Zum Inhalt der Seite

Die dreizehnte Rose

-- ein fiktives Familiendrama --
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Hier und Jetzt

Wir liegen zusammen ein meinem Bett, klammern uns aneinander, so wie wir es immer tun, wenn er bei mir ist. Wir können nur dann beieinander sein, wenn Mutter nicht da ist. Heute Nacht, da der Mond sein silbernes Licht über den Teppich ergießt, ist sie nicht da, das wissen wir beide. Das Fenster ist geöffnet und eine kühle, vom Meer kommende Luft erfüllt den Raum, lässt den Tag ausklingen. Ich bette meinen Kopf auf seine nackte Brust, höre sein Herz unruhig schlagen. Dann streift mein Blick den leeren Rollstuhl, der wie ein Thron inmitten meines Zimmers steht und ich kann meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich löse mich aus seinen Armen und erhebe mich wieder von meinem Bett, umfasse ich die Griffe des Rollstuhls mit den Hände, spüre das abgewetzte, klebrige Gummi. Es ist eklig, es anzufassen, aber ich habe das Verlangen danach, es zu tun. Mein Blick wandert zum Fenster hinaus, der Nacht entgegen.
 

„Mama“, flüstere ich.

Was geschah ...

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Hier und Jetzt

Es ist Abend geworden und ich öffne das Fenster meines Zimmers, lehne mich hinaus, sauge die würzige Meeresluft tief in meine Lungen und versuche mich zu beruhigen. Doch mein Herz rast. So nah wie heute war uns Mutter noch nie. Wenn, dann hielt sie sich immer im Hintergrund – erschien in der Ecke zwischen Wand und Küchentür.
 

Dielen knacken. Jemand nähert, bemüht, keinen unnötigen Lärm zu verursachen. Ich beginne zu schwitzen. Der Mond ergießt sein fahles Licht in den Raum. Ich spüre plötzlich eine Berührung an der Schulter.
 

„Mama?“
 

„Sie ist tot“, dringt es an mein Ohr. „Sie kommt nicht wieder!“
 

Ich wende mich um, blicke in die beinahe silbern leuchtenden Augen meines Vaters und kämpfe mit den Tränen, als er mich zu meinem Bett zieht. Aus dem Augenwinkel sehe ich den leeren Rollstuhl in der Mitte meines Zimmers stehen. Er ist vom Mond hell erleuchtet und wirkt wie ein Thron.
 

„Mama“, flüstere ich. „Mama, ich hab dich lieb.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück