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The Great Capitol

Die größte und beste Zeitung des Kapitols!
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Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben!
Herzlich willkommen bei der größten und wichtigsten Zeitung des Kapitols! Hier findet ihr die neusten Artikel, direkt aus der feurig scharfen Feder von Iva Nova!
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Ansonsten viel Spaß beim Lesen!
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Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben :)
Für alle die Interesse haben, hier noch einmal der Link zu unserem tollen Forum!
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Rise And Fall Of Cashmere Mayra

Schockiert! Das ist die bestmögliche Beschreibung, du uns einfällt, wenn wir unseren Gemütszustand in Bezug auf Cashmere Mayra erklären sollen. Schockiert sind wir alle, seit die blonde Schönheit, die wir im Kapitol so sehr geliebt haben, uns betrog. Uns, die wir ihr so viel Liebe entgegen brachten.

Ja, es stimmt. Wir haben die schöne junge Frau aus Distrikt Eins gefeiert und verwöhnt, kaum dass sie im zarten Alter von 15 Jahren ihre Hungerspiele gewann. Sofort war uns klar gewesen, dass dieses Mädchen etwas ganz besonders ist. Ein roher Diamant, der durch uns, das Kapitol, zum Perfektionismus geschmiedet wurde. Nahmen wir an…
 

Wie sehr wir uns doch täuschen konnten, wurde uns erst durch den Hochverrat von Cashmere Mayra bewusst. Wieso sich dieses vielversprechende Talent von uns abwandte, ist nicht länger ein Rätsel sondern der Liaison mit Xavier Havering zu zuschreiben. Leider mussten wir schon oft erfahren, dass es gerade den Außendistriktlern nicht möglich ist, sich uns anzupassen. Studien bewiesen, dass es diesen Menschen aufgrund mangelnden Horizontes nicht möglich ist, sich einzugliedern. Doch wenn wir bisher auch Mitleid für ebenjene empfunden haben und unser Bestes taten, um sie trotzdem willkommen zu heißen, hört unsere Nächstenliebe nun auf!

Denn Havering brachte unsere geliebte Cashmere dazu, uns den Rücken zu zuwenden.
 

Beleuchten wir die unheilvolle Beziehung dieser beiden genauer. Man kann wohl zu Recht behaupten, dass Cashmere Mayra weit unter ihrem Niveau liiert ist. Nicht nur, dass die schöne Blondine sechs Jahre älter ist als ihr neuster Freund, besitzt sie auch wesentlich mehr Stil und Klasse. Verwunderung macht sich in uns breit, wenn wir die früheren Liebschaften Cashmeres betrachten.

„Schockierend. Ich fühle mich beleidigt, wenn ich meinen Nachfolger betrachte!“, beschwert sich Gaius Octus, Cashmeres letzte Abendbegleitung. Und das zu Recht. Alle Verflossenen der Siegerin erwiesen sich als anständige, gutsituierte Kapitoler.

Wie ist es also möglich, dass sich ein so schöner Vogel ausgerechnet von einem Viehwirt einfangen ließ? Einige Stimmen fragen sich, ob Havering Cashmere am Ende sogar erpresst. Wir müssen zugeben, eine andere Sichtweise ist kaum möglich.
 

Eines jedoch ist nicht von der Hand zu weisen, dass Haverings Einfluss ein schlechter auf Cashmere ist. Noch vor der Liaison mit dem Außendistriktler unterschied sich Cashmere kaum noch von uns. Und es gibt kein größeres Lob. Nun jedoch mussten wir alle live mit ansehen, wie Cashmere Mayra nicht nur eine Liebeserklärung an ebenjenen Mann unter ihrer Würde aussprach, sondern auch unvorstellbaren Lügen über das Kapitol verbreitete.

Natürlich sah es „The Great Kapitol“ in seiner Pflicht, Nachforschungen anzustellen und ist erleichtert verkünden zu können, dass keine Vergewaltigungen oder körperliche Verletzungen stattgefunden haben. Lassen Sie sich also nicht durch die fantasievollen Worte einer gestürzten Siegerin beeindrucken.
 

Der Schock und die Empörung reichen noch bis jetzt. Und die Bevölkerung fragt sich zu Recht: Wieso wendet sich diese junge Frau mit der vielversprechende Zukunft von uns ab?

„Meine Tochter wollte so sein wie sie. Wir haben jede Ankunft von Cashmere am Bahnhof verfolgt. Das Interview war ein Schock. Ich musste mein Kind in Therapie geben“, klagt Ohpia Wang. Man kann sich nur vage vorstellen, welchen Schaden Cashmere mit der Psyche ihrer Fans im Kindesalter angerichtet hat. Doch zum Glück ist unsere geliebte Hauptstadt für Notfälle vorbereitet und alle Opfer können die unten angegeben Adressen kontaktieren. Scheuen Sie nicht, Hilfe aufzusuchen.

Dieser tragische Fall sollte uns jedoch eine Lehre sein.
 

Cashmeres Fall lehrt uns, dass wir wachsam sein müssen. So sehr unsere geliebten Sieger sich auch bemühen, können sie eben doch ihr barbarisches Wesen und ihre Primitivität nicht unterdrücken. Bevor wir weiteren Schmerzen durch einen der ihren erleiden müssen, sollten wir uns lieber an unseres Gleichen halten. Wir sind das Kapitol, wir stehen zusammen, in Gleichheit und gehobener Klasse. Niemand, erstrecht kein Distriktler, wird etwas daran ändern. Hätte Xavier Havering über dieses Wissen verfügt, hätte er die arme Cashmere Mayra vielleicht in Ruhe gelassen und sie nicht mit sich in die Tiefe gezogen.

Net Of Lies And Charm

Net Of Lies And Charme
 

Bronzefarbene Haare, gebräunte Haut, strahlendes Lächeln und meergrüne Augen. Jede Frau in Panem, wird nun wissen, dass diese Beschreibung nur auf einen zutrifft: Finnick Odair, jüngster Sieger aller Zeiten und Playboy der Nation. Wir alle kennen und lieben ihn.

Doch kennen wir ihn wirklich? Und sollten wir nicht besser sagen: Liebten ihn? Die Fragen drängen sich uns mehr und mehr auf, je mehr Enthüllungen wir über unseren Sexgott erfahren.

Was wissen wir wirklich über ihn, außer, dass er ein begnadeter Liebhaber ist? Wir gruben tiefer in der Vergangenheit Odairs, um eine Erklärung der neusten Entwicklungen zu finden.
 

Als Finnick Odair im Jahr der 51. Hungerspiele in Distrikt 4 geboren wurde, ahnte noch keiner, dass er in knapp 20 Jahren eine derart starke Präsenz in den Medien und den Betten des Kapitols haben würde. Der bereits damals hübsche Junge fristete ein einfaches Dasein in einer Fischerfamilie, als ihn mit acht Jahren der erste Schicksalsschlag traf. Seine Mutter verstarb und ließ Finnick als Halbwaisen zurück.

Doch das Blatt wendete sich für ihn, als er vierzehn Jahre alte war und das Glück hatte, nicht nur für die 65. Hungerspiele ausgelost zu werden, sondern auch noch als Sieger aus ihnen hervor ging. Wer kennt nicht die glorreiche Erfolgsgeschichte des Finnick Odairs, für die nun der Startschuss gefallen war? Im Alter von Sechszehn lebte er mehr im Kapitol als in seinem Distrikt. Kaum ein Sieger schaffte es, seine Herkunft so gut abzulegen wie Odair. Der junge Mann legte tadellose Manieren, hochmodisches Auftreten und nicht zu vergessen hervorragende Liebhaberqualitäten an den Tag. Kein Wunder, dass eine Party nur dann als gelungen galt, wenn Finnick Odair sie mit seiner Anwesenheit bereicherte.

Zu unserem eigenen Schaden müssen wir eingestehen, dass Frauen wie auch Männer Schlange standen, um Beachtung von dem „sinnlichsten Mann“ ganz Panems zu erhalten. Doch jeder wusste, dass dieses Unterfangen viel Geduld benötigte. Und hatte man es einmal geschafft und seine Gunst erworben, stellte es sich als schwierig heraus, diese auch zu halten.
 

Einer Frau ist dies gelungen. On- Off- Beziehung Harmony Lovey schaffte es, den jungen Sieger über mehrere Jahre zumindest soweit an sich zu binden, dass er immer wieder zu ihr zurückkehrte. Bekannte des immer-mal-wieder-Paares hörte schon die Hochzeitsglocken läuten, sobald sich der Playboy die Hörner abgestoßen habe.

„Es hat einfach nicht sein sollen“, sagte Harmony Lovey niedergeschlagen als ich sie treffe. Sie kann einem beinahe Leid tun, wenn man bedenkt wie viel sie in die nun verlorene Beziehung zu Odair gesteckt und ihm die besten Jahre ihres Lebens geopfert hat. Nun steht Lovey vor einem Scherbenhaufen. „Mir bleiben nur die schönen Erinnerungen.“ Und diese bekommen einen bitteren Beigeschmack.

Denn Odair wurde als Anhänger der Rebellen entlarvt. Zu Recht fragen Sie sich nun, ob wir alle geblendet waren von seinen meergrünen Augen und nicht haben bemerken wollen, dass er in Wahrheit kein Freund des Kapitols war. Hat sich Odair am Ende in unsere Herzen eingeschlichen um uns von innen heraus zu zerstören?
 

Die Antwort lautet: Ja.
 

Trauriger Weise ist der Volksliebling keineswegs der charmante Liebhaber gewesen wie wir annahmen, sondern der kaltblütiger Killer, den wir bereits in der Arena kennengelernt haben. Während er uns in Netze aus Charme und Sex verwickelte, plante er den Todesstoß.

Zum Glück gelangen beide Vorhaben nicht. Weder der Anschlag auf der Hochzeit, noch der während des Interviews erreichten ihr Ziel. Von langer Hand geplant setzte Finnick Odair die verrückte Annie Cresta unter Druck, den Anschlag auszuführen. Wir können nur vermuteten, dass selbst eine Verrückte bei diesen Augen schwach wurde, wenn ihr verwirrtes Wesen nicht ohnehin leicht zu lenken war. Wir alle können von Glück reden, dass die verrückte Siegerin dazu nicht in der Lage war. Unser verehrter und geliebter Präsident ist wohlauf. Im Gegensatz zu Odair und seinen Mitstreitern.

Hingehen dem Vorhaben die Verbrecher in dem geplanten und phänomenalen Jubeljubiläum gegeneinander ihre Blutdrüstigkeit ausspielen zu lassen, müssen wir mit Schrecken melden, dass das Hovercraft durch technisches Versagen einen Absturz zu vermelden hat. Von den Verbrechen fehlt jede Spur.
 

Deswegen verkünden wir den dringlichen Aufruf keinem, der auf dem Bild abgebildeten Personen, Vertrauen zu schenken. Fallen Sie nicht länger auf ein schönes Lächeln rein und benachrichtigen Sie sofort die Regierung, falls Sie die Verdächtigen antreffen sollten. Zögern Sie nicht. Denken Sie an all die falschen, hinterhältigen Auftritte des jungen Mannes, in denen er uns hat glauben lassen, dass er uns, das Kapitol, liebt.

„Das Kapitol ist meine zweite Heimat. In vielerlei Hinsicht sogar noch schöner als Distrikt Vier. Könnte ich mein Boot hier herbringen, wäre mein Leben perfekt“, so Odair im Oktober letzten Jahres. Nur einer der unzähligen Lügen, mit denen er uns blendete. Falls Sie das Vergnügen hatten, die charmanten Verräter kennengelernt zu haben, so erinnern Sie sich mit großer Wahrscheinlichkeit an seine gesäuselten, liebevollen Worte. Seien Sie sich sicher, dass auch diese zu dem Netz aus Lügen zählten.

Harmony Lovey ist sich nun sicher. Aufgelöst verlässt sie meine Redaktion, benötigt vermutlich Beruhigungsmittel um die Lügen zu verkraften. Denn vor allem eine Tatsache, die wir für Harmony und auch für Sie enthüllen konnten, schockt, beinahe so sehr, wie seine wahren Motive gegen über dem Kapitol:

Odairs immer noch währender Mutterkomplex, ausgelöst durch den frühen Tod seiner Mutter. Wer dem Geruch auf dem Leim ging, Odairs Beziehung zu seinem wahnsinnigen Tribut Annie Cresta sei wahr, ist einer weiteren Lüge der Verschleierung zum Opfer gefallen.

The Great Capitol kennt die Wahrheit. Cresta ist, wenn überhaupt ebenfalls auf den falschen Charme herein gefallen.
 

Es gibt nur eine Frau, die Odairs Herz bis heut gewinnen konnte: Magret Vender, seine 84 jährigen Mentorin.

Wer das Verhältnis bisher rührend fand, wird es nun als grotesk und abstoßen betiteln und das nicht nur durch das abstoßende Äußere Venders. Seit dem Verlust seiner Mutter, war Odair stetig auf der Suche nach einem Ersatz. Wir erklären uns so die unzähligen Verabredungen mit Frauen weit über seinem Alter. Hier ist nicht bloß von einem perversen Fetisch zu sprechen, sondern von der krankenhaften Suche nach dem Ersatz seiner verstorbenen Mutter. Die Liebe, die sich zwischen Vender und Odair entwickelte, basiert auf diesem Verlangen den Platz in seinem Leben wieder zu füllen. Aus sicheren Quellen wissen wir, dass Odair zu Beginn der Bekanntschaft nicht selten die Nacht in Venders Haus verbachte. Bilder, die wir uns nicht vorstellen wollen, erscheinen ganz automatisch und überschatten das perfekte Bild Odairs mit Ekel.
 

Odair und Vender, ein ungleiches Verbrecherpaar, das in vielerlei Hinsicht Abscheu in uns hervorruft. Aber diese Liaison ruft uns auch in Erinnerungen, dass sie eben nicht unseresgleichen sind. Vender und auch Odair sind lediglich Distriktler, die sich noch so sehr bemühen können, jedoch die Verdorbenheit ihrer Herkunft nicht ablegen können. Uns wird nun auch klar, dass Odairs Bestreben den Rebellen zuzugehören gelenkt ist durch das Bestreben sein Verhältnis zu Magret Vender öffentlich zu machen.

Doch seinen Sie unbesorgt, gelingen wird ihnen Ihr Vorhaben nicht. Das Kapitol ist eine unzerstörbare Macht, die Gemeinschaft und Sicherheit und vor allem Sitte und Anstand bedeutet. Niemand wird an unseren Werten etwas ändern können. Auch kein sinnliches Lächeln.
 

Sollten Sie Hilfe oder Tipps zum richtigen Verhalten in dieser Ausnahmesituation anstreben wollen, zögern Sie nicht, die unten genannte Nummer anzurufen.

Brutes will stay brutes – Shocking strike against district 7

Keinen Respekt, nicht einmal untereinander zeigen sich die Distrikte, und bestätigen damit, was wir schon lange wissen: Distriktler sind Barbaren, die nicht in der Lage sind, sich wie ein zivilisiertes Volk zu benehmen. Und obwohl wir seit 75 Jahren über dieses Wissen verfügen, macht es uns immer noch fassungslos, wenn wir mit solcher Brutalität und Ungeheuerlichkeit konfrontiert werden.

Erst vorgestern Nacht griffen die aus den Distrikten stammenden Rebellen, Distrikt 7 an. Wir haben die schockierenden Bilder auf den nachfolgenden Doppelseiten. Schon jetzt können wir berichten, dass der Großteil der Gebäude, vor allem der Wohnhäuser zerstört ist. Die stationierten Friedenswächter berichten von einer noch nie da gewesenen Verwüstung und Zerstörung herbeigeführt durch das eigene Volk.

„Wir hatten keine Chance die gegen die Übermacht der Rebellen, die mitten in der Nacht über Distrikt 7 herfielen. Es hat uns bis weit über die frühen Morgenstunden gekostet, die Brände zu löschen, die ihre Bomben ausgelöst haben. Distrikt 7 befindet sich im total Chaos“, so der Hauptfriedenswächter als wir ihn kontaktieren. Immer noch leisten seine Männer Hilfe und versuchen zu retten, was zu retten ist.
 

Wieso? Das ist die Frage, die sich uns allen aufdrängt. Die Antwort kann nur die eine sein: In ihrer primitiven Denkensart ist es Distriklern nicht möglich vernünftigen Gedanken zu fassen und danach zu handeln. Viele von uns werden die grausamen Bilder von vor beinahe 75 Jahren vor Augen haben (diese finden Sie ebenfalls auf den Folgeseiten). Und nun wir uns klar: Die Distrikte haben keinerlei Form der Weiterentwicklung erlebt, sondern den Rückschritt angetreten. Selbst unter der großherzige Güte und Förderung des Kapitols ist es diesen Menschen nicht möglich in Frieden zu leben.

Ein Wir-Gefühl und einen Einheitsgedanken, den wir alle in Panem haben sollten, besitzen sie nicht.
 

Präsident Snow, den ich gestern nach der schrecklichen Meldung aufgesucht habe, bestätigt: „Die Distrikte sind gefährlich, eben weil sie unkontrollierbar niedermetzeln. Wir aus dem Kapitol können nicht begreifen, wieso sie ihre eigenen Leute angreifen. Wir sehen Panem als Einheit und sind erschüttert darüber, dass unser Schutz nicht für Distrikt 7 ausreichen konnte.“ Unser geliebter und weiser Präsident ist der Kummer über die sinnlosen Verluste und die Zerstörung von Distrikt 7 ins Gesicht geschrieben und er informierte uns darüber, dass bereits heute Helfer auf dem Weg seien um die dort stationierten Friedenswächter zu unterstützen und den Schaden so gut es geht zu beheben.

„Das Kapitol ist die schützende Hand Panems, natürlich werden wir unserer Pflicht nachkommen und Distrikt 7 unterstützen so gut es geht.“

Zum Glück von Distrikt 7 verschanzt sich unser Präsident auch nach dem zweiten Mordanschlag nicht hinter seinen sicheren Mauern, sondern tritt aktiv ein um den Schwächeren zu helfen.
 

Wofür müssen wir uns fragen? Was, wenn sich die Tragödie wiederholt? Welcher Distrikt wird als nächstes von Seinesgleichen niedergemetzelt? Und was versprechen sich die Rebellen von solch sinnloser Grausamkeit? Fragen auf die selbst wir von The Great Capitol dieses Mal keine Antworten wissen. Denn wir alle wissen: Ein verwirrter Geist ist vielfältig und unberechenbar.

Wir alle hoffen darauf, dass die Angriffsserie vorerst ein Ende hat.

„Wir werden in jedem Distrikt die Sicherheitsvorkehrungen erhöhen müssen“, teilte der Oberster Friedenswächter mit, als wir ihn nach weiteren Schritten fragen. „Und natürlich werden wir dafür sorgen, dass das der letzte niederträchtige Angriff der Rebellen war.“

Wir können Sie beruhigen. Dem Kapitol droht keine Gefahr. Unsere hohen Sicherheitsvorkehrungen schützen Sie Tag und Nacht vor dem, was dort draußen lauert: Bösartige Distriktler, die Blut geschmeckt haben.
 

Deswegen an alle braven Bürger des Kapitols der Aufruf zur Wachsamkeit. Im Moment ist davon auszugehen, dass zumindest zwei von ihnen, Köpfe der Rebellion und der beiden Anschläge auf unseren geliebten Präsidenten, sich vor der Grenze des Kapitols befinden. Wir möchten Sie eindringlich vor Cashmere Mayra und Finnick Odair warnen, deren Taten unberechenbar sind. Zögern Sie nicht, Ihre Bürgerpflicht zu tun, wenn Sie einen der beiden antreffen, und kontaktieren Sie die Regierung. Denken Sie daran: Diese beiden sind nicht, wie sie uns haben glauben lassen, Freunde des Kapitols. Die jahrelange Maskerade ist nun durchschaut und zeigt ihr wahres, hinterhältiges Wesen.
 

In unserer nächsten Ausgabe werden wir ausführlich von dem Flugzeugabsturz berichten, den die beiden Sieger überlebt haben. Bis dahin, bleiben Sie unbesorgt, aber wachsam.

Beauty and the Beast - Tribernathy

Die Horrornachrichten reißen einfach nicht ab! Meine Damen und Herren, dieses Mal können wir Ihnen mit Sicherheit über den Verbleib von Effie Trinket, der Betreuerin von Distrikt 12 berichten, der sich als Tragödie herausstellt.

Die beliebter Betreuerin, die seit ihrem Erfolg in den 74. Hungerspielen in aller Munde ist und nicht zuletzt in den Medien starke Präsenz wegen ihrer Liaison mit Mentor Haymitch Abernathy glänzte, wird seit der Anschlag auf unseren geliebten Präsidenten während der Hochzeitszeremonie von Katniss Everdeen und Peeta Mellark vermisst.
 

Lange forschten die Friedenswächter nach dem Verbleib der aufstrebenden Kapitolerin. Denn neben Effie Trinket galten noch viele weitere Personen als vermisst. Inzwischen konnte alle Toten identifiziert werden (Auf Seite 8 unserer Ausgabe erfahren Sie mehr über die Trauerveranstaltung, die auf der bekannte Live Bühne stattfinden wird).
 

Jetzt besteht die schockierende Gewissheit, dass Miss Trinket als Entführungsopfer gemeldet wurde. Augenzeugen berichten sogar, dass niemand anders als ihr Geliebter Haymitch Abernathy die Betreuerin gegen ihren Willen mitnahm und sie schließlich aufgrund ihres Widerstands bewusstlos schlug.

„Ich habe von meinem Versteck unter dem Tisch aus genau beobachten können, wie sie in einen Streit geraten sind!“, beteuert der renommierte Stylist von Distrikt 2. „Dann hat er die arme Frau einfach niedergeschlagen. Dieser Barbar!“ Die Bestürzung, die Tonius Splentus dabei an den Tag legt ist nachvollziehbar.

Wieder einmal zeigt sich, dass wir diesen barbarischen Distriklern nicht trauen dürfen. Hatten wir noch vor wenigen Wochen von der heimlichen Liebelei berichtet, so müssen wir jetzt von Gewalttaten schreiben.
 

Leider können wir kein Motiv für die Entführung der Kapitolerin enthüllen. Doch der für den Fall zuständige Friedenswächter hält eine Entführung zum Zwecke einer Vergewaltigung für wahrscheinlich.
 

„Wir müssen davon ausgehen, dass Abernathy Miss Trinket zu dem Zwecke entführt hat, sie in seine Gewalt zu halten und eine erzwungenen Liebesbeziehung einzugehen. Offensichtlich ohne Miss Trinkets Zustimmung, wie wir durch Augenzeuge erfahren haben. Deswegen versuchen wir unser Möglichstes sie zu befreien.“
 

Zu Recht sind Sie nun in Sorge um ein Mitglied unserer Gesellschaft, das nun in der Gewalt der rebellischen Distriktler auf Rettung hofft. Anders als unser geliebtes Brautpaar trat Effie Trinket jedoch noch nicht in Erscheinung, was uns Schlimmes befürchten lässt. Während Katniss Everdeen und Peeta Mellark durch Erpressung zu unlauteren Aussagen und Auftritten gezwungen werden, erschien Miss Trinket noch nicht in den Medien. Dies sieht der zuständige Friedenswächter als Beweis seiner These und auch wir können sie nicht abstreiten.
 

Zurzeit können wir nur hoffen, dass Miss Trinket die Gefangenschaft und vermutlich sexuellen Übergriffe bis zur ihrer Rettung überstehen kann. Doch wer sich an den Alkoholiker Haymitch Abernathy, der hier eindeutig der Sexualtäter ist, erinnert, weiß, dass unsere Hoffnung schwach ist. Nicht genug, dass sich Miss Trinket in den Händen eines Distriktlers befindet, handelt es sich dabei um einen alleinstehenden, dem Alkohol verfallenen Wüstling.
 

„Es besteht die Annahme von enormen Nachholbedarf seitens Abernathy“, bestätigt auch der Friedenswächter, als ich meine entsetzte Überlegung preisgebe. Somit wird mir und sicherlich auch Ihnen jegliche Hoffnung genommen. Wer weiß schon, welche perversen Fantasien im Kopf einer solchen Person herum spuken und mit denen sich Effie Trinket nun konfrontiert sieht.

Ob Miss Trinket sich ihrer nahen Zukunft bewusst war, als sie die Liaison mit Abernathy begann, die wir anfangs mit Interesse beobachteten. Nein mit Sicherheit nicht. Ebenso wenig wie wir. Niemand hätte die perversen Abgründe dieses Mannes vorhersehen können.
 

Doch nun sind wir uns sicher, dass Effie Trinket sich nicht nur auf einem Mann weit unter ihrem Stand eingelassen hat, wie es sich nicht für eine Dame ihres Kalibers gehört, sondern mit einem Mann, der nicht nur den beruflichen Ruin, sondern auch eine Gefahr für ihr Leben bedeutet.
 

Des Weiteren müssen wir das Fehlen des gesamten Vorbereitungsteams sowie der Stylisten von Distrikt Zwölf verzeichnen. Dieses Team, das sich leider durch die Hochzeitsgegebenheiten im vorderen Teil des Saales befand, war leichte Beute für die Rebellen. Es ist davon auszugehen, dass den braven Kapitolern gleiches Schicksal wie Miss Trinket blüht. Leider müssen wir in diesem Zuge den Tod des Mitglieds Flavius Molier bekannt geben, der noch auf der Hochzeit den Verletzungen des Angriffes unterlag. Der Verdacht, dass die Rebellen es auf Frauen des Kapitols abgesehen haben verstärkt sich daher.
 

Wir können nur eindringlich davor warnen, sich mit Distriklern, die derweil nicht im Kapitol weilen, abzugeben, da ihre Perversität nun bekannt ist. Es ist ratsam, sich mit Pfefferspray zu bewaffnen um nicht als Vergewaltigungsopfer oder Schlimmeres zu enden.
 

Denn unter den bisher Vermissten, deren Verbleib noch unklar ist, sind eindeutig viele Frauen, die das Schicksal von Effie Trinket und ihren Kolleginnen Venia Milian, Octavia Dermott und Portia Cadwell teilen könnten.

Wie ein Psychologe mir bestätigte, kann vor allem die Gedanke, eine vernünftige, angesehen Dame aus dem Kapitol zu besitzen mehr Reiz in Distriklern erweckt als sich eine Mätresse unter Ihresgleichen zu suchen. Auch wenn wir diesen Gedanken durch aus nachvollziehen können, sind die Auswirkungen natürlich erschreckend.
 

„Alleine durch den Standesunterschied und das unausgesprochene Tabu ist der Reiz für einen Täter hier größer. Er steigert die Perversität der Lager. Wir können hier durchaus ein erschreckendes Muster erkennen“, bestätigt uns Psychologe Dr. Sextus Medicus. Die ekelerregende Vorstellung bleibt uns hoffentlich allen eben nur eine Vorstellung und lässt sie nicht zu einem realen Albtraum wie in Effie Trinkets Fall werden.
 

The Great Capitol wird umgehend Bericht an die besorgten Bürger im Kapitol erstatten, sobald die Ermittlungen im Fall Trinket weiter Ergebnisse zu verzeichnen haben.

Rescue Snows Granddaughter

Wie wir in der letzte Ausgabe bereits berichten mussten, scheinen die Rebellen es besonders auf gut situierte, anständige Damen aus dem Kapitol abgesehen zu haben und unser Vorstellungsvermögen ist vermutlich nicht einmal pervers genug, um zu erfassen, was die mit unseren Mitbürgerinnern geschieht. Wir berichteten über die Entführung von Effie Trinket, Portia Cadwell, Venia Milian und Octavia Dermott.
 

Doch nun können wir einen weiteren Namen zu dieser entsetzlichen Liste hinzufügen: Feeloya Hendricks, Enkelin unseres geliebten Präsidenten reiht sich in die Liste der Verschollenen ein.

Dass das junge Mädchen ebenfalls während des Angriffes der Rebellen entführt wurde, wurde schnell klar. Doch die Hoffnung, sie noch zu finden, riss nicht ab. Nun aber hören wir aus dem Präsidenten Haushalt die offizielle Meldung: Enkelin des Präsidenten in Rebellengewalt.
 

Wie wir alle wissen, war der Präsident Zentrum dieses Angriffs, doch erfahren wir nun, dass seine Familie ebenfalls in Gefahr ist. Nachdem Coriolanus Snow gut geschützt war, müssen die Rebellen in ihrer Frustration an der jungen Enkelin ausgelassen haben.

Augenzeugen berichten, dass sie gesehen haben, wie Feeloya Hendricks entführt wurde.

„Es ging viel zu schnell und ich konnte ihr nicht helfen. Natürlich hätte ich meine Bürgerpflicht erfüllt und der Enkelin unsere Präsidenten geholfen“, beteuert Teresia Damast immer und immer wieder als ich sie zu der Entführung befragen. Auf die Frage, wer sich an der Enkeltochter Snows vergriffen hat, hat sie jedoch leider keine Antwort. „Das Durcheinander war zu viel. Ich bin ja froh, selber noch hier zu sein! Wenn ich mir vorstelle, diese Monster hätten mich auch entführt! Schrecklich!“
 

Und da können wir Teresia nur zustimmen. Die Ärmste steht immer noch unter Schock und befindet sich natürlich in ärztliche Behandlung, von der wir hoffen, dass sie baldigen Erfolg zeigen wird. Wie so viele andere Patienten bedeutet Teresia, eine Dame aus unserer Mitte, Arbeit für unsere psychologischen Kräfte.

„Wie haben sehr viel zu tun. Seit die Rebellen aktiv geworden sind kommen immer mehr Patienten. Wir haben es mit Angstzuständen und der Bewältigung von Verlust zu tun. Aber auch die Nachrichten, dass ausgerechnet unsere Volkshelden gegen uns vorgehen, hat bösen Schaden in den Köpfen und vor allem Herzen vieler angerichtet. So etwas muss bestraft werden. Es handelt sich hier um eine heftige Form von Körperverletzung… nun ja, sagen wir geistiger Verletzung“, beschwerte sich Dr. Alonsius im Vorbeieilen. Zeit für ein Interview hat der vielbeschäftigte Mann dieser Tage nicht.
 

Wir können Sie und Dr. Alonsius jedoch beruhigen. Für das, was diese Menschen uns angetan haben, werden sie büßen und ihre gerechte Strafe erhalten. Wir können nur hoffen, dass es dann nicht zu spät für die gefangenen genommenen Damen ist.

In der Vergangenheit haben wir des Öfteren Feeloya Hendricks mit dem aufsteigenden Stylisten Cinna Callest antreffen können. Etwas, das uns nun ganz anders zu Mute werden lässt, denken wir an das Schicksal Effie Trinkets. Feeloya Hendricks ist doch lediglich ein Mädchen. Dies beweist die Skrupellosigkeit und Perversität der Rebellen auf ein weiteres.

Auf Grund des hohen Altersunterschiedes maßen wir dieser Beziehung in der Vergangenheit immer ein rein plantonisches, freundschaftliches Verhältnis bei. Fälschlicher Weise, wie wir nun wissen. Doch wer hätte ahnen können, dass mehr hinter dieser angeblichen Freundschaft steckt?
 

Immerhin wissen wir, dass Miss Hendricks ebenfalls eine Schwäche für Mode entwickelt hat. Freundinnen der Präsidentenenkelin erzählen, dass sie Modedeseigner werden wollte.

„Sie hätte so groß rauskommen können. Nicht nur wegen der finanziellen Unterstützung und des Familienamens, sondern auch, weil sie wirklich gut war. Ich hätte ihre Mode gekauft“, schluchzt Mania, eine Mitschülerin von Feeloya. Sie kann es immer noch nicht fassen, dass ihre Freundin entführt wurde. „Wir haben alles zusammen gemacht und plötzlich ist sie weg. Ich bin ganz aufgelöst.“

Verständlich. Mania, ist wie viele von Feeloyas Freundinnen am Boden zerstört und verängstigt. Alle warten sie auf Nachrichten von dem vermissten Mädchen.
 

Ebenso natürlich auch Familie Hendricks.

Natercia Hendricks, Feeloyas Mutter, steht neben sich. Mit rot geweinten Augen treffe ich sie im Salon der Familie. Ihr Mann, Anatolius Hendricks, hält tapfer ihre Hand. Ein herzzerreißendes Bild.

„Es ist dieser Cinna gewesen! Ich habe ihm noch nie getraut. Er war schlechter Umgang für meine Kleine! Aber sie wollte ja nicht auf mich hören! Wer weiß, was er ihr alles versprochen hatte bezüglich ihres Designertraums! Er hat sie eingelullt und nun ist sie weg!“ Die Worte der untröstlichen Mutter sind kaum zu verstehen. Dafür hat Anatolius eine umso deutlichere Botschaft für den Stylisten. „Wenn ich ihn in die Finger kriege, wird er dafür bezahlen, dass er unsere Tochter entführt hat!“ Und so wie Anatolius aussieht, glaube ich es ihm auch.
 

Doch es wird nicht er sein, der den neuen Stern am Designerhimmel zuerst sehen wird. Unsere Friedenswächtertruppen arbeiten hart an der Befreiung der Gefangenen und gleichzeitig an den Gefangennahmen der Rebellen, die für ihre Taten bezahlen müssen.

Dass Cinna Callest einer von ihnen ist, ist mittlerweile klar. Die aufmüpfige Veränderung des Hochzeitskleides scheint ein Signal der Rebellen gewesen zu sein und nicht wie wir erst voller Verzückung annahmen eine weiteres modischen Meisterwerk.
 

Wie lange ist Cinna bereits einer von ihnen?

Wir wissen es nicht. Der Schmerz über diesen Verrat sitzt tief und jeder von uns wird wohl den Wunsch verspüren, die erst neulichen gekauften Kollektionen des Stylisten zu verbrennen. Tun Sie es ruhig!

Dieser Art der Selbstreinigung wird uns Feeloya nur leider nicht zurück bringen. Ihr Großvater, unser vom Schicksal gebeutelter Präsident, ist jedoch auch in dieser für ihn persönlich schweren Zeit eine Stütze für uns alle.
 

„Die Sorge um meine Enkelin ist groß. Ich kann nicht in Worte fassen, was meine Familie erdulden muss. Doch ich versichere Ihnen, dass diese Tat nur einen weiteren Grund liefert die Rebellen so schnell wie möglich zu stoppen und keine Gnade zu zeigen. Für Feeloya, für all die anderen Gefangenen, für uns. Wir dürfen die Rebellen nicht siegen lassen. Diese Barbaren müssen für ihre Taten bezahlen. Ich habe diesem Land Treue geschworen und den Eid abgelegt, es in jeder Lebenslage zu beschützen. Diese Aufgabe nehme ich sehr ernst und auch persönliches Leid kann mich nicht davon abhalten. Wir werden diese Rebellen besiegen und die Zeit zusammen durchstehen.“
 

Die mutigen und selbstlosen Worte unseres Präsidenten rühren jeden, mich eingeschlossen. Sie erfüllen uns mit neuer Zuversicht, wo vorher dunkle Hoffnungslosigkeit war. Lassen auch Sie sich von den Worten inspizieren und schöpfen Sie neuen Mut. Wir werden diese Rebellion niederschlagen, wie wir es immer getan haben. Mit Stärke, Zusammenhalt, Mut und vor allem Rechtschaffenheit werden wir gegen die Rebellen vorgehen, bis sie vernichtet sind. Denn wie jeder von uns weiß, siegt am Ende immer die Gerechtigkeit.

Memorial: Seneca Crane

Monate sind vergangen seit der aufstrebende Spielmacher von uns geschieden ist. Während das Leben weiterging, steht die Zeit für diejenigen die Seneca Crane nahe standen immer noch still. Der Kummer sitzt noch tief und keiner vermag die Lücke, die der junge Mann hinterließ zu schließen.

Als ich seine junge Witwe Alar Mackney treffe, sieht man ihr die Trauer immer noch deutlich an. Und wer könnte es ihr verdenken? Niemals hätte sie annehmen können, dass sie mit 19 Jahren bereits zur Witwe werden würde.
 

Werfen wir einen Blick auf diese tragische Liebesgeschichte, die alles andere als ein Happy End hat. Alar Mackney wurde für die 73. Hungerspiele ausgelost, was nicht nur eine große Ehre, sondern auch Schicksal gewesen sein muss. Zwar besagt ein Sprichwort, dass man entweder Glück im Spiel oder in der Liebe haben kann, aber Alar belehrt uns eines Besseren: Sie geht als Siegern der 73. Hungerspiele hervor und schafft es außerdem das Herz des Spielmachers Seneca Crane zu gewinnen, der die junge Frau vom Fleck wegheiraten musste. Es folgten wunderbare romantische Flitterwochen, die das Paar noch enger zusammen schweißte und ihre Liebe vollkommen machte.

„Also, er war natürlich schon der junge, aufstrebende, innovative Spielmacher, als der er sich gezeigt hat, soviel ist klar. Aber als Spielmacher, vor allem als oberster, hat er immer ein bisschen unnahbar gewirkt, so überlegen und so, als hätte er immer alles im Griff. Was die Spiele angeht, war das auch so, keine Frage. Aber man vergisst dabei leicht, dass er auch nur ein Mensch ist wie wir alle auch. Vor allem ich selber musste das erst erkennen, weil er für mich am Anfang eben nichts anderes war als der, der mich mit Mutationen bombardiert hat und in dessen Wüstenarena ich fast gestorben wäre. Aber er war mehr als das. Er hat mir zugehört, hat mich erzählen lassen, und ich glaube, er hat mich auch verstanden“, erzählt uns die trauernde Witwe über die so zaghaften Anfänge der Beziehung, die etwas holprig erscheinen. Aber ist nicht genau das der Stoff aus denen guten Liebesgeschichten bestehen? Wie berührend ist es, dass dieser engagierte Mann sich während der Arbeit in einen Tribut verliebte?

"Es hat noch nie in den letzten 75 Jahren etwas Vergleichbares gegeben. Ein Spielmacher und eine Tributin. Doch ich glaube immer noch fest daran, dass es mehr war. Ein Beschützer und seine große Liebe", gibt Donis Garner sehr richtig wieder und beschreibt damit, was auch wieder denken. Dass es die große Liebe gewesen sein muss.
 

Eigentlich war dieses Paar sogar recht ungleich, doch wie so oft ziehen sich Gegensätze an. Besonders so attraktive Gegensätze. „Ich kann manchmal recht launisch sein und bin dann 'unausstehlich', wie er immer gesagt hat, aber er wusste immer, dass das einfach ich bin, und hat mich dann wüten lassen und irgendwann hat er mich in den Arm genommen und mir gesagt, dass er mich liebt. Und dann war alles wieder gut.

Für Seneca war irgendwie immer alles so einfach, und das hat auf mich abgefärbt. Wenn er bei mir war, dann war alles gleich viel simpler. Er hatte die Dinge genommen, wie sie waren, hat jeden Menschen so genommen, wie er war. Und auch wenn er es sich hätte leisten können, er hat sich nie für etwas Besseres gehalten. Als er meine Eltern kennengelernt hat, war er aufgeregter als ich. Ich habe ihn nie so konzeptlos gesehen, und eigentlich weiß er ja immer genau, was er tut, aber er war so sehr darum bemüht, einen guten Eindruck zu machen, dass er die ganze Zeit über zittrige Hände hatte und immer wieder beim Reden den Faden verloren hat. Weil er eben auch nur ein Mensch war wie wir alle.“, schwelgt Alar in Erinnerungen, die gleichermaßen traurig, wie auch schön sind. Wenn auch nur für sehr kurze Dauer hat sie eine wunderbare Liebe erfahren, die ihr niemand mehr nehmen kann. Ich hoffe aufrichtig, dass die Erinnerung ihr einen gewissen Trost spendet.
 

Vielleicht schaffen es Witwe und die Familie des Verstorbenen sich gegenseitig Halt zu geben. Denn auch seine Mutter ist immer noch aufgelöst und scheint den Verlust kaum überwunden zu haben. „Seneca war ein so erfolgreicher und guter Sohn. Ich hätten alle Türen offen gestanden, da bin ich sicher“, schluchzt Kore Crane, die ein Bild ihres verstorbenes Sohnes an sich drückt. „Ich trage es immer in diesem Medaillon mit mir herum um ihn zu ehren.“ Eine sehr berührende Geste, die uns noch einmal zeigt, was für tiefe Furchen der Trauer Seneca unwillentlich hinterlassen hat.
 

Freunde des Paares versichern, wie glücklich die beiden zusammen waren.
 

Alle vorweg natürlich Donis Garner, renommierte Stylist und enger Vertrauter des Paares: "Seneca...er war ein spezieller Mann. Mit einem schrecklichen Geschmack, wenn es um seinen Bart ging, aber keine bösartige Person. Sobald er und Alar zusammen waren, war es...magisch. Ja magisch.“ Jeder, der die beiden zusammen erlebt hat, erzählt von einer Ehe voller Glück, Lachen und hin und wieder Wutanfällen. Doch diese kleinen Streits tun der großen Liebe keinen Abbruch. „Dieses Mädchen hat eine starke Persönlichkeit und einen sturen Kopf. Seneca liebte wahrscheinlich dieses "Makel"“, erklärt und Garner und ich glaube, dass er Recht hat. Alar wirkt immer noch stark, wenn man sie sieht. Wie muss sie erst als stolze Siegerin auf Seneca Crane gewirkt haben?
 

„Er hat sie immer so zärtlich angesehen“, schwärmt Ginia, die Visagistin von Distrikt Vier. „Wenn man die beiden zusammen gesehen hat, ist man ganz neidisch geworden.“ Doch ihr Gesicht drückt Trauer aus, wenn sie an den Ausgang dieser sehr kurzen Ehe denkt. „Die Hochzeit war noch so schön… und das Kleid erst! Donis Garner hat sich selbst übertroffen. Er sagte mir, er habe sich von ihrer Heimat und ihr selbst inspirieren lassen. Seneca hat sogar fast geweint, als er Alar in ihrem Hochzeitskleid gesehen hat und ich natürlich auch. Und Alar! Sie hat vor Glück die ganze Zeit geweint. Sie hatte es so sehr verdient glücklich zu werden mit Seneca. Ich wünschte, die beiden hätten etwas mehr Zeit zusammen gehabt.“
 

Das wünschen wir uns alle. Vor allem, nachdem ich die immer noch trauernd Witwe im Dainties getroffen habe, bringe ich ihr noch mehr Sympathie und aufrichtige Anteilnahme entgegen. Wir alle haben schon einmal einen geliebten Menschen verloren. Wie lange dieser Verlust zurückliegt spielt dabei keine Rolle. Denn wird Alar Mackney nicht jeden Morgen daran erinnert, dass etwas in ihrem Leben fehlt, wenn sie sich nur ausversehen zur kalten und leeren Bettseite rollt?

“Tja, wie geht es mir? Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, es ginge mir gut. Es ist so ein Schwebezustand, verstehen Sie? Ich hänge irgendwie in der Luft und komme nicht voran“, so die junge Siegerin. Ihre Trauer zu sehen bricht mir beinahe das Herz. Und dabei ist sie versucht sehr tapfer zu wirken. Doch wer würde es ihr grollen, wenn sie ihre Maskerade nicht standhalten könnte, nach allem, was ihr angetan wurde?
 

Ja, angetan. Denn wer bisher die Umstände des Todes von Seneca Crane nicht kannte, wird nun höchstwahrscheinlich ebenso geschockt sein wie seine Witwe. Nach gründlicher Recherche und Untersuchungen können wir eindeutig sagen, dass es sich um Mord gehandelt hat. Mord!

Ein Wort, dass wir uns erst durch den Kopf gehen lassen müssen. Zwar sind wir in den vergangen Tagen mit vielen Mordfällen konfrontiert wurden, haben jedoch so einen Tathergang noch nicht erlebt. Wir haben erfahren, was es heißt von einem Freund verraten zu werden. Doch dieser Verrat toppt das bisher dagewesen. Der Täter hat nicht nur seinen Freund, Seneca und dessen Frau verraten, sondern auch uns alle. Es handelt sich um niemand Geringeren als Plutarch Heavensbee.

Vielen von Ihnen werden nun denken, dass es sich dabei um den neuen, jedoch abtrünnigen Obersten Spielmacher handelt. Damit liegen Sie richtig und haben vermutlich das erste Mordmotiv erkannt. Doch dieses Verbrechen geht so viel tiefer.
 

Wenn wir den Tag des Verbrechens betrachten, wird deutlich, dass der arme Seneca bereits eine böse Vorahnung gehabt haben muss. Er wird geahnt haben, dass sein vermeintlicher Freund etwas im Schilde führt. Wie durch eine wundersame Eingebung rettet Seneca seiner Frau das Leben, in dem er sie im Badezimmer einschloss. Damit beginn Seneca Crane eine Heldentat, die seine Frau ihm niemals zurückzahl noch danken kann. Eine Bürde, die niemand, ganz besonders niemand so Junges, tragen sollte.

“Ich weiß nicht einmal genau, was mit ihm passiert ist. Das will ich auch gar nicht wissen. Aber ich wollte ihm irgendwie helfen. Er hat mich im Badezimmer eingeschlossen und ist gegangen. Ein paar Stunden später hat mich dann mein Stylist gefunden. Aber da war …” Alar Mackney kann den Satz nicht beenden und ich fühle mit ihr. Und gleichzeitig bin ich gerührt von seiner Tat. Nicht auszudenken, was mit Alar geschehen wäre, hätte sie ihn an diesem Tag begleitet. Hätte Plutarch vor ihr Halt gemacht? Ich bezweifle es.

Denn er ermordete hinterhältig einen seiner engsten Freunde.

„Ich verstehe es immer noch nicht. Sie waren Freunde! Plutarch und Seneca gingen oft zusammen aus, etwas trinken. Nicht selten war Alar bei ihnen. Sie besuchten sich sogar gegenseitig Zuhause“, klagt Ominus Act, einer der Kollegen der beiden Männer. „Sie waren gute Freunde…“ Immer wieder widerholt er diese Worte wie ein Mantra, doch es hilft ihm nicht, den Mord zu verstehen. Aber wie kann jemand den Mord eines Freundes auch nachvollziehen?

“Ich kann’s kaum glauben, dass Plutarch hinter allem steckt. Ich will’s gar nicht glauben. Aber da gibt es ja keinen Zweifel, nicht wahr? Alles macht Sinn. Das macht alles Sinn“, wispert Alar geschockt, als sie endlich die Todesursache ihres Mannes erfährt. Nach Monaten im Dunkeln bringt dies jedoch keine Erleichterung sondern lediglich Hass auf den Täten, den Verräter, den falschen Freund.

Es war Plutarch gewesen, der sich um die Witwe gekümmert hatte, der ihr als Erster sein Beileid aussprach und sich um ihr Wohlergehen gesorgt hatte. Es war Plutarch, der der geschockten Witwe den Ehering ihres Mannes gebracht hatte. Woher hatte er ihn gehabt? Vom Tatort, wie wir nun wissen.
 

Doch niemand kann Alar Mackney einen Vorwurf machen. Alle waren wir von Plutarch Heavensbee geblendet, während er sich einen Weg nach oben gebaut hatte und dabei über Leichen ging. Leider traf es den unschuldigen Seneca Crane auf dem Höhepunkt seiner Karriere, die mit den 74. Hungerspielen eine fulminantes und denn noch viel zu frühes Finale fand.

Allerdings verstehen wir, wenn wie den Verlauf der Geschichte betrachten, wieso die Rolle des Obersten Spielemachers so wichtig für Heavensbee war: Nur als Oberster Spielmacher hat er die Mittel haben können, diesen hinterhältigen Angriff auf der Hochzeit von Katniss Everdeen und Peeta Mellark durchzuführen und genügend Verbündete zu organisieren. Viele Sieger schlossen sich dem Verräter an, der nun in der idealen Position war, sie zu erreichen.

“Es ist unfassbar, wie weit diese Intrige reicht”, beschwert sich Alar Mackney und hat damit Recht. Dass diese Intrige ausgerechnet auf ihrem Leid aufbaut macht ihre Wut natürlich umso größer.

"Ich bedauere zu tiefst, dass Alar jemanden weiteres verloren hat. War der Tod nicht schon oft genug mit ihr in Verbindung? - Aber nein! Jetzt muss man ihr auch noch den Mann, den sie liebte wegnehmen“, klagt ihr enger Freund Donis zu Recht. Alles, was wir ihr und ihren Lieben jedoch nun versprechen können ist, dass der Täter seine gerechte Strafe erhalten wird und wir alles dafür tun werden, damit dies auch eintrifft.

Aber auch die Bestrafung der Täter bringt den geliebten Ehemann nicht zurück. Ein Glück, dass Alar enge Freunde hat, die ihr auch in Zeiten der größten Not beistehen. Die enge Verbindung zu ihrem Stylisten Donis Garner und zu ihrer Mentorin Undine Artemia wird ihr hoffentlich Kraft geben, den Verlust ein wenig zu schmälern, auch wenn niemand ihr von nun an die Bürde der Trauer nehmen kann. „Sie ist und bleibt eine meiner engsten und besten Freunde, obwohl mir bewusst ist, dass Senecas Tod Alar mitnimmt und sie immer prägen wird“, verspricht der platonische Freund Donis Garner und ich zweifle nicht daran, dass er immer für sie da sein wird, wie er es bisher auch war.
 

„Ich glaube, es ist nicht einfach, mich zu lieben. Und er hat es trotzdem getan. Das Jahr mit ihm war das schönste, das ich bis jetzt erlebt habe, und ich glaube, da kommt nicht mehr viel. Es gibt viele Menschen, die mich in meinen Träumen verfolgen, und er ist jetzt einer davon. Mit dem Unterschied, dass es keine Albträume sind, wie bei den anderen. Zum Albtraum werden sie erst, wenn ich aufwache. Weil er nicht mehr da ist." Ein besseres Schlusswort hätte ich nicht finden können, weshalb ich es der jungen Witwe mit ihrer zu tiefst berührenden Aussage überlassen, die uns alle nur hoffen lässt, dass die Wunden, die niemals heilen werden, mit der Zeit wenigstens weniger schmerzhaft sein werden.
 

In Gedenken an Seneca Crane, rechtschaffender Bürger, aufstrebender Spielmacher, geliebter und guter Sohn und liebender sowie wiedergeliebter Ehemann.



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