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Liebe ist nicht immer einfach

Elsa x Mario
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,
jetzt melde ich mich auch mal zu Wort.

Vielen lieben Dank für eure tollen Kommentare :) ihr ermutigt mich weiterzuschreiben :)

Dieses Mal kommt ein etwas längeres Kapitel(wobei ich jetzt schon sagen kann, dass die zukünftigen auch meistens etwas länger werden, da ich doch schon einige Kapitel auf meinem PC habe, die ich nach und nach hochladen werde ;) )

Ich hoffe, ihr lest die FF weiter :) Komplett anzeigen

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1

Pünktlich mit der Stundenglocke kam Elsa an ihrer Klassenzimmertüre an, zum Glück war ihre Lehrerin noch nicht da. Ihr jüngerer Bruder Gregor hatte heute morgen verschlafen und sie hatte auf ihn gewartet. Da sein Klassenzimmer ein Stockwerk höher war, würde er vermutlich noch ein paar Minuten später kommen. Als Fußballer hatte er aber eine gute Kondition und konnte sicher noch ein bisschen Zeit herausschlagen.
 

Als sie zur Türe hinein ging, wäre sie fast in Mario hinein gerannt. Mario war der Fußballkäptain der Kickers, der Fußballmannschaft in der Gregor mitspielte, Gregors bester Freund und der Junge, für den Elsa sich interessierte seit sie 12 Jahre alt war.
 

„Guten Morgen Mario“ sagte sie leise und spürte wie ihr Gesicht warm wurde. „Guten Morgen“ entgegnete dieser und wurde ebenfalls leicht rot im Gesicht. Hoffentlich hatten das ihre Freundinnen nicht gesehen, sonst würden sie sie wieder die ganze Zeit aufziehen. Davor wurde sie zum Glück gerettet, da sich in diesem Moment die Klassenzimmertüre hinter ihr öffnete und ihre noch recht junge Klassenlehrerin Frau Hamara herein kam. Schnell lief sie zu ihrem Platz und setzte sich hin.
 

Mario sah Elsa noch einen Moment nach und setzte sich dann auf seinen Platz in der ersten Reihe. Gerne hätte er nochmal zu ihr gesehen aber das wäre viel zu auffällig gewesen, da sie zwei Reihen schräg hinter ihm saß. Und er hatte keine Lust, sich von seinen Klassenkameraden wieder etwas anhören müssen.
 

Als Elsa sich setzte beugte sich ihre Freundin Yuri zu ihr rüber. „Guten Morgen Elsa,“ flüsterte sie. „Du bist spät dran.“ „Guten Morgen Yuri, Gregor hat mal wieder verschlafen und ich habe auf ihn gewartet“ lachte Elsa leise. „Ich wollte dich noch schnell etwas fragen“ meinte Yuri mit einem Blick nach vorne zu Frau Hamara, aber diese stand noch in der Türe und sprach mit jemanden, der draußen auf dem Schulflur stand. „Ich habe diese Woche Klassendienst und da ich diese Woche noch ein paar Termine von meiner Mutter bekommen habe, kann ich leider nicht. Du hast doch in zwei Wochen Klassendienst, könnten wir vielleicht tauschen?“ „Klar, kein Problem.“ antwortete Elsa, nachdem sie kurz darüber nachgedacht hatte, wie es bei ihr in dieser Woche aussah, aber außer ihrem Leichtathletiktraining hatte sie bisher noch nichts vor. „Danke dir vielmals, das ist echt super!“ Yuri lächelte Elsa an. Dann drehte Yuri sich zu ihrer gemeinsamen Freundin Tini die hinter ihr saß um und zwinkerte ihr zu. Das bekam Elsa aber nicht mit. Sie sah aufmerksam zu ihrer Lehrerin nach vorne, die zusammen mit einem Mädchen hereingekommen war. Eine neue Schülerin? Und das mitten im Schuljahr? Nicht mal in der Mitte der Schulzeit, es war Ende April und in weniger als drei Monaten waren schon Sommerferien.
 

„Guten Morgen liebe Schülerinnen und Schüler“ begrüßte Frau Hamara die Klasse. „Ich möchte euch eine neue Schülerin vorstellen, die ab heute in unsere Schule geht. Bitte stell dich doch vor.“ „Guten Morgen, mein Name ist Maja Hino und ich freue mich hier zu sein. Ich hoffe, dass wir uns alle verstehen werden.“ Maja verbeugte sich vor der Klasse. Elsa sah sie sich genau an. Maja war groß, hatte eine schlanke und sportliche Figur und große dunkelgrüne Augen. Das auffälligste an ihr waren aber die langen dunkelroten Haare, die ihr den Rücken hinunterfielen. Sie kam Elsa bekannt vor, sie konnte sich aber nicht erinnern, woher.
 

Maja sah sich ihre neue Klasse an. Sie war aufgeregt, ließ es sich aber nicht anmerken. Sie ließ ihren Blick über jeden Einzelnen ihrer neuen Klassenkameraden wandern. Bei Mario blieb sie hängen, er sah sehr gut aus. Als Mario aufsah und ihr direkt in die Augen sah, lächelte sie ihn an. Amüsiert beobachtete sie, wie sich seine Wangen leicht rot färbten und er sich wieder auf sein Schulheft konzentrierte und ihrem Blick auswich. Sie ließ ihren Blick weiter schweifen. Plötzlich stutzte sie. Saß da wirklich Elsa Daichi?
 

Majas Augen verengten sich. Damit hatte sie nicht gerechnet, ausgerechnet die. Schlimm genug, dass sie mitten im Schuljahr umziehen musste, da ihre Eltern sich getrennt hatten und dann traf sie in der neuen Schule auf das Mädchen, das sie am wenigsten von allen leiden konnte. Sie war so froh gewesen, als Elsa vor ungefähr vier Jahren weggezogen war und sie nicht mehr in derselben Schule waren. Und nun kam sie wieder in die gleiche Klasse. Elsa sah ebenfalls zu Maja, schien sie aber nicht zu erkennen, da sie einen eher fragenden Blick aufgesetzt hatte.
 

Maja schreckte aus ihren Gedanken auf, als Frau Hamara sie ansprach. „Maja, du kannst dich da drüben auf den freien Platz setzen." Und dieser war natürlich direkt hinter Elsa! Als Maja zu ihrem neuen Platz ging, lächelte Elsa sie an. Maja sah sie nur stirnrunzelnd an, beachtete sie nicht weiter und setzte sich auf ihren Platz. Sie hatte wirklich keine Lust auf Elsa. Eigentlich hatte sie sich auf den Neuanfang gefreut, aber das war wirklich schlecht...
 

Elsa reagierte erst etwas verwundert, dachte sich aber, das Maja sicher noch etwas aufgeregt war. Sie konnte sich noch daran erinnern wie ihr erster Schultag an der Kitahara-Schule war. Sie war mit 12 Jahren mit ihren Eltern, ihrem Bruder Gregor und ihrem Hund Maradona (den Namen hatte natürlich Gregor als großer Fußball-Fan ausgesucht) hierhergezogen, da ihr Vater eine neue Stelle angetreten hatte. Das war am Ende der Sommerferien gewesen und dadurch war sie gleich zu Beginn des neuen Schuljahres dabei gewesen. Im laufenden Schuljahr anzukommen war sicherlich noch nervenaufreibender. Sie würde sich einfach nachher in der Pause mit ihr unterhalten. Und bis dahin würde ihr ja vielleicht noch einfallen, woher sie Maja kennen könnte. Jetzt konzentrierte sie sich erstmal auf die Schulstunde.
 

Als die Stundenglocke zum Ende der ersten Stunde schlug, ging Frau Hamara kurz nach draußen. Sie hatten heute eine Doppelstunde Mathe bei ihr. Natürlich wurde Majas Tisch gleich von den Klassenkameraden, vor allem von den Mädchen umringt die sich ihr vorstellten und Maja mit Fragen nur so bombardierten „Woher kommst du?“ „Warum kommst du jetzt mitten im Schuljahr zu uns?“ „Und wie geht es dir so?“ Lachend versuchte Maja alle Fragen zu beantworten, soweit sie es zumindest wollte. Es mussten ja nicht alle wissen, dass sich ihre Eltern getrennt hatten und nun eine arge Scheidungsschlacht bevor stand. Sie hatte sich von Anfang an dafür entschieden, bei ihrer Mutter zu bleiben. Sie war sehr froh, dass ihre Mutter sich endlich von ihrem Vater getrennt hatte. Das Leben mit ihm war in den letzten Jahren mehr als schwer gewesen und Majas Meinung nach hatten die Daichis einiges damit zu tun...
 

Auch Elsa hatte sich zu ihr umgedreht und lächelte Maja an. „Ich weiß wie es dir geht, ich bin auch vor fast vier Jahren hier neu in die Schule gekommen, nachdem meine Eltern hierher gezogen sind und wurde von den Anderen auch nur ausgefragt. Wenn du irgendwas brauchst oder ich dir die Schule zeigen kann, sag mir einfach Bescheid. Ich helfe dir sehr gerne.“ Maja hörte mit einmal auf zu lachen und sagte in einem eiskalten Tonfall zu Elsa „Nein Danke, ich brauche deine Hilfe nicht. Du kannst dich gerne um deine eigenen Sachen kümmern.“ Maja wandte sich von Elsa ab und wieder den Mädchen an ihrem Tisch zu, sprach weiter mit ihnen und lachte auch wieder.
 

Elsa reagierte geschockt. Was war das denn? Sie hatte ihr doch überhaupt nichts getan. Auch Yuri und Tini reagierten geschockt. Sie hatten noch nie erlebt, dass jemand so mit Elsa sprach, immerhin war Elsa immer super lieb und hilfsbereit. Ihre Klassenkameradinnen waren auch erst kurz erschrocken, da Maja sich mit ihnen aber normal unterhielt, verdrängten sie das Ganze einfach. Eine neue Mitschülerin war einfach immer aufregend.
 

„Was sollte das denn?“ meinte Yuri und sah böse zu Maja nach hinten. „Aber echt!“ bekräftigte Tini sie. „Ich weiß es ehrlich nicht.“ Elsa sah eher verwirrt aus. „Ich glaube, dass ich sie irgendwoher kenne, aber es fällt mir nicht ein woher. Vielleicht war ja damals irgendetwas, dass sie sauer mit mir ist. Aber eigentlich kann ich mir das auch nicht vorstellen.“ In dem Moment ertönte die Schulglocke wieder und Frau Hamara kam herein. „Ich glaube ja, dass die immer schon an der Türe steht und nur wartet das es läutet.“ murrte Yuri, setzte sich aber wie alle anderen an ihren Platz. Elsa warf ihr noch einen Blick zu, da Frau Hamara aber gleich mit der Matheaufgabe weitermachte, die sie vor der Pause angefangen hatte, zog sie seufzend ihr Matheheft zu sich.
 

Kurz vor Ende der zweiten Stunde schrieb Frau Hamara die Hausaufgaben an die Tafel. Als die Schüler sich diese abschrieben holte sie das Klassenbuch zu sich. „Also ihr Lieben, die Hausaufgaben bitte bis Mittwoch fertig machen. Klassendienst haben diese Woche Yuri Soi und ...“ „Entschuldigen sie bitte Frau Hamara.“ Yuri rief zu ihrer Lehrerin nach vorne. „Ich kann diese Woche leider doch nicht. Aber Elsa tauscht mit mir. Sie hat in zwei Wochen Klassendienst.Könnten Sie das bitte noch im Klassenbuch abändern?“ Frau Hamara sah auf. „Natürlich Yuri.“ Sie schrieb in das Klassenbuch hinein. „Dann haben diese Woche Elsa Daichi und Mario Hongo Klassendienst.“ „Was?“ rief Elsa auf und wurde knallrot als sich die meisten Schüler und natürlich auch Mario zu ihr umdrehten. Auch dieser war leicht rot geworden und drehte sich schnell wieder nach vorne, damit ihn keiner ansehen konnte.
 

„Alles in Ordnung Elsa?“ fragte Frau Hamara. „Natürlich.“ antwortete Elsa und vernahm einiges Gekicher ihrer Klassenkameraden. Schnell hob sie ihr Mathebuch hoch, damit sie die anderen ihre roten Wangen nicht mehr sehen konnten. Sie drehte sich nach links zu Yuri und flüsterte ihr zu „Das hast du mit Absicht gemacht!“ Yuri grinste sie nur an und hob die Schultern hoch. Hinter den Beiden hörten sie Tini kichern.
 

Maja die das Ganze aufmerksam verfolgt hatte zog eine Augenbraue hoch „Interessant.“ dachte sie.
 

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Der restliche Schultag verging zum Glück schnell genug und als die Schulglocke für ihre Klasse an diesem Tag das letzte Mal läutete, packten alle Schüler ihre Sachen zusammen und machten sich auf den Heimweg. Auch Maja verließ mit ein paar anderen Schülerinnen die Klasse. Yuri und Tini verabschiedeten sich grinsend von Elsa. „Viel Spaß euch beiden.“ Yuri zwinkerte Elsa zu. „Danke. Von wegen Termine, die deine Mutter dir gemacht hat....“ Elsa funkelte Yuri böse an. Klar freute sie sich Klassendienst mit Mario zu haben und dadurch Zeit mit ihm zu verbringen, aber dass ihre Freundinnen das so eingefädelt hatten fand sie nicht so toll. Sie mochte Mario, sehr sogar, aber dass das alle wussten war ihr unangenehm. Mit roten Wangen sah sie zu ihm nach vorne. Er packte gerade seine Sachen in die Tasche und schien sich noch zu beschäftigen. „Also macht es gut, bis morgen.“ Yuri und Tini gingen lachend zur Klassentüre hinaus nachdem sie auch Mario nochmals zugezwinkert hatten. Dieser drehte sich mit rotem Kopf zu Elsa um. „Na dann...“
 

Elsa fing an, ihren Zopf zurecht zu rücken. Das machte sie meistens, wenn sie nervös war. Im Kopf wies sie sich selbst zurecht. Sie hatte schon öfter Zeit alleine mit Mario verbracht, nun gut, meistens eher zufällig. Verabredet hatten die Beiden sich noch nie. Obwohl sie ja eigentlich wussten, dass sie sich mochten.
 

Mario sah Elsa lächelnd an. Er hatte schon länger gehofft, mal wieder Zeit mit ihr alleine zu verbringen zu können. „Was hältst du davon, wenn ich mit Fegen anfange und du die Tafel sauber machst?“ „ Doch gerne.“ antwortete Elsa und lächelte zurück. Mario nahm sich den Besen und Elsa ging zur Tafel. Dort suchte sie nach dem Schwamm, bis sie feststellte, dass ihr Physik-Lehrer diesen oben auf die Tafel gelegt hatte. Der Lehrer war sehr groß und dachte nie darüber nach, dass kleinere Leute wie zum Beispiel Elsa gar nicht mehr an den Schwamm herankamen. „Mist“ fluchte Elsa und stellte sich auf die Zehenspitzen um nach dem Schwamm zu angeln. Leider reichte es nicht, sie war ein paar Zentimeter zu klein. Gerade wollte sie sich umdrehen und einen Stuhl zum Draufstehen holen, da spürte sie, wie sich eine Hand auf ihre Hüfte legte und Mario sich hinter ihr nach oben streckte und den Schwamm von der Tafel holte. „Hier.“ Er reichte ihr den Schwamm und nahm seine Hand wieder von ihrer Hüfte. Beide liefen wie auf Kommando rot an. „Danke dir.“ sagte Elsa leise und nahm ihm den Schwamm mit klopfendem Herzen aus der Hand. Mario ging, mit ebenfalls hämmerndem Herzen, wieder fegen. So nahe war er ihr noch nie gewesen.
 

Elsa begann die Tafel zu wischen. Eine Zeitlang arbeiteten die beiden schweigend. Es war kein unangenehmes Schweigen, die Anwesenheit des jeweils anderen war für beide sehr angenehm. Es war aber keinem der Beiden klar, dass der Andere auch so empfand.
 

Mario fing an zu sprechen: „Du warst heute morgen spät dran.“ „Ja, Gregor hat mal wieder verschlafen und ich habe auf ihn gewartet.“ entgegnete Elsa lachend. „Mir scheint, dass er nur früh aufsteht, wenn ihr euer Morgentraining habt, in letzter Zeit zumindest.“ „Daran bin vermutlich ich mit dran schuld.“ sagte Mario in einem zerknirschten Tonfall. „Wie kommst du denn darauf?“ Elsa sah ihn erstaunt an. Sie räumte den Schwamm auf (im Gegensatz zu ihrem Lehrer richtig) und fing an den Lehrerpult zu säubern. „Nun ja, wir trainieren in letzter Zeit immer sehr lange und gestern wurde es sehr spät. Wir versuchen zur Zeit noch unsere Spielanalysen nach den letzten Junioren-Meisterschaften umzusetzen und Gregor und ich sind nach dem Training meistens noch zusammen gesessen und haben neue Trainingspläne aufgestellt.“ „Ach so, na dann verzeihe ich dir natürlich nochmal.“ Elsa lächelte ihn an und Mario musste ebenfalls lächeln. In den letzten Junioren-Meisterschaften waren sie bis ins Viertelfinale gekommen und dann ausgeschieden. Die letzten Jahre über hatten sich die Kickers sehr verbessert und das lag hauptsächlich an Gregor, der erstens ein sehr guter Fußballspieler war und auch durch seine immer gute und optimistische Laune, durch die er die Kickers immer wieder aufmuntern konnte, auch wenn sie an einem Tiefpunkt angelangt schienen. Mario war sehr froh, dass er Gregor als Mittelstürmer und auch als besten Freund gewonnen hatte.
 

Da Mario fertig war räumte er den Besen auf und lehnte sich an seinen Tisch. „Und wie findest du die Neue, also Maja?“ Elsa sah über ihre Schulter zu ihm nach hinten, hatte Mario vorher mitbekommen, wie Maja mit ihr gesprochen hatte? Irgendwie steckte ihr dass immer noch in den Knochen, sie war es nicht gewohnt, dass jemand so mit ihr sprach. „Ich weiß noch nicht so ganz, wie ich sie einschätzen soll.“ sagte sie daher zögernd. „Ich habe das Gefühl, dass ich sie irgendwoher kenne, aber es will mir einfach nicht einfallen, woher...“ „Wenn du sie kennst, dann wird es dir sicher noch einfallen, woher.“ „ Vermutlich.“ Wieder lächelte sie Mario an. Mario lächelte zurück und wollte sie gerade noch etwas fragen als plötzlich die Türe aufgerissen wurde.
 

„Käptain“ rief Gregor laut und kam zur Türe hereingeplatzt. „Da bist du ja. Oh und Elsa auch.“ „Gregor, was gibt es denn?“ Mario sah seinen Stürmer an. „Wir warten schon eine Weile mit dem Training auf dich.“ Gregor sah ihn mit schief gelegtem Kopf an. „Was? Wie spät ist es denn?“ Mario sah auf die Uhr über der Türe und zuckte plötzlich zusammen, so spät schon? Es war bereits dreiviertel drei. Normalerweise begann das Training um halb drei. „Tut mir leid, Gregor, ich habe gar nicht mitbekommen, wieviel Uhr ist.“ Bedauernd sah er zu Elsa hinüber. Er hätte gerne noch mehr Zeit mit ihr verbracht. Wenn sie beide alleine irgendwo waren konnten sie immer über alles reden und wurden auch nicht ständig rot. Das passierte meistens nur, wenn noch andere in der Nähe waren. Die Nervosität legte sich immer, wenn sie einige Zeit alleine waren. Trotzdem traute er sich nicht, sie nach einem Date zu fragen.
 

Elsa sah ihn mit nun roten Wangen an und meinte nur „Nun mach dich doch auf den Weg. Als Käptain solltest du dich ja eigentlich nicht verspäten und ein gutes Vorbild sein.“ Sie zwinkerte ihm zu und nahm ihre Tasche vom Tisch. „Hör auf meine Schwester.“ Gregor schlug Mario auf die Schulter, packte ihn an einem Arm und zerrte ihn aus dem Klassenzimmer. Beim Rausgehen drehte er sich nochmals zu seiner Schwester um und winkte ihr mit der freien Hand zu „Bis heute Abend.“. Mario reichte es gerade noch seine Tasche zu schnappen und Elsa über seine Schulter zu zurufen „Bis Morgen.“ „Bis Morgen.“ entgegnete Elsa und machte sich ebenfalls auf den Weg nach draußen. Es war eine schöne Zeit gewesen. Aber dass Yuri sie so einfach reingelegt hatte, nahm sie ihr schon noch ein bisschen übel, auch wenn es ja eigentlich nur zu einem guten Zweck gewesen war.

2

Am nächsten Tag, an dem Elsa pünktlich war, da Gregor Früh-Training gehabt hatte (um halb sieben Uhr, eineinhalb Stunden vor Schulbeginn), warteten ihr Freundinnen schon neugierig auf sie. „Und, wie war es gestern so?“ wurde Elsa begrüßt. „Guten Morgen erstmal. Es war ganz nett.“ Elsa räumte ihre Schultasche auf und drehte sich dann zu den Beiden um. „Jetzt komm schon, erzähl doch ein bisschen was.“ Tini beugte sich aufgeregt zu ihr vor. „Mit ziemlicher Sicherheit nicht. Das war schon hinterlistig von euch.“ Elsa schüttelte entschieden den Kopf. „Ach komm schon, es war doch nur für einen guten Zweck.“ sagte Yuri und sprach damit genau das aus, was Elsa sich gestern schon gedacht hatte.
 

„Was für ein guter Zweck?“ fragte Maja, die sich in diesem Moment an ihren Platz setzte und fragend zu Yuri nach vorne sah. Elsa wurde wieder nur mit einem kalten Blick gestreift. Das fiel Yuri und Tini aber gar nicht auf, die sich beide zu Maja hinüber beugten und ihr von ihrem „Lieblingsobjekt“ erzählten. Elsa und Mario zusammen zu bringen. Das versuchten sie schon seit einigen Jahren. Bereits in dem ersten Jahr in dem Elsa auf der Kitahara-Schule war, hatten sie ab und an „Hochzeitslieder“ angestimmt, wenn Elsa und Mario sich auf dem Schulflur begegnet waren.
 

Maja sah zu Elsa vor, die in ihr Schulbuch vertieft war. So ist das also, sie steht auf diesen Mario. Aber das wird nichts werden, dafür werde ich schon sorgen. Als die Schulglocke ertönte und der Lehrer für die Japanisch-Stunde hereinkam konzentrierte sich Maja aber auf den Unterricht.
 

Als die Schule an diesem Tag zu Ende war, konnte es Elsa fast nicht erwarten, dass die anderen Schüler alle weg waren und sie mit Mario alleine war. „Bis nachher“ verabschiedeten sich ihre Freundinnen und machten sich auch den Weg.
 

„Heute dürfen wir nicht zu spät fertig werden.“ sagte Elsa zu Mario und schnappte sich den Schwamm, der dieses Mal erreichbar war, leider. „Ich hab nachher Leichtathletik-Training.“ „Stimmt ja.“ sagte Mario, der sich den Besen genommen hatte. „Ich sollte heute nicht nochmal zu spät kommen. Die Jungs haben mich gestern ziemlich aufgezogen, weil ich zu spät dran war...“ und weil Gregor ohne nachzudenken lauthals heraus posaunt hatte, dass er mit Elsa zusammen Klassendienst gehabt hatte. Erst als Gregor den Satz zu Ende gebracht hatte, war ihm klar geworden, was er da laut gesagt hatte und dass er Mario damit keinen Gefallen getan hatte. Das war halt Gregor, er redete, bevor er nachdachte. Das wollte Mario aber nicht laut vor Elsa aussprechen. Dass seine Freunde ihn aufzogen war die eine Sache, aber das Elsa darüber Bescheid wusste eine andere.
 

Auch wenn sie heute schneller arbeiteten und dadurch weniger Zeit brauchten, genossen sie diese Zeit. Sie redeten über Gott und die Welt und mussten immer wieder viel lachen.
 

Kurz vor halb drei waren sie fertig, nahmen sich ihre Schultaschen und die Sporttaschen und machten sich auf den Weg. Obwohl es für Mario ein Umweg war brachte er Elsa bis zum Umkleideraum der Mädchen. Dort standen schon ein paar Mädchen aus der Leichtathletikgruppe herum und beobachteten schmunzelnd, wie die Beiden sich verabschiedeten. „Hey Mario, falls eine Schabe auftaucht, kann ich dich dann rufen?“ meinte eine der älteren Schülerinnen belustigt und spielte damit auf die Situation vor dreieinhalb Jahren an, als Mario in den Mädchenumkleideraum gerannt war weil er sich vor den drei Mädchen seines Fanclubs verstecken wollte. Dort hatte sich Elsa aber gerade umgezogen und da Mario daraufhin von der kompletten Schule und sogar den Kickers gemieden wurde, hat Elsa kurzerhand behauptet, dass eine Riesenschabe im Umkleideraum gewesen war, sie um Hilfe gerufen hätte und er hereingekommen wäre und sie gerettet hätte. Dies war die offizielle Version, die Richtige kannten nur sie, Mario und sein Fanclub.
 

Mario zog seine grüne Mütze tiefer ins Gesicht, da er rot wurde. Elsa wurde ebenfalls rot, sagte schnell noch auf Wiedersehen und ging in den Umkleideraum. Drinnen warteten bereits Yuri und Tini auf sie. Als sie die roten Wangen von Elsa sahen mussten sie lachen. „Ja ja“ murmelte Elsa und zog sich ihre Sportkleidung an, die aus einer kurzen roten Hose und einem blauen T-Shirt bestand.
 

Als sie draussen zu ihrem Sportplatz liefen standen schon ein paar Mädchen da. Unter ihnen auch Maja, die man an ihren roten Haaren unschwer erkennen konnte. Heute hatte Maja sich einen langen Zopf geflochten. In diesem Moment wusste Elsa auch wieder, woher sie Maja kannte. Sie waren vor ihrem Umzug zusammen in einer Klasse gewesen. Aber vor ihrem Umzug hatten sie eigentlich keinen Streit. Sie wusste nicht, warum Maja solche Probleme mit ihr hatte.
 

„Du machst auch Leichtathletik. Das finde ich toll.“ Tini lachte Maja an. „Ja und das auch gut.“ „Unsre Elsa ist auch ganz gut.“ Yuri hängte sich bei Elsa ein. Elsa rückte ihrem Pferdeschwanz zurecht „Ach quatsch.“ versuchte sie die Lobreden der anderen zu schwächen. Maja sah überheblich zu Elsa hinüber. „Das werden wir ja noch sehen....“ Elsa sah verunsichert zu Maja. „Wir waren früher zusammen in der Schule, kann das sein?“ „ Ach, du erinnerst dich erst jetzt?“ Maja zog beide Augenbrauen hoch. „Die große Elsa hat so ein schlechtes Gedächtnis?“ „Hey, was soll das denn?“ Tini und Yuri bauten sich beide vor Maja auf und stemmten ihre Hände in die Hüften. „Elsa sollte das eigentlich wissen, nicht ihr.“ Maja drehte sich um und lief von den Dreien weg. Elsa blinzelte verwirrt. „Elsa, was meinte sie denn?“ „Ich weiß es nicht, echt nicht. Mir ist gerade erst wieder eingefallen, woher ich sie kenne. Wir waren vor meinem Umzug in einer Klasse. Und auch gemeinsam im Leichtathletik-Team. Wenn meine Erinnerungen mich nicht trüben ist sie wirklich gut. Aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir Streit hatten. Viel miteinander zu tun hatten wir nicht. Unserer Väter haben, glaube ich, zusammen gearbeitet. Ich hoffe das klärt sich noch.“ Elsa sah Maja besorgt hinterher. Sie konnte es wirklich nicht leiden, wenn sie mit irgendjemanden Streit hatte.
 

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Nachdem Mario sich von Elsa verabschiedet hatte, machte er sich schnell auf den Weg ins Clubhaus wo ihn die anderen schon erwarteten. „Na Käptain, heute mal pünktlich? Wollte Elsa etwa keine Zeit mehr mit dir verbringen?“ rief ihm Kevin entgegen, als Mario ins Clubhaus kam. „Lass ihn in Ruhe Kevin. Gestern hast du dich beschwert, weil er, zum ersten Mal übrigens, zu spät kam und heute ist er pünktlich und du meckerst trotzdem rum.“ Gregor kam seinem Freund zuvor, noch bevor Mario selbst etwas erwähnen konnte. „Ich hätte das auch gerne gewusst.“ meinte Charlie feixend und sein Zwillingsbruder Jeremy ergänzte grinsend „Also das mit Elsa natürlich. Dass er pünktlich ist sehen wir ja.“ „Wenn ich es richtig weiß, dann ist doch heute Leichtathletik-Training.“ sagte Philipp und rückte seine Brille zurecht. „Was eben bedeutet, dass Elsa heute auch pünktlich beim Training sein musste.“ sagte der hochgewachsene Tommy und nickte. „Was wiederum bedeutet, dass wir morgen beobachten könnten, ob Mario pünktlich ist oder nicht. Wenn er wieder zu spät ist, dann liegt es eindeutig an Elsa.“ Charlie grinste seinen Bruder an der kichernd nickte. „Jetzt hört auf solchen Schwachsinn von euch zu geben und macht euch fürs Training fertig.“ rief Mario mit rotem Gesicht und zog sich schnell sein Trikot an. Er streifte noch seine Handschuhe über und setzte seine Mütze auf. „Los geht es, zehn Runden laufen!“. „Menno, immer laufen.“ jammerte Kevin lief Mario aber hinterher. „Ach komm Kevin, das gehört zum Fußball genauso dazu.“ lachte Gregor und überholte ihn. „Der immer mit seiner guten Laune...“ murrte Daniel und dann liefen alle Kickers zusammen ihre Runden.
 

Elsa stand da und machte ihre Dehnungsübungen als vom Fußballplatz laute Stimmen kamen „1,2,3,4, 1,2,3,4,....“ Sie drehte sich um und sah wie die Kickers aus dem Clubhaus gelaufen kamen. Mario ganz vorne und alle anderen hinterher. Als Zweiten konnte sie ihren Bruder erkennen. Gregor war eigentlich bei allem was den Fußball betraf immer ganz vorne mit dabei. Daher machten er und Mario auch immer zusammen die Trainingspläne und wenn es darum ging irgendetwas zu beginnen oder etwas Neues auszuprobieren war er der Erste, der „Hier“ schrie. Das zählte sich aber auch aus. Er war derjenige, der die meisten Tore schoss und dadurch den Kickers meistens zum Sieg verhalf.
 

Ihr Blick blieb an Mario hängen, Sie freute sich schon auf morgen, wenn sie wieder Zeit miteinander verbringen konnten, auch wenn es nur beim Klassendienst war. Aber so hatte der Klassendienst wenigstens etwas Gutes.
 

„Elsa, kommst du?“ rief ihre Trainerin. „Klar.“ rief Elsa und lief lachend zu den anderen und verdrängte alles was mit Maja zu tun hatte aus ihren Gedanken.

3

Als Mario zwei Tage später in die Klasse kam, war Elsa bereits da. Er lächelte sie an und ging zu seinem Platz. Auch gestern hatten sie wieder eine gute Zeit miteinander gehabt und als er von dem Verdacht der Kickers erzählt hatte, dass er nur wegen ihr zu spät zum Training kommen würde, hatte sie ihn lachend und pünktlich zum Training geschickt. Und immer wenn er daran und an sie dachte, freute er sich darüber, wie gut es ihm ging, wenn er Zeit mit ihr verbringen konnte.
 

Kaum hatte er sich gesetzt kamen seine Klassenkameraden Lee und Tim zu ihm. „Na, wie ist eigentlich der Dienst mit Elsa so? Wir haben gehört, dass ihr am Montag etwas überzogen habt und du zu spät zum Training kamst.“ „Tja Mario, Lee und ich würden auch gerne noch wissen, ob ihr rumgeknutscht habt.“ Tim zwinkerte Lee zu. Mario, der einen knallroten Kopf bekommen hatte, sah die Beiden entsetzt an. „Wie kommt ihr denn darauf?“ „Das haben wir von unserer Parallel-Klasse gehört.“ Dass die auch nie ihren Mund halten können… dachte Mario. Da hatten sich sicher Tommy, Christoph und Benjamin darüber unterhalten, dass ihr Käptain zu spät dran war. Die drei Verteidiger waren in seiner Parallel-Klasse. Gregor, Kevin, die Zwillinge, Tino, Philipp und Sascha waren eine Klasse unter ihm und Daniel nochmal eine drunter. „Wir haben halt richtig sauber gemacht und nicht nur so ein bisschen. Und mehr sage ich auch gar nicht dazu.“ „Ach komm Mario. Uns kannst du es doch sagen.“ Mario schüttelte entschieden den Kopf. „Sucht euch jemand anderen, den ihr aushorchen könnt.“ „Vielleicht sollten wir Elsa fragen.“ Tim sah Lee an, der enttäuscht zurück sah. „Du weißt doch, wenn Mario nichts sagt, wird auch Elsa nicht reden.“ „Schade eigentlich. Mario, willst du uns nicht doch irgendetwas erzählen, irgendeine Kleinigkeit, bitte?“ Mario musste lachen, die Beiden versuchten es immer wieder. Wenn er wüsste, dass Elsa von ihren Freundinnen Yuri und Tini genauso belagert und ausgefragt wurde. Aber auch sie blieb standhaft.
 

Vor der letzten Schulstunde merkte Mario, wie sich jemand an seinen Tisch stellte. Fragend schaute er nach oben und bemerkte erstaunt, dass es Maja war. „Hallo Mario“ begann sie „ich hätte eine Frage, eher schon eine große Bitte an dich.“ „Ähm ja, was kann ich für dich tun?“ Mario warf einen Blick über die Schulter um nach Elsa zu sehen. Diese saß an ihrem Platz und sah stirnrunzelnd zu ihnen nach vorne. Mario sah Maja fragend an. „Die anderen haben mir erzählt, das du der Beste hier in der Klasse bist.“ Mario wurde leicht rot. „Naja..“ Er wünschte er hätte seine Mütze auf, die er sich einfach ins Gesicht ziehen könnte, dass niemand sehen konnte, wie er rot wurde. „Also was ich dich fragen wollte Mario, ist eigentlich.. nun ja, ihr seid in Mathe weiter als wir an meiner alten Schule waren und ich komme nicht mit. Und daher wollte ich dich fragen, ob du mir Nachhilfe geben könntest. Wenn es dir mit deinem Fußballtraining zu viel wird, kann ich das natürlich verstehen, aber ich hatte halt gehofft... also, ich möchte meine Mutter nicht enttäuschen, sie hat gerade soviel um die Ohren und das ich jetzt in Mathe durchfalle wäre nicht so gut.“ Maja sah ihn mit großen Augen bittend an.
 

„Nun ja,“ Mario kratzte sich am Kopf „wenn du Hilfe brauchst, dann versuche ich das natürlich. Diese Woche ist es eher schlecht, da ich Klassendienst nach der Schule habe und anschließend immer gleich Training...“ „Das ist echt super, vielen Dank. Wie wäre es bei dir denn mit Samstag? Natürlich nur wenn du da kannst. Mir wäre es eine Riesenhilfe. Soll ich zu dir kommen? Bei uns zu Hause ist noch Chaos und überall stehen Kartons herum die noch nicht ausgepackt sind.“ Mario, der nun einen knallroten Kopf hatte, überlegte sich, ob es noch eine andere Möglichkeit gebe, als sich bei ihm zu Hause zu treffen. Er hatte eigentlich gehofft, dass er ihr in der Schule während der Pausen oder vielleicht in einer Freistunde helfen könnte. Aber dass sie sich gleich mit ihm daheim treffen wollte... Und wenn er an Elsa dachte, war ihm das eigentlich nicht so recht. Wer weiß, was sie davon halten würde. Immerhin hatten sie sich noch nie alleine getroffen und Elsa war auch noch nie bei ihm zu Hause gewesen. Wie als ob Maja seine Gedanken gelesen hätte, sprach sie weiter. „Je schneller wir anfangen könnten, desto besser. Ich habe jetzt schon einige Defizite und je länger ich warte, desto größer werden diese.“ Da hatte sie natürlich auch recht. „Falls deine Freundin ein Problem damit hat, dann kann ich sie ja mal fragen, ob es für sie in Ordnung ist und erkläre ihr die Situation.“ Maja lächelte Mario an.
 

„Meine Freundin?“ fragte er. „Ich meine Elsa.“ „Elsa ist nicht..., also sie..., also wir....,“ stammelte Mario während Maja ihn mit großen Augen ansah. „Was meinst du?“ „Elsa und ich sind kein Paar....“ sagte Mario leise. „Ach so.“ sagte Maja, strahlte über das ganze Gesicht und lächelte ihn an. „Dann dürfte das ja kein Problem sein, da bin ich sehr froh darüber.“ „Ja“ murmelte Mario und überlegte, ob es wirklich kein Problem war. Daher hörte er gar nicht, wie Maja weitersprach. Als sie ihm die Hand auf die Schulter legte, schreckte er aus seinen Gedanken hoch „Was?“ „Ich hatte dich gerade gefragt, ob es in Ordnung ist, wenn ich um elf Uhr zu dir komme.“ „Ja, das müsste passen...“ „Gut, dann gib mir doch bitte noch deine Adresse und Telefonnummer.“ Mario schrieb die Daten mit roten Kopf auf einen Zettel in seinem Schreibblock, riss die Seite heraus und gab sie ihr. „Danke, du bist echt ein Schatz.“ Maja zwinkerte ihm zu und ging nach hinten zu ihrem Platz, da die Schulglocke bereits geläutet hatte.
 

Mario drehte sich mit rotem Kopf nach hinten und schaute zu Elsa. Diese sah ihn fragend und stirnrunzelnd an. Sie drehte sich zu Maja um, die in diesem Moment etwas zu ihr sagte. Kurz darauf warf Elsa ihm einen traurigen Blick zu, da aber in diesem Moment die Lehrerin hereinkam hatte Mario keine Zeit mehr zum reagieren. Er musste ihr nachher beim Klassendienst dringend erklären, dass da nichts weiter war. Langsam verfluchte er sich für die Idee mit der Nachhilfe und vor allem dafür, dass er einfach nicht nein sagen konnte.
 

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Elsa hatte von ihrem Platz aus beobachtet, wie Maja zu Mario gegangen war und einige Zeit mit ihm gesprochen hatte und ihn immer mal wieder an der Schulter oder an der Hand berührte. Sie wunderte sich über sich selbst, wie eifersüchtig sie wurde und das, obwohl die Beiden sich nur unterhielten. So eifersüchtig war sie nicht mal auf Marios Fanclub. Als Mario etwas auf einen Zettel schrieb und ihn Maja gab, war sie verwirrt. Sie konnte sich wirklich nicht vorstellen, was er ihr aufgeschrieben haben könnte. Aber vielleicht war es ja irgendein Buchtipp oder so etwas.
 

Als Maja nach hinten ging, drehte sich Mario zu ihr um und sah ihr in die Augen. Sie konnte seinen Blick nicht richtig deuten, aber sie dachte fast so etwas wie ein schlechtes Gewissen zu erkennen.
 

„Tja Elsa, ich treffe mich am Samstag mit deinem Mario. Aber wie er mir erklärt hat, ist er ja gar nicht `dein´ Mario.“ „Wie bitte?“ Elsa drehte sich geschockt zu Maja um, die triumphierend mit einem Zettel vor Elsas Nase herum wedelte. „Hier habe ich seine Adresse. Er hilft mir ein wenig mit der Schule.“ Elsa sah Maja an und dachte, das Marios Blick tatsächlich ein schlechtes Gewissen sein musste. Enttäuscht und traurig sah sie zu ihm nach vorne. Mario sah aus als wollte er aufspringen und zu ihr kommen. In diesem Moment kam aber Frau Hamara herein und damit hatte er keine Chance mehr mit ihr zu sprechen, jedenfalls nicht zu diesem Zeitpunkt.
 

Kurz vor Ende der Stunde klopfte es an die Türe und Henry, der Baseball-Käptain kam herein. „Henry, was kann ich für dich tun?“ fragte Frau Hamara ihn. „Hallo Frau Hamara, ich komme gerade vom Direktor und soll Mario holen.“ Mario, der die ganze Zeit schon unruhig auf seinem Stuhl herumgerutscht war, ständig zur Uhr sah und hoffte, dass die Stunde endlich herumging, sah Henry entgeistert an. „Was ist denn?“ „Der Direktor will dass alle Mannschafts-Kapitäne zu ihm kommen. Er wird es uns erklären, wenn wir da sind. Mehr weiß ich bisher auch noch nicht.“ „Na dann nimm deine Sachen mit und geh Mario.“ nickte Frau Hamara ihm zu. „Aber ich habe doch Klassendienst...“ versuchte Mario einzuwenden. Das war jetzt echt zu blöd. Er sollte doch noch dringend mit Elsa sprechen. „Da werden wir schon jemanden finden. Kann jemand für Mario einspringen?“ fragend blickte Frau Hamara zu ihren Schülern. „Ich kann es machen.“ meldete sich Yuri und warf Elsa einen Blick zu, den diese gar nicht mitbekam, da sie nachdenklich zu Mario nach vorne sah. „Siehst du Mario, du kannst beruhigt gehen.“ entließ Frau Hamara ihn. Mario packte seine Sachen zusammen und sah beim Aufstehen nochmal zu Elsa nach hinten, die allerdings seinem Blick auswich.
 

Auf dem Weg zum Büro des Direktors sah Henry Mario von der Seite an. „Ich habe noch nie mitbekommen, dass sich jemand so um den Klassendienst reißt. Hat es etwas mit deiner Mithelferin zu tun?“ Mario schnaubte nur und lief verdrossen den Weg weiter ohne etwas zu sagen. Er dachte darüber nach, wie er nachher noch kurz mit Elsa sprechen könnte. „Man bist du schlecht drauf...“ Henry lief ein paar Meter schweigend neben Mario her. Dann fing er wieder an zu sprechen und das in einem sehr lachenden Tonfall „Nicht nur, dass du dich um den Klassendienst reißt, du kommst sogar noch zu spät zum Training. Das habe ich ja noch nie erlebt.“ Mario drehte seinen Kopf zu Henry herum. „Das haben inzwischen wohl alle mitbekommen.“ „Wir haben an dem Tag draußen auf dem Platz trainiert und haben dadurch mitbekommen, dass die Kickers dich gesucht haben. Und dass Gregor dich dann vom Klassendienst mit seiner Schwester angeschleppt hat.“
 

Das Baseball-Team und die Kickers benutzten gemeinsam den Platz und hatten vereinbart, dass sie sich täglich abwechselten und die jeweils andere Mannschaft auf dem Platz trainierte. Wenn die Kickers nicht auf dem Platz waren, dann trainierten sie entweder im Park oder am Strand.
 

Inzwischen waren sie vor dem Büro des Direktors angekommen und sahen die Kapitäne der anderen Mannschaften. Die Sekretärin kam in diesem Moment heraus und meinte: „Schön, dass ihr alle da seid. Dann kommt doch mal herein.“ und bat sie in das Büro des Direktors. Dieser eröffnete den Kapitänen, dass die Schülerzeitung eine Sonderausgabe über die Sportmannschaften an der Schule herausbringen wollten und wie sie sich die Artikel vorgestellt hatten.
 

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Kurz nachdem Mario die Klasse mit Henry zusammen verlassen hatte, läutete auch schon die Schulglocke und während die anderen Schüler die Klasse verließen blieb Elsa mit Yuri und Tini zusammen im Klassenzimmer. „Danke dass ihr mir helft.“ „Das ist doch kein Problem“ meinte Tini „Immerhin haben wir nachher noch Leichtathletik und wir wären jetzt sowieso nur draußen herum gesessen und hätten gewartet.“ „Trotzdem danke.“ Elsa versuchte die Beiden anzulächeln, was ihr aber nicht so recht gelang.
 

„Diese Maja spinnt doch echt. Sie wusste doch von dir und Mario, immerhin hatten wir es ihr erzählt.“ sagte Yuri nachdenklich, während sie nach dem Besen langte. „Meinst du, dass sie ihn dir ausspannen will?“ fragte Tini, als sie anfing die Tische und den Lehrerpult abzuräumen. Elsa, die wieder die Tafel wischte, lachte künstlich auf. „Was heißt hier ausspannen. Wir sind ja kein Paar, wie er ihr wohl selber gesagt hat. Er kann sich treffen, mit wem auch immer er will.“ Dann sagte sie nichts mehr und konzentrierte sich auf das Saubermachen. Yuri und Tini, die ihre gedrückte Stimmung bemerkten, sahen sich an und zuckten mit den Schultern. Elsa tat ihnen leid, aber sie hatte auch recht. So arbeiteten die Drei schweigend und gingen anschließend zu ihrem Leichtathletik-Training.
 

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Die Kickers waren heute wieder draußen auf dem Platz und trainierten. Mario war allerdings nicht bei der Sache, da er immer wieder zum Sportplatz hinüber sah, auf dem die Leichtathletik-Gruppe trainierte und versuchte einen Blick auf Elsa zu erhaschen. „Was ist denn mit dir los? Du bist irgendwie abwesend.“ fragte Gregor ihn und stellte sich zu ihm, während die anderen weiter Zweikämpfe trainierten.
 

Mario sah kurz zu ihm und zog dann seine Mütze tiefer ins Gesicht, damit Gregor seine roten Wangen nicht sehen konnte. „Ach weißt du, vorher ist ein bisschen was durcheinander geraden und ich muss dringend mit deiner Schwester sprechen. Irgendwie habe ich aber Angst, dass ich sie verpasse und sie fort ist, bevor ich mit ihr reden kann.“ „Falls du sie tatsächlich verpassen solltest Mario, dann kommst du nachher einfach mit zu mir nach Hause. Spätestens da kannst du ja mit ihr reden, ja?“ Mario sah seinen besten Freund erstaunt an, damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. „Hey, wollt ihr etwa nicht trainieren?“ schrie Kevin laut über den kompletten Platz. „Auch ihr habt es nötig!“ „Nun ja, das würde ich jetzt nicht unbedingt unterschreiben...“ sagte Christoph und Sascha nickte „Immerhin sind die Beiden unsere besten Spieler.“ „Trotzdem müssen auch wir trainieren, da hat Kevin schon recht.“ sagte Mario und nahm seinen Fußball in die Hände. „Dann trainieren wir jetzt mal Kopfball.“ Und so stürzte sich auch Mario ins Training, schon etwas beruhigter, da er jetzt wusste, dass es auf jeden Fall noch klappen würde, mit Elsa zu sprechen.
 

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Nach dem Training machte sich Elsa mit ihren Freundinnen auf den Heimweg. Beim Training war sie Maja so gut es ging aus dem Weg gegangen. Diese hatte dies zum Glück auch zugelassen und ihr nur immer wieder einen überheblich Blick zugeworfen. Maja wusste genau, wie sehr es Elsa wurmte, dass sie sich mit Mario treffen würde.
 

Als sie am Fußballplatz vorbei liefen, auf dem die Kickers immer noch trainierten hörten sie plötzlich eine laute Stimme hinter sich „Elsa, warte kurz.“ Als die Drei sich umdrehten sahen sie Mario auf sich zu rennen. Yuri stieß Tini den Ellenbogen in die Rippen. „Elsa, wir gehen schon mal weiter. Warte nur ab, es wird sich schon noch alles klären. Wir sehen uns morgen früh.“ „Wartet doch noch kurz...“ „Nein Elsa, sprich du dich erst mal mit Mario aus.“ sagte Tini und zwinkerte ihr zu. Dann drehten Elsas Freundinnen sich um und gingen nach Hause.
 

Elsa sah den Beiden nach und als Mario bei ihr ankam drehte sie sich mit rotem Gesicht zu ihm um. „Was gibt es?“ Mario blieb vor ihr stehen, sah sie mit ebenfalls roten Wangen an und zog seine Mütze ins Gesicht. Fast hätte er sie verpasst aber Gregor hatte ihn auf sie aufmerksam gemacht. „Ich müsste noch kurz mit dir reden.“ „Wenn es wegen Maja ist, musst du mir nichts erklären. Du kannst deine Zeit mit jedem verbringen, mit dem du möchtest.“ sagte Elsa leise und sah auf den Boden. Mario zog seine Mütze noch tiefer ins Gesicht. „Ich würde aber lieber Zeit mit dir verbringen. Kannst du vielleicht noch ein paar Minuten warten? Unser Training ist bald aus und ich kann dich nach Hause bringen und wir könnten ja auf dem Weg reden....“ Mario hatte seinen ganzen Mut zusammennehmen müssen, um dies zu Elsa sagen zu können. Diese sah erstaunt zu ihm auf und freute sich über seine ehrlichen Worte. „Gerne. Aber beeile dich, ja?“ „Natürlich. Bis gleich, geh nicht weg.“ Strahlend sah er sie an und rannte zu den Kickers zurück. Nun wollte er das Training so schnell wie möglich hinter sich bringen.
 

Als er bei den Kickers ankam sahen diese ihn alle schon grinsend an. „Na du alter Schwerenöter. Hast du sie breitschlagen können?“ Kevin lachte laut auf. Aber nur einen kurzen Moment, da Mario sich bückte, einen Fußball nahm und ihn Kevin kurzerhand gegen den Kopf warf. Kevin verstummt und langte sich perplex an den Kopf. Die anderen Kickers begannen schallend zu lachen. „Tut mir leid Kevin, aber ich konnte einfach nicht widerstehen.“ grinste Mario ihn an. Da ihr Käptain nun wieder bessere Laune hatte, konnte ihm Kevin auch nicht böse sein und meinte nur „Vermutlich habe ich das verdient.“ „Und das aus dem Mund von Kevin!“ rief Christoph „Ein einmaliges Erlebnis meine lieben Freunde. Merkt euch dies, es wird vermutlich nie wieder vorkommen.“ Die Anderen lachten noch lauter und auch Kevin stimmte mit ein. Gregor war froh, dass es Mario wohl besser ging und warf einen Blick zu seiner Schwester, die sich an der Schule unter einem Baum niedergelassen hatte. Vermutlich wartete sie noch auf Mario.
 

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Nach dem Training hatten die Kickers noch aufgeräumt und sich umgezogen. Mario verließ als Vorletzter das Clubhaus. „Magst du nicht mitkommen?“ Er sah Gregor an, der als Letzter noch dasaß. „Ne ne, geht ihr zwei mal nur alleine nach Hause. Du willst ja mit ihr sprechen und ich will euch dabei nicht stören. Ich gehe noch ein bisschen an den Strand.“ Gregor lachte Mario an. Er war ganz froh, wenn seine Schwester und sein bester Freund etwas miteinander machten. Sie hatten zwar noch nie offen darüber gesprochen, aber er fand, dass die Beiden ganz gut zusammenpassen würden. Und er würde am Strand vielleicht noch Conny begegnen. Darauf freute er sich immer, hoffentlich war sie da.
 

Mario sah seinen Freund mit roten Wangen an. „Danke schön.“ „Nun mach schon, lass Elsa nicht so lange warten. Ich schließe nachher ab.“ Gregor scheuchte Mario nach draußen. „Bis Morgen dann.“ Mario schaute nochmal über seine Schulter nach hinten „Bis Morgen.“
 

Elsa saß draußen unter einem Baum und wartete auf Mario. Ihn Gedanken war sie die ganze Zeit durchgegangen, was sie mit ihm reden könnte und was sie sagen könnte, ohne eifersüchtig zu klingen. Mit roten Wangen sah sie zu, wie Mario aus dem Clubhaus kam und sich nochmal umdrehte. Gregor war der Einzige der noch da sein dürfte, die Anderen hatte sie beim Gehen beobachtet. Sie war ein wenig enttäuscht, dass sie nun nicht ganz alleine mit Mario nach Hause gehen konnte.
 

Überraschend kam Mario allerdings alleine auf sie zu. „Hey.“ begrüßte er sie leise. „Hey.“ grüßte sie zurück. „Wo bleibt Gregor?“ Sie sah über Marios Schulter zum Clubhaus hinüber, konnte Gregor aber nicht sehen. „Er wollte noch an den Strand und meinte, dass wir zwei schon mal vorgehen sollen.“ sagte Mario mit roten Wangen zu ihr. „Oh, okay.“ Elsa freute sich, dass sie nun doch alleine Zeit mit Mario verbringen konnte. Sie wand sich Richtung Schultor und lief los. Mario kam mit ihr mit. „Soll ich deine Sporttasche nehmen?“ fragte er sie. „Du trägst doch selber schon zwei Taschen...“ „Das macht mir nichts. Gib her.“ Mario nahm ihr die Sporttasche von der Schulter. Elsa sah ihn mit einem roten Schimmer im Gesicht an.
 

Die Beiden liefen schweigend nebeneinander her. Elsa brach das Schweigen schließlich. „Was wolltest du noch mit mir sprechen?“ fragte sie ihn mit klopfendem Herzen. Mario verkrampfte seine Hand um die Sporttaschen und zog mit der anderen seine Mütze tiefer ins Gesicht. „Ich weiß nicht, was genau Maja dir erzählt hat und wollte dir sagen, dass sie mich nur um Nachhilfe in Mathe gebeten hat... Mehr ist da wirklich nicht, das solltest du nur wissen...“ Elsa sah auf den Boden vor sich. „Sie meinte zu mir, dass sie sich mit dir treffen würde und dass du ihr mit der Schule helfen würdest. Ich finde es gut, dass du ihr hilfst und es wäre lächerlich....“ hier brach sie ab. „Was meinst du?“ fragte Mario. „Es wäre lächerlich zu denken, dass da mehr wäre, also von deiner Seite aus...“ sagte Elsa leise, so leise, das Mario es fast nicht verstanden hätte. Aber er hatte es verstanden und wurde dieses Mal vor Freude und nicht vor Nervosität rot. Er sagte aber nichts weiter zu Elsa sondern strahlte sie nur an, als sie zu ihm herüber sah. Als Elsa das sah begann ihr Herz noch stärker zu schlagen und sie lächelte ihrerseits Mario an.
 

Mario brachte sie bis zu ihr nach Hause. Er war froh, dass er noch mit ihr sprechen konnte. Sie hatten noch einen Umweg durch den Park gemacht und sich dabei Zeit gelassen. Elsa nahm ihm ihre Sporttasche ab, stellte sie neben sich auf den Boden und lächelte ihn an. „Bis morgen. Ein letztes Mal Klassendienst.“ Mario, der seine Taschen ebenfalls abgestellt hatte, wurde plötzlich ernst. „Das wollte ich dir noch sagen, ich kann morgen wieder keinen Klassendienst machen. Wir müssen wegen der Sache mit den Artikeln zur Schülerzeitung.“ Mario hatte Elsa auf dem Weg erzählt, warum er zum Direktor hatte müssen. Elsa wurde traurig. „Schade. Ich fand es eine schöne Zeit.“ zögernd lächelte sie ihn an. „Von mir aus können wir das mal wieder machen.“ „Ja, und dieses Mal ohne dass deine Freundinnen sich irgendetwas ausdenken müssen, ja?“ entgegnete Mario lächelnd.
 

Die Beiden standen da und sahen sich tief in die Augen. Mario überlegte sich mit lautem Herzklopfen, ob er sie einfach küssen sollte. So wie Elsa gerade vor ihm stand und ihn anlächelte, wurde dieser Wunsch fast übermächtig und er ging einen Schritt auf sie zu. Elsa sah zu ihm auf. Ob er sie wohl küssen würde? Sie presste ihre freie Hand auf ihr Herz, das immer stärker schlug. Mario machte nochmals einen kleinen Schritt auf sie zu und beugte sich leicht zu ihr herunter... und in diesem Moment rief eine Stimme plötzlich: „Ihr zwei habt ja ewig gebraucht.“ Erschrocken fuhren sie auseinander. An der Eingangstüre stand Gregor. Er war schneller als Elsa und Mario daheim gewesen, die aber auch sehr viel Zeit gebraucht hatten. Am Strand war er Conny leider nicht begegnet und so hatte er sich auf den Heimweg gemacht.
 

Gregor hatte gar nicht gemerkt, wobei er die Beiden unterbrochen hatte. „Kommst du rein Elsa, es gibt gleich Essen und Mama hat schon dreimal nach dir gefragt. Bis Morgen nochmals Käptain.“ Gregor drehte sich um und ging nach drinnen. Mario sah Elsa an, aber die romantische Stimmung und auch der Mut, den er gerade noch gehabt hatte, waren weg. „Machs gut Mario. Und danke dir fürs Heimbringen.“ Elsa nahm ihre Taschen vom Boden hoch und sah lächelnd zu ihm auf. „Ja, bis morgen. Und danke fürs Warten.“ Mario wartete noch bis Elsa im Haus war und ging freudestrahlend nach Hause.

4

Samstagmorgen joggte Elsa mit Gregor am Strand entlang. Während Gregor das Tempo vorgab und wie bei dem Training der Kickers laut 1,2,3,4 zählte ließ Elsa ihre Gedanken schweifen. Auch der Tag gestern war sehr schnell vorbei gegangen. Tini hatte ihr noch mit dem Klassendienst geholfen da Yuri tatsächlich noch Termine gehabt hatte.
 

Elsa genoss es am Strand zu laufen, dem Rauschen der Wellen zu lauschen und die Meeresbrise zu spüren. Sie ging jeden Samstagmorgen joggen, da es ihr sehr gut tat und sie sich danach erstaunlicher Weise meistens erholt fühlte. Gregor versuchte so oft wie möglich mitzukommen. Als sie ihren Blick schweifen ließ, erkannte sie in der Ferne eine Gestalt auf sich zulaufen. Sie kniff die Augen zusammen und versuchte die Person zu erkennen. Hoffnung ließ ihr Herz schneller schlagen. Ab und zu begegnete sie Mario beim Joggen. Und auch dieses Mal war es so und als er immer näher kam, konnte man ihn an der grünen Mütze gleich erkennen. Elsa freute sich sehr darüber und auch Gregor musste breit grinsen als er seinen Freund erkannte.
 

„Guten Morgen.“ begrüßten die Drei sich und blieben stehen. Mario sah von Elsa zu Gregor und wieder zurück. „Und wie war es gestern noch?“ fragte er Elsa und meinte damit den Klassendienst. Elsa verstand ihn sofort. „Es hat alles gut geklappt. Tini hat mir ja geholfen. Und wie war es bei dir mit der Schülerzeitung?“ „Sie haben auf jeden Fall einige interessante Ideen.“ „Oh ja,“ sagte auch Gregor „Die wollen einen ganz schön großen Artikel über uns bringen. Mit Fotos und allem... Ich freue mich schon drauf.“ Gregor grinste sie breit an. „Oh oh.“ Elsa zupfte an Marios Ärmel. „Da musst du jetzt wirklich vorsichtig sein.“ „Warum denn?“ fragte Mario sie und sah sie fragend an. „Das steigt ihm noch zu Kopf, jetzt schon in einem Zeitungsartikel zu erscheinen. Er wird sicher ganz übermütig und vermutlich müssen wir den Artikel nachher in unserem Zimmer an die Wand hängen und ich muss die ganze Zeit drauf schauen.“ lachte Elsa laut. Mario begann ebenfalls zu lachen. „Weißt du Elsa,“ sagte Gregor scheinheilig. „Da sind ja nicht nur Fotos von mir drinnen, sondern von der ganzen Mannschaft. Also auch von meinem Käptain!“ Als Gregor das sagte beugte er sich zu Elsa vor und registriert befriedigt wie sie mit einmal dunkelrot anlief. Ein Blick zu seinem Käptain bestätigte ihm, dass auch dieser die gleiche Gesichtsfarbe bekommen hatte. Wenn Gregor ehrlich zu sich selbst war, machte es ihm schon große Freude die Beiden so zu necken.
 

„Und was hast du heute noch so vor Käptain?“ fragte er ihn. „Oh nein,“ sagte Mario und wurde plötzlich hektisch. „Ich muss mich auf den Weg machen. Ich bekomme noch Besuch.“ Bei diesen Worten sah Mario peinlich berührt zu Elsa. Diese schaute von ihm weg. Stimmt ja, dass hatte sie gerade eben noch verdrängt gehabt. Gestern hatte sie sich die ganze Zeit den Kopf darüber zerbrochen, wie es wohl bei Mario und Maja heute laufen würde. Maja hatte sie auch mehrmals daran erinnert, dass sie heute zu Mario nach Hause gehen würde. Elsa selbst war noch nie bei ihm gewesen. Sie schaute Mario an „Mach einfach das Beste daraus, ja?“ Sie lächelte ihn zögernd an. „Kommst du Gregor, laufen wir unsere Runde zu Ende.“ Mit diesen Worten lief sie los. Gregor sah ihr fragend hinterher und dann zu Mario. „Mach es gut und bis demnächst.“ Mario verabschiedete sich von Gregor, der schnell seiner Schwester hinterherlief. Mario blieb noch einen Moment stehen und sah den Beiden hinterher. Dann machte er sich seufzend auf den Heimweg, Maja würde bald zur Nachhilfe kommen.
 

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Maja schaute nochmal auf den Zettel, den Mario ihr gegeben hatte. Die Adresse stimmte. Ein Mehrfamilienhaus, im Erdgeschoss waren mehrere Läden untergebracht. Sie war etwas früher dran, aber das war ihr gerade recht. Sie klingelte und wartete auf das Summen der Türöffnung. Zuvor hörte sie aber eine weibliche Stimme „Ja?“ „Hallo hier ist Maja, Marios Freundin. Ich wollte ihn besuchen kommen.“ „Komm doch hoch.“ Nun erklang der Türöffner und Maja schob die Türe auf und sie stand im Treppenhaus. Sie lief die erste Treppe hoch und da stand schon eine Frau und hielt die Türe auf. Marios Mutter war etwas kleiner als Maja und rundlich. Die schwarzen Haare hatte sie sich mit einer Haarklammer aufgesteckt. „Guten Tag Frau Hongo.“ begrüßte Maja sie. „Hallo Maja, das war doch dein Name oder? Komm doch erst mal rein. Mario ist noch duschen. Er war joggen und ist gerade erst heimgekommen.“ Maja musste lachen. „Dabei wusste er doch dass ich komme. Er hat ihnen sicher davon erzählt.“ Sie legte ihre Schultasche auf den Boden, zog sich ihre Schuhe aus stellte sie ordentlich an die Seite.
 

Frau Hongo wurde leicht rot, jetzt wusste Maja auch, woher Mario diese Eigenart hatte. „Ich wusste, dass es da ein Mädchen in seiner Klasse gibt, aber dass du heute vorbei kommen willst hat er mir nicht gesagt.“ Maja lächelte „Mario wollte mir heute mit dem Schulstoff helfen. Ich bin erst diese Woche in seine Klasse gekommen und es ging doch alles sehr schnell mit uns. Ich glaube auch,“ nun schaute sie etwas zerknirscht drein „dass es ihm fast peinlich ist, dass es so schnell ging. Zumindest meinte er zu mir, dass wir es noch etwas geheim halten sollten. Er wollte es zur richtigen Zeit öffentlich machen... Bitte seien sie so lieb und sagen ihm noch nicht, dass sie schon davon wissen. Ich will nicht, dass er mir böse ist.“ Frau Hongo schaute sie erfreut an. „Maja mein Mädchen, mach dir da mal keine Sorgen darum. Ich werde meinen Mund halten. Er wird es mir schon noch erzählen. Ach wie freue ich mich. Endlich hat mein Junge eine Freundin und dann auch noch so eine Hübsche. Komm doch ins Wohnzimmer und erzähl mir ein wenig von dir, bis Mario fertig ist.“ Frau Hongo drehte sich um und ging voraus. Maja musste hinter ihr grinsen. So einfach war es also. Sie würde Marios Mutter noch so ein paar Flausen in den Kopf setzen, aber das wäre erst der Anfang. Vergiss ihn gleich Elsa, das mit dir und Mario wird nie etwas werden. Dann folgte sie Marios Mutter.
 

Mario zog sich an und schaute auf die Uhr. Zehn vor Elf. Dann hatte er noch ein paar Minuten Zeit bevor Maja da war. Er wusste noch nicht genau, was er machen sollte. Er hatte die Mathehefte der letzten zwei Jahre herausgeholt und auf seinen Schreibtisch gelegt. Er musste nur noch herausfinden, wie weit Majas Stand war. Er seufzte auf. Viel lieber hätte er die Zeit mit Elsa verbracht. Aber gut, da musste er nun durch. Er hatte Maja zugesagt ihr zu helfen, also würde er das auch machen.
 

Als er aus dem Badezimmer hinauslief hörte er Stimmen aus dem Wohnzimmer. Maja würde doch wohl nicht schon da sein... In diesem Moment rief ihn auch schon seine Mutter. „Mario, kommst du? Deine Freundin ist da. Ich meine deine Schulfreundin.“ Da er noch im Flur stand konnte er nicht sehen, wie seine Mutter Maja zu zwinkerte, die in sich hineinkicherte. „Oh Maja, du bist ja schon da.“ Mario sah Maja an, die vom Sofa aufgestanden war als er ins Zimmer hereinkam. Maja lief um den Wohnzimmertisch herum, stellte sich vor ihn und legte ihre linke Hand auf seine Schulter. „Ich konnte den Weg zu dir nicht einschätzen und bin daher schon ein bisschen früher losgelaufen um auf keinen Fall zu spät zu kommen. Und nun war ich doch um einiges früher da. Aber jetzt weiß ich es ja fürs nächste Mal.“ Sie lächelte Mario an, er musste ja nicht wissen, dass sie es genau so geplant hatte. Mario, der rot wurde, fuhr sich mit seiner Hand durch die noch feuchten Haare. „Dann hol ich mal die Matheunterlagen...“ „Wollt ihr nicht lieber in dein Zimmer gehen zum Lernen?“ fragte Marios Mutter. „Hier ist es doch so ungemütlich und ich bin auch noch da. Vermutlich werde ich euch die ganze Zeit stören.“ Mario wollte gerade etwas dagegen einwenden als Maja bereits zu sprechen begann. „Ich glaube das wäre eine gute Idee, meinst du nicht auch?“ Mit großen Augen sah sie ihn an. Mario schluckte und stimmte anschließend zu. Als er sich umdrehte und vorlief zwinkerte seine Mutter Maja nochmals zu. „Jetzt könnt ihr zumindest ein kleines bisschen Zeit zu zweit verbringen.“ „Dankeschön.“ flüsterte Maja ihr leise zu, nahm ihre Tasche vom Boden und folgte Mario in sein Zimmer.
 

„Komm rein.“ sagte Mario und hielt ihr mit rotem Kopf die Türe auf. Maja sah sich genau um. Links von der Türe stand Marios Bett und darüber hingen Hängeschränke. Geradeaus war ein großes Fenster und auf der anderen Zimmerseite stand Marios Schreibtisch. Dann gab es rechts von der Türe noch ein Bücherregal. Sein Zimmer war zwar nicht sehr groß, aber es reichte gut aus. Als sie zu ihm an den Schreibtisch ging sah sie ein Foto der Kickers darauf stehen. Sie nahm es in die Hand und schaute es sich genau an. „Das ist also deine Fußballmannschaft.“ Mario, der schweigend neben ihr stand, nickte nur. Dann meinte er: „Ich hole noch schnell einen zweiten Stuhl. Setzt dich doch schon mal.“ Er lief schnell aus seinem Zimmer und holte den Schreibtischstuhl aus dem Büro seines Vaters. Wie sollte er das nur durchstehen... „Ein hübsches Mädchen.“ sagte da seine Mutter neben ihm. Mario erschrak und lief rot an. Er hatte gar nicht gemerkt, dass sie da gestanden hätte. Seine Mutter dachte, dass das daran liegen würde, dass er nicht wollte, dass sie wusste, dass Maja seine Freundin war. Sie hoffte, schon bald selbst von ihrem Sohn von seiner Freundin zu hören. „Ich bringe euch gleich noch etwas zum Trinken und ein paar Kekse.“ sagte sie und eilte schon zur Küche, noch bevor er etwas sagen konnte. Mario schüttelte den Kopf. Er hoffte, dass die ganze Nachhilfe sobald wie möglich vorbei gehen würde.

5

Leider hatten sich Marios Wünsche nicht erfüllt. Maja hatte größere Defizite als erwartet und war in fast allen Fächern auf einem schlechten Stand. So verbrachte er in den folgenden Wochen mehr Zeit mit Maja als mit Elsa. Er sah Elsa meist nur in der Schule. Ein paar Mal hatte er es sich herausgenommen und sie nach der Schule nach Hause gebracht. Anschließend war er wieder zurück gerannt um pünktlich zum Training der Kickers zu kommen. Die Viertelstunde mit ihr hatte er aber sehr genossen. Zu einer ähnlichen Situation wie damals als er Elsa vor ihrem Haus fast geküsst hätte, war es seit dem nicht mehr gekommen. Noch heute verfluchte er Gregor dafür, dass er sie gestört hatte. Aber eigentlich konnte Gregor nichts dafür, das wusste Mario und war ihm daher auch nicht böse.
 

Elsa hatte in diesen Wochen eifersüchtig verfolgt, wie Mario und Maja miteinander umgingen. Oft sah sie die Beiden miteinander sprechen. Ob es nun in den Pausen war, wenn Maja sich an Marios Tisch lehnte, auf dem Flur oder draußen auf dem Schulhof. Und dass Maja Mario ständig berühren musste, gefiel ihr überhaupt nicht. Sogar Yuri und Tini war aufgefallen, dass die Beiden viel Zeit miteinander verbrachten. Und auch, dass Mario gar nicht so rot wurde wie bei ihr oft. Elsa konnte sich nicht entscheiden, ob dies ein gutes oder schlechtes Zeichen war.
 

Ab und an ertappte sie Mario dabei, wie er schmunzeln musste wenn er Maja zuhörte. Sie wusste, dass er Maja immer noch Nachhilfe gab, da diese wohl mehr aufholen musste als sie gedacht hatte. Dies verwunderte Elsa. Als sie damals an die Schule gekommen war, war sie mit dem Stoff schon einiges weiter gewesen. Eigentlich konnte sie sich nicht vorstellen, dass Maja solche Defizite hatte. Immerhin waren sie vorher ja in derselben Klasse gewesen. Aber vielleicht hatte sich das ja in den letzten Jahren geändert. Schließlich war sie schon eine Weile nicht mehr dort auf der Schule gewesen.
 

Maja selbst machte Elsa das Leben immer noch schwer. Immer wieder erzählte sie Elsa von der Zeit, die sie mit Mario verbracht hatte und machte Andeutungen. Auch wenn Maja mit Mario sprach, versuchte sie dies immer in der Nähe von Elsa zu tun, um so die Eifersucht weiter zu schüren. Sie würde ihr schon noch zeigen, was es bedeutete etwas oder jemanden zu verlieren, das einem viel bedeutete. Diesmal würde Elsa nicht gewinnen!
 

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Nachdem Elsa ein paar Tage gar keine anderen Worte mit Mario wechseln konnte als „Guten Morgen“ und „Bis bald“, ergab sich endlich wieder die Gelegenheit mit ihm zu sprechen.
 

Es war Mittwoch, kurz vor halb drei, ein paar der Kickers ließen noch auf sich warten. Gregor, die Zwillinge und Philipp standen schon vor dem Clubhaus und kickten sich Bälle zu. Mario hatte vor der großen Eingangstüre mit Henry geredet, der auch noch auf seine Mannschaft wartete. In dem Moment kam Elsa mit Yuri und Tini heraus. Als sie Mario sah wurde sie wie immer rot. Yuri und Tini kicherten und verabschiedeten sich. Auch Henry war schnell weg. So kam es, dass Elsa und Mario alleine da standen. Lächelnd sahen sie sich an. „Wie geht es dir?“ fragte er sie. „Gut und dir?“ „Auch ganz gut, außer dass ich dich in letzter Zeit so wenig gesehen habe.“ Mit rotem Kopf sah er ihr in die Augen. Elsa freute sich und wurde noch etwas röter. „Das habe ich auch gedacht. Schade, eigentlich, dass wir eine Weile keinen Klassendienst mehr haben...“ Mario nickte. „Ja.“ „Wie läuft es denn mit der Nachhilfe? Musst du Maja noch lange helfen?“ fragte Elsa leise. „Ich hoffe nicht mehr lange. Eigentlich würde ich die Zeit lieber anders nutzen.“ Elsa sah ihn mit großen Augen an. „Und wie?“
 

Mario nahm seinen Mut zusammen und wollte sie gerade fragen, ob sie nicht Lust hätte mit ihm auszugehen. Als er anfangen wollte zu sprechen rief eine weibliche Stimme laut „Mario!“ und Maja warf sich in seine Arme und schlang ihre Arme um seinen Hals. Entsetzt musste Elsa zusehen, wie Maja Mario direkt auf den Mund küsste.
 

Mario war im ersten Moment so perplex, dass er gar nicht reagieren konnte. Als sich sein Gehirn endlich wieder einschaltete schob er Maja schnell von sich. „Maja!“ stieß er hervor und sah sofort zu Elsa. Diese stand mit vor Schock riesigen dunklen Augen da und sah die Beiden entsetzt an. „Elsa...“ sagte er. Bevor er aber weiter sprechen konnte hakte sich Maja bei ihm ein. „Hast du es Elsa schon gesagt?“ strahlte sie Mario an. Mario wusste nicht was sie meinte.
 

„Was soll Mario mir gesagt haben?“ fragte Elsa mit leiser bebender Stimme. „Dass wir jetzt ein Paar sind!“ Mario sah Maja entsetzt an und dann zu Elsa. „Nein!“ stieß Elsa hervor. Sie sah Mario an und er erkannte bestürzt, wie sich Tränen in ihren Augen sammelten. Dann drehte sie sich um und rannte davon. Mario sah ihr geschockt hinterher und rief ihren Namen.
 

Gregor kam angerannt. Die Kickers, die nun vollständig waren, hatten alles beobachtet. „Was sollte denn das? Bist du jetzt irgendwie durchgedreht?“ Er sah Mario böse an und rannte seiner Schwester hinterher.
 

Mario wollte ebenfalls hinterherrennen. Maja, die immer noch bei ihm eingehakt war, hielt ihn fest. „Nein, du bleibst hier bei mir.“ „Was soll das Maja? Wir sind kein Paar. Warum erzählst du so einen Mist. Und vor allem, warum erzählst du es Elsa? Ich empfinde nicht so für dich...“ „Ich weiß, Mario. Ich weiß auch, dass du so für Elsa empfindest. Aber ich werde nicht zulassen, dass sie glücklich wird und schon gar nicht mit dir. Du gefällst mir. Also habe ich entschieden, dass du mein Freund sein wirst. Und wenn ich damit auch noch Elsa eines auswischen kann umso besser.“
 

Mario nahm ihren Arm von seinem Körper und drehte sich wütend zu ihr um. „Was soll das? Lass Elsa und mich einfach in Ruhe.“ Maja lachte auf. „Sicherlich nicht Mario. Alle denken, dass wir ein Paar sind. Ich hatte die letzten Wochen genug Zeit um Gerüchte zu streuen. Sogar deine Mutter denkt dass wir ein Paar sind. Und am Wichtigsten ist, Elsa glaubt es. Und ich glaube nicht, dass sie sich so schnell vom Gegenteil überzeugen lässt. Ich habe ihr genug erzählt.“ Maja hatte leise genug gesprochen, dass keiner der Umstehenden es gehört hatte. Damit drehte sie sich um und ging in Richtung des Schultores. Sie warf ihm über die Schulter nochmals eine Kusshand zu und rief laut „Bis morgen mein Schatz. Ich freue mich schon auf dich.“ Dann war sie weg.
 

Mario stand immer noch wie geschockt auf dem Schulhof. Er bekam gar nicht mit, wie die Leute um ihn herum angefangen hatten zu tuscheln. Auch die Kickers, die bis auf Gregor alle da waren, fingen an zu reden.
 

„Also stimmen die Gerüchte die ich gehörte habe doch.“ sagte Tommy. „Welche Gerüchte?“ fragte Sascha, der vor lauter Schreck ganz vergessen hatte seine Kekse weiter zu essen. „In der Schule gehen schon seit einiger Zeit die Gerüchte um, dass zwischen Maja und Mario mehr wäre,“ sagte Benjamin nun. „Und es scheint wirklich so zu sein. Immerhin haben Sie sich die letzten drei Wochen jeden Samstag getroffen.“ „Er hat ja auch einmal das Training auf später verschieben müssen, wisst ihr noch?“ fragte Daniel. „Genau und da war er dann total geistesabwesend.“ erinnerte Christoph sich. „Aber was ist mit Elsa?“ fragte Tino schüchtern. „Es ist auf jeden Fall nicht fair von ihm, dass er sie so verarscht hat.“ sagte Kevin aufgebracht, „Ich glaube nicht, dass sie davon etwas gewusst hat. Sonst wäre sie ja jetzt nicht so aufgebracht weggerannt.“ „Ich glaube sie hat geweint.“ ließ sich Sascha leise vernehmen. „Das hat sie nicht verdient.“ sagte Jeremy wütend und Charlie stimmte ihm zu. „Wir sollten mit Mario sprechen, dass das so nicht geht.“ „Toller Käptain.“ stieß Kevin hervor.
 

Mario bekam von all dem gar nichts mit. Er stand da und wusste nicht, was er nun tun sollte. Eigentlich hätte er Elsa hinterherrennen sollen, dafür war es jetzt aber vermutlich schon zu spät. Und Majas Worte wollten ihm nicht aus dem Kopf gehen. Irgendetwas musste er aber machen. Er sah zu den Kickers hinüber, die ihn alle mit undefinierbaren Blicken ansahen. Nur Kevin konnte er ganz deutlich ansehen, dass dieser wütend war. Dann rannte auch Mario endlich los, in Richtung von Elsas und Gregors Haus. Er musste das Ganze sofort klar stellen.
 

Als er bei Daichis ankam, klingelte er sofort. Gregor öffnete ihm kurz darauf die Türe. Mario konnte ihm ansehen, dass auch er sauer war. Gregor war normalerweise immer gut drauf, mit schlechter Laune hatte Mario ihn sehr selten erlebt. Aber sauer? Eigentlich noch nie.
 

Gregor kam heraus und schloss die Türe hinter sich. „Was sollte das denn?“ fuhr er Mario an. Mario, der vor Gregors Reaktion erschrak, sah ihn nur an. „Bitte, ich muss dringend mit Elsa sprechen.“ „Elsa will aber nicht mit dir sprechen. Musste sie es unbedingt von Maja erfahren? Ich hatte gedacht, dass du ehrlich zu ihr wärst, egal in welcher Hinsicht. Schlimm genug, dass du dich für ein anderes Mädchen entschieden hast, aber Elsa die ganze Zeit im Ungewissen zu lassen und ihr dabei irgendwie auch noch Hoffnung zu machen.“ „Gregor, bitte...“ „Nein Mario. Ehrlich gesagt habe ich gerade auch kein Interesse mich mit dir zu unterhalten. Ich geh jetzt rein und schaue nach Elsa.“ Kurz bevor er die Türe schloss, sagte er noch leise „Und ich dachte du wärst mein bester Freund.“ Dann schloss sich die Türe hinter ihm. Mario stand mit hängenden Armen da. „Das bin ich doch..“ sagte er leise. Und dann noch „Elsa...“
 

Mario war, nachdem er von Gregor abgeblitzt worden war, noch eine Weile vor dem Haus stehen geblieben. Nachdem sich aber nichts gerührt hatte hatte er sich auf den Weg zurück zur Schule gemacht. Als er dort ankam warteten die anderen Kickers schon auf ihn.
 

„Mario!“ „Lasst mich bitte in Ruhe.“ sagte Mario niedergeschlagen. Er wusste, wenn Gregor, der sonst immer hinter ihm stand, so sauer mit ihm war, würden die anderen sicher noch schlimmer drauf sein. Sie alle mochten Elsa.
 

„Nein.“ entgegnete Kevin. „Wir wollen jetzt wissen, was das gerade war! Also rede gefälligst!“ Mario blickte auf. Die Kickers hatten sich mit zum größten Teil verschränkten Armen vor ihm aufgestellt. „Das was ihr gesehen habt war nicht echt.“ Mario fuchtelte mit seinen Händen vor seinem Körper herum. „Ich bin nicht mit Maja zusammen. Wirklich nicht.“ „Für uns sah das aber anders aus.“ sagte Benjamin. „Und warum sollte sie so etwas denn bitte behaupten?“ fragte Christoph nach. „Ich kann es euch nicht sagten. Als ich sie darauf angesprochen habe, meinte sie, dass sie Elsa eines auswischen wollte und sie dafür sorgen würde, dass sie niemals glücklich wird. Ihr müsst mir glauben, ehrlich.“ Mario sah seine Freunde verzweifelt an. Bitte, sie mussten ihm einfach glauben. Wenn nicht mal seine Freunde ihm glaubten, wie sollte er Elsa jemals von der Wahrheit überzeugen können?
 

„Was für ein Quatsch. Warum sollte sie Elsa eins auswischen wollen?“ Charlie sah Mario verachtend an. „Elsa tut keiner Fliege etwas zuleide. Außerdem kennt Maja sie erst seit, wie lange? Einem Monat?“ Auch Jeremy wollte Mario nicht glauben. „Elsa und Maja waren zusammen in einer Klasse, bevor Elsa und Gregor hierhergezogen sind. Irgendwas muss damals vorgefallen sein.” “Ich weiß nicht so recht. Von hier aus sah das Ganze auf jeden Fall ziemlich echt aus. Und in der Schule gehen schon seit einiger Zeit Gerüchte über dich und Maja herum.“ Kevin schüttelte den Kopf. „Und es heißt ja, dass an Gerüchten immer ein wahrer Kern ist.“ sagte Philipp.
 

„Vielleicht sollten wir das Training heute einfach ausfallen lassen.“ sagte Christoph niedergeschlagen. Die anderem stimmten ihm zu. Auch Mario fand, dass es besser wäre heute nichts mehr zu machen. Sie würden nicht weiterkommen. „In Ordnung. Aber bitte glaubt mir.“ „Lass uns eine Nacht darüber schlafen.“ sagte Tommy nachdenklich und die anderen nickten bestätigend.
 

Dann machten sich alle auf dem Heimweg. Mario räumte die Bälle auf und ließ die Situation von vorher immer und immer wieder Revue passieren. Es war klar, dass Elsa denken musste, dass zwischen ihm und Maja etwas lief. In letzter Zeit hatte er sie meistens nur gesehen, wenn Maja gerade in seiner Nähe war. Immer wenn er mit Elsa sprechen wollte war Maja mit einmal aufgetaucht und hatte irgendetwas von ihm wollen. Und er hatte langsam angefangen, sie sympathisch zu finden. Nicht dass er etwas für sie empfunden hätte. Diese Gefühle gehörten seit langer Zeit einzig und allein Elsa und kein einziges Mädchen war ihr jemals nahe gekommen. Nun gut, normalerweise sprach er auch nie mit Mädchen. Er wurde immer rot und wusste nie, was er mit ihnen reden sollte. Elsa war die einzige Ausnahme.
 

Seit ihrem ersten Valentinstag in dem Jahr, in dem Elsa in seine Klasse gekommen war, nahm er auch nur noch ihre Valentinstagspralinen an, wobei er immer eine Praline bekam, die wie ein Fußball aussah. Sein Fanclub machte immer selbst Pralinen und trugen ihm diese den ganzen Tag hinterher und waren immer zutiefst enttäuscht wenn er sie ablehnte.
 

Er musste dringend mit Elsa reden. Er musste sie dazu bekommen, dass sie ihm zuhörte. Das Gefühl sie schon verloren zu haben wurde übermächtig und er spürte, wie ihm Tränen über die Wangen liefen. Mario war derart in Gedanken und Trauer versunken, dass er gar nicht mitbekommen hatte, dass ein paar der Kickers noch dageblieben waren.
 

„Käptain?“ hörte er leise eine Stimme. Erschrocken blickte er auf und wischte sich schnell die Tränen aus dem Gesicht. Sascha, Christoph und Tino sahen ihn an. „Was macht ihr denn noch hier?“ Mario drehte sich schnell um und beschäftigte sich an seinem Spind. „Wir wollten dir nur sagen, dass wir dir glauben.“ sagte Sascha leise. „Ja?“ Mario drehte sich wieder zu zu ihnen um. „Ihr glaubt mir?“ „Ja, wir wissen ja, was du für Elsa empfindest.“ Christoph kratzte sich am Kopf. „Und es wäre sehr seltsam, wenn sich dass so schnell bei dir geändert hätte. Wenn wir es richtig nachgerechnet haben, magst du sie seit fast vier Jahren.... und dass du sie so schnell fallen lässt können wir uns einfach nicht vorstellen.“ Mario traten wieder Tränen in die Augen, aber dieses Mal vor Freude, dass seine Freunde, oder zumindest ein Teil von ihnen, ihm glaubten. „Ich bin sehr froh, das zu hören. Ich weiß, dass sich das Ganze sehr verwirrend anhört, aber Maja möchte Elsa irgendwie schaden. Und davon muss ich sie abhalten!“ „Gut Käptain, dann helfen wir dir dabei.“ Sascha streckte seine Faust in die Luft. „Und dann werden wir dafür sorgen, dass Elsa sich wieder in dich verliebt.“ rief Tino und streckte ebenfalls seine Faust in die Luft. Er schaute die anderen an und sah in perplexe Gesichter, Marios war sehr rot. „Also ich finde, dass das ebenfalls sehr wichtig ist.“ sagte Tino. Mario musste leise lachen und legte Tino die Hand auf die Schulter. „Ich danke dir. Vielmehr danke ich euch allen. Nun geht es mir schon ein bisschen besser.“
 

Er wusste, dass er die anderen Kickers auch noch überzeugen musste. Vor allem grauste es ihm davor, mit Gregor zu sprechen. Gregor liebte seine Schwester und da er momentan davon ausging, dass Mario Elsa wissentlich verletzt hatte, würde es sicher sehr schwer werden, ihn von der Wahrheit zu überzeugen. Das Schwierigste von allen würde aber sein, Elsa zu überzeugen. Er hatte ihren Gesichtsausdruck gesehen, kurz bevor sie davon rannte. Und dieser hatte ausgesagt, dass sie alles glaubte, was Maja ihr erzählt hatte.

6

Am nächsten Morgen hatten die Kickers das Training auch nochmals ausfallen lassen, was nicht nur daran lag, dass es Bindfäden vom Himmel regnete.
 

Als Mario in seinem Klassenzimmer ankam, sah er, dass Elsas Platz immer noch leer war. Viele seiner Mitschüler hatten ihm böse Blicke zugeworfen und auch viele der Schüler auf dem Flur hatten ihn nicht gerade freundlich angesehen. Elsa war in der ganzen Schule beliebt und das bekam Mario zu spüren. Yuri und Tini saßen bereits an ihren Plätzen und unterhielten sich miteinander. Ob Elsa wieder zu spät dran war? Irgendwie konnte er es sich nicht vorstellen.
 

Als die Schulglocke läutete kam Frau Hamara herein und an dem Tisch neben seinem ließ sich jemand nieder. Als er hinüber sah erkannte er, dass nicht Lee dort saß sondern Maja. „Was machst du da?“ fuhr er sie an. Maja warf sich ihre langen Haare mit einer Handbewegung aus dem Gesicht. „Ich sitze neben dir mein Schatz, nach was sieht es denn sonst aus?“ „Was ist mit Lee?“ „Er hat freiwillig mit mir getauscht, als ich ihn gefragt habe. Er dachte auch, dass du dich sicher freuen würdest neben deiner Freundin zu sitzen.“ Mario warf nochmals einen Blick nach hinten. Lee hatte sich an Majas altem Platz gesetzt. Und direkt davor war Elsas leerer Platz. Er sah ihn an. In dem Moment legte Maja ihre Hand auf seine. Schnell schüttelte Mario sie ab. „Schatz,“ sagte Maja nicht besonders leise, „Pass doch bitte auf, Frau Hamara möchte anfangen.“ Sie lächelte ihn an und drehte sich nach vorne, wo Frau Hamara stand und die Beiden stirnrunzelnd ansah. Ihre Lehrerin sagte aber nichts sondern begann mit dem Unterricht.
 

Kurz darauf klopfte es an der Türe. „Ja?“ Gregor streckte seinen Kopf zur Türe herein. Er sah kurz zu Mario und konzentrierte sich dann auf die Lehrerin. „Ich wollte kurz die Entschuldigung für Elsa abgeben. Es geht ihr heute nicht gut und meine Mutter meinte, dass sie lieber daheim bleiben soll.“ Gregor reichte Frau Hamara das Schreiben seiner Mutter. Dann drehte er sich um und ging hinaus. Mario würdigte er dabei keinen Blick mehr.
 

Gregor konnte es immer noch nicht verstehen, warum Mario das seiner Schwester angetan hatte. Elsa hatte war gestern den ganzen Tag nicht aus dem Weinen herausgekommen. Auch nachts hatte sie die ganze Zeit in ihr Kissen geschluchzt und Gregor, der im Hochbett über ihr schlief, hatte kaum ein Auge zu bekommen.
 

Mario sah Maja böse an, an der ganzen Situation war nur sie schuld und versuchte sich auf den Unterricht zu konzentrieren. Das funktionierte aber nicht. Immer wieder schweiften seine Gedanken ab. Er musste die ganze Zeit an Elsa denken. Auch die Situation mit seiner Mutter am Abend zuvor ließ ihn nicht los.
 

Als Mario nach Hause gekommen war wollte er gleich mit ihr reden und ihr erklären dass Maja nicht seine Freundin war. Die Reaktion seiner Mutter hatte ihn noch mehr deprimiert. Sie glaubte ihm kein Wort. „Das hatte Maja schon vorausgesehen, dass du sie verleugnen würdest. Sei doch ein Mann und steh einfach zu ihr. Ich bin sehr enttäuscht von dir Mario. Ich dachte, dass du genug Vertrauen zu uns hättest und uns einfach sagen würdest, dass du eine Freundin hast. Am meisten leid tut mir aber Maja. Dass du nicht zu ihr stehst...“ Seine Mutter hatte ihm gar nicht zugehört. Sie war Maja bereits total verfallen.
 

Mario sah über seine Schulter nach hinten zu Elsas Platz. Er machte sich wirklich Sorgen um sie. Er musste später dringend mit Gregor reden. Er hatte schon etwas Bammel vor dem Training nachher. Bisher hatten nur Sascha, Christoph und Tino zu ihm gesagt, dass sie hinter ihm stehen würden. Dadurch hatte er aber auch wieder Mut schöpfen können. Er hätte nicht gewusst, was er tun sollte, wäre er ganz alleine gewesen. Sonst war es immer Gregor gewesen, der ihn nicht alleine ließ.
 

Am Ende der Doppel-Stunde fragte Frau Hamara, wer Elsa die Schul- und Hausaufgaben bringen würde. Mario überlegte sich, ob er das machen sollte, war aber zu langsam, da Yuri sich sofort mit einem lauten „Ich Frau Hamara!“ gemeldet hatte. Nach den Blicken die sie ihm in der kurzen Pause zwischen den ersten beiden Stunden zugeworfen hatte, musste er sie nicht einmal darauf ansprechen, ob er an ihrer Stelle zu Elsa gehen könnte.
 

Nachdem die Lehrerin weg war, wollte er wenigstens versuchen mit ihnen sprechen. „Was willst du Mario?“ Tini stand mit verschränkten Armen vor ihm und funkelte ihn wütend an. „Ich wollte nur wissen, ob ihr mit Elsa gesprochen habt.“ fragte er leise. „Was interessiert dich das? Solltest du dich statt um Elsa nicht um deine Freundin kümmern.“ fuhr Yuri ihn an und deutet zu Maja, die an ihrem neuen Platz saß und zu ihm nach hinten sah. Mario sah zu ihr nach vorne und als Maja seinen Blick auffing strahlte sie ihn an.
 

Mario drehte sich weg. „Hört zu, ich muss dringend mit Elsa sprechen. Könntet ihr ihr das bitte ausrichten?“ „Nein, das tun wir nicht.“ Yuri schüttelte entschieden den Kopf. „Du hast schon genug angerichtet.“ fügte Tini hinzu. Die Beiden drehten sich von ihm weg und ignorierten ihn. Mit hängenden Schultern ging er zurück zu seinem Platz. Hoffentlich konnte er mit Gregor sprechen. Maja, die alles beobachtet hatte, musste lächeln. Elsa würde büßen müssen.
 

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Nachdem die Schule aus war beeilte sich Mario ins Training zu kommen. Er war als Erster da und schloss die Türe auf. Als er hineinging und sich sein Trikot anzog war er sehr nervös. Er konnte sich nicht vorstellen, wie die Kickers reagieren würden.
 

Nach und nach kamen alle anderen. Der Einzige der noch fehlte war Gregor, was völlig untypisch für ihn war. Nachdem sich alle umgezogen hatte, fing Mario an zu sprechen. „Das Ganze tut mir sehr leid und ich weiß, dass es sich auf unser Team auswirken wird. Ich wollte euch nochmals sagen, dass ich nicht mit Maja zusammen bin und Elsa niemals verletzen wollte!“ Mit hochroten Kopf und zusammengeballten Fäusten stand er vor den Kickers.
 

Christoph wand sich zu den anderen um. „Ich glaube Mario, ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er Elsa von einem Tag auf den Anderen durch Maja ersetzt. Denkt doch mal nach. Auf wen hat er sich die letzten Wochen mehr gefreut? Wen hat er kurz vor dem Training nach Hause gebracht? Bei welchem Namen ist er rot geworden? Es war immer nur Elsa um die es ging.“ „Ich habe auch darüber nachgedacht,“ sagte Benjamin und schaute zu Mario auf, der mit rotem Kopf dastand. “Ich kann es mir auch nicht vorstellen.” Tommy und Daniel stimmten nickend zu.
 

Philipp rückte seine Brille zurecht “Ich habe mir gestern Abend eine lange Liste mit Pro- und Kontrapunkten aufgestellt. Und nach genauer Analyse konnte ich nicht umhin zu erkennen, dass Mario die Wahrheit gesagt haben muss.” Alle schauten ihn entgeistert an. “Du hast was?” fragte Charlie ihn. Jeremy blinzelte Philipp nur an. “Danke... denke ich.” sagte Mario und sah Philipp perplex an. Dieser nickte ihm nur huldvoll entgegen.
 

“So einen Schwachsinn habe ich ja noch selten gehört.” Kevin konnte nur den Kopf schütteln. “Ich finde es schwer, einfach zu glauben, dass zwischen dir und Maja gar nichts sei.” Mario hatte sich schon gedacht, dass Kevin nach Gregor am schwersten zu überzeugen war. Auch die Zwillinge schlugen sich meistens auf Kevins Seite. So standen sie auch nun hinter Kevin und bekräftigten seine Worte mit Nicken. Kevin sprach weiter “Du hast in letzter Zeit soviel Zeit mit Maja verbracht und dich jeden Samstag mit ihr bei dir daheim getroffen. Auch unter der Woche hast du sie öfters getroffen. In der Pause haben wir euch gemeinsam gesehen. Du hast ihretwegen sogar das Training verschoben. So etwas hast du wegen Elsa noch nie gemacht. Wie könnten wir da also nichts dahinter vermuten?”
 

Mario verstand, warum seine Freunde den Gerüchten Glauben geschenkt hatten. “Maja kam vor einiger Zeit auf mich zu und hat um Nachhilfe in Mathe gebeten. Da ich Depp nicht einfach nein sagen kann, habe ich zugestimmt ihr zu helfen. Das bereue ich bis heute. Als wir die Matheaufgaben durchgegangen sind, hat sie fast nichts gewusst. Und später kam sie mit den anderen Fächern auch noch an. Eigentlich wollte ich ihr schon sagen, dass sie mal mit jemand anderem reden sollte. Wir haben noch einige andere gute Schüler in unserer Klasse. Maja hatte aber bereits mit Frau Hamara darüber gesprochen, dass ich ihr Nachhilfe gebe und wie gut ich ihr helfen würde. Frau Hamara hat mich selbst darauf angesprochen und mich dafür gelobt. Da konnte ich ja nicht einfach sagen: und jetzt such dir mal jemand anderen…”
 

Mario versuchte den anderen alles so gut erklären wie es nur ging. Er selbst konnte ja noch nicht verstehen, wie sich das Alles in den letzten Wochen entwickelt hatte. Und wie konnte ihm entgehen, was Maja alles hinter seinem Rücken erzählt hatte. Hätte er doch vorher schon davon gewusst, dann hätte er vorher schon versuchen können, Elsa vor dem ganzen Ärger zu schützen. Er erzählte den Anderen, was Maja zu ihm gesagt hatte, als Elsa davon gerannt war. Immer wieder sah er bei den Anderen fragende, unsichere und auch wütende Blicke. Aber zumindest ließen sie ihn sprechen. Sie hörten ihm zu und stellten ab und zu Zwischenfragen um alles besser zu verstehen.
 

“Wir sollten versuchen herauszufinden, was zwischen Elsa und Maja vorgefallen ist.” sagte Charlie. “Genau und dann stellen wir Maja zur Rede und verlangen von ihr Elsa die Wahrheit zu sagen!” Mario war erleichtert das von den Zwillingen zu hören, denn das bedeutete, dass sie ihm glaubten. Er sah zu Kevin hinüber. Dieser sah ihm geradewegs in die Augen. “Was hast du da eigentlich für einen Schlamassel angestellt, Käptain?” Die vertraute Anrede ließ Mario erkennen, dass auch Kevin nicht mehr sauer mit ihm war und sich hinter ihn stellte. Tränen schimmerten in seinen Augen auf.
 

“Jetzt müssen wir nur noch Elsa überzeugt bekommen.” Tino sah die Anderen an. “Ihr habt noch jemanden vergessen” sagte Kevin. “Wen denn?” Sascha sah ihn fragend an. “Mensch Dicker, Gregor natürlich, der ist nämlich noch immer nicht da. Und heute morgen war er ganz schön schlecht auf dich zu sprechen Mario.” “Das hatte ich mir schon gedacht.” seufzte Mario auf. “Weiß jemand von euch wo er ist? Er verpasst das Training doch normalerweise nie.” “Er wollte kurz nach Hause und nach Elsa schauen.” antwortete Jeremy. “Aber er wollte eigentlich so schnell wie möglich wieder kommen,” Charlie sah zu Kevin “Oder hat er zu dir noch etwas anderes gesagt?” “Nein, eigentlich nicht.” “Dann gehen wir schonmal raus und beginnen zu trainieren. Er wird sicher bald kommen.”
 

Mario nahm sich einen Ball und schob die Türe auf. Dann machte er vor Schreck einen Satz nach hinten. Denn genau in diesem Moment hatte auch Gregor von der anderen Seite die Türe aufgezogen. “Gregor! Gut dass du da bist. Ich muss mit dir reden.” “Mario, ich bin nicht hier um mit dir zu reden.” Gregor sah ihn eigenartig von der Seite an. “Ich bin nur wegen den Spielen in der nächsten Zeit da. Wir sollten trainieren, nicht reden.” Gregor drängte sich an Mario vorbei und ging ins Clubhaus hinein. Mario blieb wie vom Blitz getroffen stehen. Hinter sich hörte er Gregor die Runde grüßen “Hallo alle miteinander. Ich ziehe mich nur noch schnell um, dann kann es losgehen.”
 

Die schlechte Stimmung beeinflusste das Training sehr und alle waren sehr froh, als es endlich zu Ende war. Gregor hatte nicht einmal mit Mario gesprochen und war ihm aus dem Weg gegangen. Immer wenn einer das Thema Elsa/Mario/Maja anschneiden wollte, sagte Gregor ihm sehr deutlich, dass er darüber nicht reden wollte. Alle waren betrübt. Was sollte nur werden? Mit dieser eiskalten und trüben Stimmung zwischen Mario und Gregor mussten sie bei den kommenden Spielen eigentlich gar nicht erst auflaufen.
 

Als das Training zu Ende war, machten sich alle auf den Heimweg. Mario und Gregor waren wieder die Letzten im Clubhaus. Gregor schien extra gewartet zu haben, bis alle weg waren.
 

Mario hoffte nun in Ruhe mit ihm sprechen zu können. “Gregor…” setzte er an. “Mario, hör zu,” wurde er von Gregor unterbrochen. “Ich will dass du Elsa in Ruhe lässt. Du hast ihr das Herz gebrochen und ich dulde es nicht, dass du ihr noch weiter weh tust. Sonst werden wir beide richtig Probleme miteinander bekommen.” Gregor sah Mario an. “Ich hoffe du hast das verstanden.” “Gregor, ich wollte Elsa nie wehtun. Bitte hör mir doch zu.” “Nein, lass nur. Egal was du versuchst mir zu erklären, noch was für Ausflüchte du hast. Elsa geht es deinetwegen sehr schlecht. Und auch wenn ich eigentlich der Jüngere bin habe ich mir geschworen sie zu beschützen. Aber ich hätte nie vermutet, dass ich das ausgerechnet vor dir machen muss.” Damit nahm Gregor seine Sporttasche drehte sich um und ging zur Türe hinaus. Mario lief ihm noch ein paar Schritte hinterher und rief Gregors Namen aber der Mittelstürmer drehte sich nicht mehr um.
 

Mario ballte verzweifelt seine Hände zu Fäusten zusammen. Was sollte er noch machen? Gregor gab ihm nicht mal die Chance, alles zu erklären.
 

“Hey Mario.” hörte er da plötzlich eine andere Stimme. Als er sich nach dem Rufer umdrehte, sah er einen großen Jungen mit langen Haaren auf sich zukommen. “Viktor.” sagte er erstaunt. Viktor, der Käptain der Teufel und ein guter Freund der Kickers kam auf ihn zu. “Ich wollte mal bei dir vorbeischauen.” sagte dieser und nahm die Hände aus der Jackentasche. “Ich habe gehört du hast eine neue Freundin. Und dass es nicht das Mädchen ist, das wir eigentlich alle erwarten würden.” Mario sah Viktor erstaunt an. Woher wusste er das nun schon wieder?
 

Viktor deutete seinen Blick richtig. “Du weißt doch, ich habe meine Informanten überall.” Mario sah ihn stirnrunzelnd an. “Gregor hat mit Conny telefoniert und sich über dich ausgelassen. Und dann hat Conny mir einen Teil davon erzählt. Ich habe etwa soviel mitbekommen. Mario, Freundin, Freundin nicht Elsa, Elsa Herz gebrochen, blöder Mario. Und dann noch irgendwas von einem Kuss. Und da ich mir das Alles nicht so vorstellen konnte, dachte ich mir, dass ich einfach vorbei komme und mal selber mit dir rede. Also, was ist da los? Und warum ist Gregor so sauer abgedampft?”
 

“Das ist leider nicht so einfach zu erklären..." Viktor setzte sich an die Böschung. "Ich habe Zeit.." Mario sah Viktor seufzend an, setzte sich neben ihn und erzählte ihm alles. Viktor hörte geduldig zu.
 

“... und daher ist Gregor nun sauer mit mir, Elsa scheint es sehr schlecht zu gehen und ich habe nicht mal die Möglichkeit mit ihr zu reden.” Mario ballte seine Hände zu Fäusten und schlug neben sich ins Gras.
 

Viktor sah nachdenklich auf den Fußballplatz. “Das heißt, Maja möchte eigentlich nur Elsa fertig machen…” Viktor stellte keine Frage sondern machte eine Feststellung. “Und dich zieht sie mit rein…” “Nun ja, dass alleine auch nicht…” “Was meinst du damit?” Viktor sah Mario fragend an. Dieser starrte mit rotem Kopf auf eines der Tore. “Sie meinte dann noch, dass ich ihr gefalle und sie beschlossen hat, dass ich ihr Freund sei.” Viktor konnte nur seinen Kopf schütteln. Er sah auch wieder nach vorne.
 

“Und was wirst du jetzt tun? Du musst ja einiges klarstellen und auch ein paar Gespräche führen.” “Die Anderen meinten, dass wir rausfinden sollten, was Maja für Probleme mit Elsa hat und sie zur Rede stellen sollten.” Mario rupfte gedankenverloren Grashalme aus. “Und ich sollte mit Gregor sprechen. Und natürlich mit Elsa, das ist das Wichtigste!” “Weiß sie eigentlich, was du für sie empfindest?” fragte Viktor ihn. Mario hörte mit roten Kopf auf, Grashalme auszurupfen. “Wir haben nie darüber gesprochen…” antwortete er leise. Viktor sah ihn an, sagte aber nichts. Er stand mit einem Mal auf und streckte Mario seine Hand entgegen. “Wir werden noch einiges zu tun haben.” Mario sah ihn erstaunt an. “Wie meinst du das?” “Ich werde euch helfen. Ich mag Gregors Schwester und einem Freund helfe ich immer gern.” Mario reicht ihm die Hand und ließ sich hochziehen. Sie sahen einander mit festem Blick an. “Danke.” sagte er aufrichtig und drückte Viktors Hand, der diesen Druck erwiderte. “Diese Maja möchte ich doch irgendwann einmal kennen lernen. Zuvor werde ich demnächst mal versuchen mit Gregor zu reden. Und bevor du dich weigerst, vergiss nicht, er hört meistens auf mich. Wir sehen uns.” Viktor tippte sich mit zwei Fingern an die Stirn, drehte sich um und ging.
 

Mario sah ihm hinterher. Es ging ihm um einiges besser als heute morgen noch. Er wusste, dass fast alle Kickers hinter ihm standen und dass er sich auf Viktor verlassen konnte. Nun hatte er das Gefühl, dass alles bald wieder besser werden würde.

7

Am nächsten Tag ging Elsa wieder in die Schule. Sie hatte entschieden, dass es keinen Sinn machen würde daheim zu bleiben. Als ihre Mutter sie gestern morgen nach einer durchweinten Nacht gesehen hatte, hatte sie entschieden, dass Elsa so nicht in die Schule gehen würde und hatte sie kurzerhand wieder ins Bett geschickt. Sie hatte ihrer Mutter nicht erzählt was geschehen war und auch Gregor hatte den Mund gehalten. Trotzdem vermutete sie, dass ihre Mutter sich ihren Teil dachte.
 

Sie hätte nie gedacht, wie weh so ein gebrochenes Herz tun würde. Sie dachte, dass die Erzählungen in Büchern eben nur dies waren, Erzählungen. Aber im echten Leben war es noch viel schlimmer. Sie hatte bisher immer vermutet, das Mario ebenfalls etwas für sie empfinden würde, auch wenn sie nie darüber geredet hatten. Dazu waren sie beide zu schüchtern gewesen.
 

Gregor brachte sie bis zu ihrem Klassenzimmer. "Wenn du irgendetwas brauchst, komm zu mir, ja?" Besorgt musterte er sie.
 

Gregor war die letzten Tage sehr liebevoll zu ihr gewesen. Er hatte sich Sorgen gemacht und war nach Ende der Schule heimgekommen um nach ihr zu sehen. Dadurch war er auch zu spät ins Training gekommen.
 

Sonst lief er immer mit guter Laune und einem Lachen im Gesicht umher, seit dem schlich er jedoch nur noch mit einem missmutigen Gesichtsausdruck herum. Auch ihn nahm die Situation ziemlich mit. Sie spürte, dass er sich mit seinem besten Freund überworfen haben musste. Allerdings sagte er ihr gegenüber nichts und versuchte das Thema Kickers und Fußball ganz zu vermeiden. Er hatte sogar den Fußball, der in einem Netz über seinem Bett hing, abgehängt. Als er aber soweit ging und Maradona nicht mehr mit seinem "Fußballer-Namen" anzusprechen und nur noch "Hund" rief (Maradona hörte oft nichtmal auf seinen richtigen Namen) war es seiner Mutter aber zu viel geworden.
 

Besorgt sah Elsa zur Türe. Obwohl sie wusste, dass sie nicht von der Schule wegbleiben konnte, hätte sie sich am liebsten wieder umgedreht.
 

Es ging ihr immer noch sehr schlecht, Schlaf war ein Fremdwort und sie bekam das Bild wie Maja Mario geküsst hatte einfach nicht mehr aus dem Kopf. Sie hatte Angst davor, Mario und Maja jetzt zusammen zu sehen. Aber sie war nun mal in der gleichen Klasse wie die Beiden. Sie nahm allen Mut zusammen, atmete nochmals tief durch und öffnete mit klopfendem Herzen die Türe.
 

Mario saß nervös an seinem Platz. Ob Elsa heute kommen würde? Er war heute morgen schon früh da gewesen und hatte eine Weile am Schultor gewartet. Irgendwann war er aber ins Klassenzimmer gegangen, da er Gregors Worte vom Vortag noch im Kopf hatte und auch keine Konfrontation vor Elsa riskieren wollte.
 

Jedesmal wenn die Türe auf ging zuckte er zusammen. Als die Türe nun aufging, war es tatsächlich Elsa die hereinkam. Mario sprang auf und sah sie an. “Elsa.” sagte er. Elsa blieb in der Türe stehen und sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Die Gespräche verstummten und alle sahen die Beiden an. Sie standen sich nur gegenüber, sahen sich an und sagten kein Wort.
 

Mario war über Elsas Aussehen erschrocken. Man sah ihr an, dass es ihr nicht gut ging. Sie hatte rotgeweinte Augen und tiefe Augenringe, die auf wenig Schlaf schließen ließen. Am liebsten hätte er sie in den Arm genommen und ihr die ganze Trauer aus dem Gesicht gewischt. Aber er war mit schuld daran, dass es ihr nun so schlecht ging. Auch jetzt kämpfte sie mit ihren Tränen.
 

Maja, die am Fenster gestanden war, sah mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht zu Elsa. So hatte sie es sich vorgestellt. Sie ging zu den Beiden, stellte sich hinter Mario und legte eine Hand auf seine Schulter. “Alles in Ordnung?” Mario reagierte gar nicht darauf.
 

Elsa allerdings erwachte aus ihrer Apathie. Sie sah die Beiden nochmal an und ging dann schnell zu ihrem Platz, wo Yuri und Tini sie in Empfang nahmen. Auch begannen die ersten Gespräche der Klassenkameraden zögernd wieder. Mario sah Elsa traurig hinterher.
 

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Die ersten Stunden hatte Elsa einigermaßen herum bekommen, auch wenn sie sich kaum hatte konzentrieren können. In der Pause stellte sich eine Person an ihren Tisch. Als sie auf schaute, stellte sie fest das es Maja war. Sofort schaute sie wieder auf ihr Schulheft, das konnte sie nun wirklich nicht gebrauchen.
 

“Wie geht es dir Elsa?” fragte Maja sie scheinheilig. “Alles in Ordnung.” murmelte Elsa. Yuri und Tini, die neben beziehungsweise hinter ihr saßen schauten alarmiert zu den Beiden hinüber, bereit, jede Minute einzugreifen. Maja beugte sich zu Elsa hinunter und sagte leise: “Ich sage dir das jetzt nur einmal. Lass deine Finger von Mario, Er gehört mir!” Elsa musste schlucken, bevor sie Maja anschaute und ihr antwortete: “Da musst du dir keine Sorgen machen. Er hat sich für dich entschieden, ich bin keine Gefahr für dich.” Sie blickte zur Seite und wich Majas Blick aus. Maja lächelte zufrieden und sagte lauter: “Ich hoffe auf jeden Fall, dass es dir bald wieder besser geht.” Sie drehte sich um und ging nach vorne zu ihrem Platz.
 

Mario drehte sich zu Maja herum, als sie sich setzte. Er beugte sich zu ihr. “Was wolltest du von Elsa?” fragte er sie leise. Seine Hände verkrampften sich um das Schulbuch, das er gerade in den Händen hielt, ohne darin zu lesen. Maja warf ihm einen überheblichen Blick zu. “Ich habe sie nur an ein paar Tatsachen erinnert.” “Und was wären dies für Tatsachen?” “Dass du mein Freund bist.” Maja blickte nach vorne zur Tafel. “Wir sind kein Paar, wie oft soll ich es dir eigentlich noch sagen?” Mario warf ihr einen wütenden Blick zu. “Wir sind kein Paar mehr, wenn ich es nicht mehr möchte,” Maja sah wieder zu ihm hinüber. “Egal wie oft du es sagst, es hat keinen Sinn. Und Elsa glaubt dir sowieso kein Wort mehr.” Sie hatten leise genug gesprochen, damit es niemand mitbekommen hatten.
 

Mario konnte es nicht fassen. Warum glaubte ihm keiner seiner Klassenkameraden? Sie mussten doch mitbekommen haben, wie er mit Maja sprach und mir ihr umging. Zumindest die Kickers glaubten ihm. Das war schon einmal etwas. Er drehte sich um, um nach Elsa zu sehen. Diese saß mit gesenktem Kopf da. Er hoffte, dass sie aufsehen und ihn ansehen würde. Dies tat sie nicht, jedoch stellte sich Yuri in diesem Moment in sein Blickfeld und warf ihm einen wütenden Blick zu.
 

Maja saß an ihrem Platz und freute sich darüber, dass ihr Plan in Erfüllung ging. Sie wollte, dass Elsa litt. Genauso wie sie…. Zwar auf eine andere Art und Weise, aber schmerzen sollte es trotzdem.
 

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Als die Schule zu Ende war, wartete Mario, bis Elsa zur Türe ging und sprang auf. “Elsa, kann ich bitte mit dir reden?” Elsa blieb stehen, schaute jedoch nicht zu ihm sondern ließ ihren Blick auf die Türe gerichtet. “Ich denke, dass das keinen Sinn macht. Du hattest mir gegenüber keinerlei Verpflichtungen und du hast dich für Maja entschieden. Das ist nunmal so. Daher, lass es einfach sein... bitte.” dann brach ihre Stimme. Und es tut viel zu sehr weh… dachte sie. Ihre Tränen hatten wieder zu fließen begonnen. Mario, der hinter ihr stand konnte dies nicht sehen. Aber Yuri sah Elsa von der Seite. Schnell lief sie zu ihr und legte den Arm um ihre Freundin. “Komm Elsa, wir gehen.”
 

Mario sah den Beiden zu, wie sie das Zimmer verließen. Er ließ sich verzweifelt wieder auf seinen Platz sinken. Was sollte er nur tun?
 

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Als Mario an einem Tag nach einem Spiel ins Training kam, waren alle anderen bereits da. Gregor stand mit verschränkten Armen abseits von den Anderen. Die letzten Spiele hatten sie tatsächlich verloren. Die düstere Stimmung war in den letzten Wochen bestehen geblieben. Mario konnte an nichts anderes als an Elsa denken und Gregor hatte eine sehr schlechte Laune gehabt, unter der seine Konzentration gelitten hatte. Dazu kam noch, dass die Beiden kein Wort miteinander gewechselt hatten, was an Gregor lag, der Mario nicht verzeihen konnte. Mario hatte versucht mit ihm zu reden, scheiterte aber an Gregors Haltung ihm gegenüber. Dies hatte sich auch auf die Stimmung der Anderen ausgewirkt und sie hatten einige ihrer schlechtesten Spiele seit langem hingelegt.
 

Mit düsterer Miene beobachtete Gregor, wie die Anderen Mario begrüßten. Er konnte nicht verstehen, dass die Anderen alle hinter Mario standen. Es war doch offensichtlich gewesen, was passiert war. Sie alle hatten es gesehen…. Und Elsa war die Leidtragende.
 

Mario begrüßte winkend eine Person. Als Gregor sich zu dieser umdrehte, stellte er überrascht fest, dass es sich um Viktor handelte. Was wollte dieser denn hier? Erstaunt sah Gregor ihm entgegen.
 

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Nach dem Training verabschiedeten sich alle wie sonst auch. Gregor rief den Anderen auch noch ein “Bis morgen.” zu und machte sich auf den Weg. “Warte einen Moment.” rief Viktor ihm zu und verabschiedete sich von Mario. Er lief schnell zu Gregor. “Ich komme mit dir mit, wir haben uns schon lange nicht mehr miteinander unterhalten. Wie geht es dir?” Gregor sah ihn misstrauisch an. “Es ging schon besser.” antwortete er aber wahrheitsgemäß.
 

“Ich habe gehört, dass dich das mit deiner Schwester ganz schön mitnimmt…” “Woher hast du…? Ach, ich verstehe. Conny hat mit dir gesprochen.” “Du kennst meine Schwester ja. Sie erzählt mir normalerweise nichts von dem, was sie mit dir redet. Aber die letzten Wochen war sie so deprimiert und als ich sie darauf angesprochen habe, ehrlich gesagt habe ich sie dazu gedrängt mir zu erzählen, was los war, da hat sie mir eben von deiner Schwester und Mario erzählt.” “Da gibt es kein ´und´.” sagte Gregor missmutig, “Das hat sich erledigt.”
 

Viktor sah ihn während des Laufens von der Seite an. “Wie meinst du das?” Gregor sah ihn erstaunt an. “Das ist doch offensichtlich, oder? Er hat eine Freundin. Er hat sich für eine andere entschieden und das, obwohl er wissen sollte, was Elsa für ihn empfindet. Seit wir hier wohnen, himmeln sich die Beiden gegenseitig an ohne auch nur einmal darüber zu sprechen. Jahrelang ging das so. Und von einen auf den anderen Moment, hat er plötzlich eine andere. Er hat Elsa das Herz gebrochen und das kann ich ihm einfach nicht verzeihen.”
 

Ihr Weg hatte die Beiden an den Strand geführt. Dort traf Gregor meistens Conny, Viktors kleine Schwester. Wie sonst mit Conny, setzte sich Gregor mit Viktor in den Sand und sah aufs Meer hinaus, auf dem sich der Sonnenuntergang spiegelte. Sonst genoss er die romantische Stimmung gemeinsam mit Conny, dieses Mal konnte er sie nicht genießen.
 

“Und all die Anderen haben ihm verziehen und tun so, als ob alles in Ordnung ist.” schnaubend sagte Gregor das, was ihn schon seit Wochen aufregte. “Sie glauben ihm, dass er nicht mit Maja zusammen sei und dass sie nur Elsa schaden möchte. Dabei hat er sie geküsst. Vor Elsas Augen. Wie können Sie nur so blind sein. Und Elsa... ” hier stockte er. “Was ist mit deiner Schwester?” fragte Viktor leise. “Es geht ihr schlecht, so schlecht dass es auch mir fast das Herz zerreißt.” gestand Gregor leise. “Und ich kann ihr nicht helfen.”
 

Eine Weile schwiegen die Beiden. “Die Anderen glauben Mario. Meinst du nicht, dass das einen Grund hat?” fragte Viktor. Doch bevor Gregor etwas einwenden konnte sprach Viktor bereits weiter: “Die anderen denken, dass er die Wahrheit sagt. Und das denke ich auch. Du sagtest selber, dass die Beiden schon seit Jahren etwas für einander empfinden. Glaubst du, das ist von einem Moment auf den anderen weg? Das Gefühle einfach so verschwinden oder durch andere Gefühle ersetzt werden? Und das von heute auf morgen? Okay gut, Mario hat viel Zeit mit dieser Maja verbracht, aber trotzdem hatte er auch versucht, Zeit mit Elsa zu verbringen. Die Anderen haben gesagt, dass er sie öfters von der Schule nach Hause gebracht hat und das noch vor dem Training. So etwas macht man nicht, wenn man für denjenigen nichts mehr empfindet. Dann wäre das ja nur noch eine Last…. “
 

Nachdenklich starrte Viktor auf das Meer. “Ich glaube Mario, dass Maja Elsa schaden möchte und das Maja ihn gekonnt für ihre Zwecke einspannt. Und ich glaube auch, dass du ihm keinen Glauben schenken möchtest, da es für dich einfacher ist, ihn als denjenigen zu sehen, der schuld daran ist, dass es deiner Schwester nun so schlecht geht. Deine Sicht auf die Dinge ist total getrübt. Elsa geht es hauptsächlich wegen Mario schlecht und somit ist es für dich am einfachsten, ihm die Schuld zu geben. Dieser Maja schenkst du dabei gar keine Beachtung."
 

Gregor lauschte nachdenklich Viktors Worten. Konnte es tatsächlich so sein, wie Viktor sagte? Konnte er tatsächlich nicht die Wahrheit sehen? Eigentlich hätte er Mario so etwas nie zu getraut. Er wusste seit Jahren, das Mario etwas für Elsa empfand, er hatte zwar nie mit ihm darüber gesprochen, aber Marios Verhalten gegenüber Elsa ließ einige Rückschlüsse zu. Verschloss er aufgrund Elsas Schmerzen die Augen vor dem, was echt war? Eine Weile saßen die Beiden schweigend im Sand. Die Sonne war bereits untergegangen und es war dunkel. “Meinst du das wirklich?” fragte Gregor leise.
 

“Du denkst normalerweise nie etwas Schlechtes von jemandem. Und falls mal irgendetwas ist, machst du dir immer erst Gedanken, bevor du handelst. Ich habe noch nie erlebt, dass du etwas vorschnell negativ beurteilst. Und sonst bist du immer derjenige, der hinter Mario steht. Warum sollte sich das plötzlich ändern.” Viktor stützte die Hände hinter sich in den Sand, lehnte sich nach hinten und sah in den dunklen Himmel hinauf. “Ja…” murmelte Gregor leise. Er stand auf. “Ich muss darüber nachdenken. Aber danke dass du mit mir geredet hast.” Er nahm seine Sporttasche.
 

“Danke dass du mir zugehört hast. Du solltest mit Mario sprechen. Er ist nicht umsonst dein bester Freund.” Viktor sah zu ihm auf. Gregor nickte. “Da hast du recht. Ich sollte ihm auch noch die Chance lassen, darüber zu reden.”
 

Gregor verabschiedete sich und wollte sich auf den Weg nach Hause machen als Viktor noch etwas sagte: “Zu dem Thema jahrelang jemanden anzuhimmeln fallen mir noch zwei andere Menschen ein. Vielleicht sollten auch diese mal über ihre Gefühle füreinander sprechen. Nicht, dass da auch etwas gewaltig daneben läuft.” Gregor wurde rot im Gesicht. Ihm war klar, dass Viktor damit auf ihn und Conny anspielte. Nun stand auch Viktor auf. “Mach es gut Gregor und bis bald.” Und ehe Gregor die Chance hatte etwas zu erwähnen war Viktor auch schon weg.
 

Hatte er gerade tatsächlich die Zustimmung von Viktor für eine eventuelle Beziehung mit Conny bekommen? Nachdenklich umklammerte Gregor seine Sporttasche und machte sich auf den Weg nach Hause, im Kopf ein Durcheinander an Gedanken.

8

Am nächsten Tag hatten die Kickers morgens Training. Gregor hatte sich schon früher als sonst auf den Weg gemacht, da er hoffte noch mit Mario alleine zu sein und mit ihm sprechen zu können. Er hatte viel über das nachgedacht, was Viktor zu ihm gesagt hatte und musste sich selbst eingestehen, dass Viktor recht hatte. Er hatte Mario keine Chance gelassen und ihm nicht einmal zugehört, als Mario mit ihm reden wollte. Er hatte den Kuss gesehen und mehr nicht.
 

Auch die anderen Kickers hatten seit dem öfters versucht mit ihm zu reden. Immer wieder hatten sie ihn von Marios Unschuld versucht zu überzeugen und wollten ihn dazu drängen, endlich mit Mario zu sprechen. Mit Kevin war er in einen rechten Streit geraten, weil dieser ihn einfach nicht in Ruhe gelassen hatte.
 

Nachdem er sich so viele Gedanken gemacht hatte, sah Gregor tatsächlich klarer als zuvor. Die anderen hätten sich nicht einfach so hinter Mario gestellt. Genau wie Viktor gestern Abend gesagt hatte, war es normalerweise Gregor, der hinter Mario stand und die Anderen waren es, die vorschnell urteilten. Das hatten sie diesesmal sicher auch gemacht. Aber im Gegensatz zu Gregor hatten sie Mario die Chance gelassen, alles zu erklären und hatten sich danach dafür entschieden, Mario zu glauben. Gregor konnte es sich nicht vorstellen, dass die Anderen Mario unterstützen würden, wenn er tatsächlich mit Maja zusammen war. Gregor wusste, wie sehr alle Kickers seine Schwester schätzten.
 

Wie Gregor gehofft hatte, war Mario tatsächlich bisher als Einziger da. Er nahm seinen Posten als Käptain sehr ernst. Er war normalerweise immer der Erste und auch der Letzte, der zum Training da war. Als Gregor die Türe zum Clubhaus öffnete sah Mario ihn erstaunt und auch nervös an. “Guten Morgen.” grüßte er ihn leise. Mehr sagte er nicht, schon alleine deswegen, weil Gregor ihm die letzten Wochen die kalte Schulter gezeigt hatte.
 

“Guten Morgen,” grüßte Gregor ihn zögernd. “Mario, ich muss mich bei dir entschuldigen.” Erstaunt nahm Mario die Worte zur Kenntnis. Gregor sprach schnell weiter: “Viktor hat gestern lange mit mir gesprochen und mir die Augen geöffnet. Ich weiß bisher immer noch nicht, wie ich die Situation beurteilen soll… Aber ich hätte dir von Anfang an die Möglichkeit geben sollen, alles zu erklären. Und das habe ich nicht. Dass war dir gegenüber nicht fair.” Gregor verbeugte sich tief vor Mario und als er wieder aufsah stellte er fest, dass Mario Tränen in den Augen hatte. “Gregor..” sagte er mit erstickter Stimme.
 

Damit hatte Mario nicht gerechnet. Viktor hatte es also tatsächlich geschafft, etwas in Gregor wachzurütteln und ihn zum Nachdenken zu bringen.
 

In diesem Moment kamen Benjamin und Tino zur Türe herein. Die beiden wirkten noch total verschlafen, blieben aber erstaunt stehen, als sie Mario und Gregor beieinander stehen sahen. Kevin der hinter ihnen hergelaufen war, stolperte in die Beiden hinein, als sie so plötzlich stehen geblieben waren. Sofort fing er an mit schimpfen (wenn er müde war, war er noch schlechter drauf als sonst oft). “Bleibt doch nicht einfach so stehen ihr zwei Trampel…” dann brach er, ebenfalls erstaunt, ab als er sah, weswegen die Anderen stehen geblieben waren.
 

“Ihr zwei….” Mit erstaunten Blick zeigte er auf Mario und Gregor. Dies war den Beiden dann doch etwas peinlich. “Jetzt tu mal nicht so, als wäre es etwas Besonderes, dass wir hier sind, Kevin.” sagte Gregor und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. “Das ist aber etwas Besonderes, jedenfalls nach den letzten Wochen.” stimmte Benjamin Kevin zu.
 

Tommy, der in der Zwischenzeit auch angekommen war, sah von Mario zu Gregor. “Heißt das, dass bei euch jetzt alles wieder in Ordnung ist?” Mario sah Gregor schweigend an. “Ich denke schon.” sagte Gregor mit einem Blick zu Mario. Dann hörte er Mario tief ausatmen, dieser hatte wohl die Luft angehalten.
 

“Macht euch alle fertig.” rief Mario, “Das Training beginnt gleich.” Mit diesen Worten ging er hinaus. Gregor lief ihm hinterher und stellte sich neben ihn. “Ich hoffe, dass wir noch die Möglichkeit finden miteinander zu reden.” sagte Mario zu ihm, ohne ihn anzusehen. “Die werden wir haben.” antwortete Gregor, drehte sich um und lief wieder zurück ins Clubhaus um ein paar Fußbälle heraus zu holen.
 

Mario schloss erleichtert die Augen. Danke Viktor, dachte er. Er war sehr froh darüber, dass Viktor Erfolg gehabt hatte. Als Gregor vorher zur Türe hereinkam, hatte Mario erst gedacht, dass es Streit geben könnte, aber dass Gregor sich entschuldigte, hatte er nicht erwartet. Nach dem Gespräch mit Gregor würde nur noch die Aussprache mit Elsa notwendig sein. Und dann konnten sie sich hoffentlich wieder miteinander versöhnen…
 

---
 

“Euch noch einen schönen Abend.” verabschiedeten sich die Kickers alle und rannten mit ihren Sporttaschen die Treppen im Park hinunter. Mario und Gregor winkten ihnen hinterher. Sie waren als einzige noch da. Mario atmete tief durch. Nun würde das Gespräch mit Gregor dran sein, danach würde es sich entscheiden, wie es mit Elsa weitergehen würde.
 

“Sollen wir uns setzten?” fragte Gregor und deutete auf den Zaun, auf dem sie öfters saßen. Mario nickte und die Beiden setzten sich. Nervös schob Gregor seinen Fußball mit den Füßen umher. Mario zog seine Mütze tiefer ins Gesicht. Keiner der Beiden wusste, wie sie anfangen sollen. Dann begannen beide gleichzeitig zu reden: “Es tut mir wirklich leid,...” “Gregor du musst mir glauben….” Die Beiden sahen sich an und mussten lachen, froh, dass die Stimmung nun etwas gelockert war. “Du zuerst.” forderte Mario Gregor auf zu sprechen.
 

“Wie ich dir heute morgen schon gesagt hatte, tut es mir leid, dass ich dir nicht zugehört habe. Du weißt, dass Elsa mir als meine Schwester sehr wichtig ist und dass ich sie liebe. Es geht ihr sehr schlecht wegen der Sache mit Maja und dir. Ich habe einen Sündenbock gebraucht und der warst du…” “Nein, du hattest ja recht. Elsa geht es wegen mir so schlecht.” sagte Mario leise und sah niedergeschlagen auf den Boden. “Maja hat ein Problem mit Elsa und sie hat herausgefunden, dass sie Elsa über mich am leichtesten verletzen kann. Ich wollte das nie. Und ich fühle mich schlecht deswegen. Elsa bedeutet mir viel und ich will dass es ihr gut geht…”
 

Gregor saß neben Mario und hörte ihm zu. “Das weiß ich eigentlich ja, aber ich wollte es in dem Moment einfach nicht glauben. Aber Elsa so fertig zu sehen, du glaubst nicht, was das mit einem anstellt…” “Das verstehe ich besser als du denkst.” murmelte Mario. Gregor sah zu ihm hinüber, sagte aber nichts.
 

“Ach Gregor, was soll ich nur machen. Sie geht mir seit dem aus dem Weg, das geht jetzt schon fast drei Wochen so. Ich kann nicht mehr mit ihr sprechen und immer wenn ich sie doch mal sehe, kommen Yuri oder Tini und gehen dazwischen. Und Maja schafft es immer noch, Elsa zu verunsichern. Wie soll ich Elsa die Wahrheit erzählen, wenn ich dazu keine Möglichkeit habe?”
 

Gregor sah ihn nachdenklich an. “Bitte erzähl mir alles nochmal aus deiner Sicht. Ich kenne nur die von Elsa und das auch nur bruchstückhaft und auch das, was ich gesehen habe. Die Anderen haben zwar auch noch versucht, mir deine Geschichte darzulegen, aber das hat natürlich auch nicht so viel gebracht… vor allem, da ich das alles gar nicht wissen wollte.” sagte er mit roten Wangen und einem schlechten Gewissen Mario gegenüber. Es ging ihm nicht gut und er, Gregor, hatte ihm nicht glauben wollen. Was war er nur für ein bester Freund?
 

Mario erzählte Gregor alles, angefangen mit dem Tag, an dem Maja in die Klasse gekommen war und Elsa angefahren hatte, wie Elsa sich gefühlt hatte und Maja sie schon von Anfang hatte spüren lassen, dass sie sie nicht leiden konnte. Das Maja wegen der Nachhilfe auf ihn zugekommen war und wie alles seinen Lauf genommen hatte. Dass es ihm anfangs gar nicht aufgefallen war, dass Maja immer in seiner Nähe war und immer zu dem Zeitpunkt kam, als er mit Elsa hätte sprechen können. Mario erzählte alles, auch dass er angefangen hatte, sie langsam sympathisch zu finden. Er erzählte von dem Kuss, dass er in dem Moment so überrannt wurde, dass er nicht gleich reagieren konnte und es deshalb kurz gebraucht hatte, bis er Maja von sich geschoben hatte, dadurch hatte der Kuss auf Gregor auch so echt gewirkt.
 

Mario erzählte weiter, dass Maja allen etwas vorspielte und er nicht verstehen konnte, warum seine Klassenkameraden und auch Elsa nicht erkennen konnte, wie er Maja immer wieder wütend ansah und mit ihr sprach. Auch dass selbst seine Mutter ihm nicht glaubte.
 

Gregor sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Das schleppte Mario bereits seit einiger Zeit mit sich herum, ob er mit jemanden sprechen hatte können? Normalerweise war er ja immer Marios Ansprechpartner. “Oh man,” sagte er. “Was für ein Mist.” “Das kannst du laut sagen.” stimmte Mario ihm zu, erleichtert, dass er sich alles von der Seele hatte reden können. “Es tut mir leid, dass ich nicht für dich da war. Ich denke, dass du mich auch gebraucht hättest. Elsa ist nicht die Einzige, der es wegen dieser Situation schlecht geht…” sagte Gregor niedergeschlagen. “Ehrlich gesagt ist es mir wichtiger, dass du für deine Schwester da bist. Denn sie brauchte dich dringender als ich.” Mario sah Gregor in die Augen.
 

“Und was jetzt?” “Ich weiß es wirklich nicht. Ich möchte eigentlich mit deiner Schwester sprechen, aber ich bekomme ja weder die Gelegenheit, noch glaube ich, dass sie mir zuhören würde. Und selbst wenn sie mir zuhört, würde sie mir dann glauben? Maja spielt ihre Rolle sehr überzeugend.” “Überzeugend genug, dass sie sogar deine Rolle gleich mitspielen kann.” Gregor musste den Kopf schütteln. Krampfhaft versuchte er, sich einen Plan einfallen zu lassen. Wenn sie ein Fußballspiel hatten und in Bedrängnis geraten waren, fiel ihm eigentlich immer ein guter Plan ein und dann gewannen sie auch meistens. Schade, dass ihm das im wahren Leben nicht so einfach viel. Er dachte lange nach. “Und wenn du Maja vor Elsa zur Rede stellst und von ihr die Wahrheit verlangst? Meinst du, das würde etwas bringen? Wenn Elsa zumindest zuhören würde? ”
 

“Das hört sich doch nach einem Plan an.” Erschrocken zuckten die Beiden zusammen, als sie die Stimme hörten. Als sie sich zum Sprecher umdrehten stand dort Viktor und grinste die Beiden breit an. “Ihr redet wieder miteinander, das finde ich gut.” “Damit hast du ja einiges zu tun.” sagte Gregor verlegen. “Ja, das stimmt. Und danke dir dafür.” Mario sah Viktor in die Augen. “Kann ich mich zu euch setzten oder müsst ihr euch noch versöhnen?” fragte Viktor. Mario sah zu Gregor hinüber der ihm zunickte. “Ich denke das haben wir bereits.” sagte Mario und lud Viktor mit einer Handbewegung ein. Dieser setzte sich vor den Beiden auf den Boden, erleichtert über das, was er hörte. Die Beiden waren sehr gute Freunde und ehrlich gesagt hatte er sie bisher immer um ihre gute Freundschaft beneidet. Daher war er sehr froh darüber, dass die Beiden sich ausgesprochen hatten.
 

“Was wäre, wenn du Maja zu einem Gespräch überredest und sie dazu bringst, vor dir zu gestehen, dass sie Elsa nur wehtun möchte und du selbst eigentlich nur eine Schachfigur in ihrem Spiel bist? Und wenn Elsa dabei zufällig in der Nähe ist und alles mit anhört, nun wer weiß, wie sie reagiert?” Mario und Gregor sahen den Teufelstorwart verwundert an. Er schien sich ja richtig Gedanken gemacht zu haben.
 

“Das ist sicher keine schlechte Idee.” sagte Mario zögernd. “Aber wie bekommen wir Elsa dazu, auch dorthin zu kommen?” “Das solltest du meine Sorge sein lassen.” sagte Gregor nachdenklich. Eine zeitlang saßen die Drei schweigend da. “Was haltet ihr denn davon, wenn Mario Maja unter dem Vorwand mit ihr reden zu müssen in den Park lockt? Dort gibt es ja genug Gebüsche und Bäume, hinter denen man sich verstecken kann. Und ich könnte mit Elsa ja dort sein und warten. Und dann kann Elsa sozusagen aus dem Mund von Maja selbst hören, was los ist.” Gregors Plan hörte sich gut an und Mario stimmte dem Ganzen zu. “Ich möchte auch dabei sein.” sagte Viktor und sah die Beiden an. Und so planten die Drei an diesem Abend noch alles weitere.

9

Als die Schule am nächsten Tag zu Ende war, fiel das Training der Kickers aus. Mario, Gregor und Viktor hatten am Abend zuvor vereinbart, dass es am sinnvollsten war, den Plan sofort umzusetzten und nicht lange damit zu warten.
 

Gregor kam beim Klassenzimmer von Elsa und Mario vorbei und ging ohne zu Mario zu schauen zu seiner Schwester. “Elsa, kommst du mit mir nach Hause?” “Aber was ist mit eurem Training?” fragte Elsa erstaunt und sah zu Mario nach vorne, der mit dem Rücken zu ihr da saß. Schnell schaute sie wieder weg. Selbst dies schmerzte noch. “Wir haben entschieden, es erstmal ausfallen zu lassen. So hat das zur Zeit keinen Sinn. Also wie sieht es aus?” “Von mir aus gerne.” Elsa verabschiedete sich von ihren Freundinnen und lief mit Gregor aus dem Klassenzimmer. Sie warf nochmal einen erstaunten Blick zu Mario hinüber, der in diesem Moment aufschaute und Elsa direkt in die Augen sah. Schnell drehte sie sich weg. Ihr Herz hatte angefangen stärker zu schlagen und sie verfluchte sich dafür. Er hatte sich für Maja entschieden. Und obwohl schon fast drei Wochen vergangen waren, tat es immer noch so weh wie am ersten Tag. Als der Schmerz durch ihren Körper zuckte, schloss sie schmerzhaft die Augen, aber zu spät. Schon begannen die ersten Tränen wieder zu kullern.
 

Mario sah Elsa hinterher. Als er den Schmerz in ihren Augen gesehen hatte, wäre er am liebsten aufgesprungen und zu ihr gerannt. Als Gregor und Elsa das Zimmer verlassen hatten, schloss er ebenfalls einen Moment die Augen. Wenn alles so laufen würde, wie sie es geplant hatten, würde morgen alles schon ganz anders aussehen. Er holte einmal tief Luft und schaute zu Maja hinüber. Er hatte bereits vormittags mit ihr ausgemacht, dass sie heute direkt nach der Schule zusammen lernen würden. Natürlich war dies nur ein Vorwand, aber Maja war glücklicherweise darauf eingegangen. “Können wir gehen?” fragte er sie leise.
 

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“Komm, laufen wir durch den Park.” sagte Gregor und Elsa ließ sich widerstrebend mitziehen. “Können wir nicht einfach nach Hause gehen?” fragte sie ihren Bruder lustlos. Sie wollte einfach nur nach Hause. Dort konnte sie ihre Ruhe haben und musste nicht allzu viel an Mario denken. Gregor wusste nicht, dass selbst er sie immer an Mario erinnerte. Immerhin war er Marios bester Freund und beide waren so Fußball verrückt. Und für sie gehörten Fußball und Mario nunmal untrennbar zusammen.
 

Ihr Bruder ließ sich aber nicht abbringen und nachdem er in den letzten Wochen so viel für sie getan hatte, dachte sie, dass sie ihm diesen Wunsch nicht abschlagen konnte. Immerhin ging es ja nur darum, durch den Park zu laufen. Und angeblich sollten frische Luft und die Natur doch der Seele gut tun.
 

Nachdem sie bereits einige Meter gelaufen waren, rief ihnen jemand laut “Hallo” zu und sie sahen Viktor auf sich zu laufen. “Hallo ihr zwei.” begrüßte er die Geschwister nochmal. Dann fing er an mit Gregor fachzusimpeln, allerdings nicht über Fußball sondern über klassische Musik. Conny spielte Klavier und Gregor war bei ihrem letzten Konzert dabei gewesen. Er liebte es einfach, ihr dabei zuzusehen und zuzuhören. Sie war sehr gut.
 

Elsa lief schweigend hinter ihrem Bruder und Viktor her. “Habt ihr Lust, euch noch ein bisschen mit mir hierher zu setzen?” fragte Viktor sie und deutete auf eine schattige Stelle am Wegrand. Elsa wollte eigentlich nur nach Hause, aber als sie Gregors bittenden Blick sah stimmte sie zu und setzte sich mit den Beiden. Sie lehnte sich an einen Baum und schloß die Augen. Gregor und Viktor unterhielten sich weiterhin über Connys Konzert. Erst fiel es Elsa gar nicht auf, das die Beiden aufgehört hatten miteinander zu sprechen. Als sie aber in der Nähe eine vertraute Stimme hörte, riss sie erschrocken die Augen auf.
 

Sie sah an Gregors Blick, dass auch er Marios Stimme erkannt hatte. Dann hörte sie eine weibliche Stimme, die Mario antwortete. Auch ohne sie gesehen zu haben, wusste Elsa, dass dies Maja sein musste. Auch ihre Stimme kannte sie inzwischen. Die Beiden waren ganz in der Nähe. Ich muss hier weg, durchfuhr es Elsa. Sie wollte aufstehen, aber Gregor hielt sie an ihrem Arm fest und schüttelte den Kopf. Als Elsa zu Viktor hinüber sah erkannte sie, dass auch er lauschte.
 

Als sie wieder Gregor ansah, sah sie in seinen Augen, dass er gewusst haben musste, dass Mario und Maja hier vorbei kommen würde. Sie kannte ihren Bruder gut genug, um dies zu erkennen. Tränen schossen ihr in die Augen und sie fühlte sich von Gregor und Viktor verraten. Als sie Gregor abschütteln und aufspringen wollte sagte er leise: “Bitte bleib und hör zu.” Flehend sah er sie an. Elsa ließ sich wieder ins Gras sinken. Inzwischen liefen ihr die Tränen wieder übers Gesicht. Aber dann hörte auch sie zu.
 

“Was machen wir hier Mario?” hörte sie Maja lachend fragen. “Wolltest du etwa mit mir alleine sein? Das hätten wir auch nachher bei dir zu Hause sein können.” “Du weißt, dass ich eigentlich nicht mit dir alleine sein möchte. Ich hatte gehofft auf dem Weg noch einen Freund zu treffen.” “Dem du mich natürlich als deine Freundin vorstellen würdest…” “Wir sind kein Paar Maja, daher würde ich dich niemals jemanden so vorstellen. Hör endlich auf diese falschen Geschichten zu verbreiten.”
 

Mario nahm all seinen Mut zusammen. Er wusste, dass Elsa irgendwo in der Nähe war und sie sollte es hören. Sie sollte hören, dass er nicht mit Maja zusammen war und nichts für sie empfand. “Ich möchte nicht mit dir zusammen sein und ich empfinde nicht das geringste für dich. Das weißt du ganz genau. Ich möchte, dass du endlich aufhörst dies allen zu erzählen und dass du Elsa in Ruhe lässt!” Maja lachte nur auf. “Ich habe es dir schonmal gesagt. Du gefällst mir und ich habe entschieden, dass du mein Freund bist. Wenn ich keine Lust mehr haben sollte, dann höre ich auf. Aber bisher macht es mir noch Spaß.”
 

“Warum willst du Elsa unbedingt wehtun?” fragte Mario sie leise. Trotzdem war es laut genug, dass die Drei, die in ihrer Nähe saßen und von Maja noch nicht entdeckt wurden, jedes Wort verstanden.
 

“Elsas Familie habe ich es zu verdanken, dass meine letzten Jahre die Hölle waren. Elsa hatte all das, was mir zugestanden hätte. Und dafür soll sie büßen.” Wütend stieß Maja diese Worte hervor. “Und dafür benutzt du mich. Das finde ich nicht fair, weder Elsa noch mir gegenüber.” sagte Mario und sah Maja in die Augen. “Die Daichis haben keine Ahnung, was fair bedeutet. Daher ist mir das so was von egal. Wichtig ist, dass Elsa erfährt, was es bedeutet, Dinge zu verlieren, die man liebt. Und das bist nunmal du!”
 

Elsa war bei diesen letzten Worten aufgesprungen und auf den Weg hinaus gelaufen. Dort stand sie nun, schaute Mario und Maja an. Die Tränen liefen ihr noch stärker als zuvor über das Gesicht. Sie konnte nicht glauben, was Maja da gesagt hatte.
 

Maja bemerkte, dass Mario jemanden ansah, der hinter ihr stand und als sie sich umdrehte stellte sie geschockt fest, dass es Elsa war, die jedes Wort gehört haben musste. Hinter Elsa kamen in diesem Moment noch Gregor und ein fremder Junge mit langen Haaren aus dem Wald.
 

“Du hast Mario also nur benutzt, um mich zu verletzen? Was habe ich dir denn getan? Und was soll meine Familie dir getan haben? Erkläre mir das bitte mal." Elsa stand mit geballten Händen vor Maja. Gregor legte seiner Schwester seine Hand auf den Rücken und sah Maja wütend an. "Das würde mich auch interessieren."
 

Maja sah geschockt von Einem zum Anderen. Sie wurde langsam wütend. "Ihr habt doch keine Ahnung!" schrie sie. Vor Wut begannen auch bei ihr die Tränen zu laufen. "Erklär es uns." sagte Mario leise, der seinen Blick nicht von Elsa wenden konnte.
 

"Wusstet ihr, dass die Arbeitsstelle die euer werter Herr Vater vor bald vier Jahren angenommen hat eigentlich meinem Vater versprochen war? Daraus wurde aber nichts, da euer Vater diese bekommen hat. Und mein Vater hat alles an meiner Mutter und mir ausgelassen. Vorher hat er uns nur verbal herunter gemacht, danach ist er auch mit den Fäusten auf sie losgegangen. Fühlt ihr euch jetzt besser, wo ihr mein schmutziges kleines Geheimnis kennt?" Nun liefen auch Maja die Tränen in Strömen übers Gesicht. Mit zusammen geballten Fäusten sah sie von Einem zum Anderen.
 

"Nur weil unser Vater die Stelle bekommen hat kannst du ja nicht einfach Elsa so fertig machen und auch Mario mit rein ziehen. Wir haben dir ja schließlich nichts getan!" rief Gregor laut. "Währt ihr nicht gewesen, wären wir schon vor Jahren hierher gezogen und hätten das alles nicht mitmachen müssen." "Den Quatsch glaubst du ja selber nicht." mischte sich Viktor ein. "Der Chef deines Vaters hatte sicher einen Grund, weshalb er die Stelle schlussendlich nicht deinem Vater sondern Herrn Daichi angeboten hat. Meinst du, dass hier alles besser gewesen wäre? Vermutlich wäre dein Vater auch hier irgendwann ausgerastet. Dazu hätte vermutlich nur ein kleiner Grund ausgereicht." Maja sah ihn nur an. "Du hättest deine Probleme ja nicht an uns auslassen müssen. Das war unter aller Sau!" Auch Mario war sauer. "Ach ihr könnt mich alle doch mal." schrie Maja und rannte weg.
 

Elsa die kein Wort mehr gesagt hatte, sah ihr hinterher. Dann sah sie zu Mario. Dieser blickte sie hoffnungsvoll an und machte einen Schritt auf sie zu. Elsa sah wieder in die Richtung in die Maja gerannt war. “Es tut mir leid.” stieß sie hervor und rannte Maja hinterher. Die drei Jungs sahen ihr fassungslos hinterher.
 

"Wie..." begann Mario, brach aber wieder ab und sah Elsa verwirrt hinterher. “Was macht sie denn?” fragte Viktor ebenfalls verwirrt. “Ich habe keine Ahnung.” sagte Gregor und kratzte sich am Hinterkopf. “Aber zumindest hat sie jetzt gehört, was tatsächlich Sache ist. Du wirst schon sehen Mario, bald ist alles wieder wie früher.” “Hoffentlich.” Mario sah Elsa sehnsüchtig hinterher.
 

“Sieh das Positive, Mario. Maja hat sozusagen offen vor Elsa gesagt, das ihr kein Paar seid. Wobei du da ja echt eine gutaussehende Freundin verloren hast.” Viktor zwinkerte ihm zu. “Wie meinst du das?” Mario sah ihn zweifelnd an. “Sie sieht sehr gut aus, zwar etwas verrückt im Kopf, aber gut aussehend.” Als Mario und Gregor ihn nun beide seltsam aussahen musste Viktor grinsen. “Ihr zwei habt einfach andere Mädchen im Kopf, daher seht ihr das wohl gar nicht. Aber ich bin ein Mann, ich habe einen Blick dafür.”
 

Gregor konnte nur den Kopf schütteln. “Oh Viktor.” Er sah Mario an. “Und was jetzt?” “Ich weiß es nicht. Ich hatte ja gehofft, gleich mit ihr reden zu können…” “Irgendwann wird sie ja wieder zurück kommen. Wenn du möchtest, komm doch einfach mit zu mir nach Hause. Das Training fällt ja aus, dann können wir noch ein bisschen nach den Trainingsplänen schauen.” schlug Gregor ihm vor. “Macht ihr das doch mal. Ich werde mich auf dem Weg zu meinem Training machen. Wir haben es nur nach hinten verschoben.” Viktor verabschiedete sich und während er zurück zu seiner Schule ging, machten sich Gregor und Mario auf den Weg zu Daichis.
 

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Elsa hoffte, Maja noch einholen zu können. Sie rannte so schnell sie konnte und sah Maja endlich vor sich rennen. “Maja.” rief sie laut und holte das Letzte aus sich raus. Sie war sehr froh, dass sie durch ihr regelmäßiges Training so gute Kondition hat.
 

Aber auch Maja hatte eine gute Kondition. Als sie endlich schwer atmend am Strand zum Stehen kam, konnte sie erstmal nichts mehr sagen. Auch Elsa kam total fertig an den Strand an. “Du bist ganz schön schnell.” sagte sie und wischte sich den Schweiß von der Stirn. “Du auch.” musste Maja widerwillig zustimmen. “Was willst du von mir?” Sie sah mit Tränenspuren im Gesicht zu Elsa. Erstaunt beobachtet sie, wie Elsa sich tief vor ihr verbeugte.
 

“Maja, es tut mir sehr leid, was dir passiert ist. Ich weiß, dass ich nichts dafür kann trotzdem solltest du wissen, das ich es hätte ändern wollen, wenn es gegangen wäre.” “Ich will dein Mitleid nicht.” stieß Maja hervor und setzte sich in den Sand. “Dazu ist es leider schon zu spät.” entgegnete Elsa leise und ließ sich neben ihr in den Sand sinken. “Warum? Und weshalb bist du mir hinterher gerannt? Willst du dich daran erfreuen, dass es nun mir so schlecht geht?”
 

Elsa zog ihre Beine an, legte ihre Arme darum und stützte ihr Kinn auf die Knie. “Das hatte ich nicht vor… Ich dachte, dass du vielleicht jemanden zum Reden brauchen könntest...” “Ich war unmöglich zu dir und trotzdem kommst du zu mir, weil du denkst ich brauche jemanden?” Maja sah sie ungläubig an. “Das stimmt, du warst wirklich unmöglich. Und du hast mich sehr verletzt. Und dass du Mario mit reingezogen hast werde ich dir so schnell auch nicht verzeihen… Aber was wäre ich für ein Mensch, wenn ich meine Augen vor jemanden verschließe, dem es nicht gut geht?”
 

Maja liefen wieder die Tränen über das Gesicht, aber dieses Mal nicht aus Wut. Das hatte sie nicht erwartet. Obwohl sie Elsa verletzt hatte, war diese nun trotzdem bei ihr. “Wie gesagt, falls du jemanden zum Zuhören und Reden brauchst, ich bin hier. Und bisher habe ich auch nichts weiter vor.” Elsa lächelte Maja schüchtern an.

10

Mario war auch am nächsten Morgen beim Training nicht bei der Sache. Er war gestern noch bis um 21 Uhr bei Gregor gewesen, aber Elsa war nicht nach Hause gekommen. Er hatte wirklich angefangen sich Sorgen um sie zu machen. Und so hatte er Gregor morgens gleich als erstes mit der Frage überfallen, was mit Elsa war. Gregor hatte ihm erzählt, dass Elsa irgendwann in der Nacht heimgekommen sein musste als er schon geschlafen hatte. Denn als er heute morgen aufgestanden war, lag Elsa in ihrem Bett.
 

Die Kickers wollten natürlich noch wissen, was gestern los war. Immerhin hatten Mario und Gregor das Training ohne Angabe von Gründen einfach abgesagt gehabt. Als Mario und Gregor ihnen alles erzählt hatten, freuten sich alle sehr, dass endlich alles wieder in Ordnung waren. Dass Mario bisher aber noch nicht Elsa sprechen konnte, fanden auch sie etwas seltsam, aber die Freude überwog in diesem Moment.
 

Als ab dreiviertel acht die ersten Schüler eintrafen und in die Schule gingen, waren auch die Kickers mit ihrem Training fertig und hatten sich schon frischgemacht und umgezogen. Sie standen alle noch vor dem Clubhaus, das Mario gerade abschloss. Gregor unterhielt sich mit Christoph und Tino, als Charlie, der neben Mario stand, diesem plötzlich den Ellenbogen zwischen die Rippen haute. “Schau mal, da ist Elsa.” Aufgeregt drehte Mario sich in Richtung Schultor, in die Charlie schaute und tatsächlich, dort kam gerade Elsa herein. Allen Kickers blieb der Mund offen stehen, als sie sahen in wessen Begleitung Elsa war.
 

Die Person neben Elsa war nämlich niemand anderes als Maja! Als Maja bemerkte, dass alle Kickers in ihre und Elsas Richtung starrten, hob sie ihre Hand und winkte ihnen zu. Da drehte sich auch Elsa in die Richtung der Kickers, hob ihre Hand und winkte ihnen leicht zu. Sie suchte Marios Blick, der sie natürlich total verwirrt ansah. Dann ging sie mit Maja in das Schulgebäude hinein.
 

“Was war denn das?” fragte Jeremy mit weit aufgerissenen Augen und Kevin bekam kein vernünftiges Wort mehr heraus und stotterte nur vor sich hin. Auch Mario sah fassungslos in Richtung des Schulgebäudes. “Deine Schwester ist eben ein guter Mensch.” sagte Sascha und sah zu Gregor. Dieser konnte nur den Kopf schüttelten. “Sie ist immer wieder für eine Überraschung gut…” sagte er und war schon gespannt darauf, was Elsa ihm heute Abend erzählen würde.
 

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Als Mario kurz vor dem Läuten der Schulglocke in sein Klassenzimmer kam, saß auf dem Platz neben ihm wieder Lee. So hatte er es sich schon gedacht gehabt. Als er einen Blick zu Elsa warf, sah er, dass diese mit ihrem Stuhl nach hinten gerutscht war und an der Front von Majas Tisch saß wodurch er nur einen Blick auf ihren Rücken hatte.
 

“Guten Morgen Lee, warum sitzt du wieder hier vorne?” fragte Mario seinen Klassenkameraden. “Nun ja, nachdem du und Maja euch getrennt habt, dachten wir, dass ihr sicher nicht mehr nebeneinander sitzen wollt.” “Wir waren nie zusammen, dadurch haben wir uns auch nicht trennen können.” stieß Mario zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. “Das wissen wir Mario,” mischte Tim sich ein “Sie hat gesagt, dass ihr gar nicht zusammen wart sondern sie das nur behauptet hat. Aber sie meinte auch, dass sie dich doch gerne als ihren Exfreund in Erinnerung behalten möchte. Also reg dich nicht auf.” “Sie hat euch das gesagt?” Mario war erstaunt. “Sie hat es nicht nur uns gesagt. Sie hat sich vorher vor die ganze Klasse gestellt und sich öffentlich entschuldigt. Schade, dass du nicht dabei warst.” sagte Lee und sah Mario an. “Ja, das war schon beeindruckend. Ich wüsste nicht, ob ich mich nach so einem Fehler vor alle hinstellen würde. Da gehört schon Mut dazu.” sagte Tim und wirkte auch beeindruckt.
 

Mario sah nachdenklich zu Maja nach hinten. Sie hatte vor der ganzen Klasse gestanden, dass sie alle angelogen hatte und hatte sich entschuldigt? Ja, dazu gehörte wirklich Mut, da musste er Tim zustimmen. Sein Blick blieb an Elsa hängen, die sich nun zu Yuri gedreht hatte und laut lachen musste. Nun lächelte auch Mario, nach den letzten Tagen tat es ihm gut, sie wieder so zu sehen. Das hatte er an ihr vermisst.
 

Elsa hatte heute morgen schon viel Überzeugungsarbeit leisten müssen. Erst hatte sie Maja daran erinnert, dass diese ihr gestern versprochen hatte, heute die Wahrheit vor allen zu sagen und damit Mario zu entlasten. Sie waren gestern Abend noch bis kurz nach 21 Uhr zusammen am Strand gesessen und hatten geredet. Über das, was vorgefallen war, über früher, Majas Familie und einfach alles was ihnen noch eingefallen war. Insgesamt waren über sechs Stunden vergangen. Die Zeit war so schnell vergangen, dass sie beim Blick auf Majas Armbanduhr einen richtigen Schock bekommen hatten und sich schnell auf den Heimweg gemacht hatten.
 

Dann musste sie heute morgen auch schon Yuri und Tini dazu überreden, es mit Maja zu versuchen. Die Beiden waren wirklich sauer auf Maja. Aber das war auch verständlich, immerhin war sie an dem ganzen Theater der letzten Zeit schuld. Dass sie ihr so schnell verzeihen würden, hatte sie von Anfang an nicht vermutet. Dass sie selbst Maja so schnell verziehen hatte, hatte sie auch nicht glauben können. Aber so war es. Sie war kein Mensch, der nachtragend war und wie Gregor versuchte auch sie immer das Beste in den Menschen zu sehen.
 

Also war Elsa heute morgen mit Maja zu Yuri und Tini gelaufen, die sie fassungslos angesehen hatten und hatte zu ihnen gesagt: “Guten Morgen, darf ich euch vorstellen, das ist Maja. Sie ist neu an unserer Schule und ich hoffe ihr versteht euch.” Als die Beiden so reagiert hatten, wie sie es sich schon gedacht hatte, hatte sie ihnen erzählt, dass sie und Maja gestern viel miteinander geredet hatten. Und obwohl beide nicht gut auf Maja zu sprechen waren, versprachen sie, es wenigstens zu versuchen. Majas offizielle Entschuldigung hatte sicher auch einen Anstoß dazu gegeben.
 

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Den ganzen Tag über hatte sich für Elsa und Mario keine Gelegenheit ergeben, miteinander zu sprechen. Und so machte sich Elsa nach ihrem Leichtathletik-Training auf in Richtung des Parks, in dem die Kickers diesen Nachmittag trainierten. Als Elsa die Treppen hinauf lief, die zu dem Platz führte, auf dem die Kickers waren, hörte sie Stimmen von oben und die ersten Kickers kamen sich laut verabschiedend in Richtung der Treppe gerannt. Wie schon vor ein paar Jahren sprang Elsa in die Böschung neben der Treppe und versteckte sich hinter einem Baum. Vermutlich hätte sie sich gar nicht verstecken müssen, aber es war ihr trotzdem unangenehm, von den Anderen gesehen zu werden und sie hatte keine Lust auf die Sprüche der Anderen. Also wartete sie, bis alle vorbei waren und kam dann wieder hervor. In diesem Moment hatten sich auch Gregor und Mario auf den Weg gemacht und waren die ersten Treppenstufen herunter gelaufen.
 

“Elsa.” sagte Mario erstaunt als er sie da stehen sah. “Hallo.” sagte sie mit roten Wangen leise. Gregor sah zwischen den Beiden hin und her. Dann grinste er. “Ich lass euch beide mal alleine. Soll ich deine Taschen mitnehmen Elsa?” “Gerne.” antwortete sie und reichte ihrem Bruder ihre Sport- und ihre Schultasche.
 

Sie sah Mario an. “Hast du überhaupt Zeit?” fragte sie ihn mit rotem Wangen. “Für dich immer.” antwortete er ihr mit ebenfalls roten Wangen. “Dann machts mal gut.” verabschiedete sich Gregor von den Beiden und lief die Treppe hinunter. Elsa und Mario sahen ihm hinterher bis er nicht mehr zu sehen war. Elsa sah Mario in die Augen. “Hier waren wir schonmal, nicht wahr?” Sie spielte auf die Situation an, in der sie sich vor fast drei Jahren schonmal hinter einem Baum versteckt hatte. “Ja, und auch damals hatten wir Probleme mit jemand anderem…” sagte Mario und musste an Harry denken, der sich damals an Elsa herangemacht hatte.
 

“Wollen wir uns wieder nach oben setzten?” fragte Mario. Mit stark schlagendem Herzen strecke er ihr seine Hand entgegen. “Ja.” Elsa lächelte ihn an und legte ihre Hand in seine und ließ sich von ihm die restliche Treppe und zu dem Zaun ziehen, auf dem Mario und Gregor bereits vor ein paar Tagen ihre Aussprache hatten. Allerdings setzten sie sich in die andere Richtung mit Blick auf die Stadt und das Meer und auch auf den Sonnenuntergang. Eine romantischere Stimmung könnte es nicht geben. Immer noch hielten sie sich an der Hand.
 

Elsa hatte ein wenig Angst. In den letzten Wochen hatte sie sich bei Marios Anblick immer gefühlt, als würde ihr Herz in Teile gerissen werden und dieses Gefühl konnte sie noch nicht ganz abschalten. Immer noch hatte sie Angst vor dem, was passieren könnte… Obwohl sie ja jetzt wusste, dass Mario sie nie verletzten wollte…
 

“Ich wollte mich bei dir dafür entschuldigen, dass ich gestern einfach weggerannt bin.” sagte Elsa leise mit stark klopfendem Herzen. “Ich hatte das Gefühl, dass ich Maja in dem Moment nicht so gehen lassen konnte und musste ihr einfach hinterher. Ich hoffe, du bist deshalb nicht böse mit mir.”
 

Gedankenverloren hatte sie angefangen, mit den Fingern seiner Hand zu spielen, die sie noch immer in ihrer Hand hielt. Mario genoss ihre Berührungen und sein Puls schien sich gar nicht mehr zu beruhigen. “Ich bin dir nicht böse, ich kann dir gar nicht böse sein. Das solltest du wissen. Die Frage ist vielmehr, ob du böse mit mir bist?” “Warum sollte ich dir böse sein?” Elsa sah Mario erstaunt an. “Nach dem was in den letzten Tagen so vorgefallen ist… Immerhin dachtest du ja, ich wäre mit Maja zusammen.” “Das hat sich ja inzwischen glücklicherweise geklärt.” Elsa musste leise lachen.
 

“Ich war heute morgen sehr erstaunt, dich mit ihr zusammen zu sehen.” “Wir haben gestern beschlossen, dass wir es mal miteinander versuchen. Als Freundinnen.” Elsa musste lachen, als sie Marios Gesichtsausdruck sah. “Und das nachdem, was sie dir angetan hat?” Er sah sie fassungslos an. “Ja, irgendwie schon. Ich bin auch verwundert… Aber ich finde, dass man Menschen immer eine zweite Chance geben sollte.” “Du bist wirklich erstaunlich Elsa.” Mario sah sie lachend an. Elsas Wangen wurden wieder rot. “Ach komm,” lachte nun auch sie. “Ich finde, dass das nicht zu viel verlangt ist. Wie sieht es mit dir aus?” “Was meinst du?” fragte Mario sie. “Gibst du ihr auch eine zweite Chance?”
 

Nachdenklich sah Mario in den Sonnenuntergang hinunter. “Ich finde das ehrlich gesagt schwer. Nicht nur, dass ich ihretwegen richtig Probleme bekommen habe, sie hat dich verletzt und das finde ich alles andere als in Ordnung.” Elsas Wangen bekamen gar keine normale Farbe mehr, die ganze Zeit glühten sie und bei Marios Worten, dass er Maja nur ihretwegen nicht verzeihen konnte, wurde es auch nicht besser. Sie freute sich, dies zu hören, aber auf der anderen Seiten fand sie es sehr wichtig, dass auch Mario Maja verzieh. Sie legte ihm ihre freie Hand auf den Arm. “Versuche es wenigstens, für mich, ja?” Als Mario Elsas Blick auf ihn bemerkte wurde er rot. “Für dich werde ich es natürlich versuchen.” Elsas Lächeln, das auf diese Worte folgte, war schon fast Belohnung genug für ihn.
 

Die Sonne war schon fast ganz untergegangen und die Gegend wurde in rote und lila Strahlen gehüllt. Die Beiden sahen schweigend zu, wie die Sonne voll unterging, froh, dass sie miteinander reden hatten können und dass die ganze Sache nicht mehr zwischen ihnen stand.
 

Als Mario merkte, dass Elsa zu zittern begann ließ er ihre Hand los, zog seine Jacke aus und legte sie Elsa um die Schultern. “Komm, ich bringe dich nach Hause.” Er stand auf und hielt Elsa wieder seine Hand hin. Diese schaute zu ihm auf. “Danke.” sagte sie und nahm seine Hand.
 

Auf dem kompletten Heimweg sprachen sie kein Wort sondern genossen schweigend die Anwesenheit des Anderen. Vor der Haustüre von Daichis blieben sie stehen. “Danke fürs Heimbringen.” sagte Elsa leise und sah zu Mario auf. “Das mache ich doch gerne.” Mario sah sie mit roten Wangen an. Elsa ließ seine Hand los und zog seine Jacke aus. “Hier. Danke dir dafür.” Sie lächelte Mario an und nahm all ihren Mut zusammen, machte einen Schritt nach vorne und küsste ihn leicht auf die Wange. “Gute Nacht.” sagte sie leise, drehte sich um und ging zu ihrer Haustüre. Dort drehte sie sich nochmals um und winkte Mario zu. Mario, der am Gartentor stand, sah sie mit roten Wangen an. “Gute Nacht Elsa.” sagte er ebenfalls leise und lächelte sie an.
 

Er sah ihr zu, wie sie ins Haus ging und die Türe hinter sich zu zog. Freudestrahlend langte er sich an die Wange. Sie hatte ihn geküsst! Damit hatte er nicht gerechnet. Er dachte, dass sie wahrscheinlich Zeit brauchten, um wieder wie früher miteinander umzugehen. Um so mehr freute er sich nun. “Gute Nacht Elsa….” dachte er nochmal und machte sich auf den Weg nach Hause, in Gedanken immer noch bei ihr.

11

Die folgenden Wochen vergingen sehr schnell. Die letzten Schularbeiten wurden geschrieben und alle freuten sich auf die bevorstehenden Sommerferien.
 

Als sich morgens die Türe im Klassenzimmer geöffnet hatte und Maja hereingekommen war, hatten alle sie mit offenem Mund angestarrt. Als Maja das bemerkte musste sie lachen und ging zu ihrem Platz. Elsa, Yuri und Tini sahen sie entgeistert an. “Du hast es also wirklich getan.” sagte Elsa und sah sie fassungslos an “Ja, ich habs durchgezogen. Was meint ihr?” lachte Maja und fuhr sich mit ihrer Hand durch die dunkelroten Haare. Sie hatte sich ihre langen Haare zu einem schulterlangen Bob abschneiden lassen. “Es steht dir wirklich gut. Aber deine schönen langen Haare…” Yuri schüttelte den Kopf.
 

“Es war Zeit für Veränderungen.” Maja sah Elsa an. Diese lächelte zurück. Das stimmte, Maja hatte sich in den letzten Wochen verändert und die Beiden verstanden sich sehr gut. Und wie Elsa sich auch schon gedacht hatte, war Maja in ihrer alten Schule mit dem Stoff tatsächlich schon weiter gewesen. Und so lag sie mit Mario fast gleich auf von den Schulnoten her. Tatsächlich hatte sie das mit der Nachhilfe nur behauptet, um Zeit mit Mario verbringen und Elsa damit auf eine falsche Fährte locken zu können. Dafür hatte sie sich bei den Beiden entschuldigt. Maja war Elsa und Mario sehr dankbar dafür, dass sie ihr die ganze Sache nicht nachzutragen schienen. Ihr war klar, dass dies nicht selbstverständlich war und zeigte dies in der Freundschaft mit Elsa auch.
 

Die Beiden hatten festgestellt, dass sie sehr viele Gemeinsamkeiten und gleiche Hobbys hatten, daher verbrachten sie auch außerhalb der Schule viel Zeit miteinander. Insgeheim war Elsa auch sehr froh, dass Maja da war. Yuri und Tini waren sehr gute Freundinnen von ihr, aber die Beiden waren schon seit Grundschulzeiten beste Freundinnen und auch wenn sie Elsa offen empfangen hatten, waren die Beiden ein eingeschworenes Team, bei dem Elsa sich oft wie das Fünfte Rad am Wagen vorgekommen war. In der letzten Zeit hatte Maja den Platz der besten Freundin eingenommen und das, obwohl weder Elsa noch Maja damit gerechnet hatten. Niemanden hatte das mehr überrascht, als die Beiden selbst.
 

So lächelten sich die Beiden jetzt an und als die Schulglocke läutete und Frau Hamara hereinkam zwinkerte Maja Elsa nochmal zu und sie setzten sich.
 

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Nachmittags hatten die Kickers bereits zu trainieren begonnen. Ihr Käptain war noch nicht dabei, so dass sie unter der Anleitung von Gregor trainierten. Heute war nochmals eine Sitzung mit der Schülerzeitung angestanden, bei der Mario nicht hatte fehlen dürfen. Der Artikel selbst war so weit fertig, nur die Fotos fehlten noch. Diese wollte Daniels Vater in den Ferien machen. Daniels Vater hatte einen Fotoladen und verkaufte dort nicht nur Kameras, sondern machte auch selbst Fotos und entwickelte diese. Die Zeitschrift sollte in den ersten Wochen des neuen Schuljahres erscheinen.
 

Mario verabschiedete sich von Henry, der sich auf den Heimweg machte. Als er aufsah, sah er Elsa in Begleitung von Maja auf sich zukommen. Marios Sitzung hatte länger gedauert, so dass er gerade zu dem Zeitpunkt kam, an dem das Leichtathletik - Training zu Ende war.
 

“Oh, hallo.” begrüßte er die Beiden. Doch noch bevor Elsa zurück grüßen konnte rief Maja “Hallo Süßer.”, fiel Mario wieder in die Arme und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. “Maja!” rief Elsa empört und Mario schob Maja so schnell wie möglich von sich weg. Entsetzt warf er einen Blick zu Elsa, die entgeistert zu Maja sah.
 

“Was soll das?” fuhr Mario Maja an. Diese grinste ihn nur an. “Mich an alte Zeiten erinnern, in denen wir noch ein Paar waren.” “Wir waren nie ein Paar. Könntest du die Geschichte nicht einfach sein lassen?” sagte Mario zähneknirschend. Maja sah ihn nachdenklich an. “Doch, das könnte ich. Unter einer Voraussetzung.” “Und die wäre?” fragte Mario sie. Maja sah ihm in die Augen. “Ich möchte, dass du mir eine Frage beantwortest. Und zwar ehrlich.” “Nur eine Frage?” fragte Mario nachdenklich. Elsa sah angespannt zu Maja, was hatte sie vor?
 

“Nur eine einzige Frage, die du mir jetzt hier beantworten sollst. Danach lasse ich das Ganze sein, ich werde nicht mehr behaupten, dass wir ein Paar waren und ich werde dich nie mehr küssen.” Also was meinst du?” Mario warf einen Blick zu Elsa hinüber und sah dann wieder Maja an. “In Ordnung. Und was ist deine Frage?”
 

Maja nahm ihm seine Mütze vom Kopf und sah ihm in die Augen. “Ich will folgendes von dir wissen: Wenn es Elsa wäre, die dich küssen würde, würdest du sie ebenfalls von dir weg schieben?”
 

“Lass das Maja!” rief Elsa, die hinter ihr stand, mit hochrotem Kopf. “Nein Elsa, ich möchte das jetzt von Mario wissen. Also?” Sie sah Mario an. Dieser erwiderte ihren Blick mit ebenfalls hochrotem Kopf. Sein Herz hatte heftig zu schlagen begonnen. Er sah zu Elsa und blickte ihr direkt in die Augen. “Nein!” sagte er mit fester Stimme.
 

“Danke, das war alles, was ich wissen wollte.” Maja setzte Mario seine Mütze wieder auf und drehte sich zu Elsa um. Diese hatte ihre Hand auf ihr stark schlagendes Herz gelegt und erwiderte Marios Blick mit immer noch hochrotem Kopf. “Komm Elsa gehen wir.” Maja hakte sich bei ihrer Freundin ein und zog sie mit sich, wodurch sie den Blick zwischen den Beiden unterbrach. Elsa warf Mario nochmal schnell einen Blick über die Schulter zu und ging mit Maja mit. ”Was sollte das denn?” hörte Mario Elsa noch zu Maja zu sagen, die anfing mit lachen und Elsa auswich, die mit ihrer Sporttasche nach ihr schlug.
 

Mario setzte sich seine Mütze wieder richtig auf und zog sie sich tief ins Gesicht, um seine roten Wangen zu verdecken. In diesem Moment tauchte Gregor neben ihm auf. “Was war denn das gerade eben?” fragte er. “Nichts. Lass uns trainieren gehen.” erwiderte Mario und lief in Richtung der Kickers. “Aber sie hat dich schon wieder geküsst… Und Elsa hat das wohl nicht viel ausgemacht.” Gregor sah verwirrt in die Richtung in die seine Schwester und Maja gelaufen waren.
 

Die Kickers waren weit genug weg gewesen um das Gespräch nicht zu hören. Gregor hatte gerade noch mitbekommen, wie seine Schwester beim Rausgehen mit hochrotem Kopf auf Maja eingeredet hatte, die aus dem Lachen wohl gar nicht mehr herausgekommen war.
 

“Das hat sich geklärt.” antwortete Mario, der darüber nicht reden wollte. “Was war da gerade los?” fragte auch Kevin, als sie bei den Kickers ankamen. “Wir trainieren jetzt!” sagte Mario und lief an den Anderen vorbei zu den Bällen. “Aber...” Kevin wollte gerade weiterreden, als Gregor ihn am Arm nahm und den Kopf schüttelte. “Lass ihn. Er wird es uns schon erzählen, wenn er möchte.”
 

Nachdenklich beobachtet Gregor seinen besten Freund, als sie das Training wieder aufgenommen hatten. Irgendetwas war da vorher doch vorgefallen. Er würde ihn später nochmals darauf ansprechen und notfalls würde er einfach Elsa heute Abend noch fragen.
 

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“Was sollte das denn?” Elsa lief mit hochrotem Kopf neben Maja her und funkelte diese böse an. Ihr Herz schlug immer noch sehr stark. Maja amüsierte sich sehr über Elsa. “Jetzt weißt du doch zumindest woran du bist. Du musst ihn eben nur noch küssen.” Maja beugte sich bei diesen Worte zu Elsa hinüber, machte aber lachend einen Satz zur Seite als diese mit ihrer Sporttasche ausholte und nach ihr schlug. “Du bist doch echt blöd!” Elsa konnte sich über Majas Aktion nicht besonders freuen.
 

Marios Antwort hatte genau das ausgesagt, was sie schon lange von ihm hören wollte. Aber nicht in so einer Situation und nicht vor anderen. “Dafür schuldest du mir was, das ist dir hoffentlich klar.” Elsa sah Maja immer noch böse von der Seite an.
 

“Alles was du willst.” Maja war glücklich und lachte Elsa an. Klar war es fies gewesen, aber Elsa und Mario bekamen es einfach nicht auf die Reihe über ihre Gefühle für einander zu reden. Also hatten die Beiden diesen Anstupser gebraucht. Jetzt bekamen die Beiden es hoffentlich langsam mal selber hin.
 

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Nach dem Training saßen Gregor und Mario draußen an der Böschung und sahen auf den Fußballplatz hinunter. Mario hatte Gregor während des Trainings gefragt, ob dieser später noch einen Moment Zeit hätte.
 

Gregor ließ sich nach hinten fallen und sah in den Himmel hinauf. Man merkte, dass es Sommer wurde, da es länger hell blieb. Er schloss seine Augen und wartete darauf, dass sein Freund zu reden anfing. “Ich wollte mit dir mal über die Sache zwischen deiner Schwester und mir sprechen.” begann dieser mit rotem Kopf. “Nennst du Gefühle etwa eine Sache?” fragte Gregor grinsend. Daher hatte also der Wind geweht. Dass Mario nun damit ankam hatte er nicht erwartet, aber es war wohl langsam an der Zeit.
 

“Nein, natürlich nicht.” sagte Mario erschrocken, “Das meinte ich nicht, ich...” stammelte er herum. “Ganz ruhig Mario,” lachte Gregor. “Ich ziehe dich doch nur auf. Ich weiß schon wie du das gemeint hast. Also sprich weiter.” Marios Kopf hatte langsam die Farbe einer überreifen Tomate. Nervös fuhr er mit seiner Hand durch das Gras neben ihm. “Also eigentlich wollte ich dich fragen, ob es für dich ein Problem ist, nein, ob es für dich in Ordnung ist….” nervös brach er ab.
 

“Du willst also von mir wissen, ob es für mich in Ordnung wäre, wenn du mit meiner Schwester zusammen wärst.” fragte Gregor mit immer noch geschlossenen Augen. Er setzte sich auf und sah Mario an. “Du solltest wissen, dass ich mir für meine Schwester nur das Beste wünsche. Und ehrlich gesagt Mario, denke ich, dass du das Beste bist.”
 

Mario sah seinen Freund mit großen Augen an. Eine solche Aussage hatte er von Gregor nicht erwartet gehabt, um so mehr freute er sich nun. Er hatte sich schon gedacht, dass es für Gregor kein Problem war, denn Gregor hätte doch schon einige Jahre Zeit gehabt ein Veto einzulegen. Da er darüber nie ein Wort verloren hatte, war Mario davon ausgegangen, dass es in Ordnung wäre. Mario hatte sich lange überlegt, ob er Gregor darauf ansprechen sollte und hatte sich dann gedacht, dass er es seinem besten Freund schuldig war, vorher schon mit ihm zu reden. Und die Aktion von Maja hatte ihn daran erinnert, dass es wohl an der Zeit war. Sein Puls, der die ganze Zeit sehr hoch war, beruhigte sich langsam.
 

“Danke dir.” sagte er leise. Gregor schlug ihm auf die Schulter und ließ sich wieder nach hinten fallen. “Jetzt musst du es nur noch auf die Reihe bekommen.” sagte er grinsend. Endlich hatte Mario mal etwas zu der Sache gesagt.
 

“Und was war das vorher mit Maja?” fragte Gregor noch. Sofort nahm Mario wieder eine rote Farbe an. “Etwas ähnliches, wie du es gerade gesagt hast… Aber sie erzählt zukünftig nicht mehr herum, dass wir zusammen waren…” “Das hört sich doch gut an.” sagte Gregor schläfrig.
 

Mario, der grinsend auf seinen Freund herunter sah, packte ihn an der Schulter und rüttelte ihn. “Nicht schlafen. Wenn du müde bist geh nach Hause und in dein Bett.” “Das wäre doch eine gute Idee. Willst du noch mitkommen? Du könntest ja der Frau deines Herzens Gesellschaft leisten.” Befriedigt registrierte Gregor Marios Reaktion, doch, er wäre genau der Richtige für Elsa.
 

Mario wurde knallrot und stotterte ein bisschen vor sich her. “Also komm mit.” sagte Gregor, stand auf und hielt Mario seine Hand hin. Dieser schaute erst darauf und ließ sich hochziehen. “Ich weiß nicht so recht...” sagte er. “Angsthase,” erwiderte Gregor darauf und grinste Mario an. “Nach der letzten Zeit traust du dich immer noch nicht, mit Elsa zu sprechen. Du bist mir vielleicht einer. “ Gespielt schüttelte er den Kopf. “Also wenn du dich nicht traust, kann natürlich auch ich mit Elsa reden und ihr von deinen tiefsten Gefühlen und Gedanken erzählen.” “Lass das bloß bleiben.” Mario wurde ganz hektisch und wedelte mit den Händen vor Gregor herum.
 

Der konnte sich nicht mehr halten und fing an mit lachen. Mario stieg irgendwann in das Gelächter mit ein. “Also, wie sieht es aus?” fragte Gregor dann nochmals als sich beide wieder beruhigt hatten. “Sei mir nicht böse Gregor, aber ich gehe lieber nach Hause. Ehrlich gesagt, fühle ich mich gerade nicht so gut.” “Ist alles in Ordnung?” Gregor sah Mario besorgt an. “Eigentlich alles okay, aber mir ist ein wenig schwindelig. Vermutlich sollte ich auch einfach nur ins Bett liegen und ausschlafen.” “Mach das lieber. Vielleicht ist es auch einfach Erleichterung darüber, dass du den besten Schwager aller Zeiten bekommen wirst.“ “Ach komm.” Mario musste lachen. Gregor war einfach einzigartig.

12

Am Samstag hatten die Kickers ihr letztes Spiel vor den Sommerferien. Mario fühlte sich bereits seit ein paar Tagen nicht so gut. Er hatte Kopfschmerzen, war schlapp und ihm war immer wieder schwindelig. Vermutlich eine Sommergrippe, dachte er sich. Aber davon ließ er sich nicht aufhalten. Dieses eine Spiel noch. Das nächste hatten sie in ungefähr einem Monat und in zwei Wochen waren bereits Sommerferien. Dann hätte er genug Zeit um sich auszuruhen.
 

Als ihn wieder ein Schwindelanfall überkam langte er sich an den Kopf. “Alles in Ordnung Käptain?” vernahm er eine Stimme und als er sich in deren Richtung drehte, sah er, dass ihn die anderen besorgt ansahen. Tino, der ihn angesprochen hatte, wartete auf eine Antwort. “Alles in Ordnung.” antwortete Mario lachend. “Ich brauche nur etwas zu trinken. Ich habe heute vermutlich zu wenig getrunken und das vor einem Spiel. Nicht sehr vorbildlich, ich weiß.” “Hier.” Tommy hielt ihm eine Flasche Wasser hin. “Aber uns immer Vorhaltungen machen.” Kevin stand mit verschränkten Armen da und schüttelte den Kopf. “Käptain, ich bitte um etwas mehr Verantwortungsbewusstsein.” sagte er augenzwinkernd zu Mario. “Ich verspreche Besserung.” gelobte Mario lachend. Als sich alle wieder um andere Sachen kümmerten, lehnte er sich seufzend zurück und fuhr mit dem Ärmel seines Trikots über die Stirn. Er schwitzte jetzt schon, dabei hatten sie noch gar nicht angefangen.
 

Gregor, der an der Türe stand, schaute ihn nur nachdenklich an. “Wirklich?” dachte er. Er machte sich ein wenig Sorgen um seinen Käptain. Mario war die letzten Tage schon nicht so fit gewesen. Er verlor zwar kein Wort darüber, aber Gregor kannte ihn inzwischen gut genug. Er nahm sich vor, während dem Spiel so gut es ging auf Mario zu achten.
 

Als die Kickers gesammelt den Aufenthaltsraum verließen um sich aufzuwärmen, hielt er Mario noch ganz kurz auf. “Ist wirklich alles in Ordnung Mario? Dir geht es noch nicht besser, oder?” fragte er ihn. Mario sah seinen Freund an. Gregor kannte ihn einfach zu gut. “Alles in Ordnung Gregor. Sicher nur eine kleine Sommergrippe. Ich kann mich nach dem Spiel ausruhen. Aber das ziehe ich jetzt durch.” Gregor wusste, dass sich Mario nicht davon abhalten lassen würde, auf das Spielfeld hinaus zu gehen und zum Spiel. Um ehrlich zu sein, er würde es ja auch nicht anders machen. “Okay, aber wenn es schlimmer wird, wechseln wir dich aus.” Mario nickte ihm zu. “Danke.”
 

Als die Beiden hinauskamen wärmten sich ihre Gegner, die Shooting Shooters bereits auf. Die Kickers waren heute zu einem Freundschaftsspiel eingeladen. Die letzten Spiele hatten sie gegen diese Mannschaft meistens gewonnen, so dass die Kickers sich eigentlich schon sicher waren, auch dieses Spiel zu gewinnen. Sie gesellten sich zu den anderen Kickers, die sich ebenfalls bereits aufwärmten.
 

Am Rand saß Thomas, der in seinen Kassettenrecorder hineinsprach. “Liebe Freunde, heute steht das letzte Spiel der Kickers vor den Sommerferien an. Und gegen die Shooting Shooters sind unsere Jungs bereits Gewinnerprobt. Trotzdem dürfen wir gespannt sein.” Der Fanclub der Kickers oder genauer gesagt, Marios Fanclub stand auch schon bereit. Ann, Wane und Ellen winkten Mario begeistert zu, als er heraus kam. “Wir drücken dir die Daumen Mario.” riefen die Drei über den kompletten Fußballplatz. Mario zog seine Mütze tiefer ins Gesicht während Gregor zu lachen begann. “Die ändern sich nie. Wenn du irgendwann mal verheiratet bist und fünfzig Kinder hast werden die dir immer noch hinterher rennen. “Irgendwie sehe ich das auch so kommen.” sagte Mario düster. Dann aber weiteten sich seine Augen und begannen zu leuchten. Gregor wusste´, ohne sich umdrehen zu müssen, dass seine Schwester angekommen war. “Elsa ist da.” sagte er grinsend. Mario sah ihn mit roten Wangen an. “Nicht nur Elsa.” erwiderte er in einem trockenen Tonfall.
 

Nun drehte sich auch Gregor neugierig um. Und tatsächlich, Elsa war nicht alleine gekommen, sondern zusammen mit Maja und zu Gregors Freude auch mit Conny. “Conny.” rief er laut und lief schnell zu ihr. “Hallo.” strahlte er sie an. Connys Wangen nahmen eine leicht rote Farbe an. “Hallo Gregor. Ich dachte mir, dass ich dich heute ein bisschen anfeuere.” lachte sie ihn an und legte ihre Hand auf seinen Arm. “Das freut mich sehr.” Als Mario dazu kam, beneidete er Gregor sehr darum, wie dieser einfach so mit Conny plaudern konnte. Und das, ohne vorher schon Zeit miteinander verbracht zu haben. Bei ihm und Elsa dauerte es immer ein bisschen, bis sie soweit waren.
 

Er drehte sich zu Elsa und Maja. “Hallo.” begrüßte er sie schüchtern und konnte seinen Blick kaum von Elsa wenden. Seit Dienstag hatte er nicht mehr mit ihr gesprochen, genauer gesagt seit der Aktion von Maja. Diese lachte ihn nun wissend an. “Ich suche uns schonmal einen Platz.” sagte sie zu Elsa, wünschte Mario noch schnell viel Glück und ging davon, um den Beiden noch ein bisschen Zeit für sich zu lassen.
 

Und so standen die Zwei nun unsicher voreinander und wussten nicht, was sie sagen sollten. “Ich freue mich, dass du da bist.” brach Mario das Schweigen schließlich. “Das ist doch klar.” sagte Elsa. “Ich muss euch ja schließlich anfeuern. Obwohl, wenn ich es mir richtig überlege hast du ja eigentlich deinen Fanclub dafür.” Mario sah sie unsicher an. Sie dachte doch hoffentlich nicht, dass mit diesen Mädchen und ihm irgendwas am Laufen war. Dann sah er den Schalk in ihren Augen und ihm war klar, dass sie ihn nur aufziehen wollte. Froh, dass das Eis zwischen ihnen gebrochen hatte, beugte er sich zu ihr vor. “Ja, aber nur du bringst mir Glück!” Darüber, wie sich ihre Wangen bei seinen Worten röteten, freute er sich sehr. “Dann werde ich das doch tun. Ich versuche besonders laut zu jubeln.” lachte sie ihn an.
 

“Mario, kommst du? Es geht gleich los und der Schiedsrichter wartet bereits wegen der Platzwahl auf dich.” Mario drehte sich über die Schulter zu Gregor, “Ich komme sofort.” Er sah Elsa wieder an. “Wartest du später noch auf mich?” fragte er sie mit roten Wangen. Elsa lächelte ihn an. “Ja und jetzt viel Glück.” Mario strahlte sie an und lief zu Gregor.
 

“Setzt du dich mit zu uns Conny?” Elsa sah sie fragend an. “Wenn ich darf, sehr gerne.” “Dann komm. Maja wollte nach einem Platz schauen.” “Ich freue mich, diese Maja kennen zu lernen. Ich habe von Gregor und Viktor schon einiges von ihr gehört. Dass sie wirklich so hübsch ist, wie Viktor immer behauptet, habe ich ja jetzt schon gesehen.” Conny lächelte Elsa an. Die Beiden verstanden sich gut. Meistens trafen sie sich leider nur bei Fußballspielen der Kickers. Elsa nahm sich vor, dies zu ändern und bald mal so etwas mit Conny zu unternehmen. Immerhin waren bald Sommerferien. Da würden sie sicher mal Zeit finden um sich zu treffen.
 

“Viktor findet Maja hübsch?” fragte Elsa interessiert nochmals nach. “Ja.” Nun musste Conny grinsen. “Und er findet sie ein bisschen verrückt, nach der der ganzen Sache mit Mario und dir.” Conny sah Elsa vorsichtig von der Seite an, sie wusste nicht genau, wie Elsa darauf reagieren würde. “Ja, dass würde ich sofort unterschreiben,” grinste nun auch Elsa. “Eindeutig verrückt.”
 

Als sie bei Maja angelangt waren, die einen sehr guten Platz mit perfekter Sicht auf das Spielfeld gefunden hatte, setzte Elsa sich neben ihr auf den Boden. “Viktor hält dich für verrückt.” Conny bekam einen roten Kopf und lies sich schnell neben Elsa auf den Boden sinken. “Viktor? Das ist doch der Junge, der damals dabei war, oder?” fragte sie Elsa stirnrunzelnd. “Genau. Der Torwart der Teufel. Ich hatte dir ja von ihm erzählt. Und Conny ist seine Schwester.” “Oh, das wusste ich nicht.” sagte Maja und sah zu Conny hinüber. Elsa hatte die Beiden sich vorher schon gegenseitig vorgestellt. “Woher solltest du denn auch.” entgegnete Conny lächelnd. “Okay und dein Bruder hält mich für verrückt.” “Und gutaussehend.” fügte Elsa grinsend noch hinzu.
 

“Er findet mich gutaussehend? Interessant. Das gleiche kann ich auch von ihm sagen. Er hat schon was.” Maja grinste zurück. “Wann hattest du denn Zeit ihn dir genauer anzuschauen? Damals sicherlich nicht.” fragte Elsa nach. “Das war demletzt, als ich nach dem Training noch ein paar Minuten auf dich warten musste. Er war bei den Kickers und hat sich mit Mario und Gregor unterhalten. Dabei hatte ich Zeit genug ihn mir genauer anzuschauen. Ich steh zwar sonst nicht wirklich auf lange Haare bei Männern, aber ihm stehen sie echt gut.” “So so.” sagte Elsa nur und lachte. Conny lachte ebenfalls. Obwohl sie sich anfangs eher angespannt zu den Beiden gesetzt hatte, da sie nicht wusste, wie die beiden miteinander umgingen, hatte sie sich bei dem Geplänkel von Elsa und Maja entspannt. Nun wusste sie auch was Gregor gemeint hatte, als er ihr erzählt hatte, wie erstaunlich er es fand dass die Beiden so gut zueinander passten. Die Beiden waren echte Freundinnen geworden.
 

“Darf ich mich zu euch setzen.” fragte sie da eine tiefe Stimme und das Objekt ihrer Unterhaltung stand plötzlich hinter ihnen. “Natürlich.” lächelte Elsa ihn an. Die Beiden hatten sich schon seit je her gut verstanden. Viktor lächelte die drei Mädchen an und setzte sich neben seine Schwester. “Und, worüber unterhaltet ihr euch denn so angeregt?” fragte er sie. “Über gutaussehende Männer.” antwortete Maja mit Belustigung in der Stimme. “Magst du mitreden? Vielleicht fällt dir ja auch einer ein.” Sie beugte sich nach vorne und sah über Elsas und Connys Beine hinweg zu Viktor hinüber. “Ob mir jemand einfällt. Nun ja, ich sehe nur jeden Morgen einen im Spiegel.” Mit diesen Worten zwinkerte er ihr zu. “Da ist aber jemand eingebildet.” lachte Maja los. Elsa sah zu Conny hinüber und grinste sie an. Conny konnte nur zurück grinsen.
 

Das Spiel der Kickers hatte bereits begonnen, durch ihr Gespräch hatten sie es aber gar nicht mitbekommen. Während Viktor und Maja sich noch weiter schlagkräftig unterhielten, konzentrierten Elsa und Conny sich auf das Spiel. Beide drückten ihren “Männern” fest die Daumen.
 

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Die erste Halbzeit verging sehr schnell und am Ende stand es zwei zu eins für die Kickers. Viktor hatte sich irgendwann zu Maja gesetzt, da das ständige über Conny und Elsa hinweg Reden doch etwas anstrengend war. Conny hatte ihren Bruder immer wieder grinsende Blicke zugeworfen. Es war völlig untypisch für ihn, dass er sich bei einem Fußballspiel nicht um das Geschehen auf dem Platz kümmerte.
 

Elsa hatte sorgenvoll Mario beobachtet. Es schien ihm nicht besonders gut zu gehen. Von ihrem Platz aus konnte sie erkennen, dass er sehr schwer atmete und seine Reflexe wirkten angeschlagen. Er hatte auch einen sehr angestrengten Gesichtsausdruck und wischte sich ständig den Schweiß von der Stirn. Stirnrunzelnd sah sie zu ihrem Bruder. Dieser schien auch bemerkt zu haben, dass es Mario nicht besonders gut ging. In der Halbzeit-Pause konnte sie beobachten, wie er zu Mario lief, der sich auf eine Bank gesetzt hatte und sich mit ihm unterhielt. Elsa konnte erkennen, wie Gregor öfter auf Sascha deutete und mit Händen und Füßen auf Mario einredete. Dieser schüttelte immer wieder nur den Kopf und sagte dann wohl etwas zu Gregor, was diesen zum Verstummen brachte. Nun war es Gregor, der den Kopf schüttelte.
 

“Es sieht so aus, als wolle Gregor, dass Sascha reinkommt.” Elsa zuckte erschrocken zusammen und sah zu Viktor auf, der plötzlich hinter ihr stand. “Mario sieht nicht gut aus, findest du nicht auch Elsa? Das Gegentor vorher hätte er eigentlich leicht verhindern können.” Viktor lies sich neben Elsa auf dem Boden nieder. “Da hast du Recht. Er sieht krank aus.” In Elsas Gesicht stand die Sorge um Mario deutlich geschrieben. “Aber nicht mal Gregor könnte ihn davon abhalten, in dem Zustand wieder in den Kasten zu gehen.” Viktor wusste, dass Mario auf keinen Fall davon abzuhalten war. Er selbst würde mit 40 Grad Fieber noch ins Tor stehen und seine Mannschaft unterstützen. Und Mario würde die Kickers nie im Stich lassen. “Es wird schon alles gut gehen Elsa, mach dir keine Sorgen.” Elsa sah zu Viktor auf. Seine Worte beruhigten sie ein bisschen. Da Viktor ihr nicht in die Augen sah konnte sie die Sorgen darin nicht erkennen. Denn auch Viktor sorgte sich um Mario und war sich nicht sicher, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn er draußen geblieben wäre. Da kam aber schon der Anpfiff zur zweiten Halbzeit.
 

Als die Kickers wieder in Richtung des Fußballplatzes liefen, sah Elsa wie Gregor Kevin noch kurz aufhielt, zu mit seiner Hand zu Mario deutete und etwas zu Kevin sagte. Dieser sah ebenfalls stirnrunzelnd zu Mario hinüber und nickte. Als sich die Kickers aufstellten, lief Gregor nicht wie gewohnt an die Mittellinie sondern stellte sich in der Nähe von Mario in den eigenen Strafraum. Was hatte Gregor vor? Mario war es wohl auch nicht recht, denn er rief Gregor zu, dass dieser nach vorne ins Mittelfeld gehen sollte. Gregor schüttelte nur den Kopf und blieb wo er war. Kevin stand vorne beim Ball und unterhielt sich noch schnell mit den Zwillingen, die sich wiederum zu den Anderen herum drehten und etwas sagten. Sie schienen sich alle noch schnell miteinander abzusprechen.
 

In der zweiten Hälfte bemerkte man sehr deutlich, dass die Kickers alles taten, um die Gegner vom eigenen Tor abzuhalten. Sie stürmten immer wieder auf das gegnerische Tor zu und sobald ein Gegner den Ball hatte, grätschten sie diesem zwischen die Beine. So holten sich Kevin, Charlie und auch Daniel eine gelbe Karte ein. “Was tut ihr denn da?” schrie Mario immer wieder laut über das ganze Spielfeld. Er merkte, dass seine Mannschaft mit aller Gewalt die Gegner und auch den Ball von ihm fernhalten wollten. Auf der einen Seite ehrte das die Kickers natürlich, auf der anderen Seite beeinträchtigte dies das Spiel.
 

Mario verschwamm immer wieder das Bild vor den Augen. Vermutlich hatte Gregor recht gehabt und sie hätten Sascha einwechseln sollen. Aber ohne Torwart wären sie aufgeschmissen. Er konzentrierte sich auf den Ball. Als ihn wieder ein Schwindelgefühl überkam lief er zu einem Pfosten seines Tores und stütze sich daran ab.
 

Gregor, der bei Mario in der Nähe hatte bleiben wollen, warf einen besorgten Blick zu ihm nach hinten. Vorne schoss in diesem Moment Kevin nach einer tollen Vorlage von Jeremy das drei zu eins. Gregor nickte zufrieden, auch ohne ihn ganz an der Spitze schafften es die Kickers Tore zu schießen. Als er vorher zu Kevin gemeint hatte, dass er lieber in Marios Nähe bleiben würde, hatte Kevin ihm, nach einem Blick auf ihren Käptain, sofort zugestimmt.
 

Der Torwart der Shooting Shooters legte den Ball vor sich auf den Boden, nahm Anlauf und schoss. Der Ball hob sich weit in die Luft und senkte sich dann bedrohlich in den Strafraum der Kickers. Gregor blieb vor Staunen der Mund offen stehen. Einen so weiten und harten Schuss hatte er schon lange nicht mehr gesehen. Diese Schüsse waren auch etwas, was an Viktor, außer seinen außergewöhnlichen Torwartqualitäten, gefürchtet war.
 

Zwei Stürmer der Shooting Shooters waren bereits zuvor in Richtung Mario gerannt. Der Torwart hatte punktgenau geschossen und einer der beiden Stürmer nahm den Ball an. Durch geschicktes Zusammenspiel schafften es die Beiden Benjamin und Philipp auszuspielen. Tommy und Christoph stellten sich ihnen in den Weg, aber auch diese Beiden ließen die gegnerischen Stürmer alt aussehen. Dann standen sie direkt vor Mario vor dem Tor und schon schoss einer der Beiden mit aller Kraft.
 

Mario sah erschrocken dem Ball entgegen. Er sah diesen zwar auf sich zukommen, aber er hatte nicht die Kraft sich abzustoßen und den Ball zu fangen. Seine Reaktion war sehr eingeschränkt. Geschockt beobachtete er, wie der Ball in Richtung des Tores flog. Zum Glück war Gregor jedoch hinten geblieben, denn dieser warf sich in diesem Moment zwischen den Ball und das Tor. Der Ball prallte gegen seinen Brustkorb und einen Moment blieb ihm die Luft weg, er reagierte aber sehr schnell und schoss den Ball in das Mittelfeld, in dem Tino ihn geschickt annahm.
 

Gregor warf noch kurz einen Blick nach vorne, die Kickers hatten nach diesen gefährlichen Minuten das Spiel wieder an sich gerissen. “Passt auf.” rief er den Verteidigern zu und lief zu Mario. “Mario, was ist los?” Mario stand schwer atmend an dem Pfosten und der Schweiß lief ihm über die Stirn. Als er sich von dem Pfosten abstieß um so stehen zu können, begann sich vor seinen Augen alles zu drehen und er taumelte. Gregor machte schnell einen Satz auf ihn zu und fing ihn auf, bevor er zu Boden stürzte. Er ließ Mario langsam zu Boden gleiten, wo dieser sich auf seinen Armen abstütze. “Schiri,” rief Gregor laut. “Wir wollen auswechseln.” Der Schiri lief auf ihn zu. “Die Eins geht raus und die Zwölf kommt für ihn rein.” “Gregor…” “Nein Mario, so macht das jetzt keinen Sinn mehr. Wir haben nur noch dreißig Minuten zu spielen und sind mit zwei Toren in Führung. Sascha wird das schon hinbekommen.” Mario wusste, dass er nicht gegen Gregor ankommen würde. Und nach der Aktion von gerade eben, hatte Gregor vermutlich auch recht. Er wäre jetzt nur eine Belastung für die Kickers und keine Hilfe mehr.
 

Gregor half Mario hoch und stütze ihn auf dem Weg nach draußen. Die anderen Kickers hatten sich in der Zwischenzeit auch im eigenen Strafraum versammelt. “Wir packen das schon Käptain, mach dir keine Sorgen.” rief Tino ihm zu und die Anderen stimmten ihm zu. Auf dem Weg nach draußen kam Sascha schon auf Mario und Gregor zu. “Käptain…” sagte er leise. Mario versuchte ihn anzulächeln, was ihm aber nicht so ganz gelang. Er nahm seine Mütze vom Kopf und reichte sie Sascha. “Hier, mach mir keine Schande. Du wirst das schon gut hinbekommen.” Sascha schluckte und nahm die Mütze aus Marios Hand. “Ich werde mein Bestes geben.” versprach er.
 

Gregor brachte Mario bis zur Bank und half ihm dabei, sich zu setzen. Er wünscht sich gerade noch einen Ersatzspieler mehr, der bei Mario bleiben konnte, aber sie waren nunmal nur zu zwölft und elf Mann brauchten sie auf dem Platz.
 

“Ich bleibe bei ihm. Geh du rein und spiele weiter.” sagte da jemand hinter ihm. “Viktor.” Gregor drehte sich erfreut um. “Danke dir.” Er warf nochmal einen Blick auf seinen schwer atmenden Käptain und rannte wieder auf das Spielfeld. Dort war das Spiel bereits weitergegangen.
 

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Elsa hatte erschrocken beobachtet, wie Mario zusammengeklappt war und von Gregor nach draußen gebracht wurde. Sascha nahm ihm auf dem Weg die Mütze ab und ging zum Tor. Dort setzte er sich Marios Mütze auf, nachdem er sie ein wenig weiter gemacht hatte.
 

Viktor war aufgesprungen und zu Mario und Gregor gelaufen. “Bleibt ihr hier.” hatte er ihnen noch zugerufen und Elsa aufmunternd angesehen. Maja hatte ihrer Freundin die Hand auf die Schulter gelegt. “Es wird schon alles gut gehen.” wiederholte sie Viktors Worte von vorher. Elsa hoffte dies sehr und legte ihre Hand auf ihr stark schlagendes Herz. Nun konnte sie sich gar nicht mehr auf das Spiel konzentrieren. Die restlichen dreißig Minuten des Spieles gingen herum, ohne dass sie etwas davon mitbekam. Ihr Blick war die komplette Zeit über auf Mario gerichtet.
 

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Viktor hatte sich zu Mario auf die Bank gesetzt, als Gregor zurück auf das Spielfeld gelaufen war. Er warf Mario immer wieder besorgte Blicke zu, diesem schien es von Minute zu Minute schlechter zu gehen. Mario ließ sich vor der Bank auf den Boden sinken und lehnte sich dann an der Bank an. Auf das Spiel konnte er sich überhaupt nicht mehr konzentrieren. “Du scheinst Fieber zu haben.” sagte Viktor zu ihm und legte ihm die Hand auf die Schulter, “Ich hole schnell den Sanitäter. Bleib bloß sitzen.” “Das ist sicher nur eine kleine Sommergrippe Viktor, mach keinen Stress darum.” Mario wollte ihn davon abhalten. “Eine kleine Sommergrippe würde sich nicht so äußern Mario, das weißt du selber auch.” Viktor war schon auf dem Weg. Die Sanitäter waren nicht weit weg. Viktor sprach ein paar Worte mit einem von ihnen und schon kam dieser mit seiner Arzttasche mit zu Mario und untersuchte ihn. “Wie lange haben sie diese Symptome schon, Herr Hongo?” “Ein paar Tage, drei oder vier.” Mario ließ die Untersuchung gequält über sich ergehen. “Das sieht nicht sehr gut aus. Ich habe einen Verdacht, aber das sollte im Krankenhaus genauer untersucht werden.” Der Sanitäter packte seine Sachen wieder ein. “Haben sie irgendjemanden, der sie hinbringen kann oder sollen wir sie fahren?” Mario sah ihn geschockt an. “Krankenhaus? Das muss doch nicht wirklich sein, oder? Wenn es sein muss, kann ich noch zu einem Arzt gehen, aber ins Krankenhaus?” “Herr Hongo, ich würde so etwas nicht sagen, wenn es nicht notwendig wäre. Also, wie sieht es aus?” “Nein, ich habe niemanden…” Mario runzelte besorgt die Stirn. Seine Eltern waren heute unterwegs.
 

“Dann fahre ich sie schnell. Keine Sorge, ich nehme sie mit dem Auto mit. Wir fahren nicht mit einem Krankenwagen. Ich hole mein Auto kurz nach da hinten, dann müssen sie nicht so weit laufen. “Ich würde mitkommen, ist das in Ordnung?” Viktor sah den Sanitäter fragend an. “Wenn es für sie in Ordnung ist Herr Hongo.” Der Sanitäter warf Mario einen Blick zu und als dieser nickte, ging der Sanitäter schnell zu seinen Kollegen um dort Bescheid zu geben und holte sein Auto.
 

“Kleine Sommergrippe also…” Viktor sah Mario mit hochgezogenen Augenbrauen an. Mario sah zurück und warf dann einen besorgten Blick in Richtung von Elsa. Viktor folgte Marios Blick ohne etwas zu sagen. “Wir wollten uns nach dem Spiel noch treffen…” sagte Mario leise. Da kam aber schon der Sanitäter. “Kommen sie beide?” fragte er. “Ich bin sofort bei ihnen.” Viktor nickte dem Sanitäter zu, der Mario nun aufhalf und ihn auf dem Weg zum Auto stützte. “Bitte beeilen sie sich.” Der Sanitäter sah zu Viktor, der ihm zunickte.
 

Viktor lief schnell an den Rand des Spielfeldes und winkte Gregor zu. Dieser war zum Glück gerade frei und lief schnell zu Viktor hinüber. “Was gibt es?” “Mario muss ins Krankenhaus. Ich weiß nicht was los ist, fahre aber mit. Ich rufe dich heute Abend an, ja? Und gib bitte deiner Schwester Bescheid. Sie wollte sich nach dem Spiel noch mit Mario treffen.” Gregor war geschockt. “Was ist passiert Viktor?” “Heute Abend Gregor.” Viktor drehte sich um und rannte zu dem Auto, wo der Sanitäter bereits wartete.
 

Die Kickers hatten das Spiel schlussendlich mit drei zu zwei gewonnen. Trotzdem konnte sich keiner freuen. Sie alle machten sich Sorgen um ihren Käptain. Gregor stand mit Elsa, Maja und Conny an der Seite. Elsa liefen die Tränen über die Wangen. Gregor hatte ihnen gerade erzählt, dass Mario ins Krankenhaus hatte fahren müssen und Viktor ihn begleitet hatte.
 

“Aber was ist mit ihm?” fragte Elsa fassungslos “Vorhin ging es ihm doch noch gut. Er hat mit keinem Wort erwähnt, dass er sich nicht gut fühlen würde.” Maja, die neben Elsa stand, streichelte ihr beruhigend über den Rücken. “Es ging ihm schon seit ein paar Tagen nicht so gut. Aber er meinte die ganze Zeit, dass er sicher nur eine Sommergrippe hätte. Viktor wird später anrufen und uns dann hoffentlich mehr sagen können.” Gregor sah seine Schwester besorgt an. Es nahm sie ziemlich mit. “Ich werde schonmal heimgehen. Das jemand da ist, wenn Viktor anruft.” Elsa sah ihren Bruder an. “Mache das. Ich komme auch so schnell wie möglich nach Hause.” “Ich begleite dich Elsa.” Maja nickte Gregor zu und sie machte sich mit Elsa auf den Weg.
 

Gregor ging zu den anderen Kickers. “Also hört zu. Wir treffen uns morgen um halb drei im Clubhaus. Bis dahin wird sich Viktor auf jeden Fall bei mir gemeldet haben und dann wissen wir alle mehr, ja?” Und so ging jeder besorgt nach Hause. Conny, die die ganze Zeit im Hintergrund gewartet hatte, ging zu Gregor als die Kickers sich auflösten und sich in kleinen Gruppen auf den Heimweg machten.
 

“Wie geht es dir Gregor?” Sie wusste, dass es ihn belastete, dass es seinem besten Freund so schlecht ging. “Ich hätte von Anfang an darauf bestehen sollen, dass er nicht spielt.” sagte Gregor leise. Conny legte ihm ihre Hand auf den Rücken und sah zu ihm auf. Inzwischen war er größer als sie… “Sei nicht so gemein zu dir selber. Du hättest ja schließlich auch gespielt, egal wie schlecht es dir gegangen wäre.” Gregor sah ihr in die Augen, froh über ihre Gesellschaft, sie tat ihm einfach gut. “Du kennst mich zu gut Conny.” Bei seinen Worten röteten sich ihre Wangen. “Warte noch kurz, ich hole schnell meine und Marios Sporttasche und dann bringe ich dich nach Hause, immerhin ist Viktor ja auch schon weg.” Conny nickte ihm zu und wartete auf ihn bis er wieder da war und sie sich gemeinsam auf den Weg machten.
 

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Als Gregor Conny nach Hause gebracht hatte, war er noch eine kurze Zeit dort geblieben. Zum Einen genoss er ihre Gesellschaft, zum Anderen hoffte er, Viktor persönlich anzutreffen. Allerdings war Viktor noch nicht zurück gekommen, daher war er irgendwann nach Hause gegangen. Als er daheim ankam, eilte er schnell ins Haus. Dort empfing ihn bereits seine Mutter. “Hallo Gregor. Hast du schon irgendetwas gehört? Elsa ist vorher mit Maja heimgekommen und sitzt seit dem vor dem Telefon. Weder Maja noch Papa oder ich konnten sie bisher davon wegbewegen.” Gregor zog seine Schuhe aus. “Nein, leider noch nicht. Viktor wollte sich melden, wenn er daheim ist. Ich habe gerade eben Conny nach Hause gebracht und da war er immer noch nicht da.” Gregors Mutter musterte ihn mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck. “Als Elsa mit so einem verheulten Gesicht nach Hause kam, dachte ich erst, dass es mit der Sache vor ungefähr zwei Monaten zusammen hängt.” Gregor wurde rot. Er und Elsa hatten ihren Eltern nie erzählt, was zu diesem Zeitpunkt gewesen war und sie wussten auch nicht, was für eine Rolle Maja dabei gespielt hatte. Elsa und er waren stillschweigend zu dieser Übereinkunft gekommen. Bisher hatte ihre Mutter auch nie nachgefragt, was damals los war. Das war vermutlich auch besser so. Frau Daichi war sehr froh mit Majas Mutter Kontakt zu haben. Die beiden hatten schon früher vor ihrem Umzug öfters etwas miteinander gemacht.
 

“Sie macht sich eben Sorgen um Mario.” sagte Gregor und drängte sich an seiner Mutter vorbei. Diese akzeptierte dies zum Glück ohne weitere Nachfragen. In diesem Moment klingelte ihm Wohnzimmer das Telefon. Gregor rannte schnell dorthin. Elsa hatte bereits abgenommen und sprach aufgeregt in den Telefonhörer hinein. Maja, die auf dem Sofa saß, sah auf, deutete auf Elsa und sagte leise: “Viktor.”
 

Gregor sah aufgeregt zu Elsa. Endlich würde er mehr erfahren, hoffentlich ging es Mario besser. An Elsas Gesichtsausdruck konnte er nicht viel ablesen. Sie sah immer noch besorgt aus, aber sie würde vermutlich erst wieder entspannt aussehen, wenn Mario gesund und munter vor ihr stehen würde.
 

Ihre Mutter hatte sich in der Zwischenzeit neben Maja auf das Sofa gesetzt. “Ich verstehe. Und was meinst du wie lange noch? Mmh. Und was genau bedeutetet das? Aber.. okay, ich verstehe. Ich richte es ihm aus. Danke dir für den Anruf Viktor. Ja, machs gut und bis bald.” Elsa legte auf. “Was ist mit Mario los?” Aufgeregt sprach Gregor auf seine Schwester ein. “Jetzt lass Elsa mal zu Luft kommen.” unterbrach ihn seine Mutter. “Komm Liebes, setze dich zu uns und erzähl, was Viktor gesagt hat.” sagte sie zu Elsa. Diese ließ sich zwischen ihre Mutter und Maja auf das Sofa fallen und holte tief Luft.
 

“Mario muss noch ein paar Tage im Krankenhaus bleiben. Anscheinend hat er die Masern. Er bekommt jetzt wohl einige Infusionen und Antibiotika. Viktor hat gewartet, bis Marios Eltern da waren. Mehr konnte Viktor auch nicht sagen.” Elsa sah besorgt zu ihrer Mutter. “Masern.. die sind doch ansteckend, oder?” fragte Maja nach. “Ja, hoch ansteckend. Aber ihr, Elsa und Gregor, hattet als kleine Kinder Masern und seid dadurch immun. Ihr bekommt diese nicht mehr.” Frau Daichi sah ihre Kinder an. “Die Krankheit dauert ungefähr eineinhalb Wochen, dann ist das gröbste überstanden. Man ist ungefähr noch eine Woche ansteckend, dann ist auch alles wieder in Ordnung.”
 

Elsa atmete tief durch und legte ihren Kopf in ihre Hände. Die Sorge um Mario hatte sie ihre ganze Kraft gekostet. Sie spürte, wie sich eine Hand auf ihren Rücken legte. Als sie aufsah und zu ihrer Mutter aufblickte, lächelte diese sie an. “Wenn du willst mein Schatz, rufe ich nachher mal bei Hongos an und erkundige mich nach Mario.” “Das würdest du machen?” “Natürlich.” Daichis und Hongos hatten sich in den letzten Jahren miteinander angefreundet und machten oft etwas miteinander. Dadurch das Gregor und Mario zusammen Fußball spielten, Freunde waren und Elsa und Mario gemeinsam in einer Klasse waren, hatten ihre Eltern viele Berührungspunkte miteinander. “Danke Mama.” Elsa sah sie erleichtert an.
 

Gregor schnappte sich das Telefon. “Ich werde Conny anrufen. Ich bin oben in unserem Zimmer.” Mit diesen Worten machte er sich aus dem Staub. “Bleibst du zum Abendessen Maja?” fragte Frau Daichi nach. “Gerne.” Maja lächelte sie an. Dann sah sie zu Elsa. “Komm, wir setzen uns noch ein bisschen raus in den Garten und spielen mit Maradona.” Elsa war sehr froh, dass Maja da war. Sie lenkte sie von ihren Sorgen ein wenig ab.

13

Am nächsten Tag kam Gregor kurz vor halb drei an ihrem Clubhaus an. Dort waren die anderen Kickers schon alle versammelt, selbst jene die chronisch zu spät dran waren wie zum Beispiel Kevin.
 

Kaum war Gregor da, wurde er schon mit Fragen bestürmt. “Jetzt wartet doch mal, ich erzähle euch gleich alles was ich weiß.” versuchte er die Anderen ruhig zu bekommen.
 

Sie setzten sich alle zusammen in einen Kreis. “Also Viktor hat gestern angerufen. Er hat zuerst mit Elsa gesprochen. Als ich später nochmals bei Usegis angerufen habe, habe ich auch noch mit ihm gesprochen. Und meine Mutter hat mit Marios Mutter gesprochen.” “Okay, und was ist mit Mario los?” fragte Christoph aufgeregt nach.
 

“Er hat die Masern. Das ist eine Krankheit, die man eigentlich hauptsächlich als Kind bekommt.” “Und auch ziemlich ansteckend ist.” fügte Philipp hinzu. “Genau,” Gregor nickte zu Philipps Worten. “Wenn man allerdings als Kind schonmal Masern hatte, ist man normalerweise immun und kann keine mehr bekommen. Wir sollten also alle mal bei unseren Eltern nachfragen, ob wir die Masern schon hatten, da ansonsten die Gefahr besteht, dass wir uns angesteckt haben könnten.”
 

Darüber redeten die Kickers eine ganze Weile, aber jeder war davon überzeugt, dass er die Masern schonmal hatte. “Fragt trotzdem lieber nochmal nach.” wies Gregor sie aber an.
 

“Und wie geht es jetzt mit Mario weiter?” fragte Tino nach. “Er ist wohl noch bis Dienstag oder Mittwoch im Krankenhaus. Er bekommt Infusionen und Antibiotika. Und er darf bis zu den Sommerferien gar nicht mehr in die Schule. Das hat meine Mutter gestern bei dem Telefonat mit Marios Mutter erfahren. Wohl wegen der Ansteckungsgefahr. Diese sei auch noch ein paar Tage da, auch wenn er wieder gesund ist.” “Er wird also in Quarantäne gesteckt.” sagte Kevin. “Auf die Schule könnte ich die letzten zwei Wochen auch voll verzichten.” sagte Jeremy. “Ja ich auch, aber nur gesund. Diese Masern können mir gestohlen bleiben.” stimmte Charlie zu.
 

“Können wir ihn besuchen?” fragte Tommy. “Erst mal nicht, vielleicht in ein paar Tagen. Laut seiner Mutter schläft er wohl sehr viel.” “Dann besuchen wir ihn eben, wenn es ihm wieder ein bisschen besser geht.” nickte Sascha und alle stimmten ihm zu. “Wir könnten uns ja überlegen, ihm ein Geschenk zu machen.” sagte Tino aufgeregt. “Oh ja, ein Plakat oder ein Büchlein oder so was. Damit er an uns denken kann, auch wenn er nicht trainieren kann.” Daniel war von der Idee ganz begeistert. “Das ist eine gute Idee.” stimmte auch Benjamin zu und schon begann eine Diskusion darüber, was man Mario schenken konnte. Gregor musste lächeln. Mario konnte wirklich froh sein, solche Freunde zu haben.
 

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Als Elsa am Montag in die Schule kam, sah sie traurig auf Marios Platz. Dieser würde die letzten beiden Schulwochen leer bleiben.
 

Als Frau Hamara hereinkam, teilte sie dies der Klasse mit. Viele hatten gar nicht mitbekommen, was passiert war und reagierten dementsprechend geschockt. Frau Hamara gab allen Schülern einen Zettel für die Eltern mit, auf dem stand, dass die Eltern mit ihren Kinder, zumindest mit denen, die die Masern noch nicht gehabt hatten, zum Arzt gehen und sie untersuchen lassen sollten.
 

“Und dann brauchen wir noch jemanden, der für Mario nach den Schulsachen schaut und ihm die Hausaufgaben bringt.” “Das macht Elsa.” rief Maja nach vorne. “Maja.” stieß Elsa hervor und schaute mit roten Wangen zu ihr nach hinten. “Jetzt stell dich nicht so an Elsa. Du hattest die Masern bereits und kannst dich dadurch nicht anstecken.” sagte Maja zu ihr. “Und dann kannst du Zeit mit ihm verbringen.” fügte sie noch leise hinzu, dass war aber nur für Elsas Ohren bestimmt.
 

“Also Elsa? Machst du es?” fragte Frau Hamara nach. “Lee hat sich auch gemeldet, wenn du nicht möchtest.” Elsa sah zu Lee vor, der sich zu ihr umgedreht hatte. “Mach du ruhig Elsa. ich weiß auch noch gar nicht, ob ich schonmal Masern hatte. Und bevor ich mich anstecke...” Lee winkte ab. “In Ordnung, dann mache ich es.” sagte Elsa mit roten Wangen. “Komm nachher in der Pause bitte kurz zu mir.” sagte Frau Hamara und trug es ins Klassenbuch ein, damit die anderen Lehrer auch Bescheid wussten.
 

Elsa starrte mit hochroten Wangen in ihr Schulbuch. So hatte sie wenigstens die Möglichkeit noch Zeit mit Mario zu verbringen, Maja hatte schon recht. Dann schalt sie sich für die Gedanken, die ihr im Kopf aufgestiegen waren. Mario war krank, ihn zu küssen konnte sie sich abschminken. Diese Gedanken sollte sie besser gleich vergessen. “Einen Yen für deine Gedanken.” sagte Maja leise hinter ihr. Elsa zuckte ertappt zusammen und Maja begann hinter ihr zu grinsen. Sie konnte sich ihren Teil denken.
 

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Nachmittags machte sich Gregor auf den Weg ins Krankenhaus um Mario zu besuchen. Die Kickers hatten bei seinen Eltern nachgefragt, ob sie Mario besuchen dürften. Leider durfte aber nur einer zu Mario ins Krankenhaus gehen, da der Arme immer noch nicht so fit war und das Krankenhaus vermutlich auch nicht besonders glücklich darüber wäre, wenn plötzlich elf Schüler auftauchen würden. So hatten sich die Kickers entschieden, Gregor zu schicken.
 

Dieser lief durch einen Krankenhausflur und suchte nach dem richtigen Zimmer. Dazu schaute er immer wieder auf den Zettel in seiner Hand, auf dem er die Zimmernummer aufgeschrieben hatte. “Ah Zimmer 3-28, hier ist es ja.” Gregor packte den Zettel in seine Tasche und klopfte an die Türe. Als er von innen ein “Herein.” hörte öffnete er die Türe und steckte seinen Kopf hinein. “Hey Alter.” rief er grinsend und wurde kurz darauf knallrot, als er feststellte, dass Mario nicht alleine im Zimmer lag sondern mit einem älteren Mann. “Entschuldigen sie bitte. Das war nicht an sie gerichtet.” stotterte er in dessen Richtung.
 

“Gregor.” Mario starrte seinen Freund erstaunt an. Auf der einen Seite freute er sich sehr über seinen Besuch, auf der anderen gefiel es ihm nicht sonderlich hier im Schlafanzug im Bett liegen zu müssen und das vor Gregors Augen. Am liebsten würde er sich seine Bettdecke über den Kopf ziehen. “Hallo Mario.” begrüßte ihn Gregor und betrachtete ihn genauer. Mario sah wirklich noch nicht sehr fit aus und man konnte auch den typischen Masern-Ausschlag erkennen. Auf der anderen Seite vom Bett stand ein Ständer mit Infusionsbeuteln, die zu Marios rechten Arm führten.
 

“Was machst du denn bitteschön für Sachen? Ständig muss man auf dich aufpassen. Vielleicht sollte ich es mir nochmals überlegen, ob ich dich meine Schwester heiraten lasse.” Grinsend zog sich Gregor einen Stuhl an Marios Bett und setzte sich zu ihm. Dieser sah ihn mit hochrotem Kopf an. Da Gregor aber nicht aufhörte ihn anzugrinsen, musste Mario irgendwann zurückgrinsen. “Mich ausruhen und das wohl noch tagelang.” Er verdrehte seine Augen. Krank zu sein und nichts machen zu können war schrecklich, aber als Sportler, der normalerweise jeden Tag trainierte war es für Mario noch anstrengender. Nun gut, um ehrlich zu sein war er gerade noch zu schlapp, um groß etwas machen zu können, aber trotzdem konnte er sich besseres vorstellen als das Bett zu hüten.
 

“Es tut mir leid, dass ich das Spiel am Samstag so versaut habe.” sagte er zerknirscht zu Gregor. “Was meinst du mit versaut? Wir haben mit drei zu zwei gewonnen. Sascha war super.” “Ja, aber ich habe euch nur belastet. Ich hätte von Anfang auf dich hören sollen und spätestens nach der Halbzeit Sascha einwechseln sollen. Ich hoffe du bist nicht allzu sauer mit mir.” “Ach das meinst du.” Gregor dachte kurz nach. “Mach dir da mal keinen Kopf Käptain. Conny hat sich abends noch länger mit mir darüber unterhalten. Sie hat es genau auf den Nagel getroffen, ich hätte genau so gehandelt und hätte mich nicht auswechseln lassen. Daher kann ich gar nicht sauer mit dir sein.” Gregor lachte Mario an.
 

“Du hattest also noch Zeit für Conny. Dein bester Freund muss ins Krankenhaus und du rennst Mädchen hinterher.” Mario konnte es sich einfach nicht verkneifen. “Ich will gar nichts hören. So wie ich mitbekommen habe, hattest du ja auch nicht vor den Sieg mit uns zu feiern, da du ein Date klar gemacht hattest.” Mario lief rot an. Er hätte es besser wissen sollen. Es war ja klar, wenn er Gregor mit Conny aufzog, dass er eine Retourekutsche bezüglich Elsa bekommen würde. “Das war kein Date…” murmelte er. “Ach, wie würdest du es dann nennen?” Gregor zog beide Augenbrauen hoch und grinste nur wissend. Mario sah ihn mit roten Wangen an, beschäftigte sich mit seiner Bettdecke und strich diese glatt. “Wie geht es Elsa?” fragte er leise.
 

“Sie war ziemlich geschockt, wie wir anderen natürlich auch alle. Nun gut, vermutlich noch mehr als wir anderen.” Nachdenklich starrte Gregor auf seine Hände. “Was soll ich denn bitte mit dir machen Mario?” “Was meinst du?” “Elsa hat in den letzten Monaten häufiger wegen dir geweint, als gefühlt in ihrem ganzen Leben bisher… Doch, das mit dem Heiraten sollte ich mir wirklich nochmals überlegen.” Nun sah er wieder mit Schalk in den Augen zu Mario. Dieser wusste nicht, wie er mit dem umgehen sollte, was Gregor gerade gesagt hatte. Es stach ihn im Herzen, wenn er hörte, dass es Elsa nicht gut ging.
 

Gregor sah seinem Freund an, was ihn jetzt beschäftigte. Er schalt sich dafür, dass er das zu ihm gesagt hatte. “Ah, ich habe noch Geschenke dabei.” sagte er und zog die große Tasche zu sich, die er dabei hatte. “Geschenke?” fragte Mario erstaunt. “Ja, wir haben uns nicht lumpen lassen.” sagte Gregor augenzwinkernd zu ihm. Er zog als erstes das “Gute Besserung”-Plakat hervor, dass sie heute im Training gebastelt hatten. In großer Schrift stand Gute Besserung Mario darauf und sie hatten Fotos von den Kickers, Fußbällen und sogar ein Foto von einem Tor darauf geklebt. Mario nahm es mit strahlenden Augen an. “Danke schön. Ihr seid ja verrückt.” Er freute sich sehr darüber. “Das ist ja noch nicht alles. Hier habe ich dir ein Witzebuch von Benjamin, ein MP3-Player mit Musik von Christoph, selbst gemachte Kekse von Sascha, ein Sudoku Buch von Philipp, er meinte dass die deinem Kopf sicher gut tun würden, hier ein Buch übers Fotografieren von Daniel und Comics von den Zwillingen. Damit dir auf keinen Fall langweilig wird.” Gregor lachte Mario an. “Eigentlich wollten sie alle mitkommen, aber es durfte nur einer von uns kommen. Und da haben sie entschieden, dass ich das sein soll.”
 

Mario freute sich sehr, dass Gregor da war. Die Beiden saßen fast noch eine Stunde da und redeten miteinander. Irgendwann kam eine Schwester herein und sagte ihnen, dass die Besuchszeit zu Ende war. Bedauernd verabschiedeten sich die Beiden von einander. “Ehe ich es vergesse, ich habe dir noch eine Kleinigkeit von Elsa.” Gregor zog ein besticktes Taschentuch aus seiner Tasche. Darauf hatte Elsa lauter kleine Fußbälle aufgestickt. Gregor reichte es Mario, der es mit roten Wangen und leuchtenden Augen annahm. “Sag ihr Danke von mir und richte ihr liebe Grüße aus, ja?” “Natürlich Käptain.” Gregor verabschiedete sich lachend von Mario und machte sich auf dem Heimweg.
 

Mario saß in seinem Bett, umgeben von all den Geschenken seiner Freunde und in seiner Hand hielt er das Taschentuch von Elsa. Als er es sich genauer ansah, entdeckte er zwischen all den Fußbällen ein kleines Herz und dabei machte sein Herz einen Sprung vor Freude. So sehr er sich über all die Geschenke seiner Freunde freute, war das Taschentuch doch das Wertvollste für ihn. Er freute sich schon darauf, wenn er endlich wieder gesund war und Elsa wieder sehen konnte.
 

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Mario hätte nicht erwartet, dass er Elsa tatsächlich so schnell wieder sehen würde. Er war Mittwochmorgen aus dem Krankenhaus entlassen wurden und musste daheim erstmal noch das Bett hüten. Der Ausschlag selbst war zwar weg, aber er hatte immer noch Fieber, Schwindelanfälle und war vor allem schlapp. Seine Mutter sprang die ganze Zeit wie eine aufgeregte Glucke um ihn herum und versuchte ihm alle Wünsche von den Augen abzulesen. Dies war sehr anstrengend für ihn. Irgendwann murrte er “Was gäbe ich jetzt darum, wieder im Krankenhaus zu sein” und starrte seine Mutter finster an. “Jetzt werde mal nicht frech mein Lieber.” entgegnete diese, “Bleib das nächste Mal einfach gesund, ja?” Mario nickte nur, trank einen Schluck von dem Tee, den seine Mutter ihm ans Bett gestellt hatte und legte sich hin. Er war immer noch sehr k.o. und schlief schnell ein.
 

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Maja begleitete Elsa zu Hongos. Sie wussten von Gregor, dass Mario heute entlassen werden sollte. “Hier ist es.” Maja deutete auf ein Mehrfamilienhaus. “Mir gefällt es irgendwie nicht, dass du das so genau weißt…” murmelte Elsa mit einem Seitenblick auf Maja und kniff ihre Augen zusammen. Maja sah zurück und grinste sie dann an. “Schon verdrängt? Vergeben und vergessen war unserer Devise. Also halte dich dran.” Sie streckte Elsa die Zunge heraus, die nun grinsen musste. Elsa sah wieder zu dem Haus hinüber. “Vielleicht sollten wir Mario die Hausaufgaben erst morgen bringen. Dann kann er sich noch ein bisschen ausruhen.” “Du versucht nur Ausflüchte zu finden Elsa.” sagte Maja zu ihr, nahm sie sie am Arm, zog sie zu dem Haus und klingelte bei Hongos. “Ja?” erklang die Stimme von Marios Mutter aus der Gegensprechanlage. “Wir bringen die Hausaufgaben für Mario vorbei.” sprach Maja munter hinein und hielt Elsa fest, die am liebsten wieder gehen würde. “Dann kommt hoch.” Die Türe summte und die beiden liefen hinauf in den ersten Stock. “Hallo Frau Hongo.” sagte Maja zerknirscht. Sie hatte sich zwar auch bei Marios Mutter entschuldigt und die Wahrheit erzählt, aber sie wusste nicht, wie diese auf sie zu sprechen war. “Oh, hallo Maja und Elsa. Schön das ihr die Hausaufgaben für Mario vorbeibringt.” Frau Hongo begrüßte beide offen und herzlich. “Eigentlich bringt nur Elsa die Hausaufgaben vorbei. Sie ist nämlich das richtige Mädchen.” sagte Maja an Frau Hongo gerichtet. “Ich werde gleich wieder gehen. Ich wollte nur sicher gehen, dass Elsa keinen Rückzieher macht.” Elsa sah mit weitaufgerissenen Augen zu ihrer Freundin hinüber. Diese verabschiedete sich auch schon augenzwinkernd bei Elsa und machte sich schnell auf den Weg. Elsa konnte ihr nur hinterher starren.
 

“Komm herein Elsa.” sagte Frau Hongo schmunzelnd. Also hatte ihre Freundin Ann-Li, Elsas Mutter doch recht gehabt, als sie demletzt bei einem gemeinsamen Kaffee augenzwinkernd zu ihr gesagt hatte, dass sie sich nicht wundern würde, wenn sich ihre Familien bald noch näher kommen würden. “Schön dass du da bist Elsa. Mario schläft gerade noch. Wir sind ja heute Vormittag erst vom Krankenhaus nach Hause gekommen. Wenn du willst, kannst du dich ein bisschen zu ihm ins Zimmer setzen bis er aufwacht.” Elsa wurde rot. “Wenn er noch schläft will ich ihn sicher nicht stören.” “Jetzt komm mit.” Gegen Frau Hongo hatte Elsa gar keine Chance und kaum dass sie sich versehen hatte, wurde sie von Marios Mutter auch schon in Marios Zimmer geschoben.
 

Elsa ging mit hochrotem Kopf hinein. Ihr Herz hämmerte in ihrer Brust. Mario schlief noch, sie konnte es an seinem ruhigen Atem erkennen. Neugierig sah sie sich in seinem Zimmer um und prägte sich alles ganz genau ein. Als sie das Kickersbild auf dem Schreibtisch sah musste sie schmunzeln, Gregor hatte genau das Gleiche daheim stehen und sie dadurch auch ein Bild von Mario. Sie legte ihre Schultasche auf seinem Schreibtisch ab und überlegte sich, was sie machen sollte, während sie darauf wartete, dass Mario aufwachte. Es war ihr etwas unangenehm, so nahe bei ihm zu sein und vorallem, dass er nichts davon wusste. Neben dem Bett bemerkte sie ein paar Comics. Obwohl sie normalerweise keine Comics las, nahm sie einen davon und blätterte darin umher. Irgendwann warf sie mit immer noch roten Wangen einen Blick zu Mario. Er wirkte so jung wie er da lag und schlief.
 

Sie legte den Comic auf die Seite, setzte sich am Kopfende des Bettes auf den Boden und sah Mario ins Gesicht. Als sie sah, dass er in seiner Hand ihr Taschentuch hielt wurde es ihr ganz warm ums Herz und sie lächelte. Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und streichelte mit ihren Fingern leicht über seine Wange. Als er sich im Schlaf regte zuckte sie mit ihrer Hand zurück. Da öffnete er aber auch schon seine Augen und blinzelte sie verschlafen an. “Elsa?” fragte er leise und rieb sich mit der Hand die Augen.
 

Im ersten Moment dachte Mario, dass er davon träumen würde, dass Elsa neben ihm am Bett sitzen würde. Als er sich dann aber die Augen rieb, erkannte er, dass es sich eindeutig nicht um einen Traum handelte. Darauf hin wurde er ganz rot und setzte sich in seinem Bett auf. Wenn es ihm schon peinlich war, sich vor Gregor krank und mit Schlafanzug im Bett zu zeigen, war es ihm vor Elsa natürlich noch peinlicher.
 

Elsa, die schnell ein Stückchen weiter nach hinten gerutscht war, sah ihn ebenfalls mit roten Wangen an. “Hausaufgaben.” stammelte sie vor sich hin. “Wie bitte?” fragte Mario nach, da er sie nicht verstanden hatte. “Ich bringe dir die Hausaufgaben.” sagte Elsa leise. Immer noch sah sie ihn mit weitaufgerissenen Augen an. Dann nahm sie aber ihren Mut zusammen, rutschte wieder ans Bett heran und beugte sich zu ihm nach vorne. “Wie geht es dir?” fragte sie leise und langte mit ihrer rechten Hand nach seiner. Als sie ihre Finger um seine schloss, wurde auch Mario etwas ruhiger. “Langsam etwas besser.” sagte er zu ihr und versank in ihren braunen Augen, die ihn sorgenvoll ansahen.
 

Dann änderte sich aber etwas in ihrem Blick und ehe er sich versah, schlug sie ihm mit ihrer geballten linken Faust auf seinen Oberarm. Verwirrt sah er sie an. In ihren Augen glitzernden Tränen. “Wehe du jagst mir jemals nochmal so einen Schock ein.” Als Mario diese Worte aus ihrem Mund vernahm musste er lächeln. Sie hatte sich also wirklich Sorgen um ihn gemacht. “Lach nicht.” sagte sie mit verschämten Gesichtsausdruck. Sie hatte nicht vorgehabt ihn zu schlagen und dass er lachend darauf reagierte, verunsicherte sie. “Ich habe das vermutlich verdient.” entgegnete er und versank wieder in ihren Augen, deren Blick sich nun wieder änderte und glasig wurden. Sein Herz begann zu hämmern und er beugte sich leicht zu ihr nach vorne. Ihr Gesicht und ihre Lippen waren nur noch wenige Zentimeter von seinen entfernt. Dann drängte sich aber ein anderer Gedanke in seinen Kopf. Er zuckte zurück. “Elsa, was ist wenn du dich bei mir ansteckst?” Elsa, deren Herz ebenfalls stark schlug, lächelte ihn an. “Ich kann mich nicht bei dir anstecken. Ich war als Kind krank. Gregor auch, aber das hat er dir doch sicher im Krankenhaus erzählt.” “Ja, das hat er. Und er hat dir doch hoffentlich meinen Dank für das Taschentuch ausgerichtet, oder?” Mit roten Wangen sah er sie an. “Ja…”
 

In diesem Moment klopfte es an die Türe. Die Beiden fuhren komplett auseinander. “Ja?” fragte Mario und seine Mutter steckte ihren Kopf zur Türe hinein. “Ah, du bist schon wach Mario. Wie geht es dir?” Sie kam zu ihm und fasste ihm an die Stirn. “Du hast noch Fieber. Aber vorher warst du nicht so rot.” Mario warf Elsa einen kurzen Blick zu. Die Färbung seiner Wangen kam auch eindeutig nicht vom Fieber. Als Frau Hongo einen Blick auf Elsa warf, die ebenfalls mit roten Wangen da saß, war ihr klar, warum ihr Sohn jetzt so eine Gesichtsfarbe hatte und sie musste lächeln. “Elsa, magst du etwas zu trinken haben?” “Gerne.” “Wasser, Saft oder Tee?” “Ich würde einen Tee nehmen.” “Ich auch Mama.” Mario wünschte sich, dass seine Mutter so schnell wie möglich wieder gehen würde, dass er mit Elsa alleine sein konnte. Seine Mutter erfüllte ihm diesen Wunsch auch und ging wieder hinaus.
 

“Soll ich dir zeigen, was du in der Schule verpasst hast?” Elsa warf Mario einen fragenden Blick zu. “Es sind bald Schulferien und ich verpasse trotzdem noch was?” “Du kennst doch unsere Lehrer.” Lachend beugte sich Elsa zu Mario hinüber. Dieser lächelte sie an. Elsa stand auf, ging zu ihrer Schultasche und holte die Unterlagen der Fächer heraus, in denen sie tatsächlich noch etwas gemacht hatten. Viele Lehrer schauten gegen Ende des Schuljahres nur noch Filme mit ihnen an oder spielten Spiele mit der Klasse. Aber es gab auch ein paar wenige Lehrer, die knallhart bis zum letzte Schultag ihren Stoff durchzogen.
 

Elsa nahm sich Marios Schreibtischstuhl und schob ihn neben Marios Bett. Dieser setzte sich aufrecht an die Kopflehne seines Bettes. Sie legte ihm die Schulsachen auf den Schoss und setzte sich auf den Stuhl. Als Marios Mutter den Tee hereinbrachte, saßen die Beiden nebeneinander und hatten die Köpfe über den Schulunterlagen zusammen gesteckt.
 

Abends verabschiedete sich Elsa lächelnd von Mario. “Wenn du willst, kann ich gleich morgen nach dem Leichtathletik-Training wieder vorbeikommen. Aber nur, wenn es dir nichts ausmacht. Die Schulsachen sind ja nicht so wichtig…” abwartend sah sie ihn an. “Da hast du recht, die Schulsachen sind wirklich nicht so wichtig.” Elsa sah ihn enttäuscht an, als Mario seinen Satz aber beendete, fing sie an zu lächeln und ihre Augen zu strahlen. “Ich würde dich aber gerne sehen, daher würde ich mich sehr freuen, wenn du vorbei kommen würdest.” Mario lächelte sie ebenfalls an. “Dann mache ich das sehr gerne.” Elsa beugte sich zu ihm und küsste ihn leicht auf die Wange. “Bis morgen.”
 

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An den nächsten Schultagen besuchte Elsa Mario immer nach der Schule. Er konnte es nie erwarten, dass sie endlich vorbei kam. Und seine Mutter hatte das Gefühl, dass Elsa seiner Genesung sehr gut tat. Dass hatte sie auch Elsas Mutter erzählt, als sie sich Samstags zum Kaffee getroffen hatten.
 

Auch Maja hatte Elsa ausgefragt und hörte aus Elsas Worten heraus, dass auch diese es nie erwarten konnte, bis sie endlich mit Mario alleine sein konnte. Allerdings hatte sie Mario bis auf die Küsse auf die Wange noch nicht geküsst. Maja war schon fast etwas enttäuscht. Aber das würde sicher auch noch kommen. Eins nach dem Anderen.
 

Dienstags saß Mario bereits erwartungsvoll da und wartete nur darauf dass Elsa endlich kam. Es ging ihm schon viel besser und er war laut seinem Arzt hauptsächlich nur noch wegen der Ansteckungsgefahr daheim. Als es an der Türe klingelte stürmte er an seiner Mutter vorbei und betätigte den Türöffner. Allerdings kam Elsa zu seiner Enttäuschung nicht alleine sondern hatte Gregor und Viktor im Schlepptau. Sie hatte die Beiden nach ihrem Leichtathletik-Training getroffen und sie hatten sich ihr angeschlossen. “Hallo.” begrüßte Mario die Drei und zu seiner Erleichterung konnte er auch in Elsas Gesicht die Enttäuschung ablesen, dass sie nicht ganz alleine waren. Er bat die Drei herein und als Elsa, die als Letzte hereinkam, neben ihm stehen blieb, streichelte er ihr leicht mit seiner Hand über den Rücken. Sie schenkte ihm dafür ein strahlendes Lächeln, bei dem sein Herz einen Sprung tat und er lächelte ebenso strahlend zurück. Viktor stieß Gregor seinen Ellenbogen in die Rippen und deutete grinsend mit seinem Kinn auf die Beiden. Gregor grinste zurück, ja das nahm die richtige Richtung.
 

Die Vier saßen einige Zeit zusammen im Wohnzimmer und unterhielten sich. Da sich das Gespräch natürlich irgendwann hauptsächlich um Fußball und das Training drehte, nahm Elsa ein Buch über Fotografieren vom Tisch. Interessiert blätterte sie es durch und fing an es zu lesen. Mario setzte sich neben sie und sah mit in das Buch hinein. “Interessierst du dich dafür?” fragte er sie. “Ja, ich würde sehr gerne fotografieren können.” “Wenn du möchtest, kannst du es gerne mitnehmen. Ich habe es von Daniel bekommen, kann aber nicht so viel damit anfangen.” Elsa sah in dankbar an. “Ja? Das ist lieb von dir. Ich finde es toll, wie manche Leute Bilder machen. Sieh dir das hier zum Beispiel an.” Sie blätterte ein paar Seiten zurück, schob das Buch so hin, dass es auf seinem und ihrem Oberschenkel zu liegen kam und deutete auf ein paar Bilder. Mario beugte sich mit ihr über das Buch und hörte Elsa aufmerksam zu.
 

Viktor musste wieder grinsen, als er einen Blick auf die zusammengesteckten Köpfe der Beiden warf. “Das scheint doch langsam was zu werden, meinst du nicht auch Gregor?” “Doch, zum Glück. Ich wüsste gar nicht, was ich noch hätte machen sollen.” “Ach, Maja und ich hatten uns da schon ein paar Pläne zurecht gemacht.” Viktor kam aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus. “Du und Maja, so so.” Gregor warf dem Größeren einen amüsierten Blick zu. “Gregor,” Viktor lehnte sich zurück und warf ihm einen ernsten Blick zu. “Man kann sich auch gut mit einem Mädchen verstehen, ohne gleich Hintergrundgedanken zu haben.” “Da hast du natürlich recht Viktor,” antwortete Gregor in einem ebenso ernsten Tonfall, “Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass du keine Hintergrundgedanken hast.” “Da hast du auch wieder recht.” Viktor zwinkerte ihm zu. “Komm wir machen uns auf den Weg und lassen die beiden Turteltauben hier alleine.” So verabschiedeten sich die Beiden und amüsierten sich über die Erleichterung von Elsa und Mario darüber, dass sie nun doch noch Zeit zu zweit verbringen konnten.
 

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Donnerstags kam Elsa bei Mario an und legte ihre Schultasche wie immer auf seinem Schreibtisch ab und stellte ihre Sporttasche auf den Boden. “Heute gibt es nichts mehr zu lernen. Das erste Mal, dass gar kein Lehrer etwas gemacht oder uns Hausaufgaben mitgegeben hat.” “Das wird ja langsam auch Zeit. Immerhin war heute ja der letzte richtige Schultag. Morgen gibt es Zeugnisse und dann sind erstmal sechs wunderbare lange Wochen Sommerferien.” schwärmte Mario. “Und du darfst endlich wieder trainieren gehen. Sei ehrlich, dass freut dich doch am meisten.” Elsa zwinkerte Mario zu. “Das ist auf jeden Fall ein positiver Nebeneffekt.” lachte Mario los und Elsa stimmte mit ein. “Die letzten zwei Wochen müssen ja die Hölle für dich gewesen sein, so ganz ohne Fußball.” sagte Elsa schmunzelnd zu Mario. “Nein, das waren sie nicht. Ich hatte ja dich.” Mario sah Elsa tief in die Augen, woraufhin diese rot wurde. Da klopfte Marios Mutter an die Türe. “Elsa, ich habe hier die Einwilligung von uns, dass du morgen Marios Zeugnis mitnehmen kannst. Frau Hamara habe ich telefonisch schonmal darüber informiert, aber sie braucht trotzdem noch eine Unterschrift von uns. Gib ihr morgen einfach den Brief ab.” “Das mache ich natürlich gerne.” Elsa lächelte Marios Mutter an, nahm den Brief und steckte ihn in ihre Schultasche.
 

Als Frau Hongo das Zimmer wieder verlassen hatte, drehte Elsa sich zu Mario um und sah ihn fragend an. “Was machen wir jetzt?” “Worauf hättest du denn Lust?” “Hmm, wir könnten irgendetwas spielen. Hast du Spiele hier?” “Schau mal im Bücherregal nach. In den unteren beiden Fächern.” Elsa kniete sich vor Marios Bücherregal und zog ein paar Minuten später lachend ein Kartenspiel hervor. “Schwarzer Peter?” “Ich habe das als Kind sehr gerne gespielt.” verteidigte Mario sich. “Ich auch, als Kind.” Elsa streckte Mario die Zunge heraus. Dieser lachte. “Werd mal nicht so frech junges Fräulein. Was für Kinder gut ist, ist sicher auch für alte Menschen gut.” “Stimmt ja, du hast ja bald Geburtstag. Dann bist du eindeutig alt.” Mario hatte bereits in zwei Wochen Geburtstag und war damit der Älteste in ihrer Klasse. “Spielst du denn eine Runde `Schwarzer Peter´ mit einem alten Mann?” Mario sah sie mit Schalk in den Augen an. “Ich werde dich fertig machen.” grinste Elsa ihn an und ließ sich von ihm hochhelfen.
 

“Setzten wir uns doch aufs Bett. Der Boden ist ziemlich unbequem.” Mario wurde plötzlich rot. “Wir können auch gerne ins Wohnzimmer, aber da ist gerade meine Mutter und ich dachte, wir wollen vielleicht lieber alleine sein.” Elsa warf einen Blick auf das Bett und bekam plötzlich Bauchkribbeln. Mit Mario in seinem Bett zu sein war etwas, an das sie bisher versucht hatte nicht zu denken. Sie warf ihm einen Blick zu. Er sah sie mit hochrotem Kopf an und sie konnte erkennen, dass es ihn auch nicht kalt ließ. “Von mir aus können wir gerne hier bleiben.” sagte sie leise. Mario zog tief die Luft ein. Dann legte er seine Bettdecke ganz nach hinten, lehnte sein Kopfkissen an die Kopflehne und deutete darauf. “Setz dich.” Elsa zog ihre Hausschuhe aus und krabbelte auf sein Bett, wo sie sich an die Kopflehne und damit an Marios Kopfkissen anlehnte.
 

Mario setzte sich ihr im Schneidersitz in der Mitte des Bettes gegenüber und fing an mit immer noch rotem Kopf die Karten zu mischen, dann teilte er sie aus. Elsa nahm ihre hoch und sortierte sie sich. “Fang an.” Mario hielt ihr seine Karten hin und sie zog eine. Lächelnd nahm sie die dazu gehörige Karte aus ihrem Deck und legte sie zur Seite. “Du bist dran.” Und so zogen sie abwechselnd Karten. Beide hatten schon ein paar Paare an ihrer Seite liegen. Als Elsa wieder dran war wählte sie eine Karte aus Marios Deck aus und zog daran. Mario hielt diese aber fest. “Nimm eine andere.” sagte er zu ihr und grinste. “Ich will aber die hier.” Elsa lachte und zog weiter an der Karte, Mario ließ sie aber einfach nicht los. “Nein, die willst du wirklich nicht.”
 

Mario hob lachend seinen Arm über den Kopf, so dass Elsa nicht mehr an seine Karten heran kam. Elsa legte ihre Karten an die Seite, kniete sich vor ihn, stütze sich mit ihrer linken Hand auf seiner Schulter ab und griff mit der rechten nach seinen Karten. “Jetzt gib schon her.” sagte sie lachend und stütze sich noch mehr ab. Da verlor Mario das Gleichgewicht und fiel nach hinten auf den Rücken. Elsa, die sich mit ihrem gesamten Gewicht auf ihm abgestützt hatte, fiel mit und kam auf ihm zu liegen. Ihre Gesichter waren nur noch Zentimeter voneinander entfernt und die Luft zwischen ihnen begann regelrecht zu knistern. Elsa zog langsam ihre Hand herunter und legte sie flach auf Marios Brustkorb, da sie fühlen wollte, ob sein Herz genau so stark schlug wie ihres. Als sie die Hand dort liegen hatte, spürte sie wie sein Herz, genau wie ihres, gegen seinen Brustkorb hämmerte.
 

Mario sah in ihren Augen, dass sie sich genauso fühlte wie er. Er schluckte, ließ mit seiner linken Hand die Karten fallen, strich an ihrer Seite entlang und legte sie auf Elsas Hüfte. Mit den Fingern seiner rechten Hand streichelte er ihr sanft über die Wange und ließ sie auf ihren Hinterkopf gleiten, wo er sie in ihre Haare schob. “Immer wenn ich dich gerne küssen wollte habe ich mich nicht getraut und jetzt wo ich gerne möchte, weiß ich nicht, ob ich überhaupt darf.” sagte er mit heiserer Stimme. In Elsas Bauch kribbelte es. “Du hast zu Maja gesagt, dass du mich nicht wegstoßen würdest.” entgegnete sie leise. Mario konnte nur nicken. Elsa schloss ihre Augen, senkte ihren Kopf und überbrückte die wenigen Zentimeter, die noch zwischen ihnen waren und legte ihre Lippen sanft auf seine. Mario schloss ebenfalls seine Augen und genoss das Gefühl. Er bewegte leicht seine Lippen und in Elsas Bauch begannen Schmetterlinge zu tanzen. Sie küsste ihn zurück und krallte sich mit ihrer Hand in seinem T-Shirt fest. Ihre andere Hand schob sie in seine Haare. Mario stöhnte unter ihr auf. Dieses Gefühl machte ihn fertig. Egal wie oft er sich vorgestellt hatte, wie es sich anfühlen würde Elsa zu küssen, es war nichts gegen die Realität. Auch Elsa stöhnte leise in ihren Kuss hinein. Am liebsten würde sie niemals mehr aufhören. Langsam begann Mario ihre Hüfte zu streicheln und dabei rutschte ihr T-Shirt hoch, so dass er irgendwann ihre nackte Haut streichelte.
 

Die beiden bekamen gar nicht mit wieviel Zeit verging, es fühlte sich aber wie Stunden an. Als es plötzlich an die Türe klopfte fuhren sie wie von der Tarantel gestochen auseinander. Schweratmend und mit glühenden Köpfen sahen sie sich an. Es klopfte nochmals. “Ja?” fragte Mario mit zittriger Stimme, drehte sich aber nicht zu seiner Mutter um, als diese den Kopf zur Türe hereinsteckte. Elsa beschäftigte sich mit ihren Karten und schaute nach unten, um ihre roten Wangen vor Frau Hongo zu verstecken. “Wollt ihr mit zu Abend essen?” fragte sie die Beiden. Mario sah zu Elsa, die kurz aufschaute und er nickte. “Ja.”. “In Ordnung. In einer halben Stunde dann.” Frau Hongo schloss die Türe hinter sich wieder und lächelte. Nur ein Blick auf ihren Sohn und Elsa hatte ihr genügt. Beide waren erstaunlich still gewesen. Die roten Gesichter, die zerzausten Haare und Elsas geschwollene Lippen hatten ihr aber genug verraten.
 

Drinnen saßen Elsa und Mario sich gegenüber und sahen sich tief in die Augen. Beide genossen noch die Nachwirkungen ihres Kusses und das Kribbeln in ihren Körpern. “Spielen wir voll fertig?” fragte Elsa leise mit bebender Stimme. Mario nickte, nahm seine Karten wieder hoch und hielt sie ihr hin. Dieses Mal ließ er es zu, dass sie die Karte nahm, die sie mit aller Gewalt hatte haben wollen. Elsa zog und sah ihn dann enttäuscht an. “Der schwarze Peter?” “Du wolltest die Karte ja unbedingt haben.” Mario grinste sie mit hochgezogenen Schultern an. “Nun gut, ich werde sie auf jeden Fall in guter Erinnerung behalten.” Elsa lächelte ihn an und wusste, dass dieses Spiel sie nun immer an ihren ersten Kuss erinnern würde.
 

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“Ehrlich? Und wie war es?” Maja warf Elsa einen langen Blick zu. Es war Samstag morgen und sie hatten sich, wie inzwischen jeden Samstag, zum Joggen getroffen. Elsa war endlich dazu gekommen, ihr von dem Kuss zu erzählen. “Es war schön.” Elsa lächelte verträumt vor sich hin. Die Beiden hatten eine kurze Pause gemacht und sich am Strand in den Sand gesetzt.
 

Gestern war der letzte Schultag gewesen. Die Schüler hatten ihre Zeugnisse bekommen und waren in die Sommerferien entlassen wurden. Die Kickers hatten sich entschieden, an diesem Tag gesammelt bei Mario aufzutauchen und hatten ihn den restlichen Tag in Beschlag genommen. Elsa war auch zu ihm gegangen und hatte ihm sein Zeugnis sowie den Preis als Klassenbester vorbei gebracht. Sie war aber nicht sehr lange geblieben. Sie hatte ihm die Zeit mit seinen Freunden gegönnt. Mario allerdings hatte sie eher widerstrebend gehen lassen. Er hätte nach Donnerstag am liebsten die komplette Zeit mit ihr verbracht. Allerdings hatte er auch eingesehen, dass es keinen Sinn machen würde, dass sie bei ihm war und gleichzeitig alle Kickers.
 

Maja ließ sich nach hinten in den Sand fallen. “Ich bin ja so froh, dass wir endlich Ferien haben. Ich liebe Ferien einfach.” Elsa lachte und stand auf. “Wir sollten nur aufpassen, dass wir nicht faul werden. Also komm hoch und lauf weiter.” Maja setzte sich auf und verdrehte die Augen. “Sommerferien, Elsa, Sommerferien. Was hast du daran nicht verstanden?” Dann ließ sie sich lachend von Elsa hochziehen.

14

Die nächsten Wochen hatten Elsa und Maja jede Menge zu tun, da das Sommerfest ihrer Schule bevorstand, für das sie mit ihrer Leichtathletik-Gruppe trainierten und sie unternahmen viel zusammen. Auch Conny war öfters dabei und sie genossen ihre “Mädchen-Tage”. Elsa und Mario sahen sich in den ersten zwei Wochen der Ferien kaum. Falls sie sich sahen, war meistens noch irgendjemand dabei. Trotzdem genossen sie die Zeit und dachten beide oft an ihren Kuss. Mario konnte es kaum erwarten, endlich wieder mit Elsa alleine zu sein. Allerdings beschlagnahmten die Kickers ihren Käptain sehr. Außer dass sie Ferien hatten und dadurch besonders viel Zeit zum trainieren, stand das nächste Spiel an. An diesem Tag hatte Mario auch Geburtstag und die Kickers hatten eine Überraschungsfeier für ihn geplant.
 

Als der Tag endlich gekommen war, rannte Gregor wie ein aufgescheuchtes Huhn durchs Haus Daichi. “Jetzt beruhige dich doch mal.” hielt ihn Conny irgendwann lachend auf. Gregor sah zu ihr hinunter. “Du hast ja recht. Aber ich habe das Gefühl, dass ich irgendetwas vergesse und alles schief läuft.” “Jetzt stell dich doch nicht so an.” Elsa musste Conny beipflichten. “Du drehst wirklich bald durch. Und das kurz vor einem wichtigen Spiel. Jetzt reiß dich zusammen.” Gregor sah zu seiner Schwester, die gerade aus der Küche gekommen war. In dieser werkelten auch noch seine Mutter und Maja herum. Elsa drehte sich um und ging wieder in die Küche zurück. Seufzend ließ Gregor sich auf die Treppe fallen. Conny kam zu ihm, lief ein paar Stufen hinauf und setzte sich auf die Stufe hinter ihm. Sie fing an seinen Nacken zu massieren. Zufrieden schloss Gregor die Augen. “Machst du das immer wenn ich durchdrehe? Wenn ja, dann werde ich in Zukunft einfach öfters durchdrehen.” Conny kicherte und schlug ihm von hinten leicht an den Kopf. “Heute ist nur eine Ausnahme.”
 

In dem Moment kam Viktor von draußen rein. “Conny, eigentlich sollte man das nach dem Spiel und nicht davor machen.” sagte er zu seiner kleinen Schwester. Diese war rot geworden. “Neidisch Viktor?” “Klar, immerhin massierst du deinen Bruder ja nie.” Viktor zwinkerte ihr zu. “Such dir jemand eigenen. Conny ist meine persönliche Masseuse.” Gregor hatte die Augen immer noch genießerisch geschlossen, jedenfalls bis zu dem Moment, als Conny ihn für seine Worte in den Hals zwickte. “Autsch.” quickte er auf. “Persönliche Masseuse, Herr Daichi?” Er drehte sich zu Conny um. “Unter anderem…” “Und was noch?” Neugierig musterte sie ihn. “Erzähle ich dir irgendwann anders.” Gregor lachte sie an und stand auf. “Komm, schauen wir in der Küche mal nach, wie weit die sind.”
 

An diesem Tag hatten Daichis volles Haus, da Gregor beschlossen hatte, einen Großteil der Geburtstagsfeier von Mario zu organisieren. Eigentlich war er durch das Spiel schon selbst ziemlich eingenommen, so dass er irgendwann Elsa, Conny, Maja und Viktor noch um Hilfe gebeten hatte. So waren diese bei Daichis um die restlichen Sachen zu organisieren. Conny, Elsa und Maja waren in der Küche und hatten das Essen zusammen mit Frau Daichi vorbereitet, Gregor und Viktor hatten mit Herr Daichi verschiedene Sachen zusammen getragen. Diese würde später von Tinos Vater in seinem Minivan abgeholt werden und an die Stelle am Strand gebracht werden, wo sie feiern würden. Tinos und Gregors Vater würden dort schonmal einen großen Teil vorbereiten und dann wieder gehen, so dass die jungen Leute unter sich waren. Am nächsten Tag war zwar Montag, aber dadurch das Ferien waren, konnten sie zum Glück bis in die Nacht hinein feiern und am nächsten Tag ausschlafen.
 

“Wir sollten langsam los Gregor.” Elsa war in dem Moment wieder aus der Küche gekommen, als Gregor und Conny aufgestanden waren. Maja kam hinter Elsa aus der Küche. “Wir sind mit allem soweit fertig. Eure Mama macht nachher noch die Salate und so an, so dass euer Vater und Herr Obata (Tinos Vater) diese nachher einfach mitnehmen können.” “Super Mama.” Gregor strahlte seine Mutter an, die ebenfalls hinter Elsa und Maja aus der Küche getreten war. “Das mache ich doch gerne. Und jetzt geht und gewinnt gefälligst Gregor.” “Immer doch Mama.” Gregor freute sich darüber, dass alles so super geklappt hatte.
 

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Die Fünf machten sich gemeinsam auf den Weg zur dritten Schule wo die Kickers gegen deren Fußballmannschaft Flyers antreten würden.
 

Dort warteten die anderen Kickers bereits auf Gregor. “Und wie lief es?” wurde Gregor von Kevin begrüßt. “Es ist fast alles vorbereitet. Mein und Tinos Vater kümmern sich wie besprochen um den Rest.” Conny, die die ganze Zeit neben Gregor hergelaufen war und auch jetzt neben ihm und Kevin stand, pflichtet ihm bei. “Es hat alles prima geklappt. Jetzt müsst ihr nur noch gewinnen.” Kevin sah sie an und lachte. “Das werden wir Conny, verlass dich drauf.” Conny lachte auch und wünschte ihnen noch viel Glück, bevor sie sich mit Viktor und Maja auf die Suche nach einem guten Platz machte.
 

Mario hatte die Fünf kommen sehen und konnte seinen Blick nicht von Elsa abwenden. Als diese seinen Blick bemerkte, sagte sie kurz etwas zu Maja, die neben ihr gelaufen war und kam alleine auf Mario zu. “Hallo.” begrüßte sie ihn schüchtern. “Hallo Elsa.” Mario lächelte sie an. Dann fiel sein Blick auf ihre Lippen und er musste an ihren Kuss denken. Sofort wurde sein Gesicht rot. Elsa beugte sich zu ihm vor und flüsterte ihm ins Ohr: “Ich weiß was du denkst.” Als Mario noch röter wurde musste sie zu lachen. Auch Mario begann zu lachen. “Du bist fies, das weißt du oder?” “Vielleicht.” Elsa sah ihn amüsiert an. Als Mario ihr tief in die Augen sah wurde allerdings auch sie rot. Sie beugte sich wieder zu ihm vor. “Alles Gute zum Geburtstag und jetzt viel Glück fürs Spiel.” Sie küsste ihn leicht auf die Wange, warf ihm noch einen schnellen Blick zu und machte sich auf die Suche nach Maja.
 

Als sie bei dieser ankam wurde sie von drei lachenden und wissenden Blicken begrüßt. “Wir haben den Kuss gesehen.” sagte Maja. “Was denn für ein Kuss? Ich finde das zählt nicht als Kuss, war ja nur ein Schmatzer auf die Backe.” Viktor schüttelte den Kopf und grinste. “Ach ja, und was ist deiner Meinung nach ein richtiger Kuss?” fragte Maja ihn. “Ich kann es dir gerne anschaulich erklären.” Viktor beugte sich zu ihr hinüber und sah ihr tief in die Augen. “Nein danke, darauf verzichte ich lieber.” Maja drehte sich von ihm weg und begann ein Gespräch mit Elsa, die sich neben ihr nieder gelassen hatte. Conny beugte sich zu Viktor, der Maja fassungslos ansah. “Tja großer Bruder, so bist du ja noch nie abgeblitzt worden.” “Küken, sobald du deinen ersten Kuss hinter dir hast unterhalte ich mich gerne mit dir über das Thema, vorher aber noch nicht.” Viktor beobachtet Conny nun ganz genau. An ihrer Reaktion konnte er erkennen, dass sie und Gregor sich tatsächlich noch nicht geküsst zu haben schienen und er amüsierte sich über ihre roten Wangen. “Pfft.” machte sie und konzentrierte sich auf das Geschehen auf dem Spielfeld, wo Mario und und der Käptain der Flyers gerade wegen Anstoß und Platzentscheid beim Schiri standen.Viktor warf Maja nochmal einen stirnrunzelnden Blick zu. Dann zuckte er mit den Schultern und grinste. Das würden sie ja noch sehen.
 

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Mario sah Elsa lächelnd hinterher als diese davonging. Als sich eine Hand auf seine Schulter legte, zuckte er zusammen. Kevin und Gregor standen grinsend hinter ihm. Mario wurde rot, hob aber nur seine Schultern und grinste zurück. Ohne ein weiteres Wort über den Kuss zu verlieren gingen sie zu den anderen Kickers, die bereits auf sie warteten.
 

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Das Spiel gewannen die Kickers mit drei zu eins. Matt, der Käptain der Flyers, kam zu Mario und reichte ihm die Hand. “Gutes Spiel Mario. Du weißt aber, dass wir euch nur wegen deinem Geburtstag haben gewinnen lassen.” Mario lachte. “Ich bin mir sicher, dass meine Jungs sich heute extra angestrengt haben.” Matt musste lachen. “Viel Spaß noch beim Feiern.” Mit diesen Worten verließ er Mario. Dieser sah ihm noch einen Moment nach. Dann ließ er seinen Blick auf der Suche nach Elsa über die Zuschauer gleiten, er sah sie aber nicht. Er konnte auch nicht wissen, dass sie sich mit Maja, Conny und Viktor gleich nach Ende des Spieles auf den Weg an den Strand gemacht hatten, wo sie sich mit Elsas und Tinos Vater treffen würden.
 

“Wenn du fertig bist Mario können wir los.” Benjamin warf ihm einen Blick zu. “Ich hole nur noch schnell meine Tasche.” Mario hatte diese vorher nach dem Duschen bei den Umkleideräumen stehen lassen. “In Ordnung, dann beeil dich mal.” Charlie warf ihm einen Blick zu. Als Mario weg war, scharrten sie sich alle um Gregor herum. “Ist alles schon vorbereitet Gregor?” Daniel sah Gregor an, der nickte. “Ja, die Mädels und Viktor sind direkt nach dem Abschlusspfiff los. Wir machen uns jetzt zusammen auf den Weg. Mario denkt, dass wir zum Clubhaus gehen. Wir laufen aber zum Strand und da warten die anderen schon.” Sascha rieb sich freudig die Hände. “Und dann gibt es endlich etwas zu Essen. Das brauchen wir jetzt nach dem Spiel sehr dringend.” “Dicker, warum brauchst du dringend etwas zu Essen? Du saßt die ganze Zeit nur auf der Ersatzbank.” Kevin konnte es natürlich nicht lassen. “Ich habe euch angefeuert und mitgefiebert. Das verbraucht auch ziemlich viele Kalorien.” Sascha nickte, von seinen Worten komplett überzeugt. Die Kickers lachten alle schallend los.
 

Mario, der von den Umkleideräumen zurück kam, sah sie von weitem und musste lächeln. Er freute sich, dass alle so gute Laune hatten. Nun war er gespannt, was sie geplant hatten. Es war ihm natürlich nicht verborgen geblieben, dass sie irgendetwas vorhatten. Und es war ihm auch klar, dass Elsa damit zu tun hatte, denn sie würde nie einfach gehen ohne sich von ihm zu verabschieden. Er freute sich darauf, sie später wieder zu sehen.
 

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Als die Kickers am Strand ankamen, warteten Elsa und die Anderen bereits auf sie. Auch Henry und ein paar der anderen Baseball-Spieler war dazu gestoßen. Mario war begeistert, als er sah, was sie aufgebaut hatten. Es standen zwei Tische da, auf denen Essen und Getränke standen, weiter vorne brannte ein Lagerfeuer und in der Nähe war ein Berg Holz, damit man immer wieder nachlegen konnte. Irgendjemand hatte eine Musikanlage aufgebaut, aus der bereits leise Musik spielte.
 

Elsa ging zusammen mit Maja und Conny zu den Ankömmlingen. Alle gratulierten Mario zum Geburtstag und es wurde ein schiefes »Happy Birthday to you« angestimmt. “Danke euch allen. Das hier ist echt toll.” sagte das Geburtstagskind laut. “Ich freue mich, was ihr vorbereitet habt. Und was jetzt?” fragte er mit einem Blick zu Elsa. “Wie wäre es mit Essen?” Sie lachte den Torwart an und dieser kratzte sich am Kopf. “Gute Idee.” “Ja, lasst uns mal schnell Essen. Unser Dicker hier fällt nämlich langsam vom Fleisch.” Kevin schlug Sascha auf den Rücken und zerrte ihn mit zum Essen, Sascha war nämlich nicht der Einzige, der Hunger hatte.
 

Die Zeit war wirklich toll und alle amüsierten sich. Es wurde gegessen, gelacht, manche tanzten. Mario wurde die ganze Zeit von seinen Freunden belagert. Es waren auch noch ein paar andere Freunde gekommen, ein paar Klassenkameraden und auch ein paar der Teufelspieler. Diese hatten sich sehr über die Einladung gefreut und Gregor war froh, dass er die anderen dazu hatte überreden können.
 

Als Mario sich Nachtisch holte, hatte er das erste Mal endlich ein paar Minuten Ruhe. Es war schon dunkel und er suchte mit zusammengekniffenen Augen nach Elsa. Als er sie gefunden hatte, ging er zu ihr. Maja, die mit Elsa weiter abseits im Sand saß und sich mit ihr unterhielt, sah ihn kommen. Sie stand auf und zwinkerte Elsa zu. “Ich lasse euch mal alleine.” Diese sah sie dankbar an. Mario nickte Maja ebenfalls dankbar zu und sah Elsa an. “Darf ich mich zu dir setzen?” “Sehr gerne.” Elsa lächelte ihn an. Mario setzte sich zu ihr in den Sand. “Nachtisch?” fragte er und hielt ihr einen Löffel hin. “Du hattest doch selber noch nichts. Willst du nicht erstmal selber probieren?” Mario zog einen zweiten Löffel hervor. “Ich habe mir auch einen mitgebracht.” Als Elsa das sah musste sie lachen. “Dann natürlich sehr gerne.” Sie nahm ihm einen Löffel aus der Hand und tauchte ihn in die Schüssel mit dem Nachtisch die Mario mitgebracht hatte. Sie hielt ihn Mario hin. “Trotzdem musst du als Erster probieren. Immerhin bist du das Geburtstagskind.” Mario sah sie lächelnd an und ließ sich von ihr füttern. “Sehr gut.” sagte er mit vollem Mund. “Hab ja schließlich auch ich gemacht,” Elsa zwinkerte ihm zu. “Wenn du was anderes gesagt hättest, hätte ich nie mehr mit dir gesprochen.” Sie nahm sich auch etwas von dem Nachtisch. Mario sah sie einen Moment bestürzt an. Dann musste er grinsen. “Dann ist es ja gut, dass er auch wirklich schmeckt. Denn sonst würde es ja nicht an mir liegen.” Elsa stieß ihm für diese Worte den Ellenbogen in die Rippen. “Vorsicht Freundchen. Sonst werde ich dir nie im Leben nochmal was zum Essen machen.” “Da sollte ich ja doch aufpassen, denn das will ich um nichts im Leben verpassen.” Mit seiner freien Hand zog er an ihrem Zopf. Elsa beugte sich zu ihm hinüber und zog als Revanche an seiner Mütze und ihn dadurch näher an ihr Gesicht heran. Mario ließ dies lächelnd geschehen und beugte sich zu ihr hinunter um sie zu küssen. Elsa hielt ihm ihr Gesicht entgegen und konnte es kaum erwarten, seine Lippen wieder auf ihren zu spüren. Erwartungsvoll schloss sie ihre Augen.
 

“Mario.” rief in diesem Moment eine laute Stimme und die Beiden fuhren erschrocken auseinander. Daniel stand weiter vorne und hatte die Hände um den Mund gelegt. “Kommst du? Wir wollen dir deine Geschenke geben.” Mario sah enttäuscht zu Elsa hinunter. Diese zuckte nur mit den Schultern, trotzdem konnte er die Enttäuschung auch in ihren Augen erkennen. “Ich komme.” rief er laut zurück. Als Daniel sich umdrehte und wieder in die Richtung der Anderen lief stand Mario auf, hielt Elsa eine Hand hin und half ihr beim Aufstehen. Er wollte sie aber nicht so einfach gehen lassen und so ließ er sie nach dem Aufstehen nicht sofort los, sondern nahm seinen ganzen Mut zusammen, zog sie an sich und drückte ihr schnell einen Kuss auf den Mund. Elsa sah ihn mit großen Augen und klopfenden Herzen an. Mario lächelte. “Gehen wir zu den Anderen.”
 

Dort wurden sie schon erwartet. “Und, was habt ihr dahinten im Dunkeln denn so gemacht?” Maja hängte sich erwartungsvoll bei Elsa ein. Diese sah zu ihr und schüttelte den Kopf. “Nichts, wir wurden kurz vorher unterbrochen.” Maja konnte die Enttäuschung aus Elsas Stimme heraus hören und musste lachen. “Du Arme.” prustete sie los. Daraufhin bekam sie Elsas Ellenbogen zu spüren. Diese musste aber auch grinsen, sie und Mario würden sicher noch Gelegenheit finden, das nachzuholen.
 

Mario hatte sich beim Lagerfeuer auf den Boden gesetzt und bekam seine Geschenke überreicht. Er bekam einen Kinogutschein, ein Buch und Süßigkeiten. Dann reichte Gregor ihm ein Päckchen und Elsa konnte erkennen, dass es ihres war. “Das ist von meiner Schwester und Maja.” “Hauptsächlich von Elsa. Ich habe nur Geld dazu gegeben.” rief Maja lachend und streckte Elsa die Zunge heraus, als diese rot wurde. Mario sah mit roten Wangen zu den Beiden hinüber. “Danke.” sagte er. “Jetzt pack schon auf.” Christoph konnte es nicht erwarten, dass Mario endlich das Geschenk der Kickers bekam. Dazu musste er aber erstmal Elsas auspacken. “Okay.” Mario packte aus und hielt kurz darauf eine neue Sporttasche in der Hand. Mario war einen Moment verwundert. Er hatte doch schon genau die gleiche. “Du musst sie umdrehen.” sagte Elsa leise. Als Mario sie umdrehte, konnte er sehen, dass Elsa auf der anderen Seite seinen Namen und den seiner Fußballmannschaft sowie seine Trikotnummer eingestickt hatte. Die Taschen bekamen sie von der Schule, daher war es nicht schwierig gewesen, eine Neue zu bekommen. Mario freute sich sehr. “Vielen Dank.” Er lächelte Elsa und Maja an. “Und jetzt unseres.” Tino reichte ihm ein weiteres Päckchen. “Los, du musst es aufmachen.” Charlie hatte sich hinter Mario gestellt, ihn an den Schultern gepackt und schüttelte ihn. “Ja ja, Eins nach dem Anderen.” Mario musste über die Aufregung seiner Freund lachen. “Das ist von uns allen und den Teufeln.” erklärte Gregor ihm über das Lagerfeuer hinweg. Als Mario aufblickte, konnte er sehen dass alle Kickers und Teufel ihn erwartungsvoll ansahen. “Das muss ja ein besonderes Geschenk sein, bei euren Blicken.” musste er lachen. “Jetzt pack doch endlich aus!” Auch Sascha konnte sich kaum noch auf seinem Platz halten.
 

Unter den aufmerksamen Blicken seiner Freunde wickelte Mario das Geschenkpapier ab. Jeremy nahm es ihm ab und warf es ins Lagerfeuer. “Brauchst du nicht mehr.” sagte er zu seinem Käptain. Mario hatte nun eine Pappschachtel in der Hand. Als er diese aufmachte lag, musste er nochmals eine Lage Papier weg tun. Dann sah er mit großen Augen in die Schachtel. “Ihr seid ja verrückt!” sagte er und holte ein Paar grüner Fußballhandschuhe aus der Schachtel heraus. Er hatte sich diese schon sehr lange angesehen, sie waren aber viel zu teuer. Auch seine Eltern hatten ihm erklärt, dass sie zu teuer waren um sie ihm zu kaufen. Begeistert sah er von einem seiner Freunde zum anderen. Sie hatten genau gewusst, was er sich wünschte. “Und Käptain, welches Geschenk gefällt dir am Besten?” fragte Kevin laut. Mario sah auf und warf einen Blick zu Elsa. “Ich mag alle Geschenke sehr gerne.” sagte er und lächelte sie an.
 

Die restliche Zeit verging sehr schnell. Zwischendurch waren Herr Daichi und Herr Obata aufgetaucht und hatten alle Sachen und das restliche Essen wieder abgeholt. Nach und nach hatten sich die Gäste verabschiedet, so dass nur noch Elsa, Mario, Conny, Gregor, Maja und Viktor ums Lagerfeuer herum saßen und sich miteinander unterhielten. Irgendwann streckte Mario sich. “Es war wirklich toll Freunde. Aber ich werde mich langsam auf den Heimweg machen.” Die anderen murrten erst ein bisschen, sahen aber ein, dass es schon sehr spät war. Mario sah zu Elsa hinüber, die neben Maja saß. “Kommst du mit?” Elsa erwiderte seinen Blick und nickte. “Ja.” Mario packte seine Geschenke schnell in die Sporttasche und hielt Elsa die Hand zum Aufstehen hin. Elsa ließ sich von ihm hochziehen und die Beiden verabschiedeten sich. Ihre Hände hatten sie nicht mehr losgelassen und als sie losliefen verflochten sie ihre Finger ineinander.
 

Die Anderen sahen ihnen hinterher. “Endlich.” seufzte Maja auf und Gregor zwinkerte ihr zu. “Du sagst endlich Maja und dabei bist du gerade mal vier Monate hier. Wir warten da schon fast vier Jahre drauf.” “Tja, dann liegt es ja vielleicht an mir.” Maja lachte auf. Gregor und Viktor warfen sich einen nachdenklichen Blick zu. “Vermutlich.” stimmte Gregor ihr zu. Dann wand er sich zu Conny um, die zum wiederholten Male gähnen musste und ihre Hand vor den Mund hielt. “Ich bringe dich nach Hause, Conny.” Er stand ebenfalls auf und half ihr hoch. “Na prima,” sagte Maja, “Alle werden nach Hause gebracht und ich kann mal wieder alleine heimlaufen.” Da stand Viktor auf und hielt ihr die Hand hin. “Komm, ich bringe dich nach Hause.” Auf ihren erstaunten Blick hin zuckte er nur mit den Schultern. “Die Person mit der ich normalerweise nach Hause gehe geht auch mit jemand anderem mit. Warum sollten wir zwei uns also nicht zusammen tun?” Maja grinste ihn an. “Gut.” Viktor und Gregor schütteten noch zusammen Sand auf das Lagerfeuer um es ganz aus zu bekommen und machten sich auch, getrennt voneinander, auf den Weg.
 

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Elsa und Mario liefen nebeneinander her. Sie liefen aber nicht direkt zu Daichis sondern schlugen vorher noch den Weg in Richtung des Parkes ein. Dort brannten noch Lampen. “Soll ich dir sagen, was mein schönstes Geburtstagsgeschenk ist?” fragte Mario irgendwann. “Ja.” Elsa sah ihn von der Seite an. “Du bist hoffentlich nicht enttäuscht, wenn es nicht die Sporttasche ist.” “Natürlich nicht.” Mario musste leise lachen, als er die Enttäuschung in ihrer Stimme hörte. “Bist du doch.” Er beugte sich zu ihr hinunter um ihr in die Augen zu sehen. Diese blitzten einen Moment auf und er hörte sie leise lachen. “Ja, ein bisschen schon. Also jetzt sag, was dein liebstes Geschenk ist.” Er blieb stehen, stellte die Sporttasche auf den Boden und drehte sich zu ihr. “Das hier.” Er hob ihre Hände hoch, die immer noch miteinander verflochten waren und küsste sie auf den Handrücken. “Du und dass du hier bei mir bist.” Er sah ihr ins Gesicht und konnte ihre Freude erkennen, als sie leicht errötete. “Mario.” sagte sie leise. Er ließ ihre Hand los, griff mit beiden Händen nach ihrem Gesicht und konnte endlich seine Lippen auf ihre legen und nachholen, wozu sie vorher nicht gekommen waren.

15

Als Elsa am nächsten Morgen aufwachte, räkelte sie sich noch in ihrem Bett und musste lächelnd an gestern Abend denken. Sie schloss ihre Augen und stellte sich wieder Marios Lippen auf ihren vor. Sie waren noch ewig im Park gestanden und hatten sich geküsst. Bei der Erinnerung, wie sie ihre Arme um seinen Hals gelegt hatte, er seine um ihre Taille und sie ganz eng an sich gezogen hatte, seufzte sie leise auf. Und bei dem Gedanken, wie er sie geküsst hatte und seine Zunge zwischen ihre Lippen geschoben hatte fing ihr ganzer Körper wieder an zu kribbeln und ihr Puls schoss in die Höhe. So schön hatte sie es sich nie vorgestellt. Am liebsten würde sie wieder einschlafen und von gestern Abend träumen. Und noch lieber würde sie zu Mario gehen und dort weitermachen, wo sie gestern stehen geblieben waren.
 

Dazu kam sie allerdings nicht, da in diesem Moment Gregor seinen Kopf in ihr gemeinsames Zimmer steckte. “Na, schon wach?” “Mehr oder weniger..” murmelte Elsa und streckte sich, soweit es der Platz im Hochbett zuließ. Gregor kam mit Maradona im Schlepptau ins Zimmer und dieser stürzte sich sofort auf Elsa und verlangte schwanzwedelnd nach Streicheleinheiten. Diesen Gefallen tat Elsa ihrem Liebling natürlich nur zu gerne und kraulte ihn hinter seinen Ohren. “Bei euch ist es gestern ja noch ziemlich spät geworden. Und das, obwohl Mario gehen wollte, weil er doch schon so müde war.” Gregor beobachtete grinsend, wie Elsa rot anlief. “Wir hatten noch ziemlich viel… zu besprechen.” Elsa traute sich nicht, in Gregors Richtung zu schauen. “Ich glaube ja nicht, dass ihr euren Mund zum Sprechen gebraucht habt.” entgegnete dieser lachend. “Gregor!” rief Elsa empört auf, schnappte ihr Kissen und warf es nach ihm. Dieser fing es in der Luft auf. “Zum Glück bin ich auch ein guter Torwart. Vermutlich wird Mario in nächster Zeit soviel zu “Besprechen” haben, dass er seinen Pflichten gar nicht mehr nachkommen kann.” Nach diesem Satz machte er aber, dass er aus dem Zimmer kam, da Elsa alles packte, was in ihrer Reichweite war und nach ihm warf. Maradona sprang bellend durchs Zimmer und freute sich daran, dass die Beiden (seiner Meinung nach) so munter waren. Gregor zog die Türe hinter sich zu und stand lachend draußen auf dem Flur, als hinter ihm immer noch Sachen gegen die Türe flogen. Als es endlich ruhig war, schob er die Türe nochmal auf und streckte seinen Kopf vorsichtig hinein. “Denk daran dass Papa und ich in einer Stunde zum Bahnhof fahren.” Dann zog er schnell seinen Kopf wieder ein, als der nächste Gegenstand auf ihn zugeflogen kam. Lachend hüpfte er die Treppe hinunter und überlegte sich, wie wohl Mario reagieren würde, wenn er ihn aufziehen würde.
 

Eine Stunde später stand Elsa draußen am Gartentor und sprach noch mit Gregor, während ihr Vater schon im Auto saß und auf Gregor wartete. “Und du hast wirklich niemanden gesagt, dass er kommt? Nicht mal Mario?” vergewisserte Elsa sich nochmals. “Niemanden Schwesterchen,” lachte Gregor sie an. “Das ist doch die Überraschung.” Als ihr Vater auf die Hupe drückte musste er sich beeilen. “Bis nachher.” “Bis dann.” Elsa winkte ihrem Vater und Gregor hinterher und ging wieder ins Haus hinein, um das Gästezimmer voll zu richten. Sie war schon auf Marios Blick gespannt.
 

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Mario hatte sich auf den Weg zu Daichis gemacht. Er hatte heute Nacht kaum geschlafen. Ständig war er aus schweißtreibenden Träumen aufgewacht, in denen Elsa die Hauptrolle gespielt hatte. Auch wenn er jetzt noch daran dachte, stieg ihm die Röte ins Gesicht. Wer weiß, wann sie im echten Leben bei diesen Punkten angelangen würden. Nun freute er sich aber darauf, Elsa gleich wieder in die Arme schließen und küssen zu können.
 

Als er in die Straße einbog, in der Daichis wohnte, sah er, wie deren Auto gerade vor dem Gartenzaun parkte und beobachtet wie Gregor aus dem Auto stieg und danach ein größerer Junge. Dann musste er geschockt mit ansehen, wie Elsa in einem hellgelben Sommerkleid angerannt kam, sich dem Jungen in Arme warf, dieser sie hochnahm und sich mit ihr im Kreis drehte. In Marios Kopf begann sich alles zu drehen. Was war das bitte? Langsam wurde er wütend. Gestern hatte er sie noch ihm Arm gehalten und ihrem leisen Stöhnen gelauscht als er sie geküsst hatte. Er wusste noch, wie es sich anfühlte, wenn sie sich an ihn drückte, um ihm ganz nahe zu sein. Und nun warf sie sich einem Anderen in den Arm? Als der Junge sie herunterließ, stand dieser mit dem Rücken zu Mario und Mario hatte dadurch eine gute Sicht auf Elsas Gesicht. Als er sah, wie diese strahlte, stach ihm das ins Herz. In diesem Moment sah Elsa ihn und war erst einen Moment erschrocken. Dann begann sie ihn anzulächeln und machte einen Schritt auf ihn zu.
 

Mario warf ihr einen wütenden Blick zu, schüttelte den Kopf, drehte sich um und ging mit zusammengeballten Fäusten davon.
 

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Elsa hatte schon an der Eingangstüre gewartet, als ihr Vater endlich angefahren kam. Als sich die Türe des Autos öffnete stieg als erstes Gregor aus und danach ihr Besuch. Als sie ihn sah begann sie zu strahlen und lief auf ihn zu. “Harry.” lachte sie. Er lachte auch, nahm sie in die Arme und drehte sich im Kreis mit ihr. “Elsa. Es ist so schön dich zu sehen.” “Das finde ich auch Harry. Es ist so toll, dass es geklappt hat und du uns besuchen kommst. Die Kickers werden sich so freuen, dich zu sehen.” “Ich freue mich auch auf die Jungs.” Das konnte man Harry auch ansehen. Nachdem er vor ungefähr drei Jahren umgezogen war, hatte Elsa eines Tages einen Brief von ihm aus dem Briefkasten gezogen, in dem er ihr geschrieben hatte, wie es bei ihm so lief. Elsa hatte ihm geantwortet und dadurch war eine tolle Freundschaft entstanden. Gregor war dann auf die Idee gekommen, dass er sie doch besuchen könnte. Eigentlich wollte Harry schon gestern, sozusagen als Überraschungsgast zu Marios Geburtstag kommen, leider hatte das aber nicht geklappt. Aber nun war er da und Gregor konnte es kaum abwarten, morgen mit ihm zum Training aufzutauchen. Er freute sich schon auf die Gesichter der Jungs. “Mario wird sich sicher auch freuen.” Elsa strahlte Harry an. “Ich habe gehört, dass ihr endlich auf dem richtigen Weg seid.” sagte Harry augenzwinkernd zu ihr. Elsa warf Gregor einen bösen Blick zu. “Tratschtante.” Dann sah sie zu Harry zurück. Dabei entdeckte sie, dass weiter hinten auf der Straße Mario stand.
 

Erst erschrak sie, aber dann begann sie sich zu freuen. Damit war die Überraschung für ihn zwar verdorben, aber sein Anblick war ihr viel wichtiger. Sie machte einen Schritt auf ihn zu, blieb aber erschrocken stehen, als er sie böse ansah, den Kopf schüttelte, sich umdrehte und weglief. “Was ist denn mit ihm los?” fragte Harry, als er ebenfalls in die Richtung schaute und Mario entdeckte. “Ich weiß es nicht… Aber ich laufe ihm lieber mal hinterher.” Elsa warf einen stirnrunzelnden Blick in die Richtung, in die Mario gelaufen war. “Mach das, er sah nicht besonders glücklich aus.” pflichtete auch Gregor ihr bei.
 

Elsa lief los, konnte Mario aber nicht mehr sehen. Sie dachte einen Moment nach, wo er hin sein könnte und lief dann Richtung Strand. Wenn es irgendetwas gab, was ihn beschäftigte, ging er meistens zu den Klippen. Als sie dort ankam, wurde ihr bestätigt, dass sie recht gehabt hatte. Mario stand oben auf den Klippen und starrte mit zusammen geballten Fäusten aufs Meer.
 

Sie kletterte ebenfalls die Klippen hinauf und lief von hinten auf ihn zu. Als sie nur noch zwei Meter von ihm entfernt war sagte sie leise: “Mario.” Dieser drehte sich nicht um. “Was willst du? Solltest du nicht bei deinem Freund sein?” fragte er wütend. Da begriff Elsa. Er war eifersüchtig! Sie verkniff sich ein Kichern und nahm all ihren Mut zusammen. “Ehrlich gesagt Mario, bin ich genau da wo ich sein möchte. Aber der Junge, den ich gerne als meinen Freund hätte, scheint gerade wütend mit mir zu sein.”
 

Bei ihren Worten drehte sich Mario erstaunt um und machte einen Schritt auf sie zu. “Was?” Elsa sah ihn lächelnd an. Dann färbten sich ihre Wangen rot. “Ich habe mich bereits vor Jahren in dich verliebt Mario. Was sollte ich da bei einem Anderen?” Abwartend und mit stark klopfendem Herzen sah sie ihn an. Sie wusste nicht, wie er auf ihre offenen Worte reagieren würde. Von Mario schien eine Riesenlast abzufallen. Er lief das restliche Stück auf sie zu, dass noch zwischen ihnen lag. Er legte ihr seine Hände auf die Arme und sah sie an. Elsa wartete immer noch auf eine Reaktion von ihm auf das, was sie zu ihm gesagt hatte. Er räusperte sich. “Meinst du das ernst?” Elsa sah ihn fragend an. “Was meinst du?” “Dass du in mich verliebt bist…” “Natürlich meine ich das ernst. Es gab nie jemand anderen außer dir.” Mario sah ihr tief in die Augen. “Ich liebe dich auch Elsa. Schon immer. Es tut mir leid, dass ich gerade weggerannt bin.” Er zog sie in seine Arme, legte eine Hand auf ihre Wange, beugte sich zu ihr hinunter und gab ihr einen langen Kuss. Ihre Herzen schlugen wie verrückt und Mario bemerkte, dass eine Träne über seine Hand lief. “Was ist los?” fragte er erschrocken und wischte Elsa die Tränen aus den Augen. “Ich bin einfach glücklich.” Elsa lächelte ihn an und schmiegte sich in seine Arme. Mario musste lächeln. “Ich auch.” sagte er leise. So standen die Beiden noch eine Weile da.
 

Irgendwann sah Elsa zu ihm auf. “Wir sollten zu mir nach Hause gehen. Wir werden sicher schon erwartet. Und Harry kann es kaum erwarten dich zu sehen.” “Das war Harry?” Mario sah sie erstaunt an. “Ja.” Elsa musste aufgrund seines Gesichtsausdruckes lachen. “Du hattest ja nicht warten wollen, bis er sich umdreht sondern bist gleich weggerannt.” “Tut mir wirklich leid.” antwortete Mario zerknirscht. Elsa sah ihn zärtlich an. “Ich kann dich verstehen. Wahrscheinlich hast du gerade genau so reagiert, wie ich auf die Sache mit Maja reagiert hatte. Immerhin bin ich damals auch weggerannt… und das wochenlang.” Mario streichelte ihr sanft über die Wange. “So wie es war, ist es jetzt aber in Ordnung oder?” Elsa sah ihm in die Augen und musste lächeln. “Ja, jetzt ist alles in Ordnung.” antwortete sie und schloss die Augen, als Mario seine Lippen wieder auf ihre legte.
 

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Als sie bei Daichis daheim ankamen zog Elsa Mario an der Hand ins Wohnzimmer, wo ihre Eltern, Gregor und Harry saßen, etwas tranken und redeten. “Hier, ich habe meinen Freund mitgebracht.” “So so, dein Freund.” Gregor grinste die Beiden an. Mario wurde rot als alle ihn ansahen, warf Elsa einen Blick zu, die ihn strahlend ansah und nickte lächelnd. “So sieht es aus.” Gregor stand auf und schlug ihm auf die Schulter. “Herzlichen Glückwunsch Alter.” “Von mir auch.” Harry stimmte Gregor zu und lachte Mario an. “Schön dich zu sehen Harry.” Mario hatte seinen Arm um Elsa gelegt und schüttelte mit der anderen Hand Harrys.
 

Elsas Mutter sah ihre Tochter und deren Freund lächelnd an. Als sie sich zu ihrem Mann umdrehte, war sie über dessen Miene erstaunt. “Robert, was ist denn los? Freust du dich nicht für deine Tochter?” “Elsa ist doch noch viel zu jung für einen Freund!” Seine Frau musste lachen. “Ach Robert, wir waren auch 17 als wir uns kennenlernten und Elsa ist nur ein Jahr jünger.” “Ja, aber was, wenn Mario ihr wehtut?” “Erstens kennst du Mario schon sehr lange und weißt wie vernünftig und zuverlässig er ist. Und Zweitens würde er Elsa nie wehtun.” Frau Daichi musste lächeln. Ihr Mann liebte seine Tochter einfach und das war sehr schön. Mario würde kein allzu leichtes Spiel mit ihm haben. “Jetzt freue dich einfach für sie und schau dir an wie glücklich sie ist.” Als Herr Daichi seine Tochter ansah, musste er seiner Frau recht geben. Elsa sah glücklich aus und die Blicke die sie und Mario sich zu warfen sprachen für sich. Er seufzte auf. Langsam wurde seine Kleine erwachsen. Er musste sich eben daran gewöhnen.
 

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Am nächsten Nachmittag machte sich Gregor zusammen mit Harry auf den Weg ins Training. Sie waren extra ein paar Minuten später dran, da Gregor hoffte, dass alle Kickers schon da waren und sie sie überraschen konnten. Er zog die Türe des Clubhauses auf. “Hallo Jungs. Schaut mal, wer zu Besuch gekommen ist.” rief er grinsend hinein, machte einen Schritt zur Seite und ließ Harry vor sich hinein laufen. Die Anderen freuten sich riesig und konnten es kaum glauben, dass Harry da war. Der Arme wurde vor Fragen nur so überschüttet und musste erzählen, was er die letzten Jahre so gemacht hatte, wie es mit dem Fußball aussah und wie es mit seiner neuen Mannschaft lief. Mario und Gregor saßen an der Böschung und sahen grinsend zu den Anderen. Diese Überraschung war Gregor geglückt.
 

“Wollen wir eigentlich auch irgendwann trainieren?” fragte Harry lachend. “Also von mir aus sehr gerne.” rief Gregor übermütig. “Das war doch klar,” rief Kevin und stieß ihn in die Seite. “Du zählst bei dieser Frage grundsätzlich nicht.” “Hey.” Gregor stieß Kevin lachend zurück. Die Kickers fingen mit ihrem Training an. Mario war sehr gespannt darauf, wie sich Harry machte und er wurde nicht enttäuscht. Harry hatte viel gelernt und das Wichtigste - er spielte im Team.
 

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“Jetzt bin ich doch wirklich mal auf diesen Harry gespannt.” Maja sah zu Elsa hinüber, die neben ihr lief. Die Beiden hatten heute Vormittag Leichtathletik-Training für das Sommerfest in zwei Wochen gehabt und hatten danach den restlichen Tag zusammen verbracht. Elsa hatte ihr alles von gestern erzählt und natürlich auch, dass sie und Mario nun ein Paar waren. Maja hatte sich sehr für ihre beste Freundin und Mario gefreut. Nun waren Sie wieder unterwegs in Richtung Schule, aber nicht zum Trainieren. Elsa war mit Mario verabredet und Maja wollte Harry kennenlernen, von dem sie schon einiges gehört hatte.
 

Als sie ankamen machten die Kickers gerade ein Trainingsspiel und hatten sich dazu in zwei Gruppen aufgeteilt. “Da, der Große, der gerade im Zweikampf mit Gregor ist. Das ist Harry.” Elsa deutete in Harrys Richtung. Maja sah gespannt zum Fußballplatz hinüber und sah, wie Gregor mit einem großen braunhaarigen Jungen um den Ball kämpfte. “Er ist gut oder?” “Ja, sehr gut sogar. Er wurde vor drei Jahren als einer der besten Spieler der Kickers gehandelt. Allerdings hat er damals nur für sich gespielt. Und dadurch sind eben, nun ja, genug Komplikationen entstanden, die die Kickers fast entzweit hätten. Und als er endlich verstanden hat, dass es nicht nur um das Können sondern auch um das Miteinander geht, ist er umgezogen. Wäre er da geblieben, wären die Kickers schon früher eine der besten Mannschaften geworden, davon bin ich überzeugt.” Elsa und Maja hatten sich gesetzt und beobachteten das Spiel mit ein wenig Abstand vom Fußballplatz. “Immerhin hat er damals auch dafür gesorgt, dass Mario für dich gekämpft hat, nicht wahr?” Maja hatte schon viel von Elsa erzählt bekommen. “Aber du hast mir nicht erzählt, dass er so gut aussieht.” Maja zwinkerte Elsa zu. Elsa wurde rot und warf einen Blick zu Harry. “Ehrlich gesagt ist mir das nie aufgefallen.” “Ich weiß. Du hattest ja auch jemand anderen im Kopf.” Maja zog ihre Knie an und stützte ihr Kinn darauf.
 

“Mhm.” Elsa warf einen Blick zu ihrem Freund. Zu ihrem Freund! Irgendwie war es für Elsa immer noch surreal, dass sie und Mario tatsächlich ein Paar waren, dass sie sich tatsächlich gestanden hatten, was sie für einander fühlten. Sie sah zu ihm hinüber und musste lächeln. Er stand im Tor und rief immer wieder Anweisungen über den kompletten Platz. Selbst als Harry, der im gegnerischen Team war, ein Tor schoss beglückwünschte er ihn und gab weitere Tipps. Er war nicht nur Torwart sondern auch Käptain und damit auch Trainer der Mannschaft. Elsa und Maja beobachteten das restliche Training der Kickers. Als die Jungs sich ans Aufräumen machten, entdeckte Gregor die Beiden und winkte ihnen zu. Mario drehte sich um und sah ebenfalls in ihre Richtung. Als er Elsa sah röteten sich seine Wangen und er strahlte vor Freude.
 

“Komm, ich stelle dir Harry vor.” Elsa stand auf und sah Maja erwartungsvoll an. “Du willst nur schnell zu Mario.” Maja grinste sie an. Sie stand auf und lief mit Elsa zusammen zum Fußballfeld. Elsa sah Mario lächelnd an. Bevor sie aber zu ihm ging, wand sie sich an Harry. “Harry, darf ich vorstellen, das ist Maja. Und Maja, Harry.” Elsa deutete beim Vorstellen von Einem zum Anderen. “Du bist also Maja. Ich habe schon viel von dir gehört.” Harry reichte ihr die Hand. “Hoffentlich in der letzten Zeit nicht nur Schlechtes. Ich habe mir wirklich Mühe gegeben, lieb zu sein.” Maja zwinkerte ihm zu.
 

Elsa drehte sich zu Mario um, der sie immer noch mit roten Wangen anlächelte und ging zu ihm. “Hallo.” sagte sie leise. “Hallo.” gab er ebenso leise zurück und streichelte ihr mit der Hand sanft über die Wange. Dann nahm er ihre Hand. “Jungs. Ich muss euch noch was sagen.” Alle drehten sich zu ihm um und manche grinsten, als sie sahen, dass die Beiden sich an der Hand hielten. Mario zog mit stark klopfendem Herzen Elsa näher an sich heran, die ihn nun mit hochroten Wangen und ebenfalls stark klopfendem Herzen ansah. Er musste schlucken, aber je schneller er es hinter sich gebracht hatte, desto besser. “Ich möchte euch meine Freundin vorstellen.” Elsa drehte sich um und vergrub ihr glühendes Gesicht an seinem Hals, als die Kickers mit Jubeln und Pfeifen begannen. “Endlich Käptain.” freute Christoph sich. “Hat ja auch lange genug gedauert.” Charlie sah grinsend zu ihrem Käptain und Elsa hinüber. “Noch länger und sie wäre weg gewesen.” stimmte auch Jeremy grinsend zu. “Mit anderen Worten,” Kevin sah Mario feixend an, “Wir brauchen jetzt etwas anderes, mit dem wir unseren Käptain aufziehen können. Sonst macht es ja gar keinen Spaß mehr.”
 

“Ach, da finden wir schon noch was.” Gregor sah seine Schwester und seinen Käptain lachend an. “Gregor.” Elsa sah ihn empört an. “Ach Schwesterchen, das gehört einfach dazu.” Gregor zwinkerte ihr zu. “Das erinnert mich daran Käptain, dass wir noch einen zweiten Torwart ausbilden sollten.” “Was meinst du damit Gregor?” Mario sah seinen Stürmer verwirrt an. “Lass dir das von meiner Schwester erklären.” Lachend sah er die Beiden an. “Elsa?” Mario sah ihr fragend ins Gesicht. Diese sah ihn mit immer noch hochroten Kopf an. “Erkläre ich dir daheim.” Sie wusste ja noch, was Gregor am Tag zuvor zu ihr gesagt hatte.
 

Auch die anderen wollten wissen, was Gregor damit gemeint hatte. “Das bleibt unter uns.” Damit zwinkerte er den Beiden nochmals zu. Harry musste grinsen. Er wusste wovon Gregor sprach. Dieser hatte es ihm gestern im Auto auf dem Weg vom Bahnhof zu Daichis erzählt.
 

Als wieder Ruhe eingekehrt war, räumten die Kickers voll auf und machten sich auf den Heimweg. Elsa stand mit Maja bei Harry und unterhielt sich mit den Beiden als sich eine Hand auf ihre Schulter legte. “Wir wären fertig.” Mario stand hinter ihr und lächelte sie an. “Machen wir uns auf den Weg?” fragend sah er sie an. Elsa nickte und verabschiedete sich von den Anderen. Mario nahm ihre Hand und das Paar machten sich auf den Weg zu ihm nach Hause.
 

Als sie bei Hongos ankamen waren Marios Eltern beide noch arbeiten. “Ich würde schnell duschen gehen. Was willst du solange machen?” “Ich werde schon etwas finden.” Sie lächelte ihn an. Dann machte sie einen Schritt auf ihn zu. “Vorher würde ich aber gerne noch etwas anderes machen.” Sie stand direkt vor ihm und schaute zu ihm auf. Mario wurde leicht rot. “Was?” fragte er leise. “Etwas wozu ich bis jetzt noch nicht gekommen bin.” Mit diesen Worten schlang sie ihre Arme um seinen Oberkörper und drückte ihre Lippen auf seine.
 

Mario war erst etwas überrumpelt aber dann schlang er seine Arme um sie und zog sie fest an sich. Er stöhnte leise auf, als Elsa sich an ihn drängte und mit ihrer Zunge zwischen seine Lippen fuhr. Er zog sie noch enger an sich, als sein ganzer Körper zu kribbeln begann. Elsa fuhr langsam mit ihren Händen unter sein Trikot und streichelte seinen muskulösen Rücken. Mario revanchierte sich, indem er mit seinen Händen unter ihr T-Shirt fuhr und sie um ihre Taille legte. Dort begann er Elsas weiche Haut zu streicheln. Er legte seine Lippen auf ihren Hals und begann sie dort zu liebkosen. Elsa biss sich auf die Lippen und legte ihren Kopf weiter in den Nacken, so dass er besser an die empfindliche Stelle kam. Auch Elsas Körper kribbelte und sie musste aufstöhnen. Mario spürte wie all sein Blut in die südlichen Regionen floss und er eine Erektion bekam. Dies war ihm aber doch noch zu peinlich. Er legte seine Lippen wieder auf Elsas und gab ihr einen sanften Kuss. “Ich sollte duschen gehen.” Elsa sah ihn enttäuscht an. Mario musste aufgrund ihres Blickes lächeln und gab ihr nochmal einen schnellen Kuss. “Meine Eltern kommen bald und da möchte ich von ihnen nicht knutschend mit dir hier im Flur erwischt werden.” “Da hast du natürlich recht…” Man konntet ihr die Enttäuschung sowohl ansehen als auch anhören. Nun konnte sich Mario nicht mehr zurück halten und er musste lachen. “Ich liebe dich.” sagte er leise zu ihr. Da musste auch Elsa lächeln. “Ich dich auch.”
 

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Als Hongos nach Hause kamen saßen Elsa und Mario im Wohnzimmer und spielten Karten. Als Mario den Schlüssel in der Wohnungstüre hörte, sprang er auf und ging seinen Eltern entgegen. Seine Mutter kam mit einer Einkaufstüte herein. “Mario, geh bitte runter und hilf deinem Vater das Auto auszuladen. Es gibt dann auch gleich Essen.” Marios Eltern hatten sich nach der Arbeit zum Einkaufen getroffen. “Mach ich Mama. Elsa ist übrigens da.” “Ach schön. Hallo Elsa.” Elsa lächelte Marios Mutter an. “Hallo Frau Hongo, kann ich ihnen helfen?” “Du kannst gerne mit in die Küche kommen und mir beim Essen vorbereiten helfen. Die Männer können die Lebensmittel voll hochtragen.”
 

So stand Elsa mit Marios Mutter in der Küche und half das Abendessen vorzubereiten während die Männer das Auto ausräumten und Essen und Getränke in die Wohnung hochtrugen. “Habt ihr den Laden leergekauft?” fragte Mario, als er die letzte Getränkekiste in die Küche stellte. “Das habe ich mir auch die ganze Zeit gedacht, bei dem was deine Mutter alles in den Einkaufswagen geladen hat. Hallo Elsa.” Marios Vater streckte seinen Kopf in die Küche. “Hallo Herr Hongo.” Elsa lächelte den schwarzhaarigen Mann an. Marios Vater war noch ungefähr einen Kopf größer als Mario und Mario hatte seine Augen geerbt. “Das Auto ist leer, Schatz.” sagte Herr Hongo an seine Frau gewandt. “Sehr gut. Es gibt auch in zehn Minuten etwas zu essen.” Frau Hongo drehte sich lächelnd zu ihrem Mann um. “Dann decke ich noch schnell den Tisch.” Elsa wand sich tatkräftig den Schränken zu, in denen das Geschirr aufbewahrt wurde. Sie hatte öfters bei Hongos gegessen, als Mario krank war und seiner Mutter beim Tisch decken geholfen. Frau Hongo hatte sich immer sehr über die Hilfe gefreut. “Warte Elsa, ich helfe dir.” Mario ging zu ihr, streichelte ihr über den Rücken und nahm ihr die Teller ab, die sie ihm reichte. Frau Hongo beobachtete die Beiden lächelnd. Man sah an ihrem Verhalten und wie sie miteinander umgingen, dass sich etwas bei ihnen geändert hatte. Die Blicke die sie sich zu warfen und dass Mario Elsa ständig berühren musste sagte einiges darüber aus, wie es nun zwischen ihnen stand.
 

Als sie am Esstisch saßen und aßen sah Frau Hongo zu Elsa hinüber, die neben Mario saß und von diesem gerade etwas zu trinken eingeschenkt bekam. “Ich nehme an, dass wir dich in Zukunft noch öfters sehen werden oder Elsa?” Sie lächelte das junge Mädchen an, das rote Wangen bekam. Elsa warf Mario einen Blick zu und lächelte Frau Hongo an. “Ich denke schon.” “Auf jeden Fall, Mama.” Mario sah Elsa strahlend an. “Das freut mich sehr.” Und das konnte man Frau Hongo auch ansehen.

16

Elsa und Mario verbrachten jeden Tag zusammen. Die meiste Zeit waren sie bei Daichis, da Harry ja zu Besuch war und sie auch mit ihm Zeit verbringen wollten. An Harrys letzten ganzen Tag bei Daichis hatte Mario mit Viktor ausgemacht, dass die Kickers und die Teufel endlich das Spiel nachholten, das sie vor drei Jahren absagen mussten, da einige der Kickers wegen der Schwierigkeiten mit Harry einfach nicht aufgetaucht waren. Danach wollten die Kickers und die Teufel gemeinsam am Strand grillen und ein kleines Abschiedsfest für Harry veranstalten.
 

Wie immer bei einem Spiel der Kickers gegen die Teufel waren einige Zuschauer gekommen. Auch wenn es sich nur um ein Freundschaftsspiel handelte, waren die Spiele der beiden Mannschaften gegeneinander sehr spannend.
 

Elsa hatte sich mit Maja und Conny getroffen und die Drei waren gemeinsam zu dem Spiel gegangen. Es fand bei der Kitahara-Schule auf dem Fußballplatz der Kickers statt. Als die drei Mädchen ankamen, waren die beiden Mannschaften dabei sich aufzustellen. Thomas saß auf einer Bank und sprach aufgeregt in seinen Rekorder hinein. Für ihn war es eine Sensation, dass die Kickers gemeinsam mit Harry gegen die Teufel antraten. Marios Fanclub, Ann, Wane und Ellen, standen aufgeregt neben der Bank und beobachteten Mario gespannt. Elsa suchte beim Ankommen Marios Blick und winkte ihm zu. Sie waren zu spät dran, als dass sie noch zu ihm gehen und ihm persönlich Glück wünschen konnte. Aber er wusste, dass sie an ihn denken und ihn anfeuern würde. Sie hatte zusammen mit Maja Conny abgeholt und saßen noch lange bei ihr und hatten gequatscht, typisch Mädchen eben.
 

Mario winkte Elsa zurück und musste lachen, als Harry seinen Arm um Marios Schultern legte und Elsa ebenfalls zuwinkte. Diese musste ebenfalls lachen und suchte sich dann mit Conny und Maja einen guten Platz.
 

Ann stieß Ellen ihren Ellenbogen in die Rippen. “Habt ihr das gesehen?” “Aua.” rief das große Mädchen auf. “Was meinst du denn?” “Mario hat Elsa zugewunken. Und er ist gar nicht so rot geworden wie sonst immer wenn er sie sieht,” Ann kniff die Augen hinter ihrer Brille zusammen und sah Elsa hinterher. “Und Elsa ist auch nicht rot geworden.” “Bist du dir ganz sich Ann?” Ellen legte ihr Hände auf ihre Wangen. “Ja. Und ich glaube nicht, dass mir gefällt, was das bedeuten könnte.” “Was meinst du denn damit?” Die rothaarige Wane sah sie mit großen Augen an. “Ja kannst du dir das denn nicht denken?” Ellen sah Wane an. Wane sah von Ellen zu Ann. “Bitte nicht… Dass darf einfach nicht sein.” “Aber wenn doch...” Ellen biss sich auf die Lippe und sah zu Mario, der in dem Moment zu seinem Tor lief. “Nein nein. Das dürfen wir gar nicht denken. Wir werden nachher einfach nachfragen.” Ann sah Ellen und Wane fest in die Augen. Die Beiden hatten bereits Tränen in den Augen, nickten Ann aber zu. “Was ist denn mit euch los?” Thomas sah verwirrt von Einer zur Anderen. “Irgendetwas stimmt doch nicht.” Wane sah ihn an. “Mario und Elsa…..” dann begann sie doch zu heulen und Ellen stimmte mit ein. “Was meinst du mit Mario und Elsa?” Thomas verstand sie nicht, diese Mädchen auch immer. Ann sah ihn kopfschüttelnd an. “Wir denken, dass irgendetwas mit den Beiden ist… und dass unser Mario…” Sie stockte. Auch ihr begannen die Tränen über die Wangen zu laufen. Thomas Augen fingen an zu leuchten. “Ihr meint also, dass die Beiden endlich ein Paar sind?” Das hätte er besser nicht fragen sollen, denn bei seinen Worten begannen die Drei lautstark zu heulen. “Ruhig Mädchen, alles ist in Ordnung.” Thomas versuchte unter den gestressten Blicken der Zuschauer die Drei zu beruhigen.
 

Sascha und Daniel, die heute auf der Ersatzbank saßen, sahen kopfschüttelnd hinüber. “Was für Hühner.” gab Daniel von sich und konzentrierte sich auf das Spiel.
 

Elsa, die von dem Ganzen nichts mitbekommen hatte, saß in der Zwischenzeit lächelnd bei ihren Freundinnen. “Und wen feuerst du eigentlich an Conny? Deinen Bruder oder Gregor?” Maja beugte sich interessiert zu ihr vor. Conny sah sie mit roten Wangen an. “Beide.” Dann lächelte sie. “Eigentlich muss ich ja keinen anfeuern. Sie sind beide sehr gut.” Elsa beugte sich ebenfalls zu Conny hinüber, die zwischen ihr und Maja saß. “Trotzdem hat Gregor immer deinen Glücksbringer dabei.” “Ja?”
 

Elsa freute sich über die erfreute Antwort von Conny. Sie fände es toll, wenn Conny und ihrer Bruder auch bald zueinander finden würden. Immerhin hatten die Beiden sich ja schon vor ihr und Mario kennengelernt. “Ja.” Elsa lächelte sie an. Dann wand sie sich an Maja. “Du hast noch nie ein Spiel zwischen den Kickers und den Teufeln mitbekommen, oder?” “Nein. Das letzte Spiel war ja wohl während dieser Meisterschaften und da war ich noch nicht da.” “Dann wirst du auf jeden Fall ein sehr spannendes Spiel miterleben. Die beiden Mannschaften sind sehr stark.” Conny sah Maja an. “Ja und die Kämpfe zwischen Gregor und Victor sind sehr interessant. Das kommt immer noch oben drauf.” Elsa sah wieder nach vorne auf das Spielfeld wo die ersten Minuten schon vergangen waren. “Gerade das ist immer besonders aufregend.” musste Conny ihr zustimmen. Maja lachte. “Dann bin ich jetzt doch sehr gespannt.”
 

Das Spiel ging zwei zu zwei unentschieden aus. Gregor und Harry hatten, nach toller Vorlage vom jeweils anderen, ein Tor geschossen. Beide Mannschaften waren sehr zufrieden. Die Kickers hauptsächlich, da sie nicht verloren hatten. Auch wenn die Kickers und die Teufel sich inzwischen fast ebenbürtig waren, hatten die Kickers zu oft gegen die Teufel verloren, um mit einem Sieg zu rechnen. Als sich die Mädchen auf den Weg zu den Spielern machten, stellten sich Elsa drei Mädchen in den Weg. “Elsa!” Als die Angesprochene von Maja, mit der sie gerade gesprochen hatte, nach vorne schaute erkannte sie erstaunt Marios Fanclub. “Was kann ich für euch tun?” fragte sie, konnte sich aber schon denken, worum es ging. Die drei Mädchen rannten Mario ständig hinterher, wie könnte es sich nun um etwas anderes handeln?
 

Ann trat einen Schritt auf Elsa zu. “Was läuft zwischen dir und Mario?” “Irgendetwas zwischen euch hat sich geändert.” Auch Ellen kam näher. “Und wir wollen wissen was.” Wane sah sie schüchtern an. Elsa hatte ein schlechtes Gewissen. Diese drei Mädchen mochten Mario sehr gerne. Und durch ihre Beziehung zu ihm würde sie die Drei verletzten. Und das, obwohl sie nie jemanden verletzten wollte. Sie warf einen Blick in die Richtung von Mario und erkannte, dass er sie ansah und die Stirn runzelte.
 

“Also?” Ann sah sie schon fast böse an. “Wir... Wir sind ein Paar.” sagte Elsa leise und hatte schon Angst vor der Reaktion auf ihre Aussage. “Wie bitte?” Den Dreien fiel fast das Make up aus dem Gesicht und sie wurden ziemlich blass. Obwohl sie sich so etwas schon fast gedacht hatten, war es trotzdem ein Schock zu hören, was Elsa sagte. Maja machte einen Schritt nach vorne und legte ihre Hand auf Elsas Schulter. “Ja, es hat endlich geklappt mit den Zweien. Und seid uns nicht böse, aber wir müssen da jetzt rüber.” Mit diesen Worten schoben sie und Conny Elsa an Marios Fanclub vorbei, die reglos da standen.
 

“Mach dir jetzt bitte keinen Kopf Elsa.” sagte Maja leise neben Elsa. “Mario hat sich für dich und keine andere entschieden.” Elsa warf ihrer Freundin einen dankbaren Blick zu. Sie wusste genau, worüber sie sich gerade den Kopf zerbrach. “Maja hat Recht. Bitte lass nicht zu, dass die Drei irgendeinen Einfluss auf deine Beziehung mit Mario haben.” Conny stimmte Maja zu. Elsa musste lächeln. Sie war froh, die Beiden als Freundinnen zu haben. “Danke.”
 

Als sie bei den Mannschaften ankamen kamen auch schon Mario, Gregor, Harry und Viktor auf sie zu. Gregor ging zu Conny, beugte sich zu ihr und musste wohl irgendetwas lustiges gesagt haben, da Conny rote Wangen bekam und lachen musste.
 

Mario legte seine Hand auf Elsas Arm und sah sie besorgt an. “Ist alles in Ordnung? Ich habe gesehen, dass die Drei auf dich zugelaufen sind.” Elsa lächelte ihn an. “Alles in Ordnung Mario. Sie wissen jetzt, dass wir ein Paar sind. Wie du dir sicher vorstellen kannst, sind sie nicht besonders begeistert…” “Ich habe mich nunmal für dich entschieden. Das müssen sie akzeptieren.” Mario sah Elsa fest in die Augen und registrierte verwundert, dass Elsa zu kichern anfing. “Ist wirklich alles in Ordnung?” fragte er sie besorgt, da er sich ihre Reaktion nicht erklären konnte. “Doch Mario wirklich. Ich finde es gerade nur lustig, dass Maja vor ungefähr fünf Minuten genau das Gleiche gesagt hat wie du gerade eben. Und ich bin froh, dass mein Freund und meine Freundin genau das Gleiche denken und wissen, wie sie mir meine Sorgen wegnehmen können. Ich danke dir dafür.” Sie beugte sich zu Mario und gab ihm einen sanften Kuss. Mario lächelte sie an. “Das freut mich zu hören. Aber ich hoffe doch, dass Maja und ich uns nicht zu ähnlich sind.” fügte er noch hinzu. “Nein, zum Glück nicht.” Elsa strahlte ihn an.
 

Während sich Gregor mit Conny und Mario mit Elsa unterhielt waren Harry und Viktor zu Maja gelaufen. “Na Maja, hast du dir das Spiel angesehen?” Harry lachte Maja an. “Natürlich. Es war sehr spannend. Ihr habt gut gespielt,” Maja musste ebenfalls lachen. “Du und Gregor spielt gut zusammen. Das waren die Worte von Elsa und Conny. Da ich aber von Elsa seit Monaten auf jedes Spiel der Kickers mitgeschleppt werde, habe ich mir inzwischen genug Wissen angeeignet, um den Beiden zuzustimmen.” Sie zwinkerte Harry zu.
 

“Und mir hast du die Daumen nicht gedrückt?” Viktor sah Maja grinsend an. Maja erwiderte seinen Blick. “Nein, ich stehe eher hinter den Kickers.” “Das ist die richtige Einstellung Mädchen.” Harry legte ihr seinen Arm um die Schultern. Viktor sah die Beiden stirnrunzelnd an. Dann grinste er Maja wieder an. “Vermutlich bin ich so gut, dass ich das gar nicht brauche.” Maja sah ihn erst kurz erstaunt an, dann musste sie auch grinsen. “Dein Ego ist auf jeden Fall groß genug um das komplette Tor so auszufüllen, so dass gar kein Ball durchkommen kann. Und ja, dafür brauchst du niemanden, der dir die Daumen drückt.”
 

Viktor legte sich seine Hand auf die Brust. “Oh nein, ich bin zutiefst getroffen. Mein Ego fällt gerade eben in sich zusammen. Jetzt brauche ich doch noch jemanden, der mir die Daumen drückt. Was meinst du Maja, fällt dir jemand ein?” “Hmm, doch, mir fällt da tatsächlich jemand ein.” Maja beugte sich zu Viktor vor und sah ihm in die Augen, so gut es ging zumindest. Immerhin war Viktor einen Kopf größer als sie. “Ja, und wer?” Viktor beugte sich zu ihr hinunter, so dass ihre Köpfe nur noch ein kleines Stückchen voneinander weg waren.
 

Majas Augen glitzernden und Viktor hatte fast das Gefühl, sich in ihnen zu verlieren. Sie grinste ihn an. “Marios Fanclub ist gerade frei geworden und bräuchten jemand Neuen, den sie anhimmeln können. Ich werde ihnen mal vorschlagen, es bei dir zu versuchen. Du scheinst ja die notwendigen Voraussetzungen mitzubringen. Du siehst gut aus, bist wohl gut in der Schule - und das Wichtigste: Du bist Torwart.” Mit diesen Worten trat sie einen Schritt zurück und lachte. Harry, der ihrem Geplänkel aufmerksam gelauscht hatte, musste ebenfalls lachen. “Viktor ist geschlagen. Maja, du bist der Hammer.” “Nicht wahr?” Sie zwinkerte Harry zu. “Komm, gehen wir. Viktor, wir sehen uns doch sicher auch gleich am Strand, oder?” Sie warf ihm noch einen fragenden Blick zu und als Viktor ihr zugenickt hatte, machte sie sich mit Harry zusammen auf den Weg.
 

Viktor sah ihr zuerst stirnrunzelnd und dann grinsend hinterher. Doch, diese Gespräche mit Maja machten ihm Spaß. Sie war sehr schlagfertig und das schätzte er an ihr. Er sah ihr einen Moment nach und machte sich kopfschüttelnd und grinsend auf den Weg zu den Umkleideräumen um zu duschen und sich für den Strand fertig zu machen.
 

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Als Viktor mit seiner Mannschaft am Strand ankam, brannte dort bereits ein Feuer und das erste Fleisch und Würste lagen auf einem Schwenkgrill, der darüber hing. Kevin und Sascha standen dabei und schauten dass nichts anbrannte.
 

Viktor, der sich mit Gordon unterhielt, ließ beim Ankommen seinen Blick über die Anwesenden schweifen. Seine Schwester stand mit Gregor bei Elsa und Mario und die Vier unterhielten sich angeregt. Als er seinen Blick weiterschweifen ließ, fiel er auf Maja und Harry, die gemeinsam im Sand saßen, sich unterhielten und lachten. Er runzelte seine Stirn. Ihm gefiel das überhaupt nicht und ihn verwunderte am meisten, dass es ihn so störte.
 

“Hey Viktor.” rief eine laute Stimme und er drehte sich in die Richtung, aus der sie kam. “Hier gibt es Essen.” Kevin winkte ihnen zu. “Los Käptain, ich hab Hunger.” Gordon schlug ihm leicht gegen den Arm. “Bei dem Spiel ja auch kein Wunder.” Eric, der zusammen mit Steve hinter ihnen gelaufen war, stimmte Gordon zu und auch Steve nickte. “Na dann, holen wir uns was.” Viktor sah seine Mannschaft an. Er war sehr zufrieden mit ihnen. Ihm war klar gewesen, dass das heutige Spiel schwierig werden würde und er war sehr froh, dass sie nicht verloren hatten. Er hatte sich, wie vor Jahren schon, gedacht gehabt, dass Gregor und Harry zusammen ein fast unschlagbares Team waren. Und zusätzlich noch Mario im Tor. Zum Glück hatte sein Teufelsdreier trotzdem zwei Tore machen können.
 

Viktor holte sich zusammen mit seinen Freunden etwas zu essen und setzte sich in den Sand. Nachdenķlich lauschte er den Gesprächen um sich herum. “Hey großer Bruder.” Conny legte ihm die Hand auf die Schulter und setzte sich neben ihn. “Na Kleines, konntest du dich endlich mal von deinem Angebeteten losreißen?” Viktor grinste sie an. “Viktor!” Conny sah ihn böse an. “Ich kann mich auch woanders hinsetzten.” “Entschuldige bitte, es macht einfach Spaß dich zu ärgern.” Viktor lächelte seine Schwester an. Sie sah ihn von der Seite an. Dann musste sie aber auch irgendwann lächeln. Sie schaffte es nie lange böse mit ihm zu sein. “Hattest du schon was zu essen, Conny?” “Ja. Und schmeckt es dir?” Viktor hielt seinen Teller hoch. “Es ist gut.” “Das freut mich zu hören. Maja hat mir erzählt, dass sie dir Marios Fanclub anhängen möchte.” Conny grinste ihren Bruder an. Dieser sah sie böse an. “Den kann Mario gerne selbst behalten.”
 

Conny war erst etwas verwundert, dann lachte sie. “Du hast recht. Du brauchst gar keine neuen Mädchen für deinen Fanclub, schließlich hast du selber schon genug.” Wie Mario die drei Mädchen immer hinterher rannten, hatte auch Viktor an seiner Schule einige Mädchen, die ihm immer wieder Avancen machten. Er sah gut aus und war ein sehr guter Sportler, da musste man sich darüber nicht wundern. Und um ganz ehrlich zu sein ließ Viktor auch nicht viel anbrennen. Er hatte mit Mädchen seinen Spaß, seine Nummer Eins war aber ganz klar der Fußball. Eine feste Beziehung hatte er noch nie gehabt und auch kein Interesse daran - das machte er den Mädchen immer von vorneherein klar. Trotzdem gab es immer wieder Tränen, wenn er eine fallen ließ.
 

Viktor sah seine Schwester kopfschüttelnd an. “Du hast vielleicht Probleme!” Damit stand er auf und ließ seine Schwester und seine Freunde sitzen und ging davon. Conny sah ihm fassungslos hinterher. “Lass den am besten in Ruhe. Seit wir hier angekommen sind hat der schon schlechte Laune. Dabei war er vorher noch so gut drauf.” Steve beugte sich zu Conny vor. “Und woran liegt das?” Conny war verwirrt. “Keine Ahnung. Wir sind hier gekommen und haben uns ganz normal unterhalten. Und kaum dass wir hier waren und er sich umgesehen hat, war seine Stimmung plötzlich im Keller.” Gordon war auch verwundert. Conny sah sich um. Da blieb auch ihr Blick an Maja und Harry hängen, die immer noch zusammen im Sand saßen. Sie zog die Augenbrauen hoch und konnte sich schon fast denken, welche Laus ihrem Bruder über die Leber gelaufen war. “Der beruhigt sich schon wieder. Ihr kennt ihn ja.” Mit diesen Worten stand sie auf und ging in Richtung von Maja und Harry. Auch Elsa, Mario und Gregor ließen sich in diesem Moment bei den Beiden nieder.
 

“Darf ich mich zu euch setzten?” Conny lächelte die Fünf an. “Sehr gerne.” Gregor strahlte sie an und deutete auf den Platz neben sich. “Du kannst mir beim Salat essen helfen. Ich platze bald.” “Gregor, das ist nur Salat. Der hat immer noch Platz, egal wie viel du davor schon gegessen hast.” Trotzdem nahm sie ihm die Gabel aus der Hand und nahm sich etwas von seinem Teller. “Ich dachte immer, dass es einen zusätzlichen Nachtisch-Magen gibt. Aber einen zusätzlichen Salat-Magen?” Maja sah die Beiden grinsend an. “Das haben vermutlich nur Mädchen. Bei dem, was die immer an Salat in sich reinschaufeln.” Harry grinste sie an. “Hey. Das haben sicher nicht nur Mädchen.” sagte Elsa in einem empört gespielten Tonfall. “Du hast vorher auch hauptsächlich Salat gegessen.” meinte Mario grinsend zu ihr, der seinen Arm um sie gelegt hatte. “Ich mag Salat nunmal. Ist ja auch viel gesünder.” Sie sah ihm voller Schalk in den Augen an. “Ich bin Sportler. Ich sollte so viel Fleisch wie möglich essen.” Er lachte sie an. “Hört hört, dass sind doch meine Worte.” Harry sah grinsend von Einem zum Anderen. “Conny, das bedeutet jetzt, dass du den Salat voll alleine essen musst.” Gregor grinste sie an. Diese lachte auf. “Nein nein mein Freund, ich helfe dir nur. Das nächste Mal darfst du einfach nicht so viel auf deinen Teller laden.” “Da waren die Augen halt größer als der Appetit.” Maja konnte es auch nicht lassen Gregor zu necken. “So sieht es aus.” Conny nickte zu ihren Worten. “Dann esse ich ihn halt doch alleine.” Gregor wollte Conny die Gabel wieder aus der Hand nehmen. Diese wollte sie aber nicht hergeben und so rangelten die Beiden unter dem Gelächter der Anderen eine Weile hin und her. Es endete damit, dass Conny abwechselnd Gregor und sich selbst jeweils eine Gabel voller Salat in den Mund schob.
 

Elsa hatte sich an Mario gelehnt und genoss es, von ihm im Arm gehalten zu werden. Er streichelte mit seiner Hand an ihren nackten Arm immer auf und ab. Mario genoss es ebenfalls sehr, sie im Arm zu halten und sie so nahe an sich zu spüren. Als er mit seiner Hand ihren Arm streichelte, merkte er, dass sie Gänsehaut hatte. Er beugte sich zu ihr hinunter. “Ist dir kalt?” Elsa schüttelte den Kopf und sah mit roten Wangen zu ihm auf. “Das liegt nicht daran, dass mir kalt ist…” sagte sie mit leiser Stimme. Mario sah sie erst einen Moment fragend an. Dann verstand er aber, dass sie wegen seiner Berührungen Gänsehaut bekam und er musste grinsen. Er zog sie fester in seinen Arm und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Elsa schmiegte sich lächelnd enger an ihn.
 

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Als es schon ziemlich spät und dunkel war, waren viele schon gegangen. Viktor hatte sich irgendwann beruhigt und wieder zu seinen Freunden gesetzt. Zwischendurch hatte er sich auch eine Weile mit Gregor, Mario und einigen anderen Kickers unterhalten. Nun ging er auf Maja zu, die bei Elsa saß und redete. “Ich gehe jetzt. Soll ich dich wieder nach Hause bringen Maja?” Maja sah verwundert auf, dann lächelte sie ihn an. “Danke für das Angebot Viktor. Ich schlafe bei Elsa, daher musst du das heute nicht. Das nächste Mal vielleicht wieder.” In dem Moment legte sich ein Arm um Viktors Schultern. “Keine Sorge Viktor. Ich bring die Beiden schon sicher nach Hause.” Harry stand grinsend neben ihm. Viktor sah ihn an. “Na dann. Gute Nacht.” Er drehte sich um und ging ohne noch etwas zu sagen. “Was war das denn?” Harry sah ihm verwirrt hinterher. “Keine Ahnung.” Maja sah Viktor stirnrunzelnd hinterher. “Das kann ich euch sicher noch sagen.” Conny ließ sich neben ihnen in den Sand fallen und drei Köpfe drehten sich zu ihr um. “Und was?” Elsa beugte sich interessiert über die Beine von Maja zu Conny hinüber. “Später.” Conny lächelte sie an und deutete mit ihrem Kopf zu Harry hinüber. “Wenn ihr Mädchen-Sachen bequatschen wollt bin ich schon weg.” Harry tippte sich mit den Fingern an die Stirn und ging in Richtung der Kickers, die noch da waren.
 

“Also?” Neugierig sahen Maja und Elsa Conny an. Conny musste grinsen. “Ich glaube er ist eifersüchtig.” “Eifersüchtig? Auf wen denn?” Maja und Elsa sahen sie verwundert an. “Es gibt eine Person, die den ganzen Tag mit einem anderen verbracht hat und das hat ihm wohl nicht gefallen.” “Und wen meinst du?” Beide sahen Conny immer noch fragend an. “Denkt mal darüber nach.” Als Elsa begriff musste sie kichern. “Meinst du wirklich Conny?” “Ja.” Maja sah von einer ihrer Freundinnen zur anderen. Dann begriff sie plötzlich. “Ihr meint wegen mir?” Beide nickten grinsend. “Was für ein Quatsch. Wir verstehen uns ganz gut, mehr ist da nicht!” Maja war rot geworden. Ja, sie mochte Viktor ganz gerne und gut aussehen tat er auf jeden Fall. Aber in dieser Hinsicht hatte sie sich bisher keine Gedanken gemacht.
 

“Ich habe ihn noch nie so seltsam erlebt.” Conny sah nachdenklich in die Richtung, in die Viktor gegangen war. Sie drehte sich wieder zu Maja um. “Du solltest wissen, dass er ein Mädchenschwarm ist. Er hatte schon viele Mädchen aber noch nie eine Beziehung. Der Fußball steht bei ihm ganz vorne und alles andere kommt hinten dran.” Maja schüttelte den Kopf. “Nein danke, so jemanden brauche ich nicht nochmal. Außerdem ist meine letzte Beziehung noch nicht so lange her. Und da hat sich der Typ in eine andere verliebt, darüber muss ich erst noch hinweg kommen.” Sie zwinkerte Elsa zu und streckte ihr die Zunge heraus. “Du hattest gesagt, dass du das nicht mehr sagst.” Elsa stieß Maja für die Worte ihren Ellenbogen in die Rippen. “Außerdem ist der Junge mit dem neuen Mädchen viel glücklicher als mit dir jemals zuvor.” “Oha. Damit brichst du jetzt aber mein Herz.” Maja grinste und legte sich die Hand auf ihr Herz. “Was meintest du eigentlich damit, dass du so einen nicht nochmal brauchst?” Conny sah Maja fragend an. Diese sah sie an. “Mein Ex war so einer. Der wollte auch nur eine fürs Bett und keine Beziehung. Und da ich immer gehofft habe, dass er mich doch liebt habe ich mich darauf eingelassen. Dumm nur, dass er mich wirklich nie geliebt hat.” Elsa sah sie von der Seite an. “Das hast du mir ja noch nie erzählt.” “Noch so eine Sache, über die ich froh bin, dass ich sie durch den Umzug losgeworden bin.” Maja lächelte Elsa an.
 

“Hey. Wollen wir heimgehen?” Gregor kam auf die Drei zugelaufen. “Von mir aus sehr gerne. Wie sieht es mit euch aus?” Elsa drehte sich zu Maja und Conny um. “Doch, es ist an der Zeit.” Maja streckte sich und stand auf. Conny nickte ebenfalls zustimmend und ließ sich von Gregor hochziehen. “Dann machen wir uns mal auf den Heimweg.” Elsa stand auf und klopfte sich den Sand von der kurzen Hose ab, die sie an hatte. Dann lief sie auf Mario und Harry zu, die ebenfalls gewartet hatten. Sie hängte sich bei Mario ein und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. Mario sah sie an und musste mit stark klopfendem Herzen zurück lächeln. Er war so glücklich darüber, dass sie endlich zu ihm gehörte.
 

Die Sechs machten sich gemeinsam auf den Heimweg. Conny hatte einen anderen Weg und so trennten sie und Gregor, der sie begleitete, sich von den Anderen. “Gute Nacht.” rief sie und hängte sich bei Gregor ein. Die Anderen sahen den Beiden noch einen Moment hinterher und liefen weiter zu Daichis. Mario ging ebenfalls den kompletten Weg mit, obwohl er schon früher hätte abbiegen können. Für ihn gehörte es aber dazu, seine Freundin bis zur Haustüre zu bringen.
 

Als sie ankamen drehte Maja sich zu Elsa und Mario um. “Gute Nacht Mario. Wir sehen uns ja sicher morgen wieder. Harry, komm wir gehen rein.” Harry sah sie verwirrt an. “Warten wir nicht noch auf Gregor?” “Erstens wird der noch eine Weile brauchen und zweitens können wir auch drinnen auf ihn warten.” Maja nahm Harry am Arm und wollte ihn mitreinziehen. “Da hast du natürlich recht. Kommst du auch Elsa?” Harry sah sie an. “Verstehst du es wirklich nicht oder willst du es nicht verstehen?” knurrte Mario und Elsa kicherte. Harry sah von Einem zum Anderen, bis er verstand, dass Maja den Beiden noch Zeit für sich alleine geben wollte. “Oh, tut mir leid. Da habe ich eindeutig nicht mehr mitgedacht. Schiebt es auf die Uhrzeit. Gute Nacht und bis morgen.” Damit ließ er sich endlich von Maja hineinziehen. Mario sah Elsa tief in die Augen und zog sie in seine Arme. “Bevor ich dich rein gehen lasse, bekommst du aber noch deinen Gute-Nacht-Kuss.” Doch bevor er seine Lippen auf Elsas legen konnte, schob diese ihn von sich weg. Mario sah sie erschrocken an. “Den Gute-Nacht-Kuss kannst du mir auch später noch geben. Vorher würde ich mich über viele andere Küsse freuen.” Mario atmete erleichtert aus, er hatte sich einen Moment wirklich Sorgen gemacht, dass irgendetwas wäre. Er grinste und zog sie wieder an sich. “Diesen Wunsch erfülle ich dir natürlich sehr gerne.”
 

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Am nächsten Tag standen eine geknickte Kickersmannschaft, Elsa, Maja, Conny, Viktor, Gordon, Steve und Eric am Bahnhof und verabschiedeten sich von Harry.
 

“Jetzt macht nicht so Gesichter wie drei Tage Regenwetter. Ich bin ja schließlich nicht aus der Welt und spätestens nächstes Jahr komme ich euch wieder besuchen.” Harry sah von Einem zum Anderen. “Aber du wirst uns fehlen.” Kevin wischte sich verstohlen eine Träne aus dem Auge. Die Anderen stimmten ihm zu. Harry legte seinen Arm um Elsa. “Jetzt hört aber auf. Ich komme auf jeden Fall wieder. Ihr werdet mich so schnell nicht mehr los. Immerhin bin ich eure Nummer 13, auch wenn das Trikot von vor drei Jahren schon lange nicht mehr passt.” Dem stimmten alle lautstark zu. Dann wurde auch schon Harrys Zug angesagt und er verabschiedete sich von allen mit einer Umarmung. Als er eingestiegen war und der Zug losfuhr, winkten alle und ein paar der Kickers versuchten so lange wie möglich neben dem Zug herzurennen.
 

Als der Zug nicht mehr zu sehen war, kam Gregor, der natürlich auch mitgerannt war, geknickt zu den Anderen zurück. “Jetzt ist er weg.” “Ach komm Brüderchen. Für dich hat das doch wenigstens etwas Gutes.” Elsa legte ihm die Hand auf die Schulter. “Und was?” Tino, der gefragt hatte und alle anderen Kickers sahen Gregor verwundert an. “Ich bekomme jetzt endlich ein eigenes Zimmer.” Gregor grinste die Anderen an. “Unsere Eltern meinen, dass es endlich an der Zeit ist. Und nachdem unser Vater sein Büro als Gästezimmer für Harry geräumt hat, haben sie entschieden, dass es jetzt noch komplett renoviert und mein Zimmer werden soll.”
 

Mario hörte Gregor zu und warf einen Blick zu Elsa. Diese stand hinter ihrem Bruder und sah Mario lächelnd in die Augen. Da begann auch Mario zu lächeln. Ein eigenes Zimmer für Elsa, das hatte auf jeden Fall Vorteile.

17

Ein paar Tage später lief Mario auf das Haus von Daichis zu. Er war mit Gregor verabredet um ihm beim Zimmer-Umzug zu helfen. Und er freute sich natürlich auch schon sehr darauf Elsa sehen zu können. Als er gerade klingelte, wurde auch schon die Türe aufgerissen. “Hallo Mario.” Elsa stand mit ihren Schuhen in der Hand an der Türe und strahlte ihren Freund an. “Hallo Elsa.” Mario legte seine Arme um sie, zog sie an sich und gab ihr einen Kuss. Elsa ließ ihre Schuhe fallen und legte ihre Arme um Marios Nacken. So standen sie ein paar Minuten da und küssten sich.
 

Gregor kam die Treppe herunter. “Ach hallo Mario. Ich hatte mir doch schon fast gedacht, dass du es bist und von Elsa noch aufgehalten wirst.” “Mach dir keine Sorgen Gregor, ich bin schon auf dem Weg.” Elsa grinste ihren Bruder an, setzte sich auf die unterste Treppenstufe und zog ihre Sportschuhe an. “Wird auch Zeit, dass du weg kommst. Sonst wird das mit dem Umzug gar nichts mehr oder ich muss wirklich alles selber schleppen.” Mario sah Elsa verwundert an. “Was hast du denn vor?” fragte er seine Freundin. “Ich treffe mich mit Maja zum joggen und danach gehen wir noch eine Weile zu ihr.” Sie stand auf und streichelte ihrem Freund sanft über die Wange. Als sie seinen enttäuschten Gesichtsaudruck sah, bekam sie fast ein schlechtes Gewissen. “Weißt du, Gregor und ich haben ausgemacht, dass ich mich ab und zu aus dem Staub mache, wenn du mit ihm verabredet bist. Sonst verbringst du die meiste Zeit mit mir und nicht mit ihm. Es ist wichtig, dass du mit ihm befreundet bist und er nicht nur der Bruder deiner Freundin ist. Daher haben wir das so ausgemacht.” “Da musst du mich nicht so ansehen Mario. Das kam von deiner Freundin.” Gregor kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Mario sah wieder seine Freundin an. “Na dann…” Elsa grinste. “In Wirklichkeit will ich mich nur vom Helfen drücken, weißt du?” Sie zwinkerte den Beiden zu. “Habe ich doch schon die ganze Zeit gesagt.” Gregor musste lachen und auch Mario grinste nun. Elsa streichelte ihm nochmal über die Wange und gab ihm einen Kuss. “Wir sehen uns heute Abend Mario.” Dann winkte sie den Beiden zu. “Überanstrengt euch nicht.” Damit war sie aus der Türe hinaus.
 

Mario sah auf die Türe, die hinter Elsa ins Schloss fiel. “Jetzt guck nicht so trübselig aus der Wäsche, sondern komm und hilf mir. Dafür bist du doch da.” Gregor konnte sich ein Lachen nicht mehr verkneifen. Mario warf ihm einen belustigten Blick zu. “Sei ehrlich. Du findest es ganz amüsant.” “Ja, irgendwie schon. Und ich dachte, dass du früher schlimm warst, als du dich noch nicht getraut hast mit Elsa zu reden. Aber jetzt ist es ja noch schlimmer mit dir.” “Wenn du dich nicht zusammenreißt, dann renne ich ihr gleich hinterher.” Mario schüttelte gespielt verärgert den Kopf und lief einem lachenden Gregor hinterher die Treppe hinauf.
 

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Elsa saß bei Maja im Zimmer und trocknete ihre Haare, die nach dem Duschen noch nass waren. Sie war nach dem Joggen direkt bei Maja duschen gegangen und hatte von ihr etwas zum Anziehen bekommen. Maja kam mit etwas zu trinken herein. Auch sie hatte schnell noch geduscht. “Und, passt das Kleid?” Elsa blickte auf. “Etwas eng um die Brust.” “Da sieht man eben, dass du eine größere Oberweite als ich hast.” Dann grinste Maja. “Und dass du kleiner bist. Das Kleid trage ich meistens als Longshirt mit einer Leggins darunter, du kannst es einfach als Minikleid tragen.” Elsa die aufgestanden war und Majas Fön aufräumte, sah Maja mit roten Wangen an. “Ja?” Sie versuchte das grüne Kleid weiter runterzuziehen, das mitten auf ihren Oberschenkeln endete. “Lass doch. So kurz ist es jetzt auch wieder nicht und es steht dir. Du hast die Figur und die Beine, um auch ein kürzeres Kleid tragen zu können.” “Wenn du meinst…” Man sah Elsa an, dass sie sich nun etwas unwohl fühlte. “Ja, das meine ich. Und ich denke auch, dass es Mario gefallen wird.” Maja zwinkerte Elsa zu, die sie nun wieder mit roten Wangen ansah.
 

Elsa setzte sich wieder auf Majas Couch. Maja hatte zwar kein besonders großes Zimmer, aber es passten eine Couch, ein Kleiderschrank, ein Schreibtisch, ein Regal und das Bett hinein, auf das sich Maja jetzt setzte. Sie zog ihre Beine an und legte ihre Arme darum. “Ich habe übrigens noch versucht mit Viktor zu sprechen, an dem Tag an dem wir Harry verabschiedet haben.” “Und?” Elsa sah Maja fragend an. “Er scheint mir aus dem Weg gegangen zu sein. Ich bin auf ihn zugelaufen und als er mich gesehen hat, hat er mit einmal mit dem anderen Teufel mit den längeren Haaren angefangen zu reden. Da wollte ich ihn nicht stören.” “Das dürfte Eric gewesen sein. Und was ist dann passiert?” “Ich wollte mit ihm reden, bevor alle weg sind. Er hat aber auf einmal laut Tschüß gerufen und ist mit den anderen Teufeln gegangen. Eigentlich macht das ja nichts, aber nach dem was ihr am Samstag noch zu mir gesagt habt, hab ich einfach zuviel darüber nachgedacht und wollte noch mit ihm reden. Ich will eben, dass zwischen uns alles in Ordnung ist und das ist es nicht, solange so etwas zwischen uns steht.”
 

Elsa sah sie nachdenklich an. “Und wie siehst du das Ganze?” “Ich mag Viktor sehr gerne und wir verstehen uns auch sehr gut. Und du weißt, dass er mich optisch anspricht. Aber ich kenne seinen Ruf und weiß, dass er mit Mädchen nur seinen Spaß hat. Fußball ist nunmal das Wichtigste für ihn. Und ich bin zur Zeit eigentlich nicht auf der Suche nach einer Beziehung, aber wenn, dann will ich so etwas wie du hast.” Maja legte ihr Kinn auf ihre Knie und sah Elsa nachdenklich an. “So einen wie deinen Ex-Freund wirst du nicht mehr bekommen. Der war einmalig.” Als sie das gesagt hatte, schlug sich Elsa die Hand vor den Mund. Maja sah sie erstaunt mit aufgerissen Augen und offenem Mund an. Dann musste sie laut lachen. Elsa stimmte mit ein, kurz darauf meinte sie: “Du darfst Mario auf keinen Fall sagen, dass ich das gesagt habe. Er nimmt dir das immer noch ein wenig übel.” “Ich sage nichts, wenn du auch nichts sagst.” Maja zwinkerte ihrer besten Freundin zu.
 

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Nach dem Abendessen verabschiedete Elsa sich von Maja und deren Mutter und machte sich auf den Heimweg. Sie freute sich darauf, Mario zu sehen und auch darauf, wie es jetzt wohl daheim aussehen würde. Eigentlich war sie auch etwas traurig, dass Gregor sein eigenes Zimmer bekam, immerhin hatten sie über 15 Jahre ein Zimmer miteinander geteilt.
 

Als sie bei sich zu Hause ankam, hatten ihre Eltern, Gregor und Mario ebenfalls zu Abend gegessen. Sie saßen noch am Esstisch und unterhielten sich miteinander. “Hallo.” Elsa kam ins Esszimmer und legte ihre Hände auf Marios Schultern. Dieser sah zu ihr auf und lächelte sie an. Da Elsa zu ihm hinunter sah, entging ihnen beiden, dass Herr Daichi die Beiden mit zusammengekniffenen Augen ansah. Frau Daichi bekam es aber mit und trat ihm unter dem Tisch gegen das Schienbein. Als er zusammenzuckte, fuhr sie ihn leise an. “Reiß dich zusammen Robert.” Ihr Mann sah sie schuldbewusst an. Er mochte Mario ja eigentlich sehr gerne, nur die Vorstellung von ihm als Elsas Freund, gefiel ihm nicht so ganz. Nun gut, einen besseren Freund als Mario hätte Elsa gar nicht bekommen können, nur wusste Herr Daichi ganz genau, was Jungs in dem Alter im Kopf hatten. Und dafür fand er seine Tochter noch zu jung, daher hätte er bei jedem Jungen, der mit Elsa nach Hause gekommen wäre, so reagiert.
 

“Hat bei euch alles geklappt?” Elsa sah zu ihrem Bruder hinüber. “Es hat alles prima geklappt. Die Möbel von den Eltern sind unten und mein Zimmer ist eingerichtet.” Daichis hatten sich noch etwas anderes ausgedacht. Bisher war das Eltern-Schlafzimmer oben, gegenüber von Elsas und Gregors Zimmer gewesen und das Büro unten. Sie hatten nun entschieden, dass nicht Gregor runter ziehen sollte, sondern dass das Eltern-Schlafzimmer runter und Gregor das Zimmer oben bekommen sollte. Dadurch hatten die Kinder das komplette obere Stockwerk mit einem eigenen Badezimmer für sich. Da es im Erdgeschoss ebenfalls ein Badezimmer gab, hatten ihre Eltern ebenfalls ein eigenes Bad.
 

“Ich gehe mal hoch und sehe es mir an.” Elsa war schon gespannt darauf, wie es aussah. “Geh du doch mit ihr mit Mario. Ich helfe meiner Mutter noch in der Küche.” Gregor grinste seinen Freund an. Frau Daichi schüttelte amüsiert den Kopf. Ihr war klar, dass Gregor den Beiden Zeit für sich geben wollte. “Danke.” Mario lächelte Gregor dankbar an, stand auf und ging mit Elsa gemeinsam die Treppe hinauf.
 

“Was ist denn mit dir los Papa? Hat Mario irgendetwas angestellt?” Gregor sah seinen Vater fragend an, denn ihm war der Blick seines Vaters nicht entgangen. Herr Daichi wurde rot und blickte beschämt drein. “Mario hat nichts falsch gemacht. Er ist nur Elsas Freund. Das reicht deinem Vater schon.” Frau Daichi räumte lachend den Tisch ab. “Papa! Einen Besseren als Mario kannst du dir für Elsa nicht wünschen. Er trägt sie auf Händen. Und wir sind froh, dass die Beiden es endlich hinbekommen haben. Elsa ist schon seit wir hier wohnen in Mario verliebt und Mario in sie.” Gregor war etwas geschockt, dass sein Vater Mario gegenüber so empfand. Herr Daichi kratzte sich am Hinterkopf. “Das weiß ich ja Gregor. Und ich mag Mario auch. Aber meiner Meinung nach bräuchte Elsa jetzt noch keinen Freund. Das reicht auch noch wenn sie, sagen wir mal, 30 ist. Vorher muss das ja noch nicht sein.” Nun musste Gregor lachen. “Papa, du bist unmöglich. Sag dass bloß nicht zu Elsa. Sonst spricht sie nie wieder mit dir.” Herr Daichi sah seinem Sohn immer noch beschämt hinterher. Er wusste ja, dass Gregor recht hatte.
 

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Elsa und Mario gingen gemeinsam die Treppe hoch. “Na dann sehen wir doch mal.” Elsa öffnete die Türe zu Gregors neuem Zimmer. Er hatte ein neues Bett bekommen, das an der Wand gegenüber unter einem großen Fenster stand. Darüber hatte er wieder einen Fußball gehängt. Ein Kleiderschrank stand an der linken Wand von der Türe aus. Rechts vom Bett stand ein großes Regal, in dem die ganzen Auszeichnungen seiner Fußballkarriere standen und lagen: Pokale, Medallien und Urkunden. An der rechten Wand vor einem großen Fenster stand sein Schreibtisch. Ein paar Bilder von berühmten Fußballern, darunter auch Maradonas Namensgeber, hingen an den Wänden. Und auf dem Schreibtisch stand, wie bei Mario, ein Foto der Kickers. “Hier hat sich ja einiges getan.” Staunend sah sich Elsa in Gregors Zimmer um. “Hat auch eine ganze Menge Arbeit gebraucht. Und Zeit.” Mario grinste sie an. “Magst du dein Zimmer sehen?” “Natürlich.” Die Beiden gingen aus Gregors Zimmer hinaus und den Gang noch ein wenig hoch, wo Elsas Zimmer war.
 

Zögernd stand Elsa mit ihrer Hand auf der Türklinke da. “Ich traue mich gar nicht, die Türe aufzumachen und ein halb leeres Zimmer zu sehen. Lächerlich, nicht wahr?” Sie warf Mario einen Blick zu. “Ach quatsch. Ihr habt immer zusammen ein Zimmer gehabt. Da ist es ja klar, dass es seltsam ist, getrennt zu sein. Gregor geht es genau so. Aber sieh es doch auch positiv Elsa. Es hat ja auch Vorteile.” Elsa blickte wieder zu ihm auf. Als sie seine glänzenden Augen sah, war es ihr klar, welche Vorteile er im Kopf hatte. Sie grinste und stieß ihm ihren Ellenbogen in die Rippen. “Reißen sie sich zusammen Herr Hongo.” Dann öffnete sie ihre Zimmertüre und ging hinein. Mit einem Schreibtisch und einem Stuhl weniger hatte es schon mehr Platz im Zimmer. Auch das fehlende Hochbett machte einiges aus. Elsa sah erstaunt ihr neues Bett an. Sie hatte gewusst, dass Gregor eines bekommen würde, aber dass ihre Eltern auch ihr ein Neues kaufen würden, war ihr nicht klar gewesen. Sie hatten ihr ein ein schönes weißes Bett gekauft. Mario war ihrem Blick gefolgt. “Und darf ich dir das Beste daran zeigen?” Grinsend sah er seine Freundin an. “Was meinst du?” Elsa musterte ihn fragend. “Hier.” Mario ging zu Elsas Bett und zog an dem Seitenteil. Dies ließ sich herausziehen. Mario öffnete eine Klappe und zog eine Matratze hervor, die auf das herausgezogene Teil gelegt wurde. “Tata. Und schon hast du ein doppelt so breites Bett.” Elsa sah mit großen Augen auf das Bett und dann zu Mario. “Falls du mal Besuch hast.” Mario bekam rote Wangen. “Maja zum Beispiel.” Nun musste Elsa grinsen. Mit roten Wangen ging sie auf Mario zu und blieb ganz dicht vor ihm stehen. “"Meinst du, dass nur Maja hier schlafen wird?” Ihr Herz hämmerte in ihrem Brustkorb wie verrückt, aber das hatte sie einfach sagen müssen. Sie sah wie Mario schlucken musste. Er hatte einen ebenso roten Kopf wie sie und Elsa war sich sicher, dass auch sein Herz wie verrückt schlagen würde.
 

“"Vielleicht sollten wir ausprobieren, ob wir überhaupt beide in dein Bett passen.” sagte Mario leise mit heiserer Stimme. Er nahm Elsa an ihrem Arm und zog sie in Richtung des Bettes. “Warte.” Elsa wand sich aus seinem Griff und Mario dachte, dass er ihr zu weit gegangen sei. Sie lief aber nur zur Türe und drehte den Schlüssel herum. Dann drehte sie sich mit rotem Kopf zu Mario herum. “Zur Sicherheit. Ich möchte nicht, dass Gregor einfach reingeplatzt kommt.”
 

Mario sah sie erleichtert an und streckte ihr seine Hand entgegen. Elsa legte ihre Hand in seine und ließ sich von ihm an sich ziehen. Er legte einen Arm um ihre Taille und schob eine Hand in ihre Haare. Dann senkte er seinen Kopf und küsste sie. Elsa hatte ihre Hände auf seiner Brust liegen und spürte, dass sie Recht gehabt hatte. Sein Herz schlug genau so wild wie ihres. Langsam schob sie ihre Hände auf seinen Kopf und in seine Haare. Dadurch zwang sie ihn, seine Lippen noch fester auf ihre zu drücken. Sie schob langsam ihre Zunge in seinen Mund, wo sie schon von seiner erwartet wurde. Mario stöhnte auf und zog sie in Richtung des Bettes, seine Lippen immer noch auf ihren. Als sie am Bett angelangt waren, setzte er sich an den Rand des Bettes. Er ließ sich nach hinten fallen, so das er quer auf dem Bett lag. Elsa zog er mit sich, so dass sie auf ihm zu liegen kam.
 

Mario legte seinen Kopf leicht schräg, fuhr mit seinen Händen in Elsas Haare und drückte ihren Kopf zu sich nach unten. Dadurch konnte er mit seiner Zunge noch tiefer in ihren Mund eindringen. Er begann ihre Mundhöhle zu erforschen. Elsa stöhnte über ihm auf und drängte sich an ihn. Plötzlich drehte Mario sich um, so dass Elsa von ihm herunterrutschte und auf dem Rücken zu liegen kam. Erschrocken riss sie die Augen auf und sah zu Mario auf, der sie angrinste. Dann legte er sich mit seinem Oberkörper auf ihren und senkte seine Lippen wieder auf ihre. Elsa stöhnte überrascht auf und legte die Hände auf seinen Rücken und krallte sich dort in seinem T-shirt fest. Als sie sich an die Situation gewöhnt hatte, fuhr sie langsam mit ihren Händen unter sein T-Shirt und begann seinen Rücken zu streicheln.
 

Mario senkte seinen Kopf und küsste ihren Hals. Als Reaktion darauf drängte sich Elsa noch enger an ihn. Sie mochte dieses Gefühl, wenn Mario ihren Hals liebkoste. Sie begann seinen Rücken leicht zu massieren. Mario rutschte noch ein Stück, so dass er nun ganz auf ihr lag. Sein Mund wanderte zurück zu ihrem Mund und nahm ihre Lippen wieder in Beschlag. Er hatte wieder eine Erektion bekommen, aber diesmal wollte er nicht von Elsa ablassen. Unwillkürlich drängte er seinen Unterleib an ihren. Elsa erschrak erst, als sie dies spürte. Dann aber merkte sie, wie Schauer ihren Körper hoch und runter rannen. Sie stöhnte wieder auf und hob ihm ihr Becken entgegen und damit direkt an seine Erektion. Mario stöhnte laut auf. Elsa spürte, wie es zwischen ihren Beinen zu pochen begann und sie feucht wurde. Er lag mit seiner Erektion genau an der Stelle, an der es pulsierte, daher drängte sie sich noch enger an ihn. Während Mario sie weiter küsste und seinen Unterleib an ihrem rieb, wanderte seine Hand an ihrem Oberschenkel hinunter bis zu der Stelle, an der Majas Kleid endete. Dort fuhr er mit ihren Fingern unter der Stoff und schob ihn ein Stück nach oben. Anschließend begann er, auch ihren Oberschenkel zu streicheln.
 

Elsa fing an sich unter ihm zu winden. Marios Denken hatte irgendwann abgeschalten und langsam begann er zu registrieren, was er da genau tat und zog sich von Elsa zurück. Hoffentlich hatte er sie nicht zu sehr erschreckt, durch das, was er getan hatte. Sie waren noch keine zwei Wochen zusammen und schon fiel er so über sie her. Als Mario sich zurück zog, wimmerte Elsa leise auf. Sie mochte es nicht, dass er einfach wegging.
 

Mario sah auf sie hinunter. Sie hatte rote Wangen, von seinen Küssen geschwollene Lippen und sah ihn mit großen, glasigen Augen an. Sie sah einfach wunderschön aus. Als sie aufwimmerte, erschrak er. “Habe ich dir wehgetan?” Elsa sah ihn an. “Wehgetan? Wie kommst du denn darauf?” “Weil du gerade gewimmert hast... Ich wollte dir nicht wehtun. Und auch nicht so überfallen. Es tut mir leid.” "”Ich habe doch nicht gewimmert, weil du mir wehgetan hast.” Sie runzelte die Stirn. “Warum dann?” Elsa sah ihn leicht beschämt an. “Weil du aufgehört hast. Und für das, was wir getan haben, solltest du dich niemals bei mir entschuldigen, ja?”" Mario sah sie mit großen Augen an. Er dachte, er hätte sie überfallen und ihr wehgetan und dabei hatte es ihr so gefallen, dass sie nicht wollte, dass er aufhörte. Seine Augen begannen zu glänzen und er beugte sich zu ihr hinunter und gab ihr einen sanften Kuss.
 

"”Ich denke, dass es besser ist, wenn wir uns damit noch Zeit lassen.” Mario legte sich wieder mit dem Rücken auf das Bett. Elsa kuschelte sich an seine Brust. "”Damit hast du vermutlich Recht.” antwortete sie leise. Mario sah in ihr Gesicht und begann zu grinsen. “Aber ich mag das Kleid.” “Von Maja, aber zu kurz und zu eng.” Elsa lächelte ihn an. “Genau das gefällt mir daran.” Grinsend fuhr Mario mit seinem Finger am Saum entlang und streichelte damit auch ihre Haut. Elsa schlug ihm leicht auf die Finger. "”Du hast gesagt, langsam angehen. Und übrigens hat Maja genau dasselbe über das Kleid gesagt.” “Dass es ihr gefällt?" Mario sah Elsa verwirrt an und legte seine Hand brav auf ihre Hüfte. “Nein, dass es dir gefallen wird.” Elsa musste aufgrund seines Gesichtsausdruckes lachen. Sie streckte sich zu seinem Gesicht und legte ihre Lippen sanft auf seine.
 

In diesem Moment klopfte es an der Türe. “Elsa, Mario?” ertönte Gregors Stimme von draußen. “Warte.” Elsa lächelte Mario an, stand auf und ging zur Türe. Sie schloss auf und öffnete Gregor die Türe, so dass er hereingekommen konnte. Gregor sah zu Mario, der am Rande des Bettes saß. “Und, was habt ihr so gemacht?” fragte er grinsend. “Das Bett getestet.” entgegnete Mario trocken. “Mario!” Elsa sah ihn entsetzt an. Gregor wurde knallrot und wedelte wie verrückt mit seinen Händen vor seinem Körper umher. “Nein, nein. So was will ich gar nicht hören. Deine Freundin ist meine Schwester. Also behalte diese Sachen bitte für dich. Ich will nicht hören, dass ihr Sex hattet oder irgendetwas anderes in diese Richtung.” Mario sah Gregor nun mit ebenfalls knallrotem Kopf an. “Wir lagen hier auf dem Bett Gregor!” “Oh, ach so.” Gregor sah etwas beschämt drein.
 

Elsa sah Mario mit rotem Kopf an. Es war doch etwas mehr als nur auf dem Bett liegen gewesen und auch wenn sie nicht miteinander geschlafen hatten, dann war es ja doch etwas anzügliches gewesen. Sie biss sich auf die Lippen. Mario warf ihr einen lächelnden Blick zu und schüttelte leicht den Kopf. Da musste auch Elsa lächeln. Es war wundervoll gewesen und ehrlich gesagt, konnte sie kaum erwarten, es zu wiederholen.
 

“Hört ihr mich?” Gregor winkte mit seiner Hand vor Elsas Augen hin und her. Elsa zuckte zurück. “Was?” Gregor sah sie grinsend an. Seine Schwester und Mario hatten sich gerade nur in die Augen gesehen und gelächelt. “Ich wollte wissen, ob wir zusammen ein Spiel spielen wollen. Oder braucht ihr noch Zeit zur zweit?” Elsa warf Mario nochmal einen Blick zu und grinste. “Nein, wir machen gerne noch etwas mit dir, nicht wahr Mario?” “Klar. Immerhin bin ich Gregors Gast oder nicht?” Mario zwinkerte Elsa zu und diese musste lachen. “Dann aber in meinem neuen tollen Zimmer.” Gregor öffnete Elsas Zimmertüre wieder und deutete nach draußen. “Ach und übrigens. Ihr solltet Papa gegenüber so etwas wie Bett testen nicht erwähnen.” “Warum denn?” Elsa musterte Gregor fragend, als sie und Mario ihm zu seinem Zimmer folgten. "”Das erzähle ich euch drinnen.” Gregor zwinkerte ihnen zu, öffnete seine Zimmertüre und ließ die Beiden eintreten.
 

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Als Frau Daichi am nächsten Morgen zu Elsa ins Zimmer kam, staunte sie nicht schlecht. Es schaute sie nämlich nicht nur eines ihrer Kinder verschlafen an. Gregor hatte mitten in der Nacht seine komplette Matratze samt Bettwäsche aus seinem Bett in Elsas Zimmer gezogen und lag nun neben ihrem Bett auf dem Boden. Gregor hatte nicht schlafen können und daher hatte er entschieden, doch nochmals eine Nacht bei Elsa im Zimmer zu schlafen. Frau Daichi musste lachen. Das hatte sie nicht erwartet.

18

Am nächsten Tag wurden endlich die Fotos für die Schülerzeitung gemacht. Mario hatte bei Daniels Vater angefragt, ob Elsa mit zusehen durfte. Herr Takada freute sich sehr darüber, jemanden in das Fotografieren einweihen zu dürfen. Für ihn war fotografieren nicht nur ein Beruf sondern Berufung. Daher freute er sich über jeden, der sich ebenfalls dafür interessierte. Und so stand Elsa die meiste Zeit bei ihm, schaute ihm beim Fotografieren zu, assistierte ihm und durfte jede Menge Fragen stellen, die Herr Takada freudig beantwortete. Später ließ Herr Takada sie sogar selbst ein paar Bilder machen und erklärte ihr dabei, worauf sie achten sollte. Mario sah Elsa von weitem zu und freute sich über ihre Begeisterung.
 

Es wurden viele Fotos gemacht. Natürlich ein Teamfoto, Fotos vom Training, und und und. Sie hatten alle viel Spaß und auch diejenigen unter den Kickers, die anfangs noch befangen vor der Kamera gestanden waren, tauten auf, als sie zu trainieren begannen. Für jeden der Jungs war Fußball ihr Leben und daher fiel alles von ihnen ab, sobald sie mit dem Fußball zu tun hatten. Als sie eine Pause machten, standen die meisten um Herr Takada herum und ließen sich die bisher gemachten Fotos auf der Kamera zeigen. Mario ging zu Elsa hinüber, streichelte ihr leicht über den Rücken und setzte sich neben ihr auf die Bank. Elsa begann strahlend von allem zu schwärmen.
 

Daniel, der ebenfalls seine Kamera dabei hatte, stand ein Stückchen hinter den Beiden. Als er sah, wie Elsa sich mit roten Wangen zu Mario hinüber beugte, dieser sich zu Elsa, beide sich anstrahlten und tief in die Augen sahen, hob er seine Kamera und drückte ab. Elsa und Mario bekamen davon gar nichts mit. Sie waren viel zu sehr in ihr Gespräch und auch in sich versunken.
 

Als die Fotos von den Kickers alle gemacht waren, drehte sich Herr Takada zu Elsa und Mario herum, die hinter ihm standen. “So ihr zwei. Jetzt seid ihr dran.” “Was?” Beide sahen ihn verwirrt an. “Wir machen jetzt noch ein paar Fotos von euch beiden. Oder habt ihr schon welche?” Fragend sah Herr Takada sie an. “Nein, noch nicht.” Elsa sah mit roten Wangen von Mario zu Herrn Takada . “Na dann. Stellt euch da drüben hin.” Herr Takada zeigte auf eine schöne Stelle vor einem Busch mit roten und rosanen Blüten. “Komm.” Mario hielt Elsa seine Hand hin und zog sie dorthin. Dann standen die Beiden unsicher nebeneineinder da. “Mario, jetzt nimm sie endlich in den Arm. Oder hast du deine Freundin noch nie berührt?” Dieser Spruch von Herrn Takada brachte die Kickers zum Lachen. “Ja Mario, hast du denn deine Freundin schon berührt?” rief Kevin laut über den Platz. “Das interessiert uns doch auch. Also Mario erzähl doch mal, wie weit seid ihr denn schon?” Lachend rief auch Charlie über den ganzen Platz. “Ruhe. Marios Freundin ist immerhin meine Schwester und ich will weder hören noch wissen, was zwischen meiner Schwester und meinem Käptain abläuft. Ich bin glücklich, dass die Beiden endlich zusammen sind und das reicht!” Gregor sah die Anderen böse an und machte den Sprüchen damit ein Ende. “Los. Wir gehen noch eine Runde laufen.” Gregor warf einen Blick in die Richtung von Elsa und Mario, der leise Danke sagte, und lief los. Die anderen Kickers murrten zwar rum, liefen Gregor aber hinterher.
 

Herr Takada drehte sich zu Elsa und Mario um. “So ihr zwei. Jetzt wo die Anderen weg sind, können wir loslegen.” “Na dann fangen wir an.” Mario machte einen Schritt hinter Elsa, legte seine Arme um ihre Taille und zog sie eng an sich. Überrascht sah sie mit roten Wangen zu ihm auf. Diesen Moment nutzte Herr Takada zum Abdrücken. “Na bitte. Da hätten wir ja schon das Erste. Dann machen wir doch noch ein paar.”
 

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Einige Tage später kam Daniel ins Clubhaus gestürmt. “Leute, ich habe die Fotos dabei.” Aufgeregt wedelte er mit einigen Umschlägen. Sofort bestürmten alle Kickers ihn. “Jungs.” Mario musste lachen. “Jetzt lasst Daniel mal Luft zum Atmen. Daniel, setz dich an den Tisch und zeig uns die Fotos dort.” So setzte sich Daniel neben Mario und die anderen Kickers setzten und stellten sich um den Tisch herum. Mit großen Ah´s und Oh´s und auch viel Gelächter wurden die Fotos herum gezeigt und gereicht.
 

“Hier. Mein Vater hat für jeden von uns Abzüge gemacht. Immerhin ist unser altes Kickers-Mannschafts Foto schon über drei Jahre alt.” Daniel gab jedem Kicker einen Umschlag. “Danke.” Alle Kickers freuten sich sehr und öffneten gleich ihre Umschläge. Zur Belustigung aller hatte Daniels Vater jedem auch noch ein paar Schnappschüsse beigelegt, auf denen sie einzeln oder zu mehreren zu sehen waren. Bilder, auf denen zum Beispiel Gregor und Kevin nach einem Zusammenstoß auf dem Boden saßen und sich lachend die Köpfe hielten, Sascha sich schnell ein paar Kekse reinstopfte und er dachte, dass niemand dabei zusehen würde, und und und. “Käptain. Eigentlich könnten wir doch hier ein paar der Bilder aufhängen oder?” Christoph sah Mario an. “Ja, dass ist eine tolle Idee.” Tino stimmte erfreut zu. “Wir brauchen nur ein paar Bilderrahmen.” Philipp nickte begeistert. “Von mir aus sehr gerne.” Auch Mario fand die Idee nicht schlecht. “Aber jetzt trainieren wir erstmal. Die Bilder können wir später noch aussuchen.” Mario trieb seine Jungs lachend an.
 

Nach dem Training, als nur noch Mario, Gregor und Daniel da waren, legte Daniel einen Umschlag vor Mario auf den Tisch. “Der ist noch für dich. Ich wollte ihn dir nur nicht vor den Anderen geben.” Mario sah Daniel einen Moment fragend an. “Das sind sicher die Fotos von dir und Elsa. Komm schon mach auf.” Gregor ließ sich neben Mario auf die Bank fallen. Mario sah zu Daniel auf der nickte. “Genau.” Mario öffnete neugierig den Umschlag und holte die Bilder heraus. Es waren wirklich schöne Bilder und Marios Augen leuchteten bei jedem, dass er ansah. “Mein Vater meinte, dass man auf jedem Bild sehen kann, wie sehr ihr euch mögt und wieviel ihr euch bedeutet.” Daniel lachte Mario an. Dieser sah mit roten Wangen auf. Dann hatte er das vorletzte Foto in der Hand und sah es erstaunt an. Darauf waren die Schultern und Gesichter von Elsa und Mario im Profil zu sehen. Sie waren zueinander gebeugt, hatten beide rote Wangen und sahen sich tief in die leuchtenden Augen. Man sah auf diesem Foto das, was Herr Takada meinte. Man konnte sehen, dass die beiden Personen auf dem Foto sehr tiefe Gefühle füreinander hatten und dabei berührten sie sich nicht einmal. “Wo ist denn das Foto her?” Mario sah erstaunt zu Daniel auf. “Das war ein Schnappschuss. Das habe ich von euch gemacht, als ihr in der Pause zusammen auf der Bank saßt.” “Wow, das Foto ist wirklich toll. Und man kann ganz eindeutig erkennen, was ihr beide füreinander empfindet.” Gregor sah das Foto begeistert an und Daniel wurde aufgrund des Lobes ganz rot.
 

Als Gregor und Mario sich als Letzte auf den Heimweg machten, drehte Gregor sich zu Mario um. “Elsa wird sich sehr über die Bilder freuen.” “Sag ihr bitte noch nicht, dass ich die Bilder von uns beiden schon habe. Ich möchte ihre eine kleine Freude machen und muss dazu noch einen Bilderrahmen besorgen.” Mario sah mit roten Wangen zu seinem Freund hinüber. “Na wenn es um eine Überraschung für meine Schwester geht, dann halte ich natürlich gerne den Mund.” Gregor sah Mario lachend an. Er war schon sehr auf Elsas Gesicht gespannt, aber ein paar Tage konnte er natürlich noch warten.
 

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Mario saß vor seinem Schreibtisch und hatte alle Fotos von sich und Elsa vor sich ausgebreitet, als seine Mutter anklopfte und zu ihm hereinkam. “Hier ist deine frische Wäsche, ich lege sie dir auf dein Bett.” Dann kam sie zu ihm und sah interessiert über seine Schulter. “Das sind aber schöne Bilder von euch zweien. Was hast du denn damit vor?” “Die hat Daniels Vater gemacht. Wir haben doch vor einigen Tagen die Fotos für die Schülerzeitung gemacht, erinnerst du dich? Ich hatte es dir ja erzählt.” Fragend sah Mario seine Mutter an. Als diese nickte, sprach er weiter. “Daniels Vater hat noch ein paar Fotos von Elsa und mir gemacht. Und ich wollte Elsa eines davon in einem Bilderrahmen schenken. Aber ich kann mich nicht entscheiden, welches ich nehmen soll. Ich habe immerhin schon zwei ausgewählt, aber welches ich jetzt davon nehmen soll, weiß ich immer noch nicht.” Verzweifelt sah er seine Mutter an, die aufgrund des Blickes ihres Sohnes schmunzeln musste. “Zeig mir mal, welche in die engere Auswahl kommen.”
 

Dankbar sah Mario seine Mutter an und zeigte ihr die Bilder, die er ausgesucht hatte. Auf dem Einem stand er hinter Elsa, hatte die Arme um ihre Taille gelegt und sie an seine Brust gezogen. Beide lächelten in die Kamera, ihre Augen strahlten und Elsa hatte leicht gerötete Wangen. Elsa hatte ein gelbes Neckholder-Sommerkleid an, dass bis zu Ihrer Taille eng anlag und sich dann weitete und an den Knien endete. Es war eines seiner Lieblingskleider, was auch daran lag, dass sie es an dem Tag angehabt hatte, an dem sie zusammen gekommen waren. Mario selbst hatte sein Trikot an, seine Mütze in der Hand und dadurch an ihrer Seite, da er die Arme ja um sie gelegt hatte. Elsa trug die Haare nicht wie sonst in einem Pferdeschwanz, sondern hatte sie geflochten und über ihre Schulter nach vorne gelegt gehabt.
 

Das zweite Bild war der Schnappschuss von Daniel. Dieses wollte er Elsa auf jeden Fall geben. Da Daniels Vater zwei Abzüge gemacht hatte, hatte auch Mario einen und wollte sich dieses Bild aufhängen. “Das ist wirklich schwierig. Sie sind beide toll.” Marios Mutter hatte die Bilder in der Hand. Sie konnte verstehen, weshalb Mario diese Beiden ausgesucht hatte. Auf dem Bild auf dem Elsa und Mario in die Kamera blickten, sahen sie zusammen sehr schön aus und man merkte, das diese beiden jungen Menschen einfach zusammen passten. Auf dem anderen Bild konnte man aber eindeutig erkennen, dass die Beiden auch zusammen gehörten. Obwohl es nur ein Foto war, konnte man die Gefühle erkennen, die Elsa und Mario füreinander hatten und das, obwohl sie sich nicht einmal berührten. “Welchen Bilderrahmen hast du denn dafür?” “Da drüben.” Mario zeigte auf sein Fensterbrett, wo der Bilderrahmen lag. Er hatte heute morgen die Bilder auf einem USB-Stick, den er von Daniel bekommen hatte, zu Mikal, dem Verantwortlichen für die Schülerzeitung gebracht. Auf dem Heimweg war er in ein Einkaufszentrum gegangen und hatte dort Bilderrahmen gekauft.
 

“Dieser?” Seine Mutter hielt einen einfachen Holzrahmen in der Hand. “Nein, der ist für mich. Der für Elsa ist noch in der Verpackung daneben. Warte, ich packe ihn aus."” Mario stand auf und ging zu seiner Mutter. Kurz darauf hielt er seiner Mutter einen weißen Metallbilderrahmen mit Schnörkeln entgegen, der gut zu Elsas Bett passte. “Der ist sehr schön.” Marios Mutter nahm im den Bilderrahmen begeistert aus der Hand. “Warum schenkst du ihr nicht beide Bilder? Ich habe noch ein paar Bilderrahmen. Dann nimmst du einfach noch einen von denen.” “Das wäre natürlich eine Idee.” Mario sah seine Mutter aufgemuntert an. Dass er Elsa das Andere auch mitgebracht hätte war klar gewesen, aber einfach beide in einen Bilderrahmen zu tun, soweit hatte er gar nicht gedacht. “Ich habe noch so einen ähnlichen Bilderrahmen wie den, den du für dich gekauft hast. Soll ich dir den bringen?” Mario nickte. Seine Mutter ging hinaus und kam ein paar Minuten später wieder mit dem Bilderrahmen und reichte ihn ihrem Sohn. “So, hier bitte. Ich würde das Bild vor dem Busch in den weißen Bilderrahmen machen, da es doch ein wenig edler ist. Und das andere Bild in den Holzrahmen. Es passt besser, als das Andere. Ich werde mich jetzt wieder an die Hausarbeit machen. Wann gibst du Elsa die Bilder denn?” “Wir treffen uns morgen und dann gebe ich sie ihr.” Mario freute sich schon sehr darauf, Elsas Gesicht zu sehen, wenn sie die Bilder auspacken würde.
 

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Am nächsten Tag besuchte Elsa Mario daheim. Seine Eltern waren beide arbeiten und sie freute sich schon darauf, mit ihm alleine zu sein. Mario freute sich ebenfalls auf sie und öffnete die Türe, als Elsa klingelte und wartete auf sie. “Hallo.” begrüßte er sie und zog sie in seine Arme um ihr einen Kuss zu geben. Elsa lachte und befreite sich danach aus seinen Armen. “Hallo Mario.” sagte sie mit glänzenden Augen. “Über solch eine Begrüßung freue ich mich doch sehr.” Mario grinste sie an. “Wenn du willst, dann schließe ich die Türe nochmal und öffne sie dir gleich nochmal.” Elsa musste lachen. “Du kannst mich ja auch einfach so küssen.” “Ja, das könnte ich vermutlich auch.” Und so zog Mario sie lachend wieder in seine Arme und ließ sie minutenlang nicht mehr los.
 

Später saßen sie im Wohnzimmer, Mario hatte seinen Arm um Elsa gelegt und die Beiden redeten miteinander. “Wie war es gestern bei dir?” Mario sah fragend zu Elsa hinunter und diese erzählte ihm natürlich gerne von ihrem Tag. Sie hatten sich gar nicht gesehen, den ersten Tag, seit dem sie ein Paar waren. Elsa und Maja hatten sich mit Yuri und Tini getroffen, die beide im Urlaub gewesen waren und jetzt wieder zurück gekommen waren. Als die Beiden erfahren hatten, dass Elsa und Mario endlich zusammen waren, hatten sie sich sehr gefreut. “Und wie war es bei dir?”
 

Mario begann mit leuchtenden Augen vom Fußballtraining zu sprechen. Irgendwann brach er ab. “Das interessiert dich doch sicher nicht, wenn ich die ganze Zeit nur von Fußball rede.” “Doch, natürlich. Mich interessiert alles, was du tust. Und ich wusste ja schon bevor wir zusammen gekommen sind, dass Fußball dein Leben ist. Und von daheim bin ich ja auch nichts anderes gewohnt. Gregor spielt seit er klein war Fußball, daher dreht sich auch jedes Gespräch bei uns daheim irgendwann darum.” Elsa lachte Mario an. “Ich kenne mich schon aus. Ich kann dir sogar Abseits erklären. Pass bloß auf."” Nun zwinkerte sie ihm zu. “Da bin ich aber froh, dass ich mir eine solch fachkundige Person geangelt habe. Falls ich mal vergessen sollte, was Abseits ist.” Als Mario daraufhin Elsas Ellenbogen zwischen seine Rippen bekam, musste er ebenfalls lachen. Er beugte sich zu ihr. “Mit einem liegst du jedenfalls falsch.” “Und das wäre?” “Das Fußball mein Leben ist. Es ist sicherlich ein sehr wichtiger Teil meines Lebens, nein, eher einer der wichtigsten Teile. Aber es gibt Anderes, das wichtiger ist.” Elsa bekam rote Wangen und ihr Herz begann stärker zu schlagen. “Und was meinst du damit?” fragte sie ihn leise. "”Das solltest du wissen Elsa.” Mit diesen Worten gab er ihr einen sanften Kuss.
 

“Du hast deine Fotos doch sicher auch schon bekommen oder? Die wo Herr Takada gemacht hat. Gregor hat mir seine gezeigt. Die sind echt toll geworden.” “Klar, komm ich zeige sie dir.” Mario stand vom Sofa auf und hielt ihr seine Hand hin. An seiner Zimmertüre ließ er Elsa vor sich eintreten. “Setz dich schonmal.” Er deutete auf sein Bett und lief zu seinem Schreibtisch, um die Fotos aus der Schublade zu holen. Die beiden eingepackten Bilderrahmen ließ er erstmal noch liegen. “Hier.” Er reichte Elsa den Umschlag, in dem die Bilder von ihm waren und setzte sich neben ihr auf das Bett. Den Umschlag mit ihren gemeinsamen Bildern legte er neben sich.
 

Elsa öffnete gespannt den Umschlag und sah sich die Bilder an. “Die sind toll geworden. Oh, das hier habe ich von dir gemacht.” Sie tippte auf eines der Bilder, das von der Seite des Tores gemacht worden war. Man sah Marios Oberkörper, die Hände waren nach vorne gestreckt und er wartete auf den Ball. In seinem Gesicht konnte man die Konzentration erkennen. “Darf ich das vielleicht behalten?” Elsa strich zärtlich mit ihren Fingern über Marios Gesicht auf dem Foto und sah ihn mit roten Wangen fragend an. “Wenn du willst. Ich hoffe aber, dass du es nicht nur möchtest, weil du das Foto gemacht hast.” Mario schmunzelte, als Elsa den Kopf schüttelte. “Nein, nur wegen dir. Ich mag das Bild und ich habe noch kein Foto von dir. Weißt du eigentlich, ob Herr Takada auch ein paar Fotos von uns entwickelt hat?” “Ich habe sie hier.” Mario nahm den Umschlag neben sich und hielt ihn Elsa hin. Als diese danach greifen wollte, zog er ihn wieder weg. “Nur gegen Bezahlung.” Er grinste sie an. Nun musste Elsa lächeln. “Und an was hast du dabei gedacht?” “Ich bin mir sicher, dir wird etwas einfallen.” Mario ließ den Umschlag fallen und sah Elsa tief in die Augen. “Ich denke auch.” Sie näherte sich mit ihren Lippen seinen und Mario schloss erwartungsvoll die Augen. Kurz darauf spürte er, wie Elsas Lippen und ihre Zungenspitze leicht über seine Lippen strichen, sein Puls schoss in die Höhe und er öffnete seine Lippen. Dann gab Elsa ihm aber nur einen kurzen Kuss auf die Wange. Als Mario verwirrt die Augen öffnete sah er Elsa grinsend vor sich sitzen. Sie streckte ihm die Hand entgegen. “Die Bilder bitte.”
 

Mario sah sie erst erstaunt und dann lachend an. “So leicht kommst du mir nicht davon.” Er zog Elsa an sich und legte seine Lippen auf ihre. Seine Hand legte er auf ihren Hinterkopf und hielt ihren Kopf fest. Lachend versuchte sie sich zu wehren und biss ihm leicht in die Lippe. Als er aber unerbittlich mit seiner Zunge zwischen ihre Lippen fuhr gab sie auf. Sie stöhnte auf und schien in seinen Armen zu schmelzen. Sie mochte es, wenn er so besitzergreifend war. Langsam begann es in ihrem Körper zu pochen, vor allem zwischen ihren Beinen. Auch Mario ließ der Kuss nicht kalt. Elsa war ihm so nahe und wie sie in ihren Kuss stöhnte, erregte ihn sehr. Da er sie nicht wieder so überfallen wollte wie das letzte Mal, küsste er sie nochmal sanft und löste sich von ihr. “Die Bezahlung ist angemessen.” “Pfft, viel zu wenig.” Elsa sah ihn beleidigt an. Mario musste auflachen. "”Ich merke es mir für später.”
 

"”Willst du jetzt die Bilder sehen?” “Natürlich.” Mario reichte ihr den zweiten Umschlag. Gespannt sah er ihr zu, wie sie sich diese Bilder ansah. Elsa war sehr still. “Ist alles in Ordnung? Gefallen dir die Bilder nicht?” “Doch, sie sind so schön geworden. Das hätte ich nicht erwartet.” Sie strich mit den Fingern zärtlich darüber. “Ich kann mich gar nicht entscheiden, welches ich am schönsten finden soll. Jedes einzelne ist toll geworden.” “Ja, so ging es mir auch. Ich habe auch noch etwas für dich. Bleib sitzen.” Mario sprang auf und lief zu seinem Schreibtisch. Sein Herz klopfte zum Zerspringen. Hoffentlich gefiel es ihr. Er holte die zwei Päckchen und ging zum Bett zurück. “Die sind für dich. Mach als erstes dieses hier auf.” Er reichte ihr eines der Päckchen. Elsa sah ihn verwundert und mit großen Augen auf. “Für was denn?” “Einfach so. Weil ich dich liebe.” Mario sah sie mit roten Wangen an und Elsa konnte seine Aufregung erkennen.
 

Sie öffnete das erste Päckchen und hielt einen weißen Metallbilderrahmen in der Hand. Als sie ihn nach vorne drehte, sah sie das Bild von sich und Mario vor dem Busch. “Oh, wie schön. Vielen Dank.” Mit vor Freude geröteten Wangen und glänzenden Augen sah sie ihn an. Sie beugte sich zu ihm und gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange. “Hier, das ist auch noch für dich.” Mario reichte ihr lächelnd das zweite Päckchen. Er freute sich sehr über ihre Reaktion. Elsa nahm das zweite Päckchen und packte es ebenfalls auf. Als sie das Bild von Daniel in der Hand hielt wurde sie ganz ruhig. Dann sah sie Mario lächelnd und mit Tränen in den Augen an. “Es ist wunderschön. Ich liebe es. Nein ich liebe beide. Und ich liebe dich. Danke.” Sie beugte sich wieder zu ihm und drückte ihre Lippen auf seine.

19

Es war Samstag und am Montag würde die Schule wieder beginnen. Vor zwei Wochen war das Sommerfest ihrer Schule gewesen, bei dem Elsas Leichtathletik-Gruppe aufgetreten war. Dort waren Elsa und Mario auch das erste Mal vor ihrer Schule als Paar aufgetreten. Bis auf Marios Fanclub hatten alle anderen Schüler und sogar ein paar Lehrer sehr erfreut und positiv reagiert. Frau Hamara war sogar zu ihnen gekommen und hatte gratuliert, dass es bei den beiden endlich geklappt hatte.
 

Heute stand das letzte Spiel der Kickers in den Sommerferien an. Und das gegen BlauWeiß. Es würde auf jeden Fall ein hartes Spiel werden, rs waren beides sehr starke Fußball-Mannschaften. Beide Mannschaften hatten schon mehrmals gegeneinander gewonnen und auch verloren.
 

Elsa hatte Mario und den anderen Kickers viel Glück gewünscht und sich mit Maja einen guten Platz gesucht. Irgendwann lief Conny an ihnen vorbei. "Ich springe noch schnell zu Gregor vor und dann bin ich gleich bei euch." Elsa und Maja begannen zu lachen. "Wir gehen nicht weg." Gregor hatte Conny auch schon gesehen und war ihr entgegen gelaufen. Maja sah grinsend zu den Beiden nach vorne. "Vielleicht sollte ich Gregor auch küssen. Dann würden es die Beiden auch hinbekommen." Elsa schüttelte den Kopf. "Lass es bloss bleiben!" Maja legte ihr den Arm um die Schulter. "War nur ein Witz. Nochmal tue ich das keinem an." "Ich bin froh, das zu hören. Schau mal, ist das da drüben nicht Viktor?" Elsa zeigte zu ihm und Maja runzelte die Stirn. "Ja, das ist er." "Komisch, sonst setzt er sich doch immer zu uns." "Von mir aus kann er weg bleiben. Seit dem Abschiedsfest für Harry hat er nicht mehr mit mir gesprochen und selbst als ich bei ihm daheim angerufen habe ist er weder ans Telefon gegangen noch hat er zurückgerufen. Er kann mir echt gestohlen bleiben. Und ich dachte dass es sinnvoll sei, alles zwischen uns zu klären. Ich bin echt sauer mit ihm." "Ich nehme an, dass du über meinen Bruder redest." Conny war zurück gekommen und ließ sich neben Maja auf dem Boden nieder. "Tut mir leid Conny, aber du hast echt einen blöden Bruder." Maja starrte finster in dessen Richtung. "Ich weiß, leider möchte meine Mutter ihn nicht umtauschen." Conny hob entschuldigend die Schultern. Es reichte auf jeden Fall aus um die Stimmung zu lockern, da sowohl Maja als auch Elsa lachen mussten. Dann ertönte der Startpfiff und alle drei sahen aufmerksam nach vorne zum Spielfeld.
 

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Das Spiel ging zwei zu eins für die Kickers aus. Mario zog seine Handschuhe und seine Mütze aus und fuhr sich mit der Hand über seine Stirn, um den Schweiß abzuwischen. Er war sehr zufrieden mit seiner Mannschaft. Das Spiel war wie zu erwarten schwer gewesen und sie hatten nur knapp gewonnen. Er nahm seine Wasserflasche, die neben seinem Tor stand, nahm einen großen Schluck und sah zu seinen Jungs auf dem Spielfeld vorne. Dann drehte er den Deckel wieder auf die Flasche und stellte sie zu seiner Mütze und den Handschuhen. "Mario!" hörte er eine helle Stimme rufen. Als er sich aufrichtete und nachsehen wollte, wer ihn gerufen hatte, fiel ihm schon ein Mädchen in den Arm und küsste ihn auf den Mund. Mario packte sie an den Armen und schob sie von sich. Als er sie sich ansah, änderte sich sein Gesichtsausdruck von entsetzt auf erfreut. "Rika." rief er, zog das Mädchen wieder in seine Arme und drückte sie an sich.
 

Elsa saß mit Maja nach Ende des Spiels noch da und unterhielt sich. Conny war mit dem Schlusspfiff sofort aufgesprungen und zu Gregor gerannt. Nun musste Elsa zusehen, wie ein hübsches Mädchen mit glatten langen schwarzen Haaren auf Mario zu rannte, ihm in die Arme sprang und ihn küsste. "Nicht schon wieder!" stieß sie entsetzt hervor. "Was?" Maja sah ebenfalls schockiert zu Mario und dem Mädchen hinunter. Als Elsa sah, wie Mario das Mädchen erst von sich schob und gleich darauf wieder in seine Arme zog, wurde sie wütend. "Das lasse ich mir nicht nochmal gefallen." Sie sprang auf und machte sich auf den Weg zu Mario. Maja lief ihr hinterher.
 

Als Elsa auf Mario zulief, standen er und das Mädchen sich gegenüber und unterhielten sich angeregt. Elsa schob sich zwischen die Beiden und funkelte das Mädchen böse an. "Kann ich dir irgendwie helfen?" Das Mädchen musterte sie mit hochgezogenen Augenbrauen von oben bis unten. "Ja, kannst du. Geh doch bitte wieder aus dem Weg, dass ich mich weiter mit Mario unterhalten kann." "Elsa." Mario sah seine Freundin begeistert an. "Darf ich dir Rika vorstellen? Sie ist eine alte Freundin. Rika, das sind Elsa und Maja." Elsa musterte Rika nun auch von oben bis unten. Gerade als sie noch dazu sagen wollte, dass sie Marios Freundin war, tauchten Kevin, Gregor, Benjamin, Charlie, Jeremy, Tommy, Philipp und Sascha hinter ihr auf. "Rika! Was machst du denn hier?" Kevin war ebenfalls begeistert. "Euch anfeuern." Rika nahm alle Kickers, außer Gregor, kurz in die Arme. Elsa war verwirrt.
 

"Und wo ist Reiko?" Sascha sah sich um. "Reiko?" Gregor sah Sascha verwundert an. "Mein Bruder springt hier irgendwo herum." Rika sah die Anderen lachend an. "Was macht ihr denn hier?" fragte Mario Rika. "Wir sind wieder zurück. Und diesesmal hoffentlich für immer." Dieser Spruch sorgte für viel Freude und Lachen unter den Kickers. Auch Mario strahlte. Elsa und Gregor waren verwundert und sahen sich stirnrunzelnd an.
 

"Reiko hat früher auch bei den Kickers mitgespielt." Tommy sah zu Gregor hinunter. "Ja, er war unserer frühere Nummer 10 Gregor. Deshalb war die Nummer auch frei, als du gekommen bist." Kevin schlug Gregor mit seiner Hand auf die Schulter. "Rika ist seine Schwester. Sie ist so alt wie wir, Gregor." Philipp sah erst zu Gregor und dann zu Rika, die ihn anlächelte. "Ja, und Reiko ist so alt wie Mario und war mit ihm in einer Klasse." Jeremy sah Mario an. "Und er war Marios bester Freund." Charlie nickte. "Die Beiden sind vor ungefähr vier Jahren in eine andere Stadt umgezogen. So zu Beginn der Sommerferien und ihr seid dann Ende der Sommerferien gekommen." Mario sah Gregor an. "Und wie kommt es, dass ihr wieder da seit?" Interessiert sah Benjamin Rika an. "Unser Vater ist ja damals versetzt worden. Und jetzt war hier wieder eine Stelle frei und er hat sich gleich darauf beworben und hat sie auch bekommen. Und jetzt sind wir wieder da." "Das ist ja toll. Dann kommt Reiko sicher auch zurück zu den Kickers." Charlie sah begeistert von Einem zum Anderen.
 

"Das soll er selber entscheiden Jungs." Mario sah seine Freunde lächelnd an. Er freute sich ebenfalls darüber, dass Reiko wieder da war. Wie Charlie bereits gesagt hatte, war er sein bester Freund gewesen. Und er war damals sofort dabei gewesen, als Mario ihm erzählt hatte, dass er, Kevin und die Zwillinge die Kickers gegründet hatten. Reiko war ebenfalls ein begeisterter Fußball-Spieler und er und Mario die besten Spieler der Kickers gewesen, auch wenn sie damals noch die Nie-Gewinn-Kickers gewesen waren. Im Endeffekt war es dann Gregor gewesen, der die Kickers damals aus dem Loch geholt hatte und die Kickers zu Höchstleistungen animiert hatte. Er war gespannt darauf, wie die Beiden zusammen spielten.
 

Dann bekam Mario plötzlich ein schlechtes Gewissen und er sah zu Gregor hinüber. Er hatte ihm nie von Reiko erzählt und er glaubte auch nicht, dass einer von den Anderen es getan hatte. Hoffentlich hatte dieser kein Problem damit. Immerhin hatte er Reikos Platz eingenommen, sowohl in der Mannschaft, als auch als sein bester Freund. Er sollte dringend noch mit ihm reden.
 

An Elsa dachte Mario gar nicht. Diese stand mit zusammengekniffenen Augen da und kochte vor Wut und Eifersucht. Sie sah sich Rika genau an. Sie war auf jeden Fall sehr hübsch. Sie war zierlich, hatte lange, glatte, schwarze Haare mit einem Pony, eine blasse Gesichtsfarbe und eine kleine Stupsnase. Ihre dunklen Augen waren die ganze Zeit auf Mario gerichtet und ließen ihn nicht eine Minute aus ihrem Sichtfeld. Irgendwann hatte Rika sich auf Marios andere Seite gestellt. Während der Unterhaltung der Kickers berührte sie ihn immer wieder am Arm oder an der Schulter und hakte sich bei ihm unter. Mario schien das nichts auszumachen und Elsa gefiel dies überhaupt nicht. Und dass Mario sie Rika nicht einmal als seine Freundin vorgestellt hatte, wurmte sie gewaltig. Und nun ignorierte er sie auch noch, er war völlig in das Gespräch mit Rika vertieft. Als Elsa merkte, dass sich die Wut langsam in Enttäuschung umwandelte, drehte sie sich zu Maja um. "Komm, gehen wir. Ich habe keine Lust mehr, mir das weiterhin anzusehen." "Wenn du möchtest, dann können wir das gerne." Maja sah sie mitfühlend an. Ihr war auch nicht entgangen, dass Rika die Nähe zu Mario suchte und Mario Elsa völlig vergessen zu haben schien.
 

Gregor merkte, dass seine Schwester aufgebracht war und als sie sich mit Maja umdrehte, lief er zu ihr. "Elsa, was ist los?" Elsa sah zu Mario hinüber. "Ich habe da keine Lust mehr darauf, daher gehe ich nach Hause." "Willst du nicht auf Mario warten?" "Wieso denn? Er hat doch jemanden, mit dem er sich beschäftigen kann. Ich werde auf jeden Fall verschwinden." Gregor sah seine Schwester traurig an aber er konnte sie verstehen. "Wir sehen uns später, ja?" Die beiden Mädchen nickten und machten sich auf den Weg. Gregor drehte sich nachdenklich zu den Anderen um. Inzwischen waren alle anderen Kickers aufgetaucht und auf diesen Reiko war er nun echt gespannt.
 

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Viktor hatte sich das Spiel ebenfalls angesehen. Wirklich konzentrieren konnte er sich aber nicht. Er wusste, dass einige Meter entfernt Maja saß. Die letzten Wochen hatte er versucht sie zu ignorieren. So wie bei ihr hatte er sich noch nie bei einem Mädchen gefühlt und das verwirrte ihn. Er dachte, dass wenn er sie einige Zeit nicht sehen würde, würden diese Gefühle abnehmen und das hatte auch eine Zeitlang funktioniert. Aber kaum, dass er sie vorher gesehen hatte, war alles wieder da. Also hatte es nichts gebracht, Abstand von ihr zuhalten. Er musste jetzt erstmal sehen, was er weiter machen würde.
 

Als das Spiel zu Ende gegangen war, beobachtete er grinsend, wie seine Schwester auf Gregor zu rannte und lachend vor ihm stehen blieb. Er selbst stand auf und streckte sich. Als er sich umsah, sah in einigen Metern Entfernung jemanden sitzen, der ihm bekannt vorkam. Er runzelte die Stirn. Woher kannte er diesen Jungen? Er sah ihn sich nochmals genauer an. Er war ein paar Zentimeter kleiner als er selbst. Mädchen würden ihn vermutlich als gutaussehend bezeichnen, mit der blassen Haut und den dunklen Haaren und Augen. Die Haare waren ein länger als Marios, aber immer noch kürzer als Gregors. Er wirkte sehr sportlich und durchtrainiert. Nur, woher kannte er ihn? Da schoss es ihm plötzlich durch den Kopf. Reiko Kun! Ein ehemaliger Spieler der Kickers. Wenn er es richtig in Erinnerung hatte, war er die Nummer 10 gewesen. Er musste dementsprechend gegangen sein, bevor Gregor kam, da sonst Gregor ja heute nicht diese Nummer hätte.
 

Grinsend ging Viktor zu Reiko hinüber. "Reiko Kun. Was machst du denn hier?" Reiko zuckte zusammen und sah hoch. "Viktor Usegi. Das Gleiche könnte ich dich auch fragen. Spionierst du die Kickers aus? Sind euch Teufeln die Kickers so gefährlich geworden?" "Ja, dass sind sie tatsächlich. Aber ich bin nicht wegen den Teufeln hier, sondern weil ich mir gerne ein gutes Spiel meiner Freunde ansehe." Reiko stand auf, es war eindeutig einfacher auf Augenhöhe zu reden, als die ganze Zeit zu jemanden aufsehen zu müssen. "Freunde? Meinst du BlauWeiß?" Stirnrunzelnd sah Reiko Viktor an. "Du warst wirklich lange weg. Die Teufel und die Kickers sind inzwischen Freunde geworden. Und ich würde soweit gehen und mich auf jeden Fall als einen guten Freund von Mario und Gregor bezeichnen." "Gregor?" "Die Nummer 10. Er ist hierher gekommen als du weggezogen bist und hat bei den Kickers angefangen." "Er ist wirklich gut. Eines der Tore hat er geschossen und bei dem Anderen hat er Kevin eine wirklich gut Vorlage gegeben. Die Kickers spielen um Welten besser, als zu dem Zeitpunkt, als ich weggezogen bin. Ich weiß noch, dass wir überlegt haben, die Kickers aufzulösen. Und dann komme ich heute hier her und die legen ein dermaßen beeindruckendes Spiel hin." Reiko nickte begeistert. Viktor sah ihn grinsend an. "Ja, sie haben sich wirklich verändert. Und Gregor war der Katalysator dafür. Er und Mario haben vieles umgekrempelt und seit einigen Jahren läuft es nun wirklich gut für die Kickers. Gregor und Mario sind ein super Team." Reiko sah nachdenklich in die Richtung des Tores, an dem sich seine Schwester Rika mit Mario und einigen anderen Kickers unterhielt. "Sollen wir rüber gehen? Ich hatte es gerade sowieso vor und du kannst dich mir gerne anschließen." Viktor hatte Reikos Blick gesehen und sah ihn fragend an. "Da komme ich natürlich mit. Ich freue mich schon auf die Jungs."
 

Die Beiden liefen in Richtung des Tores wo die Kickers standen. Auf dem Weg dort hin, kamen ihnen zwei Mädchen entgegen. "Hey Elsa. Geht ihr etwa schon?" Elsa sah auf, dabei streifte ihr Blick auch den Jungen neben Viktor. "Hallo Viktor. Ja, wir machen uns auf den Heimweg." "Wartest du nicht auf Mario?" "Warum denn bitte? Der hat jemanden anderen gefunden, mit der er seine Zeit wohl lieber verbringt. Soll er doch mit ihr nach Hause gehen." Viktor zog eine Augenbraue hoch. "Na dann. Aber kläre das noch mit ihm." Dann drehte er sich Elsas Begleitung zu. "Na Maja, wie geht es dir?"
 

Als Maja diesen Satz hörte, explodierte sie. Wütend fuhr sie Viktor an. "Dein blödes "Maja, wie geht es dir" kannst du dir sparen. Seit Harrys Abschied ignorierst du mich, gehst mir aus dem Weg und antwortest auf keinen meiner Anrufe. Du kannst mir echt gestohlen bleiben." Viktor hörte ihr amüsiert zu. Irgendwann wurde ihm ihr Geschrei aber doch zu viel. "Maja. Mund zu." Maja geriet nur noch mehr in Rage. Viktor sah nur noch einen Weg, sie zum Schweigen zu bringen. Er packte sie an ihrem Arm, zog sie an sich und drückte seine Lippen fest auf ihre. Maja riss entsetzt die Augen auf. Dann stieß sie Viktor von sich, holte aus und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. "Wenn du mich noch ein Mal anrührst Viktor, dann mach dich auf etwas gefasst." Mit weit schwingendem Rock drehte sie sich um und packte Elsa, die sie ebenfalls mit weitaufgerissenen Augen und Mund ansah, am Arm. "Machen wir dass wir wegkommen. Da hat heute ein Typ ja einen größeren Schaden als der andere!"
 

Viktor hielt seine Hand an seine brennende Wange und sah den beiden Mädchen hinterher. Dann begann er zu grinsen. Doch, er würde Maja noch herumbekommen. Mit dieser Energie war sie im Bett sicher richtig gut. Und wenn er sie dann gehabt hatte, würde sie ihn sicher emotional nicht mehr so beeinflussen. Das schien die richtige Lösung zu sein.
 

Reiko stand grinsend neben Viktor. "Und wer war das?" Viktor sah zu ihm hinüber. "Die Rothaarige, das ist Maja. Die gehört aber mir, also Finger weg. Und die Andere ist Elsa, Marios Freundin." "Mario hat eine Freundin?" Reiko sah Viktor, der grinsend nickte, fassungslos an. Damit hatte er nicht gerechnet. Ausgerechnet Mario, der früher kein Wort mit einem Mädchen wechseln konnte, ohne zu stottern oder rot zu werden hatte eine Freundin? Nun musste er grinsen. "Zumindest ist sie hübsch." Reiko sah den Mädchen hinterher. "Glaube mir, das hat auch ewig gedauert, bis die Beiden endlich ein Paar wurden. Elsa ist Gregors ältere Schwester. Sie ist mit Mario in einer Klasse und die Beiden haben sich angehimmelt seit Elsa hier ist. Aber beide waren viel zu schüchtern, um irgendwas miteinander zu unternehmen." Viktor wand sich in Richtung der Kickers und lief los. Reiko folgte ihm. "Und seit wann sind sie jetzt zusammen?" "Lass mich mal überlegen. Ungefähr einen Monat." Viktor runzelte nachdenklich die Stirn. "Ja doch, es ist jetzt einen Monat her."
 

Als sie beim Tor ankamen, lief Reiko auf Mario zu, der von Rika in Beschlag genommen wurde. Er konnte verstehen, weshalb Marios Freundin eifersüchtig abgedampft war. Rika hängte sich ganz schön an Mario ran. Sie war das einzige Mädchen, mit dem Mario schon immer normal gesprochen hatte und auch konnte. Reiko und Mario waren seit sie klein waren miteinander befreundet gewesen. Sie hatten sehr viel miteinander unternommen und Rika war den Beiden immer hinterher gerannt und hatte alles mitgemacht. Dadurch war sie auch wie eine kleine Schwester für Mario gewesen. Und Reiko wusste auch, das Rika sich am meisten auf Mario gefreut hatte, als ihre Eltern ihnen erzählt hatten, dass sie wieder hierher ziehen würden. Und auch die letzten vier Jahre hatte Rika sehr viel von Mario gesprochen.
 

"Hey Mario. Gutes Spiel. Und hübsche Freundin übrigens." Mario drehte sich begeistert zu Reiko um "Reiko! Schön dich zu sehen." Die Beiden nahmen sich kurz in den Arm. "Freundin?" fragte Rika Mario entsetzt. Diesem fiel Rikas Tonfall aber gar nicht auf. "Ja, Elsa. Ich habe sie dir doch vorher vorgestellt." "Ja, aber nicht als deine Freundin!" Rika war entsetzt. Sie hatte gedacht, dass wenn sie zurück kommen würde, hätte Mario auf sie gewartet und sie könnten endlich ein Paar werden. Sie hatte gehofft, dass nun, wo sie älter war, Mario sie nicht mehr nur als Reikos kleine Schwester sondern als Frau sehen und sich auch in sie verlieben würde. Sie war schon seit Jahren in Mario verliebt und hatte diese Gefühle auch die letzten vier Jahre über behalten. Und nun hatte Mario eine Freundin!
 

Mario sah sich nach Elsa um, konnte sie aber nirgends sehen. "Gregor, hast du Elsa gesehen?" fragte er verwirrt, sie musste doch hier irgendwo sein. "Die ist ziemlich sauer abgedampft." Viktor antwortete an Gregors Stelle und deutete mit dem Daumen in die Richtung, in die Elsa und Maja gelaufen waren. "Was?" Mario sah ihn stirnrunzelnd an. Dann weiteten sich seine Augen. "Hast du da einen Handabdruck auf deiner Wange Viktor?" Viktor langte an seine Wange. Sie brannte immer noch und war vermutlich feuerrot. "Kann schon sein." "Was hast du denn angestellt?" fragte Kevin feixend. "Jemanden geküsst, die nicht von ihm geküsst werden wollte." antwortete Reiko grinsend. "Und wen?" fragte Tino grinsend nach. Viktor zuckte nur mit den Schultern. Kevin warf Reiko einen fragenden Blick zu, aber auch dieser grinste nur.
 

Während die anderen Kickers Viktor mit Fragen bestürmten, die dieser nicht beantwortete, ging Reiko auf Gregor zu, der nun neben Mario stand. "Hey Nummer 10. Gregor, richtig?" Gregor nickte und hielt Reiko seine Hand hin. "Und du dürftest Reiko sein." "Genau." Reiko griff Gregors Hand und schüttelte sie. "Gutes Spiel. Es macht Spaß dir dabei zu zusehen." Gregor kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Ach quatsch, war doch wie immer." "Wenn das wie immer war, dann müsst ihr schwächere Gegner ja richtig fertig machen." Reiko zog amüsiert die Augenbrauen hoch. "Ja, so sieht es aus. Die Kickers haben einen riesigen Sprung gemacht, in den vier Jahren, in denen du weg warst. Die Nie-Gewinn-Kickers sind schon sehr lange Geschichte." Mario legte Reiko die Hand auf die Schulter. Reiko lächelte. "Das höre ich sehr gerne. Und von dir Gregor, habe ich auch viel Gutes gehört. Auch, dass du mit dafür verantwortlich bist, das die Kickers heute so gut sind." Gregor wurde immer roter. "Ach was." sagte er leise.
 

"Sie haben recht Gregor. Freue dich einfach über das Lob." Conny war neben Gregor aufgetaucht und legte ihm lachend die Hand auf den Arm. Reiko sah die Beiden erstaunt an. "Conny Usegi! Du hier, bei einem Fußballspiel? Seid ihr beiden etwa…?" Er zeigte erstaunt von Conny zu Gregor und zurück. Er hätte nie erwartet, die hübsche und schüchterne Schwester von Viktor bei einem Fußballspiel zu sehen. Sie war immer sehr zurückhaltend gewesen und das sie nun neben einem Jungen stand, der ebenfalls Fußball spielte, sogar ein Gegner ihres Bruders war und diesem die Hand auf den Arm gelegt hatte, war sehr interessant. Conny und Gregor sahen sich unterdessen mit roten Köpfen an. "Nein." sagten beide leise.
 

Mario beobachtet sie amüsiert. Es war schon erkennbar, dass beide gerne eine andere Antwort gegeben hätten. Das brachte ihn dazu, an seine Freundin zu denken. "Gregor. Ich mach mich auf den Weg zu euch nach Hause. Ich muss mit Elsa reden. Entschuldige mich bitte bei den Anderen, dass ich nicht mit zum Grillen zu Tommy komme, aber das ist jetzt wichtiger. Reiko, wir sehen uns ja sicher noch oder?" "Worauf du dich verlassen kannst!" Reiko grinste ihm hinterher, als Mario sich auf den Weg machte und schon fast rannte. Ja, dachte er, es hat sich wirklich viel verändert. Die Kickers waren eine der besten Fußballmannschaften der Gegend, sie waren mit den Teufeln und allen voran mit Viktor befreundet, sie hatten eine neue richtig gute Nummer 10 und Mario hatte eine Freundin. Er war schon gespannt, was er noch alles erfahren würde.
 

In diesem Moment hatte Conny ihren Bruder entdeckt. "Viktor! Was hast du angestellt?" Sie hob mit ihrer Hand sein Kinn und sah sich seine Wange genau an. Kevin konnte es natürlich nicht lassen. "Er hat ein Mädchen geküsst und sie wollte das nicht. Daraufhin hat sie wohl ordentlich ausgeholt. Aber er will uns einfach nicht sagen, um wen es sich handelt." Conny lies daraufhin Viktors Kinn los und sah ihn empört an. "Dann hast du es dir verdient. Und wer war es?" "Das sage ich dir genau so wenig Schwesterherz." Viktor grinste sie an. Conny sah ihn nachdenklich an und zog eine Augenbraue hoch. "Ich glaube, dass ich mir denken kann, um wen es sich handelt. Du bist wirklich unmöglich." Nun war sie sauer auf ihren Bruder. Es konnte sich ja nur um Maja handeln. Da sie Maja öfters gesehen hatte, wusste sie, wie es gerade zwischen den Beiden stand. Und sie kannte auch ihren Bruder gut genug um zu wissen, dass ihn noch nie ein Mädchen so beschäftigt hatte, wie Maja. "Du bist echt ein Idiot." stieß Conny noch an ihren Bruder gerichtet hervor, dann wand sie sich zu Gregor um.

20

Elsa verabschiedete sich von Maja vor ihrer Haustüre. "Ich bring dir deine Sachen die nächsten Tage gewaschen vorbei Elsa." "Wie du möchtest. Du kannst sie auch so mitbringen; Wir haben ja auch eine Waschmaschine." "Dann schaue ich mal. Bis morgen, stresse dich heute nicht mehr so, ja?" "Ja. Du auch nicht. Bis morgen." Elsa winkte Maja noch hinterher, dann ging sie erschöpft zum Haus hinein. Als sie und Maja vorher bei ihr zu Hause angekommen waren, waren beide frustriert gewesen und um das Ganze abzubauen, hatten sie sich entschieden joggen zu gehen und den Frust einfach raus zu rennen. Sie waren zwar morgens erst joggen gegangen, aber das war ihnen in diesem Moment egal gewesen. Elsa hatte Maja Sportkleidung geliehen. Die Hose war zwar etwas kurz gewesen, aber es hatte völlig ausgereicht. Und da sie die gleiche Schuhgröße hatten, konnte Elsa Maja einfach ihre Schulsportschuhe geben. Über Mario und Viktor hatten sie nicht geredet, sie waren einfach nur schweigend gerannt.
 

Sie ging total erledigt zur Haustüre hinein. Dort kam Gregor bereits auf sie zu, als sie ihre Schuhe auszog. "Elsa..." "Gregor, jetzt bitte nicht. Ich habe keine Lust über Mario reden und nachdenken zu müssen." Sie ging die Treppe hinauf und versuchte ihren Bruder zu ignorieren. Dieser lief aber hinter ihr her. "Elsa, ich wollte dir nur sagen, dass..." "Nein Gregor, ich habe dir doch gesagt, jetzt nicht." Elsa fuhr ihren Bruder an, riss ihre Zimmertüre auf und blieb erschrocken stehen. Mario, der auf ihrem Schreibtischstuhl gesessen und auf sie gewartet hatte, war aufgesprungen und sah sie an. "...dass Mario in deinem Zimmer auf dich wartet." beendete Gregor seinen Satz und schüttelte den Kopf. Er hatte seiner Schwester noch einen Moment Ruhe gönnen wollen, bevor sie hinauf ging, aber sie wollte ja nicht auf ihn hören. "Ich gehe runter zu Conny ins Wohnzimmer und wir gehen nachher gemeinsam zu Tommy zum Grillen. Ihr könnt ja noch überlegen, ob ihr mitkommen oder nachkommen wollt." Mit diesem Satz schob er Elsa in ihr Zimmer, zog die Türe hinter ihr zu und lief die Treppe wieder hinunter.
 

Elsa sah Mario schweigend an. Dann ging sie zu der Fensterfront, die auf den Balkon hinausführte und sah hinaus. "Was willst du hier? Gibt es nicht jemanden, nein ein anderes Mädchen, um das du dich kümmern musst?" Elsas eisiger Tonfall ließ Mario zusammenzucken. "Elsa, es tut mir leid, dass ich vorher soviel Zeit mit Rika verbracht habe. Ich kann verstehen, wenn du..." "Du verstehst überhaupt nichts Mario!", fiel Elsa ihm ins Wort. Sie drehte sich zu ihm um und sah ihn böse an. "Versetze dich bitte mal in meine Lage. Da fällt dir ein Mädchen in den Arm und küsst dich. Und statt sie wegzustoßen ziehst du sie sogar noch enger in deine Arme. Und das nach der ganzen Sache mit Maja. Und als ich dazu gekommen bin, hast du es nicht mal auf die Reihe bekommen, mich als deine Freundin vorzustellen. Du hast mich die ganze Zeit über ignoriert und dich nur um das Mädchen an deinem Arm gekümmert. Wenn du nicht mehr mit mir zusammen sein willst, dann sage es mir wenigstens rechtzeitig. Ich habe keine Lust, nur ein Ersatz für dieses Mädchen zu sein und nun, wo sie wieder da ist, eingetauscht zu werden. Das habe ich nicht verdient!" Entsetzt musste Mario mit ansehen, wie Elsa begannen, Tränen über die Wangen zu laufen. Trotzig wischte Elsa diese mit ihrer Hand weg. Sie wollte nicht vor Mario heulen und schon gar nicht in dieser Situation. Sie wollte nun eigentlich stark bleiben auch wenn es schwer war.
 

"Elsa. Rika ist eine alte Freundin, mehr nicht. Ich kenne sie schon, seit wir ganz kleine Kinder waren, wir sind miteinander aufgewachsen. Da ist wirklich nichts zwischen uns und da war auch nie etwas. Und es wird auch nie etwas sein, immerhin habe ich dich. Es tut mir wirklich leid, dass ich dich vorher links liegen gelassen habe. Ich habe auch gar nicht viel über Rika nachgedacht, nur darüber, dass Reiko dann auch wieder da ist und was das für unserer Mannschaft bedeutet. Und Elsa, ich würde nie das Beste, was ich in meinem Leben je hatte eintauschen wollen und du bist das Beste, was mir je passiert ist. Ich habe noch nie für ein Mädchen so empfunden, wie ich für dich empfinde. Ich liebe dich und ich werde dich nie wieder hergeben!" Mario war, während er redete, auf Elsa zugelaufen und hatte ihr seine Hände auf die Schulter gelegt. Elsa sah mit Tränen in den Augen zu ihm auf. "Wirklich?" fragte sie leise nach. "Natürlich. Was sollte ich denn auch ohne dich tun? Ich würde alle Rikas und Reikos der Welt eintauschen, wenn ich dafür nur eine Minute bei dir sein dürfte. Glaube mir bitte Elsa."
 

Mario sah angespannt auf Elsa hinunter. Er konnte wirklich verstehen, wie es für sie ausgesehen hatte. Vor allem, wie sie selbst schon gesagt hatte, nach der Sache mit Maja. Er fuhr ihr sanft mit der Hand über die Wange und wischte die Tränen ab. Elsa sah zu ihm auf. Das von ihm zu hören, tat sehr gut. Langsam begann die ganze Last von ihr abzufallen, sie hatte so Angst gehabt, dass er sie nicht mehr wollte da nun Rika da war. Sie vergrub ihre Hände in Marios T-Shirt. "Versprichst du mir, nie wieder ein anderes Mädchen in die Arme zu nehmen und zu küssen?" "Natürlich!" "Und versprichst du mir auch, mich nie wieder links liegen zu lassen?" "Nie wieder!" "Und auch, dass du mich zukünftig allen als deine Freundin vorstellen wirst?" "Wenn du willst lasse ich mir ein T-Shirt drucken, auf dem das steht." Elsa musste grinsen. "Du könntest auch drucken lassen, `Eigentum von Elsa Daichi´ oder `Finger weg´." "Alles was du willst. Ich lasse es mir auch tätowieren, Hauptsache dir geht es besser." Elsa schmiegte sich in seine Arme. "Nein, ein T-Shirt würde schon reichen." Mario schloss glücklich seine Arme um sie und drückte sie an sich. "Das höre ich gerne. Ich wollte mich eigentlich nie tätowieren lassen." Elsa knuffte ihm ihre Faust in den Bauch. "Und wenn ich es jetzt doch möchte?" Mario lachte. "Du hast gesagt, dass ein T-Shirt reicht. Also ist es dafür nun zu spät." "Na gut, dann halt nicht."
 

Plötzlich löste sich Elsa hektisch aus Marios Umarmung. "Ich bin völlig verschwitzt!" "Das ist mir doch egal." Mario zog sie wieder zurück in seine Arme. "Aber ich stinke doch." "Nein, tust du nicht. Und wie oft hast du mich nach Fußballspielen umarmt, wie als ob ich da nicht geschwitzt habe. Und oft war ich auch total verdreckt." Mario sah Elsa lächelnd an. Diese hatte nun aufgehört in seinen Armen herum zu zappeln und sah ihn mit roten Wangen an. Mario senkte seinen Kopf und kurz bevor er seine Lippen auf ihre legte murmelte er noch: "Lass uns nicht streiten sondern die Zeit lieber mit schöneren Dingen verbringen."
 

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Gregor saß mit Conny, Kevin, Tino, Christoph und Reiko an einem Tisch im Garten von Tommy Haus, als sich die Türe im Gartenzaun öffnete und Mario hereinkam. Alle sahen gespannt zu ihm. Nach dem, was Gregor vorher erzählt hatte, waren sie nicht mehr davon ausgegangen, dass er noch kommen würde. Mario sah nach hinten und redete mit jemanden, der hinter ihm stand. Als er dann in den Garten eintrat, zog er Elsa an seiner Hand mit herein. Die Beiden hatten sich noch Zeit füreinander genommen und auch beide geduscht, bevor sie sich auf den Weg gemacht hatten. "Käptain, Elsa. Schön das ihr da seid. Wir dachten schon, dass ihr gar nicht mehr kommen würdet." Tommy stand vor ihnen und grinste sie an. Mario und Elsa lächelten ihn an. "Wie als ob wir uns das entgehen lassen würden Tommy. Immerhin ist das Essen deiner Mutter immer Weltklasse und sollte auf keinen Fall verpasst werden." entgegnete Mario. "Das höre ich doch gerne du Schmeichler." Tommys Mutter kam zu den Dreien und Mario wurde leicht rot im Gesicht. "Du bist sicher Elsa oder? Ich habe schon viel von dir gehört." "Mama!" Nun wurde Tommy rot. Seine Mutter lächelte und zeigte auf die Terrassentüre. "Essen könnt ihr euch drinnen holen und dann kommt einfach wieder hierher."
 

Als Elsa und Mario sich etwas zu Essen geholt hatten, zog Mario sie schnurstracks zu dem Tisch, an dem Gregor und Reiko saßen. "Reiko, darf ich dir meine Freundin Elsa vorstellen? Elsa, das ist Reiko." Elsa nickte Reiko schüchtern zu. Sie stellte fest, dass er der Junge war, der heute Mittag bei Viktor gewesen war, als sie und Maja gegangen waren. "Hallo Reiko. Wir haben uns ja vorher schon kurz gesehen." "Das stimmt." Die Beiden schüttelten sich die Hände, dann setzte sich Elsa neben Conny. Mario, der sich auf Elsas andere Seite setzte, sah zwischen zwischen ihr und Reiko hin und her. "Wann habt ihr euch denn gesehen?" Reiko grinste. "Als Viktor sich eine gefangen hat." "Dann weißt du, wen er geküsst hat Elsa?" Kevin sah sie neugierig an. "Er wollte es uns nämlich einfach nicht sagen." Christoph beugte sich interessiert in Elsas Richtung. "Ich werde es euch auch nicht sagen." Elsa schüttelte entschieden den Kopf. Viktor wollte Maja also nicht bloß stellen. Das war doch schonmal etwas. Die anderen bestürmten Elsa mit Fragen und wollten unbedingt wissen, wer es war. Mario sah seine Freundin mit hochgezogenen Augenbrauen an. Auch er konnte sich nun denken, wer es gewesen war. Immerhin waren Elsa und Maja unzertrennlich.
 

Gregor, der sah, dass es seiner Schwester zu viel wurde, beugte sich in ihre Richtung. "Und zwischen euch beiden ist wieder alles in Ordnung?" Gregor sah zwischen Elsa und Mario hin und her. Mario legte seine Hand auf Elsas Rücken und lächelte sie an. "Doch, es ist alles wieder in Ordnung. Und ich muss mich nicht tätowieren lassen." Elsa grinste Mario an. "Er bekommt nur ein T-shirt." Dann lachten beide. “Ich glaube nicht, dass wir das verstehen müssen." Gregor schüttelte verwirrt den Kopf, war aber sehr froh, dass die Beiden sich miteinander ausgesprochen hatten.
 

Conny stand plötzlich auf. "Ich hole mir nochmal etwas zu trinken. Kommst du mit?" Gregor dachte, dass er gemeint war. "Klar." Er sah auf und merkte, dass Conny Elsa ansah. Diese nickte und stand auf. Conny sah nun lächelnd zu Gregor hinunter, der rote Wangen bekommen hatte. "Ich bringe dir gerne etwas mit. Das Gleiche wie vorher?" Gregor lächelte sie ebenfalls an und nickte. Als Conny und Elsa gemeinsam vom Tisch weggingen, fing Kevin natürlich sofort an, ihn aufzuziehen.
 

Conny und Elsa gingen gemeinsam zu den Getränken. "Ich gehe schon richtig davon aus, dass es Maja war." Conny warf Elsa einen Blick über die Schulter zu und griff nach einem Krug Eistee und goss sich und Gregor davon ein. Elsa nickte und griff nach dem Wasser. "Ja. Sie ist total ausgerastet, als er sie angesprochen hat. Und dann hat er sie einfach an sich gezogen und geküsst. Dafür hat sie ihm eine ordentliche Ohrfeige gegeben." "Die war wirklich ordentlich! Man hat ihren Handabdruck noch fast eine Stunde später gesehen. Aber er hatte es verdient." "Maja ist wirklich schlecht auf Viktor zu sprechen. Erst ignoriert er sie und dann so was. Ich bin echt gespannt, wie es bei den Beiden weiter geht. Maja mag ihn zwar, aber sie hat keine Lust darauf, eine von vielen für Viktor zu werden. Daher hat sie entschieden, lieber gar nichts mit ihm zu tun haben zu wollen." Elsa sah Conny an. Conny warf ihrer Freundin einen nachdenklichen Blick zu. "Das wird aber eher schwer, oder? Immerhin macht sie viel mit dir. Du mit Mario und Viktor auch öfters etwas mit Mario. Wenn ich jetzt an die Sommerferien denke, waren wir ja öfters alle zusammen unterwegs." "Ja, schon. Aber jetzt ist ja wieder Schule. Da sehen sie sich vermutlich nicht so oft." Elsa füllte ihr Glas wieder auf. "Komm, gehen wir wieder zurück." Conny nickte und nahm die Gläser von sich und Gregor.
 

Als sie sich wieder an den Tisch setzten, war dort eine rege Unterhaltung im Gang. Elsa stellte die Gläser vor sich und Mario und setzte sich neben ihn. Er und Gregor waren jeweils einen Platz aufgerutscht, so dass die Beiden jetzt nebeneinander saßen und Elsa und Conny setzten sich außen neben die Beiden. Mario beugte sich zu Elsa und flüsterte ihr ins Ohr. Lächelnd sah Reiko den Beiden zu und als Elsa leise zu lachen begann, musste Reiko zu grinsen. Es gefiel ihm, wie sie miteinander umgingen und er freute sich für seinen ehemaligen besten Freund.
 

Gegen später saßen alle Kickers sowie Elsa, Conny und Reiko in einem großen Kreis auf dem Boden. An den Tisch hatten sie nicht alle gepasst, daher war es so am einfachsten. Elsa und Conny saßen wieder nebeneinander auf dem Boden. Mario und Gregor, die jeweils neben den beiden Mädchen saßen, hatten sich über die Beine der Mädchen gebeugt und unterhielten sich leise miteinander. Elsa und Conny beobachteten sie grinsend. "Ihr wisst schon, dass ihr auch nebeneinander hättet sitzen können." Conny stieß Gregor an. "Aber dann hättet ihr Mädchen nicht nebeneinander sitzen können. Daher macht das schon Sinn so." Gregor lächelte sie an.
 

Mario grinste zu Elsa hoch, der er die ganze Zeit eine Hand auf den Oberschenkel gelegt hatte. "Ich sehe mir deine Beine ganz gerne an Elsa." Er zwickte sie leicht in den Oberschenkel. "Hey. So geht das aber nicht Finger weg." Lachend wischte sie seine Hand von ihrem Oberschenkel und piekste und zwickte ihn ein paar Mal zwischen die Rippen. "Nicht frech werden." Lachend legte Mario seine Arme um sie und hielt sie fest, so dass sie ihn nicht weiter zwicken konnte. Nun versuchte Elsa ihm in den Hals zu beißen. Mario festigte seinen Griff und versuchte ihren Zähnen auszuweichen ohne sie loslassen zu müssen. Reiko begann auf Marios anderer Seite zu lachen. "Da hast du dir aber eine zugelegt Mario." "Glaube mir, das war mir vorher nicht klar. Sonst hätte ich es mir vermutlich nochmal genauer überlegt." "Wie bitte?" Elsa sah ihren Freund erst einen Moment fassungslos an. Dann drängte sie sich ganz nahe an ihn. Als Mario seinen Griff daraufhin ganz leicht lockerte, riss Elsa ihre Arme hoch und begann wieder ihn zu zwicken und zu pieksen. "Das hast du jetzt davon. Ich höre erst auf, wenn du dich entschuldigst!" "Für was sollte ich mich denn bitte entschuldigen?" Als Elsa Mario dafür besonders fies zwickte, wandte er sich lachend unter ihr. "Okay, okay. Ich entschuldige mich dafür. Ich hätte dich trotzdem genommen." Er bekam noch einen festen Rippenstoß von Elsa ab.
 

Alle um die Beiden herum begannen schallend zu lachen. "Wenn wir mal Probleme mit unserem Käptain haben oder er Sachen von uns verlangt, die wir nicht machen wollen, müssen wir einfach nur Elsa holen." Charlie zeigte begeistert auf Elsa, die nun mit roten Kopf zu den anderen sah. "Genau. Und die wird ihn dann schon unter Kontrolle bekommen." Jeremy grinste und nickte seinem Bruder zu.
 

Es wurde immer später und da die Ersten langsam gehen wollten, sah Mario noch fragend in der Runde umher. "Jungs, wie sieht es aus, wollen wir morgen noch trainieren oder den letzten Ferientag genießen?" "Wir können doch beides tun!" "War ja klar Gregor, dass so etwas von dir kommt." Kevin hatte seine Hände auf seinen Beinen abgestützt und beugte sich grinsend in die Richtung seines Freundes. "Aber echt." Auch Tino stimmte dem zu. Gregor begann sich lachend am Hinterkopf zu kratzen. "Würde doch Sinn machen. Also Jungs? Wie sieht es aus?" Nun sah Gregor sich fragend in der Runde um. "Ich wäre dafür," Christoph lachte. "wir könnten ja nach dem Training noch ein Eis essen gehen, so als Abschluss von den Ferien." Alle stimmten dem Vorschlag begeistert zu. Mario drehte sich zu Reiko um. "Und wie sieht es mit dir aus? Bist du dabei?" Reiko sah sich im Kreis um und sah nur erwartungsvolle und lächelnde Gesichter. "Na das will ich mir auf keinen Fall entgehen lassen." Auf diesen Satz folgte langer Jubel und anschließend machten sich die ersten Kickers auf dem Heimweg.
 

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Am nächsten Tag trafen sich alle Kickers zum Training. Mario kam zusammen mit Gregor und Reiko. Reikos Eltern waren in ein Haus in der Straße von Daichis gezogen. Das hatten sie gestern festgestellt, als sie sich auf den Heimweg gemacht hatten. Heute morgen war Mario noch bei Daichis gewesen, um Zeit mit Elsa zu verbringen.
 

Da sie als erste da waren, konnte Reiko sich bereits im Clubhaus umsehen. "Es sieht genau so aus wie früher. Nur die hier sind neu." Er blieb von der Bildern stehen, die die Kickers aufgehängt hatten. "Daniels Vater hat sie gemacht. Er hat einen Fotoladen, falls du dich noch erinnerst." Mario war neben Reiko stehen geblieben und schaute mit ihm auf die Bilder. Nach und nach trudelten auch die anderen Kickers voll ein.
 

"Wenn ihr alle fertig seid machen wir eine kurze Besprechung draußen auf dem Platz." rief Mario laut in die Runde. Dann ging er mit Gregor hinaus, wo sie sich noch kurz nochmal absprachen. Alle setzten sich draußen in einen Kreis und Mario fasste das Spiel von gestern nochmals zusammen. Er lobte die Kickers für das, was sie gut gemacht hatten und zählte auf, woran sie noch arbeiten sollten und mussten, sowohl jeder Einzelne als auch alle gemeinsam als Team. Reiko war beeindruckt, so hatten sie früher eindeutig nicht trainiert. Dann sprach Mario auch noch das Training nach der Schule an. Bei dem Wort Schule begannen fast alle zu murren, kein Wunder, waren die Ferien doch mal wieder so schnell herum gegangen.
 

Reiko hörte aufmerksam zu. "Trainiert ihr immer noch wie früher, also Montags und Mittwochs nach der Schule?" "Das hättest du wohl gerne Reiko." Daniel grinste ihn an. "Wir trainieren jeden Tag um halb drei. Das Ende ist offen, aber meistens gegen fünf, manchmal auch länger. Und öfters auch am Wochenende." Philipp nickte. "Und Dienstags und Donnerstags zusätzlich noch um Sieben Uhr?" Tino musste ebenfalls grinsen. "Sieben Uhr abends?" Reiko sah verwirrt von Einem zum Anderen. "Nein, morgens vor der Schule. Viel zu früh, aber hey, das Training zahlt sich aus." Kevin zwinkerte Reiko zu. "Eines der Resultate hast du ja gestern gesehen, als wir gegen BlauWeiß gewonnen haben." Christoph freute sich immer noch über den Sieg. "Wow, ihr trainiert ja richtig viel." Reiko schüttelte den Kopf. Kein Wunder waren die Kickers so gut geworden. Wenn sie jeden Tag stundenlang trainierten, sollten sie gut sein.
 

"Wie sieht es mit dir aus Reiko? Kommst du zu den Kickers zurück?" Benjamin sah ihn fragend an. "Wir würden uns sehr freuen." Sascha lächelte. Reiko warf Mario einen Blick zu. "Eigentlich hatte ich schon gedacht, dass ich bei euch wieder mitmachen würde, wenn es die Kickers noch geben würde. Jetzt bin ich aber ein wenig überfordert. Ihr seid sehr gut geworden und ich weiß nicht, ob ich euren Anforderungen überhaupt genüge." "Du hast doch die ganze Zeit Fußball gespielt oder?" Mario sah ihn fragend an. "Ja schon. Ebenfalls in einer, meiner Meinung nach, guten Fußball-Mannschaft. Aber nach dem was ihr gestern auf dem Platz gezeigt habt, bin ich mir einfach unsicher." "Ach komm. Selbst wenn du jetzt noch nicht so gut bist, mit genug Übung und Training bekommen wir dich auch noch zu einem guten Fußball-Spieler." Gregor zwinkerte Reiko voller Optimismus zu. "Und hier hast du den Grund, weshalb die Kickers heute sind, wie sie sind." Mario deutete auf Gregor, der rot wurde und alle anderen Kickers mussten lachen. Reiko lächelte. "Nun gut, wenn ihr bereit seid es mit mir zu versuchen, wäre ich sehr gerne wieder bei den Kickers dabei." Mario klopfte ihm auf die Schulter. "Na dann. Kickers, hier ist unser neuer Mann." Dies wurde begeistert aufgenommen.
 

"Wenn du möchtest, kannst du auch wieder die Nummer 10 haben." Gregor sah Reiko an. "Nein behalte du die Nummer nur. Du hast ihr vermutlich mehr Ehre bereitet, als ich in der Zeit, in der ich sie getragen habe." Gregor war sehr froh, dies zu hören. Er hatte sich doch schon sehr an seine Nummer gewöhnt und für ihn gehörte sie einfach dazu. "Ich bin einfach eure Nummer 13." Reiko sah Mario an. Dieser kratzte sich am Hinterkopf. "Das geht leider nicht. Wir haben schon eine Nummer 13. Aber du bekommst einfach die 14." "Wie meinst du denn das? Ihr seid doch nur zwölf Leute." "Harry ist unser 13. Mann." Tommy sah Reiko an. "Harry?" "Ja. Erinnerst du dich an ihn? Er war eine Klasse über uns und wurde immer der lange Harry genannt. Er hat eine Weile für die Kickers gespielt und ist und bleibt die Nummer 13. Inzwischen ist er auch weggezogen, aber das ändert daran nichts." Mario musste lächeln. Reiko zuckte mit den Schultern. "Na gut, dann eben die Nummer 14. Finde ich auch gut."
 

Mario sah Reiko erfreut an. "Sehr gut. Nun würde mich noch interessieren, auf welcher Postion du gespielt hast." "Meistens im vorderen Mittelfeld und im Sturm. Manchmal auch als Kepper, zumindest haben sie mich darin trainiert und falls unser Torwart ausgefallen ist, was aber nicht oft vorkam, bin ich bei Spielen im Tor gestanden." "Das ist doch super, Käptain. Genau über so was haben wir gesprochen." Gregor sah Mario begeistert an. Auch Mario grinste nun sehr breit. "Das ist prima. Wir, also Gregor und ich, hatten darüber geredet, dass wir einen von uns noch als zusätzlichen Keeper ausbilden sollten. Einfach, dass wir einen in der Hinterhand haben, falls wir einen brauchen sollten." "Warum das denn?" Tino sah Mario verwirrt an. "Falls ich mal wieder ausfallen sollte, so wie vor den Ferien. Nichts gegen Sascha, aber er ist eben kein trainierter Torwart." "Ach quatsch. Sascha ist so breit, wenn wir den ins Tor stellen kommt doch sowieso kein Ball mehr vorbei." Kevin konnte es einfach nicht lassen, Sascha zu tritzen. "Kevin! Lass das." Mario ging dazwischen. Dann wandte er sich an Sascha. "Sascha, du hast deine Sache bisher immer sehr gut gemacht. Trotzdem hast du kein Training als Torwart." Sascha nickte, da hatte ihr Käptain schon recht.
 

Nun sah Mario alle Kickers an. "Wir hatten uns schon überlegt, dass ihr alle ein wenig als Torwart trainiert werdet und einer eben mehr, der dann einspringen würde, wenn ich außer Gefecht bin. Wenn Reiko nun da ist und gerne weitermachen würde, dann würde ich einfach sagen, dass wir das eben mit ihm machen. Und es ist ja jetzt auch nicht so, als das ich ständig ausfallen würde." "Ich wäre dabei, wenn es für euch in Ordnung ist. Wenn natürlich ein anderer möchte, dann muss ich nicht." Reiko sah in die Runde. "Na Gregor, wie sieht es aus? Sonst willst du ja immer der Erste sein." Jeremy grinste den Mittelstürmer an. Dieser lachte auf. "Nein Jungs, dieses Mal nehme ich mich raus. Dazu renne ich doch zu gerne mit dem Ball über den Platz und bin nahe beim Geschehen dabei." Auch keiner der Anderen wollte. "Dann wäre das besprochen. Reiko ist der zweite als Torwart und meine Vertretung falls etwas wäre. Gregor und ich passen unsere Trainingspläne an und werden diese in den nächsten Tagen einführen." Mario nickte den Anderen zu. "Und jetzt beginnen wir mit dem Training. Erst einmal eine Runde laufen. Los gehts." Kevin stand murrend auf. "Wenn wir jedes Mal hundert Yen dafür bekommen würden, wenn er sagt eine Runde laufen, dann wären wir reich." "Die Frage ist dann ja, dass wenn er sagt zehn Runden laufen, ob wir dann Tausend Yen bekommen. Reiko grinste Kevin an. Dieser musste zurück grinsen. "Du hast es erfasst, Alter."
 

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Nach dem Training waren die Kickers noch Eis essen gegangen und danach eine Weile am Strand gesessen. Irgendwann machten sich alle auf den Heimweg. "Reiko, hast du noch Lust mit zu mir zu kommen?" Mario sah ihn fragend an. "Sehr gerne." Reiko freute sich, dass Mario ihn gefragt hatte.
 

Als sie bei Hongos ankamen, schloss Mario die Wohnungstüre auf. "Ich bin zu Hause. Und ich habe Reiko mitgebracht." Mario schrie einmal laut in die Wohnung hinein. Reiko zuckte zusammen und grinste. Manche Sachen waren doch wie früher geblieben. Kurz darauf kam Marios Mutter angelaufen. Sie sah genau so aus, wie vor vier Jahren. "Reiko mein Junge. Lass dich drücken." Frau Hongo nahm den Jungen in ihre Arme. "Und jetzt lass dich ansehen. Groß bist du geworden. Und ein richtig hübscher Junge." Reiko bekam rote Wangen. "Sie sind auch hübscher geworden Frau Hongo." "Du Schmeichler." Mario beobachtete die Beiden grinsend. "Wir gehen in mein Zimmer Mama."
 

Als die Beiden in Marios Zimmer gingen, blieb Reiko mitten im Raum stehen und drehte sich dann einmal um sich selbst. "Mario, hier sieht es auch noch aus wie vor vier Jahren." "Ach Quatsch." "Doch. Obwohl, die hier kenne ich noch nicht." Reiko nahm das Kickersbild von Marios Schreibtisch und stellte es dann wieder zurück, nachdem er es angesehen hatte. Dann griff er nach einem der Bilder von Elsa und Mario, das Mario sich in einem weiteren Bilderrahmen von seiner Mutter aufgestellt hatte. "Gut seht ihr beide zusammen aus." "Danke." Mario hatte rote Wangen bekommen. Reiko drehte sich zu Marios Bett um. Dort hatte Mario am Kopfende das Bild von Daniel von sich und Elsa aufgehängt und ein Bild, auf dem nur eine lachende Elsa zu sehen war. "Die sind auch toll. Das von euch beiden, nicht schlecht. Und du hast schon eine wirklich gut aussehende Freundin." Reiko zwinkerte Mario zu. "Ja, das ist sie." entgegnete Mario strahlend. Reiko lachte über Marios verliebten Blick, als dieser sich die beiden Bilder ansah.
 

"Viktor hat erzählt, dass es fast vier Jahre gedauert hat, bis ihr beide endlich zusammen gekommen seit. Ich will alles darüber wissen. Auch wie es dir generell die letzten vier Jahre ergangen ist." Reiko setzte sich vor dem Fenster auf den Boden und lehnte sich gegen die Wand. Mario sah ihn mit einem schlechten Gewissen an. "Es tut mir leid Reiko, dass ich mich die letzten Jahre nicht bei dir gemeldet habe..." "Mario, zum Kontakt halten gehören immer zwei Leute. Ich habe es genauso wenig geschafft, mich bei dir zu melden und das tut mir leid. Aber jetzt bin ich wieder da, also machen wir jetzt wieder weiter, ja? Ich weiß, dass Gregor inzwischen dein bester Freund ist und ich will ihm diesen Platz nicht streitig machen. Aber ich wäre gerne wieder dein Freund." Mario musste aufgrund der offenen Worte von Reiko lächeln. Er setzte sich ebenfalls auf dem Boden und sah Reiko an. "Sehr gerne. Dann lass mich mal überlegen, was die letzten vier Jahren so passiert ist."

21

Der erste Schultag nach den Ferien. Wie schnell die Zeit doch vergangen war. Elsa lief mit Gregor zusammen zur Schule, wo am Schultor bereits Mario auf Elsa wartete. "Guten Morgen ihr zwei." begrüßte er die Geschwister und beugte sich zu Elsa hinunter, um ihr einen sanften Kuss auf den Mund zu geben. "Guten Morgen." Elsa lächelte ihren Freund an. "Du weißt ja, da drinnen geht das nicht." Sie legte ihm ihre Hand auf die Brust. An ihrer Schule waren körperlichen Beziehungen nicht erwünscht. "Ich weiß. Daher ja auch jetzt noch schnell." Mario lächelte und gab ihr nochmals einen Kuss.

"Ich geh schonmal rein." Gregor grinste das Paar an und lief los. Drinnen traf er auf Christoph und Benjamin. "Guten Morgen ihr zwei. Na auch gut drauf?" Die Beiden sahen ihn fassungslos an, dann mussten sie lachen. Es war jedes Jahr das Gleiche. Alle waren traurig und enttäuscht, dass die Ferien schon zu Ende waren und Gregor freute sich. Sie würden ihn wohl nie verstehen.

Elsa und Mario waren zusammen in die Schule gegangen und zogen sich ihre Straßenschuhe aus und die Hausschuhe an. "Guten Morgen ihr zwei." Maja stand mit Yuri und Tini hinter ihnen und lachte sie an. "Guten Morgen meine Lieben," Elsa strahlte sie an. "Schön euch zu sehen." "Guten Morgen." murmelte Mario. Dann sah er zu Elsa hinunter. "Ich würde zu Tim und Lee gehen. Ist das für dich in Ordnung?" "Natürlich. Ich gehe mit den Mädels hoch. Wie immer, hatten wir ausgemacht." Elsa griff an den Schirm von Marios Mütze und zog leicht daran. "Wir sehen uns oben." Elsa drehte sich lächelnd zu ihren Freundinnen um. Mario sah ihr hinterher und ging zu seinen Freunden. Sie hatten miteinander besprochen, dass sie in der Schule normal miteinander umgehen wollten, so wie früher. Oder fast wie früher, denn inzwischen trauten sie sich ja, sich miteinander zu unterhalten und sie wurden nicht mehr ständig rot, wenn sie sich sahen.

Elsa ging mit ihren Freundinnen in ihr Klassenzimmer. Sie erzählten sich noch von ihren restlichen Ferientagen. Jede ging zu ihrem alten Platz, den sie im Jahr zuvor gehabt hatten, das war so normal. "Maja, wollen wir vielleicht tauschen? Dann kannst du neben Elsa sitzen und ich neben Tini." Yuri sah Maja fragend an. "Was meinst du Elsa?" Maja warf nun Elsa einen Blick zu und als diese grinsend nickte, wand Maja sich wieder zu Yuri um. "Sehr gerne." Sie nahm ihre Tasche und trug sie zu dem Platz links von Elsa. "Hallo neue Nachbarin." Elsa grinste sie an. Gerade kamen Mario, Tim und Lee zu Türe herein und Elsa strahlte ihren Freund an. Dieser musste ebenfalls lächeln und schob dann Lee grinsend von sich, der einen Arm um ihn gelegt hatte und lachend auf ihn einredete. Dabei sah er immer wieder zwischen Mario und Elsa hin und her. Elsa konnte sich schon denken, was er von Mario wissen wollte. Ihr Freund hatte ihr erzählt, dass die Beiden ihn immer ausquetschten und alles über ihre Beziehung wissen wollten, vor allem, wie weit er schon bei ihr war. Grinsend schüttelte sie ihren Kopf.

Frau Hamara war weiterhin ihre Klassenlehrerin. Als sie nach dem Läuten der Schulglocke herein kam, brachte sie gleich zwei neue Schüler mit. "Hallo miteinander. Ich hoffe ihr hattet alle schöne Ferien. Auch wenn die Ferien jetzt wieder zu Ende sind, freue ich mich trotzdem euch zu sehen. Und ich habe euch hier zwei Neuzugänge. Nun gut, eigentlich nur einen. Den Anderen dürftet ihr ja noch kennen. Reiko Kun." Reiko schien in seiner Klasse beliebt gewesen zu sein, da er lautstark begrüßt wurde, das hatte schon begonnen als er zur Türe hinein kam. "Hallo miteinander, da bin ich wieder. Schön euch zu sehen." Er grinste seine Klassenkameraden an.

Dann stellte Frau Hamara auch noch den zweiten neuen Schüler vor. "Und das hier ist Kay Park. Nehmt ihn bitte genauso nett auf wie Reiko. So ihr zwei," wandte sie sich dann an die Beiden. "Setzt euch auf die beiden freien Plätze." Reiko ging sofort zielstrebig auf den freien Platz vor Maja zu. "Hallo ihr zwei." begrüßte er Maja und Elsa augenzwinkernd. Diese lachten ihn an. Kay setzte sich an den freien Platz am Fenster. Er sah sich in seiner neuen Klasse um und sein Blick blieb bei Maja und Elsa hängen, die gerade lachten. Maja fiel mit ihren roten Haaren sehr auf und Elsa gefiel Kay sehr gut. Sie war hübsch und wenn sie lachte strahlten ihre Augen so. Kay lächelte. Dann sah er nach vorne zu Frau Hamara, die begonnen hatte, den Stundenplan für dieses Schuljahr an die Tafel zu schreiben.

Auch Gregor bekam eine neue Klassenkameradin, da Rika zu ihm in die Klasse kam. Die anderen Kickers, die mit ihm in einer Klasse waren, Kevin, die Zwillinge und Tino, freuten sich sehr darüber.

In der Pause waren alle Schüler draußen. Mario und Reiko saßen zusammen unter einem Baum und aßen etwas. "Dürfen wir uns zu euch setzen?" Elsa und Maja standen vor ihnen und lachten sie an. "Natürlich." Elsa setzte sich neben Mario und spickte in seine Vesperdose. "Und, was gibt es bei dir?" Mario begann zu lachen. "Hast du etwa nichts?" "Doch schon, aber vielleicht gibt es bei dir noch etwas besseres." Elsa zwinkerte ihm zu und öffnete dann ihre Dose. Nun war es Mario, der bei ihr reinspickte. "Wenn du willst können wir tauschen." sagte er, als er die Reisbällchen sah, die Elsa eingepackt hatte. "So so. Nicht zufrieden mit dem, was der Herr bekommen hat?" Elsa stieß ihm leicht den Ellenbogen in die Rippen und hielt ihm dann ihre Dose hin. "Nimm dir was." "Ehrlich?" Als Elsa nickte griff Mario nach einem Reisbällchen. "Danke dir. Du bist die Beste. Ich weiß schon, warum ich dich genommen habe." "Ach so. Nur wegen dem Essen?" Mario grinste seine Freundin an. "Nein, gut küssen kannst du auch." Elsa wurde rot und Maja und Reiko, die ihrem Geplänkel gelauscht hatten, begannen zu lachen.

"Gib mir auch eines." Maja beugte sich zu ihrer Freundin hinüber und nahm sich ebenfalls ein Reisbällchen heraus. "Reiko, du auch?" Elsa hielt nun ihm noch ihre Dose hin. "Aber dann reicht es dir ja vielleicht nachher nicht mehr." Reiko wusste  nicht, ob er sich einfach eines nehmen sollte. Im Gegensatz zu den anderen Beiden kannte er Elsa ja noch nicht so lange und wollte ihr nicht einfach das Essen weg essen. "Mach dir da mal keinen Kopf. Ich habe extra mehr eingepackt. Die da," Elsa deutete auf Maja, "ist immer ziemlich gefräßig und da brauche ich grundsätzlich die doppelte Menge." "Na wenn das so ist." Nun griff auch Reiko zu. Maja die wieder begonnen hatte zu lachen, stellte ihre Dose in die Mitte. "Jetzt stell dich nicht so an Elsa. Du isst ja auch immer genug von mir." Elsa zuckte grinsend mit ihren Schultern und stellte ihre Dose ebenfalls offen zu Majas. "Zumindest verhungert so niemand von uns." Mario und Reiko sahen sich an und stellten ihre offenen Dosen auch in die Mitte. Und so griffen sie alle zu und nahmen sich von allen vier Dosen, worauf sie Hunger hatten.

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Das neue Schuljahr hatte begonnen und nach einiger Zeit war es wieder wie immer. Elsa und Mario versuchten, soviel Zeit wie möglich miteinander zu verbringen, soweit es die Schule und der Sport der Beiden zuließen. Das Gute daran, das sie in einer gemeinsamen Klasse waren war, dass sie sich dadurch jeden Tag sahen. Oft machten sie auch die Hausaufgaben zusammen. Davon profitierte Elsa, immerhin war Mario der Klassenbeste und wenn sie etwas nicht verstand konnte sie es sich von ihm gleich erklären lassen.

Es war Anfang Oktober und der erste Schulmonat war bereits herum. Die Schulglocke hatte gerade geläutete und Maja drückte sich noch schnell vor dem Lehrer in die Klasse herein. Als sie sich auf ihren Platz setzte, warf sie noch schnell ein Blatt auf Elsas Pult. Elsa sah fragend zu Maja hinüber. Diese deutete ihr durch eine Kopfbewegung an, dass Elsa das Blatt anschauen sollte. Auf dem Blatt ging es um ein Frühlingsfest im März, für das noch Leute für die Organisation gesucht wurden. Elsa warf Maja einen fragenden Blick zu. Maja reichte ihr, nach einem Blick nach vorne, dass der Lehrer auf keinen Fall hersah, einen kleinen zusammengefalteten Zettel. Elsa nahm ihn und öffnete ihn. Wäre das nichts für uns????? Elsa schrieb schnell etwas darunter und reichte den Zettel zurück, ebenfalls nach einem Blick zum Lehrer. Zusätzlich zur Schule und Leichtathletik? Maja sah zu ihrer Freundin hinüber und nickte. Elsa nahm sich einen neuen Zettel und reichte ihn ebenfalls Maja. Und zusätzlich zu meinem Freund ;-p Maja grinste und gab den Zettel wieder zurück. Der spielt da Fußball, daher zählt das nicht!!!  Wir können es uns ja angucken. Nachher um halb drei treffen die sich das erste Mal und da haben wir nichts vor. Anschauen und dann entscheiden!  Maja reichte Elsa den Zettel und grinste sie an. Elsa las ihn, sah auf und grinste ebenfalls. Dann nickte sie. "Frau Daichi und Frau Hino. Wollen sie uns an dem teilhaben lassen, was sie so amüsant finden?" Der Lehrer sah zwischen den Beiden hin und her und die Klassenkameraden hatten sich ebenfalls alle zu den Beiden umgedreht. "Wir freuen uns einfach über ihren Unterricht, Herr Han." Maja lächelte ihren Lehrer an. " Und ich freue mich, wenn ihr euch auf den Unterricht konzentriert, ja?" "Natürlich." Herr Han drehte sich um und fuhr mit dem Erdkunde Unterricht fort. Elsa warf einen Blick zu Mario nach vorne, der immer noch nach hinten sah und zwinkerte ihm zu. Mario lächelte sie an und drehte sich wieder nach vorne.

Als die Stunde zu Ende war, ging Mario nach hinten und lehnte sich an Elsas Pult. Reiko drehte sich ebenfalls um. "Und, was gab es vorher bei euch?" "Das interessiert euch jetzt, oder?" Elsa grinste die Beiden an. "Natürlich." Mario grinste zurück. "Es ging nur darum, wie es bei euch gerade so läuft Mario. Elsa ist einfach zu schüchtern, dir zu sagen, dass sie gerne weiter gehen würde, als ihr schon seit." Maja zwinkerte Mario zu, der knallrot anlief. "Maja! Erzähl nicht so einen Quatsch!" Elsa sah ihre Freundin ebenfalls mit rotem Kopf an. Dann sah sie zu Mario hinauf und ihr Herz schlug sehr stark. "Wir haben uns überlegt, hierhin zu gehen." Sie reichte ihm den Zettel, den Maja ihr vorher auf den Pult geworfen hatte. "Hört sich doch interessant an." Reiko hatte zusammen mit Mario auf den Zettel gesehen. "Es wäre halt noch zusätzlich zu der Schule und dem Leichtathletik." Elsa sah Mario fragend an. "Wenn du Lust darauf hast, dann mach es doch. Mache es nicht von mir abhängig. Ich habe jeden Tag Fußballtraining, vermutlich würde es sich damit überschneiden und dann passt es ja." Elsa bekam wieder rote Wangen. "Ehrlich gesagt, war es genau das..." Mario beugte sich zu ihr runter und sah ihr in die Augen. "Wir finden schon genug Zeit für uns." Er lächelte seine Freundin an, die nun zurück lächelte. "Heute Abend vielleicht?" fragte sie. "Von mir aus sehr gerne." "Soll ich einfach auf dich warten? Ich weiß nicht, wie lange diese Sitzung geht, aber je nachdem wann dein Training zu Ende ist könnten wir noch gemeinsam zu dir gehen." "Machen wir es doch einfach so. Wenn wir gleichzeitig aus haben gehen wir zu mir. Wenn du vor mir fertig bist, dann gib mir kurz Bescheid und gehe nach Hause. Ich komme dann mit Gregor mit. Wir trainieren heute draußen auf dem Platz." Elsa nickte begeistert.

Nach dem die Schule zu Ende war, gingen Mario und Reiko zu ihrem Fußballtraining. Elsa und Maja richteten ihre Sachen fertig und wollten sich auf den Weg zu der Sitzung machen, als Kay hinter ihnen vorbei lief. "Wollt ihr auch zu der Sitzung?" fragte er die beiden Mädchen und sah Elsa an. "Ja, wir hatten uns überlegt, es uns mal anzusehen." Elsa lächelte ihn an. "Cool, ich wollte auch dorthin gehen. Dann können wir ja gemeinsam gehen." Kay konnte seinen Blick nicht von Elsa wenden. "Dann gehen wir doch mal." Maja hängte sich bei Elsa ein und zog sie mit sich. Kay lief den Beiden hinterher, schloss zu Elsa auf und begann ein Gespräch mit ihr. Als sie angekommen waren, suchten sie sich einen Platz.

"Hallo alle miteinander." Lucy, die eine Klasse höher und damit im Abschlussjahrgang war, begrüßte alle Anwesenden. "Schön, dass ihr alle gekommen seid. Wie ihr dem Flugzettel entnehmen konntet, würden wir dieses Jahr gerne zusätzlich zum Sommerfest ein Frühlingsfest machen. Unser Direktor ist damit einverstanden, aber nur unter der Voraussetzung, dass wir Schüler es selbst organisieren. Wir bekommen finanzielle Unterstützung, aber die Organisation bleibt uns komplett überlassen. Falls wir es hinbekommen und alles gut läuft, machen wir es ab nächstem Jahr regelmäßig."

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Drei Stunden später kamen Elsa, Maja und Kay sich aufgeregt miteinander unterhaltend aus der Schule gelaufen. Elsa blieb stehen. "Wir sehen uns morgen, ja?" "Ja, bis morgen." Elsa ging in Richtung des Clubhauses der Kickers. Kay sah ihr hinterher. "Was macht sie denn? Geht sie nicht nach Hause?" Verwirrt sah er Maja an. "Nein. Sie geht Mario abholen und dann gehen sie zu ihm, wenn ich es richtig weiß. Es kann auch sein, dass sie zu Elsa nach Hause gehen." Maja lief Richtung des Schultores. "Treffen die Beiden sich öfters miteinander?" Kay lief ihr hinterher. "Soviel ich weiß, trifft man sich schon öfters, wenn man ein Paar ist." Maja runzelte die Stirn. "Die Beiden sind ein Paar?" Kay sah in Richtung des Fußballplatzes. "Ja, schon eine Weile. Hast du das nicht mitbekommen? Die ganze Schule weiß es." Kay schüttelte den Kopf. "Nein, ehrlich gesagt nicht. Nun ja, ich muss in die Richtung laufen. Wir sehen uns morgen." Kay verabschiedete sich und Maja sah ihm noch einen Moment nach.

Kay war enttäuscht. Ihm gefiel Elsa sehr gut und das sie mit Mario zusammen war, störte ihn. Er hatte dies gar nicht realisiert. Er war davon ausgegangen, dass sie nur gut befreundet waren. Als er vorher das Flugblatt von der Frühlingsfestorganisation in den Händen von Elsa gesehen hatte, hatte er sich kurzerhand dafür entschieden, ebenfalls zu der Sitzung zu gehen, obwohl es ihn gar nicht interessierte. Und da es Elsa sehr gut gefallen und sie sich dafür entschieden hatte, bei der Organisation mitzumachen, hatte er sich ebenfalls entschieden mitzumachen. So konnte er wenigstens Zeit mit ihr verbringen. Nun gut, war sie eben mit diesem Mario zusammen. Er würde zukünftig genug Zeit mit ihr verbringen, mal schauen, ob die Beziehung zwischen den Beiden so gut lief.

Als Maja nach Hause lief, dachte sie über die Reaktion von Kay darauf, das Elsa und Mario ein Paar waren, nach. Sie sollte dringend morgen mit Elsa darüber reden. Nachdenklich bog sie um eine Ecke und rannte prombt in eine andere Person rein. "Entschuldigen sie bitte." Maja blickte erschrocken auf, sobald sie aber erkannte, in wen sie reingerannt war, änderte sich ihr Gesichtsausdruck. "Maja." Viktor grinste sie an. "Schön dich zu sehen." "Finde ich nicht. Schönen Tag noch." Maja versucht sich an ihm vorbeizudrücken. Seit dem Kuss hatte sie nicht mehr mit ihm gesprochen. Wenn sie ihn von weitem gesehen hatte, war sie immer woanders hingegangen. Dass er sie erst wochenlang ignoriert hatte und dann so weit gegangen war und sie einfach geküsst hatte, war ihr zu viel gewesen. Sie war gerne mit ihm befreundet gewesen, aber solche Komplikationen brauchte sie nicht.

Viktor dagegen freute sich sehr, sie zu sehen. Seit dem er sich entschlossen hatte, sie ins Bett zu bekommen, ging es ihm um einiges besser. Und das sie im letzten Monat versucht hatte ihm auszuweichen, erhöhte seinen Jagdinstinkt nur noch. Daher hielt er sie nun fest, als sie sich an ihm vorbeidrücken wollte. "Hiergeblieben." "Lass mich los Viktor." "Warum denn? Den kompletten letzten Monat bist du mir ausgewichen. Wenn ich dich nicht festhalten würde, würdest du ja wieder nur wegrennen." "Ich renne nicht weg!" "Was dann?" Viktor konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. "Ich habe einfach keine Lust auf dich. Kannst du dir das nicht vorstellen?" "Nein, das kann ich mir tatsächlich nicht." "Geh und suche dir jemand anderen, dem du auf die Nerven gehen kannst Viktor Usegi und lass mich gefälligst in Ruhe." Maja versuchte ihren Arm aus Viktors Griff zu reißen. Dieser hielt sie allerdings sehr gut fest. "Hast du etwa Angst vor mir Maja?" "Quatsch, ich habe keine Angst vor dir." "Mir kommt es aber so vor. Sonst würdest du ja nicht so herum zappeln." Maja wurde langsam wütend. Sie blieb nun ruhig stehen. "Ich hatte dich das letzte Mal gewarnt, dass du mich nicht mehr anfassen sollst Viktor." "Warum? Was passiert dann?" Er drängte Maja mit ihrem Rücken gegen eine Wand und stütze seine Arme rechts und links von ihr ab, so dass sie dazwischen gefangen war und sah ihr tief in die Augen.

Majas Herz begann wie verrückt zu schlagen und sie konnte ihren Blick nicht von seinem abwenden. "Was passiert dann, Maja?" Langsam senkte Viktor seinen Kopf. Maja war von seinem Blick gefesselt und konnte sich nicht rühren. Was machst du da, Maja? fragte sie sich und als Viktor seine Lippen auf ihre legte, waren ihre Gedanken wie weggewischt. Viktor konnte wirklich gut küssen war der erste Gedanke, der ihr wieder in den Kopf schoss, als Viktor seine Zunge zwischen ihre Lippen drängte. Sie stöhnte auf. Viktor musste leise lachen während er sie küsste. Es gefiel ihr also doch. Durch sein Lachen kam Maja wieder zu sich. Wütend schob sie ihn von sich. "Du Idiot. Lass mich gefälligst in Ruhe." Sie rannte weg und Viktor sah ihr nachdenklich hinterher. Dieser Kuss war anders gewesen, als bei anderen Mädchen. Er erlaubte sich aber nicht, sich darüber weiter Gedanken zu machen. Fröhlich pfeifend machte er sich auf den Heimweg. Für ihn hatte es sich gelohnt.

Maja rannte unterdessen nach Hause, ihre Hand auf ihre Lippen gelegt. Sie hätte nicht gedacht, dass ein einziger Kuss von Viktor sie so aufwühlen würde. Als sie daheim ankam, schnappte sie sich das Telefon und rannte in ihr Zimmer. Dort warf sie ihre Schultasche auf das Bett und setzte sich auf ihre Couch. Sie wollte gerade Elsas Nummer eintippen, als sie sich erinnerte, dass diese ja gerade mit Mario zusammen war. Sie tippte schnell die nächste Nummer ein, die ihr einfiel. Sie lauschte dem Tuten des Telefons, bis jemand abnahm. "Conny hier ist Maja. Ich bin so froh, dass ich dich erreiche. Ich muss dringend mit jemandem reden..."

22

Ende Oktober hatte auch Elsa Geburtstag. Mario machte sich viele Gedanken darüber, was er seiner Freundin schenken sollte, ihm fiel aber nichts ein. Eines Tages hielt er Gregor nach dem Training noch zurück. "Gregor, hast du eine Idee, was ich deiner Schwester zum Geburtstag schenken könnte?" Gregor sah ihn grinsend an. Ihm gefiel es, dass Mario sich so viele Gedanken um Elsa machte. "Hmm. Tut mir leid, mir fällt leider auch nichts ein. Ich fand es auch ziemlich schwer, etwas zu finden." "Das ist echt schwer." Mario ließ sich seufzend auf die Bank fallen. "Warum haben wir die Fotos für die Schülerzeitung nicht erst jetzt gemacht. Die wären doch ein gutes Geschenk gewesen." Reiko musste lachen. "Schenk ihr halt nochmal welche. Sie hat in ihrem Zimmer sicher noch genug Plätze an den Wänden." Mario sah seinen Freund einen Moment zweifelnd an. Dann erkannte er an Reikos Blick, dass dieser nur einen Witz gemacht hatte. Gregor grinste ebenfalls. "Das wäre doch was Mario. Zu jedem Geburtstag ein Foto und auch zu jedem Jahrestag." "Elsa mag Fotos. Wäre eine Idee." sagte Mario augenzwinkernd. Dann seufzte er laut auf und legte seinen Kopf in seine Hände . "Warum ist das nur so schwer?"
 

"Ich hätte eine Idee Mario. Hast du morgen Zeit?" Gregor sah seinen Freund an. "Ich treffe mich morgen Nachmittag mit Elsa, aber davor hätte ich Zeit." Mario sah Gregor fragend an. Da morgen Samstag war, hatte er frei. "Dann treffen wir uns morgen um halb elf vor dem Einkaufszentrum und da sehen wir weiter." Gregor sah Mario an. "In Ordnung, danke Gregor. Dann machen wir uns jetzt langsam auf den Weg, oder? Elsa wartet sicher schon." Mario stand auf und nahm seine Sporttasche hoch. "Früher konnte er stundenlang hier bleiben und hat nie gestresst. Und jetzt wo er eine Freundin hat ist es echt schlimm mit ihm geworden. Jetzt muss er hier pünktlichst weg." Gregor grinste Reiko an und verdrehte spaßeshalber die Augen. "Ich will dich ja nur ungern daran erinnern Gregor, aber du wolltest, dass ich endlich diese eine Freundin habe und du fast einen Freudestanz hingelegt hast, als es endlich soweit war." Mario grinste Gregor an als er das Clubhaus abschloss. "Ja, aber da war mir auch noch nicht klar, dass dieses Mädchen dein ganzes Denken und Handeln beherrschen würde." Gregor kam aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus. "Das hat sie vorher auch schon." murmelte Mario mit roten Wangen und Reiko zog amüsiert die Augenbrauen hoch. "Na gut, da es sich bei dem Mädchen um meine Schwester handelt, ist das für mich auch völlig in Ordnung und falls es nicht so wäre, würdest du Ärger mit mir bekommen. Also machen wir mal, dass wir dich bei ihr abladen. Sonst bekomme nachher noch ich Ärger." Gregor schlug Mario auf die Schulter und sie machten sich gemeinsam mit Reiko auf den Heimweg.
 

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Am nächsten Tag stand Mario kurz vor halb elf vor dem Kaufhaus und wartete auf Gregor. Dieser kam mit ein paar Minuten Verspätung keuchend angerannt. Er war erst vor 20 Minuten aufgewacht und es hatte alles sehr schnell gehen müssen. "Guten Morgen Mario." "Guten Morgen Gregor. Mal wieder spät dran?" Mario kannte seinen besten Freund. "Habe meinen Wecker nicht gestellt. Und seit ich mein Zimmer nicht mehr mit Elsa teile, weckt sie mich morgens nicht mehr, bevor sie sich mit Maja zum Joggen trifft." Gregor zog entschuldigend die Schultern hoch. "Passt doch gut. Also, was hast du geplant?" "Warte kurz Mario." Gregor begann sich in der Menge nach jemanden umzusehen. Als er die Person entdeckte begann er zu strahlen und winkte ihr zu. Er drehte sich zu Mario um. "Ich dachte, dass es sicher nicht schlecht ist, jemanden Fachkundigen dabei zu haben."
 

"Guten Morgen ihr zwei." wurden sie nun von Conny begrüßt. Gregor strahlte sie weiterhin an. "Guten Morgen Conny." "Guten Morgen." begrüßte auch Mario sie erstaunt. Conny lächelte ihn an. "Gregor hat mir erzählt, dass du noch ein Geschenk für Elsa suchst." "Genau. Und ehrlich gesagt, finde ich das ziemlich schwer." Mario hatte ein schlechtes Gewissen, da ihm einfach nichts einfiel. "Glaube mir, so ging das Maja und mir auch. Daher kann ich verstehen, dass es für dich sogar noch schwieriger ist. Ich würde sagen, dass wir einfach mal ein bisschen durch das Einkaufszentrum laufen und nachschauen, ob wir etwas finden." Conny sah Mario aufmunternd an und konnte sich ein Lachen kaum verkneifen. Man merkte ihm an, dass er sich im Einkaufszentrum nicht besonders wohl fühlte. "Wenn du meinst Conny." Zweifelnd sah Mario sie an. "Ja, meine ich. Also kommt." Lachend hakte sie sich bei Gregor ein und zog ihn mit sich.
 

Eineinhalb Stunden später standen sie in einem Laden an einer Schmucktheke. "Und was hältst du hiervon Mario?" Conny deutete auf ein Silberarmband. "Ich weiß nicht. Elsa trägt eigentlich ja keinen Schmuck..." "Aber nicht, weil sie keinen mag Mario. Ich glaube, dass es ihr gefallen wird." Gregor sah ebenfalls auf die Auslage hinunter.
 

"Und es wäre echt Silber, das heißt, das es lange hält. Das es also nicht kaputt geht wie Modeschmuck," Conny sah Mario an. "Und es ist sogar ein Bettelarmband." Bei Marios und Gregors verwirrtem Blick konnte sich Conny ein Lachen nun wirklich nicht mehr verkneifen. "Das bedeutet, dass man dazu noch Anhänger dran machen kann. Warte mal." Conny winkte der Verkäuferin zu und fragte nach dem Armband und den Anhängern. "Da haben Sie aber Glück. Da gibt es gerade ein Sonderangebot. Wenn Sie eines dieser Armbänder kaufen, bekommen Sie drei Anhänger aus echtem Silber dazu." Die Verkäuferin zeigte den Dreien die Anhänger und die Drei nahmen sie in Augenschein. "Tja Mario, jetzt musst du entscheiden, ob du so etwas Elsa schenken möchtest. Wir können auch noch weiterschauen." fragend sah Conny Mario an. Dieser warf nochmal einen hilfesuchenden Blick zu Gregor. Dieser schüttelte seinen Kopf. "Das musst du entscheiden Mario. Ich denke aber, dass es das richtige Geschenk für Elsa wäre."
 

Als sie später aus dem Laden gingen, hielt Mario eine kleine Tüte in der Hand. "Vielen Dank für deine Hilfe Conny. Du warst echt die Rettung in der Not. Vielleicht komme ich zukünftig öfters auf dich zu." Mario lächelte sie an. "Das habe ich doch gerne gemacht Mario." Conny lächelte mit rosigen Wangen zurück. "Und was ist mit mir Käptain? Immerhin habe ich Conny gefragt." Gregor sah Mario grinsend an. Dieser beugte sich zu ihm vor. "Und dein Lohn dafür war, dass du Zeit mit Conny verbringen konntest." Grinsend registrierte Mario, dass sowohl Gregor als auch Conny rot anliefen. Gregor warf Conny einen Blick zu und lächelte sie an. "Das stimmt." Conny bekam langsam tiefrote Wangen.
 

"Nun gut. Ich gehe nach Hause und dann zu Elsa. Was macht ihr noch?" Mario sah die Beiden fragend an. "Ich bleibe noch ein bisschen hier und gehe für mich shoppen." Conny warf einen Blick in die Richtung des Ladens, in den sie unbedingt noch gehen wollte. "Wenn du möchtest, dann würde ich mitgehen." Gregor sah sie fragend an. "Würdest du wirklich?" "Na klar. Und immerhin brauchst du doch einen starken Mann, der alle deine Tüten trägt." Gregor zwinkerte ihr zu. “Sehr gerne." Conny strahlte ihn an. Mario lächelte. “Euch beiden noch viel Spaß und nochmals Danke Conny." Dann machte er sich auf den Weg nach Hause.
 

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Am Morgen ihres 17. Geburtstages wachte Elsa zufrieden auf. Ihr Geburtstag fiel dieses Jahr auch auf einen Samstag und sie hatte ausschlafen können. Ausnahmsweise hatten Maja und sie ausgemacht, heute nicht joggen zu gehen. Sie hatten dies statt dessen einfach gestern schon gemacht. Heute Abend hatte Elsa einige Freunde eingeladen, um mit ihr ein bisschen ihren Geburtstag zu feiern. Ihre Eltern hatten sich heute Abend mit Marios Eltern verabredet und dadurch hatten Elsa und Gregor sturmfrei. Sie würden im Wintergarten feiern und ihre Eltern wollten noch ein wenig Platz im Wohnzimmer schaffen. Nun musste Elsa aber erstmals aufstehen.
 

Einige Stunden später standen Elsa, Mario und Gregor zufrieden im Wintergarten. Sie hatten zwei Biertischgarnituren aufgestellt und im anschließenden Wohnzimmer ein Buffet aufgebaut. "Ich springe noch schnell unter die Dusche." Elsa sah sich im Wohnzimmer um. "Sieht gut aus. Danke für eure Hilfe." Sie sah die beiden Jungs an. "Das muss dir als Geburtstagsgeschenk reichen." Gregor zwinkerte ihr zu. "Wenn ich gewusst hätte, dass das reicht, dann hätte ich mir gar keinen solchen Stress gemacht." Mario sah lachend von Gregor zu Elsa. Diese schüttelte den Kopf. "Ihr zwei seid unmöglich. Schaut lieber noch nach den Getränken." Nach diesen Worten machte sie sich lächelnd auf den Weg nach oben ins Bad.
 

Als sie geduscht hatte, huschte sie schnell nur im Handtuch eingehüllt in ihr Zimmer. Ihr Kleid hatte sie schon auf ihr Bett gelegt. Sie öffnete ihre Zimmertüre und blieb wie angewurzelt an der Türschwelle stehen. In ihrem Zimmer stand Mario, der sie nun mit trockenem Hals von oben bis unten ansah. Das Handtuch bedeckte gerade noch die richtigen Stellen. Ihre Arme, Schultern und ihre Beine ab den Oberschenkeln abwärts waren nackt und noch leicht feucht. "Elsa." sagte Mario leise. Diese stand da und sah ihn an. Sie nahm all ihren Mut zusammen, machte einen Schritt vorwärts und schloss die Zimmertüre hinter sich. Sie lief langsam auf ihn zu und blieb direkt vor ihm stehen.
 

Mario schluckte und streichelte langsam mit beiden Händen über ihre Arme. Er legte seine Hände auf ihre Schultern und begann mit den Daumen ihr Schlüsselbein zu streicheln. Dann fuhr er langsam mit seinen Daumen bis zu ihrem Brustansatz, den man ebenfalls noch sehen konnte. Elsas Herz schlug zum Zerspringen, genau so wie seines, das konnte er an dieser Stelle spüren. Elsa musste ebenfalls schlucken und stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Mario leicht auf den Mund. Dieser legte beide Arme um sie und zog sie eng an sich. Er eroberte ihren Mund und fuhr mit seiner Zunge zwischen ihre Lippen. Sie stöhnte auf und das Geräusch, dass sie dabei machte, erregte ihn sehr. Langsam fuhr er mit seinen Händen ihren Rücken hinab und stoppte kurz vor ihrem Hintern. Nun war er es, der all seinen Mut zusammen nahm. Langsam fuhr er mit seinen Händen noch tiefer und legte sie auf ihren Hintern. Dann drückte er sie an sich. Elsa durchfuhren Schauer, als sie nur durch das Handtuch hindurch spürte, das Mario eine Erektion hatte. Langsam fuhr sie ihm mit ihren Händen unter das T-Shirt und begann seinen Rücken zu massieren. So stand das Paar eine Weile in Elsas Zimmer und küsste sich.
 

Irgendwann löste Elsa sich wiederstrebend von Mario. "Die Gäste kommen vermutlich bald." Mario ließ seine Hände auf ihrer Hüfte liegen. "Sollen die doch warten." murrte er und schaute finster drein. "Wäre sehr unverschämt von mir." Elsa lächelte ihn entschuldigend an. "Ich bin auch dein Gast und ich verlange eine Sonderbehandlung." "Ach, und wie sieht diese aus?" Elsa musterte ihn mit hochgezogenen Augenbrauen. "Warte, ich zeige dir, was ich mir so ungefähr vorstelle." Mario zog sie wieder an sich und küsste sie bis sie außer Atem war. Dann löste sich Elsa kichernd von ihm. "In Ordnung. Die bekommst du auch noch, versprochen. Aber später erst." "Ich werde dich daran erinnern." "Mache das, aber ich glaube ja nicht, dass ich es vergessen werden."
 

Die Beiden standen sich gegenüber und lächelten sich an. "Mmh, du Mario?" "Ja?" "Ich sollte mich noch umziehen." "Stimmt ja," Mario bekam rote Wangen. "Dann mache ich mich besser mal auf den Weg zu Gregor. Vielleicht braucht er ja noch Hilfe." "Wenn du willst, kannst du auch kurz hierbleiben. Du musst dich halt solange umdrehen. Oder du setzt dich auf das Bett und machst die Augen gut zu." Nun musterte Elsa ihren Freund mit roten Wangen. "Wenn du willst." Mario war immer noch rot. Er setzte sich auf das Bett und schloss gehorsam die Augen. Die Geräusch die Elsa machte, sorgten jedoch dafür, dass seine Fantasie einige Bilder herauf beschwor, die ihn nicht kalt ließen. Zu wissen, dass sie nun nackt neben ihm stand ließ ihn schlucken.
 

Als sich Mario auf das Bett gesetzt hatte und seine Augen zumachte, blieb Elsa noch einen Moment stehen und sah ihn an. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Dann ließ sie ihr Handtuch fallen und griff schnell nach ihrer Kleidung. Sie zog ihre Unterwäsche an und anschließend ihr türkisfarbenes Kleid an. Auch ihre Fantasie beschwor einige Bilder herauf. Es hätte ihr sehr gefallen, wenn Mario sie berührt hätte. Sie wollte aber noch nicht, dass er sie ganz nackt sah. So weit wollte sie noch nicht gehen.
 

"Ich bin fertig. Du kannst deine Augen wieder aufmachen." Mario öffnete seine Augen und ließ seinen Blick noch einen Moment auf den Boden gerichtet, dort wo das Handtuch lag. Er ließ seinen Blick langsam ihre Beine hinauf gleiten bis er Elsa in die Augen sah. "Du siehst gut aus. Und ich mag das Kleid." "Danke." Elsa sah ihn mit immer noch roten Wangen an. Dann lief sie zu dem kleinen Schminktisch, den sie noch von ihren Eltern bekommen hatte. Immerhin hatte sie ja nun genug Platz in ihrem Zimmer.
 

Sie griff nach einem Lidschatten und trug ein wenig davon auf. Danach nahm sie ihre Wimperntusche und tuschte ihre langen Wimpern. Sie brauchte nicht viel davon. Mario sah ihr fasziniert zu. Er hatte es noch nie gesehen, wie sie sich schminkte. Elsa schminkte sich generell immer nur sehr wenig, aber zumindest etwas Wimperntusche musste sein. Mario stand auf und trat hinter sie. Ihre Blicke begegneten sich im Spiegel. Mario lächelte seine Freundin an, die zurück lächelte. "Was soll ich mit meinen Haaren machen?" Elsa legte ihren Kopf leicht schräg und sah Mario im Spiegel immer noch an. Dieser zog verlegen die Schultern hoch."Wie immer? Einen Zopf?" Elsa drehte sich zu ihm um, um ihn direkt anzuschauen. "Heute ist doch nicht wie immer." "Dann lass sie offen oder mach sie so wie auf dem Foto. Du wirst auf jeden Fall gut aussehen, denn das tust du jetzt schon." Elsa musste lachen. Mario wusste, was er sagen musste. Sie griff nach ihrer Haarbürste, bürstete ihre Haare und flocht sie über ihre Schulter nach vorne. "So?" "Sehr schön." Mario nickte. "Dann können wir ja runter gehen."
 

Elsa stand auf, lief zu Mario und drückte ihm einen sanften Kuss auf den Mund. Dann wollte sie zu ihrer Zimmertüre laufen. "Warte noch einen Moment. Dann kann ich dir gleich dein Geschenk geben." "Geschenk? Du hast mir doch geholfen." "Es ist dein Geburtstag Elsa. Und außerdem habe ich ewig gebraucht es zu finden. Also musst du es nehmen." Mario sah sie mit roten Wangen an. Hoffentlich würde es ihr gefallen. "Dann doch gerne." Elsa drehte sich zu ihrem Freund um. Dieser nahm ein kleines Schächtelchen von ihrem Schreibtisch, dass ihr gar nicht aufgefallen war. Deswegen war Mario vorher hochgekommen. Er hatte nicht erwartet gehabt, dass Elsa nur mit einem Handtuch bekleidet ins Zimmer kommen würde.
 

"Hier. Conny hat mir beim Aussuchen geholfen." "Conny?" "Ja, Gregor hat sie extra gefragt. Ich hoffe es gefällt dir. Wir können es auch wieder umtauschen..." Elsa nahm im das Schächtelchen aus der Hand. "Lass es mich doch erstmal anschauen, bevor du schon von umtauschen redest." Sie öffnete das Schächtelchen und darin lag das Armband. "Oh, wie schön." Sie nahm es heraus und stellte das Schächtelchen wieder auf den Schreibtisch. Dann sah sie sich das Armband und die Anhänger genau an und fing an zu lachen. "Was findest du so lustig?" Mario sah sie fragend an. "Die Anhänger." Mario war verunsichert, gefiel es ihr doch nicht? Oder hätte er andere Anhänger auswählen sollen?
 

Elsa sah ihrem Freund seine Gedanken an. "Du hast genau die Richtigen ausgesucht. Machst du es mir dran?" Elsa hielt Mario das Armband und ihr rechtes Handgelenk hin. Mario stieß erleichtert die Luft aus. "Natürlich." Er nahm das Armband und befestigte es an Elsas Handgelenk. "Also gefällt es dir?" "Selbstverständlich. Und es ist von dir, dass macht es noch wertvoller für mich. Danke dir." Elsa küsste Mario auf den Mund und hob dann ihr Handgelenk hoch und spielte mit den drei Anhängern. Mario hatte ein Herz, einen kleinen Turnschuh und einen Fußball ausgewählt. Elsa fand, dass diese drei Anhänger sehr passend waren. Sie machte sehr gerne Sport und daher war der Turnschuh genau richtig für sie. Das Herz war sehr hübsch und der kleine Fußball stand natürlich für Mario. Sie wusste jetzt schon, dass sie versuchen würde, dass Armband immer zu tragen. Man könnte fast sagen, dass der Turnschuh sie symbolisierte und der Fußball Mario. Und das Herz stand für ihre Liebe.
 

Da klingelte schon der erste Gast. "Komm gehen wir runter." Elsa nahm Marios Hand und zog ihn aus dem Zimmer. Gregor hatte bereits die Türe geöffnet und stand lachend mit Conny und Maja im Flur. Die Beiden sahen die Treppe hoch, als Elsa und Mario herunter kamen. "Hallo Geburtstagskind." Maja strahlte Elsa an und zog sie in eine Umarmung. "Alles Gute zum Geburtstag." Danach nahm Conny Elsa in den Arm. "Von mir natürlich auch." "Danke euch." Elsa freute sich sehr, dass ihre Freundinnen da waren. Maja schaute auf Elsas Handgelenk. "Ah. Ist das das Geschenk von Mario?" Sie griff nach Elsas Hand und schaute sich das Armband genau an. "Ja. Und danke dir fürs Aussuchen helfen Conny." Diese winkte ab. "Ach was. Das habe ich sehr gerne gemacht." Elsa zog ihre Freundinnen mit ins Wohnzimmer, wo sie sich quatschend auf die Couch setzten. Mario und Gregor standen immer noch im Flur. "Ich glaube wir sind jetzt abgeschrieben." Gregor sah den Mädchen hinterher und dann zu Mario. Dieser nickte. "Sieht so aus. Komm, holen wir uns was zu trinken."
 

Nach und nach trafen die anderen Gäste noch ein. Natürlich Yuri und Tini, Klassenkameradinnen und ein paar andere Freundinnen aus dem Leichtathletik-Team. Auch Reiko war eingeladen und die drei Jungs saßen zusammen im Wohnzimmer. Maradona sprang die ganze Zeit aufgeregt zwischen den Gästen umher und freute sich über das volle Haus. "Wie sollen wir das nur aushalten, mit all den Weibern?" Reiko sah seufzend zu den lachenden Mädchen in den Wintergarten hinüber und hielt sich an seinem Colaglas fest. "Das fragen wir uns auch schon die ganze Zeit." Mario sah ebenfalls zu den Mädchen hinüber. Als er allerdings Elsa ansah, die gute Laune hatte und die ganze Zeit strahlte, musste er lächeln. Für ihn war das Wichtigste, dass es Elsa gefiel und das tat es ja.
 

Elsa nahm gegen später die Spiegelreflexkamera, die sie von ihren Eltern zum Geburtstag bekommen hatte und begann Bilder von ihren Gästen zu machen. Am meisten Bilder machte sie von Mario. Dieser wehrte sich irgendwann lachend. "Mach auch mal Bilder von deinen anderen Gästen Elsa. Die werden ja noch eifersüchtig." "Jetzt stell sich nicht so an, du bist nunmal mein Lieblingsmotiv." Lachend setzte sich Elsa neben Mario auf die Lehne der Couch und dieser legten seinen Arm um ihre Hüfte. "Du wirst schon noch genug andere Möglichkeiten haben mich zu fotografieren." "Das stimmt natürlich auch." Elsa beugte sich zu Mario hinunter und gab ihm einen Kuss. Dies wurde von allen anderen lautstark kommentiert. In der Schule sah man die Beiden nicht so.
 

Gregor lachte. “Ach Elsa. Ich freue mich einfach darüber, das du Geburtstag hast.” “Warum denn das?” Mario, Reiko, Maja und Conny sahen ihn verwirrt an. “Ganz einfach. Das bedeutet nämlich, das Gregor auch bald Geburtstag hat.” Elsa beugte sich lachend in Gregors Richtung. “Klar,” Gregor grinste nun alle an “Ich mag meinen Geburtstag.” Er hatte in weniger als zwei Monaten Geburtstag, Mitte Dezember und er freute sich schon sehr darauf.
 

Gegen 22 Uhr klingelte es an der Türe. Elsa sah von ihrem Platz bei ihren Freundinnen verwundert auf. Sie erwartete eigentlich niemanden mehr. "Ich schaue mal, wer das ist." sagte sie zu Maja, neben der sie saß. Elsa stand auf und ging zusammen mit Gregor zur Türe, der ebenfalls aufgestanden war. Elsa öffnete die Türe und starrte den Ankömmling verblüfft an. "Hallo Elsa. Alles Gute zum Geburtstag." "Hallo Viktor." "Ich habe Viktor getroffen und ihn dann eingeladen." Gregor sah seine Schwester grinsend an. "Ich dachte mir, dass du dich sicher darüber freuen würdest." "Natürlich." Elsa freute sich schon darüber Viktor zu sehen. Aber sie wusste, das Maja alles andere als begeistert wäre. Deshab hatte sie ihn auch nicht eingeladen. "Maja ist doch sicher auch da?" fragte Viktor nun grinsend. "Ja. Aber lass sie in Ruhe." Elsa sah ihn stirnrunzelnd an. "Ich doch nicht Elsa." Viktor zwinkerte ihr zu. Gregor sah verwirrt zwischen den Beiden hin und her.
 

Conny kam in diesem Moment von der Toilette. "Viktor! Was machst du denn hier?" "Hallo Schwesterchen. Ich bin eingeladen worden. Wo gibt es etwas zu trinken?" Nun sah Viktor Elsa fragend an und diese deutete auf das Wohnzimmer. "Gut, dann hole ich mir mal etwas." Viktor lief ins Wohnzimmer. Conny deutete hinter seinem Rücken auf ihn und warf Elsa einen fragenden und stirnrunzelnden Blick zu. Elsa schüttelte den Kopf und die Hände vor ihrem Körper. Dann deutete sie auf ihren Bruder. "Gregor!" Conny sah ihn böse an. "Was habe ich denn falsch gemacht?" fragte dieser verwirrt und sah zwischen Conny und Elsa hin und her. "Das kommt nun davon, dass ich ihm nichts davon gesagt habe." Conny fuhr sich mit der Hand durch die langen Locken. "Komm, ich erkläre es dir oben in deinem Zimmer." Sie streckte Gregor ihre Hand entgegen, die von diesem mit roten Wangen ergriffen wurde. Elsa sah den Beiden hinterher, als sie nach oben gingen. Hoffentlich ließ Viktor Maja in Ruhe. Aber als sie ins Wohnzimmer ging sah sie schon, dass das nichts wurde.
 

Viktor ging ins Wohnzimmer und holte sich etwas zu trinken. Er nickte Mario und Reiko zu, die immer noch auf der Couch saßen. Maja hatte er bereits ausgemacht, sie war mit ihren roten Haaren einfach nicht zu übersehen. Er ging mit einem Glas Cola zu ihr und ließ sich auf den freien Platz neben ihr fallen, auf dem vorher noch Elsa gesessen war. Maja zuckte zusammen, als er sie mit tiefer Stimme begrüßte. "Was willst du hier?" Böse sah sie ihn an. "Elsa hat doch Geburtstag." "Das beantwortet meine Frage nicht." "Ich bin eingeladen worden." Viktor nahm einen Schluck von seiner Cola. Maja sah ihn entsetzt an. So etwas würde Elsa ihr doch nicht antun! Oder wollte sie sich jetzt für die Sache mit Mario an ihr rächen? Aber Elsa war doch nicht nachtragend und sie hatte gedacht, dass Elsa ihr verziehen hätte. Viktor sah ihren Blick. "Mach dir keinen Kopf wegen Elsa. Gregor hat mich eingeladen." Erleichtert sah sich Maja nach Elsa um. Diese kam gerade zur Wohnzimmertüre herein und sah Maja entschuldigend an. Maja nickte ihr zu, dass sie verstanden hatte, dass es nicht Elsas Schuld war.
 

Maja wollte aufstehen, wurde allerdings von Viktor aufgehalten, der seine Hand auf ihr Knie legte. "Rennst du wieder weg Maja?" flüsterte er ihr ins Ohr. Maja biss ihre Zähne wütend zusammen und wischte Viktors Hand von ihrem Bein. "Scheint mir die beste Lösung zu sein, wenn ich dich sehe." flüsterte sie und versuchte wieder aufzustehen. Wieder hielt Viktor sie auf. "Bleib doch." "Sicher nicht." "Die Anderen schauen schon." Maja warf einen Blick auf und sah das Viktor recht hatte. Einige der anderen Mädchen sahen in ihre Richtung. "Lass mich doch einfach gehen." "Nein Maja. Das lasse ich nicht." Viktors Stimme und Atem direkt an ihrem Ohr verwirrten Maja und sie bekam eine Gänsehaut. Langsam wanderte Viktors Hand von ihrem Knie auf ihren Oberschenkel. Maja sah ihn böse an. "Nimm endlich deine Hand weg." zischte sie ihn leise an. Sie wollte Viktor nicht vor allen anderen eine Szene machen. "Aber mir macht das Spaß." Nun streifte sein Atem die Haut an ihrem Hals und Nacken. "Bekommst du etwa meinetwegen Gänsehaut, Maja." Viktor zog Majas Geruch tief ein. Wie gut sie doch roch. Nun fuhr er ihr mit seinen Fingern leicht über den Hals.
 

Maja stand ruckartig auf. "Ich hole mir etwas zu trinken." Yuri sah sie über den Tisch hinweg an. "Aber dein Glas ist doch noch voll." Maja sah darauf. "Ja, aber ich mag es nicht mehr." Sie drängte sich an Viktor vorbei, der es sich nicht nehmen lassen konnte, sie mit beiden Händen an ihrer Hüfte zu packen und auf seinen Schoss zu ziehen. "Viktor!" Maja strampelte sich frei. Sie konnte nicht mehr leise bleiben. Er regte sie einfach zu sehr auf. "Ja Maja?" Viktor sah sie an, als würde er gleich über sie herfallen. Maja sah ihm tief in die Augen und ihr Herz begann stark zu schlagen. Dann spürte sie, wie seine Hand langsam unter ihr Top wanderte. "Lass das!" Sie schob ihn von sich und ging ins Wohnzimmer. "Ja so was. Ich brauche wohl auch etwas Neues zum Trinken." Viktor stand ebenfalls auf, nahm sein Glas und ging ihr hinterher.
 

Im Wohnzimmer flüchtete Maja zu Elsa. "Maja. Es tut mir leid. Ich wusste nicht, dass er kommen würde. Gregor hat ihn eingeladen." "Ich weiß. Viktor hat es mir gesagt. Er regt mich nur so wahnsinnig auf." "Was macht er denn?" Maja sah Elsa nun mit roten Wangen an. "Eigentlich nicht viel." Viktor trat zu den Beiden. "Na Maja.Wieder am Wegrennen? Musst du dich schon vor mir verstecken?" "Viktor!" "Was, Maja?" Er grinste sie an. Elsa konnte ihrer Freundin ansehen, dass diese wieder kurz vor dem Explodieren war. "Maja." Beruhigend legte Elsa Maja die Hand auf den Arm. Diese warf ihr einen Blick zu. "Keine Angst. Ich werde hier schon nicht ausrasten." "Bist du dir sicher, dass du das versprechen kannst?" Viktor warf ihr wieder einen grinsenden Blick zu. Er wusste genau, wie er sie provozieren konnte und ihm machte das Spaß. "Langsam reicht es! Komm gefälligst mit Viktor." Maja drehte sich um und rauschte aus dem Zimmer. Viktor grinste, stellte sein Glas ab und ging ihr hinterher.
 

Maja lief die Treppe hoch, öffnete Elsas Zimmertüre und bedeutete Viktor einzutreten. Sie ging auch in Elsas Zimmer und schloss die Türe hinter sich. Viktor sah sie grinsend an, sagte jedoch nichts. Maja funkelte ihn wütend an. "Hör zu Viktor. Ich sage dir das jetzt nur einmal. Ich will, dass du mich in Ruhe lässt. Behalte deine Finger bei dir und sprich mich einfach nicht mehr an." Viktor blieb ruhig stehen. "Und wenn ich das nicht möchte? Ich spreche gerne mit dir und ich fasse dich auch gerne an." Viktor ging auf sie zu. "Und noch lieber küsse ich dich." Maja, die rückwärts gelaufen war, als Viktor auf sie zuging, stieß mit ihrem Rücken an die Türe. Viktor stützte seine Arme wieder rechts und links von ihr ab. "Ich will dich aber nicht küssen." sagte Maja heiser. "Dein Körper verrät dich Maja. Dein Puls schlägt stärker. Ich kann es hier sehen." Viktor legte seine Lippen in ihre Halsbeuge, genau an die Stelle, an der ihre Halsschlagader war. "Und jetzt kann ich es auch spüren." murmelte er an ihrem Hals und seine Lippen streichelten dabei über ihre empfindliche Haut. Maja war unfähig sich zu rühren. Dann hob Viktor seinen Kopf und senkte seine Lippen auf ihre. Kurz bevor sich ihre Lippen berührten sagte er noch leise. "Und das letzte Mal habe ich auch gehört, dass es dir gefällt. Das will ich jetzt auch wieder." Damit senkte er seinen Kopf voll und nahm ihre Lippen in Beschlag.
 

Maja stöhnte unter seinem Kuss tatsächlich wieder auf und das, obwohl sie es nicht wollte. Viktors Kuss war noch besser als beim letzten Mal. Ihre Knie begannen weich zu werden und ihr ganzer Körper kribbelte. Irgendwann löste Viktor sich von ihr. Heiser flüsterte er: "Wenn du gehen möchtest, dann solltest du jetzt gehen. Ansonsten küsse ich dich gleich nochmal." Als Maja sich nicht rührte sondern ihn nur mit großen glasigen Augen ansah, knurrte er "Verdammt!", riss sie in seine Arme und senkte seinen Mund wieder hungrig auf ihren. Er hatte eigentlich gedacht, dass nach so einem Kuss, wie ihrem ersten gerade eben, sein Verlangen nach ihr erst einmal gestillt war. Dem war aber nicht so. Er konnte nicht genug von ihr bekommen. Maja wiederum legte nun ihre Arme um seinen Hals und drängte sich an ihn. Es fühlte sich einfach zu gut an, so von ihm geküsst zu werden.
 

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Elsa sah Maja und Viktor nach, als diese das Wohnzimmer verließen. Sie seufzte auf, hoffentlich würde das gut gehen. Und sie wusste ehrlich gesagt nicht, wer ihr von den Beiden mehr Leid tun sollte. Beim Vorbeilaufen streichelte sie Mario sanft über den Arm und ging in den Wintergarten zu ihren Freundinnen. Dort war bereits eine heiße Diskusion im Gang. Als Elsa sich setzte, drehten sich alle sofort zu ihr um. "Elsa. Seit wann läuft denn etwas zwischen Maja und Viktor Usegi?" Tini sah Elsa fragend an. "Zwischen den Beiden läuft nichts." entgegnete Elsa mit gerunzelter Stirn. "Das glaubst du doch selber nicht. Als die Beiden gerade hier waren, hat die Luft richtig geknistert und beide standen wie unter Strom." sagte Yuri nun. "Ja, weil sie ständig streiten, sobald sie sich sehen." Elsa seufzte auf. Sie war eine friedliebende Person und dass zwei Menschen, die sie gerne mochte, nicht miteinander klar kamen, beschäftigt sie doch sehr. Und dass die eine Person ihre beste Freundin war, machte sogar noch mehr aus.
 

"Ich würde Viktor Usegi nicht von der Bettkante stoßen. Er sieht schon ziemlich gut aus." sagte eine von Elsas Freundinnen aus dem Leichtathletik-Team kichernd. Dem stimmten die meisten Mädchen zu. "Ich wüsste nur nicht, ob ich es toll fände, wenn der Mann längere Haare hat als ich." meinte eine andere. Elsa lehnte sich zurück und lauschte ihren Freundinnen nur noch mit einem Ohr. Sie machte sich Sorgen um Maja. Irgendwann setzte sich Conny neben Elsa. Sie und Gregor waren noch eine Weile in seinem Zimmer gesessen und hatten miteinander geredet. "Wo sind Maja und Viktor?" Fragend schaute sie sich um. "Die sind vorher hochgegangen. Seit Viktor hier ist haben sie nur gestritten. Und da Maja hier nicht vor allen Leuten ausrasten wollte, ist sie mit ihm in mein Zimmer gegangen. Da sind sie schon eine Weile." Conny sah Elsa nachdenklich an. "Als wir gerade aus Gregors Zimmer gekommen sind, hat man nichts gehört. Entweder sind sie nicht mehr da oder..." Die Beiden sahen sich an. Dann sprangen sie auf, liefen nach drinnen und die Treppe hoch. Mario und Gregor sahen ihnen verwirrt hinterher.
 

Oben angekommen lauschten sie, man hörte tatsächlich nichts aus Elsas Zimmer. Elsa klopfte an ihrer Türe an. "Maja, Viktor. Seid ihr noch da?" Sie öffnete die Türe und streckte ihren Kopf in das Zimmer. Drinnen waren Maja und Viktor beim Klopfen erschrocken auseinander gefahren. Viktor sah Elsa und seine Schwester nur kurz an, man merkte ihm fast nichts an. Maja dagegen hatte einen roten Kopf und atmete schwer. Ihre Hand hatte sie an ihre Lippen gelegt. "Ich denke, dass ich jetzt besser gehe. Danke Elsa, dass ich hier sein durfte. Conny, wir sehen uns dann später daheim." Er drehte sich zu Maja um. "Wir sehen uns." sagte er mit heiserer Stimme. Maja sah ihn mit großen Augen an. Viktor ging zur Türe und drängte sich an Elsa und Conny vorbei. Er sah dabei keine von Beiden an. Conny kannte ihn, sie hätte gesehen, dass er total aufgewühlt war. Maja machte ihn einfach fertig. Wenn ihm ein einzelner Kuss schon soviel ausmachte, wie wäre es dann erst, wenn sie miteinander schlafen würden?
 

Elsa schloss die Türe hinter sich und Conny, als Viktor aus dem Zimmer gegangen war. Maja ließ sich mitten im Zimmer auf den Boden sinken. "Was habe ich nur gemacht." Sie legte ihren Kopf in ihre Hände. "Nun ja, zumindest habt ihr euch nicht umgebracht." Elsa setzte sich neben ihr auf den Boden. "Das wäre vielleicht besser gewesen." murmelte Maja nun. "Ach Quatsch. Dann hätte ich ja gleich zwei Personen verloren, die mir wichtig sind." Conny hatte sich auf Majas andere Seite gesetzt und fuhr ihr nun mit einer Hand über den Rücken. Maja sah ihre Freundinnen an. "Und ihr fragt nicht, was wir gemacht haben?" "Das kann man dir ansehen." sagte Elsa trocken. "Na klar. Das hätte ich mir denken können. Immerhin sieht man es dir auch immer gleich an." Nun wurde Elsa rot. "Wie, man sieht es mir immer gleich an?" Conny nickte. "Vorher zum Beispiel, als du und Mario nur kurz in die Küche gegangen seid, weil ihr ein paar Gläser holen wolltet. Und dann seit ihr da fast 15 Minuten drinnen geblieben." "Genau, und als ihr wieder rausgekommen seid, hat Mario gegrinst wie ein Kater, der einen Kanarienvogel verspeist hat und du liebe Elsa... Du hattest große glänzende Augen, rote Wangen und hast die ganze Zeit gelächelt." Maja sah ihre Freundin grinsend an. Über etwas anderes zu reden, half ihr zumindest sich von Viktor abzulenken. "Oh nein!" Jetzt war es Elsa, die ihren Kopf in ihre Hände legte.

23

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

24

In der nächsten Woche hatten die Teufel ein Spiel gegen die Superstars, die Mannschaft, die die letzten Jahre immer die Juniorenmeisterschaft gewonnen hatte. Viele der Kickers wollten sich dieses spannende Spiel nicht entgehen lassen, darunter auch Mario und Gregor.
 

Elsa versuchte Maja zu überzeugen mit ihr hinzugehen. Sie selbst war von Mario gefragt worden, ob sie nicht mitkommen wollte. “Ach komm Maja. Conny wird auch da sein und wir drei haben in der letzten Zeit gar nichts zusammen gemacht.” “Ja, aber ihr Bruder wird auch da sein.” “Der wird mit dem Spiel beschäftigt sein. Jetzt komm schon - gib dir einen Ruck.” Elsa sah sie mit so einem Hundeblick an, dass Maja nicht nein sagen konnte. “Na gut. Dann komme ich halt mit.” “Juhu.” Elsa nahm ihre Freundin in den Arm. “Das ist toll Maja.”
 

Als sie ein paar Tage später hingingen sahen sie sich nach Conny und Gregor um. Mario der neben Elsa lief hatte sie als erstes entdeckt. “Da vorne sind sie.” Er zeigte in ihre Richtung und sie gingen zu ihnen. Während sich die Mädchen aufgeregt miteinander unterhielten stellte sich Mario zu Gregor und sie begannen schon über das Spiel fachzusimpeln.
 

Die Mädchen waren so in ihr Gespräch vertieft, dass sie gar nicht mitbekamen, dass jemand auf sie zugelaufen war. “Bist du hier, um mir die Daumen zu drücken, Maja?” Die Angesprochene blieb stocksteif stehen, drehte sich aber nicht um. “Eigentlich nicht.” sagte sie leise. Elsa und Conny sahen sie mit großen Augen an. “Das ist aber schade.” Viktor lachte leise. Steve winkte ihm in diesem Moment zu, dass er auf den Platz kommen sollte. Viktor nickte ihm zu und drehte sich wieder zu Maja. Er griff sie am Arm und zog sie an sich. Er drückte seine Lippen auf ihre und gab ihr einen festen Kuss. “Der soll mir Glück bringen.” sagte er und zwinkerte ihr zu. Er drehte sich um und ging auf das Spielfeld zurück. Maja sah ihm fassungslos hinterher. Die anderen starrten sie an.
 

“Was war denn das?” Gregor sah Viktor hinterher. “Das frage ich mich auch.” Conny runzelte ihre Stirn. So kannte sie ihren Bruder nicht. Maja sah Elsa an. “Er ist also nur mit dem Spiel beschäftigt, ja?” Elsa sah sie an und begann zu lachen. “Anscheinend nicht. Tut mir Leid, aber dein Gesichtsausdruck. Und der von den anderen erst.” Nun begann auch Conny zu lachen. “Elsa hat recht.” “Ja ja. Macht euch halt lustig über mich.” Maja sah die beiden finster an. Mario und Gregor sahen sich kopfschüttelnd an. Sie würden das wohl nie verstehen.
 

Nach dem sehr spannenden Spiel, das die Teufel verloren hatten, wollten sie sich auf den Weg machen. Viktor kam auf sie zugelaufen und Maja drehte sich schnell um, war aber nicht schnell genug. Viktor packte sie an ihrem Arm. “Der Kuss hat leider nicht genug Glück gebracht. Das müssen wir nochmal üben.” Und bevor sie sich versehen konnte, drückte er wieder seine Lippen auf ihre. Dieses Mal dauerte der Kuss um einiges länger. Als sich Viktor von Maja löste, trat diese einen Schritt zurück. “Wir sollten reden Viktor.” Dann drehte sie sich zu Elsa und Conny um. “Geht ihr schonmal vor. Ich komme nach. Bei euch, nicht wahr Elsa?” Elsa nickte und die vier machten sich auf den Weg zu Daichis. Elsa warf einen besorgten Blick über die Schulter zu Maja und Viktor, die sich gegenüber standen und miteinander sprachen. Mario legte ihr den Arm um die Hüfte und zog sie an sich. Elsa sah erstaunt zu ihm auf. “Lass die beiden reden und mach dir keine Sorgen.” Elsa lächelte ihn an. Mario erkannte fast immer, was sie beschäftigte und wusste auch genau, was er sagen musste damit es ihr besser ging.
 

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Viktor sah Maja grinsend an und ging ganz nahe auf sie zu. Er hob mit seiner Hand ihr Kinn hoch und sah ihr in die Augen. “Also Maja, was hältst du davon? Du, ich und ein Bett. Wir zwei könnten sicher Spaß miteinander haben.” Maja sah ihn an und schüttelte den Kopf. “Nein Viktor. Ich will eine richtige Beziehung und nicht nur etwas für das Bett. Ich empfinde etwas für dich, aber das reicht für das was du von mir willst nicht aus. Ich will nicht mehr verletzt werden, daher werde ich mich auf eine reine Bettgeschichte nicht einlassen. Denn dann werden die Gefühle für dich sicher noch stärker. Wenn du also nichts anderes willst ist es besser, wenn wir gar nichts mehr miteinander zu tun haben.” Maja hatte nun Tränen in den Augen. Viktor lies ihr Kinn los. “Und das was du möchtest Maja ist nichts für mich.” “Das habe ich mir schon gedacht.” Maja versuchte ihn mit Tränen in den Augen anzulächeln. Dies wollte aber nicht so recht funktionieren. “Dann ist es das Beste, wenn wir uns nicht mehr sehen Viktor.” Maja sah ihn an und als Viktor nickte und meinte “Da hast du Recht.” drehte sie sich um und ging davon. Die Tränen begannen nun zu laufen. Viktor sah ihr hinterher. Er wollte keine Beziehung, aber warum fühlte es sich jetzt so an, als wäre sein Herz gebrochen?
 

Als Maja bei Elsa ankam, hatten die Tränen immer noch nicht aufgehört zu laufen. Ihr war ja klar gewesen, dass Viktor keine Beziehung wollte, trotzdem tat es weh. Elsa öffnete die Türe und als sie Maja sah, erschrak sie sehr. “Komm rein.” Sie nahm Maja am Arm und zog sie hinein. Sie ging zur Wohnzimmertüre und sah zu den anderen drei hinein. “Ich gehe mit Maja hoch.” Conny warf ihr einen fragenden Blick zu und Elsa schüttelte den Kopf. “Ich gehe mit.” Conny stand auf.
 

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Die nächsten Wochen ging es Maja nicht besser. Sie hatte doch mehr Gefühle für Viktor entwickelt, als sie zulassen wollte. Und dass diese erst jetzt raus kamen, wo klar war, dass Viktor nicht so für sie empfand, konnte sie nicht verstehen. Elsa tat ihre Freundin sehr leid, aber sie konnte ihr nicht helfen. Sie wusste noch, wie sich das mit dem Liebeskummer anfühlte. Als letztes Jahr die Sache mit Mario und Maja war, hatte der Liebeskummer auch sie zerfressen. Das Einzige was sie machen konnte, war für ihre Freundin da zu sein.
 

Maja stand mit Elsa, Tini, Yuri und noch ein paar anderen aus ihrem Leichtathletik-Team nach dem Training zusammen und redeten, als Elsa plötzlich aufschaute. “Maja, da ist Viktor und er kommt direkt auf uns zu.” Maja wurde kreidebleich. “Was?” Sie drehte sich um und sah ihm entgegen. Viktor hatte einen grimmigen Gesichtsausdruck, seine Augenbrauen waren zusammen gezogen und er starrte sie finster an. Direkt vor Maja blieb er stehen. “Hast du heute noch etwas vor?” knurrte er sie an. Majas Herz hämmerte gegen ihren Brustkorb und sie konnte nur den Kopf schütteln. “Gut.” Viktor packte ihr Handgelenk und zog sie einfach mit sich. Maja warf Elsa einen hilfesuchenden Blick über die Schulter zu. Diese zog ihre Schultern hoch und sah sie fragend an.
 

Viktor ließ Majas Handgelenk nicht los und zog sie den ganzen Weg unbarmherzig hinter sich her. Maja versuchte ihre Hand aus Viktors Griff zu befreien, dieser hielt sie aber zu fest. “Viktor. Was willst du?” Sie versuchte stehen zu bleiben, aber auch das ließ Viktor nicht zu. Er schwieg die ganze Zeit über. Irgendwann hörte Maja auf zu fragen und ließ sich, ebenfalls schweigend, ziehen. Als sie auf ein Haus zu liefen sah Maja staunend auf. Das Haus war riesig. Und als Viktor mit seiner freien Hand einen Schlüssel hervorholte und die Haustüre aufschloss sah sie ihn mit großen Augen an.
 

Viktor ließ sie immer noch nicht los, sondern zog sie in einen Raum, der wohl das Wohnzimmer war. Dort saß eine elegante Frau auf der Couch und sah fragend auf, als die beiden hereinkamen. “Hallo Mama. Ich möchte dir meine Freundin vorstellen, Maja.” Maja sah mit großen Augen und roten Wangen zu ihm auf. Dann verbeugte sie sich vor der Frau. “Guten Tag Frau Usegi.” “Hallo Maja.” erwiderte diese lächelnd und musterte das hübsche Mädchen, dass Viktor mitgebracht hatte.
 

“Wir gehen in mein Zimmer.” stieß Viktor hervor und zog Maja an ihrem Handgelenk, das er nicht einmal losgelassen hatte, aus dem Wohnzimmer heraus und eine Treppe hinauf. “Warte hier.” sagte er, ließ sie los und im Flur stehen. Dann ging er in ein Zimmer und holte einen Schreibtischstuhl heraus. Dann nahm er wieder Majas Handgelenk, schob mit der anderen Hand den Stuhl und zog sie in sein Zimmer. Dort ließ er sie endgültig los, schob den Stuhl an den Schreibtisch und deutete darauf. “Du musst ja sicher noch Hausaufgaben machen.” Er nahm seine Schultasche und setzte sich auf den Schreibtischstuhl, der schon im Zimmer war. Maja sah sich um. Er hatte ein sehr großes Zimmer. Geradeaus ging es auf einen Balkon hinaus und durch das große Fenster war es sehr hell. Rechts stand ein großes Bett an der Wand. Direkt links von der Türe stand ein Schrank und auf der rechten Seite ein Sofa, dass zum Bett zeigte. An der linken Wand und gegenüber vom Bett stand ein großer Schreibtisch, der von gefüllten Regalen eingerahmt war und an dem Viktor jetzt saß.
 

Maja warf einen Blick auf Viktor, der sich über ein Schulheft gebeugt hatte und kein einziges Wort mehr gesagt hatte. Sie ging auf ihn zu und zog an seinem Stuhl. Viktor sah zu ihr auf. “Jetzt erkläre mir bitte mal, was das soll. Deine Freundin?” Maja sah ihn fragend an. “Du hast gesagt, dass du eine Beziehung willst. Und ich will nun mal dich Maja, also haben wir eben eine Beziehung.” Maja sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. “Und wenn wir Sex hatten machst du wieder Schluss.” “Nein. Ich…” Viktor sah sie verzweifelt an. Dann zog er sie kurzerhand auf seinen Schoss und schlang seine Arme um sie. Seinen Kopf legte er auf ihre Schulter. “Du gehst mir einfach nicht mehr aus dem Kopf Maja. Ständig muss ich an dich denken, ich kann nicht mehr schlafen und mich nicht mehr konzentrieren und das sowohl in der Schule als auch beim Fußball. Und das ist beides ziemlich schlecht, immerhin hab ich dieses Jahr meinen Abschluss und jetzt stehen auch noch die Juniorenmeisterschaften an. So ging es mir noch nie.” murmelte er an ihrem Ohr.
 

Maja begann zu grinsen. Viktor Usegi, der normalerweise immer alles im Griff hatte und auch immer über allen Dingen stand hatte eine Schwachstelle. Und diese Schwachstelle war sie! Sie legte ihre Hände auf seine Schultern und schob ihn ein Stück zurück, so dass sie ihm in die Augen sehen konnte. “Und das ich vielleicht gar kein Interesse mehr habe, daran hast du gar nicht gedacht, oder?” Viktor sah sie auf diese Aussage etwas ängstlich an. Maja lächelte. “Man merkt, dass du noch nie eine Freundin hattest. Du weißt gar nicht, wie man einem Mädchen den Hof macht.” “Naja, bisher musste ich noch nie einem Mädchen hinterher rennen. Die sind normalerweise immer von selber zu mir gekommen….” murmelte er kleinlaut. Maja lachte leise auf. “Dann bin ich gerne deine Freundin,” Viktor fing an zu strahlen. “Aber nur unter einer Bedingung Viktor.” Nun sah er sie stirnrunzelnd an. “Und die wäre?” “Das wir es langsam angehen lassen. Ich will nicht, dass du wirklich nur wegen Sex mit mir zusammen bist.” Viktor holte tief Luft. “Okay, darauf kann ich mich einlassen. Und an welches Tempo hast du gedacht?” Er sah sie mit schief gelegtem Kopf an. “Weiß nicht. Vielleicht könnten wir uns an Elsas und Marios Tempo halten…” “Die sind jetzt wie lange zusammen? Sechs Monate? Das wird schon heftig Maja.” “Ich will dich ja nicht enttäuschen Viktor, aber die beiden haben noch nicht miteinander geschlafen.” Bei Viktors fassungslosen Blick begann Maja laut zu lachen. “So lange warten? Maja, du machst mich verrückt. Aber zumindest weiß ich, dass die beiden sich schon geküsst haben.” Nun grinste Viktor Maja an. Die versuchte bei seinem hungrigen Blick von seinem Schoss zu springen. Viktor hielt sie aber fest und legte seine Lippen fest auf Majas.
 

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“Hallo Mama. Ich bin wieder da.” Conny streckte ihren Kopf zum Wohnzimmer hinein. Ihre Mutter sah auf. “Hallo Schatz, wie war der Klavierunterricht?” “Sehr gut. Gregor kommt übrigens in einer halben Stunde vorbei. Ist Viktor schon da? Er wollte ihn noch etwas fragen.” “Viktor ist oben in seinem Zimmer. Zusammen mit seiner Freundin.” Frau Usegi musste schmunzeln. Sie hätte nicht erwartet, dass ihr Sohn eine Freundin mit nach Hause bringen würde, zumindest nicht in nächster Zeit. Für ihn war Fußball immer das Wichtigste gewesen und Mädchen höchsten ein Zeitvertreib. Natürlich hatte sie mitbekommen, wie Viktor mit Mädchen umging und auch wenn sie es nicht gut heißen wollte, würde sie ihm in dieser Hinsicht nichts vorschreiben.
 

Conny sah ihre Mutter fassungslos an. “Seine Freundin?” “Ja. Ein sehr hübsches Mädchen. Rote Haare und ihr Name war glaub, mmh, Nadja?” “Du meinst Maja?” Frau Usegi nickte. “Genau, Maja heißt sie.” Nun begann Conny zu grinsen. “Da muss ich doch gleich mal reinspringen.” “Stör sie doch nicht. Du kennst das Mädchen?” Frau Usegi sah ihre Tochter fragend an. “Ja. Maja ist die beste Freundin von Elsa und auch eine sehr gute Freundin von mir. Außerdem hat Viktor Maja lange genug zappeln lassen. Daher kann ich sie jetzt auch stören.” Lachend lief Conny aus dem Wohnzimmer hinaus. Frau Usegi schaute ihr schmunzelnd hinterher. Nun hatten also ihre beiden Kinder einen Partner. Da würde das Haus in Zukunft sicher voller sein. Sie freute sich schon auf das Gesicht ihres Mannes, wenn dieser nachher nach Hause kommen würde.
 

Conny klopfte oben an Viktors Türe an und riss sie schnell auf. Drinnen fuhren Maja und Viktor auseinander. Maja, die immer noch auf Viktors Schoss saß, sah ihre Freundin mit roten Wangen an. “So so, ihr zwei seid also ein Paar.” Conny grinste die beiden an. “Mach dass du rauskommst Nervensäge.” Viktor sah sie mit gleichgültigem Gesicht an. Dann begann er zu grinsen. “Ich würde nämlich gerne alleine Zeit mit meiner Freundin verbringen.” Maja die immer noch rot war, sah ihn an. “Das steigt dir schon zu Kopf, oder?” “Nein, du steigst mir zu Kopf. Also raus Conny.” Diese begann zu lachen. “Mache ich sofort. Gregor kommt nachher und wollte noch mit dir reden. Wir klopfen dann an.” “Mach das. Aber nachher!” Viktor zog Maja wieder etwas enger an sich. Diese sah Conny nochmals an. “Ich will es Elsa selber sagen. Also kein Wort zu ihr und Gregor soll auch den Mund halten.” “In Ordnung.” Conny zwinkerte ihr zu und zog die Türe hinter sich zu. Das war doch mal was.
 

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Am nächsten Tag war Maja etwas früher in die Schule gegangen als sonst. Viktor hatte sie erst spät nach Hause gebracht und dann hatte sie Elsa nicht mehr anrufen können. Elsa hatte genau so gedacht wie Maja und war auch etwas früher in der Schule. Als sie sich am Schultor trafen sah Elsa Maja an. “Also? Was war gestern los?” Maja grinste sie an. “Ich habe einen Freund.” “Echt jetzt? Erzähl. Ich will alles wissen.” Elsa freute sich für Maja. Man konnte ihr anmerken, wie glücklich es sie machte. Maja strahlte ihre Freundin an und erzählte ihr was gestern passiert war.
 

Nach der Schule hatten sie wieder ein Treffen wegen der Organisation des Frühlingsfestes, das in großen Schritten auf sie zu kam. Anschließend machte sich Maja auf den Weg zu Viktors Schule, da sie ihn abholen wollte, so hatten sie es ausgemacht. Als Maja an Viktors Schule ankam, war sie schon ein paar Minuten zu spät dran. Sie lief in Richtung vom Clubhaus der Teufel. “Hey, können wir dir helfen?” Maja drehte sich um um die Person zu sehen, sie sie angesprochen hatte. Ein hübsches blondes Mädchen kam auf sie zu. Hinter ihr liefen noch zwei andere Mädchen her. Maja lächelte sie an. “Nein. Ich bin nur da um meinen Freund abzuholen.” “Deinen Freund?” “Ja, Viktor Usegi.” Das blonde Mädchen begann zu lachen. “Oh je, noch eines von Viktors Betthäschen, die hofft Viktor zu einer Beziehung überreden zu können.” Die anderen beiden Mädchen begannen ebenfalls zu lachen. Maja sah sie stirnrunzelnd an, als sich ein Arm um ihre Hüfte legte.
 

“Hallo Maja.” sagte Viktor und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann sah er zu den drei Mädchen hinüber. “Hallo Chloe, ihr habt meine Freundin Maja schon kennengelernt?” Das blonde Mädchen sah fassungslos zwischen Viktor und Maja hin und her. “Wirklich deine Freundin?” Eric, der mit Gordon und Steve hinter Maja und Viktor stand, schlug auf Viktors Schulter. “Ja Chloe. Jetzt hat es tatsächlich mal ein Mädchen geschafft unseren Käptain einzufangen.” Viktor grinste und schüttelte den Kopf, während Eric, Gordon und Steve schallend hinter ihnen lachten. Maja sah den Mädchen hinterher, die sich schnell auf den Weg gemacht hatten. “Lass mich raten Viktor, eines deiner Betthäschen, die dich zu einer Beziehung drängen wollte.” Viktor sah ebenfalls den Mädchen hinterher und zuckte mit den Schultern. “Ja. Eifersüchtig Maja?” “Nein, immerhin bin ich ja diejenige, die dich herum bekommen hat.” Sie grinste Viktor an, der sie an sich zog und seine Lippen auf ihre legte. “Da hast du recht.”

25

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

26

Am nächsten Morgen klingelte Marios Wecker. Er langte über Elsa hinweg, die er in seinen Armen hielt und stellte ihn aus. Elsa vergrub leise murmelnd ihren Kopf in seinen Armen. Mario gab ihr einen Kuss auf die Stirn. “Ich muss aufstehen mein Schatz, du kannst ja noch liegen bleiben.” Elsa nickte und Mario zog langsam seinen Arm unter ihrem Kopf hervor und küsste sie noch leicht auf die Lippen. Dann stieg er über sie hinweg aus dem Bett hinaus. Er schnappte sich seine Sachen und ging aus seinem Zimmer hinaus. Später, nachdem er sich fertig gemacht und gefrühstückt hatte, ging er wieder in sein Zimmer. Elsa lag immer noch in seinem Bett und war wieder eingeschlafen.
 

“Elsa.” Er setzte sich auf den Rand seines Bettes und weckte sie, um sich zu verabschieden. Verschlafen blinzelte sie ihn an, dann kuschelte sie sich auf seinen Schoss. “Hmm?” Mario musste lächeln. Manchmal war Elsa wirklich ein Morgenmuffel. “Ich muss los. Wir treffen uns ja jetzt schon. Du kommst nachher zum Spiel?” Er streichelte ihr sanft über den Kopf. “Natürlich. Das lasse ich mir nicht entgehen.” murmelte sie und lächelte Mario an. “Gut, darüber freue ich mich. Schlaf noch ein bisschen. Meine Mama weiß Bescheid, dass du noch hier bist.” “Und das ist für sie in Ordnung?” “Sie freut sich immer, wenn du da bist, das weißt du doch.” Mario beugte sich zu Elsa hinunter und gab ihr einen langen Kuss. Dann nahm er seine Sporttasche und machte sich auf den Weg.
 

Eine Stunde später klopfte es an die Türe und Frau Hongo streckte ihren Kopf ins Zimmer. “Guten Morgen Liebes.” Lächelnd sah sie zu Marios Freundin, die sich ganz verschlafen in Marios Bett aufsetzte. Das Frühlingsfest forderte nun seinen Tribut, die ganze Organisation war anstrengender gewesen, als Elsa gedacht hatte. Sie hätte noch ewig weiterschlafen können. Sie erwiderte Frau Hongos Blick lächelnd. “Guten Morgen.” “Ich wollte fragen, ob du mit uns zusammen frühstücken willst, Elsa.” “Sehr gerne doch. Ich mache mich noch fertig und dann komme ich runter, ja?” "Ich habe dir Handtücher ins Bad gelegt, falls du vorher noch duschen möchtest." "Das hört sich sehr gut an." Elsa streckte sich. "Dann bis nachher." Frau Hongo zog, immer noch lächelnd, die Türe hinter sich zu. Sie freute sich, dass Elsa da war.
 

Als Elsa aufstand, merkte sie, dass sie die Nacht auf der Schwarzer-Peter-Karte gelegen hatte. Sie hob sie auf und beobachtete sie lächelnd. Dann grinste sie und packte die Karte in ihre Tasche.
 

20 Minuten später kam Elsa frisch geduscht, mit noch nassen Haaren ins Esszimmer der Familie Hongo. "Guten Morgen Elsa." wurde sie auch noch von Herrn Hongo begrüßt. "Guten Morgen." grüßte sie lächelnd zurück und setzte sich an den Esstisch, wo Frau Hongo ihr in diesem Moment einen Tee einschenkte. "Nimm dir was du möchtest Elsa, wir haben von allem genug da." Elsa sah über den reich gedeckten Tisch. "Vielen Dank. " Beherzt griff sie zu. Ein klein wenig fühlte sie sich unwohl, immerhin war sie noch nie alleine bei Hongos gewesen, normalerweise war Mario immer dabei.
 

"Und du gehst nachher zu dem Spiel Elsa?" Herr Hongo sah sie fragend an. "Natürlich. Ich muss den Jungs ja die Daumen drücken." Sie sah auf die Uhr. Es war 11 Uhr, das Spiel der Kickers würde um 13.30 Uhr beginnen und das Spiel der Teufel um 16.00 Uhr. Sie wollte vorher auch nochmals mit Maja telefonieren, daher würde sie auch noch nach Hause gehen.
 

"Vielen Dank, dass sie sich meinetwegen so viel Mühe gegeben haben, Frau Hongo." Elsa lächelte Marios Mutter an. "Das mache ich doch gerne Elsa. Für mich gehörst du jetzt mit zur Familie.Weißt du Elsa, ich habe mir schon immer eine Tochter gewünscht. Mario war unser absolutes Wunschkind, leider konnten wir keine weiteren Kinder mehr bekommen. Aber jetzt bist du ja da und damit habe ich ja doch noch eine Tochter bekommen." Sie strahlte Elsa an, die bei Frau Hongos Worten rot geworden war und sich sehr freute. Sie lächelte Frau Hongo an.
 

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Auf 13 Uhr machte sich Elsa mit ihren Eltern auf den Weg zum Fußballplatz. Als sie dort angekommen waren lief Elsa zu den Kickers, die sich unten bereits aufwärmten, während ihre Eltern sich einen Platz suchten. Thomas saß schon da und richtete seinen Kassettenrekorder. Auch Marios Fanclub war versammelt, um die Kickers anzufeuern. Ann, Wane und Ellen feuerten die Kickers weiterhin an, obwohl Mario mit Elsa zusammen war. Auch Rika hatte sich den dreien angeschlossen und war auch in der Schule oft mit ihnen anzutreffen.
 

Unten angekommen, lief Mario schon auf sie zu. Er hatte sich die ganze Zeit nach ihr umgesehen, da er sie vor dem Spiel unbedingt noch hatte sehen wollen. "Hallo." begrüßte er sie, streichelte ihr leicht mit der Hand über die Wange und beugte sich zu ihr hinunter, um ihr einen Kuss zu geben. "Hallo." erwiderte Elsa leise und genoss seine Lippen auf ihren. "Hat alles geklappt?" Mario sah sie fragend an. "Was denkst du denn?" Elsa sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Vielleicht dass du dich heulend in meinem Zimmer verkrochen hast, weil ich nicht da war oder das meine Mutter dich gemästet hat..." "Eher zweiteres. Sie hat mir heute auch erklärt, dass ich nun ein Teil eurer Familie bin und für sie die Tochter, die sie nie hatte." Elsa strahlte ihren Freund an. Sie hatte sich sehr über Frau Hongos Worte gefreut. "Das hört sich ja wirklich gut an." Mario lächelte Elsa an. “Das fand ich auch.” Elsa strahlte ihren Freund an. “Hey Käptain,” rief Kevin laut über den Platz. “Dein Typ wird hier verlangt.” Mario drehte sich um. “Ich bin sofort da.” Dann schloss er Elsa nochmal in die Arme. “Viel Glück. Mach sie fertig.” Elsa hatte ihre Arme um Marios Nacken geschlungen und drückte ihn an sich. “Danke dir.” Mario gab Elsa noch einen Kuss und ließ sie bedauernd los. “Bis nachher Elsa.” “Bis nachher.” Elsa lächelte ihn nochmal an und ging in Connys Richtung, die bei Gregor stand. Mario sah ihr noch einen Moment nach und ging dann zu Kevin. Nun musste er sich auf das Spiel konzentrieren.
 

Elsa wurde noch kurz von Reiko aufgehalten. “Hey Elsa, da drüben sitzt Kara. Vielleicht könnt ihr euch ja zu ihr setzen.” “Hallo Reiko. Klar, mache ich gerne.” Elsa lächelte ihn an und drehte sich in die Richtung, in die Reiko gedeutet hatte. Als sie Kara sah, winkte sie ihr zu. Kara winkte zurück. Elsa ging in ihrer Richtung und Conny schloss sich ihr gleich darauf an. “Hey.” Sie hängte sich bei Elsa lachend ein. “Hey Conny.” Elsa freute sich immer darüber, ihre Freundin zu sehen. Kara sah den beiden angespannt entgegen. Gestern hatten sie sich gut verstanden, aber da war ja auch Reiko dabei gewesen. Wer wusste, wie sie sich jetzt verstehen würden, wenn sie niemand anderen dabei hatten. Aber sie hatte sich umsonst gesorgt. Die beiden Mädchen kamen auf sie zu und begrüßten sie lachend. Als sie sich neben Kara auf den Boden setzten begannen sie sofort sie auszuquetschen. Gestern hatten sie ihr nicht so viele private Fragen stellen können. Lachend beantwortete Kara Elsa und Conny alle Fragen.
 

Kurz vor dem Anpfiff kam Viktor auf die drei zugelaufen. Er wirkte sehr angespannt. “Hallo ihr. Elsa,” damit wand er sich an die Angesprochene, “Weißt du etwas von Maja? Sie reagiert weder auf meine Anrufe noch auf meine SMS. Weißt du, ob sie kommt?” Sein Blick wirkte verzweifelt. “Sie ist noch ziemlich sauer auf dich. Ich habe erst vorher mit ihr telefoniert. Sie meinte, dass sie nicht kommen wird. Tut mir Leid Viktor.” Elsa sah ihn entschuldigend an. Sie wusste ja, dass er Maja nicht wehtun wollte. Viktor sah nun noch niedergeschlagener aus als vorher. “Bist du dir sicher, dass sie gar nicht kommt?” “Ja Viktor.” “Nun dann… Ich setzte mich mal hin und schaue den Kickers zu. Falls du was von ihr hörst, gibst du mir dann bitte Bescheid?” Elsa nickte und beobachtete wie sich Viktor in ihrer Nähe niederließ.
 

“Er sieht wirklich fertig aus.” Kara blickte ihm hinterher. Conny nickte. “Mein Bruder ist auch total fertig. Er hat gestern den Großteil des Tages und der Nacht versucht Maja zu erreichen. Kaum zu glauben, wie sehr sie ihn beeinflusst. Früher waren ihm Mädchen egal und heute kann er ohne Maja fast nicht mehr.” Kara sah fragend von Conny zu Viktor. “Dein Bruder?” Conny sah nun zu Kara. “Ja, Viktor ist mein Bruder.” Conny musste grinsen. “Unserer Verhältnisse sind ein wenig kompliziert. Bei uns ist jeder mit jedem befreundet oder verwandt.” Sie zwinkerte Kara zu. Da ertönte der Startpfiff. Kara sah schmunzelnd zwischen Elsa und Conny hin und her, die plötzlich beide angespannt da saßen und total auf das Spiel konzentriert waren. Sie sah auch auf das Spielfeld und konnte ihre Augen nicht mehr von Reiko wenden. Sein Spiel hatte sich zu früher geändert. Sie wusste nicht woran es lag, aber er schien leichter zu spielen. Und das Zusammenspiel zwischen ihm und Gregor war ebenfalls prima. Schon in der ersten Halbzeit lagen die Kickers mit 2 zu 0 vorne.
 

Nach dem Abschlusspfiff stand es 3 zu 0. Die drei Mädchen saßen noch da und beobachteten die Kickers, die sich unten auf dem Spielfeld feiern ließen. Nach einer gewissen Zeit standen die Mädchen auf und liefen zu den Jungs. “Gut gespielt.” Kara schlug Reiko auf die Schulter. Dieser drehte sich um und nahm sie in die Arme, hob sie hoch und drehte sich mit ihr im Kreis herum. “Gewonnen, Kara wir haben gewonnen.” “Das habe ich mit bekommen. Du kannst mich runter lassen.” “Und wenn ich nicht mag?” Kara lief rot an. “Das solltest du aber.” “Na gut.” Lachend ließ er sie herunter. Als er dann aber ihre rote Wangen sah, wurde er ebenfalls leicht rot. Er räusperte sich. “Also, was denkst du?” “Du hast besser gespielt als früher Reiko. Sah gut aus.” Sie lächelte ihn an, behielt ihre Hände jetzt aber bei sich. Irgendwie war es gerade seltsam gewesen, als er sie hoch genommen hatten. Ihr Herz schlug stärker. Sie schüttelte verwirrt den Kopf. Reiko ging es ähnlich. Als es sie gerade im Arm hielt, hatte er sie gar nicht mehr gehen lassen wollen. Das lag wahrscheinlich daran, dass er sie einfach so lange nicht mehr gesehen hatte. “Du hast ja jetzt Zeit, noch mehr Spiele zu sehen.” Reiko grinste sie an.
 

“Wie meint er das Kara? Ich dachte du musst nachher wieder abreisen.” Conny, der Gregor ein Arm um die Hüfte gelegt hatte, sah Kara fragend an. “Ich bleibe die ganzen Ferien über hier. Nach der Sache gestern hat Rika gefragt, ob sie nicht mit Zarah mit gehen kann. Daher bekommt sie meine Zugfahrkarte und fährt nachher mit meiner Schwester und ihren Freundinnen zurück. Und an dem Tag, an dem das Finale ist fahre ich Heim und Rika kommt wieder hierher. Und da ich keine Klamotten da habe, darf ich noch shoppen gehen.” “Ich habe ja versucht meine Mutter zu überzeugen, dass wir Kara und Rika komplett tauschen, immerhin hätten wir den besseren Gewinn gemacht. Aber da wollte meine Mutter nicht mitmachen.” Reiko legte seinen Arm um Karas Schultern und zwinkerte ihr zu. “Schade eigentlich.” murmelte Elsa leise und alle sahen sie überrascht an. Elsa war normalerweise nicht so. Mit roten Wangen sah sie zwischen all den anderen hin und her. “Entschuldigt bitte. Das war gemein.” “Aber ehrlich.” murmelte Mario hinter ihr und gab ihr einen Kuss auf die Wange. ”Und jetzt stellt euch vor, was Maja darüber sagen würde, wenn sie hier wäre.” sagte Gregor und zwinkerte seiner Schwester zu die lachen musste. “Da hast du recht.” “Ich würde vorschlagen, dass wir duschen gehen und uns fertig machen. Die wo noch das Teufel Spiel sehen wollten können sich dann gemeinsam einen Platz suchen.” Mario sah seine Jungs an die nickten.
 

Zwanzig Minuten später setzten sich die Kickers gemeinsam mit den drei Mädchen. Keiner wollte sich das Spiel der Teufel entgehen lassen. Mario beugte sich zu Elsa hinunter, die vor ihm zwischen seinen Beinen saß und der er seine Arme um den Bauch gelegt hatte. “Was ist denn mit Viktor los?” Dieser sah unten auf dem Spielfeld etwas desorientiert aus. “Ich glaube, dass ihm die Sache mit Maja mehr ausmacht, als jeder von uns denken würde...” Elsa drehte sich so um, dass sie Mario in die Augen sehen konnte. Dabei stellte sie fest, wie nahe sie ihm war. Sie wurde leicht rot und auch Mario bekam Farbe auf seinen Wangen. Die beiden sahen sich tief in die Augen. “Küss sie einfach Käptain. Du darfst das inzwischen.” Kevin lachte laut auf, als Mario und Elsa plötzlich auseinanderfuhren. “Lass das Kevin.” Mario zog seine Mütze ein Stück tiefer und zog Elsa näher an seine Brust. “Später vielleicht.” flüsterte er ihr ins Ohr. Dann ertönte auch schon der Anpfiff.
 

Viktor war wirklich nicht bei der Sache. BlauWeiß war eine starke Mannschaft und Viktor hatte bereits zwei Tore durchgehen lassen. Zum Glück hatten die Teufel bisher immer ausgleichen können. “Also wenn das an Maja liegt, dann haben die Teufel wirklich ein Problem. Viktor kann sich überhaupt nicht konzentrieren.” Mario hatte Elsa ins Ohr geflüstert. Elsa sah stirnrunzelnd zu Viktor hinab. Dieser sah immer wieder ins Publikum und suchte jemanden, vermutlich Maja. In dem Moment stürmten die Stürmer von BlauWeiß wieder heran und schossen auf das Tor. Viktor sprang in die Richtung des Balls, aber zu spät. Der Ball fiel hinter ihm ins Netz. Viktor kniete auf dem Boden und schlug sauer mit seiner Faust auf den Boden.
 

“So kann das nicht weiter gehen.” Elsa langte nach ihrer Handtasche und zog ihr Handy hervor. Sie stand auf. “Ich bin gleich wieder da.” Sie tippte Conny auf die Schulter und lief los. Conny sah auf und lief ihr dann hinterher.
 

Als sie bei Elsa ankam, redete diese am Telefon auf Maja ein und versuchte sie zu überzeugen, dass sie herkam. Conny sah Elsa fragend an, die den Kopf schüttelte und die Augen verdrehte. Irgendwann nahm Conny Elsa das Handy aus der Hand. “Maja Hino. Wenn du jemals Gefühle für meinen Bruder hattest, dann bewege jetzt gefälligst deinen Hintern hierher. Du bist der Grund, dass die Teufel verlieren.” Dann legte sie auf und gab Elsa ihr Handy zurück. “Hier, Maja kommt.” “Danke dir. Und was denkst du, wie das Ganze jetzt ausgeht?” “Ich habe keine Ahnung. Ich hoffe, dass die beiden sich aussprechen können.” Conny sah Elsa an und hakte sich bei ihr ein. “Gehen wir zu den anderen Elsa und warten, bis Maja endlich da ist.” Elsa lächelte Conny an und ließ sich von ihr zu den anderen ziehen.
 

Als Maja am Fußball Platz ankam, wusste sie nicht so recht, was sie tun sollte. Sie war immer noch böse mit Viktor und ihrer Meinung nach war es auch immer noch vorbei zwischen ihnen und sie hatte nicht kommen wollen. Als aber Elsa angerufen hatte und sie flehend darum gebeten hatte, dass sie dringend kommen sollte, da Viktor ein Fehler nach dem anderen unterlief und sogar Conny auf sie eingeredet hatte, hatte sie sich überreden lassen. Eine Zeitlang stand sie etwas versteckt bei der Zuschauertribüne und beobachtete Viktor. Er konnte sich wirklich nicht konzentrieren. Nach einem Blick auf die Anzeige erkannte sie, dass es in der zweiten Halbzeit 3 zu 2 für BlauWeiß stand. Erschrocken riss sie die Augen auf und sah wieder auf das Spielfeld hinunter. Gerade griff BlauWeiß wieder an und schoss auf das Tor. Der einzige Grund, dass der Ball nicht in das Tor rein ging war, dass er an der Torlatte abprallte und wieder zurück in den Strafraum flog. Kurz darauf pfiff der Schiedsrichter und gab einen Elfmeter, da ein Teufelverteidiger einen der BlauWeiß Stürmer gefoult hatte. Als Majas Viktors verzweifelten Blick sah rannte sie zum Spielfeld vor. Sie war auf der Höhe von Viktors Tor und hielt sich mit den Händen an dem Zaun fest, der rund um das Spielfeld herum war. “Viktor.” rief sie laut. Als dieser seinen Namen hörte, sah er hoffnungsvoll in die Richtung, aus der der Ruf gekommen war. Als er Maja sah, konnte man von weitem die Erleichterung sehen, die über seine Gesicht glitt. “Maja.” sagte er leise und Maja konnte es mehr von seinen Lippen ablesen als hören. “Jetzt streng dich gefälligst an und gewinne. Ich bin doch nicht hier, um mir eure Niederlage anzusehen.” Viktor sah sie an und nickte. “Los Teufel. Gebt euer Bestes.” Eric und Gordon nickten Maja erleichtert zu. Ihnen war auch klar gewesen, dass ihr Käptain wegen Maja nicht bei der Sache gewesen waren und waren ebenso erleichtert wie Viktor. Als der gegnerische Stürmer dieses Mal auf das Tor schoss, fing Viktor den Ball mit einer Leichtigkeit auf. “Los Teufelsdreier. Zwei Tore noch bis zum Sieg.” Er schoss den Ball nach vorne, wo Gordon, Steve und Eric in gekonnt annahmen und auf das gegnerische Tor zustürmten.
 

Viktor lief, nach einem Blick nach vorne, zu Maja, die immer noch auf der anderen Seite des Zaunes stand und ihn ansah. “Maja.” Er legte seine Hand von der anderen Seite auf ihre. “Bitte lass uns nachher reden.” Flehend sah er sie an. Maja erwiderte seinen Blick und nickte. “Ich warte auf dich.” Erleichtert streichelte Viktor leicht mit seinen Fingern über ihre und lief zurück zu seinem Tor. Dieses Mädchen hatte wirklich eine seltsame Wirkung auf ihn.
 

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Elsa, Conny, Kara und die Kickers beobachteten angespannt, wie Viktor bombardiert worden war und der Schiri einen Elfmeter vergab. “Da ist Maja.” rief Conny plötzlich aufgeregt und deutete auf ein rothaariges Mädchen, dass zum Zaun lief und laut “Viktor.” rief. “Jetzt wird hoffentlich alles wieder gut.” murmelte Elsa. Mario, der sie immer noch im Arm hielt, beugte sich zu ihr hinunter. “Das denke ich auch. Lass den beiden einfach ihre Zeit. Bei uns beiden war das ja auch nicht immer so einfach.” Elsa nickte in seinen Armen, drehte sich plötzlich um und drückte ihre Lippen auf seine. Mario war überrascht, schloss seine Arme noch fester um sie und erwiderte ihren Kuss. “Wofür war der?” fragte er, als Elsa sich von ihm löste. “Weil du bei mir bist. Und das, obwohl es nicht immer einfach ist.” Elsa lächelte ihn an.
 

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Elsa war zu Maja gelaufen und stand hinter ihr, während die letzten Minuten des Spieles liefen. “Und jetzt?” Maja drehte sich nicht zu ihrer Freundin um. “Ich weiß es nicht Elsa. Ich denke, dass Viktor und ich erstmal miteinander reden müssen und rausfinden, was wir überhaupt von dieser Beziehung erwarten. Dann werden wir weitersehen.” Maja hatte ihren Blick die ganze Zeit über auf Viktor geheftet gehabt. Und dieser hatte alles aus sich herausgeholt. So gewannen die Teufel auch noch mit 4 zu 3. BlauWeiß verließ murrend das Feld. So früh waren sie noch nie bei einer Meisterschaft ausgeschieden. Viktor kam langsam auf Maja zu und sah sie an. Maja erwiderte seinen Blick, sagte aber auch nichts. “Ich lasse euch beide mal alleine.” sagte Elsa und ging zu den anderen zurück. Dort angekommen warf Conny ihr einen fragenden Blick zu. “Die beiden reden jetzt miteinander, mehr weiß ich jetzt auch noch nicht.” Elsa zuckte mit den Schultern. “Na gut. Aber jetzt zu schönen Dingen, Elsa. Hast du Lust morgen mit shoppen zu kommen? Kara braucht ja noch Kleidung.” Conny sah Elsa mit leuchtenden Augen an. “Ich glaube sie geht gerne shoppen, kann das sein?” Kara warf Elsa einen lachenden Blick zu. “Oh ja. Maja genau so. Also ich bin dabei. Wir hatten schon eine Weile keinen Mädchentag mehr.” Sie grinste Conny an. “Gibst du Maja noch Bescheid?” “Ich schreibe ihr eine SMS. Ich glaube nicht, dass wir sie in den nächsten Stunden erreichen.”
 

Elsa lief zu Mario, der mit ein paar der anderen Kickers zusammen stand und redete, und schlang die Arme von hinten um ihn. Die anderen Kickers schmunzelten und ließen ihren Käptain mit seinem Mädchen schnell alleine. Mario drehte sich zu Elsa um und zog sie in seine Arme. “Na?” “Maja und Viktor reden jetzt miteinander. Und ich habe morgen einen Mädchentag mit Conny und Kara. Und hoffentlich auch mit Maja.” Elsa lächelte ihn an. “Dann hast du morgen gar keine Zeit?” “Ich weiß noch nicht. Aber du wirst sowieso trainieren, daher sollte das doch in Ordnung sein, oder?” Elsa hatte den Schirm an Marios Mütze gepackt und zog ihn zu sich. “Natürlich ist das in Ordnung,” Mario grinste seine Freundin an. Dann griff er nach ihrem Handgelenk und zog ihre Hand von seiner Mütze weg. “Dann muss ich mir meine Streicheleinheiten eben jetzt schon holen.” Er beugte Elsa leicht nach hinten und drückte seinen Mund auf ihren. Elsa klammerte sich an ihm fest und musste kichern. Als hinter ihnen die Kickers mit jubeln begannen, löste sich Mario mit roten Wangen von Elsa. Diese drückte ihren roten Kopf in seine Halsbeuge. “Hebt euch das mal fürs Schlafzimmer auf Käptain.” “Ruhe Kevin.” Gregor gab Kevin für den Spruch einen leichten Schlag auf den Hinterkopf. “Hey Gregor. Was sollte das denn?” Kevin rieb sich seinen Kopf und sah Gregor an. “Du weißt doch, keine Sprüche über meine Schwester.” Gregor sah Kevin mit hochgezogenen Augenbrauen an. “Aber dann macht es doch gar keinen Spaß.” murmelte Kevin jetzt vor sich hin, während die anderen lachten.
 

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Am nächsten Tag saßen die vier Mädchen zusammen in einem Cafe und ließen sich ein Eis schmecken. Neben ihnen türmten sich die Shopping-Tüten. “Also seid ihr wieder zusammen, Maja?” Conny sah sie fragend an. Maja, die sich gerade Eis in den Mund geschoben hatte nickte. “Mmh.” Dann schluckte sie. “Ja. Wir haben gestern noch ziemlich lange miteinander gesprochen. Und Viktor hat versprochen, dass er versuchen wird, mich nicht zu vernachlässigen. Immerhin hat er bald Abschussprüfungen an der Schule und dann wird es schon mit dem Fußball heftig. Ich akzeptiere völlig, dass Fußball so wichtig für ihn ist, aber sobald er Schule und Fußball komplett über mich stellt bin ich weg. Das weiß er jetzt.” Elsa musste leise lachen. “Das Gespräch hatten Mario und ich auch vor einer Weile.” “Und was kam dabei raus?” Maja sah sie fragend an. Als Elsa aufblickte sah sie, dass auch Conny und Kara sie fragend ansahen. Elsa grinste. “Mario und ich haben halt darüber gesprochen, dass er mich wegen dem Fußball nicht vernachlässigen darf. Da waren wir spazieren und wollten noch den Sonnenuntergang ansehen. Deshalb sind wir in den Park hochgelaufen, an die Stelle, an der die Kickers normalerweise trainieren. Und da waren Kevin, Reiko, Christoph und die Zwillinge und haben noch ein bisschen trainiert. Wir sind also da hoch gekommen und kaum das ich mich versehen konnte, stand Mario im Tor und hat mit den anderen mitgemacht.” “Und was hast du gemacht?” Kara sah sie fassungslos an. “Ich habe mir die Zwillinge geschnappt und sie dazu gezwungen, den Sonnenuntergang mit mir anzusehen. Kurz bevor die Sonne voll untergegangen ist, ist Mario aufgetaucht. Ich habe zu ihm gemeint, dass ich mir einen Ersatz für ihn gesucht habe. Und dann habe ich ihn gefragt, ob er sich noch erinnern kann, was er mir Minuten vorher erst versprochen hat.” “Und konnte er?” Conny begann ihr Eis zu verrühren und sah dabei immer noch Elsa an. “Als es ihm eingefallen ist, ist er knallrot geworden. Es war ihm wirklich peinlich. Ich habe den Sonnenuntergang voll mit den Zwillingen angesehen. Ob es den beiden so recht war, weiß ich nicht mehr. Aber die mussten da durch.” Elsa kicherte. Maja stimmte mit ein. “Ich würde sagen, falsche Zeit, falscher Ort für die Beiden.” “Oh ja. Und Mario hatte danach ein echt schlechtes Gewissen. Damit ziehe ich ihn auch heute noch manchmal auf.” Elsa löffelte ihr Eis auf.
 

“Wie seit ihr eigentlich zusammen gekommen Maja? Conny und Elsa haben mir ihre Geschichte gestern schon erzählt. Jetzt interessiert es mich bei Viktor und dir auch noch.” Kara lächelte Maja an. “Oh, dass ist die romantischste Geschichte, die du je gehört hast Kara.” fing Conny an, noch bevor Maja etwas sagen konnte. “Genau. Es war ungefähr so. Wir haben geredet und plötzlich kommt Viktor daher und wirft sie sich über die Schulter.” Elsa grinste Kara an und Conny sprach weiter. “Und dann hat er sie in seine Höhle geschleppt und so was wie Ich und du, Paar gesagt, nicht wahr?” “Genau, wie ein Neandertaler. Wir können ja froh sein, dass er sie nicht an ihren Haaren hinter sich her geschleift hat.” Elsa konnte nicht mehr und prustete los. “Hör nicht auf die beiden, Kara. Es war schon anders.” Maja schüttelte ihren Kopf über ihre beiden Freundinnen, die lachend dasaßen. “Aber nicht viel.” brachte Elsa noch hervor, bevor sie wieder zu lachen begann. Maja grinste. “Okay, ich gebe es zu. So im Großen und Ganzen trifft es das ungefähr.” “Jetzt bin ich doch gespannt.” Kara beugte sich zu Maja hinüber und sah sie lächelnd an.

27

Ehe man es sich versah, hatten sowohl die Kickers als auch die Teufel das Achtel- und das Viertelfinale gewonnen und sollten im Halbfinale nun gegeneinander spielen. Beide Mannschaften freuten sich sehr auf das Spiel. In den letzten Meisterschaften hatten sie nicht gegeneinander antreten können und im Jahr davor war es den Kickers gelungen, die Teufel zu schlagen und hatten danach im Halbfinale gegen die Superstars verloren. Natürlich war es nun das Ziel beider Mannschaften, ins Finale zu kommen und die Meisterschaften zu gewinnen.
 

Dadurch, dass sowohl die Kickers als auch die Teufel jeden Tag mehrere Stunden trainierten, verbrachten die vier Mädchen fast jeden Tag miteinander. Die Zeit war sehr schnell herumgegangen. Kara wusste jetzt schon, dass sie die Mädchen wirklich vermissen würde wenn sie wieder heimfahren würde, sie hatten sich miteinander angefreundet. Und auch Reiko würde sie noch mehr vermissen als vorher schon. Sie hatte es sehr genossen, jeden Tag Zeit mit ihm zu verbringen. Abends waren sie immer noch ewig wach im Bett gelegen und hatten geredet. Reiko hatte eine Matratze in seinem Zimmer auf den Boden gelegt, auf der er geschlafen hatte und hatte Kara sein Bett überlassen.
 

An dem Tag, an dem das erste Halbfinale stattfand, an dem die Kickers und die Teufel gegeneinander antraten, waren alle Spieler sehr aufgeregt. “Ist euch klar, dass ihr vor dem heutigen Spiel aufgeregter seit, als bei all den anderen Spielen?” fragte Conny Gregor, der aufgeregt durch die Gegend rannte. Elsa und Kara, die vor Conny auf dem Boden saßen nickten. “Conny hat recht.” Elsa lächelte Mario an, der die ganze Zeit auf das Tor starrte und dabei an seinen Handschuhen herumzerrte, ohne dass es ihm auffiel. “Es geht ja um einiges.” sagte Reiko, der sich neben Kara fallen ließ und anfing, ihr den Rücken zu massieren. “Nicht dass ich mich beschweren möchte Reiko, aber wäre es nicht sinnvoller, wenn ich das bei dir machen würde?” “Danke für das Angebot Kara, aber ich muss mich beschäftigen.” “Na dann mach weiter. Ich werde dich nicht aufhalten.” Genussvoll schloss Kara ihre Augen.
 

Elsa stand auf, setzte sich neben Mario und legte ihre Hand auf seine, da er wieder begonnen hatte, an seinen Handschuhen herumzuzupfen. “Nicht.” sagte sie leise und lächelte ihn an. Mario musste ebenfalls lächeln und zog sie an sich. “Danke.” flüsterte er ihr ins Ohr. “Warum macht dich das Spiel nervöser als alle anderen bisher? Und erkläre mir nicht, dass es nur daran liegt, dass es sich um das Halbfinale handelt.” Elsa kuschelte sich in Marios Arme. Dieser sah sie erstaunt an. “Du hast recht. Es liegt nicht nur am Halbfinale, obwohl auch dass schon ziemlich nervenaufreibend ist. Wir spielen gegen die Teufel. Und dann noch bei einem solch wichtigen Spiel. Das macht jeden von uns nervös, auch Gregor, denn sonst nichts nervös macht.” Elsa warf einen Blick zu ihrem Bruder und musste Mario recht geben. Er war zappeliger als sonst und nicht einmal Conny konnte ihn dazu bringen, dass er sich beruhigte. Mario sprach weiter. “Die Teufel sind sehr stark und auch wenn ich kaum noch Tore durchlasse ist es immer sehr schwer, eines gegen Viktor zu schießen. Und das ist das, was uns allen Angst macht. Dass wir Tore kassieren, aber nicht ausgleichen können. Und ja, wir wissen inzwischen, dass man uns als den Teufeln ebenbürtig bezeichnet, trotzdem mussten wir schon zu viele Niederlagen gegen sie einstecken, um völlig sorglos ins das Spiel gehen zu können.” Elsa drehte sich um und wischte mit ihrem Daumen über die Falte zwischen seinen Augenbrauen. “Ich werde euch ganz besonders doll die Daumen drücken mein Schatz.” Sie küsste ihn sanft auf die Lippen und brachte Mario zum Lächeln. “Ich bin mir sicher, dass das schon helfen wird.” sagte er leise zu ihr.
 

Irgendwann war es soweit und die beiden Mannschaften standen sich auf dem Platz gegenüber. Sie verbeugten sich voreinander und Viktor drückte Mario die Hand. “Auf das der Bessere gewinnen wird.” “Wir geben unser Bestes Viktor.” Wir auch, verlasse dich darauf.” Viktor zwinkerte Mario zu, nickte Gregor zu und ging zu seinem Tor. Die Kickers hatten Anstoß und kaum dass der Startpfiff erklungen war, stürmten sie auf Viktors Tor zu.
 

Elsa beugte sich zu Maja hinüber, mit der sie sich getroffen hatten und die nun gemeinsam mit ihnen dasaß. “Eigentlich dürftest du gar nicht bei uns sitzen, du Feind.” Maja grinste ihre Freundin an. “Jetzt komm. Nur weil ich jetzt meinen Freund anfeuere, heißt dass ja noch lange nicht, dass ich komplett gegen die Kickers bin. Nur ein kleines bisschen halt.” “Vorsicht. Du bist von deinem Feind umgeben.” sagte Kara auf Majas anderer Seite und grinste sie an. “Ich bin ja schon vorsichtig. Und ganz alleine bin ich auch nicht oder Conny? Du feuerst doch auch immer noch deinen Bruder an.” “Schau mich nicht so an Maja. Bei diesem Spiel stehe ich ganz auf Gregors Seite. Das letzte Mal waren wir noch nicht zusammen, da konnte ich nicht nur ihn anfeuern. Jetzt aber schon. Also stehst du dieses Mal ganz alleine da.” Sie zwinkerte Maja zu. “Dann muss ich ja noch lauter schreien als ihr.” Maja stand auf und legte ihre Hände in einem Trichter vor ihren Mund. “Schnell, haltet sie auf.” Elsa sprang auf und legte ihre Arme um Maja um sie runter zu ziehen. Diese hatte schon angefangen zu schreien. “Los Teufel, schießt ein Tor.” “Dann müssen wir einfach nur laut genug dagegen anschreien.” Kara sprang auf und fing ebenfalls zu schreien. “Kickers hinterher, ein Tor mehr.” Elsa und Conny ließen sich mit hochroten Köpfen vor den beiden auf den Boden sinken. “Oh man.” murmelte Conny und Elsa konnte ihr nur zustimmen. “Vermutlich gewinnt keine der Mannschaften, weil sie die ganze Zeit nur zu den beiden schauen müssen.” “Das könnte auch passieren.” musste Conny Elsa schmunzelnd recht geben.
 

Nachdem es in der Halbzeit 0 zu 0 stand, konnten beide Mannschaften in der zweiten Halbzeit jeweils noch ein Tor schießen. Bei Gregor war der Jubel natürlich groß, als er es schaffte, gegen Viktor ein Tor zu verwandeln. Da es 1 zu 1 stand, ging das Spiel in die Verlängerung. Kurz vor Abpfiff der zweiten Verlängerungshalbzeit, konnte der Teufelsdreier ein Tor schießen, so dass die Kickers 1 zu 2 verloren, da keine Zeit für den Ausgleich mehr war. Mario war trotzdem sehr stolz auf seine Mannschaft. Gegen die Teufel so knapp zu verlieren war ein sehr gutes Ergebnis und das im Halbfinale.
 

Viktor ging auf Gregor zu. “Gutes Spiel.” “Ja, das stimmt. Es war wie immer ein Vergnügen, gegen dich zu spielen, auch wenn wir verloren haben.” Viktor nickte dem Kleineren zu und suchte dann im Publikum nach Maja. Natürlich hatte er vorher ihre Anfeuerungsschreie gehört. Als er sie jetzt entdeckte, konnte er nur lachend den Kopf schütteln. Sie war eindeutig verrückt, vermutlich passte sie deshalb so gut zu ihm.
 

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Abends hatten sich die Kickers und die Teufel mal wieder am Strand versammelt, um zum einen den Sieg der Teufel zu feiern und dass diese nun im Finale waren. Hätten die Kickers gewonnen, hätten sie einfach ihren Sieg gefeiert. Dann feierten sie noch die Ferien und auch ein wenig den Abschied von Kara. Sie würde am Sonntag nach dem Finale nach Hause fahren, nur noch drei Tage. Traurig saß sie im Kreis der Personen, die sie in den paar Tagen lieb gewonnen hatte. “Hey, was schaust du denn so trübselig aus der Wäsche.” Reiko setzte sich neben sie und reichte ihr etwas zu essen. “Weißt du, bald geht es wieder heim. Und ich würde am liebsten hier bleiben. Bei euch, bei dir.” Sie sah Reiko in die Augen. Dieser sah Kara an und streichelte ihr sanft über die Wange. “Du kommst einfach wieder. Oder wir überreden unsere Eltern doch noch, dass wir dich und Rika tauschen.” Kara lief eine Schauer über den Rücken, als Reiko sie an der Wange berührte. Sie hatte angefangen, ihn in den letzten Tagen anders zu sehen. Sie wusste nicht, woran es lag. Vielleicht daran, dass sie die Zeit mit Menschen verbracht hatte, die in glücklichen Beziehungen waren. Oft hatten sie etwas zu acht unternommen und dadurch die drei Pärchen miterlebt. “Ich glaube nicht, dass unsere Eltern da mitmachen. Und außerdem liebe ich meine Mutter viel zu sehr, als dass ich Rika komplett bei ihr lassen möchte.” Kara lächelte Reiko entschuldigend an. “Da hast du recht. Schade eigentlich.” Er legte Kara seinen Arm um die Hüfte und rutschte ganz nahe an sie heran. Kara war sich sicher, dass es ihm nichts ausmachte und nur sie durch seine Nähe so verunsichert war. Schnell stand sie auf. “Ich schaue mal nach Elsa und Maja.” Sie lächelte Reiko an und machte sich mit dann mit stark schlagendem Herzen auf den Weg. Wann hatte sie angefangen Reiko anders zu sehen, als ihren besten Freund? Dieser sah ihr nachdenklich hinterher.
 

Verwirrt setzte sie sich zu Maja und Elsa, die am Lagerfeuer saßen und die Köpfe zusammen gesteckt hatten. “Wo ist Conny?” fragte Kara. “Die ist mit Gregor unterwegs.” Elsa lächelte Kara an. Dann sah sie sie fragend an. “Was ist los Kara? Irgendetwas beschäftigt dich.” “Sieht man mir das so deutlich an?” “Nicht unbedingt. Aber ich habe manchmal das Gefühl, dass Elsa in Menschen wie in offenen Büchern lesen kann,” antwortete Maja, “Also, was ist los?” “Ich weiß nicht.” Kara schüttelte den Kopf und legte ihren Kopf in ihre Hände. “Ist es wegen Reiko?” fragte Elsa leise nach. “Woher weißt du...?” Kara sah sie erstaunt an. “War eigentlich mehr geraten als gewusst. Du hast ihn in den letzten Tagen immer mit so einem eigenartigen Blick hinterher gesehen, wie als ob du selber nicht weißt, was eigentlich los ist.” Elsa zuckte mit ihren Schultern und sah ins Lagerfeuer. “Ich nehme an, dass genau das das Problem ist. Ich weiß nicht, was los ist. Reiko ist mein bester Freund und plötzlich sehe ich in ganz anders.” “Das passiert halt, wenn man verliebt ist. Man sieht den Gegenüber ganz anders.” Maja legte ihre Arme um ihre Knie und sah ebenfalls in Lagerfeuer. “Ich kann nicht in Reiko verliebt sein. Wir haben es einmal probiert und da hat es nicht geklappt. Und ich glaube nicht, dass er in mich verliebt ist.” Kara hatte einen roten Kopf bekommen. “Ich kenne Reiko nicht lange genug, um zu wissen, wie er mit Mädchen umgeht, in die er verliebt ist. Aber für dich würde er alles machen. Ständig muss er dich berühren und immer ist er in deiner Nähe.” Elsa sah ihre Freundin an. “Und selbst wenn es vor Jahren nicht geklappt hat, wer weiß, ob es nicht dieses Mal gut gehen wird. Immerhin seit ihr älter geworden.” Maja warf Kara ebenfalls einen Blick zu. “Ich weiß nicht. Woher weiß man, ob man wirklich verliebt ist?” Kara sah die beiden fragend an.
 

“Lass mich überlegen. Woran habe ich gemerkt, dass ich in Mario verliebt bin?” Elsa starrte nachdenklich ins Lagerfeuer. “Nun gut, zum einen natürlich daran, dass ich ständig an ihn denken musste und er mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen ist. Dann bin ich in seiner Nähe immer rot geworden und habe kein vernünftiges Wort mehr herausbekommen und mein Herz hat immer stärker geschlagen. Und wenn ich mit ihm alleine war, wollte ich, dass die Zeit nicht mehr endet. Leider ist das nicht so oft vorgekommen.” Kara starrte ebenfalls nachdenklich ins Feuer. Konnte es tatsächlich sein, dass sie sich in ihren besten Freund verliebt hatte? Und das, obwohl sie schoneinmal festgestellt hatten, dass sie beide als Paar nicht so gut funktionierten wie als Freunde? Und was war, falls Maja recht hatte und es dieses Mal anders war? Kara schüttelte ihren Kopf. “Was für ein Stress.” stöhnte sie und erntete leises Gelächter ihrer Freundinnen. “Ja, das kennen wir.” Maja lächelte sie mitfühlend an. “Mit unseren beiden war es auch nicht einfach, bevor wir zusammen gekommen sind. “Reden wir bitte über etwas anderes.” bat Kara die zwei. Den restlichen Abend machte sie sich genug Gedanken um sich und Reiko.
 

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Als Kara nachts mit Reiko nach Hause ging, blieb er plötzlich stehen. “Kara. Ich möchte jetzt wissen, was heute mit dir los ist.” Kara sah ihn mit roten Wangen an. “Was sollte denn los sein?” Sie lächelte ihn schief an. Hatte er soviel mitbekommen? “Es ist alles in Ordnung.” Sie lief weiter. Reiko sah ihr mit gerunzelter Stirn hinterher, dann lief er hinter ihr her und packte sie an ihrem Arm. Er zog sie zu sich herum, dass er ihr in die Augen schauen konnte und legte seine Hände auf ihre Oberarme. “Du lügst. Du bist mir den ganzen Abend aus dem Weg gegangen. Immer wenn ich in deine Richtung gelaufen bin, bist du weggelaufen. Du fährst in drei Tagen Heim und die Zeit würde ich eigentlich noch gerne im Guten mit dir verbringen. Also, was ist los?” Kara sah ihn mit stark schlagendem Herzen an, er war ihr so nahe. “Ich weiß nicht. Alles, ich,... du...” “Was ist mit mir?” Reiko sah ihr tief in die Augen. “Du… du machst mich nervös.” “Ich mache dich nervös Kara?” Reiko sah sie verwirrt an. “Warum denn das? Ich bin es doch, dein bester Freund und das schon viele Jahre.” Reiko streichelte ihr sanft über die Wange. “Wenn du nur mein bester Freund bist, dann sei nicht so zu mir.” “Was meinst du?” “Fass mich nicht so an. Berühre mich nicht ständig. Und sieh mich nicht so an.” Kara machte einen Schritt nach hinten. Sie kam aber nicht weit, da Reiko sie mit einer Hand immer noch festhielt und einfach wieder einen Schritt auf sie zuging.
 

“Und wenn ich nicht anders kann?” fragte Reiko leise und sah ihr tief in die Augen. Er streichelte ihr wieder über die Wange. “Du hast gesagt, dass du mein bester Freund bist. Und so etwas macht man nicht als reiner Freund. Das macht man nur, wenn da mehr ist.” Kara sah weg, so dass sie ihm nicht mehr in die Augen sehen musste. Reiko schüttelte leicht den Kopf. “Aber zwischen uns ist ja mehr als eine einfache Freundschaft. Wir sind beste Freunde und wir kennen uns in und auswendig.” “Genau. Wir sind beste Freunde, mehr nicht.” Kara lief nochmals rückwärts und dieses Mal ließ Reiko sie los und sah ihr nur hinterher. “Kara… wir haben es versucht und es hat nicht geklappt, dass weißt du genau so gut wie ich.” Reiko wusste nicht, was er sagen sollte. Kara sah ihn flehend an. “Und was ist, wenn es dieses Mal anders wäre? Wir haben es vor drei Jahren versucht. Inzwischen haben wir beide uns verändert.” “Und wenn es wieder nicht klappt, dann ist unsere Freundschaft endgültig kaputt Kara. Bist du bereit dieses Risiko einzugehen? Denn dann würden wir uns endgültig verlieren.” Reiko sah Kara tief in die Augen. War bei ihr tatsächlich auch mehr? Seid sie hier war, hatte er die Augen nicht mehr von ihr wenden können. Und das er sie tatsächlich ständig berühren musste war, weil er sich sicher gehen wollte, dass sie tatsächlich da war. Sein Herz schlug stärker, wenn er in ihrer Nähe war. So auch jetzt.
 

“Willst du dieses Risiko wirklich eingehen Kara?” “Unsere Freundschaft ist nicht mehr wie früher Reiko, dass weißt du selber auch. Sie hat sich verändert, nein wir haben uns verändert. Und sei ehrlich, wenn ich am Sonntag gehe, wie oft würden wir noch voneinander hören? Nicht, weil wir nicht wollen, sondern weil keiner von uns weiß, wie wir mit dem Ganzen hier umgehen sollen. Zwischen uns ist etwas anders. Nein, unsere Gefühle füreinander sind anders als früher. Ich bin mir sicher, dass es dir auch nicht anders geht.” Kara war wieder einen Schritt auf Reiko zugegangen und sah ihn an. Wenn sie jetzt nicht offen reden würde, würde sie sich vermutlich nie wieder trauen. “Unsere Freundschaft ist vermutlich schon zu Ende Reiko, denn so wie sie war, wird sie nie wieder sein.” Tränen glitzerten in ihren Augen. Sie wollte Reiko nicht verlieren, dass wusste sie. Aber so wie bisher ging es nicht mehr weiter.
 

Reiko sah Kara an. In ihm kämpfte alles miteinander. Sie hatte recht, die Freundschaft würde nie mehr so sein, wie sie war, bevor er umgezogen war. “Wir werden nie wissen, ob es geklappt hätte, wenn wir es nicht versuchen würden. Und wenn wir es nicht versuchen, dann haben wir uns auf jeden Fall verloren.” Kara trat noch einen Schritt auf ihn zu. Sie streckte zögernd ihre Hand aus. Reiko sah auf ihre Hand und dann in ihre Augen. Was sollte denn passieren? Wenn sie nicht zusammen passen würden, hatten sie es zumindest versucht. Und wenn sie es gar nicht versuchen würden, würde er vielleicht die Liebe seines Lebens verpassen. Noch während er darüber nachdachte, streckte er bereits wie von selbst seine Hand nach ihrer aus und ergriff sie. Dann zog er Kara leicht zu sich. Als sie wieder direkt vor ihm stand, streichelte er ihr mit seiner freien Hand wieder sanft über die Wange. “Wenn wir es nicht versuchen würden, wüssten wir ja nicht, ob es dieses Mal doch funktionieren würde, nicht wahr?” fragte er heiser. Kara sah zu ihm auf, ihr Herz hämmerte gegen ihren Brustkorb. Reiko senkte seinen Kopf und fuhr leicht mit seinen Lippen über Karas. Dann zog er seinen Kopf wieder zurück. Als Kara ihre Augen öffnete, die sie gerade geschlossen hatte, suchte er ihren Blick. Er senkte wieder seinen Kopf und dieses Mal küsste er sie länger. Alles in ihm schien durchzudrehen. Das hatte er nicht erwartet.
 

Kara unter ihm ging es ähnlich. Dieser Kuss fühlte sich einfach richtig an. Eine Weile standen sie so im Park und küssten sich. Irgendwann lösten sie sich voneinander. “Und wie soll es jetzt weitergehen?” fragte Kara leise. “Ich würde sagen, dass wir die nächsten Tage noch gemeinsam genießen. Und danach müssen wir weiter sehen.” Reiko nahm ihre Hand fest in seine und begann loszulaufen. “Ich wollte eigentlich nie eine Fernbeziehung…. Und jedesmal fünf Stunden Zugfahrt pro Strecke auf sich zu nehmen wird schon heftig.” Kara sah Reiko von der Seite an. “Das hättest du dir überlegen sollen, bevor du dich entschlossen hast, dass wir es versuchen sollen. Wir zwei bekommen dass schon hin. Wir werden uns halt oft in den Ferien sehen. Und telefonieren und skypen. Nächstes Jahr machen wir beide unseren Abschluss und dann habe ich sowieso vor studieren zu gehen. Ich kann mir etwas in deiner Nähe suchen.” Kara begann aufgrund Reikos entschlossenen Worten zu lächeln. “Oder ich suche mir hier einen Studienplatz. Immerhin habe ich hier schon Freunde gefunden. Und du willst ja sicher bei den Kickers bleiben, wenn es diese bis dahin noch gibt.” “Du hast sie doch kennengelernt. Meinst du, dass die aufgeben Kara?” Lächelnd sah Reiko zu ihr hinunter und zog sie enger an sich, so dass er seinen Arm um sie legen konnte. Kara musste ebenfalls lächeln und schmiegte sich an ihn.
 

Als sie dann bei Kuns angekommen waren machten sich beide fertig. “Wenn du willst schlafe ich in Rikas Zimmer.” Reiko sah Kara fragend an. “Warum das?” Kara sah ihn verständnislos an. “Weil es jetzt ja anders zwischen uns ist. Und da möchtest du ja vielleicht nicht, dass ich hier auf dem Boden schlafe.” “Bleib doch hier. Du… du musst auch nicht auf dem Boden schlafen. Dein Bett ist ja groß genug.” Kara sah Reiko nun mit großen Augen an. “Meinst du wirklich Kara?” Reiko sah sie mit großen Augen an. “Du hast selber gesagt, dass ich nur noch ein paar Tage da bin. Du musst entscheiden. Ich schlafe sowieso hier im Bett.” Kara lächelte ihn an. Reiko sah sie noch einen Moment unsicher an, dann sah er Karas funkelnden Blick und stand auf. “Diese Einladung kann ich ja schlecht ausschlagen.” Er lächelte sie an und ging auf sie zu.

28

Am nächsten Tag fand das zweite Halbfinale statt. Die Teufel waren natürlich da, um herauszufinden, wer ihr Gegner im Finale war und Mario und Gregor interessierte dies natürlich auch, daher waren auch sie bei dem Spiel dabei. Es war klar, dass sie die Teufel auch im Finale anfeuern würden. Und die Mädchen wurden von ihren Jungs mitgeschleift, natürlich freiwillig - weder Mario noch Viktor oder Gregor würden ihre Freundinnen zwingen mitzugehen.
 

“Wollte Reiko nicht auch kommen?” Elsa sah Mario fragend an. Eigentlich dachte sie, dass Kara mit Reiko auch hatten kommen wollen. “Der hat mir vorher eine SMS geschrieben, dass sie doch nicht kommen.” Mario sah seine Freundin lächelnd an. Gregor, der auf Marios anderer Seite lief sah zu Elsa hinüber. “Gestern hatte er eigentlich schon gemeint gehabt, dass sie dabei sein wollten. Aber wenn nicht, sehen wir sie heute Abend.” “Das stimmt natürlich auch.” Elsa grinste ihren Bruder an. Sie hatten sich für einen Spieleabend verabredet. Viktor wollte heute Abend etwas mit seinen Freunden machen und daher waren er und Maja nicht dabei. Dann wären sie mit Kara und Reiko trotzdem zu sechst.
 

“Da vorne sind sie.” Gregor deutete auf die Teufel, bei denen auch Conny und Maja saßen. “Wie schön. Dann kann ich endlich wieder mit Maja und Conny reden.” Elsa winkte den beiden zu, die zurückwinkten. “Du hast doch gestern schon viel mit ihnen geredet.” Mario sah seine Freundin verwirrt an. “Und? Uns fällt immer etwas ein, über das wir reden können. Wir verbringen unsere Zeit nunmal gerne miteinander.” Elsa grinste ihn an. Gregor warf Mario einen Blick zu. “Seien wir einfach froh, dass sie sich so gut verstehen. Sonst wäre es für uns vermutlich nicht so lustig.” “Da hast du recht Gregor.” Mario beobachtete seine Freundin grinsend, die vorgesprungen war und Maja und Conny zur Begrüßung umarmte. “Am Besten wir sagen gar nichts darüber und genießen es. Es könnte nämlich wirklich schlimmer sein.” Nun grinste er Gregor an. Dieser beobachtete die drei Mädchen lächelnd. Einige Minuten später wand er sich an Mario. “Meinst du, dass ich einfach dazwischen gehen und meine Freundin begrüßen kann? Ich bin mir nicht so sicher, ob sie schon realisiert hat, dass ich da bin.” “Ich glaube schon, dass sie es weiß. Nur sind ihre Mädchengespräche wichtiger. Ich würde mich jetzt fast nicht mehr hintrauen.” Mario beobachtete die drei. “Was schaut ihr denn so?” Viktor war hinter ihnen aufgetaucht und schaute nun auch fragend in die Richtung der drei. “Wir überlegen uns, ob es ungefährlich ist einfach hinzugehen und etwas zu sagen. Ich konnte Conny noch nicht begrüßen.” Gregor grinste Viktor an. Dieser zuckte nun nur mit den Schultern. “Ich würde mich nicht trauen. Bei Maja muss man auf alles gefasst sein.”
 

Wie als ob die Mädchen gemerkt hätten, dass über sie gesprochen wurde, sahen sie in die Richtung der Jungs. “Und was meint ihr, über was die jetzt reden?” Maja legte ihren Kopf schief und grinste Viktor von weitem an. “So wie die uns ansehen, scheinen ja wir das Thema zu sein.” Conny kicherte leise. “Vorher haben die beiden gemeint, dass wir ja gestern schon genug miteinander geredet hätten.” Elsa musste schmunzeln. Die drei sahen schon lustig aus, wie sie in ihrer Richtung schauten. “Wir haben nie genug zu reden. Wissen die das?” Conny sah Elsa lachend an. “Sie werden eine Ahnung haben.” meinte Elsa. “Außerdem schaut Gregor immer so fragend in deine Richtung. Willst du ihm nicht mal Hallo sagen, Conny?” “Sollte ich vermutlich,” Conny stand auf. “Wie als ob er sich nicht hierher trauen würde, oder?” Sie zwinkerte Elsa und Maja noch zu und ging auf ihren Freund zu, der sie schon fast erleichtert ansah.
 

“Wo ist Kara, Elsa? Und in dem Rahmen auch Reiko.” Maja sah ihre Freundin fragend an. “Reiko hat Mario vorher eine SMS geschrieben, dass sie nicht zu dem Spiel kommen.” Elsa sah sie lächelnd an. “Aber gestern meinte Kara ja noch, dass sie auf jeden Fall kommen würde. Ich wollte eigentlich nochmal mit ihr reden. Ich hatte fast das Gefühl, dass wir zu sehr auf sie eingeredet haben bezüglich Gefühlen und so.” Maja blickte nun zerknirscht drein. “Und so etwas aus deinem Mund Maja. Wirst du etwa erwachsen?” Elsa grinste sie an. Normalerweise war es Maja, die sich in Beziehungen einmischte und nun hatte sie ein schlechtes Gewissen, obwohl sie wie immer gewesen war. “Ach quatsch. Du weißt hoffentlich, wie ich das meine.” Maja stieß Elsa ihren Ellenbogen in die Rippen, als diese laut zu lachen begann.
 

Mario und Viktor sahen in die Richtung der beiden, als Elsa laut zu lachen begann und Maja ihr ihren Ellenbogen in die Rippen haute, bevor auch sie zu lachen begann. “Die würde ich doch gerne verstehen.” Viktor sah sie fragend an. “Vergiss es Viktor. Ich verstehe Elsa bis heute nicht immer. Und dann müssen wir von Maja gar nicht erst anfangen. Die ist nämlich noch viel… sagen wir mal komplizierter.” Mario schüttelte den Kopf. “Du kannst es ruhig beim Namen nennen Mario. Sie ist noch viel verrückter, als jede andere Frau auf diesem Planeten. Das war mir aber schon vorher klar.” Viktor grinste Mario an, der zu ihm aufschaute und das Grinsen erwiderte. “Verrückt wollte ich eigentlich nicht sagen, aber wo du recht hast...”
 

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Das Halbfinale gewannen die Superstars, was abzusehen war, immerhin waren diese schon mehrere Jahre die Gewinner der Meisterschaften. “Hoffen wir einfach, dass unser letztes Spiel gegen die nicht schon voraussagend für dieses Finale war.” sagte Gordon, der sich noch gut an die Niederlage erinnern konnte. “Das ist jetzt ein neues Spiel Gordon. Wir werden dass schon schaffen.” Viktor sah seinen Mannschaftskameraden aufmunternd an. Das Finale würde hart werden.
 

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Abends trafen sie sich bei Daichis. Elsas und Gregors Eltern waren mal wieder unterwegs und so hatten die beiden sturmfrei. “Ich bin unseren Eltern wirklich dankbar, dass sie soviel unternehmen.” sagte Gregor zu Elsa, als er Knabbersachen in Schüsseln verteilte. “Ich auch.” Elsa grinste ihren Bruder an. “Wir auch oder Mario?” Conny verteilte die Schüsseln, die Gregor ihr reichte. “Doch schon.” Dann flüsterte er Elsa ins Ohr. “Schon alleine wegen dir. Denn sonst gäbe es dich ja nicht.” Elsa bekam rote Wangen und lächelte Mario an.
 

“Was wollen wir eigentlich spielen?” Gregor ging auf den Schrank zu, in dem die Familie Daichi ihre Spiele aufbewahrte. “Schwarzer Peter.” meinte Mario und grinste Elsa an, deren Wangen jetzt noch röter wurden. “Haben wir nicht hier.” Gregor blickte auf und sah, wie Mario seine Schwester angrinste, die rot geworden war. “So wie ihr zwei euch anseht, war das eher etwas Unsanständiges und davon, lieber Mario, will ich eigentlich nichts hören.” “Vergiss was er sagt Gregor. Mario macht nur Witze.” Elsa sah Mario kopfschüttelnd aber lächelnd an. Dieser beugte sich zu ihr hinunter. “Ich vermisse da übrigens eine bestimmte Spielkarte. Weißt du zufälligerweise, wo diese abgeblieben ist?” “Hmm, ja. Die liegt oben in meinem Zimmer. Je nachdem, wie du dich den restlichen Abend verhältst, bekommst du sie nachher vielleicht zurück.” Elsa grinste ihren Freund an. “Dann gebe ich mir doch Mühe, immerhin hätte ich die Karte ganz gerne zurück, sonst kann man das Spiel so schlecht spielen.” “Du denkst dabei doch an ganz andere Spielregeln.” flüsterte Elsa Mario ins Ohr, der gar nicht mehr mit grinsen aufhören konnte.
 

In diesem Moment klingelte es an der Türe. “Ich mache den beiden auf.” Elsa gab Mario noch einen leichten Schlag auf den Oberarm und ging lachend zur Türe, wo sie Kara und Reiko herein ließ.
 

Den Abend über spielten sie verschiedene Spiele und hatten viel Spaß. Conny beugte sich zu Elsa hinüber. “Hast du das gesehen?” Elsa nickte mit großen Augen. Gerade hatte Reiko Kara einen Kuss auf den Mund gedrückt, als sie eine Frage richtig beantwortete hatte und die beiden als Team weiter kamen. “Seit wann läuft denn zwischen euch was?” Gregor sah die beiden ebenfalls mit großen Augen an. Nur war er nicht ganz so subtil und fragte einfach gerade heraus. “Gregor.” stöhnte Conny leise auf und hielt sich die Hand vor die Augen. “Was denn? Das habt ihr euch doch sicher auch gefragt.” Gregor sah seine Freundin an, die nun grinsen musste. “Natürlich, aber wir wären vermutlich nicht mit dem Vorschlaghammer auf die beiden losgegangen.” Die anderen vier lauschten den beiden und begannen zu lachen. “Ihr zwei seid wirklich gut Gregor.” Reiko grinste ihn an und lächelte Kara an. “Seit gestern. Beziehungsweise seit heute morgen, als wir uns auf den Heimweg gemacht hatten.” Kara nickte und strahlte Reiko an. Elsa freute sich für die beiden. “Das ist schön. Dann geht es dir besser Kara?” “Ja,” Kara lächelte Elsa an. “Sogar viel besser.”
 

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Die Zeit bis zum Finale verging wieder sehr schnell und das Spiel war sehr aufregend. In der Verlängerung gelang es den Teufeln tatsächlich noch, das entscheidende Tor zu schießen und so gewannen sie die Meisterschaften. Die Superstars wurden dass erste Mal seit sechs Jahren geschlagen. Der Jubel war natürlich riesig. Aber nur einen Moment für ein paar. Denn nach dem Spiel mussten sie sich von Kara verabschieden, die versprach sobald wie möglich wieder zu kommen. Reiko war am niedergeschlagesten. Immerhin brachte er seine Freundin zum Bahnhof, von der er nicht genau wusste, wann er sie das nächste Mal sehen würden. Da beide wollten, dass diese Beziehung funktionierte, würden sie ihr Bestes geben.
 

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Am nächsten Tag begann die Schule wieder, Arbeiten wurden geschrieben und auf Viktor kamen die Abschlussprüfungen zu. Er und Maja versuchten genug Zeit für einander zu finden. Es war zwar schwer, aber nach dem Streit beim Frühlingsfest wusste Viktor, dass er Maja nicht vernachlässigen durfte.
 

Elsa und Mario waren froh, dass sie noch nicht vor den Prüfungen standen. Das würde nächstes Jahr schwer genug werden.
 

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In der ersten Woche nach den Ferien wartete Rika nach dem Fußballtraining der Kickers vor dem Clubhaus auf Mario. Dieser kam mit ihrem Bruder und Gregor wie immer als Letzte heraus. “Mario, hast du kurz Zeit für mich?” Mario sah sie etwas verwirrt an. Als sie das letzte Mal miteinander gesprochen hatten, war sie anschließend heulend weggerannt, daher war es ihm etwas unangenehm. Aber abschlagen konnte er ihr nichts, immerhin hatte er sie verletzt und das wollte er wieder gut machen. “Natürlich Rika. Was möchtest du denn?” “Vielleicht könnten wir zwei kurz alleine miteinander sprechen…” Rika sah zu ihrem Bruder und Gregor. Mario drehte sich zu den beiden um. Reiko musterte seine Schwester stirnrunzelnd. “Ist schon in Ordnung. Wir sehen uns ja morgen.” Mario hatte den Blick seines Freundes bemerkt und nickte ihm zu.
 

Ein paar Minuten später waren Mario und Rika alleine. Mario schloss das Clubhaus voll ab und ging zu einer der Bänke, die am Fußballplatz standen. Er setzte sich und Rika setzte sich neben ihn. “Also, was willst du?” fragend sah Mario Rika an. “Ich… ich wollte mich bei dir entschuldigen Mario.” Verlegen sah Rika auf ihre Schuhe hinunter. Sie holte tief Luft. “Ich hätte nicht erzählen dürfen, dass wir zwei ein Paar sind. Weißt du, ich bin wirklich schon lange in dich verliebt gewesen und auf dich habe ich mich am meisten bei unserer Rückkehr gefreut. Ich hatte mir das Alles einfach so schön vorgestellt. Und dass du dann eine Freundin hast, das war schon ein Riesen-Schock für mich. Und meinen Freundinnen wollte ich nicht sagen, dass ich sie ja sozusagen angelogen hatte…” “Ach Rika.” Mario seufzte auf. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Ihn überforderte es, dass sie Gefühle für ihn hatte.
 

“Wovor ich jetzt am meisten Angst habe ist, das du mich hasst Mario.” Rika sah ihn mit großen Augen an. “Ich hasse dich doch nicht.” Mario lächelte sie an, für ihn war sie immer noch wie eine kleine Schwester. “Heißt das, dass wir immer noch Freunde sind?” Rikas Herz schlug stark, als sie dies fragte. “Klar. Jetzt kennen wir uns doch schon so lange.” Mario nickte und sofort fiel ihm Rika um den Hals. “Danke dir Mario. Jetzt geht es mir doch schon besser.” Erleichtert lächelte sie ihn an. “Bringst du mich noch nach Hause?” Sie sah Mario fragend an. Dieser dachte einen Moment nach. Eigentlich dürfte ja nichts dabei sein, trotzdem hatte er ein klein wenig ein schlechtes Gewissen. Aber gut, dann konnte er Elsa noch einen Überraschungsbesuch abstatten, immerhin wohnten die beiden in derselben Straße. “Klar.” Er stand auf und lächelte Rika an, froh, dass sich soweit alles geklärt hatte. Was er nicht wusste war, dass Rika nicht aufgegeben hatte. In ihrem Urlaub hatte sie mit ihren Freundinnen einen Plan ausgeheckt, wie sie Mario doch noch für sich gewinnen konnte. Sie würde Elsa ihren Freund einfach ausspannen, denn Elsa war nicht die Richtige für ihn, das wusste Rika. Und so lächelte sie Mario die ganze Zeit an, als er sie nach Hause begleitete und ihr von den Meisterschaften erzählte.
 

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Da die Sportlehrerin der Mädchen einige Wochen später krank war und ausfiel hatten die Mädchen zusammen mit den Jungs Sport. “Also 100 Meter Sprint. Wer möchte?” Der Sportlehrer Herr Young sah seine Schüler an. “Ich würde gegen Mario antreten.” Elsa meldete sich und sah ihren Freund herausfordernd an. “Nimmst du die Herausforderung an Mario?” Herr Young sah Mario an. Dieser musterte Elsa und musste grinsen. “Natürlich.” “Gut, macht euch fertig.” Herr Young deutete auf die Startblöcke, die an der Startlinie aufgebaut waren. Mario lief hinter Elsa darauf zu. “Was hast du vor?” “Nichts. Ich möchte einfach nur gegen dich antreten. Ich würde gerne wissen, wer von uns beiden schneller ist.” Elsa grinste ihren Freund an, als sie sich in ihre Startblöcke gestellt hatten. “Glaubst du etwa, dass du schneller bist als ich?” Mario grinste Elsa ebenfalls an. “Das werden wir ja gleich sehen mein Lieber.” Elsa zwinkerte ihm zu.
 

Ihre Mitschüler unterhielten sich lachend. “Und was meint ihr, wer gewinnt?” fragte Yuri. “Elsa natürlich. Immerhin macht sie Leichtathletik und muss da auch regelmäßig 100 Meter Sprints machen.” Tini nickte ihrer Freundin zu. “Ach quatsch. Mario rennt als Fußballer ja viel mehr. Der wird Elsa vermutlich schon nach einem Meter abgehängt haben.” rief Tim. “Mario ist Torwart. Der rennt am wenigsten von allen Fußballern sondern steht eigentlich immer auf der gleichen Stelle.” warf eine Klassenkameradin ein. “Mario hat eine gute Kondition. Und bei unserem Training rennt er uns immer vorne weg.” Reiko beobachtete Elsa und Mario grinsend, die sich gerade eben in Startposition brachten. “Das wird auf jeden Fall spannend werden.” Maja stellte sich mit verschränkten Armen neben Reiko und ließ Elsa und Mario nicht aus den Augen. “Da stimme ich euch zu.” Auch Herr Young war gespannt, wie dies wohl ausgehen würde. Die beiden waren sehr gute Sportler und sehr fit. Auch er konnte nicht genau sagen wer schneller sein würde, aber grundsätzlich würde er eher auf Mario tippen.
 

“Fangen wir an. Seid ihr bereit?” Elsa und Mario stimmten beide zu. Herr Young begann zu rufen. Auf die Plätze… “Mario?”Mario drehte sich zu Elsa und sah sie an. “Ja?” .. fertig… “Ich liebe dich.” ...los! Elsa stürmte los und Mario sah ihr einen Moment nach. “Elsa!” rief er empört und lief auch los. Elsa konnte er allerdings nicht mehr einholen. Als er am Ziel bei ihr ankam musterte sie ihn grinsend. “Na?” “Das war ja schon fast unfair Elsa.” Mario schüttelte grinsend den Kopf. “Mario, Elsa hat dich ja gerade ziemlich alt aussehen lassen.” Herr Young kam auf die beiden zugelaufen. “Ja, aber nur, weil die Dame unfaire Methoden angewandt hat. Ich will eine Wiederholung.” Mario sah seine Freundin immer noch grinsend an. “Elsa. Das ist deine Entscheidung.” Herr Young musterte das Mädchen. “Von mir aus gerne.” “Dann geht wieder vor. Und dieses Mal Elsa, sagst du nichts zu Mario, ja?” “Natürlich Herr Young.”
 

Lachend liefen die beiden wieder zum Start. “Das war ganz schön frech Elsa.” “Was denn? Ich habe dir nur gesagt, dass ich dich liebe. Und du hast es nicht mal erwidert.” Elsa sah ihren Freund schmollend an. “Ich liebe dich auch. Und jetzt gewinne ich.” “Das hättest du wohl gerne.” Sie stellten sich wieder in ihren Startblöcken auf.
 

“Fertig ihr zwei?” Als die beiden dies bestätigt hatten, begann Herr Young wieder laut zu rufen. Auf die Plätze … fertig.. Mario sah kurz Elsa hinüber und musste schlucken. Sie sah ihn mit einem Blick an, den sie normalerweise nur aufgesetzt hatte, wenn sie nackt mit ihm im Bett lag. Dieser Blick ging ihm direkt ins Blut. ..los! Und schon stürmte Elsa wieder los. Mario lief ihr hinterher, aber wieder war er zu spät gestartet. An der Ziellinie erwartete sie ihn bereits lachend. “Du spielst schon wieder mit unfairen Mitteln Frau Daichi.” Mario legte eine Hand in ihren Nacken, zog sie an sich und sah ihr tief in die Augen. Nun war es Elsa, die schlucken musste. Marios Blick versprach viel und zwischen ihren Beinen begann es zu pochen. “Mario, Elsa. Auseinander. Ihr wisst, dass das hier nicht erwünscht ist.” Herr Young beobachtet die beiden und musste ein Schmunzeln unterdrücken. “Mario. Du hast schon wieder verloren. Elsa scheint einfach schneller als du zu sein.” “Sie hat einfach wieder mit unfairen Mitteln gekämpft.” Mario hatte Elsa losgelassen, aber nicht ohne ihr mit seinem Daumen noch schnell über die Lippen zu fahren. Er sah ihr immer noch in die Augen. “Ich habe sie dieses Mal nichts sagen hören.” Da Elsa auf der Seite gestartet war, wo Herr Young stand, hatte dieser den Blick zum Glück nicht gesehen und die Klassenkameraden auch nicht. “Sie hat auch nichts gesagt.” Mario wand seinen Blick nicht von Elsa. “Dann solltest du dich einfach nicht ablenken lassen. Und es heißt ja, im Spiel und in der Liebe ist alles erlaubt,” Herr Young drehte sich um. “Wer will als nächstes?” Mario beugte sich zu Elsa hinunter und flüsterte ihr noch schnell ins Ohr. “Du hast mir mit diesem Blick etwas versprochen, das ist dir hoffentlich klar.” Dann drehte er sich um und ging grinsend auf Reiko zu, der ihn kopfschüttelnd erwartete und ihm auf die Schulter schlug.
 

Elsa sah Mario hinterher und biss sich auf die Lippe. Dass er nur mit seinem Blick und einem einzelnen Satz dafür sorgen konnte, dass ihr ganzer Körper kribbelte, damit hatte sie nicht gerechnet. “Was war denn das gerade?” Elsa zuckte zusammen, als Maja sie ansprach. Diese stand grinsend vor ihr. “Der Blick, den Mario dir gerade zugeworfen hat, sah aus, als würde er dir alle Klamotten vom Leib reißen wollen. Und du siehst aus, als würdest du sofort mitmachen.” “Wirklich?” Elsa wurde rot. “Ich glaube, dass ich das erkenne, weil ich euch beide so gut kenne. Ob die anderen das auch so gesehen haben weiß ich nicht. Du warst schon ein bisschen unfair zu ihm.” Maja zwinkerte ihrer Freundin zu. “Er hätte sich ja nicht ablenken lassen müssen. Aber gut zu wissen, dass ich solch eine Wirkung auf ihn habe.” Elsa grinste Maja an. “Mach das halt nicht bei wichtigen Fußballspielen, sonst bist du schuld, wenn die Kickers verlieren.” Maja legte Elsa einen Arm und die Schulter und ging lachend mit ihr zu den anderen Schülern. Als sie auf sie zu liefen, lächelte Mario sie schon von weitem an. Elsa lächelte zurück.
 

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Nachdem die Sportstunde zu Ende war, hatten die Schüler sich geduscht und umgezogen. Da sie jetzt Pause hatten, hatten sie vor der nächsten Stunde noch ein wenig Zeit. Als Elsa und Maja aus dem Umkleideraum heraus kamen stieß sich Mario von der gegenüberliegenden Wand ab, an der er gewartet hatte. “Ich nehme sie mir mal mit, ja?” Er nahm Elsa an der Hand und zog sie mit sich. “Viel Spaß.” rief Maja ihnen lachend hinterher. “Mario, was ist denn?” fragte Elsa, als Mario sie in einen leeren Seitenflur zog. Eine Antwort bekam sie nicht, statt dessen drückte Mario sie an eine Wand und legte seinen Mund hungrig auf ihren. Elsas Knie wurden weich als Mario sie so fordernd küsste. Leise stöhnte sie auf.
 

“Mario Hongo, Elsa Daichi!” Die beiden fuhren erschrocken auseinander und sahen in die Richtung, aus der gesprochen worden war. Dort stand Frau Hamara und sah die beiden mit verschränkten Armen und hochgezogenen Augenbrauen an. “Ich freue mich ja sehr zu sehen, dass ihr beide glücklich miteinander seid, aber ihr wisst, dass das hier an der Schule nicht erlaubt ist! Ihr könnt euch glücklich schätzen, dass ich euch erwischt habe, bei einem anderen Lehrer würdet ihr sicher eine Strafaufgabe bekommen. Seid so gut und macht das in Zukunft zu Hause.” “Elsa kann nichts dafür Frau Hamara. Ich habe sie überfallen.” Mario stellte sich vor Elsa. “Ja Mario. Sie hat auch sehr danach ausgesehen, als würde sie sich wehren. Also denkt daran, zu Hause.” sagte Frau Hamara in einem ironischen Tonfall, drehte sich um und ging davon. Dabei konnte sie es sich nicht mehr verkneifen zu schmunzeln. Sie freute sich wirklich sehr, dass die beiden glücklich miteinander waren.
 

Kaum war sie um die Ecke gebogen, mussten Elsa und Mario losprusten. Dann zwickte Elsa ihrem Freund in die Seite. “Du spinnst doch. Wir können wirklich froh sein, dass uns nur Frau Hamara erwischt hat. Was sollte das denn gerade eben?” Mario sah sie mit funkelnden Augen an. “Nur ein kleiner Vorgeschmack. Du weißt gar nicht, was du mit deinem Blick vorher angestellt hast.” “Warum? Was habe ich denn angestellt?” fragte Elsa und stellte sich ganz nah vor Mario und sah ihm tief in die Augen. Dieser musste wieder schlucken. “Ich küsse dich gleich nochmal, wenn du mich nicht anders ansiehst.” Elsa musste kichern und machte einen Schritt zurück. “In Ordnung. Komm, gehen wir ins Klassenzimmer. Es klingelt sicher bald.” “Okay. Nur einen Moment noch.” Schnell zog Mario Elsa nochmal an sich und drückte ihr einen einzelnen Kuss auf den Mund. Elsa lächelte ihn an.
 

Kurz vor ihrem Klassenzimmer sah Elsa Mario von der Seite an. “Weißt du was Mario,” sagte sie leise. “Mir gefällt es ganz gut, was ich für eine Wirkung auf dich habe.” Sie grinste ihn mit funkelnden Augen an und noch bevor er etwas erwidern konnte zog sie die Klassenzimmertüre auf und ging schnell hinein. Mario sah ihr perplex hinterher, dann grinste er und schüttelte den Kopf. Ihm gefiel es auch ganz gut. Und er wusste, dass er eine sehr ähnliche Wirkung auf sie zu haben schien.
 

Was keiner der beiden mitbekommen hatte war, dass der Schulflur nicht ganz leer gewesen war und die beiden beobachtet worden waren.
 

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Ein paar Tage später saß Kay in der Mittagspause draußen in der Sonne und aß sein Pausenbrot als sich plötzlich ein Mädchen zu ihm stellte. “Du bist Kay, oder?” Er sah sie verwirrt an. “Ja. Und du bist?” “Ich bin Rika, Reikos Schwester.” Kay musterte Rika, er hatte sie natürlich schon gesehen, oft war sie in der Nähe der Kickers. “Und was kann ich für dich tun Rika?” “Darf ich mich neben dich setzen? Dann lässt es sich leichter sprechen.” “Natürlich.” Kay deutete auf den Boden neben sich, gespannt, was das Mädchen von ihm wollte und nahm einen Schluck von seinem Wasser.
 

Rika setzte sich neben ihn. “Stimmt es, dass du dich für Elsa interessierst?” Kay verschluckte sich bei ihren Worten und musste husten. Rika klopfte ihm auf den Rücken und sprach weiter. “Ich frage aus einem bestimmten Grund. Ich möchte etwas von Mario und solange dieser mit Elsa zusammen ist, habe ich keine Chance. Wenn auch Elsa jemand anderen hätte wäre das ja nicht schlecht. Stimmst du mir da zu?” Kay beobachtete sie aus zusammen gekniffenen Augen. “Und was genau hattest du dir vorgestellt?” “Wir bringen die beiden auseinander und du kannst Elsa haben und ich Mario. Erklärt sich doch von selbst.” Rika lächelte Kay an. “Und du stellst dir das so einfach vor? Die beiden sind glücklich zusammen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die beiden sich so schnell trennen.” Kay schüttelte den Kopf. “Man muss halt die Eifersucht schüren. Und man müsste dafür sorgen, dass sie nicht mehr so viel Zeit miteinander verbringen, dann wird das schon funktionieren.” Rika war von ihrem Plan überzeugt und dieser musste bald umgesetzt werden, nach dem, was sie im Schulflur vor ein paar Tagen gesehen hatte. Kay sah sie an und dachte nach. Er wollte immer noch etwas von Elsa, da hatte Rika schon recht. Und bisher war sie auf seine Annährungsversuche nicht angesprungen. “Dann lass mal genaueres hören. Wenn du einen guten Plan hast, bin ich dabei.” Er grinste Rika an.

29

Elsas saß an ihrem Platz und suchte in ihrem Mäppchen nach dem Armband, dass sie von Mario zum Geburtstag bekommen hatte. Sie hatten in der Stunde zuvor Sport gehabt und da legte sie es immer hinein, da sie es beim Sport ja nicht anziehen konnte. “Wo ist es nur?” Sie drehte das Mäppchen um und leerte es komplett auf dem Tisch aus, aber das Armband war nicht da. Sie spürte Panik in sich aufsteigen. “Was machst du denn da?” Maja beobachtete ihre Freundin verwirrt. “Mein Armband ist weg. Ich habe es wie immer in mein Mäppchen getan. Aber da ist es nicht.” “Vielleicht hast du es dieses Mal in deine Tasche geworfen. Schau doch rein. Es wird schon irgendwo sein.” versuchte Maja Elsa zu beruhigen. “Vermutlich hast du recht. Wobei ich fest davon überzeugt bin, dass ich es ins Mäppchen rein habe.” Elsa nahm ihre Tasche hoch und durchwühlte auch diese. Als sie so nichts fand, kippte sie auch die Tasche auf ihrem Tisch aus. “Elsa, können wir dir helfen?” Frau Hamara war in diesem Moment hereingekommen und beobachtete ihre Schülerin interessiert. Diese sah sie mit roten Wangen an. “Nein Frau Hamara.” “Gut, dann packe doch deine Sachen wieder ein und lass nur dein Mathezeug draußen.” Frau Hamara drehte sich herum und begann mit dem Unterricht. Reiko hob ein paar Stifte auf, die herunter gefallen waren und reichte sie Elsa nach hinten. Diese packte mit hochroten Wangen alles wieder zurück. In ihrer Schultasche war das Armband auch nicht gewesen. Blieb nur noch ihre Sporttasche.
 

Als sie in der nächsten Pause ihre Sporttasche durchsuchte, war das Armband auch dort nicht zu finden. Sie war den Tränen nahe, als Mario sich an ihren Tisch stellt. “Elsa. Was ist denn los?” Er hob ihr Kinn leicht an, so dass sie ihm in die Augen sah. Er kannte seine Freundin und wusste, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. “Also?” “Ich kann mein Armband nicht mehr finden. Es ist nirgends. Ich habe alles durchsucht. Mein Mäppchen, meine Schul- und meine Sporttasche. Aber es ist nicht da.” Verzweifelt sah sie ihn an. Sie hatte das Armband jeden Tag getragen, seit sie es von Mario geschenkt bekommen hatte. “Vielleicht hattest du es ja heute gar nicht an und es liegt bei dir daheim.” “Sie hatte es vorher noch an.” Maja sah zu Mario auf. Sie hatte Elsa das Armband erst heute morgen nochmal neu dran gemacht, da es sich in Elsas Rock verfangen hatte und sie es hatte ausziehen müssen.
 

“Es tut mir Leid Mario, dass ich es verloren habe.” Mit Tränen in den Augen sah sie ihn an. “Jetzt mach dir keinen Kopf Elsa. Es wird sicher wieder auftauchen. Wir schauen nachher einfach überall da zusammen nach, wo du heute gewesen bist, ja?” Er legte ihr die Hand auf die Wange und streichelte mit seinem Daumen über ihre Haut. Elsa sah ihn dankbar an. “Gerne.”
 

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Reiko und Maja waren ebenfalls mit den beiden auf die Suche gegangen, mit der Begründung, dass vier Augenpaare mehr als nur zwei sehen würden. Die vier hatten alles durchsucht, das Armband aber nicht gefunden. “Mario, wir sollten zum Training gehen. Es ist gleich halb drei.” Reiko legte Mario die Hand auf die Schulter und deutete auf die Uhr. Mario schaute auf und sah dann zu Elsa. “Elsa…” “Ist schon in Ordnung. Geht ihr ruhig. Ich schaue nochmal und gehe auch bald nach Hause.” Elsa trat einen Schritt vor und gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange. “Okay. Ich würde mit Gregor heute Abend mitkommen, ist das für dich in Ordnung?” Mario sah sie fragend an. “Ich freue mich immer auf dich, das weißt du du doch.” Elsa lächelte ihren Freund an, der lächelnd zurück sah. “Bis heute Abend Elsa. Tschüss Maja.” Die vier verabschiedeten sich und während Mario und Reiko zum Clubhaus gingen, machten Elsa und Maja sich wieder auf die Suche.
 

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Als Mario und Gregor abends zu Daichis kamen, saß Elsa in ihrem Zimmer und las ein Buch. Mario klopfte an und streckte seinen Kopf in ihr Zimmer. “Oh Mario. Schön dass du da bist.” Elsa legte ihr Buch zur Seite und kam ihm entgegen. Mario schloss die Türe hinter sich, nahm sie in die Arme und küsste sie lange. Er sah sie an. “Und?” Elsa schüttelte den Kopf. “Wir haben es nicht gefunden. Es ist weg.” Traurig sah sie ihn an. “Wir fragen morgen einfach mal bei Thomas nach. Der bekommt ja schließlich immer alles mit und wenn er nichts weiß, dann findet er vielleicht etwas heraus. Und wenn es gar nicht mehr auftaucht, dann kaufe ich dir halt ein Neues.” “Ich will kein Neues. Ich will mein Armband wieder.”, Elsa seufzte auf. “Aber du hast recht. Fragen wir morgen bei Thomas nach.” “Es wird schon wieder auftauchen.” Mario küsste Elsa auf die Stirn. “Hast du die Hausaufgaben schon gemacht?” “Nein, ich habe auf dich gewartet. Ich habe auch in Physik etwas nicht verstanden, aber das kannst du mir ja sicher erklären, oder?” Mario musste bei Elsas funkelnden Blick auflachen. Sie nutzte es gerne aus, dass Mario so gut in der Schule war. “Klar erkläre ich es dir. Fangen wir an.” Elsa nickte und zog sich den Stuhl vom Schminktisch an ihren Schreibtisch, wo Mario seine Schulsachen auspackte. Sie setzte sich neben ihn und die beiden machten gemeinsam die Hausaufgaben. Als Gregor später hereinkam und sie zum Abendessen holte, saßen die beiden immer noch am Schreibtisch und Mario erklärte Elsa die Physikaufgaben.
 

Mario verabschiedete sich spät von Elsa und machte sich auf den Heimweg. Nach dem Abendessen hatten sie die Hausaufgaben fertig gemacht, noch viel geredet und miteinander gekuschelt. Auch wenn Elsa sich äußerlich ganz ruhig gab, merkte Mario dass es sie sehr aufwühlte, dass das Armband verschwunden war. Er selbst dachte ebenfalls darüber nach, was damit passiert sein könnte. Elsa gab immer gut auf ihre Sachen acht und gerade das Armband war ihr sehr wichtig, daher glaubte er ihr, dass sie das Armband in ihr Mäppchen getan und dieses zugemacht hatte. Die einzige Lösung, wie das Armband verschwunden war, war, dass es jemand absichtlich herausgenommen hatte.
 

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Auch Thomas wusste am nächsten Tag nichts, versprach ihnen aber sich umzuhören und sich bei ihnen zu melden, wenn er etwas wüsste.
 

Ein paar Tage später kam eine Klassenkameradin zu Elsa. “Elsa. Ist das hier nicht dein Armband?” Sie hielt Elsa ein verdrecktes Armband entgegen. Elsa nahm es ihr aus der Hand. “Ja. Wo hast du es gefunden?” Glücklich sah sie sich das Armband an. Es war zwar sehr verdreckt, schien aber nicht kaputt zu sein. “Du weißt ja, dass ich in der Garten-AG bin und aufgrund dessen habe ich nach ein paar Pflanzen hinten am Gewächshaus gesehen. Und da lag es in einem Beet. Es sah so aus, als wäre jemand darauf herumgetrampelt, zumindest waren lauter Schuhabdrücke an dieser Stelle. Vielleicht ist auch jemand ausversehen darüber gelaufen. Aber ich glaube nicht das es Zufall war.” Die Klassenkameradin sah sie mit zusammengezogenen Augenbrauen an. Elsa sah sie erschrocken an. Sie hatte gedacht, dass ihr das Armband vielleicht einfach aus der Tasche gefallen wäre. Aber bei den Gewächshäusern war sie nie. “Zumindest ist es wieder da und es sieht auch nicht so aus, als wäre es kaputt. Vielen Dank.” Elsa lächelte ihre Klassenkameradin an, die ihr ebenfalls zulächelte und zurück an ihren Platz ging.
 

Elsa spielte mit den Anhängern ihres Armbandes und sah nachdenklich darauf. “Also denkst du, dass es tatsächlich jemand mit Absicht weggenommen hat?” Elsa sah zu Maja auf. “Wie meinst du das?” “Mario hat mir erzählt, dass er die Vermutung hat, dass es jemand mit Absicht genommen hat.” Maja sah sie an. “Das hat er mir gar nicht gesagt. Ich bin davon ausgegangen, dass ich es irgendwo tatsächlich verloren habe.” Stirnrunzelnd sah Elsa zu Mario nach vorne. Er hat ihr gegenüber mit keinem Wort verloren, dass er dachte, dass es jemand geklaut hatte. Sie war sehr froh, dass das Armband wieder da war, aber das Mario nicht offen mit ihr gesprochen hatte, verwirrte sie. Und ein wenig störte es sie auch.
 

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Als die Schulestunde zu Ende war, ging sie zu Mario nach vorne. “Hey.” Sie stellte sich zu ihm an den Tisch. “Hey.” Mario sah lächelnd zu ihr auf. “Das Armband ist wieder da.” Sie hielt es ihm hin. Mario nahm es ihr aus der Hand und sah es stirnrunzelnd an. “Wo war es?” Er sah wieder zu seiner Freundin auf. “Naki hat es gefunden.” Elsa erzählte ihm, was ihre Klassenkameradin ihr gesagt hatte, dabei beobachtete sie Mario ganz genau. “Dann bin ich froh, dass es wieder da ist. Das Ganze ist vermutlich nur Dreck, das kann man wieder abwaschen.” “Ja, das denke ich auch. Warum hast du mir eigentlich nicht gesagt, dass du denkst, dass es jemand mit Absicht genommen hat Mario?” fragend sah Elsa ihn an. Mario schluckte. “Du hast es ja nicht gedacht. Und ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst.” “Du hättest doch offen mit mir reden können.” “Elsa… Du denkst immer das Beste von den anderen und das jemand einfach dein Armband genommen und weggeworfen hat, hast du ja auch nicht einmal überlegt. Daher habe ich es gar nicht erst angesprochen.” “Ist es etwa etwas Schlechtes, gut über Menschen zu denken? Und du hast mit Maja geredet, also sicher auch mit einigen anderen. Aber bei mir kannst du es nicht? Gerade mit mir solltest du doch reden können.” Elsa sah ihn kopfschüttelnd an. “So meinte ich das gar nicht Elsa. Ich wollte nur nicht…” “Das ich etwas Schlechtes von anderen denke. Ich habe es schon verstanden Mario. Trotzdem bin ich enttäuscht.” Elsas Blick sagte auch genau das aus. Sie drehte sich um, ging zu ihrem Platz nach hinten und setzte sich. Zu Mario sah sie nicht mehr vor. Dieser sah ihr verwirrt hinterher, in seiner Hand hielt er immer noch das Armband.
 

Kay beobachtete die beiden von seinem Platz aus und lächelte. Es funktionierte tatsächlich, genau so wie Rika es vorhergesehen hatte. Er hatte das Armband aus Elsas Mäppchen genommen, als keiner mehr im Zimmer gewesen war und hatte es Rika gegeben. Das Elsa und Mario sich jetzt uneinig wurden, war perfekt. Einiges hatten er und Rika noch auf Lager und wenn tatsächlich alles klappte, dann waren Elsa und Mario bald nicht mehr zusammen und frei für ihn und Rika. Er zog sein Handy aus seiner Tasche und simste Rika. »Es hat alles perfekt geklappt. Erster Streit (oder wie man es nennen möchte) ging los. Elsa ist sauer mit Mario.«
 

Rika, die die SMS bekam, grinste als sie sie las. Sie war sehr zufrieden mit ihrem Plan. Und wenn alles so weiter gehen würde, wäre Mario bald ihr Freund.
 

Mario wollte mit Elsa nach der Schule noch reden, da diese aber Leichtathletik-Training hatte, war sie kurz angebunden. “Kann ich nach dem Fußball-Training zu dir kommen Elsa? Wir sollten wegen dem Ganzen miteinander reden.” “Ich kann heute leider nicht.” Elsa war immer noch enttäuscht von ihrem Freund. Es störte sie, dass er nicht offen mit ihr geredet hatte. “Ich gehe heute Abend doch mit meiner Mutter auf den Vortrag, weißt du noch?” “Stimmt. Kann ich dich danach anrufen?” Mario sah Elsa bittend an. “Der Vortrag geht ziemlich lange. Daher wird das vermutlich nichts. Wir können ja morgen schauen.” “Ich bin doch das Wochenende über unterwegs.” Mario sah sie schon fast verzweifelt an. Die Kickers hatten am Samstag ein wichtiges Spiel, wegen dem sie das ganze Wochenende unterwegs waren. Sie würden morgen direkt nach der Schule losfahren und Abends ankommen. Am nächsten Mittag war das Spiel und Sonntag morgen würden sie wieder Heim fahren.
 

“Dann können wir ja versuchen zu telefonieren oder uns halt am Sonntag sehen. Ich muss jetzt wirklich los.” Elsa sah Mario an, drehte sich um und lief schnell zu Maja, Yuri und Tini, die auf sie warteten. Mario sah ihr hinterher. Es war ihm nicht klar gewesen, dass sie so enttäuscht davon war, dass er ihr seine Vermutungen nicht offen gesagt hatte. Er ballte seine Hände zu Fäusten zusammen und sah ihr hinterher, bis sie um die Ecke verschwunden war. Was für ein Mist.
 

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Am nächsten Tag hatten sie auch keine Zeit, miteinander zu sprechen, zumindest nicht länger. Direkt nach dem Ende der letzten Stunde ging es für die Kickers auch schon los. Elsa war mit Mario bis zum Bus gelaufen, der schon wartete. “Viel Glück euch und eine schöne Zeit.” Sie lächelte Mario etwas gezwungen an. Sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Die ganze Sache schwebte über ihnen. Mario lächelte sie ebenso unsicher an. Auch er wusste nicht, was er sagen sollte. “Ich versuche dich sobald wie möglich anzurufen.” Er streichelte ihr leicht mit den Fingern über die Wange.
 

“Käptain. Kommst du bald?” rief Christoph aus dem Bus heraus, der gerade den Motor anmachte. “Bin gleich da.” rief Mario zurück und drehte sich wieder zu Elsa um, die etwas verloren vor ihm stand. “Hier Elsa. Ich habe noch etwas für dich.” Mario kramte das Armband aus seiner Tasche heraus und legte es ihr ums Handgelenk. Er hatte gestern noch ewig Zeit damit verbracht, es sauber zu machen. Das war nicht ganz so einfach gewesen, da der Dreck in jeder kleinen Öffnung gesessen war. “Oh, dankeschön.” Nun lächelte Elsa ihn erfreut und ehrlich an. “Darf ich dich küssen?” Mario sah sie verlegen an. “Natürlich.” antwortete Elsa verwundert und legte ihre Arme um seinen Hals. Mario zog sie an sich und legte seine Lippen auf ihre.
 

“Mario!” schrie dieses Mal Kevin. “Okay, ich muss los. Wie gesagt, ich rufe dich sobald wie möglich an.” Elsa legte ihre Hand auf seine Wange. “Mache das. Ich warte darauf.” Mario sah sie nochmal an, drehte sich um und rannte schnell zum Bus. Elsa sah diesem hinterher, als er davon fuhr und dann auf ihr Armband. Hoffentlich würde sich das zwischen Mario und ihr bald legen. Sie hasste es, wenn sie beide sich miteinander stritten oder sich uneinig waren. Sie seufzte tief auf und hoffte, dass er bald wieder da wäre.
 

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Mario stieg, nach einem letzten Blick auf Elsa, in den Bus ein, der direkt hinter ihm die Türe schloss und los fuhr. Er entschuldigte sich beim Busfahrer, dass dieser hatte warten müssen, ging durch die ganzen Reihen durch und setzte sich in die letzte Reihe. Die anderen Kickers waren alle aufgedreht und redeten wild durcheinander.
 

Gregor, der mit Kevin und den Zwillingen zusammen saß, warf einen Blick auf Mario und erkannte, dass diesen etwas beschäftigte. Er stand auf, lief nach hinten und setzte sich zu ihm. “Hey Käptain. Was ist los?” Mario sah erstaunt auf, er war so in Gedanken versunken gewesen, dass er gar nicht mitbekommen hatte, dass Gregor nach hinten gekommen war. “Ach Gregor. Elsa und ich haben uns gestritten. Wobei man das auch nicht mal so genau sagen kann. Sie ist sauer auf mich…” “Warum denn das?” Gregor war verwundert. Die beiden hatten noch nie gestritten, zumindest hatte er es noch nie mitbekommen. “Ich habe doch vermutet, dass jemand das Armband geklaut hat. Elsa gegenüber habe ich nichts davon gesagt und das nimmt sie mir jetzt übel. Und wir haben noch nicht miteinander reden können, da wir keine Zeit hatten.” Mario sah wieder nachdenklich hinten aus dem Fenster hinaus. “Ach du kennst doch Elsa. Die ist nie lange mit einem böse. Dann wird sie auch sicher mit dir nicht lange böse sein, immerhin liebt sie dich. Das wird schon wieder Mario.” Gregor lächelte seinen Freund an. Dieser zuckte zusammen. Er hatte Elsa nicht mal mehr gesagt, dass er sie liebte. Dafür schalt sich Mario jetzt selber. Das hätte er ihr noch sagen sollen! “Ich rufe sie gleich an oder schreibe ihr eine SMS.” “Das ist doch eine gute Idee.” Nun musste Gregor grinsen.
 

Mario nahm seine Tasche aus einem Fach heraus und wühlte darin herum. “Was für ein Mist.” fluchte er. “Was ist los?” Gregor sah ihn verwundert an. Normalerweise war Mario die Ruhe in Person. “Ich finde mein Handy nicht.” In dem Moment kam Reiko auf ihn zu und streckte ihm sein eigenes Handy hin. “Hier. Rika für dich.” Mario sah verwundert auf und nahm Reiko das Handy aus der Hand. “Ja?” »“Mario bist du es?”« “Ja Rika. Was ist los?” »“Ich wollte dir nur sagen, dass ich dein Handy gefunden habe. Zumindest nehme ich an, dass es deines ist. Das gleiche Modell und als Hintergrundbild ein Foto von Elsa. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass noch jemand anderes ein Foto von ihr als Hintergrund hat.”« “Und ich habe gerade erst danach gesucht. Wo hast du es denn gefunden?” »“Am Eingang der Schule. Ich bringe es dir einfach, wenn du wieder da bist, ja?”« “Okay. Danke fürs Bescheid geben Rika.” »“Gerne doch. Euch ein gutes Wochenende und bis nächste Woche.”« “Dir auch.”
 

Mario legte auf und gab Reiko sein Handy wieder zurück. “So ein Mist.” “Was ist los?” Reiko nahm sein Handy entgegen und sah seinen Freund fragend an. “Mir muss mein Handy aus der Tasche gefallen sein und Rika hat es gefunden.” “Das ist doch gut.” Reiko sah ihn verwundert an. “Schon, aber ich wollte mich gerade bei Elsa melden. Gregor, kann ich dein Handy vielleicht haben?” Mario sah Gregor fragend an. Dieser kratzte sich verlegen am Kopf. “Das ist doch kaputt.” “Stimmt ja…” Gregor war sein Handy vor ein paar Tagen herunter gefallen und er hatte es mit seinem Fuß auffangen wollen. Aus Reflex hatte er es aber von sich geschossen und es war gegen eine Wand gekracht und kaputt gegangen. Die Geschichte hatte für viel Gelächter gesorgt, so etwas konnte auch nur Gregor passieren. Mario runzelte die Stirn. “Hat irgendjemand von euch Elsas Nummer auf dem Handy?” rief er einmal laut in den Bus. Dies mussten die Kickers aber alle verneinen. “Reiko?” Mario sah ihn fragend an, aber auch er schüttelte den Kopf. “Steht auf einem Zettel, der bei mir daheim auf dem Schreibtisch liegt. Ich bin noch nicht dazu gekommen, sie einzuspeichern.” Mario wusste Elsas Nummer nicht auswendig und biss sich jetzt auf die Lippe. “Dann ruf sie einfach heute Abend oder morgen Vormittag daheim an. Die Nummer kenne ich zumindest auswendig.” Gregor zwinkerte Mario zu, der aufgrund dessen lächeln musste. “Die kenne ich auch auswendig. Aber du hast recht,” meinte er nun wieder ernst. “Dann rufe ich sie einfach an, wenn wir da sind.”
 

Leider war das einfacher gesagt gewesen, als getan. Abends waren sie erst spät angekommen und wurden noch von dem Begrüßungskomitee der gegnerischen Mannschaft empfangen und bis sie ins Bett kamen war es sehr spät. Am nächsten Vormittag schaffte Mario es zwar bei Daichis daheim anzurufen, jedoch war Elsa mit Maja joggen und würde anschließend den ganzen Tag bei ihr verbringen. Er bat Elsas Mutter ihr auszurichten, dass er angerufen hatte und dass er sein Handy nicht dabei hatte und auch, dass er es später wieder versuchen würde. Nach dem Spiel, das die Kickers gewonnen hatten, feierten die beiden Mannschaften miteinander und er kam wieder nicht dazu und ehe er sich versah war es bereits zu spät. Am Sonntag fuhren sie nicht so früh los, so dass sie erst Nachmittags wieder ankamen. Mario machte sich auf den Heimweg, nachdem er zu Gregor gesagt hatte, dass er sich melden würde und später vorbeikommen wollte. Er hatte ein sehr schlechtes Gewissen, dass er nicht mit Elsa sprechen und sich auch gar nicht bei ihr hatte melden können. Als er bei seinen Eltern ankam, war er sehr erstaunt, dass seine Großeltern da waren. Das hatte er total vergessen gehabt. Natürlich kam er auch jetzt nicht dazu, Elsa anzurufen, da seine Großeltern und Eltern ihn gleich in Beschlag nahmen und bis sich seine Großeltern verabschiedeten, war es auch schon spät. Er versuchte noch anzurufen, aber es war ständig belegt. Vermutlich telefonierte Gregor mit Conny.
 

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Am nächsten Tag war Mario eine Viertelstunde früher als sonst losgegangen und wartete nervös am Schultor auf Elsa. Er wusste nicht, was ihn erwarten würde. Vielleicht wäre es anders gewesen, wenn sie letzte Woche nicht schon das Problem gehabt hätten, dass er nicht offen mit ihr geredet hatte.
 

Elsa kam zusammen mit Maja. Die beiden hatten sich lachend unterhalten, als Elsa Mario aber vor dem Tor stehen sah änderte sich ihr Gesichtsausdruck und sie sah ihn böse an. “Elsa!” Mario machte einen Schritt auf sie zu. Elsa warf ihm einen Blick zu und ging ohne etwas zu ihm zu sagen an ihm vorbei. Mario sah ihr hinterher und dann zu Maja, die die Schultern hoch zog. “Sie ist ganz schön sauer mit dir.” “Das habe ich mir schon fast gedacht gehabt.”, Mario seufzte tief auf. “Wie schlimm ist es?” “Ziemlich. Aber vermutlich nichts, dass ihr durch ein Gespräch nicht wieder hinbekommen würdet. Also, wie lief das Spiel dieses Wochenende?” Maja hakte sich bei Mario ein und zog ihn mit sich in Richtung der Schule.
 

Den restlichen Tag über ging Elsa Mario aus dem Weg. Sie war wirklich enttäuscht und auch verletzt, dass Mario sich überhaupt nicht gemeldet hatte. Ihre Mutter hatte ihr ja gesagt gehabt, dass Mario angerufen hatte und Gregor hatte ihr gestern erzählt, dass Mario noch vorbei kommen wollte. Aber er war nicht aufgetaucht und hatte nicht mal kurz angerufen. Daher wollte sie jetzt auch nicht mit ihm reden, vorallem weil sie wusste, dass sie vermutlich vor ihm in Tränen ausbrechen würde und das wollte sie nicht.
 

Als sie nach Ende der Schule zur Eingangstüre heraustrat, sah sie, wie Rika Mario auf dem Fußballplatz um den Hals fiel. In ihr begann es zu brodeln. Was sollte denn das jetzt bitte?
 

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Mario hatte ein paar Mal versucht mit Elsa zu reden, allerdings wollte diese nicht und daher ließ er sie erstmal in Ruhe. Er würde es später nochmals versuchen, bis dahin hatte sie sich vielleicht auch beruhigt. Da sie nach dem Klingeln der Schulglocke am Ende der letzten Stunde noch etwas mit dem Lehrer besprach, ging Mario schonmal hinaus und machte sich fürs Training fertig. Als er die Fußbälle auf den Platz herausbrachte, behielt er den Eingang immer im Auge, so dass er Elsa nicht verpassen würde.
 

“Mario?” fragte eine helle Stimme hinter ihm und als er sich umdrehte stand Rika lächelnd hinter ihm. “Ich bringe dir dein Handy.” Sie hielt es ihm hin und als Mario es ihr abnahm und darauf schaute sah er, dass einige Nachrichten und auch Anrufe von Elsa eingegangen waren. “Danke Rika.” Er nickte ihr zu. “Kann ich dich noch etwas fragen?” Unsicher blickte Rika ihn an. “Natürlich. Was gibt es?” “Kannst du mir etwas in Physik erklären? Wir hatten es die Tage und ich komme nicht weiter. Und früher hast du mir ja auch oft geholfen…” “Warum fragst du nicht Reiko?” “Du kennst meinen Bruder doch. Erstens ist er selber viel zu schlampig und seinen Erklärstil versteht niemand. Und zweitens hat er überhaupt keine Zeit dafür. Wenn er nicht trainiert telefoniert oder skypt er mit Kara. Unsere Eltern wollen ihm jetzt einen eigenen Telefonanschluss ins Zimmer legen, da das Telefon ständig belegt ist.” Rika verdrehte grinsend die Augen. “Bitte Mario.” Sie sah ihn mit großen Augen an. “In Ordnung. Aber hier in der Schule, entweder in der Pause oder wenn wir beide eine Freistunde haben, ja?” Rika sprang hoch und nahm Mario in den Arm. “Danke dir. Ich bin so froh, dass wir Freunde sind.” Mario musste ebenfalls lächeln, dann sah er Elsa, die gerade aus der Türe trat und ihn mit großen Augen ansah. Sie schüttelte den Kopf und lief in Richtung des Schultores.
 

Mario schob Rika an ihren Schultern von sich. “Du entschuldigst mich.” Dann rannte er Elsa hinterher. Rika sah ihm grinsend hinterher. Es lief wirklich wie am Schnürchen. Als sie Elsa aus der Schule hatte kommen sehen, hatte sie Mario schnell in den Arm genommen. Und dass Elsa das nicht gepasst hatte, hatte man ihr ansehen können.
 

Mario holte Elsa einige Meter hinter dem Schultor ein. “Elsa. Warte doch bitte.” Als er bei ihr angelangt war, hielt er sie an ihrem Arm fest. Elsa riss sich los. Die Szene gerade mit Rika hatte sie wütend gemacht. “Lass mich in Ruhe Mario. Das hast du das Wochenende über auch gut geschafft, dann sollte es ja jetzt nicht besonders schwer für dich sein.” Sie lief weiter. “Jetzt warte doch bitte und lass es dir erklären...” “Erst willst du nur über ein paar Sachen nicht mit mir reden und dann gar nicht mehr. Nein danke, dann müssen wir auch jetzt nicht reden.” Elsa lief unbeirrt weiter und Mario ging mit großen Schritten neben ihr her. “Ich wollte doch mit dir reden. Ich hatte nur mein Handy verloren, Rika hat es mir gerade eben erst wieder gegeben. Und dann waren meine Großeltern da… es war einfach viel zu viel dieses Wochenende.” “Wenn es dir wichtig wäre, hättest du angerufen.” “Ich habe es ja versucht. Aber du warst nicht zu Hause. Ich habe deine Mutter gebeten, dir auszurichten, dass ich angerufen habe.” “Du hättest es wieder und wieder versuchen können. Und du hättest gestern zumindest zwei Minuten Zeit gehabt, um dich zu melden. Das hätten auch deine Großeltern verstanden.” Elsa sah ihn wütend an, verlangsamte ihre Schritte aber nicht. “Und was war das gerade mit Rika? Für sie scheinst du ja Zeit zu haben.” Mario packte sie wieder am Arm, hielt sie fest und zwang sie zum Stehen bleiben. Langsam wurde auch er wütend. Die Vorwürfe von Elsa und ihre Eifersucht konnte er wirklich nicht gebrauchen. “Ich habe heute mehrmals versucht mit dir zu reden, aber du bist ja immer weggegangen. Rika war freundlicher zu mir als du.” “Dann geh doch einfach wieder zu ihr. Vermutlich hast du mit ihr dieses Wochenende telefoniert.” Als Mario daraufhin nichts sagte, schüttelte Elsa den Kopf und lachte auf. “Tatsächlich, mit ihr hast du telefoniert.” “Sie hat angerufen, weil sie mein Handy gefunden hatte.” “Schön für dich. Verbring deine Zeit einfach mit ihr und habe Spaß.” Mario wurde es langsam zu viel. “Wie du meinst. Ich habe versucht mit dir zu sprechen. Du kannst dich ja melden, wenn du dich wieder beruhigt hast.” Wütend drehte er sich um und ging zurück zur Schule ohne sich nochmal umzudrehen. Elsa sah ihm fassungslos hinterher. Dann drehte sie sich mit Tränen in den Augen um und rannte los. Sie wollte so schnell wie möglich nach Hause.

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Eine Woche später kamen Elsa und Maja spät abends in Shimoda an. “Sechs Stunden Zugfahrt. Wie sind wir eigentlich auf die Idee gekommen?” stöhnte Maja und zog ihren Koffer aus dem Bahnhofsgebäude heraus. Elsa musste lachen. “Das war deine Idee meine Liebe.” Grinsend drehte sich Maja zu Elsa um. “Es kann ja nur noch besser werden.” “Ich freue mich schon so auf Marios Gesicht.” Elsa strahlte ihre Freundin an. Sie hatte mit Mario jeden Tag telefoniert und trotzdem vermisste sie ihn furchtbar. Dabei war er gerade mal eine Woche weg. In der Schule sahen sie sich ja auch jeden Tag und an den Wochenenden eigentlich auch immer, auch wenn es die letzten Wochen des Schuljahres schwieriger gewesen war.. Es war das erste Mal, dass sie länger voneinander getrennt waren.
 

“Jetzt müssen wir nur noch zu dem Hotel kommen. Es liegt direkt neben dem Fußballcamp. Ungefähr 15 Minuten zu laufen.” Maja warf einen Blick auf die Karte, die sie aus ihrer Handtasche gekramt hatte und auf der sie den Weg eingezeichnet hatte. Elsa trat neben sie. “Also hier ist der Bahnhof und da sind wir ja jetzt. Dann müssen wir hier entlang laufen.” Elsa zeichnete mit ihrem Finger den Weg nach. “Los gehts Frau Daichi. Ab ins Hotel.” Maja schnappte ihren Koffer und lief grinsend los. Elsa die hinter ihr her lief, sah weiter vorne ein paar Jungs um die Ecke kommen. “Maja.” zischte sie und zog ihre Freundin schnell zu einem kleinen Souvenir-Laden und sie versteckten sich hinter einem Kartenständer. “Was ist?” Maja sah sie erschrocken an. Elsa deutete in eine Richtung und Maja sah dorthin. Erschrocken riss sie die Augen auf. Da liefen Mario, Viktor, Gregor und noch ein paar andere Kickers und Teufel. Elsa zog von dem Hutständer neben sich zwei große Sommerhüte mit breiter Krempe und setzte sich und Maja einen auf den Kopf. Dabei schaffte sie es, einen Teil des Ständers mit umzuwerfen. Maja warf einen Blick auf den Ständer am Boden und dann zu Elsa. “Du bist eindeutig mit Gregor verwandt.” Elsa musste lachen und Maja stimmte mit ein. Gregor war ein richtiger Schussel und Elsa schien davon auch etwas abbekommen zu haben. Als der Verkäufer heraus kam, halfen Elsa und Maja unter lauter Entschuldigungen den Ständer wieder aufzubauen und kauften anschließend noch die Hüte, die ihnen sehr gut gefielen. Als sie sich auf den Weg zum Hotel machten, war von den Fußballern nichts mehr zu sehen.
 

Bei dem Radau blickten die Fußballer in die Richtung des kleinen Souvenir-Ladens, der auch Sonntags geöffnet hatte. Als die beiden Mädchen mit den großen Hüten, die dort mit dem Rücken zu ihnen standen, zu lachen begannen, drehte Mario sich ebenfalls in die Richtung. “Was ist los Mario?” fragte Christoph und sah seinen Käptain fragend an. “Ich dachte, dass ich Elsa gehört hätte.” “Du hast ja schon Entzugserscheinungen Käptain.” Kevin schlug ihm lachend auf die Schulter. “Da hast du wohl recht Kevin. Ich vermisse sie schon ziemlich. Aber dir geht es ja vielleicht auch so.” Mario zwinkerte seinem Mittelfeldspieler zu, er hatte inzwischen auch von ihm und Wane gehört. Beim Weiterlaufen warf er nochmal einen Blick nach hinten auf die beiden Mädchen. Diese waren aber schon weg und er seufzte auf. Er vermisste Elsa wirklich sehr und wünschte sich, dass er bei ihr sein könnte. Das Fußball - Camp war toll und sie alle hatten bereits viel gelernt. Aber auch wenn er jeden Tag mit Elsa telefonierte, ersetzte dies nicht, ihr nahe zu sein. Er würde sie gerne in seine Arme nehmen, sie küssen und streicheln. Morgen Nachmittag hatten sie frei und dann konnte er hoffentlich länger mit ihr telefonieren.
 

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Am nächsten Morgen wachten Elsa und Maja erst spät auf. Sie hatten ein schönes großes Zimmer bekommen und teilten sich das Doppelbett. Kara würde in zwei Tagen nachkommen. Dann würden sie noch ein Bett ins Zimmer gestellt bekommen. Elsa stand auf und zog die Vorhänge auf. Es war ein herrlicher Sommertag, die Sonne stand bereits am wolkenfreien blauen Himmel. “Was machen wir jetzt Maja?” Sie drehte sich zu ihrer Freundin um, die sich im Bett streckte. “Laut Gregor haben die Jungs heute Nachmittag frei und dann kommen sie wie besprochen hier an den Pool.” Elsa und Maja hatten Gregor in ihren Plan eingeweiht, da sie einen Insider hier gebraucht hatten, der die Terminpläne der Fußballer kannte. “Du kannst es kaum noch aushalten oder Elsa?” Maja grinste sie an. “Sei ehrlich, du doch auch nicht. Ich bin ja froh, dass ich dich gestern aufhalten konnte zu Viktor zu rennen und ihn niederzureißen.” Elsa lachte und fing das Kopfkissen auf, dass Maja nach ihr warf. “Wer hat hier wen aufgehalten?” Elsa warf das Kopfkissen zurück und ging zu ihrem Koffer. “Also? Was machen wir Maja?” “Das was wir Mädchen am Besten können. Shoppen!”
 

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Nachmittags gingen einige der Kickers und ein paar Teufel zum benachbarten Hotel des Fußball-Campes. Dort durften sie die Poolanlage mitbenutzen. Gregor lief neben seinem Käptain her, der mürrisch dreinschaute. Es hatte ihn einige Überzeugungskraft gekostet, dass Mario mitgekommen war. “Was ist denn los Mario? Warum schaust du die ganze Zeit so missmutig drein. Jetzt freu dich doch einfach darüber, dass wir frei haben, das Wetter super ist und du Geburtstag hast.” “Sehr schön.” murrte Mario und starrte weiter finster geradeaus. “Was ist denn bitte los?” fragte nun auch Reiko auf der anderen Seite und sah Mario mit hochgezogenen Augenbrauen an. “Elsa hat sich noch nicht gemeldet. Das ist los.” beantwortete Gregor die Frage und zuckte mit den Schultern während er Reiko ansah. “Es ist ja nicht zu viel verlangt, dass an meinem Geburtstag nicht ich sondern sie anruft oder?” murrte Mario wieder. “Jetzt stell dich nicht so an Mario. Sie wird sicher noch anrufen.” Reiko legte ihm einen Arm um die Schultern. “Was nicht viel bringen wird, da ich mein Handy auf dem Zimmer gelassen habe.” “Dann bist du selber schuld. Aber sie wird sich sicher noch melden.” Reiko stieß Mario seinen Ellenbogen in die Rippen, was dieser mit einem halben Grinsen quittierte. Viktor, der neben ihnen lief grinste ebenfalls.
 

Gregor hatte sich zurückfallen lassen und lief neben Kevin her. “Da sind die Beiden.” Er deutete grinsend auf seine Schwester und Maja, die mit dem Rücken zu ihnen am Rand des Pools saßen und die Beine im Pool hatten. “Also wie besprochen, ja?” Kevin grinste ihn an. “Natürlich Gregor. Ich bin wirklich gespannt, wie Mario auf diese Geburtstagsüberraschung reagiert.” Er zwinkerte Gregor zu. Dieser lief grinsend wieder auf Marios Seite vor. Er verwickelte ihn in ein Gespräch, so dass er keinen allzu langen Blick auf die beiden Mädchen am Pool werfen konnten. Elsa und Maja hatten die Hüte auf, die sie gestern gekauft hatten und die sehr groß waren. Das war auch sinnvoll, denn Majas Haarfarbe wäre sofort aufgefallen.
 

Während die Anderen sich ins Wasser gleiten ließen, ging Kevin hinter den beiden Mädchen in die Knie und legte ihnen die Hände auf die Schultern. “Na ihr beiden Hübschen. Wissen eure Freunde denn dass ihr hier seid?” Elsa und Maja drehten sich zu ihm um und mussten lachen, als er sie so angrinste.
 

Mario riss im Wasser seinen Kopf herum als er dieses Lachen hörte und konnte kaum glauben was er sah. “Elsa!” Er lief, so schnell er im Wasser konnte, auf sie zu. Elsa strahlte ihn an und freute sich über die Freude, die in seinen Augen zu lesen war. Als er bei ihr ankam, nahm sie ihren Hut vom Kopf und ließ sich ebenfalls ins Wasser gleiten. Mario fasste sie noch dabei an der Taille und zog sich an sie. Elsa schlang ihre Beine um seine Hüfte und legte ihre Arme um seinen Nacken. “Was machst du denn hier Elsa?” “Dir zum Geburtstag gratulieren. Also alles Gute.” Dadurch, dass Mario Elsa in den Armen hielt, war sie einen halben Kopf größer als er. Sie neigte ihren Kopf und legte ihre Lippen auf seine. Mario hielt sie so fest wie er nur konnte. Das war wirklich die tollste Geburtstagsüberraschung, die sie ihm hatte machen können.
 

Maja beobachtete vom Rand aus lächelnd Elsa und Mario. Als sie aufblickte sah sie direkt in Viktors zusammengekniffene Augen. Sein Gesicht ließ keine Freude erkennen. Enttäuschung machte sich in ihr breit. Eigentlich hatte sie gedacht, dass er sie genau so begrüßen würde, wie Mario Elsa begrüßte hatte. Sie schnappte sich Elsas Hut, stand mit Tränen in den Augen auf und ging zu ihren Liegen. Sie warf Elsas und ihren Hut darauf. Es war wohl zumindest für sie eine blöde Idee gewesen hierher zu kommen. Viktor schien sich nicht besonders zu freuen sie zu sehen.
 

Viktor hatte Maja genau beobachtet. Als sie mit Tränen in den Augen aufstand und weglief, stieß er sich von der gegenüberliegenden Seite des Pools ab und schwamm auf die andere Seite, an der er schnell ausstieg. Er lief zu Maja, die mit dem Rücken zu ihm stand. An ihrer Handbewegung konnte er erkennen, dass sie sich Tränen aus dem Gesicht wischte. Er trat hinter sie und nahm sie auf seine Arme. “Lass mich runter Viktor.” Sie begann zu strampeln und drehte ihr Gesicht von ihm weg, so dass er es nicht sehen konnte. “Sicher nicht.” Mit seiner strampelnden Last ging er zum Whirlpool, in dem sich schon einige Teufel breit gemacht hatten. “Raus.” sagte er und die Teufel verließen den Whirlpool schnell. Manchmal war es besser, einfach zu tun, was ihr Käptain ihnen sagte.
 

Viktor ließ sich mit Maja im warmen Wasser nieder. Sie strampelte immer noch und versuchte von ihm freizukommen. Dies ließ Viktor allerdings nicht zu. “Du hast mich wohl vermisst oder Maja?” Als sie nichts sagte redete Viktor weiter. “Auf jeden Fall habe ich dich vermisst und ich freue mich sehr, dass du hier bist.” Maja wurde bei diesen Worten sehr still. Viktor nahm ihr Kinn und drehte es zu sich, so dass er Maja in die Augen sehen konnte. In diesen glitzernden immer noch Tränen. “Gerade eben als ich dich da am Pool gesehen habe, ist mir eines ganz klar geworden. Ich liebe dich Maja.” Maja sah ihn mit großen Augen an. Bisher hatte er dass noch nie zu ihr gesagt. “Würdest du vielleicht auch irgendwas dazu sagen?” Viktor sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. Maja begann zu kichern und wurde kurz darauf vor Lachen geschüttelt. Sie drückte ihren Kopf in Viktors Halsbeuge, der sie verwirrt in seinen Armen hielt. “Maja! Ich habe dir gerade meine Liebe gestanden. Dem ersten und einzigen Mädchen bisher übrigens. Könntest du darauf bitte anders reagieren als zu lachen?” Langsam wurde es Viktor unangenehm. “Tut mir wirklich leid.” Maja wischte sich die Lachtränen aus den Augen und legte ihre Hände an Viktors Wangen. “Ich liebe dich auch.” Sie gab ihm einen Kuss. Als sie sich wieder von ihm löste sah Viktor sie lächelnd an. “Und warum musstest du jetzt so lachen?” “Ich dachte, dass du dich von mir trennen möchtest, weil du mich so finster angesehen hast. Und dabei ist dir in diesem Moment klar geworden, dass du mich liebst.” Maja grinste ihren Freund an und legte wieder ihre Lippen auf seine.
 

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Spät Nachts brachte Mario Elsa bis zu ihrem Hotelzimmer. Vor der Türe zog Mario sie an sich und küsste sie wieder. Sie hatten sich die ganze Zeit über nicht voneinander trennen können. Mario musste sie immer wieder berühren um sich sicher zu gehen, dass sie tatsächlich da war. “Ich wünsche dir eine gute Nacht.” sagte er und hatte seine Stirn an ihre gelehnt. “Die wünsche ich dir auch.” Elsa legte ihre Hand in seinen Nacken und suchte mit ihren Lippen wieder seine. Minutenlang standen sie da und küssten sich. Dann löste Elsa sich von Mario und machte einen Schritt nach hinten. “Bis morgen.” Sie lächelte ihren Freund an. “Ja, bis morgen.” Elsa drehte sich um und klopfte an ihre Zimmertüre. Maja hatte den Schlüssel gehabt und diese war irgendwann mit Viktor verschwunden.
 

Kurz nach dem Klopfen hörten sie Schritte auf die Türe zulaufen. Die Türe öffnete sich einen Spalt breit. “Elsa.” Maja sah ihre Freundin erstaunt an. “Es tut mir leid, aber du kannst nicht hier schlafen. Geh mit Mario mit.” Die Türe wurde wieder geschlossen. “Maja.” Elsa klopfte an die Türe. “Ich habe nicht mal Kleider.” Kurz darauf wurde die Türe wieder geöffnet. “Hier.” Ein nackter Arm streckte ihr Kleider entgegen. Elsa nahm diese perplex entgegen und sah auf die Türe, die wieder zu war. Mario sah seine Freundin ebenso perplex an. “Was soll ich denn jetzt machen?” fragend blickte sie Mario an. Dieser dachte einen Moment nach. “Du kommst mit mir mit und schläfst bei mir.” “Das ist doch sicher nicht erlaubt.” “Ist es tatsächlich nicht, aber denkst du, dass ich dich hier lasse?” Lächelnd streckte er ihr seine Hand entgegen. Elsa seufzte auf und nach einem Blick auf die geschlossene Zimmertüre ergriff sie Marios Hand.
 

Als sie im Fußball-Camp ankamen, schmuggelte Mario sie in das Gebäude, in dem er ein Zimmer mit Gregor und Viktor teilte. Es gab Dreier- und Vierer-Zimmer und da die Kickers inzwischen eine ungerade Anzahl von Spielern hatten, war es so am geschicktesten gewesen.
 

“Hat Maja dir auch was mitgegeben, dass du zum Schlafen anziehen kannst?” Elsa sah sich die Sachen an, die Maja ihr vorher in die Hand gedrückt hatte. Sie hatte sich einfach nur in ihre Tasche gestopft, ohne drauf zu schauen. “Warte mal. Okay, das Kleid ist nicht meines sondern von ihr.” Elsa sah erleichtert ihre Unterwäsche an und hielt sie hoch. “Aber zumindest die hier ist meine. In Majas BH hätte ich nie reingepasst. Zum Schlafen ist nichts dabei.” Als sie aufschaute, sah Mario sie mit roten Wangen an. “Gut. Ich hole kurz mein Zahnputzzeug und schaue nach etwas zum Anziehen für dich.” Er nahm ihre Tasche, öffnete die Türe und verschwand kurz im Zimmer. Elsa wartete davor. Als Mario wieder heraus kam lächelte er sie an. “Komm mit.” Gemeinsam liefen sie zu den Waschräumen. Zum Glück gab es auch ein paar Waschbecken mit Türen. In eines dieser kleinen Räumchen drängte Mario Elsa hinein. “Bevor jemand kommt und dich sieht.” Entschuldigend hob er seine Schultern. “Und ich dachte, dass du mir einfach ganz nahe sein willst.” Elsa zwinkerte ihm zu. “Am besten ich schaue nach, ob es noch einen kleineren Raum gibt.” Mario grinste Elsa an und diese musste lachen. “Willst du als Erste Zähne putzen?” Mario hielt Elsa seine Zahnbürste und die Zahnpasta entgegen. Elsa nickte und nahm sie ihm aus der Hand. Gemeinsam standen sie in dem kleinen Raum und machten sich Bettfertig. Da sie erst vorher nach dem Baden geduscht hatten, mussten sie das jetzt zum Glück nicht mehr machen.
 

Hand in Hand liefen sie zurück zu Marios Zimmer. “Gregor hat vorher schon geschlafen als ich da war. Und ich habe dir ein T-Shirt von mir rausgelegt, das du anziehen kannst, wenn du willst.” Mario sah seine Freundin an, die seinen Blick mit roten Wangen erwiderte. “Da ich in meinem Kleid eher schlecht schlafen kann, nehme ich dein T-Shirt ganz gerne an.” “Und Viktors Bett ist frei. Also wenn du magst…” Elsa sah Mario mit hochgezogenen Augenbrauen an. “Du willst also nicht, dass ich in deinem Bett schlafe?” “Nein! Ich dachte nur…” “Gut, dann schlafe ich in Viktors Bett.” Als Mario Elsa auf diesen Satz schon fast enttäuscht ansah musste sie kichern. “Eigentlich wäre es mir lieber, wenn ich mit in dein Bett könnte.” Sie legte ihre Arme um Marios Hüfte und schaute zu ihm auf. “Mir auch.” Er legte seinen freien Arm um ihre Taille und zog sie an sich. Dann senkte er seinen Mund auf ihren und küsste sie. Als er seinen Kopf wieder hob sah er ihr lächelnd in die Augen. “Ich schlafe halt unter Gregor im Hochbett.” “Das bin ich gewöhnt.” Elsa musste gähnen. Mario küsste sie nochmal und öffnete die Zimmertüre. Beide gingen leise hinein.
 

Gregor schlief immer noch. Zum Glück hatte er einen so tiefen Schlaf dass er, laut seiner Mutter zumindest, nicht einmal aufwachen würde, wenn eine Sirene direkt neben ihm losgehen würde. “Hier.” Mario reichte Elsa das T-Shirt und konnte seinen Blick nicht von ihr wenden, als sie ihr Kleid über den Kopf zog und ihren BH öffnete. Er musste schlucken und dachte sich, dass er es wohl kaum überstehen würde, mit ihr in einem Bett zu schlafen ohne mit ihr kuscheln zu können. Da Gregor über ihnen schlief, war das auf keinen Fall möglich. “Mario?” flüsterte Elsa leise. Mario sah ihr ins Gesicht und erkannte an ihren roten Wangen, dass sie wohl wusste, an was er gedacht hatte. Mario lief ebenfalls rot an und griff schnell nach seiner Schlafkleidung.
 

Kurz darauf lagen sie im Bett und Mario zog Elsa ganz nah an sich heran. “Danke für das Geburtstagsgeschenk. Das war wirklich das schönste Geschenk, das du mir hast machen können.” flüsterte er ihr in Ohr. “Ist auch für mich ein schönes Geschenk.” erwiderte sie leise und kuschelte sich noch tiefer in seine Arme. “Ich liebe dich Elsa.” “Ich dich auch. Gute Nacht Mario.” “Gute Nacht.” Mario küsste sie in den Nacken und schloss die Augen.
 

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Am nächsten Tag wachte Mario auf und als er die Augen öffnete blickte er direkt in Elsas Gesicht, die sich in der Nacht herum gedreht hatte. Lächelnd ließ er sein Blick über ihr Gesicht wandern. Über ihre geschlossenen Augen und die langen Wimpern, die fächerförmig auf ihren Wangen lagen, ihre Stupsnase und ihre schönen und vollen Lippen. Mario wurde es ganz warm ums Herz und eine Welle von Gefühlen brach über ihn herein. Er liebte sie einfach und war so froh, dass sie zu ihm gehörte. Noch während er dies dachte, zuckten Elsas Augenlider und sie öffnete sie einen Spaltbreit. “Guten Morgen mein Schatz.” flüsterte Mario. Elsa kniff die Augen nochmal zusammen und öffnete sie wieder. “Guten Morgen Mario.” flüsterte auch sie und sah ihn lächelnd an. Er legte seine Hand auf ihre Wange und streichelte mit seinem Daumen darüber.
 

Kurz darauf klingelte ein Wecker und das Hochbett wackelte über ihnen. “Guten Morgen.” tönte eine verschlafene Stimme herunter. “Mario. Wo ist denn Viktor?” Gregor hatte von seinem Bett aus einen direkten Blick auf das verlassene und unbenutzte Bett. Er streckte seinen Kopf nach unten und sah erstaunt, dass Mario nicht alleine im Bett lag. “Elsa. Was machst du hier?” Seine Schwester sah mit roten Wangen zu ihm auf. “Der da liegt in meinem Bett.” Sie deutete mit dem Daumen auf das verlassene Bett. “Ihr habt heute Nacht da unter mir aber nicht…” Gregor sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. “Nein” riefen beide entsetzt aus. “Was denkst du denn bitte von uns?” fragte Elsa mit hochroten Wangen. “Du spinnst ja Gregor.” sagte Mario zu ihm, ebenfalls mit hochroten Wangen und schüttelte den Kopf. “Gut. Da bin ich auf jeden Fall froh.” Gregor zog seinen Kopf wieder hoch und stieg aus dem Bett. Mario kletterte über Elsa hinweg und drückte ihr dabei schnell einen Kuss auf die Wange. Elsa drehte sich zur Wand und zog sich die Bettdecke über den Kopf, während die Beiden sich schnell umzogen.
 

Mario setzte sich fertig angezogen wieder aufs Bett und Elsa legte ihren Kopf auf seinen Schoss. “Ich sollte mich auch fertig machen und schauen, dass ich wieder zurück ins Hotel komme.” “Schade eigentlich.” Mario strich ihr die Haare hinter die Ohren und lächelte sie an. In dem Moment klopfte es an die Türe und noch bevor einer etwas sagen konnte, wurde die Türe aufgerissen. “Guten Morgen. Ihr seid spät dran.” Entsetzt sahen Mario und Gregor zu dem Mann auf, der überrascht zu Elsa sah. “Wer bist du?” “Meine Freundin.” “Meine Schwester.” “Was jetzt?” Mario und Gregor sahen sich an. “Beides.” “Und was sucht sie bitte hier?” Der Mann sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. “Ich habe sie mit hierher gebracht, Trainer.” Mario sah auf. “Darüber werden wir uns noch unterhalten und es hat auf jeden Fall ein Nachspiel. Ab zum Training. Und du,” er warf Elsa einen finsteren Blick zu. “Du machst, dass du weg komms!.” Elsa nickte eingeschüchtert. Gregor sprang auf. “Los gehts.” Er trat zwischen den Trainer und das Bett. Mario beugte sich zu Elsa hinunter. “Bis später.” Er gab ihr schnell einen Kuss und lief Gregor hinterher.
 

Elsa sah mit schlechtem Gewissen auf die geschlossene Türe und zog sich schnell an. Gerade als sie fertig war und alle Kleider von gestern in ihre Handtasche gepackt hatte, wurde die Türe wieder aufgerissen. “Viktor! Erschreck mich nicht so.” Elsa legte sich eine Hand auf ihr stark klopfendes Herz. “Oh Elsa, entschuldige bitte. Du bist ja noch da.” “Nachdem ich gestern aus meinem Bett vertrieben wurde, musste ich ja irgendwo schlafen.” Sie sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. “Danke dir dafür.” Er klopfte ihr mit einer Hand auf die Wange und suchte hektisch sein Trikot. “Ich bin viel zu spät dran.”
 

Elsa zeigte in eine Ecke. “Da liegt es. Aber warte mit dem Anziehen wenigstens, bis ich draußen bin. Was ist eigentlich mit dir los? Du hörst ja gar nicht mehr auf zu grinsen.” Viktor drehte sich zu ihr um. “Maja liebt mich! Und wir hatten richtig guten Sex. Das ist passiert.” Elsa lief rot an. “Viktor! Zu viele Informationen. Ich mache mich auf den Weg, bis heute nachmittag.” Schnell ging sie aus dem Zimmer. Viktor sah ihr grinsend hinterher. Dann zog er sich an und lief zum Training. Dabei dachte er immer noch an Maja.
 

Beim Training angekommen, konnte er Mario nirgends sehen. “Hey Gregor,” begrüßte er den Kleineren. “Wo ist Mario?” “Der musste mit dem Cheftrainer mit. Der ist reingeplatzt gekommen und hat mitbekommen, dass Elsa hier geschlafen hat. Und dafür bekommt Mario jetzt Ärger.” “Oh Mist.” Viktor biss sich auf die Lippe. Das war alleine seine Schuld. Immerhin war er derjenige, der Elsa aus ihrem Hotelzimmer verdrängt hatte. Nachdenklich blickte er in die Richtung, in der die Büros lagen. Hoffentlich bekam Mario seinetwegen keine zu großen Probleme.
 

Als Mario später zurück kam, wartete Viktor bereits auf ihn “Was hat der Trainer gesagt?” Mario sah seufzend zu dem Teufel auf. “Wir bekommen Strafpunkte. Aber das ist schon okay, immerhin konnte ich Elsa ja nicht alleine lassen.” “Entschuldige bitte den Ärger den du meinetwegen hast Mario,” Viktor sah ihn zerknirscht an. “Hast du dem Trainer wenigstens gesagt, dass es meine Schuld war?” Nun sah Mario verwundert auf. “Warum denn? Ich habe kein Wort darüber verloren, dass du nicht da warst und woanders geschlafen hast. Geht ja schließlich niemanden etwas an und du musst nicht auch noch Stress bekommen. Reicht ja, wenn ich den hab.” “Mario. Danke dir.” Viktor sah ihn erstaunt an. Mario winkte ab. “Dafür sind Freunde da. Und du hast mir ja auch oft genug geholfen. Gehen wir trainieren.”
 

---
 

Elsa klopfte im Hotel an ihre Zimmertüre, die kurz darauf von einer verschlafenen Maja geöffnet wurde. “Elsa.” “Eine tolle beste Freundin bist du!” Elsa drückte sich an Maja vorbei und warf ihre Tasche auf den Sessel. “Tut mir leid. Aber gestern ist etwas ganz Tolles passiert!” “Und was wäre das, dass es sich lohnt mich aus dem Zimmer zu werfen?” “Viktor hat mir gesagt, dass er mich liebt!” Maja strahlte Elsa aus großen Augen so verliebt an, dass Elsa ihr gar nicht mehr böse sein konnte. “Wirklich. Oh das ist ja toll.” Elsa drückte Maja an sich und warf einen Blick auf das zerwühlte Bett. “Und dann musstet ihr in meinem Bett gleich Sex haben…” Maja hatte wenigstens die Güte rot anzulaufen. “Weißt du, jetzt weiß ich ja, dass er nicht nur wegen Sex mit mir zusammen ist sondern weil er mich liebt…” “Schon, aber ich muss auch noch darin schlafen.” “Ja… Wir legen der Putzfrau einfach einen Zettel hin, dass sie das Bett neu beziehen soll.” Maja warf einen Blick auf Elsa und musterte sie mit schief gelegtem Kopf. “Ist das nicht mein Kleid?” “Ich hab das angezogen, was mir gestern mitgegeben wurde. Und ich habe von einigen Fußballern nette Blicke zugeworfen bekommen.” Elsa zwinkerte Maja zu. “Hoffentlich auch von deinem Eigenen.” “Der hat es gar nicht zu sehen bekommen. Heute morgen hat uns ein Trainer erwischt. Ich hoffe, dass er keinen Ärger bekommt.” Jetzt sah Elsa zweifelnd drein. Maja lächelte sie an. “Komm Elsa, machen wir uns fertig und gehen frühstücken. Und dann legen wir uns noch an den Pool, ja? Heute Mittag sehen wir sie ja wieder und dann fragen wir ihn einfach.”
 

---
 

Nachmittags machten Elsa und Maja sich auf in Richtung des Fußball-Camps. Dort angekommen waren alle Fußballer noch beim Training. Sie machten sich auf die Suche nach jemanden, den sie kannten. “Da, dass sieht nach Viktor aus.” Maja deutet auf eines der vielen Fußballfelder und tatsächlich stand Viktor gerade im Tor und wurde beschossen.
 

“Setzen wir uns da drüben ins Gras?” Elsa deutete auf eine Stelle und sah Maja fragend an, die ihren Blick nicht von Viktor wenden konnte. “Maja?” “Was? Oh ja, setzten wir uns.” “Das wird ja noch was mit dir Maja. Unser Urlaub hat noch ein paar Tage. Also reiss dich zusammen.” Elsa stieß ihrer Freundin ihren Ellenbogen in die Rippen und setzte sich ins Gras. Sofort suchte sie nach Mario und als sie ihn ausfindig gemacht hatte fing sie an mit lächeln. Es war schön gewesen, in seinen Armen einzuschlafen und auch wieder aufzuwachen. Irgendwann ertönte der Ruf “Pause” und Mario und Viktor kamen auf die beiden Mädchen zu gelaufen. Sie hatten sie schon vorher gesehen, als die Beiden angekommen waren und sich gesetzt hatten. “Hallo.” Viktor begrüßte sie lächelnd. “Ich schaue nach den Anderen. Kommst du mit mir mit Maja?” “Sehr gerne.” Maja griff nach Viktors Hand und ließ sich von ihm hochziehen. Mario setzte sich neben Elsa, während Maja und Viktor Hand in Hand davon liefen.
 

“Na du?” Mario beugte sich zu Elsa hinunter und küsste sie. “Das muss ich dich fragen oder?” Elsa kuschelte sich in Marios Arm, den dieser um sie legte. “Was meinst du?” fragend sah Mario auf seine Freundin hinunter. “Hast du Ärger bekommen, weil ich bei dir geschlafen habe?” “Ach das meinst du. Ist schon okay.” Elsa richtete sich wieder auf und sah in Marios Augen. “Und jetzt die Wahrheit bitte. Ich kenne dich jetzt schon lange genug, um zu wissen, dass du mir nicht alles sagst.” Mario wurde rot. “Die Kickers bekommen Strafpunkte.” murmelte er und sah auf den Fußballplatz. “Wie meinst du das?” “Die Mannschaften die hier sind werden bewertet und bekommen für Leistung und Können Punkte. Und die Mannschaft die am Ende die meisten Punkte hat bekommt einen Preis. Und die Kickers bekommen meinetwegen jetzt Strafpunkte.” Elsa wurde blass. “Oh nein. Es ist nicht deine sondern meine Schuld…” “Wenn jemand Schuld hat, dann vermutlich Viktor und Maja. Du sicher nicht. Außerdem hätte ich dich nie alleine gelassen. Die Anderen sind auch nicht böse mit mir. Ich habe es ihnen vorher erzählt und alle meinten, dass sie an meiner Stelle genauso gehandelt hätten. Also mach dir keinen Kopf drüber.” Mario streichelte Elsa über die Wange und zog sie wieder in seinen Arm. “Na gut…”
 

Die Beiden saßen still im Gras und genossen die Anwesenheit des jeweils anderen. Elsa schloss ihre Augen. “Hier.” Als Elsa die Augen wieder öffnete, hielt Mario ihr ein Gänseblümchen hin. Elsa sah es verwundert an. Sie nahm es ihm aus der Hand und sah es an. Dann musste sie kichern. “Was ist denn?” Mario sah sie verwirrt an. “Ich will ja nur erwähnen, dass Harry mir zwei Rosensträuße geschenkt hat. Und von dir bekomme ich ein Gänseblümchen. Das finde ich lustig.” “Ja gut. Damit kann es natürlich nicht mithalten. Du kannst es wegtun.” Elsa hörte aus Marios Stimme, dass er etwas geknickt war. Elsa drehte sich zu Mario um und sah ihm tief in die Augen. “Das werde ich sicher nicht tun. Das hier bedeutete mir viel mehr als die Rosen. Immerhin habe ich es von dem Jungen, nein dem Mann bekommen, den ich liebe.” Mario sah sie mit großen Augen an und lächelte. “Das höre ich sehr gerne.” Er nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände und küsste sie lange.
 

Leider ging das Training bald wieder weiter. Elsa und Maja verabschiedeten sich von ihren Freunden und gingen wieder. Den restlichen Nachmittag verbrachten sie wieder am Pool und abends gingen Elsa und Mario lange miteinander spazieren, immerhin war heute auch ihr erster Jahrestag. Elsa merkte Mario an, dass er vom Training sehr geschlaucht war und so saßen sie lange Zeit gemeinsam am Strand ohne viel zu machen. Sie genossen ihre gemeinsame Zeit, redeten und lachten. Einen Großteil der Zeit verbrachten sie damit, Arm in Arm dazusitzen und das Meer zu beobachten. Später brachte Mario sie wieder ins Hotel zurück und machte sich auf den Weg zum Camp zurück. Er freute sich sehr, Elsa morgen wieder sehen zu können.

33

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

34

Als Mario aufwachte, ging gerade langsam die Sonne über dem Meer auf. Er sah zu Elsa hinunter die sich eng an ihn geschmiegt hatte und deren Kopf auf seiner Brust lag. Er streichelte mit seinen Fingern leicht über ihre Schulter. Nun hatten sie tatsächlich das erste Mal miteinander geschlafen. Lächelnd sah er sie an. Er zog leicht an der Decke, die über sie gebreitet war. In diesem Moment regte Elsa sich in seinem Arm. Sie öffnete ihre Augen und als sie erkannte, das Mario sie ansah, lächelte sie ihn an. Nun gehörte sie ihm ganz. Sie streckte sich zu ihm hinauf und legte ihre Lippen auf seine. Als sie zum Meer hinüber sah, fesselte sie der Anblick des Sonnenaufganges. Sie schmiegte sich wieder in Marios Arme und gemeinsam beobachteten die Beiden schweigend den Sonnenaufgang. “Schade, dass ich meine Kamera nicht dabei habe.” brach Elsa das Schweigen. “Stimmt.” antwortete Mario leise. Es sah wirklich wunderschön aus.
 

Als die Sonne voll aufgegangen war, streckte Elsa sich und seufzte auf. Mario sah sie fragend an. Da Elsa aber nichts sagte, sondern ihn nur glücklich anlächelte, zog er sie in seine Arme und küsste sie wieder. “Was meinst du, wieviel Uhr ist?” fragte Elsa. “Ich weiß es nicht, aber es wird auf jeden Fall früh sein. Die letzten Tage ging die Sonne immer gegen halb sechs auf. Und Viktor hat wohl recht behalten.” “Womit?” “Er hat sich von mir mit den Worten “Bis Morgen” verabschiedet. Und ich meinte noch, dass das nicht so sein wird.” “Dann sollten wir vielleicht öfter auf ihn hören.” Elsa zwinkerte Mario zu, zog sein T-Shirt über ihren Kopf und reichte es ihm. Als ihr gestern so kalt gewesen war hatte er es ihr gegeben und kurz darauf waren sie eingeschlafen. Mario ließ seinen Blick über ihren nackten Oberkörper wandern und musste grinsen. “Alles deins.” Elsa grinste zurück und langte nach ihrem BH. “Da bin ich froh drüber.” Mario streichelte ihr noch schnell über die nackte Haut und zog sein T-Shirt an. Es war noch ganz warm von ihrer Körperwärme und roch nach Elsa. Mario trat hinter seine Freundin und zog den Reißverschluss an ihrem Kleid zu. Er küsste sie in ihren Nacken und trat wieder einen Schritt zurück.
 

Die Beiden sammelten alle Sachen ein und legten alles in den Korb. Anschließend machten sie sich gemeinsam auf den Rückweg. Mario, der den Korb trug, beobachtete Elsa, die in einer Hand ihre Schuhe hielt und vor ihm durch den Sand lief. Er musste lächeln und in diesem Moment drehte sie sich zu ihm um. Sie lief wieder zu ihm zurück und schlang ihre Arme um seine Hüfte. “Ich liebe dich.” Mario legte seinen freien Arm um sie und zog sie enger an sich. “Ich dich auch.” Dann beugte er sich zu Elsa hinunter um seine Lippen auf ihre zu legen.
 

Als sie auf die Treppe zuliefen, die sie gestern herunter gekommen waren, konnten sie darauf zwei Personen ausmachen. Als sie näher herankamen, konnte man Maja und Viktor an den roten und langen schwarzen Haaren erkennen. “Guten Morgen.” wurden sie von den Beiden begrüßt, die sie angrinsten. “Was macht ihr denn um diese Uhrzeit hier?” Elsa sah ihre beste Freundin fragend an. Diese blickte mit hochgezogenen Augenbrauen zurück. “Wir haben uns verabredet und den Sonnenaufgang gemeinsam angesehen. Und ihr?” “Wir haben auch den Sonnenaufgang angesehen.” antwortete Mario, der immer noch Elsas Hand in seiner hielt. “Und das seit gestern Nacht?” Maja beugte sich weiter in ihre Richtung und ließ Elsa nicht aus den Augen. Diese lief rot an und damit hatte Maja ihre Antwort eigentlich schon. “Lass die Beiden in Ruhe Maja.” Viktor hielt eine Hand zum Gähnen vor den Mund und zwickte mit der anderen seiner Freundin in die Seite. “Viktor!” Maja sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an und stand auf. “Ich gehe ins Hotel zurück und packe meinen Koffer. Kommst du mit Elsa?” Elsa blickte zu Mario auf, der ihr zunickte. “Mach ruhig. Wir sehen uns ja nachher und dann haben wir den ganzen restlichen Tag für uns alleine.” “Dann bis nachher Mario.” Nach einem Kuss lief Elsa ein paar Schritte vor und wartete auf Maja, die von Viktor noch einen Kuss bekam und dann schnell zu Elsa lief. Bei dieser hakte sie sich ein und warf ihr einen schelmischen Blick zu. “Na dann erzähl mal Elsa.”
 

Mario und Viktor blickten den beiden Mädchen hinterher. “Machen wir uns auch auf den Weg um unsere Sachen zu packen.” Viktor stand auf und streckte sich. Mario sah ihn an und nickte. “Danke schön nochmal.” Er hob den Korb hoch. “Ich hoffe, dass alles geklappt hat.” “Doch, es war perfekt.” Viktor grinste, als er Marios Antwort hörte. Dieser hatte zwar rote Wangen, hielt seinem Blick aber stand. “Gut zu hören.” Gemeinsam machten sie sich ebenfalls auf den Weg.
 

---
 

Ein paar Stunden später öffnete Elsa die Hotelzimmertüre und ließ Mario vor sich eintreten. Vor einer halben Stunde hatten sie sich von ihren Freunden verabschiedet, die mit dem Bus Richtung Heimat losgefahren waren. Als Elsa und Mario sich dort wieder begrüßt hatten, hatte Gregor das Paar schief angesehen und irgendwas in die Richtung “irgendwann musste es ja soweit kommen” vor sich hin gemurmelt. Auch er konnte sich denken, was die letzte Nacht zwischen seiner Schwester und seinem besten Freund geschehen war.
 

Mario trat ins Hotelzimmer ein und stellte seine Tasche auf den Boden. Dabei warf er ein Blick auf das Bett, das er und Elsa sich heute Nacht teilen würden. Als er seiner Freundin einen Blick zu warf, hatte diese rote Wangen. Sie dachte in diesem Moment genau das Gleiche wie er, das konnte er an ihrem Blick erkennen. “Was machen wir jetzt? Wir haben den ganzen restlichen Tag für uns.” Er grinste sie an. “Und die ganze Nacht.” Elsa zwinkerte ihm zu und registrierte befriedigt, wie auch er rote Wangen bekam. Er kam auf sie zu, packte sie an ihrer Taille und warf sie aufs Bett. Sofort sprang er ihr hinterher und zog sie in seine Arme während er seinen Mund auf ihren presste. Als sie sich wieder von einander trennten, musste Elsa lachen. “Die Nacht Mario. Den Tag sollten wir draußen miteinander verbringen.” “Ich stehe mit dir auf, sobald du einen vernünftigen anderen Vorschlag gebracht hast, der das hier toppen kann.” Er fing an ihren Hals zu küssen und Elsa stöhnte auf. “Das hier ist eigentlich nicht zu toppen, daher ist es fies, das als Voraussetzung zu nennen.” “Dann müssen wir wohl hier bleiben.” “Nein. Wir gehen jetzt da raus Mario. Erst gehen wir noch an den Pool schwimmen und später in die Altstadt und sehen uns diese an. Danach gehen wir etwas essen und dann noch an den Strand. Und erst nach all dem kommen wir wieder hierher. Und dann darfst du alles mit mir machen, was du willst.” Elsa hatte Mario von sich geschoben und ihm in die Augen gesehen, während sie das gesagt hatte. Bei ihrem letzten Satz, hatten Marios Augen angefangen zu funkeln. “Alles?” “Das sehen wir noch. Jetzt komm schon hoch.” Elsa setzte sich auf und zog kichernd an ihm. Mario seufzte auf und musste ebenfalls grinsen. “Na dann los!”
 

Den restlichen Tag über verbrachten sie so, wie Elsa es sich gewünscht hatte. Erst waren sie schwimmen, nachmittags schlenderten sie verliebt und Händchen haltend durch die Altstadt. Sie machten viele Fotos, da Elsa ihre Kamera zumindest jetzt eingepackt hatte. Irgendwann nahm Mario ihr die Kamera aus der Hand, rannte zu einem älteren Mann und drückte sie diesem in die Hand. Nachdem dieser ihn erst einen Moment perplex angesehen hatte, grinste er und machte ein paar Fotos von Elsa und Mario gemeinsam. Als er Mario die Kamera wieder zurückgab, machte dieser gleich ein paar Fotos von seiner Freundin und danach liefen sie weiter.
 

Vor dem Schaufenster eines Schmuckgeschäftes blieb Elsa stehen. “Oh sind die schön.” Ihr Blick war auf zwei Kettenanhänger gefallen, die gemeinsam ein Herz bildeten. Mario trat neben sie und warf auch einen Blick darauf. Als er Elsas Gesichtsausdruck sah, musste er lächeln. “Komm, ich schenke sie dir.” “Das musst du nicht Mario. Sie sind wirklich schön, aber du musst mir nichts schenken.” “Ich will aber. Immerhin hatte ich kein Geschenk zu unserem Jahrestag für dich. Und gestern hast du dich mir geschenkt und dafür möchte ich dir etwas geben.” Mit roten Wangen sah er sie an. Elsa wiederum sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. “Du willst mich also dafür bezahlen, dass du mich entjungfern durftest?” “Nein! So meinte ich das nicht.” Mario wedelte entsetzt mit seinen Händen vor ihr herum. Als Elsa kichern musste und er den Schalk in ihren Augen sah, schüttelte er den Kopf und zog sie an sich. “Du bist viel zu frech Elsa, weißt du das eigentlich?” “Ach so, bin ich das? Du kannst mir ja später genau erklären, was ich darf und was nicht.” Mit funkelnden Augen grinste sie ihn an und Mario beugte sich zu ihr hinunter. “Vielleicht mache ich das ja.” Er legte seine Lippen auf ihre und biss leicht hinein. “Aber jetzt komm.” Er zog sie mit sich und öffnete die Türe des Schmuckgeschäftes für sie.
 

Als sie später beim Abendessen auf der Terrasse eines Restaurants saßen, spielte Elsa die ganze Zeit mit dem Anhänger an ihrer Kette. Mario hatte das Gegenstück um seinen Hals. Beide hatten den Namen des anderen eingraviert bekommen und auf Elsas war zusätzlich ein kleiner Strassstein eingefasst. “Jetzt fehlt nur noch ein Ring.” lachte sie, als sie ihr Armband betrachtete. Dann schaute sie erschrocken auf. “Ich meinte damit nicht, dass du mir einen Antrag machen sollst. Dass ist noch viel zu früh, ich meinte nur dass….” Mario legte seine Hand auf ihre. “Ganz ruhig Elsa. So habe ich das gar nicht verstanden.” Er lächelte sie an und Elsa lächelte beruhigt an. Sie drehte ihre Hand um und verschränkte ihre Finger mit Marios. “Aber irgendwann wirst du einen bekommen Elsa, das verspreche ich dir.”
 

---
 

Am nächsten Tag machten sie sich auf den Weg zum Bahnhof. Mario hatte seine Reisetasche über seine Schulter geworfen und zog mit der anderen Hand Elsas Koffer. Er hatte sich nicht davon abhalten lassen und Elsa stapfte leicht schmollend hinter ihm her. Irgendwann wurde es ihr zu bunt. “Mario Hongo. Gib mir jetzt gefälligst meinen Koffer und halte meine Hand. Sonst ist das echt blöd.” Mario drehte sich zu seiner Freundin um, die mit verschränkten Armen dastand und ihn schmollend ansah. Er musste lachen und ließ den Koffer los. “Wenn du darauf bestehst.” “Tue ich.” Elsa hatte einen Satz nach vorne gemacht und sich den Koffer geschnappt, bevor Mario es sich wieder anders überlegte. Sie schob ihre Hand in seine, nun freie, Hand. “So ist es doch viel besser oder?” Mario lächelte und drückte ihre Hand. “Ja, irgendwie schon.” “Und das hättest du schon viel früher haben können, wenn du nicht so dickköpfig wärst.” Mario begann schallend zu lachen und Elsa stimmte mit ein. Sie hatten den Tag gestern sehr genossen und hatten vor sobald wie möglich nochmal ein Wochenende miteinander weg zu gehen.
 

---
 

Im Zug verstaute Mario seine Tasche und Elsas Koffer und ließ sich danach neben Elsa auf die reservierten Sitzplätze fallen. “So, wir dürfen sie nachher nur nicht vergessen.” “Das werden wir sicher nicht. All das Zeug das ich gekauft habe lasse ich doch nicht hier.” Elsa grinste ihn an und beugte sich zu Mario rüber, um ihm einen Kuss auf die Wange geben. Mario legte seinen Arm um sie. “Jetzt geht es wieder nach Hause.” meinte er, als der Zug ruckelnd anfuhr. “Ja und da geht es dann auch schon weiter.” Elsa lächelte Mario an.
 

Daheim würde das Schulfest und einige Spiele der Kickers anstehen und wenn die Sommerferien zu Ende waren, würde ihr letztes Schuljahr beginnen. Die Prüfungen würden auf sie zukommen und sie mussten entscheiden, wie es für sie danach weitergehen sollte.
 

Viktor würde jetzt schon anfangen zu studieren, trotzdem blieben die Teufel zusammen. Solange noch ein einziger der Teufel-Spieler an der Schule war, durften sie weiter dort auf dem Platz trainieren. Mario wollte dies auch im nächsten Jahr noch mit dem Direktor besprechen, immerhin waren er, Reiko, Tommy, Christoph und Benjamin in der Abschlussklasse.
 

Nun würden sie aber erst noch die Ferien voll genießen, alles weitere würde sich zeigen.
 

Mario beugte sich zu Elsa hinunter und küsste sie, das Mädchen, das er über alles liebte und das er nie im Leben wieder her geben würde.
 

-ENDE-


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war das letzte Kapitel meiner Fanfic :( Danke an die, die bis zum Ende gelesen haben. Und auch Danke für all die Kommentare.

Wie bereits einmal angekündigt gibt es aber eine Fortsetzung. http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/342836/ Ich hoffe ihr lest auch diese :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (73)
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Von:  zwerghasi
2022-05-07T10:21:58+00:00 07.05.2022 12:21
Huhu
Ich lese zur Zeit deine Kickers-Reihe und muss nun auch Mal einen Kommentar da lassen :) (aktuell bin ich bei den ersten Kapiteln der zweiten Geschichte)

Der erste Teil deiner Reihe hat mir mega gut gefallen. Am schönsten fand ich das langsame zusammen kommen... Das ist dir echt toll gelungen. Im Grunde wussten es beide schon (wie offenbar auch der Rest der ganzen Welt*Kicher*) nur haben sie sich einfach nicht getraut. Am besten hat mir beim zusammen kommen der Teil gefallen, wo Mario krank War. Nebenbei gefragt: Hast du sowas eigentlich auch in anderen Geschichten noch drin?
Das war so süß, wie Elsa an seinem Bett stand, er noch geschlafen hat und dann aufgewacht ist.
Und auch nach dem zusammen kommen War die Geschichte weiterhin sehr schön und auch schlüssig. Mit der Maja werde ich zwar nicht so richtig warm, aber es ist trotzdem ein cooler Charakter, den du da erschaffen hast.

Ich hab mich auf jeden Fall riesig gefreut, als ich gesehen habe, dass danach noch so viele Teile kommen... :)
Ich lass dir auf jeden Fall auch noch das ein oder andere kommi da. :)

Danke schonmal für diesen schönen ersten Teil. Nun mach ich mich Mal nach und nach weiter an den zweiten .

Liebe Grüße

Zwerghasi
Antwort von:  Tasha88
07.05.2022 13:22
Hallo Zwerghasi :)

vielen, vielen Dank für dein Kommi *-*
ich habe mich sehr gefreut, zu meiner allerersten Geschichte nach so langer Zeit eines zu bekommen - auch wenn ich kurz dachte: oh mein Gott!! Die Geschichte ist die allererste, die ich je geschrieben habe und dementsprechend strotzt sie auch noch vor Fehlern. Schön, dass du dich trotzdem rangetraut hast ;) - auf meiner To Do steht, dass ich die ganze "Chronik" (wie sie einmal liebevoll betitelt wurde) Korrekturlesen und ausbessern will. vielleicht hätte ich das schon machen sollen, dann wäre es vielleicht angenehmer zum lesen gewesen.

Tatsächlich ist die Erste-Kuss-Szene auch meine absolute Lieblingsszene der Geschichte - und auch das davor, wie er schläft und Elsa bei ihm ist, dann Hausaufgaben stottert, als er aufwacht.
Habe ich mal wieder eine "Krank-Szene"? Tatsächlich nur in einer Digimon-Takari, ansonsten nicht. wäre natürlich eine Idee, mal so etwas zu schreiben ... hmm ...

Maja ist tatsächlich ein OC, den ich sehr lieb gewonnen habe, so dass sie inzwischen in meinen neuen Geschichten wieder auftaucht :)

Und du wirst auf jeden Fall noch was zu lesen haben, bei 4 folgenden Teilen :)
ansonsten habe ich auch noch gaaaanz viele Kickers Geschichten im letzten Jahr geschrieben - gerade komme ich von den beiden nicht mehr los ^^

Es würde mich sehr freuen, wieder von dir zu lesen

Liebe Grüße
Tasha
Antwort von:  zwerghasi
07.05.2022 23:47
Naja .. Ein paar Fehler waren drin, aber nicht so, dass es groß gestört hätte. Der Schreibstil war trotz kleinere Fehler sehr gut :)
Das du viele Kickers ffs hast hab ich auch schon gesehen und freu mich, dass du aktuell auch noch dabei bist. Mein Favorit ist ja Mario :) ... Beim groben drüber schauen hast du glaube ich auch Mal andere Kombinationen drin..viktor/Elsa z.b.

Vielleicht schreibst Du ja nochmal eine Mario-krank-Szene... Die, die du schon hattest war, wie schon gesagt, sehr gut.. :) mich würde es auf jeden Fall freuen :)
Antwort von:  Tasha88
08.05.2022 08:14
Das ist wirklich ein sehr großes Lob von dir, denn ich finde, dass ich mich um Welten gebessert habe, was das schreiben angeht 😉 trotzdem liebe ich die geschichte 🥰

Eine andere Autorin ist Elsa x Viktor Fan und für sie habe ich die ein oder andere Geschichte mit dem Pairing geschrieben, dafür hat sie auch die ein oder andere Mario x Elsa geschrieben 😂

Oh, und jaa, Mario ist auch mein absoluter Lieblingscharakter des animes, da schließe ich mich dir an.

Und tatsächlich kommen mir die ersten Ideen einer "Mario ist krank" Geschichte 😂😂😂😅

Ich schreibe gerade noch an etwas anderem, das kommt aber mal auf den Ideen Stapel 😉
Von: abgemeldet
2016-08-10T20:43:09+00:00 10.08.2016 22:43
Soo jetzt wird es aber langsam Zeit für eine Urkunde Schnecke 😊😅😁😍❤️😘👏🏻
Antwort von:  Tasha88
11.08.2016 12:16
die Urkunde hast du dir schon seit ewigkeiten verdient :**
Von: abgemeldet
2015-12-02T08:29:58+00:00 02.12.2015 09:29
Hihihi und die Geschichte zum 6x gelesen...

Ach jaaa i Liebe tashas Schreibstill...
Antwort von:  Tasha88
02.12.2015 21:29
du bist ja süß *-*
Antwort von: abgemeldet
02.12.2015 21:54
Insgesamt 16x jetzt i kenn sie jetzt auswendig:)
Von: abgemeldet
2015-08-29T21:21:28+00:00 29.08.2015 23:21
Ach Tasha die Story is so sweet hab total kopfkino und i habe sie jetzt zum 10x gelesen Macher etwa 1monat xD bin süchtig oder😁✌🏻 Herzklopfen ☺️

I freue mich jaa auf alle Storys von Elsa x Mario 😘😉
Antwort von:  Tasha88
30.08.2015 12:24
Hallo liebe Carly :D
das freut mich furchtbar ^^
danke für deine Kommis immer ^^
Antwort von: abgemeldet
30.08.2015 15:55
Jaa habe die richtige Story kommentiert xD
Von:  Vickie
2015-01-17T12:12:59+00:00 17.01.2015 13:12
Wie schön romantisch!

“Mache ich dir Angst Mario?” Dieser erwiderte Herr Daichis Blick mit rotem Kopf. “Ein wenig.”
Bei dem Satz musste ich voll lachen. Klasse.
Antwort von:  Tasha88
17.01.2015 13:41
:D danke dir :)
Von:  Moorleiche
2015-01-02T13:42:34+00:00 02.01.2015 14:42
Gott sei dank gibt es eine Fortsetzung! Ich bin unheimlich gespannt wie es weiter geht.
Antwort von:  Tasha88
03.01.2015 15:04
^^
Von:  Moorleiche
2015-01-02T13:34:12+00:00 02.01.2015 14:34
Oh woooow was ein tolles Neujahrs-Geschenk. Das war sooo romantisch. Besonders Elsas Satz bevor sich beide vereinigt haben... Ich muss sofort weiterlesen...
Von:  Minatoast
2014-12-30T11:07:01+00:00 30.12.2014 12:07
Die beiden sind so ein schönes paar :) ein super Ende, beim letzten satz kam mir eine träne! Eine super story hast du geschrieben werde mir jetzt die Fortsetzung rein ziehen 😊
Mfg Minatoast
Von:  dragon_skickers
2014-12-28T21:22:01+00:00 28.12.2014 22:22
Das letzte kapi war wieder super süß. Du beschreibst die Beziehung der beiden echt toll. Freut mich dass es noch eine Fortsetzung gibt. Ich werde sie aufjeden fall lesen!
Von:  dragon_skickers
2014-12-26T23:35:09+00:00 27.12.2014 00:35
Geil, geil und nochmal geil! Tolle fanfic. Deine story ist super, dein schreibstil ist flüssig und es liest sich einfach wie von selbst. Bin ein richtiger fan von deiner ff. Weiter so. Ich freue mich über jedes neue kapi. Mfg
Antwort von:  Tasha88
27.12.2014 14:35
vielen Dank, das freut mich sehr dass sie dir gefällt :)


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