sich an ihn, sog noch mal seinen Geruch ein, der sie beruhigte, ehe sie Hand in Hand aus ihren Zimmer gingen. Ihre Finger glitten zwischen seine und er erwiderte seinen Griff um ihre Hand. Sie hatte sich schon die ganze Zeit gewünscht mit ihm Händchen haltend durch die Gegend zu spazieren und im Wohnhaus konnten sie das ohne Bedenken machen. In der Schule würde das noch etwas problematisch werden, solange ihre Mitschüler noch nichts von ihrer Beziehung wussten. Irgendwann würden sie es erfahren, das war Kazumi klar, aber sie würde dann doch gerne den Zeitpunkt selbst bestimmen und wie es passieren würde. So wie sie sich aber kannte, würde es ihr wohl einfach so rausrutschen oder auf andere unkontrollierte Art passieren. Das würde zumindest zu der ganzen Situation passen, immerhin hatte sie sich auch ziemlich plötzlich und sehr spontan für Itachi entschieden.

Gemeinsam gingen sie Richtung Speisesaal und plötzlich wurde sie etwas nervös. Sie waren schon öfters Hand in Hand in den Speisesaal oder durch das gesamte Wohnhaus gegangen, aber durch Elenas Auftauchen und der Tatsache, dass sie hier so einfach reinspaziert war, machte sie doch etwas unsicher. Schon wieder!

Unbewusst drückte sie Itachis Hand fester und er zog abrupt an ihrem Arm um sie an seine Seite zu ziehen und seinen Arm um ihre Schultern zu legen. Er zog sie zu sich hoch und küsste sie mitten im Gang. Der Kuss war nur kurz, raubte ihr aber dennoch den Atem und ließ ihre Knie butterweich werden.

Als er den Kuss löste, blinzelte sie einige Male und lehnte sich gegen seinen Körper.

„Sie kommt hier nicht mehr rein, keine Angst. Und wenn doch ist es mir scheiß egal, ob sie das sieht. Damit muss sie leben!“, raunte er gegen ihre Lippen.

„Okay!“, hauchte sie nur und drückte ihm noch einen Kuss auf den Mund, ehe sie wieder nach seiner Hand griff und ihn mit sich zog.

Sie betraten zusammen den Speisesaal und auch diesmal waren sie nicht die Ersten. In letzter Zeit kamen sie sogar fast immer als Letzte zum Frühstück, sogar nach Naruto und der war ein Langschläfer. Sie selbst war auch keine Frühaufsteherin, aber während der Schulzeit stand sie auch früher auf, wenn es sein musste. Mit Itachi schien sie selbst das schweifen zu lassen.

„Morgen Leute!“, begrüßte sie ihre Freunde.

„Eine Frage Itachi, wieso muss ich von deinem Bruder erfahren, dass deine Ex hier aufgetaucht ist?“, fragte Temari aufgebrachter, als sie es war, als Elena wirklich vor ihr gestanden hatte.

„Ich bin im Übrigen anwesend!“, meinte Sasuke, war dabei in eine Zeitung vertieft und schien nicht wirklich empört oder aufgebracht deswegen.

„Entschuldige, ich hatte vergessen die Rundmail zu verschicken, weil dich das auch was angeht!“, murmelte Itachi und führte Kazumi zu ihrem Platz, schob wie jeden Morgen ihren Sessel zurück damit sie sich setzen konnte. Erst dann nahm er neben ihr Platz.

„Wenn dieses Miststück hier auftaucht und Radau macht, möchte ich das schon erfahren!“, beschwerte sich ihre Freundin, „Immerhin darf sie hier nicht mal rein. Wo kommen wir denn hin, wenn schon jede dahergelaufene Exfreundin hier rein darf?“

„Wie viele gibt es denn?“, fragte Hinata verwirrt.

„Weniger als du denkst!“, grinste Naruto.

„Aber mehr als ich hoffte!“, meinte Kazumi leise und leichte Verunsicherung schwang in ihrer Stimme, was sie eigentlich nicht beabsichtigt hatte.

„Schätzchen, du willst die Anzahl deiner Vorgängerinnen nicht wissen! Niemals!“, sagte Temari, „Deswegen frag auch nicht!“

„Wenn du meinst!“

„Solche Themen zum Frühstück! Muss das sein?“, murmelte Sasuke hinter seiner Zeitung.

„Wir müssen es ausführlich durchdiskutieren, dass diese Schlampe von Ex es gewagt hat hier aufzutauchen und Kazumi nicht in der Lage war sie vor die Tür zu setzen!“

„Was?“, hauchte Kazumi erschrocken und sah zu Temari, die mit ihrem Löffel vor ihrer Nase herumfuchtelte.

Seit wann war es ihre Aufgabe irgendwelche Leute vor die Tür zu setzen? Nur weil diese Schlampe von Ex Itachis Ex war und nicht irgendeine andere Frau?

„Du hast schon verstanden, du feiges Huhn!“

„Das kam absolut unerwartet! Wer hätte denn ahnen können, dass ...“, versuchte Kazumi sich zu rechtfertigen, obwohl die Ausrede wirklich lahm war.

„Nach deinem Glück war es doch logisch, dass seine Ex auftaucht.“

Damit hatte Temari irgendwie recht. Das Schicksal schien einen eigenartigen Humor zu haben, wenn es um ihr Leben ging, vor allem um ihr Liebesleben. Angefangen mit ihren Exfreunden, diesen Irrungen und Wirrungen und das Chaos mit diesem arabischen Prinzen und der ganze Rest. Alles viel zu kompliziert und manches zu schmerzhaft um es abermals zu wiederholen oder wieder daran zu denken. Sie hatte damit abgeschlossen und war vorwärst gegangen, durch Itachi und ihre Freunde. Sie hatte sich selbst irgendwie geheilt und kam langsam über den Tod ihrer Eltern hinweg. Mehr hatte sie eigentlich nie gewollt und jetzt hatte sie wundervolle Freunde und einen wirklich tollen, heißen, süßen festen Freund, der ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen würde. Sollte sie wirklich träumen, wollte sie nicht mehr wirklich aufwachen.

Da war es in Anbetracht der Ereignisse des letztes Jahres doch logisch, dass nachdem ihre Exfreunde aufgetaucht waren und man viel über Itachis Ex gesprochen hatte, dass sie auch ihren Auftritt haben würde. Und das war ein Auftritt der Superklasse gewesen, wenn sie sich neben ihr minderwertig und vollkommen fehl am Platz fühlen würde. Selbst wenn Itachi nicht mehr auf sie stand, aber er war nicht blind und ein Kerl. Jeder Mann würde diese Frau attraktiv und wunderschön finden. Verdammt, sie war blond, groß, schlank und perfekt. Kein Wunder, dass Itachi mit ihr zusammen gewesen war.

„Ich glaube, jetzt hast du sie verunsichert!“, meinte Sasuke.

„Ihr Blick ist so leer!“

„Fast schon beängstigend!“

Kazumi schreckte hoch und sah in die Gesichter ihrer Freunde, ehe sie sich zu Itachi wandte, der sie etwas besorgt ansah. Ob er wohl ahnte, dass sie schon wieder zu viel über seine Ex nachdachte? Wahrscheinlich, so wie er sie ansah.

„Ich habe dafür gesorgt, dass sie hier nicht mehr reinkommt und sie geht hier sowieso nicht zur Schule. Also kann sie sich nicht ewig auf dem Schulgelände aufhalten!“, mischte sich endlich Itachi ein, der dieser ganzen Diskussion ein Ende setzen sollte.

„Moment, sie hat zuerst die Frechheit besessen dich als ihren Verlobten zu bezeichnen und jetzt geht sie nicht mal auf diese Schule! Heißt, dass sie es nicht geschafft den Aufnahmetest zu bewältigen?“, fragte Temari schadenfroh.

„Sie geht auf irgendeine private Mädchenschule! Ihr Vater wollte das!“, erklärte Sasuke, „Keine Ahnung, ob sie den Aufnahmetest bestanden hätte!“

„Jedenfalls sicher nicht so gut wie unsere Kazumi!“, grinste Temari um ihr wohl Mut zu machen, dass sie Elena nicht unterlegen war, „Du kannst immerhin mit einem Uchiha mithalten! Und die haben den Genetikjackpot geknackt!“

„Ist gar nicht so schwer wie man denkt. So toll sind die Uchihas auch nicht!“, lächelte Kazumi und versuchte ihre Unsicherheit damit zu kaschieren, damit sich Itachi nicht noch mehr Sorgen machte und vielleicht dann eine Dummheit anstellte.

„Du bist doch nur eifersüchtig, Süße!“, raunte ihr Itachi plötzlich und legte dabei sehr provokant seine Hand auf ihren Oberschenkel, wanderte langsam über ihre Haut, bis er bei der Innenseite ihres Schenkel angelangt war, wo sie einfach blieb. In solchen Momenten war sie hellwach und musste sich zwingen nicht vor ihren Freunden zu erzittern und sich wohlig zu schütteln.

„Sicher!“, murmelte Kazumi.

„Sie war nie wirklich beeindruckt von uns!“, kam es von Sasuke, „Einer der Gründe warum ich sie mag.“

„Was, es war nicht mein umwerfender Charakter oder mein gewiefter Wortwitz, der dich dazu gebracht hat mich zu mögen? Ich bin schockiert!“, sagte Kazumi gespielt schockiert und entrüstet, was selbst Itachi wohl etwas lächeln ließ.

„Umwerfend bist du auf jeden Fall!“, raunte er ihr heiß ins Ohr, weswegen sie kurz ihren Kopf wandte und ihn mit einem kurzen Kuss überraschte, den sie beendete, ehe er ihn erwidern oder in die Länge ziehen konnte.

„Schleimer!“, erwiderte sie leise, „Aber ich glaube, wir müssen los!“

Kazumi erhob sich, griff aber noch nach Itachis Hand, die auf ihren Oberschenkel gelegen hatte und nahm mit der anderen Hand ihre Tasche, ehe sie zu Sasuke und Naruto sah, die sich nicht dazu bequemen konnten aufzustehen. Hinata war wie sie schon längst auf den Beinen.

„Wo ist Sai?“

„Der hat bei irgendeinem Mädchen übernachtet!“, meinte Temari.

„Das scheint mir eine Werkeinstellung bei euch zu sein, oder?“

„Genau wie das arrogante und überhebliche Verhalten. Muss man ihnen nur wegtrainieren.“, erwiderte Temari grinsend.

„Warum sind wir noch mal mit Temari befreundet?“, fragte Sasuke leise, als er sich wie Naruto erhob und nach seinen Sachen griff.

„Ich glaube, das hat sich so ergeben!“, grinste sein bester Freund.

„Werd nicht frech, Bürschchen! Ich kenne deinen Bruder und weiß wie ich dir das Leben zur Hölle machen kann!“, warnte Temari mit richtig furchteinflößender Stimme, die selbst ihr etwas Angst macht.

„Die Frage ist eher die welcher von beiden gemeint ist!“, murmelte Neji plötzlich, was sie unwillkürlich zum Lächeln brachte.

„Wir sehen uns später!“, kicherte Kazumi und drückte noch einmal Itachis Hand, ehe sie ihm einen sanften Abschiedskuss gab, den er etwas in die Länge zog, was sie wirklich nicht störte.

„Bis später, Süße!“, verabschiedete er sich von ihr, ehe sie ihren Freunden aus dem Speisesaal folgte um ihren ersten Schultag nach den Ferien und als Itachis feste Freundin zu beginnen.

Das hörte sich besser an, als sie gedacht hatte.
 

Keine zehn Meter von ihrem Klassenzimmer entfernt, bekam Kazumi gerade das Gefühl schon wieder von allen wieder angestarrt zu werden. Wie damals als die Sache mit diesem Prinzen begonnen hatte und alle gedacht hatten sie würde doch hoffentlich was mit besagten Prinzen anfangen, damit sie endlich von Itachi und den Jungs abließ. Da wurde sie auch so dämlich angestarrt, als würden sie irgendwas wissen, was ihr gar nicht behagte. Wieder wurde leise getuschelt und auf sie gezeigt, als wäre sie irgendeine Freakshow, über die man lachen konnte. Sie lachte jedoch überhaupt nicht.

Vielleicht starrten sie auch Sasuke oder Sai an, ihre allseits beliebten Uchiha-Sprösslinge, mit denen sie sich freundlicherweise abgeben durfte. Wahrscheinlich missfiel den Damen wieder einmal, dass sie mit den Jungs sprach, so wie sie sie anstarrten. Na toll, sie machte sich wohl gerade wieder immens beliebt und dabei wussten sie noch nicht mal was über ihre Beziehung zu Itachi. Das könnte lustig werden.

„Hast du nicht doch eine Rundmail verschickt, so auf die Art, wir möchten den Beginn unserer Beziehung verkünden?“, flüsterte Sai ihr fragend zu.

„Nicht dass ich wüsste!“, murmelte sie, als sie Sasuke in die Klasse folgte, aber sofort stehen bleiben musste, da er ihr den Weg abrupt verstärkte. Sie sah an ihm vorbei und runzelte etwas die Stirn.

„Ist es wahr, Sasuke?“, fragte eine ihrer Mitschülerinnen und klang etwas verzweifelt und ihre Stimme klang schrill.

„Was denn?“, wollte er ruhig und gelassen wirken.

„Dass dein Bruder eine Freundin hat!“

Bitte wie!

„Wie kommt ihr darauf?“, wieso war Sasuke noch so ruhig, während sie hier innerlich gerade die Panik bekam und sich echt zusammen reißen musste nicht loszuschreien.

„Vanessa hat uns das erzählt!“

„Und woher weiß sie das?“

Das fragte sie sich auch gerade, da sie Vanessa ganz sicher nicht so weit oben in ihrer Freundschaftsliste hatte um ihr diese Neuigkeit zu erzählen. Ihre Freunde und vor allem Itachi würden das ganz bestimmt nicht ihr sagen, da sie sich ganz sicher sein konnte, dass sie bald einem Mordanschlag zum Opfern fallen würde.

„Das ist unwichtig! Stimmt es? Hat er eine Freundin?“, lenkte sie gleich wieder ab, was Kazumi gar nicht gefiel, da sie sie am liebsten an den Schultern packen wollte um sie durchschütteln, damit sie erfuhr, von wem zum Teufel Vanessa diese Info hatte. Auch wenn sie der Wahrheit entsprach, war sie trotzdem panisch, da es so unkontrolliert und ohne ihr Wissen passiert war. Das war wieder ein wundervolles Beispiel für die Ironie in ihrem Leben, dass es einfach passierte und sie keine Kontrolle darüber hatte.

Kazumi stellte sich neben Sasuke und dieser schielte unauffällig zu ihr um von ihr das Okay zu bekommen es der ungeduldigen Dame zu erzählen. Sie war ihm zwar dankbar, aber was sollte sie seiner Meinung nach jetzt tun? Nicken, den Kopf schütteln? Sie wollte ganz sicher nicht, dass er log, weil sie das noch nicht verkünden wollte. Irgendwann musste es sowieso raus, also konnte es genauso gut heute geschehen. Aber sie wollte auch nicht, dass Sasuke es unbedingt allen erzählen musste. Da man sie jedoch nicht fragte, sondern seinen Bruder – was sie auch verstand – hatte er wohl keine andere Wahl. Deswegen nickte sie auch leicht.

„Ja, es stimmt!“, meinte er letztendlich und Kazumi konnte direkt in den Augen der drei Schülerinnen vor ihr sehen, wie etwas in ihnen zerbrach. Das war zwar schon eine gewisse Genugtuung, auch wenn sie ihr gerade etwas leidtaten.

„Das ist nicht dein Ernst? Wer ist es? Wann ist das passiert?“

Plötzlich redeten mehrere Personen gleichzeitig auf ihn ein, was Kazumi jetzt schon leid tat. Sie wollte ihn da nicht noch mehr reinziehen und ihn die Drecksarbeit machen lassen. Sie sollte sich selbst um dieses Problem kümmern, wenn man ihr doch dauernd vorwarf, dass sie was mit Itachi anfing.

„Jetzt beruhigt euch doch mal!“, versuchte Kazumi die Drei zu beruhigen um ihnen dann irgendwann klar zu machen, dass sie besagte Freundin war um sich gleich noch unbeliebter zu machen, wenn sie schon ausflippen, dass Itachi eine Freundin hatte.

„Du brauchst dich gar nicht erst einzumischen! Das geht dich ja nichts an!“, giftete eine von ihnen sie plötzlich an, was Kazumi überhaupt nicht verstand.

„Was?“

„Was hast du schon mit Itachis Freundin zu schaffen?“

Das war ein Schlag ins Gesicht, mit einer Tischplatte, zweimal.

„Gehen wir!“, murmelte Sasuke plötzlich etwas aufgebracht und zog sie am Handgelenk mit sich, direkt zu ihrem Platz. Sai folgte ihnen, während ihre Mitschülerinnen wie vom Donner gerührt blieben wo sie waren. Anscheinend war Sasukes Stimme zu eisig um weitere Fragen zu stellen.

Kazumi nahm auf ihrem Sessel Platz und war plötzlich wie betäubt. Sie schreckte hoch, als Sasuke neben ihr Platz nahm und sie sah zu ihm hoch. Mit Anfeindungen kam sie klar, mit Beleidigungen kam sie auch klar. Aber mit der Tatsache, dass sie jetzt vollkommen außen vorgelassen wurde und eigentlich total ignoriert wurde was Itachis Beziehung betraf, damit kam sie irgendwie nicht ganz klar. Dauernd wurde ihr gesagt sie solle sich von ihm fernhalten und es wurde ihr nachgesagt sie hätte was mit ihm oder einem der anderen Jungs. Und jetzt, wo sie wirklich was mit ihm hatte, glaubte man nicht, dass sie besagte Freundin war. Wo war da bitte die Logik?

„Kazumi?“, sprach Sasuke leise und legte seine Hand auf ihre Schultern, weswegen sie ihn ansah.

„Was sollte das?“, fragte sie und ihre Stimme brach, da sie das mehr mitnahm, als es sollte. Es sollte ihr egal sein, dass diese Schnepfen sie nicht auf den Bildschirm als seine Freundin hatten. Darüber sollte sie eigentlich froh sein, zumindest jetzt.

„Um ehrlich zu sein, auch wenn sie dir immer vorgeworfen haben was mit einem von uns anzufangen, für sie wirst du nicht mehr als eine Affäre sein.“, erklärte er mit gedämpfter Stimme.

„Bitte?“, keuchte Kazumi auf.

„Sie denken, dass du nur eine Art Zeitvertreib für einen von uns sein wirst, eine Herausforderung, einfach nur reizvoller als sie. Du symbolisierst eine Art Rebellion, die nach einiger Zeit wieder langweilig wird. Sobald das der Fall ist, wird derjenige dich wieder fallen lassen.“

Kazumi war geschockter, als sie sein sollte, da sie sich das schon gedacht hatte. Es war logisch, dass sie von ihnen nicht als ebenbürtig angesehen wurde und sie als Stipendiatin nicht mit ihnen mithalten konnte, was die Macht und den Einfluss anging. Sie war letztendlich dann doch ein Nichts, auch wenn Itachi ihr was anderes einreden wollte. Gegen ihre reiche Mitschülerinnen konnte sie nichts machen und er konnte sie nicht vor jedem beschützen. Kazumi war für reiche Typen nur reizvoll und eine Herausforderung und selbst wenn sie ihnen sagen würden, sie wäre Itachis feste Freundin würden sie nur denken, dass das nur solange gutgehen würde, bis Itachi ihrer überdrüssig geworden war. Wenn sie es ihr überhaupt glaubten.

„Dann werden sie es mir nicht glauben, wenn ich es ihnen sage!“

Kazumi hätte gedacht, dass es ein Problem wäre es ihnen zu sagen, damit sie letztendlich akzeptierten, dass Itachi eine Beziehung hatte und ihn dann in Ruhe ließen. Aber wahrscheinlich würden sie ihr das nicht einmal abkaufen und sie sogar als Lügnerin bezeichnen, die nur nach Aufmerksamkeit gierte und den armen Itachi da mit reinzog.

„Mach einfach was!“, meinte Sasuke, als es zur ersten Stunde klingelte und kurz darauf der Lehrer hineinkam.

„Und was?“, murmelte sie.

„Mach es einfach auf deine Art! So wie immer!“

Sie wusste nicht ob ihre Art funktioniert, aber zumindest hatte sie eine Idee. Die konnte sie aber erst in der Pause in die Tat umsetzen.
 

Nach der dritten Stunde stand Kazumi einfach auf, ignorierte Sasukes fragenden Blick und verließ schnell ihre Klasse. Die Blicke ihrer Mitschüler spürte sie in ihrem Rücken, die sich wohl fragten, was jetzt wieder in sie gefahren war, wenn sie so abrupt ihre Klasse verließ. Das war selbst für sie ungewöhnlich.

Mit schnellen Schritt ging sie den Gang entlang direkt zu der Klasse zwei Türen weiter. Schüler kamen ihr entgegen, die sich am Gang mit anderen Mitschülern trafen und sie ebenfalls seltsam ansahen. Nicht unbedingt weil sie so eilig durch den Gang schritt, sondern aufgrund der Tatsache, dass Itachi eine Freundin hatte und sie diese anscheinend niemals sein konnte. Weil sie nur eine Affäre sein konnte. Das machte sie extrem sauer!

Kazumi bog in die Klasse ein und sah sich einen Moment in dem halbvollen Raum um, entdeckte in den hinteren Reihen ihr Ziel um ihren Plan durchzuziehen. Ehe sie noch den Mut verlor, setzte sie sich schnell in Bewegung, ging auf die kleine Gruppe von männlichen Schülern zu, die sich gerade unterhielten und sie noch nicht mal bemerkt hatten. Gut für ihren Plan!

Bevor Neji, der sie bemerkt hatte, die Hand heben konnte um sie zu begrüßen und seine Kollegen irgendwas sagen konnten, trat sie zu Itachi, der mit dem Rücken zu ihr auf einem der Tische saß.

Sie atmete noch einmal tief durch und packte einen etwas überraschten Itachi Uchiha am Kragen seines Jacketts um ihn zu sich herunter zu ziehen und ihn einfach zu küssen und irgendwer hinter ihr die Luft scharf einzog.

Er erwiderte den Kuss sofort, als sie ihre Lippen öffnete und ihren Kopf leicht schieflegte. Heiser keuchte sie in den Kuss hinein und vergas für diesen einen Moment, dass Itachis ganze Klasse gerade zusah, wie sie ihn küsste und es keine fünf Minuten dauern würde, bis die gesamte Schule es wusste.

„Ich hatte genau zwei Möglichkeiten, entweder deiner Ex eine knallen oder dich küssen!“, raunte sie gegen seine Lippen, auch wenn dieser Satz wenig Sinn ergab. Seine Ex war ja grad nicht hier, aber sie musste das einfach loswerden.

Itachi grinste einfach und öffnete den Mund um etwas zu sagen, was sie aber nicht zuließ, da sie ihn noch einmal schnell, kurz und so süß küsste, ehe sie sich abrupt von ihm löste und mit extrem schnell schlagendem Herzen und einem leicht roten Kopf die totenstille Klasse verließ.

19.Kapitel

19.Kapitel

Zehn Sekunden!

Es waren zehn Sekunden notwendig um die gesamte Schule oder zumindest das gesamte Stockwerk in dem ihre und Itachis Klasse waren, darüber zu informieren, was sie gerade Unverzeihliches getan hatte. Immerhin hatte sie es gerade gewagt Itachi Uchiha einfach so vor aller Augen zu küssen. Da war es logisch, dass man sie nicht gerade freundlich oder wie immer neutral ansah, sondern sie ihre Mienen zu einer hässlichen, fiesen Fratze verzogen und sie ihr gerade den Tod wünschten. Dabei sahen sie immer wieder auf die Bildschirme ihrer Handys, ehe sie echt noch wütender wurden, die Damen. Den Herren schien das relativ egal zu sein oder zumindest beachteten sie es nicht wirklich.

Großartig, da machte sie es auf ihre Art und versuchte entschlossen zu sein und sich vor allem nicht von dieser Sache verunsichern zu lassen um schlussendlich noch mehr gehasst zu werden. Sie hielt viel aus, aber das war einfach übertrieben. Mal ehrlich, die hatten was gegen sie weil sie Zeit mit den Jungs verbracht hatte, als könnten sich die Herrschaften nicht selbst verteidigen und sie hätte sie irgendwie verhext. Jetzt hatte sie Itachi geküsst und war der Staatsfeind Nr. 1. Am Ende würden sie sogar noch behaupten, sie würde Itachi erpressen und ihn zwingen mit ihr zusammen zu sein oder sie zu küssen.

Gott, was hatte sie da gerade getan? Was hatte sie sich nur dabei gedacht Itachi vor allen anderen zu küssen? Das hätte das Problem doch nicht gelöst, sondern nur schlimmer gemacht. Das war einfach nur eine dämliche Kurzschlussreaktion darauf gewesen, dass man sie nur als Affäre betrachtete, aber niemals als Itachis Freundin sehen würde. Weil ihr dämlicher Stolz ein wenig im Weg gestanden war und sie den Damen unbedingt diese Pille reindrücken wollte. Weil sie Panik bekommen hatte und dann etwas unüberlegt handelte. So wie damals bei diesem Prinzen.

Jetzt hatte sie wieder übertrieben, hatte Itachi vor seiner Klasse geküsst, worüber in weniger als zehn Sekunden alle bescheid wusste, weswegen man sie wohl so ansah. Man tuschelte über sie, zeigte mit dem Finger auf sie und hasste sie. So wie immer, nur viel schlimmer.

Großartig! Dabei wollte sie ein ruhiges Jahr mit Itachi verbringen, da ihre gemeinsame Zeit an dieser Schule begrenzt war. Er war nächstes Schuljahr in Yale und somit war diese schöne Zeit, die sie in den Ferien verbracht hatte, frei von Zweifel und Anfeindungen, auf lange Wochenenden und den Ferien beschränkt. Vorausgesetzt er fand neben seinen Vorlesungen, Prüfungen und Aufgaben Zeit für sie.

„Kazumi!“

Sie blieb abrupt stehen, als Vanessa und Karin ihr entgegen kamen, eher stampften und nicht gerade glücklich aussahen. Gut, sie wäre auch nicht glücklich, wenn sie erfahren würde, wenn der Kerl, den sie mochte mit einer anderen rumknutscht beziehungsweise mit ihm zusammen war. Aber vielleicht wäre sie so vernünftig und würde verstehen, dass er mit einer anderen glücklich wäre.

„Wer glaubst du eigentlich, wer du bist?“, schnaubte Vanessa extrem aufgebracht und Kazumi zog nur ihre Augenbraue hoch, da ihr schon ein ziemlich guter Kommentar auf der Zunge lag und sie ihr gerne ein paar Dinge an den Kopf werfen könnte, „Wie kannst du es wagen Itachi so zu überrumpeln?“, sagte sie sehr laut, was zur Folge hatte, dass wirklich jeder auf dem Gang zu ihnen sah und keinen Hehl daraus machte, dass sie über sie sprachen. Vanessa wollte dieses Gespräch wohl auf dem Gang führen und nicht in einem geschlossenem Raum.

„Genau, der Arme wusste sicher nicht wie ihm geschah! Ihn einfach so küssen! Gehts noch?“, kam es von Karin, die so aussah, als wäre sie den Tränen nahe.

Na ja, wenn Itachi nichts von Vanessa wollte, war ja klar, dass das doppelte Glück der beiden Schwestern auf den Spiel stand. Da ignorierten sie vollkommen, dass Sasuke auch kein Interesse an Karin hatte und in einer festen Beziehung steckte. Das doppelte Glück war schon da schwer in Gefahr gewesen.

„Außerdem hast du defintiv kein Recht ihm so nahe zu kommen. Is mir egal, ob ihr angeblich befreundet sind. Und das mit der Freundin ist doch wohl ein schlechter Scherz. Wer soll das überhaupt sein?“, anscheinend kam sie nicht auf den Gedankensprung, dass sie besagte Freundin war, wenn sie Itachi in aller Öffentlichkeit küsste. Oder Vanessa ging davon aus, dass Itachi neben einer Freundin noch ein paar Geliebte hatte, die aber im Hintergrund agierten und sie als angebliche Geliebte eindeutig zu weit gegangen war. Mit einer Geliebten würde Vanessa wohl klarkommen, das war wohl keine ernstzunehmende Konkurrenz. Aber jetzt war sie eine Gefahr, weil sie Itachi geküsst hatte.

„Nun, du wirst dafür schon bald die Quittung bekommen und verschwinden müssen!“, dabei grinste Karin auch noch ziemlich bösartig.

Kazumi zog verwirrt die Augenbraue hoch. Das klang, als würde sie zu gefährlich werden und wer zu gefährlich wurde, – ob für die Zukünftige oder für den Herren, dessen Geliebte sie war – musste verschwinden. Sie war sich nicht ganz sicher, wie Vanessa oder Karin sich das vorstellten, da sie hier zur Schule ging und nicht einfach wegen so etwas Banalem von der Schule geworfen werden konnte. Das einzige was sie sich vorstellen konnte, war, dass sie das Wohnhaus wechseln sollte, aber selbst das konnte nur Itachi entscheiden. Nur er durfte sie hinauswerfen. Sie ging mal nicht davon aus, dass mit Verschwinden ihr Tod gemeint war. Das konnten selbst die Uchihas nicht vertuschen.

„Als ich gesagt habe, mach was, hab ich defintiv nicht das gemeint!“, kam es plötzlich murmelnd von Sasuke, der neben Kazumi auftauchte und dabei eher an dem Bildschirm seines Handys interessiert war, als an dem Drama, das sich vor seiner Nase abspielte.

„Bitte?“

Anstatt zu antworten zeigte er ihr den Bildschirm seines Handys, aus dem ein Bild gezeigt wurde, das ihr sofort die Schamesröte ins Gesicht trieb.

„Wer war das?“, fragte sie.

„Anscheinend hat laut Neji jemand ein Foto davon gemacht und an jeden in seiner Anruferliste verschickt. Diese haben das dann weitergeschickt, wie so ein Kettenbrief. Naruto hat es von seinem Geometriepartner und hat es mir geschickt.“, meinte Sasuke sehr gelassen, was ja logisch war, da das Bild ihn ja nicht betraf.

Besagtes Foto sah aus, wie von einem Paparazzi geschoßen, der auf der Jagd nach dem perfekten Motiv war, das er teuer verkaufen konnte. Es zeigte sie, wie sie Itachi am Kragen gepackt hatte um ihn zu küssen. Der Moment, der allen einen Dämpfer verpassen sollte, war jetzt auf jedem Handy eines jeden Schülers an dieser Schule gespeichert. Zumindest erklärte es die Schnelligkeit, wie die Nachricht verbreitet wurde.

„Und wenn das im Internet landet?“

„Ich glaube, so dämlich ist keiner. Die wissen, dass sie sich dann mit Itachi anlegen. Darüber brauchst du dir echt keine Gedanken machen.“

Das war vielleicht auch der Vorteil daran mit Itachi Uchiha zusammen zu sein. Die Schüler hier würden niemals etwas darüber verraten, dass sie mit ihm zusammen war. Einfach aus Panik, dass sie es dann mit ihm zu tun bekommen.

„Du hast eher ein Problem mit Elena!“

Jetzt wurde sie hellhörig!

„Wie? Du kennst Elena?“, fragte Kazumi verwirrt und sah Vanessa wohl genauso belämmert an, wie sie sich gerade fühlte.

„Natürlich, die zwei sind beste Freundinnen!“, antwortete Karin anstelle ihrer Schwester.

„Eine muss doch dafür sorgen, dass sich niemand zwischen Itachi und sie stellt, seiner Verlobten.“, stellte Vanessa klar und sie kam sich gerade wie im falschen Film vor.

„Moment, Auszeit!“, forderte Kazumi und wandte sich dann an Sasuke, „Soll das etwa heißen, sie hat immer nur so getan, als würde sie auf Itachi stehen, damit alle anderen Mädchen sich von ihm fernhalten – was im Übrigen nicht funktioniert hat – weil ihr beste Freundin Elena, seine Möchtegern Verlobte und auf ihn scharf ist.“, fasste sie zusammen und war selbst verwirrt.

Wenn das stimmte, hatte sie Vanessa zumindest ohne wirklichen Grund gehasst. Immerhin hätte sie das nur für ihre beste Freundin getan, was Kazumi nachvollziehen konnte, obwohl sie selbst für Sakura niemals vorgegeben hätte auf einen Kerl zu stehen, damit sie ihn dann bekam. Das würde doch nie funktionieren und war doch für den armen Typen total verwirrend, weil der dann nicht mehr wusste, wer hier auf wen stand. Außerdem war das dämlich, zumal der Aufstand seitens Vanessa um ihre angebliche Verlobung mit Itachi nicht nur gelogen, sondern auch an den Haaren herbeigezogen war. Wieso aber Itachi auch davon wusste und es glaubte, war ihr immer noch nicht klar.

„Jepp!“, meinte Sasuke nur und schien ziemlich desinteressiert.

„Das wäre so ein verdammter Plot Twist, dass ich nicht weiß ob ich das genial finden soll.“, eigentlich wollte sie nur weinen.

„Du sagst es!“, murmelte er nur.

„Jedenfalls wird sie bald davon erfahren und dann hast du ein Problem!“, prophezeite ihr Vanessa und wedelte mit ihrem Handy vor ihrer Nase herum.

Zumindest würde Elena nicht mehr denken, sie wäre Sasukes Freundin, aber was sie dann für ein Problem hatte, wusste sie nicht. Hatte Elena hier mehr Macht als Itachi? Das konnte irgendwie nicht der Fall sein. Oder sie beschäftigte eine private Armee, die sie um die Ecke bringen sollte.

Plötzlich ging ein Raunen durch die anwesenden Zeugen, ihre wundervollen Mitschüler, die nichts Besseres zu tun hatten, als dieses Spektakel zu verfolgen und Vanessa und Karin sah an ihr vorbei und lächelten so seltsam selig und freundlich. Was war denn jetzt kaputt.

„Du bekommst wohl schon jetzt ein Problem!“, meinte Karin fies und hinterhältig und dabei vergas sie sogar, dass Sasuke neben Kazumi stand, der sehr wohl Augen und Ohren hatte.

Ehe Kazumi sich umdrehen konnte um zu sehen, wer ihr an die Gurgel wollte, legte sich ein Arm um ihre Schultern, wurde zur Seite gedreht, direkt an eine breite Brust gedrückt, die sie sehr gut kannte und überraschend geküsst.

Jemand zog wieder einmal scharf die Luft ein, während Itachis Zunge über ihre Unterlippen fuhr und sie ergeben seufzte, auf den Kuss reagierte und ihren Mund bereitwillig öffnete, während sie ihre Hand auf seine Brust legte.

Itachi zog sie fest an seinen Körper, während sie ihren einen Fuß etwas von Boden hob, wie in klassischen Filmen, in denen sich das Paar in strömenden Regen küsste und sie ihren Fuß flipen ließ.

„Die zweite Möglichkeit hat mir eindeutig besser gefallen!“, raunte Itachi gegen ihre Lippen.

„Ich möchte deiner Ex trotzdem eine knallen!“, hauchte sie zurück und spürte die leichte Röte auf ihren Wangen und die belegten Lippen.

Er küsste sich noch einmal kurz, so wie sie zwei Minuten zuvor und löste sich etwas von ihr, stellte sich gerade hin um Vanessa anszusehen, die die Welt nicht mehr verstand.

„Könntest du Elena bitte von mir ausrichten, dass ich kein Interesse mehr an ihr habe und zudem eine Freundin habe. Ich habe leider ihre Nummer nicht, aber du als ihre beste Freundin bestimmt.“, sagte er mit einem sanften Lächeln, obwohl seine Stimme keine Widerspruch zuließ.

Eigentlich hatte Itachi ihre Nummer, weil Elena ihn mehrmals angerufen hatte. Er schien die Nummer aber gelöscht zu haben, was sie glücklich machte.

„Sie ist deine Freundin?“, stammelte Vanessa herum, die es wohl erst jetzt kapiert hatte.

„Wer denn sonst?“, wollte Itachi wissen, als wäre es nicht sonnenklar, dass nur sie in Frage käme, „Wer käme denn deiner Meinung nach noch in Frage? Du?“

Vanessa wurde rot vor Scham und irgendwie tat sie ihr leid. Egal, wie sehr sie Vanessa nicht mochte, aber so eine Demütigung hatte niemand verdient.

„Ich kann dir ihre Nummer geben. Sag es ihr selber!“

„Ich sehe keine Notwendigkeit ihr das noch einmal zu sagen. Außerdem möchte ich Kazumi, meine Freundin, nicht vor den Kopf stoßen, indem ich meine Exfreundin anrufe. Du, als ihre beste Freundin kannst es ihr genauso gut sagen.“

Keine Ahnung wieso, aber wie Itachi gerade betont hatte, dass sie, nur sie seine Freundin war, machte sie einerseits verlegen, aber auch glücklich und nur ein wenig panisch.

„Und sorg bitte dafür, dass dieses Foto verschwindet!“, forderte er mit diesem sanften, süßem Lächeln, mit diesem gefährlichen und eiskaltem Unterton, der sie ein bisschen anturnte.

„Sicher!“

„Ich muss wieder in meine Klasse! Du wahrscheinlich auch!“, sagte er an Kazumi gewandt, „Du hast mich gerade sehr stolz und glücklich gemacht. Ich muss aber zugeben, dass ich das nicht erwartet habe. Du überrascht mich immer wieder, meine Süße!“, raunte er ihr heiß ins Ohr und leckte ihr dabei noch langsam über ihre Ohrmuschel, was sie erzittern ließ. Außerdem wurde sie extrem rot um die Nase, da er das allen ernsten vor allen anderen machte. Küssen ging ja noch, aber das definitiv zu weit.

„Idiot!“, murmelte sie etwas aufgebracht, was ihn nur grinsen ließ.

„Wir sehen uns!“, meinnte er nur und löste sich vollständig von ihr um wieder umzudrehen.

„Wir gehen auch Kazumi!“, kam es von Sasuke, den sie vollkommen vergessen hatte.

„Sicher!“, sagte sie leise und folgte dem jüngeren Uchiha, ging an einer geschockten Vanessa und einer entrüsteten Karin vorbei, direkt in ihre Klasse.

Das lief ja besser, als gedacht! Nun, sie hatte Mord und Totschlag erwartet, also war alles besser als ihre Vorstellung.
 

Die Blicke, die man Kazumi zuwarf, änderten sich nicht wirklich. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass man sie sogar noch mehr anstarrte als vorher. Und das wesentlich mehr über sie getuschelt wurde. Sie verbargen auch nicht mal mehr, dass sie Kazumi meinten, wenn sie die Köpfe verschwörerisch zusammen steckten. Ihre leise Hoffnung, das Gestarre und Getuschel würde nach der Offenbarung aufhören, schwand mit jeder Sekunde, die sich ihrer Klasse näherte und sie die stechenden Blicke in ihren Rücken spürte.

Anscheinend konnten sich ihre werten Mitschülerinnen mit den Gedanken nicht so ganz anfreunden, dass Itachi Uchiha eine Freundin hatte. Nun, vielleicht konnten sie sich damit abfinden. Aber die Tatsache, dass ausgrechnet sie besagte Freundin war, war für sie der Untergang der Welt. Sie, die einfache, arme Stipendiatin ohne superreiche Familie im Rücken hatte sich Itachi Uchiha geschnappt. Das war für die reichen Teenies wohl nicht nur ein Schlag ins Gesicht, sondern eine Niederlage auf ganzer Linie, vor allem da die meisten ihn schon seit der Junior High kannten. Plötzlich kam sie daher und versaute den meisten Frauen die Chacne mit Itachi Uchiha zusammen zu sein.

Das fühlte sich zwar wie ein Sieg an, also ziemlich klasse, aber wenn sie diese Blicke bedachte, fühlte sie sich unwohl. Sie bekam fast ein schlechtes Gewissen, weil sie so verdammt glücklich war und eigentlich die ganze Zeit nur grinsen wollte. Nur wenn sie wohl jetzt anfing zu grinsen, würde man ihr wirklich an die Gurgel gehen und sie sprach nicht nur von Vanessa oder Elena. Gott, wenn Elena davon erfuhr, wars das mit ihrem fröhlichen Lächeln und dem Gerede wie hübsch sie doch wäre. Dann würde sie vielleicht wie eine Furie auf sie losgehen. Zumindest würde Kazumi sie dann nicht mehr so perfekt und umwerfend finden. Von der Tatsache, dass sie absolut eingeschüchtert von ihr war ganz zu schweigen. Verdammt, Elena war größer als sie und ein verdammtes Model. Sie hatte ihr pefektes Zahnpastalächeln, ihren Modellaufsteggang, ihre perfekten Werbelocken und auch noch diese Traumfigur, für die viele Mädchen morden würden. Nicht, dass sie dafür morden würde oder auf das Schönheitsideal der Modeindustrie scharf war, aber sie konnte Schönheit erkennen, selbst wenn sie ihr ein Dorn im Auge war.

„Du solltest es ignorieren!“, holte Sasuke sie aus ihren Gedanken zurück, die eine eigenartige Richtung nahm. Ihr sollte Elenas Aussehen egal sein, da Itachi mit ihr zusammen war und ihm demnach Elenas Schönheit egal war.

„Ist nicht leicht!“, murmelte sie und war wieder eingeschüchtert, obwohl das nicht so ganz ihrem Wesen entsprach. Sie konnte schon von sich behaupten eigentlich sehr selbstbewusst zu sein. Gott, sie hatte sich Itachis Vater stellen können und letzten Endes sogar ihrem Ex, ihrem verhassten Ex.

„Nimm ihre Worte und die Blicke der anderen auch nicht so ernst. Sind letztendlich sowieso nur leere Worte. Was sollen sie denn machen?“

„Abgesehen davon mir das Leben zur Hölle zu machen?“, flüsterte Kazumi.

„Kann auch nicht schlimmer sein, als das was sie sonst tun.“, meinte Sasuke, wirkte aber geistesabwesend, da er auf seinem Handy herumtippte.

„Ich weiß deine offensichtliche Sorge sehr zu schätzen!“

„Ich hab Sakura nur dieses traumhafte Bild von Itachi, dir und deinem Versuch irgendwas zu machen geschickt. Sie findet es göttlich!“, dabei grinste er auch noch so debil fröhlich, wofür sie ihm gerne vor allen eine geknallt hätte. Wie göttlich seine Freundin wohl das finden würde.

„Wow und so was nennt sich bester Freund!“, sagte sie vollkommen tonlos, musste dabei aber dennoch grinsen, weil sie einfach nicht ernst bleiben konnte.

Kazumi ließ Sasuke einfach stehen, der weiterhin mit seinem Handy beschäftigt war und betrat ihre Klasse um direkt unter dem Türrahmen stehen zu bleiben. Da war ja noch was, womit sich noch beschäftigen musste.

Einige Augenpaare sahen sie dermaßen angepisst an, dass man bei diesen Blicken eigentlich sofort tot umfallen musste oder zumindest sollte um diesen verärgerten und stinkwütenden Blicke nicht mehr ertragen zu müssen. Die Damen waren nicht nur nicht ganz begeistert, sondern extrem gegen die Tatsache war, dass ausgerechnet sie Itachis Freundin war.

Großartig, noch mehr Hass, noch mehr Verachtung, die ihr entgegen schwappte und die sehr schwer zu ignorieren war. Sie konnte ja vieles und kam mit einigen Sachen klar, auch wenn man sie nicht immer mochte. Aber mit diesem Hass kam sie nicht klar und wollte sie auch nicht fertig werden. Kazumi war glücklich, wollte es zeigen und nicht auf die Gefühle irgendwelcher Mädchen achten, die mit ihrer Beziehung zu Itachi nicht klar kamen und für die sich Itachi einen Dreck interessierte.

Die beiden Schülerinnen, die heute Sasuke heute morgen wegen Itachis Freundin ausgefragt und sie vollkommen ignoriert hatten, weil sie niemals als Itachis Freundin in Frage kam, sahen sie an. Eigentlich sollte sie den Damen das genüsslich und langsam unter die Nase reiben. Von wegen sie kam nicht in Frage seine Freundin zu sein. Ein Teil von ihr wollte das wirklich, weil es sehr befriedigend wäre. Ein anderer Teil konnte nicht, weil das nicht fair war, irgendwie zumindest. Immerhin wäre sie auch nicht begeistert, wenn man mit dem eigenen Glück einem vor der Nase rumfuchtelte und man einen damit unglücklich machte. Je nachdem wie unglücklich man wurde, wenn man die Vorstellung eines Freundes verlor. Mal ehrlich, sie liebten Itachi nicht wirklich, sondern nur die Vorstellung ihn als Freund zu haben. Sie sahen nicht ihn, sondern sein Geld, seine Macht und alles andere. Demnach hätten sie nicht mal das Recht sauer deswegen zu sein. Verdammt noch mal, hier sollte sich niemand beschweren. Es war ihr Leben und das von Itachi, also auch seine und ihre Entscheidung.

Besagte Schülerinnen kamen langsam auf sie zu und da bekam sie ernsthaft Panik. Wie bescheuert das doch war!

„Willst du nicht weiter gehen?“, sagte jemand hinter ihr und die zwei Damen blieben abrupt stehen, waren etwas schockiert oder ängstlich.

Kazumi drehte sich zu Sasuke um, der weiter auf sein Handy sah und eine SMS tippte. Er war die Ruhe in Person, was verständlich war, da es ihm egal sein konnte, wer sie hasste. Ihm war es aber nicht egal und gerade half er ihr auf ihre Art, auf die Uchiha Art. Niemand würde sich in seiner Gegenwart trauen irgendwas gegen sie zu sagen. Das war zwar nicht die Art, wie sie das lösen wollte, aber für heute reichte ihr das, da sie dafür momentan einfach keine Kraft hatte.

Sasuke steckte sein Handy in seine hintere Hosentasche und griff im gleichen Moment mit seiner anderen Hand nach ihrem Handgelenk um sie mit sich zu ziehen. Er ignorierte ihre Mitschüler weiter und auch das Getuschel, das aufkam. Nicht, dass sie weiterhin dachten sie hätte was mit Sasuke, also eine Affäre mit dem Bruder ihres Freundes. Das würde sie wirklich nicht aushalten.

Wie ein verschrecktes Reh ließ sie sich von Sasuke auf ihren Platz geleiten unter diesen ganzen Blicken, die wie Messerstiche waren. Die Worte, die sie tuschelten bohrten sich in ihr Gedächtnis und verunsicherten sie, was nicht sein sollte. Sie hatte nicht so viel durchgemacht um sich von irgendwelchen Blicken und irgendwelchem Gerede verunsichern zu lassen. Oh nein, sie war zu weit gekommen und sich davon fertig machen zu lassen.

Er setzte sie wohl auf ihren Platz, setzte sich neben sie und packte einfach nur seine Schulbücher aus, kehrte zum normalen Schulalltag zurück, was sie genauso überraschte, wie alle anderen. Mit einem Uchiha legte man sich wirklich nicht an.

Die Schulklingel läutete und kurz darauf trat der Lehrer ein, der von diesem ganzen Drama nichts mitbekam oder es ihm herzlich egal war, solange seine Schüler anwesend waren und ihre Hausaufgaben machten.

„Danke!“, hauchte sie leise.

„Gern geschehen!“, meinte er und schlug sein Buch auf, „Immerhin bist du meine beste Freundin!“

Und darüber war sie echt froh! Besonders heute!

20.Kapitel

20.Kapitel

Als die letzte Pflichtstunde endete, packte Itachi schnell seine Sachen zusammen und erhob sich ohne ein Wort an Neji zu richten von seinem Platz und ging an seinen Mitschülern vorbei, die eher gemäßigt ihre Sachen packten, ihn aber dennoch unverhohlen anstarrten. Er ignorierte das, da es ihm wirklich scheiß egal war, dass man ihn wegen dieser Sache heute morgen anstarrte. Damit konnte er umgehen, da die Wut seiner Mitschülerinnen nicht ihn traf. Eher schien es so, als wollten sie versuchen ihm zu helfen da wieder rauszukommen. Als würde Kazumi ihn dazu zwingen oder ihn gar erpressen, damit er mit ihr zusammen war. Wie schwachsinnig und krank das doch klang. Er ging an zwei seiner Mitschülerinnen vorbei, die angefangen hatten zu tuscheln und er erkannte daran wie sie ihn ansahen, dass es dabei um Kazumi ging. Er und seine Beziehung zu ihr schien Hauptthema seiner Klasse, nein, der ganzen Schule zu sein. An ihren Gesichtsausdrücken sah er, dass sie damit überhaut nicht einverstanden waren, was er nicht wirklich verstand. Er hatte keiner seiner Mitschülerinnen auch nur jemals irgendwelche Andeutungen gemacht, dass er an ihnen interessiert war, so wie er immer an Kazumi interessiert war.

Mit einem einzigen Blick brachte er die zwei Damen zum Schweigen und wahrscheinlich würde ein einziges Wort von ihm reichen und sie würden nie wieder über ihn oder Kazumi tuscheln. Das würde aber nicht das Problem an sich lösen, wie sie über Kazumi dachten. Sie würden immer noch annehmen, sie wäre eine falsche Schlange, die nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht war und hinter seinem Geld her war. Er könnte die Stimmen verstummen lassen, aber niemals ihre Meinung über sie und ihre Einstellung zu ihr. Und das machte ihn wütend, da sie nicht mal versuchten Kazumi kennen zu lernen oder einfach akzeptierten, dass sie jetzt seine Freundin war und niemand etwas daran ändern würde, nur weil er damit nicht einverstanden war.

Itachi verließ seine Klasse und ging geradewegs zu Kazumis Klasse, damit sie sich nicht alleine ihren Mitschülern stellen mussten. In ihrer Klasse war sie durch Sasuke von ihnen abgeschirmt gewesen, auch wenn sie die Blicke und das Getuschel hatte ertragen müssen. Aber niemand hätte es gewagt sie deswegen anzusprechen. Dafür würde sein Bruder schon sorgen. Und jetzt würde er dafür sorgen, dass es ganz bestimmt niemand wagte ihr blöd zu kommen oder sie zu verunsichern. Niemand mischte sich in sein Privatleben oder verunsicherte seine Freundin. Niemand schrieb ihm vor mit wem er zusammen sein durfte und niemand redete ihm da drein.

Er hatte Kazumi versprochen sie vor seiner Welt zu beschützen, solange sie deswegen noch unsicher war und das bedeutete auch, dass er sie vor ihren Mitschülern beschützte, die anscheinend ein ganz gewaltiges Problem damit hatten, dass ausgerechnet sie seine Freundin. Ein Niemand in ihren Augen. Sie hatte keine mächtige Familie hinter sich, war nicht reich und ganz bestimmt nicht wie diese verklempten Zicken, die sowieso zu allem Ja sagen würden, was er von sich gab. Deswegen würden sie niemals an Kazumi herankommen, die sich von niemanden was sagen ließ.

Die Tür zu ihrem Klassenzimmer war noch geschlossen, weswegen er sich an der Wand gegenüber anlehnte und wartete. Einige Schüler gingen an ihm vorbei und sehr wenige kümmerte es nicht, dass er hier stand, was er ihnen hoch anrechnete, da es sie ja nicht anging. Andere jedoch konnten es wirklich nicht lassen und glotzten ihn dämlich an, als konnten sie es wirklich nicht glauben. Als wäre er vollkommen verrückt geworden, was ganz gut sein konnte, da er hoffnungslos in sie verliebt war. Es hatte ihn so dermaßen erwischt, dass es ihn selbst erschreckte und er würde alles dafür tun, damit Kazumi nicht das Gefühl bekam, sie wäre unerwünscht oder sie würde etwas falsch machen. Ihre Mitschüler müssten eben damit leben und wenn nicht, war es ihr Problem. Eigentlich ging es sie überhaupt nicht an, was er in seinem Privatleben veranstaltete.

Jemand gesellte sich zu ihm, den er tolerierte, da es nur Temari war, die ja auf seiner Seite und vor allem auf Kazumis Seite war.

„Schade, dass ich diesen Moment verpasst habe! Ich hätte dich gerne total überrumpelt gesehen!“, meinte sie und konnte sich ein Grinsen wohl nicht verkneifen.

„Ach ja?“, murmelte Itachi nur.

„Anscheinend kann nur Kazumi dich so überraschen!“

Itachi wandte seinen Blick zu ihr und musste zugeben, dass es ihn doch etwas überrumpelt hatte, als Kazumi plötzlich vor ihm stand am Kragen packte und ihn einfach vor aller Augen küsste. Der Kuss war viel zu kurz gewesen um ihn wirklich zu genießen oder auch in die Länge zu ziehen. Aber dabei war es nicht wirklich um Genuss gegangen, sondern um allen zu zeigen was Sache war, um ein Zeichen für alle anderen Frauen zu setzen.

Er grinste unwillkürlich, wenn er daran dachte, dass sie das nur gemacht hatte um ihren Mitschülerinnen zu zeigen, dass sie mit ihm zusammen war und dass er ihr gehörte, mit Leib und Seele. Die Konsequenzen waren ihr in dem Moment egal gewesen, da nur ihr Plan gezählt hatte. Ein Plan, der ihm immer besser gefiel, da sie damit sehr über sich hinausgewachsen war und sich einiges getraut hatte. Früher hätte Kazumi das niemals getan, da sie sehr auf ihre Privatsphäre achtete und nichts von Rumknutschen in der Öffentlichkeit hielt. Sie hatte sich etwas getraut, was vor einem Jahr noch unmöglich gewesen wäre. Sie hatte eine ihrer Ängste überwunden, nur weil ihr die Blicke auf den Keks gingen. Nur weil sie sauer war.

Ihm gefiel diese Seite an ihr, wie jede andere auch.

Die Tür zu ihrem Klassenzimmer ging auf und nach dem Lehrer strömten ihre Klassenkollegen heraus, darunter auch Vanessa und Karin, die ihn kurz ansahen. Vanessa wirkte kurz so, als wollte sie ihn ansprechen, was sie aber dann doch ließ. Vielleicht war er vorhin doch etwas hart zu ihr gewesen. Er hätte das nicht sagen dürfen, aber er war einfach nur verärgert gewese, dass sie Kazumi deswegen fertig machen wollte. Kazumi schien auch nicht so begeistert gewesen, dass er sie dermaßen beledidigt und runtergemacht hatte. Vanessa hätte niemals die Chance gehabt seine Freundin zu werden und vielleicht wusste sie das auch. Aber er hätte ihr diese Tatsache nicht unbedingt unter die Nase reiben müssen. Er sollte sich bei ihr entschuldigen, irgendwann.

Itachi sah in dem Moment auf, als Sasuke in der Tür auftauchte und kurz darauf Kazumi neben ihm erschien. Er musste sofort lächeln und konnte gar nicht aufhören sie anzusehen. Obwohl sie immer noch etwas niedergeschlagen wegen dieser Sache wirkte, hatte sie dennoch ein leichtes Lächeln auf den Lippen, das er liebte und niemals mehr missen wollte.

Sasuke deuete mit einem Kopfnicken auf ihn, sagte etwas zu ihr und endlich sah sie ihn an. Die Überraschung war ihr anzusehen und sie blieb beinahe etwas erschrocken und leicht verunsichert stehen. Sie umklammerte den Träger ihrer Tasche und trat von einen Fuß auf den anderen.

Er musste unwillkürlich grinsen, weil er ihre Unsicherheit und Nervosität wahnsinnig süß fand. Deswegen stieß er sich von der Wand ab und ging auf sie zu, hob ihr seine Hand entgegen, die sie nach kurzem Zögern annahm. Ihre kleine Hand verschwand förmlich in seiner und mit einem kurzen Ziehen an ihrem Arm war sie schon an seiner Seite. Sein Arm legte sich um ihre Schultern, drückte sie an sich und küsste sie einfach auf die Lippen.

Heiser keuchte sie gegen seinen Mund, krallte aber sofort ihre Finger in seinen Rücken und legte ihre andere Hand auf seine Brust, drückte ihre weichen Brüste gegen ihn. Sie erzitterte etwas und er musste dem Drang widerstehen seine Hand langsam über Rücken gleiten zu lassen um sie dann auf ihren Po zu legen.

„Ich glaube jetzt haben es alle kapiert!“, murmelte er gegen ihre Lippen und musste grinsen, als sie etwas rot auf den Wangen wurde.

„Itachi?“, hauchte sie.

„Ich bring dich zu deiner nächsten Stunde!“

„Dann verpasst du den Unterricht!“

„Was sollen sie machen? Mir Nachsitzen aufdrücken?“

Kazumi lächelte leicht und senkte ihren Blick, war sichtlich verlegen, da man sie beide anstarrte. Ihn störte das nicht, aber sie schon, weswegen es ihn dann doch störte und nervte.

„Komm!“, meinte er lächelnd und führte sie sanft aber bestimmt durch den Gang, vorbei an den gaffenden Schülern.

Sie sah nicht zurück um zu sehen ob Sasuke oder jemand anderer ihnen folgte. Sie vertraute darauf, dass er auf sie aufpasste und sie sicher durch den Gang brachte bis zu ihrem Klassenzimmer. Also wenn man sich dann nicht als Mann fühlte, wusste er auch nicht weiter.

Zusammen verließen sie das Hauptgebäude und unbewusst schien sich Kazumi etwas näher an ih zu drücken, weswegen er seinen Arm von ihre Schulter über ihre Taille bis zu Hüfte wandern ließ, wo sie blieb. Er schielte zu ihr herunter und bemerkte ihre sanftes, verlegenes Lächeln, das ihr wirklich gut stand und sie unglaublich süß aussehen ließ. Ihre Hand strich langsam über seine Rücken, ihre Finger glitten seine Wirbelsäule hinauf, bis zu seinen Nackenwirbeln, wo sie ihn wieder so streichelte, wie an diesem Tag, an sie zusammen gearbeitet hatten.

Als sie ihm angeboten hatte ihm bei seiner Arbeit zu helfen. Das hatte ihn im ersten Moment überrascht, obwohl man ihr sowas zutrauen sollte. Sie war klug und dachte immer zuerst an die anderen, was nur manchmal gesund für sie war. Da war es logisch, dass sie an ihn dachte und ihm versuchte zu helfen. Das war ihre Art mit seiner Welt klarzukommen oder zumindest sich mit ihr anzufreunden.

Normalerweise konnte er niemand neben sich ertragen, wenn er arbeitete. Er brauchte seine Ruhe und es machte ihn manchmal seltsam nervös, wenn jemand neben ihm saß und selbst nachdachte oder arbeitete. Deswegen holte er sich auch immer seine Bücher aus der Bibliothek um in seinem Zimmer seine Arbeiten zu schreiben. Er wusste nicht, wie Kazumi an so einem Ort lernen konnte.

Seltsamerweise hatte ihn Kazumis Gegenwart beruhigt und seine Konzentration war viel besser gewesen, als normalerweise. Es hatte ihm Spaß gemacht mit ihr in ihrem Wohnzimmer zu sitzen und gemeinsam zu arbeiten. Die Knutscherei danach und diese angenehme Stille zwischen ihnen, in der er auf ihr gelegen hatte und sie durch seine Haare gefahren war und seinen Nacken gestreichelt hatte. Beinahe wäre er eingeschlafen und das in absoluter Glückseligkeit, weil er sich bei ihr sicher fühlte. Weil er bei ihr er selbst sein konnte und kein milliardenschwerer Erbe eines Unternehmens war, sondern einfach ein Teenager.

Kazumi gab ihm das Gefühl normal sein zu können, obwohl sie das beide nicht waren. Sie war zu klug und manchmal zu selbstlos. Er war auch zu klug und einfach nur stinkreich. Sein Leben war nicht normal und würde es niemals sein. Er wurde von Bodyguards bewacht, er musste sich strengen Regeln unterordnen, auch wenn es manchmal nicht danach aussah und er musste irgendwann seinen Platz in seiner Familie einnehmen, der ihm nicht immer gefiel. Aber durch sie konnte er normal sein, zumindest eine kurze Zeit, die sie mit ihm in ihrem Zimmer verbrachte. Durch sie konnte er eine kurze Zeit vergessen, was er alles tun musste und was seine Verpflichtungen waren.

Itachi drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe und führte sie zu einem der Nebengebäude, in dem sie jetzt Unterricht hatte. Er brachte sie nicht nur zu ihrem Unterricht, weil das schon seit dem Moment machen wollte, als er ihr gesagt hatte, dass er sie liebte, sondern um hier auch was zu demonstrieren. Er wollte damit seinen Mitschülern zeigen, dass Kazumi ab heute tabu für sie war. Dass er absolut hinter ihr stand. Und vor allem wollte er jedem damit sagen, dass es absolut nicht okay für ihn war, wenn man Kazumi irgendwie böse ansah oder ihr irgendwelche Vorwürfe wegen ihrer Beziehung machte. Es würde es nicht dulden, wenn man ihr blöd kam. Sie konnte sich vielleicht nicht wehren, aber er würde sie verteidigen.

Er öffnete ihr die Tür und führte sie in das Innere des Gebäudes, wo man sie abermals ansah. Wirklich großartig! Er spürte direkt wie Kazumi deswegen unsicherer wurde und bemerkte wie sie verlegen zur Seite blickte.

Sein Griff um ihren Oberkörper wurde etwas fester und er zog sie bestimmt weiter, an den gaffenden Leuten vorbei, die sich nicht mal dafür schämten oder zumindest so taten, als würden sie nicht gaffen.

Vor ihrer Klassentür blieb er stehen und beugte sich zu ihr herunter, zog sie etwas zu sich hoch um sie kurz aber eindringlich auf den Mund zu küssen. Ihre Finger, die locker auf seinem Rücken ruhten, krallten sich in seine Jacke und ihre andere Hand legte sich seine Brust, glitt langsam nach oben, bis er ihre warme Haut in seinem Nacken spürte. Ihre Lippen schmeckten süß und nach diesem Tee von heute morgen. Und sie roch so gut nach diesem leichten Parfüm, das sie immer auftrug. Eigentlich mochte er Parfüm nicht, vor allem wenn es danach roch, als hätte man darin gebadet und der natürliche Geruch vollends davon überdeckt wurde. Aber Kazumi benutzte nur einen leichten Duft und davon sehr wenig, dass es ihren natürlichen Geruch nur unterstrich.

Langsam löste er den Kuss und sah auf sie herab. Sie atmete schwer durch den Mund, ihre Lider waren halb geschlossen und eine leichte Röte lag auf ihren Wangen. Er grinste, als er seinen Arm um ihre Taille löste und sie ihn endlich ansah.

„Wir sehen uns nach dem Unterricht!“, meinte er leise, während sie ihre Finger auf ihre leicht geröteten Lippen legte.

„Ja!“, hauchte sie und sah sich kurz um, „Bis gleich!“, sagte sie leise, „Ich muss dann los! Der Unterricht!“

Kazumi war richtig süß, wenn sie nervös und unsicher war.

„Sicher!“

Itachi wartete noch bis sie in ihrem Klassenzimmer verschwunden war, besah sich dabei sehr genau ihre Rückenansicht und verließ anschließend selbst das Gebäude um in das nebenan zu gehen. Die nächste Stunde hatte erst vor circa einer Minute begonnen und manchmal kam sein Lehrer zu spät. Aber selbst wenn, wäre es ihm auch egal. Er war im letzten Jahr, seine Noten waren hervorragend und er konnte es sich sogar leisten besagte Stunden zu schwänzen. Seinem Vater wäre es wahrscheinlich egal, wenn er es erfahren würde. Zur Not würde er sowieso sagen, er hätte für die Firma gearbeitet. Aber er wollte nicht, dass Kazumi ein schlechtes Gewissen bekam, weil er deswegen den Unterricht schwänzte.

Er betrat das Gebäude, in dem einige der europäischen Sprachen unterrichtet wurden und ging die Treppe in den zweiten Stock hoch um dort abrupt stehen zu bleiben. Keine zehn Schritte von seinem Klassenzimmer entfernt, wartete Kabuto auf ihn. Er lehnte ziemlich lässig an der Wand und hob seinen Kopf, als er einen Schritt näher trat. Auf den hatte er jetzt wirklich keine Lust.

„Kommst du nicht zu spät zum Unterricht?“, fragte er mit einem dämlichen Grinsen.

„Kann dir doch egal sein!“, meinte Itachi nur und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Ist es auch, aber ich glaube deinem Vater werde solche Bilder nicht gefallen!“, sagte er und hielt sein Handy hoch.

Der erleuchtete Bildschirm zeigte besagtes Foto, das irgendjemand aus seiner Klasse von Kazumi und ihm gemacht hatte, als sie ihn so stürmisch geküsst hatte. Eigentlich sollte sich Vanessa darum kümmern, dass all diese Fotos verschwinden, abgesehen von der Kopie auf seinem Handy, das Sasuke ihm geschickt hatte.

„Hat mir mein Zimmernachbar geschickt! Ziemlich interessant!“, meinte Kabuto und weiter und besah sich das Bild mit einem seltsamen Lächeln. Es gefiel ihm überhaupt nicht, wie er Kazumi dauernd ansah. Außerdem passte es ihm nicht, wenn er überhaupt mit ihr sprach.

„Willst du mich erpressen?“, wollte Itachi wissen, wirkte aber unbeeindruckt.

Er wusste, dass Kabuto dieses Foto niemals an die Presse verkaufen würde, da das gegen die Familieprinzipien war und er sich ganz bestimmt nicht mit seinem Vater anlegen wollte. Jeder an der Schule wusste, dass dieses Foto niemals an die Öffentlichkeit gelangen durfte, da er sich sonst mit seiner Familie anlegte. Kabuto könnte dieses Foto nur seinem Vater schicken, was ihm herzlich egal war. Sollte er doch von seiner offiziellen Beziehung mit Kazumi wissen. Dagegen konnte er nichts machen.

„Hatte ich nicht vor! Ich frage mich nur, wohin das mit ihr führen wird. Immerhin ist Elena hier! Vielleicht erinnerst du dich an deine Gefühle für sie und kehrst zu dem Altbewährten zurück.“

„Das glaub ich kaum!“, sagte er so ruhig, wie er es konnte, da er gerade ziemlich wütend wurde. Elena zu erwähnen war ziemlich dreist, vor allem da er keine Ahnung hatte, was zwischen ihm und ihr vorgefallen war. Außerdem stand es ihm nicht zu sich dazu zu äußern.

Kabuto stieß sich von der Wand ab und kam auf ihn zu. Er widerstand dem Drang ihm eine reinzuhauen, da er immer noch so dämlich grinste und sich in sein Leben einmischte. Er akzeptierte, dass Kabuto zu seiner Familie gehörte, aber mehr auch nicht.

„Ich hab mir überlegt vielleicht doch noch ins Uchiha-Wohnhaus zu ziehen. Zahlt sich zwar nicht wirklich aus, da ich im letzten Jahr bin, aber was solls!“, dabei zuckte er gleichgültig mit dem Schultern, als würde es ihn nicht kümmern.

Kabuto wusste, dass er ihm den Zugang zu seinem Wohnhaus nicht verwehren konnte. Jeder Uchiha, ob geboren oder nicht nicht, hatte das Recht dort zu wohnen. Zwar konnte er ihm verbieten seine dämlichen Freunde mitzunehmen, aber ihm leider nicht, obwohl er das wollte. Er wollte ihn nicht in Kazumis Nähe wissen. Zumal er doch wissen sollte, dass er dort nicht willkommen war.

„Wenns dir Spaß macht!“, diesmal wirkte er gleichgültig, auch wenn es ihm gar nicht recht war.

„Kazumi kann man besser ärgern! Sie zeigt wenigstens irgendein Gefühl! Wir sehen uns, Cousin!“, sagte er letztendlich und ging mit diesem arroganten Grinsen an ihm vorbei und ließ ihm einfach im Gang stehen. Kabuto wollte wohl den Unterricht schwänzen, was ihm egal sein konnte.

Itachi löste seine Faust, die er gebildet und Kabuto bemerkt hatte. Seine Knöchel traten weiß hervor und er hatte seine Fingernägel in seine Handfläche gebohrt. Er konnte seine Gefühle sonst sehr gut kontrollieren, aber wenn es wohl um Kazumi ging, konnte er sich nicht beherrschen. Bei ihr hatte er eben das starke Bedürfnis sie zu beschützen und er wusste, er musste sie vor seiner Familie, Elena und Kabuto beschützen, selbst wenn sie das noch nicht ganz einsah.

Er ging den Gang bis zu seiner Klasse und trat ohne anzuklopfen einfach ein. Fürs Anklopfen hatte er keinen Nerv und er war sowieso schon sauer genug. Der Lehrer unterbrach seinen Unterricht und es wurde totenstill im Raum.

„Sie kommen zu spät, Mr. Uchiha!“, hörte er ihn sagen.

„Ich hatte zu tun!“, war das Einzige was er sagen musste um den Lehrer zufrieden zu stellen. Diese Schule gehörte seiner Familie und da konnte er es sich leisten zu spät zu kommen ohne eine passende Entschuldigung parat zu haben.

Er ging direkt an den Reihen vorbei und setzte sich neben Neji in die letzte Reihe. Seine Sache packte er erst aus, als der Lehrer weitersprach und über die Geschichte irgendeines italienischen Königs sprach.

„Du wirkst sauer!“, sprach ihn Neji leise an.

„Bin Kabuto begegnet!“, meinte er nur und sein bester Freund verstand, „Er wollte mir drohen zu uns ins Wohnhaus zu ziehen.“

„Kann einem den Tag versauen, wenn man davor im Gang mit seiner Freundin rumknutschen konnte, was?“

Itachi sah zu ihm rüber und bemerkte sein Grinsen, das er aufgelegt hatte. Manchmal fragte er sich, ob Neji nicht ein paar Spione in der Schule hatte, die ihm alles brühwarm erzählten, da er immer alles zu wissen schien, was in der Schule vor sich ging. Bei der Hälfte war er nie dabei gewesen.

„Wie gehts Kazumi?“, fragte er weiter.

„Besser, denke ich!“

Itachi konnte Kazumi in dem Sinne nicht ganz einschätzen, da sie manchmal ein beruhigendes Lächeln aufsetzte um ihren Kummer zu verschleiern, aber hin und wieder gedankenverloren ins Leere starrte und dabei unendlich traurig wirkte. In solchen Momenten war sie ihm ein echtes Rätsel, das er mit Freuden entschlüsselte.

Jetzt sollte er sich aber lieber auf den Unterricht konzentrieren, damit der Lehrer nicht noch aufgebrachter wurde, als über Kazumi nachzudenken, was er eigentlich viel lieber tun würde. Wer würde nicht viel lieber über die schlanken Beine seiner Freundin nachdenken, die sich um seine Hüfte schlangen, während sich ihre Arme um seinen Nacken legten und sich an ihn drückte, als dem Unterricht zu folgen? Er sollte nicht unbedingt jetzt über ihren süßen Hintern nachdenken oder ihre weichen Brüste, die sich gegen seine Brust drückte, oder an ihr süßes Lächeln oder ihre Lippen. Über ihren geschmeidigen Körper nachzudenken, der unter ihm lag oder auf ihm, war im Unterricht eher kontraproduktiv.

Itachi starrte an die Tafel auf der irgendein italienischer Satz stand, den einer seiner Mitschüler gerade mündlich übersetzte. Für ihn war dieser Satz, als würde er in seiner Muttersprache dort stehen. Das ging ihm in Fleisch und Blut über, wie das Französisch und das verdammte Mandarin. Daher fand er es sehr unnötig in diesen Unterricht zu gehen, wenn er diese Sprache im Schlaf konnte und es nur einen einzigen Blick brauchte, dass er verstand was auf dieser Tafel stand.

Er ließ die Stunde mehr oder weniger über sich ergehen, da ihn das nicht interessierte. Zumindest nicht heute, wenn sich dauernd ein bestimmtes Mädchen in seinen Kopf schlich und dabei mit ihrer verführerischen Hüfte wackelte.

Als die Klingel das Ende der Stunde verkündete, schreckte Itachi beinahe zusammen. Normalerweise war er aufmerksamer, selbst wenn er gerade andere Sachen im Kopf hatte. Aber Kazumi schien seinen kompletten Kopf zu beherrschen, vor allem seitdem sie eine offizielle Beziehung am Laufen hatten und er sie die ganze Zeit um sich haben wollte. Das klang so, als wäre er ein anhängliches Weichei geworden.

Er verließ mit Neji den Klassenraum, ging aber in die entgegengesetzte Richtung, da sein bester Freund hier noch Unterricht hatte, er jedoch das Gebäude wechseln musste. So angenehm diese Schule auch war, aber dieser ständige Wechsel der Gebäude war dämlich und vor allem unnötig. Man hätte die ganze Schule auf drei oder vier Gebäude reduzieren können, aber sie brauchten unbedingt zwei Gebäude für die Naturwissenschaften und vier für die Sprachen. Diese Schule war einfach zu groß.

Sein Handy kündigte eine Nachricht an, weswegen er es aus der Tasche zog auf das Display starrte. Seine Mutter hasste SMS eigentlich, aber da er derzeit Unterricht hatte und ihn nicht stören wollte, schrieb sie eher widerwillig kurze Nachrichten, die in ihrem Fall wirklich kurz waren und nach regelrechten Befehle klangen.
 

Ruf an! Sofort!
 

Wäre er ein normaler Teenager würde ihm der kalte Angstschweiß ausbrechen, weil Mütter solche Nachrichten nur schrieben, wenn man in Schwierigkeiten war. Bei seiner Mutter war diese Nachricht jedoch Standard.

Da er sowieso nicht darum herumkam, wählte er die Nummer seiner Mutter und wartete. Sie brauchte genau eine Sekunde um abzuheben.

*Wie kannst du der armen Elena nur so etwas antun?*, schrie sie ins Telefon.

Wow, das war selbst für seine Mutter tief.

„Hi Mum!“, meinte Itachi nur.

*Hallo Liebling!*, säuselte sie kurz in ihrem besten Mutterton, *Ihre Mutter hat mich ganz verzweifelt angerufen, dass Elena vollkommen aufgelöst zu ihr gekommen war. Du hast das arme Kind angeschrien, hat sie gesagt.*

Er hatte sie definitv nicht angeschrien. Sie hatte den Nerv besessen einfach in sein Zimmer zu stolzieren um Kazumi die Nase vor der Tür zuzuhauen. Vielleicht hatte sie nicht gewusst wer Kazumi war, aber er hatte ihr davor klar gemacht, dass sie hier nicht erwünscht war. Außerdem gehörte sie davor zu den Personen, die das Uchiha-Wohnhaus definitiv nicht betreten durften. In seinem Zimmer hatte er ihr ruhig und äußerst freundlich erklärt, dass er eine Freundin hatte und kein Interesse mehr für sie hegte. Sie hatte es sich wortlos angehört und war einfach hinausstolziert. Da waren defintiv keine Tränen gewesen.

„Ich habe nicht geschrien!“, stellte er klar, immerhin hatte seine Mutter immer darauf bestanden, dass er niemals seine Stimme erhob, sondern immer ruhig und gelassen blieb. Was in manchen Situationen nicht ganz einfach war.

*Liebling, ich weiß du bist ein junger Mann, in der Blüte seiner Jahre und daher ist mir auch klar, dass du Bedürfnisse hast. Du willst noch etwas Spaß mit ein paar Mädchen haben, ehe du aufs College gehst und es ernst wird. Aber das ist noch lange kein Grund so gemein zu Elena zu sein. Ihr passt so gut zueinander und sie wird es verstehen, wenn du ihr diese Sache erklärst. Sie wird verstehen, dass das mit diesem Mädchen nur eine Phase ist.*

Seine Mutter hörte ihm defintiv nicht zu. Wenn Elena das wirklich verstehen würde, passte sie definitiv nicht zu ihm. Kazumi würde ihm die Meinung geigen, was ihm einfiele ihr so was anzutun, wenn er auch nur darüber nachdenken würde.

„Erstens Mum, hör auf dauernd mit der Blüte meiner Jahre anzufangen. Es reicht mir schon, wenn Großvater deswegen dauernd Witze macht. Und zweitens ist das ganz bestimmt keine Phase und ihr Name ist Kazumi.“

Am anderen Ende der Leitung hörte er seine Mutter heftig nach Luft schnappen.

*Rede nicht in diesem Ton mit mir!*

Itachi verdrehte die Augen. Seine Mutter hörte auch immer nur das, was sie hören wollte.

„Elena und ich haben uns getrennt und ich werde nicht mehr mit ihr zusammen kommen. Das habe ich ihr auch schon damals gesagt.“

*Jetzt sei nicht so stur, nur weil es ein, zwei Probleme gab. In jeder guten Beziehung gibt es Höhen und Tiefen. War bei mir und deinem Vater genauso und bei deinen Großeltern.*

„Ich wette nur, dass du Dad nicht mit seinem besten Freund betrogen hast.“, okay, diesmal wurde er etwas lauter, weil er langsam sauer wurde.

*Das würde Elena nie tun!*, keuchte seine Mutter erschrocken und es klang ehrlich.

Natürlich dachte sie, dass Elena – ihre Traumschwiegertochter – kein Wässerchen trüben könnte, noch Jungfrau war und gerade mal ihren ersten Kuss hinter sich hatte. Mit ihm. Aber er wusste, dass sie vor ihrer Beziehung schon mal einige Jungs geküsst hatte und nach ihrer Beziehung keine Jungfrau mehr war und er hatte nicht mit ihr geschlafen.

„Dann frag sie doch!“, sagte er und legte ohne Verabschiedung auf.

Itachi starrte einige Sekunden auf das schwarze Display und versuchte abzuwägen wie klug das gerade war und ob es in Anbetracht der Umstände nicht klüger war, das Handy abzuschalten. Seine Mutter mochte es nicht, wenn man sie einfach abwürgte. Da wurde selbst sein Vater bleich. Aber diesmal musste er ein Machtwort sprechen, da er es nicht zulassen würde, dass seine Mutter seine Beziehung vergiften würde, nur weil es ihr nicht passte, mit wem er zusammen war. Er hatte ihr nicht erzählt warum er sich von Elena getrennt hatte, weil seine und ihre Mutter befreundet waren und er diese Freundschaft nicht zerstören wollte. Deswegen hatte er nur gesagt, dass es Probleme gab, die sie nicht lösen konnten. Seine Mutter hatte es akzeptiert, auch wenn sie es schade gefunden hatte. Wahrscheinlich dachte sie damals, dass sie noch jung waren und daher eine Trennung ganz gut war um sich weiter zu entwickeln und sie irgendwann wieder zu einander finden würden. Weil er sich ihrer Meinung nach die Hörner abstoßen musste.

Das war wohl gehörig in die Hose gegangen.

Er schaltete das Handy letztendlich ab und würde im Notfall einfach behaupten, sein Akku hätte den Geist aufgegeben. Er wollte seine Mutter nicht anlügen, aber wenn sie ihm nicht zuhörte und ihn nicht verstand, musste er ihr eben ein Lektion erteilen.

Als er das Gebäude verließ und die Tür laut hinter ihm zuflog, sah er auf und musste lächeln. Sein Ärger über das Telefonat und die Sache mit Kabuto waren vergessen.

„Hey, ich dachte ich hol dich ab!“, grinste Kazumi ihm entgegen und hob ihre Hand, damit er sie ergreifen konnte.

Ihre kleine Hand verschwand fast in seiner und zusammen gingen sie über den Schulweg, was ihm zum glücklichsten Mann der Welt machte. Das klang kitschig.

„Ich hab mir überlegt, dass es unwichtig ist, was sie denken und sie eben damit klar kommen müssen, dass wir zusammen sind. Ist ja nicht mein Problem und ich will egoistisch sein.“, murmelte sie und drückte seine Hand.

Itachi erwiderte nichts darauf, weil er ihr still zustimmte. Kazumi dachte zu oft an die Gefühle andere und nahm Rücksicht darauf. Da ihre Mitschüler nicht so rücksichtsvoll waren, konnte sie auch die Egoistin raushängen lassen und mit ihm Hand in Hand über den Schulhof gehen. Besser konnte er über seinen Ärger nicht hinwegkommen.

21.Kapitel

21.Kapitel

„Itachi, bevor ich es vergesse!“, hörte er Kazumi sagen, als sie aus dem Bad trat und er sie nur anstarren konnte.

Sie sagte irgendwas, was er nicht hörte, da er nur ihre Beine ansehen konnte, wie ein zurückgebliebener Idiot, der zum ersten Mal eine Frau sah. Er sah nur ihre nackten Beine an, die in diesen extrem kurzen Shorts steckten. Sein Blick wanderte über ihren Oberkörper, der von einem engen Top bedeckt war und er nur ihre Brüste anstarren konnte, die wirklich perfekt verpackt waren. Die dunklen Haare umschmeichelten ihre Schultern und ihre vollen Lippen bewegten sich, bildeten Worte, die er nicht verstand. Er musste wie ein Vollidiot aussehen.

„Itachi?“

Abrupt riss er sich von dem Anblick ihrer schlanken Beine und dem Gedanken darüber seine Lippen auf die Innenseite ihrer Schenkel zu legen los und sah in ihr schönes Gesicht, das ihn fragend ansah.

„Entschuldige, was hast du gesagt?“

„Jim möchte vorbeikommen! Er will meinen neuen Freund kennen lernen!“, wiederholte sie und lächelte aufgeregt, was er nicht ganz verstand.

Er kannte ihren Cousin bereits, immerhin arbeitete er für seinen Vater und hatte ihn bei vielen Gelegenheiten gesehen und das bevor er Kazumi überhaupt kannte. Bevor er wusste, dass sie besagte Cousine war, für die er seine Karriere riskiert hatte.

Aber Kazumi war es anscheinend wichtig, dass sie diese Vorstellungsrunde durchzogen, indem er ihren Vormund kennen lernte. Das sollte sich wohl so anfühlen, als würde er ihre Eltern kennen lernen, was ihn nervöser machen sollte. Tat es jedoch nicht, weil er Jim mochte und Jim nichts gegen ihn als Freund seiner kleinen, süßen Cousine hatte, die er über alles liebte.

„Sicher!“, meinte er und legte sein Buch weg, als Kazumi sich aufs Bett kniete und zu ihm robbte, „Wann wäre es ihm recht?“

„Er ist noch auf Urlaub, kommt aber im Laufe der Woche heim. Wäre es dir dieses Wochenende recht?“, fragte sie mit einem zuckersüßen Lächeln, dem niemand widerstehen konnte.

„Mir scheint, er ist dauernd auf Urlaub!“, überlegte Itachi laut und Kazumi legte leicht den Kopf schief, „Aber ja, dieses Wochenende wäre mir recht.“

Wieder lächelte sie und die Freude war ihr anzusehen, die er zwar nicht verstand, aber das war ihm egal. Solange sie glücklich darüber war, war es ihm recht. Vor allem liebte sie ihren Cousin und wollte, dass er sich mit ihm gutstellte.

„Dann sag ich ihm später bescheid! Danke!“

Ihre Freude war seltsam, aber irgendwie süß. Würde Jim ihn nicht so mögen, wäre dieses Treffen kein Spaziergang für ihn. Würde er nicht für ihre Beziehung sein, könnte er sich auf was gefasst machen. Aber das wäre ihm auch egal. Selbst wenn Jim ihn nicht mögen würde, würde er das für sie durchziehen, weil sie sich auch mit ihren Mitschülern und auch mit seiner Familie auseinandersetzen wollte.

„Mach ich gerne, Süße!“

Kazumi lächelte ihn an und wirkte überhaupt nicht mehr verunsichert. Vielleicht lag es daran, dass sie sich hier sicher fühlte. In ihrem Wohnhaus und in ihrem Zimmer war niemand, der sie deswegen anfeindete oder dämlich ansah. Hier war jeder für ihre Beziehung. Er wollte, dass sie sich sicher fühlte und er musste dafür sorgen, dass sie unbeschwert durch die Schule gehen konnte ohne Angst zu haben, jemand könnte ihr blöd kommen.

Sie legte ihren Schmuck auf ihren kleinen Nachttisch und strich dabei über den Kristall, den er ihr zu Weihnachten geschenkt, während sein Blick auf ihren Hintern fiel. Kam der in diesen Shorts schon immer so gut zur Geltung?

„Wo ist dein Wecker, Itachi?“, fragte sie plötzlich und drehte ihren Kopf zu ihm, weswegen er ganz schnell zu ihr hochsah, ehe sie merkte, dass er ihren Hintern anstarrte. Reduzierte er seine Triebe gerade darauf seiner Freundin nur auf den Hintern zu glotzen und versuchte es gerade zu verheimlichen? Das hatte er früher definitiv nicht getan. Er hatte ihr immer unverhohlen auf den Hintern gestarrt und hatte sie es auch bemerken lassen. Er mochte ihren halb aufgebrachten Gesichtsausdruck, wenn sie sich darüber ärgerte.

„Steht auf meinem Nachttisch!“, antwortete er ihr.

Ohne was darauf zu erwidern, rutschte sie zu ihm rüber und beugte sich über ihm zu seinem Nachttisch und streckte ihre Hand nach seinem Wecker auf.

„Sieht alt aus!“, murmelte sie und schien an dem Ding herum zu hantieren, wofür er sich gerade nicht wirklich interessierte.

Itachi zog seine Augenbraue hoch und fragte sich gerade ernsthaft ob Kazumi ihren süßen, verführerischen Hintern ihm absichtlich halb ins Gesicht drückte und das in diesen Shorts. Waren die Dinger eingelaufen oder warum fielen die gerade heute etwas knapper aus als sonst?

Scheiße, sie hatte ihn schon mal mit dem durchsichtigen Nachthemd und diesem knappen Höschen in ihrer ersten gemeinsamen Nacht hier drin überrumpelt. Wie hätte er da ruhig schlafen können, wenn sie wie die reinste Versuchung angezogen war und neben ihm lag?

Jetzt wurde es ja nicht besser, weil sie zu dieser Jahreszeit nur kurze Schlafshorts und ein passendes Top dazu trug. Und diese Shorts sahen so aus, als hätte sie sie absichtlich eine Nummer zu klein gekauft, damit das blöde Ding wie eine zweite Haut saß und etwas zu hoch rutschte und ihren kleinen Hintern nicht komplett bedeckte.

Da war die Versuchung verdammt groß seine Lippen knapp unter ihren Hintern zu legen und sie dort einfach schamlos zu küssen, ehe er ihr diese Shorts einfach ausziehen würde, damit sie ihn nicht noch mehr ablenkten.

Kazumi beendete sein Dilemma in dem er gerade steckte, indem sie sich einfach wieder gerade hinsetzte und konzentriert auf seinen Wecker starrte, den sie in der Hand hielt. Dabei drückte sie das Teil etwas zu sehr gegen ihre Brüste, was einen äußerst sinnlichen Effekt hatte und ihn etwas ins Schwitzen brachte. Dabei machte keine Frau ihn nervös. Solche Reize sollten ihn nicht kratzen, bei anderen Frauen zumindest. Aber Kazumi war für ein andauernder Anreiz und Versuchung.

„Was genau willst du überhaupt machen?“, fragte er um sich etwas abzulenken.

„Ich will den Wecker um eine Stunde nach hinten verstellen.“, murmelte sie und drehte an dem Rädchen, „Es geht aber nicht!“

„Wieso willst du früher aufstehen?“, wollte er weiter wissen und nahm ihr den Wecker aus der Hand, streifte dabei vollkommen unabsichtlich ihre Brüste. Sicher!

„Mich nervt es dauernd die Letzten beim Frühstück zu sein. Ich würde damit klarkommen nach Sasuke oder Neji in den Speisesaal zu kommen, aber ganz bestimmt nicht nach Naruto.“, meinte sie leicht verärgert und musste dabei ihre Arme vor der Brust verschränken.

„Verstehe!“

Er versuchte sich auf den Wecker zu konzentrieren, aber den hatte er innerhalb von einer Minute neu eingestellt.

„Dein Handy läutet!“, holte Kazumi ihn wieder zurück.

„Das ist meine Mutter!“, meinte er und drückte den Anruf weg, zum achten Mal in zwei Stunden. Sie würde wahrscheinlich schon vor Wut kochen.

„Willst du nicht rangehen?“

„Nein, ich hab keine Lust mit ihr zu reden!“, sagte er zu hart und zu kalt.

„Wieso nicht?“, fragte sie und ihre Stimme klang plötzlich alarmierend hoch und unglücklich.

Er sah hoch und begegnete ihrem verständnislosen und traurigen Blick. Schlagartig wurde ihm bewusst was er da ausgerechnet zu ihr gesagt hatte. Kazumi würde nie wieder mit ihrer Mutter reden können. Sie würde sie nie wieder anrufen können. Sie würde nie wieder ihre Stimme hören. Sie würde sich nie wieder mit ihr streiten oder sich wieder versöhnen.

Es war furchtbar für sie zu hören, dass er mit seiner Mutter, die noch lebte, nicht reden wollte. Da war es ihr egal weswegen. Da war es ihr egal, dass es um sie gegangen war.

Für Kazumi war Familie sehr wichtig, weil sie keine Richtige mehr hatte. Selbst Jim konnte sie nicht komplett ersetzen. Er konnte die liebevolle Art einer Mutter nicht ersetzen und bestimmt nicht einen Vater. Dafür war er nicht ernst genug und ließ ihr dafür viel zu viel durchgehen. Er selbst würde es nicht wollen, wenn seine Tochter mit ein paar Kerlen hier wohnen würde, egal ob er ihnen vertraute oder nicht.

Sie sah ihre Freunde als Familie an, obwohl das eine richtige Familie nicht ersetzen konnte. Er wollte ihre Familie ersetzen.

„Süße, ich ...“, versuchte er sie zu beruhigen, da sie so aussah, als würde sie ihm gleich eine Rede darüber halten, dass er froh sein konnte noch eine Mutter zu haben. Diese Rede hatte ihn beim ersten Mal schon fertig gemacht.

„Schon gut!“, sagte sie aber nur und atmete einmal tief durch, „Ich weiß, dass ihr nicht das beste Verhältnis habt.“, murmelte sie und knetete nervös ihre Hände.

„Ich will nur nicht mir ihr über meine angeblich perfekte Beziehung zu Elena reden, die ich anscheinend verpasse.“, erklärte er und merkte zu spät, dass das genauso dämlich war, wie sein vorheriger Versuch ihr das zu erklären, „Ich meine, ...“

„Bin ich ihr so zuwider?“, hauchte sie und schluchzte leise auf, war den Tränen zu nahe. Er wollte sie nicht zum Weinen bringen, zumindest nicht wegen so was. Sie sollte vor Freude weinen.

„Hey!“, sagte er und ergriff ihre Hände, die nervös in ihren Schoß lagen, „Sie kennt dich nicht und weiß nicht, wie du bist. Sie kennt nur Elena und das schon seit diese ein kleines Kind war. Für sie ist Elena die sichere Variante, was aber nicht bedeutet, dass sie die bessere Variante ist. Lass meiner Mutter Zeit dich kennen zu lernen. Sie wird merken, dass du wundervoll bist und keine Hintergedanken hast, die sie dir vorwirft. Und das Wichtigste ist, ich liebe dich! Nur dich!“

Kazumi nickte träge, blinzelte ein paar Mal, ehe sie ihn ansah.

„Das wird schon!“, flüsterte er ihr leise zu und legte seine Stirn gegen ihre, „Ich werde nicht zulassen, dass jemand unsere Beziehung vergiftet, schon gar nicht meine Mutter, die denkt, sie würde zu meinem Besten handeln. Du bist das Beste was mir passieren konnte.“

Sie nickte abermals und drückte seine Hände, ehe sie sich aus seinem Griff löste und ihre Arme um seinen Nacken schlang. Er lehnte sich gegen die Wand, während sie sich rittlings auf seinen Schoß setzte und ihn mit einem Kuss überrumpelte.

Sofort lagen seine Hände auf ihrer Hüfte, während sie ihr Finger in seine Haare krallte und er die Kontrolle über diesen Kuss übernahm. Heiser keuchte sie gegen seine Lippen, drückte ihren Daumen gegen seine Unterlippe, strich darüber, ehe sie diesen Kuss fortsetzte.

Schwer presste sie ihren Schoß gegen seine Hüfte, weswegen er seine Finger etwas zu fest in ihre Hüfte krallte und sie ihren Busen gegen seine Brust drückte. Scheiße, trug sie etwa nichts unter diesem Top?

Er ließ seine Zunge über ihre Unterlippe gleiten und sie öffnete bereitwillig ihren Mund, stöhnte leise, als er seine Hände ihre Taille hinaufgleiten ließ und dabei den Stoff ihres Tops mit hinaufschob um ihren Bauch zu entblößen. Sein Daumen streifte ihre Brust, als sie ihren Kopf leicht schieflegte und sich mehr an ihn drückte, was den Kuss nur intensiver machte.

Ein tiefes Stöhnen kam aus seiner Kehle, als sie ihre neugierigen Hände über seinen nackten Oberkörper fahren ließ und ihre Finger jeden Zentimeter erforschte, bis sie bei dem Saum seiner Hose stoppte. Er sog ihren Geruch ein und musste sich gerade wirklich beherrschen, sie nicht sofort auf die Matratze zu drücken um sie unter sich zu begraben. Stattdessen ließ er seine Hand über ihre Seite hinabgleiten, seinen Daumen über ihren Bauch fahren, bis er bei dem Saum ihrer Shorts war und er nicht anders konnte als seine Hand langsam in ihre Shorts wandern zu lassen, was sie erschrocken aufkeuchen ließ.

Ach, scheiß auf seinen Anstand! Den hatte er bei Kazumi sowieso nie unter Kontrolle.

Ehe sie reagieren konnte, drückte er ihr sie mit dem Rücken auf die weiche Matratze, baute sich über ihr auf, führte den Kuss aber gierig weiter und kniete sich zwischen ihre Schenkel, während er ihr die lästigen Shorts auszog, die sich auf dem Boden viel besser machten. Ihre Arme legten sich um seine Brust und ihre Finger krallten sich in seine Schulterblätter, während sie ihm ihre Hüfte entgegenstreckte, weswegen er auch seinen letzten Funken Anstand über Bord warf.
 

Es war noch dunkel draußen, als Itachi abrupt aufwachte und merkte, dass Kazumi nicht an seiner Seite schlief, sondern aufrecht im Bett saß und ins Leere starrte.

„Süße?“, sprach er sie leise an.

„Mir ist mitten in der Nacht eingefallen, dass bald der Todestag meiner Eltern ist.“, sagte sie mit tonloser Stimme, die ihn erschreckte, da er sie noch nie hatte sprechen hören.

Letzte Jahr hatte sie ihn gebeten sie an diesem Tag in Ruhe zu lassen und sie auf gar keinen Fall zu stören, da sie an diesem speziellen Tag, der ihr Leben zerstört hatte, keinen anderen Menschen ertrug, weder ihn noch Jim. Er hatte das eher widerwillig akzeptiert und für sich behalten, dass das die falsche Methode war um damit klar zu kommen. Da sie aber nicht anders konnte, hatte er nichts gesagt. Er hatte respektieren müssen, dass das ihre Art war damit umzugehen, auch wenn sie völlig falsch und dämlich war.

„Ich weiß!“, meinte er nur und setzte sich auf um seinen Arm um ihre Schultern zu legen, damit er sie an sich drücken konnte, was sie zuließ.

Er hatte keine Ahnung wie sie das dieses Jahr machen wollte, da sie jetzt bei ihm wohnte und er eigentlich nicht wollte, dass sie auch nur eine einzige Nacht woanders schlief, geschweige einen ganzen Tag nicht an seiner Seite war. Wie er ihr das sanft und behutsam klarmachen wollte, wusste er noch nicht, da Kazumi die Angewohnheit dichtzumachen wenn ihr was nicht passte und es nicht nach ihrem Willen lief.

„Würdest du den Tag mit mir verbringen wollen? Nur wir beide!“, fragte sie leise und kam ihm damit sehr entgegen.

„Nichts würde ich lieber wollen!“, flüsterte er und küsste ihre Schläfe.

„Es ist dieses Jahr ein Samstag, als brauchen wir uns um den Unterricht keine Gedanken machen!“, meinte Kazumi, „Keine Ahnung wie ich reagieren werde! Also entschuldige ich mich gleich jetzt!“, murmelte sie.

„Schon gut!“

Kazumi drükte sich mehr an ihn und kletterte auf seinen Schoß. Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken und legte ihre Stirn gegen seine Schläfe. Er legte seinen Arm um ihre Taille, ließ seine andere Hand über ihren Oberschenkel fahren und streichelte ihr Knie, während sie ihre Lippen auf seine Wange drückte.

„Einmal hat mich Jim angerufen, als ich alleine sein wollte. Ich glaube ich habe ihn damals angeschrien und ziemlich beschimpft.“, meinte sie leise und fuhr kleine Kreise auf seiner Brust.

„Was könntest du denn sagen, was unter beschimpfen fällt?“

„Ich könnte darüber reden, wie ich dich weggeschickt habe, als du mir gesagt hast, dass du mich auch liebst. Oder als ich dir gesagt habe, dass du das nicht ernst nimmst. Oder als ich deinen Bruder geküsst habe oder deinen Erzfeind oder deinen ehemaligen besten Freund.“, ihre Stimme wurde mit jedem Wort panischer und langsam setzte sie sich auf, weitete ihre Augen, „Oh Gott, ich bin ein Miststück!“, hauchte sie.

„Aber ein süßes Miststück!“

„Ich hab mehr Typen an dieser Schule geküsst, als auf meiner alten High School, nein, seit ich meinen ersten Kuss bekommen hatte.“, sagte sie leise und wirkte äußerst erschrocken.

„Du hast nur mit einem geschlafen!“

„Wer weiß was passiert wäre, wenn ich bei meinem Date mit Hidan betrunkener gewesen wäre!“, sinnierte sie vollkommen verzweifelt und rutschte von seinem Schoß.

„Okay, das tat weh!“

„Oh Gott, ich bin nicht nur ein Miststück, sondern auch ein Flittchen, das nur ein Glas Wein davon entfernt war mit einem Vollidioten zu schlafen, der nur mit ausgegangen ist um seinem ehemaligen besten Freund etwas auszuwischen.“

„Weswegen ich dir nicht mehr als ein Glas Wein gebe!“, schlussfolgerte er ganz richtig, während Kazumi sich verzweifelt die Haare raufte.

„Genau, du bist der anständigste und netteste Kerl, den es gibt und ich eine Schlampe, die nicht von ihrem Ex loskommt.“

So anständig war er zwar nicht, da er wirklich schlimmere Sachen gemacht hatte, als Kazumi, aber wenn sie das glauben wollte, ließ er sie das weiterhin denken. Sie dachte besser über ihn, als seine eigene Mutter oder seine Großmutter. Er hatte mit zu vielen Frauen geflirtet und früher fast jede Nacht ein anderes Mädchen in seinem Bett gehabt. Besser gesagt war er in ihren Betten gewesen, da er aus Prinzip keine x-beliebige Frau in sein Zimmer, geschweige in sein Bett einladen würde. Kazumi war das erste Mädchen, das bei ihm übernachtet hatte.

Immerhin hatte er sie zu Anfang ziemlich heftig angebaggert und erst als das mit ihnen angefangen hatte, war das Ganze irgendwie außer Kontrolle geraten, weswegen die Sache mit Hidan passiert war.

Klar nervte es ihn, dass er ihm mit einem Date mit Kazumi zuvor gekommen war und dass er ihr eindeutig zu nahe gekommen war, aber letztendlich hatte er sie bekommen. Also hatte er gewonnen, so im Schnitt zumindest.

Dass Kazumi sich deswegen immer noch fertig machte, gefiel ihm ganz und gar nicht. Sicher, sie hatte ziemlich dumme Sachen gemacht, die ihn auch fertig gemacht und auch verletzt hatten, aber das war vor ihrer Beziehung und ganz ehrlich, er stand nicht auf brave Jungfrauen, die gerade mal ihren ersten Freund gehabt und ihren ersten Kuss erhalten hatten. Kazumi war zwar vor ihm auch noch eine süße Jungfrau gewesen, aber zumindest nicht unschuldig. Sie hatte Feuer und traute sich ihm entgegen zu treten. Wozu brauchte er dann Elena, die sowieso nur hinter seinem Nachnamen her war und zu allem Ja sagen würde, was er von sich gab, wenn er Kazumi hatte.

„Ich bin nicht anständig, Kazumi!“, sagte er und musterte sie einen Moment.

„Ach ja?“, fragte Kazumi und lächelte seltsam melancholisch.

Sie knetete abermals nervös ihre Hände und wandte ihren Blick ab. Das leichte Licht, das durch das Fenster fiel, zeichnete ihre schönen Gesichtszüge besonders weich und sinnlich. Sie öffnete leicht ihre Lippen, als wollte sie etwas sagen, schloss sie aber wieder, ehe sie wieder zu ihm sah.

„Mir kommt es so vor, als würde ich diese schlimmen Sachen tun, du verzeihst mir und glänzt mit Anstädigkeit und Treue.“, meinte sie leise.

„An deinem ersten Tag, nachdem wir uns kennen gelernt haben und ich dich quasi gezwungen habe den Job anzunehmen und hier einzuziehen ...“, fing er an und dachte eher ungern daran zurück, wie er sie behandelt hatte, so von oben herab mit dieser Arroganz, die ihn eigentlich ausmachte und jetzt irgendwie ankotzte, „... habe ich die Nacht mit irgendeinem Mädchen verbracht, die in die Parallelklasse ging und deren Namen ich nicht weiß. Um ehrlich zu sein, habe ich fast jede Nacht mit einem anderen Mädchen verbracht, bis ich Vollidiot bemerkt habe, was ich wirklich für dich empfinde.“, endete er, „Wie anständig ist das?“

„Aber jede wusste das!“, murmelte sie und sah ihn endlich wieder an, „Du hast keinen Hehl daraus gemacht, dass du fast jede Nacht eine andere hast und du keine Interesse daran hattest diese Frauen näher kennen zu lernen. Sie wussten woran sie bei dir waren und jede hat es akzeptiert.“, sie lächelte leicht und setzte sich ihm gegenüber, „Aber ich wollte mehr! Ich wollte immer mehr als diese bedeutungslosen Nächte. Und trotzdem habe ich mich wie ein Miststück verhalten.“, gestand sie ihm, „Vielleicht mögen sie mich deswegen nicht, weil ich gegen diese unausgesprochene Regel verstoßen habe, die kurze Zeit mit dir einfach zu genießen und mir nicht mehr daraus zu erhoffen. Ich habe mir mehr erhofft und es bekommen. Etwas was sie nicht bekommen haben. Jede hat sich wohl mehr erhofft, es aber nie zugegeben. Ich habe es ausgesprochen und bekommen.“, erklärte sie und wandte wieder den Blick ab, starrte mit glänzenden Augen aus dem Fenster, „Ich bin glücklich, kann es aber wegen denen nicht sein. Ich kann es nicht zeigen.“, flüsterte sie.

„Zeig es mir!“, forderte Itachi und griff nach ihren zitternden Händen, die in ihrem Schoß lagen und sie sah hoch. Sie sah ihn mit ihren blauen, verunsichert wirkenden Augen an, die er liebte.

Itachi hatte es damals zu spät bemerkt, hatte es nicht gesehen, wie schnell und abrupt sich dieses Mädchen in sein Herz geschlichen hatte und er deswegen keine andere mehr ansehen wollte. Von diesem Tag an hatte er keine andere Frau mehr besucht und mit keinem anderen Mädchen mehr geflirtet. Für sie hatte er über ein Jahr darauf verzichtet mit einem anderen Mädchen zusammen zu sein, nur weil er sie wollte. Nur sie! Das hätte er vor über einem Jahr noch dämlich gefunden. Vor über einen Jahr hätte er denjenigen ausgelacht, der ihm das erzählt hätte.

„Du hast selbst gesagt, dass es egal ist was die anderen denken, sondern nur wichtig ist was du fühlst.“, sagte er leise und führte ihre Hand an seine Lippen um sie wie immer zu küssen, was sie immer noch überraschte und vollkommen verzückte, „Ich liebe dich!“, flüsterte er gegen ihre Fingerknöchel, weswegen sich erschrocken ihren Augen weiteten, „Meinetwegen sollen sie daran ersticken. Ich werde ihnen zeigen, dass ich dich liebe und dass sie es mit es mir zutun bekommen, wenn man dir wehtut.“, raunte er und zog so abrupt an ihrem Handgelenk, dass sie erschrocken aufkeuchte und in seinen Armen landete, „Zeig nur mir, dass du glücklich bist! Zeig nur mir, dass du mich liebst und ich werde die Stimmen verstummen lassen.“, seine Arme legten sich um ihren Oberkörper, drückten sie an sich, während sie ihren Kopf gegen seine Brust legte, „Ich werde dich beschützen!“

„Ich liebe dich auch!“, flüsterte sie und kuschelte sich an ihn, zog ihre Beine an.

Sie verfielen in ein angenehmes Schweigen und abermals begann Kazumi kleine Kreise auf seiner Brust zu ziehen. Ihre Finger glitt langsam über seinen Oberkörper und ihr warmer Atem stieß gegen seine Haut, ließ ihn fast erzittern, was er gerade noch so unterdrücken konnte. Er streichelte ihr Knie, fuhr mit seinen Fingern über ihren Oberarm, weswegen sie leicht erzitterte. Das wiederum gefiel ihm, dass sie so eine Reaktion auf ihn hatte. Dass sie so eine Reaktion auf ihn hatte, obwohl es nur so eine kleine, zarte Berührung waren. Ihre Atmung wurde ruhiger und ihr Körper lag schwer und weich auf ihm. Sie driftete langsam ab und schlief langsam ein.

„Wieso denkst du, musst du anständig zu mir sein?“, murmelte sie fragend gegen seine Brust.

„Weil du es verdienst!“, meinte er leise und strich sanft über ihre Haare, ehe er sich mit ihr aufs Bett legte um mit ihr unter der Decke zu verschwinden.

„Du aber auch!“

„Ich brauche ganz bestimmt keine Anständigkeit, Süße!“

„Stimmt, du brauchst Unanständigkeit!“

„Du bist zu müde für Schlagfertigkeit, was?“, grinste er gegen ihren Haaransatz, auf den er einen leichten Kuss drückte.

„Sieht wohl so aus! Entschuldige, dass ich dich wachgehalten habe!“, murmelte Kazumi und kuschelte sich regelrecht an ihn und in die Decke.

„Schon gut! Wenn du ein Problem hast, sollst du es mir ja sagen! Auch wenn es mitten in der Nacht ist!“

Wahrscheinlich hörte Kazumi ihn nicht mehr, weil sie bereits eingeschlafen war und friedlich in seinen Armen lag. Er fand es süß, dass sie anständig zu ihm sein wollte. Aber wenn er das wollte, würde er sich ein anderes Mädchen suchen. Weil sie eben unschuldig, aber auch verrucht war, war sie für ihn perfekt. Zu ihr musste er anständig sein, weil er die ganze Zeit nur daran denken konnte ihren nackten Körper mit Küssen zu bedecken oder sie bestimmt auf sein Bett zu drücken um diese ganzen unanständigen Dinge mit ihr zu machen, die ihm einfielen. Er musste zu ihr anständig sein, weil er sonst das Gefühl bekam sie nicht verdient zu haben.

Vielleicht war sie der Meinung, dass sie seine Anständigkeit nicht brauchte, aber er fühlte sich besser, wenn er ihr gegenüber wenigstens anständiger war, als zu den anderen Mädchen davor. Früher hatte er Frauen angebaggert und war mit ihnen auf ihr Zimmer verschwunden um sie am nächsten Tag gleich wieder zu verlassen und nie wieder zu treffen, in den meisten Fällen. Einige hatte er dann doch zweimal getroffen. Bei Kazumi hatte es von Anfang an anders ablaufen müssen, weswegen er sie nie zu etwas gedrängt hatte, wozu sie noch nicht bereit gewesen wäre. Er hatte gewartet, bis sie bereit war und den ersten Schritt auf ihn zugegangen war.

Kazumi seufzte leise im Schlaf und strich mit ihrer Hand über seinen Bauch um ihren Arm um seine Taille zu schlingen, drückte ihre Wange gegen seine Schulter. Sie war so klein und zierlich und passte sich seinem Körper perfekt an, obwohl er niemals gedacht hatte, dass so etwas möglich war.

Itachi sah auf sie herab und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn, ehe er es sich selbst bequem machte und die Augen schloss. Eigentlich war er auch ziemlich müde.

22.Kapitel

22.Kapitel

Als der Wecker an diesem Morgen viel zu früh einen Ton von sich gab, murrte Kazumi sehr unzufrieden und zog die Decke über ihren Kopf um dem Klingeln irgendwie zu entgehen. Das Bett war viel zu bequem um jetzt aufzustehen. Außerdem war es noch zu früh um sich zu bewegen. Sie hatte zu gut geschlafen, was nicht nur an dieser unglaublichen Matratze lag, sondern auch daran in wessen Armen sie geschlafen hatte. Er hatte sie nicht losgelassen und hatte ihr immer wieder, bis er selbst eingeschlafen war, sanft über das Haar gestrichen, was sie irrsinnig beruhigt hatte. Er hatte sie im Arm gehalten und sie an seinen Körper gedrückt, was sie immer besser schlafen ließ. Nur mit Itachi schlief sie so gut.

Die Matratze bewegte sich hinter ihr und die Decke unter der sie ihren Kopf versteckte, wurde etwas hinunter gezogen und ein Finger strich sanft über ihre Schläfe. Der Wecker wurde endlich ausgeschaltet und sie von diesem Ton erlöst wurde. So konnte sie ungehindert weiterschlafen.

„Aufstehen Süße!“, raunte Itachi gegen ihr Ohr, was sie etwas erzittern ließ.

„Ich will nicht! Es ist zu früh!“, grummelte sie und versuchte die Decke wieder über ihren Kopf zu bringen.

Itachi lachte leise und warm und küsste sie sanft auf die Wange.

„Ich will dir ja nichts sagen, aber du wolltest früher aufstehen!“, sagte er leise.

„Wieso bist du schon auf?“, murrte Kazumi.

„Ich war nur vor dem Wecker wach, wollte dich aber noch etwas schlafen lassen. Süße, wenn du jetzt aufstehst, können wir zusammen duschen. Ich hab dir ja versprochen, dass du meinen Rücken einschäumen darfst.“

Okay, sie war wach, hellwach!

Abrupt saß sie aufrecht im Bett und beobachtete Itachi, wie er nur in seinen Boxershorts um das Bett herumging und kurz darauf im Bad verschwand. Von oben bis unten musterte sie seinen großen und starken Körper, der ihre Gedanken sofort einnahm, wenn sie ihn so sah, halb nackt oder komplett nackt. Unbewusst leckte sie sich mit der Zunge über die Lippen, als sie ihn von der Seite betrachtete und sehr fasziniert von seinen seitlichen Bauchmuskeln war. Er ließ die Tür einen Spalt offen und Sekunden danach hörte sie das Rauschen der Dusche. Heißer Dampf quoll aus der Tür und plötzlich war ihr heiß, obwohl ihr Pyjama nur aus einer kurzen Hose und einem Top bestand.

Die letzte Nacht war irgendwie surreal und dennoch ein wichtiger Schritt in ihrer Beziehung gewesen. Sie hatten ein für sie ernstes und wichtiges Thema besprochen und sie war in ihrer Trauerarbeit sehr weit gekommen. Früher hätte sie es niemals zugelassen jemanden am Todestag ihrer Eltern in ihre Nähe zu lassen. Nur musste sie einsehen, dass sie irgedwann weiterkommen musste, was auch hieß, dass sie diesen einen Tag nicht mehr allein begehen konnte. Mit Itachi wäre es vielleicht erträglich und ein Anfang, auch wenn sie befürchtete damit nicht ganz klar zu kommen. Außerdem wollte sie nicht mehr allein an diesem Tag sein, da sie das schon lange mehr deprimierte, als die Sache an sich. Sie wollte nach vorne sehen, aber wenn sie dauernd die Einsamkeit suchte, konnte das nichts werden. Mit Itachi war es jedoch einfach das zu überwinden. Er drängte sie zu nichts, war aber jederzeit für sie da, wenn sie Unterstützung brauchte oder fiel. Er fing sie auf, ohne etwas dafür zu verlangen oder ein dämliches Kommentar dazu abzugeben.

Kazumi wusste bis heute nicht, warum sie andere Leute an diesem Tag nicht ertrug, auch wenn sie sich denken konnte, dass es daran lag, dass sie diesen Tag mit ihren Eltern verbracht hatte. Aber diese Erklärung fand sie lahm und nicht ausreichend, zumindest heute nicht mehr. Jetzt erschien ihr diese Ausrede irgendwie kindisch. Außerdem reagierte sie seltsam wenn man sie an diesem Tag ansprach, anrief oder ihr eine simple SMS schickte. Demnach konnte sie nicht sagen, wie sie auf Itachi reagieren würde, wenn er an diesem Tag bei ihr sein würde. Deswegen hatte sie sich im Voraus bei ihm entschuldigt.

Je näher dieser Tag rückte, desto seltsamer fühlte sie sich und so verhielt sie sich auch manchmal. Wahrscheinlich hatte sie auch deswegen davon angefangen, wieso ihre Mitschülerinnen sie nicht mochten. Vielleicht hatte sie wirklich gegen eine unausgesprochene Regel verstoßen. Vielleicht hätte sie deren Meinung nach Itachi niemals so nahe kommen dürfen. Wahrscheinlich lief es hier wirklich wie nach dem Lehrbuch vor. Itachi war eine Art Gott, den man anbeten und verehren durfte, aber auch nicht mehr. Sollte er einem ein wenig Aufmerksamkeit schenken, hieß das noch lange nichts. Da waren höchstens ein, zwei Treffen und genauso viele Nächte drin auf die man sich nichts einbilden durfte. Und wenn er einen verließ, musste man eben damit klarkommen. Da durfte man ihm nicht hinterher rennen oder mehr erhoffen. Vielleicht hatten sich alle Schülerinnen auf diese Verhaltensweise geeinigt und ihr hatte man es einfach nicht gesagt, weil man sie sowieso nie auf dem Radar hatte. In deren Augen war sie es sowieso nicht wert, dass Itachi überhaupt ihre Anwesenheit bemerkte.

Aber darüber Trübsal zu blasen, brachte sich nichts. Itachi liebte sie und akzpetierte es, wenn sie damit Probleme hatte genau deswegen ihre Gefühle zu zeigen. Dennoch sollte sie sich darauf einstellen irgendwann dazu zu stehen, so wie gestern, als sie Itachi einfach vor allen anderen geküsst hatte. Das war dazu gut gewesen, damit es alle erfuhren. Aber bis sie es akzeptierten, dauerte es wohl noch eine Weile. Da machte sie sich aber wohl zu viele Hoffnungen.

Kazumi kletterte aus dem Bett und ging langsam zum Badezimmer. Vor der leicht geöffneten Tür blieb sie stehen und hielt einen Moment inne. Itachi war letzte Nacht wundervoll gewesen, süß, verständnisvoll und liebevoll. Der perfekte Freund, den sich jedes Mädchen wünschte. Er war zu jedem Moment anständig zu ihr gewesen und drängte sie zu nichts. Gestern hatte sie ihren Mut bewiesen, indem sie ihn vor allen anderen geküsst hatte. Sie mochte derartige Intimität in der Öffentlichkeit nicht, aber für ihre Mitschülerinnen war es notwendig gewesen, auch wenn Itachi dann etwas übertrieben hatte. Er hätte sie nicht abholen müssen um sie zu ihrem nächsten Unterricht zu bringen und sie auch nicht dort so stürmisch küssen müssen. Aber das war nun mal seine Art, die sie nicht ändern wollte. Eigentlich fand sie das sogar richtig süß.

Sie öffnete die Tür und betrat das Badezimmer. Gerade hatte Itachi ihr den Rücken zugedreht und ließ das heiße Wasser über seinen Körper prasseln. Eigentlich hatte sie schon sehr oft mit ihm geduscht und wusste nicht nur daher wie er nackt aussah. Dennoch überwältigte der Anblick seines nackten, atheltischen Körpers sie immer wieder.

Itachi fuhr sich mit seiner Hand durch sein nasses Haar und dabei arbeitete sein Bizeps faszinierend und seine Rückenmuskulatur bewegte sich wundervoll, als er sich zu ihr umdrehte und sie einladend anlächelte. Schlagartig wurde sie rot, was sie eigentlich nicht mehr tun sollte. Immerhin war er jetzt ihr Freund und ihr sollte das nicht mehr unangenehm oder peinlich sein.

Sie schluckte hart und atmete die stickige Luft ein, ehe sie ihre Scham überwand und sich ihr Top über den Kopf zog und die Shorts von ihrer Hüfte streifte um es neben ihr Oberteil fallen zu lassen.

Er sah sie einen Moment an, ließ seinen Blick über ihren entblößten Körper wandern und sah ihn nicht an wie sie es von einem Mann erwartete. In seinem Blick war seine Art Respekt, Begierde und Hunger, den sie jetzt besser verstand. Bei solchen Blicken fühlte sie sich wunderschön und unglaublich begehrenswert!

„Komm her!“, forderte er verführerisch und streckte seine Hand nach ihr aus, die sie annahm.

Sofort holte er sie unter den warmen Wasserstrahl, legte seine Hände auf ihre Wangen um sie auf die Lippen zu küssen. Sie legte ihre Hände automatisch seinen muskulösen Bauch, ließ ihre Finger über seine Seiten wandern, bis ihre Hände auf seinem Rücken ruhten. Heiser keuchte sie gegen seinen Mund, während er seine Arme um ihren Körper legte um sie an seinen Körper zu drücken und sie ihre Finger in seine Schulterblätter krallte, während seine Hände über ihre Schultern hinunter wanderten, bis sie auf ihrer Hüfte lagen.

„Morgen!“, raunte er leise gege ihren Mund und leckte mit seiner Zunge über ihre Unterlippe.

„Morgen!“, hauchte sie.

Kazumi schielte zu ihm hoch, ließ ihre Hände dabei über seine feuchte Haut gleiten. Wie sonst auch blieb er dabei unglaublich geduldig, während sie mit ihren Händen über seine Brust und seinen Bauch wanderte. Sie fuhr über seine Arme, ertastete die festen Muskeln, die sie unglaublich faszinierten. Das Wasser prasselte auf seine Schultern, seine Brust, rann über seinen Bauch und seine Arme, wie seine Beine. Die einzelnen Tropfen glitzerten auf seiner Haut und sie verfolgte mit ihren Augen ein paar davon, ehe sie ihren Blick davon losriss und zu ihm hochsah. Sie begegnete seinem Blick und dieses wundervolle, sanfte Lächeln schlich sich auf seine Lippen.

Itachi berührte ihre Wange, strich mit seinen Fingerknöcheln über ihre nasse Haut, weswegen sie blinzelnd die Augen schloss und einen Schritt auf ihn zu machte. Sie legte ihre Stirn gegen seine Brust, spürte seine Herzschlag, der kräftig und gleichmäßig schlug, während sie ihre Hände auf seine Oberarme legte.

„Entschuldige wegen gestern Nacht!“, murmelte sie.

„Ich sagte doch, wenn du Kummer hast, kann du jederzeit zu mir kommen.“, meinte er leise, „Komm, lass dich von mir einschäumen!“, forderte er mit diesem verführerischen Unterton, der sie ziemlich anturnte.

Kazumi löste sich jedoch schnell von Itachi, trat ein paar Schritte zurück und lehnte sich gegen die kalte Duschwand. Sie lächelte und griff nach seinem Duschgel, dessen Duft sie sehr mochte. Es roch herb und passte perfekt zu ihm. Es unterstrich seinen natürlichen Geruch, der sie manchmal zu nervös machte und dennoch in der Lage war sie sofort zu beruhigen. Jetzt machte er sie eher nervös.

„Nichts da, heute bist du dran!“, grinste sie etwas hinterhältig und öffnete mit einer Hand den Verschluss, ehe sie etwas von dem dunkelgrünen Duschgel auf ihre feuchte Handfläche rinnen ließ.

Itachi überspielte seine Überraschung sehr gut und ziemlich schnell, aber sie hatte gesehen, dass er kurz überrascht gewesen war. Seine Augen weiteten sich minimal dabei und das gefiel ihr. Seine Hände zuckten dann ganz kurz, was einem anderen entgehen würde, sie aber jedes Mal bemerkte. Manchmal ließ er seine Schultern kreisen, wenn sie so etwas machte, was ihn überraschte. Wie damals bei ihrem letzten Date, als sie sich einfach selbst ihren Slip ausgezogen hatte und in den Whirlpool gestiegen war. Für sie war das ein Zeichen, dass sie ihn etwas nervös machte.

Sie verrieb das Gel zwischen ihren Händen, bis eine weiße, schaumige Textur entstand, ehe sie auf ihn zuging. Er bewegte sich keinen Millimeter, sondern starrte sie nur mit diesem durchdringenden und undurchschaubaren Blick an, den selbst sie manchmal nicht durchschauen konnte.

Itachi folgte mit seinen Augen ihren Bewegungen, auch als sie langsam und mit ihren schaumigen Händen seinen Oberarm berührend hinter ihn trat. Zuerst zögerlich fuhr sie mit einzelnen Finger über seinen Rücken, zeichnete einzelne Buchstaben auf seinen Rücken, fuhr die Muskeln seines Rückens nach. Es faszinierte sie ungemein, wie sich seine Rückenmuskulatur anfühlte und sich bewegte, wie sie arbeitete, sich entspannte und anspannte.

Vorsichtig wagte sie es mit ihren Händeflächen über seinen Rücken zu gleiten, ihn komplett mit dem duftenden Schaum einzureiben und sogar bis zu seinem wirklich ansehnlichen und knackigen Hinterteil zu wandern. Nun, nicht komplett, da sie wohl dann wirklich einen Herzanfall erleiden würde.

„Gibs zu, du wolltest nur deswegen eine Stunde früher aufstehen?“, unterbrach er die Stille, die nur von dem prasselnden Wasser gestört wurde. Eine Stille, die trotzdem angenehm war, weil es für sie Frieden bedeutete, der sie in den Schulgängen nicht bekam, da man sie so anstarrte.

„Nein, wirklich nicht!“, hauchte sie und wusste nicht, ob das gelogen war. Sie wollte wirklich vor den anderen wieder im Speisesaal auftauchen, wie ganz zu Anfang. Das war aber zu einer Zeit gewesen, als sie noch in ihrem alten Zimmer gewohnt hatte und sie ihre Gefühle für Itachi noch nicht wirklich entdeckt hatte. Sie hatte sich daran gewöhnt und es immer schön gefunden, ihre Freunde am Morgen zu begrüßen. Aber das hier war auch eine nette Abwechslung. Sonst machte das immer Itachi und hatte eine rege Freude daran sie einzuschäumen und sie über ihre roten Wangen zu amüsieren, die nicht immer von der Hitze im Bad kam. Dabei war er sogar fast immer relativ anständig, wenn er sie mit diesem fruchtigen Duschgel einrieb, obwohl er manchen Körperstellen, wie ihre Brüste oder ihre Beine, speziell ihre Innenschenkel und noch intimer, manchmal mehr Aufmerksamkeit schenkte, als für eine simple Dusche notwendig war.

Jetzt wo sie die Rollen getauscht hatten, wusste Kazumi was ihm dabei so viel Spaß machte. Es war seltsam berauschend, äußerst aufregend und sehr erregend mit feuchten Händen über seine warme Haut zu fahren und dabei jede Erhebung Senkung zu spüren. Sie ertastete die harten Muskeln unter der glatten Haut und war vollkommen davon fasziniert, wie sie sich unter ihren Fingern anfühlte.

„Wenn ich ehrlich bin, konnte ich selbst mit Robert nicht so reden, wie gestern mit dir!“, gestand sie ihm leise und sie spürte, wie er sich unter ihren Worten kurz anspannte und leicht erzitterte, „Und dabei hab ich ihm sehr vertraut.“, sagte sie leise und unterbrach ihre Tätigkeit. Sie trat einen Schritt zurück und ließ ihre Hände sinken. Das Wasser wusch den hellen Schaum langsam von seinem Rücken, bildete lange Rinnsale, die sich über seinen breiten Rücken zogen und über seine Beine weiter wanderten. Das faszinierte sie wieder mehr als sie vielleicht sollte.

„Ach ja?“, fragte er und wandte sich halb zu ihr um. Seine Stimme klang weder aufgebracht noch fröhlich, nur etwas neutral.

„Ja! Ich hatte zwar das Gefühl, ich könnte ihm vieles anvertrauen, habe es dennoch nie wirklich getan. Bei dir ist das was anderes. Ich habe noch nicht mal Jim gebeten bei mir zu bleiben, wenn dieser Tag ansteht und meine tiefsten Ängste kennt auch nur Sakura.“, erklärte sie ihm mit belegter Stimme, begann seinen Oberarm einzuschäumen, fuhr mit ihren Händen über seine Brust, seine Schultern, ehe er sich ihr ganz zuwandte.

„Kazumi?“

Bei dem Klang seiner Stimme fuhr sie hoch und begegnete seinen Blick, der nicht wütend wirkte, weil sie schon wieder ihren Ex erwähnt hatte. Dabei mochte sie es nicht, wenn er Elena erwähnte. Eher schien er erleichtert zu sein, was sie verwirrte.

„Lass mich jetzt!“, sagte er nur und umfasste ihre Handgelenke um sie abrupt umzudrehen, damit er sie mit den Rücken an seinen Oberkörper drücken konnte, der ganz glitschig von dem Duschgel war, das ihr sofort in die Nase stieg.

Sein Arm umfasste ihre Taille, seine andere Hand hielt ihr Handgelenk weiterhin umschlossen und hob es hoch, ehe er seine Lippen auf ihren Hals drückte. Sofort legte sie ihren Kopf zur Seite, damit er besser ihren Nacken küssen und dabei seine Hand ihre Bauch und ihre Brüste einschäumen konnte. Erschrocken keuchte sie heiser auf und drückte sich mehr an seinen Körper, fuhr ihren Finger zwischen seine Strähnen, als er sie sanft biss und sofort mit seiner Zunge darüber leckte.

„Auch wenn es mir missfällt, wenn du deinen Ex erwähnst, wenn du so nackt und verführerisch bist.“, raunte er ihr heiß ins Ohr und der feuchte Dampf schlug gegen ihre Ohrmuschel, ehe er mit seiner Zunge darüber leckte, was sie heftig erzittern ließ, „So sehr gefällt es mir, dass du nur mir solche Sachen verrätst!“, ergänzte er und fuhr dabei mit seiner Hand über ihren Oberschenkel.

Träge glitten seine Lippen über ihren Hals hinauf, bis er bei ihrem Kiefer ankam und ihre Augen öffnete.

„Itachi!“, hauchte sie leise, ehe er sie küsste.

Sofort verstärkte sich seine Griff um sie, sie krallte ihre Finger in seinen Haaransatz, während seine Arme fest um ihren Körper lagen, sie aber nicht lange an einer Stelle verblieben. Seine Hände glitten über ihren Körper, verteilten das Duschgel, während sie sich an seinen Körper drückte und diesen Kuss erwiderte.

Das war kein simpler Guten Morgen Kuss, sondern diese Art Kuss, der ihr sofort die Knie weichen werden ließ und sie in seine Armen sinken wollte, damit sie nicht auf den Boden rutschte. Würde Itachi sie nicht festhalten, würde sie längst auf den kalten Boden sinken, während das heiße Wasser auf sie niederprasselte und der Dampf ihre Körper umspielte und sanft küsste.

Vielleicht rieb sie sich etwas zu heftig an ihm, da er tief gegen ihre Lippen knurrte und leise stöhnte. Vielleicht verkrampften sich seine Hände deswegen etwas in ihrer Hüfte und ihrem Oberschenkel. Vielleicht presste er seine Hüfte deswegen an ihren Hintern, weswegen sie ihre Finger mehr in seinen Haaren verfing um ihn tiefer zu sich hinunter zuziehen und ihre andere Hand sich in seinen Oberschenkel krallte.

„Gott, verdammt!“, raunte er gegen ihre Lippen.

Ein weiterer Kuss, der heftiger war, als der davor. Fast schmerzhaft zwang er ihren Kopf in den Nacken, ehe er den Kuss sehr abrupt löste und schwer atmete. Sie blinzelte einige Male um sicher zugehen, dass sie sich das nicht einbildtete. Itachi war nicht so leicht außer Atem zu kriegen und jetzt atmete er nicht nur schwer, sondern seine Brust hob und senkte sich erstaunlich schnell, genauso wie sein Herz schneller als sonst schlug. Sein Blick war leicht verschleiert und seine Lider halb geschlossen, die aber immer noch auf sie gerichtet waren.

„Wenn du so weiter machst, wird es nicht beim Duschen bleiben, Süße!“, murmelte er, nahm ihre Lippen aber sofort wieder in Beschlag und legte seine Hand auf ihre Wangen, zog mit seinem Daumen an ihrem Kinn um ihren Mund mehr zu öffnen.

Schwer stöhnte sie gegen seine Lippen und ihre Beine knickten abrupt ein.

Itachi löste langsam den Kuss, küsste sanft ihre Mundwinkel, ehe er sie sanft an den Schultern ziehend zu sich umdrehte. Das Wasser prasselte immer noch auf sie herab, war aber nicht so heiß, sondern angenehm warm.

„Lass mich deine Haare waschen!“, meinte er sanft fordernd und deutete ihr sich wieder umzudrehen.

„Äh, sicher!“

Kazumi folgte seiner Aufforderung und drehte ihm den Rücken zu. Er griff nach ihrem Lieblingsshampoo und gab sich etwas davon auf die Handfläche, ehe er zwischen seinen Händen verrieb und anschließend begann es sanft in ihre Haare einzumassieren. Sie verstand nicht ganz, warum er es so genoss ihr die Haare ein zu shampoonieren, aber das war auch egal, da er das wirklich gut machte und ihre Kopfhaut angenehm massierte.

Sie seufzte ergeben und lehnte sich gegen seinen Körper, ehe er sie unter den Wasserstrahl führte und sie die Augen schloss, damit er ihr den Schaum aus den Haaren waschen konnte. Dabei ging er genauso sanft und gründlich vor, wie beim Einmassieren.

„Du hast einen Haarfetisch, gibs zu!“, murmelte sie und legte ihren Kopf in den Nacken, damit der Schaum nicht in ihre Augen gelangte.

„Schönes, kräftiges Haar zeugt von Gesundheit und in früheren Zeiten für Wohlstand, was vor allem dein langes Haar betrifft.“, erklärte er, „Aber ja, ich steh auf deine Haare! Wie auf den Rest deines Körpers!“

Mit den Fingern fuhr er durch ihre Strähnen, wusch den letzten Rest angenehm riechenden Schaumes, ehe sie sich wieder zu ihm umdrehte.

„Ich mag meine Haare auch!“, lächelte sie, „Was ist mit deinen Haaren? Oder kommen an die nur Wasser und Luft?“

„Oder sie sind bereits gewaschen! Komm!“

Itachi schaltete das Wasser ab und hielt ihr wieder seine Hand hin, die sie immer annehmen würde. Er zog sie sanft aus der Dusche und ließ ihre Hand wieder los um nach einem Handtuch zu greifen, das er sich um seine Hüfte band. Etwas zu gebannt starrte sie auf das weiße Handtuch, ehe sie sich von diesem Anblick losriss und wieder zu ihm hochsah. Er schien ihr Gestarre nicht bemerkt zu haben oder sagte ihr zuliebe nichts dazu. Ihr was das schon peinlich genug, aber wenn er auch noch ein Kommentar dazu abgab, war sie nicht zu gebrauchen.

Stattdessen breitete er ein großes Badetuch über ihr aus und legte es um ihre Schultern. Wie sonst auch, wenn sie zusammen duschten, was während der Schulzeit wahrscheilich nicht so oft vorkommen würde, trocknete er sie sorgfältig und sanft ab und wickelte sie in das riesige Badetuch, ehe er sie auf seine Arme hob und sie aus dem Bad trug.

Kazumi schlang ihre Arme um seinen Nacken und legte ihre Stirn gegen seine Schläfe, küsste ihn auf die Wange. Itachi schaffte es immer wieder sie vollkommen zu entzücken und ihr das Gefühl zu geben wunderschön und die einzige Frau auf der Welt zu sein. Er hatte für sie einen sicheren Ort erschaffen, an dem sie sich wohl und geborgen fühlte.

Er setzte sie auf dem Bett ab und griff nach dem Badetuch um es über ihren Kopf zu legen, damit er ihre Haare trocken rubbeln konnte. Ganz sanft und fürsorglich, wie er es immer machte. Dabei hatte sie einen ausgesprochen guten Ausblick auf seinen wirklich ansehnlichen, muskulösen Oberkörper, der sie eigentlich schon in und auswendig kannte, aber dennoch nicht aufhören konnte ihn zu berühren oder anzusehen.

Lächelnd fuhr sie mit ihren Finger über seinen Bauch, direkt zu zu seiner Brust hoch, wo sie auch hochsah und seinem Blick begegnete. Ein leicht dreckiges Grinsen lag auf seinen Lippen und in seinen Augen glitzerte etwas, was sie früher beunruhigt hätte. Jetzt hingegen gefiel ihr dieses Glitzern, da dieses Glitzern ihr schöne Stunden zu zweit versprach. Weil er es mit einem einzigen Blick schaffte sie nervös zu machen, aber dafür konnte er sie wiederum beruhigen und sie verzücken und verführen.

Anstatt etwas zu sagen, was sie eher erwartet hätte, legte er seine Hände wieder auf ihre Wangen und zog sie zu einem sanften, leichten Kuss zu sich. Sie ließ sich von ihm auf die Matratze drücken und er kniete sich auf die weiche Unterlage und zwischen ihre Beine, ehe er sich über ihr aufbaute und mit seiner Zunge über ihre Unterlippe glitt um sie abermals zu einem heißen Kuss zu verführen. Seine Hände legten sich auf ihre Hüfte, während sie ihre Hände über seine Seiten wandern ließ, bis sie den Stoff des Handtuches berührte.

„Böses Mädchen!“, raunte er heiser gegen ihren Mund und sog ihre Unterlippe sanft zwischen seine Lippen, ehe er ihren Mund wieder komplett einnahm und sie ihre Finger in seinen Rücken krallte.

Der Wecker ging abermals los, ehe Itachi oder sie noch auf die Idee kamen das Handtuch, das um seine Hüfte lag, zu lösen um schon wieder zu spät zum Frühstück zu kommen. Und sie wieder anfingen jede freie Minute miteinander rumzumachen, wie zu Anfang, als sie nicht die Finger voneinander lassen konnten und sie nichts anderes als mit einander rumzuknutschen und sich die Kleidung vom Leib zu reißen. Nicht, dass das nicht schön war, aber während der Schulzeit nicht gerade förderlich.

Itachi grinste gegen ihren Mund und sie musste kichern, legte ihre Hand auf ihren Mund, als er den Kuss löste und seine Stirn gegen ihre legte.

„Verschieben wir das auf später!“, murmelte er leise.

„Wäre vielleicht besser!“, erwiderte Kazumi und setzte sich mit Itachi auf, legte sich das Handtuch um die Schultern und ließ sich von ihm aufhelfen, „Aber du kannst mich zu meiner Schuluniform tragen!“, schlug sie ihm vor, was ihn sofort lächeln ließ.

„Wie du wünscht!“, er vollführte eine leichte Verbeugung und hob sie dann einfach wieder auf seine Arme.

Es war eine dieser kleinen Gesten, die sie mehr schätzte, als überteure Geschenke oder große Worte. Ihr gefiel es lieber, wenn er sie küsste, sie so verwöhnte indem er sie auf Händen trug oder sie einfach nur anlächelte und ihr das Gefühl gab, die einzige Frau auf der Welt zu sein. Das klang zwar sehr kitschig, aber für sie war es das Schönste überhaupt.

Er trug sie in den begehbaren Kleiderschrank und brachte sie zu ihrer Seite des Schrankes, wo ihre Schuluniform und ihre restliche Kleidung hingen.

Kazumi band sich die noch feuchten Haare zusammen und legte das Handtuch weg, ehe sie nach neuer Unterwäsche griff und sie anzog. Sie schielte leicht zu Itachi, der sich gerade seine Hose anzog, die wirklich unverschämt perfekt saß. Die brachte seinen Hintern wirklich sehr gut zur Geltung.

„Du solltest deine Mutter anrufen!“, meinte sie leise.

„Was?“

„Vielleicht sollte ich mich da nicht einmischen und es geht mich ja auch nichts an, aber sie zu ignorieren oder ihre Anrufe bringt sich auch nichts.“, fügte sie hinzu.

Itachi schwieg einen Moment und streifte sich sein Hemd über, ehe er sich zu ihr umdrehte, „Ich will nur nicht mit ihr herum diskutieren und sie ist manchmal so stur!“, seufzte er und wirkte sehr müde deswegen, was sie wiederum traurig machte. Sie wollte nicht, dass er sich mit seiner Mutter stritt, auch wenn es um sie ging. Außerdem hatte sie das Gefühl etwas unternehmen zu müssen, da es sie ja betraf, wenn seine Mutter der Meinung war, sie wäre nicht gut genug für ihren Sohn oder würde ihn nur wegen des Geldes lieben.

„Vielleicht sollten wir mal gemeinsam mit ihr reden. Wie du schon sagtest, sie kennt mich nicht. Ich sollte mich ihr einfach mal vorstellen.“, schlug Kazumi, als sie sich ihre Bluse anzog und zuknöpfte.

„Mach dir darüber keine Gedanken! Ich kümmere mich darum!“

Sie drehte sich zu ihm um und beobachtete ihn dabei, wie er sich seine Krawatte band. Ihr Blick glitt zu seinen schlanken, langen Finger, die geschickt den Knoten der Krawatte band, was ihm in Fleisch und Blut überging. Er hatte wohl schon zu viele Krawatten in seinem Leben gebunden. Sie ging auf ihn zu und richtete seine leicht schiefe Krawatte.

„Weißt du, ich will auch dass du mit mir über alles reden kannst, selbst wenn ich dir nicht helfen kann oder es um deine Ex geht.“, meinte sie und strich den Stoff der Krawatte und seines Hemdes glatt.

„Kein Thema über das ich gerne sprechen möchte!“

„Ich auch nicht, aber es ist momentan eben notwendig.“, hauchte sie und starrte auf seine Krawatte, „Wir müssen uns eben damit auseinandersetzen, gemeinsam. Das macht man eben wenn man zusammen ist.“

Sie versuchte sich gerade selbst Mut zu machen, auch wenn sie wegen dieser Sache ein wenig Panik schob und es nicht nur was mit seiner Mutter zu tun hatte. Es war die Gesamtsituation, die sie ändern musste, angefangen von ihren Mitschülern, seiner Ex und seine Mutter, seine gesamte Familie. Kazumi verstand, dass Itachi sich darum kümmern wollte und er der Meinung war, dass es nur sein Problem war. Aber so wie sie es einsehen musste, musste er endlich einsehen, dass es jetzt auch ihr Problem war und sie es eben gemeinsam lösen mussten. Besser gesagt, wollte sie ihn nicht damit allein lassen.

„Mh, ich sollte das nicht so sexy finden, dass du gerade dieses Beziehungsding voll durchziehen willst.“, murmelte er, als sie ihm wieder den Rücken zuwandte um sich selbst die Krawatte zu binden. Ihr persönlich würde eine Schleife für die Uniform der Schülerinnen weitaus besser gefallen, aber das war gerade sowieso unwichtig.

„Das ist kein Beziehungsding, das ist eine Tatsache!“, meinte sie.

„Warte!“, er trat hinter sie und zog ihre Hände der Krawatte um sie ihr zu binden, „Ich werde mal mit ihr reden! Sie ist zwar manchmal etwas stur, aber sie lässt hin und wieder mit sich reden.“, raunte er und richtete die Krawatte, ehe er ihr einen Kuss auf die Wange drückte, „Mach dir keine Gedanken und genieß den Tag!“

Kazumi sah ihn durch den kleinen Spiegel an, als seine Arme um ihren Oberkörper schlang und sie an sich drückte. Er legte sein Kinn auf ihrer Schulter ab. Sie lehnte sich gegen einen Oberkörper und lächelte ihn durch den Spiegel hindurch an.

„Ich könnte mir ihr reden!“, schlug Kazumi vor.

„Lass mal, Süße! Sie ist meine Mutter und ich werde mich darum kümmern.“

Kazumi schwieg, da Itachi so aussah, als würde er in dieser Sache nicht mit sich reden lassen, was an sich auch schon ein Problem war. Vielleicht war es seine Mutter, aber auch ihr Problem, weil seine Mutter sie nicht mochte und er darunter litt.

Es war vielleicht wieder an der Zeit, dass sie sich mal wieder allein um ein Problem kümmerte und es selbst in die Hand nahm. Und Itachi sollte davon zuerst lieber nichts erfahren!

23.Kapitel

23.Kapitel

Fertig angezogen föhnte sich Kazumi nur noch schnell die Haare, da sie mit nassen Haaren nicht beim Frühstück erscheinen wollte und sie danach keine Zeit mehr dafür hatte, da sie dann sofort in den Unterricht musste. Außerdem brauchte sie einen kurzen Moment für sich um sich zu überlegen, wie sie das mit Itachis Mutter angehen wollte. Da er nicht wollte, dass sie gemeinsam mit ihr sprachen, was sicher schon einTeil der Lösung, musste sie sich eben darum kümmern. Es kam sicher nicht gut, wenn sie sich dauernd hinter ihm versteckte und abwartete, bis er alles geregelt hatte und seine Mutter sie freudestrahlend zum Tee einlud. Darauf konnte sie lange warten.

Nein, sie musste das selbst lösen und auch auf ihre Art, sonst würde seine Mutter sie wohl nie akzeptieren. Verstellte sie sich nur, würde seine Mutter nur diese verstellte Version von ihr mögen und das war auch nicht das was sie wollte.

Kazumi schaltete diesen genialen Hightech-Fön aus und legte ihn auf die Ablage daneben, ehe sie sich ihre Haare zu einem Zopf zusammen band. Sie betrachtete sich einen Moment im Spiegel und versuchte den Knutschfleck mit dem weißen Kragen ihrer Bluse etwas zu verdecken, obwohl sie ihn nicht verstecken wollte. Aber er sollte einem auch nicht sofort ins Auge springen, was die Gemüter ihrer Mitschülerinnen nur noch mehr anheizen würde. Sie mussten es zwar akzeptieren, aber sie wollte sie nicht noch mehr provozieren. Vielleicht wenn sie sich einfach zurückhielt und sie sie einfach langsam an diese Situation gewöhnen lassen ließ, würden sie es irgendwann akzeptieren. Genau und bald würden Schweine fliegen lernen.

Sie strich eine lose Strähne hinter ihr Ohr und glättete ihren Rock, der immer noch etwas zu kurz war. Dafür, dass das so eine noble Schule war, geizten die ganz schön mit dem feinen Karostoff. Dasselbe galt für die Bluse, die etwas über der Brust spannte, was entweder daran lag, dass die Bluse eingegangen oder ihrer Brüste größer geworden waren. Die Dinger konnten doch nicht größer werden, wenn man Sex hatte? Oder wirkten sie einfach nur größer und voluminöser? Wahrscheinlich sollte sie sich eine Bluse eine Nummer größer besorgen.

Kazumi verließ das Badezimmer und konnte gerade noch einen Blick auf Itachi erhaschen, der sich sein Jackett anzog und es seine breiten Schultern perfekt betonte. Diesen Anblick und die gemeinsamen Duschen, die gemeinsamen Nächte, als das und mehr hatte sie sich hart erkämpft und verdiente es nach all den Tränen und dem Schmerz. Das ließ sie sich sicher nicht von irgendwelchen Mädchen, die der Meinung waren sie war es nicht wert Itachi auch nur anzusehen und die letztendlich doch nur eifersüchtig, dass sie das bekommen hate, was sie alle wollten, ganz sicher nicht kaputt machen. Sie hatte gekämpft und gewonnen. Ihre Mitschülerinnen waren dagegen! War ihr doch egal!

Itachi liebte sie und hatte sich für sie entschieden und nicht für seine supertolle Exfreundin, die doch so viel besser zu ihr passte. Vielleicht änderte er in einem oder zwei Jahren seine Meinung. Vielleicht überlebte diese Beziehung die High School oder das College nicht, aber zumindest hatte sie darum gekämpft, dass man sie in dieser Zeit akzeptierte. Nicht mochte, einfach nur akzeptierte.

„Wollen wir?“

Sie riss sich von den Anblick seiner Schultern los und sah zu ihm hoch. Er sah sie abwartend ab und hielt ihr ihre Tasche hin.

„Sicher!“

Kazumi nahm ihre Tasche entgegen und hängte sie um ihre Schultern, ehe sie mit ihm das Schlafzimmer verließ. Im Wohnzimmer nahm sie ihren Spanischaufsatz und ihre Geschichtshausaufgaben mit und packte sie in ihre Tasche, folgte Itachi aus dem Zimmer. Im leeren Gang ergriff sie seine Hand und zog ihn mit einem leichten Lächeln zum Speisesaal.

„Du scheinst besser drauf zu sein!“, bemerkte Itachi, strich mit seinem Daumen über ihren Handrücken.

„Ich habe gewonnen!“, meinte Kazumi und sah zu ihm hoch, „Insgeheim wollten sie all das was ich jetzt habe, aber ich habe es bekommen. Also habe ich gewonnen.“

„Ich war also ein Preis?!“, murmelte er und fuhr sich mit den Fingern über das Kinn.

„Im übertragenem Sinn versteht sich!“, grinste sie, als er ihren Handrücken an seine Lippen führte um sie sanft zu küssen.

„Dann habe ich auch gewonnen, im übertragenem Sinn versteht sich!“, meinte er.

„Gegen wen hast du denn gewonnen?“, wollte sie wissen, da sie eindeutig gegen jede ihrer Mitschülerinnen, seine Ex und seine Mutter gewonnen hatte.

„Gegen jeden männlichen Mitschüler, gegen Hidan, Kabuto, deine Exfreunde, Blaine, meinen eigenen kleinen Bruder!“, zählte er mit einem Lächeln auf, „Ich habe definitiv gewonnen!“, schlussfolgerte er überlegen.

„Weißt du, bei mir klingt das süß, aber bei dir ziemlich selbstgefällig!“, meinte Kazumi und blieb mit ihm vor der Tür zum Speisesaal stehen.

„Du kannst nur die Wahrheit nicht vertragen, Süße!“, stellte er klar und öffnete die Tür zum Speisesaal.

„Wenn du das sagst!“, meinte sie und ging an ihm vorbei, in den Speisesaal, wo sie Neji und Sasuke vorfand, die gemütlich ihre Kaffee tranken und Zeitung lassen, „Morgen Jungs!“, begrüßte sie die zwei mit einem Lächeln, das für sie wohl zu fröhlich war, da es auch morgen war und sie morgens nie gut aufgelegt war. Sie war ein Morgenmuffel und stand nur auf, wenn es sein musste. Sie verstand sowieso nicht, wie Menschen um so eine Uhrzeit so gut drauf sein konnten

„Hast du irgendwelche Drogen genommen?“, fragte Sasuke mit hoch gezogener Augenbraue.

„Nein, ich bin nur gut drauf!“, meinte sie und setzte sich ihm gegenüber. Itachi nahm neben ihr Platz und schenkte ihr eine Tasse Kaffee ein.

„Verstehe!“, murmelte Sasuke, „Ach ja, Itachi! Mum hat mich angerufen. Du sollst sie zurückrufen.“, sagte er an seinen Bruder gewandt, der ihn nur lange schweigend ansah.

Kazumi wandte ihren Blick zu Itachi, musterte ihn, ehe er auch zu ihr sah und sie ein stummes Gespräch führten. Sie hatte ihm schon im Zimmer gesagt, was sie davon hielt, wenn er sich nicht mit seiner Mutter auseinandersetzte und es eben notwendig war mit ihr darüber zu reden. Sie selbst hatte bereits entschieden, dass sie das selbst irgendwie regeln musste. Von diesem Gedankengang wusste ihr Freund jedoch noch nichts und davon würde er so schnell auch nichts erfahren. Zumindest erst dann wenn sie es durchgezogen hatte um entweder versagt zu haben oder erfolgreich gewesen zu sein. Aber er musste sich genauso mit seiner Mutter auseinander setzen wie sie.

Sie kamen stumm zu einer Einigung, da er sich wieder seinem Bruder zuwandte und einen Schluck von seinem Kaffee nahm, „Falls sie dich noch mal anruft, sag ihr ich melde mich nach dem Unterricht!“, meinte er und stellte seine Tasse auf dem Tisch ab, fuhr mit seinem Finger den Rand der Tasse nach.

Kazumi griff nach Itachis Hand, die er unter dem Tisch verborgen hielt. Sanft fuhr sie über seinen Handrücken, spürte wie sich seine Finger etwas verkrampften und in den Stoff seiner Hose krallten. Sie streichelte solange seine Hand bis sie sich langsam lockerte und er ihren Griff erwiderte. Er schielte zu ihr rüber und zwang sich zu einem Lächeln, was sie beunruhigte. Seit sie ihn kannte, hatte er sich noch nie derartig zum lächeln zwingen müssen oder war so angespannt wie jetzt. Das mit seiner Mutter nahm ihn mehr mit, als er zugeben wollte, was für sie ein weiterer Grund war sich alleine darum zu kümmern. Oder zumindest sollte sie sich erst einmal alleine seiner Mutter stellen, damit er durchatmen konnte. Itachi hatte schon genug Stress mit seinem Abschluss und der Arbeit in der Firma nebenbei. Da musste er sich nicht auch noch Gedanken um die Meinungen seiner Mutter über seine Beziehung machen.

Ihre Finger verwoben sich mit seinen und sie rutschte etwas mehr zu ihm rüber, lehnte sich gegen seinen Oberarm, legte ihre Kopf auf seiner Schulter ab.

„Na dann, viel Spaß! Mum ist sauer!“, murmelte Sasuke nur und widmete sich wieder seiner Zeitung.

„Das ist mir klar!“, sagte Itachi leise, löste seine Finger aus ihrem Griff um seinen Arm um ihre Schultern zu legen und sie gab sich für den Moment diesem stillen Frieden hin, der hier herrschte.

Die Tür ging wieder auf und nach den leichten Schritten zu urteilen, was es entweder Temari oder Hinata. Da man Hinata meistens nur im Doppelpack mit Naruto antraf und sich die Schritte nach nur einer Person anhörten, konnte es nur Temari sein.

„Morgen Leute!“, begrüßte ihre blonde Freundin sie und ging um den Tisch herum um sich neben Neji zu setzen, „Wie ist das werte Befinden?“, fragte sie mit einem seltsam fröhlichen Grinsen, das sie überhaupt nicht verstand.

„Wie kann man morgens nur so gut gelaunt sein?“, murmelte Sasuke und sprach ihr aus der Seele.

Im Gegensatz zu Temari war sie ein Morgenmuffel und hasste es früh aufzustehen. Nur für Schule oder wichtige Termine am Morgen zwang sie sich aufzustehen. In dieser Hinsicht passte sie eigentlich nicht zu Itachi, da er gerne früh aufstand oder zumindest besser aufkam als sie. Da passte sie eher zu seinem Bruder, da er auch nur ungern aufstand. Das klang seltsam, da Sakura ein absoluter Morgenmensch war. Vielleicht zogen Gegensätze sich wirklich so magisch an, wie man sagte?

„Keine Ahnung!“, meinte Kazumi leise und kuschelte sich an Itachis Arm, „Vielleicht nimmt sie irgendwas?“

„Seltsam, dass du nicht besser aufgelegt bist, wenn man bedenkt wie gut du eigentlich schlafen solltest?“, dabei legte Temari ihren Kopf leicht schief und sprach dabei die Tatsache an, dass sie in Itachis Armen wirklich besser und ruhiger schlief. Der Regen, der sie nachts immer aufgeweckt hatte, störte sie nicht mehr. Sie hörte ihn fast nicht mehr, weil sie weitergegangen war. Sie hatte einen Teil ihrer Trauer hinter sich gelassen.

„Was aber nichts an der Tatsache ändert, dass ich ein Morgenmuffel bin!“, erwiderte Kazumi und nahm sich ein Stück Apfel von ihrem Obstsalat, den sie sich heute gegönnt hatte.

„Ein süßer Morgenmuffel!“, flüsterte Itachi ihr zu, ließ dabei seine Hände über Taille wandern, bis sie warm auf ihrer Hüfte lagen.

„Das ist so süß und kitschig, dass mir fast schlecht wird!“, murmelte Temari gegen den Rand ihrer Kaffeetasse.

„Wer hat denn dauernd mit Sasori rumgeknutscht?“, erwiderte Kazumi und kuschelte sich deswegen auch demonstrativ an Itachi, was sie früher nie getan hätte. Aber heute war es irgendwie eine Genugtuung, weil Temari ihr damals mit Sasori tierisch auf den Keks gegangen ist.

„Im Gegensatz zu euch beiden damals, benehmen sich die beiden wie artige Teenager, die keinen Sex vor der Ehe haben.“, erläuterte Sasuke.

„War das jetzt eine Herausforderung?“, wandte sich Itachi an seinen Bruder und sah ihn etwas zu herausfordernd an. Außerdem rutschte seine Hand auf ihrer Hüfte verdächtig tief und zog den Stoff ihres Rockes hoch, ehe seine Finger über ihre nackte Haut streichelten.

Kazumi schielte nach unten zu seinen neugierigen Fingern und wie sie über ihre Haut wanderten, langsam zu ihrem Hintern glitten, wo sie verblieben. Sie zog ihre Augenbraue hoch, da sich Itachi eigentlich nie derart provozieren ließ, vor allem nicht von Sasuke, dass er sich auf derartige Spielchen einließ. Er konnte eigentlich immer ziemlich gelassen bleiben und fuhr sehr selten aus der Haut oder ließ sich provozieren. Außerdem wusste er ganz genau, dass sie das nicht mochte, wenn er sie vor allen anderen – auch wenn sie es nicht sahen – so betatschte. Heiße Küsse gingen ja noch, aber seine Hände sollten in der Öffentlichkeit dann doch oberhalb ihrer Kleidung sein. In ihrem Zimmer durfte er dann anstellen was er wollte, was er auch nicht unbedingt wissen musste.

„Ich bin definitiv kein artiger Teenager!“, meinte Itachi weiter, was seinen Bruder nur grinsen ließ.

„Stimmt, soweit ich das immer gehört habe, bist du weit von diesem Status entfernt! Sehr weit!“

„Du doch genauso!“

„Könnten wir uns darauf einigen, dass ihr beide keine gewöhnlichen Teenager seid und ihr wahrscheinlich zusammen gerechnet mehr Frauen flachgelegt habt, als ein durchschnittlicher Promi!“, kam es murmelnd von Neji, der aber immer noch erstaunlich interessiert in seine Zeitung vertieft war.

„Danke für die Erinnerung, dass ich und Sakura nur eine weitere Kerbe in ihren Bettpfosten sind.“, sagte Kazumi äußerst neutral und seltsam tonlos.

„Immer wieder gerne!“, dabei lag ein leichter Hauch eines Lächeln auf seinen Lippen. Sie hatte Neji noch nie wirklich lächeln gesehen.

„Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen, Neji! Du bist genauso schlimm!“, meinte Itachi sehr kühl, als wäre er wirklich wütend auf ihn. Außerdem drückte seine Hand ihren Hintern etwas zu fest für ihren Geschmack, „Zumal sie die letzte Kerbe in meinem Bettpfosten sein wird.“, das klang überraschend süß.

„Dito!“, fügte Sasuke hinzu.

Kazumi zog ihre zweite Augenbraue hoch und starrte auf Itachis Hand, die so selbsterständlich halb auf ihrem Hintern lag und sie nichts dagegen sagen konnte, weil er das eigentlich durfte. Sie hatte ihm erlaubt sie jederzeit und überall anzufassen, was ihr gefiel und sehr begrüßte. Außerdem durfte sie ihn auch berühren, so wie ihr es gefiel. Und ihr gefiel es sehr über seine Arme zu streicheln, seine breite Brust zu berühren und ihre Hände über seinen Rücken gleiten zu lassen. Zumal es sie nicht wirklich störte, wenn er das tat. Wahrscheinlich machte er das auch unbewusst. Er tat es einfach und dachte nicht darüber nach, ob es richtig war oder nicht. Sie dachte wiederum zu viel darüber nach, was sie wohl in das anfängliche Dilemma gebracht hatte. Weil sie damals zu viel nachgedacht hatte, hatten Itachi und sie sehr lange darauf warten müssen zusammen zu sein und hier glücklich und vereint mit ihren Freunden zusammen zu sitzen.

Sie hatte gestern nicht nachgedacht und war einfach in Itachis Klasse spaziert um ihn vor aller Augen zu küssen. Nicht unbedingt ihre beste Idee, aber zumindest hatte sie etwas getan um mit der Situation zurecht zukommen.

Kazumi schloss etwas die Augen und lehnte sich etwas mehr gegen Itachi, ließ ihre Hand unter sein Jackett wandern um über seinen Rücken zu streicheln. Wenn er schon ihren Hintern kneifen konnte, durfte sie über seinen Rücken gleiten.

„Ihr seid alle drei furchtbare Kerle gewesen!“, kam es von Temari und wandte sich dann an sie, „Du bist erstaunlich ruhig, Kazumi!“, grinste ihre Freundin und ihren Augen blitzte etwas auf, was sie nicht ganz identifizieren konnte.

„Mal abgesehen davon, dass ich für diese Art der Unterhaltung noch zu müde bin, ist es mir ziemlich egal, mit wem ihr was damals angestellt habt.“, murmelte sie nur und griff nach ihrer Kaffeetasse um einen Schluck von dem heißen Getränk zu nehmen, „Zumal es Vergangenheit ist, also absolut irrelevant für mich.“

„Sie kommt erstaunlich gut damit klar, dass du ein mädchenverschlingendes Monster warst, das hinter jedem kurzen Rock her war!“, erläuterte Temari.

„Mädchenverschlingendes Monster?“, dabei zog Itachi verwirrt eine Augenbraue hoch und zog Kazumi wohl instinktiv näher zu sich, dass sie fast auf seinem Schoß saß.

„Ich glaube jetzt tust du ihm Unrecht!“, meinte Sasuke, „Er war viel schlimmer!“, sagte er und legte seine Zeitung weg, „So wie wir alle!“

„Danke für die Blumen, Brüderchen!“

Plötzlich musste Kazumi kichern, was sich zu einem leichten Lachen entwickelte.

„Was ist daran so witzig, Kazumi?“, wollte Temari wissen.

„Gar nichts eigentlich, weil das Thema furchtbar ist, aber wie ihr euch ankeift, zeigt nur, wie gut ihr miteinander auskommt.“

Kazumi mochte es nicht, wie sie übereinander sprachen, vor allem da sie wusste, dass das teilweise der Wahrheit entsprach. Itachi war kein Unschuldslamm gewesen und hatte sicherlich einige mehr oder weniger ernstgemeinte Affäre gehabt, aber sie wusste dass das vorbei war. Aber ihr war auch klar, dass das keiner von ihnen ernstnahm und sie sich einfach nur etwas ärgerten, auf freundschaftlicher Basis, die sie sehr genoss. So hatte ihre Freundschaft mit ihnen damals begonnen, mit schonungsloser Ehrlichkeit mit einem leichten Hass, den sie nicht mehr empfand. Alles hatte sich irgendwie verändert.

Die Tür zum Speisesaal öffnete sich abermals und diesmal waren es mehrere Personen, die in den Raum kamen.

„Morgen Leute!“, begrüßte Naruto sie lautstark.

„Wieso ist jetzt der so gut drauf?“, murmelte Sasuke, was Itachi zum Grinsen brachte und sie wieder zum Kichern.

„Vielleicht hat Hinata das geschafft, was Itachi nicht zusammen gebracht hat.“, kam es von Temari, die Kazumi zuzwinkerte, weswegen sie etwas rot um die Nase wurde.

„Was soll denn das jetzt heißen?“, kam es gleichzeitig von Kazumi und Itachi.

„Wer weiß!“
 

Kazumi beendete ihr Frühstück und begleitete Sasuke und Sai in den Unterricht. Itachi hatte die erste Stunde frei und Hinata und Naruto wollten zuerst frühstücken, ehe sie in die Klasse kamen. Zwar verstand sie nicht, was Temari mit ihrer Aussage gemeint hatte, aber sie war mit anderen Dingen beschäftigt, als über ihre Art am Morgen nachzudenken. Sie war ein Morgenmuffel und daran würde sich nichts ändern nur weil sie jetzt bei Itachi schlief und sie ausgezeichnet in seinen Armen schlief. Und Naruto war sowieso meistens gut drauf, auch manchmal morgens.

Dieser Tag war was die Blicke ihrer Mitschüler betraf nicht unbedingt anders als gestern. Man sah sie immer noch an, als hätte sie ein Schwerverbrechen begangen. Anklage zu viel Zeit mit Itachi Uchiha verbracht zu haben, Strafe überaus nervige Gestarre seitens ihrer Mitschüler. Großartig!

Wahrscheinlich musste noch einige Zeit vergehen, ehe man sie wieder ignorieren oder zumindest vollkommen neutral betrachten würde. Sie hatte ihren Teil erledigt, indem sie der ganzen Schule auf ihre Art mitgeteilt hatte was Sache war. Jetzt mussten sie es nur akzeptieren, tolerieren oder sonst was machen, damit dieses Gestarre endlich ein Ende hatte. Solange musste sie das wohl ertragen und damit leben, dass sie gerade der Staatsfeind Nummer eins war. Damit kam sie auch klar, da sie nicht nur Itachi an ihrer Seite hatte vor dem sowieso jeder an der Schule Angst hatte, sondern auch ihre Freunde, die ebenfalls nicht irgendwer an der Schule waren. Sie würde sich niemals hinter ihnen verstecken, weil sie nicht der Typ dafür war, aber sie würden sich jederzeit vor sie stellen, wenn es notwendig war und sie sich nicht selbst helfen konnte.

Kazumi folgte Sasuke und Sai in ihre Klasse, die noch relativ leer war, da es noch zu früh für einige Schüler war. Außerdem begann der Unterricht erst in einer halben Stunde und viele Schüler kamen erst fünf Minuten vor Unterrichtsbeginn in den Klassenraum. Die wenigen Schüler, die bereits ihre Plätze eingenommen, sahen nur kurz auf und warfen einen Blick auf sie, ehe sie sich wieder ihren eigenen Sachen widmeten. Das waren wohl die Schüler, die sich nicht dafür interessierten mit wem sie zusammen war und ob sie damit irgendein Gesetz gebrochen hatte. Wenigstens etwas!

Sie setzte sich an ihren Platz und packte ihre Bücher für diese Stunde aus, die zwei Uchihas taten es ihr gleich. Gaara saß bereits vor ihr auf seinen Platz, hatte ihr zuvor nur zugenickt. In ihrer jetzigen Lage sollte sie nicht zu viel Aufmerksamkeit erregen. Solange sie noch derart im Visier ihrer Mitschülerinnen wegen ihrer Beziehung stand, wollte sie Gaara da nicht mit reinziehen, indem sie zu offensichtlich mit ihm verkehrte. Nicht, dass man annahm, sie hätte was mit ihm oder irgendwas Verrücktes, was sie sich in ihren Köpfen zusammen reimten. Darauf hatte sie wirklich keine Lust.

„Die gute Nachricht ist, Menschen vergessen schnell.“, murmelte Sasuke, „Die Schlechte, es gibt einige Personen, die leider nicht so vergesslich sind.“

Kazumi sah auf und musste sofort seufzen, da ihr klar war, wen er damit meinte und wer da gerade auf sie zu stolziert kam. Anscheinend wollte Vanessa eine zweite Runde in Bezug auf Itachi starten und ihr abermals ins Gewissen reden, dass die Welt so nicht lief. Zumindest sagte das ihr entschlossener Gesichtsausdruck und der ihrer Zwillingsschwester. Das machte ihr weniger Sorgen, als die Tatsache, dass Vanessa angeblich die beste Freundin von Elena war, die wiederum Itachis Exfreundin war. Sozusagen war es nur eine Frage der Zeit bis Elena Wind davon bekam, dass sie nicht die superhübsche Freund von Sauske war, sondern eigentlich die von Itachi und somit die Frau war, die ihr bei ihrem Plan in die Quere kam wieder mit Itachi zusammen zu kommen. Was auch bedeutete, dass ein Treffen mit ihr unausweichlich war. Darauf hatte sie genauso wenig Lust.

Vanessa baute sich direkt vor ihrem Platz auf und musste ernsthaft auch noch so klischeehaft die Arme vor der Brust verschränken, starrte herablassend auf sie herab.

„Morgen Vanessa!“, begrüßte sie sie mit einem Lächeln, „Was kann ich für dich tun?“, sie würde sich sicher nicht vorwerfen lassen, dass sie unhöflich war.

„Du könntest aufhören so zu tun, als hättest du eine Beziehung mit Itachi!“, forderte sie.

Plötzlich wurde es seltsam still im Klassenraum, was absolut unheimlich war, da die Klasse beinahe voll war. Normalerweise gab es eine angenehme Geräuschkulisse von Gesprächen, aber jetzt war es unnatürlich still, wie ein Horrorfilm. In solchen Moment tauchte gleich der Mörder oder das Monster auf um jemanden umzubringen. Und diesmal war Vanessa dieser Mörder oder sie selbst, je nachdem wie diese Szene jetzt ausging.

„Vielleicht irre ich mich, aber mein Privatleben geht dich glaub ich nichts an!“, meinte Kazumi kühl, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust, ahmte Vanessas Haltung nach.

„Wenn es meine beste Freundin betrifft schon!“

Das hätte sie wirklich fast vergessen, sicher! Vanesssa war Elenas beste Freundin und hatte nur so getan, als würde sie voll auf Itachi abfahren, damit niemand anderes sich an den werten Herr Uchiha ranmachte. Sie musste nicht erwähnen, dass das nicht besonders gut funktioniert hatte, da Vanessa nicht wirklich nah an ihn herangekommen war um überhaupt andere Mädchen abzuschrecken und Itachi nicht wirklich daran interessiert war von ihr `beschützt´ zu werden. Zumal sie zu wenig Einfluss auf Kazumi hatte um sie davon abzuhalten sich in ihn zu verliebten. Darauf hätte sie aber sowieso keinen Einfluss gehabt. Außerdem fragte sie sich wirklich wie dieser Plan genau hätte funktionieren sollen.

„Deine beste Freundin geht mein Privatleben auch nichts an!“, erwiderte Kazumi, „Oder ist sie oder du Itachis Vormund und ihr dürft ihm befehlen mit wem er befreundet sein darf und mit wem zusammen?“

Vanessa lief knallrot an und verzog wütend die Lippen, knirschte sogar mit den Zähnen, während sie verdammte Genugtuung spürte. Bis jetzt hatte sie Vanessas Tiraden immer nur ignoriert und selten wirklich etwas darauf erwidert, geschweige war sie wirklich gemein zu ihr. Doch jetzt hatte sie genug von ihr und ihren Ansprachen, wie schlecht sie für Itachi sei und dass sie nicht zu ihm passe. Sie war es leid immer das selbe zu hören und niemals etwas dazu zu sagen, weil sie nicht gemein sein wollte. Besser gesagt wollte sie nicht zu sehr mit ihren Kommentaren auffallen. Das war zu Anfang ihr Plan an der Schule gewesen, der letztendlich nur bedingt funktioniert hatte.

„Wie kannst du es wagen ...“, fing Vanessa knurrend an und ließ ihre Arme sinken, ballte ihre Hände zu Fäusten.

„Vanessa, du solltest dich an deinen Platz setzen, ...“, mischte sich plötzlich Sasuke ein und schielte etwas verärgert zu Vanessa hoch, „... immerhin beginnt gleich der Unterricht und wir wollen doch nicht, dass du Nachsitzen musst.“, das war mal eine Drohung die saß, auch wenn sie absolut harmlos klang. Aber wenn ein Uchiha, egal welcher, so etwas aussprach, dann hörte sich das so an, als hätte er gerade der eigenen Mutter mit dem Tod gedroht.

Zumindest funktionierte diese Taktik, da Vanessa etwas zurückwich und Sasuke erschrocken ansah. Das hatte sie wohl nicht mal von dem Uchiha erwartet, der eigentlich immer recht höflich zu ihr gewesen war. Bis jetzt hatten weder er noch Itachi offen etwas gegen sie gesagt oder waren ihr negativ eingestellt. Eigentlich waren sie immer recht freundlich zu ihr und ihrer Schwester gewesen, aber seit gestern, seit jeder von ihrer Beziehung zu Itachi wusste, stellten sich beide Brüder öfffentlich gegen die zwei Schwestern, was früher nie vorgekommen wäre. Jetzt standen sie hinter Kazumi und verteidigten sie öffentlich.

Kazumi sah Sasuke einen Moment an. Es war zwar nett sie zu verteidigen, aber langsam musste sie selbst mit diesen Zicken fertig werden. Er oder auch Itachi oder einer der anderen waren nicht immer in der Nähe um sich vor sie zu stellen.

Deswegen stand sie auch auf, kam mit Vanessa auf Augenhöhe und erwiderte ihren Blick, den sie ihr zuwarf.

„Ich sag das nur einmal, Vanessa!“, sagte sie, „Es ist mir wirklich egal was du denkst oder willst. Geschweige was deine beste Freundin will. Ich bin mit Itachi zusammen und wenn du ein Problem damit hast, ist es eben dein Problem.“, stellte sie mit kalter Stimme klar, aber diesmal wich Vanessa nicht zurück, wie bei Sasuke, was aber unwichtig war, „Wenn du also irgendwas dazu zu sagen hast, behalt es für dich. Ich misch mich ja auch nicht in dein Leben ein.“, endete sie und setzte sich wieder hin, als die Schulglocke den Beginn der ersten Stunde ankündigte und Vanessa immer noch wie angewurzelt stehen blieb und auf sie herabstarrte, „Hab ich mich klar ausgedrückt?“

Es war immer noch seltsam still und diesmal spürte sie auch Sasukes Blick auf sich, von dem sie nicht ganz wusste, was er bedeutete. Irgendwann zuckte Vanessas Arm und ihr Blick war wie der Tod höchstpersönlich. Jetzt hatte sie sie so richtig sauer gemacht und sich vollends gegen sie aufgebracht, was ihr aber wirklich egal war.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, wandte Vanessa sich von ihr ab und ging auf ihren Platz. Keine Minute später kam der Lehrer ins Klassenzimmer und begann mit dem Unterricht.

„Und wenn du Elena begegnest, machst du genau dasselbe!“, murmelte Sasuke nur.

„Vanessa war wohl nur die Aufwärmübung!“, sagte sie leise und lehnte sich etwas zurück.
 

Vielleicht hatte diese kurze, aber prägnante Ansprach an Vanessa was gebracht, da Kazumi den Rest des Tages kaum beachtet wurde, so wie zu Anfang als sie an diese Schule kam. Zwar wurde sie hin und wieder noch etwas schief angesehen und die Blicke der Damen waren immer noch etwas feindselig, aber vielleicht hatte sie ihnen so viel Angst gemacht, dass sie sich nicht mehr wirklich trauten sie deswegen anzumotzen. Oder sie hatte Panik vor Sasuke und Sai, die dauernd in ihrer Nähe waren oder viel mehr vor Itachi, der sie jede Pause, wirklich jede Pause besucht hatte und ihre Beziehung vor der Öffentlichkeit zu zelebrieren. Eine Umarmung hier, einen Kuss da.

Größtenteils war es beinahe ein ruhiger Tag, mal abgesehen von den kleinen feindseligen Blicken und das Flattern ihres Herzens, wenn sie Itachi im Gang begegnet war und er sie wiedereinmal liebevoll umsorgt hatte. Daran könnte man sich glatt gewöhnen.

Selbst Elena hatte sich nicht blicken, was schon verdächtig genug war. Sie sollte von Vanessa eigentlich schon längst erfahren haben wer Itachis Freundin war. Demnach hätte sie schon angestürmt kommen müssen um Ärger zu machen. Eben weil der Tag ziemlich gut gelaufen war, musste sie jederzeit damit rechnen, dass bald etwas passieren würde. Weil das Schicksal und der Zufall nicht immer ihre besten Freunde waren und sie ihr schon oft bewiesen hatten, dass man ihr immer dann dazwischen funkte, wenn es gerade gut für sie lief.

Deswegen war sie ihren Exfreunden begegnet, als sie gerade anfing sich Itachi anzunähern und so hatten andere Zweifel gesäht, was sie fast von ihm weggebracht hatte. Das würde sie niemals wieder zulassen, weil sie jetzt dafür kämpfen wollte, dass ihrer Beziehung nicht von irgendwelchen Leuten vergiftet wurde.

Kazumi schloss seufzend die Tür zu ihrem Zimmer und starrte einen Moment auf das dunkle Holz, ehe sie sich dem Gang zuwandte. Da der Nachmittagsunterricht aufgrund einer Konferenz ausfiel, hatte sie nach dem Mittagsessen nichts zu tun, außer vielleicht ihre Hausaufgaben machen und sich für das Wochenende und die anstehende Party vorbereiten. Obwohl es den Host Club nicht mehr gab, fanden dennoch noch die Partys statt und sie hatte die besondere Ehre sie zu organisieren. Etwas, was ihr trotz aller Widerstände am Anfang sehr viel Spaß machte. Vielleicht wäre das auch eine Möglichkeit für die Zukunft, falls ihr das mit dem Studieren doch nicht gefallen würde. Partyplanerin, sicher! Für ihre Freunde diese Partys planen, war irgendwie was anderes, als würde sie es irgendwann für irgendwelche Fremden machen. Das wäre wohl nichts für sie.

Zumal sie sich darum gerade keine Gedanke machen musste, da sie ja noch eineinhalb Jahre Schule vor sich hatte und sich wahrscheinlich erst nächstes Schuljahr Gedanken über ihre Zukunft machen musste. Jetzt wollte sie nur mehr ihre Schulzeit mit Itachi genießen, der sich nächstes Jahr seiner Zukunft widmen musste. Das machte ihr jetzt weniger Angst als vorher, als sie noch nicht seine Freundin war. Jetzt musste sie sich keine Sorgen machen, dass er in Yale ein Mädchen finden würde, das ihm mehr gefiel. Itachi Uchiha war absolut treu. Darauf konnte sie sich auf jeden Fall verlassen.

„Entschuldige!“

Abrupt blieb sie stehen. Keine drei Meter vor ihr stand ein ihr unbekannter junger Mann, den sie bis jetzt gar nicht bemerkt hatte. War der auch schon da gestanden, als sie aus dem Zimmer getreten war?

„Sorry, falls ich dich erschreckt habe, aber ich suche jemanden!“, dabei lächelte entschuldigend, was ihre Alarmglocken sehr laut zum Klingeln brachten. Bis jetzt hatte sie noch keine guten Erfahrungen mit fremden Typen gemacht, die hier jemanden gesucht hatten.

Er kam auf sie zu, blieb ungefähr zwei oder drei Schritte vor ihr stehen und hielt ihr mit einem äußerst freundlichen Lächeln seine Hand hin, was sie noch stutziger machen sollte.

„Im Übrigen, ich bin Shisui, Shisui Uchiha!“

Wieso überraschte sie das nicht?

„Oh und ich suche Itachi Uchiha!“

Und das irgendwie auch nicht!

24.Kapitel

24.Kapitel

„Im Übrigen, ich bin Shisui, Shisui Uchiha!“

Wieso überraschte sie das nicht?

„Oh und ich suche Itachi Uchiha!“

Und das irgendwie auch nicht!
 

Langsam fragte sich Kazumi ernsthaft, ob es hier nicht irgendwo ein Nest gab, das gutaussehende, heiße Uchihas hervorbrachte, denen sie unweigerlich begegnen musste. Denn mal ernsthaft, das war wirklich nicht mehr normal, dass hier jeder ein absolut heißer Feger war und das eiskalt ausnutzen konnte. Nicht umsonst war jeder hier heiß begehrt, was die Wut auf sie selbst verständlicher machte.

Sie hatte sich damit abgefunden, dass Itachi jenseits von Gut und Böse war, was sein Aussehen betraf und das lag bestimmt nicht nur daran, dass sie hoffnungslos verknallt in ihn war. Sie hatte ihn davor schon unausstehlich heiß gefunden. Dasselbe galt für seinen Bruder. Shun, Itachis jüngsten Bruder, nahm sie mal heraus, da er noch keine zehn Jahre alt war. Aber der würde sicher auch mal ein heißes Schnittchen werden. Sai war auch so ein Kandidat, der mit diesem guten Aussehen einfach geboren worden war, verdammt, selbst Itachis Vater war auf seine Art und für sein Alter extrem attraktiv, was sie unweigerlich zugeben musste. Itachis Mutter war eine wirkliche Schönheit, was sie neidlos zugab, was in Kombination mit seinem Vater eine unheimliche Mischung aus guten Aussehen ergab, die sich in deren Kindern widerspiegelte. Hätten sie eine Tochter gehabt, könnte sie glatt Miss Universe werden.

Dieser Shisui, der gerade vor ihr stand und ihr immer noch seine Hand hinhielt, dabei auch noch so selig lächelte, konnte auf jeden Fall mit Itachi und den anderen mithalten. Er schien jedoch etwas älter als ihr Freund zu sein, war aber fast genauso groß, da sie genauso ihren Kopf in den Nacken legen musste um zu ihm hochzusehen, wie bei Itachi. Sein Haar war genauso pechschwarz, wie das seiner ekelhaft attraktiven Verwandten. Dasselbe galt bei seiner Augenfarbe. Die Haare trug er kürzer als Sasukes, schien sie aber sehr gut zu pfegen, was er ebenfalls mit Itachi gemein hatte. Sie schwor, er besaß mehr Shampoos als sie und eine verdammt teuren Fön.

Shisui war etwas schlanker als Itachi, zumindest wirkte das so auf sie, dennoch schien er gut gebaut zu sein in dieser Jeans und dem simplen Shirt. Das stand ihm so dermaßen gut, dass sie einfach hinsehen musste. Aber, das verwirrte sie irgendwie, war er so auf den ersten Blick ganz anders, als Sasuke oder Itachi. Seinem lockeren Auftreten und dem fröhlichen Lächeln, war er eher ein älterer Shun-Verschnitt. Ganz anders, als jeder Uchiha, den sie bis jetzt kennen gelernt hatte, abgesehen von Shun, aber er war noch ein Kind, weswegen das nicht wirklich galt. Jedes Kind war fröhlich, locker und unbeschwert drauf. Obwohl sie sich bei Itachi nicht so sicher war oder bei Sasuke oder bei Sai, vor allem bei Sai.

Kazumi sah auf die Hand, die er ihr hinhielt und überlegte gerade ob sie nicht einfach umdrehen sollte um zu flüchten. Der suchte doch Itachi, da brauchte sie sich nicht mit ihm abzugeben. Sie würde ihn einfach holen und sich in ihrem Zimmer verschanzen, was sie bei Kabuto hätte tun sollen oder bei Elena, vielleicht damals auch bei Sai, aber das zählte nicht mehr.

Dennoch haderte sie damit, da er anders als seine Verwandten eine sehr offene Körperhaltung hatte und mit seinem sanften Lächeln sehr freundlich und überhaupt nicht hinterhältig wirkte, was es ihr sehr schwer machte ihn nicht nicht zu mögen. Aber auch sie konnte sich in ihm täuschen.

Dennoch ergriff sie seine Hand und schüttelte sie. Er hatte einen festen, aber angenehmen Händedruck. Sie war weicher, als sie erwartet hatte und wie bei Itachi verschwand ihre Hand förmlich in seiner.

„Ich bin Kazumi, Kazumi Shiubaji!“, stellte sie sich ebenfalls vor, da sie es als unhöflich empfand ihm ihren Namen zu verweigern, wenn er sich so höflich vorgestellt hatte, „Ich glaube Itachi ist ...“

Kazumi löste ihre Hand auf seinem Griff, der sie erstaunlich abrupt löste und wandte sich um ihm den Weg zu ihrem Zimmer zu zeigen, das ja auch sein Zimmer war, als Shisui sie plötzlich an den Schultern packte und sie zu ihm drehte.

„Du bist Kazumi?“, das war eher eine Frage, als eine Feststellung.

Sie konnte nur nicken, da sie kein Wort herausbrachte. Ihre Nasenspitzen berührten sich fast und sie wollte wirklich nicht schon wieder einen anderen Uchiha, als Itachi küssen, zumal sie jetzt in einer Beziehung steckte und das äußerst unangenehm werden könnte.

„Ich hätte dich fast nicht erkannt!“, sagte er und lächelte plötzlich so vollkommen erfreut, als er sie unerwartet umarmte und an seinen Körper drückte, „Ich freu mich, dich kennen zu lernen!“, das war mal eine Reaktion, die sie auch noch nie bei einem Uchiha hervorgerufen hatte, „Itachi hat mir schon so viel über dich erzählt!“, das war ihr auch neu.

Unwillkürlich erwiderte sie seine Umarmung und scheiße, roch der Kerl gut. Was benutzte der für ein Parfüm? Ein ganz anderes als Itachi, das sie auch immer nervös machte. Seins hingegen war irgendwie beruhigend und vertraulich. Ein Ähnliches benutzte Jim, wenn sie sich nicht irrte, was auch erklärte, weswegen sie sich jetzt gerade sehr wohl fühlte. Trotz der Tatsache, dass ein fremder Uchiha, den sie gerade mal zwei Minuten kannte so stürmisch und vertraut umarmte, als würde sie ihn schon ewig kennen.

Shisui löste die Umarmung, beließ seine Hände aber auf ihren Schultern und musterte sie von oben bis unten, was bei einem anderen Mann seltsam und anrüchig gewirkt hätte. Er sah sie auf eine ganz andere Art an, als Itachi oder ein anderer Kerl, der scharf auf sie wäre. Irgendwie extrem professionell.

„Ich wusste zwar von einem Foto, das du umwerfend aussiehst, aber in Natura bist du ja eine echte Granate. Mein Cousin scheint Geschmack zu haben!“

Moment, was?

„Was für ein Foto?“, hauchte sie erschrocken, ehe sie realisierte, was er zuletzt gesagt hatte, „Du bist Itachis Cousin?“

„Temari hat mir das Foto von deinem Geburtstag geschickt, als du einen meiner Badeanzüge getragen hast. Ich muss zugeben, dir steht er viel besser, als jedem Model, den ich ihn angezogen habe.“, sinnierte er.

„Moment, du bist der Shisui Uchiha? Der Designer?“, ihr wurde gerade schwindlig.

„Gibt es noch einen Anderen, Süße?“

Jepp, er war eindeutig Itachis Cousin!

Shisui Uchiha war einer der gefragtesten Jungdesigner dieser Zeit und absolut angesagt bei jedem Star, der eine Robe für ein Event benötigte. Die Uchihas trugen ausnahmslos nur seine Kreationen, wenn sie auf dem roten Teppich liefen. Und ganz ehrlich, Kazumi mochte seine Kreationen auch wenn sie sich nicht leisten konnte. Er pfiff auf Konventionen und auf die Trends des jeweiligen Jahres und machte das was ihm gefiel. Er schickte die besten und erfolgreichsten Models in die Wüste, wenn er sie nicht mochte oder wenn sie zu dürr waren. Er hatte selbst mal gesagt, dass nur Frauen mit Brüsten und einem Hintern seine Kreationen am besten standen.

Irgendwie seltsam, dass sie so viel über ihn wusste, aber weder ihn noch Itachi erkannt hatte. Nicht mal über ihren Freund hatte sie so viel gewusst, als sie ihm das erste Mal begegnet war. Lag vielleicht auch daran, dass Shisui sich mehr in der Öffentlichkeit bewegte, als Itachi.

Dieser Shisui Uchiha stand gerade vor ihr, freute sich anscheinend ehrlich sie kennen zu lernen und sie hatte einer seiner Kreationen getragen, auch wenn dieser `Badeanzug´ eher ein paar Stofffetzen war, der von ein paar Schnüren zusammen gehalten wurde.

„Itachi kann warten! Ich will unbedingt dich besser kennen lernen!“, defintiv ein Satz, den sie noch nie von einem Uchiha gehört hatte.

„Okay!“, keine Ahnung, ob das eine Zustimmung war, aber für ihn anscheinend schon, da er sie am Handgelenk packte und sie hinter sich herzog.

„Ist der Gemeinschaftssaal noch auf dieser Seite?“, fragte er und steuerte auf einer der wenigen Türen zu, die den Zimmertüren gegenüber lag.

„Ja!“

„Perfekt!“

Als wäre er hier zuhause, was früher sicher mal der Fall gewesen war, – wie alt war er, 24, 25? – öffnete er die Tür zum Gemeinschaftssaal, der mal ihr Büro gewesen war, als der Host Club noch existiert hatte, was für sie schon so unglaublich lange her war, und zerrte sie sanft zur Couch, wo sie Platz nahmen.

„Hast du nicht Itachi gesucht?“

Shisui winkte lächelnd ab, „Schon gut, er weiß ja nicht, dass ich hier bin. Demnach wird er mich nicht vermissen.“, ihn vielleicht nicht, aber sie, da sie ja nur kurz in den Speisesaal wollte um sich einen Snack zu holen, „Genug von ihm, mehr von dir!“, forderte er mit diesem ehrlichen und erwartungsvollen Lächeln, als würde er wirklich eine unglaublich gute Geschichte zu hören bekommen. Dabei war sie nur die Freundin seines Cousins und nicht irgendein Promi.

„Was willst du denn wissen?“, fragte Kazumi stattdessen und merkte, dass sie etwas schüchtern war, obwohl er sie nicht einschüchterte und sie sich ausgesproche wohl bei ihm fühlte. Er war zwar Itachis Cousin, aber dann doch komplett anders, als er.

„Itachi hat mir zwar erzählt, wie ihr euch kennen gelernt habe, aber ich wette diese Geschichte ist viel spannender und romantischer, als er zugeben will. Hast du ihn im ersten Halbjahr wirklich öfters Idiot genannt, als ihn mit seinem Vornamen anzusprechen? Hast du ihm wirklich eine geknallt, als er dich geküsst? Hast er sich wegen dir wirklich mit Hidan angelegt, hast du wirklich Sasuke und meinen Bruder geküsst?“, eindeutig zu viele Fragen, von denen sie nicht wusste, ob er die Wahrheit hören wollte.

„Dein Bruder?“, erschrak sie und wich zurück.

„Sai ist mein kleiner Bruder!“, erklärte er vollkommen unbekümmert.

„Du bist der Cousin, der Itachi dauernd anruft!“, schlussfolgerte sie, da Itachi irgendwann mal erwähnt hatte, dass er sehr oft mit Sais Bruder sprach und sich sehr gut mit ihm verstand, obwohl das Verhältnis mit Sai und Kabuto öfters angespannt war. Jetzt war das mit Sai aber anders.

„Ich muss gestehen ja und sorry, dass ich euch bei eurem Date gestört habe!“, entschuldigte er sich wirklich süß und sehr ehrlich.

„Und mir tut es leid, dass ich einfach rangegangen bin und diese Sachen gesagt habe um letztendlich einfach aufzulegen!“, das war ihr jetzt irgendwie peinlich, auch wenn Itachi gemeint hätte, sein Cousin würde das locker sehen und es wäre sowieso selbst schuld, wenn er einfach so anrief, wenn sie ein Date hatten.

„Lass mal! Ich war zwar überracht, fand die Aktion aber super. Nicht jeder würde sich das trauen.“, winkte er abermals ab, „Das macht dich auf jeden Fall noch sympathischer. Bis jetzt hatte ich noch keine von seinen Freundinnen gern!“

Kazumi riss erstaunt die Augen auf und starrte Shisui an, der ihr unbewusst ein extrem großes Kompliment gemacht hatte.

„Was war mit Elena?“, die große, wunderschöne, langbeinige Blondine wohlgemerkt, die Modelqualitäten hatte.

„Das hätte sie gern gehabt. Keine Ahnung, was er an der damals gefunden hatte. Seine Mutter hat ihn gekonnt in ihre Richtung geschoben, dass er keine andere Wahl hatte, als mal mit ihr auszugehen.“, schmollte Shisui.

Okay, es war offiziell. Sie mochte Shisui, verdammt sie liebte ihn! Der erste Uchiha, abgesehen von Shun, den sie von Anfang mochte. Selbst Itachi hatte sie zu Anfang gehasst.

„Itachi war die letzten Sommerferien wie ausgewechselt, ein völlig anderer Mensch. Du tust ihm echt gut! Wenn er von dir gesprochen hat, war da so ein Glitzern in seinen Augen.“

Wenn Sasuke ihr das erzählt hätte, hätte sie ihm schlichtweg nicht geglaubt, aber da Shisui ihr das sagte, der sie kaum kannte, war das für sie die Offenbarung.

„Wirklich?“, hauchte sie ehrfürchtig und war etwas den Tränen nahe, obwohl Sasuke ihr so etwas Ähnliches schon mal gesagt hatte.

„Er wollte noch nie so dermaßen, dass Grandma seine Freundin kennen lernt.“, überlegte Shisui laut, „Ich muss zugeben, er hat mich auch noch nie zuvor gebeten ihm ein Alibi zu verschaffen, damit er sich früher von seiner Arbeit stehlen kann um sich mit einem Mädchen zu treffen!“

Das würde zumindest die Tatsache erklären, dass er sie während der Ferien kurz nach dem Mittagessen angerufen hatte um sich mit ihr zu treffen. Er hatte die Arbeit für sie geschwänzt und Shisui gebeten ihn zu decken. Das war total dämlich und würde sie niemals wieder zulassen, aber auch total süß.

„Witzig, du siehst wütend und gerührt zugleich aus! Er meinte schon, dass du echt amüsant bist!“, lachte er leise, „Jedenfalls bin ich extrem von dir begeistert! Du bist ausgesprochen hübsch, sehr klug, wenn du hier zur Schule gehst und traust dich einiges, wenn ich den Geschichten glauben darf. Jemand, der Itachis Vater die Meinung sagen kann, hat meinen Respekt.“

Kazumi fühlte sich plötzlich seltsam glücklich, dass sie wenigstens von einem Mitglied von Itachis Familie so viel Zuspruch bekam, wenn man bedachte wie unbeliebt sie sich eigentlich schon gemacht hatte. Vor allem weil es Itachis Cousin war, den er so gern hatte und dem er so vertraute. Wenn sie ihn auf seiner Seite hatte, war der Rest nur ein Klacks.

„Scheiße, hab ich was Falsches gesgat?“, er wirkte plötzlich sehr erschrocken und sie merkte zu spät, dass ihr eine Träne über die Wange rann und ihn das verstörte.

„Nein, aber ...“, sie verstummte, weil sie nicht wusste, wie sie das erklären wollte ohne wehleidig zu klingen. Itachi ihr Herz deswegen auszuschütten, war was anderes als Shisui davon zu erzählen.

„Ist es wegen seiner Eltern?“, fragte er vorsichtig und kratzte sich dabei etwas verlegen am Hinrerkopf, was ihn unheimlich jung aussehen ließ, obwohl er eigentlich noch keine dreißig war.

„Ja!“, gestand sie leise und etwas schüchtern.

„Ich geb dir einen Rat!“, sagte er.

„Gerne!“, sie nahm alles was sie kriegen konnte und vielleicht war sein Rat, das was sie brauchte um sich seiner Familie anzunähern.

Shisui wollte gerade zu seinem genialen Rat ansetzen, als sich plötzlich die Tür öffnete.

„Kazumi, bist du ...?“, Itachi stoppte mitten in Satz und Bewegung, starrte zuerst sie an, dann seinen Cousin um dann wieder zu ihr zu sehen.

„Hi Itachi!“, begrüßte Shisui ihn äußerst fröhlich, „Ich und Kazumi unterhalten uns gerade!“

„Was machst du hier Shisui?“, Itachi schloss die Tür hinter sich und kam sehr schnell zu ihnen, wirkte aber nicht wütend, eher überrascht.

„Um ehrlich zu sein, bin ich wegen euch beiden hier!“, offenbarte er und erhob sich dabei.

„Ach echt?“, fragte Kazumi verwirrt, da er zuvor doch nur Itachi gesucht hatte. Er hatte ja aufgrund eines Fotos gewusst, wie sie aussah, hatte sie dennoch nicht erkannt.

„Nun, ich bin hier um euch einzukleiden!“, erklärte er und zwinkerte ihr zu.

„Für was?“

„Na für das Frühlingsfest zu dem ihr beide gehen werdet!“, meinte Shisui, als wäre das absolut klar.

Das hatte sie irgendwie bei dem ganzen Stress, den sie mit ihren Mitschülerinnen und Elena gehabt hatte, ganz vergessen. Und dabei sollte sie auf diesem Fest Itachis Vater beeindrucken, damit er sie als seine Freundin akzeptierte. Und Shisui war Designer, da war es klar, dass sie was Passendes anziehen musste und er auftauchen würde.
 

Innerhalb von wenigen Minuten füllte sich ihr Zimmer mit unzähligen traumhaften Kleidern in allen möglichen Farben, Mustern, Schnitten, Längen und Stoffarten und mit verschiedenen Anzügen, die einem James Bond Ehre machen würden. Das war eigentlich der Traum eines jeden Mädchen, vor allem wenn man bedachte, dass das alles Designerkleider waren und demnach entsprechend teuer waren. Sie hingegen war von diesen ganzen Kleidern ein wenig überfordert, was vor allem daran lag, dass sie sich sehr wenig mit Mode beschäftigte und ihr es eigentlich völlig egal war, was sie trug, solange sie sich darin wohl fühlte.

Was sie aber mehr interessierte, als diese vielen schönen Kleider war die Beziehung zwischen Itachi und Shisui. Die zwei waren absolut faszinierend. Sie hatten eine Dynamik, die zwischen Itachi und Sasuke nicht herrschte. Die zwei Brüder waren letztendlich nur Brüder, aber die beiden waren mehr als Cousins, sie waren wirklich Freunde, obwohl sieben oder acht Jahre Altersunterschied zwischen ihnen lagen. Itachi lächelte auf eine Art, die sie noch nicht kannte, obwohl sie behaupten konnte seine Gesichtsausdrücke in- und auswendig zu kennen. Aber Shisui sah er auf eine sehr eigene Art an, wie er nicht nur einen Bruder oder einen Cousin ansah, sondern einen besten Freund. Nicht einmal ihre anderen Freunde sah er so an. Da war gegenseitiger Respekt, brüderlicher Zuneigung und tiefe Freundschaft.

Die Vorstellung sie hätten als Kinder miteinander gespielt, weil die beiden als die ältesten männlichen Uchihas sonst keine Gleichaltrigen hatten, war total süß und brachte sie ins Schwärmen. Konnte sie sich wirklich noch mehr in ihn verlieben?

„Findest du das nicht etwas übertrieben, Shisui?“, fragte Itachi, als sein Cousin ihm zwei oder drei Anzüge in die Hand drückte. Wahrscheinlich meinte er eher die zwanzig oder dreißig Kleider, die doch niemals alle für sie gedacht waren.

„Bei den Anzügen vielleicht schon, aber für die nächsten Feste brauchst du sie sowieso. Ich bis nächste Woche in Europa, also kann ich sie nicht persönlich vorbeibringen. Aber ...“, er stoppte und drehte sich zu ihr, „... für sie müssen wir den richtigen Stil finden und daher habe ich mehrere Kleidungsstile mitgenommen.“, sagte Shisui und zeigte auf Kazumi.

„Bitte?“, hauchte sie und trat einen Schritt zurück, als er auf sie zukam.

„Für das Frühlingsfest braucht du ein besonderes Kleid, das `Hallo Welt, ich bin Itachi Uchihas Freundin´ schreit!“, grinste er.

„Moment, ...“, winkte sie ab, „... nur die Uchihas tragen exklusiv auf solchen Events deine Kreationen!“, sie wollte sich vielleicht als Itachis Freundin präsentieren und seinem Vater signalisieren, dass sie das konnte, aber sie wollte auch nicht zu sehr herausstechen und irgendjemanden vor den Kopf stoßen.

„Süße, du bist seine Freundin und demnach im inneren Kreis, zumindest so gut wie. Für mich zählt du zur Familie, also ist das okay!“, okay, nicht anfangen zu heulen, weil das verdammt süß klang und so hoffnungsvoll, „Nenn mir deine Lieblingsfarben, also in denen du dich wohlfühlst, deine Lieblingsstoffarten, Schnitte und das alles!“, forderte er und jetzt war sie überfordert.

Vielleicht hatte sie Lieblingsfarben und im besten Fall einen Lieblingsschnitt bei Kleidern, aber woher sollte sie wissen was für eine Stoffart ihr gefiel. Sie trug immer nur das, was ihr zusagte und worin sie sich wohlfühlte. Aber Shisui sah sie so aufmerksam an, weswegen sie ihn ungern enttäuschte, indem sie nicht wusste was sie antworten sollte.

„Äh!“, war ihr sinnvolles Kommentar.

„Shisui, gib ihr einfach mal ein paar Kleider zum Anprobieren! Sie geht eher nach Gefühl, als nach anderen Dingen, wie Stoffart!“, rettete Itachi sie, während er sich mit einem der Anzüge beschäftigte.

„Gute Idee! Warte hier!“, beschloss Shisui und ging an ihr vorbei, zu den Kleiderständern, die so akkurat im Zimmer aufgestellt waren. Standen im Wohnzimmer etwa auch noch zwei oder drei dieser Ständer?

Kazumi sah zu Itachi, der ihr zuwinkerte, während sie dankbar lächelte. Er hatte sofort bemerkt, dass sie nicht wusste was sie ihm antworten sollte und hatte ihr ganz diplomatisch geholfen ohne zu verraten, was ihr eigentliches Problem war. Itachi wusste ganz genau wann es ihr schlecht ging und vor allem wann er ihr helfen musste.

„Probier das mal an, Kazumi!“, meinte Shisui und drückte ihr ein hellgrünes Stoffbündel in die Hand, das wohl ein Kleid sein sollte. Sie bevorzugte zwar kein Grün, aber dieses war angenehm und beruhigend. Ein sehr schöner Grünton.

„Okay!“, sagte sie leise, nahm das Kleid entgegen und ging in den begehbaren Kleiderschrank. Sie würde sich defintiv nicht vor Shisui umziehen, auch wenn er Designer war und sie wahrscheinlich nicht wie ein gewöhnlicher Kerl anglotzen würde. Er sah ihren Körper, aber eher als Kunstobjekt, das er einkleiden konnte. Er sah nicht den weiblichen Körper, wie ein anderer Mann, sondern nur als Aziehpuppe.

Sie hielt das bodenlange Kleid vor sich hin und zog fragend die Augenbraue hoch. Dieses Kleid bestand zwar aus reichlich Stoff, wurde aber von geflochtenen Stoffstreifen zusammen gehalten. Erinnerte sie etwas an den Badeanzug.

Kazumi zog sich bis auf die Unterwäsche aus und schlüpfte in das Kleid. Es war sehr eng, saß wie eine zweite Haut und saß eigentlich perfekt. Der weiche, anschmiegsame Stoff legte sich über ihren Oberkörper, fiel fließend ihren Körper hinab. Der Ausschnitt war etwas zu gewagt und ging ihr gefühlt bis zum Bauchnabel, auch wenn es nicht so war. Der Rücken jedoch lag komplett frei, obwohl die geflochtenen Stoffstreifen, die ihr auch als Träger dienten, sich über Kreuz um ihre Rücken legten und ein schönes Muster bildeten. Trotzdem fühlte sie sich extrem nackt, was vielleicht auch an dem Schlitz an der Seite lag, der ihr bis zur Mitte ihres Oberschenkels ging. War das nicht etwas zu viel des Guten?

Sie drehte sich einmal um ihre eigene Achse und betrachtete sich im Spiegel. Ob das das richtige Kleid für so einen Anlass war? Zumindest sah sie megascharf aus!

Kazumi öffnete die Tür zum Schlafzimmer und trat in den Raum. Shisui drehte sich sofort zu ihr um, während Itachi sich gerade sein Hemd zuknöpfte.

„Das Kleid steht dir hervorragend!“, meinte er mit einem seltsamen Leuchten in den Augen.

„Findest du? Ist es nicht etwas zu gewagt?“, wollte sie wissen und drehte sich abermals im Kreis, „Es fühlt sich so an, als wäre mein Hintern frei!“, murmelte Kazumi.

„Shisui!“

Erschrocken sahen beide zu Itachi, der plötzlich etwas sauer wirkte und mit halb offen stehenden Hemd auf sie zukam. Sie sollte jetzt nicht so sabbernd auf seinen halbnackten Oberkörper starren, der sehr gut mit diesem Anzug zur Geltung kam.

„Was denn, Cousin?“, grinste Shisui mit Unschuldsmiene.

„Das wird sie auf keinen Fall anziehen!“, bestimmte Itachi.

„Wieso denn? Sie sieht wirklich gut darin aus! Stell dir die Aufmerksamkeit vor die sie darin auf sich ziehen wird.“

„Gefällt es dir nicht?“, fragte Kazumi leise und unsicher, während sie an sich herab starrte und sich fragte, was ihm an dem Kleid nicht gefiel.

„Was? Nein, das ist es nicht! Du siehst wundervoll aus, Süße!“, versuchte Itachi es etwas panisch zu retten, „Ich glaube nur nicht, dass das das richtige Kleid für diesen Abend ist.“

„Meinst du?“, Shisui wirkte plötzlich nachdenklich und musterte sie von oben bis unten, ehe er zu Itachi schielte und lächelte, „Gibs zu, du willst nur nicht, dass die alten Säcke von Geschäftspartnern deines Vaters auf ihren Körper starren und du dafür einen Mord begehen musst oder zwei!“, grinste er seinen jüngeren Cousin an, der sich etwas ertappt fühlte. Diese Seite war auch sehr interessant an ihm.

„Darum gehts doch nicht!“, protestierte Itachi, obwohl sie genau wusste, dass es darum ging. Der gute Herr war wohl etwas eifersüchtig oder zu besitzergreifend.

„Sicher!“

„Ich fühle mich etwas nackt, falls jemand meine Meinung wissen will. Ich meine, ich trage das Kleid!“, mischte sie sich ein und endlich sahen die Herrschaften auf sie herab. Verdammt waren die zwei groß.

„Das wollen wir ja nicht! Versuchen wir was anders, in rot. Einverstanden?“, sie nickte und Shisui reichte ihr eine traumhafte schöne Robe in einem dunklem blutrot.

„Wow!“, hauchte sie nur, da sich der Stoff unglaublich anfühlte. Das war pure Seide.

„Deine Augen glänzen ja richtig! Die Farbe gefällt dir also, ist gespeichert!“, meldete Shisui, ehe sie wieder im Kleiderschrank verschwand und sich aus dem grünem Kleid schälte um sich in das rote Kleid zu werfen.

Dieses war am Oberkörper enganliegend und war schulterfrei, hatte einen ausladenen Rock. Der Ausschnitt vorne war für sie in Ordnung. Eigentlich stand ihr die Farbe richtig gut.

Kazumi trat aus dem Raum und Itachi sah in dem Moment auf, lächelte wahrscheinlich unwillkürlich. Sie wurde sogar etwas rot auf den Wangen.

„Das bist du in zehn Jahren, Kazumi!“, bemerkte Shisui.

„Wie bitte? Das Kleid ist traumhaft!“, es schockierte sie etwas, dass Shisui sie zu jung für dieses tolle Kleid hielt.

„Das schon, aber du bist noch jung und solltest nicht diese zu wallenden Röcke tragen. Warte!“, er nahm sich den zweiten Kleiderständer vor und wühlte sich durch die Schichten der Stoffe, holt drei weitere Kleider heraus, die unterschiedlicher nicht sein konnten, „Probier die mal an! Wir finden schon das Richtige!“, versicherte er ihr, was sie ihm glaubte.

„Okay!“, abermals verschwand sie im Kleiderschrank und probierte alle drei Kleider nacheinander an. Bei keinem sprang der Funke wirklich über, aber Shisui meinte sie müsste so viele Kleider anziehen, damit er feststellen konnte was ihr wirklich stand. So auf die Art man musste viele Frösche küssen, bis man den richtigen Kerl fand. Auf eine gewisse Art machte das auch wirklich Spaß, bis zu einem gewissen Punkt.

„Du scheinst eine harte Nuss zu sein! Das ist mir noch nie passiert!“, murmelte Shisui und musterte sie abermals in einem neuen Kleid, in dem sich etwas wenig Luft bekam. Die knalltrote Schleife am unteren Rücken war etwas zu viel.

„Nun, Kazumi kann man nicht so leicht beeindrucken!“, meinte Itachi, als er seinen Arm um ihre Taille legte und sie auf die Wange küsste.

„Entschuldige Shisui!“

„Nein Kazumi, ich steh auf Herausforderungen! Das fordert mich und bringt mich auf ganz neue Ideen! Die Ideen sprießen förmlich. Und du ziehst den dunkelblauen Anzug an! Und wo ist dein Bruder?“, wandte er sich an Itachi.

„Ich bin keiner deiner Angestellten!“, warnte Itachi, „Sasuke kommt gleich!“

„Er kommt immer zu spät!“, bemerkte Shisui und unwillkürlich musste sie kichern, da sie die beiden einfach nur göttlich fand. So konnten sich auch nur Verwandte zanken und so wirkte Itachi wie ein ganz normaler Kerl, der sich mit seinem Cousin stritt.

„Sag mal Shisui, kann ich mir mal ein Kleid aussuchen?“, fragte sie ihn etwas schüchtern, da sie ihm ja nicht in die Parade fahren wollte. Ihm machte es anscheinend Spaß sie wie eine Anziehpuppe zu behandeln, seine Augen leuchteten richtig dabei.

„Sicher! Bedien dich!“, mit einer ausladenen Handbewegung deutete er zu den Kleiderständern und als sie an einen von denen herantrat, kam Sasuke durch die Schlafzimmertür, „Kleiner, schön dich zu sehen!“, begrüßte Shisui seinen anderen Cousin, der ihn mit einem tödlichen Blick bedachte, weswegen sie ein Lachen unterdrücken musste.

„Nenn mich nicht so, du Verrückter!“, knurrte Sasuke, „Hättest du uns die Anzüge nicht einfach schicken können, so wie immer?“, fragte er genervt, als Shisui ihm ebenfalls einige Anzüge in die Hand drückte.

„Nein, erstens weil die Anzüge neu sind und ich sie vielleicht noch ändern muss und zweitens Kazumi meine volle Aufmerksamkeit braucht.“, erklärte er und deutete auf sie, während sie sich mit den Unmengen an Kleidern beschäftigte.

„Sie kommt doch ganz gut klar!“, bemerkte Sasuke.

„Ja, aber weil sie schon gefühlte zwanzig Kleider anprobiert hatte.“, murmelte sein Bruder ihm zu.

Kazumi ließ die drei Uchiha weiter zanken, während sie sich mit der Auswahl beschäftigte, die sie wirklich überforderte. Wie sollte sie sich da entscheiden, da wirklich jedes Kleid ihr gefiel und sie gerne jedes anprobieren wollte, was absolut untypisch für sie war. Sie war nicht wirklich jemand der gerne shoppen ging, aber wenn alles an einem Platz war und man keinen Stress wegen Öffnungszeiten oder anderen Kunden hatte, war es wirklich angenehm. So kauften also die Superreichen, vor allem die Uchihas, ein.

Beim dritten Kleiderständern fiel ihr ein Kleid ins Auge, genau genommen die Farbe, ein sattes, dunkles Blau. Sie griff nach dem Stoff, er fühlte sich weich und glatt an, und zog das Kleid hervor. Das gefiel ihr!

Mit einem kurzen Blick zu den Uchihas, die immer noch in ihrer eigenen kleinen Welt waren, in denen sie Anzüge anprobierten, die ihn verdammt gut standen, schlich sich in den Kleiderschrank und zog das Kleid in Windeseile an.

Das Oberteil, war wie das der anderen Kleider enganliegend und in diesem dunklen Blau, mit kleinen Steinen bestickt. Die Farbe verwusch sich, wurde immer heller bis zum Saum hinunter, der nur mehr in einem ganz, ganz hellen Blau strahlte. Der Rock war leicht wallend mit mehreren Schichten aus diesem traumhaften Stoff. Wenn sie sich drehte wallte er etwas auf. Der Schnitt war a-symmetrisch, wie bei den griechischen Tuniken. Sie konnte darin atmen und sehr gut bewegen. Das war es! Eindeutig!

Kazumi trat aus dem Kleiderschrank und in dem Moment sahen die Jungs auf, starrten sie an. Es wurde plötzlich sehr still. Sie sah Itachi an, der sie mit leicht geöffneten Mund ansah und seine Augen wanderten hinauf und hinunter. Er kam wieder zu sich und kam in diesem perfekt sitzenden Anzug mit blauer Krawatte auf sie zu und küsste sie überraschend, als er seine Hände auf ihre Wangen legte und ihren Kopf in den Nacken zwang.

„Du siehst wunderschön aus!“, raunte er ihr leise zu.

„Danke!“, hauchte sie und wurde leicht rot.

„Itachi, eine Frage, darf ich sie mir für meine nächste Kollektion ausleihen?“, bat Shisui, der plötzlich neben ihnen stand und diese kleinen Moment eigentlich störte, so wie er es immer tat.

„Nein!“, sagte er sehr bestimmt.

„Auch gut! Jetzt brauchen wir nur passende Schuhe. Kazumi, zeig mir doch deinen Schuhschrank. Vielleicht finden wir dort was, ansonsten hätte ich da ein Paar, das hervorragend zu diesem Kleid passt.“

„Ich muss dich enttäuschen Shisui, Kazumi hat keinen Schuhtick wie du es von anderen Frauen gewohnt bist.“

„Was?“, hauchte er und legte seine Hand auf die linke Seite seiner Brust und sah so aus, als würde er einen Herzinfarkt haben, obwohl er sich schnell erholte und sein Handy hervorholte und eine Nummer wählte, „Emily, lass drei oder besser vier Kisten aus dem Van mit den Ballschuhen herbringen.“

„Er hat einen Van voller Schuhe?“, fragte sie verwirrt an Itachi, als Shisui auflegte.

„Weißt du, dass ist nicht mal das Seltsamste, was er in einem Van hat!“, kam es von Sasuke, der mit einer Fliege kämpfte.

„Aha!“, war ihr sinnfreies Kommentar.

25.Kapitel

25.Kapitel

Gefühlte hundert Paar Schuhe und einem halb verstauchten Fuß später, war Shisui relativ zufrieden mit seiner kleinen Auswahl an Schuhen für sie. Klein war in dem Fall ein sehr dehnbarer Begriff, vor allem bei den Uchihas. Es überraschte sie immer wieder wie weit ihre und deren Definitionen von gewissen Dingen auseinander lagen. Vor allem fragte sie sich, was sie mit diesen ganzen Schuhen anfangen sollte. Auf so viele Feste konnte sie gar nicht gehen, dass sie jedes Paar einmal anziehen würde. Außerdem waren das alles HighHeels mit Mörderabsätzen, die einem die Beine brechen könnten.

Dafür hatte sie aber leider gerade keine Nerv, da sie einfach nicht aufhören konnte an sich herunter zu sehen. Das Kleid, das sie trug und das sie sich für das Frühlingsfest zu dem Itachis Vater sie eingeladen hatte, ausgesucht hatte, war absolut traumhaft. Es saß perfekt, engte sie nicht ein und betonte genau die Stellen an ihrem Körper, die sie sehr mochte. Eigentlich sah sie richtig gut darin aus und der Stoff lag sanft und weich auf ihrer Haut. Shisui achtete wirklich auf Qualität. Nur bei den Schuhen war sie sich etwas unsicher, da sie wirklich hoch waren. Aber zumindest passten sie zu diesem sagenhaften Kleid. Auch wenn sie noch etwas unbequem waren. Sie musste sie wohl noch etwas eingehen, wenn sie ohne Blasen davon kommen wollte. Vielleicht musste man auf diesem Fest tanzen und Itachi würde sich das sicher nicht entgehen lassen. Da wollte sie nicht wegen schmerzenden Füßen jammern oder gleich nach einer Stunde die weiße Fahne schwenken. So ergeizig war sie dann doch!

Mit leicht wackligen Beinen sah sie rüber zu Itachi, der Sasuke eine Fliege korrekt band. Das war etwas skurril aus, weil die beiden schon so erwachsen waren. Wäre Sasuke deutlich jünger oder wäre das Shun, würde das nicht so seltsam wirken. Es würde sogar richtig süß aussehen!

Shisui telefonierte mit jemanden, während diese Emily, seine Assistentin sich Notizen machten und immer einen Schritt hinter ihm war.

„Shisui, ich verstehe nicht ganz, warum ich eine Fliege tragen muss!“, murmelte Sasuke und wirkte unglücklich.

„Weil zu diesem Anzug eine Fliege besser passt, außerdem steht sie dir!“, meinte sein Cousin, ehe er weiter telefonierte und mit jemanden über seine neue Kollektion sprach.

„Du siehst wie James Bond aus, Brüderchen!“, grinste Itachi und fuhr ihm mit der Hand brüderlich durch das Haar.

„Klappe, du Idiot!“, maulte er und boxte ihm leicht gegen die Schulter. Das war total süß. Wo war ihr Handy, wenn es solche Momente gab und sie sie festhalten wollte?

Shisui beendete sein Gespräch und gab Emily noch irgendwelche Anweisungen, ehe er sich wieder an sie wandte.

„Du siehst bezaubernd aus, Kazumi!“, meinte er mit einem sanften Lächeln, „Ihr Drei könntet wirklich glatt aus einem Film entsprungen sein.“

„Vielen Dank für das Kleid, Shisui!“, bedankte sie sich, „Du bekommst es unversehrt zurück.“

„Ich glaube du hast was falsch verstanden, Kazumi!“, meinte Sasuke und fummelte dabei an der Fliege herum. Er war wirklich nicht für Fliegen geschaffen, auch wenn sie ihm wirklich gut stand.

„Ich bin nicht wie die gute Fee aus Aschenputtel, die dir ein Kleid herbei zaubert, das um Mitternacht wieder verschwindet!“, sagte Shisui grinsend, „Anders gesagt, du kannst es behalten!“

Kazumi riss die Augen auf und sah zuerst ihn an und anschließend zu Itachi hoch, der aufmunternd lächelte und seinen Arm um ihre Schultern legte.

„Das kann ich nicht annehmen!“, hauchte sie.

„Ich bestehe darauf und wenn dir noch andere gefallen, nimm sie dir einfach. Ich werde die anderen später abholen!“

„Moment, was?“, sie konnte Shisui nur anstarren, da er ihr gerade ein Angebot gemacht hatte, von dem jedes Mädchen insgeheim träumte. Ihr Blick wanderte zu diesen ganzen wunderschönen Kleidern und ein kleines bisschen wollte sie sich ein paar aussuchen, auch wenn sie sie eigentlich nicht wirklich brauchte und sie nicht der Typ war, der sich daraus etwas machte. Was aber in dem Moment völlig egal war, weil sie ein Mädchen war und die Kleider wundervoll waren. Und sie durfte sie alle haben. Sie wollte auf einmal alle haben, was total irrational war und so überhaupt nicht nach ihr klang.

„Dass ihre Augen so glänzen, ist irgendwie schräg!“, bemerkte Sasuke.

„Ich glaube Shisui hat es geschafft, das kleine Mädchen, das schon immer eine Prinzessin sein wollte, hervorzubringen.“, ergänzte Itachi, „Das ist eigentlich total süß!“

„Tja, du machst sie auf deine Art glücklich und ich auf meine!“, meinte Shisui, „Ach Itachi, eine Frage!“, er winkte seinen jüngeren Cousin zu sich um sprach leise mit ihm über eine Geschäftsidee, während sie weiter über diesen Gedanken sinnierte sich ein paar Kleider auszusuchen. Alle zu nehmen, wäre wohl zu viel des Guten. Sie hatte aber das Bedürfnis alle Kleider zu nehmen und jedes einmal einzuziehen, einfach weil sie es konnte.

„Weißt du, ...“, Sasuke kam an ihre Seite, löste die Fliege und öffnete die ersten zwei Knöpfe seines Hemdes, „... er macht das zum ersten Mal für eine von Itachis oder meiner Freundinnen.“, fing er an.

„Was meinst du?“, wollte sie wissen.

„Du bist das erste Mädchen, das er eingekleidet hat!“, antwortete er ihr, „Also mit allem Drum und Dran, persönliche Beratung und das alles.“, ergänzte er.

„Was war mit Elena?“, fragte sie weiter, obwohl es ihr einen Stich versetzte, weil sie diesen Namen erwähnt hatte. Auch wenn Shisui behauptet hatte er hätte sie nicht gemocht.

„Er hat sich vehement geweigert. Das war auch das erste und einzige Mal, dass Itachi wirklich sauer auf ihn war. Sie hat zwar schon die Kleider von ihm getragen, aber er hat sie ihr nie persönlich gebracht oder sie beraten.“, erklärte Sasuke, „Shisui ist ziemlich wählerisch bei den Damen, die er betreut.“

„Verstehe!“

„Das heißt er mag dich!“, sagte er, „Ich glaube, das eben hat ihn ziemlich glücklich gemacht. Normalerweise hat er nur seine Schwester und die etwas älteren Damen unserer Verwandtschaft, die er einkleiden darf.“

„Ach so, ich bin das Frischfleisch!“

„So ungefähr!“, dabei zuckte er mit den Schultern und vergrub seine Hände in den Hosentaschen.

„Oh Kazumi, als nächstes bekommt deine Unterwäscheschublade eine Generalüberholung!“

„Nein Shisui!“, kam gleichzeitig von Kazumi und Itachi, weswegen sie sich ein Lachen verkneifen musste.

„Gut, dann kümmere ich mich das nächste Mal um Sasukes Freundin!“, murmelte Shisui leicht beleidigt und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Sakura wird sicher auch eine Herausforderung!“, überlegte Kazumi laut.

„Mit Sicherheit!“, fügte Sasuke hinzu.

„Das wird ein Spaß!“

„Du sagst es!“

„Worüber redet ihr?“, wollte Itachi wissen, als er zu ihnen sah.

„Gar nichts!“, grinsten sie synchron, weswegen Itachi lächelnd den Kopf schüttelte, „Das bildest du dir ein, Itachi!“, kicherte Kazumi und kam auf ihn zu um sich gegen ihn zu lehnen. Er legte seinen Arm um ihre Schultern, drückte sie an sich und küsste ihr Haupt.

„Wenn du das sagst!“, murmelte er gegen ihre Haare, „Du siehst traumhaft aus, Süße!“, hauchte er ihr zu, was sie leicht erröten ließ.

„Danke!“, flüsterte Kazumi, „Du siehst aber auch ziemlich gut aus!“

„Nur ziemlich gut?“, fragte er etwas überheblich mit einem frechen Grinsen.

„Ausgesprochen gut! Sehr attraktiv!“, kicherte sie und schlug ihre Faust leichte gegen seine Brust.

„Kazumi, ich hab noch was für dich!“, rief Shisui ihr zu.

Sie löste sich von Itachi und kam zu seinem Cousin, der sie mit einem aufmunterten Lächeln erwartete. Das war seltsam beruhigend, obwohl sie ihn erst seit gut zwei oder drei Stunden kannte. Aber er hatte sie sofort akzeptiert und das nicht nur weil sie Itachis Freundin war. Er war freundlich zu ihr, obwohl er sie nicht kannte. Er war unvoreingenommen.

Shisui reichte ihr eine Visitenkarte auf der sein Name stand und darunter eine Nummer, die mit einem Stift händisch hinzugefügt worden war, „Das ist meine private Nummer, wenn du also mal reden willst, egal um was es geht, ruf mich an, egal welche Uhrzeit. Wenn Itachi was anstellt, erzähl es mir ruhig.“, sagte er absolut ernst und sie glaubte ihm.

Kazumi starrte auf diese einfache dicke, kleine Karte, die ihr gerade die Welt bedeutete. Sie hatte neben Sasuke und Sai noch jemanden gefunden zu dem sie gehen konnte, wenn sie Hilfe in Bezug auf die Uchihas brauchte. Shisui stand hinter ihr und das war mehr, als sie sich erhofft hatte, sollte sie diesen Cousin, den Itachi so mochte einmal kennen lernen würde.

„Und mein Rat, ...“, flüsterte er weiter, „... auf dem Fest, sei einfach du selbst. Sei freundlich, aber bestimmt. Sei ehrlich, aber handle nicht dumm. Du kannst Itachi einen Idioten nennen und vielleicht auch seinen Vater, aber keine Vorstandsmitglieder oder Geschäftspartner. Lächle, auch wenn du es nicht möchtest. Schweige, auch wenn du vielleicht etwas sagen möchtest.“, sagte er eindringlich, auch wenn sie manche Ratschläge einander widersprachen.

Wie sollte sie ehrlich sein, wenn sie schweigen sollte? Wie sollte sie freundlich, aber bestimmt sein? Wie sollte sie lächeln, wenn sie jemanden nicht mochte?

„Du sollst dich seinem Vater beweisen und das bedeutet in unserer Welt für dich ein schönes Schmuckstück zu sein, auch wenn Itachi das nicht gefällt. Wenn es um ihn geht, bist du nur das Anhängsel, wie seine Mutter.“

Shisui sprach genau das an, wovor sie sich fürchtete und was Prinz Amir angedeutet hatte. Letztendlich war sie nur ein hübsches Accessoire, das neben ihm glänzen sollte. Dann war sie nicht diese intelligente Schülerin, die nur Einsen hatte und mit Itachi mithalten konnte. Auf diesem Fest war sie nur ein hübsches Mädchen in einem hübschen Kleid an der Seite eines reichen Kerls, der ein Jemand in dieser Welt. Sie war ein Niemand und musste die Klappe halten, nett lächeln und nur hübsch aussehen.

Kazumi nickte, weil sie kein Wort herausbrachte und den Tränen nahe war. Sie war glücklich, aber auch etwas niedergeschlagen, weil das eben die Wahrheit war, gegen die sie nichts tun konnte, egal wie sehr Itachi sie liebte und wie sehr sie ihn liebte.

„Bitte fang mir nicht an zu weinen, sonst haut er mir noch eine rein.“, meinte Shisui lächelnd, „Ich bin mir sicher du schaffst das und wirst jeden umhauen. Sie werden dich lieben, respektieren und akzeptieren.“

„Danke!“, hauchte sie leise.

„Mach ich gerne! Und such dir bitte ein paar der Sachen aus! Das sind im Übrigen Einzelstücke. Nur du besitzt sie!“

„Dann kann ich sie erst recht nicht annehmen!“, meinte Kazumi leicht panisch.

„Jeder in der Familie erhält ein Einzelstück und da du für Itachi Familie bist, gilt dasselbe auch für mich.“

Shisui umarmte sie, ehe sie etwas darauf erwidern konnte und sie legte ihre Arme um ihn, sog den vertrauten Geruch ein, den sie von Jim kannte.

„Er wird dich beschützen!“, raunte er ihr noch zu, „Pass du dafür auch gut auf ihn auf!“

„Mach ich!“
 

Kazumi konnte nicht aufhören dieses schöne Kleid anzusehen, drehte dabei die Visitenkarte von Shisui zwischen ihren Fingern. Sie legte den Kopf leicht schief, betrachtete den weichen Stoff und die kleinen glitzernen Diamanten, die wahrscheinlich mehr kosteten als ein Kleinwagen. Wahrscheinlich kostete das Kleid so viel wie ein Sportwagen. Und sie durfte das exklusiv tragen. Niemand sonst hatte so ein Kleid. Wow, das fühlte sie besser, als sie je gedacht hatte. Da fühlte man sich sogar etwas wichtig und leicht prominent. Daran würde sie sich nie gewöhnen wollen, weil das zu unglaublich war um real zu sein. Sie würde aber wirklich auf dieses Fest von den Uchihas gehen, an Itachis Seite. Zum ersten Mal musste sie sich seiner Welt stellen, die ihr schon immer etwas Angst gemacht hatte. In der Schule war sie geschützt vor diesem Rummel, den man um Itachi machte und jedes Mal wenn sie mit ihm die Schule verließ, war sie niemals Gefahr gelaufen von einem Fotografen abgelichtet zu werden. Auf diesem Fest jedoch war sie auf sich allein gestellt. Sie konnte sie ja nicht dauernd hinter Itachi verstecken. Der hatte sicher auch seine Aufgabe auf dieser Feier und konnte nicht auf ein kleines Mädchen aufpassen, das keine Ahnung von dieser Welt hatte. Wahrscheinlich wollte sein Vater ihr Angst machen oder ihr zeigen wie klein sie war. Oder er wollte sehen wie sie klarkam, ohne Itachis Hilfe, nur auf sich allein gestellt mit einen Teil seiner Familie, dem Vorstand seiner Firma und Geschäftspartnern. Machte einem ja überhaupt keine Angst. Das setzte einen ja überhaupt nicht unter Druck.

„Kazumi, alles okay?“, hörte sie Itachi aus dem Schlafzimmer, der es sich bereits auf dem Bett bequem gemacht hatte.

„Sicher!“, rief sie ihm zu, ließ das Kleid jedoch nicht aus den Augen, als würde es ein Eigenleben entwickeln, was dann doch etwas paranoid war.

„Komm ins Bett!“, sagte er mit dieser verführenden Stimme, die sie anzog und einlullte.

„Sofort!“

Sie sah noch ein letztes Mal zu dem Kleid, das neben Itachis Anzug hing und eine wunderschöne Harmonie ergab, ehe sie den übergroßen Kleiderschrank verließ. Itachi lag bereits gemütlich auf dem Bett, lehnte gegen die Wand und las wieder ein Buch, ein anderes als das letzte Mal. Er war echt schnell was das Lesen betraf. Dem Einband zufolge sah es wieder nach Französisch aus.

Kazumi ging um das große Bett auf ihre Seite und legte den Schmuck ab, den sie jeden Tag trug. Die Kette, die sie damals von Itachis bekommen hatte, den Ring, der ein exaktes Duplikat war, den sie Itachi geschenkt hatte und das Armband, das einmal die Kette ihrer Mutter gewesen war. Fein säuberlich platzierte sie diese drei Dinge neben den 3D-Kristall und die ewigblügende Rose. Alles Geschenke von Itachi, die sehr gut und mit bedacht ausgewählt worden waren. Sie schielte zu ihrem Freund, der das Buch immer noch verdammt interessant fand und nicht zu ihr sah, als sie sich auf das Bett kniete und langsam zu ihm rüber robbte. In ihrem Kopf hatte sich eine Idee entwickelt, die mit jeder Sekunde besser wurde und die diesmal nichts mit seiner Mutter, seiner Familie oder diesem Fest zutun hatte.

„Itachi!“, flüsterte sie und versuchte etwas verführerisch zu klingen, setzte sie sich rittlings auf seinen Schoß, was seine Aufmerksamkeit dann doch verlagerte, von dem Buch zu ihr. Er musterte sie einen Moment, ließ seinen Blick von unten nach oben wandern. Sie erzitterte kaum merklich, da sein Blick sie niemals kalt ließ und ihr durch Mark und Bein ging. Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen und er legte das Buch zur Seite.

„Willst du mich verführen?“, fragte er mit einem leicht überheblichen Grinsen, „Für den Anfang gar nicht so schlecht!“, meinte er.

„Am Samstag kommt Jim vorbei!“, fing sie an.

„Süße, nur zur Info, wenn du einen Kerl verführen willst und das heißt nicht, dass du das bei einem anderen Kerl machen sollst, sprich bitte nicht von deinem Vormund. Das wirkt wie kaltes Wasser!“, erläuterte er, was sie dazu veranlasste schmollend ihre Arme vor der Brust zu verschränken.

„Ich will wissen, ob du danach was zu tun hast, irgendwas Wichtiges!“, knurrte sie.

„Nicht, dass ich wüsste. Wieso?“

„Jim kann nur ein oder zwei Stunden bleiben, dann muss er wieder los. Ich wollte wissen, ob wir danach was unternehmen können, nur wir zwei?“, murmelte Kazumi etwas verlegen und wandte den Blick ab. Ein leichter Rotschimmer bildete sich auf ihren Wangen, da ihr das peinlich war.

„Bittest du mich gerade um ein Date, Süße?“, fragte er und sie nickte, „Was veranlasst dich dazu?“

Sie schluckte hart und zwang sich ihn anzusehen. Anstelle dieses überheblichen Grinsens, was sie irgendwie erwartet hätte, sah er sie liebevoll und ernst an. Er machte sich nicht über sie lustig, sondern nahm sie ernst. Was sie besonders berührte, da sie zum ersten Mal einen Jungen um ein Date bat. Dabei war es sogar egal, dass sie mit diesem Jungen schon fest zusammen war.

„Weißt du, bis jetzt hast du mich immer eingeladen, die Verabredungen geplant und mich ziemlich verzückt!“, fing sie an zu erklären, ließ dabei ihren Zeigefinger kleine Kreise über seine nackte Brust fahren. Es sollte sie nervöser machen, dass er nur in Boxershorts auf dem Bett saß und sie rittlings auf seinem Schoß saß. Sie hatte sich immer noch nicht an diesen Anblick gewöhnt, aber zumindest benahm sie sich nicht mehr, wie ein kleines, ängstliches Mädchen, das noch nie einen nackten Kerl gesehen hatte, „Das war ja noch in Ordnung, als wir noch nicht zusammen waren, aber jetzt fände ich es nicht gerecht, wenn du weiter alle Verabredungen planst. Deswegen will ich das nächste Date planen!“, hauchte sie und wandte wieder ihren Blick ab.

„Wenn du das willst, gerne!“

Er setzte sich auf, legte seine Arme um ihre Taille und drückte sie an seinen Körper, den sie schon sehr gut kannte. Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken, vergrub ihr Gesicht in seinem Nacken und sog seinen Geruch ein, der nach dem Duschen immer besonders intensiv war. Seine Haut war noch leicht feucht, roch nach diesem tollen Duschgel.

Ihre Lippen drückten sich gegen seinen Lippen und sie wanderte küssend über seinen Nacken, vergrub ihre Finger zwischen seinen Strähnen. Sie drückte sich an ihn, entlockte ihm ein überraschtes Aufkeuchen, was sie Grinsen ließ. Seine Hände glitten zu ihrer Hüfte, wo sich sein Griff kurz verkrampfte, als sie sein Ohrläppchen einsaugte und etwas daran knabberte.

„Besser?“, raunte sie in sein Ohr und fühlte sich seltsam überlegen, während sie ihre Hüfte gegen seine rieb, was ihn nicht kalt ließ. Das war eindeutig!

„Mh, viel besser!“, murmelte er und ließ seine Hände unter ihr Top gleiten, streichelte mit seinen warmen Fingern über ihre Haut hinauf zu ihren Brüsten.

Sie bedeckte seinen Hals mit sanften Küssen und saugte leicht an seiner Haut, leckte darüber und hinterließ einen kleinen Knutschfleck, wie er es immer bei ihr tat.

Sie krallte ihre Finger in seinen Haaransatz, als sie mit ihrer Zunge über seinen Kiefer glitt, ehe sie seine Unterlippe einsaugte und ihn zu einem Kuss verführte. Vielleicht verhörte sie sich, aber sie könnte schwören, dass er leise geknurrt hatte, ehe er ihren Kuss erwiderte und sie fest an sich drückte. Sie keuchte ergeben in den Kuss hinein, schlang ihren freien Arm um seinen Nacken, setzte sich mehr auf um seinen Kopf in den Nacken zu zwingen.

Seine Hand wanderte über ihren Rücken zu ihre Shorts, glitt unter den dünnen Stoff, was sie heiser stöhnen ließ, vor allem als er zwischen ihre Beine wanderte. Er zog an den Shorts, ehe er sich aufsetzte und sie am Hintern packend hochhob. Kazumi drückte sich an Itachi, der sie sanft auf die Matratze bettete und sich über ihr aufbaute. Sie winkelte ihre Beine an und seine Hüfte drängte sich sanft zwischen ihre Schenkel, was sie heiser in den Kuss keuchen ließ. Seine Hand schob ihr Top hoch, bis zu ihren Brüsten.

Itachi löste den Kuss, wanderte langsam mit seinen Lippen über ihren Hals und saugte sich an ihrer Haut fest und zahlte es ihr wohl etwas heim. Er überwand ihr Schlüsselbein und sie presste ihre Hüfte etwas zu fest gegen seine, da sich seine Hand um ihre Brust gleich verkrampfte und er rau gegen ihre Haut keuchte. Er knabberte etwas an ihrem Schlüsselbein, während sie ihre Hand über seinen Rücken wandern ließ. Sie ertastete seine Rückenmuskulatur, die sich an und wieder entspannte, glitt über seine Wirbelsäule hinab, bis sie den Saum seiner Boxershorts erreichte. Itachi grinste gegen ihre Haut, als ihre Hand unter den Stoff glitt und sie auf seinen Hintern legte. Sie zog ihn tiefer zu sich hinunter, während er seinen Mund auf ihren Bauch legte und sanft darüber leckte und sich ihren Taille entlang küsste. Sie kratzte mit ihren Fingern seinen Rücken wieder hinauf, krallte sie in sein Schulterblatt.

Itachis Hand zog an den Bund ihrer kurzen Shorts, zog den Stoff weiter über ihre Hüfte, als sie ihre Beine um seine Hüfte schlang und ihn einfach überrumpelte, indem sie ihn auf den Rücken drehte und sich rittlings auf seiner Hüfte aufbaute.

Ein verschmitztes Grinsen schlich sich auf ihre Lippen, während er sie kurz erstaunt ansah, bis er den Anblick wohl zu genießen schien. Deswegen streckte er seine Arme wohl aus und verschränkte seine Finger hinter dem Kopf.

„Und jetzt?“, fragte er auf diese leicht überhebliche Art, die sie eigentlich arrogant finden sollte. Komischerweise fand sie das echt sexy.

Kazumi sah auf ihn herab und wurde plötzlich nervös. Was jetzt? Eigentlich wollte sie ihn etwas ärgern und ihn verführen, so wie er es immer tat. Hatte auch ganz gut funktioniert, bis er die Kontrolle übernommen und sie auf die Matratze gedrückt hatte um sie zu verführen. Das hatte sie anders geplant, zwar spontan, aber geplant.

Sie stützte sich mit den Händen auf seinem Bauch ab und biss sich auf die Unterlippe. Itachi sah sie etwas auffordernd und geduldig wartend an, während er ein Bein etwas anzog und seinen Fuß auf seinem Knie abstützte. So sah er wirklich verführerisch und heiß aus. Wo sollte sie da überhaupt anfangen? Sie hatte keine Ahnung wie man einen Mann verführte. Zwar waren viele Küsse von ihr ausgegangen, aber Itachi hatte immer die Kontrolle übernommen und sie auf seine umwerfende Art verführt. Aber sie wollte das mal ausprobieren und ihn so verwöhnen, wie er es immer tat. Zumindest was sie sich traute und wagte. Dass sie ihre Hand in seine Shorts geschoben hat, war schon das Äußerste was sie sich getraut hatte.

Sie war zwar nicht schüchtern, aber etwas zurückhaltend was diese körperliche Sache betraf und schaffte es nicht einmal ihren Freund zu verführen. Ihren Freund, der so viel Geduld mit ihr hatte und ihren wirklich jeden Wunsch erfühlt hatte. Da sollte sie doch in der Lage sein ihm mal einen Wunsch zu erfüllen oder zumindest sollte sie das hinkriegen.

Ihr Blick glitt zu seiner Brust und langsam ließ sie ihre Hände über seine Haut wandern, bis sie bei seinen Schultern war und sich langsam zu ihm herunterbeugte.

Itachi sah sie immer noch abwartend an, bewegte sich keinen Millimeter und ließ sie einfach machen. Ihr Herzschlag dröhnte in ihren Ohren und ihr Atem ging schwer. Ihr war unglaublich heiß.

Sie legte ihre Hände auf seine Wange, strich mit ihren Daumen über seine Lippen, die er leicht öffnete und sein warmer Atem schlug gegen ihre Haut. Langsam beugte sie sich zu ihm herunter und hielt seinen Blickkontakt stand, forderte ihn heraus und leckte mit ihrer Zunge über seine Unterlippe, ehe sie ihn zu einem Kuss verführte und ihm keine Chance gab die Kontrolle zu übernehmen. Diesmal nicht, auch wenn sie nicht daran hinderte seine Hände auf ihre Hüfte zu legen! Heute Nacht würde sie ihn wirklich an seine Grenzen bringen!

26.Kapitel

26.Kapitel

Kazumi traute dem Frieden nicht!

Es war logisch, dass sich ihre Mitschülerinnen irgendwann an den Gedanken gewöhnten, dass sie jetzt Itachis Freundin war und es zumindest soweit akzeptierten, dass man sie nicht mit weiteren Blicken erdolchte oder abfällig über sie redete, wie wenig sie zu Itachi passte oder wie wenig sie ihn überhaupt verdient hatte. Als würde sie das nicht wissen. Aber dass das Ganze innerhalb von ein oder zwei Tagen für ihre Mitschüler erledigt war, war äußerst ungewöhnlich. Das sollte sie in Hinblick auf ihre Erfahrung mit dem Ruhe vor dem Sturm und dieser Schicksalssache sehr stutzig machen. Immerhin hatte man ihr schon oft gezeigt, wie wenig das Glück auf ihrer Seite war, wenn es um so was ging.

Vanessa ließ sie nach ihrer gestrigen Ansprache eigentlich in Ruhe und auch ihre Schwester traute sich nicht mal ihr einen fiesen Blick zuzuwenden, vor allem wenn Sasuke oder Itachi in der Nähe waren, was zu neunzig Pronzent ihrer Schultages der Fall war. Eigentlich war sie nie wirklich alleine unterwegs, da sie auch fast jede Stunde mit einem ihrer Freunde hatte, was sie schon längst stutzig hätte machen sollen. Sie bekam langsam das Gefühl, die machten das absichtlich, damit sie nicht alleine war oder zumindest sich ihren Mitschülern nicht alleine stellen musste. Anscheinend glaubten sie immer noch, dass nicht alleine klar kam. Das sollte sie zwar wütender machen, aber darum würde sie sich später kümmern. Momentan lag ihre Priorität darauf mit dieser schrägen Situation fertig zu werden, die sie selbst geschaffen hatte indem sie sich als Itachis Freundin geoutet hatte. Außerdem war sie gerade ganz froh mit Sai in Chemie zu sein, wenn sie Gefahr lief einem bösen Blick zu begegnen.

Kazumi lebte damit und versuchte die Blicke zu ignorieren und das Gerede auszublenden. Das funktionierte ziemlich gut, da sie das schon früher, zu Anfang ihrer Zeit an dieser Schule, getan hatte.

Momentan war es relativ ruhig und Elena war ihr noch nicht über den Weg gelaufen. Da sie hier nicht zur Schule ging, durfte sie sich vielleicht nicht so oft oder zumindest nicht jeden Tag auf dem Schulgelände aufhalten. Aber da Sakura und ihre Freundinnen schon öfters hier gewesen waren, wäre es unlogisch, dass Elena nicht hierbleiben konnte, zumal sie ja mit Vanessa angeblich befreundet war. Sie schätzte Itachi nicht so ein, dass er ihr den Zutritt zur Schule verweigerte, da sie hier ja Freundinnen hatte. Den Zutritt zum Uchiha-Wohnhaus verstand sie ja und das befürwortete sie auch.

Dennoch musste sie eigentlich damit rechnen, dass Itachis Exfreundin irgendwann auftauchen würde um ihr das Leben schwer zu machen. So ungern sie auch daran dachte, musste sie sich irgendwann damit besprechen, wie auch mit Itachis Mutter. Zwar hatte sie deswegen schon eine Idee, die Frage war nur, wie sie ihn am besten ausführte, damit Itachi auch zuerst nichts davon erfuhr und er auch wirklich funktionierte. Kazumi wollte nicht, dass er weiter unter dem Gerede seiner Mutter litt. Sie hatte lange dabei zugesehen, wie er deswegen verletzt und unter Stress stand. Er hatte viel für sie getan und jetzt war es eben an der Zeit, dass sie etwas für ihn tat.

Eigentlich war es ein Wunder, dass sie nicht schon längst verrückt geworden war, wenn man bedachte, was sie alles für Probleme in den letzten eineinhalb Jahren gehabt hatte, angefangen von ihren Exfreundin und ihren Problemen mit den Tod ihrer Eltern. Jetzt auch noch seine Ex und seine Mum und hallo Klapsmühle, wenn sie nicht aufpasste.

Kazumi seufzte leise und sah wieder hoch um an der Tafel die chemischen Formeln zu notieren. Sai saß neben ihr und wirkte gelangweilt, was sie ihm nicht verübeln konnte. Heute war Chemie langweilig und vorhersehbar, zumal sie nicht gerade in Bestform war, wenn ihr gerade hunderte Gedanken wegen Elena im Kopf schwirrten. Dabei wollte sie nicht darüber nachdenken. Oder zumindest sollte sie es nicht, da es nur ihre Gedanken und somit ihre Beziehung vergiftete. Elena war ihr egal und würde nicht zwischen sie und Itachi kommen.

Das Klingel beendete die Stunde, was ihr gerade sehr recht kam, da sie sich jetzt nicht auf Chemie konzentrieren konnte.

Sie verließ zusammen mit Sai und ihren anderen Mitschülern den Chemiesaal und ging die kurze Treppe hinunter ins Erdgeschoss. Ihre nächste Stunde war im Sprachgebäude, da sie zusammen mit Gaara Russisch hatte. Sai hatte hingegen jetzt eine Freistunde.

„Du warst heute etwas unkonzentriert!“, bemerkte Sai.

„Und du warst gelangweilt!“, erwiderte Kazumi.

„Ja, aber weil mich die Thematik nicht interessiert. Unkonzentration hat damit nichts zu tun!“, erklärte er und öffnete ihr die Tür, damit sie ins Freie treten konnte, „Alles okay?“, fragte er, „Solltest du nicht mit einem Dauergrinsen auf Wolke sieben schweben?“

„Ich will mich während des Unterrichts dezent zurückhalten!“

„Wie nobel von dir!“, murmelte Sai.

„Ist das falsch?“

„Nicht unbedingt, aber das tut dir vielleicht nicht gut!“, meinte er, „Ich muss los! Viel Spaß in Russisch! Je nachdem wie viel Spaß man da haben kann!“, verabschiedete er sich und ging in die andere Richtung, während sie in Richtung der Sprachgebäude ging.

Wahrscheinlich war es momentan besser, wenn sie nicht mit einem Dauergrinsen durch die Gegend lief und damit jedem auf den Keks ging, weil sie das auch nervig finden würde. Zumal es ja auch daran lag mit wem sie zusammen war, sonst würde es jedem egal sein, dass sie Glückshormone und Fröhlichkeit aussonderte und dabei mit einem breiten Lächeln durch die Gänge spazierte. Das würde ihr wahrscheinlich auch auf die Nerven gehen. Deswegen wollte sie sich auch zurückhalten, damit sich ihre Mitschüler daran gewöhnten und sie deswegen nicht mehr anfeindeten. Es half zwar nicht wirklich, wenn sie Itachi begegnete und der ihr einen Kuss gab oder sie liebevoll umarmte, aber er wusste wie weit er gehen durfte und mochte es selbst nicht, wenn man in der Öffentlichkeit zu intim wurde. War vielleicht eine jahrelange Konditionierung durch sein öffentliches Leben. Ihr konnte da nur recht sein, da sie das als unangenehm empfand.

Der Kuss vor seiner gesamten Klasse hatte einen anderen Zweck erfüllt und diente nicht ihrer eigenen Befriedigung.

Kazumi betrat das Sprachgebäude, wo Gaara bereits auf sie wartete. Sie wollte sich eigentlich etwas von ihm fernhalten, bis sich die Schülerschaft wieder beruhigt hatte, da sie ihn da nicht mit reinziehen wollte. Das funktionierte während des Grudunterrichts auch ziemlich gut, aber da sie ein paar Wahlfächer zusammen hatten, musste sie mit ihm reden. Er schien diese leichte Distanz noch nicht bemerkt zu haben oder er verstand sie sofort.

„Hey!“, begrüßte er sie.

„Hallo!“, erwiderte sie seinen Gruß und kam auf ihn zu, „Wie läufts?“, wollte sie wissen.

„Ganz gut und selbst?“

„Ziemlich gut!“, meinte sie und stellte fest, dass sie nicht log. Trotz ihrer kleinen Probleme mit ihren Mitschülern und Elena, ging es ihr gut und sie war glücklich, weil sie ihr Ziel erreicht hatte. Sie war jetzt mit Itachi zusammen, wohnte in seinem Zimmer und wachte jeden Tag neben ihm auf. Kazumi hatte alles bekommen was sie wollte, was ihre Mitschülerinnen insgeheim immer gewollt hatten. Sie hatte das verlangt, was alle anderen sich wünschten und es bekommen. Letztendlich waren sie nur eifersüchtig und wütend auf sich selbst, projezierten diese Wut aber auf Kazumi, da sie ihre Eifersucht nicht bemerkten.

Kazumi lebte ein modernes Cinderella-Märchen und Itachi war ihr Traumprinz.

Gemeinsam betraten sie das Klassenzimmer für Russisch, wo schon einige ihrer Klassenkollegen versammelt waren. Unter ihnen war auch Vanessa, die sie keines Blickes würdigte. Sie war von dem Anklagen und den Drohungen auf Ignorieren umgestiegen und hoffte wohl, dass Kazumi dadurch zur Vernunft kam. Wie dieser neue Plan genau funktionieren sollte, war ihr nicht ganz klar, aber wenn sie dadurch nicht mehr mit ihr reden musste, war ihr das nur recht.

Kazumi nahm mit Gaara in der letzten Reihe Platz und ignorierte ihrerseits diese einzelnen Blicke, die man ihr immer noch zuwarf. Diese Blicke waren zumindest nicht mehr ganz so feindselig, sondern eher neugierig. Sie wollten wissen, was sie genau hatte, weswegen Itachi Uchiha sich mit ihr abgab. Tja, sollten sie es herausfinden, konnten sie es ihr gerne sagen, da sie immer noch nicht wissen, was er genau an ihr fand. Vielleicht war sie aufgrund ihres Aussehens ihm aufgefallen. Aber sie war zu Anfang unhöflich und gemein zu ihm gewesen. Das konnte ihn nicht so dermaßen beeindruckt haben, dass sie in sein Wohnhaus einziehen durfte um die Managerin seines Clubs zu werden, damit sie letztendlich als seine Freundin endete.

Sie holte ihre Bücher heraus, als die Schulglocke ertönte und die nächste Stunde ankündigte. Kurz darauf betrat auch der Lehrer den Klassenraum und bat um Ruhe, die er auch sofort bekam. Es überraschte sie immer wieder wie diszipliniert ihre Mitschüler waren, wenn es um den Unterricht ging. Sie nahmen den Unterricht und die Schule im Allgemeinen sehr ernst, da hier jeder immer pünktlich war und sie immer ihre Aufgaben erledigt hatten. Die Lehrer erwarteten das auch, dass man immer voll da war. Dennoch schien es dem Lehrkörper ziemlich egal zu sein, wo man die Nacht verbrachte oder ob man überhaupt schlief. Das hatte sie schon öfters mitbekommen. Die Schulordnung besagte zwar, dass man ab einem gewissen Zeitpunkt auf dem Schuhof und auch im eigenen Wohnhaus sein sollte, aber bis jetzt hatte sie noch nie davon gehört, dass jemand je kontrolliert hatte, ob jeder Schüler auch in seinem eigenen Bett lag. Hier lernte man wirklich Verantwortung zu übernehmen, wenn man lernen musste, wann man lieber noch keinen Serienmarathon starten sollte. Vor allem machte man das auch nur ein Mal unter der Woche.

Kazumi konzentrierte sich auf den Unterricht, da es diesmal über die Kultur des Landes ging und heute kommunizierte der Lehrer ausschließlich auf russisch, was auch seine Landessprache war. Die Sprachlehrer waren alle zweisprachig und kamen aus dem jeweiligen Land, dessen Landessprache sie unterrichteten. Das war Unterricht auf sehr hohem Niveau, wenn man bedachte, dass ihr Chemieprofessor eine Doktor in Chemie hatte und das nicht einfach nur studiert hatte um Lehrer zu werden.

Sie hörte aufmerksam zu und notierte sich alles Relevante, was bei einem möglichen Test, der jederzeit passieren konnte, drankommen könnte. Kazumi wollte auf jeden Fall vorbereitet sein und sie würde ihre Ausbildung nicht vernachlässigen nur weil ein paar Schüler sie böse ansahen. Und nur weil sie neben einem heißen Kerl schlafen konnte, würde sie sicher nicht ihre Noten darunter leiden lassen. Sie war dann doch ein leichter Streber.

Fünf Minuten vor Stundenende vibrierte ihr Handy in ihrer Tasche und kündigte eine Nachricht an. Sie zog verwirrt die Augenbrauen, da ihr normalerweise niemand während der Unterrichtszeit schrieb, außer es war ein Notfall. Wahrscheinlich war es Jim, der ihr irgendwas mitteilen wollte. Hoffentlich wollte er ihr Treffen am Wochenende nicht absagen. Sie freute sich, dass er sie besuchen kam und Itachi als ihren offziellen neuen Freund kennen lernte, auch wenn er ihn bereits schon länger als sie kannte. Aber ihr was das wichtig und das schienen beide Herren zu spüren, weswegen sie einfach mitspielten.

Die Stunde endete und sie räumte ihre Sachen zusammen, holte dabei ihr Handy hervor, das fröhlich blinkte. Zusammen mit Gaara verließ sie den Klassenraum und öffnete die Nachricht, die offensichtlich von Itachi kam.

Wenn du die Wahl hast würdest du lieber an einen Strand auf den Malediven fahren oder bevorzugst du Barbados?
 

Sie war gelinde gesagt etwas verwirrt. Daher schrieb sie ihm schnell zurück, ging dabei etwas zur Seite, lehnte sich gegen die Wand, damit sie mit niemanden zusammen stieß.

Wieso fragst du?
 

Kazumi folgte Gaara bis zur Treppe, wo er auf sie wartete und ihr Handy abermals klingelte. Sie öffnete Itachis Antwort.

Ich plane gerade unseren Sommerurlaub!
 

Sie wollte lieber nicht wissen, wieso er gerade jetzt und heute auf diese Idee kam jetzt einen Sommerurlaub zu planen und dafür auch noch die Zeit fand. Daher verwarf sie diese offensichtliche Frage und stellte lieber eine andere.

Wieso muss es ein Strandurlaub sein?
 

Ehrlich gesagt war es ihr egal, was sie mit ihm in den Ferien unternahm, aber ihr war absolut klar, dass sie sich einen Urlaub in den Malediven nicht leisten konnte und sie würde weder Itachi noch Jim bitten dafür zu bezahlen. Wie sie ihm das genau klarmachte, wusste sie noch nicht, da ihr Freund sicherlich mit Freuden für ihren Urlaub bezahlen würde, auch wenn sie es nicht wollte.

Wir können auch in die Berge fahren!
 

Das kam jetzt unerwartet!

Kazumi schrieb ihm zurück, ehe sie die Treppe hinunter ging und zu Gaara ging, der immer noch auf sie wartete. Vielleicht sollte sie ihm sagen, dass er nicht warten brauchte. Diese Diskussion könnte länger dauern.

Seh ich so aus, als würde ich gerne wandern gehen!
 

Kazumi war nicht wirklich kein sportlicher Mensch und einzig Volleyball beherrschte sie ziemlich gut. Aber was ihre Kondition betraf, war sie definitiv unter dem Durchschnitt.

Auch wieder wahr!

Gab er dann doch zu und schrieb gleich noch eine Nachricht, die sie von ihm nicht erwartet hatte.

Was hältst du von Wellness Urlaub? Du könntest dich dort massieren lassen!

Kazumi kam nicht mal dazu ihm irgendwas zurück zu schreiben, da klingelte ihr Handy abermals. Diese Nachricht klang schon eher nach ihrem leicht zur eifersuchtneigenden, besitzergreifenden Freund.

Vergiss es! Kein Mann fasst dich an!
 

Es gibt auch weibliche Masseure!
 

Ihre Argumentation war vielleicht nicht die Beste, aber zumindest logischer als seine Nachrichten, die nach einem Teenager klangen, der definitiv nicht Itachi Uchiha war.

Keine Person fasst deine nackte Haut an, außer es hat medizinische Gründe!
 

Sie überlegte kurz und sah dabei zu Gaara, der immer noch geduldig wartete.

„Du musst nicht warten! Das könnte dauern!“, meinte sie lächelnd und hielt ihr Handy hoch. Sie wollte ihn nicht unnötig aufhalten, da er sicher Unterricht hatte, während sie jetzt eine Freistunde hatte und diese in der Bibliothek verbringen wollte. Sie schrieb Itachi schnell zurück, ehe sie sich wieder an Gaara wandte.

Massagen können medizinische Gründe haben!
 

„Dann sehen wir uns morgen! Viel Spaß noch!“, verabschiedete er sich von ihr, als ihr Handy abermals klingelte. Diesmal hatte er schnell zurückgeschrieben.

NICHT in einem fünf Sterne Hotel!
 

Sie musste unwillkürlich lächeln, da diese Nachrichten so normal waren und sie sich gerade wie ein stinknormales Pärchen benahmen, die sich wegen einer Kleinigkeit liebevoll zankten und er sich etwas eifersüchtig und besitzergreifend verhielt. Da er sich die Mühe gemacht hatte über den Sommerurlaub nachzudenken, machte sie ebenfalls einen Vorschlag. Gaara war bereits aus dem Gebäude gegangen.

Wir können auch einfach zu Hause bleiben!
 

Ihr wäre das persönlich sowieso lieber, da es weniger Geld kostete und in Anbetracht der Tatsache wer ihr Freund war, es vielleicht sogar klüger war, wenn sie nicht in der Weltgeschichte herumturnte und die Aufmerksamkeit der Fotografen auf sich zog. Sie vertraute zwar auf Itachi, dass er sie in dieser Hinsicht beschützte, aber sie wollte wirklich kein Risiko eingehen.

Mh, hab ich noch nie ausprobiert!
 

Die Schulglocke kündigte die nächste Stunde an und eigentlich hatte Itachi jetzt Unterricht, aber sie wollte ihm trotzdem zurückschreiben. Es stimmte sie irgendwie traurig, dass er nie darüber nachgedacht hatte einfach zu Hause zu bleiben um zu entspannen. Immerhin hatte er zu Hause sicher auch sehr angenehmen Luxus, den sie sich gar nicht vorstellen konnte.

Ich könnte die ganze Zeit nackt im Haus rumlaufen!
 

Sie fügte noch ein zwinkerndes Smiley hinzu, damit er nicht auf die Idee kam, dass sie das ernst meinte. Sie würde definitiv nicht nackt in einem Haus herumrennen. Vielleicht in ihrem Schlafzimmer, aber niemals durch einen Gang, in dem sie anderen Leuten begegnen könnte.

Wirklich?
 

Er nahm das todernst, was sie irgendwie echt süß und leicht naiv fand. Vor allem wenn man bedachte, dass Itachi nichts davon war. Vielleicht war er süß, wenn er schlief, aber niemals naiv. Er war abgehärtet und etwas abgebrüht.

Ich KÖNNTE!

Kazumi schickte ihm gleich noch eine Nachricht, damit er das mit dem extravaganten Urlaub im Ausland gleich wieder vergas. Sie brauchte das nicht um glücklich zu sein.

Itachi ich bin ein einfaches Mädchen!
 

Deswegen auch die Malediven!
 

Wo war die Tischplatte für ihren Kopf, wenn sie sie mal brauchte? Zumindest hatte er auch ein Smiley hinten dran gesetzt, sonst hätte sie ihm das auch noch abgekauft.

Besprechen wir das später!
 

Beendete sie die Diskussion, da sie das lieber unter vier Augen besprechen wollte und nicht per SMS. Außerdem wollte sie ihm persönlich sagen, dass sie nicht zulassen würde, wenn er ihr den Urlaub bezahlen würde. Er hatte das definitiv vor, weil sie ihn schon so gut kannte.

Alles klar, Babe! Ich liebe dich!
 

Sie trat aus dem Gebäude direkt in die strahlende Sonne, als sie diese Nachricht las, bei der ihr warm ums Herz wurde. Es war egal, wie oft er ihr das sagte oder wie oft er ihr das schrieb, es machte sie jedes Mal glücklich. Dabei schlug ihr Herz immer ein wenig schneller. Zwar nicht so schnell, wenn er sie berührte oder küsste, aber doch schneller als gesund war. Sie sollte vielleicht langsam zum Arzt gehen und abchecken, ob das nicht doch eine Herzkrankheit war oder ob sie wirklich nur schrecklich verliebt war. Sie hoffte auf Letzteres.

Schnell schrieb sie ihm zurück.

Ich dich auch!
 

Du kannst ja schon mal anfangen in unserem Zimmer nackt herumlaufen!
 

Unverschämter Kerl!

Idiot!
 

Das war die letzte Nachricht, die sie ihm schrieb, ehe sie ihr Handy wegpackte und sich ihre Tasche über die Schulter hängte. Die warme Sonne blendete sie leicht und wärmte ihre Haut. Der Winter hatte sich wohl vollends verabschiedet, obwohl es in diesem Teil der USA nie wirklich kalter Winter herrschte und der Frühling kam langsam durch, auch wenn sie diese Wetter als kühleren Sommer bezeichnen würde. Ihr persönlich war ein warmer Frühling lieber, als ein brennend heißer Sommer. Zwar gab es in allen Zimmer und Klassenräumen sehr gute Klimaanlagen, aber draußen herrschten dann immer noch 35 Grad im Schatten.

Der Gedanke mit Itachi irgendwo in der Ferne am Strand zu liegen um so richtig schön zu faulenzen und Abends gemütlich in einem romantischen Restaurant zu sitzen, war sehr angenehm und unglaublich schön. Aber dennoch war da immer noch diese leichte Angst, dass dann jeder zu früh von ihrer Beziehung erfuhren und sich darauf stürzten wie Hyänen auf Frischfleisch. Zwar war ihre Beziehung schon sehr gefestigt und würde von irgendwelchen Berichten oder Fotos nicht einfach sabotiert werden, aber dennoch war sie noch so frisch, das man leicht Zweifel säen konnte. Darauf hatte sie keine Lust und Itachi auch nicht. Zumal er verstand, dass sie noch nicht bereit für diese Art von Aufmerksamkeit war.

Außerdem wusste nicht, wie sie darauf reagieren würde. Wahrscheinlich mit leichter Panik und seltsamen Aktionen ihrerseits. Das würde Itachis Vater sicher gefallen, wenn sie sich wie ein Verrückte vor den Fotografen benahm, weil sie Panik schob und damit nicht klar kam.

Kazumi musste sich sowieso noch überlegen wie sie dieses Fest zu dem Itachis Vater sie eingeladen hatte, angehen musste. Vor allem was sie dort genau tun musste, wie sie sich verhalten sollte und zu wem sie was sagen musste. Shisuis Rat war zwar hilfreich gewesen, aber dennoch nicht so aufschlussreich, dass sie wusste wie sie auf diese Situation reagieren musste. Wahrscheinlich sollte sie einfach Itachi befragen und dann auch noch Sasuke und schlussendlich noch Shisui um sich wirklich abzusichern. Wer wusste schon, was für eine Etikette dort herrschte.

Kazumi sollte Itachis Vater zeigen, dass sie mit so einer Situation zurecht kam und sich an Itachis Seite beweisen oder sonst was machen. Da sie nicht wusste, was sein Vater genau von ihr sehen wollte, musste sie wohl oder improvisieren oder sich so geben wie sie eben war. Dann musste sie noch das Problem mit seiner Mutter lösen und sie konnte fröhlich zum Familienessen erscheinen.

Sie drehte sich in Richtung der Bibliothek um, da sie noch einiges zu tun hatte und neben ihrer schulischen Pflichten noch das Treffen mit Jim planen wollte und auch das Date mit Itachi. Sie hatte sich darauf eingelassen selbst eine Verabredung zu planen und ihn zu überraschen. Das fand sie nur fair, wenn er sie dauernd so entzückt und verzaubert hatte.

Dennoch blieb Kazumi abrupt stehen, da sich ihr jemand in den Weg stellte, den sie zwar erwartet hätte, aber nicht wirklich heute und jetzt.

„Kazumi!“, sagte diese Person extrem tonlos mit leichter Feindseligkeit in der Stimme.

„Elena!“, meinte sie so neutral wie sie es eben konnte, wenn man bedachte dass gerade Itachis Exfreundin vor ihr stand.

Ihr schöner Friede war wohl für heute vorbei!

27.Kapitel

27.Kapitel

„Kazumi!“, sagte diese Person extrem tonlos mit leichter Feindseligkeit in der Stimme.

„Elena!“, meinte sie so neutral wie sie es eben konnte, wenn man bedachte dass gerade Itachis Exfreundin vor ihr stand.

Ihr schöner Friede war wohl für heute vorbei!
 

Wahrscheinlich nannte man so eine Situation einen Showdown. Zwei Kontrahenten standen sich gegenüber die Hände drohend über den Revolvern schwebend, bereits jederzeit zu ziehen und auf den Gegner zu schießen.

In dem Fall waren es keine Revolver, sondern schicke Handtaschen und praktische Umhängetaschen.

Kazumi musterte Elena und fühlte sich ein wenig klein und unscheinbar. Da stand vor ihr diese große, schöne und schlanke Blondine mit einem Körper für den ein Laufstegmodel töten würde und starrte sie an. Sie trug einen extrem kurzen Minirock, der ihre schmale Hüfte und ihre langen Beine sehr gut zur Geltung brachte und ein bauchfreies Top, die ein zauberhaftes Dekolleté zauberte. Sie konnte bauchfrei tragen und es war warm genug. Dazu noch dieses entzückende Jäckchen, diese schicke Designertasche, die fröhlich an ihrem Unterarm baumelte und diese eleganten Stiefeletten, die gerade noch zu dieser Jahreszeit passten, und sie kam sich gerade extrem minderwertig und schlecht angezogen vor. Kazumi trug zwar ihre Schuluniform, die aus einem teureren Stoff bestanden, aber dennoch war an ihren Füßen nur simple Schuhe, die keineswegs elegant oder schick waren. Außerdem war ihre Tasche von einen NoName Label und kostete keine tausend Dollar oder mehr. Verdammt, sie fühlte sich gerade verdammt schäbig. Sie war wirklich das arme Aschenputtel und Itachi ihr Traumprinz, der sie aus der Gefangenschaft der Stiefmutter gerettet hatte, obwohl sie keine Stiefmutter hatte.

Jepp, vor ihr stand ein reiches Püppchen aus gutem Hause und zeigte das auch noch offen. Sie war hier an einer Schule und nicht auf der New York Fashion Week.

Das waren die gröbsten Unterschiede zwischen ihnen. Kazumi war die arme Stipendiatin und Elena das HighSociety Girl, das laut Itachis Mutter besser zu ihm passte als sie selbst.

Zumindest wusste sie was Itachi optisch an ihr gefunden hatte. Und optisch passte sie hervorragend zu ihm. Leider war ihr Charakter anscheinend sehr fragwürdig, wenn sie ihn mit Hidan betrogen hatte. Gut, vielleicht war sie nicht besser, weil sie mit ihm ausgegangen war, aber zumindest hatte sie offen zugegeben und um Verzeihung gebeten. Etwas, was Elena nie getan hatte.

„Vanessa hat mir einiges über dich erzählt!“, fing Elena an und verlagerte ihr Gewicht auf den anderen Fuß, ahmte eine ziemlich ungesund aussehende Modelpose nach, bei der ihr vom Zusehen schon die Knochen wehtaten.

„Ach ja?“, meinte sie und versuchte gleichgültig zu klingen.

„Zumindest hat sie nicht gelogen, was dein Aussehen betrifft.“, dabei zuckte sie gleichgültig mit den Schultern, „Aber kein Wunder, Itachi würde sich niemals mit einem durchschnittlichen Mädchen abgeben. Er besitzt zumindest so viel Würde und Stolz, dass er sich jemanden sucht, der ihm Aussehenstechnisch zumindest vage das Wasser reichen konnte.“

Kazumi wusste nicht ganz ob sie sich beleidigt oder geehrt fühlen sollte, aber Elena wirkte nicht eifersüchtig oder fühlte sich von ihr bedroht. Vielleicht musste sie das nicht, da sie einen kleinen Vorteil besaß, der sich Itachis Mutter nannte. Aber letztendlich war es Itachi der entschied, demnach war Kazumi im Vorteil. Außerdem hatte sie das vage Gefühl, dass sie ihren Ex gerade beleidigt hatte. Zumindest war ihr Ansage kein Kompliment.

„Was willst du?“, wollte Kazumi wissen.

„Dich kennen lernen, dich einschätzen!“, erwiderte Elena und musterte sie abermals, verzog die Lippen, „Und ich muss sagen, ich bin nicht sehr beeindruckt!“

Sie versuchte unbeeindruckt zu wirken, von außen zumindest, da sie innerlich nervös und unsicher wurde. So wie Elena sie ansah, konnte sie fast glauben Kazumi sei ein ekliges Insekt, das sie zertreten wollte.

„Vielleicht bist du ganz hübsch, aber ansonsten bist du unscheinbar und unwichtig!“, meinte sie und warf mit einer übertriebenen Handbewegung ihre blonden perfekten Haare über die Schulter, „Du bist nur eine von Itachis hübschen Phasen, die er schnell wieder aufgeben wird, sobald du ihn langweilst.“

Diese Ansprache hatte sie schon zu oft gehört und sie machte sie immer noch sauer. Außerdem fragte sie sich langsam was Itachi an ihr gefunden hatte. Er hatte ihr erzählt, dass sie früher liebenswürdig und freundlich gewesen war, aber momentan wirkte sie so arrogant, wie sie es von anderen kannte, nicht nur von Itachi, sondern auch von ihren Mitschülern, die etwas gegen sie hatten. Und sie wurde langsam echt sauer, weil sie nicht mal so klug war, dass ihr auch was Neues einfiel.

„Das hab ich von Vanessa auch schon sehr oft gehört!“, erwiderte sie, da sie eindeutig zu stumm war. Sie hatte sich von dieser Frau zu viel gefallen lassen, vor allem bei ihrem ersten Aufeinandertreffen, bei dem Elena nicht mal gewusst hatte wer sie überhaupt war.

„Und es ist immer noch genauso wahr!“, provozierte sie, „Er wird irgendwann merken, dass du ihm nichts bringst! Dann wird er zu mir zurück kommen!“, grinste sie hinterhältig und äußerst siegessicher, als wäre sie schon Itachis Freundin oder seine Verlobte, wie sie sich ihr vorgestellt hatte.

„Selbst wenn er es irgendwann merken würde, bezweifle ich das! Ich weiß ja nicht, wie du das siehst, aber Itachi sieht mir nicht so aus, als würde er dir verzeihen, dass du mit Hidan geschlafen hast, seinem damaligen besten Freund.“, meinte Kazumi und sie konnte sehen, wie Elena zuckte. Das war wohl ein Thema das ihr nicht recht war, wenn nicht sogar etwas unangenehm. Eigentlich war sie nicht gerne so gemein und hielt anderen seine Fehler so hinterhältig vor. Selbst zu Itachi war sie nie so gemein gewesen, sondern hatte fiese Dinge mit einem leichten Lächeln gesagt. Aber Elena war nun mal Itachis Exfreundin und somit eigentlich der Feind. Wahrscheinlich reagierte sie automatisch so feindselig auf sie.

„Ich habe nicht mit Hidan geschlafen!“

Das sagte sie ohne die Miene zu verziehen und aus irgendeinen völlig abwegigen Grund, der ihr vollkommen unbekannt war, glaubte Kazumi ihr. Sie hatte keinen Grund ihr zu glauben, eigentlich musste sie ihr nicht mal zuhören. Wahrscheinlich sollte sie einfach weggehen und sich dieses Gelaber nicht anhören.

Außerdem fragte sie sich, warum Elena ihr das auftischen wollte. Sie hatte Itachi letztendlich gestanden, was sie getan hatte und plötzlich hatte sie es nicht getan. Das verwirrte sie ehrlich gesagt und sie kam nicht drauf, warum sie diese Taktik benutzte. Wenn Elena darauf abzielte sie zu verunsichern oder sie zu verletzen, funktionierte es nicht, da es ihr ziemlich egal war ob sie mit Hidan in die Kiste gestiegen war oder nicht.

„Und soweit ich das gehört habe, hast du dich auch mit ihm abgegeben. Du bist mit ihm ausgegangen! Also eigentlich hast du ihn eher betrogen, als ich!“

Es sollte Kazumi nicht wundern, dass sie davon wusste und es ihr vorwarf. Sie fühlte sich deswegen immer noch schuldig. Aber so wie es Itachi gesagt hatte, damals waren sie noch nicht zusammen gewesen und diese Verabredung, die nie zu mehr geworden war, war eine Reaktion auf die damalige Situation gewesen. Kazumi war verwirrt und vielleicht auch verletzt gewesen und hatte irrational gehandelt.

„Und trotzdem bin ich seine Freundin!“, erwiderte Kazumi, da sie Elena bestimmt nicht die komplette und komplexe Geschichte ihrer Beziehung zu Itachi erzählen würde. Das war sie nicht wert.

„Die Frage ist nur wie lange?“, sagte sie und stolzierte mit diesem Modelgang auf sie zu, blieb direkt vor ihr stehen, „Ich verrate dir etwas über Itachi Uchiha! Er ist der loyalste Mensch der Welt, aber betrügst du ihn, kann er zu deinem schlimmsten Feind werden. Und wenn er auch nur glaubt, dass man ihn verraten hat, lässt er dich fallen.“, erläuterte Elena mit düsterer Stimme, „Ich habe Itachi gesagt, dass ich ihn nicht betrogen habe, aber da er es geglaubt hat, ließ er nicht mit sich reden.“

Das glaubte sie ihr nicht, da sie Itachi anders kannte und auch einschätzte. Er war vielleicht stur, aber niemals voreingenommen. Es hatte sicher einen Grund gegeben, warum er damals so gehandelt hatte und ehrlich gesagt, war ihr die Vergangenheit egal. Es war vergangen und nicht mehr änderbar.

„Du scheinst ihn doch nicht so gut zu kennen, wie ich zuerst dachte!“, meinte Kazumi.

„Du solltest nur bedenken, was passiert wäre, wenn er mit geglaubt hätte und ich noch mit ihm zusammen wäre. Du hättest ihn niemals kennen gelernt und ich hätte dich niemals so nah an ihn oder seinen Bruder heran gelassen.“

„Das setzt aber voraus, dass eure Beziehung gehalten hätte!“, Kazumi blieb ruhig, auch wenn Elena sie gerade verunsichert hatte, weil sie irgendwie recht hatte. Sie wusste nicht, was passiert wäre, wenn diese Fall damals wirklich eingetreten wäre. Und darüber nachzudenken, war auch sinnlos, da man die Vergangenheit nicht ändern konnte. Genauso wie darüber nachzudenken, wie es wäre wenn ihre Eltern noch leben würden.

„Denkst du wirklich, dass ich oder seine Mutter das zugelassen hätten.“, meinte sie und sah sie eiskalt an, „Ich kenne Itachi schon sehr lange, unsere Familien sind eng befreundet und ich werde demnach immer mit ihm zu tun haben. Ich verstehe die Welt aus der er kommt und ich kann ihn besser unterstützen als du es je könntest. Du bist ein Nichts! Erkenne das endlich und trenn dich von ihm! Damit würdest du mir und auch Itachi einen Gefallen tun. Er ist momentan einfach nur blind aufgrund der Versuchung die du darstellst, aber letztendlich bin ich diejenige, die seinen Namen tragen wird und du wirst einfach nur in der Versenkung verschwinden!“, sagte Elena und ging an ihr vorbei, ließ sie ein wenig schockiert zurück.

Ihr Handy vibrierte abermals und eher geistesabwesend holte sie es heraus, öffnete die Nachricht und starrte zuerst mit leerem Blick auf den leuchtenden Bildschirm.

Was hältst du von Australien? Dort ist es warm und ich könnte mich dort relativ unerkannt bewegen. Es gibt einen Strand, alles was du möchtest!

Sie las die Nachricht zweimal, ehe sie die Worte verstand. Ihr kam der Gedanke, dass Elena vielleicht recht hatte. Vielleicht wären die beiden noch zusammen, wenn Itachi ihr geglaubt hätte, was die angebliche Affäre mit Hidan betraf oder ihr zumindest verziehen hätte. Wer weiß wie ihre Geschichte dann abgelaufen wäre. Sie wäre zwar in Sasukes Klasse, hätte sich sogar vielleicht mit ihm angefreundet, irgendwie zumindest, aber Itachi wäre sie niemals so nahe gekommen. Sie schätzte Elena auch so ein andere Frauen nicht in die Nähe ihres Freundes zu lassen. Na ja, sie war ja auch nicht besser und wollte selbst gewöhnlichen Mitschülerinnen, die definitiv nichts von ihm wollten, die Augen auskratzen.

Ehrlich gesagt hatte sie keine Ahnung wie das abgelaufen wäre und wahrscheinlich sollte sie nicht weiter darüber nachdenken, weil das nur ungesund für sie wäre. Sie würde wieder zu viel nachdenken, es totdenken und das wollte Itachi nicht.

Sie antwortete ihm nicht, stattdessen schrieb sie Hinata mit der sie die nächste Stunde hatte.

Hey, kannst du mich entschuldigen? Ich fühl mich nicht so gut!

Sie hatte noch nie in ihrem Leben den Unterricht geschwänzt oder so getan, als würde sie sich nicht wohlfühlen, aber sie fühlte sich unwohl, wenn auch nicht körperlich und sie war definitiv nicht krank.

Sicher, ruh dich aus!

Kazumi dankte Hinata per SMS und packte ihr Handy weg um letztendlich doch wieder zurück zum Wohnhaus zu gehen. Zumindest war sich Kazumi sicher, dass Elena dort nicht auftauchen würde.
 

Vielleicht war es feige sich in ihrem Zimmer vor Elena zu verstecken, aber gerade in dieser Situation musste sie sich erden und wieder zur Ruhe kommen. Sie brauchte unbedingt eine Strategie wie sie sich Elena gegenüber verhalten sollte. Es nervte sie schon genug, dass sie bei ihrer ersten Begegnung vollkommen stumm vor ihr gestanden war und nichts getan hatte, als sie Itachi in ihr gemeinsames Zimmer verfrachtet hatte. Sie war damals wie erstarrt gewesen und hatte sich wie ein eingeschüchtertes Mädchen verhalten. Gerade eben war es nicht wirklich besser gelaufen, obwohl sie sich zumindest etwas gewehrt hatte. Dennoch hatte Elena diesen kleinen Schlagabtausch gewonnen und hatte es geschafft sie etwas zu verunsichern und über Sachen nachzudenken, die sie eigentlich ignorieren sollte.

Kazumi hatte ihr geglaubt, als sie ihr erzählt hatte, dass sie nie mit Hidan geschlafen hatte. Elena hatte keinen Grund sie anzulügen, weil ihr eine Lüge nichts brachte und es war ihr auch egal, ob es der Wahrheit entsprach oder nicht. Elena war nicht mehr mit Itachi zusammen und nur das zählte hier.

Unwillkürlich fragte sie sich was wirklich wäre, wenn Itachi ihr damals geglaubt hätte oder wenn das mit Hidan niemals passiert wäre und die beiden demnach noch zusammen wären. Wahrscheinlich wäre Elena dann auch an dieser Schule und würde in diesem Wohnhaus wohnen. Wäre sie dann hierher gekommen, wären sie Klassenkollegen und sie würde an ihrem jetzigen Platz sitzen, weil sie mit Sasuke befreundet war. Kazumi wäre die einsame Stipendiatin und wahrscheinlich würde Itachi sie nicht einmal sehen, weil er die perfekte Freundin doch hatte. Na ja, sie würde den Uchiha sowieso nicht ausstehen können, weil sie zu diesem Zeitpunkt reiche Leute gehasst hatte.

Die Konsequenzen dieser kleinen Änderung wären extrem weitreichend, wenn sie bedachte, was alles passiert war und wie sie sich und die anderen verändert hatten. Itachi hätte sie niemals geheilt. Sie wäre schutzlos Aaron und Blaine gegenüber gestanden und hätte Robert wieder getroffen. Vielleicht wäre sie mit ihm wieder zusammen gekommen. Wer wusste das schon! Alles wäre anders geworden und sie würde niemals diese Liebe erfahren, die sie für Itachi empfand und die er ihr entgegen brachte. Sie würde niemals diese Freundschaft mit Sasuke erfahren und Sakura wäre nicht so glücklich mit ihm.

Kazumi setzte sich auf und versuchte diese Gedanken zu verdrängen. Die Vergangenheit ließ sich ändern, denn dann würde sie verhindern, dass ihre Eltern sterben würden. Das war der eine Wunsch, den man ihr nicht erfüllen konnte. Sie stellte sich manchmal vor, wie es wäre beide hier zu haben. Sie hätten sie definitiv unterstützt was diese Schule betraf und sie würden Itachi mögen, weil sie ihn liebte.

Diese Gedanken hatten keinen Sinn, weil sie diese Dinge niemals eintreffen würden. Demnach würde Elena niemals wieder mit Itachi zusammen kommen, egal ob sie letztendlich gelogen hatte oder nicht.

„Fühlst du dich besser?“

Sie schreckte hoch, als sie Itachi sah, der gegen den Türrahmen lehnte und sie fragend und besorgt ansah.

„Hinata hat mich verpetzt, oder?“, fragte sie, obwohl verpetzen wohl das falsche Wort wäre. Sie hätte Itachi nur gesagt, dass Kazumi sich nicht wohlfühlte und sie sich eben Sorgen um sie machte.

„Nicht wirklich!“, meinte er und stieß sich von der Tür ab um zum Bett zu gehen, „Ich wollte dich abholen und als du nicht rausgekommen bist, hat sie mir gesagt, dass du sie gebeten hast, dich zu entschuldigen!“, erklärte er kurz, blieb vor ihr stehen, „Gehts dir besser?“, wollte er wissen.

Kazumi wusste nicht, wie sie diese Fragen beantworten sollte, da sie sich körperlich nicht schlecht fühlte, sondern sie diese Begegnung mit Elena fertig machte, obwohl sie sich darüber keine Gedanken machen sollte. Außerdem sollte sie ihm davon erzählen, weil sie ihm das nicht verschweigen wollte. Sie hätte ihm das mit Blaine verschwiegen und das war schief gegangen.

„Ich denke schon!“, sie seufzte schwer, „Ich habe Elena getroffen!“, gestand Kazumi ihm.

„Oh!“, kam es tonlos von ihm, „Soll ich fragen wie es war?“

„Ich hab mich gefragt, was du an ihr gefunden hast, abgesehen von dem Aussehen! Sie ist ein elendes Miststück!“, murmelte sie und würde sich dafür niemals entschuldigen.

„Ich weiß!“, seufzte Itachi und setzte sich ihr gegenüber, „Hat sie was gesagt?“

„Im Großen und Ganzen ist sie davon überzeugt, dass ich nur eine Phase bin und du bald wieder zu ihr zurückkehrst.“, erzählte sie ihm.

„Da kenn ich noch jemanden mit dieser Meinung!“

„Ist diese Person zufällig mit dir verwandt?“, fragte sie leise und sah zu ihm, als er nickte, „Ein Dreamteam wie es mir scheint!“, murmelte Kazumi und lehnte sich gegen die Wand.

Itachi ergriff ihre Hände und streichelte sanft über ihre Handrücken, führte ihre Hände an seine Lippen um sie zu küssen.

„Sie sagte, ich bringe dir nichts!“, hauchte sie und schämte sich etwas, dass sie sich darüber Gedanken machte. Es sollte ihr egal sein, was Elena von ihr dachte oder glaubte was Itachi dazu brachte sich zu ihr hingezogen zu fühlen.

„Lass dir nicht so einen Blödsinn einreden und denk gar nicht darüber nach!“, Itachi wirkte wütend, aber nicht auf sie, sondern auf Elena und ihre Worte, die ihr wehtaten. Und das wusste er, „Was weiß sie schon, was du mir bringst!“, knurrte er und streichelte dabei unglaublich sanft über ihre Haut.

Kazumi blinzelte die Tränen weg und wandte ihren Blick ab, damit Itachi ihren Gesichtsausdruck nicht sah.

„Hey!“, flüsterte er sanft und berührte ihre Wange, damit sie ihn ansah, „Ich will nicht entschuldigen, was sie gesagt hat, aber sie wurde erzogen so zu denken. Mein und ihr Vater sind Geschäftspartner und natürlich würde es sich für beide Seiten auszahlen, wenn sie und ich zusammen wären und irgendwann heiraten würden.“

Sie nickte leicht und verstand auch diesen Gedanken. Geschäftlich würde es sich auszahlen, wenn Itachi ein Mädchen heiraten würde, dessen Familie ein reiche und einflussreiche Firma besaß oder zumindest gute Kontakte. In dieser Hinsicht war Elena wirklich gut geeignet und sie überhaupt nicht, aber es brauchte doch mehr als diese Aussicht um jemanden zu heiraten. Außerdem fand sie diese Ausrede, dass sie dazu erzogen wurde so zu denken einfach nur lahm und feige. Itachi wurde das sicher auch eingetrichtert und er hatte das einfach abgelegt und das getan was er wollte. Sonst würde sie sicher nicht hier wohnen und mit ihm zusammen sein. Aber Elena glaubte immer noch, dass sie und Itachi für einander bestimmt wären und sie seine Ehefrau sein würde, irgendwann.

Hier machte anscheinend jeder das was er für richtig hielt, aber niemand fragte Itachi was er wollte. Er hatte sich von Elena getrennt und weder sie noch seine Mutter wollten das akzeptieren. Das bestätigte sie noch mehr darin etwas dagegen zu unternehmen und wenigstens diese eine Sache von Itachis Schultern zu hieven. Sie würde sich nicht hinter ihm verstecken, sondern sich zumindest mal seiner Mutter stellen. Für Elena hatte sie heute keine Kraft.

„Beantworte mir bitte eine Frage! Nur ja oder nein, keine Begründung und keine Ausführung!“, bat sie Itachi leise und als sie hochsah, nickte er, obwohl er verwirrt wirkte, „Wenn das mit Elena und Hidan nie passiert wäre oder du es nie erfahren hättest, wärst du dann immer noch mit ihr zusammen?“, fragte sie und beobachtete ihn genau, während er die Frage verarbeitete. Seine Antwort hing davon ab, ob sie weiter darüber nachdachte oder nicht. Denn wenn auch nur die geringste Chance bestand, dass sie immer noch zusammen wären, dann ...

„Nein!“, seine Antwort kam abrupt, aber so überzeugen und sicher, dass sie vergas ihren Gedanken zu beenden. Er wirkte ernst und unbeirrbar, so wie sie ihn kannte. Da war kein Zweifel oder Derartiges!

„Ich dachte, ich kann ihr wie Vanessa die Meinung sagen!“, gestand sie ihm und rutschte zu ihm, damit er sie in den Arm nahm, was er auch sofort tat, „Und ich wollte es auch, aber sie stand so plötzlich vor mir und hat diese Sachen gesagt, die mich unvorbereitet getroffen haben. Ich wusste, dass sie mich nicht leiden kann und loswerden will, aber ...“, sie sprach nicht weiter, da sie Itachi nicht verraten wollte, was sie alles zu ihr gesagt hatte. Der Punkt war, dass es sie verstört und verunsichert hatte. Damit musste sie fertig werden und sich wieder aufrichten um ihr mit erhobenen Haupt entgegen zu treten. Dann konnte sie dieser Schlange sagen, was sie wirklich dachte und wie sehr es ihr egal war, was sie wollte.

Kazumi schmiegte sich an Itachi, der sie einfach nur festhielt und ließ sich mit ihr auf die Matratze sinken. Sie vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge, schlang ihre Arme um seine Brust. Tief sog sie seinen vertrauten und beruhigenden Geruch ein, während er ihr sanft über den Rücken streichelte und ihr einen leichten Kuss auf die Stirn hauchte.

Sie blieben einige Minuten schweigend so liegen, bis Kazumi leicht den Kopf hob und seinem Blick begegnete. Itachi musterte sie kurz und lächelte dann, strich ihr dabei sanft über ihr Haar. Sein Daumen glitt über ihren Mund, den sie leicht öffnete, ehe er sie küsste. Sie seufzte ergeben und drückte sich näher an ihn, sank komplett in seine Umarmung, was sie beruhigte. Mehr als es Worte je könnten. Mit diesem Kuss signalisierte er ihr, dass er bei ihr war und blieb. Dass Elena keine Rolle spielte und er nichts mehr für sie empfand. Dass er ihr gehörte und umgekehrt.

Langsam löste er den Kuss, küsste ihre Nasenspitze und legte seine Stirn gegen ihre.

„Erzähl es mir!“, flüsterte Kazumi gegen seinen Mund.

„Was denn?“, wollte er wissen.

„Was zwischen euch beiden passiert ist?“

Kazumi hatte die leise Hoffnung, dass sie sich Elena besser entgegen stellen konnte, wenn sie mehr wusste und somit nicht mehr im Nachteil war. Elena wusste sehr viel über sie weil sie sich informiert hatte, aber sie selbst wusste nur das was Itachi oder ihre Freunde ihr erzählt hatte und das war nicht wirklich viel gewesen. Damals wollten sie ihr nichts verraten, weil sie das nicht wissen wollte und wahrscheinlich auch verunsichert hatte. Dennoch war Wissen Macht und wenn sie etwas über die Beziehung zwischen Itachi und Elena wusste, konnte sie sie mit ihren eigenen Waffen schlagen. Heute hatte seine dämliche, wunderschöne Ex sie auf dem falschen Fuß erwischt und sie verunsichert. Aber jetzt hatte sie Itachi, der sie nicht verlassen würde.

„Willst du das wirklich wissen?“, fragte er weiter.

„Es ist nicht so, dass ich wirklich scharf darauf bin, aber ich sollte es vielleicht wissen! Außer natürlich, du willst es mir nicht erzählen. Das überlasse ich dir!“, meinte sie und fuhr dabei mit ihrem Finger über seinen Hals, schielte zu ihm hoch.

„Es wäre nur fair, wenn ich es dir erzähle, zumal sie ja auch hier ist!“

„Ich möchte es wissen!“, sagte sie sicher.

„Okay!“, meinte er leise und setzte sich mit ihr auf, „Eigentlich kenne ich sie schon sehr lange. Unsere Mütter sind beste Freundinnen und unsere Väter spielen zusammen Poker und Golf.“

„Geht es vielleicht noch Klischeehafter.“

„Vielleicht! Wir zwei waren Freunde, haben als Kinder zusammen gespielt, mehr war da auch nie.“, erzählte er, „Dann war sie einen Sommer und ein Schuljahr, bevor das mit uns angefangen hat, in England.“

„Lass mich raten, als sie wieder gekommen ist, war sie plötzlich ne Sexbombe?!“

„Falls du ihre Körpergröße meinst, nein! Sie ist erst im Laufe der Zeit so gewachsen! Dennoch war sie ziemlich heiß!“

„Hallo Minderwertigkeitskomplex!“, murmelte sie.

„Sag das bitte nicht!“, meinte er leise und küsste sie abermals, „Wir sind uns auf einer Feier meiner Mutter wieder begegnet. Da hat das wirklich mit uns angefangen, zumindest irgendwie!“

„Ich brenne darauf diese Geschichte zu hören!“, meinte Kazumi sarkastisch, was sie echt gut anfühlte.

„So siehst du mir auch aus!“, lächelte er und strich ihr einer ihrer Haarsträhnen hinters Ohr, „Aber ich erzähl sie dir trotzdem!“

28.Kapitel

28.Kapitel

„Wir sind uns auf einer Feier meiner Mutter wieder begegnet. Da hat das wirklich mit uns angefangen, zumindest irgendwie!“

„Ich brenne darauf diese Geschichte zu hören!“, meinte Kazumi sarkastisch, was sie echt gut anfühlte.

„So siehst du mir auch aus!“, lächelte er und strich ihr einer ihrer Haarsträhnen hinters Ohr, „Aber ich erzähl sie dir trotzdem!“
 

Itachi war gelangweilt! Er war wahrscheinlich so gelangweilt, dass er gerade ernsthaft in Erwägung zog seinen sicheren Platz nahe des Buffets zu verlassen und sich wirklich unter die Leute, die Gäste seiner Mutter zu mischen um irgendwas zu tun, außer hier teilnahmslos herumzustehen. Verdammt, er würde sogar mit einer ihrer Freundinnen tanzen, damit es wenigstens etwas spannend wurde und die Zeit verging. Er konnte erst in einer Stunde verschwinden und solange sollte er den perfekten, liebenswürdigen Sohn spielen, der er nicht war. Nicht mal sein Vater war hier, da er sich geschickt vor dieser Feier gedrückt hatte. Sasuke war mit seiner neuesten Eroberung, Emma, Kyle oder wie dieses kleine Blondchen auch hieß, nach circa zwanzig Minuten in irgendeinen Nebenraum verschwunden und seitdem nicht wieder aufgetaucht, was eigentlich logisch war.

So musste er eben alleine den vorbildlichen Sohn spielen.

Er nahm einen Schluck von seinem Champagner und sah sich kurz in dem großen Saal um. Die Eröffnung würde gleich beginnen, was eine kleine Rede seiner Mutter und einer Fotosession mit ihm nach sich ziehen. Das Ganze war eine große Charityveranstaltung, über die morgen in jeder Zeitung und jedem Boulevardblatt zu lesen war. Da waren ein paar gute Schnapsschüsse mit ihm und seiner Mutter natürlich sehr vorteilhaft. Nicht nur für die Veranstaltung an sich, sondern auch für die Firma und die laufenden Familiengeschäfte.

Die meisten Gäste waren einflussreiche Geschäftspartner seines Vaters und dessen Luxusehefrauen, die nicht alle so alt waren wie deren reiche Ehemänner. Einige von den Damen waren höchsten zehn Jahre älter als er, wohlgemerkt waren das jeweils die zweiten Ehefrauen. Da bewunderte er jede erste Ehefrau ihren Mann auch noch im hohen Alter halten konnte.

Bewegung kam vor der Bühne des Saals auf, was für Itachi hieß, dass er sich langsam in Bewegung setzen musste um auf der Bühne den unterstützenden Sohn zu spielen, wenn Sasuke sich nur für die schlanken Beine seiner Begleitung interessierte, die sie fest um seine Hüfte schlingen würde. Er stieß sich von der Wand ab und ging langsam um die Menschentraube herum, direkt zum Aufgang der Bühne. Seine Mutter erwartete ihn bereits und wirkte keine Spur nervös, dass sie eine ermutigende Rede halten musste und das vor den Geschäftspartner seines Vaters und anderen hochrangigen Gästen. Wenn er sich nicht irrte, waren auch die derzeitgen Verteidigungs- und Kulturminister anwesend.

Itachi platzierte sich strategisch hinter seiner Mutter, die an das Rednerpult trat und mit sanfter Stimme um Aufmerksamkeit bat. Ihre Rede handelte von den benachteiligten Kindern für die sie Geld sammelte und zeigte passende mitleiderregende Bilder, die die Geldbörse der Gäste etwas weiter öffnen sollte. Er musste zugeben, dass seine Mutter sehr gut mit ihrem Publikum spielen konnte und sie ihr alles glaubten, was sie ihnen sagte, solange die passende Diashow dabei war.

Die Gäste applaudierten, als seine Mutter endete und sie leicht ihren Kopf neigte, ehe sie zu ihm trat und er seinen Arm um ihre Schultern legte. Fotografen scharten sich um sie und das Blitzgewitter blendete ihn kaum noch, da er es seit seiner Kindheit ertrug.

„Die Rede war gut!“, flüsterte Itachi ihr zu.

„Danke! Wo ist dein Bruder?“, wollte sie aufgebracht wissen, lächelte aber dennoch für die Kameras.

„Hat ein Date!“, antwortete er ihr, setzte seine kühle, distanzierte Maske auf, die nur für die Presse reserviert war und die man von ihm als Uchiha auch erwartete. Nur ein leichtes, kaum angedeutetes Lächeln schenkte er ihnen.

„Richte ihm aus, dass er das hier unterlassen soll!“, ihre Tonfall war kühl, aber ihr Lächeln war strahelnd.

„Natürlich Mutter!“, meinte er und löste sich von ihr, gab ihr noch einen sanften Kuss auf die Wange, ehe er zurücktrat und ihr den Ruhm für die Veranstaltung überließ.

Itachi stieg von der Bühne und ging wieder zu seinem sicheren Platz von vorhin. Im Vorbeigehen nahm er sich ein weiteres Champagnerglas von einem Kellner und nickte einem Vorstandsmitglied der Uchiha Corp zu.

Von dem reichhaltigen Buffet nahm er sich einen kleinen Snack, als er aus dem Augenwinkel bemerkte, dass jemand neben ihn trat. Sein Bruder konnte es nicht sein, da er sich wahrscheinlich immer noch mit diesem Mädchen beschäftigte. Davon war seine Mutter nie begeistert gewesen, nein, eigentlich hasste sie es, wenn sich nicht nur sein Bruder, sondern auch er selbst irgendwo mit einem hübschen Mädchen amüsierte um sie am nächsten Tag nicht einmal mehr zu kennen. Heute war er jedoch ohne Begleitung gekommen, weil er auf das Drama danach gerade heute keine Lust hatte. Wenn Sasuke sich das antun wollte, würde er ihn nicht aufhalten.

„Eins muss man deiner Mum lassen, sie weiß was gut ist!“, sagte dieser jemand neben ihm und als Itachi sich aufrichtete, sah er zu seinem besten Freund, der sich an den edlen Häppchen bediente, die einzeln mehr wert waren, als ein Menü bei einem Fast Food Restaurant.

„Sie hat einen guten Geschmack!“, stimmte er zu und nahm sich eins von diesen Krabbendingern, die besser schmeckten als sie aussahen.

„Nun, sie hat immerhin einen Uchiha geheiratet! Da muss man Geschmack haben!“, meinte Hidan grinsend, „Heute ohne Begleitung?“, fragte er und musterte Itachi, „Oder willst du dir hier was aufreißen?“

Kurz sah er sich um. Die Töchter einiger Vorstandsmitglieder und der anderen Gäste waren anwesend, wie auch dessen Söhne. Ein paar kannte er persönlich und mit der Tochter des Chefs von dieser neuen Baufirma hatte er sogar geschlafen. Er hatte sie eiskalt verführt und dann wie eine benutzte Taschentuch wieder fallen gelassen. Als er ihr heute kurz begegnet war, konnte er die Wut in ihren Augen sehen. Dennoch hatte sie darüber geschwiegen, da sie ganz genau wusste, wer er war und zu was er und sein Vater fähig waren. Er konnte die noch junge und brüchige Firma ihres Vaters zerstören und das mit nur sehr wenigen Mitteln. Immerhin konnte er Aktien zum Einsturz bringen und das mit einem einzigen Satz. Das hatte ihm sehr viel Spaß gemacht, fast sogar noch mehr als dieses dumme Mädchen zu verarschen. Nein, es machte ihm eindeutig zu viel Spaß reiche, naive Mädchen zu verführen und dann eiskalt abzuservieren. Er stand drauf diese kleine Hoffnung in den Augen dieser naiven Mädchen zu zerstören, die dachten er würde sich wirklich für sie interessieren.

„Heute nicht!“, murmelte Itachi nur.

„Stimmt, weil dein Bruder schon mit dieser heißen Mietze verschwunden ist, musst du brav neben Mami stehen und dein bestes Uchiha-Lächeln zeigen.“

Er sollte sich beleidigt fühlen, wenn Hidan so etwas zu ihm sagte, aber er war auch sein beste Freund und meinte es nie so wie er es sagte. Zumindest hoffte er das. Wahre Freunde waren selten in dieser Welt zu finden, seiner Welt. Er konnte seine Freunde an seiner Hand abzählen, was in dieser elitären und egoistischen Welt eine richtige Leistung war. In einer Welt in der sich die eigenen Familienmitglieder hintergingen um zu glänzen oder wegen des Erfolgs. Er hatte in der Vergangenheit sogar seinen eigenen Bruder auflaufen lassen um seinem Vater gegenüber keine Schwäche zu zeigen. Sasuke hatte es ihm oft genug heimgezahlt.

„So ungefähr!“, murmelte Itachi und wandte sich wieder der Gesellschaft zu, der er seit seiner Geburt angehörte und die ihm teilweise gehörte, die er beherrschte wie kein anderer.

Er sah zu seiner Mutter, die sich mit der Ehefrau des Botschafters unterhielt und auf beste Freundin machte. Die zwei waren keine Freunde und hassten sich sogar etwas. Aber für die Publicity und dem Geld für die Stiftung taten sie gerne so, als würden sie sich blendend verstehen. Ein kurzer Blick auf seine Uhr sagte ihm, dass er nicht mehr lange durchhalten musste, bis er endlich gehen konnte. Dann konnte er sich endlich um die Übernahme einer kleinen Firma in Florida kümmern, die sein Vater schon lange im Visier hatte. Das tat er viel lieber, als sich mit den Geschäftspartner liebkind zu machen, ehe er deren Firmen übernahm.

„Oh, heiße Schnecke von rechts!“, warnte Hidan ihn plötzlich, weswegen er doch zur Seite sah und erstaunt die Augenbraue hochzog.

Normalerweise hatten sie nicht denselben Frauentyp, was auch daran lag, dass sein bester Freund eher auf Mädchen stand, die bereits vergeben waren. Es turnte ihn anscheinend an diese Mädchen zu verführen, ihren Widerstand und deren Treue zu ihren Freunden zu brechen. Itachi war nicht seiner Meinung was das betraf und sie würden sich nie einig werden. Er brauchte keine wankelmütige Frau, sollte er jemals eine finden, die ihn bei der erstbesten Gelegenheit betrog und hinterging. Er würde jeder Frau treu bleiben, verlangte dafür dasselbe von ihr.

Dennoch waren sie sich was dieses Mädchen betraf sehr einig. Sie war heiß, eindeutig.

Eine äußerst ansehnliche, sehr schlanke Blondine in einem engen Glitzerkleidchen mit aussagekräftigen Schlitz an der Seite kam auf ihn zustolziert und lächelte sanftmütig und freundlich. Er hatte mal vor Jahren gelernt hinter dieses Lächeln zu sehen um die wahren Motive einer Person zu erraten. Dieses Lächeln hingegen wirkte beinahe aufrichtig. Ihre grünen, ausdrucksstarken Augen wirkten selbstbewusst und ihr Gang war, als würde ihr dieser Saal gehören.

Sie blieb vier Schritte vor ihm stehen und sah ihn auffordernd und etwas provozierend an.

„Itachi!“, begrüßte sie ihn mit einer Engelsstimme, die er schon lange nicht mehr gehört hatte.

„Elena!“, erwiderte er ihren Gruß und hob sein Glas.

„Ihr kennt euch?“, wollte Hidan etwas schockiert wissen.

„Wie war dein Austauschjahr und dein Sommer in England?“, fragte Itachi weiter und ignorierte Hidan.

„Erfrischend!“, sagte sie mit einem leicht hörbaren britischen Akzent. Das fand er ungewohnt heiß.

„Ist deine Mutter auch hier?“

„Ja, wir standen im Stau, deswegen kamen wir zu spät.“, sie sah kurz zur Seite und er folgte ihrem Blick. Weiter hinten stand seine Mutter mit einer Frau, die aussah wie Elena, nur älter. Das war die beste Freundin seiner Mutter und ihre höchstattraktive Tochter stand vor ihm in einem Kleid, das geradezu schrie sie mit nach Hause zu nehmen. Er jedoch würde sich hüten, das auch nur in Erwägung zu ziehen. Die Tochter der besten Freundin seiner Mutter war schon aus Prinzip tabu und da er sie auch noch persönlich kannte, da sie sogar als Kinder miteinander gespielt hatten, konnte er sich eine Verführung aus dem Kopf schlagen. Obwohl es ihm sehr in den Fingern juckte.

„Bleibst du in den Staaten?“, fragte er weiter und musterte sie unauffällig.

Als er sie das letzte Mal gesehen hatte, war sie noch ein unscheinbares Mädchen gewesen mit sanften Zügen von Attrakivität. Jetzt hingegen stand eine beinah erwachsene Frau vor ihm, die dabei war zu erblühen. Ihre Hüften waren minimal breiter geworden, aber sie hatte eine klassische Modelfigur, fast Size Zero, mit ungewöhnlich großen Brüsten. Die waren aber echt! Heute sah sie ihrer Mutter ähnlicher als früher.

„Wahrscheinlich!“, sagte sie vage, „Ich habe gehört, du gehst auf die Konoha High! Dein erstes Jahr!“

„Ja! Familientradition!“, erklärte er kurz und sie verstand.

Da seiner Familie eine Eliteschule gehörte auf die nur die reichsten und klügsten Schüler gingen, war es logisch, dass er auch dorthin ging. Die Aufnahmeprüfung hatte er mit Links geschafft, mit hundert Prozent und in kürzester Zeit war er zum begehrtesten Schüler der Schule aufgestiegen, was in Bezug auf seinen Nachnamen kein Wunder war. Jeder wollte sich gerne im Schein der Uchihas sonnen oder zumindest in ihren Schatten gehen um ein paar Vorteile zu bekommen.

„Wie geht es deinen Brüdern?“, wollte sie wissen.

„Gut! Sasuke ist hier auch irgendwo!“, dabei verschwieg er ihr, dass er gerade mit irgendeinem dummen, naiven Mädchen zugange war, dessen Namen er morgen Früh nicht mehr wissen würde. So handelten sie beide.

„Es wäre schon ihn wiederzusehen!“, hauchte sie und er sah auf ihre roten, vollen Lippen, die ihn etwas zu sehr faszinierten.

„Sicher geht es ihm auch so!“, meinte er leise, als Musik ertönte und er aus dem Augenwinkel bemerkte, wie sich einige Paare auf der Tanzfläche versammelten. Das war nicht nur eine Wohltätigkeitsverstaltung, sondern auch noch eine verdammte Tanzparty. Er hasste es zu tanzen, obwohl er jeden Tanz perfekt beherrschte, was er seiner Erziehung zu verdanken hatte. Er war dazu erzogen worden, niemals unhöflich zu sein und immer seine Miene zu wahren. Er konnte sich vor jedem Vorstand beweisen und jede Frau dazu bringen sich hoffnungslos in ihn zu verlieben, ehe er sie unweigerlich in die Wüste schickte und ihre Tränen ihm völlig egal waren. Itachi war eiskalt und unberechenbar, wie sein Vater und sein Großvater. Und war sogar stolz darauf, sehr stolz.

„Vielleicht solltest du sie zum Tanzen auffordern?“, meinte Hidan und er konnte sein hinterhältiges Grinsen beinahe auf sich spüren. Sein bester Freund wusste wie er zum Tanzen stand.

„Das ist nicht notwendig, Itachi!“, kam es von Elena, die lächelnd abwinkte.

Unwillkürlich sah er zu seiner Mutter, die ihn auffordernd ansah und ihre Mutter, die ihn musterte. Es schien, als es hätte er sowieso keine andere Wahl.

„Möchtest du tanzen?“, fragte er und bot ihr seine Hand an, die sie lächelnd annahm.

„Gerne!“, hauchte sie und diesmal starrte er ihr etwas zu lange auf die Brüste, die sich ihm sehr gut präsentierten, vor allem in so einem Kleid.

Itachi führte sie auf die Tanzfläche und sah wieder zu seiner Mutter, die triumphierend lächelte und zu ihrer Freundin prostete, die ebenfalls sehr glücklich war.

Er runzelte verwirrt die Stirn, da ihm nicht ganz klar war, was sie gerade so glücklich machte und dabei hielt er sich für sehr klug und undurchschaubar.
 

Kazumi sah ihn lange an, schwieg dabei und schätzte ab, was ihm gerade durch den Kopf durchging. Anhand seiner Erzählung hatte seine Mutter und auch Elenas ihn eiskalt gelinkt. Sie wollten beide, dass er mit Elena tanzte und seine Erziehung es verlangte sie zum Tanzen aufzufordern. Sie würde sogar so weit gehen zu behaupten Mutter und Tochter waren extra zu spät gekommen um der hübschen Tochter einen eindrucksvollen Auftritt zu bescheren, auf den Itachi aufmerksam werden würde. Dass er es damals nicht durchschaut hatte, war zwar seltsam, aber nicht ungewöhnlich. Manchmal sah man die offensichtlichen Dinge nicht, weil man sie nicht sehen wollte. Itachi hatte sich einfach gewünscht, seine Mutter hätte ihn nicht verarscht und an das beste Mädchen verkauft. Weil Kinder eben so von ihren Müttern dachten.

Sie ergriff seine Hand, streichelte über seinen Haut und führte seinen Handrücken an ihren Lippen, küsste ihn, wie er es immer bei ihr tat. Bei ihm war es nicht immer ein Zeichen von Beruhigung, sondern auch von Respekt und Verehrung. Er war gut erzogen und wusste diese Manieren für sich einzusetzen. Damit konnte er jeden einwickeln, vor allem Frauen.

Inwiefern Elena darin verwickelt war, konnte sie anhand dieser Erzählung natürlich nicht sagen, aber irgendwie bekam sie das Gefühl, dass sie genauso berechenbar war, wie ihre Mutter. Sie hatten Itachi an diesem Tag ausgetrickst, indem zwei Personen einfach zu spät gekommen waren und seine Erziehung ihn gezwungen hatte sich mit ihr zu beschäftigen. Ein ziemlich guter Plan, das musste sie zugeben.

„Ich kenne sie schon sehr lange und aufgrund der Freundschaft zwischen unseren Müttern haben wir sehr viel Zeit miteinander verbracht. Eigentlich bis zu diesem Abend habe ich sie nur als gute Freundin gesehen.“, erzählte Itachi, „Sie war dann ein Schuljahr und einen Sommer in England. Sie ist zurückgekommen, kurz vor Beginn meines erstes Schuljahres an der Konoha High.“

„Und als du sie wieder gesehen hast, war sie eine Sexbombe?“, wollte Kazumi wissen.

„Zumindest war sie erwachsen geworden!“, meinte er.

„Was ist nach dieser Nacht passiert?“

„Nicht besonders viel!“, dabei zuckte er mit den Schultern, „Wir hatten einige Dates. Essen, Kino, das Übliche halt.“

„So wie unsere?“, fragte Kazumi etwas tonlos, da sie den Gedanken irgendwie nicht ertrug, dass er sich bei Elena genauso viel Mühe gegeben hat, wie bei ihr, obwohl das eigentlich logisch war. Um ein Mädchen zu beeindrucken, vor allem so ein Society Girl wie Elena musste man einiges auffahren.

Itachi lachte leise, „Nein! Wir aßen in normalen Restaurants zu den gewöhnlichen Öffnungszeiten und gingen wie normale Teenager ins Kino. Keine Extrawürste!“, erklärte er schnell.

Vielleicht war der Gedanke verrückt, er hätte sie während ihrer Verabredungen versteckt, weil er sich für sie schämte, weil er sich mit ihr in der Öffentlichkeit nicht sehen lassen wollte. Sie hatte das damals selbst gewollt und die Aufmerksamkeit, die Elena damals bekommen hatte, konnte sie vor einem Jahr nicht gebrauchen. Seine Ex genoss diese Art von Aufmerksamkeit vielleicht, aber sie nicht. Und eigentlich sollte sie sich geschmeichelt fühlen, dass er eine Halle extra für sie geschmückt und eine Eishallt gemietet hatte. Ihr hatte er dieses traumhafte Grundstück mit dem hinreißenden Wald gezeigt. Sie hatte er auf die Yacht seines Cousin mitgenommen. Sein Cousin mochte sie und hielt nichts von Elena, was an sich schon ein Sieg war.

„Dann wart ihr zusammen?“, fragte sie stattdessen und verdrängte diesen Gedanken, der ihm gegenüber nicht fair war. Damals hatte er Elena beeindrucken wollen, was er getan hatte. Ihm das vorzuwerfen war, als würde er ihr ihre Exfreunde vorwerfen und ihr damaliges Verhalten.

„Nach ungefähr einem Monat!“

„Die war ja leicht zu haben!“, lachte sie trocken.

„Im Nachhinein betrachtet, ja!“, gab er mit einem Lächeln zu, „Wer will schon eine Frau, die nach dem dritten Date schon seine Freundin ist?“, den Seitenhieb hatte sie verdient.

„Wer will schon einen reichen, verwöhnten Kerl?“, grinste sie.

„Stimmt!“

Kazumi rutschte näher zu ihm und legte ihre Hand auf seine Wange, strich mit ihrem Daumen über seine Haut, glitt über seinen Mund, den er leicht öffnete. Unbewusst biss sie sich auf die Unterlippe und verspürte den Drang ihn zu küssen, obwohl die Situation nicht gerade passend war.

„Mh, kannst du wirklich Aktienkurse mit einem einzigen Satz zum Einsturz bringen?“, fragte sie und starrte auf seine Lippen, glitt hinab zu seinem Hals und der tiefen Mulde seines Schlüsselbeines.

„Wenn ich dich mit einem einzigen Satz nervös machen kann, dann krieg ich auch das hin!“, raunte er und kam mit seinen Lippen ihrem Mund sehr nahe.

Kazumi schluckte hart und öffnete ihre Lippen, spürte seinen warmen Atem dagegen schlagen. Er konnte mit einem einzigen Wort, einem einzigen Blick, einer einzigen Berührung nervös machen. Da konnte sie leicht glauben, dass er diese Fähigkeiten auch in seinem Job einsetzen konnte.

„Wie ist es zwischen euch weiter gegangen?“, fragt sie und widerstand dem Drang ihn zu küssen, ließ es sich jedoch nicht nehmen ihre Lippen auf seine Wange und seinen Mundwinkel zu drücken.

„Das Übliche eben, einige Verabredungen, dann hat es meine Mum rausgefunden, sie wurde zum Essen eingeladen, so was halt. Wahrscheinlich hatte sie schon die Einladungen für die Verlobungsfeier in Auftrag gegeben!“, erzählte er weiter.

„Da fühlt man sich ja echt willkommen!“, murmelte Kazumi trocken und löste sich von Itachi.

„Hey!“, sagte er sanft und zog sie schnell in seine Arme, „Auch wenn du das nicht hören willst, Elena und ich haben auf meine Mutter verliebt gewirkt. Für sie sah es so aus, als würde das mit ihr funktionieren.“, versuchte er sie zu beruhigen, küsste dabei sanft ihre Stirn.

„Nun, sie glaubt immer noch, dass es mit ihr funktioniert!“, grummelte sie und schlang ihre Arme um seine Brust, legte ihre Wange gegen seine Schulter, „Aber ich werde nicht jammern, weil deine Mutter blind ist und deine Ex mich nervt!“

Kazumi musste diesen Schock wegen Elena überwinden und sich ihr stellen, wenn nicht heute oder morgen, aber irgendwann. Sie musste genauso selbstbewusst auftreten wie Elena und sich ihrer Stellung bewusst sein. Sie war jetzt Itachi Uchihas Freundin, was wohl mehr bedeutete, als sie immer geahnt hatte. Für sie bedeutete es nur, dass sie mit einem wundervollen Mann zusammen war, der ihr jeden Wunsch erfüllen würde, wenn sie es wollte. Aber für seine Familie, für seine Firma und für die Welt bedeutete es mehr. Für Itachi bedeutete es mehr, weil er schon über die Ehe, Kinder und das alles sinnierte, wohingegen sie den Moment leben wollte. Momentan jedoch musste sie sich mit der Zukunft beschäftigen, die nicht nur mit Itachi stattfinden würde, sondern auch mit seiner Familie.

Daher musste Kazumi die Zähne zusammen beißen und jeden einzelnen Uchiha auf ihre Seite ziehen und Elena die Sicherheit nehmen. Shisui hatte sie bereits, Shun liebte sie, Sasuke war ihr bester Freund, Sai war ebenfalls ein guter Freund und sein Vater war ihr zumindest halbwegs neutral eingestellt. Laut Itachi würde seine Großmutter sie lieben, also war die wirkliche Herausforderung nur seine Mutter und für die hatte sie schon einen Plan, von dem Itachi noch nichts wusste und erst davon erfahren würde, wenn er ausgeführt wurde.

„Wie war eure Beziehung?“, fragte sie weiter.

„Sie war schön!“, sagte er vorsichtig, „Und sicher!“

„Aha!“, murmelte sie.

„Aber langweilig, im Nachhinein betrachtet!“

Kazumi lächelte und überraschte ihn mit einem Kuss, den er sofort erwiderte. Er schlang seine Arme um ihren Oberkörper und drückte sie an sich, während sie ihre Hände auf seine Wangen legten.

„Definitiv nicht langweilig!“, raunte er und küsste sie abermals, drückte sie auf die Matratze und schob den Saum ihres Rockes hoch.

Momentan war nur der Moment wichtig und die Zukunft völlig egal.

29.Kapitel

29.Kapitel

Eigentlich kam Itachi selten über die Weihnachtsfeiertage nach Hause, vor allem seit er einen fahrbaren Untersatz hatte und lieber mit seinen Freunden Weihnachte feierte, da die Familienfeier ihm tierisch auf den Sack ging. Er konnte die langen Reden seines Großvaters und die strengen Ansprachen seines Vaters nicht mehr hören. Außerdem langweilte er sich auf den Firmenfeiern, die er nur besuchen musste, damit ein wundervoller Schein gewahrt wurde, der nicht existierte.

Sasuke handhabte es genauso und würde die Feiertage auf einer Insel mit irgendeinem Mädchen verbringen, oder zwei. Darauf hatte er keine Lust und er wollte nicht die Staaten verlassen. Er konnte sich auf hier gut amüsieren.

Er hielt den Wagen vor dem Uchiha-Anwesen, seinem Zuhause und stieg aus der Luxuskarosse, die er für die bestandene Aufnahmeprüfung der Konoha High bekommen hatte. Einige Sekunden starrte er auf die Fassade des Gebäudes, das ernsthaft fast so groß war wie das Weiße Haus. Sein Vater wollte sich wohl mit dem Präsidenten gleichstellen, was an sich schon sehr absurd war. In diesem Haus wohnten eigentlich nur fünf Personen, jetzt vier, da er schon im Internat lebte. Nächstes Jahr nur mehr drei, weil Sasuke ihm folgen würde. Drei Personen in diesem riesigen Anwesen.

Itachi stieg den kurzen Treppenaufgang hoch und öffnete die Tür ohne anzuklopfen. Er wohnte hier, also musste er auch nicht erst anklopfen und um Erlaubnis bitten einzutreten. Er fand sich in der großen Vorhalle wieder. Offene Durchgänge führten jeweils zu einer großzügig angelegten Luxusküche und einem großen Esssaal wie Wohnzimmer. Die breite Treppe führte die zwei oberen Stockwerke, wo die Schlafzimmer und anderen privaten Räumen waren.

„Mum?“, rief er, „Bist du da?“

Er stellte die Taschen mit den Geschenken für seine Eltern und seinen kleinen Bruder in eine Ecke, als seine Mutter aus der Küche kam und ihn mit einem Lächeln empfing.

„Hallo Liebling!“, sagte sie und umarmte ihn liebevoll. Er gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange, während sie über seinen Rücken strich, „Du hast Besuch, Schatz!“, meinte sie weiter.

„Wer denn?“, wollte er wissen, aber sie lächelte nur verschwörerisch und deutete auf das Esszimmer.

„Sieh selbst!“, hauchte sie und ging wieder in die Küche.

Itachi sah ihr kurz nach, ehe er mit den Schultern zuckte und ins Esszimmer trat und abrupt lächeln musste. Das war Besuch, der ihm gefiel.

„Hey Hübscher!“, begrüßte Elena ihn und lächelte ein schüchterndes und süßes Lächeln, das er ziemlich gern hatte.

„Hey Hübsche!“, erwiderte er und zog an ihrem Handgelenk um sie an sich zu ziehen. Er küsste sie sanft und fühlte sich sofort besser, was wohl hieß dass er sie vermisst hatte, mehr als er geahnt hatte.

„Eigentlich wollte ich dir ein Buch zurückbringen! Hab ich zumindest deiner Mutter erzählt!“, grinste sie und hielt eines seiner Bilanzbücher in die Höhe.

„Wusste gar nicht, dass ich dir ein Buch geliehen habe oder das du dich für so was interessierst.“, meinte er leise und legte seinen Arm um ihre Taille, drückte sie an sich und küsste sie abermals.

„Ich habe es auch stibitzt!“, kicherte sie, strich dabei mit ihrer freien Hand über seine Brust, „Deine Mutter soll ja nicht denken, ich komme einfach nur so vorbei um mit dir rumzuknutschen.“, flüsterte sie und richtete den Kragen seines Jacketts.

„Wir sind erwachsen und meine Mutter weiß was Kids in diesem Alter tun.“, murmelte er und nahm sie an der Hand, „Komm! Meine Mutter lauscht jedoch gerne!“

Itachi führte sie die Treppe hoch, direkt zu seinem Zimmer, wo sie schon viel Zeit zu zweit verbracht hatten. Meistens hatten sie Filme gesehen, Musik gehört und über verschiedene Themen geredet. Einmal hatten sie sich einen ganzen Tag nur auf Französisch unterhalten, da er ihr die Sprache beigebracht hatte. Sie hatte gemeint, sie wolle unbedingt diese Sprache lernen, da jeder in seiner Familie französisch sprach.

Er schloss die Tür hinter sich, während Elena in dem großen Raum herum ging, mit ihrer kleinen Hand über die Lehne der Couch fuhr und direkt zu seinem Bücherregal ging. Sein Blick glitt auf ihren kleinen Hintern, der sich wirklich gut in dieser Jeans machte. Jepp, sie war wirklich zu einer hübschen Frau geworden und da seine Mutter sie liebte, war es perfekt. Und es lief gut zwischen ihnen. Elena war eigentlich perfekt für ihn. Sie war sozusagen mit ihm aufgewachsen, kannte ihn sehr gut und war mit seiner Scheinwelt vertraut. Sie kam aus gutem Haus und konnte mit den Medien umgehen. Sie wusste sich in seiner Welt zu bewegen. Er konnte ihr vertrauen.

„Darf ich mir wirklich ein Buch ausleihen?“, fragte Elena und stellte das Buch über Bilanzen an seinen Platz zurück.

„Äh, sicher!“, meinte er und kam auf sie zu.

„Danke! Du hast eine so gute Auswahl und mein Lehrer meinte, ich solle mehr klassische Literatur lesen.“, erklärte sie kurz, „Wie läufts bei dir in der Schule?“, wollte sie wissen und sah ihn mit ihren klaren grünen Augen an.

„Gut, ziemlich gut! Du kannst mich gerne mal besuchen!“

Itachi blieb vor ihr stehen und beobachtete sie, während sie versuchte sich zwischen Hamlet und Macbeth zu entscheiden. Ihre Gesichtszüge waren so fein und zierlich geschnitten, ihr gesamter Körper war zierlich und dennoch hatte sie fast Modelgröße. Elena war in diesem einem Schuljahr richtig in die Höhe geschossen, was er heiß fand. Er stand ein bisschen auf Models, da er schon was mit mehreren Models von Shisui gehabt hatte.

„Ich will dich nicht stören! Du hast sicher viel zu tun!“, meinte sie mit einem sanften Lächeln, „Ich nehm beide mit!“, er nickte, als sie sich beide Shakespeare Bände nahm.

„Willst du die Aufnahmeprüfung versuchen oder will dein Vater immer noch, dass du auf diese Mädchen-Schule gehst?“, wollte er wissen und streichelte ihr über den Rücken.

Es wäre ihm lieber, wenn sie nächstes Jahr an die Konoha High kam, da konnte sie direkt in sein Zimmer ziehen und alles wäre perfekt. Ihr Vater hatte aber andere Pläne, die ihm eher missfielen und gegen ihn konnte er sich nicht wirklich stellen, da er der Golf- und Pokerpartner seines Vaters war. Zumal sie hin und wieder auch Geschäfte zusammen tätigten. Ihr Vater war auf die fixe Idee gekommen, da es doch großartig wäre, wenn seine Tochter auf so eine Schule für höhere Töchter ging, die ihr auch das College ersparte. Aber er kannte Elena, sie wollte aufs College. Elena wollte nicht die Frau von sein, sondern etwas tun, wie seine Mutter, die nicht nur Charitybälle veranstaltete, sondern auch sondern nebenbei auch selbst erfolgreich Geschäfte tätigte. Die Zeiten, dass die Mrs. Uchiha nur ein Accessoire an der Seite des Chefs war, waren vorbei.

„Das Angebot der Konoha High ist gut und ich würde gerne! Mal sehen ob ich die Prüfung schaffe!“, meinte Elena und legte die Bücher auf den niedrigen Glastisch.

„Sicher! Ich kann dir ja beim Lernen helfen!“, grinste er und ließ seine Hand langsam zu ihrem Po wandern, wo er blieb.

„Könnte interessant werden!“, sagte sie leise und wandte sich ihm zu.

Elena legte ihre Hände auf seine Brust, drückte sich an ihn. Er beugte sich zu ihr herunter und berührte mit seinem Mund ihre vollen Lippen, die sie dezent mit einem Lipgloss betupft hatte, der leicht nach Erdbeere schmeckte.

Sie erwiderte den Kuss, während er sie sanft an der Hüfte hochhob und sie ihre Beine um seine Hüfte schlang. Itachi trug sie Richtung Bett, während sie ihre Hände auf seine Wangen legte und seinen Kopf sanft in den Nacken zwang.

Er mochte die Gespräche zwischen ihnen und genoss es Filme mit ihr anzusehen, aber es hatte immer dieser Hauch Feuer gefehlt, den er jetzt hinzufügen würde.

Itachi legte sie auf die weiche Matratze und baute sich über ihr auf, strich mit seinen Hände ihre Seiten entlang, schob dabei ihr Top leicht hoch. Sie keuchte leise in den Kuss, während er ihre weiche Haut ertastete und sich mit seinem Knie zwischen ihre Schenkel schob.

Sanft sog er ihr Unterlippe ein, leckte mit seiner Zunge darüber, ehe er den Kuss löste und seine Lippen auf ihren Hals legte. Er küsste sich hinab, zog an dem Kragen ihres Shirts, während seine andere Hand zu ihrer Jeans wanderte.

„Itachi!“, seufzte sie und drückte plötzlich ihre Hand gegen seine Brust, weswegen er den Versuchen stoppte den Knopf ihrer Jeans zu öffnen.

Er zog sich hoch und sah sie fragend an, „Alles okay?“, wollte er wissen und sah eine leichte Rötung auf ihren Wangen.

„Ich ...“, hauchte sie verlegen und wandte ihren Blick ab, „Gott, das ist jetzt peinlich!“

Für ihn war eigentlich nichts peinlicher, als von seiner Freundin gestoppt zu werden, wenn er gerade dabei war sie zu verführen. Was für ihn nur bedeutete, dass ihr das nicht gefiel, was er mit ihr vorhatte. Das konnte einem schon an der eigenen Männlichkeit zweifeln lassen und kratzte etwas an seinem Ego.

„Was ist los, Süße?“, fragte er sanft.

„Okay, also es ist so!“, fing sie nervös an und knetete ihre Hände, „Ich bin noch Jungfrau, Itachi!“, gestand sie ihm.

„Okay, wir können das langsam angehen, wenn du noch nicht bereit bist!“

Er war vielleicht ein Arschloch und hin und wieder herzlos, aber niemals würde er Elena zu etwas drängen, was sie noch nicht wollte. Okay, eine Jungfrau war ihm neu, da er normalerweise eher auf erfahrenere Frauen stand, die auch wussten was sie taten. Dennoch würde er sich nicht deswegen von einer Frau trennen und es gefiel ihm, dass er ihr Erster wäre.

„Das ist es nicht!“, murmelte sie.

„Du kannst es mir ruhig sagen, Babe!“, raunte er.

„Ich will keinen Sex vor der Ehe!“, platzte es aus ihr heraus und er wurde mit eiskaltem Wasser übergossen.

„Okay!“, kam es tonlos von ihm und setzte sich neben sie, „Das kam unerwartet!“, meinte er.

„Bist du sauer?“, wollte sie leise und schüchtern wissen.

„Gott nein! Ich wusste nur nicht, dass du so religiös bist!“

„Bin ich gar nicht! Mir gefällt nur der Gedanke nur von einem einzigen Mann so berührt zu werden. Es soll nur den Einen geben!“, dabei lächelte sie seltsam glücklich.

Auf eine verquere Art verstand Itachi diese Ansicht, auch wenn sie ihn persönlich etwas störte. Dennoch würde er das akzeptieren und auch respektieren. Für ihn gehörte zwar Sex zu einer guten und funktionierenden Beziehung, aber er konnte für die Liebe wohl darauf verzichten. Es würde ihm sicher nicht leicht fallen, da ihm der Sex wichtig war, aber Elena war diese Enthaltsamkeit wichtig.

„Stört es dich?“, wollte sie eingeschüchtert wissen, „Natürlich stört es dich!“

„Warte, Liebling!“, er packte sie an den Oberarmen und setzte sich mit ihr auf, zwang sie ihn anzusehen, „Okay, ich bin nicht wirklich begeistert und es kam überraschend, aber wenn du das willst, respektiere ich diesen Wunsch.“, gab er zu.

„Wirklich?“, flüsterte sie unsicher.

„Ja!“, sagte er sicher und küsste sie sanft auf die Lippen, „Es gibt ja andere Dinge, die ich mit dir anstellen kann!“, raunte er gegen ihren Mund, was sie lächeln ließ.

„Ich freue mich darauf!“, hauchte sie und legte ihre Hand auf seine Wange, strich mit der anderen über seine Brust.

Der nächste Kuss dauerte länger, aber diesmal hielt er sich auch zurück. So sehr er ihren Wunsch auch respektierte, konnte er nicht garantieren sich zurückhalten zu können, wenn er erst mal ihre nackte Haut berührt oder ihren Geruch eingesogen hatte. Verdammt, sie roch wirklich gut, was bestimmt an diesem erotischen Parfüm lag, das sie benutzte und ihn wahnsinnig machte. Er durfte ur nicht zu sehr darüber nachdenken.

Wahrscheinlich war es ungewöhnlich, dass er sich auf so eine Situation einließ und bei einem normalen Mädchen hätte er nicht einmal mit der Wimper gezuckt und hätte sie eiskalt verlassen. Er würde für ein gewöhnliches Mädchen nicht auf Sex verzichten und es wäre ihr gegenüber unfair, wenn er nicht bereit wäre sich darauf einzulassen. Das hieß doch nur, dass er nicht der Richtige für sie wäre.

Bei Elena hingegen hatte er das Gefühl, dass er für sie auf den Sex verzichten konnte. Vielleicht war er der Richtige für sie. Vielleicht auch nicht. Er war da Realist. Die Zeit würde das zeigen, ob er wirklich für sie darauf verzichten konnte.

Langsam löste er den Kuss, legte seine Lippen auf ihre Stirn, ehe sie sich gemeinsam aufsetzten. Sie kuschelte sich an ihn und er zog sie auf seinen Schoß. Ihre Arme schlangen sich um seinen Nacken und er lehnte sich entspannt gegen die Lehne des Bettes.

Zum ersten Mal empfand er so etwas wie Sicherheit in einer Beziehung. Zuvor hatte er nur kurzlebige und hitzige Affären gehabt, die nicht auf Vertrauen und Respekt beruht hatten. Mehr hatte er damals nicht gewollt und es war ihm egal gewesen, dass keine dieser Frauen ihn geliebt hatten, sondern nur sein Geld und seinen Status. Durch ihn hatte sich die Modelkarriere eines dummen Blondchen entwickelt und irgendein Mädchen hatte ihre Karriere als Talkshowtussi weitergebracht. Er war nur eine Karriereleiter und es war ihm immer egal gewesen.

Aber jetzt vertraute er Elena seine Geheimnisse an und sie tat es ebenfalls.

„Danke, dass du Verständnis hast!“, murmelte sie gegen seine Brust.

„Ist doch selbstverständlich!“, meinte er.

„Das ist es leider nicht immer!“, flüsterte Elena und klang dabei unendlich traurig. Er wollte sie nicht traurig sehen und alles vernichten was sie traurig machte.

Er küsste ihre Schläfe und legte sein Kinn auf ihrem Kopf ab.

„Ich könnte denjenigen ruinieren, der dafür kein Verständnis gehabt hatte!“, schlug er vor, was Elena zum Lachen brachte.

„Du bist echt süß!“, kicherte sie gegen seine Brust und vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge.

„Das hör ich oft!“, meinte Itachi, als Elena sich aufsetzte und sich rittlings und etwas frivol auf seinen Schoß setzte. Leicht irritiert zog er seine Augenbraue hoch, „Interessant!“, murmelte er und musterte sie von oben bis unten. Ihm war vorhin gar nicht aufgefallen, dass ihr Top etwas zu weit ausgeschnitten war. Sie stellte sich das mit dem Verzichten auf Sex so einfach vor. Sie war ja nicht mit so einem Auschnitt konfrontiert. Sie wusste ja nicht, wie verführend das war und wie gut Sex sein konnte.

„Du wolltest mir doch zeigen, was du noch anderes tun kannst!“, raunte sie und fuhr mit ihrem Finger seine Brust entlang hinunter zu seiner Jeans, ehe sie wieder hinaufglitt und den Stoff seines Shirt mitzog. Sie sah zu ihm hoch und verzog verführerisch die Lippen verzog.

Ihre Hand glitt unter sein Shirt, zeichtete mit ihrem Finger seine Brust nach, während seine Hände auf ihre Hüften legte.

„Ich kann mein T-Shirt ruhig ausziehen, wenn du willst!“, meinte er leise.

„Nein, nein! Das passt schon so!“, murmelte Elena geistesabwesend und ziemlich fasziniert von seinem leichten Six-Pack, „So finde ich das viel schöner!“, hauchte sie.

Itachi lehnte sich entspannt zurück und ließ sie einfach machen. Diese Streicheleinheiten waren kein Ersatz für den Sex, den er mit ihr haben wollte, aber momentan war er damit zufrieden. Nur wusste er nicht, ob er auf Dauer damit zufrieden war und das nicht doch irgendwann beenden würde.

„Aber, wenn du das willst, kannst du ja, na ja, mit anderen Frauen zusammen sein!“, murmelte sie, starrte dabei auf seine Brust.

Er zog irritiert seine Augenbrauen zusammen. Wollte sie ihm damit sagen, dass er mit anderen Frauen Sex haben konnte und ihr das völlig egal war? Hielt sie ihn für so triebgesteuert, dass sie glaubte, er würde es ohne Sex nicht aushalten?

„Du weißt, das würde ich nie tun!“, sagte er und war seltsam wütend, auf sie.
 

„Moment, Stop, Auszeit!“, unterbrach Kazumi Itachis Erzählungen und starrte ihn völlig ungläublig an, während Wut in ihr kochte, „Sie hat was zu dir gesagt?“

Dieses Miststück von Exfreundin hatte Itachi wirklich und ersthaft vorgeschlagen mit anderen Frauen ins Bett zu steigen, weil Madame keinen Sex vor der Ehe wollte und sie Itachi für einen hormongesteuerten Teenager hielt, der sich nicht zurückhalten konnte. Sie hatte ihm die Erlaubnis erteilt fremdzugehen und war sich nicht mal bewusst gewesen, wie sehr sie Itachi damit verletzt hatte. Er war ein absolut treuer Mensch und konnte sie konnte sich vorstellen, dass er diesen Wunsch mit dem kein Sex vor der Ehe respektieren und akzeptieren würde. Es würde ihm sicher nicht leichtfallen, aber er hätte sich daran gehalten. Er würde niemals zu einer anderen Frau gehen, nur weil er von seiner Freundin keinen Sex bekam. Itachi Uchiha war niemand, der jemanden betrog.

„Um das mal klarzustellen, ich wäre weg, wenn du auch nur auf den Gedanken kommen würdest, dass das ne ganz tolle Idee wäre!“, warnte sie ihn und fügte in Gedanken hinzu ihm auch noch eine zu knallen.

„Das ist mir klar! Du würdest das ja nie vorschlagen!“, meinte er.

„War das Thema dann erledigt?“, fragte sie weiter.

„Eigentlich schon! Zumindest haben wir danach nicht mehr darüber geredet.“, antwortete Itachi.

„Ganz ehrlich, hättest du das durchgezogen? Also, kein Sex vor der Ehe und sie einfach geheiratet!“

Das war vielleicht eine gemeine und unfaire Frage, weil sie auch unbeantwortbar war. Itachi war damals ein anderer Mensch und wäre wahrscheinlich bereit dazu gewesen, aber ob er damit glücklich geworden wäre, war eine andere Frage.

„Ich glaube nicht! Das wusste ich damals schon! Sicher, ein paar Monate hätte ich das mitgemacht, aber ganz ehrlich für mich gehört Sex dazu.“, erklärte er, „Ich wollte es versuchen, aber vielleicht hätte ich ihr sagen sollen, dass diese Beziehung ein Ablaufdatum hätte.“

Kazumi lehnte sich gegen Itachis Schulter, legte ihren Kopf ab und ergriff seine Hand. Ihre Finger verwoben sich mit seinen und er erwiderte ihren Griff, sanft und liebevoll. Er streichelte mit seinem Daumen über ihren Handrücken.

„Wäre ich wirklich zu einer anderen Frau gegangen, hätte es sowieso nicht funktioniert!“, ergänzte Itachi leise, „Willst du gar nicht wissen, ob ich es für dich getan hätte, also den Sex aufgeben?“

„Nein, weil ich nicht auf so gekommen wäre. Der Grund warum ich mit meinen damaligen Freunden keinen Sex gehabt hatte, war einfach der weil ich mich nicht bereit gefühlt hatte. Es hatte sich nie wirklich richtig angefühlt!“

Kazumi verstand jedoch Elenas Gedankengang. Das war damals sicher keine leichte Entscheidung gewesen, da nicht jeder Mann mit so einer Offenbarung klarkam, vor allem wenn man noch ein Teenager war. Dafür bewunderte sie sie ein bisschen sogar, aber nur wegen dieser Sache. Dass sie dann ihre Prinzipien verraten hatte und das nicht einmal mit Itachi, war einfach nur mies vor ihr gewesen.

„Die Geschichte wird immer besser!“, murmelte Kazumi.

„Das Ende wird dich umhauen!“, meinte Itachi, was sie lächeln ließ, „Aber nicht jetzt!“, flüsterte er.

„Wieso nicht?“

„Weil es kein schönes Ende war!“

„Trennungen sind nie schön!“

„Diese war nur ein richtiger Horrorfilm!“

Kazumi schielte zu ihm hoch und abermals sah diese leichte Unsicherheit in seinem Blick und etwas was nicht zu diesem selbstsicheren Typen passte. Die Trennung von Elena hatte ihm zu schaffen gemacht und beschäftigte ihn immer noch. Sie hatte damals nicht nur verletzt, sondern wahrscheinlich auch sein Ego ziemlich stark beschädigt. Kein Mann hörte gern, dass die eigene Freundin zuerst keinen Sex vor der Ehe wollte, aber dann fröhlich mit dem eigenen besten Freund ins Bett sprang.

„Wie wäre es mit einem kleinen Snack?“, schlug Kazumi vor.

„Klingt gut!“

„Wir besorgen uns Chips und Popcorn und dann will ich diesen neuen Film sehen, den wir auf DVD haben!“

Itachi lächelte leicht, „Wann kann ich dich endlich zu Blurays überreden?“

„Niemals!“, sagte sie gespielt sauer.

„Sicher! Aber okay!“, gab er sich lächelnd geschlagen, weswegen sie ihm grinsend umarmte und ihm einen Kuss auf den Mund drückte, „Du weißt, dass du alles von mir bekommst, oder?“

„Ich hab doch alles was ich will!“, erwiderte Kazumi und legte ihren Kopf leicht schief. Sie wollte nur ihn und nicht seine Geschenke oder diese extravaganten Dates, obwohl die echt traumhaft waren. Aber das waren nur Nebensächlichkeiten. Sie war an ihm als Person interessiert, nicht an seinem Geld oder seinem Status. Das war Elenas Problem, sie sah nur das was für sie dabei heraussprang. Vielleicht brachte seine dämliche Ex ihm etwas, was die Firma betraf, aber sie hielt Itachi in Balance und brachte ihn wieder auf den Boden. Er hatte selbst gesagt, dass sie sein Anker war und Elena war es ganz bestimmt nicht.

„Du musst mir das Ende nicht erzählen!“, sagte Kazumi.

„Doch, das muss ich!“, meinte Itachi und sah zu ihr rüber, „Mal abgesehen davon, dass es nur fair ist, weil ich ja auch fast alles über deine bisherigen Beziehungen weiß, will ich auch dass du es weißt.“, erklärte er kurz.

„Das Ende muss ja wirklich beschissen gewesen sein!“, murmelte sie.

Itachi lachte leise, „Du hast ja keine Ahnung!“

30.Kapitel

30.Kapitel

Itachi hatte eigentlich nichts für diese SMS-Schreiberei übrig. Zwar ging es schnell, wenn es nur um kurze Nachrichten ging oder er schnell jemanden etwas mitteilen wollte. Aber für komplette Unterhaltungen per SMS fehlte ihm persönlich die Geduld und er hatte nicht die Nerven dafür auf die Antwort zu warten, wenn er sie am Telefon sofort bekommen würde.

Nur seine Mutter schrieb ihm kurze Nachrichten, wenn sie mit ihm reden wollte, er aber gerade im Unterricht war. Selbst mit seinem Brüder kommunizierte er sehr selten per SMS. Von seinem Vater wollte er gar nicht erst anfangen. Er verabscheute Kurznachrichten und mit ihm sprach er meistens sowieso nur über seine Sekretärin oder seinen Assistenten.

Dennoch wartete er jetzt wie ein Volltrottel darauf, dass sein Handy piepte und eine neue Nachricht auf dem Display erschien. Zumindest starrte er nicht ins Leere wie andere Typen, sondern beschäftigte sich mit seinen Hausaufgaben. Zwar schielte er hin und wieder zu seinem Handy, aber er kam sich nicht so jämmerlich vor, wenn er ein Buch oder etwas anderes Sinnvolles in der Hand hielt.

Als sein Handy dann doch einen Ton sich gab, konnte er zumindest eine Sekunde warten, ehe er danach griff und die Nachricht öffnete. Unwillkürlich musste er lächeln.

Ich will ja nicht zickig klingen, aber warum soll ich einen Aufsatz über ein Buch schreiben, dass ich hasse mit einer Meinung, die ich nicht habe in einer Sprache, die mir nicht liegt.
 

Itachi legte das Buch weg und schrieb Elena zurück. Wahrscheinlich war sie gerade von der Schule zurück und bereits Zuhause. Sie ging zwar auf eine reine Mädchenschule, aber es war kein Internat so wie seines. Zumal ihre Schule nicht am anderen Ende der Stadt lag oder in der Stadt daneben. Für ihn wäre es viel zu weit weg, wenn er jeden Tag zur Schule fahren musste.

Französisch und Shakespeare?
 

Nein! Englisch und Virgina Woolf!
 

Er grinste leicht und musste sofort daran, wie sie schon bei den ersten Sätzen wütend geschaut und ihre Augenbrauen sauer zusammen gezogen hatte. Elena war klug, aber an manchen Autoren schien sie zu scheitern. Virginia Woolf überraschte ihn aber.

Hatte nicht erwartet, dass du damit Probleme hast!
 

Ich auch nicht!
 

Abermals schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen und er legte seine Unterlagen komplett weg, da er sich sowieso nicht darauf konzentrieren konnte.

Hey, kann ich dich heute besuchen? Es ist sowieso Freitag und ich hab meinem Dad gesagt ich übernachte bei einer Freundin!
 

Ich bin gerade verdammt stolz auf dich, dass du deinen Dad belogen hast. Aber komm vorbei, ich würd mich freuen!
 

Eigentlich war er sehr glücklich darüber, da sie ihn das erste Mal überhaupt in der Schule besuchen wollte. Zuvor war immer etwas dazwischen gekommen, die Schule oder irgendeine Wochenendveranstaltung, die sie beide besuchen hatten müssen. Jetzt mit den restlichen Freitag und vielleicht auch noch den gesamten Samstag und einen Teil des Sonntags mit ihr zu verbringen, war für ihn der Himmel auf Erden. Sie würde die ganze Nacht hierbleiben. Klar, es gab einen Sex, aber das störte ihn gar nicht mehr so sehr. Er war zuerst davon ausgegangen, dass er den Sex vermissen würde, da es für ihn immer dazu gehört hatte. Aber mit Elena war es einfach nicht daran zu denken. Er hatte viel mit ihr gemeinsam und konnte gut mit ihr reden. Sie verstand ihn.

Ich wäre in ca 5 Minuten da!
 

Ich freu mich! Bis gleich!
 

Itachi legte das Handy weg und lehnte sich zurück. Es war jetzt schon über fünf Monate, fast sechs mit ihr zusammen und für Weihnachten hatten seine und ihre Familie eine großes Fest veranstaltet. Dass das Ganze letztendlich nicht in einer Art Vorverlobungsfeier ausgeartet war, hatte er nicht seiner Mutter zu verdanken. Jedes Mal wenn sie Itachi mit Elena sah glänzten ihre Augen und er schwor, sie sah bereits kleine Enkelkinder in ihrem Wohnzimmer rennen. Er dachte über solche Dinge noch nicht nach, da er sich noch zu jung fühlte um überhaupt auf die Gedanken Heiraten und Familie zu kommen. Itachi hatte das seiner Mutter bereits erklärt und sie hatte es zumindest teilweise verstanden, auch wenn sie immer noch jede Minuten davon schwärmte. Er ließ ihr diese Gedanken, vor allem da es ihm ein wenig egal war und es ihn auch teilweise freute, dass seine Mutter glücklich war. Er war es zumindest, auch wenn das Gehabe seiner Mutter ihn etwas nervte.

Itachi erhob sich vom Bett und verließ das Schlafzimmer, betrat das kleine Wohnzimmer, als es gerade an seiner Tür klopfte. Da er nur Elena erwartete und diese noch 5 Minuten hierher brauchte, hatte er keine Ahnung wer da vor seiner Tür stand. Wahrscheinlich einer seiner Freunde, die etwas wollten, auch wenn er nicht wusste, was das sein konnte.

Er ging zur Tür und öffnete sie. Neji, einer seiner besten Freunde und Klassenkollegen, stand vor ihm und sah seltsam traurig aus, was bei ihm sehr selten vorkam. Er war eigentlich die Ruhe und Kontrolle in Person, aber heute kam er ihm aufgewühlt vor.

„Hey, hast du kurz Zeit?“, wollte er sofort wissen.

„Aber nur kurz, Elena kommt gleich vorbei!“, sagte er schnell und abrupt wurde Nejis Gesichtsausdruck noch seltsamer, noch trauriger und wütend, was ihn zusätzlich verwirrte. Was war bitte los?

„Okay, dann ganz kurz! Hidan hat anscheinend eine Neue!“, erklärte Neji, weswegen er irritiert die Augenbraue hochzog.

„Und?“, wollte er wissen, da es zwar sehr schön für ihn war, wenn er wieder jemanden hatte, ihm das aber wenig interessierte. Meistens hielten Hidans Beziehungen nicht sehr lange, da er eher auf vergebene Damen stand und er die Affäre vorzeitig beendete, ehe es allzu ernst wurde. Jedoch erfuhr Itachi sehr selten um wen es sich bei der jungen Dame handelte, da sie nicht wollte, dass ihr Freund davon erfuhr. Obwohl er mit Hidan befreundet war, er sogar sein bester Freund war, konnte er mit seiner Art der Affären und Beziehungen nichts anfangen. Er würde sich niemals an eine vergebene Frau heran machen, was vor allem daran lag, dass er eine Frau nicht gebrauchen konnte, die so wankelmütig war und sich von einem anderem, selbst von ihm, verführen ließ.

„Ich hab zufällig gehört, wie er anderen erzählt hat, dass er ...“, Neji unterbrach sich selbst und sah ihn beinahe unsicher an, was Itachi wiederrum nicht verstand.

„Was?“, langsam wurde er leicht ungeduldig, da Neji sonst nicht so rumstotterte.

„Er hat behauptet, dass er mit der Freundin seines besten Freundes geschlafen hat!“

Kurz herrschte Stille zwischen ihnen, ehe Itachi geschockt die Augen aufriss und er einen Schritt zurückstolperte. Kurz schwankte er und ihm wurde schwarz vor Augen. Ganz langsam realisierte er, was Neji damit sagen wollte, weswegen ihm echt schlecht wurde, dass sich selbst sein Freund vor ihm richtig Sorgen machte und ihn am Oberarm packte.

Wer mit bester Freund gemeint war, war logisch. Er war Hidans bester Freund, was die Identität besagter Freundin sofort offenbarte. Es gab keinen anderen besten Freund und er selbst hatte auch nur eine feste Freundin.

Itachi klammerte sich an den Türrahmen, während sein Herz in seinen Ohren dröhnte. Elena hatte mit Hidan geschlafen. Seine Freundin, die ihm weiß gemacht hatte, sie würde mit dem Sex bis zur Ehe warten, hatte ernsthaft mit seinem besten Freund geschlafen.

Plötzlich war Itachi wütend, stieß sich von Neji weg und wandte sich von ihm ab, fuhr sich gestresst mit der Hand durchs Haar. Bis jetzt hatte er seine Gefühle immer sehr gut unter Kontrolle gehalten und wusste wie er seine Emotionen vor anderen verbarg, damit niemand wusste was er wirklich vorhatte und dachte. Jetzt hingegen haderte er wirklich damit nicht irgendwas kurz und klein zu schlagen und zu schreien und zu fluchen. Er war dazu erzogen worden seine Gefühle immer unter Kontrolle zu halten, damit man sie nicht gegen ihn verwenden konnte. Elena verwendete sie gegen ihn, genau wie Hidan. Dabei hatte er immer gedacht, sein Freund hätte wenigstens so viel Respekt vor ihm, dass er mit seiner Freundin niemals schlafen würde.

„Itachi?“, sprach Neji ihn plötzlich leise an, weswegen er beinahe zusammen gezuckt wäre, ehe er sich zu ihm umdrehte. Er war wütend, aber seine Wut richtete sich nicht gegen Neji, der ihm diese niederschmetternde Nachricht überbracht hatte. Er hätte es ihm verschweigen können, aber er war dann doch Freund genug, dass er den Mut besaß ihm das ins Gesicht zu sagen.

„Danke, dass du es mir gesagt hast!“, murmelte er nur, weil er sonst nicht wusste, was er sagen sollte.

„Ich musste es dir sagen! Sie hätte es dir nicht gesagt und er hätte es dir unter die Nase gerieben und du hättest ihm vermutlich eine reingehauen!“

Itachi grinste traurig, er würde einen Kerl niemals wegen einer Frau eine reinhauen. So sehr konnte er nicht auf jemanden wütend und so sehr konnte er eine Frau nicht lieben, dass er sich für sie prügelte.

„Und ich will nicht wissen was passiert wäre, wenn du es zufällig heraus gefunden hättest. Hier kannst du dich wenigstens abreagieren!“, fügte Neji hinzu, wofür er ihm sehr dankbar war. Hätte er das in der Öffentlichkeit erfahren, hätte er seine Fassade nur schwer aufrecht erhalten können. Hier in seinem Zimmer konnte er sich kurz gehen lassen, ehe er wieder er selbst sein konnte. Ehe er wieder er selbst sein musste.

„Elena hat mich betrogen!“, hauchte er und stützte sich auf der Lehne seiner Couch ab

„Es sieht wohl so aus!“, murmelte Neji.

„Und sie kommt mich jetzt besuchen!“

„Anscheinend!“

„Was soll ich machen?“, fragte Itachi ihn. Zum ersten Mal wusste er nicht was er tun sollte.

„Kommt drauf an? Kannst du das verzeihen? Ist es dir egal?“, stellte Neji genau die Fragen auf denen er zuvor noch eine Antwort gewusst hatte. Jetzt war sein Kopf leer.

Nein, er konnte so etwas nicht verzeihen. Er erwartete Treue von seiner Freundin, die er ihr genauso schwörte. Elena wollte keinen Sex vor der Ehe, also hielt er sich daran und ging auch nicht zu einer anderen Frau. Und nein, es war ihm nicht egal. Er brauchte niemanden an seiner Seite, der so wankelmütig war und ihm nicht treu sein konnte. Vielleicht war es anderen egal und sie suchten nicht nach Liebe oder Vertrauen, aber ihm war genau das wichtig. Er brauchte Vertrauen um in dieser Welt bestehen zu können. Sein Vater und sein Großvater hatten diese Frauen gefunden und waren glücklich und ausgeglichen. Für seinen künftigen Job musste er das sein, weil er sonst untergehen würde. Er dachte in Elena hätte er diese Frau gefunden um zu merken, dass sie ihn hinterhältig betrogen hatte und das nicht mal mit einem x-beliebigen Mann, sondern mit seinem besten Freund.

Abermals wollte er auf etwas einprügeln, die Glasvitrine mit einem Gegenstand zertrümmern und ein Buch gegen die Wand werfen. Niemand betrog oder hinterging ihn ohne ungestraft davon zu kommen, nicht einmal Elena. Er war Itachi Uchiha und konnte eine Firma mit einem einzigen Satz in den Ruin treiben und Aktienkurse mit einer einzigen Bemerkung in den Keller fallen lassen. Er würde sie in den Ruin treiben!

„Es tut mir leid!“, hörte er Neji sagen, was ihm wenig brachte und ihn lachen ließ.

„Danke, auch wenn es mir nichts bringt!“, murmelte er.

„Was wirst du jetzt tun?“, wollte Neji wissen.

„Das beenden!“, knurrte Itachi und ging an ihm vorbei, ließ sich nicht von ihm aufhalten.

Er ballte die Hände zu Fäusten und hoffte niemanden, vor allem nicht Hidan zu begegnen. Vielleicht würde er ihn nicht schlagen, aber zumindest würde er ihn nach dieser Sache hochkant hinauswerfen. Sein ehemals bester Freund würde keinen Fuß mehr in dieses Wohnhaus setzen.

Itachi verließ das Wohnhaus, ging zum Parkplatz und blieb abrupt stehen. Seine gleichgültige, eiskalte Miene legte sich um sein Gesicht, während sie es wagte so selig und fröhlich zu lächeln. Sie stand vor ihm und hatte kein schlechtes Gewissen.

„Ich hätte den Weg schon alleine gefunden!“, meinte sie und machte einen Schritt auf ihn zu, „Alles okay?“, wollte Elena dann doch verwirrt wissen, weil er sie gerade eiskalt ansah, so wie er Menschen ansah, die er nicht mochte oder die nicht wissen sollte, was er dachte.

„Hat es dir Spaß gemacht?“, wollte er leise wissen.

„Was Spaß gemacht?“, sie schien irritiert, was bedeutete, dass sie eine verdammt gute Schauspielerin war oder sie keine Ahnung hatte, wovon er sprach. Ein Teil von ihm wollte auch, dass Hidan gelogen hatte oder Neji nur etwas falsch verstanden hatte und Elena ihm treu geblieben war. Eben weil es einfacher war, das zu glauben, als die Wahrheit, die ihm das Herz brach.

„Was hast du letztes Wochenende gemacht?“, er wusste nicht, wann es passiert war, aber er ging davon aus, dass sie erst vor kurzem mit Hidan zusammen gewesen war und das letzte Wochenende schien ihm am Logischsten.

„Da war ich bei einer Freundin, das hab ich dir gesagt! Itachi, was ist los?“, wollte sie schon leicht ängstlich wissen, kam auf ihn zu und berührte ihn am Arm, ehe er sich ihr entzog und einen Schritt zurücktrat. Sie sollte ihn nie wieder anfassen.

„Das heißt, du hast nicht mit Hidan geschlafen?“, sagte er laut und wütend, aufgebracht und etwas verzweifelt. Er war davon ausgegangen, dass Elena ihn liebte, aber dann hatte sie ihn betrogen.

„Was?“, diesmal machte sie einen Schritt zurück, ließ ihre Arme sinken, „Wie kommst du auf den Schwachsinn?“

„Beantworte meine Fragen nicht mit Gegenfragen!“, verlangte er, „Ja oder Nein?“, vielleicht erhob er seine Stimme zu laut, aber er war es leid sich zurückzuhalten, nur weil er ein Uchiha war und er so erzogen war. Er wollte jemanden anbrüllen.

„Nein!“, sagte sie schnell, aber zu überzeugend, „Wer hat das behauptet?“, vielleicht war diese Frage berechtigt, wenn sie es wirklich nicht getan hatte.

„Neji hat gehört, wie Hidan behauptet hat, er hätte mit der Freundin seines besten Freundes geschlafen! Da ich sein bester Freund bin und du meine Freundin, war es logisch, wen er meinte.“

Diesmal lachte sie auf und zum ersten Mal sah er hinter die Fassade des netten Mädchens, das er kennen gelernt hatte. Zum ersten Mal bemerkte er ihre Berechnung, die sie so gut vor ihm verborgen hatte, seit dem Moment, als er sie nach über einem Jahr wieder gesehen hatte.

„Du weißt, dass Neji mich nicht ausstehen kann, genau wie deine anderen Freunde. Temari hasst mich!“, schrie sie ihn an.

Es überraschte Itachi, dass sie das ansprach. Ja, seine Freunde waren nicht so ganz begeistert von ihr, das hatte er von Anfang an gewusst, da er nicht blind war. Aber seine Freunde hatten nie etwas gegen seine Freundin gesagt und sie niemals feindlich behandelt. Sie hatten sie einfach akzeptiert. Keiner von ihnen hatte sie je ausgeschlossen.

„Du denkst, Neji hätte sich das ausgedacht nur um mich gegen dich aufzubringen?“

„Wieso nicht?“

„Und du glaubst nicht, dass ich das vielleicht rausfinden würde und er dann ein ganz anderes Problem hat. Neji ist vielleicht vieles, aber das würde er niemals tun!“

Eins wusste Itachi über seine wenigen Freunde, er konnte ihnen vertrauen und sie würden ihnen nicht verraten. Keiner von ihnen würde ihm so eine Story auftischen, nur um Elena loszuwerden. So grausam war niemand! Nun, er dachte auch, dass Elena ihn nie betrügen würde.

„Ich habe nicht mit deinem besten Freund geschlafen!“, stellte sie noch einmal klar, „Dass du das denkst, ist ziemlich beleidigend.“

„Wieso sollte Hidan das dann behaupten?“

„Vielleicht weil er dir und mir wehtun will!“, sagte sie, ehe ihre Augen plötzlich leer wurden, „Du glaubst das?“, hauchte sie, „Du denkst wirklich, dass ich mit ihm geschlafen habe?“

Itachi schwieg und starrte sie nur an.

„Du kannst nicht so engstirnig sein, dass du dem erstbesten glaubst, dass ich dich angeblich betrogen habe.“, schrie sie wieder und Tränen verschleierten ihren Blick, weswegen er ihr fast glaubte, „Dass du Neji glaubst, ist die eine Sache. Er hätte keinen Grund, aber wer weiß was Hidans Grund dafür war, dass zu behaupten.“

„Ich werde Hidan sowieso noch fragen, aber ich wollte von dir hören, dass du es nicht getan hast.“

„Ich habe es nicht getan, aber du glaubst mir trotzdem nicht. Du hast nur nach einem Weg gesucht aus dieser Beziehung rauszukommen, weil du keinen Sex von mir gekriegt hast. Vielleicht hast du ja mit einer anderen Frau geschlafen!“, warf sie ihm vor, was für ihn wie ein Schlag ins Gesicht war. Ein Teil von ihm wollte ihr immer noch glauben und ihr vielleicht noch eine Chance geben, aber nach dieser Behauptung war eindeutig Schluss.

„Ich gebe zu, dass ich von dieser kein Sex vor der Ehe Ding nicht begeistert war, aber ich habe dir gesagt, dass ich das akzeptieren werde. Und ich würde niemals zu einer anderen Frau gehen und dich betrügen. Ich bin meiner Freundin treu und erwarte dasselbe von ihr. Ich habe dir vertraut!“

Itachi hatte ihr Geheimnisse anvertraut, die nur seine Familie kannte, hatte ihr seine Gefühle offenbart, die er sonst für sich behielt und wurde letztendlich von ihr betrogen. Diesen Fehler würd er nie wieder machen.

„Und da glaubst du, würde ich einfach mit irgendeinem Kerl schlafen. Itachi, ich liebe dich!“, flüsterte Elena und Tränen rannen über ihre Wangen.

„Sag das nicht!“, herrschte er sie an und fluchte. Irgendwelche derben Flüche auf französisch kamen über seine Lippen, was sie zu erschrecken schien, da sie jedes Wort verstand. Er beleidigte nicht sie, weil das nicht sein Stil war, sondern verfluchte nur im Allgemeinen die Welt und seine eigene Dummheit, jemanden anderen als seiner Familie und seinen engsten Freunden zu vertrauen. Elena war nur jemand gewesen, der aufgrund seiner Mutter in sein Leben getreten war. Seine Mutter hatte sie regelrecht zu ihm geschubst und ihn dazu gedrängt sich in sie zu verlieben. Er war schwach geworden. Schwach und dämlich, wie naiv. Etwas was er nie gewesen war und niemals wieder sein würde.

„Das heißt, es ist vorbei? Einfach so, weil Hidan das behauptet hat.“, flüsterte sie schluchzend, „Wegen einer Sache gibst du uns einfach auf?“

„Ich verzeihe niemals etwas!“

„Das ist lächerlich, Itachi! Selbst wenn ich mit ihm geschlafen hätte, kann man verzeihen, wenn man es will!“

„Ich will es nicht verzeihen, weil ich niemanden brauche, der mich bei der erstbesten Gelegenheit betrügt und hintergeht.“, stellte er unmissverständlich klar und sah sie wahrscheinlich so eiskalt an, dass sie erschrocken einen weiteren Schritt zurückwich, ehe die Kühle in ihren Blick zurückkehrte und sie sich aufrichtete.

„Dann brauche ich ja nicht länger zu lügen!“, sagte sie mit einem leichten Hohn in der Stimme, „Ja, ich habe mit ihm geschlafen!“, gestand sie ihm, was ihn mehr erschreckte, als er gedacht hatte. Sie nur zu verdächtigen, damit sie es leugnete war die eine Sache, aber wenn sie es tatsächlich zugab eine andere.

„Wieso?“, fragte er und setzte seine gleichgültige Miene auf.

„Einfach so! Für ihn war es ein Triumph, das geschafft zu haben, was du nicht konntest!“, dabei lachte sie selbstgefällig.

„Es ist aus und vorbei! Du bist in meinem Wohnhaus nicht mehr erwünscht und auch nicht mehr in meinem Haus!“

„Denkst du, dass ist so einfach! Unsere Familien sind befreundet!“

„Weswegen meine Mutter sich entscheiden muss, ob sie ihren Sohn bei ihrem Geburtstag haben will oder dich! Leb wohl, Elena!“, damit drehte er um und ging ins Haus, ließ sie stehen und verfluchte sie gerade und sich selbst für seine eigene Dummheit.
 

Kazumi überlegte lange was sie sagen sollte, da sie gelinde gesagt etwas schockiert war. Nicht, wie Itachi reagiert hatte, das fand sie irgendwie verständlich, aber wie die ganze Situation ausgeartet war. Dass sie sich nicht mehr angeschrien oder gar beleidigt hatten, wunderte sie dann doch. Vielleicht lag es an ihrer Erziehung sich gegenseitig nicht Mistkerl oder Miststück zu nennen.

„Du fluchst auf Französisch?“, fragte sie eher unwillkürlich, weil sie diese Sache irgendwie amüsant fand.

Itachi zuckte mit den Schultern, „Hin und wieder!“

Sie schwieg, weil sie nichts sagen konnte, was die Situation besser machte. Alles was sie sagen konnte, war, dass es ihr leid tat. Sie selbst mochte diesen Satz nicht, also sollte sie ihn auch nicht zu ihm sagen. Sie könnte ihn umarmen und ihn ihre Nähe spüren lassen, was ihm vielleicht mehr half, als Worte. Eigentlich hatte sie keine Ahnung wie man auf so etwas reagierte. Sie war immerhin einmal diejenige gewesen, die betrogen worden ist. Jemanden vor sich zu haben, dem dasselbe passiert ist, war ihr neu.

Soweit sie die Geschichte verstanden hatte, hatte Hidan Elena verführt, mit ihr geschlafen um Itachi eins auszuwischen. Sein ehemals bester Freund hatte das geschafft, was Itachi nicht geschafft hatte. Elena wollte keinen Sex vor der Ehe und Itachi hatte das akzeptiert und es nicht weiter versucht, sie ins Bett zu kriegen. Hidan hatte sie erfolgreich verführt, was für ihn ein Sieg war. Itachi war ihm in dieser Sache unterlegen und das nervte ihn vielleicht mehr, als der Betrug an sich. Es war sein Stolz und sein Ego, die verletzt worden waren.

„Mir ist grad aufgefallen, dass Hidan dir sogar mit einem Date mit mir voraus war!“, sie sollte deswegen nicht so dämlich grinsen.

„Stimmt, aber ich hab dich zuerst geküsst!“, erwiderte er.

„Stimmt!“, meinte sie, „Mir hast du verziehen!“, sagte sie leise und sah zu ihm hoch.

„Was meinst du?“

„Du sagtest zu Elena, dass du niemals verzeihst und es auch nicht willst. Die Sache mit Hidan oder auch die mit Blaine hast du mir verziehen!“, erklärte sie schnell.

„Vielleicht hatte sie auch recht, dass man verzeihen kann. Ihr wollte ich nicht verzeihen, wahrscheinlich weil sie zuvor gesagt hatte, sie wolle keinen Sex vor der Ehe. Sie hat unschuldig getan und war es nicht! Du hingegen warst immer etwas verrucht!“

Kazumi zog die Augenbrauen zusammen. Sie hätte Elena nicht als unschuldig beschrieben, aber vielleicht hatte sie sich damals so gegeben, damit sie Itachi auffiel. Aber sie selbst würde sich nicht als verrucht bezeichnen. Sie war vielleicht nicht prüde, aber sicherlich nicht verrucht.

„Der Punkt ist, dir wollte ich verzeihen, weil es sich richtig angefühlt hatte!“, murmelte er und ergriff wieder ihre Hand, streichelte über ihren Handrücken, was sie beruhigte und ihn anscheinend auch.

Sie fragte nicht, ob er ihr auch verziehen hätte, wenn mehr zwischen ihr und Hidan gelaufen wäre, als nur diese Date und der Kuss. Es war letztendlich unwichtig.

„Was war mit Hidan?“, fragte sie weiter, da er in dieser Geschichte nur einmal am Anfang kurz vorgekommen war.

„Ich habe ihn gefragt, ob er es wirklich getan! Elenas Reaktion hatte ich seltsam gefunden. Zuerst behauptet sie, sie hätte nicht mit ihm geschlafen und plötzlich hat sie ihre Meinung geändert.“, fing er an, „Ohne zu zögern hat er es gestanden.“, mehr sagte er dazu nicht, was nicht notwendig war. Sie konnte den leichten Schmerz in seinen Augen sehen. Sein damals bester Freund hatte ihn betrogen. Itachi war seiner Neigung nur vergebene Mädchen zu verführen egal gewesen, weil er immer gedacht hatte, Hidan hätte soviel Anstand ihm das niemals anzutun. Er hatte es letztendlich doch getan, ihn verraten, weswegen sie immer noch Feinde waren.

Die einzige Sache, die sie störte, war der Sinn hinter der Aktion. Elena hatte ihr gegenüber behauptet, dass sie letztendlich gewinnen würde, dass sie wieder mit Itachi zusammen kommen würde. Also war es unlogisch ihn zu betrügen. Er hätte es irgendwann herausgefunden, was sie ins Abseits stellen würde.

„Ich weiß an was du denkst! Ich weiß es nicht, Kazumi!“, sagte Itachi mit einem sanften Lächeln, „Letztendlich ergibt es keinen Sinn!“, er zuckte mit den Schultern, womit die Sache wohl erledigt war.

„Ich habe keine Ahnung, wie ich das gegen sie verwenden soll!“, gestand Kazumi, was ihn grinsen ließ.

„Kazumi, sie kann Französisch!“

„Noch ein Grund mich minderwertig zu fühlen!“

„Nein Süße, du verstehst nicht! Sie spricht nur Französisch!“, sagte er eindringlich und sehr langsam verstand sie es.

Elena sprach nur eine Fremdsprache, was sie schon im Vorhinein für diese Schule disqualifiziert hatte. Für die Aufnahmeprüfung musste man schon zwei Fremdsprachen beherrschen, egal wie klug man war. Diese Sache hatte Kazumi ihr weit voraus, da sie mehr als zwei Fremdsprachen beherrschte, zwar kein Französisch, aber das war Itachi egal. Er fluchte gern auf Französisch, sie auf Spanisch.

Ein etwas zu triumphierendes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen und ohne darüber nachzudenken warf sie sich regelrecht auf Itachi, schlang ihre Arme um seinen Nacken und küsste ihn so stürmisch, dass er nach hinten fiel. Sie setzte sich rittlings auf seine Hüfte und drückte ihn an den Schultern auf die Matratze, während sie diesmal diesen Kuss dominierte. Seine Händen lagen warm auf ihrer Hüfte und sie keuchte gegen seinen Mund, holte tief Luft.

„Elena wird nicht wissen wie ihr geschieht!“, murmelte sie gefährlich, was Itachi lächeln ließ.

„Das ist mein Mädchen!“, grinste er und drehte sich abrupt, drückte sie auf den Rücken und baute sich verführerisch und gefährlich über ihr auf, was sie erzittern ließ, „Ich bin dran!“, raunte er und fuhr mit seiner Hand ihren Oberschenkel hoch, bis zu ihrem Knie um ihr Bein um seine Hüfte zu legen.

Kazumi kicherte leise, was ihn nur kurz überraschte, aber sie zog ihm einfach am Kragen seines T-Shirts zu sich herunter um ihn nochmals zu küssen.

„Denkst du!“, sagte sie nur und ließ ihn gar nicht mehr zu Wort kommen.

31.Kapitel

31.Kapitel

Neben dieses ganzen Irrungen und Wirrungen um ihre Person und die kleinen Probleme mit Itachis Exfreudin konnte man gerne schnell vergessen, dass sie hier eigentlich noch zur Schule ging und jeden Tag in den Unterricht ging. Kazumi musste einen gewisse Notendurchschnitt halten um ihr Stipendium zu behalten. Zwar galten immer nur die Noten am Schuljahresende, aber sie wollte nicht in Bedrängnis geraten, weil sie mit während des Schuljahres eine schlechte Note bekommen hatte, die ihren gesamten Notendurchschnitt versauen würde. An dieser Schule war es nicht einmal ein schlechter Ruf als Streber bezeichnet zu werden. Hier war Intelligenz wirklich sexy. An ihrer alten Schule hätte sie sich einiges anhören können, weil sie an einem Freitagnachmittag nach Schulende in der Bibliothek saß und lieber für ihre Aufsätze recherchierte, als sich für eine Party fertig zu machen. Zumal die Partys immer nur am Samstag stattfanden.

Da morgen aber Jim zu Besuch kommen würde um ihren Freund kennen zu lernen und Itachi gerade unterwegs war, nutzte sie diese Zeit um ihre Hausaufgaben für das Wochenende fertig zu machen.

Elena war ihr seit ihrer letzten Begegnung und Itachis Geschichte nicht mehr begegnet, was ihr nur recht war. Sie hatte sich für Itachis Mutter einen Plan zurecht gelegt, aber wie sie mit seiner Ex umgehen musste, war ihr noch unklar. Kazumi war mit Itachi zusammen, sie war hier an dieser Schule und immer bei ihm. Elena wäre nie an diese Schule gekommen, außer sie hätte noch schnell eine zweite Fremdsprache gelernt und vielleicht wäre sie dann an der Aufnahmeprüfung gescheitert. Aber sie hielt sie für ziemlich klug, wenn sie es geschafft hatte nur durch Itachi Französisch zu lernen.

Kazumi klappte das Lehrbuch zu und legte es auf den Stapel neben sich, griff nach dem nächsten um darin zu lesen. Sie seufzte leise. Wahrscheinlich war sie Elena in einige Dingen überlegen und letztendlich entschied Itachi mit wem er zusammen sein wollte und er sah nicht danach aus, als würde er seiner Ex auch nur annähernd verzeihen. Demnach musste sie sich keine Sorgen machen. Aber es nervte sie, dass sie hier herumspazierte und so tat, als wäre sie schon längst die Gewinnerin und sie sollte lieber gleich verschwinden, ehe das hässlich wurde.

Wahrscheinlich musste Kazumi anfangen sich zu benehmen, als würde ihr alles gehören oder zumindest so zu tun. Wie das genau ging, war ihr nicht ganz klar. Sie war in dieser Welt, in Itachis Welt nicht aufgewachsen und Jim hatte sie immer von dieser Welt ferngehalten, wofür sie immer dankbar gewesen war. Elena hingegen wusste wie man sich in seiner Welt benehmen musste, da es auch ihre Welt war. Das nervte sie langsam genauso, wie Elena selbst.

Jemand setzte sich ihr gegenüber, den sie aber ignorierte. Sie saß in der hintersten Ecke der Bibliothek um ihre Ruhe zu haben, aber sie konnte niemanden befehlen zu verschwinden, wenn er hier auch die Einsamkeit suchte. Hier konnte sie sich einfach besser konzentrieren. Und solange es nicht Elena oder die Horrorschwestern waren, war es ihr relativ egal, wer ihr da gegenüber saß.

„Du hast dich ganz schön was getraut, als du Itachi einfach so geküsst hast!“

Kazumi hielt inne und hob langsam ihren Blick. Ihr gegenüber saßen drei ihrer Mitschülerinnen. Eine von ihnen war im gleichen Jahrgang wie sie und mit ihr hatte sie Chemie. Kazumi hatte nicht sehr viel Kontakt mit ihr und weniger als zwei Sätze mit ihr gewechselt, also hatte sie sie nie wirklich auf dem Bildschirm gehabt. Die anderen Beiden warem im letzten Jahrgang, daher kannte sie ihre Namen nicht. Alle Drei kannte sie aber aus den früheren Zeiten des Host Clubs, als Itachis Kundinnen. Die Rothaarige mit einem Muttermal über der linken Augenbraue in der Mitte hatte sie wohl angesprochen.

„Bitte?“, fragte Kazumi leicht verwirrt.

„Dich vor allen anderen als seine `Freundin´ zu offenbaren, war ziemlich mutig! Vor dir hätte sich das keine von uns getraut!“, meinte ihre ältere Mitschülerin, während die anderen beiden, ihre Klassenkollegin hieß Kylie, nur zustimmend nickten.

Kazumi untertrieb, wenn sie behauptete, dass sie absolut verwirrt war. Nicht nur weil sie das Freundin unter Anführungszeichen gesetzt hatte, sondern auch dieses `keine von uns´. Das implizierte, dass sie damit sich selbst meinten. Itachi war vor ihr kein Unschuldslamm gewesen, weswegen sie damit rechnen musste, dass er mit einigen Schülerinnen hier das eine oder andere Schäferstündchen gehalten hatte. Damit hatte sie auch kein Problem, aber ihnen zu begegnen, machte sie nervös.

„Wir waren abwechselnd Itachi Sexfreundinnen!“, erklärte Kylie mit einem sanften Lächeln.

Kazumi fiel der Stift abrupt aus der Hand und sie konnte diese drei Mädchen nur mit offenen Mund anstarren. Sah wahrscheinlich total lächerlich aus, aber das war gerade die einzige Reaktion, die ihr einfiel und sinnvoll erschien.

„Kylie kennst du ja schon!“, fing die Rothaarige in der Mitte wieder an, „Das ist Rin und ich bin Stella.“, stellte sie sich und ihre blonde Freundin vor, die leise kicherte, „Wir haben uns wochenweise abgewechselt und waren sozusagen mit Itachi zusammen, bis er sich wohl für dich interessiert hat. Aber da mussten wir alle durch. Also, willkommen im Club!“, begrüßte Stella sie, was sie am meisten verwirrte.

„Moment! Ihr denkt, ich sei auch nur seine Sexfreundin?“, fragte sie verwirrt, was Rin noch mehr kichern ließ und ihr eigentlich schon jetzt auf die Nerven ging. Wie hatte Itachi dieses Gekicher ausgehalten?

„Was solltest du sonst sein?“, wollte sie wissen, als wäre es vollkommen unmöglich, dass er wirklich eine echte Beziehung führte, „Itachi sollte das eigentlich klar gestellt haben. In ein paar Wochen wird er wieder zu einer von uns kommen!“

Kazumi starrte die Drei einen Moment an, ehe sie ihren Lippen verzog. Ehe sie es verhindern konnte, musste sie lachen. Sie presste ihre Hand gegen ihren Mund, damit sie nicht zu laut wurde und die Bibliothekarin sie ermahnte leise zu sein. Immerhin war sie in einer Bibliothek und dort musste man leise sein. Dennoch lachte sie weiter und beugte sich nach vorne. Ihr Bauch schmerzte schon von diesen Lachanfall, der überfällig war. Es war lange her, dass sie so herzhaft gelacht hatte. Und es schockierte sie ein wenig weswegen sie so sehr lachte.

„Was ist so lustig?“, fragte Stella leicht überheblich, verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie abschätzig an.

„Entschuldigt!“, lachte sie und holte Luft, ehe sie hochsah, „Dass ihr das denkt, ist wirklich witzig! Ich bin nicht seine Sexfreundin!“, versuchte sie ihren Lachanfall zu erklären, „Ich bin seine feste Freundin!“

„Das dachten wir vorher alle, bis er uns eines besseren belehrt hatte!“, winkte Kylie lapidar ab.

„Und wieso wusste niemand von euch? Wieso hat er sich zu mir bekannt?“, fragte sie und klang überheblich, was ihr egal war.

„Du hast ihm mit dem Kuss keine Wahl gelassen!“, legte Rin ein und warf ihr hellblondes Haar über ihre Schulter. Es war nicht so beeindruckend wie das von Elena, aber dennoch sehr gut gepflegt. Hatte hier eigentlich jeder umwerfendes Haar?

„Mag vielleicht sein, aber ich schätze Itachi ein, dass er mich in die Schranken gewiesen hätte, sollte ich wirklich nur seine Sexfreundin sein, was nicht stimmt!“, erklärte Kazumi und erhob sich von ihrem Platz, „Ich nehme an keine von euch war bis jetzt in seinem Zimmer in seinem Wohnhaus, sondern er kam immer nur zu euch auf euer Zimmer!“, so wie die Drei schauten und sich verunsichert ansahen, hatte sie ins Schwarze getroffen, „Ich war nicht nur in seinem Zimmer, ich wohne jetzt in seinem Zimmer!“, stellte sie klar, „Itachi hat euch die ganze Zeit ignoriert, weil er mit ihr ausgegangen ist und nicht weil er sich nach einer neuen Sexfreundin umgesehen hat.“, sagte sie ernst mit einer gewissen Kälte in der Stimme, die Itachi Ehre gemacht hätte. Kazumi hatte keine Lust sich von so einem Schwachsinn verunsichern zu lassen und sie sah es nur als Übung für Elena. Wenn sie mit Vanessa und diesen Mädchen fertig wurde, war Elena so gut wie erledigt.

„Das denkst du!“, knurrte Stella plötzlich und erhob sich ebenfalls, sah abfällig auf sie herab.

„Genau das denke ich!“

„Du denkst also, du reichst ihm?“, wollte Kylie wissen, weswegen sie zu ihr sah, „Es hat einen Grund warum er mehrere Sexfreundinnen hat, die sich abwechseln!“, fing sie an.

„Und der wäre?“

„Langeweile!“, kam es von Rin, „Itachi langweilt sich wahnsinnig schnell, weswegen ihm eine Frau nie gereicht hat. Er braucht die Abwechslung! Kannst du die ihm geben und vor allem, kommst du mit seiner Art im Bett klar?“, fragte sie und grinste.

Kazumi war klar, dass Itachi einiges an Erfahrung in Sachen Sex mitbrachte und sie damit nicht mithalten konnte. Er hatte jedoch gewusst, dass sie noch Jungfrau gewesen war und hatte darauf Rücksicht genommen. Dennoch hatte ihr diese erste Nacht einiges abverlangt und sie hatte jede Sekunde genossen und jede andere Nacht danach auch. Sie wusste nicht ob er sich bereits langweilte oder ob er ihr das überhaupt sagen würde. Itachi wäre vielleicht viel zu höflich um ihr ins Gesicht zu sagen, dass er den Sex mit ihr nicht genoss. Aber das half ihnen beiden nichts und er hatte ihr bei ihrem letzte Date gestanden, dass er mit ihr den besten Sex seines Lebens hatte. Und Itachi log sie nicht an. Das mit der Langweile konnte ihr egal sein.

„Was meinst du mit seiner Art im Bett?“, wollte sie wissen, da sie zu wenig Erfahrung aufwies um sich daraus einen Reim zu machen.

Rin stützte ihr Kinn auf ihrer Hand und sah zu ihr hoch, „Du wirst bemerkt haben, dass er ziemlich dominant im Bett ist. Das ist seine Art! Er mag es nicht, wenn die Frau die Kontrolle übernimmt. Er hat das Sagen in jeder Situation. Er entscheidet, wann ihr euch zum Sex verabredet. Er entscheidet, wann es Zeit für einen Wechsel ist und wir müssen uns dem fügen. So einfach ist das!“, erklärte sie.

Ihr kam es so vor, als würden die Drei ihn überhaupt nicht kennen, wenn sie glaubten, dass das stimmte. Vielleicht war er dominant, aber er hatte in ihrer Beziehung definitiv nicht immer das Sagen. Sie hatte ihm schon zu oft die Meinung gesagt, als das diese Aussage noch korrekt wäre. Und sie hatte schon öfters bei ihren Knutschereien die Kontrolle übernommen und es schien ihm gefallen zu haben. Er hatte sich die Kontrolle immer wieder geholt, aber hin und wieder ließ er sie einfach machen. Sie sahen Itachi viel zu eindimensional und nur als Objekt der Begierde. Für sie hatte er viel mehr Facetten und Charakterzüge.

„Ihr habt wirklich keinen Stolz, dass ihr euch auf so eine Vereinbarung einlässt, was?“

„Als würdest du dich nicht darauf einlassen!“

„Niemals, für keinen Kerl der Welt!“, Itachi wusste, dass sie weg wäre, wenn er auch nur auf den Gedanken kam, dass es okay wäre, wenn sie ihn mit anderen Frauen teilen würde, „Nicht mal für Itachi!“

„Und was, wenn für dich etwas herausspringen würde!“

„Vor allem nicht dann!“, stellte Kazumi klar, „Ich lasse mich bestimmt nicht zu einem Stück Fleisch degradieren, das man mit Gefälligkeiten bezahlt, nur weil ich mit einem einflussreichen Kerl Sex habe.“, sie sprach nicht offen aus, dass sich die Drei zu Huren machten, vor allem weil sie dieses Wort nicht aussprechen wollte. Aber an ihren Gesichtsausdrücken merkte sie, dass sie genau wussten, was sie wirklich meinte, „Wenn ihr mich jetzt entschuldigt, ich treffe mich mit meinen Freund, der sich für euch nie wieder interessieren wird!“, sagte sie, während sie ihre Sachen zusammen packte und sich umwandte, „Und versucht ja nie wieder so einen Schwachsinn in meiner oder seiner Gegenwart zu sagen!“, fügte sie etwas unheilvoll hinzu.

„Sonst was? Sagst du es Itachi?“, grinste Stella überlegen.

„Nein! Dann bekommt ihr es mit mir zu tun!“, warnte sie und auch wenn sie diese Warnung nicht ernst meinten, da sie hier wirklich keine Macht hatte, tat es dennoch gut das auszusprechen. Sie hatte letztes Jahr einen Haufen reicher Kerl hereingelegt, weswegen drei dahergelaufene Schlampen kein Problem darstellen sollte, „Man sieht sich!“, verabschiedete sie sich von ihren Mirschülerinnen, die sie mehr als nur etwas belämmert ansahen, was sie unendlich befriedigte und sie grinsen ließ, als sie die Bibliothek verließ. Sie konnte es also doch noch!
 

Fertig mit ihren Hausaufgaben für dieses Wochenende, plante Kazumi noch die Feinheiten für ihr Date am nächsten Tag. Sie hatte sich dazu entschieden diesmal Itachi einzuladen oder zumindest ihm mal zu überraschen. Da sie es nicht fair gefunden hatte, dass er immer alles plante und sich immer wieder etwas Neues überlegte, wollte diesmal für alles verantwortlich sein und ihm damit zeigen, was er ihr bedeutete. Gleichberechtigung ließ grüßen!

Jim würde vormittags vorbeischauen und nur ein oder zwei Stunden bleiben können. Danach ging es gleich mit ihrem Date los und sie hatte alles genau geplant. Vielleicht war es nicht das perfekte Date, wie Itachi es immer veranstaltete, aber es war persönlich und nur für ihn bestimmt. Für keinen ihrer Exfreunde hatte sie sich so ins Zeug gelegt, nicht einmal für Robert.

Itachis Sexfreundinnen verbannte sie schlichtweg aus ihrem Gedächtnis und würde es Itachi gegenüber nicht mal erwähnen. Es war unwichtig für ihre Beziehung und sie wollte ihnen keine Aufmerksamkeit widmen. Zumal kein Wort von ihnen wahr war. Sie wusste es besser und kannte Itachi besser.

Für das Date hatte sie alles geplant und auch Michael informiert. Da sie das Schulgelände verließen, würde Itachis Leibwächter ihnen folgen. Daher hatte sie ihm vorab gesagt, was sie vorhatte, damit es für ihn keine Überraschungen gab. Er würde Itachi nichts verraten und hatte sich sogar für ihre Umsicht dafür bedankt. Anscheinend machte sie ihm seinen Job einfacher, als Itachi. Michael hatte nur gemeint, er würde sich die Ort heute kurz ansehen, wegen der Sicherheit, aber er würde kein Problem sehen, wenn sie mit ihm dorthin ging. Es waren keine öffentliche Orte, was vor allem für sie wichtig war und Michael meinte auch, dass das sicherer wäre.

Als sie die Tür hörte, packte sie ihre Dateplanung weg und griff nach einem Buch, das sie für den Unterricht lesen musste und schlug es auf.

„Das Dokument ist im dritten Ordner.“, hörte sie Itachi sagen, als er ins Schlafzimmer kam. Aus dem Augenwinkel sah sie, dass er telefonierte, „Nein, ich glaube kaum, dass er mit den Änderungen einverstanden ist! Hey, ich bin kein Anwalt!“, erwiderte er, als er seine Tasche auf die Kommode legte und sich zu ihr umwandte. Sie lächelte ihm zu und er grinste leicht, „Komm mir ja nicht mit irgendwelchen Paragraphen. Ich muss jetzt auflegen! Bye!“, verabschiedete er sich und legte auf.

„Hey!“, begrüßte sie ihn, „Schwierigkeiten mit der Arbeit?“, wollte sie wissen.

„Das Übliche! Mein Vater will das, die anderen wollen dies! Und ich soll die Mitte finden!“, dabei zuckte Itachi mit den Schultern, wirkte aber etwas müde. Er kam auf sie zu und beugte sich zu ihr herunter, küsste sie sanft, „Aber zuerst, hi Süße!“, raunte er gegen ihre Lippen, ehe er sie noch einmal küsste, diesmal länger, „Wie war dein Tag? Trostlos und langweilig ohne mich?“, wollte er wissen, was sie lächeln ließ.

„Iwo, ich hatte eine Menge Spaß!“, der Lachanfall in der Bibliothek sorgte immer noch für reichlich Glückshormone in ihrem Körper und der Kuss ließ ihr richtig warm werden.

„Schön für dich!“, grinste er, „Wollen wir zusammen duschen?“, fragte er verführerisch, weswegen es ihr heiß den Rücken herunterrann und sie erzitterte, „Das letzte Mal konnte ich mich nicht gut genug um dich kümmern!“, überlegte er laut.

„Wir haben doch heute Morgen geduscht!“, erwähnte Kazumi leise und wurde etwas rot, als sie daran dachte, wie er sie heute morgen sehr intensiv eingeschäumt hatte und ihr auch noch in der ersten Stunde ganz schwindlig davon gewesen war. Sasuke hätte fast gedacht sie hätte Fieber, aber sie konnte ihm ja schlecht sagen, dass sein Bruder ihr dermaßen zusetzte, dass ihr ganz heiß und schummrig wurde.

„Sag ich ja, morgens kann ich mir nicht die nötige Zeit für dich nehmen!“, meinte er und seufzte gespielt unglücklich.

Kazumi wurde abermals leicht rot und hob das Buch vor ihr Gesicht, damit er es nicht sofort bemerkte. Das würde ihn wieder überheblich und arrogant machen.

„Itachi, du bist ein unverbesserlicher Idiot!“, grummelte sie versteckt hinter den Seiten.

Er lächelte sanft, legte seine Hand auf ihren Kopf und küsste ihre Schläfe, „Ich liebe dich auch, Süße!“, sagte er nur, „Falls du es dir anders überlegst, du weißt ja wo du mich findest!“, meinte er nur und löste sich von ihr, nachdem er ihr noch einen Kuss gestohlen hatte, indem er das Buch einfach hinunterzog, was sie wieder rot anlaufen ließ.

Kazumi sah ihm nach, wie er zum Badezimmer ging und dabei sein T-Shirt auszog. Ihr Blick fiel auf sein breites Kreuz und folgte den Bewegungen seiner Rückenmuskulatur, die sie irgendwie anmachten. Sie stand wirklich auf seinen Rücken. Über seine Schulter warf er ihr noch einen heißen Blick zu, garniert mit einem frechen Grinsen zu, ehe er im Badezimmer verschwand und sie kurz darauf das Rauschen des Wassers hörte.

Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen und sie verbarg ihr Gesicht wieder hinter dem Buch, musste leise lachen. Itachi war wirklich unverbesserlich wenn es darum ging und sie genoss diese Aufmerksamkeit und unterband das auch nicht. Ihm machte es Spaß und sie wollte das auch. Das würde ihr niemals auf die Nerven gehen oder zu viel werden.

Sie griff wieder nach ihrer Dateplanung und überflog alles noch einmal, damit sie auch ja nichts übersah und überprüfte auch noch einmal alles für die morgige Party, die sie auch immer noch veranstalteten.

Ihr Handy klingelte und sie griff automatisch nach dem Telefon, sah auf das Display und lächelte. Schnell hob sie ab.

*Was hältst du von der Farbe Olivegrün?*, fragte Shisui sofort, ehe sie überhaupt noch etwas sagen konnte.

„Ähm, ich weiß nicht! Wieso fragst du?“, seit Shisui ihre Nummer hatte, rief er sie manchmal an und stellte ihr wirklich seltsame und zusammenhangslose Fragen. Und dabei kannte er sie erst seit kurzem.

*Ich überlege für meine neue Kollektion ein paar Camouflage-Outfits. Deswegen Olivegrün!*, rechtfertigte er sich.

„Ich bin ehrlich gesagt kein Fan von Grün!“, meinte Kazumi entschuldigend, „Ich weiß nicht mal ob mir sowas stehen würde!“

*Red keinen Unsinn, dir steht alles!*, unterbrach Shisui sie, als Itachi gerade das Bad verließ und sie ihn nur ansehen konnte.

Nur ein Handtuch war um seine Hüfte geschlungen und Wassertropfen perlten über seinen freien Oberkörper, während ein kleines Handtuch um seine Schultern lag, mit der er seine Haare trocken rubbelte. Unbewusst leckte sie sich über die Lippen, was Itachi grinsen ließ.

*Also, was sagst du?*, hörte sie plötzlich Shisui, *Machst du das für mich?*

„Was soll ich machen, Shisui?“, fragte sie ihn, da sie überhaupt nicht zugehört hatte. Sie war zu sehr von Itachi und seinem nackten Oberkörper und diese Wasserperlen abgelenkt gewesen. Und dem Gedanken besagte Perlen von seiner Haut abzulecken. Seit wann hatte sie solche Gedanken?

Itachi kam um das Bett herum, direkt zu ihr und nahm ihr das Handy aus der Hand. Ehe sie etwas sagen konnte, hielt er es sich ans Ohr.

„Versuchst du meine Freundin dazu zubringen für dich zu modeln, Shisui?“, fragte er grinsend und sie hörte seinen Cousin auf der anderen Seite auf ihn einreden, „Du hast nicht ihre Nummer um mit ihr über deine Ideen zu reden oder sie vor die Kamera zu schleifen, schon gar nicht auf den Laufsteg!“, sagte er streng, „Es ist mir egal, wie toll du ihre Haare findest! Es steht nicht zur Diskussion, dass sie für dich arbeitet!“, wieder unterbrach Shisui ihn, weswegen sie kichern musste, da Itachis Blick beinahe etwas verzweifelt wirkte, „Ich bin nicht eifersüchtig und nicht besitzergreifend!“, stellte er etwas aufgebracht klar, „Und nein, das hat damit überhaupt nichts zu tun! Darüber werde ich nicht mit dir reden!“, jetzt verwandelte er sich langsam von diesem selbstbewussten, arroganten Teenager zu einem Jungen, den man beim Stehlen erwischt hatte, was sie wirklich amüsant fand, „Das hast du gesagt!“, oh und er verlor fast die Beherrschung, was nicht nur Shisui zum Lachen brachte, „Dir ist schon klar, dass du ein erwachsener Mann bist und dich gerade wie ein Kind aufführst?“, dann sagte Shisui noch irgendwas, ehe er für Itachi anscheinend sehr unerwartet auflegte und ihn etwas verwirrt zurückließ, „Shisui schickt dir ein paar Kleider, als Entschädigung, weil ich ein besitzergreifender Höhlenmensch bin, der dich anscheinendn einsperrt!“, murmelte Itachi und starrte leicht ratlos auf ihr Handy.

Das war der Moment in dem sie sich nicht mehr halten konnte und einfach nur lauthals lachte. Es war nicht witzig, zumindest nich derartig, dass es einen solchen Lachanfall rechtfertigte. Das sagte ihr zumindest Itachis Blick, der sie noch mehr lachen ließ. Aber nach der Sache in der Bibliothek und der Ansprache seiner ehemaligen Sexfreundinnen, konnte sie nicht glauben, dass Itachi Uchiha gerade so planlos auf ihr Handy starrte und dabei den Ruf hatte absolut unberechenbar und eiskalt zu sein. Vor allem weil er gerade unglaublich süß aussah.

„Alles okay?“, fragte er besorgt und zog seine Augenbraue hoch.

„Ja!“, brachte sie unter ihrem Lachen hervor und hielt sich ihren schmerzenden Bauch, „Entschuldige, aber ich konnte einfach nicht anders!“, schaffte sie es zu sagen, ehe sie ihre Hand auf ihren Mund legen musste, weil sie wieder lachen musste.

Itachi setzte sich auf die Bettkante und legte seine Hand auf ihren Kopf, ehe sie ihren Blick hob. Sie kicherte hinter vorgehaltener Hand, bis sie abrupt verstummte, da sie Itachis Blick begegnete, der nicht mehr ratlos oder planlos war. Er beugte sich zu ihr runter und sie ließ langsam ihre Hand sinken, erwiderte seinen Blick, der sie vollkommen einnahm. Sie versank in seinen dunklen Augen und als er etwas unverschämt grinste, konnte sie nicht mehr lachen. Verdammt, sie konnte nicht einmal denken und keinen vernünftigen Satz herausbringen.

„Lachst du mich etwa aus, Süße?“, fragte er und wirkte plötzlich seltsam bedrohlich, aber genauso verführerisch.

„Nein!“, hauchte sie.

„Dir ist bewusst, dass niemand mich auslacht und dann ohne Strafe davon kommt!“, raunte er und kam ihrem Gesichts näher, bis sein Atem gegen ihre Lippen schlug.

„Was?“

Ein hinterhältiges und leicht perverses Lächeln schlich sich auf seine Lippen und sein Blick verdunkelte sich, was ihr keine Angst machte. Aber diesen Blick kannte sie noch nicht, was aufregend war. Sie wollte neue Seiten an ihm entdecken, auch wenn dieses Lächeln gefährlich wirkte.

„Mh, wie soll ich dich dafür bestrafen, dass du über mich gelacht hast?“, überlegte er laut und leckte mit seiner Zunge über ihre Unterlippe, weswegen sie leicht zurückschreckte, „Und du wolltest nicht mit mir duschen! Was mach ich da nur mit dir?“, raunte er leise, verführerisch und heiß.

„Itachi!“, flüsterte sie, als seine Hand über ihre Haar strich und sich sein Griff in ihrem Nacken verstärkte um sie zu sich zu ziehen. Er zwang ihren Kopf in den Nacken, sah sie von oben herab an und sie öffnete in Erwartung eines Kusses ihren Mund, was ihn noch breiter lächeln ließ.

„Nicht so schnell, Süße!“, murmelte er, ehe er sie mit dem Rücken auf die Matratze drückte und sich über ihr aufbaute.

Itachi stützte sich mit seinen Händen neben ihrem Kopf ab, drückte sein Knie zwischen ihre Beine, die sie anwinkelte und für ihn öffnete. Kalte Wassertropfen tropften von seinen nassen Haarspitzen und rannen über ihren Nacken, was sie erschauern ließ. Sie begegnete seinem Blick, als er seine Hand auf ihre Hüfte legte und sie hochwandern ließ, dabei den Stoff ihres T-Shirts hochschob, ihren Bauch freilegte und bei ihrer Brust stoppte, wo seine Hand verblieb. Er beugte sich langsam hinunter, senkte seinen Kopf und berührte mit seinen Lippen ihren Bauch. Erschrocken zog sie ihren Bauch ein, als er seinen Mund über ihre Haut wandern ließ, seine nassen Haarspitzen feuchten Spuren zogen und seine Hand warm und um fest auf ihrer Brust lag.

Ein leises Stöhnen kam über ihre Lippen, als er mit seiner anderen Hand an dem Saum ihrer Shorts zog und er sich von einem Hüftknochen zum anderen küsste. Er leckte über ihre Leiste, ehe er ihr die Shorts von der Hüfte zog, mitsamt ihrem Slip. Seine Hand löste sich um ihre Brust und griff unter ihr Knie, hob ihr Bein an um die Innenseite ihres Oberschenkels zu küssen. Er schielte zu ihr hoch, was sie aufkeuchen ließ.

„Sagst du mir jetzt, weswegen du gelacht hast?“, fragte er und zog fragend seine Augenbraue hoch.

„Wenn du es wissen willst!“, sie zuckte mit den Schultern, „Ich habe jemanden kennen gelernt!“, fing sie an und Itachi zog die Augenbrauen zusammen, „Deine ehemaligen Sexfreundinnen!“, sagte Kazumi und Itachi war so überrascht, dass er ihr Bein losließ und komplett vergas, was er mit ihr anstellen wollte, „Ich habe gelacht, weil sie keine Ahnung haben und dich nicht kennen! Und weil sie denken, sie wären noch aktuell. Ich habe gelacht, weil es das Lustigste war, was ich in letzter Zeit gehört habe!“

„Du bist nicht aufgebracht?“, wollte er verwundert wissen.

„Hast du gedacht ich zieh dir die Ohren lang, weil du vor uns deinen Spaß gehabt hast?“, er antwortete nicht, „Ich finde es amüsant, dass du drei von ihnen hattest und sie sich abgewechselt haben. Du bist anscheinend nicht mal im Stande gleichzeitig drei Sexfreundinnen zu haben, sondern widmest dich nur einer für ein paar Wochen, ehe du zur Nächsten gehst! Du kannst nicht mal simple Bettgeschichten betrügen!“

„Wundert dich das?“

„Ich finde das ziemlich süß!“, gestand sie, „Sie wollten mir einreden, dass du dich schnell langweilst, weswegen du drei von ihnen brauchst und ich mit deiner Art im Bett nicht klarkomme!“, jetzt zog Itachi beide Augenbrauen hoch.

„Meine Art im Bett?“

„Du bist dominant und erträgst es nicht, wenn die Frau die Kontrolle übernimmt!“

„Du bist mir schon öfters über den Mund gefahren, als mir lieb ist oder ich stolz darauf bin. Außerdem erinnere mich an einige Nächte, als du mich verführen wolltest und es dir mit Leichtigkeit gelungen ist. Mir gefällt es vielleicht nicht die Kontrolle abzugeben, aber bei dir macht es mir nichts aus!“, gestand er, was sie lächeln ließ.

„Ich sag ja, sie haben keine Ahnung!“

„Mit dir wird mir niemals langweilig!“, raunte er und küsste sie endlich, heiß, verführerisch und verzehrend. Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken und drückte sich an ihn, öffnete ihre Beine mehr für ihn, damit er mit seine Hüfte zwischen ihre Schenkel rutschten konnte. Seine Haut war noch leicht feucht und roch nach diesem herben Duschbad, das sie liebte.

Sie stöhnte in den Kuss und krallte ihre Finger in seine Haare, drückte ihren Rücken durch und hob ihre Hüfte an, drückte sie gegen seine, was ihn grinsen ließ.

„Bist du nervös, weil morgen mein Cousin kommt?“, fragte sie gegen seine Lippen.

„Wieso sollte ich nervös sein?“, sagte er nur und küsste abermals, weswegen sie das Thema verwarf und sich nur darauf konzentrierte, wo seine Hände hinwanderten und seine Finger sie berührten.

Der Knoten des Handtuches um seine Hüfte löste sich und sie stöhnte gegen seinen Mund, ehe er sich tief in ihr vergrub und sie sich ihm ergab.

32.Kapitel

32.Kapitel

Samstags läutete Itachis Wecker aus Rücksicht auf Kazumis Unwillen am Wochenende zu so einer unchristlichen Zeit aufzustehen, wie sie es nannte, um halb neun. Für sie persönlich immer noch zu früh, aber meistens schlief sie ungehindert weiter, während er bereits wach war und aufstand.

Heute jedoch war er schon fünf Minuten vor dem Klingeln wach, weil er, er konnte es kaum denken, ernsthaft nervös war. Nicht, weil er sich heute einer anstrengenden Vorstandssitzung stellen musste, die ihm seit seinem zwölften Lebensjahr nicht nervös machte, sondern weil er heute dem Vormund seiner Freundin begegnete, den er schon länger kannte, als seine Freundin selbst. Ihr Vormund war ihr Cousin, einer der besten Fußballer der Welt, äußerst beliebt bei den Frauen und begehrt bei jedem Designer als Werbefigur. Außerdem arbeitete er für seinen Vater, weswegen die Nervosität vollkommen unangebracht war. Zumal Jim nicht mal etwas gegen ihn hatte. Immerhin hatte er Kazumi immer in der Beziehung zu ihm unterstützt.

Warum war er dann nervös?

Er setzte sich leicht auf, hielt aber inne und sah hinunter. Kazumi benutzte seinen Arm als Nackenstütze und schlief immer noch tief und fest. Sie hatte sich halb zusammen gerollt an ihn gedrückt. Dabei hatte sie auch noch so süß die Beine angezogen. In der Nacht hatte er seine Arme um sich geschlungen, da sie die letzten paar Nächte unruhig geschlafen hatte. Vielleicht lag es an Elena oder an der Tatsache, dass der Todestag ihrer Eltern näher rückte. Ihm war sowieso aufgefallen, dass sie an regnerischen Nächten genauso unruhig schlief wie jetzt. In solchen Nächten klammerte sie sich mehr an ihn, suchte noch intensiver nach seiner Nähe, die sie zu beruhigen schien. Ihm war das nur recht.

Kazumi gab ein zufriedenes Seufzen von sich und drehte sich im Schlaf zu ihm um, schlang ihren Arm um seine Brust und ihr Bein halb um seine Hüfte. Sie trug wieder einmal nur eins seiner T-Shirts, aber darunter war sie nackt. Da Jim sowieso erst um neun kam, da er denselben Unwillen besaß wie seine hübsche Cousine, konnte er noch etwas liegen bleiben und sie weiter beim Schlafen beobachten. Ihr schlanker Körper drückte sich an seinen und er spürte die Hitze, die von ihr ausging. Er hatte immer noch den Geschmack ihrer Haut auf seinen Lippen und grinste bei dem Gedanken, wie sie letzte Nacht gestöhnt hatte und dabei ziemlich hemmungslos gewesen war. Manchmal war sie zurückhaltend und wurde rot bei seinem Verhalten, aber hin und wieder vergas sie jede Art von Unschuld und Zurückhaltung, wurde gierig und verlangte nach allem was er ihr geben konnte. Er spürte noch die Spuren, die ihre Fingernägel in seinem Rücken hinterlassen hatte und den Druck ihrer Schenkel an seiner Hüfte, sowie ihre Fersen, die sich in seinen unteren Rücken gedrückt hatten. Wie sollte ihm mit so einer Frau je langweilig werden?

Itachi hielt inne! Er musste zugeben, dass sie ihn ganz schön eiskalt erwischt hatte, als sie von Kylie, Stella und Rin angefangen hatte. Ehrlich gesagt, hatte er die drei völlig vergessen. Er war so von Kazumi eingenommen gewesen, dass er keinen Gedanken mehr an die drei verschwendet hatte. Die drei Mädchen, die ihn nach der Sache mit Elena ziemlich gut abgelenkt hatten, bis er Kazumi begegnet war. Klar, es hatte zwischendurch auch andere gegeben, aber seine Hauptbettgeschichten waren sozusagen die Drei gewesen.

Itachi hatte sie sich nach dem Nervfaktor ausgesucht und ob sie diese Art von Affäre akzeptieren konnten. Sie hatten damit klarkommen müssen, dass jede von ihnen ihn mit den anderen beiden teilen musste. In dieser Sache hatte es kein `Wir´ oder `Uns´ gegeben. Es hatte nur ihn und seine Affären gegeben.

Sobald er genug von einer gehabt hatte, war er zur nächsten gewandert, aber nachdem Kazumi ihn dermaßen umgehauen hatte, hatte er sich komplett von ihnen abgewandt. Sie schienen nur gelaubt zu haben, er würde sich nach einer Vierten umsehen und waren deswegen unsichtbar geworden. Und jetzt schienen sie zu glauben, er würde sich eine Weile mit ihr amüsieren und dann wieder zur Nächsten gehen, wie immer.

Kazumi hatte darauf ziemlich cool reagiert oder komplett wahnsinnig. Je nachdem wie man ihren irren Lachanfall bewerten würde. Für ihn war es ziemlich cool. Nicht jedes Mädchen hätte so gelassen reagiert und die meisten wären sauer wegen seiner Vergangenheit gewesen. Aber Kazumi interessierte das nicht, weil es eben Vergangenheit war.

Sanft strich er ihr über ihre Haare, fuhr mit den Fingern durch die leichten Wellen und beugte sich zu ihr herunter um ihre Stirn zu küssen. Sie vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge, drückte sich mehr an ihn und gab einen zufriedenen Laut von sich. Er musste lächeln. Sie war wirklich süß, wenn sie schlief und sich dann im Schlaf immer an ihn drückte.

Der Wecker klingelte, weswegen sie unzufrieden murrte und sich mehr an ihn kuschelte, als würde sie dem Geräusch so entkommen. Um ihre Qual zu beenden, drehte er sich auf den Rücken, zog sie mit sich und tastete nach seinem Wecker um ihn auszuschalten. Dann herrschte wieder selige Ruhe und sie lag entspannt auf ihm.

„Blöder Wecker!“, grummelte sie.

„Ich weiß!“, meinte Itachi.

Sie blieben noch einige Minuten so liegen, ehe Kazumi sich langsam aufsetzte und er sie dabei beobachtete, wie sie sich streckte und dabei sein T-Shirt etwas hochrutschte und ihren kleinen Po freigab. Sie merkte es zu spät, ehe sie hektisch den Stoff nach unten zog und ihn leicht verlegen und erschrocken ansah.

„Spanner!“, knurrte sie.

„Ich bin also ein Spanner, weil ich mir den nackten Körper meiner Freundin ansehe, den sie mir freiwillig zeigt?“, wollte er lächelnd wissen und setzte sich ebenfalls auf, überrumpelte sie mit einem Kuss auf die Lippen, während er sie mit seinem Arm um ihre Taille an sich zog.

„Bist du nervös, Itachi?“, wollte sie wissen und legte ihre Stirn gegen seine.

„Weswegen sollte ich?“

„Mein Cousin kommt zu Besuch in weniger als einer halben Stunde!“, meinte sie.

„Süße, ich bin niemals nervös!“, sagte er etwas zu hochnäßig, weswegen sie leise kicherte.

„Und warum drückst du meine Hand dann so fest?“, fragte sie leise.

„Ich bin vielleicht ein klein wenig nervös!“, gab er zu, „Klitzeklein!“, ergänzte er.

„Musst du aber nicht! Das wird keine Inquisition!“, meinte Kazumi und küsste ihn kurz auf den Mund, ehe sie vom Bett sprang und ins Bad eilte. Solange sie noch im Halbschlaf war, murrte sie, aber sobald sie wach war, war sie putzmunter.

Keine Inquisition? Das sagte sie so einfach. Sie musste sie ja niemanden stellen. Na ja, wahrscheinlich würde Jim es ihm einfach machen. Eine kleine Drohung alla tat er seiner Cousine weh würde er es bereuen und schon waren sie die besten Freunde.

Kazumi kam wieder aus dem Bad und lächelte ihn an, ehe sie den Saum des T-Shirts nach unten ziehend in den begehbaren Kleiderschrank eilte. Sie verbrachte ungefähr fünf Minuten in dem Raum, ehe sie fertig angezogen in engen Jeans und einem Top mit dünnen Trägern vor ihm stand. Darüber zog sie eine dünne Weste an und trat an die Seite des Bettes.

„Willst du dich nicht anziehen?“, fragte sie und legte den Kopf leicht schief.

„Mh, ich hatte gehofft wir bleiben noch ein wenig liegen. Du warst nur so schnell auf den Beinen!“, meinte er und versuchte sie mit seiner Stimme und seinen Blicken zu locken, worauf sie eigentlich immer ansprang.

„Aber Jim kommt heute vorbei!“, sagte sie und plötzlich wirkte sie wie ein kleines aufgeregtes Mädchen, weswegen er aufstand. So wie er ihr nie etwas abschlagen konnte, würde er alles tun, damit sie glücklich war. Und momentan machte es sie glücklich, wenn er aufstand, sich für ihren geliebten Cousin zurecht machte und sich von seiner besten Seite zeigte.

Ein Anzug wäre vielleicht übertrieben und angeberisch, aber Jeans und Shirt war angemessen. Er ging mit ihr ja nicht in ein fünf Sterne Restaurant, sondern traf sich in ihrem Esszimmer mit ihrem Cousin.

Itachi trat aus dem Kleiderschrank und ging zu Kazumi, die auf ihn wartete. Er kam auf sie und zog sie am Nacken packend zu sich um sie abermals zu küssen, worauf sie sich einließ. Sie drückte sich an ihn und krallte ihre Finger in seine Oberarme, öffnete bereitwillig ihren Mund, damit er seine Zunge zwischen ihre Lippen gleiten lassen konnte. Sie stöhnte leise gegen seinen Mund und schlang ihre Arme um seinen Nacken, während seine Hände über ihre Taille gleiten ließ, bis er bei ihrer Hüfte war und bei ihrem Po stoppte. Er hob sie hoch und sie schlang ihre Beine um seine Hüfte, ragte über ihm auf, zwang seinen Kopf in den Nacken. Sie küssten sich wie damals in ihrer ersten gemeinsamen Nacht und Kazumi dominierte ihn für einen Moment.

Von wegen er kam nicht damit klar, wenn die Frau die Kontrolle kurz übernahm. Verdammt, er stand ein bisschen drauf, wenn Kazumi ihn so küsste oder rittlings auf seiner Hüfte saß und mit ihren Händen über seinen Oberkörper wanderte.

Als sie den Kuss löste, legte sie ihre Stirn gegen seine und schloss die Augen, strich mit ihrem Daumen über seine Wange und seine Unterlippe.

„Wollen wir?“, fragte sie leise.

„Gehen wir!“, meinte er nur und ließ sie wieder auf den Boden zurück.

Kazumi legte ihre Hand in seine und zog ihn aus dem Zimmer. Zusammen gingen sie durch den Gang in Richtung des Esszimmers. Wahrscheinlich hatten ihre Freunde bereits gefrühstückt, was ihnen nur recht war. Kazumi wollte alleine mit ihm und Jim sein. Und wenn sie das wollte, dann bekam sie das auch.

Er legte seinen Arm um sie und drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe, als sie plötzlich lächelte und nach vorne sah. Sie löste sich aus seiner Umarmung, als er seinen Blick nach vorne wandte und sofort verstand warum sie so lächelte und abrupt losstürmte.

Kazumi warf sie direkt in Jims Arme, der sie in eine feste Umarmung schloss. Er drückte ihr einen Kuss auf ihren Kopf, während Itachi langsam näher trat und ihnen die Zeit ließ ihr Wiedersehen zu genießen. Sie hatten sich länger nicht mehr gesehen, weil er sie zu Weihnachten und Silvester nicht weggelassen hatte und er die Semesterferien mit ihr verbracht hatte. Deswegen unterbrach er die lange Umarmung nicht, sondern wartete geduldig, bis Kazumi sich von ihrem Cousin löste und er ihr noch einmal einen Kuss auf die Stirn drückte, ehe sie sich komplett lösten.

„Na meine Kleine!“, sagte er leise.

„Hey Jim!“, hauchte sie.

„Wie gehts dir? Alles gut?“, fragte er und sie nickte, drückte sich wieder fest an ihn, während Jim sich an ihn wandte und ihm die Hand hinhielt, „Schön dich wieder zu sehen Itachi!“, begrüßte er ihn und schüttelte seine Hand, „Ich hoffe, dir geht es auch gut.“

„Mir gehts bestens!“, meinte Itachi und sah dann auf Kazumi, die sich gar nicht von ihrem Cousin lösen wollte. Wäre das eine andere Frau würde er eifersüchtig darauf reagieren. Aber da es Kazumi war und Jim ihr Cousin, wäre Eifersucht kindisch. Sie liebte Jim wie einen Bruder und hatte sich ihn schwierigen Zeiten immer an ihn geklammert. Jetzt hatten sie sich schon lange nicht mehr gesehen und da war es logisch, dass sie ihn nicht mehr loslassen wollte. In solchen Momenten war sie wieder dieses kleine verängstigte Mädchen, das er beschützen wollte.

Langsam löste Kazumi sich wieder von ihm und trat einen Schritt zurück, grinste glücklich, was ihn glücklich machte. Sie ergriff wieder seinen Hand und stellte sich neben ihn, als eindeutiges und unbewusstes Zeichen für ihren Cousin, zu wem sie jetzt gehörte. Jim sagte nichts dazu und lächelte nur, ehe er wieder ihn ansah. Der Fußballballer war fast so groß wie er, vielleicht nur ein paar Zentimeter Größenunterschied. Seine Haare waren braun und kurz, Itachis lang und schwarz. Die Augen blau, dunkler als die von Kazumi, seine wirkten fast schwarz. Das Training hatte Jim muskulös und stark gemacht, er tat dasselbe, aber nicht für ein Fußballmatch. Er verstand zumindest warum Temari auf ihn stand und jede andere Frau auch.

„Wollen wir reingehen?“, fragte Kazumi und wirkte aufgeregt, als wäre das wirklich ein besonderer Moment für sie. Vielleicht war es das auch, da Itachi ihr Freund und Jim ihr Cousin war. Jetzt setzten sie sich zusammen und verbrachten Zeit miteinander, wie sie es vielleicht mit ihren Eltern getan hätte. Sie hätte ihn stolz vorgestellt und er hätte sich dieser Herausforderung stellen müssen.

„Sicher! Ich brenne darauf, als über euch zu hören!“, grinste Jim und Itachi war sich nicht ganz sicher, wie sarkastisch das gemeint war. Immerhin war der Kerl mit Kazumi verwandt. Diese Sarkasmus Sache musste in der Familie liegen.

Zu dritt betraten sie den Speisesaal, der zum Glück leer war. Er hätte es Temari ohne Weiteres zugetraut hier dämlich grinsend herumzusitzen um ihn dabei zu beobachten, wie er sich Jim stellte. Oder sie hätte Jim selbst beobachtet. Bei ihr war das sehr schwer zu sagen.

„Wie läufts in der Schule, Kazumi?“, fragte Jim und die Frage klang so beiläufig, dass Itachi sich beinahe nicht gewundert hätte. Aber auf die beiläufige Art fragte er seine Cousine gerade, ob er sie nicht zu sehr von der Schule ablenkte.

„Großartig! Die letzten Tests waren einfach!“, und zum Glück war Kazumi eine kleine Streberin, die Lernen in neunzig Prozent der Fälle über den Sex stellte, zumindest zu dem er sie nachmittags verführen wollte.

Jim schwieg dazu, was Kazumi nicht bemerkte, da sie einfach zu glücklich war. Ihr Cousin war berechenbar und ihr war das völlig egal. Aber wahrscheinlich war er mit der Antwort zurieden, da er Itachi nicht mit seinen Blicken ermordete. Vielleicht würde das Ganze ganz lässig ablaufen.

Jim setzte sich auf einen der Sessel, er nahm mit Kazumi ihm gegenüber Platz. Er wollte fast sagen, sie könne sich ruhig zu Jim setzen, aber vielleicht wollte sie bei ihm sitzen um Jim gegenüber zu haben, um mit ihm Augenkontakt zu halten.

„Süße, kannst du uns nicht einen Tee machen?“, fragte Jim und sah seine Cousine sehr liebenswürdig.

„Sicher! Bin gleich wieder da!“, sie drückte ihm noch einen Kuss auf die Wange und erhob sich. Eher unbewusst sah er ihr nach und musste sich daran erinnern, dass er ihr vielleicht nicht in Gegenwart ihres Vormundes auf den Hintern glotzen sollte. Jim war vielleicht cool drauf, aber auch ihr beschützerischer Cousin.

„Lass dir Zeit!“, rief Jim ihr nach, ehe Itachi seinen Blick zu ihm wandte und von ihm angestarrt wurde, wie er noch nie angesehen worden war, „Ich komm gleich zur Sache!“, fing er mit düsterer Mördermiene an, „Wenn du sie zum Weinen bringst, ihr wehtust oder sonst was Dämliches macht, was sie dazu veranlasst mich völlig aufgelöst anzurufen, kündige ich!“, okay, die letzten zwei Worte brachten ihn aus dem Konzept.

Normalerweise drohte man mit Gewalt, aber diese Drohung war simpel wie genial und das wussten sie beide.

„Du kannst einen Schlag ins Gesicht vertragen, aber ich glaube deinem Vater zu erklären, warum sein bestes Pferd im Stall kündigt, weil du ein Mädchen zum Weinen gebracht hat, wird viel schlimmer für dich!“, damit hatte er recht.

Jim war in vielerlei Hinsicht unverzichtbar für die Familie. Er spielte in der Mannschaft, die seinem Vater gehörte, drehte viele Werbespots und machte Werbeshooting unter anderem für Shisui, der ganz begeistert von ihm war. Das lag auch in ihrer Familie. Wenn er wirklich kündigen würde und den Grund dafür angab, würde Itachi ganz schnell einen Kopf kürzer gemacht werden.

„Verstanden!“, sagte er nur, da er das jetzt über sich ergehen lassen musste. Er war arrogant, aber nicht dämlich. Er wusste wann er lieber nur nicken und lächeln sollte.

„Sehe ich sie in irgendeiner Boulevardzeitschrift, betitelt als deine neue Freundin und sie erzählt mir, dass sie das noch nicht wollte, nehme ich sie von der Schule und du siehst sie nie wieder!“

Diesmal schluckte er, weil das ihn mehr in Panik versetzte, als Jims mögliche Kündigung. Itachi wollte sie nie wieder gehen lassen, aber wenn Jim sie von der Schule nahm, konnte er nichts dagegen tun. Gegen ihren Vormund kam er in solchen Dingen nicht an und Kazumi würde es ihm nie verzeihen, wenn er juristisch gegen ihn vorgehen würde.

„Sehe ich sie in einer dämlichen Modezeitschrift unter den Rubriken, `Wem steht es besser?´ und wehe es steht ihr nicht besser, `Der Style der Kazumi Shiubaji!´ oder sonst irgendeinem Schwachsinn, mache ich dich dafür verantwortlich!“, erklärte Jim weiter und langsam fragte er sich, wie lange Kazumi mit dem verdammten Tee noch brauchte. Von wegen keine Inquisition, „Sehe ich den Aufhänger `Die letzten Geheimnisse von Itachi Uchihas Freundin´ oder Paparazzi Bilder, die ihr zu weit gehen, bist du dran! Meine Kündigung liegt am nächsten Tag ganz oben auf dem Schreibtisch deines Vaters. Ich gehe zu dem Club, der mich schon seit zwei Jahren mit Angeboten überhäuft. Ich nehme den Werbedeal von Dior an, von Armani oder sonst einen Modehaus. Und du darfst Shisui sagen, warum du Mist gebaut hast!“

Ihm entglitten vollkommen die perfekt abgestimmten Gesichtszüge! Etwas, was ihm noch nie passiert war, nicht mal bei Kazumi. Jim hatte ihm gerade auf perfekte Weise gedroht, sollte irgendwas passieren, was überhaupt nicht in Kazumis Sinn war. Fotos von ihr in einer Zeitschrift, er wäre weg und sie auch. Berichte über sie und den Tod ihrer Eltern, er und sie wären weg. Und es war logisch, was ihn mehr treffen würde. Jim zu verlieren wäre ein finanzieller Verlust, den seine Firma verkraften konnte. Sie hatten mehrere Werbestars, aber Kazumi zu verlieren, wäre für ihn, als würde er einfach alles verlieren.

Ihnen beiden war klar, dass sie niemals zu früh an die Öffentlichkeit gebracht werden durfte und nur zu ihren Bedingungen.

Itachi hielt seinem Blick stand und war sich zuerst unsicher, was er sagen sollte. Vielleicht reichte es Jim, wenn er einfach nur nickte und allen Bedingungen zustimmte, die er hatte. Aber vielleicht wollte er mehr.

„Und, wenn ich das Gefühl habe, dass sie zu irgendwas gezwungen wird, egal ob von dir oder deiner Familie, egal zu was, dann ist sie weg. Sie wechselt die Schule, die Stadt, den Bundesstaat, den Kontinent. Ein Fotoshooting ohne ihr Einverständnis, eine Event deiner Familie, es ist mir egal! Ein Wort von ihr, dass sie das nicht hundert prozentig wollte und du siehst sie nie wieder. Und es ist mir egal wie sehr du mich anflehst oder sie bettelt hier bleiben zu dürfen. Auch wenn du auf die Knie gehst. Solange sie nicht achtzehn ist, bin ich ihr Vormund.“, warnte Jim, was ziemlich effektiv war, „Und sollte sie aus einem mir völlig unbekannten Grund auf die Idee kommen nicht mehr in Yale studieren zu wollen, weil sie ja eh dich hat, dann überfahre ich dich! Und ich kann es wie einen Unfall aussehen lassen!“

Dann ohne Vorwarnung verwandelte sich sein grimmiger, furchteinflößender Gesichtsausdruck in die Liebenswürdigkeit in Person, als hätte er ihm zuvor nicht mit dem Schlimmsten überhaupt gedroht und seinem Tod.

„Worüber redet ihr?“, hörte er Kazumi vollkommen unbeschwert sagen, als sie ein Tablett mit einer Kanne Tee, drei Tassen und Zucker hinstellte, ehe sie sich neben sie setzte.

„Männerthemen, Süße! Interessiert dich sicher nicht!“, lächelte Jim und man merkte es ihm überhaupt nicht, dass er gerade ziemlich finster dreingesehen hatte.

Neben Kazumi entspannte Itachi sich wieder. Jim würde ihr gegenüber nicht solche Sachen sagen. Sie würde sie sofort unterbinden. Seltsam, dass er sich sicher bei ihr fühlte, obwohl, so seltsam sollte das ja nicht sein.

Kazumi schenkte den Tee ein und reichte jedem eine Tasse. Sie wirkte absolut glücklich und ausgeglichen, was sicher an der Situation lag.

„Also, ihr zwei seid jetzt zusammen!“, fing Jim freundlich an und es war keine Frage, sondern eine reine Feststellung, „Freut mich für euch! Ihr seht ja ganz zuckersüß zusammen aus.“, diesmal war der letzte Satz Sarkasmus, da war sich Itachi ziemlich sicher, „Itachi, was hast du denn für Absichten mit meiner Cousine?“, fragte er, während er sich seelenruhig zwei Teelöffel Zucker in den Tee gab und langsam umrührte. Dann erst sah er ihn an.

„Jim!“, protestierte Kazumi, „Lass das!“

„Ich hab das alle deine festen Freunde gefragt und nur ein Einziger hat gelogen! Ihr könnt euch denken wer das war!“, meinte Jim.

„Aaron!“, meinte Itachi und Jim nickte, „Ich will sie heiraten!“, sagte er bestimmt, hielt seinem Blick stand. Neben ihm erzitterte Kazumi und festigte den Griff um seine Hand.

„Ziemlich hochgestecktes Ziel!“, murmelte Jim, „Ich hoffe ihr benutzt jedes Mal ein Kondom?“, fragte er weiter.

„Jim!“, keuchte Kazumi, „Stell nicht solche Fragen!“

„Ja tun wir!“, antwortete Itachi ungerührt.

„Gut, falls sie vor der Ehe ungewollt schwanger wird, könnte das problematisch werden! Ich bin etwas altmodisch!“, das glaubte er ihm sofort, „Habt ihr Spaß zusammen?“, diese Frage schien harmlos, aber dahinter war Berechnung. Er wollte wissen, ob es nicht nur Sex war, der sie miteinander verband, sondern auch normale Pärchensachen machten, wie ausgehen und einfach nur Zeit miteinander verbringen. Ob es wirklich tiefe, echte Gefühle waren, die sie miteinander verbanden.

„Ja!“, antwortete diesmal Kazumi und lächelte ihn an, „Später haben wir noch ein Date!“

„Klingt doch gut!“, sagte Jim, „Du bist glücklich?“, fragte er diesmal Kazumi.

Sie legte lächelnd ihre Arme um seinen Oberarm und drückte sich an ihn, „Ja!“, war das einzige Wort was sie sagte und Jim zufrieden stellte. Er nahm einen Schluck von seinem Tee und musterte Itachi einen Moment. Er wusste nicht was er sah, aber es stellte ihn genauso zufrieden, da er grinste.

„Du wirst gut auf sie aufpassen?“, fragte er weiter und wirkte diesmal versöhnlicher.

„Ja!“

„Eigentlich bin ich zufrieden, aber ein paar peinliche Fragen sollten schon noch sein, einfach nur aus Spaß!“, grinste Jim und Kazumi verzog unzufrieden die Lippen.

„Jim!“, warnte sie ihn diesmal.

„Schon gut!“, er hob abwehrend die Hände, „Als Vormund darf man auch seinen Spaß haben!“, lächelte er und erhob sich wieder, „Ich muss aber wieder los! Wir fliegen heute in ein Trainingscamp! Wird wahrscheinlich drei oder vier Wochen dauern! Notfalls ruf Mum an, wenn du etwas brauchst!“, meinte er, fixierte ihn, „Aber ich denke, du kommst klar, wie immer.“, grinste Jim, was Kazumi lächeln ließ.

„Bin ich jemals nicht klargekommen?“, wollte sie wissen.

„Mh, abgesehen von dem einem Mal!“, sagte Jim und ihr Lächeln versagte abrupt, „Ja, du kommst immer gut alleine klar!“

Itachi zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. Kazumis Gesichtsausdruck irritierte ihn. Sie wirkte seltsam traurig und niedergeschlagen. So sah sie meistens nur aus, wenn sie an den Tod ihrer Eltern dachte, aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass es damit nur indirekt zu tun hatte.

Er spürte Jims Blick auf ihm und als er wieder zu Kazumi sah, war ihr Gesichtsausdruck wieder normal. Kein trauriger oder niedergeschlagener Ausdruck, nur dieses leichte Lächeln, das sie immer aufsetzte. Dahinter bemerkte er aber Unsicherheit. Dem sollte er später nachgehen.

„Habt viel Spaß heute!“, meinte Jim, als Kazumi sich erhob und zu ihrem Cousin um sich zu verabschieden, „Bis irgendwann, Kleine!“, meinte er und küsste sie auf auf die Stirn, „Itachi!“, er nickte ihm nur zu. Itachi erwiderte den Gruß, ehe sich Jim von Kazumi löste und ihr Cousin den Speisesaal verließ.

„Lief doch gut!“, grinste sie ihn an und er lächelte leicht.

Sie hatte ja keine Ahnung!

33.Kapitel

33.Kapitel

Kazumi sah Jim nur nach wie er den Speisesaal verließ und sie merkte erst jetzt wie sehr sie ihn vermisst hatte. Normalerweise sah sie ihn mindestens einmal zu Weihnachten und dann in den Semesterferien. Aber diesmal hatte sie sich voll und ganz auf Itachi konzentriert und weil sie erst vor kurzem ein richtiges Paar geworden waren, konnte sie ihn nicht verlassen, nicht in so einer Phase. Ihr Cousin hatte sehr verständnisvoll reagiert, auch wenn seine Fragen etwas peinlich waren. Aber Itachi hatte einfach geantwortet, als hätten sie über das Wetter oder einen Film geredet. Das machte sie richtig stolz.

Ein klein bisschen hatte sie sich schon Sorgen gemacht, ob Jim was Peinliches oder Schlimmes sagen würde, was Itachi in Bedrängnis bringen könnte, aber die zwei hatten sich gut unterhalten, das hatte sie mitbekommen. Sie alleine zu lassen, war vielleicht gar nicht so schlimm gewesen.

Sie wandte sich zu Itachi um, der sie lächelnd beobachtete, „Lief doch gut!“, meinte sie mit einem leichten Grinsen, was Itachi erwiderte.

„Wenn du das sagst!“

„Entschuldige, dass er diese Fragen gestellt hat!“, flüsterte Kazumi.

„Er hatte ein Recht diese Fragen zu stellen!“, hörte sie von Itachi und als sie aufsah, erhob er sich und kam auf sie zu, „Immerhin will er dich beschützen und dich in guten Händen wissen!“, meinte er und zuckte mit den Schultern, „Würde ich wahrscheinlich auch tun!“, raunte er und nahm ihre Hand, „Aber ich glaube, wir haben eine Verabredung, ein Date, soweit ich mich erinnern kann!“, flüsterte Itachi und küsste ihre Hand, weswegen sie heiser aufkeuchte, „Bin ich passend dafür angezogen?“, wollte er wissen und ein Teil von ihr wollte ihn wieder in diesem Kapitänuniform oder einem schicken Anzug sehen.

Kazumi musterte ihn kurz, besah sich die Jeans und das einfache Shirt, die seine Oberarme so schön betonte und seine breite Brust dadurch sehr gut zur Geltung kam, „Ja, das passt schon!“, hauchte sie und riss ihren Blick von seinem Oberkörper los um ihn anzusehen, „Gehen wir!“, sagte sie.

Hand in Hand verließen sie den Speisesaal und gingen vom Hinterausgang zu den Wagen, die fein säuberlich nebeneinander standen. Dazwischen ihr Auto, das in den Augen ihrer Freunde zu schäbig war. Nun, es war kein Luxusschlitten und vor allem ein Gebrauchtwagen. Itachi würde ihr liebend gern einen neuen Wagen kaufen, was sie für völlig unnötig hielt.

„Ich hoffe du erwartest nicht von mir mich in dein Auto zu setzen?“, meinte Itachi und sein Gesichtsausdruck war weit entfernt von großer Begeisterung.

„Verwöhnter Snob!“, murmelte Kazumi, „Aber bitte, wenn Mister Überheblich sich in diesem Auto nicht zeigen möchte, nehmen wir eben seins! Ich fahre!“, grinste sie und vielleicht hatte sie das auch geplant, da sie seinen Wagen schon länger mal fahren wollte. Okay, sein Auto war wirklich cool, das gab sie gerne zu, aber sie brauchte nicht so einen schnellen Schlitten, wenn ihr Freund einen hatte.

„Träum weiter, Süße!“, meinte Itachi und öffnete ihr die Beifahrertür.

Sie verschränkte die Arme vor der Brust und schmollte kurz, ehe sie lächelnd einstieg. Manchmal war Itachi schon etwas dominant und wollte seinen Willen durchsetzen. Das ließ sie auch gerne zu, hin und wieder!

Er nahm auf dem Fahrersitz platz und startete den Motor.

„Und wohin gehts?“, fragte er, als er der Straße folgte, die zum Haupttor der Schule führte, wo sie das Schulgelände verlassen würde. Im Seitenspiegel bemerkte sie den schwarzen SUV, der ihnen folgte. Das war wohl Michael.

„Bieg links ab und einfach der Hauptstraße folgen. Ich sag dir bescheid, wenn du abbiegen musst.“, erklärte sie.

„Wie Mylady wünschen!“, meinte er und neigte leicht den Kopf, als er das Schulgelände verließ und den Wagen merklich beschleunigte. Auf dem Schulgelände durfte man nur sehr langsam fahren, obwohl einige Schüler gerne die Schulregeln, was das betraf sehr dehnten. Hier gab es keine Polizei, die einem einen Strafzettel ausstellte, nur ein paar Lehrer, die einen deswegen verwarnten und ermahnten. Itachi schien sich aber an die meisten Regeln zu halten und wusste, welche er wann dehnen und brechen musste um das zu bekommen was er wollte. Mh, wahrscheinlich bekam er sowieso alles was er wollte.

„Worüber habt ihr beide wirklich geredet, als ich Tee gemacht habe?“, fragte Kazumi, weil sie ganz genau wusste, dass dieser Tee nur eine Ablenkung für sie war, damit Jim kurz alleine mit Itachi sein konnte. Sie kannte ihren Cousin zu gut und manchmal konnte er wirklich furchteinflößend sein. Jim hatte sicher irgendwas zu Itachi gesagt, was mit ihr zutun hatte. Er wollte sie nur beschützen und daher sicher gehen, dass Itachi gut für sie war.

„Ach, nur das was Jungs machen, Alpha-Getue! Du verstehst sicher!“, winkte Itachi ab.

Kazumi zog irritiert ihre Augenbraue hoch. Sie würde Männer in dieser Hinsicht nie verstehen und es war ihr unklar, weswegen Männer immer ihr Revier abstecken mussten. Als wäre sie ein Gebiet, das nur Itachi gehörte. Deswegen sollte sie eigentlich aufgebrachter sein, aber da es sowieso nur Alpha-Getue war, wie es Itachi nannte, konnte es ihr ja egal sein.

„Sicher!“, murmelte sie, „Jetzt rechts abbiegen!“, wies sie ihn an.

Itachi folgte ihren Anweisungen und sie führte in hinaus aus der Stadt, direkt zu einer privaten Wohnsiedlung, die sich am Fuße eines Berges erstreckte. Er fuhr zu einer der bewachten Eingänge, obwohl er verwirrt die Augenbrauen zusammen zog. Sie verstand seine Verwirrung, aber sie würde ihm das später erklären, was er mit diesem geschlossenen Wohnkomplex auf sich hatte.

Er hielt vor der geschlossenen Schranke und öffnete das Fenster. Neben ihnen stand ein kleines Häuschen, in dem einer der Wachen Stellung bezog. Einer von dieser Wachen sah interessiert aus dem kleinen Fenster.

„Kann ich Ihnen helfen?“, fragte er.

„Hi Frank!“, begrüßte sie die Wache und als er an Itachi vorbeisah und sie entdeckte, lächelte er freundlich.

„Oh Kazumi! Wie schön dich zu sehen, Kindchen! Wie läufts in der Schule?“

„Ziemlich gut! Wie gehts den Kindern?“

„Sind nervenaufreibend wie immer! Ich lass euch rein!“, sagte er und öffnete per Knopfdruck den Schranken.

„Der Wagen hinter uns gehört noch dazu!“, erklärte sie schnell, damit Michael auch hineinfahren konnte.

„Alles klar!“, er zwinkerte ihr zu, ehe Itachi das Fenster schloss und weiter fuhr.

Er folgte der Straße. Um sie herum erstreckten sich größere Häuser, die etwas kleiner waren als Villen. Die meisten waren bewohnt, aber in einigen Vorgärten standen noch `Zu Verkaufen´-Schilder. Der Rasen war überall perfekt gestutzt und bei den Hecken stand kein Zweig ab. Eine perfekte Idylle, die ihr eigentlich zuwider sein sollte, da sie Perfektionismus nicht mochte. Aber diese Idylle gefiel ihr irgendwie.

„Bekomm ich auch eine Erklärung, woher du den Wachposten kennst?“, fragte Itachi interessiert.

„Das zweite Haus rechts! Park einfach in der Einfahrt!“, wies sie ihn an, „Kurz gesagt, hier wohne ich eigentlich!“, erklärte sie und sah zu Itachi, der sie wahrlich überrascht ansah, „Schockiert?“, wollte sie wissen und musste unwillkürlich kichern.

„Ein wenig!“, sagte er langsam und parkte sich in der leicht abgeschrägten Einfahrt ein, schaltete den Motor ab, legte die Handbremse an, „Hätte nicht gedacht, dass Jim der Typ für so eine Gegend ist!“

„Ist er auch nicht! Bevor er achtzehn wurde, bekam er seinen neuen Vertrag, bei dem Team deines Vaters.“, fing sie an zu erklären, „Als er volljährig wurde, übernahm er die Verantwortung für mich und kaufte dieses Haus! Er wollte nicht, dass jeder von mir erfuhr, weil es mir das Leben schwer gemacht hätte. Deswegen entschied er sich für diese Art der Abgeschiedenheit.“

Kazumi schwieg einen Moment und starrte auf dieses schöne Haus, in dem sie fast ihr halbes Leben verbracht hatte. Jim hatte ihr eine schöne Kindheit geschenkt und versucht ihre Eltern irgendwie zu ersetzen. Es war ihm nicht wirklich gelungen, aber das hier hatte ihr gereicht, weil er immer für sie da gewesen war und ihr diese Dinge ermöglicht hatte. Sie durfte auf die Konoha-High gehen und hatte jede Freiheit, die sie sich wünschte.

„Natürlich wusste jeder hier, wer Jim war, aber niemand sagte etwas, da jedem klar war, dass die Presse hier von einem Tag auf den anderen auftauchen würde, wenn das herauskäme. Niemand hier wollte diese Art der Störung!“

„Kann ich nachvollziehen! Jemand, der hier wohnt, will Idylle und Ruhe, ein sicheres Umfeld für seine Kinder!“, meinte Itachi nachdenklich.

„Möchtest du reingehen?“, fragte Kazumi und beobachtete ihn, wie er auf das Haus starrte. Die helle Fassade strahlte in der Sonne und die Fenster blendeten sie direkt.

„Nichts würde ich lieber tun!“, lächelte er und stieg aus dem Wagen.

Itachi ging um das Auto herum und trat an die Beifahrertür um sie für sie zu öffnen. Er hielt ihr seine Hand entgegen, die sie mit einem sanften Lächeln annahm und ausstieg. Die Tür schlug hinter ihr zu, was sie aber nicht wirklich wahrnahm, da sie nur ihn ansehen konnte, wie er abermals ihren Handrücken küsste und sie verträumt seufzen musste.

Kazumi zog an seinem Arm, führte ihn direkt zum Eingang ihres Zuhauses, was sie aufregend fand. Ihn hierher zu bringen brachte ihre Beziehung auf eine ganz neue Ebene und ließ sich um einiges sicherer werden, da Elena immer noch im Spiel war. Sie wollte ihm schon lange diesen Ort zeigen und ihm zeigen, wo sie vor ihrem Eintritt in die Konoha-High gelebt hatte und ihre Zeit während der Ferien verbrachte. Eigentlich war sie hier ziemlich glücklich, aber auch einsam, da sie hier meistens alleine war. Jim musste dann doch viel für seine Arbeit reisen und verbrachte viel Zeit in Trainingscamps.

Sie schloss die Tür auf und ließ Itachi eintreten, ehe sie ihm folgte, die Eingangstür hinter sich wieder schloss. Sie standen in einem kleinen Vorzimmer, das in ein großes Wohnzimmer nahtlos überging. Ein Treppe führte in den ersten Stock wo die Schlafzimmer und Badezimmer lagen. Durch einen Durchgang auf der anderen Seite gelangte man in die große Küche und grenzte direkt an das Esszimmer an. Kazumi führte Itachi aber ins Wohnzimmer, wo er sich stumm umsah. Sie ließ sich auf der Armlehne der weißen Couch nieder und beobachtete ihn. Sein Blick fiel auf dem kalten Kamin auf dessen Sims einige Fotos aufgereiht standen.

„Du siehst deiner Mutter sehr ähnlich!“, meinte er und deutete auf ein Bild auf dem ihre Eltern abgebildet waren, „Deine Eltern sehen gut zusammen aus!“

„Gutes Aussehen kommt nicht von irgendwo, aber wem sag ich das!“, lächelte sie.

„Das Beste vom Besten!“, murmelte er, ehe er ein anderes Bild in die Hand nahm, „Wer ist sie?“, fragte er und deutete auf die ältere Frau neben Jim, die ihn liebevoll im Arm hielt.

„Meine Tante, Jims Mutter! Die Schwester meines Vaters“, antwortete sie.

„Für ihr Alter noch ziemlich heiß!“, meinte Itachi und stellte das Bild wieder an seinen Platz.

„Sag ihr das nicht!“

„Wo ist sie?“, wollte er wissen.

„Sie wohnt hier nicht! Jim hat ihr ein schickes Häuschen in Miami gekauft! Aber ich glaube derzeit ist sie in der Schweiz!“, antwortete Kazumi.

„Siehst du sie oft?“, wollte er wissen und studierte andere Fotografien, die sie in Momentaufnahmen von ihrem Leben zeigten.

„Nicht mehr so oft, da sie dann doch in einem anderen Bundesstaat wohnt.“, dabei zuckte sie mit den Schultern.

Itachi nahm ein anderes Bild in die Hand, weswegen sie leicht lächelte.

„Du warst ein süßes Baby!“, meinte er und deutete auf das Foto, wo ihre Mutter und sie als Baby abgebildet war. Das müsste kurz nach ihrer Geburt aufgenommen worden sein. Man sah ihr Mutter noch die Anstrengung von der Geburt an, aber sie wirkte glücklich und zufrieden mit sich und der Welt.

„Hast du was anderes erwartet?“

Er grinste, „Nicht wirklich!“

Kazumi erhob sich von der Couch und ging zu Itachi, der sich weiter für die Bilder interessierte und diesmal ein anderes älteres Foto in die Hand nahm, das diesmal nicht sie zeigte.

„Jims Vater!“, erklärte sie ihm, da er etwas irritiert zu sein schien. Das Foto zeigte einen sehr jungen Jim mit seinem Vater, ihrem Onkel.

„Wo ist er?“

„Er starb vor ein paar Jahren an Krebs!“, murmelte sie und lächelte traurig.

„Tut mir leid!“

„Hat Jim ziemlich aus der Fassung gebracht! Die zwei hatten ein ziemlich gutes Verhältnis!“, meinte Kazumi und nahm ihm das Bild aus der Hand um es wieder an ihren Platz zu stellen, „Er und mein Vater haben Jim immer unterstützt, wenn es um den Fußball ging. Sie waren bei jedem seiner Spielen!“

„Und was ist das für ein Bild?“, fragte und deutete auf ein Foto, dass sie mit drei oder vier Jahren zeigte, mit ihrer Mutter auf einer Tribüne.

„Ehrlich gesagt, kann ich mich daran nicht genau erinnern, aber laut vielen Erzählungen war das das erste Spiel von Jim, das ich besucht habe. Ich habe ihn ziemlich laut angefeuert!“

„Du wirkst auch sehr euphorisch!“, lächelte er und meinte wohl, wie sie ihre Arme in die Höhe warf und den Mund für irgendeinen Ruf geöffnet hatte. Sie wusste nicht mal mehr, was sie da geschrien hatte, „Irgendwie süß!“

„Für mich war Jim immer mein Held und ziemlich cool! Er hat immer viel Zeit mit seiner kleinen Cousine verbracht, obwohl er das nicht musste.“, sagte sie und erinnerte sich gerne an, wie er immer mit ihr gespielt hatte und sich niemals dafür geschämt hatte, „Ich habe ihn bei jedem Spiel angefeuert, weil ich stolz auch auf ihn war und es immer noch bin.“, erzählte sie weiter, als Itachi von den Fotos abließ und sich weiter umsah. Sein Blick fiel auf die Trophäen, die Jim im Laufe seiner Karriere gewonnen hatte.

„Ich weiß, dass er schon mal Sportler des Jahres war und einige Meisterschaften gewonnen hat.“, meinte Itachi.

„Darauf ist er stolz, aber am Wichtigsten sind ihm jene Preise, die er am Anfang gewonnen hat. Das war seine allererste Trophäe und die hier die erste Meisterschaft, die er je gewonnen hat!“, erklärte Kazumi und deutete auf die zwei kleinsten Pokale in der Vitrine, die unscheinbar und billig wirkten, aber Jim alles bedeuteten, „Er war sechszehn, als die Talentsucher auf ihn aufmerksam wurden!“

„Ich war glaub ich zwölf, als ich ihn kennen gelernt habe! Er hat ziemlich gut mit meinem Vater verhandelt, was die Bedingungen für seinen Wechsel zu seinem Fußballclub betraf!“, erzählte diesmal Itachi und lächelte dabei. Davon hörte sie zum ersten Mal.

Kazumi hatte das Gefühl er wollte mehr darüber erzählen, aber er schwieg, weswegen sie sich zu ihm umwandte.

„Was möchtest du noch sehen?“, sie wollte ihm ihr Zuhause zeigen und ihm alles offenbaren, was sie hier besaß und auch ausmachte.

Plötzlich grinste er und dieses Lächeln sollte sie nervöser machen. Sein Arm legte sich um ihre Taille, zog sie sanft an seine Seite und legte seinen Mund an ihr Ohr, was erzittern ließ.

„Wie wäre es mit deinem Zimmer?“, fragte er so verführerisch, verheißungsvoll und heiß, dass sie sich kerzengerade aufrichtete und erstarrte. Seine Lippen strichen sanft über ihr Ohr, küssten sie direkt dahinter und darunter, was sie heftig erzittern ließ, „Oder darf ich nicht in dein Zimmer? Ist dort vielleicht etwas, was ich nicht sehen soll? Etwas was dir peinlich ist?“, raunte er und streichelte mit seinen Finger über ihre Seite, hinauf bis zu ihrer Brust und wieder hinunter.

„Nein!“, hauchte sie und war wieder verlegen. Das schaffte auch nur Itachi, „Komm!“, murmelte sie, entzog sich seinem Griff und umfasste sein Handgelenk um ihn aus dem Wohnzimmer zu ziehen, direkt zur Treppe, die in den ersten Stock führte. Sie spürte seinen Blick auf ihr, was sie leicht erröten ließ, schon wieder.

Sie gingen die kurze Treppe hoch und bogen links ab, blieben vor einer hellen Holztür stehen. Plötzlich war sie etwas nervös. Sie wollte ihm ihr Zimmer zeigen, aber es spiegelte ihren Charakter wieder und sie verbarg nichts mehr vor ihm. Aber der Gedanke machte sie schon etwas nervös.

Kazumi amtete noch einmal tief durch und öffnete dann die Tür, betrat ihr Zimmer und Itachi folgte ihr. Es sah noch genauso aus, wie sie es nach den Sommerferien verlassen hatte. Alles war feinsäuberlich an seinem Platz, das Bett war gemacht und ihr Schreibtisch aufgeräumt. Ihr Kleiderschrank kam ihr fast mickrig vor, wenn sie daran dachte wie viel Platz sie in ihrem Zimmer in der Schule hatte. Und trotzdem besaß sie nicht mehr Kleidung. Ihr Zimmer war durch die zwei großen Fenster hell erleuchtet und wirkte freundlich und einladend. Obwohl sie schon seit dem Beginn des Schuljahres nicht hier gewesen war, roch es hier frisch. Wahrscheinlich hatte Jim hier öfters lüften lassen, oder kurz vorher, weil er wusste, dass sie mit Itachi herkam. Ihr Bücherregal wirkte im Vergleich zu Itachis geradezu mickrig. Und sie besaß definitiv keine schicke Couch mit Tisch in ihrem Zimmer, sondern nur einen Lesesessel und eine einzige Stehlampe. Außerdem gab es nur ein Badezimmer, das sie sich mit Jim teilte.

„Hübsch!“, hörte sie Itachi sagen, der an ihr vorbeiging und in die Mitte des Raumes trat. Er sah sich kurz um und sie konnte nicht erkennen was er dachte. Klar, dieses Zimmer war sicherlich um einiges kleiner als sein eigenes bei ihm Zuhause und er war andere Maße in Sachen Häuser gewöhnt, aber er gab keine abfälliges Kommentar ab oder verzog das Gesicht. Er war vielleicht ein bisschen noch der verwöhnte Kerl, aber ihm war auch klar, dass nicht jeder so luxuriös leben konnte wie er. Jim, konnte sich ähnliche Lebensumstände leisten wie er selbst, aber um sie zu schützen, hatte er auf vieles verzichtet. Zumal er die meiste Zeit sowieso nicht hier war, sondern entweder auf Reisen oder mit seinem Team unterwegs war.

Kazumi trat neben ihn und beobachtete ihn weiter.

„So habe ich mir dein Zimmer vorgestellt!“, sagte er schließlich und lächelte sie sanft an, „Klar strukuriert, mit diesem süßen Kleinigkeiten, die deine Persönlichkeit ausmachen. Gefällt mir!“, ergänzte Itachi, ehe er in die Mitte des Raumes trat und sich zu ihr umdrehte.

„Sicher nicht mit deinem Zimmer vergleichbar, was?“, grinste Kazumi und trat an ihn heran. Er zuckte nur mit den Schultern.

„Ach, mein Bücherregal ist nur etwas größer!“, meinte er beiläufig, „Ein Sofa hätte ihr sowieso keinen Platz, geschweige denn all dieser andere Kram, den ich besitze. Nur unnötiger Schrott!“

Kazumi legte den Kopf leicht schief und überlegte kurz ihn einfach wieder Idiot zu nennen, weil er mit seinem Reichtum angab. Aber das war Itachi nunmal und er meinte es nicht einmal bösartig oder angeberisch. Es war eine Tatsache, dass er diese Dinge besaß und sie eben nicht. Wahrscheinlich hatte er eine ganze Heimkinoanlage.

„Wenn du das sagst!“, erwiderte sie und es schien Itachi kurz zu überraschen, dass sie nicht wie üblich reagierte, sondern es einfach hinnahm. Vielleicht war sie müde ihn dauernd zu beleidigen, aber eigentlich wollte sie das gar nicht mehr. Zumindest nicht mehr vierundzwanzig Stunden am Tag. Ihre Freundschaft hatte damit begonnen, aber eine Beziehung konnte sie so vielleicht nicht führen. Zumindest nicht in diesem Ausmaß. Sie musste wohl die goldene Mitte finden, was diese Sache betraf.

„Wieso hast du dir diesen Ort für unser Date ausgesucht?“, fragte er stattdessen, als schien er ihren Wandel zu spüren.

„Langweile ich dich?“

Itachi hatte sie bei jedem ihrer Verabredungen verzaubert und sie an Orte geführt, die sie nicht kannte. Hatte alles unternommen, damit sie sich für ihn entschied. Er hätte mit ihr ins Kino oder ganz schlicht in einem Restaurant essen gehen können. Aber er hatte sich für die extravagante Variante entschieden, die ihr definitiv noch kein Junge gezeigt hatte. Sie hingegen zeigte ihm Einfachheit, die er vielleicht nicht kannte, aber dennoch genauso aufregend war.

„Nein!“, sagte er entschieden.

„Du bist der erste Junge, den ich in mein Zimmer mitnehme!“, antwortete sie ihm trotzdem, was ihn zu überraschen schien, „Nicht einmal Robert durfte hier rein, selbst als wir nur befreundet waren. Jims eiserne Regel, Jungs durften in meiner Nähe nur in seiner Sichtweite sein!“

„Das heißt, dieses Bett ist genauso jungfräulich wie du es zuvor warst!“, jetzt grinste er auf diese überhebliche Art, die sie früher gestört hatte, aber jetzt süß und aufregend fand. Dieses Lächeln bedeutete meistens, dass er sie gleich hemmungslos küssen würde und ihr Dinge zeigen würde, die bis dato völlig unbekannt waren, „Darauf könnte ich eine Menge mit dir anstellen!“, überlegte er laut und dezent pervers, was sie unwillkürlich erzittern ließ, da sie wusste, was er mit ihr anstellen konnte. Und wahrscheinlich war das noch nicht mal alles was er konnte und ihr offenbart hatte.

„Bring mir nicht meine Planung durcheinander, hab ich ja auch nicht gemacht!“, sagte sie heiser, weswegen er zu ihr kam und sie zu ihr herunterbeugte, viel zu nahe um noch gleichmäßig atmen zu können. Aber zu weit weg um sie zu küssen.

„Mh, wer hat den während des Films zu unserem Valetinsdate mit mir rumgeknutscht? Wer wollte unbedingt in den Whirlpool?“, meinte er leise und eindringlich, „Du hast meine Planung öfter durcheinander durchgebracht, als mir lieb war. Vor allem als mein Plan daraus bestand dich ganz schnell zu meiner Freundin zu machen! Mein überaus genialer Plan, wenn ich das so sagen darf.“

„Du machst nur geniale Pläne!“, meinte Kazumi und griff nach seiner Hand, „Aber heute ist mein genialer Plan dran!“, lächelte sie und zog ihn Richtung Bett.

„Beinhaltet der, dass wir beide uns nackt zwischen den Lacken wälzen?“, hörte sie Itachi sehr verführerisch sagen.

„Also denken Männer wirklich immer nur an Sex?“, murmelte sie.

„Sagen wir es so, du bringst mich irgendwie dazu, wenn du mit der Hüfte schwingst und mein Gehirn dazu bringst nicht mehr zu denken!“, erklärte er und es klang auf eine schräge Art echt süß, „Aber ich kann auch brav sein, wenn du das willst!“, wieso glaubte sie ihm das nicht.

Zusammen setzten sie sich auf ihr Bett, obwohl es sich etwas seltsam anfühlte hier mit ihm zu sitzen. Das hier war immerhin der privateste Ort, den sie hatte. In ihrem Zimmer bewahrte sie ihre Besitztümer auf, die sie nicht mit in die Schule nahm, weil sie damals nicht geglaubt hatte, dass sie sich in der Schule wirklich heimisch fühlen würde. In dieser Hinsicht hatte sie sich dann doch geirrt, auch wenn sie einige Sachen immer noch hier gelassen hatte, da sie sie in der Schule sowieso nicht brauchte und sie ihre Verbindung zu ihrem Zuhause nicht verlieren wollte.

Itachi war hier noch nie gewesen, aber es war sowieso längst an der Zeit, dass er ihr Zuhause kennen lernte um ihn in dieses Leben mit einzubeziehen.

34.Kapitel

34.Kapitel

Es wäre wahrscheinlich peinlich, dass zu erwähnen, aber ihr Plan bezüglich ihres Dates mit Itachi war gehörig nach hinten losgegangen. Nicht einfach nur ein bisschen schiefgegangen, was bedeuten würde, dass sie wieder auf Kurs kommen würde, was dieses Date betraf und sie sich nicht davon abhalten ließ ihren ursprünglichen Plan durchzuziehen. Sondern wirklich unumgänglich in die Hose gegangen.

Dennoch konnte man das Date an sich nicht als schiefgegangen bezeichnen, da es gerade ein ziemlich großer Erfolg war, auch wenn das hier nicht zu ihrem Plan gehörte.

Gerade fühlte sich Kazumi wirklich ein absolutes stinknormales High School Mädchen, das auf kein Eliteinternat ging, sondern auf die typische, stinknormale High School. Besagtes Mädchen hatte gerade sturmfreie Bude, also keine Eltern, kein älterer Bruder, die einen überwachten und kontrollierten. Sie hatte ihre supersüßen und superheißen Freund, der wahrscheinlich zu den angesagtesten Typen der Schule gehörte und sie bemerkt hatte, zu sich nach Hause eingeladen und ein wenig unverantwortlichen, jugendlichen Spaß zu haben. In diesem Szenario, als normales Mädchen auf einer normalen High School, war sie wahrscheinlich noch so jungfräulich, wie ihr Bett auf dem sie gerade lag. Ihr Freund versuchte gerade mit süßen Küssen, heißen Berührungen und Herzinfarkt verursachenden Blicken sie zu verführen und sie dazuzubringen sich von ihm ausziehen zu lassen, damit das mit der Jungfräulichkeit Geschichte war. Als High School Schülerin, die auf ihre Anstand bedacht war, würde sich vielleicht noch etwas zieren und diese heftige Knutscherei, auf die sich eingelassen hatte, unterbrechen, ehe seine warme Hand in ihre Hose wandern konnte.

Blöderweise war ihr Anstand schon an dem Abend flöten gegangen, als sie ihre Jungfräulichkeit verloren hatte und sie gar nicht dieses normale High School Mädchen war und ihr Freund nicht irgendein normaler Kerl. Dennoch gefiel ihr dieses Szenario, das sie sich gerade in ihrem Kopf ausgedacht hatte, mal abgesehen davon, dass sie sich zieren würde.

Da ihr Plan sowieso nicht mehr existent war, da sie ihn glatt vergessen hatte, konnte sie sich auch auf Itachis Plan einlassen. So ungern sie das auch zu gab.

So viel zu Thema sie ließ sich von ihm nicht von ihrem Plan anbringen, was er gerade eindeutig geschafft hatte und ihr egal war. Dafür küsste er einfach zu gut.

Leise seufzend schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und hob etwas zu provokant ihre Hüfte an, vergrub ihre Finger in seinen Haaren und ließ zu, dass seine flinken und warmen Finger unter ihr Shirt wandern konnten und er unter die Körbchen ihres BHs glitt. Sie drückte sich ihm entgegen und ließ ihr Bein an seinem entlang wandern, bis es um seine Hüfte lag.

Ein heises Stöhnen entwich seiner Kehle, gepaart mit einem leisen Knurren, während sich seine andere Hand an dem Knopf ihrer Jeans zu schaffen machte und sie langsam von ihrer Hüfte schob.

Kurz löste Itachi den Kuss, den sie nur nutzte um kurz zu Atem zu kommen, während sie an ihrem Hals zu schaffen machte. Itachi brauchte wohl nicht zu atmen, was sie nicht überraschen sollte.

Heiße Schauer erschütterten ihren Körper und etwas ungeduldig zog sie an dem Saum seines T-Shirts, schob es bis zu seiner breiten Brust hoch. Er grinste gegen ihre Haut, ehe er sich langsam von ihr löste und sich aufsetzte. Mit diesem verführerischen Blick und diesem leicht anzüglichen Lächeln auf den Lippen, das ihr den Atem stocken ließ, zog er sich sein T-Shirt aus und entblößte diesen leckeren Oberkörper, den sie schon öfters ausgiebig studiert hatte und dennoch noch nicht genug davon hatte jede Einzelheit zu erforschen. Sie war eben ein wissbegieriges Mädchen.

Wenn sie ehrlich war, wusste sie nicht einmal, wie Itachi sie dazu gebracht ihren Plan zu vergessen, vollkommen zu vergessen und aus ihrem Kopf zu streichen. Zu glauben, ihr eigentlicher Plan war momentan eine echt blöde Idee. Wahrscheinlich hatte es mit den Küssen zu tun, die er auf ihrem Hals hinterlassen und seine Finger, die über ihre Seiten gestreichelt hatten. Ganz bestimmt aber mit den süßen Worten, die er ihr zugeflüstert hatte, damit sie sogar ihren eigenen Namen vergas.

Er schob ihr T-Shirt bis zu ihrer Brust hoch und beugte sich zu ihrem Bauch hinunter um sie dort zu küssen und leicht an ihrer Haut zu saugen, was sie gelinde gesagt ziemlich anturnte.

„Was wolltest du sagen, Süße? Ich glaube, ich habe dich vorhin unterbrochen!“, murmelte er gegen ihre Haut und schob langsam ihre Jeans von ihrer Hüfte.

„Ähm, ich ...“, keuchte Kazumi auf und drückte ihren Rücken durch, „Da war glaub ich was!“, murmelte sie, als Itachi gerade ihr Knie küsste und langsam über die Innenseite ihres Oberschenkels glitt, bis hinauf zu ihrer Hüfte, „Also, ich denke ...“, ihr Gehirn war irgendwie etwas langsam und kam zum Stillstand, als er über ihre Hüftknochen leckte und dabei ihren Slip etwas zu tief hinunter schob.

„Lass dir ruhig Zeit, Süße!“, raunte Itachi.

„Du spielst unfair!“

„Ich hab doch gesagt, dass ich auf diesem Bett viele Dinge mit dir anstellen werde! Wir müssen es doch gemeinsam einweihen!“, warnte er verführerisch, ehe er sich wieder aufsetzte und auf sie heruntersah, „Also?“, fragte er und schien ihr noch eine letzte Chance zu geben ihren Plan durchzuziehen, ehe er sich daran machte seinen auszuführen, der sie wahrscheinlich sehr in Ekstase versetzen würde. Klang nicht übel, aber das war ihr Date. Sie hatte ihn dazu eingeladen. Also gebot es der Anstand, dass sie jetzt die Führung übernahm und das Date wieder auf Kurs brachte, auf ihren Kurs. So leid ihr das auch gerade tat.

Kazumi atmete noch einmal tief durch und fixierte ihn, ehe sie grinste.

„Mh, deine Idee klingt ganz nett, aber ich hab was anderes vor!“, flüsterte sie und setzte sich ebenfalls auf, berührte mit ihrer Hand seine Wange, „Also, ich hab im Kühlschrank was zu Essen und auch was Süßes für dich! Kann ich dich also dazu überreden mit mir wieder nach unten zu gehen?“, fragte sie etwas kokett und legte den Kopf leicht schief, fuhr mit ihrem Finger über seinen Kiefer und tippte zweimal gegen seine Unterlippe.

„Kommt drauf an! Dieses Süße was du das für mich hast, darf ich das von deinem Körper lecken?“, sagte er leise und saugte dann leicht ihren Finger ein, weswegen sie nach Luft schnappte.

„Du gehst davon aus, dass dieses Süße flüssig ist! Okay, stimmt vielleicht, aber nicht so flüssig.“, stellte sie völlig außer Atem klar.

„Für meine Zwecke ist alles flüssig genug!“, erklärte er mit einem leicht arroganten Grinsen.

„Idiot!“, knurrrte sie und schob ihr T-Shirt wieder hinunter, zog ihre Hose hoch, die er so unverschämt von ihrer Hüfte geschoben hatte.

„Es sind heute deine Spielregeln, aber du dürfest auch Schokolade von meinem Körper lecken, wenn du willst!“, bot er ihr mit dieser verführerischen Stimme an, weswegen sie beinahe eingeknickt wäre. Der Gedanke flüssige Schokolade von seiner Brust und seinem Bauch zu lecken und vielleicht von seinem Oberarm, seinen Rücken. Oh ja, da wurde ihr wirklich ganz schön heiß.

„Gehen wir runter!“, murmelte sie und hustete zweimal, damit sie nicht ganz so heiser klang.

„Wie Mylady wünschen!“, er neigte leicht den Kopf, ehe er sich vom Bett erhob und ihr seine Hand hinhielt, „Darf ich bitten?“

Mit einem leichten Lächeln legte sie ihre Hand in seine und mit einem Ruck zog er sie auf die Beine. Sie stolperte, fiel gegen seine nackte Brust, als er sie herumwirbelte und mit ihr tanzte, so wie damals auf dem Abschlussfest von Sasori und Deidara. Sie lachte auf und ließ sich treiben, von ihm führen und durch ihr Zimmer wirbeln. Seine Hand lag warm um ihre Taille, zog sie an sich und berührte mit seinem Mund ihre Schläfe, küsste ihre Wange, knabberte an ihrem Ohr.

Kazumi kicherte und schlang ihren Arm um seinen Nacken, als er sie abrupt von sich zog und sie um ihre eigene Achse drehen ließ, ehe er sie wieder an sich drückte und sie küsste.

Ihre Beine verwandelten sich schlagartig in Pudding, was sie eigentlich schon gewohnt sein sollte, sie aber immer noch überraschte. Ihre Gedanken überschlugen sich und ihr Herz machte ein paar Aussetzer. Angenehme Hitze breitete sich in ihrem Bauch aus und ein Kribbeln ließ sie erzittern.

Er legte seine Arme fest um ihren Körper und hob sie leicht hoch, dass sie nur mehr auf ihren Zehenspitzen balancierte und sie gerade ernsthaft wieder ihren Fuß flippen ließ.

Langsam lösten sie den Kuss und sie blinzelte, ehe sie mit halb geschlossenen Lidern zu ihm hoch schielte und durch den Mund schwer atmete. Sie sollte wirklich aufhören die Luft anzuhalten, wenn sie sich küssten.

Er ließ sie auf ihre Füße zurück und drückte ihr noch einen Kuss auf die Stirn, ehe er sie losließ. Sie blinzelte wieder mehrmals, ehe sie einen Schritt zurück stolperte und ihn musterte. Jepp, der sah immer noch so unverschämt gut aus, selbst in ihrem kleinen Zimmer.

Abermals griff sie nach seinem Handgelenk und zog ihn hinter sich her, direkt aus dem Zimmer. Dabei versuchte sie ihre Hüften etwas mehr zu schwingen zu lassen und spürte dabei wie er ihr auf den Hintern starrte, wie ein Kerl, der Mädchen nur aus der Ferne kannte. Das war ein kleiner Triumph!

Wieder im Erdgeschoss führte sie ihn in die Küche, wo der kleine Esstisch bereits gedeckt war und der Ofen das Essen warm hielt. Sie hatte Jims Haushälterin gebeten das Essen, das sie gekocht hatte rechtzeitig in den Ofen zu geben, damit es bei ihrer Ankunft schön heiß war. Den Tisch hatte sie gestern noch selbst gedeckt. Die Nachspeise war im Kühlschrank. Sie hatte alles genau geplant, mal abgesehen von der heftigen Knutscherei in ihrem Zimmer. Eine nette Planänderung.

„Riecht ziemlich gut!“, bemerkte Itachi, als sie um die Küchentheke zum Herd herum ging und sich hinunterkniete.

„Ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass du Lasagne gerne isst!“, meinte sie und holte die dampfende Lasagne aus dem Ofen, stellte sie auf die Ablage.

„Mh, heißt dieses Vögelchen zufällig wie mein Bruder?“, fragte er grinsend.

„Nein, sie heißt Temari!“, sagte sie.

„Die Frau weiß zu viel über mich! Mehr als meine Mutter!“, überlegte er zwar leise, aber laut genug für sie, was sie lächeln ließ.

„Dann erzähl ihr nicht so viel!“

„Eigentlich erzähle ich ihr gar nicht so viel!“

„Die Frau hat überall ihre Spione!“, meinte Kazumi, als sie zwei Portionen der Lasagne auf jeweils zwei Teller verteilte, „Vielleicht wusste sie deswegen so viel über mich, ehe ich ihr überhaupt etwas von mir erzählen konnte.“

Kazumi zuckte mit den Schultern und nahm beiden Teller, ging zum gedeckten Tisch und stellte sie darauf. Itachi trat neben sie und schob ihr den Sessel zurück. Sie nahm Platz und er setzte sich neben sie.

„Willst du was trinken? Ich habe zwar keinen Wein, weil ich auch nicht weiß wo Jim das gute Zeug versteckt, aber ich denke das hier tuts auch!“, sagte sie und schenkte ihm etwas von dem Orangensaft ein.

„Ich bin für alles offen!“, meinte er lächelnd, „Also, du kannst also auch kochen!“

„Ganz passabel!“, sagte Kazumi schulterzuckend, „Reicht zum Überleben!“

„Also würdest du auch eine gute Ehefrau abgeben!“

„Komm nicht auf dumme Ideen!“, warnte sie ihn, „Außerdem, kochen die Frauen in deiner Familie überhaupt selbst?“

„Ob dus glaubst oder nicht, aber meine Mum kocht zu Thanksgiving immer selbst!“

„Wirklich?“

„Ihr Truthahn ist der Hammer!“

„Stimmt, zu Thanksgiving sind die Uchihas immer ausgeflogen!“

„Meiner Grandma ist Thanksgiving sehr wichtig, weswegen die einzige Entschuldigung für das Fernbleiben der Tod ist!“, erklärte Itachi nachdenklich und nahm einen Schluck von seinem Getränk.

„Ist das die Grandma, die dich innerhalb von zwei Sekunden zur Schnecke machen kann?“, wollte sie wissen.

„Genau die! Sie kann einem Angst machen!“, sie könnte schwören, dass er erschauerte.

„Die Frau gefällt mir!“, grinste Kazumi.

„Sie wird dich lieben, so wie alle anderen auch, mein kleiner Bruder, mein Cousin, mein Bodyguard. Wahrscheinlich wird mein Friseur dich auch lieben.“

„Und was ist mit dem Typen, der deine Maniküre und Pediküre macht?“, grinste sie hinter ihrem Glas.

„Ich hab nicht so einen Typen!“, meinte er verwirrt, was ziemlich süß bei ihm aussah.

„Dann wurdest du mit diesen perfekten Fingernägeln geboren?“, dabei zog sie fragend und zweifelnd ihre Augenbraue hoch und hatte sehr viel Angst vor seiner Antwort, weil sie sie irgendwie schon wusste, oder zumindest ahnte.

Nachdenklich starrte er kurz auf seine perfekten Finger und diese perfekten Fingernägel, „Wahrscheinlich!“, murmelte er.

„Ich hasse dich!“, knurrte sie, was ihn lächeln ließ.

„Und da ist wieder diese charmante Art, die dich ausmacht!“, grinste er und nahm einen Bissen von der Lasagne, „Wow, das ist echt gut!“

„Du wirkst überrascht!?“

„Nach den Keksen zu Weihnachten? Nein!“, meinte er, „Es ist köstlich, Süße!“, wiederholte er eindringlich.

„Danke!“, hauchte Kazumi und nahm schnell einen Schluck um ihre leichte Röte zu verbergen. Sie kochte nicht sehr oft, da es zu Hause nie wirklich notwendig gewesen war und in der Schule gibt es Köche, die einem vom Frühstück bis zum Abendessen alles herrichteten. Aber sie hatte unbedingt für Itachi kochen wollen, weil er es nicht nur verdient hatte etwas Selbstgekochtes serviert zu bekommen, sondern ihm auch eine Freude machen wollte. Zumal ihr das Kochen auch Spaß machte. Es war etwas sehr Persönliches und es kam immer gut an. Sie erinnerte sich gerne an sein Gesicht, als sie ihm die Kekse zu Weihnachten gescheckt hatte. Die Freude war ihm förmlich anzusehen. In diesem Moment hatte sie gelernt ihm immer etwa Selbstgemachtes zu schenken und Liebe ging nunmal durch den Magen.

„Warte, sollte ich Michael auch etwas anbieten?“, fiel ihr ein und sah etwas besorgt aus dem Fenster, wo Michael an seinem Wagen lehnte und Zeitung las. Heute trug er wieder einen Anzug in James-Bond-Manier.

„Er wird schon nicht verhungern. Aber du kannst ihm ja was mitgeben!“

„Wird er dich auch nach Yale begleiten?“, fragte sie.

„Ja wird er!“, meinte er langsam.

„Ganz ehrlich, nervt dich das nicht?“, wollte sie weiter wissen und musterte ihn, wie er aufsah und einen Moment ins Leere starrte.

„Früher schon! Als kleines Kind findet man das noch witzig, bis man zum Teenager wird und die ersten Dates hat.“, erzählte er schnell, was sie nachvollziehen konnte.

Hätte sie schon so lange eine Bodyguard und würde ihn auch an der Backe haben, wenn sie ihr erstes Date hätte, wäre sie nicht sonderlich begeistert. Und wäre sie auch noch wie Itachi Uchiha, der die Regeln manchmal sehr dehnte, wäre er der Albtraum jedes Bodyguards.

„Mir war immer bewusst, warum Michael da war, was vor allem daran lag, dass mich mein Vater und mein Großvater täglich daran erinnert haben.“, meinte Itachi, „Aber zu Anfang hab ich mich öfters davongeschlichen!“

„Wie oft?“

„Öfters, als Michael stolz darauf ist!“, sagte er leise, „Wieso fragst du?“, fragte er diesmal.

„Okay, gesetzt dem Fall, dass unsere Beziehung offziell wird, in sagen wir hundert Jahren, optimistisch gesehen, wie hoch stehen die Chancen, dass ich auch so einen Schatten bekomme?“

„Kommt drauf an, sind wir dann schon inoffiziell verlobt, in sagen wir fünfzig Jahren, optimistisch gesehen?“, grinste er.

„Vielleicht!“, meinte sie vage und zwinkerte ihm zu.

„Also, es kommt immer auf die Situation an. Meine Mum zum Beispiel hatte schon nach sechs Monaten Beziehung einen Bodyguard, aber sie kannte das schon von ihrer Familie. Vor allem hatte mein Vater schon zwei Jahre später die Firma übernommen.“, erzählte er.

„Und bei uns!“

„Ich liebe dich, ich will nicht dass dir was passiert!“, überlegte er laut und nahm einen Bissen der Lasagne, „Ich denke ein Swat-Team wäre gerade noch angemessen.“

„Itachi!“, warnte Kazumi ihn.

„Na ja, solange du hier bist, brauchst du niemanden, vor allem da Raphael hier ist! Auf der Uni müssen wir uns was einfallen lassen, du kommst ja auch nach Yale. Aber solange du bei mir bist, ist ja Michael in deiner Nähe.“

„Wer ist Raphael?“, fragte sie verwirrt.

„Sasukes Bodyguard!“, antwortete er, als müsste sie das wissen. Wie damals, als er ihr Michael vorgestellt hatte, den sie bei ihren vorherigen Verabredungen nie bemerkt hatte.

„Und wie heißt der von Shun? Gabriel oder Uriel?“, wollte sie mit hochgezogener Augenbraue wissen.

Itachi sah sie irritiert, „Nein, er heißt Cyrus!“

„Die drei Erzengel sagen dir nichts, was?“, meinte sie lächelnd, aber seinem Gesichtsausdruck zufolge, wusste er immer noch nicht, wovon sie sprach. Seine Ratlosigkeit war ziemlich süß.

„Macht dir der Gedanke Angst?“, wollte er wissen und wirkte jetzt ernst.

„Eher finde ich ihn ungewohnt und etwas schräg! Der Gedanke immer jemanden hinter mir zu haben, der auf einen aufpasst. Macht dir das keine Angst?“

„Nicht wirklich!“

„Das heißt Entführungen und Mord sind nicht beängstigend?“

„Nur Entführungen! Dann ist das Lösegeld höher!“, erinnerte Itachi grinsend, weswegen sie ihm reflexartig mit der Hand gegen den Oberarm schlug.

„Darüber macht man keine Witze!“, knurrte sie und schlug ihn noch einmal, ehe er sie einfach am Arm zog und sie küsste.

Ihre Hand glitt über seinen Arm hinauf, bis sie in seinem Nacken lag und sie sich näher zu ihm zog, den Kuss gierig erwiderte. Mit den Sesseln rückten sie immer näher, bis sie ihr Knie auf seiner Sesselkante abstützte und sie sich zwischen seine Beine kniete um sich aufzusetzen. Leicht zwang sie seinen Kopf in den Nacken, während er seine Hände über ihre Taille gleiten ließ, über ihre Hüfte, bis zur Rückseite ihres Oberschenkels. Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken, vergrub ihre Finger in seinen Haaren, keuchte leise, als er seine Hände auf ihren Po legte und sie näher an sich drückte. Schwer atmend saugte sie seine Unterlippe ein, öffnete ihren Mund, empfing seine Zunge, die sie herausforderte. Ein leises Knurren seinerseits und seine Finger, die sich in ihren Po krallten, ließen sie erzittern.

„Wofür ... wofür war der?“, hauchte sie, blinzelte dabei mehrere Male, da dieser Kuss sie etwas zu sehr überrumpelt hatte.

„Meine neue Taktik, wenn du dazu neigst wieder zu viel nachzudenken!“, erklärte Itachi grinsend und streichelte seiner Hand über ihren Hintern, ihren Schenkel, was ihr einen wohligen Schauer bescherte.

„Stimmt, meine Sorge, dass du entführst wird, ist ja auch vollkommen übertrieben!“

„Süße, Michael kann seinen Job ziemlich gut und in den letzten Jahren ist nichts passiert!“, beruhigte er sie, „Und denkst du wirklich ich würde zulassen, dass dir was passiert?“

„Würdest du niemals!“, sagte sie leise und setzte sich auf seinen Schoß.

„Weißt du, das gefällt mir irgendwie!“

„Was denn?“

„Na das hier! Du auf meinem Schoß, an einem gut gedeckten Tisch, in einem hübschen Häuschen! Fehlt nur mehr ein goldener Ring an einem bestimmten Finger!“, bemerkte Itachi.

„Und in dieser kleinen Fantasie laufe ich in einem Petticoat mit passender Schürze durch das Haus und begrüße dich mit einem Drink und den Worten, willkommen zu Hause Darling, wie war dein Tag?“

„Ach, der Drink muss nicht unbedingt sein!“, grinste er, weswegen sie ihm sanft gegen den Oberarm schlug, „Außerdem wohnen wir in einer Villa, kein Haus!“, ergänzte, wofür er fast noch einen Schlag verdient hätte, aber sie ließ es.

Vor einem Jahr hätte sie ihn für diese Aussage noch eher angeschrien und ermahnt, vor allem da sie Realistin war und eigentlich immer geglaubt hatte, HighSchool Beziehungen würde nie das College überdauern. Dennoch hatte Itachi sie langsam aber sicher davon überzeugt, dass es doch funktionieren könnte und manchmal gab sie sich diesen netten Fantasien hin in denen sie mit ihm verheiratet war. Es war beruhigend und tröstlich, wenn sie daran dachte und wenn er immer wieder davon sprach, war sie sich umso sicherer, dass diese Zukunft vielleicht doch Realität werden könnte.

„Das hätte ich fast vergessen!“, murmelte Kazumi und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, „Und unsere zwei Kinder spielen fröhlich im Garten, oder was?“

„Also Mylady möchte zwei Kinder?“, grinste Itachi ziemlich überheblich.

„Ich bin ein Einzelkind, du hast zwei Brüder, natürlich bekomme ich mindestens zwei Kinder!“, sie klang empörend und ein kleiner Teil fragte sich, wie sarkastisch das gemeint war, bis sie merkte, dass sie das sogar ziemlich ernst meinte.

Kazumi beneidete Itachi um seine zwei Brüder und obwohl sie Jim hatte, hätte sie gerne eine Schwester gehabt. Für ihre Kinder wünschte sie sich Geschwister, die dann einander hatten und gegenseitig aufeinander aufpassen konnten. Sie liebte die Beziehung die Itachi zu seinen Brüdern hatte, auch wenn sie sie manchmal nicht ganz nachvollziehen konnte.

„Ein kleiner Junge, der so aussieht wie du!“, schwärmte Kazumi und träumte sofort von einem kleinen schwarzhaarigen Jungen, mit Itachis Augen in einem süßen Anzug, der das gleiche süße Lächeln hatte wie sein Vater.

„Ein kleines Mädchen, das so aussieht wie du!“, ergänzte Itachi.

„Die mit fünfzehn Jahren ihr erstes Date und du vollkommen ausrastet, weil sie sich für Jungs interessiert! Gott, das wird ein schöner Moment!“

„Genau wie der große Turm, den ich bauen werde um besagte Fünfzehnjährige einzusperren bis sie verheiratet ist!“

„Du wirst mal ein toller Vater!“, meinte sie und erhob sich von Itachis Schoß, sehr zu seinem Missfallen, da er etwas verärgert die Augenbrauen zusammen zog, aber seine Gesichtszüge entspannten sich wieder, als sein Blick weiter nach unten wanderte.

„Ich weiß!“, grinste er.

Kazumi setzte sich wieder auf ihren Platz und aß weiter, was Itachi ihr gleichtat. Sie beobachtete ihn einen Moment, wie er sehr genüßlich ihre selbstgemachte Lasagne verspeiste und ein ungewohntes Glücksgefühl ihren Körper durchströmte. Dafür hatte er sie nicht einmal küssen müssen, sondern saß neben ihr und aß ihr Essen. Was Schöneres konntes es gerade nicht geben?

„Da fällt mir was ein, Süße!“, fing er nach kurzem Schweigen an, nahm einen Schluck von seinem Getränk, „Du sagst immer, du gehst auch nach Yale, was aufgrund deiner Noten und der Tatsache, dass du hier zur Schule gehst, sehr wahrscheinlich ist.“

„Ich weiß!“, grinste Kazumi.

„Du hast mir nie gesagt, was du eigentlich studieren willst!“

„Psychologie!“, antwortete sie ohne Umschweife, was Itachi zu überraschen schien, „Ich interessiere mich sehr für die Psyche des Menschen, wahrscheinlich auch aufgrund meiner Vergangenheit.“, erklärte sie schnell und stocherte plötzlich in ihrem Essen herum, das eigentlich köstlich schmeckte.

„Das heißt, du willst Psychologin oder Psychiaterin werden?“, wollte Itachi weiter wissen, „Warum nicht Ärztin?“

„Sakura will Ärztin werden und ich bin nicht der Typ dafür! Das mit dem Blut ist nicht so mein Ding!“, sie erschauerte bei diesem Gedanken.

„Klingt nach einem guten Plan! Wieso Yale?“

„Lach nicht, aber meine Eltern haben sich in Yale kennen gelernt habe!“

Itachi lachte nicht, was sie auch nicht erwartet hatte. Er war nicht jemand, der einen mutwillig auslachte, aber zumindest amüsierte er sich gerne über einen. Das hatte sie schon sehr oft zu spüren bekommen, aber er wusste auch, wann es angebracht war ernst zu sein. Sie wollte nach Yale, nicht nur um eine gute Ausbildung zu erhalten, sondern auch um an dem Ort zu sein, wo ihre Eltern sich kennen gelernt hatte um ihnen dort auch etwas nahe zu sein. Es gab nicht viele Orte wo sie sich mit ihnen verbunden fühlen konnte. Selbst das Haus in dem sie mit Jim lebte, war nicht ihr ursprüngliches Zuhause. Jim war mit ihr hierher gezogen um die nötige Privatsphäre zu haben um sie großzuziehen. An dieser Schule hatte sie keine besondere Verbindung zu ihren Eltern, aber in Yale hoffte sie sie aufbauen zu können. Das klang vielleicht kindisch, aber diesen Wunsch hegte sie schon seit langem.

„Klingt ziemlich süß!“, meinte Itachi lächelnd, „Das Fach passt auch zu dir! Ich denke, bis auf ein paar Ausnahmen hast du eine gute Menschenkenntnis und kannst Leute gut einschätzen!“

Wahrscheinlich spielte er auf ihren Exfreund an und Hidan, dem sie damals auch zu viel vertraut hatte. Aber Sai hatte sie damals richtig eingeschätzt und hatte ihm vertrauen können.

„Dachte ich mir auch!“, sagte sie, „Hast du Lust auf den Nachtisch?“, fragte sie und aufgrund von Itachis Grinsen bereute sie die Frage fast schon.

„Auf Nachtisch habe ich immer Lust, egal in welcher Form!“, raunte er so extrem verführerisch, dass sie nicht nur schwer schluckte, sondern ihr Herz einen Aussetzer machte, der niemals gesund sein konnte. Ein eiskalter Schauer lief ihr über den Rücken und sie erzitterte, vor allem als er nach ihrer Hand griff und über ihre Haut streichelte, sie dabei fest ansah. Sein Blick fesselte sie und für einen Moment vergas sie Luft zu holen.

„Okay!“, konnte sie nur hauchen, ehe er sie abermals küsste und sie ihren Gedanken vergas.

35.Kapitel

35.Kapitel

Als Nachtisch hatte Kazumi Mousse au Chocolat vorbereitet und Itachi genoss es sichtlich sie mit der cremigen Schokolade zu füttern. Anscheinend gefiel es ihm so sehr, dass er sich selbst keinen Bissen gönnte. Er ließ es sich auch nicht nehmen sie hin und wieder auf die Mundwinkel zu küssen, wenn sich ein kleiner Tropfen der Schokolade dorthin verirrt hatte. Aber er vertiefte diese zarten Küsse nie, was sie ein wenig frustrierte.

Itachi genehmigte sich den letzten Löffel und küsste sie abermals. Diesmal schmeckte der Kuss süß und verlockend, dauerte aber viel zu kurz.

Kazumi griff nach seiner Hand und fuhr die Linien seiner Handinnenflächen, ehe sie lächelnd zu ihm hochschielte. Er erwiderte ihren Blick, erwiderte den Griff um ihrer Hand, streichelte mit dem Daumen über ihren Handrücken, was kleine Stromschläge auf ihrer Haut verursachten.

„In dieser kleinen Familie!“, fing sie leise an, „Gibt es da auch ein Haustier?“, fragte sie und schielte zu ihm hoch.

„Eine Katze, einen Hund, einen Hamster, einen Koala wenn du willst!“, antwortete er, was sie leise lachen ließ.

„Ist das nicht illegal?“, kicherte Kazumi und fuhr mit ihrer Hand seinen Unteram hoch, „Außerdem will ich ein Känguru!“

„Der braucht nur ein größeres Gehege!“, grinste Itachi, dem es egal zu sein schien, dass so etwas illegal war. So wie sie ihn kannte, könnte er die Gesetze so hinbiegen, dass ein Känguru durch seinen Garten hüpfen würde. Es schien, dass ein Uchiha wirklich alles konnte.

„Einen Tiger?“, wollte sie weiter wissen.

„Der wird das arme Känguru jagen!“

„Mh, das heißt es gibt keinen Platz für zwei Gehege?“, forderte sie Itachi heraus.

„Süße, ich baue dir einen verdammten Zoo in den Vorgarten, wenn dich das glücklich macht!“, sagte er eindringlich, fixierte sie mit seinem Blick, der sie erzittern ließ.

„Also, ein Hund würde reichen! Oder zwei, höchstens drei!“, Kazumi zuckte mit den Schultern und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, was ihn lächeln ließ, „Komm, ich will dir noch was zeigen!“, sie stand auf und zog ihn auf die Beine.

Bereitwillig folgte er ihr, ließ sich von ihr wieder ins Wohnzimmer ziehen, wo sie ihn auf die Couch drückte. Sie nahm neben ihm Platz und ergriff seine Hand. Ihr Blick fixierte seine großen Hände, strich mit ihrem Daumen über seine Hand, ehe sie hochsah und ihn einen Moment musterte. Sie zog ihre Beine an, als er seine Hand auf ihr Knie legte und über ihr Bein fuhr. Leicht beugte sie sich nach vorne, als sie abrupt nervös wurde. Sie hatte für dieses Date eine Entscheidung getroffen, ihm etwas zu erzählen, was sie bis jetzt nur Sakura erzählt hatte. Nicht mal Ino oder TenTen, geschweige Sasuke wussten davon.

„Ich will dir was erzählen!“, meinte sie leise und starrte wieder auf seine Hände.

„Du kannst mir alles erzählen, das weißt du doch!“, murmelte Itachi.

„Ich weiß!“, hauchte Kazumi, „Das ist eben nur nicht fröhlich oder aufmunternd! Es ist ziemlich deprimierend!“

Wahrscheinlich war das für ein Date unpassend und weder romantisch noch angemessen. Eigentlich sollten sie lachen, miteinander flirten, kuscheln, sich küssen und nicht darüber reden was sie traurig machte. Aber sie wollte ihm das unbedingt erzählen, weil es viel über sie und ihre Entwicklung aussagte, bevor sie an diese Schule gekommen war. Dieses Ereignis lag schon so lange zurück, dass es nur mehr eine dunkle Erinnerung war und dennoch immer noch präsent war.

„Das war ungefähr nach der Trennung von Aaron und bevor ich hierher gekommen bin.“, fing sie leise an, studierte seine langen Finger, „Ich weiß nicht wirklich wie es dazu gekommen ist, aber an diesem einem speziellen Tag war ich urplötzlich wütend!“

„Auf wen?“, fragte Itachi leise, sanft und fürsorglich.

„Auf mich selbst, auf die Welt, Gott. Irgendwie auf jeden!“, murmelte sie und schloss die Augen.

Für einen kurzen Moment tauchte sie in diese Erinnerung ein, in der sie damals auch auf dieser Couch gesessen hatte, nur allein mit geschlossenen Vorhängen im Halbdunkeln.

„Ich war wütend und dann ohne Vorwarnung einfach nur müde!“

Kazumi schielte hoch, begegnete Itachis Blick, der sie aufmerksam musterte. Aus seiner Miene konnte sie nicht erkennen, ob er ahnte auf was sie da anspielte, ob er wusste, was sie meinte. Ehrlich gesagt, wusste sie nicht mal was sie ihm sagen wollte oder ob es heute noch etwas darüber zu sagen gab. Wahrscheinlich war es jetzt unwichtig. Sie hatte eigentlich damit abgeschlossen und sie erzählte es ihm nur, weil er es wissen sollte. Er erzählte ihr von Michael, seinem Bodyguard und den Gefahren, sie sprach von diesem dunklen Moment.

„Damals als meine Eltern gestorben sind, hab ich das mit dem Tod im Prinzip schon verstanden. Ich wusste was es bedeutet, also dass der Tod etwas Endgültiges ist, aber ich glaube damals waren mir die Konsequenzen einfach nicht bewusst.“, fing sie an zu erzählen, starrte dabei wieder auf seine Hände, weil sie ihm nicht in die Augen sehen konnte, „Besser gesagt, wollte ich es nicht akzeptieren, dass sie tot waren. Wahrscheinlich eine Art Trotzreaktion eines Kindes.“, unwillkürlich musste Kazumi grinsen, „Die Zeit verging und nach der Trennung von Aaron war ich so fertig, dass diese ganze Sache wieder hochgekommen ist. Das war mein Tiefpunkt!“, gestand sie ihm zitternd und ihr Blick verschwamm, „Ich war so wütend auf jeden! Ich bin nicht sehr gläubig, aber wenn es tatsächlich so etwas wie einen Gott gibt, dann ist er ein ziemliches Arschloch! Weil, na ja, diese ganze Gott hat einen Plan Scheiße. Das ist nämlich ein Scheißplan, eine Sechsjährigen ihre Eltern wegzunehmen. Denn ich habe keine Ahnung was das für ein toller Plan ist!“, hauchte sie heiser und kniff die Augen zusammen.

Plötzlich war sie wieder sechs Jahre alt, kurz nach der Beerdigung ihrer Eltern und spürte abermals diese Verzweiflung, die sie als Kind nicht verstanden hatte, weil das ihren Verstand überstiegen hatte. Sie wollte nur ihre Eltern wiederhaben und glücklich sein. Dann als Teenager war sie dahinter gekommen, was sie nicht verstanden hatte und wäre deswegen fast zugrunde gegangen.

„Ich glaube an keinen Gott, weil er angeblich gütig, freundlich ist und alle seine Kinder gleichermaßen liebt. Wenn das stimmt, frage ich mich was ich ihm getan habe, weswegen er mich so bestraft. Entschuldige, wenn ich dir das schon erzählt habe!“, flüsterte Kazumi und atmete tief durch, „Jedenfalls kam Jim irgendwann nach Hause, hat mich vorgefunden, wie ich auf der Couch saß und nicht ich selbst war!“

Diesmal sah sie hoch, aber es lag kein Mitleid oder Ratlosigkeit in seinem Blick. Da war nur dieses sanfte Mitgefühl, Verständnis und Wissen. Er wusste ganz genau wovon sie sprach, auch wenn er keine Ahnung hatte, was sie fühlte.

„Er hat mich gefragt, was los sei, ob es um Aaron ging oder ob ich nervös sei wegen der Schule. Ich hatte da meine Zusage für die Konoha schon.“, erzählte sie weiter, „Ich hab ihm gesagt, dass ich keine Kraft mehr hätte!“, dabei sah sie Itachi fest in die Augen, wartete seine Reaktion ab und er merkte was wirklich hinter ihren Worten steckte.

Er schwieg einen Moment, ehe er den Blick senkte und diesmal nach ihren Händen griff, sanft über ihre Haut strich und sie beinahe manisch musterte. Sein Gesichtsausdruck war nicht zu deuten. Das war eine der wenigen Momenten in denen sie nicht wusste, was er dachte, weil er es nicht zuließ. Normalerweise konnte sie ihn wie ein offenes Buch lesen, aber heute war er eins mit sieben Siegeln. Ein kleiner Teil in ihr schob deswegen leichte Panik, da sie nicht wusste woran sie momentan an ihm war.

„Als du das gesagt hast, ...“, fing er langsam an, „... hattest du da wirklich vor, na ja ...“, Itachi beendete den Satz nicht, sah nur zu ihr hoch.

„Nein, ich denke nicht! Hab nicht einmal ernsthaft daran gedacht!“, meinte sie leise, „Eigentlich war es nur eine Art Hilfeschrei!“

„Was hat Jim dazu gesagt?“, wollte er weiter wissen.

Ein Grinsen schlich sich auf ihre Lippen, „Hat mich das erste und einzige Mal angeschrien!“

„So wie man sein Kind anschreit, wenn man zu spät nach Hause kommt und auch noch betrunken ist?“

„Genauso!“, murmelte Kazumi, „Hat gesagt was mir einfiele so etwas zu sagen, zu denken. Immerhin sei ich nicht die Einzige, die darunter leidet. Ich habe nicht nur meine Eltern verloren, er hat seinen Onkel und seine Tante verloren. Sakuras Mutter hatte ihre beste Freundin verloren, meine Tante ihren Bruder.“, erklärte sie, „Er meinte, ich soll auch an die anderen denken und dass meine Eltern nicht wollen würden, dass ich einfach so aufgebe.“

„Weißt du, ...“, sagte Itachi leise, legte seine Hand auf ihren Hinterkopf und zog sie näher zu sich, „... ich bin froh, dass er dich angeschrien hat!“, murmelte er, küsste ihre Stirn.

„Ich auch!“, hauchte sie.

Kazumi rutschte zu ihm, ließ sich von ihm umarmen. Sie kuschelte sich in seine Umarmung, sank mit dem Rücken gegen seinen Oberkörper, legte sich zwischen seine Beine. Seine Arme legte sich um ihre Taille, sein Kinn stützte sich auf ihren Kopf ab. Sie fuhr kleine Kreise auf seinem Handrücken.

„Die Ironie war dann eigentlich die, dass dieses Geschreie mir mehr gebracht hat, als all diese ganzen Therapeuten. Jim hat mich daran erinnert, wie ich erzogen worden bin und was mich ausmacht!“

„Ein Reiche-hassendes sexy Biest?“, fragte Itachi leicht verwirrt.

„Ich bin kein Biest!“

„Süße, du hast mich im ersten Halbjahr öfters Idiot, Mistkerl und Vollidiot genannt, als mich mit meinem Vornamen angesprochen!“

Kazumi grinste, „Oh ja, das habe ich!“

„Darauf solltest du nicht so stolz sein!“, flüsterte Itachi ihr zu, „Das hier ist auch schön!“, erwähnte er nebenbei, „Stell dir vor es ist Wochenende und wir entspannen auf der Couch, hören Musik, sehen einen Film an und trinken ein Glas Wein!“

„Du willst mich also abfüllen? Typisch!“, murmelte sie.

„Nein, du trinkst ein Glas Wein und danach gehst du mir sowieso an die Wäsche!“

„Dazu brauche ich kein Glas Wein! Aber vielleicht fehlt dir ohne der Mut!“

Die Provokation funktionierte, da sich sein Griff um ihre Taille verstärkte und sie seinen Atem an ihrem Ohr spürte, was sie leicht erzittern ließ.

„Mir fehlt also der Mut?“, raunte er leise, „Meinst du dafür?“, seine Hand schob langsam unter ihr T-Shirt, berührte die Bügel ihres BHs, „Oder dafür?“, seine andere Hand wanderte dabei bedächtig zu dem Bund ihrer Hose und zögerte keine Sekunde den Knopf zu öffnen und unter den Saum zu gleiten, „Oder vielleicht doch dafür?“, sagte er schlussendlich und legte seine Lippen auf ihren Hals, saugte und leckte sanft daran, bis sie nicht nur wegen seiner sanften Berührugen heiser aufkeuchte und ihren Rücken etwas ungesund durchbog, sich wahrscheinlich etwas zu heftig an ihm rieb.

„Itachi!“, stöhnte sie leise.

„Was hast du denn, Süße?“, hauchte er ganz unschuldig klingend in ihr Ohr und ließ seine Hand einen Tick zu tief in ihre Jeans wandern, weswegen sie eine Oktav höher stöhnte, „Soll ich aufhören?“, fragte er weiter, knabberte an ihrem Ohrläppchen und glitt mit seiner Hand unter ihren BH.

Kazumi krallte ihre Finger in die Polster der weichen Couch und schloss halb genießerisch, halb gequält die Augen, während sie sich ernsthaft auf die Unterlippe biss, damit sie Itachi nicht diese Genugtuung gab. Der Kerl war schon so dermaßen überzeugt von sich, dass er ihre Bestätigung gar nicht brauchte. Das machte er nur zum Spaß!

„Also?“, raunte er weiter und grinste gegen ihren Hals, während seine Finger über ihre Bauch strichen und sie kitzelte, „Soll ich aufhören?“, wiederholte Itachi seine Frage.

„Gott!“, keuchte Kazumi auf.

„Wieso so förmlich?“, fragte er auf die arroganteste Art, die er drauf hatte und sie niemals so heiß finden durfte. Da er auch noch so intensiv ihren Hals küsste und wahrscheinlich wieder einen Knutschfleck hinterließ, war ihre Gegenwehr gleich null. Eigentlich wand sie sich halb in seiner Umarmung, weniger weil sie sich befreien wollte, eher weil Itachi ziemlich geschickt war, wenn es darum ging sie zu verwöhnen, intensiv zu verwöhnen.

Als Itachi von ihr abließ, fühlte sie sich seltsam entspannt und ruhiger. Ihr Herz schlug heftig gegen ihren Brustkorb und ihr Atem ging schneller, dennoch fühlte sie sich gut.

Kazumi blieb noch einen Moment liegen, ehe sie sich aufsetzte und sich zum ihm umwandte. Wie erwartet grinste er sie etwas unverschämt und dreckig, sowie überlegen und arrogant an. Sie schluckte den Kommentar dazu herunter, weil die Glückshormone ihre Sinne vernebelten und ihr das zu gut gefallen hatte um sich über seinen Gesichtsausdruck zu beschweren, den sie sowieso heiß fand.

Itachi setzte sich ebenfalls auf, zog sanft an ihrem Arm und legte ihn um ihre Schultern. Er schlang seinen Arm um ihre Taille und drückte sie an sich, ehe er sie kurz küsste.

„Fühlst du dich besser?“, fragte er.

„Eigentlich schon! Ich wollte dir das schon länger erzählen!“, gestand Kazumi, „War das okay?“

„Sicher! Du kannst mir alles jederzeit erzählen!“, versicherte er.

„Schockiert es dich?“, wollte sie wissen.

„Zumindest habe ich es nicht erwartet! Es gab dafür keine Anzeichen!“

„Jims Geschreie hat wie eine Schocktherapie gewirkt, was mich wieder auf Kurs gebracht hat. Das Ganze ist schon länger her, passierte Anfang der Ferien bevor ich an die Konoha High kam.“, erklärte Kazumi schnell, „Ich habe es vielleicht auch verdrängt und es ist mir jetzt wieder eingefallen!“, dabei zuckte sie mit den Schultern und beendete das Gespräch über dieses Thema. Sie wollte es Itachi nur erzählen und nicht darüber reden, weil sie damit abgeschlossen hatte, schon bevor sie ihn kennen gelernt hatte.

Damals war sie an ihrem Tiefpunkt gewesen, weil diese ganzen Gefühle, die sie wegen des Tods ihrer Eltern empfunden hatte, auf sie eingestürzt waren, da sie sie in ihrer Kindheit nicht verstanden hatte. Als Kind Begriff man den Tod nicht oder zumindest nicht im Kompletten. Diese Erkenntnis kam erst mit der Zeit und abrupt hatten diese Gefühle sie überschwemmt und erst wieder losgelassen, als Jim ihr ins Gewissen geredet hatte. Sie sei kein kleines Kind mehr, dem man alles durchgehen lassen durfte. Daher durfte sie sich nicht so gehen lassen, sondern musst nach vorne schauen und sich auf die Zukunft vorbereiten in der Itachi damals keine Rolle gespielt hatte. Jetzt spielte er aber eine Rollen, weswegen er es wissen musste.

„Manche Dinge kommen erst nach und nach! Und wahrscheinlich wird es immer einen Moment geben, der dich fordern wird. Aber diesmal bin ich da, der dich auffängt und wenn nötig anschreit!“

„Schrei mich einmal an und ich schrei zurück!“, warnte Kazumi ihn mit finsterer Miene, was Itachi lächeln ließ. Dabei legte er leicht den Kopf schief und sah sie so selig und ruhig an, dass sie unwillkürlich seufzen musste. Er hatte es gerade mit einem einzigen Satz geschafft sie wieder auf Kurs zu bringen, dass sie nicht mehr deprimiert war und sie wieder dieses Date genießen konnte ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Erleichtert lehnte sie sich mit geschlossenen Augen gegen ihn, legte ihre Wange gegen seine Schulter und ließ sich mit ihm wieder auf die Couch fallen. Zärtlich glitten seine Finger durch ihre Haare, was entspannend und beruhigend zugleich war. Die Stille war angenehm, schön und perfekt für dieses Date, das ein wenig zu aufregend war. Zuerst hatte sie mit ihm in ihrem Zimmer herumgeknutscht und dann hatte sie ihm auch noch gestanden wann sie ihren Tiefpunkt gehabt hatte, auch wenn die das Zweitere durchaus vorgehabt hatte.

„Ich war vierzehn, als ich einen halben Nervenzusammenbruch hatte!“, sagte Itachi teilnahmslos und neutral in diese sanfte Stille, während er seine Streicheleinheiten durch ihre Haare nicht unterbrach. Sie riss erschrocken die Augen auf, war wie erstarrt, „Mir ist diese Verantwortung und Last bewusst geworden und obwohl ich mit allem gut zurecht kam, machte mir diese Bürde Angst. Damals hatte ich mit Sasuke noch diesen kleinen Krieg geführt, weswegen er davon auch nichts weiß. Gegenüber ihm und meinen Eltern habe ich mich stark gegeben, was ich zu diesem Zeitpunkt nicht war.“, erzählte er leise und ohne jedliches Gefühl in der Stimme, als würde er über das Wetter oder etwas andere Belangloses reden, was sie noch mehr schockierte, als diese Offenbarung an sich. Dabei war sie wirklich geschockt, „Nur Shisui bekam es mit und in seinem Rückzugsort, eine kleine Wohnung in New York, bin ich zusammen gebrochen!“, gestand er und seine Finger verharrte in ihren Strähnen, seine Hand zitterte leicht und sie wagte es nicht hochzusehen, weil sie Angst vor seinem Blick hatte. Sie kannte Itachi nur als selbstbewussten Kerl, der nur hin und wieder einen kleinen Riss in seiner Fassade zuließ. Aber diesmal könnte es ein ganzer Krater sein, der sich ihr offenbaren würde, „Bis heute wissen meine Eltern nicht, wieso ich drei Tage bei Shisui geblieben bin! Es waren Ferien, also war es ihnen relativ egal, wie ich meine Freizeit verbringe, aber sie wissen nichts von dem Fieber und den schlaflosen Nächte, die Shisui und ich hinter uns hatten.“, flüsterte er kaum hörbar und da war endlich ein Gefühl in seiner Stimme, dass es ihm nicht egal oder spurlos an ihm vorbeigegangen war, „Ich wollte nie wieder so schwach sein, wie in diesem Moment! Ich bin nicht perfekt, Kazumi!“, hauchte Itachi beinahe entschuldigend, „Diese Fassade hat schon seit über drei Jahren einen gewaltigen Riss und davor war ich auch kein Musterbeispiel eines perfekten Kindes.“

Plötzlich zitterte sie, weil Itachis Hand immer noch zitterte und er sich zwang weiter durch ihr Haar zu streichen, weil es sie beruhigte und ihn vielleicht auch. Sein andere Arm schlang sich um ihren Körper und zog sie noch näher an seine Seite, bis sein Atem ihre Wange streifte und sie seinen Herzschlag hören und spüren konnte. Itachi war nervös und sein Herschlag wurde abrupt schneller und hämmerte lautstark gegen ihren Körper.

„Nach diesen drei Tagen habe ich mich einfach zusammen gerissen, nicht weil ich es unbedingt wollte oder meine Familie damit belasten wollte, sondern einfach weil ich es musste. Hätte jemand Fremdes meinen Zustand bemerkt, hätte er ihn eiskalt ausgenutzt!“, erzählte er weiter, „Aber dir erzähle ich es, weil ich dir vertraue! Du würdest das niemals für deine Zwecke ausnutzen, weil du nicht so bist.“

Abrupt saß sie aufrecht auf seinem Schoß, stützte sich mit ihren Händen auf seinem Bauch ab und starrte mit großen Augen auf ihn herab, während sich ihre Finger in den Stoff seines T-Shirts krallten. Da war keine Panik oder Furcht seinem Blick, oder Unsicherheit, die sie erwartet hatte. Eine gewisse Abgeklärtheit und Langeweile lag in seinen Augen, die sie beunruhigte.

„Weder deine Eltern, noch Sasuke wissen davon?“, hauchte sie fragend und ihre Lippen zitterten, weswegen er selbst dann auch etwas besorgt war.

„Hey!“, sagte er leise und setzte sich auf, streichelte ihr mit seinen Fingerknöcheln über die Wange, weswegen sie ihre Lider senkte, „Es hätte sich nichts gebracht und Sasuke würde sich jetzt nur unnötige Sorgen machen! Außerdem geht es mir jetzt gut und Shisui hat mir damals geholfen.“, meinte Itachi sanft und lächelte aufmunternd, als hätte er ihr nicht gerade etwas erzählt, dass er als Kind einen halben Nervenzusammenbruch gehabt hatte. Vor allem da er das sehr locker nahm und es ihm nicht beeinträchtigte. Nicht so wie sie, die an dem Tod ihrer Eltern immer noch zu knabbern hatte. Aber wahrscheinlich war sein Nervenzusammenbruch nicht mit ihrem zu vergleichen und hatte einen ganz anderen Hintergrund und Verlauf.

„Er ist aber dein Bruder!“, flüsterte Kazumi und legte ihre Hand auf seine, die auf ihrer Wange lag.

„Weswegen ich ihn damit nicht beunruhigen will! Aber dir wollte ich es erzählen!“

Seine Stirn legte sie gegen ihre und sie schloss die Augen, spürte wie sein Atem gegen ihren Mund schlug und seine Lippen ihre streiften. Der Kuss war sanft, langsam und eindringlich. Sein Arm legte sich um ihre Taille und drückte sie an seinen Oberkörper.

„Danke!“, raunte sie gegen seinen Mund.

„Gern geschehen!“, grinste er, was sie leicht lächeln ließ, „Oh und erzähl Jim lieber nicht, was ich mit dir auf seiner Couch angestellt habe!“

Der leichte Schlag gegen seinen Oberarm ließ ihn nur breiter grinsen und diese seltsam bedrückte Stimmung war verschwunden, als wäre sie nie dagewesen. Aber sie würde sich immer daran erinnern, was Itachi ihr anvertraut hatte und würde es in Ehren halten, so wie jedes andere Geheimnis, das sie von ihm wusste. Mit der Zeit würden das immer mehr werden.

Das machte sie im Moment sehr glücklich!

36.Kapitel

36.Kapitel

Als Kazumi an diesem Morgen vor dem Wecker aufwachte, bekam sie für einen Moment keine Luft. Ihr Hals war wie zugeschnürt und ihre Lungen versagten ihr den Dienst. Atemlos setzte sie sich auf und atmete bewusst tief durch. Die Bedeutung dieses besonderen Tages traf sie wie ein Schlag in den Magen. Ihre Kehle war trocken, so wie sie es immer war, wenn dieser eine Tag im Jahr anbrach. Sie verlor sogar ihre Stimme, nur an diesem Tag. An sich schon seltsam genug und psychologisch sicher erklärbar, aber für sie eher lästig.

Na ja, da sie sowieso immer allein war, brauchte sie ihre Stimme ja nicht und morgen war alles wieder beim Alten. Sie hatte ihre Stimme dann wieder und fühlte sich dann nicht mehr so seltsam. Kazumi war dann nicht sie selbst, sondern deprimiert und etwas ausgelaugt, müde und unglücklich. An diesem Tag war sie keine besonders gute Gesellschaft. Selbst Jim hatte sie nie ertragen und ihn am nächsten Tag dann fast erwürgt, weil er sie in ihrer Einsamkeit gestört hatte.

Nur der Todestag ihrer Eltern ließ sie so durchdrehen und dass sie an diesem Tag niemanden an ihrer Seite ertrug. Sie benahm sich dann leicht psychopathisch und ziemlich unberechenbar.

Kazumi fuhr sich mit der Hand durch ihre Haare, entwirrte sie etwas, ehe sie sich kurz streckte und auf die Uhr ihres Handys starrte. Der Wecker würde erst in über einer halben Stunde läuten. Dabei wollte sie heute extra etwas länger schlafen. Dabei war sie ein Morgenmuffel, aber sie fühlte sie seltsam ausgeschlafen, was sie nicht wundern sollte. In letzter Zeit schlief sie wirklich besser und das wunderte sie eher auf letzte Nacht. Die Nacht vor dem Todestag ihrer Eltern schlief sie nie gut und wenn es regnete war es noch schlimmer.

Jemand bewegte sich neben ihr und sie unterdrückte einen Schrei, wandte ihren Blick hinunter. Itachis Arm, der nachts immer um ihre Taille lag, war auf Höhe ihrer Hüfte gerutscht, während der andere Arm, der ihr als Nackenstütze diente immer noch an Ort und Stelle auf ihrem Kissen lag. Er schlief noch, was noch ungewöhnlicher war. Itachi wachte meistens vor ihr auf, meistens sogar vor dem Wecker. Aber jetzt gerade schlief er tief und fest. Da sah er sogar ziemlich unschuldig aus, was er definitiv nicht war.

Stimmt, diesmal hatte sie Itachi gebeten diesen Tag mit ihr zu verbringen, obwohl sie an diesem Tag niemanden ertrug. Es ging ihr besser, als sie zuerst gedacht hatte. Sie war davon ausgegangen, dass sie ihm halb an die Gurgel gehen und ihn hochkant aus dem Zimmer hinauswerfen würde. Aber sein Anblick beruhigte sie und machte ihr Mut, dass sie dieses Hindernis auch überwand und diesen Tag irgendwann ganz normal verbringen konnte. Das war ihre Art der Therapie.

Kazumi legte sich wieder neben ihn, vergrub ihr Gesicht in seine Halsbeuge und instinktiv legte er beide Arme um sie, drückte sie an seinen Körper.

Sein Herzschlag hämmerte gleichmäßig in seiner Brust und entspannte sie. Ihre Augen schlossen sich und sie atmete gleichmäßig und ruhig. Sie war weder panisch noch ängstlich. Entweder funktionierte diese Therapie wirklich oder sie vertraute Itachi so sehr, dass sie nicht in alte Muster verfiel oder das hier war schon lange überfällig und sie war schon längst einen Schritt weiter gegangen. Mit seiner Hilfe! Dennoch hatte sie keine Stimme!

Kazumi driftete noch einmal in einen angenehmen Dämmerschlaf, schlang dabei ihre Arme um seinen Nacken und seine Brust. Sie sank in diesen Kokon von Wärme und Geborgenheit.

Als der Wecker diesmal wirklich klingelte, riss er sie förmlich aus dem Schlaf. Itachi blieb ruhig, ließ sich Zeit bis er endlich den Wecker ausschaltete, der schon lange einmal gegen die Wand geworfen werden sollte.

„Morgen!“, raunte er mit heiserer Stimme, blieb aber mit ihr liegen.

Kazumi antwortete nicht, aber er erwartete auch keine Antwort, da er von dem Verlust ihrer Stimme wusste. Gestern Abend hatte sie ihm davon erzählt und dass sie sich vielleicht merkwürdig verhalten würde. Vielleicht würde sie auch auf ihn seltsam reagieren. Sie konnte nicht im Vorhinein wissen was passieren würde oder ob sie das alles ganz gelassen sah.

Momentan war sie noch gelassen!

Sie hatten die Abmachung getroffen, dass jeder Körperkontakt nur von ihr ausgehen sollte. Er würde sie nicht berühren, wenn sie das nicht wollte. Sein missmutiger Gesichtsausdruck war nicht zu übersehen und ließ erahnen, was er davon hielt sie nicht zu berühren oder zu küssen, wann er es wollte. Aber er wollte sie auch nicht erschrecken, weswegen er darauf eingegangen war.

Kazumi hob ihren Kopf und begegnete seinem Blick. Er lächelte leicht, was sie erwiderte und zog sich an ihm hoch um ihn zu küssen. Ihr Kuss wurde von ihm erwidert, aber er übernahm bewusst nicht zu sehr die Kontrolle um sie nicht zu überfordern. Da sie auch schon spürte, dass sie was den Körperkontakt an ihre Grenzen kam, unterbrach sie den Kuss eher vorzeitig und setzte sich auf. Itachi beobachtete sie und versuchte wohl ihre Stimmung zu erahnen, die sie momentan selbst nicht genau indentifizieren konnte.

Eigentlich fühlte sie sich wohl, aber die gesamte Situation war ungewohnt für sie. An diesem Tag hatte sie sich immer abgeschottet und jetzt war Itachi neben ihr um ihr aus dieser Krise zu helfen. Dabei war er extrem gelassen und ließ sich seine Anspannung nicht anmerken. Nach seinem Geständnis mit seinem Zusammenbruch und dass er das bis heute vor seinen Eltern und Sasuke selbst verheimlicht hatte, bewunderte sie ihn für seine Gelassenheit und dass ihm Stress kaum anzusehen war, obwohl er ihn empfinden musste.

Der Schock wegen dieser Sache saß noch tief und bestätigte ihr nur, dass sie richtig gehandelt hatte, als sie in gebeten hatte, es wirklich langsam angehen zu lassen. Vielleicht hatte er ihr auch wegen diesem Zusammenbruch zugestimmt um sie nicht in die gleiche Situation zu bringen, ohne zu wissen, dass sie schon selbst einen Zusammenbruch gehabt hatte. Dass sie jetzt diese Sache übereinander wussten, machte ihre Beziehung noch ernster und stabiler, da sie glaubte nicht einmal Elena wusste darüber bescheid. Sie vermutete, dass er nur bestimmten Leuten dieses Geheimnis anvertraute und auch nur jenen, denen er blind vertraute. Sasuke hatte er es nur nicht erzählt, weil er ihm kein schlechtes Gewissen einreden wollte, da das zu einer Zeit geschah, als sie noch ihre Konkurrenzkampf ausgefochten hatten, der nie einen Sinn gehabt hatte. Anscheinend wussten auch nur Shisui und sie davon. Keiner ihrer Freunde ahnte es, da sie Itachi auch als unverwüstlichen Felsen sahen, der keinen Kratzer aufwies. Jetzt sah sie diese Kratzer und bewunderte sie, weil sie von seinem inneren Konflikt sprachen und er sich auch nicht dafür schämte. Sie schämte sich ja auch nicht für die Narben, die sie seit dem Unfall ihrer Eltern trug, Innerliche so wie Äußerliche.

Sie sah Itachi auch nicht mehr als diesen perfekten Menschen, der keine Fehler zu haben schien, sondern jemanden mit viel mehr Facetten, als sie zu Anfang gedacht hatte. Zu Anfang hatte sie nur einen arroganten Kerl gesehen, der dachte alles zu bekommen was er wollte. Dieses Bild hatte sich in einen treuen, loyalen und geduldigen Mann gewandelt, der auch seine Kämpfe ausgetragen und gewonnen hatte. Sie sah seine seelischen Narben und seine Verletzlichkeit, die andere Menschen ausnützen würden.

Wahrscheinlich hatte sich sein Bild über sie auch gewandelt. Von der Stipendiatin, die ihn nicht ausstehen konnte, zu einem Mädchen, das mehr war als nur diesen Hass, den sie verspürt hatte. Sie war daran gewachsen und wurde durch ihn geheilt, weil er es nie verlangt hatte und ihr auf seine Art geholfen hatte.

Für einander waren sie der Anker, der sie festhielt, der Fels in der Brandung, der sie schützte, obwohl das von sich nie behauptet hatte. Aber durch sie konnte sich Itachi normal und sicher fühlen, was sie unendlich rührte.

Kazumi berührte Itachi an der Schulter, weswegen er sie aufsetzte und sie sich gegen ihn lehnte. Er deutete das als ein Zeichen, dass er seinen Arm um ihre Schultern legen konnte, was sie mit einem Seufzer und dem Schließen ihrer Augen quittierte. Momentan wollte sie nirgends lieber sein!

Sie blieben einige Minuten einfach so sitzen und ließen die Ruhe auf sich wirken, bis Itachi die Stille brach.

„Frühstück?“, fragte er leise, „Wir frühstücken gemütlich im Bett, du lässt dich von mir füttern und wir sehen uns einen Film an!“, schlug er vor, „Oder wir machen einen Serienmarathon!“, sie musste grinsen.

Kazumi setzte sich auf und nickte, was Itachi lächeln ließ. Sie küsste ihn etwas zu stürmisch, aber das war ihr egal. Gemeinsam fielen sie flach auf das Bett und sie setzte sich rittlings auf seine Hüfte, legte ihre Hände auf seine Wangen, während seine ihre Hüfte umfassten und langsam ihre Taille hochglitten. Sie fühlte sich wie berauscht, was vor allem an diesem Tag seltsam war. Normalerweise wollte sie niemanden sehen oder mit anderen Leuten sprechen, da sie auch nicht sprechen konnte, aber jetzt fiel sie direkt über Itachi her, der das mit einem Lächeln quittierte und den Kuss gierig erwiderte.

Ein schweres Seufzen kam aus ihrer Kehle und er gab ein Knurren von sich, was sie seltsam anturnte.

„War das ein Ja zum Frühstück und zu dem Rest?“, grinste er gegen ihre Lippen und sie nickte, biss sich dabei auf die Unterlippe, schloss selig die Augen, „Gut, dann bereite ich dir heute mein Spezialfrühstück vor!“

Er küsste ihre Schläfe und löste sich langsam von ihr, indem er sich auf die Seite rollte und sie von sich drückte.

„Bleib einfach liegen und such dir einen Film aus!“, bat er in sanftem Befehlston, „Und vielleicht sollten wir die Gebärdensprache lernen!“, grinste er, weswegen sie ihm leicht gegen den Unterarm schlug.

Mit seinem selbstgefälligen Grinsen erhob er sich und griff nach einem T-Shirt von gestern, zog es sich an, sowie eine Jeans. Er machte das schnell, aber langsam genug, dass sie die Show genießen konnte, da sein Oberkörper zum Anbeißen war. Seine Muskeln waren feindefiniert, aber er wirkte dennoch nicht zu aufgepumpt. Das machte sie etwas schwach, immer wieder.

„Bin gleich wieder!“, sagte er verheißungsvoll, was sie leicht erzittern ließ.

Weiterhin lächelnd verließ er das Schlafzimmer und kurz darauf hörte sie die Zimmertür zufallen.

Für den Moment war sie alleine, so wie jedes Jahr an diesem Tag. Trotzdem vermisste sie Itachi schon jetzt!
 

Itachi betrat mit einem voll beladenen, sehr großem Tablett wieder das Zimmer und fand Kazumi in sehr kurzen Shorts und einem seiner T-Shirts wieder. Er nahm an, dass sie Shorts trug, da der Saum des Shirts ihr über den Hintern ging und sie da fast noch einmal reinpasste. Gerade streckte sie sich durch und die Art, wie der Saum hochrutschte und er einen Blick auf ihren süßen Po werfen konnte, gefiel ihm verdammt gut und ließ ihn lächeln. Ihre Haare fielen ihr leicht gelockt über den Rücken.

Er stellte das Tablett auf den Tisch, was sie zu hören schien, da sie sich zu ihm umdrehte.

„Süß!“, kommentierte er ihren Aufzug, „Sehr ansprechend!“, meinte er weiter und musterte sie auffällig von Kopf bis Fuß.

Kazumi verschränkte die Arme vor der Brust und zog die Augenbraue hoch. Dieser aufgebrachte Blick sollte nicht so süß aussehen.

„Zwei Teelöffel Zucker, wie immer!“, sagte er, als er sich dem Tablett zuwandte und ihr eine Tasse Tee einschenkte, „Dann habe ich Rührei, Schokoladencroissants, weiteres Gebäck, Butter, Marmelade und deine Lieblingscornflakes, sowie Milch! Wir machen ein ausgedehntes Frühstück.“, zählte er auf und als er hochsah, bemerkte er ein Lächeln auf ihren Lippen.

Kazumi öffnete den Mund um etwas zu sagen, bis ihr wohl einfiel, dass sie heute keine Stimme hatte und ihm nicht antworten konnte. Gestern Abend hatte sie ihm noch anvertraut, dass sie an diesem Tag keine Stimme hatte. Er ging davon aus, dass es etwas Psychisches war und sie dadurch ihre Stimme verlor. Das war eine Reaktion auf den Tod ihrer Eltern, den er auf eine Art auch verstand, aber er fragte sich ob sie ihr ganzes Leben an einem bestimmten Tag im Jahr einfach nichts sprach, weil es ihre Psyche nicht zuließ. Davon würde ihr ganzes Leben bestimmt werden. Sie musste zwangsläufig darüber hinweg kommen, aber er wäre der Letzte der sie dazu zwingen würde. Sie musste das selbst wollen und es auch selbst durchziehen.

Kazumi nahm ihm die Tasse entgegen und nahm einen kleinen Schluck. Sie lächelte und er quittierte ihren nonverbalen Dank mit einem frechen Grinsen, weil er ganz genau wusste, wie gerührt sie war. Er war ein aufmerksamer Freund.

Er richtete ihr einen Teller mit etwas Rührei mit Gebäck her und reichte es ihr mit Besteck. Leicht lächelnd nahm sie ihr Frühstück und setzte sich aufs Bett, lehnte sich gegen die Wand.

„Also, Liebesromanze, Horrorfilm, Komödie und Parodie?“, fragte er, während er sich selbst etwas herrichtete, „Oder wir finden einen Film, der eine lustige Liebesgeschichte ist mit Horror und einer Prise Selbstironie!“, überlegte er laut, ehe er sich zu ihr umdrehte und ihren zweifelnden Blick bemerkte, „Scary Movie?“, murmelte er und ihr Gesichtsausdruck sagte ihm, dass er auch ganz unterhaltsam war, „Nein, das wäre zu offensichtlich! Die meisten Serien haben wir schon durch und nach der Breaking Bad Blamage, werde ich dir nie wieder eine Serie vorschlagen!“

Kazumi grinste hinter ihrer Tasse und beobachtete ihn aufmerksam. Nicht, dass Breaking Bad seine Lieblingsserie war, aber Kazumi hatte einen ganz speziellen Geschmack was Serien betraf. Es musste alles passen, von den Darstellern, der Stimmung der Serie und dem Thema. Anscheinend war ein krebskranker drogendealender Chemielehrer nicht das Richtige für sie. Dabei hatte er angenommen, dass sie den Typen aus `Malcolm mittendrin´ mögen würde. Da hatte er sich wohl geirrt, da sie es nicht mal über die erste Folge geschafft hatten und Kazumi da ein wenig angepisst gewesen war. Ihr Blick nach der ersten Folge hatte Bände gesprochen.

Ehe er etwas anderes vorschlagen konnte, hatte Kazumi schon nach der Fernbedienung gegriffen, ließ das Gemälde an der Wand hochfahren um den Fernseher zum Vorschein zu bringen. Er beobachtete sie dabei, wie sie das Gerät einschaltete und Netflix startete. Sein Vater hatte auf Anraten von Sasuke die Hälfte der Netflix-Aktien gekauft und machte damit sehr viel Profit. Als kleines Goodie sozusagen hatten sie alle diese monströsen Fernseher erhalten mit einem schicken Netflix-Konto. Seit Kazumi das entdeckt hatte, war sie ganz verzückt und hatte schon mehrere Serienmarathons veranstaltet, nicht nur alleine. Daher hatte er auch dafür gesorgt, dass viele ihrer Lieblingsserien und Filme online waren. Da genügte nur ein kleiner Anruf!

Sie wählte einen Film aus, schaltete aber sofort auf Pause und wandte sich an ihn. Wortlos deutete sie ihm sich hinzusetzen und brav, wie er manchmal war, tat er es auch.

„Mh, füge ich mich gerade meinem Schicksal, dass ich zwar der reichste Jugendliche der Welt sein kann und meine Freundin trotzdem ohne ein Wort mir deuten kann was ich tun soll! Großmutter hat mich ja gewarnt!“, seufzte er leise.

Kazumi grinste, ehe sie den Film startete und ihr Frühstück aß, lehnte sich gegen seine Schulter.
 

Gegen Ende des Films hatte Itachi es sich auf Kazumis Schoß gemütlich gemacht und sie fuhr ihm zärtlich und etwas mechanisch durch seine Haare. Diese Geste beruhigte ihn und sie anscheinend auch. Es wunderte ihn ehrlich gesagt, dass er nicht eingeschlafen war, nicht nur aufgrund ihrer Streicheleinheiten, da ihm diese Art von Film eigentlich immer langweilten und er sich laut ihr ständig über den fehlenden Realismus beschwerte. Dabei war sie hier die Realistin. Sie sollte sich mehr darüber beschweren als er.

Aber wahrscheinlich gefiel ihr diese alles Eitel-Sonnenschein Szenerie, wo alles genau so ablief wie es sollte. Es war Kitsch pur und total unrealistisch, aber zum Träumen perfekt. Zumindest Kazumi konnte für einen kurzen Moment von eineinhalb bis zwei Stunden alles vergessen.

„Der Kerl ist ein Idiot!“, murmelte Itachi irgendwann, „Ich meine, warum kommt er nicht schon früher drauf! War doch klar, dass das eine Falle ist!“

Ihm war schon klar, dass Kazumi ihm nicht antworten würde und sich ihren Teil zu seinem Kommetar dachte und wohl der Meinung war, er würde Selbstgespräche führen. Aber dieser männliche Hauptdarsteller war dermaßen dämlich und vorhersehbar, dass es ihm selbst wehtat. Niemand war so dämlich! Außer vielleicht Kazumi, wenn sie wieder so viel nachdachte, aber da galt sie nicht wirklich.

Kazumi beugte sich zu ihm herunter und küsste seine Wange.

„Versteh schon, du magst diese Film, weil man nicht nachdenken muss!“, erwiderte er auf ihre Geste, „Einfach mal das Gehirn ausschalten hat was, aber diesen Kitsch halt ich nicht aus!“, seufzte er.

Sie drückte ihre Lippen gegen seine Schläfe und grinste leicht, weswegen er den Kopf zu ihr hochdrehte. Der Film setzte zu einer fulminanten Schlussszene an mit hochromantischer und dramatischer Musik, während sich die Hauptdarsteller unter strömenden Regen herzerwärmend küssten. Aber das interessierte ihn nicht, da er lieber sie beobachtete, wie ihr dieser Film gefiel. Vielleicht war das kitschig, aber immer noch besser, als das was der Kerl in dem Film veranstaltet hatte.

„Zwing mich nicht so was noch mal anzusehen!“, bat er leise, ehe sie ihn auf die Lippen küsste.

Sie hatten vereinbart, dass heute jeglicher Körperkontakt nur von ihr ausgehen würde, eben um sie nicht zu sehr zu erschrecken um sie langsam an diese neue Situation zu gewöhnen. Das Ganze sagte ihm nicht so ganz zu, da er derartige Einschränkungen nicht mochte und er seine Freundin dauern berühren wollte. Aber er hatte sich gefügt, weil er sie eben liebte.

Da Kazumi aber dazu bereit war über seine Brust zu streichen und ihn immer noch küsste, erlaubte er es sich seine Hand auf ihre Wange zu legen und streichelte über ihre Haut.

Leise seufzte sie, was ihn grinsen ließ.

„Mh, Kazumi, wollen wir ein Spiel spielen?“, fragte er leise gegen ihren süßen Mund.

Sie setzte sich auf und zog berechtigterweise die Augenbraue hoch. Sie war misstrauisch, was meistens der Fall war, wenn er sie so frech angrinste und er sie so schelmisch fixierte. Meistens hatte er etwas vor, was jenseits von anständig war. Seine Gedanken waren nie anständig, wenn es um Kazumi ging, aber zumindest versuchte er etwas anständig zu sein.

„Es ist ganz einfach!“, grinste er, „Wenn ich es schaffe, dir auch nur ein einziges Wort zu entlocken, aus therapeutischen Gründen natürlich, musst du genau eine Stunde das tun was ich will!“, erklärte er, „Sollte ich es bis Mitternacht nicht schaffen, muss ich eine Stunden tun was du willst!“

Kazumi zog ihre Augenbrauen zusammen und öffnete abermals den Mund um wahrscheinlich zu protestieren, bis ihr wohl einfiel, dass sie dazu nicht in der Lage war. Oder sie hatte bemerkt, dass das seine Absicht war. Er wollte sie provozieren, damit sie protestierte. Das hatte alles nur therapeutische Zwecke, auch wenn ihm schon einiges einfallen würde, was er in dieser einen Stunde mit ihr anstellen würde. Zumal er glaubte, dass diese Stummheit nur in ihrem Kopf stattfand und sie sehr wohl in der Lage war zu sprechen. Wahrscheinlich war sie schon längst geheilt, aber sie redete sich immer noch unbewusst ein, dass sie nicht sprechen konnte. Immerhin hatte sie heute schon zweimal den Mund geöffnet um etwas zu sagen, ehe sie gekniffen hatte. Diese Sache fand nur mehr in ihrem Kopf statt und das wollte er ihr austreiben.

„Das Wort muss aus mindestens drei Buchstaben bestehen! Lachen, Stöhnen oder Keuchen gilt nicht. Und ich darf alles machen um dir ein Wort zu entlocken, außer Sex!“

Erschrocken keuchte Kazumi auf und wurde rot um ihr süßes Näschen, was ihn breiter grinsen ließ.

„Willst du dich auf das Spielchen einlassen?“, fragte Itachi lächelnd.

Er erwartete nicht einmal eine Zustimmung, da es für sie vielleicht zu früh war. Sie fühlte sich wahrscheinlich noch nicht bereit an diesem Tag zu sprechen und es war letztendlich nur ein Versuch. Ein Versuch sie aus der Reserve zu locken und sie daran zu erinnern, warum sie ihn gebeten hatte heute bei ihr zu bleiben.

Vehement schüttelte sie den Kopf, was ihm Antwort genug war. Letztentlich war sie dazu noch nicht bereit und er akzeptierte das. Er würde sie nie dazu zwingen zu sprechen, wenn sie es nicht wollte. Diesen Schritt musste sie von selbst gehen. Er hatte sich dazu entschieden, ihr nur dann zu helfen, wenn sie darum bat, sie aufzufangen wenn sie fiel und ihre Hand zu halten, wenn sie es verlangte. Aber mit diesem Vorschag wollte er sie auch zum Nachdenken bringen, dass es auch andere Wege gab, als normale Therapien. Ein bissche Schocktherapie und es funktionierte.

Itachi setzte sich auf und hielt ihr seine Hand hin. Kurz zögerte sie, ehe sie ihre kleine Hand in seine legte.

„Dann ein anderes Mal!“, gab er seufzend auf, „Komm, lass uns etwas entspannen!“, schlug er vor.

Diesmal nickte sie und begab sich vertrauensvoll in seine Arme. Er hob sie hoch, weswegen sie erschrocken aufkeuchte und ihre Arme um seinen Nacken schlang.

Itachi trug sie aus dem Schlafzimmer, direkt ins Wohnzimmer, wo er sie auf die Couch absetzte. Er nahm neben ihr Platz und sofort kuschelte sie sich an seine Seite. Sein Arm legte sich um ihre Schultern und sie vergrub ihr Gesicht in seiner Schulter, umarmte seine Brust. Er drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel und sie atmete tief ein.

Kazumi zog ihre Knie an und drückte sich an ihn, saß halb auf seinem Schoß. Ihre Atmung wurde ruhiger und sie sank gegen ihn. Als er auf sie herab sah, hatte sie bereits die Augen geschlossen, aber ob sie schlief, konnte er nicht sagen. Na ja, war ja eigentlich auch egal. Sie sah unglaublich süß aus wenn sie schlief und so ganz entspannt, waren ihre Gesichtszüge weicher als sonst.

„Schlaf ruhig!“, murmelte er ihr zu, „Und träum was Schönes!“
 

Ein Reporter hatte ihm mal gefragt, was er in seiner Freizeit tat, was er mit Freunden unternahm oder wie er Zeit mit seiner Freundin verbrachte. Er hatte damals nur sein Uchiha-Lächeln aufgesetzt und ihn gefragt, was er denn glauben würde, was er alles tat, wenn ihm langweilig war. Diesen Kerl ging es nichts an, was er gerne in einer Freizeit machte und er hatte zu diesem Zeitpunkt keine Lust gehabt irgendeine amüsante und halbwahre Geschichte zu erfinden, die charmant und nichtssagend war. Daher war keine Antwort, auch eine Antwort, zumindest für diesen Reporter.

Dadurch war das Gerücht entstanden, er würde als reines Hobby Aktienkurse studieren, mit seinen Freunden um die Welt jetten und dekadente Speisen essen. Und mit seiner Freundin würde er nur über hochphilosphischen Themen und das Weltgeschehen sprechen. Okay, mit Elena hatte er öfters auf Französisch unterhalten, aber damals hatte er ihr diese Sprache beigebracht, weswegen das nicht wirklich galt. Zumal mal jemand behauptet hatte, er würde die Zeit mit seiner Freundin nur mit Sex verbringen.

Wenn er eine simple Affäre mit irgendeinem unwichtigen Mädchen hatte, mochte das stimmen, aber bei einer richtigen Freundin, klang das sehr eintönig. Obwohl der Gedanke bei Kazumi nicht übel klang, zumal er in den ersten paar Tagen ihrer offiziellen Beziehung nicht die Finger von ihr hatte lassen können und ihre erste Nacht ihm immer noch im Gedächtnis blieb. Danach hatte sie mehrere solcher Nächte gehabt, bis es wohl fast außer Kontrolle geraten war und Kazumi die Notbremse gezogen hatte.

Aber sein Zeitvertreib war nicht so spektakulär, wie ihn sich manche ihn vorstellten. Er aß nicht jeden Tag Kaviar, unterhielt sich mit Sasuke nicht den ganzen Tag auf Mandarin, einfach weil ihnen danach war und er hatte ganz bestimmt nicht den ganzen Tag Sex mit einem Mädchen, wie ein hormongesteuerter Teenager. Seine Freizeitaktivitäten bestanden nicht aus täglichen Gesprächen mit Firmenchefs aus der ganzen Welt und Aufenthalten in überteuerten Fünf-Sterne-Restaurants.

Auch wenn es ihm wahrscheinlich niemand glauben würde, schätzte er wie Kazumi die einfachen Dinge. Er saß lieber mit seinen Freuden im Speisesaal oder bei sich zu Hause zusammen und sprach über belanglose Dinge, die weder was mit der Firma oder Aktien zu tun hatte.

Und momentan wollte er nichts lieber tun, als auf seiner Couch in seinem Zimmer zu liegen und ein Buch zu lesen, während Kazumi auf ihn lag und kleine Kreise auf seinem Unterarm zeichnete. Irgendwann hatte sie sich jedoch sein Handy geschnappt und spielte irgendein Spiel, das sie sich heruntergeladen hatte. Währenddessen hatte sie sich mit Snapchat beschäftigt, was ihr ein süßes Lächeln entlockt hatte. Kazumi stand nicht auf Selfies, aber diese Art der Spielerei gefiel ihr wohl. Ihm war es egal, was sie mit seinem Handy anstellte, da sie von diesen Fotos sowieso nichts online stellen würde, da sie die Fotos nur zu ihrem persönlichem Vergnügen machte. Und wenn er Bilder von ihr auf seinem Handy hatte, konnte ihm das nur recht sein.

Kazumi tippte mit ihrem Finger gegen seinen Handrücken, weswegen er das Buch zur Seite legte und zu ihr herunter sah. Sie hatte die Kamera seines Handy geöffnete und deutete mit ihrem Finger darauf. Ihr Blick war fragend und wahnsinnig süß.

„Sicher!“, meinte er und setzte sich etwas mit ihr auf, legte seinen Arm fester um Taille um sie an sich zu drücken.

Itachi sah Kazumi und sich selbst auf dem Bildschirm und dieses sanfte Lächeln mit der leichten Röte auf den Wangen erinnerten ihn nur daran, warum er all das auf sich genommen hatte. Sie drückte den Auslöser, als er seine Lippen auf ihren Hals legte und zur Kamera hochschielte.

Kazumi erzitterte leicht in seinen Armen und keuchte erschrocken auf, als sie auf das Bild sah. Wahrscheinlich war sein Blick auf dem Foto zu viel für sie. Er grinste gegen ihre Haut.

„Was hältst du davon, wenn wir zwei uns jetzt duschen und ich dich von Kopf bis Fuß einschäume?“, raunte er ihr verführerisch zu und durch die einschaltete Frontkamera beobachtete er, wie sie knallrot anlief und ihre Augen aufriss, während sich ihr Mund öffnete und sie vielleicht diesmal doch etwas sagen würde, „Oder willst du dich dazu äußern?“, sie schwieg.

Wäre wahrscheinlich zu schön gewesen!

37.Kapitel

37.Kapitel

Da Kazumi eigentlich eine Streberin war, eine wirklich süße Streberin, hatte sie wohl zwischen seinem gefassten Entschluss mit ihr unter die Dusche zu springen und dem Umsetzen seines Vorhabens, beschlossen einfach Hausaufgaben zu machen. Aus irgendeinem ihm völlig unbekannten Grund reichte ein vernichtender Blick von ihr um ihn dazu zu bringen sein Vorhaben auf später oder niemals zu verschieben. Kazumi musste nicht einmal mit ihm sprechen um ihn in die Schranken zu weisen. Dabei war sie zuvor richtig handzahm gewesen. Er hätte das vielleicht mehr ausnutzen sollen. Aber wer wollte schon eine komplett handzahme Freundin, die zu allem Ja sagte, was er wollte. Davon hatte er definitiv genug!

Da er aber selbst noch einiges zutun hatte, schloss er sich ihrem Beispiel an und widmete sich seinen Hausaufgaben, sowie seinen Aufgaben für die Firma. Er wollte ja neben seiner hübschen Freundin nicht dumm dastehen, wenn sie brav ihre Aufgaben erledigte und er sie nur ansehen konnte. Besonders leicht machte es Kazumi ihm aber nicht, was das betraf. In diesen kurzen Shorts und seinem Shirt sah sie extrem verführerisch aus, wie sie auf dem Bauch auf dem Bett lag und so konzentriert aussah, dabei auch noch an ihrem Bleistift knabberte und ihre Füße in der Luft baumeln ließ. Da war es etwas schwierig sich selbst zu konzentrieren, da er nur wissen wollte, ob sie unter seinem T-Shirt einen BH oder ein Top trug. Es zeichnete sich nichts darunter ab, also konnte er davon ausgehen, dass sie nichts drunter trug. Ein Gedanke, der ihn noch weiter von seinen Hausaufgaben wegbrachte.

Da er aber leider wirklich doch noch einiges zu tun hatte, musste er sich abwenden um nicht noch mehr abgelenkt zu werden. Zumal er eigentlich dafür bekannt war, dass er sich nie ablenken ließ. Außer seine heiße Freundin lag knapp bekleidet neben ihm im Bett und kaute auf einem Stift. Und dazu musste sie nicht einmal Spitzenunterwäsche tragen, sondern nur ein simples T-Shirt.

Aber er musste noch sein Bewerbungsschreiben für Yale zu Ende bringen und für die nächste Vorstandssitzung die Zahlen noch einmal überprüfen. Anscheinend waren die anderen Mitarbeiter seines Vaters zu inkompetent, weswegen er das zwischendurch erledigen musste. Nicht, dass er andere Sachen zu tun hatte, wie sich für die Abschlussprüfung vorzubereiten. Anscheinend arbeitete er unter Druck besser. Und er konnte damit eindeutig besser umgehen als früher.

Kazumi wollte es sich nicht anmerken lassen, aber sein Geständnis von ihrem letzten Date beschäftigte sie immer noch. Er verstand, dass es sie in gewisser Weise schockierte, da man das von ihm nicht erwartete. Für sie war er wahrscheinlich dieser unumstößliche Felsen, der keine Risse aufwies und dann offenbarte er ihr, dass er vor ein paar Jahren einen halben Nervenzusammenbruch hatte, weil ihm die ganze Verantwortung bewusst geworden war und ihm etwas überfordert hatte. Nur Shisui wusste davon, weil es damals in seiner Wohnung passiert war und er drei Tage bei ihm verbracht hatte um sich wieder zu fangen. Sasuke hatte er es damals nicht erzählt, weil zu dieser Zeit dieser Konkurrenzkampf stattgefunden hatte und jetzt wusste er es nicht, damit sein kleiner Bruder keine Schuldgefühle hatte, weil es nicht mitbekommen hatte. Und seine Eltern wollte er nicht beunruhigen und damit sie nicht den PR-Agenten anrufen um das gerade zu biegen, wovon eh niemand wusste.

Itachi hatte sich einfach zusammengerissen und darauf geachtet sich nicht mehr zu überarbeiten und trotzdem noch die gleiche Leistung abzuliefern. Da fragte er sich wie Kazumi das alles schaffte und niemals müde aussah. Auch jetzt wo er mit ihr zusammen wohnte, konnte er nicht sagen ob sie verrückt oder genial war. Immerhin hatte sie ein erstaunliches Zeitmanagement, von dem er echt beeindruckt war. Sie brachte irgendwie alles unter einen Hut und hatte noch Zeit zu schlafen und zu essen. Woher sie die zusätzlichen Stunden nahm, war ihm ein Rätsel.

Letztendlich widmete er sich seiner Arbeit und ließ Kazumi ihre Sachen erledigen. Sie würde sich schon melden, wenn sie etwas brauchen würde. Da sie nicht sprach, erwartete er beinahe, dass sie ihn mit einem Polster bewarf oder sich lasziv auf seinen Schoß setzte oder ihm ihren süßen Po halb ins Gesicht hielt, indem sie sich über ihn beugte. Das machte sie ja gerne, wenn auch unbewusst.
 

Itachi arbeitete unngefährt zwei Stunden, ehe er diesen stechenden Blick in seinen Nacken spürte. Außerdem war es verdächtig still, da er zuvor das Kratzen eines Stiftes gehört hatte und das Geräusch der Tasten seines Laptops.

Langsam wandte er seinen Blick zur Seite und ertappte Kazumi dabei wie sie ihn ansah. Sie musterte ihn wie ein seltenes und faszinierendes Forschungsobjekt, das ihre Aufmerksamkeit erregt hatte und sie unbedingt studieren wollte. Zusätzlich kaute sie auf diese verführerische Art auf ihrem Stift herum, drückte ihn gegen ihre volle Unterlippe.

Kazumi brauchte ein paar Momente, ehe sie merkte, wie er sie anstarrte, während sie ihn musterte. Dieser Umstand ließ sie ein wenig rot um ihr süßes Näschen werden. Sie ließ sogar den Stift fallen und öffnete etwas den Mund.

„Machst du das öfters?“, fragte er, vor allem weil es ihm heute zum ersten Mal aufgefallen war. Entweder machte sie das wirklich zum ersten Mal oder er war sonst in seine Arbeit so versunken gewesen, dass er es schlichtweg nie bemerkt hatte.

Sie schüttelte demonstrativ den Kopf.

„Süße, dir ist schon klar, dass auch wenn es nonverbal ist, es trotzdem eine Lüge ist?“

Daraufhin legte sie den Kopf leicht schief und sah ihn beinahe ratlos an, was bei ihr ziemlich süß aus, da sie ja meistens sehr schlagfertig und nicht so handzahm war. Anscheinend machte dieser Tag sie nicht nur sprachlos, sondern auch zum kompletten Gegenteil der Kazumi, die er kannte. Letztendlich zuckte sie nur mit den Schultern und wandte sich von ihm ab um nach ihrem Handy zu greifen. Anscheinend war sie dann auch sehr sprunghaft.

Da er annahm, dass sie sich wieder irgendeinem Spiel widmen würde, machte er mit seiner Arbeit weiter, bis er wieder dieses seltsame Gefühl im Nacken spürte. Als er diesmal zur Seite sah, erwischte Itachi Kazumi gerade dabei wie sie ein Foto von ihm machte.

„Ich nehme an, das machst du auch nicht öfters?“, dabei zog er verwirrt die Augenbraue hoch, während sie an ihrem Handy vorbeischaute und ihn hinreißend und alles verzeihend angrinste.

Demonstrativ machte sie noch ein Foto von ihm, was ihn dann doch belustigte. Er legte seinen Laptop zur Seite, da er sowieso fast fertig war und er den Rest auch später schreiben konnte. War sowieso nur der Schluss.

„Und wie viele Fotos hast nicht von mir gemacht?“, fragte er und nahm ihr in dem Moment das Handy aus der Hand, „Besser gesagt, was machst du mit diesen nicht vorhandenen Fotos?“, wollte er mit einem frechen Grinsen wissen, während sie verärgert ihre Miene verzog und nach ihrem Handy griff. Ein frustriertes Schnauben kam aus ihrer Kehle, als sie sich leicht aufsetzte und er nur seine Hand in die Höhe streckte, damit sie nicht an ihr Handy kam. Dabei sah sie ihn sehr böse an, wie sie ihn immer ansah, wenn er so etwas tat. Zumindest war sie wieder teilweise sie selbst.

Er sollte sie nicht von sich aus berühren, aber von ein wenig necken hatte sie nichts gesagt.

„Siehst du sie dir heimlich an und seufzt dann sehnsüchtig? Oder ist das eine Sammlung für die Zeit in der ich in Yale bin?“

Kazumi packte seinen Arm und zog daran, kam aber nicht gegen seine Kraft an.

„Mh, vielleicht sollte ich mir für diese Zwecke auch eine kleine Sammlung zu legen!“, beschloss er leise und legte seinen freien Arm um ihre Taille, zog sie an sich, „Ein paar Fotos von dir! Vielleicht auch welche in Unterwäsche, oder ist das zu gewagt?“, fragte Itachi und drückte sie sanft auf die Matratze.

Erschrocken keuchte sie auf und ihre Pupillen weiteten sich. Er legte das Handy weg und baute sich über ihr auf. Genau beobachtete er sie, wie sie ihn musterte und es zuließ, wie er seine Hand auf ihre Hüfte legte und langsam das T-Shirt hochschob. Sein Daumen berührte die nackte Haut ihres Bauches, strich sanft darüber, weswegen sie ihre Lippen leicht öffnete und ein leises Seufzen entwich ihrer Kehle. Seine Hand wanderte weiter, glitt ihre Taille hoch um herauszufinden ob sie nicht doch Unterwäsche trug.

Ihre Finger berührten seine Wange, fuhren in seinen Nacken und zogen ihn zu ihr herunter. Anstatt ihn aber zu küssen, wie er es erwartet hatte, begnügte sie sich damit, dass ihre Nasen einander streichelten und ihre Lippen einander nur streiften. Sie winkelte ihre Beine an, berührte seine Wange mit ihren Fingern und grinste gegen seinen Mund. Er spürte ihren gleichmäßigen Herzschlag, sog den Duft ihrer Haut ein und roch dieses sanfte, leichte Parfüm. Er kannte sonst nur Frauen, die in den Duftwässerchen förmlich badeten und ihren natürlichen Geruch überdeckten. Aber für ihn sollte Parfüm nur den natürlichen Duft unterstreichen, so wie es Kazumi tat und sie roch himmlisch.

Langsam ließ er seine Hand weiter hinauf wandern und verdammt, sie trug wirklich keinen BH unter seinem T-Shirt. Sein Daumen streifte ihre Brust und ihre Finger verkrampften sich leicht in seinen Haaren, während sie zischend die Luft einsog. Er küsste ihre Mundwinkel, ihr Kinn und ihre Kehle, leckte über ihr Schlüsselbein, was ihr ein leises Keuchen entlockte.

Kazumi zog ihren Bauch ein, als er ihn mit leichten Küssen bedeckte und knapp unter ihre Brust hochwanderte, ehe sie ihn dann doch etwas wegzog. Grinsend sah er zu ihr hoch. Sie sah ihn etwas finster an.

„Weißt du was mich interessieren würde? Jetzt wo ich dich festgenagelt habe!“, fing er an, auch wenn es das jetzt ein abrupter Themenwechsel war. Kazumi zuckte mit den Schultern und wandte kurz den Blick ab, ehe sie sich wieder auf ihn konzentrierte, „Du weißt, ich bin ein sehr geduldiger Mensch!“

Wahrscheinlich ein dummes Kommentar, weil sie ganz genau wusste, wie viel Geduld er besaß. Immerhin hatte er über ein Jahr darauf gewartet mit ihr offiziell zusammen zu sein. Er war in jeder Hinsicht sehr verständnisvoll und extrem geduldig geworden, obwohl er auch einen kurzen Moment gehabt hatte, in dem er fast aufgegeben hätte. Aber das war wieder eine andere Sache und passte nicht hierher.

„Und das soll jetzt nicht ungeduldig klingen, aber wie lange denkst du geht diese Sache noch gut?“, stellte er diese eine Frage, die sie etwas zusammen zucken ließ, dabei sah sie auch noch so schuldbewusst aus, als wäre es ihre Schuld, dass sie so war und so reagierte, „Ich meine, jetzt sind wir in der Schule und es ist Wochenende. Nächstes Jahr wird es auch kein Problem sein, aber was ist wenn du aufs College gehst? Du wirst dir dort mit anderen Mädchen ein Zimmer teilen, was bedeutet, dass du dich nicht einfach in deinem Zimmer verschanzen kannst. Du könntest eine wichtige Prüfung an dem Tag haben oder etwas Anderes!“, erklärte er und war für seine Verhältnisse schon viel zu weit gegangen. Eigentlich wollte er sich da nicht einmischen und sie selbst entscheiden lassen, wann sie soweit war. Er hatte sich dazu entschlossen ihr nur dann zu helfen, wenn sie darum bat und immer für sie da zu sein, wenn sie das brauchte. Es half ihr nichts, wenn er sie dauernd rettete und sie dafür nicht weiter kam. Sie wollte ihre Trauer endgültig besiegen, aber das musste sie von sich aus machen und er würde sie niemals dazu drängen. Jetzt tat er es, weil er sich Sorgen machte und es besser so war, „Das Schweigen ist die eine Sache und das kann man überspielen, aber die Distanziertheit funktioniert auf Dauer nicht.“

Kazumi sah ihn an und zum ersten Mal wusste er nicht was sie dachte. Dabei war sie ein offenes Buch für ihn. Er konnte ihr immer ansehen was sie dachte und fühlte, aber jetzt konnte er ihr dabei zusehen, wie sie sich vor ihm verschloss.

„Nach dem College willst du vielleicht arbeiten, auch wenn du das nicht nötig haben wirst, versprochen!“, ein leichter Hauch eines Lächeln erschien auf ihren Lippen, „Wie willst du unseren Kindern erklären, dass du an diesem einem Tag nicht mit ihnen reden wirst und du sie auch nicht sehen möchtest?“, diesmal blitzte ein Gefühl in ihren Augen, das wie Schuldgefühle aussahen, „Möchtest du davon dein ganzes Leben bestimmen lassen?“, plötzlich glänzten ihre Augen und sie kniff sie kurz zusammen, „Hey, ich will dich nicht drängen und das soll in deinem Tempo ablaufen, aber du musst dich langsam damit befassen. Du solltest irgendwann in der Lage sein diesen Tag normal ablaufen zu lassen. Du darfst daran denken, kurz traurig sein, aber dich nicht davon beherrschen lassen.“, sagte er sanft und leise, während er seine Hände auf ihre Wangen legte und sie zwang ihn anzusehen, „Und ich werde da sein, jeden Tag! Du musst nur etwas sagen!“, kurz grinste er, „Na ja, heute nicht! Deute vielleicht was du willst. Aber ich werde keine Gebärdensprache lernen!“, bestimmte er streng, weswegen sie die Augenbraue hochzog und ihn fest ansah, „Es wird darauf hinauslaufen, dass ich Gebärdensprache lerne, was?“

Kazumi kicherte und legte ihre Hand auf ihren Mund. Sanfte Lachfalten bildeten sich in ihrem Gesicht, was sie sehr süß aussehen ließ.

„Okay, hast du Hunger? Es wird Zeit fürs Mittagessen!“

Zusammen setzten sie sich wieder auf und sie lehnte sich gegen seine Schultern. Er legte seinen Arm um ihre Schultern und zog sie an sich.

„Weißt du, wir sollten morgen einfach darüber reden, wie wir das in Zukunft angehen! Okay?“

Verlegen vergrub sie ihr Gesicht in seiner Schulter und nickte zustimmend. Sie schlang ihre Arme um seine Brust und drückte ihr Ohr gegen seinen Brustkorb. Das Lauschen seines Herzschlages hatte sie immer beruhigt und auch jetzt erzielte es die gewünschte Wirkung. Selig schloß sie die Augen und lehnte sich gegen ihn, weswegen er sich aufs Bett fallen ließ. Halb lag sie auf ihn und seufzte leise.

„Ich glaube ja, heute gibt es Lasagne!“, murmelte er noch, was sie abermals nur zum Kichern brachte und ihren Körper leicht beben ließ.
 

Itachi wusste nicht, ob er Kazumi mit seiner Ansage zu sehr bedrängt hatte, aber er war der Meinung, dass man ihr das mal sagen sollte. Jim war in dieser Hinsicht zu nachsichtig mit ihr und manchal musste man hart und ehrlich sein. Kazumi war auch immer ehrlich zu ihm und sie erwartete sicherlich die gleiche Geste von ihm.

In ihrer Beziehung herrschte so viel Respekt und Vertrauen, dass sie sich alles erzählen konnten, ohne vom anderen verurteilt zu werden. Diese Art der Beziehung hatte er noch nie geführt, da er nicht mal mit Elena diese Art von Vertrauen hatte. Irgendwas hatte ihn immer daran gehindert ihr vollständig zu vertrauen, zumindest unbewusst.

Fürs Mittagessen hatten sie sich ins Wohnzimmer gesetzt und aßen stumm diese wirklich köstliche Lasagne. Nun, Kazumi war sowieso stumm, er sagte diesmal auch nichts. Normalerweise unterhielten sie sich immer über belanglose Themen, aber dann saßen sie auch mit den anderen zusammen im Esssaal. Wirklich alleine waren sie beim Essen nur, wenn sie sich dazu verabredeten. Vielleicht sollte er das wieder öfters machen und sie demnächst wieder einladen. Ein paar Ideen hätte er schon, wie er sie entzücken könnte.

„Ich hoffe, du fühlst dich jetzt nicht bedrängt, weil ich das vorhin gesagt habe?“, meinte er dennoch und Kazumi hielt inne, wandte sich an ihn.

Sie sah ihn einen Moment an, ehe sie nach einem Zettel griff und etwas darauf schrieb. Er nahm das Stück Papier entgegen und las die kurze Nachricht, die sie in ihrer feinsäuberlichen Schrift geschrieben hatte.

„Das Frühlingsfest?“, fragte er mit zusammengezogenen Augenbrauen, „Du willst wissen, was dich da erwartet?“, sie nickte sehr ernst.

Sein Vater hatte sie vor einiger Zeit zum jährlichen Frühlingsfest eingeladen, wovon er selbst am Anfang nicht so ganz begeistert gewesen war. Aber es war auch so, dass Kazumi keine Ahnung hatte was alles in seiner Welt los war. Sie waren ja auch nur immer in der Schule und er erzählte ihr nur wenig von seinen Pflichten. Irgendwann aber würde sie zwangsläufig mit diesem ganzen Kram konfrontiert werden und da war es ihm lieber, wenn er ihr mal in einem von ihm kontrollierten Umfeld zeigen konnte. Das Frühlingsfest fand immer unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt und wurde nur von den engsten Mitarbeitern und Freunden besucht. So konnte Kazumi auch seine Großmutter kennen lernen, die sich bereits darauf freute. Zumal das Frühlingsfest nächstes Wochenende stattfand. Wahrscheinlich sollte er bald mit dem Thema kommen und ihr die leichte Panik nehmen, die er in ihren Augen sah.

„Im Grunde läuft das Ganze sehr einfach ab!“, fing er an, „Wir kommen da hin, ich stelle dich ein paar Leuten vor, ganz harmlos, ich muss mit einigen Personen Smalltalk halten. Sasuke wird ebenfalls dort sein, also kannst du auch mal zu ihm gehen, wenn dir Geschäftsgespräche zu langweilig sind. Mein Vater hält eine kleine Rede und es wird etwas getanzt!“, das war sogar noch das Lightprogramm seiner Mutter für solche Feste. Manchmal lud sie auch noch professionelle Tanzgruppen ein oder noch schlimmer einen schrägen Animator, der ihm immer noch Albträume bescherrte.

Kazumi hingegen schien eine andere Sache zu beschäftigen, da sie nachdenklich auf den Fetzen Papier starrte, ehe sie ein einziges Wort mit einem fetten Fragezeichen hinschrieb. Das verwirrte ihn!

„Tanzen?“, wollte er wissen und seine Freundin nickte nur, „Du kannst doch tanzen?“, immehrin hatte er sie schon öfters dazu gebracht mit ihm zu tanzen und sie war ihm nie auf die Füße getreten oder hatte sich blamiert.

Kazumi zuckte nur mit den Schultern.

„Deswegen musst du dir keine Gedanken machen. Du tanzt sowieso nur mit mir, höchstens vielleicht mal mit Sasuke, damit er sich vor Verehrerinnen retten kann!“

Das brachte sie leicht zum Lächeln und wieder erstaunte ihn diese Freundschaft zwischen Kazumi und seinem Bruder. Er befürwortete sie, weil es auch nur Vorteile für ihn hatte. Dennoch war Sasuke nicht der Typ für enge Freundschaften mit einer Frau. Klar, mit Temari und Hinata war er befreundet, aber das ging sicher nicht so tief, wie die Freundschaft mit Kazumi. Eigentlich war seiner kleiner Bruder nicht mal für Freundschaften dieser Art geschaffen, weil er alles was weiblich war flachlegte. So war er doch früher auch gewesen.

„Und du triffst auf meine Großmutter!“, ergänzte er noch, aber die erwartete Panik in ihrem Blick blieb aus.

Da er ihr erzählt hatte, dass er ein gutes Verhältnis zu seiner Großmutter hatte, schien sie vor dieser Begegnung keine Angst zu haben. Seine Großmutter würde sie wie eine Enkeltochter behandeln und schon jetzt zur Familie zählen, einfach weil er sie liebte.

„Noch was!“, meinte er weiter, „Es könnte möglich sein, dass Elena auch kommt!“, ihr Blick blieb absolut ausdruckslos, „Du weißt ja unsere Mütter sind befreundet und keine von ihnen weiß, was damals wirklich zwischen uns passiert ist. Daher kann es sein, dass mein Mutter ihre beste Freundin eingeladen hat. Dadurch kann es sein, dass Elena auch kommt.“

Itachi hatte lange überlegt, ob er ihr das sagen sollte. Aber ihm war es lieber, wenn sie es wusste und sich darauf vorbereiten konnte, als dass sie im Dunkeln blieb und davon völlig überrumpelt wurde.

Kazumi schien kurz zu überlegen, ehe sie einfach mit den Schultern zuckte und das Thema einfach abhakte. Seine Exfreundin und ihre Anwesenheit gingen ihr wohl so ziemlich an ihrem knackigen Hintern vorbei. Sie wusste, dass sie seine Nummer Eins war und Elena ihr nicht dazwischen funken konnte. Dieses Selbstvertrauen hatte sie und hatte ihm in Bezug auf Robert damals gefehlt. Nun, zu seiner Verteidigung, Kazumi hatte ihren Ex damals noch etwas geliebt oder zumindest noch zur sehr gemocht. Er empfand gar nichts für Elena.

„Ich habe eine Idee!“, er legte sein Besteck zur Seite und erhob sich, ehe er ihr seine Hand hinhielt, „Darf ich um den Tanz bitten?“, fragte er lächelnd.

Kazumi starrte für einen Moment auf seine Hand, die er ihr hinhielt. Sehr langsam hob sie ihre Hand und legte sie in seine, ließ sich von ihm auf die Beine ziehen. Er drehte sie einmal um ihre eigene Achse und beobachtete mit großem Vergnügen ihren erstaunten Gesichtsausdruck, als er sie an sich zog und seine andere Hand auf ihren Rücken legte.

„Ich gebe dir ein paar Tanzstunden, dann stolperst du nicht mehr so übers Parkett.“, grinste er und kassierte dafür einen sehr bösen Blick ihrerseits, „Willst du nicht mit mir tanzen?“, fragte er und versuchte ein klein wenig beleidigt zu wirken, damit sie ein schlechtes Gewissen bekam. Seine Taktik funktionierte, da sie verlegen nickte und ihre freie Hand auf seine Schultern legte.

Itachi gab langsam die Schritte vor und kurz darauf bewegten sie sich durch den Raum, als würden sie wirklich zur Musik tanzen, die nur in ihren Köpfen war. Kazumi war nicht unbegabt was das Tanzen betraf, aber sie fokussierte sich zu sehr auf die Technik an sich, als auf ihr Gefühl. Aber das würde er ihr schon zeigen. Sie musste sich nur fallen lassen und ihm vollends vertrauen.

Als Kazumi nicht mehr so unsicher und irritiert auf ihre Füße und deren Bewegungen starrte, sondern sich auf ihn konzentrierte, bewegte er sich etwas schneller mit anderen Schritten, was sie dann doch ein wenig zu überfordern schien. Das merkte er daran, wie sie die Augenbrauen zusammenzog und leicht verzweifelt aussah. So klug seine Freundin auch war, Tanzen schien ihr ein Rätsel zu sein.

Itachi ließ sie um ihre eigene Achse drehen, was sie leicht stolpern ließ. Aber er fing sie mühelos auf und erstaunt sah sie zu ihm hoch.

„Siehst du, ganz einfach!“, meinte er lächelte und packte sie an der Hüfte um sie kurz hochzuheben. Erschrocken keuchte sie auf und legte ihre Hände auf seine Schultern, lächelte aber dann sanft, „Außerdem wird in dem Kleid sowieso keiner auf deine Schritte achten.“

Als er sie wieder auf den Boden ließ, griff sie nach seinen Händen und trat an ihn heran. Sie schlang ihre Arme um seine Brust und drückte sich an ihn, vergrub ihr Gesicht in seiner Brust. Lächelnd legte er seine Arme um sie und stand mit ihr ein paar Minuten so da, genoss einfach nur ihre Nähe und konnte sich nichts Besseres momentan vorstellen.

Als sie sich lösten, ging Kazumi an ihm vorbei, wieder ins Zimmer. Sie verschwand kurz im Bad und während er wartete, checkte er kurz seine E-Mails. Anscheinend hatte sein Vater eine Vorstandssitzung einberufen und Sasuke und ihn eingeladen. Das gehörte nunmal zu seinen Pflichten, also hatte er keine Wahl. Die Sitzung war auf den Tag nach dem Frühlingsfest angesetzt, was bedeutete, dass er das ganze Wochenende zu tun hatte.

Kazumi kam wieder aus dem Bad und er schloss seinen Laptop, als sie sich zu ihm setzte.

„Was hältst du davon, wenn wir demnächst wieder ein heißes Date hätten?“, fragte er sie und sie wirkte nur kurz überrascht.

Es sollte sie eigentlich nicht wundern, dass er sie wieder einlud. Immerhin hatte er ihr versprochen, sie öfters auszuführen und zu verwöhnen. Sie nickte auch und lächelte auf diese für ihn sehr beruhigende Art.

„Da du auch bald Geburtstag hast, werden wir das Date einfach zusammen legen!“, fügte er hinzu, „Keine Angst, wir feiern zuerst mit den anderen und dann ...“, sagte er verheißungsvoll, was sie leicht erzittern ließ, „... gehörst du ganz mir!“

Kazumi riss die Augen auf und ihre Pupillen erweiterten sich. Sie schnappte erschrocken nach Luft.

„Hast du denn einen Geburtstagswunsch?“, forderte sie erneut heraus mit ihm zu kommunizieren, auch wenn er nicht erwartete, dass sie mit ihm sprach. Aber versuchen konnte er es ja immer wieder, bis sie einfach vergas, dass sie ihre Stimme verloren hatte. Da es nur psychisch bedingt war, konnte er ihre Psyche vielleicht austricksen.

Sie zuckte nur mit den Schultern, was ihm Antwort genug war. Kazumi war nicht der Typ, der einfach irgendwelche Wünsche äußerte um dann zu erwarten jeden erfüllt zu bekommen. Sie war bescheiden und erwartete keine extravaganten Geschenke, freute sich auch über kleine, aber vom Herzen kommende Geschenke. Leider war er so gestrickt ihr extravagante Geschenke zu machen und ihr entzücktes Gesicht war jedes Mal auch ein Geschenk für ihn.

„Ich werde dich einfach überraschen!“, entschied er grinsend, was sie nicht überraschen sollte.

Wahrscheinlich war sie auch nicht überrascht, da sie ihre Miene nicht verzog, sondern einfach nach ihrem Handy griff und etwas eintippte. Von der Seite beobachtete er ihre ernsten Gesichtszüge und entdeckte einen leichte Röte auf ihren Wangen, was eigentlich gar nicht zusammenpasste.

Noch einmal tiefeinatmend hielt sie ihm den leuchtenden Bildschirm an. Er zog irritiert die Augenbraue hoch und las die kurze Nachricht, die dann auch erklärte, weswegen sie so ernst aussah und dabei leicht rot um ihr kleines Näschen war.

Unwillkürlich grinste er, „Das hast du also im Sinn?“, fragte er leise und beugte sich dabei zu ihr rüber, „Nun, wenn du das möchtest, bin ich der Letzte, der dir das verwehren wird!“

Itachi erhob sich vom Bett und Kazumi beobachtete ihn, wie er ins Bad ging. Wie es Kazumi wollte ließ er heißes Wasser in die Badewanne laufen. Eigentlich benutzte er sie selten, da er sich meistens nur duschte, weil das schneller ging. Aber ein Schaumbad mit Kazumi klang vielversprechend und sollte zur Routine gehören.

Er hörte wie Kazumi bloßfüßig ins Bad tapste und ihre Arme von hinten um seine Brust schlang. Seine Hand griff nach einem beliebigen Schaumbad und ließ das dickflüßige Gel ins Wasser laufen. Ihre Hände glitten unter sein T-Shirt, zogen den Stoff bis zu seiner Brust hoch, was ihn lächeln ließ.

Dicker, weißer Schaum bildete sich auf der Wasseroberfläche und als er das Wasser abdrehte, löste Kazumi sich von ihm. Er drehte sich zu ihr um, als sie sich gerade auszog. Sie schlüpfte aus ihrem knappen Höschen und ging mit einem frechen Grinsen an ihm vorbei, stieg in die heiße Wanne. Sein Blick glitt über ihre ansehnliche Rückseite und verblieb bei ihrem kleinen Po. Sie hatte sich ihre langen Haare zu einem Knoten zusammen gebunden, was ihm diese sensationelle Aussicht bescherrte. Er war ein glücklicher Mann.

Mit einem letzten Blick über die Schulter setzte sie sich in Wanne und tauchte bis zum Kinn ins Wasser. Ein leises, wohliges Seufzen kam über ihre Lippen und sie schloss selig die Augen.

Itachi trat an die übergroße Wanne und kniete sie zu ihr herunter, stützte sich auf dem Wannenrand ab. Er beobachtete sie eine Weile und ließ sie ein wenig waten. Dann erhob er sich, was Kazumi bemerkte. Sie öffnete ihre Augen einen Spalt und beobachtete ihn, wie er sich sein T-Shirt auszog. Ihr Blick glitt gierig über seinen Oberkörper, bis er zumindest zu seiner Gürtelschnalle glitt und sie langsam öffnete. Einen Striptease hatte er eigentlich nicht geplant, weil man sich dabei immer dämlich vorkam, aber Kazumi gefiel es anscheinend, da sie verschmitzt lächelte.

Er zog seine Jeans, samt Boxershorts aus und Kazumi setzte sich leicht auf, damit er hinter ihr Platz nehmen konnte. Entspannt lehnte sie sich gegen ihn und er legte seinen Arm um sie. Ihre feuchte Haut fühlte sich seidig weich an und er widerstand dem unwiderstehlichen Drang seine Hand über ihre vollen Brüste gleiten zu lassen, hinab über ihren Bauch bis zu ihren Schenkeln. Sie in der Badewanne zu verführen, war schon längst einer seiner Pläne gewesen, aber in Anbetracht des heutiges Tages verschob er diesen verlockenden Gedanken auf ein anderes Mal. Er würde sie schon wieder in diese Wanne kriegen.

Itachi legte seinen Arm um ihre Schultern und drückte sie an sich. Sie ließ ihren Kopf gegen seine Halsbeuge sinken und ihr warmer Atem schlug gegen seine feuchte Haut. Sanft küsste er ihre Schläfe, fuhr mit seinen Fingerknöcheln über ihre Wange und sie schloss selig die Augen, entspannte sich vollends.

„Weißt du, vielleicht sollte ich dich mal übers Wochenende entführen?“, überlegte er laut, raunte ihr das ins Ohr, „Nur wir beide in einer Hütte in den Bergen, auf einem Bärenfell nackt, vor einem Kamin!“

Kazumi sah zweifelnd zu ihm hoch und zog eine Augenbraue hoch.

„Das war nur ein Vorschlag, du kannst gerne etwas anderes vorschlagen, wenn dir der Sinn danach steht!“, sagte er leise.

Sie lächelte sanft und hob ihren Arm, legte ihre Hand auf seine Wange und gab ihm einen Kuss auf die andere Wange.

„Ich liebe dich, Itachi!“, hauchte sie ihm so leise ins Ohr, dass er fast glaubte er hätte sich ihre süßen Worte nur eingebildet.

Itachi drückte sie näher zu sich, „Ich liebe dich auch, Kazumi!“, murmelte er nur, obwohl er überglücklich war, dass sie an diesen besonderen Tag gesprochen hatte. Mehr wollte er nicht, auch wenn es nur wenige Worte gewesen waren. Mehr verlangte er heute nicht von ihr.

38.Kapitel

38.Kapitel

Kazumi starrte in den Spiegel und fühlte sie gerade wie Cinderella höchstpersönlich. Shisui hatte es mit einem Kleid und hohen Schuhen irgendwie geschafft sie in eine Prinzessin zu verwandeln. Die Haarstylistin und die Make-Up Artistin, die bei ihnen im Wohnhaus aufgetaucht waren, hatten das Werk von ihm vollendet, indem sie ihr eine elegante, aber einfache Hochsteckfrisur gemacht hatte und mit dem Make-Up wahre Wunder bewirkt hatte. Sie hätte diese Smokey-Eyes niemals hinbekommen und sie hätte sich niemals zu so einem Rot für die Lippen getraut. Man hatte ihr sogar eine Maniküre verpasst, was für sie auch Neuland war. Zuvor hatte sie sich die Nägel immer nur geschnitten, aber niemals gefeilt.

Zwar hatte Shisui ihr auch den passenden Schmuck beigelegt, aber sie hatte sich für das Armband und die Kette von Itachi entschieden. Einzig ein paar Ohrringe wählte sie aus Shisuis Auswahl aus. Itachis Ring war bereits an ihrem Finger, da sie ihn jeden Tag trug. Vielleicht passte er nicht zu dem Kleid, aber das war ihr egal.

Es klopfte an der Tür zur Umkleidekabine, „Kazumi, bist du soweit?“, hörte sie Itachi von der anderen Seite.

Kazumi schluckte nervös, „Ja, ich komme!“, antwortete sie ihm und sah noch einmal kurz in den Spiegel. Sie straffte die Schultern und versuchte ihre kalte Panik einfach zu verdrängen.

Heute fand das Frühlingsfest der Uchihas statt und sie war eingeladen. Dort musste sie Itachis Vater beweisen, dass sie zu Itachi gehörte. Sie hatte keine Ahnung, wie sie ihm das beweisen konnte, aber sie würde sich einfach souverän verhalten, freundlich sein und lächeln, auch wenn ihr nicht danach war. Sie erinnerte sich an Shisuis Rat und auch wenn er ihr widersprüchlich erschien, würde sie sich an ihn halten. Irgendwie!

Kazumi trat aus dem begehbarem Kleiderschrank und ihr Blick fiel auf Itachi. Er war ihr halb zugewandt und richtete gerade den Ärmels seines Sakkos. Goldene Manschettenknöpfe glänzten an den Ärmeln. Der dunkelblaue Anzug saß wie angegossen auf seinem Körper. Das Hemd war reinweiß, die Weste darüber passend zum Sakko und der Anzughose, genau wie die Krawatte. Er besaß sogar eine Krawattennadel.

Seine Attraktivität überraschte sie nicht, aber das hier verschlug ihr gerade den Atem. Der Anzug stand ihm so verdammt gut, dass er glatt aus einer Modezeitschrift entsprungen sein könnte.

Er richtete seine Krawatte, als er zu ihr sah und die Augen aufriss. Sein Blick glitt über ihren Körper, zweimal, bis er ihr wieder ins Gesicht sah. Zweimal öffnete er den Mund um etwas zu sagen, schloss ihn aber nach drei Sekunden, da kein Ton aus seiner Kehle kam. Beim dritten Versuch husteten er sogar zweimal und hielt sich dabei die Faust vor den Mund, wandte kurz den Blick ab. Wenn sie sich nicht komplett irrte, war da eine leichte Röte auf seinen Wangen und er wirkte verlegen und unsicher. Nichts davon passte zu ihm.

Itachi Uchiha war schlichtweg sprachlos!

Früher hätte sie da als Triumph für sich verbucht, aber jetzt fand sie es ziemlich süß und zeigte ihr, dass sie doch Reize hatte, die ihn nicht kalt ließen.

Nach endlosen Minuten wandte er sich ihr wieder zu und lockerte seine Krawatte, als würde sie zu eng sitzen. Er fuhr sich sogar mit der Hand durch sein Haar und wischte sich mit der Hand über den Mund, ehe er sie endlich wieder ansah und sie unter seinem Blick dahin schmolz.

„Wow!“, sagte er schlussendlich und griff nach ihrem Handgelenk.

Anstelle aber wie sonst ihren Handrücken zu küssen, zog er sie abrupt an sich, dass sie beinahe über die viel zu hohen Schuhe stolperte, landete aber sicher in seinen Armen. Sie sah hoch, begegnete seinem Blick und wollte gar nicht mehr weg. Sie wollte plötzlich das Fest schwänzen und sehen, ob Itachi den Reissverschluss an dem Kleid fand.

„Du siehst aus, wie eine Märchenprinzessin!“, hauchte er ganz leise gegen ihre Lippen, „Würde ich dir dadurch nicht das Make-Up versauen, würde ich dich jetzt küssen, bis deine Knie weich werden.“

Dazu müsste er sie nicht einmal küssen!

„Wie großzügig von dir!“, flüsterte Kazumi, „Du siehst auch nicht übel aus!“, erwiderte sie das Kompliment, „Zufälligerweise wie ein Märchenprinz!“

„Oh, ich bin kein Prinz, Süße!“

„Was dann?“, keuchte sie, weil Itachis Hände über ihren Rücken und ihren Hals glitten.

Jepp, er musste sie wirklich nicht küssen, damit sie in seinen Händen schmolz wie Butter in der Sonne. Er brauchte sie nur anzusehen oder so harmlos und unschuldig berühren.

„Vielleicht bin ich der Böse in der Geschichte und habe dich dem Prinzen gestohlen!“, raunte er ihr ganz leise ins Ohr, was sie schlagartig erzittern ließ.

„Dann war der dämliche Prinz nicht mein Prinz!“, schlug sie vor und tippte mit ihrem Zeigefinger gegen seine Unterlippe, was ihn minimal überraschte, „Vielleicht bin ich ja eine böse und unartige Prinzessin, die keinen Prinzen auf einem weißen Ross braucht!“

„Mh, endet dieses Märchen so, dass die Beiden nachher heftig die Lacken durchwühlen?“

„Aber nur, wenn der Bösewicht vorher mit der unartigen Prinzessin auf dem Ball des Königs tanzt!“

„Hoffentlich begegnet die unartige Prinzessin nicht ihrem Prinzen!“

„Selbst wenn, würde sie ihn links liegen lassen!“, meinte sie und beendete damit die Märchengeschichte, die doch eigentlich ganz gut klang. Wozu brauchte sie einen Prinzen, wenn sie Itachi hatte. Und auch wenn er sich für den Bösen hielt, war er dennoch ihr unangefochtener Märchenprinz.

„Klingt nach einem Plan! Komm!“

Itachi half ihr noch in den Mantel, den Shisui ihr noch extra geschickt hatte und er zog sich selbst einen Mantel über, ehe sie sich bei ihm einhakte und sie gemeinsam ihr Zimmer verließen. Im Gang trafen sie Sasuke, der gerade noch seine Krawatte richtete, als er sie bemerkte.

„Ihr seht aus wie ein Hollywood-Traumpaar!“, meinte er lächelnd.

„Und du siehst aus wie James Bond!“, erwiderte sein Bruder, „Fährst du bei uns mit?“, wollte Itachi wissen.

„Nein, ich nehme meinen eigenen Wagen. Das hat mehr Stil! Zumal du sowieso einen Zweisitzer nimmst und da hab ich keinen Platz!“

„Oder ihr nehmt den Zweisitzer und ich fahre mit Sasukes Auto!“, schlug Kazumi halb ernst vor.

„Niemals!“, kam es gleichzeitig von den beiden Brüdern.

„So viel zu Gleichberechtigung!“

„Süße, das hat nichts mit Gleichberechtigung zu tun! Du kannst einfach nur nicht Autofahren!“, raunte Itachi ihr zu.

„Und das ist deine Meinung!“

„Und mit der steht er nicht allein da!“, kommentierte Sasuke nüchtern und richtete dabei seine Manschettenknöpfe.

„Idioten!“, grummelte Kazumi.

„Fahren wir lieber!“, beendete Itachi das Gespräch.

Zu dritt verließen sie das Wohnhaus und kamen zu den Parkplätzen, wo einige Wagen bereits fehlten.

„Kommen die anderen auch?“, wollte sie wissen, als Itachi ihr die Beifahrertür aufhielt.

„Nein, Naruto ist glaub ich mit Hinata essen und Temari ist bei ihrer Mum. Und Neji musste kurzfristig nach Washington!“, erklärte Sasuke, „Wir sehen uns dort!“, verabschiedete er sich, stieg in seinen Luxusschlitten und fuhr davon.

Kazumi zuckte mit den Schultern und stieg ein. Sie zuckte bei dem Geräusch der zufallenden Tür zusammen, was sie auf ihre Nervosität schob. Itachi stieg neben ihr ein, ergriff aber noch einmal ihre Hand und küsste ihren Handrücken.

„Ich muss nur eine Stunde, höchstens drei bleiben, okay!“, beruhigte er sie, „Wir reden mit ein paar Geschäftspartnern, tanzen ein, zwei Runden, du redest mit meiner Großmutter und schon sind wir wieder zu Hause!“, beruhigte er sie und als sie zu ihm hochsah, hätte sie ihm sogar geglaubt, dass die Erde flach wäre.

Sie schluckte hart und nickte kurz. Momentan traute sie ihrer Stimme nicht.

Itachi startete den Motor und fuhr los. Er verließ das Schulgelände und fuhr die Hauptstraße entlang. Irgendwann bog er in eine kleine Seitengasse ein, verließ die Innenstadt.

Die Gegend wurde grüner und die Abstände zwischen den Häusern breiter. Besagte Häuser wurden immer größer, wenn sie wohl als Villen durchgingen.

Etwas nervös knetete sie ihre Hände und ging noch einmal alles im Kopf durch. Sie musste nur nett lächeln, ein paar Hände schütteln, vielleicht etwas Smalltalk machen und vor der versammelten Mannschaft mit Itachi tanzen. Vor den Geschäftspartnern seines Vaters und deren Begleitungen. Wenn auch noch Elena dort wäre, würde es ganz lustig werden.

Außerdem musste sie seinem Vater irgendwie beweisen, dass sie das alles hinbekam. Wie sie das anstellen sollte, war ihr immer noch unklar, aber sie würde zumindest versuchen souverän zu sein.

Eine große, hellerleuchtete Villa kam in Sicht, wo bereits einige Autos parkten. Itachi fuhr in die Einfahrt, wo er sich zwischen Sasukes Wagen und einem anderen Auto hinstellte. Mit ihnen kamen bereits andere Gäste an, unterhielten sich vor dem Eingang, während andere schnell hineingingen. Alle Personen waren schick und edel angezogen. Die Männer in Anzug und Krawatte, die Frauen in den schönsten Kleidern, die sie je gesehen hatte. In Gedanken dankte sie Shisui, dass er ihr dieses Kleid zur Verfügung gestellt hatte. Sonst würde sie sich wirklich schlecht angezogen fühlen.

„Geht es dir gut?“, fragte Itachi etwas besorgt, „Du siehst etwas blass aus!“

„Nur etwas aufgeregt!“, als würde sie beim Henker erwartet, „Wahrscheinlich hilft die frische Luft!“

„Du schaffst das schon! Ich bin immer in der Nähe und Sasuke ist ja auch da!“

Sie redete sich ein, dass sie das hinbekam, wenn sie mit Hidan, Blaine und ihrem Ex fertig wurde. Dass sie souverän sein konnte, wenn sie sich Itachis ehemaligen Sexfreundinnen stellen konnte. Verdammt, sie war eine Einserschülerin mit einigen Qualitäten und genau das würde sie diesen Vollidioten jetzt präsentieren.

„Legen wir los!“

Itachi grinste stolz, als er ausstieg um den Wagen herum ging und ihr die Tür aufhielt. Sie stieg aus und hakte sich wieder bei ihm unter. Die hohen Absätzen würden sich morgen rächen, aber heute würde sie sich das nicht anmerken lassen.

Sie gingen über die kurze Einfahrt, die kleine Treppe hoch, bis sie beim Eingang des Hauses standen. Die Doppeltür stand weit offen und sie konnte schon sanfte Musik hören, die aus dem Saal kamen. Vor ihnen lag ein großer Vorraum, wo sie noch einige Gäste aufhielten.

„Mr. Uchiha, willkommen!“, ein Butler begrüßte sie mit einer leichten Verbeugung, „Heute in Begleitung!“, bemerkte er mit einem neutralen, freundlichen Lächeln, „Dürfte ich Miss?“, fragte er und meinte wohl ihren Mantel.

„Danke!“, er half ihr aus dem Kleidungsstück, während sich den Mantel selbst auszog und ihm dem Butler übergab.

„Einen schönen Abend!“, verabschiedete der Mann sich von ihnen.

„Läuft das immer so ab?“, fragte Kazumi leise.

„Wenn meine Mutter eine Party plant, ja!“ flüsterte er ihr zu.

„Verstehe! Wo ist eigentlich Michael, oder hat er heute frei?“

Neben vielen Gästen bemerkte sie auch einiges an Security, die man an den einheitlichen Anzügen und den nicht so unauffälligen Headseats erkannte. Sie waren an den Eingängen und an verschiedenen Punkten des Raumes stationiert.

„Der kommt sicher gleich!“, meinte Itachi und führte sie durch den Vorraum, an den Gästen vorbei.

Ein paar von ihnen begrüßten Itachi mit einem leichten Kopfnicken, andere sprachen ihn kurz an, ignorierten sie aber gekonnt. Vielleicht glaubten sie, sie wäre nur eine Eintagsfliege und war vollkommen unwichtig.

Der Festsaal an sich war hellerleuchtet. Der Boden reflecktierte das Licht der Kristallluster, was sie beinahe blendete. Eine Band spielte auf einem kleinen Podest in der Ecke, eine Bar war auf der anderen Seite aufgestellt und das Buffet wurde langsam hergerichtet. Kellner gingen mit beladenen Tabletts durch die Menge, bedienten die Gäste. Hohe Fenster gaben den Blick auf den hinteren Garten und den sternenklaren Himmel frei. Die Anzahl der Gäste war hoch, aber überschaubar. Sie entdeckte Sasuke, der mit einem älteren Ehepaar sprach. Sein Vater stand in der Nähe zweier Männer, mit denen er sich unterhielt und seine Mutter war an der Bar und sprach mit einem der Barkeeper.

Der Geräuschpegel war hoch, aber nicht wie bei einem Rockkonzert. Die Musik der Band war angenehme Hintergrundmusik.

„Holen wir uns was zu trinken!“, flüsterte Itachi ihr zu.

Sie nickte dankbar, da sich ihre Kehle trocken anfühlte. Zuvor wollte sie nichts trinken, da sie es nicht wagte in diesem Kleid auf die Toilette zu gehen. An Essen hatte sie gar nicht denken dürfen.

Itachi führte sie an die Bar, bestellte zwei Wasser, was sie überraschte.

„Kein Champagner für dich!“, neckte sie ihn.

„Wenn ich selbst fahre, trinke ich nie etwas! Ist immer eine gute Ausrede!“, erklärte er augenzwinkernd, „Außerdem habe ich eine wichtige Fracht! Und du bekommst keinen Alkohol!“

Das war vielleicht sogar vernünftig. Sich hier zu betrinken, machte vielleicht einen schlechten Eindruck und sie wollte vor seinem Vater nicht mit Alkohol erwischt werden. Immerhin durfte sie vom Gesetz her noch keinen trinken.

Kazumi nahm einen kleine Schluck des kalten Getränks, was eine Wohltat für ihre Kehle war.

„Mein Vater hält in circa zehn Minuten eine kleine Rede. Dafür muss ich mit auf die Bühne! Bleib dann einfach hier stehen und warte auf mich, okay!“, sagte Itachi leise.

„Sicher!“

„Es wird dich niemand ansprechen, wenn doch, sei einfach freundlich und höflich! Plaudere ein wenig über Allgemeinheiten, aber lass die Politik beseite. Glaub mir, du willst nicht dass sich Republikaner und Demokraten in die Haare kriegen! Das sind vielleicht ältere Herrschaften, aber immer noch unberechenbar.“

Kazumi sollte das nicht so witzig finden.

„Ich hab sowieso keine Ahnung von Politik!“, erklärte Kazumi und nahm dann einen weiteren Schluck von ihrem Wasser.

„Ist vielleicht auch besser so!“, murmelte Itachi.

„Wer ist deine Begleitung, Itachi?“, hörte sie jemanden sagen.

Kazumi sah zur Seite, musterte das Pärchen, das auf sie zukam. Der junge Mann, der gesprochen hatte, schien älter als Itachi zu sein, aber höchstens um fünf Jahre. Er trug einen schwarzen Anzug, der ihm auf den schlanken Leib geschneidert war. Sein blondes kurzes Haar war zurückgekämmt und grüne Augen musterten sie.

Die junge Frau an seiner Seite war in ein traumhaftschönes Kleid auf dunkler Seide gehüllt. Kleine Diamanten waren blumenförmig eingestickt, passend zu dem Schmuck den sie trug. Ihr rotes Haar fiel lockig über ihre Schultern und sie war wirklich groß. Hier fühlte sie sich langsam wie ein Zwerg, vor allem neben Itachi.

„Wo findest du immer diese schönen Frauen? Langsam werde ich neidisch!“, grinste der fremde Mann, während seine Begleitung sie ein wenig zu abschätzig musterte und die Lippen leicht verächtlich verzog.

„Solltest du das in Gegenwart deiner Verlobten sagen, Ethan?“, grinste Itachi und reichte diesem Ethan freundschaftlich die Hand, „Manche Frauen reagieren sehr schlecht darauf!“

„Aber es gibt welche, die über solchen Sprüchen stehen, Itachi!“, sprach die Frau und hatte dabei ihre Nase in den Wolken. Ihr Blick fiel auf den Verlobungsring, der an ihrem linken Ringfinger glitzterte.

„Sehr charmant, Natasha!“, meinte Itachi lächelnd, „Kazumi, das sind Ethan und Natasha. Ethan ist einer der Rechtsanwälte von Uchiha Corp. Er ist aber meistens in Florida! Natasha studiert in Princeton, im letzten Jahr glaube ich! Leute, das ist Kazumi, meine Freundin!“, stellte er sie vor, was sie ein wenig überraschte.

„Es freut mich, Kazumi!“, lächelte Ethan und reichte ihr die Hand, die sie annahm.

„Ebenfalls!“, meinte sie und musste sich nicht einmal zu einem Lächeln zwischen. Ethan war offen und freundlich, Itachi schien ihn zu mögen, also war er in Ordnung. Bei seiner Verlobten war sie sich noch nicht ganz sicher, was sie von ihr halten sollte.

„Hätte ich gewusst, dass du deine Freundin mitbringst, hätte ich mich besser angezogen!“, grinste Ethan.

„Dachte ich mir doch, dass das ein alter Anzug ist! Ziemlich schäbig!“

„Nicht jeder bekommt zu jedem Anlass einen neuen Anzug, Uchiha!“

Die Dynamik zwischen den Beiden war faszinierend. Das war anders, als zwischen Itachi und seinem Bruder oder seinem Cousin, oder auch den anderen. Das war freundschaftlich, aber auf eine gewisse Art distanziert. Er schien Ethan zu respektieren, gehörte aber nicht zu diesem inneren Kreis seiner engsten Freunde. Das war eine Art Zweckfreundschaft, die aber nicht auf Macht oder Geld beruhte.

„Ihr kennt euch von der Schule!“, stellte Natasha fest.

„Ich gehe mit Sasuke in eine Klasse!“, antwortete sie dennoch um wenigstens nicht wie eine stumme Puppe neben Itachi zu stehen.

„Die zwei sind sehr gut befreundet!“, erwähnte Itachi nebenbei, legte dabei seinen Arm um ihre Schultern.

„Mit dem einen Uchiha zuasmmen, mit dem anderen befreundet! Du bist ein wahrer Glückspilz, Kazumi!“, bemerkte Ethan.

„Wenn du das sagst!“

„Wir lassen euch jetzt allein. Natashas Eltern sind ebenfalls hier.“, verabschiedete sich Ethan und ging mit seiner Verlobten an ihnen vorbei.

„Natasha ist ja entzückend!“, murmelte Kazumi.

„Sie ist ein wenig kühl, aber Ethan liebt sie, daher ...“, Itachi zuckte nur mit den Schultern.

„Jedem das seine!“

„Das ist wahr!“, lächelte Itachi und küsste ihre Schläfe, „Immerhin bist du manchmal auch etwas stur und ich liebe dich trotzdem!“

„Und du bist hin und wieder ein Idiot!“

„Das macht meinen Charme aus, Süße!“, flüsterte er.

Es kamen noch weitere Gäste auf Itachi zu, sowie ein älteres Ehepaar, das sich als Mitglied des Vorstandes und seine Ehefrau vorstellte. Der Mann war sehr freundlich und die Frau wie ein schrullige Großmutter. Sie lernte den Chef einer Baufirma kennen und die Herausgeberin einer Modezeitschrift. Kazumi schüttelte so viele Hände, dass ihr bald die Hand wehtat und die vielen Namen verschwammen bald zu einem Ball aus Worten. Ihre Gesichtsmuskeln schmerzten vom vielen Lächeln, aber das war es wert, da Itachi sie jedes Mal an seine Freundin vorstellte und seine Stimme sehr stolz klang. Er erzählte auch, dass sie einer der besten Schülerinnen der Schule war und sie wahrscheinlich auch nach Yale gehen würde.

Als die Musik verstummte, sahen sie zur Bühne, wo der Gastgeber angekündigt wurde.

„Ich muss los, aber es dauert höchstens fünfzehn Minuten. Mein Vater hasst lange Reden!“, versprach er ihr mit einem letzten Kuss auf die Schläfe, ehe er durch die Menge hindurch zur Bühne ging.

Leise seufzend setzte sie sich auf einen der Barhocker und bestellte Limonade, ohne Alkohol, aber mit einem Schirmchen. Sie versuchte gerade und elegant zu sitzen, sah zur Bühne wo Itachis Vater hinter das Mikrofon trat. Hinter ihm standen in Reih und Glied Itachis Mutter, er selbst und Sasuke. Shun konnte sie nirgends entdeckten, aber Itachi hatte ihr mal erzählt, dass er selbst auch erst ab dem zwölften Lebensjahr auf solche Veranstaltungen gegangen war. Shun schien noch zu jung für derlei Spaß zu sein.

Mr. Uchiha begrüßte die Gäste, sprach ein paar lobende Worte für seine Frau aus, die das alles hier organisiert hatte und dankte seinen Söhnen, dass sie ebenfalls hier waren, trotz ihrer vielen Verpflichtungen. Der Stolz auf die beiden war ihm anzusehen und wirkte aufrichtig. Anschließend redete er über die Firma, was für die wie französisch klang. Dennoch heuchelte sie Aufmerksamkeit, klatschte dann wenn alle anderen es auch taten und sah nur Itachi an. Seine Miene war undurchschaubar und das schien der Itachi Uchiha zu sein, den nur die Öffentlichkeit kannte. Der Itachi Uchiha, der eiskalt und unberechenbar war. Seltsamerweise fand sie das heiß.

„Hast du sie schon gesehen?“, fragte jemand leise hinter ihr und kurz glaubte sie, dass man mit ihr sprach.

„Nein, aber ich habe gehört sie soll umwerfend aussehen!“, flüsterte eine andere weibliche Stimme.

Wahrscheinlich waren das irgendwelche Klatschweiber, die über die Begleitung irgendeines Gastes sprachen. Konnte ihr ziemlich egal sein.

„Ts, Elena wird ausrasten, wenn sie sie hier sieht. Itachi hat Nerven dieses Weibsbild hier anzuschleppen. Das sollte ihre große Versöhnung werden. Ihre Mutter wird toben!“

Tja, oder sie war das aktuelle Gesprächsthema. Oh und Elena war hier und ihre Mutter.

„So viel zum Thema lustiger Abend!“, murmelte Kazumi gegen ihr Glas, als Mr. Uchiha seine Rede beendete und alle bis aus sie mit tosenden Applaus antworteten.

Ihr Blick fiel auf Itachi, der sie ansah. Sie lächelte nur um ihm zu signalisieren, dass alles in Ordnung war. Die Damen hinter ihr hatten keine Ahnung, was sie gerade getan hatten.

„Möge das Blutbad beginnen!“

39.Kapitel

39.Kapitel

Itachi wurde von irgendwelchen Anzugträgern aufgehalten, die ihn in ein Gespräch verwickelten und endlich entdeckte sie auch Michael, der im gebührenden Abstand neben Itachi stand und alles beobachtete. Er trug einen schwarzen Anzug, den James Bond getragen haben könnte.

Ihr Freund war geduldig mit den Fragen dieser Männer auch wenn sie ihm ansah, dass er genervt war. Kurz schielte er jedoch zu ihr herüber und sie signalisierte ihm mit einem Lächeln, dass bei ihr alles in Ordnung war. Itachi hatte mit ihr der Vergangenheit sehr viel Geduld bewiesen, da war es selbstverständlich, dass sie für einen Abend Geduld haben konnte. Sie würde hier sitzen und warten bis Itachi wieder zu ihr kam. Eigentlich hatte sie was das betraf keine andere Wahl. Sie kannte außer Itachi und Sasuke niemanden. Itachis Eltern zählten nicht und Elena schon gar nicht. Also konnte sie ja mit niemanden wirklich sprechen und sie würde sich sicher nicht zu einer Gruppe hinstellen und Interesse heucheln. Dieser Ethan schien zwar nett zu sein, aber seine Verlobte hatte man angesehen, dass sie Kazumi als lästiges Insekt betrachtete.

Daher saß sie weiterhin an der Bar und trank langsam ihre Limonade und knabberte an den Nüssen, die bereit standen. Das Buffet wurde erst in einer Stunde eröffnet und solange konnte sie nicht hungern.

Kazumi ließ ihren Blick unauffällig über den Saal streifen und entdeckte sogar einige bekannte Gesichter, die sie aus dem Fernsehen kannte. Da sprach ein

bekannter Fernsehstar mit einem berühmten Produzenten und da fragte sie sich ob sie gerade über eine mögliche Fernsehrolle oder Filmrolle sprachen. Meistens wurden solche Deals auf solchen Events vereinbart. In der Nähe der Bühne entdeckte sie eine Schauspielerin, die zuletzt mit ihren Eskapaden in den Medien für Furore gesorgt hatte. Außerdem waren auch diverse Unternehmer anwesend, die sie nur vom Gesicht her kannte. In letzter Zeit hatte sie sich vermehrt mit den Namen und Gesichtern von Firmenchefs beschäftigt. Dennoch hatte sie sich nicht alle gemerkt.

Das Verhalten der Personen war äußerst faszinierend, da wahrscheinlich niemanden auffiel, wie verspannt einige waren und wie verkniffen sie versuchten gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Von Itachi wusste, dass einige der Gäste wegen anderen Gästen in den roten Zahlen waren und die freundlichen Worten nur Getue waren. Psychologisch sicher sehr interessant, beinahe eine Studie wert.

Als Kazumi Itachis Mutter entdeckte, folgte sie ihr mit ihrem Blick. Mit einem Lächeln bahnte sie sich einen Weg durch die Menge, begrüßte einige Gäste mit einem Händedruck, andere mit einem Wangenkuss, bis sie bei einer Frau ankam, die jedoch von einem anderen Gast verdeckt wurde. Sie sah nur wie Mrs. Uchiha diese Frau mit einem Kuss links und rechts auf die Wangen begrüßte und sie sogar umarmte. Wahrscheinlich waren sie Freundinnen.

Mrs. Uchiha blieb bei diesem Gast und sprach einige Worte mit ihr, deutete einmal auf ihren Mann, der zu Itachi getreten war und sich in das Gespräch einklinkte. Sasuke unterhielt sich mit einem älteren Ehepaar, wobei der Mann in einem Rollstuhl saß.

Als sie wieder zu Itachis Mutter sah, trat der Gast, der ihre Freundin zuvor verdeckt hatte zur Seite und sie starrte in das Gesicht einer älteren Version von Elena und die stand freundlich lächelnd neben dieser Frau, die nur ihre Mutter sein konnte. Elena trug ein enges, blutrotes Kleid mit dünnen Trägern und einem etwas zu gewagten Ausschnitt. Ihre blonden Haare trug sie offen und diese Wallemähne machte sie immer noch fertig. Der Schmuck, den sie trug war beinahe protzig und wirkte aufgesetzt. Das Make-Up war übertrieben und betonte ihrer Meinung nach nicht ihre Augen. Aber sie war keine Expertin und vielleicht sah sie das einfach nur, weil sie einen Makel an dieser Frau sehen wollte.

Kazumi beobachtete das Trio und merkte sofort wie sympathisch sie sich waren. Klar, Elenas Mutter war die bester Freundin von Mrs. Uchiha und Elena selbst die Traumschwiegertochter. Daher war es nicht verwunderlich, dass sie so freundschaftlich miteinander umgingen. Einen Moment war sie deswegen unglücklich, weil Mrs. Uchiha nicht so freundlich mit ihr umging, was sie in ihrem Vorsatz das zu ändern nur bestärkte.

Elena entdeckte sie einen Moment später, war zuerst offensichtlich schockiert, bis ihr Blick blitzschnell zu Itachi eilte, der immer noch in ein Gespräch vertieft war. Ein teuflisches Grinsen schlich sich auf ihre Lippen und Kazumi wusste was sie vorhatte. Anscheinend wollte sie diese Chance nutzen und Itachi in die Ecke treiben. Wahrscheinlich dachte sie gegenüber seiner Eltern würde er sich nicht so eiskalt ihr gegenüber benehmen.

Kazumi jedoch lächelte nur übertrieben freundlich und hob ihre Hand, winkte ihr kurz zu, ehe sie ihren Blick abwandte. Sie ließ sich nicht anmerken, wie gerne sie aufstehen würde um zu ihm zu gehen. Aber sie wusste nicht wie man sich auf diesem Parkett bewegte, was Elena sicher wusste und sie wollte sich nicht bei seinem Vater unbeliebt machen indem sie hilfesuchend zu Itachi rannte, wenn seine Ex auftauchte um Terror zu machen.

Vielleicht machte sie das zu einem Accessoires und zu dem braven Frauchen, das auf ihren Mann artig wartete, aber in diesem Moment war ihr das egal.

„Du siehst gelangweilt aus!“

Verwirrt sah sie zur Seite, entdeckte einen jungen Mann mit dem blondesten Haaren, die sie je gesehen hatte. Das könnte beinahe Draco Malfoy Konkurrenz machen. Wie alle anderen männlichen Gäste trug er einen dunklen Anzug und sah darin viel zu gut aus. In seiner Hand hatte er ein Martiniglas mit zwei Oliven.

„Darf ich dir einen Drink ausgeben?“, fragte er.

Lächelnd hob sie ihr Glas, „Ich hab noch, aber danke!“, außerdem waren die Drinks hier gratis.

„Das ist doch kein Drink!“, widersprach er ihr und trat neben sie an die Bar, musterte sie zu auffällig von oben bis unten.

„Ich bin noch nicht einundzwanzig!“, erklärte sie ihm, was ihn leise lachen ließ.

„Ich auch noch nicht, aber das ist hier ziemlich egal!“, erklärte er ihr, „Also, wessen Begleitung bist du?“, wollte er wissen und in seinen brauen Augen blitzte etwas auf.

Kazumi nahm einen Schluck von ihrem Getränk, „Wie kommst du darauf, dass ich in Begleitung bin?“

„Nun, die meistens Frauen kennen sich hier, aber du sitzt mutterseelenallein an der Bar, sprichst mit niemanden, also tippe ich darauf, dass dein Lover dich als Mitbringsel mitgenommen hatte um mal ein bisschen anzugeben.“, erklärte er extrem arrogant, „Nimms als Kompliment Süße!“

Ein kleiner Teil von ihr wollte ihm seinen verdammten Martini ins Gesicht pfeffern, aber sie riss sich zusammen, da das ihr nur Aufmerksamkeit brachte, die sie nicht brauchte.

„Warum flirtest du dann mit mir, wenn du sowieso weißt, dass ich mit jemand anderen hier bin?“

„Weil er dich allein gelassen hat und ich dachte ich versuch mein Glück.“

„Versuch es woanders!“, empfahl sie ihm.

„Schätzchen, er will dich nur ins Bett kriegen!“

Der Teil, der ihm den Drink ins Gesicht schütteln wollte, wurde größer.

„Vielleicht bin ich die reiche Tochter eines Gastes!“

„Dann würdest du nicht einen Ring tragen, der nicht zum Rest deines Schmuckes passt und sicher nicht so eine simple Kette.“

Hatte der Vollidiot gerade das Duplikat von Itachis Ring, der nach dem ihres Vaters nachempfunden war, beleidigt?

„Vielleicht bin ich ...“, fing sie abermals an

„Selbe Antwort, Püppchen!“, unterbrach der arrogante Arsch sie gleich.

Dafür blieb sie erstaunlich ruhig. Früher hätte sie dem Kerl nicht nur eine geknallt, sondern ihm gekonnt zwischen die Beine getreten. Aber jetzt war sie hier in feiner Gesellschaft und würde Itachi niemals blamieren.

„Wie ist dein Name?“, stellte er eine Frage, die ein Gentleman zuallererst gestellt hätte. Zumal sich ein wahrer Gentleman zuerst vorstellen würde.

„Gehen dir die dämlichen Spitznamen aus?“

Merkte der Mistkerl nicht, dass sie weder lächelte noch ihn flirtend ansah? Dass sie kein Interesse hatte?

„Soll ich dich weiter Püppchen nennen, Kleine?“

Kazumi schielte an dem Idiot vorbei und merkte, dass Itachi sich langsam von der Gruppe löste und zu ihr sah. Sie wollte nicht, dass er sich Sorgen machte und womöglich glaubte, sie stecke in Schwierigkeiten. Daher lächelte sie ihm abermals zu und er deutete ihr zu warten. Dann verschwand er in der Menge und aus ihrem Blickfeld. Michael folgte ihm unauffällig.

„Und wie alt ist der alte Sack, der dich als hübsches Anhängsel hierher geschleppt hat?“

„Ich bin noch minderjährig!“, erläuterte sie ihm und vielleicht würde ihn das abschrecken. Tat es aber nicht.

„Aber hast du ihm das auch gesagt?“

Wow, sie wollte ihm jeden Drink an der Bar ins Gesicht klatschen und das Glas gleich hinterher.

Eigentlich hatte er sie innerhalb von zwei Sekunden von einer einfachen Begleitung über eine Escort Lady bis zu einer lügenden und minderjährigen Escort Lady degradiert. Und somit mehr beleidigt, als je jemand jemals getan hatte. Das hatte echt noch niemand hinbekommen.

„Entschuldige, es hat etwas gedauert!“, kam es von einer ihr bekannten Stimme von der Seite.

Betont gelassen wandte sie sich zu Itachi um, der sichtlich verwirrt war und die Augenbrauen zusammen zog. Sein Blick schwang zwischen ihr und dem Fremden hin und her, den er zu kennen schien.

„Kein Problem, Itachi!“, lächelte sie und erhob sich von ihrem Barhocker.

Mit einem zufriedenen Lächeln hörte sie wie ein Glas zu Boden ging und lautstark zersprang, dass kurz die Gespräche um sie verstummten. Als sie sich wieder zur Bar umdrehte, sah der Fremde sie vollkommen geschockt an. Die Panik lag ziemlich tief in seinem Blick.

„Hast du dich gelangweilt?“, wollte Itachi wissen, obwohl er immer noch den Kerl ansah, der aussah als würde er gerade vor den Henker geführt werden.

„Iwo, ich hab mich nett unterhalten!“, sagte sie so dermaßen scheißfreundlich, dass dem Idioten förmlich der Angstschweiß ausbrach.

„Okay, komm ich will dich ein paar Leuten vorstellen!“, meinte er und legte seinen Arm um ihre Schultern, führte sie von der Bar weg.

Sie warf einen letzten Blick zurück, wo der Arsch wie angewurzelt dastand und sich wahrscheinlich in Gedanken ausmalte, was mit ihm Schreckliches passieren würde, weil er gerade Itachi Uchihas Begleitung eine Nutte genannt hatte.

„Worüber hast du dich mit dem Sohn von einem Mitglied unseres Vorstandes unterhalten?“, wollte Itachi wissen.

„Über nichts Wichtiges! Es war belanglos!“, winkte sie lächelnd ab.

Kazumi würde Itachi niemals erzählen was wirklich passiert war, aber solange der Kerl glaubte, sie würde es doch tun, würde er sich bei ihrem Anblick in die Hose machen.

Vielleicht hatte jeder Angst vor Itachi Uchiha, aber niemand beleidigte Kazumi Shiubaji.
 

Sie lernte noch einige andere Personen kennen sowie den Vaters dieses kompletten hinverbrannten Vollidioten. Dennoch verlor sie kein Wort über diesen Arsch, sondern lächelte freundlich, selbst als besagter Vollhonk an die Seite seine Vaters trat und extrem bleich im Gesicht wurde.

Das Buffet wurde per Anküdigung des Moderators eröffnet und langsam tigerten die Gäste zum Essen. Das alles lief sehr gesittet ab, was sie nicht wundern sollte. Sasuke gesellte sich zu ihnen und hatte sich bereits etwas zu essen geholt. Anscheinend hatten die Uchihas da Vorrang.

„Ich werd uns was holen, Kazumi!“, meinte Itachi und als sie nickte ging er in Richtung Buffet.

„Wie fühlst du dich, Kazumi?“, fragte Sasuke und sie seufzte leise, „So schlimm?“, grinste er.

„Meine Füße tun weh, genau wie mein Rücken. Diese Schuhe sind unmöglich!“

„Du hältst dich gut! Das Lächeln ist ja förmlich in dein Gesicht eingebrannt!“

„Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht was ich hier mache! Ich schüttele nur ein paar Hände, sage Hallo und halte mich aus Unterhaltungen heraus, außer die weibliche Begleitung will wissen wer mein Make-Up macht!“

„Was glaubst du, was meine Mutter früher gemacht hat?“, wollte Sasuke wissen, „Was glaubst was wir am Anfang getan haben?“

„Perfekt auf französisch über den Fall der Aktie im letzten Monat geredet!“, murmelte sie wütend, was ihn lächeln ließ.

„Du verwechselst mich mit Itachi!“, bemerkte Sasuke.

„Wahrscheinlich!“

Itachi kam kurz darauf mit einem Teller voller kleiner Leckereien wieder. Keines dieser Häppchen hatte auch nur entfernt die Form von Sachen, die ihr bekannt waren. Das eine könnten irgendwelche Krabben sein oder ein anderes Meeresgetier.

„Keine Innereinen, versprochen!“, meinte Itachi, weswegen sie zugriff.

Das erste schmeckte wie die Miniversion einer Fleischpastete und war aboslut köstlich. Es schmeckte dermaßen exklusiv, dass sie den Preis pro Stück lieber nicht wissen wollte. Ein anderes sah wie ein kleiner Keks mit einer seltsamen Creme aus. Das kostete sie lieber nicht.

„Wir gehen nachher noch was essen! Von dem Zeug wird man eh nicht satt!“, bemerkte Sasuke mit einem seltsame Blick auf die Häppchen.

„Gott sei Dank!“, murmelte Kazumi.

„Nichts lässt einen mehr auf einen fetten Cheeseburger freuen, als diese Häppchen.“, kommentierte Itachi.

Gemeinsam aßen sie den Teller leer und Itachi gab es einem vorbeilaufenden Kellner. Die anderen Gäste beendeten auch langsam den Ansturm auf das Buffet und die Gespräche schwollen wieder an. Gläser klirrten und die Musik untermalte die Geräuschkulisse.

Die Gruppenbildung dieser Feier war interessant, aber auch nicht überraschend. Meistens standen die Frauen zusammen und die Männer unterhielten sich. Sehr selten waren auch Frauen unter den Männergruppen. Diese Berufsgruppe war anscheinend immer noch sehr männlich. Frauen in Führungspostionen hatten hier einen Seltenheitswert.

Itachi trat an ihre Seite und legte seinen Arm um ihre Taille, drückte sie sanft an sich. Er drückte seine Lippen an ihre Schläfe und für einen kurzen Moment schloss sie die Augen.

„Gehts bei dir noch?“, fragte er leise.

„Ja! Füße tun nur etwas weh!“, hauchte sie.

„Wir bleiben nur mehr ein oder zwei Stunden, versprochen!“, flüsterte Itachi und dieses Versprechen hielt sie auf den Beinen, „Zwei Leute will ich dir noch vorstellen!“

„Sicher!“

Sie verabschiedeten sich von Sasuke und Itachi führte sie durch die Menge von Personen. Hin und wieder hielten sie an, damit er sich mit einigen Gästen unterhalten konnte. Manchmal sprach er Französisch und Mandarin, was sie beeindruckte. Er sprach es so fließend und perfekt, dass sie nicht anders konnte als ihn verliebt und anbetend anzusehen.

Itachi steuerte in Richtung Bühne, wo diese ältere Paar stand mit dem Sasuke zuvor geredet hatte. Der Mann in dem Rollstuhl sah zu der älteren Frau hoch und in seinem Blick lag nur reine Liebe.

Die Frau sah und als sie Itachi endteckte lächelte sie.

„Itachi, Liebling!“, begrüßte ihn und er lächelte ebenfalls.

Er löste sich von ihr und ging die letzten Schritte zu der älteren Dame und beugte sich zu ihr herunter, küsste sie auf die Wange. Die Dame war deutlich kleiner als Itachi.

„Hi Grandma!“, sagte er leise, ehe er sich an den Mann in dem Rollstuhl wandte, „Grandpa!“, die Begrüßung fiel knapp aber herzlich auf.

Das waren Itachis Großeltern, die Eltern seines Vaters. Das war die Großmutter, die Itachi so liebte und schätzte. Die Großmutter mit der er über sie gesprochen hatte.

Itachi trat wieder zu Kazumi und legte seine Hand um ihre Schulter, „Granny, das ist Kazumi!“, stellte er sie vor und sie fand es süß, wie er seine Großmutter ansprach.

Seine Großmutter musterte sie einen Moment und sie war plötzlich sehr nervös. Itachi hatte zwar gesagt, dass sie Kazumi lieben würde, aber ein wenig hatte sie schon etwas Angst genau diese Frau könnte etwas an ihr auszusetzen haben.

„Es freut mich sehr, Mrs. Uchiha!“

Sie streckte ihr ihre Hand hin, aber seine Großmutter bewegte sich nicht. Sie sah Kazumi einfach nur an, musterte sie.

Abermals bekam sie kurz Panik, bis Mrs. Uchiha lächelte und ihre Arme ausbreitete.

„Gott, Itachi, sie ist hinreißend! Komm her, meine Liebe!“

Ein warmes Gefühl breitete sich in ihrer Brust aus, als sie von seiner Großmutter umarmt wurde. Sie hatte keine Großeltern mehr und vermisste diese Art der Liebe sehr.

„Ist sie nicht hinreißend, Schatz?“, dabei sah sie zu ihrem Mann im Rollstuhl.

Sofort sah sie die Ähnlichkeit zwischen ihm, Itachi und Itachis Vater. Sein Großvater war sichtlich gealtert, aber es war sofort klar, welche Gene er hatte. Die Uchihas sahen auch gealtert hinreißend aus.

„Ein sehr hübsches Mädchen!“, bemerkte er nur, ehe er sich an Itachi wandte, „Wirklich sehr hübsch, mein Junge!“

Ein riesiger Stein fiel ihr vom Herzen.

„Komm Kazumi, gehen wir ein Stück!“, bat sein Großmutter.

„Äh, natürlich!“, sie sah zu Itachi hoch, der zustimmend nickte.

Sie ließ Mrs. Uchiha bei sich einhaken und gemeinsam gingen sie etwas abseits, entfernten sich von Itachi und ihrem Mann.

„Erzähl mir etwas von dir, meine Liebe!“, bat Mrs. Uchiha sanft.

„Nun, ich bin Jahrgangsbeste und ich will nach Yale gehen, dort Psychologie studieren!“

„Das würde meinen Mann interessieren, aber mich interessiert was anderes! Mein Enkel hat sich doch sicher ordentlich angestrengt um dich zu verzücken!“

Kazumi lächelte, „Ja, das hat er!“

„Erzähl mir alles, auch die peinlichen Sachen, peinlich für meine Enkel natürlich. Ich möchte mich amüsieren!“

Sie wusste nicht genau warum, aber Kazumi erzählte ihr fast die ganze Geschichte, wie sie Itachi kennen und lieben gelernt hatte. Sie ließ einige Sachen aus, da sie zu persönlich waren um sie ihr zu erzählen. Letztendlich war seine Großmutter ihr noch fremd. Mrs. Uchiha war nie schockiert von ihrem Verhalten oder tadelte wegen ihrer Dummheit. Sie wirkte interessiert und entzückt, als sie von ihren Verabredungen erzählte und lachte leise wegen der Sache mit ihrem Exfreund.

„Oh, diese Geschichte ist wundervoll, Kazumi!“

„Das ist sie, Mrs Uchiha!“

„Bitte, nenn mich ruhig Granny, wie mein lieber Enkel, wie alle meine wundervolle Enkelkinder!“

„Das geht doch nicht, Sie kennen mich kaum!“, hauchte Kazumi verlegen und sah zu ihr rüber.

„Dank Itachi kenne ich dich schon sehr gut!“, meinte Mrs. Uchiha.

„Oh!“

„Es waren bezaubernde Erzählungen und wie du ihm den Kopf gewaschen hast. Du bist eine sehr beeindruckende junge Frau und sehr klug.“

„Danke!“

„Du machst meinen Enkel glücklich und soweit ich es mitbekommen haben, meinen anderen auch!“

„Sie meinen Sasuke, oder?“

„Deine Freundin ist anscheinend auch ein sehr liebes Mädchen!“

„Sie ist wie eine Schwester für mich!“, erklärte sie mit einem Lächeln.

„Sag Itachi, er soll dir meine Nummer geben und wenn du einmal reden möchtest, kannst du mich jederzeit anrufen! Ich habe nur eine bezaubernde Enkeltochter, aber über eine zweite oder dritte würde ich mich auch freuen!“

Kazumi schluckte eine Träne hinunter, als sie wieder zu Itachi zurückgingen, der geduldig bei seinem Großvater auf sie gewartet hatte. Diese Art der Akzeptanz wünschte sie sich auch bei Itachis Eltern und sie bekam sie einfach so von seiner Großmutter.

Mrs. Uchiha täschelte ihre Hand, „ Du bist ein gutes Mädchen und tust meinem Enkel gut! Er hat erwähnt, dass du etwas Schlimmes erlebt hast. Wenn du es mir mal erzählen möchtest, tu es ruhig!“

Itachi hatte ihr nichts von dem Tod ihrer Eltern erzählt, nur erwähnt, dass ihr etwas Traumtisches geschehen war.

„Danke!“, hauchte sie.

Sie kamen zu beiden Männern und Itachi zog besorgt die Augenbrauen zusammen. Lächelnd winkte sie ab, da es ihr gut ging. Sie war nur glücklich, dass seine Großmutter so freundlich zu ihr war. Mrs. Uchiha war genauso wie man sich eine liebe Großmutter vorstellte, klein, etwas rundlich, mit einem freundlichen Lächeln. Sie hatte sich gut gehalten und wirkte noch sehr rüstig.

„Itachi, später machen wir doch noch ein Foto, oder?“, forderte seine Großmutter.

„Natürlich Granny!“

Er zwinkerte Kazumi zu und sie kicherte. Sie verstand warum niemand dieser Frau etwas abschlagen konnte. Sie sagte alles so, als müsste es geschehen, selbst wenn es unsinnig oder unmöglich. Jeder tat es einfach, weil sie es sagte. Eine echte Uchiha, auch wenn sie nur angeheiratet war.

Mrs. Uchiha umarmte sie liebevoll und küsste sie auf die Wange, „Es war wundervoll dich kennen zu lernen, Kazumi!“

„Ebenfalls!“

Als sie sich wieder zu Itachi stellte, er seinen Arm um ihre Schultern legte und sie abermals auf die Schläfe küsste, meldete sich wieder der Moderator zu Wort, der den ersten Tanz des Abends ankündigte.

„Ich hoffe du forderst sie zum Tanzen auf, Itachi!“, ermahnte seine Großmutter ihn.

„Natürlich Granny!“, grinste er und sah dann zu ihr herunter, „Kazumi, darf ich um den Tanz bitten?“, fragte er mit einer leichten Verbeugung während er ihr seine Hand hinhielt.

„Sicher!“, hauchte sie ergriffen und legte ihre Hand in seine.

„Das ist mein Junge!“, hörte sie seinen Großvater sagen und als sie zu ihm sah, zwinkerte er ihr ebenfalls zu.

Sie mochte den Mann schon jetzt!

40.Kapitel

40.Kapitel

Im Takt eines langsamem Walzers schwebte sie mit Itachi über das Parkett und versuchte nicht zu sehr auf ihre Füße zu starren oder gar darüber zu stolpern. Sie war jetzt nicht tollpatschig, aber sie hatte nie Tanzstunden gehabt. Nicht so wie neunzig Prozent ihrer Mitschüler, die schon mit zehn Jahren Tanzprofis waren.

Kazumi krallte sich etwas zu fest in Itachis Oberarm, drückte seine Hand, die ihre sanft umschlossen hielt. Sie schielte zu ihm hoch und er lächelte ihr aufmunternd zu, strich zärtlich und beruhigend mit seiner Hand über ihren Rücken, während sie wilde Drehungen vollführten und die Welt zu einem Wirbelsturm zusammen schrumpfte.

Es fühlte sich seltsam an vor all diesen fremden Leuten den ersten Tanz zu bestreiten. Erinnerte vage an die Bälle in Schlössern, wo auch immer ein oder zwei Paare den Ball eröffneten, ehe der Rest sich anschloss. Oder auch an eine Hochzeit, wo auch zuerst das Brautpaar tanzte.

Neben ihnen bewegten sich Itachis Eltern und sie sahen harmonisch, perfekt aus und alles was sie und Itachi noch nicht ganz waren. Bei ihnen herrschte noch nicht diese Symbiose, die bei seinen Eltern aufgrund einer langjährigen Beziehung entstanden war. Irgendwann würde das bei ihnen auch der Fall sein.

Kazumi erhaschte einen Blick auf Elena, die verärgert die Lippen verzog und dermaßen angepisst aussah, dass sie sich jetzt noch mehr Mühe gab mit Itachi mitzuhalten und ihn hier nicht allzusehr zu blamieren.

Er drehte sie einmal um ihre eigene Achse und ihr wurde kurz schwindlig, bis sie sich wieder sicher in seinen Armen wiederfand und weitertanzte. Andere Paare gesellten sich zu ihnen, weswegen sie sich dann nicht mehr ganz so beobachtet fühlte. Na ja, abgesehen von Elena, die sie förmlich mit ihren Blicken erdolchte und ihre Mutter daneben stand mit einem hochnäßigen Ausdruck, als wäre sie die Königin hier. Und das stimmte nicht einmal ansatzweise.

Als das Lied endete, vollführten sie eine letzte Drehung, die ihr Kleid etwas aufwirbeln ließ und sie sich gerade wirklich wie Cinderella fühlte, die den Tanz ihres Lebens mit ihrem Prinzen tanzte. Sie hoffte nur, dass der Zauber um Mitternacht nicht enden würde.

Etwas aus der Puste und mit trockener Kehle verließen sie die Tanzfläche, gesellten sich zu Itachis Eltern mit denen sie heute noch nicht gesprochen hatte. Jetzt war es wohl an der Zeit sich zu beweisen.

„Von wegen du kannst nicht tanzen!“, murmelte Itachi ihr grinsend zu.

„Ich denke, mit dir kann jeder tanzen!“, erwiderte sie.

„Auch wieder wahr!“

Seine Mutter musterte sie unauffällig und da sie nicht verächtlich die Lippen verzog, war sie mit Kazumis Aussehen anscheinend zufrieden. Mrs. Uchiha sah natürlich umwerfend aus und für ihr Alter hervorragend.

„Mum, du erinnerst dich an Kazumi?!“, sagte Itachi als Feststellung gemeint.

„Natürlich, deine Freundin!“, das klang fast wie eine Beleidigung.

„Es freut uns, dass du kommen konntest!“, kam es von Itachis Vater, der zumindest so tun konnte, als wäre sie erwünscht.

„Vielen Dank für die Einladung! Das Fest ist wundervoll!“

Kazumi sah bewusst Mrs. Uchiha, auch wenn ihr Mann die Einladung ausgesprochen hatte. Aber sie hatte das alles organisiert und dafür musste man ihr Respekt zollen, selbst wenn sie vor Kazumi keinen hatte.

„Itachi, hast du schon mit Elena gesprochen?“, fragte seine Mutter und ignorierte Kazumi völlig.

Itachis Hand um ihre Schulter verkrampfte sich leicht, aber sein Lächeln verrutschte keinen Millimeter. Dafür musste sie ihn bewundern.

„Ich hab sie noch nicht gesehen!“, sagte er knapp.

„Sie sieht hinreißend in ihrem Kleid aus!“

Natürlich tat sie das, sie war ein verdammtes Model, mit Traummaßen und war der feuchte Männertraum auf zwei Beinen. Kazumi hatte Augen im Kopf, da musste seine Mutter nicht noch mit der Faust draufstoßen.

„Kann sein!“, erwiderte Itachi und schielte zu ihr hinunter. Sie lächelte nur und deutete ihm damit, dass ihr das ziemlich egal war, wie heiß seine verdammte Ex aussah.

„Oh, da ist sie ja!“

„Großartig!“, murmelte Kazumi.

Mrs. Uchiha winkte jemanden herbei und prompt stand nicht nur Elena vor ihr, sondern auch ihre Mutter. War sie für so ein enges Kleid nicht schon etwas zu alt? Und die glatte Stirn war etwas zu glatt. Verdammt, diese Nase sah aus, als hätte man zweimal draufgeschlagen und sie notdürftig wieder zusammen geflickt. Von diesen Lippen wollte sie lieber gar nicht erst anfangen. Schlimm genug, dass ihr Brüste nicht zu ihrem Körperbau passten und nicht sehr symmetrisch aussahen. Ob man ihr das schon gesagt hatte?

„Hi Itachi!“, säuselte Elena und drückte dabei ernsthaft ihre Brüste zusammen.

Als würde Itachi wirklich auf ihre dämlichen Brüste starren. Er sah sie nicht einmal richtig an.

„Elena!“, begrüßte er sie knapp und nüchtern, ehe er sich an ihre Mutter wandte und nur ein kleines Lächeln andeutete, „Schön, Sie wieder zu sehen Mrs. Connor!“

„Itachi, du kannst mich ruhig Viktoria nennen!“, kicherte diese Frau ernsthaft.

„Schon gut!“, wandte er ein, „Mrs. Connor, darf ich Ihnen meine Freundin vorstellen, Kazumi Shiubaji!“

Ihr Blick änderte sich so abrupt von freundliche Sommerbrise in eiskalter Schneesturm, als sie ihren Blick zu ihr wandte, dass Kazumi beinahe frösteln musste.

„Mikoto erwähnte eine Freundin!“

Wow, zumindest sprach man über sie.

„Es freut mich sehr Mrs. Connor!“, und sie blieb trotzdem wie bei diesem Vollidioten, der sie durch die Blume eine Nutte genannt hatte, extrem freundlich und würde sich nicht nachsagen lassen, dass sie auch zu der miesesten Schlampe unhöflich gewesen war.

„Ein entzückendes Mädchen!“, was wohl die Übersetzung für, was will er denn mit der Kleinen, war, „Was für ein hübsches Kleid!“, bemerkte sie und diesmal klang es sogar ehrlich.

„Ja, Shisui war so freundlich es mir zu leihen. Dafür ist er sogar extra den weiten Weg bis zu unserer Schule, auf die Itachi und ich gehen, gefahren um es mir zu bringen!“

Dabei sah sie bewusst Elena an um eine eindeutig Botschaft zu übermitteln. Ja, Itachis Cousin hatte ihr persönlich ein Kleid gebracht, samt neuer Schuhkollektion und Beratung. Elena lief vor Wut beinahe rot an, weil sie ganz genau wusste was das bedeutete. Zumal sie ganz nebenbei erwähnt hatte, dass sie auf die gleiche Schule ging wie Itachi. Etwas was Elena nicht geschafft hätte.

Eins zu null für mich, Bitch, war Kazumis einziger Gedanke.

„Er ist ein Schatz!“, hörte sie Itachis Mutter sagen.

„Du gehst auf Itachis Schule!“, bemerkte Mrs. Connor und hob ihre Nase noch weiter in die Höhe, dass sie beinahe in ihre Nasenlöcher sehen konnte.

„Kazumi ist eine Stipendiatin und Einserschülerin!“, erzählte Itachi stolz, strich mit seiner Hand über ihren Oberarm, was Elena mit Entsetzen beobachtete.

„Hinreißend!“, das klang von ihr so, als würde sie Kazumi am liebsten die Haare ausreißen wollen, „Du bist eine Stufe unter Itachi?“

„Ja, ich gehe mit Sasuke und Sai in eine Klasse!“, sie ließ unausgesprochen, dass sie zwischen den beiden Uchihas saß und einer davon ihr bester Freund war. Dann würde Elena an die Decke gehen.

„Dann bist du ja in guten Händen, wenn du mal Hilfe in der Schule brauchst!“, mischte sich Elena ein und war sich nicht mal bewusst, dass sie niemals auf die Schule hätte gehen können. Sie sprach ja nur Französisch.

„Wir helfen uns gegenseitig! Ich bin besser in Geometrie, er in dem Wirtschaftskram!“

„Ich lerne gerade Spanisch!“, erwiderte Elena.

„Itachi und ich unterhalten uns manchmal auf Italienisch!“, okay, das hatten sie bis jetzt nur zweimal getan und nur weil sie ihn auf Italienisch angefaucht und er ihr geantwortet hatte.

„Nicht auf Französisch!“, fragte Mrs. Connor verwundert.

„Ich kann kein Französisch!“, und das sagte Kazumi im vollen Bewusstsein, dass sie neben Itachis Eltern und seiner verhassten Ex und deren Mutter stand, die förmlich nach einer Schwachstelle suchten um in der Wunde zu stochern, „Wäre ja unfair ihm gegenüber, wenn ich das auch noch könnte!“, dabei zuckte sie mit den Schultern und hörte ein unterdrücktes Lachen von Itachi, was ihm einen bösen Blick von Mrs. Connor einbrachte, „Dabei spricht er kein Russisch und kein Japanisch!“, okay, Kazumi gab etwas an, aber das war ihr egal und in diesem Fall absolut gerechtfertigt.

„Sie sprechen Russisch, Kazumi?“, kam es von Mr. Uchiha, der sie eingehend ansah.

„Fließend!“

„Sehr beeindruckend!“, er nickte seinem Sohn anerkennend zu, als wäre das sein Verdienst. Heute ließ sie ihm das durchgehen, weil es auch für sie gut war.

Ein Kellner kam an ihnen vorbei, bot Champagner und Sekt an. Mrs. Connor griff beherzt zu, genau wie Elena. Itachi nahm sich das einzige Wasser auf dem Tablett und nahm einen Schluck, reichte ihr dann das Glas, das sie dankend annahm.

„Für dich nichts, Itachi?“, wollte Mrs. Connor wissen.

„Danke, aber ich fahre heute noch!“, winkte er ab.

„Du bist so verantwortungsbewusst!“, hauchte sie, was Kazumi fast denken ließ, dass nicht nur Elena scharf auf Itachi war, sondern ihre Mutter sicher nichts dagegen hätte mit Itachi eine Runde allein zu sein, „Für Sie Kazumi?“

„Nein danke, ich trinke nicht!“, lehnte sie lächelnd ab.

„Das ist doch eine Feier, da muss man was trinken!“, Mrs. Connor fixierte sie mit ihrem Blick, als wollte sie sie hypnotisieren und sie dazu zubringen Alkohol zu trinken, vor Itachis Eltern. Als würde sie wissen, dass das nicht gut aussehen würde.

„Verführen Sie Minderjährige gern zum Trinken?“, fragte Kazumi nüchtern und Elena verschluckte sich an ihrem Sekt, während Itachi ein Lachen hinter einem Husten verbarg.

Mrs. Connor sah sie einen Moment entgeistert an, ehe sie ihre Fassung wieder bekam und lächelte, „Natürlich nicht!“, mehr fiel ihr wohl nicht dazu ein.

„Übertreibs nicht, Süße!“, raunte Itachi ihr zu, küsste ihre Schläfe.

„Würde ich nie wagen!“, flüsterte sie zurück und zwinkerte ihm zu, legte dabei demonstrativ ihre Hand auf seine Brust, schmiegte sich an ihn.

„Itachi, Elena ist heute ohne Begleitung da und du weißt ja, wie gerne sie tanzt. Fordere sie doch heraus!“, sagte Mrs. Connor so beiläufig und unschuldig, dass Kazumi nicht anders konnte, als die Augenbraue hochzuziehen.

Hatte sie denn überhaupt keinen Stolz? Oder ihre Tochter, die ihre Mutter die ganze Arbeit machen ließ?

„Natürlich nur, wenn Kazumi nichts dagegen hat!“

Es vergingen einige Sekunden in denen Mrs. Connor sie ansah und förmlich darum bettelte, dass sie nein sagte um als besitzergreifende Freundin dazustehen, die ihren Freund nicht mal mit der armen Lady tanzen ließ, die ohne Begleitung dastand. Als würde kein anderer Kerl mit ihr tanzen wollen.

„Wieso sollte ich etwas dagegen haben?“, ihr Lächeln war genauso falsch, wie die Aussage an sich.

Ja, sie hatte definitiv etwas dagegen, wenn diese kratzbürstige Schlange auch nur einen Meter zu nahe an Itachi heran kam. Und sie hatte etwas dagegen, wenn er mit ihr tanzte und sie versuchte ihre hässlichen Krallen in ihn zu schlagen. Es machte ihr auch etwas aus, dass sie hier war, wenn sie das mal sagen durfte.

Falls Mrs. Connor überrascht war, ließ sie es sich nicht anmerken, sondern überredete Itachi dazu, sofort mit ihr zu tanzen, was er dann doch nicht ausschlagen konnte. Sie würde sich später dafür entschuldigen.

Als Elena an ihr vorbei, packte sie sie am Handgelenk und beugte sich zu ihr herüber.

„Um das klarzustellen, es ist nicht wichtig, mit wem Itachi wie oft tanzt. Wichtig ist, mit wem er heute nach Hause fährt!“, knurrte sie etwas bedrohlich und Elena funkelte sie an.

„Du bist derzeit nur seine Matratze und bald wird er deiner überdrüssig sein!“, zischte Elena.

„Tja, aber du warst nie seine Matratze!“

Vielleicht war das unter der Gürtellinie, aber zumindest hatte sie Hidan nicht erwähnt. Aber wenn Elena niveaulos wurde, konnte sie gleichziehen.

„Viel Spaß beim Tanzen!“, dann ließ sie Elena los und beobachtete sie, wie sie mit Itachi auf die Tanzfläche ging. Den eifersüchtigen Stich ins Herz ignorierte sie im Moment. Jetzt zählte nur, wie sie die Oberhand behielt und nicht ertrank.

Kazumi wandte sich von den Beiden ab und merkte, dass sie mit Mrs. Connor alleine dastand. Itachis Eltern unterhielten sich einen Meter weit weg mit ein paar Leuten.

„Wie kannst du es wagen die Zukunft meiner Tochter zu zerstören?“, zischte sie aufgebracht und war wirklich kurz davor ihr die Augen auszukratzen, „Das mit dir und ihm ist vorbei sobald ihr wieder in der Schule seid.“, befahl sie, was Kazumi nicht beeindruckte. Das tat es schon lange nicht mehr.

„Sagt wer?“, fragte sie nüchtern, nahm einen Schluck von ihrem Wasser.

„Du wirst mir meinen Plan nicht kaputt machen!“, wenn sie noch lauter wurde, würden die umstehenden Gäste sie hören und sich fragen, warum diese verrückte Alte sie anschrie.

„Welchen Plan?“

Mrs. Connor lief schon rot an und an ihrem Hals pochte eine Ader, weswegen Kazumi aufhören sollte sie dermaßen zu provozieren. Nicht, dass die Gute noch einen Herzanfall bekam.

„Du bist ja nur auf sein Geld scharf. Anders, als meine wundervolle Tochter bist du bettelarm!“

Das war unter der Gürtellinie.

„Und so ganz allein! Keine Mami und kein Papi, die dich auffangen!“

Wow, das war so dermaßen unter der Gürtellinie, das sie dafür fünf Meter groß sein müsste.

Sie widerstand dem Drang ihr das Wasser ins Gesicht zu klatschen um genüßlich dabei zuzusehen, wie die Schichten Make-Up an ihrem Gesicht herunterrinen würde und nahm nur noch einen weiteren Schluck. Ihr Blick war neutral, kühl, aber innerlich war sie wütend und geschockt.

Woher diese Frau auch immer wusste, dass ihre Eltern tot waren, war egal. Wichtig war, dass sie echt keine Ehre im Leib besaß und das auch tatsächlich erwähnte. Floss in ihren Adern Frostschutzmittel und war ihr Herz auf Eis?

„Na ja, ich habe sehr viele Freunde an der Schule, die das liebend gern übernehmen würden!“, und damit versetzte sie ihr mental einen Schlag ins Gesicht.

„Wenn du dich nicht von ihm trennst, sorge ich dafür, dass du dein Stipendium verlierst!“

„Mein Stipendium ist an die Bedingung geknüpft, dass ich einen gewissen Notendurchschnitt am Ende des Jahres haben muss. Glauben Sie mir, ich bin noch nicht mal in die Nähe dieses Durchnschittes abgerutscht um mir deswegen Sorgen zu machen!“

Mrs. Connor öffnete den Mund um wohl eine weitere leere Drohung oder unsensible Meldung zu schieben, kam aber nicht dazu.

„Kazumi!“, hörte sie hinter sich jemanden rufen und sie drehte sich zu Sasuke um, der zu ihnen trat, „Mrs. Connor!“, begrüßte er Elenas Mutter, war genauso freundlich wie Itachi.

„Sasuke! Du stehst in Sachen Aussehen deinem Bruder in Nichts nach!“

Wie konnte man nur so schnell von der Schneekönigin zur liebreizenden Fee mutieren und das innerhalb von Sekunden?

„Danke! Kann ich Ihnen Kazumi entführen? Ich würde ihr gerne eine Freundin vorstellen!“

„Ungern, wir haben uns so nett unterhalten!“

„Vielen Dank für die Rücksicht!“

Sasuke zog sie am Handgelenk hinter sich her und sie spürte, wie ihre Selbstbeherrschung dahin schwand. Vor Mrs. Connor konnte sie sich stark und unzerstörbar geben, auch wenn sie ihre toten Eltern erwähnt hatte. Aber je mehr sie sich von dieser Schlange entfernte, desto mehr war ihr nach Heulen und Schreien zumute. Dieses Biest hatte es gewagt ihre Eltern ins Spiel zu nehmen und das auf die schäbigste Art, die es gab. Dafür wollte sie ihr die Augen auskratzen.

„Tief durchatmen!“, empfahl er ihr, brachte sie wieder zur Bar, die nicht mehr so voll besetzt war, „Zwei Wasser!“, bestellte er beim Barkeeper.

„Ich krieg keine Luft!“, keuchte sie und drückte ihre Hand gegen ihre Brust, die sich verkrampfte.

„Du bist ja auch so verrückt und legst dich gleich mit Elenas Mutter an! Klein anfangen! Man versucht nie sofort den Endgegner zu erledigen!“

„Erstens sind wir nicht in einem Computerspiel und zweitens sind deine Eltern die Endgegner.“

„Du bist ziemlich hardcore, Kazumi!“, bemerkte Sasuke.

„Danke!“, murmelte sie und nahm einen großen Schluck von ihrem Wasser.

Ihr Herzschlag normalisierte sich langsam, während Sasuke solange ihre Hand hielt, bis sie sich wieder sicher fühlte. Sie fühlte sich als wäre sie einen Marathon gelaufen und dabei hatte sie sich nur mit Elenas Mutter beschäftigt, die wie Elena nicht ganz so begeistert von ihrer Beziehung mit Itachi war. Dass sie keine Freudensprünge machte, war ihr klar, aber dieser Art von Aggressivität hätte sie nicht gerechnet.

Das Lied endete und somit auch Itachis Tanz mit Elena. Sie widerstand dem Drang sich umzudrehen um sie dabei zu beobachten, wie sie sich an ihn ranmachte und ihn festnagelte. Dann würde ihre Mutter noch hinzukommen und ihr ätzendes Gift versprühen.

„Du siehst aus, als würdest du dich gleich übergeben!“, meinte Sasuke.

„Ich fühl mich auch so!“

„Ich glaube gleich gehts dir wieder besser!“, lächelte er, als er kurz an ihr vorbei sah.

Kazumi zog die Augenbrauen zusammen, verstand seine Aussage nicht ganz, bis sie eine warme Hand an ihrer Taille spürte und Lippen an ihrem Ohr. Sofort konnte sie besser atmen, schloss erleichtert die Augen.

„Es tut mir leid!“, hauchte Itachi ihr zu und sie erzitterte.

Sie wandte sich ihm zu, legte ihre Stirn gegen seine und atmete tief durch. Abrupt musste sie grinsen.

„Gott, du riechst, als hättest du die Nacht in einem Bordell verbracht!“, grinste sie.

Anscheinend benutzte Elena Parfüm im Übermaß oder badete in einem ganz speziellen Duft, bis jede Pore den Geruch annahm und sie es förmlich ausdünstete. Sie hasste dieses Parfüm, egal welches es war.

„Und du willst mich trotzdem noch!“, merkte Itachi an, küsste ihre Schläfe.

„Nun, du fährst mich nach Hause! Da hab ich keine andere Wahl!“

„Ich könnte dich auch mitnehmen!“, überlegte Sasuke laut.

„Untersteh dich Bruder!“, warnte Itachi ihn, „Entschuldige, dass ich dich mit ihr allein gelassen habe! Jedes Wort, das sie zu dir gesagt hat, tut mir leid!“

„Schon gut!“

Er konnte nichts dafür, dass die Gäste seiner Mutter arrogante Personen waren und sie sie mies behandelte. Dafür war er nicht verantwortlich und dafür war sie ihm auch nicht böse.

„Fühlst du dich gut?“, wollte er wissen, streichelte mit seiner Hand über ihren Oberarm.

„Geht so!“, dabei zuckte sie mit den Schultern, lehnte sich gegen ihn, auch wenn er nach Elena roch. Unterschwellig nahm sie noch Itachis Geruch war, der sie beruhigte. Die Frau musste sich ja förmlich an ihm gerieben haben, damit er so intensiv nach ihrem Parfüm roch. Am liebsten würde sie den verdammten Anzug verbrennen, aber er war brandneu und auch noch sauteuer.

„Bitte tanz noch mal mit mir! Tanz die ganze Nacht mit mir!“, flehte er leise, „Sei meine Cinderella ohne dass es um Mitternacht zu Ende ist!“, der verführerische Ton in seiner Stimme war diesmal anders. Er hatte diesselbe Wirkung auf sie, aber liebevoller, süßer. Anders als der sinnliche Ton, den er sonst anschlug. Jetzt wollte er sie nicht verführen, sondern nur ihre Nähe spüren.

„Alles was du willst!“, sagte diesmal sie und er lächelte daraufhin.

„Dann komm!“

Itachi nahm ihre Hand, half ihr vom Barhocker und führte sie auf die Tanzfläche zurück. Ihr Blick fiel auf Elena, die neben ihrer Mutter stand. Sie tuschelten leise, sahen zu ihr. Kazumi lächelten ihnen nur zu und genoss jede Sekunde davon.

Vielleicht hatten diese zwei Itachis Mutter auf ihrer Seite, aber sie hatte seine Großmutter, seinen Cousin, seine Brüder. Und letztendlich war es Itachi, der entschied wen er liebte und wen er in sein Leben ließ. Seine Mutter riskierte nur ihren geliebten Sohn zu verlieren, wenn sie ihn unbewusst vor die Wahl stellte. Er würde sie wählen!

Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt!

„Dornröschen mag ich trotzdem lieber!“, nuschelte Kazumi.

Itachi lächelte und ließ sie um die eigen Achse drehen, ehe er sie an sich drückte.

„Okay, dann muss wohl eine Rosenhecke her!“

Unwillkürlich musste sie lachen und fühlte sich besser, was auch nur dieser Mann schaffte.

41.Kapitel

41.Kapitel

Das Konzept von die ganze Nacht tanzen, hatte so gewisse Nachteile. Ihr ging nicht auf, wie Leute die ganze Nacht durchtanzen konnten ohne vor Schmerzen in den Beinen einzugehen. Sie war schon nach drei Tänzen völlig fertig und ihre Füße schmerzten. Hohe Absätze waren einfach nur die Hölle auf Erden.

Kazumi ließ sich von Itachi zu einem achten Tanz überreden, ehe sie ihn so böse ansah, dass er es bei acht beließ und sie wieder zur Bar brachte, wo Sasuke sich mit Ethan unterhielt. Seine Verlobte Natasha war nicht bei ihm, was sie erleichtert aufatmen ließ. Auf ihren herablassenden Blick konnte sie jetzt verzichten. Sie hatte sich gerade von Mrs. Connors verbaler Attacke erholt, da brauchte sie nicht auch noch seltsame Blicke.

Itachi reichte ihr ein Wasser, das sie fast leer trank. Er rückte ihr einen Barhocker zurecht, damit sie sich setzen konnte. Wie, als würde er das immer tun, stellte er sich neben sie, legte seinen Arm um sie, beteiligte sich an dem Gespräch, das sein Bruder mit Ethan führte. Es ging um einen komplizierten Deal, den sie in Florida abwickeln wollten. Itachis Onkel war darin involviert, der hier aber nicht anwesend war. Ethan war für die Vertragsaufsetzung verantwortlich.

Ein wenig erschöpft lehnte sie sich gegen Itachi, der sie an der Taille festhielt und mit dem Daumen über ihre Seiten strich. Ihre Augen wurde immer schwerer, da sie langsam wirklich müde wurde. Es war nach Mitternacht und obwohl Itachi gar nicht so lange bleiben wollte, waren sie immer noch hier. Sie wollte sich nicht beschweren und die Freundinnenkarte ausspielen.

Kazumi schloss für eine Millisekunde die Augen, konzentrierte sich nur auf Itachis Stimme, dessen angenehmer Tibre gut für ihre Nerven war. Er könnte den größten Schwachsinn überhaupt erzählen, es wäre ihr egal.

Als sie die Augen wieder öffneten, hätten Stunden oder auch nur Minuten vergangen sein können. Die drei sprachen immer noch miteinander, seltsames Kauderwelsch und eigenartige Juristensprache, die ihr nichts sagte.

„Wir sollten jetzt fahren!“, murmelte Itachi ihr zu und sie nickte träge, „Du bist sicher müde!“

„Ein wenig!“ hauchte Kazumi und unterdrückte ein Gähnen.

„Verschwinden wir!“, er half ihr vom Barhocker, „Sasuke, bleibst du noch?“

„Nicht mehr lange!“

„Alles klar, dann sehen wir uns morgen! Wir sehen uns noch, Ethan! Grüß Natasha!“

„Schönen Abend noch! Kazumi, es war mir eine Freude!“

„Mir auch Ethan! Bis morgen Sasuke!“, sie umarmte ihren besten Freund noch, ehe sie mit Itachi wegging.

„Du hättest ruhig sagen können, dass du müde bist!“

„Ich wollte nicht meckern!“, erwiderte Kazumi.

„Tust du nicht!“

Sie waren fast am Ausgang des Saales, als Itachis Vater sich ihnen in den Weg stellte.

„Ihr wollt schon gehen!“, war sein einziges Kommentar, weder vorwurfsvoll noch sonst etwas. Es war eine reine Feststellung.

„Ja, Kazumi ist müde!“

Mr. Uchiha sah sie an, „Ich hoffe, es war nicht zu anstrengend für Sie?“, fragte er und sie war sich unsicher, ob das für sie ein Minuspunkt wäre, wenn es so wäre. Sie sollte ihm beweisen, dass sie sich hier zurecht finden würde.

„Es geht!“

„Verabschiede dich noch von deiner Mutter!“, bat sein Vater.

„Sicher!“, meinte er nüchtern, „Warte kurz hier, Süße!“

„Okay!“

Ein letztes Mal strich Itachi über ihren Rücken, ehe er sie mit seinem Vater allein ließ. Anders als bei Mrs. Uchiha oder Elenas Mutter, wusste sie nicht wie sie mit ihm umgehen sollte. Die beiden Damen begegneten ihr aggressiv, aber er war neutral und kühl auf sie eingestellt.

„Wie hat Ihnen die Feier gefallen?“, wollte er wissen.

„Sie war sehr schön!“

„Sie haben sich gut gehalten!“, bemerkte Mr. Uchiha.

„Meinen Sie?“

„Sie haben keinerlei Aufmerksamkeit erregt, auch als Elena mit Itachi getanzt hatte.“, dabei traf er einen Nerv bei ihr, da ihr dieses Bild wehtat und sie es am liebsten vergessen wollte.

„Wissen Sie wie viele Mädchen an der Schule mit Itachi flirten, obwohl er mit mir zusammen ist?“

„Ich nehme an sehr viele!“

Da lag Stolz in seiner Stimme, die sie zwar verstand aber nicht mehr wirklich angebracht fand.

„Kaum zu glauben, aber Sie haben sich heute wie ein Profi benommen!“

„Anfängerglück würde ich sagen!“

Unauffällig hielt sie nach Itachi Ausschau, konnte ihm aber nicht entdecken. Wahrscheinlich musste er seine Mutter noch aufspüren und dann eine Weile mit ihr sprechen, bis er sich verabschieden konnte. Es würde sie nicht wundern, wenn sie ihm auch die Sache mit Kazumi ausreden würde. Das könnte dauern!

„Oder Sie sind ein Naturtalent?“, bemerkte Mr. Uchiha, „So wie Sie einfach Verträge in diverse Sprachen übersetzen und damit Itachi einen Job streitig machen, würde ich das glatt glauben!“

Überrascht sah sie zu ihm hoch, „Hat Itachi Ihnen das erzählt?“, eigentlich hatte sie geglaubt, er würde das für sich behalten, aber anscheinend hatte er dieses kleine Detail doch seinem Vater erzählt. Warum auch immer!

„Er war sehr stolz auf diesen Umstand! Ihr Spanisch ist hervorragend!“

„Danke!“

„Kazumi, würden Sie gerne ein Praktikum bei UchihaCorp machen?“, fragte er so plötzlich, dass sie erstaunt zu ihm hochsah.

„Ein was?“

„Ein Praktikum, im Sommer, einen Monat! Sie tragen Akten durch die Gegend, kopieren Sachen und machen Kaffee! So was halt! Die Bezahlung ist gut!“, erklärte er, „Itachi würde zur gleichen Zeit in der Firma arbeiten, auch nur einen Monat!“, fügte er hinzu, „Wenn Sie diesen Monat schaffen, egal unter welchen Bedingungen ohne Itachis Hilfe, dann akzeptiere und unterstütze ich Ihre Beziehung zu Itachi!“

Dieses Angebot ließ sie aufhorchen. Es könnte ein perfider Plan von ihm sein sie dermaßen fertig zu machen, dass sie aufgab und niemals seine Zustimmung für ihre Beziehug bekommen würde. Er könnte sich für ein Praktikantin unmögliche Aufgaben ausdenken und sie in den Wahnsinn treiben. Und Itachi würde ihr nicht helfen können. Andererseits durfte er sie auch nicht unnötig quälen oder sie Dinge tun lassen, zu der ihr die Befähigung fehlte. Eine Praktikatin hatte genaue Aufgabenbereiche und sie würde sicher keine sensiblen Daten in die Hände bekommen oder müsse mit Kunden oder Geschäftspartnern sprechen. Das war seine Aufgabe und ihre nur Kaffee kochen. Das sollte sie hinkriegen.

„Was sagen Sie?“, fragte er nach und sie lächelte ihn siegessicher an.

„Ich bitte Sie, ich halte meinen Notendurchschnitt von 1,0, ertrage Ihren Sohn und seine Freunde, schlage mich mit seinen Fans rum und plane Partys. Da ist ein Praktikum ein Kinderspiel!“

Als Mr. Uchiha lächelte, sah er exakt wie eine ältere Version von Itachi aus und leider genauso attraktiv.

„Dann kommen Sie am ersten Montag der Ferien mit Itachi in die Firma und erhalten dann meine Bedingungen und Aufgaben. Gute Nacht, Kazumi! Es war nett Sie wiederzusehen!“

Mr. Uchiha neigte den Kopf, ehe er sie allein stehen ließ.

Kazumi sah ihm nicht nach, starrte nur auf den Punkt, wo sein Vater zuvor gestanden hatte und wiederholte in Gedanken das Gespräch und die Auswirkungen. Sie hatte gerade zugestimmt ein Praktikum in seiner Firma zu machen, damit er ihre Beziehung mit Itachi anerkannte. Sie solle alles tun was er verlangte und niemals meckern oder Itachi um Hilfe bitten. Sollte sie all diese Bedingungen erfüllen, würde sie keine Probleme mit ihm haben.

Ob das Ganze jetzt so eine gute Idee war, schien momentan noch fraglich und ob sie so ein Praktikum auch wirklich hinbekam? Itachis Reaktion auf diese Sache war sicher auch interessant. Wahrscheinlich würde er eher wenig positiv darauf reagieren.

„Entschuldige, es hat etwas gedauert!“

Itachis Arm legte sich um seine Taille und drückte sie an sich.

„Ist mein Vater schon gegangen?“

„Jepp!“, sagte sie.

„War er nett?“

„So ziemlich! Komm, fahren wir nach Hause!“, bat sie ihn.

„Alles was du willst!“

Gemeinsam verließen sie den Saal und die Butler eilten mit ihren Mänteln herbei. Einer half ihr in den warmen Stoff und ihre Finger verwoben sich mit denen von Itachi. Hand in Hand verließen sie die Villa und somit diesen Teil von Itachis Welt. Zumindest für heute!

In Itachis Auto atmete Kazumi das erste Mal richtig durch. Sie lehnte sich entspannt in die weichen Ledersitze und schloss für einen Moment die Augen. Mit einer Hand löste sie die Haarnadeln aus ihren Haaren, da sie schon in ihre Kopfhaut drückten und ihr Kopfschmerzen verursachten. Sie schlüpfte aus ihren Schuhen, was eine echte Wohltat für ihre Füße waren. Wenn sie dann endlich aus dem Kleid in ihren bequemen Pyjama konnte, war sie vollkommen glücklich.

Itachi startete den Motor, ergriff aber sofort ihre Hand, weswegen sie ihre Augen einen Spalt öffnete und zu ihm rüber schielte.

„Müde?“, wollte er leise wissen und sie nickte träge, „Du warst großartig, Süße!“, meinte er und küsste ihren Handrücken, „Willst du morgen reden?“, abermals nickte sie nur, da ihr Gehirn zu erschöpft war um sich richtig zu artikulieren, „Dann bring ich dich mal nach Hause!“

Der Wagen setzte zurück, verließ das Grundstück. Wahrscheinlich döste sie etwas weg, da Itachis sanfte Berührung an ihrem Knie sie hochschrecken ließ. Sie blinzelte mehrmals und merkte schnell, dass das Auto bereits auf dem Parkplatz ihres Wohnhauses stand.

„Soll ich dich reintragen?“, grinste er frech und sie erwog einen Moment sich darauf einzulassen, weil sie ihre Schuhe nicht mehr anziehen wollte um ins Gebäude zu gehen. Kazumi dachte wahrscheinlich eine Sekunde zu lange darüber nach, da Itachi einfach aufstieg, um den Wagen herum ging und die Beifahrertür öffnete. Sie konnte sich gerade noch abschnallen, ehe Itachi sie aus dem Wagen hob und die Tür mit dem Fuß zustieß.

Leise kichernd legte sie ihre Arme um seinen Nacken und vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge, dabei war es ihr egal ob ihr Make-Up verschmierte und sein Hemd dreckig wurde.

Itachi trug sie ins Gebäude und letztendlich in ihr gemeinsames Zimmer. Sie warf ihren Mantel über die Couch und als er es ihr gleich tat, packte sie ihm am Kragen seines Hemdes und zog ihn zu sich herunter um ihn zu küssen. Er war nur kurz überrumpelt, ehe er den Kuss gierig erwiderte und seine Hände ihre Hüften suchten.

Heiser keuchte sie gegen seinen Mund, als er ihren Körper gegen seinen drückte und zog sie leicht hoch. Seine Finger fanden den Reißverschluss ihres Kleides und öffneten ihn. Sie riss förmlich an seinem Hemd und einige Knöpfe lösten sich, aber dafür legte sie seinen Oberkörper frei. Das andere war ihr egal, jetzt zählte nur seine nackte Haut, die sie mit den Fingern spüren konnte.

„Verdammt, trägst du keinen BH unter dem Kleid?“, knurrte Itachi gegen ihren Mund, als ihr Kleid zu Boden segelte und sie nur mehr in ihrem Slip vor ihm stand.

Grinsend drückte sie ihren nackten Busen gegen seine Brust und er hob sie hoch, weswegen sie ihre Beine um seine Hüfte legte. Sie zwang seinen Kopf in den Nacken, dominierte diesen Kuss, den sie jetzt brauchte, so wie er. Er stank nach Elena und diesem Schlampenparfüm, aber er gehörte ihr. Er trug sie ins Schlafzimmer und legte sie aufs Bett, küsste sie einfach weiter.

Kazumi zog an seinem Jackett und dem Hemd, damit er es endlich auszog. Dann erst wanderten ihren Finger zu seiner Hose und öffnete den Gürtel und die Hose. Ihre Hände glitten über seinen Oberkörper und sie keuchte schwer gegen seinen Mund, als er mit seinen Finger ihre Brust streifte und sanft in ihre Unterlippe biss. Sie legte ihre Arme um seinen Nacken, krallte ihre Finger in seine Haare, als er seine Lippen auf ihren Hals drückte und langsam über ihre Haut glitt.

Genießerisch schloss sie die Augen, gab einen zufriedenen Ton von sich und keuchte erschrocken auf, als er die empfindliche Haut ihrer Brüste küsste und dann immer tiefer wanderte.

Als ein leises Keuchen aus ihrer Kehle drang, packte sie ihn an der Schulter, damit er sich mit ihr aufsetzte. Kurz sah er sie verwirrt an, aber sie ließ ihn aber nicht sprechen, sondern küsste ihn sofort. Ihre Hände legten sich auf seine Wangen, sie drückte sich an ihn, zwang ihn sanft auf die Matratze. Er grinste, als sie sich rittlings auf seine Hüfte setzte. Besitzergreifend legten sich seine Hände auf ihre Hüften und automatisch rieb sie an ihm, weswegen er seine Finger in ihr Fleisch krallte.

Langsam löste sie ihre Lippen von seinem Mund und legte sie auf seinen Hals. Ihre Zunge leckte über seinen Hals, bis hinauf zu seinen Ohrläppchen. Sie presste ihre nackten Brüste gegen seine Brust, drückte ihn bestimmt an den Schultern auf die Matratze und saugte liebevoll an seinem Ohrläppchen, ehe sie sich einem Punkt auf seinem Hals suchte um daran zu saugen, wie er es immer bei ihr tat.

Itachi stöhnte leise und drückte seine Fingernägel leicht in ihre Hüften, während sie ihn zärtlich biss und diesmal sie ein dunkles Mal auf seiner Haut hinterließ. Ihre Finger kratzten über seine Schultern und seine Oberarme hinab, während ihre Lippen die Mulde seines Schlüsselbeines überwand und sich langsam küssend zu seiner Brust arbeitete.

Kazumi wusste nicht genau woher dieses Bedürfnis kam so besitzergreifend zu sein und ihm sogar einen Knutschfelck zu verpassen. Normalerweise war sie gar nicht so und überließ Itachi diese Art der Spielchen. Aber er hatte heute mit Elena getanzt und roch immer noch entsetzlich nach ihr und ihrem Schlampenparfüm, daher wollte sie heute diejenige sein, die ihn markierte. Jeder wusste, dass sie ihm gehörte, aber sie wollte auch das jedem klar war, dass er ihr gehörte. Der Knutschfleck war zu sehen, selbst wenn er die Schuluniform tragen würde, daher war das perfekt um den Damen an ihrer Schule und Elena ein Zeichen zu setzen. Scheiß egal, wie eifersüchtig das jetzt rüber kam. Dieser Kerl war ihr Kerl!

Sie leckte ein letztes Mal über seine Haut, ehe sie sich aufsetzte und Itachi angrinste. Dabei leckte sie sich über die Lippen, genoss den Geschmack seiner Haut und beobachtete genüsslich wie sich seine Pupillen weiteten und die Lippen aufeinander presste.

„Mh, das war ungewohnt!“, meinte er mit einem sinnlichen Unterton, verschränkte die Arme hinter seinem Kopf, weswegen sich sein Bizeps so köstlich anspannten, „Aber definitiv wert zur Wiederholung!“

Ihr Zeigefinger fuhr über seine Brust und ihre Mundwinkel zuckten. Itachi war vielleicht dominant und ließ sich nichts sagen, aber er hörte ihr zu, respektierte sie und hatte sich gerade von ihr ein wenig dominieren lassen.

Friss das Vanessa und all die anderen Damen, die scharf auf ihn waren und dachten sie würden ihn kennen. Vor allem seine ehemaligen Sexfreundinnen, die glaubten, sie wäre nur ein Zeitvertreib. Die glaubten, sie würde Itachi nicht genügen.

Seine Hände wanderten ihre Seiten hoch, als er sich aufsetzte und seine Augen sie fixierten. Etwas blitzte in seinen Augen auf, was ihr gefiel und eine Gänsehaut verschaffte. Sie hatte ihn gerade auf eine gute Art provoziert und jetzt würde er es ihr mit gleicher Münze heimzahlen. Darauf freute sie sich schon.

„Süße, das wird ein Spaß!“, versprach er ihr flüsternd und drückte sie selbst wieder auf die Matratze, küsste sie gierig.

Kazumi schlang ihre Arme um seine Brust, ließ eine Hand an seiner Schulter, während ihre andere Hand über seinen Rücken glitt, direkt unter seine Shorts. Sie zog an dem Stoff, bis er halb über seiner Hüfte war, während sie ihre Schenkel spreizte und er mit seiner Hüfte zwischen ihre Beine rutschen konnte und sie leise gegen seinen Mund stöhnte.

„Oh, das wird gut!“, raunte er und packte ihren Oberschenkel, schlang ihn um seine Hüfte und es wurde richtig gut.
 

Einmal hatte Itachi behauptet, er würde dieses Kuschelding nach dem Sex nicht mögen, er hasste es regelrecht, weil er meistens immer schnell abgehauen war. Er war auch noch stolz darauf. Zumal die Damen, mit denen er damals zusammen war, dann anhänglich wurden und dann glaubten, sie wären etwas besonderes und würden längerfristig bei ihm bleiben.

Sie hingegen liebte diese sinnliche Ruhephase nach dem Sex und dass er dann immer über ihren Rücken streichelte und ihre verschwitzte Haut küsste. Dabei fand er immer die empfindsamsten Stellen, was sie abermals leise stöhnen ließ. Vielleicht fand er auch langsam Gefallen daran, da sie nach dem Sex extrem handzahm war und ihm ihren Körper völlig überließ, da der Sex mit ihm sie immer so angenehm auslaugte. Ein perfektes Workout!

Kazumi strich Itachi ein paar feuchte Strähnen aus dem Gesicht, während sein Blick auf ihrer Brust lag und er sich hungrig über die Lippen leckte. Anscheinend war da jemand heute gierig, weil sie damit angefangen hatte. Sie hatte ihm einen Knutschfleck verpasst, er hatte sich mit zwei revanchiert, an ihrem Hals. So wie sie das richtig mitbekommen hatte, hatte er auch vor ihren Oberschenkeln nicht Halt gemacht.

„Ähm, Itachi!“, hauchte sie leise und sein Blick glitt zu ihrem Gesicht hoch, „Ich glaube, ich hab etwas Dummes gemacht!“, flüsterte sie und senkte den Blick.

„Wenn du das von vorhin meinst, das war nicht dumm! Das war genial!“, meinte er und sie merkte, wie sein Blick kurz hinunter wanderte und er lächelte.

„Nein, auf der Party! Da hab ich was Dummes gemacht! Denke ich!“

Verwirrt zog er eine Augenbraue hoch, „Aha, was denn?“

Wahrscheinlich malte er sich gerade in Gedanken aus, wen sie alles beleidigt oder vor den Kopf gestoßen hatte. Dass sie einem Typen doch den Drink ins Gesicht geschüttet hatte oder auf ihre wundervoll charmante Art jemanden einen Idioten genannt hatte. Wenn sie das nur getan hätte, wäre das weniger schlimm gewesen.

„Ich habe einem Praktikum bei deinem Vater zugestimmt!“

Sie hatte noch nie gesehen, wie jemanden in Zeitlupe die Gesichtszüge vollkommen entgleisten. Bei Itachi geschah das an sich sehr selten, aber das mit der Zeitlupe sah beinahe witzig aus, würde die Situation nicht so ernst sein.

Er hatte sie auf seine verführerische Art angesehen, bis er die Worte langsam realisiert hatte und dann absolute Fassungslosigkeit in seinem Gesicht stand, gefolgt von Sorge und Ungläubigkeit.

„Gott, bitte sieh mich nicht so an, als hätte ich gerade einen Pakt mit dem Teufel geschlossen!“, sagte sie und verbarg ihr Gesicht mit einer Hand.

Itachi seufzte, „Das kann ich nicht!“

Großartig!

42.Kapitel

42.Kapitel

Kazumi wachte auf, weil eine Tür etwas zu laut zufiel und sie ihren Arm nach einer leeren Bettseite ausstreckte. Sie öffnete die Augen und setzte sich in dem Moment auf, als Itachi gerade nach der Türklinke zum Badezimmer griff.

Er trug eine lockersitzende Laufhose und ein enges T-Shirt, was extrem wenig Fantasie über seinen Oberkörper zuließ. Hinzukam, dass das T-Shirt Ärmellos war und seine muskulösen Oberarme noch besser zur Geltung kamen. Er hatte Ohrstöpsel in den Ohren und hantierte gerade an einem MP3-Player herum. Verdammt, er sah verboten gut aus in diesem Outfit, noch verbotener als sonst auch. Stand diesem Mann eigentlich alles?

Itachi sah hoch und entfernte die Kopfhörer.

„Morgen!“, begrüßte er sie lächelnd.

„Wo gehst du denn hin?“, fragte sie schnell.

Kazumi hatte ihn noch nie in diesem Outfit gesehen, denn daran hätte sie sich garantiert erinnert.

„Ich komme gerade vom Joggen!“, meinte er nüchtern.

„Ach so, viel Spaß!“, sie gähnte leise und wollte sich eigentlich wieder hinlegen, ehe sie seine Wortwahl bemerkte, „Wie, du kommst gerade vom Joggen?“, fragte sie misstrauisch, setzte sich blitzschnell auf.

„Ich gehe morgens immer eine Stunde joggen und mache dann Krafttraining!“, erklärte er, als hätte sie das schon die ganze Zeit gewusst.

„Soll das etwa heißen du stehst jeden Tag …?“

„Außer sonntags!“

„Jeden Tag außer Sonntag um sechs Uhr morgens auf…?“

„Eher halb sechs!“

„Und gehst joggen?“, mit jedem Wort konnte sie es weniger glauben, obwohl es logisch klang.

„Ja! Denkst du etwa, ich sehe so aus, weil ich ein Uchiha bin?“, er zog seine Augenbraue hoch und war irritiert.

„Irgendwie schon! Sasuke sieht ja auch so heiß aus!“, genau wie Sai und Shisui. Wie es bei den beiden körperlich aussah, konnte sie nicht sagen, aber sie sahen gut trainiert aus und achteten auf ihren Körper, in einem gesunden Maß.

„Der geht glaub ich abends trainieren!“, überlegte Itachi laut.

„Mein Weltbild wurde gerade zerstört!“, hauchte sie und ließ ihre Schultern sinken. Sie war enttäuschter, als sie sein sollte.

Wie hatte sie nicht mitbekommen können, dass er fast jeden Tag um halb sechs aufstand um so nebenbei eine Runde zu laufen und in einem ominösen Kraftraum zu trainieren? Vielleicht hatte er sich leise verhalten um sie nicht zu wecken, aber meistens hatte er neben ihr gelegen, wenn sie wach geworden war.

„Du schläfst immer noch, wenn ich trainieren gehe. Ich wollte dich nicht wecken!“, antwortete er ihr auf ihre stumme Frage und ihren leicht verwirrten Gesichtsausdruck.

„Wir haben einen Trainingsraum?“

„Ja, im Keller!“, antwortete er, als wäre es das Normalste der Welt, was es vielleicht auch war, aber nicht für sie. Sie hatte erst später von dem Swimmingpool erfahren und angeblich gab es einen Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach. Gerüchten zufolge gab es irgendwo auf dem Schulgelände einen kleinen Wald, wo man ausreiten konnte, weil es ja auch verdammten Pferdestall gab. Fehlte nur noch eine Rennstrecke für Motorräder.

„Vielleicht hätte ich dir gern beim Trainieren zugesehen!“, dabei zwinkerte sie ihm zu und versuchte ein wenig zu flirten.

„Süße, wenn du mir zugesehen hättest, hätte ich mich nicht konzentrieren können!“, seufzte er und zog sich auf eine sehr verführerische Art, zumindest für sie, sein Sportshirt aus und rollte das Kabel der Kopfhörer über den MP3-Player.

„Ist das ein MP3-Player?“, wollte sie wissen und deutete auf das kleine Gerät in seiner Hand.

„Ja!“

„Ich dachte immer, du wärst der IPod-Typ!“

„Denkst du, nur weil es teuer ist, besitze ich es?“, fragte er irritiert, zog dabei eine Augenbraue hoch.

„Ist das nicht das Motto deiner Familie?“, meinte sie vollkommen nüchtern, was ihn grinsen ließ.

„Schon, aber ich steh nicht auf IPods oder sonst einen Kram der mit diesem dämlichen I beginnt.“, erklärte er, was verständlich war. Sie konnte das Zeug auch nicht ausstehen.

„Jetzt ist mein Weltbild noch mehr zerstört.“, seufzte sie und lehnte sich zurück.

Kazumi verschränkte die Arme vor der Brust und musterte Itachi einen Moment. Ihr Blick glitt über seine Brust und seine Oberarme. Er trainierte gezielt für diese Muskeln und das nicht um damit anzugeben. Er wollte einen gesunden Körper und das über viele Jahre. Das erforderte Disziplin, die sie nicht hatte. Sie hasste Sport und liebte Süßigkeiten. Sie achtete jediglich auf ihre Ernährung um diesem Traumkörper von Itachi ins nichts nachzustehen. Aber sie konnte zumindest den Anblick genießen. Ihr Blick fiel auf den Knutschfleck an seinem Hals und ihre Hand legte sich automatisch auf ihren Hals, wo ihre Haut noch pochte, wo seine Lippen gesaugt hatten. Er warf das Shirt in den Wäschekorb, mied ihren Blick.

„Bist du wütend auf mich?“, fragte Kazumi leise, senkte ihren Kopf.

„Nein, bin ich nicht!“, meinte er und sie glaubte ihm.

„Was hätte ich zu deinem Vater deiner Meinung nach sagen sollen?“, wollte sie wissen, „Nein, ich will kein Praktikum bei Ihnen machen, weil es mich nicht interessiert, was Sie in Ihrer Firma tun, die Ihr Sohn, den ich liebe einmal übernehmen wird! Eigentlich habe ich besseres zutun, als Kaffee für alte, reiche Kerle zu kochen oder Akten für Sie herumzutragen!“

Itachi lächelte unwillkürlich, „Vielleicht in anderen Worten formuliert, hätte das funktioniert!“

„Hätte ich das mit dir besprechen sollen?“, sie klang aufgebrachter, als sie vielleicht sein sollte, „So auf die Art, warten Sie Mr. Uchiha, ich will das mit Ihrem Sohn besprechen, ob er damit einverstanden ist.“, so als wäre sie kein selbstdenkendes Wesen und abhängig von ihm und seinen Entscheidungen. Das hätte auf ihn keinen Eindruck gemacht. Sie hatte diese Entscheidung getroffen, weil es die einzige Möglichkeit um seinen Vater von ihrer Beziehung zu überzeugen. Sie hatte etaws unternommen, während Itachi nur davon geredet hatte.

„Das hätte nicht so gut geklungen!“, bemerkte Kazumi.

„Also egal, was du gesagt hättest, es wäre falsch rüber gekommen!“

„Demnach hatte ich keine andere Wahl, als Ja zu sagen!“

„Sieht so aus!“

Kazumi ließ sich aufs Bett fallen und vergrub ihr Gesicht in Itachis Kissen, sog seinen Geruch ein, den sie liebte. Sie stöhnte frustriert auf und warf die Decke über ihren Körper. Die Wärme der Decke umfing sie, genau wie sein Geruch.

„Kazumi!“, hörte sie Itachi gedämpft sagen. Die Matratze senkte sich etwas ab und eine Hand legte sich auf ihre Schultern, „Es ist deine Entscheidung ob du das tun willst und ich unterstütze dich darin! Aber bitte tu es nicht aus den falschen Gründen!“

Sie schlug die Decke weg und saß so schnell aufrecht, dass ihr kurz schwarz vor Augen war.

„Und was sind die falschen Gründe?“, knurrte sie ihn an.

„Um meinen Vater zu beeindrucken!“

„Ich will ihn nicht beeindrucken, das habe ich bereits mit den übersetzten Verträgen gemacht.“

„Ich werde dir nicht helfen können!“, stellte er klar.

„Ich weiß!“

„Egal, was er von dir verlangt, ich kann daran nichts ändern!“

„Ich weiß!“

„Niemand wird wissen, dass du meine Freundin bist. Keine Sonderbehandlung!“

„Will ich auch nicht!“, sie verschränkte die Arme vor der Brust.

„Ich habe selbst Arbeit zu erledigen!“

„Das weiß ich alles, Itachi!“

Ihr war klar, dass sie keine Hilfe von ihm erwarten konnte und sie nicht zu ihm rennen konnte, wenn sein Vater oder andere Leute gemein zu ihr waren. Sie war vollkommen auf sich allein gestellt und musste mit allem allein klar kommen. Sie würde allein klarkommen, weil sie eben so war. Sie kam mit allem klar und würde diesen reichen Säcken schon zeigen, dass sie alles konnte, was man ihr auftrug.

Itachi seufzte leise, „Dann, willkommen bei UchihaCorp!“

„Klingt nach Spaß!“, murmelte sie und wandte ihren Blick ab.

„Gegen ein wenig Spaß ist nichts einzuwenden!“

Er packte sie an der Taille und zog sie an sich. Der Kuss schmeckte nach Schweiß, was ihr egal war. Das war er und kein Schlampenparfüm. Seine Haare waren etwas feucht und seine Haut heiß von dem Workout, das er hinter sich hatte. Das war dermaßen sexy, dass sie es gar nicht beschreiben konnte.

„Komm!“

Ohne Vorwarnung warf er sie einfach über seine Schulter, was sie leise aufschreien ließ. Er stand auf und ging in Richtung Badezimmer. Die Tür flog auf und er trat in den Raum.

„Itachi?“, fragte sie etwas verunsichert, stützte sich mit den Händen auf seinen Schultern ab, beobachtete ihn wie er die Dusche einschaltete und seine freie Hand unter den Wasserstrahl hielt um die Temperatur zu checken.

Kazumi keuchte erschrocken auf, als er sich mit ihr unter den Wasserstrahl stellte und sie wieder auf den Boden absetzte. Innerhalb von wenigen Sekunden klebte ihr Shirt, das eigentlich Itachi gehörte und ihr damit viel zu groß war, an ihrem Körper und ließ ihre Haut durchscheinen. Das gleiche mit den kurzen Shorts, die sie unter dem Shirt trug.

Seine Hände legten sich auf ihre Wangen und zwangen ihren Kopf in den Nacken, ehe er sie abermals gierig küsste. Heißer Wasserdampf stieg auf, während seine feuchter Mund ihre Lippen einnahm und sie bestimmt gegen die kalten Fließen drückte. Seine Hände glitten über ihre Arme, hinab zu ihrer Hüfte. Er zog an dem Stoff des T-Shirt, bis hinauf zu ihrer Taille, wo sein Daumen über ihre Bauch strich, bis zum Bund der Shorts.

Sie krallte ihre Finger in seine Oberarme, als seine Hand unter den Stoff ihrer Shorts wanderte und sie langsam von ihrer Hüfte zog. Mit einem leisen Platschgeräusch klatschte der nasse Stoff auf den Boden.

Kazumi vergrub ihre Finger in seinen nassen Strähnen und stöhnte schwer gegen seinen Mund. Seine Hand glitt über den nassen Stoff, fuhr die Konturen ihrer Brüste und ihrer Taille, ihrer Hüfte nach.

Itachi löste den Kuss und grinste sie kurz an, als er sich mit einem leicht perverse und dreckigen Blick über ihren Hals hermachte. Schwer keuchte sie und legte den Kopf in den Nacken, während sein Mund über ihre Haut glitt. Er küsste, leckte und saugte durch das nasse T-Shirt an ihrer Haut. Er wanderte tiefer, bis er sich vor sie hinkniete und ...

„Gott!“, ihre Beine zitterten, drohten nachzugeben, würde Itachi ihre Hüfte nicht festhalten. Ein allzubekanntes Geräusch kam aus ihrer Kehle und sie schloss genießerisch die Augen.

Das war so richtig gut!
 

Kazumi beobachtete Itachi vom Bett aus, wie er sich eine Krawatte sehr fachmännisch band. Sie kuschelte sich in die warme Decke und klemmte sich eine Kissen unter die Arme und grinste. Wahrscheinlich waren ihre Wangen von der Dusche und ihren anderen Aktivitäten unter der Dusche noch ganz gerötet. Das Adrenalin und die Endorphine ebbten langsam ab und sie wurde ruhiger und ein wenig müde.

Sie gähnte, als Itachi sich zu ihr umdrehte und dabei sein Jackett anzog. Diesmal trug er keinen Anzug für eine Party oder einen anderen festlichen Akt, sondern einen fürs Büro. Auch darin sah er umwerfend gut aus und bestätigte für sie nur, dass Männer grundsätzlich in Anzügen viel besser aussahen, als in anderen Outfits. Er steckte sich sogar ein Einsteckzug in die Brusttasche und selbst wenn er nur die Ärmel seines Hemdes richtete, sah er unfassbar sexy aus. Die Schuhe waren poliert, dass sie im Licht der Lampe glänzten und der Schnitt der Hose, betonte seinen wirklichen heißen Hintern.

„Wenn du mich weiter so ansiehst, kann ich nicht gehen, Kazumi!“, warnte Itachi sie mit einem sehr dunklem Unterton in der Stimme, der sie erzittern ließ. Sie drückte ihren Mund gegen den Polster und grinste, sah diesen schönen Mann weiter an, was ihn seufzen ließ, „Es wird nicht lang dauern, versprochen!“, sagte er wohl zum gefühlten zehnten Mal.

„Ich weiß!“, murmelte sie und sie verstand auch.

Sein Vater hatte ihn und Sasuke heute in die Firma zitiert wegen einer sehr wichtigen Besprechung. Dafür musste er diesen schicken Businessanzug anziehen. Warum diese Besprechung gerade an einem Samstag und ausgrechnet nach dem Frühlingsfest stattfinden sollte, erschloss sich ihr nicht ganz, aber sie konnte nichts dagegen unternehmen.

Itachi hob das Hemd vom Boden auf, das sie ihm letzte Nacht förmlich vom Leib gerissen hatte. Einige der Knöpfen waren abgerissen, andere klammerten sich noch an einen letzten Faden.

„Shisui wird nicht sehr begeistert sein!“, meinte Itachi leise und musterte einen kleinen Riss im Hemd, „Dann darf ich mir wieder was anhören!“

„Ich werd mich beim ihm entschuldigen!“, kicherte sie, auch wenn es ihr nicht wirklich leidtat. Dieses Hemd stank nach Elenas Parfüm und sie wollte nur, dass Itachi es so schnell wie möglich auszog. Dadurch dass sie es ihm vom Körper gerissen und es halb zerstörte hatte, hatte sie auch diese kurze Verbindungen zwischen ihm und Elena zerstört, die während ihres Tanzes geherrscht hatte.

„So wie ich ihn kenne, wird er dir nicht mal die Schuld geben. Wahrscheinlich liebt er dich schon mehr als mich.“, murmelte Itachi und warf das Hemd aufs Bett.

„Ich bin ja auch liebenswert!“, grinste sie.

„Und du hast auch den perfekten Körper für seine Kollektion!“, fügte er hinzu, „Dem kann ich nur zustimmen!“, dabei blitzte etwas in seinen Augen auf und seine Mundwinkel zuckten, formten sich zu einem verführerischen Lächeln.

„Und von deinem Adoniskörper ist er nicht begeistert!“, sagte sie eher im Scherz.

„Mehr als er sein sollte!“, murmelte Itachi und sie fragte sich kurz, wie ernst er das meinte oder wie er das genau meinte, „Ich muss los, Süße!“, sagte er letztendlich.

„Mh, wenn du meinst!“, meinte sie, „Während du weg bist, während ich mich einfach etwas mit mir selbst beschäftigen!“

Itachi drehte sich so abrupt zu ihr um, dass es sie etwas erschreckte. Er weitete seine Augen und sein Mund öffnete, um ihn dann wieder zu schließen.

„Du machst was?“, fragte er heiser, „Ohne mich!“, sagte er diesmal mit einer tiefen und dunklen Stimme, die sie nicht so verdammt erregend finden sollte. Wenn sie sich nicht verhört hatte, war da ein Grollen und Knurren in seiner Stimme.

„Mh, ich weiß zwar nicht, was du meinst, aber ich habe vor Hausaufgaben zu machen!“

Itachis Schultern sackten zusammen und er fuhr sich mit der Haar etwas gestresst durch seine Haare, während sie gegen den Polster grinste. Sie wickelte sich die Decke um ihren Körper und erhob sich. Langsam trat sie an ihn heran und legte ihre Arme um seinen Brustkorb. Sie drückte ihre Wange gegen seine Brust.

„Du willst nicht, dass ich gehe?“, fragte er leise und sie nickte, „Auch wenn ich mittags wieder da bin?“, wollte er weiter wissen und abermals nickte sie.

Eigentlich war es unsinnig sich dermaßen an ihn zu klammern, obwohl er in zwei oder drei Stunden wieder da wäre und sie ihn ja während des Unterricht auch nicht dauernd sah. Grob geschätzt waren sie nur morgens, manchmal mittags und dann erst wieder am späten Nachmittag zusammen. Also waren sie den Großteil des Tages getrennt.

Er legte seine Arme um ihre Schultern und stützte sein Kinn auf ihrem Kopf ab. Seine Finger strichen über ihren Rücken und sie lehnte sich erschöpft gegen ihn. Sie sog seinen Duft ein und erzitterte. Er roch wieder wie er selbst mit diesem leichten Hauch von diesem umwerfenden Parfüm, dessen Name sie nicht kannte, aber unter Tausenden erkennen würde. Diesen Duft assoziierte sie mit Itachi Uchiha.

Sie standen noch einige Momente noch so da, ehe sie sich voneinander lösten und sie Itachi einen sanften Kuss auf den Mund drückte und ihn ein wenig in die Länge zog. Kazumi fühlte sich, als würde er sie verlassen, auch wenn das nicht der Fall war. Er würde heute wieder zurückkommen.

„Ich liebe dich!“, hauchte er gegen ihre Stirn.

„Ich weiß!“, grinste sie dennoch und zog sich an ihm, legte ihre Lippen auf seinen Hals, knapp unter seinem Ohr. Sanft saugte sie an der Stelle, leckte darüber und biss ihn zärtlich.

Kazumi leckte sich über die Lippen und besah sich den kleinen Knutschfleck, ehe sie sich von ihm löste und frech grinste.

„DAS meine Liebe zahle ich dir später heim!“, warnte er sie mit einem sehr verfüherischen Unterton und Kazumi fragte sich gerade ob sie das absichtlich machte, damit er ihr es ihr nachher heimzahlte. Sie wusste es nicht wirklich.

„Ich freu mich drauf!“, lächelte sie und ging an ihm vorbei, Richtung begehbaren Kleiderschrank und ließ im Gehen die Decke zu Boden segeln, damit er ihr dabei zusehen konnte, wie sie nackt in den Raum verschwand. Sie schwor, dass er eine leises `Verdammt´ gemurmelt hatte und sich wahrscheinlich gerade wünschte nicht wegzumüssen.

Das hingegen war pure Absicht!
 

Anstatt ihrer Aufgaben zu machen, rief Kazumi lieber ihre beste Freundin an und erzählte ihr sehr ausführlich wie das Frühlingsfest abgelaufen war. Sie wiederholte jedes Gespräch was sie auf diesem Fest geführt hatte und vor allem das mit diesem Vollidioten an der Bar und die mit Elena und ihrer Mutter. Sakura war über jedes Wort von Elenas Mutter, vor allem das über ihre Eltern, extrem schockiert. Sie hatte ihre beste Freundin noch nie so fluchen gehört. Auch erzählte sie ihr von Itachis Großmutter, was Sakura entzückte. Ihre Worten rührten sie immer noch und sie glaubte ihr, wenn sie sie jederzeit anrufen konnte, wenn sie Probleme hatte. So eine Großmutter wünschte sich jeder.

Etwas skeptisch sah Sakura das Praktikum, aber fand ebenfalls, dass sie das machen musste um in dieser Sache weiter zu kommen. Sie war ihrer Meinung, dass sie sich darum kümmern musste, wenn Itachi immer nur davon sprach, dass sich alles schon regeln würde. Daran glaubte sie nicht, da sie der Meinung war, dass man viele Dinge nur mit harter Arbeit hinbekam. So war sie an diese Schule gekommen und so hatte Itachi sie zu seiner Freundin gemacht.

*Du bist also regelrecht über ihn hergefallen, zumindest für deine Verhältnisse?*, fragte Sakura, als Kazumi ihr auch von der anschließenden Nacht erzählte, die ihr wie ihre erste gemeinsame Nacht, sehr genau in Erinnerung bleiben würde.

Auf der anderen Seite des Handys hörte sie wie Sakura sich auf ihrem Bett bewegte.

„Keine Ahnung woher das kam!“, murmelte sie.

*Na ja, ich würde auch so reagieren, wenn Sasukes Ex ihre Krallen in ihn schlagen würde und er auch noch nach ihrem Parfüm riecht.*, stimmte Sakura ihr zu, weswegen sich Kazumi in ihrem Verhalten bestätigt fühlte.

Manchmal verhielt sich Itachi besitzergreifend, wenn er seinen Arm um ihre Taille legte und sie an sich zog oder ihr diese Knutschflecke verpasste. Aber letzte Nacht hatte sie dieses Bedürfnis gehabt, weswegen sie sich so frivol auf seiner Hüfte gesessen hatte um ihre Lippen auf seinen Hals und seine Brust zu legen.

„Wenn es darum geht, verhalte ich mich echt seltsam!“, meinte Kazumi.

Sie ließ sich auf die Matratze fallen und spielte mit einer Strähne ihrer Haare. Ihr Blick fiel an die Decke und sie beobachtete die Deckenlampe über ihr einen Moment. Das leise Surren war ihr nie aufgefallen.

*Liegt vielleicht an der Situation, die ja etwas verzwickt ist. Seine Mum ist die beste Freundin von Elenas Mutter. Das ist schon schräg und klingt wie nach ner schlechten Soap!*

„Sollte sich da nicht irgendwann herausstellen, dass Elena die Cousine fünften Grades von Itachi ist?“, sie grinste unwillkürlich.

*Und trotzdem würde sie ihn dann noch wollen!*, meinte Sakura und lachte leise.

„Die Mutter würde ihn dann auch noch wollen!“, fügte Kazumi hinzu und erschauerte bei dem Gedanken, vor allem wenn sie sich an den Blick erinnerte, den Mrs. Connor Itachi zugeworfen hatte. Sie hatte den armen Kerl mit den Augen förmlich ausgezogen. So auf die Art, wenn er ihre Tochter nicht wolle, sie würde sich gerne zur Verfügung stellen. Das klang pervers!

*Verübeln kann man es ihnen nicht!*

„Hey, du hast deinen eigenen Uchiha!“, sagte Kazumi gespielt empört und Sakura lachte auf der anderen Leitung.

*Und das auf Abruf! Aber du hast ihn neben dir!*, man hörte ihr nicht an, wie traurig sie deswegen war, aber Kazumi erkannte das sofort.

Die Tatsache, dass Sakura immer noch auf eine andere Schule ging, als Sasuke machte ihr und auch ihm schwer zu schaffen. Sie führten schon seit Beginn ihrer Beziehung eine Fernbeziehung und darum beneidete sie ihre beste Freundin überhaupt nicht. Sakura hatte ihr bereits gestanden, dass es manchmal ihre Beziehung belastet hatte, dass er einige Kilometer entfernt war und sie sich nicht jeden Tag sehen konnten. Zumal Sasuke ein Frauenmagnet war und die Damen an ihrer Schule es nicht so ganz akzeptierten, dass er eine Freundin hatte. Und das sie nicht anwesend war, bestärkte sie nur in ihren Bemühungen Sasuke auf sich aufmerksam zu machen. Dass Sakura nicht verrückt wurde, lag nicht nur daran, dass sie Sasuke vertraute, sondern dass Kazumi neben ihm saß und jede Frau mit ihren Blicken erdolchte, die sich Sasuke derartig näherte. So wie sie das bei jeder Frau tat, die Itachi flirtend anlächelte.

„Ich weiß zufällig, dass seine hübsche Freundin zu meinem Geburtstag eingeladen ist!“, sagte sie und ein leiser Schrei kam aus ihrem Handy.

*Gott, ich werde diesen Mann in dieser Nacht sowas von flachlegen!*

„Hey, ich hab Geburtstag!“, keuchte Kazumi auf.

*Und du wirst sicher auch flachgelegt, spektakulär flachgelegt!*, beruhigte Sakura sie und sie lachte.

„Er wird sich sicher freuen, von dir flachgelegt zu werden!“

*Verrat ihm nichts, soll eine Überraschung sein!*

„Ich denke, er kann es sich denken!“, grinste Kazumi und drehte sich auf den Bauch.

*Okay, ich muss das mindestens einmal sagen!*, sagte Sakura ganz schnell, ehe Kazumi sie unterbrechen konnte, *Er ist dein bester Freund, also vergiss das sofort wieder, aber Sasuke Uchiha ist eine Granate im Bett!*

„Sein Bruder auch!“, kicherte Kazumi und ihre beste Freundin stimmte mit ein, was sie glücklich machte.

*Liegt das in der Familie?*, fragte sie zwischen zwei Lachern.

„Davon können wir ausgehen!“

*Verdammt!*, lachte Sakura, *Ich liebe ihn!*, hauchte sie weiter.

„Ich weiß!“

*Womit haben wir solche Kerl verdient?*

In dem Moment kehrte Itachi wieder zurück und sie fixierte ihn mit ihren Blick, lächelte amüsiert und zog ihn mit ihren Augen förmlich aus.

„Ich habe keine Ahnung!“, hauchte sie leise und sah sehr genau zu, wie er sich sein Jackett auszog und den Knoten seiner Krawatte löste, „Ich liebe ihn!“, wiederholte sie Sakuras Worte, meinte aber den anderen Bruder. Der sah verwirrt auf.

*Ich weiß!*, kicherte Sakura.

43.Kapitel

43.Kapitel

Diesmal wachte Kazumi ohne den Wecker auf, was sie zwar überraschte, aber da sie in letzter Zeit so gut schlief und sie auch den Grund dafür kannte – zufälligerweise ein ziemlich heißer Kerl, der fantastisch roch und dazu sie immer umarmte bevor sie wegriftete – hinterfragte sie das gar nicht mehr. Sie fühlte sie ausgeruhter, auch wenn sie manchmal früher als sonst aufwachte. Dann bekam sie auch mit wie Itachi immer um eine unchristliche Zeit aufstand, trainieren ging und wieder kam um nach einer kurzen Dusche wieder zu ihr ins Bett zu steigen. Oh ja, der feine Herr kam wieder zu ihr angekrochen, als hätte er ein schlechtes Gewissen, wenn sie ohne ihn aufwachte.

Aber bis jetzt war sie nur ein einziges Mal nicht vor dem Wecker sondern auch vor Itachi selbst aufgewacht und das an dem Todestag ihrer Eltern. Sie hätte gedacht, dass das ein einmaliges Erlebnis gewesen wäre, weil sie lieber schlief, als früher aufzustehen. Dennoch saß sie aufrecht in ihrem Bett im halbdunklem Zimmer, da die Vorhänge noch leichtzugezogenen waren und sie sich erst um eine bestimmte Uhrzeit vollautomatisch öffneten und sah auf Itachi hinab, der noch selig schlief und nicht einmal ahnte, dass sie schon wach war. Anscheinend hatte er sich für ihren Geburtstag vorgenommen nicht seinen Traumkörper zu stählen, sondern diese wertvolle Zeit mit ihr schlafend zu verbringen. Da sie davon sowieso nie etwas mitbekam, hätte er sich diese Art der Großzügigkeit sparen können. Aber ein Pluspunkt für sie, da sie ihn wieder beobachten konnte, wie er schlief und dabei wie ein Engel aussah, oder der Teufel höchstpersönlich. Immerhin war der Teufel ein gefallener Engel, verführerisch und mordsgefährlich.

Kazumi hob ihre Hand, langsam und vorsichtig, als würde dieser simple Luftzug ihn aufwecken, was sie nicht wollte. Sie gönnte ihm seinen Schlaf und wollte ihn viel lieber so beobachten, ohne seine Störungen in Form von einem dreckigen Grinsen oder dämlichen Kommentaren. Ihre Fingerspitzen berührten seine Stirn, strichen einige Stirnfrasen aus seinem Gesicht und sie fragte sich einen Moment, wie er mit kürzen Haaren aussehen würde. Sicherlich auch umwerfend, aber Itachi Uchiha wäre nicht Itachi Uchiha, wenn er keine längeren Haare hatte und nicht aussah wie ein in der Zeit stehen gebliebener Hippie, oder nannte man diese Typen schon Hipster. In dieser Hinsicht verstand sie immer noch Bahnhof. Ino hatte es ihr irgendwann mal erklärt.

Gestern Abend hatte er sich nicht rasiert, weswegen spitzen Bartstopeln in ihre Finger stachen und sie ihr sogar über ihre Wangen gekratzt hatten, als sie mit Itachi rumgeknutscht hatte. Mh, ob ein Vollbart ihm auch stand?

Da Itachi meistens auf dem Rücken schlief, bedeckte ihn die Decke meistens nur bis zu seiner Hüfte und er deckte sich auch nur komplett zu, wenn sie sich an ihn kuschelte oder sie von hinten umarmte. Sie war eine Frostbeule, er ein Ofen. Wie passend!

Aber so hatte sie gerade einen sehr schönen Ausblick auf seinen Oberkörper. Weswegen sie sich wohl gerade so hungrig über die Lippen leckte. Oh ja, sie reduzierte ihren Freund gerade auf seinen Oberkörper, der zum Anbeißen war. Und es war ihr scheißegal. Dieser Kerl war heiß, sie war seine Freundin, verdammt sie durfte ihn so anstarren und sabbern und sich wie ein kleines Kind darüber freuen.

Daher gönnte sie sich es auch mit ihren Fingern über seine Brust und seinen Bauch zu fahren. Seine Haut war warm und fest, die Muskeln steinhart und sehr schön geformt, nicht zu viel, nicht zu wenig. Genau perfekt um gesund auszusehen.

Kazumi legte sich neben ihn auf die Seite, stützte ihren Kopf mit der Hand ab und fuhr mit der anderen über seinen Oberkörper. Sie zeichnete Linien und Kreise, bis hinunter zu den Bund seiner Boxershorts, wo sie immer inne hielt um dann wieder hochzuwandern. Ihre Hand in seine Hose zu schieben, vor allem wenn er noch schlief, wagte sie nicht.

Sie küsste seine Schulter und seinen Hals, ehe sie langsam zu seinem Kiefer wanderte und letztendlich seinen Mundwinkel küsste. Ein erschrockenes Keuchen entwich ihrer Kehle, als sich ein Arm um ihre Taille legte und sie sich auf dem Rücken wiederfand. Sein Mund drückte sich gegen ihre Lippen und eine Hand schob sich unter ihr T-Shirt.

„Morgen!“, begrüßte Itachi sie zwischen zwei Küssen, „Und Happy Birthday!“, fügte er noch hinzu, als er seine Lippen auf ihren Hals drückte und seine Bartstoppeln ihre Haut leicht aufkratzten. Er schob ohne viel Mühe ihren Slip von ihrer Hüfte, teilte ihre Beine mit seinem Knie.

„Morgen!“, keuchte sie und legte ihre Hände auf seine Oberarme.

Sie fragte gar nicht ob er wach gewesen war oder ob ihr Kuss ihn aufgeweckt hatte. In dieser Hinsicht war es ihr völlig egal. Und es war auch unwichtig.

Gerade als sie ihre Hand zu seiner Hüfte wandern ließ um ihn die Boxershorts von der Hüfte zu schieben, klopfte es dermaßen laut an ihrer Tür, dass Itachi sie fast wirklich schmerzhaft in den Hals biss und eine sicherlich rote Stelle hinterließ.

Als es wieder so energisch klopfte und sie denjenigen ernsthaft verfluchte und überfahren wollte, mit einem Panzer, seufzte Itachi und setzte sich auf, was ihr gar nicht passte. Sie hatte Geburtstag und ein Recht auf was auch immer Itachi mit ihr vorhatte. Bissspuren an ihrem Hals gehörten nicht dazu, er war doch kein Vampir.

„Keine Mordlust an deinem Geburtstag, Süße!“, grinste er und tippte allen ernstes mit seinem Fingern gegen ihre Stirn.

„Es ist viel zu früh!“, murrte sie.

„Kazumi, es ist fast neun!“

„Hab ich den Wecker überhört, der läutet doch um acht!“, damit sie ihn auch ja ignorieren konnte um weiter zu schlafen.

„Ich hab ihn ausgeschaltet!“, erklärte Itachi.

„Kann es einen perfekteren Mann geben?“, seufzte sie und meinte das todernst. Den Wecker auszuschalten um sie absichtlich länger schlafen zu lassen, bescherte Itachi einen fetten Pluspunkt.

„Nein!“, antwortete er schlicht und erhob sich vom Bett, was ihr auch nicht gefiel. Aber da klopfte immer noch jemand an ihrer Tür, „Vielleicht solltest du dein Höschen wieder anziehen!“, empfahl ihr Itachi, als er sich ein T-Shirt nahm und das Zimmer verließ.

Sie konnte gerade noch seinem Ratschlag befolgen, da stürmte schon jemand mit bekannten rosa Haaren in ihr Zimmer und warf sich mit vollen Karacho auf ihr Bett und somit auf sie.

Ihre beste Freundin umarmte sie stürmisch und warf sie halb um, während ein Lachen aus ihrer Kehle kam.

„Da wünscht man sich zwei schöne Frauen in einem Bett, die sich kichernd aneinander klammern und dann kann man nichts damit anfangen, da eine die eigene Freundin ist und die andere zum Bruder gehört.“, hörte sie Itachi sagen, weswegen sie durch die rosa Haare zu ihm sah und grinste.

„Das mit dem Dreier wird nie passieren!“, bemerkte Sasuke, der in ihr Schlafzimmer trat.

„Das ist korrekt, Sasuke!“, kicherte Sakura und küsste ihre Wange, ehe sie sich von ihr löste, „Wenn wir was in diesem Bett veranstalten, dann definitiv ohne einen von euch beiden.“

Diesmal lachte Kazumi, nicht unbedingt wegen Sakuras Kommentar, sondern aufgrund von den vollkommen entglittenen Gesichtsausdrücken der beiden Brüder, die göttlich waren.

„Also lasst uns mal ne Stunde allein!“, kicherte sie und legte ihre Arme um Sakuras Nacken, drückte sie an sich.

Die zwei Uchihas sahen sich einen Moment an und entschieden wohl in Gedanken, dass das ein beste Freundinnen-Ding war, das sie sowieso nicht verstanden, weswegen sie einfach mit den Schultern zuckten und das Schlafzimmer verließen. Sie sahen ihnen nach und verfielen in ein leises Lachen.

Zusammen sanken sie aufs Bett ud steckten die Köpfe zusammen, „Happy Birthday!“, flüsterte Sakura grinsend.

„Danke!“

„Okay, wie sehr haben wir die zwei jetzt erschreckt?“

„Wir haben sie schockiert!“, kicherte Kazumi.

„Das ist immer wieder lustig!“

Sie setzten sich wieder auf und Kazumi erhob sich vom Bett, streckte sich einen Moment.

„Wie lang bist du schon hier? Es ist noch recht früh!“, wollte Kazumi wissen, als sie in Bad ging.

„Sasuke hat mich gestern Abend schon abgeholt! Ich wollte dich überraschen! Ino und TenTen sind wahrscheinlich schon da!“

„Na die Überraschung ist dir gelungen!“

Kazumi kam wieder aus dem Bad und ging direkt in den begehbaren Kleiderschrank. Sakura folgte ihr direkt und erzählte ein wenig zu genau von der gestrigen Nacht. Sie sprach eigentlich sehr offen mit ihrer besten Freundin über ihre Beziehung, aber da Sasuke auch noch ihrer bester Freund war, war ihr das ein wenig unangenehm. Dennoch ließ sie Sakura reden, da ihr das auch guttat. Derweil zog sie sich schnell etwas an und beteiligte sich an Sakuras Monolog.

„Itachi sagte, er würde heute Abend mit dir etwas machen. Das heißt uns bleibt nur der ganze Tag!“, seufzte sie theatralisch.

„Wie schlimm für dich!“, meinte Kazumi trocken.

„Hab ich dir schon erzählt, wie Sasuke meine Eltern kennen gelernt hat?“, wollte sie plötzlich aufgeregt wissen, weswegen sie sich zu ihr umdrehte und ihr ihre volle Aufmerksamkeit schenkte.

„Schieß los!“, forderte sie lächelnd.

„Mein Dad wollte auf cool und gelassen machen. Mum war ganz aufgeregt, hat hundertmal gefragt, was Sasuke am liebsten isst oder ob er etwas überhaupt nicht mag. Ich schwör dir, Mum hat gekichert wie eine Fünfjährige, als er sich vorgestellt hat.“

Das Bild dazu hätte sie gerne gesehen, da Sakuras Mutter eine sehr selbstbewusste Frau war und es eigentlich nicht viele Dinge gab, die sie aus der Fassung brachte. Dass ausgerechnet Sasuke sie dermaßen aus der Bahn warf, war witzig und süß.

„Ich glaube Dad hat sich ein bisschen mickrig gefühlt, da Sasuke doch einen recht festen Händedruck hat. Es war so witzig, aber alle haben sich gut verstanden. Mum liebt ihn und Dad mag ihn glaub ich ganz gern!“, erzählte Sakura und grinste über beide Ohren, was sie verstand, „Es war ein wundervoller Abend und Sasuke hat sich gut unterhalten. Er und Dad haben sich später noch unterhalten! Mum und ich haben getuschelt. Es war so cool!“

„Glaub ich dir!“

Sakura erzählte ihr haarklein wie das Essen ablief und strahlte über beide Ohren, was sie ihr auch gönnte. Aufgrund der Entfernung konnten sie nicht so viel Zeit miteinander verbringen, aber die Zeit, die sie miteinander verbrachten, war anscheinend sehr produktiv. Aber, dass Sasuke ihre Eltern kennen gelernt hatte, bedeutete auf jeden Fall, dass das mehr zwischen ihnen war als nur ein kurzes Miteinander. Ob es zu einer langjährigen Beziehung oder sogar einer Ehe führte, konnte sie nicht sagen, aber zumindest bedeuteten sie einander sehr viel. Das sah Kazumi den beiden schon von Weitem an.

„Wie war das Treffen zwischen Itachi und Jim?“, fragte Sakura nach ihren Erzählungen neugierig.

„Ganz gut denke ich! Jim hat ein paar peinliche Fragen gestellt, aber Itachi war ganz cool, zumindest cooler als ich.“

Die Frage, was Itachis Zukunftspläne waren, war ja noch angebracht, aber ob sie auch jedes Mal ein Kondom benutzten war peinlich. Und außerdem hatte er das sie schon am Telefon gefragt.

„Er macht sich eben Sorgen um dich!“, meinte Sakura, „Fertig?“, wollte sie wissen.

Kazumi griff noch nach einem Haarband und band sich die Haare zu einem hohen Zopf zusammen, ehe sie zu ihrer besten Freundin sah und ihr zunickte. Lächelnd hüpfte diese von dem kleinen Hocker und folgte ihr aus dem begehbaren Kleiderschrank.

Im Wohnzimmer unterhielten sich die beiden Brüder und für einen kurzen Moment blieben sie unter der Tür stehen, bewunderten diesen Anblick für einen Augenblick. Die zwei sahen wirklich extrem gut aus.

Absolut synchron zückten sie und Sakura ihre Handys und machten von beiden jeweils ein Foto, wie sie einfach nur dastanden und sich unterhielten. Ein Anblick für Götter.

„Und ein weiteres Foto für meine Sammlung!“, murmelte Sakura und speicherte das Bild in einem sehr großen `Sasuke´-Ordner.

„Ist das ein Selfie?“, fragte sie irritiert mit dem Blick auf ein bestimmtes Bild gerichtet, „Ein Halbnackt-Selfie?“

„Oh ja!“, grinste ihre beste Freundin erfreut.

„Cool, ich hab Itachi mal beim Schlafen fotografiert!“, sie zeigte ihr ein bestimmtes Foto, das sie vielleicht als Hintergrundbild nehmen sollte.

„Süße Boxershorts!“, kommentierte Sakura, „Sieh dir das an, das ist Sasuke kurz nach der Dusche!“

„Scharf! Ich hab eins von Itachi unter der Dusche, Rückansicht!“

„Hammer! Sieh dir das an!“

Sakura zeigte ihr ein supersüßes Bild von sich und Sasuke, wie sie aneinander gekuschelt auf der Couch lagen. Ein weiteres Selfie. Langsam fing sie an diese Selfies doch zu mögen. Sie hingegen zeigte ihr Fotos von Itachi und mit ihm zusammen, das sie gemacht hatten, eins sogar direkt nach dem Aufstehen in die Bettdecke gekuschelt.

„Meine Damen?“

Gleichzeitig blickten sie von ihren Handys hoch, direkt zu Itachi und Sasuke, die sie verwirrt ansahen.

„Was genau macht ihr da?“, wollte Sasuke wissen.

„Gar nichts!“, sagten Kazumi und Sakura synchron.

„Ihr habt euch einander also nicht Fotos von uns gezeigt?“, ergänzte Itachi und zog eine Augenbraue hoch.

„Haben wir gar nicht!“, kam es wieder von ihnen wie aus einem Mund.

„Lügen ist eine Sünde, meine Lieben!“, grinste Sasuke.

„Diese nicht!“, keuchte Sakura erschrocken und presste ihr Handy an ihre Brust.

„Verdammt, ich hab Geburtstag, ich darf das!“, knurrte Kazumi gespielt aufgebracht.

Abermals sahen die beiden Brüder sich an und entschieden gedanklich dieses Verhalten auch nicht zu beachten. Sie zuckten synchron mit den Schultern, was beiden leider auch extrem heiß aussah und diesmal Sakura und sie synchron seufzten.

„So süß!“, hauchte ihre beste Freundin.

„Du sagst es!“

„Okay, das reicht! Gehen wir Mädels!“

Itachi und Sasuke griffen nach ihren Händen und zogen sie bestimmt aus dem Zimmer. Kazumi sah zu Sakura, die über beiden Ohren grinste, was sie ebenfalls dazu brachte zu lächeln wie eine Verrückte.

Auf dem Gang gingen sie Richtung Speisesaal, wo wahrscheinlich die anderen warten würden. Sollten sie eine Überraschung planen, müssten sie das besser planen. Sie hatte schon Überraschungspartys geplant und war daher nicht zu überraschen.

Außerdem mochte sie Überraschungen immer noch nicht! Nur die von Itachi!

Kurz vor der Tür zum Speisesaal, bremste Itachi sie etwas, damit sie leicht hinter Sakura und Sasuke zurückfielen, die Hand in Hand leise tuschelnd vorgingen. Sein Arm legte sich um ihre Schultern und zog sie an seine Seite, küsste ihren Scheitel.

„Heute Abend habe ich dann eine Überraschung für dich!“, murmelte er gegen ihr Ohr, was sie ein wenig erzittern ließ. Lächelnd lehnte sie sich gegen seine Seite und schlang ihre Arme um seine Brust.

„Du verwöhnst mich!“

„Du verdienst es auch!“, grinste er gegen ihre Schläfe, ließ seine Hand langsam zu ihrer Taille wandern um bei ihrer Hüfte zu stoppen.

Kazumi wusste nicht ob sie diese Art der Aufmerksamkeit wirklich verdiente und ob sie Itachi an einer bestimmten Stelle nicht einmal stoppen sollte, aber wahrscheinlich war es an ihrem Geburtstag sogar gerechtfertigt, dass sie einmal nichts veranstalten musste, sondern einfach alles ihren Freunden überließ. Für die plante sie ja immer die Geburtstage und das sehr detailliert. An ihrem Geburtstag wollte sie nicht nachdenken.

Sasuke und Sakura warteten bei der Tür zum Speisesaal auf sie und als sie zu ihnen aufschlossen, öffnete Sasuke die Tür, damit sie mit Itachi eintreten konnte.

„Happy Birthday!“, riefen mehrere Stimmen gleichzeitig, weswegen Kazumi kurz die Ohren klingelten.

Ihre Augen weiteten sich, als sie alle ihre Freunde und sogar Gaara im Speisesaal versammelt vorfand. Ihre Freunde hatten den Raum geschmückt, so wie Kazumi es immer für sie gemacht hatte. Ino stürmte regelrecht auf sie zu und umarmte sie so fest, wie Sakura, zog sie direkt von Itachi weg, was er zulassen musste, da er gegen Ino sowieso keine Chance hatte.

„Hey Ino!“, begrüßte sie ihre Freundin, ehe sie sich von ihr löste, „Hey Leute!“, sagte sie noch an die anderen gewandt und bemerkte sogar Sasori und Deidara, die weiter hinten standen, da sie auch größer waren als Temari und Hinata. Plötzlich war sie gerührt und das nicht nur weil Sasori und Deidara hier waren, sondern auch Gaara, der eigentlich nur mit ihr wirklich befreundet war, „Was wird das?“

„Na ja, du schmeißt für uns immer äußerst geniale Partys und da dachten wir uns, wir revanchieren uns bei dir, indem wir dir eine kleine, nicht ganz so geniale Party schmeißen.“, erläuterte Deidara.

Kurz sah sie sich im Esssaal um, wo alles wie bei einem Kindergeburtstag geschmückt war, was sie nicht kindisch, sondern ziemlich cool fand. Kunterbunte Girlanden hingen von der Decke und Luftschlangen verteilten sich auf dem Boden. Der Tisch war mit Papptellern und knallbunten Becher gedeckt. Das war eindeutig Sakuras Idee, die wusste, dass sie für diesen Spaß eindeutig zu haben war. Sie liebte solche Sachen.

„Mir gefällts!“, grinste Kazumi, „Danke!“

„Das ist nicht die Überraschung, Kazumi!“, meinte Itachi, als er an sie herantrat und seinen Arm um ihre Schultern legte, „Ich meine, die Party ist schon eine Überraschung, aber nicht die Überraschung!“

„Oh, krieg ich ne riesige Torte aus der ein Stripper springt!“

„Siehst du, Itachi, ich hab doch gesagt, der Stripper wär ne klasse Idee!“, rief Temari und Itachi verdrehte die Augen.

„Okay, das war eigentlich nur ein Scherz, aber hey, vielleicht nächstes Jahr!“

„Ich kriege diesen Stripper für dich!“, stellte Temari klar und Kazumi musste kichern.

„Seid ihr nicht noch zu jung für einen Stripper! Zumal das hier doch eine Schule ist!“

Überrascht drehte sie sich um und musste zweimal hinsehen, ehe sie realisierte wer da vor ihr stand.

„Das ist die Überraschung!“, murmelte Itachi ihr unnötigerweise zu.

„Letztes Jahr hab ich deinen Geburtstag verpasst, also bin ich hier! Alles Gute zum Geburtstag, Kleine!“

„Danke Jim!“, hauchte sie und kam auf ihn zu um ihn zu umarmen. Es schien Ewigkeiten her zu sein, obwohl sie ihn erst vor kurzem gesehen hatte, aber ihren letzten Geburtstag hatte sie verpasst, weil sie ihn mit ihren Freunden und Itachi verbracht hatte. Dieses Ereignis schien schon so lange entfernt, obwohl es erst vor einem Jahr war. Und in diesem Jahr hatte sich einiges verändert und getan.

Sie drückte sich fest an ihn und küsste seine Wange, ehe sie sich von ihm löste und sich zu ihren Freunden umwandte.

„Danke Leute!“, lächelte sie.

„Dann gibts jetzt Kuchen!“, schlug Naruto.

„Hat Temari gebacken?“, wollte Kazumi wissen und deutete auf die Torte, die eigentlich sehr köstlich aussah.

„Gott nein! Wir haben die Frau keine zehn Meter an die Zutaten rangelassen!“, versicherte Deidara, was ihm von ihrer Schwester einen sehr bösen Blick einhandelte.

„Wow, dieses Vertrauen, bewundernswert!“

Kazumi kicherte leise und Jim an Arm direkt an den Tisch. Sie platzierte ihn neben sich, damit sie genau zwischen ihm und Itachi saß, der ihr bereits den Stuhl zurecht rückte. Sie setzte sich hin und lächelte über beide Ohren weil sie alle ihre Freunde beisammen hatte und noch Itachi und Jim. Die Menschen, die sie am meisten liebte. Vor allem fand sie es nett, dass sie auch Gaara eingeladen hatte, obwohl nur sie mit ihm befreundet war. Sie wusste zwar, dass Hinata und Sasuke mit ihm gut auskamen und er auch mit Naruto sprach, aber mit den anderen hatte er nicht viel zutun.

Lächelnd stellte Deidara ihr die Torte vor die Nase. Sie schien komplett mit dunkler Schokoladencreme überzogen zu sein und ein Kreis aus weißen Tupfen verzierte die Torte mit der passenden Anzahl von Kerzen, die von ihrem Alter sprachen.

„Ihr singt doch jetzt nicht, oder?“, fragte sie mit hochgezogener Augenbraue.

„Willst du, dass wir die ein Geburtstagslied singen?“, fragte Sakura grinsend.

„Gott nein!“, lächelte sie.

„Dann blas die Kerzen aus und wünsch dir was!“, sagte Itachi leise und erhob sich leicht, holte tief Luft.

Kurz dachte sie über ihren Wunsch nach und pustete auf einmal alle achtzehn Kerzen aus. Ein Blitzlicht von der Seite lenkte sie kurz ab, aber als sie hochsah, bemerkte sie Temari mit einer Kamera.

„Für die Nachwelt!“, erklärte sie und Kazumi zuckte mit den Schultern, ehe sie wieder hinsetzte.

„Ein Glück sind wir alle fotogen!“

„Ja aber nur wenn du ein berühmter Fußballer bist und mit Nachnamen Uchiha heißt, Naruto!“, meinte Neji nüchtern.

„Das war eine Beleidigung auf einer ganz neuen Ebene!“, murmelte Sasori.

„Wo er recht hat, hat er recht! Unsereins kann sich nicht mit den Uchihas messen!“, sagte Temari und griff nach einer Sektflasche, reichte sie Sasuke, der sie mit einem Knall öffnete.

„Alkohol! Ich hab zwar Geburtstag, aber das ist trotzdem noch eine Schule! Außerdem sitzt mein Vormund direkt neben mir! Nur zur Info!“, sie ignorierte die Diskussion über das Aussehen der Uchihas, da sie sinnlos war und deutete auf Jim.

„Er ist damit einverstanden! Hin und wieder ist das ja erlaubt!“, grinste Temari.

„Und als hättest du ihn früher um Erlaubnis gefragt, wenn du Alkohol getrunken hast!“, kam es von Sakura.

„Ich hab mir früher gedacht, dass mein Weinvorrat weniger wurde, wenn du Besuch von deinen Freundinnen hattest!“, überlegte Jim laut und nahm lächelnd ein Glas Sekt von Sakura an, „Ich erinnere mich vage daran, dass ihr glaub ich meinen sauteuren Chardonnay getrunken habt!“

Kazumi suchte sofort den Augenkontakt mit Sakura und deutete ihr mit einem Kopfschütteln und einem panischen Blick zu schweigen was den Chardonnay betraf, da sie ihn nicht getrunken hatten.

„Genau, der Chardonnay! Der war köstlich!“, sagte Sakura schnell.

„Mh, war das nicht der Wein, den wir damals mit dieser anderen Weinflasche fallen gelassen haben, weil wir uns wegen des Horrorfilms erschreckt hatten?“, sagte Ino gedankenlos, weswegen sie nur hörte, wie Jim sich lautstark an dem Sekt verschluckte und selbst Itachi etwas erschrocken aussah.

„Ihr habt eine tausend Dollar Flasche Wein fallen gelassen?“, hauchte Jim.

„Und diesen anderen teuren Wein auch!“, gab Kazumi kleinlaut zu, schielte aber zu Ino, die zumindest wusste, dass sie gerade dieses wohlgehütete Geheimnis nach all den Jahren verraten hatte. Eigentlich wollten sie dieses Geheimnis mit ins Grab nehmen.

„Itachi, lass sie mal für zwei Tage nicht aus dem Zimmer, außer für den Unterricht!“, was wohl Jims Art war ihr mal wieder Hausarrest zu geben.

Itachi hingegen grinste nur, da ihm das genau in die Karten spielte, „Mit dem allergrößten Vergnügen!“

Ob Jim ahnte, dass das weit weg von Hausarrest war, wenn sie in ihrem Zimmer alles hatte und in Luxus schwellte?

„Das klingt irgendwie nicht nach Hausarrest!“, meinte Sakura leise.

„Sags ihm nicht!“, grinste Kazumi.

Die Torte wurde verteilt, genau wie der Sekt. Synchron hoben alle die Gläser und aus den Mündern ihrer Freunde kamen Glückwünsche, weswegen sie ein wenig verlegen war.

„Mh, Sekt zum Frühstück finde ich dann doch etwas bedenklich!“, meinte sie nach dem ersten Schluck.

„Meine Mum trink Sonntags nur Sekt zum Frühstück!“, erzählte Sasori.

„Bei so einem Sohn kein Wunder!“, murmelte Deidara.

Kazumi ignorierte das Blickduell der Beiden und widmete sich der Torte, die köstlich aussah. Sie schmeckte auch köstlich und die Schokoladencreme zerging auf der Zunge. Ihre Freunde konnten sich streiten oder einander böse Blicke zuwerfen, es konnte ihr nicht egaler sein. Bei so einer Torte zumindest!

„Sind die immer so?“, fragte Gaara etwas verwirrt.

„Ja sind sie!“, antwortete Sasuke an ihrer statt, „Daran gewöhnt man sich!“

„Es sollte mir Sorgen machen, dass ihr so selbstverständlich Alkohol trinkt!“, kam es nachdenklich von Jim, „Ich meine, ich war genauso, aber ich bin erwachsen und sollte verantwortungsbewusst handeln.“

„Willst du mir noch mehr `Hausarrest´ verpassen?“, fragte sie und zog ihre Augenbraue hoch.

„Kazumi, du musst schon auf deinen Vormund hören!“, grinste Itachi ein wenig hinterhältig.

„Effektiver wäre der Hausarrest, wenn du wirklich Zuhause wärst. Ich könnte dich jeden Tag nach der Schule abholen lassen. Und am Wochenende bleibst du Zuhause!“, schlug Jim grinsend vor.

„Man kann es mit der Fürsorge auch übertreiben!“, merkte ihr Freund schnell an, weswegen sie leise lachte.

„Und sehen Sie heute im History Channel, zwei Alpha-Tiere im Kampf um die Gunst des hübschen Weibchen!“, hörte sie Sakura sagen und als sie zu ihrer besten Freundin sah, musste sie lächeln.

„Oh, ich liebe Tierdokus!“

„Okay, sind sie beiden immer so?“, fragte Gaara an Sasuke gewandt, deutete auf sie und Sakura.

„Ja!“, sagten die beiden Uchiha Brüder vollkommen synchron und diesmal lachte sie wirklich.

Dieser Geburtstag wurde immer besser!

Nach der köstlich Torte erwartete Kazumi beinahe eine Zaubershow oder einen gruseligen Clown, der Luftballontiere bastelte. Zumindest hätte sie mit seltsamen Kinderspielen gerechnet. Kinderspiele für Jugendliche mit Zugang zum Alkohol. Da konnte ja nichts schiefgehen.

Nach Mensch-ärgere-dich in ihrem ersten Jahr an dieser Schule und Monopoly dieses Silvester, sollte es sie nicht überraschen, dass ihre Freunde auf die grandiose Idee gekommen war, diese Tradition auf eine seltsame Art auf die Spitze zu treiben.

Und Menschen wie Kazumi und ihre Freunde spielten keine normalen Brettspiele, sondern Spiele wie Trivial Pursuit, die sehr schwere Variante. Da sie sich gegen Cluedo wehrten, die feindseligen Blicke zwischen Temari und Sasuke hatte sie eindeutig bemerkt und Monopoly zu einem halben Krieg zwischen ihnen geführt hatte, war die Wahl auf ein Spiel gefallen, dass nur von Wissen und nur ein wenig von Glück abhing.

Möge das Gemetzel beginnen!

44.Kapitel

44.Kapitel

Kazumi war nie davon ausgegangen, dass sie und ihre Freunde Trivial Pursuit wie normale Leute spielten und sich darauf beschränkten ihre Figuren über ein Spielbrett zu führen und derjenige gewonnen hatte, der als erster im Ziel war. Das wäre ja langweilig und normal. Und ihre Freunde waren jenseits von normal!

Da sie fünfzehn Leute waren, entschieden sie in Dreierteams zu spielen. Bei jeder falschen Antwort musste derjenige einen Shot trinken. Bei einer richtigen Antwort hingegen der, der die Frage gestellt hatte. Um das Ganze fair und auch lustiger zu machen, losten sie die Teams aus. Da sie Geburtstag hatte, gab es diesbezüglich keine Diskussion und sie bekam ihren Willen. Sie hatte sich nur mit einem hinreißenden Lächeln entschuldigt, obwohl sie sich nicht entschuldigen musste.

Kazumi bildete mit Temari und Hinata ein Team, Itachi mit Sai und Jim, was schon nach der ersten Runde richtig lustig war und Sasuke mit Ino und Gaara. Deidara und Naruto schlossen sich mit Sakura zusammen und Neji und Sasori mit TenTen.

Die ersten paar Runden verliefen ziemlich ereignislos, vor allem da sie alle die Fragen richtig beantworteten und daher der jeweilige Fragesteller den Shot trinken mussten. Daher hatte jeder nach einigen Runden mindesten einen Shot intus.

„Warte, ich weiß die Antwort!“, rief Ino vollkommen verzweifelt und ein wenig gestresst.

„Die Uhr tickt, Süße!“, grinste Deidara und wedelte mit der kleinen Sanduhr vor ihrer Nase herum, „Tick tack!“

„Es war, äh, Einstein!“, rief sie lächelnd und klatschte in die Hände.

„Verdammt, richtig!“, murmelte Deidara und warf die Karte etwas frustriert auf einen kleinen Stapel.

„Tja, Prost Deidara!“, grinsend schob Sasuke ihm einen weiteren Tequila-Shot zu, „Wir liegen vorn!“, er schlug mit Ino ein, was an sich schon recht skurril war, aber mit dem leicht erhöhten Alkoholspiegel wirkte es belustigend.

„Aber nicht mehr lange!“, kicherte Sakura etwas angetrunken, „Wir machen euch fertig!“

„Wie kann es sein, dass wir mit dem Supergenie Kazumi nicht auf Platz eins liegen?“, murmelte Temari vor sich hin und schielte etwas verärgert zu ihr rüber, „Wir liegen auf Platz vier!“, empörte sie sich, als wäre es wirklich Kazumis Schuld. Und das stimmte nicht, immerhin war sie ein Supergenie.

„Ja und?“, meinte sie irritiert, „Sollen sie mich gewinnen lassen, weil ich Geburtstag habe?“, wollte sie wissen und fragte sich, wie das zu bewerkstelligen war, wenn die Fragen zufällig gezogen wurden. Sie hatte keinen Einfluss auf die Schwierigkeit der Fragen. Außerdem empfand sie es als entwürdigend, wenn ihre Freunde sie gewinnen ließen nur weil sie Geburtstag hatte. Sie wollte gewinnen, weil sie es drauf hatte.

„Ganz genau!“

„Du hast die Fragen falsch beantwortet und Kazumi jede richtig!“, merkte Hinata an.

Sie spielten Trivial Pursuit nicht mit dem Spielbrett und nach den normalen Regeln, da das Spiel sonst langweilig und viel zu schnell vorbei wäre. Eigentlich stellten sie sich nur abwechselnd die Fragen und zählten die Punkte. Welches Team zuerst dreihundert Punkte hatte, würde gewinnen. Und das ging schneller, als ihnen lieb war. Vor allem da jede Frage unterschiedlich viel wert war, was die Punktezahl betraf.

„Okay, Kazumi du bist dran!“, diesmal grinste Sai und das sollte ihr beunruhigend und suspekt vorkommen, „Deine Aufgabe lautet ...“, er hielt die Karte hoch und las zuerst die Frage leise, „Rezitiere den ersten Absatz der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika!“, sagte er auf eine sehr bösartige Weise.

„Bitte?“, sagte sie vollkommen irritiert, „Ich soll was machen?“

„Du sollst den ersten Absatz der Unabhängigkeitserklärung rezitieren!“, wiederholte Sai und betonte jede Silbe auf eine sehr nervige Art.

„Das ist doch niemals eine Frage oder Aufgabe! Kein Mensch kann das, außer er studiert den Schwachsinn!“, mischte sich Temari ein.

„Du hältst unsere Unabhängigkeitserklärung für Schwachsinn? Darauf beruht unsere Verfassung!“, Itachi klang beinahe empört, aber das lag vielleicht auch am Alkohol.

Kazumi sah nur Sai an und versuchte durch ein kleines Blickduell herauszufinden, ob er sich das nicht nur ausgedacht hatte um sie zu ärgern. Denn so eine Aufgabe war wirklich ungewöhnlich, selbst für die schwere Variante dieses Spieles. Zumal sie die Antwort diesmal googlen müssten, da sie bestimmt nicht auf eine der Karten passte. Die Absätze der Unabhängigkeitserklärung waren lang.

„Diese Aufgabe klingt etwas unfair!“, hörte sie Deidara sagen.

„Hast du Neji nicht aufgefordert die komplette Nationalhymne zu singen?“, meinte Sasori nüchtern, „In D-Moll!“, ergänzte er.

„Das ist auch leichter als diese Aufgabe!“, sagte jemand anderer.

Sie lächelte und Sai zog seine Augenbrauen zusammen, runzelte die Stirn, „Wenn es im Lauf menschlicher Begebenheiten für ein Volk nötig wird die Politische Bande, wodurch es mit einem anderen verknüpft gewesen, zu trennen, und unter den Mächten der Erden eine abgesonderte und gleiche Stelle einzunehmen, wozu selbiges die Gesetz der Natur und des Gottes der Natur berechtigen, so erfordern Anstand und Achtung für die Meinungen des menschlichen Geschlechts, dass es die Ursachen anzeige, wodurch es zur Trennung getrieben wird.

„Ernsthaft?“, knurrte Sai und warf die Karte auf den Stapel.

Kazumi schob ihn einen Shot zu, den er widerwillig ansah, „Willst du noch mehr hören?“, er kippte den Shot, „Ich vernichte euch!“

Temari lachte los und Itachi grinste, wie sie es aus dem Augenwinkel bemerkte.

„Sie kann die Unabhängigkeitserklärung auswendig!?“

„Nur den ersten Absatz!“, meinte sie schulterzuckend, „Man weiß ja nie!“, grinste sie dann doch überlegen.

„Wieso lernt man das?“, fragte Sasuke.

„Langeweile!“, abermals zuckte sie mit den Schultern und erntete sehr irritierte Blicke. Anscheinend war das wirklich ungewöhnlich, selbst für sie.

„Und das ist der Grund, weswegen ich mir nie Sorgen mache, dass sie mal über die Strenge schlägt!“, meinte Jim grinsend.

Ihr Cousin und Vormund ahnte wirklich nicht, was sie alles angestellt hatte, obwohl sie sehr viel lernte und viel für die Schule tat. Sie hatte anscheinend ein wahres Doppelleben geführt. Sie erinnerte sich gerne an ihre nächtlichen Ausflüge mit ihren Freundinnen und den heimlichen Knutschereien mit einem fremden Jungen. Tja, nicht nur Itachi hatte einiges angestellt.

„Streber!“, lächelte Sakura, obwohl sie ganz genau wusste, was sie alles getan hatte wovon Jim nichts ahnte.

Sie spielten noch eine Stunde und ab diesen Moment wurde es dann doch etwas schwieriger die richtige Antwort zu formulieren oder zu sagen. Vom Stellen der Fragen wollte sie gar nicht erst anfangen. Der Alkohol hatte ihr Gehirn sehr angenehm vernebelt, weswegen die Frage nach dem fünften Präsidenten ein klein wenig verzwickt war. Sie wusste die Antwort, aber sie hatte etwas länger gebraucht, als ihr Stolz zugelassen hätte. Sie hatte den Namen fast nicht aussprechen können. Das hielt sie trotzdem nicht davon ab unkontrolliert zu kichern, während Temari schon halb über dem Tisch lag.

„Donald Duck?“, sagte Sakura unsicher.

„Genau, der erste Mann auf dem Mond war Donald Duck!“, kicherte TenTen.

„So wie unser erster Präsident, Gustav Gans!“, dabei prustete Ino los.

„Okay, ich bin dran!“, lächelte Kazumi und griff nach dem Stapel Karten. Sie blinzelte mehrmals, ehe sie die Frage verstand und sah zu Itachi, „Also Schatz, wie hieß der aztekische Gott, der in Form einer gefiederten Schlange dargestellt wird?“, sie stolperte beinahe über das Wort ` aztekisch´, weil das im betrunkenen Zustand wirklich schwierig war. Zumal sie deswegen auch kicherte, weil das Wort lustig aussah.

„Quetzalcoatl!“, antwortete er ohne nachzudenken, was sie frustriert ausatmen ließ. Er sprach es sogar richtig aus ohne die Miene zu verziehen oder dämlich zu kichern.

„Wieso weiß man so einen Schwachsinn?“, knurrte Temari, als Kazumi ihren nächsten Shot trank. Das Alkohol brannte in ihrer Kehle und sie kniff die Augen zusammen.

„Er liest viel! Aber Akzteken, wirklich Itachi?“, murmelte Sasuke und selbst sein Blick war schon etwas zu vernebelt, weil er seine letzten zwei Fragen falsch beantwortet hatte und die Fragen, die er gestellt hatte, richtig beantwortet worden waren. Dabei vertrug der Uchiha echt viel, so wie sein Bruder.

„Hatte mal was mit einer Studentin im ersten Jahr, die das studiert hat!“, sagte er ohne rot zu werden oder sich dafür zu schämen. Sie sollte sich darüber nicht wundern.

„Darf ich ihn dafür verprügeln?“, fragte Jim, der wirklich betrunken war, zum fünften Mal, nachdem Itachi zu viel über seine früheren Affären gestanden hatte. Anscheinend war sogar er etwas angeheitert, denn sonst hätte er das nie getan, vor allem nicht vor ihr UND ihrem Cousin. Eigentlich hatte Itachi sich besser unter Kontrolle.

„Nein!“, sagten sie und Sakura synchron, etwas zu laut, weswegen ihr die Ohren klingelten.

„Gott, haltet die Klappe!“, grummelte Ino und ließ sich von Gaara die Schläfen massieren. Dafür hatte er zuerst einen seltsamen Blick von Deidara kassiert, ehe Ino ihn mit einem einzigen Blick zum Schweigen gebracht hatte.

„Okay, Gaara!“, meinte diesmal Naruto, der vom Alkohol ganz rot auf den Wangen war, er lallte auch etwas, „Wie heißt der Hausgeist des Hauses Gryffindor?“, brachte er irgendwie heraus, obwohl er diesmal über das Wort `Hausgeist´ stolperte. Gryffindor sprach er sogar richtig aus.

„Der fast kopflose Nick!“, antwortete er ohne Umschweife, als würde er den Alkohol nicht spüren, den er aber eindeutig getrunken hat. Wenn sie sich nicht komplett irrte, hatte er fast genauso viel getrunken wie sie und sie sah fast doppelt.

„Der gute Gaara ist trinkfester als wie alle zusammen!“, grinste Sasori und schien einen neuen besten Freund gefunden zu haben. Es freute sie, dass Gaara ihre Freunde auch als Freunde betrachten konnte. Vielleicht, irgendwann!

„Dabei trinke ich gar nicht so viel. Außerdem war die Frage leicht!“, rechtfertigte er sich mit einem leichten Lächeln.

„Ihre eigentlich auch!“, meinte Kazumi nüchtern und deutete auf ihre beste Freundin, die sie mit einem bösen Blick bestrafte, „Neji, du stellst die nächste Frage!“

Er nickte und griff nach der nächsten Karte, „Sai, was bedeutet `Dendrochronologie´?“

„Dieses Wort hast du grad erfunden!“

„Nein, das gibt es wirklich!“, murmelte Deidara und rieb sich die Schläfen.

„Weißt du es?“, wollte TenTen wissen.

„Scheiße nein! Keine Ahnung!“, Sai kippte den Shot so schnell weg, dass es beinahe so aussah, als wäre es gar nicht passiert. Und sie sah etwas verschwommen und doppelt.

„Moment, was ist die Antwort?“, rief Hinata, was nicht nur Temari überraschte, die beinahe von ihrem Stuhl flog. Aber auch nur weil sie eher im Sessel hing, als wirklich saß.

„Falls jemand fragt, ich weiß es nicht!“, murmelte Kazumi und nahm einen großen Schluck von ihrem Wasser. Das klärte ihr nur ein wenig den Kopf.

„Die Ermittlung des Alters von Bäumen anhand der Jahresringe!“, kam es von Jim, was sie nicht überraschen sollte. Aber sie war überrascht, „Was? Ich lese auch!“

„Du vergisst den Geburtstag deiner letzten Freundin, aber weißt so etwas. Etwas was ich nicht weiß!“

„Da sind wohl ein paar Fußbälle an die falschen Stellen geflogen!“, kicherte Ino erfreut.

„Ich hasse Alkohol!“, stöhnte TenTen und rieb sich den Kopf. Dabei war sie immer die Vernünftige von ihnen gewesen. Und die, die am meisten vertrug.

„Wie ist der Punktestand? Wer liegt vorne?“, fragte Sakura.

„Ne blöde Frage, wer sollte die Punkte eigentlich zählen?“, wollte Naruto wissen.

Sakura suchte zwischen den Haufen von Zetteln nach dem mit dem Punktestand und lachte leise, „Wir haben nach Runde fünf aufgehört zu zählen!“

„Und wer lag da vorn?“, stöhnte Kazumi.

„Itachis Team!“, murmelte sie.

„Im Klartext wir haben gewonnen!“, grinste Sai.

„Kriegt das Geburtstagskind Bonuspunkte?“, fragte Temari hoffnungsvoll.

„Lagen wir nicht auf den vorletzten Platz?“, murmelte Hinata.

„Sehr viele Bonuspunkte!“

„Schlechte Verliererin!“, meinte Kazumi nüchtern und trank einen großen Schluck Wasser, „Sollten wir uns Sorgen machen, dass wir schon vor dem Mittagessen betrunken sind?“

„Nein, Naruto ist betrunken und Ino, vielleicht Hinata. Definitiv Temari, du bist grenzwertig, aber dem Rest geht es gut!“, meinte Sasori und erntete einen sehr bösen, betrunkenen Blick von seiner Freundin.

„Der Rest kann es nur besser kaschieren!“, murmelte TenTen.

„Weswegen das der perfekte Moment für die Geschenke ist!“, jubelte Sakura sehr enthusiastisch und griff unter den Tisch, stellte ihr ein Päckchen vor die Nase, „Als beste Freundin genieße ich gewisse Privilegien, wie ich bin die erste wenn es ums Überreichen von Geschenken geht!“

„Stimmt, ich bin ja nur der feste Freund!“, sagte Itachi nüchtern, zwinkerte Kazumi schelmisch zu, was sie kichern ließ, wie ein kleines verlegenes Mädchen.

„Und ich ja nur der Cousin!“, kam es von Jim.

„Jungs, es heißt Sister before Mister!“, grinste Ino und stellte ihr ebenfalls ein Geschenk hin.

„Dem schließe ich mich an!“, meinte TenTen und folgte dem Beispiel ihrer Freundinnen.

„Tja, in dieser Hinsicht halten wir Mädels zusammen!“

Temari und Hinata taten es ihnen gleich und legten ebfalls ihre Geschenke hin.

„Ihr seid umwerfend!“, kicherte Kazumi und schnappte sich natürlich Sakuras Geschenk als erstes.
 

Der Vorteil von so vielen Freunden war anscheinend die reiche Ausbeute an Geschenken. Sie freute sich über jedes Einzelne, auch wenn sie sich natürlich mehr über das von Sakura und Jim freute, auch wenn sie das Geschenk von Jim ausgesucht hatte. Aber sie taten beide so, als wäre das nicht der Fall. Das von Itachi blieb aus, aber er hatte ihr zugeflüstert, dass sie es später bekommen würde. Wenn sie unter sich waren. Das sollte sie stutzig machen.

Um wieder etwas nüchtern zu werden, hatten Neji und Deidara Pizza bestellt, jede Menge Pizza. Also die reichen Kids bestellten Pizza und das nicht beim Nobelitaliener. Sie sollte aufhören Vorurteilen zu haben, was das betraf.

Entspannt lehnte sie sich gegen Itachi und biss von ihrem Pizzastück ab. Ihr wurde wohlig warm, wie er seinen Arm um ihre Taille legte und sanft ihre Schläfe küsste. Mit einem Lächeln beobachtete sie, wie sich Gaara mit ihren Freunden anfreundete und sich sichtlich amüsierte und auch selbst auch wohl fühlte.

Sasori erzählte vom College und sprach von einer schrägen Party und seinen Vorlesungen. Kazumi lauschte ihm interessiert, vor allem da es um Yale ging, ihre Traumuni. Sie würde jede Information wie einen Schwamm aufsaugen.

„Da war also dieses riesige Fass am oberen Ende der Treppe, gefüllt mit Bier!“, sagte er, „Und diese betrunkenen Deppen kommen auf die Idee es anstatt hinunter zu tragen das Fass einfach hinunter rollen zu lassen!“, erläuterte er, „Nicht nur, dass es fast drei Leute umgenietet und einen Tür geschrottet hat, es ist auch gegen ein Baum geknallt. Dabei ist das bescheuerte Fass geplatzt und das arme Bier hat sich über die gesamte Wiese ergossen.“

Kazumi wusste nicht wieso sie das witzig fand, aber sie lachte sehr herzhaft darüber, genau wie Temari. Vielleicht lag es auch daran, dass Sasori dabei wild gestikulierte, mehr als notwendig und auch seine Stimme grandios zur Erzählung einsetzte.

„Der gesamte Platz hat noch zwei Tage nach Bier gestunken! Und der Dekan war wirklich extrem angepisst!“, lachte Sasori selbst.

„Studenten sind anscheinend krass drauf!“, murmelte Neji.

„Wundert dich das?“, sagte Temari, während sie geistesabwesend auf ihr Glas starrte, „High School Schüler sind schon schräg! Was glaubst du, was Collegestudenten anstellen?“

„Bedenke, ihr seid die reiche Version dieser schrägen Schüler und Studenten!“, grinste Sakura gegen ihr Glas.

„Mh, dieser Spruch könnte von mir sein!“, kicherte Kazumi.

„Ich bin eine eifrige Schülerin!“, lächelte ihre beste Freundin und prostete ihr zu, was Kazumi erwiderte.

„Das sollte mir Sorgen machen!“, murmelte Sasuke.

„Sie sind eben Schwestern im Geiste!“, merkte Itachi an.

„Und wir verschwören uns gerne gegen zwei heiße Brüder!“, kicherte Kazumi und zwinkerte ihrer besten Freundin

„Wen genau meint ihr damit?“, sagte Temari absolut tonlos und blinzelte ein paar Mal.

„Sehr witzig, Temari!“, meinte Sasuke und sie grinste.

„Tja, das ist mein Stichwort! Ich muss wieder gehen!“, mit diesen Worten erhob sich Jim und wandte sich an sie.

„Du solltest nicht betrunken fahren, Jim!“, meinte sie teils besorgt, teils belustigt, was sie nicht verstand. Sie sollte sich mehr Sorgen um ihn machen.

„Weißt du, Kleine!“, meinte er leise und legte seine Arme um sie, „Ich werde jetzt von einer heißen Rothaarigen abgeholt und dann fliege ich nach Hawaii!“, er küsste ihre Stirn und sie lehnte sich gegen ihn.

„Viel Spaß!“, grinste sie.

„Dir auch! Und Happy Birthday!“

„Danke!“, hauchte sie, als er sich wieder erhob.

„Ich verabschiede mich, danke für die Einladung und den kleinen Rausch!“

„Immer wieder gern!“, Temari neigte den Kopf, als würde sie sich verbeugen.

Jim lächelte spitzbübisch und zwinkerte Kazumi zu, ehe er sich umwandte und den Speisesaal verließ.

„Er fährt viel auf Urlaub!“, merkte Sasori an.

„Das darf er auch! Und er hat es sich verdient!“, meinte sie leise.

Jim hatte in den Jahren in denen er sich hauptsächlich um sie gekümmert hatte, wenig Freizeit gehabt. Er hatte sie zur Schule gebracht, trainiert, sie von der Schule abgeholt, trainiert und seine Auswärtsspiele und sie immer unter einen Hut gebracht, bis sie in der Lage war halbwegs für sich selbst zu sorgen. Er war ihr ganzes Leben für sie da gewesen und hatte sie in allem unterstützt was sie glücklich machte. Sie wollte auf eine teure Privatschule gehen, er hatte nie etwas dagegen gesagt. Er bezahlte alles was sie brauchte und gab ihr alles was sie benötigte.

Also ja, wenn er dauernd auf Urlaub ging mit irgendwelchen Frauen, dann ja, durfte er das, wenn er sein Training nicht vernachlässigte und pünktlich zu seinen Spielen kam.

„Wenn ich die Chance habe mit Jim Summers auf Urlaub zu fahren, würde ich ihn auch von überall abholen!“, kicherte Temari.

„Okay, genug Alkohol für dich, Süße!“, entschied Sasori und nahm ihr bestimmt den Drink weg, schob ihr ein Glas Wasser zu.

„Und das war jetzt unser Stichwort!“, kam es von Itachi und zog sie im gleichen Moment an den Armen hoch, „Wir verschwinden auch!“

„Was, wieso?“, protestierte Kazumi, „Wir könnten jetzt Mädchen gegen Jungs spielen! Doppelt oder nichts!“

„Kazumi, wir sind zwei mehr!“, merkte Sasori an.

„Ja und wenn ihr noch fünfzehn Punkte Vorsprung bekommt, wäre es fast ein fairer Wettkampf!“, meinte Ino lächelnd.

„Ja, verstanden! Wir Kerle sind Vollidioten und ihr alle seid brilliant!“, murmelte Sasuke.

„Aber ihr seid liebenswerte Vollidioten!“, kicherte Sakura und küsste ihren Freund auf die Wange, der ihren Arm um ihre Schultern legte, „Geht ruhig!“

Ihre beste Freundin fixierte sie mit einem Blick und sendete ihr eindeutig Signale. Sie hatte gelernt, dass sie in solchen Fällen auf Sakura hören musste, da sie es in solchen Momenten einfach besser wusste. Und sie respektierte ihre beste Freundin und ihre einschlägige Meinung über Dinge, die sie jetzt besser tun sollte.

„Bis später! Oh und danke für die Party und die Geschenke! Ihr seid die Besten!“

„Viel Spaß noch ihr zwei!“, grinste Sasuke und zwinkerte diesmal ihr zu, als würde er mehr über ihr nächstes Abenteuer wissen, als ihr lieb war. Zumindest wusste er mehr als sie.

„Danke, denke ich zumindest!“, murmelte sie, ließ sich aber von Itachi weiterziehen, „Na gut, wir sehen uns äh ...“

„Morgen, wir sehen uns morgen!“, ergänzte ihr Freund mit einem schelmischen Grinsen, das sie noch stutziger machte.

Die Tür fiel hinter ihnen zu und sie standen alleine im Gang. Es verging ein Moment, ehe sie leise lachte und sich gegen ihn lehnte. Sein Arm legte sich um ihre Schultern und drückte sie an seine Seite. Auch er lachte leise.

„Fürs Protokoll, ihr plant die nächste Party!“, kicherte sie.

„Puh, wir haben es grad geschafft diese zu planen, für wenige Leute und ohne dass du es merkst. Keine Ahnung wie du das immer schaffst!“

„Multitasking!“, sie zuckte mit den Schultern und sah zu ihm hoch. Er erwiderte ihren Blick, „Was steht jetzt an? Wohin entführst du mich, Itachi Uchiha?“, grinste sie.

Er antwortete nicht, sondern griff nach ihrem Handgelenk um sie weiterzuziehen, Richtung Schlafzimmer. Sie stolperte ihm hinterher, kicherte wie ein aufgeregtes kleines Mädchen. Sanft schob er sie in ihr Zimmer und schloss die Tür hinter ihnen.

„Ich entführe dich nirgendwohin!“, stellte er klar und öffnete die Tür zum Schlafzimmer.

Das hatte sie jetzt wirklich nicht erwartet!

45.Kapitel

45.Kapitel

Kazumi trat in den Raum und war sichtlich überrascht!

Ihr geisterte nur eine Frage durch den Kopf. Wie? Wie um alles in der Welt hatte er das schon wieder angestellt, wenn er die ganze Zeit neben beziehungsweise in ihrer Nähe gesessen hatte?

„Aber, wie?“, sie drehte sich zu ihm um.

Er lächelte und kam auf sie zu, legte seine Hände auf ihre Hüfte und drängte sie sanft Richtung Bett, setzte sie auf die Matratze. Seine Hände stützten sich links und rechts neben ihr ab und baute sich über sie auf, weswegen sie zu ihm hochschielte. Er stellte sich zwischen ihre Beine und grinste.

„Also zuerst dachte ich, ich entführe dich übers Wochenende auf eine einsame Berghütte, wo wir uns vor einen Kamin kuscheln und dem Schnee dabei zu sehen wie er auf den Boden fällt. Dann wollte ich dich wieder auf Shisuis Yacht bringen.“, erklärte er mit einem äußerst delikanten und Schauer über den Rücken jagen verursachenden Gefühl, „Aber dann ist mit eingefallen, dass du nicht der Typ zum Wandern bist und ich keine Dates wiederhole, wenn sie gut gelaufen sind. Wirklich gut! Zumal Shiusuis Yacht nicht hier ist!“

„Mh, vielleicht hast du doch zugehört!“, schmunzelte sie.

„Oh und ich weiß, dass du ein einfaches Mädchen bist, das sich nicht von Yachten und Luxusberghütten beeindrucken lässt.“

„Nun, von der Yacht war ich ein wenig beeindruckt!“, gab sie lächelnd zu und berührte seine Wangen, „Aber nur weil sie Shisui gehört!“, grinste Kazumi schelmisch und tippte mit ihrem Zeigefinger gegen seine Unterlippe.

Sanft drückte er sie lächelnd auf die Matratze, kniete sich auf die weiche Unterlage und baute sich über ihr auf. Seine warme Hand legte sich auf ihre Taille, schob den Stoff ihres Shirts hoch und strich sanft über ihre Haut. Sein Daumen umrundete streichelnd ihren Bauchnabel, ehe er zum Bund ihrer Hose wanderte.

„Also hab ich mir gedacht ...“, fing er bedeutungsvoll an und sprach mit dieser sexy Stimme, diesem tiefen Bariton, während seine Hand auf Erkundungstour ging, die er schon so gut kannte, dass er sie blind führen könnte, „... wir zwei machen es uns hier gemütlich!“, raunte er ihren Lippen ganz nah und automatisch drückte sie ihren Rücken durch, damit er näher kam und sie vielleicht endlich küsste. Er hatte sie doch erst heute morgen das letzte Mal geküsst. Sie war schon auf Entzug. Sie brauchte diese Schauer über den Rücken jagende Küsse.

„Ich mag deine Pläne!“, meinte sie leise.

„Deswegen wird du jetzt brav auf mich hören und diese Hose ausziehen!“, grinste Itachi und öffnete flink den Knopf ihrer Jeans, weswegen sie erschrocken aufkeuchte, „Um etwas bequemes, wie deinen süßen Pyjama anzuziehen. Der gefällt mir!“

„Nun, den kann man leicht ausziehen!“

„Das auch!“, murmelte er, während er den Saum ihres Shirts hochschob und ihren Bauch entblößte. Sein Blick folgte seiner Hand, die bis zu ihrem BH kam, ehe er inne hielt, „Wir werfen uns in einen bequemen Fummel und dann gibts Geschenke!“

„Der Plural macht mir Angst!“, meinte sie mit hochgezogener Augenbraue.

„Es gibt Schlimmeres als viele Geschenke zum Geburtstag!“, lächelte er und erhob sich wieder, zog sie mit auf die Beine, „Also?“

„Der Pyjama klingt gut!“, sagte sie leise und schielte zu ihren fein säuberlich zusammen gelegten Schlafanzug, der eigentlich nur aus kurzen Shorts und einem von Itachis T-Shirts bestand. Sie hatte auch noch flauschige Socken, die jetzt sehr verlockend klangen.

„Dachte ich mir!“

Kazumi löste sich lächelnd von ihm und nahm ihren Pyjama in die Hand um sich umzudrehen. Ohne ein Wort zu sagen verschwand sie ihm begehbaren Kleiderschrank, schloss die Tür hinter sich. Sie hatte sich schnell umgezogen, wartete aber noch einen Moment um noch einmal tief durchzuatmen. Durch die Pizza war sie schon wiede etwas nüchtern, aber immer noch nicht ganz zurechnungsfähig. Heute würde es definitiv keinen Alkohol mehr für sie geben. Zum Glück würde Itachi das genauso sehen!

Sie musste unwillkürlich lächeln, weil sie sich glücklich schätzen konnte, solche Freunde zu haben, die ihr einen wundervollen Geburtstag bescherrten und dabei nicht nur ihren Cousin einluden, sondern auch Gaara dazuholten. Sie hatten ihn ohne wenn und aber in ihre Gruppe aufgenommen und dafür gesorgt, dass er sich wohlfühlte. Mehr konnte sie sich eigentlich nicht wüschen.

Mit einem strahlenden Lächeln verließ Kazumi den kleinen Raum und riss erstaunt die Augen auf. Itachi hatte das komplette Zimmer abgedunkelt und nur der Schein von elektrischen Kerzen tauchte den Raum in ein sanftes, romantisches Licht. Echte Kerzen wären ja auch viel zu gefährlich. Ein Servierwagen mit süßen und herzhaften Snacks stand neben dem Wagen und dem Bett stapelten sich DVDs, daneben mehrere Päckchen mit Schleife drum herum, ihre Geschenke anscheinend. Er selbst trug eine bequeme Jogginghose und ein einfaches Shirt.

„Wow!“, kam es ihr nur über die Lippen, als sie näher trat und er auf sie zukam, „Du gibst dir viel Mühe!“, grinste sie, als er ihre Hände ergriff und sie näher zu sich zog, „Dabei musst du mich nicht beeindrucken!“, sie legte leicht den Kopf schief in Erwartung, dass er sie küssen würde, aber er sah sie einfach nur an.

„Granny sagte einmal zu mir, dass das Mädchen deiner Träume niemals unbeeindruckt sein wird, wenn du sie mit etwas überrascht. Denn dann bedeutet es, dass sie deine Überraschungen und Geschenke nie für selbstverständlich hält!“, meinte er nachdenklich und todernst.

Kazumi löste sich aus seinem Griff, trat nah an ihn heran und legte ihre Hände auf seine Oberarme, ehe sie zu ihm hochsah und ein sanftes Lächeln aufsetzte. Leicht stellte sie sich auf die Zehenspitze, damit sie beinahe auf Augenhöhe mit ihm war und er nur die Augenbrauen zusammen zog und wartete, bis sie etwas darauf erwiderte.

„Deine Granny ist eine sehr weise Frau! Und ich werde dich und deine Aufmerksamkeiten niemals für selbstverständlich halten!“, hauchte sie gegen seinen Mund und da erschien wieder dieses arrogante, wundervolle Lächeln auf seinen Lippen, das ihr Herz etwas höher schlagen ließ, als es gesund war.

„Komm, deine Geschenke warten!“

Itachi führte sie um das Bett herum und deutete ihr sich zu setzen, direkt vor den kleinen Berg von Geschenken. Er nahm auf der anderen Seite neben ihr Platz und sah sie erwartungsvoll an. Sie griff wahllos nach einem, erwischte ein flache rechteckige Schachtel mit roten Geschenkpapier und einer hellrosa Schleife mit kleinen Herzen darauf. Sie hob den Deckel und schielte daran vorbei. In der Box lag ein simpler dunkler Bilderrahmen. Darin war ein Foto von Itachi und ihr, wie sie Arm in Arm am Strand lagen. Dieses Foto war vor einem Jahr gemacht worden, als sie mit ihren Freunden ihren Geburtstag in Narutos Strandhaus verbracht hatten. Zu dieser Zeit waren sie noch kein Paar gewesen, hatten immer noch diesen Schwebezustand gehabt und nur an diesem Wochenende war diese ganze Sache einfach gewesen, weil sie nichts verstecken mussten und sie in diesem Moment ein Paar sein konnten.

„Ich glaube, Sakura hat das Foto gemacht.“, sagte Itachi und holte sie aus ihrem Anstarrwettbewerb mit dem Foto weg, „Sie und Temari hatten an diesem Tag sehr viele Bilder geschossen und ich hatte sie gebeten mir Kopien der Dateien zu schicken. Das hier hat mir am besten gefallen!“, erklärte er und sie wusste, was er meinte.

Sie saßen auf einem Badetuch, sie zwischen seinen Beinen, gegen seinen Oberkörper gelehnt, während sein Arm um ihre Taile lag und seine andere Hand auf etwas deutete, worüber sie lächelte. Kazumi erinnerte sich vage, dass sie Ino und Hinata dabei beobachtet hatte, wie sie sich vor einer Qualle erschreckt hatte, die plötzlich im Sand aufgetaucht war. Ino hatte sehr panisch nach Deidara geschrien und da hatte sie gemerkt, dass sie irrsinnig auf ihren guten Freund stand. Hinata hatte sich panisch in Naruto Arm gekrallt, der laut gelacht hatte. Sie hätte Hinata nicht für so schreckhaft gehalten. Im Hintergrund erkannte sie verschwommen Neji und TenTen. Wenn sie sich nicht komplett irrte, standen die beiden sehr nah beieinander. Hatte es an diesem Wochenende mit ihnen angefangen?

„Mir auch!“, flüsterte sie und sah zu Itachi, „Danke! Es ist wundervoll!“

Kazumi nahm den Bilderrahmen aus der Schachtel und bemerkte einen zweiten direkt darunter. Sie hob es an und sah auf das gleiche Bild in demselben Bilderrahmen.

„Die sind identisch!“, stellte sie nüchtern fest.

„Nun, eins für dich und eins für mich!“, erklärte Itachi, „Deins bleibt hier und das andere nehme ich nach Yale mit! Ich dachte mir, es wäre ne nette Idee, wenn wir beide das gleiche Bild auf unserem Nachttisch stehen haben!“, dabei zuckte er mit den Schultern, als wäre das keine große Sache und dabei war es genau das.

Sie sollte deswegen nicht deprimiert sein, dass er nächstes Jahr weit weg war. Dennoch schüttelte sie diesen Gedanken wieder ab, da sie besonders an ihrem Geburtstag nicht daran denken wollte. Itachi in Yale war ein Problem für die Zukunft.

Daher griff sie nach dem nächsten Geschenk, diesmal ein kleineres, aber dafür höheres Paket. Die kleine Box war schwerer als das erste und der Gegenstand darin rutschte hin und her, als sie die Schachtel leicht kippte. Sie öffnete den Deckel und holte zu ihrem Erstaunen eine kleine Spieldose hervor. Sie war altmodisch und sah so aus, als würde sie direkt aus einem Antiquariat kommen oder aus einem Film, der in der Renaissance spielte. Sie war blassrosa mit weißen, blauen und goldenen Vezierungen. Der Verschluss war ein kleines Schloss, wie bei einer Schatztruhe. Aber man brauchte keinen Schlüssel.

„Mach sie auf!“, forderte Itachi und sie öffnete vorsichtig den kleinen Verschluss, hob den Deckel an und erschrak als eine leise Melodie ertönte. Im Inneren tanzte eine kleine Ballerina. Sie erkannte die Töne sofort und sah schnell zu Itachi, der lächelte.

„Ich hab dir doch gesagt, ich nehme es dir auf!“, meinte er.

Dieses Lied hatte er ihr damals vor der Abschlussfeier für Sasori und Deidara auf dem Klavier vorgespielt um ihr dann zu beichten, dass er selbst komponiert hatte. Es beschrieb in jedem wundervollen Akkord ihre Beziehung und wie sie beide daran gewachsen waren. Es war wunderschön, traurig, romantisch, einfühlsam und träumerisch.

„Itachi, das ist ...“, sie fand keine Worte für dieses süße und unglaubliche Geschenk, das ihr mehr bedeuete, als alles andere auf der Welt. Weil diese Melodie nur ihr gehörte.

„Wir haben ein Tonstudio und Sasuke kennt sich mit dem Mischpult ganz gut aus. Er hat mir geholfen. Gespielt habe ich alles selbst, aber aufgenommen hat er es!“

Sie hörte eine Geige heraus, die sanft mit dem Klavier harmonierte und einen Gleichklang erschufen. Da war ein leises Dröhnen von einem Schlagzeug und Klänge einer Gitarre. Er hatte ihr nicht nur ein Lied aufgenommen, sondern es auch mit anderen Instrumenten harmoniert, damit es so klang als würde eine ganze Band nur für sie spielen. Dabei hätte ihr das Stück auf dem Klavier vollkommen gereicht.

Das alles zusammen auf dieser kleinen alten Spieldose, die wie eine kleine Schatztruhe aussah. Das war ihr kleiner persönlicher Schatz und wertvoller als alles Geld auf der Welt.

„Sieh auf die Innenseite des Deckels!“, bat er noch.

Durch den sanften Schein der Kerzen suchte sie die Innenseite des Deckels ab. Sie fand eine kleine Gravur, die danach aussah, als wäre sie nachträglich hinzugefügt worden. Sie sah Buchstaben, die sich zu Worten bildeten, aber die Sprache sagte ihr nichts.

Souvenirs du rêve de deux âmes amoureuses! “, sagte er leise in perfekten Französisch, „Es bedeutet Erinnerungen an den Traum zweier liebenden Seelen! “, übersetzte er für sie, „Das Lied hatte keinen Titel und als wir es aufgenommen hatte, sagte Sasuke, es klänge wie ein wahrgewordener Traum. Es sei leicht, beschwingt und würde als Nachklang im Gedächtnis bleiben.“, abermals ein Schulterzucken, „Ich fand es passend und ließ es eingravieren, als kleine Erinnerung, an diesen Traum, der wahrgeworden ist.“

Nie war ein Titel passender für ein Lied und ihr Leben gewesen. Genauso hatte sie damals empfunden, als Itachi es ihr das erste Mal vorgespielt hatte. Es hatte jedes Ereignis ihres gemeinsamen Weges perfekt beschrieben, die Guten wie die Schlechten. Das Traurige, wie das Glückliche. Eine Harmonie aus Liebe, Hingabe, Wut, Leidenschaft, Verzweiflung und Trauer. Nie hatte sie sich mehr verstanden gefühlt.

Es war ein Traum gewesen, der nur mehr eine Erinnerung war. Ein Traum, der wahr geworden war.

„Ich hab das Lied auch erweitert! Hör es dir später in Ruhe an!“

Kazumi schwankte zwischen dem Bedürfnis es sich jetzt anzuhören und ihm um den Hals zu fallen, da dieses Geschenk mehr war, als nur ein Geburtstagsgeschenk. Es war ihr Rettungsanker für die Zeit, wenn sie sich einsam fühlte und Itachi nicht da war um sie zu trösten. Diese sanfte, leise Melodie würde sie trösten und beruhigen.

„Ich liebe dich!“, hauchte sie stattdessen und hielt die Tränen zurück, die sie für ihn und dieses Geschenk vergießen wollte.

Itachi erwiderte nichts darauf, sondern lächelte nur, was ihr Antwort genug war.

Ehe sie doch noch losheulte legte sie die Spieldose vorsichtig wieder in die Schachtel zurück und griff nach dem nächsten Paket. Itachi hatte sich heute viel einfallen lassen.

Das dritte Geschenk war das höchste und erinnerte sie an eine Verpackung für Weinflaschen, nur etwas niedriger. Kazumi sah etwas zweifelnd zu Itachi hoch.

„Du schenkst mir doch kein Sexspielzeug!“

„Was, nein!? Auf so eine Idee würde doch nur Temari kommen!“, rief Itachi ein wenig empört und eigentlich hatte sie das als Scherz gemeint, „Moment, hat sie dir ein Sexspielzeug geschenkt?“

„Nein! Brauche ich eins?“, oh, sie liebte es Itachi nervös und panisch zu machen.

„Nein, definitiv nein!“, stellte er unmissverständlich klar, weswegen sie seine Panik steigerte indem sie gleichgültig mit den Schultern zuckte und das Päckchen öffnete. Zum Vorschein kam eine Art Kelch aus Kristallglas. Es hatte keine besonderen Verzierungen oder Gravuren, es war einfach nur ein Kelch, „Ich muss zugeben, zuerst fand ich die Idee ein wenig schräg, aber mir gefällt der Gedanke dahinter!“, er hatte sich schnell wieder gefangen, was erstaunlich war, wenn man das Thema betrachtete, „Ich hatte mal irgendwo gelesen, dass man sich für ein neues Jahr vornehmen sollte jedes Mal wenn einem etwas Gutes passiert, es aufschreiben soll um es für das Ende des Jahres aufzuheben. So hätte man eine kleine Erinnerung an dieses Jahr und würde vor Augen haben, was einem alles Gute wiederfahren ist.“

Kazumi verstand den Sinn dieser Idee und fand ihn sinnvoll und süß. Man vergas gerne was einem alles innerhalb eines Jahres passierte und machmal erinnerte man sich nur an das Schlechte. Gab man den guten Dinge aber einen besonderen Platz und schrieb es auf, verlieh man diesen guten Ereignissen ein besonderes Gewicht.

„Ich dachte mir, wenn dir was Schönes, Witziges oder sonst was passiert, kannst du es dir aufschreiben, damit du es nicht vergisst und kannst es mir dann erzählen!“, erklärte er mit einem leichten Rot auf den Wangen. Ihm war das peinlich und unangenehm, vor allem deswegen weil er nicht wusste, ob sie diese Idee für genial oder total bescheuert hielt.

Das war definitiv für die Zeit gedacht, wenn Itachi in Yale war. So konnte sie ihm dann nicht am Ende des Tages von ihren Erlebnissen erzählen, wie jetzt. Wenn sie es sich aber aufschrieb und sammelte, hatte sie nicht nur eine Erinnerung für sich selbst, sondern konnte sie auch mit ihm teilen, obwohl er mehrere Kilometer entfernt war.

„Kommt es mir nur so vor oder ist das ein Starterpaket für die Kazumi, deren Freund weit weg zur Uni geht?“, überlegte sie laut und fand diesen Gedanke ganz plausibel. Der Bilderrahmen war eine visuelle Erinnerung, die Spieldose fürs Ohr und ihre Fantasie, der Kelch und die dazu gehörende Bedingung für ihre Seele.

„Sollte es zuerst gar nicht werden, aber das Thema hat sich unbewusst durchgezogen.“, murmelte er, „Ich wollte nicht, dass du einsam bist oder denkst ich würde dich vernachlässigen!“

Kazumi legte den Kelch, der sie irgendwie an den Schnipp-Schnapp-Kelch aus `Natürlich Blond´ erinnerte, nur ohne das ganze Rosa und den Glitzer und rutschte zu ihm herum. Sie nahm seine Hände, damit er sie ansah. Sie küsste ihn so abrupt, dass er zuerst nicht reagierte, aber sie beendete den Kuss auch genauso schnell. Itachi blinzelte mehrere Male schnell und sie musste unweigerlich kichern.

„Ich bin doch nicht einsam! Außerdem hab ich ja die anderen und wir telefonieren jeden Tag, jeden zweiten wenn es sich nicht ausgeht. Du besuchst mich, ich besuche dich und wir können auch skypen! Wenn dein Bruder und Sakura das hinkriegen, schaffen wir das doch locker!“, sprach sie ihm diesmal Mut zu und es funktionierte.

„Das ist doch mal ne Herausforderung!“

Anscheinend konnte man einen Mann immer mit einer Art Herausforderung ködern.

„Ich dachte, dass mit dem Konkurrenzkampf hast du aufgegeben?“

„Und mir diese kleinen Späße entgehen lassen, niemals! Hier!“, Itachi grinste wieder selbstbewusst und arrogant, reichte ihr dabei zwei weitere Geschenke, diesmal keine Schachteln.

Auf einmal sehr neugierig riss die das Papier einfach weg und zum Vorschein kam ein hübscher Notizblock bei dem die Blätter unterschiedliche Farben hatten und ein kleines Stifteetui. Darin waren Kugelschreiber auch in verschiedenen Farbtönen. Zuerst war sie verwirrt, aber dann fiel ihr der Kelch ein, der direkt neben ihr lag und sie verstand den Sinn dahinter.

Kazumi fackelte nicht lange und öffnete den Notizblock, nahm sich einen der Stifte und schrieb etwas auf, ehe sie zwei kleine Blätter hübsch zusammen gefaltet in den Kelch warf.

„Darf ich es auch lesen?“, fragte er lächelnd.

„Später, vielleicht morgen! Vielleicht werden es ja noch mehr!“, sie zwinkerte ihm zu und merkte, wie sich seine Pupillen erweiterten. Oh ja, jetzt hat der Herr etwas zum Nachdenken!

Er hustete zweimal und fuhr sich mit der Hand über den Nacken, „Na dann, eins fehlt noch!“

Ihr Blick fiel auf das kleinste Päckchen, weswegen sie es in dem diffusen Licht beinahe übersehen hätte. Es war gerade mal so groß, dass es in ihre Handfläche passte und es war nicht in Geschenkpapier eingepackt. Eigentlich war es nur ein kleines Samtkästchen für Schmuck, wie ein Ring.

Sie schielte zu Itachi um aus seinem Gesichtsausdruck zu lesen, was darin war, aber wieder einmal war er ein Buch mit sieben Siegeln. Deswegen öffnete sie das schwarze Samtkästchen und zum Vorschein kam ein kleines Anhänger.

„Für dein Armband!“, erklärte Itachi, aber sie sah nur auf den kleinen Gegenstand, der ein kleines Geschenkpäckchen aus Silber war. Das Paketband und die Schleife schien aus Gold und in der Mitte der Schleife war ein kleiner Stein eingearbeitet, „Traditionen müssen gewahrt bleiben!“, grinste er, als sie ihm dann doch um den Hals fiel.

Kazumi lachte leise und küsste ihn tief und lang. Seine Arme legten sich um ihre Taille, zogen sie zu sich, sank mit ihr zusammen auf das Bett.

„Danke, für alles! Die Party, die Überraschung, die Geschenke und dass du da bist!“, hauchte sie gegen seinen Mund, „Für deine Geduld, für deine Aufmerksamkeit, für deine Liebe! Für alles!“

Hungrig küsste er sie, legte seine Arme um sie, drehte sich mit ihr auf die Seite und ließ seine Hand langsam unter ihr T-Shirt gleiten. Seine Finger strichen über ihre Wirbelsäule hoch bis zu ihren Schulterblättern um dann langsam wieder hinunter zu gleiten. Sie erzitterte als er bei ihrem Steißbein war und den Bund ihrer Shorts leicht hinunter zog.

Kichernd löste sie den Kuss und drückte ihren Finger gegen seine Lippen. Sie presste ihre Lippen zusammen und schielte dann zu ihm hoch. Lächelnd griff sie an ihm vorbei und nahm willkürlich eine DVD, hielt sie ihm vor die Nase ohne den Titel zu lesen.

„Den will ich sehen!“, sagte sie.

„Sicher?“, fragte er leicht unsicher.

„Jepp!“

„Süße, das ist ein ziemlich heftiger Horrorfilm!“, meinte er, weswegen sie dann doch einen Blick auf das Cover warf und die Augenbrauen zusammen zog.

„Wieso ist der dann unter der Auswahl? Du weißt ich mag solche Filme nicht!“

„Um dich zu ärgern! Nur ein wenig!“, grinste er und sie verzieh ihm, „Willst du ihn trotzdem sehen?“

Kazumi überlegte kurz, starrte auf den Titel und das Cover und fühlte sich aufgrund des Blutes darauf schon unwohl. Schon allein der Inhalt ließ sie frösteln.

Horrorfilme waren so eine Sache, die sich nur unter Protest und unter Androhung ansah, niemals freiwillig. Eigentlich nur zu Halloween, weil das dann Sinn ergab. An jedem anderen Tag fand sie es seltsam. Und alleine würde sie sich so etwas sowieso nicht ansehen.

„Sehen wir ihn uns an!“, entschied sie und wusste nicht genau warum sie das so bestimmte.

„Okay!“, sagte er und nahm ihr die DVD ab, ehe er sich erhob und zum Fernseher ging, der bereits herausgefahren war. Das war ihr in der Hektik gar nicht aufgefallen.

Itachi legte den Film ein, während sie sich mit ein paar der Snacks eindeckte und es sich auf dem Bett bequem machte. Das Popcorn war mit Salz und Butter, das andere mit Karamell. Es gab Nachos mit scharfer Käsesauce, die sie liebte und Schokolade. Sie stellte alles auf ein bereitgestelltes Tablett, damit sie nicht das Bett vollsaute und wartete auf Itachi. Er nahm sich eine Packung Kartoffelchips und setzte sich mit der Fernbedienung neben sie, legte seinen Arm um sie.

„Wirklich sicher?“, fragte er noch einmal.

„Ganz sicher!“, meinte sie, ehe er den Film startete und sie schon beim Erscheinen des Logos der Produktionsfirma und beim Ertönen der spannungsgeladenen Musik ihre Entscheidung bereute.
 

„Ist es vorbei?“, sagte sie mit zitternde Stimme, während sie ihr Gesicht in Itachis Shirt vergrub und er hauchzart durch ihre Haarsträhnen fuhr.

„Der Abspann? Ja, der ist vorbei!“, murmelte er, „Wollen wir darüber reden, wie du panisch wie ein aufgeschrecktes Huhn deine Finger in meinen Arm gekrallt und geschrien hast, als würde ich dich erstechen?“, wollte er wissen und sie schüttelte den Kopf, „Okay, aber ich hab jetzt blaue Flecken! Wie soll ich die den anderen erklären?“, er seufzte gespielt schwermütig.

Sie schielte grimmig zu ihm hoch, „So wie ich die Knutschflecke auf meinem Hals erkläre!“, knurrte sie, „Können wir uns eine Komödie ansehen?“, wollte sie leise und unsicher wissen.

„Du bekommst alles was du willst, das weißt du doch!“, grinste er und küsste sie sanft, „Also, eine romantische Komödie?“, wollte er wissen.

„Ja!“, flüsterte Kazumi.

„Dann machen wir ein bisschen Netflix and Chill!“

„Eher mehr Netflix als Chill!“, korrigierte sie ihn und küsste ihn auf die Nase.

„Oh, ich bin mir ziemlich sicher, dass wir das mit dem Chill auch hinbekommen!“

„Dann musst du die richtige Komödie aussuchen, damit das mit dem Chill auch so funktioniert, wie du es dir vorstellst!“, diesmal tippte sie ihm mit dem Zeigefinger gegen die Stirn, weswegen er irritiert die Augenbraue hochzog.

„Ich glaube, ich wüsste da was!“

Itachi griff lächelnd nach der Fernbedienung und schaltete das Programm um direkt in die Auswahl von Netflix. Er suchte einen Moment ehe er auf Play drückte und ein weiterer Film startete, der ihr schon jetzt besser gefiel, als der Horrorfilm. Die Musik war schon viel angenehmer und leichter.

Sie kuschelte sich an Itachi, der seinen Arm um sie legte und mit den Fingern mit ihren Haaren spielte. Der Film flimmerte über den Fernsehbildschirm und sie genoss jede Sekunde ihres Geburtstages, sowie die Streicheleinheiten ihres tollen Freundes, der ihr gerade den besten Geburtstag seit langer Zeit beschert hatte.

„Wer kam auf die Idee, dass Netflix and Chill Sex bedeutet?“, fragte Kazumi leise.

„Wer es auch war, war ein verdammtes Genie!“

Kazumi lachte und nicht wegen des Films!

46.Kapitel

46.Kapitel

Die Funktion eines Weckers war einfach. Zu einem selbst bestimmten Zeitpunkt fing das blöde Ding an einen sehr nervtötenden Ton von sich zu geben um einen aus einem angenehmen Schlaf und hin und wieder aus einem schönen Traum zu holen. Daher wurde dieses Problem mit einem einfachen Schlag mit der Hand gelöst. Der Aufschlag auf den Boden war sogar noch lauter!

Ein wenig genervt schlug er die Augen auf und drehte sich auf den Rücken um einige Minuten gebahnt an die Decke zu starren. Der Wecker verstummte nach einiger Zeit, würde ihn aber in fünf Minuten weiter terrorisieren.

Er stöhnte gequält, als er sich aufsetzte und sich mit der Hand durch die dunklen Haare fuhr. Seine Hand griff nach unten und schaltete den kleinen Teufel aus, ehe er sich vom Bett erhob. Automatisch ging er ins Bad und schaltete die Dusche ein.

Sasuke war kein Frühaufsteher! Er hasste es morgens aufzustehen, aber anders als Kazumi konnte er es sehr gut vertuschen und es sich nicht anmerken lassen, dass er miesepetrig und müde war. Daher konnte er auch nicht wie Itachi morgens joggen gehen. In dieser Hinsicht unterschied er sich von seinem Bruder. Er quälte sich selbst abends und ließ sich ungeduscht ins Bett fallen. Da er sowieso meistens immer alleine schlief, war es ihm egal ob er müffelte. Er duschte immer morgens.

Das Wasser war lauwarm, als er sich unter die Brause stellte und er legte den Kopf in den Nacken. Blind griff er nach dem Duschbad, ertastete dem Geruch zufolge aber Sakuras Shampoo. Sie hatte es wohl bei ihm vergessen oder sie hatte es grundsätzlich bei ihm gelassen, wenn sie ihn wieder besuchte.

Er beendete die Dusche und band sich ein Handtuch um die Hüfte, rubbelte sich mit einem zweiten über die Haare, ehe er das Bad verließ. Sein Handy klingelte und diesmal war es kein Weckton. Lächelnd griff er danach und hob ab.

„Guten Morgen!“, begrüßte er den Anrufer, besser gesagt, die Anruferin.

*Morgen Sasuke! Wie hast du geschlafen?*, fragte Sakura hellwach, was wahrscheinlich daran lag, dass sie schon mindestens eine halbe Stunde wach war und demnach schon genug Zeit hatte um den Schlaf wegzustecken. Sie war eine Frühaufsteherin!

„Ganz gut und du?“, wollte er wissen, als er den Kleiderschrank betrat, „Wahrscheinlich miserabel, weil ich nicht da war!“

Er hörte ein warmes, sanftes Lachen und selbst dieser Ton machte ihn glücklich. Etwas, was er früher niemals geglaubt hatte.

*Sicher! Ich schlafe grundsätzlich schlecht, wenn du nicht neben mir liegst und mich in deinem Schraubstockgriff festhälst!*, der Sarkasmus war klein, aber da. Seine Freundin hatte wohl viel von Kazumi gelernt, wenn dieser Sarkasmus süß und liebenswert klang.

„Nun, ich halte grundsätzlich das fest, was mir gehört und ich unbedingt haben will!“, erklärte er.

*Also können wir zu attraktiv, sexy, süß auch noch besitzergreifend hinzufügen!*

„Du hast arrogant, reich und liebenswert vergessen!“

Sasuke warf beide Handtücher auf den Boden, schaltete das Handy auf Lautsprecher und legte es zur Seite. Er nahm sich seine Schuluniform und zog sie mit frischer Unterwäsche an.

*Genau, das hatte ich ganz vergessen! Der liebenswerte Sasuke Uchiha, der ist ja stadtbekannt!*

„Der ist nur was für Kenner!“, meinte er, band sich seine Krawatte und verfluchte im Stillen, dass er so etwas jeden Tag tragen musste. Noch mehr hasste er Fliegen, da die noch schlimmer zu Binden waren.

*Deiner Logik zufolge solltest du ohne mich auch schlecht schlafen, oder?*

Er sah zu seinem Handy, „Gutes Argument!“, meinte er nur, „Stimmt wahrscheinlich auch, aber das Kopfkissen roch nach dir, also warst du rein technisch gesehen noch bei mir!“

*Du Glücklicher, meins riecht nicht nach dir!*, sie seufzte entzückend und erinnerte ihn recht deutlich daran, was sie für Töne von sich gegeben hatte, als sie in seinem Bett gelegen hatte, speziell unter ihm und hin und wieder auch über ihm.

„Was daran liegt, dass du noch bei deinen Eltern wohnst und Panik hattest, sie könnten etwas hören oder gar ahnen!“, als würden ihre Eltern nicht wissen, was junge Erwachsene alleine in ihren Zimmer trieben.

*Tja, nicht jeder kann so viel Glück haben von seinen Eltern in ein Internat gesteckt zu werden!*

Sasuke war sich nicht ganz sicher, wie ernst oder sarkastisch das gemeint war. Er wurde nicht wirklich von seinen Eltern abgeschoben, vor allem da es ihm auch ganz recht gewesen war. Weil seine Familie nicht das war, was man als normal bezeichnen würde, waren er und Itachi regelrecht geflohen, als sie die Chance dazu gehabt hatten. Hier konnten sie halbwegs normal sein und die Zeit genießen. Nur hier konnte sein Bruder seine Beziehung genießen.

„Ich könnte dir eine Wohnung kaufen und dort könnten wir uns treffen!“, schlug Sasuke vor und meinte es nur teilweise als Scherz. Die Idee klang ganz gut. Eine Wohnung nur für sie beide, wo sie nur sie selbst sein konnten, wo er nur ein normaler Kerl sein konnte, der Zeit mit seiner Freundin verbrachte, die ihm das Gefühl gab halbwegs normal zu sein.

*Genau, du wohnst ja nicht in einem Wohnhaus, wo du ein eigenes Zimmer hast, mit einem wahnsinns Badezimmer.*, das hingegen war definitiv Sarkasmus, *Ich vermisse dich!*, seufzte sie abermals und ein wenig wurde seine Brust plötzlich eng.

„Ich dich auch!“, sagte er leise, hoffte aber, dass Sakura ihn verstand.

Diese Fernbeziehung kotzte ihn so richtig an!

Als er Sakura kennen gelernt hatte, war sie nur die beste Freundin seiner neuen Mitschülerin gewesen. Eine Mitschülerin, die zu Anfang nur der neue Zeitvertreib seines Bruders sein sollte. Die Sache mit der Managerin war nur ein Trick gewesen um an die neue süße Schülerin zu kommen, die so gar nichts von ihm hielt.

Diese beste Freundin hatte ihn nicht interessiert, weil er zuerst gedacht hatte, dass Kazumi nicht lange in Itachis Leben bleiben würde. Und so würde sie auch aus seinem verschwinden, letztendlich zumindest. Doch irgendwie hatte Kazumi sich gehalten, sich ganz langsam in ihre Herzen geschlichen und seinem Bruder seines gestohlen.

Sakura war immer mehr in sein Leben integriert worden, bis er sie nicht mehr ignorieren konnte. Sie war nicht wie Kazumi, aber manchmal etwas stur und genauso ehrlich. Er hatte jede Minute mit ihr genossen und sich nie freier gefühlt. Jedes Telefonat hatte ihn näher an dieses Mädchen gebracht und jede teilweise anzügliche SMS sein Herz mehr für sie geöffnet.

Das einzige Problem an dieser kleinen Sache war die Entfernung gewesen. Sakura ging letztendlich auf eine andere Schule und das etwas zu weit weg um mal schnell nach Unterrichtsende zu ihr zu fahren. Eigentlich konnten sie sich nur am Wochenende sehen und nicht einmal jedes Wochenende, weil sie beide auch noch ein Leben hatten. Er hatte Verpflichtungen gegenüber seiner Familie und sie ihr Leben bei ihren Eltern. Zumal sie die Schule ja auch nicht vernachlässigen durften. Sein Vater würde ihn umbringen, wenn er den Unterricht wegen eines Mädchen vernachlässigen würde.

Dennoch nervte es ihn, dass er sie nicht jeden Tag, jede Stunde sehen und berühren konnte. Er brauchte die körperliche Nähe um eine Beziehung zu führen, aber er ging das Risiko ein weil er sie eben liebte. Mehr als ihm zu Anfang bewusst gewesen war. Er war nicht der Typ, der sich band!

*Da hab ich dich wohl festgenagelt!*, hörte er sie lachen.

„Sieht so aus!“, grinste Sasuke.

*Ach da wäre noch was!*

Er sah zu seinem Handy, als würde seine Freundin da wirklich sitzen und ihm dabei zusehen, wie er sich sein Jackett anzog und ihn dabei mit den Augen wieder auszog, „Was denn, meine Süße?“

*Also, Mum möchte dich wieder zum Essen einladen!*, sie klang unsicher und etwas zweifelnd.

„Okay, wann?“, sagte er schnell, ehe sie noch unsicherer wurde.

*Nun, sie würde auch gern Kazumi und Itachi einladen! Meine und ihre Mum waren beste Freundinnen und Kazumi war nach dem Tod ihrer Mutter wie eine Tochter für sie, so was in der Art! Daher möchte sie gern Kazumis Freund kennen lernen!*, erklärte sie blitzschnell und er konnte sich direkt vorstellen, wie sie panisch mit ihrer freien Hand herumfuchtelte und dabei die Augen aufriss. Sie war manchaml so süß, wenn sie schnell sprach und sich hin und wieder verhaspelte.

„Dann lad sie doch ein! Ich wette Kazumi hat nichts dagegen!“

*Und Itachi?*, wollte sie wissen.

„Er sicherlich auch nicht, zumal er alles für sie tun würde!“

*Gut, dann tu mir den Gefallen und sag ihnen bescheid, dass wir euch drei nächsten Samstag um sieben Uhr abends zum Essen erwarten! Oh, und ihr müsst nicht im Anzug kommen, legere Kleidung Sasuke!*, erinnerte sie ihn.

„Alles was du willst!“, zitierte er seinen Bruder, „Ich liebe dich!“

*Ich liebe dich auch, Sasuke!*, hauchte sie, *Wir sehen uns am Samstag!*

„Ja!“

Als er auflegte, starrte er noch für einen Moment auf sein Telefon, ehe er leise seufzte und sich wieder im Spiegel betrachtete. Er richtete seine Krawatte, die etwas schief war.

Das erste Essen mit Sakuras Eltern war zwar gut gelaufen, aber ihr Vater hatte sie trotzdem seltsam angesehen. Er hoffte nur, dass er ihn nicht gegoogelt hatte und demnach nicht wusste, was er alles angestellt hatte. Klar, er hatte Sakura seine Sünden gebeichtet, wie ihre beste Freundin geküsst zu haben, zweimal, aber ihr Dad war vielleicht nicht so tolerant wie seine Freundin. Um ihre Mutter machte er sich keine Sorgen, die vergötterte ihn, aber ihr Dad könnte zu seinem Feind werden. Da konnte sich Itachi auf was freuen. Aber der hatte mit Jim schon einen kleinen Kampf ausgefochten, soweit er das mitbekommen hatte.

Sasuke verließ den Kleiderschrank, steckte dabei das Handy ein und griff nach seiner Tasche. Weil er mit Sakura länger telefoniert hatte, als sonst war er etwas zu spät dran. Aber deswegen stand er extra etwas früher auf, damit sie noch ein paar Minuten miteinander reden konnten. So überbrückten sie die Trennungsphasen, die hoffentlich bald vorbei waren. Und für sie stand er gerne ein paar Minuten früher auf und war demnach auch besser gelaunt, wenn er ihre Stimme hörte. Zumindest jetzt verstand er Kazumi, wenn sie behauptete bei Itachi besser zu schlafen. Er schlief viel besser, wenn Sakura bei ihm war.

Auf dem Gang traf er Neji, der eigentlich das gleiche Problem hatte wie er. Er durchlebte auch eine Fernbeziehung, aber sie hatten nie darüber gesprochen, was auch daran lag, dass er nicht so gern über Gefühle redete. Vielleicht mit Sakura oder Kazumi, aber sicher nicht mit seinem Bruder oder Neji, mit Naruto schon gar nicht. Der war manchmal zu gefühlsduselig.

„Morgen Neji!“, begrüßte er ihn, was er mit einem Kopfnicken erwiderte. Neji war kein Mann großer Worte, weswegen er ihn schon immer gemocht hatte.

Im Speisesaal empfing ihn ein Bild, das er schon sehr oft gesehen hatte. Seit neuesten öfters, da Kazumi sehr darauf erpicht war, als erstes beim Frühstück zu sein. Dabei jammerte sie immer von der unchristlichen Zeit.

„Morgen ihr zwei!“

Kazumi kicherte gerade vergnügt, als sie aufsah und regelrecht strahlte. Vielleicht lag das auch an seinem Bruder, der ihr gerade höchstwahrscheinlich etwas sehr Unanständiges ins Ohr flüsterte. Die leichte Röte auf ihren Wangen war ein Indiz dafür.

„Morgen! Gut geschlafen Jungs?“, lächelte sie, widmete sich aber wieder Itachi, der bis über beide Ohren grinste. So sah er seinen Bruder auch selten.

Sasuke zuckte lediglich mit den Schultern, als er sich Kazumi gegenüber setzte und sie dabei beobachtete, wie sie mit seinem Bruder turtelte. Sie erwartete nicht einmal eine Antwort von ihm, da sie auf Wolke Sieben schwebte. Ihren Tee schien sie nicht einmal angerührt zu haben. Man würde doch meinen sie würden in ihrem Zimmer schon genug schmusen und turteln, aber anscheinend bekam keiner von ihnen genug vom anderen.

In gewisserweise konnte er das verstehen, da er Sakura auch nicht aus den Händen ließ, wenn sie hier war, aber die beiden klebten den ganzen Tag aufeinander. Dennoch gönnte er es ihnen, da sie lange für diese Momente gekämpft hatten. Und ja, ein klein wenig war er eifersüchtig, dass sein Bruder seine Freundin Tag und Nacht sehen konnte, wenn er es wollte, nicht weil ihm die Entfernung es ihm verbot.

Es hatte eine Zeit gegeben, da hätte er Itachis Glück sabotiert, einfach um bei seinem Vater Pluspunkte zu sammeln. In dieser Zeit hatte es nur geheißen, entweder er oder sein Bruder. Aus heutiger Sicht war dieser Konkurrenzkampf bescheuert und kindisch, aber vor ein paar Jahren hatte er noch alles bedeutet. Jeder von ihnen wollte beweisen, dass er der Beste war und somit die Nummer eins. Sie hatten in allem konkurriert, was sie finden konnten, Schulnoten, Freunde und Mädchen, sowie die Erfolge in der Firma.

Er liebte seinen Bruder, damals wie heute, aber er wollte ihn am Boden sehen, damit er glänzen konnte. Vielleicht war es Shun, ihr kleiner Bruder, der sie von diesen Weg abgebracht hatte. Vielleicht hatten sie eingesehen, dass sich dieser Kampf nichts brachte. Sasuke wollte die Firma nicht und Itachi war dafür besser geeignet als er.

Sasuke beobachtete seine Bruder und Kazumi aus dem Augenwinkel, weil er ihnen auch ihre Privatsphäre gönnte, auch wenn sie hier im Speisesaal saßen, wo jeder sie beobachten konnte. Sobald Temari erschien hätten sie sowieso keine Ruhe mehr.

Kazumi kicherte und Itachi strich mit seinen Fingerknöcheln sanft über ihre Wange, weswegen sie den Blick verlegen senkte und nach seiner anderen Hand fasste. Sie sah nicht, wie er sie musterte, aber Sasuke beobachtete es jeden Tag, seit sie ein festes Paar geworden waren. Diese Liebe und Zuneigung in seinem Blick hatte er noch nie bei ihm gesehen, außer bei ihr. Elena hatte er nie so angesehen und nicht einmal ähnlich. Ja, er hatte sie auf eine gewisse Art geliebt, aber es war nie echt gewesen, weil es von ihren Müttern gelenkt worden war. Sie hatte ihn sicherlich auch geliebt, aber sie hatte es versaut, weil sie mit Hidan geschlafen hatte oder zumindest beide es behauptet hätten. Etwas, was immer noch keinen Sinn ergab.

Sasuke erlebte Itachi auch völlig anders, als damals mit Elena. Mit Kazumi war er gelöster, freier und glücklicher. Bei ihr schien er sich nicht verstellen zu müssen, was er selbst auch bei Sakura so empfand.

Sie hatten Kazumi viel zu verdanken! Er hatte ihr viel zu verdanken, nicht nur weil er Sakura hatte, sondern weil er seinen Bruder noch nie so glücklich gesehen hatte.

„Morgen!“, rief Temari sehr fröhlich, was er nie verstanden hatte.

Wie konnte man morgens nur so gut drauf sein und es auch noch so zeigen? Itachi und Neji waren Morgenmenschen und die gingen ihm nicht so auf die Nerven.

„Morgen Temari!“, grinste Itachi, der aber weiterhin seine Freundin ansah und ihr blitzschnell einen Kuss auf die Lippen drückte, was sie etwas erschreckte.

„Morgen ihr Turteltäubchen! Neji, Sasuke!“

Direkt hinter ihr folgten ihr Naruto und Hinata, die Hand in Hand und selig lächelnd zu ihnen kamen. Die beiden hatte ihre harmonische zuckersüße Beziehung auch Kazumi zu verdanken, weil sie das gesehen hatte, was sein bester Freund niemals bemerkt hätte. Sie alle hatten es gesehen, aber Kazumi hatte ihnen den richtigen Schubs verpasst.

Wie das mit Temari und Sasori passiert war, wusste er aus leidvoller Erfahrung, weil er leider live dabei gewesen war, als Kazumi den Stein ins Rollen gebracht hatte. Sasuke würde niemals wieder eine Sauna normal betrachten können.

„Guten Morgen!“, sagte Kazumi diesmal und lächelte.

Nicht nur was ihren Charakter betraf hatte Itachi den Jackpot mit ihr geknackt. Sie war wirklich eine ansehnliche Frau und mehr würde er aus Respekt zu seinem Bruder niemals sagen oder denken.

„Haben wir euch beim Schmusen gestört?“, grinste Temari die beiden an und Kazumi verdrehte die Augen.

„Ja!“, sagte Itachi ohne rot zu werden.

„Ihr beide habt ein Zimmer!“, erinnerte er seinen Bruder.

„Ich wollte ja länger auf besagtem Zimmer bleiben, aber ein gewisser jemand wollte frühstücken!“, dabei nickte er zu Kazumi, die gerade einen Schluck von ihrem wahrscheinlich schon kalten Tee nahm.

„Ich hatte Hunger!“, rechtfertigte sie sich.

„Du lässt sie verhungern, Itachi! Böser Junge!“, grinste Temari.

„Ja, weil wir in unseren Zimmer keinen Kühlschrank haben, der prall mit Lebensmitteln gefüllt ist!“

„Im Kühlschrank gibt es keine Croissants!“, murmelte Kazumi und grinste gegen ihre Teetasse, „Außerdem ist der Tee hier besser!“, ergänzte sie, sah zu ihm und er verkniff sich ein Lachen.

„In Gesellschaft schmeckt immer besser!“, kommentierte Neji nüchtern.

Sasuke ignorierte diesen Einwurf und überlegte kurz Itachi und Kazumi von Sakuras Einladung zu erzählen. Aber er kannte seine Freunde und vor allem Temari, die natürlich ihren Senf dazu geben würde. Er entschied es Kazumi und Itachi später zu erzählen oder nur Kazumi, weil das sogar einfacher war. Immerhin verbrachte er eigentlich viel mehr Zeit mit ihr als mit seiner eigenen Freundin. Kazumi verbrachte mit ihm mehr Zeit, als mit ihrem Freund.

„Wir müssen gehen!“, Kazumi gab Itachi einen kleinen Kuss auf den Mund, weswegen Sasuke den Kopf abwandte um ihnen ein wenig Privatsphäre zu gönnen.

„Bis später!“, meinte sein Bruder leise und flüsterte ihr wieder etwas ins Ohr, weswegen sie ihm spielerisch gegen den Arm schlug, ehe sie sich erhob und ihre Tasche schulterte.

„Gehen wir!“, seufzte Sasuke und hasste sich gerade dafür, dass er ausgerechnet an einem Montag so früh in den Unterricht musste, während seine Freunde noch relaxen konnten. Zumindest musste Kazumi sich ihm anschließen, „Bis später Leute!“, was vor allem an Hinata und Naruto gerichtet war, da sie die zwei gleich im Unterricht sehen würden. Aber sie ließen die beiden noch in Ruhe frühstücken und wollten sie nicht hetzen.

Er und Kazumi verabschiedeten sich von den anderen, ehe sie den Speisesaal verließen.

„Erinnere mich daran nie wieder so früh aufzubrechen!“, grummelte Kazumi, „Vor allem an einem Montag!“

„Wenn du mich daran erinnerst mit den Rechtswissenschaften aufzuhören!“

„Willst du nicht Jura studieren?“, wollte Kazumi wissen, als er ihr die Tür nach draußen aufhielt.

„Mein Dad will, dass ich Jura studiere!“, stellte er klar.

„Stimmt, du willst Musik studieren!“, murmelte sie.

Abermals verdrehte er die Augen, folgte ihr aber. Dafür dass Itachi die wundervolle Zukunft vor sich hatte das Familienimperium zu übernehmen, hatte er die große Ehre sich mit dem ganzen Rechtskram auseinander setzen zu dürfen. Dafür musste er aber wie sein Onkel und Ethan Jura studieren. Und darauf hatte er genauso viel Lust wie Kazumi auf Itachis Welt früher. Seine Leidenschaft galt der Musik und das wusste eigentlich jeder, selbst sein Vater. Aber Musik war nichts für einen Uchiha. Wahrscheinlich wie Mode, aber irgendwie hatte Shisui das hingekriegt. Aber wahrscheinlich auch nur, weil er ja nicht das Erbe der Familie antreten musste. Zumal er damit auch sehr erfolgreich war.

Itachi wusste von seiner Leidenschaft und unterstützte ihn darin so gut er konnte. Er würde ihn niemals zwingen in die Rechtsabteilung zu gehen und sobald er Zugriff auf seinen Treuhandfond hatte, würde er seiner wahren Berufung nachgehen. Da konnte ein wenig Jura auch nicht schaden.

„Wie sehen eure Pläne für nächsten Samstag aus?“, fragte Sasuke schnell, ehe er es noch vergas.

Kazumi sah ihn von der Seite an und zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. So ungefähr hatte sie ihn auch bei ihrer ersten Begegnung angesehen und damals hätte ein kleiner Teil von ihm sie auch gerne flachgelegt, einfach nur um Itachi etwas zu ärgern. Zumindest bis zu dem Moment, als er gemerkt hatte wie sein Bruder wirklich für diese neue Schülerin empfand. Da hätte er es nie gewagt mit ihr zu flirten, weil er damit seinen Bruder verletzt hätte. Dennoch hatte er sie zweimal geküsst.

„Wir haben noch nichts vor, denke ich! Wieso?“, fragte sie.

„Sakura erwartet uns drei um sieben Uhr zum Abendessen bei sich zu Hause!“

„Okay! Dich versteh ich ja noch, mich auch noch, aber wieso ...“

„Weil ihre Mutter gerne deinen Freund kennen lernen möchte!“, unterbrach er seine beste Freundin sofort, damit sie nicht zu einer komplizierten Ansprache ansetzte, die nicht nur ihn verwirrte, „Sakura, meinte eure Mütter waren beste Freundinnen!“

Kurz sah er Trauer in ihren Augen, aber die überspielte sie schneller als früher. Sie kam wohl langsam darüber hinweg und soweit er wusste, hatte da sein Bruder eine nicht so kleine Rolle gespielt. Es hatte ihn schockiert, als sie ihm von ihrer Vergangenheit erzählt hatte und zu Anfang hatte er nicht einmal gewusst, was er dazu sagen sollte. Zum Glück hatte sie eine Erwiderung nicht einmal erwartet.

„Dann ist es logisch, dass sie ihn kennen lernen will!“, überlegte Kazumi laut.

Sie blieben vor dem Schulgebäude stehen und abermals öffnete er ihr die Tür. Auch er hatte seine guten Manieren und die sagten ihm, dass er einer Dame immer die Tür aufhalten musste, aus Höflichkeit.

„Ihre Mutter wird ihn lieben!“

„Davon kannst du ausgehen!“, grinste Kazumi, als sie an ihm vorbeiging und zum Ansatz der Treppe ging.

„Und ihr Vater wird hoffentlich genauso finster dreinsehen wie bei mir!“

Nicht, dass ihr Vater ihn hasste, aber zu Anfang war es etwas kühl zwischen ihn gewesen. Und dabei hatte er sich von seiner besten Seite gezeigt und war sogar relativ freundlich gewesen. Aber wahrscheinlich gehörte das zu diesem Ritual.

„Davon kannst du ebenfalls ausgehen!“

Sasuke grinste, „Wirst du ihn warnen?“

Sie erwiderte das Lächeln, „Nein!“

Gott, er wusste, warum diese Frau seine beste Freundin war!

47.Kapitel

47.Kapitel

Sasuke fiel etwas auf, als er neben Kazumi ging und sie auf dem Weg zum Klassenraum waren. Etwas, was ihm schon lange ein Dorn im Auge war. Der Gang war bereits gut mit Schülern gefüllt, die er fast alle schon seit der Grundschule kannte. Es waren ihre Blicke, die sie vor allem Kazumi zuwarfen und ihn tierisch nervten.

Ihm war klar, dass sie das mit der Beziehung von Itachi und Kazumi nicht gut aufnehmen und Zicken machen würden. Mit Gegenwehr hatte er gerechnet, sogar mit bösen Worten, aber langsam sollten sie sich damit abfinden, dass das Herz seines Bruders bereits jemanden gehörte.

Demonstrativ ging er neben ihr, damit auch ja niemand auf die Idee kam ihr blöd zu kommen. Itachi hatte ihn nicht einmal darum bitten müssen, er hätte es sowieso getan. Kazumi tat meistens nur so, als wäre sie stark, aber hin und wieder brökelte ihre Fassade. Eigentlich war sie sehr senibel, etwas was sie nie zugeben würde und nur unter Androhung.

Sie betraten das Klassenzimmer und an Vanessa und Karins Blicke konnte er schon erkennen, wie angepisst beide Schwestern immer noch waren. Weder er noch Itachi waren jemals mit einen der beiden ausgegangen und hatten es nie vorgehabt. Wie es dazu gekommen war, dass sie sich das mit der Verlobung in den Kopf gesetzt hatten, war ihm immer noch ein Rätsel. Wie die Sache mit Elena, aber das war eine andere Geschichte, die schon zu oft ausdiskutiert worden war.

Sasuke atmete erleichtert durch, als sie endlich auf ihrem Plätzen waren und sich eigentlich niemals jemand traute Kazumi anzusprechen, wenn er in Hörweite war. Es war vielleicht nicht nur sein Nachname, sondern auch sein eisiger Blick, der die Leute dazu brachte Respekt und Angst vor ihm zu haben. In dieser Hinsicht unterschieden sich Kazumi und Sakura von den anderen. Ihnen war der Nachname und die dazugehörige Macht egal. Ihnen ging es nur um die Person hinter dem Namen.

„Denkst du Itachi kommt mit?“, fragte er sie leise und spielte auf das Abendessen bei Sakuras Eltern an. Eigentlich hatte er keinen Grund mitzukommen.

„Sicher!“, meinte sie.

„Du klingst ja echt sicher!“

„Ich sage bitte und er macht es, weil ich auf diese blöde Party musste!“, sie hatte immer so gut Argumente, „Noch was!“, sprach sie leise, „Danke!“

„Wofür bedankst du dich?“, sie hatte sich schon öfters bei ihm bedankt, zu unterschiedlichen Anlässen. Diesmal wusste er aber nicht weswegen.

„Die Spieluhr!“, erklärte sie und er verstand, „Itachi hat mir erzählt, dass du ihm dabei geholfen hast!“

Sie sprach von ihrem Geburtstagsgeschenk.

Itachi hatte ihr letztes Jahr ein Lied komponiert und kitschig wie er war, hatte er ihr es auch noch auf dem Klavier vorgespielt um sich dann in den Kopf zu setzen ihr das Ganze aufzunehmen. Ein Glück gefiel Kazumi so was, sonst hätte das schiefgehen können. Eigentlich hatte er ihm nur geholfen, das Lied aufzunehmen und richtig abzumischen. Itachi hatte jedes Instrument gespielt und die Spieldose ausgesucht. Sein Beitrag war minimal gewesen.

„Schön dass es dir gefallen hat! Fandest du die Spieldose nicht etwas kitschig?“, er hätte sie nicht so eingeschätzt, dass ihr etwas Derartiges gefiel.

„Nicht wirklich, ich finde sie bezaubernd!“, seufzte sie leise und verträumt.

„Und wie hat er das Lied letztendlich genannt?“

Sasuke erinnerte sich an die Melodie und das sie wie ein sanfter, verspielter Traum geklungen hatte. Ein Traum mit Höhen und Tiefen, hauchzarten Melodien und harten Zwischenspielen. Laut Itachi beschrieb es seine Beziehung zu Kazumi und die Entstehung von dem, was zwischen ihnen war und vielleicht werden würde.

„Es ist ein französischer Titel, bedeutet so viel wie Erinnerungen an den Traum zweier liebenden Seelen!“, antwortete sie.

„Sag ich ja, kitschig! Mein Bruder ist kitschig!“

„Du bist doch nur neidisch!“, grinste Kazumi, „Außerdem steh ich auf guten Kitsch, vor allem wenn er süß gemeint ist!“

„Ein weiterer Grund warum das mit euch beiden funktioniert!“

Es läutete zur ersten Stunde und auch die anderen Schüler, wie Hinata, Naruto und auch Sai kamen in den Klassenraum. Wo der wieder über Nacht gewesen war, wusste auch nur er. Sai hatte wohl nicht vor sich in nächster Zeit zu binden.

Sasuke hatte das eigentlich auch nicht vorgehabt, da er sich nie in einer festen und vor allem ernsthaften Beziehung gesehen hatte. Für ihn war immer klar gewesen, dass Itachi, nachdem er sich ausgetobt hatte, der Familienmensch von ihnen werden würde. Er würde sich binden, heiraten und eine Familie gründen. Er sah in Kazumi diese Frau und die Mutter seiner Kinder, was Sasuke absolut unterstützte. Sie besaß genug Selbstbewusstsein um in seiner Welt klarzukommen und war taff genug um mit Itachi und seinem Ego fertig zu werden. Er selbst hatte sich immer nur als der einsame Wolf in der Familie gesehen. Er wäre der cool Onkel, der seine Neffen und Nichten verwöhnen würde und bei jeder Familienfeier mit einer anderen Damen auftauchen würde. Er hatte sich nie als Beziehungsmensch gesehen, weil er das einfach nicht war. Er hatte nie vorgehabt sesshaft zu werden.

Unschwer zu sehen, dass sich das gehörig geändert hatte, als Sakura in sein Leben getreten war. Hatte es nur als lockere Geschichte angefangen, was ihr auch klar gewesen war, schien es sich sehr schnell in etwas zu entwickeln, was sich komplett seiner Kontrolle entzogen hatte. So wie sein Bruder in Kazumi die Frau fürs Leben gefunden hatte, so war Sakura seine Frau fürs Leben und ja ihm war klar, wie kitschig das klang. Eigentlich war er Realist, aber wegen Sakura schaltete er das komplett ab.

Es war eigentlich seltsam, wie ähnlich sich Kazumi und er waren, angefangen von dem Realismus und dem Unwillen morgens aufzustehen, sie aber im jeweiligen Gegenpart die Liebe gefunden hatten. Sakura und Itachi waren Frühaufsteher und keine so großen Realisten wie sie immer glaubten. Seine Freundin war romantisch veranlagt und sehr verträumt, sein Bruder kitschig. Deswegen zog er ihn immer noch auf.

Sasuke folgte dem Unterricht mit halben Ohr, da ihn das Thema langweilte. Eher wiederholte er in Gedanken den Stoff für die schriftliche Prüfung die heute anstand. Da Sakura dieses Wochenende bei ihm gewesen war, hatte er weniger Zeit zum Lernen erübrigt, als er sich sonst nahm. Trotzdem beherrschte er den Stoff, da Sakura ihn abgefragt hatte und bei jeder richtigen Antwort ein Kleidungsstück ihrerseits gefallen war. Eine Motivation, die sehr geholfen hatte. Sie hatte sehr schnell nackt vor ihm gesessen und ihre Blöße nur mehr mit seiner Mappe bedeckt.

Sein Handy vibrierte leise, was der Lehrer nicht mitbekam, da er ganz in seine Ansprache konzentriert war. Zuerst ignorierte er die eingehende Nachricht, weil er sich auf den Unterricht konzentrieren sollte. Aber die Neugierde siegte wie immer. Die Nachricht war von eine ihm unbekannten Nummer, was ihn nicht beunruhigte. Manchmal gab sein Vater seine Nummer weiter, damit Geschäftsleute oder deren Söhne mit ihm fröhlich plaudern konnten. Außerdem hatten leider auch diverse Exfreundinnen seine Nummer und einige Klassenkollegen auch. Die Nachricht enthielt ein paar Bilder und nur den Satz `Sieh mal, was ich hier habe!´ mit ein paar dämlichen Zwinkersmileys.

Kurz runzelte er die Stirn, ehe er eins der Fotos öffnete und es das Handy nach kurzen Betrachten von Kazumis Blickfeld schob. Das Bild war etwas älter, aber noch von diesem Jahr, genauer gesagt war es an dem Tag entstanden, an dem alle ihre Mitschüler von Itachis Beziehung zu Kazumi erfahren hatten. Es zeigte Sasuke mit ihr wie er sie bestimmt an der Hand durch das Klassenzimmer zog. Sie wirkte dabei wie ein verschrecktes Reh und Tränen glänzten in ihren Augen. Das war nicht die Kazumi, die er kannte. Dieses Mädchen war ängstlich und klein. Dieses Mädchen brauchte seinen Schutz.

Sasuke erinnerte sich an dem Moment, als zwei Klassenkolleginnen zu Kazumi gesagt hatten, sie würde die ganze Sache mit Itachis Freundin ja nichts angehen, sie könnte niemals seine Freundin sein. Das war wie ein Schlag ins Gesicht für sie gewesen, was er durchaus verstanden hatte. Daher hatte er ja reagiert, damit sie es nicht musste.

Andere Bilder zeigten sie im Gang, wie sie miteinander sprachen, lachten und eines sogar auf dem sie ihm ein Kuss auf die Wange gab. Auf keinen dieser Bilder war Itachi zu sehen und er ahnte was man ihm mit diesen Bildern sagen wollte und die Intention dahinter. Man wollte ihm eine Beziehung oder zumindest eine Affäre mit der Freundin seines Bruder, die auch seine beste Freundin und die beste Freundin seiner Freundin war, nachsagen.

Mit solchen Fotos kam er nicht weit! Die zeigten nur eine Freundschaft.

Die letzten Bilder hingegen könnte man aber genau so interpretieren und das jemand davon Fotos gemacht hatte, machte ihn wütend.

`Es wäre eine Schande, wenn Itachi diese Fotos erhält!´ , schrieb der Vollidiot ihm diese kleine Drohung und in dem Moment hatte er sich wirklich Feinde gemacht, sehr mächtige Feinde.

Eines der Bilder zeigte Kazumi und Sasuke, wie sie nach einer der Partys auf den Boden saßen und sich unterhielten. Sie hatte sich gegen ihn gelehnt und ein Schnappschuss war dieser zweite Kuss, der niemals hätte passieren dürfen.

Der erste Kuss war nur aus der Situation entstanden und vielleicht weil sie beide die Nähe einfach gebraucht hatten. Gefühle hatten damals nie eine Rolle gespielt, einfach nur Versuchung und ein wenig Begierde. Diese Art von Liebe empfand er nicht für sie und für sie galt dasselbe. Sie hatten darüber geredet und auch Itachi und Sakura davon erzählt, damit man das niemals gegen sie verwenden konnte. Es war kein Kuss aus Liebe oder Zuneigung gewesen, sondern einfach aus der Situation heraus, weil Teenager sich eben manchmal küssten, wenn es dunkel im Zimmer war und man einander beim Ausziehen half. Okay, er hatte ihr Korsett geöffnet, weil sie nicht mehr atmen hatte können. Aber so passierten solchen Unfälle.

Es war damals nicht mehr passiert, weil er um die Gefühle seines Bruders wusste und Kazumi selbst schon zu viel für seinen Bruder empfand um mit ihm mehr zu tun, als dieser kleine Kuss.

Was diesen zweiten Kuss betraf, wusste er nicht so recht, wie er geschehen war. Aber er war passiert und es wurde adacta gelegt. Er hatte es vergessen, bis zu dem Moment, als er diese Fotos bekommen hatte.

Anhand der Perspektive der ersten Fotos im Klassenraum konnte er den Übeltäter eingrenzen.

`Du willst meinem Bruder wirklich diese Fotos schicken?´ , schrieb er ihm zurück und beobachtete die Stelle, die er vermutete wo der Erpresser saß.

`Warum nicht?!´

`Erstens weiß er von meiner Freundschaft zu Kazumi und dass wir uns nahe stehen, zumal du aus diesen Fotos nicht das interpretieren kannst, was du vermutest und zweitens weiß er von diesem Kuss!´

Zu schade, dass der Kerl ihm nicht drohen konnte sie an die Presse zu verkaufen, da er dann ganz schnell die Anwälte seines Vaters im Nacken hatte. Niemand veröffentlich derart private Fotos seiner Familie und dabei war ihm der Inhalt egal.

`Und deine Freundin?´

`Ich bezweiflfe , dass du ihre Nummer hast, aber sie weiß ebenfalls davon!´

Sasuke langweilte sich, weswegen er das Handy wegschob und die nächste Nachricht komplett ignorierte. Man hatte ihn schon besser erpresst und gedroht. Mit diesen Fotos hatte er keine Chance und er würde niemals einen Fuß in die Tür setzen.

Er hörte wieder wie ein Handy vibrierte, aber es war nicht seins, daher konzentrierte er sich wieder auf den Unterricht, der immer noch langweilig war. Neben ihm bewegte sich seine beste Freundin und griff nach ihrem Handy. Auf die Art wie sie sich versteifte und Luft holte, was der Lehrer zum Glück nicht mitbekam, sah er zu ihr und unterdrückte ein Zischen.

Blitzschnell griff er nach seinem Handy und las die letzte Nachricht dieses Arschloches, `Ich meinte damit nicht deine feste Freundin!´ , las er nur und ihm wurde eiskalt.

Er hatte mit Freundin an Sakura gedacht, was logisch war und dieser Kerl könnte niemals Sakuras Nummer haben. Aber Freundin könnte auch platonisch gemeint sein und damit war eindeutig Kazumi gemeint und ihre Nummer könnte er haben, woher auch immer.

Wie in Zeitlupe wurden Kazumis Augen größer und größer, bis es fast wirkte, als würde die Augäpfel gleich aus den Augenhöhlen fallen. Sie betrachtete mit Schrecken, genau die Bilder, die er zuvor auch gesehen hatte. Er hatte nur ein besseres Pokerface gehabt.

Vielleicht war er damit nicht zu erschrecken, weil er das gewohnt war, dass man derartige Fotos ohne seine Erlaubnis von ihn machte und es ihm herzlich egal war. Aber Kazumi war noch nicht abgehärtet, sah so etwas extrem persönlich und sprang auf diese Art der Drohung an, auch wenn sie wusste, dass sie mit diesen Bilder keine Chance hatten, eben weil Itachi davon wusste.

So realistisch und logisch sich diese Frau auch immer gab, so emotional war sie am Ende dann doch.

Sasuke nahm ihr einfach ihr Handy aus der Hand und schüttelte den Kopf, als sie hilflos zu ihm sah. Ihre Hände zitterten merklich und fast glaubte er sie würde gleich weinen oder zusammen brechen. Aber das ließ Kazumis Stolz nicht zu.

Er schrieb in die Ecke seines Blockes ein Wort und zeigte es ihr, „Ignorieren!“, sagte er noch ganz leise und sie schluckte hart, nickte dabei. Fürs erste musste sie es ignorieren und er würde sich darum kümmern.

Schnell schrieb er Itachi eine Nachricht und die Bilder dazu, `Sieh mal, was man mir und deiner Freundin geschickt hat! Da hat wohl jemand einen Todeswunsch!´

Seine Antwort kam schneller, als er erwartete hatte, `Hab die gleichen Bilder auch bekommen! Ich komme nach der Stunde vorbei! Kümmere dich darum!´, bat er, was er nicht musste.

Als es zum Ende der Stunde läutete, hörte er dem Lehrer nur mit einem Ohr zu und packte Kazumi am Handgelenk, zog sie auf die Beine um sie durch die Reihen zur Tür zu bringen. Die Blicke, die man ihnen deswegen zu warf waren ihm relativ egal. Kazumi setzte zu einer verbalen Reaktion an, aber er ließ sie nicht zu Wort kommen, sondern führte sie direkt aus dem Klassenzimmer wo Itachi bereits auf dem Gang auf sie wartete. So wie er seinen Bruder kannte, hatte er sich sicher schon ein paar Minuten vor Unterrichtsende aus dem Klasenraum geschlichen.

Kazumi schien sichtlich erleichtert, dass sie ihn sah und stürmte beinahe an ihm vorbei. Sein Bruder nickte ih dankend zu, umarmte seine Freundin und flüsterte ihr etwas zu, was er nicht hörte. Aber wahrscheinlich sagte er ihr, dass alles gut werden würde.

Sasuke hingegen drehte um und machte sich auf den Weg zu diesem Übeltäter, der nur dämlich vor sich hingrinste, als konnte er darauf stolz sein Kazumi verunsichert zu haben.

„Hallo Sasuke!“, begrüßte sein Schulkollege ihn, der in keinster Weise nervös war. Nicht mal, als er ihn mit einem wirklich eiskalten Blick ansah, den selbst Batman zum Schwitzen gebracht hätte.

„Ich will gar nicht wissen, woher du Kazumis Nummer hast, es ist mir egal und es ist auch unwichtig woher du diese Fotos hast. Wichtig ist, dass du diese Fotos löschst, sofort!“

Er wusste, dieser Kerl würde sie niemals an die Presse verkaufen, zumindest nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Wahrscheinlich erst, wenn Itachis Beziehung zu Kazumi der Öffentlichkeit bekannt war. Bis dahin waren diese Fotos wertlos. Sobald jeder von ihrer Beziehung wusste, würden diese Bilder ganz zufällig an irgendein Klatschmagazin geschickt werden und alle Welt würde von dieser kleinen Liaison, die nie existiert hatte, erfahren. Kazumi würde als etwas dargestellt werden, was sie nicht war und es würde auch ein schlechtes Licht auf Sakura werfen. Ein Grund mehr, dass Ganze jetzt im Keim zu ersticken.

„Sonst was?“, wollte er wissen und das verärgerte Sasuke, „Wir wissen beide, dass du keinerlei Macht hast und demnach gar nichts machen kannst! Du bist nur der jüngere Uchiha!“

Sasuke wusste gar nicht, wie oft er diese Aussage schon gehört hatte. Wahrscheinlich genauso oft wie Kazumi gehört hatte, dass sie Itachi nur wegen des Geldes liebte und noch sehr viel öfter. Ungeachtet der Tatsache, dass ihm das sehr bewusst war.

Als jüngerer Bruder war ihm schon immer bewusst gewesen, dass sein Einfluss geringer war als der seines Bruders, vor allem da man Itachi deswegen immer ernster nehmen würde, als ihn. Und da war es egal ob es um die Firmenangelegenheiten ging oder nicht.

Seine Mitschüler wussten um diese kleine Schwäche, weswegen dieser Idiot ziemlich cool blieb, was er sogar verstand. Aber er wusste auch nicht, was er für Asse im Ärmel hatte.

„Mag sein, aber ich hoffe dir ist bewusst, dass ich bereits dreißig Prozent der Aktien der Firma deiner Familie besitze und Itachi besitzt fünfzehn Prozent und Sai zehn. Was denkst du passiert, wenn sie mir ihre Prozente überschreiben oder umgekehrt?“, fragte er ihn mit seiner eisigsten Stimme und dem kältesten Blick, den er drauf hatte, „Dann besitzen die Uchihas die Aktienmehrheit und somit die Möglichkeit deine Familie zu zerstören!“, und das sagte er im vollen Bewusstsein, dass er ihn und seine Familie damit in den Ruin trieb.

Sein Mitschüler wurde aschfahl, „Das wagst du nicht!“, hauchte er und Sasuke grinste grausam.

„Dann kennst du die Geschichte meiner Familie nicht! Wir haben in dieser Hinsicht keinen Anstand. Leg dich mit einen von uns an und die anderen vernichten dich!“

„Sie ist irgendein unwichtiges Mädchen!“, knurrte er und ballte die Hände zu Fäusten.

„Sie ist die Freundin meines Bruder und meine beste Freundin. Shisui vergöttert sie, genau wie mein kleiner Bruder!“, erwiderte Sasuke, „Und wenn sie wüsste, dass du das warst, würde sie dich zum Frühstück verspeisen!“

Kazumi brauchte meistens keinen Schutz, da sie sich sehr gut selbst verteidigen konnte. Nur manchmal musste man sich vor sie stellen und sie vor allem abschirmen, aber sobald sie wieder sie selbst war, konnte der Übeltäter einpacken. Man musste Kazumi nicht beschützen, eher musste man diesen Kerl vor ihr beschützen, sobald sie erfuhr, wer ihren kleinen Frieden gestört hatte.

„Also ist deine einzige Möglichkeit deine Zukunft zu retten diese Fotos zu löschen und niemals wieder auf so eine Idee zu kommen einen von uns zu erpressen.“, verlangte Sasuke.

„Wie konntet ihr unbemerkt so viele Aktien kaufen?“, diesmal erhob sich der Idiot und kam mit ihm auf Augenhöhe.

„In kleinen Häppchen, zu unterschiedlichen Zeiten, unbemerkt!“, erklärte er, „Haben wir eine Vereinbarung?“

Sein Mitschüler knirschte mit den Zähnen, murmelte etwas Unverständliches, aber er ahnte, dass es ein Fluch war, dennoch nickte er eher widerwillig und tippte ein paar Mal auf seinem Bildschirm herum. Die Fotos verschwanden ins Nirvana.

„Keine Kopien?“

„Keine Kopien!“, grummelte er.

„Schön, dass wir uns einig sein!“, lächelte Sasuke und wandte sich um, „Ach ja, ich hab keine Ahnung welche Firma deiner Familie gehört! Es ist mir auch egal!“

„Was?“, hörte er ihn erschrocken sagen.

„Nun, Bluffen will auch gelernt sein!“, sagte er nur und ließ ihn einfach stehen.

Sasuke kehrte wieder auf seinen Platz zurück und kurz darauf kam Kazumi wieder in den Klassenraum. Ohne zu Zögern ging sie in die letzte Reihe und nahm neben ihm Platz. Sie nickte ihm dankbar zu, was für ihn bedeutete, dass das Problem gelöst war.

„Lösch die Fotos einfach und vergiss die Sache!“, riet er ihr.

„Itachi hat bereits mein Handy konfisziert und das schon erledigt!“, meinte sie, „Und er hat gesagt, du kümmerst dich darum! Wer war es?“, in ihrer Stimme klang keine Wut oder Verunsicherung, nur Neugierde, die sich aber ganz schnell in Zorn verwandeln konnte.

„Unwichtig! Die Fotos sind gelöscht, es gibt keine Kopien!“

„So löst ihr also Probleme?!“, merkte Kazumi nüchtern an, packte dabei ihre Bücher aus, „Mit Drohungen und eiskalten Blicken!“

„Wir rasseln auch ein bisschen mit den Ketten!“

Sie lachte leise, „Klingt nach Spaß!“

„Ist es auch!“, diesmal ging ihm der Sarkasmus leicht über die Lippen, „Zumindest hin und wieder!“

Es läutete zur nächsten Stunde und als der Lehrer eintrat konzentrierte Kazumi sich wieder auf den Unterricht. Sie konnte schnell vergessen.
 

Kazumi war ungewöhnlich ruhig, als sie nach den Pflichtstunden den Klassenraum verließen und gemeinsam aus dem Hauptgebäude traten. Die ersten zwei bis drei Stunden hatten alle Schüler immer in ihren Hauptklassenräumen, danach ging für jeden sein individueller Stundenplan los, der manchmal recht chaotisch wirkte. Bis jetzt hatte Sasuke immer Glück gehabt, da er auch nicht zu viele Fächer gewählt hatte. Nicht so wie eine gewisse Dame, die sehr wissbegierig war und es unbedingt übertreiben musste. Er fragte sich langsam wirklich, wann diese Frau schlief, wenn sie auch noch Hausaufgaben machen musste und Zeit mit Itachi und ihren Freunden verbrachte. Kein Wunder, dass sie morgens immer mies gelaunt war.

Vielleicht hatte sie sich bereits an die Blicke und das Getuschel gewöhnt, aber das mit den Fotos und der Erpressung war noch komplettes Neuland für sie. Daher schien sie noch unsicher, wie sie sich verhalten sollte.

„Wie oft passiert das?“, fragte sie.

Er hielt ihr die Tür auf, damit sie ins Freie treten konnte. Erst als er ihr hinterher kam, antwortete er ihr, „Nicht so oft, weil es selten solche Bilder von uns gibt!“

„Tut mir leid!“, er war sich nicht ganz sicher wofür sie sich entschuldigte, aber wahrscheinlich dachte sie, wegen ihr gab es jetzt solche Fotos.

„Mir tut es leid, ich dachte nicht, dass man uns wirklich fotografiert!“, meinte er.

Normalerweise war seinen Mitschülern seine kleinen Affären und Skandälchen egal und mischten sich weder verbal noch körperlich in seine Angelegenheiten ein. Für sie war es normaler Alltag, wenn er mit einem Mädchen geflirtet oder in einer dunklen Ecke mit ihr geknutscht hatte. Weil aber dieses Mädchen, das er mal geküsst hatte jetzt die Freundin seines Bruders war und sie ein sehr freundschaftliche Verhältnis miteinander pflegten, lag die Sache wieder anders und wurde auf einmal interessant.

Sie wollten Kazumi damit verunsichern, weil sie auch wussten, dass das bei ihm und Itachi nicht mehr funktionierte. Zumal sie sich einen kleinen Vorteil erhaschen wollten, falls die Erpressung funktionierte. Es war immer gut einen Stein im Brett namens Uchiha zu haben.

„Es ist sowieso egal! Ich bin nur wütend, dass man meine Privatsphäre so verletzt. Daran muss ich mich wohl gewöhnen!“

„Nicht heute oder nächstes Jahr!“, erinnerte er sie, da sie in der Schule absolut sicher sein sollte, vor allem vor Reportern und Paparazzi, „Lass das Itachis Sorge sein!“, riet er ihr, berührte sie sanft an der Schulter und sie sah lächelnd zu ihm hoch.

„Ach ja, würdest du mir einen Gefallen tun!“, wechselte sie das Thema.

„Um was geht es?“, wollte er wissen und auf die Art, wie sie sich auf die Unterlippe biss, ahnte er, dass es etwas Heikles war.

„Bitte verrat es Itachi noch nicht!“

„Okay!“, er wusste nicht ob er sich gerade dazu bereit erklärt hatte seinen Bruder zu belügen oder nur ihre Bitte registriert hatte.

„Kannst du mich nächstes Wochenende zu euch nach Hause fahren, besser gesagt zu deiner Mutter!“

Sasuke blieb so abrupt stehen, dass Kazumi es erst nach wenigen Schritten merkte, dass er stehen geblieben war und wandte sich zu ihm um. Einen Moment sah er sie an und fragte sich kurz ob sie nicht doch etwas verrückt war.

„Du willst was machen?“

„Eure Mutter besuchen!“, Kazumi blinzelte und musterte ihn, als wäre er durchgeknallt.

„In Gottes Namen, warum?“

„Weil ich nicht darauf warten will, dass sich diese ganze Sache laut Itachi irgendwann schon regeln wird. Ich bin nicht der Typ etwas einfach aussitzen zu lassen. Daher will ich das selbst in die Hand nehmen und einfach mit ihr reden, alleine!“, erklärte sie.

Sasuke verstand ihren Gedankengang, da es ihm auch zu dumm wäre einfach darauf zu warten, dass die Mutter seiner Freundin ihn mögen würde. Er wusste, dass seine Mutter nicht wirklich von Kazumi begeistert war, was nicht mal etwas mit ihrer Persönlichkeit zutun hatte, da sie sie nicht einmal richtig kannte. Es ging seiner Mutter eher darum, dass Kazumi nicht wusste was da wirklich auf sie zukam. Elena, so sehr er sie auch hasste, kannte alle Facetten dieser Welt und wusste mit ihr umzugehen. Kazumi konnte es lernen und war auch gewillt, aber dieses Unwissen war seiner Mutter ein Dorn im Auge, was er auch nachvollziehen konnte. Aber sie musste auch einsehen, dass Itachi Kazumi liebte und von Elena nichts mehr wissen wollte. Vielleicht würde sie es irgendwann sehen, aber solange würde Itachis Beziehung leiden und vielleicht war es dann schon zu spät. Und das wollte er nicht.

„Wie willst du verhindern, dass Itachi davon erfährt?“

„Er sagte, er sei an diesem Tag unterwegs!“, murmelte sie, „Wenn ich es ihm jetzt sage, möchte er es mir entweder ausreden oder mitkommen. Beide Varianten gefallen mir nicht! Ich sage es ihm nachher!“

„Hey, ich misch mich da nicht ein! Wenn du das willst, meinetwegen, ich fahre dich! Sei dir nur wirklich sicher, dass du diesen Schritt gehen willst. Es könnte gehörig schief gehen!“

Ein falsches Wort zu seiner Mutter und sie könnte die Sache verschlimmern.

„Ich weiß, aber vielleicht bereue ich es, wenn ich es nicht selbst versuche. Klar, kann es sich von selbst irgendwie lösen, aber dann habe ich das Gefühl es nicht verdient zu haben. Und wenn ich selbst mit ihr rede, kommt das vielleicht gut bei ihr an. Dass ich Initiative ergreife, meine ich!“

„Klingt logisch!“, kommentierte er.

Sie blieben vor dem Gebäude für Naturwissenschaften stehen, wo sich ihre Wege trennen würden.

„Du sagst es Itachi doch nicht?“

„Nein, aber sag du es ihm!“

„Sicher! Ich muss das selbst machen, Sasuke!“

„Ich weiß und du kriegst das hin!“

Kazumi lächelte, „Wir sehen uns später!“, verabschiedete sie sich und verschwand im Gebäude.

Er sah ihr nur kurz nach, ehe er seinen Weg fortsetzte. Leider kam er nicht besonders weit, da er natürlich nach so einem Gespräch mit Kazumi seinem Bruder begegnen musste. Es schien fast als hätte der feine Herr auf ihn gewartet, so wie er da gegen die Hausmauer lehnte. Zumindest verstand er warum die Damen alle auf seinen Bruder abfuhren und warum sie auf ihn abfuhren. Die Uchiha-Gene waren wirklich vom Feinsten. Und sie wurden nur mit dem Besten vermischt.

Sasuke war nur ein paar Schritte von seinem Bruder entfernt, als Itachi sich von der Wand abstieß und auf ihn zukam.

„Wie lief es?“, wollte er wissen.

Wahrscheinlich meinte er diesen Idioten, dem in den Sinn gekommen ist, dass es eine grandiose Idee wäre Itachi Uchiha zu erpressen und nicht Kazumis irrwitzigen Plan seine Mutter zu konfrontieren. Itachi konnte davon ja nichts wissen, wenn sie ihn gebeten hatte nichts zu verraten. Er entschied in Sekunden ob er es Itachi gegenüber erwähnte oder seiner besten Freundin vertraute. In dieser Situation saß er zwischen den Stühlen, da das immerhin sein Bruder war, den er auch schätzte und nicht anlügen wollte. Aber er wollte sich in diese Sache nicht einmischen, auch wenn er sich bereits eingemischt hatte, weil er sich dazu bereit erklärt hatte Kazumi zu fahren. Eigentlich befand er sich gerade in einer Zwickmühle und musste sich entscheiden, wem er jetzt den Rücken deckte.

„Erinnere mich daran still und heimlich ein paar Aktien zu kaufen um nie wieder bluffen zu müssen!“, grinste Sasuke.

„Bluffen will gelernt sein, Brüderchen!“, erwiderte sein Bruder und lächelte ebenfalls.

„Das hat er heute auch gelernt, unter anderem!“

„Und er sollte niemals Kazumi begegnen!“

„Das auch!“

„Danke!“, sagte Itachi unnötigerweise, „Wir sehen uns später!“

„Sicher!“, murmelte Sasuke, „Ach ja, Kazumi wird es dir eh sagen, aber wir drei sind bei Sakuras Eltern zum Essen eingeladen, Samstag, sieben Uhr!“

Sein Bruder blieb stehen und musterte Sasuke kurz, „Wie kommen wir zu der Ehre?“, das sagte sein Mund, sein Gesichtsausdruck eher etwas anderes. Wieso sollte ausgerechnet er zu Sakuras Eltern essen gehen?

„Sakuras Mutter war die beste Freundin von Kazumis Mutter und ergo ein gewisser Mutterersatz. Was bedeutet du darfst dich ein wenig anstrengen um sie zu beeindrucken!“

„Sasuke, wenn sie dich liebt, wird sie mich vergöttern!“, Itachi klopfte ihm brüderlich auf die Schulter und ging an ihm vorbei. Er sah ihm nicht nach, sondern betrat das Nebengebäude. Das Gefühl des Verrats gegenüber seinem Bruder blieb aus, da es ihm ja auch half, wenn Kazumi Erfolg hatte. Zumal er das Gefühl hatte, dass sie erfolgreich sein würde.

Am Ende hieß es das doch, bitte lieber um Verzeihung, als um Erlaubnis! Itachi würde ihn immerhin schnell umbringen!

48.Kapitel

48.Kapitel

Kazumi empfand das unweigerliche Bedürfnis diesen blöden Wecker zu nehmen und ihn hochkant aus dem Fenster zu werfen, wenn nötig auch wenn es geschlossen war. Vielleicht kam es ihr auch nur so vor, aber dieser Ton wurde jeden Morgen lauter und nervtötender. Das Ding brüllte sie an und bettelte förmlich darum von ihr zerstört zu werden. Es rief ihr zu, sagte ihren Namen und die Bitte seinem Leiden ein Ende zu setzen.

Sie öffnete die Augen und war kurz verwirrt, weil sie das Fenster sah. Eigentlich war das erste Bild, das sie jeden Morgen sah die Kommode oder Itachis schlafendes Gesicht. Die blendende Sonne und das weit entfernte Gebäude, sowie der Baum, der einen leichten Schatten warf, waren nicht das übliche Bild.

Offensichtlich lag sie auf der anderen Seite des Bettes, Itachis Seite.

Kazumi schloss wieder die Augen, als Itachi über ihren Kopf hinweg nach dem Wecker griff und ihn endlich ausschaltete. Seine Hand legte sich auf ihre Hüfte, während sich sein anderer Arm um ihre Schultern legte und sie an seinen Oberkörper drückte. Sie kuschelte sich in seine warme Umarmung und fasste nach seinem Oberarm, als er ihr Schulterblatt küsste.

Anscheinend war sie im Laufe der Nacht von ihrer Seite des Bettes über Itachi auf die andere Seite gewandert, wo sie dann selig weiter geschlafen hatte. Wahrscheinlicher war aber, dass sie sich zu ihm gelegt hatte. Sie war etwas schlaftrunken ins Badezimmer gewankt und hatte nach Verlassen des Bades einfach beschlossen, dass sie dort viel besser schlafen würde, ganz egal was Itachi davon hielt. Er hatte noch tief und fest geschlafen und dennoch schien er instinktiv gespürt zu haben, dass sie zu ihm kam und hatte seine Arme um sie gelegt. Zumindest dachte sie das. Sie könnte sich diesen kleinen Ausflug auch eingebildet haben. Manchmal wirkte selbst ein Traum zu real und die Realtität gar wie ein Traum.

Kazumi drehte sich zu ihm um und schlang ihre Arme um seine nackte Brust. Ein Glück schlief er immer ohne T-Shirt, weswegen sie seiner warmen, nackten Haut ganz nah war.

Ihre Theorie war, wenn sie sich nur fest genug an ihn drückte und hauchzart seine Brust küsste, ihre Hüfte gegen seine drückte, würde er nicht aufstehen. Dann konnte er nicht widerstehen und würde faul sein, zumindest ein wenig länger als sonst.

Grinsend drückte er seinen Mund gegen ihre Stirn und ließ seine Hand langsam über ihre Hüfte gleiten, bis sie bei dem Bund ihrer Shorts war und ganz wenig an ihm zog, bis er mit seinem Daumen ihren Hüftknochen ertastete.

„Dir ist schon klar, dass ich aufstehen muss!“, murmelte er gegen ihre Haut und sie nickte gegen seine Halsbeuge, „Und dass ich mich eigentlich duschen und anziehen muss!“, ergänzte er, was sie mit einem weiteren Nicken quittierte, „Okay!“, meinte Itachi nüchtern und strich sanft über ihre Haare.

Sie hob ihren Kopf und begegnete seinem leicht müden Lächeln. Er beugte sich zu ihr herunter und gab ihr einen süßen Kuss, den sie erwiderte. Ihre Arme legten sich um seine Nacken und drückte sich mehr an ihn. Ihr Bein glitt über seines und legte sich um seine Hüfte, ehe er sie auf den Rücken drehte und sich über ihr aufbaute. Sein Gewicht lag angenehm auf ihr und sie vergrub ihre Finger in seinen Haaren, seufzte gegen seinen Mund, der ihren einnahm. Seine Hände schoben den Stoff ihre Nachthemdes hoch, bis zu ihrer Brust.

Er knurrte leise und saugte ihre Unterlippe ein, „Böses Mädchen!“, raunte er gegen ihren Mund.

„Selber schuld, wenn du darauf eingehst!“

„Süße, dir zu widerstehen ist, als würde ich aufhören zu atmen! Das geht nicht!“

Kazumi kicherte und drückte ihm einen Kuss auf den Mund, „Wie Sasuke sagte, kitschig!“, merkte sie an und tippte mit ihrem Zeigefinger gegen seine Lippen, „Ein kitschiger Freund!“

Itachi grinste frech, „Ich bin nicht kitschig!“, stellte er gespielt ernst klar.

„Wessen Idee war das mit der Spieluhr?“, wollte sie wissen, „Die deines Bruders jedenfalls nicht!“

„Gefällt dir dein Geburtstagsgeschenk nicht?“

„Ich liebe es! Und ich steh auf Kitsch!“, erwiderte sie und küsste ihn abermals. Sie fuhr mit ihren Daumen über seine Wangen und seine Hände mehr an ihren Shorts zogen, weswegen sie einen kühlen Luftzug an ihrer Hüfte spürte. Seine Lippen drückten sich auf ihren Hals, glitten über ihr Schlüsselbein und stoppten kurz vor ihrem Brustansatz. Kazumi drückte ihren Rücken durch und hob ihre Hüfte an. Blitzschnell zog er ihr die Shorts aus und lag nur mehr in ihrer Unterwäsche unter ihm.

„Ich überlege, ...“, murmelte er gegen ihre Haut, „... ob ich das Duschen einfach weglasse und mich einfach mit dir beschäftige. Aber das wären zehn höchstens fünfzehn Minuten, eindeutig zu wenig Zeit um mich dir ausreichend zu widmen.“, sie erzitterte so heftig, dass man fast glauben könnte sie würde frieren, aber eigentlich war ihr unglaublich heiß, „Ich will mir mit dir Zeit lassen und jede Stelle deines Körpers verwöhnen, und das nicht nur mit meinen Lippen oder meiner Zunge!“, ihre Herzschlag ging wieder einmal durch die Decke.

„Und das war nicht kitschig?“, keuchte sie.

Er setzte sich etwas auf, musterte sie und lächelte liebevoll, „Das ist romantisch und fürsorglich! Lern den Unterschied!“

„Und du dusch dich! Du musst vorzeigbar aussehen!“

Diesmal setzte sie sich auf und kurz huschte Verwirrung über seine schönen Gesichtszüge.

„Wie du schon sagtest, du musst los!“, grinste sie und drückte seinen Oberarm, „Ein Uchiha hat seine Pflichten!“, erinnerte sie ihn.

„Höre ich da die süße Stimme der Vernunft?“

„Nein, die Stimme deiner Freundin!“, lächelte sie.

„Und ihr Wunsch sei mir Befehl!“, Itachi neigte den Kopf, ahmte eine Verbeugung nach, ehe er sie noch einmal kurz küsste und sich dann erhob.

Kazumi sah ihm nach, wie er um das Bett herum ging und ihr über die Schulter hinweg zuzwinkerte, ehe er im Bad verschwand. Die Dusche ging an und heißer Wasserdampf quoll zwischen dem Türspalt hindurch.

Sie ließ sich aufs Bett zurückfallen und starrte an die Decke. Ein paar Mal atmete sie aus und ein, schloss für einen Moment die Augen und brütete abermals in Gedanken über ihren Plan nach. Schon wieder!

Eher unbewusst hatte sie versucht Itachi davon abzuhalten aufzustehen und zu verschwinden. Sie redete sich ein, sie habe es nur getan um bei ihm keinen Verdacht zu schöpfen, da sie eigentlich wollte, dass er ging, damit sie ihren Plan durchziehen konnte. Vielleicht aber wollte sie wirklich nicht dass er ging und sie ihren Plan nicht in die Tat umsetzen konnte. Nicht weil sie Angst hatte, sondern weil sie unsicher war ob er wirklich funktionierte.

Wie Sasuke es gesagt hatte, es könnte verdammt schiefgehen und die Lage nur schlimmer machen. Da die Lage momentan sowieso nicht rosig war, war es in dieser Hinsicht auch schon egal. Lieber machte sie alles schlimmer, als überhaupt nichts zu tun.

Kazumi schielte zur angelehnten Badezimmertür, hörte das stetige Wasserrauschen der Dusche und musste unwillkürlich lächeln. Sie könnte eigentlich aufstehen und ins Bad gehen um mit Itachi unter der Dusche einen bisschen Spaß für Erwachsene zu haben. Verlockend wäre es schon, aber dann würde er wirklich zu spät kommen, da sie die Angewohnheit hattes diese wundervolle Sache immer in die Länge zu ziehen. Sie genoss lange Duschen sehr, wenn Itachi involviert war, genauso wie heiße Schaumbäder mit und ohne Itachi.

Dennoch entschied sie sich gerade heute dagegen, weil ihr Plan nur funktionierte, wenn Itachi pünktlich losfuhr. So musste sie wohl oder übel auf diese Wohltat verzichten, zumindest heute. Zumal er heute einen wichtigen Termin hatte, der Pünktlichkeit voraussetzte.

Ihr Handy gab einen Ton von sich, weswegen sie sich auf ihre Seite rollte und träge nach ihrem Handy griff.

Willst du das immer noch machen? , schrieb ihr Sasuke und sie lächelte.

Entweder machte er sich wirklich Sorgen das Ganze könnte wirklich schief gehen und die nicht vorhandene Beziehung zu seiner Mutter verschlimmern oder er wollte selbst ungern fahren. Um da nicht mit reingezogen zu werden, weil er Itachi grundsätzlich nicht anlügen wollte oder er Panik vor seiner Mutter hatte. Sie tippte auf eine Mischung von beiden Gründen.

Kazumi schickte ihm ein simples `Ja´ zurück und verschließ den Chat mit Sasuke, weswegen ihr Blick auf die fremde Nummer fiel, die ihr noch letztens Bauch- und Kopfschmerzen verpasst hatte.

Die Fotos waren bereits von ihrem Handy verschwunden, genauso wie die Originale, aber trotzdem konnte sie es nicht vergessen.

Sie hatte sich wegen dem Kuss mit Sasuke, den Zweiten, nie Gedanken gemacht, da es damals zu dunkel gewesen war um überhaupt gute Fotos zu schießen. Zumal sie eher andere Gedanken im Kopf gehabt hatte. Ihr Verhalten in der Öffentlichkeit gegenüber Sasuke hatte sie auch nie beachtet. Dann hatte sie ihn einmal umarmt oder auf die Wange geküsst? Niemand hatte sich daran gestört, bis ihre Beziehung zu Itachi herausgekommen war. Dann wurde aus einem simplen Küsschen eine Staatsaffäre. Aus einer unschuldigen Umarmung ein Raum für Spekulationen.

Kazumi wusste nicht wer das gewesen war und es war ihr auch letztendlich egal. Sasuke hatte sich darum gekümmert und dem Kerl wohl sehr viel Angst gemacht. Zumindest laut seiner eigenen Aussage.

Wieder einmal war sie wie erstarrt gewesen, unfähig etwas zu unternehmen. Sie wusste mit so einem Verhalten nicht umzugehen, da sie derartiges Denken nicht verstand. Wollte der Typ sie verunsichern oder erpressen?

Zumindest das erste hatte er geschafft!

Weißt du schon, was du sagen wirst?

Sie überlegte einen Moment und tippte wie wild auf ihren Touchscreen.

Denke schon! So ungefähr zumindest! Werde mich eher nach Gefühl verhalten und sehen wie deine Mutter reagiert!

Sie schickte die Nachricht ab, sendete ihm aber schnell noch eine.

Hältst du es für eine schlechte Idee?

Eigentlich hatte sie ihn das schon gefragt, aber vielleicht hatte er seine Meinung geändert. Nicht, dass sie ihre Meinung deswegen ändern würde, aber sie würde ihn nicht zwingen sie zu fahren, wenn er dagegen war. Dann würde sie ihr Vorhaben verschieben oder Shisui fragen. Heute war er nämlich zufällig in der Stadt. Aber sie würde ihn eher ungern darum bitten, selbst wenn er von dem Plan sicher begeistert wäre. Sicher würde er sie auch passend dazu einkleiden.

Nein!

Mehr schrieb er dazu nicht und sie war ihm dankbar dafür.

Bist du nervös?

Ihr `Nein´ war keine so große Lüge, da sie eher zwiegespalten war, was ihre Gefühle betraf. Vielleicht würde ihr Herzschlag durch die Decke gehen, wenn sie vor seiner Mutter stand, aber momentan war sie ziemlich relaxt.

Kommt noch!

Das Zwinkersmiley hinter dieser kleinen Drohung ließ sie lächeln.

Ach ja, Itachi weiß schon von dem Essen mit Sakuras Eltern! Es herrschte schwere Begeisterung!
 

Sarkasmus?
 

Teilweise die Wahrheit!

„Was grinst du so?“

Ein wenig erschrocken sah sie hoch und sie ließ ihren Blick sehr langsam über die Anblick wandern.

Wow! Nur das fiel ihr dazu ein!

Dieses Handtuch um seine Hüften saß ja gefährlich tief und der Knoten war ein wenig zu lockern und drohte sich jederzeit zu lösen. Das V von Itachis Leisten kam dadurch noch deutlich zum Vorschein und wegen der Wassertropfen, die da langsam herunter rannen, wirkte dieses Sixpack noch beeindruckender. Seine Haut war leicht gebräunt, was wohl daran lag, dass er seit neuestens oben ohne in der Sonne joggte und damit sicherlich einiges an Aufmerksamkeit auf sich zog. Vielleicht sollte sie ihn mal begleiten, nur zum Anschauen, nicht zum Sport machen.

Sein Bizeps arbeitete, während er sich mit einem Handtuch durch den Nacken fuhr. Seine Haare hatte er sich hochgebunden um sie nicht nass zu machen. Dennoch waren seine Stirnfransen leicht feucht, da sie ihm etwas ins Gesicht fielen.

Offensichtlich waren seine Schultern noch breiter geworden, da sie sie gerade heute extrem anturnten. Mh, vielleicht sollte sie ihren Plan wirklich ändern und sich diesem Umstand etwas intensiver widmen.

„Süße, meine Augen sind weiter oben!“

Und anscheinend war ihr Blick wieder in tiefere Regionen gewandert.

„Was?“, sagte sie verwirrt und sah hoch.

Itachis Grinsen sagte alles und deswegen wurde sie auch knallrot.

„Deine Augen haben förmlich darum gebettelt, dass mein Handtuch zu Boden fällt. Dein Blick hat geschrien, muss ich haben, will ich haben!“

„Ähm!“, brachte sie nur heraus, vor allem da sie nur auf seinen Bauch starren konnte. Sie hatte plötzlich das unweigerliche Bedürfnis über seine Haut zu lecken und wollte den verdammten Knoten seines Handtuches lösen. Wenn nötig auch mit den Zähnen.

Sie bemerkte, dass Itachi zu ihr kam, erst als er direkt vor ihr stand und auf eine Art auf sie herabstarrte, die sie erzittern ließ. Ihr wurde wirklich heiß und wollte sich die Kleider vom Leib reißen.

„Hast du in deinem süßen Köpfchen gerade Sex mit mir?“, stellte er diese uverblümte Frage und sie sollte darüber empört sein.

Leider hatte er damit nicht mal so unrecht, da ihr ein recht ähnlicher Gedanke gekommen war. Sein Mund an einer bestimmten Stelle an ihrem Körper hatte da eine vorrangigere Rolle als der eigentliche Sex gespielt.

„Ein wenig!“, gab sie schüchtern zu.

„Babe, so wie du geschaut hast, muss das episch gewesen sein!“, grinste er und küsste sie zu schnell, als das sie darauf reagieren konnte. Sie wollte ihn eigentlich zu sich ziehen und diesen Kuss vertiefen, „Wars schön?“, wollte er wissen und meinte das ernst, lachte nicht über sie. Er behandelte ihre Fantasien als etwas ganz Normales. Es war nicht schräg oder krank, sondern etwas, was jeder tat, obwohl man einen Freund oder Freundin hatte. Sich der eigenen Fantasie für einen kleinen Moment hinzugeben, war nichts Verwerfliches und konnte sogar ganz nützlich sein. Momentan nicht, da Itachi wegmusste und sie ihre leichte Erregung am realen Objekt nicht ausleben konnte.

„Ja!“, sagte sie unverblümt und grinste frech.

„Freut mich!“

Wahrscheinlich gefiel Itachi der Gedanke, dass sie nur Fantasien über ihn hatte und nicht von einen anderem Kerl, wie einem Promi oder eine Figur aus einem Film oder Buch. Nun, wozu sollte sie einen anderen anschmachten, wenn sie den perfekten Kerl vor der Nase hatte und ihre rege Fantasie eher ankurbelte, als ein ersetzbarer Promi. Vor allem gefiel ihm der Gedanke, weil er eher der besitzergreifende Typ war und seine Freundin sehr ungern mit einem anderen Mann teilte, selbst in den heißen Gedanken seiner Freundin.

„Brauchst du noch etwas Anregung oder kann ich mich anziehen?“, wollte er augenzwinkernd wissen.

„Nein, ich bin versorgt!“, diesmal grinste sie etwas frech und berührte mit ihrem Zeigefinger seine Brust, fuhr immer größer werdende Kreise, schielte zu ihm hoch, „Zumal du im Anzug auch ziemlich heiß aussiehst! Das kurbelt meine Fantasie so richtig an!“

Kazumi fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und er zog eine Augenbraue hoch. Sie fand Männer in Anzügen wahnsinnig anziehend, weil sie darin eine Art Autorität und Macht ausstrahlten.

„Bring mich nicht in Versuchung, Süße!“, lächelte er und griff nach ihrer Hand, die auf seiner Haut ruhte.

„Entschuldige!“, hauchte sie.

„Entschuldige dich nicht für etwas, was dir nicht leid tut!“

„Das tut mir leid!“, dabei betonte sie jede einzelne Silbe und verbarg den Sarkasmus nicht wikrlich.

„Gut zu wissen!“, lächelte er.

Itachi ging um das Bett herum und löste das Handtuch um seine Hüfte, verschwand nackt im Kleiderschrank. Und ja, sie hatte ihm sehr genau nachgesehen. Und nein, sie schämte sich nicht dafür, kein bisschen.

Sie schrieb Sasuke schnell zurück, dass Itachi bald auftauchen würde. Er antwortete ihr und meinte er, würde in einer dreiviertel Stunde bei seinem Auto auf sie warten. Für den Fall, dass Itachi ihn sehen würde, könnte er ja einfach sagen, dass er selbst was zutun hatte. Er könnte ja sagen, er würde ihre Mutter besuchen, was ja rein theoretisch die Wahrheit war. Nur würde sie ihn begleiten.

Als sie das Handy weglegte, fiel ihr Blick auf die Spieluhr und sie berührte den Deckel mit ihren Fingerspitzen, fuhr die verschlungenen Muster nach und lächelte verträumt, ehe sie den Verschluss öffnete und den Deckel hochhob. Sofort ertönte diese wundervolle Melodie, die ihr sofort ein Gefühl von Geborgenheit, Sicherheit und Liebe gab. Die kleine Ballerina tanzte ihre Runden zu diesem Lied und beruhigte sie auf eine Art, die nur Itachi beherrschte.

Dieses Geschenk sollte ihr helfen über die Trennung hinwegzukommen, wenn Itachi in Yale war.

Das könnte fast funktionieren. Würde sie nicht jetzt schon total ausflippen, weil er für ein paar Stunden weg wäre. Vor allem da sie derweil auf dem Weg zu seiner Mutter war um mit ihr zu reden. Hallo schlechtes Gewissen!

Aus dem Augenwinkel bemerkte sie Itachi, wie er aus dem Kleiderschrank trat. Sie hob ihren Blick und grinste. Er trug einen dunklen Anzug mit weißem Hemd und Krawatte und er sah unglaublich aus.

„Ja, so kannst du gehen, grade mal so!“

„Denke ich auch! Was hast du vor?“, wollte er wissen, während er seine Manschettenknöpfen richtete.

„Eigentlich nichts, rum hängen!“, sie zuckte mit den Schultern, aber die Lüge, auch wenn es nur eine Notlüge war, frass sich tief in ihr Herz und schaffte noch mehr Schuldgefühle. Sie hoffte nur Itachi wäre nicht allzu sauer, wenn sie ihm irgendwann davon erzählte. Sie hoffte, er hatte dafür Verständnis.

„Dann viel Spaß, beim Rumhängen!“, meinte er.

„Und dir viel Spaß beim, na ja, was auch immer!“

„Du meinst in einem Büro herumsitzen und anderen Leuten beim Reden zusehen!“

„Ganz genau, viel Spaß dabei!“

Itachi kam lächelnd auf sie zu und sie erhob sich vom Bett. Er streckte seine Hand nach ihr aus und sie eilte einfach auf ihn zu, warf sich in seine Arme. Fest drückte er sie an sich und küsste sie auf die Stirn.

„Wenn ich wieder da bin, sind wir faul und werden im Bett bleiben!“

„Das klingt nach Entspannung!“, sie sah zu ihm und lächelte.

„Werde ich wohl nachher brauchen!“

„Dann bekommst du nachher eine Massage von mir!“, sie richtete das Revers seines Jacketts und stellte sich auf die Zehenspitzen um ihn zu küssen, „Ich glaube Sakura hat mir Massageöl zum Geburtstag geschenkt!“

„Mh, mit Massageöl kann man sehr viel mehr anstellen. Aber das zeig ich dir schon noch!“, raunte er leise.

„Dann haben wir ein Date!“, entschied sie.

Itachis Lächeln war ansteckend, „Also, du, ich und eine Flasche Massageöl?“

„Sieht so aus! Also sei brav und langweile dich bei der Arbeit!“

„Wir sehen uns später! Sei artig und tu nichts, was ich nicht auch tun würde.“

„Das wäre ein Widerspruch in sich selbst, außer du meinst wirklich ich soll brav sein!“

„Interpretier es wie du willst!“, er küsste sie ein letztes Mal, tief und richtig gut, „Bis bald, Kazumi!“, flüsterte er gegen ihren Mund, ehe er sich von ihr löste.

„Bis später!“, sie lächelte.

Itachi holte seine Schuhe aus der Kommode und wunderte sich nicht einmal, dass sie auf Hochglanz poliert waren. Hatten die Uchihas einen geheimen Schuhputzer, den sie noch nie gesehen hatte? Sie bezweifelte, dass der feine Herr seine Schuhe selbst putzte, wenn er seine Anzüge in die Reinigung bringen ließ. Ein Schuhputzer würde sie an dieser Stelle nicht wirklich überraschen.

Kazumi beobachtete ihn wie er in die Schuhe schlüpfte und sie zuschnürte. Zum Schluss richtete er noch seine Haare und sah in diesem Moment wie ein richtiger Geschäftsmann aus und nicht wie ein Teenager. Das sollte sie nicht so dermaßen anmachen.

Itachi zwinkerte ihr noch einmal zu, ehe er aus dem Schlafzimmer ging und sie kurz darauf die Tür zum Gang hörte.

Kazumi sank auf die Matratze und ließ sich zurückfallen. Sie schloss die Augen und lauschte der Musik aus der Spieldose, die sie einlullte. Der Teil, den Itachi neu geschrieben hatte und den sie zum ersten Mal hörte, ließ sie lächeln. Das Original hatte eigentlich geendet ehe sie wirklich ein Paar geworden waren. Dieser neue Teil beschäftigte sich nicht nur mit dieser unglaublichen ersten Nacht, sondern auch mit dem was danach geschehen war. Angefangen von den ersten paar Tagen, bis hin zu den kleinen Problemchen mit ihren Mitschülern. Es sprach von ihren nächsten Verbaredungen. Es war wirklich wie ein wahrgewordener Traum.

Die sanften Klänge des Liedes verstummten und nach drei Sekunden Stille fing das Lied wieder von vorne an. Es sprach ihr Mut zu und erinnerte sie daran, warum sie das alles tat. Warum sie zu Itachis Mutter fuhr und sich ihr entgegen stellte.

Kazumi öffnete die Augen und sah zu der kleinen Spieldose, beobachtete für einige Sekunden die Ballerina. Sie setzte sich auf und schloss vorsichtig den Deckel der Spieldose, weswegen die Melodie abrupt verstummte.

Genug getrödelt!

Kazumi erhob sich vom Bett und ging in den begehbaren Kleiderschrank. Etwas ratlos stand sie vor ihrer Kleidung. Sie konnte ja nicht in Jeans und T-Shirt zu Itachis Mutter fahren. Das würde sicherlich Eindruck machen. Nein, sie musste respektabel aussehen und trotzdem sie selbst sein. Sie musste anständig aber nicht gezwungen aussehen. Seine Mutter musste sie ernst nehmen und ihr zuhören. Und der erste Eindruck zählte ja immer. In ihrem Fall der zweite oder dritte Eindruck, aber sie machte einen Neuanfang und hoffentlich spielte seine Mutter da wenigstens etwas mit.

Kazumi wählte ein Kleid, das Shisui ihr geschickt hatte und worin sie sich nicht allzu dämlich vorkam. Sie fühlte sich, als würde sie sich gleich zu ihrer Opferung aufmachen. Ein leichte Weste darüber und die passenden Schuhe und sie sah aus, wie eine der Frauen von Stepford. Es wurde auch nicht besser, als sie einen Rock und eine Bluse anzog. Und auch nicht, als sie ihre Haare anders machte, von den Schuhen mal abgesehen. In keins dieser Outfits fühlte sie sich wohl und die Schuluniform wollte sie auch nicht anziehen.

Sie biss sich auf die Unterlippe und überlegte für einen kurzen Moment ein verdammtes Abendkleid anzuziehen. Besser overdressed, als underdressed!

Ehe sie sich noch die Haare raufte oder ausriss, nahm sie sich ihre beste Jeans, die sie hatte und ein elegantes T-Shirt, denn Gott bewahre, eine Bluse würde sie nur anziehen, wenn es zu einer Uniform gehörte. Es war recht warm draußen, daher zog sie Sandalen an und ließ ihre Haare offen. Sie trug den üblichen Schmuck und krönte es im Badezimmer mit dezenten Make-Up. Sie war keine Elena und das wollte sie seiner Mutter auch zeigen.

Kazumi brauchte keine Designertäschchen oder überteuerte Kleidung um Eindruck zu machen. Sie brauchte nur ihre Aussagen, die diese Frau verdammt noch mal umhauen würden.

Selbstbewusst und hoffnungsvoll verließ sie ihr Zimmer und merkte erst bei der Tür nach draußen, dass sie nicht gefrühtstückt hatte. Vielleicht war das auch ganz gut, denn sonst wäre ihr jetzt schlecht.

Sie verließ das Gebäude und ging direkt zum Parkplatz, wo sie Sasuke vorfand, der sehr lässig gegen sein Auto lehnte und auf sein Handy starrte, schon wieder. Itachis Wagen war weg.

„Morgen!“, begrüßte sie ihn und er hob den Blick, packte sein Handy in seine Hosentasche.

„Bereit?“, wollte er nur wissen.

„Jepp!“

Er hielt ihr die Beifahrertür auf und lächelte, „Ich weiß jetzt, warum du so ungern lügst!“, meinte er, „Du bist verdammt schlecht darin!“

Kazumi versank in den weichen Ledersitzen und das Geräusch der zuschlagenden Tür ließ sie zusammen zucken. Sie sah zu Sasuke, der neben ihr einstieg, „Verrats niemanden!“

„Meine Lippen sind versiegelt!“, er startete den Motor und setzte zurück, „Auf gehts in die Höhle des Löwen!“

Tja, er hatte allen Grund so dämlich zu grinsen!

49.Kapitel

49.Kapitel

Kazumi war ein klein wenig nervös!

So minimal nervös, dass sie schon so oft die Radiosender umgeschaltet hatte, dass Sasuke sie schon böse ansah und es dann nicht einmal mehr wagte mit den Reglern der Klimanalage herumzuspielen. Sonst machte sie allen Angst und jetzt reichte ein Blick von ihm und sie blieb starr. Das hatte nicht mal Itachi geschafft.

Zum Glück hatte sie nicht gegessen, sonst hätte sich das noch mehr auf ihren Magen geschlagen, da der gerade Purzelbäume schlug und diesmal war nicht Itachi dafür verantwortlich und war ganz sicher nicht angenehm. Ihr war beinahe schlecht vo Nervosität!

Sie sah aus dem Fenster und beobachtete die vorbeiziehenden Häuser um sich etwas zu beruhigen. Ihre Hände schwitzten und das war bei ihr nicht wirklich normal. Sie war niemals nervös und Itachis Mutter würde das nicht ändern.

Sasukes Fahrstil ähnelte dem von Itachi, ruhig und kontrolliert. Dennoch schnitt er die Kurven etwas eng, was ihrer Übelkeit nicht wirklich half. Sie würde sich aber nicht beschweren, da er so nett war sie überhaupt zu fahren. Er hätte ja auch nein sagen können und dann wäre ich schöner Plan dahin. Alleine würde sie niemals in die Nähe des Uchiha-Anwesens kommen.

Er lenkte den Wagen durch eine schicke Wohngegend, ehe die Häuser immer größer wurden, die Tore immer imposanter und die Hecken undurchdringbarer. Sie entdeckte Wachpersonal, Überachungskameras und anderen Sicherheitsschnickschnack, der wohl notwendig war, wenn man die Gegend und die Größer Villen betrachtete. Zumal man auch die Bewohner besagter Villen beachten musste. Hier wohnten nicht nur die Uchihas, sondern sicherlich auch andere reichen Familien. Das was sie jetzt schon von den Villen sah, war schon beeindruckend, aber das Uchiha-Anwesen, das sie nur von Fotos kannte, war sicherlich um einiges beeindruckender.

„Darf ich dir einen Rat geben? In Bezug auf meine Mutter!“, unterbrach Sasuke die Stille.

„Ich nehm was ich kriegen kann!“, murmelte sie und fragte sich, wie eingesperrt man sich hinter Eisenstangen und grüne Hecken fühlte. Wahrscheinlich fühlten sich Itachi und Sasuke in einem Internat freier als hinter diesen Mauern.

„Meine Mutter ist manchmal sehr stur, also mit Drohungen kommst du nicht weit. Wenn du sie anschreist oder beleidigst, wie du es gerne bei uns machst, macht sie dicht!“

„Also stört es dich grundsätzlich nicht, wenn ich sie anschreie oder beleidige?“

„Würdest du es machen?“

„Nein, war nur reine Neugierde! Ich schreie nur euch an!“

Ihr war klar, dass es sich nichts brachte diese Frau anzuschreien. Sie musste ihr mit logischer, kalter Argumentation kommen. Zum Glück hatte sie das auch ganz gut drauf.

„Ich denke keiner hat es gern, wenn jemand die eigene Mutter anschreit! Also mach es bitte nicht!“

„Meine Stimme wird sich nicht erheben, versprochen!“

Der Wagen fuhr einen kleinen Berg hoch und sie erhaschte einen ersten Blick auf das Uchiha-Anwesen, das zu den größten Anwesen der Welt gehörte. In dem Ding wohnten nur fünf Personen, aber es war größer als das Weiße Haus.

Sie hielten vor einem gigantischen Eisentor mit dem Zeichen der Uchiha, einen Fächer, darauf. Um das Grundstück darum fädelte sich ein fetter Eisenzaun mit grünen Hecken dahinter, damit es wohl etwas hübscher und blickdichter aussah. Ein junger Wachmann kam aus einer kleinen schicken Wachhütte und trat an das Auto. Sasuke öffnete das Autofenster.

„Morgen Richard!“, begrüßte er ihn, „Ist meine Mutter da?“

„Morgen Master Uchiha! Mrs. Uchiha ist anwesend! Ich öffne die Tore!“

„Danke! Einen schönen Tag und grüße deine Frau von mir!“

„Mache ich! Miss!“, er neigte zur Begrüßung und Abschied den Kopf und entfernte sich wieder von Sasukes Wagen. In der Wachhütte betätigte er ein paar Knöpfe und mit einem lauten Geräusche öffneten sich die beiden Hälfte des Eisentores, gaben den Blick auf einen gewundenen Kiesweg und dahinter lag das Anwesen.

„Wow!“, sagte sie ohne darüber nachzudenken, „Hier bist du aufgewachsen? Und bitte sag mir nicht, dass das nur euer Sommerhaus ist!“

„Mein Sommerhaus liegt auf Ibiza!“, meinte er absolut tonlos.

„Wieso frag ich überhaupt!“, seufzte sie.

Kazumi spürte direkt wie Sasuke verschlagen grinste, ehe er den Wagen über den Kiesweg nach oben lenkte. Das Anwesen wurde immer größer und imposanter. Sie fühlte sich gerade richtig klein und unbedeutend. Zumindest verstand sie jetzt wieso man immer über sie sagte, sie wäre unbedeutend und ein Niemand. Neben so einem Gebäude fühlte sich jeder klein.

Der Wagen parkte zwischen zwei anderen Auto, die genauso luxuriös aussahen, wie der von Sasuke. Sie entdeckte eine Garage, wesegen sie annahm, dass Besuch anwesend war. Als wäre die Sache nicht schon schwer genug, wenn sie alleine mit dieser Frau wäre. Da brauchte sie ganz bestimmt keinen Besuch.

„Letzte Chance!“, verkündete Sasuke und sah zu ihr, während sie immer noch auf das Anwesen starrte.

Ihr kam der Gedanke, dass Itachi ihr vielleicht sein Zuhause zeigen wollte und sie gerade schummelte, weil sie ohne ihn aber mit Sasuke hierher kam, nur um mit seiner Mutter zu reden, auch ohne ihn. Sie hatte ihm ihr Zuhause gezeigt.

„Gehen wir es an!“, meinte sie mutiger, als sie eigentlich war und stieg aus dem Wagen.

Die Luft war angenehm und nicht zu kalt, aber das Anwesen warf einen großen Schatten. Das Ding hatte drei oder vier Stockwerke und nur die vordere helle Fassade machte sie schon fertig. Diese verdammte Garage war so groß wie ein normales Einfamilienhaus. Sie wollte gar nicht wissen, wie das von hinten und von innen aussah. Konnte sie Itachis Mutter nicht irgendwo an einem neutralen Ort treffen?

Kazui folgte Sasuke zu Eingangstor, das wie ein Portal in eine andere Welt wirkte. Das war massives dunkles Holz und das Gebäude setzte sich aus mehreren Abschnitten zusammen und wahrscheinlich ging das nach hinten noch weiter. Laut dem Internet gab es sehr, sehr viele Zimmer und der Garten bestand aus Swimmingspools, ein oder zwei Gartenhäusern, ein Poolhaus und einer Megaterasse mit einem kleinen Wäldchen gleich daneben. Es würde sie nicht wundern, wenn sie ein verdammtes Labyrinth dahinten hätten oder einen Pool auf den Dach.

„Bereit?“, fragte Sasuke ein letztes Mal, als er seine Hand auf die Türklinke legte. Anläuten musste er wohl nicht.

Kazumi atmete noch einmal tief, richtete sich die Haare und ihr Shirt, ehe sie Sasuke zunickte, der daraufhin die Tür öffnete.

Der Duft von frischem Brot und Schokolade wehte ihr entgegen. Eine leise Geräuschkulisse kam von links. Abrupt tauchte sie in eine völlig fremde Welt ein. Da war das Wohnhaus der Uchiha eine Blockhütte. Hier, in diesem Haus herrschte der pure, reine Luxus.

„Heilige ...“, sie verstummte, weil ihr kein passendes Wort dafür einfiel und fluchen wollte sie hier nicht. Das kam ihr irgendwie falsch vor.

Die Vorhalle ging sicher ein oder zwei Stockwerke hoch und an der Decke entdeckte sie einen sehr beeindruckenden Kristallluster. Durch die Fenster konnte sie die Treppe sehen, die sich wie eine Schlange um die Vorhalle wand. Der Anfang der Stufen war direkt vor ihr. Gemälde von Itachi und seiner Familie hingen an den Wänden und mehrere Durchgänge führten in verschiedene Räume, die sie aber nicht sehen konnte. Sie wollte sie zu diesem Zeitpunkt auch nicht sehen.

Die Einrichtung war dezent, aber eindrucksvoll. Vasen, die sehr teuer aussahen, standen aus Podesten. Ein Sofa stand an einer Wand und lud zu einem Nickerchen ein. Der Boden schien aus Marmor und jeder Ecke war eine verdammte Marmorsäule. War das eine Ming Vase direkt neben ihr?

„Mum?“, rief Sasuke und die Gespräche vom Nebenzimmer verstummten.

„Sasuke, was für eine Überraschung!“, hörte sie Mrs. Uchiha, die kurz darauf lächelnd aus dem Zimmer trat, wahrscheinlich das Wohnzimmer oder ein Salon.

„Ich will nur ein paar Sachen holen! Hast du Besuch?“, wollte er wissen.

„Ja, Viktoria ist zum Tee hier!“

Dann entdeckte Mrs. Uchiha sie und ihr Lächeln schwand in dem Moment. Als würde sie sich freuen, dass auch noch Elenas Mutter hier wäre.

„Du erinnerst dich an Kazumi?“, meinte Sasuke und deutete auf sie.

Das Lächeln seiner Mutter war aufgesetzt und würde nur solange halten, bis Sasuke aus ihrem Blickfeld verschwunden war.

„Sicher! Du hast sie mitgebracht!“, das war eine Feststellung und klang, als würde sie sich dezent ekeln.

„Ja! Bin gleich wieder da!“

Sasuke nickte Kazumi noch zu, ehe er zum Treppenabsatz ging und sie hinaufging. Er verschwand um die Ecke, aber sie sah ihn noch einmal durch eines der Fenster über ihr. Faszinierende Architektur!

„Hab ich deinen Sohn gehört?“

Elenas Mutter trat ebenfalls aus dem Raum und entdeckte sie sofort.

„Was willst du denn hier?“, das klang ja mal wieder ganz anders, als bei der Party.

„Ich wollte nicht zu Ihnen!“, aber Kazumi blieb freundlich, weil sie sich nicht auf dieses Niveau herablassen wollte. Sie war besser als diese Schnepfe, „Ich wollte mich vorstellen, ganz offiziell!“

Kazumi trat vor Mrs. Uchiha und streckte ihr die Hand entgegen, die diese nur mit hochgezogener Augenbraue anstarrte.

„Mrs. Uchiha, ich bin Kazumi Shiubaji, die Freundin Ihres ältesten Sohnes!“, sagte sie unbeirrt, „Das war etwas überfällig und ich entschuldige mich, dass es so lange gedauert hat!“

Sie erwartete keine Erwiderung, was ihr ganz gut in den Kram passte. Sie würde ihre kleine Ansprache halten und mit Sasuke wieder abdüsen.

„Wars das? Wir haben noch einiges zu besprechen!“, kam es aber von Mrs. Connor, die eigentlich nicht zu ihrem Plan gehörte.

„Wie zum Beispiel Ihre Tochter wieder mit Itachi zusammen zu bringen?“, das war eher spontan und vielleicht etwas gemein.

„Ich denke nicht, dass dich das etwas angeht!“, meinte Elenas Mutter.

„Erstens, ich denke schon und zweitens, mit Ihnen möchte ich nicht reden!“, dann wandte sie sich an Itachis Mutter, die verdächtig still gewesen war, „Ich weiß, dass Sie mich nicht mögen und ich kann verstehen warum. Es ist verständlich und auf eine Art, kann ich das akzeptieren. Besser gesagt, es ist mir ziemlich egal, ob sie mich mögen oder nicht.“, sie zuckte dabei mit den Schultern um ihrem Argument etwas mehr Gewicht zu verleihen, „Aber es ist Itachi nicht egal und dass ist der Grund warum ich hier, ohne Itachi!“, was sie ihr zu sagen hatte, musste Itachi nicht unbedingt hören und sollte es vielleicht auch nicht, „Ich weiß nicht, wie lange unsere Beziehung hält. Vielleicht nur bis zu meinem Abschluss, vielleicht überlebt sie das College. Ich bin Realistin und mache keine fünf oder zehn Jahrespläne, aber ich glaube an die Gegenwart und genieße sie. Und die sieht momentan eben so aus, dass ich mit Ihrem Sohn zusammen bin, nicht Elena, auch wenn Sie das gerne hätten. Die Sache ist die, ich liebe Itachi und er liebt mich. Sein Geld ist mir egal, wie auch sein Nachname und es nervt mich, dass ich das immer noch sagen muss.“, Mrs. Uchiha schwieg immer noch, aber sie wirkte schon leicht angepisst, „Uns beiden kann es egal sein, ob wir uns mögen oder nicht, Sasuke oder Shun kann es egal sein, aber es wird Itachi nicht egal sein. Weil er derjenige ist, der darunter leidet. Tatsache ist, ich bin mit ihm zusammen, was bedeutet, ich werde ihn begleiten, wenn er irgendwo eingeladen ist, sei es so ein Frühlingsfest oder eine Familienfeier und wenn Sie mich als unerwünscht behandeln, macht ihn das traurig, nicht mich. Ich kann damit umgehen, aber Sie lieben Ihren Sohn und möchten bestimmt nicht, dass er unglücklich ist.“

„Wird das eine Drohung?“, wollte Mrs. Uchiha wissen.

„Es ist ein Rat und es ist die Realität! Sie können mich hassen, aber damit verlieren Sie ihn. Nicht heute und auch nicht morgen, aber Sie werden ihn immer mehr von sich entfernen und entfremden. Sie werden ihn vor die Wahl stellen, Sie oder mich und momentan wird er mich wählen.“

„Dann mach Schluss mit ihm!“, forderte Elenas Mutter.

„Ich bin egoistisch genug um das nicht zu tun, liebe ihn aber so sehr, dass ich nicht dabei zusehen werde, wie Sie Ihren Sohn verlieren. Denn sollte unsere Beziehung doch irgendwann zu Ende sein, ist Ihre zu Itachi ebenfalls noch im Eimer.“, sie würde den gleichen Fehler wie damals bei Robert nicht noch einmal machen. Diesmal kämpfte sie und verhinderte es, „Denn momentan erwartet Itachi von Ihnen, dass Sie mich zumindest tolerien und akzeptieren, dass ich derzeit in seinem Leben bin und somit in Ihrem!“, Mrs. Uchihas Mundwinkel zuckten gefährlich, aber deswegen hörte Kazumi nicht auf, „Sie müssen mich nicht mögen, können mich meinetwegen hassen, es ist mir egal. Aber ich bitte Sie, für Ihren Sohn, tun sie zumindest in seiner Gegenwart so, als würde Sie es.“

Kazumi appellierte an die Mutterliebe dieser Frau, die sie dazu veranlasste zumindest ihrem Sohn zuliebe über ihre überdimensionalen Schatten zu springen und sie zumindest zu tolerieren.

„Unsere gesamte Kommunikation kann nur aus Hallo, Bye und simpler Smalltalk bestehen! Mehr verlange ich nicht!“

Stille breitete sich zwischen ihnen aus und selbst Mrs. Connor blieb stumm, wahrscheinlich weil sie zu schockiert war von ihrem Auftritt. Nun, sie war es ja selbst.

„Das war sehr mutig!“, brach Mrs. Uchiha das Schweigen, „Hätte auch schiefgehen können!“, merkte sie an.

„Sie sind nicht die Erste, die das sagt!“, meinte Kazumi leise.

„Was erwartest du jetzt?“

„Gar nichts! Denken Sie darüber nach und sagen dann Bescheid wie es Ihnen lieber ist!“

Sie stellte seine Mutter vor ein Ultimatum. Entweder sie freundete sich mit dem Gedanken an, dass sie Itachis Freundin war oder sie machte weiter mit ihrem Zickenkurs. Und momentan war es ihr egal, wie sie sich entschied. Ihr ging es nur darum, dass Itachi nicht mehr darunter litt und wenn sie die Beziehung zu ihrem Sohn aufs Spiel setzen wollte, war das ihr Problem. Sie hatte ihr bestes getan um das zumindest zu verhindern.

„Wieso bist du hierher gekommen?“, fragte Mrs. Uchiha.

„Weil ich keine Lust habe darauf zu warten, dass sich das Ganze von selbst regelt. Dazu habe ich weder die Zeit noch die Geduld und je länger das dauert, desto mehr leidet Itachi darunter. Und ich glaube kaum, dass sich das so einfach in Luft auflösen wird, daher wollte ich die Sache selbst in die Hand nehmen, ohne Itachi.“

Mrs. Uchiha musterte sie einen Moment und es schien, als würde sie in Gedanken abschätzen, wie korrekt ihre Aussagen waren. Es dauerte einige Sekuden, bis sie ihr wieder in die Augen sah und leicht lächeln. Dieses Lächeln war nicht herablassend, aber besonders freundlich war es auch nicht. Es war neutral und das war mehr als sie heute erwartet hatte. Itachis Mutter schien zu einem Entschluss gekommen zu sein. Welcher das war sagte sie aber nicht.

„Du bekommst meine Antwort demnächst!“, sagte sie letztendlich.

„Ich nehm was ich kriegen kann!“

„Mum, hat Shisui den schwarzen Anzug für die Benefizveranstaltung schon geschickt?“

Sasuke kam die Stufen herunter und unterbrach diese gar nicht peinliche Stille, in der seine Mutter sie ansah und Mrs. Connor sie wohl am liebsten anspringen wollte.

„Nein, aber er sagt er bringt ihn heute Abend vorbei! Ich lasse ihn dir schicken!“

„Danke! Itachi braucht seinen auch und Sai sollte auch einen bekommen!“, meinte Sasuke, als er näher kam, „Können wir fahren, Kazumi?“, er sah direkt sie an, fragte sie mit einem stummen Blick, ob sie mit ihrer Ansprache fertig war.

„Ich habe alles gesagt, was ich sagen wollte!“, meinte Kazumi, ehe sie sich wieder an Mrs. Uchiha wandte, „Es hat mich gefreut und ich erwarte Ihre Antwort!“

„Natürlich!“, Itachis Mutter nickte ihr zu, was wahrscheinlich das Freundlichste war, was sie im Moment drauf hatte, „Habt noch ein schönes Wochenende! Bis demnächst!“, das Letzte war wohl an Sasuke gerichtet, da sie eigentlich nicht vorhatte, sehr bald hier aufzutauchen.

„Sicher Mum! Mrs. Connor!“

Elenas Mutter hatte sie total vergessen, aber sie Kazumi nicht, da sie sie förmlich mit ihrem Blick erdolchte, selbst in Sasukes Anwesenheit. Beim Frühlingsfest hatte sie ihre Verbitterung noch gut kaschieren können. Vor allem sah sie diesmal wirklich extrem angepisst aus, was sicher daran lag, dass Mrs. Uchiha Kazumi nicht sofort aus dem Haus geworfen hatte kaum dass sie den Mund aufgemacht hatte. Es schien Itachis Mutter konnte doch von ihrem extrem hohen Ross herunterspringen, wenn es notwendig war. Vielleicht war sie doch zu ihr durchgedrungen und ihre Ansprache hatte sich etwas gebracht.

„Gehen wir!“, murmelte Kazumi und zog an Sasukes Arm, der sich freiwillig mitschleifen lies.

Maman! “, sagte er auf französisch und hielt an. So viel konnte sie in dieser Sprach verstehen um zu wissen, dass das `Mama´ auf französisch bedeutete.

Seine Mutter sah ihn auffordernd an, ehe er in dieser Sprache weitersprach, als wäre es seine Muttersprache. Und verdammt, er klang genauso heiß wie sein Bruder. Sie hatte keine Ahnung was er da von sich gab, aber sie hoffte, es war nichts Negatives über sie. Er würde nie absichtlich etwas Falsches über sie sagen, aber manche Dinge klangen in den Ohren von Eltern nie Positiv.

Als er verstummte, lächelte seine Mutter selig, „Ich weiß, Sasuke!“, erwiderte sie nur und kommentierte seine Ansprache nicht mit einem Wort.

Beide wussten, dass Kazumi kein Wort Französisch sprach und oder verstand, weswegen sie sich wohl für diese Art der Kommunikation entschieden hatten. Damit das arme Mädchen nichts mitbekam.

Au revoir, maman! “, verabschiedete Sasuke sich ein letztes Mal und zog diesmal sie aus dem Anwesen.

Die Tür fiel laut hinter ihnen zu und Kazumi atmete geräuschvoll aus. Ihr Herz raste und kurz wurde ihr schwarz vor Augen. Sie drückte Sasukes Hand, der ihre nicht losließ, bis sie wieder zu Atem gekommen war.

Egal ob das Ganze funktioniert hatte oder nicht, aber sie hatte es geschafft. Sie hatte gekämpft und war noch im Ring. Jetzt war es an seiner Mutter zu entscheiden, wie sich ihre Beziehung letztendlich gestalten würde. Ein Teil von ihr wollte von ihr akzeptiert werden, einfach weil sie sich nach dieser Art der Zuneigung sehnte, die Sakuras Mutter ihr entgegen gebracht hatte.

„Wollen wir fahren?“, fragte Sasuke und ging Richtung seines Wagens.

„Was hast du zu deiner Mutter gesagt?“

Er lächelte, „Das bleibt mein Geheimnis, Kazumi!“

Und damit ließ er sie einfach stehen!

50.Kapitel

50.Kapitel

Die Rückfahrt verlief weitgehends schweigend. Wenn man von ihren Versuchen absah, herauszufinden, was Sasuke genau zu seiner Mutter gesagt hatte. Es konnte nichts allzu schlimmes gewesen sein und er würde ihr sicher nicht in den Rücken fallen, also sollte sie deswegen nicht beunruhigt sein.

Leider war sie aber immer noch so nervös, obwohl sie mit seiner Mutter schon geredet hatte. Das Adrenalin schoß aber immer noch durch ihre Adern, als wäre sie in Lebensgefahr.

Kazumi gab es schnell aus Sasuke dieses kleine Geheimnis zu entlocken, da er wie sein Bruder sehr schweigsam sein können, wenn sie etwas nicht verraten wollten. Bei Itachi waren es seine kleinen Überraschung und bei Sasuke eben dieses kleine Gespräch mit seiner Mutter, das bestimmt etwas mit ihr zu tun hatte. Und genau deswegen musste sie ihm dieses kleines Detail entlocken, koste es was es wolle.

„Ich verrate es dir nicht!“, meinte er ohne sie anzusehen. Wahrscheinlich hatte er ihren stechenden Blick gespürt, den sie ihm zugeworfen hatte.

„Gib mir einen Hinweis!“

„Nein!“, meinte er nüchtern, als er auf die Hauptstraße Richtung Schule einbog.

Sie sah aus dem Fenster direkt auf den Seitenspiegel, entdeckte ein ihr sehr bekanntes Auto, besser gesagt einen SUV.

„Ist das Raphael in dem Auto hinter uns?“, fragte sie stattdessen, ehe sie zu ihm sah.

„Hat dir Itachi davon erzählt?“

„Hat ihn mal erwähnt! Wie ist er so?“

„Etwas strenger als Michael, aber er ist nichts gegen Cyrus oder dem Leibwächter von Shisui. Aber wir verstehen uns gut!“

„Kennt Sakura ihn schon?“

„Sie hat ihn vor ein oder zwei Monaten kennen gelernt! Ironischerweise verstehen sie sich wirklich gut!“

„Ich mag Michael auch!“

„Kann ich mir denken!“, murmelte er, „Wie gehts dir?“

Sie dachte einige Zeit über seine Frage nach, die sich auf das Gespräch mit seiner Mutter bezog. Eigentlich ging es ihr gut. Es schien, als könne sie jetzt besser atmen und sie fühlte sich auch leichter. Das Gespräch mit seiner Mutter hatte nicht in einer kompletten Katastrophe geendet und sie hatte es bestimmt auch nicht schlimmer gemacht, entgegen Sasukes Bedenken und ihren eigenen. Die seiner Mutter nicht zu vergessen. Aber sie war ihr relativ freundlich und neutral entgegen gekommen, was vielleicht auch mit Sasukes Anwesenheit zu tun gehabt hatte. Elenas Mutter hatte sie zuerst etwas irritiert, aber auch ungemein gestärkt. So hatte sie zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Sollte sich Itachis Mutter für die stille Variante entscheiden, konnte Mrs. Connor ihr auch nichts mehr tun und Elena schon gar nicht.

„Ganz gut!“, meinte sie letztendlich.

„Du hast dich ganz gut angestellt, vorhin!“

„Findest du?“

„Ich hab nicht viel gehört, aber du warst sehr selbstbewusst und bist ihr entgegen getreten. Das hat sicher schon genug Eindruck gemacht! Meine Mutter ist nicht herzlos und ich denke sie sieht echte Gefühle wenn sie da sind!“

Es war logisch, dass er seine Mutter verteidigte und so herzlos kam sie ihr auch nicht herüber. Sie verstand auch, warum sie manche Dinge so handhabte. Auch konnte sie ihre Beweggründe verstehen, warum sie eher Elena an Itachis Seite sah, als Kazumi. Dennoch sollte sie der Wahrheit auch ins Auge sehen. Elena war Vergangenheit.

„Sag mir die Wahrheit! Wird sie mich irgendwann mögen?“, fragte sie fordernd und ein Teil von ihr wollte die Antwort nicht wissen.

Teilweise weil es dann real wurde und sie es nicht mehr ändern konnte. Sollte seine Mutter bei ihrer vorgefertigten Meinung bleiben und sie weiterhin mit Verachtung strafen, konnte sie ihre kleine Rede hundertmal aufsagen und sie würde beim einen Ohr rein und bei anderen wieder raus kommen. Dann kämpfte sie auf verlorenen Posten und letztentlich würde Itachi und ihre Beziehung darunter leiden. Es wäre wie mit Robert gewesen, wenn sie gekämpft hätte. Damals hatte sie nicht gekämpft, weil sie feige und mutlos gewesen war. Und vielleicht weil sie insgeheim keinen Sinn darin gesehen hätte. Die Beziehung mit Robert hatte zwangsläufig ein Ablaufdatum gehabt und sie hoffte innig, dass das mit Itachi nicht so war.

„Ja!“, sagte er und holte sie aus ihren Gedankn zurück, „Vielleicht sogar schon früher, als du denkst!“

Mit diesen Worten parkte er auf seinem üblichen Platz, schaltete den Motor aus und lächelte auf diese Art, die ihr Mut machte.

„Danke!“, hauchte sie, ehe sie ihn stürmisch umarmte, „Dafür, was du heute getan und gesagt hast!“

„Mach ich gerne!“

Kazumi löste sich von ihrem besten Freund und musste unweigerlich grinsen.

„Heute ist das Essen mit Sakuras Eltern!“, stellte sie fest, „Ein perfekter Moment um meinen kleinen Sieg zu feiern!“

„Ja, der Sieg von dem Itachi noch nichts weiß!“, erinnerte er sie daran und dämpfte ihre Freude ein wenig.

Sie musste es Itachi erzählen, vor allem aus dem Grund, weil sie keine Geheimnisse vor ihm haben wollte. Das letzte Geheimnis, der Kuss mit Blaine, hatte sie damals schon fertig genug gemacht. Vielleicht war das nicht so schlimm, wie der Kuss, aber es nagte doch an ihr. Zumal es seine Familie um die es ging und er sollte es wissen, wenn sie mit seiner Mutter sprach, vor allem über ihn. Aber er musste dann auch verstehen, dass sie das tun musste, alleine, ohne sein Wissen. Nur so konnte sie das durchziehen. Um das schlechte Gewissen konnte sie sich dann später kümmern. Welches sie gerade wie ein Zug überrollte.

Aber sie würde es ihm heute nicht sagen. Nicht nur wegen des Essens mit Sakuras Eltern, sondern auch weil sie das zuerst verdauen musste. Sie würde nicht die Antwort seiner Mutter abwarten und irgendwas sagte ihr, seine Mutter würde dieses Gespräch auch nicht ihm gegenüber erwidern. Sie würde es ihm in einigen Tagen sagen, aber nur dass sie mit ihr geredet hatte. Den Inhalt würde sie niemals erwähnen, da das etwas zwischen ihr und seiner Mutter war.

„Ich sage es ihm in ein paar Tagen! Sieh es als Insiderwissen!“

„Halt mich da raus!“, warnte er sie.

„Da ist wohl jemand nervös!“, murmelte Kazumi lächelte, als sie die Autotür öffnete und ausstieg.

„Ich bin nicht nervös.“, hörte sie Sasuke rufen.

„Hey!“, sie beugte sich herunter, sah durch die geöffnete Tür zu Sasuke, „Du kannst auch ganz schlecht lügen!“, dabei zwinkerte sie ihm zu.

„Wir sehen uns später! Ich fahre bei euch mit!“

„Bis später und danke nochmal!“, bedankte sie sich noch einmal, ehe sie die Tür zuwarf und um den Wagen herum ging.

Wie zu erwarten war Itachi noch weg, was ganz gut war. Sie hätte ihn eher ungern angelogen, wo sie den gewesen war. Sie hatte sich kein Alibi zurecht gemacht, da es besser war, dass außer Sasuke niemand von ihrem Ausflug wusste. Sicher, Neji, Sai und Hinata wäre es egal gewesen, aber Naruto hätte es versehentlich hinausposaunt und Temari war was das betraf eine Nervensäge, manchmal. Nicht mal ihre beste Freundin wusste davon! Das kam auch nur selten vor.

Kazumi ging ins Wohnhaus zurück und machte einen kurzen Abstecher in den Speisesaal, da sie jetzt Hunger hatte. Sie holte sich drei Sandwiches, die die Köche immer als Zwischensnack zubereiteten und stahl sich zwei Flaschen Wasser. Sie hatte keins mehr in ihrem Zimmer.

Der Service in dieser Schule war wirklich der Hammer. Jedes Wohnheim hatte zwei oder drei Köche, die alles zubereiteten, was den Schülern so in den Sinn kam. Es gab jeden Tag ein Frühstück, das ein fünf Sterne Hotel vor Neid erblassen ließe, vom Mittag und Abendessen wollte sie gar nicht erst anfangen. Und die kleinen Zwischensnacks waren Gold wert.

Noch dazu gab es ein paar Cafeterias und ein oder zwei Shops, wo man sich mit verschiedenem Süßkram versorgen konnte. Auch reiche Kids liebten ihr Snickers. Es würde sie dann auch nicht wundern, wenn hier irgendwo ein Kaufhaus war, wo es Edelboutiquen gab in denen man nach Herzenslust shoppen konnte um da sichere Schulgelände auch ja nicht zu verlassen.

Wieder im Gang begegnete sie abermals niemanden, aber soweit sie wusste, war jeder irgendwo unterwegs. Temari besuchte ihre Familie, Neji traf sich mit TenTen und Hinata und Naruto waren gemeinsam bei seiner Familie. Wo Sai war wusste sie aber nicht, so wie immer.

Sie blieb zuerst im kleinen Wohnzimmer ihres Zimmers und genehmigte sich ihren kleinen Snack, während sie gleichzeitig mit Ino und Sakura per SMS schrieb. Ino war anscheinend bei Deidara zu Besuch und er zeigte ihr die Uni. Sakura hingegen half ihrer Mutter bei den Vorbereitungen zum Abendessen heute. Außerdem fragte sie Kazumi ob Itachi etwas nicht aß oder nicht vertrug. Anscheinend machte Sakuras Mutter Sasukes Lieblingsessen. Er war erst ein paar Mal bei ihrer Familie zu Besuch und ihre Mutter kannte schon schon seine Essgewohnheiten. Es würde sie nicht wundern, wenn sie schon alles über ihn wusste. Zumindest genug um beunruhigt zu sein.

Ino schickte ihr ein echt süßes Bild von ihr und Deidara, wie sie auf dem Gelände der Uni auf der Wiese saßen und Grimasen schnitten. Ihre Freundin wirkte wirklich glücklich, wie schon lange nicht mehr und sie freute sich sehr für sie. Und für Deidara, der die Liebe wirklich verdient hatte. Nach seiner kleinen Schwäche für sie hatte sie sehr gehofft, dass er jemand anderen finden würde. Vor allem da sie seine Gefühle nicht erwidert hatte.

Kazumi ging in den begehbaren Kleiderschrank und suchte sich ein Outfit für das Abendessen raus. Das fiel ihr wesentlich leichter als heute morgen. Ein zwangloses Essen mit Sakuras Famili war dann doch was anderes, als ein Gespräch mit der Mutter seines Freundes.

In Gedanken ließ sie das Gespräch noch einmal Revue passieren und war sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Sie hatte ihr gesagt, was sie sagen wollte und seine Mutter hatte ihr zugehört. Mehr hatte sie nicht gewollt. Lieber erwartete sie gar nichts oder nur wenig und bekam dafür umso mehr.

Sie wählte ein leichtes Kleid aus und kam sich diesmal nicht so dämlich darin vor. Lag vielleicht auch an dem Anlass. Sie legte das Kleid zur Seite und suchte auch für Itachi etwas heraus. Da es eher ein lockeres Abendessen war, brauchte er nicht in Anzug und Krawatte auftreten. Hemd und Hose, mit einer Jacke darüber reichten vollkommen. Alles bereit gelegt, verließ sie den Kleiderschrank wieder und warf ihr Handy auf die Kommode, ehe sie ins Bad ging. Es war kaum Mittag und das Essen begann erst um sieben Uhr am Abend. Bis Itachi kam würde es sicher noch etwas dauern, also konnte sie in Ruhe duschen, sich die Haare waschen und sich mit allen Möglichen Lotionen und Düften einnebeln. Wenn sie immer mit Itachi duschte, hatte sie dafür kaum Zeit und kam erst nachher dazu. Das war nichts Negatives, aber die entspannte Einsamkeit beim Duschen vermisste sie schon etwas. Manchmal brauchte man auch das!

Kazumi stellte die Dusche und der heiße Dampf verbreitete sich schnell im ganzen Badezimmer. Sie zog sich schnell aus und legte sich ihren Bademantel und ein kleines Handtuch griffbereit. Dann hüpfte sie unter den heißen Strahl und seufzte selig. Das war das erste Mal seit sie hier eingezogen war, dass sie wirklich alleine duschte. Sonst gesellte sich immer Itachi zu ihr oder sie leistete ihm Gesellschaft. Meistens aber gingen sie schon gemeinsam duschen.

Ob sie das merkwürdig finden sollte? Waren sie nicht schon längst über die gröbste Kuschelphase hinaus? Trotzdem bekam sie immer noch nicht genug von ihm.

Kazumi massierte sich sehr gründlich das Shampoo ein und schloss die Augen, legte dabei den Kopf in den Nacken. Das Wasser traf ihr Gesicht und der heiße Dampf küsste ihre Haut. Wie eine wohlige Umarmung empfing sie der Dampf. Sie spülte die letzten Reste des Shampoos aus ihren Haaren und griff nach dem Duschgel, verteilte es in ihren Handflächen und fuhr sich über die nasse Haut. Der weiße Schaum verteilte sich und der sanfte Duft von Lavendel beruhigte sie. Sie fuhr über ihre Arme in ihren Nacken und lockerte die Schultern.

Hände, die nicht ihre eigenen waren, berührten ihre Schultern und drückten sanft auf die Verspannungen, dazugehörige Daumen fuhren über ihren Nacken bis zu ihrem Haaransatz im Hinterkopf hoch, was sie leise seufzen ließ.

„Lass mich nur machen!“, hörte sie Itachis Stimme, während seine Hände über ihren Rücken glitten und dann wieder hochwanderten, bis zu ihren Schultern.

Sie lehnte sich gegen seinen Körper, während er ihre Schultern massierte, was er sehr gut konnte. Sie war Wachs in seinen Händen.

Langsam drehte sie sich zu ihm um und seine Hände glitten zu ihrer Hüfte, während sie Halt an seinen Oberarmen suchte. Sie öffnete die Augen und sah zu ihm hoch. Durch seine nassen Stirnfransen sah er sie eindringlich an und ihr lief ein eiskalter Schauer über den Rücken.

„Hi!“, wisperte sie und stellte sich auf die Zehenspitzen, zog sich etwas an ihm hoch um ihn zu küssen.

„Hey!“, erwiderte er und zog sich näher zu sich, damit sie wohl den Kuss nicht so schnell unterbrechen konnte.

Lächelnd legte sie ihre Arme um seinen Nacken und er packte sie sanft an der Hüfte, hob sie leicht hoch, damit sie ihre Beine um seine Hüfte legen konnte. Leicht zwang sie seinen Kopf in den Nacken und vertiefte den Kuss, schob ihr schlechtes Gewissen wegen ihres Geheimnisses beiseite und genoss diesen Kuss einfach nur.

Er knurrte leise gegen ihren Mund, ehe sie sich gegen die kalte Duschwand wiederfand und ihr Herz vor Aufregung schneller schlug. Heiße Wellen durchfuhren ihren Körper und die tiefen Erschütterungen gaben ihr Befriedigung, die sie sich wünschte. Sie stöhnte gegen seinen Mund, krallte ihre Finger in seine nassen Haare.

Abrupt warf sie den Kopf in den Nacken, ignorierten den kurzen Stich, den ihr der Schlag gegen die Wand verursachte und öffnete ihre Lippen, schloss die Augen und ließ sich gehen. Itachis Mund suchte die empfindsame Stelle hinter ihrem Ohr und wurde gierig, als wäre er ausgehungert.

Ihre Fingernägel drückten sich in seine Schulterblätter und sie presste ihre Hüfte mehr gegen seinen Körper, öffnete ihre Lippen und gab diese erlösenden Töne von sich, die ihr eigentlich peinlich sein sollten.

Itachi suchte ihren Mund und stöhnte rau gegen ihre Lippen. Seine Hände glitten über ihre Taille hoch, griff nach ihren Armen und drückten sie über ihren Kopf gegen die kalten Fließen. Ihre Finger verwoben sich miteinander und Hitze breitete sich aus, die nicht von dem heißen Wasser kam.

Er war rauer als sonst, agierte wilder, hemmungsloser und hungriger. Als wäre er ein Schiffbrüchiger und sie die rettende Insel. Normalerweise war er zärtlicher, aber diese unbeherrschte und begierige Art gefiel ihr und sagt ihr zu. Das war der Itachi Uchiha von dem ihr seine Sexfreundinnen erzählt hatten. Der, der dominant, ungezähmt und unersättlich war. Dieser Itachi Uchiha ließ sich nicht aufhalten oder dreinreden.

Und das gefiel ihr mehr als nur ein bisschen!

Das war berauschend, Sinne vernebelnd und unglaublich gut!

Eine letzte Erschütterung schüttelte ihren Körper, ehe sie sich zitternd und erschöpft gegen Itachi lehnte, der sie langsam auf ihre Füße absetzte, sie aber nicht losließ. Sie sank gegen seinen Körper, der nicht im Stande war einen Muskel zu bewegen oder auf einen Reiz zu reagieren. Seine sanften Streicheleinheiten ließen sie seufzen und als sie hochsah, begegnete sie seinem tiefen, dunklen Blick, der heiß machte.

Er beugte sich zu ihr herunter, küsste ihre feuchten Lippen und verführte sie sanft, liebevoll, anders als zuvor.

Ihr gefielen beide Seiten von Itachi Uchiha!
 

Kazumi hatte Itachi etwas unsanft aus dem Badezimmer geworfen, da sie sich in den Kopf gesetzt hatte ein kleines Schönheitsprogramm durchzuziehen. So etwas machte sie nicht oft und sie würde ihren kompletten Körper nicht eincremen, wenn Itachi ihr dabei zusah. Das würde sonst unweigerlich nur zu weiteren sinnlichen Beschäftigungen mit ihm führen. Ein schöner Gedanke, aber momentan eher hinderlich.

Sie föhnte sich die Haare halb trocken und band sie sich zu einem hohen Zopf zusammen. Anschließend schlüpfte sie in ihren flauschigen Bademantel und öffnete einer der Schubladen der Badezimmerkommode. Ihr war nicht ganz klar, weswegen Sakura ihr ein Massageöl geschenkt hatte, aber gerade eben war sie ihr dankbar dafür. Damit konnte sie jetzt noch ein bisschen Spaß haben, ehe sie zu Sakura fuhren.

Mit der kleinen Glasflasche in der Hand, öffnete sie die Badezimmertür und fand einen äußerst interessanten Anblick vor. Itachi schien die Lässigkeit mit einem Hauch Erotik perfektioniert zu haben, da nur er so daliegen konnte und die Sünde selbst war. Nur mit einem Handtuch um die Hüfte saß er in sinnlicher Modelmanier da und studierte den Bildschirm seines Handys. Seine Haare waren noch leicht feucht und seine Strähnen klebten an seiner Stirn.

Und das war ihr Freund!

Kazumi trat an den Rand des Bettes und berührte Itachis Wade, weswegen er aufsah und sein Handy weglegte. Sie hielt die kleinen Flasche hoch und er grinste.

„Wie versprochen! Leg dich oder setz dich hin! Was dir lieber ist!“, meinte sie und öffnete im gleichen Moment den Verschluss. Der sanfte Duft von Granatapfel und sinnlichen Ölen stieg ihr in die Nase.

Er setzte sich an den Rand des Bettes und deutete ihr sich hinter ihn zu setzen. Sie folgte seiner Aufforderung und kniete sich hinter ihn. Vorsichtig strich sie seine Haare über seine Schulter, legte seinen beeindruckenden Rücken frei. Sie glitt mit ihren Finger über seine Haut, fuhren die Linien seiner Muskelstränge nach, war völlig fasziniert und vergas für einen Moment, was sie eigentlich tun wollte.

Kazumi blinzelte und besann sich. Sie träufelte ein wenig von dem herrlich duftenden Öl und verteilte es in ihren Handflächen. Etwas zaghaft fuhr sie über seine warme, noch leicht feuchte Haut. Sie nahm noch etwas mehr Öl und fuhr seine Wirbelsäule hinab bis zu dem extrem tief sitzenden Handtuch. Als ein dünner Ölfilm seinen Rücken bedeckte, begann sie mit der Massage. Seine Haut war warm und fest, die Muskeln hart. Unter ihren Händen lockerten sich seine Schultern und sie sankten etwas ab, was wohl bedeutete, dass ihm das gefiel.

„Wie war die Besprechung?“, fragte sie leise, fuhr dabei mit ihren Daumen seine Wirbelsäule hinab, bis zu seinem Steißbein und wieder hoch zu seinen Nackenwirbeln.

„Langweilig und langwierig! Alten Männern beim Diskutieren über die Notwendigkeit eines Musiklabels zuzuhören, hat an sich schon eine gewisse Komik. Aber dass sie dabei auch noch sehr moderne Wörter benutzen, die zu deren Jugend nicht einmal existierten, sollte ich weniger amüsant finden!“, murmelte er.

„Klingt doch nach Spaß!“, meinte Kazumi.

Sie fuhr direkt unter seinen Haaransatz, massierte seinen Nacken und dann seine breiten Schultern.

„Nicht wenn sie versuchen cool und hip zu wirken und sich dabei vollends blamieren.“, sagte er und verkniff sich ein Grinsen, „Wie war dein Vormittag?“

Großartig! Sie hatte Itachi heute morgen angelogen, war mit seinem Bruder zu seiner Mutter gefahren um mit ihr ein nettes Pläuschen darüber zu halten, wie sehr sie Itachi verlieren wenn sie sich weiterhin so dämlich verhielt. Zumal sie Sasuke dazu gebracht hatte seinen eigenen Bruder anzulügen, weil sie es ihm selbst sagen und sie ihn auch nicht dabei haben wollte. Sie hatte sich mit Itachis und noch dazu Elenas Mutter angelegt.

„Langweilig!“, antwortete sie nüchtern.

„Kann ich mir denken, so ganz ohne mich!“, sagte er etwas überheblich und sicher mit einem sexy Grinsen im Gesicht.

„Mh, dir ist schon klar, dass ich mich auch ganz gut alleine beschäftigen kann!“, raunte sie in sein Ohr und kurz spannten seine Schultern sich an, während sie eindringlich seinen Nacken massierte und abermals diesen einen seniblen Punkt bei ihm erwischte, „Jetzt wo du mir so anschaulich meine eigenen Gelüste aufgezeigt hast, fällt es nicht schwer das auch alleine zu wiederholen!“, hauchte sie leise mit den Lippen hauchzart gegen seine Ohrmuschel gedrückt, „Ich habe dir viel zu verdanken, Itachi Uchiha!“

Okay, diesmal erzitterte er und sie war sich nicht sicher, wegen ihrer Berührungen und leisen Stimme oder wegen des Kopfkinos, das sie ihm gekonnt eingesetzt hatte. Das war eigentlich auch unwichtig, da es in jeder Hinsicht ein Triumph war. Itachi dazu zu bringen wohlig zu erzittern und ihm dabei noch ein Kopfkino der Superlative zu verpassen, war mehr als sie je erreicht hatte.

Kazumi nahm noch etwas mehr Massageöl, da ihr der Geruch sehr gefiel, als Itachi sich plötzlich zurücklehnte und sie nach hinten rutschte, damit er sich auf die Matratze legen und seinen Kopf auf ihren Schoß absetzen konnte. Ein paar Tropfen Massageöl fielen auf seine nackte und sehr beeindruckende Brust und ein zwei auf seinen Lippen, die sich zu einem Lächeln verzogen hatten. Seine Hand griff in ihren Nacken und zog sie zu sich herunter. Ihre Augen weiteten sich, als er sie hauchzart küsste und mit seiner Zunge über ihre Unterlippe fuhr. Sie schmeckte das Massageöl, das anscheinend essbar war und gar nicht so chemisch schmeckte.

„Du lügst!“, entarnte er sie mit seinen tiefen, sehr erregenden Stimme.

Langsam erwiderte sie den Kuss, fuhr mit ihren öligen Händen über seine Brust, seinen Bauch bis zu dem Knotendes Handtuchs. Sanft saugte er ihre Unterlippe ein, während seine Hand von ihrem Nacken zu ihrem Schlüsselbein glitt und den Kragen ihren Bademantels zur Seite schob. Seine andere Hand umfasste ihre, die seiner Hüfte verdächtig nahe war. Er führte sie über seinen Bauch, seine Brust und wieder hinunter. Seine Hand wurde ebenso ölig und erschrocken wich sie zurück, als ihre Fingerspitzen unter den Stoff des Handtuches glitten.

Itachi grinste gegen ihren Mund, der sich zu einem leisen Keuchen geöffnet hatten. Er löste den Kuss und zog sie etwas mehr zu sich, damit er seinen frechen Mund auf ihren Hals legen konnte. Und sie war verloren.

„Du bist eine schlechte Lügnerin!“, wiederholte er die Worte seines Bruder und in diesem Moment war das auch nicht so schlecht. Sollte Itachi denken was er wollte, was sie heute getan hatte, aber er würde nicht mehr nachhacken und irgendwann würde sie ihm die Wahrheit darüber sagen, was sie wirklich gemacht hatte.

„Itachi!“, keuchte sie und fand sich in der nächsten Sekunde auf den Rücken liegend wieder.

Verführerisch und etwas bedrohlich baute er sich über ihr auf, stützte sich mit seinen Händen links und rechts neben ihrem Kopf auf. Seine dunklen Augen musterten sie und diesmal erzitterte sie, was schon eine normale Körperreaktion war, hevorgerufen durch diesen Mann, der sie durchschaute wie kein anderer.

Mit einem seltsam heißen neutralen Blick, löste er den Knoten ihren Bademantels und strich den Stoff zur Seite, ehe er nach dem Massageöl griff und die Flasche etwas kippte. Das dickflüssige Öl tropfte auf ihre Haut und rann zwischen ihren Brüsten zu ihrem Bauchnabel, wo er sich sammelte. Quälend langsam verschloss er die Flasche wieder und legte sie zur Seite, ehe er sich zu ihr herunter beugte und sie küsste, während seine Hände überall waren, wirklich überall. Sie keuchte in den Kuss hinein, öffnete ihre Beine für ihn und schmolz dahin.

Viel zu schnell löste er den Kuss und arbeitete sich mit seinem Mund über ihren Hals bis zu ihrem Schlüsselbein.

„In der Dusche war ich etwas grob zu dir! Entschuldige!“, murmelte er gegen ihre Haut.

„Schon gut, das war ... das war schön!“, zumindest in diesem Moment hatten er und sie das gebraucht, weswegen sie das begrüßt hatte.

„Gut zu wissen!“, kommentierte er und ließ seinen Mund tiefer wandern.

Sie hatte Glück mit Itachi, dass sie mit ihm offen über diese Dinge reden konnte und er akzeptierte, wenn ihr etwas nicht gefiel. Und bis jetzt hatte ihr aber alles sehr gut gefallen, was er ihr gezeigt hatte. Er schien zu wissen, was sie mochte und vermied Dinge, die ihr missfielen.

Anscheinend war dieser Kerl wirklich der perfekte Mann!

„Mh, Zeit, dass ich dir was Neues zeige! Ich will ja nicht, dass du dich langweilst!“, raunte er gegen den Ansatz ihrer Brüste.

Selig schloss sie die Augen, ließ ihn machen, ehe sie so abrupt die Augen aufriss und sie ihren Mund zu einem leisen `Oh´ öffnete.

Das war wirklich neu!

51.Kapitel

51.Kapitel

„Was wird mich bei Sakuras Mutter erwarten?“, fragte Itachi unerwartet, während sie ihm die Krawatte aus der Hand nahm und die Schublade für die Krawatten bewusst schloss, was er mit hochgezogenen Augenbrauen beobachtete. Als würde er sich ohne diese Dinger nackt fühlen.

Das Essen bei Sakura war kein schickes Dinner, wie er es sonst gewohnt war, weswegen er ruhig ohne die Krawatte auftreten konnte. Er brauchte in dieser Hinsicht keinen Eindruck zu machen. Es reichte, dass ihre Mutter schon hin und weg war, wenn sie ihn sah. Sie vergötterte Sasuke, da war es für seinen Bruder leicht sich in ihr Herz zu schleichen. Als würden die Uchiha einen unheimlichen Zauber beherrschen, der jeden Menschen dazu zwang sie bedingungslos zu lieben und zu vergöttern. Bei ihr hatte das nur nicht so ganz funktioniert!

Kazumi sah ihn einen Moment nachdenklich an um heraus zu finden ob er diese Frage aufgrund von Neugierde oder Nerovistät gestellt hatte. Bei Ersteren konnte sie einen kleinen Witz machen um die Spannung zu nehmen, bei Zweiteren, was nicht ganz so unwahrscheinlich war, sollte sie besser den Mund halten, was ihre Scherze betraf.

Itachi war abermals ein Buch mit sieben Siegeln und sie erkannte nicht, was er wirklich dachte. Nervosität war ihm schwer anzusehen, wenn er es darauf anlegte und er hatte sicherlich jahrelange Übung darin andere Leute dahingehend zu täuschen, was er wirklich empfand. Wahrscheinlich war es schon eine Art Automatismus seinerseits, dass er sich schwer tat es auch mal hin und wieder abzustellen. Auch wenn er ihr vertraute, konnte er nicht komplett über seinen Schatten springen.

Lächelnd richtete sie seinen Kragen und stellte sich auf die Zehenspitzen um ihn auf die Wange zu küssen. Sie erhaschte einen Hauch des Massageöls und wurde einen kurzen Moment von der Gegenwart fortgetragen. Die Erinnerung an das was sie beide mit dem Öl abgestellt hatten und letztendlich zu faul waren um noch einmal unter die Dusche zu steigen, kamen in ihr hoch und jetzt rochen sie beide nach diesem betörenden Duft.

„Ihre Mutter ist die beste Freundin meiner Mutter!“, antwortete sie ihm und räusperte sich, damit ihre Stimme nicht so belegt klang.

„Und ihr Vater!“, Itachi klang nicht besorgt oder nervös, wahrscheinlich war er nur neugierig und wollte wissen, was ihn erwartete.

„War nicht der beste Freund meines Vaters! Sie verstanden sich gut und er war immer nett zu mir. Jim war eher mein Vaterersatz!“

Sakuras Vater hatte immer ein Auge auf seine Tochter und sie gehabt, aber ihr niemals Vorträge über Jungs gehalten. Er hatte sie beide abgeholt, wenn sie abends unterwegs gewesen war, aber hatte sich niemals in ihr Leben eingemischt, wenn es nicht unbedingt notwendig war. Ihre Mutter hatte sich verpflichtet gefühlt ihr beizustehen und Ratschläge zu erteilen, was sie wahrscheinlich angenommen hatte, weil sie die beste Freundin ihrer Mutter war und sie schon von kleinauf kannte. Sie vertraute ihr!

„Ich hätte gern gesehen, wie Sasuke geschwitzt hatte, als er ihrem Vater gegenüber stand!“, grinste Itachi überheblich.

„So wie du gegenüber Jim geschwitzt hast!“, witzelte sie und abrupt packte Itachi sie an ihrem Hintern um sie an seinen Körper zu ziehen. Sie keuchte erschrocken auf, legte ihre Hände auf seine Brust und blickte zu ihm hoch.

„Du begwegst dich auf sehr dünnem Eis mit diesen Behauptungen, Süße! Ich schwitze nie!“, betonte er jede einzelne Silbe und aus einem seltsamen Grund machte sie das tierisch an.

„Oh, dann warst du nicht nervös, als Jim uns besuchen kam?“, forderte sie ihn heraus und genoss dieses kleine Spielchen.

„Baby, Nervosität kommt in meiner Genetik nicht vor!“

„Und sowas glauben nicht in meiner, Baby!“

„Oh, Liebling, wenn dieses Essen vorbei ist, dann werde ich dir ganz schnell diese Flausen austreiben in denen du denkst, ich wäre jemals nervös!“

„Gerne!“, murmelte sie, ehe sie zu ihm hochschielte, „Aber wenn du nicht nervös bist, warum zucken dann deine Mundwinkel, was bei dir ein Zeichen von Nervosität ist?“

Itachi sah so aus, als fühlte er sich ertappt und grinsend löste sie sich von ihm, tippte ihm dabei mit dem Zeigefinger gegen sein Kinn.

„Ich wurde wohl durchschaut!“, seufzte Itachi gespielt resigniert.

„Das wurdest du schon sehr lange!“, bemerkte Kazumi, als sie nach ihrer Jacke griff, „Wollen wir?“

Itachi deutete eine kleine Verbeugung an, ehe er ihr seine Hand anbot, die sie annahm. Er war durch und durch ein Gentleman.

„Auf, auf, Mylady!“

„Sehr wohl, Sir!“

Gemeinsam verließen sie ihr Zimmer und trafen im Gang auf Sasuke, der an seinem Ärmel herum zog, was wohl sein Zeichen der Nervosität war.

„Hey Sasuke!“, begrüßte sie ihn.

„Hi! Wie war das Meeting, Itachi?“, wollte er von seinem Bruder wissen und ließ sich nicht anmerken, was sie beide heute morgen getan hatten. Er hielt sein Versprechen und überließ es ihr es Itachi zu erzählen.

„Langweilig!“, antwortete er und zuckte dabei mit den Schultern, als wäre es Routine, was es für ihn sicherlich war.

„Nervös, Brüderchen?“, fragte Sasuke grinsend und meinte definitiv nicht das Meeting.

Sein Bruder zog kurz verwirrt die Augenbrauen zusammen, „Warum sollte ich? Warst du nervös?“

„Nein!“, sagte Sasuke ohne die Miene zu verziehen.

„Und jetzt lügt ihr beide!“, murmelte Kazumi und ging an den beiden vorbei, während sie sich noch mit einem kleinen Blickduell beschäftigten. Es dauerte vielleicht eine Minute oder weniger, ehe sie das aufgaben und ihr folgten. Kazumi blieb neben der Tür zum Beifahrersitz stehen, ehe sie die elektronische Entriegelung hörte. Sasuke stieg sofort hinter dem Fahrersitz ein, während Itachi ums Auto herum kam und ihr die Tür öffnen konnte, ehe sie es tat. Sie war nicht mehr davon überrascht, aber er musste das nicht jedes Mal machen. Es war schmeichelhaft, aber vergeudete unnötig Zeit. Dennoch lächelte sie dankbar, da sie das wahnsinnig süß fand und küsste ihn kurz, ehe sie grinsend einstieg. Sein leicht perplexer Gesichtsausdruck war das allemal wert.

Zehn Sekunden später stieg auch Itachi ein und startete den Motor. Er fuhr rasant vom Schulgelände und sie bemerkte von Seitenspiegel aus den SUV in dem wahrscheinlich Michael und oder Raphael saßen. Ob beide Bodyduards mit von der Partie waren, wenn die Uchiha Brüder gemeinsam unterwegs war?

Kazumi überließ es Sasuke Itachi zu Sakura zu delegieren, während sie ihrer besten Freundin per SMS bescheid sagte, dass sie unterwegs waren. TenTen hatte ihr ein paar Fotos von ihrem Kurztrip mit Neji geschickt und die beiden waren extrem süß zusammen. Ino hatte wohl Geschmack an Deidaras Uni gefunden und sogar ein paar Fächer gefunden, die sie vielleicht belegen wollte. Offensichtlich hatte sie sich mit ihm in ein paar seiner Vorlesungen geschlichen.

Sakura schrieb ihr zurück und merkte an, dass sich ihre Eltern, vor allem ihren Mutter schon sehr auf Itachi freute. Mit einem Zwinkersmiley fügte sie noch hinzu, dass ihre Mutter ein paar gemeine Fragen für ihren Freund hätte. Kazumi nahm das nicht ernst, da Sakuras Mutter nicht mal Sasuke in Verlegenheit gebracht hatte und sie das bei Itachi nicht einmal in Erwägung ziehen würde.

Die zwei Brüder unterhielten sich über besagtes Meeting und die jeweiligen Auswirkungen bezüglich der Entscheidung, die der Vorstand treffen würde. Sie hörte nur mit halben Ohr zu, da sie auch nur die Hälfte verstand und das auch nur dank dem Wirtschaftsunterricht.

„Sagt mal, benutzt ihr das gleiche Parfüm?“, fragte Sasuke plötzlich und Kazumi sah von ihrem Handy auf und schielte zu Itachi, der ebenfalls zu ihr sah.

„Nein!“, kam es gleichzeitig von ihr und ihrem Freund.

„Der Duft kommt mir bekannt vor!“, murmelte Sasuke abgelenkt.

„Das bildest du dir ein, Sasuke!“, meinte Itachi.

„Wenn du meinst!“, verwarf er das Thema wieder.

Unauffällig atmete Kazumi durch und fragte sich kurz ob Sakura das gleiche Massageöl Zuhause hatte und sie es mit Sasuke benutzte. Wäre etwas schräg, aber nicht zu ändern. Ein wenig war es auch amüsant, dass ihre beste Freundin auf die Idee ihr das gleiche Massageöl zu schenken, dass sie mit Sasuke anscheinend benutzte. Oder, und das wäre ein seltsamer Zufall, Sakura benutzte gar kein Massageöl und Sasuke kannte es durch die Benutzung mit einer anderen Dame. Das wäre dann wirklich zum Lachen, dass Sakura ihr genau das Massageöl geschenkt hatte, dass Sasuke kannte, aber nicht weil er mit ihr damit Spaß gehabt hatte.

Das wäre doch eine wirklich skurille Unterhaltung! Und ein seltsamer Zufall!

Itachi fuhr langsam um die Kurve, direkt in die Straße in der Sakuras Elternhaus lag. Sie wohnte in einer gehobenen Gegend, was vor allem an der erfolgreichen Karriere ihrer Eltern lag. Sie gehörten zu Oberschicht, aber sie waren nicht stinkreich, wie die Uchihas. Obwohl, niemand war so reich wie die Uchihas, also hinkte der Vergleich etwas.

Der Wagen hielt vor einem hübschen, hellen zweistöckigen Haus in dem sie ein Teil ihrer Kindheit verbracht hatte. Sie kannte den Aufbau des Hauses in und auswendig, wusste wohin jede Tür führte und fühlte sich auch hier Zuhause.

„Da wären wir!“, sagte Kazumi leise und sah von dem Haus zu Itachi, der das Gebäude ebenfalls anstarrte, „Tja Jungs, auf gehts!“, grinste sie und stieg aus dem Wagen, ließ Itachi nicht einmal die Chance ihr die Tür aufzumachen. Manchmal brauchte sie keine Ritterlichkeit.

Kazumi wartete nicht ob die zwei ihr folgten, was sie mussten. Sie ging schnurstracks Richtung Eingangstür, über den gefliesten Weg, die zwei Stufen hoch um an die dunkle Eichentür zu klopfen. Eigentlich konnte sie jederzeit eintreten, aber heute war ein besonderer Tag.

Sakura öffnete ihr die Tür und umarmte sie sofort. Gemeinsam stolperte sie in das Vorzimmer und lachten leise.

„Ich wusste, dir gefällt das Massageöl!“, flüsterte ihre beste Freundin, „Sasuke liebt es auch!“

Diesmal lachte sie, „Wir haben die Hälfte aufgebraucht!“, kicherte sie.

„Das kann ich mir denken!“

Als sie sich voneinander lösten, traten Itachi und Sasuke in den Vorraum. Anders als Sasuke war Itachi noch nie hier gewesen, weswegen er sich zuerst kurz umsah, während sein Bruder Sakura mit einem Kuss begrüßte.

„Schön, dass ihr da seid!“, lächelte ihre beste Freundin.

„Danke für die Einladung!“, erwiderte Itachi und umarmte Sakura sogar, was er schon öfters getan hatte.

Die zwei waren keine besten Freunden, wie Sasuke und sie, was auch niemand erwartet hatte, da sie nicht so viel Zeit miteinander verbrachten. Aber sie waren Freunde, so wie Itachi mit Temari und Hinata befreundet war. Zumal sie wahrscheinlich versuchten sich miteinander anzufreunden, da Itachis Bruder Sakuras Freundin war und deren beste Freundin wiederum Itachis Freundin. Es freute sie, dass sie ein so schönes Verhältnis zueinander hatten.

„Kazumi!“, rief eine Frauenstimme und ehe sie sich noch den Kopf zu besagter Stimme umdrehen konnte, wurde sie bereits von demjenigen umarmt, „Wir haben uns so lange nicht mehr gesehen!“

„Hallo Mebuki!“, keuchte Kazumi, da sie von Sakuras Mutter beinahe erdrückt wurde.

„Lass dich ansehen!“, sie drückte sie eine Armlänge von sich weg, hielt sie an den Schultern fest, während sie sie sehr genau musterte, „Du isst doch genug?“, fragte sie besorgt, „Ich hoffe an dieser Schickimickischule bekommt mach anständiges Essen!“

„Mum, lass das!“, rief Sakura ihr zu, während Kazumi leicht rot wurde, diesmal vor Scham.

Mebuki sagte das öfters, aber dass sie das unbedingt vor Itachi sagen musste, ging dann etwas zu weit.

„Ja ja! Du siehst zauberhaft aus, Kazumi! Wie deine Mutter!“, sie lächelte, ehe sie sie noch einmal fest umarmte. Unwillkürlich erwiderte sie die Umarmung, da sie sie wirklich vermisst hatte und Sakuras Mutter eine Art Mutterersatz gewesen war, „Und jetzt stell mir den jungen Mann vor!“, forderte sie leise, ehe sie sich voneinander lösten.

Mebuki Haruno war eine große, schön Frau mir blonden Haaren, die was das Styling betraf einen eigenen Willen hatte. Zumindest von ihr hatte Sakura die Haarfarbe nicht. Sie war unabhängig und selbstbewusst, was Kazumi als Kind sehr geprägt hatte.

„Sicher!“, sagte sie und sah zu ihm, der sie aufmerksam musterte. In seinem Blick lag Sorge bezüglich Mebukis Worten, was sie verstand, aber das hatte sie hinter sich. Mebuki behauptete immer sie würde zu wenig essen und dabei aß sie sehr viel, „Mebuki, das ist Itachi Uchiha! Itachi, dass ist Sakuras Mutter, Mebuki Haruno!“, stellte sie schnell vor, während sie aus dem Augenwinkel bemerkte, wie Sakura und Sasuke gerade in die Küche gingen.

Itachi setzte sofort sein charmantestes Lächeln auf, das nur für Eltern bestimmt war und kam auf sie zu, reichte ihr seine Hand, „Mrs. Haruno es freut mich sehr!“

Mebuki ergriff ohne zu Zögern seine Hand, musterte ihn aber genauso intensiv wie Kazumi vorhin, vielleicht sogar intensiver, weil sie ihn gerade erst kennen gelernt hatte.

„Bitte Itachi, sag Mebuki! Und es freut mich auch dich endlich kennen zu lernen!“, erwiderte sie, was Kazumi seltsam glücklich machte. So hätte sie sich das Zusammentreffen ihrer Mutter mit Itachi vorgestellt, „Ich hab von Sakura schon einiges gehört!“

„Nur Gutes, hoffe ich!“

„Natürlich! Was könnte man schon Negatives über dich sagen!“

„Wo soll ich da nur anfangen?“, murmelte Kazumi eher unwillkürlich und automatisch, aber zum Glück hatte anscheinend nur Itachi das gehört und er war ihr deswegen nicht böse.

„Aber genug Gerede, das Essen wartet! Kommt rein!“, Mebuki deutete in Richtung Küche und Itachi fogte ihrer Aufforderung, während sie mit Sakuras Mutter ging, „Du und Sakura, ihr habt ja was die Kerle betrifft einen Sechser im Lotto gemacht! Megaheiß, Kazumi!“, kommentierte sie.

„Denkst du Mum hätte ihn gemocht?“

„Mit Sicherheit! Er macht dich glücklich, also auf jeden Fall ein Pluspunkt! Dass er auch noch so gut aussieht, ist nur das Sahnehäubchen auf diesem leckeren Eisbecher!“, grinste Mebuki, „Dein Vater hingegen, mh, wie hat Jim reagiert?“

„Ziemlich gelassen! Er kannte ihn ja schon!“, wegen Jim hatte sie sich eher Sorgen gemacht, dass er peinliche Fragen stellen würde, was er auch getan hatte, aber Itachi hatte sehr cool reagiert.

„Ich denke, man kann das auch nicht vergleichen, aber wie bei Sasuke und Kizashi wäre es zu Anfang etwas seltsam, bis sie miteinander warm wurden!“, meinte Sakuras Mutter mit einem Lächeln.

In der Küche begrüßte sie Sasuke und sie umarmten einander sogar. Anscheinend waren sie einander schon sehr vertraut.

„Ich hoffe ihr habt Hunger! Kommt, Kizashi wartet im Esszimmer!“

Soweit sie von Sakura wusste, hatte ihre Mutter etwas gekocht, was vor allem Itachi und Sasuke schmeckte. Sie sollten sich erwünscht und wohl fühlen. Das hatte sie schon geschafft, indem sie sie beide freundlich begrüßt hatten.

Im Esszimmer erwartete sie ein reichlich gedeckter Tisch mit Kizashi am Tischende, der genütlich Zeitung las. Wenn man ihn sah, wusste man sofort von wem Sakura ihre ungewöhnliche Haarfarbe hatte. Seine Haare waren in einem hellpink und durch die Kombination mit Mebukis blonden Haaren, leuchteten Sakuras in einem Kirschblütenrosa. Vererbung war eine wundervolle Sache. Kizashi wirkte nicht streng, eher unbekümmert und locker. Mebuki war der strengere Elternteil. Aber man sollte Sakuras Vater nicht verärgern, das hatte sie selbst auch schon zu spüren bekommen.

Damals waren Sakura und sie sehr spät Abends heimgekommen und ihr Vater hatte sie mit einem strengen und strafenden Blick erwartet. Ihr hatte er keinen Hausarrest erteilen können, aber der Blick hatte an einen besorgten und aufgebrachten Vater erinnert. In solchen Momenten vermisste sie ihre Eltern am meisten.

„Kizashi, unser Besuch ist da!“, erinnerte Mebuki mit einem warnenden Unterton in der Stimme, der nicht nur ihn zusammen zucken ließ.

Sakuras Vater sah hoch und legte die Zeitung zur Seite, ehe er sich lächelnd erhob.

„Kazumi, schön dich mal wieder zu sehen!“, begrüßte er sie mit einer Umarmung.

„Ich freu mich auch! Wie läufts in der Arbeit?“

„Wie immer!“, antwortete er lapidar auf ihre Frage, ehe er sich an ihren Freund wandte, „Du musst Itachi sein!“, sofort hielt er ihm seine Hand hin und Itachi schlug locker ein, „Schön dich kennen zu lernen!“

„Es freut mich auch, Mr. Haruno!“, diesmal war das Lächeln weniger charmanter, sondern ernster und seriöser, was für einen Vater geeigneter war, als für eine Mutter. Itachi reagierte ziemlich gut auf Elternteile.

„Kizashi reicht!“, meinte er schnell, „Setzt euch!“, bat er mit einem Lächeln und deutete auf zwei frei Plätze, ehe er sich an Sasuke wandte und auch ihn mit einem Lächeln begrüßte. Sie waren wohl schon warm miteinander geworden.

Sakuras Eltern setzten sich jeweils an das Tischende, Kazumi setzte sich auf ihren üblichen Stammplatz zu Kizashis linken Seiten, Itachi nahm neben ihr Platz, saß somit zu Mebukis Rechten. Ihr gegenüber saß Sakura und Sasuke neben ihrer besten Freundin.

„Bitte, bedient euch!“, forderte Mebuki und deutete auf die Platten auf denen reichlich Essen aufgetürmt war. Sie hatte sich vielleicht ein wenig zu viel ins Zeug gelegt um die Herren zu beeindrucken.

„Ich hab Mum gesagt, dass es zu viel ist!“, murmelte Sakura.

„Hast du gedacht, sie hört auf dich!“, meinte Kazumi leise und sah ihre beste Freundin an, musste sich aber ein Grinsen verkneifen. Das war so typisch Sakuras Mutter.

Während sie aßen, unterhielten sich über Belangloses. Mebuki fragte Itachi nur dezent aus, was er mal studieren würde und wie ihm die Schule gefiel. Er antwortete auf jede ihrer Fragen, und das souverän und freundlich. Kizashi stellte zwischendurch auch einige Fragen, obwohl die sich eher auf die Firma von Itachis Familie bezogen.

Sakura und sie beobachtete diese Konversation zwischen Sakuras Eltern und ihren beiden festen Freunden. Sie gaben nur hin und wieder ein Beitrag zum besten und das auch nur, damit es nicht aussah, als würden sie sich aus den Gesprächen nichts machen.

Kazumi erzählte Sakura und Mebuki von der Feier zu der sie eingeladen gewesen, ließ aber die eher unerfreulichen Ereignisse aus, wie das Aufeinandertreffen von ihr und Elena und deren Mutter. Das hatte sie Sakuras sowieso schon erzählt. Eher erzählte sie, wie sie Itachis Großeltern kennengelernt hatte und wie sie fast den ganzen Abend getanzt hatte. Ließ aber bewusst aus, dass sie ihr danach mehr als nur etwas die Füße wehgetan hatte. Das Praktikum ließ sie auch weg, das war kein Thema für dieses Essen.

„Das klingt nach Cinderella!“, seufzte Mebuki entzückt, obwohl sie eigentlich für Romantik nicht sehr viel übrig hatte.

„Mit dem Unterschied, dass der Zauber nicht um Mitternacht vorbei war!“, merkte Itachi an und zwinkerte Kazumi zu.

Oh ja, der Zauber hatte weit über Mitternacht gewirkt, aber dass war kein Geschichte für Sakuras Eltern. Ihre beste Freundin wusste hingegen ganz genau wovon er sprach.

„Kazumi hat mir erzählt, dass Sie Ärztin sind, Mebuki!“, fing Itachi ein Gesprächsthema an, dass Sasuke ein wenig panisch aufsehen ließ. Ganz dezent schüttelte er den Kopf, aber Itachi bemerkte die Geste seines Bruders nicht, konzentrierte sich nur auf Sakuras Mutter, die grinste, „Welches Fachgebiet?“

Sakura stieß gegen ihr Schienbein, als sie beinahe anfing zu lachen und selbst ihre beste Freundin konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.

„Ich bin Gynäkologin!“, meinte sie lächelnd und Itachi hielt ohn Scherz in Zeitlupe inne. Sein Glas schwebte ein oder zwei Zentimeter vor seinen leicht geöffneten Lippen, während es in seinem süßen Kopf langsam ratterte, was das bedeutete, „Dabei erfährt man sehr viele Sache! Schöne Geschichten sind da auch dabei! Es gibt immer einiges zu erzählen!“

Man musste Itachi zugute halten, dass er sein Pokerface besser halten konnte als Kazumi, die kurz davor war loszulachen, weil Mebukis Gesichtsausdruck extrem gut war. Leicht bedrohlich, mit einem sanften Lächeln und neutralem Blick.

Itachi ließ ganz langsam sein Glas sinken und stellte es auf den Tisch, „Tatsächlich?“, sagte er und klang kein bisschen heiser.

„Oh ja! Meine Patientinnen erzählen mir meist alles!“

Itachi schluckte dermaßen heftig und Sasuke war kalkweiß im Gesicht, obwohl er bereits wusste, was Mebuki arbeitete.

„Wirklich?“, diesmal wandte er sich an seinen Bruder und tötete ihn beinahe mit seinem Blick, „Das ist ja interessant!“

„Manche Geschichten sind natürlich einprägsamer, als andere! Manche Erzählungen sind imposanter!“, so wie sie das letzte Wort betonte und dabei lässig einen Schluck von ihrem Wein machte, sollte Kazumi nervös machen, da sie wusste worauf Mebuki anspielte. Aber sie war viel zu sehr damit beschäftigt nicht loszulachen, genau wie Sakura, „Manche sind wie heiße Schokolade, andere wie ein feuriges Chili!“, redete sie weiter, „Und andere wiederrum wie ein heftiges Feuerwerk!“

Sakura verschluckte sich an ihrem Wasser und hustete, tarnte ihr Lachen, weswegen diesmal Kazumi Tritte austeilte. Mit einer leichten Röte um die Wange signalisierte ihrer besten Freundin, dass ihre Mutter aufhören sollte zu reden, ehe die beiden Uchihas noch an einem Herzinfarkt draufgingen. Sasuke sah so aus, als hätte er aufgehört zu atmen und Itachi war ziemlich still und steif.

„Oh und einmal ...“

„Mum!“, unterbrach Sakura ihre Mutter, „Ist es nicht Zeit für den Nachtisch?“, fragte sie und betonte jede Silbe.

Es war kurz still am Tisch, ehe Mebuki liebevoll lächelte, „Ich denke schon! Mädchen, würdet ihr mir helfen?“, bat sie, als sie sich erhob.

„Sicher!“, meinte Sakura, ehe sie ebenfalls aufstand. Sie gab Sasuke noch einen Kuss auf die Wange und flüsterte ihm etwas zu, was ihn zum Lächeln brachte.

Als Kazumi sich erhob, packte Itachi sie unauffällig am Handgelenk und sie beugte sich zu ihm herunter.

„Tut mir leid!“, hauchte sie.

„Du bist immer noch eine schlechte Lügnerin!“, raunte er, „Das zahl ich dir irgendwann heim!“, warnte Itachi mit dieser tiefen, sexy Stimme, die sie gerade jetzt nicht so anturnen sollte.

„Ich warte!“, erwiderte sie nur, ehe sie sich von ihm löste und Sakura in die Küche folgte.

Ob es an dieser Stelle gemein war ihn ins offene Messer laufen zu lassen und ihm bewusst nicht zu erzählen, dass Mebuki ihre Frauenärztin war und sie demnach beraten hatte was die Verhütungsmittel betraf und demnach ganz genau wusste, dass sie mit Itachi schlief und auch wusste, dass Sakura mit Sasuke ins Bett ging?

Mh, so amüsant wie das gerade war, nicht wirklich! Sie hörte Sakuras und Mebukis Lachen schon von Weitem. Oh ja, dafür würde sie büßen definitiv müssen!

52.Kapitel

52.Kapitel

Für den Nachtisch saßen sie im Wohnzimmer und ab diesem Moment fiel kein einziges Wort mehr bezüglich Mebukis Job, obwohl Kazumi sich nicht ganz sicher war, ob die zwei Uchihas das Thema rigoros mieden oder Mebuki Erbarmen mit den beiden hatte und nicht mit versteckten Hinweisen und Blicken sagte, dass sie ganz genau wusste, was die beiden Herren mit ihrer Tochter und dessen bester Freundin in ihren Betten anstellten.

Bei den Worten imposant und Feuerwerk wurde ihr immer noch ganz heiß.

An dieser Stelle hatten die beiden Glück, dass Kizashis Job eher langweilig war und nichts mit ihrem Liebesleben zutun hatte. Daher konnten sie sich ruhig über seine Arbeit unterhalten. Er war Abteilungsleiter einer Baufirma und demnach sicheres Terrain für die beiden Brüder, die sich darauf stürzten, wie zwei Schiffbrüchige auf eine rettende Insel.

Wahrscheinlich war Kizashi auch dankbar, dass sie sich für seine Arbeit interessierten, da er mit Sakura und ihr eher schlechte Karten gezogen hatte.

Dennoch ließ Mebuki die Jungs nicht so einfach vom Hacken, da sie sie über ihre Zukunft ausfragte, was ihnen weniger peinlich war, als die Bemerkungen über deren Liebesleben. Ihr wäre das auch wesentlich angenehmer als solche privaten Fragen.

„Ihr werdet beide in Yale studieren?“, wollte Kizashi interessiert wissen.

„Hochgesteckte Ziele!“, meinte Mebuki.

„Eher eine Familientradition!“, sagte Itachi.

„Ich glaube, wenn man auf so eine Schule geht, nimmt eine Uni wie Yale einen mit Kusshand!“, grinste Sakura, „Oder Kazumi?“

„Schon möglich!“

Sie würde nach Yale gehen und das hatte nichts mit Itachi zutun. Diese Entscheidung hatte sie schon Jahre zuvor getroffen und sie niemals ändern, für keinen Mann.

„Und du wirst wirklich mal die Firma deiner Familie übernehmen?“, fragte Sakuras Mutter und ein wenig schwang Besorgnis in ihrer Stimme mit, die Sorge einer Mutter.

„Ja, werde ich!“, antwortete er ohne zu zögern, was sie bewunderte.

„Das ist sehr viel Verantwortung für einen jungen Mann!“

„Ich bin es von klein auf gewöhnt!“, dabei zuckte er eher gleichgültig mit den Schultern, als wäre es ihm wirklich egal. Aber sie sah hinter diese Fassade und wusste, dass es ihm nicht egal war. Er hatte ihr gestanden, dass er vor einigen Jahren mit dieser Verantwortung nicht klargekommen war und beinahe daran zerbrochen wäre. Jetzt hatte er sich mit seinem Schicksal abgefunden und in gewisserweise freute er sich sogar darauf, „Ich hab ja noch einen kleinen Bruder, falls ich doch nicht will!“, grinste er zu Sasuke rüber, der kurz auflachte.

„Und wovon träumst du nachts?“

„Wer sagt denn, dass ich von dir rede?“, meinte Itachi etwas überheblich.

„Die zwei haben noch einen kleinen Bruder!“, erklärte Kazumi schnell, da Sakuras Eltern etwas verwirrt aussahen.

„Tja und wenn Shun alles übernimmt, muss Dad ja noch lange arbeiten!“, meinte Sasuke, „Und dann zerplatzt Mums Traum von einem langen Lebensabend!“

„Klingt nach einer Tragödie!“, murmelte Kazumi gegen ihre Teetasse und Itachi stieß spielerisch mit seinem Knie gegen ihres, strich hauchzart mit seiner Hand über ihren Arm.

„Da möchte ich nicht in deiner Haut stecken!“, kam es von Mebuki, die jedoch sie ansah, da sie ahnte, was das für Kazumi bedeutete.

Denn wenn diese Beziehung wirklich länger anhielt und eine Zukunft hatte, würde sie in diesem Leben mehr einbezogen werden als jetzt gerade. Für Sakura galt das auch. Auch wenn sie nicht so sehr im Fokus stand wie Kazumi. Sie sah ihrer Mutter nicht an, ob sie sich deswegen Sorgen machte oder sogar dagegen war. Sie schien nichts gegen Sasuke an sich zu haben, aber wenn sie vielleicht daran dachte, dass ihre Tochter im öffentlichen Leben stehen würde mit allem drum und dran. Ob ihr das gefiel?

Kazumi hatte sich bis heute noch gar keine Gedanken gemacht, wie Sakuras Eltern über die ganze Situation dachten. Klar, waren Itachi und Sasuke wahre Traummänner, da sie nicht nur gutaussahen, sondern auch klug waren und offensichtlich eine goldene Zukunft hatten. Zumal sie verdammt höflich waren und wussten wie man eine Frau respektvoll behandelte. Sie waren in der Vergangenheit als Frauenhelden verschrien, aber sie hatte von keiner seiner Exfreundinnen jemals gehört, dass er sie respektlos behandelt hatte.

Dennoch war das nur eine Seite der Medaille. Sie waren höflich, aber konnte auch genauso eiskalt und grausam sein, zumindest du denen, die es wagten sie wütend zu machen. Sie hatte nie gefragt was Sasuke mit dem Typen gemacht hatte, der ihr mit diesen Bilder gedroht hatte. Bilder, wie nahe sie und Sasuke sich standen und von diesem Kuss, der so weit weg war und nie etwas bedeutet hatte. Das wusste Itachi, aber die Öffentlichkeit könnte das anders sehen. Dann wäre sie eine Frau, die einfach mit dem Bruder ihres Freundes rumgeknutscht hatte, der ja auch noch der Freund ihrer besten Freundin war. Sie wäre das Miststück! Das wäre für Elena ein gefundenes Fressen.

Niemanden interessierte die Geschichte dahinter oder wie es zu dem Kuss gekommen war, dass er nie etwas bedeutet hatte.

„Das ist schon in Ordnung!“, beruhigte Itachi sie mit einem äußerst charmanten Lächeln, was Mebuki dazu veranlasste ganz entspannt zu werden und ganz leise zu seufzen. Jepp, sie war komplett verzückt von ihm! Und das konnte sie ihr nicht einmal verübeln. Die beiden Uchiha Brüder hatten es mal wieder geschafft eine Mutter völlig in ihrem Bann zu ziehen.

Gegen Ende sprachen sie noch über sehr banale Dinge, ließen die heiklen Sachen weg. Kein Gerede über die Schule oder zukünftige Unifächer. Mebuki wusste was sie wissen wollte und war zufrieden. Sie war offensichtlich mit der Wahl ihrer Tochter und deren besten Freundin einverstanden. Kizashi schien auch zufrieden, zumindest hatte er nichts Negatives gesagt, obwohl er auch nicht der Typ dafür war. Zumal die beiden ja wirklich gute Partien waren um es mal ganz altmodisch auszudrücken.

Vollkommen entspannt lehnte sie sich gegen Itachis Schultern und hielt ganz klassisch Händchen mit ihm. Sie kicherte über Sakuras Erzählung über ihre Schule und diesen einen Lehrer, der wegen ihr fast immer einen Nervenzusammenbruch bekommen hatte, weil sie immer alles besser wusste. In ihrer neuen Schule wurde man nicht schief angesehen wenn man es besser wusste. In ihrer Schule war es sozusagen cool klug zu sein. Nicht, dass sie besonders cool oder beliebt wäre, immerhin war sie eine Stipendiatin und das gab grundsätzlich Minuspunkte, aber da sie jetzt auch die Freundin von Itachi Uchiha war, glich sie das wieder aus. Sie war normal und so wollte sie auch sein.

Mebuki erkundigte sich nach Jim und wie es ihm ging. Kazumi erzählte schnell, er wäre jetzt im Trainingscamp, da bald ein paar wichtige Spiele losgingen. Nach der Frage ob sie zu den Spielen gehen würde, meinte sie wahrscheinlich eher nicht, da sie keine Aufmerksamkeit erregen wollte. Sie würde in den Logenplätzen sitzen einfach weil er es so wollte und sie wollte niemanden einen Hinweis geben wer sie war. Die Leute wussten, dass Jim eine Cousine hatte, aber sie wollte nicht als solche bekannt sein. Jim verstand das und fragte nie danach. Auch wenn sie wahnsinnig gerne zu seinen Spielen gehen würde, selbst wenn sie davon keine Ahnung hatte. Sport war ihr ein Rätsel, wie Tennis. Sie sah Itachi gerne dabei zu, hatte aber keinen blassen Schimmer, wie die Regeln lauteten. Besser gesagt ging es ihr nur um das Outfit, das er trug, der Rest war unwichtig.

Als es bereits dunkel war und Mebuki es aufgegeben hatte ihnen noch mehr Essen anzudrehen, es sich aber dabei nicht nehmen ließ ihnen was einzupacken, machten sie sich langsam daran wieder zu fahren. Offensichtlich war Mebuki entfallen, dass sie auf eine HighSociety Schule gingen und es sehr wohl erstklassische Köche gab, die ihnen jeden kulinarischen Wunsch von den Augen ablasen.

Sakura hatte in dieser Hinsicht kein Mitleid mit ihnen und grinste sie nur unverschämt an.

Sasuke und Itachi wirkten mit den Fresspaketen etwas hilflos, da sie auch viel zu höflich waren um das Essen abzulehnen. Das ließ sie wiederum lächeln. So taff diese Herren auch waren, gegen eine Mutter kamen sie dann doch nicht an. Zumindest verstand Kazumi warum Itachi gegen seine Großmutter so machtlos war. Ob das für Sasuke auch galt? Galt das für alle männlichen Uchihas?

Kazumi wechselte mit Sakura einen Blick und sah ihr an, dass ihre beste Freudin dasselbe dachte. Diese Kerle waren vielleicht zukünftige eiskalte Geschäftsmänner, als sie waren dann doch Teenager und ließen sich von einer Mutter herumkommandieren. Sie waren dominant und einschüchternd, kamen aber nicht gegen ihre Freundinnen an, die sich gerne gemeinsam gegen sie verschworen. Das hatten sie jetzt davon, dass sie sich feste Freundinnen suchten, die auch noch beste Freundinnen waren. Das war, als würden sie Schwestern daten. Und das wollten sie ja offensichtlich nie.

Galant wie Itachi eben war, half er ihr in den Mantel und verabschiedete sich mit Sasuke von Kizashi, die dann doch noch fünf Minuten über irgendwas sprachen was eindeutig nicht interessant für sie war. Sakuars Vater schien Gefallen an beiden Uchihas gefunden zu haben und konnte es offensichtlich kaum erwarten sie wiederzusehen. Und da waren wieder die Traumschwiegersöhne für Väter.

„Oh, geht schon mal vor Jungs, ich möchte Kazumi noch etwas zeigen. Dauert nicht lange!“, kam es plötzlich von Mebuki, als Sakura ihnen gerade die Tür aufmachen wollte.

Kazumi sah zu ihrer besten Freundin und die zuckte bloß hilflos mit den Schultern. Sie hatte anscheinend auch keine Ahnung was sie ihr sagen wollte. Ihr Blick glitt zu Itachi, der sie auffordernd ansah. Sie nickte schnell und er erwiderte ihre Geste. Sie verstanden sich ohne Worte.

„Dann vielen Dank für die Einladung und das wundervolle Essen Mebuki!“, bedankte er sich formvollendet mit einer leichten Neigung des Kopfes. Hätte er ihr auch noch die Hand geküsst, hätte sie wirklich sehnsüchtig aufgeseufzt.

„Ihr beide seid immer willkommen!“, hauchte Mebuki verlegen und da fragte sich Kazumi, wen sie da eigentlich meinte. Sie und Itachi oder die beiden Brüder.

Itachi und Sasuke gingen schon mal zum Auto, ehe Mebuki sie am Arm zog, direkt in ein Nebenzimmer. Sie schloss die Tür hinter sich und drehte sich dann zu ihr um. Plötzlich war sie nervös.

„Itachi wich dir ja gar nicht von der Seite!“, seufzte sie, „Da kann man sich ja gar nicht wirklich unterhalten!“

Ach so, sie wollte anscheinend ein kleines Mutter-Tochter-Gespräch führen. Mebuki war eine Art Ersatzmutter, was vor allem deswegen so gut funktionierte, weil ihre Mutter und sie beste Freundinnen waren. Kazumi vertraute ihr und konnte ihr alles erzählen.

„Okay, keine langen Reden, du bist erwachsen! Nur eine einzige Frage, dann lasse ich dich wieder zu deinem Kerl!“

Mebuki war die Art von Mutter, die einen zur Selbstständigkeit erzog. Man traf eine Entscheidung und musste damit leben. Mebuki mischte sich nur ein, wenn sie das Gefühl hatte, sie musste es unbedingt oder wenn man selbst um Hilfe bat. Sie hatte diese Gespür, dass sie genau wusste, wann sie die Mutter spielen musste und wann nicht.

„Ganz ehrlich, willst du das wirklich?“

Diese Frage kam überraschend, obwohl, nein, eigentlich nicht. Mebuki hatte heute Abend genug gehört und wusste von Sakura und ihr einiges, was das Leben der beiden Uchihas betraf. Sie konnte sich alles zusammen reimen was es bedeutete mit diesen beiden Männern zusammen zu sein. Dann hätte sie kein ruhiges Leben mehr, kein wirkliches Privatleben. Alles würde in haargenauer Kleinstarbeit von den Medien zerstückelt werden und alle ihre Fehler und Kindheitserlebnisse würden nach und nach aufgedeckt werden und für alle sichtbar gemacht. Das mit ihren Eltern würde herauskommen, was eigentlich das kleinste Übel war. Alles andere war nicht so lustig!

Kazumi mochte ihre Privatsphäre weswegen sie sich niemals als Cousine von James Summers aufgespielt hatte, sich niemals nach vorne gedrängelt hatte, weil es sein Ruhm war. Sie wollte keine Interviews geben oder Geheimnisse über ihn ausplaudern, wollte nicht erklären, weswegen sie bei ihm wohnte, warum er sie adoptiert hatte, als er gerade mal achtzehn geworden war.

Sie wollte dieses Leben nie! Wollte sie es jetzt?

Hätte Mebuki sie vor Wochen oder Monaten, vielleicht vor einem Jahr gefragt, ob sie das wirklich wollte, sie hätte Nein gesagt. Ohne zu Zögern oder darüber nachzudenken.

Liebe konnte vieles, laut den Büchern und Filmen Zeiten überwinden, Konflikte, Kriege und Rassen, aber funktionierte das im wahren Leben auch. Gut, es gab genug Geschichten aus dem wahren Leben, die das bewiesen, aber das schienen ihr eher Ausnahmen der Regel zu sein. Konnte Liebe so stark sein, dass Kazumi diese Prinzipien, die sie sich für Jim zurecht gelegt hatte, einfach über den Haufen werden konnte.

Das Seltsame war, ja, das konnte sie!

Sie liebte Itachi und der Gedanke den Rest ihres Lebens mit ihm zu verbringen, trotz dieser Nebenwirkung, die sein Leben mit sich brachte, war so beflügelnd und traumhaft, dass es ihr letztendlich egal geworden war.

Ja, sie schätzte ihre Privatsphäre immer noch und wollte sie nicht aufgeben, aber sie war dennoch bereit einen Teil dafür zu opfern um mit ihm zusammen zu sein. Itachi war geduldig mit ihr gewesen, hatte ihr alle Zeit der Welt gelassen. Wer war sie, die dann nicht bereit war auch ein Opfer zu bringen. Besser gesagt, fühlte es sich nicht wie ein Opfer an oder als würde sie etwas aufgeben. Sie tat es gerne, weil sie ihn liebte.

Prinzipien waren schön und gut, aber manchmal konnten sie sich ändern oder verschwinden! Zugeschnitten auf die jeweilige Person!

Weil es Jims Ruhm war, wollte sie sich nicht vordrängeln, aber mit Itachi war es etwas anderes. Bei ihm gehörte es einfach dazu!

„Ja!“, war ihre simple Antwort auf Mebukis Frage und sie erläuterte sie nicht, was nicht notwendig war.

Sakuras Mutter verlangte keine ellenlangen Erklärungen, wenn sie unnötig waren. Eine einfache Antwort und wie man sie sagte, was man dabei empfand, war manchmal mehr wert und sagte mehr aus, als minutenlange Erklärungen, warum man sie sich so entschied, warum man so antwortete.

„Er ist ein guter Junge und wundervoll Mann!“, ergänzte Mebuki, „Er wird dir jeden Wunsch erfüllen!“

„Er hat mir schon jeden Wunsch erfüllt!“, erwiderte Kazumi lächelnd.

„Wieso seid ihr euch so ähnlich, du und Sakura? Das ist gruselig!“, seufzte Mebuki abermals.

„Wir sind beste Freundinnen und Schwestern im Geiste! Oh und wir daten zwei scharfe Brüder!“, grinste sie über beide Ohren.

„Deine Mutter und ich waren nicht so! Wir hätten niemals Brüder gedatet!“, erzählte sie nebenbei und Kazumi saugte jede Info über ihre Eltern auf wie ein Schwamm. Ein weiteres Puzzelteil, das sie wie einen Schatz hüten würde.

„Das dachten Sakura und ich auch!“, meinte sie.

„Wir sollten uns jetzt verabschieden! Itachi sah mir so aus, als würde er dich holen und über die Schulter geworfen hinaustragen, weil du viel zu lange von ihm getrennt warst! Was macht der Junge dann auf dem College ohne dich!“

Mebuki hatte das als Scherz gemeint, aber Kazumi befürchtete, dass sie viel zu nah an der Wahrheit dran war. Tatsache war, das klang sehr nach Itachi. Er würde das machen, einfach weil er es wollte und ihn niemand aufhalten würde. Das konnte man nur mit dem Selbstbewusstsein eines Gottes!

„Danke für das Essen und dass du Itachi willkommen geheißen hast!“

„Danke, dass ich ein wenig Spaß mit den beiden haben durfte!“, zwinkerte Mebuki und spielte auf ihre kleine Unterhaltung bezüglich ihres Jobs an. Ja, dafür würde sie wahrscheinlich noch büßen müssen.

Itachi Uchiha war nicht wirklich dafür bekannt einem alles durchgehen zu lassen. Hey, ihn mehrer Monate warten lassen, kein Problem, aber wehe man verriet ihm nicht den Job der Ersatzmutter seiner Freundin und was für Möglichkeiten damit einhergingen. Und wenn man ihn auflaufen ließ und ihm rein theoretisch den Schrecken seines Leben einjagte, dann Gnade demjenigen Gott.

Kazumi verabschiedete sich von Sakura und Kizashi ehe sie das Haus verließ und zu Itachis Auto ging. Es sollte sie nicht zu sehr überraschen, dass Itachi neben der Beifahrertür wartete um sie ihr aufzumachen, ehe sie auch noch halbwegs davor stand.

„Was wollte sie denn?“, fragte er beiläufig und lächelnd wandte sie sich ihm zu, beugte sich über die Autotür.

„Itachi, du kennst doch die ärztliche Schweigepflicht, die gilt in beide Richtungen!“, grinste sie, ließ sich diese Chance nicht entgehen ihn noch ein bisschen mehr zu ärgern. Er wollte es ihr sowieso heimzahlen, also konnte sie ihm noch etwas mehr reizen.

„Kazumi!“, sagte er leise und ein wenig gefährlich.

Sie lächelte nur und verkniff sich ein `imposantes´ Kommentar, ehe sie einstieg und Sasuke gerade noch beobachteten konnte, wie er den Kopf schüttelte.

„Wir Uchihas servieren unsere Rache weder kalt noch süß!“, meinte er nur und widmete sich mal wieder seinem Handy. Keine zwei Minuten von seiner Freundin weg und schon schrieben sie sich. Aber das würde auch bald ihr Alltag werden, deswegen warf sie ihm die Handysucht nicht vor. Sie würde auch bald dieser Sucht verfallen.

Itachi stieg auf der Fahrerseite und fuhr los. Die Heimfahrt verlief schweigend, was ihr gar nicht so ungelegen kam. Noch einmal dachte sie über Mebukis Frage nach, ob sie das auch wirklich wollte. Klar wäre es ihr lieber, wenn diese Option überhaupt nicht zu Debate stand. Klar, wollte sie ein ruhiges, privates Leben. Aber Tatsache war eben, dass sie sich damit auseinander setzen musste und sich entscheiden musste. War sie bereit ihr privates Leben aufzugeben, um mit ihm zusammen zu sein. Natürlich würde es Momente geben, die nur ihnen gehörten, also was in ihren eigenen vier Wänden stattfindet. Aber sobald sie nach draußen ging, Itachi auf diverse Veranstaltungen begleitete, würden ihre Bewegungen auf Schritt und Tritt verfolgt werden und jedes Wort was sie sagen würde analysiert werden, bis ein völlig anderer Sinn heraus, den sie eigentlic gemeint hatte.

Wahrscheinlich war niemand scharf auf so ein Leben. Und selbst wenn Itachi es nicht anders kannte, wäre er es ihm auch lieber, wenn er weniger öffentlich aufgewachsen wäre.

Kazumi hatte sich jedoch schon entschieden, als sie Itachi vor seiner gesamten Klasse geküsst, ihn auf dieses Event begleitet und seiner Mutter diesen Besuch abgestattet hatte. Klar konnte diese Beziehung auch gar nicht so lange halten, bis sich wirklich ernsthaft Gedanken darüber machen musste, aber sie wollte optimistisch und romantisch sein. Sie wollte an ewige, wahre Liebe glauben, heute und morgen und auch in fünf oder zehn Jahren.

Itachi hielt vor ihrem Wohnhaus, was sie aus ihren Gedanken riss. Offensichtlich hatte sie wieder einmal gar nichts mitbekommen. Ihr Freund stieg aus und ging wie immer um den Wagen herum.

„Wir sehen uns dann morgen, Kazumi! Viel Glück!“, murmelte Sasuke, ehe er auch ausstieg.

„In Bezug auf was?“, fragte sie, als sie sich abschnallte, die Beifahrertür aufging und sie nur einen Fuß hinausstellen konnte, ehe Itachi sie an der Hüfte packte und sie mit einem kleinen Schrei ihrerseits wahrhaftig über die Schulter warf, wie ein dämlicher Höhlenmensch.

Er sagte kein Wort, sondern trug sie nur an Sasuke vorbei, der keinen zweiten Blick auf sie war, und betrat das Wohnhaus.

„Hallo Leute!“, hörte sie eine Stimme.

„Keine Zeit Temari!“, murmelte Itachi und rauschte an ihr vorbei.

Kazumi hob nur kurz den Kopf und lächelte ihr zu.

„Was hast du denn angestellt?“, wollte sie wissen.

„Oh, hab ihn ein wenig geärgert!“

„Achso, hat er rausgefunden, dass die zukünftige Schwiegermutter seines Bruders, deine Frauenärztin ist!“, grinste sie und winkte ihr noch zum Abschied zu.

„Ich will gar nicht wissen, woher sie das wusste!“, okay, er schien wirklich etwas beleidigt zu sein.

„Temari weiß alles!“, meinte sie nur.

Sie waren so schnell in ihrem Zimmer, dass sie keine Zeit hatte durchzuatmen, da lag sie schon auf dem Bett und er über ihr, baute sich über ihr auf und wirkte diesmal wirklich bedrohlich, vor allem wie er sich mit einer Hand das Hemd aufknöpfte und sie dabei mit seinem heißen, erotischen Blick fixierte, dass sie sich sowieso nicht bewegen konnte.

„Was?“, keuchte sie, als er sich gekonnt lässig in halber Strippermanier auszog und sich zwischen ihre Beine kniete, seine Hände langsam zu seiner Hose wandern ließ und den Gürtel öffnete.

„Heute Nacht, Süße!“, sagte er warnend und verführerisch, „Heute Nacht werde ich Dinge mit dir anstellen, die dir viel zu peinlich sind um sie auch nur irgendjemanden zu erzählen! Sie werden dir so peinlich sein, dass du nicht einmal daran kannst ohne dabei rot zu werden!“

Wow, das war mal ne Ansage!

„Meinst du wie ein Feuerwerk oder ist es eher imposant?“, grinste sie und schalt sich in Gedanken einen Idioten ihn nicht noch mehr zu provozieren. Sie hatte keine Ahnung wie weit sein Repertoire reichte.

Er hielt ihr den Mund zu und beugte sich zu ihr herunter, „Sag dieses Wort nie wieder in diesem Tonfall!“, befahl er ihr mit dieser sexy Boss-Stimme, die sie nicht so dermaßen anturnen sollte.

Kazumi konnte weder nicken noch antworten, da er ihr bereits das Kleid auszog und ihr die Unterwäsche fast vom Körper riss.

Okay, Itachi zu ärgern war das eine, seine Vergeltung zu bekommen was anderes.

„Heilige Maria Mutter Gottes!“, brachte sie nur hervor und speicherte ganz hinten in ihrem Kopf ab ihn öfters mal so zu ärgern. Warum ihr dämliches Hirn auch das immer wollte.

53.Kapitel

53.Kapitel

Kazumi starrte an die Decke und dachte gerade ernsthaft darüber nach ihre Bedenken bezüglich der Existenz eines Gottes zu überdenken. Ihr war fast so, als hätte sie Gott gerade gesehen. Zumindest hatte sie seinen Namen und den der Heiligen Maria zu oft in den Mund genommen um deren Existenz überhaupt anzweifeln zu dürfen.

Sie war ein böses Mädchen, das bestimmt dafür in die Hölle kam!

Abrupt setzte sie sich und sah zu Itachi, der neben ihr lag, aber zumindest richtig herum, während sie ihren Kopf am Fußende hatte und ihre Füße bequem auf dem Kissen abgelegt hatte. Itachi hatte schöne Füße, was auch nicht anders zu erwarten war.

„Haben wir das gerade wirklich getan?“, hauchte sie und er hob minimal den Kopf, grinste und leckte sich dabei bedeutungsschwanger über die Lippen. Und ja, sie wurde rot auf den Wangen. Und das nicht nur weil sie beide immer noch nackt waren.

Er setzte sich auf und legte seinen Arm um ihre Taille, ehe er sie kurz küsste, „Ja, haben wir!“, raunte er leise und hob sie hoch, ehe sie sich wieder auf dem Rücken liegend unter ihm wiederfand, „Und ich gedenke das sehr oft zu wiederholen!“, murmelte er und küsste ihren Hals, was sie aufkeuchen ließ.

Mit einer Hand drückte er ihre Händegelenke über ihre Kopf gegen die Bettkante, während seine andere über ihre Taille glitt und sein Mund die empfindsame Haut an der Innenseite ihres Arm küsste.

Kazumi wimmerte leise und öffnete ihre Beine, damit er ihren Oberschenkel um seine Hüfte legen konnte.

„Itachi!“, seufzte sie und schloss die Augen, gab sich diesem Moment hin, ehe sie abrupt die Augen öffnete, „Itachi!“, ihre Stimme schien so alarmierend zu klingen, dass er sofort inne hielt und den Kopf hob.

„Hab ich dir wehgetan?“, fragte er und schaltete sofort von dem Verführer zu überbesorgten Freund. Vergessen war seine Vergeltung und seine Rache wegen ihrer Scharade, jetzt zählte nur, dass sie keinen Kratzer aufwies.

„Wieso ... wieso machst du das nochmal?“, keuchte sie.

„Hat es dir nicht gefallen?“, musste er dabei auch noch so unschuldig süß fragend den Kopf schief legen, was es ihr unmöglich machte ihm zu widerstehen?

„Das ist es nicht!“, nuschelte sie und schielte zur Seite, weil ihr das peinlich war.

„Brauchst du eine Pause? Hab ich dich überfordert?“

„Ein bisschen und nein!“

„Mh, vielleicht sagt dir das mehr zu!“, meinte er mit einem geheimnisvollen Lächeln und ehe sie reagieren konnte, strich er hauchzart über eine Stelle an der sie kitzlig war und er sich dessen absolut bewusst war.

„Itachi!“, keuchte sie und zuckte zusammen, „Du gemeiner ...“

Dann fing er ohne Vorwarnung an sie zu kitzeln und sie krümmte sich lachend unter ihm, wehrte sich und Lachtränen schossen in ihre Augenwinkel. Ihr Bauch schmerzte und irgendwann konnte sie nicht mehr lachen, weil es wehtat. Es war diese Art von Schmerz, der unerträglich aber so schön war, weil er auch etwas aussagte, Nähe, Intimität und Vertrauen, sowie Zuneigung.

Seine Stirn legte sich gegen ihre, als er seine Tortur unterbrach und sie berührte seine Wangen, grinste schwer atmend und küsste ihn. Sie gab auf!

„Okay, es tut mir leid!“, keuchte sie, „Mebuki hat keine Ahnung was du im Schlafzimmer tust!“, gestand sie ihm dann doch und er sah sie verwirrt an.

„Was?“

„Sie weiß nur, dass ich mit dir schlafe! Sie wollte sich nur einen kleinen Spaß erlauben und hat sich was ausgedacht! Ich hatte keine Ahnung, dass sie so sehr ins Schwarze treffen würde!“, sie kicherte immer noch, obwohl Itachi sie gar nicht mehr kitzelte, „Ich würde ihr niemals so etwas Privates erzählen und sie verlangt das auch nicht! Sie interessiert es nur ob wir vorsichtig sind und dass ich das auch wirklich wollte!“

Itachi schwieg und erst nach einigen Sekunden konnte sie ihn ansehen. Sein Blick war undurchschaubar und kurz hatte sie Angst, er wäre diesmal wirklich böse auf sie. Bis seine Mundwinkel zuckten und sich ein Lächeln, das so umwerfend war, auf seine Lippen schlich.

„Ich liebe dich, mein süßer Teufel!“, hauchte er gegen ihren Mund und küsste sie. Sofort schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und drückte ihren Körper gegen seinen.

Sie vergrub ihre Finger in seinen Haarsträhnen und glitt mit ihrer anderen Hand über seine Schulter, kratzte mit ihren Fingernägeln über seine Haut, während er ihre Hüfte packte und sie ihre Beine um seine Hüfte schlang. Er löste den Kuss und legte seinen Mund auf ihren Hals und glitt langsam über ihre Haut.

Seine Hände waren überall, genau wie seine Lippen, die tiefer wanderten und sie deswegen heiser aufkeuchte und den Kopf in den Nacken warf. Heißer Atem schlug gegen ihre Haut und sein Mund drückte sich gegen die Innenseite ihrer Oberschenkel, leckte darüber und glitt immer tiefer. Ihre Finger krallten sich in die Lacken, sie drückte ihren Rücken und plötzlich riss sie die Augen auf, öffnete den Mund zu einem lautlosen Schrei. Die Anspannung ihres Körper fiel abrupt von ihr und sie schwebte. Sie sah Sterne und schwer atmend kam sie zur Besinnung.

Itachi küsste ihren Bauch, ihre Brüste und die Stelle unter der ihr schnell schlagendes Herz hämmerte. Ihre Nasenspitzen streichelten einander und grinsend legte sie ihre Hände auf seine Wangen.

Sie öffnete ihre Beine für ihn und er rutschte mühelos mit seiner Hüfte dazwischen. Er erstickte ihr Keuchen mit einem Kuss und nahm ihre Handgelenke, drückte sie über ihren Kopf gegen die weiche Matratze.

Tief und langsam kosteten sie einander aus, ließen sich Zeit und vergasen die Zeit.

„Kazumi!“, raunte er irgendwann mit rauer Stimme, während sie Kreise auf seinem Bauch fuhr und keinen Muskeln bewegen wollte, „Ich bin dir hoffnungslos verfallen!“, gestand er ihr und sie grinste, küsste seine Schulter, ehe sie zu ihm hochsah.

„Ich weiß!“, benutzte sie seine Worte.

Er lachte leise und dabei vibrierte seine Brust, „Gott, dafür komme ich bestimmt in die Hölle!“

„Wofür?“, wollte sie wissen.

Itachi drehte sich auf die Seite, lag ihr gegenüber und strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr, musterte ihr Gesicht und streichelte ihre Taille, ihre Hüfte und ihre Schenkel.

„Mh, wahrscheinlich dafür, dass du dein Schlafpensum heute Nacht nicht bekommst und ich trotzdem niemals genug von dir bekomme! Ich begehe bestimmt eine Sünde, weil ich dich so begehre!“

Sasuke hatte recht, sein Bruder war wirklich kitschig und sehr romantisch.

„Du hast bestimmt schon genug Sünden begangen um den Eintritt in die Hölle zu rechtfertigen! Und was meinst du mit Schlafpensum nicht bekommen?“

„Genau das, Süße!“, grinste er und machte seinem Namen als unangefochtener Liebhaber alle Ehre.

Schlaf wurde doch sowieso überbewertet!
 

Kazumi wachte zu Vogelgezwitscher und strahlenden Sonnenschein auf und konnte sich nicht bewegen. Jeder wichtige Muskel tat ihr weh und gewisse Stellen an ihrem Körper waren taub, wund oder pochten und jede Kombination davon. Ein paar wenige wiesen sogar alle drei Symptome auf.

Zu behaupten sie hätten es letzte Nacht übertrieben, war an sich schon eine Untertreibung. Und sie dachte in ihrer ersten Nacht wäre es heiß hergegangen und da hatte sie sich sicher viele Sachen nur eingebildet, weil es das erste Mal gewesen war und sie keine Ahnung davon gehabt hatte. Jetzt hatte sie ja schon etwas mehr Erfahrung und wagte auch mehr Dinge. Dann übernahm sie auch die Kontrolle und Itachi ließ es zu, genoss es immer, wenn sie ihn etwas verwöhnte. Auch wenn er nie zu lange zuließ, dass sie ihn neckte und ärgert, da er sich immer die Kontrolle zurückholte und sie verzückte. Und das jedes Mal aufs Neue, mit bekannten und neuen Dingen. Letzte Nacht waren neue Dinge am Start gewesen, sehr neue und sinnliche Dinge.

Sie streckte ihre müden und etwas überstrapazierten Muskeln und sie hörte ihre Knochen leise knackten. Ein leises Lachen kam über ihre Lippen und sie drehte sich auf die Seite, beobachtete Itachi, der immer noch schlief. Meistens war er vor ihr wach, ging dann laufen und anschließend in den Keller, wo einige Fitnessgeräte standen.

Aber er schien genau wie sie vollkommen erledigt zu sein. Sie waren mitten in der Nacht in absoluter Glückseligkeit und Befriedigung und einem Lächeln auf den Lippen eingeschlafen. Natürlich Arm in Arm, weil sie immer in seinen Armen einschlief.

Sie rollte sich vorsichtig auf die Seite und legte ihren Kopf auf seiner Schulter ab. Als würde er es merken, legte er seinen Arm um ihre Schultern und drückte sich an seine Seite. Sie schlang ihren Arm um seine Taille und drückte ihren Mund auf seine nackte Haut. Sein Geruch benebelte sie, weswegen ihr die Augen fast zufielen.

Sein Kopf drehte sich ihr zu und seine Lippen drückten sich gegen ihre Stirn und ließ seine Hand über ihre Taille wandern, blieb bei ihrem Hintern und drückte ein wenig ihre eine Pobacke zusammen, weswegen sie gegen seine Haut grinste.

Mit geschlossenen Augen hob sie den Kopf und ihre Nasenspitzen streichelten einander, ehe ihre Lippen seine streiften und sie sanft küssten. Ein langsamer, süßer und sehr intimer Kuss ließ sie seufzen und ihre Knie weich werden.

„Morgen, Baby!“, raunte er gegen ihre Lippen.

„Morgen!“, sagte sie leise, küsste ihn aber sofort wieder, da sie mehr wollte.

Langsam rollte sie sich auf ihn und setzte sich rittlings auf seine Hüfte, setzte sich auf. Sie stützte sich mit den Händen auf seinen beeindruckenden Bauchmuskeln ab, während er grinste und seine Arme hinter seinen Kopf verschränkte. Sein Armmuskulatur kam dabei besonders gut zur Geltung und ja ein bisschen lief ihr das Wasser im Mund zusammen.

„Und jetzt?“, wollte er wissen und sie legte den Kopf etwas schief, sah ihn fragend an.

Ihre Hände glitten seinen Bauch hoch, bis zu seiner Brust und seinen Schultern, bewegte ihre Hüfte seinem Schoß und er zischte leise. Sie lächelte unschuldig, weswegen seine Hände nach ihren Hüften griffen und glitten langsam ihre Taille hoch. Kurz vor ihren Brüsten und sie hatte auch schon leicht die Augen geschlossen, klingelte ernsthaft Itachis Handy und sie öffnete frustriert die Augen, starrte auf ihn herunter.

Er sah zu dem klingelnden Teufelsding und sie seufzte schwer, als er danach griff und abhob. Sie hatte den Namen gesehen und wusste, da musste er rangehen.

„Morgen Dad!“, begrüßte er seinen Vater und sie zeichnete nur dezent schmollend Kreise auf seinem Bauch, „Ich weiß, dass es schon nach Zehn ist!“, meinte er mit einem Augenzwinkern zu ihr, „Es ist gestern spät geworden und deswegen haben wir etwas länger geschlafen!“, sagte er und deutete damit an, dass Kazumi immer bei ihm schlief.

Ob sein Vater wusste, dass sie in sein Zimmer gezogen war? Es konnte ihm ja egal sein.

„Du weißt ich mache mir nichts aus Golf!“, antwortete er seinem Vater und verwirrt zog Kazumi die Augenbrauen zusammen, „Wieso gehst du mit ihm überhaupt heute golfen?“, wollte er wissen und er hörte seinem Vater aufmerksam zu, während sein Daumen Kreise auf ihrer Leiste zog, die sie etwas ablenkten.

Kazumi lehnte sich nach vorne und legte sich auf seinen Oberkörper, vergrub ihren Kopf in seiner Halsbeuge. Seine freie Hand streichelte über ihren Kopf.

„Wozu brauchst du mich?“, fragte Itachi nach einiger Stille, in der er seinem Vater nur zugehört hatte. Sie hatte nicht verstanden was er gesagt hatte, „Okay, gib mir eine Stunde!“, seufzte er und legte auf, warf das Handy neben sich auf die Matratze und schlang seinen Arme um ihren Oberkörper.

Sie küsste seinen Hals, „Und jetzt?“, wiederholte sie seine Worte.

„Offensichtlich gehe ich golfen!“, sagte er, „Tut mir leid, Süße!“, raunte er.

„Schon gut!“

Kazumi war von Anfang klar gewesen, dass sein Job als der Nachfolger seines Vaters immer Vorrang hatte. Wenn sein Vater sagte `Spring!´, fragte Itachi nur `Wie hoch?´. Damit musste sie klarkommen und das war für sie in Ordnung, weil es für seine Zukunft wichtig war. Zwar verstand sie den Sinn hinter dem Golfen an einem Sonntag nicht, da sie der Meinung war, auch Multimilliardäre mussten mal eine Pause machen, aber sie kannte sich nicht aus.

„Mit wem geht ihr golfen?“, wollte sie wissen.

Itachi seufzte leise und fuhr sich mit der Hand durch seine Haare, „Mit Elenas Vater!“

Kazumi setzte sich so abrupt auf, dass ihr kurz schwindlig wurde. Sie riss erschrocken ihre Augen auf und sah die Entschuldigung in seinen Augen. Er konnte ja nichts dafür.

„Wieso geht dein Vater mit ihrem Vater golfen? Wieso musst du dabei sein?“, fragte sie panisch und bekam eine halbe Panikattacke. Von seiner Mutter hätte sie erwartet, dass sie ihn zum Tee einlud, wenn ihre Mutter anwesend war, aber sie hatte gedacht sein Vater hätte sie schon akzeptiert und würde nicht versuchen ihnen dazuzwischen zu funken, „Ich meine, was bezweckt er damit? Heckt er war aus? Tut er nur so als würde er versuchen mich zu akzeptieren um mich in Sicherheit zu wiegen, damit ich irgendwann einen Fehler mache? War das mit dem Praktikum nur ein Scherz oder eine Finte? Wird er mich dann fertig machen?“, redete sie sich um Kopf und Kragen und ihre Gedanken kreisten nur darum. Vorbei war die sinnliche und romantischer Stimmung!

„Woah, ganz ruhig, Baby!“, Itachi setzte sich auf und legte seine Hände auf ihre Wangen, sah sie eindringlich an, „Er ist ein Geschäftspartner meines Vaters und glaub mir, es ist ihm wirklich egal, mit wem ich zusammen bin. Außerdem bin ich öfters mit meinem Vater und seinen Geschäftspartnern golfen.“, erklärte er schnell und küsste sie.

„Aber ...“, wisperte Kazumi schwer atmend.

„Nein, kein aber! Er ist nicht wie seine Frau! Ich glaube sogar ihm war es sogar ganz recht, dass ich mich von Elena getrennt habe! Er kennt mich und war nicht so begeistert von meiner Beziehung mit Elena!“

„Das hilft, ein wenig!“, murmelte sie.

Er lächelte sanft, „Hilft ein, ich liebe dich?“, Kazumi nickte, „Ich liebe dich, Kazumi!“

„Ich dich auch!“, sagte sie leise.

„Darf ich dann gehen?“, fragte er.

„Krieg ich noch einen Kuss?“

Er grinste und küsste sie lang und sehr intensiv. Sie krallte ihre Finger in seine Oberarme und versuchte ihn ein wenig länger festzuhalten, was ihr nicht ganz gelang. Er löste den Kuss und legte seine Hand unter ihren Hintern und stand mit ihr auf.

„Eines noch!“, sagte sie schnell, während er mit ihr ins Bad ging.

„Was denn?“, wollte er wissen.

„Valentinstag!“, sprach sie es an.

„Stimmt, ich hab mir was Schönes überlegt, ...“

Schnell legte Kazumi ihre Finger auf seine Lippen, „An der Stelle unterbreche ich dich, weil ich den Valentinstag planen werde!“, sagte sie und sie sah direkt, wie er etwas darauf erwidern wollte, „Oh nein, ich werde dieses Date planen und dafür darfst du mir schenken was du willst, in einem gewissen Rahmen natürlich!“

Itachi grinste auf eine Art, die ihr sagte, dass sie ihm gerade einen Freifahrtschein der Extraklasse gegeben hatte. Aber das nahm sie in Kauf um einmal ihn zu verwöhnen. Von all ihren Verabredungen hatte sie bis jetzt nur eine geplant und das war zu wenig. Die ersten paar Verabredungen hatte er geplant, was aufgrund der Situation in Ordnung gewesen war, weil er sie für sich gewinnen wollte. Aber nachdem sie offziell ein Paar geworden waren, war sie der Meinung, sie musste sich auch um ihn Bemühen. Daher war es ihr Plan ihm einen romantischen Valentinstag zu bescheren.

„Jetzt darfst du gehen!“, grinste Kazumi und küsste ihn, ehe er sie wieder auf den Boden ließ, „Ich mach derweil ein Nickerchen!“

„Böses Mädchen!“, rief er ihr nach, als sie sich wieder aufs Bett fallen ließ und die Decke um ihren nackten Körper legte. Sie hatte komplett vergessen, dass sie beide noch nackt gewesen waren. Meistens zog sie sich zumindest noch ein Shirt an, aber letzte Nacht war sie offensichtlich so erledigt gewesen, dass sie einfach aufs Bett gefallen und eingeschlafen war. Sie würde sich später etwas anziehen.

Irgendwann verließ Itachi nur mit einem Handtuch um die Hüfte geschlungen das Bad und ging in den begehbaren Kleiderschrank. Und ja, sie hatte auf seinen Traumkörper gestarrt und seinen Hintern sehr genau gemustert.

Er kam in einem kompletten Golferoutfit wieder und das sah ein wenig zu sexy aus um ihn gehen zu lassen.

„Trägst du gar nicht dieses Golfermützchen?“, grinste Kazumi.

„Nur über meine Leiche, Kazumi!“, meinte er und warf ihr eins seiner T-Shirt zu.

„Mh, mir würde dieses Mützchen gefallen!“, grinste sie, „Zumindest wenn du nur dieses Mützchen trägst!“, kicherte Kazumi.

„Oh, so auf die Art, Jack, zeichne mich wie die Mädchen in Frankreich, wenn ich nur das trage!“

Kazumi drückte das T-Shirt gegen ihren Mund und lachte leise, „Wer hat dich denn gezwungen `Titanic´ anzusehen?“, brachte sie gerade noch so hervor.

„Temari bei einem DVD-Abend! Sie hat das richtige Streichholz gezogen und wollte uns ärgern!“

„Ich kann mir dein Leiden richtig vorstellen, dass du Kate Winslet nackt sehen musstest!“

Er seufzte leise, „Die Szene hätte mir gereicht!“, er kam um das Bett herum, direkt zu ihr und beugte sich zu ihr herunter um sie zu küssen, „Ich bin höchstens drei oder vier Stunden weg, je nachdem wie lange sie spielen und reden! Falls es länger dauert, sag ich bescheid! Tut mir wirklich leid, Baby!“, sagte er leise.

„Schon gut! Mir ist ja bewusst, dass das wichtig und Bestandteil deines Lebens ist.“

„Ich liebe dich!“, lächelte er.

„Ich weiß! Bis später! Viel Spaß beim Golfen!“, grinste Kazumi und er zog eine Augenbraue hoch.

„Das wird definitiv kein Spaß!“

„Oh, für mich schon!“, meinte sie.

„Ich weiß! Bis später!“, verabschiedete er sich von ihr und mit einem letzten Blick auf seine höchst ansehnliche Rückseite ließ sie sich auf das Bett fallen und schloss für einen Moment oder zwei die Augen.
 

*Ich hoffe, Itachi war nicht allzu aufgebracht wegen Mum!*

Kazumi hörte Sakura nur mit halben Ohr zu, verstand aber jedes Wort. Dennoch lag ihre Aufmerksamkeit eher auf dem Bildschirm ihres Laptops und dem geöffneten Dokument. Sie schrieb ihre Arbeit in Geschichte, die in zwei Wochen fällig war. Da sie jetzt sowieso Zeit hatte, konnte sie sie auch jetzt machen.

„Ich glaube, er war etwas angepisst und ein wenig amüsiert! Später hab ich ihn eh aufgeklärt!“, meinte Kazumi und sah zu ihrem Handy, das neben ihr lag.

*Und wie war die Nacht?*

Sie konnte sich direkt das Grinsen ihrer besten Freundin vorstellen, da ihr Tonfall schon extrem neugierig und pervers klang.

„Ohne allzu genau zu werden, es war einfach nur Wow! Dieser Mann weiß was er tut!“, sie erzählte ihrer besten Freundin viel und sicher auch einiges über ihr Liebesleben, aber gewisse Dinge behielt sie für sich, genau wie Sakura. Und ganz ehrlich, keiner von ihnen wollte alles über das Liebesleben der anderen wissen. Zumal Sakuras Freund ihr bester Freund war. Das war, als würde sie was über Jims Liebesleben erfahren und das fand sie schon dezent eklig.

Sakura lacht leise, *Ich weiß was du meinst, Sasuke hat auch einiges drauf!*

„Apropos Sasuke! Wieso ist er wieder mit uns mitgefahren? Ich hatte gedacht er würde bei dir übernachten!“

Sie hörte ihre beste Freundin seufzen und wusste sofort, dass das nicht ihre Entscheidung war bezüglich der Übernachtung, *Mum, erlaubt ihm nur jedes zweite Wochenende bei uns zu übernachten! Dasselbe gilt für eine Übernachtung bei ihm! Letzte Woche war er bei uns!*

Tja, so locker sah Mebuki die Beziehung und die Anwesenheit des Freundes ihrer Tochter dann doch nicht. Sie vertraute Sakura und dass sie verantwortungsbewusst war, aber es konnte immer etwas passieren und alles konnte sie dann doch nicht kontrollieren, aber zumindest eingrenzen.

„Warum habt ihr das Essen dann nicht auf nächste Woche verschoben?“

*Ich dachte, je kurzfristiger ich es mache, desto eher könnt ihr! Du siehst ja, Itachi musste jetzt ganz spontan weg und selbst er weiß nicht, wie lange es dauert! Klar, nächste Woche wäre auch gegangen, aber Mum wollte es unbedingt gestern machen!*

Kazumi verstand Sakuras Gedankengang und konnte ihn nachvollziehen. Mal abgesehen davon, dass Mebuki auf diesen Termin bestand. Sie war sich zwar nicht sicher, ob Itachi dieses Essen als Ausrede benutzen konnte um eben nicht zu einem Golfspiel oder einer wichtigen Besprechung zu erscheinen, aber zumindest hätte er einen Grund gehabt früher zu gehen, von dem Golfspiel versteht sich.

*Aber er hat mir versprochen zum Valentinstag auszugehen und nächstes Wochenende bin ich hier!*, sie klang aufgeregt und das gönnte sie ihr auch.

„Ich plane den Valentinstag für Itachi!“, meinte Kazumi.

*Wirklich? Das hat er zugelassen!*

„Könnte sein, dass ich gesagt habe er könne mir alles schenken, wenn ich es darf!“, murmelte sie, aber laut genug, dass Sakura es hörte.

*Oh, das wird er ausnutzen! Hast du schon ne Idee?*

„Ungefähr!“, meinte sie nachdenklich und starrte auf ihren Bildschirm, „Itachi ist nächstes Schuljahr in Yale, also in ein paar Monaten!“, sagte sie schlussendlich.

Sakura schwieg einen Moment und sie fragte sich, wie sie auf diese Aussage kam. Diese Tatsache war ihr schon lange bekannt und konnte sie nicht verhindern. Er würde im nächsten Semester aufs College gehen und dass etwas zu weit weg, als dass man sich jedes Wochenende sehen konnte. Sie wäre dann in der gleichen Situation wie Sakura und vielleicht erhoffte sie sich einen Rat von ihr oder zumindest Zuspruch, dass es funktionieren konnte. Sie führte mit Sasuke schon von Anfang an eine Fernbeziehung und irgendwie schafften sie es zusammen zu bleiben, weil sie einander vertrauten.

Außerdem war Sakura bewusst, dass sie bald auch in einer Fernbeziehung leben würde. Vielleicht war es sogar eine Ähnliche Situation, aber Sakura konnte Sasuke dann doch jederzeit besuchen, da die Schule auch eine geschützte Umgebung war und niemand sie aufhielt oder gar zur Presse ging und über die junge Liebe berichtete. Aber wenn sie Itachi in Yale besuchen wollte, lief sie Gefahr, dass die Medien von ihr und ihrer Beziehung erfuhren und zu diesem Zeitpunkt wollte sie das noch nicht und Itachi auch nicht. Zumal es länger dauern würde nach Yale zu fahren, als für Sakura und Sasuke sich gegenseitig zu besuchen.

*Zu Anfang war es schwierig, aber das lag vor allem daran, dass wir noch nicht mal zusammen waren, es war bei uns der Anfang. Keiner von uns wusste inwierweit er dem anderen vertrauen konnte.*, fing Sakura sofort an, *Bei euch ist das was anderes, eure Beziehung ist schon gefestigt. Dich wird es nicht fertig machen, wenn er mal nicht anruft oder euch ein Wochenende nicht seht!*

„Das klingt furchtbar, sich ein Wochenende nicht zu sehen!“

*Weil ihr euch jeden Tag seht, das ist dann wie ein kalter Entzug! Urplötzlich ist er weg und dich macht das fertig!*, meinte sie, *Findet einen Weg damit umzugehen. Sasuke und ich telefonieren jeden Morgen, das ist kein Ersatz, aber zumindest hören wir uns mindestens einmal am Tag!*

„Das hast du mir nie erzählt!“

Kazumi hörte zum ersten Mal davon, dass sie wirklich jeden Tag miteinander sprachen. Klar, dieTextnachrichten bekam sie tagtäglich mit, weil es ja nicht zu übersehen war, wenn Sasuke sein Handy zückte und selig lächelte, als würde er die Offenbarung erfahren. Dann wusste sie zumindest, dass er mit ihrer besten Freundin schrieb. Kazumi ging davon aus, dass sie regelmäßig telefonierten, aber wirklich jeden Morgen war eine Leistung.

*Hat sich nie wirklich ergeben, außerdem war es keine wichtige Information!*

„Du bist unglaublich!“, hauchte sie nur und meinte es auch so.

Kazumi hätte es niemals geschafft eine vollkommen frische Beziehung als Fernbeziehung zu führen. Sie wäre schon an den kleinsten Dingen gescheitert, an jeder weiblichen Stimme, die sie im Hintergrund hören würde, an jedem Gerücht, egal wie unwahrscheinlich es klang. Sie hätte einem Mann niemals so vertraut, dass sie eine solche Beziehung mit ihm eingehen würde, zumal sie ja auch diese Vorurteile gehabt hatte.

*Es war möglich, weil du da warst!*, gestand Sakura, *Wärst du nicht mit ihm in dieselbe Klasse gegangen oder hättest du ihn nicht so gut gekannt, wäre das niemals was geworden! Dafür war sein Ruf zu präsent!*

Mit Ruf meinte sie, dass ihm nachgesagt worden war, dass er wie sein Bruder sehr viele Mädchen mit seiner Anwesenheit in ihren Betten beglückt hatte. Wie alle seine Freunde. Daher konnte sie nachvollziehen, dass sie eher nicht daran glauben konnte, dass eine Fernbeziehung mit all den schönen Verlockungen vor seiner Nase einfach werden könnte. Sie würde so jemanden auch nicht über den Weg trauen und weil sie mit Sasuke in eine Klasse ging, konnte sich Sakura sicher fühlen. Zumal Kazumi ihm angesehen hatte, dass er es von Anfang an ernst gemeint hatte. So hatte sie kein schlechte Gewissen deswegen, weil sie ihre beste Freundin nicht unglücklich wegen dieser Situation sehen wollte.

*Ihr müsst für euch die perfekte Lösung finden!*, meinte Sakura weiter.

„Ich weiß nicht, ob wir es schaffen jeden Tag zu telefonieren!“, überlegte Kazumi laut.

*Nun, bei uns funktioniert es, weil wir beide in der Schule sind und fast zeitgleich mit der Schule beginnen! Bei Itachi weißt du eben nicht, wann er Vorlesungen hat und wie lange er unterwegs ist!*

Kazumi starrte auf das Handy und dachte eine Zeit lang über Sakuras Worte nach. Für ihre beste Freundin und Sasuke war es relativ einfach eine Zeit zu finden in der beide für ein kurzes Gespräch Zeit hatten. Und auch wenn sie über nichts besonderes sprachen, so betonte Sakura immer wieder, dass es für sie das Schönste war, wenn sie nur seine Stimme hörte. Das würde die Trennung ein wenig leichter machen.

Für sie und Itachi würde das vielleicht etwas komplizierter werden, da er sich zuerst einmal im College einleben musste und er zu unterschiedlichen Zeiten Vorlesungen haben würde. Bis sie ihren Rythmus finden würden, würde es sicher eine Weile dauern und er würde sie nicht ständig besuchen können, da die Uni zu weit weg lag. Zumal er seine Ausbildung ernst nehmen musste. Außerdem hatte sie Angst, dass er dann doch auf jemanden treffen könnte, der ihm besser gefiel. Vielleicht war das unwahrscheinlich und er würde ihr das nicht antun, aber die Angst blieb. Da half es ihr nicht, dass Sasori auf derselben Uni war und Temari ebenfalls Yale anstrebte. Die Angst blieb!

„Ich mache im Sommer ein Praktikum bei der UchihaCorp.“, offenbarte sie ihrer besten Freundin nach einigen Minuten des Schweigens.

*Wow, du bist echt lebensmüde!*

„Gestern vormittag habe ich Itachis Mutter besucht und ihr die Meinung gegeigt!“, fügte sie nicht hinzu.

Diesmal lachte Sakura und es war schön ihr Lachen zu hören, bewies ihr damit, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte.

*Weißt du was, ich rufe Sasuke an und sag ihm, ich plane den Valentinstag!*

„Tu das!“, grinste Kazumi.

54.Kapitel

54.Kapitel

Kazumi bereute es gerade sehr so früh aufgestanden zu sein. Aber sie bereute es auch wieder nicht. Sie steckte in einem sehr seltsamen Dilemma, bei dem sie immer noch nicht wusste, ob sie es negativ oder positiv sehen sollte.

Negativ war mit Sicherheit, dass sie schon sehr früh auf den Beinen war und eigentlich nur noch ins Bett wollte um noch eine halbe Stunde oder Stunde zu schlafen. Wer brauchte schon ein Frühstück, wenn er schlafen konnte. Sie hatte keinen wirklichen Grund so dermaßen früh aufzustehen.

Positiv hingegen war dieser äußerst köstlich, delikante und angenehme Ausblick, den sie gerade hatte und sie sprach definitiv nicht von der hübschen Landschaft. Da war keine weiten Wiesen mit hübschen Blumen oder traumhaften Bergen mit einem Tupfen Schnee auf der Spitze. Oh nein, sie ergötzte sich an der Aussicht eines fein definierten, harten, muskulösen Rücken, der in gleichmäßigen Zügen auf und wieder ab glitt. Und ja sie bewegte den Kopf so dämlich auf und ab, als würde sie nicken und allem zustimmen. Sie war gerade in einem hirnlosen Modus, bei dem sie allem zustimmen würde.

Eine dünne Linie Schweiß rann über die Wirbelsäule und verschwand in dem Saum der Sportshorts, die diesen sehr ansehnlichen Hintern betonten. Und diese Beine erst!

Ihr Blick glitt wieder hoch und beobachtete äußerst fasziniert, wie die Armmuskulatur bei jedem Klimmzug arbeitete, sich an- und wieder entspannte. Das leicht erschwerte Keuchen ließ sie erzittern und der vor Schweiß glänzende Körper verarbeitete ihr gut funktionierendes Hirn zu Brei.

Sie reduzierte sich selbst gerade auf ein notgeiles Mädchen, das nur Muskeln, Männer und Sex im Kopf hatte. Sie reduzierte ihn zu einem Stück Fleisch, das sie haben wollte um ihre Gelüste ausgiebig zu befriedigen. Und ihre Gelüste fuhren Achterbahn und waren weit entfernt von jugendfrei.

Kazumi wurde heiß, als er seinen letzten Klimmzug machte und schwungvoll zu Boden sprang, dabei leicht in die Knie ging und ihre Beine sich fömlich in Butter verwandelten. Zum Glück saß sie auf der Bank gegenüber, sonst wäre sie auf den Boden gesunken.

Er griff nach einem Handtuch und fuhr sich über das Gesicht und den schweißnassen Nacken. Selbst dabei arbeitete die Muskeln und sahen zum Anbeißen aus. Sie sollte sich wegen solcher Gedanken niederer Natur schämen, aber verdammt, sie war jung und wollte den Anblick genießen, zumal er nichts dagegen hatte. Er schien es sichtlich zu genießen, dass sie ihn mit den Blicken förmlich auszog und ziemlich heftige Fantasien hatte, die einiges mit diesen Geräten zutun hatten. Er schien das zu ahnen!

Kurz bedachte er sie mit einem Blick und schien sich nicht zu wundern, dass sie ihn mit Adleraugen anstarrte und jede Bewegung seinerseits verfolgte, als würde sie ihn gleich anspringen. Sie war kurz davor ihn anzuspringen.

Er sagte nichts dazu, sondern machte unbeirrt weiter.

Kazumi lehnte sich etwas nach vorne, als er sich zum Bankdrücken aufmachte und sie sich nicht entscheiden konnte, welche Übung ihr besser gefiel, wenn er sie machte. Bei den Klimmzügen hatte sie eine sehr gute Aussicht auf seine Rückenansicht, weil sie auf seinen Rücken stand, aber beim Bankdrücken machte der Oberkörper und die Oberarme sie schwach.

Nach mehreren Wiederholuungen mit wenigen Gewichten, so hatte er es ihr vorhin erklärt, setzte er sich wieder auf und fuhr sich abermals mit dem Handtuch über das Gesicht und hielt mit ihr andauernd Augenkontakt.

Er hob seine Hand und deutete ihr zu ihm zu kommen, was sie ohne zu zögern tat. Deswegen grinste er auch so dämlich und dezent pervers.

Kazumi setzte sich rittlings auf seinen Schoß, was ihn nur ein wenig überraschte, ehe er seine Hände auf ihre Hüften legte.

„Ich bin ziemlich verschwitzt, Babe!“, merkte Itachi an.

„Macht nichts!“, meinte Kazumi und küsste ihn auf die Lippen. Sie schmeckten leicht salzig, aber das störte sie nicht. Sie war sogar ein wenig anturnt, weil er gerade so hart trainiert hatte und seine Muskeln machten sie schwach und weich.

Mit dem Zeigefinger fuhr sie über seine Brust hinab zu seinem Bauch und zeichnete das V seiner Leisten nach. Das kam in letzter Zeit besonders deutlich hervor. Offensichtlich arbeitete er besonders an diesem Teil seines Körper und seinem Rücken, weil sie das anturnte. Er passte sein Training an ihre Vorlieben bezüglich seines Körper an. Wie lieb von ihm!

Etwas zu manisch starrte sie auf ihre Hand, die über seine Haut glitt, ehe sie zu ihm hochschielte und er mit seiner Nasenspitze sanft gegen ihre stieß und ihre Münder sich trafen. Sie erwiderte den Kuss und legte ihre Hände auf seine Wangen. Seine Hände suchten ihre Hüfte und zogen sie näher an seinen Körper. Sie zwang seinen Kopf etwas in den Nacken, ragte ein wenig über ihm auf.

Heiser keuchte sie gegen seinen Mund und er biss leicht in ihre Unterlippe, zupfte sanft an ihr, ehe sie grinsend den Kuss löste und seine Nase, seine Augenlider, seine Stirn, seine Wange küsste. Sie schmeckte Schweiß, aber das störte sie nicht. Weil nur sie ihn so küssen durfte, war es ihr egal, wie sehr er nach Schweiß schmeckte.

Sie grinste gegen seine Wange, als er seine Hand unter ihren Hintern und erhob sich mit ihr. Sie legte ihre Beine um seine Hüfte, schlang ihre Arme um seinen Nacken.

Itachi verließ den Trainingsraum, den nur er zu dieser unchristlichen Zeit benutzte und stieg die kurze Treppe hoch. Der Trainingsraum lag direkt im Keller des Wohnhauses und fast jeder der Jungs benutzte ihn mehr oder weniger ausgiebig. Soweit sie wusste, kam Sasuke Abends hierher und die anderen ein paar Mal die Woche. Temari und Hinata nutzten ihn eher selten, da er doch für Krafttraining und Muskelaufbau ausgelegt war. Daran war keine von ihnen interessiert, auch sie nicht, außer zum Zusehen natürlich.

Kazumi kicherte leise und vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge. Er trug sie zurück in ihr gemeinsames Zimmer, direkt ins Bad, wo er die Dusche anstellte. Sie keuchte erschrocke auf, als der heiße Wasserstrahl sie traf und sie abrupt die kalten Fließen in ihrem Rücken spürte.

„Du kannst von Glück reden, dass ich meine Schuluniform noch nicht trage, sonst wäre ich jetzt böse!“, raunte sie gegen seinen Mund.

„Ich habe meistens viel Glück!“, grinste Itachi, „Außerdem hast du mehrere Blusen und Röcke!“, merkte er an und schob ihr nasses T-Shirt bis zu ihren Brüsten hoch.

„Oh, verstehe! Aber an der Stelle unterbreche ich dich!“, lächelnd schob sie zu seiner Überraschung seine Hand weg und deutete ihm sie wieder auf den Boden zu stellen, „Ich habe eine Verabredung in der Bibliothek!“

Verwirrt zog Itachi die Augenbrauen, „Mit wem?“, war da ein leicht eifersüchtiger Unterton in seiner Stimmer?

„Wir haben die erste Stunde frei und daher schreiben Gaara und ich zusammen an einer Arbeit! Daher die Bibliothek!“, erklärte Kazumi.

„Okay, ich will dich nicht aufhalten!“, meinte er.

Kazumi lächelte sanft und legte ihre Hand auf seine Wange um ihn zu küssen, „Freue dich auf den Valentinstag und meine Überraschung!“, hauchte sie.

„Und freue du dich auf meine Geschenke!“

„Der Plural sollte mich nicht mehr überraschen!“

Mit einem letzten Kuss verließ sie das Badezimmer, schnappte sich ein Handtuch und mit einem Lächeln auf den Lippen betrat sie den Kleiderschrank um sich aus den nassen Sachen zu schälen. Schnell trocknete sie sich ab und zog sich ihre Schuluniform an, band sich die halbnassen Haare zusammen. Wieder im Schlafzimmer richtete sie ihre Sachen, die sie für ihren Schultag brauchte. Außerdem packte sie noch ihren Laptop ein, da sie ihn in der Bibliothek brauchte.

Itachi kam gerade aus dem Bad, als sie fertig gepackt hatte. Ein schelmisches Grinsen schlich sich auf seine Lippen, als er sich mit einer Hand durch die Haare fuhr und vor ihr stehen blieb.

Ihr Blick ging kurz aber schnell über seinen nackten Oberkörper, bis hin zu dem Handtuch, das um seine Hüften lag.

„Und ich kann dich wirklich nicht zum Bleiben überreden?“, meinte er verführerisch und ein wenig zu sinnlich.

Lächelnd legte sie den Kopf schief, „Schatz, hast du nicht heute eine Prüfung?“

„Ich will gar nicht wissen, wieso du dir das merkst!“

Kazumi berührte ihn am Arm und schnipste gegen seine Schulter, „Wenn ich es nicht mache, kommst du nur auf dumme Ideen!“

„Und du etwa nicht!“, erwiderte er ihr Grinsen.

„Du vergisst, ich bin ...“

„Ja, du bist ein Genie und unser aller nicht würdig!“

„Nein, ich lass mich von sowas nicht ablenken!“, dabei deutete sie auf diesen nackten, feuchten, muskulösen und sehr ansehnlichen Oberkörper.

„Also, würde es dich völlig kalt lassen, wenn das Handtuch fällt?“, sagte er und lockerte den verdammten Knoten auch noch. Sie schielte nur für eine Millisekunde hinunter.

„Völlig kalt!“, hauchte sie und nicht mal sie würde sich das abkaufen.

So auch nicht Itachi, der ihr die Peinlichkeit ersparte und das Handtuch dort ließ, wo es war.

„Du lügst wirklich nicht oft, wenn du so schlecht darin bist!“, meinte er und tippte ihr gegen die Nasenspitze, stahl ihr einen kurzen Kuss, „Darüber bin ich ganz froh!“

„Wir sehen uns später, Itachi!“, lächelte sie und schulterte ihre Tasche, „Und was das Lügen betrifft, ...“, sie wandte sich noch einmal, „... ich bin so schlecht darin, dass es schon fast peinlich ist!“

Mit diesen Worten verließ sie ihr Zimmer und machte sich auf den Weg zur Bibliothek. Sie war sich nicht ganz sicher, ob ihre Worte eine Lüge waren!
 

Einen Moment dachte Kazumi über das Lügen nach, während Gaara leise über das Thema sinnierte, dem sie sich gemeinsam widmen sollten.

An sich log sie nicht gerne. Nicht weil es gegen die Zehn Gebote war, sondern einfach weil es auch eine Unart war. Sie lebte den Grundsatz, dass die Wahrheit immer besser war als eine Lüge. Denn irgendwann flog ein Lüge auf und dann wurde es meistens nur noch schlimmer. Die Wahrheit konnte wehtun, aber danach war es besser.

Sie gab jedoch auch zu, dass sie kleine Notlügen benutzte um vor allem Dinge nicht erklären zu müssen. So wie damals bei diesem Prinzen, dem sie die Notlüge mit ihrer sexuellen Orientierung aufgetischt hatte. Sie hatte nicht erklären wollen, was sie tatsächlich fühlte und wollte. Vielleicht war sie zu diesem Zeitpunkt auch einfach nur überrumpelt gewesen, weswegen ihr Mund schneller als ihr Gehirn gewesen war.

Man konnte ja auch darüber diskutieren, ob es eine Lüge war, wenn man über eine bestimmte Sache einfach schwieg. Hatte sie Itachi angelogen, als sie ihm absichtlich nichts von dem Gespräch mit seiner Mutter gesagt hatte? Ihrer Meinung nach nicht, obwohl sie gelogen hatte was ihren Aufenthalt betraf, als sie bei seiner Mutter gewesen war. Er hatte angenommen sie wäre zu Hause und sie hatte ihn nicht korrigiert. Eine kleine Notlüge um ihn nicht zu beunruhigen und damit er nicht auf falsche Gedanken kam.

Ihre kleinen Lügen waren eher aus einer Not heraus entstanden als wirklich bewusst eingesetzt um jemanden zu täuschen. Sie wollte niemanden absichtlich täuschen um ihn zu verletzen, da sagte sie lieber die eiskalte Wahrheit. Sie hatte Itachi die eiskalte Wahrheit vor gesetzt und er hatte damit arbeiten können. Eine Lüge, egal wie wohlgemeint sie gewesen wäre, hätte das Gegenteil bewirkt und sie wäre vielleicht heute nicht mit ihm zusammen.

Kazumi musste ihm irgendwann erzählen, dass sie mit seiner Mutter gesprochen hatte, einfach auch weil er es verdiente und es ihn auch betraf. Sasuke würde den Mund halten, bis sie es ihm gesagt hatte, auch wenn er seinen Bruder ungern anlog. Und da konnten sie sich auch streiten, ob er denn überhaupt log, wenn er es ihm einfach nicht sagte. Sie könnte argumentieren, dass Itachi ihn ja nicht fragte, was er an diesem Tag gemacht hatte und er ihm somit keine andere Aussage auftischen musste. Rein theoretisch log er nicht, auch wenn es sich wie eine Lüge anfühlte.

Dennoch war das Ansichtssache! Sie konnte sie damit anfreuden, dass es keine Lüge war und damit fühlte sie sich auch besser und weniger schuldig.

Kazumi konzentrierte sich wieder auf Gaara, der mit gerunzelter Stirn auf die Seiten eines Buches starrte. Offensichtlich war er genauso ratlos wie sie, nur wegen etwas anderem.

Sie widmeten sich der gleichen Seite in ihrem Buch, versuchte ebenfalls daraus schlau zu werden.

„Wie definierst du eine Lüge?“, fragte sie ihn plötzlich und auch diesmal wusste sie nicht aus welchem Teil ihres Gehirns diese Frage kam.

Gleichzeitig hoben sie den Blick und kurz sah er sie verwirrt an, „Was hat das mit dem Logarithmus zu tun?“, wollte er wissen.

„Gar nichts! Neugierde!“, rechtfertigte sie sich mit einem Schulterzucken.

„Es ist ein Aussage, von der der sie ausspricht weiß, dass sie unwahr ist und sie bewusst und mit Absicht äußert.“, überlegte er.

„Ist es eine Lüge, wenn man etwas verschweigt und jemand anderer nicht explizit danach fragt?“

„Zum Beispiel?“

„Du gehst wohin, erzählst es niemanden und alle nehmen an, dass du zu Hause warst, aber niemand fragt dich nach deinem Aufenthalt.“

Gaara überlegte kurz, „Ich würde sagen, es ist Ansichtssache und hängt von der einzelnen Situation ab!“

„Wäre es eine Lüge? In diesem Fall!“, hakte sie nach.

„Ich denke es wäre eine indirekte Lüge! Direkt ist es, wenn jemand dich fragt wo du warst du du etwas anderes sagst. Indirekt, wenn du es verschweigst, derjenige aber nicht danach fragt. Dann kannst du dir einreden es ist keine Lüge, weil er dich nicht fragt.“

Kazumi schwieg, weil er auch recht hatte. Sie hatte Itachi nicht bewusst angelogen, auch wenn sie ihm gesagt hatte, sie würde im Wohnheim bleiben. Aber er würde nicht davon ausgehen, dass sie den ganzen Tag in ihren gemeinsamen Zimmer verbringen würde und nicht einfach zumindest hinaus gehen würde. Vielleicht wollte sie sich auch einreden, dass er so denken würde, damit sie kein schlechtes Gewissen wegen der Lüge hatte. Besser gesagt sie hatte ein schlechtes Gewissen, selbst wenn sie nicht Schlimmes getan hatte und doch vor hatte es ihm zu sagen. Gott, sie hatte seine Mutter besucht und sich nicht mit einem anderen Kerl getroffen.

„Hast du nen Philosophiekurs belegt oder wieso fragst du?“, fragte Gaara.

„Reines Interesse!“

Eigentlich wollte sie ihm nicht im Detail erzählen was sie getan hatte, wenn es noch nicht einmal Itachi wusste. Zuerst sollte sie es ihrem Freund erzählen, ehe sie es jemanden anderem beichtete.

„Alles klar!“, er gab sich mit der Erklärung zufrieden und darüber war sie froh, „Wollen wir weitermachen?“

Sie lächelte leicht, „Gerne!“

Gemeinsam widmeten sie sich ihrer Aufgabe. Sie schrieb den Aufsatz, während er die Recherche durchführte. Hin und wieder diskutierten sie über Ausdrucksweisen und mussten sich gegenseitig daran erinnern, dass sie immer noch in einer Bibliothek saßen.

Kazumi verstand sich gut mit Gaara und sie harmonierten in schulischen Dingen sehr gut. Es war wie mit Sasuke, wenn sie zusammen lernten.

Sie wurden rechtzeitig zum Ende der ersten Stunde fertig und Kazumi streckte sie lange, ehe sie alles zusammen packte. Er folgte ihrem Beispiel, stellte die Bücher an ihren Platz zurück, ehe er seine Tasche um seine Schulter hängte.

„Wir waren schnell!“, murmelte er mit dem Blick auf sein Handy, „Wollen wir schon ins Schulgebäude gehen oder brauchst du noch was von deinem Wohnheim?“, fragte er.

„Gehen wir zum Schulgebäude! Ich habe bereits alles mit!“, meinte sie.

„Dann gehen wir! Nach dir!“

Sie lächelte, als er eine Verbeugung andeutete, die bei ihm dezent lächerlich wirkte. Bei Itachi fand sie das attraktiv, bei anderen Männern eher nicht.

Mit Gaara verließ sie die Bibliothek und ging neben ihm in Richtung des Hauptschulgebäudes, wo der Hauptunterricht stattfand. Die erste Stunde war wegen einer Konferenz zu den Abschlussprüfungen der diesjährigen Abschlussklasse ausgefallen. Daher hatte sie diese Stunde lieber in der Bibliothek genutzt, als zu schlafen. Auch wenn sie es liebte länger zu schlafen, als früh aufzustehen.

„Beginnen für Itachi nicht diese Woche die Abschlusspüfungen?“, fragte Gaara.

„Heute hat er eine Art Vorprüfung, die richtigen beginnen nächste Woche!“

Kazumi hatte sich mit dem Püfungsystem der Abschlussklasse noch nicht richtig befasst, da es sie erst nächstes Jahr wirklich betraf. Von Itachi bekam sie aber einiges mit. Die Vorprüfung war anscheinend als kleiner Testlauf gedacht und vor allem um festzulegen wer als erster zu den schriftlichen und mündlichen Prüfungen antreten durfte. Eine Rangordnung wurde bestimmt und wer am besten abstimmt, durfte zuerst antreten und hatte es somit schneller hinter sich. Dabei ging es aber eher nur um Tage, als wirklich um Wochen. Die Prüfungsphase zog sich über Wochen bis zum Abschluss. Stressiger ging es wohl kaum.

„Klingt spaßig!“, kommentierte er und Kazumi grinste.

„Stimmt!“

Gaara öffnete ihr die Tür zum Hauptschulgebäude und sie trat in das klimatisierte Gebäude.

In den Gängen herrschte noch reges Treiben, da für alle Schüler des ersten und zweiten Jahrganges die erste Stunde frei war. Dennoch waren knapp zehn Minuten vor Stundenende alle bereits anwesend und warteten brav und artig, damit sie in ihre Klassenräume kamen.

Vor ihrem Klassenraum trafen sie auf Sasuke und Sai. Hinata und Naruto standen etwas weiter hinten und tuschelten über etwas. Die zwei waren so süß. Vanessa und Karin beobachteten sie mit Argusaugen, aber sie ignorierte das. Sie war zu weit gekommen um sich davon fertig machen zu lassen.

„Morgen!“, begrüßte Sai sie.

„Morgen!“, meinte Kazumi und stellte sich neben Sasuke, der ihr zunickte, „Wie lange seid ihr schon hier?“, wollte sie wissen.

„Nun, Mr. Siebenschläfer hat sich ein Powernapping gegönnt, ehe er zum Frühstück erschienen ist und unsere Turteltäubchen haben wir gar nicht im Esssaal gesehen.“, erklärte Sai und deutete auf Sasuke, den er mit Siebenschläfer offensichtlich meinte. Anscheinend war sie nicht der einzige Morgenmuffel in dieser Runde.

„Ich geb dir gleich Siebenschläfer Mr. Ich schlafe grundsätzlich nicht in meinem eigenen Bett!“, murmelte Sasuke.

„Sagt gerade der Richtige!“, sein Cousin stieß ihn mit der Schulter an und beide grinsten dämlich.

„Darauf sollte man nicht stolz sein!“, meinte Kazumi.

„Unsere zweiten Vornamen sind Stolz!“, sagte Sai.

„Und Arroganz!“, ergänzte Kazumi.

„Stimmt, aber Kazumi, wo warst du? Dich haben wir auch nicht gesehen!“

„Ich war in der Bibliothek, mit Gaara!“

„Ich meinte vor der ersten Stunde, zu der Zeit zu der du immer frühstücken gehst! Wo warst du da?“

Unbeeindruckt sah sie zu Sai, der sie herausfordernd angrinste. Sasuke hielt sich da raus und starrte auf einen Pappbecher Kaffee. Wo er den her hatte, wollte sie an der Stelle auch nicht wissen. Gab es hier am Ende einen Starbucks?

„Ich bin mir ziemlich sicher, dass dich das nichts angeht!“

Sie hatte Glück und Sai wurde unterbrochen, da die Türen zu den Klassenräumen automatisch aufgingen und sie hineinkonnten.

Kazumi folgten ihren Freunden in den Raum und setzte sich neben Sasuke. Sie packte ihre Sachen aus, als sie den Blick ihres besten Freundes auf sich spürte. Ein leises Seufzen entwich ihrer Kehle.

„Nein, ich habe es ihm noch nicht gesagt! Ja, ich habe Schuldgefühle! Ja, es tut mir leid, dass du wegen mir lügen musst!“

„Ich habe nichts gesagt!“, meinte er abwehrend.

„Aber du hast es gedacht!“

„Anscheinend kannst du jetzt auch schon Gedanken lesen!“

Sie lächelte ihn an, „Nimm dich in Acht!“, sagte sie bedeutungsvoll.

„Und ich weiß, dass du im Trainingsraum warst, mit Itachi!“, flüsterte er, „Kann ich die Geräte überhaupt noch benutzen?“

„So wie du immer noch auf unserer Couch sitzen kannst!“, grinste Kazumi, als der Lehrer eintrat und Sasuke das Gesicht einschlief.

Sollte er doch denken was er wollte!
 

Der Pflichtunterricht war für Kazumi eher eine Art Nebengeräusch, da für sie eher ihre Wahlfächer interessant waren. Abgesehen von dem dämlichen Wirtschaftsunterricht, waren die Pflichtstunden ein Klacks für sie. Da ließ sie sich immer von Itachi oder Sasuke helfen, damit sie ihren perfekten Notendurchschnitt nicht versaute.

Aber eigentlich waren die Wahlfächer für die spätere Zukunft der Schüer interessant. Die bereiteten sie für die Uni oder das Berufsleben vor, denn einige von ihren Mitschülern übernahmen gleich nach der Schule die Firmen ihrer Familien. Itachi würde nach Yale gehen, vor allem um noch ein wenig seine Jugend zu genießen und anscheinend damit die älteren Herren ihn ernster nahmen, als einen frischgebackenen HighSchool-Absolventen. Das verstand sie sogar!

Kazumi hingegen nutzte die Wahlfächer um auch herauszufinden was sie neben Psychologie noch studieren wollte, ein oder zwei Nebenfächer würden sie schon reizen. Und Yale hatte einiges zu bieten was ihr Interesse wecken könnte.

Aber darüber konnte sie sich auch erst nächstes Schuljahr Gedanken machen. Zumal die Lehrer erstmal darauf pochten sich ihren Abschlussarbeiten zu widmen oder zumindest darüber nachzudenken welche Themen einem vorschweben würde. Bis jetzt hatte sie daran noch gar nicht gedacht, weil der Abschluss noch so weit weg war. Zwar hatte sie das immer im Hinterkopf, aber wirklich aktiv gesucht hatte sie noch nicht. Von Itachi und den anderen hatte sie mitbekommen, dass die auch erst in den Sommerferien an den Abschlussarbeiten gearbeitet hatten. Kazumi hatte sich vorgenommen das auch so zu handhaben, da sie sich in den Sommerferien eher darauf konzentrieren konnte, auch wenn ein Monat wegen des Praktikums bei der UchihaCorp. draufging. Zum Glück machte ihr Stress nicht so viel aus.

Kazumi lauschte eher teilnahmslos der Diskussion über die Notwendigkeit irgendeiner Sache, die sie vergessen hatte. Neben ihr sah Hinata so aus, als wäre es das interessanteste Thema der Welt. Sie schrieb sogar mit, dafür fehlte Kazumi die nötige Motivation. Selbst der Lehrer wirkte etwas gelangweilt oder müde. Das konnte sie mit ihren halbgeschlossenen Augen nicht genau erkennen.

Als es endlich zum Ende der Stunde klingelte, war nicht nur sie erleichtert.

Sie streckte sich kurz, während Hinata ihre Sachen zusammen packte.

„Alles in Ordnung, Kazumi?“, fragte sie.

„Ja, ich bin nur etwas müde!“, murmelte Kazumi und erhob sich ebenfalls.

Ihre Freundin lächelte leicht, „Lange Nacht gehabt?“, selbst bei ihr klang das nicht unschuldig.

„Kein Kommentar!“, meinte Kazumi.

„Wenn du meinst! Kommst du?“, wollte Hinata wissen, aber sie schüttelte den Kopf.

„Ich muss noch in die dritte, nein die vierte Bibliothek!“, sagte sie, „Die Menge an Bibliotheken ist beinahe abartig!“, seufzte Kazumi.

„Genau wie die Menge an Schulgebäuden, aber das brauch ich dir nicht zu sagen!“

„Du sagst es! Wir sehen uns später!“, verabschiedete Kazumi sich vor der Klassentür von Hinata und ging in die andere Richtung.

Sie verließ durch einen Seiteneingang das Schulgebäude, da das ein kleiner Schleichweg zur Bibliothek war. Durch die Zeit an dieser Schule hatte sie gelernt die kürzeren Wege zu finden und Umwege zu umgehen. Das ersparte einem sehr viel Zeit und man kam seltener zu spät, weil man sich nicht dauernd verirrte, was ihr zu Anfang zu oft passiert war. Darauf konnte man nicht stolz sein.

Kazumi antwortete auf eine von Itachis Nachrichten und musste unwillkürlich lächeln.

„Schreibst du deinem Lover?“

Abrupt blieb sie stehen und hob den Blick.

„Weißt du, ich frage mich, was Itachi dazu sagt, dass du eine Affäre hast?“, sie zog verwirrt die Augenbrauen zusammen.

Eine bitte was?

55.Kapitel

55.Kapitel

„Schreibst du deinem Lover?“

Abrupt blieb sie stehen und hob den Blick.

„Weißt du, ich frage mich, was Itachi dazu sagt, dass du eine Affäre hast?“, sie zog verwirrt die Augenbrauen zusammen.

Eine bitte was?
 

Kazumi sah von dem Handybildschirm zu der hinreißenenden, bezaubernden Ex ihres Freundes und wieder zurück. Dann wieder zu Elena und wieder auf das Foto, das sie mit Gaara auf dem Weg zum Schulgebäude zeigte. Nachdem sie mehrmals hin und hergeschaut hatte und wahrscheinlich wie ein kompletter Vollidiot aussehen musste, fragte sie sich ob sie einfach loslachen oder Itachis Ex für vollkommen durchgeknallt halten sollte.

Ihrem entschlossenen Blick und dem überlegenen Grinsen zu urteilen, schien sie der festen Überzeugung die Entdeckung ihres Lebens gemacht zu haben. Oh ja, wie skandalös, sie kannte ein anderes männliches Wesen neben Itachi und wagte es auch noch mit ihm zu sprechen. Offensichtlich schien es ein echter Skandal zu sein als Frau Freundschaften mit Männern schließen. Sie war ein Skandal auf zwei Beinen, weil sie ja mit Sasuke und anderen Männern befreundet war.

Aber Moment, was hatte sie da gerade gesagt?

„Was hast du gesagt?“, fragte sie und kam sich selbst etwas dämlich vor.

Elena verzog wütend die schönen Gesichtszüge, drückte ihr das dämliche Handy fast ins Gesicht, „Du hinterhältiges Biest hast eine Affäre!“, knurrte sie, „Und das vor seiner Nase!“

Kazumi wieder einen Moment auf die Fotos und versuchte ernsthaft ihr nicht ins Gesicht zu lachen. Und damit sie kein süßes, zurückhaltendes Kichern, sondern die Sorte Lachen bei dem einem der Magen wehtat.

„Das ist ein Klassenkollege!“, merkte Kazumi nüchtern an.

„Sieht Itachi das auch so?“

„Er kennt Gaara und weiß dass wir befreundet sind!“, seltsamerweise war Kazumi erstaunlich ruhig, wenn man bedachte, dass Itachis Ex sie wieder nervte und diesmal sogar mit Anschuldigen und angeblichen Beweisen daher kam. Und auch noch den Nerv besaß diese `Beweise´ ihr so penetrat unter die Nase zu halten.

Elena schrie beinahe frustriert auf, als sie ihr Handy umständlich wieder in ihre Tasche packte und einen Schritt näher trat.

„Du wirst dich von ihm trennen! Verstanden?“

„Warum? Weil du denkst, ich habe eine Affäre und weil du glaubst du hättest einen Beweis? Hast du Fotos wie ich Gaara küsse oder mit ihm schlafe?“

„Es ist mir egal mit wem du sonst noch in die Kiste springst!“, kreischte Elena und packte sie am Kragen ihres Jacketts, „Tatsache ist, ich gehöre zu ihm, weil ich ihn schon seit Jahren kenne, in seiner Welt zu Hause bin und am aller wichtigsten seine Mutter liebt mich, weil unsere Mütter beste Freundinnen sind. Du bist nur eine unwichtige Fußnote in dieser Geschichte!“, das überhebliche Lächeln wurde breiter und Kazumi sah sie vollkommen unbeeindruckt an, da Elena einfach nur mit Worten wütend um sich warf, „Ich spreche im Gegensatz zu dir fließend Französisch!“

„Du hast eine Kleinigkeit in deiner Ansprache vergessen!“, unterbrach sie ihre Vorgängerin.

„Und was könnte das sein? Kann nicht so wichtig sein!“

„Es ist Itachi selbst!“, stellte sie klar und Elena stutzte kurz, „Es sind seine Gefühle, die zählen und es geht darum was er will!“

Sie ließ Kazumi los und lachte lauthals, „Du denkst, das zählt! Früher oder später wird er zur Vernunft kommen und wissen was gut für ihn ist! Seine Mutter wird ihn zur Vernunft bringen!“

Kazumi zog die Augenbrauen zusammen und zweifelte ernsthaft an dem Geistezustand dieser Frau. Sie konnte nicht so dämlich sein und denken, Itachi würde seine Meinung plötzlich ändern und zu ihr zurückkehren.

„Ich spreche unter anderem fließend Spanisch, Italienisch, Russisch und Japanisch.“, sagte sie ruhig, „Ich bin Jahrgangsbeste!“, fügte sie hinzu, „Sasuke ist mein bester Freund, Shun mag mich, genau wie Shisui, von dem ich die Handynummer besitze. Ich habe seine Großmutter kennen gelernt, die mich ebenfalls gern hat! Denkst du wirklich seine Mutter wird sich in dieser Hinsicht quer stellen, wenn sie sieht was ihr Sohn will!“, zumal sie der bereits auch eine Standpauke gehalten hatte und eigentlich mit einer relativ positiven Antwort rechnete, „Und mir hat Itachi verziehen!“

„Was meinst du?“, keuchte Elena.

„Itachi hat mir erzählt, was zwischen euch vorgefallen ist, was du gesagt hast! Du hast gesagt man kann Dinge verzeihen wenn man es will und Itachi hat behauptet er verzeiht niemals!“

„Ich habe nicht mit Hidan geschlafen!“, knurrte sie.

„Und ich glaube dir, weil es letztendlich keinen Sinn ergibt, auch wenn ich nicht weiß, wieso du es letztendlich dann doch behauptet hast!“, meinte sie schnell, „Er hat mir verziehen, dass ich mit Hidan ausgegangen bin, weil er es wollte. In dieser Hinsicht hattest du Recht.“

„Dann weiß er auch von diesem Kerl?“

„Welcher Kerl?“, abermals war sie verwirrt und abermals hielt man ihr ein Foto unter die Nase und langsam wurde sie echt wütend, weil man zum wiederholten Mal ihre Privatsphäre auf der Schulgebäude verletzte.

„Woher hast du die ganzen Fotos?“

„Ich habe Freunde an dieser Schule! Also, was läuft da zwischen dir und ...“

„Er ist mein Cousin!“, unterbrach Kazumi sie sofort und schielte auf das Foto von Jim und ihr, wie sie lächelnd Arm in Arm nebeneinander standen. Was das Bild nicht zeigte, war Itachi der zwei Meter danebenstand und lächelte.

„Was?“, dann dämmerte es ihr, wer ihr Cousin war, „Oh, verstehe! Dann willst du sicher nicht, dass das die Presse erfährt, oder?“

Auf so eine Aussage reagierte Kazumi grundsätzlich sehr empfindlich. Sie hatte damals bewusst entschieden sich nicht ins Rampenlicht neben Jim zu stellen. Sie wollte derartigen Ruhm nicht erlangen, weil es der Ruhm ihres Cousins war, dem sie ihn auch gönnte. Sie wollte nicht von der Presse belästigt werden um unangenehme Fragen gestellt zu bekommen. Jim hatte das verstanden und akzeptiert, sie niemals erwähnt, aber auch niemals verleugnet. Die Öffentlichkeit wusste von ihr, kannte aber weder ihren Namen noch ihr Gesicht. Darüber war sie froh und wollte es bei diesem Zustand auch belassen. Deswegen hatte sie Itachi auch gebeten sie aus der Öffentlichkeit vorerst herauszuhalten. Sie würde früh genug an seiner Seite auftreten und solange wollte sie die Ruhe noch genießen.

„James Summers arbeitet für Itachis Vater!“, klärte sie Elena auf, „Und in seinem Vertrag steht, dass ich nur zu meinen Bedingungen als seine Cousine in der Öffentlichkeit auftreten werde. Sollte durch jemanden anderen diese Info an die Presse gelangen, bekommt derjenige keinen Ärger mit mir, meinen Cousin oder Itachi, sondern mit Itachis Vater, Fugako Uchiha!“

„Du lügst! So viel Macht besitzt du nicht!“

„Tue ich auch nicht, aber Jim ist, wie sagt man, das beste Pferd im Stall und Mr. Uchiha möchte ihn bei Laune halten. Was denkst du wie Jim reagiert, wenn er mein Gesicht in einer Zeitung findet und das gegen meinen Willen? Was denkst du, wen er zuerst anruft? Und was denkst, was werde ich ihm erzählen, wen ich in Verdacht habe? Da kann dir nicht mal seine Mutter helfen!“

Kazumi bluffte! Sie hatte keine Ahnung was in Jims Vertrag stand, aber sie hatte ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass sie kein Interesse an einem öffentlichen Leben hatte, so wie er. Und er liebte sie und wollte nur das Beste. Daher ging sie davon aus, dass er alles tun würde um sie davor zu schützen, genau wie Itachi.

„Du Miststück!“, kreischte Elena.

„Du lässt Itachi in Ruhe, meldest dich nie wieder bei ihm!“, stellte Kazumi klar, „Er hat kein Interesse an dir!“

„Das denkst du!“

„Und sie hat Recht!“

Elena hielt inne und Kazumi drehte sich um, riss erschrocken die Augen auf.

„Itachi?“, keuchte seine Exfreundin, als er an Kazumis Seite trat und seinen Arm um ihre Schultern legte, „Die ist doch nicht dein Ernst! Sie ist ...“

„Wag es ja nicht, die nächsten Worte auszusprechen!“, warnte Itachi sie und sie wich zurück, „Ich sage es nur einmal und danach beende ich dieses Thema!“, er ließ sie los und trat einen Schritt nach vorne, „Ich glaube dir, was die Sache mit Hidan betrifft! Es ergibt keinen Sinn! Warum solltest du mit ihm schlafen, wenn das für dich nur negative Folgen hat!“, sagte er sehr ruhig, was Kazumi überraschte. Erst vor kurzem war er noch wütend gewesen und hatte dieses Thema partout nicht an sich herangelassen.

„Dann können wir ja wieder ...“, fing sie hoffnungsvoll an und ein wenig hatte

sie Mitleid mit Elena.

„Das mit uns hätte niemals funktioniert!“, unterbrach er sie, „Du hast mir damals gesagt, dass du mit dem Sex bis zur Ehe warten willst und das habe ich akzeptiert. Aber ich hätte dir sagen sollen, dass das dann keine Zukunft hätte! Für mich gehört Sex zu einer Beziehung! Und sieh mich nicht so empört an, nur weil ich das sage! Das ist vollkommen normales Denken für einen Jugendlichen!“

Kazumi ergriff Itachis Hand um ihn mental zu unterstützen. Er erwiderte ihren Griff und sie sah, wie Elena auf ihre ineinander verschlungenen Hände starrte.

„Wenn du bist zu deinem Abschluss hättest warten wollen, hätte es vielleicht funtioniert, aber bis zur Ehe, nein! In einer Beziehung ist es wichtig auch auf körperliche Weise zu harmonieren und das war bei uns nicht möglich!“

„Weil sie die Beine für dich breit gemacht hat?“, schrie Elena.

„Zieh Kazumi da nicht mit rein! Das war was zwischen dir und mir!“, er stellte sich zwischen Elena und Kazumi, „Ich entschuldige mich, dass ich dich beschuldigt habe mich betrogen zu haben! Ich war wütend und blind! Aber letztendlich hätten wir uns irgendwann getrennt, weil ich diese kein Sex vor der Ehe-Sache nicht ausgehalten hätte! Ich hätte dich niemals betrogen, auch wenn dir das anscheinend egal gewesen wäre. Aber ich teile nicht gern!“

Das waren sehr ehrliche Worte und für andere würde diese Aussage egoistisch klingen. Aber sie wollte und brauchte Ehrlichkeit, genau wie Elena sie jetzt benötigte, damit sie diese Sache abschließen konnte. Sie hing immer noch an Itachi und an die Illusion an eine mögliche Beziehung mit ihm. Wahrscheinlich hatte ihre Mutter ihr genauso eingebläut sie brauche das, wie Itachis Mutter ihn dahingehend manipuliert hatte. Sie war bestimmt nicht unschuldig, aber auch nicht komplett schuldig. Es hing von vielen Faktoren, wie es zu dieser Situation gekommen war.

Itachi sagte ihr klipp und klar die Wahrheit, wie Kazumi ihm damals die Wahrheit gesagt hatte. Das brauchte sie um nach vorne zu sehen. Ob sie das jedoch akzeptieren würde, war eine andere Geschichte.

Es war kurz still zwischen ihnen und für einen Moment glaubte sie Elena würde es endlich verstehen. Für einen kurzen Moment!

Bis Elena wie ein bockiges Kind mit dem Fuß aufstampfte und sogar aufkreischte. Ganz ehrlich, sie benahm sich gerade wie ein Kleinkind, so wie sie stur zu ihnen sah und die Arme vor der Brust verschränkte. Fehlte nur noch, dass sie die Luft anhielt, bis sie ihren Willen bekam.

„Du denkst, dass ist hier und jetzt vorbei, Itachi?“, keifte sie ihn regelrecht an, „Deine Mutter ...“, fing sie allen ernstes an.

„Meine Mutter wird letztendlich einsehen, was ich will und das bist nicht du!“, meinte Itachi ruhig.

„Du bist ein egoistischer Bastard, Itachi!“, kreischte sie und jetzt reichte es Kazumi.

Sie riss sich von Itachi los und stellte sich seiner Ex entgegen, „Wie kannst du es wagen, so was zu ihm zu sagen, du blinde Idiotin?“

„Jetzt pass mal ...“

„Oh nein, du hast Sendepause! Du hörst mir zu!“, unterbrach sie diese Kuh von einer Exfreundin, die sich wie ein Kind benahm und nicht wie eine fast erwachsene Frau. Sie hatte sie ganz anders eingeschätzt und bei ihrer ersten Begegnung war sie sogar beeindruckt und eingeschüchtert gewesen, „Itachi ist der netteste, fürsorglichste, höflichste junge Mann, den ich je kennen gelernt habe!“, Elena wich einen Schritt zurück und sie folgte ihr, „Halte ihn nicht für egoistisch, nur weil er dir sagt was er will, vor allem dann nicht, wenn es nicht mit deinen Ansichten übereinstimmt. Sei froh, dass er so ehrlich zu dir ist. Ein anderer Kerl hätte sich mit einer anderen amüsiert, wegen dieser kein Sex vor der Ehe Geschichte.“, die Ex lief rot an, „Unterstelle ihm nicht er sei ein sexistisches Schwein, das nur seine eigenen Gelüste im Kopf hat. Denn DAS entspricht überhaupt nicht der Wahrheit!“

Sie rieb Elena nicht unter die Nase, das sie wusste wovon sie sprach. Er bewies es ihr jede Nacht, wenn sie miteinander schliefen. Er war niemals komplett auf sich fixiert, sondern sorgte immer dafür, dass sie ausreichend auf ihre Kosten kam. Er behandelte sie als wäre sie die begehrenswerteste, wunderschönste Frau der Welt. Sie ließ ganz bestimmt nicht zu, dass gerade Elena schlecht über ihn sprach, weil er das nicht verdiente. Er mochte manchmal ein Idiot oder ein Snob sein, aber er hatte auch andere, wundervolle Seite, die Elena wohl nie mitbekommen hatte.

„Also wage es nie wieder so über meinen Freund zu sprechen!“

Kazumi fühlte sich gerade zwei Meter groß, da die mit Modelgröße beschenkte Biest von Exfreundin gerade zu einem Zwerg zusammen geschrumpft war. Außerdem war ihr Gesicht rot vor Scham und ihre geballten Fäuste zitterten.

Elena sah so aus, als würde sie Kazumi gleich anspringen, was sie ihr eigentlich nicht verübeln konnte. Sie hatte ihr gerade ziemlich die Meinung gegeigt und sie in die Schranken gewiesen. Sie hatte sich vor Itachi gestellt und ihn verteidigt. Elena hatte bestimmt erwartet, dass er sich selbst wehren würde, aber nicht dass Kazumi sich einmischen würden. Aber das ging sie genauso etwas und sie wollte auch einmal Itachi verteidigen, der Elenas Worte nicht verdient hatte. Vor allem da er zu ihr nie ekelhaft gewesen war, sondern nur ehrlich. Die Wahrheit konnte ekelhaft sein, aber zumindest war es besser als eine Lüge.

Elena stand der Mund förmlich offen und starrte sie an, als wäre sie verrückt oder eine Halluzination. Sie hatte kein Mitleid mit ihr, weil sie selbst schuld an ihrer Situation war. Elena wollte nicht akzeptieren, dass ihre Beziehung zu Itachi sowieso ein Ablaufdatum gehabt hatte und es hatte nichts mit der Affäre zu tun gehabt. Wenn diese Affäre stattgefunden hatte, was sie eigentlich bezweifelte.

Im nächsten Moment lief Elena rot an, eher vor Wut, als vor Scham und sie stampfte ernsthaft mit dem Fuß auf, ehe sie auf sie zukam.

„Wie kannst du es wagen ...“, fing sie knurrend an.

Sie kam nicht weit, da Itachi Kazumi plötzlich am Arm zog und er sich vor sie stellte.

„Es reicht Elena!“, er erhob nur minimal seine Stimme, aber es war wirkungsvoll, da selbst sie überrascht war, „Ich war sehr geduldig, aber du hast eine Grenze überschritten! Du hältst dich von Kazumi, meinen Freunden und mir fern. Du kommst diesem Wohnhaus nie wieder zu nahe und wenn ich noch einmal von meiner Mutter höre, dass du dich über deine Mutter bei ihr ausgeheult hast, ist diese Sache dein kleinstes Problem!“

Elena wich zurück, mehr als notwendig gewesen wäre. Kazumi sah zu Itachi hoch und in diesem Moment wirkte er übermenschlich. Und sehr heiß! Sie mochte selbstbewusste Männer, die sich durchsetzen konnten und einen verteidigten.

Itachi ließ Elena weder darauf reagieren noch einmal durchatmen um irgendwelche Worte aus ihrem Mund feuern zu können, sondern zog Kazumi am Arm und ging mit ihr in Richtung Wohnhaus. Sie widersprach nicht, vor allem da sie diese bestimmende Art irgendwie sexy fand. Sie ließ sich nicht gern herumkommandieren, aber so wie Itachi das machte, so selbstbewusst und ein wenig arrogant, oh ja, da wurde ihr etwas heiß.

In ihrem Schlafzimmer war es kurz still zwischen ihnen, ehe Kazumi sich zu ihm umdrehte und einen kleinen Freundensprung machte.

„Das schreit nach einem Eis, ein Siegereis!“, grinste sie und er zog irritiert die Augenbrauen zusammen.

„Was ist ein Siegereis?“

„Ein Eis, das man isst, wenn man was zu feiern hat!“

„Ich dachte Frauen essen Eis nur, wenn sie deprimiert sind!“

„Klischee!“, obwohl sie zugeben musste, dass sie nach der Trennung von Aaron sehr viel Eis in sich hineingestopft hatte, zu viel.

„Moment!“, hielt er sie auf, „Eine Sache wäre da noch!“, meinte er und abrupt lächelte er, ehe er seine Hände auf ihre Wangen legte und sie an sich zog um sie sehr wild und stürmisch zu küssen.

Vollkommen automatisch legte sie ihre Arme um seinen Nacken und drückte sich an seinen Körper, erwiderte den Kuss mit einem leichten Seufzer.

Mit dem Rücken stieß sie gegen eine Kommode und ohne Unterbrechung dieses himmlichen Kusses, hob Itachi sie an der Hüfte auf die gerade sehr nützliche Kommode und sie öffnete ihre Beine für ihn, schlang sie um seine Hüfte.

Offensichtlich war nicht nur sie davon angeturnt, dass sie seine Ex gerade spektakulär und im Teamwork in die Wüste geschickt hatten, ein für alle mal.

Kazumi zog geschickt sein Hemd aus der Hose, öffnete die ersten Knöpfe, als er gegen ihren Mund grinste.

„Was ist mit dem Eis, Süße?“

„Vergiss das dämliche Eis, das würde sowieso nur schmelzen!“

Als Antwort lag sein Mund auf ihrem Hals und er zog an ihrer Krawatte, lockerte sie und ließ seine Hand unter ihren Rock gleiten, was ein leichtes Zittern bei ihr verursachte. Er schaffte es immer noch sie mit einfachsten Berührungen in Verzückung zu versetzen.

Ihre Finger ertasteten seine nackte Haut, fuhren über die harten Muskeln seines Bauches, bis hinunter zu dem Bund seiner Hose. Sie zog an seinem Gürtel damit er näher kam und ihr endlich die dämliche Bluse auszog.

„So forsch, Baby!“, grinste er und glitt mit seiner Hand über ihre Wade, zog ihr den Schuh aus, schlang ihr Bein mehr um seine Hüfte.

„Sagt grad der Richtige!“, murmelte sie gegen seinen Mund und kicherte als er sie auf seine Hüfte hob und zum Bett trug.

„Ich bin auch ein sexistisches Schwein, das nur seine eigenen Gelüste im Kopf hat! Schon vergessen?“

Kazumi lag auf dem Bett, ehe sie blinzeln konnte und sie musste lachen, weil sein Tonfall bei diesen Worten so unglaublich lächerlich war, genau wie die Worte selbst.

„Stimmt, ich sollte angewidert sein!“, meinte sie lächelnd und strich mit ihren Finger über seinen Kiefer, seinen Hals hinab bis zu der Mulde seines Schlüsselbeins.

„Du stehst doch drauf!“

„Denkst du!“, sie küsste ihn, „Ich liebe dich!“

„Und sie ist mir verfallen!“, er grinste triumphierend und Kazumi lachte.

„Dasselbe könnte ich von dir sagen!“

„Süße, du weißt gar nicht wie sehr ich dir verfallen bin!“

„Ich habe da so eine leise Ahnung, Süßer!“

Ein weiterer langer Kuss folgte, der zu mehr wurde. Viel mehr!

56.Kapitel

56.Kapitel

Itachi wurde wach, weil man etwas Weichem, Hauchzarten über seinen Nasenrücken strich. Warmer Atem schlug gegen seine Wange und weiche Brüste drückten sich gegen seinen Oberarm. Er drehte den Kopf und langsam öffnete er die Augen, sah in Kazumis lächelndes Gesicht, die mit einer Feder die Konturen seiner Ohrmuschel nachfuhr.

„Guten Morgen!“, hauchte sie und sie sah umwerfend aus.

„Morgen!“, meinte er und hob seinen Arm, legte seine Hand in ihren Nacken, „Trägst du Make-Up?“, fragte er.

Kazumi trug selten Make-Up, was ihm immer gefallen hatte. Sie trug nur etwas Farbe auf, wenn sie ein Date hatten oder es etwas Besonderes war, wie Weihnachten oder Silvester. Sonst ging sie sozusagen nackt in die Welt hinaus.

Das hatte er schon immer sympathisch gefunden, da er nur die Mädchen mit mehreren Schichten Make-Up gewohnt war.

„Heute ist ein besonderer Tag!“, flüsterte sie und als er nach unten schielte merkte er, dass sie bereits ihre Schuluniform trug. Kazumi war keine Frühaufsteherin und es konnte noch nicht so spät sein, da der Wecker noch keinen Ton von sich gegeben hatte.

„Ach ja?“, dennoch spielte er mit und stellte sich dumm, spielte mit einer ihrer Haarsträhnen.

Kazumi legte die Feder weg und setzte sich auf, was ihm gar nicht gefiel. Er wollte seinen Guten-Morgen-Kuss, den er immer von ihr bekam, kaum dass sie wach waren. Dabei gefiel es ihm, wie er sie jedes Mal überrumpelte und sie davon immer noch überrascht war.

„Mr. Uchiha, haben Sie vergessen, dass sie ein Ticket für den Zug reserviert haben?“

„Bitte was?“, er war dezent verwirrt.

Sie lächelte sanft und offensichtlich war sie weder betrunken noch auf Drogen, „Ich bin Kitty, Ihre persönliche Zugbegleiterin im speziellen Valentinszug!“, sagte sie in diesem entzückenden, dezent nervigen hohen Ton und kicherte, „Sie haben das volle Programm gebucht und ich darf Ihnen mitteilen, dass Sie upgegradet wurden, auf Erste-Klasse-Premium.“, offensichtlich war sie einfach nur durchgeknallt.

Lächelnd verschränkte er die Arme hinter dem Kopf und für einen kurzen Moment vergas sie ihre kleine Rolle, schielte kurz zu seinen Oberarmen, für die sie eine Schwäche hatte, „Was ist denn an Erste-Klasse-Premium so viel besser, als Erste-Klasse, Kitty?“, er ließ sich auf ihr Spielchen ein, weil das wohl zu ihren Plänen zum Valentinstag gehörte. Er ließ ihr den Spaß, immerhin hatte sie bei seinen Dates auch immer mitgemacht. Mehr oder weniger zumindest!

„Das Upgrade beinhaltet mich, Ihre persönliche Zugbegleiterin, die Ihnen jeden Wunsch erfüllen wird, sowie exklusive Angebote, die sich Ihren persönlichen Vorlieben und Wünschen anpassen!“

„Das klingt großartig, aber wo ist meine Freundin, Kitty? Sie wollte den Valentinstag doch mit mir verbringen!“

Etwas blitzte in Kazumis Augen auf und der Anflug eines Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, „Ihre Freundin hat für das Upgrade gesorgt und sehr genaue Anweisungen bezüglich der Angebote und der Wünsche, die ich erfüllen soll, hinterlassen!“

Er setzte sich auf und Kazumi oder Kitty, was auch immer, beobachtete ihn sehr genau. Diesen Blick hatte er schon lange nicht mehr bei ihr gesehen. Normalerweise sah sie Leute nur so an, wenn sie nicht wusste, was sie von demjenigen halten sollte. Jetzt bedeutete das wohl nur, das sie jetzt nicht wusste was sie von ihm erwarten sollte. Sie wusste nicht ob er mitspielen würde. Vielleicht sollte er sie weiter im Unwissen lassen, einfach aus Spaß.

„Und was waren das für Anweisungen?“, raunte er ganz nach an ihrem süßen, kleinen Mund, den er küssen wollte.

„Ihre Freundin war sehr präzise! Für heute bis zum Abend werde ich mich persönlich um Sie kümmern. Ich erfülle jeden Ihrer Wünsche, außer Gefälligkeiten sexueller Hinsicht!“

„Oh, sind da Küsse miteingeschlossen?“

„Natürlich! Ihre Freundin möchte nicht, dass Sie ein anderes Mädchen berühren oder küssen!“

Kazumi machte es ja ganz schön kompliziert und verwirrend. Sie spielte irgendeine Kitty, die seine Begleiterin für einen imaginären Zug war und deswegen durfte er sie nicht küssen, weil das gerade nicht seine Freundin war. Sein Kopf rauschte bereits jetzt, wie würde er sich am Ende des Tages dann fühlen, zumal er sie direkt vor seiner Nase hatte und er sie nicht einmal anfassen durfte, geschweige denn durfte er sie küssen.

„Und wann stößt meine Freundin zu uns?“, fragte er weiter und versuchte einen Schwachstelle zu finden, eine Lücke in ihrem Schutzschild um sich vielleicht doch einen kleinen Kuss zu stehlen. Das würde sie sicher empören, was ihn amüsieren würde.

„Heute Abend! Sie erwartet Sie an einen speziellen Platz! Bis dahin kümmere ich mich um Sie!“

„Wie nett von dir, Kitty, aber was ist, wenn ich meine Freundin sehen möchte?“

„Ich soll Ihnen von ihr ausrichten und da zitiere ich sie: Du wirst es überleben, Itachi!“, grinste sie hinreißend, „Außerdem erwartet Sie am Abend eine Überraschung!“

„Ich mag Kazumis Überraschungen!“, meinte er.

„Das weiß sie!“

Mit diesen Worten erhob sie sich vom Bett und als er sich aufsetzte, verschwand sie sinnlich hüftschwingend in den begehbaren Kleiderschrank. Er sah ihr nach und wartete einen Moment, eh er sich ebenfalls erhob und ihr folgte. Ihm gefiel diese Spiel und er wollte unbedingt wissen was sie noch vorhatte, auch wenn es ihm missfiel, dass er sie nicht küssen durfte.

Itachi lehnte sich gegen den Türrahmen und beobachtete sie, wie sie seine Kleidung zusammen suchte. Es wäre leicht sie von hinten zu umarmen, sie zu überraschen um ihr einen Kuss zu stehlen. Dann wäre sie aber ein wenig sauer auf ihn, weil er ihr bei ihren Plänen in die Quere gekommen war. Seine Neugierde war aber geweckt und er wollte wissen, was sie sich für ihn ausgedacht hatte. Kazumi hatte immer ungewöhnliche Ideen was Verabredungen betraf und wenn sie sich schon so eine Scharade ausdachte, musste es eine verdammt gute Überraschung sein.

„Weißt du, Mr. Uchiha ist mein Vater!“, fing er an und Kazumi – er weigerte sich sie in ihren Gedanken Kitty zu nennen – drehte sich mit seinen Sachen in der Hand zu ihm um, „Nenn mich doch Itachi, Kitty!“, dennoch betonte er diesen falschen Namen besonders sinnlich, damit es ihr eiskalt den Rücken hinunter rann. Es funktioniert, was nicht so überraschend für ihn war. Sie reagierte immer so auf ihn, egal was sie sich für einen Namen für sie ausdachte.

„Ihre Freundin war sehr deutlich, Mr. Uchiha!“, sagte sie bestimmt und drückte ihm ein wenig brutal die Kleidung gegen die Brust.

„Nun, wir wollen ja nicht, dass Kazumi eifersüchtig wird!“, murmelte er und schielte zu ihr.

Sie lächelte schwach, „Nein, das wollen wir nicht!“, hauchte Kazumi, „Ich warte draußen!“

Itachi grinste und ließ sie gehen, weil er sich selbst nicht traute. Wenn er sie aufhielt, würde er sich nicht zurückhalten können und ihren ausgeklügelten Plan wahrscheinlich sehr ignroieren. Und es wäre ihm egal, was sie davon halten würde.

Schnell zog er sich an, da er sie auch nicht warten lassen wollte und verließ sich die Krawatte bindend den Kleiderschrank. Er wartete nicht darauf, dass sie ihn ins Bad schickte, sondern ging gleich hinein.

Als er wieder ins Zimmer kam, war Kazumi bereit zum Frühstück zu gehen. Sein Blick fiel auf die Uhr, die ihm sagte, dass er sehr lange geschlafen hatte. Die anderen waren mit dem Frühstück wahrscheinlich schon fertig und er ging stark davon aus, dass Kazumi das so geplant hatte. Er musste nur noch dahinter kommen, wie sie vor ihm wach geworden war und wie sie ihn dazu gebracht hatte so lange zu schlafen.

„Ich begleite Sie zum Frühstück Mr. Uchiha!“

„Oh, ich hätte jetzt Lust auf Frühstück im Zimmer, so ganz privat und intim!“

Kazumi verzog keine Miene, obwohl er sich ziemlich sicher war, dass er ihre Pläne ein wenig durcheinander gebracht hatte. Sie ein wenig zu ärgern, machte diesen Tag nur noch interessanter, weil sie sich dann etwas anstrengen musste um diesen Tag durchzuziehen.

In dieser Hinsicht war er ein kleiner Sadist!

Dennoch lächelte Kazumi hinreißend, „Wenn Sie mir folgen würden! Das Frühstück wartet, Mr. Uchiha!“, und das leicht überhebliche Grinsen hatte er sehr wohl gesehen.

Neugierig folgte er ihr aus dem Schlafzimmer und betrat das Wohnzimmer. Auf dem Tisch stand ein großes Tablett mit einem kompletten Luxusfrühstück, mit dampfenden Kaffee, Waffeln, Pancakes, Ahornsirup und Schokoladensauce und vieles mehr.

„Meine Freundin war sehr deutlich, was?“, meinte er an sie gewandt.

„Sehr deutlich!“, sagte sie und lächelte hinreißend, was nicht ihre Art war.

Itachi nahm einen kleinen Schluck vom den Kaffee, der hauchzart nach Zimt schmeckte. Die Pancakes waren mit Schokostückchen und die Waffeln mit Früchten gefüllt. Die Schokoladensauce war warm, genau wie der Ahornsirup. Er tauchte seinen kleinen Finger in die flüssige Schokolade und kostete. Er schmeckte einen Hauch Chili.

„Weißt du, wenn meine Freundin jetzt hier wäre ...“, sagte er und trat zu Kazumi, die immer noch in ihrer Kitty-Rolle war, „... würde ich einen kleinen Versuch starten diese Frühstück ins Bett zu verlegen und ein wenig mit der Schokoladensauce zu spielen.“

„Das hat sie erwähnt!“

„Was erwähnt?“, grinste Itachi.

„Na das hier!“, meinte sie bedeutungsvoll und deutete auf ihn, „Wenn Sie etwas brauchen, Sie haben meine Nummer, Mr. Uchiha!“, damit verließ sie das Zimmer komplett.

Itachi sah ihr nicht nach obwohl er sicher annehmen konnte, dass ihr Hüftschwung extrem sehenswert war. Er nahm sich lächelnd ein Stückchen Waffel und war sich nicht ganz sicher was er eher sehen wollte.

Wie lange Kazumi das durchhielt? Wie sehr er sie reizen musste, damit sie aus der Rolle fiel? Oder wie das Ganze enden würde?

In dieser Hinsicht war er gerade sehr neugierig! Und das schaffte auch nicht jeder!
 

Der Valentinstag, sowie die Tage davor und danach waren für Itachi früher immer ein amüsantes Spiel gewesen bei dem es eigentlich nur darum ging ein einsames, in die Liebe verliebtes Mädchen abzuschleppen um sich vielleicht ein paar Stunden amüsieren bis am Ende dann doch Tränen floßen. Keine Freudentränen!

Es hatte ihm immer sehr viel Spaß gemacht genau das Mädchen heraus zu suchen, das gerade heute für den dämlichsten Anmachspruch überhaupt anfällig war. Bis heute hatte er nur ein oder zwei Valentinstage ohne dieses Spielchen verbracht, weil er in einer Beziehung gesteckt hatte. Letztes Jahr zählte nicht so ganz dazu, weil er in keiner Beziehung gewesen war, aber das Spielchen nicht gespielt hatte. Er hatte Kazumi einen schönen Valentinstag geschenkt und jetzt erwiderte sie diesen Gefallen.

Sie definierte das anscheinend so, dass sie sich eine komplette Geschichte ausdachte, in eine Rolle schlüpfte und ihn damit ein wenig in den Wahnsinn trieb, was er seltsamerweise großartig fand. Er liebte Herausforderungen und war schon jetzt scharf darauf sie aus ihrer Rolle zu bringen.

Sein Finger kreiste nachdenklich über den Bildschirm seines Handys und er überlegte schon seit der letzten Stunde, was er Kazumi schreiben konnte um sie ein wenig aus dem Konzept zu bringen. Laut ihrer eigenen Aussage musste man ihm jeden Wunsch erfüllen und da gab es so viele Möglichkeiten, die er ausschöpfen konnte. Er könnte auch nett sein, sich irgendwas Banales wünschen, wie ein Stück Kuchen zwischen den Stunden oder einen Sandwich mit reichlich Käse. Natürlich könnte er das, aber er wollte ein wenig fies sein, nur ein wenig.

Itachi schielte nach vorne und hörte dem Lehrer für einen Moment zu, damit er auch nichts Wichtiges verpasste, ehe er sich wieder dem Handy widmete. Er tippte zweimal gegen den Bildschirm, ehe er grinsend eine SMS schrieb.
 

Hey Kitty, ich hätte Lust auf ein Stück Schokoladenkuchen! Meine Freundin weiß welchen ich am liebsten mag!
 

Er wartete ein paar Minuten bis eine Antwort kam, die ihn nicht wirklich überraschte.
 

Wie Sie wünschen, Mr. Uchiha!
 

Itachi grinste und überlegte kurz ihr zu antworten, ließ es aber bleiben, da ihm keine passende Antwort einfiel, die Kazumi aus der Fassung bringen würde. Das frustrierte ihn etwas, aber er hatte noch ein paar Stunden Zeit um sich noch etwas zu amüsieren.

„Wer ist Kitty und warum schreibt sie dir über Kazumis Nummer?“, murmelte Neji und seine Neugierde überraschte ihn.

„Kazumi ist Kitty und es ist Valentinstag! Sie hat sich irgendwas ausgedacht und jetzt erfüllt sie mir heute jeden Wunsch!“, meint er leise.

„Und du willst Kuchen?“

„Es wird schon schwer genug den Kuchen aufzutreiben, also war ich nett!“, lächelte er.

„Das heißt, es war kein Witz, als sie meinte, sie dürfe dieses Jahr den Valentinstag planen und du hast keine Ahnung von nichts.“

Kazumi hatte sich wie damals mit dem Date in den Kopf gesetzt es selbst in die Hand zu nehmen und ihm zum Valentinstag eine Freude zu machen. Nicht, dass er was dagegen hätte, auch wenn er selbst einige Ideen für diesen Tag gehabt hatte. Aber wenn sie sich das wünschte und sie das Gefühl hatte sie musste das tun, war er der Letzte, der sie daran hindern würde. Außerdem hatte er einen unerwarteten Spaß bei dieser Sache und würde sicherlich noch einiges heute erleben, egal ob Kazumi es geplant hatte oder nicht.

„Sie ist manchmal ein Sturschädel!“, kommentierte Itachi nur.

„Aber nur manchmal!“

Itachi lächelte, als es zum Ende der Stunde klingelte und er sich erhob um die Klasse zu verlassen. Er ignorierte seine Mitschüler, vor allem die Schülerinnen, die die Sache mit seiner Beziehung wohl immer noch nicht ganz kapiert hatten und sah in Richtung Kazumis Klasse. Sie hatte zwar nicht gesagt, wann er seinen Kuchen bekommen würde, aber er ging davon aus, dass Kazumi jetzt zu ihm kommen würde. Einerseits wollte er diesen Kuchen nur um zu sehen ob sie ihr Versprechen von heute morgen halten konnte und ihm wirklich jeden Wunsch erfüllen würde, andererseits wollte er sie auch sehen, wenn er sie schon nicht berühren und küssen durfte. Das war wie ein eiskalter Entzug!

Die Menge lichtete sich etwas und irgendwo dazwischen tauchte sie auf. Ihr Lächeln war ein angedeutes Schmunzeln und ihre Augen glänzte auf eine wundervolle Art, die ihn vollkommen einnahm. In ihren Händen hielt sie eine kleine Dose. Der silberne Ring blitzte an ihrem Finger auf und unwillkürlich drehte er den Ring an seinem Finger. Der Ring war ungewohnt und eigentlich trug er nie Schmuck, keine Ketten oder Armbänder und schon gar keine Ringe. Aber weil Kazumi ihm einen geschenkt hatte und weil er eine solche Bedeutung für sie hatte, trug er ihn. Weil ihr Vater genau den gleichen getragen hatte, konnte er ihr diesen Wunsch nicht abschlagen. Zumal sie ein Duplikat von seinem trug und er somit ein Zeichen für alle setzte.

Als sie vor ihm stehen blieb, legte sie den Kopf etwas schief und hielt ihm ohne ein Wort zu sagen die Dose vor die Nase. Darin sah er ein Stück Schokoladenkuchen, seine Lieblingssorte.

„Lass mich raten, du wusstest, dass das passieren würde!“

„Sie sollten Ihre Freundin besser kennen, Mr. Uchiha!“, lächelte sie, „Möchten Sie sonst noch etwas?“

Itachi beugte sich zu ihr herunter und sie verzog keine Miene, auch als er ihr sehr nahe kam und er sonst einen Hauch Rot auf ihren Wangen entdecken konnte, „Mh, ein Kuss wäre nett oder ein paar Minuten in einer dunklen Ecke!“

Sie bewegte keinen Muskel und das fand er äußerst faszinierend und sehr attraktiv.

„Sie können Ihre Freundin küssen, wenn Sie sie heute Abend beim Essen sehen!“

Ein weiterer Hinweis, was Kazumi heute mit ihm vorhatte.

„Oh ja, das werde ich, das und vieles mehr! Darauf kannst du dich verlassen, Kitty!“, diesmal wurde sie leicht rot und er sah ihr direkt an, wie in ihren süßen Köpfchen die Gedanken um seine Worte kreisten und sie sich sicher ausmalte, was er alles mit ihr anstellen würde. Was das betraf hatte Kazumi eine sehr rege Fantasie und ihm gefiel dieser Umstand, wenn sie sich solche Sachen ausmalte und er sie dann bei weitem übertraf.

„Wir sehen uns!“, versuchte sie so nüchtern wie möglich zu sagen, ehe sie sich umdrehte und ihn einfach stehen ließ.

Itachi sah ihr nach, musterte ihre Rückenansicht, glitt mit seinem Blick von ihren Schultern, ihre Wirbelsäule hinab, bis zu ihrer Hüfte, die im gleichmäßigen Takt ihres Ganges schwang über ihren Hintern bis hinunter zu ihren Beinen. Wenn der Rock noch kürzer wurde, sah man bald ihren bloßen Hintern, was ihm nicht wirklich passte, zumindest in der Öffentlichkeit.

Mit einem letzten Blick auf den Kuchen, ging er wieder zurück, direkt in sein Klassenzimmer.

Dieses Schauspiel gefiel ihm!
 

Itachi merkte in der dritten oder vierten Pause, dass er Kazumi oder besser gesagt Kitty in dem Fall extrem auf die Nerven ging. Da er sich in den Kopf gesetzt hatte sie ein wenig zu ärgern und die Sache auszureizen, schickte er ihr dauernd irgendwelche Nachrichten und bat um Dinge, die unter normalen Umständen schon schwierig waren. Aber sie waren mitten in einem Schultag und sie konnte nicht alles vorhersehen, was er sich wünschte. Hätte sie heute eine Prüfung, hätte er beinahe ein schlechtes Gewissen.

In der fünften Pause bröckelte ihre perfekte kleine Rolle und dahinter kam Kazumi leicht zum Vorschein, die schon leicht genervt war. Er konnte direkt hinter ihrem hübschem Kitty-Lächeln sehen, wie sie sich vorstellte ihn langsam zu erwürgen.

Er hatte dafür den Spaß seines Lebens!

„Ich nehme einmal an, meine Freundin erfährt von jedem Wunsch!“, sagte er und schielte von dem Milchshake zu ihr hoch. Ihr Blick war gelangweilt, aber dahinter waren so viele Emotionen, die er sehen konnte.

„Natürlich!“, flüsterte sie, „Sie ist der Boss!“

Er grinste sie an, „Natürlich ist sie das!“, dann nahm er einen Schluck von dem Milchshake, „Will ich wissen wo du den her hast?“

„Fragen Sie doch Ihre Freundin, wenn Sie sie sehen!“, lächelte sie diesmal und verließ ihn abermals ohne ein Wort des Abschied.

„Das werde ich!“, flüsterte er und nahm noch einen Schluck von dem Shake.

Grinsend wandte er sich und stand natürlich Temari gegenüber, die ihn auffordernd ansah. Er musterte sie, aber sie wirkte nicht aufgebracht, ehe amüsiert und sehr wissend. Offensichtlich wusste sie was Kazumi vorhatte und wie das ganze ihrer Meinung nach enden würde.

„Könntest du bitte aufhören jede Stunde was anderes zu verlangen!“, meinte sie.

„Ich weiß nicht was du meinst!“, lächelte er und nahm demonstrativ noch einen Schluck von diesem köstliche Shake, der mit jedem Schluck besser schmeckte.

„Oh, ich rede von dem Schokoladenkuchen, den sauteuren Pralinen, dem Buch, das du unbedingt heute brauchst, den Milchshake und was dir sonst noch alles einfällt! Lass das!“

Langsam dämmerte es ihm, „Achso, ihr arbeitet alle zusammen!“

„Denkst du ernsthaft sie zaubert einfach einen verdammten Schokoladenkuchen aus dem Ärmel oder einen Milchshake?“

„Ich würde es ihr zutrauen!“

Kazumi hatte ihm schon oft bewiesen, dass sie weitaus mehr konnte, als gute Noten abzuliefern. Sie war sehr geschickt und schmiedete Pläne auf hohem Niveau. Sie hatte nicht nur ihn sondern auch Blaine letztes Jahr hereingelegt und sie beide dazu gebracht seltsame Wetten mit ihr abzuschließen, die sie auch noch gewonnen hatte.

Sie war auf eine bestimmte Art gerissen und ließ es sich nicht anmerken, wenn sie etwas plante, obwohl er gemerkt hatte, dass sie etwas von ihm verheimlichte. Er war sich nur nicht ganz was sie ihm nicht sagen wollte. Seit dem Abendessen bei Sakuras Eltern verschwieg sie ihm etwas, dennoch machte er sich keine Sorgen um, da sie ihm schon erzählen würde, was los war, wenn sie soweit war. In dieser Hinsicht konnte er sich auf Kazumi verlassen. Sie kam zu ihm, wenn sie bereit dazu war und er würde ihr dann zuhören.

Ob ihm gefallen würde, was sie ihm sagen würden, war eine ganz andere Sache!

„Kazumi ist alles zuzutrauen, Itachi Uchiha!“, grinste Temari und ließ ihn auch einfach stehen. Nachdem sie ihm den Milchshake aus der Hand genommen hatte.

57.Kapitel

57.Kapitel

Itachi war sich nicht ganz sicher was ihm an diesem besonderen Valentinstag mehr Spaß machte. Dass Kazumi sich selbst zu seiner ergebenen Dienerin degradiert hatte und sie ihm jeden Wunsch erfüllen musste. Oder dass er sie langsam aber sicher mit seinen seltsamen Wünschen in den Wahnsinn trieb.

Es reichte ihm nicht, dass er sich jede Pause eine andere kleine Gemeinheit ausdachte und sich damit nicht nur ihren Zorn aufhalste. Temari erdolchte ihn mit ihren mörderischen Blicken und selbst Hinata wirkte etwas angepisst, als sie sich auf dem Gang begegnet waren.

Höchstwahrscheinlich würde er diese Aktionen morgen sofort bereuen, aber das war ihm im Moment so ziemlich egal, da er sich köstlich amüsierte und es ihm irgendwie gefiel, dass Kazumi ihn so förmlich ansprach. Hatte zumindest einen gewissen Reiz.

Außerdem wollte er wissen wie weit er gehen konnte, bis Kazumi genug hatte und ihr kleines Schauspiel beendete und ihn dann doch umbrachte, quallvoll, mit der Hilfe ihrer Freundinnen. Bis dahin genoss er es und hatte seinen Spaß.

Aber eigentlich war es ganz gut, dass seine Wünsche sexueller und intimmer Hinsicht auf taube Ohren stieß, da er dann höchstwahrscheinlich beschlossen hätte mit ihr den Unterricht zu schwänzen um den ganzen Tag im Bett zu verbringen und mit ihr diese Frühstück sehr ausgereizt hätte. Sicher hatte sie das geahnt und ihm dieses etwas frustrierende Verbot unter die Nase gerieben.

Seine Versuche sie zu verführen und ihr dann doch einen kleinen Kuss zu stehlen waren genauso erfolglos wie ihre davon vollkommen unbeeindruckt zu sein. Er sah eindeutig, dass sie leicht rot geworden war und sie manchmal erzitterte. Das machte ihm genauso viel Spaß wie seltsame Wünsche zu äußern, wie einen Schal irgendwo aufzutreiben, weil es in seiner Klasse urplötzlich kalt geworden war und er doch nicht krank werden konnte. Ihr entzückendes Lächeln als sie ihm den leicht kratzigen Schal überreicht hatte, hätte auch genauso gut heißen können, dass er an der verdammten Wolle ersticken konnte.

Besonders angetan war er von seiner Idee sie zu bitten ihm doch ein Sandwich aus der Cafeteria am anderen Ende des Gebäudes zu besorgen, da er leicht unterzuckert war. Dass sie ihm kein Gift oder zumindest ein Abführmittel in den Snack gegeben hatte, hatte ihn dann doch gewundert.

Er würde nicht behaupten, dass das vielleicht eine kleine Retourkutsche war, aber er bestritt auch nicht, dass er es als äußerst befriedigend empfand sie durch die Gegend zu scheuen und sie sexuell dermaßen zu frustrieren, dass sie sich langsam wünschte diese eine Regel nicht aufgestellt zu haben. Oh ja, er wollte sie küssen, aber er brachte sie dazu diesen Kuss noch mehr zu wollen als er. Und er merkte ihre Blicke wie sie auf seinen Mund starrte und sich dabei hungrig auf die Unterlippe biss.

Besonders frustriert schien sie gewesen zu sein, als er sie darum gebeten hatte ihm doch bitte den Strohhalm an den Mund zu führen, da er alle Hände damit zu tun hatte sich an der Wand abzustützen, dass Kazumi ihm auch ja nicht so schnell entwischte als die Male davor. Die leichte Röte auf ihren Wangen war hinreißend, der verlegene abgewandte Blick, als er seine Lippen um den Strohhalm legte und er sie ganz genau beobachtete, machte ihn irre und die Art, wie sie ihre Lippen zusammen presste und wirklich versuchte in ihrer Rolle zu bleiben, ließ ihn innerlich triumphieren.

Er gab ihr wohl auch noch den Rest als er sich mit einem leisen, leicht rauen Danke in ihr knallrotes Ohr verabschiedet hatte und sie bat mit ihm doch im Wohnhaus zu Mittag zu essen.

Ein Glück war der Tag noch lang!
 

„Hast du eigentlich überhaupt keine Würde?“

Itachi schielte zu seinem kleinen Bruder, der ihn sehr fragend und irritiert beobachtete, wie er sich entspannt in seinem Sessel zurücklehnte und sich an diesem Anblick förmlich ergötzte.

„Ich weiß nicht was du meinst!“, grinste er und öffnete den Mund, als Kazumi ihm die Gabel hinhielt auf der ein Stück Fleisch aufgespießt war.

„Ich rede auch nicht mit dir! Dass du keine Würde hast, wundert mich nicht, aber Kazumi, das ist lächerlich!“

Sie reagierte nicht auf ihn, konzentrierte sich voll und ganz auf ihre Aufgabe ihn, so dämlich dieser Ausdruck auch klang, zu füttern. Der tödliche Blick ganz tief in ihren Augen war kaum zu übersehen und wahrscheinlich würde er sich morgen tot in der Mülltonne wieder finden. Aber das war das definitiv wert.

„Das ist Kitty, Sasuke, meine persönliche ...“

„Ja, ich weiß, was ihr da für ein krankes Vorspiel abzieht, ...“, unterbrach er ihn, „... aber das ist doch nicht normal! Könnt ihr keine normale Beziehung führen, mit einem normalen Valentinstag?“

„Nein!“, er verschränkte die Arme hinter dem Kopf und ließ Kazumi fortfahren, die ganz dezent, ein wenig angepisst war.

Vielleicht ging er zu weit, aber er hatte nicht widerstehen können sie darum zu bitten, vor allem um zu erfahren, wie weit er gehen konnte, bis sie da alles abbrach und ihn mit einem Buch oder sonst was bewarf, was gerade in der Nähe griffbereit war. Er hatte ihren kurzen Blick auf das dicke Wörterbuch gesehen und gerade zu gehört wie die Rädchen in ihrem Kopf gerattert hatten. Sie hatte sich sicher ausgrechnet wie viel Schaden sie anrichten konnte.

„Und was meinst du mit Vorspiel?“, wollte Itachi wissen.

„Frag doch Kitty!“, erwiderte Sasuke und aus dem Augenwinkel merkte er wie Kazumi schmunzelte, „Dir ist schon klar, dass sie sich vollkommen normal benimmt, wenn du nicht da bist!“

Itachi hätte auch nicht erwartet, dass Kazumi jede Minute des Tages ihre Rolle aufrecht erhielt. Es ergab Sinn, dass sie nur dann zu Kitty mutierte, wenn es erforderlich war. Jetzt war es erforderlich, weil er von ihr verlangte ihn zu füttern.

Und er fühlte sich nur ein bisschen mies deswegen!

„Dann lass ich euch mal allein mit eurem, was das auch ist!“, Sasuke erhob sich und leerte sein Glas mit einem letzten Schluck, „Ihr seid verrückt, alle beide!“, sagte er letztendlich und verließ den Speisesaal.

Kazumi kicherte leise, legte die Gabel letztendlich weg und abrupt bekam er Hunger auf etwas ganz anderes. Sie sah zur Tür, die hinter seinem Bruder zufiel und er betrachtete ihr hübsches Profil. Sein Blick glitt über ihren Hals und ihre Krawatte war locker, weswegen er etwas von ihrer nackten Haut erhaschen konnte. Er sah zu ihrem Handgelenk und berührte einen Anhänger an ihrem Armband. Er war froh, dass sie trotz ihrer kleinen Rolle den Schmuck, den er ihr geschenkt hatte, trug. Zumindest dieser Teil war bei ihm.

„Ich weiß, dass meine Freundin mir etwas verschweigt!“, murmelte er und er hob den Blick, als sie zu ihm sah.

Itachi war beeindruckt, dass sie keine Miene verzog und ihr Gesichtszüge nichts verrieten.

„Ach ja?“, hauchte sie heiser und für einen Moment vergas sie ihre Rolle, wurde wieder zu seiner süßen Freundin.

„Ja, ...“, flüsterte er, „... aber sie sollte wissen, dass ich geduldig darauf warte bis sie mir sagt was sie bedrückt!“, sie lächelte verlegen, „Und wenn ein anderer Kerl ihr zu nahe gekommen ist, sie sich sicher sein kann, dass er einen grausamen Tod sterben wird.“

Kazumi lachte, „Ich kann Ihnen versichern, dass es nicht um einen anderen Kerl geht!“, wisperte sie, „Kann ich sonst noch etwas für Sie tun, Mr. Uchiha?“

„Mh, ne Massage wär nicht schlecht!“, ihr Blick sagte alles, was sie davon hielt.

Jepp, er kam definitiv in die Hölle!
 

Itachi war ein wenig gelangweilt!

Da er sich für den Nachmittag vorgenommen hatte Kazumi eine kleine Atempause zu geben, wusste er nicht so ganz was er während der Pause mit sich anfangen sollte. Sein Plan war es eigentlich gewesen ihr bis aufs Blut auf die Nerven zu gehen, damit sie ihre Deckung fallen ließ und dieses kleine Rollenspiel vergas. Leider war sie besser darin ihre Rolle zu spielen als er ihre Nerven zu strapazieren.

Zwar verlief der Valentinstag nicht so wie er es sich unbedingt vorgestellt hatte, aber er wollte sich nicht beschweren. Kazumi gab sich viel Mühe und das wusste er sehr zu schätzen. Normalerweise führte er die Mädchen aus, überraschte sie und verzückte sie. Dass die Rollen jetzt vertauscht waren, störte ihn nicht und er begrüßte es sogar. Es fühlte sich gut einmal nichts tun zu müssen und sich einmal verwöhnen zu lassen. Er konnte sich zurücklehnen und die Show genießen. Und Kazumi konnte eindeutig einen gute Show abziehen.

Für einen Moment widmete sich Itachi wieder dem Unterricht, schielte aber immer wieder zu seinem Handy, widerstand dem Drang ihr eine Nachricht zu schreiben. Nicht unbedingt um einen seltsamen Wunsch zu äußern, den er eindeutig hatte, sondern um Kazumi schreiben, dass sie damit aufhören sollte, weil er Zeit mit seiner Freundin verbringen wollte, nicht mit irgendeiner anderen Person, selbst wenn sie diejenige war, die diese andere Person verkörperte. Vielleicht war das letztendlich ihr Plan, dass er merken würde, dass er an diesem Tag nur sie sehen wollte und von anderen Frauen längst die Nase voll hatte. Falls das wirklich ihr Plan war, war er wirklich gut und eigentlich sollte er ihr sagen, dass sie aufhören konnte. Ihm war egal, was sie noch aus dem Hut zauberte und wohin ihre Idee letztendlich führte, da er nur mit Kazumi Zeit verbringen wollte.

Das Klingeln, das das Ende der Stunde ankündigte erschreckte ihn beinahe und er merkte, dass er dabei gewesen war Kazumi eine Nachricht zu schreiben, dass sie mit ihrem Rollenspiel aufhören konnte. Es ging ihm nicht auf die Nerven, da er es immer noch amüsant fand, aber wenn er sie nicht einmal küssen konnte, war ein Rollenspiel unnötig.

Itachi folgte Neji aus der Klasse und sah sich automatisch nach ihr um, obwohl er wusste, dass sie diesmal nicht zu ihm kommen würde, da er keinen Wunsch geäußerst hatte und Kitty ja keinen Grund hatte einfach so zu ihm zu kommen. Kazumi hätte einen Grund gehabt. Okay, jetzt war er genervt und frustriert, weil ihr verdammter Plan, egal wie er letztendlich lautete, funktionierte.

Er verließ das Hauptschulgebäude und checkte auf dem Weg zu seiner nächsten Unterrichtsstunde seines Mails. Shisui bat ihm um seine Meinung wegen irgendwelcher Entwürfe und ob er fand, dass Kazumi das doch ganz ausgezeichnet stehen würde. Es war ein knappes, halb durchsichtiges Nachthemd und klar würde er sie gern darin sehen, aber das konnte er Shisui auch nicht sagen. Der andere Entwurf war ein schwarzes, kurzes Kleid mit dünnen Trägern. Er verstand nicht so viel von Mode, eigentlich trug er nur die Sachen, die sein Cousin ihm gab und Sasuke hatte dafür eindeutig mehr Verständnis, also sollte Shisui eher seinem Bruder das schicken als ihm. Aber wenn sein Cousin dann glücklicher war, gab er seine Meinung dazu und hoffte er nervte dann weniger. Das letzte Mal hatte er sich beinah mit ihm gestritten, weil er irgendwas über irgendeine Farbe und dere Einfluss auf die Modewelt gesagt hatte. Es war so unwichtig, dass er beinahe schon wieder vergessen hatte.

In einem der Nebengebäude begegnete er Gaara, der ihm wie sonst auch nur zunickte. Um diese Zeit sahen sie sich immer, da er zu gleichen Zeit in diesem Gebäude Unterricht hatte wie er. Kazumi war im Gebäude nebenan soweit er wusste und der Rest von ihnen verstreut. Das Angebot dieser Schule war überdimensional und wahrscheinlich würde die Schule mit der Hälfte der Gebäuden auskommen, aber wer war er, der sich darüber beschwerte.

Da er noch ein paar Minuten Zeit hatte bis der Unterricht weiterging, trat er zu Gaara, der bei einem der aufgestellten Wasserspender stand und gerade sein Handy wegsteckte.

„Hallo Gaara!“, begrüßte er ihn und Gaara hob den Blick.

„Hi! Wie gehts dir?“, wollte er wissen und lächelnd lehnte er sich gegen einer Säulen.

„Kann mich nicht beschweren! Und bei dir?“

Was er Kazumi nie erzählt hatte, war dass er Gaara immer um diese Uhrzeit traf und sie sich schon immer etwas unterhalten hatten, bevor Kazumi wirklich mit Gaara befreundet gewesen war. Er wusste nicht einmal, wieso er ihr das verschwieg, weil es letztendlich auch unwichtig war, aber da sie ohnehin ein kleines Geheimnis hatte, konnte er auch eins haben. Zumal er seine Unterhalten ja nicht verheimlichte. Er führte sie in aller Öffentlichkeit und Kazumi fragte nie danach, da sie wusste, dass er mit Gaara zur gleichen Zeit Unterricht hatte. Wahrscheinlich ging sie davon aus, dass sie sich nie sahen oder nur stillschweigend akzeptierten. Also nein, er log sie nicht an, er erzählte es ihr nur nicht und das war ja kein Verbrechen. Es war keine Lüge, zumindest keine richtige.

„Ist es am Valentinstag immer bei euch so?“, wollte er wissen.

„Wie denn?“

„Verrückt!“, kommentierte Gaara, „Ich meine die Mädels reißen sich ein Bein aus um die Aufmerksamkeit der Typen zu kriegen und die wiederum reden darüber welches Mädchen sie dieses Jahr abschleppen.“

Er war früher einer dieser Typen gewesen und ja er beschrieb die Situation an der Schule sehr treffend.

„Die Woche nach Valentinstag wird dir gefallen!“, grinste Itachi.

„Wechseln die Typen die Mädels täglich?“

„Sie wechseln sie alle 12 Stunden!“, korrigierte er Gaara.

„Wow, wir Männer sind Mistkerle!“

Itachi verschluckte sich, weil er früher einer dieser Mistkerle gewesen war und nie eine schlechtes Gewissen gehabt hatte.

„Was macht ihr zum Valentinstag, also du und Kazumi?“

Offensichtlich hatte Gaara nicht mitbekommen, dass Kazumi sich seltsam verhielt und etwas sehr besonderes zum Valentinstag geplant hatte. Und sie hatte es ihm anscheinend auch nicht erzählt. Itachi wusste nicht, wie nahe sich Kazumi und Gaara standen, nur dass sie öfters zusammen an Projekten arbeiteten und sich gut verstanden. Es schien keine Freundschaft wie die mit Sasuke zu sein.

„Wenn ich das wüsste! Kazumi plant heuer den Valentinstag!“

Gaara wirkte überrascht, wahrscheinlich weil das ungewöhnlich war. Er hatte immer die Kontrolle, egal was er tat und deswegen schien es nicht mal Gaara zu glauben, dass er das tatsächlich zugelassen hatte.

„Stimmt, sie hat irgendwas in der Art erwähnt!“

Itachi zog eine Augenbraue hoch und wartete darauf, dass er weiter sprach und er ihm vielleicht einen Hinweis gab, was Kazumi vorhatte.

„Na dann, viel Spaß heute Abend!“, grinste er nur und ging an ihm vorbei, direkt die Treppe hoch.

Offensichtlich erzählte Kazumi ihm doch mehr, als er zuerst gedacht hatte.
 

Itachi fand das Zimmer leer vor!

Er entdeckte Kazumis Tasche und ihren Laptop auf dem Esstisch. Ihre Schuluniform hing im Kleiderschrank, ihre Bücher lagen auf zwei Stapeln neben ihrer Tasche und einzig ihr Handy war unauffindbar. Auf dem Bett lag eine kleine Notiz auf der stand, dass Kazumi sich um etwas kümmern musste und sie ihm bescheid sagen würde.

Es war später Nachmittag und er fragte sich, was sie zu tun hatte, was sie davon abhielt hierher zu kommen und vor allem ihre kleine Rolle weiter zu spielen. Entweder das Spiel war bereits vorbei oder es ging in die heiße Phase. Er war neugierig, aber eigentlich wollte er nur einen gemütlichen Abend mit seiner Freundin verbringen.

Sein Handy läutete und er erhoffte sich Kazumis Namen auf dem Display zu sehen, aber er wurde enttäuscht und sah den seines Cousin.

„Shisui?“, begrüßte er ihn.

*Oh gut, ich dachte schon du bist tot, weil du nicht auf meine Mail reagiert hast!*, sein Cousin war wohl heute überdramatisch.

„Dir auch einen schönen Tag, was macht die Familie?“

*Ein Teil davon ist sehr unkooperativ, weil er anscheinend glaubt mich ignorieren zu können.*

„Ich ignoriere dich nicht!“, meinte Itachi, „Ich hatte zu tun!“, er lockerte seine Krawatte un hängte sein Jackett über einen der Sessel am Esstisch.

*So beschäftigt kannst du nicht gewesen sein, wenn du sie öffnen konntest.*, Itachi hörte im Hintergrund das Kratzen von Shisuis Stift, *Krieg das nicht in den falschen Hals, aber Kazumi beflügelt meine Kreativität förmlich. Du hast ja die Entwürfe gesehen!*, das Kratzen wurde schneller und hektischer.

„Da du grade davon sprichst. Bist du wahnsinnig?“, das Kratzen stoppte abrupt, „Du hast nicht gerade knappe Unterwäsche entworfen und dabei an ein minderjähriges Mädchen gedacht, das zudem meine Freundin ist!“

*Wird sie nicht nächstes Jahr achtzehn?*, meinte Shisui beinahe belanglos.

„Darum geht es nicht!“, vielleicht reagierte Itachi über.

*Es geht darum, dass du irrational handelst, weil du verknallst bist.*, er schien weiter zu zeichnen, *Ich bin so stolz auf dich! Endlich benimmst du dich wie ein Mensch!*

„Was willst du, Shisui?“, seufzte Itachi.

*Da es dir anscheinend nicht recht ist, deine Freundin zu fragen, was sie von meinen Entwürfen hält und Sasuke mich das letzte Mal am Telefon angeschrien hat, bist du dran!*

„Sasuke hat dich angeschrien, weil du ihn um zwei Uhr morgens gefragt und du seine Freundin aufgeweckt hast! Und ich habe nicht gesagt, dass es mir nicht recht ist.“, stellte Itachi knurrend klar.

*An dem Tag hatte ich ein Tief und habe bis spät in die Nacht gearbeitet!*, verteidigte sein Cousin sich und er seufzte, *Also, was gefällt dir besser? Das Nachthemd oder das Kleid?*

Itachi erinnerte sich vage an beide Entwürfe und in diesem Fall war es besser Shisui einfach das zu geben was er wollte. Dann gab er meistens Ruhe.

„Das Kleid!“, meinte er.

*Verstehe! Eine andere Farbe oder ist das schwarz in Ordnung?*

„Mach es doch pink, wenn es dir Spaß macht!“, langsam verlor er die Geduld.

*Mir stellen sich gerade die Nackenhaare auf, Cousin! Kazumi steht doch kein Pink!*

„Wieso sollte Kazumi dieses Kleid tragen? Es ist nur ein Entwurf!“

*Ja, aber du würdest sie gerne darin sehen!*

„Natürlich!“, er schrie beinahe, weil sein Cousin ihm auf dem Geist ging und er dieses Gespräch nur beenden wollte. Da hatte er dann doch etwas zu ehrlich gesprochen.

*Da kommt deine lüsterne Seite zum Vorschein!*, lachte er und bei Itachi pulsierte eine Ader unkontrolliert, *Ich mache jetzt eine Vorhersage!*, sinnierte er plötzlich wie ein Verrückter, *Du bekommst jetzt eine SMS!*

Ehe Itachi antworten konnte, wie verrückt er klang, hörte er einen kleinen Ton, der den Eingang einer Nachricht ankündigte.

„Woher ...?“

*Viel Spaß heute Abend!*, dann legte er auf und Itachi starrte vollkommen verwirrt auf sein Handy.

Schnell öffnete er die Nachricht.
 

Kleider machen Leute!

Daher gehe zum Schrank und finde drei Schritte weiter links deine Beute.

Schwarz steht dir gut, aber bevorzuge heute einfach mal Rot.

Eine Rose weist dir den Weg

Und in die Lüfte erhebst du dich heute hier!

Finde mich dort, wo der Himmel mich küsst,

aber geh nicht zu weit, denn sonst siehst du mich nicht.

Eine Treppe führt dich zu mir,

also geh den Weg geschwind und du wirst merken, ich bin genau über dir.
 

Itachi las den Reim zweimal, aber er wusste sofort wo sie war. Das Einzige was ihm Sorgen bereitete war, dass er heute Rot bevorzugen sollte. Er hoffte ihn würde im Kleiderschrank kein roter Anzug erwarten. Denn er wusste, dass Shisui so einen entworfen hatte.

Schnell steckte er das Handy weg und eilte in den Kleiderschrank. Drei Schritte links lag eine rote Rose auf einem der Hocker, die ihm den Weg wies und direkt dahinter hing ein dunkler Anzug mit einer roten Krawatte, was ihn durchatmen ließ. Meistens trug er auch schwarze Krawatten.

Eilig zog er sich um und im vorbeigehen, schnappte er sich Kazumis Valentinstagsgeschenk und verschwand aus dem Zimmer. Er fand weitere Rosen auf dem Boden und die führten direkt zum Aufgang aufs Dach. Dort oben war ein Hubschrauberladeplatz, was ohl mit in die Lüfte erheben gemeint war, als Hinweis. Er bezweifelte, dass Kazumi mit ihm eine Hubschrauberflug machen würde. Und wenn er zu weit weg ging, also aus dem Gebäude raus und zu einem anderen hohen Ort, würde er sie nicht sehen können. Über ihm, bedeutete einfach, dass sie direkt über ihm stand, auf dem verdammten Dach.

Er rannte so schnell die Treppe hoch, dass er beinahe gestolpert wäre und als er die Tür ins Freie öffnete, war er schlichtweg überwältigt.

58.Kapitel

58.Kapitel

Itachi war grundsätzlich selten auf dem Dach den Wohnhauses, da es dort nichts Interessantes gab. Es gab zwar einen Hubschrauerlandeplatz, aber er hatte ihn noch nicht benutzt, weil dazu nie ein Anlass bestanden hatte.

Das flache Dach war eher trist, keine Möbel, keine Kisten, nur ein paar Kabel und eine Satellitenschüssel. Jetzt wirkte es wie verwandelt und ein wenig wie im Märchen. Er war zwar nicht jemand der darauf stand, aber Kazumi schien daran Spaß zu haben, also ließ er es ihr durchgehen.

Ein einzige runder Tisch stand auf einem großen Teppich. Ein rotes Tischtuch war darüber drapiert und die Bezüge der Sessel waren ebenfalls in diesem Farbton. Weißes Geschirr und eine durchsichtige Vase mit einer einzelnen roten Rose standen auf dem Tisch. Leise Musik drang zu ihm durch und um den Tisch herum waren ein paar Laternen, die leichtes Licht spendeten, da es bereits dämmerte.

Und dann sah er sie an, wie sie mit dem Rücken zu ihm an einer Art Theke stand auf der Gläser, Getränke und etwas zu Essen stand. Ihre Haare waren offen, fielen ihr über den Rücken. Sie trug ein enges, schwarzes Kleid, das ihm vage bekannt vorkam. Die hohen HighHeels betonten ihre schlanken Beine und an ihrem Handgelenk baumelte das Armband. Sie hantierte mit irgendwas herum, ehe sie sich zu ihm umwandte.

Kazumi sah umwerfend aus, weswegen er einen Moment wie erstarrt stehen blieb und sie einfach nur ansah. Das Kleid betonte jede ihrer traumhaften Kurven, das Make-Up war hauchzart, aber ihre Lippen waren tiefrot.

In ihrer Hand hielt sie eine Flasche Champagner und das sanfte Lächeln auf ihren Lippen machte ihn schwach.

„Willkommen!“, hauchte sie.

„Moment, kurze Frage!“, unterbrach er sie und kurz huschte Überraschung über ihre Gesichtszüge, „Bist du immer noch Kitty?“

Kazumi lächelte und legte den Kopf leicht schief, „Willkommen am Zugendbahnhof, Itachi! Ich hoffe, deine Reise hat dir gefallen!“

Sie schien noch etwas anderes sagen zu wollen, aber er ließ sie nicht, sondern kam auf sie zu und packte sie an den Schultern um sie zu küssen. Erschrocken keuchte sie auf, öffnete den Mund und schlang die Arme um seinen Nacken. Der Kuss war wie die Luft zum Atmen, die er brauchte. Seine Hände lagen um ihre Taille und drückte ihren Körper an seinen.

Ihre Finger vergruben sich in seinen Haaren und er spürte die kalte Champagnerflasche in seinem Rücken, was ihm in dem Moment egal war. Er ließ seine Hände über ihren Po gleiten und hob sie an der Hüfte hoch und sie kicherte vergnügt gegen seinen Mund.

Als er den Kuss löste und sie wieder auf den Boden absetzte, streichelte ihre Hand über seine Wange, hauchte ihm noch einen kleinen Kuss auf den Mund.

„Ich habe sehr viele Fragen!“, stellte er klar und sie lachte leise.

„Das kann ich mir denken! Komm, wollen wir was trinken?“, sie nahm ihn an der Hand und führte ihn zu der Theke, die ihn ein bisschen an eine Bar erinnerte.

Er trat nah hinter sie und legte seinen Arm um ihre Taille und küsste ihren Hals, während sie die Flasche öffnete. Sie befüllte zwei Sektgläser und reichte ihm eins.

„Auf einen schönen Valentinstag!“, lächelte sie und stieß mit ihm an. Das Klirren der Gläser hallte in seinen Ohren wieder, aber er hatte nur Augen für sie.

Zu Kazumis Überraschung leerte er sein Glas in einem Zug und widerstand dem Drang sie einfach über die Schulter zu werfen um sie in ihr gemeinsames Zimmer zu tragen.

„Ich liebe dich!“, hauchte er und sie wurde leicht rot, „Und jetzt will ich mit dir tanzen!“

Diesmal war sie wirklich überrascht und sie wurde sogar ein wenig panisch, als er ihr die Flasche und ihr Glas aus der Hand nahm und auf den Tisch stellte.

„Tanzen, aber ...“, wisperte sie, ehe er sie an der Hand nahm und etwas vom Tisch wegzog. Es war ihm gerade sowas von egal, was ihr eigentlicher Plan gewesen war, denn er hatte einen ganzen Tag auf sie verzichten müssen und jetzt wollte er mit ihr tanzen. Damit er eine Ausrede hatte sie überall anzufassen.

Sie bewegten sich langsam mit der Musik und Kazumi legte ihren Kopf gegen seine Schultern, ließ sich von ihm führen. Ihre Finger verwoben sich ineinander und seine andere Hand legte sich um ihre Taille, ihre legte sich um seine Schulter.

Er spürte ihren gleichmäßigen Herzschlag und ihren Atem der gegen seinen Nacken schlug. Leicht festigte er ihren Griff um ihre Taille, drückte sie mehr an sich und drehte sich mit ihr um ihre eigene Achse. Sie stieß ein leises Kichern aus und hob den Kopf. Ihre Finger glitten hoch zu seinen Nacken, gruben sich in seinen Haaransatz, ehe sie sich auf die Zehenspitzen stellte und er ihr entgegen kam. Ihre Nasenspitzen berührten einander und seine Lippen streiften ihre, ehe sie in seinen Armen erzitterte und sie sich küssten.

Der Kuss war langsam, heiß, mit einem schweren Unterton, der ihn wahnsinnig machte.

Auf der Stelle blieben sie stehen und abrupt packte Kazumi ihn am Kragen seines Hemdes, zog an seiner Krawatte um mehr von diesem Kuss zu bekommen. Rau stöhnte er, während sie heiser keuchte und seine Hände ihre Hüften suchten. Er vergrub seine Finger in dem weichen Stoff des Kleides, zog es ein wenig hoch, bis er die nackte Haut ihrer Schenkel zu fassen bekam. Sie hob ihr Bein, drückte es gegen seinen Oberschenkel und wehe sie trug keine Unterwäsche, denn sonst könnte er sich nicht beherrschen.

Itachi hob sie hoch, sie schlang ihre Beine um seine Hüfte, drückte ihren Unterleib gegen sein, was ihn tief grollen ließ, während sie gegen seinen Mund grinste.

Sie vergrub ihre Finger in seinen Haaren, übernahm für einen kurzen Moment die Kontrolle über diesen Kuss und saugte seine Unterlippe ein. Ein schweres Keuchen kam über ihre Lippen, als sie den Kuss lösten und ihre Augen waren dunkel, ihre Lippen sinnlich geschwollen, der Lippenstift verschmiert. Dennoch grinste sie glücklich und selig, ehe sie ihre Fingerpitzen über seine Hals gleiten ließ, direkt über seinen Kiefer, bis ihr Daumen gegen seine Unterlippen zweimal tippte und sie ihn noch einmal küsste, was er nur zu gern erwiderte.

Diesmal löste Kazumi eher aus Luftmangel den Kuss, was ihn nicht davon abhielt seinen Mund gegen ihre Haut zu drücken. Sie legte den Kopf leicht in den Nacken und er küsste sich ihren Hals hinab, über ihre Kehle und spürte wie sie schwer schluckte. Er leckte über ihr Schlüsselbein und sie keuchte schwer, senkte ihre Schultern, wobei einer der dünnen Träger ihres Kleides über ihre Schulter rutscht. Und jepp, sie trug definitiv keinen BH unter diesem sündigen Kleid.

Befriedigt für den Moment, ließ er sie wieder langsam auf den Boden, obwohl sie etwas wackelig auf den Beinen aussah. Ihre Frisur war zerzaust und ihr Lippenstift sehr verschmiert. Das Kleid war hochgerutscht was sie aber zu seinem Bedauern richtete, genau wie den verrutschten Träger.

„Ähm, also ...“, fing sie an und wirkte verlegen, wofür er sich gerne gedanklich auf die Schulter klopfte, „... Hast du Hunger?“

„Du weißt ganz genau auf was ich Hunger habe!“

„Itachi!“, sie wurde so rot wie ihr verschmierter Lippenstift es mal gewesen war, musste aber dann trotzdem lachen, „Du bist furchtbar!“

„Ich setze Prioritäten, Süße!“

„Und was für eine Priorität hatte das Sandwich oder der dämliche Schal?“

„Das hast du dir selbst eingebrockt und mit dem Schal war ich noch nett!“, er grinste und legte seinen Arm um ihre Taille, zog sie zu einem Kuss auf die Wange an sich, „Danke!“, raunte er ihr leise ins Ohr und sie erzitterte.

„Gern geschehen!“, murmelte sie, „Ach ja, der Schal gehört irgendeiner Schülerin. Du musst ihn wieder zurückgeben!“, gab sie zu und er lachte leise.

„Wie hast du es geschafft, dass sie dir den Schal gibt?“

„Hab gesagt, dir ist kalt und du brauchst ihn. Könnte sein, dass ich erwähnt habe, dass er dann nach dir riecht!“

„Gott, du bist umwerfend und so verdammt hinterhältig!“

Überrascht keuchte sie auf, als er sie auf seine Arme hob und langsam zu dem Tisch ging. Dort ließ er sie zu Boden und als er für sie den Sessel zurückschieben konnte, eilte sie schnell zu dieser Bartheke und kam mit einer Silberplatte zurück, stellte sie zwischen ihre beiden Teller. Dann erst setzte sie sich hin.

Er nahm ihr gegenüber Platz, ließ sich von ihr ein Glas Wein einschenken und sah auf die Platte. Darauf waren kleine Häppchen hübsch drappiert und hinten sah er noch mehr. Er erhaschte einen Blick auf etwas Süßes was er nicht genau erkannte, aber er ließ sich gerne überraschen.

Itachi nahm einen Schluck von dem Wein und griff nach einem Häppchen, bis er merkte, dass Kazumi ihn anstarrte.

„Ich muss dir was sagen!“, platzte sie heraus und er zog eine Augenbraue hoch.

„Jetzt?“, auf ein bitterernstes Gespräch hatte er gerade keine Lust, aber er hatte es provoziert, weil er Kazumi zuvor darauf angesprochen hatte, dass er ganz genau wusste, dass sie ihm etwas verheimlichte. Jetzt hatte sie wohl das Bedürfnis ihm reinen Wein einzuschenken.

„Es geht ganz schnell!“, versprach sie ihm und er nickte, „Lass mich nur zu Ende reden und sag erst etwas, wenn du mindestens zehn Sekunden darüber nachgedacht hast!“, bat sie ihn und langsam fragte er sich was sie angestellt hatte, dass sie so nervös war. Glaubte sie wirklich, er würde wütend werden.

„Okay!“

Kazumi machte einen tiefen Atemzug und nahm einen großen Schluck Wein, ehe sie ihn ansah, „An dem Tag, als wir bei Sakuras Eltern zum Essen eingeladen waren und du am Vormittag weg warst!“, fing sie an, „Zu diesem Zeitpunkt war ich nicht wie ich gesagt habe im Wohnhaus.“

Itachi überlegte ob er sie danach gefragt hatte was sie gemacht hatte. Aber eigentlich hatte er nur wissen wollen, was sie vorhatte. Ihre Antwort war eher nichtssagend gewesen, aber darüber hatte er sich nicht weiter gekümmert. Zumal es ihr ja freistand das zu tun was sie wollte. Sollte sie zwischendurch ihre Meinung geändert haben und wäre unterwegs gewesen, er hätte sich nicht darum gekümmert. Und sie schuldete ihm keine Rechenschaft über ihre Ausflüge.

„Sasuke hat mich wohin gefahren!“, meinte sie weiter und jetzt horchte er auf. Sein Bruder hatte nichts davon erwähnt, „Er hat mir versprechen müssen nichts zu sagen, weil ich es dir selber sagen wollte und bitte sei ihm nicht böse. Er hat bereits ein schlechtes Gewissen!“, ergänzte sie schnell und er nickte.

Nach der Sache mit Blaine und dem Kuss, wollte er ihr nicht böse sein, wenn sie Sasuke eingespannt hatte und er ihm nichts gesagt hatte. Kazumi sollte die Chance haben sich selbst zu erklären.

„Langer Rede, kurzer Sinn, ich war bei deiner Mutter!“, sagte sie und er wusste nicht wirklich was er erwartet hatte, aber das bestimmt nicht.

„Du warst was?“, es war ihm egal, dass er ihr versprochen hatte nichts zu sagen und ihr zuzuhören, aber da konnte er sich nicht bremsen.

„Ich wollte mit ihr reden, unter vier Augen, von Frau zu Frau!“

Itachi verkniff sich die Frage nach dem Warum, weil sie ihm das bestimmt sagen würde, wenn er nur geduldig war. Aber wenn er bedachte wie wenig begeistert seine Mutter von Kazumi war, konnte er sich nicht vorstellen, dass das so glatt gelaufen.

„Okay, krieg das nicht in den falschen Hals, aber ich war es leid zu warten, bis sich das alles deiner Meinung nach von selbst regelt.“, und jetzt war es plötzlich seine Schuld, „Was ich genau gesagt habe, behalte ich für mich, aber im Großen und Ganzen habe ich versucht an ihre Vernunft zu appelieren und das ich länger in deinem Leben und somit in Ihrem sein werde.“

„Lebt meine Mutter noch?“

„Ja, Sasuke kann das bestätigen!“, murmelte sie, „Und Elenas Mutter auch!“, fügte sie ganz leise hinzu.

„Entschuldige, was!“

„Die liebreizende Mutter deiner liebreizenden Ex war ebenfalls da!“, grummelte sie und leerte ihr Weinglas um sich gleich nachzuschenken.

Langsam musste er aufpassen, dass sie nicht zu viel trank.

„Lebt Elenas Mutter noch?“

„Leider!“, meinte sie, „Und ich habe sie nicht angeschrien! Ich war sachlich und so nett wie möglich!“

„Muss dir schwer gefallen sein!“, grinste er.

„Bei Elenas Mutter? Ja!“, gab sie zu.

„Was hat sie gesagt, also meine Mutter?“

„Ich hab gesagt, sie soll darüber nachdenken und mir dann bescheid geben!“

Kurz ließ er das auf sich wirken und war nie stolzer auf Kazumi gewesen.

„Und der Grund warum du mir das nicht vorher erzählt hast, ist ...?“

„Ich wollte dich nicht einweihen, weil ich Angst hatte du würdest es mir ausreden oder mitkommen wollen. Das war aber etwas, was ich alleine tun musste. Und ich wusste nicht, ob es funktioniert. Ganz ehrlich ich weiß immer noch nicht ob es funktioniert hat, aber ich wollte es dir unbedingt sagen!“, endete sie und sah ihn auffordernd an, „Bitte sei mir nicht böse, weil ich das einfach gemacht habe.“

„Eigentlich bin ich etwas angepisst, weil ich dir mein Zuhause zeigen wollte!“

„Was?“, hauchte sie leicht schockiert und das ließ ihn innerlich grinsen.

„Na ja, du hast mir gezeigt wo und wie du wohnst, da wollte ich dir den Gefallen demnächst erwidern.“

„Ich war nur im Vorzimmer oder Halle, das hat mir ehrlich gesagt gereicht!“, meinte sie, „Entschuldige, daran hab ich nicht gedacht!“

„Schon gut, Süße!“, beruhigte er sie und legte seine Hand auf ihre, „Niemand ist perfekt!“

Sie wirkte erleichtert und das Lächeln auf ihren Lippen machte ihn glücklich. Er hätte sie nicht unter Druck setzen dürfen und andeuten sollen, dass sie etwas Schlimmes getan hatte. Mit dieser Offenbarung hatte er ganz ehrlich nicht gerechnet und letztendlich war es ihm egal. Dass seine Mutter sich deswegen nicht beschwert hatte, war schon mal ein gutes Zeichen. Außer sie hatte eine Übereinkunft ihn da raus zu halten. Vielleicht war das wirklich so ein Frauen-Ding, das er nicht verstand.

„Okay, ich bin dran!“, sagte er dann und Kazumi wurde misstrauisch.

„Willst du mir auch was beichten?“

„Nein, jetzt kommen meine Fragen!“

„Okay!“

„Wie hast du das alles geschafft ohne durchzudrehen?“

Kazumi kicherte vergnügt und ergötzte sich offensichtlich an seinem Leiden, „Du bist nicht so unberechenbar wie du denkst! Den Kuchen hab ich am Tag davor gebacken. Es ist dein Lieblingskuchen, klar, dass du den wolltest!“, erklärte sie, „Die Pralinen hab ich auf gut Glück geraten, das mit dem Schal hab ich dir erklärt! Das Buch war einfach, das Sandwich etwas tricky. Als einziges hat mich der Milchshake überrascht! Du trinkst nie Milchshakes!“

„Das war der Sinn!“

Kazumi seufzte, „Naruto hat ihn mir gebracht, weil er zu dem Zeitpunkt in der Nähe der Milchshake-Bar gewesen war!“, sagte sie schlussendlich.

„Es gibt eine Milchshake-Bar?“

„Hat mich auch überrascht!“, meinte sie bis ihr auffiel, was er gesagt hatte, „Du hast das nicht gewusst?“, knurrte sie.

„Ich dachte eigentlich, du bittest den Chefkoch aus dem Wohnhaus darum!“, sagte er schnell, ehe sie ihn doch noch erwürgte.

„Ich war nur etwas verwundert, als du plötzlich mit den komischen Wünschen aufgehört hast!“

„Ich wollte dich nur etwas ärgern und nach dem Mittagessen wollte ich dir eine Ruhepause gönnen! Du hattest ja einiges zu tun, wenn ich mich hier so umsehe!“

„Über das Mittagessen werden wir noch reden müssen!“

„Aber bitte erst morgen!“, bat er und sie nickte, „Okay, so ungefähr hab ich alles verstanden, aber wie passt Shisui da rein?“

„Alles was ich getan habe war ihn zu fragen, welches Kleid ich anziehen soll!“, seufzte sie schwer, „Und plötzlich redet er von Bustiers und Kleidern, Strümpfen, Spitzenunterwäsche und was weiß ich alles!“

Er sollte sich nicht so offensichtlich über seine Freundin lustig machen, weil sie den Fehler gemacht hatte seinen Cosusin um Rat zu fragen. Man fragte ihn nicht um Rat, weil er dann die ganze Palette an Möglichkeiten mit einem durchgeht und es plötzlich nicht mehr hieß welches der beiden Outfits man anzieht, sondern die komplette Garderobe überdenkt.

„Und die E-Mail?“, er sprach von der Nachricht mit den Entwürfen von dem Nachthemd und dem Kleid, „Das ist doch das Kleid, dessen Entwurf er mir geschickt hat!“

„Das ist komplett auf seinem Mist gewachsen! Er wollte sich einen Spaß erlauben und ich hätte niemals das Nachthemd hier oben angezogen!“

„Hätte ich auch nicht erwartet!“

„Hat es dir gefallen?“, wollte sie dann etwas unsicher wissen.

„Ja total!“, ihre Überraschung war süß, „Die Idee hat sich zuerst etwas skurril angehört, aber im Großen und Ganzen war es sehr lustig!“, meinte er, „Und wenn wir schon dabei sind!“, sie runzelte die Stirn als er in die Innentasche seines Jackets griff und sein Geschenk für herausholte, „Alles Gute zum Valentinstag!“, sagte er und schob ihr zwei Samtschachteln rüber, die überrascht ansah, „Mach es auf!“

Kurz zögerte sie ehe sie nach der kleineren Schachtel griff und sie öffnete. Ihrem Gesichtsausdruck zu schließen, war sie überrascht und schockiert zugleich. Er hatte ihr ja versprochen ihr immer wieder einen Anhänger für ihr Armband zu schenken und da bildete der Valentinstag keine Ausnahme. Das letzte Mal hatte er ihr einen Rubin in Form einer Rose geschenkt und auch diesmal sagte ihr Gesichtsausdruck alles.

„Das geht doch nicht!“, flüsterte sie und nahm den Anhänger in die Hand. Diesmal waren es die Replikante der Ringe, die sie beide trugen, zusammen gehängt an ein kurzes Silberkettchen. In ihrem Ring, der auch etwas kleiner war als seiner, war ein kleiner Diamant eingearbeitet und seiner hatte hatte feine Goldlinien in das bereits vorhandene Muster eingraviert. Diesmal hatte er länger überlegen müssen was er ihr schenken wollte, aber dann hatte er auf den Ring gesehen und ihm war diese Idee gar nicht so blöd vorgekommen. Die kleinen Extras in den Ringen sollten sie von den Originalen etwas unterscheiden und damit Kazumi auch seinen immer bei sich hatte.

„Wenn du willst bringe ich es demnächst zum Juwelier und lasse den Anhänger anbringen!“, meinte er und sie hob den Blick.

Es erstaunte und faszinierte ihn immer wieder wie absolut überrascht sie immer war, wenn er ihr etwas schenkte. Sie nahm niemals etwas selbstverständlich oder erwartete ein derartiges Geschenk. Elena hatte zu jedem Geburtstag und besonderen Tag nicht nur Schmuck, sondern extravagante Ideen erwartet. Als sie noch ein Kind gewesen war, hatte sie sich furchtbar darüber aufgeregt, dass sie nicht diese eine sauteure Tasche bekommen hatte, sondern nur ein Arsenal an neuen Kleidern. Sie hatte damals so lange gejammert und geflehnt, bis ihr Vater sich erbarmt hatte und die Tasche direkt beim Designer bestellt hatte. Früher hatte ihn dieses Verhalten nicht gekümmert, aber jetzt dachte er nur daran wie verwöhnt seine Ex eigentlich und Kazumi nichts davon war.

Jim würde ihr sicher alles kaufen, aber sie erwartete das nicht und würde ihn niemals um so etwas Derartiges bitten. Das höchste der Gefühle waren die etwas teureren Geschenke, die sie zum Geburtstag bekam.

„Danke!“, hauchte sie und packte den Anhänger vorsichtig wieder in die Schachtel, ehe sie die andere in die Hand nahm. Er ließ die Samtschachteln immer ohne Logo, damit sie nicht sofort draufkam was er ihr schenkte, zumal er das immer angemesser fand, als mit dem Designerlogo zum prahlen. Kazumi sprang auf derartige Dinge nicht an. Sie interessierte sich nur für die Geste.

Sie öffnete die Schachtel und diesmal wusste er wirklich nicht was sie davon halten würde. Das Geschenk könnte auch total schief gehen und sie würde es falsch verstehen. Zumindest sah sie verwirrt aus.

„Ein Schlüssel!“, meinte sie nüchtern, ehe sie den Blick hob, „Ist das eine Botschaft, die ich nicht verstehe?“, wollte sie wissen.

„Es ist ein Wohnungsschlüssel!“, erklärte er.

„Das hab ich mir fast gedacht!“

„Momentan ist der nur symbolisch, aber mein Vater baut gerade ein Luxuswohnhaus und eine der Wohnungen gehört bereits mir!“, fing er an und sie schien noch nicht ganz zu verstehen, „Das Gebäude wird fertig sein, ungefähr wenn ich im zweiten oder dritten Semester der Uni bin. Sie liegt auch sehr nah an der Uni!“, dann schien sie langsam zu verstehen und ihre Augen wurden riesig, „Hör zu, ich weiß du machst keine fünf Jahres Pläne und das verstehe ich.“, sagte er schnell, ehe sie noch aufstand und ging, weil ihr das zu viel wurde, „Aber ich will einen machen und der sieht vor, dass wir zusammen ziehen! Ich erwarte auch nicht, dass du in deinem ersten Semester mit mir zusammen ziehst, nicht einmal im Zweiten, aber irgendwann schon!“, sagte er ihr klipp und klar und ihr blieb förmlich der Mund offen.

Es war ein großer Schritt, das war ihm klar, aber eigentlich wohnten sie schon zusammen. Sie hatten ein gemeinsames Zimmer, da war der Schritt in eine gemeinsame Wohnung nicht allzu groß. Dennoch verstand er, wenn sie die volle Collegeerfahrung mit dem Wohnhaus durchziehen wollte. Aber selbst nach zwei oder drei Semestern zogen einige der Studenten in eigene Wohnungen, weil das viel mehr Luxus bietete. Und er würde es niemals zulassen, dass sie in eine schäbige kleine Wohnung in einer unsicheren Gegend zog. Sie würde Jim nicht bitten ihr da auszuhelfen und sie würde ein oder zwei Jobs annehmen um sich das leisten zu können. Er kannte sie, sie würde das glatt tun um ihrem Cousin nicht auf der Tasche zu liegen.

„Okay!“, sagte sie dann doch etwas überraschend, „Aber ich will etwas dazu beitragen!“, stellte sie die Bedingung und er hatte nichts anderes erwartet.

„Da ich keine Miete zahle, könnte das schwierig werden! Aber wir finden schon etwas!“, sie nickte und das ging einfacher als er gedacht hatte.

Dann ohne Vorwarnung strahlte sie übers ganze Gesicht und stand so abrupt auf, dass es ihn etwas erschreckte, ehe sie ihre Arme um seinen Nacken schlang und ihn küsste. Sofort zog er sie auf seinen Schoß, legte seine Hände auf ihre Hüften und erwiderte ihren Überfall.

„Ich liebe dich!“, hauchte sie gegen seinen Mund, „Aber ich hoffe du lernst kochen, weil ich werde nicht dauernd das brave Hausfrauchen spielen!“, grinste sie.

„Ich hatte eher an einen Koch gedacht, aber wenn du willst, dass ich den Kochlöffel schwinge, dann ist das deine Schuld wenn das Gebäude abfackelt!“

Sie lachte leise und griff dann unter den Tisch, holte selbst ein Päckchen hervor. Rotes Geschenkpapier mit einer goldenen Schleife, „Ich hab auch was für dich!“, flüsterte sie.

„Ich dachte, diese ganze Kitty-Sache wäre mein Geschenk und das hier!“, eigentlich hatte er wirklich kein Geschenk mehr erwartet und ihm reichte der Abend völlig.

„Ja, das dachte ich auch immer wenn du mich mit einem besonderen Abend überraschst und dann mit einem Geschenk daher kommst!“

Itachi wiegte das Geschenk in seiner Hand. Es war nicht sonderlich schwer und er hörte keine Einzelteile im Inneren herumrutschen. Langsam löste er die hübsche Schleife. Er öffnete die flache Schachtel und diesmal riss er die Augen auf.

„Shisui hat mir geholfen!“, meinte sie verlegen und als er hochsah, waren ihren Wangen rot, „Es hat über eine Stunde gedauert bis er zufrieden war, obwohl er angedeutet hat, ich sei ein Naturtalent!“

„Es gibt mehr davon?“, wollte er wissen und deutete auf das Foto von ihr in einem traumhaften weißen schlichten Kleid. Sie saß sanft lächelnd auf einem Hocker und sah umwerfend aus. Der Rahmen war schlicht, aber das passte perfekt zu diesem unglaublichen Foto von ihr, „Moment, du warst in seinem Studio? Wann?“

Sie seufzte und anscheinend war ihr das wirklich peinlich, „Es gibt hundert davon, verschiedenen Outfits, die Bikini und Unterwäschefotos konnte ich noch abwehren.“, ein Teil in ihm war ein wenig traurig deswegen, „Als du mit deinem Dad golfen warst, hab ich ihn angerufen. Da er gerade Zeit hatte, hab ich es dann gemacht! Ansonsten hätte ich mir was einfallen lassen müssen! Sai hat mich gefahren und wieder abgeholt!“

„Und es waren nur du und Shisui?“, er vertraute den Mitarbeiterin von seinem Cousin, aber er wollte nicht riskieren, dass jemand Kazumi sah und dann gegenüber der falschen Person das erwähnte und sie ihm dann fröhlich von irgendeinem Klatschmagazin entgegen lächelte, weil jemand diese Fotos geklaut hatte.

„Und seine Assistentin! Er hat das Make-Up und die Fotos gemacht!“, dann lächelte sie, als würde sie sich daran erinnern, „Eigentlich war es echt lustig! Ich hatte die Zeit vergessen und wäre beinahe zu spät zurückgekommen!“, meinte sie, „Er hat mir dann den USB-Stick mit den Fotos drauf gegeben und nur das eine in Auftrag gegeben. Der Rest wurde gelöscht!“

Das klang nach Shisui. Er wusste, dass Kazumi keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollte und respektierte das. Dafür musste er ihm danken.

„Kann ich die anderen Fotos auch sehen?“

Abermals seufzte sie, „Dreh das Bild um!“

Er tat es und mit einem Streifen Klebeband war besagter USB-Stick an der Rückseite geklebt. Offensichtlich war er wirklich durchschaubar geworden.

„Es ist für Yale!“, erklärte sie.

Das Geschenk war simpel, einfach und so normal. Mehr wollte er nicht!

„Danke!“, flüsterte er gegen ihren Mund, „Das ist das schönste Geschenk was du mir machen kannst!“, er hatte genug von extravaganten Geschenken, die nichts bedeuteten. Aber das hier machte ihn glücklich!

„Lust auf die Nachspeise?“, fragte sie.

„Krieg ich dann das zu sehen, was die Kamera nicht einfangen durfte?“, raunte er.

„Es gibt Pralinen und Cupcakes!“, meinte sie nüchtern.

Itachi lachte, „Und ich werde alles essen, aber ich würde auch gerne herausfinden, was du unter dem Kleid versteckst!“

Diesmal grinste sie und erhob sich von seinem Schoß, stützte sich auf den Armlehnen ab, beugte sich zu ihm herunter, „Da ist nichts unter meinem Kleid!“

Dieser Satz war zu zweitdeutig um ihn zu ignorieren!

59.Kapitel

59.Kapitel

Kazumi bekam das Gefühl, dass sie in Bezug auf Itachi und seinem Beginn mit dem Studim in Yale ein kleines, nicht zu verachtendes Problem hatte. Das betraf nicht nur die Tatsache, dass er weit weg wäre und sie sich selten sehen würden. Das war schon schlimm genug, dennoch ertragbar. Aber sie hatte gemerkt, dass es auch einen anderen Aspekt in dieser Sache gab, den sie nicht bedacht hatte.

Sie war schlichtweg süchtig nach ihm! Nicht nur nach seiner Aufmerksamkeit und seiner Zuneigung, seinen Worten und seiner Anwesenheit, sondern nach seinen Berührungen, seinen Küssen und alles was damit einher ging. Der Sex!

Nach dem Valentinstag war ihr das klar geworden, besonders nach diesen letzten Stunden!

Sie hatte lange darüber nachgedacht wie sie den Valentinstag für Itachi gestalten sollte, damit er es niemals vergas und sich ihrer Gefühle für ihn sicher war. Sie wollte ihm einen schönen Abend bescherren, wie er es immer für getan hatte. Sie wollte dieses eine Lächeln auf seinen Lippen sehen, das sie glücklich machte.

Die Idee mit Kitty war eher aus Zufall entstanden und wahrscheinlich nur ein Witz von Temari gewesen. Dennoch hatte es ihr gefallen für diesen einen Tag jemand anders zu sein, der ihm jeden Wunsch erfüllen würde, auch wenn sie es nicht ganz allein getan hatte. Und die Art wie er jedes Mal überrascht gewesen war, wenn er dann doch das bekommen hatte, was er sich gewünscht hatte, hatte sie auch glücklich gemacht. Auch wenn manches schwierig gewesen war. Der Milchshake, was hatte er sich nur dabei gedacht.

Kazumi drehte sich auf die Seite, hörte die Lacken rascheln und beobachtete Itachi. Er schlief mit dem Rücken ihr zugewandt und das einfallende Mondlicht warf Schatten auf seine Rückenmuskulatur, ließ sie schärfer erscheinen. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als sie daran zurück dachte, wie sie den Valentinstag beendet hatten. Etwas was sie nicht geplant hatte. Sie wollte wieder mit ihm tanzen, weil ihr das gefiel. Sie wollte die ganze Nacht mit ihm reden und ihn küssen, weil sie wusste, dass es in ein paar Monaten nicht mehr so sein würde. In ein paar Monaten wäre sie ganz alleine in diesem Zimmer, würde vergeblich nach seinem Arm greifen oder die Wärme seines Körpers spüren. Sie würde nicht neben ihm aufwachen oder mit ihm morgens unter die Dusche springen.

Kazumi rutschte näher an ihn heran, berührte seinen Rücken und drückte ihre Lippen auf seine Haut, kuschelte sich an ihn. Sie spürte seinen Herzschlag und seine ruhigen Atemzüge. Seine Haare kitzelten ihre Wange und gedankenverloren zog sie Kreise über seinen Rücken.

Sein Geschenk machte sie so glücklich, dass sie es am liebsten in die Welt hinaus schreien wollte. Es war nicht nur der Anhänger für ihr Armband, das ihr alles bedeutete. Es war die Geste, die hinter dem zweiten Geschenk steckte. Ein simpler Schlüssel, der nur ein Symbol war und ihr eine Zukunft prophezeite, die sie sich langsam ausmalte.

Dennoch ängstigte sie der Gedanke mit ihm zusammen zu ziehen, selbst wenn sie jetzt schon zusammen wohnten. Aber hier in der Schule, geschützt vor neugierigen Blicken war es spielerisch und einfach. In der echten Welt könnte es eine Herausforderung sein. Zumal sie sich hier um nichts kümmern mussten. Das Essen wurde für sie zubereitet und es gab keine nervigen Nachbarn, auch wenn Sasuke manchmal zu laut Musik hörte. Aber in der realen Welt mussten sie mehr oder weniger für sie selbst sorgen und sie wollte nicht, dass er die ganzen Kosten übernahm, was er wahrscheinlich tun würde. Zumal es sicher etwas anderes war in einem Wohnheim in einem Internat sich ein Zimmer zu teilen oder eben eine gemeinsame Wohnung zu beziehen.

Sie kicherte leise und freute sich auf diesen Moment, auch wenn er noch so weit weg war. Es bedeutete auch, dass er an die Zukunft dachte, die mit ihr stattfinden würde. Sie dachte an die Zukunft, die mit ihm stattfinden würde. Sie ging von ihrem eigentlichen Pfad ab, der sie zwang realistisch zu sein und wurde optimistisch.

Itachi war ihr nicht böse, dass sie seine Mutter besucht hatte um selbst mit ihr zu reden. Er war beeindruckt und stolz auf sie, dass sie diese Art von Initiative ergriffen hatte, auch wenn er wenig begeistert gewesen war, dass sie ohne ihn sein Zuhause besucht hatte. Er würde ihr sein Zuhause bald selbst zeigen, was sein Zimmer einschloss. Er war optimistisch, dass seine Mutter zur Vernunft kommen würde und deswegen war sie es auch.

Im Schlaf bewegte Itachi sich und drehte sich auf den Rücken. Sein Kopf kippte zur Seite, in ihre Richtung und seine Strähnen fielen ihm ins Gesicht. Die Decke rutschte bis zu seine Hüfte und leicht setzte sie sich auf. Ihre Decke glitt über ihre Schultern, entblößte ihren nackten Körper.

Sie war süchtig nach ihm!

Und sie war sich ziemlich sicher, dass es auch mit dem Körperlichen zu tun hatte, nicht nur mit seiner bloßen Anwesenheit und seiner Zuneigung ihr gegenüber. Kazumi war sich nicht sicher ob sie im Vergleich zu anderen Paaren viel Sex hatten, obwohl man das sicher nicht allgemein sagen konnte, was viel in diesem Zusammenhang war. Dennoch hatte sie bestimmt auch nicht wenig Sex und das war vielleicht auch am Ende das Problem.

Nicht, dass sie ihn nicht genoss und schätzte, aber sobald Itachi in Yale war, würde sie auf eiskalten Entzug geschickt werden was ihn betraf. Und das betraf nicht nur den Sex. Dann gab es keine süßen Küsse am Morgen oder sein anzügliches Flirten am Frühstückstisch oder die heimlichen Blicke, die sie sich im Gang zuwarfen. Diese Zweisamkeit wurde nur auf seine Besuche am Wochenende oder in den Ferien reduziert werden und das schien ihr im Vergleich zu ihrem jetzigen Kontakt eindeutig zu wenig.

Sie würden es wie Sasuke und Sakura halten müssen und ihren Kontakt auf SMS und Telefonate beschränken müssen. Davor hatte sie Angst, weil das schief gehen konnte. Sie könnten sich voneinander entfernen und dann war es das mit seinem Plan zusammen zu ziehen. Ob er darüber nachgedacht hatte?

Kazumi schüttelte den Kopf, vertrieb diesen negativen Gedanken. Itachi war nicht so. Er würde nicht einfach aufgeben, nur weil es etwas schwierig war. Er hatte ein Jahr ausgeharrt um sie für sich zu gewinnen, da war ein Jahr Trennung nichts.

Mit einem letzten Blick auf ihn legte sie sich wieder hin, drehte ihm den Rücken zu, kuschelte sich in die Decke. Eigentlich war sie müde, aber sie konnte nicht schlafen, weil sie wieder zu viel nachdachte.

Abermals raschelten die Lacken und dann spürte sie ihn. Als wäre er wach oder im Halbschlaf legten sich seine Arme um sie. Einer schlang sich um ihre Schultern, drückte sie an seinen Körper, während der andere ihre Hüfte und Taille suchte. Sein Mund drückte sich gegen ihren Nacken und sie erzitterte. Sie streckte ihre Beine nach seinen aus und sein Knie schob sich zwischen ihre Schenkel. Seine Hand glitt über ihren Bauch, blieb dort und sein Geruch hüllte sie ein. Er roch so unglaublich gut und das beruhigte sie. Ihre Augenlider flatterten und die Müdigkeit übermannte sie.

Wie konnte sie in Zukunft ohne ihn nur einschlafen?
 

Kazumi hasste den Wecker für das Wochenende mehr als alles andere, weil für sie das Wochenende nicht dazu da war früh aufzustehen. Sie wollte faul im Bett bleiben und dann aufstehen, wenn sie es wollte und nicht weil ein dämlicher Wecker es ihr sagte. Auch wenn dieser dämlicher Wecker Itachi gehörte.

Deswegen ignorierte sie den Wecker, genau wie die Tatsache, dass Itachi sie sanft auf die Wange küsste und aufstand. Er ließ sie schlafen, weil er wusste, dass sie kein Morgenmensch war und er Samstagmorgen sowieso wie üblich joggen ging. Ihr zu liebe hatte er seinen Trainingsplan am Wochenende geändert und ein bisschen nach hinten verschoben um sie nicht unnötig aufzuwecken. Sehr rücksichtsvoll von ihm, auch wenn sie trotzdem jedes Mal wach wurde!

Sie hörte die Tür zufallen und drehte sich ohne zu Zögern um. Ihre Hand griff nach seinem Kissen und drückte es an ihr Gesicht um seinen Duft einzuatmen. Sie würde dieses Kissen behalten, einfach damit sie immer seinen Geruch immer in ihrer Nähe hatte. Und wenn sie das Kissen vor ihm verstecken musste, damit sie es behalten konnte.

Kazumi legte sich quer auf das gesamte Bett, breitete sich aus und wickelte ihre und seine Decke um ihren Körper, verhedderte sich in den weichen Stoffen, was sie aber nicht störte, da sie einfach einschlief.

Die gedämpften Schritte und das leise Zufallen einer Tür holten sie langsam aus ihrem Dämmerschlaf und sie vergrub sich tiefer in die dünnen Lacken, schob ein weiteres weiches Kissen unter sich und seufzte wohlig.

Wasserrauschen drang an ihr Ohr und dann spürte sie, wie sich die Matratze absenkte.

„Weißt du, ich liebe es am Weihnachtsmorgen meine Geschenke auszupacken, mit dem Geschenkpapier und den Schleifen. Ich steh da voll drauf!“, hörte sie Itachi leise sagen, während seine Finger leicht an den Lacken zog, „Und falls das zu deinem Plan zu Valentinstag gehört, begrüße ich das, aber denkst du nicht, dass du übertreibst?“, murmelte er ganz nach an ihrem Ohr und sie erzitterte.

Seine Hand legte sich auf ihre Hüfte, um die die Decke gewickelt war. Er küsste ihren Nacken und sie kicherte, als er versuchte sie aus diesem Wirrwarr von weißem Stoff zu befreien.

„Außerdem liegst du auf meiner Seite des Bettes!“

Kazumi drehte sich auf den Rücken um es ihm etwas schwerer zu machen und öffnete die Augen. Itachi trug noch seine Trainingskleidung und seine Stirn war feucht vor Schweiß, was sie ein klein wenig sexy fand.

„Du musst duschen!“, raunte sie und er grinste.

Er beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie hauchzart auf die Lippen. Sie schmeckte den Schweiß, aber das war ihr egal. Sie wollte mehr.

Sie befreite ihre Arme und schlang sie um seinen Nacken, vergrub ihre Finger in seinen schweißnassen Haaren, während er an den Lacken zog um sie zu befreien. Ein leises Lachen drang aus ihrer Kehle, als er sie unter sich begrub und das letzte Stück Stoff von ihrer Hüfte schob.

„Hab ich dich!“, grinste er gegen ihren Hals, „Also, ich geh mich jetzt duschen und es würde mir sehr gefallen, wenn du mich begleitest!“

„Das kann ich mir vorstellen!“, kicherte sie.

„Keine Widerrede Babe!“

Erschrocken keuchte sie auf, als er sie auf seine Arme hob und ins Bad trug. Heißer Wasserdampf schlug ihnen entgegen und als die Tür hinter ihnen zuflog, ließ er sie wieder auf den Boden und mit zwei Schritten war sie unter dem heißen Wasserstrahl. Sie drehte sich zu ihm um und konnte noch genüsslich beobachten, wie er sich vor ihr auszog. Sie leckte sich über die Lippen und machte einen Schritt zurück, als er auf sie zukam und zu ihr unter den Wasserstrahl kam.

Er zog sie an der Hüfte an seinen Körper und sie schlang ihre Arme um seinen Nacken, küsste ihn und zog sich an ihm hoch. Heiser keuchte sie auf, als er sie hochhob und sie gegen die kalten Fließen drückte.

„So funktioniert Duschen aber nicht!“, grinste sie gegen seinen Mund.

„Bei mir schon!“

Damit ergab sie sich ihm auch!
 

Das Problem mit ihrer Sucht verbesserte sich nicht, besser gesagt verschlimmerte es sich. Sie starrte Itachi an, während er sehr seelenruhig seinen Morgenkaffee trank, dabei in seiner Zeitung las und sie an nichts anderes denken konnte als an ihre gemeinsame Dusche und was sie da getan hatten. Sie fuhr sich mit der Finger über den Mund, während er nach einem Schluck von seinem Kaffee sich über die Lippen leckte und seine Augen konzentriert auf die Zeitung gerichtet waren. Die Erinnerungen daran wie diese Lippen über ihren Hals gewandert waren, kamen in ihr hoch und ein warmes, angenehmes Gefühl breitetes sich in ihrer Magengegend aus. Das Papier der Zeitung raschelte und sie schielte zu seinen Händen, mit seinen langen Finger, die ihren nackten Körper gestreichelt hatten und lächelte dann gegen ihre Teetasse.

Sie drehte sich auf ihrem Sessel und legte ihre nackten Füße auf Itachis Sessel ab und berührten mit ihren Zehen seinen Oberschenkel. Sie spürte die Wärme seiner Haut durch den Stoff seiner Hose. Seine Mundwinkel hoben sich minimal und er stellte lautlos seine Tasse hin, griff unter den Tisch um nach ihren Knöcheln zu fassen und legte ihre Unterschenkel auf seinen Schoß.

Sasuke sagte etwas und Itachi erwiderte irgendwas, aber sie konnte sich nur darauf konzentrieren, wie er mit seinen Fingern über ihre Wade streichelte, hoch zu ihrer Kniekehle, wo sie ein wenig kitzlig war, was Itachi sehr wohl wusste.

Sie zuckte zurück, aber er hielt ihr Bein fest, kitzelte sie sanft weiter und sie kicherte.

Das würde sie auch vermissen! Mit ihm zusammen bei Frühstück zu sitzen und es genießen, wie er mit ihr flirtete und sie mit hauchzarten Streicheleinheiten verwöhnte. Es waren die süßen Worte, die er ihr immer ins Ohr flüsterte, die ihr Herz höher schlagen ließen, genau wie die kleinen Blicken, die er ihr zuwarf.

Schnell entzog Kazumi ihm ihre Füße und rutschte mit ihrem Sessel etwas näher. Sie lehnte sich gegen seine Schulter, legte ihre Hände um seinen Oberarm und zog ihre Beine an.

„Du hast mir nicht zugehört, was Kazumi?“, meinte Sasuke plötzlich.

„Nicht wirklich!“, grinste sie ihren besten Freund an, „Hast du was gesagt?“

„Sasori und Deidara kommen vorbei! Deswegen hab ich vorgeschlagen, dass Sakura und die anderen auch kommen könnten!“

„Das klingt fantastisch! Hol sie bitte ab!“, grinste sie und er verdrehte die Augen.

„Steht auf meiner Stirn Chauffeur?“, meinte er.

„Dann sag deiner Freundin, dass du sie nicht abholst!“, sagte Kazumi mit einem Lächeln.

„Keine Sorge, Deidara holt sie ab!“, murmelte Itachi, „Was wollen wir machen?“, fragte er.

„Monopoly?“, schlug sein Bruder vor.

„Nein, nie wieder!“, widersprach sie und das ließ beide Uchihas grinsen, „Ich spiele nie wieder ein Gesellschaftsspiel mit euch!“, stellte sie klar.

„Da ist wohl jemand wegen der letzten Runde eingeschnappt!“, grinste Sasuke.

„Ich bin mir ziemlich sicher, dass du geschummelt hast!“

„Er schummelt immer!“, meinte Itachi und küsste ihre Schläfe, drückte sie an seine Seite.

Sie saß schon beinahe auf seinen Schoß, als Naruto mit Hinata in den Speisesaal kam. Es störte sie nicht wirklich, weil sie gerne auf seinem Schoß saß und sie ihre Arme um seinen Nacken legen um ganz nebenbei über seine Haut zu streicheln konnte. Sie fuhr über sein Schlüsselbein und glitt mit ihrer Hand unter den Kragen seines T-Shirts. Dann spürte sie seine Hand an ihrem nackten Oberschenkel und er grinste schelmisch, während er ihre Haut streichelte und und sehr gefährlich hochwanderte. Mit einem Ohr hörte sie den anderen zu, wie sie die Pläne für das Wochenende besprachen. Sie hatten anscheinend eine kleine Party geplant und sie hatten es wie damals an ihrem Geburtstag ohne sie geschafft. Nun, sie war auch mit dem Valentinstag beschäftigt gewesen und sie hatte nur einmal von Temari mitbekommen, dass sie etwas Deratiges planten.

„Moment, ich dachte du warst mit Sakura am Valentinstag unterwegs?“, fragte Naruto und sah seinen besten Freund an, der etwas verlegen grinste.

„Oh, ich war abends bei ihr, aber ihre Mum lässt mich nicht bei ihr übernachten, also mussten wir das auf dieses Wochenende verschieben!“, meinte er grinsend und sie zog ihre Augenbraue hoch.

„Okay, erstens, will ich wissen was du mit Das meinst und zweitens, wieso ist es kein Problem wenn sie hier übernachtet?“, fragte Kazumi mit hochgezogener Augenbraue.

„Erstens nein, zweitens, ihre Mum denkt sie übernachtet bei dir in deinem Zimmer!“

„Also, du denkst ihre Mum ist so dämlich und glaubt euch wenn ihr behauptet, dass Sakura in meinem Zimmer schläft und nicht bei ihrem Freund, wenn sie die Chance dazu hat, zumal ihre Mum weiß, dass ich bei Itachi wohne?“

Das ließ Sasuke verstummen und er widmete sich wieder seinem Frühstück. Sie spürte Itachis Grinsen in ihrem Nacken und seine Hand, die über ihren Rücken streichelte. Sie lehnte sich gegen seine Körper und genoss diese Aufmerksamkeit, erwiderte sie indem sie mit den Fingern über seinen Hals strich und sein Schlüsselbein ertastete.

Ihre Freunde sprachen weiter über die Party, die sie heute Abend verstalten wollte, was ihr egal war. Eigentlich war sie geneigt die Party zu schwätzen um etwas mehr Zeit mit Itachi zu verbringen und so wie er sie ansah, würde er ihr da zustimmen. Sie kicherte, als er sie hinter dem Ohr kitzelte.

„Sucht euch ein Zimmer!“, hörte sie Temari sagen, die sie ein wenig eifersüchtig anfunkelte. Da vermisste wohl jemand Sasori, was sie ihr nicht übel nahm. Sie würde Itachi auch vermissen. Deswegen rutschte sie wieder auf ihren Platz und versuchte zumindest etwas schuldbewusst dreinzuschauen. Leider grinste sie über beide Ohren und war einfach zu glücklich.

Diesmal beteiligte Kazumi sich an der Planung der kleinen Party, mischte sich aber nicht zu sehr ein, da das meiste schon beschlossen und durchgeplant war. Hinata war ein echtes Naturtalent und konnte in dieser Hinsicht den Jungs gut die Stirn bieten.

Die anderen würden erst gegen Mittag kommen und der Plan war ein gemeinsames Mittagessen und anschließend ein kurzes Beisammen sein, ehe jeder seiner Wege gehen konnte. Da die meisten Pärchen eine Fernbeziehung führten, war es logisch, dass sie sich nach einiger Zeit zurückziehen würden um ein wenig Zweisamkeit zu genießen. Kazumi gönnte es ihnen.

Ehe sie Temari und Hinata mit den Vorbereitungen helfen würde, musste Kazumi noch schnell eine Arbeit fertig schreiben. Da Itachi sowieso für die Abschlussprüfungen lernen musste, kam ihr das gerade recht. Abe sie wollte ihn nicht stören, daher zog sie sich in den Gemeinschaftsraum zurück, wo sie dann doch nicht so ganz alleine war, da sie Temari vorfand, wie sie ebenfalls lernte. Sie setzte sich ihr gegenüber, nachdem sie sie gefragt hatte ob sie bleiben konnte. Die Blonde musste ebenfalls für den Abschluss lernen und vielleicht machte sie das auch eher ungestört. Warum sie dann überhaupt im Gemeinschaftssaal und nicht in ihrem Zimmer, hinterfragte Kazumi nicht.

Eine Stunde saßen sie sich schweigend gegenüber, ehe ihre Freundin leise seufzte und Kazumi deswegen den Blick hob.

„Alles in Ordnung, Temari?“

Die Blondine wandte kurz den Blick ab, ehe sie wieder zu ihr sah und endgültig ihre Bücher weglegte. Sie wirkte seltsam niedergeschlagen, was Kazumis Alarmglocken läuten ließ.

„Entschuldige, dass ich vorhin so angepisst gewirkt habe!“, meinte sie leise.

Kazumi musste kurz überlege, was sie meinte, bis ihr das Frühstück einfiel und der eifersüchtige Blick, den sie ihr und Itachi zugeworfen hatte, als sie miteinander mehr oder wenig gekuschelt hatten.

„Du musst dich nicht entschuldigen!“, widersprach sie, da sie ja wirklich ein wenig übertrieben hatten.

„Doch!“, beharrte sie und seufzte abermals, „Ich gönne euch zwei das, vor allem wenn man eure kleinen Startprobleme bedenkt. Und ihr verhaltet euch anständiger als ich und Sasori.“

Kazumi erinnerte sich sehr genau daran, wie die beiden im Speisesaal immer geschmust und gekuschelt hatten, aber so aufdringlich waren sie nicht gewesen. Sie hatte sich nicht daran gestört, weil sie es ihnen auch gönnte. Sicher war sie immer etwas eifersüchtig und ein klein wenig neidisch gewesen, aber die Situation in der sie und Itachi gesteckt hatten, war nun mal anders als bei ihnen und es war ihre Entscheidung gewesen zu warten. Daher durfte sie sich nicht beschweren.

„Ich bin nur gerade etwas wegen der Abschlussprüfung gestresst!“, gab sie zu.

„Das wäre jeder!“

„Itachi nicht!“, erwiderte sie.

„Der ist auch nicht normal!“, gab Kazumi mit einem Lächeln zu bedenken, was Temari zum Lachen brachte.

„Stimmt, Itachi dürfte mit dem Abschluss kein Problem haben!“

„Machst du dir Sorgen?“, wollte Kazumi wissen.

„Nein, nicht wirklich, aber ...“, jetzt wurde Kazumi hellhörig, da Temari noch nie so unsicher ausgesehen hatte, weil Unsicherheit in ihrer Genetik nicht vorkam.

„Was aber?“, hakte sie nach.

„Sasori!“, sagte sie nur leise.

„Habt ihr euch gestritten?“

Sofort fühlte sie sich schlecht weil sie so dermaßen in ihren Glück mit Itachi geschwebt hatte, dass sie die Probleme ihrer Freundin nicht erkannt hatte. Vielleicht war Temari deswegen so angepisst, weil ihr der Streit mit ihrem Freund an die Nieren ging oder sie ihn beilegen wollte, das am Telefon aber schwer ging. In solche Situationen musste man sich gegenüber sitzen, damit man jede Emotion auch gut und verständlich für den Parnter rüber bringen konnte. Zumal mal dann nicht flüchten konnte.

„Nein! Die Fernbeziehung ist nur so schwierig und in seiner Lerngruppe sind zwei verdammt heiße Frauen, die ihn höchstwahrscheinlich anschmachten.“

Okay, wenn Temari sich deswegen schon Sorgen machte und sie sehr selbstbewusst und selbstsicher war, wie konnte sie dann ruhig bleiben, wenn ihr das gleiche nächstes Jahr bevorstand. Itachi in einer Lerngruppe zusammen gepfercht mit ein paar Studenten, von denen einige sicherlich weiblich waren. Sie wusste nicht wie beliebt oder populär er aufgrund seines Namens wäre, aber er war heiß genug um eine gewisse Aufmerksamkeit zu erregen.

„Sasori ist nicht so und er würde niemals etwas tun, was dich verletzen würde.“, man konnte über die Jungs sagen was man wollte, aber wenn man sie erstmal an sich gebunden hatte, waren sie absolut treu. Deswegen hatte das mit dem Host Club auch am Ende nicht mehr funktioniert. Sie wollten schlichtweg nicht mehr halbherzig mit anderen Mädchen flirten, wenn ihr Herz bereits einer anderen gehörte.

„Weil sein bester Freund mein Bruder ist vor dem er wahrscheinlich Angst hat?“

„Nein, weil er vor uns zwei Angst hat!“, zumal sie bezweifelte, dass Sasori wirklich Angst vor Deidara hatte. Temaris Bruder war eher vom Typ sanftmütig und tat keiner Fliege was zu Leide. Obwohl sie sich vorstellen konnte, dass er für seine Schwester zum Beschützer und Vollstrecker mutierte, wenn man ihr wehtat.

Temari lachte leise und lehnte sich entspannt zurück, „Er hat mir versichert, dass sie wirklich nur lernen und das glaub ich ihm auch. Es ist trotzdem schwierig. Ich weiß nicht, wie die anderen das hinbekommen.“, dabei sprach sie nicht nur von Sasuke und Sakura, sondern auch von Ino und Deidara, sowie von TenTen und Neji. Die drei Pärchen bekamen das beinahe mühelos hin, obwohl sie von Sakura immer hörte, dass es zu Anfang nicht leicht gewesen war, vor allem da ihre Beziehung zu diesem Zeitpunkt noch frisch gewesen war. Sie erinnerte sich an die ersten Wochen mit Itachi. Sie hatten kaum die Finger voneinander lassen können, genauso wie Temari und Sasori am Anfang. Und die anderen mussten sich auf Telefonate und SMS beschränken.

„Es hat viel mit Vertrauen zu tun, nehme ich an!“, sagte Kazumi leise.

„Sehr viel Vertrauen. Ich hab mal mit ihm telefoniert, während seine Lerngruppe anwesend war und ich habe das Kichern gehört und bin halb ausgerastet!“

Temari sollte Kazumis eigene Panik nicht mit diesen Worten schüren, weil es ihr nur sagte, dass sie ebenfalls ausrasten würde, wenn sie nur ein anderes Mädchen ins Itachis Nähe atmen hören würde.

„Sasori liebt dich!“, versicherte sie ihrer Freundin um sich auch selbst zu beruhigen.

„Ich weiß, aber es macht mich wahnsinnig!“

Wahrscheinlich steigerte sie sich in dieses Problem nur mehr hinein, als es wirklich ein Problem war. Temari vertraute Sasori und wusste, dass er sie nie betrügen würde. So schätzte Kazumi ihn auch ein. Aber für Temari war es real und daher nahm sie ihre Freundin auch ernst, weil sie mit den gleichen Problemen kämpfte, egal ob eingebildet oder nicht.

„Mich macht der bloße Gedanke wahnsinnig!“, gab Kazumi zu und dann sah Temari sie absolut entgeistert an, ehe die Blondine anfing zu lachen. Es war kein hysterisches, verrücktes Lachen, sondern eher vom Typ `sie habe gerade den besten Witz überhaupt gehört´. Kazumi war wohl die geborene Komikerin.

Ihre eigenen Mundwinkel zuckten, weil ihre Freundin sich lachend den Bauch hielt und nicht aufhören konnte vor sich hin zu gackern. Sie fiel fast von der Couch, da sie sich unnatürlich krümmte und sie heftig nach Luft rang.

„Kazumi!“, fing sie schwer atmend an, „Erstens musst du dir am aller wenigsten Gedanken um seine Treue machen, vor allem wenn du es den anderen auch zutraust und zweitens hast du mich. Ich habe ihn im Auge und kein kicherndes Weibsbild wird ihn auch nur schief ansehen.“

„Du solltest Sasori einfach verführen, anstatt zur Party zu kommen. Das rate ich Sakura auch immer!“, grinste Kazumi.

„Er wird mir nicht widerstehen können!“

„Daran hab ich niemals gezweifelt!“

Damit schien das Thema beendet und seltsamerweise fühlte sie sich besser. Der Gedanke, dass Temari ein Auge auf die kichernden Weibsbilder hatte beruhigte sie. Denn so sehr sie Itachi auch vertraute, diesen Weibsbildern vertraute sich kein Stück.

60.Kapitel

60.Kapitel

Die Party, die Temari im Sinn hatte schien eine Art After-Valentinstag zu sein, da sie den Esssaal dementsprechend schmückte. Nicht dass hier rote Herzchen und rosa Schleifchen hingen, aber das romantische Flair stach heraus. Kazumi hielt Temari bei der Deko nicht auf, da ihr das gut zu tun schien. Vielleicht tat sie das für Sasori und sich selbst, obwohl sie bezweifelte, dass er auf deratiges Zeug stand. Aber letztendlich zählte die Geste, da Itachi auch nicht unbedingt auf das romantische Zeug stand, auch wenn er hin und wieder kitschig veranlangt war, ihr zuliebe aber nichts gesagt hatte. Und der Abend zum Valentinstag hatte ihm augenscheinlich gefallen, so wie die Nacht abgelaufen war, war sie sich ganz sicher. Wahrscheinlich machte er es ihr zu liebe, weil sie das Romantische bevorzugte.

Kazumi summte leise vor sich hin, als sie Hinata dabei half die Tischdeko so zu platzieren, wie Temari sich das vorstellte. Die schien sehr viel Spaß damit zu haben, die Köche auf Trab zu halten, die das heutige Essen zubereiteten. Da Temari nicht kochen konnte und sie nicht wollte, dass Kazumi oder Hinata sich zu viel Arbeit aufhalsten, hatte sie die Köche eingespannt. Die waren eigentlich am Wochenende nie da, sondern kümmerten sich nur unter der Woche um ihr leibliches Wohlbefinden. Es hätte Kazumi nicht gestört zu kochen und Hinata war sicher auch nicht abgeneigt, aber Temari wollte anscheinend alles perfekt haben.

Sie hatte die Zweifel ihrer Freundin nicht ganz zerstreuen können und es tat ihr weh sie so zu sehen. Zumindest konnte sie ihre Gefühle in dieser Hinsicht nachvollziehen, da sie in wenigen Monaten in der gleichen Lage sein würde. Itachi wäre in Yale und sie hier. Er würde sich auf sein Studium konzentrieren, sie sich auf ihren Abschluss. Letztendlich hätten sie wenig Zeit für einander und das nagte an ihr, obwohl es noch ein paar Monate dauerte, bis er weg wäre. Die Zeit bis dahin gut zu nützen, war die eine Sache, dennoch musste er sich trotzdem auf seinen Abschluss vorbereiten. Da konnte sie ihn nicht jede Minute für sich beanspruchen. Sie beide mussten sich noch ein Konzept, wie Sasuke und Sakura überlegen, wie sie diese Distanz und die räumliche Trennung am besten überbrücken konnten. Sich jedes Wochenende zu sehen, war unmöglich und jeden Tag zu telefonieren, schien kompliziert, da ihre Tagesabläufe höchstwahrscheinlich sehr unterschiedlich wären. Vielleicht hatte er später Vorlesung, wenn sie bereits im Unterricht war. Vielleicht musste er seinen Trainingsplan darauf abstimmen und vielleicht hatte er bis spät abends zu tun, wenn sie bereits schlief. Und zwischendurch mal einen Moment zu finden war sicherlich schwierig und müsste man für jeden Tag individuell aussuchen.

Kazumi schüttelte innerlich den Kopf und konzentrierte sich wieder auf ihre Aufgabe Hinata zu helfen die Servietten zu falten, da sie unbedingt die Form eines Herzens haben mussten. Es gab herzförmige Servietten, aber diesen Einwurf hatte Temari eindeutig überhört.

Sie sah zu ihrer Freundin, die besonders heute abwesend und verbissen aussah. War Kazumi so mit ihrer eigenen Beziehung, ihrem eigenen Leben beschäftigt gewesen, dass sie den Schmerz ihrer Freundin nicht gesehen hatte? Sie versuchte immer eine gute Freundin zu sein, schien aber bei Temari versagt zu haben. Sie schaffte es ihrer besten Freundin eine gute Freundin zu sein, obwohl die kilometerweit entfernt war, aber konnte keine zwei Türen weiter gehen um Temari zu helfen.

„War ich blind bei den beiden oder hat sie es nur einfach gut versteckt?“, fragte sie Hinata leise, die kurz zu Temari sah, die aber immer noch beschäftigt war.

Hinata war ruhig und aufmerksam, bekam demnach vielleicht mehr mit als sie.

„Sie hat es gut versteckt, aber vielleicht bildet sie es sich nur ein, dass es ein Problem gibt um ihre Nervosität wegen des Abschlusses zu kaschieren. Sie ist dann doch nicht wie du oder Itachi.“

Nicht, dass sie Temari unterstellen wollte dumm zu sein, aber jeder wäre bei so einer großen, wichtigen Prüfung nervös. Es war etwas anderes bei einem Test von vielen während des Schuljahres zu versagen, weil man einfach einen schlechten Tag hatte. Aber etwas komplett anderes den Abschluss in den Sand zu setzen. Wahrscheinlich beschäftigte sie sich lieber mit einem eingebildeten Problem über ihre Beziehung mit Sasori als ihren Abschluss.

„Warte kurz!“, meinte Kazumi schnell und ihre Freundin nickte.

Schnell verließ sie den Speisessaal und eilte in ihr Zimmer. Bis die anderen kamen dauerte es noch ein wenig und sie hatten noch genügend Zeit für die Vorbereitungen.

Kazumi fand Itachi auf der Couch, wo er mit dem Laptop auf den Schoß an einer Arbeit schrieb. Sie trat hinter ihn, beugte sich zu ihm herunter und legte ihre Arme um seinen Nacken. Ihr Kinn stütze sie auf seinen Schulter ab und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

„Seid ihr schon fertig?“, fragte er, ließ seine Finger aber weiter über die Tastatur gleiten.

„Nein!“

„Brauchst du ne Pause?“, wollte er wissen und sie grinste gegen seine Wange.

„Nein, ich will nur was wissen!“

„Schieß los!“, meinte er.

„Du und Sasori, ihr telefoniert doch sicher hin und wieder, oder?“

„Zwei, drei Mal im Monat, manchmal auch gar nicht! Wieso?“, antwortete er ihr, aber sie überging seine Frage.

„Und wenn ihr telefoniert, worüber redet ihr? Über die Uni, irgendwelche Aktienkurse, Partys?“

„Unter anderem!“, er schien nicht misstrauisch bezüglich ihrer Fragen zu sein.

„Redet ihr auch über mich und Temari?“, seine Finger stoppten abrupt und er hob den Blick, den er noch Sekunden zuvor auf den Laptopbildschirm gerichtet hatte.

„Wie kommst du auf die Frage?“, er zog irritiert die Augenbrauen zusammen und sie sah ihm an, wie er darüber nachdachte, was sie vorhatte und ausheckte.

„Rein hypothetisch, würde er dir erzählen, wenn er, ich weiß nicht, ein Beziehungsproblem hat oder ein anderes Mädchen ihn interessieren würde?“

„Rein hypothetisch?“, sie nickte, „Süße, du sagst mir doch immer, dass das was sich zwei Freundinnen erzählen, auch unter zwei Freundinnen bleibt, also wieso denkst du ist das bei zwei Kerlen anders!“

„Ja, aber in dem Fall dreht Temari gerade am Rad, weil in Sasoris Lerngruppe zwei Mädchen sind und sie diese Mädchen kichern gehört hatte!“

„Unterstellst du Sasori sie zu betrügen?“

„Nein, aber ich will nur wissen, ob sie sich etwas einbildet oder ob sie wirklich Probleme haben. Ich bin mir sicher, sie redet sich das ein, aber Sasori würde mir das nicht anvertrauen, wenn es ein Problem gibt. Dir aber schon. Sag mir nur, ob er was diesbezüglich erwähnt hat.“

Eine Fernbeziehung war nicht für jeden etwas und manchmal scheiterte man daran. Das war keine Schande, aber sie wollte ihrer Freundin helfen und auch Sasori. Wenn Temari das Gefühl hatte, dass etwas nicht stimmte, sollte man das irgendwie lösen und selbst wenn sie sich das nur einbildete, durfte man das nicht einfach so beiseite schieben. Lieber ein Problem gleich lösen, wenn es noch keins war, als darauf warten, bis es sich zu einem entwickelt hatte. Vielleicht hatte Temari einfach nur Angst, es könnte irgendwann etwas passieren.

Itachi überlegte einen Moment und selbst wenn er ihr nichts sagte, konnte sie ihn wenigstens darum bitten mit ihm zu reden. Manchmal genügte auch ein klärendes Gespräch, „Er hat nichts erwähnt, aber ich rede gern mit ihm, wenn du willst!“

Sie lächelte und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, „Danke, du bist der Beste!“

„Ich weiß!“, grinste er und widmete sich wieder seiner Arbeit.

„Und so bescheiden!“, hauchte sie, ließ ihre Hand über sein Shirt wandern, bis sie den Saum zu fassen bekam um den Stoff etwas hochzuschieben. Ihre Finger tänzelten über seine feste, warme Haut, zeichnete die Muskelstränge nach und sie erfreute sich sichtlich an seinem Körper. Vor allem da er kurz zuckte, da sie die Stelle gefunden hatte, wo er ein wenig kitzlig war.

„Willst du mich verführen oder ärgern?“, fragte er leise.

„Sowohl als auch!“, murmelte sie und vergrug ihr Gesich in seiner Halsbeuge, lehnte sich ihrem kompletten Gewicht gegen die Couch.

„Willst du meine volle Aufmerksamkeit?“, er lachte leise.

„Ich bin doch keine Katze!“

Sein leises, tiefes Lachen ließ seine Brust vibrieren, „Du musst zugeben, dass du dich manchmal wie eine benimmst.“

Sie überlegte kurz ob sie in letzter Zeit ein katzentypisches Verhalten an den Tag gelegt hatte, aber ihr fiel kein Beispiel ein.

„Nun, ich lege mich nicht auf deinen Laptop oder auf deine Bücher.“

„Aber du ignorierst manchmal, dass ich ein Buch lese und kuschelst sehr gerne!“

„Das sind nur zwei Sachen!“, erinnerte sie ihn, ehe sie sich erhob, „Ich muss Temari noch helfen, ehe die anderen kommen. Falls dir noch mehr einfällt, sag mir bescheid!“, dabei zwinkerte sie ihm zu und er schüttelte lächelnd den Kopf, ehe sie das Schlafzimmer wieder verließ.
 

Zu dritt wurden sie rechtzeitig fertig, ehe die anderen eintrafen und sie sich alle in den Speisesaal begaben um es sich gemütlich zu machen. Sie verteilten sich alle an dem großen Tisch und genoßen das köstliche Menü, welches die Köche gezaubert hatte, unter Temaris strengen Blick, während sie vor allem Sasori und Deidara zuhörten, wie sie von der Uni erzählten. Deidara gab eine kleine Geschichte über eine Vorlesung zum besten, während Sasori von einer wirklich misslungenen Party erzählte, mit einem kleinen Seitenhieb, dass er Kazumis Partys vermisste. Seit Monaten hatten sie schon keine mehr geschmissen, obwohl sie trotz der Auflösung des Host Clubs vorgehabt hatten weitere zu geben. Das war in Anbetracht der Tatsache, dass nächstes Jahr sowieso nur mehr Sasuke, Naruto, Sai, Hinata und sie an der Schule wären irgendwie in den Hintergrund gerückt. Sie hatte weitaus besseres zu tun gehabt, als Partys zu schmeißen. Niemand schien sie auch zu vermissen, außer Sasori.

Kazumi hielt sich größtenteils aus den Gesprächen heraus, da ihr Fokus diesmal darauf gerichtet war, die Paare zu beobachten, die eine Fernbeziehung führten, was bis auf zwei auf alle zu traf.

Es war keine wirklicher Unterschied, aber es waren die Kleinigkeiten, die alles ausmachten. Sakura suchte immer wieder Sasukes Nähe, während Naruto höchstens seinen Arm um Hinatas Schultern legte. Ino küsste Deidara auffällig oft, während Itachi nur hin wieder seine Lippen auf ihre Schläfen drückte. TenTen, die eigentlich eher wenig auf öffentliche Zuschaustellung von Gefühlen stand, hielt für alle sichtbar Nejis Hand, der in dieser Hinsicht doch auch eher zurückhaltender war. Und Temari saß beinahe auf Sasoris Schoß.

Sie alle holten das nach, was für sie andere vollkommen selbstverständlich war. Hinata und sie hatten Naruto und Itachi jeden Tag. Sie schliefen im selben Bett, konnten zusammen duschen, zusammen essen und selbst entscheiden, wann sie mal keine Zeit mit dem anderen verbringen wollten. Eine Auszeit brauchte jeder mal. Ihre Freunde waren jedoch gezwungen aufeinander zu verzichten und nur zu bestimmten Zeiten zusammen zu sein. Und manchmal dauerte es länger sich mal wieder zu sehen, als einem lieb war. So verstand sie das Bedürfnis ihrer besten Freundin Sasuke dauernd zu berühren und dass Temari halb ausflippte, wenn sie eine andere Frau in Sasoris Nähe kichern hörte.

Eigentlich überraschte es sie an der Stelle, dass diese vier Pärchen sich nicht sofort nach der Ankunft in ihre Zimmer verabschiedet hatten um sich um andere Bedürfnisse zu kümmern, als gepflegte Konversation zu betreiben. Dabei musste es nicht unbedingt um Sex gehen, manchmal brauchte es nur ein paar Momente alleine um sich wieder sicher zu fühlen.

Gut, was machte sie sich etwas vor, sie würde Itachi sofort anspringen, wenn er sie auch nur für eine Stunde besuchen würde. Was aber sicher vor allem daran lag, dass er sie auf eiskalten Entzug setzte, sobald er in Yale war. Sie war sicher nicht sexsüchtig.

Nach dem Essen machten sie es sich alle in einer Ecke gemütlich, wo Temari große Sitzpolster, flauschige Decken, kleine Tische mit Getränken und Snacks platziert hatte. Über ihnen hingen bunte Lampions, die ein wenig für Urlaubsstimmung sorgten.

In die überdimensionalen Polster gekuschelt, sprachen sie diesmal weder über die Schule oder Uni, sondern über ihre Urlaubspläne. Itachi hatte ihr bereits angrdoht mit ihr wegzufahren, sobald ihr Praktikum zu Ende war. Offensichtlich hatten die Anderen ähnliche Pläne und kurz überlegten sie gemeinsam wegzufahren, vielleicht wie damals zu Kazumis Geburtstag zu einem Strandhaus, wo sie ohne fremde Leute am Privatstrand liegen konnten.

Kazumi beobachtete Temari, die glücklich wirkte, als wäre die Welt jetzt in Ordnung, einfach weil Sasori jetzt da war. Ihre vorherige Panik hatte vielleicht wirklich nichts mit dem Abschluss zu tun gehabt, sondern die Trennung von Sasori hatte zu lange angedauert. Selbst Sasuke hatte einmal zugegeben, dass eine zu lange Trennung von Sakura ihn verrückt gemacht hatte und man sich nach einer bestimmten Zeit einfach sehen musste. Wie, wenn man schon lange mehr keine Schokolade mehr gegessen hatte und nach dem langen Entzug dieses klein Stückchen wie der Himmel auf Erden schmeckte.

Sie hoffte, dass das bei Temari einfach der Fall gewesen war.

„Oh, ich weiß was wir spielen!“, schlug Ino nach einiger Zeit vor, nachdem Kazumi und Sakura jedes Brettspiel bei der Alkohol mit ihm Spiel sein könnte rigoros abgelehnt hatten. Sie sah Hinata förmlich an, dass sie ihnen deswegen sehr dankbar war.

„Und was?“, fragte TenTen skeptisch.

„Ich hab noch nie!“, grinste Ino.

„Wieso willst du das spielen?“, wollte Neji wissen.

„Ein lustiges Trinkspiel gehört immer dazu und dabei erfährt man immer etwas Neues über die anderen!“, erwiderte sie lächelnd.

„Ich bin mir nicht sicher, ob das so gut ist!“, murmelte Sakura.

„Meinetwegen, aber damit es nicht ausartet, sollten wir schon ein paar Regeln aufstellen!“, meinte Kazumi.

„Wie keine anstößigen Fragen?“, wollte Deidara wissen.

„Ich finde, man sollte, sagen wir, dreimal verweigern dürfen zu antworten!“, schlug Naruto vor.

„So auf die Art, keine Antwort ist auch eine Antwort!“, grinste Sasuke, „Vielleicht dass man nicht nur Alkohol trinken muss!“

„Wo wäre dann der Spaß?“, wollte Sasori wissen.

„Weil ein paar hier nicht so trinkfest sind, wie sie es immer gern behaupten!“, sagte Itachi.

„Ich hab nie behauptet, dass ich trinkfest wäre.“, meinte Kazumi.

„Fangen wir einfach an, jeder kennt die Regeln!“, fragte Ino schnell in die Runde, „Man stellt eine Frage, die mit `Ich hab noch nie ...´ beginnt und wenn man Besagtes bereits getan hat, muss man einen Schluck trinken!“, erklärte sie schnell, „Sollte niemand trinken, muss der Fragesteller trinken. Ich fang mit einer leichten Frage an!“, Ino überlegte schnell, „Ich hab noch nie bei einem Test geschummelt!“, Kazumi war sich ziemlich, dass Ino das bereits getan hatte, aber das war bei dem Spiel eher Nebensache.

Niemand trank, was sie jetzt nicht verwunderte. An dieser Schule war Schummeln verpöhnt und die Lehrer achteten sehr genau, damit niemand auf dumme Gedanken kam.

Daher trank Ino einen Schluck.

„Am besten wir gehen im Uhrzeigersinn, so ist jeder dran!“, schlug Deidara vor, „Also, ich hab noch nie Handschellen getragen!“, legte er gleich mit einer Mörderfrage los.

„In welchem Zusammenhang?“, fragte Sasori.

Sein bester Freund grinste, „In jeden Zusammenhang, den es gibt!“, und in dem Moment trank seine eigene Freundin, weswegen ihm ein wenig die Gesichtszüge entglitten. Kazumi trank ebenfalls, was vielleicht Itachi überraschte.

„Schulaufführung!“, erklärte sie schnell, „Obwohl die Handschellen aus Plastik waren!“

„Das hatte ich fast vergessen!“, meinte Sakura, „Aber ich dachte der Spaß daran ist, dass man nur kommentarlos trinkt, wenn man es getan hat und es keine Erklärung gibt.“, grinste sie.

„Was war das bitte für eine Schulaufführung?“, fragte Naruto leise, aber niemand antwortete ihm.

„Das hab ich jedesfalls nicht gemeint!“, kam es von Deidara und sie fragte sich, was ihm in dieser Hinsicht lieber wäre, heiße Spielchen im Bett oder wenn die Polizei involviert wäre.

„Äh, ich hab noch nie jemanden hinterherspioniert!“, sagte Sasori.

Grinsend trank nicht nur Ino einen Schluck, sondern auch TenTen und Temari. Sie musste sich wirklich ein Lachen verkneifen, weil sie zumindest bei zwei wussten, wem sie hinterher spioniert hatten. Bei Temari konnte sie nur erahnen, wem sie hinterherspioniert hatte.

„Lasst mich kurz überlegen!“, bat Temari und starrte auf ihr Glas, ehe sie grinste, „Ich hatte noch nie eine perfekte Woche!“

„Was soll das heißen?“, wollte Kazumi wissen, da sie diesen Ausdruck noch nie gehört hatte.

„Jeden Tag Sex!“, meinte die Blondine und mit einem Schulterzucken nahm Kazumi einen sehr großen Schluck, genau wie Itachi. Sie waren die einzigen, die tranken und das machte sie etwas stolz.

„Wieso wundert mich das überhaupt nicht!“, kam es von Sasuke.

„Bloß kein Neid, Brüderchen!“, grinste sein Bruder und drückte Kazumi mehr an sich, küsste ihren Nacken, „Wie viele perfekte Wochen hatten wir denn?“, dafür bekam er einen Schlag gegen den Oberarm.

Naruto räusperte sich, „Ich hab noch nie jemanden beim Rummachen angefeuert.“, grinste er.

Etwas beschämt wandte Kazumi den Blick ab und trank einen Schluck, genau wie Ino, die darauf leider sehr stolz war. Damals hätten sie nicht so viel trinken dürfen um Sakura dann anzustiften mit dem süßen Typen zu knutschen. Am Ende haben sie wie Cheerleader wirken müssen.

„Die Geschichte würde ich gerne hören!“, meinte Temari.

„Nein, willst du nicht!“, sagte Sakura, der das immer noch peinlich war.

Kurz war es still, „Ich hab noch nie eine rote Ampel überfahren!“, sagte Hinata und das war eher harmlos.

Sasuke und Itachi tranken, sowie TenTen und sie schienen sich keine Sekunde zu schämen.

„Äh, ich hab noch nie ein Straßenschild geklaut!“, sagte Kazumi in die Runde und es sollte sie nicht überraschen, dass Naruto trank. Dass aber auch Neji einen kleinen Schluck nahm, wunderte sie dann doch.

„An den Abend habe ich ganz schlechte Erinnerungen!“, kommentierte Sasuke und nahm wahrscheinlich eher aus Durst einen Schluck.

„Ich frag mich bis heute, wie wir das Teil nach Hause gebracht haben!“, murmelte Neji und es klang ganz danach, als hätten er und Naruto einen sehr lustigen Abend gehabt.

Itachi war dran und so wie er grinste, konnte nur eine anzügliche Frage kommen, „Ich hab noch nie eine Person des gleichen Geschlechts geküsst!“, harmloser als sie gedacht hatte.

„Er hat mir jetzt nicht ernsthaft die Frage geklaut!“

„Es wundert mich nicht, dass ihr zwei Brüder diesselbe Frage im Sinn hattet!“, murmelte Temari.

„Hoch die Tassen Ladys, gesteht!“, forderte ihr Freund, der wahrscheinlich hoffte, dass sie ihr Glas leeren würde. Da musste sie ihn enttäuschen.

Dass Ino und Temari tranken, wunderte niemanden, aber als sie aus dem Augenwinkel sah, wie Hinata das Glas an ihre Lippen führte, fiel sie vom Glauben ab.

„Nicht wirklich?“, selbst Sasuke schien ungläubig.

Sie schien wirklich verlegen.

„Aber wann, wen, wie?“, ihr Freund kam damit wohl gar nicht klar.

„Nicht antworten, Hinata!“, hielt Temari ihre Freundin auf, „Lass sie in ihrer Fantasie!“, und meinte damit eindeutig die männliche Schöpfung.

„Wenn wir schon bei anzüglichen Fragen sind, ...“, Neji räusperte sich, „Aktuelle Beziehung ausgenommen: Ich hab noch nie einen Orgasmus vorgetäuscht.“

Alle Damen außer Kazumi und Hinata nahmen einen Schluck, was die Herren dann doch verunsicherten und Neji glatt bereuen ließ diese Frage überhaupt gestellt zu haben. Dann sahen alle sie an, weil Hinata die Unschuld vom Lande war und man ihr das offensichtlich nicht abkaufte.

„Wie soll ich was vortäuschen, wenn ich vor der aktuellen Beziehungen nicht mal Sex gehabt hatte?“, gab sie zu bedenken.

„Süße, man muss nicht unbedingt beim eigentlichen Sex eine Orgasmus haben, es gibt ... andere Wege!“, als Kazumi immer noch nicht trank, seufzte Temari.

„Ich ändere es, aktuelle Beziehungen ausgenommen, gilt nicht für Kazumi: Ich hab noch nie einen Orgasmus vorgetäuscht.“, ergänzte Neji und sie ließ ihr Glas wo es war, in ihrem Schoß.

Itachi schien sich sehr zu amüsieren und sein Ego plusterte sich gerade wie ein Pfau auf, der auf ein Weibchen scharf war.

„Fahren wir fort!“, räusperte sich TenTen, „Ich hab noch nie einen One-Night-Stand gehabt!“

Es sollte sie bei ihren Freunden nicht wundern, dass alle bis auf Kazumi und Hinata etwas tranken.

„Ihr wollt es ja nicht anders Jungs.“, grummelte Sakura und diesmal würde etwas wirklich gutes kommen, „Aktuelle Beziehungen nicht ausgenommen: Ich hab noch nie beim Anblick eines nackten Mannes gelacht!“, demonstrativ nahm ihre beste Freundin einen Schluck, Ino und Temari zogen nach und selbst sie musste einen Schluck nehmen. Aaron hätte sie eben nicht nackt in seinem Schlafzimmer überraschen dürfen.

TenTen musste so heftig lachen, dass ihr Drink etwas über den Rand schwappte und Hinata bereute wohl gerade ihre Anwesenheit.

„Okay, ich hab noch nie einen Dreier gehabt!“, sagte Sasuke und im selben Atemzug trank sehr zu Sakuras Entsetzen ihr eigener Freund eine sehr großen Schluck. Kazumi verging das Lachen, als Itachi ebenfalls eine Schluck nahm und unschuldig lächelte.

„Will ich es wissen?“, fragte sie leise und er zuckte mit den Schultern.

„Findet es keiner merkwürdig, dass die zwei einzigen Brüder in der Runde bei dieser Aussage trinken!“, bemerkte Deidara und prompt verschluckte Sasuke sich, der wohl an etwas sehr Unangenehmes erinnert wurde, genau wie sie.

„Kein Kommentar!“, hustete Itachi und diesmal musste sie lachen.

Dann begann Ino von Neuen, „Ich hatte noch nie eine multiplen Orgasmus.“

Temari sah Sasori anklagend an und Kazumi und Sakura mussten als Einzige trinken, was nur die beiden Brüder grinsen ließ. Wieso war ihr Sexleben aufregender als das der anderen? Sie war doch der Neuling in dieser Sache.
 

Spätestens nach zwei weiteren Runden war jeder schon so angetrunken, dass die Fragen nicht nur ein neues tiefes Niveau erreichten, sondern Kazumi sich ganz sicher war, dass sie bei der Aussage über Sex im Auto fäschlicherweise getrunken hatte. Es schien aber niemanden aufgefallen zu sein, zumal sie sich ganz sicher war, dass Sakura ihr erzählt hätte, wenn ihre beste Freundin derartigen Spaß in einem Riesenrad gehabt hatte.

Aber selbst harmlose Aussagen, wie ob man im Kino bereits eingeschlafen war, waren bereits eine Herausforderung. Deidara schien das öfters passiert zu sein, wenn man bedachte wie viel er trank.

Nach mehreren Runden, Kazumi hatte aufgehört mitzuzählen, weil sie ihr Glas schon fast doppelt sah, gingen ihnen irgendwie die Fragen aus, zumindest fielen ihnen keine mehr ein. Schnell wurde eine App installiert und im Kreis wurde das Handy weitergereicht um die betreffende Frage vorzulesen.

So erfuhr sie sehr viel über ihre Freunde.

Temari hatte noch nie einen erotischen Film gesehen, Hinata hingegen schon, ein Versehen laut ihrer Aussage. Neji hatte mal den Namen seiner letzten Freundin vergessen und Sasuke war mal in einem fremden Bett in einer anderen Stadt in einem anderen Bundesstaat aufgewacht. Itachi zog ihn deswegen immer noch auf. Er hingegen hatte, oh Überrraschung, mit mehr als zehn Frauen Sex gehabt. Sasori ebenfalls und Deidara schien mal per SMS Schluss gemacht zu haben. Über Ino, TenTen und Sakura wusste sie eigentlich alles, also war sie nicht überrascht, dass TenTen schon dreimal ihr Handy verloren hatte, Ino mal ohne Unterwäsche bei eine Date erschienen war und Sakura einmal aus Frust mit ihrem Ex geschlafen hatte. Tja und Itachi wusste jetzt über sie, dass sie bereits einen heißen Traum gehabt hatte. Das und viele andere Sachen wusste sie jetzt über ihre Freunde und sie war sich ziemlich sicher, dass sie das auf normalen Weg niemals herausgefunden hätte.

Mit dröhenden Kopf lehnte sie sich gegen Itachi, als Sakura das Handy entgegen nahm und fröhlich kicherte. Das sollte die letzte Runde werden, weil es bereits spät war und sie alle nicht mehr wussten wo oben und unten war. Ihre Freundin kniff die Augen zusammen und versuchte die Frage zu erkennen.

Kazumis Sicht war etwas verschwommen, als Sakura erschrocken die Augen aufriss und keinen Ton herausbrachte.

„Das les ich nicht vor!“, verkündete sie und nicht nur sie stutzte.

„Wieso?“, wollte Naruto wissen.

„Das ... das geht zu weit!“, hauchte sie und urplötzlich sah sie Kazumi an. Abrupt war sie wieder nüchtern und bekam das Gefühl, dass die Aussage etwas mit ihr zu tun hatte.

„Komm schon, jeder weiß, dass ich vor meinem Klavierlehrer blank gezogen habe!“, meinte Temari und abermals schüttelte Sakura den Kopf, „Was könnte schlimmer sein?“

Sakura fixierte sie weiterhin und schluckte schwer. Sasuke schielte auf dem Bildschirm, was eigentlich nicht erlaubt war und sah die Aussage ebenfalls. Egal was es war, es schockierte ihn nicht. Es hatte vielleicht mit ihr zu tun, schien ihr bester Freund aber nicht über sie zu wissen. Was es nur bedingt eingrenzte.

„Sie ist grenzwertig!“, meinte er, „Und etwas geschmacklos!“, ergänzte er noch.

„Geschmackloser als die Sache mit dem Voyeurismus!“, wollte Sasori wissen und an diese Frage wollte sie nicht erinnert werden, weil sie Itachis Grinsen sehr wohl gesehen hatte, als sie einen klitzekleinen Schluck genommen hatte.

Sakura nickte stumm.

„Soll es jemand anders vorlesen?“, schlug Itachi ihr vor.

„Niemand von uns sollte das vorlesen!“, stellte Sakura klar.

„Jetzt machst du mich aber neugierig!“, Sasuke reichte Sasori das Handy und auch der war nicht so geschockt wie Sakura, aber ihm schien die Aussage auch zu weit zu gehen, „Wir könnten sie vorlesen und jeder enthaltet sich, egal was die Wahrheit ist!“, schlug er weiter vor und sah zu Sakura.

„Würdest du die Wahrheit wissen wollen?“, meinte sie.

„Lies sie vor!“, wahrscheinlich war Kazumi zu betrunken um diese Worte aufzuhalten und es interessierte sie nicht, dass ihre beste Freundin sie so eindringlich ansah. Ihre Freunde wussten schon genug über sie, da war das auch schon egal.

Sakura seufzte, als Sasori wieder auf den Bildschirm sah, „Ich hatte noch nie Selbstmordgedanken!“

Ihre Hand, in der sie ihr Glas hielt, zuckte gefährlich und blitzschnell umfasste Itachi ihren Arm und hielt ihn fest, niemand bekam es mit, nicht einmal ihre beste Freundin, die sie sonst immer genau beobachtete.

Damit war der Abend für sie beendet und sie brauchte aus einem anderen Grund, als diese Aussage einen Drink!

61.Kapitel

61.Kapitel

Kazumi wusste nicht wirklich wie sie in ihr Bett gekommen war, da sie selbst fürs Sitzen zu betrunken gewesen war und öfters gegen Itachi gesunken war als normalerweise. Offensichtlich war sie doch nicht so ganz unschuldig, wie sie immer geglaubt hatte. Vage erinnerte sie sich daran, wie diese äußerst interessante Runde `Ich hab noch nie´ eher still und ein wenig unangenehm geendet hatte und Itachi sie kommentarlos hochgehoben hatte um sie in ihr gemeinsames Zimmer zu tragen. Den anderen war es ähnlich ergangen. Sakura hatte nicht so ausgesehen, als würde sie noch eins und eins zusammen zählen können.

Ihr Finger in seinen Haaren vergraben, hatte sie ihre Lippen gegen seinen Hals gedrückt und ihm einen verdammt fetten Knutschfleck verpasst. Wahrscheinlich hatte sie auch über seine Haut geleckt und ihn möglicherweise etwas gebissen. Kurz vor dem Bett hatte sie genüsslich an seinem Ohrläppchen geknabbert, ehe sie sich auf dem Bett wiedergefunden hatte. Kichernd schien sie ihn ebenfalls daraufgezogen zu haben um ihn zu küssen. An mehr konnte sie sich nicht wirklich erinnern. Sie befürchtete sogar, dass sie prompt eingeschlafen war, kaum dass sie die weiche Matratze unter sich gespürt hatte.

Die Kopfschmerzen und das viel zu helle Licht hatten sie aus dem Schlaf gerissen und sie zog die Decke über ihr Gesicht. Ein leises Murren kam über ihre Lippen und sie schwor, dass selbst das Surren des Ventilators sie verhöhnte.

Noch nie in ihrem Leben war sie so betrunken gewesen und hatte einen solchen Kater erlebt. Jede weitere Aussage, die sie dazu gezwungen hatte zu trinken hatte sie näher an diesen unausweichlichen Kater gebracht, der sie schmerzlich aufstöhnen ließ und sie daran erinnerte, dass Alkohol böse war und niemals ihr bester Freund werden könnte.

Ein Geräusch, das klang als würde ein Schuss fallen, ließ sie zusammen zucken und das leise Sprudelgeräusch veranlasste sie die Decke ein klein wenig hochzuheben um das Glas Wasser zu beobachten, wie sich darin eine Tablette auflöste. Zumindest wusste sie jetzt was der Schuss eigentlich war.

„Morgen!“, hörte sie Itachi sagen und sie hob den Blick.

„Morgen!“, ihre Stimme klang belegt, ihre Zunge fühlte sich pelzig an und ihr Mund war trocken. Sie räusperte sich und setzte sich langsam auf, als er sich neben ihr auf der Bettkante platznahm. Alles drehte sich und eigentlich wollte sie sich nur zusammenrollen und nie wieder aufstehen.

„Wie fühlst du dich?“, fragte er leise und reichte ihr das Glas. Sie nahm es sofort an und trank es in einem Zug leer.

„Mies!“, krächzte sie und musste feststellen, dass er natürlich taufrisch aussah und keine Spur von einem Kater aufwies. Er hatte auch sehr viel getrunken, schien es jedoch vertragen zu haben als sie.

Er lächelte sanft, berührte mit seinen Fingern ihr Wange und beugte sich zu ihr hinunter um ihre Stirn zu küssen. Instinktiv lehnte sie sich gegen ihn, fasste nach seinem Arm und schloss beruhigt die Augen.

Ihre Finger strichen über seinen Unterarm, hinauf bis zu seinen Ellbogen, wo sie ihn leicht kitzelte, ehe sie ihr Gesicht in seiner Halsbeuge vergrub. Sie wagte es nicht ihn anzusehen, nicht nachdem was gestern Abend passiert war. Sie schämte sich nicht, aber ein wenig verlegen war sie schon. Von dieser Sache wussten eigentlich nur Sakura und Itachi. Sie hatte es nie ihren Freunden erzählt, weil ihre tiefsten Gedanken niemanden etwas anging. Es war zu persönlich und sie hatte es Sakura erzählt weil sie ihre beste Freundin war und Itachi, weil sie ihm diese Sache anvertrauen wollte. Sie vertraute ihm und liebte ihn. Zumal er ihr auch etwas anvertraut hatte, was nicht einmal sein Bruder wusste.

Dennoch hob sie nicht ihren Blick, weil ein Teil von ihr deswegen etwas verlegen war und sie nicht wissen wollten, was er jetzt von ihr dachte.

„Willst du darüber reden?“, fragte er so leise, dass sie es beinahe nicht hörte, aber dennoch bei seinen Worten zusammen zuckte.

„Darüber, dass ich eindeutig zu viel getrunken habe oder die andere Sache?“, wisperte sie.

„Worüber du willst!“, meinte er und küsste ihre Schläfe.

„Ich glaube, ...“, sie holte tief Luft, „... ich glaube, es wäre eine Lüge gewesen, wenn ich getrunken hätte!“, gab sie zu und dann erst hob sie den Blick.

Itachi war nicht enttäuscht oder verachtete sie dafür. Er selbst hatte eine schwierige Phase hinter sich, also verstand er am meisten, dass sie in einem gewissen Moment in ihrem Leben schwach gewesen war. Aber sie musste auch zugeben, dass sie derartige Gedanken in der Art auf die diese Aussage abzielten nicht gehabt hatte.

„Wahrscheinlich war meine damalige Aussage Jim gegenüber nur ein Hilferuf gewesen, aber ich hatte nicht den Gedanken gehabt mich umzubringen. Ich war einfach nur wütend und müde, was vielleicht auch normal ist, wenn man bedenkt was mir passiert. Aber ich hatte keine Pläne diesbezüglich und keine ...“, sie verstummte, weil sie diesen Satz nicht beenden konnte.

„Ich weiß!“, erwiderte er nur und ihr fiel ein Stein vom Herzen, „Du bist ein so starker Mensch, der sich nicht einfach so unterkriegen lässt. Ein dunkler Moment lässt dich nicht aufgeben und du bist jemand, der sich seinen Problemen stellt.“, meinte er und Tränen brannten in ihren Augen.

Mit einem leichten Lächeln legte sie ihre Hände um seine Wangen und musterte ihn einen Moment. Sein Blick war klar, wach und sagte ihr, dass er sie verstand und nicht verurteilte.

Kazumi zog ihn näher zu sich und küsste ihn hauchzart auf die Lippen. Der Kuss war nicht fordernd und sie erwartete nicht mehr. Sie wollte nur seine Nähe spüren, seinen Geruch wahrnehmen, sich seiner Gegenwart sicher sein.

„Besser?“, fragte er gegen ihren Mund und sie nickte, „Gut, dann lass uns jetzt darüber reden, dass du einfach eingeschlafen bist, nachdem du mich mit erstaunlicher Kraft aufs Bett gezogen hast und eindeutig auf Sex aus warst!“

Sie sah ihn einen Moment an und konnte diesmal nicht abschätzen, wie ernst er das meinte.

„Ich bin was?“, wisperte sie wieder und ihre Stimme war abrupt einige Oktaven höher.

Itachi grinste und küsste sie überraschend und so innig, dass sie seufzte und das Ende des Abends beinahe vergas, beinahe.
 

Es schien als wären ihre Freunde, selbst die eher Trinkfesteren unter ihnen, ebenfalls sehr vergesslich was die letzte Nacht betraf. Sie erinnerten sich an das Spiel und selbst an die letzte Aussage, was nur Sakura und Itachi immer noch zu schaffen machte, aber niemand schien bemerkt zu haben, dass ihre Hand dabei gezuckt hatte. Da niemand etwas von diesen kleinen Vorfall wusste, wunderte es sie nicht, dass es keiner von ihren Freunden mitbekommen hatte. Ein Teil von ihr war froh deswegen und so musste sie sich nicht erklären. Vielleicht niemand erwartet hätte, dass jemand bei dieser Aussage trinken würde.

Mehr störte es sie, dass sie wirklich eingeschlafen war, nachdem sie sehr energisch dafür gesorgt hatte, dass sich Itachi zu ihr ins Bett gesellt hatte. Sie war eindeutig zu betrunken gewesen um zu wissen was sie tat und es wäre nie dazu gekommen, weil Itachi diesen Zustand ihrerseits niemals ausnutzen würde, aber es war ihr schon etwas peinlich, weil ihr das definitiv noch nie passiert war.

Zumindest hatte Itachi einen Grund sich den ganzen Tag über sie lustig zu machen, weil er noch nie eingeschlafen war. Was für eine Überraschung, dass er perfekt war.

Im Speisesaal erwartete sie ein Bild für Götter und sie sah Ino förmlich an, dass sie dieses Spiel wirklich bereute und es nie wieder vorschlagen würde, da sie in diesen reichen Kids ihre Meister gefunden hatte. Die hatten offensichtlich in ihren jungen Jahren schon so viel angestellt, dass sie mehrmals spielen mussten um das komplette Ausmaß ihrer Taten zu erfassen. Temari und TenTen, sowie Hinata waren bleich im Gesicht und sahen so aus, als hätten sie sich gleich nach einem üppigen Frühstück drei Runden in der Achterbahn gegönnt. Naruto wirkte seltsamerweis taufrisch, was man von Sasuke und Neji nicht sagen konnte. Die gingen förmlich auf dem Zahnfleisch. Sakura trank stumm ihren Kaffee, versuchte wohl nicht einzuschlafen und Sasori und Deidara warfen sich warhscheinlich grad ein paar Aspirin rein.

Als sie sich zu ihnen gesellten, wurde Kazumi beim Anblick des eigentlich köstlichen Frühstück schlecht. Der Gedanke sich Pancakes zu gönnen, hörte sich furchtbar an. Daher griff sie nur zu Tee und einem großen Glas Wasser. Sie hatte immer noch Durst.

Ihre Freunde schwiegen während des Essens, was vielleicht angesichts ihres Katers keine so dumme Idee war. Selbst die leisen Kratzgeräusche der Messer über den Teller verursachten nicht nur Kopfschmerzen bei ihr. Seit langer Zeit bekam sie wieder Mordgedanken und wollte das Teller und das Besteck hochkant aus dem Fenster werfen. Und wenn sie schon dabei war der hellen Sonne einen Tritt verpassen, weil ihr Kopf stach und das Tageslicht nicht wirklich dabei half. Wo war die Höhle, die sie jetzt dringend brauchte?

Müde lehnte sie sich gegen Itachi, der sich ernsthaft drei Schokocroissants genehmigte und ihr bei dem Anblick schlecht wurde. Sie hatte gar keinen Appetit und den anderen Mädels ging es nicht anders, während die Jungs reinhauten, als hätten sie tagelang gehungert. Es schien als würde jeder einen Kater anders verarbeiten.

„Sag mal, Naruto!“, kam es leise von Sakura, die ihm eher irritiert dabei zusah, wie er mehrere Sachen gleichzeitig verschlang, Süßes wie Herzhaftes, „Wird dir dabei nicht schlecht?“, wollte sie wissen und er hob sogar den Blick, grinste wie ein kleiner Junge.

„Süße, der kann futtern wie ein Scheunendrescher. Mach dir um ihn keine Sorgen!“, meinte Sasuke.

„Sagt der, der sich bereits drei Omelettes reingepfiffen hat.“, grinste Temari.

„Proteine sind wichtig!“, sagte er und die Blonde spitzte amüsiert die Lippen.

„Besonders nach einem heftigen Workout, was?“

Sakura verschluckte sich an ihrem Wasser und Kazumi hob den Kopf, „Du bist geschmacklos, Temari!“, murmelte sie.

„Ich weiß, das macht meinen Charme aus!“, meinte Temari stolz und ihr Bruder verdrehte die Augen.

„Gott, hört auf zu Reden, mir platzt der Schädel!“, grummelte Ino, weswegen Deidara dann doch lächelte und ihr einen Kuss auf den Scheitel drückte.

„Ist das nicht eigentlich dein Spruch, Temari?“, wollte Sasori wissen, kassierte dafür nicht nur von seiner Freundin einen bösen Blick.

Kazumi starrte auf ihr Frühstück und schob es dezent zu Itachi, der sowieso mehr Appetit zu haben schien als sie. Er bedachte sie nur kurz mit einem besorgten Blick, aber sie winkte lächelnd ab. Sie würde später etwas essen, wenn sie nicht das Gefühl hatte, dass ihr Magen Amok lief. Momentan war ihre bevorzugte Nahrung Wasser und Tee und vielleicht ein paar Kekse, aber kein Omlette mit Speck, wie es Deidara gerade verputzte.

Ihre Gedanken schweiften noch einmal zum gestrigen Abend, der ihr immer noch tief in den Knochen saß. Diese Aussage hatte sie erschreckt, zumal sie gedacht hatte, dass etwas derart Geschmackloses und sehr Privates niemals in einer derartigen App aufscheinen würde. Dieses Spiel sollte ja eher Spaß machen und ein wenig die Grenze ausreizen. Aber zu fragen, wer schon einmal Selbstmordgedanken gehabt hatte, ging zu weit. Das war etwas sehr persönliches und klar, das waren alles ihre Freunde, aber gewisse Geheimnisse wollte sie sich schon bewahren. Ihre beste Freundin und Itachi wussten davon und das sollte auch so bleiben. Auch wenn sie nie wirklich darüber nachgedacht hatte, so war das damals sehr in diese Richtung gegangen, wenn man ihre Kraftlosigkeit so interpretieren wollte.

Kazumi wollte keine Erklärungen diesbezüglich abgeben, oder seltsam oder mitleidig angesehen werden. Ihre Freunde würden ihr nur helfen wollen, aber am Ende konnte sie sich nur selbst helfen.

Sie beendeten das Frühstück und da die anderen erst wieder morgen früh zurückfahren würden, entschieden sie sich erst wieder Mittags zu treffen. Nach dieser feuchtfröhlichen Nacht sollten jedes Pärchen, vor allem die die ein Fernbeziehung führten, ein wenig Zeit miteinander verbringen. Kazumi war sich ziemlich sicher, dass Sasuke und Sakura zu nichts mehr zu gebrauchen waren, wenn man bedachte, was sie alles getrunken hatten.

Daher zog sie sich mit Itachi in ihr Zimmer zurück und da er lernen musste, kümmerte sie sich um ihre Hausaufgaben. Sich selbst Themen für ihre Abschlussarbeiten auszudenken oder gar an ihnn zu arbeiten, war noch etwas früh, aber Itachi hatte ihr geraten sich wenigsten Gedanken über die ungefähre Richtung zu machen.

Da ihr das mit dem Spiel und der letzten Aussage immer noch keine Ruhe ließ und ihr Kopf immer noch etwas dröhnte, legte sie ihren Laptop letztendlich weg und griff stattdessen nach ihrem Handy. Sie wählte die Nummer ihres Cousins und wartete. Er war sicher schon von seinem Training zurück und gönnte sich Ruhe.

*Hallo?*, die fremde Frauenstimme am anderen Ende der Leitung irritierte sie, genau wie die Tatsache, dass überhaupt eine Frau abhob, abgesehen von ihrer Tante. Niemand durfte an Jims Handy, außer seine Freunde, sie und seine eigene Mutter, ganz bestimmt nicht irgendwelche Frauen oder seine Bettgeschichten.

„Wer ist da?“, fragte Kazumi.

*Das könnte ich dich auch fragen, Schätzchen!*

Ihr brannte eine zickige Bemerkung auf der Zunge, weil sie auf diese Zicke keine Lust hatte, aber sie hatte Kopfschmerzen und einen Kater, also wollte sie jemanden ärgern.

„Ist Jim da?“, säuselte sie in ihrer höchstmöglichen Stimmlage, immitierte die Frau am Telefon etwas, „Hier ist Kitty! Wir waren zusammen in Las Vegas zu Silvester.“

Kazumi wusste, dass er nur mit Freunden nach Las Vegas fuhr und sich dort eher die weibliche Begleitung aufriss.

Die Frau schnaubte und wirkte nicht glücklich. Sie war wohl einer der Kandidaten, die sich etwas darauf einbildeten, dass ihr Cousin ihr seine Aufmerksamkeit schenkte und dachte jetzt sie hätte ein Monopol auf ihn. Kazumi hatte schon viel zu oft diese Art von Frauen getroffen und sich schon oft Kommentare anhören müssen, wie wahrscheinlich es ist, dass eben jene Frau Jim heiraten würde und sie eine Familie gründen würden. Dann wäre sie ganz schnell weg vom Fenster und wäre nur mehr eine Fußnote in seiner Biographie. Der Sozialfall, den James Summers betreut hatte. Blöd nur, dass sie ein klein wenig mehr Einfluss auf ihren Cousin und die Wahl seiner künftigen Ehefrau hatte. Einfaches Prinzip, sei fies zur kleinen Cousin, ergibt kein Ring am Finger. Bis jetzt hatte sie sich nur mit einer richtig zu verstanden und da hatte Jim es versaut.

*Er war mit niemanden außer seinen Freunden in Las Vegas, das hat er mir geschworen!*, die Frau klang empört.

Jim war auch wirklich solo angereist, aber wie sie ihn kannte, hatte er die Nächte nicht solo verbracht und er ging keine feste Beziehung ein, also konnte Kazumi nicht mit seiner Freundin reden. Die hätte sie schon längst kennen gelernt.

„Oh, wir haben uns dort kennen gelernt und ein paar wirklich tolle Stunden im Whirlpool verbracht!“, die Frau zog scharf die Luft ein und, „Bist du etwa seine Freundin?“, fragte sie scheinheilig.

*Ja, bin ich!*, falsch gedacht, ganz falsch, *Wir ziehen demnächst zusammen!*, nochmal falsch. Jim würde niemals mit einer zusammen, die sie nicht kennen gelernt hatte, immerhin wohnte sie auch in seinem Haus und er hatte ihr versprochen, er würde ihr jede potenzielle Mitbewohnerin vorstellen, was er nicht musste, immerhin war es sein Haus. Aber er hielt immer seine Versprechen.

*Was machst du mit meinem Hany?*, hörte sie die Stimme ihres Cousins im Hintergrund, *Mein Handy ist tabu, genau wie dieses Zimmer!*, nur ein Zimmer war in seinem Haus für jeden Besucher tabu und das war ihr Zimmer, *Oh, wohnt hier etwa Kitty, die aus Las Vegas?*, ups, *Wovon redest du, ich kenne keine Kitty?*, das Telefon schien ihr aus der Hand gerissen zu werden, *Hallo?*

„Wirf sie aus meinem Zimmer, aus dem verdammten Haus!“, grollte Kazumi und sie hörte ihn lachen.

*Hi Süße, wie gehts dir?*, wollte er wissen, *Wer zur Hölle ist das?*, schrie die fremde Frau hysterisch, *Neben meiner Mutter, die wichtigste Frau in meinem Leben und du hast es geschafft sie zu verärgern!*, lachte er und eine Tür flog zu, *Du solltest jetzt gehen, wirklich!*, kurz war es still, *Du Mistkerl!*, schrie die Frau und dann hörte Kazumi eine Tür knallen. Sie verkniff sich das Lachen, *Na toll!*, Jim seufzte und kurz tat ihr ihre Scharade leid, *Sie hat die Tür kaputt gemacht.*, und dann erinnerte er sie daran, dass er schlimmer war, als sie und keiner Frau, außer der einen, eine Träne hinterher weinte.

„Wo hattest du die her?“, wollte sie wissen.

*Frag nicht!*, meinte er und sie tat es nicht, *Was gibts, Kleine?*

„Ich muss dich was fragen!“, sagte sie vorsichtig.

*Moment, geht es um Drogen?*

„Nein!“

*Sex? Ich kenn mich aus, aber ...*, er beendete den Satz nicht.

„Es geht nicht um Sex!“, versicherte sie ihm.

*Dann kannst du mich alles fragen! Schieß los!*

„Ähm, na ja. Es geht um die Sache vor meine ersten Jahr an der Konoha High. Als du mich angeschrien hast!“

Diesmal war es zwischen ihnen kurz still, *Du meinst als du sagtest, du hättest keine Kraft mehr?*, hauchte er.

„Ja!“, wisperte Kazumi, „Meine Frage ist, hast du dir da Sorgen gemacht, dass ich mir etwas antun könnte?“

*Wie kommst du auf diese Frage?*, vielleicht schuldete sie ihm eine Erklärung.

Daher erzählte sie ihm von dem gestrigen Abend, wie er begonnen hatte, bis hin zu dem feuchtfröhlichen Teil und dann von dem Ende, das sie fertig machte.

*Okay, ihr ignoriere, dass ihr minderjährig seid und getrunken habt, mit Collegestudenten.*, er seufzte schwer, *Am Tag der Beerdigung deiner Eltern hast du in meinen Armen bitterlich geweint und hast sie angefleht zurück zu kommen. Du hast dich krächzend in den Schlaf geweint. Du sprichst am Todestag deiner Eltern nicht und erzählst mir nach der Trennung von Aaron, dass du keine Kraft mehr hättest. Ganz ehrlich, ich mache mir immer Sorgen um dich. Das ist mein Job. Ich bin dein Vormund, auch wenn wir das sehr locker halten und ich dir sehr viel durchgehen lasse.*

Kazumi wusste, dass er viel strenger hätte sein können. Er hätte ihr nicht erlauben müssen auf das Internat zu gehen, sondern jeden Tag nach der Schule nach Hause zu kommen, wo er sie im Auge hatte. Zumal er wusste, wer da aller zu Schule ging und was diese Schüler für einen Ruf hatten. Aber er vertraute ihr auch und wusste, dass sie meistens vernüftigt handelte und ihr ihre Ausbildung wichtiger war, als Partys und Alkohol. Zumal sie sich sicher war, dass ihre Tante niemals erlaubt hätte in das Uchiha-Wohnhaus und letztendlich in Itachis Zimmer zu ziehen.

„Ich hatte es nicht vor, wenn dich das beruhigt!“

*Ich weiß! Trotzdem hatte ich dich in den ersten Wochen nach dieser Sache mehr im Auge.*, was sie ihm nicht verübeln konnte, *Meine Mum würde dich wegen dem Alkohol anschreien!*, erinnerte er sie.

„Du aber nicht!“

*Ich war in meiner Jugend auch kein Unschuldslamm und ich vertraue dir und Itachi. Er würde nichts tun, was du nicht wollen würdest. Er respektiert dich und er passt auf dich auf.*

„Ich weiß!“

*War es dir eine Lehre?*

„Ja, war es!“

*Na ja, wer im Glashaus sitzt, du kennst den Rest. Pass einfach immer auf!*

„Versprochen!“

*Ich sag jetzt nicht, vergiss es einfach. Das wird dich immer verfolgen, aber es prägt dich auch. Erinnere dich daran und mach es besser!*

„Hast du wieder diese Elternratgeber gelesen?“, wollte sie wissen und erinnerte sich mit einem Lächeln daran, wie er kurz nach ihrer Adoption massenweiße diese neunmalklugen Elternratgeber gewälzt hatte und sie letztendlich allesamt ins Altpapier geworfen hatte, weil sie so weit von der Realität entfernt waren, wie die Erde von der Sonne.

*Der würde mir raten, dir Hausarrest wegen des Alkohols zu geben, also sei still, junges Fräulein!*, sie lachte und auch er konnte nicht ernst bleiben.

„Ich hab dich lieb, Jim!“

*Ich dich auch, wichtigste Frau meines Leben, neben meiner Mutter!*, dann legten sie auf und Kazumi drückte ihr Handy gegen ihr Kinn.

„Kitty war viel unterwegs, was?“

Sie sah zur Seite, beobachtete Itachi, wie er sich auf die Bettkante setzte und nach ihrer Hand griff.

„Was in Las Vegas passiert, bleibt in Las Vegas!“, erinnerte sie ihn.

„Stimmt!“, pflichtete er ihr bei, „Hast du was gegen die Freundinnen deines Cousins?“, wollte er wissen.

„Die haben meistens was gegen mich! Eine hat sogar mal geglaubt ich sei seine Tochter, was rechnerisch nicht mal möglich ist.“, erzählte Kazumi, „Na ja, die meisten denken immer sie wären nur mehr einen Schritt entfernt, die nächste Mrs. James Summers zu werden.“

„Siehst du dein Erbe in Gefahr?“, fragte er grinsend und sie sah ihren Freund irritiert an, „Süße, wenn er keine Frau und keine Kinder hat, bist du neben seiner Mutter die nächste nahe Verwandte und ich bin mir ziemlicher sicher, dass er dich in seinem Testament erwähnt. Und nur mal so nebenbei, er ist sehr reich. Das kleine Häuschen in dem ihr lebt ist nur ein Bruchteil davon, was er sich wirklich leisten könnte.“

Kazumi blinzelte mehrmals, was ihn zum Lachen brachte.

„War dir das nicht bewusst?“, sie sah ihn absolut verständlichlos an, weil sie daran nie gedacht hatte.

Sie wusste, dass ihr Cousin reich war, weil er nicht nur ein erfolgreicher Sportler war, sondern auch ziemlich gut mit Werbung und alldem verdiente. Heutzutage ging nichts ohne Sponsoren. Und mit den Uchihas als Sponsoren hatte man auf jeden Fall ein gutes Blatt. Aber so richtig bewusst, dass sie das erben könnte, war ihr das nie gewesen. Er erfreute sich bester Gesundheit und vielleicht lief ihm einmal die richtige Frau über den Weg und er gründete eine Familie. Er würde sie niemals im Stich lassen, aber der Haupterbe wäre jemand anders. Und das wäre ihr sowieso egal.

„Also eigentlich ...“, fing sie an und wandte verlegen den Blick ab, „Ich hab nie so wirklich darüber nachgedacht!“

Itachi sah sie einen Moment vollkommen perplex, als verstehe er die Welt nicht mehr, ehe er sich wieder fing und sie komplett ernst ansah, „Du willst mir also sagen, du, die über alles so lange nachdenkt, bis es entweder keinen Sinn mehr ergibt oder nur mehr du dich auskennst, hat sich keine Gedanken darüber gemacht, dass dein Cousin reich ist und du, wenn er keine Kinder oder Ehefrau hat, alles erbst, außer er vererbt alles wem anderen, was ich bezweifle? Du hast keine Sekunde darüber nachgedacht, dass du nur einen Schritt von einen Millionenvermögen entfernt bist? Ernsthaft?“

Plötzlich musste Kazumi lachen und sich die Hand vor den Mund halten, weil sie nicht aufhören zu kichern und Itachi sie so ratlos, wie ein verwirrtes Kind ansah. Als hätte sie ihm ein Bonbon weggenommen und direkt vor seinen Augen genüsslich gegessen.

„Es gehörte nicht zu meinen Prioritäten, ehrlich gesagt.“, flüsterte sie, „Und es ist mir auch egal!“, meinte Kazumi.

„Ich weiß!“, sagte Itachi, „Und nur dass du es weißt, mir ist es auch egal, dass du die Erbin eines Millionenvermögens bist. Ich liebe dich um deiner selbst Willen.“

Diesmal konnte sie ihr Lachen nicht verbergen und wollte es auch nicht. Ihr tat der Magen vor Lachen weh und sie lehnte sich gegen ihn, drückte ihre Stirn gegen seine Stirn. Lachtränen brannten in ihren Augenwinkeln und ein fester Knoten in ihr löste sich so abrupt, dass sie plötzlich weinte und ihre Finger in sein T-Shirt krallte.

Seine Arme legten sich beruhigend um ihre bebenden Schultern, drückte sie sanft an seinen Körper. Sie hatte keine Ahnung warum sie diesmal weinte und glaubte nicht, dass es um diese ganze Sache von gestern Nacht ging, immerhin hatte sie damit abgeschlossen, aber irgendwas hatte sich durch ihr hysterisches Lachen gelöst, was sie nur noch zum Weinen gebracht hatte.

Itachi sagte nichts, hielt sie einfach nur fest und langsam fragte sie sich, ob er sie nicht für ein weinerliches Wrack hielt, weil sie dann doch sehr oft in seinen Armen geweint hatte. Ob gerechtfertigt oder nicht, eigentlich hielt sie sich für stark.

Aber sie wusste auch, dass sie bei ihm nicht stark sein musste. Er hielt sie für stark, auch wenn sie in seinen Armen weinte und schluchzte, aus unerfindlichen Gründen.

„Ich liebe dich auch!“, schluchzte sie und ließ sich mit ihm auf die Matratze fallen, ehe sie ihn ansah, „Und dein Vermögen ist mir auch egal. Ich erbe ja was!“

Er grinste sie und küsste sie ihm gleichen Moment. Kazumi vergas weiter zu weinen und ergab sich ihm.

62.Kapitel

62.Kapitel

Kazumi wachte mitten in der Nacht auf und ... hatte Hunger. Das war wie, wenn man nach einem nervenaufreibenen Albtraum aufwachte und einem das Herz bis zum Hals schlug. Nur in dem Fall war im eigenen Magen ein Loch und er rumorte leise. Vielleicht war ihr vor Hunger auch ein wenig schlecht.

Sie hatte über den Tag sehr wenig gegessen, weil der bloße Gedanke an Essen ihren Brechreiz gefördert hatte und sie nur Wasser, Tee und simple Kekse zu sich genommen hatte. Itachi hatte sie den ganzen Tag misstrausich beäugt wenn sie ihre Portion wieder kommentarlos zu ihm geschoben hatte, weil ihr nach zwei Bissen ihr Kater ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. Sie hatte gehofft Abends mehr Hunger zu haben, aber auch da war ihr Körper ein wenig gegen sie gewesen.

Also kein Abendessen, aber dafür ein besorgter Blick ihres Freundes, den sie später beschwichtigen musste, damit er nicht anfing sie zwangs zu ernähren. Ihr war bewusst dass er sich Sorgen machte, aber das hier war ein Einzelfall und ansonsten aß sie normal und regelmäßig. Sie schrieb diesen Ausnahmezustand dem bösen Alkohol zu.

Jetzt hatte sie aber Hunger, mitten in der Nacht. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es kurz vor Mitternacht war, also der perfekte Zeitpunkt für einen Mitternachtssnack. Itachi schlief friedlich und sie wollte ihn deswegen nicht wecken, weswegen sie leise aufstand und sich mit ihrem Bademantel aus dem Zimmer schlief. Sie würde schnell etwas in der Küche essen und sich dann wieder hinlegen. Ein oder zwei Sandwiches konnte sie sich machen und dann war ihr Hunger bis zum Frühstück gestillt.

Kazumi auf den Gang und schloss leise die Tür um niemanden zu wecken, als sie hinter sich Schritte hörte und sich erschrocken umdrehte. Sie hätte einen Einbrecher oder einen schlafwandelnden Sasori erwartet, aber ganz sicher nicht Hinata, die sie genauso erstaunt ansah, wie sie.

„Hast du auch Hunger?“, fragte ihre Freundin sie leise und sie konnte nur nicken, ehe sie grinste.

„Lass uns was essen gehen!“, meinte sie und als Hinata zu ihr aufschloss, gingen sie beide in Richtung Speisesaal.

Sie öffnete die Tür genauso leise wie sie ihre Zimmertür geschlossen hatte, stellte aber irritiert fest, dass im Speisesaal Licht brannte und sie nicht ganz so allein waren, wie Kazumi angenommen hatte.

„Ich dachte schon, ihr kommt nicht!“, grinste Temari ihnen entgegen und genehmigte sich einen großen Bissen einen saftigen Sandwiches, weswegen Kazumi etwas lauter knurrte.

„Waren wir verabredet?“, fragte sie in die Runde ihrer weiblichen Freunde, die es sich allen ernsten auf dem Tisch gemütlich gemacht hatten, anstatt auf den bequemen Sesseln zu sitzen. Um sie herum waren Teile des Mittagsessen, Scheiben von frischen Brot, einige Scheiben Fleisch und verschiedenen Gemüsesorte, sowie Saucen. Perfekt für eine Runde Sandwiches.

„Na ja, keiner von uns hat wirklich was gegessen und irgendwie ist jeder nach der Reihe hierher gekommen. Wir, also ich und TenTen waren zuerst in der Küche, bis Temari dazugestoßen ist. Dann haben wir das in den Speisesaal verlegt.“, meinte Sakura.

„Und nachdem Ino wie ein Zombie zu uns gewankt ist, dachten wir uns schon, dass ihr auch bald auftauchen werdet!“, kam es von TenTen und kassierte von ihrer blonden Freundin einen bösen Blick.

„Tja, dann rutscht mal rüber. Ich habe Hunger!“, grinste Kazumi und gesellte sich mit Hinata zu den anderen auf den Tisch.

Sie machte sich ein Sandwich aus den Resten den Truthahns, Käse, Salat, Gurken, Tomaten und griff nach irgendeiner würzigen Sauce, ehe sie glücklich in ihr Meisterwerk hinein biss. Sofort ging es ihr besser und ihr Magen beruhigte sich. Es war wie nach einer langen Dürreperiode ein eiskaltes Glas Wasser zu trinken, nur so viel besser.

„Gott, dass ist besser als Sex!“, kam es von Ino, die ihr Sandwich ein wenig zu verträumt ansah.

„Versagt mein Bruder etwa im Bett?“, grinste Temari und nicht nur TenTen verschluckte sich an ihrem Bissen.

„Oh, ganz und gar nicht! Er ist sehr talentiert und einfallsreich!“, erwiderte Ino und zwinkerte ihr zu, „Wie sieht es mit Sasori aus? Versagt er?“, provozierte eine Blondine die andere.

„Kein Niveau, die zwei!“, murmelte TenTen.

„Er ist in vielen Dingen sehr kreativ und geschickt!“, sie wackelte mit den Augenbrauen, was Kazumi zum Lachen brachte, „Und er ist überdurchschnittlich ausgezeichnet, wenn ihr versteht was ich meine!“, dabei zwinkerte sie verschwörerisch und der brauchte bei Kazumi einen Moment, weil sie doch noch halb im Schlafmodus war, ehe sie etwas rot anlief, „Wie sieht es da bei unseren Uchihas aus?“, fragte sie an Sakura und sie gewandt, „Wie talentiert sind sie denn?“

„Also abgesehen von leistunsfähig, gottbegnadet, sehr qualifiziert und sehr erfahren?“, grinste ihre beste Freundin.

„Ich hab keine Vergleiche, aber er scheint mir sehr, sehr, sehr fähig zu sein.“, überlegte Kazumi laut, „Moment, gottbegnadet? Hat Sasuke dir das eingeredet?“, wollte sie wissen und Sakura lächelte zuckersüß unschuldig.

„Als würde es nicht stimmen!“, sagte sie.

„Oh ja, von den Göttern gesandte sexy Kerle.“, kam es von Hinata, die erst bemerkte, was sie gesagt hatte, als es bereits zu spät war. Dafür lief sie knallrot an, „Ich meine ...“

„Oh nein, wir haben schon gemerkt, dass du es faustdick hinter den Ohren hast. Und jetzt raus damit, was ist denn der gute Naruto für ein Typ im Bett?“, verlangte Temari und Kazumi war sich nicht sicher, ob sie das wissen wollte, „Ist er besser, als sein Vorgänger?“

Es wurde absolut still und jeder sah Hinata an, die innerhalb von zwei Sekunden so rot anlief wie das Tuch eines Matadors. Temari grinste diabolisch und als Hinatas Stelle hätte Kazumi sie gerne mit der Ketchupflasche beworfen.

„Also ...“, fing sie an, verstummte aber wieder und zerrupfte die Scheibe Brot.

„Moment, Naruto war nicht dein Erster?“, fragte Ino und wirkte etwas empört, „Entschuldige, aber das kam unerwartet!“

Da musste sie Ino zustimmen, nicht weil sie Hinata für prüde hielt, sondern eher weil sie ihr nie von einem Exfreund erzählt hatte, geschweige von sexuellen Erfahrungen. Nicht, dass Hinata ihr das hätte erzählen müssen. Es ging sie ja nichts an. Aber auf die Art, wie sie immer auf Naruto reagiert hatte, also sehr schüchtern, hatte sie angenommen er wäre ihr Erster gewesen.

„Ja, ja, ich weiß. Das ist schockierend!“, unterbrach Temari sie wieder und lenkte von einer rotangelaufenen Hinata an, die darüber sicherlich sehr froh war, „Mich interessiert ein anderes Erstes Mal in dieser Runde!“, dann wurde sie still und Kazumi fühlte sich irgendwie beobachtet.

Deswegen hob sie den Blick und merkte, dass jeder sie ansah, „Was?“, fragte sie und nahm einen Schluck von ihrem Wasser.

„Nun bis vor ein paar, mh was, Wochen warst du noch eine unschuldige Jungfrau!“, fing Temari an.

„Und?“, wollte Kazumi irritiert wissen.

„Teile deine Erfahrungen doch mit uns!“, bat ihre blonde Freundin sie und sie hatte das Gefühl, dass sie keine andere Wahl hatte, „Wie war es denn?“

Kazumi sah zu ihrer besten Freundin, die hinter ihrem Glas verstohlen grinste, da sie die Antwort auf diese Frage sehr wohl wusste, weil sie es ihr damals erzählt hatte.

„Ähm!“, fing sie an und verstummte, weil sie nicht wusste, wie sie ihr das sagen sollte. Nicht weil es ihr peinlich war, sondern weil ihr das niemand glauben würde. Sie selbst glaubte es ja nicht wirklich.

„Sag es ihnen doch einfach!“, grinste Sakura, „Sag ihnen was passiert ist!“, offensichtlich fand ihre beste Freundin das alles sehr lustig. Vielleicht sollte sie anschließend über ihr erstes Mal reden, wenn sie das so witzig fand.

„Moment, hat er etwa versagt?“, Temari wirkte ehrlich schockiert und sie sah ihr richtig an, dass sie ihm das die nächsten Monate oder Jahre unter die Nase reiben würde. Das wollte sie ihm nicht antun.

„Also, eigentlich war das nicht wirklich geplant!“, gab sie zu und dachte mit einem Lächeln an diese Nacht.

„Details, Süße! Bitte!“, meinte Ino.

„Also, ... also eigentlich hatte ich nur vor mit ihm offiziel zusammen zu sein. Dann haben wir uns geküsst und dann ist es ... irgendwie passiert!“, gestand Kazumi.

„Wie passiert?“, fragte TenTen nach.

„Ganz ehrlich, ich brauch keine Rosenblätter oder Kerzenschein. Dass es so spontan war, gefällt mir und es war perfekt!“, hauchte sie.

„Wow, es ist als wäre ich dabei gewesen!“, sagte Temari trocken.

Kazumi seufzte und lehnte sich leicht zurück, ließ ihren Fuß auf ihrem Knie wippen, „Die Wahrheit ist, es war unglaublich! Itachi war zärtlich, einfühlsam, leidenschaftlich und liebevoll. Ich hab mich wunderschön und begehrenswert gefühlt.“, sie erzitterte bei diesem Gedanken und war immer noch überwältigt, wenn sie daran dachte, „Es war die unglaublichste Nacht meines Leben!“

„Aber?“, hackte Sakura nach, die ganz genau wusste, was passiert war.

„Aber ich weiß nicht, wie viel wirklich von dem passiert ist, was ich glaube was passiert ist!“

„Was?“, kam es von ihren Freundinnen, außer Sakura, die bescheid wusste.

„Na ja, entweder wir hatten die ganze Nacht Sex oder ich hab mir die Hälfte nur eingebildet!“, dabei kratzte sie sich verlegen am Hinterkopf und sie sah ihren Freundinnen wie ihnen die Gesichter förmlich einschliefen.

„Ihr hattet was?“

Kazumi wurde etwas rot um die Wangen, „Wie schon gesagt, ich bin mir nicht sicher wie viel davon wirklich passiert ist. Also das erste Mal bestimmt und auf jeden Fall das zweite Mal, aber ab da bin ich etwas unsicher.“

Temari und Ino wirkten so schockiert wie sie die Zwei noch nie erlebt hatte, während TenTen eher amüsiert war und Hinata etwas peinlich berührt.

„Habt ihr einen halben Porno abgezogen?“, fragte Ino heiser.

„Wenn ich das wüsste!“, hauchte Kazumi und hüstelte verlegen.

„Okay, Süße ich will dir echt nicht zu nahe treten, aber das klingt absolut unrealistisch. Niemand, nicht einmal mit Itachi Uchiha hat so ein perfektes Erstes Mal!“, meinte Temari ganz vorsichtig.

„Das ist mir klar, aber ich weiß ja auch nicht, wie viel ich mir einbilde und es ist mir ein wenig peinlich Itachi danach zu fragen.“, gab Kazumi zu und stellte sich sein überhebliches Grinsen vor, wenn sie ihn danach fragen würde. Sein Ego brauchte bestimmt nicht noch mehr Bestätigung, wenn sie ihm erzählte, dass sie mehr oder wenig glaubte sie hätten die ganze Nacht Sex gehabt, was doch absolut unrealistisch war.

„Erzähl wie es weiter gegangen ist!“, kam es von Sakura, die ganz genüßlich ihr Glas Wasser trank.

Abermals sahen ihre Freundinnen sie auffordernd und ein wenig schockiert an, „Na ja, könnte sein, dass wir am nächsten Morgen weiter gemacht haben und ich mir sicher bin, dass das keine Einbildung war.“, sagte sie so unschuldig wie möglich und Temari stand vor Schock der Mund offen, „Die Wahrheit ist wir haben die ersten paar Tage nicht die Finger voneinander lassen können.“

„Bitte sag mir jetzt nicht, dass ihr in eurer ersten Woche als Paar eine perfekte Woche zusammen gebracht habt.“, Ino rieb sie ein wenig fertig den Nasenrücken.

Kazumi erinnerte sich an die Frage bei diesem verhängnisvollen Spiel und dass sie und Itachi als einzige dabei getrunken hatten. Das war vielleicht schon schlimm genug, aber mit dieser Offenbarung gab sie ihren Freundinnen wohl den Rest, „Soll ich dich anlügen?“, versuchte sie es und Ino seufzte frustriert.

„Bitte hör einfach auf über dein Sexleben zu reden. Das ist frustrierend!“, bat Temari, „Da kommt mir meins so mies vor und dabei ist Sasori sehr talentiert.“

Vielleicht sollte sie sich deswegen schuldig fühlen, aber das tat sie nicht, weil es sich gut anfühlte und es ihr Spaß machte. Mit Itachi zusammen zu sein war immer aufregend und selbst wenn sie mal nicht miteinander schliefen, genoss sie jede Sekunde. So eine perfekte Woche mochte ja nett klingen, aber da war auch viel Druck dahinter und ehrlich gesagt zog sie Qualität Quantität vor.

„Moment, eine Frage noch, wie viel Sex habt ihr bitte?“, kam es überraschend unverblümt von TenTen und Ino wirkte interessiert.

„Meinst du wöchentlich?“

„Ich meine jedenfalls nicht täglich!“, grollte ihre Freundin plötzlich, als wäre es Verrat an ihren Freundinnen wenn sie täglich mehrmals Sex hätte.

„Keine Ahnung, das ist immer unterschiedlich.“, dabei zuckte sie mit den Schultern.

„Klingt irgendwie danach als hättet ihr eine Menge aufzuholen gehabt, wenn man bedenkt, wie lange ihr umeinander herumgeeiert seid.“, grinste Sakura, die sich komplett aus dieser Diskussion gehalten hatte. Ihr konnte es ja egal sein. Sie hatte mit Sasuke nicht ihr erstes Mal gehabt und sie konnten keine perfekte Woche zusammenbringen, außer in den Ferien vielleicht.

„Scheint so!“, seufzte Kazumi und kam zu dem Entschluss dass sie ihren Freundinnen auch ihre Sorge beichten musste, „Wenn Itachi aber nach Yale geht, bin ich auf eiskalten Entzug!“

„Stimmt!“, pflichtete Temari ihr bei, „Ich weiß noch wie das mit Sasori war. Von einem Tag auf den anderen, war Schluss mit den heißen Schäferstündchen und das war echt schlimm. Und ich hatte schon einige Kerle in meinem Bett und einige Flauten. Du hingegen kennst das ja nicht mal.“

„Was soll ich sagen?“, fing Sakura an, „Sasuke und ich hatten von Anfang an eine Fernbeziehung und da kommt der Sex immer zu kurz.“

„Ist bei mir und Neji genau das gleiche!“, meldete sich TenTen, die meistens wenig über ihre Beziehung sprach.

„Dito!“, kam es von Ino.

„Wie macht ihr das dann?“, fragte hingegen Hinata, die dieses Problem nicht verstehen konnte, weil sie mit ihrem Freund in einer Klasse war und so wie es aussah auch aufs gleiche College gehen würde. Sie wären durch diese Distanz niemals getrennt, wie ihre Freundinnen und wie Kazumi bald.

„Telefonsex!“, kam es von allen Vier gleichzeitig und Kazumi verschluckte sich an ihrem Wasser, „Oh und anzügliche SMS!“, fügte Sakura hinzu und wurde nur etwas rot.

„Heißt das nicht Sexting?“, überlegte TenTen laut.

„Ich schicke Sasori Nacktbilder!“, gab Temari zu und Ino pflichtete ihr mit einem Nicken zu.

„Was?“, hauchte Hinata und wirkte schwer erschüttert.

„Na ja, Deidara steht eher auf Unterwäschebilder.“, grinste Ino und seine Schwester verzog die Lippen.

„Danke für diese Info!“, meinte sie.

„Okay, aber ist das spontan passiert, also der Telefonsex oder habt ihr das gemeinsam entschieden?“, wollte Kazumi wissen und die Vier sahen sich kurz an.

„Bei mir hat Sasuke damit angefangen und ich bin einfach drauf eingestiegen. Am Anfang war es echt komisch ihm einfach nur zu erzählen was man macht oder gerne mit dem anderen machen möchte.“, erzählte ihre beste Freundin, „Ich finde aber, dass macht das Wiedersehen nur aufregender, weil man in gewisserweise schon angeheizt ist, aber der größte Druck durch den Telefonsex schon draußen ist. Manchmal setzen wir dann das in die Tat um was wir uns in der Woche davor erzählt haben. Es regt definitiv die Fantasie an.“

„Ich fands am Anfang echt schräg und ein wenig peinlich, aber sobald man merkt, dass es dem anderen auch so geht und man sich ja nicht schämen muss, kann es auch echt heiß sein.“, fügte Ino hinzu, „Du musst das wie ein Vorspiel in Etappen sehen.“

Kazumi zog fragend die Augenbraue hoch und zweifelte an dieser ganzen Sache. Telefonate waren ja schön und gut und vielleicht half der Telefonsex und die anzüglichen SMS, aber das alles ersetzte doch keine tatsächlichen Berührungen. Und ihr ging es dabei nicht mal um den Sex, sondern um seine Anwesenheit und seine Umarmungen, die sie vor allem morgens vermissen würde.

„Und dann wenn ihr euch seht, habt ihr phänomenalen Sex!“, grinste Temari und sie legte leicht den Kopf, „Oder habt ihr das nicht schon längst?“, wollte ihr blonde Freundin wissen und Kazumi grinste gegen ihr Glas, schwieg aber, weil das niemanden etwas anging.

Sie unterhielten sich noch über eine Stunde über diese ganze Fernbeziehungsgeschichte und sie wusste immer noch nicht wie sie das angehen sollte. Für sie sah es so aus, als würden sich ihre Freundinnen das einfach machen. Wahrscheinlich war es das auch, mit den Telefonaten, den SMS und den gelegentlichen Treffen und sie dachte einfach wieder viel zu viel darüber nach. Dennoch nagte das an ihr, weil sie dazu noch keine Lösung hatte. TenTen meinte sie solle mit Itachi darüber reden, da es ihn immerhin auch betraf, was sie sowieso vorgehabt hatte. Aber sobald sie es ansprach wurde es wieder realer und sie konnte es nicht noch einen weiteren Monat verdrängen. Trotzdem rückte Itachis Abschluss immer näher und auch sein Auszug aus seinem Zimmer. Daran wollte sie einfach nicht denken.

Sie beendeten ihr improvisierte Essen, räumten alles weg um auch keine Beweise für ihre Freunde zu hinterlassen, die sich bestimmt wundern würden wo das ganze Brot geglieben war. Das hatten sie bis auf ein paar Scheiben komplett aufgegessen. Offensichtlich hatte sie am Tag wirklich wenig gegessen, wenn sie sich drei Sandwiches reingezogen hatte. Nun sie erinnerte sich vage daran ihr Essen immer unauffällig zu Itachi geschoben zu haben, weil sie keinen Appetit sondern eher Übelkeit verspürt hatte.

Nebenbei erwähnte Kazumi, dass sie im ersten Monat der Sommerferien ein Praktikum bei UchihaCorp. machen würde und Temari sah sie an, als hätte sie den Verstand verloren, was sie jetzt nicht witzig finden sollte. Sasuke und Sai haben sie schon so angesehen und die wussten eindeutig mehr darüber. Temari meinte ein Praktikum dort wäre hardcore und nur was für Collegestudenten auch wenn Itachis Vater hin und wieder auch einen HighSchool Schüler aufnahm. Aber auch nur dann wenn er den Schüler kannte, weil er das Kind eines Geschäftspartners war. Tja, sie war ja nur die Freundin seines Sohnes und sollte wahrscheinlich sowieso nur Kaffee kochen.

Vor dem Esssaal trennten sich ihre Wege und jede kehrte in ihr Zimmer zurück. Auf Zehenspitzen schlich sich Kazumi vom Wohnzimmer ins Schlafzimmer, wo sie Itachi immer noch schlafend vorfand. Es war jetzt schon nach halb zwei Uhr morgens und sie war satt und ein wenig müde.

Itachi lag auf dem Bauch, den Kopf zur Fensterseite gedreht und die Decke reichte ihm nur bis zur Hüfte. Das sanfte Licht das von draußen kam beleuchtete seinen nackten Rücken. Sie grinste und hob vorsichtig die Decke um darunter zu kriechen. Er bewegte sich leicht, als sie sich näher an ihn kuschelte und hauchzart küsste sie seine Schulter.

Itachi gab ein leises Geräusch von sich, das sich ein wenig wie ein Schnarchen anhörte und sie zum Kichern brachte, ehe er sich zu ihr umdrehte und seine müden Augen sie musterten.

„Kannst du nicht schlafen?“, seine Stimme klang heiser und belegt und sein schlaftrunkener Blick war goldwert.

„So ähnlich!“, flüsterte sie und rückte ein wenig an ihn heran.

„Kann es sein, dass du kurz nicht im Bett warst?“, wollte er wissen, war aber noch halb im Schlaf und wahrscheinlich hatte sie ihn geweckt, was ihr wirklich leid tat.

Kazumi überlegte kurz, „So ähnlich!“, wiederholte sie ihre Antwort und er hinterfragte das nicht, weil er offensichtlich noch zu verschlafen war um auf ihre vage Antwort zu reagieren.

„Okay!“, murmelte er und legte seine Arme um ihre Taille drückte sie an seinen Körper und vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge. Sein warmer Atem schlug gegen ihre Haut, was sie leise seufzte.

Für einen kurzen Moment glaubte sie er würde gleich wieder einschlafen, bis sich sein Mund auf ihren Hals drückte und langsam über ihre Kehle glitt, bis er ihr einen Kuss auf die Wange drückte.

Kazumi keuchte leise, als seine Hände an ihren Shorts zogen und ihr Top hochschoben. Sie fasste nach seiner Hose, zog an dem elastischen Bund, ehe er sie unter sich begrub und sie kichernd mit einem Kuss überwältigt wurde.

So verschlafen war er dann doch nicht und sie war defintiv süchtig nach! Der eiskalte Entzug würde definitiv ein Spaß werden.

63.Kapitel

63.Kapitel

Sie hatten nicht alle Beweise verstecken können, da ihnen entfallen war, die verschiedenen Saucen wegzuräumen, die natürlich jetzt am Frühstückstisch nicht ganz dazu passten und die Jungs zu Recht verwirrt waren, da niemand von ihnen ihr Omlette oder die Pancakes mit Barbequesauce aßen, zumindest nicht nüchtern.

Ihre Freunde warfen nur einen Blick in ihre Richtung und schon knickten Ino und Hinata ein, beichteten, dass es möglicherweise sein könnte, dass sie sich vielleicht einen Mitternachtssnack gegönnt hatten und deswegen kein Brot mehr da war, von dem leckeren Käse ganz zu schweigen. Soweit sie wusste war der aus der Schweiz importiert worden und gehörte Sasuke, dem Feinschmecker.

Ironischerweise störte es die Jungs eher, dass sie sie nicht geweckt hatten um an dieser kleinen Party teilzunehmen, als dass sie ihnen das ganze Brot und den Truthahn weggefuttert hatten. Dazu hatte Temari locker gemeint, wie sie sich mit deren Anwesenheit über ihre festen Freunde unterhalten hätten können. Zumindest waren sie jetzt verängstigt und fühlten sich noch mehr verraten.

Sai, der auch mal beim Frühstück aufgetaucht war, fand das äußerst amüsant und hörte nicht einmal auf zu grinsen, als seine Cousins ihn finster angesehen hatten.

Sie frühstückten noch alle gemeinsam, ehe sie sich von ihren Gästen verabschiedeten und es wieder seltsam still im Wohnhaus war. Wenn Kazumi daran dachte, dass sie nächstes Jahr nur mehr zu fünft in diesem großen Haus waren, wurde sie schon etwas wehmütig und sie würde auch ein wenig die Partys vermissen, die sie nicht mehr schmissen.

Wieder in ihrem Zimmer widmete sie sich wieder ihren Hausaufgaben, während Itachi sich mit seinem Laptop auf dem Bett bequem machte und sich um die Belange der UchihaCorp. kümmerte. Sie wollte ihn dabei nicht stören, weswegen sie sich ins Wohnzimmer zurückzog und dort an ihrem Aufsatz arbeitete. Sie vertiefte sich in ihre Arbeiten und vergas sogar die Zeit. Der Gedanke an Itachi in Yale verdrängte sie für den Moment, konzentrierte sich nur auf ihre Aufgaben und schirmte jede Ablenkung von außen ab. Sie war so in Fahrt, dass sie sogar anfing zwei Konzepte für ihre Abschlussarbeiten auszuarbeiten. Dafür hatte sie noch Zeit, aber da sie auch nicht wusste, wie viel Zeit sie in den Ferien haben würde und alle Arbeiten Mitte ihres letzten Schuljahres fertig sein musste, fing sie schon mal jetzt wenn sich Zeit ergab. Außerdem je eher sie damit fertig war, desto gelassener konnte sie ihrem Abschluss entgegen sehen und sich eher auf ihre Bewerbungen fürs College konzentrieren. Denn auch wenn ihre erste Wahl Yale war, hatte sie Jim versprochen sich trotzdem für mehrere Colleges zu bewerben. Daher hatte sie sich vorgenommen bei der kompletten Ivy League genommen zu werden. Ihre Ziele waren hochgestochen, aber sie wollte auch wissen bei wie vielen der acht prestigeträchtigsten Colleges der USA sie genommen werden würde. Dazu gehörte zwar auch Harvard, was Itachi vielleicht nicht so prickeln finden würde, aber es war immer noch ihre Entscheidung und solange Yale sie nahm, würde sie auch dorthin gehen und da war es egal was mit den anderen Colleges war.

Als Kazumi das erste Mal durchatmete seit sie heute angefangen hatte zu arbeiten, war es bereits Mittag und sie schreckte hoch, als Itachi ihr seine Hand auf die Schulter legte. Sie sah ihn an und er hielt ihr ein Glas Wasser hin. Der Duft von Tortillas und geschmolzenen Käse stieg ihr in die Nase und sie entdeckte auf dem Tisch zwei Teller mit den gefüllten Köstlichkeiten.

„Hunger?“, fragte er, als sie ein Schluck von dem Wasser nahm.

„Ein bisschen!“, meinte sie und legte ihren Laptop weg, ehe sie sich erhob.

„Dann komm!“, er nahm die zwei Teller und ging damit ins Schlafzimmer.

Kurz stutzte sie, da sie meistens im Wohnzimmer aßen und nur im Schlafzimmer Chips und so aßen, wenn sie sich einen Film ansahen. Dennoch folgte sie ihm und setzte sich mit ihm aufs Bett, nahm eins der Teller entgegen.

„Haben wir nicht mal gesagt, kein Essen im Bett!“, meinte sie.

„Regeln sind da um gebrochen zu werden!“, grinste er nur.

„Auch deine eigenen!“

„Vor allem die!“, erwiderte Itachi, „Hast du nächstes Wochenende etwas geplant?“, fragte er abrupt, weswegen sie ihn kurz irritiert ansah.

Sie überlegte einen Moment, ehe sie den Kopf schüttelte, „Nichts Besonderes. Wieso?“

„Ich entführe dich über das Wochenende!“, antwortete er und sie verschluckte sich fast an ihrem Bissen.

„Was?“

„Wir fahren am Freitag gleich nach der Schule weg und kommen Sonntagmittag wieder zurück!“

Das klang schwer danach als hätte er das schon länger geplant und als wäre es schon beschlossene Sache. Ob sie etwas vor hätte hatte er nur gefragt, damit er es mal so nebenbei ansprechen konnte und er wusste ganz genau, dass sie keine Pläne hatte. Sie erzählte ihm meistens immer was sie vorhatte.

„Und was haben wir vor?“, wollte sie wissen, kannte sie Antwort bereits, so wie er grinste.

„Eine Überraschung!“, sie seufzte, „Temari übernimmt das Packen für dich und nein, sie wird dir nicht sagen wohin es geht.“, nahm er ihr gleich den Wind aus den Segeln, denn daran hatte sie wirklich gedacht. Temari konnte sie noch eher weich klopfen, als Mister Itachi Sturschädel Uchiha.

„Und was ist der Hintergrund dieses Trips?“

„Wenn ich dir das sage, weißt du ja wo wir hinfahren. Vertrau mir einfach!“

Kazumi legte den Kopf schief und kaute langsam ihr Essen, ehe sie ihm antwortete, „Ich vertraue dir blind!“, meinte sie nur und atmete tief durch, ehe sie ihn fest ansah, „Können wir über was reden?“

Itachi hielt inne und sah so aus, als würde er über jede Schandtat nachdenken, die er begangen hatte und die sie ihm vorwerfen konnte, „Worüber?“, fragte er vorsichtig.

„Okay, vielleicht wiederhole ich mich, aber du bis nächstes Schuljahr in Yale, was bedeutet, dass wir rein technisch gesehen eine Fernbeziehung führen!“, fing sie an.

„Und?“, fragte er weiter, als würde er das Problem nicht sehen, was sie etwas frustrierte.

„Wie wollen wir das angehen? Wollen wir jeden Tag telefonieren, wie Sasuke und Sakura, skypen oder dauernd SMS schreiben? Besuchst du mich, besuche ich dich?“, fragte sie letztendlich und so wie er sie ansah, wirkte es fast so als wäre sie die Einzige, die sich derartige Gedanken machen. Nicht, dass es ihm egal wäre, aber sie war eindeutig mehr besorgt, als er.

Itachi schwieg einen Moment, ehe er sein Teller wegstellte, was sie ihm gleichtat. Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare und sah sie dann fest an, „Ob wir jeden Tag telefonieren können, kann ich dir momentan nicht versprechen, weil ich meinen Stundenplan ja nicht kenne und ich nicht weiß, wie viel ich vor allem am Anfang unterwegs bin.“, das verstand sie und von Temari wusste sie, dass sie zu Anfang wenig Kontakt zu Sasori gehabt hatte, da er sich erst im College einleben musste, „Skypen klingt gut und du kannst mir so viele SMS schreiben wie du willst. Was die Besuche betrifft, klar kannst du mich besuchen, aber ich besuche dich auf jeden Fall. In den ersten zwei Monaten nicht, aber danach habe ich vor einmal im Monat am Wochenende vorbei zu kommen.“

Kazumi war gelinde gesagt sprachlos, da sie ihn völlig anders eingeschätzt hatte. Er hatte sich Gedanken gemacht und kam mit einem soliden Plan, der natürlich auch Freiheiten zusprach, da Itachi wirklich nicht sagen konnte, wie viel Zeit er tatsächlich hatte. Vielleicht war sein Stundenplan so vollgestopft, dass er nur am Wochenende Zeit fand mit ihr zu reden oder nur fünf Minuten am Tag. Soweit sie wusste, hatten Sasuke und Sakura auch nie mehr Zeit zum telefonieren.

„Aber ich würde sagen, wir verfeinern das alles, wenn wir unsere Stundenpläne haben und richten uns danach.“, sagte Itachi.

Kazumi starrte ihn einen Moment an, ehe sie ihr und sein Teller nahm und auf den Boden stellte, was er nur stumm beobachtete. Sie robbte zu ihm und setzte sich rittlings auf seinen Schoß, legte ihre Hände auf seine Wangen und drückte seinen Kopf etwas in den Nacken, ehe sie ihn hauchzart auf den Mund küsste.

„Wir schaffen das schon Süße!“, flüsterte er, „Ehe du dich versiehst, ist das Jahr bereits um und wir verbringen die Sommerferien zusammmen.“, Itachi schien optimistisch, weswegen sie es auch sein wollte.

„Ich weiß!“, meinte sie leise, „Ich werde dich vermissen!“

Er lächelte sanft und liebevoll, legte seine Arme um ihre Taille und drückte sie näher an sich. Sein Mund drückte sich auf ihre Mundwinkel, ihre Nasenspitze, ihre Schläfe und ihre Stirn, ehe er sie fest ansah, „Du wirst mir auch fehlen, aber ich bin nur ein paar Stunden Autofahrt entfernt. Wenn du irgendwas brauchst, bin ich sofort da, auch wenn ich mich mitten in der Nacht ins Auto setze.“, versicherte er ihr und sie nickte, „Du machst dir aber keine Sorgen, dass ich was anstelle, oder?“, fragte er ernst.

„Ich vertraue dir, aber nicht diesen anderen Mädchen!“, meinte sie genauso ernst, „Wenn du auf dem Campus durch die Gegend läufst und sie dann dein hübsches Gesicht und deinen süßen Hintern sehen, ...“, sie verstummte, weil sie sich auch dämlich vorkam, zumal sie in Gedanken noch seine Schultern, seine Oberarme, seinen Oberkörper hinzufügte. Eigentlich konnte sie seinen gesamten Körper in diese Gleichung miteinbeziehen.

„Mh, wie war das noch mal. Kein Kerl ist hier an dir interessiert?“, fragte er mit einem Schmunzeln, „Aber die Mädchen starren mir auf den Hintern?“

„Und dein hübsches Gesicht!“, ergänzte sie.

„Die anderen Mädchen interessieren mich nicht und außerdem würde Temari mich umbringen. Zumal ich mir das mit dir niemals versauen würde.“

Kazumi strich mit ihren Fingern durch seine Haare, streichelte seine Nacken. Leicht legte sie den Kopf schief und sah auf ihn herab. Er musterte sie eindringlich und ließ seine Hände über ihre Taille wandern, bis sie sich zu ihm hinunterbeugte und ihre Lippen hauchzart auf seinen Mund legte.

Der Kuss dauerte nicht lange, aber darum ging es auch nicht. Sie wollte nur seine Nähe spüren.

„Und ich kann dir nichts entlocken, was dieses mysteriöse Wochenende betrifft?“, fragte sie leise gegen seine Lippen und er grinste, „Weil, wenn es in einen anderern Bundesstaat geht oder auf einen anderern Kontinent, würde ich das schon gerne wissen.“, meinte sie und massierte seine Schultern.

„Deine Verführungsmethode ist interessant, aber ich schweige. Aber wir fahren nur in eine andere Stadt, versprochen!“, versicherte er ihr und sie nickte, „Und jetzt würde ich sagen wir essen fertig und dann ...“, er lächelte schemlisch und streichelte ihren Rücken. Sie erzitterte wohlig und und krallte ihre Finger leicht in seine Schultern, als er ihren Nacken streichelte.

„Deine Verführungsmethode ist interessant, aber wenn deine nächsten Worte nicht in einer Form damit zusammen hängen, dass ich für die Schule lerne, weil das wichtig ist, dann muss ich dich an der Stelle unterbrechen!“

„Einerseits finde ich deinen Ehrgeiz anziehend, aber andererseits kommt mir das ein wenig in die Quere.“

„Ich weiß, aber mein Aufsatz über den Kalten Krieg schreibt sich nicht von allein!“, meinte sie.

„Mh, was mach ich nur mit einer Freundin, die so fleißig ist.“, raunte er und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen.

„Ich muss mich ja auch daran gewöhnen alleine zu sein.“, gestand sie ihm leise.

Er hob ihr Kinn an, damit sie ihn ansah, „Du bist nicht alleine! Du hast Sasuke, Sai, Naruto und Hinata. Und ich bin nur einen Anruf entfernt.“, sagte er eindringlich.

„Itachi ...“, fing Kazumi leise an, „Ich hab Angst, dass ich ohne dich nicht schlafen kann.“

Darauf lief es letztendlich hinaus!

Der Sexentzug war ihr egal, damit konnte sie sich anfreunden und am Ende war der Sex nicht wichtig, vor allem wenn sie wusste, dass er sie besuchen kam und sie alles nachholen konnte. Sie hatten alles nachgeholt, nachdem sie offiziell ein Paar geworden waren. Seine Umarmungen und Küsse würde sie vermissen und auch seine neckende und flirtende Anwesenheit, aber auch das ließ sich aushalten, weil sie telefonieren und skypen würden. Selbst ihre Dates konnte man aufs Wochenende und seine Besuche verschieben.

Aber dank ihm schlief sie einfach viel besser. Klar, sie hatte in ihrem alten Zimmer, alleine auch gut geschlafen, aber sie hatte das Gefühl mit ihm tiefer, besser zu schlafen und war damit viel ausgeruhter.

„Du hast doch vorher auch alleine geschlafen!“, erinnerte er sie sanft, „Oder ...“, diesmal grinste er, „... wirst du nicht was anderes vermissen, wie den Sex zum Beispiel?“

Kazumi verdrehte die Augen, „Der Sex ist nicht das Problem, das halte ich aus!“, meinte sie.

„Oh, wirklich? Dann stört es dich nicht, wenn wir bis zum Ende des Schuljahres keinen Sex haben!“, grinste er schelmisch und sie schlug ihm leicht gegen die Schulter.

„Sicher nicht! Es ist ein Unterschied ob man es aushalten muss oder ob man es will!“

„Ist mit dem Schlafen doch dasselbe.“

„Ich weiß!“, flüsterte sie.

Itachi küsste sie sanft und sie seufzte gegen seinen Mund, „Wir könnten ja immer ein kleines abendliches Telefondate haben, wenn du willst. Dann ist das Letzte was du hörst meine Stimme, bevor du in den Schlaf gleitest.“

Kazumi kicherte leise und ließ sich mit ihm aufs Bett fallen. Für einen Moment lagen sich nur nebeneinander und sie wagte es nicht etwas zu sagen um diesen Frieden, der zwischen ihnen herrschte, zu stören. Mit dem Zeigefinger fuhr sie seinen Kiefer nach und tippte zweimal gegen sein Kinn, ehe sie zu ihm schielte und ein wenig näher zu ihm rutschte. Seine Hand legte sich auf ihre Hüfte und er schob ihr Shirt ein wenig hoch, kitzelte ihre Seite.

„Ich könnte dir ein Schlaflied singen!“, meinte er leise und sie grinste.

„Das würd ich gern sehen. Deine Gesangsstimme ist nicht wirklich etwas worauf du stolz sein kannst. Du singst grausig!“

„Du weißt echt, wie du einen Mann zerstörst!“

„Du hast andere Talente, singen musst du ja nicht. Außerdem glaube ich, dass du deine Gesangsstimme nicht für die UchihaCorp. brauchst!“

„Dabei wollte ich einen monatlichen Karaokeabend einführen!“

Kazumi lachte und vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge, während er seine Arme um sie legte.

„Und der, der bessser singt als du kriegt ne Gehaltserhöhung, oder wie?“

„Ich glaube das könnte teuer werden!“, murmelte er gegen ihren Scheitel, „Wichtig ist glaub ich, dass wir uns nicht verrückt machen und die Dinge so nehmen wie sie sind!“, sagte er und es klang vernünftig.

„Darf ich ehrlich zu dir sein?“, hauchte Kazumi.

„Du sollst immer ehrlich zu mir sein!“

„Okay!“, sie hob den Blick und sah ihn fest an, „Was ist, wenn ich so eine Freundin bin, die ihren Freund jede halbe Stunde anruft, weil sie keine Ahnung, verrückt wird und es ohne ihn nicht aushält? So eine kontrollsüchtige Freundin! Eine Helikopterfreundin“, gab sie zu und wirkte vielleicht nur etwas panisch, „Ich hatte noch nie eine Fernbeziehung und ja unsere Beziehung ist gefestigt und ich vertraue dir, aber was ist ...“, sie brach ab.

„Was ist, wenn alles so funktioniert wie wir uns das vorstellen, wir jeden Tag telefonieren oder skypen, ich dich so einmal im Monat besuche, ich dich zu Weihnachten und Silvester und deinen Geburtstag entführe und wir in den nächsten Sommerferien am Strand relaxen?“

„Sehr optimistisch!“, meinte sie.

„Dann realistisch! Die ersten zwei Monate verpassen wir uns, weil wir beide viel zu tun haben und uns erst daran gewöhnen müssen, aber sobald diese Phase vorbei ist, machen wir genau das, was ich vorhin gesagt habe.“

Itachi wirkte so überzeugt, dass sie ihm glauben wollte, weil es das Einzige war, was sie davon abhielt wirklich verrückt zu werden. Sie hatte Angst, dass das sich dann irgendwann im Sand verlaufen würde. Es war logisch, dass sie sich zuerst eingrooven mussten und die ersten zwei oder drei Monate sowieso zum Vergessen waren und sie danach sich extra viel Mühe gaben in Kontakt zu bleiben. Aber danach könnte es passieren, dass einfach nichts passierte. Sie sich aus irgendeinem Grund auseinander lebten. Er mehr Gefallen an dem Collegeleben ohne sie fand und sie einfach vergas. Das konnte sie nicht verkraften, weil sie langsam an eine Zukunft mit ihm hoffte.

„Ich hab das Gefühl, dass du in dieser Hinsicht viel cooler und gelassener bist!“, meinte sie.

„Liegt vielleicht daran, dass ich automatisch nie wirklich zeige was ich fühle, weil mir das so eingtrichtert wurde und ich will dir keine Sorgen bereiten.“

Hallo schlechtes Gewissen, weil sie ihm Sorgen bereitete, „Dann sei DU ehrlich zu mir!“

„Okay!“, er dachte kurz nach, ehe er seine Hand auf ihr Wange legte und sie ernst ansah, „Es macht mich wahnsinnig, wenn ich daran denke, dass wir ein Jahr getrennt sind.“, überraschte er sie, „Der Gedanke ich kann dich morgens nicht küssen und als Erster sehen, den ertrage ich kaum. Ich vertraue dir genauso, aber wenn ich auch nur darüber nachdenke, dass du von all diesen Kerlen umgeben bist, die dich anstarren, möchte ich dich nur mitnehmen. Ohne dich zu schlafen erscheint mir sowieso sinnlos.“

Kazumi war sprachlos!

„Du hast so viel Panik geschoben, da wollte ich dich nicht mit meinen Ängsten belasten.“, gab er leise zu, „Ich empfinde es als meine Aufgabe dich zu beschützen und dir jede Sorge zu nehmen. Deswegen hab ich mich so gelassen gegeben. Aber ehrlich gesagt, mir macht das auch Panik. Mir ist ein Fernbeziehung auch neu und ehrlich gesagt hab ich keine Ahnung was geschehen wird. Ich will optimistisch sein, weil ich glaube, dann funktioniert es.“

War es möglich sich noch mehr in einen Menschen zu verlieben? Wenn ja, war das gerade soeben passiert.

Kazumi hielt eine Träne zurück und legt diesmal ihre Hände auf seine Wangen, ehe sie ihn fest umarmte. Diesmal war es an ihr ihn zu trösten und wieder aufzubauen. Er hatte das schon so oft getan, dass sie aufgehört hatte mitzuzählen und in diesem Fall war sie an der Reihe.

„Meine Aufgabe ist es dich zu beschützen, wenn auch auf eine andere Art.“, flüsterte sie, als er ihre Umarmung sanft erwiderte, „Ich will deine Ängste wissen, vor allem damit du damit nicht alleine bist. Und ich will auch optimistisch sein.“, meinte sie leise, „Es tut mir leid, dass du dir Sorgen gemacht hast. Du hast Recht, wir schaffen das schon, immerhin haben wir es bis hierher geschafft.“, murmelte sie und küsste seine Stirn.

Sie blieben eine Weile so liegen, bis Itachi sich auf den Rücken drehte und sie mit sich zog. Beiläufig zog sie Kreise auf seiner Brust.

„Wir sollten dann zu Weihnachten wegfahren! Nur wir zwei!“, meinte sie leise, „Können wir das tun?“

„Sicher!“, meinte er, „Das ist das erste Mal, dass du mich um so etwas bittest!“, merkte Itachi an.

„Weil du früher so Sachen wie einen Spaziergang auf der Chinesischen Mauer vorgeschlagen hättest!“

„Ich dachte immer an Dinner über dem Grand Canyon!“, grinste er.

„Und was denkst du heute?“, fragte sie leise.

„Dinner über dem Grand Canyon!“

Kazumi lachte, „Ich würde gerne ein Wochenende irgendwo verbringen wo wir alleine sind.“

„Wie eine Berghütte?“

„Vielleicht!“

Kazumi setzte sich auf und griff nach seiner Hand, ehe er es ihr gleichtat. Sie küsste seinen Handrücken, so wie er es immer bei ihr tat.

„Ich glaube ich hab eine Idee, was wir machen können!“, sagte Itachi, weswegen sie den Blick hob.

„Verrätst du mir auch was du vor hast?“, fragte sie und wusste die Antwort bereits, ehe Itachi den Mund aufmachen konnte, „Ja, ich weiß, es ist eine Überraschung! Schon gut!“

Sanft legte er seine Hand auf ihren Hinterkopf und küsste ihre Stirn, ehe er seine gegen ihre drückte, „Ich werde dich niemals vergessen, egal wo ich bin, egal wie weit wir voneinander entfernt sind. Du bist mir das Wichtigste überhaupt, daher kommt jemand anderer überhaupt nicht infrage.“, wisperte er ganz leise und sie nickte, schluckte hart.

Itachi verstand sie ohne Worte, wusste was sie dachte und bedrückte. Wusste was er sagen musste, damit sie sich besser fühlte. Das würde sie vermissen, nicht den Sex oder das Drumherum, dieses Zusammensein und seine süßen Worte.

„Ich werde optimistisch sein, für dich!“, hauchte sie und entschied das Thema Telefonsex auf ein anderes Mal zu verschieben. Das war jetzt unwichtig und vielleicht unnötig in ihrem Fall.

„Und ich freue mich schon auf unsere Telefonate!“

So wie er das betonte, war es doch nicht so unwichtig! Und das machte sie jetzt noch nervöser!

Von Telefonsex hatte sie noch weniger Ahnung als vor einigen Wochen noch vom Sex.

64.Kapitel

64.Kapitel

Die kommende Woche verlief für sie zwar sehr ruhig, aber manchmal spürte sie schon eine gewisse Hektik, was auch daran lag, dass es für die Schüler der Abschlussklassen bald sehr ernst werden würde. Sie merkte das vor allem daran, dass Temari sich regelrecht in ihr Zimmer einschloss und erst wieder rauskam, wenn sie die Zahlen und Fakten nicht mehr sehen konnte und kurz davor war, den Autor der Schulbücher persönlich zu erwürgen. Vor allem traf sie in der Bibliothek immer öfter die Schüler der Abschlussklasse, wie sie vor einem Stapel Bücher saßen und manchmal etwas verzweifelt aussahen. Sie hatte es letztes Jahr auch so empfunden und es auch an Sasori und Deidara gesehen, die ebenfalls ein wenig im Stress waren. Neji sah sie sowieso nur mehr mit Büchern durch die Gegend rennen und ansprechen durfte man ihn sowieso nicht. Laut Hinata erwartete er viel von sich selbst, die Familie Huugya war da auch noch ganz speziell.

Daher ließ sie es lieber bleiben einen der Beiden auch nur im entferntesten auf ihren Abschluss anzusprechen, wenn gleich Temari es gewesen war die letztes Jahr ihren Freund und ihren Bruder deswegen tierisch genervt hatten. Karma eben!

Offensichtlich waren die Abschlussprüfungen an der Konoha High nicht mit denen auf einer normalen HighSchool oder einer anderen Privatschule zu vergleichen. Hier ging es wirklich um Leben und Tod. Es bedeutete noch mehr Stress als sonst und die Lehrer waren noch strenger. Immerhin ging es für viele dann gleich in die Arbeitswelt und ohne zu übertreiben konnten diese Schüler dann behaupten besser vorbereitet zu sein als ein frischgebackener Collegeabsolvent. Andere, die dann wirklich aufs College gingen hatten nicht nur einen immensen Vorteil ihren anderen Kommilitonen gegenüber, sondern hatten nach dem Collegeabschluss auch viel mehr vorzuweisen.

Daher ging sie den Abschlussklässlern eher aus dem Weg, kümmerte sich um ihre eigenen Arbeiten und ignorierte die bösen Blicke seitens Temari, wenn sie mit Leichtigkeit eine Eins schrieb.

Tja und dann gab es natürlich noch einen Schüler an dem dieser ganze Stress abperlte, wie Wasser auf einer öligen Oberfläche. Dieser Stress ging ihm so ziemlich am Arsch vorbei, weswegen ihn ein paar Schüler hassten und gleichzeitig verehrten. Er stolzierte durch die Gänge als hätte er den Abschluss bereits in der Tasche und ließ sich nicht mal von der kleinsten Drohung der Lehrer auch nur irgendwie aus der Fassung bringen. Laut Temari hatten sie es sehr oft versucht und er hatte es ignorierte.

Itachi Uchiha wie er leibt und lebte. Gott, wie sie diesen Mann liebte!

Nicht, dass er seinen Abschluss oder die Prüfungen nicht ernst nahm. Sie sah ihn lernen, aber er schien das sehr entspannt und locker anzugehen, als würde nicht seine Zukunft davon abhängen, was jetzt nicht so ganz stimmte. Er würde die Firma seiner Familie bestimmt übernehmen, aber sie war sich ziemlich sicher, dass sein Vater nur einen perfekten Notendurchschnitt akzeptieren würde. Und um nach Yale zu kommen brauchten man das.

Na gut, ganz ehrlich. Soweit sie das schon von vielen gehört hatte, lief diese ganze Bewerbungssache für die Colleges hier etwas anders ab, als an anderen Schulen. Gewöhnlich bewarb man sich an verschiedenen Unis und bekam Ab- oder Zusagen. Man suchte sich eine Uni aus und das wars dann. Hier jedoch tickten die Uhren etwas anders. Offensichtlich bewarb man sich als Schüler nicht bei den Unis, die Unis bewarben sich bei den Schülern. Denn wer bereits so klug war um an diese Schule zu kommen, hatte keine Problem an ein Elitecollege zu kommen. So kam es, dass manche Schüler nicht nur Bewerbungen von den amerikansichen Colleges bekamen, sondern auch welche aus der ganzen Welt.

In diesem Fall lief es so ab, dass die Schule die Ergebnisse der Abschlussprüfungen an diverse Unis verschickten und man nur auf `Zusagen´ warten musste. Man durfte zwar selbst entscheiden an wen die Ergebnisse geschickt werden durften, aber die meisten überließen das sowieso der Schule.

Kazumi hatte Itachi gefragt wie er das handhabte woraufhin er nur geantwortet hatte, das er die Ergebnisse nach Yale und Princeton schicken ließ. Yale war die Familientradition der Uchihas und Princeton deren Zweituni, da dort sein Onkel und sein Großvater ebenfalls einen Abschluss hatten. Sein Vater hatte dazu nie die Gelegenheit gehabt, da er bereits der Firmenchef gewesen war.

Ob er es seinem Großvater gleichtun wollte, wusst er jedoch noch nicht, was ja auch noch Zukunftsmusik war und demnach noch unwichtig war. Zumal das nicht ihre Entscheidung war.

Kazumi sah hoch, als sich die Tür zu ihrem Zimmer öffnete und sie beugte sich vor, als Itachi durch die Schlafzimmertür kam und seine Tasche etwas zu laut auf die Kommode warf. Sie legte ihr Buch zur Seite und musterte ihn einen Moment.

„Wo kommst du denn her?“, wollte sie wissen, als er sich sein Jackett auszog und seine Krawatte lockerte, sowie die ersten zwei Knöpfe öffnete.

„Vorbereitungsurs!“, meinte er leise.

„Ich dachte den wolltest du schmeißen?“

„Es hat sich herausgestellt, dass er verpflichtend ist!“, sagte er und ließ sich aufs Bett fallen, direkt vor ihre Füße.

„Selbst für den großen Itachi Uchiha?“, grinste sie und er drehte seine Kopf, musterte diesmal sie, musterte sie sehr genau.

„Die viel wichtigere Frage ist, trägst du etwas unter dem schicken Bademantel?“, meinte er schelmisch und streckte ihre Hand nach ihrem Fußknöchel aus um wohl unter den Stoff ihres Mantel zu schielen.

Schnell zog sie Beine ein und er musste sich aufsetzen, „Ja, meinen Pyjama.“

„Mh, den sexy Pyjama oder das andere Ding?“, wollte er wissen und versuchte einen Blick in ihren Ausschnitt zu erhaschen.

„Meinst du mit das andere Ding die bequemen Shorts und dein T-Shirt?“, lächelte sie.

„Jepp!“, meinte er und strich mit seinen Fingern über ihr Schienbein, schielte dabei zu ihr hoch.

„Du bist doch nicht nervös was deinen Abschluss betrifft?“

Seine Bewegungen stoppten abrupt, „Nein! Ich hab nur keine Lust auf den Vorbereitungskurs. Er ist unnötig!“

„Ich hab keine Lust auf die verpflichtenden Wirtschaftskurse, aber hier bin ich!“

„Hast du nicht ne Eins in dem Fach?“, merkte Itachi an.

„Nur dank dir und deinem Bruder!“, erinnerte Kazumi ihn und er nickte.

Für sie war dieses Fach eher unnötig, gehörte aber zum Stundenplan, weswegen sie da durch musste. Meistens half ihr Sasuke beim Lernen und überflog ihre Aufsätze. Im Gegenzug half sie ihm in anderen Fächern. Seit sie mit Itachi aber zusammen war und in seinem Zimmer wohnte, übernahm diese Rolle Itachi, der es ja liebte sich um sie zu kümmern.

„Du bringst Sasuke durch den Geometriekurs, daher sind wir quitt!“, grinste er und setzte sich neben sie, weswegen sie sich gegen seine Schulter lehnte.

„Ja, aber jetzt braucht er mich nicht mehr.“, hauchte sie und verwob ihre Finger mit seinen, „Ihr Uchihas seid einfach viel zu intelligent.“

„Sagt grad die Richtige!“

„Ja, aber ihr entwickelt euch weiter und werdet unabhängig.“

Sein warmes Lachen ließ ihr Herz freudig springen.

„Wir werden dich immer brauchen, Kazumi!“, meinte er leise.

„Darauf baue ich!“, sagte sie und schielte zu Itachi hoch, „Vorbereitungskurse haben einen Sinn.“

„Ja, aber ich weiß ja alles bereits. Ich bin perfekt vorbereitet. Wenn ich könnte, würde ich die mündliche Prüfung morgen ablegen!“

„Zuerst musst du aber die Schriftliche bestehen!“, erinnerte Kazumi ihn, „Nächste Woche oder?“

„Jepp, und in drei Wochen ist das alles vorbei!“

Kazumi war klar, dass er damit die Prüfungsvorbereitungen und den damit verbundenen Stress meinte. Wenn er nicht gerade im Klassenraum saß oder im Esssaal sah sie ihn lernen. Sein Tagesablauf bestand aus aufsstehen, trainieren, Frühstück, Schule, Mittagsessen, Lernen und schlafen. In den letzten zwei, drei Wochen hatten sie nicht sehr viel Zeit gehabt und nur diesen kurzen Momente, eben wie der Besuch ihrer Freundinnen, waren ihnen vergönnt. Aber für sie klang es wie das Ende der Welt, weil das Ende seiner Prüfungen gleichzeitig das Ende seiner Schulzeit war und somit der Beginn seiner Zeit in Yale. Was bedeutete dass er sie verlassen würde. Der dazwischen liegende Sommer zählte irgendwie nicht.

„Fährst du morgen deswegen mit mir übers Wochenende weg?“, wollte sie wissen und sie spürte wie er leicht zusammen zuckte.

„Na ja, da ich nicht weiß wie stressig die Prüfungsphase wird, wollte ich noch etwas Zeit mit dir verbringen!“, gab Itachi zu.

„Du weißt, dass du das nicht musst. Ich verstehen, dass du grad wenig Zeit hast und diese Prüfungen wichtig sind. Ich habe nächstes Jahr den gleichen Stress.“

„Wenig Zeit und Stress sollten keine Ausrede dafür sein wenig Zeit miteinander zu verbringen.“, meinte er.

„Es sollte aber nicht der vorrangige Grund sein. Ich bevorzuge Qualität vor Quantität.“

Kazumi verbrachte lieber mehrere Stunden mit ihm ohne Angst zu haben, dass er irgendwo hin musste und es am Ende nur zwei Stunden waren, weil er eigentlich längst weg sein musste. Lieber wollte sie mit ihm schöne Sommerferien verbringen, als dass er kurz vor seinen Prüfungen noch zwei Tage einbaute in der sie wegfuhren, einfach weil er sich einbildete er müsste das tun. Außerdem brauchte sie keine aufwendigen Dates. Ihr reichten die Stunden in ihrem Zimmer oder sonst wo, solange sie zusammen waren und miteinander lachen und reden konnten. Dazu brauchte man keine Yacht oder ein schickes Restaurant. Sie brauchte nur ihn.

Er lächelte träge, „Süße, würdest du es mir bitte nicht allzu schwer machen, dich zu verwöhnen, indem du solch logische Sachen sagst!“

Unschuldig lächelnd zuckte sie mit den Schultern und griff wieder nach ihrem Buch um wenigstens die Seite fertig zu lesen.

„Du freust dich doch auf morgen, oder?“, fragte er vorsichtig.

„Sicher! Wir fahren gemeinsam weg, verbringen Zeit miteinander und ich habe eine klitzekleine Chance dein Auto zu fahren!“, grinste sie.

„Die Chance geht gegen Null!“

„Und ich kriege keinen Hinweis, nicht mal einen Kleinen!“, bat sie mit einem entzückenden Lächeln, bei dem sie hoffte, dass es ihn weichkochte.

Itachi musterte sie einen Moment, ehe er lächelte und seinen Hand auf ihren Hinterkopf legte um ihre Stirn zu küssen, „Der gepackte Koffer gibt dir einen Hinweis!“, dabei deutete er auf die kleine Tasche, die neben der Badezimmertür stand. Temari hatte sie für sie gepackt und nach dem Mittagessen ihr hingestellt. Dafür hatte die Blondine eine Stunde in ihrem Kleiderschrank verbracht.

„Bitte, da hab ich alles aller erstes hineingeschaut!“, dabei verdrehte sie leicht die Augen.

„Und was hast du herausgefunden?“

„Keine Badesachen, also kein Strand. Keine Winterkleidung und keine aufwendige Abendkleidung. Demnach kein kalter Ort, aber auch geht es nirgendwohin wo ich ein Ballkleid und du einen Anzug brauchst!“, fing sie an, „Die Sachen sind beinahe normal, bodenständig. Nur zwei Kleider bei denen man annehmen könnte, dass wir schick essen gehen.“, obwohl man dazu sagen könnte, dass es eher danach aussah, als wäre es kein Restaurant bei dem man nur eine Reservierung bekam, wenn man seine Seele verkaufte oder eben Itachi Uchiha war. Eher ging sie davon aus, dass es ein schlichter Ort war, bei dem es nicht notwendig war aufgedonnert zu erscheinen.

„Kluges Mädchen!“

„Und, das hätte ich von Temari fast erwartet, keine komplizierte Spitzenunterwäsche.“

„Na ja, das Wochenende ist schon verplant, aber ich könnte eine Stunde freischaufeln um die komplizierte Spitzenunterwäsche zu kaufen, wenn dich das glücklich macht.“, überlegte er laut.

„Du hast gesagt, das ist dir nicht wichtig!“, dabei schlug sie ihn sanft am Oberarm und er lächelte.

„Nicht wichtig, ja. Will ich dich darin trotzdem sehen, auch ja!“

Das Lächeln war das ein kleines Schuljungen, dem gerade gesagt wurde, dass die letzte Stunde ausfiel und es seinen Lieblingsnachtisch und keine Hausaufgaben gab.

„Ich schlussfolgere, dass wir in ein kleines Hotel fahren, irgendwo außerhalb der Stadt und dort ein schönes Wochenende verbringen. Wir gehen in ein süßes, kleines Restaurant essen und machen etwas Normales, keine Yacht oder dekadente Partys!“

„So gesehen hast du Recht!“, gab er zu, aber da war etwas in seinen Augen, dass er ihr trotzdem was verschwieg.

„Und das war ein Geheimnis, weil ...“, bohrte sie nach.

„Weil ich dir nicht sage wohin wir fahren. Und was wir genau machen!“

„Und, du hast du wirklich Zeit dafür, also keine Verpflichtungen deinem Dad gegenüber oder was wegen deiner Abschlussprüfungen?“, fragte Kazumi vorsichtig nach.

„Oh, ich kann dir versichern, dass mein Vater es an diesem Wochenende nicht wagen wir mich anzurufen.“, die Art wie er das sagte war höchst verdächtig und sie wusste nicht warum, „Und wie ich schon sagte, die Prüfung könnte ich schon morgen ablegen.“

„Aber nur damit du nicht in den Vorbereitungskurs gehen musst?“

„Ganz genau!“, raunte er und streifte mit seinen Mund ihre Lippen, „Hab ich dir schon gesagt, dass du unglaublich bist?“

„Heute morgen, glaube ich!“, hauchte sie, als er ihr das Buch aus der Hand nahm und ihre Unterlippe zwischen seine Lippen nahm.

„Ich sage es eindeutig zu selten!“, murmelte er, „Aber dass ich dich liebe, hab ich dir gesagt!“, versicherte er sich schnell und plötzlich musste sie kichern, ehe sie ihre Hände auf seine Wangen legte und ihn hauchzart auf den Mund küsste.

„Ja!“

Sie drückte ihre Stirn gegen seine und schloss die Augen, ehe sie sich nach hinten fallen ließ und ihn mit sich zog. Seine Hände fanden ihren Weg zu ihrer Hüfte und und sie fasste nach seinem Hemd, zog an der Krawatte.

Er grinste gegen ihren Mund und sie lachte leise, weil er sie streichelte und sie dabei kitzelte. Seine Lippen streiften ihren Hals und sein Atem schlug gegen ihren Brustansatz.

Itachi machte langsam, sehr langsam. Er berührte jeden Zentimeter ihrer Haut, die freilag, küssste sich ihre Arme entlang und schob den Kragen ihres Badesmantel zu Seite, legte ihr Top frei, das er bis zu ihrer Brust hochschob, wo er gegen ihre Haut pustete. Jede Berührung, jeder Kuss, jedes Pusten war wie ein Stromschlag, der durch ihren Körper zog und sie völlig willenlos machte.

Ein Kleidungsstück fiel nach dem anderen und am Ende war es nicht nur ein simples Feuerwerk. Es war der verdammte vierte Juli! Nur viel besser!
 

Der Freitag verging viel zu langsam, vor allem da sie immer wieder abdriftete und an die letzte Nacht dachte, wie Itachi sie verwöhnt und sehr verzückt hatte. Sie konnte sich nicht auf die Chemiestunde konzentrieren, weil in ihrem Kopf immer wieder in Dauerschleife lief wie Itachis Hände über ihre Beine, ihre Hüfte und ihre Taille glitten und seine Lippen weiß Gott wo waren. Das Klingeln der Schulglocke ließ sie richtig hochschrecken, genau wie Sais Hand auf ihrer Schulter.

Ihr Gesichtsausdruck schien äußerst amüsant zu sein, da er sich selbst auf den Weg zur nächsten Stunde das Grinsen nicht verkneifen konnte. Aber das war ihr egal, da sie wirklich glücklich war. Itachi machte sie glücklich, kümmerte sich rührend um sie und sie würden ein entspanntes, schönes Wochenende zusammen verbringen. Sie war noch traurig weil Itachi nach Yale ging, aber er hatte auch recht, dass sie sich heute und morgen nicht so viele Gedanken darüber machen durfte. Bis zu seinem Abschluss dauerte es zwar nicht mehr lange, aber sie hatten ja noch die Sommerferien, auch wenn ein Monat davon wegen des Praktikums eigentlich größtenteils wegfiel. Sie würden sich zwar sehen, aber richtig Zeit miteinander konnten sie nicht verbringen. Kazumi würde einfach die restliche Zeit genießen und sich diesem Problem, wenn es überhaupt eins war, erst wirklich stellen, wenn es soweit war. Und vielleicht gestaltete es sich als ganz einfach und sie würden nach einer kurzen Eingewöhnungsphase jeden Tag telefonieren und skypen und sich anzügliche SMS schreiben. Er würde sie am Wochenende besuchen und sie würden über die Feiertage wegfahren.

Sie weigerte sich schlichtweg negativ sein und zu viel darüber nachzudenken, weil es momentan sowieso keinen Sinn hatte. Zumal Itachis Plan vernünftig klang.

Sai verabschiedete sich von ihr und sie ließ den Rest des Tages über sich ergehen. Sie konnte sich nicht wirklich konzentrieren, weil sie nur daran dachte, was Itachi für diese Wochenende geplant hatte. Dabei dachte sie an romantische Abendessen, einen Spaziergang und einige oder viele Küsse zwischendurch. Sie dachte an einen Film, den sie sich zusammen ansehen würden oder vielleicht ein oder zwei Tänzchen zu einem langsamen Lied, einfach weil sie so gerne mit ihm tanzte.

Mit diesem leichten Hochgefühl beendete sie den heutigen Schultag und war bereit für dieses Wochenende.

„Du bist ja gut drauf!“

Itachi erwartete sie bereits in ihrem gemeinsamen Zimmer. Neben ihm standen seine sowie ihre gepackte Tasche. Er hatte sich schon umgezogen und die Schuluniform gegen bequeme Jeans und ein T-Shirt eingetauscht. So leger bedeutete nur, dass es wirklich kein Edelhotel war und es wirklich ganz entspannt zugehen würde.

Kazumi kam zu ihm und schlang ihre Arme um seinen Nacken, küsste ihn und grinste, „Ich habe beschlossen dieses Wochenende einfach zu genießen!“, meinte sie und er erwiderte ihr Lächeln.

„Seh ich genauso! Willst du dich noch umziehen?“

„Gib mir fünf Minuten!“, bat sie ihn und verschwand im begehbaren Kleiderschrank.

Da Itachi sehr locker gekleidet war, entschied sie sich für ein leichtes Sommerkleid, das ihr leicht über die Knie ging. Es passte für einen frühabendlichen Spaziergang, aber auch zu einem Besuch im Restaurant. Schnell machte sie sich die Haare, rundete ihr Outfit mit den passenden Schuhen und einer leichten Weste ab, ehe sie wieder lächelnd zu ihm kam.

„Und?“, fragte sie und er musterte sie auf eine Art, die ihr mehr als zu gefiel und die ihr für später mehr versprach.

„Perfekt!“, hauchte er.

Es versetzte Kazumi in Hochstimmung, vor allem weil er sie so ansah.

„Wollen wir?“, fragte er und nahm beide Taschen, als sie nickte.

Gemeinsam gingen sie aus dem Wohnhaus, zu Itachis Wagen, der so sehr glänzte, dass sie sich im Lack ihr Spiegelbild perfekt sehen konnte. Offensichtlich hatte er ihn waschen lassen.

Itachi öffnete ihr die Beifahrertür und lächelnd setzte sie sich hin um festzustellen, dass das Innere des Wagens genauso glänzte wie das Äußere. Außerdem roch er sauber und frisch. Würde sie den Wagen nicht so gut kennen, würde sie fast glauben er hätte sich ein nagelneues Auto gekauft. Der hier roch wie neu gekauft.

Die Kofferraumtür wurde zugeschlagen und kurz darauf stieg er neben ihr ein.

„Hast du den Wagen von Grund auf reinigen lassen?“, wollte sie wissen.

„Ja, war mal wieder fällig!“, meinte er und startete den Motor.

„Aha!“, das letzte Mal hatte er ihn so reinigen lassen, als sie zu diesem Frühlingsfest gefahren waren, einfach er meinte, seine Mutter würde es nicht gutheißen, wenn sein Wagen auch nur einen Fleck aufwies, außen wie innen.

Itachi lenkte den Wagen über das Schulgelände und über einen Seiteneingang verließen sie die Schule. Durch den Außenspiegel sah sie wie gewohnt diesen schwarzen SUV von Michael, der ihnen folgte. Daran musste sie sich langsam gewöhnen. Immerhin gehörte das zu Itachis Leben und wenn sie auch in Zukunft mit ihm zusammen sein wollte, gehörte es demnächst zu ihrem Leben. Das machte ihr gerade nur etwas Panik.

Während der Fahrt unterhielten sie sich über den Unterricht und welche Fächer Itachi für die Uni wählen würden. Sie sprachen nicht über seinen Abschluss oder die räumliche Trennung, aber das war in Ordnung. Sie hatten bereits einen soliden Plan und nur die eigentliche Trennung würde zeigen, ob er wirklich funktionierte. Solange würde sie einfach so tun, als würde nichts dergleichen passieren.

Vielleicht ähnelte diese Taktik der, die sie nach dem Tod ihrer Eltern angewandt hatte, aber diesmal tat sie es nur um diese kurze Zeit zu genießen um sich weniger Gedanken zu machen, damit sie sich dann voll darauf konzentrieren konnte, wenn es wirklich soweit war.

Nach einer halben Stunde verließen sie die Stadt, fuhren durch kleinere Städte, vorbei an üppigen Feldern und ein oder zwei Fabriken. Sie verlor den Überblick wo sie waren, aber Itachi schien den Weg genau zu kennen, da er nicht mal das eingebaute Navi benutzte. Hatte er den Weg auswenig gelernt? Zutrauen würde sie es ihm!

Ihre Gespräche wechselten von der Schule zu allem Möglichen.

Da sie so viel übereinander wussten, hatten sie zwar an sich kein neues Gesprächsthema, aber dennoch fanden sie immer noch etwas worüber sie sprechen konnten. Selbst wenn es nur eine Diskussion über das neueste Lied im Radio war. Sie schienen zwar einige Überschneidungen in Sachen Filmen zu haben, aber Musikalisch fanden sie immer noch keinen gemeinsamen Nenner, was an sich immer wieder amüsant war, weil sie nervige Popsongs äußerst charmant fand, Itachi sie aber am liebsten auf den Mond schießen würde. Sie hörten es auch nur, weil sie den Song hören wollte und Itachi ihr nichts abschlagen konnte.

Deswegen sang sie auch nur den Refrain mit, was ihn dann doch zum Lächeln brachte.

Nach einer ungefähr dreistündigen Fahrt bog Itachi in eine schicke Wohngegend ein, was sie etwas verwirrte. Da reihte sich eine hübsche Villa neben die nächste. Es erinnerte sie etwas an die bewachte Wohngegend, in der sie mit Jim lebte um vor der Presse seine Ruhe zu haben.

Die Gärten waren mit hohen Hecken versehen, dass man keinen wirklichen Einblick hatte und sie nur einen kurzen Blick auf die diversen Villen erhaschen konnten. Die Gegend sah nicht so aus, als würde hier ein Hotel stehen, außer Itachis Familie hatte hier eine Villa und sie würden einfach dort das Wochenende verbringen, womit sie auch kein Problem hatte. Für ihn bedeutete das mehr Privatsphäre und für sie weniger Stress.

Itachi bog auf einen schmalen Weg ein und fuhr einen kleinen Hügel hoch. Ein wunderschöne dreistöckige Villa kam in Sicht. Die Front war in einem hellen Beige gehalten und diverse Pflanzen, wie Efeu waren im Laufe der Jahre die Fassade hochgeklettert, was der Villa einen ganz besonderen Flair verpasste. Der Vorgarten war genauso freundlich und so persönlich gehalten. Sofort fühlte sie sich heimisch und willkommen. Das Haus der Uchihas hatte nicht so familiär gewirkt, obwohl es auch wunderschön war.

Itachi hielt vor dem Eingangstor, stellte den Motor ab, während sie weiterhin auf diese Villa starrte.

„Gefällt dir das Haus?“, wollte er wissen.

„Es ist unglaublich schön!“, hauchte sie und sah dann zu ihm, „Aber das ist kein Hotel, oder?“

Er schüttelte lächelnd den Kopf, ehe er grinste, „Kazumi, willkommen bei meinen Großeltern!“

Kazumi starrte ihn an.

Sie waren wo?

65.Kapitel

65.Kapitel

„Gefällt dir das Haus?“, wollte er wissen.

„Es ist unglaublich schön!“, hauchte sie und sah dann zu ihm, „Aber das ist kein Hotel, oder?“

Er schüttelte lächelnd den Kopf, ehe er grinste, „Kazumi, willkommen bei meinen Großeltern!“

Kazumi starrte ihn an.

Sie waren wo?
 

Kazumi starrte von Itachi zu dem traumhaft schönen Haus. Dann wandte sie wieder den Blick zu ihm um abermals auf die Villa zu sehen. Und sofort überfiel Panik sie. Richtig heftige Panik, die ihren Magen zusammen ziehen und ihr das Herz bis zum Hals schlagen ließ.

„Entschuldige, was hast du gesagt?“, hauchte sie und sah wieder zu ihm, „Denn ich hab verstanden, dass das das Haus deiner Großeltern ist!“

„Ja, ist es auch!“, meinte er, „Ist alles in Ordnung?“

„Meine Haare!“, wisperte Kazumi erschrocken.

„Deine Haare?“, sagte er langsam und vorsichtig.

„Sie sehen schrecklich aus!“, meinte sie panisch und Itachi zog eine Augenbraue hoch, „Ich hätte sie mir heute Abend gewaschen, geföhnt und richtig frisiert. So sehen sie total zerzaust aus!“, dabei fasste sie sich theatralisch an die Haare.

„Meinen Großeltern sind deine Haare doch total egal!“

„Itachi, der erste Eindruck zählt immer!“

„Dir ist schon klar, dass sie dich bereits kennen gelernt haben und dein erster Eindruck sehr beeindruckend war?“

„Ja, aber da wurde ich von Profis hergerichtet, mit Make-Up und der Frisur, das Kleid. Da macht man immer einen perfekten ersten Eindruck!“

Itachi musterte sie einen Moment, ehe er den Kopf leicht schief legte, „Willst du... willst du wieder zurückfahren?“, fragte er sehr leise.

„Ich ...“

Kazumi senkte den Blick und dachte nach, ließ sich dafür zehn Sekunden Zeit.

„Ich will, dass sie mich mögen!“, antwortete sie ihm.

„Sie mögen dich! Kazumi!“, sie hob den Blick, als er seine Hände auf ihre Schultern legte, „Ich hätte dich nicht hierher gebracht, wenn es nicht so wäre!“

„Aber warum hast du es mir nicht einfach gesagt. Mir ist klar, dass es eine Überraschung war und es nur gut meinst, aber dann hätte ich mich seelisch darauf vorbereiten können!“

„Süße, ich kenne dich! Du hättest dir tagelang Gedanken über dieses Wochenende gemacht und dir dreimal die Haare gewaschen, an einem Tag.“

Sie schloss den Mund und sah wieder zur Villa, die so einladend und freundlich aussah. Hinter diesen Mauern musste man einfach vermuten, dass man willkommen war und freundlich behandelt wurde. Seine Großeltern hatten sie auf diesem Frühlingsfest bereits so warmherzig begrüßt und dann konnte sie nur erahnen, wie sie sich in ihrem eigenen Heim verhalten würden. Sie liebten ihren Enkelsohn, also wollten sie auch seine Freundin mögen oder ihr zumindest eine faire Chanc geben. Das was sie Mrs. Uchiha gebeten hatte zu tun, machten diese Menschen einfach ohne zu Zögern.

„Kazumi?“, Itachi musterte sie fragend und er wirkte unsicher.

Er bereute es nicht sie hierher gebracht zu haben, aber vielleicht bedauerte er es ihr das nicht gesagt zu haben. Sicher hätte sie sich Gedanken um diesen Besuch gemacht. Jedes Mädchen würde das, wenn sie die Großeltern ihres Freundes zum ersten Mal besuchen würden, aber da sie sie bereits kannte, musste sie sich nicht allzu große Sorgen machen. Außerdem hatte Itachi Recht. Er hätte sie nicht hierher gebracht, wenn sie nicht willkommen wäre. Zumal er es ihr gesagt hätte, wenn er sich deswegen Sorgen gemacht hätte. Aber er machte sich keine Sorgen, weil er seine Großeltern kannte und wusste, dass sie hier willkommen war und es letztendlich unwichtig war, wie ihre Haare aussahen. Zum Glück standen sie nicht zu Berge und sie trug ein herzeigbares Kleid und die passenden Schuhe.

„Gehen wir rein! Verbringen wir das Wochenende mit deinen Großeltern!“, meinte sie lächelnd und freute sich wirklich, auch wenn sie sich dieses Wochenende etwas anders vorgestellt hatte. Nichts mit kuscheliger Zweisamkeit vor einem Kamin oder bei einem Film. Aber das konnten sie auch im Wohnheim haben. Itachi war hier gerne, also wollte sie diesem Ort eine faire Chance geben.

„Du wirst es nicht bereuen!“, versprach er ihr und sie glaubte ihm.

Itachi stieg aus und ging um den Wagen herum um ihr wie immer die Tür aufzuhalten. Daran hatte sie sich bereit gewöhnt und empfand diese Geste als beruhigend. Sie stieg aus, während er das Gepäck aus dem Kofferraum holte und folgte ihm den kurzen Weg zur Eingangstür hoch. Sie bestand aus einem hellen Holz und über einem altmodischen Türklopfer aus Messing in Form eine Löwen war ein hübscher Kranz angebracht. Er klopfte nur kurz an, ehe er die Tür einfach öffnete und eintrat. Nur, wenn man hier viel Zeit verbrachte und sich hier wie zu Hause fühlte, trat man ohne zu Zögern ein. Es war nur Itachis Höflichkeit, dass er zumindest vorher anklopfte.

Itachi ließ ihr den Vortritt und sie trat in ein Paradies.

Leises Vogelgezwitscher drang zu ihr durch und sie konnte nicht genau heraushören woher das Geräusch kam. Vielleicht bildete sie sich das nur ein, aber sie hörte das Rauschen von Wasser. Der Vorraum wirkte warm und freundlich, so wie die Fassade. Diverse Pflanzen, manche reichten bis zur Decke säumten die Wände. Dazwischen hingen sehr viele Fotos, einige in Schwarz-Weiß und an einer Wand stand ein Regal. Darin standen Hausschuhe und darunter waren Namen in feiner Schreibschrift eingraviert. Sie entdeckte den von Itachi, sowie den seiner Brüder und den von Shisui und Sai. Daneben war eine Gaderrobe für Jacken mit dem gleichen Prinzip.

Hier hatte jedes Kind, jeder Enkel einen eigenen Platz für ihre Schuhe und ihre Jacken. Na ja, wer so viele Kinder und Enkelkinder hatte, brauchte das wohl. Es war trotzdem eine nette Geste.

Wie selbstverständlich trat Itachi an dieses schöne Regal heran und holte die Hausschuhe aus seinem Fach heraus. Sie sah hoch zur Decke und erwartete beinahe ein beeindruckendes Deckenfresko wie in der Sixtinischen Kapelle, wo alle ihre Kinder und Enkelkinder in alter Renaissance-Manier abgebildet wären. Es waren aber nur schöne Verzierungen und ein paar sehr hübsche und dezente Kronleuchter aus leuchtenden Kristall.

„Du kannst die Hausschuhe von Sasuke nehmen!“, meinte er leise und reichte ihr diese flauschigen Hausschuhe bei denen sie sich nicht ganz vorstellen konnte, dass Sasuke die tragen würden. Aber sie nickte und nahm sie entgegen, schlüpfte aus ihren Schuhen und zog diese Wolken für die Füße an.

„Danke!“, hauchte sie.

„Nicht nervös sein Süße!“, sprach er ihr Mut zu, „Granny, Grandpa!“, rief er in das Haus und nahm wieder beide Taschen, ging tiefer in das schöne Haus hinein.

Kazumi folgte ihm, betrachtete jedes einzelne Foto und war beeindruckter je mehr sie davon sah.

„Ist das Kennedy? Und das die Queen?“, hauchte sie und Itachi sah für einen Moment die Fotos an, „Oh Gott, Elvis!“

„Tja, meine Großeltern kennen viele Leute und haben noch mehr überlebt!“

„Dieses Haus ist Geschichte pur!“, flüsterte sie, als sie in ein großes Wohnzimmer traten, wo noch mehr Fotografien hingen und Pflanzen in jeder Ecke standen. Eine Couch und dazu passende Lesesessel luden förmlich dazu ein ein kleines Nickerchen darauf zu halten. Da war ein Kamin und eine kleine Bar, wie sie es aus den Filmen in den Fünfzigern oder Sechzigern kannte, wo jedes Haus eine eigene Hausbar hatte. Dieser Raum war persönlich und liebevoll eingerichtet und dieses ernorme Bücherregal mit einigen antiken Büchern war der absolute Blickfang, trotz der Hausbar und der Vitrinen mit diversen Prozellan und Kristallgläsern.

„Granny?“, rief Itachi noch einmal, ehe jemand aus einem anderen Raum trat und um es mal so zu sagen das war defintiv nicht Itachis Großmutter. Eher stand ein Mann Mitte zwanzig im Türrahmen, der definitiv kein Uchiha war, obwohl er sehr attraktiv war. Soweit sie wusste war kein Uchiha, zumindest kein Geborener, blond. Oder hatte sie etwas verpasst?

Kazumi legte leicht den Kopf schief als besagter junger, äußerst attraktiver Mann sich vom Türrahmen abstieß und auf sie zukam. Er lächelte charmant und streckte ihr sofort seine Hand entgegen. Sie zögerte kurz ehe sie seine Hand annahm und er sanft daran zog um ihren Handrücken zu küssen. Etwas hilflos sah sie zu Itachi, vor allem als er anfing fließend französisch zu sprechen und sie gerade einmal Hallo verstand.

„Philippe, sie versteht kein Wort!“, meinte Itachi und besagter Philippe schielte zu ihm, ehe er grinste und sich wieder erhob.

„Verzeihen Sie Miss! Ich bin Philippe Chevalier-Gauthier!“, sein französischer Akzent war ausgeprägt und irgendwie attraktiv. Es war so als würde Itachi französisch reden, mit passenden französischen Akzent.

„Kazumi Shiubaji!“, stellte sie sich vor und er neigte abermals den Kopf.

„Ich dachte du bist bereits abgereist, Philippe!“, kam es von Itachi, berührte ihren Rücken, was sie sichtlich beruhigte. Sie war verwirrt. War das ein Angestellter oder ein Verwandter. Sie tippte auf Verwandter, weil wahrscheinlich kein Angestellter so mit dem Enkelsohn der Hausherren und desssen Freundin reden würde.

„Ich reise jetzt ab. Dein Großvater wollte unbedingt noch dass ich bleibe bis du kommst. Wir haben uns lange nicht gesehen. In Frankreich haben wir uns letztes Mal verpasst.“, erklärte Philippe Itachi und erst jetzt fiel ihr auf, dass die Zwei gleich groß waren. Sie sahen sich kein bisschen ähnlich, aber dieser Typ strahlte dasselbe aus wie Itachi. Ein wenig Arroganz, geparrt mit einem verdammmt großen Ego. Die waren definitiv irgendwie verwandt.

„Kazumi, Philippe gehört zu unseren entfernten Verwandten aus Frankreich.“

„Wir sind Cousins, irgendwie zumindest. Das ist das was unserem Verwandtschaftsverhältnis am Nächsten kommt.“, fügte Philippe hinzu, „Jedenfalls, wenn du Granny suchst, die ist im Wintergarten.“, dabei deutete er auf eine Tür, die offensichtlich noch tiefer in das Haus führte, „Es hat mich sehr gefreut, Kazumi!“

„Mich auch Philippe!“, hauchte sie und war immer noch verwirrt.

Okay, die zwei waren entfernt verwandt. Trotzdem hatte sich das Gen, das für das gute Aussehen zuständig war stark durchgesetzt, wenn es selbst nach so vielen Generationen und noch bei den entfernten Verwandten noch so ausgeprägt war.

Er zwinkerte ihr zu und die grünen Augen erinnerten sie stark an sattes Gras, nur etwas heller. Offensichtlich konnten sie noch so weit entfernte Verwandte sein. Jeder Uchiha war charmant und wusste das auch. Außerdem waren sie zu gutaussehend um wahr zu sein, selbst die blonde, grünäugige Version.

„Ich verabschiede mich jetzt. Mein Flug geht gleich!“

„Du meinst unseren Privatjet?“, grinste Itachi.

„Genau den! Sehen wir uns im Sommer?“, fragte Philippe.

„Mal sehen! Ich bin nächstes Semester in Yale! Vielleicht schau ich ne Woche vorbei!“, überlegte Itachi und reichte Philippe die Hand.

„Wirst wohl erwachsen, was! Da solltest du sehen wo er seine Finger hat, Kleine!“

Itachi verdrehte die Augen und drückte vielleicht ein wenig zu fest die Hand seines weitentfernten Cousins.

„Ich schaue lieber, wo die Damen ihre Finger haben. Denen vertraue ich nicht!“, erwiderte sie und abrupt lachte Philippe. Wieso war das auch so attraktiv.

„Ich mag sie! Shisui sagte ja, dass sie es drauf hat. Also Kazumi, ein schönes Wochenende. Man sieht sich in Zukunft ja sicher wieder!“

Der Kerl verbeugte sich ernsthaft, was Itachi mit einem Augenbrauen hochziehen kommentierte. Sie hingegen war immer noch verwirrt.

„Äh, danke!“

Sie sahen ihm nach, wie er mit einem kleine Koffer in der Hand in die Richtung ging aus der sie gekommen waren.

„Wie viele von denen hast du in deiner Familie?“, fragte sie leise und Itachi seufzte.

„Eindeutig zu viele!“

Mit diesen Worten führte er sie tiefer in das schöne Haus, vorbei an einem Salon, ein wunderschönes großes Esszimmer, ein kleineres Esszimmer und eine riesige Küche. Beinahe erwartete sie eine kleinere Küche, aber stattdessen kamen sie durch eine Glastür in besagten Wintergarten.

Höchstwahrscheinlich hatten die Uchiha-Großeltern einen Faible für Pflanzen, da hier noch mehr Grünzeug stand. Da war eine kleine Palme, mehrere Orchideen, ein Zitronenbäumchen und noch andere Pflanzen. Das war ein halber Dschungel und sie erwartete beinahe eine Liane, wo sich Tarzan herschwingen würde um ihnen ein paar Zitronentartes anzubieten. Und er wäre auch irgendwie mit Itachi verwandt.

Stattdessen entdeckte sie Itachis Großmutter an einem kleinen runden Tisch, wie sie äußerst elegant Tee trank. Daneben saß sein Großvater, der Zeitung las. Es wirkte wie ein Klischee, war aber trotzdem wundervoll.

„Granny, Grandpa!“, sagte Itachi ein weiteres Mal und beide sahen zeitgleich auf.

Wie in Zeitlupe breitete sich ein strahlendes Lächeln auf dem Gesicht seiner Großmutter aus, ehe sie sich erhob und mit augebreiteten Armen auf ihren Enkelsohn zukam.

„Oh, da ist ja mein Liebling!“

Kazumi verkniff sich ein Kichern, als er sich zu seiner Großmutter hinunterbeugte, damit sie ihn umarmen und ihm einen Kuss auf die Wange geben konnte.

„Hattet ihr eine gute Fahrt?“, fragte sie sofort.

„Ja, alles lief nach Plan!“, dabei zwinkerte er ihr zu.

„Gut! Hallo, Kazumi!“, seine Großmutter wandte sich an sie und ehe sie sich versah, wurde sie ebenfalls warm umarmt, „Oh, du siehst hinreißend aus. Sieht sie nicht hinreißend aus, Schatz?“, dabei musterte die alte Frau sie sehr genau und wandte sich an ihren Mann, der sie kurz ansah.

„Sehr hinreißend!“, dabei nickte er ihr freundlich zu und schenkte ihr sogar ein leichtes Lächeln.

„Danke, Mrs. Uchiha!“

„Granny!“, beharrte sie wie damals auf dem Frühlingsfest, was sie immer noch für sureal hielt, „Habt ihr Hunger? Bis zum Abendessen dauert es noch etwas.“

„Schon gut Granny, mach dir keine Umstände. Ich zeige Kazumi das Schlafzimmer und bring unsere Sachen hinauf.“

„Ja, wir haben in der Schule was gegessen!“, fügte sie hinzu.

„Macht das! Wir warten hier unten! Wir haben noch Tee, Scones und Kekse, die müsst ihr probieren!“

Kazumi hatte das Gefühl dass sie in dieser Hinsicht keine Wahl hatten, weswegen sie einfach nickte und sich von Itachi wieder aus dem Wintergarten führen ließ. Aus dem Augenwinkel entdeckte sie einen Vogelkäfig und einen kleinen Springbrunnen, der trotzdem halb so groß war wie Itachi. Daher das Vogelgezwitscher und das Wasserrauschen.

Sie verließen den Wintergarten, gingen durch einen weiteren Gang und ein Zimmer, das wie ein Wohnzimmer aussah, da es nicht nur es diesmal einen ziemlich großen Fernseher hat, mit einer sehr bequemen Couch und einem Regal voller DVDs dahinter. Wenn das vorherige Wohnzimmer nur fürs Lesen oder Relaxen gedacht war, war das hier der Traum eines jeden Film- und Serienliebhabers. Zwar etwas ungewöhnlich für ein älteres Ehepaar, aber wenn man bedachte wie viele Enkelkinder dieses Ehepaar hatte, konnte sie sich schon vorstellen, dass sie für ihre Kinder einen solchen Ort einrichteten, damit sie sich vollends zu Hause fühlten. Vor allem da in einer Ecke mehrere Spielkonsole und sogar drei Videospielautomaten standen, die sie nur aus diversen Spielhallen kannte.

„Ist das ein Pac-Man-Automat?“, fragte sie leise.

„Jepp und ich halte den Rekord!“, grinste Itachi, wie ein kleiner Junge.

„Das klingt nach einer Herausforderung!“, meinte Kazumi.

„Versuchs doch!“

Itachi führte sie eine Treppe hoch und an der Wand hingen weitere Fotos, abermals schienen es Familienfotos zu sein, da sie ein Foto von Itachi als Mittelschüler entdeckte.

„Bitte sag mir hier hängen Babyfotos von dir!“

„Das hättest du wohl gern!“, meinte er.

„Oh, ich wette deine Grandma hat ein ganzes Fotoalbum voll davon und wartet nur darauf es mir zu zeigen!“

Kazumi lachte leise, als sie in den ersten Stock kamen und dieser Teil des Hauses anders aussah, irgendwie moderner und neuer.

Sie kamen an mehreren verschlossenen Türen vorbei, direkt zu einer am Ende des Ganges. Ein leises Miauen ließ sie innehalten und sie spürte etwas Warmes und Weiches an ihrem Bein.

„Da ist sie ja!“

Kazumi sah hinunter, als Itachi sich hinkniete und die Katze, die sich schnurrend an ihrem Bein rieb, streichelte und sie daraufhin noch mehr schnurrte. Es schien als würde die Katze lächeln, war in zwei Schritten bei ihm und sprang nicht nur auf seinen Schoß, sondern allen Ernstes auf seine Schultern, wo sie einfach sitzen blieb. Selbst als er wieder aufstand.

„Meine Mum mag keine Haustiere, vor allem nicht in ihrem Haus. Daher hat Granny das übernommen. Irgendwo ist hier auch ein Hund, aber der liegt meistens in Sasukes Zimmer. Die Vögel gehören allerdings Granny!“, erklärte er lächelnd, „Hi Sweetie!“

„Hätte dich eher für einen Hundemenschen gehalten!“

„Lass sie das nicht hören!“, er streichelte die Katze unterm Kinn, die davon sehr angetan war. War es logisch auf eine Katze eifersüchtig zu sein?

Zielsicher ging er auf sie zu und öffnete die Tür, machte den Blick auf ein großes Schlafzimmer frei. Ein Fenster flutete das Zimmer mit Sonnenlicht.

„Schick!“, meinte sie und trat in den großen Raum, berührte die Kommode und starrte auf das riesige Bett. Nicht so groß wie im Wohnheim, aber trotzdem hätten da mindestens drei Leute Platz, „Ist das dein Zimmer?“, fragte sie und drehte sich zu ihm um. Die Katze, dessen Fell in Grau und Weiß glänzte, hüpfte elegant von seinen Schultern, direkt von der Kommode zum Bett hoch, wo sie sich zusammen rollte.

„Ja, jeder von uns hat ein eigenes Zimmer hier. Meine Großeltern haben diesen Teil des Hauses extra bauen lassen, damit jedes Enkelkind ein eigenes Zimmer hat.“

„Ich dachte mir gleich, dass dieser Teil etwas anders aussieht.“, meinte sie und sah sich die Fotos an der Wand an. Meistens waren es welche mit seinen Freunden und seiner Familie. Eins zeigte ihn sogar Bill Gates, „Sehr beeindruckend!“, kommentierte sie.

„Danke!“, sagte er und stellte die Taschen aufs Bett, „Das Bad ist nebenan!“

„Okay, äh, wo werde ich schlafen?“, fragte sie etwas unsicher.

„Na hier, genau wie ich!“

„Deine Großeltern stört das nicht?“, wollte sie so leise wissen, als würde sie denken, seine Großeltern würden alles hören.

„Ich glaube ihnen ist es egal, zumal wir ja fast erwachsen sind!“

„Ja, das ist mir klar, aber Jim würde dir niemals erlauben mit mir in meinem Zimmer zu schlafen!“

„Der würde mich zwingen im Hotel zu schlafen, außerhalb der Stadt!“, unwillkürlich musste sie lachen, als er näher kam und seine Hände auf ihre Hüften legte um sie etwas näher zu ziehen, „Und das versteh ich auch, auch wenn es dämlich ist. Er ist dein Vormund und ich habe die Regeln in seinem Haus zu befolgen.“, meinte er weiter, „Außerdem wärst du das erste Mädchen, das in diesem Bett schlafen würde!“, flüsterte Itachi und Kazumi schielte zu besagten Bett und musste plötzlich grinsen.

„Oh, ein jungfräuliches Bett! Hätte nicht gedacht, dass es das bei dir gibt!“, neckte Kazumi ihn und tippte mit ihrem Finger gegen sein Kinn, „Wollen wir runter gehen und Tee trinken?“

„Wolltest du dir nicht vorher die Haare waschen?“, erwiderte er ihre Neckerei.

„Komm, zeig mir das Haus!“

Damit zog sie ihn wieder aus dem Zimmer, direkt in den Beginn eines Wochenendes der besonderen Art.

66.Kapitel

66.Kapitel

Dieses Haus schien wirklich alles zu haben, was nicht nur das Kinderherz höher schlagen ließ. Es gab im Keller eine Bowlingbahn und einen Pool. Seine Großeltern hatten einen Pool, einen großen Pool im Keller und noch einen im Garten. Ein riesiger Garten mit einem kleinen Minigolffeld, ein Platz für Basketball und eine Terasse in der Größe einer Garage für drei Autos. Es hatte mal einen kleinen Spielplatz gegeben, der aber entfernt worden war, nachdem auch das letzte Enkelkind, Shun zu alt dafür gewordenwar und lieber mit seinen Brüdern Basketball spielte. Jetzt war dort ein Ort zum Relaxen mit einem Whirlpool und Liegestühlen und einer weiteren Bar.

Für die Erwachsenen gab es eine Sauna im Keller, ein kleines Fitnessstudio und die Hausbar. Dazu die Auswahl an Filmen, die Videospiele und wirklich jede Gamekonsole, die je auf dem Markt erschienen war.

Dieses Haus war ein Sammelsorium für jede Leidenschaft, die ein Kind im Laufe seines Lebens entwickeln könnte. Es war schlichtweg ein Paradies.

Das kleine Esszimmer war nur für Familienbesuche, außer es kam die komplette Familie. Das große Esszimmer für kleine Feiern und Partys mit Freunden. Den vielen Fotos nach zu urteilen hatten Itachis Großeltern vieler solcher Partys geschmießen und das mit einer Menge Prominenz.

Seine Grandma kochte noch immer selbst und für das Thanksgivingdinner gab es eine Anwesenheitspflicht. Dafür wurde der große Esssaal benutzt und da reiste man auch aus Europa an, wenn man gerade dorthin gejettet war um ein Fotoshooting zu beaufsichtigen oder in Japan einen geschäftlichen Termin hatte.

Und es gab eine strenge nur Familie und die angeheirateten Parnter-Regel. Bei Verlobten machte seine Grandma immer eine Ausnahme. Itachi hatte ihr mal erzählt, dass er sie gern mitnehmen würde, es aber nicht dürfte. Sie verstand das und legte auch keinen so großen Wert darauf. Jim war zu Thanksgiving meistens eh nie zu Hause und ihr war das nicht so wichtig. Sie wollte an jedem Tag dankbar sein und nicht nur an einem bestimmten Tag im Jahr.

Wieder im Wintergarten, dieses Haus war ein Labyrinth, sah sie sich diese idyllischen Ort genauer an. Durch das viele Glas war er hell erleuchtet, die Luft war etwas schwül, aber durch die vielen Pflanzen und den Springbrunnen wirkte es zwar schon wie in einem Gewächshaus, aber doch irgendwie anders.

Mrs. Uchiha hatte vier Vögeln, zwei Pagageien und zwei Wellensittiche. Diese fütterte sie gerade, als Kazumi und Itachi näher kamen.

„Da seid ihr ja!“, begrüßte die alte Dame sie und winkte sie näher zu kommen, „Wie gefällt es dir hier, Kazumi?“, fragte sie, als sie an dem Tisch platznahmen und Itachi ihnen allen Tee einschenkte.

„Das Haus ist wundervoll und sehr beeindruckend. Hier fühlt man sich gleich wie Zuhause!“, meinte Kazumi, „Und danke für die Einladung!“

Sie krammte irgendwo ihre guten Manieren hervor und da bedankte man sich für eine Einladung, vor allem wenn man bei den Großeltern des eigenen Freundes zu Besuch war und man hier übernachten konnte.

„Du bist hier immer willkommen!“

„Danke!“, meinte sie heiser und schielte zu Itachi, der sie angrinste und ihr damit sagte, er habe es ihr ja gesagt, „Ist das der Hund, von dem du gesprochen hast?“, fragte sie Itachi, deutete damit auf den großen, schwarzen Hund, der direkt neben Itachis Großvater lag und selig ein Nickerchen hielt.

Seine Großmutter warf einen Blick nach unten, „Zumindest einer davon!“

„Wie viele Hunde gibt es?“, fragte sie im selben Moment, als eine Katze nicht nur auf Itachis Schoß hüpfte, sondern auch auf ihren, „Und wie viele Katzen?“, fügte sie hinzu.

„Ich glaube es sind vier Katzen und drei Hunde. Damit sich die Kinder nicht streiten.“, antwortete Mrs. Uchiha und Kazumi sah sie überrumpelt an.

„Sie haben so viele Haustiere, damit sich ihre Enkelkinder nicht streiten?“

„Damit sich meine Kinder nicht streiten! Meine drei Jungs sind ganz vernarrt in die Hunde.“

Ihr Kopf schien gerade zu explodieren. Sie kannte nur Itachis Vater und der sah mir nicht so aus, als würde er wegen eines Hundes ausflippen oder wenn er besagten Hund nicht sofort streicheln konnte. Und dann hatte er noch zwei Brüder, die genauso waren.

„Obwohl die Katzen ja eher in Itachi vernarrt sind!“, fügte seine Grandma hinzu und deutete auf ihren Enkelsohn, der grinsend das kleine Kätzchen streichelte, das zufrieden schnurrte, „Außer Shun ist da, dann rasten alle Tiere aus. Sie lieben Shun!“, was sie nachvollziehen konnte.

„Ich glaube jetzt ist sie überfordert!“, meinte Itachi, der genüßlich einen Keks naschte, während sich die Katze auf seinem Schoß zusammen rollte und die vierte Katze daher kam und es sich auf seiner Schultern bequem machte.

Sie war gerade ernsthaft auf die Katzen eifersüchtig.

„Dann reden wir über das Wochenende! Was habt ihr geplant?“, fragte Mrs. Uchiha, was sie noch mehr überforderte. Sie hatte nicht mal gewusst wohin es ging.

„Wir richten uns da ganz nach dir Granny! Wir wollen nur relaxen, bevor meine Prüfungen losgehen!“, antwortete Itachi und darauf legte Mr. Uchiha seine Zeitung zur Seite.

„Wie läuft es mit den Prüfungen, Itachi?“, wollte er wissen.

„Die letzten Vorbereitungskurse waren heute und Montag, Dienstag hab ich frei und am Mittwoch geht es los. Zuerst schriftlich und die Woche darauf mündlich!“

Sein Großvater nickte, sagte nichts mehr dazu und sie konnte diesen Mann noch nicht einschätzen. Seine Großmutter war freundlich, offen und liebenswert. Dieser Mann hingegen etwas kühl und distanziert, aber nicht wie Itachis Vater oder Itachi selbst. Sie wusste noch nicht wie sie sich verhalten sollte und ob er sie überhaupt mochte. Nur weil er sie hinreißend fand, musste er sie nicht mögen, zumal er seiner Frau nur zugestimmt haben könnte um ihr eine Freude zu machen.

„Ich bin mir sicher, du gibst dein Bestes Liebling!“, fügte seine Großmutter hinzu und in diesen Worten war kein Druck, dass er der Beste sein musste. Er sollte einfach nur sein Bestes geben.

„Danke Granny!“, meinte er und grinste wie ein kleiner Junge an Weihnachten. Diesen Itachi kannte sie noch nicht so gut und schien nur in Gegenwart seiner Grandma zum Vorschein zu kommen. Das war ein Itachi, der noch ein kleiner Junge war und seine Großmutter über alles liebte, „Gibt es irgendwas was ich für euch tun kann? Habt ihr was Schweres zum Umstellen?“

Seine Großmutter schnaubte kurz, „Da du es erwähnst, dein Vater hat eine sogenannte `Haushaltshilfe´ eingestellt.“, sagte sie etwas missmutig, „Ich kann mich sehr wohl auch allein um den Haushalt kümmern und nur du und Shisui seid groß genug um den Staub auf den hohen Regalen zu sehen!“

Kazumi fühlte sich gerade in eine Diskussion geworfen, die danach klang, als würde seine Großmutter sie öfters mit einem ihrer Kinder führen.

„Das weiß ich Granny. Dad wollte dir bestimmt nur helfen und dich unterstützen!“, redete Itachi ihr gut zu und sie beruhigte sich etwas, „Sie soll dir Arbeit doch nur erleichtern, falls du müde wirst oder nicht mehr genügend Kraft hast!“, das schien genau das Falsche zu sein, was Itachi hätte sagen können.

„Junger Mann, ich bin so fit wie man in meinem Alter nur sein. Andere Frauen in meinem Alter liegen nur mehr in ihren ergonomischen Stühlen herum und warten darauf, dass man sie füttert.“, dabei plusterte sie sich auf und schien wirklich stolz.

„Das wollte ich nicht damit sagen Granny!“, versuchte er irgendwie die Lage zu retten, während Kazumi sich wirklich ein Lachen verkneifen musste.

Aus dem Augenwinkel bemerkte sie eine Bewegung von Mr. Uchiha, der ihr einen Teller mit Keksen zuschob, „Iss, Kindchen.“, meinte er leise, „Mit Keksen ist es viel spannender, wie Popcorn im Kino!“, damit biss er selbst in einen Keks und beobachtete seinen Enkelsohn und seine Frau, wie sie darüber sprachen ob sie noch jung genug war, ihre Worte, alleine den Haushalt zu schmeißen und für ihre Kinder und Enkelkinder Essen zu kochen. Vor allem das Thanksgivingessen, wenn sie nur mehr den Truthahn, die Vorspeise, drei Beilagen und zwei Nachspeisen machen durfte, da ihr Schwiegertöchter sich schon den Rest unter den Nagel gerissen hatte. Der Rest war nebenbei gesagt eine Beilage und eine Nachspeise.

Das war besser als Kino! Und sie mochte Itachis Großvater!

„Okay, ich kann Dad sagen, dass die Haushaltshilfe nur einmal die Woche, statt jeden zweiten Tag, kommen soll!“, versuchte Itachi das Feuer zu löschen, das er selbst entfacht hatte.

Seine Großmutter nickte hinreißend, „Oh, würdest du das wirklich machen, Liebling?“

„Sicher, wenn dich das glücklich macht!“, seufzte er leise.

„Sehr sogar!“

Ob Itachi ahnte, dass seine Großmutter ihn gerade manipuliert hatte?

Kazumi hatte den Teller mit Keksen leergegessen, als die Zwei ihre Diskussion beendeten und Itachi ein wenig verzweifet aussah. Er machte sich Sorgen um sie und dass sie in ihrem Alter stolpern und nicht mehr in der Lage war von selbst wieder auszustehen, was im fortgeschrittenen Alter durchaus möglich war, weswegen Itachis Vater wohl diese Hilfe eingestellt hat. Nicht nur um im Haushalt zu helfen, sondern auch um nach dem Rechten zu sehen. Das konnte sie nachvollziehen, aber Mrs. Uchiha wirkte noch sehr rüstig.

„Genug davon!“, sagte sie bestimmt, „Wir haben ein schönes Wochenende vor uns!“

„Lass die Kinder doch etwas entspannen, ehe wir sie völlig in Beschlag nehmen. Den Pool im Keller benutzen wir ja nie!“, schlug Mr. Uchiha vor.

„Stimmt, ihr hattet bestimmt einen anstrengenden Schultag. Während ich das Abendessen zubereite, könnt ihr im Pool oder auf der neuen Terrasse relaxen!“

„Brauchst du keine Hilfe, Granny?“, wollte Itachi vorsichtig wissen.

„Nein, ihr seid unsere Gäste und deswegen werdet ihr verwöhnt!“, winkte seine Großmutter ab.

„Es würde uns nichts ausmachen Ihnen zu helfen!“, fügte Kazumi hinzu, weil sie ein schlechtes Gewissen hatte, wenn sie einfach nur zusah, wie eine ältere Dame die ganze Arbeit machte.

„Das ist lieb von dir, Kazumi, aber ich schaff das schon!“

„Aber ...“, wollte sie unwillkürlich widersprechen.

„Das hat keinen Zweck! In dieser Hinsicht ist sie stur!“, mischte sich Mr. Uchiha ein, „Also entspannt euch und achtet nicht auf uns alten Leute!“

„Deswegen sind wir hier, Grandpa!“, grinste Itachi, erhob sich aber, ließ die Katzen auf den Boden zurück, die sich sofort an sein Bein schmiegten und selig schnurrten, „Aber du hast Recht! Sagt uns aber, wenn ihr bei was Hilfe braucht.“, meinte er und hielt ihr seine Hand entgegen, „Ich wollte Kazumi sowieso den Keller zeigen!“, er zwinkerte ihr zu, was sie lächeln ließ.

„In Ordnung!“, hauchte sie und erhob sich ebenfalls, ließ die Katze von ihrem Schoß springen, „Danke für den Tee und die Kekse!“

Mrs. Uchiha nickte lächelnd und sah ihnen noch nach, als sie aus dem Wintergarten traten.

„Äh, Itachi ...“, sagte sie leise, fasste nach seinem Arm, „... ich hab keine Badesachen mit!“, dabei hatte Temari sicher gewusst wohin es ging, als sie ihren Koffer gepackt hatte und Itachih hätte ihr gesagt, wenn sie Badesachen brauchte.

„Ich auch nicht!“, grinste er und für einen kurzen Moment stand sie ein wenig auf der Leitung.

„Oh!“, brachte sie heiser hervor und wurde knallrot im Gesicht.
 

„Das geht nicht Itachi!“, keuchte sie, als er dabei war den Knoten seines Handtuches zu lösen, damit er nackt im Keller stand. Im Keller seiner Großeltern.

Sie klammerte sie an den Kragen ihres Bademantels, während er sich über die Schulter hinweg musterte.

„Was ist wenn deine Großeltern runter kommen?“, versuchte sie es, aber er lächelte nur.

„Sie kommen nie hier runter. Die Stufen sind ihnen zu unsicher!“, versicherte er ihr, was sie nur wenig beruhigte.

„Was ist wenn einer deiner Verwandten kommt um deine Großeltern zu besuchen und dann schwimmen gehen wollen?“

„Meine Brüder kommen nicht hierher, Sai auch nicht, Shisui ist in Mailand, seine Schwester ist in LA und meine anderen Cousins sind noch in der Schule.“

Sie sollte langsam hinterfragen, warum nur er, Sasuke und Sai auf die Konoha High gingen und seine anderen Verwandten, die fast im gleichen Alter waren nicht. Aber das war unwichtig, da das Handtuch zu Boden fiel und sie einfach auf seinen nackten Hintern starren musste.

„Aber ...“, setzte sie abermals an, aber da war er schon im Pool, der im Übrigen riesig war und dessen Wasser blau schimmerte. Es war nicht wie im Schwimmbad, zumindest nicht ganz. An der Wand standen Liegen, es gab wieder eine kleine Bar mit Erfrischungen und eine kleine Umkleidekabine. Durch eine weitere Tür kam man zur Sauna und ein Durchgang führte zur Bowlingbahn. Wie hatten sie unterirdisch einen Pool und eine Bowlingbahn bauen können ohne Schwierigkeiten mit dem Bauamt zu bekommen.

Kazumi starrte Itachi an, der ein paar Meter schwamm, ehe er sich zu ihr umdrehte und sie mit seinem Blick förmlich einlud den Mantel fallen zu lassen.

„Das ist unanständig!“, rechtfertigte sie sich.

„Das sollte es unanständig sein nackt zu baden und zu duschen!“, erwiderte er.

„Das ist nicht dasselbe und das weißt du!“, meinte Kazumi.

„Komm Süße!“, lockte er sie und sie schluckte schwer.

Sie schloss kurz die Augen und atmete zweimal tief durch, ehe sie den Knoten ihres Bademantels löste und den dicken Stoff von ihren Schultern streifte um ihn zu Boden gleiten zu lassen.

Itachi musterte sie vom Pool aus und schien sie förmlich zu verschlingen. Ihre Knie zitterten und ein eiskalter Schauer fuhr über ihren Rücken, als sie auf den Pool zuging. Sie setzte einen Fuß auf die Stiege, direkt ins Wasser und hielt inne.

„Es ist gar nicht kalt!“, meinte sie leise und machte ein paar weitere Schritte bis sie bis zur Hüfte im Wasser stand.

„Der Pool wird beheizt das die Wassertemperatur immer ein wenig über der durchschnittlichen Körpertemperatur liegt.“, erklärte Itachi und kam ihr entgegen, als sie komplett in den Pool eintauchte.

Das Wasser war wie eine sanfte Umarmung und weil sie nackt war, spürte sie die hauchzarten Wasserströmungen überall.

„Der ist sehr tief! Also zumindest kann ich nicht stehen, du schon!“, merkte sie an.

Itachi legte seinen Arm um ihre Taille und drückte sie an seinen Körper. Sie hatte ihn schon oft nackt gesehen und auch waren sie schon oft gemeinsam unter Dusche gewesen, also war das für sie nichts Neues. Dennoch war diese Art von Intimität anders, erotischer und anregender. Die Art, wie er über ihre Haut streichelte und sie berührte, ließ sie erzittern und sie krallte ihre Finger in seine Oberarme, keuchte überrascht auf.

„Ich war noch nie nackt schwimmen!“, gab sie leise zu.

„Wir waren nackt im Whirlpool auf der Yacht!“

„Das war doch was anderes!“, widersprach sie.

„Na gut, dann war ich auch noch nie nackt schwimmen!“, dabei zwinkerte er ihr zu und küsste sie in dem Moment, als sie etwas darauf erwidern wollte.

Sie seufzte selig, legte ihre Arme um seinen Nacken, während seine Hände ihren Hintern umfassten und sie ihre Beine um seine Hüfte schlang. Ihre Finger glitten über seine harten Oberarme und drückte ihre nackten Brüsten gegen seinen Oberkörper. Er stöhnte rau gegen ihren Mund und als sich ihre Finger in seinen Haaren vergruben, zwang sie seinen Kopf leicht in den Nacken und übernahm für einen Moment die Kontrolle über diesen himmlisch, erotischen Kuss.

Langsam lösten sich ihre Lippen voneinander und Kazumi ließ ihre Finger über seine Schultern zu seinen Nacken zwischen seine Schulterblättern gleiten. Sie streichelte über seine Haut und legte ihre Stirn gegen seine, während er seine Hände über ihre Hüfte zu ihrer Taille hochwanderte und seine Daumen die Rundungen ihrer Brüste nachfuhr. Sein Zeigefinger fuhr über ihren Bauch, kitzelte sie an ihrem Bauchnabel und sie zuckte, als er ihre Leiste nachzeichnete. Seine Berührungen waren zwar beinahe unschuldig, aber weil sie nackt und ihm sie nahe war, fühlten sie sich viel intimer und erotischer an, als sie wahrscheinlich gedacht waren.

Kazumi kicherte und löste sich von ihm, als er über ihren Oberschenkel streichelte. Sie ließ sich ein paar Meter treiben, breitete die Arme aus und genoss die angenehme Temperatur des Wasser. Sie war absolut perfekt.

„Gefällt es dir hier?“, fragte Itachi.

„Ja, es ist hier so idyllisch und ruhig.“

„Letzteres dauert nur solange an so lange man alleine mit meinen Großeltern ist. Sobald ein paar mehr Leute hier sind, wars das mit ruhig. Vor allem hier im Keller. Die Bowlingturniere sind der Hammer!“

„Mh, und wer gewinnt immer?“, wollte sie wissen.

„Sai ist ziemlich gut, aber meistens lassen wir Shun gewinnen!“

„Das ist süß von euch!“, meinte sie, „Und dein Rekord bei Pac-Man?“

„Da versteh ich keinen Spaß!“, sagte er todernst.

„Okay!“, dabei legte sie den Kopf schief, „Zeigst du es mir später?“, bat sie.

„Sicher!“, er hob seinen Arm aus dem Wasser und bewegte seinen Hand, „Komm her, Süße!“, bat er leise mit so einem sinnlichen Unterton, der ihr Herz flattern ließ.

Kazumi ließ sich Zeit um wieder zu ihm zurück zu schwimmen. Sie fasste nach seinen Oberarmen und streifte mit ihren Lippen seinen Mund. Er wirkte für einen Moment überrascht, lächelte aber dann unglaublich sanft und drückte sie wieder an seinen Körper, vergrub sein Gesicht in ihrem Nacken. Darüber war sie überrascht.

„Du bist so weich!“, murmelte er warm gegen ihre nasse Haut.

„Was?“, hauchte sie verwirrt.

„Du, dein Körper ist so weich, überall!“, sagte er leise, „Die Rundungen deines Pos, deine weichen Brüste, die zarte Haut deiner Finger.“, raunte er, „Deine süßen Lippen, der Übergang von deiner Taille zu deiner Hüfte, deine entzückende Nase und deine Augen!“, flüsterte er weiter und abrupt wurde ihr ganz heiß, „Das klingt jetzt sehr oberflächlich, ich weiß, aber ich liebe einfach alles an dir!“

„Selbst meine seltsam langen Zehen?“, meinte sie.

„Jede einzelne von ihnen!“

„Und meine Ohren?“

Kazumi spürte seinen Mund an ihrem Ohr, „An denen knabbere ich besonders gerne!“

„Wüstling!“, murmelte sie und er lachte warm.

„Außerdem mag ich die Art, wie du lächelst, wenn du dich amüsierst. Das Glitzern in deinen Augen, wenn du dich freust.“, fuhr er fort, „Ich liebe deine direkte Art. Die Art wie du Dinge angehst und sie betrachtest. Und lass uns doch an die nicht jugendfreie Dinge denken, wie die süßen Töne, die du von dir gibst, wenn ...“

„Itachi!“, unterbrach sie ihn, „Nicht im Haus deiner Großeltern!“

„Wollen wir später in die Sauna gehen? Ich meine, ich kann dich auch alleine ins Schwitzen bringen, aber ...“

Sie hielt ihm den Mund und er grinste gegen ihre Hand, „Ich mag deine breiten Schultern, an die ich mich anlehnen kann. Deine Hände, die mich jederzeit festhalten, wenn ich es will. Und deinen ruhigen Herzschlag!“, gab sie zu und sie ließ die Hand sinken.

„Auch sehr oberflächlich!“

„Du hast mit meinem Hintern angefangen!“

„Und du hast über meinen kein Wort verloren!“

„Es gibt keine angemessenen Worte um ihn zu beschreiben!“, grinste sie, „Soll ich was über deine exquisiten Bauchmuskeln sagen?“, schlug Kazumi vor.

„Nein, exquisit reicht mir! Was noch?“, verlangte Itachi.

„Oh, die Art, wie du mich ansiehst und wie du lächelst. Ich mag deine beschützende Art, aber dass du auch zurücktreten kannst, wenn ich dich darum bitte. Du respektierst meine Entscheidungen, auch wenn es dir manchmal nicht gefällt und du warst geduldig, sehr geduldig.“

Kazumi senkte ein wenig den Blick, starrte auf seine nackte Brust, „Ich liebe dich!“, hauchte sie, legte ihre Hände um seine Wange und küsste ihn hauchzart auf die Lippen, „Das ist nicht die ausschweifende Rede, die du wahrscheinlich erwartest hast, aber ...“

„Es ist genau richtig, es ist perfekt, Süße!“, unterbrach er sie, „Und jetzt lass uns in die Sauna gehen!“

Kazumi lächelte und nickte, „Ja!“

67.Kapitel

67.Kapitel

Nach einem augiebigen Saunabesuch, der auf verschiedene Arten heiß gewesen war, gönnte Kazumi sich eine lauwarme Dusche und wusch sich endlich die Haare. Sie wollte für das Abendessen gut ausehen, daher gab sie sich mit ihrer Frisur extra viel Mühe und suchte sich eines der zwei schicken Kleider heraus, die Temari ihr eingepackt hat, wahrscheinlich genau dafür. Auf Make-Up verzichtete sie , da seine Großeltern sie sowieso schon nackt im Gesicht gesehen hatten. Außerdem hatte Temari ihr keins eingepackt, weswegen diese Option sowieso weggefallen wäre.

Kazumi trat aus dem Bad, als Itachi sich gerade sein Jackett anzog und an den Ärmeln seines Hemds zupfte. Er trug keine Krawatte und der erste Knopf des Hemdes waren geöffnet. So ganz leger gefiel er ihr auch.

Itachi sah hoch, als sie näher trat und lächelte auf diese charmante, süße Art, die sie ebenfalls lächeln ließ. Er berührte ihre Wange und strich ihr eine lose Strähne hinters Ohr. Sein Lächeln wurde breiter, als sie ein wenig verlegen den Blick senkte und ihre Hand nach ihm ausstreckte, seinen Arm berührte und ihre Finger in seinen Ärmel krallte. Er beugte sich zu ihr herunter und küsste ihre Wange.

„Du siehst wunderschön aus!“, raunte er ihr zu und sie machte einen Schritt näher zu ihm.

„Danke!“, wisperte sie.

Itachi gab ihr noch einen Kuss und sie kicherte, da er sie in ihrem Nacken kitzelte. Sein Arm legte sich um ihre Taille und er drückte sie leicht an sich.

„Wollen wir?“, fragte er und sie nickte.

Er führte sie aus dem Schlafzimmer und sie griff nach seiner Hand, schob ihre Finger zwischen seine. Mit jedem Schritt fühlte sie sich sicherer und war mehr als bereit mit seinen Großeltern zu Abend zu essen. Vor allem, da sie sie so herzlich empfangen hatten und ihr das Gefühl gaben hier willkommen zu sein, jederzeit.

Als sie die Treppe hinunter kamen, wurden sie von angenehmen Klavierklängen begrüßt. Der kleine Esssaal war mit edlen blassblauen Geschirr gedeckt. Die Servietten auf den Tellern waren wie ein Schwan geformt, was unter normalen Umständen kitschig gewirkt hätte. Aber in Kombination mit dem Rest, dem hübschen Besteck, den Kerzen und dem langen Tischläufer, wirkte es edel und trotzdem einfach.

Es duftete herrlich nach Fleisch, frischem Brot und diversen Gewürzen. Sie bekam sofort Hunger, vor allem da sie doch viel Zeit im Pool und in der Sauna verbracht hatten.

Itachis Großvater kam gerade aus dem Wohnzimmer, als sie an den Esstisch traten und Itachi ihr wie immer den Sessel zurückschob, ehe sie sich setzte. Mr. Uchiha lächelte ihr zu, was sie erwiderte. Sie wunderte sich nur kurz, warum sie ihn bei dem Frühlingsfest und vorhin im Wintergarten im Rollstuhl gesehen hatte, wenn er doch auch mit einem Gehstock noch gut zu Fuß war. Vielleicht war er nicht mehr so fit, aber das war auch nichts was sie etwas anging.

„Du siehst hinreißend aus, Kazumi!“, grinste er und als er nach ihrer Hand griff und ihren Handrücken küsste, wusste sie eindeutig von wem sein Enkel das hatte.

„Danke!“, flüsterte sie und fühlte sich richtig besonders und einzigartig. Ein Handkuss war noch richtig alte Schule und irgendwie gefiel ihr das.

Itachi zwinkerte ihr zu, als er um den Tisch herum ging und seinem Großvater half sich zu setzen, was sie unglaublich süß fand. Er saß am Tischende, sie zu seiner Rechten und Itachi würde ihr wahrscheinlich gegenüber sitzen, während seine Großmutter ihrem Mann gegenüber sitzen würde.

Diese kam auch wie aufs Stichwort aus der Küche und stellte einen Korb frisches Brot auf den Tisch, gefolgt von Butter und Kräutersalz.

„Warte, ich helfe dir Granny!“, meinte Itachi und folgte ihr in die Küche, was sie noch süßer fand.

„Er ist ein guter Junge!“, kommentierte Mr. Uchiha, weswegen sie zu ihm sah.

„Ja, das ist er und so viel mehr!“, meinte sie.

Itachi kam wieder aus der Küche und stellte zwei Platten mit geschmorrten Fleisch und Pasta hin. Es folgte Salat und reichlich Gemüse. Alles duftete wundervoll und perfekt aufeinander abgestimmt.

„Wein Grandpa?“, fragte Itachi und hielt einen Flasche Rotwein hoch.

„Gerne mein Junge! Schenk dir auch was ein!“

Nickend öffnete er die Flasche und ein wenig war sie verwundert. Sie hatte Itachi schon Alkohol trinken gesehen, aber eigentlich war es erst ab einundzwanzig legal. Nicht, dass sich die Jugendlichen daran hielten. Sie hätte Mr. Uchiha nur so eingeschätzt, dass er sehr streng war, was Alkohol und Minderjährige anging, auch wenn Itachi bald aufs College gehen würde.

Itachi schenkte ihm ein und während sein Großvater einen kleinen Schluck nahm, schob er für seine Großmutter den Sessel auch noch zurück, damit sie sich leichter setzen konnte. Itachi war so aufmerksam.

„Ist das der aus Frankreich?“, fragte sein Großvater.

„Ja, Shisui hat ihn mitgebracht! Er schleppt das Zeug Kistenweise an!“

„Er ist sehr vollmundig!“, murmelte Mr. Uchiha, als Itachi ebenfalls Platz nahm und sich auch einen Glas einschenkte. Er fragte sie nicht, wofür sie ihm dankbar war. Sie wollte nicht ablehnen, aber auch nicht annehmen. Sich bei seinen Großeltern halb zu betrinken, kam sicher nicht gut an und Itachi wusste, dass sie nicht so viel Wein vertrug.

„Bedient euch Kinder, es ist genug da!“, meinte seine Großmutter mit einem unglaublich sanften Lächeln.

„Es sieht köstlich aus!“, hauchte Kazumi.

„Du hast dich wieder selbst übertroffen, Granny!“, fügte Itachi hinzu.

Seine Großmutter kicherte so hinreißend und wirkte für einen Moment wie ein junges Mädchen. Itachi gab einem das Gefühl nicht nur wunderschön, sondern auch wieder jung zu sein.

„Du bist so ein Charmeur, Itachi!“, lächelte seine Großmutter, was ihn grinsen ließ.

Itachi und sie teilten gemeinsam das Essen aus, damit seine Großeltern nicht mehr aufstehen mussten und beinahe erwartete sie, dass seine Großmutter ein Tischgebet sprechen würden. Sie kannte das von Roberts Großeltern, die immer sehr darauf pochten Gott zu danken und zu beten. Aus reiner Höflichkeit hatte sie zumindest so getan als würde sie beten, hatte beim Tischgebet brav den Kopf gesenkt und ein hauchzartes `Amen´ geflüstert, aber eigentlich glaubte sie nicht daran.

Aber die Uchihas gingen gleichs in Essen über und dafür war sie ihnen ein wenig dankbar. Irgendwann musste sie Itachi fragen wie gläubig seine Familie war. Er war es offensichtlich nicht und sein Bruder auch nicht.

Kazumi packte irgendwo ihre besten Tischmanieren aus und war froh, dass sie Itachi gegenüber saß und sie sein Verhalten bei Tisch spiegeln konnte. Das war vielleicht kein Staatsbankett, aber sie wollte auch nicht die mit den schlechten Tischmanieren sein. An Itachi kam sie in dieser Hinsicht sowieso nicht heran, also versuchte sie es gar nicht.

Das Essen war schlichtweg köstlich. Es war einfach gehalten, kein unnötiger Schnickschnack wie ausgefallener Zutaten, die kein Mensch brauchte oder seltsame Zubereitungsweisen, die einfach zu lange dauerten. Das Fleisch war zart und dezent gewürzt, die Sauce zu der Pasta hingegen war würzig und scharf genug, dass es im Gaumen kitzelte, aber einem nicht den Mund verbrannte.

Kazumi war sich zu Anfang unklar gewesen worüber sie eigentlich mit seinen Großeltern reden sollte. Sie hatte sich auch keinen Fragenkatalog zusammengestellt oder sich Antworten für mögliche Fragen an sie überlegt. Sie war ziemlich blind in dieses Essen gegangen, merkte aber schnell, dass ihre Sorgen absolut unbegründet waren. Entweder machten sie es ihr leicht miteinander ins Gespräch zu kommen oder aber sie waren wirklich so unkompliziert.

Seine Großeltern erzählten von ihrer Jugend und es klang so lebhaft, als wäre sie wirklich dabei gewesen. Sie sprachen von den Präsidenten, die sie kennen gelernt hatten und von den vielen wichtigen Menschen, die für sie historische Figuren waren. Da war Elvis Presley und Elton John nur eine Randnotiz von den Dingen, die die zwei erlebt hatten.

„Sie waren dabei als Martin Luther King Jr. seine berühmte Rede gehalten hat?“, fragte Kazumi absolut geschockt und irritiert.

„Es war verdammt heiß an dem Tag!“, beschwerte sich sein Großvater, „Aber ja, ich habe ihn kurz kennen gelernt. Sehr beeindruckender Mann!“, fügte er hinzu.

„Erzähl ihr von Tolkien!“, bat Itachi und da fielen ihr beinahe die Augen aus.

„Sie kannten Tolkien, den Tolkien?“

„Jedes Buch, das er zu Lebzeiten veröffentlich hat, hat er für mich signiert!“, darüber war sein Großvater stolz und das konnte sie nachvollziehen, „Tja, jetzt streiten sich meine Kinder und Enkelkinder darüber, wer sie bekommt, wenn sie mich unter die Erde gebracht haben!“, darüber war er anscheinend nicht so stolz.

„Darling! Darüber reden wir nicht!“, dafür war seine Ehefrau empört und sie merkte, wie er leicht zusammen zuckte.

„Entschuldige Liebling!“

Mr. Uchiha sah seine Frau so entwaffnend an, dass sie seufzte und ihm schlagartig verzieh. Kazumi sah zu Itachi, der ihr zuzwinkerte und ihr auffiel, dass sie beinahe auch aufseufzen wollte. Offensichtlich lag diese Fähigkeit in deren Genen.

Die Geschichtsstunde wurde fortgesetzt und ihr war das alles noch nie so real vorgekommen. Sie hörte, wie die Uchiha Corp gegründet worden war und wie sie zu einem weltweitführenden Unternehmen gewachsen war. Sie erfuhr von dem Einfluss auf Wirtschaft und Politik, den die Uchihas hatten. Die Familie mischte überall mit und war damit erfolgreich.

Da lag so viel Stolz in seiner Stimme!

Je mehr Mr. Uchiha trank, desto redseliger wurde er und auch seine Frau gab ein paar Geschichten zum Besten, erzählte über Itachis Kindheit und vor allem wie er als Kleinkind durch diese Gänge gehuscht war und einiges an Ärger angestellt hatte, was ihm dann doch etwas peinlich war.

„Und dann wollte er unbedingt diesen Spielautomaten, wie hieß das kleine runde Ding, Pat-Man?“, sagte Mrs. Uchiha fröhlich.

„Pac-Man, Granny!“, erinnerte Itachi sie und trank einen großen Schluck Wein, was sie kichern ließ.

„Genau, aber damals war er noch zu klein um an die Knöpfe zu kommen!“, plapperte sie förmlich los, „Also hat sein Großvater ihn immer hochgehoben, damit er spielen konnte!“, dabei deutete sie auf ihren Ehemann, der Kazumi zuzwinkerte und sie Itachi förmlich ansah, dass ihm das ein wenig peinlich war, „Und jetzt ist er ein so großer gutaussehender junger Mann!“, endete sie und machte eine typische Großmuttergeste, sie kniff ihn in die Wange, „Stimmt doch, oder Kazumi?“

„Oh ja, sehr gutaussehend und sehr groß!“, Kazumi verkniff sich ein Lachen, „Ich habe echt Glück!“, meinte sie.

„Ich habe auch Glück!“, fügte Itachi hinzu.

„Natürlich, da reden wir die ganze Zeit über uns und lassen dich gar nichts erzählen!“, fing Mrs. Uchiha an und wandte sich an sie, was sie plötzlich nervös machte, „Bitte erzähl uns doch etwas über dich!“, bat sie so unschuldig, so unwissend und so freundlich, dass sie nicht anders konnte.

Kurz sah sie zu Itachi, der wohl versuchte in ihrem Blick zu lesen, ob ihr das Recht war und für den Fall, dass es nicht so war sich etwas einfallen zu lassen.

„Oh, da gibt es nicht viel zu erzählen!“, fing sie einfach an, „Ich bin im zweiten Jahrgang der Konoha High und auch wenn es Sasuke nicht gefällt bin ich Jahrgangsbeste. Äh, ich möchte nach Yale um dort Psychologie zu studieren, zumindest nehme ich mir das vor. Ich liebe Schokolade und mag Überraschungen nicht wirklich! Und das weiß Itachi eigentlich!“

„Was interessiert dich an Psychologie?“, fragte Mr. Uchiha.

„Na ja, diese Wissenschaft an sich, was in dem Kopf eines Menschen vorgeht, wenn er glücklich, traurig, deprimiert oder sogar verrückt ist.“

„Tja, eine Psychologin haben wir noch nicht in der Familie!“, meinte er weiter und brachte sie damit zum Lachen, „Brauchen wir vielleicht!“

„Vor allem möchte ich einen Doktortitel. Und es ist einfacher das selbst zu machen, als einen Mann zu finden, der einen hat!“, ergänzte sie scherzhaft und diesmal lachte seine Großmutter.

„Ich sag ja, selbst ist die Frau!“, kicherte sie, „Oh, deine Eltern müssen so stolz auf dich sein!“, dabei zuckte Kazumi zusammen und merkte erst jetzt, dass seine Großeltern keine Ahnung hatten, dass ihre Eltern tot waren. Itachi hatte ihnen nichts gesagt.

„Granny, weißt du ...“, fing Itachi leise an, aber sie wollte nicht, dass er das erklären mussste, so lieb er das auch meinte.

„Ich hoffe sie sind stolz auf mich, aber ...“, sie schluckte ihre Tränen hinunter, „... sie starben als ich noch sehr klein war. Meine Tante hat sich um mich gekümmert und jetzt lebe ich bei meinem Cousin!“

Die Stimmung kippte ein wenig, was sie nicht beabsichtigt hatte, aber seine Großmutter schaltete sofort in einen Modus, den sie nur als Großmuttermodus bezeichnen konnte. Sie sah so aus, als würde sie sie sofort und ohne Umwege umsorgen, hegen und pflegen wollen, einfach weil sie traurig war. Beinahe erwartete sie, dass seine Großmutter ihr noch mehr Essena auf den Teller laden würde.

„Oh Gott, das tut mir so leid. Das wussten wir nicht!“

„Nein, schon gut. Ich will das nicht an die große Glocke hängen!“

„Nichts ist schon gut, das ist schrecklich! Ich kann und will mir gar nicht vorstellen wie du dich fühlst! Du musst sie furchtbar vermissen!“, und dann erhob sich diese wundervolle Frau und tat etwas was sie nicht erwartet hätte. Sie umarmte sie, nicht fest, aber auch nicht sanft. Es war eine simple Umarmung, die ihr alles gab, was sie je von einer Großmutter gebraucht hätte. Zögerlich erwiderte sie die Umarmung und Mrs. Uchiha ließ sie erst los, als sie es tat.

„Dein Verlust tut mir sehr leid!“, Mr. Uchiha legte seine Hand auf ihre und auch wenn das nicht so warmherzig schien wie die Umarmung seiner Frau, war es trotzdem genug für sie. Er schien nicht der gefühlsbetonteste Mensch zu sein und seine Hand war so warm und trotz der Falten weich. Sein aufmunterndes Lächeln ließ sie auch lächeln.

„Danke!“, wisperte sie, damit sie nicht anfing zu heulen, „Entschuldigung, ich wollte nicht die Stimmung drücken!“

„Bitte, entschuldige dich niemals für deine Gefühle und deine Trauer.“, winkte Mrs. Uchiha ab, „Egal wo deine Eltern sind, sie sehen dir zu und sind stolz auf dich.“, bestimmte sie und Kazumi wollte ihr nicht sagen, dass sie nicht an einen Himmel glaubte oder an Gott, aber sie wollte daran glauben, dass es ihren Eltern gutging, „Dein Cousin muss ein verantwortungsbewusster Mann sein, wenn er sich um einen Teenager kümmert!“

Tja, eigentlich war Jim eher genau das Gegenteil, aber er gab sich Mühe zumindest den Anschein von einem verantwortungsbewussten Erwachsenen zu wahren.

„Na ja ...“, überlegte sie laut, aber diesmal unterbrach Itachi sie, der still gewesen war, während sie ihr Innerstes offenbart hatte.

„James ist ihr Cousin, der Fußballer!“, erklärte er seinen Großeltern.

„Oh wirklich!“, dann zog sie plötzlich die Augenbrauen etwas verärgert zusammen und kurz glaubte Kazumi, sie wäre gar nicht begeistert von ihrem Vormund, „Und warum hat er sie nie zum Essen mitgenommen, wenn er eingeladen war?“

Kazumi verschluckte sich an ihrem Wasser und Itachi unterdrückte ein Grinsen.

„Ich hab ihm immer gesagt er soll seine Mutter und seine kleine Cousine mitnehmen, aber was macht er, kommt alleine!“, seine Großmutter schien wirklich empört und das brachte selbst ihren Mann zum Lachen, „Mit dem jungen Mann muss ich wohl ein ernstes Wörtchen reden!“

„Hat deine Großmutter meinen Cousin adoptiert oder hab ich was verpasst?“, fragte sie Itachi leise.

„Sie ist ein Glas Wein davon entfernt dich zu adoptieren!“, erwiderte er grinsend.

„Es ist beschlossen, beim nächsten Essen kommen James, du und seine Mutter, keine Widerrede.“

„Mrs. Uchiha, das müssen sie nicht, außerdem ist Jim meistens nicht mal da und seine Mutter ist eine Jetsetterin!“

„Erstens, Granny!“, erinnerte sie Kazumi, „Zweitens, wenn ich sage ihr kommt alle Drei zum Essen, kommt ihr alle Drei zum Essen. James weiß das und er widersetzt sich nie und Drittens, nun, es gibt kein Drittens, aber das ist unwichtig!“

Plötzlich hörte sie ein Lachen und als sie sich umwandte, konnte sie nur zusehen, wie Mr. Uchiha einen Lachanfall bekam, der ihn dazu veranlasste sich an die Brust zu fassen, was ihr etwas Sorgen machte. Er wurde ganz rot im Gesicht. Itachi lachte auch und obwohl seine Großmutter so ernst war, schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen.

„Nun, sagen Sie wann und wo!“, meinte Kazumi nur und Mrs. Uchiha nickte zufrieden, lehnte sich zurück.

„Wer möchte ein Dessert?“, fragte sie in die Runde, „Ich habe Brownies, Itachis Lieblingskekse, Vanillekuchen mit Buttercreme, Cheesecake und natürlich Zitronentarte.“

Kazumi sah ihr nach und fragte sich kurz ob das ein Scherz war. Es war keiner, da sie abrupt sehr viele Dessert vor sich hatte und es als unhöflich empfand auch nur eins nicht zu kosten. Diese Frau konnte auftischen!
 

Nach fünf Dessert und der besten heißen Schokolade, die sie je getrunken hatte, war sich Kazumi sicher, dass sie nicht nur mindestens fünf Kilo zugenommen hatte, sondern auch nicht mehr in Lage war einen einzigen Schritt zu gehen. Itachi schien es ähnlich zu gehen, da er sich entspannt zurück lehnte und seine Beine ausstreckte.

Sie unterhielten sich noch ein paar Minuten über sehr Belangloses und da Itachis Großvater schon etwas beschwipst war, wurden seine Geschichten sehr ausschweifend und auch leicht anzüglich, was einerseits witzig, andererseits machte sie das auch verlegen.

Seine Großmutter hatte dann Erbarmen mit ihnen und beendete die Geschichte wie Mr. Uchiha in seiner Jugend ein Model nach dem anderen und die ein oder andere Schauspielerin vernascht hatte, seine Worte. Offensichtlich waren in dieser Hinsicht alle Uchihas gleich.

Kazumi half Itachi den Tisch abräumen, auch wenn er und seine Großeltern zuerst protestiert hatten. Aber sie wollte nicht untätig herum sitzen, auch wenn der Gedanke Itachi bei der Hausarbeit zu beobachten schon etwas hatte.

Seine Großeltern zogen sich erstaunlich schnell zurück, aber laut Itachi war das normal. Da er sich keine Sorgen machte, tat sie es auch nicht.

Hand in Hand gingen sie selbst die Treppe zu ihrem Zimmer hoch, wo sie ein Anblick erwartete, den sie sich nicht hätte ausdenken können.

„Okay, was ist das mit dir und den Katzen?“, fragte sie und deutete auf das Bett auf dem alle vier Katzen saßen oder lagen und sie mit ihren großen Augen anstarrten.

„Sie mögen mich!“, meinte er, als er sein Jackett auszog und es feinsäuberlich auf die Kommode legte.

„Ja, aber wie oft besuchst du deine Großeltern, dass sie so auf dich fixiert sind!“

„Eifersüchtig?“, grinste er.

„Auf Katzen?“, erwiderte sie.

Itachi setzte sich aufs Bett und zog seine Socken aus. Dabei setzte sich eine Katze auf seinen Schoß, eine andere kletterte auf seine Schultern, während die anderen beiden sich an ihn kuschelten. Er schien das nicht mal zu bemerken, als wäre das vollkommen normal.

„Eins ist sicher, die schlafen nicht bei uns im Bett!“, meinte sie.

„Tun sie nie, wenn ich hier bin!“, erwiderte er, „Die vier haben ein eigenes Zimmer zum Schlafen!“

Kazumi zog ihre Augenbraue, „Lass mich raten, die Hunde auch!“

„Sicher!“, er klang so, als wäre das das Normalste der Welt.

„Okay, darauf erwiderte ich nichts!“, sie gab es auf die Uchihas in dieser Hinsicht zu verstehen und verließ das Zimmer um ins Bad nebenan zu gehen. Sie wusch sich das Gesicht und griff dann nach der Zahnbürste, als Itachi hinter sich trat und seine Arme um ihre Taille legte. Er drückte sie an sich und küsste ihren Hals.

„Hat dir der Abend gefallen?“, fragte er leise.

„Ja, hat er!“, hauchte sie, „Er war sehr entspannend! Und das Essen war unglaublich!“

„Stimmt, Granny ist eine Meisterköchin!“

„Tust du mir einen Gefallen?“

„Sicher!“, murmelte er gegen ihre Haare.

„Lass mich morgen früh nicht alleine runter gehen!“

„Keine Angst, wir schlafen morgen aus und gehen ganz relaxt frühstücken. Meine Großeltern lassen das Wochenende immer langsam angehen!“, flüsterte er gegen ihr Ohr, küsste sie direkt unter ihrer Ohrmuschel und ließ seine Hände über ihre Hüfte wandern, „Komm, lass uns ins Bett gehen und ...“, raunte er sehr verführerisch.

„Oh nein, wir werden in dem Haus deiner Großeltern keinen Sex haben!“, warnte sie ihn.

„Meine Großeltern könnten uns sowieso nicht hören und sie sind da ziemlich entspannt!“

„Großmütter hören alles drei Meilen gegen den Wind!“

Er grinste gegen ihre Haut, „Kein Sex versprochen!“, murmelte Itachi, „Lass uns schlafen gehen!“

„Klingt gut!“, hauchte Kazumi und ließ sich von ihm grinsend ins Schlafzimmer zurückziehen, wo er die Katzen hinausscheuchte und sie ihn kichernd zum Bett zog, ihn gierig küsste. Ihre Kleidung fiel lautlos zu Boden, ehe sie auf dem Bett landeten und zumindest keinen Sex hatten.

68.Kapitel

68.Kapitel

Es war eine Sache von einem Wecker aus dem Schlaf gerissen zu werden, eine andere von Itachi sanft wachgeküsst zu werden. Kazumi bevorzugte definitiv Letzteres. Diesmal war es jedoch kein Wecker und auch kein sanfter Kuss auf ihre Schläfe, der sie aus dem Schlaf holte. Nein, es war ein Kratzen. Diese Art von Kratzen, die man aus Horrorfilmen kannte und zu neunundneunzig Prozent nichts Gutes verhieß. Und sie war hellwach als die Tür abrupt aufging und jemand auf das Bett hüpfte.

Kazumi saß aufrecht, als ein leises Miau an ihr Ohr drang und sie ernsthaft die Katzen auf dem Bett sah, die offensichtlich mit Itachi schmusen wollten.

„Sie können Türen öffnen!“, meinte sie überrascht.

„Das können sie erst seit kurzem, glaube ich!“, erwiderte Itachi, während er den Kopf der einen Katze streichelte, die ergeben schnurrte. Die andere machte es sich in seinem Schoß und sie schwor, diese zwei netten Tierchen sahen sie grinsend an, als wären sie ihr überlegen.

„Was ist das wirklich mit dir und Katzen?“, fragte Kazumi erneut und vielleicht klang sie etwas zickig, „Außer dass sie dich mögen! Das kann ja nicht normal sein?“

„Eifersüchtig, Babe?“, grinste er, „Ich habe sie damals von dem Züchter mitabgeholt, vielleicht erinnern sie sich daran!“, versuchte er es zu erklären.

„Aber du siehst sie nur ein paar Mal im Jahr!“

„Sie haben wohl ein gutes Gedächtnis! Wollen wir aufstehen?“, fragte er und scheuchte die Katzen liebevoll vom Bett. Die schienen nicht so begeistert und miauten lautstark. Außerdem das die zwei Katzen sie irgendwie böse anssahen. Da war wirklich jemand eifersüchtig und sie war es bestimmt nicht.

„Ich muss mich nur umziehen!“, meinte sie, „Aber zuerst ...“, sie grinste und beugte sich zu ihm herüber. Sie umfasste seinen Oberarm und zog ihn zu sich, legte ihre Lippen auf seine. Er erwiderte ihren süßen Kuss und legte seinen Arm um ihre Taille, drückte sie an sich und beugte sich über sie.

Seine andere Hand berührte ihre Hüfte und sie legte sich zurück auf die Matratze, legte ihre Hand auf seine Wange. Itachi begrub sie unter sich und ihre Hände wanderten über seinen nackten Oberkörper, bis zu dem Saum seiner Boxershorts, während seine Finger an dem Bund ihrer Pyjamahose zupften.

„Morgen!“, wisperte sie gegen seinen Mund, während er das heiser erwiderte.

Itachi küsste sie abermals, diesmal tiefer und heftiger, schob seine Hand unter ihr Top, bis zu ihren Brüsten hoch und legte seine andere Hand auf ihren Po, hob ihre Hüfte leicht an.

Kazumi vergrub ihre Finger in seinen Haaren und wie ferngesteuert drückte sie sich seinem Körper entgegen, öffnete ihre Beine und seine Hand glitt die Innenseite ihres Oberschenkels hoch, bis ... der Wecker wirklich klingelte und sie abrupt voneinander abließen.

Ein wenig missmutig starrte Itachi auf das klingelnde Teuelsding, ehe er seufzend danach griff und ihn ausschaltete. Kazumi ließ ihre Arme auf die Matratze sinken und fühlte sich gerade ein wenig um ein wenig süße Zweisamkeit betrogen und das obwohl sie im Wohnheim dauernd so rumknutschten, manchmal sogar viel weiter gingen.

Sie setzten sich auf und Kazumi richtete ihr verrutschtes Top, was Itachis Aufmersamkeit weckte und ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen verursachte. Er stahl sich blitzschnell einen kurzen, süßen Kuss, der sie ein wenig überrumpelte.

„Wollen wir heute Abend wieder gemeinsam duschen?“, fragte er leise gegen ihren Mund.

„Wir duschen dauernd gemeinsam!“, merkte sie an und er legte leicht den Kopf schief, als er sich etwas entfernte.

„Wieso etwas ändern, was uns beiden gefällt?“, erwiderte er, „Außerdem müssen wir jetzt zum Frühstück!“

„Stimmt, ich muss mich umziehen!“

„Du kannst auch so runtergehen!“, meinte Itachi.

„Sicher, ich werde in meinem Pyjama zum Frühstück mit deinen Großeltern gehen!“, sie schnaufte leise.

„Machen wir alle!“, sagte er.

„Im Gegensatz zu mir bist du ihr Enkel. Du könntest in Badeshorts im Haus herumlaufen!“

„Eigentlich nicht, weil Granny Hosen und zumindest T-Shirts im Haus erwartet! Nur im Garten und im Keller sind Badesachen erlaubt!“, dabei zuckte er mit den Schultern, „Es reicht, wenn du dir was Bequemes anziehst! Abendbekleidung wird nicht erwartet!“

„Entschuldige, wenn ich gereizt wirke, ich bin etwas nervös!“, gab sie zu.

„Musst du nicht! Aber das ist vielleicht normal und es bedeutet, dass es dir wichtig ist, dass sie dich mögen. Daher sei dir verziehen!“, er neigte übertrieben den Kopf, deutete eine Verbeugung an.

„Wie großzügig von dir!“, meinte Kazumi nüchtern, „Ich will nur nichts Falsches sagen!“

„Du hast dich doch gestern gut geschlagen!“

Er reichte ihr seine Hand und sie ließ sich von ihm aus dem Zimmer führen, die Treppe hinunter und wieder in den Esssaal, in dem sie gestern das Abendessen eingenommen hatten. Diesmal empfing der Duft von gebratenen Speck und Pancakes sie und abermals war der Tisch liebevoll gedeckt. Seine Großmutter gab sich wirklich viel Mühe.

„Guten Morgen Kinder!“, begrüßte Mr. Uchiha sie, der bereits am Tisch saß und sich gerade heißen Kaffee einschenkte.

„Morgen Grandpa!“

„Guten Morgen!“, erwiderte Kazumi.

„Ich hoffe ihr habt gut geschlafen?“

„Es war alles perfekt!“, erwiderte sie, als Mrs. Uchiha wie der junge Morgen ins Esszimmer tänzelte und eine weitere Platte Pancakes auf den Tisch stellte.

„Oh, morgen ihr zwei!“

„Morgen Granny!“, Itachi begrüßte sie mit einen Kuss auf die Wange, half ihr wieder sich zu setzen.

„Guten Morgen!“, sagte Kazumi und seine Großmutter lächelte sie an.

Als sie ebenfalls beide Platz genommen hatten, bat seine Großmutter sie zuzugreifen, was sie sich nicht zweimal sagen ließ. Mrs. Uchiha war wirklich diese Art von Großmutter, die einen mit Essen versorgte bis man platzte und selbst dann keine Ruhe gab. Das gefiel ihr irgendwie.

Die Pancakes waren die weichsten und fluffigsten Pancakes, die sie jemals gegessen hatte. Der Speck war superknusprig und der Tee perfekt aufgebrüht. Dazu gab es verschiedene Früchte, Yoghurt und Müsli. Das war fast wie in einem Hotel. Einem exquisiten fünf Sterne Hotel.

„Was wollt ihr heute unternehmen, Granny?“, fragte Itachi.

„Dein Großvater geht heute Fischen!“, antwortete Mrs. Uchiha, „Vielleicht möchtest du ihn begleiten und ich und Kazumi machen uns einen Mädelstag!“

Itachi sah sie kurz an und sie nickte, „Das klingt nach einem guten Plan!“, meinte Kazumi und diesmal lächelte er, „Ich wusste gar nicht, dass du auch noch fischen kannst!“, neben dem Talent des Golf spielens und den anderen Dingen, die er konnte. Natürlich fischte er mit seinem Großvater.

„Die Fischerei gleicht einer Meditation, es ist ruhig und besonnen. Man kann nachdenken!“, erklärte ihr sein Großvater.

„Genauer gesagt sitzen sie nur am Ufer und starren aufs Wasser! Ihr habt noch nie was gefangen!“, nahm Mrs. Uchiha ihrem Mann ein wenig den Wind aus den Segeln.

„Gut Ding will Weile haben, Liebling!“, erwiderte er nur und zwinkerte ihr zu.

„Und mit Weile meinst du Jahre, was?“, neckte sie ihren Mann und da funktionierte seine Flirterei wohl nicht so ganz, „Itachi, sorg dafür, dass dein Großvater sich nicht übernimmt!“, bat sie ihren Enkel, der den Kopf als Zustimmung neigte.

Sie frühstückten fertig und ungefähr eine halbe Stunde später beobachtete Kazumi Itachi dabei, wie er sich für das Fischen fertig machte. Zu ihrem Bedauern trug er keine typischer Fischerkleidung, bestehend auf diesen grünen Westen oder dieser schicken Anglerhose. Sie hätte sich gerne etwas über ihn amüsiert.

„Stört es dich wirklich nicht?“, fragte er plötzlich und sie hob den Blick.

„Was meinst du?“

„Dass du den Tag allein mit meiner Großmutter verbringst!“, Itachi sah sie an, musterte sie, wie sie sich wie von selbst erhob und nach seinem Arm griff.

„Ich denke es ist ganz gut, wenn ich ein paar Stunden mit ihr allein bin. So können wir uns besser kennen lernen. Also mach dir keine Sorgen!“, meinte sie, „Geh du fischen mit deinem Großvater! Hab Spaß, je nachdem wie man dabei Spaß haben kann!“, dabei zwinkerte sie ihm zu.

„Wie mein Großvater bereits sagte, es ist eher meditativ!“, erwiderte er und beugte sich zu ihr herunter um seine Stirn gegen ihre zu legen, „Und manchmal ist meditieren ganz hilfreich!“

Kazumi grinste und packte ihn am Kragen seiner Jacke, damit er sie ansah, „Weswegen du auch immer die Ruhe selbst bist oder? Ich glaube, wenn wir wieder zu Hause sind, will dich etwas aus der Ruhe bringen!“, diesmal zwinkerte sie ihm zu und er lachte leise.

„Ich freu mich schon darauf!“, erwiderte er nur.
 

Kazumi konnte eines über Itachis Großmutter sagen. Diese Frau mochte Tee und zelebrierte das auch noch wie ein englische Lady aus dem 18.Jahrhunderte mit Sandwiches und kleinem süßen Gebäck. Sie fühlte sich gerade wie eine englische Lady, fehlte nur mehr die passende Kleidung.

Aber sie trug nur Jeans, T-Shirt und nicht mal Schuhe, da sie eigentlich Sasukes Hausschuhe trug, die ihr zu groß waren. Deswegen standen sie auch unbenutzt neben ihrem Sessel.

Die Menge an Teesorten verunsicherte sie ein wenig, aber das Gebäck war köstlich und die Sandwiches waren sogar ohne Rinde.

Mrs. Uchiha hatte sie eingeladen mit ihr im Wintergarten Tee zu trinken um ein wenig zu plaudern. Hätte jemand anderer sie eingeladen, wie Elena, hätte sie ganz schnell die Flucht ergriffen. Aber seine Großmutter hatte sie aber freundlich willkommen geheißen und sie wollte nicht glauben, dass sie ein falsches Spiel spielte. Das schien nicht ihre Art zu sein.

Itachi und sein Großvater waren fischen gegangen, was sie immer noch für skurril hielt und sich nicht wirklich bildlich vorstellen konnte. Daher würde sie ihn heute abend ausführlich ausfragen.

Kazumi kostete einen grünen Tee mit einem Hauch Pfirsich und beobachtete seine Großmutter, die sich summend ein Sandwich genehmigte. Sie fragte sich ob sie ein Gespräch beginnen sollte und vor allem, was sie erzählen sollte. So interessant war ihr Leben nicht wirklich. Vielleicht sollte sie Fragen stellen, da Kazumi sich vorstellen konnte, dass das Leben seiner Großmutter unglaublich gewesen sein musste. Sie musste so viel erlebt haben, dass es mehr brauchte als eine Teestunde um es zu erzählen, viel mehr.

Sie musste irgendwas sagen, wahrscheinlich erwartete seine Großmutter das auch und wartete nur darauf, dass sie den Mut fand ein Gespräch anzufangen. Wenn sie ehrlich war, war sie nicht darauf vorbereitet, vor allem weil seine Großmutter ihr das Gefühl gab sich nicht verstellen zu müssen und sie sie selbst sein konnte.

„Mrs. Uchiha ...“, fing sie an, als eine der Katzen ihr auf den Schoß sprang und sich an sie kuschelte.

Seine Großmutter kicherte vergnügt und dabei wirkte sie wieder jung.

„Granny, Liebes, nenn mich Granny!“, bat sie erneut, aber diesmal nachdrücklicher. Sie bekam fast das Gefühl als wäre es ein Befehl und als hätte sie keine andere Wahl.

„Mrs. Uchiha, dürfte ich ehrlich sein!“

„Ich erwarte immer Ehrlichkeit, von jedem!“, bat sie und Kazumi atmete einmal tief durch.

„Ich bin nicht Ihre Enkeltochter, daher finde ich es seltsam Sie so anzusprechen wie Ihre Enkelkinder es tun. Zumal wir uns das erste Mal begegnen und Sie nichts über mich wissen. Ich bin erst seit kurzem mit Itachi zusammen und auch wenn ich optimistisch sein möchte, weiß niemand was die Zukunft bringen wird.Wollen Sie wirklich, dass eine eigentlich Fremde Sie so nennt, wie es die Menschen tun, die Sie lieben? Finden Sie das nicht auch seltsam?“, erklärte Kazumi, „Mir ist bewusst, dass Itachi sicherlich einiges über mich erzählt hat und Sie daher viel über mich wissen, aber ich fühle mich auch nicht wohl dabei Sie so anzusprechen, auch wenn Sie so freundlich zu mir waren.“

Mrs. Uchiha sah sie einen Moment lang an und kurz glaubte sie, sie wäre jetzt komplett ins Fettnäpfchen getreten. Sie hätte diese ruhige Frau beleidigt und war jetzt komplett durchgefallen. Da war es egal wie sehr Itachi von ihr geschwärmt hatte und Mrs. Uchiha ihren Enkel vergötterte.

„Du bist die Erste, die sich traut mir das ins Gesicht zu sagen!“, meinte sie so tonlos, dass Kazumi sich beinahe an ihrem Tee verschluckt hatte.

„Bitte?“, hauchte sie und dann lächelte diese Frau liebevoll.

„Alle meine Schwiegertöchter haben mich mit meinem Vornamen angesprochen, nachdem ich ihnen das auch angeboten habe. Zu dem Zeitpunkt waren sie alle schon öfters bei uns gewesen und ich war mit ihnen bereits vertraut.“, fing sie an und das fand Kazumi auch in Ordnung.

Sie hatte Roberts Eltern nie mit den Vornamen angesprochen, vor allem weil sie ihnen nie oft begegnet war. Robert und sie hatten eher Zeit bei ihr zu Hause verbracht oder waren unterwegs gewesen. Dasselbe war bei Aaron der Fall gewesen. So gesehen war sie nie wirklich in die Situation geraten, wie sie die Eltern ihres Freundes ansprechen sollte, geschweige denn was bei Großeltern angebracht war.

„Einmal besuchte uns Shisui mit seiner damaligen Freundin!“, erzählte seine Großmutter weiter, „An diesem Tag hatten wir sie kennen gelernt. Sie war ein nettes Mädchen, auch wenn sie eigentlich ein verwöhntes Püppchen war, aber Shisui mochte sie, daher wollte ich nett sein. Ich bot ihr wie dir an mich so anzusprechen wie meine Enkelkinder es tun.“

„Ich nehme an sie hat das ohne zu Zögern gemacht!“, erwiderte Kazumi und seine Großmutter nickte, nahm sich einen Keks.

„Ganz genau! Ich finde, dass sagt schon sehr viel über einen Menschen aus!“, dabei grinste sie gegen ihre Teetasse und bei Kazumi ging ein Licht auf.

„Das ist ein Test!“, schlussfolgterte sie, „Sie testen jede neue Freundin oder neuen Freund ihrer Enkel?“

„So ungefähr!“, erwiderte sie, „Grundsätzlich ist es mir egal ob du mich so nennst oder nicht. Was ich von Itachi über dich gehört habe, lässt mich dich schon gut einschätzen. Du hättest nichts falschgemacht, aber weil du es für unangebracht hältst, sagt viel über dich aus. Bei Shisuis Freundin war das etwas anders. Ich wollte sehen wie sie reagiert und ob sie es annimmt.“

Kazumi dachte über ihre Worte nach und hielt es eigentlich für einen ungewöhnlichen Test um herauszufinden, wie dieser Mensch war. Wahrscheinlich wollte sie vorrangig wissen ob derjenige nur mit ihrem Enkel zusammen war, wegen des berühmten Namens oder weil er oder sie denjenigen wirklich mochte. Das war eigentlich süß und sie konnte sich vorstellen, dass sie das wahrscheinlich oft macht, je nachdem wie oft ihre Enkel jemanden mitbrachte. Wie sie es mit diesem Test herausfinden wollte, war ihr jedoch nicht ganz klar.

„Nehmen sie es für selbstverständlich, nehmen sie an, dass sie bereits Teil dieser Familie sind. Ich habe dich freundlich begrüßt, aber halte mich nicht für nett. Wenn jemand mit meinen Enkeln spielt, haben die nichts mehr zu lachen!“

Ihr verging auch das Lachen, da Mrs. Uchiha plötzlich sehr bedrohlich aussah.

„Ich kann mir vorstellen, dass Ihre Enkel sehr auf Ihre Meinung vertrauen.“

„Es scheint! Nicht, dass ich ihn raten würde sich von jemanden zu trennen. Das tue ich nicht, es wäre auch unangebracht mich in ihr Leben einzumischen, aber ich sage ihnen was ich von der Person halte.“

Kazumi ließ sich abermals ihre Worte durch den Kopf gehen, „Habe ich Ihren Test bestanden?“, fragte sie.

„Das setzt voraus, dass ich dich getestet habe!“, sie wollte etwas darauf erwidern, aber seine Großmutter sprach bereits weiter, „Versteh mich nicht falsch, es ist nicht so als wäre es keine Test um herauszufinden wie du darauf reagierst, aber es hätte mich nicht gestört, wenn du mich Granny nennen würdest. Es hätte nichts an meiner Meinung über dich geändert.“, sagte sie weiter, „Aber ich habe gesehen wie du dich auf dem Fest verhalten hast und Itachi hat mir genug über dich erzählt um zu wissen, dass du definitiv nicht wie diese anderen Mädchen bist, die meine Jungs sonst daten!“

„Weiß Itachi von diesem Test?“

„Nein!“

Seine Großmutter grinste gegen ihre Teetasse und war recht glücklich über ihren ausgefuchsten Plan, der irgendwie ein klein wenig Sinn ergab. Dadurch, dass sie den Partnern ihrer Enkel nicht so offensichtlich auf den Zahn fühlen konnte, musste sie sich einen unauffälligen Test einfallen lassen, der ihr alles über ihren Charakter sagte, aber so versteckt war, dass es niemand mitbekam.

„Du bist die erste, die darauf kommt. Dass es ein Test ist, meine ich!“

„Wäre es in Ordnung, wenn ich Sie beim Vornamen nenne, für den Anfang?“, fragte Kazumi vorsichtig und dachte nicht mehr über die Bedeutung des Testes nach und fragte sich gar nicht mehr, wie Elena reagiert hätte. Zumal sie wusste, dass sie nie hier gewesen war und das auch unwichtig war. Es zählte, dass sie es durchschaut hatte und nicht vorhatte in nächster Zeit diese Frau Granny zu nennen.

„Mein Name ist Keiko! Keiko Uchiha!“, stellte sie sich ohne zu zögern vor und Kazumi lächelte.

„Ich bin Kazumi! Es freut mich Keiko!“

Sie hatte das Gefühl, dass ihre improvisierte Teeparty jetzt erst richtig begann!
 

Keiko schien eine alte Romantikerin zu sein, oder zumindest schwer entzückt zu sein von dem was ihr Enkel so alles angestellt hatte um Kazumi für sich zu gewinnen. Sie schwärmte direkt von ihm, als sie ihr berichtet hatte wie ihre Dates abgelaufen waren und dabei durfte sie auf gar keinen Fall mit Details geizen. Sie würde sich hüten Keiko zu erzählen wie heftig sie mit Itachi geknutscht hatte oder wie es dazu gekommen war, dass sie mit ihm geschlafen hatte. Aber gern erzählte sie von ihrem Date in der Eishalle oder von seiner Aktion auf der Yacht. Und dabei meinte sie nicht was im Whirlpool passiert war.

Um ehrlich zu sein war es richtig süß wie sie nur gute Worte über ihre Enkel vorzuweisen hatte und dabei wusste sie was ein paar dieser Jungs alles angestellt hatten. Keiko war nicht naiv, aber wollte nur das Gute in ihren Enkel sehen und das verstand sie auch. Ihr ging es mit Jim genauso, der kein Unschuldsengel war, aber immer für sie da war und daher verdiente er einen Vertrauensbonus.

„Wie hast du deinen Mann kennen gelernt, Keiko?“

Ihr Vorname und der formlose Umgangston ging ihr leichter über die Lippen als sie gedacht hatte und eigentlich liebte sie es wie das Gesicht seiner Großmutter immer leuchtete, wenn sie sie beim Vornamen nannte.

Diesmal geriet sie aber aus einem anderen Grund ins Schwärmen und so wie sie aussah, war diese Geschichte genauso aufregend wie ihre eigene.

„Ich habe seine damalige Verlobte mit Farbe überschüttet!“

Das ... hatte sie nicht erwartet und vor allem nicht so einen verträumten Gesichtsausdruck als würde sie sich an ihren ersten Kuss erinnern.

„Erwartet man nicht sofort, ich weiß.“, winkte sie mit einem leichten Lächeln ab, „Zu dem Zeitpunkt war ich eine Aktivistin und Demonstrantin. Ich habe gegen alles demonstriert, was mir in den Sinn gekommen ist.“, gestand sie ihr, „Die Uchihas waren zu dem Zeitpunkt schon sehr berühmt und vor allem reich. Ich glaube Itachis Großvater war gerade auf dem College als er sich mit dieser Frau verlobt hatte. Sie war in seinem Alter, ihre Familie war sehr wohlhabend, beide Familien kannten sich. Es schien natürlich dass sie ein Paar wurden und sich letztendlich verlobten.“, das kam ihr schmerzlich bekannt vor, „Jedenfalls frisch verlobt besuchten sich irgendein Event, ich weiß nicht mehr. Seine Verlobte trug einen Pelzmantel, echten Pelz und die gute Aktivistin, die ich bin war ich dort wie viele andere um gegen Echtpelz zu demonstrieren.“, erzählte sie weiter, „Sie stolzierte an uns vorbei, zeigte dabei sehr auffällig ihren protzigen Verlobungsring und neben ihr ging er und wirkte nicht verliebt. Ich glaube auch, dass er ihr nur den Antrag gemacht hat weil es von ihm erwartet worden war und ein Teil von mir kann das sogar verstehen.“

„Er hätte sein eigenes Glück für seine Familie aufgegeben?“, erriet Kazumi und Keiko nickte.

„Zu seiner Verteidigung, seine Eltern haben es nicht anders gemacht. Es war ein offenes Geheimnis, dass sich die beiden nicht ausstehen konnten. In der Öffentlichkeit haben sie auf perfektes Paar getan, aber hinter den Kulissen ging es nicht so freundlich zu. Es war damals einfach üblich!“, dabei zuckte sie mit den Schultern, „Tja, ich hatte diesen Eimer roter Farbe, sie trug einen weißen Pelzmantel und dann war die Farbe einfach auf ihrem Mantel. Gott, hat sie getobt und gebrüllt. Ha meinen armen Mann angeschrien, als könnte er etwas dafür. Da hat er mir einfach nur leidgetan. In dem Moment hat er mich das erste Mal angesehen. Ich hätte einen eiskalten Blick oder Arroganz erwartet, aber eigentlich war er kurz davor loszulachen!“

Kazumi verschluckte sich beinahe an ihrem Tee, „Was?“

„Um ihn herum brach Chaos aus. Seine Verlobte war voller Farbe, seine Bodyguards drehten durch und er war kurz vor einem Lachanfall!“, Keiko gluckste, ehe sie fortfuhr, „Ich wurde verhaftet und sie hat mir den Teufel an den Hals gewünscht mir gedroht mein Leben wäre zu Ende, weil ich es gewagt hatte sich mit ihr anzulegen. Sie wäre die künftigte Mrs. Uchiha, Blablabla, du kennst das sicher!“

„Zur Genüge!“

„Zu meiner Überraschung bezahlte er die Kaution, stand noch in seinem Anzug vor der Zelle, als man mich rausließ und entschuldigte sich bei mir und ich hatte seine Verlobte mit Farbe überschüttet.“

Kazumi konnte sich diese Szene richtig vorstellen, wie Keiko in der offenen Zelle stand und vor ihr der Mann, der nicht nur ihre Kaution bezahlt hatte, sondern auch ihr künftiger Ehemann sein sollte. Sie hatte sicher nur normale Kleidung getragen und er hätte in seinem besten Anzug vor ihr gestanden, vielleicht noch ein Mantel in der Hand. Kazumi hatte Bilder von beiden in jungen Jahren gesehen und das wäre Material für einen abendfüllenden Film gewesen.

„Was ist dann passiert?“

„Nun, er hat sich noch vorher von seiner Verlobten getrennt und das war ein richtiger Skandal gewesen. Ihre Eltern waren stinksauer, konnten aber nicht viel machen. Niemand legt sich mit den Uchihas an.“, dabei zwinkerte sie ihr zu, „Er hat sich nicht von ihr getrennt, weil er sich plötzlich in mich verliebt hatte. Er hatte nur gemerkt, dass sie eine verzogene Göre war, die ihn nur wegen des Geldes heiraten wollte. Damals tat man das als Frau aus gutem Hause noch. Heiratete einen reichen Mann und versorgt zu sein. An sich nichts Verwerfliches, wenn beide Parteien davon wissen, aber er hatte keine Ahnung!“

„Warum hat er dann die Kaution bezahlt?“

„Als Dankeschön, weil ich ihm die Augen geöffnet habe!“, erklärte sie, „Wir haben Zeit zusammen verbracht, wurden Freunde. Seine Eltern waren nicht begeistert und irgendwie fühlte es sich auch seltsam an in den Kreisen zu sein, gegen die man noch zuvor demonstriert hatte. Aber ich sah auch die andere Seite, seine andere Seite, von der niemand wusste.“

„Du hast dich verliebt?“

Keiko nickte und wirkte verlegen, „Seine Eltern waren gegen unsere Beziehung und zuvor haben wir sie geheimgehalten. Sie dachten ich sei hinter seinem Geld her und ganz ehrlich, wer kann es ihnen vorwerfen. Es gibt diese Golddigger und sie kannten mich nicht gut genug um etwas anderes von mir zu behaupten.“

„Aber haben sie sich diese Mühe gemacht?“

„Nicht wirklich!“, erwiderte Keiko, „Bis zum Schluss sind wir nicht wirklich warm miteinander geworden, weswegen ich dann auch versucht habe meine künftigen Schwiegertöchter zumindest ein wenig kennen zu lernen.“

„Du hast ihn trotzdem geheiratet. Einfach ohne wirkliche Rückhalt seiner Eltern?“, sie wollte nicht Zustimmung sagen, weil das eher danach klang, als hätte Mr. Uchiha die Zustimmung seiner Eltern gebraucht um Keiko zu heiraten.

„Witzige Sache, er hat damals einfach gesagt er verzichtet auf alles, wenn er mich nicht heiraten darf! So wie ein Thronfolger eines Königreiches!“, dabei verdrehte sie die Augen und Kazumi fand das auch ein wenig lächerlich, „Du kannst dir sicher sein, dass er sich das noch Jahre von mir hatte anhören müssen.“, grinste ein wenig fies, „Die Sache war auch die, dass die Presse sich auf diese Story gestürzt hatte, wie Geier auf einen Kadaver. Es war ein kleiner Skandal, da er davor mit einer Schickimicki-Lady verlobt war und dann einen richtigen Nobody geheiratet hat! Für sie war das eine richtige Cinderella-Geschichte und waren richtig begeistert!“

Das kam Kazumi auch ziemlich bekannt. Ganz vage konnte sie sich daran erinnern, dass Itachi genau denselben Rat gegeben hatte, weil so eine Story eben viel besser ankam, als wenn er ein reiches, verwöhntes Püppchen an seiner Seite hatte. Ob sie damals schon in ihn verliebt gewesen war, konnte sie jetzt nicht mehr sagen. Wenn sie ehrlich war, war die Liebe so urplötzlich und dennoch so schleichend gekommen, dass sie das heute nicht mehr sagen konnte. Von einem Tag auf den anderen war sie verliebt gewesen und dennoch hatte sie das Gefühl nicht sagen zu können wann es wirklich passiert war.

„Wir haben geheiratet, letztendlich und jetzt sitze ich hier. Mit der Freundin meines Enkelsohnes.“, Keiko grinste vergnügt.

„Was ist mit der Verlobten passiert?“, fragte Kazumi.

„Sie hat jemand anderen geheiratet. Du kennst ihr Tochter und ihre Enkeltochter!“, sie zwinkerte bedeutungsvoll, „Elena ist ihre Enkeltochter!“

Kazumi verschluckte sich an ihrem Tee und die Katze auf ihrem Schoß erschrak, sprang mit ausgefahrenen Krallen von ihrem Schoß.

„Tja, offensichtlich wollten sie es zwei Generationen nochmal mit den Uchihas versuchen und sind wieder mal schwer gescheitert und dass sogar noch aus demselben Grund!“

Zumindest konnte Kazumi verstehen, weswegen Keiko so vergnügt war.

„Ich hab Elena nur nicht mit Farbe überschüttet!“

„Du hast sie nur erschüttert!“

Keiko lachte über ihren eigenen Wortwitz und vielleicht lag es daran, dass er so lahm war, aber Kazumi lachte ebenfalls, vor allem da es ein wirklich seltsamer Zufall war, der dann doch nicht so zufällig war.

Ob Itachi das wusste?

69.Kapitel

69.Kapitel

Wenn Itachi genauer darüber nachdachte, war Angeln an sich langweilig. Eigentlich saß man nur auf einem unbequemen Hocker, hielt eine Angelrute in der Hand und wartete darauf, dass ein Fisch anbiss. Es war auf eine gewisse Art meditativ und man konnte seine Gedanken in jede Richtung schweifen lassen. Es war eine gute Art runter zu kommen, sich zu entspannen und wieder zu sich zu finden. Dennoch war er ein sehr aktiver Mensch und brauchte eine körperliche Betätigung um diesen Effekt zu erzielen. Im Vergleich zu Angeln war selbst Golfen anstrengender, weil man zumindest ein wenig Bewegung an den Tag legte und eine Strategie brauchte. Hier musste er nur stundenlang still sitzen.

Keiner in seiner Familie war ein Fan vom Angeln, aber weil sein Großvater es gerne tat, schlossen sie sich ihm immer wieder an. So verbrachte er Zeit mit seinem Großvater, der wenige Interessen mit ihm teilte, außer wenn man das Weintrinken nicht mitrechnete. Und eigentlich durfte er nicht einmal Wein trinken.

Sasuke schlief regelmäßig ein, Shun war sehr zappelig und Shisui wurde sowieso von diesem Teich verbannt. Sein Vater war noch eher dazu geeignet mit ihm Angeln zu gehen, weil er Golf ja so entspannend fand.

Itachi bließ sich eine Strähne aus dem Gesicht und lockerte kurz seinen Griff um die Angelrute. Er beobachtete die Wasseroberfläche um eine Bewegung darunter zu erkennen. Es war zumindest eine bessere Beschäftigung als über das Leben zu sinnieren. Nicht, dass er etwas sah was nach einem Fisch aussah. Eigentlich hörte er nur Insekten und sah die leichten Wellen hervorgerufen durch einen Windstoß. Das letzte Mal als er etwas gefangen hatte und sich den Schreck seines Lebens eingefangen hatte, war er ein Kind gewesen. Sein Großvater hatte nur gelacht.

„Wann hast du das letzte Mal etwas gefangen?“, fragte er leise und schielte zu seinem Großvater, der immer noch diesen scheußlichen Fischerhut besaß, den man ihn vor über dreißig Jahren geschenkt hatte.

„In diesem Teich sind seit zehn Jahren keine Fische mehr!“, meinte er so völlig nüchtern und Itachi wäre beinahe vom Hocker gefallen, wortwörtlich.

„Warum halte ich dann eine Angelrute in einen Teich, in dem kein Fisch herumschwimmt?“, logisch dass er die Angel mitnahm um nicht enttarnt zu werden, „Granny weiß das nicht, oder?“, fügte er hinzu.

„Oh, ich bin mir ziemlich sicher, dass deine Großmutter ganz genau weiß, dass ich ihr einen Bären aufbinde, was das Fischen betrifft, aber manchmal braucht man einen Moment für sich, selbst in einer perfekten Beziehung.“, fing er mit seiner Lektion an, die Itachi hätte erwarten müssen, „In einer Ehe geht es um Zusammenhalt und Respekt, aber auch dass man manchmal Zeit für sich braucht. Jeder hat eigene Interessen, die der andere nicht teilt. Wenn man vierundzwanzig Stunden am Tag aufeinanderhockt, kommt es irgendwann zu einer Explosion. Manchmal ist Abstand gut, manchmal entfacht es die Liebe komplett neu.“

Itachi verstand was sein Großvater meinte. So sehr Kazumi und er auch gemeinsame Interessen hatten, so gab es Dinge, die nur ihm Spaß machten und ihr ging es nicht anders. Sie verbrachten viel Zeit zusammen, aber genauso gut gab es auch Stunden in denen sie getrennt waren und damit meinte er nicht den Unterricht. Sie war nicht abhängig von ihm und konnte sich selbst beschäftigen, hatte Freunde mit denen sie Zeit verbrachte und er hatte es genauso. Okay, es waren dieselben Freunde, aber darum ging es nicht. Es ging darum, dass sie trotz ihrer Beziehung auch einzeln eigenständige Lebewesen waren.

„Kazumi ist ein nettes Mädchen!“, fing sein Großvater an, als Itachi es aufgab so zutun, als würde er angeln.

„Du magst sie?“

Er hatte sie nicht nur hierher gebracht um ein ruhiges Wochenende vor seinen Abschlussprüfungen mit ihr zu verbringen. Das hätten sie auch in einem Hotel tun können. Er wollte sie offiziel seinen Großeltern vorstellen, weil ihm das wichtig war. Er schätzte die Meinung seines Großvaters und auf seine Großmutter hatte er eigentlich immer eher gehört als auf seine eigene Mutter.

„Weißt du, ich hab dich nicht nur mitgenommen um etwas Zeit mit dir zu verbringen und um deiner Großmutter mal wieder zu sagen, ich hätte nichts gefangen.“

„Was an sich eine Lüge wäre!“, fügte Itachi hinzu.

„Sie denkt, das es eine ist. Aber ich wollte auch unter vier Augen mit dir reden!“, das hörte sich nicht danach an als wollte er Loblieder singen, „Ich bezweifle nicht, dass Kazumi ein nettes Mädchen ist und sie ist zweifellos in dich verliebt. Das sehe ich ihr an.“, da war irgendwo ein verdammt großes Aber, „Du siehst sie ja auch so an, wenn sie nicht hinsieht.“

„Hat Sasuke auch mal gesagt!“, murmelte Itachi und balancierte die Angelrute auf seine Hand.

„Bist du dir sicher, das will ich dich fragen?“, ließ er die Bombe platzen.

„In Bezug auf was?“, wollte er wissen.

„Was ich über deine Freundin weiß, ist dass sie es schwer hatte, wenn man bedenkt was mit ihren Eltern passiert ist. Ist sie stark genug den Druck dieser Familie und der Medien auszuhalten? Will sie das überhaupt? Sie scheint mir ein Mensch zu sein, der sein Leben sehr privat halten will. Sie will studieren, wahrscheinlich einem normalen Job nachgehen. Nichts was mit HighSociety zu tun, wie es deine Mutter gemacht hat.“

Itachi schwieg und ließ sich seine Worte durch den Kopf gehen Er starrte auf das Wasser und wusste die Antwort, „Sie ist in dieser Hinsicht wie Granny, nur dass sie niemanden mit Farbe überschüttet oder demonstrieren geht.“, er kannte die Kennenlern-Geschichte zur Genüge, wusste was damals passiert war und war als Kind immer beeindruckt gewesen, „Sie ist stark, eben weil sie sich nicht unterkriegen lässt. Sie hat es ganz allein auf die KonohaHigh geschafft, lässt sich nicht so leicht unterkriegen und war der erste Mensch, der mich zurechtwies, wenn ich Mist redete. Sie beeindruckt es nicht wie mein Nachname lautete, sie sieht ihn nicht. Gott, sie hat mich nicht mal erkannt, so egal war es ihr. Und dabei bin ich sehr oft in Zeitungen und Magazinen abgebildet. Ihr Cousin arbeitet für Shisui und für Dad und es war ihr trotzdem nicht bewusst.“, erklärte Itachi, „Sie hat erst vor kurzem Mum die Meinung gegeigt und sie hat Elena zurecht gewiesen.“, er grinste, „Kazumi ist das Beste was mir passieren konnte und ja, sie ist stark genug. Wenn sie einen normalen Job will, bin ich der Letzte, der sie aufhält. Wenn sie ihr Leben privat halten will, dann bekommt sie das. Ich beschütze sie und sie passt auf mich auf, jeder auf seine Art.“

Zuerst sagte sein Großvater nichts, aber er war ein Mensch, der seine Worte genau abwägte. Er legte die Angel zur Seite, ehe er sprach, „Was ich auch meine ist, ihr seid beide noch jung! Ich bezweifle nichts, dass ihr euch liebt, aber es gehört mehr dazu als sich zu lieben. Als ich deine Großmutter kennen gelernt habe, war ich bereits auf dem College, hatte bereits Erfahrung, hatte mich entwickelt, mich verändert und manchmal verändert man sich in verschiedene Richtungen und das ist in Ordnung. Was ist wenn du in fünf Jahren aufwachst und merkst, dass ihr euch nichts mehr zu sagen habt und ihr euch viel zu jung zu einer gemeinsamen Ewigkeit entschieden hab? Dass ihr euch in verschiedene Richtungen entwickelt habt?“, erwiderte er und ein wenig verstand er ihn, „Und dabei geht es mir nicht um den Skandal einer Scheidung, denn weiß Gott, dein Onkel ist zweimal geschieden.“, merkte er an, „Ich will das für euch beide nicht!“

„Was ist wenn diese fünf Jahren die Besten überhaupt sind?“, stellte er die Gegenfrage und sein Großvater legte seinen Kopf schief, „Ich verstehe deine Sorge und Kazumi hat mir klipp und klar gesagt, dass sie mich nicht mit achtzehn heiraten wird. Ich will es nur nicht in fünf Jahren bereuen, nur weil die Möglichkeit besteht, dass es doch nicht funktioniert. Das gehört auch zum Leben.“, meinte Itachi, „Mir ist klar, dass Menschen sich ändern und manchmal verändert man sich in unterschiedliche Richtungen, das gehört zum Erwachsenwerden, aber ich will auch wissen ob es funktioniert. Vielleicht auch weil ich mir sicher bin, dass es funktioniert.“

Wenn man bedachte, welche Startschwierigkeiten sie hatten, welche Probleme sie durchgestanden hatten und wie viele Missverständnisse es zwischen ihnen gegeben hatte, musste es einfach mit ihnen klappen. Er wollte daran glauben, dass alles einen Grund hatte und sie diese Probleme nur hatten, weil ihre Beziehung dann nur stärker wurde und letztendlich auch überdauerte.

„Und wenn wir in fünf oder zehn Jahren merken, dass es keinen Sinn hat, sind wir beide vernünftig genug es einzusehen. Also nein, bereuen werde ich es nicht, weil ich mich gut mit ihr fühle und ich glaube ich bin dank ihr ein besserer Mensch.“

Itachi hatte sich nicht einfach von Grund auf verändert, immerhin hatte er diese Charakterzüge schon immer gehabt, aber durch sie fühlte er sich besser und auch stärker.

„Du wirkst glücklicher als mit Elena!“, merkte sein Großvater an.

„Hättest du es bereut, wenn du Granny nie kennen gelernt hättest und du dann deine ehemalige Verlobte geheiratet hättest?“, der Gedanke er hätte vielleicht eine andere Großmutter gehabt, wäre vielleicht ein komplett anderer Mensch deswegen, war schon skurril genug, aber wenn er bedachte, dass diese Frau Elenas Großmutter war und er sie auch kannte, machte das Ganze eher unheimlich. Eben weil Elena und ihre Mutter versucht hatten ihn einzuspannen und seine Mutter nichts dagegen unternommen und es sogar unterstützt hatte. Dabei kannte sie die Geschichte auch. Jeder in seiner Familie kannte sie.

„Damals war es eine andere Zeit und meine Eltern haben auch eher wegen dem Status und dem Geld geheiratet und nicht weil sie sich liebten. Ich glaube sie mochten sich. Dennoch hatten sie getrennte Zimmer, getrennte Leben und ich glaube das wollte ich nie.“, fing er an, „Ich glaube auch arrangierte Ehen heißen nicht nur so weil bestimmt wird wen man heiratet, sondern weil man sich auch mit dem Partnern arrangieren muss. Letzendlich hätte ich mit ihr leben müssen und da braucht es Regeln und jede Menge Respekt. Wahrscheinlich hätte es nicht funktioniert und ja, ich hätte es irgendwann bereut.“, gab sein Großvater zu und Itachi starrte wieder auf den kleinen See in dem er als Kind immer schwimmen gewesen war. Hier hatte er schwimmen gelernt.

„Ich habe Angst, dass sie dann doch merkt, dass sie das Ganze mit meiner Familie nicht will oder den Rummel um meine Familie. Sie ist nicht so wie Elena oder jedes andere Mädchen mit dem ich ausgegangen bin. Jede von ihnen wollte vor die Kamera und mit mir angeben. Aber sie hat daran kein Interesse!“, gab Itachi letztendlich zu.

„Dann hätte ich Kazumi falsch eingeschätzt! Selbst wenn sie nicht begeistert davon ist, gibt es Dinge, die man aus Liebe für den anderen tut. Und das ist nicht verwerflich. Sie wirkt wie jemand, dem du vertrauen kannst und der dich respektiert.“

Er konnte gar nicht beschreiben, wie viel sie ihm bedeutete. Es war nicht einfach nur deswegen weil sie so verdammt heiß war. Das waren Oberflächlichkeiten, die irgendwann verblassten, aber ihr umwerfendes Lächeln würde bleiben, selbst wenn dann kleine Fältchen um ihre Lippen wären. Sie würde sich auch in zehn oder zwanzig Jahren so unverfälscht über ein Geschenk freuen, selbst wenn es nur eine Kleinigkeit war. Sie würde ihn immer noch erstaunen, selbst wenn sie beide achtzig wären.

Eben weil sie auch klug, verständnisvoll, stur, lebendig, vertrauenswürdig und so vieles mehr war, war ihre Schönheit nur das Sahnehäubchen auf dieser leckeren Eiscreme. Sie strahlte von innen und ja, wahrscheinlich hörte sich das kitschig an, aber das war ihm egal.

„Nun, sie ist noch hier, obwohl deine Mutter nicht besonders erfreut über sie war, obwohl sie deine Exfreundin kennen gelernt hat und viel wichtiger ist, sie ist auf dem Frühlingfest nicht weggelaufen, sondern hat es durchgestanden, für dich. Also darüber, dass sie dich deswegen verlässt, brauchst du dir keine Sorgen zu machen.“

Dabei klopfte seine Großvater ihm auf die Schulter und er fühlte sich bestätigt.

„Wann hast du es gewusst?“, fragte er diesmal und kurz sah sein Großvater ihn an, ehe er fortfuhr, „Dass du den Rest deines Lebens mit ihr verbringen willst!“

Sein Großvater grinste und in dem Moment war er wieder dieser junge Collegestudent, der sich von seiner Verlobten getrennt hatte, weil eine junge Frau sie mit Farbe überschüttet hatte.

„Es war nicht Liebe auf dem ersten Blick, wenn du das wissen willst!“, meinte er und überraschte Itachi damit.

„Ich dachte, weil du die Kaution bezahlt hast und eigentlich viel Zeit mit ihr verbracht hast ...“, er verstummte, weil er sich dann doch irgendwie dämlich vorkam.

„Ich habe die Kaution als Entschuldigung bezahlt, immerhin hat meine Exverlobte für ihre Inhaftierung gesorgt.“, erklärte er, „Und dass wir Zeit miteinander verbracht haben, war eher zufällig. Im Nachhinein betrachtet schien es fast Schicksal, dass wir uns dann öfters getroffen haben. Als wollte jemand, dass wir zusammen sind!“, sein Großvater belächelte diesen Gedanken, vor allem weil er nie ein großer Romantiker gewesen war. Laut den Erzählungen hatte er den Heiratsantrag ganz pragmatisch nach dem normalen Abendessen gemacht und die Vorbereitungen für die Hochzeit ganz Granny und ihrer Mutter überlassen. Er war kein großer Tänzer und hasste Veranstaltungen wie das Frühlingsfest. Lieber hatte er sich hinter dem Schreibtisch versteckt und Vorstandssitzungen durchgesessen. Dennoch flirtete er mit Granny ganz unverschämt, vor allem um sie zu beschwichtigen.

„Das klingt eigentlich schön!“, sagte Itachi.

„Man merkt, dass du eher nach deiner Großmutter kommst. Du bist ein Romantiker und so wie ich das gehört habe, ein ziemlich Kitschiger noch dazu!“

Itachi schämte sich nicht dafür als kitschiger Romantiker war. Sein Bruder belächelte ihn dafür genug, weil er eine gewisse Freude empfand Kazumi derartig zu überraschen und vor allem wenn er ihr Erstaunen in ihren Augen sah oder dieses entzückende Glitzern.

Er zuckte mit den Schultern und wollte sich gar nicht dafür rechtfertigen, da es auch gar nichts zu Rechtfertigen gab. Er ging davon aus, dass es Menschen gab, die weitaus schrägere Dinge für ihre Freundin getan hatten, als die Yacht seines Cousins auszuleihen oder mit der Idee zu spielen sie in ein Flugzeug zu verfrachten um sie in die Berge oder an den Strand zu entführen.

„Es ist nicht schlecht so aufmerksam zu sein!“, merkte sein Großvater an, „Übertreib es nur nicht Junge!“, warnte er ihn.

Dennoch machte er sich keine Sorgen, dass da irgendwann ein Problem werden könnte. Kazumi gehörte zu diesen ganz besonderen Menschen, die diese Aufmersamkeiten und Geschenke nie für selbstverständlich halten würde. Für sie war es jedes Mal etwas besonderes und einzigartiges.

„Ich erinnere mich, dass Granny erzählt hat, dass du sie am Anfang eurer Beziehung extremst verwöhnt hast, mit außergewöhlichen Geschenken!“

„Hat sie dir auch erzählt, dass sie mich bei jedem Dritten angeschnauzt hat, dass ich nicht so viel Geld für diesen unnötigen Schwachsinn ausgeben soll?“

„Kazumi macht das bei fast jedem Geschenk, vor allem wenn ich ihr drei, vier Geschenke zu ihrem Geburtstag gebe. Von Weihnachten ganz zu schweigen!“

„Dein Vater hat deiner Mutter zu ihren Einmonatigen eine Yacht geschenkt!“, erwiderte sein Großvater, „So gesehen, sind wir recht harmlos, also solange du ihr in nächster Zeit kein Flugzeug kaufst!“

Es war nur ein Witz, dass war Itachi klar und selbst er fand ein Flugzeug sehr extrem und Kazumi würde wahrscheinlich kreidebleich werden, wenn er das wirklich durchziehen würde.

„Vielleicht fange ich klein an, wie mit einem Auto oder so!“, grinste er und sein Großvater lachte, „Wenn du ihren Wagen auch gesehen hättest, würdest du mir zustimmen!“

Kazumi behauptete immer er hätte was gegen ihren Wagen, weil es kein teurer Luxusschlitten waren und das doch peinlich wäre, wenn dieser neben den kostenspieligen Autos stehen würde, die er und ihre gemeinsamen Freunde besaßen. Aber eigentlich hatte er etwas gegen das Ding, weil es in seinen Augen eine Gefahrenschleuder hoch zehn war. Der Wagen sah so aus, als könnte es eine Generalsanierung gebrauchen, aber nicht einmal Jim konnte sie dazu überreden ihr einen neuen Wagen zu schenken. Es war nicht notwendig, weil alles ja noch funktionierte.

Deswegen versuchte er zumindest sie weitgehends davon abzuhalten mit ihrem Auto zu fahren. Und wenn er sie persönlich dafür überall hinfahren musste, er würde es tun.

„Wir sollten langsam zurückgehen und sehen was unsere Mädels machen. Es ist bald Mittag und deine Großmutter hat Sandwiches gemacht. Aus den Resten von gestern!“, meinte sein Großvater.

„Gerne! Warte, ich trage alles!“

Er nahm ihm die Angelrute ab und legte die Angelhocker zusammen, ehe er alles in eine passende Tasche stopfte. Die Sachen waren nicht schwer, aber sein Großvater war doch nicht mehr der Jüngste.

„Ich habe gehört, ihr hattet letztens wieder eine anregende Diskussion mit dem Vorstand wegen eines Projektes!“, sprach sein Großvater das Debakel an, das beinahe zu einem handfesten Streit geführt hätte.

„Erinnere mich nicht daran!“, meinte Itachi nur und winkte ab.

„Dein Vater sagte, du hast dich gut geschlagen!“, lobte er ihn und von ihm konnte er das Lob eher annehmen, als von wem anderen. Lag vielleicht daran, dass sein Großvater es auch wirklich wie ein Lob klingen lassen konnte, während sein Vater mehr Verschlüsselungen einsetzte als die CIA bei ihren Geheimbotschaften.

„Danke!“, sagte er leise und schulterte die Tasche, „Ich glaube wenn ich Chef bin, werde ich mal den Vorstand etwas aussortieren. Zu viele alte Männer!“, schnaubte er leise.

„Was ist deine Vorstellung von einem besseren Vorstand?“, wollte er wissen.

„Junge und Alte, Männer und Frauen! Ich will die Erfahrung der Älteren und die neuen, frischen Ideen der Jungen!“

„Klingt vernünftig, wird aber schwer!“

Itachi war das klar und er würde wahrscheinlich lange brauchen, bis er sich alles so hingebogen hatte wie er es sich vorstellte. Er sah jetzt schon die Stolpersteine, die man ihm in den Weg legen wollte. Wenn es nach ihm ginge, würde er einfach drübersteigen.

Sie kamen wieder zum Haus seiner Großeltern und während sein Großvater durch die Terassentür ging, verstaute er noch die Angelausrüstung in der kleinen Hütte, die als Stauraum für die Strandliegen und anderes Zeug gedacht war. Irgendwie in einer Ecke lag ein Kanu, das noch nie jemand von ihnen benutzt hatte, von dem Federballset ganz zu schweigen.

Im Haus hörte er nicht nur die leisen Töne eines Klavierstücks und die Vögel, sondern auch Gekicher. Es kam aus dem Wintergarten und hörte sich schwer nach betrunkenem Gekicher an. Er behielt recht, als er in den Wintergarten trat, wo sein Großvater kopfschüttelnd im Türrahmen stand und zu Granny und Kazumi sah, die allen ernstes eine Flasche feinsten Bourbon geköpft hatten und dabei waren, dass Zeug zu trinken. Nein, sie hatten es bereits fast zur Hälfte geleert. Die Wangen seiner Großvater waren gerötet und sie schien sich köstlich zu amüsieren. So köstlich, dass sie nicht mal bemerkt hatte, dass ihr Mann und ihr Enkel wieder da waren. Kazumi hingegen kicherte weiter und hickste einfach, was bei ihr erstaunlich süß war.

„Und was hat er dann gesagt?“, wollte Granny wissen und ein Teil von ihm wollte lieber gar nicht wissen, worüber die zwei sprachen.

„Er hat allen ernstes gesagt, dass er mich liebt.“, dabei schien Kazumi richtig empört zu sein und ein wenig beschlich ihn ein ungutes Gefühl, „So, als würde ich alles Stehen und Liegen lassen, weil er diese Wort herausgebracht hat. Und zwar nachdem ich ihm nur die kalte Schultern gezeigt habe!“

Das Gefühl wurde immer schlimmer!

„Was hast du gemach, Liebes? Sag es mir!“, forderte seine Großmutter.

„Ich habe ihm eine gescheuert, ja Gewalt ist böse, aber ich war so sauer in dem Moment!“

Itachi musste kurz überlegen, wann sie ihm eine gescheuert hatte und musste feststellen, dass er ihr da definitiv keine Liebeserklärung gemacht hatte, eher hatte er sie ungefragt geküsst. Sie sprachen gar nicht über ihn.

„Ich habe ihn angeschrien und er hat sich entschuldigt!“, Kazumi gestikulierte so stark mit den Händen, dass der Sessel auf dem sie saß etwas gefährlich zum Wackeln anfing, „Ich meine, mit Robert konnte ich mich versöhnen, er hat nichts falschgemacht, vor allem da es ja meine Schuld war. Ich war feige! Aber Aaron hatte mich betrogen und er hat es erst Monate später geschafft sich zu entschuldigen!“

„Zumal sein Bruder dich geküsst hatte!“, warf Granny ein und langsam fragte er sich, ob Kazumi ihr wirklich alles erzählt hatte. Wenn er nach ihrem betrunkenen Status gehen würde, könnte seine Großmutter jetzt alles wissen. Kazumi war redselig und sehr verschmust wenn sie betrunken war.

„Genau, wer macht denn sowas!“, keuchte sie empört auf, „Ich meine, ja, ich habe Sasuke auch geküsst, aber das war eine völlig andere Situation und es war in dem Moment von beiden gewollt. Aarons bescheuerter Bruder hat mich überrumpelt. Ich wollte den Kerl gar nicht küssen!“

Sein Großvater schielte zu ihm rüber und offensichtlich musste er ihm noch einiges erklären.

„Du musst kein schlechtes Gewissen haben wegen dem Kuss mit Sasuke.“, widersprach Granny ihr und nicht nur Itachi zog eine Augenbraue hoch.

„Hab ich auch nicht! Itachi weiß davon! Ich meine, da waren wir noch nicht zusammen, aber da war dennoch was zwischen uns. Und er war mir auch nicht böse, zumindest hat er das gesagt und ...“

So wie es aussah, redete sie sich gerade um Kopf und Kragen, weswegen er ihr Leid wohl beenden sollte.

„Granny, Kazumi, wir sind wieder da!“, rief er ein wenig lauter und als Granny den Kopf hob und Kazumi sich umdrehte, erschien absolut synchron ein hocherfreutes, betrunkenen Lächeln auf ihren Lippen.

„Da sind ja meine Jungs!“, säuselte Granny und als sein Großvater zu ihr kam, sah sie ihn selig verliebt an, „Habt ihr was gefangen?“, wollte sie wissen.

„Nein, tut mir leid, Granny!“, meinte Itachi, als er zu Kazumi trat, die ihn mit großen Augen ansah. Jepp, die Frau war betrunken.

„Itachi!“, flüsterte sie ehrfürchtig, „Du bist wieder da!“, hauchte sie und streckte ihre Arme nach ihm aus, „Ich bin betrunken!“, gestand sie ihm so plötzlich, dass er sich ein Lachen verkneifen mussste.

„Das merke ich Süße!“, meinte Itachi nur und beugte sich in dem Moment zu ihr herunter, als sie ihre Arme um seinen Nacken schlang, „Wie wäre es mit einem Nickerchen!“, schlug er ihr vor.

„Nein, Keiko und ich plaudern gerade so nett, stimmst Keiko!“

Es wunderte ihn nur kurz, dass sie seine Großmutter mit dem Vornamen ansprach, aber anscheinend hatte sie einen Weg gefunden es zu diesem Zeitpunkt zu umgehen sie mit Granny anzusprechen.

„Genau, sie muss mir noch erzählen, wie das mit Shisuis Yacht war!“

Kazumi Augen leuchteten vor Freude, „Warst du schon auf den Yacht, sie ist wie eine Tardis!“, schwärmte sie und Itachi verdrehte die Augen, aber seine Großmutter hing gebannt an ihren Lippen, „So viele Sachen, eine richtig coole Bar, so viele Türen und ein Whirlpool, in dem Itachi und ich ...“

Das war der Moment wo er Kazumi den Mund zuhielt, damit sie nicht weitersprach. Ihr wäre es hochpeinlich, wenn sie sich im nüchternen Zustand daran erinnerte, was sie seiner Großmutter über den Whirlpool erzählt hatte.

„Granny, was hältst du von einem kleinen Schläfchen, ehe wir uns die Sandwiches gönnen?“, fragte er diesmal seine Großmutter, die hoffentlich vergas, was Kazumi ihr erzählen wollte. In solchen Momenten wäre eine vergessliche Großmutter ganz praktisch.

„Eine hervorragende Idee!“, stimmte sein Großvater ihm zu, der die Situation höchst amüsant fand, im Gegesatz zu ihm, „Komm Liebling!“

Sein Großvater half ihr aufzustehen und ein wenig schwankte Granny, „Soll ich dir helfen?“

Er winkte ab und wahrscheinlich war er zu stolz um sich von seinem Enkel helfen zu lassen. Deswegen beobachtete Itachi nur, wie die zwei den Wintergarten verließen und in Richtung ihres Schlafzimmers gingen.

Dann wandte er sich an seine leicht betrunkene Freundin, die über beide Ohren grinste.

„Lass uns auch ins Bett gehen, Babe!“, raunte sie auf diese höchst verführerische Art und das ließ ihn schlucken.

Kazumi war betrunken nicht nur verschmust, sondern auch ein wenig mutiger und lüstern, sehr lüstern, wenn er an das letzte Mal dachte.

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70.Kapitel

70.Kapitel

Itachi hob Kazumi hoch, was sie amüsiert kichern ließ. Egal ob betrunken oder nicht, sie mochte es wenn er sie wie eine Prinzessin herumtrug, auch wenn sie es nüchtern immer dementierte.

Er trug sie die Treppe hoch zu ihren Zimmer, wo er die Katzen verscheuchte und Kazumi auf das Bett absetzte, was sie anscheinend als Aufforderung verstand ihn ebenfalls auf die Matratze zu ziehen und dabei auch noch nach dem Saum seines T-Shirts griff und es hochzog. Soviel zum Thema sie würden im Haus seiner Großeltern keinen Sex haben. Aber irgendwie gefiel ihm diese lüsterne Kazumi, auch wenn er sie unterbrechen musste.

In diesem Zustand war sie nicht zurechnungsfähig und da er vollkommen nüchtern war, durfte er das nicht ausnutzen. Das war eines der Dinge, die man ihm von Anfang an eingebläut hatte. Niemals und unter gar keinen Umständen, die Trunkenheit einer Person ausnutzen, außer um ihm beim Poker über den Tisch zu ziehen.

Er griff nach ihren gierigen Händen und hielt sie fest. Ihr Blick hob sich und ihre Augen waren vom Alkohol getrübt. Sie hatte vielleicht nicht viel getrunken, aber weil sie nicht viel Alkohol vertrug und sie auch Bourbon getrunken hatte, war die Wirkung ein wenig heftiger, als er es gewohnt war. Wer wusste auch wie viel sie gegessen hatte.

„Warte Süße! Wir wollten doch ein Nickerchen machen!“, versuchte er sie aufzuhalten, damit sie ihren Rausch ausschlafen konnte.

„Das hast du gesagt, aber mir steht der Sinn nach etwas anderem!“, sie grinste schelmisch und verführerisch, entwand sich seinem Griff, was er zuließ, da er ihr auch nicht wehtun wollte.

Ihre Hände glitten unter sein Shirt und ließ sie über seinen Bauch wandern. Ihre Pupillen weiteten sich und ihr Mund öffnete sich einen Spalt, ehe sie ihre warmen Lippen auf seine Haut legte. Das überraschte ihn, weil sie meistens nicht so mutig war. Und wenn sie so etwas wagte, wären ihren Wangen zartrosa.

„Babe!“, unterbrach er sie wieder und zog sie auf die Knie. Sie legte den Kopf schief.

„Hab ich was falsch gemacht?“, wisperte sie.

Itachi schüttelte den Kopf, „Du könntest in dieser Hinsicht nie etwas falsch machen, aber du bist betrunken und das werde ich nicht ausnutzen!“, stellte er klar und sie zog einen Schmollmund, den er nur zu gerne küssen wollte.

„Du nutzt mich nicht aus! Ich will das!“

Leise seufzte er, „Das glaube ich dir auch, aber mir wurde beigebracht, dass man deinen Zustand nicht ausnutzt.“, versuchte er es ihr zu erklären, „Also, egal was du versucht, ich werde hier keinen Sex mit dir haben!“, stellte er klar und keine Ahnung was er erwartet hatte, wie sie reagieren würde, aber ganz bestimmt nicht, dass sie plötzlich traurig war.

„Wieso nicht?“, wisperte sie und plötzlich war die verschmuste Kazumi ganz weit weg, „Findest du mich nicht mehr attraktiv?“, stattdessen hatte er sie verängstigt und verunsichert.

„Was? Nein, Süße ...“, fing er an und umfasste ihre Schultern, „Du bist unglaublich attraktiv und ganz ehrlich, du machst mich gerade sehr schwach.“

„Dann lass uns damit weitermachen, dass du dich ausziehst!“

Ihre Verunsicherung löste sich genauso schnell auf, wie sie aufgetreten war. Und ihre Händen waren dafür, dass sie so betrunken war erstaunlich flink.

Okay, er kam gerade an seine Grenzen, weil er ihr schlecht widerstehen konnte, wenn sie ihn so ansah und ihre Hände sich ihren Weg zu seiner Hose bahnten. Ihm gefiel es, dass sie so mutig war, auch wenn der Alkohol Schuld daran war und wäre sie nicht betrunken, würde er ihr sicher nachgeben. Aber er würde es nicht tun, weil er es anders gelernt hatte und er sie viel zu sehr respektierte. Vielleicht wäre es ihr egal und würde es mit einem Schulterzucken abtun, dass sie jetzt Sex haben würden, aber Kazumi hatte auch klargestellt, dass sie im Haus seiner Großeltern keinen Sex haben wollte und er wollte nicht riskieren, dass sie sich ausgenutzt fühlte, wenn er ihrem Werben jetzt nachgab. Nein, Kazumi würde es gar nicht prickelnd finden, wenn er das jetzt weiter führen würde.

„Wie wäre es mit einem Kompromiss?“, schlug er vor und Kazumi hielt inne. Ein wenig bedauerte er es weil ihre Streicheleinheiten sehr angenehm waren, „Ich ziehe mein T-Shirt aus und wir kuscheln eine Runde oder zwei wenn du willst!“, bot er ihr an und er konnte ihr ansehen, wie sich in ihrem süßen Köpfchen die Zahnrädchen drehten und sie selbst im betrunkenem Zustand die Vor- und Nachteile abwog. Selbst dann war sie wesentlich klüger als er, auch wenn sie gerade eher nur auf ihre Instinkte hörte.

„Ich liebe dich!“, sagte sie so plötzlich, dass er kurz innehielt.

Er lächelte, „Ich liebe dich auch!“, meinte er.

„Ja, aber weißt du warum ich dich liebe?“, fragte sie so ernst, dass es ihn ein wenig überraschte.

„Äh, du kannst es mir sagen!“, vielleicht sollte er jetzt einfach mitspielen und eigentlich war er dann doch zu neugierig um diese Gelegenheit verstreichen zu lassen.

„Du bist wundervoll!“, hauchte sie ehrfürchtig und krallte sich dabei an seinem T-Shirt fest, „Wie ein wahrgewordener Traum. Ein Prinz, ja, mein eigener Prinz!“, murmelte sie ein wenig geistesabwesend und starrte auf seine Brust, „Und du riechst so gut, so unglaublich gut! Ich weiß nicht mal wie du das machst, ist das ein Parfüm oder bist das du?“, wollte sie wissen und es schien, als würde die Antwort ihre Welt verändern.

„Also ...“, fing er an.

„Und du bist attraktiv, also das weißt du wahrscheinlich auch. Du bist heiß und groß, so groß.“, wisperte sie erstaunt, „Das klingt sehr oberflächlich, ich weiß!“, flüsterte sie und es schien sie zu schockieren, „Aber, du bist auch geduldig, freundlich, liebevoll, so verständnisvoll und du küsst so gut. Hab ich dir das schon mal gesagt?“

Ihm gefiel ihre Offenheit und vor allem weil sie gerade keinen Filter hatte, redete sie einfach drauf los ohne viel darüber nachzudenken. Und dabei tendierte sie dazu zu oft zu viel nachzudenken.

„Du bist einer von diesen Typen, die einen das Gefühl geben besonders und wertvoll zu sein. Ich fühle mich wunderschön, wenn du mich ansiehst und anlächelst, als wäre ich das schönste Wesen auf der Welt.“, sagte sie und sah ihn fest an, „Du machst mich glücklich und du bist im Inneren genauso schön, wie Äußerlich.“

„Süße, du bist das schönste Wesen auf der Welt!“, meinte er und sie schüttelte den Kopf als wollte sie es nicht glauben. Er strich ihr eine lose Strähne hinters Ohr und er spürte direkt, wie sie unter dieser hauchzarten Berührung erzitterte.

„Du weißt es wahrscheinlich, aber ich hab mich in dich verliebt, weil du nicht nur superheiß und attraktiv bist, ich meine dieser Bizeps ist nicht von dieser Welt.“, jetzt war sie ein wenig von seinen Oberarmen abgelenkt, die sie leicht drückte, „Auch weil du mich verstehst, mich in allem unterstützt und in allen Dingen so verständnisvoll und geduldig warst. Und nur Gott weiß, ich hatte das nicht immer verdient.“

„Ich dachte du bist nicht gläubig!“, erwiderte er.

„Ich glaube nicht an Gott, aber an die Idee eines Gottes und das Spirituelle. Ich glaube an einen Ort an dem die Verstorbenen weilen und uns sehen!“

Wahrscheinlich dachte sie an ihre Eltern und dieser Gedanke an eine Art Himmel beruhigte sie. Eben dass die Seele doch irgendwie unsterblich war und die sterblichen Körper überdauerte. Es musste dabei nicht um Wiedergeburt gehen, aber ein Ort wo die Seele glücklich und zufrieden war, machte Kazumi glücklich und gab ihr Frieden.

„Aber wichtiger ist, dass du ... dass du ...“, sie senkte den Blick und hielt inne, „... dass du.“, flüsterte sie und schüttelte dann den Kopf, als müsste sie ihre Gedanken abschütteln und sortieren, „Irgendwie sind die Worte weg!“, hauchte sie erschrocken.

„Mh, dabei bist du immer so eloquent.“, neckte er sie und sie zog einen hinreißenden Schmollmund, „Darf ich jetzt etwas sagen?“

Er ließ ihr keine Zeit zu antworten und ihr Gehirn verarbeitete sowieso gerade alles langsamer. Sanft drückte er sie auf die Matratze, baute sich über sie auf und versperrte ihr jeden Fluchtweg. Wahrscheinlich hielt sie es für einen Verführungsversuch, aber eigentlich wollte er nur, dass sie ihm aufmerksam zuhörte.

„Warum nennst du meine Großmutter beim Vornamen?“, wollte er zuerst wissen und sie kicherte, verzog ihre Lippen zu einem schiefen Lächeln.

„Das bleibt mein Geheimnis!“, dabei zwinkerte sie ihm zu.

„Okay, was hast du ihr denn alles erzählt?“

„Oh, nur über unsere Dates, wie wir uns kennen gelernt haben, über Aaron und Robert, die Sache mit Sasuke.“, zählte sie an den Fingern ab.

„Also alles?“, sie nickte hocherfreut und vergnügt und da fragte sie sich, ob sie das später im nüchternen Zustand nicht bereuen würde.

„Wir waren auf einer Wellenlänge! Sie hat mir erzählt, wie sie deinen Großvater kennen gelernt hat und dass Elenas Großmutter eigentlich seine ehemalige Verlobte gewesen war und das mit dem Farbeimer. Das weißt du bestimmt, aber das alles ist so verdreht und schräg. Diese Familie ist schräg, immerhin hat dann die übernächste Generation dasselbe versucht und wenn man bedenkt, dass diese Frau deine Großmutter sein sollte und Elena dann irgendwie deine Cousine oder gar deine Schwester wäre, klingt das ein wenig abartig. Das ist ein hartes Wort und ist wahrscheinlich eine sehr schräge Was wäre wenn-Situation, aber ...“

Er küsste sie einfach, vor allem damit sie aufhörte so seltsames Zeug zu reden, das nicht mal betrunken einen Sinn ergab, schon gar nicht nüchtern. Ihre Arme legten sich um seinen Nacken und sie drückte ihren weichen Körper gegen seinen. Okay, das machte ihn noch schwächer und das lief nicht wirklich wie geplant.

Kazumi seufzte schwer und schlang ihre Beine um seine Hüfte. Abermals waren ihre Hände flinker als sie in diesem Zustand sein durften und sein T-Shirt war bis zu seiner Brust hochgeschoben. Letztendlich hob er sie an der Hüfte hoch und setzte sich aufs Bett. Rittlings saß sie auf seinem Schoß und fuhr mit ihren Fingern über seinen Oberkörper, glitt immer tiefer, bis sie wohl seinen Gürtel gefunden hatte.

Das war der Momet in dem er sie unterbrach und ihre Handgelenke umfasste. Sie glitt mit der Zunge über ihre leicht geschwollenen Lippen und schielte verführerisch zu ihm hoch, was ihn hart schlucken ließ. Ihr Verführermodus kam zum denkbar schlechtesten Moment.

„Ziehst du dein Shirt aus, Babe!“, bat Kazumi und zupfte an dem Kragen seines T-Shirt.

„Nur wenn du artig bleibst!“, erwiderte er und abermals schmollte sie.

„Ich bin immer artig, du bist der Strolch, der nicht artig bleiben kann!“, erwiderte Kazumi und er sollte über den Ausdruck `Strolch´ nicht lachen.

„Strolch?“, grinste er.

„Ist dir Unhold lieber?“, schnaubte sie.

„Nein, lass nur! Wir bleiben am besten beide artig!“, winkte er ab, „Warte!“

Kazumi lehnte sich etwas zurück und beobachtete ihn ganz genau wie er sich sein T-Shirt auszog und das Kleidungsstück auf den Boden warf. Sie ließ ganz langsam ihren Blick über seinen freien Oberkörper wandern und höchstwahrscheinlich biss sie sich unwillkürlich auf die Unterlippe, während sich ihre Augen auf den Bund seiner Jeans regelrecht festsaugten. Dabei legte sich nachdenklich ihren Kopf schief und er hörte die Zahnrädchen in ihrem Kopf rattern.

Letztendlich schien sich dafür zu entscheiden, dass sie ihn berühren wollte und strich mit ihrem Finger über seine Brust, hinab zu seinem Bauch. Dabei kicherte sie wie ein Mädchen, das zum ersten Mal einen Jungen mit nackten Oberkörper sah. Er ließ es sich gefallen und lehnte sich entspannt zurück, verschränkte die Arme hinter dem Kopf.

Ihre Streicheleinheiten endeten viel zu schnell und sie legte sich zwischen seine Beine und lehnte sich gegen ihn, grub ihren Kopf in seine Halsbeuge. Sie schlief schnell ein, weswegen er nach der Tagesdecke griff und sie zudeckte. Ihre Atmung ging ruhig und sie kuschelte sich mehr an ihn, als er einen Arm um sie legte.

Itachi streichelte über ihre Haare und küsste ihren Scheitel, ehe er sich auch zurücklehnte und für einen Moment die Augen schloss.
 

Kazumi wurde wach, weil sie tief einatmete und Itachis vertrauter Geruch ihre Sinne benebelte. Ihre Finger glitten träge über seine nackte Haut und ihr Mund drückte sich gegen seinen Hals. Er schmeckte genauso gut wie er roch und auch wenn der Alkohol nicht mehr ihr Verhalten steuerte, wollte sie ihn trotzdem kosten.

Sie erinnerte sich ganz genau was sie seiner Großmutter erzählt hatte und wie sie sich Itachi gegenüber verhalten hatte, vor allem was sie ihm gesagt hatte. Ihr war das nicht peinlich, weil es gesagt werden musste. Er sollte erfahren was sie empfand und wie sie dachte, daher war das längst überfällig. Dass sie ihn ein wenig aggressiv verführt hatte, war eine andere Sache. Sie war nicht so verführerisch, zumindest nicht so aktiv verführerisch. Diesen Charakterzug schrieb sie eher Itachi zu. Diesmal jedoch waren die Rollen vertauscht gewesen und er hatte sie abgewiesen.

Auch wenn ihr das etwas was ausmachte, verstand sie seine Gründe dafür. Außerdem sprach es für ihn, dass er sie in diesem Zustand abwies. Er wollte ihren betrunkenen Zustand nicht ausnutzen, auch wenn sie ganz genau gewusst hatte was sie tat. So betrunken war sie nicht gewesen. Aber er wollte sein Versprechen ihr gegenüber auch nicht brechen, kein Sex im Haus seiner Großeltern. So gesehen war sie ihm dankbar, dass er standhaft geblieben war. Jetzt wollte sie aber umso mehr mit ihm schlafen, einfach weil er so süß war. Das klang definitiv verrückt.

Langsam öffnete Kazumi die Augen und ihr Mund fühlte sich trocken an. Sie hob den Blick und zuerst bemerkte Itachi sie nicht. Seine Aufmerksamkeit lag auf einem Buch und er wirkte beinahe gefesselt.

Zeit ihn ein wenig zu ärgern!

Ganz langsam rutschte sie etwas hoch, damit er dachte sie würde noch schlafen und sie einfach im Schlaf bewegen. Ihre Hand glitt zu seiner Schulter hoch und ihr Mund drückte sich gegen eine Stelle unter seinem Ohr. Er küsste sie gerne dort, vor allem weil sie darauf immer mit einem Zittern reagierte. Sie wollte heute herausfinden wie er reagieren würde.

Kazumi leckte über die Stelle, die sie zuvor geküsst hatte und Itachi reagierte darauf mit einem Zucken. Seine Hand um ihre Taille verstärkte sich leicht und er bewegte minimal seinen Kopf. Sie hielt ihn fest indem sie ihre Hand auf seine Wange legte und saugte hauchzart sein Ohrläppchen zwischen ihre Lippen.

Seine andere Hand legte sich auf ihren Hinterkopf. Noch einen Moment knabberte sie an seinem Ohr, ehe sie sich leicht von ihm löste und er seinen Kopf zu ihr drehte.

Itachi sagte nichts als er sie näher zu sich drückte und seine Lippen ihre Wangen streiften und er sie wahrscheinlich küssen wollte. Sie hielt ihn dieses Mal davon ab, legte ihren Daumen auf seinen Mund und leicht den Kopf schüttelte.

Er zog ein wenig unzufrieden die Augenbrauen zusammen, aber sie lächelte einfach nur und übernahm die Kontrolle, küsste seinen Nacken und verpasste diesmal ihm einen Knutschfleck. Und diesmal erzitterte er und schlang seine Arme um sie.

Kazumi lachte gegen seine Haut, als sie sich gemeinsam über das Bett rollten und er sie unter sich begrub und sein Mund ihren Hals suchte. Sie keuchte leise und drückte ihren Rücken durch, presste ihre Brüste gegen seinen Oberkörper, weswegen er gegen ihre Haut grollte.

Ihre Finger streichelten seinen Nacken, ehe er den Kopf hob und sie einen Moment ansah. Seine Finger glitten unter ihr T-Shirt und kitzelten ihre Taille, was sie zusammen zucken ließ. Itachi grinste und ließ sich nicht von ihrem leicht bösen Blick davon abhalten sie weiter zu kitzeln. Seine Fingerspitzen glitten höher, bis zu ihrem BH-Bügel. Als er mit der Fingerkuppe unter ihren BH tauchte und dabei äußerst konzentriert und fokussiert aussah, zog sie leicht an seinem Ohr, dass er sie ansah und sie einfach leise lachte.

„Du siehst aus, wie ein kleiner Junge an Weihnachten!“, meinte Kazumi und in seinen Augen lag ein gefährliches, sexy Glitzern.

„Mh, als würdest du nicht gerne Geschenke auspacken?“, so wie er die Worte betonte, musste sie einfach lachen, weil er dabei so ein ernstes Gesicht machte.

„Du bist unmöglich!“, kicherte sie und küsste seine Wange, „Lass uns was essen gehen. Ich hab Hunger!“

„Dann besorgen wir meinem Mädchen mal was zu Essen!“

Überrascht keuchte sie auf, als Itachi sie einfach auf die Arme hob und auf den Boden absetzte. Zu ihrem Bedauern zog er sich sein T-Shirt wieder an, aber sie verstand, dass er nicht einfach so oben ohne zu seinen Großeltern gehen konnte.

Er legte seinen Arm um ihre Schultern und zog sie an seine Seite, ging mit ihr aus dem Zimmer. Dabei stolperten sie beinahe über die Katzen, die vor der Zimmertür lagen und regelrecht darauf gewartet hatten, dass Itachi die Tür öffnete.

„Das machen sie mit Absicht, oder?“, meinte Kazumi, als sie an den Katzen vorbeigingen und die Tiere ihnen brav folgten, „Okay, keine Katze in unserem Haus! Viel zu gefährlich!“, murmelte sie und meinte es nur halbernst.

„Damit kann ich leben, wenn du immerhin schon unser Haus sagst!“, dabei grinste Itachi über seine Schulter zu ihr und sie verdrehte die Augen.

Sie gingen die Treppe hinunter in den kleinen Speisesaal, wo sie bereits von einem reichlich gedeckten Tisch erwartet wurden.

„Kommen noch andere Gäste?“, fragte Kazumi verwirrt.

„Nein, Granny bewirtet nur gerne ihre Enkel!“, erwiderte Itachi, der sie zu ihrem Platz führte.

„Selbst wenn nur einer hier ist?“

Er lachte leise, als in dem Moment sein Großvater aus dem Wohnzimmer trat und sie mit einem freundlichen, sanften Lächeln begrüßte. Sie hatte Bilder von ihn gesehen als er noch jünger gewesen und das war als würde sie Itachi ansehen, in sehr schicken Anzügen. Er kam eindeutig nach seinem Großvater.

„Habt ihr euch gut erholt?“, wollte er wissen.

Vielleicht sollte es ihr peinlich sein, dass sie ausgerechnet vor seinen Großeltern betrunken gewesen war, aber sie hatte schon lange aufgehört sich deswegen Gedanken zu machen. Zumal da Keiko mit dem Alkohol angefangen hatte und sie nicht Nein hatte sagen können. Sie gab ihnen beiden die Schuld.

„Es war ziemlich angenehm!“, meinte Kazumi.

„Wie gehts Granny?“, wollte Itachi wissen.

„Ach, Liebling, da braucht es schon etwas mehr um mich länger auf die Matte zu schicken!“, und da rauschte seine Großmutter frisch wie der Morgentau aus der Küche mit noch mehr Essen. Sie fühlte sich ein wenig verkatert und diese Frau, die trotz ihrer Rüstigkeit und Vitalität dennoch eine alte Dame war, sah besser aus als sie sich fühlte.

„Wow!“, hauchte Kazumi, weswegen Keiko zu ihr rüber sah, „Du bist von heute an mein Idol, in allem!“

Das brachte seine Großmutter zum Erröten, seinen Großvater zum Grinsen und Itachi schien als wäre er nie verliebter in sie gewesen.

Offensichtlich hatte sie gerade drei Uchihas in der Tasche! Gott war sie gut!

71.Kapitel

71.Kapitel

Zum Abendessen, da sie von den köstlichen Sandwiches nicht bereits satt war, beschloss Itachis Großvater zu Grillen. Was bei ihm auch bedeutete, dass er den Grill alleine aufstellte und auch das Feuer entzündete. Itachi hatte zwar ein Auge auf die leicht zitternden Hände seines Großvaters, aber dieser ließ sich nicht nehmen den Grillmeister zu spielen.

Kazumi half Keiko beim Vorbereiten der Fleischspieße und Würzen des Gemüses. Im Hintergrund lief eine Jazzplatte und Keiko summte leise mit, schwang zum Takt des Liedes die Hüften, als wäre sie wieder jung. Kazumi stimmte mit ein, auch wenn sie das Lied nicht kannte und gemeinsam tänzelten sie über den Küchenboden, während sie wie in einem einstudierten Rhythmus das bereits marinierte Fleisch und das Gemüse aufzuspießen.

Sie stapelte die fertigen Spieße auf einem tiefen Teller, während Keiko sich die Hände wusch und die Limonade aus dem Kühlschrank holte. Sie gab den großen Krug mit vier Gläsern auf ein Tablett und füllte jedes Glas großzügig mit Eis.

„Lass mich das Tablett nehmen, Keiko!“, sagte Kazumi schnell, da der Krug schon ohne Inhalt schwer aussah.

„Dann nehme ich das Fleisch!“, grinste sie und tänzelte regelrecht mit den Spießen aus der Küche, direkt auf die Terrasse.

Kazumi sah ihr lächelnd nach und bewunderte ihre Vitalität und Lebensfreude. Sie sah die Liebe zu ihrem Mann und ihren Enkelkindern. Es war deutlich zu spüren, wie sehr Itachi seine Großeltern respektierte und sie schätzte. Immerhin ging er mit seinem Großvater fischen obwohl ihn das nicht wirklich interessierte. Seine Großmtutter schien ihn zu vergöttern und wahrscheinlich ging es ihr bei jedem Enkelkind so, wenn man bedachte wie viel Mühe sie für die beide gab. Und Itachi meinte, sie würde das für jeden Enkel tun.

Sie nahm das Tablett hoch und balancierte die Gläser und den vollen Krug darauf. Es war schwerer als sie gedacht hatte, aber sie würde es wahrscheinlich unfallfrei auf die Terrasse schaffen. Sie trat durch den Wintergarten nach draußen und der Duft von gebratenem Fleisch drang zu ihr durch.

„Oh, da riecht köstlich!“, meinte sie, als sie das Tablett auf den Tisch stellte und zu den beiden Männern sah, die an diesem schicken, riesigen und glänzenden Griller standen. Sie trugen beide schwarze Schürzen und sie sahen darin wirklich gut aus. Ehrlich gesagt fand sie Itachi ziemlich sexy darin. Männer, die kochen konnte waren schon attraktiv, aber wie er da am Grillen war, brachte sie wirklich auf leicht schmutzige Gedanken.

Vielleicht erahnte er ihre Gedanken, weil er wahrscheinlich Gedanken lesen konnte, aber Itachi hob den Kopf, lächelte ihr zu und diesmal zwinkerte sie ihm zu.

„Kazumi, wie hättest du gerne dein Steak?“, fragte sein Großvater.

„Hauchzart rosa, bitte!“, erwiderte sie.

„Wie die Lady wünscht!“, grinste Itachi.

Kazumi schenkte lächelnd die Limonade in die vier Gläser, ehe sie sich neben Keiko setzte, die den Salat auf süße Schalen verteilte.

„Weißt du, er wollte unbedingt diesen Grill!“, sagte Keiko sehr beiläufig.

„Wer, dein Mann?“, wollte sie wissen, „Oder Itachi?“

„Nein, Shun! Er hat ihn in einer Zeitschrift gesehen und gebettelt ihn zu kaufen.“

„Mh, ich dachte sie bekommen alles was sie wollen!“, zumindest hatte sie das von Itachi immer so verstanden. Die Uchiha-Jungs hatten einen Wunsch und er wurde ihnen erfüllt.

„Das schon, aber zumindest versuchen wir den Anschein zu wahren, dass sie nicht sofort alles bekommen.“, lächelte Keiko, „Aber ja, sie bekommen so ziemlich alles!“

Wenn Kazumi an die Einrichtung dieses Hauses dachte, glaubte sie das ohne zu Zögern. Immerhin waren im Keller nicht nur eine Bowlingbahn und eine Sauna, sondern auch ein komplettes Schwimmbecken und laut Itachi gingen seine Großeltern nicht einmal in den Keller. Es gab diverse Spielautomaten, Spielkonsolen und die Spiele dazu. Eine komplette Heimkinoanlage und so ziemlich jeder Film, der je gedreht worden ist und noch eine kleine Bibliothek. Das war ein Paradies, nicht nur für Kinder, sondern auch für Jugendliche und Erwachsene.

Und von den Haustieren wollte sie gar nicht erst anfangen. Welche Großeltern schafften sich Haustiere an, weil ihre Enkelkinder welche wollte, aber deren Eltern nein sagten? Zumal man diese Haustiere ja nicht besonders oft sah und man sich nicht wirklich um sie kümmern musste. Klang für die Eltern eigentlich ganz gut.

Itachi servierte ihnen fachmännisch die Steak und dazu gab es gegrilltes Gemüse, selbstgemachte Pommes und eine unglaublich köstliche hausgemachte Barbequesauce, sowie Kräuterbutter, die Keiko natürlich auch selbstgemacht hatte. Es würde sie nicht mehr wundern, wenn sie irgendwo eine Kuh finden würde, die seine Großmutter jeden Tag molk um Milch für ihren Morgenkaffee zu bekommen.

Itachi und sein Großvater kamen zu ihnen an den Tisch, bedienten sich ebenfalls an den Beilagen, während sie jedem ein Glas von der Limonade reichte.

„Lasst es euch schmecken, Kinder!“, meinte sein Großvater.

Kazumi schnitt in das butterweiche Fleisch und es war auf den Punkt gebraten. Sie mochte es nicht komplett durch, aber auch nicht so blutig, wie Itachi es anscheinend aß. Das Steak war nur mit Salz und Pfeffer gewürzt und es schmeckte so aromatisch. In Kombination mit dem Barbequesauce war sie wirklich im Himmel gelandet.

„Es ist köstlich!“, sagte sie leise.

„Tja, Grandpa ist ein Grillmeister!“, erwiderte Itachi.

„Es ist nicht nur der Grill, sondern auch die Qualität des Fleisches!“, erklärte sein Großvater, ehe er sich ihr zuwandte, weswegen sie kurz schluckte, „Ich habe gehört, du machst im Sommer ein Praktikum in der Firma!“

Kazumi schluckte den letzten Biss hinunter, ehe sie antworten konnte, „Ja! Das wir sicher sehr interessant!“, antwortete sie.

„Dann seid ihr ja den halben Sommer zusammen!“, meinte Keiko und Itachi grinste.

„Ja, aber am Tag werden wir uns nicht oft sehen, da ich ja andere Aufgaben habe. Wir haben aber noch nicht über die Einzelheiten gesprochen!“, erwiderte Itachi.

„Ein Praktikum macht sich immer gut auf dem Lebenslauf und es ist eine wertvolle Erfahrung! Es wird dir auf jeden Fall gefallen. Unsere Praktikumsplätze sind heiß begehrt.“

Kazumi sollte vielleicht erwähnen, dass sie dieses Praktikum ja eigentlich nur machte, weil Itachis Vater ihre Beziehung dann unterstützte, was nicht einmal Itachi wusste. Sie hatte noch nicht wirklich Gegelegenheit gehabt es ihm zu sagen und wusste auch nicht wie. Außerdem hatte sie ein wenig Sorge, dass er das eher in den falschen Hals kriegen würde und seinen Vater deswegen anrufen würde um ihn zu sagen, dass das absolut nicht notwendig war.

Dennoch wollte sie nicht nur deswegen das Praktikum machen. Sie hatte das Gefühl, dass es nützlich sein könnte, die Abläufe bei Uchiha Corp zu kennen und deren Mitarbeiter ein wenig kennen zu lernen. Zwar bezweifelte sie, dass sie die hohen Tiere wirklich kennen lernen würde, aber zumindest ein paar von den Arbeitsbienen. Und sie bekam einen Vorgeschmack, wie ihre Zukunft mit Itachi aussehen würde. Immerhin würde er den Laden einmal leiten und da war es sicher von Vorteil zu wissen, wie viel Arbeit er wirklich hineinstecken müsste.

„Meistens sind es aber nur Studenten und ganz selten High School Schüler!“, meinte Itachi auf das Kommentar seines Großvaters.

„Nun, Kazumi ist eine ausgezeichnete Schülerin und eine Schule wie die Konoha High bringt erstklassige künftige Studenten hervor, also können wir darüber hinweg sehen!“, dabei zwinkerte er ihr zu, was sie leise kichern ließ, „Die Rechtsabteilung ist für Nicht-Jurastudenten etwas langweilig, aber es ist ein einfacher Job. Meistens geht es nur um das Kopieren von Dokumenten!“, erklärte er ihr, weswegen sie nickte.

„Und Kaffee kochen!“, sagte Keiko nüchtern und Itachi verbarg sein Lachen mit einem Husten, „Ich weiß noch, wie Shisui sich immer beschwert hat, weil er dauernd Kaffee kochen musste!“

„Shisui hat auch ein Praktikum gemacht?“, fragte sie verwirrt, weil es sich bei Itachi so angehört hatte, dass er keine Praktikantenarbeit machen musste.

„Jeder Uchiha-Sprössling muss nach seinem erste Collegejahr auch ein Praktikum machen.“, antwortete Itachi ihr, „Gilt nicht für mich, weil ich fast jeden Sommer arbeite. Sasuke freut sich schon!“, grinste er und freute sich ein wenig zu sehr darüber.

„Es hilft, dass sie auch die nicht so glamouröse Seite der Firma sehen und das bedeutet Kaffee kochen!“, erklärte Keiko.

„Ja, aber Shisuis Kaffee war mies!“, kommentierte Itachi, was sie lachen ließ.

„Nicht zu vergessen, dass er lieber gezeichnet hat, als wirklich seine Arbeit zu machen. Was konnten die Abteilungsleiter schon sagen. Er ist ein Uchiha!“, dabei schnaubte Mr Uchiha beinahe.

„Liebling, deswegen ist er jetzt ein so guter Designer, weil er immer nur gezeichnet hat.“, meinte Keiko versöhnend.

„Jedenfalls wird das sicher sehr aufregend für dich!“, kam er wieder auf Kazumi zu sprechen, „Und wenn dir ein Job dort nicht gefällt, sag es mir einfach. Ich kann ja meinem Jungen sagen, er soll dich woanders einsetzen!“

Kazumi hatte irgendwie das Gefühl, dass er mit Junge nicht Itachi meinte, sondern seinen Sohn, der Itachis Vater war. Es schien skurril, dass er ihn so nannte, auch wenn das für ihn vollkommen normal war. Zumal sein Vater nur die Bedingung gestellt hatte, sie durfte sich von Itachi nicht helfen lassen, von seinem eigenen Vater hatte er nie geredet.

Auch wenn sie es nicht tun würde, würde sie dennoch gerne seinen Gesichtsausdruck sehen, wenn sein Vater ihn plötzlich anrief um ihn zu sagen, die Freundin seines ältesten Sohnes ist mit ihrem Arbeitsplatz unzufrieden, er möge doch bitte dafür sorgen, dass sie woanders unterkam. Das Gespräch würde sie wirklich gern hören.

„Danke für den Hinweis, aber ich werde schon klar kommen!“

Sein Großvater akzeptierte ihre Aussage mit einem Nicken und widmete sich wieder seinem Steak. Sie sah hingegen zu Itachi, der sie das Grinsen verkneifen musste, weil er wahrscheinlich denselben Gedankengang hatte wie sie und er es urkomisch fand, genau wie sie.
 

Nach dem Essen räumte sie mit Itachi den Tisch ab, auch wenn seine Großmutter protestierte und brachten alles in die Küche. Er räumte den Geschirrspüler ein, während sie das Grillbesteck mit der Hand abwusch. Es war eine harmoniche Stille zwischen ihnen, die sie sichtlich genoss, während sie draußen Keikos Lachen hörte, weil ihr Mann einen Witz gemacht hatte. Die zwei waren auch nach all den Jahren immer noch so verliebt und vernarrt ineinander, dass sie beinahe ein wenig neidisch war. So etwas wollte sie auch haben, so etwas wollte sie mit Itachi haben. Dass sie über seine Witze lachte, wenn sie alt und grau war, mit Falten im Gesicht während ihre Enkel in der Küche das Geschirr abspülten. Es klang wie ein wundervoller Traum.

„Kazumi, du hast da was!“

Sie hob den Blick und in den Moment legte Itachi seinen Mund auf ihre Lippen und küsste sie so schnell, dass sie gerade blitzeln konnte. Und dann war der Kuss auch wieder vorbei.

„Ich hatte Lust dich zu küssen!“, dabei zuckte er nur mit den Schultern und widmete sich wieder seiner Aufgabe, während sie ihn ein wenig sprachlos ansah.

„Willst du noch einen Kuss?“, fragte sie und da hob er den Blick, ehe sie ihn mit etwas Seifenwasser im Gesicht traf, „Sorry!“, kicherte sie und klang nicht mal in ihren Ohren reumütig.

Itachi stand so schnell vor ihr, dass sie nicht mal nach Luft schnappen konnte und er sie diesmal mit etwas Schaum bewarf, der direkt auf ihrer Wange landete. Sie reagierte einfach, fasste mit ihrer Hand nach dem Schaumberg, der sich in der Spüle gebildet hatte und klatschte eine Handvoll direkt in sein Gesicht, was ihn ein wenig überraschte und sie zum Lachen brachte. Betont langsam wischte er sich den Schaum von den Augen und da war ein amüsiertes und gefährliches Glitzern in seinen Augen. Das brachte sie nur noch mehr zum Lachen.

Er bespritzte sie mit Seifenwasser und musste dabei grinsen, bis sie sich mit einer weiteren Ladung revanchierte. Kazumi kicherte hinter vorgehaltener Hand, ehe sie ihn einfach am Kragen seines Shirts packte und ihn zu sich herunter zog.

Itachi reagierte blitzschnell auf ihren Kuss, der ein wenig nach Seife schmeckte, was sie nicht wundern sollte. Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken und er packte sie direkt unter ihrem Po um sie hochzuheben. Er setzte sie auf den Rand der Spüle ab und sie legte ihre Beine um seine Hüfte um ihn näher zu sich zu ziehen.

Kazumi lehnte sich leicht zurück, krallte eine Hand in seine Haare, während die andere auf seiner Wange ruhte, während seine Hände auf ihrem Oberschenkel und Rücken ruhte. Sie seufzte ergeben und löste ihre Hand von seinem Gesicht, glitt über seinen Hals zu seiner Brust, als sie zu weit nach hinten lehnte und sich ohne Vorwarnung die laufende herausziehbare Brause löste und zuerst klatschend in der volle Spüle landete, ehe sie wieder auftauchte und der Wasserstrahl sie beide von der Seite traf, weswegen sie den Kuss lösten und sie sich beide erschrocken ansahen.

„Deine Grandma wollte wissen was ihr so treibt, aber offensichtlich seid ihr beide schwer beschäftigt!“

Itachi drehte blitzschnell den Wasserhahn ab, ehe er sich zu seinem Großvater umdrehte, der im Türrahmen zur Küche stand, während sie auf der Abwasch saß und ihre Beine um seinen Enkel geschlungen hatte, der wie ein begossener Pudel aussah.

„Entschuldige Grandpa, wir ... wir kommen gleich wieder raus!“, erwiderte Itachi langsam, während ihre Wangen heiß wurden und sie selbst auf seinen Wangen eine leichte Röte sehen konnte.

„Ach lasst euch Zeit! Und vielleicht solltet ihr euch zuerst abtrocknen!“, mit diesen Worten verschwand sein Großvater wieder nach draußen und sie konnte schwören, dass da ein Lächeln auf seinen Lippen war.

Kurz war es still zwischen ihnen und sie sahen sich einen Moment an, ehe sie beide gleichzeitig anfingen zu lachen. Kazumi hielt sich beide Hände vor den Mund und verzog lachend die Lippen, während er sich grinsend mit der Hand durch die nassen Haare fuhr.

„Das ist deine Schuld!“, brachte sie zwischen ihren Lachern hervor.

„Wer hat denn angefangen mich mit Seife zu bespritzen?“, das klang genauso anklagend, wie sie zuvor reumütig geklungen hatte.

„Wer hat mit der Ablenkung angefangen?“, und damit meinte sie definitiv den Kuss.

„Wer ...“, aber ihm fiel nicht wirklich etwas ein, weswegen sie sanft lächelte.

„Komm, du hast da wieder was!“, dabei zog sie ihn diesmal am Nacken wieder zu sich und küsste ihn erneut, diesmal langsam.

Er ließ sich darauf ein und legte seine Arme um sie, streichelte mit den Fingern über ihren Rücken und Nacken, während sie ihre Finger in seinen Haaransatz und sein nasses T-Shirt krallte.

Und diesmal ließen sie sich Zeit!
 

Höchstwahrscheinlich wusste Keiko was Itachi und sie in der Küche getrieben hatten oder zumindest hatte sie eine vage Vorstellung davon, da sie immerhin mit anderer und vor allem trockener Kleidung wieder auf die Terasse kamen und ihre Wangen wahrscheinlich immer noch gerötet und ihre Haare noch etwas feucht waren. Dennoch erwähnte sie es mit keinem Wort, obwohl ihr wissendes Lächeln alles sagte.

Das war ihr auch nicht peinlich. Peinlich war nur, dass Itachis Großvater sie erwischt hatte, wie sie in der Küche geknutscht hatten und sie nicht wusste, wie viel er mitbekommen hatte, ehe die Brause sie gestört hatte.

Und ja, sie gab definitiv Itachi die Schuld daran, der definitiv zu glücklich war. Sie war auch glücklich, hatte aber zumindest den Anstand es weniger offensichtlich zu zeigen.

Zu viert saßen sie noch bis es dunkel wurde gemeisam am Tisch und als die Lichter vom Inneren des Hauses ausgingen und nur mehr der leichte Schein von Kerzen die Terasse beleuchteten, sah sie hoch zum Himmel um die Sterne anzusehen, während Itachi seinen Arm um sie legte um sie ein wenig an seine Seite zu ziehen. Auf dem Schulgelände sah man die Sterne nicht so gut, da draußen immer alles perfekt beleuchtet war. Manchmal verirrten sich auch mitten in der Nacht noch Schüler aufs Schulgelände um wieder in ihr Zimmer zurückzukehren oder um sich in ein anderes Zimmer zu schleichen.

Itachi küsste ihre Stirn, als sich seine Großeltern erhoben.

„Wir werden uns jetzt zurückziehen! Alte Menschen müssen früh schlafen gehen. Aber bleibt bitte noch draußen wenn ihr wollt!“, sagte Keiko und sie wusste nicht wirklich wem sie eigentlich zuzwinkerte.

„Ihr müsst nicht gehen! Es ist immerhin euer Haus!“, versuchte Itachi sie zum Bleiben zu überreden, aber sein Großvater schüttelte nur den Kopf.

„Lass nur Junge! Gute Nacht ihr Zwei!“, verschabschiedete er sich und griff nach Keikos Hand.

„Danke! Gute Nacht!“, erwiderte Kazumi und sah ihnen nach wie sie Händchenhaltend im Haus verschwand. Kurz ging das Licht im Flur an und dann waren sie wieder alleine.

„Komm, ich will dir was zeigen!“, murmelte Itachi ihr ins Ohr und sie hob den Blick.

„Was denn?“, raunte sie.

„Wirst du schon sehen!“, grinste er und zog sie auf die Beine, nahm sie an die Hand um sie von der Terasse zu führen.

Er brachte sie zu diesen traumhaftschönen Rosenhecken, die sie bereits heute Vormittag bewundert hatte und nur ein paar Laternen leuchteten ihnen den Weg, was wirklich romantisch war. Da es auch ein wenig wie ein kleiner Irrgarten aufgebaut war, bog Itachi mehrmals nach links und nach rechts ab, ehe sie in die Mitte des Irrgartens waren und sie sich auf einem kleinen Platz wieder fanden. In dessen Mitte stand ein traumhaftschöner weißer Pavillon halb verwuchert mit Rosenranken, aufgestellt auf einem kleinen Podest und mit weißen Steinfließen verziert. Der Pavillon selbst schien aus Holz zu sein und in die Säulen waren Verzierungen geschnitzt und mit Laternen versehen, die ein wenig Licht spendeten. Es war traumhaft schön und unglaublich idyllisch. Sie hörte nur mehr den Wind, der durch die Hecken raschelte, da die Straße und das Haus seiner Großeltern zu weit weg waren um den Lärm der Autos zu ihnen zu tragen. Außerdem verschluckten die Hecken einiges an Geräuschen.

„Wow!“, hauchte sie.

Kazumi blieb stehen und betrachtete den Pavillon noch einmal genauer, bemerkte die liebevollen Details, die kleine Bank, direkt in dem Pavillon stand, genau wie den kleinen runden Tisch auf dem eine kleine Vase mit Blumen darauf stand.

Itachi stand hinter ihr und legte seine Arme um ihre Schultern, drückte sie mit dem Rücken an seinen Oberkörper und beugte sich zu ihr hinunter. Sie spürte seinen Mund an ihrem Ohr und erzitterte leicht.

„Willkommen in deinem Dornröschenschloss!“, flüsterte er ganz leise und sie musste lachen.

Dornröschen war einer ihrer Lieblingsfilme und sie hatte immer, halb im Scherz, gesagt er müsse ihr Prinz sein, der sie aus einem Schloss umgeben von Dornen befreien. Weil er immer von Cinderella anfing. Aber sie wollte keine Cinderella sein.

„Du bist ein wenig verrückt!“, hauchte sie ihm zu, ehe er sie an der Hand zu dem Pavillon führte und mit ihr die drei Stufen der Treppe hochstieg.

Bei genauerer Betrachtung wirkte die Bank ein wenig fehl am Platz oder zumindest passte sie von Design her nicht zu dem des Pavillon. Die Bank sah eher aus als hätte man sie aus einem Park gestohlen.

Sie nahmen auf der Bank platz und ein wenig knarrte sie. Das Holz wirkte ein wenig alt und morsch, als würde es gleich bei der nächsten Windböe zusammen krachen.

„Auf dieser Bank hat mein Großvater meiner Granny einen Heiratsantrag gemacht!“, erklärte Itachi leise, „Diesmal hatte er nicht den Ring seiner Großeltern benutzt. Den hatte bereits eine andere Frau getragen und er wollte kein schlechtes Karma. Außerdem hatte er Granny nie gefallen. Sie bekam einen neuen Ring.“, ergänzte er und jetzt war klar, dass Itachi die Geschichte um seine Großeltern und Elena Großmutter ganz genau kannte.

„Wo stand diese Bank früher?“

„In einem Park, hier ganz in der Nähe! Grandpa hat zwei neue Bänke und ein paar Bäume gespendet und dafür diese Bank bekommen. Er ließ den Pavillon bauen und hat Granny beides zum Hochzeitstag geschenkt.“

„Das ist ein schönes Geschenk!“

Itachi nickte, „Stimmt!“, dann wandte er sich ihr zu und als sie den Blick hob, bekam sie ein leicht schlechtes Gefühl.

„Du machst mir doch jetzt keinen Antrag, oder?“, sagte sie, ehe sie darüber nachdenken konnte.

Er lachte abrupt und das lag nicht nur an der Frage, sondern wahrscheinlich auch an ihrem irritierten Gesichtsausdruck, „Du hast klar gemacht, dass du das in den nächsten Jahren nicht willst. Wieso sollte ich mir eine Abfuhr verpassen lassen, wenn ich es doch besser weiß?“, meinte er, „Und ich glaube, Jim erwürgt mich, wenn ich das mache!“, fügte Itachi noch hinzu, griff aber dennoch in seine Hosentasche um etwas hervorzuholen, „Was aber nicht bedeutet, dass ich dir nichts schenken werde!“

Kazumi sollte deswegen nicht überrascht sein, weil er ihr dauernd etwas schenkte und das immer zu merkwürdigen Anlässen. Er hatte ihr zu jedem Date einen Anhänger für ihr Armband gekauft, ihr einen Ring geschenkt. Dieser Ring war das Duplikat von dem, den er trug, der wiederum eine Kopie von dem ihres Vaters war. Er schenkte ihr Blumen und andere wundervoll ausgedachte Geschenke, die immer einen Zweck erfüllten. Da wirkten ihre Geschenke eher einfallslos.

„Aber du weißt auch, dass du mir nicht dauernd was schenken sollst!“, erwiderte sie und starrte nur auf das Samtkästchen in seiner Hand, das sehr wohl groß genug für einen verdammten Ring war. Aber er würde ihr keinen Antrag machen, weil sie auch jetzt Nein sagen würde.

Itachi beugte sich zu ihr runter, „Ja, das ist mir bewusst, aber mein Großvater hat mir beigebracht, dass ich das Mädchen, dass ich liebe immer besonders verwöhnen soll!“

Diesmal rollte sie mit den Augen, weil das absolut nach seinem Großvater klang. Keiko hatte ihr einiges erzählt und sie fand ein paar dieser Charakterzüge in Itachi wieder. Die zwei waren sich so ähnlich, dass es beinahe unheimlich war.

„Weißt du, mir würde eine Massage hin und wieder reichen!“

„Wo wäre dann der Spaß?“

Kazumi nahm das Kästchen an, weil sie sowieso keine andere Wahl hatte. Sie öffnete es und fand darin einen weiteren Anhänger für ihr Armband. Dieser unterschied sich aber komplett von den anderen Anhänger an ihrem Handgelenk, nur nur weil er etwas größer war, als die anderen, sondern weil er diesmal nicht persönlich auf sie abgestimmt war, sondern wie ein Standardanhänger war, den jeder kaufen konnte. Zuerst war sie davon irritiert, da Itachi eher danach aussah, als würde er nie Standard kaufen, sondern immer etwas Einzigartiges. Aber eigentlich war es unwichtig, weil ihr der Anhänger sowieso gefiel, auch wenn er nicht einzigartig war.

„Es ist das Dornröschenschloss, wie aus dem Film, passend zu diesem Pavillon.“, erklärte er leise, „Sieh auf die Rückseite, ich hab was eingravieren lassen.“

Kazumi drehte den Anhänger und riss die Augen auf, weil sie das absolut nicht erwartet hat. Sie liebte, wie jedes andere Mädchen Märchen und auch wenn einige veraltet und wahrscheinlich nicht mehr politisch korrekt war oder weiß der Geier was heute unangebracht war, wie die Tatsache, dass der Prinz Dornröschen ohne ihre Zustimmung geküsst hatte um sie aufzuwecken. Aber das war ihr momentan egal, weil es darum absolut nicht ging.

Be my sleeping beauty, let me be your prince! “, raunte er so leise und verführerisch in ihr Ohr, „Kitschig, ich weiß!“

„Zum Glück, steh ich auf kitschig!“, erwiderte sie leise und ließ sich von ihm lange küssen.
 

Am nächsten Morgen wachte Kazumi vor Itachi auf, da sein Handy vor sich hin brummte und sie es aufgegeben hatte, es zu ignorieren. Sie sah nur kurz auf das Display um Itachi bei Bedarf zu wecken, wenn es denn wichtig wäre. Sie sah Sasukes Name auf dem Bildschirm aufleuchten und kurz überlegte sich ranzugehen, aber dann legte er auf und rief auch nicht nochmal an. Da er auch keine Nachricht schrieb, dass Itachi ihn zurückrufen sollte, hatte das Ganze sicher bis nach dem Frühstück Zeit.

Sie ließ sich wieder auf die Matratze fallen und beobachtete Itachi ein wenig beim Schlafen, was sich hoffentlich nicht so verrückt anhörte, wie es in ihrem Kopf klang. Aber meistens war er vor ihr wach und so bekam sie nicht sehr oft die Gelegenheit dazu. Außerdem, sobald er auf der Uni war, wurden diesen seltenen Gelegenheiten noch rarer. Also musste sie es doch jetzt genießen.

Kazumi wusste nicht, wie lange sie sich gestern geküsst hatten, bis sie aufgestanden waren um wieder zum Haus zurückzugehen. Sie erinnerte sich gerade noch daran, wie sie sich ihren Pyjama angezogen hatte und dann müde ins Bett gefallen war. Aber an den Kuss erinnerte sie sich ganz genau. Sie erinnerte sich an seine Hände, die ihr sie gepackt hatten, seine Finger, die ihre Haut gestreichelt hatten und sein Mund, der immer wieder ihren Mund und Hals gesucht hatte. Sie spürte immer noch, wie sich ihre Finger in sein T-Shirt gekrallt hatten und wie sie die festen Muskeln darunter gespürt hatte. Sie hatte immer noch den Geschmack seiner Haut auf den Lippen und bekam nicht genug von seinem Geruch. Okay, sie hatte wirklich ein kleines Suchtproblem was ihn betraf und das könnte zu einem größeren Problem werden, wenn er nicht mehr neben ihr liegen würde und sie ganz alleine in ihrem Wohnheimzimmer war.

Kazumi kuschelte sich noch einmal an ihn und er empfing sie selbst im Schlaf in seinen Armen. Für einige Momente genoss sie es und driftete vielleicht noch einmal kurz in den Schlaf, ehe sie seine Lippen auf ihrer Stirn spürte.

„Morgen!“, murmelte er heiser und zog sie noch ein wenig fester an sich.

„Morgen!“, ihre Stimme klang verschlafen und rau.

Sie ließen sich Zeit mit dem Aufstehen und Anziehen, weil sie auch wussten, dass sie sobald sie hinunter gingen, der Abschied von seinen Großeltern näher rückte. Sie mussten wieder zurück zu Schule, nicht nur weil sie am nächsten Tag Unterricht hatten, sondern weil Itachi bald seine Abschlussprüfungen hatte. Und das bedeutete, dass sein Auszug auf ihren gemeinsamen Zimmer immer näher rückte. Also ja, sie ließen sich Zeit, bis es schon nach zehn war und sie wirklich hinunter gehen musste. Und auch weil die dämlichen Katzen an der Tür kratzten, als würde sie sterben wenn Itachi sie nicht streichelte.

Seine Großeltern hatten bereits gefrühstückt, aber Keiko richtete ihnen noch ein kleines Frühstück vor, weil sie der Meinung war, sie könne sie ja nicht hungrig nach Hause schicken.

Auch gab sie ihnen ein kleines Lunchpaket und Kekse für Sasuke und Sai mit.

„Kazumi, es hat mich wirklich gefreut dich kennen zu lernen!“, meinte Keiko und umarmte sie fest, was sie ihr nie zugeraut hätte. Itachi grinste über beide Ohren, als wäre sein Lebenstraum in Erfüllung gegangen.

„Es hat mich auch gefreut und danke für das schöne Wochenende. Es war alles perfekt!“

„Gerngeschehen und das nächste Mal musst du mit James kommen.“, ermahnte Keiko sie noch einmal, ehe sie sich an Itachi wandte, der eine ebenso feste Umarmung und ganz viele Küsse auf die Wangen bekam.

Itachis Großvater reichte ihr die Hand, ließ es sich aber nicht nehmen ihr einen Handkuss in alter Manier zu geben. Zumindest wusste sie jetzt, woher Itachi das hatte.

„Es war mir eine Ehre, Kazumi!“, meinte er und sie kicherte leise, weil sie das unglaublich süß fand.

„Mir ebenfalls, Sir! Und danke für alles, es war ein wundervolles Wochenende!“

Diesmal grinste er und sie sah die Ähnlichkeit zwischen ihm und Itachi.

Seine Großeltern begleiteten sie noch zur Tür und verabschiedeten sich nochmal, ehe sie zu Itachis Wagen gingen. Es war ein wenig wie eine schöne Traumwelt abrupt zu verlassen und jetzt wieder in die Realität zu kommen. Das Haus war wie ein wahrgewordener Traum und in diesem Garten konnte man glatt vergessen, dass sie noch in der Stadt waren. Aber jetzt sah sie wieder andere Autos und auch Menschen.

„Ich verstehe, warum du gerne hierher kommst!“, meinte sie zu Itachi, der neben ihr auf dem Fahrersitz einstieg und auf sein Handy schaute.

„Wenn du willst, kommen wir öfters hierher!“, grinste er, „Soll ich Sasuke zurückrufen? Wir sind ja eh gleich in der Schule!“, wollte er wissen, aber sie zuckte nur mit den Schultern.

„Wenn es wichtig gewesen wäre, hätte er doch nochmal angerufen oder dir zumindest geschrieben! Außerdem weiß er eh, dass wir heute wieder heim fahren!“, erwiderte sie und Itachi schien ihrer Meinung zu sein, da das Handy weglegte und den Motor startete.

Er nahm denseleben Weg wieder zurück und diesmal kam ihr die Fahrt kürzer vor, als noch vor zwei Tagen. Und als die Schule in Sicht kam, wusste sie das die Entspannung vorbei war.

Itachi fuhr durch einen der Seiteneingänge auf das Schulgelände und wie jedes Mal mussten sie ihre Schulausweise herzeigen, damit eben nicht jeder auf das Gelände kam. Es gab sogar Besucherlisten für Verwandten und Freund der Schüler. Es wurde immer streng kontrolliert, was sie verstand, wenn man bedachte wer hier alles zur Schule ging. Und damit meinte sie nicht nur die Uchihas.

Er parkte den Wagen an seinem üblichen Parkplatz und als sie ausstiegen, parkte Michael bereits ein paar Parkplätze weiter. Als er aus dem Wagen stieg, telefonierte er und wirklich seltsam grimmig.

„Soll ich dir helfen?“, fragte Kazumi, als Itachi ihre Taschen aus dem Kofferraum holte.

„Nein, geh schon mal vor! Wenn du Sasuke siehst, frag ihn was er wollte.“, dabei sah er aber zu Michael und zog verwirrt die Augenbrauen zusammen.

„Sicher!“

Kazumi zuckte mit den Schultern und ging Richtung Wohnhauseingang und da fiel ihr etwas Merkwürdiges auf. Vielleicht irrte sie sich auch, aber bis jetzt hatte sie noch nie so viele Anzugträger an der Schule gesehen. Sie wusste, dass einige der Schüler, unter anderem Itachi und Sasuke, von Bodyguards auf Schritt und Tritt verfolgt wurden, vor allem wenn sie das Schulgelände verließen. Meistens waren sie innerhalb der Schule eher unauffällig, weswegen ihr Michael nie so wirklich aufgefallen war. Laut Itachi waren die Bodyguards auch eher in zivil und nicht in diese auffälligen Anzügen, wie Michael jetzt einen trug. Also normalerweise sahen sie vielleicht wie Angstellte der Schule aus, passten aber eigentlich auf ihre Schützlinge auf.

Dennoch irritierte es sie, dass jetzt zwei solcher Anzugträger direkt vor dem Eingang ihres Wohnhauses standen und eher wie Agenten vom Secret Service aussahen, mit Sonnenbrille und Headseat. Sie entdeckte zwei weitere solcher Typen bei einer Limousine und zwei andere etwas weiter entfernt.

„Können Sie sich ausweisen, Miss?“, einer der Anzugträger hielt sie auf und wirkte, als würde er sie zu Boden rammen, sollte sie auch nur falsch atmen.

„Äh, ich wohne hier!“, erwiderte sie, was ihn aber nicht so ganz überzeugte, weil er seinen Arm nach ihr ausstreckte und sie eher instinktiv zurück wich.

„Sie ist meine Freundin und wohnt hier!“, hörte sie plötzlich Itachi hinter ihr sagen und seine Stimme klang seltsam aufgebracht und eine Spur nervös.

„Verzeihung Sir!“, dabei veränderte der Anzugträger radikal seine Haltung.

Itachi blieb neben ihr stehen und legte seinen Arm um ihre Schultern.

„Was soll das?“, wollte er wissen.

„Er erwartet Sie im Aufenthaltsraum!“, sagte der Anzugträger nur und anscheinend schien nur Itachi zu wissen, wen er damit meinte.

„Komm Kazumi!“, meinte Itachi nur und ging mit ihr an den beiden Anzugträgern vorbei.

„Ist der Präsident hier oder was geht hier ab?“, fragte sie leise.

„Schlimmer, mein Vater ist hier!“, murmelte er.

Zumindest wusste sie jetzt, warum Sasuke angerufen hatte.

Das war schlichtweg eine Warnung gewesen, die sie nicht verstanden hatten!

72.Kapitel

72.Kapitel

Da Itachi eher angepisst, als wirklich besorgt oder nervös war, dass sein Vater hier aufgetaucht war und anscheinend seine gesamte Leibwächterflotte zu einem Ausflug mitgenommen hatte, war Kazumi auch weniger besorgt. Dennoch folgte sie ihm in Richtung des Gemeinschaftsraums, in dem sein Vater auf ihn wartete. Nicht, dass sie glaubte sie wäre besonders hilfreich, wenn er sich ein Duell mit seinem Vater lieferte oder ihre Anwesenheit irgendwas bewirken würde. Die Begegnung konnte ja auch nur auf zwei Arten enden. Entweder Vater und Sohn diskutierten miteinander oder schwiegen sich an. Soweit sie das wusste, hatten sie zwei nicht so ein Verhältnis wie Itachi es mit seinem Großvater hatte, es aber weitaus besser war, als das Verhältnis das sie mit seiner Mutter hatte.

Sie schloss zu ihm auf und kurz vor der Tür zum Gemeinschaftsraum griff sie nach seiner Hand und verwob ihre Finger mit seinen. Er erwiderte ihren Griff und zog ein wenig an ihrem Arm, führte ihren Handrücken an seinen Mund um ihn zu küssen. Vielleicht beruhigte ihn diese Geste und er war vielleicht etwas irritiert von der Anwesenheit seines Vaters.

Sie blieben vor der Tür stehen und Itachi öffnete sie, ließ Kazumi zuerst eintreten, ehe er ihr folgte. Es war zu erwarten, dass sein Vater mitten im Raum stand und in seinem schicken Anzug irgendwie fehl am Platz wirkte, genau wie der weitere Bodyguard, der wie eine Statue in der Ecke stand und hinter seiner Sonnenbrille alles zu beobachten schien. Sie hätte beinahe weitere dieser Typen erwartet, einfach weil es dann doch seltsamer wäre, aber Sasuke und Sai hatte sie nicht auf dem Schirm.

„Oh, gut, dass hier bereits hier seid.“, begrüßte sein Vater sie beide und Sasuke, der auf der Couch saß, drehte den Kopf um zu ihnen zu sehen. Sai lehnte an der Wand und hob den Blick. Die Stimmung fühlte sich eher frostig und angespannt an.

„Hättest du Bescheid gesagt, wären wir früher zurückgekommen!“, erwiderte Itachi.

„Und deinen Großeltern das Wochenende vermiesen? Schon gut, wir haben aber dennoch etwas zu besprechen! Ich weiß, dass du gerade mitten in deinen Abschlussprüfungen steckst, aber es ist wirklich wichtig!“

Kazumi hatte das Gefühl in eine Familienangelegenheit geplatzt zu sein und es schien unangebracht, dass sie anwesend war. Selbst wenn Itachi der Meinung war, dass es in Ordnung wäre und er nichts gesagt hatte, als sie ihm gefolgt war, so hätte vielleicht sein Vater etwas dagegen und sie wollte nicht, dass er glaubte, sie würde sie absichtlich einmischen.

Sie berührte Itachi am Oberarm, „Itachi, ich warte am besten in unserem Zimmer.“, meinte sie leise und er sah sie für einen Moment an.

„Sie können bleiben, Kazumi! Ein wenig betrifft es Sie auch!“, kam Mr. Uchiha seinem Sohn zuvor und diesmal wirkte Itachi überrascht.

„Was ist los?“, dabei zog er die Augenbrauen misstrauisch zusammen.

Der Bodyguard löste sich aus seiner Starre und holte aus der Innenseite seines Jacketts einen Umschlag hervor. Er trat an Mr. Uchiha heran, der ihn entgegen nahm und aus dem Umschlag ein gefaltetes Stück Papier herausholte.

Itachi legte seine Hand warm auf ihren Rücken und führte sie zu der Couch auf der bereits sein Bruder saß. Sie nahm neben ihm Platz, während Itachi zu seinem Vater trat und das Stück Papier entgegen nahm. Sie konnte nur erkennen, dass darauf etwas geschrieben war, konnte aber keine genauen Worte erkennen. Dennoch, so wie Sasuke die Miene verzog, kannte er den Inhalt des Briefes und er schien nicht erfreut darüber zu sein. Sai setzte einen ähnlichen Gesichtsausdruck auf und als sie wieder zu Itachi sah, der stumm die Worte auf dem Papier las und dabei jedoch ein perfektes Pokerface behielt. Das brachte sie nicht wirklich dazu, beruhigter zu sein, weil sie ihm nicht ansah was er dachte um zu erahnen was in dem Brief stand. Es musste etwas Beunruhigendes sein, wenn sein Vater hier auftauchte mit einer Armada von Bodyguards, die alle dem Secret Service entsprungen sein könnten. Nein, sein Vater tauchte nicht auf, weil Itachi einen kitschigen Liebesbrief bekommen hatte.

Es fing ein seltsamer Moment der Stille, ehe Itachi den Brief und den Blick hob, seinen Vater ansah, aber immer noch keine Miene verzog wie sein Bruder es tat.

„Willst du wie immer vorgehen?“, fragte Itachi und sie schien die Einzige zu sein, die sehr ahnungslos war. Egal was in diesem Brief stand, es war nicht wirklich neu und schockierte die anwesenden Herren weniger, als dass sie eher angepisst wirkten.

„Kann mir vielleicht jemand erklären, was eigentlich los ist?“, ehe Mr. Uchiha etwas auf Itachis Frage erwidern konnte, platzte ihr diese Frage heraus und er und Itachi wandten sich ihr zu und wirkten, als hätten sie vergessen, dass sie anwesend war. Obwohl sein Vater wollte, dass sie blieb.

„Wir werden bedroht!“, antwortete Sasuke dafür und Kazumi drehte den Kopf zu ihrem besten Freund.

„Und mit wir meinst du, euch?“, fragte sie vorsichtig nach.

„Mit wir meine ich uns alle, dich eingeschlossen!“, ergänzte Sasuke und sie riss erschrocken die Augen auf.

„Es bedeutet, dass ihr drei ...“, dabei deutete Mr. Uchiha auf Itachi, Sasuke und Sai, „... Ausgangsverbot habt. Ihr werdet auf jeden Fall für die nächsten zwei Wochen das Schulgelände nicht verlassen.“

„Großartig!“, murmelte Sai wütend und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Und ich will da keine Diskussionen hören!“, fügte er hinzu, „Die Schulleitung ist informiert, genau wie die Eltern eurer Freunde. Ihnen habe ich auch zusätzlichen Schutz durch unseren Sicherheitsdienst angeboten. Die Kontrollen am Eingang werden verschärft und eure Bodyguards begleiten euch über das gesamte Gelände. Außerdem bekommen sie Unterstützung!“, dann ohne Vorwarnung sah er sie an, „Kazumi, ich habe bereits James informiert. Ich nehme an, dass er Sie später kontaktieren wird.“

„Sie haben meinen Cousin angerufen?“, wisperte Kazumi und fühlte sich gerade wie ein Kind, das demnächst Hausarrest bekam, einfach weil sie hier wohnte.

„Er ist Ihr gesetzlicher Vormund und da diese Situation Sie ebenfalls betrifft, werden wir Ihnen einen Bodyguard zur Verfügung stellen, auch einen weiblichen Bodyguard, wenn Sie sich dann wohler fühlen! Das habe ich mit James derzeit vereinbart!“

„Ich versteh nicht ganz, inwiefern mich das betrifft. Ich bin ein Niemand, niemand weiß, dass ich Itachis Freundin bin oder Jims Cousine.“

Kazumi verstand schon, dass sie als Itachis Freundin ungewollte Aufmerksamkeit bekam, nicht nur von der Presse, wenn man bedachte wer er war und wer seine Familie war. Aber in diesem Moment wusste niemand außerhalb des Schulgeländes von ihr, mal abgesehen von Itachis Familie und ihren Freunden. Es gab keinen Grund ihr zu drohen, vielleicht Itachi oder Sasuke oder ihren Freunden, aber nicht ihr. Sie war unwichtig und wirklich ein Niemand.

„Weil die Bewohner dieses Wohnhauses bedroht werden!“, antwortete diesmal Itachi und nahm ihr damit den Wind aus den Segeln.

„Oh!“, wisperte sie.

„Wir haben die Situation unter Kontrolle und wahrscheinlich wird es sich als harmloser herausstellen, als ich es gerade darstelle!“, versuchte Mr. Uchiha sie zu beruhigen, was nicht so ganz funktionierte, weil sie vor allem keine Ahnung hatte was hier gerade abging und diese Situation sie dezent überforderte.

Itachi schien das zu ahnen oder ihr eindeutig anzusehen, da er sich wieder an seinen Vater wandte, „Da ich sowieso demnächst meine Abschlussprüfungen habe, hätte ich dass Schulgelände sowieso nicht verlassen.“, wechselte er schnell und geschickt das Thema.

„Wie läuft es mit den Vorbereitungen?“, wollte sein Vater wissen.

„Sehr gut! Meine Arbeiten sind alle fertig und bereits abgegeben.Und die schriftlichen Prüfungen mache ich mit Links!“

Mr. Uchiha nickte zufrieden, „Dann möchte ich dich auch nicht vom Lernen abhalten. Michael wird alles mit euren Bodyguards und den zusätzlichen Sicherheitskräften koordinieren. Ich nehme an bis Schuljahresende sollte sich die Sache erledigt haben. Die Polizei ist informiert und wird sich darum kümmern.“, damit schien diese Sache für Mr. Uchiha erledigt und er verabschiedete sich mit einem Nicken und verließ den Raum. Seine Bodyguards folgten ihm stumm.

Für einige Sekunden war es kurz still zwischen ihnen, ehe Itachi sich bewegte, direkt in ihre Richtung.

„Ich wollte euch warnen, aber Dad sagte, ihr sollt euch nicht hetzen und er wollte Granny und Grandpa nicht beunruhigen!“, kam es von Sasuke, als Itachi ihre Hand ergriff und sie auf die Beine zog.

Zumindest erklärte es den Anruf, den er abgebrochen hatte, ehe jemand ans Handy gehen konnte. Und Itachi hätte die Abreise vorgezogen, wenn er davon gewusst hätte. Sie verstand jedoch auch, dass Mr. Uchiha seine Eltern nicht beunruhigen wollte, da so eine Nachricht definitiv jeden beunruhigte.

„Ich weiß!“, meinte Itachi, „Es ist sowieso nicht mehr zu ändern.“, er klang weder wütend noch aufgebracht, eher so als wäre die Situation nicht neu für ihn. Er hatte einmal angedeutet, dass man ihn und seine Familie schon in der Vergangenheit bedroht hatte und er demnach wusste, wie er damit umgehen musste. Nicht, dass es ihn kalt ließ, aber zumindest wusste er was auf ihn zukam.

Kazumi spürte seine Hand warm, beschützend und sicher zwischen ihren Schulterblätter und als sie den Blick hob sah sie trotz seines Lächeln Sorge in seinen Gesichtszügen.

„Wir sehen uns später!“, verabschiedete sich diesmal Itachi von Sai und Sasuke, die nicht überrascht wirkten, dass sie jetzt verschwanden. Vielleicht ahnten die beiden, dass Kazumi nah an einer Panikattacke vorbeischrammte.

„Bis später!“, rief sie den Beiden zu, ehe sie mit Itachi den Raum verließ und er sie in Richtung ihres gemeinsames Zimmers führte. Hinter sich spürte sie Michael, der ihnen unaufdringlich folgte. Bis jetzt war er immer nur auf der Bildfläche erschienen, wenn Itachi das Schulgelände verlassen hatte, was sie verstehen konnte. Aber so wie sie Itachis Vater verstanden hatte, würde er ihm jetzt auf Schritt und Tritt folgen, selbst in den Schulgebäuden und hier im Wohnhaus.

Itachi ließ Kazumi zuerst in das Zimmer ihres Appartments treten und er drehte sich noch einmal zu Michael um und besprach etwas mit ihm was sie nicht verstehen konnte. Michael jedoch nickte, kam aber nicht mit ins Zimmer. Sie konnte sich jedoch gut vorstellen, dass er jetzt vor der Tür Wache schieben musste.

Erst als Itachi die Tür hinter sich schloss und sich zu ihr umdrehte, eilte sie zu dem kleinen Kühlschrank im Zimmer und holte eine Flasche Wasser heraus. Sie hatte plötzlich einen enormen Durst, trank in großen Schlucken die halbe Flasche leer, ehe sie diese auf den Tisch stellte. Itachi beobachtete sie stumm und wartete geduldig, bis sie ihre Stimme wiederfand.

„Was stand in dem Brief?“, fragte sie und diesmal wirkte er überrascht.

„Kazumi ...“, fing er leise an, aber sie unterbrach ihn.

„Dein Vater sagte, es betrifft mich, also habe ich jedes Recht zu wissen, was in diesem Brief steht!“, sie wollte nicht zickig oder bockig klingen, offensichtlich betraf sie diese ganze Sache, wenn Mr. Uchiha ihr einen Bodyguard auf seine Kosten zu Verfügung stellte. Ja, sie war die Freundin seines Sohnes, aber auch die Cousine von James Summers, der bei den Uchihas unter Vertrag stand. Und Jim musste sie auch noch wegen dieser Sache anrufen.

„Kurz gesagt, jemand droht einen meiner Brüder oder einen meiner Freunde zu entführen, wenn wir ihm nicht eine hohe Summe geben.“

Kazumi wusste nicht genau, was sie erwartet hatte, aber das definitiv nicht. Bei Sasuke hatte es sich so angehört, als würde jemand einfach etwas gegen Itachi und die anderen haben und ihnen drohen. Dass es aber darum ging Geld zu erpressen, direkt von den Uchihas, damit jemand nicht seine Brüder oder seine Freunde entführte, wäre ihr nicht in den Sinn gekommen.

„Und selbst wenn wir nicht zusammen wären, würde es für diesen Kerl keinen Unterschied machen. Du wohnst hier, was dich automatisch zu einer Freundin von mir macht.“, ergänzte er.

Kazumi trank die Flasche dann doch leer und zerknüllte das Plastik in ihren Händen. Das Geräusch ließ sie zusammen zucken und Itachi auch.

„Okay, wie sehr übertreibt dein Vater? Wie schlimm ist es wirklich?“

Sie verstand die Logik diesen Kerls, der Itachi erpresste. Dieses Wohhaus war speziell für die Familie Uchiha und dessen Freunde reserviert. Ging kein Uchiha an diese Schule stand dieses Gebäude angeblich leer. Also war es logisch wenn jemand annahm dass nur enge Freunde der Uchiha-Sprösslinge hier wohnten. Da diese Schule auch dafür bekannt war besonders reiche Schüler aufzunehmen, konnte man davon ausgehen, dass die Freunde der Uchihas in denselben Kreisen verkehrten. Sie war diese Ausnahme von der die Außenwelt nichts wusste, was diesem Kerl egal war. Ihm ging es darum Itachi zu verletzen und das ging am besten über seine Freunde. Würde derjenige vielleicht wissen, dass sie seine feste Freundin war, würde die Sache anders aussehen.

„Mein Vater ist in dieser Hinsicht überfürsorglich.“, fing Itachi an, „Es kann sein, dass es am Ende nur ein sehr dummer Scherz war, was schon vorgekommen ist. Aber leider kann es auch sein, dass es derjenige sehr ernst meint und es nicht nur bei diesem Brief belässt. Diese Schule ist sicher, glaub mir. Die Besucher müssen in Listen eingetragen werden, Ausweise werden kontrolliert. Niemand wird hier einfach hineingelassen nur weil er sagt er kennt mich oder einen anderen Schüler. Die Eltern der Schüler bezahlen nicht so viel Geld, dass ihre Kinder dann nicht absolut sicher sind.“

Kazumi erinnerte sich, als sie ihre Freundinnen einladen wollte, Itachi ihr erklärt hatte, sie müsste ihre Freundinnen auf eine Besucherliste eintragen und eine Kopie ihrer Ausweise vorlegen um deren Identität zu prüfen. Vorsorglich hatte sie das schon vor Ewigkeiten gemacht, dass sie nie Probleme hatten hier reinzukommen. Da Sakura jetzt Sasukes Freundin war, hatte sie noch weniger Probleme, dasselbe galt für TenTen und Ino.

„Muss das mit dem Bodyguard sein? Ich meine, ich bin meistens doch sowieso mit dir oder mit Sasuke oder Sai unterwegs!“

Nicht, dass Kazumi nicht dankbar war, dass Mr. Uchiha ihr einen Bodyguard zur Verfügung stellte, aber sie hatte sich noch nicht ganz an diese Sache gewöhnt, dass sie jetzt schon einen Schatten an ihrer Seite ertrug. Hier auf dem Schulgelände musste sie sich noch keine Gedanken um diese Zukunft machen. Hier waren sie und Itachi noch frei.

„Es wäre nur vorübergehend, spätestens bis zum Ende des Schuljahres. Außerdem, Michael wird dafür bezahlt auf mich aufzupassen. Ich musste schon sehr viel mit ihm diskutieren, dass er bei unseren Dates nicht noch einen zweiten Bodyguard mitnimmt, weil er es für zu riskant hielt.“

Kazumi verstand was er ihr durch die Blume sagen wollte. Sollte irgendwas passieren und es wäre nur Michael in ihrer Nähe, musste er sich vorrangig um Itachis Schutz kümmern. Das verstand sie, immerhin war er sein Schützling und wurde dafür bezahlt. Zumal sie nicht diejenige war, die ein multimilliarden Dollar-Unternehmen erben würde.

„Außerdem würde ich Michael anweisen dich zu beschützen und dann wäre er in einem ziemlichen Dilemma!“

Dieser Satz beendete die Diskussion und machte ihre Knie weich. Sie setzte sich lieber und überlegte von Wasser auf Schnaps umzusteigen und dabei hasste sie Schnaps.

„Entschuldige, daran hab ich nicht gedacht!“, wisperte sie und senkte beschämt den Blick.

Ihr war nie in den Sinn gekommen, dass es ein Risiko für Itachi war auf diese Dates mit ihr zu gehen, wenn nur ein Bodyguard auf sie beide Acht gab. Wäre irgendwas geschehen, hätte Michael blitzschnell reagieren müssen und das bedeutete Itachi so schnell wie möglich aus der Gefahrenzone zu schaffen. Doch wie er gerade angedeutet hatte, würde Itachi Michael befehlen sie in Sicherheit zu bringen. Auch wenn es bedeutete, dass er sich dadurch in Gefahr brachte.

Kurz war es still zwischen ihnen, als Itachi sich zu ihr hinunterkniete und ihre Hände ergriff. Leicht hob sie den Blick und da merkte sie erst, was Itachi hinter seinem Lächeln versteckte.

„Es ist nicht deine Schuld!“

Ihre Worte überraschten ihn und wahrscheinlich wollte er etwas Aufmunterndes zu ihr sagen, einfach weil das seine Art war und er das immer machte, wenn sie sich deprimiert fühlte. Aber jetzt war sie dran. Sie musste ihre Probleme und Unsicherheiten in dieser Sache zurückstecken und diesmal ihn aufmuntern und wieder auf Kurs bringen.

„Vielleicht bin ich mir noch nicht vollkommen im Klaren was es bedeutet deine Freundin zu sein. Diese Bodyguard Sache ist mir noch nicht geheuer und dieser Brief macht mir Angst.“, gab Kazumi zu und sie merkte, wie ihre Hände zitterten, „Mir ist bewusst, dass diese Schule sicher ist und es nur eine Vorsichtsmaßnahme ist. Aber der Gedanke jemand kommt hierher um Sasuke oder den anderen wehzutun, schmerzt mich. Wie kann ein Mensch nur so etwas tun oder diesen Brief als dummen Scherz versenden?“, sie schüttelte schnell den Kopf um diesen Gedanken schnell beiseite zu schieben, „Aber du musst dir keine Vorwürfe machen, weil dieser Idiot das geschrieben hat. Er ist höchstwahrscheinlich krank im Kopf und irgendwie fällt mir nichts mehr ein! Entschuldige, ich bin nicht gut in sowas!“

Kazumi seufzte schwer und fühlte sich als hätte sie vollkommen versagt. Itachi konnte ihr immer so perfekt Mut zusprechen und wenn sie es mal tun sollte, war sie so eine Niete darin.

„Ich glaube ich weiß was du mir sagen willst!“, erwiderte Itachi nach einer kurzen Stille, „Danke dafür und so schlecht war der Versuch gar nicht!“

Kazumi ließ den Kopf hängen, weil er es schon wieder geschafft hatte sie aufzumuntern, obwohl sie diesmal ihm Mut zu sprechen wollte. Itachi lachte leise und als sie den Blick hob, lächelte er diesmal anders und er packte sie ohne Vorwarnung an der Hüfte und zog sie hoch. Automatisch schlang sie ihre Beine um seine Hüfte, legte ihre Arme um seinen Nacken.

Er trug sie ins Schlafzimmer, wo er sie auf dem Rand des Bettes absetzte und dann vor ihr auf die Knie sank. Seine Hände griffen nach ihren Füßen und er zog ihr die Schuhe aus, ehe er sich selbst die Schuhe auszog und sich neben sie setzte. Wahrscheinlich wollte er sie in seine Arme schließen, aber auch diesmal kam sie ihm zuvor, schlang ihre Arme um seinen Nacken und zog ihn mit sich auf die Matratze. Es war still zwischen ihnen und langsam legte er seine Arme um ihre Taille und drückte seinen Kopf in ihre Halsbeuge. Kazumi strich sanft über seinen Kopf, ließ es bereitwillig zu, dass er sich an sie drückte.

Vielleicht konnte sie ihm mit Worten nicht das sagen, was sie eigentlich wollte. Aber sie verstand was ihn seinem Kopf vorging. Er dachte, weil sie alle seine Freunde waren, brachte er sie ihn Gefahr, weil sie hier wohnten. Seine eigene Sicherheit war ihm egal, aber es ging ihm um seine Freunde, seinen Bruder, seinen Cousin und um sie. Dieser kranke Kerl bedrohte nicht ihn, sondern die Menschen, die er liebte um etwas von ihm oder seiner Familie zu bekommen. Es schien, als würde das tatsächlich funktionieren, als Itachi direkt zu bedrohen. Diese Taktik war in einem gewissen Maß sogar logisch, aber dennoch irrsinnig krank.

Es vergingen einige Moment in stiller Zweisamkeit, während sie ihm durch sein Haar strich und ihn festhielt, während er sich an ihren Körper drückte, als sei sie sein Anker. Beinahe waren es vertauschte Rollen, weil normalerweise sie sich an ihn klammerte und Halt suchte. Dennoch genoss sie es ihm diesen Gefallen zu erwidern und er schien es ebenfalls willkommen zu heißen. So brauchten sie keine Worte zu wechseln, es reichte ihnen sich festzuhalten und einander einfach zu spüren. Ihre Finger, die durch seine Haare strichen und seine Arme, die ihre Taille umarmten. Ihre Körper, die sich aneinander pressten, dass nicht mal ein Blatt zwischen sie passen würde.

Itachis Atem wurde langsam ruhiger und tiefer, und sein Kopf sank mehr gegen ihre Brust, vergrub sich mehr in ihrer Halsbeuge. Seine Augen waren geschlossen und nach einigen Minuten schien er eingenickt zu sein. Vielleicht war er von dem Wochenende müde, der Rückfahrt zur Schule oder der ganze Stress wegen diesem Drohbrief hatte seinen Körper bis zum Anschlag anspannen lassen. Er hatte nur reagiert, wie er es immer getan hatte und hatte nicht großartig darüber nachgedacht, was es mit ihm anstellte. Jetzt war sein Vater weg, sie waren alleine in ihrem gemeinsamen Zimmer und niemand konnte ihn mit Argusaugen beobachten. Er wusste, sie urteilte nicht und akzeptierte jede Stärke und Schwäche an ihm. Bei ihr konnte er abschalten und sich gehen lassen.

Kazumi fuhr weiterhin ihre Finger durch seine Strähnen, gab seinem Kopf ein wenig Stütze mit ihrem Arm und verharrte in dieser Position. Sie legte ihr Kinn auf seinen Kopf ab und schloss ebenfalls langsam die Augen. Nicht, weil sie müde war, sondern um die Nähe mit ihm besser genießen zu können. Es war ein seltener Moment der Ruhe, die sie teilen konnten. Und er schien diesen Moment mehr als sie zu brauchen. Auch wenn sie mit dieser neuer Situation vollkommen überfordert war und sich auf Veränderungen einstellen musste, so war diese Ausnahme für ihn Alltag. Sein Körper war diesen Stress gewohnt und jetzt einfach so abschalten zu können, ließ ihn schlafen.

Als ihr Handy abrupt klingelte, hätten Minuten vergangen sein können, aber auch Stunden. Kazumi konnte es nicht sagen. Sie bewegte sich dennoch minimal um einen Blick auf ihre Tasche zu werfen in der ihr Handy fröhlich vor sich hin klingelte. Das schien Itachi aufzuwecken oder zumindest soweit, dass er sie fester umarmte und es nicht zuließ, dass sie auch nur einen Gedanken daran verschwendete tatsächlich jetzt aufzustehen.

Er ließ sich jedoch nicht anmerken ob er auch wirklich wach war oder nur seine Instinkte ihn dazu getrieben hatten. Manchmal hatte er diese schlafwandelnden Anzeichen in denen er sie festhielt und sie nicht loslassen wollte.

Das Klingeln des Handys erstarb so schnell wie es zum Leben erwacht war und je nachdem wie wichtig der Anruf war, würde derjenige es doch sicher nochmal versuchen, würde es um Leben und Tod gehen.

Itachi murrte leise, weswegen sie weiter durch sein Haar strich, was ihm anscheinend wirklich gefiel. Kein Wunder, dass er so auf die Katzen abfuhr. Er war ja selbst eine, wenn er es genoss, wie man durch das Haar kraulte. Aber sie eine verschmuste Katze nennen.

Die Stille währte nicht lange, da sein Handy anfing zu läuten und das war sehr greifbar. Kazumi streckte ihren Arm aus und griff nach seiner hinteren Hosentasche, wo das Handy bimmbelte und hielt den leuchtenden Bildschirm hoch.

„Es ist Jim!“, hauchte sie leise, starrte auf den Namen ihres Cousin.

„Woher hat er meine Nummer?“, grummelte er gegen ihren Hals.

„Von deinem Vater?“, überlegte sie, ehe sie abhob, „Hi Jim!“

*Wieso gehst du nicht an dein Handy?*, war seine weniger nette Begrüßung und zumindest wusste sie wer sie vorhin angerufen und warum er jetzt Itachi anrief.

„Mein Handy ist in meiner Tasche und ehe ich es herausholen konnte, hast du wieder aufgelegt!“, dehnte sie die Wahrheit, was ihm gegenüber nicht ganz fair war, aber sie wollte sie jetzt nicht erklären was hier zwischen Itachi und ihr gerade abging. Das war privat und nur eine Sache zwischen ihnen beiden.

*Auch egal! Mr Uchiha war schon bei euch?*, wollte er seufzend wissen.

„Ja!“, wisperte sie.

*Du wirst protestierten, wenn ich dir sage du sollst deine Sachen packen und bis zum Schulende wieder zu Hause wohnen?*, beantwortete er selbst seine Frage.

„Ja, würde ich!“, erwiderte Kazumi dennoch und abermals seufzte er schwer.

*Nur unter einer Bedingung!*, warnte Jim und sie glaubte ihm, *Du bewegst dich keinen Schritt ohne einen Bodyguard aus deinem Zimmer! Ich kümmere mich darum!*

„Mr. Uchiha hat angeboten, dass er mir einen Bodyguard zur Verfügung stellt!“

Bei diesen Worten hob Itachi den Kopf und zog seine Augenbrauen zusammen.

*Ich kann selbst für einen Bodyguard bezahlen!*, beinahe klang er empört, was doch etwas witzig war.

„Ich weiß!“

Itachi deutete ihr ihm das Handy zu geben, was sie auch tat.

„Hi Jim!“, seine Stimme klang leicht belegt und rau von seinem kurzen Nickerchen, beides leider extrem attraktiv, „Mein Vater stellt ein Team für alle zusammen. Kazumi bekommt einen weiblichen Bodyguard, der ihr wie ein Schatten folgt.“, sie hörte Jims Stimme durch das Handy, aber Itachi verzog keine Miene, ließ die Tirade einfach über sich ergehen, „Ich schwöre dir, bei allem was mir heilig ist. Ich werde nicht zulassen, dass Kazumi etwas passiert!“, sagte er so ernst und voller Überzeugung, dass ihr Herz abrupt schneller schlug und sie ein warmes Prickeln in ihrem Bauch spürte.

Auch wenn seine Worte sie nicht überraschen sollten, taten sie es dennoch und in diesem Moment wollte sie ihn fest an sich drücken und nie wieder loslassen.

„Ja, ich erinnere mich genau, was du mir bei unserem Treffen gesagt hast und ich akzeptiere es immer noch!“, sprach er weiter mit ihrem Cousin und diesmal runzelte sie verwirrt die Stirn, „Wenn es sein muss heuere ich ein ganzes SWAT-Team an, das sie rund um die Uhr bewacht, inklusive Scharfschütze.“

Das war vielleicht ein bisschen übertrieben, vor allem der Scharfschütze. Dennoch interessierte sie viel mehr was Jim damals zu ihm gesagt, dass er das so ernst nahm. Es ging um sie, das war klar, aber sie wusste nichts davon und ein wenig nervte sie das.

„Einer der Bodyguards wird auch immer vor der Zimmertür stehen, wenn sie im Schlafzimmer ist.“, meinte Itachi weiter, als er sich auf den Rücken drehte und sie mit sich zog, dass sie rittlings auf seiner Hüfte saß. Sie stützte sich mit Händen auf seinem Bauch ab, beobachtete ihn, wie er noch ein paar Worte mit Jim wechselte, ehe er ihr wieder das Handy reichte.

Sie hielt das Handy wieder ans Ohr, „Jim?“

*Folgende Regeln!*, fing er ungewohnt streng an, „Du verlässt für den Rest des Schuljahres auf gar keinen Fall das Gelände. Dein Bodyguard folgt dir überall hin, steht vor deiner Zimmertür, wenn du dich dort aufhältst. Ich will, dass du mich jede Woche anrufst, Samstags wenn du das willst. Sollte auch nur ein Vorfall passieren und es ist mir egal welcher und wer involviert ist, kommst du nach Hause. Das ist nicht verhandelbar! Und ich werde erfahren, wenn etwas passsiert.“

Jim war meistens sehr locker und ließ ihr viele Freiheiten. Es hatte nur wenige Regeln in seinem Haus gegeben, als er die Fürsorge für sie übernommen hatte. Es durfte kein Junge in ihrem Zimmer übernachten, sie durfte mit ihren damaligen festen Freunden immer nur in Sichtweise im Haus sein. Laut Jim vertraute er ihr, aber er kannte Jungs und er erinnerte sich wie er in diesem Alter gewesen war. Kazumi musste zu einer bestimmten Uhrzeit zu Hause sein, aber er vertraute immer darauf, dass sie sich vernünftig verhielt.

Seine ungewohnte Strenge fühlte sich merkwürdig an, auch wenn er jeden Grund dazu hatte. Dies ganze Situation war ihr immer noch fremd und sie wirkte surreal auf sie.

Ihr wurde immer mehr bewusst, wie viel sie in Bezug auf Itachis Welt noch lernen musste und wie wenig sie noch verstand. Itachi und Sasuke haben auf diesen Drohbrief eher mit einem Schulterzucken reagiert, als mit wirklicher Panik. Das sagte ihr, dass diese Situation nicht zum ersten Mal passiert war. Es war eigentlich traurig, dass sie das als normal empfanden.

Jim hatte mit Angst reagiert, weil er wusste, dass es für sie ungewohnt war und weil er Angst um sie hatte.

„Das akzeptiere ich!“, erwiderte Kazumi nur, weil sie ihn verstand.

Seine Aufgabe als ihr Vormund war es sie zu beschützen und sie zu erziehen. Er hatte seine Aufgabe wundervoll gemacht und sie verdankte ihm viel. Er hatte ihr viele Freiheiten erlaubt und ihr gestattet diese Schule zu besuchen. Sie war vernünftig und dankbar genug um ihm jetzt nicht zu widersprechen. Jim tat das aus Liebe zu ihr.

*Danke!*, sagte Jim leise, *Wir sprechen uns Samstags, aber wenn etwas ist, kannst du mich jederzeit anrufen!*

„Ich weiß! Hab dich lieb!“

*Ich dich auch!*

Kazumi legte auf und warf das Handy neben Itachi, der sie stumm und aufmerksam musterte. Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf, während sie mit dem Finger Kreise auf seinem Bauch zog.

„Also haben wir beide Hausarrest!“, schlussfolgerte Itachi mit einem Lächeln.

„Sieht so aus!“, murmelte sie, „Also, du wirst mir nicht sagen, was du mit meinem Cousin jetzt und bei unserem Treffen damals besprochen hast?“, fragte sie.

Itachi schwieg einen Moment, ehe er sich aufsetzte und nach ihrer Hüfte griff. Ihre Hände glitten über seinen Oberkörper, bis sie auf seinen Schultern lagen und sie seine Stirn gegen seine legte.

„Das was zwischen deinem Cousin und mir abgelaufen ist, ist eine Sache zwischen ihm und mir.“, sagte er leise und sie musste lachen.

„Ich akzeptiere diese Erklärung! Vorerst!“

„Glaub mir, Süße! Es ist nicht so spannend wie du vielleicht denkst!“

„Dann wird dir die Erklärung ja leicht fallen!“, grinste sie, „Gut, reden wir über diese Situation und den Bodyguard, der mich jetzt auf Schritt und Tritt verfolgen wird!“, bat sie ihn und er wurde wieder ernst.

Dieses Gespräch würde lange dauern!


Nachwort zu diesem Kapitel:
Der erste Absatz der Unabhängigkeitserklärung ist nur eine ungefähre Übersetzung aus dem Internet. Es gibt keine Garantie, dass das so stimmt, aber vom Sinn her müsste es passen. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Diesmal ein Kapitel aus Sasukes Sicht um die Geschichte mal aus einer anderen Sicht zu sehen. Hoffe so etwas sagt euch auch zu, dann würde ich das auch öfter machen. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ein weiteres Kapitel aus Sasukes Sicht um die Geschichte mal aus einer anderen Sicht zu sehen. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich muss gestehen, ich war unsicher ob ich diese letzte Frage des Spiels wirklich schreiben und ob es nicht doch etwas zu weit geht. Zur Erklärung, ich hab ein paar Simulatoren zu diesem Spiel im Internet gefunden und ein paar der Aussagen, die ich benutzt habe, kamen wirklich so vor, auch die letzte Aussage.
Mir fällt auch auf ich zelebriere einen enormen Alkoholkonsum, wenn man bedenkt, dass das nicht nur in einem Land spielt in dem Alkohol erst ab 21 Jahren erlaubt und wir uns auch in einer Schule befinden. Komplett anzeigen

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Von:  Scorbion1984
2022-12-07T17:15:06+00:00 07.12.2022 18:15
Nun ist das Jahr 2022 auch bald zu Ende. Schade ich hatte inzwischen gehofft das es weitergeht, kannst Du vielleicht eine Info geben,ob oder wann es weitergeht?,
Von:  Lilly_Lu_Dragneel
2021-12-31T15:55:54+00:00 31.12.2021 16:55
Och neeeeee 😩
Das war grad so spannend .. vor allem freue ich mich auf kazumis Reaktion 🤣🤣🤣
Hoffe scheinst bald weiter
Lg LillyLu
Von:  Scorbion1984
2021-09-09T21:02:23+00:00 09.09.2021 23:02
Hallo,? Habe mich wohl zu früh gefreut, was das weiter schreiben betrifft .
Schade ich mag diese FF nun mal.
Vielleicht kannst Du ja mal kurz eine Info schreiben ,ob bzw wann es weitergeht. 😇🤗
Von:  A-y-l-e-n_1-3-4-7
2021-08-01T23:52:56+00:00 02.08.2021 01:52
Wann kommt das nächste Kapitel?
Von:  Scorbion1984
2021-01-11T16:45:43+00:00 11.01.2021 17:45
Ich dachte ich sehe nicht richtig ,hurra Du schreibst weiter.
Das soll kein Sarkasmus sein sondern Freude .🤩
Nun werden sie nach einem so schönen Wochenende von jemanden bedroht.
Also wirklich es gibt doch immer mehr Spinner auf der Welt.
Hoffe mal das diese Drohung nicht für sie alle gefährlich wird .
Freunde haben sie auch geschrieben ,was ist mit Sasori ,Deidara usw.?
Von:  Scorbion1984
2020-11-16T15:49:26+00:00 16.11.2020 16:49
Hallo ,schreibst Du noch weiter .?
Von:  Scorbion1984
2020-07-12T20:17:54+00:00 12.07.2020 22:17
Was will denn sein Vater in der Schule? Hoffe es ist nichts Schlimmes passiert ,aber bei ihm weiß man eh nicht warum er was macht!
Tolles Kapitel wieder ,habe mich sehr gefreut wieder was von dieser FF zulesen,vielleicht kommt jetzt doch wieder öfter ein Kapitel?

Antwort von:  Scorbion1984
23.10.2020 19:31
Hallo ,hoffe das Du nicht krank bist ! Habe schon eine Weile nichts gehört von Dir ,melde Dich doch bitte mal !
Von:  Scorbion1984
2020-06-03T21:00:18+00:00 03.06.2020 23:00
Hallo musste mal wieder reinzuschauen, habe irgendwie Entzugserscheinungen was diese FF betrifft!
Da nichts Neues da ist ,habe ich also alles noch mal gelesen !
Von:  DarkBloodyKiss
2020-02-24T22:31:01+00:00 24.02.2020 23:31
Hi Nabend :)
Super mega schönes Kapitel
Klasse geschrieben
Wünsche einen tollen Wochenstart DarkBloodyKiss :)
Von:  Scorbion1984
2020-02-24T13:18:30+00:00 24.02.2020 14:18
Itachi und seine Prinzipien ,aber gutes Kapitel !
Ich finde seine Großeltern toll,wenn nur seine Eltern auch so waeren !
Aber sie hat Itachi und die anderen Familienmitglieder auf ihrer Seite ,ich glaube sie werden sich schon durchsetzen !
Habe mich sehr gefreut als ich dieses Kapitel heute entdeckt habe ,toll das Du weiter schreibst !


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