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SebaCiel~

von

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Gefangen in der Dunkelheit

Es war dunkel.

So dunkel, dass man nicht einmal mehr die eigene Hand vor Augen sehen konnte.

Und es war kalt.

So kalt, dass der kleine, ausgemergelte, zierliche Körper erzitterte.

Um die eigene Wärme zu bewahren umklammerte er sich selbst, wobei er die Finger in sein schmutziges Hemd, an dem Blut klebte, vergrub.

Mehr als das und eine Shorts trug er nicht.

Der Geruch, der ihn umgab war unangenehm und widerlich.

Obwohl er sich bereits an den Geruch gewöhnt haben müsste, ekelte es ihn an.

Ein Wunder, dass er nicht schon selbst danach roch oder tat er dies bereits?

In dem engen Käfig, der vielleicht gerade mal Meter mal Meter maß, in dem er eingesperrt war konnte er sich kaum bewegen.

Seine dunklen Haare hingen ungepflegt in sein Gesicht.

Wie lange er schon hier war nach dem alles, all das schreckliche geschehen war, konnte er nicht sagen.

Das Wimmern, weinen und betteln, dass sie ihn endlich raus lassen mögen, hatte keinen Zweck mehr, weshalb er schon längst aufgegeben hatte.

Er kam sich vor, wie ein eingesperrtes Tier.

Was hatten sie bloß mit ihm vor.

Das Brandmal, was sie ihm erst letztens verpasst hatten brannte wie Hölle.

Seine blauen Augen sahen leer in die Ferne.

Noch vor einigen Stunden, oder war es gestern gewesen, saßen hier viele Menschen , die zusammen edlen Wein getrunken und dabei den kleinen Jungen nicht aus den Augen gelassen hatte.

Es war schrecklich gewesen.

Sogar demütigend empfand er es.

Den Stimmen hatte er keine Beachtung geschenkt und einfach nur da gesessen.

Zum aufstehen war der Käfig auch zu klein und von seinem vorgewärmten Platz wollte er auch nicht mehr aufstehen.

Der Keller, in dem er sich befand, wirkte auf ihn wie ein etwas zu klein geratenes Kolosseum mit vielen Bankreihen.

Alles war in einem braun, schwarz oder metalligem Silber gehüllt und staubig.

Man konnte von Glück sprechen, dass er keinen Asthma-Anfall bekam.

Einsam und verloren saß er da und betete zu Gott, dass er endlich hier raus komme.

Doch nichts geschah.

Hatte er ihn nicht gehört?

War er so ein böser Junge in den letzten Jahren gewesen?

Hatte er ihn nicht schon genug bestraft mit dem Ableben seiner Familie?

Wozu galt es noch zu leben?

Doch eine Frage tat sich ihm auf.

//Warum...? Warum haben die Männer alle getötet? Auch mich wollten sie töten...//

An die Erinnerung an damals, an vergangenen Tagen stiegen ihm Tränen in die Augen.

Damals hatte ein Butler ihn beschützt und musste deswegen sein eigenes Leben lassen.

"Ta...Tanaka...", flüsterte der Junge in die Stille, während ihm stumme Tränen die Wange hinab liefen.

Er kam sich verloren vor und wünschte sich die Vergangenheit zurück.

Schritte halten in der Dunkelheit und er wusste, dass 'Er' wieder kam, dazu brauchte er nicht auf zu schauen.

Diese langsamen, schweren Schritte waren ihm nur allzu bekannt geworden.

Unmittelbar vor ihm verstummten sie.

"Na mein Kleiner? Morgen wirst du mir wieder schön viel Geld bringen.", hörte er den Mann sagen.

Doch der Angesprochene schwieg weiter hin.

Der Ältere hatte wohl schon damit gerechnet, dass der Jüngere immer noch nicht sprechen würde, weshalb er nicht weiter wartete, sich erhob und mühselig die Treppen wieder hinauf stieg.

Wie lange er schon hier war, wie viele Tage vergangen waren, wie viel Uhr es war, noch das genaue Datum konnte er nennen.

Er wollte endlich wieder hier raus und die Sonne in sein Gesicht scheinen, sowie den Wind an seinen Kleidern zerren spüren.

Doch ihm brachte es nichts, jetzt nostalgisch zu werden.

Wahrscheinlich würde er erst wieder hier raus kommen, würde er verkauft werden.

Egal wie, er musste hier raus, schließlich war er Ciel Phantomhive.

Der letzte Phantomhive-Erbe um genau zu sein.

Und überhaupt hatte er Elisabeth versprochen sie zu heiraten.

Wie es ihr wohl ging?

Vielleicht hatte sie ihn schon vergessen oder sogar schon einen anderen Verlobten.

Nein, das konnte er sich nicht vorstellen.

Nicht seine Lizzy.

Nein, wahrscheinlich würde sie noch Jahre auf seine Rückkehr warten.

An diesem Gedanken, dass sie noch auf ihn warten würde, hielt er sich fest, wie ein Ertrinkender an einem Grashalm.

Dies gab ihm die Kraft, noch länger auszuhalten und zu versuchen zu ihr zurück zu kehren.
 

Woanders saß glücklich lächelnd ein blondes Mädchen, das nicht älter wie 7 sein konnte und bastelte an ihrem pinken Tisch eine Karte.

Als sie endlich fertig war hielt sie sie lächelnd nach oben gegen das Licht, um sie zu betrachten.

Sie kicherte leise, während sie sich das Gesicht Ciels vorstellte, wie er die Karte in der Hand hielt und ihr beteuerte, wie schön sie doch geworden sei.

Ja, sie liebte Ciel über alles und war mehr als froh mit ihm, ihrem Traumprinzen verlobt zu sein.

Ihre grünen Augen funkelten vor Glück.

Morgen würde ihr Traumprinz Geburtstag haben, weshalb sie ihn endlich wieder besuchen würde können.

Sein sechstes Lebensjahr durfte schließlich nicht ohne seine Verlobte stattfinden.

Lachend drehte sie sich in ihrem rosa Kleid im Kreis, mitsamt der ebenfalls rosanen Karte, welche im Sonnenlicht zu glitzern begann.

"Lizzy, es tut mir leid.", erklang es hinter der Blondhaarigen.

Es war ihre Mutter, die in der Tür stand und ihre Tochter mitleidig ansah.

"Was ist denn?", fragte sie.

Noch hatte sie keine Ahnung was passiert war.

"Wir können nicht zu Ciel.", fing sie an und sprach zögernd weiter:"Ciel...Ciel ist tot."

Wie um ihre Stimmung zu unterstreichen fing es zu regnen an.

Vorhin hatte noch die Sonne geschienen, die jetzt nicht mehr zu sehen war.

Geschockt sah das blondhaarige Mädchen ihre Mutter an und lies ungläubig ihre Hände sinken, bis sie nur noch schlaff an ihr herunter hingen.

Die Karte, die sie noch immer in der Hand hielt, flatterte wie in Zeitluppe zu Boden, ohne den einzigartigen Glanz, den sie vor wenigen Sekunden noch ausstrahlte.

Ihre Augen waren vor Schock geweitet.

Sie konnte und wollte nicht glauben, dass ihr geliebter Ciel tot war.

Die Regentropfen peitschten gegen die Fenster.

Es war dunkel geworden.

Und es herrschte quälende Stille.

Langsam schien sie zu verstehen, was ihre Mutter noch eben gesagt hatte, hielt sich die Hände vor das Gesicht und sank weinend auf die Knie.

"Oh nein!", schluchzte sie:"Cieeel!", rief sie den Namen ihres Liebsten.

Nun würde sie sein Gesicht nie mehr sehen.

Und nie mehr das Strahlen in seinen Augen sehen können.

Alles war vorbei.

Wozu galt es noch zu leben?

Elisabeths Mutter hatte sich zu ihr runter gekniet, um ihre Tochter in den Arm nehmen zu können, damit sie ihr Trost spenden konnte.

Obwohl sie wahrscheinlich wusste, dass das nichts bringen würde.

Elisabeth weinte weiter und rief immer wieder:"Nein, nein! Cieeel!"

Ein Lichtstrahl erhellte das Zimmer und es begann zu donnern.

Doch das interessierte Elisabeth herzlich wenig.

Eigentlich hatte sie schon immer Angst vor Gewittern gehabt, aber heute zuckte sie noch nicht einmal zusammen und weinte nur erbarmungslos weiter.

Ihre große Liebe weilte nun nicht mehr auf Erden.

Die Trauerfeier

Heute war Ciels Geburtstag.

Und alle versammelten sich links neben der Phantomhive Villa.

Sie waren weniger da, um Ciels Geburtstag zu Feiern, sondern um den Toten ihre letzte Ehre zu erweisen.

Jeder war komplett in schwarz gehüllt vor den aufgereiten Steinplatten und auf jedem stand ein Datum drauf, genauso wie bei Ciel:

Ciel Phantomhive

Wir werden immer an dich denken

Geboren: 14.12.1875 -

Gestorben: 10.12.1881

Als Elisabeth das las, konnte sie nicht anders, drehte sich zu ihrer Mutter, die unmittelbar hinter ihr stand, um und begann heftig zu schluchzen.

Wie auch gestern bahnten sich die Trännen unaufhörlich ihren Weg die Wangen hinab, welche ihr die Sicht verschleierten.

Der Einzige, der schwerverletzt überlebt hatte war Tanaka der Butler, der im Royal London Hospital lag und sich selbst die Schuld für alles zu geben schien.

Sogar Sebastian, der Hund der Phantomhives ist nicht verschont geblieben und die Villa glich nun einer Ruine.

Wieder zogen Wolken auf und es begann leise zu regnen, wie als wollte der Himmel weinen.

"Es heißt, dass Tote über die ihnen teure Person wachen.", zeriss die Mutter Elisabeth´s die Stille:"... So wird auch Ciel ab sofort über dich wachen. Willst du denn wirklich, dass er traurig wird, weil er mit ansehen muss wie du weinst?", fragte sie und wischte dabei mit ihrem Daumen eine Träne aus Elisabeths Gesicht.

Bei diesen liebevollen Worten und den Gedanken, dass Ciel bei ihr war zwang sie sich ein Lächeln ab, dass auch ihre Mutter zum lächeln brachte.

"Na, siehst du?", sagte sie liebevoll und schloss ihre Tochter wieder in die Arme.

"Hast du das schon gehört? Angeblich sollen die Phantomhives sich mächtige Feinde gemacht haben, weshalb noch nicht mal ihr Kind verschont blieb.", sagte eine braunhaarige Frau, die mit mehreren Frauen eine Traube gebildet hatte.

Jedoch durch eine weitere Äußerung horchte Elisabeth augenblicklich auf.

"Ich hörte, dass der Junge hier irgendwo gesichtet wurde.", flüsterte eine schwarzhaarige Frau geheimnisvoll, weshalb ein Raunen durch die Reihe ging.

Entsetzt sahen die in schwarz gehüllten, vornehmen Damen einander an.

Sollte Ciel wirklich noch leben?

Wenn ja, dann wollte sie sofort zu ihm.

Dass er lebte mit eigenen Augen sehen und ihn fühlen.

"Wo hast du denn das gehört?", fragte eine weitere Frau.

Sie hatte feuerrote Haare.

Diese Frau war Elisabeth nur all zu bekannt.

Es war Ciel´s Tante, die auch gerne "Madam Red" genannt wurde.

"Vom Lord Vincency persönlich.", prahlte die schwarzhaarige, stieß ihre Hände in die Hüfte und drückte ihren Rücken, mit geschlossenen Augen, durch.

Ihr Mund war zu einem hochnässigen Lächeln geformt.

Ungläubig und mit vor Anerkennung geweiteten Augen bestaunten sie die Frau.

Lizzy hatte schon oft von Lord Vincency gehört.

Er war sehr angesehen und stand den Phantomhives in nichts nach.

Doch woher wusste er, dass Ciel noch lebte?

Hatte er ihn wirklich gesehen?

Ohne auf die Proteste ihrer Mutter zu achten lief Elisabeth zu der Menschentraube rüber und blieb genau neben der schwarzhaarigen Frau stehen.

"Wo hatte er Ciel gesehen?", rief Elisabeth aufgeregt.

Erstaunt öffnete die Frau ihre Augen und blickte überrascht zu dem 7-jährigen Mädchen runter.

"Wo er ihn gesehen hat möchtest du wissen?", vergewisserrte sie sich blinzelnd, worauf Elisabeth ernst nickte.

"Dann lass mich mal überlgen ...", murmelte sie und tippte sich mit dem Zeigefinger nachdenklich gegen die Wange.

"Stimmt ja. Ich habe ihn nicht danach gefragt.", antwortete sie bissig.

Wütend senkte Lizzy den Kopf und ballte ihre Hände zu Fäusten. Nur mit viel Mühe konnte sie verhindern, dass sie nicht irgendetwas unüberlegtes tat.

Stattdessen bahnten sich neue Tränen, Tränen der Verzweiflung, ihren Weg.

Ihr Ende war der bereits feuchte Boden, der jetzt eher als Schlamm oder Matsch bezeichnet werden konnte.

Verzweifelt und so voller Trauer drehte sie diesen gemeinen Frauen ihren Rücken zu und rannte weg.

Ihr war egal wohin, hauptsache weg.

Weg von diesen Frauen, weg von dieser Villa, weg von den unzähligen Gräbern, weg von den Erinnerungen und weg von Ciel.

Jedes mal, wenn sie an Ciel dachte zeriss es ihr Herz aufs Neue, weshalb sie sofort erschöpft auf die Knie fiel.

Der Regen hatte sie vollkommen durchnässt, doch sie spürte weder ihn, noch die Kälte.

Das Rauschen des Regens, das laute Tropfen auf den Boden, Bäumen und auf der Villa hörte sie nicht.

Ihre blonden Haare, die zuvor Locken aufgewiesen hatten, hingen nur noch glatt herunter und ihre Augen waren vom Weinen schon ganz gerötet.

Die verzweifelten Rufe ihrer Mutter und die von "Madame Red" rückten in weite Ferne, obwohl Elisabeth sie direkt ansah.

Wahrscheinlich fragten sie gerade, was bloss in sie gefahren wäre, dass sie sich noch den Tod holen würde, wenn sie noch weiter in dem Regen sitzen würde, dass sie doch aufstehen soll und dass sie auch sofort gehen werden.

Mit viel Mühe konnten die beiden Frauen das Mädchen zum aufstehen bewegen.

An den Weg zur Kutsche, dass sie los fuhren und das sie zu Hause ankamen, an nichts davon konnte sie sich noch erinnern.

Erst als sie in ihrem Zimmer stand holte die Realität sie ein und sie sank augenblicklich auf die Knie.

Und genau wie am Tag zuvor begann es zu donnern.
 

Wieder einmal hatten sich viele Männer im Keller eingefunden, lauschten dem schönen Spiel einer Geige, tranken Rotwein, unterhielten sich angeregt und beobachteten den kleinen Jungen.

Dass heute sein Geburtstag war, wusste er schon gar nicht mehr.

Sein Knöchel war von dem schweren Metall aufgescheuert worden und blutete.

Wie lange es wohl noch dauern würde, bis er an einer Infektion starb vermochte er nicht zu sagen.

Die Zeit in diesem schäbigen Kellerloch wollte einfach nicht vergehen.

Und so war er nun dazu verdammt, auf ewig in diesem stinkenden Loch zu leben?

Das konnte doch nicht sein Ende sein.

Als Gefangener wollte er nicht enden und auf keinen Fall so!

Ein schrecklicher Tod wäre es.

Ciel Phantomhive als Gefangener an einer Infektion gestorben.

Erbärmlich.

Geradezu lächerlich wäre das und eines Phantomhives unwürdig.

Er wäre ein Schandfleck und würde den Namen Phantomhive beschmutzen.

Und das konnte und wollte er nicht zu lassen.

Ein Phantomhive ... War er eigentlich noch einer?

Oder war er bereits vergessen und nur noch ein gewöhnliches Kind?

Bald schon würde er 'Ihm' zu langweilig sein und aussortiert werden, genau wie die anderen Kinder, die so manches mal auch in diesem Loch gewesen waren.

Doch blieben sie für gewöhnlich nicht sehr lange.

Wahrscheinlich wurden sie weiterverkauft oder anderes.

Doch daran traute er sich nicht zu denken. Wer weiß, was sie noch alles mit den Kindern anstellten?

Der Raum war mal wieder mit unzähligen Kerzen erleuchtet worden, worüber Ciel froh war, da er endlich mal wieder seine Augen benutzen konnte und die anderen Kinder sah.

Seine 'Leidensgenossen' nannte er sie in Gedanken.

Noch nie hatte er mit einem von ihnen ein Wort gewechselt.

Bis jetzt hatte er noch keinen von ihnen ein Wort sagen hören.

Wussten sie, wie erbarmungslos er war oder dass bitten und betteln bei ihm nichts brachte?

Mit der Weile waren auch schon wieder 5 Kinder verkauft worden.

Wann er dran kommen würde vermochte er nicht zu sagen.

"Hey Kleiner.", flüsterte eine raue, rauchige Stimme unmittelbar vor ihm.

Erschrocken riss er den Kopf hoch und sah den Mann vor ihm direkt in die gift grünen Augen.

Seine Haare reichten ihm bis zu den Schultern und wirkten in dem pfahlen Licht matsch braun, außerdem hatte er einen in dem Licht ungepflegt aussehenden drei-Tage-Bart, war groß und schlacksig.

"Wie heißt du denn? Ich bin Lord Woorford.", stellte er sich vor und lächelte dabei unheimlich, woraufhin der kleine Junge zusammenzuckte.

"Lass den Jungen in Ruhe.", sagte Ciel´s 'Besitzer´ ausdruckslos, wobei er dem Lord Woorford eine Hand auf die Schulter legte. Sein 'Besitzer´ war rundlich und hatte bereits graue Haare bekommen, die er zu einem Seitenscheitel frisierte.

"Ach, ist das hier.", dabei deutete er mit einem Kopfnicken auf Ciel:" Etwa dein Goldstück?", fragte er belustigt.

"Ja, das ist Ciel Phantomhive. Der letzte Phantomhive Erbe.", stellte er den Jungen stolz vor.

"Wirklich ein Prachtstück.", flüsterte der Lord, wobei er den Jungen nicht eine Sekunde aus den Augen lies.

Ängstlich presste sich der kleine Körper gegen die Gitterstäbe und starrte den Mann vor sich zitternd an.

Nur langsam stand Lord Woorford auf und entfernte sich von dem Jungen.

Ihm schien klar zu sein, dass der Lord ihn nicht so einfach verkaufen würde.

Egal wieviel Geld er ihm bot.

Auf dem Absatz machte er kehrt und ging Richtung Ausgang, während er im Schutz der Dunkelheit hämisch zu grinsen begann.

Woher wusste Lord Vincency wo Ciel ist?

Woher kannte Lady Arista ihn?

Wann hatten sie sich kennengelernt?

Und wann hatten sie sich getroffen?

Sie musste mit dem Lord sprechen.

Sie musste wissen, wo ihr Verlobter nun war.

Sie musste wissen, ob er noch lebte und wie es ihm ging.

Als Elisabeth diesen Entschluss gefasst hatte, rief sie nach ihrer Bediensteten.

Keine Minute später klopfte es an der Tür.

"Ihr habt mich rufen lassen?", fragte eine weiche Stimme zögerlich.

"Ja. Komm rein.", befahl Elisabeth ungeduldig.

Kurz darauf ging die Tür auf. Eine große, schlanke braunhaarige Frau mit hell grünen Augen trat ein.

Am Fenster stand Elisabeth, die ihre Hände auf die Fensterbank gelegt hatte.

Und unter ihren Händen lag die rosa farbene Karte, die sie extra für Ciel angefertigt hatte.

Ohne sich umzudrehen fing sie an zu sprechen, wobei ihr Blick auf dem weit entfernten Mond ruhte.

"Kannst du ein heimliches Treffen zwischen mir und Lord Vincency arangieren?", fragte Elisabeth als wäre es das normalste der Welt, als habe sie so etwas schon hunderte Male gemacht.

"Ähm...", stockte die Bedienstete unsicher:" Nun ja.... ich denke schon."

"Ja oder nein?", fragte sie genervt.

"Äh... ja. Ja kann ich.", sagte sie schnell und stellte sich gerade hin.

"Dann mach das bitte. Und lass es auf keinen Fall meine Mutter wissen.", befahl sie und drehte sich entschlossen um, wobei noch immer eine Hand auf der Karte ruhte.

In diesem Moment schien ihr Blick zu sagen:

Egal was passieren muss. Ich werde nicht eher ruhen, bis ich dich gefunden habe Ciel!
 

Den ganzen Abend hatte das gesamte Adelsgesindel getrunken und war gegen ein Uhr morgens zu nichts mehr zu gebrauchen.

Total dicht lagen sie auf den Bänken oder lehnten gegen den Wänden.

Der eine oder andere hielt noch eine Weinflasche in der Hand und einige von ihnen schnarchten sogar.

Angewiedert von diesem unschönen Anblick verzog er das Gesicht zu einer Grimasse.

Was sie für ein Abbild abgaben, einfach nur beschämend.

Gut, dass sie so keiner sah.

Mit der Zeit war der Kleine auch müde geworden und schloss die Augen.
 

Die Dunkelheit, die schon seit mehreren Stunden herein gebrochen war hüllte alles in ein tiefes schwarz.

Ein Schatten huschte durch die Straßen und verbarg sich wie ein Tier, dass seiner Beute in der Dunkelheit nachjagte .

Jeden Moment bereit heraus zu springen und sich auf sie zu stürzen.

Leise, ohne ein Geräusch von sich zu geben, wie eine Maus und flink wie eine Gazelle, war er unterwegs.

Er trug eine schwarze Hose, schwarze Lackschuhe, einen schwarzen langen Mantel und einen schwarzen Hut, den er tief ins Gesicht gezogen hatte.

Der hoch gewachsene Mann schlich an Häusern vorbei und auch an vereinzelten Bäumen. Die Laternen waren bereits erloschen und spendeten kein Licht mehr.

Doch die Dunkelheit schien ihm nichts auszumachen.

Es schien, als wüsste er, wo er hin ging.

Fast war es so, als kenne er sich hier gut aus oder war diese Strecke des öfteren abgegangen.

Schon bald war er an einer großen Villa angekommen.

Im Schutz der Dunkelheit verschaffte er sich Eintritt.

Dort waren wohl nicht so viele Wachposten oder gar gesichert worden.

Nur was suchte er dort?

Im Inneren der Villa lief er schnur stracks auf eine Tür zu.

Langsam, darauf bedacht kein Geräusch zu machen, drückte er die Tür auf und schlich ins Innere.

Zielstrebig lief er an den betrunkenen Männern, die überall verstreut lagen vorbei, umging Weinflaschen und Gläser, bis er an einem Käfig ankam.

"Na mein kleiner? Jetzt hole ich dich raus.", flüsterte er unheimlich.

Schnell hatte der Mann das Schloss mit ein paar Handgriffen entfernt und schob die schwere Metallklappe nach oben.

In dem Käfig kauerte in der Ecke ein kleiner Junge.

Schnell hatte er auch die Fußfessel gelöst, die ihn noch festhielt.

Vorsichtig, so als könne der Junge jeden Moment zerbrechen, nahm er ihn raus und hielt ihn wie einen Schatz an seinen Körper.

Kurz flackerten seine Augen auf, ehe er sich umdrehte und den selben Weg hinausging, durch den er auch gekommen war.
 

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CielForever: Entschuldigung, das es so lange gedauert hat. *verbeug*

Ciel: Tja, deine Schuld, wenn du dich immer so verplanst

CielForever: Gar nicht! Ich hatte halt viel zu tun.

Ciel: Dann fang mal lieber mit deinem Zimmer an. Es sieht richtig chaotisch aus und von wann sind die Klamotten auf deinem ...

CielForever: *Ciels Mund zu halt* Also danke fürs lesen und bis zum nächsten mal.

Sebastian: *Tee hin stell*

Das Treffen

Es war tiefste Nacht und alles schlief im Hause der Midfords.

So sollte man meinen.

"Sei leise du Trampel.", zischte ein junges Mädchen wütend.

"Tut mir leid Lady Elisabeth.", entschuldigte sich die Frau ebenfalls flüsternd.

Da sie so tollpatschig ist, war sie über einen Blumenkübel, beim schließen der Tür, gestolpert und hatte somit mehr Krach als nötig gemacht.

Ein Glück, dass sie anscheinend keiner gehört hatte.

Beide hatten sich einen schwarzen Umhang umgelegt, um mit der Nacht zu verschmelzen.

Allem Anschein nach hatten sie vor ab zu hauen.

Noch nie hatte sich Elisabeth weggeschlichen, aber heute musste sie es tun.

Schließlich ging es hier um Ciel Phantomhive, ihren Verlobten.

Ihre Begleiterin war etwas mulmig zumute und ängstlich erwischt zu werden und dabei ihre Stelle zu verlieren.

Eigentlich war sie immer fröhlich und passte somit hervorragend als Bedienstete zu Miss Elisabeth, doch an diesem Abend zierte kein Lächeln das Gesicht der beiden.

Die eine voller Angst und die andere entschlossen wie nie, so gingen beide den Weg zu Wald entlang.

Vorsichtig setzte Lizzy einen Fuß vor den anderen und versteckte sich im Schatten, um nicht erwischt zu werden.

Ihr Herz schlug bei jedem Schritt heftiger und schneller, so, dass sie schon befürchtete, dass man sie hören würde.

"Solten wir nicht vielleicht doch noch umkehren?" , stellte Paula ihre Frage, die sie schon seid Beginn der Aktion zu belasten schien.

Doch Elisabeth schien es nicht zu interessieren.

"Nein, jetzt werden wir sicherlich nicht mehr umdrehen. Was fällt dir ein? Liegt es nicht auch in deinem Interesse Ciel wieder zu finden?", blaffte Elisabeth aufgebracht ihre Bedienstete an.

Schuldbewusst nickte Paula und verneigte sich.

"Natürlich Lady Elisabeth. Entschuldigt.", bat sie.

"Schon gut. Beeil dich mal besser ein bisschen.", befahl sie und wartete darauf, dass Paula voran geht und ihr den Weg wies.

Schließlich hatte Paula alles arangiert und die Pferde für die `Reise` versteckt.

Direkt hinter einem Baum hatte Paula die beiden Pferde angebunden.

Ohne zu zögern stieg Elisabeth auf den Rücken eines Pferdes.

"Ah~! Seid vorsichtig.", bat Paula entsetzt.

"Scht~!", machte Elisabeth und legte dabei ihren rechten Zeigefinger auf ihre Lippen.

"Verzeiht mir.", sagte sie noch einmal, verbeugte sich und stieg auch selbst auf das andere Pferd.

Dieses war dunkelbraun und hatte dazu passende braune Augen, währenddessen das von Elisabeth hell braun war mit einer Blässe und blaue Augen besaß.

"Zeig mir den Weg Paula.", befahl Elisabeth.

In ihrem Blick konnte Paula erkennen, dass sie keine Widerrede duldete und ritt voran.

Nach einer halben Ewigkeit, so kam es Elisabeth vor, erreichten sie ein großes Anwesen, das selbst in der Nacht hell erleuchtet worden war.

"Ist es hier?", fragte Elisabeth erstaunt und ritt langsam voran über die schöne steinere Brücke, die mit Laternen gesäumt worden war. Währenddessen ritt Paula Elisabeth mit einem kleinen Abstand von einem Meter hinterher.

Als beide von der Steinbrücke traten gingen sie durch den großen Garten, der nichts weiter als grüne Flächen bot und um das Haus herum waren die Hecken fast genauso groß, wie Elisabeth selbst und besaßen ein paar schöne rote Rosen.

Kurz bevor sie den Eingang erreichten, kam ein hoch gewachsener, blonder hübscher Mann aus dem Haus heraus.

"Einen wunderschönen guten Abend meine Damen. Ich heiße sie am Hause Vincency Willkommen.", während er dies sagte machte er einige unnötige Handbewegungen, die bei ihm sehr elegant und vornehm aussahen und ging dabei die halb runde Treppen hinunter zu Elisabeth und Paula.

"Ihr müsst dann wohl Miss Elisabeth sein.", fragte er höflich, nahm Elisabeths Hand und küsste diese kurz.

Augenblicklich wurde Elisabeth rot.

Ohne auf ihre Antwort zu warten drehte er sich zu Elisabeths Begleitung um.

"Und ihr müsst dann wohl Paula sein.", stellte er lächelnd fest.

Auch sie war unfähig etwas zu sagen und nickte hastig als Antwort.

"Wollt ihr nicht auch mal langsam vom Pferd steigen?", fragte er lächelnd.

Noch immer hielt er die Hand Elisabeths.

"Und ihr seid?", fragte Elisabeth verträumt.

"Verzeiht meine Unhöflichkeit Miss. Ich bin Lord Vincency.", stellte er sich vor und machte eine kurze Verbeugung.

Augenblicklich weiteten sich ihre Augen.

"Ihr seid Lord Vincency?"

"Jawohl Miss. Nun dann. Begleiten sie mich doch in mein Anwesen. Ich nehme an drinnen bei einer Tasse Tee bespricht es sich viel leichter."

Ohne zu zögern stiegen beide die Stufen hinauf, während Paula ihnen hinterher stolperte.

Kaum, dass sie auf der Treppe waren, nahmen zwei Bedienstete die Pferde und führten sie weg.

In der Villa sah alles genauso aus, wie man es im Garten erwartete.

Ein riesiger, mit Steinen besetzter Kronleuchter erhellte die Eingangshalle und die Wände waren in einem schönen Sonnengelb, in diesem sich blass gelbe Ranken nach oben wanden.

Wenige Möbelstücke in einem dunklen braun verliehen dem noch den letzten Schliff, passend zu dem weißen Marmorboden.

Darüber konnte Elisabeth nur staunend die Augen aufreißen.

"Gefällt euch was ihr seht?", fragte Lord Vincency.

"Hier sieht alles so vornehm und edel aus.", stieß Elisabeth atemlos aus.

"Solchen Luxus müsstet ihr doch gewöhnt sein verehrte Miss Elisabeth.", meinte er kurz angebunden und schritt dann weiter.

Elisabeth kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Jeden weiteren Raum den sie durchschritt fand sie noch schöner und aufregender als den davor.

Diese einfallsreichen Muster, die ausgewählten Möbelstücke. Alles schien nur vom Feinsten zu sein.

Schon bald hatten sie 5 Räume durchquert, bis er an seinem Ziel angekommen zu sein schien.

"Miss Elisabeth ... und ... Paula.", als er die Namen nannte sah er auch die jeweilige Person an:"Setzt euch doch bitte hin. Ihr wolltet etwas mit mir besprechen und batet um ein Treffen."

"Oh...Äh...Ähm. Ja ja, so ist es.", stotterte Elisabeth. Noch immer war sie ganz in die geschmackvolle Einrichtung vertieft gewesen.

"Verzeiht.", bat sie und fuhr auch sogleich fort:"Ich hoffte, dass ihr mir etwas verraten könntet. Da ich hörte, dass ihr Ciel, meinen Verlobten, Ciel Phantomhive mal gesehen haben solltet... Ich wollte fragen, ob ihr wisst wo er ist. Alle glauben er sei tot. Sie sind meine letzte Hoffnung. Wo habt ihr ihn gesehen? Geht es ihm gut?", bombadierte sie ihn mit Fragen.

Er war ihr erster, einzigster und letzter Anhaltspunkt.

Sie wusste nicht, was sie tun würde, wenn er nicht wüsste wo er war, wo er ihn zuletzt gesehen hatte. Sie hoffte auf nur einen Anhaltspunkt, damit sie ihre Suche fortsetzen konnte.

Sie würde ihn für diese Information natürlich auch gut belohnen, hauptsache sie bekam ihren geliebten zurück.

Pure Verzweiflung trieb sie an und hatte sie zu ihm geschickt.

So konnte sie nur hoffen, das sie nicht umsonst hergekommen war.

"Nicht so schnell.", bat der Lord lächelnd und nahm den Tee entgegen, der ihm gleich nach den beiden Damen gereicht wurde.

"Verzeiht die Umstände.", bat Paula und nahm die Tasse Tee der Höflichkeit wegen dankbar an.

"Als aller erstes muss ich wissen, was ich im Tausch der Informationen bekäme. Heut zu Tage gibt es ja schließlich nichts umsonst...", kurz sah er Elisabeth aus den Augenwinkeln herausfordernd an, um ihre Reaktion auf dieses Geständnis zu sehen. Augenblicklich hielt Elisabeth die Luft an.

Zwar hatte sie schon mit so was gerechnet, wusste jedoch nun nichts mehr dazu zu sagen.

Was konnte sie ihm anbieten?

"Da ihr aber wohl nichts besitzt, was meiner Meinung nach begehrenswert erscheint, gebe ich dir ausnahmsweise die Informationen umsonst.", erklärte er großzügig, woraufhin Elisabeth erleichtert ausatmete.

"Vielen Dank.", bedankten sich Elisabeth und Paula gleichzeitig.

Bevor er weiter sprach nahm er einen schluck Tee zu sich.

"Also gut. Ich glaube mich noch daran zu erinnern... Phantomhive sagtest du?", fragte er nach, wobei er sich nachdenklich an die Stirn fasste. Das kurze Nicken Elisabeths bestätigte ihn.

"Hat er nicht blau, schwarze Haare und tief blaue Augen? Ziemlich klein, so in etwa Eure Größe?"

Das er sie so eben beleidigt hatte überhörte Elisabeth als Dank für die wichtigen Informationen die noch folgen würden.

Hastig nickte sie zur abgegebenen Beschreibung.

"Ich glaube ihn erst letztens bei Lord Nightford gesehen zu haben..."

"Und wie ging es ihm?", unterbrach Elisabeth ihn ungestüm, während sich ihre Hände in ihr Kleid vergruben.

Tadelnd sah Lord Vincency sie an, ehe er weiter sprach:"Als ich ihn zu letzt gesehen hatte sah er noch ganz gut aus, allerdings muss ich sagen, dass dies bereits einige Tage her ist. Um genau zu sein 3 Tage. In dieser Zeit kann alles mögliche geschehen sein..."

"Und wie kann ich Lord Nightford finden?", platzte sie herraus.

"Und jetzt unterbrecht ihr mich schon zum zweiten Mal. Da es hier aber um Euren Verlobten geht und ihr noch ein halbes Kind seid, kann ich es euch nicht verdenken. Allerdings solltet gerade ihr eine bessere Erziehung genossen haben.", kurz seufzte er, um seinem Ärger Luft zu machen:" Nun denn, auf Eure Frage zurück kommend. Seine Villa ist an der Times Square Allee die Hausnummer 278, also am hintersten Eck in der Nähe des Timesquer Garden Parkes. Dann wünsche ich Euch viel Erfolg bei der Suche Eures Verlobten. Wenn nun alle Fragen ausgemerzt worden sind. Oder bestehen noch Fragen?", fragte er höflich und sah den beiden Damen unverwandt in ihre Augen.

"Nein, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für uns genommen haben. Sie haben uns sehr geholfen. Und verzeiht bitte die Umstände .", sagte Elisabeth hastig und verbeugte sich als Zeichen ihres Dankes, was ihre Bedienstete ihr gleich tat.

"Ach nicht doch, das habe ich doch gerne getan. Freut mich, dass ich helfen konnte.", versicherte Lord Vincecy lächelnd.

"Ich geleite Euch noch zur Tür."

"Oh nein, das brauchen Sie nicht. Sie haben schon so viel für Miss Elisabeth getan.", meinte Paula hastig und hielt die Hände nach vorne gerichtet, um ihrer Aussage mehr Nachdruck zu verleihen.

"Nein, nicht doch. Ich bestehe darauf."

Der Lord schien keine Widerrede zu dulden und stand von seinem gemütlichen italienischen Sofa auf, das völlig in Samt gehüllt war.

"Sehr aufmerksam von Ihnen Lord Vincency. Wer war eigentlich Euer Innenarchitekt? Wenn ihr mir diese Frage erlaubt.", fuhr Elisabeth im Pauderton fort.

"Ich hatte sogar zwei. Hier unten lies ich einen noch sehr jungen Innenarchitekten alles nach seinen Vorstellungen machen, während im oberen Stockwerk ein älterer, allerdings sehr bekannter Architekt am Werk war.CharlesLe marqier. Dieser Name dürfte euch ein Begriff sein, oder?

Ja, er t jetzt schon für das ganze nächste Jahr ausgebucht. Und wie hieß der andere Innenarchitekt, von dem Ihr spracht?", fragte Elisabeth neugierig weiter.

"verzeiht Miss. Der andere Architekt hieß Antoine Pompe. Er kommt aus Belgien und ist nebenbei angehender Designer."

"Beeindruckend. Er wird bestimmt ein hervorragender Architekt und Designer.", versicherte Elisabeth.

In der Zwischenzeit war Paula ihnen stillschweigend hinterher gegangen.

Vor der Tür blieben sie stehen.

"Nun denn Miss Elisabeth.", fing er an, nahm Elisabeth´s Hand und beugte sich vor, um einen Kuss auf diese zu hauchen: "Viel Erfolg bei der Suche! Vielleicht begegnet man sich wieder."

Wieder einmal wurde Elisabeth rot.

"Ja. Vielen Dank.", bedankte sie sich und machte einen kurzen Knicks: "Dank Ihrer Hilfe werde ich meinen Verlobten sicher schnell wiederfinden."

"Gestattet Ihr mir noch eine Frage?", ohne auf Elisabeth´s Antwort zu warten fuhr er fort:"Findet Ihr es nicht etwas gefährlich und leichtsinnig ihn alleine suchen zu wollen?", vergewisserte er sich besorgt.

Überrascht sah Elisabeth ihn an und wurde nach wenigen Sekunden wieder sanft.

"Nein, ich werde ja Paula an meiner Seite haben, da kann mir nichts passieren. Machen Sie sich doch bitte keine Gedanken darum.", bat sie lächelnd.

"Wie Ihr wünscht.", war die knappe Antwort.

Noch kurz verbeugte er sich und ging dann.

"Ihr gestattet.", und mit diesen Worten wurde Elisabeth und Paula die Tür von den Angestellten geöffnet, damit sie hinaus gehen konnten.

Wie auf Kommando brachten zwei weitere Angestellte die Pferde der beiden, bevor sie gänzlich von der schönen, großen, weißen Treppe gestiegen waren.

Erstaunt sahen die beiden sich an und gingen trotzdem weiter auf ihre Pferde zu, welche geduldig zu warten schienen.

Nach dem die beiden Angestellten den beiden Damen auf die Pferde geholfen hatten verschwanden sie wieder.

"Lass uns sofort zu Lord Nightford aufbrechen!", beschloss Elisabeth ernst.

Ihr Blick schien keine Gnade zu kennen.

//Ciel. Ich komme.//, rief sie ihm in Gedanken zu.

"A-aber Miss Elisabeth! Es ist schon so spät. Ihr müsst ins Bett. Ich kann es nicht verantworten, dass Ihr die Nacht durchmacht. Und es könnte äußerst gefährlich werden. Wir sollten einen Suchtrupp zusammenstellen.", bestand Paula darauf.

Das Wohl Elisabeth´s stand bei ihr an oberster Stelle.

"Du wagst es, dich einem direkten Befehl zu verweigern?!", rief Elisabeth entsetzt:"Und du willst dich Bedienstete nennen. Wenn du nicht mit mir dort hin gehst, dann geh ich eben allein."

Elisabeth war den Tränen nahe.

"Nicht doch! Bitte weint nicht! Aber fändet Ihr es nicht besser, wenn wir uns Morgen umsehen? Der Lord schläft bestimmt auch schon.", versuchte Paula sie zu beruhigen.

Die tröstenden Worte schienen ihre Wirkung zu zeigen.

"Du hast Recht. Am besten, wir suchen Morgen weiter.", gab sich Elisabeth geschlagen und ritt mit ihrer Bediensteten nach Hause.

Mittlerweile waren 2 Stunden vergangen, bis sie beide erschöpft vom ereignisreichen Abend, nach Hause kamen.

Glücklicherweise hatte anscheinend keiner das Verschwinden der beiden bemerkt.
 

Kurz klopfte jemand an der Tür, ehe ihm diese geöffnet wurde.

"Ah. Lord Woorford Ihr habt ihn wie abgemacht mitgebracht. Kommen Sie doch bitte herein. Die Belohnung werden Sie wie vereinbart erhalten.", sagte der Herr des Hauses geheimnisvoll.

Ohne ein Wort der Erwiderung trat Lord Woorford ins Innere ein.

Und die Tür wurde genauso geräuschlos wieder geschlossen, wie zuvor.

"Macht es Euch doch schon einmal im Aufenthaltsraum bequem und gebt mir vorher noch den Jungen.", noch während er sprach streckte er gierig die Hände nach seinem Begehren aus. Ohne jegliche Widerrede übergab Lord Woorford den Jungen seinem Gegenüber, welcher ihn begierig auf die Arme nahm.

Sogleich verschwand der Lord wie ihm zuvor befohlen.

"Endlich gehörst du mir.", flüsterte er und presste den kleinen, zierlichen Körper an sich:" Ciel Phantomhive."
 

_______________________________________________________________________________________________

Ciel: Na sowas. Ne zweite Entführung?

Sebastian: Wie immer mein Herr. Immer begebt Ihr Euch in Schwierigkeiten. Wird das nicht langsam langweilig?

Ciel: Es ist etwas ermüdend.

CielForever: Keine sorge bald geht es ja weiter. Es werden noch einige Charaktere dazu kommen und ich hoffe sehr, das es nicht zu langweilig wird.

Wann wohl Sebastian auf tauchen wird? Und wer ist der Mann in schwarz?

Ich würde mich sehr über Kommentare zu meiner SebaCiel~ freuen. Wie hat sie euch bis jetzt gefallen? Gab es Kritik? Schreibfehler? War was unklar? Oder fehlt etwas? Egal was, so lange es auch was positives dran gibt.

Danke schon mal.
 

Eure CielForever
 

Sebastian: *Tee und Gebäck bereit stell*

Ängste

Sonnenstrahlen brachen durch die Gitter herein, die oberhalb des Raumes an einem Fenster angebracht worden waren und kitzelten den kleinen Jungen im Gesicht.

Noch etwas verschlafen rieb der blau, schwarz Haarige sich den Schlaf aus den Augen und richtete sich auf.

//Was für ein schrecklicher Traum.//, dachte er sich, ehe er die Gitter um sich herum bemerkte.

//Wo? ... Wo bin ich?!//, fragte er sich geschockt und weitete die Augen, wobei seine Finger das neue Gitter umklammerten.

Das konnte doch nicht wahr sein!

Von einem Gefängnis ins Nächste!

Dies musste wohl geschehen sein, als er noch tief und fest geschlafen hatte.

Zwar war dieser Raum heller als der vorherige, aber dennoch wusste er nicht, wie sein neuer `Besitzer` sein würde.

//Hatte er also doch schon die Nase voll von mir?//, überlegte er traurig.

Seit Tagen hatte er aufgehört an das Gute im Menschen zu glauben.

Schon lange waren die Hoffnungen auf Rettung versiegt und ebenso lange glaubte er sich verloren.

Er begriff nicht, weshalb ihn keiner suchte und holen kam.

Was tat wohl seine geliebte Lizzy in diesem Moment?

Da er nichts weiter tun konnte als rumzusitzen und abzuwarten sah er sich den Raum mal genauer an.

Er war geräumig und beherbergte nicht gerade viel.

In der Mitte des Raumes stand ein kleines Podest mit einem riesigen Tisch in dessen Mitte, an welchem keine Stühle standen.

Doch etwas silbernes funkelte am Tisch auf.

Was genau es war konnte er nicht sagen, nur, dass es vier Stück von diesem Metall am Tisch gab.

Zwei an den vorderen Ecken und die weiteren zwei an den hinteren beiden Ecken.

Sie waren halb im Tisch versteckt und die andere Hälfte ragte heraus.

Mehr war nicht zu sehen.

So konnte Ciel wieder nur rumsitzen und warten.

Nichts tat sich.

Es wurde Abend und nichts geschah.

Es schneite bereits und ihm war kalt.

Sein Atem bildete weiße Wolken und stieg empor.

Wenn er nur so frei sein könnte wie der Wind.

Sehnsüchtig sah er ihm hinterher.

Bis er sich vor seinen Augen auflöste.

Zitternd umklammerte er sich selbst.

Er spürte schon seine eigenen Finger nicht mehr, welche bereits rot waren.

Seine Lippen waren schon ganz blau, was eigentlich nur geschieht, wenn man zu lange im kalten Wasser sitzt.

Er wollte so gerne wieder zurück.

Doch es gab nichts, nichts auf der Welt, was ihn hielt...

Außer...Elisabeth...

Hoffnung hatte er auch diesbezüglich nicht mehr und er begann heftig zu weinen.

Warum hasste ihn Gott nur so sehr?

Niemand würde ihm antworten.

Warum auch?

Er war gar nichts mehr, nur ein Spielzeug im Leben der anderen.

Er wurde zur Show gestellt, mit ihm geprallt und verkauft.

Man sah ihn wahrscheinlich schon lange nicht mehr als Mensch an, sondern als Ware.

Als der Mond schon am Himmel stand war Ciel vor Erschöpfung eingeschlafen.
 

Es war bereits Mitternacht und es klopfte an der Tür, welche geöffnet wurde.

"Willkommen. Tretet doch bitte ein.", meinte der Herr des Hauses und machte Platz, damit die Gruppe, die aus 7 Leuten bestand, eintreten konnte.

Nach dem er die Tür geschlossen hatte sprach er unheimlich und zugleich mysteriös weiter.

"Heute habe ich etwas besonderes vorbereitet für diesen Abend. Es leuchtet der Mond wieder so hell. Die Zeit ist gekommen! Für eine Opfergabe!...Folgt mir."

Der Hausherr schritt voran und öffnete die Tür, diese zum Keller führte.

Unten vor dem Käfig blieb er stehen und ein Raunen ging durch die Reihen.

Zufrieden grinste er in sich hinein, öffnete Ciel´s Gefängnis und nahm ihn heraus.

Noch immer schlief er seelenruhig.

Langsam und würdevoll schritt er mit dem Jungen auf dem Arm zum Podest und legte den zerbrechlich aussehenden Körper auf die kalte Platte ab.

Zwei Eisenketten, die hinter dem Tisch lagen, befestigte er jeweils an einem Henkel und das andere Ende machte er an Ciels Handgelenken fest.

Da diese extra für Kinder angefertigt worden waren, konnten Ciel´s kleine Hände nicht heraus fallen und somit gab es kein Entkommen für ihn.

Es wurde ein Kreis um den Jungen gebildet, nachdem sie viele Kerzen angezündet hatten, welche jetzt im Raum verteilt herum standen.

Ciels Körper kühlte aus, weshalb er wieder wach wurde.

Gerade als er seine Arme bewegen wollte, lies ihn das Rascheln von Ketten über seinem Kopf aufhorchen.

Erschrocken riss er die Augen auf und sah viele Menschen um sich herum stehen, die Masken trugen.

Alle waren komplett in schwarz gekleidete Männer, die ihr Gesicht mithilfe bunter Masken verbargen.

Der Mann vor ihm trug eine Schmetterlingsmaske in gold, der andere daneben eine einfache in rot-schwarz, die an den Seiten spitz nach oben verlief, der Mann auf der anderen Seite hatte dieselbe in silber und der andere danach in blau.

Allem Anschein nach war der mit der auffälligen Schmetterlingsmaske entweder der Hausherr oder der Kopf der ganzen Bande.

Allerdings war beides auch möglich.

Ängstlich versuchte Ciel sich loszureißen, doch es gelang ihm nicht.

//Was haben sie mit mir vor?//, fragte er sich, während er noch immer versuchte weg zu kommen.

"Endlich bist du aufgewacht mein kleiner Ciel Phantomhive.", flüsterte der Mann und betonte zum Schluss den Namen des Jungen, sodass es ihm kalt den Rücken runter lief.

Nach dem der Mond hinter der dicken Wolkenschicht hervor gekommen war sangen alle ein seltsames Lied und fassten den kleinen Jungen an.

Verängstigt versuchte er die Hände abzuschütteln, doch es gelang ihm nicht.

Nach dem sie das Lied zu Ende gesungen hatten wurde Ciel das Hemd aufgeknöpft.

Im Licht des Mondes leuchtete seine Haut in einem hellen eis blau.

Schwer atmete er ein und aus.

Das alles war so neu für ihn.

Geschockt riss er die Augen auf, als der Mann vor ihm einen Dolch zückte und ihn über die Brust von ihm hielt.

"Das Opfer ist bereit gestellt. Auf schneeweiße Haut tropft weinrotes Blut. Vor den Zeugen und unter dem Mond gehörst du endlich mir und wirst mein.", während er dies sagte streckte er seine zweite Hand aus und lies kurz den Dolch über diese gleiten, so dass Blut von dieser herunter tropfte.

Erschrocken zuckte Ciel dabei zusammen.

Er war unfähig noch etwas zu denken.

"Tsuki araweru to naru shónin kono kói.", flüsterten die Männer immer wieder und stampften dabei mit dem Fuß im tackt auf.

Der Mann legte währenddessen den Dolch beiseite und wickelte sich ein Tuch über die Wunde.

Gebannt sah Ciel zu, während die anderen noch weiter sangen.

Auch, als der Stoff sich anfing rot zu färben tat keiner was.

Dann nahm er ein zweites Stoffband, welches jedoch schwarz war, aus seiner Jackentasche und ehe Ciel wusste, wie ihm geschah wurde es ihm um die Augen gelegt und hinter seinem Kopf zusammengebunden.

Jetzt war alles schwarz und er hatte die Orientierung verloren.

Dem Augenlicht beraubt bekam er noch mehr Angst und atmete schneller.

Die warme Luft, die in weißen Wolken aus seinem Mund kamen konnte er nicht mehr sehen und doch wusste er, das sie da waren.

Und sie flogen davon.

Weit weg von ihm und dem Geschehen.

Beschwichtigend flüsterte der Mann: "Du brauchst keine Angst zu haben. Ich tu dir nichts."

Dies beruhigte Ciel keineswegs.

Am liebsten würde er wieder in seinem Käfig sitzen, zusammengerollt und in Erinnerung schwelgend, als hier ausgeliefert , schutzlos und angekettet zu liegen.

"Dem Augenlicht beraubt mit Samt. Lasse ich dich dies hier noch bewusster spüren. Spüre den Schmerz und die Qualen. Und schrei!", verkündete der Mann im ernsten Tonfall.

//Lügner!//, dachte er.

Hatte er nicht kurz davor versprochen ihm nichts zu tun?

Als nächstes wurde Ciel die Hose geöffnet und herunter gezogen, dies versuchte er zu verhindern, was ihm aber leider nicht gelang.

//Aufhören... Bitte hören Sie auf!//, bat er in Gedanken.

Es jetzt laut auszusprechen brachte nichts.

Er wusste, das er auf taube Ohren stoßen würde.

An das weitere Geschehen wollte Ciel gar nicht denken, er wünschte sich alles vergessen zu können.

Da ihm aber das Augenlicht genommen wurde, spürte er alles um so deutlicher.

Es tat weh.

//Bitte lass es aufhören.//, bat er inständig.

Tränen stiegen ihm in die Augen .

//Bitte lass es nur ein Traum sein.//

Krampfhaft versuchte er einen Schrei zu unterdrücken, während er merkte, das es Finger sein mussten, die er in sich spürte.

Jetzt verstand er den Sinn von Mutters Sorge damals, als sie fast geweint hatte.

»Ich dachte dir wäre etwas zugestoßen!«, stieß sie damals heißer aus und umarmte ihn stürmig.

An diesem Tag war er fort gelaufen.

Allerdings nicht mit irgendjemanden, sondern mit seinem Onkel, den er lange nicht mehr gesehen hatte.

Dieser hatte aber auch mächtig Anschiss bekommen.

»Wie kannst du es wagen Ciel einfach so mitzunehmen?! Du hättest mir Bescheid geben können! Wozu gibt es überhaupt Telefone, wenn du nicht mal eins benutzt?!«

Damals...das klang so lange her, dabei war es vor seiner "Entführung" nicht mal zwei Wochen her gewesen.

Aber jetzt verstand er sie...die Sorge seiner Mutter.

Zurecht war sie gewesen.

Nach einer Ewigkeit, so kam es Ciel vor, nachdem er tausendmal vor Schmerz geschrien hatte, lies er von ihm ab und die Männer hörten auf zu singen.

Zittrig atmete er ein und aus.

Segen und zugleich auch als Fluch verband er es, als ihm die Augenbinde abgenommen wurde.

Mit einem Tuch wurde er kurz notdürftig gesäubert und wieder angezogen.

"Na mein Kleiner, war doch gar nicht so schlimm oder?", fragte er belustigt und hob Ciel auf die Arme, welcher heftig zusammen zuckte und zitterte.

Ein paar Sekunden später befand Ciel sich wieder in seinem Käfig und umklammerte sich selbst.

Ob er jetzt vor Kälte oder Angst zitterte vermochte er nicht zu sagen.

Er wollte wieder raus.

Überall war es besser als hier.

Der Abend zog an ihm vorüber.

Er hatte nicht mal mit bekommen wie alle aufgeräumt hatten und verschwunden waren.

Sein Blick dieser leer und stumpf war, hatte er in die Ferne gerichtet und ansprechbar war er auch nicht mehr.

Er war wie gelähmt.

Selbst dass er eingeschlafen war wusste er nicht.

Der Schock steckte ihm noch tief in den Gliedern.
 

Am frühen Morgen schon saß Elisabeth am Frühstückstisch und plauderte mit ihrer Familie.

Sie waren froh, dass es Elisabeth besser zu gehen und sie den Tod Ciel´s so gut zu verkraften schien.

Das hatten sie sich eigentlich viel schwerer vorgestellt.

"Mutter, ich werde noch mal mit Paula etwas raus gehen.", sagte sie fröhlich.

"Ja mach das. Bleib aber nicht zu lange fort.", meinte Elisabeth´s Mutter lächelnd.

Mit einem knappen:"Jawohl.", verschwand sie mit Paula hinaus, nachdem sie sich ihren Wintermantel umgelegt hatte.

Sie hatten ja keine Ahnung, was Elisabeth so fröhlich stimmte.

Wie auch in der vergangenen Nacht stiegen sie auf die Pferde und ritten zur Villa Nightford.

//Na warte Nightford. Das wird dir noch leid tun.//, dachte Elisabeth erzürnt und stieß dem Pferd in die Flanken.

Paula ritt vor und wies Elisabeth den Weg.

"Oh je, oh je. Hoffentlich kommt das nicht raus.", flüsterte Paula versehentlich.

"Hast du was gesagt?", fragte Elisabeth auch schon.

"Oh nein. Ich habe bloß laut gedacht.", versicherte ihre Bedienstete.

"Ach so.", sagte sie knapp und ritt weiter.

Nach gut einer halben Stunde kamen sie vor der Villa Nightford zum Stehen.

"Hier ist es.", meinte Paula und stieg vom Pferd, um auch Elisabeth von ihrem zu helfen.

"Wow. Wie ... unheimlich.", stieß sie hervor, nach dem sie festen Boden unter ihren Füßen spürte und umklammerte sich selbst.

Dieses mal war Lizzy komplett in rosa gehüllt mit vielen roten Schleifen darauf.

Selbstsicher schritt sie voran, nachdem sie einmal hart geschluckt hatte.

Heute war es so weit und sie würde endlich wieder Ciel in ihre Arme schließen können.

//Sie stellt sich alles so einfach vor. Arme Miss Elisabeth.

Rein gehen, fragen stellen und mit Ciel wieder hinaus gehen. So einfach wird es bestimmt nicht laufen. Er wird es bestimmt abstreiten und einen Beweis, dass er ihn hat besitzen wir auch nicht. Wir haben rein gar nichts in der Hand gegen ihn.//", dachte Paula und schritt Elisabeth hinterher, nachdem sie die Pferde an einem Baum in der Nähe festgebunden hatte.

Nach nur wenigen Minuten standen sie vor dem Tor der riesigen, schwarzen Villa.

Der Garten war alles andere als einladend oder gar schön.

Die Wiese war mit Schnee bedeckt und die Bäume trugen keine Blätter mehr.

Der schwarze, steinerne Weg war komplett frei geschauffelt worden und führte zur riesigen, schwarzen Tür, welche einen großen, schweren, schwarzen Anklopfer besaß.

Um den kompletten Garten herum war ein großer schwarzer Zaun aus Metall angebracht worden und schien die Villa von allem abzuschotten.

Innerhalb des Zauns gab es kein Leben.

Kein Geräusch war zu hören.

So, als wäre die Villa verlassen oder gar verzaubert worden.

Zögerlich griff sie nach dem Anklopfer und schlug zweimal heftig damit auf.

Nichts tat sich.

Gerade wollte Elisabeth die Hoffnung aufgeben, dass noch jemand da war, schließlich hatte sie sich noch nicht einmal angekündigt, da ging quietschend die große, schwere Tür auf.

Vorsichtig und langsam trat Elisabeth ins Innere.

Alles war dunkel.

"Nein, bitte Miss Elisabeth lasst uns gehen.", bat Paula ängstlich.

"Reiß dich endlich zusammen du Waschlappen.", befahl sie.

Ein Wunder dass ihre Stimme fest geklungen hatte, obwohl sie doch selbst so ängstlich war.

"Hallo? Ist jemand da?", wollte Elisabeth wissen, wobei ihre Stimme von den Wänden wiederhallte.

Irgendjemand hatte ihr doch soeben die Tür geöffnet gehabt.

Dann musste doch wohl jemand da sein.

Wie durch Zauberhand ging der Kronleuchter an und spendete Licht.

Die Eingangshalle sah genauso verlassen aus, wie der Garten.

Und vor allen Dingen gruselig.

Die Wände waren weiß und die Möbel schwarz, ebenso wie das Geländer an den schneeweißen Treppen.

"Was ist ihr Begehren Miss?", fragte ein Butler, welcher urplötzlich neben ihr auftauchte.

"Ah~!", stieß Paula erschrocken aus, wohingegen Lizzy nur kurz zusammenzuckte.

"Guten Tag. Ist Lord Nightford zu Hause? Ich müsste dringend mit ihm sprechen.", brachte sie ihr Anliegen vor und lächelte den Mann vor ihr an.

"Verzeiht Miss, aber der Herr ist außer Hause.", meinte dieser.

Verdutzt sah sie ihn an.

Sie hatte wohl nicht damit gerechnet, das er außer Haus sein würde.

Aber bei einer vorherigen Ankündigung, hätte er noch genug Zeit gehabt, um Ciel zu verstecken.

"Wann kommt er den wieder?", fragte sie weiter.

Jetzt einfach so gehen wollte sie nicht.

Schließlich musste ihr Verlobter hier irgendwo sein.

So nah und doch so fern von ihrem eigentlichen Ziel zu sein machte sie ungeduldig.

"Das kann ich leider nicht sagen. Ihm wurde etwas gestohlen, was er unbedingt wiederhaben will.", erklärte er ruhig.

"Meinen Sie, dass er den Abend wieder da sein wird?"

" Das kann ich Ihnen leider nicht sagen Miss. Am besten kommen sie Morgen wieder. Sobald er nach Hause kommt werde ich ihm von Ihnen berichten..."

"Nein.", unterbrach sie ihn:"Sagen Sie es ihm lieber nicht. Es soll eine Überraschung werden. Sorgen Sie nur dafür, dass er zu Hause ist.", bat Elisabeth.

Das würde alle Mühe umsonst machen.

Am liebsten würde sie hier suchen, an statt wieder mit leeren Händen zu verschwinden.

"Wie Ihr wünscht. Kann ich Ihnen noch eine Tasse Tee anbieten bevor Sie wieder gehen?"

"Ja, ein Tee wäre schön."

Mit einem kurzen:"Dann folgen Sie mir bitte.", ging er vor und führte die beiden in einen der Nebenräume an einen weißen Tisch mit weißen Stühlen.

Dieses Mal war der Boden dunkelbraun und die Wände wieder weiß.

"Liebt er die Farben schwarz und weiß?", fragte Elisabeth mehr sich selbst, während sie sich den Raum an sah.

"Jawohl Miss. Sehr gut beobachtet.", lobte sie der Butler: "Er liebt diese Farben, da man sie nicht als `Farbe´ bezeichnen kann. Weiß ist der Tag und schwarz die Nacht. So gegensätzliche Farben, die aber nicht ohne einander können. Weiß ist so rein, während schwarz so verdorben wirkt. Aber letztens hat er noch eine Lieblingsfarbe dazu bekommen, was mit seinem gestohlenen Gegenstand zu tun haben muss. Ein schönes, tiefes, reines Blau."

Die ganze Zeit hatte Elisabeth gebannt zugehört.

"Schwarz und weiß sind das Nichts. Schwarz steht für Teufel und weiß für Engel. Ohne das Eine gäbe es das Andere nicht. Weiß steht auch für das Licht, während schwarz für die Dunkelheit steht..", flüsterte Paula den Boden zugewand.

"So könnte man es auch beschreiben.", meinte er anerkennend.

"Dann werde ich Euch mal Euren Tee bringen. Ein Assam wäre vielleicht ganz angebracht.", meinte er, während er sich verbeugte.

"Ja, vielen Dank.", bedankte sich Paula: "Der wäre wohl wirklich angebracht."

Paula lächelte ihm zu, während er aus der Tür schritt, um den Tee zu zubereiten.

"Ich will mich hier etwas umsehen...", flüsterte Elisabeth kaum hörbar Paula ins Ohr, nachdem der Butler schon längst nicht mehr zu sehen war.

Schockiert riss Paula ihre Augen und ihren Mund auf.

"A-aber Miss Elisabeth.", stammelte sie geschockt.

"Ihr könnt doch nicht in einem Euch fremden Haus herumspazieren.", entfuhr es ihr.

"So etwas gehört sich nicht. Wer weiß, was er Euch antun würde, wenn er Euch entdeckt, wie ihr hier herum schnüffelt."

Während sie dies sagte, hatte sie sich flehend zu Elisabeth nach vorne gebeugt, wobei ihre Hände sich in den Stoff ihrer Kleider gruben, sodass die Knöchel weiß hervor traten.

Vor Entsetzen wich Elisabeth einen Schritt zurück.

Nach nur wenigen Sekunden hatte sie sich wieder gefangen.

"Keine Widerrede. Ich gehe Ciel suchen und du lenkst den Butler etwas ab.", befahl sie wütend.

"Aber...", doch weiter kam Paula nicht, da ihr Elisabeth ins Wort viel.

"Nichts aber. Setz dich hin!"

Wie ein Hund gehorchte Paula sagte nichts und setzte sich augenblicklich auf den Stuhl hinter ihr.

Zufrieden lächelte Elisabeth.

"Lenk ihn etwas ab."

Ein kurzes Nicken folgte von Paula und schon war Elisabeth verschwunden.

Verzweifelt stieß Paula einen Schwall Luft aus.

//Ob das gut gehen wird?//, je länger Elisabeth fort blieb, um so schlimmere Gedanken überkamen Paula.

//Was ist, wenn ihr etwas zugestoßen ist? Wenn sie sich verletzt hat? Wenn der Butler sie gefunden und gefangen genommen hat? Oder womöglich schon getö....//, um die Bilder zu vertreiben schüttelte Paula ihren Kopf.

//Nein! D-das ist bestimmt nicht passiert. Du machst dir nur unnötige Sorgen.//, beruhigte sie sich selbst://Bestimmt hat Elisabeth Ciel schon gefunden und kommt jeden Moment mit ihm durch die Tür.//

Als Paula wieder zur Tür sah vernahm sie Schritte.

Augenblicklich hielt sie die Luft an und starrte zur Tür, hinter dieser alles schwarz zu sein schien, da kein Licht brannte, als wolle niemand, dass man diesen Raum verlässt, was nun leider schon geschehen war.

So konnte Paula nur hoffen, dass es sich um Elisabeth und Ciel handelte.

Oder sollte sie doch besser auf den Butler hoffen?

Schließlich kochte er schon viel zu lange den Tee.

Ob er das Gespräch mitbekommen hatte und jetzt nach Elisabeth suchte?

Aber vielleicht war es auch der Hausherr, welcher endlich nach Hause gekehrt war.

Was sollte sie tun, wenn er jetzt gleich durch diese Tür kam?

Was, wenn er sie raus schmiss und Elisabeth noch hier drinnen wäre?

Dann könnte sie rein gar nichts tun.

Was würde sie dann bloß Elisabeth´s Mutter erklären?
 

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CielForever: So, das wars mal wieder

Ciel:Da hast du noch was vergessen.

CielForever: Was?!

Ciel:Das bist du nicht ordentlich mit deiner Rukasa durch gegangen.

CielForever:Bitte, das muss doch echt keiner wissen >///<

Ciel: Dein Pech. Ein ganzer Satz.

CielForever: Ich geh das noch mit ihr durch, aber der Satz klingt gut.

Ciel:Den hattest du aber rot eingefärbt.

CielForever: Na und?!

Sebastian:Bitte streitet nicht länger. Bocchan hat noch genug zu tun.

Ciel:Und was willst du jetzt eigentlich?

Sebastian: *Tee und Kuchen hinstell* Das kann wohl noch etwas länger dauern.

Die Suche

Quietschend wurde eine Tür nach der anderen geöffnet und wieder geschlossen.

Durch das Licht, das aus dem Flur ins Zimmer drang, wobei ihr Körper einen Schatten in das Zimmer warf, sah sie genug, um zu wissen, das ihr Geliebter nicht hier war.

//Wo bist du nur?//, fragte sie in Gedanken.

Verzweifelt rannte sie schon durch die Gänge.

Sie musste ihn schnell finden, bevor man sie fand.

Ihre Schuhe waren verräterisch laut, genauso wie ihr atmen.

Die Villa war riesig und hatte viele Türen, sowie auch gewundene Gänge.

Jeden Raum, den sie betrat empfand sie enttäuschender, da ihr langsam aber sicher die Zeit davon lief.

Sie konnte kaum noch laufen.

Ihre Füße schmerzten und ihre Lunge tat weh.

Bei jedem weiteren Atemzug schmerzte ihre Lunge, als ob man Nadeln hinein stechen würde.

Sie wurde langsamer und blieb schließlich stehen.

Ihr fehlte die Kraft, weshalb sie sich an der Wand abstützte, an welcher sie hinabrutschte.

Als sie völlig am Boden saß legte sie ihren Rücken an die Wand, zog die Beine an und schlang ihre Arme um diese.

Das ihr Kleid ruiniert werden würde interessierte sie nicht, ebenso wenig interessierte es sie, ob sie sich eine Erkältung holen würde, wenn sie weiter so auf dem kalten, staubigen, schmutzigen Boden saß.

Traurig legte sie ihre Stirn auf ihrem Arm ab.

"Ach...Ciel.", flüsterte sie.

"Wo bist du nur?", als sie dies sagte sah sie auf, während ihr eine Träne an der Wange hinab ran.

"Ach hier seid ihr Miss."

Mit vor Schreck geweiteten Augen drehte sie ihren Kopf in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war.
 

Vor über bestimmt schon zehn Minuten war der Butler durch die Tür gekommen, den Paula zuvor gehört hatte.

Noch immer hämmerte ihr Herz gegen ihre Brust.

Den Tee hielt sie zittrig in der Hand.

Er beruhigte sie etwas.

„Wo ist denn Ihre Herrin?“, hatte er erschrocken nachgefragt oder war es doch mehr Verwirrung gewesen?

Paula konnte es nicht mehr sagen, so aufgebracht war sie.

„Sie hatte die Toilette suchen wollen und bat mich hier zu warten, damit ich Ihnen bescheid geben kann.“, hatte Paula geantwortet.

Sie wusste, dass sie log und war deswegen mehr als nervös gewesen.

Sie befürchtete, dass er ihren Herzschlag hören würde.

Angestrengt lächelte sie ihn freundlich an, damit er ja keinen Verdacht schöpfte.

„Dann werde ich sie mal suchen gehen. Dieses Anwesen ist riesig und man kann sich hier schnell verlaufen, wenn man nicht aufpasst.“, sagte er, wobei er den Tee abstellte und mit dem Tablett unterm Arm verschwand.

Seitdem saß Paula aufmerksam, der Tür zugewandt, da.

Von Sekunde zu Sekunde wuchs ihre Angst.

Sie malte sich mal wieder die schlimmsten Szenen aus, was er machen würde, wenn er Elisabeth finden würde.

So konnte sie nur hoffen, dass Elisabeth vorsichtig war.

Nervös trank sie einen Schluck Tee.

//Ich muss mich beruhigen!//, hallte es immer wieder in ihren Gedanken.

//Sei kein Hasenfuß!//, versuchte sie sich anzuspornen.

Entschlossen sah sie zur Tür.

//Wart nur ab, jeden Moment wird Elisabeth mit Ciel durch die Tür kommen.//

Versteift sah sie angestrengt zur Tür, doch als sie keine Veränderung in der Dunkelheit erkennen konnte und keine Schritte näher kommen hörte, gab sie auf und senkte gedankenverloren ihren Blick zu der Tasse Tee, die auf ihrem Schoß lag.

"Aaaaah!"

Erschrocken lies Paula die weiße Tasse mit den abgebildeten Orchideen auf den Boden fallen, die wie in Zeitlupe auf dem Boden in Tausend Stücke zersprang.

Die Flüssigkeit tropfte von den Scherben auf den bereits nass gewordenen Boden.

Wie erstarrt sah Paula zur Tür und somit in die Dunkelheit.

Sie war zu nichts mehr fähig.

Doch nur ein Gedanke spukte noch in ihrem Kopf herum:

//Elisabeth!//
 

Die Vögel zwitscherten und passten so gar nicht zu Ciels Stimmung.

Noch immer steckte ihm der Schock tief in den Gliedern.

Er verstand nicht ganz, was mit ihm geschehen war.

Ihm kam alles so unwirklich vor.

Doch der Schmerz blieb.

So bald er sich bewegte jagte ein höllischer Schmerz durch seinen Körper und er verzog schmerzverzerrt sein Gesicht.

Vor seinem Gefängnis lag ein bereits kaltes Marmeladen Toastbrot und eine heiße Schokolade, die vorhin sein neuer Besitzer hereingebracht hatte.

Nur der Schmerz hinderte ihn daran, das Brot in sich hineinzustopfen und die heiße Milch zu trinken.

Der Dampf stieg empor, während Ciel sich langsam zu bewegen versuchte.

Nach wenigen Minuten, die ihm vor kamen wie Stunden lag er vor seinem Frühstück, wobei er sich mit dem rechten Arm auf dem Boden abstützte, um etwas aufrecht zu liegen.

Sobald er sich auf setzen würde, würde er bestimmt noch mehr Qualen erleiden, weshalb er es bevorzugte einfach liegen zu bleiben.

Mit nur wenigen Bissen hatte er sein Toast verspeist.

Und als er sein Getränk vom Tablett nahm, bemerkte er, das die Milch noch schön, angenehm warm war.

Er hatte schon befürchtet, dass sie kalt geworden sein würde.

Seine kalten Finger schlossen sich fester um die Tasse, als ob sie seine letzte Hoffnung wäre.

Er genoss diese Wärme, sie gab ihm ein Gefühl von zu Hause.

Aber bevor die Milch noch kalt werden würde, trank er sie lieber schnell aus.

Er konnte nicht sagen, wo es ihm schlechter erging.

Nach einer Weile des Überlegens tendierte er eher zu seinem neuen Besitzer.

Zwar hatte sein alter Besitzer ihn hungern lassen, aber dieser hier, gab ihm so viel, das er gerade noch die Tage überstehen konnte.

Es war noch immer zu wenig, um sich ernsthaft zur Wehr setzen zu können, aber genug, dass er am Leben blieb, wenn er nicht erfror.

Nachdem er seine leere Tasse zurück auf das Tablett gestellt hatte, verkroch er sich in die hinterste Ecke.

Zusammengerollt lag er da und hoffte darauf, dass der Schmerz wieder verschwinden würde.

Hinter den Gittern, die am einzigen Fenster in diesem Raum angebracht worden waren, wurde es langsam dunkel.

Und wieder wurde er traurig.

//Elisabeth! Tante Ann! Warum sucht mich keiner?!//, auf eine Antwort hoffend sah er hinauf zum bereits hell leuchtenden Mond:

//Wo seid ihr bloß?//

Sacht spiegelte sich der Mond in Ciels blauen Augen wieder.

Verlassen und alleine war auch er.

Kein Stern leuchtete am Firmament und der Himmel war wolkenverhangen.

Unbewusst streckte er die Hand aus, als könne er den Mond ergreifen.

Wenn er doch auch nur so frei sein könnte.

Voller Sehnsucht sah er empor in das sternenlose Himmelszelt.

Völlig in Gedanken versunken erschrak er, als er einen Schlüssel sich in dem Schloss drehen hörte.

Kurz darauf folgten samtige, leise Schritte.

Das konnte nur sein neuer Besitzer sein.

//Bitte nicht schon wieder!//, bat er inständig.

Er wollte nicht noch einmal so eine Demütigung erleben.

Ciel wünschte sich ein schönes, heißes Bad nehmen zu können, um sich von seiner Sünde reinzuwaschen.

Plötzlich fühlte er sich so schmutzig und ekelte sich vor sich selbst.

Mit angehaltenem Atem wartete er ab, als er die Schuhe seines neuen ´Herrn´ sehen konnte.

"Wie schön. Du hast brav aufgegessen. Dafür gibt es jetzt eine Belohnung.", versprach er und öffnete das Gefängnis Ciel´s.

Verängstigt sah dieser zu ihm hinauf.

Nicht wissend, was jetzt mit ihm geschehen würde.

Langsam hob er Ciel aus seinem Gefängnis, welcher sich, mit vor Schreck geweiteten Augen, zitternd auf den starken Armen seines Besitzers verkrampfte.

Von seiner dünnen Gestalt sollte man sich nicht täuschen lassen.

Egal, wie harmlos er aussehen mochte, dies war er keineswegs.

Wieder trug er eine Maske.

Wollte er nicht, dass Ciel sah wer er ist oder wurde heute diese schreckliche Zeremonie woanders abgehallten?

Egal was jetzt kommen würde, er musste es mit sich geschehen lassen.

Ob er wollte oder nicht.

Er hatte keine Wahl.

Würdevoll und in voller Größer aufgerichtet stieg sein Herr die Treppen empor, öffnete die Tür und trat in die Wohnung ein.

Ängstlich sah Ciel sich um.

Die Einrichtung war geschmackvoll und strahlte Wärme und Geborgenheit aus.

Es war, als wäre er in einer anderen Welt.

Er schien vergessen zu haben, wo genau er sich befand und entkrampfte sich.

Die warme Wohnung gefiel ihm viel besser, als der kalte Keller.

Staunend sah er sich um.

"Gefällt dir was du siehst", fragte sein Besitzer freundlich lächelnd.

Diese Stimme lies ihn zusammen zucken und beförderte ihn wieder in das hier und jetzt.

Die Angst machte sich wieder in ihm breit und er fing zu zittern an.

"Hab keine Angst. Bei mir bist du in Sicherheit.", versprach er.

Ob er jetzt hämisch oder freundlich lächelte vermochte Ciel nicht zu sagen.

//Wohin bringt er mich?//, fragte er sich ängstlich.
 

Augenblicklich fing Elisabeth an zu schreien.

"Aaaaah!"

Erschrocken fuhr der Butler des Hauses zusammen.

"Miss beruhigt Euch doch bitte.", bat er.

"Ich kam Euch zu suchen, nicht das Ihr Euch in diesem Anwesen verlauft.... Was macht Ihr eigentlich hier?", fragte er verdutzt, als er bemerkte wo genau sie waren.

"Ähm...", stockte Elisabeth.

"Ich habe die Toilette gesucht und mich dabei verlaufen.", sagte sie ihm zugewandt.

"Und warum habt Ihr dann nicht Eure Bedienstete mit genommen oder gar auf mich gewartet?", fragte der Butler zweifelnd.

Augenblicklich schlug Elisabeth das Herz bis zum Hals.

War ihre Lüge aufgeflogen?

Sie musste weiter hin die Unschuldige spielen, damit er keinen Verdacht mehr schöpfen konnte und somit auch seinem Herrn nicht von ihrem Besuch erzählen würde.

"Ich habe Paula da gelassen, damit sie Ihnen sagen kann, das ich die Toilette suchen wollte und falls was passieren oder ich mich verlaufen sollte, kann sie mir noch eher helfen, als wenn sie mit mir gegangen wäre.

Überhaupt brauchtet ihr ziemlich lange, um den Tee zu kochen. Findet Ihr nicht auch?", der Erklärung folgte Wut.

"Verzeiht Miss.", begann er, legte seine rechte Hand links auf seine Brust und verbeugte sich entschuldigend:"Dieser Tee ist eine ganz bestimmte Kräutermischung und benötigt mehr als nur acht Minuten zum ziehen."

Mit der Erklärung gab Elisabeth sich zufrieden und stand elegant auf.

"Miss!", rief er entsetzt aus:"Ihr seid ja voller Schmutz."

Verdutzt sah sie an sich herab.

Was hatte sie nur gemacht?

An den Schmutz konnte sie sich aber nicht erinnern.

Zuvor war sie doch nur durch die Zimmer gelaufen und alleine vom stehen wurde doch kein Kleid schmutzig.

Der Boden auf den sie sich hingesetzt hatte schien auch nicht gerade verdreckt zu sein, aber woher kam dann der ganze Schmutz auf Elisabeth´s Kleid?

Von draußen konnte es nicht sein, da der Butler sonst nie den Schmutz auf ihren Kleidern erst jetzt zur Ansprache bringen würde.

Dann hätte er sie bestimmt schon früher deswegen angesprochen und sich von dessen Herkunft erkundigt.

Überhaupt war auch alles draußen weiß, damit konnte sie doch nie im Leben ihr Kleid dermaßen ruiniert haben.

"Oh, na so was. Wo kommt das alles denn her?", fragte sie verwundert , wobei sie sich etwas drehte um alles in Augenschein nehmen zu können.

"So könnt ihr wohl nicht nach Hause. Was wird Eure Mutter denken, wenn sie Euch so zu Gesicht bekommt?", meinte er nachdenklich.

"Da habt ihr wohl recht.", gab sie knapp zur Antwort:"Aber bringen Sie mich erst mal wieder zurück zu Paula. Sie ist bestimmt schon ganz krank vor Sorge."

"Jawohl Miss.", gab der Butler angebunden von sich, verbeugte sich und schritt voran.

In der linken Hand hielt er einen Kerzenleuchter, mit welchem er den Weg vor ihnen beleuchtete.

Elisabeth schritt ihm hinterher, wobei sie sich noch etwas umsah.

Es war mehr als nur gruselig hier.

Was war dann Lord Nightford für ein Mensch?

Überall hingen gruselige Bilder, die einen mit ihren Augen zu verfolgen schienen.

Nach einem Gang voller Bilder bogen sie ab.

Das sie zuvor abgebogen war, daran konnte sich Elisabeth beim besten Willen nicht erinnern und lief dem Butler vorsichtig hinterher.

//Wohin führt er mich?", fragte sie sich angestrengt.

In diesem Gang, der nur sperrlich vom Schein der Kerzen erleuchtet wurde, erkannte Elisabeth Totenschädel an der Wand stehen, die golden, silbern, schwarz, weiß oder in blau angemalt worden waren.

Verängstigt hoffte Elisabeth, dass diese nicht echt waren.

Einige von ihnen standen in einer Mulde und andere auf einer Art Fensterbrett bzw Vorsprung.

Hart schluckte sie.

"Sind die echt?!", platze es aus Elisabeth heraus.

"Aber nein.", versicherte er:"Nie käme mein Herr auf die Idee irgendwelche Schädel aufzustellen und schon gar nicht angemalte."

Dies beruhigte Elisabeth und sie lies ihre straffen Schultern etwas hängen, während sie die angehaltene Luft ausstieß.

"Gott sei dank.", stieß sie währenddessen seufzend aus.

Wieder schwiegen sie.

Das einzige was zu hören war, waren die Schritte der beiden.

"Wie lange sind Sie schon als Butler in diesem Hause angestellt?", fragte Elisabeth, da sie das Schweigen nicht länger ausgehalten hatte.

"Eine sehr schwierige Frage Miss. Es dürfte bereits gut über 30 Jahre her sein. Wieso fragt Ihr?", wollte er wissen.

Da er sprach ohne sich um zu drehen, konnte Elisabeth seinen Gesichtsausdruck nicht deuten.

"Nur so.", gab sie knapp zur Antwort: "Dann kennt Ihr Euch doch sicherlich gut in diesem Haus aus."

"Jawohl Miss.", versicherte er stolz.

Endlich hatte Elisabeth eine Idee.

Somit konnte sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Wieso war sie nicht schon früher darauf gekommen?

So konnte sie weiter hin in diesem Anwesen nach Ciel suchen, bekam weitere Informationen über den Lord, verlief sich nicht und hatte eine Ausrede, falls sie entdeckt werden würde.

"Was haltet Ihr dann von einer Rundführung.", fragte sie so nebensächlich wie sie konnte.

"Ich denke Sie suchten die Toilette.", augenblicklich blieb er stehen und drehte sich verwirrt zu ihr um.

"Um ehrlich zu sein hatte ich die Toilette gefunden und mich danach auf dem Weg zurück verlaufen.", gestand sie peinlich berührt.

Glücklicherweise schien die Toilette wirklich weit von der Küche entfernt zu liegen und der Butler drehte sich wieder um, um weiter voraus zu gehen.

"Ich würde Ihnen vorschlagen, dass wir Ihnen erst einmal angemessene Kleider heraus suchen, bevor wir mit der Rundführung beginnen. So könnt Ihr nun wirklich nicht herumlaufen. In der Zeit wasche ich Eure Kleider. Wenn Ihr mögt richte ich Euch ein Zimmer her, dann könnt Ihr hier übernachten so lange Eure Kleider trocknen. Und Morgen könnt Ihr nach einer warmen Mahlzeit und einem Bad nach Hause, wenn mein Herr dann noch immer nicht da sein sollte. Ihr könnt natürlich auch noch von hier aus einen Anruf tätigen, damit Eure Mutter, die verehrte Marquise sich keine Sorgen machen braucht, schließlich ist ja Eure Bedienstete, Paula, an Eurer Seite.", schlug der Butler detailliert vor.

Sofort roch Elisabeth Ihre Chance und willigte gedankenlos ein: "Okay, so machen wir´s."

Lächelnd ging sie dem Butler hinterher, wobei ihre Haare im Takt mit wippten.

"Ach, wie heißt Ihr überhaupt? Ihr kennt meinen Namen, ich aber nicht den Euren."

"Nennt mich Luce.", bat er und drehte sich kurz lächelnd um: "So nennt mich auch immer mein Herr."

"Okay, dann also Luce." (Aussprache "Lus")

Noch immer lief sie ihm fröhlich hinterher, während sie immer weiter im Labyrinth zu verschwinden schienen.
 

Minuten um Minuten verstrichen, in denen Paula untätig da saß.

Waren nun Stunden vergangen oder bloß ein paar Minuten, nachdem sie klar und deutlich den Schrei Elisabeth´s vernommen hatte?

Was war nur in der Zeit geschehen?

Musste sie vom Schlimmsten ausgehen?

Ihr Hirn versuchte alles zu verarbeiten, was soeben, so kam es ihr zumindest vor, geschehen war.

Alleine das Haus verlassen um Hilfe zu holen wollte sie nicht.

Nie im Leben würde sie jetzt Miss Elisabeth hier zurück lassen!

Das lies ihre Ehre als Bedienstete nicht zu.

Sollte sie jetzt losgehen um sie zu suchen?

Nein!

Am Ende verlief sie sich nur selbst und so würde sie schon alleine niemals den Ausgang finden oder vielleicht doch?

So weit entfernt lag der Ausgang doch gar nicht.

Was sollte sie nur tun?

//Bitte! Bitte lass ihr nichts zugestoßen sein!//, bat sie.

Wenn sie doch nur so etwas wie einen Faden hätte, dann könnte sie bequem umher laufen und würde anschließend noch zurück finden.

Hier musste doch etwas sein.

Wolle oder irgendwas anderes, das sie verwenden konnte.

Aber was wäre, wenn jemand hinter ihr her sein würde oder gar der Lord nach Hause käme?

Durch den Faden würde man viel leichter Ihrer Spur folgen können und sie finden.

Sie würde mit einer Diebin gleich gestellt werden und wenn sie weiter hier herum sitzen würde, wäre für den Lord klar, das sie eine Besucherin wäre.

Sie würde ihm erklären können, dass ihre Herrin sich verlaufen hatte und er würde sie mit ihr suchen gehen.

Vielleicht würden sie auch alle Türen öffnen und nach Elisabeth rufen.

//Mach dir doch nichts vor.//, unterbrach sie selbst ihre Gedankengänge.

Elisabeth musste etwas zugestoßen sein.

Sonst hätte sie nie im Leben so geschrien.

Aber vielleicht gab es dafür auch eine harmlose Erklärung und sie hatte sich nur erschreckt.

Oder war es am Ende auch bloß nur ein Freudenschrei?

Und sie hatte endlich Ciel gefunden.

Aber noch war nichts klar.

Sie konnte nichts weiter tun als abzuwarten.

Leider war ihr der beruhigende Assam Tee aus der Hand gefallen und hatte nun den ganzen Boden eingesaut.

Das sie nicht untätig herum sitzen wollte, begann sie die Scherben einzusammeln und zu entsorgen und wischte mit einem Lappen den Tee auf.

Nach dem das erledigt war setzte sie sich wieder seufzend auf ihren Stuhl.

Sie konnte doch nicht einfach herumsitzen und nichts tun.

Doch sie war dazu gezwungen.

Sie kannte sich in der Villa Nightford nicht aus.

Es fiel ihr schwer rumzusitzen und nichts zu tun.

Doch ein weiterer Schrei lies sie aufhorchen.

"PAAAULAAAA! Aaaah!“
 

_______________________________________________________________________________________________

CielForever: So dann einmal vielen dank, an das nette Kommi von Finnya, dank ihr geht es auch so schnell weiter *lach*

Momentan habe ich keine Ideen und mein Hirn ist wie tot x.x

Ciel: Ach, du hast ein Hirn?

CielForever: *blush* D-das ist aber ganz schön unverschämt. Behandelt man so eine Dame?

Ciel: Ich bitte dich, wo siehst du denn eine Dame? *sich um seh*

Sebastian: Bocchan, seid doch nicht so gemein.

Ciel: Du hast mir gar nichts zu sagen *bockig ist*

Sebastian: Naja gut, zum Glück... Oh nein, ich vergass, ein Butler schweigt *lächel*

Ciel: Er wollte sagen, das sie wieder einige rot eingefärbte Sätze ver...

CielForever: *Ciels Mund zu halt*

Danke fürs lesen und die Favo einträge.

Sebastian schnell *leise zisch*

Sebastian: *nick* Sehr wohl.

*Tee und gebäck hin stell* Bitte begleitet uns auch weiterhin.

CielForever: Und ich würde mich auch über weitere Kommis freuen! *lächel*

Ciel: *sich befrei*

Sei doch nicht immer so gierig!

CielForever: Danke, auf wieder sehn!

AU! Ciel! *entrüstet bin*

Der Entführer

Misstrauisch begutachtete Ciel weiterhin die Wohnung.

Der Anblick der Räume fesselte ihn, doch er durfte nicht unvorsichtig werden.

Obgleich er wusste, das sich an der Situation nichts ändern würde und er keinerlei Kraft besaß jemanden abzuweisen oder sonstiges auszurichten.

Die Räume schienen alle den gleichen Stil zu haben, der jedoch nicht eintönig und langweilig wirkte.

Mehr noch, er wirkte frisch und ungebraucht.

Die Richtung war ein völlig neue und richtig modern.

Die Farbkombination hatte zuvor noch keiner gewagt.

Beinahe vergaß Ciel schon wieder vorsichtig zu sein.

Tja, aus dem Staunen kam man bei solch einem Anblick nicht mehr heraus.

"Mir scheint, dass dir meine Wohnräume gefallen...Mein Kleiner."

Erschrocken sah Ciel zu dem Mann auf, dieser ihn noch immer wie eine Braut durch die Räume trug.

Schnell senkte er wieder seinen Blick und besah sich eine Zeit lang den Boden, welcher staubfrei zu sein schien.

Nach wenigen Minuten des Schweigens brach sein Entführer die Stille:"So, da wären wir."

Mit diesen Worten setzte er Ciel auf dem teuer wirkenden Sofa ab.

Wie weich dieses war.

Er musste sich vorsehen, dass er nicht auch noch gleich einschlief, wo er schon dabei war alle Vorsicht fallen zu lassen.

Doch der Schmerz blieb noch immer und beförderte ihn in die Wirklichkeit.

Noch immer schmerzte jede Bewegung.

"Oh je, tut dir noch alles weh? Dabei war ich doch äußerst Vorsicht mit dir umgegangen.", meinte der Mann bedauernd.

Vor Ciel ging er in die Hocke.

"Du redest wohl noch immer nicht mit mir...", kurz seufzte er auf, als Ciel ihn misstrauisch beäugte und noch immer keine Anstalten machte den Mund aufzumachen.

Ciel kam nicht dahinter, was der Mann mit seinem Tun bezweckte oder gar, was er vor hatte, warum er das tat.

Er hatte so viel Zeit nachzudenken, doch ihm fiel kein Grund ein.

Nach zu fragen kam für ihn nicht in die Tüte, damit würde er ihm nur Genugtuung beschaffen.

Schließlich wollte er ihn, egal wie, zum sprechen bringen.

Außer qualvolle Ausrufe hatte er bisher noch nichts von ihm zu hören bekommen.

Überhaupt hatte Ciel seine Stimme schon lange nicht mehr benutzt und dazu kam noch, dass sein Mund ausgetrocknet war.

So bekam er wahrscheinlich nur ein flüstern und krächzen heraus.

Er wünschte sich nichts sehnlicher als nach Hause zu kommen und unbeschwert mit seiner Familie weiterzuleben.

Doch dies war ihm nicht vergönnt.

Wieder schweiften seine Gedanken zu seiner ein Jahr älteren Verlobten ab.

Was sie jetzt wohl gerade tat?
 

Ohne nach zu denken sprang Paula von ihrem Stuhl auf.

Das warten hatte sie verrückt gemacht.

Orientierungslos rannte sie ins Ungewisse, in die Richtung, aus der sie glaubte den Schrei Elisabeths gehört zu haben.

Sie hatte Angst und wusste, dass sie sich verlaufen würde und auch Elisabeth vielleicht nicht helfen können würde.

Sie waren beide fremd hier in der Villa Nightford.

Bald schon kam Paula an eine Treppe, welche sie hinauf rannte und den ersten Gang nach rechts abbog.

Ihr Atem ging schwer und mit einem Mal packte sie die Angst um Elisabeth.

Was mochte ihr nur zu gestoßen sein?

Sie konnte nicht mehr und zwang sich verzweifelt zum weiter rennen.

"Elisabe_th!", schrie sie mit Tränen in den Augen. Sie mochte sich nicht ausmalen, was alles passiert sein konnte.

Sie konnte nur hoffen, dass Elisabeth sie gehört hatte und antworten würde.

Oder war sie gar bewusstlos?

Dann würde rufen zwecklos sein und sie nur verraten, wo sie gerade war.

Das würde dem Täter alles einfacher machen.

Aber vielleicht hatte sie ja Glück und er hatte sie nicht gehört.

Dann könnte es aber auch sein, dass Elisabeth sie nicht gehört hatte?

Sollte sie noch einmal rufen?

Das Einzige, was sie hörte war ihr Atem und ihr Herz, welches unregelmäßig und laut gegen ihre Brust hämmert und sie zu verraten drohte.

Alles war trostlos und nur spärlich beleuchtet.

Wo konnte Elisabeth nur sein?

Nach schier unendlichen Minuten des Laufens kam sie in einem Abteil mit vielen Bildern an den Wänden an.

Sie hatte das Gefühl, dass sie richtig lief.

Doch warum sie dies verspürte konnte sie nicht sagen.

Sie blieb stehn und sah sich die Bilder etwas genauer an.

Langsam ging sie weiter und wagte noch einen Versuch.

"Elisabeth!", rief Paula.
 

Erschrocken drehte Elisabeth sich um.

//War das nicht eben Paula?//, schoss es ihr durch den Kopf.

"Was habt ihr Miss?", fragte Luce, der sich zu Elisabeth umdrehte, nachdem er nicht mehr das klacken ihrer Schuhe gehört hatte.

Langsam schritt er auf sie zu.

"Das war doch soeben die Stimme meiner Bediensteten gewesen.", sprach sie ihre Vermutung aus.

"Das kann nicht sein.", antwortete Luce.

"Aber ich habe sie wirklich gehört.", lies Elisabeth nicht locker und schritt in die Richtung aus der die Stimme eben gekommen sein musste.

Schnell ging der Butler auf Elisabeth zu, umklammerte mit seiner linken Hand ihren Arm und legte seine rechte Hand auf ihren Mund, damit sie nicht schreien konnte.

Den Kerzenleuchter, den er vorhin noch in der Hand gehalten hatte, hatte er an der Wand neben einer der Totenschädel abgestellt.

Da Elisabeth nicht gerade schwer war zog er mit der linken Hand ein Tuch aus seiner Hosentasche heraus und hielt es Elisabeth vor Mund und Nase, nach dem er das kleine Fläschchen mit Chloroform geöffnet und etwas von der Flüssigkeit auf sein Tuch geträufelt hatte.

Sofort wurde das Mädchen ohnmächtig, dass sich zuvor noch vehement gewährt hatte.

Als Luce bereits die Schritte Paula's hören konnte schulterte er das Mädchen und rannte los.

Es war eine Kurzschluss Reaktion.

Er hatte nie vorgehabt sie zu entführen.

//Die Bedienstete wird sowieso nicht alleine raus finden.//, hoffte er.

Mit dem bewusstlosen Mädchen auf der Schulter lief er einige Gänge weiter und schloss sie in einem der Zimmer ein.

Es hatte alles was sie brauchen würde, auch neue Kleidung und ein anliegendes Badezimmer.

Nun würde sie so lange darin bleiben müssen, bis sein Herr kam und und ihm sagte, wie sie weiter mit der Schnüfflerin verfahren sollten.

Sehr wohl hatte er die Lügen und Absichten der beiden bemerkt.

Er verstand es ja, dennoch diente er einzig und alleine seinem Herrn Lord Nighford und dieser würde es gar nicht gut heißen, wenn er die Verlobte seines Goldstücks laufen lassen würde nach allem was sie gesehen haben musste und wohl wusste.

Denn er wollte bestimmt auch nicht ihr "seinen" Ciel überlassen.

Und einer Seit's konnte sie ihm vielleicht noch von Nutzen sein,

So ging er los und suchte die Bedienstete, die noch irgendwo herum irren musste.

Ohne ihre Herrin würde sie bestimmt nicht gehen wollen.
 

Unsicher ging Paula weiter.

Mit der Zeit wusste sie nicht mehr wo sie war.

Als sie an einem nebenan liegenden Gang kam bemerkte sie etwas leuchtendes und als sie ihren Kopf in diese Richtung drehte sah sie einen Kerzenleuchter.

Schnell rannte sie dort hin.

//War Elisabeth hier?//, fragte sie sich selbst und besah sich den Kerzenleuchter genauer.

Aus den Augenwinkeln bemerkte sie noch ein Tuch.

Ob es wohl von Elisabeth war wusste sie nicht, weshalb sie es in die Hand nehmen wollte.

Doch als sie es berührte zog sie schnell die Hand weg, da sie nicht damit gerechnet hatte, das es nass sein würde.

Nach einer Weile streckte sie noch einmal vorsichtig ihre Hand nach dem Tuch aus.

Noch immer war es patschnass.

Langsam nahm sie es in die Hand und führte es zu ihrem Gesicht.

Sie wollte wissen, ob es Wasser oder etwas anderes war.

Was war nur passiert?

Sie konnte es sich nicht erklären.

Vorsichtig roch sie an dem Tuch.

//Oh nein!//, dachte sie, doch weiter kam sie nicht, da auch sie ohnmächtig wurde.

Als sie wieder zu sich kam befand sie sich in einem anderen Raum.

//Wo bin ich? Und wo ist Elisabeth?//, waren ihre ersten Gedanken.

Sie hatte doch gewusst, dass es ein Fehler sein würde hierher zu kommen, doch wie immer musste das Mädchen ihren Kopf durchsetzen.

Dabei war sie doch erst 7!

Und Paula hatte die Verantwortung für sie.

Hoffentlich war ihr nichts zugestoßen!

Müde besah sie sich den Raum.

Er war in einem kühlen Weiß gehalten, das eher kleine Fenster, das nicht gerade viel Licht hindurch lies, wurde von einem düsteren, schwarzen Vorhang bedeckt.

Das Bett war weich und gemütlich.

Das Holz war weiß angestrichen worden und die Bettdecke war schwarz.

Der Raum besaß nur noch wenige weitere Möbel welche schwarz waren.

Auch ein Kleiderschrank war darunter.

Trotzdem da sie geschlafen hatte fühlte sie sich wie gerädert.

Rücklinks lies sie sich zurück ins Bett fallen.

//Elisabeth...Ich muss Elisabeth helfen...//

Ihre Augen wurden schwerer und fielen schlussendlich zu.
 

Der Butler eilte zur Tür, als er beim Blick aus dem Fenster die Kutsche seines Herrn näherkommen sah.

Die Geräusche der Kutsche waren unverkennbar, weshalb er eigentlich gar nicht aus dem Fenster hätte schauen müssen.

An der Tür wartete er, bis er die schweren Schritte seines Herrn vernahm.

Er öffnete diese und verbeugte sich.

"Guten Abend mein Herr.", begrüßte er ihn.

"Abend.", lies er kurz von sich hören, bevor er Luce seinen Stock, Hut und Mantel reichte.

Damit die Kälte nicht noch mehr hereinkam schloss er die Tür und hängte die Sachen sorgfältig auf.

Währenddessen ging der Herr des Hauses in den Speisesaal.

Seufzend setzte er sich hin und bettete seine Stirn in seine Handfläche.

"Ihr habt auch heute nichts Neues gehört?", fragte Luce ruhig und stellte das Abendessen und eine schöne, heiße Tasse Tee vor seinem Herrn ab.

Lord Nightford presste wütend die Zähne aufeinander.

"Auch dieses mal war es eine Niete!", schrie er schon fast.

Eine Wutader pochte an seiner Schläfe und sein Gesicht war rot vor Zorn.

Luce entgegen stand ruhig vor seinem Herrn und verzog keine Miene.

"Esst erst einmal Euer Abendmahl. Anschließend habe ich noch etwas für Euch.", versprach er ruhig.

Neugierig sah er zu seinem Butler auf.

"Was denn?", wollte er wissen.

Seine Enttäuschung und Wut war wie verflogen.

"Das seht Ihr dann. Esst erst mal in Ruhe mein Herr.", war die Antwort von Luce.

Gehorsam aß er schnell seinen Teller leer, um "etwas" zu sehen, wie sein Butler es genannt hatte.

Nach seinem Nachtisch gingen sie hoch in den dritten Stock.

Ungeduldig ging der Lord seinem Butler hinterher.

Was er wohl hatte?

Vor einem der Gästezimmer blieben sie stehen.

Mit dem Kerzenleuchter in der linken Hand stand Luce da, während er mit der anderen in seiner Hosentasche rumwühlte.

Für den Lord ging das zu langsam und es kamen ihm wie unendlich viele Minuten vor, bis sein Butler einen goldenen Schlüssel in der Hand hielt.

Nachdem er aufgeschlossen hatte trat Luce beiseite, damit sein Herr vorangehen konnte.

Als er eintrat entdeckte er ein blondhaariges Mädchen mit verschmutztem Kleid am Fenster stehen.

Die Gardine hatte sie zur Seite gezogen.

Verwundert betrachtete er sie.

Hinter ihm viel die Tür ins Schloss und man hörte, dass sie wieder verriegelt wurde.

Augenblicklich drehte das Mädchen sich um und man konnte sehen, dass sie geweint haben musste.

"Luce.", hauchte sie, als sie den Butler hinter seinem Herrn entdeckte.

"Warum hast du mich eingeschlossen?", fragte sie erbost.

Sie hatte es nicht verstanden.

" Ich wollte nicht, dass Ihr Euch noch unnötig verlauft Miss.", erklärte er gelassen.

" Und wo ist Paul...", doch weiter kam sie nicht, da sie vom Lord unterbrochen wurde.

"Wer ist das?", fragte der Lord verblüfft.

Warum um alles in der Welt hatte er ein Kind eingesperrt?

" Darf ich vorstellen?", fing er an:"Das ist Miss Elisabeth Midford. Sie ist die Verlobte Ciel Phantomhives. Sie kam hierher in der Hoffnung Antworten zu bekommen, wo ihr Verlobter ist. Und das hier Miss Elisabeth ist mein Herr Lord Nightford.", endete er.

"Du bist also die Verlobte?", stellte er fest.

So hatte sich Elisabeth nicht den Lord Nightford vorgestellt.

Er war kugelrund und seine Klamotten schienen fast zu eng zu sein, da der Knopf am Bauch ziemlich spannte, ein Wunder, dass er noch hielt und groß war er auch nicht gerade, eher sogar klein, wenn man ihn mit ihrem Vater verglich.

"Das tut mir sehr leid, aber ich weiß nicht wo er ist.", gab er grinsend, ja fast schon lachend, von sich.

"Wie kamt Ihr darauf, das ich wissen könnte, wo er sich befindet?", fragte er unschuldig.

Bis jetzt hatte Elisabeth geschwiegen und den Lord nicht aus den Augen gelassen.

" Ich hörte sogar das Ihr ihn vor einigen Tagen sogar hier in Eurer Villa hattet. Das weiß ich von einer zuverlässigen Quelle.", gab Elisabeth zu.

Nun war sie es die anfing zu grinsen, wohingegen das vom Lord verstarb.

"Wer?", fragte er erschrocken.

Wenn davon zu viele wussten konnte man ihn einbuchten und man würde ihm den Adelstitel aberkennen.

Dies wollte er um jeden Preis verhindern.

"Dann sagt mir wo Ciel ist.", forderte sie.

Anscheinend hatte sie vom Lord Vincency dazu gelernt.

Völlig aus der Bahn geworfen sah er sie an.

"Ich suche selbst nach ihm.", gestand er aufgebracht.

Er war wütend und panisch zu gleich, so dass er nicht bemerkte, was er da von sich gab.

"Ich möchte sofort gehen. Wo ist Paula?", fragte Elisabeth den Butler und schenkte dem, Lord keine Aufmerksamkeit mehr.

" Was weißt du alles?", fragte der Lord erzürnt.

"Ich möchte sofort gehen.", wiederholte Elisabeth.

"Sag es mir.", forderte er lauter und ging auf sie zu.

Bevor er Elisabeth anfassen konnte hielt Luce seinen Herrn auf.

"Ich bitte sie mein Herr... .", weiter brauchte er nicht zu sprechen.

Sofort lies er die Hände sinken.

Es wurde klarer in seinem Kopf, durch die ruhige, sanfte Stimme seines Butlers.

" Was gedenkt ihr zu tun?", fragte Luce weiter.

Er schien auf einen Befehl zu warten.

"Es gibt nichts was Ihr mir erzählen könntet?", hackte er nach.

Ein Kopfschütteln seitens Elisabeth folgte.

" Dann lass sie gehen.", befahl er.

Er wollte sie nicht länger als nötig dabehalten.

"Als Gegenleistung jedoch bewahrt Ihr stillschweigen. Obwohl, wer würde so einem kleinen Mädchen überhaupt Glauben schenken?", kurz lachte er, ehe er aus der Tür ins Dunkle verschwand.

Nachdem auch seine Schritte verstummt waren, schritt Elisabeth auf den Butler zu.

"Danke Luce. Kannst du mich zu Paula bringen?", Elisabeth war erleichtert, das sie gehen durfte.

"Gewiss.", war die knappe Antwort des Größeren.

"Wenn sie mir bitte folgen würden.", bat er und schritt voran.

Elisabeth folgte ihm, nachdem sie die Tür geschlossen hatte.

Nach nur wenigen Minuten blieben sie vor einer anderen Tür stehen.

Wieder griff er in die Hosentasche und nahm einen silbernen Schlüssel heraus, mit welchem er die Tür aufsperrte.

Elisabeth ging als erste rein.

"Paula!", schrie sie und rannte auf sie zu.

//Was haben sie nur mit ihr getan?//, fragte sie sich geschockt.

War Paula ermordet worden?
 

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CielForever: Puh~ Endlich wieder fertig. Heute noch ein Vorstellungsgespräch gehabt und voll das gute Feedback x3

Und dazu noch eine Tasse aus AOT bekommen *-*

Der Auftritt und meine Theorie Prüfung ist nicht mehr weit *seufz*

Darum kommt noch schnell ein Kapi, bevor ich richtig lernen muss <.<

Hab auch voll Angst vor den Samstag, wo ich auftreten werde als Eren Jäger. (Eigenwerbung.)

Den Link zu meiner Snk FF stelle ich auch hier rein, bei Interesse, wenn ich mit dem Kapi zufrieden bin.

Ciel: Hol mal Luft. Das ist doch alles gar kein Problem.

CielForever: Ja für dich vielleicht nicht, aber für mich @.@

Ciel: Hm.... du scheinst auch echt pech zu haben. Letztens hast du eine Überraschungsei bekommen, wo der goldene Hippo drin war und das war dann noch eine Niete.

CielForever: Du stellst mich bloss 0.0

Ciel: Ich doch nicht.

CielForever: Wohle tust du >.<

Sebastian: Lassen wir die beiden erst einmal weiter diskutieren.

*Waldfrucht Tee und selbst gebackene Plätzchen hin stell*

Vergesst die Rückmeldungen nicht. Wir würden uns sehr freuen *smile*

Dann empfehle ich mich mal.

Der Tot

Elisabeth stiegen Tränen in die Augen.

Vergebens rüttelte sie an ihrer Bediensteten.

Noch immer hoffte sie, das sie bloß schlafen würde, denn Verletzungen konnte sie keine aus machen.

„Was habt Ihr mit Paula gemacht?“, fragte sie verzweifelt und drehte sich zu Luce um.

Die Tränen begannen bereits ihre Bahnen zu ziehen und tropften auf das noch immer mit Schmutz bedeckte Kleid.

Unwissend besah er sich Paula.

„Das kann nicht sein!“, gab er flüsternd von sich und ging näher heran.

Vorsichtig nahm er den Arm von der braun Haarigen, um ihren Puls zu fühlen.

Sie konnte einfach nicht tot sein.

Zuvor, als er sie rein getragen hatte lebte sie noch und danach war keiner mehr in dieses Zimmer gekommen.

Oder hatte sie sich so schwer den Kopf angeschlagen, so dass sie an einer Verblutung im Kopf gestorben war, aber vielleicht war es auch eine minder Versorgung des Gehirns gewesen?

Es gab hunderte von Möglichkeiten.

Doch wie sollte er das verantworten?

Was würde sein Herr dazu sagen?

Sie konnte einfach nicht tot sein.

Sie durfte es nicht.

Er würde im besten Fall noch entlassen werden.

Vielleicht musste auch sein Herr dafür, für sein eigenes Vergehen Buße tun.

Was würde aus ihm und seinem Herrn werden?

Luce hielt die Luft an und setzte vorsichtig seinen Zeige- und Mittelfinger ans Handgelenk, direkt unter den Daumen um den Puls zu erfühlen.

Sein Herz hämmerte ihm stark gegen die Brust.

Noch schnell schickte er ein Stoßgebet in den Himmel, das sie doch bitte nicht tot sein möge.

Was sollte sonst aus dem Mädchen werden.

Alleine würde sie nicht nach Hause finden und dann wäre sein Herr geliefert.

Dann könnte sie wohl nicht dicht halten und würde alles erzählen.

Ihre Eltern würden ihr glauben und mit ihrer Macht und ihrem Einfluss das Haus Nightford auf den Kopf stellen lassen.

Er würde seinen Titel verlieren und als schwer Verbrecher hingestellt werden.

Vielleicht würde er auch noch mit dem Leben bezahlen müssen, da in seinem Anwesen jemand zu Tode gekommen war.
 

„Was soll ich nur mit dir machen mein Kleiner.“, gab der Mann theatralisch seufzend von sich und setzte sich neben Ciel auf das italienische Sofa, nahm eine Decke die wohl auf dem Sofa gelegen haben musste und deckte Ciel damit zu, woraufhin der Jüngere erschrocken zusammen zuckte.

Kein einziges mal hatte Ciel den Mann aus den Augen gelassen.

Noch immer wusste er nicht, was sein Entführer mit all dem bezweckte.

Doch einer Sache war er sich sicher, dass er eines Tages aussortiert werden würde.

Was danach mit ihm geschehen würde wollte er sich nicht aus malen.

Es würde keine Zukunft mehr für ihn geben.

Bis er herraus kommen würde wäre er schon längst erwachsen.

Niemand würde Rücksicht darauf nehmen, was zuvor geschehen war.

Und der Name Phantomhive wäre längst in Vergessenheit geratten.

Es musste was geschehen.

Er musste endlich raus kommen.

Doch weg zu laufen traute er sich nicht zu.

Der blau Haarige war viel zu geschwächt und draußen würde er nicht über leben können.

Nicht alleine.

Er wusste nicht einmal, wo er sich genau befand.

So gab es nur eine Möglichkeit.

Er musste sein Vertrauen gewinnen und somit alles tun, was er von ihm verlangte.

Der Mann sah gerade aus, während seine Arme ausgestreckt auf der Sofalehne ruhten.

Unter der goldenen Schmetterlingsmaske schien er etwas verzweifelt zu sein.

Wieder seufzte er hörbar, was Ciel zusammen zucken lies.

„Entschuldige mein Kleiner.“, gab er lächelnd von sich.

„Du brauchst dich doch nicht gleich so zu erschrecken.“, während er dies sagte legte er seine rechte Hand unter Ciels Kinn und zwang ihn so ihm in die Augen zu sehen.

Kurz lachte der Größere auf, als er Ciels verängstigtes Gesicht sah.

Er schüttelte den Kopf.

„Es wird wohl noch etwas dauern, bis ich dein Vertrauen gewinne.“

Ciel verstand nicht ganz, warum er sein vertrauen so unbedingt haben wollte.

Schließlich hatte er die Verfügung über Ciels Körper erlangt und auch seinen letzten Stolz mit Füßen getretten.

Mit der Weile war Ciel so verzweifelt, dass er hätte los weinen können, doch dazu fehlte ihm die nötige Kraft.

Fast hatte Ciel lachen müssen.

Wie erbärmlich dies doch war.

Dass ihm nach heulen zumute ist, war nicht genug, dann fehlte auch noch die Kraft dazu.

Wie weit hatte er nur sinken können.

Er verdiente nicht einmal mehr den Namen Phantomhive, wobei sich dies wohl auch schon bald selbst erledigt hätte.

Bei seinem Nachnamen dachte er wieder an seine beiden Eltern.

Warum nur hatten sie so früh gehen müssen?

„An was denkst du?“, wurde der Kleinere aus seinen Gedanken gerissen.

Er erschrack, als er direkt vor seinem eigenen Gesicht das Gesicht seines Besitzers aus machen konnte.

Wieder einmal hatte er sich zu leicht ablenken lassen.

Da kam dann auch gerade eine Bedienstete rein, die auf dem mahagoni Tisch zwei Tassen abstellte.

Die Tassen waren in einem dunklen grün und besaßen 1 cm unter den oberen Rand, in einem weißen Streifen hell rosa Blüten.

Orchideen schätzungsweise.

Weitere kleine Verzierrungen in Gold waren aus zu machen.

„Endlich.“, gab er flüsternd von sich.

Seine Angestellte war schon lange wieder weg, als er seine Hand nach der Tasse ausstreckte.

„Trink doch auch etwas. Die zweite Tasse steht nicht nur zur Deko da.“, gab er belustigt von sich und führte die dampfende Tasse zu seinem Mund.

Langsam streckte er selbst seine Hand nach der Tasse aus und nahm sie vorsichtig zu sich.

Kurz nippte er daran.

Die Wärme tat gut.

Sein Hals fühlte sich nicht mehr so trocken an, wie zuvor.

Doch sie zu benutzen traute er sich noch immer nicht zu.

„Sehr schön. Eine Tasse Tee tut doch immer gut.“, meinte der größere lachend.

Kurz nickte Ciel, der zu seinem Entführer auf sah.

Seine kalten, blau angelaufenen Finger wärmten auf und er konnte sie wieder richtig spüren.

Langsam nahmen sie auch wieder ihre normale Farbe an.

Die Wärme gab ihm ein Gefühl von Zuhause und lies ihn wieder unvorsichtig werden.

Seine Finger verkrampften sich etwas um die angenehm warme Tasse.

Ein Zuhause würde er wohl nie wieder bekommen.

Ganz in seiner eigenen Gedankenwelt versunken bemerkte er nicht, wie der Mann neben ihm die Tasse, mit geschmeidigen Bewegungen, zurück auf den Tisch stellte und seine Arme zurück auf die Sofalehne sinken lies.

Die hell blauen Augen seines Entführers fixierten ihn.

„Du möchtest doch bestimmt mal wieder baden oder mein Kleiner?“, fragte er lächelnd.

Das lächeln hatte etwas mit einer Katze gemeinsam und in Ciel stieg Panik auf.

Er versteifte sich.

Er wollte wieder baden, das stimmte, aber die Panik lies ihn überlegen.

Schnell schüttelte er den Kopf.

Enttäuscht sah er zu ihm herunter:“Was? Aber du bist doch so schmutzig.“

Er streckte seine Hand aus und nahm eine Strähne von Ciel zwischen Zeigefinger und Daumen.

„Deine Haare sind auch schon ganz fettig.“, gab er überlegend von sich.

Erschrocken zuckte Ciel zurück und verschüttete dabei etwas Tee auf seine Beine.

Es war heiß und brannte auf der Haut, weshalb ein gequältes Ächzen aus seinem Mund entwisch.

Er traute sich nicht auf zu sehen.

Sein Gesicht hatte er zu einer Grimasse verzogen und die Augen zusammen gepresst, was seine Haare zu seinem Glück verdeckten.

„Oh, jetzt hast du dich auch noch verbrannt. Wie ungeschickt. Du musst etwas vorsichtiger sein.“, ermahnte der Mann ihn.

Ciel bekam nicht mit, wie er die Tasse zurück auf den Tisch stellte und ihn wieder auf die Arme hob.

Nur eine Bewegung aus den Augenwinkeln hatte er wahr genommen.

Erschrocken vergrub er seine Finger in das Oberteil des größeren, als dieser mit ihm aufgestanden war.

Sein Herz raste wieder vor Angst.

Mit bedächtigen Schritten setzte er sich in Bewegung.

Der jüngere sah mit an, wie sie durch das riesige Anwesen gingen.

Schritt für Schritt.

Nach dem er zwei mal eine Treppe empor gestiegen war mussten sie wohl im dritten Stock sein.

Im Bad angekommen setzte er Ciel ab.

Schnell hatte er noch die Tür verriegelt, damit Ciel nicht mehr abhauen konnte und wendete sich dann an den Jüngeren, um ihm die schmutzigen Sachen ab zu streifen und ihn zu baden.

Dazu lies er sich auf einem Hocker nieder und zog Ciel am Arm zu sich heran.

Er machte sich bereits daran das Hemd Ciel´s zu auf zu Knöpfen, doch mehr als zwei hatte er nicht auf machen können, da sich Ciel ruckartig los riss.

Als ob der Teufel hinter ihm her wäre rannte der Kleinere zur Tür und da der Schlüssel noch steckte entriegelte er die so eben noch verschlossene Tür zog den Schlüssel raus und schloss vonaußen wieder ab, um die Schreckenssekunden des Mannes zu nutzen, in der er regungslos da saß.

So würde er ihm nicht so leicht folgen können.

Keine Sekunde später hörte er, wie der Mann vergeblich versuchte die Türklinke hinunter zu drücken, doch diese ließ sich nicht öffnen.

Wie angewurzelt blieb Ciel stehen, sein Herz rasste und sein Atem ging jetzt schon stockend.

„Ciel, mach die Tür auf!“, rief er ihm zu und rüttelte noch mals heftig an der Türklinke.

Ciel wollte nicht länger warten, bis er selbst raus kommen würde und rannte wie in Trance los.

Er rannte so schnell er konnte zur nahe liegenden Treppe.

Als er bei dieser an kam konnte er ein lautes Knacken vernehmen, was wohl die Tür gewesen sein musste.

Panik kroch in ihm hoch und er versuchte noch schneller zu werden.

Er konnte bereits die Schritte seines Verfolgers hören, welche von mal zu mal lauter wiederhallten.

Die nächste Treppe rückte in sein Sichtfeld.

„Halt! Bleib stehen!“, rief der Mann hinter ihm und streckte seine Hand nach ihm aus.

Erschrocken riss Ciel den Kopf herum um zu sehen, wie nah er bereits gekommen war und fiel rücklinks die Treppen hinunter.

Der Mann blieb stehen und hielt erschrocken die Luft an.

Ciel´s Knie schmerzte, doch er musste hier raus.

Er musste zurück nach Hause zu seiner Verlobten.

Sie gab ihm die Kraft weiter zu rennen.

Er durfte jetzt nicht aufgeben, nach dem er dies getan hatte, so würde er sicher nicht mehr sein Vertrauen gewinnen können.

Doch dies hätte sowieso zu viel Zeit in Anspruch genommen und er war sich nicht mal sicher, ob er diese Lügenscharade hätte auf recht erhalten können.

Vor Schmerz keuchend stand er auf und rannte weiter.

Nur stolpernd kam er vorwärts.

Die Tränen stiegen ihm in die Augen, als er sein rechtes Bein belastete.

Doch er hatte keine Zeit an zu halten und sich seine Verletzung genauer an zu sehen, davon hatte er sowieso zu viele, wobei der Schmutz die meisten zu bedecken schien.

Schon bald kam Ciel an der Haustür an.

Kein einziger Angestellter war zu sehen gewesen, was für ihn nur von Vorteil war.

Als er endlich die Tür erreichte, konnte er noch immer die Schritte seines Entführers hinter sich hören.

Schnell zog der Kleinere die Tür auf und rannte hinaus.

Es war kalt und sein Atem bildete wieder weiße Wolken, während seinen Körper eine Gänsehaut überzog.

Der blond Haarige war bereits hinter Ciel angekommen und hielt ihn mit den Worten:“Hab ich dich!“, am Hemdkragen fest.

Genau in diesem Moment rutschte Ciel auf dem Treppenansatz aus, entglitt so dem Mann, welcher noch versuchte ihn zu fassen und doch nur ins Leere griff, und fiel ein weiteres mal die Treppen hinunter.

Schnell rannte er zu dem Jungen runter, als dieser regungslos dort liegen blieb.

Der weiße Schnee um Ciel´s Kopf verfärbte sich bereits rot, was den älteren leise fluchen lies.
 

Noch immer heulte Elisabeth und drückte sich gegen Paula.

„Du darfst nicht tot sein.“, rief sie schluchzend aus.

„Bitte nicht.“, bat sie.

Sie hatte sich neben Paula auf das Bett gesetzt.

Der Schnee fiel sachte zu Boden und die Schneeflocken tanzten herum.

Die Hand Paulas wurde noch immer von Luce fest gehalten.

Nach kurzer Zeit verschwand er schweigend aus dem Raum.

Verdutzt sah Elisabeth auf und ihm hinter her.

„Sag mir bitte nicht, das sie tot ist!“, rief sie ihm verzweifelt hinter her.

Die Tränen wurden immer mehr, sie sah alles nur noch verschwommen und heulte auch bereits Paulas Kleid voll, als sie ihren Kopf wieder auf ihren Bauch legte.

Unaufhörlich liefen die Tränen die Wangen Elisabeths hinunter.
 

„Schatz, was sollen wir tun?“, fragte eine Frau mit langen blonden Haaren ihren Mann verzweifelt.

„Beruhig dich doch bitte Frances.“, bat der Mann nicht weniger verzweifelt.

Auch er hatte blonde Haare.

„Warum sollen wir uns beruhigen?!“, keifte ein ebenfalls blond Haariger Junge:“Mein Schwester ist seit gestern früh fort!“, rief er aufgebracht.

„Wir müssen uns beruhigen. Paula ist doch bestimmt bei ihr.“, meinte die Frau schluchzend.

In ihrer linken Hand hielt sie ein Taschentuch, welches bereits durch nässt war.

„Ja, aber ich will nicht rum sitzen und Däumchen drehen!“, rief der Junge wütend aus.

„Beruhig dich bitte Edward!“

Diesmal war es der Vater der seinen Sohn zurecht wies.

„Das bringt uns Elisabeth auch nicht zurück.“, fuhr er fort.

„Ich weiß, aber ich kann nicht einfach nur warten!“, schrie er fast und schlug mit seinen Fäusten auf den Tisch.

Alle hatten sich zusammen am Tisch versammelt, um über ihr weiteres Vorgehen zu sprechen.

Sie hatten nicht mit bekommen, dass Elisabeth nicht nach Hause gekommen war, da beide Elternteile bis zum nächsten Morgen verreist waren und auch Edward hatte vor dem Mittag nicht nach Hause gekonnt.

Nie wären sie auf die Idee gekommen, das beide noch nicht nach Hause gekehrt sein könnten.

„Das Paula Elisabeth mal nicht nach Hause bringen würde....“, Frances die Mutter Elisabeths brach ab.

Erneut fing sie zu schluchzen an.

Beruhigend strich der Mann über ihren Rücken.

„Beruhige dich doch bitte. Wir müssen klar denken können. Am besten gehen wir zur Polizei und erstatten eine Suchanzeige.“, schlug er vor.

Zustimmend nickte Frances.

„Das ist das mindeste was wir tun können und dann suchen wir sie nebenbei auch selbst.“, meinte Edward ernst.

Er schien der Polizei nicht zu trauen und wollte lieber selbst etwas unter nehmen.

„Gut, dann zieht Eure Mäntel an, dann werden wir sofort zum Polizeipräsidium fahren und Elisabeth als vermisst melden.“

Der Vater war der erste, der aufgestanden war und seine Frau und sein Sohn folgten ihm.

Nach wenigen Minuten kamen sie auf der Wache an.

„Guten Tag. Ich würde gerne eine Vermisstenanzeige aufgeben.“, brachte er freundlich hervor.

„Sehr wohl.“, meinte der Polizist hinter dem Tresen:“Nehmen Sie doch erst einmal hier vorne Platz.“, bat er und deutete auf eine paar Stühle im Gang hin.

Dankend nickte Alexis und setzte sich mit seiner Familie auf die Stühle.

Nach einer gefühlten Ewigkeit wurden sie herein gebeten.

„Guten Tag, was kann ich für sie tun?“, wurden sie von einem anderen Polizisten gefragt, welcher älter aussah als sein anderer Kollege.

Der Haaransatz war weiter hinten auf beiden Schläfenseiten und seine Haare waren in einem dunklen kastanienbraun, seine Augen hatten ebenfalls einen Braunton, während der Kollege hell braunes, volles Haar hatte und dazu grüne Augen besaß.

„Ja guten Tag, wir würden gerne eine Vermisstenanzeige aufgeben.“, brachte er hervor.

Frances schien wieder mit den Tränen zu kämpfen.

„Haben Sie ein Bild der vermissten Person dabei?“, wollte der Polizist wissen.

„Aber natürlich.“, mit diesen Worten übergab Alexis dem Mann ein Bild von seiner Tochter:“Das ist sie. Seit gestern früh ist sie fort und nicht mehr nach Hause gekommen. Wir vermuten, dass ihre Bedienstete Paula bei ihr ist. Zu dem fehlen zwei Pferde im Stall.“, erklärte der Vater Elisabeths sachlich.

Verstehend nickte der Beamte.

„Haben Sie auch ein Bild von der Bediensteten?“

„Aber sicher doch.“, nach kurzer Suche hatte er auch ein Bild von ihr herraus geholt und dieses dem Mann vor ihm übergeben.

„Gut, wissen Sie denn wo Ihre Tochter hin gegangen sein könnte? Mögliche Freunde, Verwandte?“, fragte er weiter.

„Nein, aber wir vermuten, das sie auf der Suche nach ihrem Verlobten ist. Sie scheint noch immer nicht glauben zu wollen, das er bereits tot ist.“

„Von wem sprechen Sie da?“

„Ciel Phantomhive.“

„Hatten Sie dadurch einen Streit mit Ihrer Tochter?“

„Nein.“, meinte die Marquise kopfschüttelnd.

„Es gab keinen Streit. Nicht so einen, dass sie fort laufen würde. So etwas hatte sie noch nie gemacht.“, fuhr sie fort und fing wieder bitterlich zu weinen an.

Kurz nahm Alexis sie in den Arm.

„Scht. Beruhige dich bitte mein Schatz.“

Sie nickte kaum merklich.

„Möchten sie was trinken?“, bot der Beamte ihr an.

Ein Kopfschütteln ihrer Seits folgte.

„Nein, danke. Es geht schon.“, gab sie von sich:“Ich werde kurz raus gehen.“, mit diesen Worten stand sie auf und verschwand aus der Tür.

„Geh lieber zu deiner Mutter.“, meinte der Vater ernst.

Nickend verschwand auch Edward.

Sein Vater würde den Rest machen, er brauchte sowieso nicht dabei sein.

So ging er seiner Mutter nach, die aus dem Revier ging um etwas frische Luft zu schnappen.
 

„Mein Herr, ich befürchte, das wir in nächster Zeit ein Problem bekommen werden.“, gestand Luce und verbeugte sich vor seinem Herrn entschuldigend.

„Was für ein Problem?“, wollte er wissen.

Er lag in seinem Bett und hatte eigentlich vorgehabt zu schlafen, als ein Klopfen ihn aus dem Schlaf riss.

„Ich befürchte, dass Miss Paula vertorben ist.“, gab er beschämt zu.

„Bitte was?!“, rief der Hausherr geschockt aus.

„Ja, ich weiß nicht, wie das hatte passieren können, aber ich habe keinen Puls ertasten können.“

Luce senkte den Kopf und wartete ab, was sein Herr befehlen würde.

„Nun gut, dann werden wir die Leiche entsorgen müssen.“, meinte er kühl:“Ich kann es nicht gebrauchen eine Leiche in meinem Haus zu haben und schon gar nicht jetzt. Schaff sie diese Nacht noch weg. Schließlich soll das keiner mit bekommen.“, befahl er.

„Sehr wohl mein Herr. Aber gestattet mir noch eine weitere Frage.“, bat Luce und verbeugte sich demütig.

Nach dem Nicken seitens seines Herren fuhr er fort.

„Was gedenkt Ihr im Bezug Elisabeths weiter zu tun? Schließlich kann sie nicht ewig hier bleiben.“

„Das würde in der Tat Probleme bereiten. Aber das überlasse ich ganz dir und nun geh.“, befahl er müde.

Daraufhin verbeugte sich Luce, löschte das Licht und schloss hinter sich die Tür, damit sein Herr den nötigen Schlaf noch bekommen würde.

Er hatte nicht vorgehabt ihn länger als nötig wach zu halten.

Und nun hatte er einen klaren Befehl erhalten, das er die Leiche Paulas weg schaffen sollte.

Hauptsache, sie würde nicht in seinem Anwesen oder dessen Nähe bleiben.

Er konnte es sich wirklich nicht leisten eine Leiche in seinem Haus zu beherbergen.

Es tat ihm leid Elisabeth ihre Bedienstete zu nehmen.

Noch immer war es nicht klar, wie sie hatte sterben können.

Er konnte es sich nicht erklären.

Es schien irgendetwas faul zu sein.

Langsam schritt er die langen Gänge entlang bis er endlich an seinem Ziel an kam.

Das Gästezimmer, in dem er Elisabeth allein gelassen hatte.

Es tat ihm leid, sie alleine gelassen zu haben, aber sie brauchte erst einmal Zeit für sich.

Er entschied sich um und ging in die Küche.

Dort bereitete er erst mal einen Tee zu, den er Elisabeth zur Beruhigung bringen würde.

Nach unendlich langen 8 Minuten war der Tee fertig.

Er musste die Einwirkzeit genau beachten, damit es richtig wirken konnte.

Kurze Zeit später stand er wieder vor dem Zimmer und klopfte vorsichtig an.

Noch immer konnte er das leise wimmern Elisabeths vernehmen, das wohl nicht einmal auf gehört hatte.

Es schien aussichtslos.

Vorsichtig trat er ein.

„Miss Elisabeth.“, fing er an:“Ich habe Euch erst einmal einen Tee zubereitet. Er wirkt beruhigend.“, sprach er sanft.

„Ich will mich aber nicht beruhigen!“, schrie sie aufgebracht.

Da sie das Gesicht immer noch gegen Paulas Bauch gepresst hatte, drang es nur gedämpft an sein Ohr.

„Es tut mir wirklich sehr leid, aber beruhigt Euch doch erst einmal. Bitte.“, bat er und kniete sich vor Elisabeth hin.

Sie sah auf direkt in die Augen von Luce, die ihr mit der Weile so vertraut geworden waren.

Noch immer sah sie verschwommen und wischte sich mit dem Handrücken die Tränen aus den Augen, damit sie wieder besser sehen konnte.

Lächelnd hielt er ihr die Tasse mit dem grünlichen Inhalt entgegen.

Dankend nahm sie diese entgegen und nippte kurz daran.

Der Tee war süßlich und entspannte sie augenblicklich, er schien seine Wirkung nicht zu verfehlen.
 

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CielForever: Nach langer warterei habe ich es endlich geschafft! *mich freu*

Wie immer hoffe ich sehr, das euch das Kapitel gefallen hat und würde mich sehr über Rückmeldungen freuen, wie viele andere natürlich auch.

Einen lieben dank an alle Favo einträger.

Ciel: Aber mit dem Titel warst du dir nicht gerade einig.

CielForever: Das braucht doch keiner wissen. Ich finde ihn passend.

Ich hatte zwei varianten, das stimmt. Vermisst oder Tot. Kurzerhand habe ich mich für letzteres entschieden.

Ich hoffe sehr, das es passt.

Ciel: Und jetzt kann man auch die Geschichte in FF finden.

CielForever: Ja Fanfiction. Ich probiere halt alles aus. *lach*

Ciel: MFF (Myfanfiction) ist es auch drin, aber dort schreibt sie aus verschiedenen Gründen nicht weiter.

CielForever: Oh, ich glaube das ist eine kleine Info Ecke geworden *lach*

Sumimasen.

*verbeug*

Sebastian: Ich bin sicher, das die "Ecke" trotzdem gerne gelesen wird my Laddy.

CielForever: *erröt*

A-also danke fürs lesen und eure Treue.

Sebastian: *Tee und Kuchen hin stell* Ich empfehle mich.

CielForever: Und schon einmal eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins Jahr 2015!

Der nächste Anhaltspunkt

Vorsichtig hob der Entführer Ciel hoch.

Niemand sollte bei ihm im Garten ein totes Kind sehen, dass jeder zweifelsohne sofort als Ciel Phantomhive erkannt hätte.

Zwar hatten die Zeitungen aufgehört von ihm zu berichten, trotzdem war er noch in aller Munde.

Mit starrem Blick, der seinen Unmut noch mehr betonte, ging er in seine Villa zurück.

„Mach das Blut dort draußen weg.“, befahl er kühl, als er an einer erstarrten Bediensteten vorbei schritt, welche gehorsam nickte und dem Befehl Folge leistete.

In der Zwischenzeit lud er den Jungen auf dem Sofa ab.

Verträumt strich er diesem einige Strähnen aus dem Gesicht.

„Ich habe das ganze Blut entfernt mein Herr.“, ließ seine Bedienstete verlauten und verbeugte sich tief.

„Gut.“, gab er knapp zur Antwort.

„Herr, wenn Ihr mir diese Dreistigkeit erlaubt...:“, fing sie schüchtern an und senkte ihr Haupt mit leicht geröteten Wangen.

„Dürfte ich mir den Jungen mal ansehen?“

Verwirrt blickte der Mann zur einzigen Frau in diesem Raum auf, ehe er mit einem Nicken zustimmte und ihr etwas Platz machte.

Zu verlieren hatte er eh nichts mehr.

Sogleich kniete sie sich neben den Jungen, legte ihre Hand auf seine Stirn und nahm danach seinen Arm und fühlte nach dem Puls.

Gebannt folgte der Mann jeder Bewegung seiner Bediensteten.

„Er ist stark unterkühlt.“, fing sie an, nahm die Decke, die sie an dem Tag ordentlich zusammen gefalten hatte und legte diese um den Jungen.

„Sein Puls ist schwach, aber er scheint noch zu leben. Ich gehe mal den Verbandskasten holen.“, fügte sie hinzu, ehe sie eilig verschwand.

„Was machst du nur für Sachen.“, flüsterte er sanft, wobei er das Gesicht vor sich eingehend betrachtete.

Ciels Haut war leichenblass und seine Augen verschlossen.

Er sah so friedlich aus.

Er ließ jede Berührung zu, ohne ängstlich zusammen zu zucken.

Doch noch immer war der Junge von Kopf bis Fuß voll mit Dreck.

Nach einer kurzen Zeit kam die Frau wieder zurück und trug einen kleinen Koffer bei sich.

Nach dem sie sich wieder neben den Verletzten begeben hatte, tupfte sie die Wunde so gut es ging sauber und öffnete danach den mitgeführten Koffer, aus welchem sie einen Verband herausnahm.

Diesen wickelte sie mit größter Sorgfalt um den Kopf des Bewusstlosen.

Zuvor hatte sie noch eine Kompresse auf die Wunde gelegt, welche sich schon mit Blut vollsaugte.

„Am besten sollte er sich nicht bewegen oder bewegt werden. Er könnte auch eine Gehirnerschütterung erlitten haben.“, erklärte sie sachlich, worauf ihr Herr stumm nickte.

„Ich werde Ihnen einen Tee zubereiten.“, sprach sie, als sie aufstand.

Wieder folgte nur ein Nicken Seitens ihres Herrn.
 

Am nächsten Morgen wachte Elisabeth, noch immer halb auf ihrer Bediensteten liegend auf.

Die Tasse war wohl gestern noch weggeräumt worden.

Da erinnerte sich die blond Haarige wieder daran, wo sie war und was passiert ist.

//Es war doch kein Traum!//, stellte sie schmerzlich fest und wieder sammelten sich Tränen in ihren Augen.

Bedauernd senkte sie ihren Kopf und kniff die Augen fest zusammen.

//Paula.//, dachte sie wehleidig an ihre einstige Bedienstete.

Von klein auf war sie für sie da gewesen, wenn es ihre Eltern nicht konnten.

Alles hatte sie mitgemacht und sie im Notfall gedeckt, in dem Wissen ihre Arbeitgeber und Herrn zu belügen.

Nicht ein Tag verging, in dem sie ihr nicht mit Rat und Tat zur Seite stand und immer hatte sie ein Lächeln für sie übrig, auch an den schwärzesten Tagen.

Ein aufmunterndes Wort und eine aufmunternde Geste fehlte ihr auch jetzt.

//Was soll ich nur ohne sie tun? Es ist alles meine Schuld!//, dachte sie.

Und wieder beherrschten nur negative Gedanken ihren Kopf.

Schmerzerfüllt erinnerte sie sich an ihr Lachen und wie am Tag zuvor suchten Tränen ihre Bahnen im Gesicht des Mädchens.

Leise schluchzte sie auf.

„Paula.“, flüsterte sie in die Stille.

Sie wollte und konnte den Verlust weder verstehen, noch wahr haben wollen.

Es tat weh zu wissen, das eine geliebte Person nie mehr aufwachen würde.

Es war still im Raum, nur ihr beständiges Schluchzen war zu vernehmen.

Wie konnte sie ihr das nur antun, nach all dem was passiert war?

Erst ihr spurlos verschwundener Verlobter und jetzt auch noch ihre treue Bedienstete.

Sie fehlten ihr beide so sehr.

Halt suchend umklammerte sie ihre Beine, sodass sie nun schluchzend neben dem Bett kauerte, auf dem noch immer ihre ehemalige Untergebene ruhte.

Ihr war alles egal.

Selbst ihr Magen der sich zu Wort meldete.

Sie fühlte sich schwach, doch Hunger hatte sie keinen, da die Trauer ihr den Magen regelrecht zuschnürte und ihr ein flaues Gefühl verlieh.

Wenn sie jetzt etwas zu sich nehmen würde, müsste sie befürchten, dass sie es nicht drinnen behalten könnte.

Wieder schluchzte sie den Namen ihrer Bediensteten, als sie plötzlich etwas Kühles an ihrer Wange spürte.

Als Elisabeth erschrocken die Augen auf riss, da sich außer ihr selbst und Paula keiner mehr im Raum befunden hatte, sah sie in ein schwach lächelndes Gesicht.

Vorsichtig wurden ihr die Tränen von der Wange gewischt.

„Bitte weint doch nicht.“, gab Paula leise flüsternd von sich.

Freude strahlend fiel Elisabeth in ihre Arme.

„Paula! Du lebst!“, fiepste sie glücklich und wieder sammelten sich Tränen in ihren Augen.

Mit einem kleinen Unterschied, dieses Mal handelte es sich um Freudentränen.

„Nicht so stürmisch.“, ermahnte sie ihre Herrin.

„Ich bin nur so erleichtert!“, japste sie.

Lächelnd sah Paula auf ihre Herrin hinunter.

Sie war nur so unendlich froh, dass Elisabeth nichts zugestoßen zu sein schien.
 

Wie jeden Morgen erledigte Luce seine Pflichten, die, eines Butlers des Hauses Nightford.

Er bereitete alles vor, dass hieß Frühstück vorbereiten und Tee, sowie Kaffee kochen.

Denn manchmal neigte sein Herr dazu, sich urplötzlich um zu entscheiden, was das Getränk anbelangte.

So war er dann auf die Laune seines Herren vorbereitet.

Diesmal wäre das Tee kochen auch keine Verschwendung, da noch immer das Fräulein Elisabeth anwesend war.

Die halbe Nacht hatte Luce sich den Kopf zerbrochen, wie es weiter gehen sollte und noch immer ist der tüchtige Butler zu keinen Entschluss gelangt.

Seufzend begab er sich zu den Treppen, um Elisabeth etwas zum Speisen, sowie etwas von dem köstlichen grünen Tee zu bringen, den sein Herr extra aus Japan hatte importieren lassen.

Seines Wissens nach hatte sie das letzte mal vor ihrer Ankunft etwas zu sich genommen und das war vor zwei Tagen.

Vor der Tür angekommen klopfte er kurz.

„Miss Elisabeth, ich bringe Euch etwas zum Speisen und frischen Tee.“, kündigte er an, während er eintrat.

Klirrend fiel das silberne Tablett zu Boden, als er aufsah und die Bedienstete in einer aufgerichteten Position im Bett vorfand.

„Das kann nicht sein...“, flüsterte er.

Wie in Trance schlich er zum Bett und nahm erneut die Hand Paulas, um den Puls zu untersuchen.

Noch immer konnte er kein Pulsieren unter seinen Fingern ausmachen und sah irritiert zur Bediensteten auf.

„Ich habe einen sehr schwachen Puls.“, fing Paula an: “Manchmal spürt man ihn gar nicht.“

Erleichtert blies Luce die Luft aus.

„Ein Glück.“, gab er lächelnd von sich und seine anfängliche Unsicherheit schien wie weggeblasen zu sein.

„Ich habe Frühstück gemacht. Wenn die Damen mir bitte folgen möchten.“

Nach einer kurzen Verbeugung schritt Luce voran.

„Ein Frühstück wäre wirklich angebracht.“, kommentierte Paula während ihr Magen demonstrativ anfing zu knurren.

Gefolgt von den beiden Gästen führte Luce sie in den bekannten Speisesaal.

„Einen Augenblick bitte. Ich bin sofort wieder da.“, mit den Worten und einer Verbeugung ging er wieder.

Kurze Zeit später blieb er vor einer Tür stehen.

Nach einem zögerlichen Klopfen trat er ein.

„Einen angenehmen Morgen mein Herr. Ich habe wunderbare Neuigkeiten.“, fing er an.

„Die wären?“, forderte der Lord seinen Untergebenen auf weiterzusprechen, während er sich müde aus seinen Kissen erhob.

„Die Bedienstete lebt noch. Also die Begleitung Elisabeths.“, sprach er mit einem Lächeln, zog die Vorhänge auf und suchte neue Kleidung für seinen Herrn aus, welcher sich beim Einkleiden helfen ließ.

„Das ist unmöglich. Du hast doch ihren Tod fest gestellt.“

„Sie hat einen sehr schwachen Puls. Ich war zu aufgebracht, als das ich ihre vitale Funktionen überprüft hätte.“, gab er beschämt zu.

„Es tut mir sehr leid mein Lord. Sowas wird nicht mehr vorkommen.“, versprach er und verbeugte sich tief.

„Das will ich auch schwer hoffen.“, gab der Lord abwertend zurück.

Nachdem Luce´s Herr endlich ausgeh fertig war begleitete sein Butler ihn zum Speisesaal, in welchem noch immer Elisabeth und Paula warteten.

„Einen guten Morgen die Damen.“, begrüßte der Lord die Beiden.

„Guten Morgen Lord Nightford.“, gab Elisabeth fröhlich zurück.

„Guten Morgen.“, wünschte auch die Bedienstete und deutete eine Verbeugung an.

„Nachdem Frühstück wird Luce Euch neue Kleider geben. Ihr wollt doch sicher wieder nach Hause.“, erriet der Lord, nach dem er Platz genommen hatte.

„Nicht so voreilig.“, bat Elisabeth.

„Ihr mögt zwar Recht behalten, aber dennoch habe ich eine Bitte an Euch, Lord Nightford.“

Überrascht über diese Direktheit sah er auf.

Elisabeth wertete sein Schweigen, dass sie weiter sprechen sollte.

„Ihr hattet einst Ciel, meinen Verlobten in ihrem ... Nun, sagen wir mal `Besitz´.

Wie kam es dazu, das er nun nicht mehr hier ist?“, wollte Elisabeth wissen.

„M-Miss Elisabeth!“, rief Paula atemlos aus.

Ihr blieb wortwörtlich die Luft weg.

„Schon gut.“, beschwichtigte er die Bedienstete und wandte sich breit grinsend an die Jüngste in der Runde.

„Am selben Abend, als er verschwand hatte ich ihn zur Show gestellt.

Ich habe viele Adlige eingeladen, die den Phantomhive Erben sehen wollten.

Sie versprachen mir ihr Stillschweigen, das er sich in meinem Besitz befand. Wir tranken viel Wein zur Feier des Tages. Vorsichtshalber hatte ich Ciel festgekettet in einen Käfig gesperrt. Schließlich wollte ich nicht, das sich einer ihn zu Eigen machte. Und als ich am Morgen erwachte, war der Käfig, sowie die Fussfessel offen und Ciel fort. Die Gäste waren noch anwesend und lagen betrunken auf den Bänken.“, beendete der Lord.

„Hm .... Können Sie mir eine Liste von den Gästen erstellen, die anwesend und eingeladen waren?“, wollte sie wissen, während sie ihren Ärger hinunter schluckte. Immerhin wollte sie etwas von ihm und konnte ihn nicht beleidigen, dann würde er sich erst recht querstellen und sie rausschmeißen.

„Aber sicher doch. Luce würdest du das übernehmen?“

Der Angesprochene hatte bereits vor allen Dreien einen Teller platziert, dessen Inhalt nur darauf wartete verspeißt zu werden.

„Aber sicher doch mein Lord. Dann empfehle ich mich nun.“, mit einer Verbeugung verließ er den Raum.

Sofort begann der Lord zu essen.

„Vielen Dank. Somit würde es einfacher meinen Verlobten zu finden.“, gestand sie.

So begann auch Elisabeth, sowie Paula zu essen.

Es war köstlich und angenehm warm, genauso wie der grüne Tee.

„Ihr Butler kocht fantastisch.“, lobte Elisabeth.

„Das freut mich.“, gab der Lord zurück, nachdem er seinen Bissen hinunter geschluckt hatte.

Auch Paula konnte dem nur zustimmen.

Als alle 3 fertig gespeist hatten kam Luce mit einem Zettel zurück.

„Wie gewünscht habe ich alle Gäste mit Adresse eingetragen. Jeder einzelne war Anwesend.“

Dankend nahm Elisabeth den Zettel entgegen.

„Sehr schön. Dann würden wir uns auch sehr gerne auf den Weg machen. Vielen Dank Lord Nightford.“, kurz deutete Elisabeth eine Verbeugung an, als sie aufgestanden war.

„Darf ich ihnen neue Kleider geben?“, fragte Luce, welcher gerade aus dem Nebenraum kam, da er den Tisch abgeräumt hatte.

„Nein danke. Es ist nicht sonderlich weit. Das geht schon.“

Viel lieber wollte Elisabeth gehen.

Keine Sekunde länger als nötig möchte sie in diesem gruseligen Haus, mit dem ebenso gruseligen Herrn bleiben.

„Wie ihr wünscht.“, nach einer Verbeugung ging er voraus und brachte die beiden zur Tür.

„Vielen Dank für alles.“, brachte Elisabeth lächelnd hervor, bevor sie mit Paula die Tür hinaus in die Kälte ging.

„Viel Glück.“, sagte er noch nach einer Verbeugung.

Die Kälte schlug den beiden entgegen.

Mit leicht zusammen gekniffenen Augen liefen sie zu ihren Pferden, die noch immer brav an Ort und Stelle standen.

Kurz tätschelten sie den Kopf der Beiden.

„Brav. Zuhause gibt´s eine Belohnung.“, versprach Elisabeth fröstelnd.

Mit Hilfe von Paula schwang sie sich auf ihr Pferd.

Nach dem auch ihre Bedienstete aufgestiegen war ritten sie nach Hause zurück.

Die Kälte stach in ihre Gesichter und Hände, welche langsam taub wurden und zu einem blau, grau anliefen.

Die Zähne zusammenbeißend versuchten beide durchzuhalten.

Den langen Weg hinter sich zu bringen und endlich nach Hause zu kommen.

Zwar wollte Elisabeth endlich wieder ihren Verlobten in ihre Arme schließen, aber es brachte weder Elisabeth, noch Ciel etwas, wenn sie es Hals über Kopf tat.

So wollte Elisabeth sich damit zufrieden geben, dass sie den heutigen Tag damit verbrachten, Pläne zu schmieden und zusammen mit Paula Informationen über die einzelnen Männer, welche auf der Liste standen, zu sammeln.

Die Kälte stach Lizzy, wie tausende winzige Nadeln in die freie Haut und betäubte diese.

Ihren eigenen Körper spürte sie kaum noch, doch der Gedanke an Ciel ließ sie diese Qual erträglicher erscheinen.

Die Zügel hielt sie fest umklammert und ritt ihrer Bediensteten tapfer hinterher.

Durch den Schnee sahen sie weniger als 50 Meter und doch ritten sie so schnell es den Pferden möglich war, da diese ja mittlerweile auch seit fast zwei Tagen nichts zu fressen bekommen hatten.

Nach einer schier endlos erscheinenden Zeit rückte endlich die Villa der Midfords in ihr Sichtfeld.

//Endlich.//, dachte Elisabeth und ein kleines Lächeln schlich sich auf ihre Züge.

Vor dem Eingang angekommen rutschte sie erschöpft von ihrem Pferd.

So schnell, wie es Paula möglich war, brachte sie die Pferde in den Stall und versorgte sie.

Beide bekamen als Belohnung noch eine große Möhre, ehe sie wieder verschwand und zu Elisabeth stieß, diese sich fröstelnd die Treppe hoch kämpfte.

„Ich helfe Ihnen Miss!“, rief Paula aus und lief die Treppen hinauf, um Elisabeths Hand zu nehmen und sie zu stützen.

Nur zu gerne ließ sie sich helfen.

Der Wind, sowie der Schneefall hatten zugenommen.

Die sieben Jährige umklammerte sich selbst und lies sich von der älteren ins Hausinnere schieben.

Als die Tür geöffnet wurde stieß ihr Wärme entgegen, welche ihr schmerzlich in die Haut stach.

„Autsch...“, wimmerte sie leise.

Augenblicklich liefen ihre Finger und ihre Wangen rot an.

Auch Paula blieb nicht von diesem Gefühl verschont und verzog ihr Gesicht zu einer Grimasse.
 

»Bleib lieber hier Edward, falls Elisabeth doch auf tauchen sollte.«, hatte die Marquise gebeten, ehe sie mit ihrem Mann, Alexis, verschwunden war.

So hatte er nur da sitzen und warten können.

Gelangweilt lag er im Kaminzimmer auf dem teuren Sofa, in seiner Ausgeh-Garderobe, hatte den rechten Arm auf seine Stirn gelegt und das linke Bein war angewinkelt, während das Rechte vom Sofa runter hing.

Fast wäre er eingeschlafen, als er das Öffnen der Tür vernahm.

Dies konnten unmöglich schon seine Eltern sein, weshalb er überrascht auf sprang und in den Eingangssaal hastete.

„Elisabeth!“, stieß er atemlos aus, als er seine halb erfrorene, kleine Schwester erkannte.

Besorgt schritt er auf sie zu.

„Du bist eiskalt!“, rief er entsetzt, als er ihre Hand zu fassen bekam.

Kurzer Hand nahm er sie auf den Arm und trug sie ins Wohnzimmer vor den Kamin.

„Mach ihr ein Getränk.“, rief er dem Personal entgegen, das in den Gang geschritten kam.

Schnell nahm er die Decke, die sauber zusammengefalten auf dem Sofa gelegen hatte und wickelte diese fest um seine Schwester.

„Was machst du nur für Sachen.“, flüsterte er.

Zitternd zog Elisabeth die Decke etwas fester um sich.

"I-ich habe Ciel gesucht.", wisperte sie, so, dass selbst ihr Bruder, der direkt neben ihr saß, sie kaum verstand.

"Nicht schon wieder.", gab er theatralisch seufzend von sich.

"Ich dachte, dass wir das Thema schon zu genüge durchgekaut haben. Elisabeth, versteh doch endlich, dass Ciel nie wieder da sein wird. Er ist..."

"Nein!", unterbrach sie ihn lauthals.

"Nein, er ist nicht ... sag das nicht ... bitte. I-ich habe auch einen Beweis ... jemand hat ihn gesehen.", sprach das blond haarige Mädchen, während sie dem Feuer zusah, wie dessen Flammen vor sich hin tanzten und sich durch das trockene Holz frass.

Edward hatte ihr stillschweigend zugehört.

Noch immer verstand er das eben gesagte nicht.

Ciel sollte noch leben?

Das war ein Ding der Unmöglichkeit.

Zwar hatten sie keine Leiche bergen können, welche zu dem kleinen Jungen gepasst hätte, dennoch konnte es genauso gut sein, dass die Flammen ihn vollends verschlungen hatten und nichts mehr als Staub von ihm übrig gelassen hatten.

"Du hast einen Beweis?", fragte er nach.

Es war so obstruss, so unglaubwürdig, dass sie jetzt etwas gefunden haben sollte.

Irreal und unglaublich.

Wirklich alles, nur nicht wahr.

Er musste seine Schwester aus den Wolken holen, ehe ihr Traum wie eine Seifenblase zerplatzen würde und sie schmerzlich auf den Boden der Tatsachen gebracht werden würde.

Er musste es tun, bevor sie zu weit oben war.

"Ja, den habe ich. Genauso, wie weitere Anhaltspunkte. Ich werde Ciel finden, auch, wenn es das Letzte ist, was ich tue.", gab sie selbstsicher von sich und sah ihrem Bruder fest in die Augen.

"Das ist nur ein Hirngespinst. Steigere dich da nicht in was hinein. Wann begreifst du das endlich?", wollte er wissen, während er mit seinen Händen wild rum gestikulierte.

Er war aufgebracht.

Zurecht empfand er es.

"Sag sowas nicht! Du hast doch keine Ahnung!", schrie sie.

Tränen stiegen ihr in die Augen und verschleierten ihr die Sicht.

Zögerlich streckte Edward die Hand nach ihr aus.

Nie hatte er seine über alles geliebte Schwester zum Weinen bringen wollen. "Fass mich nicht an!", schrie sie weiter.

Wie, als ob er sich die Hand an etwas verbrannt hätte zog er diese zurück.

"Elisabeth ... ich ...", doch weiter kam er nicht.

Ein Kopfschütteln seitens Paula ließ ihn innehalten.

Eine bedrückende Stille war hereingebrochen.

Das einzige, was zu hören war, war das beständige ticken der Uhr.

Wortlos erhob er sich und lies die Beiden alleine.

Kurz darauf kam eine Bedienstete ins Zimmer und stellte auf dem Tisch zwei Tassen ab.

Auch Paula hatte sich in einer Decke eingewickelt vor den Karmin gesetzt.

"Wollt ihr nicht mal etwas trinken?", fragte die Bedienstete fürsorglich und unterbrach somit das leise Wimmern ihrer Herrin.

Zur Verdeutlichung hielt sie ihr eine der Tassen vors Gesicht.

Schweigend nahm das Mädchen diese entgegen und seufzte wohlig, als sich ihre kalten Finger um die dampfende Tasse Tee schlossen.

Kurz pustete sie, ehe sie einen Schluck von dem Kamille Tee trank. Sie konnte spüren, wie die heiße Flüssigkeit durch ihre Kehle rann und sie von Innen heraus zu wärmen schien.
 

"Herr. Empfindet Ihr es für schlau Miss Elisabeth die Liste ausgehändigt zu haben?", hinterfragte Luce.

"Aber Gewiss doch. Die kleine erspart uns die Lästige Sucherei. Sobald sie ihn hat, kommen wir ins Spiel.", lachte er lauthals und sah seinen Butler verschwörerisch an, während er seinen Schnäuzer zwirnte.

Darüber hinaus, wollte er dem Dieb nicht die Genugtuung lassen, dass er den Jungen aus seinen Besitz gestohlen hatte.

Ohja, er würde es noch bitter bereuen, was auch immer er mit dem kleinen Jungen vorhatte.
 

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CielForever: Nach einer langen Wartezeit gehts endlich wieder weiter.

Ciel: Ja, das wurde echt langsam mal wieder Zeit. Du hast ja kaum mehr Lust weiter zu schreiben.

CielForever: Das Stimmt, aber heute will ich mit dem nächsten Kapitel anfangen, damit es langsam mal wieder vorwärts geht.

Sebastian: Und wann erscheine ich?

CielForever: Oh....also das....das ...verrate ich nicht >.<

Sebastian: Wie gemein Ihr doch seid.

CielForever: Gar nicht p-q

Sebastian: Ich werde es noch aus Euch raus kitzeln.

CielForever: Bitte nicht! *schreiend davon lauf*

Ciel: Nun denn, dann bitte ich euch um hinterlassungen von Kommentaren, damit wir wissen, wie diese FF ankommt.

*verbeug*

Sebastian: *noch schnell Tee und Kuchen hinterlass*

Die Verlobung

Nach einigen Stunden, kamen auch die Eltern des Mädchens wieder nach Hause und begrüßten sie stürmisch.

Doch von Tadel blieb auch sie nicht verschont.

"Was hast du dir nur dabei gedacht?"

"Wo warst du?"

"Wir haben uns solche Sorgen gemacht."

Dies waren nur einige der Dinge, die die Eltern besorgt und glücklich zugleich herraus brachten.

Mit Tränen in den Augen hatten sie dem Mädchen durch ihr Haar gestrichen und sie umarmt.

Selbst die Bedienstete begrüßten sie lächelnd, ehe sie auch diese ermahnten.

"Wehe, so etwas passiert erneut."

"Wir dachten euch beiden wäre, Gott weiß was zugestoßen."

Hatten sie geschimpft.

"Ich bitte um Vergebung Herrin.", hatte Paula untertänig mit gesenktem Haupt und Lidern gebeten.

Zum Glück der Bediensteten waren die Eltern so taktvoll und schickten die Beiden erst einmal nach oben, um sich zu waschen und die letzte, verbliebende Kälte los zu werden.

„Ihre Eltern haben sich wirklich große Sorgen um Euch gemacht, Elisabeth.“, meinte Paula abwesend, während sie die Haare der Blondine ein seifte, welche sich bereits in dem heißen Badewasser aufwärmte.

„Dennoch werde ich mich weiter auf die Suche nach ihm machen.“, gab sie flüsternd von sich und betrachtete teilnahmslos eine der vielen Blasen, die sich auf dem Wasser gebildet hatten.

//Ich werde dich retten kommen, Ciel! Ich lasse dich nicht im Stich!//, fügte sie noch in Gedanken hinzu.

Vorsichtig hob sie eine Hand nach oben.

Das Wasser entglitt durch ihre Finger und plätscherte leise, als die einzelnen Wassertropfen zurück ins Wasser fielen.

„Wo habt ihr die Liste hingebracht?“, wollte Paula beunruhigt wissen.

„In meinem Zimmer.“, gab Elisabeth abwesend zurück.

„Ich habe sie in eine Schublade gelegt, falls jemand in mein Zimmer kommen sollte.“

„Sie sind wie immer gut vorbereitet,“, lobte Paula und lächelte sie an, ehe sie die Haare des Mädchens ausspülte.

„Ihr wart lange genug im Wasser. Ich werde Euch trocknen und ein kleiden, wenn es Euch recht ist.“, wollte die Bedienstete wissen.

„Sicher doch. Du hast recht.“, sagte sie und lächelte zaghaft.

Ihre Haut war inzwischen schon an den Händen und Füßen etwas schrumpelig geworden, da sie schon lange im angenehm wärmenden Wasser geblieben ist.

Paula hatte bereits ein Handtuch auf dem Boden ausgebreitet, damit Elisabeth nicht ausrutschen konnte, den Boden nicht nass machte und sich durch den kalten Boden nicht erkältete.

Schnell und vorsichtig trocknete Paula ihre junge Herrin ab, damit sie nicht zu lange frohr.

Auch das Ankleiden ging schnell von statten.

„Ich geh in mein Zimmer.“, verkündete das Mädchen, ehe sie durch die Tür nach draußen verschwand und ihre Bedienstete alleine im Bad zurück lies.

Kurz darauf saß die Blondine an ihrem Schreibtisch mit Stift und Papier bewaffnet, während sie ein anderes Papierstück fixierte.

Freiherr Jack Harry Clayworth

Baron James Daniel Jacob Bradley

Baron Dylan Reeves

Freiherr Alfie Leachmann

Freiherr Riley Brown

Baron Liam Redford

Baron Isaac Domville

Lord Connor Crichton

Lord Adam Callum Matthew Everdeen

Lord Harrison Cadner

Baron Harvey Harrington

Baron Zachary Fighter

Lord Owen Lockwood

Baron Rhys Jorden

Lord Evan Bloomfield

Lord Louie Patton

Baron Reece Carter

Freiherr Stanley Warington

Freiherr Aiden Nixon

Freiherr Dexter Johnstone

Lord James Woorford

Dr. Alexander Clobhold

22 Personen waren standen auf ihrer Liste.

Das könnte wirklich oder besser gesagt wird eine Menge Arbeit bedeuten.

Seufzend fuhr sie sich durchs Gesicht.

Sollte sie sich der Reihe nach durch arbeiten?

Oder würden sie sich unter einander wahrnen?

Sie durfte kein Risiko eingehen.

Was sollte sie nur tun?

Ihre Sicht verschleierte zuhnehmends.

„Ciel...“, flüsterte sie in die Stille hinein.

Vor ihrem inneren Auge konnte sie ihn lachen sehen.

Er streckte die Hand nach ihr aus und sie wollte sie ergreifen, doch als sie es versuchte griff sie nur ins Leere.

Nun konnte sie auch die unterdrückten Schluchzer nicht mehr zurück halten.
 

Noch immer lag Ciel bewusstlos da.

Langsam zweifelte sein neuer Besitzer daran, dass er überhaupt wieder auf wachen würde.

Seufzend erhob er sich und verließ das Gästetzimmer, in dem er den Jungen untergebracht hatte.

Von außen schloss er ab, damit der Junge nicht wieder einen Versuch zu fliehen wagen konnte, falls er in seiner Abwesenheit aufwachen sollte.

Ein ganzer Tag war bereits vergangen, an dem der junge Phantomhive Erbe keine Anstalten machte auf zu wachen.

„Herr, wenn er weiterhin nicht sein Bewusstsein wieder erlangt muss er ins Kranken...“

„Ich will nichts davon hören.“, zischte er wütend.

„Du weißt was geschieht, wenn wir ihn ins Krankenhaus bringen!“

So aufgebracht wie er war, wartete er nicht ab, was seine Bedienstete dazu sagen wollte und rauschte ab.

Er hatte noch genug zu tun und keine Zeit mit ihr zu diskutieren.

Eingeschüchtert sah sie ihrem Herrn hinter her, welcher in die Richtung seines Arbeitszimmers abbog.

Leise seufzend begab sie sich wieder an ihre Arbeit.

Einmal pro Stunde würde sie nach dem kleinen Jungen sehen, nahm sie sich vor.

Sie hoffte sehr, das er wieder auf wachen würde.

Ansonsten würde es schlecht für den Jungen aussehen.

Zur Sicherheit, falls Ciel auf wachen sollte, hatte sie ihm ein Glas Wasser hingestellt.

//Er würde bestimmt durstig sein.//, hatte sie gedacht.

Hunger würde er zwar auch haben, aber lieber wollte sie ihm etwas Warmes anbieten, als ein kaltes Stück Brot.

Ihr tat der Junge von Herzen leid und am liebsten würde sie ihn freilassen, doch was sollte dann aus ihm werden?

Wo sollte er hin?

Fand er alleine nach Hause?

Schließlich war er noch so jung.

Gut behütet im eigenen Heim ist er auf gewachsen und hatte nie Böses erfahren.

Bis ... sie konnte und wollte nicht daran zurück denken, weshalb sie heftig ihren Kopf zu schütteln begann.

//Ich muss mich ablenken.//
 

Als Paula aus dem Bad kam nachdem sie alles fertig aufgeräumt hatte, konnte sie ein leises Schluchzen vernehmen.

Langsam ging sie auf das Zimmer Elisabeths zu, klopfte vorsichtig an und trat zögernd ein.

„Miss Elisabeth.“, hauchte Paula, als sie das Mädchen heulend am Tisch vorfand.

Sie war völlig aufgelöst.

Leise schloss sie hinter sich die Tür, schritt langsam auf sie zu und strich ihr vorsichtig über den Rücken.

„Was ist den los? Hm?“, wollte die Bedienstete mit fühlend wissen.

„Ich vermisse ihn so sehr.“, schluchzte die Blondine und krallte sich Halt suchend an Paula fest.

„Scht. Alles wird wieder gut. Ich werde Euch weiterhin zur Seite stehen und Euch helfen, wo ich nur kann.“, lächelnd strich sie vorsichtig dem Mädchen die Tränen vom Gesicht.

Zögernd nickte das junge Mädchen, rieb sich über die Augen und versuchte sich zu beruhigen.

„I-ich ... weiß nicht, w-wie ... ich das anst-stellen soll.“, dabei deutete sie verzweifelt auf die Liste vor ihr.

Kurz überlegte Paula.

„Hm, da müssen wir geschickt vor gehen. Im Endeffekt ist es egal mit wem wir anfangen. Wir müssen so tun, als ob wir ihn nicht verdächtigen. Am besten wäre eine Verkleidung und dann können wir uns unauffällig in den Villen um sehen. Es wäre zu verdächtig als Elisabeth Magaret Lion Midford dort auf zu kreuzen.“

„Du hast Recht.“, gab die Blondine seufzend zurück, nach dem sie kurz nach gedacht hatte.

„Nur als was sollten wir dort auf kreuzen?“, überlegte Elisabeth angestrengt.

Sie mussten die Villa durch suchen können, ohne dass der Herr des Hauses wütend werden würde und sonst etwas mit ihnen an stellen würde.

„Fangen wir doch mit ihm an.“, schlug Paula vor und deutete auf einen Namen.

Baron Rhys Jordan.

Fragend sah Elisabeth auf.

„Er ist aber gläubig.“, fing ihr Gegenüber an und lächelte dabei auf fällig breit.

Überzeugt nickte Elisabeth.

„Gut, dann fangen wir mit ihm an.“, bestättigte sie.

„Dann schlaft etwas und ruht Euch aus. Gleich Morgen werden wir los gehen.“

Wieder kam nur ein leichtes Nicken Seitens Elisabeth, ehe sie einmal herzhaft gähnte und sich dabei kurz streckte.

Es war gerade mal 20 Uhr, doch die Geschehnisse hatten an ihren Kräften gezerrt.

Als das Mädchen umgezogen im Bett lag schlief sie augenblicklich ein.

Ihr letzter Gedanke hing an Ciel, was ihr ein leichtes Lächeln auf die Lippen zauberte.

Am nächsten Morgen wachte das Mädchen erst gegen Mittag auf, als alle geschäftig durch die Flure liefen.

Sie setzte sich auf und rieb sich müde den restlichen Schlaf aus den Augen.

//Hm … wie spät haben wir es?//

Kurz schweifte ihr Blick auf die Uhr , welche auf ihrem kleinen Nachttisch stand.

//Achso. Erst 11 Uhr …//, als sie sich verträumt wieder hin legen wollte schreckte sie hoch.

//Was?! Schon 11? Warum wurde ich nicht geweckt?!//

Wie von einer Tarantel gestochen sprang sie auf und war augenblicklich hell wach.

Schnell eilte sie zur Tür und riss diese heftig auf.

Es kümmerte sie nicht, dass sie im Nachtgewand um her lief.

„Paula?!“, rief sie.

Sie wollte sofort wissen, was sie vor hatte und warum sie nicht geweckt worden war.

Es lag doch in sowohl ihrem, als auch Paulas Interesse Ciel wieder zu finden.

„Hast du Paula gesehen?“, wollte sie von einer umher laufenden Bediensteten wissen, welche nur schnell den Kopf schüttelte.

„Nein, tut mir leid.“, beeilte sie sich zu sagen, ehe sie um die nächste Ecke bog.

„Hast du …?“, doch da wurde sie schon von einem heftigen Kopfschütteln unterbrochen.

Ihr schien niemand helfen zu können.

Was war eigentlich hier los?

Sie verstand den Trubel nicht ganz.

Alle Bediensteten liefen hektisch um her.

Geschirr wurde herum getragen und alles festlich dekoriert.

Was für eine Feier wohl geplant war?

Ob Paula bereits Ciel gefunden hatte oder vielleicht ihre Eltern?

Oder vielleicht auch die Polizei?

Sie wollte es wissen.

„Jossie, was ist hier los?“, wollte sie von einer blond Haarigen Frau wissen.

Ihre Haare hatte sie hoch gebunden, wobei zwei Strähnen über ihre Ohren hingen und ihr Pony seitlich gekämmt in ihre Stirn fiel.

„Verzeiht, mir ist es nicht gesta...“

„Sag es mir! Auf der Stelle.“, forderte das Mädchen Jossie unterbrechend auf.

„Es ist Eure Verlobungsfeier.“, platzte es aus der Blondine herraus.

„Oh Gott, oh Gott!“, rief sie und hielt sich die Hände vor das Gesicht.

Sie wusste, das es deswegen Ärger geben würde.

Versteinert stand Elisabeth da.

Unfähig sich zu rühren.

Hatte sie es eben richtig verstanden?

Sie sollte eine neue Verlobung ein gehen?

Sie wollte Ciel und keinen Anderen.

Was dachten sich ihre Eltern nur dabei?

Wahrscheinlich gar nichts, ansonsten würden sie ihr so etwas derartiges niemals an tun.

Was sollte sie nur tun?

Dem würde sie niemals zu stimmen, aber was die Eltern sagten galt, da sie selbst noch minder jährig war.

Noch einmal ohne ein Wort verschwinden, das konnte sie ihrer geliebten Mutter nicht an tun.

Doch die Verlobung konnte sie eben so wenig ein gehen.

Sie steckte in einer Zwickmühle.

Wo war bloß Paula?

Elisabeth war am verzweifeln.

Sie wusste nicht, wie lange sie da gestanden hatte, wie viel Zeit vergangen war.

Sie fühlte sich leer und vor den Kopf gestoßen.

Ihre Eltern hatten die neue Verlobung mit keinem Wort erwähnt.

Wie in Zeitlupe spielte sich ihre ganze Umgebung ab und die Geräusche drangen nur gedämpft zu ihr durch.

Sie sah, wie sich Jossies Lippen bewegten, doch ihre Worte drangen nicht zu ihr durch.

Ihre Augen waren besorgt auf sie gerichtet, was sie kaum noch wahr nahm.

Elisabeth schien nur noch eine leere Hülle zu sein.

Eine Welt war für sie zusammen gebrochen.

„Miss Elisabeth!“, rief Jossie den Namen des Mädchens und hielt sie an ihren Schultern fest.

„Schnell! Holt einen Arzt! Sie hat einen Schock!“, rief sie einem in der Nähe stehenden Butler zu.

„Es tut mir leid.“, flüsterte Jossie bedrückt und leicht panisch.

Elisabeth war ganz blass und schien kein Wort zu verstehen.

Vorsichtig brachte Jossie das Mädchen auf ihr Zimmer und legte sie in ihr Bett.

Jossie schien überfordert zu sein und wusste nicht, was sie tun sollte.

„Könnt ihr mich verstehen Miss?“

Langsam schauten die grünen Augen zur Angestellten hinauf.

Der Mund stand leicht offen.

Doch kein Wort verließ diesen.

„Ich hätte es wohl besser nicht angesprochen.“, warf sie sich vor.

„Warum kann ich nie meinen Mund halten?“, wollte sie von sich selber wissen.

Verzweifelt fuhr sie sich durch ihr hell blondes Haar, wobei sich einzelne Strähnen ihrer Frisur lösten und verirrt in ihr Gesicht fielen.

„Wo bleibt bloß der Arzt so lange?“, je länger sie alleine war, desto nervöser wurde sie, mit jeder weiteren Sekunde.

Still auf einem Stuhl sitzen konnte sie nicht mehr.

Nervös tigerte sie durch das Zimmer und erwartete sehnsüchtig das Eintreffen des Arztes.

Als es endlich an der Tür klopfte erschrack die Frau.

„Ja?“, fragte sie zögerlich.

„Guten Tag, ich bin Dr. Clobhold. Man hat nach mir gerufen.“, als er im Raum stand sah er auf das Bett hinunter.

„Das ist wohl meine Patientin.“, mut masste er.

Mehr als ein Nicken brachte Jossie nicht mehr zustande.

Schnell legte er seinen Koffer ab und trat auf sie zu.

„Wie lange hat sie diesen Zustand schon?“

„Als wir sie anriefen.“

Verstehend nickte er.

Er schätzte es auf 20 Minuten.

Um keine Zeit zu verlieren fing er an.

„Ich lagere ihre Beine etwas höher.“, informierte er seine Patientin. Nahm ein Kissen, um diese unter die Beine des Mädchens zu legen.

Danach legte er einen Zugang, nach einer längeren Sucherei und schloss sie an einem Tropf an. Anschließend wickelte er das Mädchen fest in ihre Decke ein.

Jeden Schritt hatte er ihr zuvor erklärt, ehe er diesen ausgeführt hatte.

„Wo sind die Eltern des Mädchens.“, wollte der Arzt wissen und drehte sich um.

Er hatte ein freundlich wirkendes Gesicht, eine runde, dickliche Brille, weiß-graues, mittellanges Haar und einen drei Tage Bart.

Weder zu dick, noch zu dünn wirkte er, aber bei seinem hohen Alter war das nicht allzu dramatisch.

Jossie schätzte ihn auf 60 Jahre.

„Sie sind sehr beschäftigt, aber ich bringe sie gerne zu ihnen.“, bot Jossie an und verbeugte sich leicht vor dem Mann.

„Gerne.“, gab er knapp zurück.

So ging Jossie vor und nach wenigen Minuten des umher Laufens, kamen sie auch schon vor dem Arbeitszimmer zum stehen.

Zögerlich erhob sie ihre Hand.

//Es ist ein Notfall. Es geht um Miss Elisabeth.//, sprach sie sich zu.

Entschlossener als zuvor klopfte sie an die Tür, während sie sich auf die Unterlippe biss.

„Herrein.“, drang es wenige Sekunden später gedämpft nach draußen.

Vorsichtig öffnete die Blondine die Tür und lugte ins Zimmer rein.

„Verzeiht die Störung. Aber hier würde gerne Dr. Cobhold mit ihnen sprechen.“, erklärte sie ruhig.

Überrascht sahen die Eltern Elisabeths auf.

„Ich schätze mal, das es dringlich ist.“, erriet Alexis.

Ein kurzes Nicken Jossies folgte darauf.

„Dann Bitte. Bring ihn doch herrein.“, bat der Hausherr.

Sofort schritt der Arzt durchs Zimmer mit seinem schwarzen Koffer, den er nicht hatte oben lassen können, da auch er etwas in Eile war.

„Verzeiht das hektische Treiben. Heute ist ein besonderer Tag. Mein Name ist Alexis und das.“, damit deutete der Mann neben sich:“Ist meine Frau Frances. Links neben mir steht mein Sohn Edward.“, stellte er alle vor.

„Sehr erfreut. Ich bin Dr. Clobhold. Um mein Anliegen auf den Punkt zu bringen, da sie auch sehr beschäftigt sind.“, fing er an:“Ich wurde wegen eines Notfalls her gerufen und habe mich bereits um die Patientin gekümmert.“, erklärte er ruhig.

„Patientin? Warum wurden wir nicht informiert?“, wollte Alexis wissen.

Auch seine Frau sah leicht bestürzt aus.

Noch immer schienen sie beide nicht zu ahnen, um wenn es sich dabei handelte.

„Es liegt wohl an dem heutigen Tag und alle waren nun mehr als erschrocken darüber.“

Verständnisvolles nicken von Frances und Alexis folgten.

„Nun denn. Was für ein Fest war heute geplant?“, wollte der Arzt zuvor wissen.

Verwirrt sah der Hausherr den Arzt an, genauso wie auch seine Frau und sein Sohn.

„Heute ist die Verlobungsfeier für meine Tochter Elisabeth.“, erklärte er.

„Die sollten Sie für heute besser absagen, denn Ihre Tochter ist heute nicht in der besten Verfassung dazu. Sie hat einen Schock erlitten, aber auch damit ist nicht zu spaßen. Ich werde Morgen wieder nach ihr sehen kommen.“, mit diesen Worten stand der Arzt auf.

„Lasst Paula her bringen.“, bat Alexis einen Butler, der gerade an der Tür des Arbeitszimmers stand und den Doktor hinaus geleiten wollte.

„Sehrwohl!“, gab dieser kurz von sich, verbeugte sich dabei und machte sich auf die Suche nach Paula.

„Ich werde erst mal zu meiner Tochter gehen.“, teilte Frances ihrem Gemahl mit.

Mit einem kurzen Nicken gab Alexis sein Einverständnis.

„Ich gehe auch mit.“, und mit diesen Worten folgte Edward seiner Mutter zu Elisabeths Zimmer.

So gerne der Hausherr auch mit gegangen wäre und sich selbst nach dem Befinden seiner Tochter erkundigt hätte, so hatte er immer noch Pflichten zu erledigen.

Doch er konnte beruhigt sein, dass Frances zu ihrer Tochter ging, denn sie hatte die besondere Gabe Situationen richtig einzuschätzen und dem entsprechend zu handeln.

Ein tiefes Seufzen verlies seine Kehle und er musste überlegen, was jetzt alles abgesagt werden musste.

Sie waren bereits so weit mit den Vorbereitungen gewesen, dass es eine Schande wäre, alles abzusagen.

Dabei hatten sich alle so viel Mühe mit der Dekoration, den Einladungen und der Planung gegeben und der Stress war auch völlig umsonst.
 

Mit zwei Tassen Tee kam Jossie in das Zimmer Elisabeths geschlichen, in den sie die Hausherrin und ihren Sohn zuvor hatte treten sehen.

Beide hatten sich einen Stuhl heran gezogen und warfen besorgte Blicke auf das Mädchen, welches immer noch mit einem leeren Blick an die Decke starrte.

Die Hausherrin hatte die Hand ihrer Tochter in die Ihre genommen und besah das Mädchen traurig.

„Verzeiht die Störung. Ich dachte mir, dass sie vielleicht etwas zu trinken möchten.“, mit diesen Worten hielt sie eine der Tassen Frances hin, welche liebevoll zu lächeln begann.

„Vielen Dank Jossie.“, mit diesen Worten nahm sie die Tasse entgegen.

Danach hielt sie auch Edward eine Tasse hin.

„Wie könnte ich jetzt noch in aller Ruhe Tee trinken?!“, fragte er aufgebracht und sprang dabei ruckartig auf, wobei sein Stuhl ins Schwanken geriet und umkippte .

„Edward!“, ermahnte Frances ihren Sohn.

„Setz dich augenblicklich wieder hin! Die momentane Situation können wir sowieso nicht ändern. Und Jossie meint es nur gut. Da ist ein Tee für die Nerven gerade richtig.“

Lächelnd wandte Frances sich zu der Bediensteten, als Edward dem Befehl folge leistete.

„Bitte bring meinem Mann doch auch einen Tee. Es wird ihm sicherlich gut tun und ihn etwas beruhigen.“, bat sie.

„Sehrwohl meine Herrin.“, mit diesen Worten machte sie auf dem Absatz kehrt und wollte gerade durch die Tür verschwinden, als sie von Edward auf gehalten wurde.

„Einen Moment mal. Warst nicht du es gewesen, die Elisabeth in diesem Zustand auf gefunden hat?“, wollte er wissen, während er erneut aufstand und die Bedienstete eindringlich betrachtete.

Diese brachte nur ein Nicken zustande und wich automatisch einen Schritt zurück.

„Warst nicht du die Letzte gewesen, mit der Lizzy gesprochen hatte?“, wieder folgte nur ein Nicken Seitens der Bediensteten.

„Was soll das werden?“, wollte Frances verwundert wissen, diese ihren Sohn beobachtete, wie er nun um Jossie herum schlich und diese verhörte.

Er hatte es doch gewusst.

Zwar war letzteres nur eine Vermutung gewesen, aber jetzt wusste er, was er wissen wollte.

„Dann war wohl alles deine Schuld.“, beschuldigte er Jossie.

„Was hast du meiner Schwester gesagt?!“, wollte er sofort wissen.

„Bitte beruhige dich.“, ermahnte Frances ihren Sohn erneut.

Schluchzend sank Jossie auf die Knie.

„Nein. Ihr Sohn hat recht. Es ist alles meine Schuld. Dabei wollte ich das gar nicht.“, schluchzte sie.

Verwundert besah die Marquise die junge Frau.

Sie war erstaunt darüber, wie schnell Edward es doch geschafft hatte, auf zu decken, wär an Elisabeths Zustand Schuld trug.

Sie war mehr als nur stolz auf ihren Sohn, auch, wenn der Schock derzeit über wog.

Schluchzend versuchte sie weiter zu sprechen:“ Miss Elisabeth wollte unbedingt wissen, warum alles so festlich dekoriert wurde und lies nicht locker. Ich wusste nicht, dass sie auf die erneute Verlobung so reagieren würde.“

Zum Ende hin wurde Jossie immer leiser.

Es tat ihr alles so schrecklich leid.

Ihre Hände vor das Gesicht haltend traute sie sich nicht mehr auf zu sehen, um an den Reaktionen ab zu lesen, wie wütend sie waren.

Sie wusste, dass dies wahrscheinlich ihr letzter Arbeitstag sein würde und sie fristlos entlassen werden würde.

„Verzeiht mir ...“, bat sie schluchzend.

Ein klirren ertönte, was Jossie auf schrecken ließ.

Frances hatte gar nicht bemerkt, dass sie die Tasse hatte fallen lassen.

Der grüne Tee breitete sich über den Parkett Boden aus und die Scherben lagen verstreut herum. Sie spiegelten Jossies Inneres wieder.

Die zerbrochenen Scherben passten zu ihr.

„Ich will dich nicht mehr bei meiner Tochter sehen.“, flüsterte die Marquise.

„Geh in dein Zimmer. Ich werde alles weitere mit meinem Gemahl besprechen.“

Jossie nickte unterwürfig und verließ mit gesenkten Kopf den Raum.

„Bitte, bleib bei deiner Schwester.“, bat Frances, legte ihrem Sohn dabei eine Hand auf die Schulter, ehe sie durch die Tür verschwand und in die Richtung des Arbeitszimmers ging.

Sie musste mit Alexis über das weitere Vorgehen im Bezug auf Jossie reden.

Es gab noch so viel zu tun.

Vor der Tür blieb sie stehen, klopfte kurz und trat ein.

Dort stand Paula, ebenfalls mit dem Kopf gen Boden gerichtet vor Alexis und hörte sich wahrscheinlich eine Standpauke an.

Doch dieses mal war es nicht Paulas Schuld, das wusste die Marquise.

Sie musste es unterbinden.
 

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CielForever: Hey und sumimasen fürs lange warten! *untertänig verbeug*
 

Ciel: Das sollte dir auch leid tun.
 

CielForever: Aber es gab Komplika.....
 

Ciel: Das interessiert doch die Leser nicht.
 

CielForever: Die wollen doch wohl wissen, warum das Kapi nicht früh....
 

Ciel: Ach pappela pap. Das interessiert die null. Die wollen nur wissen, wie es weiter geht.
 

Sebastian: Kinder. *den Kopf schüttel*

Entschuldigt bitte. *Euch Kuchen und Tee reich*

Die unerwartete Unterstützung

Vorwort: Erst einmal Wow! Danke an die 16 Abonnenten. Ich bin überwältigt, dass es doch so vielen zu gefallen scheint. Hier mit hoffe ich, verbocke ich es mir nicht, weil ich nicht ganz damit zufrieden bin, wie ich es eigentlich sollte.

Viele Infos am Ende.

Dennoch hoffe ich, dass es euch gefällt und bin auf eure Reviews bezüglich des Kapitels sehr gespannt.

Nun viel Spaß dabei~
 

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Langsam wurde es Abend und wieder einmal war die Bedienstete da gewesen, um nach dem kleinen `Gast´ zu sehen.

Wiederholt erfolglos.

Noch immer schlief er tief und fest.

Wie hatte ihr Herr diesem kleinen Jungen nur so etwas an tun können?

Alles, was sie in Erfahrung hatte bringen können, war, dass der blau, schwarz Haarige bereits entführt worden war.

Sein Haus wurde nieder gebrannt und seine ganze Familie getötet.

Selbst der Hund war nicht verschont geblieben.

Wie schrecklich doch alles für diesen bedauernswerten kleinen Jungen sein musste.

Seufzend begab sie sich wieder ins Erdgeschoss, um ihrer Arbeit nach zu gehen.
 

Stöhnend drehte der Junge seinen verbundenen Kopf und fasste mit seiner linken Hand an diesen.

Heftige Kopfschmerzen plagten ihn, weshalb er die Augenbrauen vor Schmerz zusammen gezogen hatte.

//Wo bin ich?//, fragte er sich und besah sich den Raum genauer.

//Oh nein!//, rief er in Gedanken aus und schreckte auf.

Die Schmerzen ignorierend, sprang er aus dem Bett und lief zur Tür.

Nach kurzem rütteln musste er fest stellen, dass diese jedoch verschlossen war.

//Mist!//, dachte der zierliche Junge, sah sich hektisch um und lief zum Fenster.

Doch schweren Herzens musste er ein sehen, dass es zu hoch war, um hinunter zu klettern und sich auch sonst keine Möglichkeit zur Flucht bot, da auch das Fenster abgeschlossen worden war.

Auch an alles mussten sie gedacht haben.

Müde fuhr sich der blau, schwarz Haarige Junge über die Augen.

Obwohl er erst geschlafen hatte fühlte er sich müde und schlapp.

Schlurfend ging er auf das bequeme Bett zu und ließ sich sachte darauf sinken.

Er konnte nun die Schmerzen wieder wahrnehmen, welche er zuvor unterdrückt hatte.

Sein Kopf pochte laut, weshalb er sich einen Moment der Ruhe gönnte und die Augen schloss.

Wenige Minuten später ging es wieder, weshalb Ciel die Augen öffnete.

Überrascht betrachtete er das Wasserglas, welches auf dem Nachtschränckchen ruhte.

Genau in diesem Moment bemerkte er, wie sehr sein Mund ausgetrocknet war.

Zögerlich griff der Junge nach dem Glas und trank dann doch alles gierig in einem Zug leer.

Das Nass tat gut und das Pochen schien etwas abzuebben, weshalb er sich den Raum noch etwas genauer an sah.

Was anderes hatte er sowieso nicht zu tun.
 

„Schatz, ich muss mit dir sprechen.“, fiel die Marquise ihrem Gatten ins Wort.

„Aber kann das nicht warten? Siehst du denn nicht, dass ich gerade beschäftigt bin?“, wollte Alexis wissen.

Verdutzt sah Paula die Mutter ihrer Herrin an.

Noch immer knetete sie ihre Hände, was sie immer tat, wenn sie nervös wurde, was sehr oft vorkam.

„Paula, geh bitte zu Elisabeth. Ich kläre den Rest.“, versicherte Frances lächelnd.

Mit einem kurzen Nicken eilte sie aus dem Raum, ihre Gedanken nur bei Elisabeth.

Abwartend sah Alexis seine Frau an.

Als die Tür ins Schloss fiel begann sie.

„Das alles war nicht Paulas Schuld. Edward hat es heraus gefunden.“

Ungläubig wurde sie angesehen.

„Es ist wahr. Es war Jossie. Sie hat gestanden. Sie hatte Elisabeth von der neuen Verlobung berichtet. Ich würde gerne mit dir besprechen, wie wir mit ihr fort an verfahren werden. Sie wartet in ihrem Zimmer auf unsere Entscheidung.“, beendete die Blondine gelassen. Während des Sprechens hatte sie sich auf den Stuhl gegenüber ihres Mannes gesetzt, was dieser ihr gleich getan hatte.

„Hm....“, überlegte er und faltete seine Hände ineinander, wobei er seine Ellenbogen auf dem dunklen Holztisch abstützte und sein Mund an seinen Händen ablegte.

//Was könnte ihrer Tat wohl genüge tun?//, überlegte er fieberhaft.

Schließlich ging es hier um seine Tochter.
 

In der Zwischenzeit kam Paula am Zimmer an und klopfte gegen das dunkle Holz.

„Herein!“, hörte sie es nach draußen schallen.

„Guten Tag.“, kurz machte sie einen Knicks, nach dem sie die Tür geöffnet hatte.

„Schon gut. Komm rein.“, gab der junge Herr Edward von sich und winkte sie ins Zimmer.

Für ihn war es in Ordnung, dass Paula da war.

Schließlich war sie auch nicht die Schuldige, was das Ergehen seiner Schwester betraf.

Kurz nickte sie als Dank und schritt weiter in den Raum.

„Setz dich.“, befahl er knapp, während seine Blicke immer noch an seiner Schwester hafteten.

„Ja.“, gab sie leise von sich und zeigte so, dass sie verstanden hatte.

Nachdem sie erneut genickt hatte und setzte sich auf den Stuhl neben Edward, um ebenfalls das junge Mädchen an zu starren.

Blass lag sie in ihrem rosa farbenem Bett da.

Würde ein Außenstehender dazu kommen, könnte dieser glauben, dass das Mädchen tot sei, doch dem war zum Glück nicht so.

Eine bedrückende Stille herrschte im Raum, in der sich niemand traute was zu sagen.

Krampfhaft hielt der Bruder des Mädchens seine, mittlerweile kalte, Tasse Tee in der Hand, als würde sie ihn vom Ertrinken bewahren.

„Ich hatte sie von der Idee ab bringen wollen.“, flüsterte Edward kaum hörbar.

„Ich hatte ihnen gesagt, es ist zu früh. Lasst es.“, gestand er.

Fragend besah die Bedienstete ihn.

Eine gewisse Traurigkeit spiegelte sich in ihren Augen wieder.

Sie empfand Mitleid für ihn.

Es musste wahrlich schwer für ihn sein.

So etwas in seinem Alter mit zu erleben.

Seine Schwester war sein ein und alles.

Das hatte er auch immer wieder Ciel klar gemacht, der doch noch so klein war und fast gar nichts von all dem zu verstehen schien, so wie er ihn immer angesehen hatte.

Mit seinen großen, blauen unschuldigen Augen.

Er war wahrlich ein süßes Kind gewesen.

Wie er wohl als Erwachsener ausgesehen hätte?

Bestimmt so gut wie sein Herr Papa.

Aus dem Augenwinkel heraus bemerkte Paula eine plötzliche Bewegung, da sie ihren Blick zu dem einzigen Jungen in diesem Raum gewannt hatte.

Schnell drehte sie ihren Kopf zu dem Mädchen.

„Hm....? P-Paula?“, sagte die Blondine mit heiserer Stimme.

„Ja, ich bin hier.“, sagte sie sanft und lächelte dabei, stand auf und ging zu der Jüngeren ans Bett, um ihre Hand zu ergreifen.

„W-was ist passiert?“, fragte sie schwach.

Ihre Lieder waren halb geöffnet, jede Bewegung fühlte sich zentnerschwer, und ihr Kopf wie leer gefegt an.

Kaum im Stande überhaupt etwas zu machen lag sie da.

Wie eine Mutter strich Paula der Blondine vorsichtig durchs glatte Haar.

„Ihr hattet einen Schock. Ich werde gleich zu Euren Eltern gehen und ihnen berichten, dass ihr wieder erwacht seid.“.

„Nein!... Warte.“, krächzte sie.

Erschrocken wurde sie von vier Augenpaaren angesehen.

Edward saß wie paralysiert auf seinem Stuhl.

Er schien nicht zu realisieren, das seine geliebte Schwester erwacht war.

„Was ist mit Ciel? Wir …. müssen ihn suchen gehen.“

„Leider wurde ich auf gehalten, aber ich denke, dass ihr Euch erst einmal für heute noch schonen solltet.“

„Aber Ciel braucht mich.“, drängelte sie.

Mit wutverzerrtem Gesicht stand der Bruder des Mädchens auf.

„Ciel, Ciel! Immer nur höre ich Ciel!“, wütend ging er auf das nahe Bett zu:“Du musst auch mal an dich denken!“, versuchte er seiner Schwester klar zu machen.

Erschrocken, mit weit aufgerissenen Augen sah Elisabeth zu ihm auf.

„Und über was redet ihr da eigentlich? Versucht ihr ihn alleine zu finden?!“, dabei sah er abwechselnd zu seiner geliebten Schwester und der Bediensteten hin und her.

Der Mund der Blondine klappte abwechselnd auf und zu, wie bei einem Fisch an Land.

Paula schwieg, da sie Elisabeth nicht in Erklärungsnot bringen wollte.

„Also,weißt du.“, fing sie nervös an:“Ich weiß, das Ciel noch lebt und habe einiges herausgefunden. Ich muss ihn suchen. Er braucht mich. Und wenn du das jetzt Mutter oder Vater petzen gehst, dann hasse ich dich.“, Tränen sammelten sich in den grünen Iriden.

In ihren Augen jedoch war nur pure Entschlossenheit zu sehen.

Seufzend schloss Edward kurz die Augen.

„Wenn dem so ist, dann werde ich dir helfen. Bevor wir zu Mutter und Vater gehen möchte ich jedoch eingeweiht werden, damit ich mit der Suche beginnen kann.“

Elisabeths Augen wurden immer größer, während vereinzelte Tränen sich aus ihren Augen stahlen und ihre Wangen benetzten.

„Wirklich? Oh Edward!“, rief sie aus.

“ Ich danke dir.“, flüsterte sie, nach dem sie an dessen Arm gezogen hatte, um ihn auf ungefähre Augenhöhe zu bringen und schlussendlich ihre Arme liebevoll um seinen Hals schlang, während immer mehr Tränen sich ihren Weg über ihre Wangen bahnten.

„Nicht so stürmisch.“, lachte er.

Kurze Zeit später löste er sich aus der Umarmung und wischte ihr etwas von der nassen Flüssigkeit aus dem Gesicht.

„Wenn es dir so viel bedeutet, kann ich dich doch nicht im Stich lassen.“, fügte er lächelnd hinzu, welches Elisabeth strahlend erwiderte.
 

Leise wimmernd lag Jossie in ihrem Bett.

//Bestimmt werden sie mich aussetzen und feuern.//, mutmaßte die Blondine.

Tränen verschleierten ihr die Sicht, sodass sie alles nur noch verschwommen wahrnehmen konnte.

Schuldgefühle plagten sie.

Hätte sie doch bloß ihren Mund gehalten.

Egal was sie tat, es wurde immer nur noch schlimmer.

Weshalb hatten die Midfords sie noch gleich eingestellt?

Ach ja, Personalmangel.

Es grenzte an ein Wunder, dass sie Jossie behalten hatten.

So tollpatschig und ungeschickt wie sie doch war.

Nach einer gefühlten Ewigkeit klopfte es an der Tür.

Ihr Herz schlug augenblicklich schneller und Angst breitete sich in ihrem Gesicht aus.

Mit dem Ärmel wischte sie sich noch schnell über das verheulte Gesicht, um ihrer Herrin etwas geordneter zu begegnen.

Sie wollte jetzt keinen all zu erbärmlichen Eindruck machen.

Langsam öffnete sich die Tür, als sie ein nicht gerade selbstsicheres:“Ja bitte.“, rief.

Ihre Stimme hatte nur halb so stark geklungen, als sie vorgehabt hatte sie klingen zu lassen.

Wie eigentlich zu erwarten war, standen da nicht die Hausherren selbst, sondern ein Bediensteter.

//Noch nicht einmal selbst können sie mir ihren Beschluss mitteilen. Was für eine Schande ich doch sein muss.//

Sie fühlte sich unwohl und sah zu Boden.

Wie ein ekliges Insekt, dass es zu vernichten galt, genauso sah sie sich jetzt.

Aber wer konnte es den Midfords verübeln.

Wahrscheinlich würde sie sich selbst nicht einmal sehen wollen, nach dem DAS mit Miss Elisabeth passiert war.

„Dürfte ich darum bitten, dass du mir folgst Jossie.“, wollte Charles wissen, der ihr noch immer die Tür offen hielt.

Charles war ein netter Mann.

Wie immer trug er seine Butler Uniform.

Seine braunen Haare hatte er nach hinten gekämmt und dort zu einem kleinen Pferdeschwanz gebunden.

Seine Augen besaßen die selbe Farbe.

Kurz nickte Jossie und sprang von ihrem Bett auf.

Schnellen Schrittes eilte sie aus dem Zimmer, damit er nicht auch noch Ärger bekam, wegen ihrer Unfähigkeit.

Kurz nickte er und schritt voran.

Jossie wurde mit jedem Schritt, den sie tat nervöser.

Sie erwischte sich dabei, wie sie an ihrer Kleidung herum spielte, sich auf die Unterlippe biss und zu Boden sah.

Sie war unsicher, was jetzt passieren würde.

Jede Sekunde erschien ihr unendlich lang.

Auch der Weg war um so vieles länger geworden und dennoch war er viel zu kurz.

Ihren Puls hörte sie in ihren Ohren rauschen und ihr Herz drohte ihr bei jedem Schlag aus der Brust zu springen.

Am liebsten würde sie davon laufen.

Tränen der Verzweiflung stiegen erneut in ihre Augen.

Gerade noch so konnte sie ein Schniefen verhindern.

Leise hallten ihre Schritte von den Wänden wieder.

Das wäre wohl das letzte Mal, dass sie diese vernehmen konnte, das letzte Mal, dass sie Charles sehen konnte, das letzte Gegenübertreffen der Midfords, zum letzten Mal konnte sie dieses Haus von innen sehen.

„Ich weiß nicht..., was sie jetzt vor haben. Aber bitte mach dir keine Gedanken, ich bin mir sicher, dass die Strafe nur halb so schlimm aus fallen wird, wie du sie dir ausmalst.“, versuchte Charles das Mädchen hinter sich zu beruhigen.

„Danke.“, hauchte Jossie, woraufhin Charles seinen Kopf leicht nach hinten drehte und sie kurz an lächelte.

Es war ein ehrlich gemeintes Lächeln, welches Jossie wieder etwas mehr Kraft gab.

Kurz darauf kamen sie vor der, momentanen Tür des Schicksals für Jossie, an.

Sie atmete einmal tief ein und aus, ehe Charles gegen die Tür klopfte.

„Herein!“, drang die starke Stimme der Hausherrin ans Ohr der beiden.

Ein kurzes Nicken seitens Jossie reichte Charles, um zu verstehen, das sie bereit war.

Zügig öffnete er die Tür, ebenso schnell schritt die Bedienstete in den Raum, um ihre Strafe entgegen zu nehmen.

Einen guten Meter entfernt von den Hausherren blieb sie stehen und machte einen knicks.

„Nun gut. Wir haben bereits entschieden.“, halte die messerscharfe Stimme der Marquise im Raum wieder, worauf Jossie unmerklich zusammen zuckte.

Ein kurzes nicken Seitens der Bediensteten zeigte, das sie verstanden hatte.

„Die Entscheidung fiel uns, weiß Gott, nicht leicht.“, beteuerte sie sanfter, was auch ihr Mann mit einem Nicken bestätigte.

Noch einmal schluckte Jossie schwer.

Sie war nicht im Stande irgendeinen klaren Gedanken zu fassen.

Sie fühlte sich nicht, wie sie selbst.

Nur noch wie eine leere Hülle, als wäre sie nicht da, weit weg getragen vom Wind der draußen herrschte und laut gegen die Fenster schlug.

Ihre Augen wurden mit jedem Wort größer und dennoch musste sie ergebend nicken und es hin nehmen.

Dennoch verstand sie es.

Wahrscheinlich hätte sie an ihrer Stelle genauso reagiert, wenn nicht noch schlimmer, wenn dies denn der Möglichkeit entsprang.
 

„Gut, ich habe verstanden.“, meinte Edward ernst.

„Also gehe ich erst einmal die Liste durch, ganz Undercover mäßig, um heraus zu finden, wer denn der mutmaßliche Entführer sein könnte. Hört sich nicht all zu Kompliziert an, wenn da nicht so viele Verdächtige wären. Immerhin kann es auch sein, dass keiner von denen Ciel hat und sie nur den Boten gespielt haben. Und den werten Herrn Dr. Clobhold schließt du auf Grund seines hohen Alters und seiner lieben Art aus? Elisabeth, er gilt dennoch verdächtig! Das macht keinen Unschuldigen aus, genau die können einem am gefährlichsten werden, weil man sie unterschätzt!“, redete Elisabeths Bruder sich in Rage.

Wie konnte Elisabeth auch nur so leicht gläubig sein und darauf rein fallen?

Sonst war sie doch nie auf den Kopf gefallen.

Natürlich war Dr. Clobhold seit jeher der Arzt der Familie Midfords und wurde schon immer mit offenen Armen willkommen geheißen.

Sie vertrauten ihm.

Doch, wie sagt man so schön?

Man kann niemanden in den Kopf sehen.

Diese Aussage sprach für sich, so fand Edward.

Verstehend nickte Elisabeth.

Vielleicht war es nicht gut durchdacht, aber sie hatte das Gefühl, dass der Arzt es nicht gewesen sein konnte.

Oder doch?

Nein, das konnte sie nicht glauben.

Warum hätte er ihr so etwas Schreckliches antun sollen?

Es ergab keinen Sinn.

Schließlich war auch er der Arzt der Phantomhives gewesen.

Und war es nicht die Pflicht eines jeden Arztes, dass dieser dafür sorgte, dass es seinen Patienten an nichts fehlte und er ihnen half?

Wenn er ihn doch haben sollte, was sie nicht glaubte, würde er ihr Ciel doch wieder bringen.

Sie wusste das es bloßes Wunsch denken war und dennoch hoffte sie in diesem Augenblick, dass er Ciel haben möge, damit die Suche endlich ein Ende finden konnte und er endlich wieder bei ihr war.

Er könnte bei ihr im Zimmer wohnen und mit in ihrem Bett schlafen.

Ihre Eltern hätten bestimmt nichts dagegen gehabt, so hoffte sie.

Wo er jetzt wohl war?

„Wann hast du vor mit der Suche zu beginnen?“, wollte sie leicht abwesend wissen.

„Sobald ich dich allein lassen kann, werde ich mir was ausdenken und Morgen direkt mit der Suche beginnen.“, versicherte Edward und lächelte sie sanft an.

Auch wenn es ihm stank den Jungen suchen zu müssen, an dem er seine geliebte, kleine Schwester verlieren würde, so wollte er es ihr zu liebe tun.

Ein ehrliches Lächeln bildete sich auf den Lippen der Blondine.

„Danke.“, formte sie mit den Lippen, was er nickend zur Kenntnis nahm.

Auch bei ihm bildete sich ein erneutes, sanftes Lächeln.

Wie glücklich Elisabeth doch war.

Sie war schon immer leicht zu begeistern gewesen.

Doch immer wieder freute er sich mit, wenn die kleinen Kinderaugen zu strahlen begonnen.

Wie sehr sie wohl strahlen würden, wenn er ihren geliebten Ciel finden würde?

Er sollte sich keine all zu großen Hoffnungen machen, schließlich konnte er auch schon tot sein.

Immerhin galt er schon seit einiger Zeit als vermisst und die Polizei hatte auch schon aufgehört zu suchen.

Viel Hoffnung sollte er seiner Schwester diesbezüglich nicht machen.

Sie glaubte jetzt schon fest daran, das er ihren Verlobten wieder finden würde.

Wie enttäuscht sie dann erst sein würde, wenn er nicht mit ihm nach Hause kam und das tagtäglich, wo Elisabeth hinter der Tür sehnsüchtig auf ihren großen Bruder warten würde, in ihrem süßen Rüschenkleid, mit den Zwillingszöpfen und den, wie im Gebet, gefalteten Händen, die sie dicht an ihre Brust hielt.

Es zerriss ihm bereits jetzt das Herz, ließ es sich in seiner Brust zusammen krampfen und raubte ihm den Atem.

Hatte er ihr vielleicht doch schon zu viel versprochen?

„Paula, würdest du bitte unsere Eltern über das Erwachen meiner Schwester informieren? Ich habe alles was ich brauche.“, bat er, damit er gehen konnte, um sich endlich über die Verdächtigen zu informieren.

Aber vorerst würde er auf das Eintreffen seiner Eltern warten, damit Elisabeth keinen Versuch starten würde, wieder alleine zu ermitteln.

Manchmal war sie eben sehr eigenwillig und besonders stur, wenn es um ihren Verlobten ging.

Lieber wollte er jetzt kein Risiko eingehen und wartete noch für den Augenblick.
 

So schnell es Paula möglich war, eilte sie durch die Gänge, um am Büro des Vaters von Elisabeth an zu kommen.

Sie hatte nicht vor, die beiden Geschwister länger als nötig alleine zu lassen.

Edward hatte schließlich auch noch seine Pflichten, die es zu erfüllen galt.

Heutzutage hatten nicht mal die Kinder Zeit für sich, neben den ganzen Pflichten.

Kurz darauf kam sie an der herbei gesehnten Tür an und klopfte einmal.

Nicht lange und sie hörte, dass sie eintreten durfte.

„Verzeiht die Störung, aber Miss Elisabeth ist erwacht.“, gab sie während einem Knicks von sich, nach dem sie die große Tür geöffnet hatte und eingetreten war.

Mit aufgerissenen Augen wurde sie angesehen.

Unglauben spiegelte sich in den Augen der Midfords wieder.

Tränen sammelten sich in den Iriden der Mutter und sie eilte aus dem Zimmer, um schnellst möglich zu ihrer Tochter zu gelangen und mit eigenen Augen sicher zu gehen, dass es ihr wirklich gut ging.

Jossie und ihre Bestrafung rückten dabei weit in den Hintergrund.

Mit klopfendem Herzen rannte Frances durch die Gänge, gefolgt von ihrem Mann, der ebenso wie sie durch die Villa eilte.

Ihnen war egal, wie die Bediensteten sie ansehen mussten, es zählte nur noch eines.

Ihre Tochter Elisabeth.

Außer Atem stürzte die Mutter durch die Tür.

„Elisabeth.“, rief sie außer Atem aus.

Einzelne Strähnen fielen ihr dabei in die Stirn und der Dutt erschien unordentlicher denn je.

Sogleich stürzte die Marquise auf ihre Tochter zu und schloss sie stürmisch in die Arme.

„Oh Elisabeth!“, rief sie aus.

„Wie geht es dir mein Schatz?“, wollte sie wissen und strich ihr fürsorglich durch das blonde Haar.

Auch Alexis kniete sich zu den Beiden runter und nahm sie bestimmend in die Arme.

„Es tut mir leid, euch solche Sorgen bereitet zu haben.“, gab sie leise von sich und sah betrübt zu Boden.

„Aber Schatz, dass muss es nicht. Es war unsere Schuld.“

Dabei hielt sie ihre Tochter an den Schultern fest, um ihr in die Augen zu sehen, welche ihre Gefühle in diesem Moment perfekt wieder spiegelten.

Sonst war ihre Mutter immer eine Meisterin darin, ihre Gefühle zu verbergen.

Nur wenn es um ihre Familie ging und dessen Wohlergehen ließ sie sich ihre Gefühle anmerken.

„Wird die Verlobung abgesagt?“, wollte die Blondine hoffnungsvoll wissen.

„Sie wird verschoben.“, erklärte Elisabeths Mutter ruhig.

„Versteh doch.“, fing ihr Vater an:“ Du bist ein wolhabendes, angesehenes Mädchen und bist momentan in keiner Verlobung mehr. Um das Gesicht der Midfords zu wahren und ein Bündnis mit einer anderen hoch angesehenen Familie ein zu gehen, ist eine Verlobung notwendig. Selbst wenn Ciel wieder auftauchen sollte, wäre die Verlobung nichtig. Sie es doch ein mein Schatz. Es geht nicht mehr.“

Während der Ansprache ihres Vaters fing das Mädchen zu heulen an.

„Nur weil er keine Familie und keinen Stand mehr hat?! Du bist so herzlos!“, schluchzte sie und drückte ihr Gesicht an die Brust ihrer Mutter, welche ihr beruhigend über den Kopf strich.

„Scht~! Nicht weinen mein Schatz.“, versuchte die Marquise ihre einzige Tochter zu beruhigen.

„Alexis, geh doch bitte zu Jossie und klär alles weitere ab. Ich bleibe so lange bei Elisabeth.“, bat die Marquise.

Gehorsam nickte ihr Mann und verschwand, Frances und seiner Tochter zu liebe, aus dem Zimmer.

Sie hatte recht, er hatte noch alle Hand voll zu tun.

Auf dem Weg in sein Arbeitszimmer konnte er noch ein reges Treiben beobachten, das auf dem Gang herrschte.

Schon fast taten ihm die Bediensteten leid.

Aber um darauf jetzt näher ein zu gehen, hatte er keine Zeit.
 

Edward war schon lange aus der Tür verschwunden, nach dem seine Eltern ins Zimmer gestürmt kamen.

Schließlich hatte er sich noch um ein Versprechen zu kümmern, dass er seiner kleinen, geliebten Schwester gegeben hatte.

Was hatte er sich da nur auf gehalst?

Es war wie die Nadel im Heuhaufen, nur um Längen schwieriger und schlimmer.

Verflucht seien diese großen, grünen Augen.

Seufzend begab er sich in die Bibliothek, nach dem er noch Feder, Tinte und Blätter zusammen gesucht hatte.

In einem Regal lagen nach Datum sortiert, die ganzen Zeitungen von vor Jahren, herum.

Dort sollte er fündig werden.

Alles waren hoch angesehene Adlige und somit sollten sie doch zumindest einmal in den Zeitungen gestanden haben.

Samantha, welche die Bibliothek führte wusste über alles Bescheid und konnte ihm sicher behilflich sein, dass eine oder andere zu finden.

Danach würde er ein wenig herum Telefonieren, aber zuerst wollte er die schriftlichen Sachen abklappern, um im Vorfeld etwas informierter zu sein, damit man ihn nicht mit falschen Informationen versorgen würde.

Als er die Bibliothek betrat konnte er bereits Samantha ausmachen, welche die Bücher zu ordnen und gerade zu rücken versuchte.

Sie hatte ein strenges Aussehen, war aber eine liebe, ältere Frau.

Ihre Haare hatten einen schönen grau Ton, welche sie zu einem strengen Dutt gebunden hatte.

Ihre Brille, verlieh ihr ein mütterliches Aussehen, welche zum Teil die Fältchen an den Augen versteckte.

Wie auch die anderen trug sie eine Uniform, die sie mit den anderen gleich machte und dennoch unterschied sich ihre von der Länge.

„Guten Abend Samantha.“, begrüßte er sie freundlich, während er die Tür leise hinter sich schloss.

„Guten Abend Herr Edward.“, erwiederte sie genauso freundlich und lächelte ihn warm an.

„Ich bräuchte da mal ihre Hilfe. Ich suche was bestimmtes.“, erläuterte er ohne um schweife.

Schließlich hatte er noch viel vor sich.

„Natürlich, was braucht Ihr denn?“, wollte sie freundlich wissen.

Sofort übergab Edward ihr die Liste mit den Namen.

„Alles über die aufgelisteten Männer“

Sie nickte und fing keine unnötigen Fragen an zu stellen.

Sie wusste, dass sie besser nichts hinterfragen sollte.

Samantha nahm die Liste zur Hand und machte sich daran die einzelnen Zeitungen heraus zu suchen.

„Ich fange mit dem ersten Namen an.“, erklärte sie.

In der Zeit hatte sich der Junge auf einen Stuhl gesetzt und seine Utensilien auf dem davor stehenden Tisch ausgebreitet.

„Hier sind alle Artikel vom Freiherr Jack Harry Clayworth.“, erklärte sie und legte alles auf den Tisch.

Lange hatte er nicht warten müssen, deshalb verstand er sich auch so gut mit Samantha.

Sie machte ihre Arbeit schnell, präzise und ordentlich.

Lächelnd nickte er ihr zu, ehe er sich der ersten Zeitung annahm, nach dem er den Namen noch mal auf Papier geschrieben hatte, damit er Stichpunkte zusammen tragen konnte.

//Mal sehen, was du für einer bist.//, dachte er sich und blätterte sich durch die erste Zeitung, nach einem Artikel des Freiherrns.

Nach kurzer Suche wurde er fündig.

10.12.1879 Jack Harry Clayworth wurde der Adelstitel „Freiherr“ anerkannt

02.04.1880 Freiherr J. H. Clayworth stolzer Besitzer einer Süßigkeiten Fabrik

04.10.1881 Verlobte von Freiherr J. H. Calyworth ermordet worden

Die Frage war nur, warum sie ermordet wurde.

Warum sollte jemand die Verlobte eines Adeligen ermorden?

War es Neid?

So manches mal begann man dumme Taten, in die man aus Eifersucht getrieben wurde.

Ob es hier genauso war oder doch was anderes dahinter steckte?

Dies galt es heraus zu finden.

Vielleicht wusste sein Vater ja was darüber?

Er sollte es auf jeden Fall auch noch mal da versuchen.

In der Zwischenzeit legte Samantha einen weiteren Stapel neben Edward.

„Das ist vom Baron Bradley?“, wollte er wissen.

„Genau. Mehr hatte ich leider nicht finden können.“, damit ging sie wieder.

Nickend nahm er dies zur Kenntnis und nahm sich den Artikel zur Hand, da er eh schon mit dem ersten durch war.
 

Eine Stunde später hatte Edward alles brauchbare auf wenigen Seiten zusammen getragen.

-05.06.1871 Baron James Daniel Jacob Bradley wurde das „Eisauge“ gestohlen

07.08.1876 Baron J. D. Bradleys „Eisauge“ taucht auf unnatürliche Weise wieder auf

Das „Eisauge“ war ein großer Diamant, der die Form von einem Auge und dazu einem wunderschönen Eis blauen Ton besaß.

Daher stammt auch der Name.

Mehr hatte er über ihn auch nicht finden können.

-22.09.1874 Baron Dylan Reeves mit der eigenen Fähre für ein Jahr auf See gestochen

15.10.1875 Baron D. Reeves kehrt wieder nach London zurück

Er scheint wohl die See zu lieben, dass könnte man sich noch durch aus zu Nutzen machen.

-10.04.1878 Freiherr Alfie Leachmann eröffnete ein großes Lokal „zum Schwan“

27.05.1878 Freiherr A. Leachmann heiratet eine britische Adelstochter Maria De Lore

30.01.1880 Die Ehefrau Maria De Lore Leachmann tot aufgefunden

-26.03.1868 Freiherr Riley Brown kauft Bauunternehmen ab

08.10.1870 Freiherr R. Brown Bauunternehmen kurz vor der Pleite

17.05.1871 Freiherr R. Browns Bauunternehmen geht bankrott

24.03.1872 Freiherr R. Brown baut ein Einrichtungshaus auf

28.08.1876 Freiherr R. Brown kurz vor der neuen Pleite

03.03.1877 Freiherr R. Brown heiratet Tochter eines Bauunternehmens

23.11.1879 Freiherr R. Browns Ehefrau starb

Allmählich erschien es Edward immer kurioser, dass bei vielen Männern immer die Frau nach nur einem bis wenigen Jahren verstarb.

Das konnte doch kein Zufall mehr sein.

-Baron Liam Redford

05.12.1877 Baron Liam Redford startet als erfolgreicher Maler durch

-Baron Isaac Diomville

08.11.1879 Baron Isaac Domville eröffnet ein neues Theater mit dem Namen Cagliostro*, einem Stück, dass alle zu Tränen rührte

-Lord Connor Crichton

18.05.1874 Lord Conner Crichton gewann den ersten Preis im Cricket Turnier

-Lord Adam Callum Matthew Everdeen

02.06.1877 Lord AdamCallum Matthew Everdeen brachte ein hoch angesehenen Roman „Venus“* herraus

05.09.1878 Lord A. C. M. Everdeen veröffentlichte „Pellucidar“* was wieder hohen Anklang unter Bevölkerung fand

03.03.1879 Lord A. C. M. Everdeen veröffentlichte sein drittes Werk „Tarzan“*

06.09.1980 Lord A. C. M. Everdeen veröffentlicht sein neuestes Werk „Barsoom“*

-Lord Harrison Cadner

03.07.1872 Lord Harrison Cadner eröffnet eigenes Tanzstudio

06.03.1874 Lord H. Cadner errichtet weitere Studios in England

19.01.1879 Lord. H. Cadners Tanzstudio brennt ab.

-Baron Harvey Harrington

24.04.1877 Baron Harvey Harrington erfolgreichster Komponist Englands

12.06.1879 Baron H. Harrington ein Unfall macht ihn für mehrere Monate spielunfähig und er ist gezwungen mehrere Konzerte abzusagen

-Baron Zachary Fighter

18.10.1879 Baron Zachary Fighter berühmter Philosoph

-Lord Owen Lockwood 9

13.09.1869 Lord Owen Lockwood beeindruckt durch Opern Gesang

26.03.1974 Lord O. Lockwood singt sich weiter in die Herzen der Bevölkerung

30.01.1978 Lord O. Lochwood Stimm Verlust? Beunruhigende Diagnose. Knötchen wurden an den Stimmbändern fest gestellt

Zu meist bildeten sich Knötchen an den Stimmbändern durch eine viel zu Hohe Belastung dieser.

Fast nur Sänger, Theater Schauspieler und andere die viel herum Brüllen müssen, bekamen durch eine Überbeanspruchung der Stimmbänder solche Knötchen, die Operativ entfernt werden müssen, was immer noch hohe Risiken mit sich barg.

-Baron Rhys Jordan

12.11.1876 Baron Rhys Jordan Hobby Fotograf macht Hobby zum Beruf

-Lord Evan Bloomfield

18.09.1879 Lord Evan Bloomfield eröffnet Modelinie

-Lord Louie Patton

01.03.1872 Lord Louie Patton eröffnet eine Bildhauerei

10.08.1876 Lord L. Pattons Bildhauerei verkäuft sich Millionen Fach

-Baron Reece Carter

22.11.1865 Baron Reece Carter Verkäuft Millionen Ölbilder

16.12.1877 Baron R. Carter Ölgemälde verschwinden spurlos

-Freiherr Stanley Warington

27.06.1879 Freiherr Stanley Warrington erfolgreicher Chirurg Englands

-Freiherr Aiden Nixon

13.08.1864 Freiherr Aiden Nixon wird öffentlich als Bischof anerkannt

-Freiherr Dexter Johnstone

19.04.1823 Freiherr Dexter Johnstone englischer Ägyptologe kommt mit neuen Erkenntnissen nach England

-Lord James Woorford

09.09.1863 Lord James Woorford erbt Millionen schweres Unternehmen

21.03.1866 Lord J. Woorford Unternehmen steht kurz vor der Pleite

27.06.1876 Lord J. Woorford steigt mit seinem Unternehmen und neuen Ideen wieder auf

Zufrieden mit seiner Arbeit nickte er.

Jetzt musste er sich noch einen Plan einfallen lassen, wie er vorgehen wollte.

So viele kamen in Frage, die etwas mit der Entführung zu tun zu haben schienen.

Manche konnte er auch eher ausschließen.

Dennoch sollte er sie nicht außer Acht lassen.

Oder vielleicht sollte auch er dem Gastgeber Lord Nightford mal einen kleinen Besuch abstatten.

Schließlich wäre es möglich, dass seine Schwester noch etwas übersehen hatte.

Einen Versuch war es wert oder etwa nicht?

Mit seinem selbstsicheren auftreten ließ der Lord ihm bestimmt freie Hand.

Zumindest hoffte er es.
 

Das Zimmer war ziemlich geschmackvoll eingerichtet, dass musste der Junge Phantomhive zugeben.

Die Beine vom Bett baumeln lassend sah er aus dem Fenster.

Auf dem dahinter liegenden Fenstersims hatte sich ein kleiner Vogel hin verirrt und plusterte sich kurz auf.

Wohl eher hatte er nach Schutz vor dem Schnee treiben gesucht, dass draußen wütete.

In die hinterste Ecke des Sims verkroch sich der kleine Vogel und kauerte sich zusammen.

//Auch wenn es kalt dort draußen ist, ist es immer noch besser als hier drinnen.//, dachte er sich ins geheim.

Erschrocken fuhr der Junge hoch, als er vernahm, wie sich der Schlüssel leise im Schloss drehte und die Tür sich daraufhin langsam öffnete.

„Du bist ja endlich wieder wach mein Kleiner.“, sagte die Frau sanft und schien sich wirklich darüber zu freuen.

„Du hast zwei Tage durch geschlafen.“, verriet sie ihm, nach dem sie hinter sich die Tür wieder verschlossen hatte.

Erschrocken wurde sie mit großen Augen angesehen.

„Ich bin übrigens Amanda. Freut mich dich kennen zu lernen Ciel.“, gab sie lächelnd von sich.

In der Zeit hatte sich Ciel keinen Zentimeter weiter bewegt.

//So lange habe ich geschlafen? Dabei bin ich noch so müde...//, dachte er sich verwirrt.

Musste er dann nicht eigentlich ausgeschlafen sein?

„Oh, wie ich sehe, hast du was getrunken.“, erfreut sah sie das leere Glas an.

„Willst du noch was trinken? Hast du Hunger?“, wollte sie sogleich von ihm wissen.

„Wie dumm von mir. Natürlich hast du Hunger.“, fuhr sie fort.

Ihre dazugehörigen Gesten ließen den Jungen ängstlich zusammen fahren.

Dennoch hatte sie etwas liebevolles an sich, dass er sich auch bald zu Hause fühlen könnte, trotz der verschlossenen Tür und des verriegelten Fensters.

„Lauf nicht weg. Ich komm gleich wieder.“, zwinkerte sie ihm zu, ehe sie das leere Glas mitnahm und wieder aus der Tür verschwand.
 

Geschäftigt lief die Dienstmagd in die Küche und bereitete dem Jungen eine leichte Mahlzeit zu, damit es nicht so schwer in seinem Magen liegen würde.

Dazu machte sie ihm noch einen roten Tee

//Den Verband müsste ich am besten auch noch mal wechseln und baden sollte ich ihn auch noch.//, dachte sie sich.

Schließlich konnte sie den Jungen nicht so verkommen lassen.

Sein letztes Bad schien Ewigkeiten her zu sein.

Voller Tatendrang richtete sie alles hübsch an und ging dann mit dem dekorierten Tablett zu dem Jungen ins Zimmer.

„Ciel? Ich bin es Amanda.“, kündigte sie sich an und betrat leise das Zimmer.

Die Tür schloss sie wieder ab und steckte den Schlüssel in ihre Schürzentasche.

Das Tablett stellte sie auf den Nachttisch und reichte dem Jungen das Essen.

„Hier iss etwas, damit du wieder zu Kräften kommst. Danach baden wir dich und wechseln deinen Verband mal durch einen Neuen aus. Ist das okay für dich?“, wollte sie wissen.

„Machst du das...?“, wollte er mit leiser Stimme wissen.

Lächelnd bejahte sie dies, woraufhin sie ein kleines nicken von ihm bekam.

„Ist okay.“, fügte er mit kratziger Stimme hinzu.

Er war es schon lange nicht mehr gewohnt zu sprechen.
 

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CielForever: Endlich geht’s weiter. Und als kleine Entschädigung habe ich das Kapitel etwas länger gemacht.
 

Levi: Du depp hast zu viele Infos rein gehauen.
 

CielForever: Dass muss man aber nicht unbedingt lesen p.q
 

Levi: Das hättest du den Lesern am Anfang sagen müssen.
 

CielForever: Aber da war ich doch noch nicht mit dem Kapi fertig.
 

Levi: *seufz* Herr lass Hirn vom Himmel regnen *murmel*
 

CielForever: War was?
 

Levi: Nein, gar nichts.
 

Eren: Zum Abschluss gibt es noch kleine Informationen bezüglich den Sternchen oben, was ErenJaeger15 dazu gefunden hatte. Etwas gekürzt, kann man bei Interesse auf Wikipedia nach lesen. Danke für die lang anhaltende Treue und Mitverfolgung dieser FF.

*Tee hinstell*
 

Cagliastro = 27. Februar: Am Theater an der Wien in Wien wird die Operette Cagliostro in Wien von Johann Strauss (Sohn) uraufgeführt. Das Libretto stammt von Camillo Walzel und Richard Genée. Das Stück ist anfangs ein Riesenerfolg, verliert aber mit der Zeit die Gunst des Publikums.
 

Venus, Pellucidar, Tarzan, Barsoom= 1. September: Edgar Rice Burroughs, US-amerikanischer Schriftsteller († 1950)

Tod und Verzweiflung

Wieder einmal ein großes Danke an die neuen Kommentare und die mit der Weile 20 Favo Einträge.

Ich bin überwältigt, dass ihr die FF so dermaßen mit verfolgt, dass ich mich jetzt mal etwas beeilen wollte mit dem nächsten Kapitel.

Vorne weg wollte ich noch sagen, dass Sebbys Auftritt nicht mehr in all zu weiter Ferne stehen wird.

Mit Abschluss dieses Kapis wird wohl der erste Auftritt unseres teuflisch guten, lang ersehnten und heißen Butlers kommen *zwinker*.

Also seid gespannt auf seinen teuflisch guten Auftritt.

Und nun viel Spaß~!

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Langsam begann der kleine Junge zu essen.

Es schmeckte gut und die Frau schien nett zu sein.

Er mochte sie, sie gab ihm ein wenig das Gefühl von zu Hause.

Wie sehr er sich doch wünschte wieder nach Hause kehren zu können.

Tränen sammelten sich in seinen Augen und bahnten sich einen Weg seine Wangen hinunter, bis sie vom Kinn auf seine Hand tropften.

„Was ist los?“, wollte Amanda wissen und strich ihm sanft mit einem Taschentuch über die Wange, welches sie aus ihrer Rocktasche genommen hatte.

„Ich...hck...will wieder nach Hause.“, schluchzte er, ließ das erste Mal seinen Gefühlen freien Lauf, seitdem er gefangen war und klammerte sich an dem Dienstmädchen fest.

Beruhigend strich sie ihm über das Haar und fühlte mit ihm.

Er tat ihr so unendlich Leid.

Es musste was geschehen.

Sie musste ihn hier raus bringen.

Nur wohin?

Sie grübelte eine Weile, ehe sie sich etwas von ihm löste.

„Esst doch erst mal Euren Toast auf, bevor es noch kalt wird und trinkt Euren roten Tee. Danach gehen wir Euch baden.“, meinte sie lächelnd und strich dem Jungen liebevoll mit dem Daumen über die Wange.

Gehorsam nickte er, nachdem er sich etwas beruhigt hatte und aß wie befohlen seinen Toast und trank seinen angenehm warmen Tee aus.

„So ist brav.“, gab sie lächelnd von sich und stellte alles auf das Tablett, damit sie es nachher weg bringen konnte.

Das junge Mädchen stand auf und reichte Ciel ihre Hand.

„Kommt, wir gehen jetzt zusammen ins Bad.“

Wieder lächelte sie ihn freundlich an.

Ciel konnte ihr einfach nur vertrauen und ergriff ihre Hand.

Sie war als einzige nett zu ihm und behandelte ihn so, wie es immer die anderen Erwachsenen auf Feiern seines Vaters getan hatten oder wenn er ihn auf eine solche mitgenommen hatte.

Amanda schloss die Tür auf und trat mit dem Jungen auf den Flur, um ein paar Türen weiter mit ihm ins Badezimmer zu gehen.

Er erkannte es wieder, es war dasselbe, in das der Mann ihn verschleppt hatte um ihn zu waschen.

Panik machte sich in ihm breit.

Er hatte Angst und wollte hier weg.

Es erinnerte ihn zu sehr an diesen Mann.

„Alles ist gut.“, sprach sie ihm zu, ging vor ihm in die Hocke und streichelte vorsichtig seine Oberarme, weshalb er sich anfing zu beruhigen und versuchte nicht weg zu laufen.

„Ich erkläre Euch alles was ich mache.“, versprach sie.

Er glaubte ihr und nickte, damit sie wusste, dass er verstanden hatte.

„Gut. Ich werde Euch erst einmal das Wasser einlassen, bevor ich Euch entkleide.“, fing sie mit ihren Erklärungen an, stopfte den Abfluss zu und drehte den Wasserhahn auf.

Nachdem sie noch eine Bade Essenz hinzu gegeben hatte und die Wanne voll war, wandte sie sich wieder Ciel zu.

„Ich helfe Euch aus den Sachen raus.“, erklärte sie und zog den Jungen langsam aus, ehe er in die Wanne stieg.

Nach Wochen sah seine Haut endlich mal wieder klares, warmes Wasser, sowie auch seine Haare.

Die Wärme tat gut auf seiner Haut und er genoss das Gefühl.

Innerlich zerriss es ihn, als er die warmen Hände Amandas an sich spürte, die ihn sauber wusch.

Wie eine liebevolle Mutter.

Ciel unterdrückte ein Schluchzen und gab sich der Illusion hin, dass seine Mutter bei ihm war und ihn wusch.

Als Amanda Ciel als sauber genug empfand, nahm sie ihn aus der Wanne raus und trocknete ihn ab, ehe sie ihm warme, frische Kleidung an zog.

Diese bestand aus einer langen schwarzen Stoffhose, einem etwas weiteren, langen braunen Pullover und weißen Wollsocken.

„Ihr seht goldig aus.“, sprach sie ihre Gedanken laut aus, richtete das Bad zu ende und brachte Ciel wieder in sein Zimmer, wenn man es denn so nennen mochte.

„Wann darf ich gehen?“, fragte der schwarz blau Haarige zögerlich mit leiser unschuldiger Stimme.

„Ich weiß es nicht.“, gab sie seufzend zu.

„Amanda!?“, rief der Hausherr durch die Flure, auf der Suche nach seiner Bediensteten, die unauffindbar schien, bevor der Kleinere noch etwas hatte erwidern können.

Erschrocken zuckten sie beide zusammen.

„Mein Herr ruft nach mir.“, mit einer kurzen Verbeugung verließ sie den Jungen und trat hinaus zu ihrem Herrn.

Nun war der Junge wieder alleine.

Traurig sah er zum Fenster.

Noch immer tanzten die Schneeflocken zu ihrem eigenen Takt der Musik, ehe sie auf den Boden aufkamen und auf der kalten harten Oberfläche liegen blieben.

Draußen sah es genauso trostlos aus, wie im Inneren.

Er wusste nicht, wie lange er hinaus gesehen hatte, bis sich die Tür wieder öffnete und eine große Gestalt eintrat.

Mittlerweile war es Abend und der Mann vor ihm trug noch immer seine edle Maske, mit der er sein Gesicht zu wahren versuchte.

Angst überkam den Jüngeren und unwillkürlich begann er zu zittern.

Er hatte so gehofft, dass Amanda wieder durch die Tür gekommen wäre, doch dem war nicht so.

„Heute ist es wieder so weit.“, grinste er unter der Maske und schritt auf Ciel zu, ehe er ihn aus dem Bett nahm.

„Sei schön brav.“, sprach er mit ihm, wie mit einem Hund.

Ciel kam sich blöd vor, dennoch überwog die Angst vor dem Unbekannten mehr.

Was wohl dieses mal passieren würde?

Er wollte es erst gar nicht wissen.

Nicht am eigenen Leib erfahren müssen.

Mit jedem Schritt, den sein `Besitzer' tat schlug sein Herz einen Takt schneller.

Was sollte er tun?

Kurz, bevor sie an der Tür zum Keller ankamen, schien sich Ciel aus seiner Starre lösen zu können und fing an herum zu zappeln.

„Lasst mich los! Bitte lasst mich los!“, bat er lauthals und wandte sich in den Armen des Älteren, der Mühe zu haben schien, den Kleineren zu halten.

Es war seine letzte Chance los zu kommen.

Er durfte ihn nicht wieder mit nach unten nehmen.

Nicht wieder diese überaus schrecklichen Dinge mit ihm tun.

Erschrocken sah der Größere auf ihn herab und hielt ihn etwas fester, damit er ihn nicht fallen lassen würde.

„Was ist nur mit dir los?“, wollte er überrascht wissen.

Somit bemerkte der Mann nicht, wie Amanda sich von hinten anschlich.

Ciel hörte nur noch ein lautes Krachen und wie etwas zu Bruch ging.

Schmerzhaft fiel Ciel auf den Teppichboden und hatte gerade noch Glück gehabt, die Scherben der teuren Vase verfehlt zu haben, welche Amanda ihrem Herren über den Kopf geschlagen hatte.

Erschrocken sah sie ihren Herrn an und dann zu Ciel.

„Lauf!“, befahl sie ihm, ehe Sie ihren Herrn fest hielt, der gerade wieder auf die Beine zu kommen versuchte.

Mit geweiteten Augen fuhr Ciel hoch und rannte so schnell er konnte zum Ausgang der Villa.

Ein Schrei ertönte, der nur von Amanda kommen konnte.

Ciel hatte Angst und wusste nicht, was er tun sollte.

Sollte er zurück laufen und Amanda helfen?

Doch was sollte er schon ausrichten können?

Er war viel zu schwach, als dass er gegen den großgewachsenen Mann ankäme.

Unentschlossen hatte er die Tür einen Spalt geöffnet.

Ein kalter Wind blies ihm seine Haare ins Gesicht, als er sich ein letztes Mal umdrehte.

Erneut weiteten sich seine Augen, als er Amanda, mit geschlossenen Augen, auf dem Boden liegend vorfand.

Eine rote Flüssigkeit hatte sich um ihren Körper gebildet, welche sich immer weiter in den teuren Stoff des Teppiches fraß, welcher zuvor noch Blütenweiß gewesen war.

Die Flüssigkeit verhieß nichts gutes, soweit er wusste.

Tränen sammelten sich in seinen blauen Augen.

„Amanda...“, flüsterte er.

Er wusste, dass er ihr nicht mehr helfen konnte und doch wollte er zu ihr.

Dennoch verspielte er sowohl seine letzte Chance hier wieder lebend raus zu kommen.

Sie hatte es für ihn getan und ihr Leben dafür aufs Spiel gesetzt.

Zwiegespalten starrte er auf den leblosen Körper.

Tränen liefen seine Wangen hinunter.

Leise wimmernd umklammerte er seinen Körper und umarmte sich selbst.

„Amanda.“, schrie er schon fast den Namen einer lieb gewonnen Person, die nicht mehr auf Erden weilte.

Er hatte sie ins Herz geschlossen und der Mann hatte sie umgebracht, weil sie ihm helfen wollte.

Der kleine Körper sank zu Boden.

Schluchzend verschwamm seine Sicht zusehends.

Er musste hier raus.

Er wollte nicht länger an diesem grausamen Ort bleiben.

Sein Körper fühlte sich bleischwer an und er schien kaum noch die nötige Kraft aufbringen zu können, um aufzustehen.

Wie in Trance richtete er sich dennoch auf, öffnete erneut die große schwere Tür und lief hinaus.

Er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, wie lange er dort gesessen hatte, ehe er aufgestanden war und warum der Mann ihn noch nicht gepackt hatte.

Waren es wenige Sekunden bis zu seiner unterbewussten Entscheidung gewesen oder waren es gar mehrere Minuten.

Er besaß kein Zeitgefühl mehr und rannte zum Tor, das ihn noch als Letztes gefangen hielt.

Stolpernd erreichte er es.

Er spürte kaum noch seine Füße, als er das Gatter erreichte und seine kleine, von der Kälte taub gewordene Hand die Klinke umfasste und herunter drückte, diese nach hinten zog und aus dem Garten lief.

Er hatte es geschafft.

Nicht wissend wo lang er musste sah er sich um.

Links sowie rechts kam ihm nichts bekannt vor.

Er wusste nicht wo er war und wo er hin musste, um nach Hause zu gelangen.

Was sollte er tun?

Verzweifelt lief er nach rechts, um sich unter die umher laufenden Menschen zu mischen, als eine Hand nach seinem Handgelenk griff und ihn davon abhielt.

Erschrocken sah er zu der großen Hand, ehe er erneut in das Maskierte Gesicht blickte.

„Na na na, wohin denn so schnell mein Kleiner?“, fragte er ihn lächelnd, was etwas grausames an sich hatte, ehe er ihn mit sich zurück ins Innere der Villa zog.

Ciels Herz schlug ihm bis zum Hals und schiere Panik ergriff von ihm Besitz.

Nicht einmal mehr zum Wehren war er fähig und ließ sich erneut in die Höhle des Löwen ziehen.

Wütend legte der Mann einen schnellen Gang im inneren der Villa ein, sodass Ciel kaum mithalten konnte mit seinen kurzen Beinen.

Keuchend sah er zu dem schlecht gelaunten Mann auf.

Bevor der Maskierte die Treppen runter lief, packte er den Kleineren um die Taille und trug ihn so runter.

„Meine Herrschaften entschuldigt die lange Wartezeit. Es kann sofort los gehen.“, erklärte der Mann lächelnd, ehe er Ciel auf dem, ihm bekannten, Tisch legte und ihm erneut die Fesseln an die Hand- und Fußgelenke befestigt wurden.

„Blut wird mit Blut vergolten.“, mit diesen Worten, nahm er das Messer aus der Hand des neben ihm stehenden Mannes, welcher eine schwarze Kutte trug, die Mütze tief ins Gesicht gezogen hatte und hielt dieses über Ciels Körper, ehe er damit begann ihm unzählige Schnittwunden zu zufügen.

Ein lauter Schrei entfuhr der Kehle des Jüngsten, als er einmal etwas tiefer an der Seite hin stach.

Es tat so unbeschreiblich weh.

//Mutter, Vater, bitte holt mich hier raus.//, bat er verzweifelt.

Er wollte und konnte das alles nicht mehr aushalten.

Was hatte dieser gemeine Kerl noch alles mit ihm vor, bis er endlich mal zufrieden war?

„Bezahle das Geopferte Blut.“

Wieder stach er zu, erneut schrie der kleine Junge auf, während im unaufhaltsam immer mehr Tränen die Wangen hinunter liefen.

//Ich will und kann nicht mehr. Sie sollen aufhören. Es tut so weh. Ich würde alles tun, um ihnen meinen Schmerz heim zu zahlen, damit sie wissen, wie ich mich die ganze Zeit gefühlt habe. Sie sollten doch nur einfach damit aufhören!//, dachte der Junge mit zusammengepressten Augen.

Er zog und zerrte an den Ketten, die ihn an Ort und Stelle hielten.

Erneut scheuerten sie an den Gelenken, bis diese erneut anfingen zu bluten.

Und wieder fragte er sich, warum sie das alles mit ihm taten.

Wozu sie ihm solche Schmerzen zukommen ließen.

Warum sie sein Leben so zerstören mussten.

Doch sie würden nicht antworten und weitermachen, dass wusste er schon jetzt.

Sein Hals tat vom Schreien weh.

Warum half ihm keiner?

Beführworteten sie alle, was er da mit ihm tat?

Fanden sie es richtig?

//Hilf mir doch jemand. Irgendjemand!//
 

Nachdem sich Edward raus geschlichen hatte, da eh alle damit beschäftigt zu sein schienen, alles rückgängig zu machen und sich um seine Schwester zu sorgen, hatte er sich auf sein Pferd geschwungen und auf den Weg zu Lord Nightford gemacht.

Seine Abwesenheit würde sowieso in diesem Durcheinander keinem auffallen.

Nach einem kurzen Ritt kam er an der düster aussehenden, eingezäunten Anwesen an.

Mehr glich es einem Gruselhaus, als einer Villa, eines reichen, edlen Mannes.

Es lag abseits der Zivilisation.

Es behagte Edward gar nicht, dass seine Schwester hier gewesen war, um diesen kleinen Phantomhive zu suchen, den er sowieso nie hatte ausstehen können.

Dennoch würde er sich bei der Suche viel Mühe geben, Elisabeths wegen.

Er hatte wirklich vor den Jungen zu finden.

Hoffentlich kam er bis dorthin nicht schon zu spät.

An einem nahen Baum band er seinen Hengst fest, ehe er auf das schwere Tor zu schritt und es auf schob.

Mit einem lauten quietschen gab es nach und den Zutritt in den Garten frei.

//Na, wenn der Hausherr das nicht mal gehört hat.//, dachte er sich und schloss es hinter sich wieder, ehe er den gepflasterten Steinweg entlang ging.

Es sah alles trostlos und verlassen aus.

Augenblicklich fühlte er sich unwohl und beobachtet.

Ein eiskalter Schauer fuhr ihm über den Rücken.

Hier stimmte was nicht.

Dennoch schritt er immer weiter auf den Eingang zu und schluckte einmal hart, um den Klos im Hals loszuwerden, ehe er gegen die Tür, mit dem vorgesehenen Türanklopfer, klopfte.

Unwohlsein machte sich in ihm breit und am liebsten wäre er augenblicklich auf dem Absatz umgekehrt und zu seinem Pferd gelaufen, um wieder nach Hause zu reiten.

Mit einem eben so lauten quietschen, wie es zuvor das Gartentor getan hatte, öffnete sich ihm die schwere Eingangstür und gab nur Schwärze frei.

//Wie ein Geisterhaus.//, schoss es ihm durch den Kopf, ehe er langsam einen Schritt ins Innere tat.

„Hallo?“, rief er in die Finsternis.

Hatte ihm nicht jemand geöffnet?

Ein Kerzenleuchter bog um die Ecke, ehe er den Mann dahinter erkennen konnte.

Langsam schritt er auf den Gast zu.

„Guten Tag, werter Herr. Ich bedaure, der Herr ist zur Zeit nicht im Hause.“, begrüßte ihn der Mann.

„Wie bedauerlich.“, seufzte Edward:“Dabei bin ich extra diesen weiten Weg hier her geritten, um mit ihm etwas wichtiges zu besprechen.“

„Da hätten sie sich wirklich vorher telefonisch angekündigt mein Herr. Aber, verzeiht die Frage, seid ihr nicht noch etwas zu Jung?“

„Papalapap, das Alter spielt in diesem Falle überhaupt gar keine Rolle. Wann reist ihr Herr denn wieder an?“, wollte er sogleich wissen, er musste mit ihm sprechen.

„Noch heute Abend, ihr scheint Glück zu haben. Darf ich Euch in der Zeit einen Tee anbieten?“

„Sehr gerne.“, gab er mit einem Nicken von sich, ehe er dem Butler hinterher lief.

Nur warum brannte hier kein Licht?

Warum wurde nicht einmal das Licht für einen Gast angemacht?

Ohne den Butler würde er sich noch glatt verlaufen.

War das Sinn und Zweck des Herrn, damit keiner seiner Opfer entkommen konnte?

Dann musste er wahrlich der Entführer sein oder wer ließ seinen Butler, sowie Gäste im dunklen herum irren?

Nach nur wenigen Minuten stand Edward in einem Esszimmer.

Alles war in einem schwarz und weiß gehalten.

Hier und da leuchtete ihm etwas blaues entgegen.

„Die blauen Elemente wirken willkürlich in dem Raum platziert.“, bemerkte der Gast murmelnd.

„Seine neue Lieblingsfarbe, zu schwarz und weiß.“, gab der Butler lächelnd von sich.

//Hatte Ciel nicht auch blaue Augen?//, schoss es ihm durch den Kopf.

„Wie kam es dazu?“

„Er erhielt einen besonders schönen Gegenstand, mit dem schönsten und reinsten blau, dass er je gesehen hatte.“, erklärte er.

„Na das würde ich jetzt doch auch mal gerne sehen.“, gab er in gespielter Begeisterung von sich.

Alles sprach dafür, dass es um Ciel ging.

„Ich bedaure, aber zur Zeit befindet sich dieser Gegenstand nicht mehr in dem Besitz des Lords.“, gab er zu und stellte eine Tasse Tee vor den jungen Mann.

Der Butler hatte vom letzten Besuch einer jungen Lady dazu gelernt und alles was er brauchte vorbereitet, bevor der Gast geklopft hatte.

Die verblüffende Ähnlichkeit hatte ihn in Vorsicht wallten lassen.

Noch einen weiteren Fehltritt hätte ihm sein Herr nicht verziehen.

Dankend nahm Edward die Tasse entgegen und trank einen Schluck daraus.

„Ein erstaunlich guter Tee. Wie war noch gleich dein Name?“, wollte er wissen.

„Verzeiht, nennt mich doch bitte Luce.“, gab er mit einer Verbeugung von sich.

„Luce? Ein ungewöhnlicher Name.“, bemerkte der Gast skeptisch.

Ob dies sein richtiger Name war oder ein bloßer Spitzname, konnte er nicht festlegen.

Da fiel ihm ein, dass er sich selbst noch nicht vorgestellt hatte.

„Und mein Name ist Lord Edward Myleight.“

„Sehr erfreut.“, gab der Butler mit einer Verbeugung von sich.

„Um.... was für einen Gegenstand handelt es sich denn, der dem Lord so lieb und teuer war, dass er nach diesem auf eigene Faust sucht?“, fragte Edward so mehr nebenbei und tat auf desinteressiert.

„Woher nehmen Sie die Annahme, dass er auf der Suche danach ist?“, wollte der Ältere wissen.

„Was einem lieb und teuer ist sucht man doch und außerdem kam mir da auch so einiges zu Ohren.“, lächelte der Junge spitzbübisch.

„So so, dann scheinen Sie ja bestens informiert zu sein.“, lächelte der Mann in schwarz weiß.

„Dennoch braucht man Bestätigung. Und ich habe aus einer zuverlässigen Quelle erfahren, dass es sich bei dem Gegenstand um niemand geringeren als den Kleinen Ciel Phantomhives handelte. Dem ist doch so oder? Leugnen ist zwecklos.“

Für einen kleinen Sekundenbruchteil hatten sich die Augen des Butlers geweihtet, ehe er sich wieder zur Ruhe rufen konnte.

Sollte er dem Lord die Wahrheit sagen?

Sie hatten schon zu vielen erzählt, dass sich der junge Phantomhive, der letzte Erbe dieser, in seinen Fängen befunden hatte.

Erst vor kurzem hatte sein Herr es der Verlobten des Jungen gebeichtet.

Und außerdem wusste noch eine ganze Liste der Lordschaft Bescheid, welche sie hatten zum Stillschweigen bestechen müssen, nachdem der Junge verschwunden war.

Es hatte mächtigen Ärger gegeben, da Luce nicht hatte besser aufpassen können, wer sich alles Zutritt verschafft hatte.

Woher er wusste, dass es ein Fremder gewesen sein musste?

Schließlich lagen am Morgen alle Gäste verstreut im Raum und keiner schien zu fehlen.

„Ich befürchte da irrt ihr Euch. Wer hatte Euch solch eine Märchen Geschichte zu Ohren kommen lassen?“, leise lachte der Butler, um seine Lüge zu überspielen, was Edward jedoch nicht entging.

„Und wenn nicht? Vielleicht hatte er Dich ja extra nicht ins Bilde geführt und lässt dich noch immer im Dunklen tappen. Ich wollte lediglich meine Hilfe anbieten. Ich wäre bereit, für mein eigenes Vergnügen auf Jagd zu gehen und den Jungen zu finden. So als kleines Spiel, zum Zeitvertreib.“, bot der Blonde geschickt an.

„Wenn Ihr tatsächlich dazu bereit sein solltet, meinem Herrn zu helfen, was auch immer er da wirklich suchen mag, was würdet Ihr als Gegenleistung verlangen?“, wollte er in Erfahrung bringen.

„Nichts. Ich hätte meinen Spaß und würde diesen Gegenstand einmal zu Gesicht bekommen. Es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, den letzten Erben der Phantomhives nicht einmal persönlich sehen zu wollen. Mehr verlange ich nicht.“, stellte der Gast fest und besah sein Gegenüber abwartend.

„Ich werde, so bald mein Herr wieder eintrifft mit ihm Rücksprache halten müssen. Aber ich bin sicher, dass er Euer Angebot zu schätzen weiß.“, erwiderte er lächelnd.

„Da bin ich mir sicher.“, lächelte Edward, nahm seine abgekühlte Tasse zur Hand und nahm einen Schluck des beruhigenden Tees zu sich.

Der Butler schien ein Meister der Kunst des Teekochens zu sein, wie er feststellte.

Noch nie hatte er einen so guten Tee genießen dürfen.

Was wohl sein Geheimnis war?

So wartete er noch die wenigen Stunden bis zum Abend und hatte sich noch weiter mit Tee und dazu noch Gebäck bedienen lassen.

Zeitung hatte er ebenfalls bekommen, damit es ihn nicht so langweilen würde, nur mit dem Butler des Hauses zu sprechen.

Aus diesem war auch nichts mehr raus zu bekommen, weshalb er es schlussendlich bleiben ließ.

Er würde nichts mehr erzählen und lächelte nur noch, wenn er mit ihm sprach.

Es ermüdete ihn und bevor er sich dem eigentlichen Gespräch, dank Müdigkeit, nicht mehr stellen konnte, ließ er es lieber bleiben und schwieg, sowie auch sein Gegenüber.

Nach einer schier endlos langen Zeit war ein Quietschen zu vernehmen.

Wie zuvor zu erwarten war, konnte man es bis nach drinnen hören.

„Mein Herr.“, murmelte der Butler und verschwand mit dem Kerzenleuchter in der Dunkelheit, um seinen Herrn zu begrüßen.

Es roch gut in der Villa, der Butler schien in der Zeit gekocht zu haben, als Edward selbst Zeitung gelesen hatte.

//Endlich.//, dachte der Blonde sich.

Hätte er noch länger warten müssen, wäre er wohl bald im sitzen eingeschlafen.

Er lauschte in die Dunkelheit.

Der kleine Lichtkegel, der zuvor noch zu sehen war, war gänzlich von der, in der Villa herrschenden Finsternis, verschluckt worden.

Er konnte kaum einen Meter aus dem Raum sehen, ohne, dass seine Augen sich in dem Schwarz verloren.

Noch immer blieb es stock dunkel.

Nicht einmal für seinen Herrn schien er das Licht anmachen zu wollen.

Ob das Licht in dem großen, langen Eingangssaal wohl kaputt war?

Hatte er kein Geld, damit er es hätte reparieren können?

Wie ungewöhnlich.

Innerhalb kürzester Zeit, noch am selben Tag hätten seine Eltern das Licht wechseln lassen, damit keiner der Bediensteten, egal wie gut sie sich auch auskannten, irgendwo durch dunkle Räume hätten irren müssen.

Es wäre Ihnen unsagbar peinlich gewesen, so Gäste zu Empfangen, ohne sich mindestens tausend mal zu Entschuldigen und recht zu fertigen.

Nach einigen schier endlosen Minuten, erschien der Lichtkegel wieder in seinem Sichtfeld und wurde immer größer, bis der Butler wieder in den Raum trat, gefolgt von seinem Herrn.

„Guten Tag, ich bin Lord Nightford, ich wurde von Luce in Bilde gesetzt, was Euren Besuch angeht.“, stellte der rundliche Mann sich vor.

„Guten Tag Lord Nightford, mein Name ist Lord Edward Myleight.“, stellte auch er sich vor und reichte seinem Gegenüber die Hand, als er diese entgegen gestreckt bekam.

„Sehr erfreut.“, gab der kleine Mann von sich und setzte sich seinem Gast gegenüber.

„Um was für einen Gegenstand handelt es sich denn genau?“, versuchte der junge Mann es erneut.

Er wollte sein Vertrauen und ihn soweit, wie möglich ausquetschen.

„Um niemand geringeres, als Ciel Phantomhive. Sagt, wie habt ihr vor ihn zu finden?“

//Ich wusste es doch.//, dachte er sich in sich hinein grinsend.

„Ich werde als erstes alle Gäste einzeln aufsuchen, aber zu aller erst muss ich mich in der Villa umsehen, um mir ein grobes Bild zu verschaffen. Wo war er zuletzt? In welchen Räumlichkeiten hatte er sich befunden?“, erklärte er sachlich und ließ sich seine wahren Absichten nicht anmerken.

„Nun gut, ihr habt freie Hand. Solltet ihr ihn finden, wird er sich noch am selben Tag wieder in meinem Besitz befinden. Ich möchte über alles mögliche aufgeklärt und informiert werden.“, forderte der Lord.

„Aber natürlich.“, gab Edward lächelnd von sich.

„Lasset die Spiele beginnen.“, grinste er.

„Nun gut, Luce führ den jungen Mann doch bitte nach dem Abendmahl durch die Villa.“, bat er, ehe er fortfuhr:„Mit leerem Magen kann man schließlich nicht denken. Ihr habt doch gewiss Appetit oder?“

„Natürlich, ich bin weit gereist.“, gab er nickend von sich und lächelte seine Lordschaft gespielt freundschaftlich an.

„Weit gereist sagt ihr?“, hackte der Hausherr interessiert nach.

„Sehr wohl. Ich komme extra aus Wolverhampton Ecke Snow Hill angereist, um mit Euch zu sprechen.“

„Warum riskiert ihr nur eine solch weite Reise und das ohne mich vorher darüber zu informieren, damit sich die Reise auch lohnt?“

„Da habt ihr gewiss recht. Es war töricht und ziemlich ungeplant. Die Aufregung hat mich wohl etwas kopflos gemacht. Aber immer hin bin ich noch Jung und kann gewiss noch einiges lernen, wie von einem Mann, wie Euch, vehrerter Lord.“, gab der jüngste lächelnd von sich.

Lachend klopfte der stämmige Mann auf den Tisch, ihm gefiel Edward immer besser.

„Dann bring uns was zu essen, Luce.“, befahl er.

„Sehr wohl mein Herr.“, mit einer Verbeugung ging er aus dem Raum und kam kurz darauf mit dem Essen wieder, welches er vor die beiden Herrschaften stellte.

„Dann wünsche ich Euch beiden einen guten Appetit, meine Herren.“, mit einer weiteren Verbeugung zog er sich zurück und ließ sie augenscheinlich alleine.

Doch wusste er, dass er irgendwo im Schatten stand und ihn beobachtete.

Genüsslich fing der Hausherr zu speisen an.

„Vorzüglich.“, lobte er das Essen, welches sein Butler auf die Schnelle gekocht hatte.

Da Edward nicht unhöflich sein wollte, hatte er das Essen nicht abgelehnt und fing auch an, das erste Stück in seinen Mund zu schieben.

Und er musste wahrlich zu geben, dass es eine Wohltat für den Gaumen war, genauso wie der Tee.

„Ausgezeichnet.“, lobte auch er dieses Mahl.

Wer war dieser Mann?

Er schien alles Perfekt zu können.

Er hatte nicht einmal mit bekommen, dass er zum Kochen verschwunden war.

Wie machte er das bloß?

Edward musste aufmerksam bleiben und durfte ihm nicht trauen.

Genüsslich aß er weiter, bis er satt war.

Augenblicklich kam Luce zu den beiden herüber, als auch sein Herr fertig war.

Schweigend nahm er die Teller weg und brachte ihnen beiden den Nachtisch.

Obwohl der Jüngere kaum mehr einen Bissen herunter brachte probierte er von dem Nachtisch.

Allein schon das Aroma war wahrlich einzigartig.

//Einfach nur köstlich.//, schoss es ihm durch den Kopf.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte er auch den Nachtisch herunter bekommen, den er einfach nicht so hatte stehen lassen können.

„Ich hoffe ihr seid für alles Weitere gestärkt.“, meinte sein Gegenüber, während Luce auch die Teller vom Tisch entfernte.

„Aber gewiss doch. Es war ausnahmslos köstlich, was Euer Butler da gezaubert hat.“, erwiderte Edward freundlich.

Lächelnd nickte der Hausherr.

„Das freut mich doch. Luce führ unseren Gast doch bitte durch alle Räumlichkeiten. Auch den Keller. Wisst ihr, dort hatte er sich befunden, an dem Tag, als er verschwand.“, erläuterte er, ehe er noch etwas hinzufügte:“Ach und Luce, wenn ihr dort runter geht würde ich gerne mitkommen.“

„Verstanden Sir.“, mit einer Verbeugung gab der Butler zu verstehen, dass er dem Folge leisten würde und schritt mit einem Kerzenleuchter voran, um den Gast herum zu führen.

Warum das Licht erneut nicht angemacht wurde war ihm unklar.

Aber eines stand fest, so konnte er sich kaum gründlich umsehen, ohne die Angst zu haben, etwas zu übersehen.

Er traute dem Lord nicht.

Was für ein Mann war er, wenn er ein kleines Kind runter in den Keller nahm?

Jeder wusste, dass Ciel nicht gesund war und die Eltern um jede Erkältung bei ihm bangen mussten.

Es war nie sicher, ob er dann noch den nächsten Tag erleben würde.

Ob es noch Hoffnung gab?

Oder war er schon tot?
 

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Sebastian: Was genau gedenkt ihr da zu tun?
 

CielForever: Wie meinen? *unschuldig frag*
 

Sebastian: Ich kann es kaum erwarten das nächste mal auf zu tauchen und ich warne Euch, wenn mein Herr bleibende Schäden davon trägt wird es Euch mehr als nur leid tun. *gespielt lächelnd sag*
 

CielForever: *angst hat*
 

Sebastian: Beehrt uns doch bald wieder *verbeug und Gebäck, sowie Tee hin stell*

Die Freiheit

Hey, vielen Dank für die neuen Favo Einträge.

Als kleines Dankeschön geht es heute endlich weiter mit der FF und ein lang ersehnter Auftritt steht auch bevor.

Bin sehr gespannt wie es bei Euch ankommt.

Und nun viel Spass hierbei~

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Ein Klacken hoher Schuhe hallte laut durch den dunklen Raum und ebenso dunkel von den Wänden wieder, welches nach wenigen, langsamen Schritten auch wieder verstummte.

Es war nebelig im Raum geworden und das einzige, was man sehen konnte, waren die schwarzen Stiefel des Neuankömmlings, ehe er die Augen auf schlug und unnatürlich rote Augen zum Vorschein kamen.

Erschrocken wichen die Männer einen Schritt zurück.

"Wer bist du?", wollte der Besitzer des Jungen wissen und bemühte sich darum, eine feste Stimme erklingen zu lassen.

Immerhin war er der Hausherr und sollte somit auch wissen, wer sich Zutritt zu seinen Räumen verschafft hatte.

Er durfte jetzt keine Angst oder gar Schwäche zeigen, dass war für so manchen ein Untergang.

Mit großen Augen wurde der Fremde angesehen und keiner wusste, wie er herein gekommen sein mochte.

Keiner wagte sich sonst die Stimme zu erheben.

Sie hatten alle Angst vor dem Unbekannten, der noch immer von einem dichten Nebel umhüllt war.

Die Tür war ihres Wissens nach abgeschlossen worden.

"Hilf mir.", bat der kleine Junge ängstlich und mit Tränen verschleierten Augen, während sein Körper unkontrolliert zu zittern begann, ihm war egal, wer der Mann war.

Egal, weswegen er hier war und was er noch mit ihm anstellen würde.

Hauptsache er käme von diesem bösen Mann weg, mehr wollte er nicht.

Er hoffte nur auf Hilfe, egal von wem.

Also, warum nicht bei dem fremden Mann sein Glück versuchen?

Zu verlieren hatte er eh nichts mehr.

"Was für ein junger Herr.", gab die eingehüllte Gestalt belustigt von sich, während sich seine rost roten Augen auf den Jüngsten in der Runde konzentrierten.

Seine Pupillen waren zu katzenartigen Schlitzen geformt und genauso katzenartig und elegant konnte sich der große Mann auch bewegen.

Ein selbstgefälliges Grinsen konnte er sich nicht verkneifen, was eine Reihe an schneeweißen Zähnen frei gab, als er ihn in dieser prekären Lage vorfand.

"Dennoch muss ich dich vorher fragen, ob es wirklich dein sehnlichster Wunsch ist, den Vertrag mit mir zu besiegeln.", sein Grinsen blieb bestehen, so wusste er doch bereits, welche Antwort er erhalten würde.

"Ja, bitte hilf mir!", rief der Junge verzweifelt.

Ein dunkles Kichern war zu vernehmen.

Ganz wie er es erwartet hatte.

Endlich würde er wieder eine Seele bekommen.

"So sei es. Ein Wunsch im Tausch deiner Seele.", erklärte er.

Als er in die klaren blauen Augen des verängstigten Jungen sah, entdeckte er noch weit aus mehr, als bloße Angst.

Er fand einen starken Willen zu leben und sich an seinen Peinigern zu rächen.

Das könnte noch lustig werden, so sollte das Spiel doch beginnen.

Schon jetzt verspührte er ein unbendiges Interesse an dem Jungen und war sich sicher, dass er auf seine Kosten kommen würde.

Mit langsamen anmutigen Schritten setzte er seinen Weg zu dem Jungen fort, während die Männer noch einige Schritte zurück setzten.

Die Angst ließ sie ihren Verstand verlieren und wie verängstigtes Wild handeln.

Um seinem neuen Herrn möglichst viel Macht zu verleihen und um den Vertrag vollständig zu besiegeln, streckte er seine Hand aus dem dichten, weißen Nebel heraus und bedeckte damit das rechte Auge des Jungen.

Keiner der Anwesenden schien in der Lage zu sein, irgendwie zu reagieren und alle blieben wie versteinert stehen.

Zu groß war die Angst vor dem Unbekannten.

Erschrocken wollte der blau schwarz Haarige zurück weichen, wenn er nur gekonnt hätte.

Durch den geöffnetten Mund zog er scharf die Luft ein, ehe sich ein unglaublicher Schmerz in sein Auge ein brannte, sodass er laut auf schrie.

"Nun befehlt mir, was soll ich tun?", verlangte er, als er seine Hand aus dem Gesicht des Kleinsten nahm und wenige Schritte zurück trat.

In einer fließenden Bewegung kniete er sich vor seinem neuen Herrn nieder und wartete auf dessen Befehl, wobei er sich mit einem Knie auf dem Boden abstützte und die Hände jeweils elegant auf seine Brust und die andere auf seinem Rücken ruhen ließ.

Blut rann aus dem geschlossenen Auge des Jungen die Wange hinunter, wie Tränen, ehe er die Augen öffnete und ein lila aufleuchtendes Pentagramm frei gegeben wurde.

"Mach mich los und befreie mich aus den Händen dieses Mannes.", befahl er entschlossen und besah dabei den Mann mit der goldfarbenen Maske, welcher noch immer das blutige Messer in den Händen hielt.

"Aber, aber. Habe ich dich nicht stehts gut behandelt?", wollte er versöhnlich wissen und lächelte dabei freundlich, während er wenige Schritte und mit einer schlichten Geste auf den Kleinen zu kam.

"Wie Ihr wünscht.", mit diesen Worten lösten sich die Ketten mit einem leisen Klicken und gaben den Jungen frei, ohne dass der Mann überhaupt etwas gemacht zu haben schien.

Verwundert nahm er seine Hände aus den offenen Ketten und rieb sich die geschundenen Handgelenke.

Jede Bewegung tat ihm unglaublich weh.

Sein ganzer Körper schien wie gelähmt und war kaum mehr bewegungsfähig.

Sachte nahm der Retter den Jungen auf die Arme, ehe er ihn aus dem Anwesen trug.

Keiner folgte dem unheimlichen Mann, obwohl er elegant und langsam den Gang entlang schritt und ließen ihn passieren.

Nicht einmal drehte sich die in Nebel gehüllte Gestalt um, mit dem Wissen, dass ihm keiner folgen würde.

Doch was Ciel nicht wusste, war, dass dieser Mann alle samt in der Bewegung gefangen hielt und sie in ihrer derzeitigen Position zu verharren gezwungen waren.

//Verdammt was ist das bloß?//, dachte sich der Mann mit der goldfarbenen Maske und versuchte sich unter viel Anstrengung zu bewegen.

Doch brachte es nichts.

Es schien zwecklos.

Ciels Herz schlug so schnell, dass er glaubte, dass es jeden Moment aus seiner Brust zu springen drohte.

"Was tust du da?! Warum hast du ihn verschont?! Er sollte leiden!", keifte der jüngste los, als er sich wieder gefasst zu haben schien und sie durch den Schnee liefen.

Wütend blieb der Mann stehen und ließ seinen derzeitigen Herrn in das kalte weiß fallen, welcher daraufhin einen kurzen erschrockenen Schrei von sich gab, ehe der Größere sich zu ihm hinunter beugte und das Gesicht des Jungen in seine Hand nahm, um ihn dazu zu zwingen ihn an zu sehen.

"Was für ein verzogenes Gör Ihr doch seid. Das war NIE ein Befehl gewesen. Ich führe nur Befehle aus. Und darum wagt es Euch noch einmal mich in Frage zu stellen.", wütend funkelte der Mann Ciel an und ließ ihn zum Schluss verächtlich los, ehe er sich zu seiner vollen Größe aufrichtete und ebenso verächtlich auf ihn hinab sah.

Was hatte er sich da nur für ein Gör aufgebunden.

Auch wenn der Junge ein Interesse in ihm geweckt hatte musste er wohl erst einmal klar stellen, was seine Position war.

Er führte exakt die Anweisungen aus, die ihm aufgetragen wurden.

Mehr nicht.

Mit ihm durfte er sich die nächste Zeit noch herum schlagen, wenn er nicht schon vorher die Nerven mit ihm verlor und ihn versehentlich umbringen würde oder vorzeitig seine Rache ausüben würde, um den Quälgeist wieder los zu werden.

"I-ich hab ja v-verstanden.", gab er leise zitternd von sich, umklammerte sich selbst und sah zu Boden.

"Ihr friert ja.", bemerkte der Mann überrascht und wusste nicht, was er tun sollte.

In den Jahren hatte er ja ganz vergessen, dass Menschen Empfindungen wie Kälte und Hitze gar nicht gut vertrugen.

Er konnte nicht auch noch ein krankes Kind an der Backe gebrauchen, wobei der Junge ja jetzt schon unausstehlich war.

Wie schlimm er werden konnte, wenn er krank war, wollte er erst gar nicht heraus finden.

"Habt Ihr einen Wohnsitz?", wollte der in schwarz gekleidete Mann wissen.

Kurz nickte der Junge und besah sich die so interessant gewordenen Schneekristalle genauer.

"Ja, aber er brannte nieder.", fügte er flüsternd hinzu, umklammerte sich fester, sodass seine Knöchel weiß hervor traten und schloss die Augen, wobei er seine Augenbrauen trauernd zusammen gezogen hatte.

Die Bilder spielten sich vor seinem inneren Auge erneut ab, wie er seine Eltern und das ganze Haus hatte brennen sehen, der Tag an dem er alles verlor.
 

~Rückblick~

Ciel hatte im Wohnraum mit seinen Sachen gespielt und gelacht, wenn seine Eltern zu Hause waren verbrachte er immer die meiste Zeit bei ihnen, anstatt in seinem Zimmer zu spielen.

Denn es kam selten vor, dass sie mal länger Zeit für ihn hatten oder sie einfach da waren.

Schon am darauf folgenden Tag sollte seine Verlobte zu Besuch kommen.

Elisabeth war ein sehr nettes Mädchen und er mochte sie von ganzem Herzen, sie war eine tolle Spielgefährtin.

Lachend sah der Junge zu seinen Eltern auf, welche das Lächeln erwiederten.

Ein lautes Krachen war von draußen zu vernehmen, was Ciels Vater von seinem roten Sessel hatte auf springen lassen.

"Ciel, geh hoch in dein Zimmer.", befahl er seinem Kind.

Erschrocken sah der blau, schwarz Haarige auf.

So kannte er seinen Vater nicht.

Warum war er auf einmal so ernst?

Und warum sollte nur er gehen?

"Bitte tu, was er sagt.", bat seine Mutter ihn beängstigt und dennoch versuchte sie ihren Sohn warm an zu lächeln.

Erschrocken sprang der Junge mit vor Schock geweiteten Augen auf und lief zur Treppe, um die Stufen zu seinem Zimmer hinauf zu gehen.

So kannte er auch seine Mutter nicht.

Es klopfte und sein Herz pochte so laut, dass er glaubte, dass es selbst das laute Klopfen der Tür übertönte.

"Öffne ruhig die Tür, Tanaka.", bat der Hausherr.

Mit einer raschen Verbeugung und einem:"Jawohl.", begab sich Tanaka zu der Tür und öffnete diese.

Von der Angst gepackt, hielt der kleine Junge sich die Augen zu.

Er glaubte daran, dass wenn er die Person die herein kam nicht sah, sie ihn auch nicht sehen konnte.

Mehr als ein leises Stimmengewirr war nicht zu vernehmen, als sich die Tür zum Wohnraum schloss.

Minuten vertstrichen, in denen der Junge flach atmete.

Er musste sich beruhigen.

Und als die Tür wieder auf ging rannte Ciel in blanker Panik in sein Zimmer und versteckte sich unter seiner Decke, als könne ihm dort kein Leid zu stoßen.

Er hoffte, dass sie ihn dort nicht finden oder gar suchen würden.

Die Angst schnürrte dem Jungen die Kehle zu und als er glaubte, dass die Person endlich aus dem Haus war, traute er sich seinen Kopf unter der Decke hervor zu strecken.

Stille durch zog die große Villa.

Mit rasendem Herz ging der kleine Junge langsam auf die Tür zu und öffnete diese vorsichtig, ehe er sich umsehend hinaus trat.

Überall war Rauch zu sehen.

Wo kam er her?

Schiere Angst ergriff von ihm Besitz und er wusste nicht, was er tun sollte.

So schnell es dem Jungen möglich war rannte er zur Treppe, diese hinunter und in den Wohnraum, in welchem er seine Eltern zu letzt angetroffen hatte und noch immer vermutete, falls sie das Feuer nicht bemerkt hatten.

Er hatte Angst und wollte von seiner Mutter in den Arm genommen und getröstet werden.

Er wollte hören, dass alles wieder gut war und er keine Angst zu haben brauchte.

Sie sollte ihre zarte Hand auf seinen Kopf legen und ihn schützend an sich drücken.

In der Tür blieb Ciel stehen, der Raum war fast völlig ausgebrannt und in dem Sessel, saß sein Vater, der ihm lächelnd den Kopf zu wandte.

Er begriff nicht, warum sein Vater noch lächelte, wobei das ganze Haus lichterloh brannte.

In seinen Armen hielt er seine Frau, die Ciel auch warm zu lächelte.

Mit vor Schock geweiteten Augen schritt er zurück.

Überall war Blut.

Wer hatte das seinen Eltern nur angetan?

Und warum rannten sie nicht raus?

Er verstand es nicht.

Schnell rannte der Jungen die Treppen wieder hinauf, er brauchte Hilfe.

Er musste zu Tanaka, er würde seinen Eltern bestimmt helfen können.

Jedoch hielt ihn was rotes, dass aus der Türspalte rann auf.

So neugierig wie er war, ging er auf die Tür zu und öffnete sie langsam.

Erschrocken wich Ciel einen Schritt zurück und hielt sich die Hand vor den Mund, um nicht sofort los zu schreien.

Auf dem Boden lag der Familienhund Sebastian und Tanaka befand sich mit einer verhüllten Person im selbigen Raum.

Der fremde Mann hatte Ciel den Rücken zu gewandt, weshalb er ihn gar nicht zu bemerken schien.

"Lauft junger Herr!", rief der Butler des Hauses laut aus, ehe er von einem Messer durchbohrt wurde und noch mehr Blut auf den Boden tropfte.

Erschrocken fuhr der Mann herum und ließ Tanaka los, welcher kraftlos zu Boden fiel.

"Tanaka....", flüsterte der Junge mit Tränen in den Augen und setzte einige Schritte zurück.

Nicht ahnend, dass es noch jemandem in dem Haus gab, der einfach so herum lief.

Dieser packte Ciel von hinten und hielt ihm den Mund zu, ehe er mit den anderen drei Männern das Anwesen verließ und zu ihrer Kutsche eilten.

Wie hatte das nur passieren können?

Vor wenigen Minuten war er doch noch so glücklich gewesen.

Unsanft wurde der Junge in die Kutsche geschleift und musste mit an sehen, wie das Haus seiner Eltern weiter nieder brannte.

~Rückblick Ende~
 

Der Mann konnte mit soetwas nicht um gehen und wusste nicht was er sagen sollte.

Einem so jungen Herrn hatte er schon lange nicht mehr gedient, wenn überhaupt.

Und auch so war er etwas aus der Übung im Umgang mit Menschen.

"Habt ihr sonst einen Ort, wo Ihr hin könnt?", versuchte es der Mann erneut.

Das Gör musste doch irgendwo unter zu kriegen sein.

Ein leichtes Kopf schütteln seiner Seits ließ den Mann seufzen.

"Erst einmal brauchen wir wohl anständige Kleidung. Ein Butler würde wohl hervorragend passen.", überlegte der Teufel und sah an sich herunter.

Der Jüngere schien ihm gar nicht richtig zuzuhören und begutachtete weiterhin den Schnee.

"Dann würde ich vorschlagen, dass wir erst einmal zum Anwesen gehen. Irgendwo müssen wir ja hin.", erklärte er in die Hände klatschend, ehe er den Jungen mit diesen Worten auf seine Arme hob und ihn zum Anwesen der Phantomhives trug.

Ciel erkannte das Gebäude wieder, an dem der Großgewachsene halt machte.

Es war bis auf die Steinmauern niedergebrannt und wohl nicht mehr zu retten.

Vorsichtig setzte der Mann den Jungen ab, ehe er mit wenigen Handgriffen das komplette Anwesen in seine Uhrsprungsform zurück versetzte und sich selbst wie einen Butler herrichtete.

Scharf zog der Junge die Luft ein.

"Was tust du da!", verlangte er geschockt nach einer Erklärung.

Verwundert sah der schwarzgekleidete Mann zu seinem Schützling hinunter.

Er hatte gerade das Anwesen rekonstruiert und ihnen somit ein Zuhause gegeben.

Warum also sollte der Junge etwas dagegen haben?

Oder hatte Ciel etwa vor zu warten bis er das Haus Stein für Stein wieder aufgebaut hatte? Dann würde er bis zur Fertigstellung längst erfroren sein.

"Verhalte dich gefälligst wie ein Mensch, sowas können Menschen nicht an einem Tag bewerkstelligen. Sonst fallen wir noch zu sehr auf.", fuhr er den Mann an.

Seufzend sah der Junge zu Boden.

Wenn das mal keiner in Frage stellt.

Perplex sah der Butler zu dem Jungen herunter. Er war über seine Denkweise erstaunt. Vor nicht allzu langer Zeit war er noch der Gafangene des Maskenmannes gewesen und jetzt, wo er frei war und die Hilfe eines Teufels hatte, kritisierte er diesen für dessen Taten?

Der Junge war ein Rätsel für sich.

"Ich kann doch nicht alles einzeln machen, so würden Sie auf der Straße leben mein Herr.", versuchte der Mann zu erklären.

"Na gut, jetzt ist es eh zu spät, aber tu so etwas nie wieder, dass ist ein Befehl.", verlangte der Junge und schien mit seinen jungen Jahren dennoch sehr wütend zu sein, was dem Mann jetzt schon gegen den Strich ging.

Wie sollte er es nur jemals mit diesem Balg unter einem Dach aushalten?

"Aber sag mal.", riss der Jüngere seinen Butler aus den Gedanken und drehte sich zu diesem um, wobei der schwarz Haarige seinen Herrn fragend an sah.

"Wie heißt du überhaupt Teufel?"

Ein süffisantes Grinsen zog sich durch das blasse Gesicht des Größeren.

"Nennt mich, wie immer Ihr wollt, mein junger Herr."

Nickend sah der Junge kurz zu Boden, ehe er wieder zu seinem Butler auf sah.

"Gut, dann heißt du ab sofort Sebastian.", benannte er ihn und besah ihn ernst mit seinen großen, nun zwei farbigen Augen.

Langsam ging die Sonne auf, weshalb man die ganzen Blessuren, die der Jüngere ertragen musste besser erkennen konnte.

Wie geschunden sein kleiner Körper doch aussah, aber dennoch schien er sich nichts anmerken zu lassen.

Dem Butler tat der Junge schon etwas Leid.

"Hieß so Euer damaliger Butler?", wollte der schwarz Haarige Mann freundlich lächelnd wissen.

"Nein,.... mein Hund.", erläuterte der Junge knapp und ging an dem Butler vorbei ins Anwesen.

Jetzt musste sich der Mann wieder verbessern und das nett gemeinte Lächeln verschwand aus seinem Gesicht.

Der Junge tat ihm so ganz und gar nicht leid.

Emotionslos folgte er seinem Herrn ins Haus.
 

Bis zum Morgen grauen wurde Edward durch das gesamte Anwesen geführt und noch immer hatte er nichts entdecken können, was Ciel anbelangte.

Müde fuhr er sich über das Gesicht.

Er musste weiter suchen und durfte sich nicht ausruhen.

Wenn er zu lange außer Haus bliebe, würde sein Verschwinden auffallen.

"Warten Sie doch bitte einen Moment hier, ich werde meinen Herrn holen gehen.", gab der Butler von sich und schien kein bisschen müde zu sein.

Nicht mal ansatzweise.

Edward war beeindruckt und tot müde.

Wie sollte er jetzt noch klar denken?

Aber es schien so, als müsste nur noch der Keller seinen Adleraugen unterzogen werden, bis er fertig sein würde.

So wartete Edward, bis Luce mit seinem Herrn wieder kam, welcher ihn runter in den Keller führte.

"Ihr müsst erschöpft sein Lord Myleight.", bemerkte der stämmige Mann.

"Etwas.", gab Edward zu, während er dem Lord folgte.

"Sollen wir lieber abbrechen und Morgen oder den Abend weiter machen?"

"N-nicht doch, dass schaffe ich noch und danach werde ich wieder aufbrechen müssen. Aber vielen Dank für dieses großzügige Angebot.", bedankte er sich und wartete müde lächelnd darauf, dass sein Vordermann weiter gehen würde.

Nach einer Weile beschloss der Lord die Treppen weiter hinunter zu schreiten.

Unten angekommen besah sich Edward alles genauer.

Wie menschenunwürdig Ciel doch gehalten wurde.

Edward spührte die Wut in sich hoch kochen.

Am liebsten hätte er diesem reichen Schnösel mal seine Meinung gegeigt, aber er musste ruhig bleiben und kühl wirken.

So versuchte er sein Poker face zu wahren und schritt, trotz seiner Müdigkeit, anmutig durch den großen, kalten Raum.

Dieser sah trostlos aus und es war eisigkalt im Keller.

"Erzählen Sie mir von dem Tag, als der Junge verschwand.", bat Edward.
 

Kurz streckte sich Elisabeth, ehe sie aufstand, damit Paula sie einkleiden konnte.

Doch schien Paula nicht ganz bei der Sache zu sein.

Am Abend zuvor hatte sie noch mit Jossie gesprochen, welche ihr hin und her gerissen von ihrer Strafe berichtet hatte.

Es war eine harte Strafe, aber wenigstens wurde sie nicht raus geworfen, worüber sie sehr dankbar gewesen war.

"Ist was Paula? Du scheinst so abwesend.", bemerkte Elisabeth, wobei leichte Sorge in ihrer Stimme mit schwang.

"Nein, alles in Ordnung.", versicherte die Bedienstete.

"Mir geht heute nur so viel durch den Kopf. Immerhin ist Euer Bruder noch nicht nach Hause gekehrt. Ich mache mir etwas Sorgen um ihn und was sollen wir Eurer Mutter erzählen, wenn sie wissen möchte, wo ihr Sohn ist?"

Überlegend starrte Elisabeth in die Luft.

"Das ist in der Tat ein Problem. Aber dir fällt da sicher etwas ein. Lüg einfach."

Als ob Paula das Lügen so leicht fallen würde, wie Elisabeth es gerade dar stellte.

Aber ihre Herrin hatte recht, sie musste sich eine Notlüge ausdenken, in der Hoffnung das wirklich nichts passiert sein mochte.

Ob die Marquise ihr das jemals verzeihen würde?

In Gedanken versunken geleitete Paula ihre Herrin ins Speisezimmer.

Die Hausherren saßen bereits am Tisch und warteten auf ihre Kinder.

"Da bist du ja.", bemerkte die Marquise lächelnd.

"Aber wo ist Edward?", wollte sie verwundert wissen.

"Keine Ahnung Mutter.", gab Elisabeth von sich und setzte sich an den Tisch.

Paulas Herz schlug heftig gegen ihren Brustkorb, sodass es schon fast weh tat.

Da richtete die Marquise ihr Augenmerk auf die Bedienstete.

"Weißt du, wo mein Sohn ist, Paula?", wandte sie sich an die Dienstmagd.

"A-also....", begann sie stotternd.

Was sollte sie nur sagen?

Sie wollte ihre Herrin nicht belügen.

Aber wenn sie dies nicht tat würde sie den Zorn des kleinen Mädchens auf sich ziehen und ihr Vertrauen verlieren.

Sie steckte in einer Zwickmühle.

"Ja?", hackte die Hausherrin nach.

"Also.... er.....", versuchte sie stotternd weiter zu reden.

Ihre Handflächen waren schweißnass und ihr wurde unerträglich heiß.

"Ich bin hier. Verzeiht die Verspätung.", zog Edward die Aufmerksamkeit auf sich und schritt elegant durch den Raum, um sich auf seinem Platz am Tisch nieder zu lassen.

"Verzeih Paula, dass ich dich in so eine Lage gebracht habe. Die Warheit ist, dass ich in der Bibliothek eingeschlafen bin und sie mich vorhin dort entdeckt hatte. Sie wollte, dass ich mich mit dem frisch machen beeile. Dabei hatte ich ihr gestern noch versprochen zeitig zu Bett zu gehen.", erklärte er Paulas Verhalten.

"Oh, wieder so fleißig mein Junge?", gab seine Mutter lächelnd von sich.

"Danke Paula, aber ich bin nicht wütend, wenn er nicht hören will, muss er heute eben mal etwas darunter leiden. Immerhin ist er alt genug um eigene Entscheidungen zu treffen. Nun denn, lasst uns speisen.", mit den Worten begannen sie zu essen.

Glücklich nicht lügen zu müssen, atmete die Bedienstete aus.

Was für ein Glück sie doch hatte, dass er gerade herein gekommen war.

Aber gut sah er nicht aus.

Ob er die Nacht überhaupt ein Auge zugetan hatte?

Am Morgen hatte sie ihn nicht in seinem Bett oder in der Bibliothek vorgefunden

Nein, er war wohl erst nach Hause gekommen.

Ob er was heraus gefunden hatte?

An Elisabeths Blick konnte Paula ablesen, dass sie von Edward alles wissen wollte, was er heraus gefunden hatte und ihn regelrecht durch löcherte.

Aber damit musste sie bis nach dem Essen warten, bis sie alleine in einem Zimmer sein würden.

Auch Paula war neugierig, aber starrte noch lange nicht so auffällig wie Elisabeth es tat.
 

"Aua! Das ist heiß!", quängelte der Junge.

Sebastian konnte ihm auch nichts recht machen.

"Das ist doch höchstens lauwarm.", erklärte er genervt, während er von oben bis unten pitsch nass war.

Der Junge raubte ihm noch den letzten Nerv.

Wie konnte man nur so verzogen und unausstehlich sein?

Das hochkrempeln seiner Ärmel hatte ihm nichts gebracht, das Einzige, dass nicht nass geworden war, war seine Jacke, die er an die Tür gehangen hatte.

Aber das würde sie wohl nicht mehr lange bleiben, wenn das Gör weiter so herum plantschen würde, wie ein bockiges Kind, was er auch war.

"Wollen sie sich etwa dreckig der Welt zeigen und ihrer Verwandtschaft? Wenn ihr wegen der kleinen Wunden sterben wollt, weil Ihr sie mich nicht auswaschen lasst, dann macht nur weiter. Aber merkt Euch, dass ihr nicht Eure Rache bekommt, aber ich dafür meine Seele.", erklärte der Mann unverholen.

Er war es satt mit dem Bengel zu diskutieren und am liebsten würde er ihn wirklich sterben lassen, aber die Seele versprach eine solche Köstlichkeit zu werden, dass er nicht anders konnte, als ihn am Leben zu erhalten.

Was man nicht alles auf sich nahm, für eine gute Mahlzeit.

Als der Junge keinen Widerspruch mehr einlegte, machte der Butler weiter, wusch seinen Herrn gründlich sauber und versorgte die Wunden.

Das Abtrocknen ließ Ciel auch über sich ergehen und quängelte nicht mehr, auch das Verbinden und Einkleiden verlief still schweigend.

Der Junge schien wohl verstanden zu haben.

Kurz betrachtet sich der blau schwarz Haarige im Spiegel.

"Noch auffälliger gings wohl nicht!?", motzte er direkt los, als er sich sein Auge besah, dass in einem lila erstrahlte, dabei waren seine Eltern so stolz auf seine blauen Augen gewesen.

"Jetzt fangt nicht schon wieder damit an und haltet einmal Euren Mund! Ihr verzogenes Gör wolltet viel Macht und so offensichtlicher muss die Stelle mit dem Vertrag sein, um Euch das Maximum an Kraft zur Verfügung zu stellen!", antwortete der Butler bissig.

Er war es schon jetzt leid und brauchte dringend Urlaub.

Seufzend legte der schwarz Haarige seine Hand an die Stirn.

"Was ... haltet ihr davon, wenn wir Morgen das Auge abdecken mit einem Verband, bis wir was besseres gefunden haben, bevor wir ins Krankenhaus gehen, um den anderen zu zeigen, dass Ihr noch lebt?", schlug er vor und wartete auf das Einverständnis seines Herrn.

Kurz nickte er.

"Okay, dass sollte erst einmal reichen. Vielleicht hat ja Tante Ann eine Idee, wie ich das Auge abdecken kann."

Nach diesen Worten fing Ciels Magen laut an zu knurren.

Verschämt sah er zu Sebastian auf .

"Habt Ihr etwa Hunger?", hackte der Butler nach, obwohl er die Antwort bereits kannte.

Ein weiteres Knurren von Ciels Magen bestättigte seine Vermutung.

Dann musste er wohl jetzt etwas kochen und das so langsam wie ein Mensch.

Etwas leichtes wäre jetzt angebracht, dass nicht so schwer im Magen liegen würde, immerhin hatte sein Herr Tage lang gefasstet oder nur Wasser und Brot bekommen.

"Ihr bleibt in Eurem Zimmer und ich werde Euch etwas essbares zubereiten.", erklärte er sein Vorhaben und ließ Ciel in seinem Zimmer zurück.

Die Geschehnisse von damals holten ihn ein.

Wenn er jetzt die Tür öffnen würde, ob überall wieder nur Rauch zu sehen sein würde?

Diese Gedanken schnürrten ihm seine Brust zu und ließen ihn flach atmen.

Er bekam Panik und begann ängstlich zu zittern, während er sich unter seiner Decke verkroch.

//Bitte lass es vorbei gehen.//

Ein Schluchzen entrann seiner Kehle und seine Augen hatte er zusammen gepresst, um ja nichts sehen zu müssen.

Schritte hallten durch den Flur und verstummten vor dem Zimmer Ciels.

Langsam öffnete sich die Tür und sein Butler trat ein.

"Was habt Ihr?", wollte sein Butler erfahren, doch erhielt er keine Antwort, weshalb er Ciel die Decke vom Kopf zog.

"Nein, bitte...", schluchzte der Junge und wieder konnte der Junge einem leid tun.

Vorsichtig setzte er seine Hand auf den Kopf des Kleineren ab.

Erschrocken schlug dieser Sebastians Hand weg und besah ihn aus großen, vor Schock geweiteten Augen, worin sich Tränen angesammelt hatten.

Nichts sagend blieb Sebastian an Ort und Stelle stehen.

So wusste er nicht, was er jetzt tun sollte.

"Ich habe Euch etwas zu Essen gebracht.", versuchte er den Jungen ab zu lenken und nahm die Glocke vom Servierwagen, damit sein Herr sich das Essen an sehen konnte, was er so eben zubereitet hatte.

Hoffentlich würde das ihn auf andere Gedanken bringen.

Langsam schien Ciel sich wieder etwas zu beruhigen, setzte sich an den Bettrand und nahm die Gabel vom Wagen, um vorsichtig ein Stück einer Kartoffel auf zu spießen.

Langsam führte er das Stück zu seinem Mund und als er dieses in eben jenem hatte spuckte er es sofort wieder aus.

"Was ist das denn?!", wollte er wütend wissen.

"Das Zeug ist ungenießbar! Ich habe keinen Hunger mehr, bring mir etwas Milch mit Honig und tu da ja nichts komisches rein!", befahl er streng und verschrenckte die Arme vor der Brust.

//Berhuig dich.// mahnte sich Sebastian selbst in Gedanken.

Er würde die Rache schnell über die Bühne bringen und sich dann einfach die Seele des Göres schnappen und wieder verschwinden.

Er konnte sich nicht daran erinnern, mal jemals so ein schlimmes Kind erwischt zu haben.

"Wie Ihr wünscht mein Herr.", mit einer Verbeugung brachte Sebastian wieder alles aus dem Zimmer in die Küche, um es dort zu entsorgen und die gewünschte Milch mit Honig zu machen.

Beides lud er auf den Wagen und brachte diesen erneut in das Zimmer seines Herrn.

Wenn er jetzt wieder was zu meckern haben sollte, dann würde ihm endgültig die Hutschnurr platzen.

Es kann doch nicht sein, dass so ein junges Kind, dass so etwas erlebt hatte nicht zufrieden zu stellen war.

Da sollte man sich wirklich mal fragen, wer von den beiden der wahre Teufel war.
 

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CielForever: Endlich geschafft und das noch an Silvester! Einen guten Rutsch Euch allen.
 

Elisabeth: Happy new Year!
 

Ciel: Jaja und jetzt lasst mal wieder ein paar Kommentare da.
 

CielForever: C-Ciel! Ihr seid unmöglich >.<
 

Ciel: Was denn? Immerhin findest du dieses Kapitel ja als eines deiner besten aus der ganzen FF
 

CielForever: Ja schon ....
 

Sebastian: Daher sind wir sehr gespannt wie es Euch gefallen hat. *CielForever unterbrech*
 

CielForever: Ähm .... also..... *sprachlos*
 

Sebastian: Vielen Dank fürs Lesen und kommentiert fleißig. *smile und Honig mit Milch hin stell*
 

Ciel: Was anderes kannst du sowieso nicht.
 

Sebastian: Ich glaube ich muss Euch noch einmal richtig erziehen mein junger Herr. *diabolisch lächel*

Mein altes neues Leben

Heyho, endlich gehts weiter x3

Ich habe wieder Zeit gefunden und schnell die FF weiter geschrieben.

Ich hoffe, dass es euch gefällt und wollte mich noch mal wegen den vielen Favos bedanken x3

Und ein großes Danke gilt meiner Beta Leserin Rukasa, die mich immer tatkräftig unterstützt!

Ohne sie wäre ich wohl mit der FF nicht so weit gekommen!

Auch wenn sie kaum bis keine Zeit hat korrigiert sie die FF, macht Vorschläge, bessert hier und da aus, auch wenn sie droht zu tief in die Geschichte einzutauchen, was ich mal als Lob genommen habe x3

Ein großes Danke liebste Rukasa!

Dann nerv ich mal nicht weiter.

Hier kommt es dann endlich~

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Nachdem die Familie Midford zu Ende gespeist hatte, stand Elisabeth als Erste auf.

"Darf ich den Tisch schon verlassen?", wollte sie wissen und wartete auf die Antwort ihrer Mutter.

"Aber natürlich mein Schatz.", gab die Mutter milde lächelnd von sich.

Sie hatten zu Ende gespeist, also stand dem nun nichts mehr im Wege.

"Kommst du Edward?", verlangte Elisabeth bestimmend.

Müde erhob er sich.

"Ich komme ja schon.", gab er seicht lächelnd von sich und kaum war er neben seine Schwester getreten, lief diese auch schon ungeduldig weiter.

An ihrem Zimmer angekommen öffnete Paula die Tür und ließ beide eintreten.

"Was hast du herausgefunden?", wollte das Mädchen sofort wissen und begutachtete ihren Bruder eindringlich.

"Nicht sehr viel, aber ich habe mich im Anwesen von Lord Nightford umgesehen. Ciel scheint nicht mehr dort zu sein und laut den Angaben des Lords muss es einer der Gäste gewesen sein, die ihn in ihrer Gefangenschaft halten. Bevor ich jedoch weiter suche, werde ich mich etwas ausruhen gehen. Ich habe die Nacht kein Auge zugetan.", berichtete er seiner Schwester und ließ absichtlich aus, dass er auch in den Keller gegangen war, in dem Ciel wohl bis vor kurzem verweilen musste.

Ihm fuhr jetzt schon wieder ein Schauer seinen Rücken hinunter, als er an diesen ekelhaften und menschenunwürdigen Ort dachte.

Wie hatte ein Mann von Adel nur so mit einem Kind aus seiner Kaste umgehen können?

Aber jetzt war es eh zu spät.

"Schon gut. Ruh dich aus Bruderherz. Kann ich dir vielleicht wobei helfen? Beim recherchieren oder so?", wollte sie wissen.

Ein Kopfschütteln seitens Edward folgte.

"Nein, ich habe genug recherchiert und werde mich die Tage dran setzen einen Plan zu überlegen, wie ich am besten vorgehe, ohne dass ich mir die Suche erschwere, da ich zu viel Aufmerksamkeit erregt habe."

Langsam stand er auf und schritt zur Tür.

"Danke.", hauchte Elisabeth, ehe sie zu sah, wie ihr Bruder aus der Tür schritt und sich auf machte, Richtung seines Zimmers.

"Er sieht ziemlich fertig aus.", kommentierte Paula nachdenklich.

"Die Nacht und heute Morgen ist er nicht nach Hause zurückgekehrt. Erst vorhin muss er eingetroffen sein.", teilte Paula ihrer Herrin mit.

"Dann hat er die ganze Nacht nach Ciel gesucht?"

"Sieht ganz so aus."

Seufzend setzte sich die Blondine auf ihr Bett.

Er schien wirklich alles für sie zu tun, obwohl er Ciel noch nie hatte leiden können.
 

Skeptisch sah Ciel zu dem Servierwagen, auf dem Milch und Honig standen.

"Hast du schon Honig in die Milch gemacht?", wollte der Junge wissen.

"Nein, mein Herr."

"Hast du was komisches rein gemacht?"

"Nein, mein Herr. Es ist lediglich aufgewärmte Milch. Ich habe es wie ein Mensch am Herd erwärmt.", erklärte er, damit der Junge endlich aufhören würde Fragen zu stellen.

"Dann mach etwas Honig rein.", verlangte der Junge.

Hatte er keine eigenen Hände?

So langsam wurde der Teufel wütend aber dennoch durfte er sich nicht aus der Ruhe bringen lassen.

"Sehr wohl mein Herr.", somit nahm der Butler mit dem Bienenwaben Stab etwas Honig, wickelte den Faden auf und ließ diesen in die Milch laufen, ehe er den Stab wieder zurück stellte und seinem Herrn die Tasse reichte.

Vorsichtig nahm der Junge die Porzellantasse entgegen und nippte ebenso vorsichtig an dem Getränk.

"Schmeckt gut.", gab dieser zufrieden von sich, schloss die Augen und nahm einen weiteren Schluck aus der Tasse.

"Tanaka hatte mich damals ausgeschimpft, wenn ich Milch mit Honig wollte.", überlegte der Junge traurig.

"Dann werde ich es in Zukunft genauso tun.", erklärte Sebastian und sah seinen Herrn weiterhin an.

Es war seltsam den Jungen so in Erinnerung schwelgend zu sehen.

Ja, er kannte ihn gerade mal einen halben Tag, oder wohl eher eine halbe Nacht, aber dennoch schien es nicht ganz zu dem Jungen zu passen.

Mal verhielt er sich wie ein kleines Kind und dann wieder wie ein unausstehliches Gör, dass er am liebsten gestern schon umgebracht hätte.

Das würde sicher noch spannend mit diesem Jungen werden, zumindest versprach es das.

"Was haltet ihr davon, wenn ich sie erst einmal einkleide und wir dann schon heute zum Krankenhaus gehen?", wollte der Butler wissen.

Immerhin war es ja bereits helligter Tag.

Kurz nickte der blau, schwarz Haarige, machte aber keine Anstalten den Kopf zu heben.

"Gut.", mit einem kurzen Nicken begab er sich zum Kleiderschrank des Jungen und nahm dort ein Hemd, sowie eine kurze dunkel blaue Hose raus.

Das sollte passen.

Mit viel Geduld kniete sich der Butler vor seinen Herrn, um ihm in die Klamotten zu helfen.

"Ihr müsstet einmal Eure Hüfte heben, mein junger Herr.", bat der Teufel ihn mit einer Wutader, die auf der Stirn pulsierte.

Der Junge raubte ihm echt noch den letzten Nerv.

Wie konnte man nur so arrogant sein, in diesen Jungen Jahren?

Er verstand es nicht.

Nach einer Weile hob der werte Herr doch einmal sein Gesäß an, damit der Butler ihm die Hose ganz anziehen konnte.

Warum musste er ihm diese auch anziehen, wenn er saß?

Wieder etwas, dass er nicht verstand.

Wie sollte es nur mit ihnen beiden weiter gehen?

Er wusste es nicht und widmete sich dem Hemd des Jungen.

Langsam knöpfte er es zu und stand dann langsam wieder auf.

"So, jetzt nur noch den Verband.", erklärte er, ehe er dem Jungen einen Verband anlegte, der das ganze rechte Auge bedeckte.

Vorsichtig erhob sich der kleine Junge und schritt zum Spiegel, um sich einmal selbst an zu sehen.

Er sah schmächtig aus, hatte matt glänzendes blau, schwarzes Haar und ein glanzloses Auge.

Seine Klamotten wirkten an ihm schon fast zu groß und der Verband zog sich um seine Stirn und über das Auge.

Zum Glück hatte Sebastian ihm nach dem waschen die Haare geschnitten, sonst hätte er jetzt wohl noch mehr wie ein Mädchen ausgesehen und seine Tante hätte ihn gar nicht mehr wieder erkannt oder eher, würde ihn nicht mehr wieder erkennen.

Dann sollte sein plötzliches Erscheinen wohl heute los gehen.

Was die Entführer und die Mörder seiner Eltern wohl denken würden?

Es war ihm egal, Hauptsache er konnte seine Rache ausüben.

Er wollte, dass alle das durchlitten, was er gerade alles durch gemacht hatte.

Sie sollten spüren, wie sich der Schmerz anfühlte, wie sich Verlust und Demütigung anfühlte.

All das sollten sie am eigenen Leib erfahren.

Wütend funkelte der Junge sein eigenes Spiegelbild an und stand fest entschlossen, mit erhobenem Haupt da.

Ja, er war der Letzte Erbe der Phantomhives und dem würde er jetzt nach kommen.

"Mein Herr, die Kutsche wartet bereits.", informierte der schwarz gekleidete Mann seinen Herrn und verbeugte sich einmal tief.

"Dann lass uns gehen.", sprach der Junge kühl und distanziert aus, ehe er sich auf dem Absatz umdrehte und mit unveränderter Miene an ihm vorbei schritt.

//So ein arrogantes Gör.//, waren die einzigen Gedanken, die noch Platz fanden.

Wie hatte er nur an solch ein verzogenes Kind geraten können?
 

Hastig rannte die rothaarige Ärztin mit, wehendem Kittel, durch den Gang.

Es kümmerte sie nicht, was die anderen dachten, nicht, dass sie jemanden umrennen konnte oder das man sie im OP brauchen würde.

Schwer atmend und mit zittriger Hand öffnete sie eine eichenholzfarbene Tür, um in den Raum dahinter zu gelangen.

Mit Tränen in den Augen blieb sie mitten in dieser stehen und schlug sich beide Hände auf den rot bemalten Mund.

Ein Schluchzen entrann ihrer Kehle.

Sie konnte es nicht fassen, was sie zu sehen bekam.

Dort saß doch tatsächlich ihr Neffe.

Das Kind ihrer verstorbenen jüngeren Schwester und neben ihm stand ein attraktiver, in schwarz gekleideter Mann, mit ebenso schwarzen Haaren.

Müde sah der Junge sie an und drehte seinen Kopf gänzlich in ihre Richtung.

Ein Verband zierte seine rechte Gesichtshälfte.

Was war nur geschehen?

Hastig lief sie auf den Jungen zu, während ihr die Tränen unaufhörlich die Wangen runter liefen.

"Oh mein geliebter Neffe!", rief sie aus und fiel dem Jungen schluchzend um den Hals.

"Bitte, nicht so stürmisch Frau Doktor, mein junger Herr ist noch sehr geschwächt.", ließ der Butler von sich verlauten und lächelte die Frau freundlich an.

Nickend machte sie einen Schritt zurück und begutachtete ihren Neffen erleichtert.

"Wir dachten alle du wärest tot.", fuhr sie fort und wischte sich mit rot lackierten Fingern die Tränen aus dem geröteten Gesicht.

"Sind .... Mama und Papa wirklich tot?", wollte Ciel wissen und sah mit großem Auge zu seiner Tante auf.

Kurzerhand ging sie in die Hocke und legte ihrem Gegenüber eine Hand auf sein Knie.

"Weißt du Ciel.", fing sie an:"An jenem Tag wurdet ihr besucht und da kamen Leute, die deine Eltern mitgenommen haben, auf eine weite Reise."

Sie konnte es nicht, es ihm nicht so einfach ins Gesicht sagen.

Und noch viel mehr, wollte sie es nicht aussprechen müssen.

Sie wollte selbst noch daran glauben, dass alles nur ein schlechter Traum war, aber jetzt saß er hier, direkt vor ihr und es erschien ihr alles wie ein unglaublich lang anhaltender Traum, aus dem sie einfach nicht erwachen konnte.

Es war alles so surreal, so unwirklich, dass es passiert war.

Ciels Eltern waren liebevolle Personen gewesen, ob man sie genau deshalb ermordet hatte?

"Also doch.", murmelte der Junge.

"Warum sagst du es nicht einfach? Sie sind tot oder nicht?", mit einem festen Blick sah er seiner Tante direkt in die Augen, mit einer Stimme, die sie nicht zu deuten wusste.

War es Gleichgültigkeit?

Nein, nicht von dem eigenen Sohn, seinen Eltern gegenüber.

Er musste es einfach schon gewusst haben.

Was war nur in der Zeit passiert, in der er verschwunden war, dass ihm der Tot nichts mehr aus zu machen schien?

Kurz nickte die rot Haarige Frau und sah traurig zu Boden.

"Ja, es stimmt. Aber keine Sorge, ich werde dich zu mir nehmen, damit du nicht mehr alleine bist.", schlug sie vor und lächelte ihren Neffen warm an.

"Nein, ich werde mit Sebastian nach Hause gehen."

Verdutzt sah sie den Jungen an.

"Was?", entfuhr es ihr.

Mit so einer Antwort hatte sie nicht gerechnet.

Warum wollte er wieder zurück an den Ort, an dem alles begann?

"Wer ist Sebastian?", fragte sie weiter und schien den Butler wieder ganz vergessen zu haben.

"Ich Frau Doktor.", hallte die dunkle Stimme des Butlers durch den Raum, die einem eine Gänsehaut bescherte.

Erschrocken fuhr sie mit dem Kopf nach oben und sah einem schönen, nahezu bleichem Gesicht entgegen.

"Oh.", entkam es ihr.

"Sie sind der Butler meines Neffens? Sie kenne ich noch gar nicht."

"Ich bin auch erst vor kurzem in die Dienste meines Herrn getreten.", antwortete er lächelnd.

"Ja, das stimmt Madam. Ich vertraue ihm.", meldete sich wieder der Jüngste zu Wort.

"Gut, wenn du das willst. Aber ich werde ab und an vorbei kommen, um nach dem Rechten zu sehen und ob es dir noch gut geht. Achja und Ciel, ich bitte dich darum, noch jemand ganz bestimmten mit zu nehmen.", bat sie, als sie zur Tür schritt und diese öffnete.

Direkt hinter dieser saß ein alter Mann in einem Rollstuhl, diesem Tränen in die Augen traten, als er den Jungen sah.

"Ciel! Ihr lebt!", rief er, während ihm Tränen der Erleichterung über die Wangen rannen.

In der Zeit war Ann hinter den Rollstuhl getreten, als der Mann plötzlich aufstand und zu dem Jungen eilen wollte, dabei aber nur nach vorne umfiel, da ihn seine Beine noch nicht trugen.

"Ah! Was tust du da!", entsetzt lief sie wieder um den Rollstuhl rum und half dem Mann auf, der nur die Hand nach dem blau, schwarz Haarigen ausgestreckt hatte.

Mit weit aufgerissenem Auge und halb offenen Mund sah er zu ihm.

"Tanaka.", flüsterte er.

War er nicht tot?

Das ganze Blut, die Männer hatten ihn in ihrer Gewalt gehabt und erschlagen.

Er lag doch im Feuer.

Ciel verstand es nicht.

Wie konnte das nur möglich sein?

Selbst wenn er nur bewusstlos gewesen wäre, dann hätte doch mit Sicherheit das Feuer den Rest erledigt.

Fragend sah der Schwarzhaarige zu seinem neuen Herrn.

Er kannte den Mann?

War das sein Opa?

Vorsichtig hob die rothaarige Ärztin ihren Patienten zurück auf den Stuhl, ehe sie wieder hinter diesen lief, die Bremsen löste und ihn in den Raum schob.

Kurz vor Ciel blieb sie stehen, welcher aufstand und ungläubig seine Hand ausstreckte, um die Wange Tanakas zu berühren, damit er sicher sein konnte, dass er wirklich vor ihm war.

"Nach so vielen Monaten sieht man sich wieder.", sagte der Mann lächelnd.

"Ich dachte schon, ich würde Euch nie wieder sehen.", gestand er:"Ich hatte ja gesagt Ihr sollt laufen, aber Ihr wart wie zu Stein erstarrt und habt Euch nicht gerührt."

Kurz nickte der Junge.

"Ja, ich dachte auch du wärst tot."

Vorsichtig zog der Junge seine Hand wieder zurück.

Jetzt hatte er die Gewissheit, dass er wirklich vor ihm saß.

Er war froh drum, wieder ein vertrautes Gesicht zu sehen.

"Sagt, würdet Ihr mich wieder in Eure Dienste nehmen?", wollte Tanaka wissen.

Wieder nickte der Junge und viel dem Mann um den Hals.

"Ja.", hauchte er.

Überrascht legte Tanaka auch seine Arme um den zierlichen Körper und lächelte leicht.

Wie sehr er den Kleinen doch vermisst hatte.

Es grenzte an ein Wunder, dass er ihn hier und jetzt nun in die Arme nehmen konnte.

Wo war er nur so lange gewesen?

Was war mit ihm passiert?

Was wohl mit seinem Auge passiert war?

Vorsichtig entfernte sich der Junge wieder von dem Mann.

"Lass uns bitte nach Hause gehen.", bat Ciel, als er sich zu Sebastian umgedreht hatte.

Er wollte nicht länger hier sein.

"Sehr wohl, mein junger Herr.", gab er mit einer Verbeugung von sich die rechte Hand an seiner linken Brust platziert.

"Aber Ihr hattet doch noch eine Frage an Eure Tante.", erinnerte er ihn spitzbübisch lächelnd.

"Stimmt.", fiel es ihm wieder ein:"Sag Tante, habt ihr etwas, womit ich mein Auge abdecken könnte?", wollte er wissen.

Kurz überlegte die rothaarige Frau und legte dabei ihren rechten Zeigefinger an ihr Kinn.

"Ah! Ja, warte ich hätte da etwas.", rief sie lächelnd aus, eilte aus dem Raum und kam Minuten später mit einer schwarzen Augenklappe zum Zuschnüren zurück.

"Hier, das ist eine Augenklappe.", erklärte sie und reichte diese Ciel.

"Danke Tante.", bedankte er sich höflich und nahm sie aus ihrer Hand.

"Darf ich mir mal dein Auge ansehen?", wollte sie wissen.

Sicherlich würde sie helfen können, immerhin war sie eine sehr gute und angesehene Ärztin.

"Ich denke, es ist besser wenn wir gehen. Der junge Herr sieht müde aus.", erklärte Sebastian, worauf Ann kurz nickte.

"Du hast recht. Geht euch lieber ausruhen und dein Auge kann ich mir noch ein ander Mal an sehen.", gab sie sich geschlagen, da ihr Neffe wirklich fertig aussah und sie nicht wusste, was sich unter dem Verband befand, weshalb sie die Behandlungsdauer nicht einschätzen konnte.

Je nach Art der Wunde würde es Ciel noch weiter strapazieren, der sowieso immer sehr anfällig gewesen war.

"Bis bald Tante.", verabschiedete Ciel sich und ging mit Sebastian aus dem Royal London Hospital.

Tanaka würde die nächsten Tage noch nach kommen, sobald er wieder bei Kräften war.

Trotzdem, dass bereits einige Monate seit dem Vorfall vergangen waren, hatte er sich nicht wirklich erholt, doch jetzt schien er einen Grund zu haben, schnell wieder aus der Klinik zu kommen.

Ob es jetzt wohl schneller gehen würde?

Die behandelnde Ärztin hoffte dies doch sehr.

Seufzend begab sie sich wieder in ihr Arbeitszimmer, um dort einige Akten zu bearbeiten, mit denen sie noch nicht fertig geworden war, nachdem sie einen Patienten Not behandeln musste.

Von diesem musste sie sich auch noch einmal die Akte raus suchen.

Seufzend setzte sie sich an ihren Schreibtisch und schlug die Akte auf, doch konzentrieren konnte sie sich noch immer nicht, da ihre Gedanken zu ihrem Neffen abschweiften.

Wer war nur der schwarz gekleidete Butler?

Um ehrlich zu sein, hatte er ihr schon etwas Angst bereitet und Ciel sah auch nicht gut aus.

Wie war der Junge nur an so einen Butler geraten und wer stimmte dem schon zu, einem Kind dienen zu wollen, dass nur Süßigkeiten und spielen im Kopf hatte?

Auch wenn sie wusste, dass Ciel ganz anders war, so war er in erster Linie nur ein Kind, das alle anfangs in ihm sahen.

So konnte sie nur hoffen, dass ihm der Butler gut tun würde.

Am liebsten wäre sie noch heute ins Anwesen gefahren, um nach Ciel zu sehen, aber das ging leider nicht, da sie noch die Nachtschicht zu machen hatte und außerdem brauchte er Ruhe, die er nicht bekam, wenn sie jetzt auftauchen würde.

Nur zu gerne wüsste sie, was mit seinem Auge passiert war und was ihm sonst noch so widerfahren war und vor allem, was alles nach seinem Verschwinden mit ihm passiert ist.

Seine Augen sahen so leer aus, als hätte er viel durchgemacht.

Kein Kind sollte solche Augen haben.

Plötzlich traf es sie wie ein Blitz.

//Moment! Diesen Ausdruck hatte ich doch schon einmal gesehen, waren das nicht die Augen eines geschändeten Kindes? Nein, da lag noch viel mehr in seinen Augen. Oh Ciel, was haben sie meinem geliebten Neffen nur angetan?//, wollte sie in Gedanken wissen und nahm sich vor, ihn nicht mehr aus den Augen zu lassen, da sie ihn nicht einfach so würde fragen können.

Sie sollte warten, bis er sich ihr von alleine öffnete, sonst würde sie ihn nur noch mehr seelische Schmerzen zufügen und vielleicht vertraute er seinem Butler auch irgendwann mehr und sie würde ihn danach fragen können.

Seufzend rieb sie sich die Nasenwurzel, ehe sie sich wieder an ihre Arbeit machte, das Grübeln brachte sie jetzt auch nicht weiter, sie musste sich auf ihre Arbeit konzentrieren.

Diese Leute brauchten auch Hilfe.
 

Nach Stunden, so kam es Ciel vor, waren sie endlich am Anwesen angekommen und er konnte endlich aus der Kutsche steigen.

Als ihm die Tür geöffnet wurde stolperte er und verlor das Gleichgewicht, was ihn nach vorne fallen ließ.

Sofort fing sein neuer Butler ihn auf, während Ciel sich in das Jacket des Mannes klammerte und ängstlich die Augen zusammen kniff.

"Seid vorsichtig, mein junger Herr.", bat Sebastian freundlich, was Ciel erschrocken die Augen aufreißen ließ und seinen Butler erschrocken an sah.

"Wah.....! L-Lass mich sofort runter! Ich brauche keine Hilfe!", schrie er sofort und war dem Anschein nach wirklich sauer.

Nur warum konnte Sebastian nicht sagen, immerhin hatte er ihn nur aufgefangen oder hätte er ihn fallen lassen sollen?

Ohne etwas dazu zu sagen, setzte er seinen kleinen Herrn ab und schloss die Tür, ehe er Ciel ins Anwesen begleitete.

Die Pferde und Kutsche hatte er bereits weg gebracht, als der Junge noch die Treppen hinauf gegangen war.

Er war müde und fix und fertig vom vielen Laufen, auch wenn Sebastian nicht gerade fand, dass er viel gelaufen war.

Eher hatte der Kleine nur gesessen und fast gar nichts gesprochen.

Nah das konnte ja noch heiter werden mit dem.

"Habt ihr Appetit? Soll ich Euch was zubereiten?", wollte der Butler wissen.

Kurz schüttelte der Junge den Kopf.

"Aber ich hätte gerne einen Tee und möchte ins Bett.", ließ dieser verlauten, während er wackelig zur Treppe schritt.

"Sehr wohl, mein junger Herr. Aber morgen solltet ihr Euch an die Arbeit begeben. Die Mörder Eurer Eltern sollen ja mitbekommen, dass ihr da seid und die Firmen weiter führt, damit sie auch versuchen Euch aus dem Verkehr zu ziehen.", erklärte der schwarz gekleidete Mann.

Immerhin wollte er das hier endlich beenden und seine Seele bekommen, was nicht funktionierte, wenn der Junge keinen Schritt weiter kam und sich hängen ließ.

So hatte er ihn nicht kennen gelernt und es wäre nicht ratsam, wenn der Teufel das Interesse an dem Jungen verlieren würde.

Seufzend begab er sich in die Küche und bereitete seinem Herrn einen grünen Tee zu.

Er hoffte nur, dass dieser dem Jungen schmecken würde, ansonsten würde ihm langsam der Geduldsfaden mit ihm reißen.

Er hatte sowieso immer nur etwas zu meckern.

Sicherlich brauchte er schon bald Urlaub von dem Bengel.
 

Ungeduldig wartete der Junge in seinem Bett auf den Teufel in Menschengestalt und ließ sich rücklinks in seine weiche Decke fallen.

Endlich wieder in einem Bett schlafen zu können, in seinem eigenen Bett war wie ein Traum.

Er brauchte nur die Augen aufzumachen und schon wäre er wieder im kalten, staubigen Keller.

Wenn das wirklich nicht die Realität war, dann wollte er nicht aufwachen.

Er wollte nicht wissen, dass er das alles nur geträumt hatte.

Er wollte daran glauben, dass er jetzt wieder eine Hoffnung hatte, Hoffnung auf Vergeltung und Hoffnung darauf, sicher zu sein.

Mit dem Teufel an seiner Seite sollte ihm nichts widerfahren können.

Er war sicher, bis Sebastian sein Versprechen einhielt und auch er seines einlösen musste.

Nur, was brachte es ihm weiter zu leben, wenn er niemanden mehr hatte?

Man konnte doch so leicht ein menschliches Leben auslöschen, sowie es einfach war die Flamme vom Docht einer Kerze auszupusten.

Es war doch alles so vergänglich.

Schönheit, Leben, Freundschaften, Erfolg, Reichtum.

Es gab nichts was für Ewig hielt.

Müde schloss er die Augen und bemerkte gar nicht, wie er vor Erschöpfung einschlief und somit bekam er auch nicht mit, wie Sebastian mit dem Tee ins Zimmer kam, kurz abfällig schnaubte, den Jungen vorsichtig umzog und eben so vorsichtig unter die Decke legte.

Er musste schon zu geben, dass der Junge ihm schlafend besser gefiel.

Bevor er raus ging nahm er den Tee wieder mit und brachte ihn in die Küche, wo er ihn leider weg kippen musste.

Die ganze Mühe war umsonst gewesen, weshalb er sein neues Zimmer aufsuchte, da er allem Anschein nach Feierabend hatte, weil sein Herr im Schlaf wohl nichts mehr benötigen würde.

So setzte er sich an seinen Schreibtisch und schrieb sich alles auf, was er noch zu erledigen hatte und was sie wohl alles brauchen würden.

Immerhin wusste er, dass sein Herr sicher eine Liste verlangen würde, worauf man alles abhaken konnte, was bereits erledigt worden war.

Schließlich würde es ein Mensch genauso tun.

Kurz tunkte er die Feder in die Tinte und fing dann an mit ihr über das Papier zu kratzen.

-Neue Angestellte (dringend)

-Neue Kleidung

-Einen Privatlehrer

-Neues Tafelsilber

-Neue Mitarbeiter der Firma

-Besprechung mit einem Reporter, wegen der Neueröffnung
 

Das waren mit Abstand die wichtigsten Dinge, die besprochen werden mussten, sowie seine Arbeitszeit und ob er sich eine Katze zulegen durfte.

Er wollte schon lange eine Katze haben.

Diese Geschöpfe waren so anmutig und wunderschön.

Einfach nur perfekt.

Er hoffte doch sehr, dass der kleine Miesepeter ihm wenigstens eine Katze erlauben würde.
 

Mitten in der Nacht wachte der junge Phantomhive wieder auf und sah sich ängstlich um.

Er wollte nicht alleine sein.

Nicht heute.

Er wagte sich nicht, seine Stimme zu erheben, stand schließlich auf und schlich auf leisen Sohlen zur Tür.

Ohne ein Geräusch zu machen, öffnete er diese und schlich auf den Flur, nachdem er sich ängstlich umgesehen hatte.

Zum Glück wusste er in welchem Zimmer Sebastian war und somit schlich er so leise wie möglich, barfuß, zu diesem hin.

Vor der Tür von dem Teufel angekommen blieb er unschlüssig stehen, ob er wirklich klopfen durfte?

Sollte er es wagen?

Was wenn er schlief?

Einmal schluckte er heftig, als er die Hand unschlüssig erhob.

"Willst du noch lange vor der Tür stehen bleiben?", drang die Stimme des Teufels nach draußen.

Kurz erschrak Ciel.

Natürlich hatte er es mitbekommen, dass er vor der Tür stand, immerhin war er ein Teufel.

Also drückte er die Klinke hinunter und trat ins Innere des Zimmers.

Nervös nestelte der Junge an seinem Hemd rum und besah sich den Boden.

"Was willst du hier?", fragte der Butler etwas zu harsch nach, als er es vorgehabt hatte.

Erschrocken zuckte Ciel zusammen und wollte schon wieder gehen, aber die Dunkelheit hielt ihn von seinem Vorhaben ab.

Er hatte Angst und zitterte leicht, was dem Teufel natürlich nicht entging.

//Wo ist der Junge hin, den ich noch letzte Nacht gerettet habe?//, wollte er wissen und besah sich das Kind vor ihm genauer.

Nichts ließ mehr darauf schließen, dass vor ihm eine wahrhaft schmackhafte und gute Seele stand, die all diese Strapazen wert war.

Auf die sich das Warten auch lohnte.

Vor ihm stand nur noch ein verängstigtes Kind, dass Angst hatte alleine zu sein.

Seufzend rieb er sich mit einer Hand an der Stirn.

"Also gut, was habt Ihr denn?", versuchte er es anders.

"E-es....", begann der Junge zögerlich.

"Ich habe Angst. K-kannst du die Nacht bei mir bleiben?", bat der Junge.

Verwundert sah der Butler zu seinem Herrn hinunter.

Hatte er das so eben richtig verstanden?

Wollte er wirklich, dass er, der Teufel bei ihm blieb?

Ehe er wusste, was er da tat nickte er.

"Ja, komm, wir gehen in Euer Zimmer.", erklärte der schwarz gekleidete Mann, nahm den jungen Erben an der Hand und führte ihn zurück in sein Schlafgemach.

Nachdem Ciel unter seiner Decke lag und umsichtig zugedeckt worden war, stellte er sich mit einem Kerzenleuchter an die Fensterseite.

Sobald Ciel im Land der Träume wäre, würde er wieder seinen Pflichten nachgehen und auch mal zur Ruhe kommen.

Das hier war wohl ein Vollzeitjob.

Wie sehr er ihn doch jetzt schon hasste.

"Warum hast du mich gerettet?", ertönte die leise Stimme seines Herrn und durchbrach die Stille, die im Raum herrschte.

"Ihr habt mich doch gerufen.", erklärte Sebastian kühl und hoffte, dass er es darauf beruhen lassen würde, um endlich zu schlafen.

"Das weiß ich doch...."

"Dann frag nicht.", unterbrach er Ciel kühl.

Er wollte nicht weiter reden und das Thema unter den Tisch fallen lassen.

Er hatte keine Lust darauf zu antworten.

Er wollte ihm nichts sagen, nichts erklären und am liebsten auch nichts von ihm hören, außer dem stetigen Atemgeräusch, dass ihm verraten würde, dass der Junge endlich eingeschlafen war.

Mürrisch besah der Junge sich einen unbestimmten Punkt an seiner Bettdecke.

Ob er wohl einen Fussel gefunden hatte?

"Mh....", machte er unstimmig und schien mit sich zu ringen, ob er noch wirklich etwas sagen sollte.

Doch schien er es erst einmal darauf belassen zu wollen, da er wieder seine Augen schloss und sich auf die Seite drehte, um seinen Butler nicht ansehen zu müssen.

Ihre Beziehung zueinander war mehr als nur kompliziert und nervenaufreibend.

Müde hielt der junge Phantomhive die Augen geschlossen und als er sie wieder öffnete war helligter Tag.

Er fühlte sich wie gerädert, als ob er die Nacht kein Auge zu getan hätte.

Aber hätte er nicht eigentlich besser schlafen müssen?

Immerhin schlief er ja endlich wieder in seinem eigenen Bett und nicht mehr in einem engen, kalten Käfig mit staubigem Untergrund.

Noch einmal drehte er sich um, vergrub seinen Kopf unter der Decke und versuchte weiter zu schlafen, um den Schlafmangel wieder auszugleichen.

Da ging plötzlich die Tür seines Zimmers auf und sein galanter Butler schritt raubtierhaft ins Innere, ehe er mit einem Ruck die Vorhänge auf zog.

Licht durchflutete das Zimmer des Jüngeren und murrend gab dieser sein Gemüt zum besten.

So unsanft aus dem Schlaf gerissen zu werden behagte ihm so gar nicht und am liebsten hätte er ein Kissen nach dem Teufel geschmissen, wenn er dazu nur die Kraft gehabt hätte.

"Aufstehen mein junger Herr, heute gibt es viel zu tun.", kündigte er lächelnd an.

Ja, er lächelte.

Sowas taten Butler in der Nähe ihres Herrn.

Die Nacht hatte er tausende von Bücher gewälzt und sich alles was nötig war angeeignet, um einen guten Butler spielen zu können.

Was man nicht alles für eine gelungene Mahlzeit tat.

"Wie zu tun?", wollte der blau schwarz Haarige wissen und streckte vorsichtig seinen Kopf unter der Decke hervor.

Er wollte heute am liebsten nur noch im Bett liegen bleiben und nichts tun.

Sich nicht bewegen, nicht aufstehen, nicht denken und vor allem nicht diesen schwarz gekleideten Teufel sehen.

Er hasste ihn, sie passten nicht zusammen und kamen nicht miteinander klar.

Wie sollte es dann nur mit ihnen beiden weiter gehen?

Seufzend besah er seinen neuen Butler, welcher direkt vor seinem Bett stand.

"Ihr solltet langsam aufstehen, die Angelegenheiten lösen sich nicht von alleine.", erklärte er sanft, wobei er innerlich wieder am kochen war.

Ciel blieb keine Wahl, außer sich zu beugen, weshalb er die Decke ganz zurück schlug und sich an die Kannte des Bettes setzte.

Zufrieden begann Sebastian seinen Schützling zu bekleiden.

"Ich war so frei und habe Ihnen einen Tee zubereitet.", erklärte er lächelnd.

Erst jetzt bemerkte Ciel wirklich den Servierwagen, der in seinem Zimmer stand, auf welchen Sebastian zu ging und ihm den Tee reichte.

Verwundert nahm er diesen entgegen und beäugte ihn misstrauisch.

"Ich habe nichts weiter reingetan und die Einwirkzeit beachtet.", fügte Sebastian ruhig hinzu.

Den Fehler würde er kein zweites mal begehen und Magie bei solch einer Sache anwenden, da es seinem Herrn anscheinend nicht zu munden schien und auf noch einen Streit konnte er getrost verzichten.

Das würde ihn sowieso nur wieder Unmengen von Nerven kosten und dann würde er bestimmt bald graue Haare und Falten bekommen, wenn das nur gehen würde und im Bereich des möglichen läge.

Vorsichtig nippte der Junge am Tee und seine Miene erhellte sich augenblicklich, was ihn mehr von dem Tee trinken ließ.

"Ganz annehmbar.", sagte er kühl, wie es für ein trotziges Kind wie ihm üblich war.

Zumindest nahm Sebastian dies als Lob auf, auch wenn es so gar nicht wie eines zu klingen schien.
 

Wütend lief der Herr des Hauses auf und ab.

Na toll!

Erst hatte er keine Bedienstete mehr, dann verlor er seinen wertvollsten Besitz für die Rituale und dann erst der Hohn, der ihn bei seinen "mit Ritualisten" überkommen hatte.

Nichts hatte er unternommen, als diese im Nebel eingehüllte Gestalt den Jungen mitnahm.

Auch wenn er wie die anderen Bewegungsunfähig gewesen war, wurde das jetzt auf die Angst geschoben, die sie verspürt hatten und körperlich erstarren lassen hatte.

"Der Zorn Gottes" oder "Satan persönlich war erschienen" sagten die Männer ängstlich und wollte nun nichts mehr mit ihm zu tun haben.

Verständlicherweise.

Immerhin wollten sie sich nicht auch den Zorn eines Gottes oder Satan persönlich auf sich ziehen.

Sie baten noch am selben Tag in der Kirche bei Gott um Vergebung.

Aber der Herr des Hauses tat dies nicht.

War es nicht eh schon zu spät?

Er würde sich den Jungen wieder holen, koste es, was es wolle.

Diese Augen hatten ihn in seinen Bann gezogen und gefesselt, auf dass sie ihn nie mehr loslassen würden.

Er musste ihn wieder haben, er konnte einfach nicht anders.

Durch diesen Bengel hatte er so viel Leid und Verluste in der Nacht erlitten, dass er sich an ihm rächen wollte.
 

___________________________________________________________________________
 

Ciel: Du hast mich ja ganz schön verweichlicht *grummel*
 

CielForever: Gomenasai >.<
 

Sebastian: Macht Euch nichts daraus, mein junger Herr.
 

Ciel: *trotzig die Arme verschränk*
 

Sebastian: So wart ihr nun mal ....
 

Ciel: *Sebastian mit einem bösen Blick verstummen lass*

Wie bitte?!
 

Sebastian: Oh gut. Ich hoffe man sieht sich im nächsten Kapi wieder.

Euer teuflisch guter Butler *zwinker und versuch seinen Herrn mit Süßkram zu besänftigen*
 

CielForever: Danke fürs lesen und bis zum nächsten mal mit hoffentlich ein paar neuen Reviews, die ich im letzten Kapi sehr vermisst habe ^^´. *Tee und Kuchen hinstell*

Erster Arbeitstag

Konban wa.

Endlich geht es weiter

Ich hoffe sehr, dass euch die FF gefällt und danke, dass ihr schon so lange dabei seid, auch wenn es so lange bei mir dauert >.<

Darum noch ein großes danke an 25 Favoriten.

Danke, dass ihr meine Geschichte weiter verfolgt.

Über ein paar neue Kommis würde ich mich auch sehr freuen.

Natürlich geht auch Privat anschreiben x3

Ich freue mich sehr über jede einzelne Rückmeldung.

Hier noch ein großes danke an Rukasa, meine Betaleserin, die es doch tatsächlich geschafft hat, die FF von einen Tag auf den anderen zu betan.

Danke!

Dann halte ich euch mal nicht weiter auf und let´s go!

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Als der Junge ausgetrunken hatte und die Zeitung durchgegangen war, stand er müde auf.

"Hilf mir noch die Augenbinde an zu legen und bind sie diesesmal ja nicht wieder zu fest.", herrschte er in einem mürrischen Ton.

"Sehr wohl, mein Herr.", mit diesen Worten nahm sich der Butler die Augenbinde und legte sie seinem Herrn an, so dass sie weder zu eng noch zu locker saß.

Allem Anschein nach zufrieden stand der Junge auf und schritt wortlos durch die Tür, welche der schwarzhaarige Mann aufhielt.

"Zuallererst steht Euer Frühstück an, von 8:15 Uhr bis 8:45 Uhr, danach gehen wir gemeinsam meine Liste durch und sprechen diese ab. Anschließend werden wir uns um Eure Bildung kümmern. Da beginnen wir mit Erdkunde von 9:00 Uhr bis 10:00 Uhr, dann machen wir mit Mathe weiter, von 10:00 Uhr bis 11:00 Uhr, danach Politik von 11:00 Uhr bis 12:00 Uhr, anschließend geht es mit Wirtschaft weiter von 12:00 Uhr bis 13:00 Uhr. Dann steht Eure Erholung an von 13:00 Uhr bis 14:00 Uhr, in der Zeit serviere ich Euch etwas zu essen. Um 14:00 Uhr beginnen wir mit Fechten, bis 15:00 Uhr, dann von 15:00 Uhr bis 16:00 Uhr Etikette und Benehmen. Um 16:00 Uhr bis 16:30 Uhr gehen wir Eure Post durch und beantworten sie, dann wäre der Tag fast geschafft. Natürlich sollten Sie sich darum kümmern, dass die Funtom Company weiter läuft und neue Spielzeuge herstellen lassen. Darum werden Sie sich von 16:30 Uhr bis 18:30 Uhr kümmern. Danach begeben Sie sich zu Tisch, speisen noch etwas und können sich danach etwas austoben und spielen, wie es sich für ein Kind gehört. Dafür würde ich Schach empfehlen, damit können Sie direkt noch etwas dazu lernen."

Da hatte dieser Teufel doch Ciels Tag gut verplant, was eben diesen aufseufzen ließ.

"Da muss ich dann wohl durch. Ich hoffe nur, dass du in das Essen nichts komisches rein tust.", kam es noch etwas müde von dem kleinen Jungen.

Hoffentlich bekam er zwischendurch immer etwas Tee, immerhin war es noch etwas kühl und Tee hatte eine Beruhigende Wirkung.

"Nein mein Herr, in dem Essen ist nichts komisches drin, ich hoffe dennoch, dass es Euch munden wird.", mit diesen Worten verbeugte sich der Butler und ging in die Küche um das Essen zu holen.

Dieses stellte er vor dem Jungen ab und hob dann die Glocke vom Teller, damit sein Herr das Essen begutachten konnte.

Kurz weiteten sich die Augen des blau schwarz Haarigen, es sah wirklich köstlich aus.

Hoffentlich würde es genauso schmecken.

"Hoffentlich schmeckt es nur halb so gut, wie es aussieht.", gab der Junge von sich, was Sebastian lächeln ließ.

"Danke für das Lob mein Herr.", bedankte sich der Teufel, was ihm einen bösen Blick seitens seines Herrn einbrachte, ehe dieser etwas von dem Rührei aufspießte und die Gabel zum Mund führte.

Tapfer nahm er den Bissen in den Mund und kaute es.

Es schmeckte wirklich nicht schlecht, das musste er zugeben.

Langsam aß er den Teller zur Hälfte auf, da er dann satt war.

"Hat es Euch gemundet, mein Herr?", wollte der Butler wissen, der in der Zeit schräg links von ihm gestanden hatte und deckte den Tisch ab.

"War passabel.", ließ der junge Phantomhive verlauten und tupfte sich den Mund ab, ehe er das Tuch auf den Tisch legte, welches der Butler direkt mitnahm.

"Wie erfreulich.", gab dieser lächelnd von sich.

Wie sehr Ciel doch von ihm genervt war.

Was blieb der auch immer so ruhig?

Genervt verschränkte der junge Phantomhive seine Arme.

"Wenn Ihr mir folgen wollt, mein Herr.", bat der Schwarzhaarige und verneigte sich neben seinem Herrn, worauf dieser erschrak.

Wo kam sein Butler nur so schnell her?

Hatte er nicht eben noch die Teller in der Hand gehabt?

Sich der Tatsache bewusst, lächelte der Größere teuflisch.

"Erschreck mich nicht so!", bluffte Ciel den Teufel an, erhob sich und ging erhobenen Hauptes an dem Mann vorbei.

Wissend behielt Sebastian das Grinsen auf dem Gesicht und folgte nun seinem Herrn, welcher schweigend in seinem Arbeitszimmer verschwand.

Seufzend ließ sich das Oberhaupt auf seinen Sessel plumpsen und streckte, ohne hinzusehen, seinem Butler die offene Hand aus.

Der Teufel verstand und übergab dem Jungen seinen Notizzettel.

Raschelnd faltete Ciel das Stück Papier auseinander und besah sich das Geschriebene.

-Neue Angestellte (dringend)

-Neue Kleidung

-Einen Privatlehrer

-Neues Tafelsilber

-Neue Mitarbeiter der Firma

-Besprechung mit einem Reporter, wegen der Neueröffnung

Stumm besah sich der Hausherr die Notizen seines Butlers.

"Du scheinst gut nachgedacht zu haben.", bemerkte der Junge an.

"Zu deinem ersten Punkt, neue Angestellte, möchte ich, dass du gute Leute aussuchst, die in einem Notfall das Haus und mich verteidigen können, die keine Scheu haben auch Waffen zu benutzen und mit dem Umgang vertraut sind, die dennoch nicht danach aussehen und relativ unauffällig sind. Sie sollten ohne zu zögern meinen Anweisungen Folge leisten und mich nicht in Frage stellen.", forderte der Blau-Schwarhaarige, ehe er fortfuhr:"Zu Punkt zwei, neue Kleidung, möchte ich, dass du eine Schneiderin her kommen lässt, die meine Maße nimmt und mehrere verschiedene, prunkvolle, moderne Kleider für die verschiedensten Anlässe entwirft. Punkt drei, Privatlehrer, lehne ich ab. Immerhin kannst doch sicherlich auch du den Unterricht fortsetzen, wenn du schon heute damit beginnen möchtest.", abwartend sah der Junge seinen Untergebenen an, welcher darauf nur nickte.

"Sehr wohl, mein junger Herr. Wenn Ihr dies wünscht."

"Punkt vier, neues Tafelsilber. Wenn du glaubst, dass das derzeitige Besteck dem Namen Phantomhive nicht gerecht wird, dann tausch es aus. Punkt fünf, neue Mitarbeiter der Firma Funtom. Wir werden einfach die alten Arbeiter wieder einstellen, lasse ihnen ein Schreiben zu kommen und trag es von mir aus selber aus. Sie sollen den Brief sofort lesen und dir Bescheid geben, ob sie dem zustimmen, erneut in der Firma, unter meinem Kommando zu arbeiten. Verliere dabei kein Wort über mein Alter. Sie sollen einfach nur wieder zu arbeiten anfangen. Und zu Punkt sechs, Besprechung mit einem Reporter, wegen der Neueröffnung, sobald wir das Einverständnis der Arbeiter haben und erste Spielzeuge präsentieren können, werden wir der Presse Bescheid geben, damit sie ihren Klatsch in der Zeitung teilen können, dabei darf ich nicht in Erscheinung treten. Wer toleriert schon ein kleines Kind auf dem Arbeitsmarkt. Verkleide dich, oder lass von mir aus Tanaka alles machen.", beendete Ciel seine Ansprache.

"Sehr wohl mein junger Herr, ich werde es in Ihrer Mittagspause in Angriff nehmen.", mit den Worten verbeugte sich der Butler.

"Dennoch habe ich noch zwei Fragen, die ich nicht in die Punktliste aufgeführt habe..."

"Die da wären?", unterbrach Ciel den Teufel ungeduldig.

"Wie sieht es mit meiner Arbeitszeit aus? Wann habe ich Dienst?", wollte er ruhig wissen.

"Dein Dienst.....", überlegte der Junge laut, nahm sich einen Zettel hervor und begann dort einen tabellarischen Stundenplan nieder zu schreiben, welchen er dann seinem Butler reichte.

Gelassen nahm der Butler den Zettel entgegen und betrachtete den entworfenen Plan.

Ungläubig zog er eine Augenbraue hoch und konnte es kaum fassen, mit was für einer Aufteilung er bestraft wurde.

Er musste den Auftrag so schnell wie möglich zu Ende bringen.

05:50 Uhr - Aufstehen, Ankleiden

06:00 Uhr - Frühstücksvorbereitung für den Herrn, Zeitung bügeln, Anweisungen an das Dienstpersonal

08:00 Uhr - Aufwecken des Herrn mit »Earl Morning Tea«, Hilfe bei der Morgentoilette, Anrichten des Frühstücks

08:15 Uhr - Frühstück des Herrn

08:45 Uhr - Beginn des Tagesplans des Herrn (Arbeit, Lernen etc.), polieren des Tafelsilbers, Start der Vorbereitungen für das Mitagessen

12:30 Uhr - Mitagessen des Herrn

14:00 Uhr - Vorbereitungen für den Nachmittagstee

15:30 Uhr - Nachmittagstee des Herrn

17:00 Uhr - Vorbereitungen für das Dinner

19:00 Uhr - Dinner des Herrn

20:00 Uhr - Aufräumen der Dinnerüberreste, polieren des Tafelsilbers

21:00 Uhr - Abendtoilette des Herrn (Baden, umziehen)

22:00 Uhr - Den Herrn ins Bett bringen

23:00 Uhr - Verriegeln der Zimmer, Löschen der Kaminfeuer etc., Vorbereitungen für das Frühstück

01:00 Uhr - Arbeitsende

"Ich habe die wichtigsten Dinge eingetragen betreffend meiner Person. Sollte noch etwas dazu kommen hast du dich dennoch an den, dir vorliegenden Ablauf zu halten.", erklang die ruhige Stimme seines Herrn.

"Aber warum soll ich so oft das Tafelsilber polieren?", wollte der Butler skeptisch wissen.

"Vorhin ist mir aufgefallen, wie fleckig das Tafelsilber an den Griffen war, weshalb ich abgeneigt war weiter zu speisen."

Wütend versuchte Sebastian sich zu beruhigen.

"Aber ihr sagtet, dass ihr satt seid."

"Ja, das stimmte auch. Mir war der Appetit auch vergangen."

Mörderische Gedanken kamen im Älteren auf.

Wie gerne der Schwarzhaarige doch seine Finger um diesen schmalen Hals legen und zudrücken wollen würde, doch war es ihm leider versagt, wenn er seine Seele haben wollte.

So musste er wohl oder übel dadurch.

"Nun gut, dann wollte ich noch eine weitere Frage stellen.", gab sich der Butler geschlagen, auch wenn ihm noch einiges unklar war, so wollte er nicht länger mit dem Jüngeren diskutieren.

"Sprich.", forderte Ciel kühl.

"Wäre es möglich, dass ich mir eine Katze zu legen dürfte?"

"Auf keinen Fall!", schrie Ciel fast, schlug seine Hände auf den Tisch und sprang von seinem Stuhl auf.

"Ich bin allergisch gegen Katzen, solltest du dich dazu erdreisten eine ins Haus zu schleppen wirst du es bitter bereuen."

Düster betrachtete das Oberhaupt seinen Gegenüber von unten herauf, sodass es Sebastian fast schon kalt den Rücken runter lief.

Nicht einmal diese Freude konnte er seinem Butler gönnen, dabei liebte er doch Katzen über alles.

Er würde sie auch in seinem Zimmer halten.

Der Bengel würde nicht einmal mitbekommen, dass sich überhaupt eine Katze in den Gemäuern aufhielt.

Nach kurzer Zeit setzte Ciel sich erneut hin.

"Wars das dann?", wollte er gelangweilt wissen und stütze seinen Kopf in seiner Handinnenfläche ab.

"Ja, mein Herr. Nun kommen wir zu Ihrer Bildung. Wir beginnen mit Erdkunde."
 

Bereits die ganze Zeit saß Edward über seine Blätter gebeugt und grübelte nach, wie er am besten vorgehen sollte.

Jetzt hatte er so viel an Informationen zusammen tragen können, war aber dennoch keinen Schritt weiter, wie er es mit der Befragung anstellen sollte.

Selbst die Adligen hatte er in Grüppchen aufgeteilt.

Die mit den Kreativen Berufen, die mit den sportlichen Berufen und Aktivitäten, die normalen Firmenarbeiter, die andere Arbeiterklasse und die Sonstigen, welche nie hatten arbeiten müssen.

//Um einen Anfang zu finden sollte ich vielleicht bei den Firmen anfangen.

Das wäre dann einmal Freiherr Jack Harry Clayworth, Freiherr Alfie Leachmann und Freiherr Riley Brown. Ich sollte sie so schnell wie möglich hintereinander absuchen und dann schnell weiter machen.//, beschloss der junge Mann, da von den dreien weniger Einfluss auf die anderen Anwesenden, der damaligen Feier, bestand.

Somit stand sein Entschluss fest.

Schnellen Schrittes machte er sich auf den Weg zu seiner kleinen Schwester, um ihr von dem Vorhaben zu berichten.

Vor ihrer Zimmertür angekommen, klopfte er dagegen.

"Hey Elisabeth, ich bins Edward, darf ich rein kommen?", wollte er wissen und wartete auf ein `Herein´ seiner Schwester, das auch kurz darauf folgte.

"Komm herein Edward.", drang die Stimme Elisabeths gedämpft durch die Tür.

Dennoch hatte er ihr Lächeln klar und deutlich heraus hören können, dass sie auf ihren Lippen tragen musste.

Ohne zu zögern trat er ein.

"Hey, ich muss dir was erzählen, ich habe endlich einen Anfang für die Suche gefunden."

"Wirklich?", wollte Elisabeth aufgeregt wissen und faltete gespannt die Hände vor ihrer Brust zusammen.

"Ja, ich weiß noch nicht ganz, wie ich es anstellen will, aber ich wollte zuerst einmal deine Meinung wissen."

"Klar, schieß los."

Kurz musste Edward schmunzeln.

"Ich dachte, dass ich zuerst mit den drei Herrschaften Herr Freiherr Clayworth, Herr Freiherr Leachmann und Herr Freiherr Brown sprechen sollte, da diese am einflussärmsten sind. Außerdem scheinen alle auch gerne mal einen über den Durst zu trinken, wie fast alle Reichen. Für mein Vorhaben wäre aber eine zweite Person ganz hilfreich, damit einer den Hausherrn ablenken kann.", erläuterte Edward sein Vorhaben.

"Das klingt gut und wegen der zweiten Person, mach dir da mal keine Gedanken, ich habe da so eine Idee. Immerhin ist sie mir noch etwas schuldig.", gab Elisabeth listig lächelnd von sich.

"Ach, und wer?", hackte Edward neugierig nach.

"Jossie.", war die einfache Antwort Elisabeth´s.
 

Ein Klopfen zog die Aufmerksamkeit der blonden Bediensteten auf sich.

"J-ja bitte?", fragte sie zögernd, nachdem sie ihre Zimmertür geöffnet hatte.

Erschrocken wich sie zurück, als sie die Personen vor der Tür wieder erkannte.

"Miss Elisabeth und Mister Edward!", rief sie erstaunt aus:"W-was kann ich für Sie tun?"

"Wir wollten dich um einen Gefallen bitten. Dürfen wir eintreten?", bat Edward seicht lächelnd.

"A-aber natürlich, aber es ist Euch nicht gerade angemessen.", erklärte die Blondiene schüchtern.

"Danke, dass geht schon.", gab Edward von sich und trat ins enge Zimmer, was ihr Elisabeth, mit Paula im schlepptau, gleich tat.

Als alle im Raum waren, schloss Paula die Tür.

"Möchtet ihr Euch setzen?", bot sie nervös an.

"Schon gut, es wird nicht viel Zeit beanspruchen.", erklärte Edward ruhig.

"Du bist mir noch was schuldig. Jawohl!", rief die kleine Blondine aus, um klarzustellen, dass es keinen Ausweg gab.

"Verzeihung Miss, aber was soll ich denn....", doch prompt wurde sie von dem Mädchen unterbrochen.

"Du sollst dich als die Frau meines Bruders ausgeben und mit einem Freiherr plaudern. Bring ihn dazu einiges zu trinken und keinen Verdacht zu schöpfen. Den Rest erledigt mein Bruder. Und kein Wort zu niemanden. Das muss geheim bleiben."

"A-aber ich weiß nicht, wie man sich zu benehmen hat.", gab die Bedienstete zu bedenken.

"Ich werde dir alles wichtige lehren, ehe wir heute zu dem Mann aufbrechen.", bot Edward an, woraufhin er ein kurzes nicken von der Bediensteten bekam.

Sie hatte also verstanden, dann konnte es ja los gehen.

"Ich kann auch helfen.", bemerkte Elisabeth.

"Das kannst du, aber du wirst hier bleiben.", stellte Edward klar.

Es konnten nicht alle beide aus dem Haus verschwinden.

Je weniger sie waren, umso besser wäre es für sie.

Es reichte, dass er eine so unerfahrene Bedienstete mitnehmen musste, die von Paula so gut es geht aufgefrischt werden würde, immerhin konnte sie in dem Lumpen keine angemessene Begleitung für ihn darstellen.

"Elisabeth und ich werden auf unseren Zimmern warten. In der Zeit wirst du Paula, Jossie so gut es geht herrichten. Nimm die Kleider von meiner Mutter und kleide Jossie ein, dann rufst du mich und Elisabeth. Wir werden ihr dann alles Nötige beibringen."

"Sehr wohl.", kommentierte Paula das Gesagte und begab sich daran, frische Kleider zu stibitzen.

//Es ist für einen guten Zweck. Es ist für einen guten Zweck.//, redete sie sich ein, schlich auf den Fluren in das ankleide Zimmer der Herrin des Hauses und entnahm ihr ein hübsches rosanes Kleid, dazu passende Schuhe, Schmuck und Mantel, sowie Schminke.

Mit den Sachen schlich sie sich in Jossies Zimmer zurück.

"Dann wollen wir dich erst einmal waschen gehen. Folgst du mir?", bat sie und ging voran ins nahegelegene Bad, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass der Flur noch immer frei war.

Heute schien sie Glück zu haben.
 

Geschafft vom ganzen lernen hing Ciel über dem Tisch.

Endlich war seine Erholungspause angebrochen.

Sebastian war ein wahrer Teufel, er hatte ihm so viele Sachen eingetrichtert, dass sein Kopf bereits zu platzen drohte.

"Bitte lasst Euch nicht so hängen mein Herr, wie soll das denn aussehen? Sie müssen zu jeder Zeit Euer Gesicht wahren und wie ein richtiger Phantomhive sitzen, egal welchen Strapatzen Ihr unterzogen worden seid. Ihr wollt mir doch nicht wirklich weiß machen, dass das bisschen lernen sie völlig fertig gemacht hätte.", spitzbübisch lächelte Sebastian und machte gute Miene zu bösem Spiel.

Müde erhob der Phantomhive sein Haupt.

"Aber natürlich nicht, dass war jediglich eine Rückenübung gewesen, um die Glieder zu entspannen.", gab er leicht gereizt, mit einem matten Lächeln von sich.

Wie er diesen Teufel doch hasste.

Am liebsten würde er ihm den Hals umdrehen oder noch besser ihn langsam und qualvoll leiden lassen, für das, was er ihm da immer und immer wieder antat.

Es kam einer Demütigung gleich, aber natürlich ließ Ciel sich das nicht gefallen und konterte mit einem Gegenangriff, sobald es ihm möglich war.

"Aber natürlich mein Herr, dann werde ich Ihnen nun ihr Mittagessen holen gehen.", gab der Butler ungläubig von sich, verbeugte sich und ging langen Schrittes auf die Tür zu, um aus dieser zu treten und seinem Herrn das Mahl zu bringen, welches er bereits vorbereitet hatte.

Seufzend vergrub Ciel sein Gesicht hinter den Händen.

Er wusste nicht, wie er noch den Rest durch stehen sollte und ob er dann überhaupt noch die nötigen Nerven dazu aufbringen konnte, um weiter zu machen.

Immerhin musste er noch bis 19 Uhr durch halten, ehe er erneut speisen konnte und dann die Spielzeit beginnen würde.

Ob der Butler wirklich Schach mit ihm spielen wollte?

Schach war immerhin ein sehr kompliziertes Spiel.

Er hatte es damals immer seinen Vater spielen sehen und es nie verstanden.

"Es beruht auf Strategie und Denkvermögen.", hatte sein Vater ihm mal erklärt.

Ob er das auch begreifen würde, war fraglich.

Aber sollte sein Butler es spielen wollen, so würde er es auch tun und seinen Mann stehen.

Er wollte das Spiel auch begreifen und wie sein Vater sein.

Er hatte das Gefühl ihm so ein Stück näher kommen zu können, dass er etwas greifbarer für ihn werden würde und er seinem Ziel somit näher kam.

Er musste es versuchen.

Geschmeidigen Schrittes kam sein Butler durch dieTür stolziert und stellte das heutige Mittagsmenü, fertig angerichtet vor seinen Herrn, ehe er die Glocke hoch hob.

"Bon appétit.", gab Sebastian mit einer Verbeugung von sich.

Ciel hasste es, dass er ihm jetzt mit einer Fremdsprache kommen musste.

Allem Anschein nach auch noch Französisch.

Ihm schwante Übles, dass er ihm auch noch diese Fremdsprache aufzwingen wollen würde, wenn er schon jetzt damit anfing diese zu benutzen.

Auch wenn der blau Schwarzhaarige die Sprache nicht verstand konnte er sich vorstellen, was er da gerade gesagt haben könnte.

Müde nahm er die Gabel in die Hand und begann damit das schön angerichtete Essen auf zu spießen und in seinen Mund zu führen.

In der Zeit blieb Sebastian schräg hinter seinem Herren stehen und lächelte dümmlich vor sich hin.

Oh, wie er doch hoffte, dass der Junge daran erstickte, aber dann würde er ihn auch noch retten und im schlimmsten Fall eine Mund zu Mund Beatmung durchführen müssen.

Er wollte es sich gar nicht vorstellen, dieses Kind küssen zu müssen.

Noch nie hatte ihn ein menschliches Wesen so sehr gereizt, wie sein jetziger Herr.

Ebenso wenig hatte er jemals etwas derartig erniedrigendes wie einen Butler spielen müssen.

Sonst war er immer ein Freund, Bruder, Verlobter, Ehemann oder ein Geliebter gewesen, aber noch nie in seinem ganzen Dämonenleben einen unterwürfigen Butler.

Noch immer könnte er sich aufregen.

Aber war nicht er es gewesen, der den Vorschlag unterbreitet hatte einen Butler spielen zu können?

So wartete er, bis sein Herr zu Ende gespeist hatte, damit er alles abräumen konnte und sie dann mit der Folter ... er meinte natürlich der Bildung seines Herrn fortfahren könnten.

Als nächstes stünde das Fechten auf dem Plan, dann Etikette und Benehmen, anschließend eine halbe Stunde für die Post und dann das entwerfen neuer Spielzeuge. Es stand wahrlich nicht mehr viel an.

Dann konnte er auch den jungen Herrn mal ordentlich ran nehmen.

Ja, er sollte die Samtpfotenhandschuhe ablegen.

Als sein Herr endlich fertig war, räumte er alles ab und gönnte ihm bis zwei Uhr noch seine Ruhe, in der er einen Termin mit der Schneiderin ausmachte, alle Schriftstücke verteilen und sich die Zusage der früheren Arbeiter holen ging, dass sie wieder für die Funtom Company arbeiten würden.

Als er das alles endlich erledigt hatte, war es auch wieder Zeit mit dem Unterricht fortzufahren.

So ging er schnelles Schrittes zurück zu seinem Herrn, um ihn in einen anderen Raum, mit mehr Platz, zu führen.

"Wenn Sie mir bitte folgen wollen, ich werde Sie in einen anderen Raum geleiten, damit wir mit dem Unterricht fortfahren können. Fechten.", bat er mit einer Verbeugung und hielt seinem Herrn die Tür weit offen.

"Gut, dann lass uns loslegen.", mit diesen Worten stand der Phantomhive Erbe auf und schritt durch die Tür, kurz wartete er, dass sein Butler vorgehen würde und folgte ihm dann in einen großen hellen Raum.

"Wir werden Fechten, da werde ich Ihnen erst einmal in die nötige Schutzkleidung helfen. Wenn Ihr gestattet.", gab er lächelnd von sich und hielt die gepolsterte Schutzkleidung hoch.

"Nur zu.", gab er gelangweilt von sich und ließ sich hinein helfen.

Als er dann auch den Helm dazu auf hatte und den Degen in der Hand hielt, konnte es los gehen.

"Wie soll ich denn anständig sehen können, wenn mir das Netz die Sicht nimmt!", zetterte der verwöhnte Bengel auch so gleich los.

Das konnte ja heiter werden.

"Das dient zum eigenen Schutz, damit beim Training keine Verletzungen entstehen.", kommentierte der Butler ruhig.

Ein Wunder, dass er noch immer nicht die Nerven verloren zu haben schien.

"Aber so sehe ich ja nichts!"

"Wenn Sie das Netz ignorieren und hindurch sehen, dann stört es sie schon bald nicht mehr. Und jetzt hören Sie wohl auf sich zu beschweren, bevor ich mich noch ganz vergesse.", zischte der Butler mit rot glühenden Augen.

Schwer schluckte Ciel.

"Ja, ich versuchs.", gab er schmollend von sich.

Zufrieden nickte der Schwarzhaarige, beäugte den Jungen aber dennoch mit leicht glühenden Augen.

Er hatte ihn für heute schon genug gereizt.

Beide erhoben ihre Degen, während Sebastian alles genau erklärte, sowohl Spielregeln, als auch Trefferpunkte.

Wann jemand verloren hatte und wann jemand gewann.

"Wenn nun alles klar ist, würde ich gerne beginnen.", gab der Butler lächelnd von sich, zog sich selbst eine Maske auf und begann damit mit einer Hand den Degen zu führen, der seinen Herrn auch sogleich an der Brust traf.

Wütend knirschte Ciel mit den Zähnen, als Sebastian meinte, dass er jetzt einen Punkt gemacht hätte.

So ging es die ganze Zeit, bis es 95 zu 0 stand.

"Ich kann ja überhaupt nicht gewinnen! Du bist einfach zu groß!", keuchte der Erbe wütend und warf den Degen von sich.

"Ihr gebt Euch einfach nicht genug Mühe.", kommentierte der Butler und stellte sich hinter seinen Herrn.

Dass er ihn mit Absicht blamiert hatte war klar.

"Das hast du doch mit Absicht gemacht!", keifte Ciel auch schon los.

Er hatte keine Lust mehr.

Die Stunde Fechten war eh schon rum.

"Dann gehen wir doch gleich über zu Ertikette und Benehmen. Und das Benehmen ist unakzeptabel. Ihr könnt Euch nicht so verhalten, wie es Euch beliebt. Immerhin seid Ihr jetzt das Oberhaupt der Familie Phantomhive."

"Du hast recht.", gab der Junge von sich, stand auf, klopfte sich den Staub von den Kleidern und stellte sich gerade hin.

"Ich bin jetzt das Oberhaupt. Lass uns in einen anderen Raum gehen und dort weiter machen, immerhin muss ich schon einmal alles wichtige lernen, das ich brauche."

Zufrieden nickte Sebastian:"Sehr wohl, mein junger Herr.", gab er mit einer Verbeugung von sich und führte seinen Herrn in einen anderen Raum.

"Dann wollen wir doch mit ein paar einfachen Dingen beginnen.", begann er süffisant grinsend.
 

Nervös führte Paula Elisabeth und Edward in das Zimmer der Bediensteten Jossie, die sie bis eben noch zurecht gemacht hatte.

Sie fand ihre Aufgabe gut erfüllt zu haben.

Jetzt hieß es nur noch abwarten, was die Beiden dazu sagen würden.

Mit klopfendem Herzen und der linken Hand auf dieser öffnete sie die Tür, durch welche die beiden traten.

Augenblicklich drehte die blonde Bedienstete ihr gesenktes Haupt in die Richtung der Beiden, während die Sonne, die durch das Fenster im Hintergrund drang, ihre Haare golden schimmern ließen und ihr etwas engelsgleiches verlieh.

Staunend blieben die zwei Jüngeren in der Tür stehen.

"Wow.... Jossie?", fragte Elisabeth mit glitzernden Augen.

"Du siehst toll aus!", rief sie aus und sprang aufgeregt auf die Bedienstete zu.

Sie trug ihre Haare in Schillerlocken, wovon einige nach oben gesteckt worden waren.

Das Pony wurde zur Seite gekämmt und feines Rouge betonte ihre hohen Wangenknochen, das perfekt zu ihrer Porzellanhaut passte.

Dazu trug sie einen zarten rosanen Lippgloss der ihr etwas zerbrechliches verlieh.

Das ebenfalls rosa farbene Kleid schmiegte sich eng an ihren zierlichen Körper, welches mit hohen rosanen Absatzschuhen abgerundet wurde.

Eine dünne Kette wurde ihr um den Hals gelegt und passte mit dem Gold zu den goldenen Haarnadeln, die ihr gelocktes Haar oben hielten.

"In der Tat. So erkennt dich kaum einer wieder.", gab Edward lächelnd von sich.

"Danke, dass ist zu viel der Ehre.", lächelte sie verlegen und strich sich mit der behandschuhten Hand über den Arm.

"Du hast gute Arbeit geleistet Paula.", lobte der Junge.

Zustimmend nickte Elisabeth.

"Ist ja auch Paula und dazu noch meine Bedienstete.", gab sie breit lächelnd von sich.

Elisabeth sah ihre Angestellte mehr als eine Art Freundin und mochte sie sehr, weshalb sie auch nie ein böses Wort über sie verlor.

Auch Paula schätzte ihre Herrin sehr, auch wenn diese so manches mal ziemlich launisch sein konnte.

"Das ist zu viel des Lobes.", bedankte sich die Brünette und verbeugte sich tief, als Zeichen ihres Dankes.

"Gut, dann möchte ich dich einmal in die Etikette der Oberschicht einlernen.", gab Edward lächelnd von sich.
 

Seufzend legte Ciel die Briefe zur Seite.

Nichts was er hatte beantworten müssen.

Und es waren nicht einmal viele Briefe gewesen.

So waren gerade mal wenige Minuten verstrichen, weswegen er sich direkt daran setzen konnte Spielzeuge zu entwerfen.

Je schneller er fertig wurde, um so eher konnte er Feierabend machen.

Er war jetzt schon platt und wollte am liebsten nur noch ins Bett.

Bewaffnet mit Stift und Papier saß er an seinem Schreibtisch und überlegte, was für Spielzeuge aufsehen erregen würden, was die Kinder dann unbedingt zum spielen haben wollen würden.

Immerhin musste es gut sein, damit der Name der Spielzeug-Firma wieder in aller Munde geriet.

Die Kinder sollten am Schaufenster stehen und sagen:"Mama schau mal, Funtom hat wieder ein neues Spielzeug raus gebracht, dass will ich haben!"

Und wenn das nicht passieren sollte, dann würde er wohl die Firma an die Wand fahren.

Das durfte nicht passieren.

Immerhin musste er die Mörder seiner Eltern finden und wie sollte er das anstellen, ohne einen Weg wieder an Geld zu kommen?

Ohne Geld keinen Einfluss, ohne Einfluss konnte er gar nichts bewirken und auch nicht an Akten oder Sonstiges dran kommen, was er benötigen würde.

Er durfte sich die Chance nicht kaputt machen.

"Wir sollten die Firma erweitern und ein Süßigkeitenabteil eröffnen.", ließ der Junge verlauten und begann damit ein paar Süßigkeiten zu entwerfen, die alle eine fruchtige Geschmacksrichtung besaßen oder nach Karamell schmeckten.

Bonbons, Lollis, Schokolade und Pralinen für die Kleinen hatte er entworfen und dazu das passende Papier und wie sie dekoriert werden sollten.

Alles musste schön angerichtet und das Geld wert sein, dass er für die Sachen verlangen würde.

Da ihm noch etwas Zeit blieb entwarf er neue Plüschtiere, darunter sein absoluter Liebling.

Peter Rabbit.

Dieser Plüschhase war sein absoluter Favorit und hatte sogar eine gewisse Ähnlichkeit mit ihm selbst.

Peter trug eine Weste mit Schleife und wie Ciel selbst eine Augenklappe über seinem gesunden Auge.

Dann gab es noch Luke Bear, James Cat und Ethan Dog.

Die weiblichen Versionen davon waren Linda Bear, Alexia Cat, Emma Rabbit und Mia Dog.

Immerhin wollte er Spielzeug für beide Geschlechter herstellen und nicht nur auf die Jungen abzielen.

Natürlich würde er noch Eisenbahnen, aber auch Puppen herstellen lassen.

Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es bereits kurz vor sieben war, somit hatte er doch länger gearbeitet, als er sollte.

Müde streckte er seine Glieder, als auch Sebastian mit einem Klopfen eintrat.

"Das Essen ist angerichtet mein Herr, wenn Sie mir bitte folgen möchten.", bat Sebastian höfflich.

Er hatte seinen Herrn absichtlich länger arbeiten lassen, als er ursprünglich gesollt hatte.

Immerhin wollte er ihn nicht in seiner kreativen Phase stören, die er bis eben noch gehabt zu haben schien.

Aber jetzt musste sein Herr erst einmal wieder etwas zu sich nehmen, ehe sie mit dem spielen anfangen würden, wenn sein Herr denn dafür noch die nötige Kraft aufwies.

Schließlich wollte er ihm ja noch Schach beibringen.

Aber vielleicht wäre dies für den heutigen Abend zu viel und sie sollten es auf ein andermal verschieben.

Schweigend führt Sebastian seinen Herrn in das Speisezimmer und setzte ihm ein Gericht vor die Nase.

Wieder einmal sah es köstlich aus und etwas mutiger als sonst probierte der Blau-Schwarzhaarige sein Essen.

Und tatsächlich es schmeckte wieder gut.

Sein Butler schien sich an das Gesagte zu halten und bereitete alles nach Anleitung zu.

Ciel war zufrieden und aß fast komplett auf.

Das Besteck hatte Sebastian auch frisch poliert wie es aussah.

Somit konnte der Abend ruhig ausklingen.

Als Ciel zu Ende gespeist hatte brachte Sebastian den Teller wieder weg.

"Möchten Sie sich nun bei einem entspannenden Bad mit einer sanften Thai Massage erholen oder doch noch etwas spielen mein Herr?", wollte Sebastian mit einer Verbeugung wissen.

Kurz überlegte der Angesprochene.

"Eine Runde Schach sollte nicht schaden, danach kann ich mich immer noch erholen."

"Wie Ihr wünscht, mein junger Herr. Wenn Sie mir dann bitte folgen möchten.", bat der schwarz gekleidete Mann noch in der Verbeugung und ging dann hoch in das Spielzimmer des Hauses.

Brav folgte Ciel seinem Butler und ließ sich in einen weichen Sessel plumpsen.

Währenddessen hatte Sebastian einen Tisch davor gestellt, ebenso wie einen weiteren Sessel und dem Schachspiel.

"Darf ich mich für die Erklärung setzen mein Herr?", bat der Butler um Erlaubnis, welche Ciel ihm auch erteilte.

Dann konnte es endlich los gehen.

Nach langem erklären hatte Ciel es endlich verstanden und begann die erste Partie gegen seinen teuflisch guten Butler, der dennoch gegen seinen Herrn gewann.

Mürrisch blickte der Junge drein, als er schon das dritte mal in Folge verloren hatte.

"Ihr lernt das noch, mein Herr. Später werdet Ihr mich mit Leichtigkeit besiegen, bis dahin spielen wir jeden Abend eine Partie Schach.", schlug der Mann lächelnd vor.

Schmollend nickte der Junge.

"Immerhin wart Ihr heute richtig fleißig, dann gehen wir Sie mal baden und dann ab ins Bett mit Euch. Schließlich müssen Sie morgen wieder früh raus und die Schneiderin sollte auch schon Morgen kommen, um sie angemessen anzukleiden."

Wieder folgte nur ein Nicken des Hausherren, ehe er sich erhob und zur Tür schritt, gefolgt von seinem Butler.
 

Mittlerweile war es dunkel draußen und der Abend war bereits angebrochen.

Der ganze Aufwand hatte sich dennoch gelohnt und Jossie war endlich bereit einen auf reich sein zu tun.

Mit dem Ergebnis waren sowohl Elisabeth, als auch Edward zufrieden.

Jossie hatte sich viel Mühe gegeben und ihre Schauspielkunst war atemberaubend gut.

Hell lachte sie auf:"Ach Edward, Sie sind mir vielleicht ein Schamör."

"Ich denke sie ist soweit.", gab Paula leise von sich.

"Das denke ich auch.", stimmten Elisabeth und Edward zu.

"Meint Ihr wirklich?", wollte sie aufgeregt wissen:"Dann werde ich auch mein bestes geben. Lasst uns aufbrechen."

Sie war der Überzeugung es schaffen zu können.

Sie musste es versuchen für Elisabeth, für Edward und für das Haus Midford, dass sie so selbstlos aufgenommen hatte und sie noch immer beschäftigte, trotz dieser Schandtat, die sie begangen hatte.

Sie hatte wahrlich eine gute Herrin bekommen und sie war stolz darauf diesem Hause dienen zu dürfen.

"Dann schleichen wir uns mal raus.", mit den Worten warf Edward Jossie einen Mantel über, nahm sie an der Hand und lugte um jede Ecke, ehe er den Flur passierte.

Schnellen Schrittes gelangten sie an die Haustür.

"Edward?", wollte die Hausherrin wissen.

Erschrocken fuhr der genannte herum und schuppste Jossie gerade noch rechtzeitig hinter eine große Topfpflanze, vor welche sich Paula stellte.

"Was machst du da?", wollte die Frau wissen.

"Guten Abend Mutter. Ich wollte mir lediglich die Beine vertreten. Ich bleibe auch nicht lange fort.", teilte er ihr lächelnd mit.

"Gut, dann pass aber bitte auf dich auf.", bat sie ebenso lächelnd.

"Keine Sorge, ich werde wohlbehalten wieder zurück kehren.", versprach er und verneigte sich leicht.

Zufrieden nickte sie.

"Aber Elisabeth bleibt hier."

"Natürlich Mutter, sie hat mich lediglich zur Tür begleiten wollen."

"Elisabeth!", rief die Mutter:"Komm doch bitte zu mir."

"Jawohl Mutter!", rief sie, ehe sie ihrem Bruder viel Glück wünschte und zu ihrer Mutter lief, die ihr liebevoll den Kopf streichelte, ehe sie weiter gingen und aus dem Sichtfeld der anderen drei verschwanden.

Ausatmend kam Jossie aus ihrem unfreiwilligen Versteck hervor und klopfte sich den Staub vom Kleid.

Schnell schob Edward die beiden Frauen aus der Tür raus und atmete draußen einmal auf.

"War das knapp.", flüsterte er kaum hörbar, schloss dabei die Augen und legte den Kopf in den Nacken.

"Ja, in der Tat.", stimmte Jossie ihm zu.

"Aber lasst uns zu den Stallungen gehen, damit ihr los könnt.", bat Paula unsicher.

Sie wollte nicht erwischt werden.

Immerhin hing sie an ihrem Job.

Kurz nickte Jossie, hob ihr Kleid an und stieg elegant die wenigen Stufen herunter, ehe sie sich in den dargebotenen Arm einhackte und so zum Pferd geleitet wurde.

Auch auf das Pferd wurde ihr geholfen, ehe Edward selbst aufstieg und sie los ritten.

Sie mussten sich beeilen, damit sie nicht zu spät an der Villa ankommen würden.

Nervös pumpte das Herz Jossies ihr Blut durch ihren Körper und ließ es unnatürlich laut Schlagen.

Sie hoffte nur, dass sie nicht so nervös vor dem Freiherr sein würde.

Dabei konnte sie doch schauspielern.

Genau, sie sollte sich einfach vorstellen, dass es eine ihrer damaligen Schauspielübungen sei, dass sie ohne Skript bewältigen musste.

Herr Edward hatte sich auch so viel Mühe mit ihr gegeben.

Sie durfte nicht scheitern.

Nicht an diesem Abend.

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Ciel: Das nennst du putzen?! *wütend keif*

Sebastian: Wenn sie es so viel besser können wollen Sie es dann nicht einmal probieren mein junger Herr? *Wütend, aber dennoch mit einem lächeln frag*

Ciel: Nein. Mach es von vorn *Unzufrieden *

CielForever: Jaaaa guuuut. So lange die sich streiten können wir uns anderen Dingen widmen. Ignoriert die beiden einfach. Wie immer hoffe ich doch sehr, dass euch die FF gut gefallen habt und ihr euch auf das nächste freut.
 

LG CielForever

Die Unterstützung bei der Suche

Hallo, hier bin ich endlich wieder x3

Sry, dass es wie immer so lange gedauert hat, aber ich habe mich letztens dahinter gehockt und meine Beta auch.

Ich hoffe trotzdem, dass es euch noch gefällt, immerhin ist jetzt auch der teuflisch gute Butler seid kurzem dabei.

Übrigens findet ihr hier die Links, in denen ich kurz recherchieren musste und falls es einen Interessieren sollte.

Bei dem ersten sind die Blumenarten vertreten, die ich im Anfang des Kapis benutzt habe und die anderen drei einfach, falls ihr wissen wollt, wer diese Herrschaften genau sind.

Ich habe nur drauf geachtet, dass sie Maler und nicht verstorben sind in der Zeit von 1875 rum.

Blumenarten: http://www.blumenversand-infos.de/blumenarten_liste.htm

Ferdinand Andri: https://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_Andri

Siegmund L'Allemand: https://de.wikipedia.org/wiki/Siegmund_L%E2%80%99Allemand

Rudolf von Alt: https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_von_Alt
 

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Nach einem etwas längeren Ritt, kamen sie am Anwesen des Freiherrn Jack Harry Clayworth an.

Ein langer Trampelpfad führte zu dem Anwesen und wurde links und rechts von einer grünen Fläche bestückt, auf der vereinzelt zugeschnittene Sträucher standen.

Auf vereinzelten, viereckigen Flächen waren Blumen angepflanzt worden, die auf beiden Seiten nahezu identisch waren.

Die ersten Blumen waren Azaleen und Callan in weiß, darauf folgte die Chrysantheme in einem zarten Gelb, dann die Dahlie in einem kräftigen Gelb, die Freesie besaß ein gelb bis orange, anschließend kam die orangene Gerbera, die Klatschmohn war in einem schönen rot, ebenso wie die Primel, ehe die lilane Gladiolen sich über die Fläche streckte.

Weiter ging es mit der lila Lavendel und rosanen Hortensie, dann kamen rosane, bis pinke Tulpen, darauf folgte die lilane Rittersporn, worauf die rot-weiße Nelke folgte.

Von der hell roten Begonie ging es rüber zum Alpenveilchen, dass von pink auf rosa wechselte.

Mit dem gelben Stiefmütterchen ging es weiter zur Lilie, über die Narzisse, hin zur Margerite.

Und das Haus selbst wurde von weißen Orchideen und dahinter von Sonnenblumen umsäumt.

Dieser Garten besaß fast alle Arten von Blumen, die es gab und die ich kannte.

Es war ein prächtiges Farbenspiel.

Warum es hier wohl keine Rosen gab?

Im Galopp ritten wir vorwärts, bis wir endlich am Eingang ankamen.

Elegant schwang ich mich herunter und half noch Jossie von ihrem Pferd.

Damit die Tiere nicht abhauen konnten, band ich sie an einer Vorrichtestange fest, die ich sofort hatte ausfindig machen können.

Mit Jossie im schlepptau stiegen wir die wenigen Treppen hinauf und klopften an.

Nervös klammerte sie sich an mir fest.

"Das wird schon.", sprach ich ihr Mut zu und lächelte leicht, ehe uns die Tür geöffnet wurde.

"Verzeiht die späte Störung, zu solch unpässlicher Stunde, aber dürften wir herein kommen? Wir würden gerne mit dem Hausherrn Freiherrn Clayworth sprechen. Edward mein Name und meine Gattin Jossie.", bat ich höflich.

So kam man immer weiter.

Kurz beäugte er mich skeptisch, ehe er platz machte.

"Aber selbstverständlich. Kommen Sie doch bitte hinein und geben Sie mir Ihre Winterbekleidung. Ich geleite Sie in den Wohnbereich und werde umgehend mit Mister Clayworth über Ihr Erscheinen sprechen.", gab er verbeugend von sich, nahm unsere Mäntel entgegen, hängte diese an den Garderobenständer und geleitete uns in die Stube bis hin zum Sofa, auf welchem wir uns nieder ließen.

"Ihnen wird sofort ein Tee aufgebrüht. Einen Moment bitte.", mit diesen Worten verschwand er aus dem Raum.

Der Butler hatte nach hinten gegeltes schwarzes Haar, war schlank und stand immerzu gerade.

Das sah ziemlich ulkig aus, wie er seine Brust, wie ein stolzer Löwe, raus streckte.

Der Wohnbereich war schön groß und besaß einen freundlichen Gelbton an den Wänden.

Über unseren Köpfen hing ein großer, diamant besetzter Kronleuchter

Das orangene Sofa stand in der Mitte des Raumes, davor stand ein Glastisch, worunter sich ein gelb bis weißer, großer Tepisch erstreckte.

Der Boden war aus hellem Laminat und die restlichen Möbel in dem Raum besaßen eine ebenso helle Holzstruktur.

Mir gegenüber stand ein riesiges Bücherregal, das fast die ganze Wand einnahm und in der Mitte dessen befand sich ein fast schon unscheinbarer Kamin, rechts war ein fast ebenso großes Fenster, mit einem Blick auf den schönen Garten.

Und hinter mir befanden sich wieder zwei Bücherregale und in der Mitte prankten drei Gemälde, von bekannten Malern, wie Ferdinand Andri, der 1871 berühmt wurde.

Rechts von ihm hing einer der Ältesten Künstler Londons Rudolf von Alt, der 1812 sein erstes Werk ausstellen ließ und rechts von diesem befand sich ein Gemälde von Siegmund L'Allemand, der 1840 sein erstes Gemälde präsentierte.

Er schien eine Person zu sein, die Farben über alles zu lieben schien und viel auf eine freundlich wirkende Atmosphäre gab.

Als ich mich genug umgesehen hatte schweifte mein Blick rüber zu meiner heutigen Begleitung.

Nervös knetete sie ihre Hände durch und hielt den Blick gesenkt.

"Jossie bitte.", bat ich flüsternd.

Erschrocken sah sie auf, entschuldigte sich hastig und strich über ihr rosanes Kleid.

"Tut mir leid, ich bin nur etwas nervös."

"Das ist nicht zu übersehen.", gab ich sanft von mir und nahm ihre Hand.

Sofort beruhigte sie sich.

//Gerade noch rechtzeitig.//, dachte ich, als auch schon der Freiherr persönlich einzutrudeln schien.

"Guten Abend. Ich bin Edward und das ist meine Gatin Jossie", begrüßte ich den Mann und stand zusammen mit Jossie auf, um ihm die Hand zu reichen.

"Aber aber, bleiben Sie doch sitzen.", lachte er und reichte uns ebenfalls seine beringte Hand, die wir kurz entgegen nahmen, ehe wir uns zeitgleich mit ihm hinsetzten.

Unser Gegenüber hatte weißes bis graues schütteres Haar, das nach hinten gegelt wurde, eine Hakennase, kleine grüne Augen mit kleinen Lachfalten, die ihn etwas sympatischer werden ließen und ein sauber rasiertes Gesicht.

Durch die ganzen Süßigkeiten, die er wohl heimlich selber naschte, hatte er einen großen, runden Bauch und besaß eine kräftige Statur.

Seine Kleidung selbst war in einem Lavendelton.

"Was kann ich für sie tun?", wollte er wissen, als auch schon eine Bedienstete mit dem Tee herein kam, den sie uns vorsichtig vorsetzte, um keinen Krach zu machen.

So schnell, wie sie gekommen war, war sie auch wieder mit dem Tablett vor der Brust verschwunden.

"Nun, meine Frau war sehr neugierig, wie sie wohl so sind, dass sie keine Ruhe gegeben hatte, bis ich ihr versprach noch heute zu Ihnen zu fahren. Heute hat sie das erste mal Ihre Süßigkeiten probiert und war ganz hin und weg von dem Geschmack.", erklärte ich ihm, worauf er uns lächelnd beäugte.

"Tatsächlich?"

"Ohja, ich liebe Ihre Süßigkeiten. Ich habe noch nie etwas besseres zu mir genommen. Es tut mir leid, dass ich nicht hatte bis Morgen warten können, aber mein Mann ist auch so viel beschäftigt, dass ich den ganzen Tag mit so einer Ungewissheit und einem solchen Wissensdurst nicht überstanden hätte.", dramatisierte Jossie und legte dazu ihre Hand auf die Stirn und bog diesen leicht zur Seite, um es noch etwas dramatischer zu gestalten, dass sie fast schon übertrieb.

"So ist meine geliebte Gatin.", gab ich lächelnd von mir und tätschelte ihr die Hand, die sie noch um meinen Arm geschlungen hatte.

"Ach so ist das. Aber teuerste, Ihr braucht nicht so beschämt zu sein. Wie könnte ich einer solchen Schönheit eine Bitte ausschlagen?", sprach er lächelnd.

"Ich werde sogleich Süßigkeiten herbringen lassen.", mit den Worten klatschte er zwei mal in die Hände, ehe der Butler in den Raum geeilt kam.

"Sie wünschen Sir?", wollte dieser wissen.

"Bitte bring mir verschiedene Sorten meiner Süßigkeiten für meine Gäste.", orderte er an.

Mit einer Verbeugung verschwand der Butler aus dem Raum und kehrte kurz darauf mit den verschiedensten Süßigkeiten zurück, welche er in der Mitte des Tisches platzierte.

Da Jossie nicht unhöflich sein wollte nahm sie sich eine Praline und biss hinein.

"Wirklich ein vorzüglicher Geschmack.", beteuerte sie, nachdem sie den Mund geleert hatte.

"Was haben sie da nur rein gemacht? Ich könnte den ganzen Tag nur Ihre Süßspeisen zu mir nehmen.", lachte sie.

Sie machte ihre Sache wirklich gut, weshalb ich sie lieb anlächelte, was sie mir ebenso zurück gab.

"Ich liebe Ihre Gatin.", lachte der alte Mann und hielt sich seinen Bauch:" Sie hat Geschmack. Bitte probieren sie doch auch Mister Edward.", bat er mich und machte eine ausschweifende Bewegung über den Tisch, damit ich mir nahm, was mir beliebte.

"Oh, vielen Dank, aber ich kann abends wirklich nichts mehr essen. Überhaupt bin ich nicht wirklich für Süßspeisen zu haben.", versuchte ich mich raus zu reden.

"Wenn Ihr was herbes wollt kann ich auch gerne etwas bringen lassen.", bot er mir an.

Er verstand wohl nicht, dass es Menschen gab, die keine Schokolade bevorzugten.

"Wirklich nicht. Entschuldigen Sie meine Unhöflichkeit, aber konnte dem Süßkram nie etwas abgewinnen."

"Dann ist mehr für mich da.", lachte Jossie:" Nehmen Sie sich doch bitte auch etwas Mister Clayworth.", bat sie lächelnd, was ihn von mir ablenkte und lächeln ließ.

"Mit Vergnügen.", mit diesen Worten nahm er sich ein Bonbon, was er sogleich in seinem Mund verschwinden ließ.

"Sie lieben wohl bunte Farben.", bemerkte ich, um das Gespräch nicht verstummen zu lassen.

Ich musste an Informationen kommen, also sollte ich besser mit der Befragung beginnen, so dass er uns nicht frühzeitig fort bitten würde.

"In der Tat. Helle Farben wirken so freundlich und haben mich schon immer fröhlich gestimmt. Das geht Ihnen doch sicher auch so. Es ist eine Explosion fürs Auge, je bunter etwas ist und man weiß nie, wo man hinschauen soll."

Schnell nickte Jossie.

"Das richtige Mittel um Kinder an zu locken.", bemerkte ich.

Verwirrt wurde ich angesehen.

"Mögen sie Kinder Mister Clayworth?"

"J-ja, das tu ich."

Verständnislos wurde ich angesehen.

"Was halten Sie von der Farbe blau?", wollte ich weiter wissen.

"Blau? Die Farbe ist viel zu kalt. Ich mag blau nicht.", gab er wütend von sich:"Und was soll die Befragung überhaupt? Sind wir hier beim Verhör gelandet?!"

Kurz seufzte ich.

"Nein, dass sind wir nicht. Entschuldigung. Es .... es ist nur. Wissen Sie, da wurde ein Kind entführt und das kam mir alles eine Spur zu freundlich vor. Entschuldigen Sie, dass ich sie kurzzeitig in Verdacht hatte.", betrübt senkte ich den Blick.

Er schien wirklich nichts mit der Entführung zu tun zu haben.

Er hatte kein Motiv.

"Ach Edward Liebling.", versuchte Jossie mich zu beruhigen und strich mir liebevoll über den Arm.

"Er meint das nicht so Mister Clayworth. Es ist noch so frisch, dass dieses Kind, dass er so liebte entführt wurde, dass er fast jeden der Entführung bezichtigt. Sogar mich hatte er einmal unter Verdacht.", versuchte sie ihn milde zu stimmen und lächelte sanft.

"Es ist wohl besser, wenn wir gehen. Es war schön Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben.", mit den Worten stand sie auf und zog mich mit hoch.

"Warten Sie bitte.", hielt er uns augenblicklich auf.

Verwundert blieben wir stehen, während Jossie ihren Kopf zu ihm herum drehte.

"Ein Kind wurde entführt? Das ist ja schrecklich. Wenn ich helfen kann, dann sagen Sie bitte Bescheid und Sie sind beide jederzeit herzlich wilkommen."

Ich konnte sein warmes Lächeln heraus hören.

Er war wirklich ein sehr netter Mann.

"Danke Mister Clayworth. Das weiß ich sehr zu schätzen. Und danke für Ihre Gastfreundschaft. Aber wir werden jetzt schon gehen. Es war ein anstrengender Tag."

"Aber natürlich.", er klatschte kurz in die Hände, als auch sein Butler wieder angelaufen kam.

"Sie wünschen?"

"Begleite meine Gäste doch bitte nach draußen."

"Wie Sie wünschen.", mit den Worten drehte er sich um und führte uns in den Empfangsbereich.

Das war mit Jossie doch besser gelaufen als gedacht.

Warum war ich nur so aufbrausend und direkt gewesen?

Aber immerhin konnte ich jetzt einen Verdächtigen von der Liste streichen.

Blieben also noch zwanzig über.

Da ich zu aufgewühlt war, wollte ich nur noch nach Hause und würde mich dann morgen Abend wieder an die Arbeit machen.

Immerhin konnte ich nicht jedes mal erst morgens nach Hause kommen.

Es war ein Glück, dass wir nur eine Stunde hier verbracht hatten.

Der Rückweg war auch lang genug.

Zuerst half ich Jossie auf ihr Pferd, ehe ich beide abband und selbst auf mein eigenes stieg.

"Lass uns schnell nach Hause reiten.", bat ich, was Jossie nicken ließ, auch sie wollte zurück, wie es schien.

Zuerst galoppierte ich über den Pfad, was mir meine Begleiterin gleich tat, ehe ich lospreschte, als wir den Garten hinter uns gelassen hatten und dabei kurz nach hinten sah, ob sie mir auch ja folgte und mit kam.

Doch um Jossie brauchte ich mir wohl keine Gedanken zu machen.

Nach gut einer Stunde kamen wir endlich an den Stallungen an.

Schnell stieg ich vom Pferd und half auch Jossie herunter.

Dienstmagd hin oder her.

Immerhin war sie noch immer eine Frau und ich wusste, was sich gehörte.

"Vielen Dank.", bedankte sie sich, während ich mein Pferd in die Stallung brachte.

Auch dies tat mir die Blondine gleich.

"Nicht dafür. Du warst heute richtig gut.", lobte ich sie, was sie erröten ließ.

"Das ist zu viel der Ehre.", gab sie flüsternd von sich und besah sich den so interessant gewordenen Boden, was mich leise lachen ließ.

"Aber es ist wahr. Ohne dich hätte ich jetzt keinen Verbündeten gefunden, der bereit wäre mir zu hefen. Darüber hinaus wäre ich wirklich froh, wenn du mich auf weitere Missionen begleiten könntest. Ich werde dafür Sorge tragen, dass du dafür bei uns bleiben kannst."

"Nein, bitte tun Sie das nicht. Ich möchte nur bleiben, wenn ich wirklich gewollt bin.", schüttelte sie den Kopf.

Sanft legte ich meine Hände an ihre kühlen Wangen und zwang sie dazu mich an zu sehen.

Jetzt sah ich auch die Tränen, die ihre Wangen hinab liefen, wie Sturzbäche und ihr geschminktes Gesicht ruinierten.

Mit meinem Daumen wusch ich ihr sanft einige Tränen fort.

"Jossie, du bist gewollt.", sagte ich ernst und sah ihr ebenso ernst, wie sanft in ihre Augen.

Sie war noch immer wunderschön.

Langsam näherte ich mich ihrem Gesicht, bis ich ihren Atem auf meinen Lippen spüren konnte und uns nur noch wenige Zentimeter trennten, als ich Getrampel hörte und mich instinktiv vor Jossie stellte, als der Verursacher auch schon in die Stallung gestolpert kam.

"Mister Edward, da sind sie ja endlich.", hörte ich Paula freudig im Flüsterton ausrufen.

Ausatmend enstpannte ich meine Muskeln und stellte mich wieder gerade hin.

Zum Glück war das nur Paula.

Nicht auszudenken, wenn das jemand anderes gewesen wäre oder gar Mutter oder Vater.

"Ja, wir kamen früher zurück als gedacht. Das trifft sich aber gut, dass du hier bist. Kannst du bitte Jossie nehmen und ihr beim umziehen, sowie dem ganzen Rest helfen? Es darf keine Spur von heute Abend zurück bleiben.", verlangte ich.

Immerhin durfte Mutter nicht erfahren, was ich seit kurzem Abends wirklich trieb.

Sie würde mich umbringen, wenn sie das erfahren würde und dann hätte ich mir ihr Vertrauen gänzlich verspielt und dürfte gar nicht mehr ausgehen.

"Sehr wohl.", gab sie schnell von sich und nahm Jossie an der Hand und zog sie hinter sich her.

Kurz sah ich den beiden nach, ehe ich die Pferde kurz noch mit ein paar Leckerbissen versorgte und dann auch ins Hausinnere verschwand.

Allem Anschein nach, haben auch sie es unbemerkt ins Innere geschafft.

So begab ich mich in mein Zimmer, zog mein Nachtgewand an und legte mich in mein großes Bett.

Morgen würde ich Elisabeth über die neuesten Erkenntnisse unterrichten und mein weiteres Vorgehen planen.

Aber darüber wollte ich mir jetzt erst mal keine Gedanken mehr machen.
 

Paula hatte sich an jeder Ecke zuerst vergewissert, dass keiner uns auf dem Weg entgegen kam, ehe sie mich hinter sich her wank, bis wir endlich in meinem Zimmer angekommen waren.

Dort half sie mir aus dem Kleid heraus und beim Ablegen des Schmucks.

Zum Glück wusste sie noch, wo sie mir überall Haarnadeln hingesteckt hatte und entfernte diese.

Dann schlichen wir uns wieder durch den Flur in eines der Bedienstetenbäder und wuschen mein Gesicht, bis auch der letzte Rest Make up fort gewaschen war.

Danach setzten wir uns an meine Haare und wuschen sie kurz aus, sodass die prächtigen Locken verschwanden.

Schade drum, aber es musste sein.

"Danke.", gab ich traurig lächelnd von mir, als ich nach dem Trockenrubbeln meiner Haare in den Spiegel sah und mein wieder erkennbares Spiegelbild zu Gesicht bekam.

"Tut mir leid.", gab Paula leise von sich und senkte ihren Blick.

"Der letzte Rest Zauber ist wohl verschwunden.", hängte Paula an, was Jossie leicht nicken ließ.

"Ja, als wäre nichts gewesen. Es waren schöne Stunden.", gab ich nostalgisch zu.

Es waren magische Stunden und die Erinnerung an den Moment im Stall sollte nur uns gehören.

Immerhin war dies leider nicht möglich, egal wie sehr ich es mir wünschen würde.

Mister Edward würde nie mehr als eine Dienstmagd in mir sehen.

Und ob er genauso fühlte war fraglich.

"Das glaube ich dir. Lass uns lieber schlafen gehen. Morgen wird ein harter Tag.", lächelte die Brünette mir zu.

Ich nickte kurz, ehe ich aus dem Raum und zurück in mein Zimmer ging.
 

Es klopfte an der Tür, ehe ein schwarzhaariger Mann eintrat und seinen Herrn noch immer mit geschlossenen Augen im Bett liegend vorfand.

"Tsk!", gab er genervt von sich, ließ den Servierwagen neben dem Bett seines Herrn stehen und ging auf das große Fenster zu, um die riesigen Vorhänge zur Seite zu ziehen.

Murrend drehte sich dabei der Junge um und vergrub sein Gesicht halb unter der Decke.

"Ihr müsst aufstehen, mein junger Herr. Es ist bereits acht Uhr in der früh.", gab er in einem freundlichen Ton von sich, den er keineswegs so meinte, wie er gerade noch klang.

"Ich will nicht.", murrte dieser, was dem Teufel eine pulsierende Ader auf der Stirn bescherte.

Es war gerade einmal acht Uhr morgens und der Junge hatte es nur mit einem Satz geschafft seinen Butler auf die Palme zu bringen.

Oh Teufel, lass ihn die Geduld bewahren, die er für dieses nervige Kind brauchte, damit er ihn nicht versehentlich aus dem Fenster schmiss.

Und Sebastian würde dafür Sorge tragen, dass er den Aufprall nicht überleben würde.

Kurz atmete er ein und aus.

"Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt in den Federn liegen zu bleiben und zu faulenzen. Immerhin gibt es noch viel zu tun.", gab der große Mann von sich und zog dem Jungen mit einem Ruck die Decke weg.

"Spinnst du?!", wollte der Kleinere wissen und setzte sich wütend auf.

"Verärgert mich nicht schon am frühen Morgen.", warnte er seinen Herrn zischend mit rot glühenden Augen und nahm dabei das Gesicht von ihm in die Hand, wobei er seine Wangen leicht zusammen drückte.

Wütend schlug Ciel Sebastians Hand weg.

"FASS MICH NICHT AN!", schrie er und atmete dabei schwer, als ob er so eben einen Marathon gelaufen wäre.

Mit zu Schlitzen geformten Augen besah der Teufel seinen Herrn von oben herab.

Er hatte es nicht vergessen, dass sein Herr, von einem unruhigen Schlaf geplagt, die Nacht verbracht hatte.

Auch die Angst in seinen Augen blieb ihm nicht verborgen, weshalb er sich zur Ruhe zwang.

"Beruhigt Euch wieder und trinkt erst einmal einen Tee.", gab er monoton von sich, ging zum Wagen, nahm den Tee an sich und brachte diesen seinem Herrn.

Die Zeitung hatte er auch gebügelt und hielt diese unter dem Arm geklemmt.

Ciel nickte kurz, als er die Tasse nahm und einen Schluck daraus trank.

"Ihr müsst lernen Eure Gefühle zu unterdrücken.", sprach er den Jungen auf vorhin an, welcher nur ein Nicken von sich gab.

"Ich weiß, dass es schwierig ist, aber ihr solltet euch bemühen.", mit den Worten hielt er Ciel die Zeitung hin, die noch immer leicht angewärmt vom Bügeln war.

"Danke.", hauchte der Junge, nahm sie entgegen und blättert darin herum, auf der Suche nach etwas interessanten.

Das seine Suche erleichtern könnte.

Doch Fehlanzeige.

Da stand nur das übliche drin.

Hausbrand, die neuesten Schlagzeilen, die neuen Süßwaren von einem gewissen Freiherrn von Clayworth und anderem Kram.

Seufzend ließ er die Zeitung wieder sinken, als er alles genauestens studiert hatte und trank seinen lauwarmen Tee aus.

Sebastian war direkt zur Stelle, nahm seinem Herrn alles ab und kleidete ihn ein.

Das hatte er zuletzt auf der Feier seines Vaters getragen.

Es war eine kurze blaue Hose und dazu ein weißer Pullover im Matrosen style.

Traurig sah er darauf hinab.

Aber etwas anderes hatte er zurzeit nicht da, also musste er damit vorlieb nehmen.

Vorsichtig band Sebastian ihm die Augenbinde um.

"Das wär´s, wenn Sie mir dann bitte folgen würden? Ihr Frühstück wird sonst noch kalt.", gab sein Butler von sich und verbeugte sich dabei.

Angesprochener gab ein Nicken von sich und stand von seinem bequemen Bett auf, um seinem Butler zu folgen.

Dieser brachte ihn in den Speisesaal und setzte ihn an den großen Tisch.

Ciel brauchte nicht lange warten, bis ihm sein Frühstück serviert wurde.

Das Tafelsilber glänzte nur so, als er es in die Hand nahm.

Das musste er dann wohl ausgetauscht haben.

"Wie sieht es mit deiner Liste aus, die du abarbeiten musst?", wollte Ciel wissen, als er mutiger, als die Tage zuvor ein Stück von dem Essen in den Mund nahm.

"Die damaligen Angestellten sind mit einem Schreiben der Neueröffnung der Funtom Company unterrichtet worden und haben größtenteils dem neuen Vertrag zugestimmt. Das Tafelsilber, sowie das Geschirr habe ich durch neues ersetzt, die Schneiderin, wie Ihr bereits wisst, trifft heute zum Maßnehmen ein und um die neuen Angestellten werde ich mich heute noch kümmern.", unterrichtete er seinen Herrn über alles.

Verstehend nickte er.

"Gut, bei der Maßnahme wirst du in meiner Nähe bleiben.", befahl er, bevor er wieder einen Bissen in seinen Mund nahm.

"Sehr wohl, mein junger Herr.", gab der Butler verbeugend von sich.

Ciel hatte fast alles auf dem Teller verspeist, als er sich den Mund abtupfte und Sebastian den Tisch abräumen konnte.

Gemächlich ging er die Treppen hoch, um noch etwas zu arbeiten.

In seinem Arbeitszimmer angekommen, ließ er sich seufzend in den Sessel plumpsen, als von der Tür ein Klopfen ertönte.

"Komm rein.", bat Ciel.

Immerhin konnte es nur einer sein.

Wie bereits erwartet trat Sebastian ein und brachte einen weiteren Tee.

"Sollen wir wieder mit dem Unterricht beginnen? Immerhin gibt es für Sie noch viel nach zu holen.", gab er, wie immer lächelnd, von sich, sodass Ciel es nicht sagen konnte, ob der Teufel sich darüber freute und ihn wieder durch den Tag quälen würde.

Die Geschehnisse von gestern nagten noch immer an ihm und seinem Stolz.

Er wollte, doch konnte nicht, seinen Butler besiegen und ihm alles mit barer Münze heimzahlen.

Immerhin hatte er ihn am Vortag ziemlich gedemütigt.

Seufzend bejahte es der Phantomhive Erbe, immerhin musste er auf dem neusten Stand sein und konnte durch den Rachedurst nicht seine Bildung im Hintergrund lassen, die er wahrscheinlich noch sehr gut gebrauchen konnte, um den oder die Mörder seiner verstorbenen Eltern zu finden.

"Sehr schön, womit sollen wir denn beginnen?", wollte der Mann lächelnd wissen.

"Hm..... beginnen wir mit Wirtschaft."

"Sehr wohl.", mit den Worten stellte er ein dickes Buch mit braunem Einband vor Ciels Nase.

Erschrocken zuckte Ciel kurz zusammen, als das Buch mit einem lauten Knall auf seinem Tisch auf kam.

Ja, er war wirklich ein harter Lehrer.

"Schlagt das Buch auf Seite eins auf. Wir beginnen sofort von Anfang an."

Als Ciel zu seinem Gegenüber auf sah, erschrak er erneut.

Denn jetzt trug Sebastian eine Brille, hatte sich auf einer Seite die Haare hinter das Ohr gestrichen und besaß einen Zeigestock in der Hand, den er gekonnt in der Hand hielt.

Es lief dem Jungen kalt den Rücken runter.

Warum befand er sich in so einer Aufmachung?

"Starrt nicht so in der Gegend herum! Lernen ist angesagt.", befahl er in einem strengen Ton und versuchte seinem Schüler alles genau zu erklären, dass er auch ja alles verstand.

Bis zum Mittag war Ciel komplett fertig mit der Welt und hatte sein Gesicht flach auf die Tischplatte platziert, wobei man bereits seinen Geist über seinem Kopf zu schweben erahnen konnte.

Er war wirklich ein Teufel von einem Lehrer.

Wie sollte er damit jemals zurecht kommen sollen?

Er konnte schon jetzt nur schleppend bis zum Mittag aushalten.

Sein Magen knurrte, als ihm auch schon ein leckeres Gericht auf den Tisch gestellt wurde.

"Das habt Ihr Euch jetzt wirklich verdient."

Diesen Satz vermochte Ciel nicht zu deuten, wie es genau gemeint war, aber daran wollte er sich jetzt nicht stören und schon gar nicht darüber nachdenken.

Er war fertig mit den Nerven und hob langsam seinen Kopf an.

Bei 'Benehmen' wäre er jetzt sicher durchgefallen, aber er war einfach nur noch fix und alle.

Seufzend hob er nach kurzem seinen Kopf und begann langsam zu essen und seinen frischen Tee zu trinken.

"Darjeeling?", wollte Ciel wissen, als er einen Schluck zu sich genommen hatte.

"Sehr richtig. Von der Firma Campbell. Obwohl der Mann verstorben ist, der diesen köstlichen Tee aus Indien mitbrachte, gibt es die Firma immer noch und sein Sohn hält die Produktion aufrecht."

Kurz nickte der Junge.

"Tot.", hauchte er und starrte noch eine Weile in seinen Tee, ehe er seinen Kopf schüttelte, um sich so aus seiner Trance zu befreien und weiter speiste.

Nach der erholsamen Pause ging es auch wieder weiter, bis die Schneiderin eintraf und sie unterbrechen mussten.

"Das sollte die Schneiderin sein.", informierte Sebastian seinen Herrn, ging zu der Tür und öffnete diese.

"Ah~ Hallo~! Ich bin Nina Hopkins~. Aber nennen Sie mich ruhig Nina. Wo befindet sich denn ihr Herr?", gab sie von sich und überrannte ihr Gegenüber gerade mit ihrer guten Laune, wobei sie immer so schnell und laut sprach.

"Folgen Sie mir doch bitte.", bat der Butler unbeeindruckt und machte ihr Patz, damit sie hinein treten konnte.

Ihre Brille richtend trat sie ins Innere und bestaunte die Empfangshalle.

Als die Tür geschlossen wurde, ging der schwarz gekleidete Mann vor und geleitete die Dame in einen großen Raum.

"Warten Sie bitte einen Moment hier. Ich werde meinen Herrn holen gehen.", bat Sebastian und verschwand aus der Tür.

Die Zeit nutzte die Schneiderin und öffnete ihren Koffer, aus dem Sie einen Block und ihr Maßband nahm.

Kurz darauf erschien auch wieder der Butler in der Tür und hinter ihm kam ein kleiner, süßer Junge hervor.

Ihre Augen weiteten sich, so hätte sie doch niemals mit einem Kind gerechnet, dass ihr vor die Nase gesetzt wurde.

Immerhin sprach er von seinem 'Herrn'.

"Guten Tag. Mein Name ist Ciel Phantomhive.", gab er etwas schüchtern von sich, was Nina aufquietschen ließ.

"Wie süß. Ich bin Nina Hopkins! Aber nennen Sie mich ruhig Nina. Von Ihnen darf ich die Maße nehmen? Da hab ich schon ein paar bezaubernde Ideen, was ich Ihnen so schönes schneidern könnte~!", quietschte sie erfreut und drückte das Maßband mit beiden Händen an ihre Brust.

Leicht verstört besah sich Ciel die erwachsene Frau, die sich gerade nicht besser als ein kleines Kind an Weihnachten aufführte.

Kurz räusperte Ciel sich.

"Ah, Verzeihung. Bitte stellen Sie sich auf den Hocker drauf.", bat sie.

Sofort leistete der blau schwarz Haariger der Aufforderung folge und stieg auf den Hocker, damit sie maßnehmen konnte.

Auf dass sie bald wieder verschwinden möge.

Immerhin hatte er auch so schon genug zu tun, ohne, dass sie ihm seine Zeit mit ewigem herumgequietsche stahl.

Belustigt besah sich Sebastian das ganze Schauspiel.

//So ein Sadist.//, schoß es Ciel durch den Kopf, als er aus den Augenwinkeln zu seinem Butler sah, den das ganze zu amüsieren schien.

//Na warte.//, dachte sich Ciel und grinste in sich hinein, da er eine nette Idee hatte.

Als die Dame sich alle Maße notiert und ein paar Skizzen aufgemalt hatte wollte sie gerade alles zusammen packen.

"Einen Moment bitte. Könnten Sie auch die Maße meines Butler nehmen und ihm einen schönen Anzug schneidern?", bat Ciel so höflich wie möglich, was Sebastians Augen zu Schlitzen formen ließ.

Er wusste gewiss, was sein Herr damit bezweckte.

"Oh, sehr gerne. Kommen Sie bitte her und machen einmal den Oberkörper frei.", bat sie freundlich.

Ciel selbst grinste nur fies zu seinem Butler, was diesen keine Miene verziehen ließ.

Langsam entledigte er sich seinem Jacket, was Ciel erröten ließ.

Wie konnte sich ein Mann nur so heiß ausziehen?

Er sah besser aus, wie jedes Model, als er alles von seinen Schultern zu Boden gleiten ließ, was auch Nina nicht kalt zu lassen schien.

Mit zittrigen Händen legte sie ihm das Maßband um, als er vor ihr zum Stehen kam und sie auffordernd an sah.

War diesem Mann denn gar nichts heilig?

Beschämt betrachtete Ciel den Boden unter seinen Füßen.

Dabei wollte er es seinem Butler heimzahlen, doch ihn ließ es kalt, als wäre es etwas alltägliches, das jemand sich seine Maße notierte.

Nach einer halben Ewigkeit hatte Miss Hopkins alles, was sie brauchte.

"G-Gut, Sie dürfen sich .... dann b-bitte wieder einkleiden.", bat sie und sah angestrengt auf ihre Hände, um den Mann vor ihr nicht versehentlich an zu starren und im schlimmsten Fall noch sabberte.

Noch nie hatte sie so einen wunderschönen Mann gesehen und dabei hatte sie schon so viele Aufträge gehabt und so viele Männer bedient, aber für diese beiden wollte sie alles aus sich heraus holen, um die schönste Bekleidung herzustellen, die sie jemals hergestellt hatte.

"D-dann zeig ihr bitte die Tür Sebastian. Und vielen Dank dass Sie sich so schnell hatten die Zeit einrichten können. Ich werde Sie entsprechend entlohnen lassen. Nun denn, ich habe noch viel zu erledigen. Bitte entschuldigen Sie mich.", versprach der Kleinere und verschwand aus dem Raum.

Sebastian selbst nickte kurz.

"Sehr wohl, mein junger Herr. Wenn Sie mir dann bitte folgen möchten. Ich werde Sie hinaus begleiten.", dabei lächelte er wieder, öffnete die Tür und gewährte ihr den Vortritt.

Dankend nahm sie an und schritt durch die Tür.

Der Mann führte sie wieder die Treppen hinunter in den Empfangsbereich.

"Noch einmal vielen Dank für Ihr schnelles erscheinen.", bedankte er sich an der Tür angekommen, ehe er diese öffnete.

"Aber nicht doch. Es hat mich sehr gefreut~.", trällerte sie wieder etwas munterer.

"Dann wünsche ich noch eine gute Heimreise und auf Wiedersehen.", verabschiedete er sich freundlich von der anstrengenden Frau.

"Auf Wiedersehen~.", flötete sie und verließ endlich das Anwesen der Phantomhives, um in die Kutsche zu steigen, die direkt vor dem Eingang stand.

Ausatmend hatte er sich kurz an die Tür gelehnt, ehe er wieder hoch zu seinem Herrn ging.

Das hatte mehr Zeit in Anspruch genommen, als er erwartet hätte.

Er würde seinem Herrn noch Aufgaben zu kommen lassen, die er in seiner Abwesenheit erledigen musste und sich selbst dann auf die Suche nach neuen Angestellten begeben.

Immerhin war das der letzte Punkt, den er von der Liste noch erledigen musste.

Oben an der Arbeitszimmertür seines Herrn klopfte er wieder.

"Herein.", bat sein Herr in einem seltsamen Ton.

Kurz schaute er verdutzt die Eichentür an, ehe er diese öffnete und eintrat.

"Es hatte länger gedauert als erwartet.", begann der Kleinere.

"Ja, das stimmt. Immerhin ließt Ihr sie auch Maß von mir nehmen."

"Immerhin brauchst du einen gescheiten Frack.", verteidigte er sich.

"Erfüllt dieser hier denn nicht seinen Zweck?", wollte der Größere wissen, was sein Gegenüber den Kopf schütteln ließ.

"Nein, er sieht zu billig aus und ich mag ihn nicht."

Verwirrt runzelte Sebastian die Stirn.

Was hatte er bitte an seinem Frack auszusetzen?

Er sah doch ganz gut aus.

Aber wenn er meinte, ihm einen spendieren zu müssen, wollte er ihn nicht davon abhalten.

"Nun gut. Ich würde Euch jetzt ein paar Aufgaben geben, die sie dann bitte lösen und wenn Sie damit fertig sein sollten, ehe ich wieder kehre, dann können Sie sich um die Spielzeugproduktion kümmern. Ich werde bald wieder kommen.", versprach er.

"Gut.", gab sich der Herr des Hauses einverstanden und wartete auf seine Aufgabe, die der Butler ihm in Form loser Blätter gab.

"Die Antworten notieren Sie bitte auf dem beiliegenden Blatt. Das ist eine Art Überprüfung. Was sie noch von dem Gelernten behalten haben.", erklärte er.

Nickend versicherte Ciel, dass er es verstanden hatte und nahm die Blätter an sich.

Als der junge Erbe sich bereits an die erste Aufgabe setzte, verschwand der Butler aus der Tür und dann aus dem Anwesen.

Auf der Suche nach neuen Angestellten.

In den ersten Aufgaben standen Dinge über das Fach Erdkunde, danach Wirtschaft, Politik, Benehmen, Mathe und anderes.

Sogar einige Fragen über Fechten waren aufgelistet worden.

Der wollte es wirklich wissen was?

Nach gut einer halben Stunde hatte er alles beantwortet und setzte sich sogleich an die nächste Arbeit, die ihn noch erwartete.

Es war bereits die Nacht herein gebrochen und sein Butler war noch immer nicht zurück gekehrt.

Er war bereits über eine Stunde fort.

Seufzend sah er aus dem Fenster, als jemand an seine Tür klopfte.

Sebastian?

War das Sebastian?
 

Am frühen Morgen stieg Edward aus dem Bett.

Immerhin hatte er noch etwas mit seiner Schwester zu besprechen.

Über die jüngsten Ereignisse der letzten Nacht und darüber, dass sie einen Verdächtigen aus der Liste entfernen konnten.

Er hoffte sehr, dass er so bald den Entführer finden konnte.

Immerhin musste es einer der Aufgelisteten Personen sein.

Und wenn er jeden Tag einen streichen können würde, so würde er dem Entführer Stück für Stück näher kommen können.

Er musste nur raffiniert vor gehen und durfte sich keinen Fehltritt erlauben.

Mit seiner neuen Begleitung Jossie, würde das sicher zum Kinderspiel werden.

Sie hatte sich vergangene Nacht als wahre Hilfe herausgestellt und ist sehr souverän mit der Situation umgegangen.

Besser hätte es nicht laufen können, hätte nur er nicht so vorschnell reagiert und ihn erst betrunken gemacht, damit sich seine Zunge von alleine gelockert hätte.

Er konnte es selbst nicht sagen, warum er so reagiert hatte.

Aber immerhin war alles noch mal gut gegangen.

Doch sonst war er nicht so.

Seufzend fuhr er sich bei diesen Gedanken durch seine vom schlafen zerzausten Haare.

Langsam zog er sich um und machte sich dann auf zu dem Schlafgemach seiner Schwester, die sicherlich noch in den Federn liegen würde.

Kurz klopfte er an die Tür und als er schon umdrehen wollte öffnete sich die Tür und zum Vorschein kam ein Mädchen, das sich verschlafen über die Augen rieb.

"Edward?", wollte sie gähnend wissen und sah zu ihm hinauf.

Es war ihr egal, dass er sie im Nachthemd und mit offenen, unordentlichen Haaren sah.

"Darf ich rein kommen?", bat er leise.

Er wollte niemanden wecken und die Bediensteten gingen bestimmt gerade ihrer Arbeit nach und bereiteten das Frühstück vor.

Als Antwort trat die Kleinere zur Seite.

Zügig verschwand er im Inneren des Raumes und schloss die Tür hinter sich, während Elisabeth sich auf ihr Bett nieder ließ, was Edward ihr gleich tat.

"Ich wollte mit dir über gestern Abend sprechen.", begann er, was Elisabeth sofort hell wach werden ließ.

"Und? H-hast du ihn gefunden?!", wollte sie aufgebracht wissen.

"Scht~!", machte Edward und hielt sich den Zeigefinger vor die Lippen.

Sie sollte nicht so laut sein und gegebenfalls noch jemanden auf sie aufmerksam machen.

Verstehend nickte sie und sah ihren Bruder fordernd an, dass er endlich weiter sprechen sollte.

Kurz nickte er und berichtete ihr alles, was vorgefallen war und das er zu dem Entschluss kam, dass der Freiher Clayworth nichts damit zu tun zu haben scheint.

Verstehend nickte sie.

"Ja, das klingt einleuchtend. Also einen Verdächtigen weniger. Immerhin. Aber pass das nächste mal besser auf. Bei ihm hast du noch mal Glück gehabt. Die anderen lassen sich aber bestimmt nicht so leicht aufs Kreuz legen.", ermahnte sie den Blonden.

"Das weiß ich selbst. Dennoch ist jede Lüge so glaubhaft wie sie vorgetragen wird.", gab er zu bedenken.

"Und leg dir am besten jedes mal eine neue Identität zu, ansonsten kann man dich noch einmal zurück verfolgen."

"Das weiß ich selbst. Nicht umsonst habe ich dem Herrn nur meinen Vornamen verraten."

Er wusste sehr wohl, was er wie zu tun hatte.

Immerhin war er nicht dumm.

Auch, wenn das von gestern auf anderes schließen ließ.

"Das wars dann. Ich werde wieder in mein Zimmer gehen und du legst dich noch einmal hin. Ich werde mir für heute Abend was einfallen lassen, wie ich vorgehen werde und das mit Jossie besprechen."

"Du nimmst sie heute Abend wieder mit?"

Diese Aussage ließ ihn schmunzeln.

"Ja, immerhin werden Männer in netter Begleitung offener.", mit den Worten ließ er seine Schwester zurück und verschwand aus der Tür, ehe sie noch hatte irgendwie reagieren können.
 

__________________________________________________________________________
 

Ciel: Wer da wohl an der Tür ist?
 

Sebastian: Wen glaubt ihr denn dort vorzufinden?
 

Ciel: Ich hoffe einfach nur, dass du eine gute Erklärung für dein langes fort bleiben hast. * zickig sag*
 

Sebastian: In der tat, dass habe ich * lächel*
 

CielForever: Bevor der Butler noch Blumen ausgräbt verabschiede ich mich hier.

Danke fürs Lesen und wen erwartet ihr an der Tür?

Kann man wirklich den Lord Clayworth auschließen?

Und wer könnte der echte Entführer sein?

Ich würde mich über Kommentare freuen, da die in Letzter Zeit echt Mager ausgefallen sind. ;-;

Da bin ich wirklich am überlegen, ob ich die FF wirklich noch weiter schreiben soll, da ich nicht weiß, ob es euch wirklich gefällt, was ich da fabriziere.

Weil seit einigen Kapis kommt gar nichts mehr und das motiviert halt nicht zum weiter schreiben.

Und sry, dass ich euch hier so voll heule, aber man gibt sich hier die Mühe und bekommt nichts zurück dafür.

Ich wollte euch zum mitdenken animieren, dass ihr erraten könnt, wer der Entführer ist.

Ich versuche es so gut wie möglich zu beschreiben und es spannend zu machen und dazu recherchiere ich sogar ein paar mal, da ich euch keine null acht fünzehn scheiße liefern will.

Ich wollte eigentlich nicht um Kommis betteln, aber dennoch hätte ich gerne Rückmeldung.

Wäre echt lieb, wenn ihr euch die Zeit nehmen würdet oder mir schreiben könnt ihr auch.

Nochmal danke fürs Lesen >.<

*Tee und Gebäck hinstell*

Neue Bedienstete

Ich war schon eine Weile unterwegs und hielt nach guten Bediensteten Ausschau.

Es war nicht so, dass sie an jeder beliebigen Ecke zu finden waren oder so, dennoch musste ich die Augen aufhalten und mir alle genau ansehen.

Immerhin wollte ich, dass die Bediensteten meinen Herrn in schwierigen Lagen zu beschützen wussten.

Also mussten sie eine Art Ausbildung hinter sich haben.

Ich lief durch Wälder und sprang von einem Hausdach zum nächsten.

Konzentriert sah ich mich um, bis mir jemand auffiel.

Es war eine rothaarige Frau.

Sie lag im Kriegsgebiet auf dem Boden in einem halb zerstörten Gebäude, mit einer Schusswaffe in der Hand.

Still lag sie da und wäre ich kein Teufel gewesen, hätte ich sie doch glatt übersehen.

Sie wusste sich zu tarnen und hatte sogar fast mich überlistet und das war wahrlich nicht einfach.

Diese Frau musste ich einfach bekommen.

Hinter einem Haus ließ ich mich zu Boden gleiten, ehe ich lautlos auf sie zu ging und hinter ihr stehen blieb, als sie abschoss und genau ins Schwarze traf.

"Ein exelenter Schuss.", lobte ich die Frau mit meinem spitzbübischen Lächeln, woraufhin diese sofort erschrocken herum fuhr.

"W-was machen Sie denn hier?!", bei diesen Worten richtete sie ihre Waffe auf mich und kniete mit einer schnellen Bewegung auf dem Boden, wobei sie kurz vorher noch gelegen hatte.

"Aber nicht doch. Ich bin lediglich ein Butler.", gab ich lächelnd von mir.

Mein Versuch sie zu beruhigen half und sie löste sich etwas aus ihrer Kampfstellung.

Noch immer mit wachsamem Auge nahm sie die Schusswaffe herunter.

"Und was wollen Sie hier? Hier herrscht immerhin Krieg. Das bedeutet betreten verboten.", verklickerte sie mir gereizt.

"Ich bin bloß auf der Suche nach Angestellten für meinen Herrn.", waren meine nächsten Worte.

Dass ich ausgerechnet sie dafür haben wollte, verschwieg ich vorerst.

"Die werden Sie hier aber nicht finden können.", waren ihre nächsten Worte.

"Da wäre ich mir nicht so sicher. Immerhin brauche ich fähige Leute, die meinen jungen Herrn beschützen."

"Und warum erzählen Sie mir das alles?"

"Nunja, warum nicht? Immerhin könnten Sie auch Interesse haben. Oder liege ich da falsch?"

Schüsse ertönten und ließen die Frau vor mir zusammen zucken, als sie ihre Kameraden schreien hörte, die mit ihr vor Ort waren, um einen einflussreichen Mann auszuschalten.

Allem Anschein nach führten sie per Auftrag Morde aus.

Meine Augen verengten sich zu schlitzen, während ihre vor Schock aufgerissen waren.

Das verlief doch ganz nach Plan.

"Oder wollen Sie weiterhin mit ansehen, wie alle um Sie herum sterben? Jeden Tag den Tod vor Augen geführt bekommen?"

Erriet ich ihren Schwachpunkt, trat an sie heran, legte meine linke Hand auf ihre linke Schulter, schlich um sie herum und legte meinen zweiten Arm um ihre Taille, als ob ich sie umarmen wollen würde.

Vorsichtig drehte ich sie um zum Schlachtfeld, während meine linke Hand ihren Kopf auf dieses richtete, auf dem so viele Tote lagen.

Gefallene, die um ihr Überleben gekämpft hatten.

Sowohl Feinde, als auch Freunde waren darunter vorzufinden.

"Wollen Sie jeden Tag mit ansehen müssen, wie alle um Sie herum sterben?", wollte ich wissen und grinste fies, was sie jedoch nicht sehen konnte.

"Nein...", hauchte sie und Tränen traten in ihre Augen.

"Dann.... wollt Ihr mit mir mitkommen? Dort werdet Ihr als Dienstmädchen arbeiten und meinen Herrn beschützen, wenn mal etwas passieren sollte und ich nicht für ihn da sein kann. Dort werdet Ihr nicht täglich jemanden töten müssen und Ihr werdet nicht jeden Tag mit Verlusten belastet werden.", lockte ich sie flüsternd.

Tränen liefen ihre Wangen hinunter.

"Ja... bitte, ich möchte mitkommen.", bat sie mich, versteckte ihr Gesicht in ihren Händen und schluchzte laut auf.

Sie war gebrochen.

Ich hatte es geschafft.

Wie leicht sie doch zu durchschauen waren, diese Menschen.

Verspreche ihnen ein gutes Leben und sie fressen dir aus der Hand wie treu doofe Hunde.

Wie ich solch ein Verhalten doch verabscheute.

Menschen waren doch alle gleich.

In meinen Armen drehte sich die Frau um und heulte sich an meiner Schulter aus.

Wie ich das hasste.

Sah ich aus wie ein Stofftaschentuch?

Sie versaute mir noch den ganzen Frack.

Wusste sie das überhaupt?

Leicht tätschelte ich ihren Rücken.

"Bitte, Ihr ruiniert mir noch den ganzen Frack.", mit den Worten hielt ich ihr ein Taschentuch hin.

"Entschuldigung.", schniefte sie und nahm das Tuch entgegen.

"Wärt Ihr so gütig hier noch etwas auf mich zu warten? Ich werde sie bald abholen kommen. Zuerst brauche ich noch ein paar andere Bedienstete.", wollte ich brav lächelnd wissen.

Als sie nickte lief ich im normalen Menschentempo los, bis ich aus ihrer Sichtweite war und mich wieder über die Häuser bewegen konnte.

Noch zwei weitere sollten ausreichen.

Immerhin brauchten wir nur noch einen Gärtner und einen Koch.

Wobei der Koch mit noch am wichtigsten wäre.

Auf dem Weg durch das Krisengebiet fiel mir ein Mann ins Auge, er sah verwundet aus, dennoch schleppte er einen stark verletzten durch das Gebiet, wobei immer wieder erneute Schüsse fielen.

Hinter einem Schutzwall lehnte er sich an diesen und sprach mit seinem Kameraden.

Der wohl letzte Verbliebene.

"Scheiße.", hörte ich ihn fluchen und landete unweit von ihm.

"Guten Abend.", begrüßte ich ihn lächelnd.

"Hey, was machst du da?! Bist du verrückt?! Duck dich!", schrie er mir entgegen und machte anstallten auf zustehen, um mich in Sicherheit zu bringen.

Da fielen erneute Schüsse und ich wich allen aus.

Erstaunt betrachtete mich der blondhaarige Mann.

"W-wie hast du das gemacht?", wollte er wissen.

"Immerhin bin ich ein Butler des Hauses Phantomhive, da sollte ich so eine Kleinigkeit schon beherrschen.", gab ich von mir:"Aber deswegen bin ich nicht gekommen. Ich suche nach Angestellten für meinen jungen Herrn. Du scheinst mir dafür geeignet zu sein. Hättest du Lust dich uns anzuschließen?"

Lieb lächelte ich den Mann an.

Überlegend sah er hinunter zu seinem Kameraden, der schwer verwundet aufkeuchte und wohl nicht mehr lange zu leben hatte.

Kurz kniff er die Augen zusammen und rang mit sich, ehe er mir antwortete:"Ich mach's.... Jawohl, ich schließe mich dir an!", rief er aus und sah mir fest in die Augen.

Ich lächelte.

"Sehr gut. Dann folge mir. Ich werde dich an einen sicheren Ort bringen. Dort wirst du auf mich warten."

Schnell nickte er und folgte mir mit seinem Kameraden an einen sicheren Ort.

Als ich aus diesem hinaus trat, zückte ich meine Taschenuhr aus meinem Frack hervor und öffnete sie.

"Ich habe schon zu viel Zeit verloren. Ich sollte mich sputen.", flüsterte ich und sprang wieder auf die Hausdächer, von wo aus ich alles in Augenschein nahm.

Wieder hatte ich einige Kilometer hinter mich gebracht, die ich als Teufel innerhalb von Sekunden schaffte.

Ein Scheppern und Knallen erweckte wieder meine Aufmerksamkeit, weshalb ich stehen blieb und mir eine unscheinbare Fabrik ansah.

Die Geräusche schienen dort ihren Ursprung zu haben.

Was dort wohl los war?

Schreie ertönten, ehe kurze Stille herrschte, bis mit einem Schwung die Eingangstür gesprengt wurde und ein kleiner Junge, mit kurz geschorenen blonden Haaren, zum Vorschein kam.

Hatte etwa dieser kleine Junge diese schwere Tür weg geschleudert?

Unfassbar.

Das konnte doch dann kein Mensch sein.

Gespannt besah ich mir weiter das Schauspiel.

Bewaffnete Männer stürmten aus dem Ein- und Ausgang, versuchten den Jungen zu umkreisen und zielten mit Waffen auf ihn.

Konnte er so gefährlich sein?

So wie es aussah anscheinend schon.

"NEIN! AUFHÖREN!", bat er schreiend und hielt sich die Hände an den Kopf.

Ob er unverzichtbar für sie war?

War er ein Genexperiment?

Er interessierte mich und würde sich sicherlich gut als Diener meines Herrn behaupten.

Ich wollte ihn unbedingt haben und sicherlich würde er sich darüber freuen aus diesem Gefängnis zu kommen.

Bei Gelegenheit würde ich mit meinem Herrn vorbei kommen.

So weit war es von seinem Wohnsitz nicht einmal entfernt, wie ich feststellen musste.

Mit Elektroschocks brachten sie den Jungen wieder in Gewahrsam und trugen ihn zurück ins Gebäude.
 

Aufmerksam sah Ciel zur Tür, warum trat sein Butler nicht endlich ein?

Sonst wartete er doch nicht so lange.

"Sebastian?", wollte er in die Stille wissen, doch eine Antwort blieb aus.

Angst packte den Jungen, was sollte er tun?

"Das ist nicht lustig.", keifte er verunsichert, stand auf und schlich auf die Tür zu.

Vorsichtig legte er seine Hand an die Türklinke, zog sie aber schnell wieder zurück, wie als ob er sich verbrannt hätte und hielt sie mit der anderen Hand an seine Brust gepresst.

Nervös kaute er auf seine Unterlippe und sah unter seinem Pony zur Tür auf.

Er war doch kein Angsthase!

Sollte er versuchen die Tür zu öffnen?

Bestimmt versuchte der Teufel ihm nur etwas Angst zu machen.

Ganz bestimmt sogar.

Er testete ihn.

Was ein mieses Spiel!

Trotz seines unguten Gefühls öffnete er gegen die Vernunft und seine Intuition die Tür, mit seinen zittrigen Händen zog er sie auf, während sie unheilvoll quietschte.

Der Gang war in tiefste Finsternis getaucht, immerhin herrschte bereits Nacht und eine Eule war am Fenster zu hören.

Erschrocken zuckte der junge Earl zusammen.

Sein Herz drohte aus seiner Brust zu springen, so schnell schlug es gegen seine Rippen, dass es schon weh tat.

"Sebastian?", fragte er leise, streckte seinen Kopf in den Gang und sah von links nach rechts, als ihm ein seltsam riechendes Tuch vor Mund und Nase gehalten wurde.

Zuerst riss er die Augen geschockt auf, ehe sie ihm vor Müdigkeit zufielen und er in sich zusammen sackte.

Das letzte was er wahrnehmen konnte war ein tiefes Lachen.

//Sebatian.//, waren seine letzten Gedanken, bevor er sich in der Dunkelheit verlor.

Leblos fiel er zu Boden, doch bevor er auf diesem aufschlug fingen ihn zwei Arme auf und trugen ihn durch den dunklen Gang nach draußen in ein weißes Auto.

Dort fesselte ihn einer der zwei Entführer, während der andere eilig vom Grundstück fuhr.
 

Nach ein paar weiteren Stunden traf Sebastian endlich wieder am Anwesen ein, mit zwei neuen Bediensteten.

Doch irgendetwas war seltsam, anders als sonst.

Mit schnellen Schritten lief er die Treppen hoch, gefolgt von den zwei neuen Angestellten und riss die Tür zum Arbeitszimmer seines jungen Herrn auf, welches er verlassen vorfand.

Wütend verengte er seine Augen.

"Ihr könnt Euch hier schon einmal in Ruhe umsehen, ich werde meinen Herrn suchen gehen.", mit den Worten drehte sich der Butler auf dem Absatz um und Schritt aus der Tür, als er ein weißes Tuch fand.

Kurz roch er daran und bemerkte, dass es getränkt mit Chloroform war.

Was ließ sich sein Herr auch immer entführen?

Das wie vielte mal war das jetzt?

Das dritte mal?

Draußen sah sich der Teufel auch noch einmal um und konnte Reifenspuren entdecken, die er einem Youngtimer zuordnen konnte.

Niemand, aber auch niemand stahl ihm seine Seele!

Mit zu Schlitzen geformten Augen rannte er durch den Wald und verfolgte die Reifenspuren des Fahrzeuges.

Schon alleine, dass der Entführer sich ein solches Auto hatte leisten können, deutete darauf hin, dass derjenige sehr reich sein musste.

Aber was wollte er dann von seinem jungen Herrn?

Immerhin waren gerade erst die ersten Modelle der Firma heraus gekommen.
 

Stöhnend erwachte der blau- schwarzhaarige Junge.

"Ein Kind?!", ertönte eine gedämpfte Stimme und drang in sein Bewusstsein.

//Was? Wo bin ich?//, orientierungslos sah der Kleinere sich im Raum um, der von verschwommen langsam immer etwas klarer wurde, bis er eine Gestalt ausmachen konnte, neben der noch zwei weitere waren.

Da stand ein Mann in einem teuer aussehenden roten Kostüm.

Er war dünn, hatte braune Haare die er nach hinten gebunden hatte, während ihm wenige geflochtene Strähnen an den Seiten herunter hingen und manche davon steckten im Pferdeschwanz fest.

Seine Augen besaßen ein helles blau, das Gesicht war spitz und hatte eine Art Ziegenbart, der aber gerade mal ein bis zwei Zentimeter maß.

Dazu zierte sein Gesicht eine lange verblasste Narbe, die schräg von seinem Wangenknochen bis fast zum Mund ging.

"Warum bringt ihr mir ein Kind?!", wollte der Mann zornig wissen, während seine Männer zusammen zuckten, als er auch schon ein Rascheln neben sich vernehmen konnte.

"Was....", hauchte der Jüngere, der seine Lage noch nicht ganz zu verstehen schien.

Wütend packte der Mann Ciel an den Haaren und zog ihn zu seinem Gesicht heran.

Leise schrie der Junge auf und presste seine Augen zusammen.

"Sieht das für euch wie der Earl aus?!"

"Aber er war im Arbeitszimmer und sonst war keiner d-...."

"Das interessiert mich nicht!", schrie er und warf mit einer Vase nach ihnen.

"Die ersetzt ihr mir!", noch immer wutentbrand, ließ er den Jungen los und trat ihm in den Bauch, sodass dieser Blut spuckte.

"Ich hätte da eine Idee. Das Kind ist doch bestimmt der Sohn des Earls. Mit Sicherheit würde er alles tun, was wir von ihm verlangen, nur damit er seinen Sohn wieder bekommt.", teilte sich der dickere der beiden mit.

Schnell nickte der zweite zu dem Vorschlag.

"Das könnte klappen.", murmelte der Mann und kniete sich zu dem Kleineren nieder.

"Na, dann sei mal schön brav und mach was wir dir sagen kleiner. Dann kommst du auch zurück zu deinem Papa und deiner Mama.", versprach er.

Benommen hauchte der Junge:"Papa .... Mama....", doch seine Augen waren noch zu schwer, das er sie hätte auf lassen können.

Und er träumte von damals, als noch alles gut war.
 

"Hey Ciel! Lauf nicht so weit weg!", rief seine Mutter ihm nach, die einen Sonnenschirm über ihr Haupt hielt, da die Sonne so schön schien und sie keinen Sonnenbrand bekommen wollte.

Lachend lief Ciel durch die Straße und besah sich die Schaufenster.

Auch sein Vater war dabei.

"Lass ihn doch ruhig etwas herum toben.", lachte dieser und ließ seine Augen nicht von seinem Kind.

"Hallo, du bist ja ein ganz süßer.", ertönte die Stimme einer älteren Frau, die dicht bei Ciel stehen blieb.

Ängstlich sah der Junge auf und rannte zurück zu seinen Eltern, hinter denen er sich versteckte.

"Hab keine Angst.", lachte die Mutter und drehte sich zu ihrem Sohn um.

"Entschuldigung. Es war nicht meine Absicht ihn zu erschrecken.", gab die ältere Dame von sich.

Sie hatte graues, bis weißes Haar, ein altes grünes Kleid an, mit einem grünen großen Hut.

Beides war überzogen mit Spitze.

"Das macht doch nichts. Er ist nur nicht oft draußen.", gab der Vater lächelnd von sich.

"Oh, aber warum das denn nicht?", wollte sie erschrocken wissen.

Immerhin gehörten Kinder an die frische Luft.

"Er ist leider sehr anfällig und wir sehr oft beschäftigt, weshalb das Rausgehen etwas zu kurz kommt. Wir können nur an schönen Tagen mit ihm raus gehen.", verriet der Earl lächelnd.

"Das ist in der Tat ein Problem.", gab sie nickend von sich.

"Ach was, ihm geht es auch so gut.", erwiderte die Mutter und streichelte ihrem Kind über den Kopf.

Wieder nickte die Ältere.

"Dann will ich sie nicht länger aufhalten. Einen schönen Tag noch.", mit den Worten ging sie weiter ihres Weges.

"Auf Wiedersehen.", gaben beide unsiniono von sich, ehe die Mutter sich wieder ihrem Kind zuwandte.

"Das war doch eine ganz nette alte Dame.", erklang erneut die liebliche Stimme seiner Mutter.

Stumm schüttelte Ciel ängstlich den Kopf, krallte sich an dem Kleid seiner Mutter fest und drückte sich ebenso fest an sie.

Die Frau hatte ihn zu Tode erschreckt und ihn auch noch anfassen wollen, das war zu viel für ihn gewesen und er verließ den restlichen Tag nicht mehr die Seite seiner Mutter.
 

Im Schatten der Bäume hielt sich der Butler versteckt und besah sich erst einmal die Villa von außen.

Oben im zweiten Stock hatten sie vergessen ein Fenster zu schließen.

Wie unvorsichtig.

In sich hinein grinsend, verschwand er weiter im Schatten, ehe er an einer anderen Stelle hervor sprang hinauf in den zweiten Stock.

Wie auf Samtpfoten landete er lautlos auf dem Fenstersims.

Leise trat er ins Innere ein.

"Wo haben sie wohl meinen Herrn versteckt?", fragte er sich vor sich hin flüsternd.

Im Raum war niemand außer ihm selbst.

Also musste er auf den Flur.

Mit Sicherheit würden ihm da einige Diener über dem Weg laufen.

Dann könnte er sich bestimmt unter sie mischen.

Gedacht getan ging er aus dem Zimmer raus und lief den Gang entlang, dabei lauschte er, ob aus einem der Räume Stimmen kamen.

Zu seinem Glück war gerade niemand auf dem Gang.

Vor einer Tür jedoch standen zwei Männer, dort drin musste dann wohl sein Herr gefangen sein.

Wieder versteckte er sich im Schatten und warf blitzschnell seine Messer, die er vom Silberbesteck der Villa mitgenommen hatte, auf die Männer.

Die Waffen blieben in deren Brust stecken und beide Wachen sackten leblos auf den Boden.

Elegant kam der Teufel hervor und schritt auf die Tür zu.

Das Klackern der Schuhe hallte unheilvoll durch den langen Gang, was den Mann im Zimmer aufhorchen ließ.

"Heinz! Robert! Wer ist das?! Seht nach!", verlangte der Mann ängstlich und schritt rückwärts, bis er mit dem Rücken an der Wand ankam.

Ängstlich nickten die beiden Männer und gingen zitternd zur Tür, als diese auch schon mit einem Quietschen aufschwang.

"Guten Abend die Herrschaften, ich würde sehr gerne meinen Herrn abholen, der hier zu Besuch ist.", sprach der Teufel zuckersüß lächelnd.

"I-ihr Herr?"

"Da bist du ja endlich.", langsam setzte der Jüngste im Raum sich auf und sah zu seinem Butler auf.

"Das hat aber lange gedauert.", fügte er hinzu.

Verwirrt sah der Mann von einem zum andern.

"A-aber..... was?", stotterte der Braunhaarige.

Furchterregend ging der schwarzhaarige Mann zu seinem Herrn und hob ihn hoch.

"Nun denn, wir werden das Anwesen verlassen. Danke für Ihre Gastfreundschaft.", mit den Worten drehte sich der Butler um und ging auf die Tür zu.

"Halt! Stehen bleiben!", verlangte der braunhaarige Mann und suchte seine Pistole, die er dann auch zur Hand nahm, als er sie an seinem Gürtel fand.

"Das würde ich besser sein lassen.", warnte der Teufel und schritt weiter, bis ein Schuss ertönte.

Blitzschnell hatte er sich herumgewirbelt und die Kugel im Flug aufgefangen.

"Gehört die Ihnen? Ich lasse sie mal hier liegen.", spitzbübisch lächelnd legte er die Patrone auf der Komode ab und ging aus der Tür raus.

Fassungslos fiel der Mann im roten Kostüm zu Boden, keines Wortes mehr fähig.

"Du warst lange fort.", ließ der Jüngere von sich verlauten.

"Das tut mir außerordentlich leid, mein junger Herr, das wird nicht mehr vorkommen, aber ich habe Euch zwei Bedienstete mitgebracht.", erklärt der Größere.

"Hm... Gut.", gab er kurz von sich und ließ sich von seinem Butler durch den Wald nach Hause tragen, nachdem er die Fesseln gelöst hatte.

"Ich bin müde."

"Es war auch ein ereignisreicher Abend.", erwiderte sein Butler.

Kurz nickte der junge Erbe und lehnte sich erschöpft an den Teufel in Menschengestalt.

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren kamen sie am Anwesen an und traten ins Innere der Villa.

"Wollt ihr zuerst Baden oder die Bediensteten begrüßen?", wollte der Teufel wissen.

"Zuerst würde ich gerne ein Bad nehmen, so kann ich doch nicht vor meine Bedienstete treten.", merkte der Jüngere an.

Zustimmend nickte der Größere:"Richtig. Dann werde ich Euch gründlich waschen.", gab er grinsend von sich, was den jungen Earl schlucken ließ.

"Was hast du vor?", hauchte er leise.

"Euch waschen.", mit den Worten ging er los und setzte seinen Herrn am Wannenrand ab.
 

Seufzend saß die rothaarige Frau auf dem Sofa.

"Der gut aussehende Mann ist schon lange weg. Wo er wohl bleibt?", murmelte sie leise vor sich hin.

Es waren bereits zwei Stunden vergangen, seit dem sie in der Villa war.

"Ich weiß es nicht. Es wird doch nicht so schwer sein, seinen Herren zu finden?", überlegte der Blonde.

Zustimmend nickte die Frau und besah sich den Raum noch etwas.

"Wir haben uns einmal im Haus umgesehen, aber der Butler ist uns dabei nicht über den Weg gelaufen.", fiel ihr auf.

"Stimmt. Wo er dann wohl ist?", unruhig starrte der Mann zur Tür und fixierte diese, als sie aufging und der Butler in Begleitung eines kleinen Kindes den Raum betrat.

"Oh, wie süß.", quiekte die rothaarige Frau auf.

Noch nie hatte sie ein solch hübsches Kind gesehen.

"Mäßigt, bitte Eure Wortwahl. Das hier ist mein junger Herr, Earl Ciel Phantomhive. Ihr sollt ihn immer beschützen, wenn es sein muss, mit Eurem Leben.", stellte der gänzlich in schwarz gekleidete Mann klar.

Hastig nickten beide und die Frau lief rot an.

So hatte sie doch nicht gedacht, dass das ihr neuer Herr sein könnte, immerhin war er noch so klein.

Aber sie war taktvoll genug nicht nachzufragen, wo denn seine Eltern wären.

Immerhin wollte sie ihn nicht traurig stimmen, wenn es doch eine größere Geschichte werden sollte.

Und wenn es nicht so wäre, würde sie die beiden sicher früh genug kennen lernen oder sie konnten ja immer noch den Butler fragen.

Beide standen auf und verbeugten sich vor ihrem neuen Herrn.

"Mein Name ist Maylen."

"Und ich heiße Bardroy."

"Guten Abend.", stellten sich beide vor und begrüßten ihren neuen Herrn, ehe sie sich wieder aufrecht hinstellten.

"Maylen hatte ich mir als Dienstmagd vorgestellt, die alles sauber hält, die Wäsche wäscht und die Betten neu bezieht. Bardroy sollte Chefkoch werden und sich um die Speisen kümmern.", erklärte der Teufel seinem Herrn und war schräg hinter ihm stehen geblieben.

Nickend nahm Ciel den Vorschlag zur Kenntnis.

"Das ist eine gute Idee. Dann heiße ich Euch beide im Haus Phantomhive Willkommen. Sebastian, bitte zeig ihnen morgen alles und stelle sicher, dass sie ein Zimmer bekommen. Getrennt natürlich.", gab der Jüngste von sich.

Sebastian verbeugte sich mit den Worten:"Sehr wohl mein junger Herr.", und blieb in dieser Position, bis Ciel aus dem Raum verschwunden war.

Immerhin war er sehr müde und wollte nur noch ins Bett.

"Könntet ihr noch einmal einen Moment hier warten, ich werde den jungen Herrn erst einmal Bettfertig machen. Nehmt so lange doch noch einmal Platz.", als er sah, dass beide nickten und seiner Aufforderung nach kamen, ging er los und folgte seinem Herrn.
 

Geschafft setzte sich Ciel auf sein großes Bett, das eigentlich schon viel zu groß für ihn war und ließ sich nach hinten fallen, als es an der Tür klopfte.

Schnell setzte der junge Earl sich auf.

"Herein!", rief er nach draußen.

Man konnte ja nie wissen, wer jetzt durch die Tür kommen würde.

"Ach, du bist es.", mit den Worten ließ sich Ciel wieder nach hinten fallen.

"Was soll das denn heißen? Hattet ihr jemand anderen erwartet?", wollte der Teufel genervt wissen.

"Nein, aber man kann ja nie wissen, wo wir jetzt zwei mehr im Haus sind.", gab der Jüngere zu.

Verstehend nickte der Butler.

"Ich helfe Euch nun in Euer Nachtgewandt.", mit den Worten entkleidete er seinen Herrn und half ihm in sein Nachthemd.

"Ich hoffe die Bediensteten werden sich gut anstellen, aber fehlt nicht noch jemand, der sich um den Garten kümmert?", wollte der junge Herr wissen.

Wieder nickte der Ältere.

"Ja, das ist richtig, ich habe da auch schon einen gefunden, aber dafür brauche ich Eure Hilfe, ihn dort raus zu bekommen."

Mit Sicherheit wäre es ein leichtes für den Teufel gewesen, den Jungen aus der Gefangenschaft zu befreien, aber er wollte sehen, wie Ciel es selbst schaffte den Jungen zu sich zu holen.

Weil alles selbst machen wollte er nun wirklich nicht.

"Gut, dann lass ihn uns morgen holen gehen.", gab sich der Jüngere seufzend geschlagen und schloss dabei kurz sein Auge.

Zuletzt nahm Sebastian seinem Herrn die Augenbinde ab.

"Versucht dann jetzt zu schlafen. Morgen wird bestimmt wieder ein anstrengender Tag.", mit den Worten schlug er die Decke zurück und sein Herr legte sich in die Daunenkissen, ehe er ihn auch zudeckte.

"Schlaft gut, mein junger Herr."

Schon verschwand der Butler aus dem Zimmer und löschte das Licht.

Jetzt musste er sich noch um die Bediensteten kümmern und dann konnte er seinen anderen Pflichten nach gehen.

Wieder bei den zwei Neuankömmlingen angekommen, klatschte er in die Hände, um deren Aufmerksamkeit zu bekommen.

"Nun denn, dann folgt mir doch bitte. Ihr habt euch bereits umgesehen, nehme ich an?", wollte er zuerst wissen.

Kurz nickten die beiden, ehe Bardroy antwortete:"Ja, das haben wir. Zwar nicht alles, aber den Keller, Küche und Wohnzimmer haben wir schon einmal gefunden."

Er ging davon aus, das dass das wichtigste sein würde.

Kurz nickte Sebastian.

"Gut, dann werde ich Euch beiden morgen noch mal alles wichtige zeigen. Aber heute geht ihr am besten nur noch zu Bett. Ich werde auch morgen eine Schneiderin kommen lassen, die Eure Maße nimmt, denn so könnt ihr hier nicht herum laufen."

"Sehr wohl!", riefen beide aus und salutierten ungewollt.

Den restlichen Weg schwiegen die drei, bis Sebastian an einer Tür stehen blieb.

"Hier das wird das Zimmer von dir sein Maylen.", erklärte er.

Nickend nahm sie es zur Kenntnis.

"Und das Zimmer nebenan wird Bardroy bewohnen."

Auch der neue Chefkoch nickte.

"Vielen Dank.", bedankten sich beide und verschwanden in ihren Zimmern.

Dann ging auch der Teufel, um den restlichen Aufgaben nach zu gehen.
 

Es war wieder Abend und dieses mal würde er den Freiherrn Alfie Leachmann einen Besuch abstatten.

Er besaß ein Lokal.

"Zum Schwan", hatte er es genannt.

Auch hier würde Jossie ihn begleiten.

Er selbst hatte sich ein braunes Kostüm raus gesucht, mit grün-weißem Krawattentuch und blauer Anstecknadel.

Als er an der Zimmertür von Jossie ankam klopfte er an.

"Ich bin's Edward.", flüsterte er und schon wurde ihm die Tür geöffnet und eine bezaubernd aussehende Jossie kam zum Vorschein.

Heute trug sie ein eisblaues Kleid mit Rüschen und Perlen.

Ihre Schultern wurden von einem blauen kurzen Mantel bedeckt, der mit einer dunkel blauen Brosche zusammen gehalten wurde.

Ihre Haare wurden zu einem Dutt zusammen gebunden.

Das Pony bedeckte die Stirn und ihre Hände waren in hellblaue, durchsichtige, Ellenbogen hohe Handschuhe gepackt worden.

Außerdem trug sie Silberschmuck und das Make up wurde zu allem abgepasst, so sah sie eher wie eine Eiskönigin aus.

Sicherlich würde sie dem Freiherrn so gefallen.

"Wow. Ihr seht wieder einmal fantastisch aus.", mit den Worten nahm er Jossies Hand und ließ sie sich einmal drehen.

Verlegen sah sie gen Boden.

"Vielen Dank, das ist zu viel der Ehre.", gab sie leise von sich.

"Nein, ihr habt noch viel mehr verdient.", lächelnd besah er sie, als Paula in die Hände klatschte.

"So, wir wollen doch nicht den ganzen Abend hier herum stehen. Wir sollten uns sputen.", bat die Bedienstete.

"Du hast recht.", merkte Edward an und zog Jossie mit sich.

Elisabeth lenkte gerade ihre Eltern ab, so sollten sie dann unbemerkt aus dem Anwesen gelangen.

Nicht so wie beim letzten Mal.

Das war da gerade so noch einmal gut gegangen.

Sie hatten Glück, mehr aber auch nicht.

Eilig verließ er mit Jossie das Anwesen und rannte zu den Pferden, die an einen Baum gebunden worden waren.

Schnell half er Jossie auf ihr Pferd und stieg auf sein eigenes, ehe er los ritt.

Nach wenigen Stunden, in der noch immer vorherrschenden Kälte, kamen sie endlich am Hof an.

Dieser war komplett in Stein gelegt worden und besaß nur rund um das Anwesen grüne Fläche.

Der Weg war mit vielen steinernen Skulpturen bestückt, die Schwänen glichen.

An der Schneeweißen Villa angekommen, war an der Tür ein Schwanklopfer in gold angebracht worden, den er dann auch betätigte.

Kurz wartete er, ehe ihnen jemand die Tür öffnete.

"G-Guten T-Tag.", gab er fröstelnd von sich.

"I-Ich bin E-Edward E-E-Eduw-witsch und d-das i-ist m-meine Frau. K-Können w-wir b-bitte eintreten u-und uns k-kurz aufw-wärmen?", bat er fröstelnd.

"Natürlich kommt doch bitte rein. Ich werde Sie in den Wohnbereich an den Kaminen führen, dort können sie sich erst einmal aufwärmen.", mit den Worten trat der Mann zur Seite und sie konnten eintreten.

Es war wirklich kalt und Jossie zitterte auch wie Espenlaub.

"V-vielen D-dank.", gab sie zitternd von sich.

Wie ein Gentelmann legte Edward einen Arm um sie, damit sie etwas von seiner Wärme abbekommen würde.

Schweigend folgten sie dem Butler in den Wohnbereich.

Der Mann war dünn und nicht gerade groß.

Er wirkte fast schon wie ein Kind, mit den femininen Gesichtszügen.

Seine Haare waren blond und hatten ungefähr die Länge, wie Edwards Haare, wobei seine heute nach hinten gegelt worden waren.

Außerdem hatte er große, hellblau Augen.

Edwards Alarmglocken schrillten.

Mit Sicherheit hatte er Ciel.

Der Wohnbereich war in kühlen Farben eingerichtet worden und überall waren Schwäne vorzufinden, in Bilderrahmen, Gemälden und als Figuren.

Er schien wahrlich ein Faibel für schöne Dinge zu haben und er musste zugeben, dass Ciel wirklich schön anzusehen war.

Ob er den kleineren in dem Anwesen finden würde?

Er hoffte es, dann hätte der ganze Spuck hier endlich ein Ende.

Er würde nachts wieder seinen erholenden Schlaf nach gehen können und würde nicht mehr den Spagat zwischen Lernen und Recherchieren machen müssen.

Es war einfach nur lästig.

Lächelnd brachte der junge Butler eine große Decke und zwei Tassen Tee.

"Hier bitte, bedienen sie sich.", mit den Worten stellte er die Tassen auf dem Tisch ab und reichte Edward die Wolldecke.

Dankend nahm er sie an und legte diese um sich und Jossie, die schon gleich weniger schlotterte und seufzend an Edward lehnte.

Immerhin mussten sie ein überzeugendes Paar darstellen.

Doch zusätzlich störte beide die Nähe nicht wirklich.

Beide hatten nicht mit bekommen, wie der Bedienstete wieder gegangen war und nahmen sich die heißen Tassen, um vorsichtig daraus zu trinken.

Es tat gut etwas warmes zu trinken und die Hände tauten auch wieder auf.

Kurz darauf trat auch der Herr des Hauses in den Wohnbereich.

"Willkommen, willkommen, in meinem bescheidenem Heim. Ich bin der Freiherr Alfie Leachmann.", gab dieser aufgekratzt von sich und betrat den Raum elegant.

Sein Lächeln auf dem Gesicht blieb.

"Verzeihen Sie die Störung zu so später Stunde. Ich bin Edward Eduwitsch und das ist meine Frau Jossie. Wir haben noch einen etwas weiteren Ritt vor uns und haben dann dieses bezaubernde Haus gesehen.", erklärte er.

"Aber das macht doch nichts. Fühlen Sie sich bitte wie Zuhause.", bat er lächelnd.

Der Herr des Hauses trug einen samtblauen Anzug mit schönen verschnörkelten Details.

Am Kopf der Krawatte war eine dunkelblaue Brosche angebracht worden.

Von Zeit zu Zeit schien er ihm immer verdächtiger.

Er musste einfach hier sein.

Nur wie sollte er es schaffen, dass er sich hier umsehen durfte?

Mit Sicherheit würde er das nicht zulassen.

Doch wie sollte Edward jetzt am besten vorgehen?

Er wusste es nicht.

Kurz sah er zu Jossie hinüber, welche nur lächelte.

Sie spielte ihre Rolle perfekt, dennoch mussten sie irgendwie weiter kommen.
 

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CielForever: Endlich wieder ein neues Kapitel!

Ich habe mich entschlossen doch wieder wei-... .
 

Ciel: Und das fällt dir erst jetzt ein?! * an CielForevers Wange zieh*
 

Sebastian: Junger Herr, bitte beruhigt Euch doch!
 

Ciel: Wie soll man sich da bitte beruhigen?! * keif*
 

CielForever: * die Flucht ergriffen hab*
 

Ciel: Jetzt ist sie weg!
 

Sebastian: Ich kümmere mich besser um meinen Herrn, bitte bedient Euch doch an dem von mir zubereiteten Speißen * Süßkram und Tee hinstell*

Der Neuzugang

Hallo, nach sehr langer Zeit bin ich hier endlich mal wieder.

Ich hatte irgendwie null Motivation weiter zu schreiben und auch null Ideen, da ich mich mehr aufs Cosplayen konzentrieren wollte und ja, da ging die Zeit von ab.

Ich glaube einfach, dass ich viel zu viele Hobbys habe XD

Es ist furchtbar.

Dennoch will ich die Geschichte weiter schreiben.

Es kann nur leider etwas dauern.

Ich hoffe einfach, dass dieses Kapitel es wieder etwas gut machen kann.

Und jetzt wünsche ich euch noch viel Spaß beim lesen. <3
 

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K: 16 Der Neuzugang
 


 

"Aber sagen Sie, verehrter Freiherr Leachmann, wer hat Ihre Räumlichkeiten gestaltet? Es sieht wahrlich bezaubernd aus.", bestaunte Edward den Wohnbereich.

Lachend trat er näher.

"Wollt ihr die anderen Räume begutachten?", wollte er wissen.

Das ging aber einfach.

Somit machte er sich wieder unverdächtig.Ob Edward ihn so einfach von der Liste streichen konnte?

Oder hatte er ihn nur zu gut versteckt?

"Sehr gerne oder, mein Schatz?", wandte er sich an seine Frau, die begeistert nickte.

"Oh ja, das würde mich auch interessieren.", bejahte sie lächelnd und sah ihren derzeitigen Lebenspartner glücklich an.

"Na dann wollen wir doch mal. Bitte folgt mir doch.", mit einer überschwänglichen Geste drehte er sich auf dem Absatz um und stolzierte durch seine Räumlichkeiten, gefolgt von seinen beiden Gästen.

Im Empfangsbereich gingen sie eine Treppe hoch und sahen nicht hinter die Tür, unter der Treppe.

"Verzeihung Sir, aber was ist hinter der Tür unter der Treppe?", wollte Jossie wissen und berührte den Gastgeber vorsichtig am Arm, damit er ihr seine Aufmerksamkeit schenkte.

"Ach das. Nur eine Tür zu meinem Weinkeller.", wank er ab.

Augenblicklich wollte Edward was sagen, dass er dort hin wollte, als Jossie auch schon weiter sprach."Wie interessant. Dann kennen Sie sich mit Weinen aus? Der Vorrat ist sicherlich sehr groß, dürften wir uns die Weine mal ansehen?", wollte sie lieb lächelnd wissen.

"Aber sicher doch.", lächelte der Mann und schritt wieder die Treppen hinunter, unter die Treppe und öffnete die Tür.

"Wenn die Herrschaften mir dann bitte folgen möchten.", mit den Worten schritt er die Treppen hinunter zu seinem Weinkeller, der nicht sehr groß, aber dafür vollgestopft mit Weinflaschen war.

"Eine beachtliche Sammlung Mister Leachmann.", staunte Edward und sah sich im Raum um.

Die Wände waren nahezu voll gestellt und ließen kaum eine freie Fläche.

Mit Sicherheit konnte er hier keinen versteckt haben.

Dazu fehlte der nötige Platz und eine versteckte Tür fand er auch nicht.

"Danke. Auf meinen Reisen finde ich immer einen herrlichen Wein, der dann meine Sammlung immer weiter vergrößert.", gab der Gastgeber lachend von sich.

Das schien wohl sein größter Schatz zu sein.Der Freiherr schien sehr gesprächig und nur auf seinen Wein fixiert zu sein.

Ob er da noch ein Kind entführen könnte?

Langsam bezweifelte ich dies.

Dennoch würde ich mir die anderen Räume mal genauer ansehen, um ihn wirklich streichen zu können.

Ein bisschen Wein sollte da auch nicht schaden, um ihn noch etwas gesprächiger werden zu lassen.

"Die sehen alle exzellent aus. Ob wir mal das Vergnügen haben, einen Ihrer Weine zu kosten?", überlegte ich laut.

"Aber natürlich. Ich kann uns nachher einen schönen Wein raus suchen.", ging der Freiherr darauf ein, was mich in mich hinein grinsen ließ.

"Aber bitte lassen Sie uns noch etwas weiter schauen. Ich bin schon ganz auf die anderen Räumlichkeiten gespannt.", bat Jossie, nahm die Handgelenke des Freiherrn und strahlte ihn so unschuldig an, wie es nur meine kleine Schwester vermochte.

Dieses Lächeln zog mich in ihren Bann.

"Wie könnte ich nur eine solche Bitte abschlagen?", gab ihr gegenüber lachend von sich.

"Wenn Sie mir bitte wieder folgen wollen, dann geleite ich Sie in das obere Stockwerk.", mit den Worten ging er vor und hielt uns beiden die Tür auf, damit wir austreten konnten.

Zu Anfang war es mir nicht geheuer gewesen, als letzter raus zu gehen, man wusste ja nie, was so ein Mann im Schilde führte.

Immerhin konnte er noch immer der Entführer sein.
 


 

Endlich war das nervige Balg im Bett.

Jetzt musste ich nicht mehr viel machen und konnte mich dann in mein eigenes Zimmer begeben.

Ich verriegelte alle Türen, die ich dann Morgen wieder aufschließen musste.Warum ich das genau tun sollte, verstand ich noch immer nicht.

Dennoch machte ich es.

Und bevor ich dies tat löschte ich auch alle Feuer, die an waren, damit es in der Nacht nicht erneut zu brennen beginnen konnte, auch das verlangte der junge Herr von mir.

Zu guter letzt bereitete ich schon einmal das Frühstück für den nächsten Morgen, wie ein Mensch vor, als ich Geräusche hörte, die sich der Küche näherten.

An den Schritten konnte ich erkennen, dass es die beiden neuen Angestellten sein mussten.

"Was treibt ihr zu so später Stunde?", wollte ich wissen, ohne einmal aufzusehen.

Beide erschraken und wunderten sich bestimmt, wie ich sie hatte hören können.

"Wie...?", brach Maylene ihren Satz ab.

"Es ist leise hier, da hört man selbst eine Maus.", beantwortete ich ihre ungestellte Frage.

"Oh.", war das einzige, was sie noch von sich geben konnte und verhakte ihre Finger mit rotem Gesicht in ihrem Kleid, während ich noch weiter das Gemüse klein schnitt.

"Sie sind ein ungewöhnlicher Butler.", murmelte Bard, der wie immer eine Zigarette im Mund hatte und sich nebenbei den Kopf kratzte.

"Ich bin ein ganz einfacher Butler, mehr nicht.", beteuerte ich.

Nebenbei konnte man das leise Geräusch hören, wie das Messer auf dem Holz auf kam, auf dem ich das Gemüse zerkleinerte.

"Was machen Sie da überhaupt? Sollte nicht ich Morgen für den Herrn kochen? Oder wollen Sie selbst um diese Uhrzeit noch etwas essen?", bombadierte mich der Chefkoch mit Fragen und kam etwas weiter auf mich zu, um besser sehen zu können, was ich da genau tat.

Er hatte recht.

Ich hätte ihn auch alles machen lassen können.

Aber Menschen waren so schwach, dass ich ihn erst morgen alles langsam machen lassen wollte.

Immerhin wollte ich nicht schon am frühen Morgen den jungen Herrn meckern hören, sonst würde das nicht mehr lange gut gehen.

"Oh, stimmt. Das ist schon eine Art Gewohnheit geworden, dass ich immer das Frühstück für morgen vorbereite.", log ich mit einem spitzbübischen Lächeln.

Aber wenn er unbedingt wollte, dann konnte er ruhig mit machen, obwohl ich keine Hilfe brauchen würde.

Immerhin war ich noch immer ein Teufel.

"Dann lass mich mal helfen.", waren Bards nächste Worte, sowie ich es mir gedacht hatte.

Voller Tatendrang krempelte er die Ärmel hoch, wusch sich die Hände und stellte sich planlos neben mich.

"Was hattet ihr vor zu machen?", waren seine nächsten Worte, ehe er das Kochbuch bemerkte und mir dann wortlos half das Gemüse und Obst klein zu schneiden.

Auch Maylene ging mir zur Hand und schnitt alles, was ich ihr hinlegte.

Perfekt geschnitten waren leider nur meine, aber der Junge sollte sich mal morgen nicht so anstellen.

Hauptsache es schmeckte.

Ich verstaute alles, damit es nicht so offen herum stand.

"Danke für die Hilfe, ihr könnt dann gehen. Der Rest wird morgen gemacht.", erklärte ich den beiden und ging aus der Küche.

"Das haben wir gerne gemacht!", rief mir der neue Chefkoch hinterher, was Maylene einen zustimmenden Laut von sich geben ließ.

Jedoch reagierte ich darauf nicht mehr und zog mich in meine eigenen Gemächer zurück.

Jetzt wollte ich nur noch meine Ruhe haben.

In ein paar Stunden würde ich mich wieder um den Bengel kümmern müssen.

Am liebsten würde ich seine Seele jetzt gleich verschlingen, aber sie schmeckte köstlicher, wenn er erst einmal seine Rache bekommen hatte.

So musste ich mich wohl oder übel in Geduld üben, so schwer es mir auch fiel.
 


 

Mittlerweile hatten wir uns alle Zimmer angesehen.Aber es schien nichts verdächtig zu sein.

Keine Anzeichen waren zu erkennen, dass hier Ciel gewesen sein musste.

"Wie erwartet sind die Zimmer ein Traum.", kicherte Jossie vergnügt, was auch den Freiherrn breit lächeln ließ.

"Vielen Dank junge Dame. Ich kann Ihnen gerne die Anschrift des Architekten geben. Dann haust ihr bald auch so schön wie ich.", mit den Worten drehte er sich einmal im Kreis und streckte die Arme weit von sich.

Wie überdreht.

Freudig klatschte sie in Ihre Hände.

"Vielen Dank, das würde mich sehr freuen.", gab sie lächelnd von sich.

In dem Augenblick machte es klick bei mir.

Aber natürlich.

Dann konnte ich den Architekten kontaktieren und ihn danach fragen, wie er das Haus des Freiherrn eingerichtet hatte, wie viele Zimmer es waren und ob dort etwas seltsames war.

Beziehungsweise ob ihm dort was verdächtig vorgekommen ist.

Ein kleiner Raum, der nicht genutzt werden sollte oder ein Zimmer für einen Jungen.

Irgendwas.

Jossie schien in manchen Dingen viel weiter als ich zu denken.

Sie ergänzte mich einfach perfekt.

Als er ihr einen Zettel aushändigte, auf dem die Anschrift stand, mischte ich mich ein:"Vielen Dank für Ihre Gastfreundschaft, aber leider müssen wir auch wieder weiter. Wir haben noch einen langen Weg vor uns."

Mit den Worten legte ich meine Hand auf den Arm von Jossie und den zweiten um ihre Schulter.

Verwundert sah sie mich an, nickte aber dann.

"Ja, du hast recht Liebster. Wie die Zeit doch vergeht, wenn man sich amüsiert.", lächelte sie mich lieb an und sah dann wieder zu dem Freiherrn.

"Vielen Dank für alles. Es war mir ein Vergnügen.", bedankte sie sich.

"Aber nicht doch. Ich habe Ihre Gesellschaft genauso genossen.", sprach er lächelnd, nahm ihre Hand und küsste diese kurz.

"Bitte, kommt gerne wieder vorbei. Ihr seid zu jeder Stunde herzlich willkommen."

//Schleimer.//, schoss es mir durch den Kopf.

Eifersüchtig sah ich den Mann vor mir an und schob Jossie sanft zur Tür.

Der Butler geleitete uns zur Eingangstür und überreichte uns unsere Mäntel, die wir uns anzogen, wobei ich Jossie in ihren half.

Dankend lächelte sie mich an, was mich auch lächeln ließ.

Fertig angezogen, wurde uns die Tür geöffnet und wir verschwanden wieder in die eisig kalte Nacht.

Auf unseren Pferden, die uns von zwei weiteren Dienern gebracht worden waren, ritten wir wieder zurück.

Der Weg verlief schweigsam, durch die beißende Kälte.

In der Stallung angekommen, kümmerte ich mich mit Jossie um die Reittiere, ehe wir wieder ins Haus verschwanden.

Die Lichter waren durch die späte Uhrzeit alle gelöscht, weshalb wir auf leisen Sohlen durch die Gänge schlichen, wofür wir beide unsere Schuhe auszogen.

Mit diesen in der Hand schlichen wir an den Wänden entlang, bis in Paulas Zimmer.

An diesem angekommen ließ ich Jossie alleine rein gehen.

Schließlich war ich ein Gentelman und wusste, was sich gehörte.

Ich selbst schlich auch in mein Zimmer und machte mich dort Bett fertig, um noch etwas Schlaf zu bekommen.

Immerhin sollte man mir und Jossie diese Nacht nicht ansehen.

"Und wie war's?", wollte Paula aufgeregt wissen, als Jossie in ihr Zimmer stolperte.

"Hach, es war wieder so schön. Wir sind durch den Schnee geritten, er hat mich in seine Arme genommen und später hat er mir auch noch in meinen Mantel geholfen.", schwärmte Jossie verträumt, während Paula damit begann alles aus ihren Haaren zu entfernen.

"Das klingt wahrlich toll. Aber denk daran, was für Ständen ihr angehört.", ermahnte Paula ihre Freundin.

Jossie nickte wissend.

"Ja, das weiß ich. Aber man wird doch mal träumen dürfen. Der Herr ist so perfekt, was er alles für seine geliebte kleine Schwester tut, ist echt beneidenswert.""Sowas zu sagen steht dir aber nicht zu Jossie."

Wieder nickte die Blondine und seufzte wehmütig.

"Uns steht so vieles nicht zu.", gab sie flüsternd von sich und sah herunter auf ihre ineinander verschränkten Finger.

Vorsichtig entfernte Paula die letzten Klammern aus den Haaren der Bediensteten, ehe sie ihr dabei half den Schmuck und die Kleider abzulegen.

Morgen würde sie alles wieder zurück räumen.Dann half sie noch dabei Jossies Haare zu waschen und den Rest vom Make up zu entfernen.

Es sollte kein Rest mehr übrig bleiben.

Wehmütig sah Jossie wieder zu Paula.

"Ich kann dich gut verstehen, Jossie.", mit den Worten zog Paula ihre beste Freundin in ihre Arme, was die Blondine leise schluchzen ließ.

Sie wollte auch dazu gehören, damit sie mit Edward zusammen sein konnte.

Sie liebte ihn schon jetzt so sehr.
 


 

Am nächsten Morgen begab ich mich zuerst in die Küche und bereitete den Rest vom Frühstück vor.

Ich deckte den Tisch und lud die Speisen für den Jungen auf.

Die neuen Bediensteten schienen wohl noch immer zu schlafen und das auch noch kurz vor acht.

Seufzend begab ich mich zu ihren Zimmern.

Laut klopfte ich gegen Maylenes Tür.

"Maylene, aufstehen. Ich wecke gleich den jungen Herrn.", gab ich monoton mit meiner tiefen Stimme von mir, was die Angestellte aufquietschen ließ.

Ihre Blicke waren mir seid dem ersten Treffen nicht entgangen, weshalb ich ihre Reaktionen bezüglich auf mich schon vorhersehen konnte.

Mit wenigen Schritten war ich vor dem Zimmer von Bardroy und klopfte auch an diese Tür.

"Aufstehen, es ist schon reichlich spät. Ich wecke gleich den jungen Herrn, bis er ins Speisezimmer kommt, solltet ihr bereits dort stehen.", sprach ich gegen die Tür, ehe ich wieder ging.

In der Küche machte ich gerade noch einen Servierwaagen fertig.

Auf diesem packte ich die frisch gebügelte Zeitung und eine Tasse Tee.

Mit den Sachen bewaffnet ging ich zum Zimmer des Jungen und klopfte einmal an, ehe ich eintrat.

"Guten Morgen, mein junger Herr. Ich habe Ihnen die Zeitung und etwas Tee mit gebracht.", begrüßte ich das Balg, schritt durchs Zimmer und zog die Vorhänge auseinander.

Grummelnd versteckte sich der Junge unter der Decke und kugelte sich dort ein wie ein Igel.

Leise seufzend ging ich auf das Bett zu und betrachtete das Deckenknäul.

Ohne Erbarmen zog ich ihm die Decke mit einem Ruck vom Leib.

"Hey!", schrie mich der Junge an und schenkte mir einen zornigen Blick, was mich jedoch ganz und gar nicht beeindruckte.

"Ihr müsst Euren Verpflichtungen nach kommen, mein Herr.", gab ich ruhig von mir und lächelte den Jungen dabei freundlich an.

Noch immer sah er mich wütend an, ehe er klein bei gab.

"Du hast ja recht. Mach schon. Gib mir die Zeitung. Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.", meckerte er sofort weiter.

"Aber natürlich, mein Herr.", mit den Worten überreichte ich ihm die Zeitung und hielt ihm den Tee hin.

Konzentriert flog er über die Artikel, um grob informiert zu sein, nahm den Tee und trank etwas davon.

"Welchen Tee trinkt ihr da?", forderte ich zu wissen, was mir einen erschrockenen Blick des jungen Herrn einbrachte.

"W-w-wie?", stotterte er überrumpelt.

"Sowas solltet ihr schon wissen, mein Herr.", trieb ich das Spielchen weiter und lächelte den Jungen teuflisch an.

"Äh... A-also.", überfordert stotterte der Junge weiter und besah sich den Tee noch mal genauer an.

"D-d-darjeeling?", riet er fragend.

"War das jetzt eine Frage oder wissen Sie es?"

Ich wusste, dass ich langsam den Bogen überspannte und dafür sicher noch eine Retourkutsche kassieren würde, aber dieser Anblick war es mir einfach wert.

"I-ich bin mir sicher.".

Ungläubig sah ich ihn an.Er wusste es nicht und war sich überhaupt nicht sicher.

"Falsch! Ihr habt noch einiges zu lernen.", stellte ich mit Genugtuung fest.

"Könnt ihr nicht einmal einen Earl Grey von einem Darjeeling auseinander halten? Das ist wahrlich traurig.", fuhr ich fort, was den jungen gefährlich knurren ließ.

"Pass auf was du sagst."

Mit zusammen gezogenen Augenbrauen sah er mich verärgert an.

"Wir üben dann heute noch einmal.", legte ich fest, ehe ich ihn einkleidete und die Augenbinde umband.

Den Ring steckte er sich selbst an und stand dann vom Bett auf.

Elegant lief er vor, schritt durch die Tür, die ich ihm aufhielt, zu den Treppen und stieg diese langsam herunter.

Er war noch immer sehr mager, was man auch an seinem Gesicht sehen konnte und seiner Gestalt.

Da ich hinter ihm lief hatte ich genug Zeit ihn genauer zu mustern.

Plötzlich rutschte der Junge aus und war im Begriff die Treppen runter zu fallen.

Meine Augen leuchteten rot auf und mit einem Satz, sprang ich vor den Jungen, fing ihn im Flug auf und landete mit ihm auf meinen Armen auf dem Boden der großen Eingangshalle.

Erschrocken hielt der Junge sich an mir fest und drückte sich an mich, mit geschlossenen Augen und zusammen gepressten Lippen.

Ich konnte nicht umhin, als ihn süß zu finden, wie er da in meinen Armen lag.

So unschuldig und voller Angst.

Wenn er doch nur nicht so verzogen wäre.

Langsam öffnete er seine großen Augen und sah mich verwundert an.

Dieser unschuldige Blick.

Langsam löste er seinen Griff um meinen Frack.

"Lass mich sofort los!", forderte er mich brüllend auf.

Verwundert kamen die beiden neuen Angestellten aus dem Speisesaal heraus gelaufen.

Wahrscheinlich waren sie so neugierig, dass sie sofort wissen mussten, warum mich der kleine Rotzlöffel anschrie.

"Schon gut.", mit den Worten setzte ich ihn wieder ab und stand dann selbst auf.

"Ich kann alleine gehen.", fuhr er fort, drehte seinen Kopf leicht zur Seite und sah den Boden etwas verärgert an.

Der Junge konnte sich auch gar nicht bedanken.

Was für eine schlechte Erziehung er wohl bekommen haben musste.

Er sollte lieber dankbar sein, dass ich ihn nicht habe fallen lassen.

Als ich meinen Blick auf die beiden anderen im Raum lenkte, erschraken sie beide und verzogen sich wieder blitzschnell in den Speisesaal.

Dabei war Maylene wieder ganz rot geworden.

"Lasst uns jetzt lieber in den Speisesaal gehen.", schlug ich vor, was den Jungen leicht nicken ließ.

Wieder ging der Junge als erster los, dicht gefolgt von mir.

Im Speisesaal zog ich ihm einen Stuhl nach hinten, auf den er sich drauf setzte.

Langsam schob ich ihn an den Tisch rann und lud ihm von allem etwas auf den Teller.

"Was steht heute an, Sebastian?", forderte der Junge mich auf, als ich ihm den gefüllten Teller hinstellte.

"Heute wollte ich die Pläne etwas umwerfen. Wir schauen wie weit wir heute kommen. Sie wollten sich den potentiellen neuen Gärtner ansehen.", erklärte ich ihm ruhig, was den Jungen nicken ließ.

Genüsslich kaute er auf dem Gemüse rum.

"Wann brechen wir auf?", war seine nächste Frage.

"Direkt nach dem Mahl.", beantwortete ich seine Frage schnell.

Wieder gab er nur ein nicken von sich.

Nach kurzer Zeit war er schon fertig mit essen.

Viel hatte er nicht runter bekommen.

Sanft tupfte er sich den Mund ab und legte das Tuch direkt neben seinen Teller.

"Lass uns gehen, Sebastian.", befahl er mir, stand auf und ging wieder zur Halle.

"Sehr wohl, my Lord.", wie immer verbeugte ich mich, was der junge Herr nicht sah, aber es gehörte nun mal dazu.

"Ihr räumt hier auf. Wir kommen später wieder.", wies ich die neuen an und lief dann meinem Herrn hinterher.

In der Halle, legte ich ihm einen Mantel um und setzte ihm einen Hut auf.

Die Kutsche stand bereits vor dem Haus und ich half ihm beim einsteigen.

"Ich war so frei und habe die Post mit gebracht. Das eine scheint mir die Post von der Schneiderin zu sein.", erklärte ich ihm und übergab ihm die Briefe.

Nickend nahm er sie an sich.

"Bestimmt ist sie mit dem Anpassen fertig und wir müssen sie nur noch abholen.", vermutete der Jüngere und öffnete den Brief der Schneiderin.

Tatsächlich schien sie mit den Kleidern fertig zu sein.

Während der Herr die Briefe lass, setzte ich mich auf den Kutschbock und ritt los.

Nach einiger Zeit waren wir endlich da.

Ich hielt die Kutsche und öffnete die Tür der selbigen.

Mit der Hand vor dem Mund stieg mein junger Herr aus und schwankte dabei etwas, weshalb ich ihn fest hielt.

"Fass mich nicht an!", zischte er wütend und stütze sich an der Kutsche ab.

Seinem Wunsch nachgehend, ließ ich ihn los.

Nach einer Weile schien es endlich wieder zu gehen.

Damit er alleine laufen konnte, gab ich ihm seinen Gehstock in die Hand.Mit diesem ging er vorwärts.

"Wo ist er?", wollte der Junge wissen.

"Dort vorne in dem großen Gebäude."

"Ist das nicht ein Gebäude mit Versuchsobjekten?", hackte der Junge nach, was ich bejahte.

"Na toll.", mit den Worten ging er geradewegs auf das Gebäude zu und hielt vor dem Mann an, der die Tür zu bewachen schien.

"Kleine Kinder haben hier nichts verloren. Also mach, dass du weg kommst.", keifte der Mann meinen Herren an.

"Was heißt hier kleines Kind? Ich bi....."

"Mir egal, wer du bist. Kinder haben keinen Zutritt. Hier ist es zu gefährlich für d...."

Jetzt war ich an der Reihe den Mann zu unterbrechen:"Ich weiß Sie haben Ihre Regeln, aber wir würden sehr gerne einmal mit dem Leiter sprechen."

Freundlich lächelte ich den Mann an.

Erst jetzt schien er mich zu bemerken und sah mich erschrocken an.

"Wie..?"

"Wenn Sie so freundlich wären. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.", unterbrach ich ihn erneut.

Eilig nickte er, öffnete die Tür und rief einen weiteren Mann zu sich.

"Hier wollten zwei gerne einmal zum Chef. Würdest du sie zu ihm führen?", bat der stämmige Mann seinen Kollegen.

Er war groß und sehr breit gebaut.

Seine Haut war gebräunt, er hatte ein Halbglatze und blondes Haar, sowie einen blonden Oberlippenbart.

Der Kollege von ihm, der jetzt halb aus der Tür lugte, war eher schmal, im Gegensatz zu ihm, dennoch etwas kräftiger wie ich, er war auch ungefähr so groß wie ich, hatte dunkle Haare und einen abrasierten Bart.

Kurz wurden wir beide gemustert, weshalb ich den Mann lieb anlächelte, während der Herr grimmig drein schaute.

"Na gut. Kommen Sie bitte mit.", bat er uns und winke uns zu sich heran.

Eilig folgten wir der Bitte und schlossen zu ihm auf.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, folgten wir ihm durch den Gang, hinter eine Tür.

Alles war groß und weiß.

Die Einrichtung beinhaltete nur das Nötigste.

Viele Türen waren zu sehen und alles war noch einmal extra abgeschlossen und gesichert.

Viele Türen mussten sowohl von innen, wie auch von außen geöffnet werden.

An allen Türen befanden sich Angestellte.

Einer war hinter der Tür und der andere vor dieser.

Fanden sie das ganze nicht etwas übertrieben?

Mitten auf einem Gang begegnete ich dem blonden Jungen, der schon letztes mal meine ganze Aufmerksamkeit bekommen hatte, als er aus diesem Gebäude geflohen war.

Wie er das geschafft hatte, bei den ganzen Absicherungen, war mir ein Rätsel.

Von zwei Männern wurde er durch den Gang gezerrt.

"Wer ist das?", wollte ich nebenbei wissen.

"Das ist Testobjekt S-012.", erklärte er kurz.

Die Menschen hier schienen wie Tiere behandelt zu werden und besaßen keine Namen. Wie grausam die Menschen doch sein konnten.

Nach einigen weiteren Türen waren wie endlich beim Chef angekommen.

"Hallo Chef, hier wollten zwei mit Ihnen reden.", damit deutete er auf uns und ließ uns eintreten, als der Mann nickte, dass wir durch durften.

Der Mann war dick und hatte bereits weiße Haare, sowie einen weißen Vollbart.

"Guten Tag, die Herrschaften. Bitte setzt Euch doch.", bat er uns und deutete vor seinen Tisch auf die beiden Stühle.

Nickend traten wir näher.

Mein Herr setzte sich, während ich hinter ihm stehen blieb.

Es gehörte sich schließlich nicht für einen Butler, sich neben seinen Herren zu setzen.

"Mein Name ist Michael Faraday. Und mit wem habe ich das Vergnügen?", wollte der Mann freundlich lächelnd wissen.

"Guten Tag, Mister Farady. Ich bin Ciel Phantomhive und das ist mein Butler Sebastian. Ich habe von Ihren Experimenten an Menschen erfahren und habe dabei ein Auge auf einen Ihrer Versuchsobjekte geworfen. Ich würde ihn Ihnen gerne abkaufen."

"Aber du bist noch so jung. Du weißt doch gar nicht, wie man mit ihnen umzugehen hat. Aber von welchem Experiment sprichst du denn, mein Kleiner?"

Die gesagten Worte machten Ciel äußerst wütend.

Da hatte er doch die Frechheit gehabt ihn zu duzen und dann auch noch als `klein´ zu bezeichnen!

Dennoch versuchte sich der Kleinere am Riehmen zu reißen und sprach freundlich weiter.

"Es geht um Testobjekt S-012.", sprach mein Herr ruhig, was den Mann uns gegenüber die Augen aufreißen ließ.

"W-w-was?! Ihn?! Aber er ist viel zu....""Ach papperlapapp. Sie haben Probleme mit ihm und er ist Ihnen bestimmt schon mehr als einmal abgehauen. Nun sitzen wir hier und möchten Ihnen ein Problem vom Hals schaffen. Ist das nicht geradezu perfekt?", unterbrach ihn mein Herr und lehnte sich dabei, spitzbübisch lächelnd, etwas weiter nach vorne.

"Wollen Sie so ein Angebot wirklich ablehnen?", fragte er unschuldig, was den Mann vor uns seine Krawatte lockern ließ.

Er schien wirklich zu überlegen.

"Ich unterschreibe auch gerne etwas, worauf ich bei Schaden oder anderen Dingen die er absofort verursachen sollte, nichts auf Sie zurück fallen lasse.", versprach er, was den älteren schlucken ließ.

"Nagut. Du kannst Ihn gerne haben. Aber sag im nachhinein nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.", mit den Worten stand der korpulente Mann auf, umrundete den Schreibtisch und begleitete uns selbst zu dem Raum, in dem sich gerade Testobjekt S-012 aufhielt. Er schloß die Tür des steril wirkenden Raumes auf und sprach kurz mit einem der Männer, ehe er uns auch schon rein bat.

Ich lief sofort in die Richtung des Jungen.

"Bezahl ihn schon einmal, Sebastian.", waren die nächsten Worte meines Herrn.

"Sehr wohl, my Lord.", wie immer legte ich meine Hand auf meine Brust und schloß dann das Geschäftliche mit dem Herrn Faraday ab.

Mit der zuerst genannten Summe, meinerseits, war er sofort einverstanden und nahm es an.

In der Zeit schritt Ciel lächelnd auf den in der Ecke hockenden, verängstigten blonden Jungen zu

"Hallo, ich heiße Ciel Phantomhive. Ich hole dich jetzt hier raus. Du darfst mit in meine Villa und musst keine Experimente mehr mit machen.", mit den Worten kniete sich der blau-schwarz Haarige hin und streckte seine Hand aus, die der Blonde zögerlich ergriff.

Geduldig hatte Ciel gewartet und stand dann zusammen mit dem Jungen auf.

"Wie heißt du überhaupt? Hast du einen Namen?", wollte der junge Herr wissen, was den anderen traurig mit dem Kopf schütteln und auf seine dreckigen Füße sehen ließ.

"Hm... Du hast also keinen Namen. Wie wäre es, wenn ich dir einen Namen gebe?", überlegte Ciel, was den Blonden auf sehen ließ.

Häftig nickte er und lächelte dabei überglücklich.

Noch kurz überlegte mein Herr, ehe er ihm einen Namen vorschlug:"Du bist doch ziemlich stark. In einer alten Geschichte gab es auch einmal einen sehr starken Jungen. Sein Name war Finnian. Der würde sicher auch gut zu dir passen. Gefällt dir der Name?", fragte er sicherheitshalber noch einmal nach.

Tze.

Mich hatte der Bengel nicht gefragt, ob es für mich okay wäre, dass er mich nach seinem verstorbenen Hund benannte.

Freudig nickte der Junge.

"Finnian gefällt mir gut.", mit Tränen in den Augen umarmte er seinen Vordermann, was diesen erschrocken nach hinten fallen ließ.

Jetzt lag mein Herr auf dem Boden mit einem Jungen auf ihm drauf, der ihn anscheinend nicht mehr los lassen wollte.

Kichernd besah ich mir das Szenario.

So oft würde es mir bestimmt nicht vergönnt sein meinen jungen Herrn auszulachen.

Der Anblick war auch zu köstlich, wie hilflos er da lag.

Da er zu keiner Zeit in Gefahr ist, beließ ich ihm seinem Schicksal.

"Ugh.....Finnian, du erdrückst mich....", keuchte der Kleinere auf, was Finnian sofort erschrocken hoch fahren ließ.

"Oh, das tut mir außerordentlich leid!", rief er aus und sprang von meinem Herrn runter.

"Lass mich dir helfen!", mit den Worten ergriff er den Arm meines Herrn und zog ihn mit Schwung nach oben, sodass dieser gegen Finnian krachte.

"Oh, das tut mir leid!", versicherte er und schniefte bereits los.

"Ich wollte doch nur helfen!"

Mit beiden Händen rieb sich unser Neuzugang die Augen.

Vorsichtig legte Ciel ihm seine Hand auf die Schulter.

"Schon gut Finnian. Jetzt lass uns nach Hause gehen.", freundlich wurde der Junge angesehen, sofort verstummte sein Geheule und er besah den jungen Herrn ungläubig.

Sanft nahm mein Herr die Hand des Jungen und zog ihn hinter sich her, richtung Ausgang.

Dabei wurden wir von einem Angestellten begleitet.

Draußen angekommen atmete Finnian lächelnd die Luft ein und genoß die Sonne, die auf seine Haut traff.

Er schien wieder glücklich und tänzelte lachend neben meinem Herrn her.

An der Kutsche angekommen hielt ich die Wagentür auf und die beiden Jungen stiegen ein.

Voller Vorfreude, zog Finnian den Vorhang zur Seite und sah aus dem Fenster hinaus.

"Ich bin noch nie in einer Kutsche gefahren!", rief er freudig, was auch Ciel schmunzeln ließ.

"Ihr solltet Ihm noch erklären, wofür er zu uns kommt.", gab ich gespielt lieb lächelnd von mir, was Finnian fragend zu meinem Herrn sehen ließ.

Ohja, ich liebte es das Rötzgör in die Bredouille zu bringen.

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Ich hasste diesen Butler!

Aber nichts desto trotz hatte er leider recht.

Kurz räusperte ich mich, als auch schon die Kutsche los fuhr.

"Sebastian hat recht. Wir dachten daran deine Kraft bei mir Zuhause einzusetzen. Mit Sicherheit würdest du einen guten Gärtner abgeben und könntest im Zweifelsfall die Villa gut mit verteidigen.", erklärte ich ihm und bekam ein strahlendes Gesicht zu sehen.

"Das klingt toll!", rief er aus, was mich erschrocken zusammen zucken ließ.

"Ich werde mir sehr viel Mühe geben Euch nicht zu enttäuschen Ciel!"

"Das freut mich zu hören.", waren meine nächsten Worte.

Wieder glücklich lächelnd, sah mein neuer Gärtner gebannt aus dem Fenster und bestaunte alles, an dem wir vorbei fuhren.

Wie lange er dort wohl schon gefangen sein musste?

Wenn man es nicht so genau nahm, dann hatten Finnian und ich schon einiges gemeinsam.

Dennoch vermochte er es zu lächeln.

Ehrlich zu lächeln, was ich seid jenem verheißungsvollen Tag nicht mehr vermochte.
 


 

"Heißt 'aufräumen' das wir das Essen dürfen?", fragte Maylene Bardroy, welcher ebenso rätselnd auf die Speisen sah, die sie in die Küche getragen hatten.

"Sicherlich wird am nächsten Morgen wieder etwas neues gekocht. Ob wir es nun essen oder weg schmeißen sollte doch Jacke wie Hose sein und außerdem haben wir beide auch noch nichts gegessen.", merkte der neue Chefkoch an.

Wie auf Kommando grummelten die Mägen beider Angestellten.

Sofort legten beide ihre Hände auf ihren Bauch.

"Wir sollten ein bisschen was essen. Sicherlich bekommt der Junge eh nicht alles leer, so wenig wie er heute früh gegessen

hatte."Mit einem zustimmenden Laut pflichtete Maylene ihm bei.

"Ja, du hast sicher recht. Wir sollten etwas davon essen. Das fällt bestimmt nicht auf.", mit den Worten nahmen sich beide Besteck, sowie einen Teller und luden sich diese randvoll.

Eilig aßen sie alles auf und hatten schlussendlich mehr als die Hälfte gegessen.

Mit vollen Mägen lagen sie auf dem Boden und hielten sich träge ihre Bäuche, nicht mehr in der Lage sich überhaupt noch einmal zu bewegen.
 


 

Bevor es nach Hause gehen würde, hielten wir in der Stadt.

Dort gingen wir zu dritt in den Schneiderladen von Nina Hopkins.

Sie besaß einen relativ kleinen Laden, wie ich fand, aber für eine Schneiderei war es doch etwas groß.

Das Schaufenster wurde mit Hüten und Kleidern ausgestattet und stach jedem sofort ins Auge, mit seinen hellen, fröhlichen Farben.

Auch weiter drinnen war es sehr farbenfroh.

Die Wände waren in einem tiefen Rotton gehalten, während goldene Verschnörkelungen in der Mitte der Wand drum herum verliefen.

Viele Regale waren an den Wänden angebracht worden und preisten die Arbeit Ninas an, welche sie so mühevoll angefertigt und eingeräumt hatte.

Man wusste nie, wo man zuerst hinsehen sollte.

An einer Ecke stand ein großer Spiegel, der mit goldenen Ranken verziert war.

Und es gab viele Tische, die Handschuhe, Spangen, Schleifen und weitere Hüte bereit hielten.

Es war wahrlich bunt, aber es hielt sich noch in Grenzen.

Weitere Arbeiten konnte man sich in einer Mappe ansehen, welche auf dem Tisch lag, wovon aus sie kassierte und Stoffe abschnitt für ihre Kunden.

Als sie das Läuten der Tür hörte, kam sie direkt aus der Hinterstube heraus gelaufen, die mit einem lila Vorhang verdeckt war.

Ihre Haare waren wieder zur Seite gesteckt, welche sie oft so trug, während ein gelbes Maßband um ihren Hals baumelte.

Ihre Kleidung war eher schlicht.

Heute trug sie einen grünen Rock, ein weißes Hemd, darüber eine grüne Weste und eine schwarze Schleife, die ebenfalls um ihren Hals hing.

"Guten Tag. Die Kleider hole ich sofort!", mit den Worten verschwand sie erneut in der Hinterstube, als sie den jungen Phantomhive gesehen hatte und kam mit vielen neuen Kleidern wieder zurück.

"Die sollten wie perfekt passen. Ich habe viele verschiedene Farben genommen. Mein liebstes Stück ist aber das blaue.", erklärte sie uns und zeigte uns die verschiedenen Sachen.

Es waren bestimmt zehn an der Zahl.

Auch mir gefielen sie, weshalb ich nickte.

"Sehr gute Arbeit. Sebastian bezahl sie.", befahl ich, was mein Butler sofort tat.

"Soll ich Ihnen nicht auch noch etwas schickes schneidern?", wollte sie sofort wissen und betatschte meinen Butler, was mich etwas genervt schauen ließ, als mir ein Hut auffiel, der auch Finnian ins Auge gefallen war.

Es war ein normaler Strohhut mit einem roten Band dran.

Den könnte er sicherlich gut für die Gartenarbeit gebrauchen.

"Sebastian, kauf doch auch diesen Hut.", befahl ich, nahm den Hut von dem Tisch, mit den verschiedensten Hüten und reicht diesen Finnian, welcher mich zuerst verwirrt ansah, ehe er den schlichten Strohhut lächelnd entgegen nahm.

"Vielen dank, junger Herr.", bedankte er sich lächelnd und ließ sich den Hut um den Hals hängen.

Das funktionierte Dank der Schnur, die am Hut befestigt war.

Nachdem Sebastian auch diesen bezahlt hatte, ließ ich Madam Hopkins noch Maß von Finnian nehmen, damit er mal was anständiges zum Anziehen bekommen würde.

Immerhin trug er noch immer die Einrichtungskleidung.

Auch bestellte ich sie für den nächsten Tag ein, damit sie auch Maß von den anderen beiden Bediensteten nehmen konnte.

Schließlich sollten sie etwas tragen, das zu dem Stand von mir passen würde.

"Sehr gerne. Dann sehen wir uns Morgen.", quietschte sie aufgeregt und geleitete uns noch zur Tür, ehe sie wieder in die Hinterstube verschwinden würde.

"Vielen, vielen Dank noch einmal junger Herr. Der ist wirklich schön.", sprach Finnian lächelnd mit roten Wangen.

Er schien sich wirklich über meine Geste zu freuen.

"Aber ich weiß nicht, ob das wirklich in Ordnung geht. Ich kann es Ihnen nicht zurück zahlen.", merkte er geknickt an.

"Das brauchst du auch nicht. Das ist ein Geschenk von mir. Und außerdem gibst du mir in Zukunft genug zurück. Du kümmerst dich um den Garten und meine Sicherheit. Als Gegenleistung bekommst du einen Schlafplatz und drei Mahlzeiten. Es ist gerecht aufgeteilt.", versuchte ich ihm zu erklären, was ihn freudig nicken ließ.

"Ich werde mein bestes geben.", verkündete er und lächelte mich breit an.

Wieder lehnte er sich zum Fenster und betrachtete alles genau, bis wir in meinen großen Garten an und hinter dem Brunnen vor meiner Villa zum stehen kamen.

Wurde auch Zeit, das wir wieder zu Hause eintrafen.

Als mir die Tür geöffnet wurde, half mir Sebastian wieder beim Aussteigen, während Finnian alleine ausstieg.

"Woah!", gab er begeistert von sich und sah die Villa empor.

Sicherlich konnte er kaum glauben, dass das alles mir gehörte.

Wer konnte es ihm schon verübeln?

Schmunzelnd trat ich ins Innere.

"Ich möchte einen Tee an meinen Schreibtisch bekommen.", befahl ich und stieg die Treppen hinauf.

"Sehr wohl, my Lord.", hörte ich es hinter mir und wusste genau, dass Sebastian sich die Hand an seine Brust hielt und sich verbeugte, ehe er sich an die Arbeit machen würde.

"Kann ich helfen?", hörte ich noch den Neuzugang fragen, ehe ich am oberen Treppenansatz angekommen war und den Flur entlang stolzierte.
 


 

Kurz schüttelte ich den Kopf.

"Nein, du brauchst mir dabei nicht zu helfen. Wenn ich wieder komme, dann zeige ich dir dein neues Zimmer und Morgen erkläre ich dir deine Arbeit.", gab ich ruhig von mir und ging in die Küche, gefolgt von Finnian.

Was ich dort sah, ließ selbst mich als Teufel stocken.

Auf dem Boden lagen die neuen Bediensteten und hielten sich ihre Bäuche.

Um sie herum lag das Essen, welches sie weg räumen sollten.

Es war kaum noch etwas übrig geblieben.

Anmutig und gefährlich wie eine Katze, ging ich schleichend, mit rot glühenden Augen, auf die beiden zu.

"Was hat das hier zu bedeuten?", fragte ich gefährlich und beugte mich etwas über die zwei, die sofort zusammen zuckten und erschrocken aufschrien.

"S-S-Se-Sebastian!", stotterte Maylene und lief, wie so oft, rot an.

Auch Bard stotterte meinen Namen.

"Wer hat das ganze hier zu verantworten?", sprach ich ruhig, mit verengten Augen, was den beiden einen Schauer über den Rücken jagen ließ.

"Ähm...., also.....", begann Maylene und sah hilfesuchend zu Bard.

"Wir dachten, dass Sie meinten, dass wir es essen dürfen.", erklärte der Koch klein laut.

"Aufräumen bedeutet in jedem Fall, dass ihr es weg räumen solltet, aber jetzt ist es sowieso zu spät. Ich hatte eigentlich vorgehabt daraus noch etwas anderes zu zaubern.", erklärte ich seufzend und hielt mir meine Hand an den Kopf.

"D-das tut uns sehr leid Sebastian.", beteuerte das Dienstmädchen, beugte sich dabei etwas in meine Richtung und legte sich die Hand an die Brust.

Zustimmend nickte Bard.

"Dafür werden wir morgen um so mehr helfen.", erklärte er mir grinsend.

Mit einem undefinierbaren Blick, sah ich die beiden an.

"Räumt den Saustall auf und poliert das Geschirr.", wies ich die beiden an, nahm aus einem der Schränke eine Tasse und kochte etwas Wasser auf.

Auf die Sekunde genau ließ ich die Kräuter in dem Wasser ziehen und goss dieses dann in die Tasse, welche ich dann noch oben trug, um sie meinem jungen Herrn zu bringen.

Mit geschmeidigen Schritten, stieg ich die Treppen empor, lief den Gang entlang und hielt vor dem Arbeitszimmer meines Herrn.

Sachte klopfte ich an, ehe ich eintrat.

Was ich dort sah ließ mich etwas schmunzeln.

"Na sowas, da ist er doch tatsächlich auf den Unterlagen eingeschlafen.", sprach ich schmunzelnd, stellte den Tee auf den Tisch ab und beobachtete ihn einen Moment beim schlafen.

Er sah so friedlich aus.

Die Fahrt musste ihn wohl geschwächt haben.
 


 


 

1825 - Michael Faraday
 

Der britische Chemiker und Physiker Michael Faraday entdeckt bei Versuchen in seinem Labor das Benzol, dass später zum Ausgangsstoff vieler Kunststoffe wird.
 

____________________________________________________________________________________________________________
 

Sebastian: * den jungen Herrn beim schlafen betrachte*
 

ErenJaeger15: Sebastian? Was tust du da?
 

Sebastian: * mir den Mund zu halt und Ciel weiter betrachte*
 

ErenJaeger15: * Aus dem Raum geschmissen werd* Na toll, ich glaube Sebastian möchte seine Ruhe mit Ciel haben. Was für ein nerviger Butler * seufz* Naja, dann werde ich den Schluss wohl alleine machen müssen. Ich wünsche einen schönen ersten Advent und viel Spaß mit meiner Geschichte. Ich hoffe, dass das Kapitel euch gefallen hat. Lasst gerne Sterne und Kommentare da. Ich freue mich darüber sehr. * Euch die ersten Plätzchen hinstell*



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Kommentare zu dieser Fanfic (19)
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Von:  petrololy
2020-05-15T18:12:37+00:00 15.05.2020 20:12
Richtig toll. Bitte weiter machen. Ich habe es regelrecht verschlungen.
Von:  black-bat
2017-05-08T17:17:19+00:00 08.05.2017 19:17
Ich fände es auch schön wenn du noch weiter machen würdest.
Antwort von:  CielForever
10.05.2017 00:25
Freut mich das zu lesen x3
Es wird auch weiter gehen, kann nur, wie immer, etwas dauern.

LG
2017-02-10T17:41:43+00:00 10.02.2017 18:41
Hallo,ich habe deine fanfic sehr gut gefunden und würde mich sehr freuen falls du sie weiterschreiben würdest^-^ ich weiß es is jetzt schon sehr lange her seitdem du das geschrieben hast aber...bitte...Schreib weiter^w^ sonst hab ich nix gutes zum Lesen...:(

Antwort von:  CielForever
12.02.2017 20:41
Hallo,
ich habe eh überlegt, dass das vielleicht etwas kindisch war und ob ich vielleicht doch weiter schreiben soll, aber man weiß dann halt doch nicht, ob das überhaupt noch gelesen wird und darum war sie für dieses Jahr eigentlich abgebrochen worden, bis halt Kommentare kommen, dass es halt immer noch jemanden gibt, der das gerne Lesen würde und ich meine die Favoriteneinträge wurden auch nicht weniger. Daher beschließe ich mich es doch wieder aufzunehmen und erneut weiter zu schreiben, also keine Angst, es wird demnächst wieder weiter gehen. Es kann nur leider etwas dauern, so wie es halt immer dauert. xD
Bis demnächst~
Und ein riesiges Danke für dein Kommentar <3
Von:  yukinotsukino
2017-01-24T18:35:15+00:00 24.01.2017 19:35
ich finde die ganze ff total gut und hoffe das du bald weiter schreibst ich bin schon sehr gespannt
Antwort von:  CielForever
06.02.2017 22:01
Danke für deine Review x3
Ich habe mich auch entschlossen wieder weiter zu schreiben, wobei das nächste Kapitel mit Sicherheit auf sich warten lassen wird.
Aber es wird mit Sicherheit kommen x3
Von:  LuciaAngel1
2015-11-20T23:57:42+00:00 21.11.2015 00:57
Haha der Schluss ist geil wie du mit Sebastian redest ! :D Super Idee
Tolles Kapi ! :)
Freu mich schon auf nächste Kapi : ;)
Antwort von:  CielForever
21.11.2015 02:07
Danke x3
freut mich, dass dir dieses Kapitel gefällt.
Wobei mich meine Sebby, als sie das gelesen hat am liebsten umgebracht haette xD
Der arme Ciel durfte ja noch mehr leiden, als sowieso schon. °^°
und ans nächste kapi habe ich mich schon gesetzt, muss es nur noch fertig schreiben. X3
LG CielForever
Von:  xUnderTaker
2015-08-19T21:18:40+00:00 19.08.2015 23:18
Heyhey~~
Mal wieder ein tolles Kapitel :)
Ich hab' mich echt gefreut, als ich sah, dass mal wieder was bei dieser ff hochgeladen wurde ^.^
Sebastian soll jetzt aber mal langsam Lack machen und Viel holen...der Arme geht doch dort noch ein v.v
Freue mich schon auf das nächste Kapitel :*
Lg. xUT
Antwort von:  CielForever
20.08.2015 11:12
Es freut mich, dass dir diese FF so gut gefällt. Ich werde mich versuchen etwas mehr zu beeilen mit dem nächsten Kapitel. Obwohl noch nicht mal ein Satz steht xD
Ciel tut mir auch voll leid, aber es muss sein, damit Sebastian seinen baldigen Auftritt starten kann.
Ich freue mich euch alle beim nächsten Kapitel wieder zu lesen.

LG CielForever
Von:  blue_eyed_Ayato
2015-08-18T21:34:59+00:00 18.08.2015 23:34
Wieder so viel über Lizzy D: es ist alles Klasse geschrieben und die Geschichte ist echt spannend aber im Moment ist Amanda näher an Ciel dran als unser teuflisch heißer Sebby. Ich hoffe das er bald auftaucht und Ciel rettet. Der Arme musste durch so viel (verzeihen die Ausdrucksweise) scheise laufen bis jetzt. Und er ist erst 6! Ciel tut mir so leid T_________T armes Ding. Aber großes Lob an die Kapitel❤
Antwort von:  CielForever
18.08.2015 23:58
Omg vielen dank x3
und der Ausdruck sei dir verziehen. ^ω^
Leider war wirklich viel lizzy vorhanden und wenig über Ciel, aber das versuche ich im nächsten kapi zu änder.
Ebenso versuche ich die Geschichte spannend zu halten und es gibt so viel, über das ich noch schreiben möchte.
Dennoch versuche ich im nächsten Kapi den Stein mal etwas mehr ins Rollen zu bringen und dann rückt Sebastians Auftritt immer näher.
Etwas werdet ihr euch dennoch gedulden müssen.
Aber hoffentlich brauch ich nicht wieder ewigkeiten für das nächste kapi °^°
ich glaub ich brauch nen arschtreter xD

LG CielForever
Antwort von:  blue_eyed_Ayato
19.08.2015 14:38
Ich bin schon gespannt wie's weitergeht *-* kyah Sebby! Was für ne Rolle er da wohl spielen wird? Ich würde morden um zu erfahren was in deinem Kopf vorgeht xD aber eile mit Weile oder wie sowas heißt xD ich werd mich gedulden. Muss ja schließlich wissen was mit unserm armen Ciel passiert! Der tut mir so leid ich kanns nicht oft genug sagen. Das hat unsere kawaii potato nicht verdient❤❤
LG blue_eyed_Ayato
Antwort von:  CielForever
21.08.2015 06:17
Naja, morden solltest du nicht wollen xD
Um ehrlich zu sein mach ich mir erst Gedanken, wenn ich am PC hock und weiter schreiben will.
Also ist es auch immer ne Überraschung für mich, wie es weiter geht.
Ich wusste gar nicht das Ciel deutsch ist (Potato = Deutsch = Deutsche Kartoffel).
Und ja Ciel wird wohl noch etwas leiden müssen... oh, ich glaub meine Gedanken gingen doch etwas weiter xD
Egal.
Das WE werde ich definitiv nichts schaffen, bin bei einem Heichou x3
Dennoch Versuch ich mich zu beeilen, hab aber noch Zeichenaufträge D:
Ich werd mich trotzdem bemühen euch nicht auf heißen Kohlen sitzen zulassen.

LG CielForever
Antwort von:  blue_eyed_Ayato
21.08.2015 17:11
Viel Spaß ;) ich werde warten °^° bis es Ciel besser geht😢 und er in Sebby sexy Armen liegt *sabber* miss mah demon
Antwort von:  blue_eyed_Ayato
21.08.2015 17:12
Ciel is halt ne puzzige Kartoffel, was will man machen xDD
Von:  LuciaAngel1
2015-08-17T21:29:44+00:00 17.08.2015 23:29
Tolles Kapitel!
Freu mich schon aufs nächste . ;)
Antwort von:  CielForever
18.08.2015 23:52
Das freut mich wirklich sehr. X3
werde es demnächst anfangen.

LG CielForever
Von:  Kayeinfachkay
2014-12-28T16:15:14+00:00 28.12.2014 17:15
ich lese diese ff wirklich gerne sie ist sehr schön geschrieben
Antwort von:  CielForever
28.12.2014 17:17
Awww, arigatõ.
Das nächste Kapitel kommt aber wahrscheinlich erst Januar.
Bin aber fast fertig ^ω^

CielForever
Antwort von:  Kayeinfachkay
29.12.2014 17:01
super ich werde dir bestimmt schreiben^^
Von:  shadow-queen
2014-12-21T15:11:35+00:00 21.12.2014 16:11
"Hatte er die Nase voll von mir?"?!?!?! CIEL! Freu dich gefälligst, dass du von diesem Ort weg bist!! Allerdings, als Opfergabe zu enden ist auch nicht gerade prickelnd... Was rede ich eigentlich da?! Ciel durchlebt so eben die reinste Hölle!!!
Oh oh, Elisabeth, das würde ich nicht tun, du begibst dich nur in Gefahr!
Freu mich schon auf das nächste Kapitel!
LG, shadow-queen
Antwort von:  CielForever
21.12.2014 17:47
Awwww, vielen dank für die Rückmeldungen.
Es freut mich wirklich sehr, das auch dir diese zuerst kleine Idee, gefällt.
Ihr gebt mir Mut weiter zu schreiben.
Oh, doch so viele Tipp Fehler?
Was macht meine Betaleserin da? xD
Dafür hab ich sie ja eig.
Hab auch bald das nächste Kapi fertig und so bald es korrigiert ist kommt es on.

Liebe Grüße
CielForever


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