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Weil ich das Ende vorher nicht kannte 7/7

Conan-RZR / Lange Reise zurück zur eigenen Vergangenheit
von

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Einführung

Prolog : Case-Chapter
 

Irgendwo in Japan, irgendwann am Tage
 

Natürlich fühlte er sich wohl. Mitten auf einer weiten Wiese, über sich der nur leicht bewölkte Himmel, um ihn herum nur das stetige Rauschen des Windes, ein Stück entfernt ein kleiner Wanderweg, der nur selten benutzt wurde.

Die nächste feste Straße war gute zwei Kilometer entfernt. Vielleicht war das einer der Hauptgründe, weshalb es ihm dort gefiel. Es gab nicht einmal einen Fernseher und das Radio hatte lediglich fünf Sender, die es empfangen konnte. Einer davon war ein reiner Nachrichtensender. Gleich, als er angekommen war, stellte er fest, dass dieser Sender den ganzen Tag zu laufen schien. Sehr still, kaum hörbar, aber er lief.

Der Strom kam von sechs Sonnenkollektoren, die auf dem Dach des kleinen Hauses angebracht waren. Es reichte vollkommen. Sie mussten nicht viel Leistung bringen. Das Radio, etwas warmes Wasser für die Dusche und der Herd. Spontan fiel ihm nichts anderes ein, was sich in diesem Haus eines Stromanschlusses bediente. Höchstens noch das Akkuladegerät, das immer zwei beinhaltete, die mit denen aus der Taschenlampe ausgetauscht wurden, wenn es nötig war. Ach ja, die Lampen in Esszimmer und Bad.

Doch die Ruhe wurde unterbrochen, als von fern das Knattern eines alten deutschen Trabanten durch die Luft zog. Sofort blickte er auf, folgte mit dem Blick dem Geräusch und stand dann erst auf. Er hob eine Hand, gab damit ein Zeichen vor und verschwand dann mit schnellen Schritten von der weiten Wiese in die kleine Baumgruppe in der Nähe des Hauses. Durch angepasste, braune und dunkelgrüne Kleidung war er kaum zu erkennen.

Zeitgleich waren hinter dem Haus zwei weitere Personen zu erkennen, von denen eine, ein junger Mann von vielleicht 18 Jahren, ihm folgte, die andere, eine Frau in Alter von etwas 30, in der Hocke blieb.

Er winkte der Frau, doch diese reagierte im ersten Moment nicht. Erst, als der Trabant auf den Feldweg einbog, der zum Haus führte, verließ sie hektisch das Haus, sammelte dabei aber noch ein paar Kleinigkeiten ein, die sie mit sich nahm, in der kleinen Baumgruppe jedoch sofort fallen ließ. Der junge Mann nahm sie stattdessen auf, verstaute sie in einem Rucksack, den er sich über eine Schulter warf.

Aufmerksam beobachteten die drei das Geschehen um das Haus, sowie den Trabanten, der knapp vor einer kleineren Hütte, ein Anbau des Hauses, stehen blieb. Ein etwas älteres Ehepaar stieg aus, von denen der Mann die Hütte öffnete, die Frau das Haus betrat. Während sie im Haus verschwand, fuhr der ältere Mann das Auto in die Hütte, die demnach vor allem als Garage diente, jedoch sicherlich auch für anderes verwendet wurde.

Er zog ruckartig ein Handy aus seiner Jackentasche, hielt den Daumen auf dem Nummernfeld und starrte wartend auf die Zeitanzeige, während er abwärts zählte. Angefangen bei 30.

Bei 15 zog er den Körper dichter in das wenige Unterholz, welches von den anderen beiden ebenfalls vollzogen wurde. Doch in dem Moment, als er bei 5 angekommen war, schloss er die Augen, gab das Handy an den jungen Mann ab, der es sofort an sich nahm und den grünen Hörer drückte.

Nur Sekundenbruchteile später gab es einen grellen Lichtblitz, gefolgt von einem gewaltigen Knall, der sowohl das Haus, als auch die kleine Hütte einfach explodieren ließ. Die drei im Unterholz bekamen vor allem die Druckwelle und das herumfliegende Holz, sowie andere Kleinteile des Hauses zu spüren. Brennende Kleinteile verteilten sich auf der Wiese, in der kleinen Baumgruppe auf dem Feldweg. Übrig blieb lediglich eine Wand der Hütte, an der die auf einer Seite stark verbrannte Leiche des älteren Mannes lag und ebenfalls von den Kleinteilen bedeckt wurde. Der Trabant lag auf der Seite, brannte völlig aus.

Er öffnete langsam die Augen, verließ die Baumgruppe, starrte in den Himmel; lächelte schwach.

Er streckte die Hände zu den Seiten weg.

"Ich war nicht am Haus, habe lediglich zugesehen, es angeleitet, jedoch nichts dazugetan.".

Damit verbeugte er sich und folgte dem kleinen Feldweg zurück dorthin, woher er gekommen war. Gefolgt von den beiden, die mit ihm dort waren.

An der ersten befestigten Straße blieb er stehen, sah zu dem Helikopter auf, der langsam bei ihm landete. Einer der Insassen warf ihm eine Zeitung zu, die er erfolgreich fing.

Die aktuelle ,Tôkyô-Time'.

Zeitung ( 28. April )

Station 01 : Zeitung
 

28.April / Sonntag (1)
 

ichi
 

Er saß im Zug, kam wieder einmal von einer entfernten Stadt nach Hause zurück. Wie lange ist er weg gewesen? Doch nur ein paar Tage. Konnte es wirklich sein, dass man jemanden schon nach ein paar Tagen vermisste, obwohl man diesen sonst den ganzen Tag sah?

Auf dem Schoß hatte er eine aktuelle Zeitung. Auf der Titelseite stand in großen Kanji und Katakana oben Tôkyô-Time, der Name der Zeitung.

Darunter ein langer durchgehender Strich, gefolgt von einem großen Foto. Ein Mädchen mit langen, pechschwarzen Haaren, wie er sie selbst auch hatte. Nun, seine waren nicht lang, aber die Farbe war die gleiche.

Sie lächelte ihr schönstes Lächeln, doch das Kindliche an ihr verschwand nie. Seit ihrer Begeisterung für den Inhalt der Bibliothek in seinem Haus, war sie so kindlich und hatte nie damit aufgehört.

Genau, wie ...

Sie war gerade mal sechzehn Jahre alt und war trotzdem schon recht bekannt. Ihr Name ... er stand dick neben dem Foto von ihr, doch der Name, der dort stand, war ein Pseudonym, ihren richtigen Namen kannte kaum jemand, nur die, die sie persönlich kannten.

Noch einmal las er sich die Zeilen durch, die neben dem Foto prangten.

= Edogawa Conan, wird sie unseren früheren Star Kudô nun ersetzen? =
 

ni
 

Zwei Schüsse, die beide an IHM vorbei flogen. Dieser folgte ihnen so schnell er konnte mit den Augen und sah nur noch, wie sie ihr getroffenes Ziel in ihre Richtung zogen. Sie drangen hindurch und kamen deutlich hörbar an der Felswand an.

ER vergaß auf einmal alles um sich herum. Er sah nur noch, was hinter ihm geschah. Der Junge, den er vorhin erst gerettet hatte, fiel, fast wie in Zeitlupe, mit dem Rücken zuerst zu Boden. Sein Aufschlag war deutlich zu hören und zu sehen. Erst stürzte er gegen die Felswand, dann auf den Boden. Kurz noch zuckte seine rechte Hand, mit der er sich gegen die getroffen Stellen drücken wollte.

Dann war es vorbei. Stille. Nur der Wind war zu hören, der wie ein Gespenst durch die Gänge huschte. Der Geruch von Schwefel, der aus dem Lauf der Waffe kam, die der Verfolger noch immer unbeweglich auf IHN gerichtet hielt.
 

san
 

Er riss erschrocken die Augen auf, als die Station angesagt wurde, an der er aussteigen musste, um nach Hause zu kommen. Beika Station, mitten im Stadtviertel Beika. Er griff nach seiner Zeitung, die ihm auf den Boden gefallen war, als er einschlief und wieder diesen Traum hatte. In letzter Zeit träumte er öfter davon, sicher einfach deswegen, weil sich in diesem Moment sein größter Traum in Licht aufgelöst hatte und er nun doch noch erfüllt wurde.

Am Ausgang des Bahnhofs standen sie, alle drei. Die braunen Augen, die er seit 17 Jahren Tag für Tag bestaunen durfte, sahen ihm nur lächelnd entgegen. Doch die anderen beiden stürmten sofort freudestrahlend auf ihn zu.

"Tou-san ... ".

Bamm! Da war es wieder! Der Ausrutscher des Mädchen, der immer dann passierte, wenn der Junge ihn ,Tou-san' nannte. Stimmt, er hatte sie gebeten, ihn mit Kikan anzureden. Es war ihm lieber, so kam es den beiden nicht vor, als würden sie mit ihrem Vater sondern mit einem Freund reden.

Ach ja, der Ausrutscher. Es war ein Fegetritt aus dem Karate, das sie mit wachsender Begeisterung ausübte. Jedes mal fiel er wieder darauf herein und jedes mal durfte er wieder aufstehen. Wann er wohl erkennen würde, dass er da nur mit etwas Geschick und Schnelligkeit etwas ausrichten konnte?

"Kikan-kun! Ich stehe schon wieder in der Zeitung! Hast du sie gelesen? Hast du sie gelesen???".

Sie hüpfte aufgeregt um ihn herum. Sie hatte wieder die große Brille auf, die sie immer dann aufsetzte, wenn sie nicht erkannt werden wollte, aber manchmal konnte sie sich das sparen, immerhin redete sie immer so laut davon, dass sie berühmt wäre, dass es eigentlich jeder mitbekommen müsste.

Sie blieb stehen und fing an zu husten und als sie fertig war, kam auch noch niesen dazu.

"Conan-kun? Bist du erkältet?".

Sie kramte ein Taschentuch hervor und schnaubte kurz, bevor sie ihn wieder anstrahlte.

"Ach was, nur ... ".

"Heute Abend gibt es eine Sonderbehandlung.".

Conan drehte sich zu Ran um, die sie ernst ansah.

"Hääh? Ich wollte doch heute Abend zu Onkelchen ..... ~tschie* ...".

Schon wieder ein Nieser. War wohl doch besser, sie einer Kur zu unterziehen. Aber seltsam war es schon, normalerweise erkältete sie sich nicht so leicht.

Kam wohl von einem ihrer vielen Onkelchen-Besuche. Ständig trieb sie sich bei ihm rum. Eigentlich war er ja ihr Großvater, aber sie hatte sich irgendwie daran gewöhnt, ihn Onkelchen zu nennen, so, wie es der Conan vor ihr schon getan hatte.

Ran hatte ihr davon erzählt und weil sie den gleichen Namen trug, wollte sie dem auch gerecht werden. Sogar viele der Eigenarten, die Ran ihr von ihm erzählt hatte, hatte sie angenommen. Schon allein die Tatsache, dass sie Kogorô ständig bei der Arbeit störte und sich in alles einmischte, was er tat.

Ja, er war noch immer Privatdetektiv und führte noch immer seine Detektei, zwar nicht mehr mit dem Erfolg, wie es während der Zeit mit Conan gewesen ist, aber seit er wusste, was es wirklich bedeutete, sich mit einem Fall auseinanderzusetzen, war er sogar richtig gut geworden.
 

yon
 

Kikan gab Ran einen Kuss auf die Stirn und nahm sie dann in den Arm, wie sie zusammen zum Bus gingen, mit dem sie nach Hause fahren konnten.

"Shinichi-kun, Conan-kun, kommt schon. Hört auf, zu spielen.".

Shinichi war der ältere Bruder Conan's, zwar nur ein paar Minuten, weil sie Zwillinge waren, aber er war älter. Trotzdem verhielten sie sich immer so, als wäre Conan die ältere, was wohl davon kam, dass sie sich, seit sie lesen konnte, immer wieder mal in der Bibliothek ihres Hauses verschanzte und dort stundenlang in einem der Bücher las.

Von wegen spielen, wären die beiden nicht Geschwister, wären sie schon seit ein paar Jahren verlobt. Seit sie in die Schule gingen, wussten sie, dass es für beide mehr als geschwisterliche Liebe war, was sie zusammenhielt. Noch wurden sie von Ran und Kikan nicht gehalten, denn sie beide verstanden es. Vor allem Ran, die genau, wie die beiden eine Liebe hatte, an die sie niemals rankommen konnte, sah die beiden immer nur mit unverständigen Blicken an. Sie wollte nicht, dass es intensiver wurde, doch gleichzeitig wollte sie ihnen auch nicht in ihr Leben hineinreden.
 

go
 

Ran hatte sie mit einem dicken Halstuch und vielen Decken zugedeckt in ihr Bett gelegt und saß nun mit einer Tasse Hustentee neben ihr und las aus einem der Bücher vor. Das tat sie nicht oft, immer nur dann, wenn Conan nicht in der Lage war, selbst zu lesen.

So, wie jetzt, wo sie krank im Bett lag und nicht aufstehen durfte.

Der Husten wurde schlimmer, je dunkler der Tag wurde und doch war Conan noch immer so aufgekratzt, als wäre sie kerngesund.

Doch kurz nachdem die Sonne untergegangen war und Ran gehen wollte, das Zimmerlicht einzuschalten, fiel ihr auf, dass Conan eingeschlafen war und ihr scheinbar schon länger nicht mehr zugehört hatte.

Deshalb schaltete sie das Licht wieder aus, deckte Conan noch einmal richtig zu und verließ dann das Zimmer, nachdem sie das Buch noch auf den Nachttisch unter Conan's Hochbett gelegt hatte.

"Schlaf gut und träum von Kudô Shinichi, vielleicht werdet ihr doch noch Freunde.".
 

***
 

(1) Mein erster Kommentar ... Das Anfangsdatum ist zwar etwas eigenartig, aber wer auf den Kalender in diesem Jahr (2012) schaut, der weiß, wann die Story zu Ende ist!
 

Habt ihr die Kursiv-Szene erkannt?

Wenn nicht : Nachzulesen in "Conan-WIW" Staffel 13!
 

***
 

Station 02 : Küche
 

***
 

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Küche ( 29. April )

Station 02 : Küche
 

ichi
 

"Was soll die Halskrause?".

Sie schlug die Augen auf, blickte gegen eine Decke, die mit Postern verziert war. Sofort wollte sie sich aufrichten, doch als sie saß, drückte etwas gegen ihren Kopf. Sie hob sofort die Hand und hielt sie sich dagegen, doch konnte sie nichts spüren, was gegen ihren Kopf drücken könnte. Dann war es wohl etwas anderes, als ein Druck. Jetzt fühlte es sich auch mehr wie ein Druck von innen an. Also wohl nur ein paar Kopfschmerzen.

Sie sah sich um, wollte wissen, wer sie wegen dem Halstuch gefragt hatte. Die Stimme, die sie gehört hatte, klang nach einem Jungen, einem etwa 18 jährigen. Vielleicht älter, vielleicht jünger, aber eindeutig ein Junge. Ansonsten war ihr die Stimme völlig unbekannt. Sie hatte sie noch nie gehört.

"Sag bloß, du bist krank?".

Moment, diese Stimme hatte sie doch schon mal gehört. Es war ... ein Film. Werbung? Auf jeden Fall im Fernsehen. Ein Junge mit braunen Haaren, das fiel ihr ein, aber wie er sonst aussah, das kam trotz grübeln nicht durch.

Doch dann kam jemand auf sie zu. Es war ein Junge, eindeutig. Ihm gehörte die Stimme, das merkte man daran, dass er wieder sprach.

"Was ist jetzt? Ach ... Warte, du kennst mich ja gar nicht.".

Er nahm eine Hand an das Kinn und blieb stehen.

"Wie erkläre ich dir das am besten?".

Einen kurzen Moment herrschte totale Stille. Dann aber stand Conan auf und ging auf den Jungen zu, der das auch sofort bemerkte.

"Ich bin erkältet und habe Kopfschmerzen. Aber sonst geht's mir gut. Wie heißt du?".

Er sah erstaunt aus, als hätte er etwas nicht erwartet, dann aber normalisierte sich sein Blick wieder und er lächelte.

"Mein Name ist Ku ... Shin ... ".
 

ni
 

Stark geschwitzt und mit stechenden Kopfschmerzen wachte sie in ihrem Bett auf. Erst wollte sie aufspringen und fragen, was los sei, doch sie besann sich und erkannte, dass es wohl nur ein Traum gewesen ist. Sie hob ihre Hände und presste sie gegen ihre Stirn. Verfluchte Kopfschmerzen. Die waren wirklich grausam. Es stach in alle Richtungen und immer in der gleichen Stärke. Eine Kraft, die die ganze Zeit von innen gegen den Kopf drückte, als würde etwas keinen Platz mehr haben und nun versuchen würde, sich Platz zu schaffen.

Conan stieg aus ihrem Bett, etwas schwerfällig, weil sie noch immer das Halstuch hatte und die vielen Decken erst wegräumen musste. Dafür ging es ihr ansonsten besser. Das Kratzen im Hals und das Kribbeln in der Nase, das war fast weg. Sie musste nur leise husten, wollte es auch, weil sie niemanden wecken wollte. Es war schließlich erst halb zwei nachts. Wie gut, dass morgen, nein heute Sonntag war, da musste sie nicht in die Schule. Dann würde sie im Notfall auch nichts verpassen.

Langsam tastete sie sich nach unten in die Küche, wo sie genau wusste, dass dort Kopfschmerztabletten waren. Die brauchte sie jetzt dringend. Mit diesem Drücken im Kopf würde sie keine Minute mehr schlafen können, aber sie wollte schlafen, war schrecklich müde. Sie war doch den ganzen Tag bei Kogorô gewesen und hatte ihn gestresst. Allerdings war sie doch nur bei ihm, weil sie dort öfter mal um Rat gefragt wurde. Dafür hatte sie die Detektei inzwischen zu allem möglichen anderen ungewandelt, so dass es nicht mehr eindeutig als Detektei zu erkennen war.

Shinichi stellte dort seine Bilder aus und verkaufte sie auch von dort, wenn jemand größeres Interesse zeigte. Kogorô betreute weiterhin seine Kunden und Conan kümmerte sie um die Versorgung dieser. Kikan hatte ihr sogar eine kleine Bar eingebaut, aber nur, weil Kogorô nichts dagegen eingewandt hatte. Hätte er gesagt, dass das auf keinen Fall passierte, hätte Kikan auch nichts gebaut. Kogorô war hinterher auch so begeistert von dieser Bar gewesen, dass er sie ganz allein einweihte.
 

san
 

Endlich in der Küche angekommen, war das Bild vor ihren Augen schon leicht verschwommen. Das Drücken in ihrem Kopf verzerrte die Bildpunkte, aus denen sich ihre Sicht zusammensetzte. Hoffentlich würde sie in dem Zustand nicht gegen die nächstbeste Wand laufen.

Die Tür in die Küche erkannte sie noch, das war kein Problem, schließlich war diese richtig gut gekennzeichnet.

Ein Schild hing dort, was Ran entworfen und Shinichi hinterher geknetet hatte. Nya, geknetet war vielleicht das falsche Wort, er hatte das Schild aus Ton gefertigt und in der Schule gebrannt.

Sie trat in die Küche und ging sofort auf den Erste-Hilfe-Schrank zu. Dort, so hoffte sie, würde sie etwas gegen die Kopfschmerzen finden.

Ja, da war es auch, die kleine Flasche mit der blassen Flüssigkeit, die neuerdings gegen die Kopfschmerzen half. Sie wollte schon nach der Flasche greifen, als ihr einfiel, dass es ja noch ein Fläschchen gab, das so ähnlich aussah. Aber das konnte sie nicht entdecken, also war das doch das Kopfschmerzmittel.

Ran meinte zwar immer, sie solle lieber die Tabletten nehmen, aber Conan hasste Tabletten. Lieber quälte sie sich mit irgendwelchen Schmerzen rum, als Tabletten zu nehmen.

Mit einem Teelöffel nahm sie ein paar Tropfen ab und schluckte diese hinter.
 

29.April / Montag
 

yon
 

Sie zog sich ihren Morgenmantel über und schnürte ihn mit dem Gürtel zu. Doch als sie losgehen wollte, wurde sie von hinten umarmt. Sofort wandte sie ihren Kopf um und sah Kikan in die Augen. Wären sie doch nur blau, sie würde sofort lächeln und sich so geborgen fühlen. Doch das rote in seinen Augen nahm ihr die Geborgenheit kurzzeitig, weil sie, immer wenn sie sein Gesicht sah, an jemand anderes dachte. Doch dann ließ sie ihren Kopf auf seine Brust sinken und atmete erleichtert aus. Erleichtert einfach deswegen, weil sie sicher war, dass er da war und so schnell nicht gehen würde. Er, der sie seit Jahren beschützte und neben ihr saß, wenn sie sich schlecht fühlte, gab ihr fast soviel Sicherheit, wie ihre einzig wahre Liebe es immer getan hatte.

Kikan gab ihr einen Kuss und ließ sie los. Ran sah ihn noch kurz an, bevor sie sich ihre Sachen nahm und ins Bad ging, um sich für den Tag fertig zu machen. Trotz Montag, der Tag, den sie sonst unter der Woche frei hatte, musste sie zu einem Gespräch mit einem Kunden ihres Verlages. Dieser Kunde wollte ein Plakat seiner eigenen kleinen Firma, hatte aber ganz exakte Vorstellungen, wie dies aussehen sollte und musste sich nun mit Ran absprechen, inwiefern seine Vorstellungen machbar waren.

Die Kinder, wie Kikan sie immer noch nannte, ließen sie schlafen, bis sie von allein aufwachen würden. Vor allem Conan, die sie die ganze Nacht haben husten hören. Doch nachdem sie kurzzeitig nach draußen gegangen war, scheinbar um etwas zu trinken, war sie still. Ran und Kikan hatten nur mitbekommen, dass sie nach unten gegangen war, doch was sie unten getan hatte, war ihnen nicht bewusst.
 

go
 

"Wann wirst du nach hause kommen?".

Ran wandte sie zu Kikan um, der noch im Pyjama hinter ihr stand und sie wartend ansah. Sie selbst war bereits angezogen und machte das Frühstück fertig, bevor sie losging. Sie musste ja auch noch etwas essen. Sie konnte schlecht hungrig zu einem Gespräch gehen.

Sie ging auf ihn zu und krallte sich in seinen Haaren fest, die morgens noch struppiger aussahen, als tagsüber. Manchmal fragte sie sich, ob er noch immer die Frisur Kookyuu's tragen konnte, oder ob er seine Haare dafür auch gekürzt hatte.

"Ich weiß noch nicht. Das kommt darauf an, wie lange sich mein Kunde auskäst.".

Sie nahm die Hände wieder runter und setzte sich an den Tisch in der kleinen Küche.

"Wirst du heute weggehen? Ich meine ... wirst du wieder ... ?".

Kikan schüttelte deutlich sichtbar den Kopf.

"Nein. Ich bin für heute freigestellt und sobald ich die Chance habe, werde ich auch den Antrag fertig machen und abgeben.".

Ran nickte, blickte ein wenig mitgenommen in ihre Schüssel Reis.

Ein Klopfen holt sie aus ihren Gedanken.
 

***
 

Na? Na~a? Wer war das wohl im Traum von Conan?

Schwer, oder?

XD
 

Und Conan? Was meint ihr, was mit ihr jetzt passiert? Außer, dass die Kopfschmerzen weg gehen ... Bah, jetzt hab ich ja schon wieder was verraten .........
 

We~er klopft da wohl?
 

***
 

Station 03 : Traum
 

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Traum

Station 03 : Traum
 

ichi
 

Beide drehten sich erstaunt zur Tür der Küche. Shinichi stand dort und gähnte laut, nachdem er ein ,Morgen' dahin gebrabbelt hatte. Nanu? Normalerweise war er doch nie so früh schon auf den Beinen, wenn er nicht gerade zur Schule musste. Vielleicht hatte Conan wieder angefangen zu husten und hatte ihn geweckt. Sie schliefen schließlich in dem gleichen Zimmer. Auf einem Hochbett, das nur knapp unter der Decke des Zimmers hing. Da bekam er alles mit, was sie so anstellte. Natürlich war ihm auch aufgefallen, dass Conan kurzzeitig draußen war, aber er hatte sich nicht weiter darum gekümmert.

"Shinichi-kun. Was machst du denn schon hier? Willst du heute weg?".

Kikan sah ihn erstaunt an, als angesprochener zu ihm aufsah. Aber er verneinte.

"Nein. Aber ich kann nicht mehr schlafen. Conan-kun hustet wieder so schlimm.".

Kikan blickte ihn erst erschrocken an, dann wandte er den Blick zu Ran. Diese sah ebenfalls ein wenig erschrocken aus, doch Kikan setzte sich sofort neben sie, um sie an einem Aufstehen zu hindern.

"Ich kümmere mich um sie. Du gehst zu deinem Kunden und besprichst alles mit ihm. Sobald du nach hause kommst, erzähle ich dir alles.".

Ran blickte ihn abwesend an. Es war ihr deutlich anzusehen, dass sie sich Sorgen machte, die Kikan versuchte mit seinem Gerede zu zerstreuen. Zu seinem eigenen Erstaunen, aber auch zu seinem Erleichtern, stimmte Ran zu und stand auch schon auf. Nicht, um nach Conan zu sehen, sondern, um zu ihrem Treffen zu gehen.

Sie nahm ihre Tasche und zog sich die Schuhe an. Einmal noch kurz sah sie zurück zu Kikan, der in der Tür stand und ihr nachsah. Kaum, dass sie aus dem großen Tor gegangen, schloss er die Tür und kam zu Shinichi zurück, den er mit Fragen, wegen Conan's Husten löcherte. Doch der wehrte die ganze Zeit nur ab.

"Keine Ahnung, wie es klang, es klang schrecklich, ich wollte sie aber nicht wecken und bin gegangen. Was glaubst du, ist es?".

Kikan schüttelte den Kopf. Er wollte etwas erwidern, als Shinichi ihm das Wort abschnitt.

"Aber ... aber als ich aus dem Zimmer bin, hat sie plötzlich aufgehört. Als hätte sie etwas gelöst.".

Gelöst? Ihr Husten war wegen einer Erkältung. Es könnte gut sein, dass sich jetzt das gröbste ihrer Erkältung gelöst hatte, aber er sah lieber doch mal nach ihr, sobald er sich angezogen hatte.
 

ni
 

Sie setzte sich in ihrem Bett auf und krabbelte zur Leiter, mit der sie nach unten auf den Zimmerboden kam. Sie wusste genau, wenn sie zwei Stufen gleichzeitig nahm, waren es nur drei Schritte. Schlaftrunken zählte sie mit. Hitotsu, Futatsu, Mitsu ...

Doch als sie die Leiter losließ, um auf den Boden zu treten, fiel sie rücklings noch ein Stück, bis sie auf dem Boden aufkam. Ein wenig knackte es, als sie aufkam, aber es war wohl nur ein ungefährliches Knacken, wie es nach dem Aufstehen immer kam. Es ging ihr schließlich ganz gut, als sie aufstand. Aber gekracht hatte es schon ganz schön. Sie war schließlich nicht besonders leicht. Gute 60 Kilo dürfte sie schon auf die Waage bringen. Das war ein ziemlicher Brocken. Sie überlegte kurz. Doch, beim letzten Wiegen waren es 57 kg.

Sie kratzte sich noch einmal müde am Rücken, bevor sie losging, das Zimmer zu verlassen. Ein blauer Fleck würde es wohl doch werden, ein wenig schmerzte es schon.

Sie tat einen Schritt und fühlte, wie sich ihr Nachthemd enger zog. Sie wollte sich schon wehren, als sie nach vorn gezogen wurde und sich einmal lang hinlegte. War wohl nicht ihr Tag. Der zweite Sturz schon und das innerhalb von ein paar Sekunden. Super. Vielleicht sollte sie sich einfach wieder hinlegen?

Sie setzte sich hin, sammelte ihr Nachthemd wieder zusammen und rieb sich die Nase, die es am meisten abbekommen hatte, als sie gestürzt war.

Doch dann blieb sie auf einmal regungslos sitzen. Hielt sich die Hand vor ihr Gesicht und starrte nur in die Luft. In der anderen Hand hielt sie aus einem Reflex heraus ein paar ihrer Haare. Das machte sie immer, wenn ihr etwas wehtat. Da konnte sie ihre Finger bewegen und musste sich nicht auf die schmerzenden Stellen konzentrieren. Sie wandte ihren Blick nach unten, zu der Hand, die ihre Haare festhielt. Doch gleichzeitig hob sie diese Hand an und führte sie nach oben, um sie sich anzusehen.

Nur kurze Zeit später durchschnitt ein spitzer, erschrockener und panischer Schrei das ganze Haus. Er durchdrang die Wände, Etagen und Fenster. Man hörte ihn sogar außerhalb des Hauses, doch in dieser Gegend, würde wohl niemand darauf aufmerksam werden, dazu war sie zu verlassen. Der Einzige, der vielleicht etwas mitbekommen könnte, war Agasa, der nebenan wohnte. Aber mit der Zeit waren seine Ohren auch nicht mehr besser geworden.
 

san
 

Er starrte mit vor Schreck aufgerissenen Augen über den Tisch, der mit dem Frühstück reichlich gedeckt war. Kikan's Arbeit war, ob nun gesetzestreu oder nicht, gut bezahlt. Wie hätte er sich sonst seine Reisen jedes mal finanzieren sollen. Oft war er unterwegs, um einen Auftrag auszuführen. Conan und Shinichi wussten lange, was er tat und warum, doch verstanden sie es auch, dass er damit nicht so einfach aufhören konnte. Er mochte verheiratet sein und Familie haben, seine Verpflichtungen als Mitglied dieser Organisation wurde er nie los, wie sehr er sich auch bemühen mochte.

Er war noch nicht einmal dazu gekommen, sich etwas von dem Reis einzufüllen, als er aufschrak und über den Tisch starrte, während er Sekundenbruchteile nur erschrocken auf den Schrei hörte. Bis eben war er noch etwas müde, da er gerade erst aufgestanden war, doch jetzt war er hellwach, blickte zu seinem Vater hoch, der nur zu ihm zurücksah.

Sein Vater, der von ihm Kikan genannt wurde, weil er nicht wollte, dass sie Ehrfurcht vor ihm hatten, sondern eine Freundschaft zu ihm aufbauen sollten. Sein Blick war der gleiche, wie der Shinichi's. Auch er hatte in diesem Moment am allerwenigsten mit einem solchen Schrei gerechnet. Er durchdrang alles, die Wände, Etagen, Fenster.

Kaum, dass sie den Schrei vernommen, sprangen sie beide auf, hatten den Urheber des Schreis sofort erkannt. Sie hell und spitz konnte er nur von einer Person in diesem Haus stammen.

Conan!
 

yon
 

Er malte sich die schrecklichsten Sachen aus. Was, wenn jemand über den Balkon an Conan's und Shinichi's Zimmer in dieses eingedrungen war und sie nun diesem Jemand ausgesetzt war? Konnte es wirklich sein, dass in einer so gottverlassenen Gegend, wie es diese war, tatsächlich jemand sich die Mühe machte, einzubrechen? Das Haus lag nicht weit entfernt von der Detektei, aber trotzdem war die nächste größere Straße nun mal die, die direkt an der Detektei vorbei führte.

Seit dem Schrei war es totenstill in dieser Etage, als Kikan und Shinichi endlich ankamen. Ohne weiter zu überlegen, sprinteten sie zu dem Zimmer, in dem Conan saß und gleich nach ihrem Ankommen, riss Kikan die Tür auf.

Würde er jetzt einem unglaublichen Bild ausgesetzt werden? War es etwas, was nur Conan erschreckte, oder war es so kleinlich, dass es keinen Grund für diesen Aufruhr gab? Nein, unmöglich. Dieser Schrei, man hatte dieses Mädchen nie so schreien gehört.

Als Mädchen schrie sie öfter mal, aber dieses mal klang es so überrascht und todesangstgleich, dass es völlig unmöglich war, dass es harmlos war.
 

go
 

Dort saß sie. Das Gesicht so weit hinabgesenkt, dass es kaum zu erkennen war, aber sie war eindeutig weiß im Gesicht. So weiß, wie es sonst nur das leere unangesehene Blatt Shinichi's war. Die langen, schwarzen Haare offen, nur ein Bündel davon in der einen Hand. Die andere Hand auf dem Schoß abgelegt, bewegte sie nur deren Finger ein wenig auf und ab, machte eine Faust oder zog an ihrem Nachthemd.

Ganz im Gegensatz zu den Vorstellungen Kikan's, war sie völlig unverletzt, doch es war trotzdem erschreckend, wie sie dort saß.
 

***
 

Alter Hut, ich weiß, aber es ist später noch wichtig, dass das passiert ist! Conan wird nämlich ... hmm ... DAS wollt ihr jetzt noch gar nicht wissen *g*
 

Was hat das Zeug eigentlich in dem Erste-Hilfe-Schrank zu suchen? ... Egal!
 

***
 

Station 04 : Bibliothek
 

***
 

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Bibliothek

Station 04 : Bibliothek
 

ichi
 

Shinichi konnte es noch nicht ganz glauben. DAS sollte seine Schwester sein? Das Mädchen, das er seit Jahren abgöttisch liebte und es ihr auch oft genug deutlich gemacht hatte? Natürlich erkannte er ihr Gesicht; natürlich erkannte er ihre Bewegungen. Wie sie saß, wie sie auf bestimmte Situationen reagierte. Doch trotzdem wirkte sie ein wenig, als wäre sie es doch nicht, als wäre sie ein fremdes Mädchen. Jemand, der hilfesuchend in ein Haus eingebrochen war.

"Conan-kun?".

Sie blickte ihn mit schmalen, ausdruckslosen Augen an. Das Leuchten, das ihre rostroten Augen oft ausstrahlte, fehlte in diesem Moment. Ihre Augen wirkten so leer und hoffnungslos, wie eines in Trance verfallenem.
 

ni
 

Ihre Blicke schweiften von Shinichi zu Kikan über, der sie erschrocken aber auch erleichtert ansah. Erschrocken darüber, was passiert war, erleichtert darüber, dass es nichts schlimmeres war.

"Was ist passiert?".

Ihre Stimme klang dumpf, gleich einer Person, die schlafen und im Traum reden würde. Doch war das größte Erschrecken bereits von ihr gewichen.

Kikan kam zu ihr, beugte sich zu ihr hinab und versuchte ihr zu erklären, was passiert war.

"Du hast die zwei Fläschchen verwechselt. Erinnerst du dich daran, warum der Junge, dessen Namen du trägst, einen anderen Namen annahm, den du nun als Pseudonym benutzt?".

Conan sah zu ihm auf, nickte und schien sich von ihrem Schrecken erholt zu haben.

"Er wurde von der Organisation vergiftet, in der du arbeitest, aber sie dachten, er wäre daran gestorben. Er musste sich einen neuen Namen und eine neue Identität zulegen, um nicht alle, die um herum lebten, zu gefährden. Aber als er ... ".

Conan hielt inne, sah noch einmal an sich herunter und begriff endlich, was passiert war.

"DAS hast du also in dem Fläschchen aufbewahrt. Obwohl du wusstest, welche Auswirkungen es hat, hattest du noch immer etwas davon in unserem Erste-Hilfe-Schrank?".

Kikan sah zu Shinichi zurück, der nicht wirklich verstand, worum es ging. Aber das war nicht weiter verwunderlich. Für den Jungen, dessen Namen er trug, hatte er sich nie richtig interessiert. Er stand nur mit fragendem Gesichtsausdruck hinter Kikan und beobachtete das ganze Geschehen mit unterschiedlichen Gefühlen.

Zum einen war da das Gefühl der Unbeholfenheit. Er konnte nichts für Conan tun. Natürlich sah sie total niedlich als Kind aus, aber er hatte auch das Gefühl, sie würde sich noch nicht richtig damit abfinden. Zum anderen ... Conan war seine große Liebe und würde es auch ewig bleiben. Wie sollte er mit der Situation umgehen, dass sie jetzt sehr viel kleiner war, als er selbst?
 

san
 

Zu dritt saßen sie in der Bibliothek mit allem möglichen Zeug, das sie zusammen gesammelt hatten, was sie noch aus Conan's und Shinichi's Kindheit übrig hatten oder für Sinnvoll hielten, es dazu zu legen.

Die Schuluniformen aus der Grundstufe, Geburtstagskleidung des fünften Geburtstags, ein paar Haarspangen, die beim Suchen auch mit aufgetaucht waren. Außerdem alte Schulbücher, sowie Sandkastenspielzeug und ein Kinderstuhl, der für die großen Tische gebaut war, damit die kleineren Kinder auch über die Tischkante sehen konnten.

Conan hatte darüber hinaus, alles dazu gelegt, was Ran ihr von dem anderen Conan gegeben hatte. Die große Brille etwa, oder dessen Schuluniform der Grundstufe.

Kikan hatte auch sämtliche Erfindungen des Professors und seine eigenen dazugetan, da diese Conan nun auch halfen. Vorher waren sie ihr zu klein. Sie wurde ja erst mit 16 Jahren wirklich berühmt. Mit dem Alter passte sie eben nicht mehr in die Schuhe hinein, oder konnte die Jacke tragen, mit dem Knopf, der mit einem Sender ausgestattet war.
 

yon
 

Während Conan ein paar der Kleidungsstücke probierte, in der Hoffnung, sie würden ihr passen und sie würde sich wohl darin fühlen, erklärte Kikan Shinichi, was es mit dem Gift auf sich hatte, dem nun auch Conan zum Opfer gefallen war. In diesem Fall allerdings fast selbst verschuldet. Natürlich waren zum Teil auch die Kopfscherzen schuld gewesen, aber die kamen doch auch nur davon, dass sie immer bei Kogorô gewesen ist.

Shinichi nickte verstehend, als Kikan ihm alles erklärt hatte.

Zu zweit wandten sie sich nun Conan zu, die jetzt fast vollständig in dem Aufzug dastand, wie ihn Kudô immer getragen hatte. Selbst die Fliege hatte sie sich umgebunden. Der entscheidende Unterschied war, dass sie ihren Rock aus der Grundstufe angezogen hatte. Ansonsten sah sie sogar genauso aus. Durch die große Brille hätte man denken können, Kudô wäre tatsächlich wieder da, doch was das Ganze trübte, waren die schwarzen Haare, die Conan hatte.

Diese setzte sich nun fertig und erwartend auf den Boden und sah Kikan an.

"Was passiert jetzt eigentlich mit mir? Werde ich auch für immer so bleiben, oder werde ich irgendwann urplötzlich und unerwartet wieder ich selbst?".

Kikan verneinte vorerst ihre Frage. Es gab einen Unterschied zwischen dem Gift, das er selbst hatte und dem, was Kudô bekommen hatte. Dieser Unterschied war, dass das, was er selbst hatte, nicht ganz so schmerzhaft und heilbar war. Kudô dagegen hatte ein Gift bekommen, das nicht ausgereift war und deshalb fast unmöglich zu heilen..
 

go
 

Conan und Shinichi saßen total abwesend vor ihrem Vater, der sich an den Schreibtisch gesetzt und versucht hatte, ihnen die ganze Geschichte Kudô Shinichi's verständlich zu machen.

Conan erste Bemerkung, als Kikan geendet hatte, war für die anderen beiden unerwartet, aber doch völlig verständlich.

"Ich hab zwar keine Ahnung, was noch alles passiert ist, aber würde sich das Ganze nicht wunderbar als Roman verkaufen lassen?".

Kikan und Shinichi sahen sie erstaunt an, doch sie selbst sah nur überzeugt von ihrer Idee zurück.

"Ich meine, es ist doch total spannend. Der Junge hat doch eigentlich das ganze Jahr über nur versucht, seine Freundin ... Kaa-san zu beschützen. Über alles andere hat er sich doch kaum Gedanken gemacht, oder? Meiner Meinung nach also ein Thema, das sich wunderbar für einen Bestseller eignet."

Kikan und Shinichi sahen sich an, schwiegen noch kurz, bevor sie zustimmten. Eigentlich, hatte sie ja sogar recht. Vor allem das Ende, das ja nun wirklich nicht gerade freudig war, wäre richtig passend für ein solches Buch.

Die Zwillinge, die sich nun zwar noch ähnlich waren, aber denen niemand mehr abkaufte, dass sie Zwillinge waren, sahen sich gegenseitig und dann Kikan an. Ihre Stimmen verbanden sich zu einer und klangen, als wären sie aus einem Munde gekommen.

"Das Ende ist nicht freudig?".
 

***
 

Ein recht kurzes Kapitel ...
 

blablabla ....
 

Diese blöden Nacherzählungen. Die brauchen immer so viel Platz und dann ist der Platz für ein Kapitel schon wieder zu Ende ...

Jaja, die meisten würden jetzt sagen "Dann schreib doch eins so lang wie zwei ... ".

...

Ich will aber erst mal ein paar Spekulationen von euch, was denn nun passiert.
 

a) Kikan will Conan das Gegengift geben, aber diese weigert sich, es zu nehmen, weil sie noch ein wenig Kind bleiben möchte, um zu sehen, wie schwer es der Conan vor ihr hatte.

b) Shinichi wacht plötzlich aus seiner Trance auf und redet erst einmal wirres Zeug, bevor er sich dazu entschließt auch etwas von dem Gift zu schlucken, um so wieder voll bei Conan zu sein.

c ) Aus irgendeinem unerfindlichen Grunde tauchen Gin und Vodka auf, die die kleine Conan mitnehmen, ohne zu erfahren, wie alt sie wirklich ist. ( ups ... die müssten dann ja eigentlich auch schon etwas älter sein ... XD [ 43 und 41 um genau zu sein ... muahaha ... ] )

d ) Ran kommt früher als erwartet nach hause zurück, sieht Conan, wie sie sich zu ihr umdreht und hält sie anfangs für Conan ... ehm ... Kudô ( bla~a ... ) , weswegen sie vorerst völlig abwesend dasteht und erst durch Conan selbst wieder zu sich kommt, als sie die Kinderstimme Kudôs mit der Fliege benutzt.

e ) Tja~a ... fällt mir noch eine Möglichkeit ein? .... War die richtige überhaupt schon dabei???

f ) Klar fehlt noch eine Möglichkeit : Es passiert etwas ga~anz anderes. *g*
 

***
 

Station 05 : Vergangenheit
 

***
 

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Vergangenheit

Station 05 : Vergangenheit
 

ichi
 

Hatte er das nie erzählt? Er sah seine beiden Kinder verständnislos an, überlegte, wie weit er die Geschichte des Kudô Shinichi gerade erzählt hatte. Offenbar hatte er das Ende ausgelassen. Als erstes kam ihm in den Sinn, dass es eine Reaktion aus seinem inneren selbst heraus war. Eine Art Reflex, der passierte, wenn wiederkehrte, was man verdrängt hatte.

Am wahrscheinlichsten war in diesem Fall wohl, dass er nicht zu viel über die Organisation erzählen wollte, in der er arbeitete. Doch dann sah er die beiden vor ihm an, blickte in ihre neugierigen Augen und erkannte, dass es ihnen wichtiger war, die Geschichte vollständig zu kennen, als sich mit irgendeiner Organisation zu beschäftigen. Also fing er an. Er fing an, wie es wohl jeder in seiner Situation und mit seinen Erlebnissen getan hätte.

"Vorweg sei gesagt, dass ich, obwohl ich zu der Organisation gehöre, die Kudô vergiftete und genau wie dich, Conan, zu einem Kleinkind machte, lange versucht habe, in irgendeiner Weise diese genannte Organisation zu verlassen oder von innen zu zerstören. Es ist mir nie gelungen, was auch mit der Grund dafür war, dass ich zusammen mit Kudô, der noch immer als Kind herumlief, in die Basis, die ich kannte, einzudringen und dort nach einer Möglichkeit zu suchen, ihn von dem Gift zu befreien.".

Er erzählte alles so ausführlich und genau, wie er nur konnte. Was ihm jedoch am schwersten fiel, war die Szene, in der er den einzigen Traum, den er je hatte, verlor und gleichzeitig seinen größten Schwur brach.

Genau an der Stelle bewies Conan eindrucksvoll, dass sie, obwohl sie immer so hart wirkte, ein zerbrechliches und einfühlsames Mädchen war. Ihr Taschentuch, das sie dabei in der Hand hielt, wollte sie auch Minuten danach noch nicht weglegen.

(1)
 

ni
 

Das Klingeln der Haustür riss sie aus ihren Geschichten, ließ sie erschrocken aufsehen und zur Tür starren.

War Ran schon zurück? Kikan stand sofort auf und ging hin, die Tür aufmachen, wobei ihm einfiel, dass Ran einen Schlüssel besaß, sie würde niemals klingeln.

Er öffnete die Tür, sah hinaus und erkannte, wer geklingelt hatte. Doch gab er den Erkannten, zwei Männer, die er nur zu gut kannte und wusste, was sie wollten, nicht die Zeit zu sagen, was sie wirklich wollten. Sofort schob er die Tür wieder zu und sah erschrocken zu den anderen beiden zurück. Diese sahen ihn nur fragend an, doch Kikan beachtete dies nicht, viel mehr hörte er auf das, was hinter der Tür geschah.

Ein leises Knacken und wenig faltende Kleidung war zu hören, doch viel mehr nicht. Er bekam jedoch nicht die Zeit nachzudenken, was sie taten, denn schon hörte er schnelle Schritte und spürte, wie sie etwas gegen die Tür rammten. Nein, viel mehr, dass sie mit dem eigenen Körpergewicht versuchten die Tür aus den Angeln zu sprengen. Er selbst wurde etwas nach vorn geworfen und löste sich kurzzeitig von der Tür, doch sofort drückte er sich wieder dagegen. Kaum, dass er wieder dagegen stand, versuchte er mittels Handbewegungen, um keine unnötigen Gespräche zu beginnen, die Kinder davon zu überzeugen, wegzulaufen.

Doch wider erwarten, machten sie so ziemlich gar nichts, sahen ihn nur verständnislos und fragend an, rührten sich nicht vom Fleck. Kikan verstand schon, dass sie nicht verstanden, was los war, wie sollten sie auch? Also sprang er auf, schnappte sie Conan und drückte sie Shinichi in den Arm. Sofort danach stürzte er zum Schreibtisch, holte etwas längliches heraus und kniete sich vor seine Kinder. Mit einer Hand hielt er sie hinter sich, die andere ließ er noch hängen.
 

san
 

Die Zwillinge sahen erschrocken an ihm vorbei, der mit schmalen Augen und bösem Blick, den er gegen die Tür gerichtet hatte, vor ihnen hockte und sie zu beschützen suchte. Wer konnte nur Kikan, ihrem Vater eine solche Ehrfurcht einjagen, dass er in die Knie ging und sich voll auf sie konzentrierte? Wer war es, der Kikan dazu brachte, sich selbst zu vergessen und nach langer Zeit wieder zu der Waffe zu greifen, die er seit Jahren nicht angerührt hatte? Das Letzte mal hatte er sie in den Händen, als er sie aus dem Schreibtisch holte, um sie zu kontrollieren, ob der Lauf nicht verdreckt wäre und testete, ob sie noch voll funktionsfähig war. Doch genau DAS war jetzt genau fünf Jahre her, inwiefern würde sie heute noch reagieren?

Mit einem mal sah man, dass die Tür soweit verbogen war, dass sie beim nächsten Stoß wohl aufspringen würde. Genau darauf hatte Kikan gewartet und hob seine Hand, richtete die Waffe auf die Tür, genau dahin, wo er die Köpfe der beiden aufzutauchen vermutete. Gleichzeitig entsicherte er sie und drückte die Kinder noch enger an sich heran und in der gleichen Bewegung auch noch weiter hinter sich.
 

yon
 

Mit einem brechenden Geräusch fiel die Tür aus dem Schloss, flog ein kurzes Stück vorwärts und landete schließlich laut krachend auf dem Boden. Der Mann, der die Tür eingeworfen hatte, stand nun ein wenig außer Atem und ohne Jacke vor ihnen, blickte hasserfüllt und doch vorsichtig, da er gesehen hatte, dass eine Waffe auf ihn gerichtet war, zu ihnen hinüber. Ein zweiter, schwarz gekleideter Mann stand noch in der Tür. Durch einen gelben, dunklen Schal und einen schwarzen Hut war sein Gesicht so verdeckt, dass nur eines seiner Augen zu sehen war, dass genauso hasserfüllt war, wie das, des Mannes, der die Tür eingeworfen hatte.

Was Conan an dem hinteren schwarzen Mann erstaunte, waren die langen, fast blonden Haare, die offen im Wind wehten. Sie hatte noch nie einen Mann gesehen, der so lange Haare hatte, und sie nicht einmal zusammenband. Sie war eigentlich immer fest davon überzeugt gewesen, dass solche Männer kurze Haare hätten. Natürlich kannte sie Suiken, den Partner Kikan's, doch bei ihm war es anders. Er war zwar ein Mann, aber die langen Haare hatte er, weil er immer als Frau herumlief und sich nie daran gestört hatte.

Kikan hatte sich in der Zeit kein Stück bewegt, blickte nur starr und stumm zu ihnen, bis er erkannte, dass es Zeit für eine Konversation war. Eindeutig gab er ihnen zu verstehen, dass sie nicht willkommen waren.

"Verschwindet!".

Sofort reagierte der hintere, hob sein Gesicht so, dass man erkannte, dass er eine Zigarette im Mund hatte und diese auf den Boden warf, um sie auszutreten. Mit diesem ersten Schritt kam er näher an die drei heran, was Kikan mit einer weiteren Drohung mit seiner Waffe beantwortete.

"Na na, wer wird denn gleich wütend werden? Wir wollten nur nachsehen, wie es bei dir so aussieht, aber da du uns anscheinend nicht gern hier hast, werden wir auch nicht lange bleiben.".

Er blickte die Kinder an, grinste, was wohl aus seiner Sicht ein Lächeln werden sollte.

"Deine Kinder?".

Kikan reagierte vorerst nicht, schwieg eine Weile, bevor er sich dazu durchrang, zu antworten. Conan's Blick, den sie Kikan zuwarf, war undefinierbar, gab diesem aber zu verstehen, dass er antworten sollte.

"Hai.".
 

go
 

Conan wollte sich aufrichten, wurde allerdings kurzzeitig von Kikan daran gehindert, weil er dachte, sie wolle weggehen. Aber sie stand dann doch und stützte sich mit ihren Armen auf der Schulter ihres Vaters den Kopf ab.

"Seid ihr auch Kollegen von Kikan-kun?".

Kikan und Shinichi sahen sich erschrocken zu ihr um, doch Conan blickte nur die zwei Männer an, die vor kurzem in ihr Haus eingedrungen waren.

Genau diesen Moment der Unachtsamkeit Kikan's nutzte der Blondhaarige und zog blitzschnell seine eigene Waffe, mit der er auf Kikan feuerte, dessen linke Schulter sofort von einer Kugel durchbohrt wurde, deren Abschuss kaum zu hören war, was aber sofort aufgeklärt wurde. Der Schütze hatte einen Schalldämpfer benutzt und so die Geräuschkulisse so gering wie möglich gehalten. Kikan schrie auf, ließ dabei die eigene Waffe fallen, die er aufgrund seiner Handfertigkeiten in der linken gehalten hatte und sah dann wieder wütend zu den anderen beiden.
 

***
 

(1) Da ist er nun hinüber seit drei Abschnitten der FF-Reihe und er taucht trotzdem noch ständig auf ... Und dann kommen diese möglichen Verwechslungen auch immer noch dazu. Nya, aber da ich Kudô sage und Conan, wird das, denke ich mal, nicht das Problem sein.
 

***
 

Station 06 : Vision
 

***
 

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Vision

Station 06 : Vision
 

ichi
 

Conan war vor Schreck ein Stück von ihrem Vater weg gewichen und saß nun erschrocken und fassungslos hinter ihm auf dem Boden. Shinichi hatte ebenfalls Abstand genommen, als Kikan geschrieen hatte. Er war ja so schon etwas labiler, was solche Situationen anging, wie sollte er da ruhig bleiben? Selbst als der Schütze auf ihn zielte, regte er sich nicht, starrte nur in den Lauf der Waffe. Er dachte nichts, fühlte nichts. Es kam ihm vor, als wäre die Zeit stehen geblieben und mit ihr alle Bewegungen und Überlegungen, die bis eben noch in vollem Gange gewesen sind.

Nur Kikan agierte sofort, stand auf und rannte gegen den Schützen.

"Gin! Nein!".

Kikan schlug benanntem mit aller Kraft gegen den Arm und schaffte es sogar, dass der Schuss, den er trotzdem abgab, zwischen Shinichi und Conan durch flog und keinen von beiden auch nur streifte. Gin aber reagierte perfekt und klammerte sich an die Waffe, während er mit der freien Hand ebenfalls zuschlug, was Kikan ganz schön zusetzte. Er war Tänzer, kein Kämpfer und somit trotz seiner beachtlichen Größe nicht besonders stark. Gin konnte ihn mit einem gezielten Schlag gegen die linke Schulter und einem Tritt zu Boden befördern, was er mit einem weiteren Schuss gegen Kikan, in dessen rechte Hüfte, beendete. Doch angeschossener drückte sich dieses mal nur eine Hand gegen die Wunde, weshalb er schockiert aufsah, als er jemand anderen an seiner Stelle schreien hörte.

Mit leicht zittrigen Beinen zwang er sich auf die Knie und starrte völlig entsetzt auf das Bild, das sich ihm in diesem Moment bot. Shinichi am Boden, mit blutbeschmiertem Gesicht, anscheinend bewusstlos. Conan im Arm des anderen Mannes, der sich wohl auf die beiden gestürzt hatte, als Kikan loslief. Sie hatte ihre Brille verloren, wahrscheinlich, als sie sich gegen das Festhalten gewehrt hatte.

"Wie alt ist die Kleine?".

Kikan richtete seinen Blick wieder gegen Gin, der ihn eiskalt mit angelegter Waffe ansah und ihn gefragt hatte.

Jetzt musste er gut überlegen. Sagte er die Wahrheit, dass sie bereits fast Volljährig war und nur durch ein Gift zu dem geworden war, was sie nun zeigte oder tischte er den beiden jetzt eine Lüge auf, wie sie sein beinahe bester Freund und größter Feind ebenfalls benutzt hatte?
 

ni
 

"Ich bin fünf Jahre alt.". (1)

Kikan sah überrascht zu Conan zurück. Sie hatte ihm die Antwort auf eine Frage abgenommen, die er niemals selbst hätte beantworten können. Wahrscheinlich wäre er irgendwann unter den Argumenten gegen und für die Wahrheit zusammengebrochen und hätte alles erzählt, ohne nachzudenken.

Gin drückte ihm dann die Waffe gegen die Schläfe, was Kikan kaum noch mitbekam. Seine Gedanken schwirrten um etwas anderes.

"Du hast doch nichts dagegen, wenn sie uns ein Stück begleitet, oder?".

Gin grinste noch einmal und verschwand dann mit seinem Begleiter und der kleinen Conan, die noch ein paar mal verzweifelt nach ihrem Vater schrie. Kikan jedoch rührte sich nicht, sagte nichts. Ihm war etwas anderes aufgefallen.

Shinichi!

Sein blutiges Gesicht erinnerte ihn an etwas, was schon sehr lange her war. Ein Ereignis, was ihm schon damals die Sprache verschlagen hatte. Ein Vorfall, der sein ganzes Leben auf einen Schlag veränderte.

Shinichi hatte eine lange Risswunde auf einer seiner Wangen und sah aus, als würde er sich nie wieder bewegen.

Genau diese Szene erinnerte ihn daran, wie er selbst seine Narbe bekam und aus diesem Grund einer Gruppe beitrat, aus der er nie herauskam. (2)
 

san
 

Kikan stand schwerfällig auf, ging langsam zu Shinichi hin und legte eine Hand auf die Wunde an seiner Wange. Ob sein kleiner Sohn, der zwar nun auch schon 16 Jahre alt war, doch trotzdem immer noch sein Kleiner war, genau so viel Glück hatte, wie er es selbst gehabt hatte, als er an genau der selben Stelle angeschossen worden war?

Doch genau in dem Moment, als er die Hand wieder hob, öffnete Shinichi die Augen und sah ihn ein wenig überrascht, aber auch geistig abwesend an. Seine Augen waren blass, fast leer. Es wirkte, als würde er zwar überlebt, aber das Licht in seinen Augen trotzdem verloren zu haben. Kikan schüttelte ihn kurz, versuchte seine Aufmerksamkeit zu erregen, doch Shinichi reagierte kaum. Alles, was er tat, war ein wenig wispern, als würde er sich selbst nach einem schweren Unfall am Leben halten wollen.

Kikan vergaß auf einmal, dass er eigentlich nicht die Kraft dafür hatte und nahm den Jungen auf den Arm, den er dann in sein Auto brachte und mit ihm in ein Krankenhaus fuhr. Was er ebenfalls nicht beachtete, waren seine eigenen Verletzungen, die er an Schulter und Hüfte hatte.

Ihm war jetzt wichtiger, dass Shinichi versorgt wurde. Er war immerhin um einiges jünger als Kikan und hatte es nötiger, behandelt zu werden.

Auf dem Weg, den er zum Krankenhaus nahm, überfuhr er rote Ampeln und achtete kaum auf die Geschwindigkeitsbegrenzung. Doch die Zeit, die er für den Weg brauchte, nutzte er, um über Conan nachzudenken.

Sie war 16 Jahre alt, clever, geschickt und wusste genau, was sie tat.

Vielleicht war es sogar ganz gut, dass sie nun bei diesen Männern war.

Vielleicht war es ihr sogar möglich, was er selbst nicht geschafft hatte.

Die Vernichtung der Organisation von innen heraus!
 

yon
 

Sie hatte die Augen halb geschlossen, starrte leer und unbeeindruckt immer nur an die gleiche Stelle des gepolsterten Sitzes vor ihr. Das Polster schien Leder zu sein und war völlig schwarz gefärbt, genau wie der Wagen selbst, dessen Außerverkleidung ebenfalls mit schwarzem Lack besprüht war. Ihre Hände waren mit ein paar Gummiähnlichen Bändern verschnürt und lagen lose auf ihren Knien. Der neben ihr sitzende Gin hielt unter seinem Arm, den er scheinbar mit dem anderen verschränkt hatte, seine mit Schalldämpfer ausgerüstete Waffe und sah aus dem Fenster neben ihm. Achtete eigentlich gar nicht auf Conan.

Conan erkannte völlig Problemlos, dass er die Waffe schussbereit hielt, schließlich zielte er damit auf sie selbst.

Mit einem mal bekam sie ein Gefühl, das sie dazu zwang, aus dem Dachfenster zu sehen. Ein Gefühl, das in ihr so plötzlich aufkeimte, dass es ihr Angst machte. Ein Gefühl, das ihr eine Vision zeigte, als sie zum Fenster raus sah.
 

go
 

Finsternis um sie herum. Ein enger Raum, der trotzdem eine unglaubliche Weite ausstrahlte. Wie ein, an allen Wänden, sowie am Boden und an der Decke, mit Spiegelfliesen ausgestattetes, Badezimmer.

Sie konnte sich in den Wänden selbst sehen, konnte erkennen, dass sie eine ähnliche Kleidung trug, wie die, die sie vorhin angezogen hatte. Nur die Hose, die statt des Rockes an ihr war, änderte ihre Erinnerungen. Nein, da war noch etwas. Sie sah genauer hin und erkannte die große, runde Brille, die der Conan vor ihr immer getragen hatte.

Doch plötzlich verzerrte sich das Spiegelbild und gab etwas anderes wider. Einen Jungen, der fast so aussah, wie der, den sie in ihrem Traum letzte Nacht gesehen hatte. Kurze, braune Haare, strahlend blaue Augen, ein freundliches Lächeln, das ihr bekannt vorkam. Es war fast wie das, das ihre Mutter immer beschrieben hatte, wenn sie von ihrer wahren, großen Liebe erzählte.

Allerdings sah sie dieses Bild nicht lange, denn auf einmal erschrak der Junge fürchterlich und wollte sich wegdrehen, doch noch im gleichen Augenblick wurde er in der Bauchgegend von zwei Schüssen durchbohrt und fiel, fast wie in Zeitlupe zu Boden. Erst stieß er gegen ein Hindernis hinter ihm, dann landete er auf dem steinigen Boden, der sich in dem Moment, als die Schüsse fielen, gebildet hatte. Überhaupt hatte sich das ganze Bild verändert. Es zeigte eine steinige Höhle, oder einen Gang.

Irgendwoher kannte sie diese Szene, irgendwo hatte sie genau das schon einmal gesehen, irgendwo hatte sie genau das schon einmal ERLEBT.

(3)
 

***
 

(1) Ich weiß! Kudô hat gesagt, er sei sechs, aber Conan ist nicht gleich Conan ... Hat sie eben eine andere Vorstellung davon, was das abschätzen des Alters einer Person angeht.

(2) Bäh ... Ursprünglich sollte ja Conan die Narbe bekommen, aber ich fand, das war dann doch etwa ZU viel für sie. Shinichi hat ja auch eine tragende Rolle.

(3) Okay, ab hier ist dann wohl klar, wieso Kudô immer noch so wichtig ist.
 

***
 

Station 07 : Auto
 

***
 

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Auto

Station 07 : Auto
 

ichi
 

Conan riss die Augen auf und gab einen kurzen, erschrockenen Schrei von sich, der aber kaum bemerkt wurde. Nur Gin sah kurz zu ihr hinüber, zog noch einmal an seiner Zigarette und nahm diese dann in die Hand.

"Hast du öfter solche Anfälle?".

Conan blickte wieder gegen den Sitz vor ihr, schüttelte dann aber hastig den Kopf. Schweigend sah sie nur kurz zu Gin auf, der sie kritisch ansah. Offenbar war es ihm ziemlich egal, er sah sofort wieder zum Fenster raus.

Conan fiel plötzlich auf, dass sie diesen Gin kannte. Es war schon sehr lange her, aber sie hatte ihn schon einmal gesehen. Er hatte mit eisigen Augen und verachtungsvollem Blick auf sie hinunter gesehen. An mehr aber erinnerte sie sich nicht, ihr fiel in den Zusammenhang nur noch ein weiterer Mann ein, der neben diesem Gin gestanden hatte und genau dieser Kerl saß auf dem Fahrersitz und fuhr das Auto schon seit einer Weile. Die Erinnerung an diese Szene klarte immer mehr auf und auf einmal fiel ihr ein, dass der andere Mann Vodka hieß. Woher kannte sie nur dessen Namen? Sie erinnerte sich nur an die Szene, wie Gin auf sie hinunter gesehen hatte. Dieser Moment war die erste Erinnerung an ihn, also wohl ihr erstes Zusammentreffen mit ihm.

Der Fahrer, Vodka, sah in den Rückspiegel, als Conan versuchte, einen Blick auf sein Gesicht zu werfen. Er hatte eine Sonnenbrille auf, die seine Augen verdeckte. Doch sofort sah dieser wieder auf die Straße. So langsam fragte sich Conan wirklich, wohin sie fuhren.

Jedoch konnte sie sich kaum Gedanken darüber machen, denn plötzlich packte Gin seine Waffe weg und holte statt dessen eine kleine Flasche und ein Tuch heraus. Die Falsche schraubte er vorsichtig auf und hielt die Öffnung gegen das Tuch. Das Ganze drehte er kurz auf den Kopf und drehte die Flasche wieder zu, die er auch gleich wieder in seinem Mantel verstaute.

Das Tuch drückte er urplötzlich Conan auf Nase und Mund. Genau in dem Moment erkannte sie, was es war.

Chloroform ...
 

ni
 

Er stand reglos vor der breiten, mit Milchglas ausgestatteten Tür, die wie eine Schiebetür war, sich jedoch nur öffnete, wenn ein Arzt vorbeikam und sie mit Hilfe einer Karte dazu brachte.

Gut eine Stunde war vergangen, seit er hier angekommen war und seinen Sohn bei einer der Schwestern abgab. Diese hatte ihn sofort auf eine der Tragen gelegt und ihn zum nächsten Operationsraum gebracht. Von dort kamen nur manchmal Ärzte raus oder gingen hinein.

Er selbst war ebenfalls versorgt worden und trug eine Bandage am Bauch und ein Armdreieck an der linken Schulter.

Plötzlich hörte er, wie er gerufen wurde. Die Stimme war hell, freundlich, aber völlig schockiert und außer Atem. Er drehte sich zu ihr um, als er erkannte, dass wirklich er gemeint war, denn nur weil man den eigenen Namen hörte, hieß das noch lange nicht, dass man gemeint war. Doch diese Stimme, die ihn rief, war ihm bekannt genug, sodass er fast sofort wusste, wer es war.

"Ran-kun. Wieso ... ?".

Sie blieb kurz bei ihm stehen, drückte dann aber die Hände gegen die Milchglastür und brach in Tränen aus.

"Ein Arzt hat mich angerufen. Er meinte, etwas wäre mit meinem Sohn! Ich bin sofort ... sofort ... ".

Weiter kam sie nicht. Ihre Worte erstickten an ihren Tränen und sie sank langsam auf dem Boden in sich zusammen.

Als Kikan zu ihr kam, um sie aufzuheben, sah er, dass ihre Augen starr vor Schreck und Angst waren. Sie sah aus, als würde sie in Visionen leben, die die Vergangenheit widerspiegelten.

War sie wieder in ihren Erinnerungen um Kudô gefangen?
 

san
 

Sehr langsam öffnete sich die Tür und eine Trage wurde hinaus geschoben, auf der ein Junge mit dicken Verbänden am Kopf lag. Ran sprang sofort auf und stürzte an die Trage, während sie immer wieder den Namen des Jungen rief. Eine der Schwestern hielt sie ein wenig zurück, doch half es nicht viel. Wäre Kikan nicht auch noch dazu gegangen, hätte Ran wohl auf die Schwester eingeschlagen. Während sie der Schwester folgten, die die Trage in ein Zimmer brachte, erzählte diese, was vorgefallen war.

"Er hat eine tiefe Risswunde unter dem rechten Auge, die nach Ihren Erzählungen von einer Schusswaffe stammt.".

Sie blickte dabei zu Ran, die sofort noch einmal erschrocken aufsah, danach aber den Blick wieder auf Shinichi richtete.

"Wir haben alles versucht, was wir konnten und wenn er einen richtig guten und starken Schutzengel hatte, wird er nicht erblinden. Doch ich möchte Ihnen nichts versprechen.".

Sie blieb vor einer anderen Tür stehen und schob Shinichi hinein. Auf dem Schild neben der Tür stand ,Aufwachraum', Kikan und Ran durften ihr folgen. Shinichi wurde nur noch an ein paar Apparaturen angeschlossenen, bevor die Schwester sich höflich verabschiedete und versprach, sich besonders gut um Shinichi zu kümmern.
 

yon
 

"Das ging besser, als ich gedacht habe. Was meinst du?".

"Sei lieber ruhig. Muss ja nicht jeder mitbekommen.".

"Hah, manchmal übertreibst du es echt mit deiner übergroßen Vorsicht Uns hört man schon nicht, schließlich interessiert es keinen.".

~

"Hey man, ich bin's. Ich hab alles erledigt ... Ja, ich pass auf ... Nun mach dir mal nich' in's Hemd. Ich komm heut Abend vorbei.".

~

"Du bist es! Ich hab kein' Zweifel!".
 

go
 

Conan schrak geschwitzt auf, als sie endlich zu sich kam. Diese Stimmen. Zwei von ihnen konnte sie ja Gin und Vodka zuteilen, aber die anderen konnte sie nicht erkennen.

Sie setzte sich aufrecht hin und hielt sich eine Hand auf ihr Gesicht. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie wieder freie Hände hatte. Ein paar mal noch sah sie auf ihre Hände, bevor sie das Zimmer in Augenschein nahm, in dem sie sich befand.

Sie saß auf einem schwarzen, weichen Sessel mit großen Armlehnen. Um sie herum war es ziemlich dunkel, was darauf zurückzuführen war, dass die Vorhänge vor dem Fenster zugezogen waren und Licht war keines eingeschaltet worden.

Vor ihr stand ein kleiner Glastisch mit verschiedenen Saftflaschen. Dahinter zwei gepolsterte Stühle, die ebenfalls schwarz waren. Sogar das Holz, aus dem sie bestanden.

Links ging das Zimmer noch ein Stück mit einer Stufe im Boden und am Ende stand ein großer Flachbildschirmfernseher unter dem noch ein Videorecorder war, in dem halb eine Kassette steckte. Davor noch ein paar dunkelblaue Hocker.

Rechts ein großer, leicht beleuchteter Schrank, mit verschiedenen Kleidungstücken darin, die allerdings nicht alle schwarz waren, wie die Kleidung der Männer, die sie hergebracht hatten.

Conan sah auf, an die Decke, die in den Ecken mit kleinen Mustern verziert und blau war, genau wie alle anderen Wände ebenfalls. Ein dunkles blau, das wie der Nachthimmel wirkte.

Sie stand auf und ging zu dem Fernseher hinüber, nahm die Fernbedienung, die auf dem Boden lag und schaltete auf Videoprogramm. Die Kassette schob sie vollständig hinein, setzte sich dann auf einen der Hocker und sah in den Fernseher.

Was sie erwartete zu sehen? Eigentlich hatte sie damit gerechnet, dass sie nichts sah, weil die Kassette leer war, doch zu ihrem E

rstaunen kam wirklich ein Bild. Ein Bild, das sie erst zurückschrecken ließ.
 

***
 

Wer sind die Typen, die Conan im Traum reden hört? Wer mir die ( bekannten ) Namen sagen kann, bekommt ein Fan-Art gewidmet, in der Story werden sie wahrscheinlich nicht mehr benannt.

Mit freundlicher Unterstützung von Goshin-nee-chan!
 

~

ChibiVeggi : ... *zu goshin schiel* ... Goshin-nee-san? ... Goshin-san? ... -sama??? ... -dono????? A~ah! Schau mich nich' so böse an, sag' doch, was dir nich' passt! ...

Goshin : WAS ist auf dem BILD??? *chibiveggi anfunkel*

~
 

ehm ... ja ...Unsere Konversation, als ich ihr dieses Kapitel zu lesen gab.

XD
 

***
 

Station 08 : Film
 

***
 

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Film

Station 08 : Film
 

ichi
 

Er öffnete die Augen und sah zwei verschwommene Figuren vor sich, die er zuerst nicht erkannte. Alles, was er erkannte, war, dass es ein Mann und eine Frau waren. Sie hatte sehr lange Haare.

Sein Blick wandte sich nicht von der Frau ab, sondern verharrte auf ihr, so lange, bis sich das Bild aufklarte und er seine Mutter erkannte. Sie hatte gerötete Augen, es war deutlich erkennbar, dass das von weinen kam. Ihre Wangen hatten sich auch rötlich verfärbt und sie sah erschöpft aus, schien nicht einmal mehr mitzubekommen, dass er aufgewacht war.

Er versuchte zu lächeln, doch etwas hinderte ihn daran. Etwas zog an seinem Gesicht, als er die Muskeln anspannte. Er blinzelte, spürte, dass nur ein Auge agierte. Er blinzelte noch einmal, als er feststellte, dass etwas über sein rechtes Auge gelegt war, was es geschlossen hielt.

Er sah, wie sich sein Vater, der mit dem Rücken zu ihm gestanden hatte, zu ihm drehte und ihn ansah. Doch noch im gleichen Moment streckte er eine Hand nach einem Knopf über seinem Bett aus und drückte ein paar mal darauf. Es gab keine Reaktion, es musste also der Schalter sein, der die Schwester alarmierte, wenn einer der Patienten ein Problem hatte und Hilfe brauchte.

Nur ein paar Minuten später tauchte eine Krankenschwester auf und sah ihn genauer an. Sie kontrollierte auch die Daten, die die Geräte um ihn herum angaben, atmete dann aber erleichtert aus und erklärte seinen Eltern etwas. Er selbst verstand nur ein paar Fetzen, doch auch die klangen verschwommen und verzogen. Als würde er sie durch eine dicke Tür hören. Ihre Stimmen klangen dumpf, als würden sie unterdrückt.
 

ni
 

Sie sank langsam auf sein Bett. Sah ihn noch kurz an, lächelte, schlug dann aber die Augen zu und verlor sich in einen Traum. Sie spürte es, sie wusste, dass sie schlief, doch sie wusste nicht, dass es wichtig war, was sie träumte.

~

Es waren einzelne Sequenzen. Alle aneinander gereiht, in immer dem gleichen Ablauf.

- Sein winken, als er sich von ihr verabschiedete. Der Tag, an dem sie ihn zuletzt in seinem richtigen Körper gesehen hatte.

- Die Situation, als sie ihn kennen gelernt hatte und ihm erzählt, wie sehr sie ihn möge, ohne zu wissen, dass sie mit ihm selbst redete.

- Sein erster Anruf, nachdem sie ihn eine Woche lang vermisst hatte und ihr sagte, sie müsse sich keine Sorgen machen.

- Die Feier, die sie zu seinem Einzug und Kudô's verschwinden abhielten. (1)

- Der Traum, in dem er die silberne Hand nahm.

- Sein lächelndes Gesicht, als er sich das letzte mal von ihr verabschiedete.

- Die Szene, als sie ihn das letzte mal sah. Liegend, mit zwei Bauchschüssen, auf einer Bahre.

- Der Kuss, den er ihr im Traum gegeben hatte, als sie auf seinem Bett gesessen und mit einem Plüschtier im Arm eingeschlafen war.

~ (2)

Sie schlug wieder die Augen auf, sah sich um. Das Zimmer hatte sich verändert. Sie lag zugedeckt in einem Krankenbett war wohl von Kikan dorthin gebracht worden. Dieser saß ruhig und still neben ihr, mit einem Arm auf ihrem Bett, auf dem er seinen Kopf abgelegt hatte, und schlief. Er sah Kudô so ähnlich, wenn er schlief, doch nicht nur dann. Sie sah ihn immer wieder in ihm. Das verschmitzte Grinsen, die strahlenden Augen, die kleine Nase.

Sie strich ihm über das Gesicht und ein paar Haare aus eben diesem.

"Kikan-kun ... Wenn ich dich nicht hätte.".
 

san
 

Sein Gesicht erinnerte sie an jemanden. Genau, er sah Shinichi ähnlich. Die Frisur war die gleiche und auch sein Gesicht war ähnlich.

Auf seiner rechten Wange war ein langes Pflaster, das am oberen Rand nicht ganz alles verdeckte und ein paar schwarze Stellen freigab. Sein Blick war traurig und enttäuscht. Er blinzelte ab und zu und jedes mal bewegte sich das Pflaster. Jedoch verrutschte es nicht.

Er stand ruhig und schweigend vor einer Kamera, die reglos auf ihn gerichtet war und schwieg sich ihr gegenüber aus. Er sah aus, als wolle er etwas erzählen, doch tat er es nicht. Er öffnete manchmal den Mund, holte Luft, doch entwich ihm kein Laut.

Er zuckte kurz zusammen, als eine Stimme ertönte und sah über die Kamera hinweg.

>Nun komm' endlich. Du wolltest es doch unbedingt und wenn du's jetz' nich' machst, wirst du nie damit klar komm. Du hast dich entschiedn! Du musst es akzeptiern!< (2)

Sein Blick wanderte mit etwas mit und neben der Kamera tauchte eine Frau auf, die zwei rote Zöpfe trug und ein paar enge Sachen. Ein Armeegrünes Hemd und ein schwarzer, kurzer Rock. Es war schwer zu erkennen, aber sie trug eine kleine Brille.

>Ich werd dich bestimmt nich' noch mal dabei film. Wenn du's jetz' nicht machst, musst du's allein machn, dann schaut dir keina zu.<

Sie wiederholte sich, doch das war wohl nötig.

Er nickte. Reagierte mit einem zu Boden und legte dann eine Hand an das Pflaster auf seiner rechten Wange.

Conan erinnerte sich, dass an der Stelle Shinichi angeschossen worden war. Sie senkte kurz den Blick und dachte an ihn zurück. Wie es ihm wohl gerade ging? Sie ließ einen Seufzer von sich, nahm das Foto heraus, das sie von ihm dabei hatte und sah es traurig an. Sie strich mit einer Hand darüber.

"Shinichi ...".

Sie sah wieder auf, auf das Bild, das sich im Fernseher gebildet hatte. Der Junge hatte das Pflaster abgezogen und in dem Moment erkannte sie, wer es war.
 

yon
 

Sie fuhr erschrocken zusammen, als es klopfte. Sie wandte sich nach dem Klopfen um und erkannte, dass in der Tür jemand stand. Eine ältere Frau mit rötlichen Haaren.

"Sie sind ... ".

"Rukiyô Mineko, aba du kannst mich Ruki nenn.". (4)

Conan stand auf, beobachtete Ruki dabei, wie sie die Tür des Zimmer wieder verriegelte. Langsam kam sie nur voran. Sie musste um die sechzig oder älter sein, doch schien sie recht fit. Ihr Gang war kräftig und sicher, wenn auch langsam.

"Sie sind die Frau in dem Video, oder?".

Sie lächelte, schien ihr so zu antworten. Ihre Brille war stärker geworden und ihr Gesicht faltiger, aber ansonsten war sie zu erkennen. Die rötlichen Haare hatten mit dem Alter wohl ihre Farbe verloren und waren nach und nach ergraut.

"Es is' das einzge Video, das ... ".

Sie hielt kurz inne und sah Conan mit leerem Blick an.

"Du weißt, wer das auf dem Video is'? Der kleine Junge, der seine Narbe in Augenschein nimmt, um ne Erinnrung an sich selbst in frühn Jahrn zu habn?".

Conan nickte, setzte sich wieder auf den Hocker. Irgendwie traute sie dieser Frau nichts schlimmes zu. Man sah ihr die Zugehörigkeit zu der Organisation noch an, aber man sah ihr auch an, dass sie Conan nichts tun wollte. Wie kam sie darauf, dass sie in der Organisation war? Conan verstand sich im Moment selbst nicht. Sie wusste doch kaum etwas über die Arbeit ihres Vaters. Er erzählte viel und gern, wenn es ging, doch wirklich etwas wissen, tat sie trotzdem nicht.
 

go
 

Conan senkte den Blick, sah dann wieder auf das Video. Die Szene und die Situation hatten sich inzwischen gewechselt. Er saß mit der Frau von eben, Rukiyô Mineko demnach, auf einer Mauer und aß Eis. Er lächelte, doch wirklich glücklich schien er noch immer nicht. Inzwischen wusste Conan zwar wieso, doch es einmal selbst zu sehen, war etwas neues für sie. Sie hatte Bilder von ihm von früher gesehen, doch nie ein Video. Hier kam das Traurige in seinen Augen viel besser rüber. Man erkannte viel besser, wie schlecht es ihm wirklich ging.

"Tou-san ... ".
 

***
 

(1) Klingt, als hätten sie sich gefreut, dass er weg ist ... XD

(2) Pff ... Diese Szenen zu sammeln war kein Problem, aber ... Wieso bringe die überhaupt rein? Die haben doch gar keine wirkliche Bewandtnis ... -_-

(3) Dieser Akzent ... ... XD , Chibi-nee-chan hat sich bald nicht mehr eingekriegt, als sie ihn das erste mal gelesen hat ...

(4) NEIN! Bitte keine Parallelen zu DigimonTamers ziehen! MEINE Ruki sieht ga~anz anders aus!
 

***
 

Station 09 : Fernsehraum
 

***
 

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Fernsehraum

Station 09 : Fernsehraum
 

ichi
 

Sie schlüpfte leise und möglichst Bewegungsarm aus dem Bett und zog sich die Schuhe wieder an, die neben ihrem Bett standen und ihr ausgezogen worden waren. Man hörte durch die Tür ein paar Geräusche. Kichernde Kinder, ein weinendes Baby. Ein paar Erwachsene, die sich um etwas stritten.

So leise wie möglich verließ sie das Zimmer. An der Tür angekommen sah sie nur noch einmal kurz zu ihrem Mann zurück, der noch immer schlafend halb auf ihrem Bett lag und sich nicht rührte. Die Klinke der Tür gab keinen Laut von sich, doch kaum, dass sie geöffnet war, drangen all die Geräusche herein. Sie blickte sich um, wachte über ihn, wollte sofort die Tür schließen, sobald der so tat, als würde er aufwachen.

Das leise Klacken der Tür, als sie sie schloss, weckte ihn auch nicht und Ran sah nur noch kurz auf die Farbe der Tür, bevor sie sich davon abwandte und sich umsah.

Die langen Gänge des Krankenhauses kamen ihr unendlich vor. Für einen Patienten mit Gipsbein würde es wohl ewig dauern, bis er von einem Ende des Flurs zum anderen kam.

An ihr vorbei zogen die Besucher und Eingelieferten des Krankenhauses.

Zwei Jungen in Rollstühlen, die wohl ein Rennen veranstalteten.

Eine junge Mutter mit ihrem Baby im Arm, die immer auf und ab zu gehen schien. Das Baby schreie, doch sie lächelte und wiegte es sanft hin und her. Sie sah unendlich glücklich aus.

Das erinnerte Ran an ihre Geburt der Zwillinge. Sie hatte sich einen Jungen gewünscht, doch Kikan war mehr für ein Mädchen. Damals hatten sie beschlossen, dass sie die Namen für die Mädchen aussuchen würde und er die für die Jungen. Dass es dann beides wurde, erstaunte sie schon, denn sie hatten sich von keinem Arzt sagen lassen wollen, was es wurde. Sie wollten sich selbst überraschen lassen.

Noch einmal sah sie sich um und erkannte die streitenden Personen. Ein Gruppe von Männern, die mit einem Arzt redeten.

Sie setzte einen Fuß vor den anderen, wusste ganz genau, was sie tat, wusste genau, wohin sie wollte, was sie tun wollte. Sie blieb kurz stehen und staunte über sich selbst.

War sie endlich frei? War sie endlich fertig?
 

ni
 

Er traute seinen Augen nicht, als er aufsah und ein leeres Bett bei sich vorfand. Einmal rieb er sich die Augen, bevor er sicher war, dass es wirklich leer war. Erst sah er perplex darauf, aber dann realisierte er, was los war.

Sofort stand er auf und sah zur Tür hin. Sie war geschlossen. Er blickte sich immer Zimmer um, stand auf und sah auf die andere Seite des Bettes. Ihre Schuhe waren weg.

Sofort zog er die Tür des Zimmer auf und sah hinaus. Nach rechts nach links. Er sah eine junge Frau mit einem Baby im Arm. Sie war wohl noch nicht lange Mutter.

Doch Ran war nirgends zu sehen. Nicht auf dem Gang, nicht in dem Zimmer. So schnell er mit den verbunden Hüften kam, lief er die Gänge entlang. Sie war doch sonst nicht in einem fremden Haus allein unterwegs. Immer hatte sie entweder einen der Zwillinge oder ihn dabei.

War Shinichi schon wieder gesund? Unmöglich!
 

san
 

Vor einem der Fernseher fand er sie. Ein Film über ein Zwillingspärchen, das Hand in Hand über eine Brücke lief und immer nach vorn sah. Im Hintergrund fröhliche Musik, doch ihn erinnerte es mehr an seine Kinder und fand, dass die Musik nicht passte. Doch er kannte den Film nicht, er wusste nicht, worum es ging.

Er ging in die Reihe, in der sie saß, sah ab und zu nach rechts und links. Die meisten Personen, die dort saßen, waren ältere Menschen oder Kinder. Ein paar mit etwas zu essen ausgestattet.

Er kniete sich neben sie und legte ihr eine Hand auf die Schulter, die ihm zugewandt war.

Sofort wandte sie sich zu ihm um und strahlte ihn an. Sie lachte, freute sich und stürzte sich umarmend auf ihn.

"Ich habe es verstanden, Kikan! Ich habe es endlich verstanden!".

Doch er verstand es nicht. Sie drückte ihn fest an sich und fing auf einmal an zu schluchzen. Sie vergrub ihr Gesicht in seinen Sachen, sprach deutlich hörbar doch abgehackt und weinend.

"Shinichi ... Er sieht mich, er beobachtet mich, er weiß es ... Er war es, der mir den Mut gab, dich zu wählen ... Jetzt habe ich verstanden, wieso!".
 

yon
 

Sie klammerte sich an ihn und er hielt sie ebenfalls fest. Doch das Schluchzen hörte auf und sie ließ wieder locker.

"Was hast du verstanden?".

Sie wandte sich nach dem Fernseher, hob eine Hand und deutete darauf. Ihr Blick wanderte mit und wandte sich von ihm ab.

"Siehst du sie?".

Kikan folgte ihrem Zeig und sah noch einmal die Zwillinge, die auf der Brücke spazierten. Er nickte, doch was hatte das damit zu tun, dass sie ihn geheiratet hatte? Gut, es waren Zwillinge, es war etwas ähnliches, doch wieso hatte sie etwas verstanden?

"Sie sind es, die er mir schenkte. Er wusste, was kommen würde. Er wusste nicht, dass er sterben würde, doch seit er es war, wusste er, was kommen würde. Er gab mich in deine Hände, damit ich verstand, was er mir wünschte.".

Sie lächelte, nahm die Hand wieder runter und sah Kikan lächelnd an. Sie sah so glücklich aus. Nie hatte er sie so viel Glück ausstrahlen sehen.

"Er wollte nur, dass ich jemanden habe, den ich für wichtiger halten würde, als ihn, damit ich nicht versinken würde in dem, was mich an ihn band.".

Sie drehte sich wieder zu ihm um und umklammerte ihn wieder.

"Eine Frau kann nicht glücklicher sein, wenn sie jemanden hat, dem sie alles Glück der Welt wünschen kann, ohne sich selbst zu vernachlässigen. Denn wenn sie Kinder hat, muss sie darauf achten, dass es ihr selbst gut geht, um nicht ihre Kinder traurig zu machen.".

(1)
 

go
 

Sie nickte, setzte sich neben sie auf einen der blauen Hocker und nahm die Fernbedienung auf, die Conan hatte fallen lassen, als sie sich erschrocken hatte.

Conan drehte sich wieder zu dem Fernseher doch Ruki schaltete ihn ab.

"Wenn du dies Video weita anschaust, solltest du wissn, dass es eins der größtn Geheimnisse deines Vaters is'. Dieses Video ... Nur er und ich wissn davon und jetz' auch du. Doch du musst schwörn, es nie zu erzähln, was auch imma du auf diesm Band siehst.".

Ruki's Blick wurde traurig und sie sah Conan mitleidig an.

"Dein Vater schwor, niemals jemand' zu töten und er tat's doch. Doch ich glaub', dass es ihm verziehn wurde. Er wusste in diesa Situation nich', was er tat. Er war geistig nich' dabei, als es geschah, er hatte nur das Bild des Jung' in Erinnrung, als er's tat.".

Conan dachte nach. Der Junge ... damit war wohl Kudô gemeint, der vor seinen Augen erschossen wurde. Doch sie erinnerte sich nicht, dass er erzählt hatte, wie er dann tötete. Sie wusste nicht einmal, wen er tötete.

Conan nickte, sah Ruki vielsagend an. Diese drückte eine Taste der Fernbedienung und das Band lief schnell vorwärts. Zuerst fragte sich Conan, was das sollte, doch Ruki beantwortete ihr diese Frage, noch bevor sie sie gestellt hatte.

"Der Anfang is' nich' wichtig. Wenn er dich intressiert, kannst du ihn ja späta sehn, aber ich möchte dir 'was zeign, was dich sicha mehr interessiern dürfte.". (2)
 

***
 

(1) Bah ... Schnulz ... Hier ging mir teilweise oft nicht das Bild von Kotori (X) aus dem Kopf, als sie im Wasser zu Kamui aufsieht und ihm sagt "Ich liebe die Erde und Kamui!" ( oder so ähnlich ... )

(2) Langsam frage ich mich, wo die Ruki herkommt ... In Deutschland würde man wahrscheinlich auf Bayern tippen ... XD
 

***
 

Station 10 : Déja-vu
 

***
 

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Déja-vu

@ Babsi-san : Dann ist eben nur sowas ähnliches. Was weiß ich, in Sprachen weise ich ein Embryonal-Verhalten auf ...

XD
 

Station 10 : Déja-vu
 

ichi
 

Das Band lief wieder an und Conan sah gebannt auf das Bild.

Es war kaum etwas zu erkennen, weil es rundherum dunkel war. Nun, nicht richtig dunkel, aber es schien abends oder nachts zu sein, als es aufgenommen wurde.

"Es existiern auch Foto's von diesa Szene, aba das Videomaterial dazu is' bessa.".

Conan wandte den Blick nicht vom Fernseher ab. Es interessierte sie zu sehr, was jetzt kommen würde.

Die Kamera wurde auf einen grasigen Boden, wohl eine Wiese, gestellt und befestigt. Kaum, dass sie stand tauchte neben der Kamera ein Mann auf. Recht sportlich, jung und vital. Seine Haare waren glatt gekämmt, doch ein paar widerspenstige Strähnen standen am Hinterkopf ab, genauso im Nacken.

Er legte sich mit einer Fotokamera auf den Boden neben die Kamera und richtete die Fotokamera auf die gleiche Stelle, wie auch die Kamera ausgerichtet war.

Die Kamera zeigte auf einen Stützbalken einer Achterbahn und davor stand ein etwas beleibter Mann mit gräulichem Anzug ...
 

ni
 

Sie hatte sich hinter einen Stützbalken versteckt und beobachtete die Szenerie, die sich ihr bot.

Ein ziemlicher Beleibter Mann mit Sonnenbrille, ein paar Barthaaren und einem bräunlichen Anzug. Vielleicht war es auch dunkelrot, es war nicht richtig zu erkennen, dazu war es zu dunkel.

Der andere, den sie verfolgt hatte, stand, mit einer Hand an den Stützbalken der Achterbahn gelehnt dem Mann gegenüber. Er hatte einen schwarzen Hut und einen schwarzen Anzug an. Der Mann mit dem Hut schien zu grinsen, bevor er dem Mann mit dem Bart begrüßte und sich dieser so erschrak, dass er anfing zu schwitzen. Vielleicht lag der Schweißausbruch auch einfach daran, wie der Kerl mit dem Hut aussah. Es war nicht erkennbar, jetzt noch nicht.

Mit einem mal öffnete der Mann mit dem Bart seinen Koffer, den er die ganze Zeit dabei gehabt hatte und zeigte dem anderen den Inhalt. Sie selbst konnte ebenfalls aus ihrem Versteck erkennen, was sich darin befand. Unmengen an Geld, gute 100 Millionen Yen, wenn nicht mehr. Was hatte das zu bedeuten?

Kaum, dass der Koffer übergeben war, wurde klar, worum es ging. Der Mit dem Bart musste ein Direktor sein, der Chef einer Firma, die erpresst wurde, denn inzwischen wurde durch die Konversation der beiden klar, dass es um einen Film ging. Einen Fotofilm, der offenbar ein paar miese Machenschaften des Direktors hätte aufdecken können, hätte er nicht bezahlt.

Sie hörten nicht auf, sich zu unterhalten und nach und nach wurde klar, dass der Film Beweise für den Waffenschmuggel des Direktors beinhaltete.

Sie zückte ihren Fotoapparat und schoss ein paar Bilder, die sie dann der Polizei zeigen würde.

Langsam verabschiedeten sich der Direktor und der Mann mit dem Hut. Der Direktor flüchtete mit weiten Schritten, aber sie konnte ihm nicht mehr folgen. Hinter sich hörte sie Schritte und die Stimme eines weiteren Mannes. Sie wandte sich danach um, doch in dem Moment wurde sie von ihm niedergeschlagen und sie erkannte nur noch, dass er lange, helle Haare hatte und ebenfalls schwarze Kleidung trug.

Benommen und reglos, aber nicht bewusstlos fiel sie zu Boden und landete hart in dem eigentlich weichen Gras unter ihr.

Die Schmerzen in ihrem Kopf machten es ihr nicht möglich sich zu regen, oder etwas zu sagen. Sie lag einfach nur da und hörte die Gespräche der beiden schwarzen Männer, die sie angegriffen hatten.

Der mit den hellen Haaren holte aus seinem Mantel eine kleine Schachtel und nahm dort eine Kapsel heraus, die er ihr in den Mund schob. Mit etwas Wasser zwang er ihren reglosen Körper dazu, sie zu schlucken.

(1)
 

san
 

Zusammen gingen sie noch einmal zu Shinichi. Sie taten es, wie die Zwillinge in dem Film. Hand in Hand, lächelnd, als wären sie allein.

Sie sahen nur sich gegenseitig an und erkannten immer erst im letzten Moment, wenn sie Gefahr liefen, in jemanden hinein zu rammen. Sie drückten sich dann gegen einander und lachten, sahen die betroffenen Personen strahlend an, gingen weiter, als wäre nichts passiert.

Doch ihre Freude wurde unterbrochen, als ihnen einen Schwester entgegen kam, die einen Rollstuhl vor sich her schob. Ihren Gesichtern wurde das Lachen kurz entzogen, doch als sie erkannten, wer es war, lächelten sie wieder.

Ran lief los, ließ Kikan's Hand los und kniete sich vor den Rollstuhl in dem Shinichi saß und ihr entgegen lächelte.

"Shinichi-kun! Wie schön, dir geht es besser.".

Shinichi nickte, doch er deutete auf seinen Verband, den er noch immer über dem Auge trug.

"Ja, mir geht es besser, doch die Ärzte haben gesagt, dass mein Auge nun erblindet ist und sie nichts mehr tun können.".

Sein Lächeln verschwand und er sah seine Mutter etwas traurig aber auch etwas leer an. Doch Ran lächelte weiter.

"Ich bin nur froh, dass du noch bei mir bist. Dich oder Conan-kun zu verlieren, wäre das schlimmste, was mir passieren könnte.".

Shinichi's Lächeln kam wieder und sie fielen sich ebenfalls in die Arme, so wie es Kikan und Ran getan hatten.
 

yon
 

"Es tut mir leid, Sie stören zu müssen.".

Die drei sahen auf, zu einer Schwester, die sie angesprochen hatte. Es war die Schwester, die Shinichi gebracht und versprochen hatte, auf ihn zu achten.

"Ich möchte Ihnen sagen, dass Chikarazoe-kun noch eine Nacht zur Beobachtung hier bleiben muss. Ich könnte Ihnen ein Zimmer zuweisen, damit Sie auch hier bleiben können.".

Ran und Kikan sahen sich an und nickten. Zusammen mit Shinichi gingen sie in das Zimmer, das die Schwester ihnen zuwies. Zu dritt setzten sie sich an einen Tisch, der in der Mitte des Zimmers stand. Kikan und Ran jeweils auf einen Stuhl, Shinichi blieb in seinem Rollstuhl.

"Bleiben Sie bitte hier, einer der Ärzte möchte noch mit Ihnen reden.".

Wieder nickten sie nur stumm, taten ansonsten nicht viel. Was der Arzt wohl wollte?
 

go
 

Ran legte eine Hand auf die von Kikan und drückte sie fest. Dieser sah auf, sah sich zu ihr um und entdeckte, dass ihr Blick sich verändert hatte. Sie sah ängstlich aus, doch konnte man ihrem Blick nicht entnehmen, warum sie so aussah.

"Erzähl mir, was mit Conan-kun ist.".

Shinichi sah auf, als er das hörte. Er hatte auch nicht mitbekommen, was mit Conan passiert war, nachdem er in Ohnmacht gefallen war, weil er angeschossen wurde. Alles, was er wusste, war, dass sie angegriffen worden war und er versucht hatte, sie zu beschützen.

Kikan sah zu Ran und dann zu Shinichi. Er spürte beide Blicke auf ihm lasten, sah die beiden an, wie sehr sie es interessierte. Also fing er damit an, wie er Shinichi hat schreien hören, wie die beiden Conan mitnahmen und er selbst nichts wichtiger fand in dem Moment, als Shinichi's Gesundheit.

"Vielleicht ist es gut, dass sie sie mitgenommen haben. Vielleicht schafft sie, wozu ich nicht in der Lage war. Sie ist clever. Sie hat mindestens genau so viel drauf, wie Kudô, wenn nicht mehr und ich glaube, wenn Kudô die Chance gehabt hätte, hätte er die Organisation sicher schon längst platt gemacht.".

Er lächelte, doch er sah den beiden an, dass sie es nicht einmal wollten. Sie lauschten gespannt dem, was er sagte.

"Ich weiß schon, wie ich Conan-kun helfen kann, doch ihr müsst mir Zeit geben. Okay?".
 

***
 

(1) Boah, war das schwer ... Schreibt mal eine Szene auf, die ihr nur als Bilderreihe kennt ... Außerdem ist das ganze zu lang geworden. War kaum noch Platz für den Rest, der in das Kapitel sollte ...

Aber ich denke mal, jetzt ist endgültig klar, was mit Conan los ist! Babsi-san weiß es, wie sieht's mit euch aus?
 

***
 

Station 11 : Verhörzimmer
 

***
 

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Verhörzimmer

Station 11 : Verhörzimmer
 

ichi
 

Ruki saß vor ihr, schüttelte sie, als sie wieder zu sich kam. Noch etwas geschockt blickte sie nur stumm vor sich in die Luft, sah nichts an, reagierte auf nichts.

Ruki erkannte nicht, dass sie wieder bei sich war und schrie sie an. Sie rief nicht ihren Namen, den kannte sie schließlich nicht, doch sie rief nach ihr, eindeutig, denn sie verwandte die Worte ,Kleine' und ,Mädchen'.

Doch plötzlich riss Conan die Augen auf und gab einen Schrei von sich. Ruki zuckte kurz zurück, als sie das hörte, doch tat sie sonst nichts. Es herrschte Sekundenlang totale Stille, bevor Conan von dem Hocker sprang und durch das Zimmer rannte. Sie stürzte die kleine Stufe hinauf, riss eine Tür des Schrankes auf und starrte auf deren Innenseite. Doch sie schlug die Tür wieder zu, nachdem sie sie gesehen hatte.

Sofort riss sie eine andere Tür auf und starrte wieder gegen deren Innenseite. Dort war ein Spiegel angebracht. Ein großer Spiegel, der sie in voller Größe zeigte. Volle Größe war falsch ... Sie war nur noch halb so groß, wie sie es in Wahrheit war.

Kurz stand sie reglos vor dem Spiegel, doch dann zog sie ihre Jacke aus und das Hemd aus dem Rock. Sie tastete ihren Bauch ab, sah geschockt darauf und dann wieder in den Spiegel.

Sie griff nach hinten, in ihre Haare und zog sich über ihre Schultern, dann tastete sie ihr Gesicht ab.

"Ich habe ... ... Wo ist ... ".
 

ni
 

Sie drehte sich ruckartig zu Ruki um, die sie nur fragend ansah. Doch Conan schüttelte den Kopf, versuchte das, was sie gerade gesehen und erlebt hatte, zu vergessen. Nein! Nicht zu vergessen, sondern, es abzuwerten. Sie würde nur wieder zu viel darüber nachdenken.

"Wo ... wo kann ich hier schlafen? Ich bin müde ... ".

Ruki sah sie erstaunt an, fragte sich wohl gerade, wie sie darauf kam. Doch dann stand sie auf und ging zu dem Sessel, auf dem Conan aufgewacht war. Sie klappte den Sitz nach vorn und stellte ihn auf eine Stütze, die sich in dem Sitz befand. Unterhalb des Sitzes öffnete sie eine Schublade, aus der sie ein paar Bettsachen nahm.

"Dein Vater hat oft hier geschlafn ... ".

Sie sah Conan kurz mit leerem Blick an, doch dann kam sie zu ihr hinüber.

"Wie heißt du eigntlich, Kleine? Ich kenn' die Zwillinge Shinichi-kun und Conan-kun, doch du ... du bist mir neu, obwohl du große Ähnlichkeit mit Conan-kun hast.".

Sie entfernte sich ein Stück von Ruki und sah sie nachdenklich an.

Sie überlegte, wie sie sich nennen sollte. Sie konnte schließlich schlecht den Namen nutzen, die sie sonst trug. Man würde die Lüge, die sie angefangen hatte, aufzubauen, sofort entdecken und das wäre nicht gut. Immerhin hat sie die Lüge in Gegenwart ihres Vater erstellt und der hatte nichts dagegen unternommen.

Sie atmete tief durch und nannte einen Namen, den sie für am ehesten zutreffend hielt. Sie wusste, dass ihre Mutter die Namen für die Mädchen wählte und dass diese wohl auch für weitere Kinder sehr ausgefallene Namen wählen würde.

"Chikarazoe Lex.". (1)
 

san
 

Beide sahen sie zu Kikan hinüber. Ran neben sich, Shinichi über den Tisch. Es war still geworden, als er gesagt hatte, er wüsste, wie er Conan helfen konnte.

Sie wollten schon nachfragen, wie er es tun wollte, doch sie kamen nicht dazu, denn die Tür des Zimmer öffnete sich und der Arzt, der noch mit ihnen reden wollte, kam hinein. Er war relativ alt, sicher so um die vierzig herum. Dieser Arzt war auch der, der die Operation Shinichi's geleitet hatte.

Er lächelte, sah nett aus, doch zu Kikan's Leidwesen hatte er einen Polizisten dabei.

Kikan senkte sofort das Gesicht, hoffte, der Polizist würde ihn nicht von irgendwoher kennen. Doch als Kikan näher hinsah, erkannte er, dass dieser Polizist recht jung war und er hatte ihn auch noch nie gesehen. Vielleicht war er ja sogar so neu, dass er noch nicht alle kannte, die verfolgt wurden.

Kikan folgte mit dem Blick allein dem jungen Polizisten, während Ran und Shinichi den Arzt ansahen.

Der Arzt stellte sich zu ihnen an den Tisch und erklärte ihnen, was er wollte.

"Mein Name ist Tomi und der junge Mann hier ist Tomomi. Ich bin hier, weil ich Ihnen noch erklären möchte, wie es mit dem Auge von Chikarazoe-kun weiter geht. Tomomi wird Sie zu dem Vorfall noch einmal befragen.". (2)

Mit einer kleinen Schreibunterlage setzte sich Tomi zu den dreien an den Tisch. Kikan beobachtete weiter Tomomi, der ihn mit dem selben interessierten Blick anstarrte.

Ran erkannte dies auf einmal und stieß Kikan einen Ellbogen leicht in die Hüfte. Angestoßener drehte sich sofort zu ihr um und sie legte einen Blick auf, den Kikan als ein Kopfschütteln interpretierte. Jeder andere hätte in dieser Situation den Kopf geschüttelt, doch Ran setzte nur einen bestimmten Blick auf, um sich verständlich zu machen.

Kikan senkte den Blick kurz auf den Tisch, sah dann aber zu Tomi auf, der soeben damit begann, zu erklären, was wichtig war.

"Die Risswunde unter dem rechten Auge Chikarazoe-kun's ist aufgrund einer Handfeuerwaffe entstanden, das heißt, sie wurde wirklich aufgerissen. Wir haben sie operativ vernäht und so viel wie möglich gerettet, doch war es uns nicht mehr möglich, dass er sein Augenlicht behält. Er ist auf dem rechten Auge erblindet.".

Shinichi sah den Arzt mit Missgunst an. Immerhin redetet dieser Tomi von ihm! Wieso sprach er, als würde er nicht dabeisitzen?

"Heute Nacht wird er noch einmal zur Beobachtung da behalten und für die nächsten Tage wird eine Kontrolle der Wunde für jeden zweiten Tag angesetzt. Die Termine werde ich Ihnen morgen früh geben, bevor Sie gehen.".

Kikan nickte jedes Mal, wenn Tomi zu ihm hinüber sah, als würde er es nur ihm erzählen. Ran und Shinichi schien Tomi nicht richtig wahr zu nehmen.

"In ein, zwei Monaten wird die Wunde soweit verheilt sein, dass die Nähte entfernt werden können. Das Datum wird sich nach dem richten, wie die Wunde sich entwickelt. Im schlimmsten Fall müssten wir noch eine weitere Operation ansetzen.".

Toll. Kikan und Shinichi verzogen das Gesicht. Dieser Arzt sprach wirklich aufbauend zu seinen Patienten. Ob er das bei allen machte?

"Der Verbandwechsel findet hier im Krankenhaus bei jeder Begutachtung statt. Ich möchte Sie bitten, dies nicht allein zu tun.".
 

yon
 

Tomi atmete tief durch, sah seine Blätter an, die er in der Klemmmappe hatte und klappte diese dann zu.

"Das war es für heute. Wir sehen uns morgen früh, wenn ich Ihnen die Termine für die Nachuntersuchungen gebe. Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht.".

Tomi stand auf, sah den jungen Polizisten etwas seltsam an, legte diesem kurz eine Hand auf die Schulter und verließ dann das Zimmer.

Tomomi sah Tomi noch kurz hinterher, bevor er seine Klemmmappe hervor nahm und sich auf den nun frei gewordenen Stuhl zu Kikan, Ran und Shinichi setzte.

"Sie sind sein Sohn, nicht wahr?".

Tomomi wandte den Blick von seinem Block ab und sah Shinichi erstaunt an. Erst brachte er kein Wort heraus, doch dann nickte er.

"Ja, stimmt. Eigentlich wollte er, dass ich auch Chirurg werde ... wie er ... ".

Er setzte ab und legte die Klemmmappe auf den Tisch, bevor er einen Kugelschreiber hervor nahm und ein paar Eintragungen machte.

"Ich muss Sie zu dem Vorfall heute Morgen, 29. April 2013, befragen. Sumimasen.".

Kikan und Shinichi nickten, doch sie sahen sich auch kurz vielsagend an. Kikan versuchte Shinichi mit Blicken klar zu machen, dass er zu erst reden musste.
 

go
 

Tomomi setzte ab und wandte sich an Shinichi.

"Erzählen Sie mir die Geschichte so ausführlich wie möglich.".

Stille. Einen Augenblick lang herrschte totale Stille unter den vier Leuten, die um den Tisch verteilt saßen. Dann öffnete Shinichi den Mund und sah seinen Vater an.

"Ich ... ich bin während des Vorfalls bewusstlos geworden und habe ... nicht viel mitbekommen, weil ich von Natur aus nicht besonders mutig bin. Tou-san ... kann Ihnen sicher mehr erzählen.".

Kikan lächelte erleichtert. Shinichi hatte ihn verstanden und er lächelte zurück.

"Gut ... also.".

Tomomi wandte den Blick von Shinichi ab und sah Kikan an.

"Dann werden Sie es mir erzählen und der Junge wird dann ergänzende Aussagen machen.".

Kikan nickte, sah noch einmal zu seinem Sohn hinüber, der auf der rechten Gesichtshälfte einen Verband trug, der allein für das Auge bestimmt war. Doch das Auge war ein relativ schwierig zu verbindender Teil des Gesichtes. Das halbe Gesicht musste von Bandagen umhüllt werden, um das Auge zu schützen.
 

***
 

(1) Ja~a, ich gebe es ja zu. Der Name kommt von "Smallville" ...

(2) Stellen sich Japaner nicht immer mit dem Nachnamen vor?

XD
 

***
 

Station 12 : Spiegelbild
 

***
 

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Spiegelbild

Station 12 : Spiegelbild
 

ichi
 

Ruki sah sie erstaunt an.

"Deine Eltern hattn schon imma 'ne intressante Art ihre Kinder zu benenn'.".

Conan nickte, wollte sagen, dass sie das wüsste, doch sie ließ es bleiben, schließlich war sie für diese Frau ein fünfjähriges Mädchen, das noch nicht viel vom Leben mitbekommen hatte.

Ruki lächelte, kam zu Conan hinüber und hockte sich vor sie hin.

"Wusstest du, dass ich 'ne Lehrerin deins Vaters war?".

Conan schüttelte erstaunt den Kopf.

"Ich hab' ihm alles über Psychologie und Physiologie beigebracht, was er heute weiß. Ich bin Psychologin in diesa Organisation. Wenn jemand 'n seelisches Problem hat, kommt er zu mir.".

Conan öffnete verstehend den Mund und nickte nur wieder, als Ruki aufstand und ihr noch einmal kurz über den Kopf strich.

Danach verließ sie das Zimmer, sah nur noch einmal kurz zurück zu Conan.

"Schlaf gut, Lex-kun und vergiss nich' den Fernseher abzuschaltn, wenn du schlafen willst.".

Sie lächelte wieder und schloss die Tür hinter sich wieder ab, nachdem sie sie geschlossen hatte.

Conan sah sich noch einmal in dem Zimmer um, gähnte einmal kurz. Sie sah sich zu dem Fernseher um, der noch immer tonlos lief und momentan ein Bild zeigte, auf dem ihre Mutter war, wie sie mit dem kleinen Kudô den kurzen Weg vom Tor des großen Hauses von Kudô entlang lief. Beide trugen ein paar Einkaufstaschen.

Sie hob die Fernbedienung wieder auf und schaltete alles ab, bevor sie sich auf den Sessel legte und sofort einen Schlaf, gefüllt mit wirren Träumen, verfiel.
 

ni
 

Er saß unbeweglich an dem Tisch, nur sein Mund und seine Augen bewegten sich ab und zu. Er blinzelte immer, wenn er es brauchte, atmete tief durch, wenn ihm die Luft zum erzählen ausgegangen war, hielt inne, wenn Tomomi etwas aufschrieb, um ihm Zeit dafür zu lassen. Er erzählte alles Haarklein, bis auf die Tatsache, dass er Gin und Vodka als maskierte Unbekannte beschreib. Er erzählte, dass einer von ihnen kräftig und der andere schlank gewesen ist, doch weitere, in dem Fall wichtige Details für die Polizei, ließ er aus. Er erzählte nicht, wie sie aussahen, er erzählte nicht, dass er sie kannte, er erzählte nicht, dass sie in ihrem Metier berühmt waren.

Tomomi nickte nur, wenn Kikan etwas interessantes aussagte und Shinichi lauschte gespannt den Erzählungen seines Vaters, obwohl er fast alles selbst miterlebt hatte. Besonders hellhörig wurde er an der Stelle, als Kikan davon erzählte, wie er angeschossen wurde.

Jedoch musste Shinichi die ganze Zeit etwas überlegen. Ein winziges Detail, ausgenommen, von Gin und Vodka, kam ihm seltsam vor. Irgendetwas in Kikans Erzählung stimmte nicht.

Shinichi atmete tief durch. Jetzt würde die Szene kommen, in der Conan von ihnen mitgenommen wurde.

Kikan sah Shinichi an, atmete wieder tief durch.

"Das war es ... Kaum, dass sie Shinichi-kun getroffen hatten, verschwanden sie wort- und spurlos.".

Tomomi sah erstaunt auf.

"Sonst nichts? Ich meine ... Haben sie nichts mitgenommen, Ihnen nichts abgenommen? Sie sind einfach ohne etwas anderes zu tun, wieder verschwunden?".

Shinichi hob den Kopf. DAS war ihm aufgefallen. Conan hatte er in seiner Erzählung ganz ausgelassen. Er hatte mit keinem Wort erwähnt, dass Conan aufgetaucht war. Er hatte die Waffe, die er besaß mit eingebracht, er hatte gesagt, dass er fieberhaft gegen die Kerle gekämpft hatte, aber Conan ... Conan hatte er weggelassen!

Unglaublich! Kikan hatte es tatsächlich geschafft, die Erzählungen ganz exakt zu erzählen, ohne Conan zu erwähnen. Obwohl Conan das Ablenkungsmanöver gewesen ist, weshalb Kikan angeschossen werden konnte.

Jetzt fiel es ihm auch eindeutig auf. In der Szene, in der Kikan abgelenkt wurde, hatte er erzählt, dass ihn ein Geräusch abgelenkt hatte, nicht Conan.
 

san
 

Tomomi sah sich wieder nach Shinichi um, der nur erstaunt zu seinem Vater hinüber sah.

"Können Sie jetzt noch weitere Angaben machen?".

Shinichi erschrak sich leicht, als er die Stimme des Polizisten neben sich hörte, doch registrierte er vorerst nicht, was er von ihm wollte und schüttelte instinktiv den Kopf. Kikan hatte ihnen lange eingebläut, in Gegenwart eines Polizisten immer so wenig wie möglich zu erzählen. Shinichi erinnerte sich noch daran und jetzt tat er es. Er erzählte nichts mehr. Kikan hatte genug gesagt.

"Gut. Dann werde ich Sie nicht weiter stören.".

Tomomi heftete seine Zettel zusammen und stand vom Tisch auf. Shinichi sah noch kurz zu seinem Vater, dessen Blicke auf Tomomi gerichtet waren.

"Warten Sie Tomomi-kun!".

Kikan wandte den Kopf zurück zu seinem Sohn, der deutlich, aber ohne besonderen Ton gesprochen hatte.

Shinichi sah noch kurz seinen Vater an, bevor er seinen Kopf zu Tomomi drehte.

"Was passiert jetzt mit Tou-san? Ich meine ... Er hat doch eine Waffe benutzt. Wird ihm jetzt noch was passieren?".

Tomomi sah ihn erstaunt an, schüttelte dann aber lächelnd den Kopf.

"Ich denke nicht. Wenn dein Vater einen gültigen Waffenschein und einen amtlichen Eid, des nur im Notfall oder zur Übung benutzen, vorlegen kann, sobald es nötig ist, nicht.".

Tomomi verbeugte sich formell, bevor er das Zimmer verließ und die drei wieder allein ließ.
 

yon
 

"Was soll das werden?".

Sie wandte sich nach allen Seiten, sah immer wieder in das Gesicht eines Jungen Mädchens, das sie eindeutig als ihre Mutter erkannte. Aber die Gesichter waren mit Trauer geschlagen. Tiefsitzende Trauer, die bis zu ihrer Seele reichen musste.

"Hör auf, mir diese Bilder zu zeigen! Wer bist du?".

In dem Moment entfernte sie sich von den Bildern. Sie verschwammen in weiter Entfernung, wuchsen zu einem großen Bild, das sich vor ihr auftürmte.

Es war wieder der Junge, der ihr schon mal im Traum begegnet war. Sie hatte ihn damals nach seinem Namen gefragt, doch er hatte ihr nur verzerrt und abgehakt geantwortet. Sollte sie noch einmal fragen?

Er öffnete die Augen und lächelte. Dann wandelte er sich in einen vollständigen Körper, aber nicht den, den er im letzten Traum gehabt hatte, sondern der eines Kindes.

"Du bist doch .. ?".

Plötzlich wandelte sich das Bild in ihr eigenes Spiegelbild und sie stand sich selbst gegenüber. Ihr Spiegelbild lächelte, sah sie freundlich an. Es hob einen Arm und deutet hinter sie.

Sie wandte sich um und wurde plötzlich zurück geworfen. Sie schrie erschrocken auf und warf eine Hand nach vorn, in der Hoffnung, etwas zu finden, an dem sie sich festhalten konnte.

Doch da war nichts. Rein gar nichts. Nur ein leerer, schwarzer Raum, in dem sich ihr Spiegelbild, das noch immer auf sie deutete, immer mehr entfernte.

(1)
 

go
 

Kikan nahm Ran's Hand in seine und sah sie intensiv an.

"Wir sollten zusehen, dass wir ins Bett kommen. Wir müssen morgen nach hause, damit ich Conan-kun helfen kann.".

Sie blickte ihn erst erstaunt an, dann wechselte sie ihren Blick in einen betroffenen und nickte leicht.

Natürlich mussten sie schlafen. Müde konnte man nichts ausrichten und Kikan hatte doch gesagt, er wüsste, wie er Conan helfen konnte.

Ran wusste, dass Kikan es durch die Organisation gewohnt war, nur wenig zu schlafen, doch er meinte mit seiner Aussage natürlich nicht sich selbst, sondern sie und Shinichi.

Ein paar Minuten noch saßen sie schweigend an dem Tisch, bevor sich Shinichi selbst ins Bett legte und seinen Eltern eine gute Nacht wünschte. Die beiden verließen das Zimmer, sie hatten ein anderes bekommen. Es lag allerdings direkt daneben, sollte also etwas mit Shinichi sein, wären sie die ersten, die es mitbekamen.

Den beiden wurden zwei Betten direkt nebeneinander gestellt, da sie es so wünschten.

Als Ran sich ebenfalls hingelegt hatte, dachte sie noch einmal darüber nach, wie Kikan wohl Conan helfen wollte.

Sie drehte sich so, dass sie ihn direkt ansehen konnte und sprach leise, sodass nur er es hörte.

"Kikan ... Sagst du mir, wie du ihr helfen kannst?".

Kikan wandte das Gesicht zu ihr und lächelte.

"Ich sage es dir morgen. Schlaf jetzt lieber.".

Ran nickte und schloss die Augen. Ein paar Stunden noch lag sie wach und dachte an die Zeit, als sie die Umgebung nur in Trance wahrnahm. Jetzt, wo sie wieder bei sich war, erkannte sie erst, wie wichtig ihr Kikan war und schön es war, nur neben ihm zu liegen und ihn beim Schlafen zu beobachten.
 

***
 

(1) Conan hat es immer noch nicht ganz gerafft, was mit ihr los ist. Dabei hat sie doch schon erkannt, wer sie immer besucht ...
 

***
 

Station 13 : Straße
 

***
 

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Straße ( 30. April )

Station 13 : Straße
 

30.April / Dienstag
 

ichi
 

Schweißgebadet schlug sie ruckartig die Augen auf. Sie starrte an die Lehne des Sessels, auf dem sie lag und geschlafen hatte.

Mit schwerem Atem setzte sie sich auf und sah gegen die Zimmertür, durch die sie Wortfetzen hören konnte. Sie verstand nichts, von dem, was gesagt wurde, doch erkannte sie, dass es sich um Ruki und die beiden handelte, die sie hier her gebracht hatten.

Gin und Vodka!

Welchen Code hatte eigentlich Ruki?

Sie schüttelte leicht den Kopf. Worüber sie nun wieder nachdachte. Eigentlich völlig belanglos. Ruki war über 50, sie hatte sicher keinen Code mehr und wenn doch, dann würde sie ihn sicher nicht mehr verwenden.

Die Tür öffnete sich und Conan sprang in eine sitzende Position, so dass sie die geöffnete Tür deutlich sah. In ihr standen die beiden schwarzen Männer und Ruki, die sie anscheinend von etwas abhalten wollte. Sie zog an dem Ärmel von Gin, der es jedoch nicht einmal beachtete. Vodka hingegen sah Ruki mit allem Hass an, den er aufbringen konnte und brachte sie aus dem Zimmer, das er hinter sich wieder verschloss.

Gin kam zu Conan rüber, die er am Kragen packte und von dem Sessel zerrte. Conan spürte, wie er nicht nur ihre Kleidung, sondern auch ein Bündel ihrer Haare erwischt hatte. Sie verzog das Gesicht, doch wollte sie nicht schreien, wollte nicht zeigen, wie weinerlich sie in Wirklichkeit war.

Als sie auf dem Boden stand, hockte sich Gin vor sie und sah sie mit seinem eisigen Blick an.

Conan erschrak erst, doch dann erkannte sie nicht nur Hass und Eis in seinen Pupillen, sondern auch Panik und Erschütterung. Man sah ihm an, welche grausamen Taten er hinter sich hatte und wie sehr er viele davon bereute, da er die Bilder nie vergessen konnte.
 

ni
 

"Du heißt also Lex-kun?".

Conan sah erst erstaunt auf, überlegte, was er meinte, doch dann fiel ihr ein, dass sie sich einen neuen Namen gegeben hatte. Chikarazoe Lex. Sie nannte sich so, weil sie wusste, dass auch der Conan vor ihr einen neuen Namen angenommen hatte, als er ins Kindesalter zurückkehrte.

Doch einen ganz neuen konnte sie nicht mehr nehmen, da alle wusste, dass sie die Tochter Chikarazoe Kikan's war.

Conan nickte leicht, wandte den Blick nicht von Gin ab, sah ihn unentwegt in die Augen, versuchte, das Eis darin zu umgehen und zu sehen, was ihn wirklich zu dem machte, was er war.

Auf einmal griff Gin nach einer ihrer Schultern und drehte sie mit dem Rücken zu sich. Er hielt sie so fest im Griff, dass sie die Augen zusammenkneifen und sich auf die Lippen beißen musste, um nicht aufzuschreien. Er hatte wieder ihrer Haare erwischt, die sie schon die ganze Zeit offen trug.

Noch bevor sie registrieren konnte, was er von ihr wollte, drückte er wieder gegen ihre Schulter, zwang sie dazu in die Knie zu gehen und sich dann hinzulegen. Sie tat alles, um sich dagegen zu wehren, sie fuchtelte mit den Armen, trat mit den Füßen aus, doch es half nicht.

Mit der anderen Hand, drückte Gin auf ihren Rücken, an eine Stelle, die ihr die Luft nahm. Sie riss die Augen auf , rang nach Luft, zappelte noch immer. Doch es half ihr nicht, die Kraft, die sie als 16 jährige gehabt hatte, war verschwunden. Sie konnte sich nicht einmal auf ihre Ellbogen stützen, um sich Luft zu verschaffen.

Ihre Arme und Beine wurden schwer, als würden sie betäubt, als würde ihr etwas die Energie nehmen, sie bewegen zu können.

Ihr Gelenke gaben auf und sanken steineschwer zu Boden. Sie sah noch einmal zu den Sessel, der vor ihr stand, versucht das Gesicht noch einmal zu drehen, wenigstens noch einmal in das Gesicht Gin's zu sehen.

Langsam füllte sich die Umgebung mit tiefschwarzer Farbe. Alles verlor seine Farbe, ihr Blick wurde leer und alles um sie herum verschwamm zu einem schwarzen Klumpen, der sich mehr und mehr von ihr entfernte.

Die Schmerzen im Rücken, die sie von Gin's Druck bekam, verschwanden, ihre Gefühle verließen sie und sie fühlte rein gar nichts mehr. Sie sah nur noch, wie auch der letzte Lichtfetzen verschwand und sie sich in völliger Dunkelheit wieder fand.

All die Gefühle, die sie eben noch gehabt hatte, waren wie betäubt, sie fühlte nichts mehr. Keinen Schmerz, keine Angst!

Nichts!

(1)
 

san
 

Er wandte sich zu Ran um, die ihm hinterher gekommen war, als er durch die Tür gegangen war. Er blickte kurz in die große Glastür, die den Eingang des Krankenhauses darstellt und dann zu Ran.

Er holte aus seiner Hosentasche einen Schlüssel und reichte ihn Ran, die ihn sofort annahm, ihn aber erst unverständlich ansah.

"Du müsstest fahren.".

Er hob seinen linken Arm und sah darauf.

"Ich würde mich da momentan etwas schwer tun.".

Er lächelte, sah aber auch betrübt aus. Er war mit seinem Pick-Up hergekommen und er fuhr ihn so gern. Andere ließ er nur in Ausnahmefällen fahren, wenn es nicht anders ging. An diesem Auto hing er sehr.

Ran nickte und ging auch gleich zum Auto hin, öffnete die Türen. Shinichi wollte sich erst auf die kleine Ladefläche setzen, die an dem Pick-Up war, doch Kikan hielt ihn sofort wieder davon ab und setzte sich mit ihm auf die Beifahrerseite, auf der man einen zweiten Sitz ausklappen konnte, wenn es nötig war.

Als sie fuhren, ging Kikan alles durch. Die Ankunft der beiden, die Szene als sie schossen und als Conan mitgenommen wurde. Er wusste, dass dort ein winziges Detail war, das ihm half, sie zu finden, er wusste, es war noch da, aber ... welches Teil war das?

(2)
 

yon
 

Ein klirren riss ihn aus den Gedanken. Er sah erschrocken auf und beobachtete Shinichi, wie der stur geradeaus sah. Doch Shinichi bemerkte den Blick und wandte sich zu seinem Vater, der gleich danach ebenfall wieder nach vorn sah.

Da fiel es ihm ein. Das klirrende Geräusch! Natürlich!

SO konnte er Conan helfen. So konnte er zumindest herausfinden, wo sie sich befand, wie frei sie war, wohin sie gehen konnte.

Er blickte zu Ran, dachte an den vorherigen Abend, als er gesagt hatte, er wüsste bereits, wie er Conan helfen konnte. In dem Moment dachte er erleichtert daran, dass die beiden nicht intensiver nachgefragt hatten, wie sein Plan aussähe, denn in dem Moment, als er das gesagt hatte, hatte noch gar keinen Plan gehabt.

Jetzt erst, jetzt hatte er eine Idee. Die Aussage vor ein paar Stunden, sie sollte seine Familie beruhigen. Er wollte sie nicht noch mehr schockieren, indem er ihnen die Hoffnung nahm, Conan helfen zu können.
 

go
 

Am Haus von Kudô, an dem nun Chikarazoe dran stand, angekommen, stürzte Kikan sofort in die Bibliothek, sah sich genau um und erkannte das, was das Klirren in seiner Erinnerung verursacht hatte.

Er ging darauf zu, hob es auf und erkannte, dass es beschädigt worden war. Wohl in dem kleinen Kampf, den sich Conan mit Vodka geleistet hatte. Er erinnerte sich, dass, als sie im Arm des kräftigen Mannes war, es schon nicht mehr getragen hatte. Doch wie sie es verloren hatte, hatte er nicht mitbekommen. Es war wohl in dem Moment passiert, als er gegen Gin kämpfte.

Er hörte, wie noch jemand die Bibliothek betrat und wandte sich um. Im Türrahmen, der seit seinem ersten Eintreffen in diesem Haus ohne Tür war, stand Shinichi und sah ihn flehend und innerlich zerstört an. Er kam auf ihn zu in lehnte sich gegen seinen Vater, der nicht zurück wich.

Man hörte, wie Shinichi leise schluchzte, wollte sich wohl vor seiner Mutter verstecken, um nicht zu zeigen, wie schwach er geistig war. Die Arme ließ er einfach hängen, wollte nicht zu sehr der Trauer verfallen, die ihn mehr und mehr übermannte.

"Hilfst du Conan-kun? ... Ich vermisse sie jetzt schon ... ".

(2)
 

***
 

(1) Nicht hauen, bitte! ^^°

(2) Interessiert zwar sicher keinen, aber ... Kikan hat einen Pick-Up, weil ich unbedingt einen möchte und bisher nicht das nötige Kleingeld hatte ... XD

(3) Dieses Detail war in letzter Zeit etwas zu kurz gekommen ... Verdammt! Wird erst jetzt wieder öfter.
 

***
 

Station 14 : Fadenkreuz
 

***
 

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Fadenkreuz

Station 14 : Fadenkreuz
 

ichi
 

Er löste sich von seinem Sohn, legte die Brille auf dem kleinen Schreibtisch ab, der in der Bibliothek stand. Erst dann wandte er sich richtig an ihn.

Er legte Shinichi die Hände auf die Schultern und lächelte ihn an.

"Du kannst mir helfen, wenn du möchtest. Vielleicht geht es dir dann auch besser.".

Shinichi sah Kikan erst erstaunt an, doch dann nickte er schnell. Natürlich! Natürlich wollte er helfen. In jeder Weise, wie es ihm möglich war. Er würde alles für Conan tun, nur damit er sie bei sich hatte. Von ihr getrennt zu sein, zerfraß ihn. Immer hatte er sie um sich. Zuhause, in der Schule, Unterwegs. Dass sie jetzt nicht da war, ließ ihn fast in Tränen ausbrechen, doch er wusste, dass sie es nicht mochte, wenn er es tat. Er riss sich zusammen, versuchte, so ernst, wie nur möglich zu sein. Verzweifelt würde er Conan sowieso nicht helfen können.

Er sah wieder zu seinem Vater auf und lächelte ebenfalls.

"Sag mir, was ich tun kann und ich tue es.".

Kikan ließ die Schultern Shinichis los und sah zu den Regalen auf, die er vor 18 Jahren so aufgebaut hatte, wie sie jetzt waren.

"Suche in den Fotoalben nach Kudô Shinichi, der Junge, dessen Namen du trägst. Versuche, so viel wie möglich über ihn zu wissen und versuche herauszufinden, warum es wichtig ist, alles über ihn zu wissen.".

Sein Blick wandte sich wieder an Shinichi, der ihn nur erstaunt ansah. Seine braunen Augen wanderten von einem Auge seines Vaters zum anderen, zuckten immer hin und her, gaben seine Verwirrung eindeutig wider. Innerlich fragte er sich, was die ganze Sache mit Kudô, der ein Jahr vor seiner Geburt gestorben war, zu tun hatte, doch er nickte.

"Wenn du weißt, inwiefern Kudô und ich miteinander verbunden sind, dann wirst du Conan-kun helfen können und nur dann wirst du erkennen, warum du deine Schwester so abgöttisch liebst.".

Shinichis Wangen färbten sie leicht rot und er hob eine Hand gegen das Gesicht, als Kikan sich von ihm abwandte und mit wieder aufgenommenen Brille die Bibliothek verließ.

Die Liebe zu seiner Schwester hing mit Kudô zusammen? Wieso?
 

ni
 

Er saß auf einer der Leitersprossen und hatte sich neben die Fotoalben und Jahrbücher gesetzt, um alle griffbereit zu haben. Jetzt durchblätterte er gerade das Album des Jahres 1996, sein Geburtsjahr. Er wusste nicht, was er finden würde, doch er fand es auch interessant, sich mal wieder alte Fotos anzusehen und zu sehen, wie man mal ausgesehen hat. Besonders an den Bildern Conans blieb er hängen. Sie sah schon immer total süß aus, weshalb er sich wohl sofort in sie verliebt hatte.

Er nahm das Bild, das er immer von ihr dabei hatte und sah kurz darauf. Sie lächelte darauf zu ihm hin, warf gerade ihre langen Haare herum, weil sie sich zur Kamera umdrehte. Die strahlenden roten Augen wirkten auf Fotos nicht ganz so schön, wie sie wirklich waren, doch allein durch das Anschauen dieses Fotos, wusste er, wie sie glänzten.

Er lächelte, steckte das Foto wieder weg, klappte das Album zu und sah zu den anderen auf.

Sein Blick wurde wieder fragend. Kudô Shinichi. Was hatte er nun eigentlich mit all dem, was heute geschah, zu tun und was änderte es, alles über ihn zu wissen? Wozu war es wichtig, diesen Jungen zu kennen, um Conan zu helfen?

Das Album, das er noch immer hielt, stellte er zurück, dort, wo er es hergenommen hatte und sah die Reihen zurück. Das älteste Album trug die Jahreszahl 1932, welches er herausnahm und die erste Seite aufklappte. Nach den Erzählungen seines Vaters musste der Kleine auf den Fotos sein Urgroßvater sein.

Er sah kurz in die Luft, überlegte, wie er noch mal hieß, doch es fiel ihm nicht ein, also blätterte er einfach weiter.

Ach, da stand es ja sogar. Takanoshi Chiisono. Er war der Vater von seinem Opa und der war wiederum der Vater von Kikan. Gedanklich ging er das alles noch mal durch. Sein Opa hieß Keisuke, das wusste er sicher. Er hatte es sich gemerkt, weil Keisuke bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war. Genauso, wie Akiko, die Mutter von Kikan. Das war ... 1983.

Nun, mit Kudô hatte das nichts zu tun. Er war momentan bei der Familie Takanoshi. Hier fand er also nichts. Es war wohl einfach zu früh. Kudô wurde erst 1978 geboren. Woher wusste er das überhaupt?

Shinichi schüttelte den Kopf. Egal!
 

san
 

Aber das hieß, früher würde er nichts über ihn finden. Er stellte das Album wieder zurück und nahm das mit der Jahreszahl 1979. Er blätterte recht schnell durch, doch ein Bild ließ ihn genauer nachsehen. Da waren zwei Männer, der eine mit Schnurrbart und einem Kind auf dem Arm und eine Frau. Sie war recht hübsch, hatte lange, helle Haare und ein freundliches Lächeln. Der Mann ohne Kind sah älter aus, er schien der Vater des Mannes mit dem Kind zu sein. Das Kind ... ein Junge.

Auf einmal blieb er stecken, wo er sich befand. Das Gesicht des Kindes ... es kam ihm bekannt vor und er ältere Mann genauso. Er sah Keisuke ähnlich. Nicht viel, aber eine gewisse Ähnlichkeit war sichtbar.

Das Gesicht des Kindes, wo hatte er dieses Kind schon einmal gesehen? Einen kleinen Jungen?

Shinichi sah sich das Bild genauer an. Nein! Kein Junge! Das Gesicht hatte er bei einem Mädchen gesehen. Bei ...

Shinichi durchblätterte das gesamte Album von 1978, ging alles durch, was seine Familie und die des Jungen auf diesem Bild anging, machte sich Zeichnungen, wie es in einem Stammbaum aussehen würde und sammelte alle Namen und Verwandtschaften zusammen.

Jetzt fiel es ihm auch eindeutig auf. DAS hatte Kudô Shinichi mit all dem zu tun! Shinichi schüttelte den Kopf. Nein, Kudô selbst hatte damit rein gar nichts zu tun, es war lediglich sein Name.

Kudô Shinichi

Er sprang von der Leiter, nahm das Album des Jahres 1978 mit und lief zu der Werkstatt, die Kikan sich in einem der Zimmer des Hauses eingerichtet hatte.
 

yon
 

Er warf die Tür auf, sodass Kikan sich erschrocken umdrehte und etwas fallen ließ.

"Shinichi-kun? Was ist denn mit dir los?".

Er keuchte, hob das Album und sah seinen Vater fragend an.

"Du sagtest, ich müsste den Zusammenhang zwischen Kudô und uns finden. Ist es etwa weil ... ".

Kikan hob eine Hand, was Shinichi sagte, dass er nicht weiter reden sollte und schüttelte den Kopf.

"Ich möchte ihn gar nicht wissen! Noch ist es zu früh. Du bist erst bei den Fotoalben. Noch weißt du nicht alles.".

Shinichi sah ihn kurz verständnislos an, nickte dann aber ein wenig. Wie meinte Kikan das? Noch wusste er nicht alles? Wo sollte er denn noch nachsehen?

Er legte das Album auf dem ersten Tisch im Zimmer ab und kam zu Kikan hinüber.

"Was baust du eigentlich?".

Kikan hatte eine Schutzbrille auf, weshalb sich Shinichi auch gleich eine nahm. Er wusste, das Kikan nur manchmal eine trug, wenn es wirklich wichtig war. Auf dem Tisch lagen viel kleine Einzelheiten und die große, runde Brille, die Conan während des Kampfes verloren hatte.

"Die Oberfläche des Glases, auf dem das Fadenkreuz abgebildet wird, war kaputt. Ich habe es durch ein neues ersetzt.".
 

go
 

Er setzte die Schutzbrille ab und gab Shinichi die große, runde in die Hand.

"Setz sie auf und drück den kleinen Knopf am vorderen Ende des linken Bügels.".

Shinichi nahm sie an, setzte die Schutzbrille ebenfalls ab und statt dessen die schwarze auf. Er sah Kikan erst ungläubig an, doch dann tat er es, so wie Kikan gesagt hatte und vor seinem linken Auge bildeten sich plötzlich Linien und Punkte.

Shinichi zuckte kurz zurück, wie er es immer tat, wenn ihn etwas erschreckte, doch diesmal wich das erschreckende nicht zurück, weshalb er kurz danach zu der Brille griff und sie etwas von seinem Gesicht entfernt hielt.

"Was ist das?".

Kikan lächelte, deutete dann auf einen kleinen, rot blinkenden Punkt auf dem Linienmuster der Brille.

"Das ist Conan. So finden wir sie.".

Shinichi sah ihn fragend und verständnislos an, als hätte er nicht verstanden, was Kikan gesagt hatte.

"Conan hat an ihrer Jacke einen Knopf und der trägt einen kleinen Sender, der hier auf der Brille angezeigt wird.".

Shinichi strahlte über das ganze Gesicht, sah seinen Vater freudig an.

"Also brauchen wir nur diesem Punkt folgen? Er wird uns zu Conan bringen?".

Kikan nickte, lächelte Shinichi an, der fast Freudentränen verlor. Seine Augen wurden schmal und traurig und glücklich zugleich. Man sah ihm das Verlangen nach seiner Schwester an. Man sah ihm an, dass nur sie es war, die er wollte.

Kikan legte Shinichi die Hände auf die Schultern.

"Aber überstürze nichts. Wir brauchen ein paar Vorbereitungen bevor wir aufbrechen können.".

Shinichi nickte.
 

***
 

Ich hab die gröbsten Details von dem Zeug, das Shinichi durchging, als Excel-Tabelle verfasst. Wer sie möchte, schreibt mir eine ENS mit dem Kennwort "Excel_14"!
 

***
 

Station 15 : Ôsaka
 

***
 

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Ôsaka

Station 15 : Ôsaka
 

ichi
 

Es tat so weh. Jeder Atemzug aufs Neue. Ein Stechen in der Lunge, ein Drücken gegen die Brust, eine weitere Betäubung der Erinnerungen, die sie abzurufen versuchte.

Es kam ihr vor, als würde sie Stunden brauchen, nur um die Augen zu öffnen. Es kam ihr vor, als würde noch immer eine gewaltige Last auf ihr liegen. Dieser unbeschreibliche Schmerz, an den sie sich langsam erinnerte. Der Schmerz, den sie in Rücken, Brust und Kopf gehabt hatte, als sie die Besinnung verlor.

Ein schmales Bild, das sich vor ihr bildete, als sie die Augen endlich öffnete, zeigte ihr, dass sie noch immer auf dem Boden lag. Schwarzer Teppich, dunkles Mobiliar.

Sie schwitzte. Die Schmerzen in ihrem ganzen Körper, sie hielten sie am Boden, hinderten sie an jeglichen Bewegungen.

Doch! Jetzt erinnerte sie sich. Es ist wieder Gin gewesen. Der Mann mit den langen, hellen Haaren und dem eisigen Blick, der ihr vorgekommen war, als würde er sich selbst bedauern.

Sie lag regungslos auf dem Teppich, nur ihre Augen zogen hin und her. Ihr Blick blieb an ihrer Hand hängen.

Langsam veränderte sie die Hand zu einer Faust, drückte sie so fest zusammen, wie sie konnte. Sie atmete tief durch, als sie die Hand wieder öffnete. Gelähmt war sie eindeutig nicht, sie konnte alles fühlen und ihre Hände bewegen. Jedenfalls die eine schon mal.

Inzwischen nahmen die Schmerzen doch ein wenig ab. Sie spürte, wie sie sich wieder bewegte und die Arme an den Körper zog. Etwas wackelig stützte sie sich auf ihre Ellbogen und drückte sich mit den Armen auf, setzte sich auf ihre Füße.

Den Kopf ließ sie als erstes in den Nacken fallen, sah zur dunklen Decke auf. Doch sie sah gleich wieder nach vorn und atmete erneut tief durch.

Es war totenstill im Zimmer. Alle, die da gewesen sind, als Conan das Bewusstsein verloren hatte, waren weg. Sie erinnerte sich an Gin, Vodka und Ruki. Doch Stimmen sind noch einige mehr da gewesen.
 

ni
 

Als er Shinichi hinterher sah, bemerkte er, wie angeschlagen dieser seelisch bereits war und wenn er genau darüber nachdachte, war das das erste mal, das Shinichi nicht wusste, wo Conan sich befand. Vorher waren sie immer zusammen gewesen oder wussten ganz genau, wo der andere war, was er tat, wie es ihm ging.

Die Brille hatte er ihm mitgegeben, hatte ihm noch ganz genau erklärt, wie sie funktionierte, was man tun musste, um die Ansicht des Fadenkreuzes zu verändern.

Er ließ sich auf einem Stuhl nieder und sah sich in seiner kleinen Heimwerkstatt um. Es sah hier genau so aus, wie in der Technik-Abteilung der Organistaionsstation, wo er arbeitete. Wann war er das letzte mal dort? Vor fünf Jahren? Nein, es war länger her.

Er war dort und dann hatte er geheiratet. Môri Ran, eine junge Frau, die wusste, was sie wollte.

Er dachte wieder daran zurück, wie sie ihm um den Hals gefallen war, als er ihr den Verlobungsring entgegen hielt, mit dem es Kudô auch schon einmal fast getan hatte. Er hatte mit dem Ring vor ihr gestanden, doch hatte er nichts dazu gesagt. Das hatte sie ihm erzählt.

Kikan dann hatte sich aber getraut und schon ein paar Monate später, als sie aus der Schule kam, hatten sie geheiratet und nur ein Jahr nach Kudôs Tod kamen die Zwillinge.

Er dachte an Suiken, seinen Partner, der in solchen Momenten wohl nach seiner Zigarettenschachtel greifen würde. Doch Kikan war Nichtraucher. Er konnte das jetzt nicht tun und er wollte auch gar nicht damit anfangen.

Er stützte sich auf seine Knie und stand auf. Schweigend sah er kurz zurück zu seiner Werkbank, schaltete das Licht aus und verließ das Zimmer.

In der einen Hand hielt er das Fotoalbum, das Shinichi vergessen hatte. Er brachte es jetzt erst einmal zurück zur Bibliothek. Shinichi hatte im Moment sicher nicht die Nerven dafür.
 

san
 

Der Spiegel im Flur zeigte ihm, dass er noch immer die Brille trug, die er eigentlich nicht brauchte und dass sein rechtes Auge noch immer unter einem Verband verdeckt war. Wann er den wohl ablegen konnte? Bei der nächsten Nachuntersuchung, ja, aber die war in zwei Tagen morgens. Nein, wann würde er ihn endgültig ablegen?

Kurz blieb er stehen und sah in sein Spiegelbild. Im Moment war es durch die Brille und den Verband nicht so deutlich wie sonst, doch er sah seinem Vater zum verwechseln ähnlich. Wären die beiden im gleichen Alter, könnten sie als Zwillinge durchgehen.

Sein Blick wurde traurig und er holte wieder das Foto von Conan hervor, das er ansah. Sie war wirklich sein Zwilling, doch war die Ähnlichkeit zwar da, aber nicht völlig sichtbar.

Er setzte die Brille ab, lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand neben dem Spiegel und rutschte daran hinunter bis er sitzend auf dem Boden ankam.

Er zog die Beine an den Körper und legte die Arme darum, in denen er den Kopf versteckte. Leise fing er an zu schluchzen, versuchte aber, es zu unterdrücken. Er war doch ein Junge, er konnte jetzt schlecht plötzlich losheulen. Aber wie sehr er sich auch sträubte, die Tränen, die sein Gesicht hinunter liefen, waren der Beweis dafür, dass seine Liebe zu Conan echt war und dass er nun mal doch kein so harter Kerl war, wie es ihm immer nachgesagt wurde.

Nur ein Wort brachte er heraus, als er dort saß, zusammengekauert, in Gedanken versunken, die Brille neben sich gelegt.

"Conan ... ".
 

yon
 

Drei Klingeltöne kamen aus dem Hörer, bevor jemand auf der anderen Seite abnahm. Ansonsten herrschte totale Stille im Raum. Nur das Klingeln im Telefonhörer war zu hören.

Sie saß auf dem Stuhl in ihrem Zimmer neben dem Telefon und hatte den Telefonhörer gegen das linke Ohr gelegt, lauschte den Tönen aus dem Hörer.

>Hattori?<

Die Stimme aus dem Hörer klang jung und dynamisch. Ein Junge, der sich trotzdem mit dem Namen Hattori meldete.

Sie wusste, dass die Jungen diesen Namen angenommen hatten und das Mädchen Tôyama hieß.

Doch jetzt überlegte sie, welcher der Jungen es war. Der eine hieß Kenzo, der andere Aomori. Sie konnte sie nicht auseinander halten, genau so, wie Heiji ihre Zwillinge lange verwechselt hatte. (1)

Doch sie entschied sich jetzt spontan für einen Jungen und sprach ihn einfach an.

"Hier ist Chikarazoe. Aomori, ist dein Vater zuhause?".

Er lachte. Ein kindliches Lachen, wie das eines Jungen, der es gewohnt war, nicht richtig angesprochen zu werden.

>Ich bin Kenzo. Aomori hatte schon wieder Recht. Wir haben Ihre Nummer erkannt und gewettet, ob Sie uns auseinander halten können.<

Seine Stimme wurde kurz leiser und dumpfer, anscheinend hatte er die Hand auf die Sprechmuschel gelegt.

>Du bekommst nachher 100 ¥ von mir.<

Danach wandte er sich wieder an Ran.

>Tou-san is' nich' da, soll ich ihm sagen, dass Sie angerufen haben.<

Ran nickte erst, bevor sie erkannte, dass der Junge sie ja nicht sehen konnte.

"Hai, richte ihm aus ... Nein, sag ihm nur ,Kudô Shinichi', dann wird er schon bescheid wissen.".

>Kudô Shinichi? Is' das nich' dieser eine Schülerdetektiv, der Freund von Tou-san?<

Sie nickte wieder, wusste nun sicher, dass er es nicht sehen würde, tat es aber dennoch.

"Sag es ihm bitte einfach.".

(2)
 

go
 

Er blieb ruckartig mitten im Flur stehen, sah mit geweiteten Augen einfach vor sich, sah nichts an, blickte nur nach vorn. Es war still im Haus, so still, dass man deutlich hören konnte, wie Conan durch die Gänge lief. Überall hörte er ihr Lachen, ihre Schritte, all die Dinge, die sie mit Shinichi unternahm, wenn es draußen wie aus Eimern regnete und sie nicht nach draußen konnten.

Er hörte das Summen des Computers, der in dem Zimmer nur ein Stück von ihm entfernt, stand.

Langsam wandte er sich nach diesem Zimmer und registrierte erst jetzt, was er gehört hatte.

Ein ganz bestimmter Piepton, der nur dann auftrat, wenn per E-Mail etwas von der Organisation kam. Das Internet ließ er 24 Stunden am Tag laufen, damit er immer auf dem Laufenden war.

Was wollten sie jetzt? Wollten sie ihm sagen, dass seine Tochter dort war? Wollten sie ihm sagen, dass sie kommen würden? Hatten sie ihm einen Auftrag zugesandt?

Das schwache Flackern des Bildschirms füllte den Raum mit einem dumpfen, bläulichen Licht, welches im Moment die einzige Lichtquelle im Raum war. Fenster hatte der Raum zwar, doch sie waren mit schwarzem Papier abgedunkelt, damit es kein störendes Licht gab, wenn die Sonne auf die Fenster schien.

Er drückte mit der linken Hand eine Tastenkombination und auf dem Bildschirm öffneten sich zwei Fenster, die das blaue Licht mit weißem unterdrückten und dem Zimmer in ein ganz neues Gefühl tauchten.

In seinen Augen spiegelte sich das Bild des Desktops und er erkannte, was sie wollten. Doch konnte er es nicht ignorieren. Kurz noch wartete er, bevor er sich auf den Bürostuhl, der vor dem Computer stand, setzte um ihnen zurück zu schreiben.
 

***
 

(1) Ich wollte schon lange mal einem meiner Charaktere den Namen einer japanischen Stadt geben! Dass es jetzt ein Sohn von Heiji wurde ... ehm ... E-G-A-L!

(2) Aktualisierter Excel-Tabelle? Einfach per ENS mit dem Kennwort "Excel_15" melden!
 

***
 

Station 16 : Tränensee
 

***
 

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Tränensee

Jaja, das war Taku. Ich bin auch absoluter Nichtraucher, aber trotzdem sähe das wirklich cool aus ... ^^°

Fred und George? An die hab ich auch gedacht, als sich die beiden entwickelt hab, aber ganz so schlimm werden die beiden nicht.
 

***
 

Station : 16 Tränensee (1)
 

ichi
 

Sie spürte, wie ihr Körper leichter wurde. Vorher hatte sie so schwer an ihm zu tragen gehabt. Besonders ihr Kopf ließ sich einfacher wenden.

Sie hob eine Hand und legte sie gegen die Stirn, fühlte die Temperatur, hoffte wohl insgeheim, so würde Fieber haben, was sich aber nicht bestätigte. Die Hand ließ sie über das Gesicht fahren, tastete alles ab. Warum? Eine Reaktion, den Grund kannte sie nicht.

Sie ließ den Kopf sinken, sah auf den Boden und stand dann auf, in dem sie die Hände auf den Boden legte, sich abstützte und langsam aufstand. Dabei fiel ihr etwas auf.

Sie wandte ruckartig den Kopf zur Seite, hatte etwas neben sich wahrgenommen. Ein Streifen, fast gerade, nur ein wenig zottig. Ihr Augen suchten alles ab, was neben ihr war, doch fand sie nichts, was dem entsprach, was ihre Aufmerksamkeit erregt hatte.

Sie sah auf den Boden, suchte dort nach dem, was sie gesehen hatte, doch fand sie es nicht. Doch jetzt hatte sie erkannt, was es war.

Sie ließ den Kopf hängen, sah aber dennoch an die Seite. Fast gerade und doch zottig!

Ihr Augen weiteten sich, sahen erschrocken auf den schwarzen Streifen neben ihren Augen. Langsam fielen ihr die Tränen aus dem Augen, liefen ihre Wangen hinab und tränkten den schwarzen Teppich.

Sie hob eine Hand, fasste das, was neben ihr war und zog daran. Sie waren abgeschnitten!

16 Jahre hatte sie sie nie angeschnitten. Die Spitzen hatte sie immer nur bearbeiten lassen, damit sie irgendwann einmal genau so lange Haare hatte, wie ihre Mutter.

Sie waren abgeschnitten!

(2)
 

ni
 

Sie wischte sich mit dem Handrücken einmal über das Gesicht, entfernte einen Großteil der Tränen darauf und wandte sich zu dem Schrank, der in dem Zimmer stand, in dem sie war.

Dort war ein Spiegel. Blankes Glas, das das Gegenüber reflektierte und dem Betrachter wiedergab.

Etwas wackelig ging sie so schnell darauf zu, wie sie konnte. Die Betäubung von Gin, der Druck auf dem Rücken, das Stechen in der Lunge bei jedem Atemzug, alles spürte sie bei jedem Schritt und es wurde einfach nicht schwächer.

Sie stützte sich an der Schranktür ab, atmete tief durch und öffnete sie dann. Langsam, so langsam, dass sie von nichts überrascht wurde, zog sie an der Tür, sah auf die Innenseite, in den Spiegel. Mit der anderen Hand fasst sie sich wieder in die Haare, zog an ihnen, hoffte, dass sie länger wurden und sah unentwegt in den Spiegel.

Nun fing sie an zu schluchzen, während sie vorher lautlos geweint hatte. Ihr Gesicht zog sich zusammen, ihre Augen wurden zu schmalen, wässrigen Schlitzen und sie spürte ein kribbeln in der Nase.

Sie schrie auf, ließ alle Trauer, die sich in den paar Minuten in ihrem Innern gesammelt hatte, auf einmal raus. Sie krallte die Fingernägel in den Spiegel, schrammte daran entlang, als sie zu Boden sank und legte die Stirn gegen den Spiegel.

Ihre Stimme wurde nicht leiser, als sie anfing zu sagen, was sie fühlte. Sie erzählte, wie sie ihre Mutter immer bestaunte, was sie für lange Haare hatte. Seit dem wollte sie die gleichen Haare, wollte jedoch nie die gleiche Farbe. Die schwarze Farbe in ihren Haaren, ließ diese im Sonnenlicht immer grau leuchten, als wären sie aus reiner Seide.

Ihre Fingernägel quietschten auf der glatten Oberfläche des Spiegels, als sie sich erschrocken umdrehte. Die Tür hinter ihr hatte sich mit einem Ruck geöffnet und in ihr stand Ruki.

Conan sah sie mit geweiteten Augen an, ließ eine Hand an dem Spiegel, legte die andere neben sich. Sie atmete einmal kurz durch die Nase, als sie Ruki erkannte und sah dann wieder zu Boden.
 

san
 

Wieder krallte sie ihre Finger in ihre Haare, wandte das Gesicht nicht vom Boden ab, weinte wieder. Sie sah nicht zu Ruki, doch schrie sie sie an.

"Du hast sie nicht aufgehalten! Warum? Du warst doch dabei!".

Conan wandte ihr Gesicht wieder zu Ruki auf, sah sie mit schmalen, wässerigen Augen an, hielt ihre Haare fest.

"Warum hast du mir nicht geholfen? Ich dachte, du wärst anders als die, die ich kenne! Ich hatte gehofft, du würdest mir helfen, wenn ich Hilfe bräuchte! Ich habe wirklich geglaubt, dir vertrauen zu können!".

Sie atmete tief und schwer. Ihr Herzschlag war so laut, dass sie glaubte, Ruki könnte ihn hören. Doch diese sah sie nur schockiert an, reagierte in keiner Weise. Sie stand nur unbeweglich in der Tür, sah auf das Häufchen Elend, das vor dem großen Spiegel kauerte und sie mit traurigem, aber auch hasserfüllten Blick ansah.

Sie sah Conan erschrocken an. Das hatte sie nicht erwartet. Sie wusste, dass Kinder empfindlicher waren, wenn ihnen die Haare abgeschnitten wurden, doch einen solchen Ausbruch hatte sie noch nie erlebt.

Langsam hob sie eine Hand an das Gesicht, wandte dieses von Conan ab.

"Ich hab ... Es tut mir leid. Ich konnte dir nich' helfn.".

Als sie wieder aufsah, konnte sie nur noch erkennen, wie Conan mit großen Schritten auf sie zu lief und ihr etwas entgegen hielt.
 

yon
 

Er saß noch immer zusammengekauert neben dem großen Spiegel im Flur, hatte die Brille wieder aufgesetzt und starrte nun auf den blinkenden Punkt, der sich nicht bewegte. Das rote Blinken, von dem er wusste, dass es Conan war. Der Punkt befand sich am äußersten Rand des Fadenkreuzes, er konnte die Einstellung also nicht verändern, um zu sehen, ob sie sich doch noch bewegte. Um das zu sehen, müsste er näher an sie heran. Er müsste losgehen und dem Punkt folgen, müsste herausfinden wo sie war und was sie tat, dann könnte er auch sehen, ob sie sich bewegte.

Jedes aufblinken des Punktes gab einen kleinen Piepton von sich, was nur er hörte, solange er die Brille aufhatte.

Wie lange starrte er nun schon darauf? Es war ihm egal, aber es war wohl schon lange genug, denn inzwischen sah er statt des Punktes das Bild von Conan, das er immer in der Hosentasche hatte, doch jetzt ... jetzt hatte er in der Hosentasche und hatte die Hände um die Beine geschlungen, krallte sich an seiner Hose fest, starrte regungslos auf den blinkenden Punkt, der für ihn das Aussehen Conan's angenommen hatte.

Ein leises, schwaches Klopfen holte ihn aus seiner Trance, doch sah er nicht auf, ging davon aus, dass er sich geirrt hatte. Erst, als es noch einmal klopfte, und dieses kräftiger war, sah er zu der Eingangstür, die ganz in seiner Nähe war.

Noch einmal klopfte es sacht. Dann herrschte wieder Stille.

Er wandte sich zu allen Seiten, erkannte, dass er wohl der einzige war, der das Klopfen vernommen hatte. Er hob eine Hand, schaltete das Fadenkreuz ab und richtete sich auf, ging langsam und benebelt auf die Eingangstür zu. Er fühlte ein wenig den Schwindelanfall, der immer auftauchte, wenn er zu lange irgendwo gesessen hatte und dann ruckartig aufstand.
 

go
 

Sie lauschte noch kurz dem Freizeichen, das sich im Hörer gebildet hatte, seit Kenzo wieder aufgelegt hatte. Langsam legte auch sie den Hörer wieder auf, nahm die Hand jedoch nicht vom Telefon weg.

Sie sah stumm darauf, bevor sie sich zu ihrem Spiegel umsah, und das Bild betrachtete, das dort hing.

Kudô, der Junge, den sie seit ihrer Kindheit liebte und es noch immer tat. Er war zweimal auf dem Bild. Einmal als Kind, einmal als Jungendlicher. Als Kind trug er eine Brille, die er trug, weil er sich vor ihr versteckte.

Sie stand auf, ging hinüber und sah das Foto genau er an, wusste dass es eine Montage war. Doch sie lächelte, blickte reglos auf den Jugendlichen Kudô und atmete tief durch.

Jetzt grinste sie fast, sah noch immer auf das Foto.

"BAKA!!!".
 

***
 

(1) Als ich den Tränensee das erste mal geschrieben hatte, war er noch Station 12 ... o_O

Danach hat mein Vater meinen USB-Stick formatiert und ich durfte ab Station 8 alles neu schreiben ... Also könnte man sagen "Wie gut, dass er formatiert wurde ... ".

Aber er wird sich ab jetzt hüten, meinen Stick je wieder anzufassen

XD

(2) Hier hatte ich die ganze Zeit Sarah Michelle Gellar (?) im Kopf. Aus dem Film "Eiskalte Engel", als sie am Ende vor der Schule steht und lautlos in Tränen ausbricht.
 

Wenigstens lohnte sich der Titel "Tränensee" ... Das war bisher das schwerste Kapitel, das ich von Conan-RZR geschrieben hab! Hab gute vier Wochen gebraucht ... -_-

"Baka" heißt übrigens "Blödmann" und wieso sie Kudô das zuruft ... Fragt mich nicht, die hat halt auch mal ihre Phasen ...
 

***
 

Station 17 : Flur
 

***
 

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Flur

Station 17 : Flur
 

ichi
 

Er hatte die Arme auf dem Tisch übereinander gelegt und die Stirn darauf abgelegt. Er sah auf das Polster des Stuhles, auf dem er saß, neben seinen Beinen. Das blauweiße, leichte Flackern des Bildschirms nahm er noch wahr. Noch war er nicht eingeschlafen. Was tat er da eigentlich?

Er überlegte. Er dachte nach, war sich nicht sicher, wie er antworten sollte. Einerseits hatte er lange darauf gewartet, dass ihm diese Möglichkeit geboten wurde, andererseits war er sich nicht mehr so sicher, ob es wirklich DAS war, was er wollte.

Er sah langsam auf, blickte auf den Desktop seines Computers, registrierte, dass ihm die Möglichkeit noch immer entgegen sah. So lange diese Mail aktiv war, konnte er noch entscheiden. Genau 12 Stunden hatte er Zeit, diese Entscheidung zu treffen. Doch er wollte jetzt nicht gehen, er würde nur vergessen, die Entscheidung zu fällen. Nur deshalb saß er noch dort.

Nach einer Weile legte er das Kinn auf die übereinander gelegten Arme, sah auf die Tastatur direkt vor ihm, betrachtete nur die Zeichen darauf, wollte schreiben, wusste jedoch nicht, was er schreiben wollte.

Er hätte doch nur zwei Tasten drücken brauchen. Nur die Tasten ,ha' und ,i' oder ,î' und ,e', mehr nicht. Mehr verlangten sie nicht. Alles was sie wollten, war ein klares ,ja' oder ,nein'! (1)

Immerhin hatte er die Möglichkeit. Nicht viele schafften es bis dorthin. Diesen Status zu erreichen, dauerte Jahrzehnte. Er selbst hatte 25 Jahre gebraucht.

Er legte wieder die Stirn auf die Arme, sah wieder auf das Polster des Stuhls. ,Kreis', das bedeutete Landeschef. Er würde die Leute fast nur noch herum kommandieren, außerdem würde er den Status des ,Dreieck' und den des ,Kreuz' überspringen.

Er wandte den Kopf, sah auf seine Schulter, wo er in seiner Uniform fünf Streifen tragen würde. Nach dem Status der ,fünf Streifen' kam das ,Kreuz', Abteilungsleiter, danach ,Dreieck', Stadtchef. Er würde sie überspringen.

Seine Augen wurden schmal und er richtete sich auf.

Mit dem linken Zeigefinger gab er zwei Zeichen ein. Mehr nicht. Mehr verlangten sie nicht.

(2)
 

ni
 

Schockiert stand sie vor dem reglosen Körper der etwa 60-jährigen und starrte sie schwer atmend an.

Die Uhr hielt sie noch immer im Anschlag, zielte noch immer auf Ruki, die jedoch längst zu schlafen schien. Nur ihr Brustkorb bewegte sich noch auf und ab, sagte Conan, dass sie wirklich nur schlief.

Etwas ungläubig sah Conan erst auf Ruki, dann auf ihre Uhr. Es funktionierte tatsächlich. Kikan hatte ihr gesagt, die Uhr würde betäuben, doch hatte sie es bis jetzt nicht ganz glauben wollen.

Noch kurz sah sie Ruki an, bevor sie sich die Uhr wieder um den Arm band und endgültig aus dem Zimmer türmte. Sie sah sich nicht mehr um, blickte nur gerade aus, wohin sie lief. Ruki, die wohl zu ihrer Betreuerin auserkoren worden war, ließ sie unbeachtet mitten in der Tür zu dem Zimmer Kikan's liegen.

Ihr ging nur noch ein Gedanke durch den Kopf. Endlich war sie weg, endlich war sie befreit von diesem beängstigenden Blau, dem einschüchternden Schwarz und den Bildern aus dem Fernseher. Die Bilder, die ihr eine Vision zeigten, die sie noch immer nicht verstanden hatte.

Das, was später auf dem Videoband passiert war, war in ihrer Vision ebenfalls geschehen. Ganz exakt gleich. Der einzige Unterschied ist gewesen, dass sie in der Vision selbst dort gestanden hatte, auf dem Videoband es aber jemand ganz anderes gewesen ist.
 

san
 

Unaufhaltsam rannte sie die langen, teils abgedunkelten Gänge entlang, achtete nicht darauf, leise zu sein, sah sich nicht um, ob sie gesehen wurde oder ob eine Kamera in der Nähe war. Ihr war es egal, sie wollte einfach nur weg. So weit weg, wie nur möglich. Weg von all dem, was sie in dem Zimmer ihres Vaters erlebt hatte.

Allerdings war ihr auch egal, ob sie noch einmal dorthin zurück müsste. JETZT war sie nicht dort, jetzt war sie weit entfernt davon. Das reichte ihr schon. Jetzt konnte sie kurz alles vergessen und sich davon befreien, bevor sie wieder damit konfrontiert wurde.

Doch als plötzlich zwei in weiß gekleidete Frauen auf sie zu kamen, stoppte sie, sah die beiden schockiert an, die sie genauso überrascht ansahen und erst einmal gar nichts taten. Sowohl Conan als auch die beiden Frauen, sie sahen sich alle gegenseitig nur erstaunt an. Keine von ihnen hatte erwartet, die jeweils andere Seite zu treffen.
 

yon
 

Schweigend öffnete er die Tür, doch kaum, dass er die Person sehen konnte, die geklopft hatte, wurde er von eben dieser nach hinten gedrückt und ins Haus gestoßen. Von dem Stoß verlor er das Gleichgewicht und stürzte zu Boden, wo er dann ein Stück zurück kroch und sich auf die kleine Stufe im Flur setzte, zu den beiden aufsah. Hinter der Person, die ihn gestoßen hatte, kam noch eine weitere hinein, die die Tür hinter sich schloss, während die erste sich in den gesamten Flur stellte und Shinichi damit daran hinderte, auch nur den Versuch zu unternehmen, irgendwas gegen die beiden zu tun.

Beide waren in dunkle Regenmäntel verhüllt, man konnte kaum ihr Gesicht oder sonst etwas ihres Körpers sehen und Wasser tropfte überall von ihren Mänteln. Offenbar regnete es draußen wieder, was ihm bisher gar nicht aufgefallen war.

Shinichi saß still auf der Stufe im Flur, sah die beiden erschrocken an und musste zugeben, dass er sich fürchtete und sonst was erwartete, als die vordere Person die Hände hob um die Kapuze abzunehmen.

In dem Moment, als die Person die Kapuze abnahm, sprach sie ihn an. Shinichi's Augen weiteten sich. Es war eine Frau, sie klang freundlich, aber auch ein wenig beängstigend. Er kannte diese Frau irgendwoher.

"Dein Vater, wo ist er?".(3)
 

go
 

Stumm sah sie noch immer auf das Foto an ihrem Spiegel. Der Junge darauf lächelte immer noch. Er würde auch nicht damit aufhören, schließlich war es ein Foto.

Ihr Blick war ein wenig traurig, aber auch abwesend. Sie erinnerte sich wieder, wie sie die beiden Fotos gemacht hatten, die für diese Montage benutzt worden sind.

Sie sah zu Boden, vertrieb die Gedanken, wollte sich endlich um die Zeit kümmern, die noch vor ihr lag, schließlich konnte sie nicht ihr ganzes Leben lang diesem Jungen nachweinen. Sie hatte es doch endlich verstanden, warum sollte sie dieses Verständnis nun nicht nutzen?

Als sie das Zimmer verlassen wollte, hörte sie das Telefonklingeln hinter sich. Sie wandte sich nach dem Telefon um, sah kurz fragend darauf.

Wer konnte das sein? Sie hatte doch gerade erst telefoniert und ein Anklopfen war nicht vorgekommen. Ob es schon Heiji war?

Sie ging zurück und hob den Telefonhörer wieder ab, meldete ihren Namen und setzte sich dann, als sie die vertraute Stimme hörte.

"Ran-kun! Du hast eben angerufen und Aomori und Kenzo sollten mir ,Kudô Shinichi' ausrichten. Was is' mit deinen Kindern passiert?".

Kurz schwieg sie, ließ seine Stimme in ihrem Ohr widerhallen, bevor sie antwortete.

"Shinichi ist von den beiden aus der Organisation angeschossen worden und Conan wurde von ihnen mitgenommen.".

Sie hörte ein erschrockenes Schlucken im Telefon, wusste, dass er die Sache genauso ernst nahm, wie sie selbst. Sie waren seit Jahren gute Freunde, seit sie sich in der Detektei ihres Vaters kennen gelernt hatten. Sie kannte auch die Mutter der Kinder, war mit ihr ebenfalls sehr gut befreundet.

Als er lange nicht antwortete, sprach sie ihre Bitte aus, die sie ihm vortragen wollte, wenn er nicht davor sprach.

"Kommst du vorbei und hilfst uns?".
 

***
 

(1) hai = ja / îe = nein

(2) ^^° Ja~a? Klar? Vielleicht sollte ich das auch noch mal für euch verständlicher aufschreiben ... ENS-Kennwort "Status".

(3) Endlich! Juhu! Sie ist da! Darauf hab ich mich schon die ganze Zeit gefreut! Wobei das recht kompliziert war, sie einzubringen ... Die brauchte schließlich eine ganz neue Hintergrundstory ...
 

Hmm ... *aufzähl* Conan, Shinichi, Kikan, Ran, Heiji, Kazuha, Aomori, Kenzo, Ayuko, Ruki, Gin, Vodka, die vier neuen Frauen ... ... Langsam bin ich ganz happy, dass ich nur die vier wichtigsten Personen einzeln erzähle, wenn sie getrennt sind. Ansonsten würde ich ja völlig kirre werden bei den vielen Leuten ...

( Yuki-sama .... Ich fühle mit Ihnen ... )

XD
 

***
 

Station 18 : Telefonzimmer
 

***
 

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Telefonzimmer

Wes denn, Babsi? Fällt dir wirklich niemand ein, der sich mit Regenmantel in die Villa Kudô trauen würde?

*g*

Egal, wird ja jetz' aufgelöst!
 

***
 

Station 18 : Telefonzimmer
 

ichi
 

Er hatte einen Fuß auf das andere Knie gelegt, den Kopf in den Nacken und auf die Stuhllehne gelegt und sah zur Decke auf. Die Hände hatte er hinter dem Kopf gefaltet.

Schon wieder so eine Situation. Dieses einfach nur herumsitzen und eigentlich an einer Zigarette ziehen, wie es Suiken in so einer Situation tat. Er brauchte dringend einen vollständigen Plan, um Conan zu helfen, sonst würde er doch noch mit dem Rauchen anfangen. Dieses irgendwo sitzen und grübeln brachte ihn nur noch mehr dazu. Er stellte sich das dann immer Bildlich vor, wie er in genau der gleichen Position saß und vor sich hin qualmte.

Er entschied sich dann aber, erst einmal seine Chipkarte neu zu konfigurieren, immerhin war er jetzt Landeschef. Dieses konfigurieren konnte er zwar nicht von sich aus, aber er hatte in der Bibliothek ein Gerät mit Satellitenverbindung, das diese Konfigurierung vornahm. Er war dann mit dem Kontinentalchef verbunden, der sicherstellte, dass die Veränderung rechtens war.

Er schwang die Arme nach vorn und mit auf die Knie gestützten Händen stand er auf, verließ schweigend sein Computerzimmer.

Auf dem Weg nach unten holte er aus seinem Portemonnaie, das er in einer Innentasche bei sich trug, die Chipkarte heraus, mit der er sich ausweisen konnte, wenn er in die Anlage der Organisation wollte. Diese Karte brauchte er auch, wenn er in das Büro des Stadtchefs wollte. Da konnte man erst von sich aus rein, wenn man mindestens vier Streifen hatte.

Er blieb auf einmal mitten im Gang stehen, sah überlegend nach oben. Warum hatte er sie nicht gebraucht, um die Anlage zu kommen, als Kudô starb? Wie waren sie doch gleich hineingekommen? Er sah wieder nach vorn und ging weiter, als es ihm eingefallen war. Richtig, er hatte sie entführen und einsperren lassen, weil das nun mal schneller und einfacher ging.

Als er auf der Etage mit der Bibliothek war, hörte er, wie jemand zu Boden fiel und dann das Schlagen einer Tür.
 

ni
 

Er wandte erschrocken um, als er etwas entfernt Schritte vernahm. Doch die Situation, dass auch die Frau und ihre Begleitung abgelenkt waren, nutzte er und sprang auf, rannte den Schritten entgegen. Er beruhigte sich sofort, als er seinen Vater erkannte, dessen Schritte er gehört hatte. Er krallte sich in den Hemdärmel seines Vaters und sah diesen erschrocken an.

"Tou-san ... ".

Sofort schüttelte er kurz den Kopf.

"Kikan-kun, da ist eine Frau mit noch jemandem gekommen. Sie verlangten nach dir.".

Er deutete hinter sich, zum Hauseingang.

Kikan sah Shinichi nur fragend an, während er überlegte, wer das sein könnte. Suiken? Nein, den kannte Shinichi, er würde Suiken nicht mehr für eine Frau halten.

Shinichi ging langsam hinter Kikan her, der in Richtung Flur ging und hielt sich noch immer an ihm fest. Diese Frau machte ihn wirklich Angst. Er hatte sie schon einmal irgendwo gesehen, aber Angst machte sie ihm trotzdem. So wie sie ihn angesehen hatte und wie sie mit ihm gesprochen hatte.

Aber Kikan blieb kurz vor dem Flur, der zur Haustür führte, stehen, als die Frau, die die Kapuze abgenommen hatte, auf Strümpfen in den Gang kam.
 

san
 

Sie hatte kurze, helle Haare, eine leicht stürmische Frisur. Ein etwas freches, aber auch liebes Gesicht ließ sie weder erwachsen noch kindlich wirken. Schmale, dunkle Augen, die sie mit Hilfe von Kontaktlinsen violett erscheinen ließ. Von Natur aus hatte sie blaue. Sie war genauso alt wie Kikan, ist im gleichen Jahr geboren worden und sah Kikan jetzt lächelnd an.

Sie verbeugte sich höflich vor Kikan, bevor sie ihren Regenmantel auszog und ihn an einen Haken neben sich hängte. Jetzt trug sie einen langen, hellgrauen Mantel, der vermutlich mal weiß gewesen ist, darunter eine lange, hellgraue Hose und weiße Schuhe, die durch den Regen matschig geworden waren.

Kikan sah sie nur erstaunt und ein wenig irritiert an. Mit IHR hatte er am wenigstens gerechnet. Immerhin hatte er sie das letzte mal vor gut 18 Jahren gesehen, bevor sie verschwand und man dann davon ausging, dass sie gestorben sei.

Doch jetzt stand sie leibhaftig vor ihm, lächelte ihn an und trug ihre Lieblingskleidung, wie auch immer sie an sie herangekommen war.

"Mi ... Miyano-san!".

(1)
 

yon
 

Es war still geworden, als sie ihre Frage geäußert hatte. Auf beiden Seiten des Telefongespräches. Hatte Heiji den Lautsprecher eingeschaltet, damit alle mithören konnten und diese jetzt alle so geschockt waren, wie es Heiji war? Wer war dort Zuhause? Kenzo und Aomori wusste sie. Waren die beiden Frauen auch in der Nähe?

Gute zwei Minuten ist es still gewesen, bevor er anfing.

"Ran-kun ... Ich ... Das kommt plötzlich. Sicher hast du Angst um Conan, aber meinst du nich', sie schafft es auch allein?".

"Hilfst du uns, oder nicht? Ich würde es verstehen, wenn nicht, keine Sorge, aber ich möchte wissen ... Hilfst du uns?".

Wieder trat ein kurzes Schweigen ein. Sie hatte ihm nicht zugehört, wollte ihm wohl nicht zuhören. Also ging er es anders an.

"Ran-kun ... Es is' spät. Heute bekomme ich sicher kein Zug mehr, der nach Tôkyô durchfährt und ich müsste vielleicht auch noch was zusammenpacken ... Ich würde frühestens Morgen Nachmittag ankommen können.".

Sie nickte immer wieder, als er es erzählte, doch war sie sich diesmal wieder nicht im Klaren, dass er es nicht sehen würde. Sie antwortete so viel mit dem Körper, so lange hatte sie sich mit Kikan per Blicke unterhalten. Mit Heiji telefoniert hatte sie in dieser Zeit kaum, weil sie kaum redete und diese Angewohnheit fiel einfach nicht mehr von ihr ab.

Doch dieses Mal hatte sie ihm zugehört. Sie verstand das Problem, das er hatte. Sie fing an traurig zu lächeln.

"Nein Heiji-kun. Wenn du es für wichtiger hältst, bei deiner Familie zu bleiben ... Ich verstehe das, wir schaffen es sicher auch so. Conan ist stark und klug ... Heiji-kun? Entscheide nicht wegen uns, sondern wegen dir. Fühle dich nicht für uns verantwortlich. Du musst auch nicht jetzt antworten ... Wenn du dich entschieden hast, kannst du ja noch mal anrufen.".

Er nickte. Sie spürte es, sie wusste es. Sie verstand die schweigenden Pausen, die ein Anrufer tat. Zu lange hatte sie sich auf diese Weise mit Kikan unterhalten. Sie wusste dass er nickte, konnte nicht sagen, wie man es fühlte, doch sie wusste es.

Sie wusste auch, wie er sich entscheiden würde, wollte aber nicht, dass er sich dafür entschied, weil sie es wollte, sondern, weil er es wollte.
 

go
 

Ihr Lächeln verschwand und sie blickte auf ihre freie Hand, die sie auf dem Schoß liegen hatte.

"Es tut gut, mit dir telefonieren zu können, Heiji-kun, aber ... Ist Kazuha da? Ich kann ... ".

Sie konnte nicht aussprechen.

"Ich weiß!".

Er unterbrach sie immer, wenn sie in Versuchung war, ihm ihre Sorgen zu erzählen. Doch er wusste, dass sie lieber mit Kazuha darüber redete. Frauen erzählten sich unter einander einfach mehr. Heiji würde sowieso nur die Hälfte erfahren, wenn er mit ihr redete.

"Kazuha is' Zuhause, sie sitzt neben mir. Sag mir nur vorher noch ... Wie geht's Suzuki-kun?".

Ran lächelte, schloss kurz die Augen, als sie an Sonoko denken musste. Eine sorglose Frau, die sich doch noch einen reichen Börsenmakler ausgesucht hatte und seit vier Jahren glücklich mit ihm war.

"Sie ist doch vor drei Jahren mit Ameno-san nach Sapporo gezogen. Letzten Monat hat sie angerufen und gefragt, welchen Mädchennamen ich wählen würde.".

Sie hörte ein leises Kichern im Hintergrund, allen war klar, was sie meinte, doch konnte sich das keiner bei Sonoko vorstellen.

"Was hast'e ihr gesagt?".

"Kerstin und Lex.".

"Wie hat sie reagiert?".

Ran sah wieder auf ihre Hand, lächelte und drehte sich dann zu ihrem Spiegel um.

"Sie meinte, ich würde so eigenartige Namen wählen, weil Kudô einen getragen hatte und sie hat ja so recht.".

(2)
 

***
 

(1) Ah! Verdammt! Jetzt kommen wieder so viele Erklärungen. -_-

(2) Ich hasse es, lange Konversationen zu schreiben, weil ich nicht klar machen kann, wer was sagt. Ich hoffe, dass es trotzdem durchkam. Eigentlich ist es hier klar, aber ... Nya, egal. Außerdem sieht es seltsam aus, wenn so viele wörtliche Rede Teile nacheinander sind.

Was mir hier überhaupt nicht gefällt, ist, dass sie die Namen ständig sagen, das stresst. Aber es passte so gut zur Situation ...
 

***
 

Station 19 : Kreis
 

***
 

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Kreis

Station 19 : Kreis
 

ichi
 

Sie stemmte die Fäuste in die Hüften und sah Kikan beleidigt an.

"Es gab Zeiten, da hast du mich noch Shiho-kun genannt. Was ist passiert?".

Kikan schüttelte den Kopf, legte sich eine Hand an die Schläfe, sah Shiho immer noch irritiert an.

"Ich war nur etwas überrascht, ausgerechnet dich hier zu sehen.".

Shiho grinste und hob einen Zeigefinger.

"Dachtest wohl auch, ich hätte den Löffel abgegeben, so wie alle anderen auch. Keine Sorge, Unkraut vergeht nicht. Ôhayo Shinichi!".

Sie winkte dem Jungen und sah ihn freundlich an, doch der winkte nur leicht zurück. Irgendwie war ihm diese Frau immer noch nicht geheuer. Sie sah so freundlich aus, aber wenn sie sprach, wirkte sie frech und gemein.

Kikan sah Shinichi hinter sich kurz an, blickte dann aber gleich wieder zu Shiho zurück und erstaunte ein weiteres Mal und dieses mal noch mehr. Die zweite Person war endlich dazugekommen und hing nun auch ihren Mantel an einen Haken neben den von Shiho. Sie hatte kurze, schwarze Haare und grüne Augen. Ein wenig sah sie Shiho ähnlich, doch nicht besonders viel. Ihr Gesicht war freundlicher und ihr Blick nicht so frech, wie der von Shiho.

Er hob einen Arm und deutete auf sie.

"Was ... was ... NANI??? Akemi-san? Unmöglich, du bist vor 18 Jahren gestorben! Ich hab mitbekommen, dass Gin und Vodka dich damals erschossen haben.".

Akemi grinste hinter Shiho und sah ein wenig verlegen zu Kikan, während sie auch Shinichi winkte, der nicht mehr reagierte. Ihm war das eindeutig zu viel. Diese Frau, Shiho, die er zu kennen schien, die ihm Angst einjagte und eine Frau, Akemi, die angeblich vor Jahren gestorben ist.

"Nein. Bitte bleibe bei Akemi-kun, so wie früher. Damals ... das war ich nicht. Das ist ein Grund, weshalb wir hier sind. Miyoko-san hat damals meine Rolle übernommen und ich ihre. Wir sahen uns so ähnlich und selbst Koike-san und Hiroyoke-san kannten nur ihren und meinen Namen. Sie wussten nicht, wie Miyoko-san aussah und sie wussten nicht, wie ich aussah. Wir konnten sorglos die Rollen tauschen. Miyoko-san ist an meiner Stelle dort gestorben.".

(1)
 

ni
 

Ihre Augen weiteten sich, als sie begriff, was los war. Sie holte Luft, doch bevor sie schreien konnte, kam eine der Frauen, die vor ihr standen auf sie zu und hielt ihr den Mund zu, während die andere sie erschrocken ansah. Doch sie fasste sich schnell wieder und kam ebenfalls zu Conan hinüber, die sich nicht beruhigte und versuchte, sich von der anderen zu befreien.

"Du bist die Tochter von Chikarazoe-san, nicht wahr?".

Conan sah erschrocken zu der zweiten Frau auf und erkannte, dass diese sie freundlich anlächelte. Plötzlich fühlte sie sich, als könnte sie diesen beiden wirklich vertrauen. Nicht wie bei Ruki, bei der sie sich von Anfang an unsicher fühlte und am Ende, ihrer Meinung nach, verraten wurde.

Conan hatte noch immer die Hand der ersten Frau auf dem Mund, als sie nickte und seitdem still hielt.

Die zweite hielt Conan dann eine Hand entgegen und die Hand auf ihrem Mund verschwand. Conan sah erst erstaunt, dann fragend auf, nahm dann aber die Hand und folgte den beiden.

"Wir sind Freunde von Miyano-san und sie kennt deinen Vater sehr gut. Wir helfen dir.".

Conan nickte wieder, sah sie die beiden Frauen genauer an.

Die, die ihr die Hand auf den Mund gehalten hatte, hatte längere, pechschwarze Haare, die sie in einem Pferdeschwanz trug und nur ein paar einzelne Strähnen vor den Ohren ließ sie heraus hängen. Ihre Augen waren so schmal, dass es aussah, als wären sie zu. Als Conan genauer hinsah, erkannte sie, dass diese wohl aus China kam. Vorher hatte sie das gar nicht erkannt, schließlich waren die Gänge alle leicht abgedunkelt.

Die Augenfarbe der Chinesin konnte Conan gar nicht erkennen, es sah aus, als wären sie schwarz, weil sie so dunkel waren.

Die andere, dessen Hand Conan hielt, hatte Schulterlange, blondierte Haare mit einem braunen Haaransatz und braunen Augen. Auf der linken Seite des Gesichtes hatte sie von der Schläfe bis zum Mundwinkel hinab eine schmale Narbe.

Die Chinesin war Linkshänderin. Das war Conan aufgefallen, als sie deren Hand auf dem Mund hatte.
 

san
 

Endlich ging es ihr wieder besser. Das Gespräch, das sie mit Kazuha geführt hatte, erleichterte sie wirklich. Es war nichts weltbewegendes, was sie besprochen haben, doch trotzdem fühlte sie sich besser seitdem sie mit Kazuha gesprochen hatte.

Sie stand wieder einmal von ihren Telefonstuhl auf und ging zur Tür des Zimmers. Wieder sah sie noch einmal kurz zu Kudô's Foto zurück, bevor sie das Zimmer endlich verließ.

Die Tür geschlossen und sich kurz dagegen gelehnt, hörte sie, wie sich Kikan unten mit einer Frau unterhielt. Sie lauschte kurz, versuchte zu erkennen, wer es war, doch sie konnte die Stimme nicht zuordnen. Außerdem kam dann noch eine weitere Frauenstimme hinzu, die sie ebenfalls nicht zuordnen konnte.

Sie stieß sich leicht von der Tür ab und folgte den Stimmen in das Erdgeschoss, wo auch die Bibliothek war. Der Ort, wo sie Kikan das erste Mal begegnet war.

Mit schlürfenden Schritten folgte sie den Stimmen, überlegte noch immer, woher sie die zweite Stimme kannte. Es musste lange her sein, dass sie sie gehört hatte, denn sie fand kein Gesicht, das sie zuordnen konnte.

Auf der letzten Stufe der Treppe angekommen, sah sie, wie die Frauen mit Kikan und Shinichi ihr entgegen kamen. Plötzlich erinnerte sie sich. Die Stimme war ihr nicht bekannt, sondern sie wusste, wie sie früher geklungen hatte. Sie kannte ihre Stimme von damals, vor gut 18 Jahren, als ein Mädchen mit großer Brille und langen Zöpfen in die Detektei kam, weil sie jemanden suchte.

"Masami-kun ... ".
 

yon
 

Die beiden weiß gekleideten Frauen brachten sie in ein helles Zimmer, das wie ein Gemeinschaftsraum ausgestattet war.

Es war sehr still, die einzelnen Geräusche aus den Gängen wurden hier durch die dicke Tür abgeschottet. Die Wände waren weiß und auch das Mobiliar, genauso wie der Teppich, waren hell gehalten. Dieser Raum wirkte, wie ein Arztzimmer, das gerade renoviert worden ist. Ein Warteraum, der den Patienten Ruhe und Sicherheit garantieren sollte. Das einzige, was hier noch fehlte, war klassische Musik. Sehr leise, aber deutlich hörbar. Doch Conan konnte nur ein Summen hören, als sie nach Musik suchte.

Conan sah sich um, suchte unterbewusst nach einem CD-Player oder etwas ähnlichem. Auf einem der Schreibtische, die an der gegenüberliegenden Wand der Tür standen, waren ein großer Flachbildschirm und ein PC-Tower, der offenbar eingeschaltet war. Hier wurde wohl schon die ganze Zeit gearbeitet.

Die Chinesin brachte Conan zu einer Couch, die links von der Eingangstür mitten im Zimmer in einer Art Kreis mit Sesseln und Tischen stand. Es sah aus, als hätte man dieses Mobiliar einfach nur ins Zimmer getragen und dort abgestellt, ohne es zu sortieren.
 

go
 

"Ich bin Iyoko und meine Kollegin heißt Ryôun.".

Conan sah erstaunt zu der Frau mit den gefärbten Haaren auf, die sie freundlich anlächelte. Die Chinesin sah Conan ebenfalls freundlich an, machte jedoch ein paar Handbewegungen statt sie wörtlich zu begrüßen, wie Conan es erwartet hatte.

Iyoko deutete dann auf sich und danach auf Ryôun, die Conan nicht aus den Augen ließ, so wie Conans Blicke auf ihr lasteten.

"Allerdings werden wir immer nur Yôko und Yon genannt. ".

Conan sah wieder zu Yôko auf, deutete aber auf Yon.

"Wieso sagt sie nichts?".

Yôko lächelte wieder, sah Yon kurz an.

"Sie ist Taubstumm. Seit einem Unfall in der Chemieabteilung. Sie kommt aber gut damit zurecht.".

Conan nickte verstehend, sah nur noch einmal zwischen den beiden hin und her, bevor sie körperlich völlig zerstört sich in die Couchlehne fallen ließ und einschlief. Ihre Probleme ließ sie jetzt einfach mal da sein, wo sie waren. Alles was sie jetzt wollte war schlafen. So lange ... wie möglich!
 

***
 

(1) Die Namen "Koike" und "Hiroyoke" sind von mir. Ob die beiden wirklich so heißen, weiß ich nicht.
 

***
 

Station 20 : Haus
 

***
 

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Haus

@ Babsi-san : Gennau! Was isn mit deinen FF's? Bei conan.de schau ich kaum noch nach, weil dazu gar nich mehr die Zeit hab ... XD

Des is guat, wenn die dir sympatisch sind, die sind nämlisch noch wichtsch für die Story!!! ^^

Im Manga is Masami auch gestorben, allerdings scho sehr viel früher als im Anme und ich geh bei meinen FF's mehr nachm Manga ...

@ Tico : Mit wem hätt isch Ran denn sonst noch vakuppln können? Heiji??? XD

Wieso heult ihr alle da??? >_<

So tränendrüsendrückend habsch des doch gar nich geschrieben?
 

***
 

Station 20 : Haus
 

ichi
 

Akemi wandte den Blick zu Ran, die die Hände gehoben hatte und sie gegen den Mund hielt, während sie schockiert Akemi ansah.

Diese reagierte auf den Namen Masami, weil sie ihn einfach nicht vergessen konnte, seit gut 18 Jahren.

Mit gehobener Hand ging sie langsam auf Ran zu, die sich nicht bewegte, Akemi nur irritiert und zugleich völlig überfordert anstarrte, dabei schwer ein und ausatmete. Sie hatte sie doch gesehen, wie sie am Hafen zusammenbrach und verblutete. Sie hatte doch gesehen, wie Ärzte sie auf eine Trage legten und sie mit einem Tuch abdeckten. Sie hatte doch gesehen, wie einer der Ärzte ihr nur noch ein Kopfschütteln zugeworfen hatte, als sie abfuhren. Sie hatte doch gehört, dass ein anderer sie fragte, ob sie sie näher kennen würde und sie verneint hatte.

Wie konnte es jetzt nur möglich sein, dass sie wieder vor ihr stand? Ran sah nur das Mädchen mit den langen Zöpfen, das auf der Suche nach ihrem Vater gewesen ist, der sich am Ende als Mitglied der Bande herausstellte, der Masami auch angehört hatte und umgebracht wurde.

Wie konnte es sein, dass die Frau, die sich damals so erfolgreich als Mädchen ausgegeben hatte und am Ende doch am Hafen gestorben war, jetzt doch wieder vor ihr stand und sie anlächelte? Obwohl ihr Lächeln traurig und ein wenig bestürzt wirkte.

Ran wandte nur leicht den Kopf hin und her, nahm den Blick jedoch nicht von Akemi ab, starrte sie nur weiter schockiert an, brachte kein Wort heraus. Nicht ein Schrei entwich ihr, dass sie zeigen konnte, wie erschrocken sie tatsächlich war.
 

ni
 

Ihre Haare waren sehr viel kürzer als damals, als sie sie kennen lernte und ihr Gesicht war nicht mehr so kindlich, wie es in der Detektei gewesen ist, als sie sie das erste Mal traf. Sie sah inzwischen ein wenig so aus, als hätte auch sie seit langem eine funktionierende Familie.

Akemi kam auf Ran zu, nahm deren Schultern in die Hände, drückte ein wenig, um deutlich zu machen, dass es wichtig war, was sie sagen würde, und sah sie eindringlich an.

"Ich bin nicht Masami. Ich bin es nie gewesen. Mein richtiger Name ist Miyano Akemi.".

Sie senkte kurz den Blick, ließ Ran dabei wieder los und blickte dann erst wieder zu ihr auf.

"Ich gehörte auch einmal zu der Organisation, zu der dein Mann jetzt noch gehört. Ich habe damals nach dem Millionenraub mit einer Freundin die Identitäten getauscht, weil sie es wollte. Sie ... ".

Kikan unterbrach sie auf einmal, indem er ihr nun eine Hand auf die Schulter legte. Gleichzeitig deutete er gegen die Decke und sah auch kurz dorthin.

"Meinst du nicht, dass es für heute schon recht spät ist? Ich zeige euch ein Zimmer, in dem ihr heute Nacht bleiben könnt. Morgen hören wir uns zusammen die ganze Geschichte an.".

Akemi sah sich zu Kikan um, der den Arm langsam wieder sinken ließ. Dann wandte sich ihr Blick zu Shiho, die langsam nickte und Kikan dabei einen dankenden Blick zuwarf.

"Dann können wir Shinichi-kun auch gleich erklären, wer ihr seid. Vielleicht sagt er dann auch mal wieder was."

Kikan wandte sich zu benanntem um, der sichtlich zusammenzuckte, als sein Name fiel. Es war ihm bisher zu aufregend gewesen, um irgendetwas zu sagen. Er musste das alles erst einmal selbst sortieren, bevor er damit umgehen konnte. Schließlich waren diese beiden Frauen nicht das einzige Problem, das er momentan hatte. Die Sache mit Kudô beschäftigte ihn immer noch. Er hatte zwar einen Grund gefunden, warum man ihn kennen sollte, doch sicher war das nicht er einzige.

Er nickte schnell einmal, als er sich wieder gefangen hatte.

"Hai.".
 

san
 

1. Mai / Mittwoch
 

In Pantoffeln und Bademantel schlurfte er gähnend durch die Gänge des großen Hauses hinab in die Küche. Er versuchte erst gar nicht, still zu sein, denn er hatte viele Erfahrungen damit gemacht, dass, je leiser man sein wollte, desto lauter wurde man. Seit er das beachtete, hatte er die schlafenden Personen im Haus nicht mehr geweckt, wenn er früher als sie aufstand.

Seit dem Abend am Vortag ... er sah auf den kleinen technischen Kalender, den er immer bei ich hatte, egal wohin er ging. Denn dort wurden Aufträge hingeschickt, deren Wichtigkeit recht hoch war. Er hatte aber schon lange nichts mehr dort hingeschickt bekommen.

Heute war der 1. Mai und demnach hatten sie seit dem 30. April Besuch im Haus, für die er ein richtiges Frühstück zusammenstellen und es in der Bibliothek aufbauen wollte. Es war inzwischen schon fast Tradition, dass in der Bibliothek gegessen wurde, wenn Besuch kam. Das kam daher, dass sie eine Woche vor der Feier zu Kudô's Einzug bei den Môri's, in der Bibliothek gegessen hatten, da zwei von ihnen kurzeitig betäubt gewesen waren.

Beim Ankommen in der Küche, sah er als erstes auf die große Wanduhr, die über der Tür hing. Halb 10 und alles schlief noch, aber es ist gestern auch spät geworden. Sie hatten noch kurz im Zimmer für Akemi und Shiho über allgemeine Dinge, wie Wohlergehen und Arbeit, gesprochen, bevor sie endlich ins Bett gingen.

Es kam ihm immer noch ein wenig seltsam vor, dass die beiden einfach so bei ihm vorbeischauen konnten. Waren beide wirklich vollständig aus der Organisation ausgestiegen? Wenn ja, wie hatten sie das geschafft?
 

yon
 

Er sah noch einmal auf seinen Kalender. Der erste Mai, das bedeutete, dass die Zwillinge bald Geburtstag hatten. Geschenke hatten sie schon lange besorgt, aber so langsam fragte er sich, ob sie es bis dorthin noch schafften, Conan zu befreien und nach hause zurückzukehren. Immerhin war ihr Geburtstag am vierten Mai, derselbe Tag, wie Kudô und bis dahin waren es nur noch drei Tage.

Kikan schüttelte leicht den Kopf, das schafften sie sicher nicht. Allein die Planung der Operation wird diese Zeit in Anspruch nehmen.

Während des Vorbereitens des Frühstücks, überlegte er, ob es einen Zusammenhang dazu gab, dass sie am gleichen Tag geboren wurden. Conan hatte viele Ähnlichkeiten zu Kudô und auch Shinichi hatte ein paar seiner Eigenarten, aber ob das nicht doch bloß ein Zufall war? An Zusammenhänge glaube er eigentlich nicht, schließlich waren die beiden nicht einmal verwandt.
 

go

Er winkte zu ihr. Sein Gesicht unkenntlich, doch sie sah, dass er lächelte und ihr winkte. Aber er sprach nicht, obwohl sich seine Lippen bewegten, als würde er rufen. Er war so klein, doch man sah ihm an, dass er schon älter war, als er aussah. Seine Bewegungen waren beschwerlich, langsam und vorsichtig.

Trotz seines stetigen Lächelns sah er auch traurig aus. Sie konnte es nicht sehen, sie konnte es nur fühlen, denn sein Gesicht sah sie noch immer nicht.

Sein Lächeln war so traurig. Es wirkte, als könnte er nicht zurück, wohin er auch immer wollte. Sie fand keine Ähnlichkeit. Das Lächeln war ein wenig wie das Kudô's, doch andererseits war es auch ein völlig anderes. Sein Gesicht ... Nein! Sie sah sich selbst, wie sie die Augen mehr und mehr weitete, als sie in das Gesicht des Kindes vor ihr blickte. Das Lächeln war das Conan's. Es war Kudô's Lächeln schon immer ähnlich, doch nie das gleiche gewesen.

Auf einmal sah Conan nach oben, griff nach einer Hand, die viel größer war, als ihre. Ihr Lächeln verschwand und sie nahm den Blick von ihr, die sie beobachtete.

Die Hand, die Conan hielt, leuchtete. Sie leuchtete nicht grell, nicht störend, es war mehr ein leichtes und trotzdem sehr helles Leuchten.

Sie schloss langsam die Augen und trat in das Licht, das sie verschwinden ließ und dann auf sie selbst übergriff.

Sie riss wieder die Augen auf und schrie aus voller Seele, so laut und kräftig, wie sie konnte.

(1)
 

***
 

(1) Die Szene müsste meinen Hartgesottenen Lesern ebenfalls bekannt vorkommen! Ich habe sie zwar etwas umgeschrieben und an die momentane Situation angepasst, aber sonst ist es immer noch die gleiche.
 

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Station 21 : Gemeinschaftsraum
 

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Gemeinschaftsraum

Station 21 : Gemeinschaftsraum
 

ichi

Sie befand sich in einer Höhle. Besser gesagt, in einem Gang einer Höhle. Es war steinig und kalt, aber sie fror nicht. Sie fühlte die Kälte um sich herum, doch nahm ihr Körper das nicht wahr, was sie sonst erzittern lassen würde. Sie hatte ein rotes, aufwendiges Kostüm an, das mit glänzenden Steinen und Rüschen verziert war.

Sie erkannte es, als sie an sich hinunter sah, um zu erkennen, warum sie sich so schwer fühlte. Sie staunte nicht schlecht, als sie sah, was sie trug. Es war das Kleid, das sie einmal in einem Heft gesehen hatte. Es war von einem bekannten Modedesigner und sehr teuer gewesen, doch trotzdem hatte sie oft davon geträumt, es nur einmal zu tragen und dazu ihre langen Harre so kunstvoll zu stylen, wie es einem professionellen Frisör nur möglich war.

Was sie an dieser Situation etwas irritierte, war die Umgebung, in der sie sich befand. Sie war wieder in der Höhle, die sie schon einmal in einem Traum gesehen hatte. Die Höhle, in der der Junge aus ihrem ersten Traum gestorben war. Sie blickte sich um, sah jedoch weder den Jungen, noch den, der auf ihn geschossen hatte und auf einmal verzerrte sich alles. Alles, was sie sah. Die Höhle, das Kleid, ihr eigenes Bild.

Ein unerträgliches Geräusch kam auf. Ein Pfeifton, der klang, wie der, den ihr Computer brachte, wenn er sich aufgehängt hatte, wenn sie wieder mehr verarbeiten wollte, als er schaffte. Sofort drückte sie die Hände auf die Ohren, kniff die Augen zu, doch der Pfeifton verschwand nicht. Im Gegenteil, er wurde immer lauter, je mehr sie versuchte, in zu unterdrücken.

"Hör auf!".

Sie schlug ruckartig die Augen auf. Diese Stimme, es war wieder der Junge. Im gleichen Moment hörte der Pfeifton auf.

"Konzentriere dich! Mach die Augen auf und sieh hin!".

Sie sah auf. Etwas in ihr sagte ihr, sie sollte auf ihn hören, egal, was er verlangte. Langsam richtete sie ihren Blick wieder auf ihre Umgebung und auf sich. Das Kleid war verschwunden und der Junge, den sie hörte, war wieder aufgetaucht.

Er hockte vor ihr, sah sie schockiert an und hielt die Hände in ihre Richtung, als hätte er sie eben noch an ihr gehabt. Doch, als sie ihn ansah, lächelte er.

"Lass dich nicht von anderen Geschehnissen ablenken. Du musst dich doch um das kümmern, was du siehst.".

Sie nickte. Sah ihn wieder direkt an und ihr fiel auf einmal etwas auf.

"Ich will wissen, was du mir zeigst, aber du kannst mir nicht direkt zeigen, was du mir sagen willst, deshalb zeigst du mir diese Bilder.".

Sie hob einen Arm und deutete um sich herum, während der Junge sie erstaunt ansah, jedoch nickte.

"Warum dann der Pfeifton?".

"Wenn du abgelenkt wirst, gibt es eine Überlagerung deiner Träume und alles bleibt stehen.".

Er lächelte noch einmal, bevor er langsam verschwand, was sie diesmal jedoch nicht irritierte. Sie hatte irgendwie gewusst, dass er verschwinden würde. Warum ... ?

(1)
 

ni
 

Langsam und noch etwas schläfrig öffnete sie die Augen, sah als erstes einen Tisch vor sich. Sie erschrak und sprang auf, warf dabei die Decke zur Seite, mit der sie zugedeckt worden war.

Doch sie beruhigte sich recht schnell wieder. Sie war nicht in dem Zimmer ihres Vaters, wie sie es zuerst angenommen hatte. Der Tisch sah so nur ähnlich aus. Sie ließ sich wieder auf die Couch sinken und sah sich um. Die beiden Frauen von gestern sahen sich gerade zu ihr um, waren wahrscheinlich von ihrem Aufspringen angelockt worden.

Conan blickte überlegend zu Yon, die Chinesin, die eigentlich Ryôun hieß. War sie nicht Taubstumm? Wie hatte sie dann von Conan Notiz genommen?

"Morgen!".

Conan zuckte wieder zusammen. Die Stimme von Yôko klang heute anders als gestern, aber das lag sicher daran, dass Conan gestern viel zu erschöpft gewesen ist, als dass sie noch irgendetwas hätte klar hören können.

Ihr Blick fiel wieder auf den Computer, vor dem nun Yon saß. Was sie wohl tat?

Doch Conan interessierte sich vorerst nicht dafür. Ihre ganze Aufmerksamkeit lastete wieder auf ihren Haaren, die seit ein paar Stunden unordentlich abgeschnitten waren und jetzt interessierte sie nur noch, wer ihr die Haare ordentlich machen würde und welche Frisur sie wohl nahm.

Da fiel ihr das Video ein, das sie zusammen mit Ruki ... Conan schüttelte den Kopf. Ab jetzt war es wieder Rukiyô-san! Das Video, das mit ihr zusammen gesehen hatte, darin kam doch dieser Junge vor, der Schülerdetektiv Kudô Shinichi, in den ihre Mutter noch immer verliebt ist. Conan entschied sich für diese Frisur, doch fragte sie sich jetzt, wer sie ihr schnitt.
 

san
 

Es war noch immer sehr still im Haus. Kikan lauschte allen Geräuschen, die er wahrnahm, die nicht aus der Küche von ihm selbst kamen. Ein Tablett mit dem nötigen Geschirr hatte er bereits vorbereitet, hatte es nur noch nicht in die Bibliothek gebracht, als er hörte, wie jemand den Flur entlang kam. Erst nahm er an, Ran wäre wieder von ihm wach geworden, wie es ihr öfter ging. Jedesmal war sie dann der Meinung, sie hätte verschlafen und müsste sich beeilen, den Kindern noch ein Frühstück für die Schule zu zaubern, oder aufpassen zu müssen, dass sie nicht zu spät kamen. Fast jedesmal wurde sie dann von Kikan wieder ins Bett geschickt, weil er sich um sie kümmerte.

Doch als Kikan sich nach den Schritten umwandte, da sie in der Küche angekommen waren, stand dort wider erwarten Shiho. Sie sah noch verschlafen, aber lächelnd zu Kikan, der kurz an sich selbst hinunter sah und feststellte, dass er noch immer nur mit Bademantel und Pantoffeln bekleidet war.

"Keine Sorge. Ich bin zwar nicht verheiratet, aber ich habe bereits einen Lebensgefährten und sogar eine Tochter ... auch wenn es nicht seine ist.".

Sie hob kurz die Schultern und ließ sie danach gleich wieder sinken. Sie lächelte noch immer, auch als Kikan sie verdutzt ansah.

Sie hatte eine Tochter? Nach ihrer vollständigen Aussage zu urteilen, war sie sogar schon mit mehreren Männern liiert gewesen. Aber offensichtlich hatte sie ihr Glück doch noch gefunden.

Shiho deutete auf das Tablett, das Kikan auf dem Tisch abgestellt hatte.

"Ich übernehme das. Es soll doch bestimmt in die Bibliothek, oder? Dann kannst du dich anziehen.".

Kikan nickte, hatte den verdutzten Gesichtsausdruck fallen gelassen. Doch trotzdem staunte er noch über sie. Sonst redete sie doch gar nicht so viel.

Kurz musste er überlegen. Er hatte sie seit gut 18 Jahren nicht getroffen, woher wollte er wissen, wie sie sich verändert hatte?
 

yon
 

Erschrocken öffnete er die Augen, sah als erstes gegen die Decke seines Zimmers, in dem er sonst mit Conan zusammen übernachtete. Sofort sprang er auf, stieß sich kurz den Kopf an der Decke, da er noch immer auf dem Hochbett schlief. Er zuckte sofort wieder zusammen, presste eine Hand gegen die getroffene Stelle und rieb kurz daran. Sehr gut, das gab sicher eine Beule. Jetzt hatte er wenigstens einen Grund dafür Kopfschmerzen zu haben. Seit er die Augen geöffnet hatte, hatte er ein Stechen im Kopf, das jetzt zwar nicht mehr so deutlich war, weil die Beule deutlicher war, aber sonst noch leicht zu fühlen.

Er krabbelte nun vorsichtig die Treppe runter und stellte sich als erstes vor den Zimmerspiegel, wollte seinen Kopf untersuchen, besonders die Stelle, an der er sich gestoßen hatte. Zu sehen war nichts, aber spüren tat er es deutlich.

Langsam ließ er die Hände sinken, blickte mit dem freien Auge auf das verbundene, tastete es dann mit der Hand ab und nahm die Binde ab. Was erwartete er? Eine lange Narbe unter dem Auge oder noch mehr?

Es durchzuckte ihn kurz, als er die Binde abgenommen hatte. Unter seinem rechten Auge zeichnete sich ein langer, fast gerader Strich ab, der mit vielen Stichen genäht war. Es eiterte und blutete wieder, seit er den Verband abgenommen und dabei einen Teil der Kruste auf der Wunde, die sich an dem Mulltuch verklebt hatte, abgerissen hatte.

Mit einem Taschentuch, das er von einem Schreibtisch holte, tupfte er das Blut ab und ging so ins Bad, wo er sicher ein neues Mulltuch fand. Der Verband musste wieder drauf.
 

go
 

Sie wandte ihren Blick wieder zu Yôko, sah sie jetzt wieder ein wenig müde an.

"Morgen ... ".

Sie senkte den Blick, nur, um Yôko dann von unten herauf, mit ihren roten, strahlenden Augen flehend anzusehen.

"Ich brauche etwas aus dem Zimmer von Kikan-kun. Holst du es mir?".

Yôko blickte kurz schweigend und leicht fragend zu ihr, überlegte, warum sie sie so ansah. Sie hätte dem Mädchen doch auch geholfen, wenn sie sie anders ansähe. Doch sie stand dann auf, kam zu Conan hinüber, lächelte sie freundlich an.

"Komm lieber mit, dann brauche ich nicht so lange, weil ich nicht danach suchen muss.".

Conan sah sie wieder normal an, nickte. Damit hatte sie Recht. Kam Conan selbst mit, musste Yôko nicht danach suchen.
 

***
 

(1) Irgendwie eigenartig das Ende, aber es war schon so lang! Deshalb ist auch "go" hier recht kurz. ^^°
 

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Station 22 : Badezimmer
 

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Badezimmer

Station 22 : Badezimmer
 

ichi
 

Etwas hastig durchquerte sie die Gänge des Hauses. Knöpfte dabei ihre Weste zu, die sie über ihre sonstige Kleidung drüber gezogen hatte.

Sie hatte gehört, wie jemand in der Bibliothek etwas sortierte und hatte das Gefühl, sie müsste helfen. Gleichzeitig saß der Schock durch ihren Traum tief. Conan ... Der gleich Traum. Sie erinnerte sich noch gut daran, wie sie im Theater vor 18 Jahren fast genau das gleiche geträumt hatte. Sie hatte diesen Traum und nur eine Woche später starb Kudô.

Sie blieb ruckartig stehen. Stumm sah sie zu Boden, legte eine Hand an den Mund. Hatte man sie eigentlich nicht gehört? Sie hatte doch geschrieen. Sie musste im Traum geschrieen haben, sonst wäre sicher mindestens Kikan angelaufen gekommen. Er kam immer, wenn sie schrie, denn eigentlich schrie sie nicht so oft.

Sie nahm die Hand vom Mund und blickte gegen die Wand, neben der sie stand. Langsam legte sie eine Hand dagegen, lehnte dann die Schulter daran und sah an die Tapete.

"Shinichi ... Es ist dein Haus ... Bist du eigentlich noch hier?".

Sie blinzelte, merkte erst jetzt, dass sie mit einer Wand sprach, doch irgendwie hatte sie das Gefühl, sie würde mit jemand anderen sprechen.

Das hörte man doch öfter, dass Menschen mit Pflanzen, oder Geräten sprachen. War es bei ihr nun so, dass sie anfing mit Wänden zu sprechen, an denen jahrelang ihr Kudô vorbeigegangen war?

(1)
 

ni
 

Er zog sich noch die Jacke über seine Arbeitskleidung, da es noch recht kühl im Haus war, als er die Treppe wieder herunter kam. Das klappern aus der Bibliothek war verstummt. Shiho war wohl bereits fertig? Auf einem Gang blieb er erst kurz stehen, sah schweigend und regungslos hinein.

Ran stand an die Wand gelehnt, still, ohne eine Regung zu zeigen, als wäre sie dort festgefroren. Doch als er einen weiteren Schritt in ihre Richtung tat, schien sie es bemerkt zu haben und wandte sich zu ihm um.

Ihr Gesicht sah ein wenig mitgenommen aus, doch geweint hatte sie nicht wieder. Deswegen atmete er kurz erleichtert aus. Das könnte er jetzt nicht gebrauchen, wenn sie wieder in ihr anderes Sein zurückfiel, was sie eigentlich seit dem Krankenhaus abgelegt hatte.

Langsam kam er zu ihr und in dem Moment drehte sie sich ganz zu ihm, streckte ihm die Arme entgegen und lächelte. Sie lächelte strahlend, froh und frei, als hätte nie etwas ihr Leben erschüttert. Kein Funke von Trauer spiegelte dieses Gesicht wieder, als hätte es ihre Vergangenheit in dieser Form, wie sie tatsächlich gewesen ist, nie gegeben.

Er lächelte ebenfalls und als sie voreinander standen, drückte Ran ihn fest an sich. Dabei lächelte sie weiter und schloss die Augen.

"Willst du wirklich heute noch einmal weg? Wollten wir nicht etwas wegen Conan-kun besprechen?".

Kikan wandte den Kopf hin und her, schüttelte ihn nicht, denn sonst hätte er sich sicherlich mit Ran getroffen. Sie zog ihn immer so weit zu sich hinunter, dass ihre Köpfe trotzdem nebeneinander waren und sie ihren auf seiner Schulter ablegen konnte.

"Nein, ich werde euch nachher auch etwas Passendes geben, damit wir das schon mal hinter uns haben. So kann ich euch gleich zeigen, wie es aussehen muss.".

Sie ließen voneinander und Ran nickte kurz verstehend. Natürlich konnten sie, wenn sie wirklich in die Basis eindrangen, nicht in ihren gewöhnlichen Sachen auftauchen. Ein wenig sollten sie sich schon anpassen und wenn es nur ein bisschen war, das reichte dann schon.

Ran sah noch einmal zu Kikan auf, lächelte wieder und nahm dann seine Hand, an der sie ihn mit sich zog.
 

san
 

Im Badezimmer stand er regungslos vor dem Spiegel, beobachtete die kleine Blutspur, die sich inzwischen von seinem Auge bis hinunter zu Kinn zog. Als es drohte zu tropfen, wischte er es mit dem Handrücken ab. Es hörte auf zu bluten. Sicher war der größte Teil bereits wieder hart. Mit der gleichen Hand tastete er noch einmal seine Wunde ab. Am liebsten würde er es so lassen, doch er wusste, dass es sich so schnell entzünden konnte. Im Waschbecken wusch er sich die Hand und tupfte das restliche Blut von seinem Gesicht. Gleich darauf legte er das vorbereitete Mulltuch mit der Creme wieder auf die Wunde und band sich wieder einen Verband darum. Insgeheim hatte er gehofft, dass es brennen würde, doch spürte er nichts. Sicher lag es daran, dass die Creme extra für so etwas gedacht war und deshalb nicht brannte.

Im Spiegel sah er die ganze Zeit sein Gesicht, erinnerte sich wieder daran, dass er genauso aussah, wie sein Vater und wieder stellte sich ihm die Frage warum Conan ihm kaum ähnlich sah, obwohl sie Zwillinge waren. Er hätte es ja auch noch verstanden, wenn sie ihrer Mutter ähnlicher sähe, doch das tat sie auch nicht. Ihr Gesicht war weder das ihres Vaters, noch das ihrer Mutter. Es war das Gesicht eines Jungen, nur in der Form eines Mädchens, den er in einem Buch gesehen hatte.

Er sah auf das Waschbecken, während er das Wasser ablaufen ließ und stütze sich kurz ab. Warum sah sie diesem Jungen ähnlicher als ihm?

Außerdem war da noch etwas. Dieser eigenartige Traum, wegen dem er vorhin ruckartig aufgewacht war. Er hatte gesehen, wie sich Conan mit einem Jungen unterhalten hatte und der hatte ausgesehen, wie eben dieser Junge aus dem Buch, dessen Gesicht Conan trug.

Kudô ...

(2)
 

yon
 

An der Hand Yôko's wanderte sie die Gänge zurück, die Conan fliehend genommen hatte. Auf einmal durchzuckte es Conan. Rukiyô-san! Schlief sie noch dort, oder war sie bereits weggegangen? Wenn sie noch schlief, was sollte sie dann Yôko erzählen? Wenn sie weg war, was passierte dann, wenn sie zu dieses Zimmer zurück kamen? Sie versuchte, es zu verdrängen. Sie schüttelte den Kopf, erntete dafür ein paar fragende Blicke von Yôko, doch reagierte sie darauf nicht. Am besten ließ sie sich einfach überraschen. Schlimmer, als dass sie sie wieder einsperrten, konnte es sicher nicht werden.

In dem Moment wurde sie auch aus ihren Gedanken gerissen. Sie spürte einen ziehenden Schmerz auf der Wange, ließ ruckartig Yôko's Hand los und legte beide Hände darauf und blieb stehen. Dabei sah sie kurz schwer atmend zu Boden.

"Was ist los?".

Conan sah auf, zu Yôko hoch, nahm die Hände wieder von der Wange, schüttelte dabei den Kopf.

"Ich weiß nicht ... ".

Was es auch war, es war vorbei. Es hatte sich angefühlt, als hätte jemand an ihrer Haut gezogen und etwas abgerissen. Als hätte darauf etwas geklebt, was entfernt wurde. Sie blickte nach vorn, ging wieder weiter, als Yôko ebenfalls weiterging.

Doch genau da fiel es ihr auf. Rechts. Shinichi ist rechts angeschossen worden und sicher hatte man das verbunden. Vielleicht hatte Shinichi den Verband abgenommen und somit einen Teil eines möglichen Schorfes abgerissen. Das würde den Schmerz erklären, denn sie wusste, dass sie oft die Schmerzen teilten.

Das war schon einmal passiert, als Shinichi beim Sportunterricht in der Schule mit einem anderen Spieler getroffen hatte, denn im gleichen Moment war Conan ein Stück im Wasser abgesackt, weil sie den Schmerz im Bein ebenfalls gefühlt hatte und sich nicht mehr über Wasser hatte halten können. Es ist so schnell vorbei gewesen, wie eben. Nur kurz, dieser eine kurze Schmerz, der deutlich machte, was dem anderen geschah. Hatte Shinichi die Schmerzen mitbekommen, als sie von Gin zu Boden gedrückt wurde?
 

go
 

Die Binde gebunden und die Tür des Badezimmers schon wieder aufgeschlossen, fasste er auf einmal einen Entschluss. Seine Augen verengten sich und er spürte, wie ihn diese seltsame Ungewissheit um Conan verließ.

Alles, was er seit ihrer Entführung wollte, war, dass sie zurückkam, dass sie ihn wieder anlächelte, dass sie ihn wieder auslachte, dass sie ihn wieder angrinste, dass sie sich wieder an ihn schmiegte und dass sie ihm wieder das Essen vom Teller klaute.

Er schüttelte kurz den Kopf. Essen? Wie kam er jetzt darauf?

Die Frage beantwortete sich schnell. Denn im gleichen Moment hörte er deutlich, wie sich sein Magen meldete. Jetzt musste er wirklich überlegen. Hatten sie gestern Abend gar nichts gegessen? Stimmt, sie hatten Shiho und Akemi ihr Zimmer gezeigt und waren dann alle ins Bett.

Musste er sein Vorhaben wohl noch eine Weile verschieben, vorher aß er noch etwas, sonst würde er sicherlich nicht weit kommen und einfach irgendwann in sich zusammenfallen.

Das stellte er sich bildlich vor und musste unwillkürlich grinsen.

Wie ein nasser Sack!
 

***
 

(1) Häh? o_O Sie spricht mit Wänden? ... Es passte so schön ... XD

(2) Blubba~a!!! Klar? ^^
 

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Station 23 : Gang
 

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Gang

Station 23 : Gang
 

ichi
 

Sie schloss die Augen, griff nach Yôko's Hand und ließ sich von ihr führen. Sie wollte nicht hinsehen, als sie in den Gang einbogen, aus dem sie geflohen war. Lag Rukiyô-san noch dort? Waren die anderen beiden jetzt dort? Wurde sie bereits erwartet? Wurde sie jetzt wieder eingesperrt?

"Nani?".

Conan öffnete die Augen, sah zu Yôko auf, die dieses eine Wort der Verwunderung ausgesprochen hatte. Doch Conan verstand nicht, was sie meinte, denn als sie nach vorn sah, war weder Rukiyô noch Gin oder jemand anderes dort. Es war totenstill, halbdunkel und die Tür zu Kikan's Zimmer war verschlossen. Was war daran verwundernd?

"Die Kameras sind aus!".

"Natürlich sinse aus.".

Die beiden sahen sich erschrocken um. Hinter ihnen stand ein Junge, etwa in Conan's normalem Alter und sah die beiden erstaunt an. Yôko fand als erstes ein geeignetes Wort.

"Wie?".

Der Junge stand still, sah nur Yôko an und wiederholte seine Aussage.

"Die Kameras sin in dem Bereich imma aus, weil hier Chikarazoe-san wohnt. Seita die Option hatte, sinse aus. Außadem müssen se jetz soga aus sein. Sie wern auch morgen abgebaut.". (1)

Conan beobachtete Yôko und den Jungen nur. Sie verstand das irgendwie nicht. Sie verstand nur, dass es etwas mit dem Zimmer ihres Vaters zu tun hatte.

Yôko war völlig überrascht. Das sah man zum einen ihrem Blick an und außerdem hörte man das aus ihrer Stimme heraus.

"Warum werden sie abgebaut? Das wird erst gemacht, wenn der betreffende mindestens Stadtchef ist.".

Der Junge zuckte mit den Schultern, sah Yôko nur weiterhin unbeeindruckt und überzeugt an.

"Deswegen ja. Gestern hata zugestimmt Kontinentalchef zu werden. Da werden die Kameras numa abgebaut. Aba ma was andres ... Wers des?".

Dabei deutete er zu Conan hinab, die kurz zusammen zuckte, als er die Hand zu ihr ausstreckte.
 

ni
 

Etwas unschlüssig stand er an die Wand gelehnt, neben dem Durchgang zur Bibliothek, sah mit halb geschlossen Augen auf seine Hände, die er gefaltet hatte und sprach gedanklich mit sich selbst. Nein, er sprach nicht zu sich selbst, er sprach wohl eher mit jemandem, von dem er glaubte, dass dieser ihm helfen konnte.

Dann öffnete er die Augen, sah auf den Teppich und flüsterte zu sich selbst.

"Vielleicht gibt es ja doch so etwas, wie einen Gott ... ".

Mit diesen Worten stieß er sich von der Wand ab, wandte sich zum Durchgang und winkte kurz Shiho und Akemi, bevor er sich zu ihnen setzte, die ihn begrüßten.

"Morgen Shinichi-kun. Wie geht's dir?".

Er sah auf, zu Shiho, die ihn lächelnd, fragend ansah. Doch er bewegte den Kopf dann nicht mehr, antwortete nur.

"Wenn man ignoriert, dass mir Conan ziemlich fehlt, fühle ich mich ganz gut.".

Jetzt sah er auf den Boden, hatte jedoch nichts direkt im Blick, sondern sah nichts an, versuchte, nur Conan zu sehen, wie sie neben ihm saß und sich mit den Worten ,Alles klar?' zu ihm drehte.

Da fiel ihm auf einmal wieder der Traum ein. Wieso unterhielt sich Conan im Traum mit dem Jungen, den er nur aus den Alben kannte? Sollte es vielleicht eine Warnung sein? Oder war es einfach nur die Zusammensetzung von allem, was er in den letzten Tagen erlebt hatte? Dieser Junge und Conan, die beide für ihn unerreichbar waren und deshalb zusammen irgendwo waren?

Doch wenn der Traum wirklich eine Warnung war ... Wovor warnte er dann?
 

san
 

In der Bibliothek angekommen, sahen sie zuerst Shinichi, der reglos vor dem kleinen Tisch saß und stumm auf die Tischplatte starrte. Ran wollte schon loslaufen, sehen, was los war, doch in diesem Moment wandte er sich zu ihr um und sah ihr ausdruckslos entgegen. Begrüßte sie aber mit einem guten Morgen, was Ran erwiderte und sich danach still zu ihm setzte.

Shiho und Akemi beobachteten die Szene schweigend, wollten sich nicht einmischen, denn sie wussten ja, was los war und wussten, was jetzt am besten war ... schwiegen. Stille, die nicht durchbrochen wurde, um nichts Schlimmeres heraufzubeschwören.

Würde jetzt etwas diese Stille durchbrechen. Ein Wort würde reichen, um nicht nur Ran die Tränen in die Augen zu treiben.

Das wusste auch Kikan und er setzte sich an den Tisch, faltete die Hände, legte das Gesicht dagegen und schloss die Augen. Ran beobachtete ihn, wunderte sich erst, doch dann tat sie es ihm gleich, sah nur noch einmal kurz zu Shiho und Akemi, danach zu Shinichi.

Sie hatten noch nie vor dem Essen gebetet, hätten auch nie gedacht, es jemals zu tun, doch jetzt war es soweit. Um den Tisch verteilt, mit gefalteten Händen, schweigend, in Gedanken, jeder in seinen, denen er am meisten nachhing. Egal, ob es mit Conan zu tun hatte, oder nicht.

(2)
 

yon
 

Er kaute noch etwas Reis, als er aufsah, zuerst in die Gesichter der anderen Anwesenden blickte und nach dem Schlucken sich leicht räusperte, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

Shiho sah sofort zu ihm auf, doch bei Ran dauerte es etwas, genau wie Akemi. Shinichi ignorierte es mehr oder weniger. Er wandte zwar kurz den Blick zu ihm, doch zog sein Blick sofort wieder zurück auf den Tisch.

"Ich ... Shiho-kun? Rufst du nachher in einem PKW-Verleih an und sagst, dass wir ab heute Nachmittag einen Kleinbus für mindestens sieben Leute brauchen werden? Am besten einen ohne Gepäckfach, da wir in der Hinsicht sicher nichts haben werden.".

Shiho nickte, antwortete jedoch vorerst nicht. Erst später, als es wieder still geworden war, sah sie noch einmal auf, wandte sie wieder an Kikan.

"Welcher Fabrikant? Suzuki oder Subaru?".

Kikan schüttelte den Kopf.

"Das ist mir so ziemlich egal. Er sollte nur mindestens gute 150 km/h fahren können, damit wir nicht so lange brauchen. Es wird so schon gute 24 Stunden dauern.".

Jetzt sah Ran neugierig auf.

"24 Stunden? Aber ... ".

Er winkte ab.

"Nein Ran-kun. Es dauert wirklich so lange. Es könnte sein, dass Gin und Vodka schneller waren, weil sie sicher einen Privatflieger hatten, aber ich habe keinen Flugschein und kenne in der Branche niemanden. Wir müssen wirklich fahren.".

Jetzt nickte sie, sah ihn dabei noch kurz fragend, dann aber wieder ausdruckslos an.

Wenn es wirklich noch so lange dauerte, wie sollte sie das denn dann aushalten? 24 Stunden unterwegs, tatenlos in einem Auto, ohne auch nur das geringste tun zu können.

Sie legte den Kopf in eine Hand, stocherte in ihrem Reis herum. Doch, es gab etwas, was sie tun konnte. Sie konnte fahren. Immerhin hatte sie auch einen Führerschein. Sie fuhr zwar nicht viel, aber sicherlich waren sie die ganze Zeit auf der Autobahn unterwegs, da gab es nicht viel zu beachten und sicher kam das auch Kikan zu gute, wenn sie ihn auf diesen Strecken ablöste.
 

go
 

Sie wollte schon ruckartig ,Edogawa Conan' antworten, doch dann verstummte sie, noch bevor sie angefangen hatte zu sprechen, dachte Sekundenbruchteile nach und sprach dann erst.

Yôko sah in der Zeit nur schweigend zu ihr hinab, als würde sie ihr die Antwort überlassen.

"Chikarazoe Lex.".

Der Junge hatte mit leicht geweiteten Augen gewartet, um seine Frage zu verdeutlichen. Doch dann sah er kurz zu Yôko und nickte verstehend.

"Ach, biste de Tochta von Chikarazoe-sama?".

Conan sah erstaunt auf. ,-sama'? Sie wusste ja, dass ihr Vater recht hoch angesehen war in seiner Arbeit, aber dass es so hoch war, hatte sie bisher nicht gewusst.

"Nani? Seit wann ist er so weit oben, bei dir?".

Auch Yôko war sichtlich überrascht. Sie sah den Jungen erstaunt an, ließ dabei Conan's Hand los. Conan sah kurz erstaunt zu Yôko auf. Sie vertraute ihr wohl wirklich sehr. Warum sollte sie sie sonst fast unbeaufsichtigt lassen?

Der Junge zuckte nur mit den Schultern, schloss kurz die Augen und sah Yôko dann wieder erklärend an.

"Seit ich weiß, dassa Kontinentalchef is. Da brauchta schließlich ne passende Anrede.".

(3)
 

***
 

(1) Und schon wieder ein neuer Chara. Nya, Ruki ist ja jetzt weg, aber trotzdem ... Außerdem ... schon wieder so was. Ich kann es nicht lassen ... >_<

(2) Mir fällt grad auf, dass die drei sich ne tierische Platte um Conan machen und besagte mehr oder weniger quietschfidel durch die Flure der Orgi wandert ... XD

(3) Die Kapitel werden irgendwie immer länger ...
 

Ach ja, es hatte sich jemand gemeldet, der die Story um Shiho, Akemi und Yayoi ausführlicher haben wollte. Ich hab das jetzt als extra Station gebastelt und alles so kurz wie möglich, in die nächste integriert. Allerdings hat das fast die ganze Station eingenommen, so dass kaum noch anderes drin ist. Dafür wissen dann alle, die es wissen wollten und die es eigentlich nicht wissen wollten, wie es in den 18 Jahren um die drei aussah.
 

***
 

Station 24 : Jahrzehnt
 

***
 

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Jahrzehnt

Station 24 : Jahrzehnt
 

ichi
 

Im Magen hatte er jetzt was, seine Wunde war ausreichend versorgt und ansonsten ging es ihm auch wieder gut. Nur der Kopf meldete sich noch immer ein wenig. Er fuhr sich noch einmal mit der Hand darüber, spürte, wie jetzt doch eine kleine Beule entstanden war und richtete sich wieder auf, um noch einmal in den Spiegel zu sehen.

Er ließ die Schultern sinken, sah deutlich hin, erkannte jedoch nicht viel. Man konnte sie nur spüren, nicht sehen. Das war irgendwie ganz gut, denn sonst hätte er da sicherlich auch noch eine Art Verband benötigt. Das musste eigentlich nicht sein, der über dem Auge reichte ihm schon.

Er wandte sich zu seinem Schreibtisch zurück, setzte sich wieder auf seinen Stuhl nahm die Radarbrille auf, sah sie kurz an, bevor er sie wieder aufsetzte und einschaltete.

Er kreuzte die Arme auf dem Tisch, legte den Kopf darauf und beobachtete den blinkenden Punkt, der sich noch immer nicht bewegte, was aber mit ziemlicher Sicherheit daran lag, dass die Einstellung zu groß war, als dass er sich hätte bewegen können, wenn Conan es tat.

Noch einmal geblinzelt und den Punkt kurz betrachtet, schaltete er die Brille ab, ließ sie jedoch auf und sah sich zu seinem Schrank um, der hinter ihm stand. Auf dem Dach lag, was er wollte. Ein Stuhl würde reichen, nur brauchte er vorher noch etwas aus der Küche, ohne das ging es nicht. Er würde nicht viel schaffen.
 

ni
 

Endlich war ihnen klar, was die beiden hergetrieben hatte. Sie hatten von Bekannten aus der Organisation erfahren, dass Conan in eben dieser gefangen war und hatten sich kurzfristig dazu entschlossen, ihnen zu helfen, da sie beide ganz genau wussten, was es bedeutete, von eben dieser festgehalten zu werden.

Die Miyano-Schwestern sind schon immer für ihre Hilfsbereitschaft und Cleverness bekannt gewesen, weshalb es so schwer für sie war, aus der Organisation auszusteigen.

Was die ganze Sache mit Miyoko Yayoi zu tun hatte, wurde auch geklärt. Miyoko hatte schon Jahrelang, bevor sie als Miyano Akemi von Koike erschossen wurde, den Wunsch gehabt, aus der Organisation aussteigen zu können. Ihr war völlig egal, wie es geschah und wenn sie dafür Selbstmord begehen musste. Akemi war lange dagegen gewesen, die Rollen zu tauschen, doch als es dann soweit war, fand sich Akemi eines Morgens in einem Schrank eingesperrt und erfuhr erst abends, als sie daraus befreit wurde, dass Miyoko an ihrer Stelle am Hafen gestorben war.

Natürlich war es dann am wichtigsten, dass sie selbst spurlos verschwand, um Miyoko's Verschwinden erklären zu können, weshalb sie als erstes in der Wohnung Shiho's Unterkunft fand, von wo aus sie dann nach einer eigenen Bleibe suchte und auch fand. Sie schnitt sich die Haare ganz kurz, änderte ihren Kleiderstil und nahm den Namen Hime Riku an, womit sie anfangs gut klar kam.

Als sowohl die Suche nach Miyoko und auch der Tod Miyano Akemis abgeschlossen waren, kehrte sie zu ihrem wahren Ich zurück, ließ sich die Haare wieder wachsen und bekam den Namen Miyano Akemi zurück. Bis jetzt war es niemandem aufgefallen und sicher würde es auch nie mehr bekannt werden, dazu hatte sie alles zu gut durchdacht und alles, was sie und Miyoko verband, abgebrochen.

Miyano Akemi war eine Frau, die in der Nähe von Tôkyô wohnte und nichts mit der Organisation zu tun hatte. Lediglich der Name war der gleiche. Das kam nun mal vor, dass es Gleichheiten gab. Zufälle passierten ...
 

san
 

Shiho verschwand kurz nachdem Akemi, die eigentlich Yayoi gewesen ist, erschossen worden war. Es war allen klar, dass sie es nicht ausgehalten hatte, dass ihre Schwester erschossen worden war. Es wurde überall erzählt, sie hätte sich das Leben genommen und würde es natürlich mit einem ihrer Mittel angestellt haben, damit sie nie gefunden wurde und auch nie bekannt wurde, wie sie zu Tode kam.

Die einzigen, die noch lange nach ihr Ausschau hielten, waren Koike und Hiroyoke, die nicht glauben wollte, dass sie tatsächlich Selbstmord begangen haben sollte. Noch Jahre nach ihrem Verschwinden suchten sie nach ihr, doch fanden sie sie nicht. Denn auch Shiho hatte einen neuen Namen angenommen und alles an sich verändert. Sie hatte den Kontakt zu Akemi abgebrochen, mit der sie vorher noch einen Zeitpunkt ausgemacht hatte, wann sie sich wieder treffen würden. Beiden war klar, wenn einer von ihnen starb, würde es der andere erst erfahren, wenn der Zeitpunkt verstrichen war und sie sich nicht wieder sahen, doch das Risiko gingen sie ein und nach 10 Jahren trafen sie sich auf dem Tôkyô-Tower. Akemi in Motorradkleidung und kurzen, schwarzen Haaren, sowie dem Namen Hime Riku und Shiho in einem langen Kleid, langen blonden Haaren und dem Namen Hiwatari Emiko.

Obwohl sie sich so verändert hatten, erkannten sie sich gegenseitig sofort, lachten sich gegenseitig für den Auftritt aus und mussten gleichzeitig feststellen, dass es beiden stand. Vor allem Shiho, die durch die langen Haare aussah, wie ein Model, das aus Frankreich gekommen war, um hier zu studieren.

In dieser Zeit hatte Shiho auch ihren ersten Freund kennen gelernt, hatte eine Tochter bekommen und sich von ihrem Freund getrennt, der aber schnell durch einen anderen ersetzt wurde, mit dem sie seitdem trotz Tochter und ihrer Probleme mit Namen und allem, glücklich war.

(1)
 

yon
 

Akemi ist Single geblieben. Die ganzen Jahre über, hatte sich aber riesig gefreut, als Shiho mit ihrem zweiten Lebenspartner und Tochter angekommen und ihr strahlend um den Hals gefallen war.

Akemi hatte die Zeit der Hime Riku genutzt, um Geschichte zu studieren und dann Geschichtslehrerein zu werden, was sie auch noch immer war. Doch seit sie wusste, dass Conan bei der Organisation gefangen war, hatte sie Urlaub eingereicht, den sie auch genehmigt bekam.

Erfahren hatten Shiho und Akemi von Conan durch Iyoko, die momentan die Abteilung Chemie im Bereich Japan leitete und somit einen guten Draht zu allen Aktionen hatte, die rings um Japan passierten. Sie wusste zu diesem Zeitpunkt zwar noch nichts Genaues über Conan, doch wusste sie, dass sie von Koike und Hiroyoke zur Japanbasis gebracht worden ist und hatte sofort nach dem Erfahren Shiho und Akemi bescheid gegeben, da sie von denen wusste, dass sie von der Organisation frei waren und somit fast Problemlos Kikan bescheid geben konnten. Zwar wohnten die beiden zusammen mit Shihos Freund und ihrer Tochter in einer Wohnung in einiger Entfernung zu Tôkyô, hatten aber sofort beschlossen, bei ihm vorbei zu fahren, um ihm helfend unter die Arme zu greifen, obwohl das bedeutete, dass das Jahrzehnt, das sie gebraucht hatten, aus der Organisation befreit zu werden, mehr oder weniger sinnlos wurde. Denn kehrten sie zurück, wussten sofort alle, wer sie waren und würden sofort alles in die Wege leiten, um deren wieder auftauchen erklären zu können.

Sie gingen somit das Risiko ein, von der Organisation wieder erkannt zu werden und im Endeffekt doch noch rausgeworfen zu werden, da sie die Organisation mehr oder weniger hintergangen hatten. Doch was tat man nicht alles für einen Freund, dem man diesen Erfolg des Verschwindens überhaupt verdankte?
 

go
 

Kikan war damals zu Rate gezogen worden, ob er wisse, wo sich die beiden aufhielten, da er recht gut mit ihnen in Kontakt gewesen ist, jedoch nichts sagte und selbst tatsächlich auch nicht wusste, wo sie waren. Doch hätte er exakt und penibel genug gesucht und wäre alle Möglichkeiten durchgegangen, hätte er die beiden finden können.

Er tat es nicht, er wusste, was los er, er wusste, was sie erreichen wollten und hatte sich eigentlich nur gewünscht, dies ebenfalls tun zu können, doch hätte es dann nie den Erfolg der beiden gehabt. Denn dann wäre auch nach Kikan gesucht worden und man hätte mitbekommen, dass das alles nicht ganz ,legal' ablief, dass Miyoko und Shiho verschwanden. Denn wenn wegen einem Tod, gleich drei Leute verschwinden, wurde es auffällig, deshalb hatte Kikan nichts tun können, außer Shiho und Akemi zu helfen.

(2)
 

***

(1) Wem ist aufgefallen, dass ich drei Namen aus D*N*Angel genommen hab ... ^^°

(2) Es hat ewig gedauert, bis ich diese Details alle so ausgebaut hatte, dass es alles zusammen passte. Denn irgendwie musste ich alles erklären und trotzdem alles unüberschaubar gestalten, sonst hätte die Orgi ja alles sofort durchschaut ...
 

Mal was andres : Wer eine Ungereimtheit findet, oder einen Zusammenhang nicht ganz versteht, meldet sich, dann versuche ich das noch mal zu erklären.
 

***
 

Station 25 : Haustür
 

***
 

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Haustür

Babsi-san : Er gehört zur Organisation! Er wird bestimmt eine Möglichkeit haben, sich bei der Autobahnpolizei rauszureden. Obwohl, die werden sicherlich auch sein Gesicht kennen ... ... Egal! Er gehört zur Organisation! Er darf das! XD
 

***
 

Station 25 : Haustür
 

ichi
 

Alle drei schwiegen sich viel sagend an, mussten gegenseitig erst alles sortieren, was sie sich erzählt hatten, denn Shiho und Akemi hatten natürlich nicht gewusst, was Kikan unternommen hatte, um zu gewährleisten, dass die beiden nicht gefunden wurden.

Ran saß ein wenig unbeteiligt am Rand, versuchte, sich alles zu merken und es selbst ebenfalls zu sortieren, denn wenn alles so stimmte, wie sie es gehört hatte, bedeutete das, dass Kikan schon in das Verschwinden von Shiho und Akemi verwickelt worden sein muss, als sie ihn im Hause Kudô kennen lernte. Denn damals war es bereits ein paar Wochen her gewesen, dass sie miterlebt hatte, wie Akemi am Hafen erschossen worden war.

Vielleicht war das mit einer der Gründe, weshalb sich Kikan nicht bei ihnen melden konnte, als er als Kookyuu starb, denn dass er als Kikan noch lebte, erfuhr sie erst Wochen später.

Sie blickte sich in der Bibliothek um, beobachtete die drei, die sich so viel zu erzählen gehabt hatten und wurde dann aufgeschreckt. Sie zuckte zusammen unter dem Klingeln der Haustür.

Sie überlegte, wer es sein konnte, der sie besuchen wollte, doch Kikan wusste genau, wer es war und lächelte Richtung Haustür, durch den Gang, der zum Flur führte.

"Das ist sicher Hattori-kun. Er wollte doch vorbei kommen und konnte gestern nicht mehr. Hoffentlich hat er Ayuko-chan dabei. Ich mag die Kleine irgendwie ... und die beiden Jungs natürlich auch!".
 

ni
 

Still saß sie auf dem Stuhl vor Yôko und ließ sich die Haare zurechtschneiden. Dabei ließ sie das Video auf einer Stelle stehen, wo Kudô deutlich zu sehen war. Yôko schnitt diese Frisur so gut es ging nach, jedoch bestand Conan darauf, dass sie ihren Pony behielt.

Beobachtet wurden sie dabei von Maik Timmons, der falsch herum auf einem Stuhl saß und einen Arm auf der Lehne abgelegt hatte, in der anderen Hand hielt er ein Glas, mit einem klaren Getränk.

Maik war der Junge aus dem Flur, der geschickt worden war, die Kameras zu markieren, die ausgebaut werden sollten. Er war schon lange fertig und unterhielt sich seitdem mit Yôko, die den Jungen anscheinend besser kannte. Sie waren von Anfang an beim ,Du' gewesen und unterhielten sich schon die ganze Zeit recht zwanglos.

"Soll das heißen, dass du jetzt seit gut fünf Wochen drei Streifen hast?".

Maik nickte, hob sein Glas und nahm einen Schluck. Gleich darauf verzog er das Gesicht, sah etwas angewidert in das Glas und stellte dann das Glas auf dem Tisch ab.

"Hui, des Zeug is ja scho richtsch gut ... ZU gut, für mich ... ".

Yôko grinste kurz zu ihm hinüber.

"Du bist ja auch noch minderjährig. Ich glaube nicht, dass es so gut für dich ist, jahrealten Reiswein zu trinken.".

Maik setzte sich wieder falsch herum auf den Stuhl und sah zu Conan.

"Wie war des? Lex-kun?".

Conan sah auf, nickte und wurde gleich darauf von Yôko wieder zurechtgewiesen. Maik nickte verstehend.

"Wusste gar nich, dassa nochne Tochta hat ... ".

Doch dann zuckte er nur mit den Schultern, sah kurz erstaunt Yôko an, da sein Piepser sich meldete. Aus einer Jackeninnentasche holte er ihn raus und sah darauf.

"Ach, mein Abteilungsleiter. Weiß der Geier, was der wieda will, aba ich geh dann ma.".

Kurz noch winkte er den beiden, stellte den Stuhl wieder richtig herum an den Tisch und verließ den Raum.
 

san
 

Nur Kikan war aufgestanden und Ran, Shiho sowie Akemi blieben in der Bibliothek. Allerdings stand Shiho nur wenige Augenblicke nach Kikan auf und meldete sich Richtung Küche ab.

"Ich mache einen Tee.".

Dabei lächelte sie Ran entgegen, die sie danken anblickte.

Als Kikan die Haustür öffnete, hörte man das Kreischen eines kleinen Mädchens und das Lachen von zwei Jungen, die jedoch gleich darauf ins Haus stürmten.

Ran stand ebenfalls auf, kam zu Kikan und sah noch, wie sich die beiden in die Arme fielen und gegenseitig auf den Rücken klopften. Kazuha stand nur daneben und beobachtete die beiden. Ran musste dabei lächeln. Sie hätte gern einmal gesehen, wie Heiji das mit Kudô machte, wenn sie sich nach Jahren wieder einmal sahen, doch ...

Sie wurde angesprochen, sah sofort auf und erkannte Heiji, der sie freundlich ansah.

"Ich sag ja, ich komm vorbei, aber wie gesagt, schneller ging's nich'.".

Ran nickte, drückte ihn ebenfalls einmal an sich. Sie hatten sich wirklich lange nicht gesehen. Ayuko war so groß geworden. Wie alt war sie jetzt?

Ran ließ von Heiji ab und sah zu Kazuha hinüber, die sie ebenfalls nur schweigend ansah, während die Männer und Kinder zur Bibliothek tobten. (1)

Kazuha fing an zu lächeln, als es im Flur ruhiger wurde.

"Wie schön, euch mal wieder zu sehen.".

Ran nickte dazu, ging zu Kazuha hinüber und fiel ihr ebenfalls um den Hals.

"Ja, gute drei Jahre, oder? Schon damals wart ihr hier. Wir müssen mal wieder nach Ôsaka kommen.".

Kazuha nickte und grinste.

"Genau, ihr verpasst wirklich was!".

Jetzt erst erkannte Ran, dass sie sich die Haare gefärbt hatte. Ein schönes dunkelrot, das wie braun wirkte, aber im Licht deutlich Rot glänzte. Sie machte sie darauf aufmerksam und Kazuha grinste kurz.

"Daran ist Heiji Schuld. Wir waren bei Bekannten und er hatte 'n bisschen getrunken und sagte, er würd mich gern mal mit roten Haaren sehen. Am nächsten morgen erinnerte er sich zwar nich' dran, aber ich hab's trotzdem einfach gemacht.".
 

yon
 

Es war ein seltsames Gefühl, das Haus mal wieder voller Leute zu haben. Schließlich waren ja Shiho und Akemi auch noch da, die Heiji sicherlich noch nicht einmal kannte. Er sah auch verständlicherweise recht erstaunt aus, als er in der Bibliothek ankam. Sein Blick fiel als erstes auf Akemi, dann auf Shiho, die kurz nach Heiji und Kikan aus der Küche zurückkam.

"Ach, ihr habt schon Besuch? Dann wird's hier aber etwas eng, oder?".

Kikan schüttelte den Kopf.

"Nein, keine Sorge, wir finden schon ein Zimmer. Das Haus ist ja groß genug. Zur Not zieht unser anderer Besuch in unser Zimmer und wir schlafen im Wohnzimmer, oder, Ran?".

Dabei wandte er sich zu ihr um, die mit Kazuha ebenfalls noch dazu kam, während Shiho bereits die Tassen verteilte.

Es gab jetzt zwar das Problem, dass nicht alle an den kleinen Tisch passten, aber das wurde anders geregelt. Ran holte eine Decke aus ihrem Zimmer und Kikan räumte den Tisch in die Küche zurück und alle setzten sich im Kreis auf die Decke, die ziemlich groß war und somit ausreichend Platz brachte.

Um alle Fragen betreffend der einzelnen Personen zu klären, stellte sich Kikan hin und erzählte einmal reihum, wer die Anwesenden waren. Ayuko half ihm dabei, indem sie sich vor den jeweiligen setzte. Sie war von Natur aus etwas hyperaktiv und kam kaum zur Ruhe. In ein paar Punkten war sie da Shinichi ähnlich, der konnte auch nicht lange still sitzen.
 

go
 

Chikarazoe Kikan, einer der besten Freunde von Heiji, wohnte seit Jahren in diesem Haus, das eigentlich der Familie Kudô gehörte.

Chikarazoe Ran, die Frau von Kikan, die sich mit der Familie Kudô bestens verstand und deshalb zusammen mit Kikan in diesem Haus wohnen konnte.

Hattori Heiji, ein ehemaliger Schülerdetektiv aus Ôsaka, der jetzt erfolgreichen Privatdetektiv war und seit seinem Auszug von Zuhause mit seiner Familie in einem schönen Haus am Stadtrand von Ôsaka wohnte.

Tôyama Kazuha, die Lebensgefährtin von Heiji, die ihn nirgendwo allein hingehen ließ, weil sie jedes Mal das Gefühl hatte, ihn nicht wieder zu sehen, was wohl hauptsächlich an den Umständen mit Kudô lag.

Hattori Kenzo, der älteste Sohn von Heiji und Kazuha und Bruder von Aomori und Ayuko.

Hattori Aomori, der zweite Sohn von Heiji und Kazuha und Bruder von Kenzo und Ayuko. Kenzo und Aomori waren unzertrennlich, als wären sie Zwillinge.

Tôyama Ayuko, das jüngste Kind von Heiji und Kazuha und Schwester von Kenzo und Aomori. Sie hieß zwar nicht Hattori, doch sie führte die Sportart der Hattori's weiter und lernte seit einiger Zeit von ihrem Vater Kendo.

Miyano Akemi, die Schwester von Shiho. Sie war Single und wird es wohl auch bleiben.

Miyano Shiho, eine ehemalige Kollegin von Kikan, die aber nach zehn Jahren es geschafft hatte, die Organisation zu verlassen und selbst eine Familie aufzubauen.

(2)
 

***
 

(1) Zitat von Goshin : "~... als die Männer und Kinder zur Bibliothek stürmten~? ... Wo ist da der Unterschied??? *g*"

==

(2) *hüstel* ...Was tut man nicht alles für seine Leser ... Jetzt hab ich mal aufgezählt, wer da jetzt alles rumhängt, damit man vielleicht einen Überblick bekommt.

~

Goshin : "Gibs doch zu, du hattest ihn auch verloren ... *eg* ".

ChibiVeggi : *funkel* ...

~
 

***
 

Station 26 : Technikzimmer
 

***
 

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Technikzimmer

Station 26 : Technikzimmer
 

ichi
 

Ran sah zu Kikan hinüber als er fertig war und blickte ihn mit einem fragenden Blick an. Die anderen fingen derweil an, sich ein wenig zu unterhalten. Vor allem Kazuha und Heiji mussten viel mit Shiho und Akemi besprechen, da die beiden noch nicht einmal wussten, dass Shiho diejenige war, die damals dafür verantwortlich gewesen ist, dass Kudô vergiftet worden war. Heiji übertrieb es wieder und behauptete, sie ja jetzt endlich überführen zu können, aber Kazuha machte ihm da einen Strich durch die Rechnung. Vergiftung war nach zehn Jahren längst verjährt. Allerdings musste sie zugeben, dass sie nicht genau wisse, wie das mit Mord war. Dafür wurde Shiho dann gleich darüber aufgeklärt, dass Heiji alles Mögliche zwar sagte, aber nur selten etwas in der Richtung durchzog, wie Kenzo und Aomori erzählten.

Kikan bemerkte erst Minuten später, dass er von Ran beobachtet wurde, wandte sich dann aber sofort zu ihr.

"Was ist? Geht's dir nicht gut?".

Ran schüttelte den Kopf, sah ihn jedoch dann wieder direkt an.

"Nein, mir geht's gut, aber wo ist Shinichi-kun? Er war beim Essen dabei, aber danach ist er gleich gegangen.".

Kikan sah kurz zur Decke auf, überlegte wohl auch. Sie hatte Recht, sie hatten ihn schon seit Stunden nicht gesehen. Seit dem Essen, um genau zu sein.

Also setzte Kikan Ayuko von seinem Schoß neben sich und stand auf.

"Ich sehe in seinem Zimmer nach, bestimmt ist er dort.".

Dabei lächelte er noch einmal aufmunternd zu Ran hinüber, die es nicht erwiderte, sondern ihn nur etwas sorgenvoll anblickte.
 

ni
 

Sie legte den Kopf neben Conan's und sah in den Fernseher. Conan wandte den Blick ein wenig erstaunt zu ihr, als sie spürte, wie Yôko den Kopf ein wenig auf ihrer Schulter ablegte.

"Du bist ihm wie aus dem Gesicht geschnitten. Bist du wirklich Chikarazoe-sama's Tochter?".

Conan drehte das Gesicht ganz zu Yôko und diese hob den Kopf wieder. Jetzt war es für sie auch -sama. War wohl normal, dass man höhere Ämter so ansprach. Doch dann zuckte Yôko mit den Schultern.

"Ach, soll mir ja egal sein. Er wird schon wissen, was das werden soll.".

Conan zuckte zusammen. Meinte Yôko das so, wie sie es verstanden hatte? Es sollte ihr egal sein, was Kikan damit bezweckte? Was sollte das bedeuten? Dass Kikan dafür verantwortlich war, dass sie hier gefangen gehalten wurde?

Conan sah zum Teppich hinab, schüttelte kurz den Kopf. Nein, unmöglich! Er war ihr Vater und er hatte so oft diese Organisation verurteilt und das, was sie tat. Es konnte unmöglich sein! Doch es ließ sie nicht los und auf dem Rückweg zum Gemeinschaftsraum, fragte sie noch einmal nach.

"Kikan-kun hat es eingeleitet, dass ich hierher komme?".

Yôko sah sich ruckartig und ein wenig erschrocken zu Conan um, die das als ,Ja' interpretierte und Yôko sofort ebenfalls erschrocken ansah. Doch gleichzeitig wandte sie den Kopf hin und her und auch Yôko fing an heftig den Kopf zu schütteln.

"Nein, um Gottes Willen! Hat es so angehört? Entschuldige! Nein, Chikarazoe-sama hat damit nichts zu tun. Ich meinte den, den wir nur ,Dono' nennen, weil nicht alle wissen, wie der hauptsächliche Drahtzieher der Organisation heißt. IHN meinte ich!".

Conan nickte verstehen, doch Yôko hockte sich noch einmal hin und hielt sie an den Schultern.

"Dein Vater hat nichts damit zu tun. Versteh das jetzt nicht falsch! Ich habe nur zu schnell das Thema gewechselt ... ".
 

san
 

Er klopfte an die Zimmertür, erhoffte sich ein ,Ja?' oder ,Herein' von drinnen, doch es blieb still. ZU still für seinen Geschmack. Also öffnete er selbst die Tür und als sie offen war, erkannte er den Grund. Das Zimmer war leer. Shinichi war nicht hier. Deshalb war es so still. Aber wo war er dann? Seit guten sechs Stunden hatten sie ihn nicht mehr gesehen, seit dem Frühstück. Dabei verstand er sich doch mit Hattori-Jungen ziemlich gut und hatte sich immer gefreut, wenn sie kamen.

Eigenartig ...

Kikan schloss die Zimmertür wieder und sah in den anderen Räumen des Hauses nach, wo er sich noch so rumtrieb, wenn er still war. Doch auch woanders hatte er keinen Erfolg.

Einen kurzen Augenblick wollte er in seinem Technik-Zimmer schon ausrufen, dass Shinichi ja dort sei, doch der Schatten, den er gesehen hatte, entpuppte sich nur als der alte Roboter, den er mal gebaut hatte und dem er die Stimme Kudô's gegeben hatte.

Das letzte Mal benutzt? Kikan musste gut nachdenken. Es war wirklich die Szene, als er von Suiken, der damals noch Yôichrô hieß, benutzt worden war. Kurz bevor Kookyuu gestorben war.

Kikan ging zu dem Roboter hinüber und griff nach dem Tuch, das ihn abdeckte und schon recht eingestaubt war. Doch in dem Moment, als er es berührte, fiel ihm auf dem Boden etwas auf. Neben dem Roboter waren dicke Staubflusen auf dem Boden verteilt. Seltsam ... Normalerweise war der Boden sauber, damit kleine Einzelteile nicht verstaubt wurden, wenn sie mal runter fielen.

Kikan hockte sich hin, sah sich den Boden genauer an und bemerkte, das die Flusen durch den Raum geflogen sein mussten, als hätte man sie aufgewirbelt.

Erst jetzt wandte er den Kopf ruckartig mit dem Blick zu dem Tuch auf. Das konnte nur eins bedeuten!

Er stand wieder auf, griff noch einmal nach dem Tuch und zog es langsam weg.

(1)
 

yon
 

Sie nickte verstehend, lächelte dann. Yôko glaubte sie. Warum es auch immer so war, Yôko glaubte sie alles, was sie sagte.

Im Gemeinschaftsraum angekommen, zeigte Yôko Conan einen Spiegel, in dem sie ihre Haare begutachten konnte. Doch bevor sie das tat, legte sie die Videokassette auf dem Tisch ab und machte den Anwesenden klar, dass niemand an sie ran durfte. Keiner von ihnen verstand, wieso, aber sie taten es, nachdem auch Yôko erklärt hatte, dass diese Videokassette nicht angerührt wurde.

Yôko war Abteilungsleitung in der Chemie, was sie sagte, war hier mehr oder weniger das Gesetz. Nur die, die im Rang höher waren, konnten etwas gegen ihre Aussage tun.

Conan stand stumm vor dem Spiegel und betrachtete das Werk Yôko's. Dafür, dass diese Chemikerin war, hatte sie das Haare schneiden ziemlich gut hinbekommen. Es sah wirklich genauso aus, wie auf dem Videoband, wenn man davon absah, dass Conan einen anderen Pony hatte.

Sie lächelte, betrachtete sich selbst weiterhin im Spiegel, kam sich kurz ein wenig eingebildet vor, doch das war ihr ziemlich egal. Sie musste es einfach ansehen. Sie sah dem Jungen auf dem Video wirklich sehr ähnlich.

Außerdem war es der gleiche Junge, den sie dauernd in ihren Träumen antraf.
 

go
 

Es tat gut, mal wieder so viele um sich zu haben. Exakt durchgerechnet waren nun mal neun Leute, wenn man Shinichi abzog, der ja nun nicht dabei war.

Ran wandte sich zum Bibliotheksdurchgang. Wobei Kikan auch schon etwas länger nicht mehr da war. Also waren es nur noch acht? Sie blickte wieder in die Runde. Ja, stimmt. Gut, also rechnen konnte sie noch. Sie hatte die Augen kurz geschlossen und als sie sie wieder öffnete, erschrak sie sich leicht. Vor ihr stand Ayuko, die sie fragend ansah.

"Wo is'n Kikan-san hingegangen? Außerdem hab ich Conan-kun und Shinichi-kun noch gar nich' gesehen.".

Sie stand vor ihr, mit ihren großen, braunen Augen und sah sie fragend und zugleich flehend an. Kikan und Ayuko waren nicht verwandt, nur befreundet, aber die beiden verstanden sich wirklich gut. Als sie das letzte mal vorbei gekommen waren, hatte Heiji seine Tochter sogar im Haus gesucht und am Ende in Kikan's Computerzimmer gefunden, wo die beiden ein Spiel gespielt hatten.

Ran sah Ayuko jetzt lächelnd an.

"Kikan ist Shinichi holen gegangen, aber Conan ... ".

Sie sah zu Boden, traute sich irgendwie nicht, zu sagen, wo sie war. Das Mädchen vor ihr, sie war gerade mal 9 Jahre alt, kannte die wirkliche Grausamkeit der Arbeit Kikans noch nicht, sollte sie diesem Mädchen wirklich sagen, wo Conan war?

Doch ihre Antwort blieb aus. Alle Anwesenden in der Bibliothek wurden aufgeschreckt, als Kikan angerannt kam. Er hatte unter einem Arm eine große Puppe, die Conan gehörte und in der Hand ein großes Tuch, das völlig vergilbt und verstaubt war.

Sein Gesichtausdruck sagte Ran, dass nichts mehr in Ordnung war und sie stand sofort auf und ging langsam auf ihn zu.

"Kikan ... was ... ?".

Er sah zuerst zu den anderen, die ihn ebenfalls erschrocken anblickten. Dann erst wandte er den Blick zu Ran, sah noch einmal kurz zu Boden, bevor er es erklärte und gleichzeitig einen kleinen Zettel hob und Ran zeigte.

"Shinichi-kun ist weg und hat meinen Roboter mitgenommen.".

(2)
 

***
 

(1) Jaja, den gibt's noch ... Der sollte eigentlich schon in FDF noch eine größere Rolle bekommen, aber da die aus geblieben ist, bekommt er hier noch eine. *g*

(2) Eigentlich sollte er schon viel früher verschwinden, aber dann kam noch so viel dazwischen, was mit Conan noch passieren musste, bevor er verschwindet ... ==
 

***
 

Station 27 : Autobahn
 

***
 

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Autobahn

Shinichi das Auto ... Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen ... XD
 

***
 

Station 27 : Autobahn
 

ichi
 

~

Ich habe das Ortungsgerät ausgebaut und auf deinen Schreibtisch gelegt, damit ihr mich nicht findet. Ich möchte nicht, dass ihr in die gleichen Situationen verwickelt werdet, wie ich, sobald ich angekommen bin.

Außerdem habe ich die Radarbrille dabei, ich finde Conan sicher recht schnell.

Gruß Kudô Shinichi ( alias : Chikarazoe Shinichi )

~

Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie auf den Zettel, den Kikan ihr entgegen hielt. Sie atmete schwer, genau wie Kikan, bei dem es aber wegen dem Rennen war.

Was sie am meisten schockierte war die Tatsache, dass er nichts gesagt hatte. Sie warteten seit sechs Stunden darauf, dass er sich wieder mal bei ihnen blicken ließ und jetzt erfuhren sie, dass er seit sechs Stunden nicht mehr im Haus war.

"Er ist ... weg ... ".

Kikan nickte, ließ alles fallen, was er in den Händen hatte und nahm Ran in die Arme.

"Vor allem benutzt er einen anderen Namen. Damit wird nie auffallen, dass wir ihn vermissen. Niemand wird sich an ihn erinnern können, wenn wir nach jemandem fragen, der Chikarazoe Shinichi heißt.".

Die anderen im Raum beobachteten die beiden und Heiji meldete sich als erstes dazu.

"Welchen Namen? Doch nich' etwa ... ?".

Kikan sah zu ihm hinüber und nickte nur.

"Doch, ,Kudô Shinichi'.".

Kurz darauf ließ Kikan Ran wieder frei und beugte sich zu dem Zettel hinab, den er hatte fallen lassen. Er hob ihn auf und sah wieder darauf, legte eine Hand an das Kinn.

"Allerdings würde mich interessieren, warum gerade dieser Name.".
 

ni
 

Seit Stunden saß er schweigend in einem großen LKW, der ihn aufgelesen hatte, ein paar Kilometer mitzunehmen. Er wusste, dass er sehr weit nach Norden musste und wie er dahin kam, war im Moment noch ziemlich egal und dieser LKW fuhr momentan Richtung Aomori, das war nördlich genug.

Doch irgendwann hielt der LKW auf einem Rastplatz und meinte zu ihm, dass er aussteigen müsste, da er nach Westen abbiegen würde. Shinichi bedankte sich hundertmal bei dem Fahrer, der ihn mehr oder weniger wegscheuchte, damit er endlich damit aufhörte. Andere Leute mitzunehmen, damit hatte er keine Probleme, immerhin war er sowieso stundenlang auf der Autobahn unterwegs, da machte es keinen Unterschied, ob er allein im Fahrerhaus saß, oder noch jemand mit drin saß.

Kurz noch sah Shinichi dem LKW hinterher, wie er wirklich auf der Abfahrt hinter der Raststätte runter fuhr. Kurz seufzte er, schaltete die Radarbrille ein, um zu sehen, wie weit er gekommen war. Doch als er sie angeschaltete hatte, musste er feststellen, dass er noch nicht weit gekommen war. Er konnte zwar ein klein wenig die Einstellung verkleinern, aber bewegen tat sich der Punkt noch immer nicht. Nach Norden musste er auch immer noch, er war noch zu weit weg.

Ein wenig sah er sich noch auf der Raststätte um, bevor er sich aufmachte, ein paar andere LKW und PKW-Fahrer zu fragen, ob sie ihn mitnehmen würden.

Eine Familie, die direkt nach Aomori wollte, willigte ein. Sie bestand aus Vater, Mutter und drei Kindern. Zwei Mädchen und ein Junge. Das erinnerte ihn ein wenig an die Familie, des Freundes seines Vaters. Hattori, der Schülerdetektiv, mit dessen Söhnen er sich recht gut verstand.
 

san
 

Yôko hatte ihr ein großes Frühstücksbüffet besorgt, bei dem sie nun verständlicherweise ordentlich zuschlug. Sie hatte seit Tagen nichts gegessen. Seit sie in das Zimmer ihres Vaters eingesperrt worden war, hatte sie nichts zu sich genommen. Nicht einmal getrunken hatte sie, was sie als erstes dazu brachte, einen halben Liter Tee zu trinken, den Yôko ihr dazu gestellt hatte.

Yôko beobachtete sie dabei teilweise froh, teilweise völlig schockiert, dass dieses Mädchen so lange ohne Essen auskommen musste. Daran merkte man erst, dass sie hier wirklich in Gefangenschaft war und nicht zum Spaß herumlief.

Doch kaum, dass Conan mehr oder weniger fertig war, sich satt zu essen, meldete sich eine Alarmglocke, die alle Anwesenden aufschrecken ließ. Auch Yon sah auf, die die Reaktionen der anderen bemerkt hatte.

Ach, deshalb hatte Yon erstaunt zu Conan gesehen, als diese ruckartig aufgesprungen war. Sie hatte die Reaktion Yôko's bemerkt und sich nach dem Umgesehen, was sie aufgeregt hatte und damit zu Conan gesehen.

Es wurde wieder still, doch zeitgleich trat auch Hektik im Raum ein. Die Frauen und Männer, die in der Zeit, in der Conan mit Yôko in Kikan's Zimmer gewesen ist, dazugekommen waren, fingen an, ihre Sachen zu packen und sich von Yôko Anweisungen geben zu lassen, die diese auch durch den Raum rief.

Einige wurden dazu angetrieben, Gläser und andere Utensilien zusammen zu sammeln, andere verließen mit ihren Taschen hastig den Raum und wieder andere, zu denen auch Yon gehörte, setzten sich an ihren Computer.

Conan wurde mehr oder weniger derweil ignoriert, die das Treiben erstaunt beobachtete. Doch kaum, dass es wieder ruhiger wurde und ein Großteil der Leute verschwunden waren, wandte sich Yôko an Conan und erklärte ihr das nötigste.

"Das ist eine Alarmglocke, sie sagt uns, wenn ein wichtiger Auftrag reinkommt, den wir schnellstens bearbeiten müssen. Ich werde also jetzt erst mal keine Zeit für dich haben.".

Conan nickte ihr entgegen. Das kam ihr doch fast gelegen ...
 

yon
 

Er spielte mit ihnen ,Farbenraten', wie es die kleinen Mädchen nannten. Die Mädchen waren Zwillinge und sahen völlig gleich aus. Nur ein Unterschied war, der sie auseinander hielt. Sui, hatte im Gegensatz zu Zui zwei kleine Narben im Gesicht, die sie von einer Geburtstagsfeier hatte, als sie zu nah an die Torte kam und sich an den Kerzen verbrannte.

Shinichi fand das faszinierend. Die beiden sahen völlig glücklich aus, obwohl so etwas passiert war. Er erzählte, dass er auch ein Zwilling war und dass sein Zwilling auch ein Mädchen war, aber erzählte er nicht, dass sie sich nicht besonders ähnlich sahen und Sui und Zui waren deshalb während der Fahrt ernsthaft der Meinung, dass die Zwillingsschwester aussehen musste, wie ein Junge. Wobei Zero, der Junge der Familie ja eher der Ausfassung war, dass Shinichi aussah wie ein Mädchen, was Shinichi zwar wahr nahm, aber nichts dagegen sagte. Er hatte keine Lust, sich mit ihnen zu streiten. Dazu war er insgesamt einfach zu erschöpft.

Er war überstürzt von Zuhause geflohen, hatte sich den Roboter in die Möglichen Einzelteile zerlegt und in einem Rucksack verstaut und war einfach aus dem Fenster geklettert. So war er dann zum Bahnhof gerannt, ohne noch einmal zurückzusehen. An der Autobahn angekommen, hatte er sich einfach auf den Weg gemacht und gleichzeitig ein Schild herausgehalten, auf dem stand, dass er nach Norden wollte.

Er schreckte aus seinen Erinnerungen auf, als Zui ihn anstupste und ihn nach einer Farbe fragte. Da fiel ihm ein, dass sie ja noch immer Farbenraten spielten. Man musste sagen, welche Farbe der nächste LKW hatte, der ihnen entgegen kam und bisher hatte immer Zero gewonnen, weil er einfach nach vorn sah und den nächsten schon ausmachte, bevor die Mädchen sich eine Farbe ausdachten. Allerdings störte die beiden das nicht, sie waren trotzdem quietschfidel.
 

go
 

Langsam richtete er sich auf und kam zu Kikan und Ran hinüber.

"Vielleicht liegt's am Vornamen? Er heißt doch auch Shinichi.".

Kikan sah auf, blickte Heiji kurz fragend, dann aber verstehend an. Das wäre möglich. Sie hatten den gleichen Vornamen, was aber auch teilweise beabsichtigt war.

Er sah zu Boden, dachte nach. Was verband die beiden, außer, dass sie den gleichen Vornamen hatten. Dann fiel ihm etwas ein. Er hatte Shinichi eingebläut, herauszufinden, was ihn und Kudô verband. Ob er den Zusammenhang gefunden hatte?

Ruckartig blickte Kikan zu den Fotoalben auf. Eines fehlte. Das hatte Shinichi wohl noch in seinem Zimmer.

Kikan lächelte. Er hatte es gefunden. Das fehlende Album zeigte deutlich, was sie verband, wenn man danach suchte. NUR, wenn man danach suchte.
 

***
 

Station 28 : Album
 

***
 

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Album

Station 28 : Album
 

ichi
 

Sie beobachtete ihn aufmerksam, achtete auf jede seiner Bewegungen, die er lautlos tat, wie er es gewohnt war, wie er es gelernt und eingesetzt hatte. Lange, bevor sie sich kennen lernten, lange bevor sie sich überhaupt daran erinnerte, dass er mal in der Zeitung gestanden hatte.

Als sein Blick nach oben wanderte und er anfing zu lächeln, musste auch sie unweigerlich nach oben sehen und entdeckte, dass im Schrank ihnen gegenüber ein Buch fehlte. Mit den Jahren, die sie hier wohnte, fing sie an, ein Gespür dafür zu bekommen, wie die Bücherreihen aussahen und es sofort zu bemerken, wenn eines fehlte.

Sie sah deutlicher hin und erkannte, dass es ein Fotoalbum war, das dort fehlte. Sofort wandte sie sich zurück zu Kikan, sah ihn fragend an.

"Es liegt am Vornamen?".

Kikan sah zu ihr hinab, nickte und lächelte weiter. Dabei deutete er hinauf zu den Regalen.

"Er hat den Zusammenhang zwischen ihm und Kudô gefunden, wie ich es erwartete hatte. Er scheint wirklich viel von ihm zu haben.".

Bei diesen Worten sahen alle zu ihm auf. Seine Körpergröße machte dies zwingend. Auch Heiji war kleiner, was nicht weiter verwunderlich war, denn die knappen zwei Meter, die Kikan maß, überragten nun mal die meisten Leute.

"Welchen Zusammenhang? Wieso hat er viel von Kudô? Er ist nicht mal mit ihm befreundet, geschweige denn verwandt!".

Heiji irritierte es am meisten. Er kannte Kikan nicht so gut, wie Ran, die seit 16 Jahren mit ihm verheiratet war. Seinem Blick entnahm man deutlich, dass er völlig überrascht war, was man auch Kazuha ansah, die den Rest noch weniger kannte, da sie ein paar Reisen Heiji's nach Tôkyô nicht begleitete, was hauptsächlich an den Kindern gelegen hatte.
 

ni
 

Sie saß mit geschlossenen Augen auf der Couch, horchte auf alles, was um sie herum geschah, nahm aber hauptsächlich das Tippen von Yon und den anderen Computerpersonen wahr. Nur noch ein paar rennende Personen kamen an der Tür vorbei.

Als diese aufflog und ein paar Männer mit schwarzen Anzügen auftauchen, die sofort ein paar Befehle in den Raum warfen, wandte sich Conan ruckartig zu Yôko, die neben ihr saß und etwas zeichnete und lächelte.

"Iyoko-san? ... Vielen Dank für alles!".

Yôko wandte sich zu ihr, registrierte erst nicht, was los war, sie war zu abgelenkt davon, dass Conan ,Iyoko' gesagt hatte, statt den Spitznamen zu benutzen. Doch Conan nutze diese Verwirrung Yôko's und die Abgelenktheit der anderen durch die schwarzen Männer, sprang von der Couch und flitzte durch die geöffnete Tür in den Gang hinaus. Mit ihrer Armbanduhr schoss sie noch jemanden ab, der gerade zur Tür herein kam, sprang dann aber geschickt über diesen hinweg und verschwand rennend in den langen Gängen des Gebäudes.

Yôko wollte ihr folgen, doch ihre körperliche Fitness konnte mit der Conan's nicht mithalten. In der Tür musste sie auch stoppen, als sie fast über die eingeschlafene Person hinweg stolperte und als sie endlich in der Lage war, Conan zu folgen, war diese bereits spurlos verschwunden.

Noch kurz sah Yôko in die einzelnen Gänge, in die sie geflohen sein konnte, doch dann blieb sie einfach ruhig stehen, lächelte in einen Gang.

"Viel Glück ... Conan-kun!".
 

san
 

Er saß seit dem letzten Zwischenstopp zwischen den beiden Mädchen und hatte deren Köpfe auf dem Schoß. Beide schliefen selig und machten auf Shinichi den Eindruck, als wären sie genauso geschafft von dem Tag, wie er selbst. Doch noch wollte er nicht schlafen. Er wollte erst Conan finden, bevor er ausspannen konnte.

Doch als Zero anfing zu quengeln, dass er in einem fahrenden Auto nicht schlafen könne, einigten sich die Eltern darauf, auf dem nächsten Rastplatz Halt zu machen. Shinichi sah auf. Das würde ihn auch dazu bringen, einzuschlafen, doch er wollte nichts sagen, immerhin war er in diesem Kleinbus nur Mitfahrer, er gehörte in keiner Weise zu ihnen und konnte so auch nicht viel zur Fahrt einwenden.

Die nächste Möglichkeit zum Halten kam recht schnell und Shinichi wurde dazu verdonnert, die Mädchen im Arm zu behalten, damit sie weiterschliefen. Er hätte zwar die Wahl gehabt zwischen einer aufgestellten und einer abgelegten Lehne, doch er entschied sich dafür, sitzen zu bleiben, während die Lehne von Zero, der hinter ihm saß, nach unten gelegt wurde und der Kleine es sich dort mit einer Decke gemütlich machte. Die Mutter legte sich zu ihm und der Vater blieb auf dem Beifahrersitz sitzen, wo er mit einer weit abgesenkten Lehne ziemlich schnell einschlief.

Die eintretende Stille im Auto nutze Shinichi, um über alles Mögliche nachzudenken. Auch schaltete er wieder die Radarbrille ein, den Ton aber ab, um die anderen nicht mit dem Piepton zu wecken, der vielleicht ein wenig wie ein Weckerklingeln klang.

Ein paar Stunden lang beobachtete er nur den Punkt, der seit dem letzten Ansehen recht weit in die Mitte gerückt war. Doch das fiel Shinichi erst Stunden später auf, als er überlegte, wie weit es wohl noch war. Er schaltete sofort die Einstellung wieder kleiner und merkte dann, dass er nicht mehr nur nach Norden musste. Viel mehr war es jetzt ein wenig eine Reise Richtung Osten. Nur minimal östlich, aber trotzdem.

Er musste lächeln. Er hatte eine gute Hälfte geschafft. Neugierig sah er auf die Uhr. Knappe 11 Stunden war er jetzt unterwegs, seit er sein Zuhause verlassen hatte.

Doch dann musste er gähnen und auf einmal fiel sein Kopf unweigerlich gegen das Seitenfenster. Sui zuckte kurz, hatte es wohl gehört, doch schlief sie weiter, wie es jetzt auch Shinichi tat.

Nur noch einmal wachte er schockiert auf, als er das Gefühl hatte, jemand hätte ihm mit etwas hartem gegen den Hinterkopf geschlagen. Er fasste sich sofort mit der Hand gegen die getroffene Stelle, doch konnte er nichts merken, das dort sein könnte, auch war niemand hinter ihm, der die Aktion hätte ausführen können. Nur Zero und seine Mutter, von denen er beiden nicht glaube, dass sie es tun würden.

Er sah sich noch einmal kurz um und legte den Kopf dann wieder gegen die Fensterscheibe, schlief auch sofort weiter, ohne weiter über den kurzen Kopfschmerz nachzudenken. Das konnte er auch noch überlegen, wenn sie weiter fuhren.
 

yon
 

Als er in die Bibliothek zurückkehrte, hatten die anderen die restlichen Fotoalben herausgekramt und blätterten darin herum. Besonders die Bilder von Shinichi und Conan fanden großes Interesse. Vor allem das von einem Bühnenauftritt der beiden, als Shinichi ein Dorfmädchen und Conan den Helden spielte. Shinichi sah man an, dass er eigentlich nicht in diese Rolle gehörte, doch Conan war ihre wie auf den Leib geschnitten.

Kikan gab ihnen jetzt das Album, das er aus Shinichi's Zimmer geholt hatte. Er hob einen Finger und grinste.

"Sucht nach Kudô.".

Alle sahen ihn erstaunt an. In diesem Album kam er doch gar nicht mehr vor. Er war längst gestorben, denn das war das Album, in dem Conan und Shinichi 8 Jahre alt waren. Doch sie taten es trotzdem und kaum, dass sie anfingen, nach ihm zu suchen, fiel es auch ihnen auf.

Es gab ein paar Bilder, auf denen Conan mit Dutt, Anzug und Schlips herumrannte, weil sie eine Wette verloren hatte und für einen Tag wie ein Junge herumlaufen musste, was ihr zwar nicht gefiel, aber sie tat es trotzdem mit Eifer, denn wenn sie schon verlor, dann mit Würde!

Was an dieser Szenerie so erstaunend war, waren die Gesichtszüge, die sie angenommen hatte. Sie mimte den Jungen, hatte also auch die Reaktionen und Aktionen davon.

"Das is' Kudô!".
 

go
 

Kikan schüttelte den Kopf.

"Stimmt nicht. Das ist Conan. Sie sieht ihm nur zum verwechseln ähnlich.".

Kazuha sah schockiert auf, kam aber nicht zu Wort. Heiji war schneller und unterbrach sie, noch bevor sie sprechen konnte.

"Was bedeutet das?".

Kikan lächelte nur wieder, er wusste, irgendwann musste er es erzählen. Irgendwann war es wichtig, dass seine Familie so war, wie er sie kannte. Natürlich wusste er nicht, ob es nicht vielleicht Adoptionen in seiner Familie gegeben hatte, doch selbst wenn, Conan hätte alles verworfen und es wäre klar geworden, dass es diese doch nie gab.

"Der Grund ist meine Großmutter Takanoshi Kayako, die meines Großvaters Namen annahm. Er hieß Takanoshi Chiisono und trug somit den Namen seiner Eltern.".
 

***
 

Zeit für neue Spekulationen. Aber eigentlich ist es ja schon klar ... oder?
 

***
 

Station 29 : Stromkasten
 

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Stromkasten

Station 29 : Stromkasten
 

ichi
 

Schwer atmend schleppte sie sich noch in ein Zimmer, an dem sie gerade vorbei kam. Momentan fragte sie sich zwar, warum sie eigentlich aus dem Gemeinschaftsraum geflohen war, aber das war ja eigentlich auch egal. Sie sah schnaufend auf die Videokassette, die sie sich noch beim Aufspringen geschnappt hatte und lächelte.

"Kikan-kun? Ich weiß, warum ich dich so nennen sollte. Nicht, weil du dir alt vorkamst. Es hatte einen anderen Grund.".

Ein wenig lachte sie leise, kam sich eigenartig vor, dass sie so etwas wusste, dass sie sich endlich erinnerte, dass ihr beim Rennen endlich klar geworden war, was der Junge ... Kudô, was er ihr mit den seltsamen Träumen sagen wollte.

In einer Raumecke fand sie eine Decke, kuschelte sich darin ein und setzte sich in besagte Ecke, weil es dort am dunkelsten war. Doch sah sie noch einmal auf. Das Licht. Wenn jemand es einschaltete, war sie gefunden. Also stand sie wieder auf, legte die Videokassette auf dem Boden ab und wanderte zu dem Lichtschalter hinüber.

Doch als sie anfangen wollte, fiel ihr ein, dass sie keinerlei Werkzeug hatte, mit dem sie den Schalter hätte manipulieren können.

Kurz nahm sie die Hand an das Kinn, überlegte, wo sie so etwas am schnellsten herbekam.

Sie seufzte. Es half nichts, sie musste sich nach einem Raum umsehen, in dem Werkzeuge und einzelne Geräte waren, doch selbst, wenn sie einen fand, würde sie nie hierher zurück finden.

Doch kaum, dass sie auf den Gang zurückging, fiel ihr ein Kasten auf, der an der Wand hing. Sie sah kurz darauf, überlegte wieder. Sie schlug die Faust auf die flache Hand und lief zu dem Kasten hinüber. Kurz sah sie darauf, stellte fest, dass sie so einfach nicht heran kam, rannte also zurück in das Zimmer, holte sich einen Stuhl und stellte sich diesen direkt unter den Kasten.

Geöffnet war der Kasten schnell, er war nicht abgeschlossen und als sie ihn offen hatte, sah sie darin wirklich das, was sie vermutet hatte.
 

ni
 

Heiji reichte das einfach nicht als Antwort. Er bohrte noch mehr nach, selbst, als Kikan deutlich machte, dass er ins Bett wollte, in dem er einmal gähnte.

"Was hat deine Großmutter mit Conan-kun zu tun? Sie wär dann ihre Urgroßmutter, ja, aber sonst ...".

Kikan hob eine Hand und Heiji verstummte.

"Sie sind verwandt. DAS ist der Punkt. Kayako war nämlich die Tante von Yusaku-san.".

Er lächelte wieder nur, was aber mehr nach einem grinsen aussah. Heiji ließ die Schultern fallen, sah aus, als würde er es aufgeben. Doch dann legte er sich einen Finger an die Schläfe.

"Yusaku-san? ... Sagt mir jetz' so spontan gar nichts.".

Er sah sich zu Kazuha um, doch die schüttelte auch nur den Kopf. Die einzige, die erstaunt aufsah, war Ran, die Kikan mit großen Augen ansah.

"Yu ... Yusaku-san? DER Yusaku? Du meinst ... YUSAKU?".

Heiji sah Ran nur fragend an, während Kikan nickte und sonst schwieg. Heiji schüttelte den Kopf.

"Toll. Sagt mir trotzdem nichts.".

Ran sah zu Boden, musste das selbst erst einmal verstehen. Wenn Kayako, die Großmutter von Kikan, die Tante von Yusaku war ...

Ran sah wieder auf.

"Das heißt, dass Yusaku-san der Cousin von Keisuke-san ist?".

Kikan nickte wieder, antwortete aber darauf, in dem er zu Heiji sah.

"Das bedeutet auch, dass Kudô-kun ein entfernter Verwandter von mir ist.".

Kaum, dass Kikan ausgesprochen hatte, meldete sich Kazuha endlich auch mal zu Wort.

"Moment mal, jetz' noch mal für mich! Kayako-san is' die Tante von Yusaku-san und gleichzeitig deine Großmutter ... also die Großtante von Kudô-kun?".

Kikan musste kurz lachen.

"So~o kompliziert braucht ihr es doch gar nicht zu machen.".

Ran sah ihn kurz funkelnd an.

"Du hast damit angefangen! Wie ist es denn einfacher?".

"Yusaku-san und Keisuke, mein Vater, sind Cousins und Yusaku-san ist der Vater von Kudô-kun. Sprich : Der Mädchenname meiner Großmutter Kayako war ebenfalls Kudô.".
 

san
 

Er lehnte sich zurück, hielt sich eine Hand an die Stirn und seufzte.

"Na toll. Also is' Conan-kun doch mit Kudô verwandt.".

Er schnellte wieder vor und sah Kikan misstrauisch an.

"Aber so weit entfernt, wie kanns denn da sein, dasse trotzdem sein Gesicht trägt?".

Kikan zuckte nur mit den Schultern.

"DAS ist eine Frage, die ich mir schon lange vor euch gestellt habe. Aber wisst ihr was? ... ".

Alle beugten sich zu ihm, erwarteten seine Aussage. Was hatte er denn noch dazu zu sagen? Kikan jedoch gähnte noch einmal und stand dann auf.

"Ich geh jetzt ins Bett ... ".

Kurz sanken alle in sich zusammen und sahen ihn irritiert an.

Dann sah Ran nur überlegend zu Boden, Kikan und Shinichi waren Großcousins? Sie schüttelte den Kopf, nein, wie nannte man es, wenn die Väter Cousins waren? Wieso wusste sie eigentlich nichts davon, dass die Großtante von Kudô Takanoshi hieß? Sie musste Chiisono ja geheiratet haben, sonst hätte sie seinen Namen nicht annehmen können.

Sie blickte kurz auf, als sich Kikan umdrehte und sich bereit erklärte, den ganzen Besuchern ein paar Zimmer zuzuteilen. Er machte es jetzt ganz einfach und gab Shiho und Akemi ein Zimmer, das schon länger nicht mehr benutzt wurde. Heiji und Kazuha blieben in dem, das Shiho und Akemi vorher hatten und die Kinder kamen in Conan und Shinichi's Zimmer. So war es recht simpel verteilt und alle hatten ihre Ruhe.
 

yon
 

Sie hatte zwar kein Werkzeug, aber ihre jetzt kleinen Finger passten in die Lücken der einzelnen Verdrahtungen, wodurch sie ein paar der Drähte fast mühelos herausziehen konnte. Allerdings irritierte sie es etwas, dass sie so leicht herauszuziehen gingen. Offenbar sind diese Anlagen schon lange nicht mehr überprüft worden.

Egal, das konnte ihr ja ziemlich egal sein, aber das würde zumindest nicht sofort auf sie schließen, wenn das Licht ausging. Wenn der Techniker dann kam und sagte, dass sie sowieso schon lange hätte kontrolliert werden müssen, schloss das ein gewaltsames herausziehen doch schon aus.

Als sie das letzte Stromkabel des Flures herauszog, gab es einen kleinen Funkensprung und Conan spürte nur noch, wie sie zurück geschleudert wurde. Sie war viel zu überrascht, als dass sie hätte etwas tun können. Ungebremst flog sie gegen die Flurwand hinter ihr und schlug sich dabei schwer den Kopf an.

Sie fiel zu Boden und griff als erstes nach ihren Fingern, mit denen sie das Kabel berührt hatte und jetzt höllisch brannten. Doch als sie sie ansah, konnte sie nichts Großartiges entdecken. Offenbar war es nur der Schock, der ihr eingeredet hatte, es würde wehtun.

Viel mehr spürte sie jetzt den unangenehmen Schmerz am Hinterkopf, der sich mehr und mehr ausbreitete und ihr fast die Sinne nahm. Sie stützte sich auf dem Boden ab und hielt sich die andere Hand gegen die getroffene Stelle. Sie tastete ab, ob sie vielleicht eine Platzwunde jetzt hatte und es blutete, doch war nichts davon auszumachen. Sicherlich wurde es nur eine Beule, wenn überhaupt.

Noch etwas schwindelig stand sie wieder auf und ging zurück zu dem Stromkasten auf der anderen Seite des Flures, um ihn wieder zu schließen, was sie auch sofort tat.

Nun ... zumindest waren wirklich fast alle Lampen im Flur ausgegangen, wie sie es erhofft hatte. Mit dem Stuhl in den Händen, kehrte sie langsam zurück in das Zimmer, das sie vorhin aufgesucht hatte. Ein par mal eckte sie an den Wänden und Kanten an, doch mit der Zeit gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit.

Als erstes testete sie den Lichtschalter. Sie atmete erleichtert aus, als er nicht funktionierte. Sie lächelte in die Dunkelheit.

Hier konnte sie die Nacht über bleiben, ohne gefunden zu werden.
 

go
 

2. Mai / Donnerstag
 

Sie kam zurück in die Bibliothek, nahm sich noch eines der Brötchen, die auf dem Tisch lagen und setzte sich dann zu Kikan.

"Ich bin so ziemlich alle Autovermieter durchgegangen, die in der Nähe sind, aber der nächste Kleinbus für mindestens 6 Leute kommt erst in zwei Stunden zurück. Die anderen sind alle woanders hin weg. Mich würde mal interessieren, wieso ganz Tôkyô ausgerechnet jetzt Kleinbusse braucht.".

Kikan grinste kurz.

"Nehmen wir eben den, der in den nächsten Stunden kommt. Hast du Bescheid gesagt, dass wir den nehmen?".

Shiho nickte nur, gab ihm dann den Zettel, auf dem sie aufgeschrieben hatte, wo sie ihn abholen mussten und die Abholnummer.

Auf einmal sah sie ruckartig auf. Kikan blickte sie so eigenartig an.

"Was denn jetzt? Kannst du meine Schrift nicht lesen?".

Kikan schüttelte den Kopf, sah dann nachdenklich aus.

"Hast du auch gesagt, dass es möglich ist, dass wir das Auto nur mit leichten Schäden zurückbringen könnten?".

Shiho blinzelte kurz. Schäden? Wie kam er denn darauf? Wieso sollten sie das Auto beschädigt zurückgeben? Sie wollten doch nur zur Basis fahren, Conan holen und zurück fahren.

Sie gab einen fragenden Laut von sich und starrte Kikan irritiert an. Dieser jedoch schien weiter zu überlegen.

"Na ja, falls wir da auf Widerstand stoßen, werden die sicherlich nicht gerade zimperlich sein und auch gut und gerne ein paar Murmeln auf uns abschießen.".

Sie zuckte schockiert zurück.

"Murmeln? Du mein Gewehre?".

Sie sah auf. Dumme Frage, natürlich Gewehre. Wie machten die es denn sonst, dass noch niemand unerlaubt in ihre Basis eingedrungen war?

Sie lächelte, sah von Kikan weg und schüttelte kurz den Kopf.

"Nein, habe ich nicht gesagt. Ich bin wohl schon zu lange weg von dieser Organisation, dass ich kaum noch etwas über sie weiß.".
 

***
 

Station 30 : Hotel
 

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Hotel

30 : Hotel
 

ichi
 

Langsam öffnete er die Augen, sah zuerst gegen eine Fensterscheibe, die er kurz danach als das Seitenfenster eines Autos erkannte und den Kopf von dort wegnahm. Mit ruhigen und noch etwas verschlafenen Bewegungen sah er sich im Auto um, merkte, dass die Zwillinge jetzt auf dem Rücksitz waren und Zero neben ihm schnarchte.

Er wischte sich einmal über die Augen, fragte, wo sie waren und erkannte dann selbst, dass sie fast in Aomori angekommen waren. Erst erschrak er sich ein wenig. Wenn sie schon angekommen waren, hieß das, dass sie noch in der Nacht weitergefahren sein mussten.

Er gähnte einmal, schaltete wieder seine Brille ein, doch merkte er dabei, dass der Akku leer war. Die Brille blieb aus. Also fragte er bei den Eltern nach, ob sie bei einem Supermark oder einer Tankstelle anhalten könnten, damit er sich ein paar Batterien besorgte und vielleicht auch noch ein Ladegerät, das er im Auto anschließen konnte. Als sie bei einer Tankstelle anhielten, hatte diese zwar Batterien, aber kein Ladegerät, also nahm Shinichi lieber ein paar mehr von den Batterien mit, damit er die Brille länger nutzen konnte.

Als er die Batterien eingelegt und die Brille wieder aufgesetzt hatte, stellte er fest, dass Aomori zwar schon sehr gut war, aber so wirklich näher an Conan herangekommen, war er trotzdem nicht. Es war immer noch sehr weit nördlich und nicht mehr ganz so viel nach Osten. Shinichi schaltete die Einstellung wieder kleiner und beobachtete den Punkt dann wieder eine Weile. Allerdings wurde er kurz darauf von der Mutter der Familie angesprochen, dass sie bei dem Hotel angekommen waren, wo die Familie die nächsten Wochen wohnen würde.

Er nickte verstehend, stieg aus dem Wagen aus und verabschiedete sich von den fünf Personen, mit denen er so lange unterwegs gewesen ist und von denen er so viel erfahren hatte.
 

ni
 

Als sie in das Hotel hineingegangen waren und das Auto weggefahren wurde, fiel ihm erst auf, dass diese Familie eine ziemlich Reiche sein musste. Das Hotel gehörte zu einer Fünf-Sterne-Kette und gehörte zu den angesehensten Japans. Er lächelte kurz, sah noch einmal durch die Eingangstür, die eine Drehtür war und wandte dem Hotel dann den Rücken zu.

Ein Rufen ließ ihn jedoch eine Straße weiter wieder stehen bleiben. Er sah kurz auf und wandte sich dann nach den Rufen um. Es war der Vater der kleinen Familie, der auf ihn zu gerannt kam und erst bei ihm Halt machte. Schnaufend blieb er vor ihm stehen, atmete einmal tief durch und reichte Shinichi dann eine Hand, in der er etwas hielt. Shinichi streckte ebenfalls die Hand aus, wollte annehmen, was er ihm entgegenhielt.

Doch bevor Shinichi sehen konnte, was der Vater ihm in die Hand gelegt hatte, drückte dieser Shinichis Hand wieder zu und sah ihn kurz durchdringend an.

"Das soll ich dir von meiner Frau geben. Es ist ein Glücksbringer, der dir bei deiner langen Reise helfen soll. Als du im Auto geschlafen hast, haben wir deine Brille kurz benutzt, um zu sehen, was das Kreuz auf dem Glas soll.".

Er lächelte kurz, bevor er weiter sprach und Shinichis Hand losließ. Shinichi sah weiter zu ihm auf, achtete vorerst nicht auf seine Hand. Er hatte das Gefühl der Vater wollte ihm noch mehr sagen.

"Ich kenne diese Brille nämlich. Allerdings habe ich sie schon lange nicht mehr gesehen.".
 

san
 

Ran und Heiji kamen kurz nach dem Gespräch zwischen Kikan und Shiho ebenfalls zurück zur Bibliothek und hatten es geschafft, die Kleidung anzuziehen, die Kikan ihnen gegeben hatte. Er hatte ein paar seiner alten Uniformen herausgekramt, da er als Jugendlicher fast jedes Jahr eine neue bekommen hatte. Für Heiji hatte er zwar eine heraussuchen müssen, die etwas neuer war, aber für Ran konnte er eine ältere nehmen. Sie war klein genug, um sie zu tragen.

Die Gesichter zueinander gewandt und sich unterhaltend, kamen sie in die Bibliothek und stellten sich nebeneinander hin, bevor sie dann zu Kikan sahen, der sie kurz nur staunend ansah.

Die Sachen passten tatsächlich. Bei Ran wirkte es etwas schlabberig, weil sie ja nun mal nicht so kräftig war, wie Kikan, aber Heiji passte es fast perfekt. Er wirkte darin sogar fast wie einer von denen, zu denen Kikan gehörte. Ihm würde man das eindeutig abnehmen.

Doch überlegte Kikan jetzt wieder, wie er es verhindern konnte, dass Ran mitkam. Er wollte nicht, dass sie dabei war. Im Grunde wollte er nicht einmal Heiji mitnehmen, damit auch ihm nichts passieren würde, doch gegen diesen Jungen hatte er absolut keine Argumente.

Ran kam zu ihm, hockte sich vor ihn hin und sah ihn fragend an.

"Was hast du? Du siehst nachdenklich aus?".

Kikan sah sie an, lächelte kurz dabei.

"Wie kann ich dich dazu bewegen hier zu bleiben?".

Ran schwieg kurz, genau wie Shiho und Heiji, die noch in der Nähe waren. Doch dann lächelte sie, beugte sich zu ihm und küsste ihn auf die Stirn.

"Gar nicht!".
 

yon
 

Shinichi sah erstaunt zu ihm auf. Wieso kannte dieser Mann die Brille? Shinichi kannte ihn doch gar nicht und er war ihm auch noch nie begegnet. Jedenfalls nicht, soweit er sich daran erinnern könnte.

Er löste seine Gesichtsmuskeln, blickte fast ausdruckslos zu dem Mann auf.

"Wer sind Sie denn, wenn Sie meine Brille kennen?".

Er lächelte zu Shinichi hinab.

"Ich bin ein guter Bekannter deines Großvaters. Sagt dir der Name Satô was?".

Shinichi musste kurz nachdenken. Bekannter seines Großvaters? Er hatte nur einen Großvater und das war Kogorô. Moment. Satô? Es gab doch im Revier von Megure eine Frau namens Satô. Er sah wieder auf.

"Miwako-san?".

Der Mann musste grinsen.

"Hai das ist meine Frau, Satô Miwako. Ich bin Wataru.".

Shinichi lächelte. Natürlich kannte er diesen Mann. Er war lange Polizist gewesen, hatte dann aber seinen Beruf aufgegeben und war erst recht lange Arbeitslos gewesen und hatte dann einen Job als Assistent bei einem Privatdetektiv in Ôsaka angenommen. Kogorô hatte ihm davon erzählt.

Wataru klopfte Shinichi noch einmal kurz auf die Schulter, bevor er sich umdrehte und gehen wollte. Doch kaum, dass er einen Schritt getan hatte, wandte er sich wieder zurück.

"Ach ja, da fällt mir noch was ein. Das hier ist auch für dich.".

Er holte noch etwas aus seiner Jackentasche und reichte es Shinichi, der es nickend annahm.

"Eine Kette, die die beiden sich immer geteilt haben. Sie wollen sie dir schenken.".

Shinichi lächelte, nickte dankend und verabschiedete sich dann richtig von ihm.

Wataru ... Natürlich! Wer sonst?

Die Radarbrille wieder eingeschaltet und das Geschenk von Miwako, das er noch immer nicht ansehen wollte, in eine Jackeninnentasche gepackt, machte er sich jetzt zu Fuß auf den Weg, dem blinkenden Punkt, der Conan's Aufenthaltsort darstellte, zu folgen. Die Kette der beiden Mädchen hängte er sich um und betrachtete sie noch kurz.

Eine Träne, die aus Baumharz bestand und eine Mücke eingeschlossen hatte. Ein wirklicher Glücksbringer ...

(1)
 

go
 

In dem Moment, als sie zu sich kam, sah sie, wie ein Licht über sie hinweg fuhr. Sofort war sie hellwach, starrte auf die Person, die die Taschenlampe hielt, dessen Licht sie fast gestreift hätte. Sie hielt den Atem an, wollte keinerlei Geräusche verursachen und wartete mit lautem Herzschlag darauf, dass die Person verschwinden würde.

Doch wider erwarten, blieb sie in der Tür stehen, leuchtete noch einmal durch den Raum, jedoch höher als vorher, weshalb Conan anfing, wieder leise zu atmen.

Er blickte weiter in den Raum, ließ die Taschenlampe aber sinken und hob mit der anderen Hand ein Gerät, das er sich ans Gesicht hielt.

"Gang 221-5-5, hier ist auch niemand mehr. Wir können den Bereich für die nächsten Tage zur Renovierung sperren. Scheint keine Probleme zu geben.".

Es gab ein Rauschen. Ein Handy? Ein Walky-Talky? Sie blinzelte, horchte auf die Antwort.

"Gut, prüfen Sie Gang 221-5-1 noch einmal und kommen Sie dann zurück.".

Er nickte, antwortete dabei und ließ dann das Gerät wieder in eine seiner Taschen ein und verschwand aus dem Türrahmen. Conan atmete tief durch, starrte aber noch einen Weile stumm auf den Türrahmen, bis sie die Schritte des Mannes nicht mehr hören konnte.

Sofort stand sie fast geräuschlos auf und ging langsam und leise zur Tür, durch die sie vorsichtig hindurch sah.

Einmal links, einmal rechts. Weder auf der einen Seite, noch auf der anderen war jemand zu sehen. Offenbar waren wirklich alle weg. Nur ein lautes Knacken war noch zu hören. Für Conan klang es nach einem dicken, sicheren Schloss, wie für eine Tür in einer Bank, hinter der sich die Geldlagerungen befanden.

Doch in dem Moment, als sie den ersten Schritt aus dem Zimmer tat, schaltete sich eine rote Rundumleuchte ein und ein schriller Ton entstand.

Mit zusammengezucktem Körper und reglos auf die Leuchte gebannten Augen, starrte sie Sekundenbruchteile nur das rote Licht an, das die Lampe aussandte, reagierte nicht mehr.

Bis sie wieder zu sich kam und ruckartig zu Boden blickte. Keine Schalter oder anderes. Wenn sie wirklich diesen Alarm ausgelöst hatte, mussten die Sensoren in den Boden eingebaut worden sein.

Weg! Sie musste weg! Sonst würde man sie finden.
 

***
 

(1) Eigentlich sollten es ja Satô-san und Shiratôri-san sein, die nur liiert sind, aber ich dachte, dass es so vielleicht doch besser ist. Immerhin passen die beiden doch ganz gut zusammen ^^°

Warum die nicht wegen Shinichi's Verband gefragt haben? Gu~ute Frage ...
 

***
 

Station 31 : Hafen
 

***
 

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Hafen

Station 31 : Hafen
 

ichi
 

Wieder klingelte es. Wieder war es die Haustür. Wer kam denn nun noch? Langsam wurde es im Haus voll und Kikan ging schon die Zimmer durch, wo sie noch einen Gast unterbringen konnten.

Doch als eines der Kinder dir Tür öffnete, hörte er eine bekannte Stimme. Es war Kazuha, die zurückgekommen war. Sie kam sofort in die Bibliothek, wo sie Ran und Heiji als erstes völlig ignorierte und gleich zu Kikan hinüber ging.

Shiho und Kikan sahen fragend zu ihr auf und Heiji fragte sich gerade, wo sie gewesen ist. Er konnte sich nicht erinnern, dass er bemerkt hatte, wie sie weggegangen war.

Kazuha hielt Kikan einen Autoschlüssel entgegen.

"Furuiwa Gendo. Er is' 'n früherer Klassenkamerad von mir und besitzt 'nen Van mit 9 Sitzen. Er sagte, wenn ich ihn mal brauchen sollte, könnte ich ihn haben, weil ich ihm mal bei 'nem Raubüberfall auf sein Haus geholfen habe. Mein Vater is' schließlich auch Polizist.".

Sie lächelte, sah Kikan strahlend an, doch Kikan blickte nur überrascht und ein wenig enttäuscht zurück. Er hob eine Hand und legte sie Kazuha auf ihre, so dass sie gezwungen war, den Schlüssel wieder in ihre zu nehmen.

"Du hast echt tolle Freunde, aber ich möchte nicht, dass du wegen mir das Problem hast, einen solchen Wagen bezahlen zu müssen, weil wir sicherlich nicht ohne Schäden zurückkommen.".

Sie schüttelte den Kopf, lächelte noch immer.

"Nein, das is' nich' das Problem.".

Sie sah auf den Schlüssel und dann kurz zu Heiji zurück.

"Er nahm mir das Versprechen ab, Heiji kennen lernen zu dürfen und dafür hat er mir den Wagen geschenkt. Es klingt verrückt, ich weiß, aber es is' wahr. Der Wagen gehört mir. Er steht vor dem Haus!".

(1)

Sie wirkte aufgebracht, aber glücklich zugleich. Vielleicht einfach deswegen, weil sie endlich auch mal etwas richtig Nützliches tun konnte. Etwas, was der ganzen Gruppe half und sie verlangte nichts dafür. Sie wollte lediglich helfen. Alles, was sie damit wollte, war, Heiji und seinen Freunden, die auch zu ihren gehörten, so helfen zu können, dass sie alles, was diese für sie getan hatten, ausgleichen konnte. Auch, wenn das bedeutete, dass sie für egoistisch gehalten wurde, weil sie es für sich selbst tat.

Sie sah Kikan lächelnd und mit festem Blick an.

"Nimm ihn ... Nimm ihn! ... Bitte ... ".

Die ersten ihrer Worte waren ruhig, doch bei der Wiederholung wurde sie ernst, was sich gleich wieder legte und sie ihn dann etwas mitleidig und getroffen ansah.
 

ni
 

Ein Hafen? Der Punkt Conans hatte ihn an einen Hafen geführt und so wie es aussah, musste er wohl über das Wasser, um sie zu finden. Doch stellte sich die Frage, wie er das anstellen sollte.

Die Brille abgestellt, sah er sich kurz um. Es sah aus, wie auf jedem anderen Hafen auch. Hier ein paar Container, die auf Frachtschiffen über das Wasser gebracht wurden. Dort die Reisenden, die auf ihre Fähre warteten ... Moment. Das waren gar keine Reisenden. Konnte er von hier überhaupt über das Wasser?

Ruckartig blickte er sich nach allem um und er fand jemanden mit einer Landkarte, den er sicher fragen konnte.

Er lief zu ihnen hinüber und erkannte dann, dass sie nicht aus Japan stammten, aber vielleicht konnten sie ihm trotzdem helfen, indem sie ihm mal in ihre Karten sehen ließen.

Bei ihnen angekommen und kurz durchgeatmet, nahm er sich zusammen und fragte.
 

san
 

"Entschuldigen Sie. Können Sie mir helfen?".

Die beiden wandten sich zu ihm. Ein älteres Ehepaar, wie es aussah, doch Shinichi sank in sich zusammen, als sie ihm antworteten.

"Sorry, jung guy, I don't understand japanese. When you can understand me, you can go to the end of this way. There's a information.".

Shinichi starrte den Herrn nur ausdruckslos an. Englisch ... Genau die Sprache, die er nie verstanden und nie richtig gelernt hatte. Conan konnte sie fließend, aber er selbst ...

Er atmete tief durch und verbeugte sich leicht. Schließlich kannte er zumindest ein Wort sicher.

"Sorry!".

Damit wandte er sich von den beiden ab und folgte einfach mal dem Weg, in dessen Richtung der Mann gedeutet hatte. Vielleicht fand er dort etwas, was ihm helfen könnte. Er sah auf, als er eine Lagerhalle mit einem ,I' aufgemalt entdeckte. Er grinste, na super, da fand er sicher jemanden, der ihn verstand und ihm helfen konnte.

Am Informationsstand angekommen, sah er neugierig hinein, aber er war leer. Schien noch benutzt zu werden, aber momentan war er nicht besetzt.

(1)
 

yon
 

Er nahm die Schlüssel an sich und nickte. Doch änderte er kaum den Gesichtsausdruck, sondern blickte die Schlüssel nur ausdruckslos an. Ein Freund? Wenn es einem Freund gehörte, würde er es dann schaffen, den Wagen zu benutzen?

Shiho klopfte ihm kurz auf die Schulter, bevor sie aufstand, mit seinen Blicken auf ihr sehend. Er sah ihr hinterher, verscheuchte kurzzeitig seine Gedanken und sah ihr nur hinterher.

Sein Blick fiel dabei zu Kazuha, die nun zu Heiji und Ran gegangen war.

"Jetz' siehste aus, wie'n Schwerverbrecher.".

Heiji grinste, legte sich dabei verlegen eine Hand gegen den Hinterkopf. Doch dann ruckte er vor.

"Heh, Sekunde, wie kommste darauf? Ich bin waschechter Privatdetektiv, wie kann's sein, dass ich ausseh, wie mein Gegner?".

Kazuha sah zu ihm auf drückte ihm einen Zeigefinger gegen die Brust.

"Ganz einfach! Darin wirkste eleganter als in 'nem Anzug. Daran liegt's.".

Heiji sah sie geschlagen an.

"Na toll.".

Ran beobachtete die Szenerie nur, musste an sich und Kudô denken, denn schließlich sind sie beiden genauso mit sich umgegangen. Doch als sie Kikan sah, der aufstand und ihr entgegen kam, dann aber an ihr vorbei ging und das Haus verließ, wandte sie sich nur noch kurz zu Heiji und Kazuha, die sich noch nicht geeinigt hatten und folgte dann Kikan nach draußen.
 

go
 

Zwei große Schritte schaffte sie, bis sie hinter sich ein grelles weißes Licht ausmachte und es nicht einmal mehr schaffte, sich umzusehen, um zu erkennen, was es gewesen ist. Denn im gleichen Moment dröhnte es ihn ihren Ohren, sie wollte sie sich zuhalten, doch das schaffte sie auch nicht mehr, etwas stieß sie nach vorn. Ohne die kleinste Bewegung durchführen zu können, wurde sie vorwärts geschleudert, hatte wahnsinnige Kopfschmerzen, fühlte sich, als würde ihr Trommelfell platzen und sah nur noch, wie die Wände und Türen an ihr vorbei flogen.

Doch viel davon bekam sie auch nicht mit. Sie wurde gestreift. Von etwas riesigem, das ihr das Bewusstsein nahm, sodass sie nur noch mitbekam, wie sie zu Boden fiel und von diesem wieder abhob.

Auf einmal fiel alles in Zeitlupe. Ihre Augen waren halb geöffnet, sie sah, wie ihr Arm als erstes auf dem Boden aufschlug und sie den riesigen, Sekundenbruchteile langen Schmerz in sich aufsteigen fühlte. Sie sah wie sie wieder von Boden abhob und auf einmal in die Richtung sah, aus der sie gekommen war. Sie sah Blutstropfen vor ihr, konnte jedoch nicht sehen, woher sie kamen. Sie erkannte ihren Arm, der Befehlslos vor ihr hing. Sie konnte ihn nicht bewegen, konnte nicht klar denken, sah nur, wie eine riesige Staub und Geröllwolke auf sie zukam. Dazu der tiefe Schmerz in Ohren, Kopf und dem ganzen Körper ... vor allem im Arm.

(2)
 

***
 

(1) Da verschenkt einer Autos. Muss ein ziemlicher reicher Kerl sein ... XD

Ach, Kazu hat auch einen Erfolg verdient!

(2) Oh Gott ... o_O

Hab ich wirklich englisch benutzt? Ich muss ja völlig krank sein. Ich wette, dass die Grammatik komplett fürn Skat is, aber was solls ... XD

(3) ... ehm, es ist doch deutlich, was passiert, oder? Ich hoffe doch. Hab mir extra ein paar Dokus dazu angetan, damit es authentisch wirkt. Mitgemacht hab ich so was ( zum Glück ) noch nicht, deswegen weiß ich nicht, ob es wirklich so wäre, aber so stell ich mir das vor.
 

***
 

Station 32 : Hokkaidô

Hokkaidô

@ Babsi-san : Kam das mit Kazu's Klassenkamerad echt so rüber. Super, so sollte es auch rüber kommen. Ich hab echt gegrübelt wie ich das mache, sonst hätte ja Heiji nen Anfall gekriegt.

XD

Jaja, ich weiß, 'Eine Aussage ist immer nur so versaut, wie die Gedanken, die du beim Hören/Lesen hast.' *g*

Verschon mich mit if-clauseln, ich hab das inna Grundschule nich geblickt und jetz inna ausbildung auch nich. Ich habs aufgegeben ...
 

***
 

Station 32 : Hokkaidô
 

ichi
 

Er strich mit Mitgefühl und vielleicht auch mit Sorgsam über die Armaturen und hatte die Augen geschlossen. Erst Sekunden später öffnete er sie, als jemand gegen die Fensterscheibe klopfte. Er blickte auf und lächelte kurz gegen das Lenkrad, was schon leicht lädiert war.

Als er aus dem Fenster sah und die Scheibe herunterkurbelte, erkannte er Ran, die ihm nur entgegen lächelte.

"Gib ihm einen Namen.".

Kikan sah erstaunt auf.

"Wie?".

Ran richtete sich auf. Sie hatte vorher etwas gebeugt stehen müssen, um in das Fenster sehen zu können. Sie legte eine Hand auf das Dach und lehnte sich dann gegen die seitliche Schiebetür, hinter dem Fahrersitz. Dabei sah sie zum Himmel auf, der zwar stark Wolkenverhangen war, aber trotzdem still und freundlich wirkte.

"Gib ihm einen Namen. Immerhin wird er sicherlich nicht mehr lange so funktionieren, wer er es jetzt noch tut. Du weißt am besten, dass es seine letzte Fahrt werden wird und dass du sein letzter Fahrer sein wirst. Noch bist du unsicher, weil du nicht weißt, ob du ihn wirklich benutzen sollt, weil er Kazuha gehört, deshalb sieht man dir an, dass du dir Sorgen machst.".

Stumm lauschte Kikan, blickte Ran dabei nicht an, dachte über das nach, was sie sagte und über das, was sie nicht sagte, aber meinte. Das, was sie wusste und ihm mit diesen Worten klarzumachen versuchte, ohne es ihm direkt zu sagen. Hätte sie es ihm direkt gesagt, was sie meinte, würde er sich sträuben, diesen Wagen zu benutzen, doch genau das wollte Ran verhindern. Sie wollte, dass er ihn nutzte und akzeptierte, dass er ihn brauchen würde.

"Sein Lack ist alt und die Karosserie schon längst ein paar mal repariert, weil Kazuha's Freund ein nicht besonders vorsichtiger Mensch ist. Aber macht ihn das nicht aus? Er ist das, was uns helfen wird, Conan zu befreien. Wenn du glaubst, dass er dir helfen kann, wird er es auch tun. Du fährst nur dorthin, wohin du schaust. Siehst du gegen das Hindernis, wirst du es treffen, doch siehst du daran vorbei, wird es dich verschonen.".

Sie beugte sich wieder zu Kikan hinab, sah durch das noch immer geöffnete Fenster und lächelte wieder.

"Gib ihm einen Namen.".

(1)
 

ni
 

Er schrak auf, als ihm jemand von hinten eine Hand auf die Schulter legte. Ruckartig wandte er sich um und erkannte eine Frau mittleren Alters, die ihn erschrocken ansah.

"Entschuldige, hast du dich erschrocken?".

Shinichi atmete tief durch, sah die Frau dann aber erleichtert an.

"Hai ... Ist aber nicht so schlimm. Schon gut.".

Sie lächelte.

"Dann ist ja gut. Kann ich dir helfen? Du stehst an meinem Arbeitsplatz..".

Shinichi nickte nur wieder, schaltete dabei aber die Brille wieder aus, die er zum Warten eingeschaltet hatte. Ein paar fragende Blicke warf die Frau dabei zu ihm, doch er ignorierte sie.

"Ich muss rüber auf die Insel, wie komme ich dahin?".

Dabei deutete er über das Wasser nach Hokkaidô, das sich weit entfernt am Horizont erstreckte.

Die Frau musste kurz grinsen.

"Wie wäre es mit einer Fähre?".

Shinichi blickte sie irritiert an. Fähre? Er sah in die Luft, deutete noch immer über das Wasser. Klar, wieso eigentlich nicht?

"Es sei denn, du möchtest lieber den Seikan-Tunnel benutzen? Der ist aber etwas weiter weg von hier.".

Shinichi schüttelte den Kopf, lächelte die Frau an.

"Nein, ich nehme lieber die Fähre, wo bekomme ich die Karten?".

Sie wandte das Gesicht von ihm ab und deutete dann weit weg von dem Platz, wo sie gerade standen.

"Dort hinten, am besten ... ".
 

san
 

Sie stockte, hörte urplötzlich einen markerschütternden Schrei neben sich. Sie zuckte stark zusammen, reagierte erst Sekundenbruchteile später, als sie erkannte hatte, dass es Shinichi gewesen ist, der geschrieen hatte. Sie wandte ruckartig den Kopf zu ihm zurück, starrte ihn fassungslos an und wusste zuerst nicht, was sie tun sollte. Doch dann besann sie sich und sah ihn erschrocken an.

"Was ist los? Kann ich dir helfen?".

Shinichi sah mit schmerzverzerrtem Gesicht zu ihr rauf, schüttelte dann aber leicht den Kopf, während er sich die Hand auf einen Oberarm presste und aussah, als hätte man ihm mit etwas auf diesen Arm geschlagen. Für einen kurzen Augenblick hätte man denken können, er wäre angeschossen worden, doch als er die Hand vom Oberarm nahm und darauf sah, war nichts zu sehen. Kein Blut an der Hand, kein roter Fleck auf dem Arm. Nur der Abdruck der Hand, die darauf gepresst worden war.

Shinichi war selbst völlig überrascht gewesen. Damit hatte er in diesem Moment nicht gerechnet. Was war da bloß los?

Er blickte noch immer gezeichnet nach Hokkaidô hinüber.

Was war nur mit Conan, dass er solche Schmerzen mit ihr teilte?
 

yon
 

Noch immer sahen sie einander schweigend an. Noch immer wartete Ran darauf, dass Kikan ihr antworten würde, doch dieser tat es nicht. Er sah sie nur an, überlegte aber, was man seinem Gesicht entnehmen konnte. Er war deutlich mit überlegen beschäftigt.

Wie konnte man ein Auto nennen, das man nur noch maximal 3 Tage besaß, weil es dann sicherlich in seine Einzelteile zerfallen würde? Wie nannte man etwas, was man nicht lange genug hatte, um daran Freude zu haben, obwohl es in der kurzen Zeit sehr große Freude bereiten würde?

Kikan wandte den Blick wieder gegen das Armaturenbrett, zuckte mit Augen hin und her, betrachtete alles noch einmal ganz genau, ohne eine Kleinigkeit auszulassen.

Ein Auto, das noch 3 Tage hatte und gleichzeitig genau in dieser Zeit mehr tat, als es in den letzten Jahren getan hatte. Es gab nur einen Namen, der dem gerecht wurde und gleichzeitig das Schicksal dieses Automobils aussagte.

Er lehnte ich zurück, sah aus dem Dachfenster und lächelte wieder, schloss dabei die Augen.

"Es soll ,Kiboo' heißen. Wie die Hoffnung!".
 

go
 

Schon wieder schlug sie die Augen auf, kam wieder zu sich und sah zuerst gegen einen dicken Geröllklumpen, der direkt vor ihr lag. Ein paar mal blinzelte sie, bevor sie die Augen komplett aufschlug und wirklich nachsah, wo sie sich befand und was geschehen war. Sie legte den Kopf so, dass sie genau sehen konnte, was vor ihr lag.

Es war ein Betonklumpen, der aussah, als würde er eigentlich als Trennwand zwischen zwei Räumen dienen, aber so wie es aussah, war er das jetzt nicht mehr.

Sie hob den Kopf ein Stück und wollte sich mit den Armen abstützen, um aufzustehen, doch plötzlich durchfuhr sie ein stechendes Gefühl von Handgelenk bis hinauf zur Schulter. Sofort fiel sie zurück zu Boden und atmete tief durch, während sie sich den anderen Arm gegen den schmerzenden hielt. Doch der Schmerz schien sofort wieder abzunehmen. Sie wandte den Kopf so, dass sie darauf sehen konnte und erkannte, dass der komplette Ärmel des Hemdes weg gebrannt war und ihr Arm auch stark verbrannt worden war.

Sie grinste sarkastisch. Sah echt übel aus. Das erklärte die Blutstropfen, die sie im Flug gesehen hatte.

Mit entspannten Gesichtsmuskeln machte sie sich daran, aufzustehen, was nicht sonderlich schwer war, einen Arm hatte sie schließlich noch. Aber was war eigentlich passiert? Sie hatte ein grelles Licht wahrgenommen und einen ohrenbetäubenden Lärm, der ebenfalls hinter ihr gewesen ist.

Neugierig blickte sie sich suchend um. Die einzelnen Brocken sahen aus, als hätte man sie gewaltsam weggerissen.

Conan sah erstaunt auf. Eine Explosion? Unmöglich! Wie hätte sie das überleben können?

Ihr Blick fiel wieder zu Boden. Wenn sie weit genug entfernt gewesen ist ...
 

***
 

(1) Bäh, Schnulz ... Schon wieder. Aber ich wollte unbedingt dem Ding nen Namen geben. Vergebt mir ... XD

Wieso labert eigentlich immer Ran-kun diesen Quatsch ... ?
 

***
 

Station 33 : Kotori
 

***

Kotori

@ Babsi-san : Wie zum Teufel kommst du auf 'Herbert'? Hey, Ran kam auf die Idee mit dem Namen ... Kikan will bloß möglichst schnell weg. Außerdem war er derjenige, der gesagt hat 'Sie ist stark und [...] vielleicht schafft sie sogar, was Kudô nicht gelungen ist [...]' ... Vielleicht liegts auch einfach an seinem emotionslosen Character. Das Einizige, was ihn bisher wirklich aus dem Konzept gebracht hat, war das Aufkreuzen von Gin und Vodka. ( Schon mal aufgefallen? Ich hab manchmal echt Mühe, seinen Chara richtig darzustellen ... ^^° )
 

***
 

Station 33 : Kotori
 

ichi
 

Sein Blick wurde wieder entspannt und so ausdruckslos, wie es vorher gewesen ist, bevor er mitbekommen hatte, was mit Conan geschehen war. Er stand noch immer leicht gekrümmt, sah noch immer auf seinen Oberarm und fragte sich noch immer, was es gewesen könnte, das ihm so etwas mitteilte. Conan musste Probleme haben. Ziemlich große Probleme.

Er hob den Kopf, stellte sich wieder recht gerade hin und sah wieder zu der Frau auf, die ihn weiterhin ernst anblickte. Seltsamer Junge. Urplötzlich schrie er grundlos auf, als würde man ihn foltern.

"Alles ... Okay? Was war denn los?".

Shinichi sah sie nur leer an, schüttelte dann aber den Kopf.

"Ich ... Das würde zu lange dauern, es Ihnen zu erklären. Sumimasen!".

Die Frau wollte noch reagieren, doch auf einmal wurden sie unterbrochen.

"Nanu? Shinichi-kun? Bist du das?".

Sie wandten sich zu einer recht dunklen Frauenstimme um, die Shinichi bekannt vorkam, aber im ersten Moment nicht zuordnen konnte. Sie sahen einer recht hübschen Frau entgegen, die zwar schon etwas älter war, aber trotzdem gut aussah. Lange, blonde Haare, eine kleine Brille und schwarz-grüne Kleidung mit einem großen, stabförmigen Ohrring.

Doch dann schoss es Shinichi durch den Kopf, woher er die Stimme kannte.
 

ni
 

"Kiboo? Wie langweilig!".

Die beiden sahen auf. Vor ihnen stand Kazuha, die Arme verschränkt und mit einem etwas beleidigten Gesichtsausdruck. Sie hatte sich wohl etwas anderes vorgestellt für ein Auto, das sie besaß.

"Denk dir mal was Anständiges aus. Jeder nennt etwas ,Kiboo', wenn er das Gefühl hat, dass dieses Ding ihm nich' mehr lange gehört.".

Sie legte die Arme nun in die Luft und hob die Schultern, während sie mit geschlossenen Augen den Kopf zur Seite wandte. Doch kurz darauf verschränkte sie die Arme wieder und sah Kikan wieder wartend an.

Kikan hatte sie nur verwirrt beobachtet. Wenn man es genau nahm, hatte sie sogar Recht. Das sah man oft in Filmen und Büchern, dass die Helden ihren großen Hoffnungen den Namen ,Kiboo' oder ,Hope' gaben. Vielleicht war es wirklich besser, etwas anderes zu suchen?

Kazuha blinzelte noch einmal, bevor sie wieder anfing, auf ihn einzureden.

"Er gehört mir, aber ich hab nich' sonderlich viel Erfindungsreichtum für Namen. Die Namen unserer Kinder hat auch Heiji gewählt. Aber eins weiß ich sicher : ,Kiboo' möchte ich ihn nich' nennen!".

Kikan nickte, öffnete die Wagentür und stieg aus. Er sah dabei Kazuha weiterhin an, dachte wieder nach. Kazuha fühlte sich ein wenig komisch, weil sie das Gefühl hatte Kikan starre sie die ganze Zeit an, was ihr sicher nur so vorkam, aber trotzdem fühlte sie sich so.

Sie schloss wieder die Augen und wandte den Kopf seitlich nach unten.

"Also? Was is' jetz'?".

Kikan lächelte, sah zum Himmel. Doch dann nahm er noch einmal einen Gesichtsausdruck an, den er fragend zu Kazuha warf.

"Was ist mit ,Yûgi'?".

Angesprochene wandte den Kopf zu ihm, sah ihn irritiert an, doch bevor sie reagieren konnte, hatte Ran das übernommen.

"Das ist kein Spiel, Kikan. Bleib wenigstens jetzt mal ernst.".

Er grinste, sah Ran flehend an.

"Ich weiß, ich weiß. Was ist mit ,Kotori'? Besser?".

Die beiden Frauen nickten und hatten sich sofort geeinigt. Ein großer Van, der problemlos 9 Leute beförderte, wurde von dieser Gruppe also ab sofort als ,kleiner Vogel' definiert. Dass er nicht flog, wussten sie, doch es gab ihnen wenigstens ein wenig Hoffnung.

Die Hoffnung darauf, dass auch sie lernen konnten, zu fliegen ...

(1)
 

san
 

"Sui-chan!".

Er konnte es nicht fassen. Das war Kikan's Partner. Der Mann, der seine Identität vor den Augen seiner Mutter wechselte und zu Suiken wurde, nachdem er Yôichirô gewesen ist.

Suiken stütze die Fäuste in die Hüften.

"Eigentlich darf ja nur dein Vater mich so nennen. Aber bei dir will ich mal eine Ausnahme machen.".

Die Frau vom Informationsschalter beobachtete die beiden nur fassungslos. Verstand weder, worum es ging, noch, wie es sein konnte, dass diese Frau zwar sehr hübsch war, aber dennoch eine so dunkle Stimme hatte.

Shinichi schüttelte kur den Kopf.

"Entschuldige. Ich finde es super, dass du hier bist!".

Auf einmal strahlte sein Gesicht. Mit der Hilfe von Suiken würde er Conan noch schneller finden, denn Suiken kannte die Basis, wo sie war und konnte ihn hinbringen. Besser konnte es für ihn doch gar nicht laufen.

"Kannst du mir helfen, Suiken-kun?".

(2)
 

yon
 

Zwar stark angeschlagen, aber doch noch recht fit, durchwanderte sie das Schlachtfeld, das die Explosion hinterlassen hatte. Es sah grausam aus. Als wäre sie im Krieg und hätte gerade so einen Bombenabwurf überlebt. Sie dachte an die Worte des Mannes mit der Taschenlampe. Renovierung ... Pah, von wegen. Komplett umräumen wollten sie.

Sie blieb ruckartig stehen. Moment mal! Wenn sie komplett umräumten, hätte sie vielleicht nicht gerade mitten ins Geschehen laufen sollen. Was, wenn direkt neben ihr plötzlich etwas hochging? Sie wandte sich erschrocken zu allen Seiten, konnte aber auf die Rasche nichts entdecken und wenn es wirklich so war, wie sie es sich dachte, werden die einzelnen Sprengkörper nicht unbedingt versteckt angebracht worden sein. Vielmehr dürfte man sie sofort sehen können, damit die Mitglieder der Organisation nicht selbst den Sprengkörpern zum Opfer fielen.

Sekunde! Vielleicht ging sie noch einmal alles durch. Sie schloss die Augen, wandte das Gesicht zu Boden. Laut Taschenlampen-Fuzzi wurde umgeräumt und nach dem, was hier bisher kam, sah es so aus, dass nicht viel übrig bleiben würde. Was blieb übrig, wenn man etwas einriss? Was stand auch Jahre später noch, selbst wenn alles einen Krieg zum Opfer fiel?

Sie sah ruckartig auf. Die Kanalisation! Nun, Kanalisation konnte man das bei einem solchen Bau sicherlich nicht nennen, aber ihr fiel auf die Schnelle keine andere Bezeichnung ein.

Sofort wandte sie sich nach einer Art Schacht um, suchte vor allem auf dem Boden und in den unteren Teilen der Wände, die noch standen und, nicht dass sie es erwartete hätte, aber an einer Wand fand sie tatsächlich einen Einstieg. Er war mit Filtern und Lüftern abgedeckt, damit die unangenehmen Gerüche nicht aufstiegen, aber wenn man es richtig machte, könnte man diese Abdeckungen abnehmen und vielleicht reinkriechen.

Nein! Nicht nur ,vielleicht'! Es ging!

Conan schlüpfte durch den kleinen Schacht und kroch auf allen dreien, den gebrochenen Arm ausgenommen, durch den Schacht, einem winzigen Licht folgend.
 

go
 

Er sah Shinichi nur staunend und erstaunt zugleich an. Wann hatte dieser Junge ihn das letzte Mal um einen Gefallen gebeten? Es war schon länger her. Aber wenn man es genau nahm, hatte er die Zwillinge auch schon lange nicht mehr besucht. Also lächelte er Shinichi entgegen.

"Was kann ich denn für dich tun?".

Shinichi deutete Richtung Hokkaidô, sah Suiken ernst an.

"Irgendwo in dieser Richtung liegt eine Basis eurer ... ".

Er sah sich kurz zu der Info-Frau um.

"Dein Arbeitsplatz. Irgendwo in dieser Richtung. Kannst du mich hinbringen?".

Suikens Gesichtsausdruck wechselte zu einen fragenden.

"Was möchtest du denn dort? Ich glaube nicht, dass Chiko-sama das gefällt, wenn du da hingehst.".

Shinichi sah erstaunt auf. ,Chiko-sama'? Seit wann benutzte Suiken -sama um Kikan anzusprechen? Doch darum konnte er sich später kümmern.

Er schüttelte den Kopf.

"Ich weiß, es wird ihm nicht passen, aber ich muss dahin. Es ist wichtig! Conan ist dort!".

Shinichi stockte kurz im Reden, bevor er ruckartig seinen Rucksack abstellte und öffnete.

"Ich hab Kikans Roboter dabei. Wenn du willst, kannst du ihn dafür haben. Bring mich zu Conan! Bitte!".

Suiken beobachtete ihn nur, blickte ab und zu zu der Informations-Dame, die alles schweigend mit ansah und nicht wirklich so aussah, als würde sie das verstehen wollen.

Doch dann lächelte er wieder, senkte den Blick kurz zu Boden, sah Shinichi dann aber wieder an.

"Lass den Roboter drin. Den brauchst sicher später noch. Komm mit!".

(3)
 

***
 

(1) Schon gut ... Das mit dem ,Yûgi' kam erst später dazu, weil ich die Situation auflockern wollte. Hat aber nicht so wirklich hingehauen, oder ... ?

(2) Yuhu! Hatte nicht jemand gefragt, ob der noch mal auftaucht? Ja~a! Er taucht noch mal auf und hat sogar eine wichtige Rolle abbekommen! Ich konnte ihn im "Finale" schließlich nicht weglassen! ^^

Aber ... wieso sind hier eigentlich plötzlich so viele Shinichi-Abschnitte? XD

(3) Die Reihenfolge der Abschnitte dieses Kapitels hab ich hundertmal verändert und irgendwie bin ich immer noch nicht so wirklich zufrieden ... >_<
 

***
 

Station 34 : Landeplatz
 

***

Landeplatz

Station 34 : Landeplatz

(1)
 

ichi
 

"Heiji? Haste deinen Glücksbringer?".

Er blieb ruckartig stehen, wandte sich zu Kazuha um, die in der Tür stand, Ayuko auf dem Arm und Aomori an der Hand, auf der anderen Seite Kenzo. Sie sah ihn flehend und durchdringend an, machte das immer, wenn sie es nur ernst meinte.

Heiji lächelte, nickte und stellte dann seine Tasche noch einmal ab, machte auf dem Absatz kehrt und ging noch einmal zu Kazuha zurück.

Er nahm sie in dem Arm, achtete dabei aber auf Ayuko und gab den beiden Frauen dann einen Kuss auf die Stirn.

"Natürlich hab ich ihn. Ich gehe nie ohne ihn aus dem Haus, weißte doch.".

Dabei kramte er ihn unter seinem Hemd hervor und zeigte ihn Kazuha, die ihm entgegen lächelte. Heiji lächelte auch noch einmal, bevor er Aomori noch einmal kurz auf den Arm nahm und zwischen ihm und Kenzo hin und her sah.

"Ihr beiden passt auf's Haus auf und achtet auf eure Mutter und Schwester, verstanden?".

Die beiden Jungen nickten und Aomori schlag die Arme noch einmal um Heiji.

"Du bist bald wieder da, ja? Wenn wir dich schon nicht besuchen dürfen.".

Er musste kurz ausdruckslos zu Kazuha schauen, die ihn mit dem gleichen Blick ansah. Doch dann drückte er Aomori an sich und nickte.

"Keine Sorge, spätestens in drei Tagen bin ich wieder da!".

Heiji ließ den Kleinen los und ging zurück zu seiner Tasche, die er wieder aufnahm und zu den anderen vier in den Van einstieg.

Er atmete kurz erleichtert durch. Irgendwie war er richtig erleichtert, dass sich Kazuha doch noch dazu überreden ließ, dort zu bleiben und nicht mitzukommen. Durch das Seitenfenster konnte er sehen, wie seine Familie ihm noch hinterher winkte und Ayuko sogar ein Stück nachlief, weshalb er dann durch das Heckfenster sehen musste, um zurück zu winken.

Sie wedelte die ganze Zeit mit den Armen, bevor das Auto an der nächsten Kreuzung abbog.

(2)
 

ni
 

Sie sahen wartend in den Himmel. Shin'ichi mehr fragend und wartend zugleich, denn er wusste in dem Moment noch nicht worauf sie eigentlich warteten. Ab und zu sah er sich zu Suiken um, der nur ernst nach oben sah und den Himmel nach etwas absuchte.

Die Frau von Informationsschalter war zu ihrem Arbeitsplatz zurückgekehrt und Suiken hatte Shin'ichi zu einem großen, freien Platz mitgenommen, wo sie seitdem standen und die Wolken beobachteten.

Suiken hatte zwischendurch erzählt, dass er etwas abholen musste, was der Grund dafür war, weshalb er überhaupt sich hier herum trieb. Wäre Suiken nicht dieser Auftrag zugeteilt worden, wäre Shin'ichi nie auf ihn getroffen und hätte sicher noch ein paar Tage gebraucht, um Conan zu finden, aber so würde es schnell gehen.

Shin'ichi sah zu Boden, lächelte kurz. Er wollte nicht daran denken, was wäre, wenn es anders gekommen wäre. Er wollte nicht einmal darüber nachdenken, was wäre, wenn er Conans Rettung nicht in die eigenen Hände genommen hätte. Sicher würde er noch immer zuhause sitzen und sich unverkraftbare Sorgen machen und sich fragen, wie es ihr ging.

Er musste an Kikan und Ran denken, die sich jetzt mit Sicherheit auch Sorgen um ihn machten, zusätzlich zu Conan. Doch wollte er das nicht näher an sich heranlassen. Er hatte doch eine Nachricht hinterlassen. Das sollte reichen.

Nur eins beschäftigte ihn noch. Er hob wieder den Kopf, sah Suiken an. Wenn er ihn jetzt schon getroffen hatte, warum sollte er das dann nicht auch nutzen?

Er holte Luft, wollte anfangen, doch in dem Moment, wurde er von eben jenem unterbrochen.

"Na endlich! Wird ja auch Zeit!".

Suiken wandte sich zu Shin'ichi.

"Der Hubschrauber kommt. Mit dem kommen wir zur Basis, wo du hin willst.".

Er lächelte, sah Shin'ichi an, als wäre alles in bester Ordnung, was wohl daran lag, dass Suiken wirklich durch und durch Mitglied dieser Organisation war und sich nie Sorgen um jemand anderen machte, solange es nicht Kikan war. Kikan war der Einzige, um den er sich sorgte, was wohl vor allem daran lag, dass er mal in Kikan verliebt gewesen ist.

Shin'ichi nickte nur, blickte zum Hubschrauber auf, verschob seine Frage einfach auf die Ankunft. Sofern dann noch Zeit war.
 

san
 

Er setzte sich gerade hin und sah zu Shiho und Akemi, die vor ihm saßen und ihn ansahen, ohne etwas Bestimmtes im Gesichtausdruck zu zeigen.

"Sie sind dir das wichtigste, nicht wahr?".

Sein Blick fiel zu Shiho, deren Stimme er erkannte, obwohl sie noch immer recht neu für ihn war. Seit gerade mal zwei Tagen kannte er sie, hatte sich viel mit ihr unterhalten, aber noch wusste er nicht wirklich viel über sie. Sie ist mal Mitglied in derselben Organisation wie Kikan es war, gewesen, doch dann hatte sie eine Möglichkeit gefunden, aus ihr auszutreten und hatte es auch erfolgreich ausgenutzt. Immerhin war sie liiert und hatte eine Tochter.

Er nickte, atmete tief durch, bevor er sich in die Lehne seines Platzes lehnte und die Augen kurz schloss.

"Hai. Die drei Kleinen und Kazuha sind alles, was mir wichtig is. Selbst, wenn ich sonst nichts mehr haben sollte, is alles, was ich mir wünschen würde, die Anwesenheit meiner Familie.".

Shiho lächelte ihm entgegen.

"Wie schön. Aber ich glaube, da geht es fast jedem so.".

Sie veränderte ihren Gesichtausdruck und legte einen Arm auf die Sitzlehne, worin sie ihr Kinn vergrub.

"Meine Tochter weiß auch nicht, wo ich jetzt bin. Sie weiß nur, dass ich verreisen musste. Aber ich weiß, dass Yokuryô gut auf sie aufpassen wird.".

Sie schloss die Augen, schien an die beiden zurück zu denken.

"Wie heißt deine Tochter?".

Shiho reagierte erst nicht, doch dann öffnete sie wieder die Augen, sah Heiji fröhlich an.

"Ioyako. Das bedeutet ,Mutters geliebtes Kind'.".
 

yon
 

Mit langsamen und schweren Schritten kam sie nur vorwärts. Ab und zu musste sie stehen bleiben und verschnaufen. Das Wasser, durch das sie musste, weil kein Weg vorhanden war, war nicht dreckig oder eklig, im Gegenteil. Das Wasser war erstaunlich klar. Wahrscheinlich war es die Trinkwasserversorgung. Allerdings fragte sie sich dann, wieso das so einfach zugänglich war. So konnte doch jeder sorglos rein und raus, oder? Immerhin nutzte sie es gerade zum fliehen. War es dann nicht genauso einfach, auf diese Art rein zukommen?

Sie schüttelte den Kopf, sah auf die Wasseroberfläche. Unwahrscheinlich. Eher sollte sie davon ausgehen, dass am Ausgang ein paar Wachen und Beschützer waren, die die Versorgung gewährleisteten und darauf achteten, dass niemand diesen Weg nutzte.

Sie legte die Hand des unverletzten Armes auf ein Knie und senkte das Gesicht herab, wodurch sie ins Wasser sah und ihr Spiegelbild erkannte.

Sie musste lächeln. Warum war ihr nie vorher aufgefallen, wer sie war? Sie hatte das gleiche Gesicht, die gleichen Vorlieben und die gleichen Vorraussetzungen. Das Einzige, was sie in diesem Leben von ihrem vorherigen unterschied, war, dass sie singen konnte.

Jetzt grinste sie.

Ein wenig war sie stolz darauf. Wenn man bedachte, dass sie mal Kudô gewesen war, ein Junge, der keine Ahnung von Musik gehabt hatte, war es schon erstaunlich, dass sie es jetzt doch konnte. Allerdings konnte das auch sehr gut allein an Kikan liegen. Sie erinnerte sich, dass er es gewesen ist, der ihr mal das Singen beigebracht hatte, als sie beide noch Kinder gewesen sind. Eine Tanzgruppe auf einem Schiff ...

~DanceClub~ ... (3)

Ein Plätschern, das sich gebildet hatte, als sie still herum stand, errang ihre Aufmerksamkeit. Sie war sich sicher, dass sie es nicht gewesen ist, also blieb sie kurz regungslos stehen, hielt die Luft an, bevor sie sich sehr langsam aufrichtete und sich nach dem Plätschern umsah. Sie atmete stoßartig aus und wieder ein, als sie erkannte, was es war.

Mit einem Ruck hatte sie sich komplett umgedreht und starrte einen Jungen in ihrem wahren Alter an, der nur ausdruckslos zurück sah.
 

go
 

Er blickte neugierig in den Rückspiegel, erkannte aber nur Shiho's langen, blonden Haarschopf, den sie seit ihrem Ausstieg aus der Organisation nicht mehr kurz geschnitten hatte. Jetzt hatte sie die Haare zwar locker zusammengebunden, aber es war immer noch erstaunlich.

Plötzlich wurde er von Ran auf die Schulter getappt. Sein Blick wanderte sofort zu ihr, doch sie sah nur weiterhin nach vorn und nickte leicht. Ihr Gesicht war leicht erschrocken. Kikan überlegte kurz, was los war, bevor er ebenfalls nach vorn sah.

Er schrie leicht auf, erschrak alle anderen im Van, die sich sofort erschrocken zu ihm umsahen und sich krampfhaft an die Sitze klammerten.

Mit einem eleganten Schwenker umging Kikan die Mülltonne auf dem Gehweg, wo er halb gefahren war, weil er nicht darauf geachtet hatte, wohin er fuhr und richtete sich wieder auf der Straße aus.

Erleichtert atmeten alle tief aus und ließen sich in die Polster sinken. Außer Heiji, der sofort sich sofort wieder aufrichtete und mit einem funkelnden Blick zu Kikan sah.

"Was warn das für 'ne Aktion?".

Kikan sah kurz entschuldigend in den Rückspiegel zu Heiji nach hinten und grinste dann.

"Entschuldige. Ich war kurz abgelenkt.".

"Ach ja? Von was denn?".

Kikans Blick wurde fragend, doch nahm er ihn nicht mehr von der Straße, damit ihm das nicht noch einmal passierte.

"Von Shiho-kun. Sie meinte, ihre Tochter hieße Ioyako. Ich war in dem Moment nur erstaunt. Ich hatte immer fest damit gerechnet, dass sie ihrer Tochter den Namen ihrer Mutter geben würde.".

Noch einmal grinste er, bevor wieder Ruhe im Bus einkehrte und sich Heiji ebenfalls wieder beruhigte.
 

***
 

(1) Erst sollte es ,Flughafen' heißen, aber der Titel passt für eine spätere Station besser. *g*

(2) Wollte ich nicht nur Ran, Kikan, Conan und Shin'ichi einzeln erzählen?? o_O

Was soll's ... Mach ich das eben ab und zu mal auch so. Der Junge ist schließlich auch noch se~ehr wichtig ... später ...

(3) We~er erinnert sich noch? *g*

Das war in Conan-BEB ( Episode 09 ) ! Da hat Kikan von der Reise auf dem Schiff von China nach Japan erzählt. Das, woran sich Kudô zusammen mit Ran in Conan-ATS ( Hinweis 09 ) erinnerte. Die Szene, als sie Taisuke-kun kennen lernten. ^^
 

***
 

Station 35 : Kanalisation

Kanalisation

Station 35 : Kanalisation
 

ichi
 

Der Flug ging über Land und über Wasser. Ab und zu war eine Insel zu sehen, die unter ihnen vorbei flog. Sein Blick war die ganze Zeit starr aus dem Hubschrauber heraus gerichtet. Ab und zu musste er sich die Haare aus dem Gesicht streifen, weil dieser Hubschrauber keine Türen hatte. Er war auf beiden Seiten fast komplett offen und er und Suiken neben ihm saßen neben offenen Türen, unter denen erst hunderte Meter weiter unten der Boden anfing. Sie flogen über einen Landeplatz, der für Hubschrauber gedacht war und zu einem Krankenhaus gehörte.

An dieser Stelle musste er ehrfürchtig schlucken und reflexartig zuckte seine Hand nach oben und tastete wieder sein Gesicht ab, oder mehr die Binde, die sein Auge noch immer abdeckte. Sein Blick wurde betrübt und er folgte dem Krankenhaus so lange er konnte mit den Augen, bevor es seinem Blick entzogen wurde. Es war noch gar nicht so lange her, dass er aus dem Krankenhaus gekommen war. Seine Verletzung war kaum geheilt und doch hatte er das Bedürfnis, die Binde abzunehmen und ohne sie weiterzugehen.

Dabei fiel ihm ein, dass er ja eigentlich schon mindestens zwei Nachuntersuchungstermine verpasst hatte. Er sah hinab, direkt nach unten, starrte auf den freien Rasen, der nur noch als grüner Streifen erkennbar war und überlegte, warum sich eigentlich kein Arzt bei ihm gemeldet hatte. Hatte vielleicht Kikan im Krankenhaus etwas erzählt, das die Ärzte dazu gebracht hatte, ihm zu glauben, es würde auch ohne Nachuntersuchung gut verheilen? Hatte er vielleicht sogar Bescheid gesagt, dass Shin'ichi nun von einem anderen Arzt behandelt wurde?

Auf einmal spürte er, wie jemand seine Hand festhielt. Shin'ichi sah sich zu Suiken um, der ihn nur ernst ansah und dann leicht den Kopf schüttelte. Shin'ichi hingegen nickte traurig, wollte ihm klar machen, dass er wusste, dass er die Binde nicht abnehmen konnte. Sprechen war nicht möglich. Die großen Kopfhörer und das Rattern der Rotorblätter würden alle Geräusche verschlucken. Sein Blick fuhr zurück auf die Gegend, die sie überflogen und Suiken ließ seine Hand los, so dass Shin'ichi diese wieder auf seinen Schoß legen konnte.

Auf einmal musste Shin'ichi traurig lächeln. Es war doch erstaunlich. Er war mit einem Mitglied der gefährlichsten Organisation der Welt in einem Hubschrauber unterwegs und war im Begriff in dessen Basis einzudringen, um seine Schwester zu retten. Wie kam er eigentlich dazu, zu glauben, etwas schaffen zu können, was selbst der Polizei noch nicht gelungen war?
 

ni
 

Er hob einen Arm und deutete gegen die Wand neben ihm. Dabei nahm er den Blick nicht von Conan ab, die nur mit großen Augen zurück sah.

Das war doch unmöglich! Wie konnte es sein, dass sie ihn jetzt schon sah, wenn sie nicht schlief? Oder träumte sie etwa? War sie etwa immer noch in dem dunklen Raum und träumte davon, wie sie floh? Sie senkte das Gesicht ab, kniff die Augen zusammen und schüttelte energisch den Kopf. Doch als sie wieder aufsah, stand dieser Junge noch immer vor ihr, sah sie leicht irritiert an.

"Was ist los? Du kennst mich doch.".

Conan nickte, wechselte den Blick in einen freundlichen und doch noch leicht erstaunten

"Hai ... Ich kenne dich. Aber ich ... ich träume nicht.".

Er lächelte.

"Warum sprichst mich dann nicht endlich mal an? Immerhin kennen wir uns jetzt schon gute 16 Jahre. Wird langsam mal Zeit.".

Conans Blick wurde wieder erstaunt. Ansprechen, wieso? Sie gab einen fragenden Laut von sich und der Junge atmete kurz tief aus.

"Na komm schon.".

Er deutete auf sich und dann auf Conan.

"Kudô Shin'ichi, Chikarazoe Conan. So vorgestellt haben wir uns. Glaubst du, du kannst deinem früheren Ich vertrauen?".

Kudô lächelte immer noch, Conan sah ihn schon fast ausdruckslos an.

"Ich denke ... schon.".

"Gut. Ich war zwar in der Tôkyô-Basis, als ich gestorben bin, aber da ich die ganze Zeit bei dir bin, konnte ich durch dich sehen, wie es hier aussieht und wenn du schläfst, kann ich sogar allein herumgehen. Wusstest du das? Cool oder? Dann bin ich so eine Art Geist, der herumschwirrt. Vergleichbar mit einer Energiekugel. Ich bin als herumirrender Geist zwar unsichtbar und manchmal falle ich durch den Boden, aber ansonsten ist es recht stressfrei. ".

Conans Blick wechselte mit der Zeit vom Erstaunten zum Genervten. Also eines konnte er, was Conan nicht konnte. Labern ohne Punkt und Komma. Der textete sie ja absolut zu, wie sollte sie dann da eine vernünftige Frage stellen oder eine von seinen beantworten können?

Sie wollte in diesem Moment Luft holen, um etwas zu sagen, doch Kudô war schneller und sagte als erstes wieder etwas.

"Ach übrigens, ich hab zwischendurch einen Lageplan des Gebäudes gesehen. Ich weiß, wie du hier durch den Versorgungstrakt raus kommst. Allerdings geht das nur, wenn du mir vertraust, sonst kann es nämlich schnell passieren, dass du mich nicht mehr siehst und ich ... ".

Conan ballte die freie Hand zur Faust und sah ihn funkelnd an, schrie ihm entgegen.

"Halt doch mal die Klappe!".

(1)
 

san
 

Es war still. Nun, vielleicht nicht ganz. Ein paar Geräusche waren stetig und ungetrübt zu hören.

Das Rauschen der Räder auf dem Asphalt, das durch holpern unterbrochen wurde, wenn die Fugen dazwischen waren. Die Lieder, die leise aus dem Radio klangen und der Umgebung eine seltsame Atmosphäre gaben. Das zeitweilige Knistern, als Heiji sich ein paar der Reisbällchen nahm und diese im Wagen verteilte.

Sie selbst nahm keines an, starrte nur unbeirrt aus dem Fenster, beobachtete die Landschaft, die an ihnen vorbei zog und nur flüchtige Erinnerungen in ihren Gedanken hinterließ.

Sie atmete tief durch, sah sich kurz zu Kikan um, der ebenfalls mit einem erstaunten Blick zu ihr sah. Doch sagte er nichts, blickte sie nur kurz an, sah dann wieder auf die Straße.

Ran schüttelte leicht den Kopf, wollte nichts sagen, wollte nicht ihren momentanen Stand verlieren.

Sie war geistig nicht mehr voll dabei, hatte alles, was geschehen war und was geschah voll im Bild und wusste auch alles, aber irgendwie kam es ihr gerade so vor, als würde sie nicht sie selbst sein, sondern nur ein Geist, der aus den Augen ihres Körpers sah und keinen Einfluss auf die Bewegungen hatte; stattdessen nur zusehen konnte.

Als wäre sie gefangen in einem Gegenstand, aus dem sie nicht heraus konnte und sich nur bewegen, wenn der Körper, in dem sie war, es tat. Jedoch tat er es nicht, solange sie in diesem Zustand war.

Als würde etwas ihre Sinne trüben und nur noch das Nötigste zu ihr durchlassen. Denn langsam verstummten die stetigen Geräusche, alles wurde still um sie herum und sie versank in einen realen Traum, der neben ihr ablief. Wie, wenn man im Kino einen 3-D Film sah, in dem man selbst dabei war und doch nur Zuschauer war.

Erst das Klingeln eines Handys ließ ihre Augen zucken und ihren Blick nach hinten wenden. Heiji kramte in den Taschen des Anzugs, den er von Kikan bekommen hatte, suchte nach seinem Handy.

Ran musste an sich hinunter sehen, diese Kleidung hatte wirklich viele Taschen. Wozu brauchte Kikan die überhaupt? Sie stutzte, wusste gar nicht, wofür Kikan diese vielen Taschen benutzte, obwohl sie ihn schon so lange kannte und mit ihm zusammen wohnte; lebte.
 

yon
 

"Moshi-moshi? Hattori. Ôsaka Privatdetektei Hattori.".

Heiji horchte kurz und holte dann Luft, doch kaum, dass er anfangen wollte, zu fragen, wer dort sei, hielt er sich auf einmal das Handy etwas vom Ohr entfernt, sah gequält darauf. Die Stimme im Handy war erstaunlich laut, jemand schien hinein zu schreien.

Als es ruhiger wurde, sah Heiji noch einmal kurz darauf, bevor er antwortete.

"Nein, Tou-san, ich bin nich' zuhause. Das hab ich dir aber vorgestern alles lang und breit am Telefon erklärt. ... ... Ich bin nich' noch mal vorbeigekommen, weil ich gestern Morgen sehr früh losgefahren bin, sonst hätt' ich's nich' mehr geschafft. ... ... Nein, die Jungs hab ich mitgenommen.".

Wieder entfernte er das Handy kurz.

"Es is' doch höchstens eine Woche, die sie fehlen. Wieso machste dir da solche Sorgen?".

Er verzog kurz das Gesicht, bevor er Ran ein Kopfschütteln zuwarf, die ihn fragend ansah und mit der Hand den Namen ,Shizuka' in die Luft geschrieben hatte.

"Sie sind sehr gut in der Schule, eine Woche bringt sie nich' aus'm Konzept, außerdem hat Aomori sowieso schon eine Klasse übersprungen, weil er besser war. ... ... Hai hai, ich war nie so gut. Wie lange willste mir das noch nachsagen?".

Kikan gab auf einmal ein Zeichen zu Heiji nach hinten, der daraufhin ruckartig seinem Vater ins Wort redete.

"Tut mir Leid, Tou-san, ich muss aufhören. Kikan-kun braucht Hilfe.".

Damit legte er einfach auf, ohne eine Reaktion abzuwarten und schaltete das Handy aus. Sollte Kazuha anrufen, würde sie es zur Not bei Ran versuchen, die ihr Handy nur sehr selten benutzte.

(2)
 

go
 

Er wich ein Stück zurück und starrte Conan völlig irritiert an. Zweimal blinzelte er erstaunt, während Conan tief durchatmete und ihn funkelnd mit bösem Blick ansah. Währenddessen war es fast totenstill im Gang. Das Einzige, was man hören konnte, war weit entfernt das Rauschen eines Wasserfalls und das schwere Atmen Conans.

Kudô traute sich gar nicht mehr, weiter zu sprechen, obwohl er eigentlich noch so viel zu ihr zu sagen hatte. Jetzt, wo er ihr endlich deutlich sagen konnte, was er wollte und keine sinngemäßen Träume mehr schicken musste, da sie ja nun wusste, dass sie mehr oder weniger eine Reinkarnation Kudô's war. Nun, vielleicht war sie eher eine Wiedergeburt, die mit ihrem früheren Leben kommunizieren konnte und so ihre eigene Vergangenheit herausfand, ohne andere danach fragen zu müssen. Doch es schien, als wäre sie nicht besonders begeistert davon, von ihm zugetextet zu werden.

Kudô sah überlegend in die Luft, wollte wenigstens noch eine Kleinigkeit erzählen, doch irgendwie traute er sich nicht. Wahrscheinlich war es die Ehrfurcht vor ihr, da sie immerhin viele Eigenschaften auch von Ran mitbekommen hatte. Sie konnte ebenfalls Karate, obwohl er sich da nicht so sicher war, ob sie ihn damit treffen konnte. Er war schließlich mehr ein Geist, als ein Mensch.

Er holte Luft, wollte es doch probieren, es aber leise sagen, damit sie nicht wieder ausflippte, doch blieb ihm der erste Buchstabe im Hals hängen, als er wieder ihren Blick sah und musste schlucken.

Sie atmete immer noch recht schwer, was wohl vor allem an den Verletzungen lag, die sie von der Explosion davongetragen hatte. Kudô setzte ein weiteres mal an, ignorierte nun ihren Blick.

"Hast du mir zugehört? Ich führe dich raus, wenn du willst.".
 

***
 

(1) XD ... Diese Szene war anfangs eigentlich ga~anz anders geplant, aber als Goshin dann plötzlich meinte, dass die beiden sich noch nie Charaktergerecht unterhalten haben, seit sie sich kennen, konnte ich nicht anders und hab ihn komplett auftauchen lassen ... Vielleicht mal was Gutes für die Kudô-Fans ^^

Der Nachteil ist ... Wenn jemand vorbei kommen würde, würde der Conan für schizophren erklären ... ^^°

(2) Tja, sieht nach Meinungsverschiedenheiten aus. Ich wollte den eigentlich richtig mitspielen lassen, aber jetzt geht das nicht mehr. Jetzt gibt's keine Gelegenheit mehr, den einzubauen, also mach ich's einfach so.
 

***
 

Station 36 : Handy

Handy

Station 36 : Handy
 

ichi
 

Langsam rutschte er von dem Sitz herunter, ließ sich auf den Boden hinab und sah dann zu den Rotorblättern hinauf. Den Helm ließ er noch auf, als er sich kurz zu Suiken umsah, der noch mit dem Piloten sprach.

Dann erst setzte er den Helm ab, legte ihn ordentlich auf den Sitz, auf dem er gesessen hatte und wartete dann darauf, dass Suiken ebenfalls aussteigen würde. Er wollte ihn schließlich noch etwas fragen und jetzt war dafür eine günstige Gelegenheit.

Es dauerte noch etwas, bevor Suiken endlich zu ihm kam, seinen Helm ebenfalls absetzte und ihn einfach in den Hubschrauber warf.

"Okay, Shin'ichi-kun. Ab hier musst du allein weiter, ich habe noch zu tun.".

Suiken reichte Shin'ichi noch etwas.

"Nimm das mit. Wenn dich jemand fragt, wer du bist, antworte nicht, zeig es einfach hoch, dann wirst du erst einmal in Ruhe gelassen. Allerdings musst du aufpassen, dass du nicht in eine Abteilung gehst, wo ich nicht rein darf, da hilft es dir nicht.".

Shin'ichi nickte, sah sich die kleine Karte an, die Suiken ihm gegeben hatte. Sie war sehr hell rosa, wirkte schon fast weiß und war nur an den Ecken kräftiger farbig. Die eine Seite war komplett leer, auf der anderen stand nur das Schriftzeichen für ,Frau' und daneben vier Romanji. Lesen konnte er sie zwar, aber verstehen nicht. Da kam wieder seine Unwissenheit für Sprachen durch. Europäische Sprachen waren nicht unbedingt sein Fall.

Aber er musste kurz grinsen. Irgendwie schien es ihn zu verfolgen. Erst die zwei Engländer, wenn sie welche waren, am Hafen und jetzt das hier. Vielleicht ja Französisch oder Italienisch. Mit Französisch beschäftigte sich Conan neben Englisch und Deutsch, aber Shin'ichi hatte schon genug mit dem bisschen Deutsch zu kämpfen, was ihm Kikan ab und zu beibrachte.

Er atmete tief durch, sah wieder zu Suiken auf, nickte noch einmal und lächelte. Suiken tat es ihm gleich, winkte dann aber und verabschiedete sich.

Doch Shin'ichi hielt ihn noch einmal zurück, bevor er verschwand.
 

ni
 

Er steckte das Handy wieder in die Tasche, aus der er es vorhin geholt hatte und sah dann zu Kikan nach vorn.

"Was is'n? Ich kenn den Weg bestimmt nich'.".

Kikan schüttelte den Kopf.

"Brauchst du auch nicht. Mir ist nur gerade etwas eingefallen. Wenn Shin'ichi viel Glück hatte, dürfte er jetzt etwa in Sendai oder sogar Sapporo sein. Meinst du, du könntest rausbekommen, ob er an einem der Flughäfen gesehen wurde oder ein Ticket gekauft hat?".

Heiji sah ihn erst perplex an.

"Bin ich Orgi-Mitglied? Ich hab nich' überall meine Männer.".

Heiji atmete tief durch.

"Aber ich kann's ja versuchen.".

Daraufhin nickte Kikan und Heiji holte das Handy wieder heraus und schaltete es wieder ein. Als erstes musste er feststellen, dass sein Vater tatsächlich noch einmal versucht hatte, ihn zu erreichen. Doch ohne weiter darauf einzugehen, ging er sein Notizbuch im Handy durch und suchte alle Nummern heraus, die ihm dabei helfen könnten.

Ran hingegen, sah sich erst kurz zu Heiji um, wandte sich dann aber neugierig zu Kikan.

"Wieso gerade der Flughafen?".

Kikan lächelte, sah Ran kurz an.

"Weil Shin'ichi weiß, wo die Japan-Basis der Orgi ist und sicherlich auch weiß, wie er dahin kommt. Ab Sapporo oder Sendai könnte er einen Flug genommen haben, um dort hinzukommen.".

Ran nickte verstehen und sah sich wieder zu Heiji um. Das klang natürlich logisch und dass ausgerechnet Heiji das machen musste, war auch klar. Er war Privatdetektiv, er musste nicht unbedingt Gründe angeben, warum er jemanden suchte und außerdem kannten ihn viele, für ihn war es also recht Problemlos, so etwas herauszufinden. Schließlich vermutete man hinter den Fragen eines Privatdetektivs nichts Illegales.
 

san
 

Conan sah nur ins fließende Wasser, das sich noch immer zum Wasserfall hinzog, nur um dort hinab zu fallen. Erst ein wenig später sah sie zu Kudô auf, nickte freundlich lächelnd.

"Hai, ich hab es gehört.".

Kudô grinste nur

"Okay, dann komm!".

Er winkte Conan zu sich und lief dann vom Wasserfall weg. Sie sah ihm kurz nach, bevor sie ihm folgte. Allerdings sah sie ihm erstaunt hinterher, denn als sie ihm vorhin begegnet war, hatte er ein Plätschern hervorgerufen, als er ein Stück auf sie zugegangen war, doch jetzt sah man rein gar nichts. Es sah aus, als würde er nicht durch Wasser rennen, denn es floss einfach durch ihn hindurch. Er war wirklich ein Geist. Nichts hielt ihn auf, im Gegensatz zu Conan, die nach einiger Zeit Mühe hatte, sich im Wasser zu bewegen. Sie konnte nicht woanders laufen, weil es keine Gehwege gab, die sie hätte benutzen können.

Kudô dagegen machte es rein gar nichts aus, aber er blieb ab und zu stehen, wartete darauf, dass sie hinterher kam. Doch auf einmal blieb er unvermittelt mitten in der Bewegung stehen, starrte in einen der Gänge, die abzweigten. Ruckartig wandte er sich zu Conan um, die er mit einem Blick ansah, der sie zusammenzucken und ihr einen Schauer über den Rücken fahren ließ.

Sie kannte diesen Blick. Sie selbst hatte ihn, wenn sie auf etwas aufmerksam machen wollte, ohne sprechen zu können. Sofort atmete sie tief durch, blieb stumm stehen, sah Kudô nur wartend an.

Sie sah auf, als sie es hören konnte, was er gemeint hatte. Ein Boot, eindeutig. Es musste durch einen Stock angetrieben werden, weil man keinen Motor hörte. Doch man konnte deutlich hören, dass es ein Boot war.
 

yon
 

"Suiken-san? Kannst du mir noch einen letzten Gefallen tun?".

Suiken sah ihn erstaunt und fragend an. Was wollte der Junge denn noch? Er war doch in der Basis, wo er hinwollte, mehr konnte Suiken eigentlich nicht tun, ohne direkt aufzufallen.

"Das kommt ganz darauf an, was es ist.".

Shin'ichi nickte verstehend. War schon klar. Suiken konnte ihm ja nicht nur helfen. Er war schließlich trotz Kikans Aktionen, die auch gegen diese Organisation liefen, leidenschaftliches Mitglied bei ihr. Er würde nie etwas tun, was seiner Arbeitsstelle schaden würde.

"Ich brauche ein Flugzeug.".

Shin'ichi sah auf, Suiken direkt an, der nur perplex zurück sah.

"Kikan wird auch auf dem Weg sein, aber ich glaube nicht, dass er eine Möglichkeit haben wird, genauso schnell hier zu sein, wie ich. Kannst du nicht jemanden schicken, der ihn in Sendai abholt?".

Suikens Gesichtsausdruck veränderte sich kaum.

Sendai? Einen der größten Flughäfen in Japan? Wie kam der Junge darauf, dass das möglich wäre?

Suiken schloss die Augen, dachte kurz nach. Im Grunde genommen war die Idee nicht mal schlecht. Kikan abholen wäre im Grunde kein Problem, nur wegen Sendai musste man sich etwas ausdenken. Er konnte schließlich nicht einfach dort jemanden landen lassen ...

Moment! Doch natürlich ging das. Man musste nur ein Mitglied suchen, das dort mehr oder weniger arbeitete und sich auch mit der Technik dort auskannte. Er müsste nur einen weiteren angekündigten ankommenden Flug eintragen, der legal genehmigt war und das dürfte für jemand Erfahrenes eigentlich kein Problem sein, wenn derjenige einmal die Möglichkeit hätte, an einen der Rechner zu kommen oder sich von woanders ins Netz zu hacken.

Suiken sah Shin'ichi begeistert an, nickte.

"Kein Problem, Kleiner. Ruf Chiko-sama an, sag ihm in fünf Stunden holt ihn da jemand ab. Begleitung wären zwei möglich.".

Shin'ichi lächelte glücklich, dankte Suiken, der daraufhin wegrannte, einen der Fahrstühle auf dem großen Dach, wo sie gelandet waren, nahm und mit einem letzten Winken verschwand. Shin'ichi sah ihm nur hinterher, bevor er sich noch einmal kurz zum Hubschrauber umsah, dessen Pilot ausgestiegen war und seinen Besitz begutachtete.
 

go
 

Er schüttelte den Kopf, sah zu Kikan nach vorn in den Rückspiegel, um dessen Gesicht sehen zu können. Kikan tat es ihm gleich, schuf somit einen kurzen Blickkontakt zwischen den beiden, sah Heiji fragend an. Heiji schüttelte noch einmal kurz den Kopf, bevor er anfing.

"Keine Registrierungen. Es wurden in den letzten fünf Stunden keine Flüge von Sendai nach Norden gebucht. Nur zwölf nach Süden, 27 nach Westen und 43 nach Osten.".

Heiji sah erstaunt auf sein Handy.

"Was wollen die bloß alle in Amerika?".

Doch Kikan zuckte nur mit den Schultern, sah dann wieder auf die Straße. Heijis Frage war zwar berechtigt, aber nicht wirklich interessant. Doch auf einmal meldete sich wieder Heijis Handy.

Dieser schlug sich kurz mit der Hand gegen die Stirn, erwartete seinen Vater, der einfach nicht aufgeben wollte und drückte einfach auf den grünen Hörer, ohne auf den Eintrag zu achten. Hätte er es getan, wäre ihm gleich aufgefallen, dass die anrufende Nummer nicht in seinem Adressbuch registriert war. Deshalb stutzte er kurz, als er nicht sofort seinen Vater meckern hörte, als er den Anrufer genervt begrüßte.

Kurzzeitig herrschte Stille auf der anderen Seite. Was man allein hören konnte, war das stetige Rauschen von Wind, der gegen den Hörer blies. Heiji begrüßte den Anrufer noch einmal, diesmal jedoch fragend und neugierig. Dadurch meldete sich auch jemand, bei dem Heiji als erstes stutzte und Kikan erschrocken ansah.
 

***
 

Station 37 : Boot
 

***

Boot

Station 37 : Boot
 

ichi
 

Conan sah auf, zur Decke, suchte nach etwas, was ihr helfen könnte, blickte sich an den Wänden um. Doch fand sie nicht wirklich etwas, also hockte sie sich tief ins Wasser und kroch schwimmend voran, wodurch sie kaum noch Geräusche verursachte. Dadurch würde man sie nicht hören, wenn das Boot kam, denn dieses war viel Lauter.

Sie kniff kurzzeitig die Augen zusammen, als das Wasser über ihren halb verbrannten Arm floss. Im ersten Moment wollte sie wieder aufspringen, laut aufschreien und die andere Hand dagegen legen, doch biss sie sich nur auf die Unterlippe und kniff die Augen komplett zusammen, bis das schmerzhafteste Brennen vorüber ging. Der erste Spruch, der ihr einfiel, war 'Schön, wenn der Schmerz nachlässt'.

Unweigerlich musste sie kurz grinsen. Spürte dadurch aber die Schmerzen neu aufflammen.

Conan ließ von ihrer Lippe ab, auf der sich bereits die Abdrücke der Zähne abzeichneten und konzentrierte sich auf die Stimmen, die zu hören waren, versuchte, zu erkennen, wie viele es waren. Sie sah nach vorn und musste auf einmal in der Bewegung verharren.

Kudô war weg. Einfach verschwunden!

(1)
 

ni
 

In einem Unterstand, in dem ein Telefon hing, das wohl eher für Anrufe woanders hin gedacht war, stand er noch immer auf dem Dach des Gebäudes und schwieg in den Hörer, als ihn jemand von der anderen Seite aus anfauchte. Er zuckte in diesem Moment zusammen und blickte auf den Boden. Vielleicht war es doch keine Gute Idee gewesen, ihn anzurufen. Vielleicht hätte er sich doch bei seinem Vater melden sollen, aber er wusste ja, dass dieser ihn nur mit Fragen überschütten würde, ohne ihm zuzuhören.

Erst, als sich der Angerufene noch einmal freundlicher meldete, atmete er tief durch.

"Chikarazoe Shin'ichi. Hattori-san? Seid ihr schon unterwegs?".

Wieder schwieg er, hörte, dass auch Heiji anscheinend zu überrascht war, um sofort zu reagieren. Er hörte das stoßartige Atmen, das Heiji hatte, als er Shin'ichi erkannt hatte. Shin'ichi schloss die Augen, senkte den Blick zum Boden und wartete noch etwas, bis Heiji reagieren würde.

>I-ich ... <

Shin'ichi zuckte wieder zusammen, als er Heiji hörte, als würde er erwarten, dass er schreien würde, doch tat er es nicht. Seine Stimme war ruhig, gefasst, aber doch von Schrecken und Sorge durchzogen, als würde er mit jemandem sprechen, der selbst zu seiner Familie gehörte.

>Shin'ichi-kun! Von wo rufst du an?<

"Ich ... Ich bin in der Basis. Yoshimura-san hat mich mitgenommen. Er meinte, ihr sollt nur bis Sendai fahren, wo euch ein Flugzeug abholt, das euch herbringt. Aber Tou-san kann nur zwei mitnehmen, falls ihr jetzt mehr seid ... also solltet ihr euch da noch einig werden.".

Ruckartig legte er den Hörer auf, als er alles gesagt hatte, was er hatte sagen müssen und was er hatte sagen wollen. Zitternd und mit leicht geweiteten Augen sah er auf seine Hand, die sich noch an den aufgelegten Hörer krallte und nur langsam von ihm ließ.

Mit der anderen Hand stützte er sich gegen die Wand, an der das Telefon hing, lehnte sich dann mit der Schulter dagegen und rutschte daran zu Boden.
 

san
 

Er lauschte erstaunt dem Tuten, das aus dem Hörer klang, hatte die Augen geweitet und starrte zu Kikan nach vorn; brachte keinen Ton hervor. Erst, als Shiho ausholte und ihm mit einer Hand vor dem Gesicht wedelte, blinzelte er ein paar Mal und holte Luft.

"Shin ... Shin'ichi-kun is' in der Basis angekommen!".

Kikan schrak auf, sah in den Rückspiegel und dann sofort wieder auf die Straße.

Das war doch unmöglich. Er war zwar um einiges früher los, als die Gruppe im Van, aber bis zur Basis dürfte er es eigentlich noch nicht geschafft haben, wenn man davon ausging, dass er kein Flugzeug benutzt hatte und Heiji hatte doch vorhin gesagt, es wären keine Flüge nach Norden gebucht worden.

Ruckartig blinkte er nach links, sah über die Schulter und zog auf die linke Spur, von wo er Ausschau nach dem nächsten Parkplatz hielt.

"Wie ist er dahin gekommen? Ich dachte, er ist nicht geflogen.".

Heiji schüttelte den Kopf.

"Keine Ahnung, er sagte nur, Yoshimura-san hätte ihn mitgenommen. Außerdem hat er gesagt, dass in Sendai jemand wartet, der dich und zwei von uns mitnimmt.".

Ran wandte sich ruckartig zwischen die beiden vordersten Sitzlehnen.

"Nur zwei? Wer bleibt dann zurück?".

Kurz war es still um sie herum. Nun, so still, wie es bei voller Fahrt auf der Autobahn schon sein konnte. Doch dann meldete sich Shiho kleinlaut von ihrem Platz, während sie leicht eine Hand hob.

"A-akemi und ich ... wir werden zurück fahren, sobald wir in Sendai sind.".

Kikan nickte leicht und Ran wandte sich zurück nach vorn, während Heiji sich halb nach vorn zu Shiho lehnte.

"Das is' gut. Sagt ihr Kazuha-chan, dass wir 'n sozusagenes ,Geleit' bekommen haben? Dann macht'se sich nich' allzu große Sorgen.".

Shiho nickte, lächelte, wirkte dabei aber ein wenig traurig.

"Ist schon okay. Ich hatte sowieso zu viel Angst, noch einmal dort aufzukreuzen. Wir haben zwar unser Auftreten geändert, aber unsere Person würde man wohl trotzdem erkennen.".
 

yon
 

In ihrem Arm zuckten die Nerven und Muskeln, als würden sie sich jeden Moment zusammenziehen und sie dazu bewegen, aufzustehen und vor Schmerz zu brüllen. Gleichzeitig betäubte der Schmerz sie und ihre Augenlider wurden schwer. Die Geräusche um sie herum wurden dumpf und sie gab es auf, die Anzahl der Stimmen erkennen zu wollen, es war unmöglich.

Mehr und mehr fiel das Atmen schwer, sie krallte sich mit der anderen Hand in den Oberschenkel, versuchte, sich die Schmerzen aus dem Arm zu ziehen und auf ihren Körper zu verteilen, um nicht wahnsinnig zu werden.

Ihre Fingernägel bohrten sich immer tiefer in die Haut und langsam bekam sie das Gefühl, nicht mehr atmen zu können. Sie japste nach Luft, keuchte und musste dann doch ruckartig aufstehen, hielt sich mit einer Hand gegen die Brust, spürte, wie ihr etwas die Luft abdrückte. Der verletzte Arm hing lose und befehlslos neben ihrem gekrümmten Körper, war bereits angeschwollen und blutete stark. Genau, wie die kleinen Risse in der Haut ihres Oberschenkels, wo sie die Fingernägel eingekratzt hatte.

Sie krallte sich in ihre Jacke, sah starr auf die Wasseroberfläche, versuchte, ruhig zu atmen, doch war das fast unmöglich, obwohl sie nicht das Gefühl hatte, jeden Moment in Ohnmacht zu fallen. Sie konnte zwar kaum noch hören und sehen, doch sie spürte ihr Bewusstsein deutlich, das erhalten blieb.

Doch innerhalb von Sekundenbruchteilen sah sie, wie sich alles um sie herum auflöste, wie sie in etwas zurückfiel, wie sie gezogen wurde, als würde sie den Wasserfall hinunter rauschen, den sie vorhin noch gehört hatte.
 

go
 

Ein hastiger Blick auf eines der Straßenschilder und Kikan nickte wieder in sich hinein.

"Heiji-kun?".

Angesprochener sah auf, zu Kikan nach vorn und gab ein ,hmm' von sich, das ein wenig abwesend klang. Er dachte immer noch über Shihos Lächeln nach. Sie hatte bis vorhin so unbeschwert gewirkt, doch seit sicher war, dass sie nicht in die Basis mitkam, war sie irgendwie verändert, schien sogar ein wenig traurig zu sein. Genau das verstand er irgendwie nicht. Sie war doch ausgestiegen. Wollte sie wirklich riskieren, dorthin zurückzukehren?

"Wo ist die nächste Polizei? Ich brauche einen Rechner, der mit dem Polizeilichen Netz verbunden ist.".

Heiji blinzelte, starrte Kikan irritiert an, genau, wie es die anderen auch taten. Was zum Teufel hatte der Kerl jetzt wieder vor?

"Eh ... Wie bitte? Polizei? Biste verrückt? Woher soll ich das wissen?".

Kikan atmete tief durch, klang ein wenig gereizt und hektisch.

"Bist du hier der Detektiv, oder ich? Ich hab es eilig! Sobald Shin'ichi-kun in der Basis ist, wird er den anderen Namen benutzen, aber die Leute am Eingang kontrollieren sämtliche Daten mit denen, die der Polizei oder dem Einwohnermeldeamt vorliegen. Wenn er jetzt ,Kudô Shin'ichi' angibt, wird er sofort weggesperrt oder wenn wir ganz viel Pech haben und Shin'ichi-kun sich ganz besonders dämlich anstellt, erschossen!".

Shiho wandte sich langsam zu Heiji um, sah ihn kurz an.

"Das stimmt. Wenn Kikan die Daten in den polizeilichen und amtlichen Akten ändern kann, kann er genau DAS aber verhindern.".

Ran warf Kikan einen panischen Blick zu, blieb jedoch im ersten Moment still. Stattdessen richtete sie den Blick zurück nach vorn, hob aber eine Hand an das Gesicht und atmete schwer durch. Heiji hob derweil die Hände gegen die Schläfen, sah von Kikan zu Shiho und zurück.

"Nen Moment! Nur damit ich's richtig versteh ... Du willst dich innen Polizeirechner einhacken und ,Chikarazoe Shin'ichi' in ,Kudô Shin'ichi' umregistrieren?".

Kikan hob einen Zeigefinger, deutete damit auf den Rückspiegel, also zu Heiji.

"So sieht es aus!".
 

***
 

(1) Tja, wie es sich für einen Geist gehört, verschwindet er ab und zu mal schnell ... Aber Conan bekommt Probleme, mal wieder zur Abwechslung. Tss, irgendwie muss ich die doch in der Basis festhalten. Shin'ichi ist ja jetzt da. *g*
 

***
 

Station 38 : Parkplatz
 

***

Parkplatz

Station 38 : Parkplatz
 

ichi
 

Er sah kurz auf den Boden des Van und überlegte. Es dauerte auch einen Augenblick, bis er wieder aufsah und einmal durchatmete, bevor er zu Kikan nach vorn blickte und nickte.

"Na schön. Aber ich red mit ihnen! Wer weiß, ob'se dich nich' kennen und mir sonst was anhängen.".

Kikan blickte etwas getroffen nach vorn, nickte aber.

"Entschuldige. Aber Danke, dass du mit ihnen redest. Ich hätte sonst meinen Laptop genommen und ... ".

Heiji zog die Augenbrauen zusammen und lehnte sich nach vorn, sprach lauter, wodurch es gereizt klang.

"Wags nich'! Solang ich dabei bin, wird das mehr oder weniger legal gemacht.".

Was auch immer in diesem Fall ,legal' an der Sache war. Heiji seufzte, ließ sich wieder zurückfallen, setzte sich in die Mitte des Sitzes und legte die Arme auf die Lehne, ließ sich dann etwas in sich zusammensinken.

"Direkt hinter der Abfahrt nach Tôriyama ist eine Raststätte und dahinter kommt die zuständige Stelle der Autobahnpolizei. Das müsste eigentlich dafür reichen.".

Kikan lächelte und nickte. Dabei wies er Ran an, die Landkarte aus dem Handschuhfach zu nehmen, um nachzusehen, wie weit es noch war. Doch kaum, dass sie die Karte in der Hand hatte, kam Shiho halb nach vorn und deutete durch die Frontscheibe auf eines der Straßenschilder.

"Da ist es doch schon. Was hältst du davon, wenn wir Frauen derweil auf dem Rastplatz für einen Tisch und Verpflegung sorgen? Bis jetzt waren wir schließlich nicht sehr hilfreich.".

Sie sah sich lächelnd zu Akemi um, die nur nickte.

Kikan sah etwas abwesend auf das Schild und folgte ihm im ersten Moment auch mit dem Blick, bevor er sich wieder auf die Straße konzentrierte und ein paar hundert Meter weiter auch anfing zu blinken.

(1)
 

ni
 

Sie keuchte noch immer ein wenig, hatte noch Probleme mit dem atmen, war aber bereits in der Lage, wieder tief durchzuatmen. Immer, wenn sie einatmete, hob sie die Brust sehr weit, atmete so viel, wie ihre Lungen aufnehmen konnten und atmete dies genauso keuchend wieder aus. Das verschwommene Bild vor ihren Augen ließ ihre Pupillen reglos hin und her zucken, wovon sie erhoffte, dass es besser werden würde, doch brachte dies nicht viel.

Erst, als sie wieder einigermaßen zu sich kam, konnte sie eine bekannte Stimme vernehmen, die sie aufblicken ließ. Sie blinzelte, sah auf ein verschwommenes Gesicht, das sich vor ihr aufbaute. Noch konnte sie nicht erkennen, wer es war, doch sie hatte diese Stimme schon einmal gehört.

"Lex-kun? Ich weiß zwar nicht, wieso du hier unten bist, aber du scheinst dich zwischendurch in unsere Umbauabteilung verlaufen zu haben. Dein Arm ist verbunden. Wie geht's dir sonst?".

Sie blinzelte wieder, hob die unverletzte Hand an und sah sie an. Ein Pflaster zierte eine der Fingerkuppen, doch sonst war sie noch gesund.

Etwas schwerfällig richtete sie sich auf, stützte sich mit dieser Hand ab und sah wieder auf.

Jetzt erkannte sie endlich etwas, weswegen sie ein wenig lächelte. Doch dabei merkte sie, dass sie eine Atemmaske trug, die sie gleich darauf entfernte. Deshalb hatte sie auch so gut atmen können, doch jetzt ging es auch wieder ohne sie.

"Iyoko-san ... Arigatô ... ".

Yôko grinste leicht, hob lehrend einen Zeigefinger.

"Ach, keine Ursache. Du hast mir ja vorhin auch geholfen.".

Conan blinzelte noch einmal, hob wieder eine Hand, sah Yôko erstaunt an.

"Ich hab dir geholfen?".
 

san
 

Mit Schritttempo rollten sie über den weiten Parkplatz. Es war deutlich zu sehen, dass dieser Parkplatz auch von den Mitarbeitern der Autobahnpolizei genutzt wurde. Auf einigen standen sogar die Wagen der Polizei. Bei anderen, zivilen Fahrzeugen, war die provisorische Rundumleuchte auf dem Dach aufgebaut.

Bei einem dieser, das in Marine lackiert war, stand die Fahrertür offen und derjenige, der darin saß, hatte die Beine aus der Tür gestellt, sprach in sein Funkgerät, während er sich umsah.

Kikan warf ihm einen genau beobachtenden Blick zu, wandte sich aber nur kurz später wieder mit erleichtertem Blick ab. Heiji hatte ebenfalls zu diesem Polizisten hinüber gesehen und ab und zu zu Kikan geschielt. Dadurch bemerkte er sofort Kikans erleichterten Blick. Mit den Augen dem Polizisten folgend, wandte er sich an Kikan.

"Er kann dir nichts?".

Kikan schüttelte den Kopf, bog langsam in eine freie Parklücke ein, die nicht direkt an der Raststätte lag, sondern ein Stück entfernt. Ging man davon aus, dass die Wagen überprüft wurden, war es an dieser Stelle mehr oder weniger am Sichersten, da die Beamten meist von vorn und hinten begannen.

"Er ist einfacher Beamter der Zivilpolizei. Er ist nur für die Ordnung auf diesem Platz zuständig. Er kümmert sich lediglich um die, die hier Ärger machen. Steckbriefe kennt er nur die, die auch die Bevölkerung kennt. Höchstens noch ein paar der Leute, die dringend gesucht wurden, von denen die Zivilisten aber nichts wissen brauchen. Er kennt mein Gesicht also mit ziemlicher Sicherheit nicht.".

Heiji atmete tief durch. Was dieser Junge nicht alles wusste. Dass dieser Typ im Wagen einfacher Beamter war, hätte er mit Sicherheit nicht so einfach bemerkt. Es musste etwas geben, woran man diese sofort erkannte oder Kikan kannte den Mann.

Doch Shiho riss sofort die Tür auf, was Heiji leicht zusammenzucken ließ, noch bevor Kikan den Motor abgeschaltet hatte. Sie sprang sofort raus, streckte sich so weit sie konnte.

Etwas unsicher sah Heiji zu dem Polizisten in dem Wagen vorhin zurück, der ebenfalls aufgesehen hatte. Offenbar war ihm der Van aufgefallen. Doch als er dann Shiho entdeckte, wandte er sich einer Klammmappe zu, die er aus seinem Wagen holte.
 

yon
 

Er starrte mit abgesenktem Augenlid in den Himmel, der nur sehr langsam dunkler wurde. In diesem Moment sah er nur den Himmel und das blendende Licht der Sonne, die auf ihn herunter schien.

Würde er jetzt zu hause sein, würde er wohl lächeln müssen, wegen des schönen Wetters und würde sich sein Fahrrad nehmen, mit dem er in der Gegend herum kurven könnte. Normalerweise auch zusammen mit Conan, die ihm oft davon fuhr. Vor allem an den Bergen, wo er immer hinter ihr her schnaufte.

Es war schon utopisch. Immerhin hörte er die Vögel, die im Wald sangen und ab und zu in seiner Nähe auf dem Dach der Basis landeten. Sie kannten nicht die Gefahr, die für Shin'ichi hier bestand, sahen ihn nur prüfend an, ob er etwas tat.

Als er die Hand hob, um so zu tun, als wolle er sie berühren, hoben sie ruckartig die Köpfe und flogen davon. Sein Blick folgte ihnen, sah kurz direkt in die Sonne, die ihn zwang, das Auge zusammenzukneifen und eine Hand davor zu halten.

Doch genau das weckte ihn aus seinem Zustand und ließ ihn aufsehen, wieder in den Himmel hinauf, der sich noch immer nicht viel verändert hatte. (2)

Mit einer Hand auf dem Boden abgestützt, stand er langsam auf, rieb sich kurz über das freie Augenlid, um den dunklen Fleck, der sich durch die Sonne gebildete hatte, wegzubekommen, auch wenn er unterbewusst ganz genau wusste, dass es nicht viel brachte.

Er blickte sich kurz um, als würde er etwas suchen. Dabei fiel ihm auf, dass der Hubschrauber wieder weg war. Offenbar hatte er so tief in seiner Trance gehangen, dass er nicht einmal das mitbekommen hatte. Er musste sich kurz ehrfürchtig schütteln. Unglaublich, dass man geistig so versinken konnte, dass man nicht einmal den Start eines Hubschraubers neben sich mitbekam.

Er blickte wieder kurz zu Boden, bevor er einen Schritt tat, noch einmalkurz stehen blieb und dann erst wirklich losging.
 

go
 

Kikan entfernte den Schlüssel und stieg dann ebenfalls aus. Allerdings langte er noch einmal kurz über Ran an das Handschuhfach vor ihr und holte dort eine BaseBall-Kappe hervor, die er sich mehr oder weniger begeistert aufsetzte. Heiji folgte Shiho, da Akemi nicht so aussah, als wolle sie als nächstes aussteigen. Sie schien auch mit ihren Füßen beschäftigt zu sein.

Als Heiji draußen war und sich ebenfalls kurz streckte, sah er, dass Akemi die Schuhe ausgezogen hatte und sie jetzt wieder verschnürte. Doch sein Blick fiel sofort auf Kikan, als er ihn mit der Kappe sah. Sofort grinste er und kroch ebenfalls noch einmal kurz in den Van, holte aus seiner Tasche seine eigene Kappe und warf sie quer durch den Van zu Kikan, der sie etwas überrascht auffing.

"Nimm lieber die, passt sicher besser. Die da sieht komisch aus.".

Dabei deutete er auf Kikans Kappe, der den Blick hob und sofort die Kappen austauschte.

"Ist ja auch nur eine Vorsichtsmaßnahme. Aber trotzdem, Danke.".

Heiji lächelte, reichte dann der etwas unbehänden Akemi eine Hand, die sich sofort daran festhielt und dann auch ausstieg. Diese sah etwas verlegen auf, als sie draußen war und nuschelte ein ,arigatô' vor sich hin, bevor sie zu Shiho blickte und mit ihr die Heckklappe des Van öffnete.

Kikan kam um den Van herum, jedoch auf der vorderen Seite und öffnete dann bei Ran die Tür.

"Du bleibst noch drin?".

Ran hatte alles ausdruckslos und schweigend beobachtet. Doch als Kikan die Tür öffnete, lächelte sie offen und nickte.

"Noch kurz, ich werde dann Miyano-san helfen.".

Dabei deutete sie halb zu den beiden Miyano-Schwestern nach hinten, die leise kicherten und den Stauraum fast komplett ausräumten. Kikan wandte kurz den Blick ihrem Zeig folgend, bevor er ebenfalls nickte und Ran einen Kuss gab, bevor er ihr noch kurz eine Hand auf den Oberschenkel legte und dann zu Heiji sah, dem er das Zeichen ,nach dir' gab.

"Wir haben es eilig, aber das wissen nur wir.".
 

***
 

(1) Kennt ihr das, wenn ihr etwas schreiben wollt und gleichzeitig an etwas ganz anderes denkt? Hier hatte ich das gleiche Problem und wollte statt "blinken" andauernd "fliegen" schreiben ... XD

(2) Ich liebe solche ungetrübten Szenen, obwohl eigentlich alles auf dem Spiel steht. Erinnert mich immer an eine Szene aus einem Film ( Wie auch immer er hieß ... ), wo strahlender Sonnenschein gezeigt wird. Eine weite, helle Wiese, auf der ein Mädchen liegt, das mit einem Messer ermordet wurde ... ^^°
 

***
 

Station 39 : Revier
 

***

Revier

Station 39 : Revier
 

ichi
 

Sie sah den beiden geistig abwesend hinterher. Sie war verheiratet mit jemandem, der oft damit beschäftigt war, sein Gesicht zu verstecken wenn sie in Gegenden waren, wo er leicht gesehen wurde.

Er war auch nicht zu übersehen, wenn es so war. Seine große Statur machte es ihm unmöglich, irgendwo unbemerkt lang zukommen. Er fiel immer auf, egal, was er tat.

Was sie im Moment am meisten beunruhigte, war die Tatsache, dass sie an einem Ort waren, der von Polizei nur so wimmelte und er davon unbeeindruckt seine normale Arbeitstracht, wenn man es so nennen konnte, trug. Allerdings fiel ihr dabei wieder auf, dass Heiji und sie selbst ja das gleiche trugen.

Langsam stieg sie aus, hielt sich jedoch noch kurz an der Tür fest, bevor sie diese mit Schwung aber leise schloss.

Sie beugte sich ein Stück nach vorn, sah in den Rückspiegel. Natürlich gab es immer einen Grund dafür, warum er so etwas tat und in diesem Fall war es wohl so, dass es ihn schützte. Selbst, wenn jetzt jemand hier wäre, der ihn mal gesehen hatte, würde derjenige ihn wohl am ehesten an der Größe und der Kleidung erkennen. Doch wenn derjenige jetzt gleichzeitig bemerkte, dass es noch mehr gab, die das Gleiche trugen, würde er wohl anfangen, das als neuen Modetrend zu identifizieren und nicht mehr nur auf die Kleidung achten. Doch wenn er das Gesicht nicht kannte, konnte er Kikan gar nichts.

Sie hob den Oberkörper wieder und sah sich nach den Miyano-Schwestern um, die den Stauraum bereits wieder einräumten; nur einen Teil draußen ließen.

Sie legte die Hände hinter dem Rücken aufeinander, klammerte sich ein wenig daran, um sich selbst zu halten und tat langsame Schritte auf die Schwestern zu, die sie noch nicht sahen, deshalb noch kurz weiterkicherten.

Ran interessierte sich nicht dafür, was sie begeisterte, doch irgendetwas in ihr veranlasste sie trotzdem dazu, den beiden unauffällig zu lauschen und das Zuhören, ohne aufzufallen, hatte sie so oft bei Kikan gesehen, dass sie es selbst schon konnte.
 

ni
 

Yôko nickte freundlich, fast schon hektisch. Dabei nahm sie Conan die Atemmaske ab und legte sie neben sich auf einen der Arztkoffer.

"Hai, vorhin, als du überstürzt den Raum verlassen hast, hast du mir geholfen.".

Conan beobachtete sie neugierig, sah sich dabei um. Im Boot saßen noch Yon und der Junge mit dem amerikanischen Namen. Kurz musste sie nachdenken, bevor ihr wieder einfiel wie er hieß.

Sie sah Yôko etwas fragend an.

"Inwiefern hab ich dir denn da geholfen? Wurdest du jetzt nicht verwarnt und musstest mich suchen?".

Yôko wandte den Kopf leicht hin und her, bevor sie kurz aufstand und die Arztkoffer wieder sortierte. Conan beobachtete sie dabei wieder. Wieso waren auf diesem Boot so viele Arztkoffer?

"Ganz einfach. Wir haben zwar Ärger bekommen, aber dadurch, dass wir nach dir suchen sollten, konnten wir dem Auftrag abbrechen, den wir davor bekommen hatten. Das, was ich dir erklärt hatte.".

Conan nickte verstehend, schob sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und lächelte dann. Sie deutete halbwegs zu Yon und Maik, die die anderen Koffer sortierten. Dabei sich unterhielten. Zu Conans Erstaunen konnte auch Maik perfekt die Gebärdensprache, die Yon verstand, da sie Taub war.

"Warum sind sie dabei?".

Yôko sah sich um, zu den beiden und nickte dann zu ihnen hinüber.

"Sie? Wir wurden zu dritt in ein Team gesammelt, weil wir drei kurz nachdem wir im Sammlungsraum ankamen, dazu eingeteilt wurden, auf dich zu achten. Als du dann getürmt bist, mussten wir dich suchen.".

Conan verzog kurz das Gesicht.

"Aber wieso Maik-kun? Er hat doch kaum was mit mir zu tun.".

Yôko grinste, was Conan einen noch verwirrteren Blick bescherte.

"Er ist mein Neffe, aber seine Eltern sind vor ein paar Jahren umgekommen. Seit dem bin ich für ihn verantwortlich.".

Conan sah Yôko erstaunt an, schloss dann aber halb die Augen und blickte zu Maik. Die Eltern der Mitglieder dieser Organisation kamen des Öfteren auf unerklärliche Weise um. Langsam fürchtete Conan, dass ihr das auch irgendwann passieren könnte.
 

san
 

Etwas unsicher betrat Kikan die Station der Autobahnpolizei, doch als Heiji halb neben ihm schnurgerade einfach unbeeindruckt auf die Information zuging, sah er sich erst etwas erstaunt, dann aber ernst zu diesem um und folgte ihm mit sicherem Schritt.

Die Hand kurz an die Kappe gehoben, stellte er sich neben Heiji an den Informationsstand und wartete darauf, dass der, der vor ihnen stand, fertig war. Zu seinem und anscheinend auch Heijis Erstaunen, ging das ziemlich schnell, denn Heiji brauchte einen Moment, bis er realisierte, dass er reden konnte. Die junge Polizistin auf der anderen Seite des Schalters lächelte und blickte Heiji erst etwas amüsiert an, doch dann begrüßte sie ihn freundlich.

"Kon'nichi wa! Wie kann ich Ihnen helfen?".

Heiji stotterte kurz, war noch immer etwas überrascht. Er hatte wohl mit etwas anderem als einer so jungen Frau gerechnet, der er jetzt gegenüber stand. Sie hatte zwei schulterlange, dunkelblonde geflochtene Zöpfe und ein helles, freundliches Gesicht. Überhaupt hatte sie im Allgemeinen ein recht hübsches Gesicht. Doch sie trug deutlich sichtbar einen kostbaren Ehering, mit dem sie mit dem Daumen spielte. Offenbar war es noch nicht lange, dass sie verheiratet war.

Heiji hob das Gesicht wieder, als er kurz auf ihre Hand gesehen hatte. Er holte aus seiner Jackentasche sein Portemonnaie und zog dort eine kleine Karte heraus, sowie seinen Ausweis.

"Mein Name is' Hattori Heiji. Ich bin Privatdetektiv aus Ôsaka und bräucht Ihre Hilfe.".

Die junge Frau ließ von ihrem Ring ab und sah Heiji erst erstaunt, dann verwirrt und im Endeffekt aber begeistert an. Sie kannte ihn wohl.

"Wirklich? Ich lese jeden Artikel über Sie. Ich finde es toll, wie Sie ihre Aufträge ausführen! Ich bin Furuiwa Azuko, Ihnen soll dieses Revier offen stehen!".

Dabei hob sie die Arme und sah sich kurz um. Kikan blickte kurz erstaunt. Wie konnte sie das entscheiden? War sie etwa sogar Leiterin dieses Reviers? In diesem Alter?
 

yon
 

Er atmete tief durch, roch die Luft deutlich, wie sie mit den Gerüchen aus dem Wald zu ihm wehte. Die Vögel waren jetzt fast alle weg. Nur ein paar sahen neugierig von einem höheren Dach zu ihm hinunter; zuckten mit dem Kopf immer hin und her, um alles im Blick zu behalten.

Er stellte dabei fest, dass dieses kurze tatenlos herumsitzen genau das gewesen ist, was er gebraucht hatte. Er fühlte sich besser, wacher und hob deshalb eine Hand, um die Brille wieder einzuschalten. Doch als er das tat, sah er als erstes irritiert darauf, bevor er sich hektisch umsah und dadurch die letzten Vögel verscheuchte. Sein Blick fiel wieder auf den blinkenden Punkt vor seinem Auge der sich im Moment nicht bewegte. Wieder hob er die Hand, änderte die Einstellung und behielt die Daten der Einstellung genau im Auge, doch es blieb, wie es war.

Der Punkt befand sich genau in der Mitte der Anzeige, doch konnte er Conan dort, wo er war, weder sehen noch hören. Erst, als er die Einstellung am kleinsten drehte, wurde der Punkt ein keines Stück nach rechts verschoben. Doch die Tatsache, dass er sich sonst genau bei ihm befand, bestätigte, dass Conan entweder über oder unter ihm war.

Shin'ichi hob ruckartig den Kopf, schüttelte ihn dann aber auf einmal und blickte nach unten. Über ihm konnte sie nicht sein, sonst müsste sie schon fliegen und dann würde die Position des Punktes sich verändern. Also musste sie unter ihm irgendwo sein.

Daraufhin sah er sich zum Ende des Daches um, wohin er auch sofort lief und über das Geländer sah. Unter ihm war en kleinerer Bach, der aber deutlich sichtbar sehr tief war und aus dem Gebäude heraus floss. Am Eingang war ein schweres Gitter, das gut gesichert war.

Er lehnte sich mit der Brust auf das Geländer, hielt sich mit den Händen jedoch daran fest und ließ den Kopf soweit nach unten sinken, dass es aussah, als würde er jeden Moment vornüber fallen.

Der wieder aufgefrischte Wind zerzauste ihm die Haare, während er mit aller Luft und Kraft, die er noch hatte, Conans Namen dem Wind entgegen rief.
 

go
 

Sie betraten einen der kleinen Rechnerräume, in dem sonst niemand saß, obwohl einer der Schreibtische ziemlich chaotisch aussah. Insgesamt 3 Rechner und ein Drucker standen dort, von denen zwei eingeschaltet waren. Der eine zeigte die ganze Zeit irgendwelche Zahlen, Kennworte und Bilder an, wovon Heiji zwar spontan nicht viel verstand, Kikan aber sich halb zu ihm beugte und ihm den Sinn zuflüsterte.

"Das sind die Nummern, Daten und Bilder sämtlicher gesuchter Verbrecher, die noch nicht gefasst wurden. Sie bleiben etwa 5 Jahre in dieser Datenbank, bevor sie entfernt und in eine andere Datenbank übertragen werden.".

Heiji nickte leicht und Azuko wandte sich erstaunt zu ihm um.

"Verzeihen Sie, dass ich mich da einmische, aber Sie kennen sich ziemlich gut aus. Sind sie auch Polizist? Wie heißen Sie, vielleicht kenne ich Sie ja sogar.".

Kikan sah ruckartig zu Azuko auf, doch er schüttelte leicht den Kopf und hob einen Zeigefinger.

"Mein Name ist Raphael Freihand. Ich bin Staatsanwalt aus Deutschland, da bekommt man das halt so mit.".

Azuko blinzelte überrascht und etwas weggetreten.

"Sie sind Deutscher? Das ist toll. Ich war ein paar Mal im Sommer dort. Ein etwas -ohne Sie beleidigen zu wollen- verkommendes Land, aber trotzdem ziemlich sehenswert. Besonders Dresden und Leipzig haben mir gefallen. Von Dresden bin ich sowieso sehr beeindruckt. Erst kommt 2002 die Jahrhundertflut und dann wiederholte sich die auch noch fünf Jahre später fast doppelt zu heftig. Trotzdem sind die Menschen dort super nett, lebensfroh und bebauen weiterhin mit Begeisterung ihre Böden am Fluss. Ich muss ehrlich sagen, ich bewundere die Menschen in Dresden.".

Sie lächelte, hätte wohl am liebsten noch viel mehr erzählt, doch Heiji fiel ihr ins Wort, als sie eine Pause macht, um Luft zu holen.

"Entschuldigen Sie, Furuiwa-san, aber welchen von den Rechnern können wir jetz' benutzen?".

(1)
 

***
 

(1) Das ... *räusper* ... Dass sich die Flut wiederholt war Goshins Idee, ich bin unschuldig!
 

***
 

Station 40 : Dach
 

***

Dach

@ Babsi-san : Na klar, war da meine Meinung drin. Azuko war einen so 'großartige' Figur, mit der Arbeit und deren Erfolgen, dass die eine Eigenschaft brauchte, die nicht passt. Deswegen hat sie diese 'kritische' Meinung bekommen. Sie war einfach ZU perfekt, da musste irgendein Makel ran. XD

Es war also schlicht die Tatsache, dass sie eine Person werden sollte, die Heiji und Kikan nicht nur wegen ihrem Erfolg im Gedächtnis bleiben sollte.

Wegen der Flut ... Wie gesagt : Goshin! Ich bin unschuldig.
 

***
 

Station 40 : Dach
 

ichi
 

Seine Finger zogen so schnell wie möglich über die Tastatur des Rechners, während Heiji und Azuko hinter ihm standen und das Ganze beobachteten. Die beiden Zuschauer unterhielten sich derweil jedoch noch über kleine Dinge, wie etwa Heijis Karriere zum berühmtesten Privatdetektiv Ôsakas oder Azukos Laufbahn zur jüngsten Revierleiterin von Honshû.

Sie war gerade mal 26 Jahre alt und bereits seit zwei Jahren Leiterin dieses Reviers.

Doch als Kikan anfing, die eigentlichen Arbeiten wegen der Umbenennung Shin'ichis vorzunehmen, ließ er von der Tastatur ab und wandte sich zu den beiden um. Azuko sah ihn im ersten Moment fragend an. Kikan jedoch lächelte freundlich.

"Entschuldigen Sie, Furuiwa-san, aber ab hier ist es mit Diskretion verbunden. Geht das trotzdem in Ordnung?".

Azuko nickte lächelnd, legte kurz die Hände auf den Rücken um das Gleichgewicht zu halten, als sie sich leicht zu Kikan nach unten beugte.

"Natürlich, Freihand-san.".

Sie sah kurz zu Heiji auf, bevor sie Kikan wieder anblickte.

"Ich vertraue Ihnen, dass Sie sicherlich nichts Verbotenes tun.".

Damit lächelte sie noch einmal, hob den Körper wieder und sah Heiji an, bevor sie das Zimmer verließ und die Tür hinter sich schloss.

Heiji sah ihr hinterher, während Kikan sofort anfing, sich in den Hauptrechner einzuloggen.

"Na toll. Sie vertraut uns. Sollte uns das nich' wenigstens 'n bisschen Reue zeigen lassen?".

Kikan sah nicht auf, antwortete ihm aber.

"Schon möglich. Aber mein Status erlaubt mir weder Reue noch sonst etwas, was damit zu tun hat.".

Damit drückte er deutlich hörbar auf die Enter-Taste und lehnte sich zurück. Heiji sah sich neugierig zu ihm um.

"Dacht ich mir. Schon fertig?".

Kikan schüttelte den Kopf.

"Nein, ich lasse ein Programm durchlaufen, mit dem ich leichter an die Daten komme, ohne dass der Hauptrechner wirklich mitbekommt, von wo ich mich einhacke.".
 

ni
 

Yôko wechselte den flüchtig angelegten Verband an Conans Arm und ersetzte ihn durch einen Ordentlichen mit Dreieckstuch. Conan saß dabei still und beobachtete Maik und Yon, die noch immer ein paar der Koffer ausräumten, andere einräumten. Conan verzog kurz fast unmerklich das Gesicht. Welch eine Beschäftigungstherapie. Ob das zu den wirklichen Strafen zählte? Koffer sortieren? Wohl eher nicht.

Sie senkte den Blick zum Boden des Bootes, wollte von all dem kurz abschalten. Solange sie noch in diesen ruhigen Gang saß wollte sie einfach nicht an das denken, was hinter ihr lag und was noch auf sie zukam. Doch sie riss erschrocken das Gesicht hoch und die Augen auf, als sie ihren Namen hörte. Nicht den Namen, den sie sich gegeben hatte, um ihren Wahren zu verbergen, sondern den, den sie wirklich trug. Den Namen, den sie trug, weil ihre Mutter es so gewollt hatte.

Sie wandte den Kopf, blickte sich hektisch um, suchte nach dem, der sie gerufen hatte, denn natürlich hatte sie erkannt, wer es war.

Yôko konnte gerade noch den letzten Knoten machen, der den Verband an ihrem Arm hielt, bevor Conan aufstand und ins Wasser sprang, um den Ruf zu folgen. Dabei rief sie zurück, brüllte, so laut sie konnte, hatte keine große Hoffnung, dass er sie hören konnte.

"Shin'ichi-kun! Shin'ichi-kun! Ich vermisse dich! Ich weiß nicht ... ".

Sie brach ab, als sie hinderlich im Wasser voranschritt und dabei halb stolperte. Doch sie rappelte sich sofort wieder auf, folgte dem Geräusch des Wasserfalls, hinter dem sie den Ruf gehört hatte.

"Keine Ahnung, ob du mich hörst, aber wenn doch, dann sollst du wissen, dass ich mich nicht verändert hab!".

Sie blieb stehen, hob die geballte, gesunde Hand und atmete tief durch, bevor sie fortsetzte.

"Aber trotzdem solltest du nicht hier sein. Bitte verschwinde wieder! Gib mir noch zwei Tage, dann bin ich zurück! 4. Mai! Versprochen!".

Sie glaubte nicht daran, dass er sie hörte, weshalb sie lautlos in Tränen ausbrach und dann in sich zusammen sank.

Er war hier! Er war hier! Das konnte doch nicht wahr sein. Was erhoffte er sich denn bloß davon? Sie kam doch allein zurecht. Das wusste er, doch trotzdem war er gekommen.

Spontan musste sie bei dem Gedanken lächeln. Ein Lächeln, das durch ihren Ausdruck in den Augen unwirklich wirkte. Sie sollte sich nicht freuen und doch tat sie es. Sie sollte darum trauern, doch tat sie es nicht.

Sie hob die Hand an das Gesicht, vergrub es darin und schluchzte deutlich.
 

san
 

Heiji zuckte zusammen, als er sah, was Kikan angab, weshalb der Junge einen anderen Nachnamen trug. Die Tatsache, dass er der Zwilling Conans war, ließ er komplett stehen. Er änderte lediglich das Aufenthaltsbestimmungsrecht und den Nachnamen Shin'ichis.

Sofort schnellte er mit dem Oberkörper vor, schlug die Hände auf die Tischplatte, was Kikan diesmal kräftig zusammenzucken und zwei Kana unwollend tippen ließ.

Sofort wandte er sich zu ihm um.

"Biste verrückt? Du kannst doch nich' einfach jemanden mit einbeziehen, der gar nichts von der Sache hier weiß! Wie kommste auf die Idee, dass DAS funktioniert?".

Kikan blinzelte kurz erstaunt, löschte dann aber erst einmal die überflüssigen Kana und blickte dann wieder auf den Monitor.

"Ganz einfach : Yusaku-san und Yukiko-san sind beide berühmt, beliebt und als äußert legal bekannt. Der eine Buchautor, die andere Schauspielerin. Was glaubst du wohl, wie viele Polizeibeamten sich trauen werden, ausgerechnet bei den beiden zu glauben, sie wären kriminell?".

Mit diesen Worten beendete er die Eingabe erfolgreich und drehte sich mit dem Stuhl zu Heiji um, der ihn nur fassungslos anstarrte.

"Schon klar, dasse die beiden nich' überprüfen werden. Aber was is', wenn jemand bei ihnen anruft und sie begeistert mit der Tatsache konfrontiert, dasse jemanden adoptiert haben?".

Kikan lauschte Heiji erst neugierig, dann aber lächelte er wieder und hob eine Hand an das Kinn. Da war was dran. Er hatte gar nicht so Unrecht. Es gab immer jemanden, der sich darüber emanzipierte, dass berühmte Leute jemanden adoptierten.

Doch er sah auf und hob die Hand vom Gesicht weg.

"DAS klären wir ganz einfach.".

Mit diesen Worten holte er aus seinem Anzug sein Handy und hielt es Heiji hin; grinste.

"Ich rufe sie an.".

Heiji sank resignierend in sich zusammen. Warum zum Teufel konnte diesen Kerl nichts aus der Ruhe bringen?
 

yon
 

Er nahm den Körper zurück, hockte sich vor das Geländer, ließ die Hände aber oben auf und klammerte sich weiterhin daran fest. Er lächelte, als er in seinem Kopf ihre Stimme hörte und nicht erkannte, was sie sagte. Er kannte sie so gut, dass er wusste, was sie dachte, tat und wollte. Er war sich sicher, dass sie nie gewollt hatte, dass er herkam. Sicher hatte sie immer gewusst, dass er es trotzdem tun würde, doch wenn sie die Möglichkeit gehabt hätte, hätte sie ihn aufgehalten. Er ließ einen Arm sinken, legte den Ellbogen auf das Knie und zeichnete mit dem Finger sein Zeichen in den Sand, der auf dem Dach lag.

In diesem Moment blinzelte er erstaunt. Sand? Er nahm die andere Hand vom Geländer, schaltete die Brille ab und kniete sich in den Sand; blickte erstaunt darauf.

Was sollte das denn? Wozu diente denn der Sand auf dem Boden und wieso war er ihm noch nicht aufgefallen? Sofort wandte er sich zu dem Telefon zurück, von dem er aus Heiji angerufen hatte, weil ihm spontan nur dessen Handynummer eingefallen war. Doch am Telefon lag dieser Sand nicht, er begann sehr fein erst ein paar Meter weiter, bevor er dann hier zu einer dicken Schicht gelagert war.

Neugierig sah er sich den Bereich am Geländer an und stellte fest, dass nirgendwo sonst Spuren zu sehen waren.

Im gleichen Moment hörte er, wie die Türen hinter ihm aufflogen und ein paar schwarz gekleidete Personen, von denen einige bewaffnet waren, auf ihn zu stürmten. Er konnte nichts tun, nur noch einen kurzen Blick auf den Sand am Boden richten, bevor sie ihn einkreisen und die Waffen auf ihn richteten.

Zu sich selbst flüsternd, strich er den Sand an einer Stelle weg, während einer der Männer ein Funkgerät hervorholte.

"Ein Sensor ... ".

Er grinste.

"Du bist ein Idiot, Shin'ichi!".

Gleich darauf wurde er am Arm gepackt und nach seinem Namen gefragt. Doch er grinste noch kurz, bevor er selbstsicher antwortete und tatsächlich angab, was Kikan erwartet hatte.

"Kudô Shin'ichi!".

(1)
 

go
 

Sie saß in der großen Schiebetür des Van und starrte in den leicht wolkigen Himmel, über den ein Flugzeug zog, das ab und zu hinter diesen Wolken verschwand. Erst, als es in die Sonne flog, hob sie eine Hand, hielte sie sich kurz über die Augen, bevor sie den Blick senkte und sich nach den Miyano-Schwestern umsah.

Die beiden sahen in diesem Moment zu ihr hinüber und winkten ihr, sie solle zu ihnen kommen. Noch etwas unsicher stützte sie sich auf ihre Hände und stand auf. Noch einmal blickte sie zum Flugzeug auf, bevor sie langsam zu ihnen hinüber ging.

Sobald sie in Sendai waren, würden sie mit einem Flugzeug zu Conan und Shin'ichi kommen, aber irgendwie freute sie sich nicht wirklich. Sie war ängstlich, fürchtete alle möglichen Kleinigkeiten und bangte im Moment am meisten um die Tatsache, dass Kikan noch immer im Revier der Autobahnpolizei war, in das mehr Polizisten hinein gingen als herauskamen. So kam es ihr zumindest vor. Sicher waren es fast gleich viele, denn schließlich konnten nicht alle zur gleichen Zeit Pause machen, sonst würde es ja eine Zeit geben, in der Kleinkriminelle freie Bahn hatten.

Was tat sie, wenn Kikan tatsächlich erkannt und festgenommen wurde? Was passierte, wenn sie jetzt einfach auf der Stelle stehen bleiben und zurückgehen und allein weiterfahren würde? Ruckartig blieb sie tatsächlich stehen, blickte zurück, schüttelte dann aber deutlich den Kopf und hob sich eine Hand an die Stirn.

Nein, das Ganze machte sie fertig! So langsam hatte sie das Gefühl, wieder verrückt zu werden, je mehr sie darüber nachdachte. Immer schneller keimte in ihr die Sicherheit, ihre Kinder nicht wieder zusehen.

Ihr Gesicht hob sich in den Himmel und sie fühlte sich immer leichter, als sie von einem Augenblick auf den nächsten alles abschüttelte, nur um einen kurzen Moment völlig klar zu denken und zu vergessen, was sie quälte. Doch im gleichen Moment sah sie, wie sich alles um sie herum anfing zu verdunkeln und sie nur noch sah, wie die Schwestern aufsprangen und zu ihr liefen.

(2)
 

***
 

(1) Er wird verrückt! Grinst blöd und hält sich für SuperMan ... ( Muss er ja bloß noch die Brille absetzen ... XD )

(2) Wieso muss eigentlich immer Ran drunter leiden ... ?
 

***
 

Station 41 : Amerika
 

***

Amerika

@ Babsi-san : Tja, wie Kikan das macht ist die Frage ... aber da könntest du dir die gleiche Frage über mich stellen. Ich würde genauso reagieren ...
 

***
 

Station 41 : Amerika
 

ichi
 

Yôko watete zu Conan hin und beugte sich zu ihr hinunter, legte die Hände unter ihre Arme und hob sie aus dem Wasser zurück ins Boot.

"Lex-kun, du warst gerade trocken!".

Dabei schenkte sie ihr einen etwas genervten Blick, bevor sie ihr tröstend eine Hand auf den Kopf legte.

"Hey, von hier unten kannst du nichts tun. Selbst, wenn er dich gehört hat, hat er ein Problem. Wenn er wirklich da steht, wo ich glaube, dürfte er demnächst gefangen werden. Da oben wird jeder Schritt aufgezeichnet und wenn eine Spur auftaucht, obwohl niemand angegeben ist, der dort ist, wird das sofort überprüft. Dein Bruder ist jetzt mit Sicherheit nicht mehr dort.".

Conan sah Yôko mit geweiteten und geröteten Augen an, zitterte stumm. Ab und zu liefen noch ein paar Tränen ihre Wangen hinab und dabei schniefte sie noch ein paar Mal. Doch dann verengten sich ihre Augen wieder, sie verzog die Mundwinkel und senkte das Gesicht ab, lehnte sich mit der Stirn an Yôkos Brust. Diese hob die Arme und schlang sie um Conan, drückte sie vorsichtig an sich, da noch immer der verbundene Arm zwischen ihnen war.

Conan holte Luft, wollte sprechen, doch das Weinen ließ sie abbrechen. Sie probierte es noch einmal.

"Ich ... Ich selbst ... Wenn es nur mich betrifft, komme ich damit klar, aber nicht, wenn Shin'ichi-kun auch mit hineingezogen wird. Ich ertrage es nicht, zu wissen, dass er wegen mir in solcher Gefahr ist. Ich glaube kaum, dass jetzt noch jemand sein wird, der so ist, wie ihr.".

"Da ist was dran.".

Conan sah auf, zu Yôko, doch die blickte nur betroffen zurück. Jedoch sah Conan aus dem Augenwinkel, dass der halb durchsichtige Geist von Kudô auf dem Bootsrand saß und ins Wasser blickte.

Yôko folgte Conans Blick, als sie sich zu ihm umsah, doch konnte diese nichts entdecken, was Conan ansehen könnte.

Kudô wandte sich zu Conan um, sah sie mit einem ernsten Blick an.

"Wir beide hatten Glück, wenn man davon ausgeht, dass wir wirklich zwei verschiedene sind und nicht doch ein und dieselbe Person. Ich hatte damals Yakau-kun, der mir half und bei dir sind es Iyoko-san und Ryô'un-san.".

Conan nickte, auch wenn sie jetzt spontan nicht wusste, wer Yakau war. Doch als sie kurz die Augen schloss, erinnerte sie sich daran, wie sie als Kudô in der Chemieabteilung war.

Sie sah, wie eine Hand vor ihren Augen auftauchte und auf und ab ging. Sie sah sich zu Yôko um, die die Hand gehoben hatte.

"Alles okay, Lex-kun? Was siehst du da?".

(1)
 

ni
 

Das Büro verlassend hielt sich Kikan das Handy ans Ohr und lächelte, als er Yukiko am anderen Ende begrüßte.

"Kudô-san? Sie könnten uns unwahrscheinlich helfen, wenn Sie uns einen kleinen, fast unbedeutenden Gefallen tun würden.".

Als Yukiko mit Begeisterung antwortete, hörte er gleichzeitig, wie Heiji sich bei Azuko bedankte und dann erst zu Kikan kam, ihm einen fragenden Blick schenkte. Als Heiji aber beginnen wollte, ihn etwas zu fragen, hörte er jemanden seinen Namen rufen. Erst nahm er ja an, er wäre nicht gemeint, denn schließlich war er ja nicht der Einzige mit dem Nachnamen ,Hattori', doch als dieser jemand auch noch mit gehobenen Armen auf ihn zukam, wandte er sich zu diesem um.

"Sie sind doch Hattori-san! Sie sind der Lebensgefährte von Tôyama-chan, oder? Endlich lerne ich Sie mal persönlich kennen.".

Heiji nickte nur jedesmal mit verwirrtem Blick. Wer war denn DER Kerl? Gut, es kam des Öfteren vor, dass er begeistert empfangen wurde, aber dann lag das daran, dass er aus der Zeitung bekannt war. Dieser Mann jedoch begrüßte ihn wegen Kazuha. Heiji reichte dem Mann eine Hand zur Begrüßung, bevor dieser endlich angab, wer er war.

"Ich bin Furuiwa Gendo! Ich war ihr Klassenkamerad und habe ihr heute Morgen endlich den Van gegeben, den ich ihr schon vor Jahren versprochen hatte. Wissen Sie, damals hat sie nämlich ihren Vater dermaßen mit meinen Problemen gestresst, bis er endlich angefangen hat, sich darum zu kümmern, obwohl er eigentlich ganz andere Sorgen gehabt hätte.".

Heiji nickte wieder nur stumm, diesmal aber verstehend. Ach der von heute früh. Sie waren dann ja fast gleich los, da hatte er nicht mehr die Gelegenheit gehabt, mit ihr Gendo zu besuchen. Doch jetzt war er ... auch hier? Dann musste er ja auch noch gleich am Morgen losgefahren sein.
 

san
 

Heiji holte Luft, um zu antworten, doch er kam nicht dazu, weil Gendo ebenfalls fortfuhr.

"Damals hatte ich ihr zum Dank versprochen, ihr ein Auto zu schenken, weil mein Vater damals als Verkäufer eines großen Autohandels tätig war. Seit ein paar Monaten ist er Chef von dem Laden. Deswegen ging das recht Problemlos. War ziemlich gute Publicity, der hat sich vielleicht gefreut.".

Er hob die Hand, tat, als würde er ein Banner durch die Luft ziehen.

"'Subaru-Händler Furuiwa Ken stiftet Ôsaka'er Detektivfamilie Familienauto!' Was glauben Sie, wie viele Reporter sich um ihn gerissen haben? Er steht gern im Rampenlicht und hat das voll ausgenutzt. Ich wette, dass seine Interviews immer noch nicht durch sind.".

Heiji lauschte dem Ganzen still, hatte keine Lust, sich mit ihm anzulegen, was das Sprechen anging. Gendo war ein ziemlich kräftiger Mann, der eindeutig regelmäßig ein Fitness-Studio besuchte. Außerdem hatte er einen ziemlich grimmigen Blick drauf, der zwar durch das breite Grinsen etwas an Ehrfurcht einflößendem verlor, aber trotzdem deutlich machte, dass er sich selten etwas sagen ließ. Vorausgesetzt natürlich, sein Charakter war so, wie sein Auftreten vorgab.

Doch dann wandte Gendo den Blick zu Azuko hinüber, schenkte ihr einen Luftkuss, den sie erwiderte, bevor sie zu ihm kam und sich an seinen Arm klammerte.

"Wann bist du los? Du hast dich gar nicht gemeldet! Du wolltest es doch, damit ich dir einen Kaffee ansetzen kann, wenn du ankommst.".

(2)
 

yon
 

>Wir brauchen also nur bestätigen, dass wir ihn adoptiert haben? Der Rest geht diese Fernsehfuzzies ja auch nichts an! Kein Problem, Chikarazoe-kun. Sag mir nur, wo das Problem liegt.<

Kikan wandte leicht den Kopf hin und her, als wolle er zeigen, dass er es nicht sagen konnte, doch dann hob er den Blick, lächelte.

"Conan-kun wurde von den Leuten, für die ich arbeite, entführt und Shin'ichi-kun ist los, ihr zu helfen. Aber er gibt sich als ,Kudô Shin'ichi' aus, weil er erkannt hat, dass er mit euch verwandt ist. Wir müssen also möglichst geheim halten, dass es nicht sein richtiger Name ist.".

Yukiko nickte ebenfalls, was Kikan nicht sah, es aber auch nicht musste.

>Hoffentlich passiert den beiden nichts. Viel Glück, Chikarazoe-kun. Grüß Ran von uns. Sie ist bestimmt völlig fertig. Shin'ichis Tod hat sie ja auch extrem mitgenommen. Ich frage mich heute noch, was wohl mit ihr passiert wäre, wenn es dich nicht gegeben hätte.<
 

go
 

Kikan atmete tief durch, als sie das sagte und sie brach ab. Kurz schwiegen sie sich an, bevor Kikan das Gesicht absenkte.

"Wenn man es genau nimmt, dann würde Kudô noch leben, wenn es mich nicht gegeben hätte. Ich war schließlich verantwortlich dafür, dass er überhaupt erst dort landete.".

Wieder schwiegen sie beide kurz.

"Kudô-san? Vielen Dank! Ich vertraue dem, was geschieht. Was es auch ist, für mich und die Kinder und Ran ist alles, was kommt nur ein weiteres Stück zu dem, was wir tun sollen und können. Was auch geschieht, es soll so sein und wenn es sein soll, dass wir zurückkehren, dann wird es auch so sein.".

>Aber ... <

Sie klang überrascht, aber auch geschockt. Wie konnte er so ruhig damit umgehen? Die Wahrscheinlichkeit, dass er tatsächlich wiederkam, war so gering, dass sie gar nicht daran denken wollte, was mit denen geschah, die zurückblieben, wenn sie wirklich nicht zurückkehrten.

"Kudô-san? Vertrau darauf, dass wir zurückkommen! Man darf sich nicht vor dem Fürchten, was kommen kann. Man muss nur auf das vertrauen, was geschehen soll. Was es auch ist, es wird uns helfen! Vertrau dem, was vor uns liegt.".

>Ich bete schon lange nicht mehr, aber ich glaube, jetzt werde ich es mal wieder tun. Hoffentlich kann ich euch damit helfen.<

"Sie helfen uns, solange sie Shin'ichi-kun als Ihren Adoptivsohn angeben!".

(3)
 

***
 

(1) Zu dumm, das Iyoko und Ryô'un den guten Kudô nicht sehen ...

(2) Ist das eine Labertasche ... Aber irgendwie musste er sich ja mit Azuko ergänzen. XD

(3) Oh mein Gott, das klingt vielleicht komisch, wenn man es hinterher liest. Aber dadurch wird endlich klar, wieso Kikan das meiste so locker und regungslos wegsteckt. Er glaubt schlicht und ergreifend an das Schicksal und fügt sich dem, was passiert ...
 

***
 

Station 42 : Pritsche
 

***

Pritsche

Station 42 : Pritsche
 

ichi
 

Er hob eine Hand, um auf sich aufmerksam zu machen und sofort wandten sich die beiden zurück zu ihm.

"Darf ich jetz' auch mal was dazu sagen?".

Gendo nickte.

"Natürlich, schießen Sie los! Wo liegt denn Ihr Problem, dass Sie mitten auf der Autobahn meine Frau belästigen müssen? Sie werden ja wohl kaum vergessen haben, zu tanken?".

Heiji sank ein wenig in sich zusammen. Jetzt hatte Gendo wieder das Wort. Super, aber daraufhin war er ja auch endlich still. Jetzt konnte Heiji endlich anfangen.

"Nein, wir haben noch genug Benzin, denke ich, ich fahre ja nich'. Erste Frage : ... ".

"Sie fahren nicht? Wie sind Sie dann hergekommen?".

Heiji hob beide Hände, um ihn endlich still zu bekommen.

"Is' doch erstmal egal. Wo is' Ihr Akzent? Ich dachte, Sie wär'n Klassenkamerad von Kazuha?".

"Das liegt daran, dass ich nur für die Zeit der Mittelstufe in Ôsaka gewohnt habe. Geboren bin ich in einem Vorort von Tôkyô und war dort auch die restliche Zeit in der Schule. Die Mittelschule war ein Aufenthalt in Ôsaka, weil mein Vater dort Arbeit angenommen hatte.".

Heiji nickte verstehend, doch wandte er sich zu Kikan um, als dieser nach ihm rief.

"Können wir weiter oder dauert das noch?".

Heiji winkte zurück, wandte sich dann jedoch noch kurz zu Gendo und Azuko.

"Nein, wir könn' weiter. Sayonara, Furuiwa-san! Warum ich hier bin, kann ich leider nich' genau sagen. Diskretion, okay? Sumimasen!".
 

ni
 

Den Kopf abgesenkt und die Hände an die Stirn gelegt, hatte er die Beine eng nebeneinander gezogen und die Ellbogen auf die Knie gestützt. Das Auge geschlossen, hörte er nur, was um ihn herum geschah.

Er saß in einem kleinen Raum auf einer Pritsche, die zwar mit Matratze und Bettzeug ausgestattet, aber trotzdem nicht sehr bequem war. Doch als zwei von den Männern von eben zu ihm traten, hob er den Kopf, öffnete das Auge wieder und sah zu ihnen auf.

Doch die beiden blickten nicht zu ihm hinab. Sie standen ihm gegenüber, sahen jedoch einander an.

"Was er sagt, stimmt. Kudô Shin'ichi. Geboren als der Zwilling Chikarazoe Conans, dann aber von den Eheleuten Kudô Yusaku und Yukiko adoptiert, da sie ihren eigenen Sohn vor 18 Jahren verloren. Er ist jetzt 16 Jahre alt, wird aber in zwei Tagen 17.".

Sie schwiegen kurz, sahen dann aber auf ihn hinab. Shin'ichi starrte völlig perplex zu den beiden auf. Er hieß wirklich so und war adoptiert? Seit wann denn das? Eigentlich war er immer noch Chikarazoe Shin'ichi, Bruder und Zwilling von Conan und Sohn von Kikan. Das mit dem Geburtstag kam aber hin.

Er hob eine Hand, wollte etwas sagen, aber irgendwie fiel ihm nichts so recht ein, also blieb er still und ließ die Hand wieder sinken.

Der eine der beiden, die ihn ansahen, hob eine Augenbraue und wandte das Gesicht leicht ab, den Blick jedoch nicht.

"Du musst nur sagen, ob das stimmt. Auch wenn ich bezweifle, dass da ein Fehler vorliegt. Unsere Daten sind ziemlich vollständig.".

Shin'ichi nickte hektisch, bestätigte die Angaben, auch wenn er noch nicht ganz verstand, wieso es so war. Aber bevor er etwas anderes angab und in Probleme reinrauschte, nahm er das einfach mal an. Wie war das?

Kudô Shin'ichi, Zwilling von Chikarazoe Conan, 16 Jahre alt? Adoptiert von Yukiko und Yusaku Kudô und in zwei Tagen 17?

Das sollte er sich merken können.
 

san
 

Am Ausgang der Autobahnpolizei kam ihnen gleich Shiho völlig aufgelöst entgegen. Sie keuchte, als sie bei ihnen ankam, doch sprach sie nicht. Sie deutete nur zu Akemi hinüber, die Ran auf eine Bank gelegt hatte und ihr Luft zufächelte.

Kikan weitete die Augen, ging um Shiho herum und rannte zu Ran hin, legte sofort die Hände auf ihre Schultern.

"Ran-chan! Ran-chan! Was ist passiert?".

Akemi schüttelte den Kopf.

"Ich weiß nicht genau. Sie wollte vom Wagen zu uns kommen und fiel dann einfach um. Mitten auf dem Weg.".

Kikan nickte, hob Rans Oberkörper an und drückte sie an sich, strich mit einer Hand über ihren Hinterkopf. Er schloss die Augen und wippte leicht vor und zurück.

"Dann ist es nur ein Rückfall. Man hatte mich gewarnt, als sie nach Kudôs Tod langsam wieder zu sich kam. Ihre Seele ist immer noch völlig zerfressen und solche Aufregung bekommt ihr nicht. Sie kommt gleich wieder zu sich. Sie hätte doch zu Hause bleiben sollen.".

Im gleichen Moment schlug Ran wirklich die Augen auf und sah zu Kikan auf. Langsam hob sie die Arme, um ihm zu zeigen, dass sie wieder wach war. Doch statt sie loszulassen, drückte er sie kräftiger an sich.

"Du wirst zurück fahren, wenn wir in Sendai sind, Ran! Du schaffst das nicht.".

Sie schüttelte heftig den Kopf, sah verzweifelt aus und klammerte sich in die Jacke, die Kikan trug.

"Nein, wenn ich nicht weiß, was mit euch ist, geht es mir noch schlechter! Es war doch nur, weil du auch noch weg warst. Ich habe doch schon keines meiner Kinder und dich in einer Polizeistation zu wissen, war der Anstoß dafür. Lass mich nicht zurück, Kikan!".
 

yon
 

Sie hob eine Hand an die Stirn, schüttelte zu Yôko kurz den Kopf, wandte sich dann aber zurück an Kudô.

"Aber du bist doch trotzdem gestorben. Heißt das, dass ich hier auch nicht rauskommen werde? Wenn wir so viel gemeinsam haben, was passiert dann mit mir, wenn ich es doch schaffe? Davon mal abgesehen, sind es mir langsam zu viele Gemeinsamkeiten. Ich weiß schon gar nicht mehr, welche meine eigenen und welche deine Erinnerungen sind. Ich hab langsam das Gefühl, schon ewig zu leben und fange an, mich an Zeiten zu erinnern, die ich gar nicht erlebt haben kann. Zum Beispiel das Spiel von 1994 im SundayCup. Das ist sogar ein Cup, den es heute gar nicht mehr gibt. Das Spiel, als Akagi Hideo, damals noch von den TôkyôSpirits, das Spiel versauen musste, um seinen Bruder zu retten. Da kommt mir auch andauernd der Name Ryôko in den Sinn.".

Sie hob die Hand an eine Gesichtsseite und kniff die Augen zusammen.

"Ich ertrage das kaum noch! Dauernd kommt etwa neues hinzu und jedesmal muss ich überlegen, wem diese Erinnerung gehört und wann sich das abgespielt hat. Dass es in gleichen Jahr einen Mord gab, der mit dem ,Baron der Finsternis' zusammenhing, kam auch vorhin durch. Dieses Gesicht! Ich erinnere mich genau an das Gesicht des Mannes, der dort hinunter gestoßen wurde.".

Dabei verkrampfte sie die Hand, stach sich die Fingernägel in die Kopfhaut, lief rot an und fing an zu zittern.

"Es sieht so grausam aus. Das Gesicht völlig verzerrt, wie, als würde er die Schmerzen noch immer erleiden.".

Sie biss sich kurz auf die Unterlippe, bevor sie die Augen öffnete und zu Kudô hinüber blickte.

Sie schrie, laut und deutlich, mit allem, was sie noch hatte, so laut sie konnte.

"Lass mich frei, Kudô! Lass mich frei!".

(1)
 

go
 

Sie saß, an Kikan gelehnt, auf der Bank, noch immer bei der Autobahnpolizeistation. Das Abendbrot, wenn man es so nennen konnte, war mehr oder weniger beendet. Shiho hatte bereits das Meiste wieder eingesammelt und war schon fast auf dem Sprung, es ins Auto zu laden. Allerdings war sie noch von Kikan abgelenkt, der ihr noch ein paar wesentliche Details gab, was die Neuerungen anging, die in den Jahren, die Shiho untergetaucht war, in der Organisation vorgenommen worden waren.

Der Himmel hatte sich inzwischen noch mehr zugezogen und fast sah es aus, als würde es jeden Moment anfangen zu regnen.

Sie sah auf, als Kikan ihr eine Hand auf die Schulter legte und sie leicht von sich wegdrückte. Doch sie protestierte nicht, sah ihm nur nach, als er aufstand und Heiji mit sich winkte. Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass er den Gesprächspartner gewechselt hatte.

Doch jetzt ging er mit Heiji zusammen zurück zum Wagen und ließ ihn auf dem Fahrersitz einsteigen. Shiho folgte den beiden mit den Sachen, die sie für das Essen gebraucht hatten. Akemi blieb sitzen, sah erst den dreien nach, bevor sie sich zu Ran umwandte.

"Alles wieder okay? Wir haben gerade festgelegt, dass Hattori-san jetzt fahren wird, damit Chikarazoe-kun sich ausruhen kann. Shiho-chan wird deinen Platz als Beifahrer übernehmen. Ihr beide sitzt ganz hinten, wo wir die Lehne runterklappen und euch schlafen lassen.".

Ran nickte nur, schwieg aber noch eine Weile, nachdem Akemi fertig war. Erst wenig später hob Ran den Kopf, stand ebenfalls auf und sah zu Akemi rüber.

"Vielen Dank! Heiji-kun kennt den Weg?".

Akemi nickte nur, deutete dann aber zum Wagen.

"Chikarazoe-kun erklärt es ihm gerade.".
 

***
 

(1) Conan tickt aus ... Dann sind sie ja schon zu zweit. Shin'ichi ist ja auch nicht mehr ganz bei Sinnen ...
 

***
 

Station 43 : Roboter

Roboter

Station 43 : Roboter
 

ichi
 

Sie räumten zu zweit den Inhalt des Kofferraums so um, dass es flach genug wurde, um die Lehne der Rückbank tiefer zu legen, damit man dort schlafen konnte. Sowohl Ran als auch Kikan hatten das nötig, denn Kikan war bis jetzt gefahren und Ran von Natur aus etwas ruhiger. Ein paar der Kleinigkeiten, die nach dem Herunterklappen der Lehne nicht mehr in den Kofferraum passten, wurden zwischen die Sitze gelegt, wo sonst die Füße waren. Doch jetzt würde es dort frei sein, solange Ran und Kikan hinten lagen.

Heiji stieg derweil wieder ein, nachdem er noch einmal ausgetreten hatte und rutschte dann etwas unsicher auf dem Fahrersitz hin und her. Kikan saß bereits hinten drin, beobachtete erst Ran, wie sie in der Tür die Schuhe auszog, blickte dann zu Heiji nach vorn.

"Ganz ruhig! Es ist nicht so schwer, wie du glaubst. Es ist zwar ein Gefühl, als würde man eine Bus fahren, aber eigentlich ist es trotzdem nicht viel anders, als bei einem PKW.".

Heiji nickte kurz, sah sich dann aber etwas genervt zu Kikan um.

"Mit dem Unterschied, dass ICH wirklich 'nen PKW fahre und du von Natur aus 'n Kleinbus.".

Kikan sah erstaunt nach vorn, hielt Ran jedoch eine Hand hin, um ihr eine kurze Stütze zu geben.

"Aber ihr seid doch eine Person mehr.".

Heiji seufzte, ließ den Motor an, sah sich aber noch einmal zu Shiho und Akemi um, die beide aber bereits fertig waren, bevor er losfuhr.

"Wir passen trotzdem alle in 'nen einfachen PKW rein.".

Kikan nickte, sah aber noch einmal kurz in die Luft, bevor er sich hinlegte und sich und Ran mit der großen Decke zudeckte.

Akemi sah sich kurz noch zu den beiden um, bevor sie aus ihrem eigenen Handgepäck ein Heft hervorholte und es lesend durchblätterte.
 

ni
 

Sie schüttelte das Mädchen vor sich, starrte sie völlig hilflos an und rief ihr etwas entgegen. Doch sie schien es nicht zu hören. Es war, als würde sie mit jemandem reden, der eigentlich gar nicht existierte.

Yôko zitterte mit Conan. Doch auf einmal holte sie aus, ließ die Hände von Conan und gab ihr stattdessen einen kräftigen Schlag gegen die Gesichtsseite.

Maik sah erschrocken auf als es deutlich hörbar klatschte und auch Yon blickte fassungslos zu Yôko hinüber, doch beide sagten und taten nichts.

Conan taumelte zur Seite und ließ sich auf eine der Bänke im Boot fallen, senkte das Gesicht so weit ab, dass es unter ihrem Pony nicht mehr zu sehen war. Aber sie saß still. Kein Laut, keine Tat, nicht einmal mehr zittern tat sie.

Dafür bebte Yôkos Körper, die die Hand sofort wieder zurückgezogen hatte und sie jetzt mit der anderen fest an sich presste. Dabei biss sie sich auf die Unterlippe und hatte die unteren Augenlider ein Stück nach oben gezogen, starrte Conan an.

Nur langsam hob diese eine Hand, die sie sich einen kurzen Augenblick gegen die Wange legte, bevor sie sie vor das Gesicht hob und sie anblickte. Sie hob den Blick wieder und sah zu Yôko auf, die sie noch kurz stumm anstarrte.

"Entschuldige! Aber ich dachte, dass dich das vielleicht erst mal beruhigt ... Sumimasen!".

Conan wandte den Kopf hin und her, hatte einen Blick angenommen, der so leer war, dass man Angst haben konnte, sie würde jeden Moment umfallen. Ihr Blick ging an Yôko vorbei, mehr sogar durch sie hindurch und sie schwieg.
 

san
 

3. Mai / Freitag
 

Sie hatte den Sicherheitsgurt inzwischen wieder entfernt und saß nur noch halbwegs richtig auf ihrem Sitz. Sie hatte sich nach hinten gewandt, die Arme auf der Sitzlehne verschränkt und den Kopf darauf abgelegt. Ihr Blick ruhte auf Kikan, der dicht an Ran gekuschelt, still und regungslos schlief. Seine Fähigkeiten kamen besonders im Schlaf durch. Man konnte gar nicht erkennen, ob er noch atmete.

Sie selbst aber atmete deutlich kurz tief durch, bevor sie die Augen schloss und sich langsam wieder umwandte. Als sie richtig saß, öffnete sie die Augen wieder, sah nachdenklich aus dem wasserverhangenen Fenster. Durch die Fahrt zog es quer über die Fensterscheibe und hinterließ eine dichten Film, der alles verzerrte, was sich dahinter befand.

Sie lehnte den Kopf gegen das Fenster, spürte die Kälte, die sich wegen dem Regen auf das Glas gelegt hatte und zog den Kopf deshalb wieder zurück.

Sie sah auf, als sie ihren Namen hörte.

"Akemi? Gibst du mir die Tüte mit den Getränken nach vorn? Hattori-san sieht aus, als bräuchte er etwas.".

Sofort nickte sie, doch Heiji hob eine Hand.

"Nein, nein, lass nur. Muss nich' sein. Ich nehm mir gleich was, wenn wir da sind. Sind nur noch fünf Kilometer. Weck lieber Kikan-kun und Ran-kun.".

Akemi stellte die Tüte wieder ab, bevor sie zu Heiji nickte und sich wieder zu den beiden schlafenden umwandte.
 

yon
 

Es war still um ihn herum. Fast so still, dass er glauben konnte, er würde isoliert sein. Doch hinter der Tür hörte er ein paar Stimmen. Zwei, wenn man es genau nahm. Es waren die beiden, die ihn vorhin nach der Richtigkeit seiner Daten gefragt hatten.

Sein Blick schweifte durch das Zimmer. Es interessierte ihn nicht besonders, was es hier gab, aber trotzdem sah er sich alles genau an. Die Pritsche, auf der er saß, war das Einzige gepolsterte. Der Stuhl, der an einem kleinen Tisch stand, war reines Holz, wie auch der Tisch. An der Wand war ein einfacher Schrank, bei dem eine Tür fehlte.

Das Ganze sah nicht aus, als würde man hier die Leute unterbringen, die man freiwillig herbrachte. Aber das war ihm im Moment ziemlich egal. Ihn interessierte nur, wie er hier wieder heraus kam. Er hatte andere Sorgen, als sich mit einer ,Zelle' herumzuschlagen. Conan war wieder um einiges weg, seit er hier war, das sagte ihm der blinkende Punkt auf der Brille.

Doch auf einmal sah er auf. Das Blinken wurde schwächer und erlosch dann. Shin'ichi hob eine Hand, betätigte ein paar Mal den Knopf, bevor er die Brille absetzte und die Batterien wechseln wollte.

Doch dabei fiel ihm auf, dass die beiden von vorhin ihm auch seinen Rucksack abgenommen hatten.

Rucksack? Er stand auf und kramte in seiner Hosentasche. Dort war eine kleine Sonnenbrille, die er sich stattdessen aufsetzte und die andere mit dem Bügel in die Hosentasche steckte.

Sofort schaltete er diese Brille ein und hatte auch gleich ein klares Bild vor sich, wie die beiden Männer es, wie er erwartete hatte, geschafft hatten, den Roboter zusammenzubauen.

Shin'ichi grinste kurz, bevor er auch eine kleine schwarze Matte und die dazugehören Handschuhe aus der anderen Tasche holte und diese anzog, die Matte auf seine Knie legte.

(1)
 

go
 

Er öffnete die Augen, als er langsam zu sich kam und konnte gerade noch so einen Arm heben, bevor wieder etwas geflogen kam.

Er sah sich sofort nach dem Urheber um und schenkte Akemi dann einen erstaunten Blick.

"Interessante Art, geweckt zu werden, Miyano-san! Das nächste Mal bitte rohe Reiskörner.".

Akemi grinste, packte den Rest des Heftes wieder ein, aus dem sie einzelne Seiten herausgerissen, zerfetzt, zerknüllt und Kikan entgegen geworfen hatte.

Als Kikan sich aufsetzte, merkte er, dass diese Kugeln überall lagen, atmete kurz genervt durch und sammelte die gröbsten vom Sitz weg.

"Hab ich ein Glück, dass ihr zwei das morgen aufräumen werdet, wenn ihr wieder zu Hause seid.".

Doch Akemi grinste weiterhin, legte die Arme wieder verschränkt auf der Lehne ab.

"Dann haben wir wenigstens was zu tun.".

Kikan weckte Ran vorsichtig, bevor er einmal kritisch auf die Uhr sah und dann wieder zu Akemi.

"Ihr Miyano-Schwestern seid viel zu verspielt!".

"Dafür bist du zu ernst.".

Ran richtete sich auf, rieb sich die Augen und sortierte dann ihre Haare, die sie sich grob in einen geflochtenen Zopf band, bevor sie kurz zwischen Kikan und Akemi hin und her sah.

"Die Verspieltheit muss an eurer Arbeit liegen. Kikan ist manchmal schlimmer, wenn er mit den Kindern tobt!".

Dabei entfernte sie ebenfalls noch ein paar der Papierknittel.
 

***
 

(1) Der hat das Teil schließlich nicht sinnloser Weise mitgeschleppt!
 

***
 

Station 44 : Kampfszene

Kampfszene

@ Babsi-san : Dass dir das gefällt, hab ich mir fast gedacht ... XD ... Ich bin mal so geweckt worden und ich fands lustig und es passte zu Akemi, da musste ich das einfach einbauen.
 

***
 

Station 44 : Kampfszene
 

ichi
 

Sie standen mit ihrem Van unschlüssig am Tor zum Flughafen und sahen sich um. Allerdings trauten sie sich nicht, auszusteigen, da der Regen nicht nachgelassen hatte. Im Gegenteil, er war noch heftiger geworden. Heiji ließ den Scheibenwischer so schnell laufen, wie möglich, um überhaupt etwas erkennen zu können.

Kikan vor allem, schließlich war er Kontaktperson. Doch nach einer Weile wandte er sich zu den anderen, schüttelte den Kopf und deutete auf seine Armbanduhr.

"Spontan würde ich ja sagen, wir sind zu spät. Es ist jetzt immerhin 2:41 Uhr morgens. Keine Ahnung, wann Shin'ichi-kun gestern wegen der fünf Stunden Bescheid gesagt hatte.".

An der Stelle mischte sich Heiji ein, der sich sofort auf seinem Sitz zu Kikan umsah.

"Das muss gegen 20:30 Uhr gewesen sein. Wir warn ja schon 'ne Weile unterwegs, als er angerufen hatte.".

Ran sank in sich zusammen.

"Dann sind wir über eine Stunde zu spät?".

Kikan nickte, sah dann zu Boden, legte sich aber gleich darauf wieder auf den zurück geklappten Sitz.

"Tja, waten wir jetzt durch den Regen und sehen nach, ob doch noch jemand da ist, oder fahren wir so weiter?".

Ran blickte auf ihn hinab, zog dann die Beine an den Körper und sah kurz aus dem Fenster. Doch gleich darauf richtete sie sich ruckartig auf und öffnete die Schiebetür des Wagens, sprang hinaus. Ihr Blick aber ging zu Kikan, der sie erstaunt ansah.

"Ich muss doch nur nach jemandem schauen, der komplett schwarz ist, oder?".

Kikan nickte, erhob sich sofort und rutschte an den Rand des Sitzes. Mit einer Hand hielt er sich an der Lehne zu dem Sitz vor ihm fest, mit anderen stützte er sich aufs Polster des eigenen.

"Das schon, aber meinst du, der ist noch da? Selbst wenn. Würdest du bei dem Wetter fliegen wollen?".

Ran lächelte, strich sich ein paar der bereits klitschnassen Haarsträhnen aus dem Gesicht.

"Gerade deswegen. Wenn er so denkt, wie du, dürfte er noch da sein, weil er sich nicht getraut hat, abzufliegen.".
 

ni
 

Sie lächelte! Yôko starrte sie völlig irritiert an, ließ aber langsam von ihrer Unterlippe ab und öffnete den Mund.

"Nein, Iyoko-san. Ist schon okay. Ich war völlig von Sinnen. Jetzt geht's mir besser. Danke.".

Dabei schloss sie kurz lächelnd die Augen, bevor sie ein Stück in sich zusammen sank.

"Es war einfach zu viel. Ich sitze jetzt schon seit drei Tagen hier fest und konnte gar nichts tun, um Shin'ichi-kun davor zu bewahren, auch herzukommen und jetzt hat er sicher mehr Probleme als ich.".

Sie hob wieder die Hand und legte sie halb über das Gesicht, stützte es darin leicht ab; atmete tief durch. Doch dann sah sie wieder auf. Dabei hatte sie einen ernsten Blick angenommen, sah Yôko fest an.

"Du weißt doch sicher, wohin man ihn brachte, wenn man ihn fand, oder? Bring mich dort hin!".

Yôko blinzelte etwas überrascht. Seit wann hatte dieses Mädchen einen so energischen Blick drauf? Bis jetzt hatte sie so ruhig und gelassen gewirkt, als wäre das alles, was hier geschah nicht so tragisch oder schlimm. Doch jetzt schien sie fest entschlossen von dem, was sie tun wollte.

Yôko holte Luft, stammelte kurz, bevor sie anfing.

"A-aber das wäre gefährlich, ich weiß nicht ... ".

"Gefährlich ist alles, was ich hier tue! Da ändert diese kleine Aktion auch nicht mehr viel dran.".

Yôko zuckte zusammen, als Conan ihr ins Wort fiel.

"Ich bin als Kind hierher entführt worden, habe mir einen anderen Namen zugelegt und renne sorglos hier herum. Ich krieche durch die Versorgungseinheit des Gebäudes und verbrenne mir den Arm.".

Mit jedem Wort wurde sie lauter und Maik und Yon hinter ihr sanken immer tiefer. Maik, weil er sie hören konnte und Yon, weil sie die Empfindungen eines Menschen spüren konnte, ohne sie hören zu können.

Als Conan kurz still gewesen ist, fing sie sogar an zu schreien.

"Außerdem kann ich nicht mal sicher sagen, wer ich bin und ob ich euch überhaupt so viel Vertrauen entgegenbringen kann, wie ich es gerade tue. Wer sagt mir, dass ihr nicht genauso seid, wie Rukiyô-san?".
 

san
 

Das Prasseln des Regens auf das Autodach war neben den gelegentlichen Flugzeuglärm das Einzige, was man hören konnte, doch Kikan nickte.

"Da is' was dran. Schließlich seid ihr Orgi-Mitglieder nich' unbedingt Grundverschieden. Ich könnt mir auch vorstellen, dass der, der kam, genauso handelt, wie du.".

Kikans Blick ging zu Heiji nach vorn, der ebenfalls nickte, bevor er auch aus dem Auto sprang, die Tür hinter sich schloss und die Jacke über den Kopf zog. Er ging schnell um das Auto herum und hielt die Jacke auch Ran über den Kopf, damit sie ebenfalls kurz im Trockenen war. Innerlich fluchte er, dass er nicht an einen Schirm gedacht hatte.

Ran sah kurz dankend zu ihm auf, bevor sie den Blick wieder zu Kikan wandte, der noch immer schwieg, aber zu überlegen schien. Doch dann senkte er das Gesicht ab, lächelte ebenfalls.

"Okay, überredet. Danke Heiji-kun, ich hätte keine Lust, jetzt draußen rumzurennen.".

Doch dann wurde sein Blick ernst.

"Passt auf! Er trägt natürlich schwarz, logisch. Aber auf seinem Ärmel müssen auf Höhe seiner Schulter mindestens vier Streifen sein, oder ein Dreieck. Es könnte auch sein, dass dort sowohl vier Streifen, als auch ein Kreuz sind. Aber das Kreuz steht nie allein.".

Dabei deutete er kurz auf seine eigene Schulter, die fünf Streifen und ein Kreuz trug.

"Ihr müsst euch aber ausweisen, damit er euch als Orgi-Zugehörig erkennt. Meist funktioniert es durch ein Kennwort, aber manchmal auch mithilfe einer Nummer. Am besten gebt ihr ihm beides. Man kann es in diesem Fall gut kombinieren. Das Kennwort lautet ,Telefon' und die Nummer 11-25-79-45. Könnt ihr euch das merken?".

Die beiden nickten nur immer wieder, auch wenn Heiji das Gefühl hatte, ziemlich dämlich auszusehen. Wieso ist er nicht noch mal eingestiegen, sondern blieb draußen stehen?

Er schüttelte sich kurz. War ja jetzt eh egal. Er nickte nur noch einmal, legte dann einen Arm um Ran und grinste zu Kikan.

"Na dann woll'n wir mal. Jetz' kümmer ich mich um deine Frau!".
 

yon
 

Er sah, wie die beiden Männer erschrocken zurück wichen, als er mithilfe des schwarzen Matte und den Handschuhen den Roboter dazu brachte, sich aufzurichten.

Die Bedienung war recht simpel gehalten, aber so aufgebaut, dass man doch einige Einübungszeit brauchte, um damit zu Recht zu kommen. Erst wandte man die Matte nach dem, ob man Rechts- oder Linkshänder war. Dann wurde die eine Seite wie ein Richtungswandler und die andere wie ein Bewegungswandler benutzt. Für Rechtshänder wurde die rechte Seite für die Bewegung, die linke für die Richtung benutzt. Man ballte die rechte Hand dann zu einer Faust und verwendete sie ähnlich eines JoyStick, während man für links nur vier Finger für rechts, links, vor und zurück brauchte. Gleichzeitig wurde auf dem Glas der Brille ein Menü abgebildet, das man anwählen konnte, wenn man die Faust kräftig auf die Matte drückte.

Shin'ichi grinste in sich hinein, als die beiden zurückschraken und der eine auch alles fallen ließ, was er in der Hand gehalten hatte.

Allerdings wusste er nur zu gut, dass dieser Zustand nicht lange anhalten würde, also brachte er den Roboter dazu aufzustehen, indem er eines der Untermenüs nutzte, das bereits ein Programm zum Aufstehen beinhaltete.

Die beiden Männer rappelten sich wieder auf und stürzten sich auf den Roboter, doch Shin'ichi war durch seine häufigen Anwendungen schon ziemlich geübt in der Bedienung und wich geschickt aus. Manchmal hatte er den Roboter benutzt, um ein eigenes Bild zu verändern, oder zu versauen, damit er es sorglos zerreißen und wegschmeißen konnte. Allerdings hatte er dadurch auch gelernt, den Roboter gänzlich für seine Bilder zu nutzen.

Die beiden Männer waren in ihren Aktionen nicht besonders koordiniert und stießen sich gegenseitig gegen den Kopf, was sie dazu brachte, wieder kurz die Aufmerksamkeit vom Roboter zu nehmen.
 

go
 

An einem recht kleinen, aber trotzdem ziemlich gefährlich aussehenden Flieger blieben sie stehen, sahen in das Cockpit hinauf. Allerdings nur kurz, da der Regen ihnen direkt ins Gesicht fiel. Dadurch, dass es kaum ein Lüftchen gab, fiel der Regen genau senkrecht und brachte sie dazu, schnell wieder nach unten zu sehen. Ran wischte sich das Gesicht trocken, entfernte sich dann aber von Heiji und seinem Schutz mit der Jacke.

Heiji hinderte sie nicht, wusste, dass sie genau wusste, was sie tat und was sie wollte. Er hatte ihr nie vorgeschrieben, was sie zu tun hatte und wurde auch nie von ihren Taten enttäuscht.

Ran sah sich kurz suchend auf dem Feld um und hockte sich dann kurz hin, um etwas aufzuheben. Damit kehrte sie zu Heiji zurück, suchte wieder Schutz unter seiner Jacke. Einmal schüttelte sie sich durch, entfernte wieder ihre Haare aus dem Gesicht.

"Wie waren die Ziffern?".

Heiji schloss kurz die Augen, sagte sie aber sicher noch einmal auf. Ran nickte, ging dann wieder ein Stück nach vorn und warf etwas in Richtung des Cockpit.

(1)
 

***
 

(1) Was'n scheiß Wetter. Das kam bloß, weil das bei uns in der Woche, als ich das geschrieben hab, so'n Wetter war und ich nicht raus gekommen bin ... >_<

Aber irgendwie passt das ziemlich gut in die Story. Conan im Wasser und der Rest im Regenwetter. Fehlt bloß noch, dass Shin'ichi in den Fluss fällt ... XD
 

***
 

Station 45 : Flughafen
 

***

Flughafen

@ Babsi-san : Du hast recht, die Nummer kann man sich nicht merken *ausprobiert* ... Aber egal, ich fand, Ran und Heiji sind ein genug eingespieltes Team, dass die das hinkriegen.
 

***
 

Station 45 : Flughafen

(1)
 

ichi
 

Sie starrten zu dritt durch die Frontscheibe, versuchten Ran und Heiji zu entdecken. Aber durch den heftigen Regen war alles so verschwommen, dass man kaum etwas sehen konnte. Shiho gab es irgendwann auf und lehnte sich zurück, während Akemi, neben der nun Kikan saß, mit eben diesem noch weiter nach vorn sah.

Doch auf einmal hob Kikan einen Arm.

"Sie haben ihn!".

Akemi wandte sich sofort zu ihm.

"Du siehst sie?".

Kikan blickte einen kurzen Augenblick zu Akemi, wandte sich aber sofort wieder zu Ran und Heiji, nickte.

"Natürlich! Ich hab zwar seit ein paar Monaten Probleme beim Lesen, aber was entfernt ist, sehe ich noch sehr gut.".

Akemi staunte nicht schlecht, genau wie Shiho, mit der sie erstaunte Blicke wechselte.

"Woher weißt du, dass sie ihn haben, die Streifen wirst du ja wohl kaum auch noch erkennen.".

Kikan wandte den Kopf hin und her, damit der die beiden nicht aus den Augen verlor.

"Nein, das sehe ich nicht, aber ich sehe das Flugzeug, bei dem sie sind und da ist das Firmenemblem der größten Firma der Organisation drauf.".

Shiho folgte Kikans Blick, konnte aber gerade mal sehen, dass dort irgendwo irgendwelche Flugzeuge herumstanden. Aber welches davon von Heiji und Ran gefunden worden war und was draufstand, konnte sie beim besten Willen nicht erkennen. Akemi hielt den Blick bei Kikan.

"Ist das eigentlich immer noch die ,SyLaCorp'? Die Firma von Sylvia Lanstar? Wenn ich mich recht erinnere ... Martini.".

Kikan nickte nur wieder kurz.

"Nicht ganz. Lanstar-san's Code war Smirnoff.".

Die beiden Schwestern wandten sich jetzt zu ihm um und machten eindrucksvoll klar, dass sie eindeutig verwandt und sehr gut befreundet waren. Sie sprachen wie aus einem Munde.

"'War'?".
 

ni
 

Der kleine Stein prallte am Glas des Cockpits ab und fiel zu den beiden zurück. Doch Ran hatte erreicht, was sie wollte. Das Cockpit öffnete sich ein Stück und ein schwarz gekleideter Mann kam heraus, der mit Schwung auf einen der Flügel und dann zu den beiden runter sprang. Sofort zog auch er die Jacke über den Kopf, sah die beiden erwartungsvoll an.

Heiji reagierte sofort, auch wenn er den Mann kurz erstaunt anblickte.

"Man sagte uns die Telefonnummer 11-25-79-45. Allerdings gibt es keine Verbindung. Man meinte, Sie könnten uns weiterhelfen.".

Der Mann nickte kurz, holte eine kleine Schachtel aus seiner Jackentasche, die er den beiden reichte.

"Man sagte mir, Sie wären mindestens zu dritt. Was ist passiert?".

Ran schüttelte den Kopf, beachtete Heijis verwirrten Blick nicht, obwohl sie genauso überrascht war. Irgendwas stimmte mit diesem Kerl nicht. Irgendwas war falsch.

"Nichts. Der dritte ist noch im Wagen, es ist ihm hier draußen zu feucht.".

Der Mann grinste kurz, bevor er seine Jacke wieder richtig anzog und zurück in sein Cockpit kletterte. Von dort ließ er eine Strickleiter hinab und öffnete dann das Glas komplett. Dort stellte er sich hin und gab mit einer Taschenlampe ein paar Zeichen in Richtung des Van, von dem Ran und Heiji gekommen waren.
 

san
 

Kikan nickte, sah ernst durch die Frontscheibe, ließ Ran und Heiji nicht aus den Augen.

"Lanstar-san hat vor zwei Jahren offiziell Suizid begangen. Aber in der Organisation weiß man, dass sie entlassen wurde ... ".

Er brach ab, bevor er hektisch die hintere Sitzlehne wieder aufstellte und das Handgepäck von Heiji, Ran und sich selbst herauskramte.

"Er ist es! Er ist wirklich noch da! Wir sind dann weg. Wünscht uns eine positive Meinung des Schicksals. Sagt Kazuha-kun, dass uns zwar sicherlich noch kalt ist, wir aber sonst wohlauf sind.".

Er erwartete keine Antwort, denn schon hatte er die Tür geöffnet und war raus gesprungen. Shiho und Akemi winkten ihm noch kurz hinterher, bevor letztere hastig die Tür schloss und sich in die jetzt freie Decke kuschelte. Es war ziemlich kalt draußen geworden, was wohl am ehesten am Regen lag. Doch als sie sah, wie Shiho Kikan traurig und gedankenverloren hinterher blickte, wandte sie sich an sie.

"Shiho-nee-chan? Was ist?".

Shiho senkte den Blick, sah auf ihre Hände, die sie auf dem Schoß liegen hatte. Sie schüttelte leicht den Kopf, bevor sie sich dann zu Akemi umwandte.

"Die Nacht bevor wir losfuhren ... Ich habe geträumt, wie Takanoshi-kun gefunden wird.".

(2)
 

yon
 

Mit großen, schnellen Schritten rannte er zu Heiji und Ran hin, die bereits dabei waren, einzusteigen. Er hatte keinen Schutz vor dem Regen, weshalb er sich als erstes schüttelte, als er in den Flieger eingestiegen war. Es war eigentlich ein Kampfflugzeug, das aber von den Flugtechnikern der Organisation umgebaut worden war und jetzt zum Personentransport, wie es in der Organisation genannt wurde, Verwundung fand. Natürlich war noch immer die Möglichkeit vorhanden, ein anderes Flugzeug abzuschießen, doch war diese Vorrichtung dermaßen versteckt angebaut worden, dass es nicht entdeckt wurde, wenn man einen einfachen Check machte. Nur einer von denen, die diese Vorrichtung entworfen und gebaut hatten, wusste, wie man sie wartete.

Der Pilot der Maschine hockte sich mit einem Bein auf seinen Sitz, nachdem er das Cockpit geschlossen hatte und sah sich zu den dreien um.

"Chikarazoe-sama? Ich muss Meldung machen, wen ich befördere.".

Kikan sah als erstes auf, bevor die anderen beiden den Blick von diesem nahmen und zum Piloten nach vorn blickten. Allerdings wollte keiner der beiden selbst sagen, wer er war. Da war es ihnen doch lieber, wenn Kikan das übernahm.

Doch Kikan grinste nur, gab von seinem, dem letzten, Platz aus eine Karte nach vorn zum Piloten.

"Musst du nicht, Fuyuko-san. Ich bin seit ein paar Tagen Kontinentalchef.".

Heiji sah hastig zwischen Fuyuko und Kikan hin und her, bevor er Fuyuko ziemlich entgeistert anblickte.

"Er is 'ne Sie?".

Fuyuko grinste ebenfalls, doch Kikan antwortete ihm.

"Das ist Ansichtssache. Er hieß vorher Hiroshi Fukuyo, wurde aber nach seiner OP Hiroshi Fuyuko.".
 

go
 

Noch einmal sah er zwischen den beiden hin und her, bevor er kurz den Kopf schüttelte.

"Bei euch arbeiten echt skurrile Typen!".

Kikan setzte sich wieder, hielt sich dabei kurz am Sitz vor sich fest, ließ sich somit mehr in den Sitz fallen, statt sich zu setzten.

"Dafür lasen wir niemanden außen vor. Bei uns kann man sein, wie man möchte und wird trotzdem akzeptiert.".

Ran nickte sofort, als Kikan das sagte, tat aber sonst nichts und blickte nur wieder auf ihre Hände auf ihrem Schoß.

Heiji nickte auch etwas verlegen.

"Stimmt eigentlich. Sumimasen, Hiroshi-san.".

Doch Fuyuko schüttelte nur den Kopf.

"Schon okay. Mir war schließlich von Anfang an bewusst, dass es Leute geben wird, die wie Sie nicht gerade begeistert davon sind. Außerdem hab ich trotzdem Arbeit und kann frei leben.".

Mit diesen Worten setzte sie sich wieder, bevor sie sich anschallte und den Helm aufsetzte, mit dem sie per Mikrophon die anderen anwies, sich ebenfalls anzuschnallen. Die drei befolgten dies auch sofort, doch Heiji blieb ein wenig geistig abwesend, als er das tat.

Kikan war mit Leib und Seele Tänzer und arbeitete in der Organisation. Suiken war davon überzeugt, Frauenkleider tragen zu müssen und arbeitete dort. Fuyuko war sogar so weit gegangen, sich einer Umoperation zu stellen.

Sein Blick ging nach oben, in den Himmel, der sich noch nicht gelichtet hatte. Fuyuko startete jedoch nun trotzdem.

Langsam fragte er sich, ob es wirklich eine so gute Idee war, die Organisation von Grund auf zu vernichten. Bisher hatte er schließlich nur Personen kennen gelernt, die recht freundlich waren, obwohl sie für die gefährlichste Organisation Japans arbeiteten. Was geschah mit diesen Personen, wenn es die Organisation nicht mehr gab?

(3)
 

***
 

(1) Da ist die Station, die jetzt wirklich den Namen ,Flughafen' trägt! ( Na endlich ... >_< )

(2) Wer damit gemeint ist, ist aber klar, oder?

(3) Ich finde, die letzte Frage dieser Station war ein interessanter Ansatz. Drauf gekommen ist eigentlich Goshin ( mal wieder ... ), die mich genau DAS gefragt hat.
 

Keine Conan, kein Shin'ichi ... Sorry! Ging nicht anders!
 

***
 

Station 46 : Organisation
 

***

Organisation

@ Babsi-san : Also wenn ich ehrlich sein soll ... Die Sache mit dem Kontinentalchef hab ich mir auch noch nicht überlegt. ^^° Aber da wird mir schon noch was einfallen. Das gehört dann eben zu den Fragen, die ich erst ganz zum Schluss auflösen werden, oder eben erst später. Nya, also warum das so ist, wird noch geklärt, aber halt nicht so schnell ... ^^°
 

***
 

Station 46 : Organisation
 

ichi
 

Sie überlegte, ob sie jetzt ausflippte, das Mädchen ins Wasser zurückbeförderte und davon fuhr oder ob sie etwas Gegenteiliges tat. Sekundenlang war es still und Conan legte die Hand gegen die Schläfe, senkte den Blick, bevor sie den Kopf wieder hob und Yôko entschuldigend ansah.

"Tut mir Leid, ich ... weiß nicht, was ich tun soll. Ich weiß gar nichts mehr! Ich will doch nur wissen, ob es Shin'ichi-kun gut geht und wenn nicht, will ich wenigstens bei ihm sein, damit er nicht allein sein muss. Bring mich zu Shin'ichi-kun! Bitte!".

Yôko lächelte. Letzte Wahl!

Sie hob die Arme, nahm Conan kurz in den Arm, bevor sie das Bootsseil von einem Haken in der Wand löste und Maik dazu brachte, zurück zu rudern, was dieser auch tat. Jedoch nicht mit einfachen Rudern, sondern ähnlich eines Taxis aus Venedig, mit einem langen Stab, den er am hinteren Teil des Bootes ins Wasser stemmte und dadurch vorwärts kam.

Die beiden lösten sich wieder von einander und setzten sich wieder ordentlich hin.

"Wie bist du Rukiyô-san eigentlich losgeworden? Sie sollte eigentlich auf dich achten, aber sie wurde betäubt gefunden, als man merkte, dass du nicht mehr da warst. Genauso wie Kayle-san, der Mann, den du betäubt hast, als du aus dem Sammlungsraum geflüchtet bist.".

Conan sah kurz zu Boden, lächelte dann aber zu Yôko, zeigte ihr die Armbanduhr.

"Damit! Mit dieser Uhr kann ich jemanden auf kurze Distanz mit einem Betäubungspfeil treffen. Früher hab ich es benutzt, um mir solche Leute vom Hals zu halten. Allerdings war damals noch nur ein Pfeil drin, den ich andauernd nachladen musste. Jetzt sind mehrere drin.".

Mit der Zeit dieser Erzählung klang sie wieder enthusiastisch und begeistert, als wäre alles in Ordnung. Irgendetwas musste sie dazu bringen, ruhig zu bleiben, egal, was geschah.
 

ni
 

Hastig steckte er die schwarze Matte, Handschuhe und Brille wieder ein, als die Tür offen war und die beiden Männer bewusstlos auf dem Boden lagen. Kurz blieb er stehen, als er an den beiden vorbeikam, um zum Roboter zu gehen.

"Verflixtes Hartholz, nicht wahr? Ihr habt das hier eingerichtet und Stühle eignen sich für so was immer gut.".

Er grinste kurz, bevor er den Roboter abschaltete und wieder auseinander nahm, damit er ihn wieder im Rucksack verstauen konnte. Diesen hob er sich auf die Schulter, zog in Richtung der beiden Männer noch eine Grimmasse und verschwand dann so schnell wie möglich. Doch statt sich weiter zu freuen, kreisten seine Gedanken wieder um Conan. Dabei fiel ihm ein, dass er die Brille nicht neu ausgestattet hatte. Dies holte er auch sofort nach, indem er stehen blieb und den Rucksack öffnete.

Mit neuen Batterien in der Brille, setzte er wieder an und rannte weiter. Er schaltete die Brille auch gleich wieder ein, wodurch er sah, wie der Punkt sich langsam bewegte. Er war etwa zweihundert Meter neben ihm und bewegte sich in die gleiche Richtung wie er selbst.

Kurz lächelte er. Das war gut, dann waren sie zumindest auf dem gleichen Weg. Blieb nur noch zu hoffen, dass sie auch am gleichen Punkt raus kamen.
 

san
 

Yôko verzog das Gesicht, sah Conan irritiert an und auch Mike sah überrascht zu ihr hinüber. Letzterer meldete sich auch früher als Yôko dazu.

"Was genau meinstn mit ,früha' und ,damals'? Ich dacht, du wärst fünf?".

Conan sah zu Mike auf, blickte ihn im ersten Moment überrascht an, doch dann lächelte sie wieder und warf Yôko einen nickenden Blick zu, die diesen erwiderte. Doch kaum darauf, wandte sie den Blick kurz zurück zum Boden des Schiffes und sah dann ernst zu Mike auf.

"Mein Name ist Chikarazoe Conan. Ich bin der Zwilling Shin'ichis, dem erstgeborenen Chikarazoe Kikans. Kikan ist ein Mitarbeiter eurer Organisation und bereits seit über 25 Jahren hier beschäftigt. Er war sehr gut mit Miyano Shiho befreundet, die das Gift APTX4869, besser bekannt als ,Apoptoxin Shiyaroku' bekannt, entwickelte.".

Sie grinste kurz, zog die Schultern hoch.

"Tja und die Weiterentwicklung dieses Gifts hatten wir zu Hause und ich hab es fälschlicherweise eingenommen. Koike-san und Hiroyoke-san wussten davon nichts, weshalb sie davon ausgingen, ich sei wirklich eine zweite Tochter namens Lex.".

Doch als Yôko Luft holte, um ihrer Irritiertheit Luft zu machen, sah Conan genauso erstaunt auf.

"Moment mal ... Wer sind denn Koike-san und Hiroyoke-san?".

Mit diesen Worten wandte sie sich den wieder halbdurchsichtigen Kudô, der, diesmal in seiner Kindergestalt, neben ihr saß.

"Das sind Gin und Vodka. Die beiden, die dich entführt haben.".

Conan blinzelte noch einmal, sah sich dann zu Yôko um, die fast zeitgleich zu Kudô geantwortet hatte, jedoch fast das gleiche, nur in anderer Wortwahl. Doch sofort blickte sie zurück zu Kudô, der ebenfalls kurz zu Yôko gesehen hatte.

"Woher weißt du das?".

"Ich sag doch, ich kann hier rumlaufen, wenn du schläfst.".

Yôko wedelte mit der Hand vor Conans Gesicht, was diese aufsehen ließ.
 

yon
 

Laut keuchend und so schnell er noch mit dem Rucksack auf dem Rücken konnte, flitzte er die Gänge ab, die nun mit Sirenen rot durchleuchtet waren und deren Sirenen laut heulten. Doch er dachte gar nicht daran, stehen zu bleiben, wie es ihm die Leute, die ihn verfolgte, andauernd befahlen. Stattdessen bog er andauernd ab, musste dabei jedoch jedes Mal wieder feststellen, dass er sich mehr und mehr von Conan entfernte. Hastig schaltete er die Brille ab, wollte sich erst einmal komplett auf seine Flucht konzentrieren, bevor er sich wieder um so etwas kümmern konnte.

Doch auf einmal blieb er ruckartig stehen, nachdem er wieder abgebogen war und starrte in den Gang, in dem er war. Er schluckte kurz, zog die Luft durch die Nase ein, atmete dann aber wieder durch den Mund, keuchte völlig verschwitzt.

Er stand in einer Sackgasse. Weder rechts noch links ging es weiter. Auf beiden Seiten war nur jeweils eine Tür, von denen eine halb offen stand. Kurz blickte er zurück, bevor er durch die Tür stürmte und sie hinter sich schloss. Er sah sich nur kurz nach einem Schlüssel um, mit dem er die Tür hätte abschließen können. Dann aber atmete er einmal durch und baute mit ruhiger aber hektischer Hand den Roboter zusammen und brachte ihn per Fernsteuerung dazu, die Türlinke so festzuhalten, dass es denen, die auf der anderen Seite drückten, nicht möglich war, damit die Tür zu öffnen.

Als er dann hörte, wie seine Verfolger auf der anderen Seite fluchten und die Tür versuchten zu öffnen, sah er sich tief durchatmend im Raum um, suchte etwas, womit er sich helfen konnte und dachte nur noch, dass er jetzt auf keinen Fall aufgeben konnte. Nicht jetzt, wo er schon so weit war!

Er zog die Augenbrauen zusammen. Jetzt war nicht die Zeit zum aufgeben, dafür war er schon zu weit gekommen. Wenn jetzt das Gebäude nicht so verwinkelt gewesen wäre, hätte er Conan sicher leichter gefunden. Moment mal! Conan, sie war doch noch immer unter ihm! Er hatte die Treppen extra gemieden, um sicher zu sein, dass sie halbwegs am gleichen Platz blieb.

Hastig schaltete er die Brille wieder ein, sah sich dabei aber weiter im Raum um und entdeckte eine Art Wäscheklappe, die mit drei dicken Streifen Paketband versiegelt war.

Sofort lief er hin, sah kurz auf den blinkenden Punkt, der sich wieder unter ihm befand und grinste dann. Wenn diese Klappe so funktionierte, wie er es hoffte, würde er schneller bei Conan sein, als er gedacht hatte.
 

go
 

"Koike-sama ist Abteilungsleiter der Abteilung ,Geldübergabe' und außerdem Tôkyôter Stadtchef. Hiroyoke-san ist sein ständiger Begleiter, die beiden sind sozusagen ein Team. Das gibt es öfter hier. Die Miyano-Schwestern waren bis zu Akemi-sans Tod auch ein Team und ich gehöre mit Yon in eines.". (1)

Conan nickte verstehend, sah zu Yôko auf, dann zu Kudô neben sich, der zu Yôko blickte. Noch immer war er der kleine Junge, den sie auch einmal im Traum gesehen hatte. Zu dem Zeitpunkt allerdings ist er erschossen worden, womit er versucht hatte, ihr zu zeigen, dass es eine Erinnerung war, die er ihr zeigte.

Allerdings hatte sie das erst viel später erkannt, war sich ihrer Aufgabe seit dem jedoch ziemlich bewusst.

Doch sie sah auf, als sich Mike von hinten wieder meldete.

"Du hast aba imma noch nich meine Frage beantwortet.".

Sie blinzelte wieder kurz, bevor sie ihn fragend ansah.

"Du hast gesagt ,damals'. Wenn man nu davon ausgeht dessde ne 16 jährge bist, kannste doch trotzdem nich des Wort ,damals' für dich nutzn. Dafür biste nu wirklich nich alt genug ... ".

"Oh ... ".

Das war alles, was Conan spontan einfiel und Mike wiederholte dies genervt, hob dabei einen Arm vom Stab, den er noch immer gegen den Boden des Wassers drückte.

"'Damals' isn Wort, was alte Frauen und Männer nutzen, die was-weiß-ich, die Gründung der Orgi erlebt haben, oda son Zeugs. Unsa Chef zum Beispiel, aber du bist 16! N bissl wenig, oda?".

Conan nickte, doch sie schwieg kurz, bevor sie wieder Kudô einen fragenden Blick zuwarf, der sie anscheinend jedoch ignorierte.

"Ich ... ".

Sie sah zu Mike auf, sah ihn überzeugt von sich und völlig ernst an.

"Ich bin Kudô Shin'ichi, der Schülerdetektiv von vor 18 Jahren, der bekannter war, als ein bunter Hund!".
 

***
 

(1) ... will nich mehr ... Diese vielen Details, die aus der Organisation bekannt gegeben werden und von denen ich nicht mal weiß, ob das überhaupt stimmen. Aoyama-sama sollte mal selbst erklären, wie das da drin abläuft! XD
 

Nyu, diesmal also nur Conan und Shin'ichi. Als Ausgleich sozusagen.
 

***
 

Station 47 : Treffpunkt
 

***

Treffpunkt

Station 47 : Treffpunkt

(1)
 

ichi
 

Schockartig riss er die Augen auf, starrte als erstes gegen das Glas, was das Cockpit oben bedeckte und direkt in die Sonne. Sofort zuckte ein Arm nach oben und legte sich quer über seine Augen, doch das, was ihn geweckt hatte, verstummte nicht.

Etwas hektisch noch sah er sich um, erkannte erst Sekundenbruchteile später, was es war und langte auch sofort danach. Mit verschlafenem Blick und einem dunklen Fleck von der Sonne im Blickfeld sah er auf sein vibrierendes und läutendes Handy.

Wer zum Teufel rief ihn mitten in der Nacht an? Sein Blick ging sofort auf die Armbanduhr, die er umhatte, während er ein verschlafenes ,moshi-moshi' in den Hörer quengelte.

Es war genau 6:59 Uhr und der Himmel völlig klar. Kein Wunder, dass er da als erstes die Sonne im Gesicht hatte. Doch die Stimme, die ihm aus dem Handy entgegen kam, irritierte ihn zuerst. Sie war ihm im ersten Moment völlig unbekannt. Doch der Anrufer meldete sich gleich mit dem, was los war.

"Entschuldigen Sie die frühe Störung, Chikarazoe-san, aber ich bin Tadahiko der Klassenlehrer Ihrer Kinder und wollte Ihnen Bescheid sagen, dass Sie darauf achten sollten, dass Ihre Kinder tatsächlich in die Schule gehen. Sie sind die letzten drei Tage nicht gekommen und ich habe noch keine Meldung bekommen.".

Kikan atmete erleichtert durch. So etwas Banales brauchte ihn jetzt nicht aufzuregen. Ruhig schloss er die Augen wieder, antwortete dem Anrufer genauso ruhig.

"Das tut mir leid. Verzeihen Sie, dass ich Ihnen nicht Bescheid gegeben habe, aber Shin'ichi-kun und Conan-kun sind bei einer Radtour gestürzt, als sie zu nah nebeneinander gefahren sind. Sie liegen mit Schürfwunden und blauen Flecken noch zuhause. Der Arzt meinte, sie sollen erst nächste Woche wieder gehen.".

Nur noch kurz unterhielten sie sich über recht unwichtiges Zeug aus der Schule, wie Kikan fand. Was die Kinder in der Schule taten, ging ihn eigentlich recht wenig an. Schließlich war es ihr eigenes Leben. Er wollte sich da nicht einmischen.
 

ni
 

Er stemmte eine Hand gegen die Klappe, mit der anderen riss er hastig an den Paketklebebändern. Es war nicht schwer, aber das Band zerriss andauernd, weshalb er jedes Mal neu ansetzten musste. Er fluchte still in sich hinein, während seine Verfolger angefangen hatten, die Tür einzurennen.

Als er wieder hinsah musste er feststellen, dass sie es fast geschafft hatten und ließ von den Bändern ab, um den Roboter neu zu formieren. Er stützte ihn gegen die Tür, ließ jedoch die Türklinke weiterhin in fester Position, dadurch wirkte es beim nächsten Aufprall der Leute auf der anderen Seite nicht so, als ob die Tür jeden Moment einzubrechen drohe.

Sofort warf er die Matte wieder von sich, wandte sich zurück an die Bänder und als er zwei davon komplett abhatte, zog er mit aller Kraft am Hebel, um die Klappe zu öffnen. Einen Fuß gegen die Wand gestemmt, zerrte er fast schon schreiend an der Klappe, die einfach nicht nachgeben wollte.

Erst Momente später gab sie sich geschlagen und schwang auf, ließ Shin'ichi zurück fallen. Er klammerte sich jedoch an den Hebel und landete so nicht ganz so hart auf dem Boden, wie sonst. Sofort rappelte er sich wieder auf, sprang in die Öffnung.

Allerdings fiel ihm erst jetzt auf, dass er noch die schwarze Brille vom Roboter trug, statt der Radarbrille, doch zurück war zu spät. Er rauschte bereits abwärts. (2)
 

san
 

Er richtete sich langsam auf, drückte mit einer Hand gegen das Glas über sich, beugte sich so nach vorn zum Sitz vor ihm, doch dieser war leer. Als er eingestiegen war, hatte dort doch Ran gesessen. Doch als er an der Lehne des Sitzes vorbei sah, stellte er fest, dass auch Heiji nicht mehr da war und der Pilotensitz ebenfalls leer. Also setzte er sich wieder, blickte sich kurz nach einem Schalter für das Glas um. Nach vorn zum Pilotensitz zu krabbeln war in diesem Cockpit schließlich ziemlich mühselig.

Rechts neben der Aufsitzfläche seines Sitzes war eine kleine Tastatur, auf deren Tasten ein paar griechische Buchstaben waren und auch auf dem kleinem Monitor nur griechisches angab.

Kikan lächelte. Wie gut, dass er kurz vor dem Ganzen hier bei einer Weiterbildung in Sachen griechisch war und so zumindest sämtliche Buchstaben sowie deren Bedeutung bei so etwas kannte.

Etwas mühselig, da er ja eigentlich Linkshänder war, tippte er ein, dass sich das Cockpit öffnen solle, was daraufhin auch gleich geschah.

Erst, als das Glas komplett offen war, stand er auf und angelte nach seinem Handgepäck, das noch da war. Doch das von Heiji und Ran war genau wie die beiden nicht mehr da. Das bedeutete zumindest, dass sie in der Anlage waren. Hier wurde nichts im Flieger gelassen, wenn die betreffenden Personen nicht da waren.

Mit einem gezielten Sprung stieg er aus dem Flieger aus und landete sicher daneben, blieb im ersten Moment in der Hocke, wie man es ihm beibrachte.

Erst sah er sich kurz um, bevor er sich aufrichtete und sich noch einmal umsah, die freie Hand in die Hosentasche steckte. Ihm gegenüber, vor einem der Eingänge des Landeplatzes, saß Heiji auf seiner Tasche und hatte das Gesicht in den Himmel gehoben.

Den Blick auf diesen Eingang gerichtet, senkte er das Gesicht, den Blick jedoch nicht und zog die Augenbrauen zusammen.

Also war er doch wieder hier. Wie lange hatte er es erfolgreich verhindert ... ?
 

yon
 

Mike blinzelte erst erstaunt, bevor er das Gesicht zu einem breiten Grinsen verzog und sogar kurz auflachte.

"Sehr witzig! Ich lach mich Tod!".

Doch gleich darauf wurde er wieder ernst und starrte Conan mit finsterem Blick an.

"Hör auf damit, des glaub ich dir eh nich. Lass einfach des ,damals' weg in dein Erzählungen, dann isses mir scho Recht.".

Conan sah mit gleichem Blick zurück, holte Luft, um zu widersprechen, doch Yôko hinderte sie daran, in dem sie ihr eine Hand vor das Gesicht hielt.

"Er ist 17, Conan-kun. Er kennt Miyano-san nicht.".

Mike vernahm das mit nicht gerade begeisterter Laune, doch Conan hörte nicht mehr zu, als er Yôko etwas entgegen warf und Yôko ihm kunstvoll mit ruhiger und gefasster Stimme antwortete. Conans Blick war wieder auf Kudô gerichtet, der neben ihr saß und ins Wasser blickte. Doch kurz darauf sah er auf.

"Was hast du erwartet? Dass er dir tatsächlich glaubt?".

Conan blickte ihn etwas mitgenommen an, bevor sie den Blick senkte und kurz seufzte. Sie wurde jedoch wieder aufgescheucht, als etwas mit unglaublichem Tempo von oben herunter fiel und im Wasser landete. Yôko sprang sofort auf und hielt sich eine Hand schützend vor das Gesicht, während sie im Stehen ein besseres Gleichgewicht hatte, welches Yon und Conan fehlte, die beide leicht zur Seite kippten und fast von ihren Bänken fielen, als das fallende Etwas eine kräftige Welle gegen das Boot schlug.

Conan versuchte, sich an Kudô festzuhalten, doch der saß unbeweglich mitten in der Luft, wurde vom Schwanken des Bootes nicht beeinflusst. An einem Geist wie ihm konnte sie keinen Halt finden. Wie auch?

Kaum war die größte Welle weg, sahen sich alle danach um, was sie aufschrecken und vor allem Conan fast verzweifeln ließ.

"Shin'ichi-kun!".
 

go
 

Langsam ging er auf ihn zu und blieb erst bei Heiji stumm stehen, positionierte sich jedoch so, dass sein Schatten in dessen Gesicht fiel. Dieser öffnete sofort die Augen, stellte zuerst den blauen Schleier fest, der sich über das Bild legte, wenn man zu lange in die Sonne sah. Kurz fiel Heijis Blick abwärts, als er aufstand und dabei seine Tasche anhob. Er schenkte Kikan einen nachdenklichen Blick, bevor er sich umwandte und auf den Eingang zuging. Kikan bemerkte den Blick sofort, sah erstaunt zurück, doch kam er nicht zum Fragen, da Heiji bereits durch den Eingang verschwand.

Ein letzter Blick zum Flieger und Kikan folgte ihm ruhig. Im Gebäude stand Heiji und wartete auf ihn.

"Ran-kun musste dringend wohin und wollte nich warten. Aber Hiroshi-san hat mir gesagt, wo wir uns treffen.".

Kikan ging schweigend an Heiji vorbei, nickte jedoch zu seiner Aussage. Erst dort, wo festgestellt wurde, ob man in das Gebäude hinein durfte, blieb er stehen und holte aus einer Tasche seine Karte, die er in den dafür vorgesehenen Schlitz steckte. Jedoch tat er es nicht überzeugt. Vielmehr beobachtete er kritisch die Anzeige darüber.

Erst, als diese einen Schriftzug anzeigte, lächelte er und sah beruhigt zu Heiji zurück.

"Ich bin aktiviert! Du kommst ohne Identifikation rein.".

Heiji blinzelte kurz irritiert, bevor er ihm folgte und ehrfürchtig durch die Schranke ging.

"Wie ,aktiviert'? Ohne Identifikation?".

Kikan nickte, tat die Karte zurück in die Tasche, folgte dann dem Gang, während er aus einer anderen Tasche einen Mini-Laptop holte. Die Tasche über die Schulter gehoben, klappte er mit der anderen Hand diesen Laptop auf und schaltete ihn an.

"Normalerweise muss jeder, der hier rein kommt, sich Identifizieren und Ausweisen. Das heißt, es wird bereits am Eingang festgestellt, wer man ist und was man will. Du würdest also normalerweise nicht rein kommen. Schließlich bist du Detektiv, das passt denen auf keinen Fall. Jetzt ist es aber so, dass ich seit ein paar Tagen das Symbol des Viereck trage und somit berechtigt bin, zwei Personen mit zu führen, die sich nicht ausweisen müssen. Fuyuko-kun weiß das und konnte deshalb Ran problemlos mit rein nehmen. Sie hatte ja meine Karte, die ich ihr beim Abflug gegeben habe.".

Bei der ersten Kreuzung blieb Kikan stehen, sah sich zu Heiji um.

"So. Wo treffen wir uns?".
 

***
 

(1) Ups ... Ich stell grad fest, mir gehen die Stationen aus ... o_O ... eigentlich wollte ich bei 60 fertig sein! Ich weiß, es sind noch 13, aber deswegen sind es doch NUR NOCH 13! >_<

Da muss noch so viel passieren! Erst Conan, wie sie mit Shin'ichi zusammen trifft, dann Heiji und Kikan, die ... Argh! Ich muss diese ganzen Erklärungen weglassen, sonst werd ich ja nie fertig! >_<

(2) Bei diesem Stationsabschnitt muss man "das geht tief" von Joachim Witt im Hintergrund hören, dann weiß man, in welcher Verfassung ich das geschrieben habe ... XD
 

Ach übrigens ... Sollte was auftauchen, was sich widerspricht, BITTE Bescheid geben! Muss ja nicht sein ... Dauert auch so schon lange genug, das Ganze zu sortieren.
 

***
 

Station 48 : Fußboden
 

***

Fußboden

@ Babsi-san : Tja, Kikan ist halt nicht für die rolle eines Vaters gemacht. Ich finde überhaupt, dass er ziemlich locker mit der Erziehung umgeht. Erstaunlich, dass die beiden trotzdem so wohl erzogen sind ... Yoh, sie sind wieder zusammen und ich kann so viel verraten, dass sie nicht mehr getrennt werden.
 

***
 

Station 48 : Fußboden
 

ichi
 

Mit noch etwas nachdenklichem Blick sah Heiji zu Kikan, der neugierig zurückblickte, denn schließlich wartete letzterer auf eine Antwort Heijis. Es gab so viele Möglichkeiten, sich in diesen Gefilden zu treffen, dass man selbst mit detektivischem Spürsinn eine Weile brauchen würde, bis man den Ort fand, wo man sich traf. In diesem Fall, nämlich dem Stützpunkt des Landes Japan, war es sogar so, dass die Räume und Flure so angeordnet waren, dass sich jeder, der das erste Mal in diesem Gebäude war, als erstes verlaufen würde. Niemand fand sofort, wohin er wollte. Alles natürlich vorausgesetzt, dass man nicht schon ein paar Jahre dort war und sich dort auskannte. Doch für solche Fälle, was vor allem Spionage betraf, gab es andere Möglichkeiten. Möglichkeiten, die nicht einmal Kikan alle kannte. Dazu war er ZU kurz der Leiter der Asiengruppe und Japan hatte er übersprungen. Es wird etwas dauern, bis sich Kikan daran gewöhnte, vor allem angerufen zu werden, um eine Aktivität zu koordinieren oder zu leiten, statt sie persönlich auszuführen.

Als Heiji selbst nach ein paar Minuten noch nicht antwortete, hob Kikan eine Hand und wedelte damit vor dessen Gesicht, bis dieser etwas erschrocken aufsah.

"Wo treffen wir uns?".

Heiji blinzelte kurz überrascht.

"Das haste schon mal gefragt."

"Hai, demo, du hast mir nicht geantwortet.".

Heiji gab nur noch ein überraschtes ,oh' von sich, bevor er noch einmal leicht den Kopf schüttelte, dann aber aufsah.

"Hiroshi-san sagte, dass wir uns am ,Ende des Totempfahl' treffen ... Das versteh ich nich.".

Heiji senkte den Blick wieder. Was bedeutete ,am Ende des Totempfahl'? Als erstes würde man davon ausgehen, es bedeute, dass man einen Flur finden müsste, der so von Räumen und anderen Fluren umgeben war, dass es bei einem Grundriss wie ein Totempfahl aussah, aber als Heiji diese Überlegung Fuyuko kurzfristig gesagt hatte, hatte sie den Kopf geschüttelt und gelächelt.

Kikan lächelte ebenfalls, als Heiji ihm diese Variante erzählte. Es wäre zwar eine interessante Möglichkeit gewesen, aber Kikan meinte, es wäre bei weitem nicht so kompliziert, wie Heiji sich das vorstellte, obwohl es um die gefährlichste Untergrundorganisation ging. Es war viel simpler, als es den Anschein hatte. So war man sich ziemlich sicher, dass die Codewörter so schnell nicht gelöst wurden.

Dem musste Heiji zustimmen. Leute, die sich mit so etwas beschäftigten, dachten immer sehr viel komplizierter, als es im Endeffekt dann war.
 

ni
 

Hastig verließ sie mit einem großen Sprung wieder einmal das Boot und landete mehr oder weniger sanft im Wasser, welches sie jetzt aber herzlich wenig interessierte. Sie interessierte mehr der reglose Körper, der ein Stück von ihr entfernt auf der Wasseroberfläche aufgeschlagen war und sich dann nicht mehr bewegt hatte. Es hatte keinen Schrei gegeben, nichts, woran man erkannt hätte, dass er kam. Das leise Schlagen der Tür, durch die Shin'ichi gesprungen war, hatten sie nicht vernommen. Einerseits nicht, weil zu beschäftigt mit sich selbst gewesen waren, andererseits deshalb, dass sie sich nicht darum kümmerten. Sie hatten andere Sorgen gehabt.

Doch jetzt zog Conan den Arm aus dem Dreieckstuch und kniete sich zu Shin'ichi ins Wasser, zog als erstes dessen Kopf hoch, damit er atmen konnte. Doch kaum, dass er Luft bekam, gab er einen kurzen, schmerzerfüllten Schrei von sich und krümmte sich, sodass sein Gesicht im ersten Moment wieder ins Wasser fiel. Doch kurz darauf hob er es wieder und schlug die Augen auf. Als erstes sah er sein Spiegelbild auf dem Wasser und das Gesicht Kudôs, das er inzwischen so gut kannte, dass er noch einmal erschrocken aufschrie, den Kopf hob und Conan irritiert anstarrte.

Eine Hand presste er sich gegen den linken Brustkorb, atmete schwer. Erst jetzt war erkennbar, dass er sich bei dem Sturz eine Rippe gebrochen und diese einen offenen Bruch verursacht hatte. Es blutete nur schwach, aber Shin'ichis Gesichtsausdruck nach zu urteilen, tat es höllisch weh.

Conan blickte im ersten Moment genauso erschrocken zurück, doch dann verzog sie das Gesicht und heulte los.

"Du Idiot! Liegt das am Namen, oder warum ist das eine treffende Bezeichnung für dich? Kaa-san hat Kudô auch immer so genannt.".

Sie schluchzte einmal, bevor sie weiter sprach.

"Wieso bist du hier? Ich hab dir doch versprochen, dass ich komme. Ich komme zurück, Shin'ichi-kun, aber ich kann nicht zurück, solange DU hier bist. Ich kann doch nicht einfach von hier verschwinden, wenn ich weiß, dass du hier bist!".

Sie hob die Hände, vergrub das Gesicht darin, wischte sich mit den Handrücken die Tränen von den Wangen und schniefte durch die Nase. Shin'ichi starrte sie weiterhin nur erschrocken an.

"Kudô?". (1)
 

san
 

Er hockte sich hin und deutete auf ein kleines Symbol, das auf den Boden gemalt war. Es war quadratisch und so an die Ecken gerichtet, dass es aussah, als wäre es lediglich ein Symbol. Erst bei näherem Hinsehen, erkannte man, dass es aus zwei Pfeilen bestand, die jeweils in einen der abzweigenden Gänge zeigten. An jeder Ecke der Wände ein Symbol, das zwei Pfeile aufwies. Aus den Pfeilen waren Katakana ausgespart, doch keines kam doppelt vor.

An der Kreuzung, an der die beiden gerade standen, gab es vier Pfeile, ein Gang der geradeaus weiterführte, wie sie gekommen waren und einer, der abzweigte. In diesen abzweigenden deuteten zwei Pfeile. Auf jeder Seite des Flur einer. In die anderen beiden zeigte jeweils nur ein Pfeil.

Heiji nickte. Das bedeutete, dass mit dem ,Ende des Totempfahl' womöglich lediglich der Ausdruck gemeint war und man die Kana so zusammensetzen musste, dass das Wort dabei herauskam? Doch als Heiji sich zu allen Pfeilen umwandte und sie kontrollierte, gab es nicht einmal das Katakana für ,sa', womit er ,saigo', das japanische Wort für ,Ende' zusammensetzen wollte.

Ein kurzer Blick zu Kikan sagte ihm, dass dieser ihm nicht helfen würde. Im Gegenteil, Kikan saß gemütlich an die Wand gelehnt und hatte neben sich ein Fach in der Wand geöffnet, aus dem er ein paar Stromkabel zog und sortierte.

Wenn es aber nicht so war, dass man das Wort zusammensetzen musste, was bedeuteten die Katakana auf den Pfeilen dann? Einfach nur die KanaTafel zusammensetzen dürfte auch nicht ganz richtig sein, denn sonst wäre der Code ,Ende des Totempfahl' ziemlich sinnlos. Vorausgesetzt, der Code hatte etwas mit den Pfeilen zu tun, doch davon ging Heiji einfach mal aus, schließlich hatte Kikan auf die Pfeile gezeigt, NACHDEM er den Code gehört hatte.

Heiji hob den Kopf, legte eine Hand an das Kinn und überlegte, was ein Totempfahl noch mit Pfeilen und Katakana zu tun haben könnte. Spontan verband er den Totempfahl zusammen mit den Pfeilen den Indianern, aber das war nur in diesem speziellen Fall so. Wer sagte, dass es nicht auch den Code ,Am Ende des Schriftstückes' gab? Dann hatten die Pfeile nicht mehr viel damit zu tun.

"Ach ja.".

Heiji senkte ruckartig den Blick wieder, sah zu Kikan, der etwas unvermittelt gesprochen hatte.

"Der Hinweis, den alle bekommen : ,Latein'.".(2)
 

yon
 

Ziemlich still war es im ersten Moment, als Shin'ichi Conan angesprochen hatte. Was verständlich war, denn dass er ,Kudô' sagen würde, damit hatten alle am wenigsten gerechnet. Die Betreffenden, die noch dort waren, blickten Shin'ichi ähnlich erschrocken an, wie er sie. Bis auf Mike, er rollte genervt mit den Augen.

"Scho wieda? ,Kudô', wohin ma schaut. Lasst mich doch alle ma mit dem in Ruhe!".

Shin'ichi hob den Blick kurz zu Mike und blinzelte, bevor er Conan wieder ansah. Sofort weitete er erschrocken die Augen und sprang in eine hockende Position, damit er etwa auf gleicher Höhe wie Conan war.

"Conan-kun? Das gibt's doch nicht!".

Er traute sich nicht, sie zu berühren, hob jedoch eine Hand halb gegen ihren Kopf, um auf ihre Haare aufmerksam zu machen.

"Wie ... wieso ... Deine Haare, Conan-kun! Wie konntest du ... ?".

Conan zog noch einmal die Luft durch die Nase, bevor sie Shin'ichi Sekundenbruchteile nur verheult ansah, dann aber die Arme hob und ihm um den Hals fiel. Sie musste sich auf die Unterlippe beißen, um vom Schmerz im Arm abzulenken, als sie sich an ihn drückte, wollte sich davon aber nicht abhalten lassen. Sie musste ihn festhalten, musste seinen Herzschlag gegen die eigene Brust fühlen, um sicher zu sein, dass er tatsächlich da war.

Shin'ichi verzog ebenfalls als erstes das Gesicht, als sich Conan gegen ihn drückte und somit gegen den offenen Bruch, doch die Sehnsucht nach Conan, die ihn hergetrieben hatte, machte diesen Schmerz fast unvergessen. Sofort hob auch er die Arme und schlang sie um Conan herum, presste sie noch mehr an sich, wodurch zwar auch der Schmerz zunahm, aber gleichzeitig auch die Sicherheit, dass sie da war. Die Sicherheit, dass er sie gefunden hatte und die Tatsache, er sie nicht noch einmal loslassen würde und wenn das bedeutete, ewig mit dem Schmerz im Brustkorb zu leben. Er ertrug alles, solange sie bei ihm war.
 

go
 

Etwas unsicher wippte sie mit den Füßen auf dem Boden, sah sich staunend um und hielt die Hände auf dem Schoß; leicht geballt. Diese Umgebung machte ihr irgendwie Angst. Irgendetwas war dort, was ihr gewaltige Ehrfurcht einflößte. Der Raum war nicht groß, im Gegenteil, die Couch, der Kleiderschrank und der Tisch in der Mitte füllten den Raum aus und die schwarze Farbe an den Wänden ließ den Raum noch kleiner aussehen. Vielleicht war das der Grund, weshalb sie sich nicht wohl fühlte, aber unter Platzangst litt sie eigentlich nicht.

Als jemand etwas stürmisch das Zimmer betrat, zuckte sie erschrocken zusammen und wandte ruckartig den Kopf zur Tür, doch dort stand nur Fuyuko, die etwas erstaunt die Hände gehoben hatten.

"Sumimasen, ich wollte Sie nicht erschrecken.".

Sofort wandte Ran den Kopf leicht hin und her und lächelte.

"Iie, schon gut, ich war nur mit meinen Gedanken nicht ganz bei mir.".

Fuyuko nickte leicht, kam daraufhin jedoch ganz ins Zimmer und legte ein paar Mappen auf dem kleinen Tisch ab, der im Zimmer stand. Sie erhob sich wieder und blickte nachdenklich zur Tür.

"Wieso braucht Chikarazoe-sama eigentlich so lange?".

Ran schüttelte kurz den Kopf, um zu zeigen, dass sie selbst das auch nicht so genau sagen konnte. Jedoch fiel ihr dabei etwas ein, was sie unbedingt fragen musste.

Fuyuko wandte den Blick zu Ran und sah sie fragend an, als diese ihren Namen aussprach.

"Weshalb benutzen Sie -sama für Kikan?".

Fuyuko lächelte wieder und setzte sich zu Ran auf die Couch. Sie hob einen Finger und legte ihn leicht gegen die Lippen.

"Das liegt an einer stillen Vereinbarung unter den Mitgliedern. Je höher der Status, desto ehrenvoller die Anrede. Seit Chikarazoe-sama Kontinentalchef ist, hat er das Privileg, das Namenssuffix -sama zu tragen. In der Organisation gibt es nur zehn Personen, die dieses Privileg haben. Die fünf Kontinentalchefs, die zwei zuletzt verstorbenen Mitarbeiter und drei der Partner der Kontinentalchefs.".

"Gehört Yoshimura-san dazu?".

Fuyuko nickte.

"Er ist mit fünf Streifen ausgestattet. Hätte er nur vier, bliebe es bei -san.".
 

***
 

(1) Die hat doch jetzt kurze Haare.

(2) Eine Bildliche Darstellung kommt demnächst. Kommt jemand schneller darauf?
 

***
 

Station 49 : Wasser
 

***

Wasser

Station 49 : Wasser
 

ichi
 

Noch immer grübelte er über dem Code von Kikan, oder besser von der Organisation. Kikan kannte lediglich diesen Code, er hatte ihn sicherlich nicht ,erfunden'; wobei Heiji ihm sehr wohl zutraute, so etwas zu ,erfinden'.

Mit einer Hand am Kinn hockte er vor einem der Symbole und starrte darauf. Zu dumm, dass die Dinger nicht anfingen sich beobachtet zu fühlen und anfingen zu sprechen. Heiji musste es wirklich selbst herausfinden.

Doch noch einmal wandte er sich zu ihm, als Kikan ihn ansprach und den Laptop vor sich auf den Boden legte. Er ließ ihn aufgeklappt und deutete Heiji, dass er hinsehen sollte. Heiji reagierte und wandte sich zu ihm, blickte aber auf den Bildschirm des Laptops. Kikan hatte ein Lateinwörterbuch geöffnet. Sofort verzog Heiji beleidigt das Gesicht.

"Latein hatte ich auf der Uni, als ich Rechtswissenschaften studiert hab. Das weißt du aber eigentlich.".

Kikan lächelte erst freundlich, fing dann aber an zu grinsen. Dabei hob er eine Hand und zeigte Heiji zwei seiner Finger.

"Ich wette, dass du mindestens zwei Wörter nachsiehst.".

Heiji schob den Kopf zurück, blickte Kikan irritiert an.

"Was bekomm ich, wennde falsch liegst?".

Kikan lächelte wieder, stand dann aber auf und folgte dem abzweigenden Gang ein Stück.

"Eine Stunde am Hauptrechner dieser Abteilung?".

Damit blieb er stehen und blickte ausdruckslos zu Heiji zurück, der ihn abermals irritiert anblickte. Im ersten Moment verstand er nicht, was so toll daran sein sollte, an einem Rechner zu sitzen. Aber dann fiel ihm ein, dass dort mit Sicherheit viele Namen und Daten über die Mitglieder der Organisation waren. Heiji interessierte sich zwar eigentlich nur für den Hauptverantwortlichen in diesem ,Unternehmen', wäre aber nicht abgeneigt von ein paar anderen Namen.

Als es einen Moment still gewesen ist, grinste Heiji zurück und hob diesmal zwei Finger.

"Zwei Stunden, dann biete ich dir Hilfe für deinen nächsten Auftrag an, sollteste doch Recht haben.".

Kikan nickte nur noch ab, bevor er sich einer der Wände zuwandte und sie von oben nach unten nach etwas absuchte. Heiji dagegen widmete seine Aufmerksamkeit wieder den Symbolen auf dem Fußboden.
 

ni
 

Sie sah dem Schauspiel, das sich ihr im Wasser bot, nur noch einen Moment lang zu, bevor sie Mike wieder anleitete, mit dem Boot weiterzustaken.

Bei Conan und Shin'ichi angekommen, beugte sie sich leicht zu ihnen und legte Shin'ichi eine Hand auf die Schulter.

"Das ist wirklich großartig und alles, aber ... wenn die Leute, vor denen du geflohen bist, noch hinter dir her sind, sollten wir verschwinden. Die wissen, wo du gelandet bist, wenn du hier runter gesprungen bist.".

Shin'ichi blickte auf, ließ die Arme um Conan lockerer, löste sich aber nicht gänzlich von ihr. Conan reagierte erst, als Shin'ichi versuchte, sich aufzurichten, während sie noch an ihm hing. Deshalb wandte sich Shin'ichi zurück zu ihr und hob sie mit einem Arm nach oben, nahm jedoch die andere Seite, als er die gebrochene Rippe hatte. Würde er sie dort tragen, würde er es nicht aushalten und sie wieder absetzten müssen und das bedeutete, sie loslassen zu müssen.

Doch kaum, dass er sie oben hatte, griff Yôko nach ihr und nahm sie ihm wieder ab. Im ersten Moment war er so erstaunt, dass er sie nicht mehr festhalten konnte und sie von Yôko wieder ins Boot gesetzt wurde.

"Hier wird erst gekuschelt, wenn du versorgt bist, Shin'ichi-kun!".

Sie klang etwas gereizt, aber auch besorgt. Schließlich hatte er einen offenen Bruch auf dem Brustkorb, der erstmal versorgt werden sollte.

Shin'ichi nickte erstaunt, bevor er zu den anderen ins Boot stieg und sich als erstes etwas umsah, dann aber wenigstens wieder Conans Hand in seine nahm. Nur einmal noch musste er sie loslassen, als Yôko von hinten an ihn herantrat und ihm sowohl Jacke, als auch Shirt ziemlich ruckartig und lieblos über den Kopf zog. Shin'ichi schrie kurz schmerzerfüllt auf und wandte sich dann zu Yôko um, zog dabei das Shirt und die Jacke zurück.

"Hallo~o? Nicht so aufdringlich! Ich habe schon eine Freundin!".

Yôko hob sofort beschwichtigend die Hände, blickte ihn mit gehobenem Gesicht an.

"Schon gut, schon gut. Ich wollte mir nur deinen Bruch ansehen und versorgen.".

Shin'ichi blinzelte im ersten Moment erstaunt, nickte dann aber und stimmte ihr kurz zu, bevor er sich noch einmal entschuldigte. Yôko schüttelte den Kopf, um zu zeigen, dass sie ihn sehr wohl verstand, brachte Shin'ichi dann aber dazu, doch noch Jacke und Shirt auszuziehen
 

san
 

Inzwischen hatte er sich auf den Boden gesetzt und blickte zur Decke. Sie war genau, wie der Fußboden weiß gestrichen. Die Wände dagegen waren mehr beige gehalten. Außerdem bestand die Decke aus einzelnen Quadraten, Boden und Wände dagegen waren ein Stück.

Ein wenig lenkte er sich ab, indem er darüber nachdachte, warum die Wände hier nicht schwarz oder zumindest dunkel waren. Aber erklären tat er sich das einfach damit, dass das der Eingang war. Wenn Leute herkamen, die sich lediglich das Gebäude ansehen wollten, sollten sie ja nicht sofort verschreckt werden.

Heiji richtete nachdenklich den Blick zurück auf das Symbol. Moment Mal, für was sollte man das hier denn halten? Ohne aufzusehen, sprach er Kikan deswegen an, doch der antwortete erst einen Moment später, schien auch im ersten Augenblick zu überlegen.

"Ich glaube, das hier wird als privater TV-Sender getarnt. Aber so genau weiß ich das eigentlich auch nicht. Ich bin nicht oft hier da bekommt man das nicht so unbedingt mit.".

Heiji nickte nur, ohne Kikan auch nur einen Blick zu widmen. Doch auf einmal blickte er auf und starrte Kikan an. Sekunde! Das war es! Das Gebäude war so aufgebaut und eingerichtet, wie ein TV-Sender, das hatte Kikan erklärt. Die Tatsache, dass man sich leicht verlief, sprach dafür und auch die Sicherheitsvorkehrungen am Eingang. Das hieß, dass der Code ähnlich funktionierte. Mit dem ,Ende des Totempfahl' war nicht direkt die Bezeichnung gemeint, sondern das, was es darstellte.

Heiji stand auf und tippte auf dem Laptop von Heiji herum. Kikan hatte Recht behalten. Er suchte wirklich genau zwei Wörter. Zum einen ,Flügel', zum anderen ,Adler'. Doch als Heiji beide nachgesehen hatte, fiel ihm auf, dass beide mit dem Katakana ,a' begannen, nämlich ,ala' und ,aquila'. Zu blöd, woher wusste er jetzt, welches davon richtig war und woher wusste er, dass es überhaupt stimmte. Doch spontan machte er es einfach so, dass er, Kikan nicht weiter beachtend, dem ,a' auf dem Boden folgte und an der nächsten Kreuzung erst stehen blieb.

Dort suchte er nach dem nächsten Katakana. Für ,Flügel' wäre es ein ,la', für ,Adler' ein ,ku'. Er musste kurz grinsen, als er ,ku' fand. Dann erst lief er zurück zu Kikan.

"Ich habs raus. Is gar nich so schwer, euer Code, aber man muss erst mal drauf komm.".

Kikan lächelte wieder, baute dann seinen Laptop ab.

"Na siehst du? Ich sagte doch, es ist ganz simpel.".

Heiji nickte, wollte bereits weitergehen, als ihn eine Bodenwelle zwang, sich gegen die Wand zu lehnen. Kikan blieb sitzen, stützte sich aber ebenfalls gegen die Wand neben ihm.
 

yon
 

Er beobachtete mit einem halben Auge, wie Yôko auf seinem Rücken anfing, den Verband zu befestigen, indem sie die kleinen Gummibandschnallen benutzte. Sie waren nur etwa zwei Zentimeter lang und waren an den Enden mit kleinen Metallzargen versehen, die in den Verband gehakt wurden, um diesen zu halten. Nach kurzer Zeit aber fingen seine Augen an zu schmerzen und er musste nach vorn sehen, wo Conan ihm gegenüber saß und ihn nachdenklich beobachtete. Es war anstrengend, in diesem Winkel nach hinten zu sehen und einen Moment noch hatte er das Gefühl, seine Augen würden sich weiterrollen, bevor das seltsame, verschwommene Bild verschwand und er wieder normal sehen konnte.

Conan hob den Blick, als er zu ihr sah und lächelte, doch kurz darauf wandte sie ihren Blick von ihm ab, neben sich und nickte leicht. Es wirkte, als würde sie kommunizieren, als würde sie jemandem zustimmen, der sich neben ihr befand. Doch als auch er den Blick dorthin wandte, sah er nichts, nur die sonst leere Bank, auf der im Moment nur Conan saß. Hinter ihr waren Yon, die ins Wasser sah, und Mike, der den langen Stab noch immer verwendete, um das Boot bei Fahrt zu halten.

Er holte Luft, um etwas zu sagen, dabei spürte er, wie sich der Verband enger um die Brust zog und den Bruch fester hielt. Kurz kniff er ein Auge deswegen leicht zusammen und Yôko sah etwas fragend auf, doch sofort winkte er ab, verneinte ihre Frage, ob es zu eng wäre.

"Conan-kun?".

Conan hob den Blick zu ihm, doch noch bevor sie antworten konnte, mischte sich Mike von hinten ein, blickte die beiden genervt an.

"Wasn nu? Lex, Conan oda Kudô?".

"Conan-kun!".

Mit leicht wütendem Blick sah er zurück zu Mike und Conan drehte sich ebenfalls kurz zu Mike um, sagte aber nicht weiter viel dazu. Stattdessen wandte sie sich an Shin'ichi.

"Was ist denn?".

Shin'ichi schwieg noch einen Moment, bevor er einen Arm hob und neben Conan deutete, jedoch nicht mehr zu seiner Frage kam, stattdessen einen kurzen erschrockenen Schrei von sich gab und ein kleines Stück auf seiner Bank nach hinten rutschte, als er zusammenzuckte. Yôko erschrak sich ebenfalls sichtlich und stand sofort auf, starrte Shin'ichi an.

"Was ist?".

"W-wer ... ?".

Conan versuchte, Shin'ichis Blick aufzufangen, damit sie verstand, was er wollte, verfehlte aber.

"Wie?".
 

go
 

Sie wurden ordentlich durchgeschüttelt und Heiji musste irgendwann aufgeben und sich auch auf den Boden setzen, um das Gleichgewicht halten zu können. Man konnte deutlich spüren, woher das Beben kam und Heiji konzentrierte sich vor allem auf die Stärke, versuchte zu schätzen, wie stark es war. Kikan dagegen saß still an der Wand und beobachtete einen kleinen Riss, der sich in der Wand zeigte, wie er langsam nach oben vorankroch.

Kaum, dass es aufgehört hatte, sprang Kikan auf und drückte die komplette Handfläche an einer bestimmten Stelle gegen die Wand. Mit dieser Aktion hob er den Blick zur Decke, wo sich zwei der Quadrate, die Heiji vorhin aufgefallen waren aus der Decke lösten und, mehr oder weniger gleichmäßig gesteuert, herunter kamen. Auf einem der Quadrate befand sich eine Art Beamer, aber fast doppelt so groß, auf dem anderen waren eine Tastatur und eine Maus, beide funkgesteuert. Kikan drückte zwei Tasten gleichzeitig auf der Tastatur und ließ dadurch den Beamer anlaufen, der ein summendes Geräusch von sich gab und dann quer durch den Flur ein 3D-Bild zog, das ein paar blinkende Punkte beinhaltete, ansonsten aber nicht großartig etwas anzeigte. Erst, als Kikan ein 2D-Menü öffnete und dort etwas auswählte, veränderte sich das Bild deutlich zu dem Gebäude, in dem sie sich befanden.

Heiji stand langsam auf und ging auf das Bild zu, während es sich aufbaute. Kikan beobachtete das nachdenklich, aber auch kritisch.

"Das dauert verdammt lange, scheint, als wäre der Hauptrechner angegriffen worden.".

Heiji wandte sich verwirrt zu Kikan um.

"Hey, soll das heißen, normalerweise baut sich dieses ... ".

Damit wandte er sich zurück zu dem Hologramm.

" ... was auch immer, schneller auf?".

Kikan nickte nur, nahm den Blick jedoch nicht von dem Bild, das noch immer nicht ganz fertig war.

"Cool, seit wann habt ihr die Technik, um das überhaupt darzustellen? Kennste ,StarGate'? Da kam sowas auch vor, aber damals, als die Serie produziert wurde, war das noch ne Zukunftsvision von solchen Hologrammen!". (1)

Erst jetzt war das Bild komplett und Kikan wählte erneut einen Menüpunkt aus, der gleich darauf bearbeitet wurde.

"Hai, richtig, aber irgendwann gab es bei uns eine völlig verrückte Erfinderin, mit dem Codenamen Ouzo, die diese Serie abgöttisch geliebt hat und sich lediglich mit dieser Technologie beschäftigt hat. Vor knapp zwei Jahren ist sie fertig geworden und das kam bei raus. Dummerweise ist sie dann vor etwa dreizehn Monaten bei einem Schiffsunglück umgekommen und die Orgi hatte nicht mal die Finger im Spiel. Tja, das Schicksal können wir noch lange nicht beeinflussen.". (2)

Damit wandte er sich lächelnd zu Heiji, der seinen Blick nur sehr kurz auffing, sich stattdessen wieder dem Hologramm zuwandte.

(3)
 

***
 

(1) StarGate wurde von meiner Klasse zwar oft als ,Müll' definiert, aber ich und Goshin sind überzeugte Fans! Basta!

(2) Ouzu ist übrigens der Codename von Jeneria, sprich : Goshin! *g*

Ach ja, es wird ,Uso' ausgesprochen.

(3) Tja, kein Plan, ob es so was nun schon gibt oder nicht, deswegen hab ich das einfach dabei belassen, dass es so was ,damals' ( 2004, also heute ) noch nicht gab.
 

Wo Ran ist? Das klärt sich in einer der nächsten Stationen ...
 

***
 

Station 50 : Treffen
 

***

Treffen

Station 50 : Treffen

(1)
 

ichi
 

Er schlug ruckartig eine Faust auf das Quadrat, das aus der Decke gekommen war und auf dem die Tastatur stand, als sich seine Menüauswahl komplett geladen hatte und jetzt eine kleine Kugel um einen Teil des Hologrammgebäudes zog. Sie war mitten in dem Gebäude und leuchtete ab und zu rötlich auf, verschwand dafür aber auch ab und zu, sodass man sie fand, wenn man danach suchte, was Heiji im ersten Moment tat, als die Hologrammsanduhr verschwunden war, die angezeigt hatte, dass die Auswahl bearbeitet wurde.

Eine Windows-Sanduhr, wie langweilig, aber Ouzu schien das Teil gefallen zu haben. Windows war heute nicht mehr wirklich groß auf dem Markt, fast schon verschwunden, aber die Sanduhr schien sie übernommen zu haben, ganz gleich, wie schlecht Windows in den letzten Jahren abgeschnitten hatte. Ansonsten gab es keine weiteren Ähnlichkeiten zu Windows, wahrscheinlich, weil es auch schon vorher zu viel Ärger gemacht hatte und dann irgendwann endlich erfolgreich überarbeitet wurde, dadurch aber auch ein paar Jahre vom Markt genommen werden musste, damit die Überholung Problemlos funktionierte.

Als Heiji den Schlag hören konnte, den Kikan von sich gab, als er auf das Quadrat schlug, wandte er sich sofort leicht erschrocken danach um, blickte Kikan fragend an.

"Was is?".

Kikan schüttelte einen Moment den Kopf und hob dann die Hand, deutete damit auf das Hologramm. Doch gleich darauf senkte er sie wieder ab, stützte sich auf das Quadrat.

"Das war wirklich der Hauptrechner, der das Erdbeben verursacht hatte. Er wurde gesprengt. Zu blöd ... ".

Heiji legte nach und nach den Kopf leicht schief und sah Kikan perplex an.

"Hauptrechner? Der liegt da?".

Damit deutete er auf die kleine rot blinkende Kugel. Kikan nickte nur.

"Das sollte eigentlich erst morgen passieren. Wir weichen jetzt mindestens 20% vom Zeitplan ab.".

Damit wandte er sich an Heiii, der bereits antworten wollte, ließ diesen nicht sprechen, indem er im das Wort abschnitt, noch bevor Heiji reagieren konnte.

"Merk dir die Zahlenkombination #43#62623273#63#734143.".

Heiji schüttelte den Kopf, warf dabei beide Hände in die Luft und sah Kikan fast schon resignierend an.

"Ihr und eure Zahlen! Wer soll sich das bitte merken können?".

Kikan reagierte nur mit einem Schulterzucken.

"Du?".

Noch einmal warf Heiji beide Hände in die Luft, kramte dann aber einen Stift und einen Zettel aus seinem Anzug hervor. Sich die Zahlen noch einmal ansagen lassend, schrieb er sich diese mit, um sie bei der nächsten Gelegenheit, sollte es soweit kommen, auch wieder aufsagen zu können. Als Kikan fertig war, las Heiji sie noch einmal vor und Kikan nickte dazu. Daraufhin drückte er wieder die Hände gegen die Wand und die Quadrate stiegen wieder zur Decke auf und das Hologramm verschwand.

(2)
 

ni
 

Conan wechselte den Blick zwischen Shin'ichi und dem, neben ihr sitzenden Kudô, der ihr vorhin gesagt hatte, dass er Mike als ziemlich mürrisch einstufte. Conan hatte nur dazu genickt und dann hatte sich Shin'ichi auf einmal erschrocken und starrte jetzt dorthin, wo Kudô saß.

Noch bevor Shin'ichi etwas sagte, hob Kudô eine Hand und schob diese Hand erst zur Seite, zog sie dann wieder an sich heran. Shin'ichi beobachtete das staunend, erschrocken und völlig irritiert zugleich. Staunend, weil dieser Kerl, dieses Kind, DURCHSICHTIG war; erschrocken, weil es der Junge war, dessen Gesicht Conan trug und irritiert, weil er ziemlich sicher war, dass der Kerl doch tot war. Wie also ... Moment, er war durchsichtig, wie er vorher festgestellt hatte und schon war Shin'ichi aufgestanden und hatte mit einer Hand durch Kudô hindurchgefasst.

Conan beobachtete Shin'ichi etwas nachdenklich, der Rest nur verwirrt.

Konnte er ihn sehen? Aber wenn es so war, wieso dann? Kudô hatte doch erzählt, dass sie, Conan, ein Teil von ihm war, oder sogar gänzlich er war, das erkläre, warum SIE ihn sehen konnte. Natürlich konnte man auch davon ausgehen, dass es einfach eine Einbildung war, aber definitiv hatte Kudô ihr schon geholfen. Wenn jetzt aber Shin'ichi ihn auch sehen konnte, was bedeutete das dann für sie und Kudô? Dass sie sowohl ein Teil von Kudô, als auch von Shin'ichi war? Bedeutete das, dass nicht nur sie eine Art Wiedergeburt Kudôs war, sondern Shin'ichi auch. Dass sie tatsächlich eins waren, wie sie immer den Eindruck gehabt hatte, wenn sie zusammen gewesen waren? Hieß das auch, dass sie Shin'ichi so sehr liebte, weil er sie war und sie er? Hieß das, sie liebte nicht Shin'ichi, sondern sich selbst?

Sie wurde aus diesem Gedanken gerissen, als Shin'ichi sich wieder auf die Bank fallen ließ und Kudô weiter anstarrte.

"Kudô-san? Aber ... ".

Conan schüttelte kurz den Kopf, um wieder zu einem klaren Gedanken zu kommen, um einfach wieder zu sehen, was vor ihr war und nicht diese Fragen zu beantworten versuchte.

Sie blickte erst Kudô an, dann Shin'ichi, doch Kudô nahm einen lächelnden Blick an, als sie den Blick von ihm nahm. Dieser Blick, den er annahm, war jedoch Shin'ichi gewidmet, weshalb sie nicht mehr weiter darauf reagierte.

Shin'ichi schüttelte leicht den Kopf, als Kudô anfing, zu ihm zu sprechen.

"Vergiss nicht das Foto. Dir müsste doch klar sein, was passiert. Verneine das nicht. Es ist richtig, was immer dir gerade durch den Kopf geht. Du bist intelligent genug, um zu begreifen, was los ist. Du musst es nur akzeptieren, dann geht es viel einfacher.".
 

san
 

Spontan hatten sie sich getrennt. Heiji folgte wieder dem Code des Totempfahls, um Ran zu finden, Kikan hingegen rannte die Flure ab, um zum Hauptrechnerraum zu kommen, um das, was passiert war, zu kontrollieren. Vielleicht konnte er noch etwas retten, hatte er noch zu Heiji gemeint, bevor sie sich trennten.

Noch immer spukten ihm die Zahlen von vorhin durch den Kopf und je mehr er darüber nachdachte, desto mehr war er sich sicher, die richtige Kombination der Zahlen längst vergessen zu haben. Also schüttelte er sich davon frei, indem er stehen blieb und einen Augenblick lang mit geschlossenen Augen das Gesicht zu Boden richtete und eine Hand gegen die Schläfe zu legte.

Nur kurz verharrte er so, erhob sich gleich wieder und sah auf eine Tür, auf der in der oberen linken Ecke ein kleiner Adler abgebildet war. Kurz musste er unweigerlich lächeln. Zumindest DEN Code hatte er verstanden War ja nur noch die unmenschliche Zahlenreihe von 52624256 ... oder was-auch-immer-bla übrig.

Einmal atmete er durch, bevor er den Zettel herausholte und sich die Zahlenreihe noch einmal ansah. Ach ja, Rauten waren auch darin, das hatte er bereits erfolgreich verdrängt gehabt.

#43#62623273#63#734143 ... ".

Mit nachdenklichem Ton, las er sie sich selbst laut vor, konnte sich aber trotzdem keinen Reim darauf machen und ließ es deshalb fürs Erste wieder sein, packte den Zettel zurück in eine der Brusttaschen. Einmal achselzuckend, ging er auf die Tür zu, die den abgebildeten Adler hatte und lugte als erstes durch den schmalen Spalt, den die Tür offen stand. Durch diesen konnte er halbwegs sehen, dass an der Wand eine Couch stand, auf der jemand zu liegen schien.

Vorsichtig und leise schob er die Tür ein weiteres Stück auf, hob dabei das Gesicht, um erkennen zu können wer auf der Couch lag, bevor dieser jemand IHN sah.

Mehr und mehr konnte er das leise Klacken vorn Tastaturtasten hören, die aus der hintersten Ecke des Raumes zu kommen schienen, oder sehr leise Tasten waren.

Als er erkennen konnte, dass Fuyuko auf der Couch lag und einen feuchten Lappen auf der Stirn hatte, drückte er die Tür ganz auf, stürzte hinein und kam als erstes zu Fuyuko heran, der er sofort eine Hand auf die Schulter legte. Doch bevor er fragen konnte, was los war, hörte er, wie jemand vom Ende des Raumes ihn ansprach.

"Sie wurde von jemandem niedergeschlagen, ich bin bereits auf der Suche.".

Heiji hob ruckartig den Kopf, blickte zu dieser Person auf und musste als erstes staunen. Das letzte Mal, dass er jemanden mit langen, hellen Haaren gesehen hatte, war Suiken und der lief als Frau herum. Wer war dann das hier? Suiken war es schließlich eindeutig nicht.
 

yon
 

Hastig durchquerte er die einzelnen Flure, musste sich manchmal keuchend umsehen, ob er wirklich dem richtigen Weg folgte. Auf dem Boden waren noch immer die hilfreichen Katakana, die innerhalb des Gebäudes zwar nur manchmal noch wirklich halfen, aber die Orientierung zumindest teilweise ermöglichten. Er hätte öfter herkommen sollen, dann würde er sich jetzt nicht so schnell verlaufen.

Die Katakana dienten schließlich nur denen, die neu in die Anlage kamen und nur einen Code zur Verfügung hatten, um den Treffpunkt zu finden. Ansonsten nutzten sie nicht viel. Sobald man drinnen war, musste man sich anders orientieren.

In einem Flur blieb er stehen, sah sich kurz um und drückte wieder die Hände an einer Stelle gegen die Wand, um das Hologramm wieder zu aktivieren. Doch als der ,Beamer' herunter kam und das Bild aufbaute, fehlte bereits ein Teil des Gebäudes. Also in dem Hologramm. Existieren tat der Teil sicher noch, aber angezeigt wurde er nicht mehr. Zum Glück war es aber nicht der, wo er sich befand und nicht der, wo der Hauptrechner war. Entgegen diesem Glück war, dass der Teil irgendwo dazwischen fehlte. Er konnte dort also bestenfalls auf gut Glück den richtigen Weg finden. Vielleicht musste er ja auch lediglich geradeaus, das würde ihm sehr helfen.

Auf einmal wurde er ruhiger und sank in die Knie auf den Boden, beobachtete unter dem herabgesunken Quadrat hindurch aber weiterhin das ,gelochte' Hologramm. Mit einer Hand jedoch hielt er sich an dem Quadrat fest, sodass er die Augen halb schloss und sich damit selbst beruhigte. Langsam legte den Kopf gegen den oben gehaltenen Arm, atmete einmal tief durch und richtete sich dann wieder auf. Das Hologramm wurde krisselig, fing an so zu werden, wie ein altes Fernsehbild, das vom heftigen Gewitter abgeschnitten wurde. Früher hatte man dann den Fernseher abgeschaltet, weil man eh nur noch springende Punkte und verzerrten Ton mitbekommen hatte, vom Film jedoch nicht mehr viel. Zu der Zeit, die Kikan als Heute ansah, war es besser geworden, nicht viel, aber immerhin. Es wurde nur noch leicht punktiert und der Ton etwas verzerrt, aber es war erträglich genug, um den Film weiter sehen zu können.

Er schüttelte noch einmal den Kopf, bevor er die Hände wieder gegen die Wand drückte und die Quadrate zur Decke zurückschickte. Noch einen Moment beobachtete er die zurückfahrenden Quadrate, bevor er noch einmal tief durchatmete, dann aber weiterlief, dem Weg folgte, den das Hologramm ihm gezeigt hatte.
 

go
 

Er hob ruckartig die Arme, legte die Hände gegen die Schläfen und starrte Kudô weiterhin nur verwirrt an, antwortete jedoch erst einmal nicht. Das übernahm Yôko für ihn.

"Ihr zwei macht mir Angst. Lex-kun schreit einen Kudô an und meckert ihn voll und du fragst ihn bloß irgendwelches unverständliches Zeug. Also mit wem immer ihr da redet, ICH sehe ihn NICHT. Es wäre mir also ganz Recht, wenn ihr mich mal aufklären könntet.".

Nach und nach war sie energischer, ja sogar etwas lauter geworden und Mike hatte kurzerhand das Staken aufgegeben und Yôko verwundert angesehen. DAS war seine Tante?

Sogar Yon hatte aufgeblickt, hörte zwar nichts, bekam aber Yôkos Worte durch deren Lippen mit und beherrschte auch schon lange die Kunst, jemandem anzusehen, wie es ihm ging und Yôko ging es gar nicht gut. Sie war verwirrt, fühlte sich hilflos und hatte den Eindruck, nichts tun zu können. Trotzdem wollte sie alles ihr mögliche unternehmen, um Conan und Shin'ichi zu helfen.

Die beiden blickten Yôko erst nachdenklich an, wodurch diese sich ebenfalls wieder kurz erschrak. Diese Zwillinge waren mehr, als Zwillinge. Sie waren fast schon Eineiige Zwillinge, also so ziemlich ein und dieselbe Person, nur in doppelter Ausführung. Sie hatten den gleichen Blick, die gleiche Reaktion. Das einzige, was sie wirklich unterschied, war das Gesicht. Conan hatte ein anderes, als Shin'ichi, obwohl sie Zwillinge waren. Conan sah besonders ihrem Vater ähnlich, Shin'ichi stattdessen vor allem seiner Mutter.

Erst Augenblicke später antwortete Conan ihr.

"Kudô-san ist ... nun ja, wie erklärt man das?".

Sie blickte sich Hilfe suchend zu Shin'ichi um, doch der winkte nur ab. Deshalb atmete Conan noch einmal durch und überlegte ihre Worte, bevor sie sie aussprach.

"Vorhin hatte ich ja gesagt, ICH sei Kudô-san. Das würde erklären, wieso ich so vieles weiß, also so viele Dinge kenne, die ich als 16jährige eigentlich gar nicht kennen könnte. Allerdings scheint Shin'ichi-kun da irgendwas auch mit zu tun zu haben. Vielleicht stellt er Kaa-san dar, sozusagen als deren Ersatz. Das würde erklären, weshalb er Kudô-san auch sehen kann.".

"Ohne -san. Meinetwegen -kun, aber -san klingt so alt. Ich bin erst 17 ... Zumindest nach normaler Zeitrechnung.".

Conan musste unwillkürlich kurz grinsen, als sie Kudôs Worte hörte, Shin'ichi hingegen starrte ihn nur weiterhin irritiert an. Der Kerl war ihm immer noch nicht geheuer.

(3)
 

***
 

(1) ... nur noch zehn! ( Nya, elf, wenn man das hier mitzählt ... )

(2) Ehm, wenn ich alles richtig sortiere, wird die Funktion dieses Codes nicht mehr erklärt. Wer mir also die Funktion erklären kann, bekommt einen Keks ... ... Moment mal, auf AnimeXX geht das ja sogar ... XD ... Also : Der Löser des Codes bekommt meinen Keks. ^^

(3) Goshin : " ... hätte mich auch gewundert, wenn!".
 

***
 

Station 51 : Rechnerraum
 

***



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Kommentare zu dieser Fanfic (55)
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Von: abgemeldet
2008-02-05T00:50:30+00:00 05.02.2008 01:50
ähm....
*sich mal meldet*
*nach jahrhunderten die ganzen FF's und Kapitel von dir durchhats*
also.. warum 'abgebrochen..? ?_? das versteh ich nicht.. die Story war doch so schön am laufen.. und in keinem einzigen Kapitel hat man gemerkt, dass dir die Ideen ausgehen... oO .. also? hast du ne gute entschuldigung? >_<" ich will nicht die ganzen sachen umsonst gelesen haben.. T_T ich will wissen wie's ausgeht.. oki? T_T *dich mit hundeaugen ansieht* *vor dir rumkriecht* du kannst doch nicht das böse, rote wort 'abbrechen' vor deine FF kleben!!! >_<"
*sfz*
..naja.. aber wenn du wirklich nicht mehr weiterschreiben willst.. bitte.. kann ich nich ändern.. is eben nur schade.. is nämlich ne supi story.. ehrlich..

LG
Ran_Mori1
Von: abgemeldet
2005-12-16T21:54:41+00:00 16.12.2005 22:54
Hä? Woher soll ich denn wissen, wofür der Code steht?
Kam das schon mal? Du sagst ja nie, wenn du weiterschreibst, und wenn ich dann mitbekomm, dass was Neues da ist, da muss ich immer das vorige Kapitel nochmal lesen um wieder einigermaßen zu wissen worum's ging. (Naja, liegt wohl eher an meinem schlechten Gedächtnis ^^;)

"Du musst es nur akzeptieren, dann geht es viel einfacher."
... Boah... klingt wie bei ner Sekte oder so, aber nicht nach Shinichi Kudo - also, dem Geist. xD
Ich finde den übrigens auch ziemlich suspekt, also nicht geheuer - war er aber schon zu Lebzeiten... *drop*
xD
Nyu, aber so langsam aber sicher wird die Geschochte echt seltsam...
so langsam? xD
Von: abgemeldet
2005-12-16T21:14:28+00:00 16.12.2005 22:14
Stargate also. *g*
Meine beiden älteren Geschwister sind auch total darin vernarrt, und auch ich find's manchmal ganz lustig (Aber eigentlich mehr, wenn's um das Privatleben der Charaktere geht...)

Übrigens - es gibt in der Tat Holgramme. So geben die Gorillaz z.B. ihre Konzert-Auftritte, sieht echt hammer aus!
Von: abgemeldet
2005-05-20T03:29:37+00:00 20.05.2005 05:29
Outch! Offener Bruch? Aaahhh... *schauder* Ich hoffe da kratzt nix an den Lungen... dann wird's naemlich richtig gefaehrlich...
Heiji und Ran wirken ja beide ein wenig verloren, aber aus mehr oder weniger verschiedenen Gruenden.
Und die Loesung ist Latein? Hohoho... na dann viel Spass. XD
Von: abgemeldet
2005-05-13T03:36:15+00:00 13.05.2005 05:36
Jaja, Schule ist also unwichtig? So stiehlt Kikan sich also aus vaeterlichen Pflichten. *g*
Naja, die Geschister sind jetzt ja wieder vereint *Yeay*
Und Komplikationen in der Story. Haehae, ich bin eh schon generell verwirrt. Da koennte eine Herde saurer Gurken vorbei fliegen und mich wuerde nix dran stoeren (obwohl doch jeder weiss, dass saure Gurken nie in Herden fliegen...). *g* Du machst das schon.
Und wenn 60 zu wenig sind, mach halt 70 draus, sind ja schliesslich 7 Staffeln. XD
Nyu ich frag mich nur ob es klug war, dass Ran schon vorraus gegangen ist...

Anyway... da ich jetzt ja auch endlich mit den Kommentaren auf'm neusten Stand bin (obwohl ich schon vor ner Weile einige Kapitel gelsen hatte...) fuehl ich mich schon besser. Ich bekomm immer so'n schlechtes Gewissen, wenn ich was Gutes lese und dann zu faul bin zu kommentieren. Gomen nasai!
Naju, und jetzt freu ich mich mal ganz dolle auf's naechste Kapitel.
Liebe Gruesse - Babsi-san
Von: abgemeldet
2005-05-13T03:15:46+00:00 13.05.2005 05:15
Erst Schizophrenie und jetzt ne multiple Persoenlichkeit.
Nun glaubt Conan tatsaechlich sie waere ein toter Schuelerdetektiv... XD sorry
Mach dir keine Sorgen um die Details, denn das ist schlieslich ne Fanfiction, und wer weiss, ob Aoyama sich tatsaechlich so viel Gedanken ueber den Aufbau der Orga macht wie du... XD
Von: abgemeldet
2005-05-13T02:57:43+00:00 13.05.2005 04:57
Was ich irgendwie immer noch nicht blicke ist, wenn Kikan Kontinentalchef ist, warum ist es dann so schwer Conan und Shinichi da raus zu holen? Den Gedanken habe ich mir schon ne Weile gemacht...
Naju, der letzte Gedanke im Kapitel ist tatsaechlich sehr interessant... und es ist auch gar nicht so leicht darauf zu antworten...
Von: abgemeldet
2005-05-13T02:42:30+00:00 13.05.2005 04:42
Ich finde, dass das Regenwetter einen sehr schoenen Kontrast setzt. Normalerweise wird Regenwetter ja fuer eher negative Dinge verwendet, aber das ganze Kapitel ist mehr in einer Art Aufbruchstimmung. Gefaellt mir ziemlich gut. Sehr gelungen.
Shinichi hat Spass mit... Videospielen - ne, sorry - Roboterspielen, Conan hat Kraft aus dem Nirgendwo geschoepft, und die andern suchen sogar im Regen.
Ziemlich cool. *g*
Nyu... ob ich mir diese Nummer merken koennte? ...
...
...
...
ne, ich erinner mich nicht, aber das Passwort war "Telefon", stimmt's?
Gruss Babsi
Von: abgemeldet
2005-05-12T19:42:55+00:00 12.05.2005 21:42
o.O'
Conan tickt wirklich aus. Die wirkt wirklich als haette sie Hallus. (Hat se ja auch in gewisser Weise.)
Zum Glueck weiss immerhin Shinichi sich zu helfen.
Mir gefaellt wie Kikan geweckt wurde. *g* Dann kann ich in den Sommerferien meine misslungenen Zeichnungen zu was verwenden...
Von: abgemeldet
2005-05-12T03:38:04+00:00 12.05.2005 05:38
Jaja, dass Conan tote Menschen sieht ist eh schon psycho, aber so langsam... Da kann schon von Schizophrenie reden(davon lern ich jetzt auch in der Schule X3).


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