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Halloween

von

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Who is afraid?


 

Who is afraid?

von Finnick Odair
 

„Annie, haben wir auch wirklich alles eingepackt?“, fragte Finnick leise an Annie gewandt während sie eigentlich damit beschäftigt war, die Kinder auf der Rückbank zu bespaßen. Zum Glück hatte sich Dylan ganz hervorragend mit einem Buch ablenken lassen, dass Johanna ihnen geschickt hatte. ‚Wunder des Waldes‘ gefiel Finnicks einzigem Sohn so gut, dass er seine Mutter bereits verpflichtet hatte Kastanien und Bucheckern und allerlei Blödsinn zusammen. Und Finnick wusste auch, was das Resultat sein würde: Weitere hässliche Kunstwerke seiner geliebten Kinder, die sie überall im Haus aufstellen mussten.

Maggy war mit ihren acht Jahren schon so groß, dass sie für Finnicks Empfinden gelangweilt aus dem Fenster sah und zu seinem Leidwesen nervige Fragen begonnen hatte. Deswegen wurde Annies Antwort auf seine Frage auch durch eine Frage der Ältesten unterbrochen. „Wann sind wir da?“ „Bald, Prinzessin“, antwortete Finnick mechanisch und versuchte nicht die Geduld zu verlieren.

Er liebte seine Familie. Er liebte sie wirklich, wirklich sehr. Aber manchmal war die Arbeit nach einem Familienurlaub wie eine Erholungsreise. Zum Glück war Cora pflegeleicht. Sie schlief in ihrem Kindersitz und benötigte nicht viel Anspruch, solange Mr. Stoffel bei ihr war. Und dieser Wunsch war leicht zu erfüllen.
 

Eigentlich freute sich Finnick auf das bevorstehende Halloween. Er hoffte zwar, dass dieses Mal niemand auf ihn sauer werden würde, aber eigentlich freute er sich auf harmonische Tage bei seinen Freunden. Und er nahm sich vor niemanden Grund dafür zu bieten sauer zu werden. Nicht einmal Katniss.

Sie waren auf dem Weg nach Distrikt Sieben zu Johanna und Blight, die immer noch nicht verlobt geschweige denn verheiratet waren. Und natürlich würden die Mellarks auch dort sein. Das freute vor allem Maggy, die von nichts anderem als von Kian mehr redete.

Es nervte. Und es nervte noch mehr, dass Finnick auf verlorenen Posten dagegen ankämpfte sie in einem Zimmer schlafen zu lassen. Er hatte sogar kurz davor gestanden eines der Schulbücher mit dem Kapitel Aufklärung seiner Kinder aufzuschlagen und Annie zu erklären, dass auch ein Siebenjähriger unter Umständen sehr, sehr frühreif sein konnte. Dass seine Frau überhaupt an seinem Urteil diesbezüglich zweifelte grämte Finnick sowieso sehr. Immerhin war er Finnick Odair. Er kannte sich mit solchen Themen aus!
 


 

„Wann sind wir…?“, setzte Maggy an, als Finnick um eine Ecke bog und sie geradewegs auf das Dorf der Sieger aus Distrikt Sieben zu fuhren. „Oh“, machte Maggy erfreut und wollte sich schon übermütig abschnallen. „Nicht wenn das Auto noch fährt!“, mahnte Finnick und hielt vor dem Haus neben dem Auto der Mellarks und neben etwas, was nur Menschen ohne Kinder fahren konnten.

Neidisch beäugte Finnick das schwarze Auto, dessen Verdeck sicher nur hochgeklappt war, weil Herbst war. „Lass uns wieder fahren. Das hält mein Ego nicht aus“, bat Finnick seine Frau sofort, die jedoch schon damit begonnen hatte Essen, Essensreste, Müll und Spiele zusammen zupacken, damit sie aussteigen konnten. „Liebling, bitte. Dafür hast du ein Boot“, versuchte Annie ihn eher erfolglos aufzumuntern, weswegen Finnick nur schnaubte. „Ja, ein Boot, das ist schon Jahre alt und das kennen sie alle schon. Das hier… das ist ein Sportwagen! Annie, ich will auch einen Sportwagen!“

Er wusste, dass sich das arg kindisch für einen dreifachen Familienvater anhörte, aber er wollte wirklich so einen Sportwagen wie seine ungebundenen, coole beste Freundin, die prompt aus dem Haus kam um sie alle zu begrüßen.

„Und wo möchtest du den Kindersitz hinhaben? Auf dem Dach?“, entgegnete Annie, während sie die Autotür aufmachte und Johanna entgegen kam, damit sie sich umarmen konnten. „Nirgendwo… es wäre mein eigenes Auto“, murmelte Finnick gegen das Lenkrad seiner Familienkutsche, bevor er auch ausstieg und Cora weckte, nachdem Maggy und Dylan mit ihren kleinen Kinderfüßen überall im Auto Fußabdrücke hinterlassen hatten und ebenfalls hinaus gestürmt waren. Er seufzte auf, während er Cora aus dem Kindersitz hob und sie auf ihren noch etwas pummeligen Beinchen stellte, damit sie ihren Geschwistern nachrennen konnte.
 

Natürlich begrüßte Johanna erst einmal Maggy, die sie hochhob, obwohl die Kleine wirklich schon schwer geworden war. Dann kümmerte sich seine beste Freundin um die anderen Kindern und es blieb Finnick überlassen sich ein wenig vernachlässig vorzukommen, während er den Kofferraum ausräumte und sich mehrere Dinge fragte: Wie hatte Annie das alles getragen? Wie hatte es sie unbemerkt an ihm vorbei geschmuggelt? Wie hatte sie das alles in den Kofferraum gequetscht?

Stirnrunzelnd nahm er eine Kiste voller kleiner Tiere aus dem Auto. Das war Coras Spielzeug. Annie sagte, es wären ihre Lieblingsspielzeuge. Vielleicht nahm sie das an, weil Cora jedes einzelne Tier in den Mund steckte, immer und immer wieder. Finnicks Erläuterung zu Annies Liebensspielzeug und dass sie sich ein Beispiel nehmen solle, hatte seine Frau nur ein Lachen abgerungen. So war das eben, wenn man Kinder hatte.

Für Dylan hatte Annie einen Koffer voller Erkundungssachen eingepackt. Sicher, ihm würde es Spaß machen, ein Fernglas zu nutzen oder eklige Tiere in so ein Glas zu sperren. Aber ging das nicht auch am Strand? Nur Maggy hatte wenig Gepäck. Das lag sicher daran, dass sie nichts außer Kian brauchte, wie sich gerade wieder zeigte, als die Mellarks ebenfalls vor dem Haus auftauchten und die beiden Kinder schon eifrig nach drinnen rannten. Wieso konnte sie nicht etwas wollen, was man im Kofferraum eines Autos transportieren konnte und was dort auch gut und gerne vergessen werden konnte?
 

„Brauchst du Hilfe?“, erkundigte sich jemand bei Finnick und er wandte sich strahlend um, um Blight zu begrüßen. „Hey Blight, schickes Autos.“ „Ist nicht meins, ist Johannas. Und wenn ich du wäre, würde ich dazu nichts mehr sagen“, verriet Blight ihm verschwörerischen und bestätigte damit Finnicks Befürchtungen, dass seine beste Freundin vor hatte ihn damit aufzuziehen.

„Finnick“, meldete sich besagte Freundin zu Wort und ließ sich kurz von ihm umarmen, bevor sie die Tiere für Cora an sich nahm. „Sehr süß, sind das deine?“, ärgerte sie ihn. „Nein, das ist mein Gastgeschenk für dich“, konterte Finnick sofort und hievte die letzte Reisetasche aus dem Kofferraum, bevor er diesen geräuschvoll zuschlug.

„Nettes Auto, das ihr da habt. Aber hast du meins schon gesehen?“, kam Johanna sofort auf das schlimme Thema zu sprechen und Finnick verdrehte die Augen. Er wollte wieder weg, so viel stand fest. „Ja, ist ganz nett, aber ganz schön klein“, spielte er seine Eifersucht auf den Wagen herunter, während Johanna ihn natürlich sofort durchschaute und ihm in die Rippen schlug. „Odair, du….“ „Hast Recht, würde ich sagen“, sprang ihm eine ungewohnte Person bei. Zumindest war es ungewohnt, dass Katniss ihm zur Hilfe kam. Finnick wandte sich verdattert um. War das ein neuer Trick?

„Uns hat sie das auch schon gesagt. Millionen Mal seit wir hier sind“, erklärte sie und nahm Finnick ungefragt den kleinen Rucksack ab, der Dylan gehörte, sodass Finnick selbst nicht mehr so viel zu tragen hatte, während sie ins Haus gingen. „Unser Auto steht übrigens direkt neben eurem.“ Finnick folgte Katniss Fingerzeig und musterte noch mal das Auto, das nicht viel kleiner war als seins. Und auf jeden Fall eine Kutsche im Vergleich zu Johannas war. „Sieht gut aus“, lobt er. So wie es eine Familie eben fuhr. Katniss und Peeta waren ihm sofort sympathischer als Johanna und Blight geworden. „Ja, und es soll der sicherste Viersitzer sein. Und die Kindersicherung ist sehr gut“, schwärmte Katniss, während es nun Johanna war, die genervt hinter ihnen her trottete.
 


 

„Dieser Ausflug wird toll!“, wiederholte Finnick schon zum fünften Mal nachdem er Cora einen Kuss auf die Stirn gegeben hatte und dann endlich zu Annie ins Bett krabbelte. „Weil Katniss deiner Meinung ist?“, lachte sie und kuschelte sich an ihn. Bereitwillig hob Finnick den Arm um seine Frau an sich zu ziehen. „Ja! Das ist was komplett Neues. Sonst verbünden sich die Biester gegen mich. Dieses Mal steht Jo alleine da“, freute sich Finnick diebisch und malte sich aus, was er mit seiner neuen besten Freundin Katniss alles tun konnte um Johanna zu ärgern. Vielleicht konnten sie ja ihr neues tolles Auto mit Kreide bemalen? Dass Annie ihn ein wenig lächerlich fand, störte Finnick in seinen grandiosen Plänen nicht.
 

Was ihn allerdings störte war das jemand das Zimmer betrat. „Mummy? Daddy?“, jammerte eine Kinderstimme und sofort saßen sie beide aufrecht im Bett. „Was ist los?“, wollte Annie alarmiert wissen, während Finnick schon das Licht anknipste. Beide standen auf, um ihren weinenden Sohn zu trösten. Sein Gesicht war ganz rot, was bedeutete, dass er schon viel geweint haben musste.

„Aber Krabbe, was ist denn los?“, fragte Finnick und hob Dylan kurzer Hand hoch, um ihn sich auf den Schoß zu setzen. Seitlich betrachtete er seinen Sohn, der sich die immer noch kullernden Tränen aus den Augen wischte. „Ich will nach Hause.“

Seufzend wechselte das Elternpaar einen Blick. Das war nicht gut. „Wieso? Wir wollten doch morgen zusammen in den Wald und Tante Jo wollte dir die Eichhörnchen zeigen. Mit deinem tollen, neuen Fernglas“, erinnerte Finnick ihn. Manchmal klappte es nämlich, die Kinder zu ködern. Nicht so gerade. Denn Dylan wollte partout nicht. „NICHT IN DEN WALD!“, jammerte er panisch los und weckte damit Cora und machte die Apokalypse perfekt.

Annie beeilte sich die weinenden Cora zu trösten, damit sie nicht das ganze Haus aufweckte, während Finnick versuchte herauszufinden, was Dylan für ein Problem hatte.
 

„Kian sagt, dass im Wald Ungeheuer leben. Und der Waldmensch“, schniefte Dylan schließlich, während sich Finnicks Augen verschmälerten. Wenn er sich für jedes Mal, wenn er ‚Kian sagt‘ hörte, ein Haar vor Wut ausreißen würde, wäre er längst kahlköpfig. „Kian redet Blödsinn. Letztes Jahr hat er dir Angst vor Tante Jo gemacht“, sagte Finnick ungehalten. „Und das glaubst du doch auch nicht mehr oder?“ fragte er besorgt. Denn wenn doch, dann hatten sie ein großes, großes Problem. Doch zum Glück schüttelte Dylan den Kopf. „Dann musst du ihm auch jetzt nicht glauben. Ich gehe morgen mit dir in den Wald und zeige, dir dass da nichts Schlimmes ist, versprochen. Und jetzt kannst du weiter schlafen. Ich bringe dich zu Maggy und Kian zurück“, bot Finnick an und erhielt ein kräftiges Kopfschütteln. „Darf ich nicht bei dir und Mummy blieben?“

Nicht gerade begeister sah Finnick hilfesuchend zu Annie. Doch die widmete sich ganz Cora und Mr. Stoffel und ließ ihn einfach alleine. „Aber du bist doch schon so groß. Und du musst keine Angst haben. Niemand kommt ins Haus rein. Wir sind doch alle da. Tante Katniss und Onkel Peeta, Tante Jo und Onkel Blight und Mummy und ich“, stellte Finnick fest. „Ja, aber ist ja besser, wenn ich direkt bei euch bin“, erklärte Dylan und sah seinen Vater so flehend an, dass Finnick ihn seufzend in die Bettmitte legte. „Aber es wird direkt geschlafen“, ermahnte er seinen Sohn und knipste das Licht aus.
 


 


 

Gähnend stocherte Finnick in seinem Abendessen herum. Denn natürlich hatte es Dylan nicht fertig gebracht direkt zu schlafen. Er hatte Finnick drei Mal aus dem Bett gejagt um im Schrank, unter dem Bett und vor der Tür nach Monstern zu suchen. Und dann hatte er Annie gebeten mit ihm aufs Klo zu gehen und ihm etwas zu trinken zu holen. Es war furchtbar gewesen.

„Ich werde zu alt für Kinder…“, stöhnte Finnick und war versucht den Kopf auf Annies Schulter zu legen. „Ich muss durchschlafen, sonst bin ich am nächsten Tag nicht zu gebrauchen.“ „Das gilt aber nicht für andere Dinge im Schlafzimmer“, stellte Annie leise und grinsend fest, während sich Finnick streckte. „Ja, ich muss Prioritäten setzen. Dylan sehe ich den ganzen Tag. Bestimmte Körperteile von dir nur im Bad oder im Bett“, räumte er ein und schnappte sich den letzten Pfannkuchen, nach dem auch Kian hatte greifen wollen.

„Hey“, maulte dieser gleich los und wurde durch einen bösen Blick von Finnick zum Schweigen gebracht. Er war nicht gut drauf. Und schon gar nicht gut auf Kian zu sprechen, was die neu gewonnene Freundschaft zwischen ihm und Katniss natürlich sofort wieder gefährdet hatte. Sie mochte es gar nicht, wenn man ihren Sohn schlecht behandelte. Da wurde sie richtig zur Furie. Aber immerhin hatte sie entweder durchgeschlafen, oder diese Nacht ungestörten Sex mit Peeta gehabt. Wobei… es ging um Katniss. Sie hatte also wohl eher durchgeschlafen anstatt Sex zu haben.
 

„Ihr solltet sowieso langsam los, wenn ihr die Nachtwanderung noch machen wollt“, fand Blight und stand auf, um den Tisch abzuräumen, während Kian ein lautes Jaulen ausstieß, das in einen schmerzhaften Laut unterging, den wohl Finnicks Tritt unter dem Tisch zu verantworten hatte. „Odair!“, fauchte Katniss sofort los. „Was? Willst du wissen, ob ich mich umziehen gehe, damit du direkt mitkommen kannst?“, fragte Finnick und spielte dabei eindeutig auf das Halloween an, wo sie aus Versehen in das Zimmer gestürmt war, als er sich umgezogen hatte. Er wackelte verführerisch mit den Augenbrauen. „Nein!“, brachte Katniss mit hochrotem Kopf hervor und sprang ebenfalls auf, um Blight zu helfen. Das war das beste Mittel um sie in die Flucht zu schlagen.

„Aber ihr solltet eure Jacken überziehen, sonst ist es zu kalt“, wies Annie die Kinder an, die zu maulen begannen. Denn so würde niemand ihre Kostüme sehen. Dabei gingen sie nur in den Wald. Die Eichhörnchen interessierte es bestimmt nicht, was die Kinder anhatten. Auch wenn gerade Cora ein wirklich niedlichen Kürbiskostüm trug. Aber der kleine Kürbis würde ohnehin nicht mitkommen, sondern jetzt direkt ins Bett wandern.

Mit einem dicken, feuchten Küsschen sagte sie ihrem Daddy gute Nacht, bevor Annie sie nach oben brachte. Sich streckend stand Finnick ebenfalls auf und zog sich seine Jacke an, bevor er Dylans Jacke zu zog.
 

„Alle bereit?“, fragte er und sah sich nach den Kindern um. Bis auf Dylan sahen auch alle sehr begeistert aus. „Komm mein Großer, wir bilden Teams. Mädchen gegen Jungs. Dann bist du bei mir“, schlug Finnick vor und legte dem erstaunten Kian die Hand auf die Schulter. „Und wir sind bestimmt schneller wieder hier als Tante Jo, die Lahmkuh“, ärgerte er laut genug, dass Johanna ihn nicht nur hören, sondern ihm auch ihre Mütze gegen den Kopf werfen konnte.

„Ich wollte aber mit Maggy gehen“, sagte Kian etwas eingeschüchtert, während Finnick ein bestürztes Gesicht machte. „Und mich sitzen lassen?“, fragte er gekränkt, weswegen sich Kian wohl doch in der Klemme sah. Immerhin wusste Finnick nur zu gut, dass er nie nett zu dem Bengel war. Und das wollte sich Kian doch wohl nicht direkt wieder verscherzen oder?

„Oh Daddy…“, grummelte auch Maggy, die allerdings von ihrer Patentante beschwichtigt wurde. „Lass deinen Vater ruhig mal etwas Zeit mit Kian verbringen. Später würde er sich mit ihm zu einem Bier zusammen setzen. Da können sie das auch jetzt klären“, fand Johanna und unterstützte Finnick dabei unwissentlich, obwohl er natürlich eigentlich gar nicht vor hatte, sich hier und jetzt mit dem Satansbraten anzufreunden. Ganz und gar nicht. „Okay“, seufzte Maggy und setzte ihre Mütze ebenfalls auf, bevor sie zusammen mit Johanna und Freya das Haus verließ.

„Pass gut auf meinen Sohn auf, Finnick“, forderte Peeta aus der Küche, die schon wieder sehr gut roch. Finnick hoffte daher auf einen Überraschungsnachtisch, wenn sie zurückkamen. „Klar“, log Finnick und zog die Haustür hinter sich ins Schloss.
 


 

Mit einem nun nicht mehr so verängstige Dylan auf den Schultern trottete Finnick neben Kian durch den Wald, während er den Plan noch einmal durch ging. Er war einfach perfekt. Und er würde Kian eine kleine Lektion verpassen. Es war ganz einfach. Etwas gemein vielleicht, aber eine Lektion musste dieser Junge einfach lernen.

„Daddy, da guck mal“, stieß Dylan hervor und wollte von den Schultern genommen werden, um etwas auf einem Stein in Augenschein zu nehmen, dass Finnick als eklige Nacktschnecke erkannte. Aber Dylan schien ja all so was faszinierend zu finden und während er versuchte, das arme Tier in sein Glas zu sperren, nutzte Finnick die Gelegenheit und legte Kian den Arm um die Schultern, um ihn ein wenig von seinem abgelenkten Sohn wegzuziehen.
 

„Kian, ich will, dass du mir jetzt gut zuhörst. Wir müssen leise sein, und wir dürfen Dylan keine Angst machen, okay?“, redete er leise auf den Jungen ein. „Aber ich glaube uns folgt jemand. Und ich glaube, dass es nicht nur irgendjemand ist, sondern der Waldmensch. Kennst du den?“, fragte Finnick äußert fachmännisch und verlieh seiner Stimme einen etwas besorgten Unterton. Der arme Bäckerssohn schüttelte mit großen Augen den Kopf und wollte sich umdrehen, als Finnick ihn daran hinderte. „Nicht umdrehen! Das provoziert ihn“, raunte er Kian zu. „Wir müssen ganz schnell zum Haus zurück, bevor er uns einholt und angreift.“

Nun war es vollends um den Jungen geschehen. „Angreift?“, hauchte Kian und Finnick nickt theatralisch. „Wir sind nur zu dritt und er ist so stark wie ein Bär. Und….hast du das gehört?“, unterbracht sich Finnick, als er tatsächlich etwas hörte. Allerdings konnte er im Gegensatz zu einem absolut panischen Kian schon jetzt das Lachen und Kichern von Freya und seiner Tochter heraus hören.
 

„Zu spät. Er hat uns gefunden“, stöhnte Finnick im gleichen Moment auf, wie ihm seine beste Freundin mit einem wohl angsteinflößenden Schrei in den Rücken sprang und ihn damit zu Boden tackelte. „Er hat mich! Kian, er hat mich“, lachte Finnick. Doch das Lachen stellte sich sofort ein, als Kian Fersengeld gab. „Kian!“, rief Finnick dem Jungen perplex nach. „Oh scheiße“, stöhnte er, als der Junge im dichten Blättermeer verschwunden war und einen nun verdatterten Finnick mit einer noch verwirrteren Johanna zurückließ.

Diese richtete sich auf, als sich die restlichen Kinder zu ihnen gesellten. „Tante Jo, ich habe ein neues Haustier. Das ist Clarence und er ist mein Freund. Willst du ihn streicheln?“, fragte Dylan und hielt Johanna die Nacktschnecke unter die Nase, für die sie keinen Blick übrig hatte.
 

„Finnick…“, begann sie ein wenig verstört. „War das Kian?“, unterbracht Maggy sie besorgt und spähte ins Dunkle. „Ja… das war Kian…“, stimmte nun auch Finnick zu, der den Jungen zwar erschrecken wollte, aber doch nicht so. Die Betonung lag hier nämlich eindeutig auf ‚war‘. Und Finnick war tot, wenn er ohne Kian nach Hause kam.

„Scheiße“, fluchte er wieder und rappelte sich auf. „Darfst du nicht sagen“, mahnte ihn Dylan, während Finnick dem Mellark Jungen ein paar Schritte nach eilte. „Kian! Das war nur Spaß. Es war nur Tante Jo. Ich hab mir das ausgedacht! Komm zurück“, flehte er in die Dunkelheit und versuchte mit seiner Lampe irgendetwas zu erkennen. Es war zwecklos und finster. Prompt wurde Finnick ganz anders zu Mute. „Odair, du bist ein Idiot!“, knurrte Johanna und hob Freya hoch, um sie ihm in die Arme zu drücken. „Bring die Kinder nach Hause und dann kommst du mit den anderen zurück, damit wir ihn finden“, forderte sie das einzig Richtige, was man tun konnte, jetzt wo die Situation so eskaliert war.
 


 

Mit dem Schlimmsten rechnend, öffnete die Haustür und setzte Dylan der Diele ab, wo er sich als erstes die Schuhe auszog, bevor er seiner Mutter stolz die Nacktschnecke zeigen wollte, die er gefunden hatte. Finnick bezweifelte, dass Annie das Tierchen genauso niedlich fand wie sein Sohn. Allerdings bezweifelte er auch, dass irgendjemand sich gerade für dieses Tier interessierte, jetzt wo Kian fehlte. Was Dylan ascheinend herzlich egal war, solange er sein neues Haustier hatte.
 

Unglücklicher Weise war Katniss die Erste in der Diele und suchte diese mit den Augen nach etwas ab, was sie garantiert nicht finden würde. Maggy und Freya zogen sich gerade die Schuhe aus, als Katniss auch schon los schrie: „ODAIR! WO IST KIAN?“ „Also…. Das ist eigentlich eine lustige Geschichte…. Aber ich schwöre dir, ich…“ „Onkel Finnick hat Kian Angst gemacht und er ist in den Wald gelaufen“, verpetzte sein Patenkind ihn und rannte an Katniss vorbei. „Wenn er nicht mehr auftaucht, darf ich dann sein Zimmer haben?“, rief sie ihrer Mutter noch zu, die vor Wut schäumte.
 

Es ging schneller als erwartet, da spürte Finnick schon Katniss‘ Unterarm am Hals und die Türklinke in seinem Rücken. „Au!“, keuchte er auf. „Wo ist mein Sohn?!“ „Finnick! Was hast du getan?“, mischte sich auch Annie ein, die ebenfalls ziemlich entsetzt aussah. Neben ihr stand ein kopfschüttelnder Blight und ein sehr seltener Anblick: Ein wütender Peeta. „Finnick, das ist nicht lustig“, stellte auch Peeta wütend fest und fasste schon nach seiner Jacke. Er wollte wohl sein Sohn suchen gehen, was Finnick ihm natürlich nicht verübeln konnte, auch wenn der Junge ein Kotzbrocken war. Natürlich mussten sie ihn finden.

„Eigentlich hat Jo ihn erschreckt. Es war keine Absicht und er war schnell weg, als wir gucken konnten. Jo sucht draußen schon nach ihm. Wir sollen nachkommen“, erklärte Finnick zerknirscht, der sich seinen Plan so lustig überlegt hatte und der nun vor einem Drama stand, das er so nicht beabsichtigt hatte. Er hatte diesen ungezogenen Bengel endlich einmal erziehen und ihn lehren wollen, anderen Kindern keine Gruselgeschichten mehr zu erzählen.

Das war gründlich schief gegangen. Wortlos zogen sich Peeta und Katniss an, während Blight Taschenlampen besorgte. „Wenn meinem Baby etwas passiert, Odair…“ „Wird es nicht, wir finden ihn“, beruhigte Blight sie und schob Katniss zur Tür, weswegen sie ihre Todesblick von Finnick abwandet und zusammen mit ihrem Mann das Haus verließ.
 

„Oh Finnick….“, seufzte Annie. „Es tut mir ehrlich leid. Das wollte ich nicht“, murmelte er niedergeschlagen und zog sich den Reißverschluss noch einmal höher zu. „Ich gehe auch wieder auf die Suche…“ Denn wenn dem Bengel etwas passierte, würde sich das Finnick auch nie mehr verzeihen.

„Am besten, ich packe schon mal die Koffer“, stellte Annie wenig begeistert fest. „Katniss wird dich umbringen, sobald sie Kian gefunden hat. Und obwohl du es dieses Mal verdient hättest, habe ich da noch etwas gegen.“ Na wenigstens war seine Frau noch auf seiner Seite. Ein bisschen zumindest. „Bitte beeil dich, ich habe Angst vor ihr. Dieses Mal habe ich wirklich Angst. Und wir brauchen gute Weihnachtsgeschenke dieses Jahr“, stimmte Finnick zu und trottete zur Haustür zurück. „Ich würde deinen Kopf auf einem Stock versuchen“, hörte er Katniss von draußen rufen, da sie anscheinend auf ihn warteten. „Dieses Mal ist sie echt sauer“, stellte Annie fest und klang dabei nicht überrascht.

„Ja, vielleicht sollten wir Weihnachten nicht zu den Mellarks fahren und trotzdem richtig große und gute Geschenke schicken“, überlegte Finnick weiter. „Du hast Kian ausgesetzt.“ „Richtig, richtig große und sehr, sehr gute Geschenke…“, verbesserte sich Finnick bevor er zu der schlimmsten Halloweennacht seines Lebens aufbrach.

The first Halloween

The first Halloween
 

Oktober im Jahr der 76. Hungerspiele
 

'Leben in den USA' stand vorn auf dem abgegriffenen alten Buch, das er vor ein paar Monaten mit noch ein paar anderen Büchern im alten Haus seiner Großeltern gefunden hatte. Es gehörte wohl zu den ehemals verbotenen Büchern, die sein Großvater versteckt hatte. Nachdem sie vor sieben Monaten zurück nach Distrikt 8 gekommen waren hatten sie das Haus seiner Großeltern leer vorgefunden. Sie hatten das ganze Haus nach Hinweisen durchsucht, doch nichts gefunden. Bis heute wussten sie nicht, was mit ihnen passiert war.

Bei der Suche hatte Nathan einige alte versteckte Bücher entdeckt, die er nach einigem Überlegen mitgenommen hatte. Zu Hause hatte er sich mit ihnen in sein Zimmer verzogen und begonnen, sie alle durchzulesen. Die meisten handelten von den Anfangszeiten Panems. Doch drei Bücher, darunter auch 'Leben in den USA' handelten von dem, was lange vor Panem in Nordamerika vorherrschte. Eine Republik, in der die Bürger ihren Präsidenten in Wahlen bestimmten. Ein System, das die Rebellen nun auch wieder einführen wollten. Das hatte er in Distrikt 13 erfahren. In dem Buch ging es auch um die Bräuche und Sitten der sogenannten US-Amerikaner. Auf einer Seite war ein als Zombie verkleideter Mensch hinter einem Kürbis, in den eine Fratze geschnitzt worden war, zu sehen. Auf der Seite daneben hatte er erfahren, dass es am 31. Oktober jedes Jahr einen Feiertag namens Halloween gegeben hatte, bei dem sich Kinder und Erwachsene als Monster, Zombies oder sonstige Spukgestalten verkleidet und geschminkt hatten. Die Kinder waren anscheinend dann um die Häuser gezogen und hatten Süßigkeiten gesammelt, indem sie den Bewohnern andernfalls mit Streichen gedroht hatten. Jugendliche und Erwachsene hatten Spukpartys gefeiert, oder ihre Häuser besonders gruselig gestaltet, um den klingelnden Kindern etwas zu bieten.

Nathan hatte die Idee, sich einmal im Jahr so richtig gruselig zu verkleiden und so zu feiern, sehr gefallen. Er wollte dieses Fest wieder aufleben lassen und eine Halloweenparty schmeißen. Das Beste daran war, dass genau am 31. Oktober auch Jacky ihn wieder hier besuchen würde. Er vermisste seine Freundin, denn seit seine Familie mit ihm Distrikt 13 verlassen hatte, um zurück nach Distrikt 8 zu gehen, hatten sie sich erst dreimal für jeweils eine Woche besuchen können. So eine Halloweenparty war genau das Richtige, um Jacky etwas cooles gleich zur Begrüßung bieten zu können. Er musste nur noch seine Eltern davon überzeugen.
 

Eine Woche vor Halloween beschloss er endlich, seine Eltern wegen einer Halloween-Party zu fragen . In seinem Zimmer lagen schon einige Pläne für die Party, die Lilly und er in den letzten Tagen zusammen gestellt hatten. Seine kleine Schwester hatte er schon vor Wochen in seine Pläne eingeweiht und Lilly war natürlich sofort Feuer und Flamme für seine Pläne gewesen und hatte sich schon ein Kostüm überlegt. Mit dem Buch in der Hand ging Nathan die Treppe nach unten ins Wohnzimmer, wo seine Eltern gerade gemeinsam saßen.

"Mom? Dad? Kann ich euch kurz sprechen?" Beide blickten erstaunt auf und sahen ihn neugierig an. Es war nicht gerade alltäglich, dass er ein Gespräch so anfing, also war ihm ihr Interesse auf jeden Fall schonmal sicher. "Natürlich. Was gibt es denn?" fragte sein Vater und deutete ihm an, dass er sich ihnen gegenüber auf das Sofa setzen sollte. Nathan legte das Buch auf dem Wohnzimmertisch ab und setzte sich dann. Er sah gerade noch, wie sein Vater den Blick vom Titel den Buchs löste und seiner Mom einen ratlosen Blick zuwarf.

"Ihr fragt euch sicher, was es mit dem Buch auf sich hat." begann er seinen vorbereiteten Vortrag. "Ich habe ein paar Bücher bei Oma und Opa gefunden und mitgenommen. Und das hier war auch dabei. Es geht darum, wie die Menschen damals in den USA gelebt haben. Und beim Lesen habe ich das hier gefunden." Er schlug das Buch an der Seite auf, die er mit einem kleinen Zettel markiert hatte und drehte es so, dass seine Eltern das Bild und auch die Überschrift 'Halloween' sehen konnten. "Am 31. Oktober haben die Menschen damals Halloween gefeiert. Sie haben sich als Zombies, Monster oder so was verkleidet und haben dann gefeiert. Die Kinder sind verkleidet von Haus zu Haus gezogen und haben Süßigkeiten gesammelt." Er warf seinen Eltern einen kurzen Blick zu, die sich nun schon leicht schmunzelnd ansahen, als würde sie ahnen, was nun kommen würde. "Ich finde, dass wir nach dem Krieg mal wieder richtig feiern könnten und verkleidet macht das doch noch mehr Spaß oder? Lilly sieht das auch so und zufällig kommt auch noch Jacky am 31. abends mit dem Zug an. Dann könnte ich sie mit einer richtig coolen Party hier überraschen. Lilly und ich haben schon einige Pläne gemacht, was die Deko, Kostüme und so weiter angeht. Jetzt müsst nur noch ihr zustimmen. Also können wir eine Halloweenparty feiern?" schloss er letztendlich und sah seine Eltern nun abwartend an.

Für einen Moment sagte niemand was und Nathan begann sich zu fragen, ob seine Eltern ihm diese Party tatsächlich verbieten würden. Hatte er sich so verschätzt? Doch dann ergriff seine Mom das Wort. "Du hast dich ja wirklich gut vorbereitet. Aber es klingt wirklich danach, als könnte das eine tolle Party werden. Aber nur, wenn wir noch eine Menge Werbung im Distrikt machen. Also musst du jetzt wohl Gas geben, für die erste Halloweenparty in Distrikt 8." Nathan starrte erst seine Mom und dann seinen Dad einen Moment lang ungläubig an, bevor er vom Sofa aufsprang, um den Tisch rum ging und seine Eltern umarmte. "Danke! Ihr seid die Besten!" Und mit diesen Worten war er auch schon aus dem Wohnzimmer verschwunden und lief nach oben in sein Zimmer, in dem schon Lilly auf ihn wartete. "Lilly, wir haben viel zu tun"
 

Eine anstrengende Woche voller Planung, Bastelei und Werbung lag hinter der ganzen Familie Dearing. Lilly hatte die Deko übernommen, Cecelia hatte sich bereit erklärt, sich um Essen, Getänke und die Kostüme der Familie zu kümmern, Nathan plante die Musik und machte zusammen mit seinem Dad Werbung für die Party im Distrikt.

Endlich war Halloween und im Haus der Dearings hingen viele Papierkürbise, Gespenster und Totenköpfe, die Lilly alle gemalt, ausgeschnitten und zum Teil zusammen geklebt hatte. Die Wände waren mit Laken abgehangen, an die Hologramme von Zombies und lachende Kürbise projeziert wurden. Zum frühen Abend hin hatten sich alle Dearings in ihre Kostüme geworfen, auch Nathan, der nun zum Bahnhof aufbrach, um Jacky vom Zug abzuholen. Auch für sie hatte seine Mom ein Kostüm geschneidert, das zu seinem 'blutiger Zombie'-Kostüm passte. Der ganze Distrikt war eingeladen worden und viele hatten zugesagt, zu ihnen zu kommen. Einige andere hatten sogar beschlossen, ihre Häuser selbst entsprechend zu schmücken und allen Kindern, die klingelten, Süßigkeiten zu schenken.

Es war bereits dunkel, als er den Bahnhof erreichte und im Schatten einer der Lampen stehen blieb. Als der Zug ankam, spürte Nathan, wie sein Herz immer schneller schlug, wie jedes Mal, wenn er Jacky wieder sah. Doch diesmal war er auch noch aufgeregt, weil er nicht wusste, wie gut ihr diese Halloween-Sache wirklich gefallen würde. Von seinem dunklen Platz aus, sah er, wie seine Freundin aus dem Zug stieg, und sich auf dem Bahnsteig suchend nach ihm umsah. Gerade, als sie ihm den Rücken zugedreht hatte, schlich er sich an sie heran und sprach mit bedrohlichem Ton und einer dunklen kratzigen Stimme. "Süßes, sonst gibt's saures!" Nathan wusste nicht, was er sich als Reaktion erhofft hatte. Vielleicht dass sie ihm als 'Süßes' einen Kuss geben würde? Auf keinen Fall aber hatte er daran gedacht, dass seine Freundin nun mal ausgebildete Soldatin war und meist erst einmal handelte, bevor sie nachfragte. So kam es, dass Nathan sich binnen einer Sekunde auf dem Boden wieder fand, die Arme verdreht und Jacky auf seinem linken Handgelenk kniend. "Was für ein Perversling bist du?" schrie sie ihn an und verdrehte seinen rechten Arm noch mehr, was Nathan vor Schmerz aufstöhnen ließ. "Jacky....ich....ich bin's! Nathan" Er konnte ihr Zögern spüren, nicht zuletzt, weil der Druck auf sein linkes Handgelenk für einen Moment noch stärker wurde, bevor sie ihn langsam los ließ.

"Wenn das ein Trick ist, dann sag ich dir, dass ich Soldatin bin und dich jederzeit wieder auf den Boden befördern kann!" drohte sie noch einmal, bevor sie ihn ganz frei ließ und er sich endlich wieder aufstellen konnte. "Du kannst mich gern wieder auf den Boden befördern, aber dann möchte ich geküsst werden." murmelte er ihr grinsend ins Ohr, während er sich seine immer noch schmerzenden Arme rieb.

"Du hast mir einen riesigen Schrecken eingejagt! Was soll das?" fragte sie ihn noch immer etwas aufgebracht und deutete auf sein Zombie-Kostüm. "Wir feiern Halloween! Das ist ein altes Fest, bei dem sich die Menschen früher gruselig verkleidet haben und die Kinder mit dem Spruch 'Süßes oder Saures' auf Süßigkeitenjagd gegangen sind." erklärte er ihr lächelnd und nahm nun all seinen Mut zusammen, um sich vorzubeugen und ihr einen sanften Kuss auf die weichen Lippen zu hauchen. Dieser Plan funktionierte, denn Jackys Gesicht entspannte sich zusehends und sie grinste ihn nun ihrerseits an. "Und weil dir künstliches Blut für dein Kostüm nicht gereicht hat, dachtest du dir, du erschreckst mich so sehr, dass noch echtes Blut dazu kommt?" stichelte sie und Nathan schüttelte den Kopf. "Nein, das war irgendwie nicht geplant. Aber du bist ja immer mal für eine Überraschung gut:" Er zwinkerte ihr zu und nahm dann ihren Koffer, damit sie sich auf den Weg machten. "Meine Mom hat auch ein Kostüm für dich gemacht. Du wirst meine Zombie-Braut" erklärte er Jacky, während sie die Straße zum Dorf der Sieger entlang liefen.
 

Drei Stunden später war auch Jacky in eine Zombiebraut verwandelt worden und die Party war in vollem Gange. Das Haus und der Garten waren absolut voll mit verkleideten Kindern und Erwachsenen und auch mit einigen Schaulustigen. Es gab Kürbissuppe, blutrote Liebesäpfel, in deren Glasur Fratzen geschnitzt waren, Bonbons und Schokolade, Würste und noch einige andere Snacks. Lilly, die als weiße Geisterfrau verkleidet war, zog mit einigen Freunden durch den Distrikt und sammelte Süßigkeiten, wie es die Kinder damals auch getan hatte. Nathans Eltern waren als Frankensteins Monster und Frankensteins Braut verkleidet. Figuren, die sie ebenfalls in dem Buch entdeckt hatten.

Nathan brachte Jacky gerade ein Glas Bowle und legte einen Arm um sie. "Und, wie gefällt dir dein Empfang?" Und seine schöne, blutige Zombiebraut strahlte ihn an und nahm ihm das Glas aus der Hand, bevor sie antwortete. "Dir ist hoffentlich klar, dass du jetzt jedes Mal eine besondere Party schmeißen musst, wenn ich dich besuchen komme!" Nathan lachte nur. "Naja....du kannst ja schonmal jedes Jahr an Halloween zu Besuch kommen, dann machen wir das Fest wieder zu einer Tradition. Und ansonsten komm ich dich einfach besuchen. Mal sehen, was für coole Einfälle du so hast."



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