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Elves Angel

Geschichgte eines Mädchens, dass Engel und Elbin zugleich ist
von

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Prolog

Prolog

Jenseits der uns bekannten Welten gibt es noch Welten, die fantastisch und einzigartig sind. Aus eine dieser Welten stamme auch ich. Man nennt mich Tyniel, Engel des verdorbenen Blutes und dennoch bin ich kein reiner Engel. Ich bin ein Engel der zweiten Generation, dass Kind eines Engels und einer Elbin. Doch bis vor vielen Jahren glaubte auch, dass ich nur ein ganz normales Mädchen sei und genauso wenig glaubte ich an die Existenz von anderen Welten. Ich dachte nicht anders als die Menschen damals und heute. Viel weniger glaubte ich noch an diese Vielseitigkeit. Ich dachte ich sei auf der Erde geboren, die Tochter einer Sterblichen und eines ehemals gefallenen Engels und meine Klassenkameraden hassten mich wegen meiner silbern glänzenden Haaren. Zwar war ich kein gewöhnliches Mädchen, doch hatte ich ziemlich gewöhnliche Probleme. Auf der Erde nannte man mich immer Jalasé, doch diesen Namen fand ich zu exotisch und so nannten mich alle nur Jay. Natürlich hatte ich auch Freunde, doch ihre Anzahl ist begrenzt gewesen auf der Erde. Zu ihnen gehören vor allem Alex und Danio die mir am liebsten waren. Dann noch die beiden Joes, Adyra, sowie alle Leute vom FLR (Foundation for Law and Right) und der Phoenix Foundation. Dann gibt es aber auch noch ein paar Dämonen wie Kojiro und Najana. Beide sind Geschwister, was ihnen allerdings nicht gerade anmerkt. Außerdem gehören auch noch andere Engel dazu, wie z.B. Loki (ebenfalls ein gefallener Engel). Also trotz des ganzen Ärgers, den ich manchmal habe, Unterstützung find ich eigentlich immer und überall. Und wenn es ganz dick kommt, gehe ich einfach reiten oder mit Wolfsblut spazieren. Wolfsblut ist einer meiner Schützlinge, genauso wie Acra, Fucro und Skolcre. Nur mit dem Unterschied, dass er nur ein halber Wolf ist. Meine Mutter (meine Echte, sowohl als auch meine Pflegemutter) war nicht gerade begeistert als sie davon Wind bekam, doch sie akzeptiert es zum Glück. Mein Vater kümmert sich kaum um mich, aber das ist so ziemlich normal bei Engeln. Zum Schluss (der wichtigsten zu Erwähnenden) wäre denn auch noch Falken über den ihr mehr im Verlaufe der Geschichte erfahren werdet. Soweit also erstmal von mir und über mich ein paar Informationen, doch nun sag ich euch noch etwas über die parallelen Welten. Wie ich zum Anfang erwähnte gibt es sehr viele von Ihnen und selbst die Engel, die zu jeder Welt freien Eintritt dank der Himmelstore haben, kennen sie nicht alle. Viele sind nur in wenigen Punkten anders als die unsrige und andere wiederum völlig entgegengesetzt der unsrigen. Zwar soll es Menschen schon manchmal durch Zufall gelungen sein diese Welten zusehen und zu betreten. Als ich all dies erfuhr, dachte ich über Künstler und Schriftsteller nach, die wunderbare Geschichten geschrieben hatten und die so wunderbar waren , dass man glauben könnte es gäbe diese Welt wirklich. Und nun soll dieser Gedanke gar nicht mal so falsch gewesen sein? Tja... So ging es mir am Anfang, doch nun kenne ich viele dieser Welten und ich verstehe die Menschen nicht, wie sie glauben können, dass all so etwas nur aus der Fantasie gewisser Leute entsprungen sein soll. Doch nun denke ich reicht es, was ihr an wichtigen Dingen wissen müsst und am besten wäre es wohl, wenn ich anfange.

Erinnerung

Kapitel 1 - Erinnerung

Es war mal wieder ein regnerischer Nachmittag und Alex und ich gingen durch das Schulgebäude. "Man ist das ein Sch...wetter und dabei haben wir seit einer Woche Sommer. Ha! Da lach ich ja nur drüber.", meckerte Alex neben mir, so dass ich mir nur schwer ein Grinsen verkneifen konnte. "Reg dich ab, Alex. Nächste Woche haben wir Ferien und bis dahin scheint bestimmt die Sonne. Außerdem kann der Himmel gar nicht so viel Wasser haben, wie er ausschüttet. Die Ferien können uns also gar nicht vemiest werden." "Dir kann es ja auch egal sein. Du bist ja nicht hier um dieses Wetter mitzuerleben. Man beneide ich dich. Ich würde auch gerne mal nach Neuseeland fliegen. Da muss es ja zur Zeit richtig warm sein." "Nein. Jedenfalls nicht wirklich. Wenn bei uns Sommer ist, ist bei denen Winter. Gerade mal 20°C haben die dort im Schatten, wenn es richtig gut kommt. Für uns mag das ja warm sein, doch für die Leute dort ist das schon kalt." "Trotzdem. Das Prinzip zählt." "Was??" "Na... Da ist es besser als hier." Ich schüttelte den Kopf und seufzte. Alex ist so stur, dass diskutieren sinnlos wäre. "Wir sollten uns etwas beeilen, denn sonst gibt es wieder Ärger. Du weißt, dass Herr Nagasa es nicht gerne sieht, wenn man zu spät kommt.", sagte Alex und schlug auch gleich ein schnelleres Tempo an. Ich folgte ihr nur widerwillig, denn ich mochte diese Klasse ganz und gar nicht leiden. Die Mädchen voll eingebildet und die paar Jungs, die wir haben, tun so als wären sie cool. Bei den Gedanken musste ich mich schütteln. Ich bin zwar erst vor kurzem hier her gezogen, doch ich konnte mich einfach nicht in diese Klasse einfügen. So eine Zickenklasse hatte ich noch nie gesehen. Meine Mutter hatte mir schon früh erzählt, dass ich nicht ihre wahre Tochter bin, doch über meine Eltern hatte sie bisher beharrlich geschwiegen. Doch einen Tag bevor wir umgezogen sind, hat sie mir dann doch alles erzählt, was sie wusste. Während Alex und ich durch die Gänge flitzten, erinnerte ich mich an das Gespräch: "Jalasé. Ich muss mit dir reden. Es geht um deine Eltern. Vor allem um deinen Vater." Ich stoppte mit der Kiste auf den Arm und schaute sie entgeistert an. "Komm.", sprach sie weiter und deutete auf den Platz neben ihr. "Stell die Kiste ab und setz dich zu mir." Ich tat dies ohne klaren Gedanken und dann fing sie an zu erzählen:"Du musst mir jetzt gut zu hören, doch bedenke, was ich dir jetzt erzähle, weiß ich auch nur von deinem Vater. Du bist anders als die Menschen in dieser Welt, Jalasé. Du wurdest nicht mal hier geboren, sondern in einer parallelen Welt, die uns Menschen unbekannt ist. Über diese Welt weiß kein Mensch Bescheid, nicht einmal ich. Auch deine Mutter und ihr Name ist mir unbekannt, denn darüber schwieg dein Vater." "Doch wer ist mein Vater? Wenn du ihn kennst, wieso nennst du mir dann seinen Namen nicht?" "Wenn es wirklich dein Wunsch ist, so werde ich dir seinen Namen nennen. Jeder Mensch kennt ihn auf die eine oder andere Art, denn er ist der Todesengel Gabriel." Nach diesen Worten schwieg sie und ich schluckte einige Male. Ich? Ich soll die Tochter eines Engels sein? Als ich mich einigermaßen gefasst hatte, fragte ich:"Wie? Wie kann ich die Tochter eines Engels sein? Ich dachte immer, Engel dürfen sich nicht der fleischlichen Liebe hingeben, sondern nur den heiligen Vater." Meine Mutter seufzte. "Ja. Das stimmt, doch dein Vater war eine zeitlang ein 'gefallener Engel', denn er hatte Fehler gemacht und man nahm ihn seine Kraft, so dass er nur noch ein einfacher Sterblicher unter vielen war. Obwohl man 'einfacher' nicht sagen kann, denn er verfügte ja immer noch über das Wissen was er einst erlernte. Als er sein Leben als Mensch verbrachte, lernte er deine Mutter kennen und lieben. Dann jedoch wurde er wieder zu einem Engel erhoben, doch weiß ich nicht wie es dazu zu kam. Er sprach auch nicht darüber, als er dich zu mir brachte. Damals warst du noch ein Säugling, doch eigentlich schon sehr viel älter. Dein Vater nahm dir die Fähigkeit langsamer zu altern, doch du hast sie noch in dir. Ich nahm dich damals mit Freuden auf, denn ich selbst konnte keine Kinder haben. Du wurdest in all den Jahren dann doch so etwas wie eine Tochter für mich und so brachte ich es nicht übers Herz dir schon früher von deiner Herkunft zu erzählen. Doch vor einiger Zeit tauchte dein Vater auf und sagte, dass es an der Zeit sei, dass du nun alles erfährst. Er verriet mir nicht wieso, trotz meines ständigen Fragens. Er sagte, dass er sich dir zeigen werde, wenn die Zeit reif dafür ist. Du bist sicherlich wütend, dass man dir dein ganzes Leben etwas falsches erzählt hat und sich nun alles ändert, doch bedenke auch, dass es nicht anders ging. Dein Vater verbot mir früher mit dir darüber zureden. Verzeih." Vollkommen erschlagen von diesen neuen Informationen nickte ich nur sachte und versuchte wieder einen einigermaßen klaren Kopf zu bekommen. Nach einer Weile spürte ich wie mir die Tränen über die Wangen liefen und mich nur ein Gedanke beherrschte:'Mein bisheriges Leben war nichts weiter als eine Lüge gewesen und alles was ich glaubte zu sein, war ich mit einmal nicht mehr. Eine Lüge. Nichts weiter als Lügen hatten mein Leben gezeichnet.' Ich schluckte mehrere Male und dann rannte ich auf mein Zimmer, wo ich mich auf das noch stehende Bett schmiss.

"Jay! Sag mal träumst du?", hörte ich Alex mich rufen und schaute sie an. Sie stand bereits an der Tür zum Klassenraum und schaute mich leicht gereizt an. Sie kam auf mich zu, packte mich plötzlich am Kragen und zerrte mich in den Klassenraum. Nebenbei murmelte sie so etwas wie: "Gibt es doch nicht. Pennt am helllichten Tag mit offenen Augen." Im Klassenzimmer starrten uns dann auch alle gleich wieder vorwurfsvoll an und die Jungs rissen ein paar blöde Witze, doch wir ignorierten sie einfach. Sofort befreite ich mich aus Alex' Griff und wir marschierten auf unsere Plätze. Wir hatten gerade Platz genommen als auch schon unser Lehrer eintrat. Schließlich ging auch dieser Schultag zu Ende und ich fuhr so schnell wie möglich nach Hause. Dort erwarteten mich bereits meine Schützlinge, die mich stürmisch begrüßten. "Mutter! Ich bin da!" "Schön. Wie war dein Tag?" "Solala. Hab schon bessere erlebt. Brauchst du mich noch bei irgendetwas? Sonst würde ich jetzt nämlich zur Schwimmhalle fahren um noch etwas mit Danio zu trainieren." "Nein. Heute brauche deine Hilfe nicht. Geh ruhig trainieren und grüße Danio von mir." "Klar. Mach ich." Ich verschwand auf mein Zimmer und holte meine Schwimmsachen. "Ich fahr los!", rief ich noch und sagte zu Wolfsblut: "Pass mir ja gut auf alles auf. Du bist der Älteste und hast die Verantwortung. Wenn ich zurück bin, gehen wir noch raus in den Wald. Doch bis dahin musst du dich noch etwas gedulden. Und ihr macht auch keinen Ärger Acra, Fucro und Skolcre." Alle vier wedelten mit ihren Ruten und und fiepten leise. Sie hatten sehr wohl verstanden. Da wir ziemlich weit außerhalb wohnten, musste ich ca. eine halbe Stunde mit den Fahrrad fahren um mein Ziel zu erreichen. Den Rest des Nachmittags verbrachte ich damit von Danio den Schwimmstil 'Delphin' zu lernen, was auch gar nicht so einfach war. Schließlich war ich so fix und fertig, dass wir aufhörten und noch etwas essen gingen. Während wir gemütlich aßen, unterhielten wir uns etwas. "Und du gedenkst einfach so abzuhauen?", fragte ich ihn. "Wieso einfach so? Ist doch eigentlich alles in Ordnung. Ich gehe für die ersten drei Jahre nach Australien und danach gehe ich nach Amerika." "Dann werd ich dich ja gar nicht mehr wieder sehen." "Wieso? Wir können ja trotzdem noch in Kontakt bleiben. Schließlich gibt es so eine Erfindung namens Internet. Außerdem kommst du doch viel rum. Wir werden uns also noch des öfteren begegnen und wenn auch nur auf Turnieren." "Bezweifle ich. Wir werden uns höchstens noch in den ersten paar Wochen sehen, wenn ich in Neuseeland bin. Wir werden dann sicher auch mal rüber nach Sydney oder so fliegen. Was die Turniere betrifft, weiß ich ja noch nicht einmal ob ich jemals an einen internationalen Wettstreit teilnehmen werde." "Nun hör auf so negativ zu denken. Du bist wirklich gut, dass hat man doch beim letzten Turnier gesehen. Du hast Talent und du einen starken Willen. Du musst jetzt nur dranbleiben. Das ist alles. Und wenn du das tust, werden wir uns garantiert wiedersehen." Ich grinste. Danio findet immer 'ne Gegenantwort um mich aufzubauen. Zu Hause dann wieder angekommen, hielt ich mein Versprehen und ging noch etwas mit Wolfsblut und den anderen dreien raus. Danach fiel ich todmüde ins Bett und schlief selig wie ein Stein.

Ferien!

Kapitel 2 - Ferien!
 

Juhuuu!!!! Endlich ist es soweit! Sie sind da! Die Ferien haben nun offiziell begonnen. Sieben Wochen Ruhe, faulenzen und keinen Gedanken an die Schule verschwenden. Klasse!! Wir alle konnten es kaum noch erwarten, der Schule den Rücken zuzukehren und endlich das Schulgelände zu verlassen. Ich verabschiedete mich noch von Alex und Danio und stieg dann zu Joe in den Wagen, denn er holte mich heute mal ab. Zu Hause dann schmiss ich als allererstes meine Tasche in die Ecke und ging nach draußen um meine Schützlinge zu begrüßen. Nach einen ausgiebigen Ausgang mit ihnen, ging ich auf mein Zimmer um meine Reisetasche zu packen. Wir wollten zwar erst nächsten Samstag abreisen, doch ich konnte mich da halt nicht gedulden. Da ich danach nicht wusste, was ich tun sollte, ging ich nach unten, um zu sehen, was meine Mutter macht. Da allerdings die ganze Zeit schwer beschäftigt gewesen war, hatte ich gar nicht mitbekommen, dass wir Besuch bekommen hatten. Es war Mac, einer von der Phoenix Foundation. "Mac! Was machst du denn hier? Ich hab dich ja ewig nicht gesehen. Wie geht es dir? Wo warst du?..." "Wow. Ganz langsam Jay. Ich freue mich auch dich wiederzusehen und mir geht es sehr gut. Was die restlichen Fragen betrifft, werde ich sie dir auf unseren Flug nach Neuseeland beantworten." "Aber dann muss ich ja noch solange warten.", maulte ich, bei den Gedanken noch eine Woche lang warten zu müssen. "Das ist unter anderem ein Grund, warum ich hier bin." "Das stimmt, Jay. Mac kam um uns zu sagen, dass wir bereits dieses Wochenende fliegen können.", sagte nun auch meine Mutter. Verwundert schaute ich von einen zum anderen und dann fiel ich Mac um den Hals. "Vielen, vielen Dank. Das ist klasse. Wunderbar. Fantastisch. Großartig. Cool. Hammergeil...." Mir fielen so viele Worte ein und so hörte ich gar nicht mehr auf meine Freude in Worte zu äußern. Mac und Mutter lachten beide, doch ich war einfach riesig glücklich mit den derzeitigen Umständen. "Du kannst mir aber noch einen Gefallen tun, Jay.", sprach Mac nach einer Weile. "Ich muss heute noch zu Pete und du könntest mitkommen und gleich mal bei den Computern was machen." "Klar. Kein Problem." Mac nickte und ich flitzte auf mein Zimmer um meine Jacke zu holen. Wenig später saß ich bei Mac im Jeep und Wolfsblut hinten. Wir mussten zwar eine Stunde auf der Autobahn fahren um unser Ziel zu erreichen, doch das war nicht weiter schlimm. Als wir bei der Phoenix ankamen, ging ich gleich zu Catlyn um zusehen, was denn los sei. Das Problem war allerdings nur gering und so war ich auch schnell fertig und suchte Pete und Mac auf. Die waren allerdings auch schon fertig und so fuhr mich Mac mit Wolfsblut wieder nach Hause. So ging mal wieder ein langweiliger (naja fast langweiliger) Tag zu Ende.

Heute ist Samstag und der Tag des Fluges nach Neuseeland. Vor lauter Aufregung bin ich schon morgens um 5 Uhr aufgestanden, weil ich einfach nicht mehr einschlafen konnte. So verbrachte ich den Morgen damit mir mein Plan für Neuseeland noch einmal zu überarbeiten, was einen mehr oder weniger beachtenswerten Erfolg aufwies. Als es denn endlich soweit war und wir am Flughafen standen, war ich etwas ruhiger, doch meine Freude war nach wie vor noch ungebändigt. Mac, Pete und auch die beiden Joes waren da um sich noch zu verabschieden. Ich umarmte alle einmal und versprach ihnen eine Karte zuschicken, denn immerhin werde ich zwei Wochen lang nicht da sein. "Mac. Kümmer dich bitte um Acra,Fucro und Skolcre. Du musst sie morgens nur rauslassen und etwas zu fressen und zu Trinken hinstellen. Abends holst du sie dann einfach wieder rein. Meistens kommen sie gegen zehne wieder zurück." "Ja. Ich weiß was ich zu tun hab. Schließlich hast du mir alles schon x-mal erklärt. Du könntest ruhig ein bisschen mehr Vertrauen zeigen. Außerdem ist ja nicht das erste Mal, dass ich mich um sie kümmere. Oder?" Ich seufzte und nickte. "Stimmt. Doch jedesmal würde ich sie lieber mitnehmen. So wie Wolfsblut." "Und sie ebenfalls in einen solch engen Käfig sperren? Das kannst du ihnen auch nicht antun. Sie sind schließlich frei.", bemerkte Joe (den ich gerne Joey nenne, was er aber überhaupt nicht ausstehen kann). "Ist mir klar, Joey. Ist mir durchaus klar.", sagte ich grinsend und schaute dabei zu ihm und bemerkte, dass er mich warnend anblickte. Ich lachte und dann wurde auch schon unser Flug aufgerufen und man bat alle Passagiere sich an Bord zu begeben. Eine letzte Umarmung erfolgte und dann schnappte ich mir meine Reisetasche und folgte meiner Mutter. Im Flugzeug schlief ich dann erstmal, da wir einen sehr langen Flug vor uns hatten. Als wir in Wellington gelandet waren, regnete es und der Himmel war grau in grau. 'Toll. Irgendwas musste ja noch kommen. Doch musste es ausgerechnet Regen am ersten Tag sein?', dachte ich leicht enttäuscht über die Ankunft. "Jalasé. Komm. Sonst bekommen wir kein Taxi mehr." "Ich komme ja schon." Wir gingen zur Gepäckabfertigung und dort stand dann auch Wolfsblut in seinen 'Gefängnis'. Er fiepte leise als er mich sah, denn einen Gefallen konnte er diesen Dingern nicht abgewinnen und das obwohl er schon ewig mit uns mitreist in diesen kleinen Käfigen. Ich murmelte leise ein paar Worte der Beruhigung und dann nahm einer der Männer unser Gepäck und verstaute alles in einen Taxi. Im Hotel dann angekommen, wollte man Wolfsblut erst nicht mit reinlassen, doch wir erklärten der Frau freundlich, dass alles mit dem Hotelmanager abgesprochen worden und es in Ordnung sei. Die Frau glaubte uns nicht und rief natürlich daraufhin ihren Vorgesetzten, der dann doch alles richtig stellte und wir unsere Zimmerschlüssel bekamen. Im Zimmer ließ ich Wolfblut sofort frei, der mir dankbar die Hand ableckte. Nach dem ich dann alles an Sachen verstaut hatte, ging ich etwas mit Wolfsblut nach draußen. Die anderen Gäste schauten zwar etwas komisch als sie Wolfsblut erblickten, doch die Hostess erklärte ihnen alles und so achteten die Gäste dann auch nicht weiter auf uns. Draußen goss es jetzt erst richtig in Strömen und so setzte ich mich in die Lobby. Der erste Tag verging nur schleppend, denn ich konnte nichts Vernünftiges machen außer Löcher in die Luft starren. Nach einer Weile gingen Wolfsblut und ich dann wieder auf unser Zimmer. Ich schnappte mir ein Buch und las etwas, während Wolfsblut vor sich hin döste. Wenig später klopfte meine Mutter an der Tür um zu sehen, wie ich mich eingelebt hatte. "Möchtest du heute Abend nicht mit mir in die Stadt kommen?" "Ich weiß noch nicht recht. Möchten tun ich schon, doch wenn es regnet, will ich nicht unbedingt Wolfsblut mitnehmen, denn das käme wohl dann doch nicht so gut, wenn es nach nassen Fell riecht. Und hier möchte ich ihn auch nicht unbedingt alleine lassen." "Schon gut, Jay. Du brauchst dich nicht zu rechtfertigen. Ich verstehe das. Wenn du nicht mit kommen willst oder lieber alleine gehen willst, so soll mir das nur recht sein. Ich werde mich nicht weiter bei dir einmischen, denn schließlich bist du alt genug.", sagte sie lächelnd. "Danke Mama.", antwortete ich und umarmte sie, was für Wolfsblut ein Anlass war, gleich zu uns zu kommen. "Scheint so als wollte er auch etwas kuscheln.", meinte meine Mutter und kraulte Wolfsblut etwas hinter den Ohren, was er auch genoss. Ich lachte, denn das Bild von Wolfsblut Sitzpose war einfach herrlich. Wenig später lag ich dann wieder auf meinen Bett mit einem Buch in der Hand.

Die erste Woche in Wellington verlief großartig. Wir machten eine Stadtbesichtigung und schauten uns auch die Umgebung der Stadt etwas genauer an. Wir fuhren an den Strand, als die Sonne dann doch mal schien und unternahmen noch jede Menge anderer Dinge. Wir fuhren sogar ein Tag auf die Südinsel und auch nach Auckland. In der zweiten Woche wollten wir dann doch noch einmal nach Sydney rüber, doch würde das mehr als einen Tag beanspruchen. Da ich mich nicht zurückhalten konnte, fragte ich Danio per SMS, ob er nicht dort mit uns zusammentreffen könne. Er schrieb auch gleich zurück und erklärte sich gerne dazu bereit. Dann in der Nacht von Freitag zu Samstag hatte ich einen seltsamen Traum.

Der Traum

Kapitel 3 - Der Traum
 

Dunkelheit. Tiefe Dunkelheit umgibt mich. Ich schaue mich um und versuche zu erkennen, wo ich bin. Doch es nichts weiter da, als diese tiefe und endlos scheinende Dunkelheit. Ziellos laufe ich durch die Gegend und rufe, doch niemand erwidert mein Rufen. Nach einer Weile gebe ich es auf und bleibe stehen. Ich schließe die Augen und dann hocke ich mich hin. Die Dunkelheit macht mir Angst. Große Angst, denn etwas Schreckliches beherbergt sie. Stimmen. Schreie. Kein Ende dieses Leidens zu erkennen und mir laufen die Tränen über die Wangen. "Hört auf! Hört auf! Hört endlich auf!", schreie ich verzweifelt, doch all das Grauen bleibt. In der Dunkelheit entstehen nun Bilder. Wesen mit Flügeln verursachen die Schreie und sie scheinen gegeneinander zu kämpfen. Ich schaue mir die Bilder an und der Schmerz wird schlimmer. "Was soll das? Wieso? Lasst mich in Ruhe!", rufe ich und versuche dabei die Schreie der Wesen zu übertönen. Dann verändern sich wieder die Bilder und nun sehe ich meine Freunde und meine Mutter. Sie rufen meinen Namen und noch während sie rufen, umhüllt sie die Dunkelheit. Die Dunkelheit ist nun nicht mehr dunkel, sondern rot. Tiefrot wie Blut. Dann sehe ich Menschen und noch andere Wesen, die ich nicht kenne. Sie ziehen zu Tausenden an mir vorbei und ich spreche sie an. Keiner reagiert oder scheint mich zu sehen. Ich stelle mich einen von ihnen in den Weg, doch er gleitet einfach durch mich hindurch. Ich stehe da und verstehe nicht, was gerade passiert ist. Angst macht sich in mir breit. Dann sind sie verschwunden. Alle sind mit einmal wieder verschwunden und ich stehe wieder allein in der Dunkelheit. Mit einmal zerbricht der Boden unter mir und ich falle, falle immer weiter. Ich versuche zu schreien, doch kein Ton kommt über meine Lippen. Dann erstrahlt ein Licht und ich fange an zu schweben. Die Dunkelheit weicht dem Licht und schon bald ist alles hell erstrahlt. "Bist du ein Engel?", fragte ich den hellen Lichtschein, der nun beginnt Gestalt an zunehmen. Langsam konnte ich einen Mann erkennen, der zwei Flügel hatte und dann begann er zu sprechen: "Ganz recht. Ich bin ein Himmelsbote. Man nennt mich Gabriel und ich geleitete die verstorbenen Seelen nach unten in das Reich der Toten." "Dann bist du mein Vater.", sagte ich erstaunt und Gabriel nickte. Dann fiel mir jedoch etwas ein. "Du sagtest du geleitest die Seelen der Toten nach unten. Du willst damit doch wohl nicht etwa sagen, dass ich tot bin oder?", fragte ich erschrocken. Gabriel lachte und sagte dann: "Nein. Tot bist du ganz bestimmt nicht. Und selbst wenn, so würde ich dir nicht erscheinen, denn du bist ein Engel und kannst wiedergeboren werden. Doch dies ist für dich nur eine Art Traum und ich bin gekommen um dir etwas über deine Mutter und auch deine Zukunft zusagen. Also höre und frage erst hinterher." Ich nickte und hörte Gabriel aufmerksam zu auch wenn ich nur die Hälfte seiner Geschichte verstand. "Sicher hat dir Lucia schon etwas erzählt, doch sicher nur, dass du die Tochter eines Engels bist und nicht in der dir bekannten Welt geboren wurdest. Darum sollst du nun alles bis jetzt notwendige erfahren. Deine Mutter heißt Gilbain und sie ist eine Elbin. Sie und ihr Volk leben in einer parallelen Welt, die sich Mittelerde nennt und dort lebt sie auch heute noch. Auch existieren dort andere Engel, doch haben sie keinerlei Möglichkeiten etwas zu verändern, denn diese Welt liegt nicht unter ihrer Aufgabenbereich. Dafür gibt es dort Wesen, die man Valar nennt und die dort über den Lauf der Dinge entscheiden. Ich gelangte in diese Welt nur, weil ich nicht in deiner Welt leben wollte. Man nahm mir einst die Kraft, die einen Engel ausmachte und eine zeitlang war auch ich sterblich und wurde zu dem Menschen gezählt. Ich fand es entwürdigend und suchte einen Ort wo ich diese Schande ertragen konnte ohne daran erinnert zu werden, dass ich einst ein Engel war. Mittelerde war dafür wie geschaffen, denn hier gab es ja keine Engel, die irgendwelche Macht ausüben konnten. Ich zog durch diese seltsame Welt und lernte noch mehr dazu. Mein Wissen und auch alles was ich als Engel bis dahin erlebt hatte, wurde mir gelassen und so konnte ich den Menschen helfen. Doch in Mittelerde herrschte damals eine Art Krieg, die von einen seltsamen Wesen ausging mit dem Namen Sauron. Da mir Kampf und Krieg sehr wohl und sehr gut bekannt waren, kämpfte ich auch gegen die dunklen Heerscharen und wir errangen einige Siege. Dann wurde ich jedoch schwer verletzt und man brachte mich nach Forlindon, wo ich deine Mutter kennen lernte. Sie war diejenige, die meine Wunden versorgte und so verliebten wir uns ineinander. Sie war eine hohe Fürstentochter der Elben und man sagte ihr, dass wir nicht zusammenpassen würden, doch wir hielten zueinander. Als sie mit dir schwanger war, hatten wir vor zu heiraten, doch der Krieg brach von neuem aus. Ich zog und ließ Gilbain zurück. Wir waren in dieser Schlacht erfolgreich und dann wurdest du geboren. Als ich dich das erste Mal sah, wusste ich sofort, dass dir ein großes Schicksal bevorstand und so behüteten wir dich. Auch Gilbains Vater und einige andere Elbenfürsten sahen dein Schicksal und man versprach alles zu deinem Schutz zu tun. Die Jahre vergingen und man sah sie dir nie an, denn du wart ja auch eine Elbin und die somit ihnen nicht ganz unähnlich. Neben der Fähigkeit langsamer zu altern hattest du auch die spitzen Ohren. Dann wurden wir jedoch angegriffen und so mussten wir wieder kämpfen. Diesmal kämpfte ich nicht nur weil ich Lust darauf hatte, sondern weil ich dich und deine Mutter unbedingt beschützen wollte. Und jener Grund war es dann auch, warum uns das Himmelsreich die Himmelskrieger schickte. Ihr Leiter Odariel schickte mir eine Nachricht von Michael und darin hieß es, dass ich nun das Himmelsreich wieder betreten dürfte und wieder ein Engel sei. Ich wurde also wieder zu einem Engel und ich sah, dass Mittelerde nicht der richtige Ort sei, in dem du jemals in Frieden aufwachsen könntest. Odariel stimmte dem zu, denn du solltest ganz normal aufwachsen und in Mittelerde wäre das nicht gegangen, denn auch Sauron wusste von deiner Existenz und er fürchtete sich vor dir. Deshalb griff er immer wieder die Elbenreiche an nur um dich zu finden und zu töten. Es blieb uns daher nur eine Möglichkeit: Du musstest in einer Welt aufwachsen, in der Sauron keine Macht hatte. Ich erklärte die Umstände deiner Mutter und sie war todtraurig, denn dich weggeben bedeutete dich für sehr lange Zeit nicht zu sehen. Wir berieten uns und dann stimmten auch die Elbenfürsten zu. Es wäre besser, wenn du in einer Welt aufwächst in der dir das Schicksal nur schwer folgen kann, als in einer Welt, wo du jeden Tag sterben konntest. Du schliefst als ich dich auf meinen Arm nahm und so bekamst du auch nicht mit, wie deine Mutter über diesen Abschied weinte. Dank Odariel fand ich schnell das Himmelstor und gelangte in deiner jetzigen Welt. Auch ich war zwar nun irgendwie wieder zu Hause, doch ich brachte dich so schnell wie möglich zu einer Pflegefamilie, denn ich konnte die Völker Mittelerdes ja nicht im Stich lassen. Bei Lucia fand ich schließlich eine geeignete Mutter und dort ließ ich dich dann auch. Bei ihr bist du aufgewachsen als normaler Teenager, denn deine Fähigkeiten nahm ich dir und schloss sie tief in deiner Seele ein. Du bist eine besonderer Engel, denn du verfügst über einen freien Willen und eine Seele. So nahm auch ich Abschied und kehrte zurück nach Mittelerde um noch einmal an der Seite der Elben zu kämpfen. Als wir die Schlacht geschlagen hatten, kehrte ich zurück in das Himmelsreich und beschützte dich von dort aus so gut es ging. Von deiner Mutter Gilbain hatte ich Abschied genommen und mich teilweise aus ihren und der anderen Elben Gedächtnis gelöscht. Auch, dass Engel einst an ihrer Seite kämpfen ließ man sie vergessen. Bis heute war ich nie wieder nach Mittelerde zurück gekehrt und daher weiß ich auch nicht was aus ihr geworden ist. Die Botschafterengel können uns keine Auskunft geben, denn die Valar wünschen es nicht. Zwar versuchen wir uns zu einigen und es sind Verhandlungen im Gange, doch es sieht nicht gut aus. Sie meinen, so lange wir ihnen nicht einen Grund liefern, warum Engel auch in Mittelerde leben sollen, ist ihnen jegliche weitere Einmischung verboten. Darum soll ich dich nun bitten, auch im Namen von Großminister Sevortharte und den sieben Thronen, komme mit nach Mittelerde und trete vor die Valar. Die Valar ahnen noch nichts, doch ihnen wird Schreckliches bevorstehen, denn eine dunkle Macht ist dabei sich das Universum Untertan zu machen. Nur mit deiner Hilfe können wir es schaffen und jene Zukunft ist dein Schicksal, Tyniel." Ich ließ den Kopf sinken und schwieg. Hunderte von Gedanken schossen mir durch den Kopf. 'Wieso ich? Wieso soll es gerade mein Schicksal sein? Es ist ja schön, dass ich jetzt meine Mutter ihren Namen kenne, doch das ist dann auch schon alles. Wieso soll ich für sie eintreten? Auch wenn sie einen Grund hatte mich wegzugeben, so hab ich doch jetzt nichts mehr mit ihr zu tun. Oder etwa doch? Ich bin so verwirrt.' Ich raufte mir die Haare und wusste bald schon nicht mehr was denn nun richtig oder falsch wäre. "Tyniel. Deine Verwirrung ist gerechtfertigt und um dir deine Entscheidung vielleicht leichter zu machen, sollst du deine Fähigkeiten und Kräfte zurückerlangen. Du musst lernen mit deinen Kräften umzugehen. Noch ist die dunkle Macht weit entfernt und sie kommt auch nur sehr, sehr langsam auf uns zu, doch sie wird diese Welten irgendwann erreichen und bis dahin solltest du deine Entscheidung getroffen haben." "Eine Frage Vater. Wenn ich nun mit dir zu den Valar gehe, was genau passiert dann?" "Das weiß ich leider nicht, denn die Valar sind wie Gott und ihre Entscheidung fällen sie erst nach genauer Überlegung." "Das heißt also auch wenn ich mit dir gehe, so ist nicht sicher ob ich eine Entscheidung herbeiführe, die dem Himmelsreich gefallen würde?" Gabriel schwieg und dann nickte er. "Ja. Jene Tatsache ist nicht gegeben." "Dann werde ich nicht mit dir gehen. Am liebsten würde ich diesen Traum vergessen und einfach wieder Jalasé sein. Die Jalasé, die keiner mag und die die nichts weiter kennt als Einsamkeit." "Jenen Wunsch vermag dir kein Engel oder gar Gott zu erfüllen, denn du bist nun mal was du bist und daran wird sich nichts ändern. Du wirst deine Kräfte zurück erhalten und du wirst mit ihnen leben müssen. Sie sind ein Teil von dir. Vergiss das niemals, Tyniel. Du bist der Engel, der uns prophezeit wurde. Du bist der Engel des verdorbenen Blutes." Noch während er die letzten Sätze sprach, verschwand er immer weiter nach hinten und wurde wieder zu einem hellen Licht, das schließlich bald verschwunden war. Ich fiel auf die Knie und weinte. Nein. Ein solches Schicksal wollte ich nicht haben. Ich will kein Engel sein, von dem alles abhängt. Ich will auch kein Elb sein, was auch immer das ist. Ich will nur ein ganz normales Mädchen sein. Ich spürte wie sich Wut in mir breit machte. Ich war wütend auf mein Schicksal, doch mehr noch war ich wütend auf meinen Vater und ich verfluchte die Engel. Wieso musste ich auch zu ihrem Volk gehören? All die Jahre kümmerten sie sich nicht um mich und jetzt mit einmal brauchen sie mein Hilfe. Nein. Auf solche Verwandschaft kann ich verzichten. Wie war das noch mit Luzifer? Er rebellierte gegen Gott und wurde zu einem gefallenen Engel. Gut. Dann wollen wir doch mal sehen, was das Schicksal gegen diese Entscheidung ausrichten will. Von nun an verachte ich Gott und verfluche die Engel. Ich werde mich nicht meinem Schicksal so einfach fügen. Mein Vater hat es selbst gesagt. Ich bin ein Engel mit einer Seele und einem freien Willen. Ich kann selbst entscheiden, was ich für das richtige halte. Bei den Gedanken lachte ich und dann fiel ich in eine Art Ohnmacht. Erst am Morgen wachte ich wieder in meinem Hotelbett auf.

Nie wieder Mensch

Kapitel 4 - Nie wieder Mensch
 

Langsam stand ich auf und ging in das angrenzende Bad um mich fertig zu machen. Den Traum hatte ich in den Moment teilweise vergessen und außerdem war ich noch viel zu müde um mir Gedanken darüber zu machen. Eine Stunde später traf ich meine Mutter unten beim Buffet, wo wir uns einen Tisch suchten und gemütlich aßen. Wir schwiegen und jeder hing seinen Gedanken nach. Mir spukte jetzt mein Traum von letzte Nacht durch den Kopf und erneut stieg Wut in mir hoch. "Ich ahne, was mit dir los ist, Jalasé. Auch träumte von deinen Vater und auch mir überbrachte er die Nachricht." "Pah! Er und die anderen seiner Sorte können mir gestohlen bleiben. Nach so vielen Jahren taucht er einfach auf und meint mein bisheriges Leben mir nichts dir nichts umzuwerfen." "Versteh ihn doch auch. Er selbst hatte nicht die Möglichkeit dir alles früher zu erzählen. Er konnte nichts weiter tun als über dich wachen und das tat er auch, denn er wollte dich nicht auch noch verlieren." "Was soll das heißen?" "Hat er dir denn jenes nicht erzählt? Nachdem er dich zu mir gebracht hatte, ging er noch einmal in die andere Welt um dort zu kämpfen, doch dann musste auch er wieder in das Himmelsreich und er verließ deine Mutter. Er sah sie seit dem nie wieder. 18 Jahre dürfte das nun her sein. Zumindest in dieser Welt." "Dann will ich erst recht nicht sein wie er und die anderen Engel. Was soll das denn für ein Leben sein, in dem man nicht mal bei denen sein kann, die man über alles liebt? Nie will ich mich als ein Engel bezeichnen, wenn so mein Leben dann so aussehen soll." "Aber dadurch das er dein Vater ist, gehörst du nun mal zur Hälfte dem Volk der Engel an und das wird sich nicht ändern lassen." "Das mag sein. Aber es ist ebend nur zur Hälfte und jene Seite verfluche ich." "Und was ist mit der anderen? Was ist mit jener Hälfte, die dich zum Volk deiner Mutter zählt?" "Was soll damit sein? Ich kenne meine Mutter ja nicht mal. Wieso soll ich mich also zu ihrem Volk zählen?" "Du kennst auch deinen Vater nicht wirklich und trotzdem willst verfluchst du diese Seite an dir." "Wie ich schon sagte. Er taucht auf, verwirft mein Leben und genau das ist der Grund, warum ich ihn verfluche. Außerdem bin ich in dieser Welt aufgewachsen und somit bin ich wohl mehr Mensch als Engel oder... Elbin:" "Das ist nicht richtig, Jay.", sagte meine Mutter leise und senkte den Kopf. "Du wirst nie wie ein Mensch sein. Auch dann nicht, wenn du hier aufgewachsen bist." Ich starrte sie an. Da wir erst sehr spät nach unten kamen, waren kaum noch Gäste da. Ich schluckte einige Male. Mit gesenktem Kopf sagte ich dann: "Siehst du. Er kommt und wirft alles durcheinander. Jetzt kann ich nicht mal mehr sagen, dass ich ein Mensch bin, denn nun ist das falsch. Ich hasse ihn dafür und jetzt haben die anderen in meiner Klasse sogar noch einen Grund mehr über mich zu lästern." Dabei kämmte ich meine Haare beiseite und zeigte meiner Mutter die spitzen Ohren. Dann stand ich rasch auf und lief zurück auf mein Zimmer, wo ich mich auf das Bett warf. Wolfsblut kam zu mir und fiepte einige Male. Dann leckte er mir die Hand und versuchte mich zu trösten. "Wenigstens du hältst noch weiter zu mir mein Lieber.", schniefte ich und strich Wolfsblut über den Kopf. Erfreute sich darüber und wedelte mit dem Schweif. Daraufhin ging ich ins Bad um mir die Augen auszuwaschen. 'Was soll's. Das ist ebend mein Leben und die anderen wissen nichts davon. Und wenn ich es geschickt anstelle, sehen sie meine Ohren auch nicht. Bloß das langsame altern könnte ein Problem werden.', dachte ich bei mir und legte mir dabei auch gleich einen Plan zurecht. Als ich alles grob geplant hatte, packte ich ein paar Sachen zusammen, denn wir wollten heute ja noch rüber nach Sydney. Dort kamen wir auch einige Sunden später an und am Flughafen erwartete uns bereits Danio. "Hallo Danio. Lange nicht gesehen!", rief ich ihm entgegen. "Stimmt. Und trotzdem wiedererkannt.", antwortete er lachend. Zur Begrüßung umarmte ich ihn gleich und fühlte mich wie ein Mensch. "Nanu. Du tust ja wirklich so als hätten wir uns Jahre nicht gesehen." 'Glaub mir Danio. So kommt es mir vor.', dachte ich und antwortete ihm nicht weiter. Dann begrüßte er erstmal meine Mutter und nahm unsere Taschen. "Danio ist ja ein richtiger Gentlemen geworden.", sagte meine Mutter auf dem Weg zum Auto. Wir beide mussten lachen, dass Danio spielt gerne mal 'unterwürfiger Diener'. Danio fuhr uns zuerst zu einem Hotel, wo wir übernachten konnten und danach fuhren wir zur Promenade. Der Rest des Tages verlief so wunderbar, dass ich all meine Sorgen und Probleme vergaß und mir keinerlei Gedanken mehr darüber machte. Wir blieben insgesamt vier Tage in Sydney und jeden Tag unternahmen wir etwas. Meistens war ich mit Danio noch am Abend unterwegs und an unser Seite lief immer Wolfsblut. Es machte mir Spaß Danio zu ärgern und er nahm es mit Humor. An unseren letzten Abend lud er meine Mutter und mich noch einmal ganz schick zum Essen ein und so zog ich natürlich auch mein neugekauftes Kleid an. Wir aßen in einem kleinen Restaurant, wo kaum Leute waren und wir somit uns in aller Ruhe unterhalten konnten. Mir schien es als verging der Abend wie im Flug und dann hieß es sich auch schon wieder zu verabschieden. Da das Restaurant nicht weit von unser Unterkunft entfernt war, konnten wir bequem zu Fuß gehen. Meine Mutter ist schon ein ganzes Stück vorgegangen und so konnten Danio und ich uns unterhalten. "Ich weiß, dass ich es dir vielleicht schon früher hätte anbieten sollen, Jay, doch ich war mir nicht so sicher ob es nicht nur ein Irrtum von mir war.", fing Danio an. "Doch nun bin ich mir schon sicher. Sag mir, was mit dir los ist. Du wirktest am Anfang sehr bedrückt, doch in den letzten Tagen war nichts davon zu merken. Doch nun, wo wir bald wieder Abschied voneinander nehmen müssen, wirkst du wieder so bedrückt." Ich schwieg eine Zeit lang, denn ich war mir nicht sicher, ob ich ihm es erzählen konnte. "Das kann ich dir nicht sagen, denn du würdest mich für verrückt erklären. Ich glaub es ja nicht mal selbst, wenn ich darüber nachdenke und wenn ich einen Sinn darin habe, erfasst mich ein tiefer Zorn über all diese Tatsachen." "Versuch es doch wenigstens. Du weißt, dass du mir immer vertrauen konntest und das soll auch weiterhin so bleiben." "Wenn ich dir sagen würde, dass diese Welt nicht die Einzigste ist und es noch neben dieser eine andere Welt gibt, die man Mittelerde nennt. Würdest du mir das denn glauben?" "Es hört sich unglaublich an, aber ich würde trotzdem weiter zuhören und mir nicht schon vorher ein Urteil darauf bilden." Ich atmete tief durch und sprach dann weiter: "Gut. Und was ist wenn ich sagen würde, dass ich aus dieser Welt stamme, meine richtige Mutter eine Elbin ist und mein Vater ein Engel?" "Das klingt ziemlich verrückt, aber..." "Siehst du. Genau das meinte ich.", unterbrach ich ihn einfach, denn den Rest des Satzes wollte ich schon gar nicht mehr hören. "Aber mir war klar, dass du anders bist als die anderen Mädchen. Du strahlst selbst in der schwierigsten Situation immer noch eine unglaubliche Ruhe aus. Selbst als wir bei dem Volley Turnier aufgeben wollten, hast du gesagt, dass wir alles geben sollen und nicht mit sturem Blick auf den Sieg zielen sollen. Das hat uns damals geholfen, denn dann spielten wir sicherer. Du hast mir und Alex auch immer bei unangekündigten Tests geholfen und nie hat uns ein Lehrer erwischt. Es war fast so als ständest du unter einem Schutz, den niemals ein Mensch haben könnte. Und ich glaube dir deine Geschichte, denn du würdest dir das nicht einfach ausdenken. Außerdem fragt man sich dann doch mal, wo du deine spitzen Ohren her hast." "Du hast sie bemerkt?", fragte ich ihn überrascht und wurde leicht rot. "Ja. Doch du solltest dir deswegen nicht gerade allzu große Sorgen machen, denn wenn du ein Engel bist, sollte es für dich doch auch kein Problem sein, diese für Menschen nicht sichtbar werden zulassen." Ich überlegte kurz. Danio hatte nicht ganz unrecht mit seinen Worten, denn so hab ich noch nicht darüber nachgedacht. Danach nickte ich und sagte: "Das stimmt, doch eigentlich wollte ich nie diese Engelskräfte nutzen, denn ich will kein Engel sein. Jedenfalls kein solcher Engel, wie mein Vater es ist." "Du kannst ja auch gar nicht wie dein Vater sein, denn du hast ja noch eine Mutter, die wie du sagtest ein anderes Wesen ist." "Ja. Eine Elbin und deswegen die spitzen Ohren. Meine Vater meinte auch, ich verfüge über einen freien willen und damit kann ich ja auch selbst entscheiden, was ich bin. Bloß ein Mensch werde ich niemals wieder sein." "Dann suche dir etwas, was zu dir passt." "Das werde ich sicher tun.", sagte ich dankbar, denn Danio hatte mir mal wieder aus der Patsche geholfen. Mittlerweile hatten wir das Hotel erreicht und ich umarmte Danio zum Abschied noch einmal. "tut mir leid, dass ich euch morgen nicht zum Flughafen bringen kann." "Das macht nichts, Du hast schon soviel für uns hier getan, dass wir den Weg auch alleine gehen können. Vielen Dank für alles." So nahm ich Abschied und am nächsten Tag flogen wir dann wieder zurück nach Wellington. Dort verbrachten wir nun noch drei Tage und dann hieß es auch schon wieder nach Hause fliegen. Wolfsblut behagte das nicht, denn er musste wieder in den kleinen Käfig. Während des Flugs überlegte ich, wie ich meine Kräfte einsetzen kann und für die anderen meine Ohrspitzen nicht sichtbar werden lasse. Wahrscheinlich hätte ich noch stundenlang zu Hause überlegt, wenn nicht meine Mutter mir etwas gesagte hätte: "Wieso fragst du nicht die Engel? Sie werden dir es bestimmt sagen." "Ich werde sie nicht fragen, weil ich nichts mit ihnen zu tun haben will." "Ich mein ja auch nicht die Engel aus dem Himmelsreich, sondern jene Engel, die hier auf der Erde leben." "Es leben Engel auf der Erde?" "Ja. Auch sie wollen nichts mit den Gesetzen des Himmels zutun haben und leben hier auf der Erde als 'vergessene Engel'. Der Himmel kümmert sich nicht um sie und sie tun ja auch keinem etwas. Sie leben in menschlicher Gestalt hier und auch wie die Menschen. Zu ihnen gehört zum Beispiel Yeterel oder aber auch Nekael. Warum sie hier leben weiß ich nicht, doch sie halfen mir damals mit dir. Sie sind sehr freundlich. Wieso besuchst du sie nicht mal? Sie werden dir sicher helfen, denn sie kennen dich ja auch." "Toll. Sie kennen mich, doch kenne sie nicht. Aber es wäre vielleicht 'ne Möglichkeit. Gut. Ich mach's."

Falken

So nun hab ich es endlich geschafft. Ich habe wieder ein paar Kapitel geschrieben und werde die euch natürlich nicht vorenthalten. Sorry, dass es so lange gedauert hat, doch ich war in letzter Zeit einfach zu sehr beschäftigt gewesen. Ach... Falls ihr euch wundert, warum die Protagonostin den gleichen Namen hat, wie ich, sollte euch dass nicht weiter wundern. Ich steckte bei der Entwicklung in einer kleinen Flaute und da fiel mir halt nur dieser Name ein. Außerdem finde ich, passt er sehr gut zu ihr. Ein dunkler Name für einen dunjlen Charakter. Über eure Commis würde ich mich natürlich jederzeit freuen. Egal ob positiv oder negativ. Ich bin immer offen für konstruktive Meinungen. Doch hier nun erstmal das nächste Kapitel.
 

Kapitel 5 - Falken
 

Zu Hause allerdings ging ich nicht gleich zu den beiden Engeln, sondern besuchte erstmal Alex auf ihrem Hof. Dort musste ich natürlich alles über den Urlaub erzählen und das tat ich nur allzu gerne. Meinen Traum und alles andere mit ihm im Zusammmenhang bestehende verschwieg ich wohl weißlich. Alex fragte auch nicht weiter und mir war es auch nur recht. Sehr spät am Abend ging ich erst heim und da es schon dunkel war, passte ich besonders auf. Wie sich herausstellte, war jene Handlung auch gar nicht mal so falsch. In einer Straße, nicht unweit vom Park entfernt, standen ein paar dunkle gestalten und folgten mir langsam. In dem Moment wünschte ich, ich hätte Wolfsblut mitgenommen, doch der ist zu Hause bei den Wölfen geblieben. 'ruhig, Jay. Die können dir nichts tun. Du bist ja schließlich kein kleines Kind und kannst dich ja verteidigen. Beachte nur alles, was dir Joe beigebracht hatte.', dachte ich und atmete tief durch. "Hallo schönes Kind, Was macht jemand wie du so spät auf der Straße?", sprach mich dann einer der Männer an und stellte sich mir in den Weg. "Ich bin auf den Weg nach Hause und es wäre schön, wenn sie mich nun gehen lassen könnten.", antwortete ich und bemerkte, dass ich absolut ruhig war. "Dazu musst du leider Gebühren bezahlen, denn dieser Park ist bei Nacht geschlossen und nur bei Bezahlung passierbar.", meinte ein anderer Mann. Ich schaute an ihm vorbei zu dem Parktor. "Das ist seltsam mein Herr, denn ich sehe weder eine Wache, noch eine Schranke. Wieso also sollte ich euch Eintritt bezahlen? Dies ist ein öffentlicher Park und ein jeder Bürger hat freien Eintritt." "Nicht dumm die kleine. Doch wie schon gesagt, ist dieser Park bei Nacht nur durch Bezahlung zu passieren.", meinte wieder der erste Mann. Da ich nicht auf Streit aus war und auch nach Hause wollte, fragte ich ihn kurzerhand: "Dann sagt mir, Herr, wie hoch ist jene Gebühr für die Nachtpassierung? Ich habe es eilig und mein Weg ist noch weit." Der Mann ging einmal um mich herum und die anderen drei fingen an dreckig zu grinsen. "Nun... Normalerweise beträgt der Preis einen sehr hohen Wert, doch ich werde mal nicht so sein. Wenn du mich mir hingibst, werde ich dich passieren lassen." Ich schluckte einige Male. 'Was bildet sich dieser Kerl überhaupt ein?', dachte ich und sagte dann: "Selbst jener Preis ist mir bei weitem zu hoch. So wähle ich denn lieber den Weg um den Park herum.", sagte ich und drehte mich um. Den werd ich schon zeigen, was es bedeutet mich wie eine Hure zu behandeln. Allerdings schien das dem Mann nicht zu gefallen und er packte mich grob an der Schulter. "Überlegt es euch gut. Der Weg um den Park ist lang und mein Preis sehr gering im Gegensatz zu dem, was euch dort passieren kann." Am Ende meiner Geduld funkelte ich ihn wütend an. "Jenes kann bei weitem kaum schlimmer sein, als jenes Angebot, dass ihr mir machtet." "Deine Worte sind klug gewählt und auch sprichst du höflich, doch helfen wird dir das nicht." Er zerrte mich auf einer der im Park befindlichen Bank, doch bevor er sein Vorhaben weiterführen konnte, wurde er von einem Vogel angegriffen. Der Schrei des Vogels glich einem Falken und dann tauchten noch zwei weitere Männer auf. Doch schienen sie mir helfen zu wollen, denn sie kümmerten sich um die anderen drei Männer. "Man hat euch wohl nie Manieren gelehrt, Herr. So sollte man keine Dame behandeln und schon gar nicht diese Dame.", sprach der eine drohend und hielt einen der Männer am Kragen. "Wag es nicht noch einmal eine junge Dame bei Nacht oder Tag zu belästigen, denn sonst werdet ihr mit mehr als nur ein Leben auf der Erde verbringen. Und jedes Leben wird euch nur so grausam gestaltet, wie es keinem anderen passieren kann. Verstanden?" Der Mann war total verängstigt und konnte nichts weiter als mit den Kopf nicken. Er ließ den Mann los und dieser rannte weg, so schnell ihn seine Beine tragen konnten. "Ist alles in Ordnung?", fragte mich der andere und hielt mir seine Hand hin um mir auf zu helfen. Obwohl ich damit rechen musste, dass auch sie mir etwas antun könnten, tat ich jenes doch nicht. "Ja. Ich denke schon." "Verzeiht, wo sind denn nur unsere Manieren. Also ich heiße Nick und das ist Jason." "Ich... Ich heiße Jalasé, doch meine Freunde nennen mich Jay." "Sehr erfreut Jay. Sollen wir dich noch ein Stück begleiten?" "Ich weiß nicht recht.", antwortete ich auf Nick sein Angebot, denn nun war mir das ganze doch nicht geheuer. "Keine Sorge. Wir würden dir nichts antun." Obwohl noch immer nicht ganz überzeugt, stimmte ich dann doch zu. Die beiden begleiteten mich sogar bis nach Hause und es schien, als kannten sie den Weg. Der Falke, den gehörte hatte, flog immer ein Stück vor und bei mir zu Hause saß er auf dem Zaun. Wolfsblut wartete bereits auf mich und auch meine Mutter kam sofort rausgelaufen. "Ich danke euch zweien, dass ihr sie heil nach Hause gebracht habt." Erst jetzt wurde ich stutzig. "Ihr kennt euch?", fragte ich verwirrt. "Oh ja. Nick und Jason sind...", fing meine Mutter an und die beiden angesprochenen sprachen für sich selbst weiter. "... Nekael." "... Yeterel." "Ihr zwei seid... seid die 'vergessenen Engel'?", fragte ich immer noch verwirrt. Beide nickten bestätigend. "Gut. Dann hab ich nämlich 'ne wichtige Frage an euch." "Das wissen wir bereits, denn Lucia hat uns alles erzählt.", antwortete Nekael. "Ach so ist das. Trotzdem hab ich noch 'ne andere Frage. Und zwar: Woher kennt ihr euch?" "Nun... Durch deinen Vater. Als er dich zu Lucia brachte, bat er uns auf dich Acht zugeben. Jedoch...", erzählte Yeterel. "Na klar. Mein Vater. Wer auch sonst.", unterbrach ich ihn abrupt. "Ja. Euer Vater. Doch lasst mich zu Ende reden." Widerwillig gab ich nach und Yeterel erzählte weiter: "Jedoch lehnten wir die Aufgabe ab, denn schließlich kümmerte sich der Himmel nicht mehr um uns. Euer Vater versuchte uns zu überzeugen, doch wir wollten nichts damit zu tun haben. Er ging und kam auch nicht wieder zu uns. Wir ließen ihn ziehen, denn was sollten wir auch anderes tun. Es verging wohl mehr als eine Woche, als wir beide einen seltsamen Traum hatten, den keiner von uns verstand. Das einzige was wir erkannten, war ein kleines Kind und dessen Schicksal. Ich weiß nicht warum, doch wir beschlossen Lucia doch aufzusuchen, die uns erwartete. Sie sagte, dass Gabriel ihr erzählt hatte von zwei Engeln. Nun damit meinte er uns, so viel war sicher. Doch wir fragten uns, warum er das gewusst hatte. Dann tauchte ein Jahr später Falken auf und er beantwortete uns diese Frage." "Gut. Und wer ist Falken?", fragte ich. "Falken sitzt dort.", antwortete Nekael und deutete auf den Wandschrank, wo oben drauf der Falke saß. Ich schaute von einem zum anderen und dann fing ich an laut loszulachen. "Er? Dieser Falke hat euch die Antwort auf die Frage geliefert? Nie. Ihr verarscht mich doch jetzt." "Nein. Nein, Jay. Ganz und gar nicht.", meinte Nekael. "Falken ist nicht irgendein Falke. Falken ist ein verfluchter Engel. Doch seine Geschichte hört euch später an. Er meinte jedenfalls, dass das Schicksal des Kindes auch mit unserem Schicksal eng verbunden sei und wenn es stirbt ohne seine Aufgabe zu erledigen, dann ist das der Untergang der Welt wie wir sie kennen." "Und ich war dieses Kind." Beide nickten und so sagte ich ihnen ohne zu zögern: "Dann nur soviel. Ich weiß nichts von einer Aufgabe. Ich will nichts damit zu tun haben. Und vor allem kann der Himmel mir mit seinen ganzen Engeln und was weiß ich noch alles gestohlen bleiben." Beide sagten nichts darauf, dafür sprach allerdings ein anderer: "Das magst du vielleicht jetzt noch wollen und auch später noch, doch merke dir ein, Tyniel. Du bist an dein Schicksal zumindest teilweise gebunden und diesen Teil wirst du auch gegen deinen Teil erfüllen. Ob du dir bewusst darüber bist oder nicht. Ganz egal, doch du wirst ihn erfüllen." Ich schaute in die Richtung aus der die Stimme kam und streifte dabei den Falken. Dort blieb mein Blick stehen und ich schaute ihn schief an. Sollte dieser Falke gerade gesprochen haben? Nein. Ganz sicher nicht. "Falken. Wie kannst du sie so erschrecken. Du solltest dich schämen.", fing Yeterel nun an zu schimpfen. "Verzeih, doch hätte ich warten und sie in diesen dummen Glauben lassen sollen?", sprach nun wieder dieser Vogel. Diesmal sprang ich auf und rannte in die Küche um einen Besen zu holen. Zurück, attackierte ich diesen auch gleich. "Verschwinde du... du... Du Mistvieh. Weg! Raus!" Blind schlug ich nach diesem sonderbaren etwas und entsetzt schrie der Vogel auf. "Hört auf damit. Er wird euch nichts tun. Falken wird euch nichts tun.", sagte Nekael und hielt mich von hinten fest. "Wir sagten doch bereits, dass Falken kein normaler Falke ist. Also hört auf auf ihn einzuschlagen." Nachdem Nekael zu ende gesprochen hatte, wurde ich zwar ruhiger, doch diesem Vogel vertraute ich immer noch nicht. "Mein Gott. Dieses Mädchen ist ja die reinste Furie. Schaut euch nur meine Federn an. Total zerzaust.", meckerte nun der Vogel und richtete sein Federkleid. Beide Engel lachten und meine Mutter war auch gleich bei den verursachten Lärm in die Stube gerannt. Als sie jedoch sah, was los war, musste auch sie lachen. Ich hingegen fand die ganze Sache überhaupt nicht komisch. "Grr. Was gibt es da zu lachen? Ihr hättet mir ja auch sagen können, dass diese Mistkrücke sprechen kann." "Wähle deine Worte mit etwas mehr Vorsicht, denn ich bin um einige Jährchen älter als du denkst, Grünschnabel." "Jedenfalls bin ich dafür nicht so eingebildet wie ihr, Herr Vogel.", knurrte ich ihn weiterhin an. "Eingebildet? Ich habe... Sagen wir eine gesunde Menge an Stolz, aber eingebildet bin ich keineswegs.", wehrte sich Falken. "Na aus euch werden bestimmt noch richtig dicke Freunde.", sagte Yeterel. "Das bezweifle ich aber stark.", sagte ich und fixierte dabei den Vogel aus den Augenwinkel heraus. Ich misstraute ihn und ließ ihn für keine Sekunde aus den Augen. "Dann müsst ihr halt so miteinander auskommen, denn Falken wird dir alle Dinge lehren, die du wissen musst." "DAS KANN NICHT EUER ERNST SEIN!!!", rief daraufhin so laute, dass sich Wolfsblut auch von draußen meldete. "Aber sicher doch. Falken ist einer der weisesten und erfahrensten Engel gewesen, die es je im Himmelsreich gegeben hat. Er kann euch mehr beibringen als Yeterel oder ich. Also dann. Wir werden euch nun sicher öfters besuchen kommen." Nekael drehte sich um und ging zur Tür. "Halt mal. Wieso soll gerade dieser komische Vogel mir alles beibringen?" "Weil er euch auch gleichzeitig beschützen kann.", antwortete Yeterel. "Dafür hab ich Wolfsblut und brauche diesen Bruchpiloten nicht." Daraufhin ertönte wieder ein empörender Ton von Falken, der mich innerlich grinsen ließ. "Nun... Im Gegensatz zu Wolfsblut kann Falken überall sein. Auch bei euch in der Schule kann er über auch wachen, denn er fällt nicht sehr auf. Wolfsblut schon und wenn er euch verteidigt, bekommt ihr 'ne Menge Ärger.", erklärte Yeterel. Ich schwieg, denn was er sagte, war gar nicht mal so dumm. Nach einiger Zeit stimmte ich den Vorschlag widerwillig zu, doch nicht ohne Hintergedanken. 'Sobald das hier alles erledigt ist, gibt es Falke am Spieß. Mal sehen ob das schmeckt. Und bis dahin werden wir ihn noch etwas mästen.'
 

So... das nächste Kapitel folgt gleich.

Freunde für immer Teil 1

Hier ist gleich das nächste Kapitel. (Commis jederzeit und immer erwünscht ;-))
 

Kapitel 6 - Freunde für immer Teil I
 

So gingen die Ferien zu Ende und Falken ließ mir kaum Ruhe. Jeden Tag musste ich wer weiß wie früh raus, nur damit wir wer weiß wie lange trainieren konnten. Damit ich mich auch mal erholen konnte, nutze ich nur jede denkbare Möglichkeit um mich Falkens Aufsicht zu entziehen. Aber trotz seiner ewigen Schinderei hatte es sich am Ende dann doch gelohnt. Ich konnte schon bald ohne große Anstrengung Illusionen von etwas erschaffen und das machte mich unsagbar stolz. Auch das Ohrspitzen-Problem war somit geklärt und die letzte Woche der Ferien genoss ich aus vollen Zügen. Alex war zwar ziemlich enttäuscht da ich die meiste Zeit nicht da war, doch sie stellte mir keine unangenehmen Fragen. Dann begann leider auch schon wieder die Schule und somit eine Zeit der Probleme und Ärgernisse. Aber irgendwie störte mich das jetzt nicht mehr, wenn die Madames mal wieder einen auf hochnäsig raus ließen. Mit Alex zusammen war das ganze dann noch einfacher zu überstehen und so vergingen die ersten Schulwochen ohne viel Stress für mich. Was allerdings sehr auffällig war, waren meine Noten im Sport, die sich nun immer im Einser-Bereich befanden. "Sag mal Jalasé. Du bist ja ein richtiges Sportass geworden. Ich meine im letzten Jahr warst du schon ziemlich gut, doch nun schaffst du ja selbst die Übungen der Jungs mit Leichtigkeit.", sagte unsere Sportlehrerin nach einer Unterrichtsstunde. Da ich mit solchen Fragen schon des öfteren gerechnet hatte, wusste ich, wie ich antworten musste. "Nun... Ich hab die Ferien über sehr oft trainiert und daher bin ich besser geworden. Und selbst jetzt trainiere ich noch jeden Tag etwas." Während ich sprach, sagte ich mir, dass das ja nicht mal gelogen ist, denn immerhin hab ich mit Falken auch Sport gemacht und das auch noch wenn ich nach der Schule nach Hause komm. Die Lehrerin ahate daraufhin nur und fragte nicht weiter. Als sie mich entlassen hatte, atmete ich erstmal tief durch, denn diesmal war es doch ziemlich knapp gewesen. "Hey Jay. Nun beeil dich mal ein bisschen!", rief Alex schon von draußen und winkte mir zu. "Ich komme gleich.", rief ich zurück und verschwand in Richtung der Umkleidekabinen. Wenig später machten wir uns dann wieder auf den Weg zur Schule. "Zum Glück haben wir jetzt nur noch zwei Stunden. Ich find es echt klasse, dass wir danach Zeit haben um an unseren Projekten zu arbeiten." Ich nickte Alex zustimmend zu. Sie hatte nicht ganz Unrecht, denn so waren wir alle etwas früher zu Hause. Ich schaute in den Himmel und sah Falken dort oben rumkreisen. Dank meiner guten Augen konnten ich ihn sogar sehr deutlich erkennen. "Nach was schaust du denn da?", fragte Alex und schaute ebenfalls nach oben. "Ach so. Da flieg so'n komischer Vogel.", meinte sie und blickte immer noch weiter nach oben. "Alex! Pass auf!", rief ich noch, doch es war bereits zu spät. Sie blickte zwar noch nach vorn, doch leider konnte sie dem Laternenpfahl nicht mehr ausweichen und rannte voll dagegen. Daraufhin war ein lautes "Auaaa!", nicht zu überhören und das Gejammere hinterher leider auch nicht. Ich half ihr auf und schaute mir die Stelle an. "Sieht so aus, als hättest du dir die Nase etwas verknackst. Aber das bekomme ich wieder hin. Halte still.", sagte ich ihr und konzentrierte mich auf ihre blutige Nase. "Was hast du vor?", fragte Alex mich. "Sssccchhh.", murmelte ich und sprach dann leise die Heilungsformel von Falken: "Heile die Narben der glühenden Sonne." Wenig später war nichts mehr von eine blutigen Nase zu sehen und Alex war mehr als nur verwirrt. "Wie... Wie hast... hast du das gemacht?" Ich zuckte mit den Schultern, denn eigentlich hat sie schon viel zu viel mitbekommen. "Warte mal Jay. Du musst doch wissen, wieso du so etwas kannst. Also... Woher kannst und wie machst du das?" Ich seufzte, denn Alex hakt so lange hinter etwas nach, bis sie genau darüber Bescheid weiß. "Ich kann dir das nicht sagen Alex. Noch nicht. Ich weiß es ja selbst auch noch nicht lange und muss es selber erstmal verstehen." Innerlich hoffte ich darauf, dass sie es vergessen würde oder es einfach hinnehmen würde, doch da irrte ich mich gewaltig. Am Nachmittag ging ich wie gewohnt mit Falken trainieren und verbrachte damit auch den ganzen Tag nicht zu Hause. Nekael und Yeterel waren auch immer beim Training und halfen uns. Als ich müde und völlig k.o. nach Hause kam, saß Alex mit meine Mutter auf der Couch und trank Kaffee. Wolfsblut lief gleich zu ihr und ließ sich hinter dem Ohr kraulen, während mir nur die Trainingstasche aus der Hand fiel. "Was?", fragte ich überrascht und schaute von einem zum anderen. "Oh... Da du nicht bereits warst mir mehr zu sagen, dachte ich, dass ich dich mal zu Hause besuche um eine bessere Antwort zu erhalten. Du warst jedoch nicht zu Hause und so hab ich mich mit deiner Mutter unterhalten. Nun kenne ich dein Problem und ich frage mich, warum du mir nichts davon erzählt hast. Vertraust du mir denn nicht? Oder hast du einfach nur Angst, dass es dann auch noch andere erfahren und dein Geheimnis kein Geheimnis mehr ist?" Da ich Alex kannte, kam ich wohl schlecht drum herum ihr das Wichtigste zu erzählen. Ich erzählte ihr natürlich nicht die ganze Geschichte, denn das wäre nichts für Alex' Ohren. Als ich fertig war, schaute ich zu ihr und sah eine 'erschlagene' Alex vor mir sitzen. Keiner sagte ein Wort und man hätte wohl eine Stecknadel fallen hören können. "Damit ich das auch richtig verstehe.", sagte Alex dann nach einer Weile. "Du bist nicht aus dieser Welt. Du bist ein Engel und eine Elbin. Du sollst eine wichtige Aufgabe haben, doch du willst nichts mit dem Himmel zu tun haben. Daher lebst du jetzt wie zwei andere Engel hier und machst dein Ding. Noch dazu bist du unsterblich und alterst sozusagen gar nicht wie wir. Mann. Das nenn' ich 'ne gelungen Überraschung. Daher konntest du also meine Nase so einfach heilen." Ich war zwar erleichtert, dass sie es so gut aufnahm, doch ich war mir nicht so sicher, ob ich das richtige getan hatte. "Bitte versprich mir, dass du es niemanden sagst, Alex. Es ist für mich sehr wichtig. Ich weiß sonst nicht, was passiert und ich will es auch nicht unbedingt erfahren. Es ist ein Geheimnis und das soll es auch bleiben.", flehte ich und schaute sie verzweifelt an. Alex saß da mit gesenkten Kopf und geschlossenen Augen. Sie schien schwer darüber nachzudenken, doch dann schaute sie auf und grinste frech. "Klar werde ich es für mich behalten. Schließlich bist du meine beste Freundin und dein Geheimnis ist bei mir sicher. Außerdem werden die anderen sich grün und blau ärgern, sollte es doch irgendwann mal rauskommen. Was wir natürlich nicht hoffen. Ich werde zu dir halten, Jay. Komme was da wolle. Selbst wenn die Welt untergeht." "Na so weit wollen wir dann nicht gehen. Wenn die Welt untergeht, muss ich ja doch in das Himmelsreich. Da will ich aber nicht hin." "Ja. Schon klar.", lachte Alex und auch ich musste lachen. Trotz ihrer Sturheit kann Alex doch ganz ziemlich gut drauf sein. Außerdem bin ich froh, dass sie es weiß, denn sie zu belügen, wäre mir sicher sehr schwer gefallen. "So. Nun sagst du mir aber, warum du so gut in Sport geworden bist. Ich will das nämlich auch." "Nun. Da musst du dich vertrauensvoll an Falken wenden, denn er ist schließlich der Schundmeister vom Dienst."Falken saß wieder auf der Kommode und ließ einen empörten Schrei vernehmen. Alex schaute zu ihm und schüttelte den Kopf. "Aha. Wieso hast du eigentlich neuerdings so'n komischen Vogel? Ich wusste zwar, dass du manchmal ziemlich durchgeknallt bist, aber dass du dir deswegen gleich 'nen Vogel anschaffst zu Erkennung ist mir neu. Naja. Und wo ist dieser Falken?" Ich deutete auf ihn und Alex drehte sich um. "Darf ich vorstellen. Der komische Vogel und Schundmeister Falken, Graf von und zu Bruchpilot." "Tyniel. Wenn du dir nicht unnötigen Ärger einfangen willst, solltest du Älteren gegenüber etwas mehr Respekt haben.", sagte Falken empört, denn das ging ihn wohl doch etwas gegen den Strich. Ich bekam daraufhin einen Lachanfall, denn Falken war wütend und Alex ist von ihren Sitzplatz auf gesprungen und starrte Falken an, als sei er Luzifer persönlich. "Der... der... kaaaannn ja.... kann ja sprää... sprechen!!" "Na und. Du kannst ja auch sprechen.", entgegnete Falken empört. Alex schien beleidigt und schnappte nach Luft. "Ich. Natürlich. Ich bin ja auch ein Mensch. Doch du bist ein Vogel. Die einzigen Vögel die sprechen können sind Papageien und du siehst mir nicht wie einer aus. Es sei denn du hast 'ne Tarnkleidung an, denn wäre es natürlich etwas anderes, Papagei." Die letzten Worte kamen ziemlich hochmütig rüber und brachten Falken noch mehr auf die Palme. Die beiden führten noch eine ganze Weile ein Wortgefecht und am Ende gab es dann ein Unentschieden. Tja. Während ich mich mit Falken eher aus Freundschaft zoffte, war Alex wirklich nicht gut auf ihn zu sprechen. Aber irgendwie wollte sie dann doch mit uns trainieren und so schlossen die beiden einen Waffenstillstand, der allerdings nie so wirklich erfüllt wurde.

Freunde für immer Teil 2

Kapitel 7 - Freunde für immer Teil II
 

So vergingen die Jahre. Während alles um mich herum älter wurde und man denjenigen es auch ansah, behielt ich mein jugendliches Aussehen bei. Besonders unangenehm war es mir meist, wenn ich mit Lucia (die nun schon die Sechzig überschritten hatte) einkaufen gingen. Jeder hielt mich für ihre Enkelin und jene die mich kannten, fragten wie ich das machte. "Oh. Sie meinen bestimmt meine Mutter Jalasé. Ich bin ihre Tochter Jamila. Ja. Ich weiß ich sehe ihr verblüffend ähnlich." Danach lachte ich immer und die Leute nahmen es mir ab. Wohl fühlte ich mich nie dabei, denn ich log ja in gewisser Weise und das wollte ich nicht unbedingt. Danio hatte ich zum Anfang auch noch immer gesehen, meist natürlich auf Turnieren. Alex und ich hatten immer gemeinsam an welchen teilgenommen, denn auch sie wurde durch das Training mit Falken wesentlich besser. Wenn wir ihn dann auch mal trafen hatten wir immer viel Spaß miteinander und ich genoss die Zeit. Doch nach ein paar Jahren trafen wir uns dann nicht mehr und ich wusste auch nicht, was Danio in der letzten Zeit so gemacht hatte. Doch ich schätzte, dass er wie Alex geheiratet hat und ebenfalls bei seiner Familie lebt und einen festen Job hat. Bei den Gedanken musste ich schwer seufzen, denn ich würde auch gerne eine Familie gründen, doch das geht jawohl schlecht. Klar. Ich hätte ja einen Engel lieben können, die ich mit der Zeit kennen gelernt hatte, doch dass gäbe nur Ärger, den ich nicht haben wollte, also fand ich mich damit ab. Nun waren also schon fast 25 Jahre vergangen als mich Nekael und Yeterel um eine wichtige Besprechung baten. "Es ist nämlich so Jay. Wenn wir noch länger in dieser Stadt verweilen, riskieren wir entdeckt zu werden und so müssen wir umziehen.", fing Nekael vorsichtig an und ich schluckte mehrere Male. "Aber das würde ja bedeuten, dass ich Lucia und Alex und all die anderen nicht mehr sehen werde.", sagte ich. "Ja. Das ist leider das Problem, was wir Engel hier unten haben. Wir altern nun mal nicht und jenes sieht man uns auch an. Daher müssen wir alle 20 bis 30 Jahre umziehen um kein Risiko einzugehen. Sollten sie Menschen jemals erfahren, dass wir existieren, dann werden sie versuchen uns zu fangen." "Das verstehe ich nicht. Wieso sollten sie das tun? Wir tun doch niemanden etwas. Wir altern nur langsamer?", fragte ich verwirrt über Yeterels Worte. "Hör gut zu, Tyniel.", sagte Nekael eindringlich und ich wusste, dass nun etwas Unerwartetes kommen musste, denn sonst benutzte keiner diesen Namen, selbst Falken nicht. "Die Menschen mögen zwar in deine Augen noch gute Wesen sein, doch auch sie sind grausam und kalt. Du kennst doch die Menschheitsgeschichte, zumindest den Teil, den ihr in der Schule gelernt habt." Ich nickte und dachte an die Kriege die es gab. "Siehst du. Jetzt stell dir mal vor man entdeckt uns. Jene die nicht altern und sozusagen unsterblich sind. Stell dir mal die Menschen vor was sie tun würden nur um herauszufinden, wie so etwas möglich ist. Seit Jahrhunderten suchen die Menschen ein Weg zur ewigen Jugend und sie werden sie auch ewig suchen. Stell dir nur mal annähernd die Menschen vor, wie sie handeln würden um uns, die ja etwas wie ewige Jugend besitzen, zu ergreifen, zu fangen und zu untersuchen. Dieses Ausmaß kann sich kein Engel vorstellen und daher ist es halt so wichtig, dass wir unentdeckt bleiben." Nekael atmete tief durch und ich musste mehrere Male schlucken, denn jene Bilder konnte ich mir tatsächlich nicht ausmalen. "Es wird sicher schwer für dich werden, denn immerhin kennst du Alex nun so viele Jahre und ihr habt alles gemeinsam unternommen. Doch vielleicht ist es auch besser so, denn bedenke, dass sie nun eine Familie hat, um die sie sich kümmern muss. Und für dich ist es sicher auch besser, denn ist es für dich nicht deprimierend zu sehen, wie die Menschen, die du am meisten liebst neben dir altern?", fragte mich Falken. Mir liefen die Tränen über das Gesicht, denn seine Worte waren mehr als treffend. Er hatte Recht, denn ich sah, wie Lucia älter wurde und ich sah, dass sie immer schwächer und gebrechlicher wurde. Und obwohl ich ein Engel war, konnte ich doch nichts tun um jenes Schicksal zu verhindern und auch nur hinaus zu zögern. Bei Alex war es genauso, denn ich sah, wie sie älter wurde und ich sah ihre Kinder, die ebenfalls älter wurden. Alex war nicht mehr die Alex, wie ich sie kennenlernte. Sie ist nicht mehr die Alex, die jeden Quatsch mitgemacht hatte. Sie ist nicht mehr die Alex, die mich ärgerte, weil ich ein Jahr jünger war als sie. Nein. Sie ist erwachsen geworden. Und ich? Ich hatte mich kaum verändert. Ich mache immer noch die gleichen verrückten Dinge wie vor 20 Jahren und es ist mir egal, was andere davon halten. Das einzige was sich bei mir geändert hat, war dass ich meine Schützlinge verloren hatte. Ich ließ sie zwar frei, doch mittlerweile sind auch sie nicht mehr unter den Lebenden und das hatte ich damals schwer getroffen und nun drohte meiner Mutter und beste Freundin das gleiche Schicksal. Alle drei sagten kein Wort mehr und so war es unwahrscheinlich still im Raum geworden. Schließlich hatte ich meine Stimme wiedergefunden und sagte: "Ja. Ihr habt recht. Es wird mir sicher sehr schwer fallen, doch es lässt sich ja nun mal nicht ändern. Ihr lebt schon länger als ich hier und wisst, was das richtige ist. Wenn ihr sagt, wir müssen umziehen, dann soll es auch so sein. Ich will niemanden in Gefahr bringen und vielleicht ist es ja wirklich besser für alle." Bei den letzten Worten war ich mir allerdings nicht wirklich sicher. Für wen sollte es denn besser sein? Für Alex? Für Lucia? Für mich? Für Alex vielleicht, doch für Lucia wird es sicher sehr schwer sein von nun an alleine zu leben. "Nimm es dir nicht zu sehr zu Herzen, Jay. Wir sind vielleicht auch etwas Schuld daran, denn wir hätten es dir schon viel früher sagen sollen. Denn aus jenen Grund versuchen wir nie eine zu feste Freundschaft zu einem Menschen aufzubauen. Und auch uns fiel es jedesmal schwer zu gehen, wenn die Zeit gekommen war. Doch so ist es nun mal mit uns Engeln. Wir sind auch wenn wir auf der Erde leben immer noch keine Menschen.", sagte Yeterel und fasste mir auf die Schultern. "Seht ihr. Deswegen wollte ich nie ein Engel sein, doch das lässt sich ja nun nicht mehr ändern.", sagte ich mit Tränen in den Augen und trotzdem versuchte ich zu lachen. Ich stand auf und wollte in mein Zimmer gehen. "Mach dir keine Gedanken, Jay. Wir werden uns um alles kümmern. Das einzige was dir gelingen muss, ist der Abschied von Lucia und Alex.", meinte Nekael noch und ich nickte. Danach verschwand ich und machte draußen einen Spaziergang. Der Abschied fiel mir ein paar Tage später schwerer als ich zum Anfang dachte. Lucia war nicht zum Flughafen gekommen, denn sie wollte mich so in Erinnerung behalten und nicht sehen, wie ich in den Flieger stieg. Alex war alleine gekommen, denn auch ihr Mann kannte mein Geheimnis nicht. "Ich hoffe, dass du mich irgendwann dann doch mal besuchst oder aber anrufst.", sagte sie fordernd. "Klar. Ich werde dich natürlich anrufen und irgendwann bestimmt auch besuchen kommen. Nur leider nicht in nächster Zeit. Das verstehst du sicherlich." Sie nickte und umarmte mich ganz lieb. "So wir Danio versprach dir ein guter Freund zu bleiben, verspreche ich dir immer eine gute Freundin zu bleiben, selbst wenn die Welt auseinander bricht. Das hatte ich dir vor Jahren versprochen und ich werde dieses Versprechen halten. "Das glaub ich dir gerne. Doch ein Versprechen musst mir noch geben. Kümmer dich bitte um Lucia. Sie hat jetzt sonst niemanden mehr und darum ist es mir lieb, wenn ich weiß, dass du dich um sie kümmerst. Dann bin ich mir sicher, dass sie in guten Händen ist und ich brauche mir nicht jeden Tag Gedanken und Sorgen zu machen." "Dieses Versprechen gebe ich dir gerne, denn immerhin ist Lucia immer freundlich zu mir gewesen. Das ist außerdem das Mindeste, was ich für dich zum Abschied tun kann." Dann wurde leider auch schon mein Flug aufgerufen und ich musste los. Falken saß in einem Käfig und war bereits mit unserem Gepäck verstaut, so dass Alex nicht über ihn herziehen konnte (was sie mit Sicherheit getan hätte). Sie umarmte noch einmal Yeterel, Nekael und mich und wünschte uns alles Gute. So nahm ich also Abschied von denen, die mich solange begleitet hatten. Im Flugzeug schaute ich aus dem Fenster und erinnerte mich an die letzten gemeinsamen Jahre. Diesmal liefen mir keine tränen über das Gesicht, denn irgendwie hatte ich mich doch damit abgefunden. Mein Hass auf meinem Vater und die Engel in ihrem Reich war jedoch nur noch größer geworden.
 

Sooooo.... Drei neue Kapitel. nicht gerade viel, aber auch nicht gerade wenig. Ich arbeite ja auch schon wieder am nächsten Teil. Nur leider muss ich montag wieder zur Schule und dann hei'ßt es für mich auch noch lernen (würg kotz Bäääähh). Nun gut. Bin mal gespannt, wie euch der Teil gefällt. Bis jetzt ist ja noch nicht allzu viel passiert. Doch glaubt mir. das wird sich mit den nächsten Kapiteln bestimmt ändern. ;-)
 

Zum Schluss bleibt nur noch zu sagen:

Fornit bitte Fornus.

Leiser Abschied

So... Nun kommt mal wieder ein neues Kapitel. Zwar verletze ich damit eine wichtige Autorenregel, doch ich denke, dass es diesmal in Ordnung geht, da es für den weiteren Verlauf von aller wichtigster Bedeutung ist. Doch lange Rede kurzer Sinn. Hier ist das nächste Kapitel.
 

Kapitel 8 - Leiser Abschied
 

Mir schien als würden die Jahre nur sehr langsam vergehen. Trotz des ständigen Umziehens das wir alle paar Jahre veranstalteten. Wie Nekael und Yeterel schloss ich keine allzu festen Freundschaften mehr und ging den Menschen so gut wie möglich aus den Weg. Mein Versprechen Alex gegenüber hielt ich und besuchte sie noch einmal. Sie hatte mir einmal in einem Brief mitgeteilt, dass Lucia verstorben ist und sie mir noch etwas hinterlassen hatte. Als ich den Brief erhalten hatte, wollte ich nicht zurück und erst dreißig Jahre später flog ich dann doch. Da unser derzeitiger Aufenthaltsort irgendwo in Afrika war, wurde es ein etwas längerer Flug. Das einzig für mich gute an dem ganzen umgeziehe war, dass ich so ziemlich viele Sprachen beherrschte. Das war zwar danach kaum noch hilfreich, aber ein guter Zeitvertreib. Während meines Fluges überlegte ich, ob ich nicht doch einmal zu Lucias Grab gehen sollte, doch ich konnte mich nicht dazu durchringen. Ich hatte Alex mitgeteilt, dass ich zu ihr komme und so hoffte ich, dass ich sie am Flughafen traf. Doch als ich gelandet war und mich zur Gepäckabfertigung begab, sah ich weit und breit keine Alex. Ich seufzte. Ich hätte mir das ja auch denken können, denn immerhin ist sie jetzt schon über siebzig Jahre. Ich nahm meinen Koffer und ging nach draußen. Viel hatte sich in den Jahren nicht geändert. Na gut. Man fand zwar jetzt in jeden Wagen eine Klimaanlage und Navigationssystem und es gab einige Währungsänderung. Doch ansonsten? Ich musste an die Theorien von vor vierzig Jahren denken. Wie war das noch mal? Die Welt wird überbevölkert sein. Es wird so genannte Mutanten geben. Oder aber es wird die Menschen überhaupt nicht mehr geben, da sie einen dritten Weltkrieg angefangen haben und sich somit selbst auslöschten. Solche Gedanken fand ich zwar nicht lächerlich, doch das Zeitgefühl der Menschen ist doch echt für die Katz'. Dann war ich auch schon bei Alex zu Hause und ich schaute auf den Klingelknopf. Es stand immer noch ihr Name dran, also ist sie nicht umgezogen. Ein gutes Zeichen. Ich klingelte und von drinnen konnte ich eine Stimme vernehmen. "Einen Augenblick bitte." dann öffnete sich die Tür und eine Frau im Rollstuhl schaute mich mit großen Augen an. "Du bist es wirklich.", flüsterte sie leise und ich nickte. Diese Frau war niemand anderes als Alex, doch ihr Anblick schmerzte mich. "Komm ruhig rein. Du brauchst nicht in der Tür stehen.", sagte sie und ich tat dies auch sogleich. Als ich drinnen war schaute ich mich um. Hier hatte sich auch nicht viel verändert, außer die Einrichtung. "Wie geht es dir überhaupt? Möchtest du etwas trinken? Kann ich irgendwas für dich tun?" "Ja. Mich erst mal Luft holen lassen.", sagte ich und lachte. "Du hast nicht verändert. Weder im Verhalten noch im Aussehen, Jay. Doch nun erzähl mal. Wie ist es dir denn in den letzten Jahren so ergangen?" Da Alex nicht ruhiger wurde, gab ich mich geschlagen und erzählte ihr alles. Als ich fertig war, war ich erst recht aus der Puste und holte einige Male tief Luft. "Du hast also noch andere Engel kennen gelernt, die wie Nekael und Yeterel sind. Das ist doch gut. So weißt du, dass es noch mehr von euch gibt." "Ja. Schon. Doch wir sind nicht viele. Mit den Zahlen im Himmel können wir uns nicht messen. Dem gegenüber sind wir nur ein winzig kleines Licht. Daher interessiert es ja auch keinen da oben. Doch nun erzähl mir doch mal, was du in den letzten Jahren so gemacht hast." "Mir ist es nicht so gut ergangen wie dir. Nachdem Lucia verstorben war, wurden wir in einem Unfall verwickelt, wodurch ich an den Rollstuhl gefesselt wurde. Mein Mann starb später im Krankenhaus und Cecile erlitt mehrere Knochenbrüche. Von da an ging es immer Berg auf und ab. Eine Zeit der Erholung gab es von da an nicht mehr. Ich bekomme nur wenig Rente und ansonsten geht es mir mehr schlecht als recht. Du siehst also, dass es nicht so gut ist wie bei dir." Ich schluckte mehrere Male und sprach ihr mein Beileid aus. "Wieso hast mir das nicht in einem deiner Briefe mitgeteilt? Ich hätte dir sicher helfen können." "Nein, Jay. Ich wollte dir nicht unbedingt zur Last fallen, da du deine eigenen Probleme hast." "Aber du bist doch keine Last.", warf ich empört dazwischen. Alex sagte nichts mehr darauf und lächelte vor sich hin. "Wir sollten uns etwas zu Essen machen und dann schlafen. Es ist schon sehr spät geworden. Wir haben wohl zu lange erzählt.", sagte sie dann nach einer Weile und fuhr in die Küche. Ich stand ebenfalls auf und half ihr den Tisch zu decken. Das Abendessen verlief sehr ruhig und Alex erzählte mir etwas Genaueres über ihre letzten Jahre. Wie sie es vorher schon erwähnt hatte verlief es wirklich nicht immer in den besten Bahnen. Wir erzählten und die Zeit verging, doch irgendetwas bedrückendes lag in der Luft. Leider konnte ich es nicht genau deuten und so schenkte ich ihm auch keine weitere Bedeutung. Ein Fehler, wie ich später fand. Schließlich hieß es schlafen gehen und Alex gab mir Bettzeug. Ich schlief auf dem Sofa in der Wohnstube und das auch sehr gut, da ich erst spät am nächsten morgen aufwachte. Noch völlig verschlafen, tappste ich durch die Wohnung in Richtung Küche. Alex schien auch noch nicht aufgestanden zu sein und so ging ich zu ihrem Schlafzimmer um sie zu wecken. Dort erwartete mich jedoch ein Schock. Alex war in der Nacht verstorben. Nach einer halben Ewigkeit, so schien es mir, ging ich langsam zurück in den Flur und rief den Notarzt an. All diese Dinge tat ich nur langsam, doch so, als würde ich es jeden Tag tun. Ich beantwortete die Fragen, der Telefonistin und nach dem Anruf ging ich zurück in Alex' Schlafzimmer. Dort beugte ich mich über sie und hauchte ihr sanft zum Abschied einen Kuss auf die Stirn. "Das ist doch sehr erstaunlich. Du gibst ihr den Kuss eines Engels und das obwohl du das doch nie erlernt oder es dir jemand gesagt hat." Erschrocken fuhr ich herum und sah auf dem Schrank einen Mann mit schwarzen Mantel sitzen. Obwohl ich ihn nie zuvor sah, wusste ich doch wer oder zumindest was er ist. "Du bist also ihr Todesengel.", sagte ich ohne weiter zu überlegen. "Sehr gut. Ich bin Karmiel und du bist Tyniel, Gabriels Tochter." Ich schluckte. "Ganz recht. Doch woher kennst du meinen Namen und weißt wer ich bin?" "Nun... Jeder Engel im Himmelsreich kennt dich. Du bist die jenige, die meine Brüder und mich wieder vereinen soll und auch unsere Existenz verbreiten soll. Beantwortet das deine Fragen?" Ich nickte. "Das weißt du doch auch, dass ich euch nicht helfen werde. Ich entsagte dem Himmel schon vor vielen Jahren." "Oh nein. Du entsagtest ihm nicht. Du hast dich ihm nur verweigert. Wenn du ihm entsagen würdest, müsstest du entweder ein Dämon werden oder aber eine neue Existenzgrundlage bilden. Doch das hast du nicht. Du bist also immer noch ein Engel." "Das bin ich nicht!", rief ich aufgebracht. "Und damit du es nur weißt. Ich werde nicht sein wie du, mein Vater oder wie irgendein anderer Engel, wenn das heißt, meine Freunde töten zu müssen!" Ich war wütend und ich wusste nun zu gut, was mein Gefühl von gestern Abend war. "Das ist nur allzu verständlich. Doch du bist ein Engel und Menschen sind für nicht gerade die am besten geeigneten Freunde. Ihre Zeit ist kurz und solltest das doch am besten einsehen. Du hast sie altern sehen. Du hast gesehen, dass sie niemals wie wir sein können und trotzdem bist du ihre Freundin geblieben. Es ist also allein dein Pech, wenn du sie am Ende nicht töten kannst. Außerdem hab ich sie nicht getötet, sondern nur ihre Seele geholt. Für sie war es an der Zeit. Das ist auch schon alles. Obwohl... Du hättest etwas für sie tun können. Aber da fällt mir ein... Du bist ja kein Engel." Die ganze Zeit über kämpfte ich mit den Tränen, doch nun liefen sie mir über die Wangen. 'Ich hätte etwas für sie tun können. Ich hätte Alex helfen können. Doch...' Ich fiel auf die Knie und weinte. Das war alles so... so... Grausam? Ja. Das war es auch. Ich weiß nicht, wie ich jenes Gefühl beschreiben soll. Das einzige, was ich verspürte war Trauer. Tiefe, unendliche Trauer. Karmiel war inzwischen verschwunden. Mit Alex' Seele. Allmählich bekam ich einen einigermaßen klaren Kopf und holte meine Sachen um zu gehen. Ich wollte nicht da sein, wenn der Notarzt kam. Das würde mir nur unangenehme Fragen bescheren und das wollte ich erst recht auf keinen Fall. Schnell nahm ich meine Tasche, ließ die Tür einen Spalt weit offen und verließ das Gebäude. Gerade noch rechtzeitig, denn nur ein paar Minuten später tauchte auch schon der Wagen auf. Ich blieb nicht etwas stehen und sprach leise ein paar Worte: "Daleth tau theth nun. Samech lamed tan zade aîn. Res kuff shin vau. Aleph caph."

Ein unmoralisches Angebot

Hab endlich wieder einige Kapitel geschafft. Zwei sind es zwar nur, doch ich denke es wäre nur fair, wenn ich wieder eins hineinstelle. Allerdings ist es sehr kurz, aber es ist ja auch nur eine Überleitung zum nächsten, also seht es bitte nicht so ernst.
 

Kapitel 9 - Ein unmoralisches Angebot
 

Von diesem Tag an änderte sich einiges für mich. Schwer niedergeschlagen fuhr ich zurück zu Nekael und Yeterel. Als die beiden mich so sahen, dachten sie sich sicher schon ihren Teil und stellten mir auch keine Fragen. Sogar Falken ließ mich eine Zeit lang in Ruhe. Es vergingen mehrere Tage, doch ich verbrachte sie zum Großteil in meinem Zimmer und dachte an vergangene Tage zurück. Jene glücklichen Tage, die nun vergangen sind und wohl auch nie wiederkehren werden. Meistens blätterte ich in Fotoalben rum und hing meinen Gedanken nach. Und je mehr ich mich gehen ließ, umso mehr schien ich für die Dämonen interessant zu werden. Sie kamen. Erst nur alle paar Tage einmal, doch dann kamen sie öfters. Erst jeden Tag, dann mehrmals am Tag. Ich sah sie. Sah, wie ihre Schatten über meine Wände huschten, wenn die Nacht hereinbrach. Sah sie, wie sie mich beobachteten und von meiner Verzweiflung ernährten. Ich machte keine Anstalten mich zu wehren. Warum auch? Für mich schien es zu dieser Zeit so wieso als sinnlos. Nekael und Yeterel machten sich Sorgen um mich. Sie versuchten mich aufzumuntern, mich abzulenken, doch vergebens. Mir war alles völlig egal. Dann eines Abends vernahm ich eine leise, flüsternde Stimme, die mich zu ruhen schien. Als ich mich in meinem Zimmer umsah, bemerkte ich, dass sich mindestens ein Dutzend der Dämonen dort versammelt haben muss. "Tyniel. Tyniel. Engel des verdorbenen Blutes. Was sitzt du so alleine rum? Komm zu uns. Folge uns. Werde eins mit uns.", flüsterten sie mit einen beschwörenden Ton, doch ich blieb standhaft. "Verschwindet. Mit euch, den Gestalten der Finsternis will ich nichts zu tun haben. Lieber bin ich allein.", antwortete ich und vergrub mein Gesicht in mein Kopfkissen. "Tyniel. Tyniel. Sei nicht traurig. Komm zu uns und nie wieder wirst du traurig sein." "Ich sagte ihr sollt verschwinden!", rief ich nun aufgebracht. Sie nervten mich und ich wollte sie nicht hören. "Wer wird denn gleich in die Luft gehen? Dabei liest man eurem schönem Gesicht solche Reaktionen gar nicht ab.", sprach nun eine Stimme äußerst deutlich und ich richtete mich auf. Aus einen Schatten nahe dem Schrank trat nun ein Mann (?) heraus und setzte sich zu mir aufs Bett. "Wer seid ihr? Und wie seid ihr hier herein gelangt?", fragte ich verwirrt und schaute mir mein Gegenüber etwas genauer an. Er schien keiner der einfachen Dämonen zu sein, doch das bedeutete nur noch mehr Vorsicht. "Verzeih. Doch mein Name ist Mad Hatter und ich beobachte dich schon eine ganze Weile, Tyniel. Meinem Herren und auch allen anderen Schattenwesen ist wohl bekannt, dass du den Himmel meidest, obwohl du doch ein Engel bist. Mein Herr würde deshalb gerne, dass du zu uns kommst." "Und wieso sagt mir das dein Herr nicht persönlich?" "Er ist ein viel beschäftigter unter uns und so komme ich in seinem Namen zu dir." Ich antwortete nicht. Irgendwas an diesen Kerl ließ mich mir die Nackenhaare sträuben und etwas wirkte geradezu anziehend auf mich. "Doch wahrlich ist dies wohl nicht der einzige Grund. Er ist fasziniert von eurer Schönheit und euren und glaublich starken Willen. Er würde euch gerne an seiner Seite haben." Ich musste einige Male schlucken. Das klang ja fast schon wie ein Heiratsantrag. Nach einiger Zeit schloss ich die Augen um wieder einen klaren Kopf zu erlangen. Das klappte auch ganz gut und dann antwortete ich: "Ich weiß nicht, wieso ihr wegen so etwas zu mir kommt. Ich hab es doch schon gesagt: Mit euch Wesen der Schattenwelt will ich nichts zu tun haben und dabei bleibt es auch." "Oh ja. Bei weitem. Jene Worte vernahmen wir sehr wohl. Doch wieso überlegt ihr euch das nicht noch einmal? Ich bin mir sicher, dass hinter so einem schönen Gesicht auch ein kluger Kopf steckt." Ich spürte, wie ich rot wurde. Diese Komplimente machten mich wirklich verlegen. Plötzlich klopfte es an der Tür und ich vernahm Nekaels Stimme. "Jay. Mach auf. Bitte." Ich drehte mich noch einmal zu Mad Hatter um, doch er war nicht mehr da. Dafür fand ich nur noch eine Spielkarte mit den Worten: Denkt drüber nach. Ich ging zur Tür und öffnete. Nekael kam herein und schaute sich kurz um. "Die Dämonen waren also hier. Nun... Ich hoffe du weißt, worauf du dich da einlässt, Jay. Nimm dich vor ihnen in acht. Sie lügen um ihr Ziel zu erreichen. Du darfst ihnen auf keinen Fall vertrauen." Dann verschwand er auch gleich wieder und ich stand allein da. Verwirrt von seiner Rede und Mad Hatters Besuch versuchte ich eine richtige Entscheidung zu treffen. Doch jenes war schwerer als ich dachte.

Als ich am nächsten Tag erwachte, fiel mir alles vom letzten Abend wieder ein und so verbrachte ich den Tag damit eine Entscheidung zu fällen. Doch ich kam an diesem Tag zu nichts, da mir meine beiden Freunde auch noch mitteilten, dass ich wieder zur Schule müsse. Ich legte Protest ein, denn ich verstand den Sinn in der Sache nicht. "Wieso soll ich zur Schule?! Ich habe wer weiß wie lange in einer verbracht und auch noch studiert. Soll ich etwa mein Leben lang lernen? Das könnt ihr mir nicht antun.", versuchte ich sie umzustimmen, doch Fehlanzeige. Das Ergebnis war gleich null. "Sieh es doch einfach als Freizeitbeschäftigung.", meinte Yeterel. "Du hast doch sowieso den ganzen Tag über nichts zu tun. Außerdem weißt du alles schon irgendwie. Es dürfte also kein Problem für dich sein, die Schule zu schaffen. Ich meine... Du kannst ja natürlich auch studieren gehen und eine andere Richtung nehmen. Aber das ist dir überlassen. Jedenfalls wirst du nicht den ganzen Tag hier verbringen." "Gut. Dann werde ich ebend den ganzen aus dem Haus sein und umher streifen. So muss ich nicht in die Schule. Problem gelöst." "Von wegen gelöst. Dann würde es erst richtig anfangen. Was glaubst du wohl, was die Leute denken würden, wenn sie ein Mädchen in der Gegend umherlaufen sehen, dass aussieht wie 18?", warf nun Nekael ein. "Sie würden denken, dass ich zur Zeit keinen Ausbildungsplatz habe." "Möglich. Doch unser Entschluss steht fest. Du gehst zur Schule nächsten Montag und dabei bleibt es." Ich hätte gerne noch etwas erwidert, doch nach Nekaels scharfen Ton zu urteilen, sollte ich das lieber lassen. Und so musste ich wieder Schulbank drücken, doch ich schwor mir jeden festen Kontakt mit meinen Mitschülern zu vermeiden. Ich wollte nicht noch einmal as ganze durchmachen wie mit Alex. Und dann war da ja noch immer Mad Hatters Angebot. Sollte ich es annehmen?
 

Tja... Wie wird das wohl enden? Wird Tyniel nun doch noch irgendwann ein Dämon oder wählt sie eine andere Wesensart? Und wie wird es in der Schule für sie, da sie ja schwor nie wieder Freunde zu suchen unter den Menschen.

Einige Antworten bekommt ihr im nächsten Kapitel und bis dahin heißt es für mich wieder
 

Fornit bitte Fornus!

Grausame Welt

Hab mich entschieden doch schon das nächste Kapitel hochzuladen. Dieses ist wesentlich länger als die letzten zwei. So zu sagen als kleine Entschädigung. Ein paar der Fragen werden übrigens beantwortet, andere bleiben offen und neue werden hinzukommen. Ich wünsche euch aber trotzdem viel Spass beim lesen.
 

Kapitel 10 - Grausame Welt
 

In der Schule hatte sich nicht allzu viel verändert. Die Bedingungen waren teilweise immer noch die gleichen. O.K. Man arbeitet jetzt mehr an den Computern, doch man hat immer noch Lehrer, über die man sich doch schon mal gerne aufregt. Ich für meinen Teil entschloss mich für mich zu bleiben. Dadurch wurde ich zwar zum Aussenseiter in meiner Klasse, doch dass war mir irgendwie lieber, als irgendwann meine Freunde sterben zu sehen. Außerdem ist es vielleicht auch ganz gut so gewesen, denn zur Zeit jagt man so genannte Mutanten. Diese sind erst vor drei Jahren richtig aufgetaucht und die Menschen fürchten, verachten und hassen sie so sehr, dass sie sie jagen, töten oder irgendwas anderes mit ihnen tun. Doch ich will das gar nicht so genau herausfinden und halte meine Fähigkeiten unter Verschluss. Die Schule war jeden Tag schwerer hinter sich zu bringen. Nicht wegen dem Stoff, denn den konnte ich ja gut, sondern wegen der Sticheleien in der Klasse. Die erste Zeit ignorierte ich sie einfach, aber sie wurden immer nerviger und mir platzte fast jedesmal der Kragen. "Lasst mich in Ruhe ihr Würmer. Ihr Schwächlinge! Ihr seid nichts wert. Ich könnte euch ohne weiteres mit nur einer Handbewegung töten!", hätte ich dann am liebsten gerufen, doch unter größter Mühe riss ich mich zusammen. Besonders schlimm war Hitomi Susuki mit ihrer Clique. Sie ärgerte mich in dem sie mich wie ein Kind behandelte, dass nicht wisse, was es zu tun hat. Ihr hätte ich lieber denn je den Hals umgedreht. Jedes mal wenn ich sie sah, stieg in mir die Wut hoch, so dass ich einige Male schlucken musste.

Eines Samstag Abend ging ich nach den Training noch etwas in die Stadt um nachzudenken. Mein Ziel war der Park und ich musste fast die ganze Stadt durchqueren. Da es spät war, hätte ich mir eigentlich selbst denken können, dass ich einige meiner Klassenkameraden auf den Markt antreffen würde. Doch das schien ich wohl verdrängt zu haben. Ein verhängnisvoller Fehler. Ich schlenderte im Gedanken versunken vor mich her und achtete nicht weiter auf meine Umgebung, als ich jemand vor mir bemerkte. Als ich aufblickte, sah ich in ein hämisch grinsendes Gesicht, dass mir gar nicht gefiel. Es war das Gesicht von Yue, dem Freund von Hitomi. Kurz zog ich meine Augenbraue nach oben und wollte mich an ihm vorbei schieben. Nur leider schien er damit nicht einverstanden zu sein. "Sieh mal einer an. Wenn das nicht Dick und Doof in einer Person sind." "Ich bin nicht doof Yue. Ich ignoriere dich bloß.", antwortete ich ohne mir Gedanken über mein weiteres Vorgehen zu machen. "Oh nein. Bei meiner Angst. Wie schlagfertig." "Bei meiner Seele, dass ist mir scheißegal.", sagte Hitomi, die natürlich nicht fehlen darf. Irgendwie hatte ich Lust, die beiden mal nach Strich und Faden zu verarschen, auch wenn mir dass ein paar blaue Flecken einbringen sollte. "Sag mal Hitomi. Hat dir heute schon jemand, wie schön du bist?" "Nein, doch..." "Gut. Dann hat dich ja heute noch keiner angelogen.", unterbrach ich sie einfach. Daraufhin verzog sich ihr Gesicht so, als hätte sie in eine Zitrone gebissen. Mit Mühe konnte ich mir das Lachen verkneifen, doch ich fand Gefallen an der Sache und ärgerte sie weiter. "Was ist? Hast du Sodbrennen? Du siehst so sauer aus." Inzwischen hatte sich auch der Rest der Clique eingefunden und stellte sich hinter den zweien. "Lass gut sein Hitomi.", meldete sich Miyoko zu Wort und richtete sich dann an mich: "Sie muss sich deine Beleidigungen nicht anhören." "Dann soll sie sich die Ohren zuhalten.", antwortete ich prompt und ließ sie stutzen. "Ach ja... Yue. Wichtige Nachricht. Die Intelligenz verfolgt dich, doch du bist eindeutig schneller. Mach nur weiter so und du kannst dich zu den Olympischen Spielen anmelden." Je länger ich ihnen Beleidigungen an den Kopf warf umso ungehaltener wurde ich. Ich war mir durchaus im Klaren darüber, dass es mich Kopf und Kragen kosten konnte, doch mir war es irgendwie egal. "Und Sazuki... Die Stinktierfarm hat angerufen. Du sollst nach Hause kommen." "Ich geb dir eins in die Fresse, davon erholst du dich nicht.", sagte nun Suzuki. Ich schien einen wunden Punkt getroffen zu haben. "Richtig.", mischte nun auch Yue mit. "Hier nach brauchst du einen Krankenwagen und ein Krankenbett." "Ja. Für euch.", antwortete ich keck. Das Fatale jedoch war, dass die beiden ihre Drohung war machen wollten. "Wir machen dich fertig!", riefen die beiden und stürzten auf mich zu. Ich war jedoch so weit abgedriftet, dass ich meine Kräfte vergaß und mich mit Freude in den Kampf stürzte. "Euer Optimismus erheitert mich wirklich sehr." Ohne Schwierigkeiten, konnte ich ihren lächerlichen Angriffen ausweichen. Dabei musste ich sogar lachen, denn es war schon komisch zu sehen, wie die beiden versuchten mich zu treffen. Ich war so sehr hypnotisiert, dass ich auch nicht mitbekam, dass Nekael und Yeterel alles aus de Ferne beobachteten. Falken kreiste übe uns und machte sich genauso ein Bild, doch wie gesagt: Ich bekam nichts weiter mit außer die zwei Dummköpfe. Dann jedoch stieß Falken einen Warnschrei aus und ich wurde aus meiner Trance gerissen. Diesen Moment nutzte Yue aus und verpasste mir mit aller Wucht einen rechten Haken, der mich einige Schritte rückwärts schwanken ließ. Wieder zu mir gekommen, wischte ich mir kurz über den Mund und bemerkte kurz darauf den Geschmack von Blut. Ich schaute auf meinen Handrücken und sah eine lang gezogene Blutspur. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich wohl doch etwas zu weit gegangen war. "Was nun? Plötzlich nicht mehr so laut? Dein Pech, dass das nur der Anfang war. Vielleicht merkst du dir das und hältst das nächste Mal dein großes Maul.", sagte Yue nun großkotzig und grinste. Dabei knackte er geräuschvoll mit den fingern und wollte mir gerade eine verpassen, als Falken vom Himmel herab stieß. Seinen Schrei nahm ich nur teilweise wahr, denn ich betrachtete immer noch das Blut auf meiner Hand. "Ah. Verdammtes Mistvieh! Hau ab!", rief Yue und schlug nach Falken, doch der ließ sich nicht von seinen Vorhaben abbringen und hackte noch ein bisschen auf Yue rum. Schließlich hörte er auf und flog zum nächsten Baum. Ich hatte mich inzwischen aufgerappelt und versuchte so ruhig wie möglich zu sprechen. "Keiner hat es bisher geschafft mich zum Bluten zu bringen. Dafür muss ich dir Respekt aussprechen, Yue. Doch leider hast du damit auch einen Fehler begannen, denn niemand darf jenes auch nur erleben oder gar sehen." Mit jedem Wort, dass ich sprach, stieg meine Wut und ich setzte dadurch eine sehr viel Energie frei. Obwohl ich alles nun sehr genau mitbekam und wusste, dass ich auf einen sehr dünnen Seil lief, machte ich weiter. Die Reaktion der anderen daraufhin war nur allzu verständlich. "Sie... Sie ist einer... einer der Mutanten!", hörte ich Miyoko sagen und schaute zu ihr. Nach ihrer Reaktion zu urteilen, musste ich aussehen, wie ein furchtbares Wesen, denn sie schrie sich fast die Seele aus dem Leib, nachdem mich angestarrt hatte wie ein total verwirrtes Etwas. Die anderen von Hitomis Clique hatte schleunigst das Weite gesucht und Hitomi stand wir erstarrt an ihrem Platz. Suzuki brabbelte irgendetwas vor sich her, doch so undeutlich, dass selbst ein Dolmetscher es nicht hätte übersetzen können. Yue war noch der einigermaßen am besten bei Verstand Gebliebene und lachte nur irre. Falken stieß Schreie aus und versuchte mich zur Vernunft zu bringen, doch ich schien ohne eigenes Denken zu handeln. Es war, als hätte ein anderes Ich von mir Besitz ergriffen. Langsam schritt ich auf Yue zu und konzentrierte meine Kräfte. Irgendwie wurde mir selbst klar, dass ich dabei war ihn umzubringen und mit einem Mal riss ich mich selbst aus der Trance. Mir war, als wäre ich aus einem Traum erwacht und starrte alle vier um mich herum an. Nur sehr langsam wurde ich mir über das Geschehene klar und ich stand wie verloren auf weiter Flur. Auch Suzuki schien sich wieder etwas gefangen zu haben und da ich ja selbst nichts mehr mitbekam, merkte ich auch nicht, dass er sich von hinten an mich heran schlich. Ich bemerkte ihn erst, als er mir sein Messer in den Rücken gestoßen hatte. Nachdem er es rausgezogen hatte, drehte ich mich zu ihm um und versuchte eine Antwort in seinen Augen zu finden. Diese war jedoch eindeutig. Er hielt mich für einen Mutanten und diese hatten nicht zu leben, sondern nur zu sterben. Allerdings schien er noch teilweise wie von Sinnen, denn er kam erneut auf mich zu und dann merkte ich nur noch, wie er immer wieder mit den Messer auf mich einstach. Irgendwann dann hörte er auf und ich sackte auf die Knie. Ich spürte, wie das Blut aus meinen Wunden sickerte und ich griff teilweise danach und begutachtete es dann in meiner Hand. Dann fiel ich auf den Boden und blieb liegen. Hitomi und Miyoko hatten aufgeschrien und Yue zerrte den immer noch betäubten Suzuki weg. Sie ließen mich einfach liegen und liefen weg. 'Bleibt da. Helft mir. Lauft nicht weg. Ich bin kein Mutant.', waren meine gedanklichen Worte, doch sie kamen nicht über meine Lippen. Das einzigste, was ich schaffte leise zu sagen war: "Ich bin kein Mutant." Danach verlor ich langsam das Bewusstsein. Das Letzte was ich noch mitbekam, war ein helles Licht, das auf mich zukam. Es strahlte Wärme aus, doch um mich herum wurde alles schwarz.
 

Was wird denn jetzt nur aus Tyniel? Wird sie sterben? Wohl eher nicht, denn auf ihr ruht ja das Schiksal der Welt. Aber woher und vor allem wer oder was ist das seltsame Licht? Schwere Fragen, die nur im nächsten Kapitel enthüllt werden. Jedoch müsst ihr euch gedulden, denn leider hab ich kaum Zeit. Trotzdem wird das nächste sicher kommen und bis dahin...
 

Fornit bitte Fornus!

P.S: Schreib mir ruhig Kommentare. Eckt mich ruhig an, wenn euch was nicht gefällt. Ich kann euch zwar nicht versprechen es zu ändern, doch ich werde versuchen es euch genauer zu erklären.

Ich hab es endlich geschafft! Das 11. Kapitel ist fertig! tut mir echt leid, dass es so lange gedauert hat, doch leider hab ich kaum noch Zeit. Erstens muss ich mich für die Schule jeden Tag aufs neue vorbereiten und zweitens möchte jetzt noch eine Freundin von mir eine Geschichte mit und über One Piece. Damit hab ich nun auch schon angefangen. Aber ich werden den Elbenengel Tyniel ja nicht vergessen. Also... Lange Rede kurzer Sinn. Hier ist das neue Kapitel.
 

Kapitel 11 - Willkommen in der Unterwelt
 

"Uriel-Sama. Wieso seit ihr hier?", fragte Nekael, den Mann der aus dem Licht erschien. Er nahm die bewusstlose Tyniel und drehte sich dann zu den dreien um. "Ich bin hier um sie zu holen, Nekael. Ihr habt gute Dienste in den letzten Jahren geleistet und auch Falken wird für seine Fürsorge belohnt. Allerdings nur, wenn ihr zurück in das Himmelsreich kehrt." "Wieso verlangst du das von uns, Uriel? Du selbst willst nicht zurück und verstehst uns, doch nun verlangst du es." "Yeterel. Wenn euch etwas an diesem halben Engel liegt, solltet ihr zurück kehren. Ihr könnt sie nicht schützen, wenn ihr weiter hier auf der Erde bleibt. Im Himmel habt ihr die Möglichkeit ihre Schritte zu beobachten und ihr gleichzeitig den richtigen Weg zeigen." "Hör auf Uriel. Du sprichst doch nicht wirklich für dich, sondern nennst hier nur die Interessen des Himmels. Das du hier auftauchst ist doch auch kein Zufall." "Das ist nicht ganz falsch, Nekael. Das hier bin ist wirklich kein Zufall. Ich bin hier, um Tyniel mit in die Unterwelt zu nehmen. Dort ist sie vor den anderen Engeln und vor allem vor den Menschen sicher. Ich weiß, dass ihre wunden hier durchaus heilen könnten, doch es ist sehr gefährlich nach dem, was heute passiert ist." Die beiden Engel schwiegen und selbst Falken ließ betrübt den Kopf hängen. Erdengel Uriel hatte recht. Die Erde war nicht mehr sicher für Tyniel. "Seid nicht traurig. Ihr werdet sie sicher noch wieder sehen. Sie wird nicht sterben und selbst wenn sie nach Mittelerde geht, so wird sie doch sicher immer wieder mal zurück kommen um ihre Freunde zu besuchen. Ihr habt so viel für sie getan, dass sie euch sicher nie vergessen wird. Doch bis es soweit ist, wird sehr viel Zeit vergehen. Jahrhunderte werden über diese Erde wandern und ihr werdet sie sicher noch mit erleben. Allerdings solltet ihr eins bedenken, besonders du Falken. Ihr seid zwar keine gefallenen Engel, doch ihr seid im Himmel nicht sehr geachtet. Beweist, dass ihr würdig seid, wieder im Himmel zu wohnen und auch du wirst wieder ein echter Engel werden, Falken." "Ich weiß sehr wohl darüber Bescheid Uriel, doch glaubt ihr wirklich Sephortarte-Sama wird alles so einfach akzeptieren. Wie viele der Engel, wisst auch ihr über ihn Bescheid. Darum erscheint mir es unwahrscheinlich jemals wieder eine echte Gestalt zu besitzen." "Du bist ein hoffnungsloser Pessimist, Falken. Du scheinst zu vergessen, dass es immer noch den Engel des verdorbenen Blutes gibt. Sie wird uns helfen, doch dazu muss sie erst ihre vollen Kräfte entwickeln." "Das ist also eure wahre Absicht.", sagte Nekael, den nun ein Licht aufging. "Ihr wollt sie unterrichten. Ihr lehren mit ihrer Kraft umzugehen und nicht im Zorn zu handeln." Uriel nickte daraufhin bestätigend. "So ist es. Eigentlich solltet ihr das tun, doch wie ich heute Abend sah, schafft ihr es nicht allein." "Sie ist zu temperamentvoll. Sie ist wie ihr Vater und ihr Gemütsfassung verändert sich manchmal schlagartig. Es ist darum sehr schwer ihr alles zu lehren.", verteidigte Yeterel ihre Methoden. "Das versteht ihr doch sicher, Uriel-Sama." "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen Yeterel. Ich beobachte euch und Tyniel schon lange Zeit. Ihr habt mehr als euer Bestes gegeben und trotzdem übersteigt ihre Kraft jetzt schon die eurige. Alles was ihr getan habt war vollkommen richtig, doch nun ist es besser, wenn ich sie mitnehme. Außerdem sollte ich jetzt gehen, denn schon bald wird hier die Polizei auftauchen." Die beiden Engel nickten und gingen. Sie wollten nicht lange hinter ihren Schützling hinterher schauen. Und selbst Falken brach sogleich auf, denn auch ihn übermahnte nun fast schon die Trauer um den Verlust.

Uriel-Sama, der Erdenengel, brachte den nun schon leblosen Körper von Tyniel hinab in die Unterwelt. Als er wieder in seinem Reich war, sorgte er dafür, dass die Seele von Tyniel nicht den Körper verließ, denn dann war es für ein Rettung zu spät. "Uri-Sama wer ist dieses Mädchen?", fragte ein junges Mädchen mit einem unschuldigen, kindlichen Gesicht. "Das ist jene, die meine Brüder und andere Völker wieder in Frieden vereinen soll, Sinai. Doch dazu muss sie erst wieder zurück unter die Lebenden. Trete etwas zurück, damit ich ihren Körper erwecken kann." Sinai tat wie ihr befohlen und schaute Uriel bei der Arbeit über die Schulter. Uriel rief eine Lichtkugel hervor, die nach und nach den Körper von Tyniel umfasste. Dazu murmelte er einige Worte und wenig später schlug Tyniel die Augen auf.

Ich wusste nicht, wie mir geschah. Das einzige was ich noch genau wusste war, dass mich Suzuki niederstach und dann natürlich das Licht. Doch als ich nun meine Augen aufschlug, war ich weder im Park, bei uns zu Hause, noch sah es wie der Himmel aus. 'Bin ich etwa in der Hölle gelandet?!', war dann sofort mein nächster Gedanke und ich schlug mir beide Hände vor das Gesicht. Ich war so im Gedanken vertieft, dass ich mich zu Tode erschreckte, als ein Mädchen vor mir auftauchte. "Hallo. Sieht so aus, als sei alles wieder in Ordnung. Wie heißt du?" Ich war nicht nur einfach erschrocken, sondern reagierte fast schon reflexartig, so dass ich mich ein Stückchen von ihr wegschob. Dabei achtete ich jedoch nicht auf das Ende meiner Liege und krachte rückwärts nach unten, wo ich liegen blieb. "Hey du. Hast du etwa keine Stimme oder bist du taub?" Ich rappelte mich auf und schaute sie wütend an. Doch bevor ich antworten konnte, hatte diese kleine Göre sich an den Mann neben ihr gewandt und sagte ganz frech: "Ich glaube nicht, dass sie schon wieder ganz in Ordnung ist, Uri-Sama. Sie kann ja überhaupt nicht sprechen." Ich schnappte nach Luft. "Ich kann sehr wohl sprechen du freche Rotzgöre, doch ich muss mich doch erstmal orientieren. Außerdem stelle ich hier die Fragen. Wo also in wessen Namen auch immer bin ich hier?" "Wie kannst du es wagen?! Du weißt wohl nicht wen du vor dir hast!" "Natürlich weiß ich das nicht, sonst würde ich ja wohl kaum fragen, oder?", warf ich ihr als nächstes an den Kopf. Die Kleine wollte gerade antworten, als ich eine Stimme in mir drin vernahm. "Haltet ein ihr zwei. Yeterel hatte recht, was dein Temperament angeht, Tyniel, Tochter des Gabriel." Ich schaute mich verwirrt um um zu sehen, wer da sprach, doch ich konnte niemanden entdecken. Die Göre grinste fies, als sie mein Verwirrung sah. "Dein Verwirrung ist verständlich, Tyniel. Du hörst zwar eine Stimme, doch den Sprecher meinst du nicht zu finden. Dabei steht er direkt vor dir."Langsam schaute ich zu den Mann hoch und bemerkte, dass er nickte. Ich wollte etwas sagen, doch irgendwie war ich nicht so wirklich in der Lage dazu. "Seht Uri-Sama. Sie kann schon wieder nichts sagen. Vielleicht ist sie ja ein Golem und kann nur einige Sätze sagen.", vermerkte die Göre auf meine Sprachlosigkeit. Dabei lachte sie auch noch. Ich merkte, wie meine rechte Augenbraue anfing zu zucken und ich langsam meine Faust ballte. Das Gör trieb es wirklich auf die Spitze. "Verzeiht, Tyniel. Es war bestimmt nicht meine Absicht euch dermaßen zu überraschen. Ich will versuchen euch zu erklären, warum ich mit euch spreche und auch irgendwie nicht. Hört zu." Ich nickte. Wie er den Trick macht, würde ich schon gerne wissen. "Ich spreche mit meinem Herzen und Gedanken zu euch. Schon seit vielen Jahrhunderten habe ich keine Stimme mehr. Ich riss mir die Stimmbänder selbst heraus, denn nie mehr wollte ich mit Worten, die über meinen Lippen kamen jemanden schaden. Ich empfand es für mich selbst als eine Strafe und ich selbst entschied mich, in die Unterwelt hinab zu steigen und hier weiterzuleben." "Das ist ja schon mal sehr nett. Doch wo genau ist 'hier'? Wenn das die Unterwelt ist, heißt das ja, dass ich tot bin." "Du bist in meinem Teil der Unterwelt. Hier herrsche ich. Aber du bist nicht tot." "Gut. Dann kann das hier auch nicht die Unterwelt sein." "Doch. Denn du bist nur für die Menschen in der Oberwelt tot. Für alle Engel und den anderen Wesen bist du wieder am Leben. Du wirst allerdings nur durch meine Macht hier unten am Leben erhalten. Erst wenn du in Raggia bei Raphael warst, wirst du wieder richtig leben." "Erst bin ich tot. Dann bin ich doch nicht tot. Dann muss ich zu jemanden um wieder zu leben. Sag mal kannst du dich nicht endlich mal entscheiden? Bin ich nun tot oder nicht?" "Wenn du es so wissen willst... Ja." "AAAAAHHHHHH!!!! Nein. Ich bin doch noch viel zu jung zum sterben! Das ist nur ein Traum. Alles nur ein schlimmer Alptraum. Sagt, dass dies alles nur ein Traum ist." "Gut. Wenn es für euch ein Traum sein soll, dann ist es auch einer. Doch für mich und den anderen ist das alles Wirklichkeit." BUMM. Das war zu viel für mich und ich ließ mich in eine Ohnmacht fallen.
 

So... Ich weiß. Es ist nicht allzu viel und auch nicht mehr passiert. Aber das kommt. Heiliges Indianderehrenwort. Außerdem würde ich mich riesig über eure Kommis freuen. Also bis demnächst
 

Eure Tyniel

Ghoul-Angriff

Hier kommt nun endlich mal das nächste Kapitel. Doch leider muss ich euch, was den weiteren Verlauf der Geschichte betrifft, enttäuschen. Ich werde diese Geschichte demnächst ruhen lassen. Das hat verschiedene Gründe. Der Hauptgrund ist jedoch, dass ich vorerst keine Lust habe in diese Richtung weiter zu schreiben. Aber das kann ich nun mal nicht ändern. Jetzt kommt jedenfalls erstmal das 12. Kapitel. Viel Spaß beim lesen.
 

Kapitel 12 - Ghoulangriff
 

Als ich wieder zu mir kam, lag ich erneut auf der Liege. Ich rappelte mich hoch und schaute mir meine Umgebung erstmal genauer an. Kein Zweifel. Ich befand mich immer noch an diesem unredlichen Ort. Seufzend stand ich auf. Mir brummte ziemlich der Schädel. So ein Sturz hatte es doch in sich. "Ihr seid wach. Schön. Hole gleich mal Uri-Sama.", sagte das Mädchen von vorher. "Wie jetzt?", stutzte ich. "Keine vorlauten Bemerkungen mehr?" "Das tut mir leid. Aber ich wusste ersten ja auch noch nicht, wer ihr seid, Tyniel." Dann war sie auch schon verschwunden, während ich knurrend hinter ihr her schaute. Ich hätte mir ja gleich denken können, dass es wieder darauf hinaus läuft. Da ich nicht wusste wohin, blieb ich auf der Liege sitzen und wartete. Dabei versuchte ich mich an as Geschehene auf der 'Oberwelt' zu erinnern. Jedoch wurde ich schon am Anfang unterbrochen, da Uriel eintrat. "Es wird Zeit, Tyniel" "Wofür?" "Du sollst vor Emra treten." "Wer?" "Er ist derjenige, der bestimmt welche Seele wo hin geht." "Aber du sagtest doch, dass ich noch am Leben bin." "Das bist du ja auch,..." "Dann muss ich ja auch nicht zu ihm.", warf ich kurzerhand dazwischen. "Nicht wegen deiner Seele, doch wegen deines Unterrichts." "Unterricht?!" "Natürlich. Du musst noch viel lernen." "O.K. Das reicht. Ich gehe. Unterricht. Da hört sich ja wohl alles auf." Empört wollte ich mich an ihm vorbeischieben, doch Uriel packte mich einfach am Kragen. "Du bist schlimmer als ein Kleinkind." "Na und! In Elbenaugen bin ich das ja auch fast noch.", knurrte ich ihn an. "Dir fehlt jede Art von Benehmen und Anstand. Was haben dir Nekael und Yeterel eigentlich beigebracht?" Ich antwortete ihm nicht und schmollte weiter. "Das wird sicher sehr lange dauern.", seufzte Uriel leicht genervt und schüttelte mit dem Kopf. Dann schob er mich nach draußen, wo Doll auf uns wartete. "Euer Umhang, Tyniel.", sagte sie und reichte mir eine Cape aus einem mir unbekannten Stoff. "Was soll ich damit? Es wird doch sicher nicht so kalt sein, dass ich erfriere." "Das nicht, doch der Umhang hält dir die Ghoule vom Hals.", meinte Uriel hinter mir. Ruckartig drehte ich mich nach ihm um und fragte: "Ghou... Ghoule?" "Richtig.", bejahte Uriel. "G-h-o-u-l-e." "Schon gut. Ich wollte nicht wissen wie sie geschrieben werden. Eher will ich wissen, was das ist." "'Das' sind Fleischkloße. Ehemalige Engel, denen man die Flügel abschlug. Sie gieren nach Fleisch und mehr noch nach lebendigem Fleisch. Sie denken, dass es sie von ihrem Leiden befreien kann." Während Uriel so sprach, nahm ich meine Hand vorm Mund, denn ich merkte, wie mein Magen eine Drehung von 180° machte. Uriel bemerkte es und hörte sofort auf. "Verzeih. Ich wollte dich nicht erschrecken." "Du hast mich nicht erschreckt.", antwortete ich gequält. "Ich kann mir ebend nur nicht vorstellen, dass das einmal Engel gewesen sein sollen." Wir schwiegen kurz und Doll ging wieder. "Ich werde das Essen zubereiten.", sagte sie noch kurz. Wenig später machten auch Uriel und ich uns auf den Weg. Er führte mich zu Emra ohne auch nur ein Wort zu verlieren. Vielleicht war das auch ganz gut so. "Wir sind bald da. Und bitte Tyniel, zeig ein wenig mehr Respekt." "Ich werde sehen was sich machen lässt." Dann überschritten wir einen Hügel und in der Ferne konnte ich einen seltsamen Baum erkennen. "Sag mir jetzt bitte nicht, dass wir den ganzen Weg gegangen sind, damit du mir einen alten verdorrten Baum zeigst." "Tyniel!" "Wer wagt es so über den Wächter des Totenreiches zu sprechen?" Als ich die Stimme hörte, zuckte ich kurz zusammen und schaute mich um. Nur leider konnte ich niemanden ausmachen. Dann bemerkte ich jedoch, dass der Baum gesprochen hatte und ich ging ein paar Schritte zurück, damit ich besser sehen konnte. "Der... Der... Ha... Hat ja ein Ge-Ge-Gesicht!", stotterte ich dann mit einmal los. "Natürlich. Ich bin ja auch der Totenwächter.", donnerte der 'Baum' weiter. "Gut. Nennt dich kennen zu lernen. Ich bin Tyniel und werde nun wieder gehen." Dann machte ich eine Kehrtwende und marschierte wieder zurück über den Hügel. Uriels Rufe ignorierte ich schlichtweg.

"Du bist echt unmöglich. Kaum vorstellbar, dass du ein Engel bist.", sagte Uriel leise und seufzte schwer. "Sie wird sicher bald wieder hier auftauchen." "Ich habe eher das Gefühl, dass sie sich verlaufen wird oder Schlimmeres passiert, Emra." "Habt ihr so wenig Vertrauen?" "Nein. Aber ich weiß, dass sie ziemlich schwer in Zaum zu halten ist. Wie hat es Gabriel noch mal geschafft mich zu überreden?" "Wie üblich. Viel zu leicht." "Danke. Das ist genau die Motivation, die ich jetzt brauchte.", antwortete Uriel daraufhin mit einem Unterton von Ironie.

Leise fluchend schritt ich einfach wieder über den Hügel und in der Richtung weiter, aus der wir gekommen waren. Zumindest glaubte ich es sei der Weg. Wieso muss da unten auch alles gleich aussehen?! Ist ja nicht zum aushalten! Und als wär das nicht genug, muss ich auch noch alle naselang auf diesen verkackten Umhang treten und mich jedesmal fast der Länge nach zum Boden gesellen. "Jetzt reicht es mir aber!", rief ich stinkig und zerrte an dem Umhang rum bis ich mich von ihm endlich befreit hatte und schleuderte ihn so weit wie möglich weg von mir. Dann marschierte ich weiter. Dabei stieß ich sämtliche Flüche aus, die mir gerade einfielen.

"Darf sich ein Engel oder Elb so benehmen?" "Mad Hatter! Na du hast mir zu meinem Glück ja gerade noch gefehlt. Außerdem benehme ich mich so wie ich es will. Und das geht einen herzlichen Scheißdreck an!" "Dann willst wohl nicht, dass ich dir helfe?" "Helfen? Wobei denn? Damit ich den Weg in die Hölle finde? Nein, danke. Ich werde keiner von euch." "Das war es auch nicht, was ich gemeint hatte. Da du nämlich ohne einen Schutz umherrennst, sind einige der Ghoule auf dich aufmerksam geworden." Dabei deutete er hinter mich. Als ich mich umgedreht hatte, blieb mir fast das Herz stehen. So ca. zwei Dutzend Ghoule kamen auf mich zu geschlichen und faselten irgendwas von 'Fleisch' und 'Essen'. Ich konnte mich nicht rühren und auch keinen vernünftigen Gedanken fassen. Mad Hatter konnte nur lachen. "Klappe da oben! Das nervt!" "Wenn das dich nervt, was tun dann erst die Ghoule?" "Mich als ihr Abendessen sehen. Wahrscheinlich in Form einer knusprigen Hühnerkeule." "Hahahaha! Du hast ja noch ein ziemlich große Klappe. Da wundert es mich nicht, dass mein Fürst ein solches Interesse an dir zeigt." "Wie darf unser eins denn das nun wieder verstehen?!", fragte ich ihn gereizt, während die Ghoule immer noch auf mich zu schlichen. "Das erklär ich dir, wenn du mit denen da fertig bist." "Ich will es aber jetzt wissen!" "wenn ich dir das jetzt erklären würde, würdest du nicht mal alles bis zum Ende mitbekommen haben, da du dann schon in denen ihre Mägen gelandet bist." "Ja. Ja. Schon gut. Ich schätze ich weiß, was du mir sagen willst." Da mich einerseits Mad Hatters Äußerung interessierte und andererseits die Ghoule auf den Geist gingen, entschloss ich mich ein wenig um letztere zu kümmern. "Göttlicher Blitz!" Die ersten Ghoule fielen. "Mystisches Feuer!" Die nächsten Ghoule fielen. Ich setzte noch ein paar weitere meiner Angriffe ein, doch irgendwie schienen es nicht weniger, sondern nur noch mehr Ghoule zu werden. "O.K. Eins steht schon mal fest. Da muss irgendwo ein Nest sein.", bemerkte ich nach einer weiteren Reihe von Angriffen. Allmählich ging mir die Puste aus. So eine Situation hatte ich bisher noch nicht erlebt. Und Mad Hatter tat nichts um mir auch nur irgendwie zu helfen. "Du solltest mehr Energie in deine Attacken reinlegen. So hättest du eine reelle Chance noch zu gewinnen." "Vielen herzlichen Dank auch für den Tipp. Der kommt nur leider etwas zu spät.", antwortete ich mehr verzweifelt als wütend. Meine Energie war fast auf den Nullpunkt. Wenn nicht bald ein Wunder geschah, wäre ich erledigt. Die Ghoule schlichen immer weiter auf mich zu. Ich war eingekesselt und konnte weder nach links noch nach rechts ausweichen. Ich schloss langsam die Augen und erwartete die Ghoule, wie sie über mich herfielen und in Stücke zerrissen.

"Verschwindet! Kehrt in die Finsternis zurück aus der ihr gekommen seid!" Ich öffnete die Augen und sah Uriel. Langsam zogen sich die Ghoule zurück. "Das gleiche gilt auch für euch, Dämon.", sprach Uriel an Mad Hatter gewandt. Dieser lachte auf: "Denkt über unser Angebot noch einmal nach. Ihr müsst kein Dämon werden, Elbenengel. Es gibt auch einen anderen Weg." Dann war Mad Hatter auch schon verschwunden. Uriel schaute mich verwundert von der Seite an. "Kannst du mir erklären, was er damit gemeint hat?" "Das weiß ich leider auch nicht so genau.", antwortete ich nur knapp. "Danke übrigens. Ich dachte nun sei alles aus." "Du Dummkopf! Was rennst du auch einfach los! Und dann auch noch ohne Schutzmantel! So etwas Verrücktes wie dich hab ich noch nie gesehen!" Ich antwortete nicht. Mir war sehr gut selbst klar geworden, dass es mehr als nur einfach dumm war. Uriel hatte jedes Recht mich zusammen zu schnauzen. Ich stand da wie ein schluck Wasser. "Nun gut. Bist nun bereit Emra zuzuhören? Vielleicht findest du ja dann ein paar Antworten." Ich nickte vorsichtig. So mies wie jetzt hatte ich mich schon lange nicht mehr gefühlt.
 

Also das war's dann. Vorerst jedenfalls. aber keine Sorge. Ich schreibe ja noch andere Geschichten. Vielleicht bekomm ich dann wieder Lust hierdran weiter zu arbeiten.

Schaui!



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Cheytuna
2004-12-15T20:04:49+00:00 15.12.2004 21:04
Ich finde es echt gut und freue mich schon darauf weiter zu lesen^^

Chey
Von: abgemeldet
2004-10-21T12:22:09+00:00 21.10.2004 14:22
Boah ey,
sich super amüsiert hat
Hoffentlich schreibst du bald weiter, die Geschichte ist gut, hat ziemlich witzige Elemente, wirkt aber mit keinem Wort übertrieben.
Glanzleistung!
Von:  Sinia
2003-11-03T18:53:16+00:00 03.11.2003 19:53
Krass! Schreib weiter ja!

Ciao *ganzdollknuddel* Siane
Von:  Sinia
2003-09-17T12:13:59+00:00 17.09.2003 14:13
Hi!


Zu kurz aber genial!
Ich hab nur etwas Mitleid mit der kleinen!
Schreib bitte schnell weiter!

Ciao *knuddel* Siane
Von:  Sinia
2003-09-02T08:11:48+00:00 02.09.2003 10:11
Ich sag nur die Teile werden immer besser und besser!
Wann kommt der nächste Teil??????
Naja schreib weiter!

Bye Siane
Von: abgemeldet
2003-07-30T19:31:07+00:00 30.07.2003 21:31
Hi! *wink*

die Story ist schonmal sehr schön, auch wenn ich finde, dass du sehr in der Zeit springst und die zwei Wochen in Neuseeland ziemlich zusammengefasst hast! Aber sonst sehr schön! Freu mich schon auf den nächsten Teil

MfG
MayLynn


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