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Katze im Sack ist die Katze an Bord

von

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Die Zeit nach dem Kampf

„Aua! Verdammt, hör auf damit, Hattori! Ich mach aus dir Grillhähnchen!“, giftete Pauly sauer.

Langsam reichte ihm das aber auch mit diesem aufdringlichen Vogel.

„Wenn du nicht gepiekt werden willst, dann hör einfach auf, schlecht über Lucci zu reden“, mischte sich Kaku ein, wurde daraufhin aber nur böse angesehen und dann wieder ignoriert.

Wird wohl auch noch eine Weile so weitergehen, bis das zwischen ihnen wieder besser wurde, nach allem was passiert war.

Jahrelang hatten sie zusammengearbeitet, ihre Freundschaft gefestigt und nun… war das alles kaputt.

„Lass ihn doch, Kaku. Der kriegt sich schon wieder ein“, mischte sich Tilestone ein, und klopfte der Langnase dabei aufmunternd auf die Schulter.

Zumindest bei allen stand er nicht so in der Kreide wie bei Pauly, eine sehr tröstliche Tatsache, wie Kaku fand.

Es war hart und sehr, sehr knapp gewesen, noch rechtzeitig von Enies Lobby zu kommen und hätte man sie nicht aufgelesen, vielleicht hätten sie es nicht einmal geschafft der Marine zu entkommen, geschweige denn die nächste Stadt zu erreichen.

Zwar hatte danach Herr Eisberg versucht, sowas wie den Beleidigten zu spielen, aber da Kalifa wegen ihrer Verletzung eigentlich Ruhe brauchte, war er allein bald völlig aufgeschmissen gewesen und hing ihr nach noch nicht einmal einem Tag wieder am Rockzipfel.

Klar hätte er allen Grund dazu gehabt, sie zu verstoßen, nachdem sie als Agenten der CP9 versucht hatten ihn umzubringen, aber er sah es wohl als Fehltritt an und wollte ihnen eine zweite Chance geben.

Zudem hatte er sehr lange gebraucht gehabt, eine passende Sekretärin zu finden, und bei Kalifa hatte er damals einen Volltreffer gelandet.

Außerdem waren ihm die zusätzlichen paar Hände von Jabura, Kumadori und Eule herzlich willkommen, um die Stadt wieder aufzubauen, hatte sie ja nicht nur durch die letzte Aqua Laguna schwere Schäden einstecken müssen.

Dafür hatte ihnen Herr Eisberg auch angeboten in Water Seven zu bleiben und sich etwas Neues aufzubauen, nun, da sie nicht mehr nach Enies Lobby zurückkehren konnten, und die Weltregierung für sie auch passé war.
 

Nun ja, nicht alle waren beteiligt an den Wiederaufbauarbeiten, Lucci hatte strengste Bettruhe und Kaku durfte auch noch nicht zu viel auf einmal machen.

Sie beide hatten am meisten bei den Kämpfen gegen die Strohhut-Piraten einstecken müssen.

Ruffy und Lucci hatten sich dabei völlig verausgabt und während Ersterer die ersten Tage freiwillig durchschlief, wobei er dennoch keine Mahlzeit ausfallen ließ, wie auch immer er das schaffte, musste man bei Lucci schon mal genauer hinsehen.

Er traute dieser Freundlichkeit und Fürsorge nicht über den Weg, und erst durch ein sehr langes Gespräch unter vier Augen mit Herr Eisberg ließ er sich zumindest kommentarlos verarzten und nahm auch Nahrung zu sich, um wieder zu Kräften zu kommen.

Dabei staunte man nicht schlecht, wie schnell sich die beiden doch wieder erholten.

Waren sie am ersten Tag mehr tot als lebendig, sprang Ruffy schon wieder munter hin und her, hibbelte ihrem neuem Schiff entgegen, während auch Lucci bereits wieder herum spazierte, sich dabei aber sonst wo hin verkroch.

Er wollte mit niemanden reden, war nicht bereit dazu, zu akzeptieren, dass auch er mal einen Kampf verloren hatte.

Etwas, dass ihm Jabura gerne unter die Nase reiben wollte, aber da gab es noch genug andere, die ihn davon abhielten.

Kalifa drohte ihm mit einem lähmenden Seifenbad und Kaku kam mit sehr schlag- und trittkräftigen Argumenten, um den Wolf in Schach zu halten.

Nicht zuletzt scheiterte Jaburas Vorhaben auch daran, dass Lucci meist nicht auffindbar war und man wusste schlichtweg nicht wo er sich den ganzen Tag über versteckte.

Zwar tauchte er innerhalb von 24 Stunden kurz mal auf, aber dann war er auch schon wieder weg und man beließ es dann auch dabei, Hauptsache, er kam von alleine auch wieder zurück.
 

Derweilen gab es ja noch genug zu tun, so war man sehr geschäftig dabei ein neues Schiff als Dankeschön für die Strohhüte zu bauen, die gegen die CP9 gekämpft hatten.

Sogar Herr Eisberg und Franky legten dabei Hand an, übertrafen hierbei sogar die besten Arbeiter wie Pauly und Kaku mit ihrem Können und während die anderen vor Erschöpfung nicht einmal mehr essen konnten, hämmerten die beiden Schüler von Meister Tom munter weiter, als würden sie das Wort Müdigkeit gar nicht kennen.

Zwar hatten sie beide schon seit langer Zeit an keinem Schiff mehr selbst Hand angelegt, Eisberg aus Zeitmangel und Franky wegen seinen Schuldgefühlen für die Verhaftung seines Lehrmeisters, aber man sah, dass sie ihre Fähigkeiten kein bisschen eingebüßt hatten.

Die Geburt der Thousand Sunny stand so nach wenigen Tagen schon kurz vor ihrer Vollendung.

Wie der Zufall so will

„Mensch, die bäden haben‘s aba echt druf“, staunte Jabura, der Franky und Eisberg beim Bau der Thousand Sunny beobachtete.

Auch die anderen Agenten bis auf Kalifa und ein paar Arbeiter vom Dock haben sich als Zuschauer dazu gesellt.

So wie es nämlich derzeitig aussah, brauchten die beiden Lehrlinge von Meister Tom derzeitig eh keine Hilfe.

„Bei denen ist das eben ein echtes Talent. Für jemanden wie dich natürlich völlig unverständlich, so talentfrei wie du bist“, mischte sich Kaku ein, die Arme locker vor der Brust verschränkt, und den beiden Lehrlingen von Tom zusehend.

Dabei ignorierte er gekonnt, wie sich der Wolfsmensch sofort darin hineinsteigerte und sich neben ihm aufbaute.

„Wie war das, du Pappnase? Willst Stress oda was?!“, knurrte Jabura, die Zähne fletschend und die Krallen zum Angriff bereit.

Klar sorgte das für Aufsehen, hatte man den Zopfträger zuvor auch nicht in seiner Mischform bestaunen dürfen, und so machte er ja auch was her, genau wie Lucci, wenn sich dieser verwandelte.

Sie waren dann um einiges muskulöser, und ihre Fänge und Klauen waren alles andere als zum Kuscheln geeignet, doch das störte Kaku kein bisschen.

Geradezu gelangweilt wendete er sich dem anderen zu, war es ja nichts Neues, wenn Jabura so schnell auf 180 war wegen jeder Kleinigkeit.

„Rede ich zu undeutlich, oder was? Du bist ta-lent-frei“, setzte er noch eins drauf, betonte dabei jede einzelne Silbe in dem Wissen, dass dies Jabura nur noch mehr reizte.

„Na warte, du Blattfresser! Ich werde dich-„

„Na na na, ihr beiden. Worüber streitet ihr euch denn?“, mischte sich nun Herr Eisberg ein, der sich mal kurz vom Schiff begeben hatte, um etwas zu trinken.

Dass sich die beiden ehemaligen Agenten mal wieder in die Wolle bekamen, war dabei nicht zu überhören gewesen, und dafür, dass sie sich vor wenigen Tagen völlig verausgabt hatten, waren sie dennoch ganz schön oft aneinander geraten.

„Kann doch nix dafür, wenn der imma anfängt“, grummelte der Wolf, ließ sich aber von der ruhigen Art des Blauhaarigen besänftigen und verwandelte sich sogar zurück in seine menschliche Form.

„Du musst ein bisschen an deiner Gelassenheit arbeiten, Jabura. Wie wärs, wenn ihr eure überschüssige Energie fürs Schiff aufbringt. Ich hab noch ein bisschen was anderes zu erledigen, und will Franky nicht die ganze Arbeit alleine machen lassen“, schlug der Herr Eisberg vor, wobei Kaku gleich zustimmte, während Jabura noch etwas murrte.

Er wusste ja, dass Kaku gut mit Schiffen war, doch er hatte sich bisher mit so etwas nicht auseinander setzen müssen und wollte das nun nicht unter die Nase gerieben bekommen, dass Kaku da um einiges besser war als er.

Aber gut, wenn ihn der Mann, der ihn hier aufgenommen hatte, so nett darum bat, dann konnte Jabura ja schlecht ‚Nein‘ zu diesem sagen.

Sooooo schwer konnte das doch auch nicht sein, oder?
 

Es war nicht nur so, dass Herr Eisberg nach seinem anderen Geschäft als Bürgermeister sehen wollte, da hatte er ja zum Glück wieder Kalifa am Start, sondern auch nach seinem neuem Sorgenkind Lucci, der so oft einfach spurlos verschwand.

Jedoch war es so, wie er bereits befürchtet hatte – Luccis Bett war leer, und auch von Hattori war nichts zu sehen.

Somit konnte er ausschließen, dass sich der Zoannutzer in der Nähe befand.

Auch wenn ihm Lucci viel angetan hatte, schließlich hatte dieser mitunter versucht ihn umzubringen, tat er ihm leid.

Die anderen ehemaligen Agenten freuten sich über das entgegengebrachte Vertrauen und ließen sich auf die neue Chance ein, doch bei Lucci war das wohl nicht so einfach.

Er misstraute ihnen, wie ein scheues Tier, dass von Menschen nie etwas Freundliches erfahren hatte.

Herr Eisberg wollte sich gar nicht ausmalen, was Lucci alles in seiner Zeit bei der Weltregierung durchstehen, und worauf er verzichten musste.

Es hatte wohl auch seinen Preis, wenn man der stärkste Agent einer Organisation war, die es offiziell gar nicht gab.

Ihm überkamen auch Zweifel darüber, ob es für diesen so einfach wäre, an sein vorheriges Leben in Water Seven einfach anzuknüpfen und es nun als sein Echtes zu akzeptieren.

Vielleicht musste Lucci sein Glück woanders suchen, aber ihn einfach so ziehen lassen wollte Herr Eisberg nun auch nicht, das brachte er nicht übers Herz.

Doch wie sollte es dann nur weiter gehen?
 

Herr Eisberg grübelte noch den ganzen Tag über diese Sache, beschäftigte sich währenddessen mit allem möglichen, vom Papierkram, den sein Amt mit sich brachte bis hin zu seinen Plänen für die Stadt, um sie vor dem Versinken zu schützen.

Schließlich trieb es ihn zurück zum neuen Schiff der Strohhüte, wo Franky immer noch fleißig bei der Sache war.

Wenn er es mit Holz zu tun hatte, konnte er sich immer noch am besten mit seinen Problemen auseinander setzen, und während er so vor sich hinarbeitete, kamen ihm meist die Lösungen ganz von alleine zugeflogen.

Diese Vorgehensweise sollte sich auch diesmal wieder als richtig erweisen, nur irgendwie anders als gedacht.

Es war schon sehr spät, die anderen Arbeiter hatte es mal wieder vor Erschöpfung an Ort und Stelle flach gelegt, während Eisberg und Franky immer noch am Hämmern waren.

„Hey, Bakaberg! Hast du vielleicht meinen anderen Hammer irgendwo gesehen? Ich such den schon die ganze Zeit“, meldete sich Franky mal zu Wort, was zwischen den beiden während der Arbeit sehr selten der Fall gewesen war.

Irgendwie verstanden sie sich sogar ohne Worte und waren super aufeinander abgestimmt.

„Hm… hier ist er jedenfalls nicht. Ich könnte mal im Lager nachsehen, das ist doch schon fertig, oder?“

„Ja ist es. Ich mach so lang oben im Krähennest weiter“, gab der Cyborg Bescheid und erklomm bereits den Mast, während Eisberg sich zum Lager des Schiffes aufmachte.

Hier war alles, was man so fürs Instandhalten des Schiffes brauchte, und somit ein guter Ort, um diverses Werkzeug zu verlegen.

Es roch hier noch immer nach frisch geschnittenem Holz, was Herr Eisberg so sehr am Bau von Schiffen liebte.

Mitten im Raum lag der gesuchte Hammer sogar und Herr Eisberg konnte nur den Kopf über Franky schütteln, denn dieser war zwar schon früher ein hervorragender Zimmermann, aber sein Werkzeug verlegte er dann doch immer wieder mal und es folgte eine stundenlange Suche.

Gerade wollte Herr Eisberg den Hammer aufheben, als ihn ein tiefes Grollen inne halten ließ.

Fragend sah er sich um, konnte aber nichts entdecken, ehe das Grollen erneut zu hören war, und er in einer dunklen Ecke schließlich die Ursache dafür fand – Lucci!

Zu seinem Besten

„Hey! Bakaberg! Wohin so eilig?“, rief Franky hinter dem Laufenden her, doch dieser hob nur kurz die Hand, während er das Schiff eilig verließ, den gefundenen Hammer hinter sich fallen lassend.

„Ich muss schnell was erledigen! Es dauert nicht lange!“, rief er dem anderen zu und war dann auch schon weg.

Nun wusste er es, nun hatte er eine Lösung für sein Problem.

Ihm war es viel zu sehr auf den Magen geschlagen, dass Lucci womöglich alleine weiter ziehen musste, aber ihm war niemand eingefallen, bei dem er sich anschließen könnte.

Jetzt aber war ihm eine Idee gekommen, auch wenn sie ganz schön viel verlangt war und er sich nicht sicher sein konnte, ob sein Plan aufging.

Außer Atem gekommen kam er beim Unterschlupf der Stohhüte an, und ging erst mal in die Knie, um erst mal wieder genug Luft in die Lunge zu bekommen.

Wieso musste er auch so hierher hetzen? Es war doch schon sehr spät, und vielleicht waren sie nicht einmal mehr wach.

Vorsichtig lauschte er dann an der Tür, vernahm leise Stimmen dahinter und schnaufte noch einmal tief durch, ehe er schließlich anklopfte.

Hoffentlich bekam man seine Bitte nun nicht in den falschen Hals…
 

Robin hatte ihm die Tür geöffnet und ihn mit einem freundlichen Lächeln hinein gebeten, doch lehnte er es ab, er wollte diese Bitte vorerst nicht vor allen äußern.

Er bat Ruffy mit nach draußen zu kommen, damit sie unter vier Augen sprechen konnten.

„Es geht um Folgendes.“, begann Herr Eisberg schließlich, als sie unter sich waren, „ich möchte dich bitten, Lucci mit dir zu nehmen.“

Es war gesagt und man konnte dem Älteren die Spannung anmerken, aber er hakte gleich nach, um seinen Worten mehr Bedeutung zukommen zu lassen.

„Ich weiß, ihr habt viel wegen ihm durchmachen müssen und eigentlich ist es zu viel verlangt-„

„Einverstanden“, fuhr man ihm nun dazwischen, doch war es nicht Ruffy gewesen, sondern Nico Robin, die ihnen gefolgt war.

„Verzeiht, dass ich euch belauscht habe. Aber es ist sicherlich keine schlechte Idee ihn mitzunehmen. Er selbst scheint hier nicht bleiben zu wollen und wenn er nicht bei uns bleiben will, kann er uns immer noch bei der nächsten Insel verlassen.“

„Du wärst also damit einverstanden?“, fragte Ruffy noch mal nach, woraufhin Robin nickte und sich so ein Grinsen auf dem Gesicht des Gummijungen bildete.

„Na dann ist es beschlossene Sache. Lucci kommt mit uns!“
 

Das Schiff war fertig, die letzten Bauarbeiten waren getan, und die Vorräte gefüllt.

Wie man sich denken konnte waren alle Crewmitglieder hellauf davon begeistert und bestaunten ihr neues Schiff, wobei aber nicht alle dabei waren.

Ruffy hatte nämlich nicht nur vor, Lucci mit sich zu nehmen, sondern auch Franky.

Denn hey, was gab es cooleres als einen Cyborg in der Mannschaft zu haben?

Die anderen wussten aber nur von ihm als Neuzugang und versuchten mit Leibeskräften dabei mitzuhelfen, ihn zum Schiff zu locken, indem sie ihn mit eisernen Argumenten davon überzeugen wollte, mit ihnen zu kommen.

Gut, die meiste Arbeit übernahm eigentlich hauptsächlich Robin, und schaffte so ein paar Mitleidspunkte für Franky bei den Einwohnern von Water Seven und den Stohhüten, während sie ihm die Kronjuwelen auf Minimalgröße drückte.

Da konnten nicht einmal die Stohhüte schweigend zusehen.

„W-Warte mal, Robin“, stotterte Nami, während Chopper und Ruffy schon Probleme hatten ihre Augen im Kopf zu lassen vor lauter Entsetzen.

„Hey Robin! Ich wollte ihn als Mann in unsere Crew haben“, warf Ruffy ein.

„Das tut ja schon beim Zuschauen weh“, jammerte derweilen Chopper und zog sich seinen Hut tief ins Gesicht, während die Schmerzensschreie von Franky den Platz beschallten.

„Ich mach doch gar nichts.“, entgegnete Robin, die ihre zusätzlichen Hände bereits wieder von Franky genommen hatte, der immer noch jammerte und weinte.

Derweilen kamen Lysopp, Sanji und Zoro angerannt, denn die Marine war auf den Weg zu ihnen und so eilten sie zu ihrem neuen Schiff, um die andere zu warnen.

„Hey! Wir müssen ablegen. Hier geht’s bald rund!“, rief Sanji ihnen zu.

„Die Marine ist auf dem Weg hierher! Ich spüre meine Marine-Allergie wieder aufsteigen!“, entsetzte sich die Langnase und lief mit den anderen beiden an dem noch schniefenden und jammernden Cyborg vorbei.

Kurz sah Ruffy auf die noch immer in den Händen haltende Unterhose von Franky, ehe er diesen rief und ihm das gute Stück zuwarf.

Stutzend wurde es aufgefangen und Ruffy verschränkte grinsend die Arme vor der Brust.

„Ich sag’s nicht noch einmal. Komm als mein Schiffszimmermann auf das Schiff. Anordnung vom Captain.“

Natürlich konnte nun Franky einfach weiter auf stur stellen und sich weigern, mitzufahren, aber es kam anders.

„Tz! Solch ein prächtiges Schiff und dann nicht mal einen Zimmermann an Bord haben. Da muss ich ja Angst um mein Meisterwerk haben, wenn ich euch damit allein segeln lasse. Na schön Stohhut, ich komme mit euch mit!“

Einer kommt nicht allein

„Hey! Bakaberg! Wohin so eilig?“, rief Franky hinter dem Laufenden her, doch dieser hob nur kurz die Hand, während er das Schiff eilig verließ, den gefundenen Hammer hinter sich fallen lassend.

„Ich muss schnell was erledigen! Es dauert nicht lange!“, rief er dem anderen zu und war dann auch schon weg.

Nun wusste er es, nun hatte er eine Lösung für sein Problem.

Ihm war es viel zu sehr auf den Magen geschlagen, dass Lucci womöglich alleine weiter ziehen musste, aber ihm war niemand eingefallen, bei dem er sich anschließen könnte.

Jetzt aber war ihm eine Idee gekommen, auch wenn sie ganz schön viel verlangt war und er sich nicht sicher sein konnte, ob sein Plan aufging.

Außer Atem gekommen kam er beim Unterschlupf der Stohhüte an, und ging erst mal in die Knie, um erst mal wieder genug Luft in die Lunge zu bekommen.

Wieso musste er auch so hierher hetzen? Es war doch schon sehr spät, und vielleicht waren sie nicht einmal mehr wach.

Vorsichtig lauschte er dann an der Tür, vernahm leise Stimmen dahinter und schnaufte noch einmal tief durch, ehe er schließlich anklopfte.

Hoffentlich bekam man seine Bitte nun nicht in den falschen Hals…
 

Robin hatte ihm die Tür geöffnet und ihn mit einem freundlichen Lächeln hinein gebeten, doch lehnte er es ab, er wollte diese Bitte vorerst nicht vor allen äußern.

Er bat Ruffy mit nach draußen zu kommen, damit sie unter vier Augen sprechen konnten.

„Es geht um Folgendes.“, begann Herr Eisberg schließlich, als sie unter sich waren, „ich möchte dich bitten, Lucci mit dir zu nehmen.“

Es war gesagt und man konnte dem Älteren die Spannung anmerken, aber er hakte gleich nach, um seinen Worten mehr Bedeutung zukommen zu lassen.

„Ich weiß, ihr habt viel wegen ihm durchmachen müssen und eigentlich ist es zu viel verlangt-„

„Einverstanden“, fuhr man ihm nun dazwischen, doch war es nicht Ruffy gewesen, sondern Nico Robin, die ihnen gefolgt war.

„Verzeiht, dass ich euch belauscht habe. Aber es ist sicherlich keine schlechte Idee ihn mitzunehmen. Er selbst scheint hier nicht bleiben zu wollen und wenn er nicht bei uns bleiben will, kann er uns immer noch bei der nächsten Insel verlassen.“

„Du wärst also damit einverstanden?“, fragte Ruffy noch mal nach, woraufhin Robin nickte und sich so ein Grinsen auf dem Gesicht des Gummijungen bildete.

„Na dann ist es beschlossene Sache. Lucci kommt mit uns!“
 

Das Schiff war fertig, die letzten Bauarbeiten waren getan, und die Vorräte gefüllt.

Wie man sich denken konnte waren alle Crewmitglieder hellauf davon begeistert und bestaunten ihr neues Schiff, wobei aber nicht alle dabei waren.

Ruffy hatte nämlich nicht nur vor, Lucci mit sich zu nehmen, sondern auch Franky.

Denn hey, was gab es cooleres als einen Cyborg in der Mannschaft zu haben?

Die anderen wussten aber nur von ihm als Neuzugang und versuchten mit Leibeskräften dabei mitzuhelfen, ihn zum Schiff zu locken, indem sie ihn mit eisernen Argumenten davon überzeugen wollte, mit ihnen zu kommen.

Gut, die meiste Arbeit übernahm eigentlich hauptsächlich Robin, und schaffte so ein paar Mitleidspunkte für Franky bei den Einwohnern von Water Seven und den Stohhüten, während sie ihm die Kronjuwelen auf Minimalgröße drückte.

Da konnten nicht einmal die Stohhüte schweigend zusehen.

„W-Warte mal, Robin“, stotterte Nami, während Chopper und Ruffy schon Probleme hatten ihre Augen im Kopf zu lassen vor lauter Entsetzen.

„Hey Robin! Ich wollte ihn als Mann in unsere Crew haben“, warf Ruffy ein.

„Das tut ja schon beim Zuschauen weh“, jammerte derweilen Chopper und zog sich seinen Hut tief ins Gesicht, während die Schmerzensschreie von Franky den Platz beschallten.

„Ich mach doch gar nichts.“, entgegnete Robin, die ihre zusätzlichen Hände bereits wieder von Franky genommen hatte, der immer noch jammerte und weinte.

Derweilen kamen Lysopp, Sanji und Zoro angerannt, denn die Marine war auf den Weg zu ihnen und so eilten sie zu ihrem neuen Schiff, um die andere zu warnen.

„Hey! Wir müssen ablegen. Hier geht’s bald rund!“, rief Sanji ihnen zu.

„Die Marine ist auf dem Weg hierher! Ich spüre meine Marine-Allergie wieder aufsteigen!“, entsetzte sich die Langnase und lief mit den anderen beiden an dem noch schniefenden und jammernden Cyborg vorbei.

Kurz sah Ruffy auf die noch immer in den Händen haltende Unterhose von Franky, ehe er diesen rief und ihm das gute Stück zuwarf.

Stutzend wurde es aufgefangen und Ruffy verschränkte grinsend die Arme vor der Brust.

„Ich sag’s nicht noch einmal. Komm als mein Schiffszimmermann auf das Schiff. Anordnung vom Captain.“

Natürlich konnte nun Franky einfach weiter auf stur stellen und sich weigern, mitzufahren, aber es kam anders.

„Tz! Solch ein prächtiges Schiff und dann nicht mal einen Zimmermann an Bord haben. Da muss ich ja Angst um mein Meisterwerk haben, wenn ich euch damit allein segeln lasse. Na schön Stohhut, ich komme mit euch mit!“
 

Was der Captain will
 

„Wir werden alle sterben! Franky! Bring uns endlich hier weg!“, schrie Lysop panisch, während die Kugeln der Marine ihnen nur so um die Ohren flogen.

Sanji war schon fleißig dabei, die Kugeln, die ihnen Ruffys Großvater Vizeadmiral Garp hinterherschickte, vom Schiff fern zu halten.

Nur schien das den Cyborg erst einmal gar nicht zu stören, denn für ihn zählte gerade was anderes.

„Wir können nicht absegeln, ehe wir nicht einen Namen für das Schiff haben.“

„Einen Namen?! Wieso jetzt?“, schimpfte der Koch und kickte erneut eine Kanonenkugel davon.

„Franky hat Recht“, stimmte Ruffy zu und machte ein nachdenkliches Gesicht, ehe er strahlend seine Idee zum Besten gab.

„Wie wäre es mit ‚Polar-Wolf-Bär‘?“ – „Abgelehnt!“, schrie Lysop sogleich.

„Dann ‚Großer Gorilla-Löwe!‘ “ – „Hör auf mit deinen Tiernamen!“, setzte die Langnase dazu.

„Löwe ist schon mal nicht schlecht. Besser als was dieser Bakaberg von sich gegeben hatte“, mischte sich Franky ein, woraufhin Ruffy natürlich wissen wollte, was dieser vorgeschlagen hatte.

„Na ja… ein Schiff das so hell strahlt wie die Sonne und über tausend Meere segelt. Sein Vorschlag war der Name die ‚Thousand Sunny‘! Aber mein Vor-“

„Das klingt super!“, unterbrach Ruffy, und auch die anderen fanden den Namen prima, überhörten dabei jedoch den kläglichen Versuch des Cyborgs, seinen Namensvorschlag kund zu geben.

„Dann ist es beschlossene Sache!“, verkündete der Captain unter Zustimmung der anderen… jedenfalls aller bis auf Franky, der beleidigt in der Ecke hockte und schmollte.

„Hey! Franky! Was schmollst du da herum? Zeig uns endlich die Überraschung und bring uns von hier weg!“

„Jaja, ist ja schon gut“, murrte der Blauhaarige auf Sanjis Worte hin, raffte sich dann aber auf.

So ging Franky in Stellung, denn natürlich hörte der Bombenhagel nicht für ihr kleines Pläuschchen mal eben auf, und der Cyborg gab das Zeichen.

„Alle Mann festhalten! Coup deeeeee~ Bust!“

Eine gewaltige Druckwelle setzte das Schiff in Bewegung, und unter den Augen von Water Seven und der Marine flog die Thousand Sunny samt Besatzung davon.
 

„Oh mein Gott.. was war das denn?“, fragte Nami ätzend, nachdem sie sich von der doch recht harten Landung erholt hatte.

„Das ist einer der besonderen Fähigkeiten, die ich mit eingebaut habe. Ein mit Cola betriebener Spezialantrieb, der-“, begann der Cyborg stolz zu erzählen, als die Tür zum Werkzeugraum auf ging und ein knurriger Typ ans Tageslicht kam.

Die lockigen Haare waren leicht wirr, und er wirkte noch recht verschlafen, während er sich den Schädel hielt.

Anscheinend fand er die Landung der Sunny auch nicht so berauschend wie Nami.

Zwar fanden die auch einige andere auf dem Schiff noch sehr gewöhnungsbedürftig, aber das war erst einmal vergessen, als sie sahen, wer da zur Tür heraus geschritten kam.

Reihenweise flogen die Kinnladen herunter, bis auf die von Robin und Ruffy, die ja eingeweiht waren über die Anwesenheit des Mannes.

Doch nicht nur dieser war auf dem Schiff, auch eine weiße Taube kam angeflattert und ließ sich vertrauensselig und noch etwas verpennt auf Rob Luccis Schulter nieder.

„W-Was ma-macht der denn hier?!“, quiekte Lysop auf und schlotterte mit Chopper um die Wette, während Zoro und Sanji sich schon auf einen Angriff bereit machten.

Lucci, selbst erst einmal völlig perplex von der Anwesenheit der Piraten, ging selbst sogleich in Kampfstellung und fletschte die Zähne.

Jedoch stellte sich ihm der Captain der Bande in den Weg und Robin hielt die Strohhüte mit ihren Fähigkeiten fest.

„Sanji~ wärst du so freundlich uns einen Tee zu kochen?“, fragte die Schwarzhaarige und lächelte den Koch charmant an, und ließ ihn wieder los.

Zwar war Sanji noch etwas verwirrt, aber einer Dame konnte er doch keinen Wunsch ausschlagen.

Zoro steckte seine Schwerter wieder ein, sah erst fragend erst zu Robin, dann zu Ruffy, der immer noch vor Lucci stand.

Letzterer fixierte den Kleineren, eine Hand zur Faust geballt und Zoro hätte schwören können, er hörte ihn bis zu sich hin knurren.

„Ihr habt gewusst, dass er hier ist“, murmelte der Schwertkämpfer, was Robin ihm auch bestätigte.

Ruffy grinste nur breit, richtete sich seinen Strohhut und sah zu Lucci auf.

„Lass uns erst mal was futtern.“
 

Natürlich glaubten einige, vor allem Lucci, sich verhört zu haben.

Wie konnte man auch in so einer Situation solch eine Ruhe aufweisen und ans Essen denken?

Für Lucci unbegreiflich.

Aber die anderen kannten Ruffy ja nicht anders, und auch wenn man noch ein mulmiges Gefühl in der Magengegend hatte, so machte man sich doch auf in die Küche, wo Sanji Tee für sie alle kochte und ein paar Plätzchen hinstellte.

Lucci zögerte noch, aber Ruffy achtete schon darauf, dass dieser brav mitkam, und so landeten sie doch noch zusammen in der Küche.

Dort weigerte er sich, sich zu den anderen an den Tisch zu hocken und blieb lieber in der Ecke stehen, so dass er alle sehen konnte, mit vor der Brust verschränkten Armen.

Robin erzählte von Eisbergs Idee und wie dieser zu ihnen gekommen war.

„Er wollte dich gewiss nicht loswerden. Aber wie sollte das Zusammenleben weitergehen, wenn du ihnen nicht traust. Deswegen bat er uns, dich mitzunehmen“, beendete die Archäologin ihre Erzählung, während die anderen schwiegen.

Das musste auch erst einmal sacken, und es war Zoro, der die aufkommende Stille beendete.

„Und du hast zugestimmt?“

Diese Frage war an Ruffy gerichtet, der seinem Vizen grinsend zunickte.

„Wieso?“, ertönte die tiefe Stimme des Ex-Agenten, was so ziemlich das Erste war, was er von sich gab, seit sie in der Küche waren.

Schweigend hatte er zugehört, das Gesagte analysiert, ihre Worte abgewägt, und doch ergab es für ihn keinen Sinn, warum sie ihn, gerade ihn, mitgenommen haben.

„Wieso habt ihr mich mit euch genommen? Euch sollte klar sein, dass ich nicht mit Piraten zusammenarbeite.“

Der Tonfall wurde schon knurriger, aber das kümmerte Ruffy nicht.

„Weil ich es will.“

Die Antwort war knapp und bündig und sorgte für große Augen, sogar bei jemandem wie Lucci.

„Du bist stark, sehr stark. Ich war fix und fertig nach unseren Kampf. Du hast bestimmt noch mehr drauf und jemanden wie dich kann ich gut gebrauchen. Außerdem glaube ich nicht, dass du ein schlechter Kerl bist“, erklärte sich Ruffy, erhob sich dabei von seinem Platz und ging direkt auf Lucci zu, blieb knapp vor ihm stehen und reichte ihm die Hand.

„Also… komm in meine Bande!“

Jeder fällt mal tief

Stille beherrschte den Raum, und es war, als würden Ruffys Worte in den Köpfen der anderen wiederhallen.

Er hatte gerade Rob Lucci einen Platz in seiner Bande angeboten!

Dem Mann, der ihn vor wenigen Tagen noch in riesige Schwierigkeiten gebracht hatte.

„Niemals!“, knurrte nun aber genau dieser und wand sich von Ruffy ab, um die Küche wieder zu verlassen.

Lieber starb Lucci, als sich einer Piratenbande anzuschließen.

Natürlich lag da auch sein verletzter Stolz im Argen, denn er hatte ja gegen diese wandelnde Gummipuppe verloren. Und nun sollte er für diesen auch noch arbeiten?!

Dass er sich dabei nicht genau vorstellen konnte, wie das in dieser Bande ablief, konnte man ihm wohl kaum verübeln, mit Piraten hatte er bisher ja keinen richtigen Kontakt gehabt.

„Häääää? Wieso denn nicht?“

Ruffy verstand nicht, was der Ältere hatte und lief ihm hinterher. Weit konnte Lucci ja nicht kommen.

Das hatte Lucci allerdings in seiner impulsiven Handlung nicht bedacht und erst jetzt, als er wieder auf dem Deck stand, wurde er sich seiner Lage erst richtig bewusst.

Weit und breit war kein Land zu sehen, nicht einmal ein Hauch davon.

Ihr ‚kleiner‘ Flug hatte sie ganz schön weit gebracht, und so war von der Marine und von Water Seven nichts mehr zu sehen, und jeglicher Fluchtversuch zwecklos. Er saß hier fest!

Knurrend sah er zu Ruffy, der ihm nachgegangen war, und ihn immer noch so sorglos angrinste.

Am liebsten wollte er ihm ja eine knallen, aber bei dessen Gummischädel würde das wohl wenig bringen.

„Nun beruhig dich mal. Du kommst hier doch eh nicht runter. Außerdem gibt es bald Essen.“

Das war nicht wirklich für Lucci ein Grund um ruhiger zu werden, jedoch schien Hattori diese Neuigkeit sehr zu freuen und er schlug begeistert mit den Flügeln, woraufhin Lucci zumindest einmal inne hielt.

Er gab es ja nur sehr ungern zu, aber die Grinsebacke hatte Recht.

Zwar konnte Hattori fliegen und er mit Geppou durch die Luft springen, aber es würde wohl kaum reichen, um bis zur nächsten Insel zu gelangen.

Die Spannung wich langsam aus Luccis Körper, doch nicht, weil er sich mit der Situation anfreundete, sondern auch aus blanker Resignation.

Eigentlich gab es doch gar keinen Grund für ihn, sich zur Wehr zu setzen, er hatte doch in Water Seven eh nichts mehr verloren, und zurück nach Enies Lobby konnte er auch nicht.

Er hatte versagt und war somit für die Weltregierung nicht mehr von Nutzen.

Er hatte nichts, war ein Nichts und stürzte ins Nichts.
 

Als Lucci wieder die Augen öffnete, sah er erst einmal nur Holz, erkannte dann, dass es sich um eine Decke handelte und ließ seinen Blick langsam im Raum umherschweifen.

Er lag in einem Bett, es standen zwei große Schränke im Zimmer, und auf einem Tisch waren einige Gerätschaften, die ihn darauf schließen ließen, dass man da was zusammenbraute.

Wohl das Krankenzimmer des Schiffes. Doch wie war er hierhergekommen?

Ihm schmerzte der Kopf und ihm war schwindlig, aber er fühlte sich sogar zu schlapp um sich an die Stirn zu langen.

Gerade verließ ein Seufzen seine Kehle, als die Tür geöffnet wurde und ein kleines, putziges Etwas den Raum betrat, mit seinen Hufen beim Laufen ein ganz leises Klackern verursachend.

Eigentlich würde Lucci nun in Angriffshaltung gehen, schließlich befand er sich auf einem Schiff voller Piraten und hatte erst vor wenigen Tagen gegen diese gekämpft.

Doch immer noch ließ die Resignation seine Glieder schwer werden, wenn er versuchte sich zu bewegen, weswegen er es beim leichten Drehen des Kopfes beließ und beobachtete, wie der Kleinere näher kam.

„Du bist wieder wach. So ein Glück. Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Hattori ist immer noch ganz unruhig“, erzählte der Kleinere und kam näher, und wurde dann plötzlich um einiges größer.

Er begann den Puls von Lucci zu messen, der noch recht niedrig war, und checkte seine Augen auf ihre Reflexe hin.

„Hast du in letzter Zeit zu wenig gegessen? Oder warst du krank?“, erkundigte sich Chopper, doch erhielt er darauf keine Antwort. Leblos lag Lucci da, ließ den Blick an dem tierischen Arzt vorbei gleiten.

Seufzend wurde Chopper wieder kleiner, und blieb nachdenklich neben dem Krankenbett stehen.

„Weißt du… du musst nicht hier bleiben. Ruffy wird dich nicht dazu zwingen. Aber du kannst es doch mal versuchen. Dann findest du es bestimmt auch ganz toll hier“, fiepte der Kleinere, versuchte wirklich den anderen aufzumuntern.

Er war nun einmal der Arzt der Crew, und auch wenn Lucci damit sichtlich nicht klar kam, so gehörte er nun eben zur Crew, eben weil es Ruffy so wollte.

Zwar hatte Chopper noch Bammel vor dem Leopardenmann, aber als Arzt hatte er sich um ihn zu kümmern, wenn er krank war, und fit war Lucci ja wohl nicht gerade. „Du kannst immer noch gehen, wenn es dir hier nicht gefällt.“
 

Es dauerte eine Weile, ehe sich müde Augen auf das kleine Rentier legten und dieses fixierten. Gebannt richteten sich die felligen Öhrchen des Arztes auf, sah ihn aus seinen großen Kulleraugen an. Hatten seine Worte etwas gebracht?

Immer noch schwerfällig drehte sich Lucci auf die Seite, um den anderen besser im Blick behalten zu können und… gähnte dann erst einmal herzhaft, zeigte dabei spitze Zähnchen und kuschelte sich tiefer unter die Decke ein.

Sogleich wich die Anspannung bei Chopper, der den Kopf schmunzelnd auf dem Bett ablegte.

„Ruh dich lieber noch ein bisschen aus. Ich sorg dafür, dass dich keiner stört.“

Aller Anfang ist schwer

„SAAAANJI! Ich verhungere!“

„Es gibt bald Abendessen“, kam die trockene Antwort, aber das reichte dem Quengler nicht.

„Wie lange dauert es denn noch?“ – „Etwa eine halbe Stunde und nun raus! Sonst gibt’s für dich heute nichts mehr!“

Wo genug war, war genug, und da man bei Ruffy gegen eine Wand redete, wenn es ums Essen ging, verdeutlichte Sanji seine Worte noch mit einem kräftigen Tritt, der den Gummijungen aus der Küche beförderte.

„Könnt ihr nicht ein bisschen leiser sein? Lucci braucht unbedingt Ruhe“, beschwerte sich das kleine Rentier sogleich und warf vorwurfsvolle Blicke zu Ruffy und Sanji.

„Ja bitte“, jammerte auch Lysop gleich mit, der immer noch etwas blass um die Nase war.

„Der Typ hat mich doch bestimmt noch auf den Kieker! Ich kann es immer noch nicht glauben, dass du ihn wirklich mit an Bord geholt hast, Ruffy.“

Der Angesprochene setzte sich gerade wieder auf und richtete sich seinen Strohhut, winkte bei den besorgten Worten seines langnasigen Schützen aber nur ab.

„Nun bleib locker, Lysop. Er wird dir schon nichts tun, schließlich seid ihr doch in einer Crew.“

„Er hat aber nicht zugestimmt, Ruffy“, mahnte die Navigatorin, der der Neuzugang auch noch auf dem Magen schlug, denn ganz geheuer war ihr der Zoannuter nicht.

Dieser hatte sich ihnen gegenüber als eiskalter Killer offenbart und ziemlich deutlich gezeigt, dass er für Piraten nichts übrig hatte, jedenfalls nichts Gutes.

„Ja ja, ich weiß. Noch hat er nicht zugestimmt. Aber ich bringe ihn schon dazu“, gab der Captain siegessicher zurück und stand wieder auf, hielt aber überrascht in der Bewegung inne, als die Tür zum Krankenzimmer sich öffnete.

Sogleich lag die gesamte Aufmerksamkeit auf Lucci, der zusammen mit Hattori auf der Schulter an Deck gekommen war, und die Mannschaft misstrauisch musterte.

Für einige ein sicheres Zeichen, ihm fern zu bleiben, aber nicht so für Ruffy, der sogleich auf den Schwarzhaarigen zukam und ihn mehr als breit angrinste.

Lucci wich da sogar ein bisschen zurück, ob nun aus Misstrauen oder aus Angst, dass ihn dieses Breitmaul verschlingen könnte, konnte man da aber nicht so genau sagen.

„Hey, du bist ja wieder wach! Super Timing, es gibt bald Essen“, verkündete Ruffy gut gelaunt und packte Lucci auch gleich an der Hand, um ihn hinter sich her zu ziehen.

„Lucci kann einem ja richtig leidtun“, murmelte Nami zu Robin, die leise in sich hinein kicherte.
 

In der Küche musste Lucci auch neben der aufgeregten Gummipuppe hocken, und während Sanji das Essen auftischte kamen die anderen dazu und nahmen Platz, wobei sich Robin sogar zu Luccis Linken hockte.

Hattori hockte sich vor diesem auf den Tisch und flatterte aufgeregt mit den Flügeln, als sogar ein Extrateller herabgestellt wurde. Lange ließ sich der Vogel auch nicht bitten und pickte wild auf das wirklich sehr leckere Essen ein.

Anders jedoch Lucci, der eher wirkte wie bestellt und nicht abgeholt, doch verübeln konnte man es ihm ja wohl nicht.

Gerade er saß hier am Tisch bei Piraten, die er erst vor kurzem bekämpft hatte und nun wollten gerade diese ihn mit sich nehmen, ihn zum Piraten machen!

Wie soll er damit bitte schön klar kommen?

„Waff iff logh? Kaffgn Hugfner?“ [Was ist los? Keinen Hunger] – „Du solltest wirklich etwas essen. Nur mit Medikamenten wirst du nicht gesund.“ – „Ruffy! Mit vollem Mund spricht man nicht! Es sind schließlich Damen anwesend! Nun zu dir, Lucci. Chopper hat Recht, du musst was essen. Wie ich gehört habe, hast du die letzten Tage schon kaum was zu dir genommen, oder?“, mischte sich auch Sanji ein.

Er war schließlich hier der Koch der Bande, und so lange das so war, würde ihm hier keiner an Hunger leiden, selbst wenn es sich dabei um jemanden handelte, der so gefährlich war und eigentlich gar nicht zu ihrer Mannschaft dazu gehören wollte.

Auch Hattori unterbrach das wilde Picken auf das Essen, und sah Lucci besorgt an.

Dieser jedoch reagierte darauf gar nicht, hatte den Blick gesenkt und fühlte sich mehr als Unwohl in dieser Gesellschaft. Dabei war er sonst nicht so leicht einzuschüchtern.

Ruffy schluckte seinen Fleischbrocken herunter, sah sich das einen Moment lang an, ehe er schließlich ein Stück Fleisch aufspießte und Lucci vorhielt, natürlich mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

„Na komm schon. Sanji ist echt ein Spitzenkoch! Probier’s mal“, ermutigte er den Älteren, und Lucci war sich spätestens jetzt sicher, aus dem Jungen wurde er nicht mehr schlau.

Erst vor kurzem noch waren sie erbitterte Feinde gewesen, und nun kümmerte er sich so um ihn. Das konnte nicht normal sein!

„Ich hab keinen Hunger und es wäre mir lieber, wenn du mich endlich in Ruhe lässt“, gab der Zoannutzer brummig von sich, schob seinen Teller von sich und wendete sich dann wieder vom dem Gummijungen ab.

Dabei fiel sein Blick auf jemanden, der ihm schräg gegenüber saß und sofort kreidebleich wurde, als sich ihre Blicke trafen.

„Du!“ – „AAAHHH!“, schrie Lysop sogleich auf, als Lucci ihn mit seinen Katzenaugen fixierte und ihm die spitzen Zähne entgegenfletschte. Nein, Lucci hatte die Beleidigungen nicht vergessen, die ihm der Schütze auf Enies Lobby zugerufen hatte.

„D-Das war do-doch gar nicht so gemeint“, bibberte die Langnase und lehnte sich immer weiter zurück, so dass es nur eine Frage der Zeit sein konnte, ehe es ihn umhaute.

„Das klang da a-“ – „Hab dich! Na, schmeckt es?“, gab Ruffy breit grinsend von sich.

Als Lucci den Mund aufgemacht hatte, nutzte er die Gelegenheit, um diesem doch noch das Fleischstück zwischen die Kiemen zu hauen und lachte nun über den witzigen Gesichtsausdruck des ehemaligen Agenten.

Zwar könnte er es noch ausspucken, aber so war er dann doch nicht drauf und aß das Stück schließlich doch auf, versuchte dann den Übeltäter mit Blicken zu strafen, was aber eindeutig herzlich wenig brachte.

Aber zumindest hatte das seine Aufmerksamkeit von Lysop abgelenkt, der minimal aufatmete, doch noch immer war Spannung an dem Tisch. Wenn das so weiter ging, würde das doch noch in einer Katastrophe mit dem bissigen Kater enden.

Dieser wand nun wieder den Blick ab, hüllte sich in Schweigen, doch nicht lange, dann fiel sein Blick auf Sanji, anschließend auf den Teller, wo noch immer sein Essen lag.

Das Beste aus einer Situation machen, damit hatte er seine Missionen immer bestanden.

Auch wenn mal was nicht so glatt lief, irgendwie war das doch immer zu bereinigen und da er hier eh nicht weg kam…

Mit dem Gedanken nahm er die Gabel in die Hand. Zumindest mit dem Essen konnte er sich anfreunden.

Neuanfang

Nach der Raubtierfütterung war Sanji in der Küche und knurrte missmutig vor sich hin, denn anders als eigentlich ausgemacht, musste er sich nun allein um den Abwasch kümmern.

Dabei wären Lysop und Ruffy an der Reihe gewesen, aber die hatten sich klammheimlich verzogen und langsam wurde er es überdrüssig ihnen nachzurennen.

Ein leises Quietschen der Tür ließ ihn aufmerksam werden, doch anstatt der beiden Flüchtlinge stand nun Lucci im Raum, wie gewohnt mit seiner Taube auf der Schulter.

„Was dagegen, wenn ich ein bisschen hier bleibe?“, erkundigte sich der Schwarzhaarige.

Verwirrt sah der Koch diesen an, ehe er checkte, warum sich der Zoannutzer hierher verzog.

Ihm war die Crew wohl zu chaotisch. „Klar doch. Magst mir vielleicht beim Abwasch helfen?“

So standen sie beide dann da, Sanji beim Spülen, Lucci beim Abtrocknen. Doch Koch konnte sich schon denken, dass es dem Kater da draußen zu wild war, vor allem mit ihrem Captain an Deck. Zwar hielt er Lucci nun nicht für eine Labertasche, aber ein bisschen Smalltalk konnte ja wohl nicht schaden, und so versuchte er sein Glück bei diesem.

„Und Lucci? Gibt’s was Bestimmtes, was du gerne isst? Oder vielleicht etwas, was du nicht magst?“

„Nein. Nichts“, erwiderte dieser. Das war wohl kein so glücklicher Start.

„Ah ja…“, gab der Koch deswegen nur zurück und spülte mit dem anderen weiter ab, bis sie mit dem Abwasch schließlich fertig waren und Sanji sich daran machte, für seine Herzdamen einen Drink zu mixen.

Lucci nahm derweilen am nun leeren Esstisch des Schiffes Platz, Hattori darauf hockend.

Zwar behagte es Sanji eigentlich nicht so sehr, wenn er beim Zubereiten beobachtet wurde, was wohl an den strengen Lehrjahren bei Jeff her rührte, aber er ließ es zu, war Lucci ja im Gegensatz zu anderen sehr still, und wenn man gerade nicht daran dachte, war es eh, als wäre man allein.

Die Drinks wurden angerichtet und schon mal auf ein Tablett drapiert, doch bevor er damit hinaus tänzelte, stellte er den anderen beiden noch je einen Drink vor die Nase.

„Das nennt sich ‚White Russian‘. Als Dankeschön für die Hilfe“, kommentierte er knapp, wand sich dann auch schon von dem Älteren ab, um mit tausend Liebesbekundungen nach draußen zu ziehen.

Zurück blieb ein verwirrter Lucci mit seiner Taube, der, nachdem der Blonde weg war, die Drinks musterte, aber dann nach kurzem Zögern auch danach griff. Nett, wirklich nett.
 

Lucci genoss die Ruhe, die er hatte, um seinen Drink zu genießen und dieser war wirklich lecker. Es war zwar seltsam, dass dieser Pirat so nett zu ihm war, aber darüber würde er sich nun nicht beschweren.

Außerdem dürfte ein bisschen Alkohol gerade nicht schaden, um wieder runter zu kommen.

Immer noch hatte es einen bitteren Beigeschmack, dass man ihn einfach so bei diesen Piraten abgeschoben hatte. Ob dies nun zu seinem Besten war, oder ob man ihn nicht einfach los haben wollte, war für ihn da erst einmal zweitrangig.

Nachdem die Gläser geleert und gespült waren, hatte er hier drinnen nichts mehr zu tun und wagte sich nach draußen, wo es derzeit etwas ruhiger zuging, glücklicherweise.

Den Blonden sah er mit der Orangehaarigen flirten, die sich gerade sonnte und Nico Robin war in ein Buch vertieft. Die Langnase und Franky konnte er nicht erblicken, genauso wenig wie das Plüschtier, dass hier wohl der Arzt der Bande war.

Der Vize der Crew schlief und den Käpt’n fand Lucci am Bug, auf der Gallionsfigur hockend, vor. Langsam schritt er dorthin, wurde auch bald schon von dem Jüngeren bemerkt, der sich grinsend zu ihm umdrehte und dabei seinen Strohhut festhielt, als der Wind etwas stärker wurde.

Lucci erwiderte nur den Blick, blieb aber an Ort und Stelle stehen, die Arme vor der Brust verschränkt.

Dieser Junge da war ihm ein Rätsel. Wie konnte er ihn einfach so mitnehmen, als wäre nichts gewesen? War ihm das völlig egal?
 

Die nächsten Tage verliefen für Lucci so unsagbar schleppend. Er konnte hier keine Ruhe finden, schlief auch nur sehr wenig und war beim kleinsten Geräusch gleich wieder wach.

Das war auch der Grund, weswegen er ganz schnell das Weite gesucht hatte, als es Schlafenszeit war und er sich im Raum der Männer befunden hatte.

Was da abging, grenzte fast an der Lautstärke, die sich sonst in Brunos Bar abgespielt hatte!

Okay, vielleicht übertrieb er ein kleines bisschen, aber ihm war es schlichtweg zu laut, um dort zu schlafen. Deswegen verbrachte er die nächsten Nächte lieber an Deck, wo er so lange schlief, bis der Koch der Bande sich früh dran machte, das Frühstück zuzubereiten.

Als Lucci erneut das Schlafzimmer verlassen wollte, war da jedoch eine winzige Kleinigkeit, die ihm wohl ebenfalls nicht schlafen lassen wollte – das Wetter! Es regnete, und das nicht zu knapp!

So verzog er sich dann lieber schleunigst in die Küche, da war es zumindest trocken und noch mucksmäuschenstill, da er alleine hier war. Hattori schaffte es nämlich trotz des Geschnarches zu schlafen, dieser Glücksvogel.

Wenn er aber schon mal hierher getrieben wurde, konnte er sich auch einen Drink gönnen. Vielleicht sollte er sich das von dem Vizen hier angewöhnen, täglich ordentlich zu bechern, vielleicht würde er es dann hier besser aushalten. Wirklich eingelebt hatte er sich nämlich noch nicht, auch wenn er es schon ein bisschen besser ertrug, auf einem Piratenschiff zu sein.

Aber sich selbst als solch einen zu sehen, als einen Piraten…

„Oh! Kannst du auch nicht schlafen?“, hörte er eine weibliche Stimme, und Lucci musste sich nicht einmal umdrehen, um sie zu erkennen.

„Nein“, war seine schlichte Antwort, aber stören tat sich Robin daran nicht, lächelte nur verstehend, und ging auf den Kühlschrank zu, um sich was zu trinken raus zu holen, jedoch nur einen Saft.

„Die Jungs sind dir wohl zu laut, hm?“

Lucci gab darauf keine Antwort, trank nur sein Glas leer, denn sicherlich wusste diese Frau auch so, dass ihre Kameraden selbst im Schlaf blanke Störenfriede waren.

Eigentlich rechnete Lucci damit, dass sie auch gleich wieder ging, aber Robin blieb stehen und er spürte ihren Blick auf sich ruhen, sagte aber nichts dazu, hörte nur, wie sie langsam auf ihn zuschritt.

„Magst du vielleicht bei uns dann schlafen?“
 

Nami wusste nicht, was sie genau sagen sollte, und starrte deswegen nur ungläubig von Robin zu Lucci und wieder zurück.

Erstere holte gerade einen Futon und Bettzeug für ihren ‘Gast‘ heraus, während dieser ununterbrochen seinen Blick auf Nami richtete.

„Wenn du es nicht willst, sag es einfach“, meinte er schließlich, aber die Antwort übernahm Robin für ihre Freundin.

„Es ist wirklich in Ordnung. Ich habe nicht den Eindruck, als wärst du so ein Schwerenöter und würdest das für dich schamlos ausnutzen. Sonst hätte ich dir dieses Angebot nicht gemacht. Also ist es in Ordnung, nicht wahr?“

Die Frage war wiederrum an Nami gerichtet, die es schaffte, endlich einmal den Mund zuzumachen und dann nur zu nicken, wobei es ihr doch ein gewisses Unbehagen bereitete, diesen Mann hier bei sich zu haben.

So in der Gemeinschaft war das okay, aber hier nun so direkt neben ihm zu schlafen…

Da rückte sogar die Tatsache, dass ein MANN sich im Frauenzimmer befand, völlig in den Hintergrund. „K-Klar doch. Gar k-kein Prob-lem“, versicherte sie, hob dabei die Hände und versuchte bestätigend zu lächeln, wenn das Ergebnis auch sehr kläglich war.

Doch reichte es aus und Robin legte alles zurecht, rückte den Futon auch mehr auf ihre Seite des Zimmers, damit Frau Navigatorin ein bisschen beruhigter war.

Dass sogar diese Frau, der er so viel Leid zugefügt hatte, ihm half, verwirrte Lucci aufs Neue, aber das war hier wohl nun der Regelfall für ihn. Er wurde aus der ganzen Mannschaft nicht so wirklich schlau.

Jedoch war es hier um einiges angenehmer als bei den Männern, weswegen er das Angebot auch angenommen hatte und da ihn die andere hier auch nicht rausschmiss, legte er sich schlussendlich ins gemachte Bett.

Auch die anderen beiden legten sich schlafen und löschten das Licht, so dass völlige Dunkelheit im Zimmer herrschte, und nach dem ‚Gute Nacht‘ war es dann auch still im Raum.

Nur das Atmen der Frauen und der Regen, der draußen aufs Deck prasselte, war noch zu hören. Es war… friedlich. Sehr friedlich sogar. Es war das erste Mal seit er aus dem Werkraum vor ein paar Tagen gekommen war, dass sich eine entspannte Ruhe auf ihn legte.

Keine wirren Gedanken beschäftigten ihn, keine Unruhe beherrschte ihn und vor allem, kein Geschnarche und Schlafgerede hielten ihn vom Schlafen ab.

Vielleicht, aber nur vielleicht, war es hier doch ganz… okay.

Shoppinglaune und Minzgeflüster

Lautes Rufen und Getrampel ließen den Kater aufbrummen, der aus seinen schönen Träumen gerissen wurde. Lucci konnte nicht sagen, wann er zuletzt so ruhig hatte schlafen können.

Erst einmal war er völlig orientierungslos, was wohl an der Decke über ihm lag.

Noch verschlafen krabbelte er hervor, erblickte Nami, die mit zerzausten Haaren gerade zur Tür stampfte, während sich Robin ebenfalls noch müde aus dem Bett schälte.

Es war wohl noch sehr, sehr früh…

„WAS ZUM TEUFEL IST DENN HIER SO FRÜH AM MORGEN LOS?!“, keifte die Navigatorin, nachdem sie die Tür aufgerissen hatte, kochend vor Wut.

„Nami! Lucci ist weg!“, hörte man den Strohhutjungen rufen, woraufhin die Angesprochene heraustrat und schlagkräftigen Argumente für Ruhe sorgte.
 

„Puuuuh! Ich hab einen richtigen Schrecken bekommen, als du nicht da warst. Shishishishi!“, amüsierte sich Ruffy am Frühstückstisch, sich die Beule, die ihm Nami verpasst hatte, reibend.

Derweilen wurde Lucci von einigen am Tisch mit einer Mischung aus Misstrauen und Bewunderung beäugt, denn niemals hatte Nami einen der Männer auch nur kurz ins Zimmer der Frauen gelassen.

Da kam er daher und nach wenigen Tagen durfte er dort sogar schlafen.

Nur bei Sanji fehlte die Bewunderung, denn dieser kochte vor Eifersucht. Doch hatte auch er schon eine gewaltige Kopfnuss für seine Beschwerden einsacken dürfen.

„Wir kommen übrigens heute an eine Insel. Dort können wir unsere Vorräte noch mal aufstocken und außerdem will ich dort einkaufen gehen“, verkündete Nami zwischen zwei Bissen, sah dann Lucci an und versuchte Haltung zu bewahren.

Zwar fürchtete sie sich immer noch vor ihm, aber er würde wohl nun bei ihnen bleiben, jedenfalls erst einmal. Ein Raubtier war nur schwer zu zähmen und wie unberechenbar diese waren, wusste sie nur zu gut.

„Da wir ja ziemlich flott aus Water Seven abhauen mussten, hatten wir ja keine Zeit mehr, für Lucci Sachen zu holen. Deswegen kaufen wir das da gleich mal nach. Also ähm…“

„Das wird bestimmt witzig mit uns Vieren“, mischte sich Robin ein, mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. „Hattori braucht schließlich auch noch ein paar Sachen.“

Die Frau wusste eben, wie sie punkten konnte, denn sogleich hatte sie einen gefiederten Begleiter auf der Schulter, der sich gurrend an sie schmiegte und sich vertrauensselig kraulen ließ.

Lucci wusste da ehrlich gesagt nicht, auf wen er mehr sauer war. Auf Robin, die wusste, wie sie ihre Karten auszuspielen hatte, oder auf Hattori, das verräterische Federvieh.

Noch bevor sie die Insel erreichten, wurde geklärt, wer welche Aufgaben übernehmen sollte.

Nami, Robin, Lucci und Hattori würden erst mal shoppen gehen, wobei Dritter notgedrungen eher mit ‚musste‘. Sanji würde zusammen mit Franky Vorräte kaufen gehen, und Lysop begleitete Chopper, der seinen Medizinschrank auffüllen wollte.

Aus Gründen, die wohl nicht weiter erwähnenswert waren, war Zoro dazu verdonnert worden auf dem Schiff zu bleiben. Die Aufgabe für Ruffy war eh hinfällig, denn kaum waren sie in der Nähe des Hafens, war der Strohhutjunge auch schon von Deck gesprungen, die wütenden Schreie seiner Navigatorin geflissentlich überhörend.
 

Lucci konnte nicht glauben, auf was er sich da eingelassen hatte. Aber er drückte das auf seine Misere ab, da er sonst hier festhocken würde, wenn er sich gegen die Piraten stellten würde.

Er selbst sah sich noch lange nicht als einer und war auch der festen Überzeugung, dass dieser Moment nie eintreffen würde. Aber gerade hatte er eh ganz andere Probleme.

„Oh, das sieht gut aus, Lucci. Hier, probier das auch mal an. Wenn du schon dabei bist, das hier auch noch.“

Lucci konnte es schon nicht mehr hören und vor allem sehen. Seit Stunden gingen sie von einem Geschäft ins Nächste und die Rothaarige geriet richtig in Shoppinglaune, während Nico Robin sich um die Garderobe von Hattori kümmerte und ihn nur immer wieder belächelte.

Eigentlich sollte er von hier abhauen und das so schnell wie möglich. Das hatte er doch auch vor gehabt, weg von diesen Piraten, egal, wohin es ihn dabei verschlug.

Jetzt aber, wo sie eine Insel erreicht hatten, wurde Lucci realistischer. Es würde schließlich nur eine Frage der Zeit sein, bis seine Fahndung offiziell wurde, und auch wenn er es nicht gerne zugab, er fürchtete sich vor diesem Moment.

Sein Bild auf einem Steckbrief, zusammen mit dem ausgeschriebenen Kopfgeld.

Allein bei dem Gedanken lief es ihm eiskalt den Rücken herunter, doch versuchte er sich nichts anmerken zu lassen und machte bei diesem Einkaufsmist mit, nur um auf andere Gedanken zu kommen. Er zahlte ja auch nicht.
 

„Geht einfach zu den Damen ins Zimmer, als wäre das gar nichts. Dieser verlogene Kater spielt das Unschuldslamm und wenn keiner hinsieht…“

„Nun beruhig dich endlich mal wieder. Robin hat ihn ja wohl eingeladen. Außerdem ist nichts passiert“, mischte sich Franky ein, dem das Gemecker des Kochs langsam auf den Senkel ging, doch war das wohl die falsche Reaktion, die sich dieser erhoffte.

„Nichts passiert?! Mehr hast du dazu nicht zu sagen?!“, regte sich Sanji auf und kümmerte sich nicht einmal darum, dass man sich schon nach ihnen umdrehte.

„Vielleicht nicht dieses Mal! Aber niemand kann garantieren, dass er das nun nicht für sich ausnutzen wird. Die arme Robin und die hilflose Nami waren ihm völlig ausgeliefert“, regte er sich weiter auf, packte die gekauften Vorräte auf ihren Karren.

„Ich weiß ja, was du meinst. Ich fand Lucci früher schon nicht sehr sympathisch, aber bisher hatte er eigentlich immer Anstand gezeigt, außer eben bei der Sache mit dem Attentat. Wenn er den beiden aber wirklich etwas hätte antun wollen, hätte er das ja wohl schon längst machen können. Außerdem kannst du eh nichts dagegen machen, außer die Augen offen halten. Nun beruhig dich wieder und lass uns den Einkauf fertig machen. Was brauchen wir denn noch?“, versuchte der Cyborg den anderen abzulenken und auch wenn Sanji noch vor sich hin grummelte und Lucci verfluchte, so steuerte er nun einen kleinen Teeladen an, ließ Franky mit den übrigen Einkäufen vor der Tür warten.

Schnell besah er sich das Sortiment und sein Blick blieb an einem rosafarbenen Tütchen hängen. Darauf abgebildet war ein katzenartiges Wesen im Rüschenkleid und einer rosaroten Schleife an einem Ohr.

„Servus Kitty… seltsame Teesorte. Ach was soll’s“, murmelte Sanji und packte diese mit ein, nahm noch andere Päckchen mit, ehe er mit Franky zusammen weiter zog.
 

Ruffy hatte derweilen das Meiste der Stadt im Schnelldurchgang erkundet und zu seiner großen Enttäuschung war zu sagen, es war schnarchlangweilig.

Hier sah nichts nach Spaß oder Abenteuern aus, nicht mal eine Marinestation war hier zu sehen, wo man ein paar Soldaten hätte aufmischen können. Dafür würde ihm dann zwar Nami wieder die Hölle heiß machen, aber zur Not taten es diese eben auch.

„Maaaaaaan! Das ist so öööööde!“, jammerte er lauthals los, schenkte den umstehenden Leuten gar keine Beachtung. Vielleicht hätte er doch lieber mit jemanden von den anderen mitgehen sollen, aber dann hätte ihm Nami sicherlich Arbeit aufgebrummt. Und darauf hatte Ruffy mal so gar keine Lust.

Vielleicht waren die anderen aber auch schon fertig und er könnte sich zu ihnen gesellen, ohne nun etwas machen zu müssen. So machte er sich auf die Suche nach seinen Leuten, und traf auf… Nami!

„DA STECKST DU ALSO!!!“

„Nami! Wa-AUA! Das tut weh!“, jammerte der Gummijunge, während sich eine dicke Beule auf seinem Schädel bildete.

„Selbst schuld! Du hast nicht immer abzuhauen, wenn Arbeit ansteht!“

„Aber das ist langweilig… Aua!“

Schon gesellte sich eine zweite Beule zu der Ersten hinzu und kleine Tränchen bildeten sich in den Augenwinkeln des jungen Piraten.

Lucci und Robin kamen auch noch dazu, beide mit Einkaufstüten vollbepackt.

Nein, das war nicht alles für Luccis Garderobe, auch die beiden Frauen hatten einige ‚süße Teile‘ für sich gefunden und dank Namis Handelstalent hatten sie dabei auch noch einiges an Geld gespart.

Lucci war zuvor schon einige Male aufgefallen, dass die Orangehaarige sehr dominant war und manchmal fragte er sich, warum nicht sie die Mannschaft anführte. Wenn sie was sagte, tanzte eh fast jeder nach ihrer Pfeife.
 

Ruffy ‚durfte‘ sich an der Schlepperei natürlich gleich einmal beteiligen und da half auch alles protestieren und jammern nicht weiter.

„Okay, für dich müssten wir erst einmal alles Nötige haben, für Hattori eigentlich auch.“

„Ahja… ich versteh trotzdem nicht, wieso ihr das macht“, erwiderte Lucci und sah die Orangehaarige misstrauisch an.

Gut, eigentlich konnte er sich da schon was vorstellen, denn die beiden Damen hatten es sich beim Einkleiden seinerseits auch nicht nehmen lassen, das ein oder andere ‚süße Teil‘ für sich herauszupicken, aber da es nicht sein Geld war, war ihm das auch egal.

„Is ja wohl klar, oder? Du kamst schließlich mit, ohne irgendwas packen zu können. Dann musst du das alte Zeug von Zoro und Sanji nicht mehr anziehen.“

„Das ist ja schön und gut so, aber…“

„Du brauchst doch auch deine Sachen, wenn du mit uns reist“, mischte sich nun auch mal Ruffy ein, der gerade eher wie der Packesel der Crew rüber kam, nicht wie der Captain.

„Ich kann mich nicht erinnern, dem je zugestimmt zu haben.“

„Egal, du bist nun bei uns! Außerdem ist alleine reisen doch langweilig.“

Lucci war wirklich fassungslos wie dieser Rotzbengel einfach mal völlig seine Einwände überging und mit seinem überbreitem Grinsen über sein Leben bestimmte.

Robin fand das natürlich sehr witzig, erinnerte sie es doch an ihre eigene Aufnahme in die Crew.

Damals wollte sie sterben, aber Ruffy hatte sich nicht um ihre Einwände gekümmert.

Lucci knurrte kurz auf, aber ließ dann jegliches weitere Kommentar bleiben, es brachte ihm ja doch nichts.

In der kurzen Zeit, in der er nun schon mit den Strohhüten segelte, hatte er erlebt, dass der Captain ziemlich beredungsresistent war und außerdem… er hatte doch eh nichts Besseres vor, wenn man es mal so ausdrücken wollte.

Die Weltregierung hatte ihn als Verräter eingestuft und machte Jagd auf ihn, er konnte also schlecht an einem Ort verweilen. Und auch wenn er früher gerne seine Missionen allein erledigt hatte, war es doch nun was ganz anderes völlig auf sich allein gestellt zu reisen, diesmal ohne das Ende einer Mission im Blick zu haben.
 

Am Schiff angekommen waren Sanji und Franky schon zurück an ihrem üblichen Platz. Der eine in der Küche, der andere beim Werkeln. Ruffy stürmte natürlich gleich in die Küche, kaum dass er das Deck betreten hatte und ließ dabei den Einkauf achtlos auf den Boden fallen, während die Frauen ihre Errungenschaften erst einmal in ihre Kabine brachten.

Lucci stellte den für ihn erbrachten Einkauf erst einmal in den Schlafraum der Männer und stellte diesen in die Ecke. Er würde sich hier nicht ausbreiten und so tun, als wäre das hier völlig normal. Diese ganze Bande aber war doch nicht normal!

„Wo hab ich mich da nur reingeritten?“, fragte er sich selbst und rieb sich den Nasenrücken, hörte das leise, aufmunternde Purren seiner Taube und kraulte seinem langjährigen Begleiter durchs Gefieder. Wieso tat hier jeder so, als wäre es völlig normal ihn mitzunehmen? Konnte er dieser Freundlichkeit wirklich trauen?

Lucci beschloss wieder nach oben ans Deck zu gehen, die Grübelei würde ihm ja doch nicht weiter helfen. Außerdem schien der Koch wieder was recht interessantes zu Stande bekommen zu haben, wenn er seiner Nase trauen konnte.

Wenn er nur wüsste, woher ihm dieser Duft so bekannt vorkam…

„Hey Lucci, da bist du ja! Komm, es gibt was zu futtern!“, wurde er sogleich von Ruffy begrüßt, kurz bevor dieser einen Topf an den Kopf geworfen bekam.

„FÜR DICH GANZ BESTIMMT NICHT DU VIELFRAß! Du hast deine Portion schon verdrückt!“

Es war dem ehemaligen Agenten ein Rätsel, wie gerade dieser Knirps ihn besiegen konnte. Eine Gruppe Kindergartenkinder war dagegen reinste Wellness, und er wusste, wovon er da redete.

Seufzend kam er aber der Aufforderung nach und begleitete den strahlenden Hüpfer in die Küche, wo Sanji gerade Tee und Kekse servierte.

Hier war dieser seltsame Duft viel stärker, und ließ den Zoannutzer einen Moment lang innehalten. Er kam ihm so bekannt vor, aber er konnte partout nicht sagen, woher. Gespannt schnupperte er den Duft ein, gab ein tiefes Grollen von sich, beachtete die dadurch erregte Aufmerksamkeit aber nicht weiter.

Lucci setzte sich zu den anderen an den Esstisch, nahm zwischen Chopper und Ruffy Platz und bekam dann auch eine Tasse heißen Tee vor die Nase gesetzt, ehe sich Sanji schwärmend an die Seite der hereinkommenden Damen warf.
 

Für Lucci jedoch schaltete sich die Außenwelt immer mehr aus, ohne dass er hätte sagen können, woran das lag.

Ruffy nutzte natürlich jede Sekunde, um was in seinen Schlund zu stecken, was Nami und Sanji natürlich nicht unkommentiert ließen.

„Du Sanji, sag mal was ist das denn für ein Tee?“, erkundigte sich der Schiffsarzt. Mit seiner feinen Nase war ihm aufgefallen, dass irgendetwas an diesem Tee nicht stimmte, aber er konnte nicht sagen, was das genau war.

„Hm? Warte, ich geb dir die Packung. Ich wollte mal eine neue Sorte probieren. Schmeckt sie dir nicht?“

„Eigentlich schon, aber zeig trotzdem mal her.“

Dankend nahm Chopper die Packung an und begann die Inhaltsstoffe durchzulesen… was ihn fast vom Stuhl haute!

„S-Sanji das ist doch…!“

„Miau~“

Mach kein Theater, sprach der Kater

Es war schon irgendwie faszinierend mitanzusehen, aber wenn man sich ins Gedächtnis rief, wen man hier gerade beobachtete, wurde es einfach nur skurril.

„Shishishi, das kitzelt Lucci!“

Der Angesprochene ließ sich aber davon nicht beirren, schleckte den Strohhutjungen munter weiter ab mit seiner rauen Katzenzunge und wedelte erfreut mit dem Schweif.

„Was ist denn jetzt los?“ „Seit wann ist Lucci denn so anhänglich?“

„Sanji, verdammt! Hast du dir eigentlich angesehen, was du da gekauft hast?!“, quickte das Rentier wütend, wurde aber nur verständnislos von dem Koch angeguckt, was wohl ein ‚Nein‘ bedeutete.

„Da ist ‚Katzenglück‘ drin. Sowas musst du von einer Katze fernhalten!“

„Katzenglück? Ist das denn gefährlich?“, fragte Nami, und natürlich machte Lysopp gleich mal eine Szene.

„Sanji hat uns vergiftet! Wir werden sterben!“

„Red keinen Unsinn, Lysopp. Katenglück ist für Menschen völlig harmlos und wird manchmal gegen Seekrankheit genommen. Aber bei Katzen…“

Chopper guckte wieder zu Lucci, der sich in seine schlanke Mischform verwandelt hatte und selig mit Ruffy schmuste, dabei maunzende Laute von sich gab. Schlagartig spitze er jedoch die Ohren, drehte sich Chopper zu und hätte dieser kein Fell, wäre er wohl kalkweiß angelaufen, denn ihm gefiel es gar nicht, wie ihn der andere Zoannutzer gerade fixierte.

Gerade wollte man noch einschreiten, doch dann war es schon zu spät und ein panischer Chopper rannte vor dem fauchenden Leoparden davon, der ihn erst einmal quer durch die Küche jagte, bis hinaus zum Deck.

„HIIIILFEEEE! Haltet ihn auf!“ „Chopper!“ „Shishishi! Keine Sorge, der wird ihm schon nichts tun.“

Zoro und Sanji sprinteten den beiden bereits hinterher, während Nami ihrem Captain erst einmal eins über die Rübe zog, und ihn zusammenstauchte.

„Wie kannst du nur so gelassen bleiben? Der macht einen Happs, dann war’s das mit Chopper!“

„Ich glaub aber, dass Ruffy Recht hat“, mischte sich Robin ein, erregte damit die Aufmerksamkeit der übrig Gebliebenen.

„Auf meiner Heimatinsel gab es eine Katze, die nie Interesse an Mäusen gezeigt hatte. War sie aber mit Katzenglück in Berührung gekommen, hat sie sie gejagt und war ganz aufgedreht. Aber sie hat sie nicht getötet. Ich nehme mal an, bei Lucci hat Katzenglück einen ähnlichen Effekt wie bei anderen Katzen, weil er von der Katzenfrucht gegessen hat.“

„Warte mal, Robin. Willst du etwa damit sagen, Lucci wäre high?“, fragte Franky.

Doch erhielt der Cyborg dafür nur ein amüsiertes Kichern.
 

Lang hatte Lucci nicht gebraucht, um Chopper einzufangen und machte sich nun einen Spaß daraus, diesen im Maul tragend über das Schiff zu schleppen, während er seine beiden Verfolger an der Nase herumführte.

Egal wie sehr sie sich auch anstrengten, immer entwischte er ihnen, aber was erwartete man auch, wenn man versuchte den ehemaligen Spitzenagenten der CP9 einzufangen.

„Verdammte Katze, jetzt bleib endlich stehen!“

„Du stehst mir im Weg, Spinatschädel.“

„Das musst du gerade sagen, Löffelschwinger!“

„Hiiiiilfe!“, quickte noch immer der Schiffsarzt, und auch wenn er durchaus von der Wirkung von Katzenglück wusste, so war doch nicht abzuschätzen, was Lucci als nächstes Tat.

Dieser fand es aber gerade recht lustig, von den beiden Piraten ‚gejagt‘ zu werden, entwischte ihnen aber immer im letzten Moment und ließ sogar mal gegeneinander krachen.

„Pass doch auf, du Vollhorst!“

„Geh mal lieber auf Seiten, du Herdschnepfe! Wärst du nicht da, hätte ich ihn schon längst!“

„Wie hast du mich genannt, du Säbelrassler?“

Scheinbar war Lucci und der winselnde Chopper schnell vergessen, denn nun stritten sich die beiden mal wieder und lieferten sich einen Kampf aus, anstatt ihrem Plüschkameraden zu retten.

Lucci, sichtbar davon enttäuscht, dass der ‚Spaß‘ schon vorbei war, blickte auf seine Beute, schüttelte dann heftig den Kopf, was dem armen Chopper ein quicken entlockte – leider.

Dies motivierte den Kater nur noch mehr dazu, das quickende Ding zu schütteln und schwanzwedelnd übers Deck zu tragen.

„Hey ihr beiden Trottel! Ihr solltet Chopper retten, und euch nicht schon wieder kloppen!“, schrie Nami den Streithähnen zu, aber würde sie sich davor hüten, selbst einzugreifen. Schließlich war das hier immer noch Lucci, zwar high, aber 4000 Doriki stark. Zudem hatte sie nicht unbedingt vor, mit Chopper den Platz zu tauschen.

„Überlass mir das, ich schaff das schon“, mischte sich breit grinsend Ruffy ein, rückte seinen Strohhut zurecht, ehe er nach unten sprang, begrüßt von Choppers Geschrei.

„Ruuuuuffy! Hiiiiiiiiiilfe!“

Lucci, den Blick nun auf den Gummiteufel fixiert, spitzte die Ohren und spannte die Muskeln an, bereit um auszuweichen, sollte ihm Ruffy zu nahe kommen.

Natürlich sah er darin keine Gefahr, so viel hatte sein von Minze umnebeltes Hirn nicht mehr übrig, ihm sowas zu signalisieren. Wieso auch?

Alles war happy, alles war heiter, alles war reiner Sonnenschein~

Trotz des heiteren Gemütes, das sein Hirn gerade umnebelte, bekam er sehr gut mit, wie Ruffy zum Hechtsprung ansetzte, jedoch vergebens. Flink sprang er auf Seite, wich dem Gummijungen immer wieder aus und gab freudige Laute von sich, hatte Spaß an dem Spiel.

Doch nun nicht nur er, auch Ruffy genoss das Herumalbern, während von Chopper bald nichts mehr zu hören war, er hatte sich in die Bewusstlosigkeit gerettet…

Nami seufzte auf, lehnte sich ans Geländer des Schiffes und sah dem Stubentiger und ihrem kindischem Käpt’n beim Fangenspielen zu.

„Sollten wir nicht etwas tun?“, fragte sie die Archäologin an ihrer Seite, die das nur belächelte.

„Ach lass sie doch. Gegen den Rausch können wir nun eh nichts unternehmen. Aber lass uns derweilen den Tee beseitigen. Wenn das öfter passiert, brauchen wir noch einen neuen Schiffsarzt.“
 

Die abkühlende Luft kitzelte den Kater an der Nase, so dass er brummig sich mit der Pfote über diese strich und immer noch völlig verschlafen die Augen öffnete.

Erst einmal war Lucci völlig orientierungslos, merkte nur sehr deutlich, wie ihm der Schädel brummte.

Hatte er sich etwa die Kante gegeben? – Untypisch für ihn.

Lucci war immer darauf bedacht, dass er noch klar im Kopf war, seine Umgebung im Auge behalten konnte.

Er wollte Herr seiner Sinne sein und für den Fall der Fälle seine ganze Kraft nutzen können, sollte jemand ein Trinkgelage zum Angriff nutzen wollen.

Doch er war nicht in irgendeiner Kneipe, sondern im Freien, auf einem Schiff und so langsam dämmerte ihm wieder einiges, doch musste er noch scharf nachdenken, warum er hier lag.

Vor allem… warum lag dieser Strohhutjunge bei ihm und knuddelte ihn?!

Murrend entzog er sich gleich einmal den Klammergriff, bemerkte nun auch den flauschigen Schiffsarzt und Hattori, die neben ihm lagen und wie der Bengel friedlich schlummerte.

Angestrengt versuchte sich Lucci zu erinnern, was vorgefallen war, ließ den Tag Review passieren.

Er konnte sich daran erinnern, dass er mit den Frauen notgedrungen einkaufen war, sich von Laden zu Laden mit ihnen schleifte und endlos viel Zeug anprobierte.

Dann waren sie auf Ruffy getroffen und zum Schiff zurückgekehrt… er hat seine Sachen weggepackt… und dann…

Plötzlich dämmerte es Lucci und nun wusste er auch, was er da gerochen hatte.

Leise knurrend tippelte er Richtung Küche, wo der Schiffskoch bereits dabei, das Abendessen vorzubereiten.

Lucci nahm wieder menschliche Gestalt an, ging schnurstracks in die Küche und fixierte sein Ziel.

„Huh? Oh Mieze, wieder fit?“

-BAMM-
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~♥~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

So, nach laaaaanger Zeit mal wieder ein neues Kapi von mir.

m(_ _)m

Es tut mir sehr leid, dass sich das so hingezogen hatte, aber es gab einige Probleme, so dass mir nun auch meine Betaleserin futsch ist.

Ich hoffe, das Kapi war dennoch lesbar und nicht all zu schrecklich (ist aber ja bald Halloween, von daher :'D)

Ich hoffe, es bleiben dennoch ein paar an der Story dran, würde mich rießig Freuen und zum Weiterschreiben motivieren owo'

Wird sich vielleicht etwas hinziehen, da das Studium wieder weitergeht, aber na ja... man versucht sein Bestes m(_ _)m bis dahin owo/ liebste Grüße an euch Leser~♥



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Kommentare zu dieser Fanfic (11)

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Von:  Myon-Wolf
2022-07-12T21:58:09+00:00 12.07.2022 23:58
Ich habe die FF leider erst jetzt entdeckt, finde sie aber genial!
Lucci mal anders zu erleben ist wirklich eine wunderbare Sache und du hast einen wunderbar angenehmen Schreibstil <3
Ist zwar leider sehr spät aber ich hoffe das es vielleicht doch irgendwann weiter geht ~
Wenn es am Betaleser hängt bin ich gern bereit auszuhelfen <3 (Ich fühle mit dir bei mir liest auch nie jemand beta xD)

Alles in allem eine super Geschichte mit viel Humor! Mir fehlt nur Kaku ein bisschen der kleine süße Schnuffel XD

Lg Myon
Antwort von:  DonquixoteRosinante
13.07.2022 21:59
Oh gosh, dankeschön für das liebe Kommentar ^//////^
ja, das ist schon etwas lange her und weiß nicht, ob ich nochmal zur Story finde, wobei mir der Gedanke immer noch gefällt, dass Lucci mal was anderes erlebt.
Mal sehen~

Kaku ist schon putzig, aber es gilt ganz klar: Miez vor Langhals XD

Lg Rosinante
Antwort von:  Myon-Wolf
14.07.2022 10:46
Erging mir mit meiner FF auch so ich habe jetzt auch fast 5 Jahre gebraucht um weiter zu machen *fühlt mit dir* QwQ
Aber mir gefällt der Gedanke auch sehr gut...Lucci in dieser Crew ist wie Wolfs in Schafsherde, nur amüsanter :D

Die Miez braucht eindeutig ein bisschen "Wolle" und etwas "Tee" um wieder High zu werden XD

lg Myon <3
Von:  S-Blood
2015-10-18T20:33:06+00:00 18.10.2015 22:33
Hurra ein neues Kapitel.
Schon witzig zu sehen das die Katzenfrucht andere Schwächen hat neben Wasser und Kairoseki. Bei der Hundefrucht hilft dann eventuell Hundekuchen
Antwort von:  DonquixoteRosinante
18.10.2015 22:34
Danke fürs Lesen ^w^
Interessante These <w<
Vielleicht sollte mal 'ganz zufällig' ein Wollknäul übers Deck rollen, nur so zum Spaß XD
*Jabura mit Hundekuchen bewerfen gehe*
*dir 'n Keks da lass*
Von:  fahnm
2015-06-13T23:31:42+00:00 14.06.2015 01:31
Klasse Kapitel
Schön das es weiter geht.^^
Antwort von:  DonquixoteRosinante
14.06.2015 13:14
Vielen Dank *verbeug*
Von:  fahnm
2014-10-23T20:15:56+00:00 23.10.2014 22:15
Spitzen Kapi^^
Antwort von:  DonquixoteRosinante
23.10.2014 22:16
Danke ^^
Von:  fahnm
2014-10-07T19:36:21+00:00 07.10.2014 21:36
Klasse Kapi^^
Antwort von:  DonquixoteRosinante
07.10.2014 21:39
Dankeschön ^^
Von:  fahnm
2014-09-29T19:55:21+00:00 29.09.2014 21:55
Super Kapi^^
Antwort von:  DonquixoteRosinante
29.09.2014 22:19
Danke schön ^w^
Von:  Gintsuki
2014-09-28T18:29:58+00:00 28.09.2014 20:29
Hi :D
Das Kapitel ist echt cool :)
Das Ende habe ich mir bildlich vorgestellt *grins*
Ganz liebe Grüße
Gintsuki
Antwort von:  DonquixoteRosinante
29.09.2014 08:40
Danke sehr für das Kommi.
Hoffe es war eine gute Vorstellung :D
Bis vielleicht zum nächstem Kapi ;)
Von:  Gintsuki
2014-09-27T08:09:59+00:00 27.09.2014 10:09
Echt tolle Fanfiction!
*dir nen Keks geb*
Bitte schreibe schnell weiter!
Ganz liebe Grüße
Gintsuki
Antwort von:  DonquixoteRosinante
27.09.2014 10:12
Vielen Dank für das nette Kommi.
Nächste Kapi ist schon in Bearbeitung.
*Keks knabber* ^^
Von:  Nami-Ruffy-Maus
2014-09-22T10:11:16+00:00 22.09.2014 12:11
Super kapitel
Freu mich drauf wie es weiteergeht
Antwort von:  DonquixoteRosinante
22.09.2014 12:41
Danke schön
Ich arbeite bereits daran ;)
Von:  Nami-Ruffy-Maus
2014-09-22T05:50:11+00:00 22.09.2014 07:50
Super fanfic schreib doch bitte weiter.
Antwort von:  DonquixoteRosinante
22.09.2014 07:55
Werd ich.
Danke fürs Kommi ;)
Lieb von dir


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