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My Guardian Angel

MarcoxAce
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
In diesem Kapitel kommen einige Tarot-Karten vor, deren Bedeutung ich hier nochmal genau in der Reihenfolge, wie sie auch in der Geschichte vorkommen auflisten möchte:

1. Das Gericht - Große Veränderungen und Umstellungen stehen bevor.
2. Der Herrscher - Kampf um Unabhängigkeit.
3. Der Tod – Einflüsse aus der Vergangenheit. Negatives aus dem Leben entlassen und für Besseres Platz schaffen.
4. 10 der Schwerter - Große Ereignisse greifen in Ihr Leben ein. Sie fühlen sich verraten. Möglicherweise haben Sie nicht alles getan, was getan werden konnte.
5. 7 der Kelche - Sie sind verwirrt, weil Sie mehrere Möglichkeiten haben.
6. Der Mond - Der Schein trügt. Alles hat verborgene Hintergründe. Es bestehen Verbindungen zwischen Menschen, von denen Sie nichts wissen.
7. Die Liebenden - Starke Gefühle. Körperliche Liebe. Wahl der Beziehungspartner. Hingabe an alles, was man liebt.
8. 5 der Schwerter - Lebenswege trennen sich. Abfinden mit persönlichem Verlust. Komplett anzeigen

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Der Anfang einer unendlichen Geschichte

Schmerz, Freude, Trauer...und auch Liebe sind Gefühle, die manchmal auf seltsamer Weise miteinander verbunden sind. Dazu benötigte man nur diesen einen besonderen Menschen.

Eine Person die es schaffte, diese Gefühle wie Fäden in der Hand zu halten und daraus eine scheinbar unendliche Geschichte zu weben. Ein vermeintlich schützendes Tuch, dass anschließend um dein Herz gewickelt wurde, um es sicher zu verwahren.

Eine täuschend echte Illusion, der man nur allzu gern glauben schenkte.

Doch nach all dieser Zeit wusste ich, dass dieses Tuch in nur sekundenschnelle verbrennen konnte.

Das sich dein Herz niemals von diesen Verletzungen erholen würde und es eigentlich auch nicht mehr bei dir war.

Viel zu stark hatte es diese bestimmte Person an sich gebunden … und es auf eine unendliche Reise mitgenommen. Trotz allem wagte ich es nicht, diese Fäden zu durchtrennen – aus Angst unsere letzte Verbindung für immer zu verlieren.

Die letzten Erinnerungen meines gefallenen Engels für immer zu vergessen....
 

…...........................................................
 

„Du wirst für eine längere Zeit ziemlich weit weg sein...“, sagte Thatch fast schon nebensächlich, was Marco jedoch gekonnt ignorierte. Viel zu oft kam dieses Thema zum Vorschein, als das man es noch mit völliger Geduld ertragen konnte. Der Phönix wusste nämlich ganz genau worauf sein langjähriger Mitstreiter hinaus wollte, selbst wenn dieser es unter tausend dahergesagten Sätzen versteckte.

„....und er wird mit Sicherheit auch nicht ewig Single bleiben“, fuhr Thatch mit seinem Vortrag fort, während Haruta sich ein breites Grinsen nicht mehr verkneifen konnte. Marco aus der Fassung zu bringen war damals ein Ding der Unmöglichkeit, doch seit ihr neustes Mitglied vor ein paar Monaten hier aufgetaucht war, änderte sich diese Tatsache schlagartig.

Der junge Mann mit seinen kleinen Eigenarten und gutem Aussehen schien selbst so jemanden wie Marco nicht kalt zu lassen.

Ganz im Gegenteil – zwischen ihnen brannte eine kleine Flamme, welche die meisten Mitarbeiter der Bar Moby Dick nur zu gerne zu einem großem Waldbrand werden lassen wollten. Nur leider gab es da zwei Probleme : Das erste hieß `Zuerst mein Bruder und dann ich - Ace´ und das zweite ` Zu stur für alles - Marco´.

Ace zog vor etwa einem Jahr mit seinem Bruder Ruffy nach Logue Town, um der radikalen Jagd auf 'Devils' zu entkommen. Devil war an sich nichts weiter, als ein Codewort der Regierung für Personen mit besonderen Fähigkeiten.

Sie wurde öffentlich als gefährlich und unberechenbar darstellt, was natürlich nur eine Provokation der oberen Regierungsmitgliedern war. Diese Menschen wollten nämlich so viele Devils wie möglich unter ihre Kontrolle bringen, um sie anschließend für unnötige Machtkämpfe zu missbrauchen.

Dagegen erhoben sich jedoch einige Organisationen, deren Anführer Whitebeard, Shanks oder damals auch Gol D. Roger hießen. Bei diesen Personen fanden die Devils Schutz und dadurch hatte Ace auch seinen Platz in dieser Familie gefunden.

Das Problem war eher sein Bruder Ruffy, der scheinbar unbedingt seinen eigenen Kopf durchsetzen musste. An sich nicht unbedingt schlecht, nur hielt der jüngere D. nicht viel davon sich zu verstecken und hatte auch kein Problem damit, seine Freunde mit seinen Fähigkeiten zu beschützen.
 

Ace akzeptierte zwar die Eigenheiten seines Bruders, machte sich aber spätestens wenn der Jüngere außer Sichtweite war sorgen. Dies führte auch dazu, dass der Schwarzhaarige sein eigenes Privatleben etwas vernachlässigte und Marco unbewusst das Leben zu Hölle machte. Der Feuerteufel war nämlich eine Kämpfernatur, weshalb er schon bei der kleinsten Anmerkung von Marco entsprechend reagierte. Diese Tatsache führte dazu, dass fast jedes Gespräch der beiden unbewusst zu einem großen Flirt wurde – zumindest nach Thatchs Theorie.

In Wahrheit hatte Ace einfach die Gabe, so normale Sätze wie 'Kannst du mal kurz mit in den Keller kommen und mir helfen die Flaschen hochzutragen' wie ein vielversprechendes Angebot wilder Ausschweifungen klingen zu lassen.

Marco dagegen nahm seine Stellung als Whitebeards rechte Hand sehr ernst und reagierte auf Aces eher wilderer Natur mit einer ruhigen, aber auch dominierenden Art.
 

„Ich muss noch ein paar Dinge erledigen, ihr könnt aber schon Feierabend machen“, gab der Phönix schließlich von sich und verschwand daraufhin in dem kleinen Büro der Bar. Im Grunde brauchten sie diesen Laden überhaupt nicht, doch um der Regierung nicht aufzufallen, musste man sich eben so normal wie mögliche verhalten.

„Tja...und weg ist er“, murmelte Haruta sarkastisch, während Thatch leicht beleidigt die Arme verschränkte. Er verstand einfach nicht, warum Marco so ein Theater veranstaltete.

Die Tatsachen waren doch offensichtlich und das Ziel zum greifen nah. „Schätze mal die Sache wird doch etwas kompliziert, als wir dachten“, meinte der ältere von beiden nur dazu, worauf die Eingangstür plötzlich ruckartig aufgerissen wurde.

Herein kam ein völlig durchnässter Ace, der mit einem beeindruckenden Vokabular an Schimpfwörter leise den Regen verfluchte. Haruta und Thatch waren über diesen Auftritt ziemlich überrascht, da man den Feuerteufel bei solch einem Wetter so ziemlich nie außerhalb seiner Wohnung sah.

„Ist alles Ok ?“, fragte Haruta leicht besorgt, doch Ace ließ ihre Sorgen sofort mit einem kleinen Lächeln verschwinden.

„Ja alles in Ordnung, nur hat Ruffy sich kurzerhand entschieden über Nacht bei seinen Freunden zu bleiben und mich dadurch freundlicherweise ausgesperrt“, erklärte der 21-jährige, worüber Thatch und Haruta nur den Kopf schütteln konnten.

Bei den D. Brothers waren solche Vorfälle an der Tagesordnung, wobei Ace mit seiner Angewohnheit den Schlüssel immer wieder zu vergessen einen fairen Anteil zur Problementwicklung beitrug.
 

„Ihr zwei seid echt ne Katastrophe, aber wenn du willst kannst du heute bei mir bleiben...Nein kannst du nicht !“, kam es plötzlich von Thatch, worauf die anderen beiden ihn einen leicht irritierten Blick zuwarfen. „Ich meine....also bei mir kannst du leider nicht bleiben, aber ich bin sicher Marco kann dir bei deinem Problem weiterhelfen“, fügte der Mann mit der außergewöhnlichen Haartolle schnell hinzu, als Marco das Büro gerade wieder verließ.

Haruta verstand den Plan von Thatch sofort, weshalb sie ihn am Arm packte und in Richtung Tür zog. „Er hat Recht immerhin gehört das zu deinem Job, oder Marco ? Also viel Spaß noch ihr zwei“, rief sie gut gelaunt und war in sekundenschnelle mit ihrem Mitstreiter in Punkto Marco-Ace verschwunden.

Draußen stießen sie auf Vista, der sofort daran gehindert wurde die Bar zu betreten. Der hochgewachsene Mann verstand zuerst das Problem nicht, doch als er einen Blick durchs Fenster warf und Marco mit Ace an der Theke sah, war alles klar. „Ihr versucht es schon wieder ?“, fragte er schon fast etwas gelangweilt, worauf Thatch und Haruta nur leicht grinsend nickten.
 

Ace hatte sich unterdessen auf einen Barhocker gesetzt, während Marco unauffällig den jüngeren Mann in Augenschein nahm. Das schwarze, offene Hemd klebte nun förmlich an den gut gebauten Oberkörper des Schwarzhaarigen und auch so sah Ace ziemlich...nass aus. Richtig – nass war das Wort nachdem der Phönix gesucht hatte und beendete damit seine Musterung.

„Hat Ruffy dich wieder ausgesperrt ?“, fragte Marco anschließend, worauf der Feuerteufel ihn ein kleines Lächeln schenkte.

„Passiert in letzter Zeit ziemlich häufig, was ?“, gab Ace leicht beschämt zurück, da der Phönix ihn jetzt wohl oder übel wieder mit in seine Wohnung schleppen würde. Nicht das der 21-jährige etwas dagegen hatte, nur wollte er Marco wegen seiner eigenen Dummheit wirklich nicht zur Last fallen.

„Es liegt noch im Normalbereich“, antwortete sein Gegenüber schließlich und holte dabei seinen Schlüssel aus dem Büro.

„Wobei du dir in nächster Zeit eine andere Unterkunft für solche Fälle suchen musst“, fuhr Marco fort, worauf Ace leicht den Blick senkte. „Richtig...dein Auftrag in Mary Joa“, sagte der Schwarzhaarige mehr zu sich als zu dem Phönix, der den leicht betrübten Unterton nicht überhörte.

Sofort machte sich ein seltsames Gefühle in Marco breit, welches er nicht wirklich einordnen konnte. Es war eine Art....Schuldgefühl. Er hatte plötzlich das Bedürfnis, diesen grauen Schleier irgendwie zereisen zu wollen, der die normalerweise hell brennenden Flammen in Aces Augen zu ersticken drohte.

Auch der ernste Gesichtsausdruck des Jüngeren schien völlig unerwünscht und fehl am Platz zu sein, doch warum hatte Marco plötzlich diese Gefühle ?

Warum konnte der Phönix sich gerade jetzt nicht beherrschen, wenn er übermorgen den Feuerteufel sowieso aus seinen Gedanken verbannen musste, um seine Aufgabe korrekt ausführen zu können ?
 

Fast schon selbstständig lehnte sich sein Körper etwas über die Theke und platzierte seinen rechten Zeigefinger unter Aces Kinn, um ihn wieder auf Augenhöhe zu bringen.

Dieser schien über die ganze Aktion recht überrascht zu sein, wagte es aber nicht den Phönix bei seinem Vorhaben zu stören – was immer das auch sein mochte.

Viel zu sehr hatte er sich sowieso in den Blick des Älteren verloren, als das er an irgendetwas logisches denken konnte.

Marco dagegen hatte sich etwas besser im Griff, jedoch half dies nicht das Bevorstehende zu verhindern. Die alte Bestie in ihm verlangte nach dem Feuer, welches tief im inneren des Schwarzhaarigen loderte. Eine weiterverbreitete Schwäche, die diese mysteriösen Kräfte mit sich brachten.

So agierte zum Beispiel auch Aces Logia fast schon selbstständig und weigerte sich, seinem Gegenstück – dem Rauch von Offizier Smoker - ernsthaft Schaden zuzufügen.

Die Verbindung zwischen einem Phönix und einer der wohl ältesten Naturgewalten war jedoch viel tiefer...viel komplizierter.

So bemerkte Ace überhaupt nicht, wie sein Feuer die mystische Bestie herausforderte. Dessen Stärke überprüfte, nur um sich am Ende der Kreatur völligst zu unterwerfen. Ihr neues Leben schenkte und für immer an sich band.
 

Von diesen Gefühlen also geleitet, überbrückte Marco die letzten Zentimeter und berührte schon fast diese sündhaften Lippen des Feuerteufels mit seinen eigenen, als „AAAAAAAAAAAACCCCCCCEEE !“ - alles plötzlich vorbei war. Durch diesen Schrei aus ihrer Trance gerissen, schreckten die beiden ruckartig zurück und versuchten ihre Gedanken zu ordnen. Ein Gefühl von Enttäuschung machte sich sehr zu seiner Verwunderung in Ace breit, während Ruffy aufgeregt von irgendeinem Schlüssel erzählte.

Marco dagegen versuchte die wütende Kreatur in seinem inneren zu beruhigen und verabschiedete sich nebenbei von jeglichen Möglichkeiten, den Schwarzhaarigen jetzt noch irgendwie aus seinen Gedanken verbannen zu können.

Aber dies sollte nicht das einzige Problem des Phönixes sein...

Denn an einem unerreichbaren Ort, fing ein Engel mit langen blonden Haaren an, die ersten Zeilen einer tragischen Geschichte niederzuschreiben.

Eine Geschichte, die sowohl Aces als auch Marcos Leben für immer verändern sollte.

`Es tut mir so leid, Ace...´
 

An diesem bestimmten Tag, wird ein gefallener Engel ohne Flügel erneut an deiner Seite stehen...

dessen Zukunft alleine in den Händen des Teufels liegt.

Er wird nie erfahren, dass dieses eine besondere Versprechen...

alles zerstören wird, was er sich jemals erhofft hatte.

Denn er war bereit sein reines Herz aufzugeben...

um zu leben und dich zu lieben.

So hatte er ohne zu zögern seine Flügel vom Rücken gebrannt...

und sich völligst der wohl dunkelsten aller Mächte ergeben.

Die erste schwarze Feder hieß Mary Joa

Als es draußen dunkel und stürmisch war...

wusste der Engel weder wo er war, noch wo er hin ging.

Einzig allein sein Feuer schien das Ziel zu kennen...

und als ihm plötzlich eine helfende Hand gereicht wurde...

nahm die tragische Geschichte ihren Lauf.

Denn in dem Moment, als der Engel diese vertrauten Augen sah...

sprach das verheerendste aller Schicksale einen Fluch aus.

Der Engel wusste ganz genau, dass solche Gefühle verboten waren...

dennoch konnte er sich diesem Bann nicht mehr entziehen.

….........................................................................
 

Es waren mittlerweile schon zwei Monate. Zwei verdammte Monate, die Marco in einer hoffnungslosen Stadt Namens Mary Joa verbringen durfte.

Viele gefangene Devils wurden hier vor Gericht gestellt, um anschließend zur militärischen Ausbildung oder nach Impel Down geschickt zu werden. Seine Aufgabe war, den Aufenthaltsort der inhaftierten Devils und die Liste der Gefangenen in Impel Down zu finden. Keine leicht Aufgabe, wenn die wohl am stärksten bewachte Stadt des Landes überall ihre Augen und Ohren hatte.

Des weiteren durfte Marco absolut keinen Kontakt zu sämtlichen Mitgliedern der Whitebeard-Crew halten, was sich überraschenderweise als ziemlich schwierig herausstellte.

Der Phönix fühlte schon seit längeren eine ungewöhnliche Leere in seinem inneren und sehnte sich nach den alten Zeiten mit seinen Kameraden. Doch mit zu viel Mühe hatte Whitebeard seine 16 Kommandanten vor der Regierung versteckt gehalten, als das Marco es auch nur wagen würde einen Fehler zu begehen.

Die Zeit für einen Aufstand war gekommen, weshalb genau diese 16 Kommandanten nun die letzten Missionen mit höchster Priorität übernahmen und absolut nicht versagen durften.

Der Phönix versuchte deshalb alle unnötigen Gedanken beiseite zu schieben, doch eine bestimmte Person wollte ihn einfach nicht aus dem Kopf gehen.

Portgas D. Ace....ein Mann, denn er seit dem Vorfall in der Bar nicht mehr gesehen hatte. Marco wusste nicht genau, ob es mit dem besagten Unfall oder etwas anderem zu tun hatte, aber der Schwarzhaarige ließ ihm einfach keine Ruhe mehr.

Selbst das Biest in seinem inneren war extrem unruhig und sehnte sich nach der schon längst als Eigentum angesehenen Flamme. Er selbst konnte dieses Besitzergreifende der Kreatur nicht verstehen, da er und Ace immerhin nur Freunde waren. Mitstreiter auf der selben Seite, die Aufgrund ihrer Fähigkeiten manchmal das ein oder andere Problem mit ihren Gelüsten hatten.

Nicht das Marco in den Schwarzhaarigen mehr als einen guten Freund sah, aber weniger solcher Begebenheiten würden definitiv nicht schaden.
 

„Hast du schon von dem Vorfall in Logue Town gehört ?“, sagte plötzliche eine männliche Stimme, was sofort Marcos Aufmerksamkeit erregte. Nicht weit von ihm entfernt standen zwei Offiziere von Mary Joa, die höchstwahrscheinlich auf ihrer nächtlichen Patrouille waren.

In dieser Stadt wurde durchgehend nach Devils Ausschau gehalten und selbst Nachts hatten die wenigen, noch nicht entdeckten 'Gefahren' keine Ruhe. Verdächtige Personen landeten grundsätzlich sofort in speziell ausgewählten Gefängnissen, aber diese beiden Informationsquellen konnte Marco auf keinen Fall laufen lassen.

Sich seiner zukünftigen Vorgehensweise also noch nicht ganz sicher, lief der Phönix erst einmal langsam an den beiden Offizieren vorbei und hörte dem Gespräch weiter zu. „Den Aufstand wegen Nico Robin ? Ich bitte dich, wer hat davon noch nicht gehört... immerhin gab es solch einen großen Angriff von Devils auf ein Regierungsgebäude schon lange nicht mehr“, antwortete ein Mann mit kurzen, dunkelbraunen Haaren und warf Marco einen abschätzenden Blick zu.

Dem Phönix entging diese Musterung natürlich nicht, jedoch sträubte sich etwas in ihm die offensichtliche Gefahrenzone zu verlassen. Nico Robin gehörte zu den engsten Freunden von Ruffy und wenn ein Angriff wegen ihr stattfand, waren die D. Brothers mit Sicherheit beteiligt gewesen.

Ace müsste es selbstverständlich besser wissen, aber seinen Bruder in solch einer Situation alleine kämpfen zu lassen, wäre bei ihm undenkbar. Der Gedanke allein war schon fast lächerlich, weshalb Marco nun eine Entscheidung treffen musste.

Die zwei Offiziere sollten absolut kein Problem darstellen und mit ein paar überzeugenden Argumenten sehr gesprächig sein, aber diese Vorgehensweise könnte verheerende Folgen mit sich bringen. Nicht das die zwei Männer nach dieser 'Unterhaltung' zu irgendwelchen Aussagen im Stande wären, aber Mary Joa war eine gefährliche Stadt. Jede Handlung musste hier genaustes durchdacht werden und Marco durfte in seiner jetzigen Situation nichts riskieren.
 

'Verdammt nochmal, Ace....', dachte der blonde Mann mit zunehmend schlechter Laune, als sein Phönix urplötzlich in Aktion sprang. Ihn nur allzu bekannte Flammen loderten ohne jede Vorwarnung in heller Freunde auf, während Marco diese nur mit Mühe und Not unterdrücken konnte. Noch nie war ihm die Kontrolle über den mystischen Vogel so entglitten wie jetzt und die abrupte Euphorie war zudem mehr als fraglich.

Selbst die besagten Offiziere beobachteten nun das leicht seltsame Verhalten des blonden Mannes, weshalb Marco sämtliche Pläne aus seinen Gedanken verbannen musste und so unauffällig wie möglich in eine anliegenden Seitenstraße lief. Dort angekommen dauerte es nur ein paar Schritte, bis blaue Flammen unkontrollierbar an einigen Stellen seiner Arme auftauchten.

'Das ist unmöglich...', fuhr Marco seinen Gedankengang leicht irritiert fort, als ihm nur ein sinnvollen Erklärung für das momentane Verhalten seines Phönixes einfiel. Der Feuerteufel konnte nicht in der Nähe sein, aber diese Meinung schien die geflügelte Bestie nicht zu teilen. Immer und immer wieder flüsterte ihm die Kreatur Zusicherungen der Anwesenheit seines Gegenstücks zu und verlangte sofortige Aufsuchung des feurigen Besitzers.

Marco könnte diesen Befehl natürlich ignorieren, jedoch war seine eigene Neugierde - und auch Sorge – viel zu groß, als das er sich weiter mit den näherkommenden Offizieren beschäftigen konnte.

„Bleiben Sie stehen“, rief nun der Beamte mit den dunkelbraunen Haaren, was der Phönix als sein Stichwort zu gehen nahm. Wie ein Schatten verschwand er in den vielen Gängen der Stadt und ließ seine Verfolger ohne Probleme wütend zurück.

In den letzten zwei Monaten hatte er sich die Straßen dieser Stadt ganz genau eingeprägt, weshalb solche Aktion geradezu lächerlich einfach waren. Dennoch musste Marco aufpassen, da diese menschlichen Spürhunde mit Sicherheit nicht die größte Gefahr darstellten.

Bei genaueren hinsehen, konnte man an bestimmten Straßenecken Überwachungskameras entdecken, die für das ungeübte Auge verborgen blieben. Warum genau diese Stadt, außer wegen der Anwesenheit von Devils, so extrem bewachte wurde, war Marco noch immer ein Rätsel.
 

'Er ist hier', flüsterte plötzlich eine leise, angenehme Stimme, was Whitebeards ersten Kommandanten aus den Gedanken riss. Sein Instinkt hatte ihn in einen eher abgelegen Stadtteil geführt und er befand sich nun vor einem heruntergekommenen Grundstück, auf dem nur ein paar ältere Bäume und ein Kirchengebäude stand. Es war ziemlich offensichtlich, dass sich hier schon länger keiner mehr um das Wohlergehen der besagten Dinge gekümmert hatte, weshalb in Marco leichte Zweifel aufkamen.

Warum sollte Ace sich an einem Ort wie diesen aufhalten ?

Die Bäume und Pflanzen waren teilweise verwelkt oder ergraut und die Kirche trug ebenfalls einen großen Anteil des Trauerspiels bei. Die Farben ihrer Mauern sahen sehr verblasst aus, zudem schien es nur wenig Fenster zu geben, die nicht das Schicksal der völligen Zerstörung mit den anderen teilten.

Doch obwohl das komplette Grundstück ein eher trauriges Bild wiederspiegelte, zog es Marco ins Innere der Kirche. Sein Weg dorthin wurde von einer seltsamen Stille begleitet, die selbst seinen Phönix zur absoluten Ruhe zwang.

Der mystische Vogel wurde von einem seltsamen Gefühl umgeben, dass er jedoch nicht einzuordnen vermochte und dies führte sofort zu großen Misstrauen. Zumal diese Unruhe noch zusätzlich verstärkt wurde, als Marco den verwüstenden Kern der Kirche zu sehen bekam. Gegenstände wie die langen Sitzbänke waren entweder extrem verstaubt oder zerstört und auch die Decke wies mehrere Löcher auf.

Durch ihnen gelangte der mittlerweile recht starke Wind in das Innere der Kirche, sodass laute Pfeiftöne entstanden. Die Wände sahen ebenfalls sehr brüchig aus, wobei der Phönix an dessen Oberfläche ein interessantes Bild entdeckte. Das Gemälde wurde überwiegend von Rot – und Schwarztönen bestimmt, die glühend heiße Flammen darstellten. In der Mitte auf einem flachen Felsen kniete eine junge Frau mit blonden Haaren und starrte mit verzweifelten Augen ihre blutige Hand an.

Ein großer, weißer Flügel ragte von ihrem linken Schulterblatt aus in Richtung des hellen Lichtstrahles, der fast schon tröstlich von oben herab auf den gefallenen Engel strahlte. Dagegen ruhte ein brennendes Knochengestell in Form einer Schwinge auf der rechten Seite des Bodens und gab sich unterwürfig seinem Schicksal in dem loderten Höllenfeuer hin.

Etwas gedankenverloren sah Marco sich jedes ausgearbeitete Detail ein wenig genauer an, bevor sich plötzlich wieder sein Instinkt meldete. Diesmal war der Drang den Feuerteufel zu finden viel stärker und der blonde Mann brauchte nicht mal die Bestätigung seines Phönixes um zu wissen, dass sein Ziel nur wenige Meter entfernt war.
 

Diese Vermutung wurde auch augenblicklich bestätigt, als Marco die Kirche schnell wieder verließ und Ace zum ersten Mal seit zwei Monaten zu Gesicht bekam. Der Schwarzhaarige saß alleine auf einer dunklen Sitzbank, die nur wenige Zentimeter vor einem toten Baum platziert war. Seine Ellbogen ruhten auf seinen Knien, während er sich mit seinen Händen den Kopf abstützte. Diese eher beunruhigende Körperhaltung wurde mit einem ungesunden, blassen Hautton zusätzlich untermalt, was die anfängliche Wiedersehensfreude des Phönixes sofort verschwinden ließ.

Der Anblick von Ace war sichtlich unerwartet, zumal er nicht einmal zu bemerken schien, dass Marco nun fast vor ihm stand. „Ace ?“, sagte dieser nun leicht besorgt und legte vorsichtig seine rechte Hand auf die Schulter des Feuerteufels, worauf der Schwarzhaarige leicht aufschreckte.

„Fass mich nicht an“, zischte Ace plötzlich, während seine roten Flammen bedrohlich aufloderten. Marcos Phönix reagierte sofort auf diese offensichtliche Warnung seines Gegenstücks, sodass blaues Feuer nun versuchte seinen gefährlichen Zwilling zu beruhigen. Dies funktionierte glücklicherweise relativ gut und auch in Aces Augen war nun endlich Erkenntnis zu sehen, als diese Marcos eigene dunklen Seelenspiegel erblickten.

„Marco..? Aber wie..“, flüsterte der Feuerteufel nun vor sich hin, als die roten Flammen erloschen und der Schwarzhaarige seinen Blick senkte. Marco beobachtete derweil die seltsamen Reaktionen des Feuerteufels ganz genau und versuchte es nach einen kurzen Moment erneut.

„Sieh mich an Ace“, befahl er in einem ruhigen Ton, was sein Gegenüber nach einen kurzen Blick in Richtung Kirche auch tat. „Alles in Ordnung ?“, fuhr der Phönix etwas behutsamer fort, woraufhin Ace sich mit einem seufzen auf der Sitzbank zurücklehnte. „Ich...bin mir ehrlich gesagt nicht sicher“, kam nun die Antwort vom Jüngeren und Marco entging nicht, wie der Schwarzhaarige dabei seine Hand mit einer Art Reue ansah. Die Geste erinnerte den Phönix seltsamerweise stark an das Gemälde in der Kirche und jagte aus irgendeinen Grund ein unangenehmes Gefühl über seinen Rücken.

Bevor er jedoch zur nächsten Frage ansetzen konnte, unterbrach ihn sein Phönix mit einem überraschend giftigen Stimmton 'Stell keine weiteren Fragen...ihm geht es eindeutig nicht gut, also lass ihn endlich in Ruhe'.

Der Besitzer des mystischen Vogels dachte kurz über diesen Einwand nach, bevor er sich schließlich für die wohl einfachste Lösung dieser ganze Situation entschied. Ace hatte sich währenddessen ebenfalls in Gedanken verloren und war entsprechend überrascht, als ihm plötzlich eine Hand gereicht wurde.

„Steh schon auf“, kam es ruhig von dem Phönix, nachdem der Schwarzhaarige ihm einen leicht fragenden Blick zugeworfen hatte.„Wir werden morgen über alles reden, bis dahin kommst du in meiner Wohnung unter“, fügte er anschließend hinzu, woraufhin Ace sich erst nach längeren Zögern beim aufstehen helfen ließ.

...die zweite nannte sich Vergangenheit und Zukunft...

„A-Ace“, stammelte die gebrechliche Form eines kleinen Jungen, als die schwere Stahltür mit einem lauten Knall ins Schloss fiel und die kalte Dunkelheit wiederkehrte. Es war nur ein leiser Hilferuf, der jedoch den Feuerteufel erneut zur Besinnung zwang. Fast wie ein Stützpfeiler, welcher inmitten eines stürmischen Meeres die letzte Hoffnung darstellte.

Der kleine Junge vor ihm gab dem Schwarzhaarigen Halt und mit diesen verzweifelten Augen den letzten Grund, einen weiteren Tag jenen erzwungenen Pein zu ertragen. Denn es war genau diese Hoffnungslosigkeit, die Ace aus den dunklen Seelenspiegel seines Bruders verbannen wollte.

Selbst wenn er dafür sein eigenes, sinnloses Leben aufgeben müsste.

„Mir geht’s gut“, antwortete der Feuerteufel schließlich mit einer leicht schmerzverzerrten Stimme, als er seinen geschwächten Körper wieder mühsam auf die Beine zog. Diese Szene spielte sich mittlerweile fast täglich ab, jedoch sah Ace sich viel lieber in dieser Position als seinen kleinen Bruder.

„Du wolltest mich nicht mehr anlügen, Ace“, flüsterte Ruffy daraufhin nur und half dem Jungen mit den dunkelgrauen Augen und blasser Haut auf die am Boden liegende Matratze. Der Jüngere von beiden konnte sich schon denken was passiert war, weshalb sich nun die eisigen Krallen der Angst in sein Leib bohrten. Er hatte vor kurzem schon einen anderen geliebten Menschen verloren und würde diesen Schmerz mit Sicherheit nicht noch einmal ertragen können.

„Hör mir zu, Ruffy“, fing Ace nun mit einer leicht erschwerten Atmung an, während er seinen Bruder ein kleines Stück näher zog. Durch die extreme Kälte im Raum war Ruffys Atem deutlich sichtbar, weshalb der Ältere ihm dadurch etwas Wärme schenken wollte. „Mir geht es bestens und das wird auch so lange der Fall sein, bis du aus diesem Höllenloch draußen bist, hast du verstanden?“, fügte der Feuerteufel schließlich hinzu, woraufhin Ruffy ihm nur einen besorgten Blick zuwarf.

„Du wirst Dadan und Shanks wiedersehen, neue Freunde finden und dein Versprechen zu Sabo halten“ „Wir“, unterbrach der Jüngere plötzlich, was Ace zum stocken brachte. Ruffy hatte den Kopf gesenkt und krallte sich nun fast schon hilflos an dem T-Shirt seines Bruders fest, das nach und nach feuchte Stellen aufwies.

„Wir beide werden von hier entkommen, oder? Du wirst nicht einfach gehen und wie Sabo nie wieder zurück kommen, oder?“, das letzte Wort war nur noch ein Schluchzen, welches Ruffy vergeblich versuchte zu unterdrücken. Er hatte versprochen stark zu sein, jedoch saß der Schock des kürzlich erlittenen Verlustes einfach zu tief im Gedächtnis des 7-jährigen, als dass er der zunehmenden Belastung länger stand halten könnte. Ace starrte währenddessen mit ausdruckslosem Blick die gegenüberliegende Wand an, bis er schließlich seine dunklen Augen wieder seufzend zu Ruffy gleiten ließ „Weinst du etwa schon wieder?“.

Der Jüngere schüttelte zur Antwort nur leicht den Kopf und hob schnell seine rechte Hand, um die salzigen Tränen auf seiner Wange wegzuwischen. Ace beobachtete die Reaktion seines Bruders mit einem kleinen Lächeln im Gesicht, bevor er Ruffy ruckartig von sich weg stieß.

Der 7-jährige hatte solch eine Reaktion natürlich nicht erwartet, weshalb er leicht ungeschickt auf seinem Gesäß landete. „W-Was?“, stotterte Ruffy anschließend und wollte Blickkontakt mit seinem Bruder herstellen, als ihm plötzlich ein etwas zu großer Strohhut auf den Kopf gesetzt wurde.

„Du bist viel schwächer als ich, also solltest du dir erst einmal um dein eigenes Leben sorgen machen“, hörte der jüngere Bruder den Feuerteufel nun sagen, während der Hut ihm ein großes Stück seines Sichtfeldes nahm. „Außerdem habe ich Sabo versprochen auf dich aufzupassen, weshalb ich mit Sicherheit nicht sterben werde. Wie könnte ich denn auch so einen Schwächling wie dich einfach zurück lassen“, fuhr Ace unbeirrt fort, worauf der Jüngere den Strohhut etwas tiefer ins Gesicht zog und wieder leicht anfing zu zittern. „Versprochen?“, flüsterte schließlich eine leicht gedämpfte Stimme, was den Feuerteufel dazu veranlasste, seinen entschlossenen Blick in Richtung der vergitterten Fenster schweifen zu lassen „Versprochen“.
 

'Lügner', zischte plötzlich eine dunkle Stimme, die Ace sofort aufschrecken ließ. Der Schwarzhaarige befand sich in einer völlig fremden Wohnung und saß auf einer großen, weißen Couch, was nicht gerade zur Beruhigung seines rasenden Herzens beitrug. Seine Atmung ging ebenfalls schneller als gewohnt, weshalb Ace sich eine leicht zitternde Hand auf seine feuchte Stirn legte.

Was war passiert und wo genau befand er sich überhaupt?

„Auch schon wach?“, fragte erneut eine männliche Stimme, was den Blick des Feuerteufels blitzartig zu einem ihn sehr bekannten Mann schnellen ließ. `Marco?´ dachte der Schwarzhaarige leicht verwirrt, während besagter Phönix ruhig hinter der Couch stand und ihn mit trägen Augen vorsichtig musterte.

Ace schien gestern Abend nicht wirklich er selbst zu sein und war nach Ankunft in dieser Wohnung relativ schnell auf seiner Couch eingeschlafen. Marco hatte also nicht einmal die Chance, den Jüngeren richtig auf irgendwelchen Verletzungen oder sonstiges zu untersuchen, weshalb der Phönix nun jeden Schritt des Schwarzhaarigen genau beobachtete.

„Das ist also deine Wohnung?“, fragte Ace in der Zwischenzeit, als er seine Umgebung etwas genauer in Augenschein nahm. Vor ihm stand einer runder, flacher Glastisch unter dem ein hellgrauer Teppich lag, der bis hin zu einem weißen Lowboard reichte. Auf dem besagten Möbelstück stand ein mittelgroßer Fernseher, über dem sich ein weißes Wandregal mit Büchern befand. Unter anderem konnte Ace auch neben der Couch noch einen kleinen Beistelltisch finden, der einer Stehlampe und einem Bilderrahmen als Ablage diente.

„Die Wohnung gehört Whitey Bay, aber sie stellt sie mir im Moment gezwungenermaßen zur Verfügung“, antwortete Marco unterdessen, als er sich neben Ace auf die Couch setzte. Der Feuerteufel senkte daraufhin sofort den Blick und schien über etwas nachzudenken, bevor er plötzlich ein gezwungenes Lächeln aufsetzte.

„Ich bin gestern also wieder ungewollt eingeschlafen, oder?“, fragte der 21-jährige in einem eher leisen Stimmton, was der Phönix sofort als eine Chance zum dringend benötigten Gespräch auffasste.

„Das ist richtig, aber der Grund schien mir eher Erschöpfung und nicht Narkolepsie gewesen zu sein“, antwortete Marco ruhig, woraufhin Ace ihm wieder direkt in die Augen sah. Die Seelenspiegel des Feuerteufels waren von einer ungewöhnlichen Leere geprägt, welche Marco so noch nie bei dem jüngeren Mann zu Gesicht bekommen hatte. Es war fast eine Art Hilferuf, den Ace jedoch scheinbar nicht aussprechen wollte „Mir geht es gut, die letzten Tage waren einfach nur ein wenig stressig“, kam es abschlägig vom Feuerteufel, woraufhin der Phönix ihn nur abschätzend musterte.

Auf den ersten Blick wies Ace keine äußerlichen Verletzungen auf, aber der 21-jährige hatte ihnen in der Vergangenheit auch schon ganz andere Sachen geschickt vorenthalten. So litt er zum Beispiel an einer leichten Bewegungseinschränkung des linken Ellbogens, welcher der Schwarzhaarige nun mit einem orangen Ellbogenschoner schützte.

„Oyaji hat dich also hierher geschickt?“, versuchte Marco nun herauszufinden, da der Feuerteufel auf seine vorherige Anmerkung offensichtlich nicht weiter eingehen wollte. Ace schüttelte jedoch zur seiner Verwunderung leicht den Kopf und richtete seinen Blick kurz auf jene Tätowierung, die durch Marcos offenem Hemd deutlich zu sehen war. „Ich bin hier, um mich um persönliche Angelegenheiten zu kümmern“, antwortete Ace etwas gedankenverloren, bevor er sich plötzlich von dem Phönix abwand. „Aber darüber können wir auch später noch reden, jetzt wäre erst einmal ein gutes Frühstück angebracht“, fügte der Feuerteufel mit seinem typischen Grinsen hinzu und wollte aufstehen, was mit einem unerwarteten Griff an seinem Handgelenk aber verhindert wurde.

Eine mit blauen Flammen bedeckte Hand wurde nun von rotem Feuer umspielt, als beide Teufelskräfte sofort auf diese Berührung reagierten. Es war fast wie ein uraltes Spiel, welches Marco und Ace zwar kannten, hierbei aber ungewollt auf ein ganz anderes Ende zusteuerte. So zogen die zwei Flammen sich nicht an, sondern umkreisten ihr jeweiliges Gegenstück vorsichtig, während dunkle Augen sich geradezu in die Seele des Feuerteufels bohrten.

Es war eine Situation, die unter anderen Umständen zu einem großen Konflikt führen könnte, doch anstatt die ihn schon auf der Zunge liegenden Fragen zu stellen, rief Marco sein Feuer überraschenderweise zurück und ließ mit einem Seufzen sowohl seine Hand, als auch sein Blick sinken. „Nach dem Essen will ich konkrete Antworten, hast du verstanden?“, sagte der Phönix anschließend in einem strikten Stimmton, als Ace sein Feuer ebenfalls zurück pfiff.

Der Schwarzhaarige warf Marco daraufhin nur ein dankbares Lächel zu und folgte ihm schließlich in eine große, in Blautönen eingerichtete Küche.

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'Sein Feuer hat sich verändert', flüsterte die mystische Kreatur, als Marco dem Schwarzhaarigen gegenüber saß und in der Zeitung nach hilfreichen Informationen suchte. Der Phönix bemerkte schon bei ihrem Zusammentreffen in der Kirche etwas eigenartiges an Ace, was er jedoch nicht sinnvoll in Worte fassen konnte. Es war als ob das Feuer des 21-jährigen nicht wirklich präsent wäre, was aber so gesehen nicht möglich war. Immerhin reagierte es vor wenigen Minuten ganz gewöhnlich auf seine eigenen Flammen, selbst wenn es sich dabei etwas seltsam anfühlte.

'Sein Feuer scheint mir nicht das Einzige zu sein, was sich verändert hat', antwortete Marco seinem Phönix, als er den Feuerteufel unauffällig beobachtete. Zwar wies Ace sein normales Essverhalten vor, aber dennoch schien ihn irgendetwas zu beschäftigen.

„Das Telefon klingelt", sagte der Feuerteufel plötzlich, womit er sein Gegenüber augenblicklich aus den Gedanken riss. Aus dem Wohnzimmer war tatsächlich das nervige Läuten des Telefons zu hören, weshalb Marco seine Zeitung langsam zur Seite legte und schweigend in Richtung des besagten Raumes lief.
 

Ace schaute dem Phönix derweil mit einem kleinen Grinsen hinterher und widmete sich anschließend wieder seinem ausgiebigen Frühstück. Es war sehr selten, dass Marco bestimmte Dinge in seiner Umgebung nicht wahrnahm, sodass solche Situationen immer zur guten Laune des Feuerteufels beitrugen.

„Es ist wirklich interessant, wie schnell er dich negative Gedanken vergessen lässt...nicht wahr, Ace?“, flüsterte plötzlich eine dunkle Stimme, woraufhin das Lächel des Feuerteufels langsam wieder verschwand und die Zeit für einen kurzen Moment still zu stehen schien. Eine ungewöhnliche Kälte breitete sich unterdessen im Raum aus, als das Messer in Aces Hand allmählich eine glühend rote Farbe annahm.

„Was willst du hier?“, fragte der 21-jährige schließlich in einem eisigen Stimmton, während seine dunkelgrauen Augen weiterhin auf die Zeitung vor ihm gerichtet waren. Der Feuerteufel wusste nur zu gut, wie diese Kreatur ihm ziemlich gefährlich werden konnte, weshalb er sämtlichen Augenkontakt vermeiden wollte.

„Du kannst es spüren, nicht wahr? Diesen Drang in seiner Nähe sein zu wollen und dadurch alles andere in den tiefen deines Unterbewusstseins verschwinden zu lassen“, zischte die Stimme nun gefährlich nah an Aces Ohr und ignorierte dabei offensichtlich die davor gestellte Frage des 21-jährigen.

Ace ließ daraufhin nur rote Flammen drohend an seiner rechten Schulter auflodern, sodass die Kreatur ein kleines Stück zurückweichen musste. „Ich hab dir schon einmal gesagt, dass ich an deinem Angebot nicht interessiert bin und das wird sich in Zukunft auch nicht ändern“ äußerte der Schwarzhaarige anschließend in einem weiterhin ruhigen Stimmton und versuchte zwischenzeitlich herauszuhören, in welchen Zimmer Marco sich grade befand.

Das Wesen neben ihm bereitete Ace schon genug Probleme, sodass der Phönix nicht auch noch in sein eigenes, persönliches Dilemma mit hineingezogen werden musste. Selbst wenn der Ältere gewissermaßen für Aces jetzige Situation verantwortlich war.

„Er ist nicht nur der Auslöser, sonder auch die Lösung deines Problems“, verkündete die Kreatur nun fast schon als Antwort zu den Gedanken des 21-jährigen und fuhr nach einer kleinen Pause in einem geflüsterten Stimmton fort. „Außerdem ist die Frage nicht, wann du mein Angebot annehmen musst...sondern wann er dich von dieser sündhaften Frucht probieren und damit den heiligen Schwur für immer zerbrechen lässt.“ Nach diesem Satz war nur noch ein leises Lachen zu hören, während knochige Finger mit langen, grauen Nägeln sanft über Aces rechte Handfläche glitten. Zwei dünne Wunden in Form eines blutigen Kreuzes erschienen auf der besagten Stelle und schmale, schwarze Adern zogen sich wie Gift unter Aces Haut bis hin zu seinem Ellbogen. „Er wird nicht aufhören, mein Lieber. Dein Körper ist wie eine Droge, von der er schon vor langer Zeit abhängig geworden ist", murmelte das Wesen anschließend, während der Feuerteufel nur einen enormen Druck auf seinem linken Lungenflügel spürte. „Ruf seinen Namen", befahl die dunkle Stimme nun, als sich ein spitzer Fingernagel rücksichtslos in die Mitte des Kreuzes bohrte „Lass mich dich den Namen deines endgültigen Untergangs schreien hören".

...die dritte trug den Namen Reue...

„Sie müssen sich verwählt haben“, versuchte Marco die aufgebrachte Frau namens Mary-Lou am Telefon zu beruhigen, womit er bei der älteren Dame jedoch nicht weit kam. „Ich habe mich nicht verwählt, du inkompetenter Schwachkopf! Du hast gestern einen schwerwiegenden Fehler gemacht, den du umgehend korrigieren musst“, schrie Mary-Lou den mittlerweile leicht genervten Devil mit einer krächzenden Stimme an, sodass Marco den Hörer zur Sicherheit etwas von seinem Ohr nehmen musste. „Von welchen Fehler sprechen wir hier?“, fragte der Phönix nun wesentlich ruhiger, als er sich eigentlich fühlte und massierte sich dabei mit dem Daumen und Zeigefinger die Stirn.

Es passierte immerhin nicht jeden Tag, dass irgendwelche Leute eine Telefonnummer herausfanden, die bisher selbst vor suchenden Regierungsmitgliedern verborgen blieb.
 

„Du hast Ace gestern Abend mit dir genommen und ihn dadurch in eine gefährliche Lage gebracht“, antwortete die ältere Dame plötzlich in einem sehr leisen und besorgten Stimmton, was sofort Marcos Aufmerksamkeit erregte. Selbst sein innerer Phönix wurde überaus hellhörig und drängte seinen Besitzer zu weiteren Fragen „Wer sind sie und woher kennen sie Ace?“. Der drohende Unterton in seiner Stimme war absolut nicht gewollt, dennoch konnte Marco sich nicht dazu bringen es auch nur ansatzweise zu bereuen. Der Zustand von Ace ließ schon gestern eine gewisse Wut in ihm aufsteigen, da offensichtlich andere Menschen für das Leid des Feuerteufels verantwortlich waren und dies konnte er nicht akzeptieren.

„Das ist jetzt nicht wichtig! Du darfst Ace auf keine Fall zu nah-“ sagte die Stimme von Mary-Lou nervös, bevor plötzlich ein lautes Klirren zu hören war und die Verbindung innerhalb von wenigen Sekunden komplett unterbrochen wurde. Marco schaute daraufhin sofort auf den gesprungenen Display seines Telefons, welcher immer wieder die Zahl 135 anzeigte.

'Was zum Teufel war das?', dachte der blonde Mann misstrauisch, während sich ein seltsames Gefühl in ihm breit machte. Etwas ähnliches war dem Phönix noch nie passiert und hingegen seiner eher nüchternen Einstellung gegenüber Schicksal oder Aberglaube, hatte er plötzlich den Drang schnellstmöglich zu Ace in die Küche zurückzukehren. In seiner Hast bemerkte der Devil jedoch nicht, wie der Spiegel über dem Telefon plötzlich anfing zu beschlagen und weitere Zahlen auf der eisigen Oberfläche zur Schau gestellt wurden.
 

Ace saß währenddessen noch immer am Küchentisch, jedoch war sein Atem deutlich schwerer und aus einer kreuzförmigen Narbe floss nun dunkelrotes Blut. Die Kreatur war vor wenigen Sekunden mit einem wütenden Zischen verschwunden und als Marco mit schnellen Schritten die Küche betrat, erkannte der Feuerteufel auch den Grund dafür.

„Was ist passiert?“, fragte der Phönix sofort nach, als er Aces Zustand bemerkte und der Schwarzhaarige für einen kurzen Moment die Augen schloss. Der jüngere Devil fühlte momentan nur eine eisige Kälte, jedoch schien Marco zumindest die Wunde an seiner Hand nicht sehen zu können. „Du wolltest wissen, was in Lougetown passiert ist...richtig?“, entgegnete Ace anstatt die Frage zu beantworten, womit der Phönix offensichtlich nicht zufrieden war. „Ich will wissen, was mit dir los ist“, erwiderte der Ältere von beiden, während er sich neben Ace auf einen Stuhl setzte.

Dem Feuerteufel war dies sichtlich unangenehm, da er den besorgten Blick des Phönixes sofort auswich und den Kopf leicht senkte „Das hängt alles miteinander zusammen und ich möchte, dass du mir bis zum Ende zuhörst“. Marcos innere Bestie sträubte sich regelrecht bei dieser Aussage, jedoch ignorierte Marco diesen Protest und lehnte sich schweigend zurück, um Ace den scheinbar benötigten Freiraum zu gewähren. Der Feuerteufel beobachtete dies aus dem Augenwinkel und überdeckte anschließend mit seiner linken Hand das blutige Kreuz „Das ganze hat vor etwa drei Wochen angefangen...“

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„Wenn es nach mir ginge, würde ich jeden einzelnen dieser Vollidioten persönlich rausschmeißen“, murmelte Thatch vor sich hin, als er mit mehr Kraft als notwendig mit einem Putzlappen über die Theke wischte und dabei ihre neusten Kunden unauffällig beobachtete. Es war schon mehreren Devils ihrer Organisation aufgefallen, dass in Lougetown die Sicherheitsmaßnahmen der Regierung deutlich gestiegen ist, sodass nun fast an jeder Straßenecke mindestens zwei bewaffnete Polizisten patrouillierten. Whitebeard und seine sich noch in der Stadt befindenden Kommandanten sind dem natürlich äußerst misstrauisch entgegen getreten, jedoch gab es bisher keinen einzigen gemeldeten Übergriff von Polizeibeamten gegenüber Devils. Es erschien fast schon so, als ob die besagten Beamten nur beobachten sollten und damit für ziemliche Unruhe sorgten.

„Oyaji hat gesagt, dass wir uns fürs erste ruhig verhalten sollen...also versuch nicht jeden neuen Kunden mit deinem Blick abzustechen“, erinnerte Ace seinen älteren Freund in einem gelangweilten Stimmton, während er ebenfalls an der Theke saß und ein kleines Glas zwischen seinen Händen hin und her rutschen ließ. Der Feuerteufel hatte heute seinen freien Tag, aber da Ruffy nach dem Frühstück mit seinen Freunden verschwunden war und Ace unnötige Gedankengänge bezüglich eines gewissen Mannes entkommen wollte, landete er schließlich wieder in genau dieser Bar.

„Du solltest aufhören zu trinken, bevor dein Feuer wieder auf die grandiose Idee kommt den Alkohol in deinem Körper einfach zu verbrennen“, erwiderte Thatch daraufhin nur und nahm dem Feuerteufel sein Glas weg. Ace beobachtete dies bloß mit mildem Interesse, bevor ein lauter Knall plötzlich die eher trostlose Atmosphäre regelrecht auseinander riss. Ein junger Mann mit schwarzen Haaren hatte die Tür mit so viel Schwung aufgerissen, dass sie lautstark gegen die anliegende Wand geknallt war und somit die Aufmerksamkeit sämtlicher Kunden erregte.

Ruffy schien dies jedoch völlig gleich zu sein, da er nur mit schnellen Schritten auf Ace zu kam und sich neben ihn auf einen Barhocker setzte.
 

„Hey Thatch, lange nicht gesehen!“, begrüßte der Schwarzhaarige auch sogleich den genervten Barkeeper, nur um von seinem Bruder einen Schlag auf den Hinterkopf zu bekommen. „Warum schreist du hier so rum?“, fragte der Feuerteufel anschließend gereizt, während Vista nur schweigend die ausgehängte Tür wieder richtig einsetzte.

„Mir war langweilig!“, verteidigte Ruffy seinen Auftritt und rieb sich dabei leicht schmollend die schmerzende Stelle an seinem Hinterkopf „Außerdem wollte Nami sich hier mit mir treffen“.

Bei diesem Satz wurde Thatch überaus hellhörig und auch Ace hob leicht eine Augenbraue an. „Nami? Ist das nicht die Kleine mit den orangen Haaren?“, fragte der Mann mit der ungewöhnlichen Haartolle neugierig nach, als sich auch Vista wieder zur Gruppe gesellte. Ruffy nickte daraufhin nur und schaute sich währenddessen nach etwas essbaren um, was Thatch allem Anschein nach ein Grund zum schmunzeln gab. „Du willst ihr heute also ein wenig näher kommen, hm?“, mischte sich jetzt auch Vista mit einem kleinen Grinsen ein, woraufhin Ace ihn einen emotionslosen Blick zuwarf „Das ist doch nicht dein Ernst, oder?“.

„Ach komm schon, Ace! Nur weil du nicht zum Zug kommst, muss er nicht auch noch leiden“, warf Thatch seine Meinung ein und war über diese ganze Tatsache sichtlich amüsiert. Der besagte Feuerteufel dagegen fand dies nicht ganz so berauschend, doch bevor er noch irgendetwas sagen konnte, ging erneut die Eingangstür auf und Nami trat ein. Die junge Frau hatte wie immer ein recht stolzes und selbstbewusstes Auftreten, was Ruffy jedoch nicht ganz zu gefallen schien.

So sprang der Schwarzhaarige plötzlich mit einem ernsten Gesichtsausdruck von seinem Barhocker auf und lief seiner langjährigen Freundin entgegen. Diese war darüber sichtlich erleichtert, sodass Ace nun mit gemischten Gefühlen beobachtete, wie sein Bruder behutsam eine Hand auf die Schulter von Nami legte und die beiden sich leise unterhielten.

„Was meinst du, was da los ist?“, fragte Thatch nach einigen ruhigen Minuten, in denen Ruffy immer wütender zu werden schien und Ace sich gedanklich intensiv mit der Frage beschäftigte, ob er einfach sitzen bleiben oder sich in das Gespräch seines Bruders einmischen sollte. Immerhin ging es hier um seine Familie, die allem Anschein nach gerade einen großen Fehler machte.
 

„Ruffy, wo willst du hin?“ , rief Nami entsetzt, als der besagte Devil sie plötzlich zur Seite schob und aus der Tür stürmte. Ace sprang daraufhin sofort auf um seinem Bruder zu folgen, was Thatch ebenfalls dazu alarmierte die Bar trotz Verpflichtungen zu verlassen.

„Was ist passiert?“, fragte der besagte Kommandant, als er Nami eingeholt hatte und beide nun versuchten Ace und Ruffy nicht aus den Augen zu verlieren. „Robin war seit gestern Nachmittag absolut nicht mehr zu erreichen und ich habe gerade eben von Tashigi erfahren, dass sie von einer speziellen Einheit der Regierung gefangen genommen wurde“, antwortete die Frau mit den orangen Haaren sichtlich besorgt, woraufhin Thatchs Gesichtszüge augenblicklich einen ernsten Ausdruck annahmen. Etwas schlimmeres hätte kaum passieren können, da beide ganz genau wussten, dass Ruffy sich jetzt nicht mehr aufhalten lassen würde...selbst von Ace nicht.

„Wo willst du hin, verdammt?“, zischte der besagte Feuerteufel auch schon, als er es schaffte seinen Bruder am Arm zu packen und ihn in die nächste Seitenstraße zerrte. „Sie haben Robin und wir müssen ihr sofort helfen!“, antwortete Ruffy in einem entschlossenen Stimmton, während er sich mit einem kleinen Ruck von Aces Griff befreite. Der ältere Devil war über diese Handlung etwas überrascht, jedoch holten ihn die gerade mitgeteilten Informationen schnell in die Realität zurück. „Bist du dir da sicher?“, forschte Ace noch einmal nach, da dies der erste offizielle Schritt der Regierung wäre und das Ziel dieser Aktion eindeutig nicht nur die Gefangennahme von Robin war.

„Die Informationen kamen indirekt von Smoker“, sagte Ruffy daraufhin nur und beobachtete, wie die dunklen Augen seines Bruders plötzlich einen ihm allzu bekannten Ausdruck annahmen. Er hatte ihn gesehen, als Ace sich damals seinen Peinigern stellte...aber auch dann, als Sabos letzter Atemzug seinem Körper entwich. Es war eine gefährliche Mischung aus brennender Wut und offenen Wunden, die wohl niemals komplett verheilen würden. „Nimm Nami und geh wieder nach Hause, Ruffy. Ich werde mit Oyaji reden und Robin so schnell wie möglich aus diesem Drecksloch holen, aber bis dahin darfst du dich diesem Gebäude auf keinen Fall nähern, hast du verstanden?“, forderte Ace seinen kleinen Bruder auf, während nun auch Nami und Thatch am Ort des Geschehens eintrafen. Ruffy starrte den Feuerteufel daraufhin für einen kurzen Moment nur ungläubig an, bevor er leicht den Kopf schüttelte „So lange können wir nicht warten, Ace. Du weißt ganz genau, was sie dort mit Devils machen!“.

„Ja das weiß ich und genau aus diesem Grund hältst du dich von diesem gottverdammten Ort fern“, erwiderte der Feuerteufel mit dem selben gereizten Ton, der auch zuvor in Ruffys Stimme deutlich zu hören war, bevor er sich von seinem Bruder abwand. Nami und Thatch beobachteten diese Auseinandersetzung derweil mit gemischten Gefühlen, doch Ruffys nächster Satz ließ auch sie regelrecht erstarren „Du warst immer wie ein Bruder für mich, Ace...aber du kannst nicht von mir verlangen, Robin auch nur einen Tag länger leiden zu lassen“.

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Ace stoppte nach diesem Satz mit einem zittrigen Atemzug und auch Marco hatte diese Information leicht aus der Bahn geworfen. Noch nie hatte einer der beiden Brüder auch nur ansatzweise angedeutet, dass sie nicht zur selben Familie gehörten, selbst wenn die meisten ihrer engen Freunde von der fehlenden Blutsverwandschaft wussten. Es war genau wie ihre Väter ein wohlbehütetes Geheimnis, welches schnell mal durch das enge Verhältnis der Brüder in Vergessenheit geriet.

„Na ja...schätze du kannst dir vorstellen, wie Ruffy danach“, fing Ace schließlich wieder mit einer wesentlich kraftloseren Stimme an, was Marco jedoch sofort mit einem sanften Griff an der Schulter des Feuerteufel unterband. „Du weißt, dass dein Bruder es nicht so gemeint hat“, sagte der Phönix anschließend und sah mitleidig zu, wie Ace nur schweigend den Blick senkte. Es war ziemlich offensichtlich, wie sehr dies den Schwarzhaarigen mitgenommen hatte und jenes Problem selbst nach Robins Befreiung nicht angesprochen wurde.

„Du weißt nicht, was damals passiert ist“, flüsterte Ace plötzlich, während sein Blick träge auf seiner rechten Hand ruhte. Das Kreuz war mit Marcos Berührung verschwunden und auch sein Feuer vertrieb nun effektiv die Kälte im seinem Körper. Marco hatte zwischenzeitlich seinen Stuhl etwas näher zu Ace gezogen, sodass er nun direkt neben dem Feuerteufel saß. Dieser hob leicht geschockt den Blick, als der Phönix anschließend seinen Zeigefinger unter Aces Kinn platzierte und den jüngeren Mann genau wie damals dazu zwang, ihm in die Augen zu sehen.

„Du hast dich bisher auch immer geweigert zu erzählen, was mit dir und Ruffy passiert ist“, antwortete Marco behutsam auf den vorherigen Satz des Feuerteufels, woraufhin Ace nach der Hand griff, die sich gerade von seinem Kinn entfernte und diese wieder etwas näher an sich zog.

„Ich hatte meine Gründe“, erklärte Ace leise und beobachtete vorsichtig, wie Marco sich nun leicht nach vorne lehnte. Es war keine Geste für irgendwelche Annäherungen, sondern jeglich ein Zeichen für Verständnis.

So wusste der Phönix, dass Ace es vorzog einen gewissen Freiraum zu haben und dennoch passierte es in der Vergangenheit immer wieder, dass der jüngere Devil unbewusst bei ihm Nähe oder auch Schutz suchte. Es waren kleinere Zeichen, wie das Kinn auf seiner Schulter sobald er die Zeitung las und Ace mitlesen wollte oder die Tatsache, dass der Feuerteufel sich immer in seine Nähe begab, bevor seine Narkolepsie gnadenlos zuschlug.
 

Whitebeard hatte es damals eine besondere Freundschaft genannt, jedoch wussten sowohl Marco als auch Ace, dass dies seit diesem bestimmten Abend nicht mehr zutraf. Eine einzige Nacht, in der Ace wie gewöhnlich in seiner Wohnung unterkam und Marco der Versuchung nicht länger standhalten konnte. So erinnerte der Phönix sich ganz genau, wie der jüngere Devil seine Hand wie flüssiges Feuer über seinen Oberkörper gleiten ließ, während er den Hals dieses sündhaften Körpers mit seinen Lippen markierte.

Wäre Thatch seiner Gabe für schlechtes Timing nicht treu geblieben, hätte diese Begegnung fatale Folgen gehabt...oder auch Ace vor seinem jetzigen Schicksal bewahrt.

„Versprich mir, dass du auf Ruffy aufpassen wirst“, flüsterte Ace plötzlich und ein trauriges Lächeln schlich sich auf seinen Lippen, als Marco ihn daraufhin nur leicht irritiert ansah „Nur für den Fall, falls ich mal wieder etwas unüberlegtes tue“.

...die vierte war unter dem Namen Mary-Lou bekannt...

„Solltest du nicht zur Tür gehen?“, ein einfacher Satz gesprochen in einem nervösen Stimmton und doch weigerte sich Marcos Verstand besagten Worten eine sinnvolle Bedeutung zu geben. Noch vor einem kurzen Moment hatte Ace ihm ruhig zugehört, doch als der Phönix seine Hand unbewusst über das linke Schulterblatt des Feuerteufels gleiten ließ, sprang der jüngere Devil plötzlich auf und warf ihm prompt besagten Satz an den Kopf.

Ace schien im ersten Moment aus irgendeinen Grund nervös zu sein, was aber innerhalb von Sekunden von einem ganz anderen Gefühl überdeckt wurde – Wut. In den Augen des Devils brannte ein Feuer, welches normalerweise nur Feinde zu Gesicht bekamen und Marco wusste nicht so recht, wie er darauf reagieren sollte. Der menschliche Teil des Phönixes versuchte herauszufinden, ob diese Wut ihm oder gar Ace selbst galt, während die animalische Seite auf die stumme Herausforderung seines Gegenstücks entsprechend reagieren wollte.

Es war genau dieser Drang, der Marco immer wieder dazu brachte Ace entgegenzutreten und zurechtzuweisen, selbst wenn es im Grunde überhaupt nicht notwendig war. Ein uralter Instinkt, welcher Marco im Laufe der Zeit zu fürchten begann...und für Ace in naher Zukunft den letzten Gegner darstellen wird.
 

„Warum sollte ich das tun?“, gab der ältere Devil schließlich in einem ruhigen Stimmton zurück und blieb dabei fürs erste auf seinem Stuhl sitzen. Der Phönix hatte lediglich den besagten Gegenstand in eine besser Position gerückt um Ace besser sehen zu können, was jedoch nichts zur Minderung der autoritären Aura beitrug, die Marco durchgehend zu verfolgen schien. Man konnte es als Ruhe vor dem Sturm bezeichnen, die Ace nur zu gut kannte und doch nicht als direkte Bedrohung sah. Der Feuerteufel wusste, dass Marco ihn weder einschüchtern noch in eine passive Rolle drängen wollte, dennoch war der Phönix am Ende seines Geduldsfadens angekommen. Eine Seltenheit, die durch das seltsame Verhalten des Feuerteufels entstanden war und demnach Ace zum Zug zwang.

„Weil jemand geklopft hat“, gab der jüngere Devil als Antwort zurück und klang für einen kurzen Moment selbst leicht irritiert. Es war jetzt schon das zweite Mal, dass Marco etwas so offensichtliches in seiner Umgebung nicht wahrnahm und dies erschien Ace nun doch schon etwas seltsam.

Marcos Gesichtszüge ließen derweil nur ein Hauch von Verwirrung zu, da der Phönix sich diesmal ziemlich sicher war, dass er absolut kein Geräusch überhört hatte. „Es hat niemand-“, fing der Phönix an, als plötzlich jemand lautstark an der Tür klopfte. Diese Aktion wurde nur noch von der penetranten Stimme der von Marco mehr als begeisterten Nachbarin übertönt, welche schon damals ein Auge auf den Phönix geworfen hatte.

Doch während Ace über dieses Schauspiel nur leicht die Augenbrauen zusammenziehen konnte, löste es in Marco eine Reihe von Gefühlen aus. Es war eine Mischung aus Entsetzen, Unwohlsein und großer Verwirrung. Beim ersten Mal verschwendete der Devil keinen zweiten Gedanken an einer scheinbar völlig unmöglichen Feststellung, aber jetzt hatte er es zum zweiten Mal ohne jeden Zweifel gesehen.
 

'Er hat es erwähnt...bevor es überhaupt passiert ist', sprach sein innerer Phönix den noch immer absurden Gedanken aus, was Marco jedoch sofort mit einem harschen Unterton unterband 'Red kein Unsinn, wir müssen es einfach überhört haben'. Der ältere Devil stand anschließend von seinem Stuhl auf, während die uralte Bestie ihren Zorn über diese Antwort deutlich durch ein wütendes Zischen zum Ausdruck brachte.

„Geh ins Wohnzimmer, ich kümmer mich darum“, ordnete Marco an, als er an Ace vorbei lief und bekam dafür genau die Reaktion, die man grundsätzlich von dem Feuerteufel erwarten konnte. Ace machte sich nicht einmal die Mühe diesen Befehl in betracht zu ziehen, sondern erwiderte nur mit kühler Entschlossenheit Marcos auffordernden Blick. „Es war schon schwierig genug zu erklären, warum ich jetzt hier wohne und nicht Whitey“, fügte der Phönix nun hinzu, worauf Ace kurz zur Tür schaute und dann genervt seufzte. Der Widerstand in seinen dunkelgrauen Augen erlosch wie eine brennende Kerze unter einem Glas, was zumindest auf einen vorläufigen Waffenstillstand hinwies.

„Wenn ich dir so viele Probleme bereite, hättest du mich nicht hierher bringen sollen“, entgegnete der Feuerteufel schließlich als er die Küche verließ und ins Wohnzimmer ging, während Marco ihn dabei nur schweigend beobachtete. In diesem Moment gab es zwar viele Dinge, die der Phönix wesentlich lieber tun würde, jedoch war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt um weitere Diskussionen zu provozieren. Viel Vernünftiger was es nun, die kreischende Nachbarin an der Tür zu beruhigen oder auch die weiße Feder zu betrachten, die Marco soeben auf dem Küchenboden entdeckt hatte.

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Ace machte unterdessen seine ganz eigenen Erfahrungen, denn nachdem der Feuerteufel die Tür zum Wohnzimmer geschlossen hatte, war ihm der beschlagene Spiegel mit den Zahlen regelrecht entgegen gesprungen. Die bittere Kälte, die er auch schon in der Küche gespürt hatte kehrte bei dem Anblick der eisigen Spiegeloberfläche schlagartig zurück, doch dieses Mal beruhigte sich der Devil schnell mit einem tiefen Atemzug und konzentrierte sich dabei auf sein inneres Feuer.

Die Flammen reagierten auf diesen stummen Hilferuf und verteidigten ihren Wirt sofort, damit Ace nicht erneut von dem plötzlichen Temperatursturz völlig übermannt wurde.

Dies funktionierte auch besser als zuvor, sodass der Feuerteufel nun seine Aufmerksamkeit wieder auf den Spiegel richten konnte.
 

Der runde Gegenstand schien vollkommen unter einer dünnen Eisschicht gefangen zu sein und von dem silbernen Rahmen aus flossen kleine Wassertropfen die weiße Wand hinunter. Das alles machte sowohl einen mysteriösen, als auch gefährlichen Eindruck, da die leicht verschwommenen Zahlen auf der glatten Oberfläche den eigentlich schönen Anblick durch ihre hässliche Gestalt verunstalteten und zudem auch ein tödliches Geheimnis bargen.

So wanderte Aces Blick nur sehr langsam über jede einzelne Ziffer, bis seine dunklen Augen schließlich auf dem gesprungenen Display des Telefons hängen blieben. Die angezeigte Zahl hätte für jeden anderen keine Bedeutung gehabt und doch stockte Ace bei ihrem Anblick der Atem. Sie war das Zeichen einer Vergangenheit, die der Feuerteufel schon vor langer Zeit hinter sich gelassen hatte. Eine Bezeichnung für Wesen, die es nach der Regierung nicht verdient hatten einen gewöhnlichen Namen zu tragen und so wurde damals aus Ace – Projekt 135.

Doch mit dieser Erkenntnis kam nicht nur eine verhasste Angst zu Vorschein, sonder auch eine unendliche Wut, die den Feuerteufel dazu brachten die Schubladen der grauen Kommode mit mehr Kraft als nötig aufzureisen und rücksichtslos nach einem Stift und einem Zettel zu suchen. Die besagten Dinge ließen sich auch relativ leicht finden, sodass Ace nun erneut die Zahlen auf dem vereisten Spiegel überfliegen konnte und deren Bedeutungen sofort auf einem weißen Papier niedergeschrieben wurden.
 

Gefallener Engel ohne Flügel, gebunden an dem Schwur der ewigen Sünde. Begonnen hat es mit einer hoffnungslosen Liebe „...beendet wurde es durch deine eigene Hand“, flüsterte Ace den letzten Satz der verschlüsselten Botschaft, nachdem er seinen Zorn wieder unter Kontrolle bringen konnte und den leicht angekohlten Stift aus der Hand legte. Ein kaltes und betäubendes Gefühl machte sich in den jüngeren Devil breit, als ihm klar wurde, dass dies nichts mit der Regierung zu tun hatte, sondern nur den Standpunkt einer gewissen Kreatur festigen sollte.

Das Wesen spielte mit verborgenen Ängsten und Geheimnissen, was Ace nach einer ruhigen Minute aber nur kühl belächeln konnte. „Du gehst also nach ihren Methoden vor, hm?“, fragte der Devil in einem gefährlich ruhigen Stimmton, worauf die Wassertropfen auf der Kommode plötzlich eine zehn und etwas weiter entfernt eine eins bildeten. Die dunkelgrauen Augen des Feuerteufels beobachteten dies nur mit mäßigen Interesse, bevor sich ein kleines Lächeln ungewollt auf seine Lippen schlich.

Das System der Regierung war ihm nur zu gut bekannt und jede einzelne Stufe hatte sich regelrecht in sein Gedächtnis gebrannt....„Als erstes werden sie deinem Körper bleibende Schäden zufügen...im Namen der allgemeinen Bevölkerung. Anschließend reißen sie dein Herz in kleine Stücke, vollkommen egal was sie dafür tun müssen. Das ist auch so ziemlich der Anfang vom Ende, denn nach und nach zerstört es deine Seele...und was bleibt dann bitte noch übrig?“.

„Absolut gar nichts“, antwortete Ace auf Sabos damals gestellte Frage, bevor ihn ein dumpfer Schlag ruckartig aus den Gedanken riss. Das eigentlich geschlossene Fenster der gegenüberliegenden Wand hatte sich scheinbar durch einen starken Windstoß geöffnet und die eisige Kälte im Raum verflüchtigte sich plötzlich in sekundenschnelle.

Ersetzt wurde sie von einem seltsam warmen Gefühl, welches sich wie ein heilendes Tuch über Aces aufgewühltem Gemüt legte. Es zwang den Feuerteufel regelrecht zur Ruhe, während leiser Wind die Gardinen sanft zu Seite schob und das graue Fensterbrett offenbarte. Diesem näherte Ace sich vorsichtig, als er auf der glatten Oberfläche eine ihm nur allzu bekannte Blüte fand – einen roten Hibiskus. Diese Pflanze hatte schon immer eine besondere Bedeutung für den Feuerteufel, selbst wenn er nie wirklich den Grund dafür kannte.
 

„Willst du die Wahrheit wissen?“, sagte plötzlich eine weibliche Stimme, die Ace sofort in Alarmbereitschaft versetzte und dunkelgraue Augen reflexartig einmal übers komplette Zimmer streiften. Es dauerte jedoch nur wenige Sekunden, in den der Feuerteufel bemerkte, dass die vermeintliche Gefahr sich nicht im selben Raum befand, sodass sein geschulter Blick nun die Menge außerhalb der Wohnung fixierte.

Dort fiel dem Devil im ersten Moment nichts ungewöhnliches auf, doch als Ace dann einen roten Hibiskus in den Händen einer jungen Frau sah, schien die Zeit kurz still zu stehen. Ein blasses Gesicht, umrahmt von langen, blonden Haaren hatte sich in seine Richtung gewandt, während hellbraune Augen sich geradezu in die Seele des Feuerteufels bohrten. Die junge Dame trug nur ein einfaches, weißes Kleid und ihre Wangen waren von feinen Sommersprossen untermalt.
 

„Was zum...?“, murmelte der Devil wie gelähmt, als die Frau ihm sanft zulächelte und dann im nächsten Moment verschwand. Dies schien in Ace eine Art Reflex auszulösen, denn ungeachtet den möglichen Folgen sprang der Feuerteufel einfach aus dem großen Fenster und verursachte bei seiner gekonnten Landung für einige Schockmomente bei den daneben stehenden Personen. Eine ältere Frau trat sofort an Ace heran und fragte besorgt ob alles in Ordnung sei, was der Devil jedoch nur am Rand seines Verstandes mitbekam.

„Mir...mir geht es gut, machen Sie sich keine Sorgen. Es tut mir wirklich leid, wenn ich Sie erschreckt habe“, antwortete der Feuerteufel schließlich höfflich und warf ein charmantes Lächeln hinterher, bevor er sich geschickt einen Weg durch ein paar Schaulustige bahnte. Die Frau mit den blonden Haaren stand nämlich nun an einer Seitenstraße und wie als ob Ruffy in Gefahr wäre, musste der junge Devil einfach zu ihr. Als wäre sie ein lang vermisstes Familienmitglied, was so gesehen überhaut nicht möglich war. Der Feuerteufel hatte die Dame mit ziemlicher Sicherheit noch nie gesehen und doch war er im nächsten Moment ungewöhnlich frustriert, da sie erneut verschwunden zu sein schien.

'Als ob ich nicht schon genug Probleme hätte', dachte Ace angespannt, als er sich nun völligst auf sein inneres Feuer verließ. Dieses führte ihn von einer Straße zur anderen, während seine dunkelgrauen Augen ab und an Mal blondes Haar in entlegenen Ecken erhaschen konnten.
 

Der Drang die junge Frau zu finden wurde ein paar Minuten später jedoch von einem ganz anderen Gefühl überdeckt, als der Feuerteufel plötzlich vor einem alten Friedhof stand. Er wirkte fast wie das perfekte Gegenstück der verlassenen Kirche, da hier ebenfalls nur eine graue und leere Atmosphäre herrschte. Die leicht brüchige Steinmauer, die den Friedhof umgab war nur noch ein Schatten ihres damaligen, soliden Selbst und die Grabsteine in ihren verschiedensten Formen sahen auch nicht gerade besser aus.

Es war ein trauriges Bild, welches Ace mit jeden Schritt ein trübes und kaltes Gefühl durchs Gewissen jagte. 'Wie kann man die letzten Rückstände seiner Familie nur so verkommen lassen', dachte der Feuerteufel mit einer Mischung aus Mitleid und Wut, als er nach und nach die verwahrlosten Gräber zu Gesicht bekam. Eines von ihnen ließ Ace jedoch schlagartig stehen bleiben, als er sich nun im Schatten einer riesigen Statur befand. Sie stand ungewöhnlich weit weg von den anderen Grabsteinen und war seltsamerweise von einem Zaun aus mehreren, verrosteten Gitterstäben umgeben. Der mittelgroße Altar aus weißem Stein war im Gegensatz zum Rest des Friedhofs in einem überaus guten Zustand und diente einem großen Engel mit ausgebreiteten Flügeln als Ort der Trauer. Die Augen des steinernen Engels waren nämlich betrübt auf einen namenlosen, schwarzen Grabstein gerichtet, der jeglich nur mit vielen, roten Hibiskusblüten beschmückt war.
 

„Wunderschön, nicht wahr?“, krächzte plötzlich eine weibliche Stimme, die Ace sofort aus seinen Gedanken riss. Neben den Feuerteufel stand nun eine alte Frau mit langen, grauen Haaren und glasig, blauen Augen. Ihr Gesicht war von mehreren Falten geprägt, dennoch grinste sie dem Devil mit perfekt, weißen Zähnen entgegen. „Du scheinst verwirrt zu sein, mein Junge“, fuhr die alte Frau nun fort, während Ace nach unten schauen musste, um der besagten Person in die Augen sehen zu können. Die zierliche Dame ging dem Devil mit ihrer leicht gebückten Haltung nämlich gerade mal bis zum Ellbogen, obwohl ihr brauner Gehstock fast doppelt so lang war.

„Nein, ich...wollte nur jemanden besuchen“, antwortete Ace schließlich, nachdem die alte Frau ihm mit ihrem Gehstock leicht gegen die Schulter stupste und ihren Blick einmal auf und ab wandern ließ. „Natürlich wolltest du das“, murmelte die gebrechliche Form mit einem sarkastischen Unterton, bevor sie ihren Korb voller Äpfel genau vor Ace stellte und ein paar Schritte nach vorne ging. „Du solltest eine alte Dame nicht belügen, Ace. Außerdem wird mir der Korb mit Sicherheit nicht hinterher laufen“, gab die alte Frau nun von sich, während sie gemütlich ihren Weg ging und den Feuerteufel verdutzt hinter sich ließ.

'Was?', dachte Ace irritiert, bevor er schnell den Korb aufhob und seinem Gegenüber folgte. „Woher kennen Sie meinen Namen?“, fragte der Feuerteufel leicht misstrauisch, als er die Dame erreichte und sie unbeirrt weiter lief. „Ich bin nicht dein Feind, mein Junge...außerdem heiße ich Mary-Lou. Was deine Frage angeht, so weiß ich vieles über dich. Unter anderem auch, warum du gerade diesen Grabstein aufgesucht hast“, antwortete Mary gelassen und hob eine zarte Hand, als Ace erneut zur einer Frage ansetzen wollte.

„Mach dir keine Mühe eine Frage zu stellen, wenn ich dir die Antwort nicht geben darf“, fügte sie eindringlich hinzu, worauf die Mimik des Devils ein Hauch von Irritation zuließ. „Aber-“, „Ich sagte nein“, zischte die alte Frau und hustete anschließend kräftig, weshalb der Feuerteufel sich fürs erste geschlagen gab. So trug er nur schweigend Mary-Lou ihren Korb hinterher und versuchte die ganze Situation zumindest etwas zu verstehen, bis beide schlussendlich an einem kleinen, alten Haus wenige Meter außerhalb des Friedhofs ankamen.
 

„Du kannst dich nicht daran erinnern, was in der Nacht vor drei Wochen passiert ist, nicht wahr?“, fragte Mary plötzlich zögerlich, während Ace seine dunkelgrauen Augen über verstaubte Möbelstücke und seltsame Gemälde schweifen ließ. Die Räume innerhalb des Hauses waren recht klein und die weißen Wände waren von Bildern mit Engeln aller Art regelrecht überseht.

Es war etwas, was Ace sich definitiv genauer ansehen würde, wenn Mary-Lous Frage ihn vor wenigen Sekunden nicht so aus der Bahn geworfen hätte. „Ich weiß nicht wovon-“, die erste Reaktion des Feuerteufels war, die alte Frau einfach anzulügen, doch ein besorgter Blick von ihr schien aus irgendeinen Grund genug zu sein, um diesen alten Instinkt plötzlich ruhen zu lassen.

„Nein“, flüsterte der Devil schließlich, worauf Mary sich mit einem leisen Seufzen auf einen alten Sessel setzte. Irgendetwas schien die alte Frau ernsthaft zu beschäftigen, jedoch war sie damit auf keinen Fall alleine. Schon als Ace dieses Haus betreten hatte, machte sich eine altbekannte Unruhe in ihm breit und sein Feuer warnte ihn vor einer nicht ganz deutlichen Gefahr. „Das Schicksal kann manchmal sehr grausam sein“, sagte Mary-Lou plötzlich und deutete dabei auf den kleinen Holztisch vor ihr. Er war mit einer schwarzen Tischdecke bedeckt und in der Mitte lag eine einzige Karte, die einen Engel mit einer langen Posaune darstellte. 'Tarot-Karten', dachte Ace vorsichtig, als er sich dem Tisch näherte und die Karte genauer sehen konnte.
 

„Warum bist zu mir gekommen? Woher kennst du meinen Namen und wessen Grabstein war das vorhin?“, platzte es nun ungewollt aus dem Feuerteufel heraus, worauf Mary ihm nur mit einer kleinen Geste zu verstehen gab, dass er sich setzen soll. „Ich darf bei diesem Kampf keine Seite wählen, Ace. Aber scheinbar hat jemand anderes sich entschlossen dir zu helfen und das ist mehr, als die anderen vor dir auch nur zu hoffen wagten“, erklärte die alte Frau mit einem wütenden Unterton, bevor sie nach einem Stapel voller Karten griff. „Ich verstehe nicht“, versuchte Ace zu sagen, als Mary ihre Karten mischte und anschließend eine auf den Tisch knallte. „Der Herrscher...du kämpfst also um deine Unabhängigkeit“, murmelte die alte Frau abwesend und schien den Devil jetzt gänzlich zu ignorieren.

Der Feuerteufel betrachtete in Zwischenzeit nur vorsichtig die aufgedeckte Karte, die nun einen alten Mann auf einem Thron darstellte. Darauf legte Mary-Lou eine weitere Karte in waagrechter Position, die Ace nur zu gut aus seiner Vergangenheit kannte – der Tod. „Er steht für Einflüsse aus der Vergangenheit und ist ein wichtiger Punkt in deiner jetzigen Situation. Gewesenes akzeptieren und Neues beginnen...etwas was für dich sehr schwierig sein muss“, erklärte die zierliche Frau, während der Feuerteufel nur wie gelähmt auf diese eine Karte starren konnte. Mary-Lou beäugte dies mit leichter Sorge, bevor sie mit ihrem Werk fort fuhr „10 der Schwerter...in der Nacht vor drei Wochen geschah ein großes Ereignis. Du fühlst dich verraten, weißt aber nicht wieso“.
 

„Ich will nichts mehr hören“, flüsterte Ace plötzlich, was die alte Frau jedoch nicht in ihrem Vorhaben stoppte. „Du bist verwirrt, mein Junge. Dir stehen mehrere Möglichkeiten offen, aber deine verfluchte Unwissenheit lässt dich zweifeln“, krächzte Mary-Lou anschuldigend, was glühendes Feuer in den Augen des Devils regelrecht aufflammen ließ.

„Was ist vor drei Wochen passiert?“, zischte Ace schließlich, worauf eine weitere Karte ihren Platz auf dem Tisch fand – der Mond. „Verrat. Dir ist eine Verbindungen zwischen zwei Menschen entgangen, die in diesen einen Moment eigentlich offensichtlich hätte sein sollen“, antwortete Mary-Lou nun ebenfalls gereizt und atmete daraufhin einmal tief durch. Ace dagegen konnte nur mit Mühe und Not die Flammen unterdrücken, die auf sein aufgewühltes Gemüt entsprechend reagieren wollten.

Der Devil konnte sich fast überhaupt nicht an besagten Abend erinnern, dennoch war er mit ziemlicher Sicherheit nur mit vertrauten Personen unterwegs gewesen, sodass ein Verrat überhaupt nicht in Frage kam.

Demnach erschien dem Feuerteufel die jetzige Situation plötzlich nicht mehr ganz so hilfreich wie vorerst gedacht, was Mary-Lou aber nicht sonderlich zu stören schien. „Hör zu...ich weiß, dass dir im Moment alles zu viel sein muss. Aber es wäre besser, wenn du dich in nächster Zeit von gewissen Personen in deinem Umfeld fern hältst“, schlug die alte Dame vor, womit sie bei Ace an einem heiklen Thema angekommen wäre.

„Sprichst du von Marco?“, fragte der Devil auch sogleich in einem gefährlich ruhigen Stimmton, was Mary für einen kurzen Augenblick sichtlich zögern ließ. Danach legte die zierliche Frau die Karte in ihrer Hand jedoch schweigend auf den Tisch und hielt dabei ihren Blick gesenkt. „In jeder anderen Situation, würde ich dir und deinem Phönix nur alles Glück der Welt wünschen“, blauen Augen ruhten auf dem Bild zweier Menschen über denen ein Engel stand, bevor eine weitere Karte ihren Platz fand und Aces rechte Handfläche plötzlich erneut von einer kreuzförmigen Narbe überzogen wurde „Aber in diesem Fall wird er dir mehr Leid bringen, als du dir auch nur vorzustellen wagst“.

...die fünfte gehörte Jewelry Bonney...

„In jeder anderen Situation würde ich dir und deinem Phönix nur alles Glück der Welt wünschen...aber in diesem Fall wird er dir mehr Leid bringen, als du dir auch nur vorzustellen wagst“.
 

Ein sinnloser Satz neben hundert anderen, die Mary-Lou den Feuerteufel an den Kopf geworfen hatte, bevor sie ihn abrupt vor die Tür setzte und doch hatte er sich fest in Aces Gedächtnis gebrannt. Nachdem die alte Frau das Kreuz auf seiner Hand gesehen hatte, war sie regelrecht in Panik verfallen, sodass der Devil sich nach einem schnellem „Komm morgen wieder“ innerhalb von Sekunden außerhalb des Hauses wiederfand. Es war im Endeffekt also ein vergeudeter Nachmittag, in dem mehr Fragen zum Vorschein kamen, als sie beantwortet wurden.

'Sie hätte mir wenigstens etwas für die Wunde geben können', dachte Ace schlecht gelaunt, als er erneut über den Friedhof ging und die kreuzförmige Narbe munter weiter blutete. Das verfluchte Ding wollte einfach nicht verschwinden, sodass der blutrote Beweis des Lebens nun mit kleinen Tropfen den Weg des Devils markierte.

„Feuerfaust Ace spaziert am helllichten Tage durch Mary Joa. Na wenn das mal nicht die beste Idee des Jahrhunderts ist“, sagte eine weibliche Stimme spöttisch, bevor sich plötzlich ein Arm von hinten um Aces Schulter legte und eine kühle, metallische Klinge ihren Platz an seiner Kehle fand.
 

„Das Selbe könnte ich auch von dir sagen“, antwortete der Devil gelassen, worauf er sofort einen leicht brennenden Schmerz an seinem Hals spürte und die Person hinter ihm etwas näher kam. „Ich weiß nicht wen du hier versuchst zu verarschen, aber deine Imitation von Ace ist wirklich der größte Witz, den ich je gesehen habe“, zischte die Frau nun deutlich aggressiver als vorher, was Ace jedoch nur leicht zum Schmunzeln brachte „Imitation? Du enttäuschst mich, Bonney...gerade du solltest mich von anderen unterscheiden können“.

Nach diesem Satz herrschte für einen kurzen Moment Stille, doch dann glitt eine lange, rosafarbene Haarsträhne über Aces Schulter und sowohl ein blasses Gesicht, als auch misstrauische Augen erschienen in dem rechten Blickwinkel des Feuerteufels. Bonney ließ ihren kritischen Blick einmal auf und ab wandern, bevor er schließlich an dem Hals des Devils stehen blieb „Wenn du tatsächlich Ace bist, warum benutzt du dann nicht dein Feuer, um diese Wunde zu heilen? Die Klinge ist, wie du sicher schon bemerkt hast, nicht aus Seestein“.

Ace drehte seinen Kopf daraufhin leicht zu der Frau mit dem ungewöhnlich, violetten Augen und hob leicht eine Augenbraue an. „Dir ist schon klar, dass dein hübsches, kleines Messer keinen Griff hat? Es besteht komplett aus Metall, wenn ich also mein Feuer benutzen würde, verbrenne ich auch gleichzeitig deine Hand“, erklärte der Feuerteufel und konnte sich ein kleines, amüsiertes Grinsen nicht verkneifen, als er den perplexen Ausdruck in Bonneys Gesicht sah.
 

„Noch nicht ganz überzeugt, hm?“, fuhr Ace anschließend fort, als die Zweifel in den Augen seines 'Angreifers' noch immer präsent waren. Die Frau mit den rosafarbenen Haar festigte ihren Griff an der Klinge nach dieser Frage sofort, weshalb der Devil mit einem kleinen Seufzen wieder nach vorne schaute.

„Na gut...Wir haben zusammen mit Ruffy und Law jahrelang in dem alten Haus am Rande dieser verfluchten Stadt gelebt, ohne dabei gefangen zu werden oder wegen dir und meinen Bruder zu verhungern. Wenn dir langweilig war, hast du Law oder mich in ein Kleinkind verwandelt und bei dem Film Titanic fängst du an zu heulen, wie ein kleines Mädchen. Dein größtes Geheimnis ist aber...“, der Feuerteufel stoppte kurz bei seiner Aufzählung, um Bonney am Handgelenk zu packen und die überraschte Frau mit einem kleinen Ruck hinter sich hervorzuziehen „...der Muttermal in Form einer Träne auf deinem Hinterteil“.

Die Zeit schien daraufhin kurz still zu stehen, da Bonney für einige Sekunden den Feuerteufel nur sprachlos anstarrte und dieser sichtlich zufrieden mit sich selber diesen seltenen Moment innerlich feierte. „D-Du“, murmelte der weibliche Devil schließlich ungläubig, bevor Ace sich plötzlich eine schallende Ohrfeige einfing. „Woher weißt du von dem Muttermal?!“, fragte Bonney teils wütend, teils beschämt, wovon Ace sich seine gute Laune aber nicht zerstören ließ. „Du hast es mir erzählt, als du betrunken warst“, antwortete der Feuerteufel amüsiert, woraufhin sein Gegenüber leicht mit den Zähnen knirschte, den Devil dann aber fest umarmte. „Du bist ein Idiot und ich hasse dich, weißt du das?“, zischte Bonney anschließend, während Ace nur mit einem wissenden Lächeln die Umarmung mit einem Arm erwiderte.
 

„Da vorne ist sie!“, schrie auf einmal eine männliche Stimme und zerstörte damit schlagartig die Wiedersehensfreude der beiden anwesenden Devils. Ace ließ seine dunkelgrauen Augen sofort in die Richtung der anstürmenden Polizeibeamten wandern, als auch Bonney sich einen Schritt von ihm entfernte. „Ach ja...Wir sollten besser gehen, ich werde nämlich verfolgt“, verkündete die langhaarige Frau das Offensichtliche und packte den Feuerteufel dann am Arm, um ihn in die entgegengesetzte Richtung des noch immer vor sich hin brüllenden Suchtrupps zu zerren. Ace war über diesen Rückzug selbstverständlich nicht begeistert, jedoch wusste der Devil auch, dass ein Kampf in seiner Situation leider nicht zur Debatte stand.

„Was hast du angestellt?“, fragte der Feuerteufel schließlich, als Bonney ihn noch immer durch die lebhaften Straßen Mary Joas führte und dabei relativ wenig auf ihre Mitmenschen achtete. „Ich? Überhaupt nichts! Diese Idioten verfolgen mich schon seit meiner Ankunft in dieser gottverlassenen Stadt. Es war fast so, als ob sie gewusst hätten, dass ich hierher kommen würde“, antwortete Bonney gereizt und blieb dann abrupt stehen, als plötzlich eine ganze Reihe von Soldaten den beiden Devils den Weg versperrten.

An den Uniformen war sofort zu erkennen, dass es sich bei diesen Typen um ausgebildete Profis handelte und es dauerte auch nicht lange, bis weitere fünf Soldaten den Rückweg in der dünnen Gasse blockierten.
 

„Jewelry Bonney...ich schätze mal, so sieht man sich wieder“, sagte ein Mann mit kurzen, dunkelbraunen Haaren und grünen Augen in einem hämischen Stimmton, als die restlichen Soldaten ihre Waffen auf die beiden Devils richteten und Bonney wütend das Gesicht verzog. „Muss ziemlich frustrierend sein, auf einen so einfachen Trick reingefallen zu sein, oder?“, fuhr der Offizier ohne auf eine Antwort zu warten mit einem kleinen Grinsen fort und ging dabei ein paar Schritte nach vorne, bevor seine Augen schließlich zu Ace wanderten „Zudem scheinst du mir auch noch eine weitere, kleine Provision mitgebracht zu haben“.

Die Flammen des Feuerteufels loderten daraufhin geradezu empört auf, sodass sowohl Jewelry als auch die Soldaten eine plötzliche Hitzewelle spürten.

„Kleine Provision?“, meldete sich nun auch Ace zu Wort und ignorierte dabei komplett die geflüsterte Warnung von Bonney „Sie haben dich damals wohl nicht in der oberen Liga mitspielen lassen, denn sonst wüsstest du, dass du hier auf den absolut falschen Devil gestoßen bist“. Das darauffolgende Getuschel unter den Soldaten ließ den Offizier leicht zögern, doch dann fing er plötzlich lautstark an zu lachen.

„Du wagst es mir zu drohen?! Hier in Mary Joa?“, entgegnete der noch immer gackernde Mann, bevor er plötzlich eine silberne Handwaffe zog „Ihr Missgeburten wisst wohl nicht, wie unwichtig ihr seid! Ich könnte euch beiden gleich hier eine Kugel in den Kopf jagen und es würde absolut niemanden interessieren“.
 

Das klickende Geräusch, welches daraufhin folgte und somit die Entsicherung der Waffe bekannt gab, schallte anschließend in der engen Gasse wieder... und eine unbekannte Gestalt bäumte sich vor Ace auf. „Du bist eine einzig, große Enttäuschung. Ganz genau wie der Mann, den du Vater nennst“, knurrte eine dunkle Stimme, während sich ein unerträglicher Schmerz durch linken Arm des Devils zog. Der Feuerteufel kniete auf einem metallischen, kalten Boden, der nach außen hin immer dunkler wurde, ähnlich wie die schattenartigen Gestalten ohne Gesicht, die aus weiter Entfernung seinen Namen riefen.

„Er hat Recht, Ace. Du hast dich von Whitebeard an die Leine nehmen lassen, dabei hat die Regierung so viel mehr zu bieten“, stimmte eine weitere Stimme zu, die in dem Devil sofort eine seltsame Mischung aus Wut und Entsetzen auslöste. Die hochgewachsene Gestalt, die soeben gesprochen hatte, trat nun ebenfalls etwas näher, sodass eine im rötlichen Licht schimmernde Handwaffe deutlich zu sehen war.

„Es ist wirklich eine Verschwendung, dich jetzt einfach so zu töten. Aber keine Sorge...dein Bruder wird bei mir in guten Händen sein“, fuhr die Stimme nun mit einem fast schon hörbaren Grinsen fort, bevor ein lautes Klirren plötzlich die angespannte Stimmung unterbrach. Der Feuerteufel erkannte selbst in diesem verschwommenen Umfeld, wie die Form seines Bruders nun auf ihn zu rannte, dennoch konnte er nur wie fest gefroren zusehen, als die tödliche Handwaffe sofort ihr neues Ziel fand und sein Name ein letztes Mal in der Dunkelheit widerhallte.... „Ace!“.
 

Ein lauter Schuss war zu hören, als Bonney den Feuerteufel zur Seite schubste und eine weiße Kugel ihren linken Arm streifte. Es war deutlich hörbar, wie Menschen in der Nähe der Gasse daraufhin augenblicklich in Panik verfielen und den Feuerteufel somit endgültig in die Realität zurück holten... 'Was zur Hölle?'.

„Worauf wartet ihr? Erschießt sie endlich!“, befahl der Offizier nun ebenfalls lautstark, worauf sämtliche Soldaten ihre Waffen auf das besagte Ziel richteten und Ace geradezu reflexartig reagierte. Glühend, rote Flammen umringten die beiden Devils sofort, bevor sie in Richtung der Soldaten schossen und somit für eine riesen Aufruhe sorgten. Panische Stimmen waren nun auch unter den Beamten zu hören, als diese verzweifelt versuchten dem Feuer zu entkommen.

Selbst Bonney ging beunruhigt ein paar Schritte zurück, als die Flammen ihr etwas zu nah kamen, bevor sie überrascht bemerkte, dass der Feuerteufel nicht mehr neben ihr stand.

„D-Du dürftest überhaupt nicht hier sein!“, schallte es dann in der engen Gasse wieder, worauf Bonney ihren Blick zu den auf dem Boden sitzenden Offizier Nezumi schweifen ließ, der sich mit dem Rücken verängstigt gegen eine Wand drückte. Ace dagegen kam ihm nur schweigend näher, bevor er den aufgebrachten Mann am Kragen packte und ihn somit wieder auf Augenhöhe zog.

„Seit wann dürft ihr wertlosen Bastarde wahllos Devils umbringen?“, zischte der Feuerteufel anschließend, während Nezumi krampfhaft versuchte sich von seinem Gegner zu befreien „ Ich weiß nicht-“.

„Rede!“, unterbrach Ace den sich noch immer wehrenden Mann wütend, worauf dieser sichtlich zurückschreckte.

„Es gibt seit einigen Monaten eine Art schwarze Liste für besondere Devils, a-aber du und dein Bruder“, stotterte Nezumi vor sich hin, als der Griff des Feuerteufels sich plötzlich festigte und dunkelrote Flammen auf den Oberarmen des Devils aufloderten. „Was ist mir Ruffy?“, der Ton und die dunkelgrauen Augen von Ace versprachen qualvolle Schmerzen, weshalb der Offizier seine Gegenwehr nun endgültig aufgab. „Der Auftrag in Louge Town...er war erfolgreich“, erklärte Nezumi kleinlaut, womit er sich absolut keinen Gefallen getan hatte.
 

„Ace!“, rief Bonney entsetzt, als die Flammen auf den Oberarm des Feuerteufels nach unter wanderten, dann aber abrupt stoppten. Der weibliche Devil hatte sich zwischen Ace und dem Offizier gedrängt, um ihn anschließend einen Schritt zurück zu drängen.

„Es ist nicht wahr! Diese Ratte ist zu weit unten in der Kette, also haben sie ihm nicht die Wahrheit gesagt“, flüsterte Bonney mit einem eindringlichen Unterton, als Ace den extremen Druck, den er mit seinem linken Unterarm auf Nezumis Schlüsselbein ausübte lockerte und sein inneres Feuer sich etwas beruhigte. „Ruffy hat bei dem Angriff einiges abgekommen, aber es geht ihm gut“, fuhr die junge Frau anschließend fort und gewann somit Aces volle Aufmerksamkeit.

„Woher weißt du das?“, fragte der Feuerteufel schließlich, ließ dabei aber seinen Blick weiterhin auf dem nervösen Offizier ruhen. „Law ist bei ihm“, antwortete Bonney knapp und Nezumi stolperte fast nach vorne, als Ace ihn daraufhin schlagartig los ließ.

Die Flammen um den Devil herum zogen sich ebenfalls zurück, was den Soldaten natürlich nicht lange verborgen blieb. So ertönten bald erneut bestialische Befehle, während auch Nezumi sich an der Wand entlang schnell von den beiden Devils entfernte. „Wir sollten gehen, bevor noch mehr von diesen Vollidioten hier antanzen“, drängte Bonney leise, als Ace den Rückzug des Offiziers mit einem kühlen Blick verfolgte, dann aber leicht nickte.

Der weibliche Devil verlor daraufhin keine weitere Sekunde, sondern nutze die noch immer herrschende Unruhe unter den Soldaten aus, um mit dem Feuerteufel in den dunklen Gassen zu verschwinden.

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„Das war nicht nur dumm, sondern auch total unnötig!“, meckerte Bonney, als sie auf einer weißen Couch saß und vorsichtig ihre Umgebung in Augenschein nahm. Der weibliche Devil mochte es überhaupt nicht in einer fremden Wohnung zu sein, jedoch hatte Ace ihre Einwände bisher einfach weitestgehend ignoriert.

„Ich finde es übrigens auch sehr interessant, dass du die Tür zu einer Wohnung aufbrechen musstest, in der du angeblich wohnst“, fuhr die langhaarige Frau dann mit zunehmender Lautstärke fort, als der Feuerteufel ihr immer noch nicht antwortete und die blutende Wunde ihr schönes, weißes Top ruinierte.

„Ich musste die Tür aufbrechen, weil Marco nicht hier war“, erklärte Ace gereizt, als er schließlich mit einem feuchten Handtuch und Verbandszeug ins Wohnzimmer zurückkehrte. Der Devil konnte sich aus verschiedenen Gründen einfach nicht beruhigen, weshalb er sich nun einfach stillschweigend mit der Reinigung von Bonneys Wunde beschäftigte.

Diese verzog leicht das Gesicht, als das Desinfektionsmittel ihre Haut berührte und die Hitze von Aces Feuer noch immer deutlich zu spüren war „Aha....und wer ist dieser Marco, dass er dich hierher schleppt, obwohl in Louge Town die Hölle los ist?“. Ace zögerte bei dieser Frage etwas, bevor er das feuchte Handtuch mit einer schnellen Bewegung auf den Glastisch warf „Nur ein weiterer Devil unter Newgates Befehl“.

Bonney hob bei dieser kurzen Antwort leicht eine Augenbraue an, als der Feuerteufel daraufhin wieder schweigend mit seinem Tun fort fuhr. Ihr war die versteckte Aussage nicht entgangen, jedoch war sie noch lange nicht mit diesem Thema fertig. Hier stimmte so einiges nicht und Ace war ihr zumindest in einem bestimmten Punkt eine Erklärung schuldig.
 

„Na gut, wie du willst. Vergessen wir jetzt einfach mal Mister X und kommen auf dein Unwissen von Ruffys Zustand zurück“, verkündete Bonney mit einem vorwurfsvollen Unterton, was sich geradezu in Aces Herz bohrte. Jeder der den Feuerteufel kannte wusste, dass der Devil ohne seinen Bruder nicht richtig funktionierte und Ruffy ein wichtiger Teil ins Aces Leben war. Bonney hingegen war jedoch einer der wenigen, die auch den Grund für dieses Verhalten kannten, weshalb sie im nächsten Moment ihren Satz sofort bereute. Die Sorge um Ruffy hatte den weiblichen Devil für einen kurzen Augenblick eine bestimmte Tatsache vergessen lassen, was sich nun auch deutlich in den Augen des Feuerteufels wiederspiegelte „Ich..Ich meine-“.

„Was weißt du über den Vorfall in Louge Town?“, unterbrach Ace ihren kläglichen Versuch die Situation zu retten und kontrollierte dabei den nun angebrachten Verband um Bonneys Wunde. Die besagte Frau ließ ihren Blick daraufhin bewusst zum Fenster des Zimmers gleiten, um sich selbst innerlich zu verfluchen und jeglichen Blickkontakt fürs erste zu vermeiden.

„Nicht viel...als Law mich vor knapp einen Monat nach Mary Joa pfiff, wusste ich sofort, dass es um euch zwei gehen muss. Warum sonst sollte er auch mit mir Kontakt aufnehmen?“, fing der junge Devil an zu erzählen, als ihr Blick langsam einen leicht distanzierten Ausdruck annahm. „Als ich aber endlich hier ankam, war er schon längst auf den Weg nach Louge Town. Bepo hatte mir damals versichert, dass es nur ein kleines Problem gab und er selbst nicht viel von Laws Plan wüsste“, der bittere Unterton war für Ace kaum zu überhören, jedoch wusste der Feuerteufel genau, warum Bonney ihm auch dies erzählte.

„Sie wussten, was passieren würde“, murmelte der Devil leise, worauf sein Gegenüber nur leicht nickte. „Law hat mich erst letzte Woche mit einem kurzen Anruf in diesen ganzen Mist hier eingeweiht. Sie haben Robin bewusst benutzt, um euch beide dorthin zu locken und sie waren vorbereitet. Es gab auf beiden Seiten mehrere Verletzte, ein Angriff ist sogar tödlich ausgegangen! Law hat mir versichert, dass es Ruffy soweit gut geht, aber von dir hat er nichts erwähnt...“, beim den letzten Worten musste Bonney schwer schlucken und sie hielt ihren Blick auch weiterhin in Richtung Fenster, weshalb Ace sich entschied darauf nicht zu antworten und den weiblichen Devil einfach nur eine kurze Pause zu gewähren.

Bonney war immerhin eine starke Frau, was sie nach wenigen Sekunden auch wieder deutlich unter Beweise stellte „Das war kein Einzelfall, Ace. In den letzten zwei Monaten sind 15 Devils gezielt ermordet worden. Keine Gefangennahme, kein Gericht, keine Impel Down...es wurde direkt ein Todesurteil ausgesprochen und keiner weiß warum!“.
 

Der Zorn über diese Tatsache spiegelte sich intensiv in Bonneys Stimme wieder und auch Ace hatte diese Information leicht aus der Bahn geworfen. Die meisten Regierungsmitglieder waren zu gierig, als das sie solch wertvolle und seltene Waffen wie Devils einfach töteten, jedoch schien sich die Lage stillschweigend verändert zu haben.

„Was ist mit dieser Blacklist, von der Nezumi gesprochen hat?“, forschte der Feuerteufel mit einem dringlichen Unterton nach, worauf Bonney ihn wieder direkt in die Augen sah „Ich hab noch nie davon gehört, aber selbst wenn es so eine Liste gäben würde, warum sollten diese Bastarde sich derartig Mühe geben, nur um ein paar Devils zu töten? Das macht überhaupt keinen Sinn“.

Nach diesem Satz war ein kurzer Piepton zu hören und während der weibliche Devil sofort nach ihrem Handy sah, lehnte sich Ace mit einem lauten Seufzen zurück. Was zum Teufel war in letzter Zeit nur los?

Es waren in kürzester Zeit so viele Dinge passiert, dass der Feuerteufel überhaupt nicht wusste, womit er sich zuerst beschäftigen sollte. Zudem war auch noch Law in dieser ganzen Sache verwickelt, was absolut kein gutes Zeichen war. Er hätte Bonney nicht in diese Stadt gezerrt, wenn es dafür keinen verdammt guten Grund gäbe und dass der sogenannten Chirurg des Todes überhaupt nach Louge Town gegangen war, lag wohl mehr oder weniger an gewissen Ereignissen in ihrer Vergangenheit.
 

„Na ganz toll“, murmelte Bonney plötzlich, als sie ihr Handy wieder einsteckte und dabei nach ihrer braunen Jacke griff. „Wo willst du hin?“, fragte Ace sofort, als der weibliche Devil anschließend schnell vom Sofa aufstand. „Ich wohne mit Bepo momentan in unserem alten Haus und wollte eigentlich schon vor ner Stunde wieder zurück sein. Wenn ich nicht in den nächsten 15 Minuten auftauche, kommt dieser pelzige Idiot mich holen“, antwortete Bonney genervt und befand sich innerhalb von Sekunden genau wie erwartet vor Aces solidem Selbst.

„Du weißt ganz genau, dass du da jetzt nicht raus kannst“, erwiderte der Feuerteufel kühl, worauf sein Gegenüber ihm etwas näher kam. „Bleibt mir eine andere Wahl? Dieser überdimensionale Teddybär kennt Mary Joa nicht so gut wie wir und er wird Laws Befehl mich im Auge zu behalten mit Sicherheit nicht ignorieren, ganz egal was da draußen los ist“, zischte Bonney und drückte sich anschließend an Ace vorbei. Dieser ließ dies auch ohne Wiederrede geschehen, da die beste Lösung in dieser Situation leider mehr als offensichtlich war.

Bepo war ein guter Kämpfer, jedoch kannte er das wahre Gesicht dieser Stadt nicht. Bonney dagegen kannte jeden Winkel von Mary Joa und hatte damit viel bessere Chancen, dass ganze ohne große Probleme über die Bühne zu bringen. „Kommst du alleine zurecht?“, fragte Ace schließlich, während er den weiblichen Devil mit seinen Augen verfolgte und diese zögernd im Flur stehen blieb.

Der Feuerteufel hatte in diesem Fall keine andere Wahl, da Bonney Laws aufgezwungene Aufsicht zwar nicht tolerierte, Bepo aber auch nicht in Gefahr bringen wollte. Es war demnach sinnlos, mit ihr über waghalsige Aktionen diskutieren zu wollen, da die junge Frau beim Thema Sturheit locker mit Ace mithalten konnte.

„Ich bin kein kleines Mädchen mehr, dass du an die Hand nehmen musst“, erinnerte Bonney den Feuerteufel mit einem eindeutigen Blick, bevor sich ein kleines Lächeln auf ihre Lippen schlich „Außerdem werde ich schon nicht drauf gehen, immerhin sind sie jetzt wohl mehr hinter dir als hinter mir her “.

Dieser Satz schien Ace nicht einmal ansatzweise zu beruhigen, weshalb der weibliche Devil schließlich die Augen verdrehte und dem Feuerteufel ihr Handy zuwarf. Ace fing das Gerät ohne große Probleme auf und kommentierte das Ganze nur mit einem fragenden Gesichtsausdruck. „Ich werde dich anrufen, sobald ich Zuhause bin“, erklärte die Frau mit dem rosafarbenen Haar und verschwand daraufhin schweigend durch die weiße Tür mit dem vollständig zerstörten Schloss.

...die sechste war mit dem Blut einer verbotenen Berührung befleckt...

„Ich muss schon sagen, Ace...deine Narkolepsie ist wirklich ein Geschenk des Himmels“, verkündete eine amüsierte Stimme, bei der man schon fast das selbstgefällige Grinsen heraus hören konnte. Begleitet wurde dieses Phänomen natürlich mit einer plötzlichen Präsenz neben dem Feuerteufel auf der Couch und einen Temperatursturz von mindestens 15 Grad. Das Auftreten dieser Kreatur behielt seit drei Wochen immerhin permanent den selben, nervenaufreibenden Stil bei, wobei selbst das geheimnisvollste Rätsel irgendwann mal seinen Reiz verlor.

„Hast du nichts besseres zu tun, als mich ständig zu verfolgen?“, erwiderte Ace genervt, wobei der erschöpfte Unterton nicht zu überhören war. Der Devil hatte nach den jüngsten Ereignissen einfach nicht mehr die Motivation für hitzige Wortgefechte und es frustrierte ihn unheimlich, selbst in seinen Träumen jetzt keine Ruhe mehr finden zu können.

„Oh, ich habe definitiv besseres zu tun... jedoch bist du im Moment einfach interessant genug, um meine volle Aufmerksamkeit zu genießen“, antwortete die Kreatur ausgelassen und Ace bemerkte sofort den Unterschied im Verhalten seines Verfolgers.

Das kühle und teilweise auch brutale Gemüt schien für eine lebhafte, fast schon gut gelaunte Seite gewichen zu sein, weshalb Ace einen vorsichtigen Blick in Richtung des Schattens wagte. Neben ihn saß ein gut gebauter Mann mit kurzen, dunkelblonden Haaren und eisblauen Augen. Er trug ein einfaches, braunes T-Shirt und eine dunkelblaue Jeans, die so gar nicht zu seinem üblichen Erscheinungsbild gehörten.
 

„Gefällt die mein neuer Körper?“, fragte das Wesen mit einem kleinen Grinsen im Gesicht, was der Feuerteufel jedoch weitestgehend ignorierte. Viel mehr hatte die kreuzförmige Narbe auf der rechten Hand der Kreatur seine Aufmerksamkeit erregt, welche von mehreren schwarzen Adern durchzogen war. „Die Wunde der Verlorenen. Ich musste sie dir ebenfalls zufügen, um deinen Zustand besser im Auge behalten zu können“, erklärte der blonde Mann ruhig, als er Aces Blick folgte und die offensichtliche Frage in den Gedanken des Feuerteufels geradezu von seinen dunkelgrauen Augen ablesen konnte.

„Welcher Zustand?“, kam es daraufhin sofort ohne groß nachzudenken von Ace, der sich jedoch nur wenige Sekunden später für diese Frage selbst innerlich verfluchte, da der Devil wie eigentlich zu erwarten war nur eisige Stille als Antwort bekam. In den blauen Augen der Kreatur spiegelte sich nun aber eine Art Sympathie wieder, die der Feuerteufel so in dieser Form noch nie zu Gesicht bekommen hatte. Sie war nicht im Schatten des natürlich, menschlichen Mitleides versteckt, sondern glich eher dem Verständnis einer Person, die das gleiche Schicksal teilte und sich der Machtlosigkeit in dieser Situation durchaus bewusst war.

„Ich habe mich bisher nicht gerade von meiner besten Seite gezeigt, aber du hast leider nur noch sehr wenig Zeit und mein Herz ist von vergangenen Taten besudelt“, äußerte der Schatten nun in einem leicht distanzierten Stimmton, bevor sein Blick plötzlich wieder Aces dunkelgrauen Augen fixierte „Im Gegensatz zu anderen möchte ich dir auch die Chance geben, die ganze Wahrheit herauszufinden und das tust du am besten mit der Hilfe vertrauter Personen“.

Ace zuckte nach diesem Satz leicht zusammen, da etwas sehr kaltes plötzlich über seine rechte Handfläche strich und stumpfe Fingernägel an seiner vernarbten Haut kratzten. Die kreuzförmige Wunde schloss sich sofort, sodass nur noch feine, rote Linien von ihr übrig waren.
 

„Das ich heute Bonney getroffen habe, war also dein Werk“, antwortete der Feuerteufel schließlich, während er sich schnell vom Griff der Kreatur befreite und ihm die Bedeutung der letzten Aussage schlagartig bewusst wurde. Dem Schatten schien diese Antwort zu gefallen, da sich daraufhin sofort ein dunkles Grinsen auf seinem Gesicht breit machte und er sich provokativ in Aces persönlichen Freiraum lehnte „Gut mitgedacht, mein Lieber...aber wenn du dies verstanden hast, wo liegt dann das Problem? Du bist damals ziellos durch die Gegend geirrt, ich hab dich nach Mary Joa gebracht. Hier hast du deinen Phönix und jetzt auch noch eine vertrauenswürdige Freundin, was für dich nicht unbedingt schlecht sein sollte“.

Der kühle Atem der Kreatur jagte Ace einen ungewollten Schauer über den Rücken, den sich der Feuerteufel bei seiner Antwort jedoch nicht anmerken ließ. „Es gibt Personen, die wären da anderer Meinung“. Das fast schon animalische Knurren und die vielen schwarzen Adern, die sich einmal quer über die gesamte linke Gesichtshälfte des Schattens bahnten, hatte der Devil als Reaktion auf seine Aussage nicht gerade erwartet und das der blonde Mann danach plötzlich zu ihm gewandt auf seinen Oberschenkeln saß schon gar nicht.

„Meinst du Personen die wissen, dass du dich lieber auf Nachfrage bückst, als dein Leben endlich mal selbst in die Hand zu nehmen?“, zischte die Kreatur gehässig, als Ace sich reflexartig weiter in die losen Rückenkissen der Couch zurücklehnte und eine eisige Hand sich genau über sein nun etwas schneller schlagendes Herz platzierte.

„Mary-Lou ist nicht auf den Kopf gefallen, du dämlicher Vollidiot. Sie ist sich der Tatsache bewusst, dass solang dich niemand an der Hand nimmt, du mit deinen Leben überhaupt nichts anzufangen weißt und das wird dieses Miststück mit Sicherheit ausnutzen“, fuhr der Schatten erbarmungslos fort, nachdem er Aces Versuch ein wenig Abstand zu gewinnen mit seinen eisblauen Augen missfällig verfolgte und der Feuerteufel sich nun erneut in Gegenwart dieser Kreatur vollkommen Bewegungsunfähig vorfand.
 

Anstatt jedoch auf den nun wieder aufgebrachten Mann mit derselben zornigen Art zu reagieren, unterließ der Feuerteufel jegliche Versuche der Kreatur zu entkommen und erwiderte ihren Blick nur mit standfester Entschlossenheit „Ich kann mich zwar nicht mehr erinnern was genau passiert ist, aber dass Marco mich in dieser Kirche gefunden hat war kein Zufall. Ich wollte dir entkommen und Mary-Lou weiß ganz genau warum, nicht wahr?“.

Die spitzen Krallen, die sich daraufhin in Aces Haut bohrten spürte der Devil nur zu deutlich, jedoch war dieses brennende Gefühl seltsamerweise genauso schnell verschwunden, wie es gekommen war. „Natürlich weiß sie das, immerhin ist dieses alte Weibsstück nicht gerade unschuldig an diesem ganzen Drama hier. Aber wenn Mary dir so hilfreich erscheint, erklär mir folgendes... Warum hat dein Feuer so extrem auf sie reagiert, während es in meiner Nähe nicht einmal den Anstand macht, sich von deinem Unterbewusstsein zu erheben?“.

Die darauffolgende Stille und ungewollte Erkenntnis nach diesem Satz kam nur schleichend, dennoch traf sie Ace wie ein Schlag ins Gesicht. Der Rückblick auf manche Ereignisse erschienen nach dieser genannten Tatsache plötzlich in einem ganz anderen Licht und gewisse Ansichten zerbrachen nun unter dem Gewicht einer neuen Sichtweise.

In Gegenwart dieser Kreatur reagierte das Feuer des Devils nämlich tatsächlich nur auf seine eigenen Emotionen, während es bei Mary-Lou direkt in ihr eine ungewöhnliche Gefahr gesehen hatte. Der Schatten würde demnach nicht wie vorerst angenommen sein zerstörerisches Element unterdrücken, sondern fühlten sich die Flammen von ihm einfach nicht bedroht, was der Feuerteufel in seiner jetzigen Situation nicht unbedingt verstehen konnte.

„Jetzt habe ich dein Weltbild wohl etwas zerstört, hm?“, fragte die Kreatur nun sichtlich amüsiert, nachdem sie die Veränderung in den Gesichtszüge des Devils mit einem zunehmend selbstgefälligen Grinsen beobachtet und sich nebenbei mit kleinen Bewegungen eine angenehmere Sitzposition auf Aces Oberschenkeln gesucht hatte. Der Feuerteufel nahm dies mit einem deutlich fühlbaren Aufschwung von Gereiztheit und Zorn wahr, da dieser Typ mit Sicherheit nicht zu den Menschen gehörte, die ihn auf diese Weise zu nahe kommen durften.
 

Dieses eher fremde Gefühl von Zugehörigkeit zu einer gewissen Person nahm vor allem noch eine ganzes Stück zu, als der blonde Mann sich nun langsam nach vorne lehnte und sein kalter Atem das Ohr des Devils streifte. „Ganz ruhig, Ace... ich weiß, dass dieser Körper normalerweise nur von deinem Phönix auf diese Weise berührt werden darf, aber ich möchte dir ein Angebot machen“, flüsterte der Schatten mit gehauchter Stimme, was Ace fast schon ein kleines Knurren entlockte „Ich bin an keiner deiner Angebote interessiert“.

„Bist du dir da sicher?“, erwiderte die Kreatur sofort, bevor sie ihre rechte Hand träge über den Oberkörper des Devils gleiten ließ. „Wie wäre es, wenn du nur mit der Hilfe deiner kleinen Freunde herausfindest was genau vor drei Wochen passiert ist und ich dir dafür alles andere ohne Einschränkungen erklären werde?“, fuhr der blonde Mann daraufhin fort, was Ace für einen kurzen Moment von den ungewollten Berührungen ablenkte „ Abgesehen davon, dass ich mich von Mary-Lou fernhalten würde...was springt dabei noch für dich heraus?“.

Das darauffolgende Lachen war nur leise und kurz, dennoch gab es den Feuerteufel auf einmal das seltsame Gefühl nun mit dem Rücken gegen eine massive Wand zu stehen und er nebenbei unbewusst damit begonnen hatte, sich sein eigenes Grab zu schaufeln „Das wird sich zeigen, wenn es soweit ist“.

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„...hören?...Ace?“, die besorgte Stimme und ein kräftiges Rütteln an seiner Schulter ließen den Feuerteufel regelrecht aufschrecken und sein Feuer reagierte ebenfalls nur reflexartig auf diesen plötzlichen Stimmungsumschwung. Glühende Flammen loderten auf den Armen des Devils auf, während dieser sich hektisch von dem Griff seines Angreifers zu befreien versuchte.

Dieser hatte scheinbar jedoch andere Ideen und zog den Feuerteufel nur mit einem kräftigen Ruck in eine aufrechte Position „Ace!“. Die Welt um den Devil herum nahm daraufhin schlagartig eine klare Form an, als auch die schattige Form vor ihm sich plötzlich als eine altbekannte Person herausstellte „...Marco“.

„Verdammt nochmal, Ace. Was zum Teufel ist passiert?“, fing der Phönix auch sofort an, nachdem er sich der Aufmerksamkeit von Ace sicher war. Der Feuerteufel ließ seinen Blick jedoch nur kurz auf die sich noch immer auf seinen Oberarm befindende Hand schweifen, bevor er mit unruhigen Atemzügen den restlichen Raum in Augenschein nahm. Alles schien völlig in Ordnung zu sein und auch die Kreatur war weder zu spüren, noch zu sehen.

Marco beobachtete derweil das ganze Spektakel nur mit einer seltsamen Gelassenheit, welche sich jedoch überhaupt nicht in seiner nächsten Bewegung wiederspiegelte. So holte der fast schon grobe Griff an seiner unteren, rechten Gesichtshälfte Ace schnell wieder in die Realität zurück, als der Phönix seinen Blick nicht gerade behutsam wieder in seine Richtung zwang „Hey, sieh mich an. Ist alles in Ordnung?“. Die Veränderung im Verhalten von Marco bemerkt der Feuerteufel vorerst nicht, weshalb er nach einer kurzen Pause langsam antwortete „Ja, ich... es war nur ein Alptraum, nichts besonderes...“, dann aber abrupt immer leiser wurde.
 

Der Anblick von Marcos Augen hatte den Devil verstummen lassen, da die für gewöhnlich beruhigend, blaue Farbe plötzlich von einem grellen Grünton deutlich untermalt war. Es war ein eindeutiges Zeichen, dass der blonde Mann nicht mehr alleine vor Ace stand und dies war mehr als beunruhigend. „Von wem hast du geträumt?“, forschte der Phönix auch sofort mit einem hörbar possessiven Stimmton nach, womit er die Theorie des Feuerteufels bestätigt hätte.

„Von keiner Person die mir noch schaden könnte, also beruhige dich“, erwiderte der Devil vorsichtig und befreite sich anschließend von Marcos Griff. Dieser ließ das auch ohne großen Protest geschehen, sodass der Feuerteufel problemlos von der Couch aufstehen und etwas Abstand gewinnen konnte.

Wie fast immer entschied sich das Schicksal dann aber wieder recht grausam zu sein, weshalb Aces Rücken, nachdem er sich Marco gerade wieder zugewandt hatte, plötzlich lautstark mit der Wand kollidierte und der Phönix nun in seiner vollen Größe vor ihm stand. Jegliche Fluchtwege hatte der blonde Mann dabei mühelos mit einer Hand neben dem Kopf des Feuerteufels und einer an der linken Schulter des Devils versperrte, was Ace selbstverständlich nicht verborgen blieb. So entwich ihm erst einmal ein genervtes Seufzen, bevor er Marcos musternden Blick ruhig erwiderte.

Der junge Devil hatte es immerhin nicht zum ersten Mal mit einem Menschen zutun, dessen Fähigkeit unter der Zoan Kategorie fiel, wobei es bei dem Phönix leider doch ein wenig anders aussah. Es ist dem Feuerteufel dagegen nämlich noch nie untergekommen, dass die tierische Seite eines Devils ein komplett eigenes Bewusstsein besaß und so die Probleme zwischen ihnen überhaupt erst entstehen konnten.
 

„Es ist zwar nicht viel, aber ich spüre in deinen Flammen einen Hauch von Angst“, kam es nun leise von Marco, als ob dies seine Tat komplett erklären würde, während sich der Druck auf Aces linken Schulter deutlich lockerte. Der Feuerteufel nahm dies jedoch nur am Rande seines Verstandes war, da der Phönix ihm so nahe stand, dass ihre Gesichter wirklich nur wenige Zentimeter trennten und der nun viel sanftere Stimmton auch nicht gerade unbemerkt blieb. So fühlte sich der Devil bei weitem nicht mehr so gefangen, was leider im Moment aber nicht vom Vorteil war.

„Ich weiß, dass du dir Sorgen machst, aber ich denke Marco kann mir bei diesem Problem eher helfen“, antwortete Ace schließlich etwas gezwungen und atmete daraufhin einmal tief durch, als sein Feuer wie gewohnt mit großem Interesse plötzlich auf den Phönix reagiert. Nebenbei verfluchte der Devil auch diesen Bastard von Schatten, da die ungewöhnliche Anhänglichkeit der Kreatur auf einmal einen grausamen Sinn ergab. Marcos Phönix konnte die ungewollten Berührungen der Bestie locker von seinem Feuer ablesen und reagierte jetzt wahrscheinlich genau so, wie es der Schatten geplant hatte.

„Es war genau hier, richtig?“, hauchte der ältere Devil plötzlich, womit er Ace schlagartig aus seinen Gedanken holte. Marco hatte sich in der Zwischenzeit vorsichtig etwas nach vorne gelehnt, sodass sein warmer Atem dem Feuerteufel nun eine ganz andere Art von Schauer über den Rücken jagte. „Dazu hatte er kein Recht...“, fuhr der Phönix daraufhin mit einem leicht aggressiveren Stimmton fort, bevor er erst sanft in das Ohrläppchen des Feuerteufels biss und seine Lippen dann zu seinen Nacken wandern ließ. Dem jüngeren Devil entwich sofort ein zittriger Atemzug und seine Hände schnellten nach oben, doch anstatt mit ihnen wie eigentlich geplant den blonden Mann wegzustoßen, krallten sie sich stattdessen nur schwach in das Hemd des Phönixes.

„Was ist passiert?“, brachte Ace schließlich gefolgt von einem leisen Keuchen hervor und sein Gegenüber verstand sofort, was genau der Feuerteufel von ihm wissen wollte. Demnach ließ der Phönix leicht widerwillig von dem Nacken des jüngeren Devils ab, um mit einem leicht distanzierten Unterton zu antworten „Du bist nach nicht mal fünf Minuten aus dem Fenster eines 6-stöckigen Hauses gesprungen, was nicht unbedingt beruhigend war. Marco ist dir danach logischerweise gefolgt, aber deine Flammen reagierten plötzlich nicht mehr“.

Ein kaum spürbarer Kuss etwas oberhalb der Halsbeuge überbrückte die darauffolgende Pause, bevor Marco dem Feuerteufel wieder direkt in die Augen sah. „Überall waren Polizisten und dann dieses Feuer in einer Seitenstraße...es war auf einmal alles so viel und wir konnten dich einfach nicht finden“, erzählte der Phönix schließlich weiter und selbst wenn Ace kurzzeitig von der Hand, die sich langsam unter sein T-Shirt schob, abgelenkt wurde, so war die Sorge und der Frust in Marcos Stimme kaum zu überhören. Sein inneres Feuer reagierte auf diese Tatsache umso stärker, sodass der Feuerteufel fast schon unbewusst seinen Griff am Hemd des älteren Devils festigte und den Phönix näher zu sich zog.

„Es ist alles in Ordnung, mir ist nichts passiert“, versicherte Ace in einem geflüsterten Stimmton, woraufhin Marco überraschenderweise leicht den Kopf schüttelte. „Wir haben draußen gesucht, dabei war die Gefahr genau hier. Du hast erst ruhig geschlafen, aber dann war da auf einmal diese Unruhe... diese Angst. Ich musste einfach übernehmen, ich konnte nicht anders“, fing der Phönix an zu erklären, bevor sein hungriger Blick zu Aces Lippen wanderte „Verzeih mir“.
 

Der Feuerteufel wusste nicht einmal warum ihn gerade diese zwei Worte so extrem aus der Bahn warfen, doch als Marco ihn daraufhin fordernd küsste, konnte der junge Devil einfach nicht anders als den Kuss nach kurzem Erstarren nicht weniger zurückhaltend zu erwidern. Dabei verfolgte sein Feuer gierig die Strecke von Marcos Hand, die sich unter seinem Shirt mittlerweile ihren Weg zu seinen Rücken gebahnt hatte und Ace somit näher an sich drückte.

Dem Feuerteufel entwich bei diesem forschen Kontakt ihrer Körper ein kleines Stöhnen, was der Phönix sofort nutzte um seine Zunge in den Mund des Feuerteufels gleiten zu lassen.

Dabei griff er nun auch mit seiner anderen Hand in Aces schwarzes Haar, womit der Feuerteufel jedoch nicht ganz einverstanden war. Ein tiefes Knurren ertönte zwischen ihnen, als Ace sich ruckartig von dem Kuss löste und Marco anschließend warnend in die Unterlippe biss, da dieser nicht von dem Devil zurückweichen wollte. Der herausfordernde Blick von Ace jagte dabei ein Schauer der Lust durch den gesamten Körpers des Phönixes, da beim genaueren hinsehen die lodernden Flammen des Feuerteufels in den Tiefen seiner Pupillen jetzt ebenfalls deutlich zu sehen waren.

Marco fügte sich trotz seinen momentanen Instinkten demnach schließlich der stummen Aufforderung seines Gegenübers und lockerte seinen Griff an den dunklen Haarsträhnen, um seine Hand stattdessen an Aces Hüfte zu platzieren. Der jüngere Devil schien damit sichtlich zufrieden zu sein, da er seinen Phönix nun wieder näher an sich zog und ihm erneut einen Kuss gewährte. Dabei behielt jedoch diesmal der Feuerteufel die Kontrolle, was sich deutlich an dem Tempo und der Grobheit ihres Zungenspiels wiederspiegelte. So musste Marco geduldig warten, bis Ace mit wesentlich sanfteren Bewegungen um Einlass bat und auch so keine aggressiveren Annäherungen duldete.

Es holte diese ganze Begebenheit damit auf eine intimere und vor allem leidenschaftlichere Ebene, was der Phönix nach wenigen Sekunden verstand und dazu brachte den gesetzten Leitfaden des Feuerteufels zu folgen. Ace spürte diese Veränderung sofort und lächelte etwas, als Marco ihm dennoch beherzt an den Hintern griff. „Es ist schon viel zu lange her, nicht wahr?“, hauchte der jüngere Devil daraufhin mit einem Lust getränkten Unterton, während er eine mit roten Flammen umringten Hand langsam den durchtrainierten Oberkörper des Phönixes entlang gleiten ließ und schließlich leicht oberhalb seiner Jeans stoppte.

Angespornt von dieser Bewegung stieß Marco den Feuerteufel nur schweigend mit sanfter Gewalt erneut gegen die Wand und presste seine deutlich spürbare Erektion gegen die von Ace, was beiden ein leises Stöhnen entlockte, dann aber eine ganze Kettenreaktion auslöste.

Ace spürte plötzlich einen extremen Schmerz in seinem linken Lungenflügel, während sich unzählige feine, schwarze Adern von dort aus bis zu seinem Tattoo am Oberarm bahnten und dort seltsame Zeichen formten. Der Phönix schreckt unterdessen von dem jungen Devil zurück, als ob ihn sein Feuer tatsächlich verbrannt hätte. Der Grünton in seinen Augen verschwand ebenfalls innerhalb weniger Sekunden, sodass nur Marco jetzt mit einem entsetzten Blick Ace dabei zusah, wie dieser starke hustete und kleine Bluttropfen die Hand des Feuerteufels dabei befleckten.

…..............................
 

„Bleib ganz ruhig und geh mir aus dem Weg“, befahl eine kühle Stimme, während eine Krankenschwester mit kurzen, braunen Haaren hektisch um ihren schwer atmeten Patienten herumschwirrte und ihren Gegenüber dann schockiert anstarrte. „Ich soll ruhig bleiben? Seine Atmung und Herzschlag haben in den letzten Sekunden drastisch zugenommen!“, platzte es wütend aus der Frau heraus, während sie nach einer Ampulle mit weißer Flüssigkeit griff. Damit eilte Ruby wieder zum Krankenbett zurück, doch bevor die Braunhaarige irgendetwas weiter tun konnte, packte eine tätowierte Hand sie grob am Arm.

„Jetzt verraten Sie mir mal eines, Miss Redwood. Was soll ihrer Meinung nach passieren, wenn Sie dieses Mittel einem Patienten geben, der dagegen stark allergisch ist?“, fragte Law mit einem sarkastischen Unterton, während sich sein kalter Blick geradezu in die Seele der Krankenschwester hineinbohrte. Diese wurde nach diesem Satz ziemlich blass und der Schock war deutlich in ihren Augen zu sehen „Aber er... ich bin“.

„Hier vollkommen überflüssig“, beendete der Devil ihren Satz, während er Ruby die Ampulle wieder aus der Hand nahm. Die irritierte Frau wurde daraufhin kurzerhand aus dem Raum geführt, sodass Law sich in Ruhe seinem Patienten widmen konnte.

Der junge Mann mit den schwarzen Haaren lag unruhig auf dem von mehreren Maschinen umringte Krankenbett und schien eine Art starkes Fieber zu haben. Die lange Narbe unter seinem linken Auge stach durch sein leicht gerötetes Gesicht extrem hervor, während sich seine Hände immer mal wieder kurz zu Fäusten ballten. Law beobachtete dies mit einem konzentrierten Gesichtsausdruck, bevor er sich dem Tropf langsam näherte und die Dosierung leicht erhöhte. Bei diesem Patienten musste er wohl oder übel sehr vorsichtig sein, woran ihn nicht zuletzt der nun in den Raum stürmende Thatch jeden Tag aufs Neue mit farbenfrohen Drohungen erinnerte. „Was zum Teufel soll das?“, legte dieser auch sofort los, während seine Augen einmal prüfend über den stillen Körper auf dem Bett schweiften.

Law setzte sich unterdessen nur mit einem kleinen Seufzen auf einen weißen Stuhl und ließ Thatch schweigend seinen gewohnten Kontrollgang machen.

Der Devil hatte schon bei seiner Ankunft gemerkt, wie wichtig die zwei D. Brüder für Whitebeards Anhänger sein mussten, weshalb er mittlerweile schon gar nicht mehr wirklich auf die immer wiederkehrenden Konflikte reagierte. Thatch belohnte ihn dafür mit einer nicht ständigen Anwesenheit in diesem Raum, was jedoch eher die Ruhe vor dem Sturm glich.

„Die Abmachung war, dass du ihn nur unter der Aufsicht einer unserer Krankenschwestern behandelst! Also halte dich verdammt nochmal daran oder schieb deinen Arsch hier raus“, kam es schließlich von Shirohiges Kommandanten, woraufhin Law seinen gereizten Blick nur gelassen erwiderte „Ruby war gerade dabei ihn umzubringen. Wenn das hier so laufen soll, dann stellt mir endlich brauchbare Krankenschwestern zur Verfügung“.

Ein verächtlicher Laut war die einzige Antwort auf diesen Satz, was den Devil leicht überrascht eine Augenbraue anheben ließ.

„Wie geht es ihm?“, fragte Thatch nach einer kurzen Pause, in der seine Augen erneut kurz zu dem Krankenbett wanderten und Law ihren Blickkontakt träge unterbrach, um dem Beispiel des Kommandanten zu folgen „Dieser Anfall war etwas stärker als die letzten, was aber nicht das größte Problem ist. Es ist viel mehr die Schusswunde, die mir Sorgen macht“.

Die eisige Stille, die sich danach im Zimmer ausbreitete, wurde nur kurz von einem tiefen Atemzug von Thatch gestört und Law konnte deutlich sehen, wie sehr dies alles den Mann mit der ungewöhnlichen Haartolle mitnahm. Dennoch machte er sich keine Mühe die ganze Situation mit falscher Hoffnung zu versüßen, denn dies würde weder ihm noch seinem Patienten auf irgendeiner Weise weiterhelfen. Viel mehr musste der Devil seinen Blick auf die wirklich wichtigen Dinge richten, womit er mit Thatch ausnahmsweise einer Meinung war.

„Ich werde dir die Oberschwester zuweisen, aber merk dir eines...“, verkündete dieser nämlich auch schon und die Feindseligkeit in seinen Augen verschwand unter dem Druck von zunehmender Besorgnis „Wenn du dich wagst irgendeinen dummen Fehler zu begehen, werde ich dich persönlich umbringen“. Der Kommandant verließ daraufhin ohne weitere Kommentare den Raum, sodass er das kleine Lächeln, welches sich langsam auf Laws Lippen schlich, nicht mehr sehen konnte und die Antwort des Devils verloren in der dunklen Stille zurückblieb „...Da bist du nicht der Einzige“.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ein weiteres Kapitel, welches euch hoffentlich gefallen hat. Leider wird es auch vorerst das letzte sein, da ich über die Sommerferien meinen Urlaub nehmen durfte und für drei Wochen in meinem Heimatland sein werde...
Aber danach geht es natürlich wieder wie gewohnt weiter!
Ansonsten wollte ich mich bei euch allen für die Favo-Einträge, Kommentare oder einfach nur fürs lesen bedanken, da dies die Motivation definitiv aufrecht erhält ;) Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (12)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  lexa_0712
2020-08-13T08:09:17+00:00 13.08.2020 10:09
Hallo Miss-Madness,

auch wenn die Geschichte jetzt bereits etwas älter ist, fand ich sie sehr gut geschrieben.
Schön zum rein und mitfühlen.

Ich hoffe und würde mir persönlich wünschen, dass du dich irgendwie aufraffen kannst und die Geschichte zu Ende bringt.

Mich würde nämlich sehr interessieren was aus tatsächlich geschehen ist. Wer ist dieser Schatten und wird er sein Ziel erreichen?
Kann Marco Ace retten?
Und was wird aus den anderen?

Liebe Grüße,
Lexa
Von:  San-Jul
2014-07-20T14:12:32+00:00 20.07.2014 16:12
Wieso machst du´s so spannend? Ich will endlich wissen wie es ausgeht! *gespannt vor Laptop sitzen*
Bitte schreib bald das nächste Kapitel
Lg San-Jul


Von:  KankuroPuppet
2014-07-05T19:02:22+00:00 05.07.2014 21:02
„Ihr zwei seid echt ne Katastrophe, aber wenn du willst kannst du heute bei mir bleiben...Nein kannst du nicht !“

Der schönte Satz des ganzen Kapitels! Ich habe mich weggeworfen. Wirklich wirklich gut geschrieben!

Guten Abend erst einmal :D

Als ich vor kurzem wieder angefangen habe, One Piece zu schauen, habe ich relativ schnell gemerkt, dass Marco einfach ein unglaublich interessanter Charakter ist und ich freue mich, dass zumindest ein paar andere das auch so sehen. Zumal es ihn doppelt interessant macht, dass man so gut wie gar nichts zu seinen Hintergründe weiß... Da bleibt viel Raum für Kreativität.

Ich mag deinen Schreibstil. Du schreibst flüssig und machst immer wieder kleine Angaben zum Charakter und zur Hierarchie. Ganz beiläufig nimmt auf diese Weise ein großes Problem Gestalt an und dabei ist auch noch hier und da dein Humor eingeflochten und hat mich total begeistert. Ich mag wie du die beiden darstellst.
Jetzt will man natürlich mehr von Marcos Auftrag wissen. Außerdem frage ich mich, ob du die Idee des Engels auf einer Metaebene belässt oder ob es noch konkreter wird. Es bleibt also spannend :D

Sehr schönes Kapitel!

GLG KankuroPuppet
Von:  Suki96
2014-07-03T15:33:57+00:00 03.07.2014 17:33
Na das kann ja heiter werden. Ich bin schon gespant wie es weiter geht.
Von:  Suki96
2014-06-30T17:20:31+00:00 30.06.2014 19:20
Sau dir bitte noch einmal dein Kapitel an es hört ganz plötzlich nach diesen satz auf; „Geh ins Wohnzimmer, ich kümmer mich darum“, ordnete Marco an, als er an Ace vorbei lief und bekam dafür genau die Reaktion, die man grundsätzlich von dem Feuerteufel er- ........ und danach ist ein großer weißer streifen. Ich glaub beim hochladen ist irgentwas schief geganen.
Antwort von:  Miss-Madness
02.07.2014 22:05
Hey
Erst mal danke für dein Kommentar.
Ich hab den Fehler erst überhaupt nicht bemerkt, aber für eine Weile wurde tatsächlich nichts richtig angezeigt...
Jetzt sollte aber alles in Ordnung sein und danke nochmal, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast ;)
Antwort von:  Suki96
03.07.2014 16:34
immer wieder gerne.
Von:  Konan1
2014-06-28T17:12:54+00:00 28.06.2014 19:12
So süß und doch so traurig .
Ich liebe diese Story mach bitte schnell weiter ;3
LG ;D
Von:  Suki96
2014-06-26T16:36:44+00:00 26.06.2014 18:36
Das ist so süß und doch so traurig. Ich bin aber auch gespannt wie es weiter geht. Mach weiter so.
Antwort von:  Suki96
26.06.2014 18:38
Sorry ist aus fersehen doppeld geworden.
Von:  Suki96
2014-06-26T16:36:43+00:00 26.06.2014 18:36
Das ist so süß und doch so traurig. Ich bin aber auch gespannt wie es weiter geht. Mach weiter so.
Von:  Suki96
2014-06-24T14:49:42+00:00 24.06.2014 16:49
Oh Gott was geht da for. Wer ist dieser scheiß Typ bei Ace. Und wieso sol Marko sein endgültiger Untergang sein?
Von:  Suki96
2014-06-16T16:22:55+00:00 16.06.2014 18:22
Also ich weiß zwar nicht viel über One Pice und ich hab auch keine Ahnung ob Marco in den Orginal über habt gibt oder ob er ein Eigencharakter ist. Aber ich find die Geschichte spanend. Besonders ist Marcos Phönix und Aces Feuer wen sie auf einnander treffen. Ich werde es auf jeden fall weiter Lessen und auch meinen Freunden entfehlen. Mach weiter so.
Antwort von:  Miss-Madness
21.06.2014 18:11
Hey
ich wollte mich für dein nettes Kommentar bedanken.
Marco ist übrigens nicht meiner Fantasie entsprungen, sondern existiert wirklich. Ansonsten würde es mich wirklich freuen, wenn du weiterhin die Story verfolgen würdest und sie eventuell auch deinen Freunden gefällt.


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