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Der Kampf um die Digiwelt (Spin-Off)

Lost in another World
von

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Verschollen

“Wir werden eingezogen!”, rief Thomas überrascht. Er stand auf Apocalymon, an dessen Körper geklammert, um dem Sog zu widerstehen, den der Strudel hinter ihnen auf sie ausübte. Dies brachte jedoch nicht viel, da auch Apocalymon hineingezogen wurde. Black Fighter-Leomon landete neben seinem Partner und stellte sich beschützend zwischen ihn und das schwarze Loch.

'Was ist hier los? Was für eine Macht ist groß genug, um uns, die wir die gesamte dunkle Macht der Digiwelt beherrschen, aufzuhalten?', dachte Christian, während auch er den Strudel hinter sich beobachtete. Dann musste er wider seinen Willen lachen, als ihm klar wurde, was es bedeuten würde, sollten sie diese Macht ebenfalls beherrschen. Es würde einige Zeit dauern, das war ihm sofort klar, doch wenn es erst einmal so weit war, dann würden sie ohne Frage die wohl mächtigsten Wesen dieser Welt werden.

“Wir werden uns wiedersehen, Digiritter, es ist noch nicht vorbei...”, rief er, als Black Fighter-Leomon, Apocalymon, Thomas und er selbst in den Strudel gesaugt wurden und verschwanden.
 

Als die beiden dunklen Digiritter die Augen öffneten, befanden sie sich in einer Kugel aus Dunkelheit, die immer wieder rötlich pulsierte, genauso wie das Wappen von Christian. Sie pulsierten im gleichen Takt.

"Verdammt", schrie der ältere der beiden wütend, während er die Kugel betrachtete, in der sie gefangen waren. Sie war nur unmerklich größer als Apocalymon selbst, wodurch sich eine leichte Platzangst in dem Digiritter ausbreitete.

'Du musst dir keine Sorgen machen', meinte die Stimme in seinem Kopf. 'Du bist hier nicht in Gefahr. Dies ist ein Teil der Macht der Dunkelheit!' Christian akzeptierte die Aussage der Stimme, denn sie hatte ihn bisher zwar verhöhnt, doch nie angelogen.

"Was zur Hölle ist hier los?", fragte Thomas, während auch er sich umblickte. Black Fighter-Leomon hatte inzwischen die Waffen weggesteckt und den Helm abgesetzt, damit es sich leichter umblicken konnte. Doch in der Kugel war nichts außer ihnen.

"Ich weiß es nicht. Aber was es auch ist, es hat uns unseren Sieg gekostet", entgegnete Christian etwas ruhiger, bevor er sich auf seinem Partner hinsetzte. Es schien, als würden sie vorerst nicht aus dieser Kugel herauskommen. Auch Thomas ließ sich nieder, während sein Partner zu Black Leomon zurückdigitierte und sich ebenfalls niederließ. Das Wappen von Christian pulsierte noch immer in regelmäßigen Abständen, so wie zu dem Zeitpunkt, als er das Wappen und die Macht der Dunkelheit unter seine Kontrolle gezwungen hatte.

Schweigend warteten die dunklen Digiritter darauf, dass etwas geschehen würde, während sie beide darüber nachsannen, wie nahe sie ihrem Sieg gekommen waren. Sie hatten die Digiritter besiegt, bis auf zwei Digimon, doch auch diese wären unter der unerschöpflichen Macht des Wappens der Dunkelheit schlussendlich gefallen. Und bald darauf hätten sie dann auch die reale Welt erobert, mit einer Armee aus Digimon.
 

"Es hätte nicht funktioniert", meinte Christian schließlich, nachdem sie knapp zwei Stunden geschwiegen hatten. Auch die Stimme in seinem Kopf war stumm geblieben, was der dunkle Digiritter als etwas sehr positives empfand.

"Was meinst du, Chris?", fragte der jüngere der beiden und blickte seinen guten Freund fragend an.

"Wir hätten nicht gewonnen. Nicht auf lange Sicht. Wir hätten nicht genug Digimon gehabt!" Christian blickte zur Kugel, in der sie sich noch immer befanden, ohne Ausweg. Thomas überlegte einige Zeit, wieso Christian zu dieser Erkenntnis gekommen war, dann nickte er schließlich. Es gab nicht genug Digimon, um die Überwachung, die sie angestrebt hatten, zu erreichen. Vor allem waren es viel zu viele verschiedene Arten. Und keines davon war wirklich für solche Einsätze gemacht. Alle hatten sie Nachteile, die sie im kleineren oder größeren Maßstab unnütz machten.

"Du hast recht, Chris", meinte der jüngere. "Aber wenn wir wieder zurück sind, wenn wir endlich aus dieser Kugel herauskommen, dann werden wir eine Armee ausheben, die stark und groß genug dazu ist."

"Es gibt sicherlich ein Digimon, welches wir verwenden können und das nur wenige Nachteile hat", entgegnete der Digiritter und betrachtete nachdenklich sein Wappen. Der Puls hatte sich etwas beschleunigt, ebenso wie das Blinken der Kugel. Es hatte sich aber während ihrer Wartezeit so langsam beschleunigt, dass es den Menschen nicht auffiel.

"Aber dazu müssen wir erst einmal hier rauskommen", brummte Apocalymon genervt. Die dunklen Digiritter nickten, doch sie wussten nicht, was sie tun konnten. Christian hatte in den zwei bisherigen Stunden versucht, die Kugel mithilfe seines Wappens zu beeinflussen, doch es war fehlgeschlagen. Es war der erste Fehlschlag, den er in der letzten Zeit in Bezug auf die Macht des Wappens hatte hinnehmen müssen, was ihn verunsicherte. Doch während sie sich hier in der Kugel befanden, die aus einer Dunkelheit bestand, welche er nicht beeinflussen konnte, hatten sie keine Möglichkeit, etwas zu tun. Und noch schien es keine Besserung zu geben.
 

Nach weiteren vier Stunden in der Kugel hatten sowohl die Menschen als auch die Digimon einen großen Hunger und einiges an Durst entwickelt, doch noch immer schien es keinen Ausweg zu geben.

"Das ist die Hölle", flüsterte Thomas, während sie an Apocalymons Podest gelehnt warteten. Christian nickte leicht, doch schwieg. Er starrte in die Ferne, über die Kugel hinaus, und spielte in Gedanken verschiedene Szenarien durch, was geschehen war. Doch auch an ihm zehrten die sechs Stunden, die sie inzwischen hier verbrachten. Seit mehr als neun Stunden hatten sie nun nichts mehr gegessen.

"Nein, das ist nicht die Hölle", meinte er schließlich. "Die Hölle, das ist das, was die Digiritter durchleiden werden, sobald wir zurück sind!" Er lachte, doch es klang schwächer als zuvor. Seine Selbstsicherheit hatte langsam zu bröckeln begonnen, was an der perfekten Eintönigkeit innerhalb dieser Kugel lag.

'Du solltest dich festhalten', flüsterte die Stimme in seinem Kopf plötzlich. Sie warnte ihn nur sehr selten, also befolgte er den Befehl sofort. Instinktiv packte Christian das Podest, aus dem der Körper von Apocalymon erwuchs, und eine Sekunde später war es, als wäre das Megadigimon gegen eine Steinwand geflogen. Ein schwerer Ruck erschütterte es. Thomas und sein Partner, die nicht gewarnt worden waren, wurden von Apocalymon geschleudert.

Die Kugel hatte sich aufgelöst und die Digiritter waren, so wie es schien, in der Digiwelt erschienen. Der jüngere Digiritter landete hart auf dem Boden, schaffte es jedoch, sich einigermaßen abzurollen. Dennoch war sein linker Arm unnatürlich angewinkelt. Der Umhang hatte an diesem Ärmel einen kleinen Riss, durch den etwas weiß-rotes schimmerte. Der Digiritter hatte sein Gesicht vor Schmerz verzerrt, doch er schwieg.

"Verdammte Scheiße", fluchte Christian, während er von Apocalymon auf den Boden gesetzt wurde. Das Digimon digitierte zu Devimon zurück und flog zu seinem Partner. Dieser hatte sich zu seinem alten Freund begeben und untersuchte vorsichtig den Arm. Sekunden später war der Befund eindeutig, spätestens nachdem er den Ärmel des Umhangs entfernt hatte. "Gebrochen. Wir müssen den Arm richten und dann zurück zur Festung. Dort können wir das Ganze behandeln." Der jüngere nickte, während Black Leomon schon einige Äste von einem der näheren Bäume schnitt, um den Arm zu richten. Devimon überwachte bereits die ganze Zeit die Umgebung.

"Das ist nicht gut", flüsterte das Digimon, während es sich immer wieder umblickte. "Das ist nicht die Welt, aus der wir kommen. Diese hier wurde nicht wiedergeboren!" Christian blickte das Digimon fragend an, dann realisierte er, was es meinte. Er wusste, was nach dem Sieg der Digiritter über Apocalymon vor drei Jahren geschehen war. Wenn diese Welt nicht wiedergeboren worden war, dann hatten die Digiritter das bösartige Digimon nicht besiegt.

"Irgendetwas stimmt hier nicht. Wenn diese Welt nicht wiedergeboren wurde, dann haben wir vielleicht auch keine Festung als Rückzugsort. Wir müssen dich in ein Krankenhaus bringen!" Thomas nickte, denn er wusste, dass der ältere recht hatte. Christian zog seinen Umhang aus und schnitt ihn bei Thomas so auf, dass er abfiel. Dann öffnete er ein Tor in die reale Welt und brachte seinen alten Freund und die Digimon hindurch. Als er sich umsah, schien er zu verstehen, was hier geschehen sein musste. Sie waren in Japan gelandet, obwohl Christian eigentlich nach Deutschland gelangen wollte. Sie befanden sich in Tokio. Und die Stadt stand eindeutig unter der Herrschaft von Myotismon, das zeigte schon das Schloss, welches sich über ihren Köpfen erhob.

"Ich habe das Gefühl, dass wir hier wirklich nicht in der Welt sind, aus der wir stammen", flüsterte Christian beeindruckt. Dann schwebten mehrere Phantomon, begleitet von einigen Dutzend Bakemon, rund um sie herum aus den Schatten heraus und hatten sie schnell umringt.

"Wieso bringt ihr diese Menschen nicht zurück an die Arbeit, wo sie hingehören?", fuhr eines der Phantomon Black Leomon und Devimon an. Christian begann daraufhin zu grinsen. Auch Devimons Gesicht hatte sich zu einer pervertierten Version eines Grinsens verzogen, bevor es dunkelrot zu glühen begann, so wie das Wappen auf Christians Brust. Als Apocalymon sich geformt hatte, wandten sich die Digimon, die sie umzingelt hatten, um und flohen, so schnell sie konnten. Einzig das Phantomon, welches gesprochen hatte, war geblieben, wenn auch unfreiwillig. Apocalymon hatte es mit einer seiner Klauen gepackt und hielt es nun vor Christian.

"Also, wieso bringst du uns nun nicht zu deinem Herrn?" Die Stimme des dunklen Digiritters verursachte dem Digimon eine Gänsehaut. Leise nickte es, woraufhin das Megalevel es losließ. Das Ultralevel schwebte voraus, und die Digiritter folgten ihm, nachdem sie es sich wieder auf Apocalymon bequem gemacht hatten. Thomas' Arm war inzwischen von einem schwarzen Nebel umgeben, der aus seinem Digivice zu strömen schien.
 

Sie brauchten fast eine halbe Stunde, bis sie die Tore des Schlosses erreicht hatten.

"Es ist wirklich das Schloss von Vamdemon", meinte Thomas, nachdem sie es erreicht und Apocalymon wieder zu einem Devimon zurückdigitiert war. Das Knurren der Mägen der dunklen Digiritter schien für sie von den Wänden wiederzuhallen. Dann jedoch sahen sie in mehreren im Schatten liegenden Räumen rötliche Augen glühen, bevor sie von einigen Fangmon umstellt wurden. Die Champion-Digimon blickten nervös zu Devimon, denn natürlich hatten sie gesehen, dass das Digimon gerade noch auf dem Megalevel gewesen war.

"Sag deinem Herrn, dass wir hier sind, um es zu sehen", meinte Christian zu dem Phantomon, welches sofort in Richtung des Tors verschwand. Die Fangmon zogen sich ebenfalls etwas zurück, als die Menschen sie anblickten.

Der Bote kehrte einige Minuten später zurück und bedeutete den Menschen, ihm zu folgen. Black Leomon leuchtete schwarz auf, digitierte auf das Armorlevel, und ging voraus. Thomas folgte ihm, dann kam Christian und zuletzt folgte Devimon. Die Fangmon, die den Hof bewachten, kehrten währenddessen in ihre Verstecke zurück.

"Mein Meister erwartet euch in...", begann das Digimon, doch Christian unterbrach ihn.

"Er wartet in der Bibliothek. Ich kenne Vamdemon", meinte der ältere. Schweigend verlief der Rest des Weges. Erst als sie die Tür erreichten, die zur Bibliothek führte, hielten sie wieder an.

"Sorg dafür, dass wir Essen bekommen und einen Arzt", befahl Thomas dem Ultralevel noch, bevor Black Fighter-Leomon die Tür aufstieß und den Digirittern den Weg ebnete. Das Digimon, welches in der Bibliothek saß, blickte nun wirklich ungläubig, als die Menschen eintraten. Dann blieben seine Augen bei Devimon hängen, und ein leichtes Lächeln schlich sich in das Gesicht des Ultralevels.

"Ich hätte nicht gedacht, dass ihr wirklich am Leben seid", meinte es ruhig, während es sich erhob und verneigte. "Willkommen zurück, dunkle Digiritter. Es ist eine Freude, euch unverletzt zu sehen, auch wenn es hieß, ihr wärt bei einem Unfall gestorben." Christian nickte dem Digimon zu und ließ sich auf dem Sessel nieder, den es gerade freigemacht hatte. Thomas setzte sich auf eine der Armlehnen.

"Ich weiß nicht, was mit uns in dieser Welt geschehen ist, Vamdemon", antwortete Christian. "Es kann gut sein, dass wir hier in dieser Welt tot sind. Wir sind durch die Macht der Dunkelheit hierhergelangt, aus einer Welt, in der du versagt hast!" Vamdemon blickte die Menschen fragend an. Dann wandte es sich zu seiner Bücherwand und nahm ein großes, altes Buch heraus. Nach einigen Sekunden des Suchens legte er es Christian vor.

"Vielleicht kann euch dies hier bei der Lösung dieses Rätsels helfen", meinte das Digimon, bevor es sich zur Tür zurückzog. "Aber auch wenn ihr nicht aus dieser Welt stammt, so seid ihr doch dunkle Digiritter. Nutzt alles, was ihr braucht!" Es verneigte sich nochmals, dann verließ es die Bibliothek und ließ die Digiritter über dem Buch brütend zurück.

Phantomon kehrte etwa fünfzehn Minuten später zurück, in Begleitung eines Bearmon. Das Ultralevel stellte das Essen für die Menschen auf den Tisch, welcher inzwischen von geöffneten Büchern übersät war, und verließ unter den wachsamen Augen der Partnerdigimon den Raum wieder. Bearmon blieb zurück und auf ein Zeichen von Black Leomon hin begann es, Thomas' Arm zu behandeln. Dieser hatte bereits angefangen zu heilen, wie dem Digimon auffiel.

Die Menschen hatten, nachdem Bearmon fertig und ebenfalls verschwunden war, jedoch kaum Augen für das Essen. Das Buch, das Vamdemon ihnen gegeben hatte, hatte sie zu einer Theorie verleitet, was geschehen war. Nun mussten sie es überprüfen und herausfinden, wie sie es rückgängig machen konnten.
 

"Meister, wieso tut ihr nichts gegen diese arroganten Menschen?", fragte das Phantomon schließlich, nachdem es zu Vamdemon zurückgekehrt war. "Ihr hättet ihnen leicht das Essen vergiften können. Oder sie einfach persönlich vernichten!" Vamdemon blickte das untergebene Digimon böse an.

"Du hast keine Ahnung, was du da sagst, Phantomon", sagte es dann und ließ sich in seinem Ruheraum auf dem Sessel nieder. Der Sarg, der in der Mitte des Raumes stand, war das Herzstück des Schlosses. Er war perfekt im Zentrum dieses riesigen Gebäudes, doch im Augenblick wollte Vamdemon nicht schlafen. "Ich werde mich morgen wieder mit ihnen unterhalten. Und Phantomon, solltest du auch nur versuchen, den dunklen Digirittern etwas anzutun, dann wirst du schlimmere Qualen leiden als jeder meiner Sklaven. Hast du das verstanden?" Das Digimon nickte furchtsam, bevor es das Heiligtum seines Meisters verließ.

"Die dunklen Digiritter sind zurückgekehrt", sagte Vamdemon, nachdem es alleine in seinem Heiligtum war. "Wer hätte gedacht, dass sie nach ihrem Tod vor drei Jahren wiederkehren würden. Ich hatte sie doch selbst sterben sehen." Das Digimon griff unter seinen Mantel und holte einige Amulette hervor. Es waren die Wappen der Digiritter, die er hier in der realen Welt besiegt hatte. Das Wappen des Lichtes – das echte Wappen – hing bei ihnen, und es lieferte sich seit drei Jahren ein erbittertes Gefecht mit dem neunten Wappen, das er besaß. Es war rötlich und hatte einige schwarze Linien darauf, die ein schwarzes Loch darzustellen schienen. Das Digimon hatte dieses Wappen selbst vom Körper des toten dunklen Digiritters genommen. Vamdemon erinnerte sich noch genau daran.

Sie waren vor drei Jahren mit ihm nach Japan gelangt. Doch statt wie zuvor geplant, direkt in ihre Heimat zurückzukehren, wollten sie noch ein wenig die Eroberung durch Vamdemon beobachten. Sie wurden an einer Kreuzung von einem Lastwagen überrollt, als sie den Kampf zwischen ihm und Weregarurumon beobachteten. Nachdem es die Digiritter in die Flucht geschlagen hatte, beraubte es die Leichen von allem, was sie als Digiritter identifizieren würde. So waren es nur zwei Leichen, die nach der Etablierung seiner Macht in all den Toten nicht weiter auffielen. Es erinnerte sich noch ein wenig an die Zeit, die die dunklen Digiritter bei ihm zugebracht hatten. Dann erhob es sich und kehrte in die Bibliothek zurück. Dort zog es ein Buch aus dem Regal, woraufhin das Regal zur Seite glitt und einen Gang offenbarte. Vamdemon durchquerte den versteckten Gang dahinter und stand kurz darauf in den Quartieren, die die dunklen Digiritter bezogen hatten. Sie kannten diesen Gang noch, denn es hatte seine Burg genau nach dem Vorbild seines ursprünglichen Wohnsitzes errichten lassen.

Es war inzwischen ein Tag vergangen, in dem Vamdemon seinen Gedanken und Erinnerungen nachgehangen hatte. Nun hatte es die dunklen Digiritter aufzusuchen.
 

"Gut, dass du endlich Zeit gefunden hast, herzukommen", wurde das Digimon von Black Leomon begrüßt, welches vor dem Raum saß, an die Wand gelehnt, die Augen geschlossen. Vamdemon verneigte sich leicht, bevor es weiter zur Tür ging. Doch Black Leomon hielt einen Arm dazwischen. "Sie schlafen. Wir hatten eine lange Reise und nach ihrer Ankunft hier haben sie fast durchgehend gearbeitet. Wir mussten sie sogar zum Essen zwingen. Komm in drei Stunden wieder, bis dahin sollten sie sich erholt haben", fuhr das Champion-Digimon fort.

"Wenn es so ist, dann werde ich hier warten, bis sie erwacht sind", entgegnete Vamdemon und ließ sich dem Champion gegenüber nieder, um zu warten. Schweigend saßen die Digimon im Gang und ließen die Stunden verstreichen. Erst, als Devimon die Tür von innen öffnete, erhoben sie sich und betraten den Wohnbereich, der vor den Schlafzimmern lag. Christian und Thomas hatten sich auf dem Sofa niedergelassen, ein großer Haufen Bücher vor ihnen. Sie blickten nicht von den Werken auf, in denen sie gerade wieder versunken waren. Erst, als Devimon seinem Partner eine Hand auf die Schulter legte, hob der Mensch den Kopf.

"Ah, Vamdemon", meinte der dunkle Digiritter ruhig. "Es ist gut, zu sehen, dass du noch immer Befehle befolgen kannst." Das Ultralevel verneigte sich tief, während auch Thomas seinen Kopf hob.

"Nun erzähl uns, wieso meintest du, wir seien tot? Und wieso hast du diese Welt unter Kontrolle? Wer herrscht in der Digiwelt?" Christians Stimme war kalt genug, dass es dem Ultralevel einen eisigen Schauer über den Rücken jagte.

"Ich wusste, wer Gatomon war", begann es seine Erzählung. "Ich nehme an, ihr wisst, dass Gatomon in meiner kleinen Armee ein wichtiges Digimon war." Die dunklen Digiritter nickten. "Ich habe es von mehreren Phantomon beschatten lassen. So wusste ich sofort, dass es den achten Digiritter gefunden hatte, auch wenn es sich nicht sicher war. Nachdem es dort verschwunden war, haben die Phantomon die Digiritterin zu mir gebracht und ich habe sie genutzt, um Gatomons Willen zu brechen. Es hat es nicht gewagt, gegen mich vorzugehen, vor allem nicht, als ich Wizarmon vor seinen Augen tötete." Christians Lachen unterbrach die Erzählung kurz. Nachdem er sich wieder beruhigt hatte, bedeutete er Vamdemon, fortzufahren.

"Wizarmon starb durch meine Hand, Gatomon ließ ich in Ketten legen, zusammen mit dem achten Digiritter. So vorbereitet waren die anderen sieben keine Herausforderung und ich habe sie besiegt, ihre Digimon getötet und diese Stadt übernommen. Seither halte ich die Digiritter als meine Sklaven."

"Aber du hast keine Kontrolle über die weitere Umgebung, nehme ich an", entgegnete Christian sachlich, was Vamdemon erstaunt bejahte.

"Woher wisst ihr...", begann es, doch Christian hob seine Hand. Es verstummte augenblicklich.

"Ich habe die Zahlen während unserer... Reise... oft genug durchgerechnet. Selbst mit der Armee, über die wir die Befehlsgewalt hatten, hätten wir Japan nicht einnehmen können. Zumindest nicht vollständig und schnell genug. Somit dürfte es dir mit deiner kleinen Streitmacht erst recht nicht gelungen sein."

"Ich herrsche über Tokio und einen kleinen Teil des Umlands, doch weiter gelingt es mir nicht, vorzurücken", erklärte Vamdemon.

"Gut zu wissen. Aber zurück zu den anderen Fragen von Christian", warf Thomas ein. Er trug seinen linken Arm in einer Schlinge, damit der Bruch schneller verheilte. Der schwarze Nebel, der aus der Schlinge hervorquoll, verursachte bei Vamdemon eine seltsame Art der Befriedigung. Es spürte die Macht der Dunkelheit, die davon ausging.

"Wie ihr wünscht, Herr", sagte das Digimon. "Zu eurer ersten Frage, wieso ich glaubte, dass ihr tot seid, ist die Antwort einfach. Ich sah euch sterben. Ihr wurdet von einem Lastwagen erfasst, der, das muss ich eingestehen, wegen einem Kampf zwischen mir und Weregarurumon außer Kontrolle geraten war. Ich habe alles, was ihr besaßt, an mich genommen, damit niemand herausfindet, wer ihr wart." Christian streckte beiläufig die Hand aus, und Vamdemon, welches damit bereits gerechnet hatte, legte zwei Digivices, ein Wappen und ein Armorei hinein. "In der Digiwelt herrschen die Meister der Dunkelheit, befehligt von Piedmon. Es unterstützt den Ausbau meiner Machtposition hier, indem es mir immer wieder Digimon sendet. Doch wir haben nicht genug, um unser Gebiet zu vergrößern."

"Das werden wir ändern", flüsterte Devimon mit einem Unterton, der die Blutlust deutlich zeigte. "Wir werden diese Welt im Sturm nehmen, mit der Macht der Finsternis!"

'Oder wir nehmen die Macht der Finsternis dieser Welt, wenn wir in unsere zurückkehren', dachte Christian bei sich. Er hatte bereits gespürt, dass das Wappen einiges an Macht hatte. Nicht so viel wie sein eigenes, aber es würde dennoch eine beträchtliche Steigerung geben. Und vielleicht konnte er es noch weiter stärken. Denn auch in dieser Welt musste es einen Strudel der Dunkelheit geben.

"Ich will Piedmon und die anderen treffen", meinte der Anführer der dunklen Digiritter schließlich. "Arrangiere ein Treffen, so bald wie möglich. Wir haben viel zu tun!" Vamdemon verneigte sich ein letztes Mal und verließ die versteckten Gemächer der dunklen Digiritter.
 

Nur einen Tag später hatte Vamdemon alles arrangiert. Christian und sein Partner waren aufgebrochen, um auf der Spitze des Spiralbergs die Meister der Dunkelheit zu treffen, während Thomas weiter in den Büchern forschte, um eine Möglichkeit zu finden, nach Hause zurückzukehren. Es würde sie einige Zeit kosten, das war beiden bewusst, doch sie mussten zurück. Sie hatten nicht vor, den Digirittern den Sieg kampflos zu überlassen. Black Leomon hatte sich ebenfalls mit einem Buch niedergelassen, damit sein Partner etwas Zeit sparte.

"Christian hat bereits einen Plan", stellte Thomas ruhig fest, während er aus seiner Hosentasche ein alt aussehendes, zerfleddertes Buch heraus, welches sie vor Jahren in der Burg Vamdemons entdeckt hatten. Christian hatte es ihm hiergelassen, nachdem er in der Bibliothek dieser Welt ein weiteres Exemplar davon entdeckt hatte. "Sonst hätte er nicht so schnell ein Treffen mit den Meistern der Dunkelheit angesetzt."

"Was glaubst du, wird er tun?", fragte das Digimon ruhig, während es ein anderes Buch nahm und dort etwas nachschlug. Es studierte gerade ein Werk, in welchem jedes bekannte Digimon aufgeführt war. Sie hatten von Christian vor dessen Aufbruch den Auftrag bekommen, ein Digimon zu finden, das für eine Invasion der realen Welt sehr gut geeignet und möglichst leicht zu trainieren war. Auch waren darin Hinweise auf die Digimon zu lesen, aus denen es digitierte und zu denen es werden konnte.

"Er wird wohl hier in dieser Welt üben. Und sobald wir zurückgekehrt sind, wird die Invasion in der realen Welt ohne Probleme vonstatten gehen", meinte Thomas leichthin, während er wieder einmal von den verschiedenen Fähigkeiten las, die Christians Wappen ihm verlieh. Doch so viel hier auch beschrieben war, vieles davon konnte Christian noch immer nicht anwenden. Sein Wappen war noch immer nicht stark genug. Doch vielleicht hatten sie durch das zweite Wappen, welches sie hier erlangt hatten, endlich genug Macht. Er ließ seine Augen auf einem Wort ruhen, das beide dunklen Digiritter schwer beschäftigte. Unsterblichkeit. Sollte das Wappen stark genug werden, so würde es ihnen möglich sein, den Alterungsprozess ihres Körpers zu stoppen, solange sie sich in der Digiwelt aufhielten. Es würde für sie ein Exil in der Digiwelt bedeuten, doch sie würden nicht sterben. Sie würden ihre Feinde überleben können. Alle Feinde.
 

Christian erreichte währenddessen die Spitze des Spiralbergs. Die öde Felsenebene, in dessen Mitte das Hauptquartier der Meister der Dunkelheit lag, wirkte bei seiner Ankunft noch leerer als sonst. Kein Lufthauch wehte, kein Geräusch war zu hören mit Ausnahme der Schwingen von Devimon. Christian saß auf den Händen seines Partners.

Das Digimon landete auf dem Balkon des Herrschersitzes und folgte Christian ins Innere. Vamdemon war nicht mit ihnen gekommen, es hatte die vier Megalevel jedoch von der Ankunft des dunklen Digiritters in Kenntnis gesetzt. Die Meister der Dunkelheit erwarteten den Menschen bereits in ihrem Heiligtum.

"Seid willkommen, dunkler Digiritter", wurde Christian von Metalseadramon begrüßt, welches seinen Kopf zu Boden neigte, um seine Ehrerbietung auszudrücken. Christian bedeutete ihm und den anderen Digimon, die ehrerbietig schwiegen, ihre Köpfe wieder zu heben.

"Es ist gut, endlich Einmal alle Meister der Dunkelheit zu treffen", meinte der dunkle Digiritter leichthin. "Und es ist noch besser, eure Macht zu meiner Verfügung zu haben." Das Lächeln auf den Lippen des Menschen und die unnatürliche Kälte in seinen Augen ließen den Digimon ein sehr unbehagliches Gefühl in ihrer Magengegend entstehen.

"Wir stehen euch zu Diensten", sagte Piedmon, als es sich erhob und auf den Menschen zuging.

"Vamdemon sagte, ihr würdet es mit Digimon unterstützen. Was für Digimon schickt ihr ihm? Welche Typen?" Christian setzte sich auf das Sofa, das Piedmon verlassen hatte, während sich das Digimon seinem Teleskop zuwandte.

"Wir senden ihm alles, was wir entbehren können. Es gibt hier noch immer einige Widerstandsnester, doch durch unsere Kontrolle der Stadt des ewigen Anfangs ist es leicht. Sobald wir Rebellen entdeckt haben, vernichten wir sie."

"Ihr kontrolliert die Stadt. Wie meinst du das?", fragte Christian. Piedmon grinste bösartig, doch keineswegs so bösartig wie Christian.

"Die Stadt ist dunkel. Es werden keine Digimon wiedergeboren. Die Eier sind grau." Devimons Gesicht verlor kurzzeitig sein sonst dauerhaftes Grinsen. Auch Christian musste sich stark beherrschen, um sein bösartiges Grinsen nicht zu verlieren. Doch diese Tatsache machte seine Planung, die er während seiner Reise hierher überschlagen hatte, zunichte.

"Ihr habt also die Versorgung mit Digimon abgeschnitten. Seid ihr vollkommen bescheuert?", fluchte der dunkle Digiritter, während sein Wappen grell aufleuchtete. Die Meister der Dunkelheit wichen sofort reflexartig zurück, als sich ein Apocalymon hinter Christian materialisierte. "Ihr werdet dafür sorgen, dass die Stadt des ewigen Anfangs wieder auflebt. Wir brauchen die Digimon!" Dann piepste sein Digivice. Thomas hatte ihm eine Nachricht gesendet. Der dunkle Digiritter las sie sich durch, dann wurde sein wütendes Grinsen wieder durch sein bösartiges Lächeln ersetzt, während sein Partnerdigimon wieder auf das Championlevel zurückdigitierte.

"Wie ihr wünscht, Herr", flüsterte Piedmon mit eindeutig erschütterter Stimme. Doch Christian hatte sich bereits von den Digimon abgewandt. Er hatte eine neue Idee bekommen, die er sofort in die Tat umsetzen wollte.

"Existiert hier der Strudel der Dunkelheit?", fragte er seinen Partner, während sie weit über der Oberfläche des Spiralbergs flogen, zurück zu dem Tor, durch das sie in die Digiwelt gelangt waren.

"Nicht, wenn diese Welt nicht umgeformt wurde. Wir müssten dafür sorgen, dass die Digiritter vorerst den Sieg davontragen", antwortete Devimon mit einer bedrückten Stimme. Es wusste, was der dunkle Strudel für seinen Partner bedeutete. "Wenn die Meister der Dunkelheit nicht gestorben sind und die Welt erneuert wurde, kann sich die Dunkelheit nicht an diesem Ort sammeln. So sagten zumindest die Schriften in meinem Tempel." Christian nickte ruhig, während er nochmals darüber nachdachte, was er gerade erfahren hatte. Thomas hatte ein Digimon gefunden. Es war perfekt für ihre Zwecke gemacht. Es gab auch Legenden, dass diese Digimon vor einer vorherigen Umwandlung existiert hatten. Doch nicht in dieser Welt. In ihrer eigenen hatten sie jedoch gerüchteweise von ihnen gehört. Sie lebten sehr zurückgezogen und kein anderes Digimon hatte es gewagt, sich ihnen zu nähern. Es waren ausgebildete Kommando-Soldaten. Commandramon war ihr Name.

"Dann werden die Digiritter eben vorerst gewinnen... Wer hätte gedacht, dass wir einmal gemeinsame Sache mit diesen verfluchten Menschen machen müssen!" Der Mensch und das Digimon schwiegen den Rest des Weges, doch Devimon wusste, dass sein Partner bereits plante, wie sie es anstellen konnten, dass die Digiritter gewinnen, ohne dass diese merkten, wer ihnen half.

"Ich kann nicht glauben, dass wir wirklich darüber nachdenken", meinte auch Devimon wütend. Christian schwieg einfach. Doch es war klar, was sie zu tun hatten. Und sie mussten es schnell tun, denn spätestens jetzt ahnten die Meister der Dunkelheit, dass sie den dunklen Digirittern nicht mehr vertrauen konnten.

Aufruf zur Rebellion

Nur eine Stunde später war Christian wieder in der realen Welt und hatte sich mit Thomas in ihre privaten und geheimen Gemächer zurückgezogen, wo er seinen Freund in seinen Plan einweihte. Auch Black Leomon war bei dem Gespräch zugegen, während Devimon vor der Tür Wache hielt. Christian wollte nicht, dass irgendjemand hier von diesem Plan Wind bekam.

"Das hast du doch nicht wirklich vor", meinte Thomas besorgt, während er den Bericht von Christian verdaute. Und die Situation war alles andere als gut.

Sie hatten aktuell keine Chance, an Commandramon heranzukommen.

Sie hatten keinen Zugriff auf die Stadt des ewigen Anfangs, denn soweit Devimon ihnen berichtet hatte, würde die Stadt erst wieder zu leben beginnen, wenn die Digiwelt wiedergeboren wurde.

Und sie hatten keine Chance, in ihre eigene Welt zurückzukehren, da sie zwar den Weg gefunden hatten, mithilfe des Buches, das Vamdemon ihnen gezeigt hatte, doch nicht genug Macht, um diesen Weg zu öffnen. Die Dunkelheit war in dieser Welt zwar mächtig, doch selbst mit der Macht, die sie selbst besaßen, reichte es noch nicht aus.

"Siehst du eine andere Möglichkeit?", fragte Christian deutlich genervt, während er bereits begonnen hatte, eine Liste aufzustellen, was sie alles brauchen würden. Thomas schwieg einige Zeit, doch schließlich schüttelte er den Kopf.

"Wenn die Macht der Dunkelheit, die sich dann im Strudel sammeln wird, so stark ist wie die, die du bereits kontrollierst, dann sollte es für unseren Plan ausreichen!" Christian nickte, denn auch er war auf dieses Ergebnis gekommen. "Was müssen wir alles besorgen, um diese Rebellion zu starten?" Als Antwort reichte Christian ihm einfach die Liste. Thomas laß sie sich aufmerksam durch.

"Wappen und Digivice ist klar. Auch dass wir herausfinden müssen, wo die Digiritter sich genau aufhalten und wo ihre Partnerdigimon sind. Aber warum meinst du, dass ich die Digiritter unterstützen muss?", meinte er schließlich. Christian grinste leicht.

"Wir wissen zwar, was damals geschehen ist, aber nicht, wie es hier ablaufen wird. Die Meister der Dunkelheit sind stärker, es gibt weniger Digimon, die den Digirittern in ihrem Kampf helfen können oder wollen, und sie haben noch nicht die Fähigkeit, das Megalevel zu erreichen. Ohne uns haben sie keine Chance gegen die Meister der Dunkelheit und wenn sie die nicht besiegen, wird Apocalymon nicht erscheinen und die Welt kann nicht wiedergeboren werden."

"Das Megalevel erreichten die Digiritter ja erst im Kampf gegen Malomyotismon. Aber ich glaube nicht, dass dieses Digimon in dieser Welt entstehen wird. Dafür ist zu viel Zeit vergangen", meinte Thomas ruhig, während er aus einem der Fenster blickte. "Also wird es das beste sein. Doch wir müssen es ihnen ermöglichen, auf das Megalevel zu kommen, damit sie glauben, es aus eigener Kraft geschafft zu haben", fuhr er fort. Christian nickte und erhob sich.

"Ich werde mir einen Laptop besorgen und schauen, ob ich ein Programm entwickeln kann, mit dem ich ihnen das Megalevel auch so ermöglichen kann. Schließlich reden wir bei der Digiwelt eigentlich nur von Daten. Und du weißt, was wir mit Daten alles anstellen können." Beide lachten leise, bevor Christian ihr Quartier verließ. Er hatte eine längere Reise vor sich, denn hier in der Stadt würde er wohl keinen Laptop finden, der seinen Standards entsprach.

Thomas erhob sich ebenfalls und begab sich in Begleitung seines Partners zu Vamdemon. Er hatte vier Punkte ihrer Liste abzuarbeiten, damit sie so bald wie möglich wieder in ihre Welt zurückkehren konnten.

"Ich muss mit dir sprechen, Vamdemon", meinte er ruhig, während er das Digimon in dessen Heiligtum aufsuchte. Sofort sank das Ultralevel auf ein Knie und neigte seinen Kopf.

"Was wünscht ihr, Herr?", fragte das Digimon unterwürfig.

"Ich will die Wappen der besiegten Digiritter und ihre Digivices", verlangte der jüngere der dunklen Digiritter kalt. Sofort griff Vamdemon unter seinen Mantel und holte die Geräte hervor. Thomas nahm sie an sich, bevor er dem Digimon bedeutete, sich zu erheben.

"Und nun bring mich zu den Digirittern und ihren Partnern. Zu allen acht. Christian und ich haben eine Idee für ein neues Spiel bekommen, das wir gerne ausprobieren würden." Vamdemon verneigte sich erneut, bevor es den Digiritter hinunter in die Verließe führte. Es hatte die Digiritter tief unter seiner Burg eingekerkert, ebenso wie ihre Partnerdigimon. Sie würden einige Minuten brauchen, um diese Kerker zu erreichen.
 

Einige Zeit später war Christian von seinem Ausflug zurückgekehrt. Er hatte einen Laptop in Händen, den sein Partner aus einem Elektronikmarkt im Norden Japans besorgt hatte. Schweigend arbeitete er seit seiner Rückkehr an dem Programm, mit dem sie den Digirittern das Megalevel ermöglichen wollten.

"Was hast du herausgefunden?", fragte er einige Zeit später Thomas, welcher schweigend neben ihm gesessen hatte und ihre kleine Fibel über das Wappen der Dunkelheit gelesen hatte. Jetzt wandte sich der jüngere vom Buch ab und begann zu grinsen.

"Alle acht Digiritter sind hier im Kerker, tief unten, aber nur leicht bewacht. Ihre Partner sind bei ihnen, aber die Türen können sie nicht öffnen. Sie sind allerdings ziemlich fertig. Wenn wir sie benutzen wollen, dann muss einer von uns als Retter auftreten. Und da dein Wappen und dein Partner dazu nicht geeignet sind, werde ich das wohl machen." Christian nickte, während er weiter an dem Programm schrieb. Er würde es auf die Digivices der Digiritter hochladen, damit diesen – in der Theorie – das Megalevel möglich sein würde.

"Also werden wir sie nur noch überzeugen müssen, dass du auf ihrer Seite stehst", meinte der ältere und begann zu grinsen. "Ich glaube, wenn ein Vamdemon dich wütend durch den Kerker jagt, weil du die Digivices geklaut hast, dann wäre das überzeugend, oder?" Thomas dachte kurz nach, bevor er ein breites Grinsen aufsetzte. Christians Partner war in seiner Erinnerung zu oft zu Apocalymon digitiert. Er hatte einige Sekunden gebraucht, bis er sich an das Ultralevel von Devimon erinnert hatte. Es würde sicherlich sehr überzeugend sein.

"Ich darf wieder einmal nicht höher als Rookie-Level digitieren lassen, oder?", fragte Thomas genervt, doch Christian schüttelte den Kopf.

"Wenn es sein muss, digitiere bis auf Champion. Erkläre es mit einer seltenen Art von Leomon. Nur das Armorei solltest du verschweigen", meinte der ältere. "Sie kennen so etwas schließlich bisher nicht." Thomas nickte, dann blickte er zum Laptop.

"Wann können wir loslegen?" Christian wandte wieder seine volle Aufmerksamkeit dem Laptop zu und ließ seine Finger so schnell über die Tastatur fliegen, wie es Koushiro früher getan hatte.

"Ich denke, wir haben noch einige Tage, um weitere Vorbereitungen zu treffen", sagte der ältere schließlich, als er seinen Fingern eine kurze Pause gönnte. "Du solltest an deiner Tarnung arbeiten. Und wir müssen überlegen, was wir mit dem echten Vamdemon machen."

"Wir lassen es durch die Digiritter vernichten", meinte Thomas sofort böse grinsend. "Sie müssen die Dunkelheit hier vernichten, bevor sie zurückkehren können, oder sehe ich das falsch?" Christian schüttelte den Kopf.

"Du hast recht. Das heißt, ich werde, sobald wir sie überzeugt haben, dass du auf ihrer Seite bist, in die Digiwelt verschwinden." Schweigend arbeitete der dunkle Digiritter daraufhin weiter, während Thomas und Leomon begannen, die wichtigsten Bücher, die für sie in den falschen Händen sehr gefährlich werden konnten, zusammensuchten und verpackten, damit Christian sie bei seinem Verschwinden mit sich nehmen konnte. Es würde noch einige Tage gehen, bis sie den Plan in die Tat umsetzen konnten.

Während Christian weiterarbeitete, begann er plötzlich lauthals zu lachen.

'Die Digiritter, die Hoffnung der Digiwelt, verwenden, um die Digiwelt in die ewige Dunkelheit zu stürzen', meinte die Stimme in seinem Kopf. 'Du hast viele grausame Ideen, aber das ist bisher deine beste davon. Das wird sicherlich sehr interessant werden!' Das Lachen drang bis vor die Bücherregale, hinter denen ihre Quartiere versteckt waren. Doch im Augenblick war die Bibliothek leer.
 

Fast zwei Wochen hatte Christian nun an dem Programm gearbeitet und war sich inzwischen sicher, dass es funktionieren würde. Nun mussten sie den nächsten Teil ihres Planes anlaufen lassen. Thomas war während dieser Zeit mehrfach in der Stadt des ewigen Anfangs gewesen, doch sie hatte noch keine Zeichen der Besserung gezeigt, auch wenn die Meister der Dunkelheit nach Christians Wutausbruch alles taten, um sie wieder zum Leben zu erwecken. Die Theorie von Devimon war – der Meinung der dunklen Digiritter nach – damit bewiesen. Ohne den Sieg der Digiritter würden sie für immer in dieser Welt feststecken.

"Wenn alles funktioniert, dann musst du die Digiritter überzeugen, dass sie sofort gegen Vamdemon vorgehen müssen. Ich habe vorhin mithilfe meines Wappens sein Gedächtnis bearbeitet, es wird dich nicht wiedererkennen. Auch die Meister der Dunkelheit werde ich so beeinflussen. Du wirst die nächste Zeit vollkommen ein Digiritter sein." Thomas nickte und holte ein Wappen hervor, das dem von Christian recht ähnlich sah, doch ein Symbol ähnlich dem der Digiritter hatte.

"Das ist eine Idee, die mir gekommen ist. Damit kann Black Leomon auch digitieren. Es leuchtet auf, wenn ich mein Armorei aktiviere." Christian nickte anerkennend.

"Das dürfte ihr Vertrauen sichern", kommentierte er zufrieden, während er die letzten Digivices mit den Daten versorgte. Dann reichte er sie seinem alten Freund. "Und jetzt viel Erfolg. Ich werde mich aufmachen, sobald du das Schloss angreifst. Wir sehen uns wieder, wenn die Digiwelt wiedergeboren wurde. Hier, in diesem Raum!" Thomas nickte seinem alten Freund zu, bevor er mit Black Fighter-Leomon zusammen das Zimmer durch eines der versteckten Fenster verließ. Christian blickte ihnen nach, dann bedeutete er seinem Partner, die Taschen zu packen, die sie gerichtet hatten. Der Mensch und das Digimon begaben sich zu dem Tor, welches die Digiwelt mit der realen Welt verband. Es sah genauso aus wie das, durch welches Vamdemon damals die reale Welt betreten hatte. Gemeinsam durchquerten sie es und brachen in der Digiwelt in Richtung der Spitze des Spiralbergs auf. Dort würde der Digiritter warten, am Ziel der Digiritter.
 

Thomas und Black Fighter-Leomon hatten das Schloss verlassen und einige Zeit gewartet, bevor sie sich dem großen Gebäude wieder näherten. Christian hatte ihn bereits vorgewarnt, dass er nicht mehr als dunkler Digiritter erkannt werden würde, doch als die ersten Digimon, die das Schloss bewachten, sein Wappen entdeckten, begriff er erst vollends, was das bedeutete.

"Wir haben mal wieder den nervigsten Teil der Arbeit abbekommen", meinte das Digimon, während es ein Bakemon nach dem anderen in Daten verwandelte und mit dem Schild die Sense eines Phantomon abwehrte. Thomas folgte seinem Partner auf dem Fuße, das zweite Schwert des Digimon in Händen. Er musste es zweihändig führen, da er nicht kräftig genug war, es mit einer Hand zu schwingen. Dieses Manko würde er bald ändern müssen. Sobald er wieder die Muße dazu hatte. Das nächste Bakemon wurde durch Thomas vernichtet, während Black Fighter-Leomon das Schlosstor aufbrach.

"Aber es war nötig. Nachdem wir die Digiritter befreit haben, will ich, dass du auf das Rookie zurückdigitierst. Wann immer es nicht unbedingt nötig ist, bleibst du auf dem Rookie. Ist das klar? Wir wollen uns nicht von ihnen unterscheiden. Sie müssen glauben, dass wir auf ihrer Seite sind!" Black Fighter-Leomon nickte leicht, während es ein weiteres Phantomon vernichtete.

"Geht klar, Partner", meinte das Armor-Level-Digimon, während es mit dem Menschen zusammen über den großen Hof rannte. Nur Sekunden später hörten sie eine Stimme, die sie gut kannten. Doch dieses Mal war es nicht gut, sie zu hören.

"Du kleiner Mensch! Wie kannst du es wagen, mich zu bestehlen?", schrie Vamdemon wütend. Es sprang aus einem der oberen Fenster und schwebte dem Menschen und dem Digimon nach. Black Fighter-Leomon wehrte die roten Peitschen des Digimon mit seinem Schild ab, während Thomas weiter ins Innere der Burg rannte. Zum Glück hatte sich Thomas bereits zeigen lassen, wo sich die Kerker befanden. Während er weiterrannte, blockte sein Partner das Ultralevel ab.

Nach langen Minuten, in denen er die Energiepeitschen auf das Schild seines Partners einschlagen hatte hören, erreichte er endlich die Gittertür zum Kerker. Der Schlüssel hing daneben, das wusste er. Nur eine Minute später hatte er die Zellen der Digiritter und derer Partner aufgeschlossen.

Die Menschen und Digimon blickten nervös zu dem jungen Erwachsenen, der gerade aus dem Nichts vor ihnen aufgetaucht war. Seine Kleidung war als Folge der Kämpfe auf dem Hof und im Schloss zerrissen und aus einigen kleineren Wunden floss Blut, er wirkte auf die gefangenen Menschen schwächer als er eigentlich war.

"Lauft", schrie er die Gefangenen an. "Ihr seid frei!" Während er das sagte, griff er unter seinen Mantel und holte die Digivices hervor, die er von Vamdemon hatte. Er warf sie den Digirittern zu, die noch immer stocksteif vor ihm standen. Taichi war der erste, der nach dem kleinen Gerät griff, welches vor seinen Füßen gelandet war. Er betrachtete es ungläubig, während im Gang hinter Thomas Vamdemon noch immer gegen das Armor-Level kämpfte.

"Wer... bist du?", fragte der ehemalige Anführer der Digiritter, als Black Fighter-Leomon sich zurückfallen ließ, um etwas schwächer zu wirken. Es landete kurz vor seinem Partner auf dem Boden, was Thomas dazu brachte, zurückzuspringen.

"Später", meinte er nur zu Taichi, was dieser beim Anblick Vamdemons nickend bestätigte. Auch die anderen Digiritter hatten sich endlich aus ihrer Schockstarre gelöst, während ihre Digimonpartner sich mit Black Fighter-Leomon gegen Vamdemon wandten. Zum ersten Mal seit Jahren leuchteten die Digivices wieder auf und sechs Ultralevel und zwei Champion-Digimon standen Vamdemon gegenüber. Gemeinsam mit Black Fighter-Leomon trieben sie Vamdemon ein wenig zurück, so dass ihre Partner aus dem Gefängnistrakt entkommen konnten.

Rückkehr in die Digiwelt

Die Digiritter hatten es nach einem längeren Kampf gegen Vamdemon geschafft, aus dem Schloss zu entkommen. Nun versteckten sie sich in einem verlassenen Gebäude in der Nähe. Früher war es einmal der Fernsehsender gewesen, doch in den drei Jahren war das Gebäude teilweise zerfallen. Auch die Tatsache, dass die Digimon von Vamdemon hier trainierten, hatte hier einiges an Schäden angerichtet.

Christian hatte Thomas hier ein Versteck eingerichtet, das aussah, als würde es bereits seit etwa einer Woche genutzt. Und Thomas schien nicht gerade ordentlich zu sein. Doch das Versteck passte perfekt zu dem Charakter, den Thomas zu spielen geplant hatte. Christian kannte ihn wirklich gut.

"Wer bist du?", wiederholte Taichi nun die Frage, die er schon bei ihrer Befreiung gestellt hatte. Thomas ließ sich als Antwort auf das zerfledderte Sofa fallen und griff nach einer Getränkedose, die hinter dem Sofa auf einem kleinen Schrank stand. Christian hatte den Raum so eingerichtet, wie das Zimmer von Thomas in ihrer Festung ausgesehen hatte. Auch dort hatte er seine Getränke an diesem Ort gelagert. Die Bewegung wirkte also vollkommen natürlich.

"Ich heiße Thomas", antwortete er nun auf die Frage des Digiritters, während er den anderen bedeutete, dass sie sich setzen konnten, wenn sie wollten. Der Raum hatte mehr als genug Sitzmöglichkeiten. "Seit einiger Zeit versuchen mein Partner und ich, gegen Vamdemon vorzugehen, da seine Offensive gegen die restliche Welt an Kraft gewonnen hat. Ihr habt vielleicht nicht viel davon mitbekommen, aber Vamdemons Armeen haben begonnen, China anzugreifen. Ein großer Teil der Digiritter ist augenblicklich dabei, gegen diese Digimon anzugehen. Ich wollte nachsehen, wie es hier steht." Entsetzen machte sich in den Augen der gerade befreiten Digiritter breit, während sie diese Neuigkeiten verdauten.

"Wie lange ist es her?", fragte Takeru schließlich, während der Rest in sich zusammengefallen auf den Polstern zusammengesunken war. "Seit er uns besiegt hat, meine ich", fügte er hinzu, als auch Thomas ihn verständnislos ansah.

"Drei Jahre", antwortete der eigentlich dunkle Digiritter. "Doch erst in den letzten Wochen haben die Digimon wieder heftiger attackiert. Vorher war auch nicht klar, ob die Armeen aus Japan und vielen anderen Staaten der Welt nicht doch durch die Nebelwand rund um Tokio brechen könnten."

"Es scheint, dass sie es nicht konnten", stellte Koushiro nüchtern fest, was Thomas mit einem Nicken bestätigte.

"Ich war der erste, dem es möglich war, diesen verdammten Nebel zu durchqueren, und auch das nur durch...", begann Thomas, doch Takeru unterbrach ihn.

"Durch dein Wappen, oder?" Thomas nickte. "Jyou und ich kamen so damals ebenfalls durch den Nebel", fuhr er fort, woraufhin der deutlich abgemagerte Digiritter nickte. Vor drei Jahren waren sie mit Zudomon durch die Nebelwand gebrochen.

"Ihr solltet etwas essen", meinte Thomas und deutete auf einen Haufen Dosen, die in einer Ecke gestapelt waren. Sie sahen älter aus – Thomas wusste, dass sie aus Vamdemons Vorräten stammten – und die Etiketten waren ausgebleicht. Das störte die Geretteten jedoch nicht und kurz darauf taten sie sich an kalten Ravioli gütlich. Sie aßen so gierig, als würden sie fürchten, dass sie nie wieder etwas bekommen würden. Während ihrer Gefangenschaft hatten sie auch nur gerade genug zu Essen bekommen, damit sie nicht verstarben.

Auch ihre Partner aßen, so viel sie konnten. Sie hatten im letzten Kampf fast ihre gesate Energie verbraucht und waren auf das Ausbildungslevel zurückdigitiert.

Hikari stand schließlich, nach erneutem längeren Schweigen der gesamten Gruppe, auf und ging zu einem der Fenster.

"Wie viele Digiritter gibt es noch, die gegen die Digimon kämpfen?", fragte Hikari besorgt, während sie hinausblickte. Es hingen Vorhänge davor, doch es gab einige kleine Risse darin, durch die man blicken konnte.

"Ich weiß es nicht genau. Ich operiere allein, ich bin erst seit etwa drei Monaten ein Digiritter. Leormon hat mich seit der Invasion vor drei Jahren gesucht, doch es ist ein weiter Weg nach Deutschland."

"Es war bei der Invasionsstreitmacht dabei?", fragte Yamato besorgt und blickte das Rookie aufmerksam an. Die Sorge, die das Gesicht des vierzehnjährigen zeichnete, war auch bei den anderen zu sehen.

"Es war ebenso dabei wie Gatomon, dem Partnerdigimon von einem von euch", entgegnete Thomas ruhig und deutete auf Nyaromon, welches zusammen mit den anderen Digimon noch immer aß. Es war ein Argument, dem die Digiritter aktuell nichts entgegenzusetzen hatten.
 

Einige Zeit später war ein Großteil der erschöpften Digiritter eingeschlafen. Nur Hikari und Thomas waren noch wach geblieben. Der Ältere hatte es sich auf einem Hocker an einem der Fenster gemütlich gemacht, um ihre Umgebung zu überwachen, während Hikari zum ersten Mal in ihrem Leben ihr Wappen in die Hand genommen hatte und es von allen Seiten betrachtete. Sie wusste natürlich, was ihr Wappen bedeutete, doch wie sie es aktivieren konnte war ihr nicht klar.

"Du siehst nervös aus", meinte Thomas leise zu ihr, um die anderen nicht zu wecken. Er blickte noch immer nach draußen. Die Straßen waren von Bakemon überflutet, die nach den Geflohenen suchten. Dieser Raum war jedoch ähnlich wie Koushiros Haus vor drei Jahren vor der Entdeckung durch diese Digimon abgeschirmt. Christian hatte auch für diesen Fall bereits vorgesorgt, denn es war für ihr endgültiges Ziel notwendig.

"Ich habe ein ungutes Gefühl", meinte die Digiritterin leise. Ihr besorgter Blick ruhte erst auf den anderen Digirittern, dann blickte sie nervös zu Thomas hinüber. Sie schien Angst vor ihm zu haben. Thomas war darüber nicht verwundert. Schon in ihrer eigenen Welt hatte er bemerkt, dass allein seine Anwesenheit einen negativen Einfluss auf Hikari hatte. Im Augenblick war das jedoch das schlechteste, was passieren konnte. Er nahm sich vor, sich nicht zu weit von ihr zu entfernen, damit sie dies nicht auf ihn zurückführen konnte.

"Vamdemon ist auf der Jagd nach uns, wir sind auf uns allein gestellt, wir haben kaum Vorräte und ihr seid von eurer langen Gefangenschaft noch stark geschwächt. Es ist nur verständlich, dass du ein ungutes Gefühl hast", antwortete er ruhig und lächelte ihr kurz zu, bevor er sich wieder der Überwachung der Umgebung zuwandte.

"Was bedeutet dein Wappen?", fragte Hikari einige Minuten später. Thomas wandte sich jetzt vollkommen der Digiritterin zu und verließ damit seinen Beobachtungsposten. Er hatte mit dieser Frage gerechnet und lange darüber nachgedacht, was er den Digirittern erzählen würde.

"Selbstlosigkeit", antwortete er ruhig. "Zumindest hatte Leormon mir das damals gesagt." Hikari nickte. Sie gähnte leicht. "Du solltest dich auch etwas ausruhen", meinte er zu der Digiritterin, welche nickte. Sie legte sich zu den anderen Digirittern und war ebenfalls kurz darauf eingeschlafen.

"Es wird ein hartes Stück Arbeit werden, bis sie gegen Vamdemon antreten können", meinte Leormon, welches sich neben seinem Partner niederließ. Es hatte die letzte Zeit mit den anderen Digimon verbracht, aber da nun auch diese schliefen, war es zu Thomas zurückgekehrt. "Und doch muss es schnell soweit sein, sonst werden wir auf lange Sicht verlieren."

"Es muss sehr schnell geschehen", entgegnete Thomas, während er weiter die Umgebung beobachtete. "Für die Zukunft."

"Für die Zukunft", antwortete das Digimon leise, bevor es sich ebenfalls schlafen legte. Eine halbe Stunde später war auch Thomas eingeschlafen, denn die letzten Stunden waren auch für den dunklen Digiritter anstrengend gewesen.
 

Früh am nächsten Morgen, der aufgrund des Nebels kaum von der Nacht zu unterscheiden war, weckte Thomas die Digiritter. Diese sprangen sofort auf und erhoben panisch die Fäuste gegen den jungen Mann, der schnell beschwichtigend die Hände hob.

Nachdem Taichi und der Rest der Digiritter realisiert hatten, wo sie sich befanden, wurden die Fäuste wieder gesenkt. Yamato zögerte eine Sekunde länger als der Rest, doch auch er ließ sie schlussendlich sinken.

"Ihr habt gute Reflexe", meinte Thomas leicht zögernd. Er war sofort einen Meter zurückgewichen, als er die Bewegungen erkannt hatte. "Aber ihr müsst keine Angst vor mir haben. Ich bin auf eurer Seite!"

"Das werden wir sehen", entgegnete Taichi ruhig, doch das Misstrauen in seiner Stimme und seinem Blick war nicht zu überhören. Auch in den Gesichtern der anderen Digiritter sah er starkes Misstrauen. Aber das war ihnen nicht zu verdenken.

"Ihr werdet mir vertrauen müssen, wenn ihr diesen Kampf hier gewinnen wollt. Vamdemon ist zu mächtig als dass wir Digiritter untereinander streiten dürfen!" Der ernste Blick im Gesicht des jungen Mannes brachte die anderen Digiritter ins Hier und Jetzt zurück.

"Er hat recht, wir werden das später klären müssen", meinte Takeru mit leiser Stimme. Für seine zehn Jahre war er erstaunlich reif. Thomas hatte bereits bemerkt, dass alle Digiritter sehr viel erwachsener waren als sie es hätten sein dürfen, doch drei Jahre Kerker im Schloss von Vamdemon hatten ihre Spuren hinterlassen.

"Vor allem müsst ihr euch ein wenig erholen und eure Partner wieder Energie sammeln", warf Thomas schnell ein, damit sie nicht weiter darüber nachdenken konnten, was ihnen an ihm seltsam vorkam. Er wusste genau, dass er nicht gerade die vertrauenswürdigste Person in diesem Raum war. Allein die Tatsache, dass sein Digimon ein solch hohes Level erreichen konnte, machte ihn zu etwas besonderem unter den Digirittern, denn er wusste, dass es nicht viele Digiritter gab, die ein Wappen besaßen. Er selbst wusste nur von den japanischen Digirittern.

"Wir müssen so bald wie möglich zurückschlagen", meinte Yamato mit kalter Stimme, was von den anderen Digirittern mit grimmigem Gesicht und einem ernsten Nicken aufgenommen wurde. Bei diesem Anblick lief es Thomas kalt den Rücken hinunter. Er hoffte, dass sie sich hier nicht zu viel zugemutet hatten.

"Aber wenn wir nicht stark genug sind, dann werden wir verlieren", flüsterte Hikari beklommen. "Ich will nicht wieder in diesen Kerker zurück", fügte sie hinzu. Taichi nahm seine kleine Schwester sofort in den Arm, denn er hatte bemerkt, was in ihrem Kopf stattfand.

"Wenn ihr euch einige Tage nehmt, um zu Kräften zu kommen, dann wird das nicht passieren", meinte Thomas leise und deutete auf die Nahrungsvorräte. Die Digimon hatten sich bereits wieder ans Essen gesetzt. Kurz darauf aßen auch die Menschen gierig.
 

Währenddessen hatten Thomas und Leormon sich wieder ein wenig zurückzogen.Sie ließen die Digiritter allein und wanderten ein wenig durch das verlassene Gebäude des Fernsehsenders. Die Blicke des Menschen ruhten auf der Kugel, die einmal das Herzstück des Gebäudes gewesen war, jetzt aber teilweise im Boden versunken etwas entfernt lag.

"Wir werden gut aufpassen müssen", meinte das Digimon leise, nachdem es sich sorgsam umgesehen hatte, ob sie beobachtet wurden. "Sie sind nicht so wie die, die wir kennen."

"Sie sind ernster, handeln überlegter, sind weniger vertrauensvoll. Außerdem scheinen auch ihre Partner bereit zu sein, härter zu kämpfen. Wenn wir einen Fehler machen, könnte das ein großes Problem werden", bestätigte der Mensch. "Aber nichtsdestotrotz müssen sie, und nur sie, die Digimon besiegen. Wenn wir die Digimon auslöschen, dann können wir nicht vorhersagen, was geschehen wird." Leormon nickte bestätigend.

"Aber warum nehmen wir nicht einfach diese Welt an uns?", fragte Leormon schließlich die Frage, die auch Thomas seit der Enthüllung des Plans durch Christian plagte.

"Ich weiß es nicht, Partner", antwortete er ehrlich. "Aber ich denke, es liegt daran, dass Christian sich rächen will. Du weißt, er ist es nicht gewohnt, zu verlieren. So wie du und ich ebenfalls." Das Digimon nickte leicht, doch in seinem Gesicht waren noch immer Zweifel zu lesen. "Außerdem glaube ich, dass Christian genau weiß, was er tut. Er meinte schließlich schon kurz nach unserer Ankunft hier, dass Vamdemon auf lange Sicht verlieren würde. Würdest du einen Kampf kämpfen, denn du verlieren wirst?" Leormon schwieg kurz, dann schüttelte es den Kopf.

"Was meinst du mit 'einen Kampf kämpfen, denn du verlieren wirst?'", ertönte im Rücken des Digiritters die Stimme eines Mädchens. Als er sich umdrehte, stand Hikari vor ihm. Seine Gedanken begannen bereits zu rasen, wie viel sie gehört hatte und ob er es schaffen könnte, sie ohne Spuren aus dem Weg zu räumen. Würden die Digiritter es auch ohne sie schaffen können? Nach allem, was er in ihrer eigenen Welt erfahren hatte, war es ohne sie jedoch unmöglich, dass Vamdemon besiegt werden würde. Sollte sie zu viel erfahren haben, dann würde dies den Plan von Christian zunichte machen.

"Wir haben nur überlegt, ob... ob ihr wirklich bereit seid, um gegen Vamdemon anzutreten", meinte der junge Mann schnell. "Wenn ihr nicht bereit seid, dann werdet ihr nicht gewinnen können. Und ihr müsst gewinnen, denn mein Partner ist nicht stark genug dazu. Es hängt an euch!" Den harten Schlag, den Leormon ihn mit seiner hinteren Pfote in die Kniekehle verpasste, steckte er weg, ohne eine Miene zu verziehen.

"Das verstehe ich", meinte das Mädchen. "Und wer ist Christian?" Wieder machte sich Thomas bereit, zuzuschlagen und die Digiritterin zu beseitigen. Und wieder hielt ihn die Vorstellung, in einer Welt leben zu müssen, in der sie nicht herrschen würden, davon ab.

"Er ist ein alter Freund von mir. Man könnte sagen, er ist der Taktiker und ich das ausführende Organ. Zwar ist er kein Digiritter, aber er hat mir bei der Planung meines Angriffs hier geholfen", versuchte Thomas, eine Notlüge zu entwickeln. Sollte sie noch weiter nachforschen, würde er sie beseitigen müssen.

"Du hast uns das verheimlicht", stellte sie ruhig fest.

"Ihr traut mir nicht", antwortete Thomas ebenso ruhig. "Soll ich also eine weitere euch unbekannte Person, die ihr nicht einmal getroffen habt, vorstellen? Es war schwer genug, euch da rauszuholen. Und dass ihr mir genug vertraut, damit ich euch hierherbringen kann." Hikari schien einige Zeit nachzudenken. Das Schweigen zwischen ihnen war bedrückend.

"Du hast irgendwas an dir", meinte sie schließlich. "Wenn du uns verraten solltest, dann wird dir bald klarwerden, dass wir alle in Vamdemons Kerkern viel abgelegt haben." Thomas nickte schweigend, woraufhin Hikari ihn und seinen Partner wieder allein ließ. Mensch und Digimon blickten ihr schweigend nach. Sie würden in Zukunft noch um einiges vorsichtiger sein müssen.
 

Es dauerte fast eine Woche, doch schließlich hatten sich die Digiritter genug erholt, das sagten sie zumindest. Ihre Partner wirkten ebenso wie die Menschen ausgeruht und voller Energie. Hikari schien keinem der anderen gesagt zu haben, bei was für einem Gespräch sie Thomas und seinen Partner ertappt hatte, also schien sie vorerst zu glauben, was er erzählt hatte.

Thomas war die Nacht über außerhalb seines Verstecks gewesen und hatte die Bewegungen der Digimon unter Vamdemons Befehl beobachtet. Die Digiritter brauchten alles an Wissen, was sie über den Feind sammeln konnten. Außerdem brauchte der Digiritter Zeit, um in Ruhe mit seinem Partner und Christian eine Unterredung zu führen. Der zweite dunkle Digiritter war für diesen Zweck extra noch Einmal aus der Digiwelt zurückgekehrt, allen seinen Plänen zum Trotz. Doch Hikari hatte diese Planänderung nötig gemacht.

"Sie hat euch belauscht", fasste Christian die Zusammenfassung seines alten Freundes kurz zusammen. "Wie viel hat sie gehört?" Thomas schüttelte genervt den Kopf.

"Ich weiß es nicht, aber bisher hat sie den anderen nichts verraten. Wir sind seitdem vorsichtiger. Ich habe dich als meinen Taktiker ohne Digimonpartner dargestellt. Bisher scheint sie es geschluckt zu haben. Wir müssen bald zum finalen Schlag ausholen", entgegnete der jüngere. Christian nickte.

"Je früher, desto besser. Ich habe dafür gesorgt, dass die Meister der Dunkelheit geschwächt wurden, und die Partner der Digiritter sollten stärker sein." Christian deutete auf das Wappen, welches Thomas um den Hals trug. "Ich hoffe, es klappt alles. Hier kann selbst ich nichts mehr vorhersagen."

"Es wird uns gelingen", meinte Leormon leise. "Es muss. Alle Vorbereitungen wurden getroffen. Wir werden in weniger als einer Woche in der Digiwelt sein!" Thomas sah seinen Partner erstaunt an, doch er ahnte, was das Digimon meinte. Er hatte es am heutigen Morgen ebenfalls bemerkt. Der Zorn er Digiritter schien gebündelter zu sein als die Tage zuvor.

"Es wird bald geschehen", meinte der jüngere dunkle Digiritter als Antwort auf die Aussage seines Partners. Christian nickte. Dann erhob sich der ältere und wandte sich um.

"Viel Erfolg. Seid stark und gnadenlos", meinte er zu dem jüngeren, bevor er ein Tor in die Digiwelt öffnete und in ihr verschwand.

"Er sagt das immer so, als wäre es leicht", meinte Thomas grinsend, während er und Leormon sich auf den Weg zurück in ihr Versteck machten.

"Es wäre auch leicht, wenn ich mit voller Kraft kämpfen könnte", entgegnete das Digimon leichthin und beobachtete aufmerksam ihre Umgebung. Bald würden sie diese Welt endlich hinter sich lassen können. Während sie sich dem Fernsehsender näherten, bemerkten sie jedoch bereits Lichtblitze, die auf einen Kampf zwischen Digimon hinwiesen.

"Vamdemon hat sie gefunden", meinte der dunkle Digiritter. Er begann loszurennen, um den Digirittern im Notfall zu Hilfe kommen zu können.
 

"Er hat uns gefunden", rief Jyou, welcher gerade am Fenster stand und Wache hielt. Die anderen Digiritter, die gerade noch etwas gegessen hatten, sprangen sofort auf und nahmen ihre Digivices zur Hand. Taichi und Yamato waren sofort zu dem ältesten der japanischen Digiritter gerannt. Durch die Risse in den Vorhängen mussten sie mit Schrecken zusehen, wie das Ultralevel, welches sie drei lange Jahre gefangen gehalten hatte, auf ihr Versteck zuflog.

"Jetzt wird er bezahlen für all diese Jahre", flüsterte Taichi mit einem hasserfüllten Unterton, der ähnlich bösartig klang wie der von Christian. Die anderen Digiritter stimmten ihrem Anführer stumm zu. Nur Hikari war etwas abgelenkt. Thomas fehlte seit einiger Zeit, und gerade jetzt hatte Vamdemon sie gefunden. War das ein Zufall? Oder hatte er sie nur befreit, um sie jetzt zu verraten?

Bevor sie jedoch weiter darüber nachdenken konnte, hatte das bösartige Digimon begonnen, ihr Versteck mit seinen Energiepeitschen zu malträtieren.

Sofort nach Jyous panikerfülltem Ruf hatten sich die Digimonpartner zu einem der Fenster begeben, die nicht in der Nähe der Digiritter waren. Gleichzeitig hatten die Digivices und Wappen der acht Digiritter zu leuchten begonnen. Vamdemon wurde von Angemon, Angewomon, Weregarurumon und Lilymon in Empfang genommen, während die anderen Digimon aus dem Fenster sprangen, um das Versteck nicht zu beschädigen. Agumon, Gomamon, Pyomon und Tentomon sprangen oder flogen aus dem Fenster heraus, bevor sie digitierten. Nur Sekunden nachdem Vamdemon seinen Angriff begonnen hatte, standen ihm die digitierten Partner der Digiritter gegenüber, so wie es vor drei Jahren hätte geschehen sollen.

"Ihr Wichte, glaubt ihr, eure Freiheit oder diese Digitationen würden euch helfen?", rief ihnen das Digimon entgegen, während es mit seinen Energiepeitschen nach den Digimon schlug, welche schnell zurückwichen. Innerlich war es jedoch alles andere als glücklich über die Tatsache, dass es nochmals mit den Digirittern zu kämpfen hatte, und dieses Mal sogar gegen alle acht. Die meisten Sorgen bereitete ihm jedoch das zweite Engel-Digimon, Angewomon. Er hatte vor drei Jahren aus gutem Grund verhindert, dass der achte Digiritter seinen Partner treffen konnte. Doch war es in den drei Jahren auch um einiges stärker geworden.

"Du wirst untergehen! Es hat schon viel zu lange gedauert", rief ihm Yamato wütend entgegen, während Weregarurumon den Vampir mit seinen Krallen angriff. Vamdemon antwortete mit einer Flut von Fledermäusen, welche den Werwolf zurückschleuderten. Garudamon ergriff das befreundete Ultralevel und setzte es auf den Boden, während Angemon einen Strahl aus Licht gegen das dunkle Digimon entsandte.Vamdemon wurde von dem Strahl zu Boden geworfen und brauchte einige Sekunden, um sich von dem Schock zu erholen, den die heilige Energie bei ihm ausgelöst hatte. Dann jedoch erhob es sich wieder und ließ seine roten Peitschen durch die Luft fliegen. Die Digimon wichen sofort etwas zurück, Metalgreymon feuerte gleichzeitig ein Paar Raketen auf den Vampir ab. Dieser hüllte sich in seinen Mantel und schien die Explosion vollkommen unbeschadet zu überstehen.
 

Thomas erreichte den Kampf kurz nachdem Metalgreymon Vamdemon mit seinen Raketen beschossen hatte. Der dunkle Digiritter flüsterte leise etwas zu seinem Partner, woraufhin dieser auf das Armorlevel digitierte.

"Entschuldigt, ich bin spät dran", rief er den anderen heftig keuchend zu, während Black Fighter-Leomon sich mit seinem Schild zwischen Angewomon und eine Energiepeitsche von Vamdemon warf. Das Digimon ließ sich zurückschleudern, so dass Angewomon ein freies Schussfeld hatte.

Das Engeldigimon hatte bereits einen Pfeil aufgelegt und schoss diesen sofort ab, als Thomas' Partner die Schussbahn geräumt hatte. Vamdemon schrie schmerzerfüllt auf, während es erneut zu Boden fiel.

"Jetzt oder nie!", rief Koushiro, welcher den Kampf ruhig beobachtet hatte. Die Digimon, die sich bis jetzt noch zurückgehalten hatten, griffen nun ebenfalls an, gemeinsam mit den bereits voll kämpfenden. Die Attacken erreichten Vamdemon beinahe zeitgleich und das Digimon begann, sich langsam in Datenpartikel zu verlieren. Seine Kraft war jedoch noch nicht völlig aufgebraucht.

"Ihr werdet es bereuen", meinte es grinsend. "Die Digiwelt ist schon lange unter der Herrschaft der Dunkelheit! Unser aller Herr, der Meister der Dunkelheit, der Trä...", wollte es weiterreden, als Black Fighter-Leomon seine Schwerter sowohl im Schädel als auch im Hals des Digimon versenkte und es am Weiterreden hinderte.

Das Digimon hatte etwas vor Thomas verstanden, worauf Vamdemon hinauswollte und konnte nicht zulassen, dass es aussprach, was niemand wissen sollte. Thomas nickte seinem Partner kaum merklich zu, nachdem er sich versichert hatte, dass keiner der Digiritter ihn beobachtete, vor allem Hikari nicht. Den kleinen Spiegel, den sie in seinem Versteck gefunden hatte und den sie nun in ihrer Hand versteckte, bemerkte er jedoch nicht.

Ihr Misstrauen gegen den deutschen Digiritter, welches sie in den letzten Tagen zu beruhigen versucht hatte, war nun wieder geweckt. Doch noch brauchten sie ihn und sie war sich sicher, dass sie zu acht auf jeden Fall gegen ihn bestehen konnten. Sein Partner wirkte nicht so stark wie die ihren, und das, obwohl er ebenfalls auf dem Ultralevel war, wie er sagte und sein Wappen bewies.

Gleichzeitig mit Vamdemon löste sich auch der Nebel, der Tokio seit mehreren Jahren umgeben hatte, in Luft auf und nach langer Zeit fielen wieder Sonnenstrahlen auf die Digiritter.

"Wir haben es geschafft", meinte Jyou perplex. Er stand wie auch die anderen Digiritter stocksteif da und betrachtete den Ort, an dem sich das Digimon gerade aufgelöst hatte.

"Ihr habt es vernichtet", meinte auch Thomas mit glücklich klingender Stimme. Jetzt endlich brachen die Jugendlichen in euphorischen Jubel aus. Doch nur wenige Minuten später mussten sie entsetzt mit ansehen, wie sich der Himmel veränderte. Es wirkte, als wären Streifen des Himmels herausgeschnitten worden um den Blick auf eine andere Welt freizugeben.

"Was geschieht hier?", fragte Takeru entsetzt, welcher als erster seine Stimme wiedergefunden hatte.

"Das ist die Digiwelt. Es scheint, als hätte Vamdemons Anwesenheit hier dafür gesorgt, dass sich die Welten annähern", meinte Thomas ruhig. "Ein alter Freund von mir hatte so etwas bereits befürchtet, bevor er mir befahl, euch hier zu retten." Hikari blickte den Digiritter misstrauisch an, nickte dann aber. Noch brauchten sie ihn.

"Ein alter Freund?", fragte nun auch Taichi misstrauisch.

"Er ist kein Digiritter, aber wohl der Kopf hinter meinen Aktionen. Er ist mein Stratege, könnte man sagen", antwortete Thomas. "Wenn dies alles vorbei ist, werde ich ihn euch gerne vorstellen. Aber jetzt schaut die Digiwelt bitte erst einmal genauer an." Die Digiritter blickten erneut nach oben, hochkonzentriert dieses Mal.

"Es sieht anders aus", meinte Koushiro nach einiger Zeit. "Es ist... es ist ein Turm, oder? Ein spiralförmiger Turm!"

"Eher ein Berg", entgegnete Sora kurz darauf. Wenige Sekunden später schließlich schien ein Lichtstrahl von einem dieser Streifen im Himmel auf die Digiritter zu fallen. Ihre Digivices begannen zu leuchten.

"Es scheint, dass es noch nicht vorbei ist", meinte Yamato, nachdem er den Anblick der unnatürlich verdrehten Digiwelt und den Lichtstrahl in Verbindung miteinander gebracht hatte.

"Beenden wir das hier endlich", meinte auch Taichi mit einem wütenden Gesichtsausdruck und packte sein Digivice. Die anderen Digiritter folgten seinem Vorbild. Gemeinsam traten die acht Digiritter und ihre Partnerdigimon in das Licht und begannen, in Richtung der Digiwelt aufzusteigen. Thomas folgte einige Sekunden später mit Leormon.

Die neun Digiritter stiegen immer schneller gen Himmel und betraten zum ersten Mal seit drei Jahren wieder die Digiwelt.

Die Meister der Dunkelheit

Als sich die Digiritter umblickten, standen sie am Strand eines großen Meeres, welches sich vor ihnen bis an den Horizont zu erstrecken schien. Nervös blickten sich die neun Menschen um, denn sie alle hatten ein ungutes Gefühl, an einer solch offenen Stelle zu stehen. Bevor sie jedoch auch nur darüber nachdenken konnten, was sie als nächstes tun würden, piepste Thomas' Digivice. Es war ein vereinbartes Signal von Christian. Sofort öffnete der dunkle Digiritter die Nachricht und begann zu grinsen.

"Du siehst erstaunlich zufrieden aus", meinte Hikari sofort misstrauisch. Thomas nickte, noch immer grinsend. Dann nahm er das Digivice vom Arm und reichte es ihr.

"Es ist eine Nachricht meines alten Freundes", meinte der älteste knapp. "Es scheint, als hätte er eine Analyse der Digiwelt durchgeführt, während wir in Japan zu tun hatten. Er hat unsere wichtigsten Gegner ausfindig gemacht und außerdem etwas bemerkenswertes entdeckt", fuhr er fort.

Hikari laß währenddessen die Nachricht, die in gut verständlichem Englisch verfasst worden war. Es war eine kurze Zusammenfassung über den Spiralberg, die vier Megaleveldigimon, die sie im Augenblick beherrschten und welche Gebiete sie kontrollierten.

"Wir müssen hier weg", meinte die Digiritterin schließlich, nachdem sie den Eintrag über Metalseadramon gelesen hatte.

"Ja, das müssen wir. Wir sollten uns so schnell wie möglich von diesem Strand entfernen", stimmte Taichi zu und deutete in die Ferne. Dort waren einige unnatürlich wirkende Wellen zu sehen, die schnell näherkamen. Die Digiritter wandten sich sofort um und flohen so schnell sie konnten in den angrenzenden Wald. Dort erst gab Hikari dem Digiritter aus Deutschland sein Digivice zurück.

"Wenn Christians Daten stimmen, dann sollten wir hier vor Metalseadramon sicher sein", meinte er erleichtert und blickte zwischen den Bäumen hervor. Dort, wo sie noch vor wenigen Minuten gelandet waren, war jetzt eine große Seeschlange zu sehen, deren ganzer Körper mit Metall bedeckt zu sein schien. Koushiro hatte bereits seinen Laptop ausgepackt, den Thomas zusammen mit den Digivices gestohlen hatte, und ließ sich die Daten des Digimon anzeigen.

"Es ist ein Megalevel", meinte der Digiritter des Wissens beunruhigt. "Eines der vier Herrscher."

"Wir sind kaum gelandet und schon ist eines der vier Digimon aufgetaucht, die diese Welt beherrschen?", fragte Mimi besorgt. Die Panik in ihrer Stimme war unüberhörbar.

"Das ist kein Problem für uns", antwortete ihr eine ihnen unbekannte Stimme. Sie schien aus den Bäumen über ihnen zu kommen. "Unser Meister hat vorhergesehen, dass ihr in dieser Gegend landen würdet!" Als sich die Digiritter nach der Stimme umsahen, entdeckten sie ein weiteres Digimon, welches stark an eine Marionette erinnerte, in den oberen Ästen eines der Bäume sitzen, die sie umgaben. Der Mund des Digimon wirkte wie eine gezackte Linie, die in die Holzkugel geschnitten worden war. Das Lächeln des Digimon wirkte sehr unheimlich.

"Das ist auch eines der Digimon", meinte Koushiro sofort. "Pinocchimon, auch auf dem Megalevel."

"Ja, ich bin einer der vier Meister der Dunkelheit", rief es ihnen lachend zu. "Und nun, da ihr mich getroffen habt, werdet ihr sterben. Ich würde ja gerne mit euch spielen, aber leider wurde es mir verboten!" Das Digimon erhob sich noch immer lachend, nahm das Kreuz, an dem seine Fäden befestigt waren, vom Rücken und sprang auf die Digiritter zu. Im gleichen Moment erstrahlten neun Wappen.
 

"Meister, Pinocchimon hat die Digiritter gefunden und den Angriff begonnen", berichtete Piedmon unterwürfig, nachdem es den Hauptraum seiner Festung betreten hatte. Christian hatte ihn für sich beansprucht und verbrachte seine Tage nun damit, Piedmons Teleskop zu nutzen, um die Digiwelt zu studieren, solange sie noch existieren würde. Er war es auch gewesen, der die Digiritter entdeckt und zwei der Meister der Dunkelheit entsandt hatte, um sie zu begrüßen. Dass die Meister der Dunkelheit gewinnen würden, war unwarscheinlich, das wusste der dunkle Digiritter.

Er hatte dafür gesorgt, dass sein Wappen den Digimon langsam ihre Energie entzog. Zum Einen sorgte er so für den Sieg der Digiritter, und zum anderen stärkte er so sein Wappen mit jedem bisschen Kraft, dass die Digimon nicht brauchen würden. Er musste alles nutzen, was er bekommen konnte, denn nur so hatten sie eine Chance auf Rückkehr. Hier hatten sie nicht die Möglichkeiten, um diese Welt zu überrennen. Nicht einmal, wenn die Digiwelt wiedergeboren wäre, hätten sie die Möglichkeiten dazu. Sie mussten zurück in ihre eigene Welt.

"Wir werden sehen, wie sie sich gegen Pinocchimon schlagen", meinte der dunkle Digiritter kalt und blickte wieder durch das Teleskop. Er hatte es gut ausgerichtet. Gerade beobachtete er, wie die Digiritter dem geschleuderten Kreuz des Megalevels auswichen. Er musste ob der Ironie der Geschehnisse grinsen. Thomas hatte ebenso ausweichen müssen wie die anderen Menschen.

"Pinocchimon wird euch nicht enttäuschen, Herr", meinte der Anführer der Meister der Dunkelheit mit fester Stimme. "Es ist nicht der schwächste von uns vier. Aber bitte sagt mir, warum habt ihr zugelassen, dass sie sofort vor Metalseadramon fliehen konnten? Es hätte sie sofort vernichten können, ohne dass sie eine Chance zur Gegenwehr gehabt hätten." Christian grinste nur.

"Wäre es sonst spaßig?", fragte der Mensch das Digimon. Piedmon schüttelte den Kopf und zog einen kleinen Anhänger aus einer seiner Taschen. Es war ein Schlüsselanhäger von Leomon, welches es vor einigen Monaten überwältigt und verwandelt hatte.

"Nein, wäre es nicht", stimmte das Digimon zu und ließ den Anhänger um seinen Zeigefinger kreisen.

"Du verstehst mich also", meinte der Digiritter und blickte weiterhin auf den Kampf. Die Digimonpartner waren inzwischen digitiert und hatten sich dem Megalevel entgegengeworfen. Doch eine Sache beschäftigte den dunklen Digiritter, und das war die Tatsache, dass keines der Digimon auf das Megalevel digitiert war. Obwohl er die Digivices so manipuliert hatte, dass es den Digirittern möglich sein sollte. Thomas durfte nicht zeigen, wie mächtig er eigentlich war. Es hing nun also alles an den Partnern der anderen Digiritter. Denn so schwach die Meister inzwischen auch waren, gegen Ultralevel konnten sie dennoch nicht verlieren.
 

"Versteckt euch", rief Taichi den anderen Digirittern zu, während er einem weiteren Angriff von Pinocchimon auswich. Die anderen Digiritter kauerten bereits hinter einigen Bäumen und beobachteten ungläubig, mit welcher Leichtigkeit das Megalevel ihre Partner durch die Gegend schleuderte und gegeneinander einsetzte.

Teamwork zwischen den Digimon war nicht wirklich vorhanden, sie schleuderten dem Meister der Dunkelheit einfach ihre Attacken entgegen. Thomas musste mit Entsetzen feststellen, dass sowohl er als auch Christian die Digiritter dieser Welt überschätzt hatten. Waren sie bei ihnen einigermaßen würdige Gegner gewesen, so waren sie hier ein Witz, dem die dunklen Digiritter mächtig unter die Arme greifen mussten. Und wenn es ihnen nicht gelang, das Megalevel zu erreichen, würde nicht einmal das ihnen zum Sieg verhelfen.

"Auf dem Ultralevel haben wir keine Chance", rief der dunkle Digiritter den anderen zu. "Ihr müsst eure Partner digitieren lassen!" Ungläubig blickten die Digiritter zu ihrem neuen Verbündeten.

"Wenn du so viel weißt, warum lässt du nicht deinen Partner digitieren?", entgegnete Yamato wütend, während er mit ansehen musste, wie Pinocchimon seinen Partner auf Holy Angemon hetzte. Die beinahe unsichtbaren Fäden, die das Digimon aus seinen Fingern entließ, hatten dem Werwolf die Kontrolle über seinen Körper geraubt.

"Weil meiner nicht weiter kommt als das Ultralevel", versuchte Thomas, sich aus der Situation zu befreien, in die ihn sein nicht durchdachter Kommentar gebracht hatte. "Mein Wappen ist nicht mächtig genug. Aber eure sind es!" Die Digiritter blickten ungläubig zu dem jungen Erwachsenen, über den sie noch immer kaum etwas wussten. In seinem Blick glaubten sie so etwas wie uneingeschränktes Vertrauen zu ihnen zu sehen, aber sie waren sich nicht sicher. Vor allem Hikari hatte noch immer wachsende Zweifel an Thomas. Doch bisher hatte alles gestimmt, was er ihnen erklärt hatte.

"Wir sind die Digiritter", kam ihm, auch von ihm völlig unerwartet, Mimi zu Hilfe. "Wenn wir nicht mächtig genug sind, wer sollte es sonst sein? Wir wurden auserwählt, die Digiwelt zu retten!" Thomas nickte ihr aufmunternd zu, schien es, und ihr Wappen begann zu leuchten. Lilymon leuchtete ebenfalls auf und begann zu digitieren. Der dunkle Digiritter hatte hierbei gemischte Gefühle. Doch es war ihm egal, welche Digimon auf das Megalevel gelangten, solange es ihnen nur möglich war, die Meister der Dunkelheit zu besiegen. Alles was zählte war die Wiedergeburt der Digiwelt.

Rosemon, zu welchem Lilymon digitiert war, grinste leicht und schlug mit seiner Peitsche nach dem Meister der Dunkelheit. Pinocchimon musste ausweichen, doch die Peitsche traf das Ziel, welches das Digimon treffen wollte. Es zertrennte mit Leichtigkeit die Fäden, die Weregarurumon steuerten.

"Danke", meinte das Ultralevel, bevor es sich wieder dem Megalevel zuwandte. Zu neunt, mit Rosemon an der Spitze, wandten sich die Digimon ihrem Widersacher zu.

"So war das nicht geplant", flüsterte dieses, dann packte es den Hammer fester. "Aber es macht mehr Spaß!" Mit einem schrecklich klingenden Lachen sprang es den Digimon der Digiritter entgegen. Rosemon empfing es mit einem Schauer aus Dornen.
 

"Das ist unerwartet", meinte Devimon, nachdem es die Digitation beobachtet hatte. Auch Christian hatte nicht damit gerechnet. Zwar hatte er das Programm, welches den Digirittern in der Theorie das Megalevel öffnen sollte, auf alle Digivices aufgespielt, doch er hatte nicht damit gerechnet, dass außer Yamato, Taichi und seiner ewigen Nemesis, den beiden Digirittern mit den Engeln als Partner, irgendeinem diese Digitation gelingen würde.

"Aber nicht unmöglich. Wir sollten nur darauf gefasst sein, dass der unausweichliche Kampf mit ihnen anders ablaufen wird, als wir es gewohnt sind", entgegnete er dem Digimon. Sein Partner nickte und verfolgte weiter das Geschehen, welches weit entfernt von ihnen stattfand.

"Ich denke nicht, dass die Digiritter mit nur einem Megalevel gewinnen können", stellte Devimon nach kurzer Zeit fest. Auch Christian hatte dies bereits vermutet und der Verlauf des Kampfes schien ihm recht zu geben.

"Wollen wir wetten, welches Digimon noch digitiert?", fragte er seinen Partner amüsiert. Devimon grinste bösartig und nickte. "Ich sage, es wird das Digimon von Taichi sein. Sobald er sieht, dass sie eine reelle Chance auf den Sieg haben, wird sein Mut mächtig genug werden!" Diese Aussage brachte Devimon dazu, lauthals loszulachen.

"Ich glaube, wir könnten nicht weiter mit unserer Meinung auseinanderliegen", antwortete es, noch immer lachend. "Ich sage, es wird Jyou sein. Wenn schon Mimi das Megalevel erreicht, warum nicht auch Jyou?" Jetzt war es an Christian zu lachen.

"Wir werden es sehen, Partner", meinte der dunkle Digiritter schließlich. Schweigend beobachteten sie weiter den Kampf zwischen den Digirittern und dem ersten der vier Meister der Dunkelheit.
 

Rosemon war es gelungen, den Kampfverlauf zugunsten der Digiritter schwingen zu lassen, doch es war nicht genug. Pinocchimon, welches seit Jahren auf dem Megalevel war, hatte mehr Kraft als der frisch digitierte Partner der Digiritterin der Aufrichtigkeit.

"Wenn selbst ein Megalevel keine Chance gegen dieses Digimon hat, wie sollen wir dann gewinnen?", flüsterte Taichi leise, während er hinter einem anderen Baum gesucht hatte. Thomas kniete neben ihm und schüttelte genervt den Kopf. Es war ihm im Augenblick ein Rätsel, wie Agumon auch nur auf das Ultralevel gekommen war.

"Wir müssen gewinnen", antwortete er. "Es gibt immer einen Weg. Und wenn ein Megalevel nicht ausreicht, dann müssen es eben zwei werden. Und wenn das noch immer nicht reicht, dann brauchen wir noch mehr." Taichi blickte genervt zum ältesten Digiritter ihrer Gruppe, doch tief in seinem Inneren musste er ihm zustimmen.

Auch die anderen Digiritter verfolgten den Kampf mit gemischten Gefühlen. Nach all den Jahren, die sie gefangen gewesen waren, tat es ihnen gut, wieder in Freiheit zu sein, doch wenn sie hier besiegt werden würden, dann wäre all diese Freiheit nichts mehr wert.

"Wir dürfen nicht aufgeben. Wir haben die letzten Jahre überstanden, warum sollten wir also nicht auch das hier überstehen?", rief Jyou den anderen zu, woraufhin Pinocchimon wütend mit dem Hammer nach dem Versteck des Digiritters schlug. Der Träger des Wappens der Zuverlässigkeit konnte gerade noch so zur Seite hechten. Doch seine Worte waren nicht ungehört geblieben.

"Wir sind zusammengewachsen. Wir sind eine Familie geworden", flüsterte Sora besorgt, während sie den Verlauf des Kampfes und die noch immer existierende Überlegenheit des Meisters der Dunkelheit betrachtete. Yamato, welcher neben ihr saß, nickte ruhig. Sein Wappen glühte bereits strahlend hell.

"Wir sind mehr als nur Freunde", meinte er leise. Weregarurumon leuchtete auf und Pinocchimon stand nun auch Metalgarurumon gegenüber.

"Wir werden gewinnen", meinte Thomas erleichtert, als er das zweite Megalevel sah. Auch Taichi war ein Stein vom Herzen gefallen. Thomas blickte den Jugendlichen neben sich an, dann schüttelte er leicht den Kopf und verpasste ihm eine Ohrfeige. Das Geräusch schien alle Kampfgeräusche zu übertönen und für einige Sekunden war es still.

"Reiß dich zusammen", fuhr der dunkle Digiritter den Digiritter des Mutes an. "Deine Freunde kämpfen, und du versteckst dich nur. Du hast dein Wappen nicht verdient!" Taichi blickte erschrocken in die Augen des älteren. Das Feuer, das darin brannte, schien etwas in ihm zu entzünden, was lange erloschen gewesen war. Er nickte.

"Du hast recht. Wir haben uns lange genug versteckt!", rief er so laut, dass jeder es hören konnte. "Wir sind die Digiritter! Und wir werden gewinnen!" Mit diesen Worten digitierte auch Metalgreymon auf das Megalevel. Erst jetzt, als drei Megalevel gegen den Meister der Dunkelheit antraten, erlaubte sich Thomas, siegessicher zu sein.
 

"Gut gemacht, Thomas", flüsterte Christian erleichtert, als er die Digitation von Metalgreymon sah. Nun waren drei Megalevel auf Seiten derer, denen sie zum Sieg verhelfen wollten. Das würde Pinocchimons Untergang sein.

"Es scheint, als hätte keiner von uns beiden komplett recht gehabt", meinte Devimon lachend und ließ sich auf Piedmons Sofa nieder. Christian nickte nur. Er hatte sich von Piedmon einen gepolsterten Stuhl bringen lassen. "Was glaubst du, wer ist der nächste?" Christian ließ sich diese Frage eine Weile durch den Kopf gehen, während der dem Kampf weiter folgte.

Da er allen Digirittern die Möglichkeit gegeben hatte, das Megalevel zu erreichen, hatten noch fünf von ihnen die Möglichkeit, ihren Partner digitieren zu lassen. Wenn es allen von ihnen gelang und sie auf ihn treffen würden, bevor er den Strudel der Dunkelheit gefunden hatte, dann würde es sicherlich ein schwerer Kampf werden. Er betete, dass es nicht die beiden Engeldigimon werden würden. Vor allem nicht so bald.

"Ich hoffe ja, dass es keiner von ihnen sein wird. Wir werden schon mit den dreien genug Probleme haben, wenn wir nicht aufpassen. Aber wenn ich nach ihren Wappen gehe... dann wird es wohl entweder Jyou, Sora oder Takeru sein." Jetzt war es an Devimon, zu überlegen.

"Zuverlässigkeit, Liebe und Hoffnung. Und was ist mit dem Wappen des Wissens? Koushiro hat auch eine reelle Chance, das Megalevel zu erreichen." Christian schwieg, doch in seinem Kopf berechnete er bereits mögliche Digitationen und ihre Chancen gegen diese, allein und gemeinsam mit Thomas. Doch eines war ihm klar. Sie mussten die Konfrontation in dieser Digiwelt unter allen Umständen vermeiden.

"Oh, es scheint, als wäre es bald vorbei", meinte Christian und ein bösartiges Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Devimons Gesicht hatte einen ähnlichen Ausdruck angenommen, als es durch das Fernglas blickte.
 

Wargreymon und Rosemon hatten es nach längerem Kampf geschafft, Pinocchimon zu Boden zu ringen und dort mithilfe von Rosemons Ranken zu fixieren. Die Digiritter hatten sich ein wenig aus ihren Verstecken gewagt und betrachteten den Meister der Dunkelheit mit kalten Augen. Thomas lief hierbei unwillkürlich ein Schauer über den Rücken. Metalgarurumon hatte sich vor dem Digimon aufgebaut, seinen Hammer unter der linken Kralle.

"Wir sind zurück, um auch dieser Welt endlich Frieden zu bringen", meinte es ruhig zu dem Meister, während es seine Waffe zu Datensplittern zerdrückte. Pinocchimon lachte als Antwort einfach nur laut auf.

"Es ist egal, ob ihr mich vernichtet. Gegen unseren Meister Piedmon habt ihr keine Chance. Nicht einmal gegen Machinedramon werdet ihr eine Chance haben!" Das Lachen des dunklen Digimons übertönte auch die Attacke von Metalgarurumon, die es zuerst einfror und dann in Datenschnipsel zerspringen ließ. In dem Augenblick, in dem das Digimon schlussendlich vernichtet war, begann der Boden zu beben und die Bäume um sie herum begannen, sich langsam aufzulösen.

"Wir haben gewonnen", rief Taichi mit leicht ungläubig klingender Stimme.

"Aber jetzt sollten wir hier weg", antwortete Koushiro knapp und deutete auf die Bäume. Er war bereits auf Megakabuterimon geklettert und half Mimi nach oben, welche Tanemon in den Armen hielt. Taichi und Yamato kletterten währenddessen auf die Hand von Garudamon, wo bereits Tsunomon und Koromon warteten. Sora saß ebenfalls dort, neben ihr Hikari und Takeru samt Partnern. Jyou und Gomamon waren währenddessen auf Megakabuterimon gestiegen.

Thomas hatte es sich auf dem Schild seines Partners gemütlich gemacht, so wie schon oft zuvor. Die Digimon hoben ab und die Digiritter beobachteten mit gemischten Gefühlen, wie sich ein Teil des Spiralberges unter ihnen auflöste.

"Meinst du, das passiert bei jedem Digimon, das wir besiegen?", fragte Jyou den Digiritter des Wissens. Der Angesprochene nickte.

"Wie es scheint, sind die vier Meister mit den Gebieten verbunden, die sie beherrschen", antwortete er und deutete auf seinen Bildschirm. Dort war eine alte Steintafel zu sehen, auf der komische Runen eingeritzt waren. Darunter befand sich eine Übersetzung ins japanische. "Das hatte mir Gennai vor drei Jahren geschickt, kurz vor unserer Niederlage gegen Myotismon. Doch erst jetzt verstehe ich, was es bedeutet. Wenn wir die vier dunklen Meister besiegt haben, wird sich die Macht hinter ihnen zeigen. Und sobald das passiert ist, wird die Digiwelt neu geboren werden."

"Was ist eigentlich mit Gennai?", fragte Mimi besorgt, während sich die drei fliegenden Digimon in Richtung einer Stadt bewegten.

"Ich weiß es nicht. Er hat mich noch nicht kontaktiert, seit wir hier sind. Aber wir sind noch nicht lange hier, vielleicht tut er es noch", meinte der Digiritter des Wissens ruhig und blickte von seinem Laptop auf. Black Fighter-Leomon und Thomas, welche nahe bei dem Insektendigimon flogen, mussten hierbei ein Grinsen unterdrücken. Christian hatte, während sie all dies hier vorbereiteten, Gennai aufgesucht und ihn in seine Gewalt gebracht. Er würde den Digirittern erst beim Kampf gegen Apocalymon helfen, und dann war es zu spät für sie, die dunkle Macht zu erkennen, die hinter ihrer Befreiung stand.
 

"Sie sind auf dem Weg ins nächste Gebiet", erklärte Christian Piedmon, welches noch immer ungläubig zusah, wie sich Pinocchimons Gebiet in Nichts auflöste. "Geh und sag Machinedramon bescheid, dass es jetzt an ihm liegt. Wenn es scheitert oder zu fliehen wagt, werde ich es persönlich vernichten."

"Machinedramon wird nicht fliehen", entgegnete Piedmon leise kichernd. "Es kennt keine Furcht und wird sie gnadenlos auslöschen."

"Das ist gut zu hören", meinte Christian mit ausdrucksloser Stimme. "Aber ich denke, wir sollten auf Nummer sicher gehen. Sie werden bald in einer Küstenstadt landen, auch wenn sie nicht direkt am Meer liegt. Sag Metalseadramon, es soll Machinedramon zur Hand gehen. Und zwar sofort!" Piedmon verneigte sich und verschwand aus dem Observatorium, um Christians Nachricht zu überbringen. Devimon blickte ihm hinterher, bis die Türe geschlossen war. Dann begann es zeitgleich mit seinem Partner zu lachen. Alles verlief nach Plan.
 

"Ich habe ein ungutes Gefühl", meinte Taichi, als Garudamon und Megakabuterimon auf einer größeren Grünfläche im Inneren der Stadt landeten. Die Digiritter waren alle nervös und angespannt, doch Taichi schien am nervösesten zu sein. Erst, als alle Digimon wieder zurückdigitiert waren und sie sich in einem Haus drei Blocks weiter versteckt hatten, nahm diese Nervosität etwas ab. Die Sonne versank hinter dem Horizont, während ein Großteil der Digiritter und Digimon erschöpft im Wohnzimmer einschliefen. Nur Taichi und Thomas waren noch wach. Sie hatten sich bereit erklärt, die erste Wache zu übernehmen, schließlich waren sie in feindlichem Gebiet.

"Danke", meinte der Digiritter des Mutes zu seinem Wachpartner. Thomas nickte aufmunternd.

"Du musstest deinen Mut endlich wiederfinden", meinte der ältere der beiden ruhig. "Wenn du das nicht getan hättest, dann hätten wir warscheinlich nicht gewonnen." Taichi nickte, er war zu einem ähnlichen Schluss gekommen.

"Ich hoffe, sie greifen uns nicht heute Nacht an", meinte der Digiritter und blickte besorgt aus einem der Fenster. Thomas nickte. Alle waren erschöpft, und so sehr sie den Digirittern auch unter die Arme gegriffen hatten, die Meister der Dunkelheit waren noch immer mächtige Gegner. Christian hatte sie jedoch unter Kontrolle.

"Wir werden sicherlich etwas schlafen können", meinte er mit beruhigender Stimme. "Wir haben gerade einen von ihnen vernichtet. Das sollte sie dazu zwingen, vorsichtiger zu sein."

"Ich hoffe, du hast recht", meinte Taichi, noch immer nervös sein Digivice umklammernd.

Einige Meter hinter ihnen war eine der Türen angelehnt, dahinter kauerte Hikari. Sie hörte dem Gespräch aufmerksam zu, da sie ihrem 'Verbündeten' noch immer nicht traute. Takeru, welcher sich dieses Zimmer mit ihr teilte, lauschte ebenfalls, denn Hikari hatte sich ihm nach ihrer Ankunft hier anvertraut. Ihm waren ebenfalls einige Ungereimtheiten in der Geschichte des neuen Digiritters aufgefallen.

"Wir haben noch immer keine Beweise", flüsterte sie ihrem Freund leise zu. Er drückte als Antwort beruhigend ihre Schulter.

"Wenn er wirklich versucht, uns zu verraten, dann wird er einen Fehler machen. Früher oder später", meinte er ebenso leise.

Hoffentlich war es dann noch nicht zu spät, dachte sich die Digiritterin des Lichts, während sie mit Takeru zurück ins Bett huschte.

Die Stadt am Meer

Früh am nächsten Morgen betrat Piedmon erneut das Observatorium. Christian lag mit geschlossenen Augen ruhig atmend auf dem Sofa, während Devimon die Digiwelt beobachtete.

"Sei leise, Piedmon", meinte das Champion ruhig. Piedmon nickte und trat zu ihm.

"Machinedramon meldet, dass es die Digiritter entdeckt hat", berichtete es dem Digimonpartner des dunklen Digiritters. "Seine Armee hat sich im Laufe der Nacht aufgestellt und erwartet euren Angriffsbefehl!"

"Das ist gut, Piedmon", meinte Devimon lächelnd. Bei diesem Anblick fuhr es dem Meister der Dunkelheit kalt über den Rücken. "Sag Machinedramon, es kann angreifen. Es soll die Digiritter zum Hafen treiben, damit Metalseadramon es unterstützen kann. Das war der Plan von Christian." Piedmon verneigte sich und verschwand so schnell es konnte aus dem großen Raum. Die unnatürliche Kälte, die sowohl vom Digimon als auch dem Menschen auszugehen schien sorgte dafür, dass es sich hier nicht mehr wohlfühlte, obwohl es ein bösartiges Digimon war. Diese Atmosphäre war für es einfach unerträglich.

Als das Digimon den Raum schließlich verlassen hatte, öffnete Christian die Augen.

"Meinst du, wir überfordern unsere Gegner?", fragte er seinen Partner, während er an die Decke und scheinbar durch sie hindurch starrte. "Zwei Meister der Dunkelheit könnten doch etwas viel für sie sein!"

"Ich glaube, sie werden es schaffen", entgegnete Devimon jedoch nur. "Sie sind ausgeruht und drei von ihnen erreichen bereits das Megalevel. Sofern noch ein weiteres Digimon das schafft, werden sie keine Probleme haben." Christian erhob sich. Sein Partner hatte in diesem Punkt recht.

"Vielleicht müssen wir Thomas früher als geplant abziehen", sprach Christian die Gedanken seines Partners laut aus. "Wenn sie schon so stark sind, dann werden sie ihn nicht mehr brauchen. Mach dich bereit, sobald es gegen Piedmon geht, werden wir uns absetzen." Devimon nickte bestätigend, dann räumte es den Stuhl für den Menschen. Christian setzte gerade sein Auge an das Okular, als die Armee von Machinedramon das Feuer eröffnete.
 

Die Granaten der Tankmon durchschlugen die Fenster des Erdgeschosses und explodierten im Wohnzimmer und den anderen Räumen auf dieser Ebene. Eine Feuerwalze rollte durch das Erdgeschoss und brachte die Fenster, die noch heil geblieben waren, zum bersten.

Taichi und die anderen blickten nervös zu dem Haus hinüber, in dem sie noch vor einer Stunde gelagert hatten. Thomas hatte einige Digimon bemerkt, die ihr Haus langsam umstellten und sie gerade noch rechtzeitig weggebracht.

"Das war knapp", meinte Jyou erleichtert, nachdem er sich umgeschaut und sichergestellt hatte, dass es allen den Umständen entsprechend gut ging.

"Allerdings", meinte Hikari erleichtert. In Gedanken fragte sie sich, ob ihre Verdächtigungen gegen Thomas falsch gewesen waren, doch sie fühlte sich noch immer nicht sicher, so lange er in ihrer Nähe war. Und noch immer konnte sie nicht genau sagen, warum dies so war.

"Woher wussten sie, wo wir sind?", fragte Koushiro die anderen, während auch er aus dem Fenster blickte. "Meint ihr, sie wissen, dass wir jetzt hier sind?"

"Wenn sie das wüssten, dann würden sie nicht das Haus dort drüben vernichten", stellte Thomas sachlich fest. "Aber wir müsssen trotzdem hier weg. Wenn sie merken, dass wir nicht mehr dort sind, dann werden sie beginnen, nach uns zu suchen."

"Warum lassen wir sie uns nicht finden?", meinte Taichi leise. "Wir müssen sie sowieso besiegen, wenn wir nicht untergehen wollen."

"Sie werden nicht erscheinen, selbst wenn diese Digimon uns finden", meinte Takeru bestimmt. Er hatte sich zu so etwas wie der Stimme der Vernunft ihrer Gruppe entwickelt in den drei Jahren, die sie eingekerkert waren. "Sie werden einfach so lange Digimon senden, bis wir erschöpft und leicht zu vernichten sind."

"Takeru hat recht, wir müssen sie suchen und vernichten, bevor sie merken, was wir vorhaben oder wo wir sind", sprang Yamato sofort seinem Bruder zur Seite. Die anderen schwiegen, jeder hing eigenen Gedanken nach. Dann nickten sie langsam, einer nach dem anderen.

"Dann werden wir uns aufteilen müssen", flüsterte Sora. "Aber das können wir nicht tun. Alleine sind wir nicht stark genug!"

"Wir werden es tun müssen oder wir werden vernichtet", stellte Taichi nüchtern fest. "Aber keiner geht alleine. Wir bilden Gruppen und werden die anderen sofort kontaktieren, sobald wir die beiden Megalevel entdecken!" Die Digiritter wandten sich ihrem Anführer zu, welcher sie schnell in 4 Zweier-Gruppen aufteilte. Dann schien Taichi aufzufallen, dass er etwas übersehen hatte.

"Mach dir keine Sorgen um mich", kam Thomas dem Digiritter zuvor. "Leormon und ich haben Übung darin, in einer Stadt unterzutauchen. Wir werden euch kontaktieren, sobald wir etwas finden!" Bevor einer der Digiritter reagieren konnte, wandte sich Thomas bereits um und verschwand mit seinem Partner im Schlepptau aus ihrem Versteck.

"Er scheint zu wissen, was er tut", meinte Jyou, nachdem der Deutsche sie verlassen hatte.

"Er hat uns mehrfach gerettet, wir sollten darauf vertrauen, dass er weiß, was er tut", stimmte Taichi ihm zu. Der Rest der Digiritter bestätigte Taichis Aussage nickend, dann teilten sich die vier Gruppen und verstreuten sich in die Stadt.

Takeru und Hikari liefen in die Richtung, in die Thomas verschwunden war. Beide hatten es noch nicht geschafft, ihm zu vertrauen, daher wollten sie ihn zum einen überwachen, zum anderen im Notfall da sein, um ihm zu Hilfe zu kommen.
 

Taichi und Koushiro schlichen sich von Haus zu Haus, ihre Partner dicht hinter ihnen. Sie hatten bereits mehrere Blocks zurückgelegt, als sie vor sich das Geräusch von Ketten auf Beton hörten. Sofort verschwanden sie in dem Haus, an welchem sie gerade entlang schlichen. Sie blickten vorsichtig aus dem Fenster und beobachteten das Tankmon, welches vor der Tür vorbeirollte. Dann schien es vor ihren Augen im Boden zu verschwinden. Die beiden Digiritter sahen gerade noch die Rampe, welche sich vor ihren Augen schloss und ohne eine Spur zu hinterlassen verschwand.

"Ich glaube, wir können hier oben lange suchen", meinte Koushiro. Taichi nickte und sackte zu Boden.

"Wenn wir da nur runterkommen, solange eines der Digimon dort verschwindet, dann haben wir keine Chance", meinte er beunruhigt. Koushiro jedoch deutete auf einen Kanaldeckel einige Meter entfernt.

"Vielleicht führt der Schacht ja auch dorthin", warf er ein. Die beiden Digiritter erhoben sich und verließen ihr Versteck. Kurz darauf hatten sie gemeinsam den Deckel zur Seite geräumt und stiegen hinunter in die Dunkelheit.

Auch die anderen Gruppen hatten beobachten können, wie feindliche Digimon im Boden verschwunden waren und hatten ähnliche Schlüsse gezogen wie der Anführer ihrer Gruppe. Auch sie verschwanden in den Untergrund. Nur Takeru, Hikari und Thomas waren noch an der Oberfläche.
 

"Wohin geht er denn?", fragte Takeru, nachdem sie Thomas nun schon eine halbe Stunde quer durch die ganze Stadt gefolgt waren. Der dunkle Digiritter hatte mehrere Gebäude durchsucht, doch schien nicht das zu finden, was er zu finden hoffte. Er hatte scheinbar keine Angst, gefunden zu werden, denn er lief offen über die Straße. Doch in ihrer Umgebung war nichts zu hören außer den Schritten des Digiritters. Ihre Umgebung war wie ausgestorben.

"Ich weiß es nicht", antwortete die Digiritterin des Lichts. "Aber er benimmt sich seltsam." Takeru wusste, was seine Freundin meinte. Niemand, der nicht schon einmal in dieser Welt war, würde so hartnäckig nach etwas suchen. Außerdem war die Tatsache, dass diese Gegend gerade nicht durchsucht wurde, ein deutliches Zeichen, dass etwas nicht stimmte.

Schließlich begann der verdächtige Digiritter, eine Nachricht auf seinem Digivice zu tippen.

"Er kontaktiert wohl seinen Taktiker", kommentierte Hikari das Verhalten. Thomas ließ sich kurze Zeit später vor einem der Gebäude nieder und betrachtete nervös sein Digivice. Die Digiritter der Hoffnung und des Lichts konnten deutlich erkennen, dass er auf etwas anderes als Antwort gehofft hatte.

"Er scheint nicht zufrieden zu sein", sprach Takeru das offensichtliche aus. "Was denkst du, hat ihm sein Freund gesagt? Falls er wirklich diese ominöse Person kontaktiert hat." Noch bevor Hikari antworten konnte, begann die Straße vor ihnen zu beben, es bildeten sich sichtbare Risse. Die Digiritter hatten gerade noch genug Zeit, sich in einem der umstehenden Häuser hinter einer Empfangstheke zu verstecken. Von dort mussten sie mit Schrecken zusehen, wie Machinedramon vor Thomas aus dem Boden brach, während ein Clown auf dessen linkem Arm saß. Er hatte zwei Schwerter in Händen, die er Thomas bereits an den Hals hielt.

"Damit hätten wir den ersten", kommentierte Piedmon gehässig. "Gib mir dein Digivice und dein Wappen, Digiritter!" Thomas nahm vorsichtig sein Wappen vom Hals und reichte es dem Digimon zusammen mit dem Digivice. Piedmon steckte seine Schwerter weg, ergriff den Digiritter und seinen Partner und verschwand in Richtung der Spitze des Spiralberges. Machinedramon lachte gut hörbar, dann verschwand es wieder in dem Loch, das es geschaffen hatte.

"Was... ist gerade geschehen?", fragte Takeru entsetzt. "Er... war auf unserer Seite, Hikari!" Die Digiritterin nickte, ebenso entsetzt. Sie hatte ihm nicht vertraut, obwohl er auf ihrer Seite gewesen war, wie es schien. Und nun war er in den Händen des Feindes.
 

Piedmon brauchte knapp eine halbe Stunde, bis es mit seinem Gefangenen die Spitze erreicht hatte. Dort setzte es den Digiritter vor den Toren ab und bedeutete ihm, einzutreten.

"Mein Meister erwartet dich, Digiritter. Warum er mir nicht erlaubt hat, euch zu töten, weiß ich noch immer nicht, doch er wird seine Gründe haben", murmelte das Megalevel, während es dem Menschen und seinem Digimon ins Innere der Festung folgte. Es geleitete den Gefangenen durch die Gänge bis zu dem Raum, in dem Christian sich einquartiert hatte.

"Willkommen, Digiritter", meinte Christian höhnisch, als Piedmon den Menschen hineinschob. Devimon schwebte neben der Tür und grinste bösartig. "Das ist alles, Piedmon, du kannst gehen. Oh, aber lass mir sein Digivice hier!" Der Meister der Dunkelheit holte das Gerät hervor und gab es dem dunklen Digiritter, bevor es den Raum verließ. Devimon ging sicher, dass niemand mehr vor der Tür war, bevor sein Partner weitersprach.

"Bitte entschuldige, alter Freund", meinte Thomas schmunzelnd, als er sich auf dem Sofa niederließ, Leormon neben sich. Christian nickte ruhig und ließ sich in den Sessel fallen, der vor dem Teleskop stand. "Aber die Digiritter haben immer stärkeren Verdacht geschöpft. Sie wissen alles wichtige, also habe ich ihnen eine kleine Anregung geben wollen."

"Und du hast den Verdacht zerstreut, da du plötzlich eine Geisel der bösartigen Digimon geworden bist", fügte Christian hinzu und begann leise zu lachen. "Wir werden sehen, ob sie es ohne unsere Hilfe schaffen werden."

"Das werden sie", meinte Thomas ruhig. "Du musst nur das richtige Schlachtfeld bereiten. Sie haben sich aufgeteilt, und wenn du es geschickt anstellst, dann werden sie beide Meister vernichten können. Befiehl den Digimon, unsere unfreiwilligen Helfer offen anzugreifen und sich nicht hinter ihren Armeen zu verstecken!"

Devimon, welches noch immer an der Tür stand, hob die Hand, woraufhin beide sofort schwiegen. Es öffnete die Tür und sah, dass Piedmon mit mehreren seiner Untergebenen auf dem Weg zu ihnen war. Schnell schloss es die Tür wieder und begab sich zu seinem Partner.

Christian warf seinem alten Freund währenddessen sein Digivice zu, welches dieser erleichtert an seinem Arm befestigte. Leormon leuchtete auf und digitierte auf das Championlevel, welches entspannt neben seinem Partner auf dem Sofa saß. Dann öffnete sich die Tür, und Piedmon betrat zusammen mit einem Ladydevimon und mehreren Evilmon das Observatorium. Als sie den 'Gefangenen' locker auf dem Sofa sitzen sahen, stutzten sie.

"Ah, Piedmon. Warum störst du mich?", fragte Christian mit kalter Stimme und blickte dem Digimon in die Augen, welches sich kurz darauf abwandte. Die Wut in dessen Augen war jedoch deutlich zu sehen.

"Ihr tut nichts, um die Digiritter aufzuhalten", sagte es schließlich ruhig. "Ihr habt gar nicht vor, sie zu besiegen, oder? Ihr seid mit ihnen verbündet!" Es deutete in Thomas' Richtung und zog seine Schwerter. Auch die Digimon, die Piedmon begleiteten, machten sich bereit, zu kämpfen.

"Überlass das bitte mir, alter Freund", meinte Thomas ruhig und erhob sich. Auch Black Leomon stand auf und griff zu seinem Schwert. "Wir konnten uns schon lange nicht mehr austoben... Armorei der Dunkelheit, erstrahle!" Black Leomon begann schwärzlich zu schimmern, dann stand Black Fighter-Leomon vor den rebellischen Digimon, mit zwei gezogenen Schwertern.

"Dunkelheit?", fragte Piedmon verständnislos, als Black Fighter-Leomon in wenigen Sekunden seine Begleiter vernichtete. Sie hatten nicht einmal den Hauch einer Chance.

"Ja, Dunkelheit. Er ist der zweite dunkle Digiritter, mein guter Freund. Er hat dafür gesorgt, dass die Digiritter das tun, was wir, die Beherrscher der Dunkelheit, von ihnen erwarten. Und auch du wirst deine Rolle spielen, Piedmon!" Christian hatte sich erhoben und ging ruhig auf das Megalevel zu. Die Aura, die den Menschen umgab, sorgte dafür, dass das Digimon die Waffen fallen lassen ließ. Christian legte ihm seine linke Hand auf die Brust, und ein schwarzer Nebel begann, in das Digimon zu fließen. Eine Minute standen sowohl Mensch als auch Digimon bewegungslos da, dann sank das Digimon auf die Knie.

"Was immer ihr befehlt", flüsterte das Digimon. Die bis vor kurzem noch leuchtenden Farben seiner Kleidung waren verschiedenen Grautönen gewichen.

"Du wirst die Digiritter hier erwarten. Du wirst gegen sie kämpfen. Und du wirst schlussendlich unterliegen. Kämpfe direkt gegen sie, keine Tricks mehr, Piedmon", entgegnete der dunkle Digiritter. Das Megalevel erhob sich, verneigte sich noch einmal und verließ den Raum.

"Ein Glück hast du das Wappen", meinte Thomas und blickte dem Digimon hinterher.

"Wir können es nicht riskieren, dass wir Piedmon vernichten", bestätigte Christian. Dann wandte er sich an seinen Partner. "Geh und überbringe den Befehl an die zwei Meister in der Stadt, dass sie sich selbst um die Digiritter kümmern sollen. Widerstand resultiert in Vernichtung!" Devimon nickte und verschwand in Richtung der Stadt.

"Dann lass uns das Spektakel betrachten", meinte Thomas lachend und warf einen Blick durch das Teleskop. "Sobald es losgeht, zumindest." Christian nickte.

"Sobald sie auf dem Weg hierher sind, werden wir in die reale Welt zurückkehren, bis die Digiritter gegen Apocalymon gewonnen haben. Sobald das geschehen ist, werden wir die letzte Phase unseres Planes einläuten." Die beiden Menschen blickten einander an, und nicht einmal eine Stunde später war der Kampf in der Stadt im vollen Gange. Devimon war gerade zurückgekehrt, als sich die dunklen Digiritter bereit machten, um in die reale Welt zurückzukehren.
 

Devimon brauchte etwa eine halbe Stunde bis zur Stadt, in welcher die Meister der Dunkelheit und die Digiritter sich aufhielten. Es flog dicht über dem Boden, um nicht entdeckt zu werden. Die wenigen Digimon, die es dennoch sahen, verkrochen sich ängstlich und versuchten, möglichst nicht entdeckt zu werden. Das dunkle Digimon musste ob dieses Verhaltens grinsen. Heute hatten die Digimon unter ihm Glück, denn sie waren nicht sein Ziel. Es flog schnell und landete auf einem der Dächer am Rande seines Ziels. Hier in der Nähe musste es einen Zugang zu Machinedramons Basis geben, in welcher sich zur Zeit auch Metalseadramon aufhielt. Thomas' Bericht und den Beobachtungen von Christian mithilfe des Teleskopes zufolge hatten die Digiritter bereits begonnen, im Untergrund nach ihren Gegnern zu suchen. Doch sie wussten nicht genau, wo sich die Basis befand.

"Dann wollen wir mal", murmelte das Champion und ließ sich vom Dach fallen. Seine Flügel bremsten den Fall kurz vor dem Boden und nur wenige Sekunden später hatte sich vor ihm der Zugang zu der unterirdischen Basis geöffnet. Sein Meister hatte dafür gesorgt, dass es in jede Basis hineingelangen konnte, als er an die Macht gekommen war. Nur wenige Minuten später hatte es die versteckte Zentrale tief unter der Stadt erreicht, in welcher Machinedramon seine Armee befehligte. Metalseadramon war nirgendwo zu sehen, das Wasserbecken war leer.

"Willkommen, Digimon des dunklen Wappens", sagte das große Maschinendigimon. "Was führt euch hierher?" Ehrerbietig senkte es den Kopf, bevor es sich wieder den Bildschirmen zuwandte.

"Der Meister wird ungeduldig", antwortete Devimon ruhig, doch mit eisiger Stimme. "Er ist es leid, dass ihr eure Spielchen treibt. Geht hinaus und vernichtet sie von eigener Hand! Das sind seine neuen Befehle!" Machinedramon legte den Kopf etwas schief, während es das Champion ansah.

"Es läuft doch alles gut", entgegnete es verwirrt. "Wieso sollten wir unseren sicheren Sieg aufs Spiel setzen?"

"Weil der Meister es befiehlt", antwortete Devimon einfach und schwebte vor den Kopf des Megalevels. Dieses wich etwas zurück, als das kleinere Digimon sich ihm näherte, denn dessen Aura machte ihm Angst. "Willst du dich etwa seinem Befehl widersetzen?" Schnell schüttelte Machinedramon den Kopf.

"Niemals würde ich mich dem Wappen der Dunkelheit widersetzen", meinte es laut und hob seine Kralle. "Hagurumon, ruft die Armee zurück. Ich werde mich selbst darum kümmern, diese elenden Digiritter zu vernichten!" Die Rookiedigimon wandten sich den Bildschirmen zu und begannen, die Befehle weiterzuleiten.

"Und meldet es auch Metalseadramon. Es soll sich selbst den Digirittern stellen, ohne weiteres Zögern", flüsterte Devimon, doch seine Stimme war deutlich zu vernehmen. Die Hagurumon nickten, während sich Devimon umwandte. "Ich erwarte euch auf der Spitze des Spiralbergs, sobald ihr eure Pflicht erfüllt habt, Meister der Dunkelheit!" Machinedramon nickte und wandte sich um, um sich in die Stadt zu begeben.

Wenige Minuten später verließ Devimon einen versteckten Eingang nahe des Stadtrandes und flog wieder zurück zum Spiralberg, seine Aura hatte es nicht verborgen, da es nicht damit rechnete, hier auf ein Digimon zu treffen. Doch die zwei Menschen nahe des Ausgangs bemerkte es nicht.

"Das war ein Devimon...", meinte Takeru besorgt. "Was hat es hier getan? Und wohin fliegt es?"

"Es... es ist stärker... als andere Digimon...", meinte Hikari flüsternd. Sie schien zu zittern, obwohl es nicht wirklich kalt war. "Mir... ist schlecht...", flüsterte sie noch, bevor sie in die Knie sackte und vornüber fiel. Sie blieb wimmernd liegen.

"Hikari!", rief Takeru besorgt und wandte sich ihr zu. Als er sich neben sie kniete, konnte er sehen, dass sie ohnmächtig war und scheinbar eine Art Alptraum hatte.

"Dieses Digimon... es kommt mir bekannt vor", meinte Patamon, während es die Umgebung im Auge behielt. Doch im Augenblick war kein Digimon in ihrer Nähe.
 

Wenige Minuten später bebte die Erde nahe des Hafengebietes und die dort versteckten Zugänge öffneten sich allesamt. Heraus rannten die Digiritter und ihre Partner, gefolgt von einer großen Anzahl von Machinedramons Soldaten. An ihrer Spitze befand sich Machinedramon selbst, das metallische Lachen war überall in der Stadt zu hören, das Echo klang unnatürlich grausam.

"Wo kommt ihr denn her?", schrie Yamato den anderen zu, als er sah, dass sie ebenfalls aus dem Untergrund erschienen. Statt zu antworten rannten die anderen jedoch einfach weiter und als Yamato das Megalevel an der Spitze der Armee hinter ihnen sah, tat er es ihnen gleich.

Wenige Sekunden später jedoch war es nur noch Machinedramon, welches ihnen folgte. Dafür brach aus dem Hafenbecken vor ihnen Metalseadramon durch die Wasseroberfläche und griff sie sofort an. Der Energiestrahl, den es aus der Öffnung an seinem Kopf aussandte, zerstörte den Fluchtweg der Digiritter.

"Wir müssen kämpfen!", schrie Taichi, während sein Wappen aufleuchtete, ebenso wie die von Mimi und Yamato. Metalgarurumon, Wargreymon und Rosemon warfen sich auf die beiden Megalevel, während sich die Menschen in Deckung begaben. Dann realisierte Taichi, dass sie nur sechs Digiritter waren. Auch den anderen fiel es kurz darauf auf.

Draußen wich Wargreymon den Angriffen von Metalseadramon aus, während Rosemon versuchte, mit seinen Ranken Machinedramon zu blockieren, damit Metalgarurumon, welches das Maschinendigimon beschäftigte, Wargreymon helfen konnte.

"Wo sind Hikari und Takeru?", fragte Sora besorgt, während sie sich in ihrem Versteck und davor suchend umsah. Ihnen allen war klar, dass sie sie finden mussten, bevor sie die Digimon hier vernichteten.

"Warum sind sie nicht hier? Wer sollte mit ihnen gehen?", fragte Taichi nachdenklich, während auch er den Kampf beobachtete.

"Sie waren gemeinsam unterwegs", antwortete Yamato. "Wieso haben wir das zugelassen?" Die anderen Digiritter schüttelten den Kopf.

"Und wo ist dieser Neue? Thomas?", fragte nun Jyou. Auch auf diese Frage hatten die anderen keine Antwort.

"Wir müssen sie suchen", meinte Taichi schließlich. "Und Wargreymon ist dazu am besten geeignet, es ist schnell, wendig und kann fliegen."

"Wir brauchen Wargreymon hier, um die Digimon zu besiegen", entgegnete Koushiro ernst. "Sie haben auch zu dritt schon genug Probleme gegen unsere beiden Gegner, zu zweit werden wir verlieren!"

"Verdammt!", fluchte Taichi und schlug mit der Faust auf den Boden.
 

"Sie scheinen Probleme zu haben", meinte Thomas, während er den Kampf durch das Teleskop beobachtete. Christian hatte sich wieder auf der Bank niedergelassen und schien zu dösen, doch er hörte aufmerksam zu.

"Du meinst, zwei auf einmal sind zu viel für sie?", fragte er den jüngeren.

"Ja, genau das meine ich. Sie haben nur drei Digimon auf dem Megalevel, und zwei von ihnen schaffen es gerade so, Machinedramon zu blockieren. Metalseadramon können sie nicht unter Kontrolle halten."

Genervt stöhnte Christian, während er zu überlegen begann, wie sie den Digirittern helfen konnten. Doch er wusste, dass sie dieses Hindernis und alle folgenden alleine bestehen mussten.

"Wollen wir wetten, wie sie es dennoch schaffen?", fragte Thomas plötzlich leise lachend. Christian setzte sich auf und blickte zu seinem alten Freund herüber.

"Was haben sie getan?", meinte er ruhig.

"Wargreymon ist aus dem Kampf geflohen", entgegnete Thomas amüsiert. Der ungläubige Blick auf Christians Gesicht sprach Bände darüber, wie wenig er dies erwartet hatte.

"Es ist was?", fragte er entsetzt. Dann eilte er zum Teleskop und blickte selbst hindurch.
 

Wargreymon schlug ein letztes Mal nach Metalseadramon, welches seinen Kopf etwas zurückbewegte, dann flog es zwischen die Hochhäuser und entfernte sich schnell vom Kampfgebiet am Hafen. Taichi hatte ihm zugerufen, dass es Hikari und Takeru finden sollte, also würde es das tun. Es vertraute darauf, dass Taichi wusste, was er tat. Metalgarurumon hatte sich in der Zwischenzeit Metalseadramon zugewandt, während Rosemon nun alleine mit Machinedramon klarkommen musste.

"Wieso hast du das getan?", fuhr Mimi Taichi an, nachdem sie ihn wieder in die Deckung zurückgezerrt hatte. "Wir brauchen Wargreymon hier, wir haben sonst keine Chance." Doch Taichi schüttelte den Kopf.

"Wir haben bisher immer alles geschafft, irgendwie. Also werden wir auch das hier schaffen!" Der Rest der Digiritter blickte grimmig drein, doch sie nickten. Ihr Anführer hatte recht.

"Er macht sich Sorgen um seine Schwester", meinte Sora ruhig. "So wie wir. Versuch, ihn zu verstehen, Mimi..." Soras Wappen leuchtete kräftig, während sie dies sagte. Piyomon leuchtete ebenfalls und rannte zur Tür hinaus, wo es aufleuchtete und zu einem großen brennenden Vogel digitierte.

"Du hast es geschafft, Sora!", rief Jyou erfreut aus, als Phoenixmon sich erhob und Rosemon zu Hilfe kam. Dann blickte der aktuell älteste Digiritter sich um. Er wusste, dass sie auch so nicht gewinnen würden, auch wenn sie nun stärker waren als zuvor. "Gomamon, es wird Zeit, dass wir ebenfalls Verantwortung übernehmen", meinte er leise zu seinem Partner. Das Rookiedigimon nickte und robbte zur Tür, während Jyous Wappen aufleuchtete, heller als bisher. Dann digitierte auch Gomamon auf das Megalevel und ein großes Digimon mit weißem Fell stand vor ihrem Versteck, zwei große Streitäxte in Händen. Vikemon rannte mit einem wütenden Schrei in Richtung Hafenbecken und schleuderte seine Äxte nach Metalseadramon. Sie durchschlugen den Panzer des Digimon und blieben nahe des Kopfes stecken. Mit ebenso wütendem Gebrüll antwortete der Meister der Dunkelheit, als es einen seiner Energiestrahlen nach Vikemon schoss.

"Ich habe eine Idee", meinte Koushiro plötzlich. "Yamato, Jyou, wenn ihr tut, was ich sage, könnt ihr Metalseadramon schnell besiegen und dann haben wir vier Megalevel, die gegen Machinedramon angehen können." Sofort verstummten die Digiritter und Koushiro begann zu erklären.
 

"Das war zu einfach für die Digiritter", meinte Christian, als er sah, wie innerhalb weniger Sekunden zwei weitere Digimon auf das Megalevel digitierten. Vor allem Phoenixmon bereitete ihm Sorgen, denn die Macht dieses legendären Vogels war größer als die von Wargreymon. "Wir haben das Programm zu gut konstruiert, alter Freund. Das könnte ein Problem werden." Thomas nickte, nachdem er ebenfalls einen Blick durch das Teleskop geworfen hatte.

"Da warens nur noch drei", meinte er besorgt. "Nur drei sind noch nicht auf dem Megalevel." Christian nickte, dann hörte er Thomas entsetzt keuchen. Sofort stieß er ihn zur Seite und blickte durch das Teleskop. Vom großen Wasserbecken im Raum hörte er das unverkennbare Rauschen des verschwindenden Meeres.
 

"Das ist genial oder wahnsinnig", meinte Yamato, als Koushiro seinen Plan enthüllt hatte. "Aber das beste, das wir bisher haben. Machen wir es so!" Er rannte hinaus und rief seinem Partner etwas zu. Metalgarurumon befolgte die Anweisung augenblicklich. Es feuerte mehrere komplette Salven seiner Raketen in das Wasser, welches von den Einschlagstellen rumd um Metalseadramon herum schnell zu gefrieren begann. Zwei Sekunden später war das Hafenbecken ein einziger Klotz aus massivem Eis. Vikemon ließ sich diese Chance nicht entgehen, es sprang sofort auf das Eis und sprintete auf Metalseadramon zu, welches sich nicht davonbewegen konnte, drei Viertel seines Körpers waren eingefroren worden. Vikemon sprang an Metalseadramon empor, riss seine Äxte aus der Panzerung und schlug wieder und wieder auf den Meister der Dunkelheit ein. Metalgarurumon unterstützte es mit weiteren Raketen. Kurz darauf begann die Seeschlange, sich aufzulösen. Die vier Megadigimon wandten sich nun gemeinsam Machinedramon zu, welches durch Rosemons Ranken inzwischen größtenteils handlungsunfähig war.

"Beendet es", rief Yamato ihnen zu, woraufhin die vier Digimon gemeinsam begannen, den Herrscher über die Städte anzugreifen.
 

Wargreymon flog gerade über die Außenbereiche der Stadt, als es einen größeren Krater in der Straße sah, neben dem vier Gestalten kauerten. Sofort flog es niedriger und erkannte Hikari, Takeru und deren Partner. Es landete neben ihnen und beugte sich ebenso wie Takeru über Hikari, welche noch immer ohnmächtig auf dem Boden lag.

"Was ist passiert?", fragte es besorgt, als es sah, dass Hikari zitterte.

"Es... wir... wir sind Thomas gefolgt... dann war da ein Digimon... ein Clown... es hat Thomas mitgenommen... und dann ist ein Devimon erschienen... und Kari ist umgekippt", schrie Takeru panisch. Wargreymon hob Hikari vorsichtig hoch.

"Wir müssen zu den anderen, vielleicht können die uns helfen", meinte es knapp. Takeru nickte, während Patamon zu Angemon digitierte. Gatomon sprang zu Hikari und gemeinsam erhoben sich die Digimon in die Luft, Takeru auf Angemons Rücken sitzend. Sie flogen so schnell sie konnten in Richtung Hafengebiet, gerade noch rechtzeitig, wie ihnen jetzt auffiel. Unter ihnen begann der Boden, sich aufzulösen. In einiger Entfernung sahen sie Megakaburetimon und einen ihnen unbekannten Vogel fliegen, auf dem Rücken des Insekts saß der Rest ihrer Gruppe. Sie steuerten auf das Digimon zu, während Takeru bemerkte, dass auch das Meer verschwunden zu sein schien.
 

"Jetzt bleibt nur noch einer", meinte Christian ruhig, während er sich erhob. "Unser Werk hier ist getan. Gehen wir!" Thomas erhob sich ebenfalls und nahm den Rucksack, den Christian aus Myotismons Schloss mitgenommen hatte, an sich.

"Mit fünf Megaleveln sollte Piedmon kein Problem für sie sein. Nicht einmal Apocalymon dürfte ein größeres Problem für sie darstellen", stimmte er zu. "Bald können wir uns den Strudel der Dunkelheit nehmen und dieser Welt den Rücken kehren." Christian lachte leise, während er einen Befehl auf seinem Digivice zu tippen begann.

"Wollen wir hoffen, dass die Macht des Strudels ausreicht für das, was wir planen", entgegnete er ruhig. Vor ihm erschien ein Tor in die reale Welt. Thomas ging hindurch, gefolgt von Devimon und Black Leomon. Dann folgte Christian und das Tor schloss sich.
 

Die beiden Digiritter standen in einem kleinen Dorf im Süden Deutschlands. Es war Nacht, doch der Himmel war durch seltsame Risse darin erhellt, in denen man den Rest des Spiralberges sehen konnte.

"Erinnerst du dich an diesen Anblick?", fragte Thomas und deutete nach oben. Christian nickte.

"Es ist, als wären wir gerade erst wieder dank Myotismon hierher zurückgekehrt. Und doch ist es drei Jahre zu spät. Aber wenigstens können wir den Kampf von hier beobachten. Wollen wir dein Haus zu unserer Basis machen, während wir warten?" Thomas nickte und zog einen Schlüssel hervor, den er lange nicht mehr hervorgeholt hatte. Als Schlüsselanhänger hing ein Leomon daran, welches er Piedmon abgenommen hatte.

"Mal sehen, was meine Mutter sagt, wenn ich nach drei Jahren wieder zurückkehre", meinte er grinsend und ging voran. Christian und die Digimon folgten, leise lachend
 

In der Digiwelt nahmen die Digiritter währenddessen Kurs auf die Spitze des Spiralberges. Sie wussten, dass ihr letzter Gegner dort wartete. Und dort, so vermuteten sie, wurde auch Thomas gefangengehalten. Hikari jedoch war noch immer ohnmächtig, was den anderen einiges an Sorgen bereitete. Während sie weiter gen Spitze flogen, wurde der Himmel dunkler und die Nacht brach über sie herein.

"Wir müssen uns ausruhen, bevor wir losschlagen", meinte Taichi schließlich, während er und Takeru sich über Hikari gebeugt hatten. Die Digiritterin war noch immer nicht wieder zu sich gekommen, doch etwas ruhiger geworden. Der Rest der Gruppe schwieg, doch sie alle waren erschöpft, ebenso wie ihre Partner. Kurz vor der Spitze landeten sie und schlugen ihr Nachtlager auf. Taichi und Takeru übernahmen freiwillig die erste Wache, während der Rest sich schlafen legte.

Die Festung an der Spitze

Früh am nächsten Morgen weckten Yamato und Jyou den Rest der Gruppe, Jyou hatte ein knappes Frühstück für die Gruppe bereitet, aus den Resten der Vorräte, die Thomas ihnen zur Verfügung gestellt hatte. Schweigend aß die Gruppe, den Blick immer wieder zum Himmel und in Richtung Spitze des Spiralberges gewandt.

"Wo sind wir?" hörten sie schließlich, nachdem sie bereits fertig waren, Hikaris Stimme. Schläfrig blickte sich die Jüngste der Gruppe um. "Was ist passiert?" Taichi und Takeru waren sofort bei ihr, während der Rest der Gruppe leise aufatmete.

"Wir sind kurz vor der Spitze des Spiralberges", sagte Taichi ruhig. "Wir haben die Meister der Dunkelheit in der Stadt besiegt."

"Dann sind wir bereit, gegen den letzten Meister der Dunkelheit anzugehen?" fragte Hikari mit ernster Stimme, was von allen mit einem stummen Nicken beantwortet wurde.

"Wir werden unsere Aufgabe endlich erfüllen und Thomas befreien", flüsterte Takeru seiner Freundin zu, woraufhin diese ebenfalls nickte.

"Also, lasst uns aufbrechen", meinte Yamato zu den anderen und erhob sich. Koushiro hob derweil sein Digivice und kurz darauf flog die Gruppe auf Atlurkabuterimons Rücken weiter in Richtung der Spitze des Spiralberges.
 

"Sie sind wieder unterwegs", meinte Thomas gelassen und blickte auf den Bildschirm seines alten Computers. Das Zimmer, das vor drei Jahren ihm gehört hatte, war genauso gewesen wie er es verlassen hatte, seine Mutter hatte scheinbar ihre Trauer nicht überwunden gehabt und alles beim alten gelassen. Der Computer war veraltet, doch er erfüllte seinen Zweck.

"Dann wird es heute Nacht enden", antwortete Christian ebenso gelassen und blickte weiter an die Decke. Er lag auf dem Sofa und spielte mit seinem Digivice herum. "Und wir werden morgen früh aufbrechen, um den Strudel zu suchen. Hast du das Programm fertig, um uns eine Festung zu erschaffen?"

"Es ist bereit, sobald ich es hochlade, werden die Digiritter jedoch eine massive Störung der Digiwelt bemerken können. Und ich denke, sie werden bald darauf nach uns zu suchen beginnen, zumal sie mich nicht befreien konnten", entgegnete der jüngere.

"Und wenn sie auf uns treffen, können wir nicht sagen, ob wir wirklich gewinnen werden", warf Devimon ein und blickte zu seinem Partner, welcher genervt nickte.

"Vielleicht war es ein Fehler, ihnen allen die Macht des Megalevels zu eröffnen", meinte nun auch Black Leomon.

"Ohne diese Macht wären sie niemals so weit gekommen", entgegnete Christian jedoch nur und schloss wieder die Augen. "Weckt mich, wenn sie Piedmon getötet haben. Den Kampf mit Apocalymon will ich sehen!"

"Geht klar, Chris", meinte Thomas und blickte weiter auf den Bildschirm. Mithilfe eines kleinen Zahnrades, das Devimon geschaffen hatte und das immer in der Nähe der Digiritter blieb, konnte er sie beobachten.
 

Es dauerte knappe anderthalb Stunden, bis die Digiritter die Spitze erreicht hatten und Atlurkabuterimon vor der Festung dort landete, inmitten einer steinigen Wüstenlandschaft ohne irgendeine Art von Bewuchs. Anders als bei den anderen Meistern wurden sie jedoch nicht von bösartigen Digimon erwartet. Gerade, als das Ultralevel auf dem Boden aufsetzte, öffneten sich die großen Tore der Festung und Piedmon trat heraus, ein Schwert in jeder Hand.

"Das wirkt falsch...", flüsterte Hikari, als sie das Digimon sah. Seine Farben wirkten stark verblasst, es war gräulich, seine Farben waren verschwunden.

"Wo ist seine Armee? Die Anderen haben uns erst lange beschäftigt...", meinte auch Jyou, der sich besorgt umblickte.

"Das ist falsch", meinte auch Taichi, während Piedmon unbeirrt weiter auf sie zumarschierte. Dann jedoch zog er sein Digivice vom Gürtel und richtete es auf Agumon.

"Aber auch wenn es falsch ist, wir können nicht einfach nichts tun", meinte auch Yamato und richtete sein Digivice auf Gabumon. Die anderen Digiritter folgten dem Beispiel der beiden und richteten ebenfalls die Digivices auf ihre Partner. Während sich Piedmon weiter schweigend näherte, stellten sich ihm fünf Megalevel und drei Ultralevel in den Weg.

"Was auch immer du planst, es wird dir nicht gelingen", meinte HolyAngemon ernst, bevor es seine Klinge erscheinen ließ. "Heute wirst du sterben!"

"Das werden wir sehen", entgegnete Piedmon mit eisiger Stimme. Dann sprang es vorwärts, die Schwerter nur ein wilder Wirbelwind um seinen Körper herum. Reflexartig rissen die Digimon ihre Waffen hoch, um sich zu verteidigen. Dennoch wurden sie allesamt zurückgeschleudert und mehrere Meter über den Boden geschliffen. Sofort sprang das Megalevel auf HolyAngemon zu und schlug auf das Ultralevel ein, welches so gut es ging mit seinem Schwert parierte.

Sekunden später warf sich Wargreymon seitlich gegen Piedmon und riss es so von HolyAngemon herunter, welches sich sofort wieder erhob. Gemeinsam griffen die Partner der Digiritter den letzten Meister der Dunkelheit an, welcher jedoch einfach seine Schwerter kreuzte und die Attacken zur Seite schlug. Dann griff der letzte der Meister erneut an und wieder flogen die Digimon durch die Gegend, Metalgarurumon prallte nur kurz vor der Deckung der Digiritter zu Boden.
 

Die Digiritter hatten sich in der Zwischenzeit etwas entfernt hinter einigen Steinen in Sicherheit gebracht und beobachteten von dort aus den Kampf zwischen ihren Partnern und Piedmon und konnten sich gerade noch so ducken, als Metalgarurumon einschlug. Keinen der Digiritter trafen die Steinsplitter, die durch die Gegend geschleudert wurden.

"Es ist falsch, was hier geschieht", meinte schließlich auch Koushiro, welcher bis zu diesem Augenblick seinen Laptop studiert hatte. Das Bild, das der Digimon Analyzer dort zeigte, war das eines bunten Clowns. Er ähnelte nur äußerlich dem Piedmon, gegen das sie gerade ankämpften.

"Das sieht nicht so aus wie es sollte..." Hikaris Stimme war nur ein Flüstern, doch alle von ihnen verstanden es klar und deutlich.

"Was auch immer hier nicht stimmt, wir müssen es besiegen, so oder so", meinte Taichi ernst. "Versuch rauszufinden, was es ist, wir kümmern uns um das Digimon!" Koushiro nickte und wandte sich wieder seinem Laptop zu. Die anderen folgten dem Kampf aus der Deckung heraus mit den Augen. Gerade versuchte Metalgarurumon, Piedmon mit seinen Raketen einzufrieren, doch das bösartige Digimon sprang zur Seite und Vikemon, mit welchem es gerade die Klingen gekreuzt hatte, schaffte es gerade noch so, ebenfalls auszuweichen.

"Ihr seid verloren", meinte Piedmon bösartig, während es auf das nächste Digimon zusprang und gleichzeitig mehrere Schwerter in die Richtung der anderen Digimon warf. Wargreymon wurde von einem der Schwerter in die Brust getroffen und digitierte, durch den Kampf schon geschwächt, zu Agumon zurück, welches schnell in Deckung kroch.

"Agumon", schrie Taichi besorgt, doch beruhigte er sich etwas, als er sah, dass sein Partner vorerst sicher war. Die anderen Digimon griffen nun wütender an, was Piedmon das erste Mal ein klein wenig zurückdrängte. Doch im Augenblick wirkte es so, als hätte das bösartige Digimon einen Vorteil.
 

In der realen Welt verfolgten die Digimon und Thomas den Kampf gebannt, während Christian auf dem Sofa schlief. Man konnte ihnen allen ansehen, dass sie nicht begeistert waren über den Kampfverlauf.

"Wieso ist es so stark?", fragte Thomas schließlich in die Stille hinein.

"Ich vermute, die Digimon der Digiritter sind einfach zu schwach. Man konnte spüren, dass Christian es während seiner Zeit dort erheblich geschwächt hat!", entgegnete Devimon. Thomas nickte leicht und verfolgte weiter den Kampf.

"Können wir denn die Niederlage der Digiritter zulassen?", sprach Black Leomon die Gedanken der drei aus. Devimon und Thomas schüttelten den Kopf.

"Können wir nicht. Aber wir können auch nicht eingreifen, ohne unsere Tarnung aufzugeben", meinte Devimon und blickte zu Christian zurück, der noch immer schlief.

"Mal sehen, wie sie es schaffen, das Blatt noch zu wenden", meinte Black Leomon. "Schließlich hat Christian Piedmon befohlen, zu verlieren." Die Gruppe verfolgte nach dieser Aussage schweigend den weiteren Kampf.
 

Das bösartige Digimon drängte die Digimon noch immer ohne besondere Schwierigkeiten über das gesamte Schlachtfeld, schlug sie gegen Steinsäulen und schleuderte sie hin und her. Auch die Schwerter, die es immer wieder nach seinen Gegnern warf, bereiteten diese große Schwierigkeiten. Die einzigen Digimon, die es zumindest zum Teil mit ihm aufnehmen konnten, waren die beiden Engel, obwohl sie nur auf dem Ultralevel waren.

"Es ist stärker als die anderen Digimon, gegen die wir gekämpft haben", stellte Koushiro schließlich fest. "Sein Aufbau ist anders, als er sein sollte. Irgendetwas hat es beeinflusst. Und es muss etwas schwerwiegendes gewesen sein, so etwas habe ich noch nie gesehen!" Auf Koushiros Laptop schwirrten Zahlenreihen über Zahlenreihen umher, die für den Rest der Gruppe unverständlich waren, doch Koushiro schien zumindest teilweise zu verstehen, was dort stand. Unermüdlich schwirrten seine Finger über die Tastatur, während er weitere Codezeilen schrieb und die Welt um sich herum vergessen zu haben schien. Schließlich begann Atlurkabuterimon, zu glühen, so wie vor drei Jahren, als Tentomon das erste Mal zu Kabuterimon digitiert war. Schließlich digitierte es weiter auf das Megalevel zu Herkuleskabuterimon. Das Digimon, welches sich bisher etwas zurückgehalten hatte, flog nun direkt auf Piedmon zu, welches ihm sofort mehrere Schwerter entgegenschleuderte, die jedoch am Panzer des Insektendigimon abprallten.

"Wie hast du das gemacht?", fragte Taichi, der den Prozess beobachtet hatte. Koushiro winkte den Anführer der Digiritter zu sich und senkte seine Stimme zu einem Flüstern.

"Ich habe ein Programm auf unserem Digivice entdeckt, das vor drei Jahren nicht dort war, und es aktiviert", meinte Koushiro ruhig. "Irgendwer hat mit den Digivices herumgespielt, bevor wir sie wieder bekommen haben, und das kann nur einer gewesen sein. Thomas. Er hat ein Programm aufgespielt, das uns das Megalevel ermöglichte. Ich habe heute Nacht eure Digivices überprüft. Das Programm existiert auf allen von ihnen." Taichi schüttelte ungläubig den Kopf, auch wenn er Koushiro glaubte. Doch wieso sollte Thomas solch ein Programm bei ihnen eingeschleust haben. Und wenn er so ein Programm erschaffen konnte, wieso nutzte er es nicht selbst. Wozu hatte er sie befreit.

"Hier ist etwas extrem faul", stimmte er dem Träger des Wappens des Wissens zu.

"Es ist mehr als faul. Das Programm ähnelt sehr stark dem, was Einfluss auf Piedmon nimmt. Auch wenn der Einfluss bei Piedmon ein anderes Ziel verfolgt, so ist es doch vom selben Menschen geschaffen!" Nun verstand Taichi gar nichts mehr.

"Willst du sagen, dass Thomas, der von den dunklen Digimon entführt wurde, auf deren Seite stand?", rief der Anführer erschrocken aus, was die anderen dazu brachte, sich zu den beiden Flüsternden zu drehen.

"Was hast du da gerade gesagt?", fragte Hikari erschrocken. Ihre Zweifel waren mit Thomas' Entführung verschwunden gewesen, doch nun fluteten sie wieder in ihren Kopf. Noch einmal begann sie, alle Ungereimtheiten zu überdenken, und immer mehr war sie sich sicher, dass Koushiro recht hatte.

"Du meinst, er war unser Feind? Obwohl er uns geholfen hat?" fragte nun auch Takeru. Koushiro nickte ernst.

"Aber ich denke, er hat einen Fehler gemacht. Gebt mir eure Digivices", meinte er zu den beiden Jüngsten, die sofort der Anweisung folgten, denn der Ernst in seiner Stimme war unüberhörbar. Schnell schloss er die Digivices an und aktivierte die versteckten Programme.

HolyAngemon und Angewomon leuchteten hell auf und sofort danach schwebten Seraphimon und Ophanimon vor Piedmon.

"Das wird euch auch nicht helfen", meinte das bösartige Digimon, doch der Angriff der beiden Engel warf es mehrere Meter zurück und schlug ihm eines der Schwerter aus der Hand. Piedmon grunzte wütend, nahm die Klinge wieder auf und sprang auf seine Gegner zu. Die Schläge wurden nun jedoch von Seraphimon mit Leichtigkeit pariert, und die insgesamt sieben Megalevel bedrängten Piedmon immer wieder und abwechselnd von allen Seiten, so dass das Digimon nicht mehr angreifen konnte, sondern nur noch verteidigte.

"Damit hat er wirklich einen Fehler gemacht", stellte Mimi ruhig fest, als sie sah, wie Piedmon immer wieder unter den Angriffen ihrer Partner in die Knie ging.

"Er hat uns allen erlaubt, das Megalevel zu erreichen. Und selbst er wird nicht stark genug sein, gegen acht Megalevel gleichzeitig anzukämpfen, zumal sein Partner nicht Einmal mit unseren auf dem Ultralevel mithalten kann", stimmte Yamato eisig zu. "Wenn er uns wieder begegnet, wird er unterliegen. Er wird lernen, dass man uns nicht hintergeht!" Mit grimmigem Blick nickten die anderen Digiritter, als sie mitansahen, wie Piedmon von Ophanimons Speer durchbohrt und dann von Seraphimon enthauptet wurde. Es hatte sich aufgelöst, bevor der Kopf auf den Boden schlug.
 

"Er ist klug", meinte Thomas ruhig, doch mit eindeutig besorgtem Unterton, als sie den Tod Piedmons mitansahen. Devimon hatte sich bereits zum Sofa gewandt und weckte gerade Christian auf.

"Du hast gehört, was Koushiro gesagt hatte, oder, Partner?", fragte Black Leomon leise. Thomas nickte. "Das könnte ein Problem werden, nicht?" Wieder nickte Thomas.

"Was könnte ein Problem werden?", fragte Christian gähnend, während er sich vom Sofa erhob.

"Koushiro hat das Digitationsprogramm auf den Digivices entdeckt. Und aktiviert. Alle acht können das Megalevel erreichen", berichtete Thomas leise. "Und er hat Piedmon analysiert. Er weiß, dass das Digitationsprogramm und das Programm, mit dem du den Meistern Energie entzogen hast, vom selben Programmierer stammen."

Christian fluchte laut und wütend, als er das hörte. "Wir müssen unsere Pläne beschleunigen", meinte er dann. "Wie lange, bis die Digiwelt engültig zusammenbricht?" Sie blickten alle zum Bildschirm, auf dem sie sahen, wie der Spiralberg in sich selbst zusammenbrach und sich in eine schwarze wabernde Masse umwandelte. Die Digiritter fielen scheinbar ins Bodenlose, begleitet von ihren Partnern und einer neunten Person, von der beide dunklen Digiritter wussten, wer es war. Es war Gennai, den Christian in Piedmons Festung festgesetzt hatte. Sie würden seine Hilfe beim kommenden Kampf brauchen, doch besaß Gennai auch das Wissen, dass es einen dunklen Digiritter gab. Nun, da sie alle das Megalevel erreichten, war ihr Plan, den sie zuvor als perfekt angesehen hatten, schwer erschüttert. Doch sie konnten nichts mehr daran ändern.

"Wir werden es dennoch schaffen", meinte er leise. "Wir müssen nur schneller sein. Viel schneller. Und wir müssen, sobald wir drinnen sind, die Tore schließen. Sie dürfen uns nicht direkt stören."

Thomas nickte ruhig, während er weiter gebannt den Bildschirm beobachtete.

"Und auch dann haben wir nur wenig Zeit. Ist alles bereit, Chris?" Auf dem Bildschirm konnten sie mit ansehen, wie sich ein großer Würfel materialisierte.

"Wir müssen nur noch die Festung erschaffen und den Strudel absorbieren", antwortete der ältere der beiden. "Danach können wir mit den Tests beginnen. Alles ist also bereit. Und wir werden ihnen noch eine kleine Überraschung bereiten, wenn sie eintreffen. Ich werde es sofort in die Wege leiten!" Gemeinsam verfolgten sie kurz den Kampf zwischen den Digirittern und Apocalymon, welches sich inzwischen gänzlich materialisiert hatte, schweigend und mit erhöhter Aufmerksamkeit gegenüber den Digirittern. Sie mussten sie studieren, so gut sie konnten, solange sie noch Zeit hatten.

Das große Übel

Kaum dass Piedmon zu Datenschnipseln zersprungen war, begann sich die Welt rund um sie herum aufzulösen, angefangen von der Spitze der Festung, vor der sie noch immer standen. Auch der Himmel schien sich in Datenschnipsel zu verwandeln und wurde durch ein von rot schimmernden Streifen durchzogenes Schwarz ersetzt.

"War es das jetzt?", fragte Sora leicht nervös, während sie das Verschwinden der Festung beobachtete. Es schien sich langsamer aufzulösen als die anderen Gebiete und bisher wies nichts darauf hin, dass es zu Ende war außer dass sich die Welt rund um sie herum auflöste. Auch den anderen fiel auf, dass es kein wirkliches Ende zu geben schien.

Dann sahen sie eine Person, die sich langsam auf sie zubewegte. Sie kam aus Richtung der Festung und schien schnell zu laufen, doch dauerte es etwa zwei Minuten, bis sie die Gruppe erreicht hatte. Die Digiritter hatten die Person natürlich schon vorher erkannt und sie waren erleichtert, sie zu sehen. Es war Gennai, der alte Mann, der ihnen vor drei Jahren bereits geholfen hatte. Schnell eilten sie auf sie zu.

"Digiritter, es gibt ein großes Problem!", rief er ihnen zu, während er auf sie zueilte.

"Was meinst du, Gennai?", fragte Koushiro sofort, während er sich nervös umzublicken begann. Der Boden rund um die Gruppe löste sich auf, der Ort, auf dem sie standen, wurde von Sekunde zu Sekunde kleiner.

"Euer schlimmster Feind war nicht Piedmon. Das war nur ein Diener. Euer schlimmster Feind steht euch erst noch bevor!", erklärte der alte Mann, welcher sich ebenso nervös umblickte wie Koushiro.

"Was meinst du damit?", fragte Taichi. Gennai deutete auf Koushiros Laptop, welchen dieser sofort zu der Gruppe drehte. Darauf war das Bild einer alten Steintafel zu sehen, die voll unleserlicher Symbole war.

"Die alte Prophezeihung, in der von den Digirittern gesprochen wird. Es heißt, dass eine große Dunkelheit kommt und ihr sie aufhaltet. Ihr habt alle ihre Vorboten vernichtet, jetzt erwartet euch eure letzte Herausforderung. Ein dunkler Digiritter!" Gennais Bericht fiel sehr knapp aus, denn noch immer löste sich der Boden rund um sie herum auf.

"Thomas", meinte Hikari eisig. Die Digiritter nickten, doch Gennai schüttelte den Kopf.

"Nein, das war nicht sein Name. Er hieß Christian", meinte er nachdenklich. "Kurze, schwarze Haare, muskulös...", fuhr er fort, doch Hikari schüttelte den Kopf.

"Das ist nicht Thomas", meinte sie. Der Schock auf den Gesichtern aller Digiritter, ihrer Partner und Gennai war ob dieser Erkenntnis deutlich zu sehen. Dann löste sich auch der Boden unter ihnen auf und sie fielen in die Dunkelheit, die rings um sie herum herrschte.
 

"Sie scheinen es geschafft zu haben, das letzte Digimon zu vernichten", stellte Wallace fest. Der Rest der kleinen Gruppe aus Digirittern nickte bedächtig, während sie ebenfalls gen Himmel blickten, wo sich gerade der Spiralberg in Nichts aufzulösen schien.

"Aber was passiert jetzt? Wenn sich die Digiwelt vollends auflöst, was wird dann mit den Digimon passieren?", fragte Tatum und blickte zu ihrem Partner, einem Airdramon, hinüber, welches neben der kleinen Gruppe gelandet war.

"Sie werden nicht einfach verschwinden", entgegnete Wallace ruhig. "Wenn das, was uns Gennai vor Jahren gesagt hat, stimmt, dann wird sie bald wiedergeboren." Die anderen Digiritter nickten.

Sie waren zu viert. Wallace mit seinen beiden Partnern, Tatum mit Airdramon, welches sie damals hergebracht hatte, und zwei weitere Digiritter, aus China und aus Frankreich. Sie waren im Laufe der letzten Jahre von den verschiedenen Staaten gesucht und nach Japan gebracht worden, nachdem die ersten Digimon unter Vamdemons Befehl begonnen hatten, das Umland Tokyos anzugreifen.

"Aber erst, wenn sie gewonnen haben", meinte der chinesische Digiritter. Er deutete auf den Himmel und die anderen folgtem seinem Blick.

Das reine schwarz war einem mit dunkel schimmerndem Rot durchzogenen gewichen. Die Digiritter, die bis eben gefallen waren, schienen jetzt zu schweben, mitten im Raum, ohne erkennbaren Grund. Und trotz der Entfernung konnten alle sie sehr gut erkennen. Es schien den Zuschauern wie Stunden, dass nichts geschah, obwohl nur wenige Minuten verstrichen. Dann materialisierte sich vor den Digirittern ein großer goldener Würfel.

"Das sieht nicht gut aus", meinte Tatum, als sich die Arme aus dem Würfel lösten und Apocalymon seinen biologischen Teil enthüllte. Das Lachen des Digimon war noch auf der Erde zu hören, als es die ersten Attacken schleuderte.

Hilflos blickten die Digiritter rund um Tokyo gen Himmel, wo acht von ihnen der bisher schwersten Prüfung von allen unterzogen wurden.
 

Regungslos schwebten die Digiritter und Gennai in der Schwärze, die aus dem Verschwinden der Digiwelt geboren worden war, doch nichts schien zu geschehen.

"Also, Gennai, wer ist dieser dunkle Digiritter und wo ist er?", fragte Taichi schließlich, nachdem er sich umgesehen hatte. Der alte Mann blickte sich ebenfalls um, dann begann er zu berichten.

"Vor einigen Tagen öffnete sich ein Portal zwischen der realen Welt und der Digiwelt und ein Mensch samt Digimon kam hindurch. Sein Name ist Christian, der Träger des Wappens der Dunkelheit. Er begab sich zur Spitze des Spiralbergs und übernahm die Herrschaft. Nicht einmal einen halben Tag später hatte er mich aufgespürt, etwas, was den Meistern der Dunkelheit die letzten drei Jahre nicht gelungen war. Er nahm mich gefangen und machte sich die nächsten Tage einen Spaß daraus, mich zu verhöhnen." Gennai stützte sich auf einen Stock, der trotz der Schwerelosigkeit auf etwas zu stehen schien. "Er schilderte mir, wie er den Meistern Energie entzog, damit ihr eine Chance habt. Er hat alles geplant. Er war es, der euch die Flucht erlaubte."

"Das stimmt nicht. Thomas hat uns befreit. Er hat uns geholfen, gegen Vamdemon zu kämpfen. Und gegen die Meister der Dunkelheit. Sein Partner hat zwei unserer Gegner selbst getötet...", entgegnete Yamato, dann jedoch schwieg er betroffen.

"Sie wollten etwas sagen, als Thomas' Digimon sie vernichtete", sagte Koushiro besorgt.

"Er wollte verhindern, dass sie Christians Existenz verraten", sagte Hikari bestimmt. "Er ist ein Verräter, der uns immer überwacht hat. Und jetzt ist er fort, zusammen mit diesem Christian."

"Das sind sie, doch wenn ich euch erst besiegt habe, dann werden sie keinen Grund haben, wiederzukehren", ertönte eine Stimme rund um sie herum, die die Digiritter nicht kannten. Vor ihnen materialisierte sich ein goldener Würfel, aus dem nur Sekunden später Krallen erwuchsen. Auf der Oberseite schob sich ein humanoider Körper heraus, der mit dem Würfel verwachsen zu sein schien. Das Digimon lachte, während es seine Krallen auf die Digiritter zurasen ließ. Deren Partner konnten sich gerade noch vor ihre menschlichen Partner werfen.

Gerade, als sie jedoch getroffen wurden, leuchteten sie hell auf und digitierten auf das Megalevel.

"Dazu musst du uns erst einmal besiegen, Digimon", meinte Wargreymon mit eisiger Stimme, während sich die Digimon um es sammelten.

"Koushiro, was ist das für ein Digimon?", fragte Taichi ruhig, während Koushiro den Laptop hervorholte und den Digi-Analyzer startete.

"Das ist... Apocalymon", meinte der Digiritter dann. "Es ist auf dem Megalevel. Es... ist unbekannt?", meinte er dann nervös, als er die weiteren Daten überprüfte. "Es ist nichts bekannt über das Digimon!"

"Das ist auch kein Wunder, Digiritter", meinte Apocalymon lachend. "Schließlich existiere ich außerhalb der Digiwelt. Doch dort, wo ihr hingeht, werdet ihr euch darum nicht mehr sorgen müssen!" Seine Stimme troff vor Hass, dann flutete es die Umgebung um sich herum mit Bomben, so dass die Digimon sich etwas zurückziehen mussten. Ophanimon hatte sich vor den Digirittern postiert und schützte diese mit einem Schild aus Licht vor den Bomben und den Explosionen.

"Wir werden dich besiegen!", schrie Wargreymon wütend, bevor es seine Planetenkraft gegen das bösartige Digimon schleuderte. Metalgarurumon feuerte zeitgleich eine Salve seiner Raketen und auch die anderen Megalevel eröffneten den Angriff. Apocalymon schleuderte eine weitere Salve Bomben, doch diese explodierten beinahe sofort und hüllten das dunkle Digimon in einen Feuersturm.

"Das werdet ihr bezahlen, Digiritter", flüsterte es mit eisiger Stimme, als es die ersten Krallen zu dunklen Digimon umformte.

"Das werden wir sehen", entgegnete Takeru ruhig, während Seraphimon sieben Lichtkugeln auf Apocalymon fliegen ließ. Das dunkle Digimon warf einen seiner Arme dazwischen, welcher sich in Datenschnipsel auflöste. Sekunden später war ein neuer Arm aus dem Loch gewachsen. Die restlichen Digimon griffen ebenfalls weiter an und drängten die Arme von Apocalymon zu dessen Körper zurück, was diesem ein wütendes Knurren entlockte. Es schleuderte eine weitere Welle von Bomben, die es sofort selbst zur Explosion brachte und einen Schild aus Flammen schuf, der die Digimon zurücktrieb.
 

Christian und Thomas beobachteten den Kampf schweigend, doch mit besorgten Mienen. Sie hatten bemerkt, wie viel stärker als erwartet die Partner der Digiritter wirklich waren, nun, da sie ein Ziel hatten. Da sie Rache an den dunklen Digirittern nehmen wollten.

"Wir werden etwas brauchen, das sie aufhält, zumindest für eine Weile", meinte Christian besorgt, während er mit ansehen musste, wie Apocalymon wieder und wieder zurückgedrängt wurde und sich nur schwer verteidigen konnte. Anzugreifen wagte es schon seit einigen Minuten nicht mehr.

"Und wir müssen es schnell erreichen. Sie wissen, dass wir existieren und je länger wir ihnen Zeit zur Erholung geben, desto stärker werden sie", stimmte ihm Thomas zu, welcher seine Augen noch immer auf den Bildschirm gerichtet hatte. "Was sollen wir deiner Meinung nach tun?" Christian blickte nachdenklich zu Boden und rieb sich nervös den Nacken. Thomas blickte zu ihm und war noch besorgter als zuvvor, denn so nervös hatte er seinen alten Freund schon sehr lange nicht mehr gesehen. Nicht, seit sie die Saat besaßen.

"Wir müssen ihnen irgendetwas in den Weg legen, dass sie beschäftigt, während wir arbeiten", meinte Thomas nach einigen Sekunden Schweigen. Christian nickte, dann begann er wieder leicht zu lächeln. "Du hast auch schon eine Idee dazu, stimmts?", meinte Thomas mit eindeutig erleichterter Stimme. Christian nickte.

"Ja. Erinnere dich daran, wie wir das erste Mal in Erscheinung traten, T", sagte er mit leiser Stimme. "Ken trägt noch immer die Saat in sich und er ist in Japan. Wir werden ihn benutzen, um die Digiritter zu beschäftigen, während wir den Strudel absorbieren. Sobald wir diese Macht besitzen, können wir sie besiegen und dann haben wir mehr als genug Zeit!" Thomas grinste ebenfalls leicht, während Christian sich umwandte.

"Ich werde dich informieren, wenn sich etwas wichtiges tut", meinte er zu dem älteren, welcher sich mit Devimon bereits zu einem der Fenster begab.

"Ich werde es am Himmel sehen, aber besser ist es", entgegnete der ältere. Dann ergriff Devimon den Menschen, öffnete das Fenster und flog hinaus in die Nacht. Sie verschwanden in ein Tor aus Dunkelheit. Thomas blieb schweigend zurück und beobachtete weiter den Kampf. Er sah gerade noch, wie Wargreymon dem bösartigen Digimon den Kopf mit seinen Krallen vom Körper trennte und Apocalymon weiß zu schimmern begann.

"Euer letzter Test, Digiritter", meinte er grinsend, als er den Beginn der Selbstzerstörung beobachtete.
 

"Was passiert da?", rief Hikari alarmiert, als sie sah, wie der Körper von Apocalymon weiß zu leuchten begann. Das Digimon war gerade von Wargreymon besiegt worden, doch sein Lachen hing noch immer in dieser seltsamen Dunkelheit.

"Ich werde euch vernichten, selbst wenn ihr mich vernichtet", konnten die Digiritter Apocalymons Stimme vernehmen.

"Die Energie von Apocalymon wird immer größer", flüsterte Koushiro besorgt, welcher wieder auf seinen Laptop blickte. "Wenn das so weitergeht, dann wird hier alles explodieren!" Entsetzt blickten sowohl Menschen als auch Digimon auf den grellweiß leuchtenden Würfel. Dann jedoch leuchteten ihre Digivices auf und ein Strahl heiliger Energie schoss heraus, die einen Würfel um Apocalymon bildeten, gerade als die Explosion sich ausdehnte. Die Energie schien im Würfel gefangen zu sein, doch dann drückte es die Wände langsam aber sicher nach außen.
 

Die internationalen Digiritter blickten nervös zum Himmel, an dem man sehen konnte, wie die Explosion den Würfel, in dem sie eingeschlossen war, langsam aber sicher nach außen drückte. Nicht mehr lange und es würde den Würfel sprengen, so viel war ihnen klar. Und wenn das passierte, dann würde die Digiwelt und auch Teile der realen Welt vernichtet werden, das konnten sie anhand der Macht der Explosion erahnen.

"Wir müssen etwas tun", flüsterte Wallace besorgt, während er nach oben blickte. Die anderen Digiritter, die bei ihm standen, waren ebenso besorgt wie er. Vor allem machten sie sich Sorgen um die acht Digiritter, die stellvertretend für sie alle gegen das Digimon gekämpft hatten.

Unruhig fingerte Tatum an ihrem Digivice herum, woraufhin das Display zu leuchten begann.

Wallace bemerkte das Leuchten aus dem Augenwinkel und griff sofort ebenfalls zu seinem Digivice. Auch dieses begann zu leuchten. Seine Augen weiteten sich etwas, als ihm klar war, was das Digivice aussendete und streckte es, mit dem Display nach oben, gen Himmel. Ein Strahl heiliges Licht schoss heraus und direkt auf eine der Seiten des Würfels, welcher etwas zu schimmern begann. Die anderen Digiritter, die ihn umstanden, taten es ihm nach, und drei weitere Strahlen rasten gen Himmel.

Rund um Tokyo erhoben immer mehr Digiritter ihr Digivice gen Himmel, ebenso wie in vielen anderen Ländern. Als der erste Strahl gen Himmel geschossen war, hatten die Displays der anderen Digivices in aller Welt zu leuchten begonnen und die Digiritter wussten plötzlich, was sie tun konnten, um zu helfen.

Dutzende von Strahlen heiligen Lichts trafen auf den Würfel, welcher immer kräftiger zu leuchten schien, bevor er langsam, aber sicher, kleiner wurde.

"Nein! Das ist unmöglich!", hallte die Stimme von Apocalymon über die Welt, während der Würfel noch immer schrumpfte. "Ich bin unbesiegbar!" Dann verschwand der Würfel in einem grellen Lichtblitz. Die Digiritter mussten sich abwenden, ebenso wie die Menschen, die überall auf der Welt dem Kampf zugeschaut hatten. Als sie wieder gen Himmel blickten, schwebten die neun Menschen und acht Digimon im Nichts, und es gab keine Spur mehr von ihrem Feind.

"Haben wir gewonnen?", fragte Tatum nervös die anderen, die bei ihr standen. Sie blickten alle furchtsam gen Himmel, wo man sehen konnte, wie sich langsam aber sicher aus dem Nichts eine Insel zu formen schien. In ihrer Mitte erhob sich ein großer Berg und rund um diesen konnte man verschiedenste Klimazonen sehen, die scheinbar nahtlos ineinander übergingen.

"Wir haben gewonnen", seufzte Wallace und sackte auf die Knie, als sich die Spannung löste und seine Beine unter ihm nachgaben. Nur Sekunden später jubelten die Digiritter um ihn herum und die Menschen, die in ihrer Nähe gestanden hatten, viele davon japanische Soldaten.
 

"Wir haben gewonnen", flüsterte Takeru erleichtert, während sie auf der Spitze des Berges der Unendlichkeit standen und zusahen, wie sich rund um sie herum die Digiwelt neu erschuf. Gerade war die Fileinsel fertig und das Meer begann aus dem Nichts heraus zu erscheinen.

"Und doch steht euch euer größter Kampf noch bevor", entgegnete Gennai und blickte ernst zu den acht Menschen. Diese nickten.

"Wir werden nicht aufhören, bis wir die dunklen Digiritter aufgespürt und besiegt haben", erklärte Taichi mit fester Stimme und tödlichem Blick.

"Wir werden nicht zulassen, dass die Dunkelheit hier je wieder Fuß fasst", stimmte Hikari zu, ihr Wappen leuchtete hell und warf die Schatten der Digiritter über die gesamte Spitze des Berges.

"Ihr werdet jede Hilfe brauchen, die ihr bekommen könnt", meinte Gennai ruhig. "Ihr solltet euch mit den anderen Digirittern, die die letzten Jahre die Angriffe von Vamdemons Dienern abgewehrt haben, treffen und verbünden. Gemeinsam sind eure Chancen größer." Die acht Digiritter nickten sich zu, dann blickten sie zu Gennai.

"Können wir den Digirittern trauen, die du erwähntest?", fragte Yamato ernst, während das Licht seines Wappens etwas schwächer wurde. Gennai nickte.

"Ohne sie hätte Apocalymon heute gewonnen. Die Lichtstrahlen, die die Macht eurer Digivices unterstützt haben, kam von ihren Digivices. Sie sind wie ihr Diener des Lichts!"

"Wenn du das sagst, Gennai, dann glauben wir dir", meinte Koushiro schließlich. Gennai reichte ihm daraufhin eine CD und lächelte. "Darauf sind die Kontaktdaten aller Digiritter, die zur Zeit existieren. Viele befinden sich in Japan, rund um Tokyo. Wenn ihr euch beeilt, könnt ihr euch schon sehr bald treffen und beginnen, euch abzustimmen. Ich werde hier bleiben und euch unterstützen, so gut ich kann", versprach er.

"Danke, Gennai", meinte Taichi, bevor er gen Himmel blickte, wo sich die Risse zwischen den Welten zu schließen begannen.

"Die gesamte Digiwelt wünscht euch Erfolg, Digiritter", meinte der alte Mann, bevor er sich umwandte und langsam davonging. "Ihr werdet immer herkommen können, indem ihr euer Digivice auf einen Bildschirm richtet", rief er ihnen noch zu, bevor er auf einen Pfad verschwand, der wohl zum Fuße des Berges führte.

"Danke, Gennai", rief ihm Hikari hinterher, dann blickte sie zu den anderen.

"Wir sollten aufbrechen", meinte Takeru bestimmt und ergriff sein Digivice. Die anderen taten es ihm nach und sie streckten das Digivice gen Himmel. Ein Regenbogen erschien um sie herum und die Digiritter kehrten vorerst siegreich in die reale Welt zurück, während unter ihnen die Digiwelt noch immer neu erschaffen wurde.

Der Kopf der Dunkelheit

Während die Digiritter gerade in die reale Welt zurückkehrten, landete Devimon auf einem Balkon in Tokyo und setzte seinen Partner dort ab. Sie hatten eine Abkürzung durch die Welt der Dunkelheit genommen und konnten so dem Ende Apocalymons gerade noch beiwohnen.

"Es hätte sie beinahe vernichtet", murmelte Devimon leise, während es durch die Balkontür ins Innere des Zimmers blickte. "Wenn die anderen Digiritter nicht eingegriffen hätten, hätte Apocalymon gewonnen!"

"Und das wäre das schlimmste gewesen, das hätte passieren können", entgegnete Christian und öffnete die Tür. Leise traten sie in das dunkle Zimmer hinein, Christian lehnte sich an den Schreibtisch, Devimon digitierte zu DemiDevimon zurück und setzte sich auf seine Schulter.

"Aber sie haben gewonnen und damit steht unserem Sieg nichts mehr im Weg!" Das kleine Digimon kicherte leicht und blickte sich in der Dunkelheit um. Das Zimmer war verlassen, Ken schien gerade unterwegs zu sein.

"Warten wir, bis er wiederkommt", sprach Christian die Gedanken des Digimon aus. DemiDevimon nickte bestätigend und schweigend warteten sie, unbeweglich. Es dauerte mehrere Stunden, dann hörten sie, wie sich im Flur vor dem Zimmer etwas bewegte. Christian, welcher einige Zeit gedöst hatte, war sofort hellwach und blickte mit einem bösartigen Lächeln zur Tür. Sekunden später öffnete sie sich und Ken, in Begleitung von Wormmon, betrat das Zimmer. Er schloss die Tür hinter sich, dann erst bemerkte er den Menschen, der sich ebenfalls im Zimmer aufhielt. Und dessen Digimonpartner.

Ken schaltete das Licht ein und blickte den anderen abschätzend an.

"Ich weiß, wer du bist", meinte der Digiritter dann. "Du bist einer der dunklen Digiritter. Wieso bist du hier?" Christian lächelte weiter, während er sich etwas gerader aufrichtete und Ken anblickte. Er war etwa einen halben Kopf größer als sein Gegenüber.

"Ich bin nicht nur einer der dunklen Digiritter, Ichijouji Ken", erklärte er ruhig und zog sein Wappen hervor. "Ich bin der Träger des dunklen Wappens. So wie du der Träger einer Saat bist!" Bei diesen Worten leuchtete das Wappen rot auf, während Ken schmerzhaft keuchte und seine Hände auf seinen Nacken presste.

"Was... tust du...", brachte er hervor, während er in die Knie ging. Wormmon versuchte, Christian daran zu hindern, seinen Partner vor seinen Augen zu quälen, doch DemiDevimon schlug das Digimon zur Seite.

"Hab Geduld, Ken", meinte Christian ruhig, während er sich dem jüngeren näherte und seine Hand ebenfalls auf Kens Nacken legte. Sofort tauchte das Wappen das Zimmer in rotes Licht, und Ken riss seinen Mund in einem stillen Schrei auf. Es dauerte einige Sekunden, dann erlosch das Wappen und Christian ließ des Nacken des jüngeren wieder los.

Langsam erhob sich Ken, seine Augen waren schwarz geworden. Er blickte zu Wormmon, welches immer noch von DemiDevimon in Schach gehalten wurde, und grinste bösartig. Dann verneigte er sich leicht vor Christian.

"Was kann ich für euch tun?", fragte er mit einer eisigen Stimme. Wormmon lief es bei diesen Worten kalt den Rücken herunter. Die beiden waren gerade von einem Treffen mit den siegreichen Digirittern zurückgekehrt, wo sie von den dunklen Digirittern erfahren hatten.

"Ken... was sagst du da?", fragte Wormmon leise, was ihm einen gehässigen Blick von Christian einbrachte.

"Wir sind seine Diener, Wormmon", meinte der Digiritter leise und rieb sich seinen Nacken. "Seit unseren ersten Abenteuern in der Digiwelt waren wir seine Diener, ohne es zu wissen." Wormmon zitterte bei diesen Worten.

"Er trägt die Saat der Finsternis in sich, so wie ich", meinte Christian ruhig und ging langsam auf Wormmon zu. "Er ist ein Diener der Finsternis, und du bist sein Partner. Also macht dich das auch zu einem Diener von mir!" Wormmon schaffte es endlich, DemiDevimon abzuschütteln und sprang vom Tisch zu Boden. Es rannte in Richtung der Balkontür.

"Nein, ich werde euch nie dienen!", schrie es ängstlich, bevor es auf den Balkon und von dort in die Nacht floh. Ken blickte ihm gleichgültig nach.

"Was sollen wir jetzt tun, Herr?", fragte der jüngere schließlich, nachdem einige Sekunden Schweigen geherrscht hatte. "Ohne ein Digimon bin ich nicht nützlich für euch." Christian schüttelte den Kopf.

"Ich kenne Methoden, mir mehr als genug Digimon Untertan zu machen, Ken. Du wirst deinen Partner nicht brauchen, wenn du diese gegen die Digiritter führst." Ken nickte leicht, dann blickte er zu seinem Digivice hinunter. Der Rahmen hatte sich schwarz verfärbt, wie ihm jetzt auffiel. Außerdem war wie aus dem Nichts ein Armband erschienen. Es ähnelte jetzt sehr stark dem Digivice, das er an Christians Arm sah. Sofort befestigte er es ebenfalls an seinem Arm.

"Es wird die anderen Digiritter informieren", stellte der korrumpierte Digiritter sachlich fest. "Wir sollten fort, bevor sie eintreffen, sofern ihr sie nicht sofort hier und jetzt besiegen wollt. Zur Zeit befinden sich noch viele internationale Digiritter hier. Wir haben uns gerade mit ihnen getroffen."

"Du wirst mir alles berichten, was besprochen wurde", antwortete Christian, während er seinem Partner zunickte. Das Digimon digitierte zu Devimon. "Aber du hast recht, vorerst werden wir uns zurückziehen. Wir haben viel zu tun, und du wirst uns dabei helfen. Nimm alles, was du brauchst, die nächsten Monate wirst du nicht hierher zurückkehren können!" Ken nickte und ging zu seinem Schrank, aus dem er einen Rucksack herausholte und einige Dinge einpackte. Sehr zu Christians Freude war darunter nicht ein einziger persönlicher Gegenstand, sondern nur Dinge, die der neue dunkle Digiritter brauchen würde, um seine Aufgaben zu erfüllen.

"Ich bin soweit", meinte Ken keine zwei Minuten später. Christian nickte und richtete sein Digivice auf den Computerbildschirm. Auf diesem schien sich ein schwarzer Strudel zu bilden.

"Dann lass uns aufbrechen", meinte Christian und trat zusammen mit seinem Digimonpartner und Ken in den Strudel.
 

Wormmon eilte von Dach zu Dach, so schnell es konnte, denn es wusste, dass es keine Zeit verlieren durfte. Einer der dunklen Digiritter war bei ihnen gewesen und hatte Ken scheinbar ohne Probleme auf seine Seite geholt. Es musste so schnell es konnte Hilfe holen.

Während es weitereilte, blickte es sich immer wieder furchtsam um und huschte von Schatten zu Schatten, aus Angst, dass das andere Digimon ihm folgen könnte. Doch nichts regte sich hinter ihm.

"Warum folgen sie mir nicht?", fragte es sich, während es etwas weniger vorsichtig und dafür schneller wurde.

Es brauchte knappe zehn Minuten, bis es schließlich die anderen Digiritter erreichte. Einige waren, wie Ken, bereits fort, doch ein großer Teil von ihnen war noch anwesend, darunter auch die acht Digiritter, die erst vor wenigen Stunden Apocalymon vernichtet hatten. Als diese das panische Digimon bemerkten, sprangen sie sofort kampfbereit auf, ebenso wie ihre Partner, auch wenn diese noch immer sehr erschöpft wirkten.

"Ken...", stieß das Digimon hervor, bevor es zusammenbrach. Die besorgten Blicke der anderen Digiritter sprachen Bände.

"Wir müssen los", rief Tai über das entstehende Gemurmel hinweg. "Sie haben den ersten Zug gemacht, und wir können nicht zulassen, dass sie einfach weitermachen." Kurz darauf hatte er einige Digiritter, deren Partner noch kampfbereit waren, um sich gesammelt und brach auf. Unter ihnen war auch Tatum, ihr Partner digiriterte vor dem Haus zu Airdramon und diente der Gruppe als Transport.

Nur zwei Minuten später waren sie bei Ken angelangt, doch das Zimmer war bereits verlassen. Nichts deutete mehr darauf hin, dass hier vor kurzem noch zwei Menschen und ein Digimon gewesen waren.

"Wir sind zu spät", murmelte Taichi besorgt. "Wer weiß, was sie vorhaben..." Wormmon war bei ihnen, Hikari hatte es auf dem Arm. Es kam langsam wieder zu sich, gerade als sie gelandet waren.

"Wie konnte er ihn so einfach ohne Kampf überwältigen?", stellte Koushiro die Frage, die ihnen allen im Kopf herumspukte. Ihnen war allen aufgefallen, wie ordentlich das Zimmer wirkte. Hier schien kein Kampf stattgefunden zu haben.

"Er... hat ihn irgendwie... übernommen...", murmelte Wormmon schwach. Traurig blickte es umher, doch alles, was es sah, war eine leicht geöffnete Schranktür.

"Was meinst du damit?", fragte Hikari sofort alarmiert. Alle Digiritter hatten sich dem Rookie zugewandt, als dieses wieder zu sich gekommen war. Man konnte deutlich sehen, dass sie alle mehr als besorgt waren, was geschehen würde, da die dunklen Digiritter so früh zu agieren begonnen hatten.

"Er... sagte etwas von... einer Saat oder so etwas... und sein Wappen hat geleuchtet... und Ken... sein Nacken... irgendwas war in seinem Nacken...", stotterte das Digimon schwach.

"Wir sollten Gennai fragen, was das sein könnte", meinte Tatum. "Wenn jemand weiß, was Wormmon meint, dann er." Die anderen Digiritter nickten und bald waren sie wieder zurück beim Rest und öffneten ein Tor in die Digiwelt, um mit Gennai in Kontakt zu treten.
 

Christian und Ken erschienen kurz darauf in Thomas' Zimmer, wo sie bereits ungeduldig vom zweiten dunklen Digiritter erwartet wurden.

"Na endlich", meinte Thomas genervt, als Christian aus der Welt der Dunkelheit heraustrat. "Hier geht alles drunter und drüber, seit du weg bist!" Auf dem Bildschirm hinter dem jungen Mann konnte man sehen, wie die Digiwelt noch immer neu erschaffen wurde und wie eine kleinere Gruppe Digiritter umherstreifte, in Begleitung eines älteren Mannes. Soweit man auf die Entfernung sagen konnte, schienen sie lebhaft zu diskutieren. Christian fiel dies sofort auf, ebenso wie die Tatsache, dass Black Leomon fehlte.

"Was ist passiert? Wo ist dein Partner?", fragte er sofort. Thomas deutete auf den Bildschirm hinter sich.

"Er beobachtet die Digiritter. Sie sind in die Digiwelt und haben mit Gennai Kontakt aufgenommen. Leomon meint, sie würden über die Saat sprechen." Thomas' Gesichtsausdruck war besorgt, um nicht zu sagen panisch. Christian verstand sofort, warum. Die Saat der Finsternis, die alle drei Menschen in diesem Raum besaßen, machte sie besser als andere. Fitter, schneller, klüger. Wenn sie ihnen genommen würde, hätten sie keine Vorteile gegenüber den Digirittern mehr. Und sie würden die Kontrolle über das Wappen der Dunkelheit verlieren.

"Ken, es wird Zeit, deinen Einsatz vorzubereiten", meinte Christian knapp und deutete auf den Computer. "Thomas, hol Leomon zurück. Wir müssen einige Dinge umschreiben, um unsere Position vorzubereiten." Thomas nickte ob Christians herrischem Ton sofort und kurz darauf stand auch Leomon bei ihnen, abwartend. Christian setzte sich an den zweiten Computer, den Thomas inzwischen aufgestellt und der früher ihm gehört hatte, und öffnete ebenfalls ein Tor. Dann begannen beide, Codezeilen zu tippen und die Digiwelt zu beeinflussen, wie sie es schon einmal getan hatten.

"Was soll ich tun, Herr?", fragte Ken, doch Christian hob nur die Hand und bedeutete ihm zu warten. Schweigend beobachteten der Mensch und die beiden Digimon, wie die dunklen Digiritter Zeile um Zeile schrieben und in der Digiwelt langsam zwei Konstrukte Formen annahmen. Die größere Form war den beiden geläufig, es war eine Nachbildung der Festung, die der Digimonkaiser in ihrer Welt erschaffen hatte. Das zweite wirkte auf den ersten Blick wie eine kleine Version davon, doch war sie stark verbessert und um einiges schneller. Sie würde den dunklen Digirittern als Basis dienen, während sie ihre Experimente durchführten. Sie würden lange brauchen, das wussten sie, also mussten sie schnell und mobil sein.
 

Sie hatten mehrere Stunden die Digiwelt beeinflusst, bevor sie erschöpft zusammensackten. In der Digiwelt schwebten beide Festungen nebeneinander, voll einsatzbereit.

"Jetzt können wir beginnen", flüsterte Christian mit krächzender Stimme.

'Du wirst dennoch nicht siegen können', hörte er die Stimme in seinem Kopf. 'Nicht hier, nicht heute und auch in Zukunft nicht. Diese Welt ist der Dunkelheit entglitten, als eure Originale starben!' Christian grunzte nur genervt, er hatte aufgegeben, mit der Stimme zu diskutieren.

"Hoffen wir, dass Ken genug Zeit herausholt", meinte Thomas ebenso erschöpft, während er das Tor vorerst schloss. Christian schloss seine Verbindung ebenfalls und erhob sich, dann wankten beide dunklen Digiritter zum Sofa herüber und legten sich für einige Zeit schlafen. Bald würden sie diese Welt verlassen und hoffentlich erst wieder in ihre reale Welt zurückkehren. Ken nahm auf einem der Sessel Platz und begann ebenfalls etwas zu schlafen, er wusste, dass er bald alle Kraft brauchen würde, die er besaß.
 

Die Digiritter waren sofort, nachdem sie zurück in ihrer provisorischen Basis angekommen waren, in die Digiwelt gegangen und hatten Gennai kontaktiert. Nur wenige Minuten später war der alte Mann wieder in ihrer Mitte und wurde von Taichi und Koushiro auf den neuesten Stand gebracht.

"Wenn das wahr ist, dann haben wir ein großes Problem", erklärte Gennai schließlich, nachdem er von der Saat erfahren hatte. "Es gibt nur eines, was Wormmon beschrieben haben könnte. Die Saat der Finsternis. Das ist... eine Verkörperung der Dunkelheit, die sich in anderen Wesen, Menschen und Digimon, einnistet. Sie stärkt den Wirt, macht ihn klüger, schneller, stärker, aber frisst langsam seine gute Seite und macht ihn zu einem grausamen Anhänger der Dunkelheit."

"Aber Ken war nicht böse!", entgegnete Wormmon empört. Es hatte sich etwas erholt, doch noch immer wirkte es schwach.

"Er wäre es geworden, mit der Zeit", antwortete Gennai. "Er hatte nur keine Chance dazu, die letzten Jahre war er ständig umgeben von Digivices und guter Energie. Sobald das vorüber gewesen wäre, hätte es nicht mehr lange gedauert." Die Digiritter schwiegen, dass in ihrer Reihe ein potentieller zukünftiger Verräter gewesen sein sollte, von dem sie nichts wussten, nagte an ihrem Glauben an die Leute um sich herum, die sie als Verbündete ansahen.

"Können wir ihm dann trauen?", fragte Yamato. Sein Wappen hatte in den letzten Minuten viel an Glanz verloren.

"Natürlich könnt ihr das", meinte Gennai empört. "Es gibt keine Garantie, dass die Saat je gewachsen wäre, da er so viele gute Freunde gefunden hat. Sie braucht einen negativen Nährboden oder sie wird niemals einen Einfluss haben können."

"Sein Wappen", murmelte Wormmon. "Sein Wappen hat sie beeinflusst." Das Digimon war das einzige, welches es in dieser Diskussion wagte, zu reden.

"Dann ist es, wie ich befürchtet habe", meinte Gennai besorgt. "Er ist wahrlich der Träger des Wappens der Dunkelheit, nicht nur jemand, der das behauptet. Er kann Einfluss auf jeden nehmen, der einen Teil der Dunkelheit in sich trägt. Dazu zählen auch die Träger der Saat, ob sie nun wächst oder nicht."

"Er ist mächtiger als wir anfangs dachten, oder?", fragte Koushiro ruhig. Gennai nickte.

"Viel mächtiger. Ihr müsst Ken baldmöglichst retten, ihr werdet jeden Digiritter brauchen, wenn ihr eine Chance haben wollt", meinte der alte Mann. "Ich werde sehen, ob ich Digimon finden kann, die ebenfalls an eurer Seite kämpfen werden, wenn die Zeit gekommen ist." Mit diesen Worten verließ er die Digiritter und überließ sie ihren Gedanken. Diese kehrten kurz darauf in die reale Welt zurück und informierten die anderen über die Informationen, die sie von Gennai erhalten hatten.
 

"Das bedeutet, dass wir noch einen viel größeren Kampf vor uns haben", stellte Wallace fest, nachdem Koushiro mit dem Bericht geendet hatte.

"Der größte, der uns je bevorstand", stimmte Taichi zu. "Schwerer als gegen Vamdemon oder die Meister der Dunkelheit. Und wir werden euch alle in diesem Kampf brauchen, wie ihr gehört habt!" Das Schweigen, dass die Jugendlichen erfasst hatte, sprach Bände darüber, was sie dachten.

"Es wird so oder so stattfinden, ob ihr wollt oder nicht", sagte Takeru ruhig, aber bestimmt in die Stille hinein.

"Wir werden mit euch kämpfen", sagte schließlich einer der südamerikanischen Digiritter, nachdem diese unter sich ein wenig diskutiert hatten. Auch die anderen Digiritter stimmten nach und nach zu, denn sie alle wussten, es würde nicht friedlich bleiben, solange sie nicht endgültig gesiegt hatten.

"Dann sollten wir überlegen, was wir tun können", meinte Koushiro und blickte die Menschen um sich herum an. "Was werden sie tun, was haben sie vor und wozu brauchen sie Ken? Denkt nach, sicher hat jemand eine Idee dazu." Kurz darauf war eine lebhafte, aber geordnete Diskussion entbrannt. Niemand achtete in diesem Augenblick auf das kleine Warnsymbol, welches auf Koushiros Laptop blinkte und auf Unregelmäßigkeiten in der Digiwelt hindeutete. Bald würden sie merken, dass dies ein großes Problem für sie ankündigte.
 

Wenige Tage später, in denen die Digiritter aus aller Welt viele Erkundungstouren in die Digiwelt unternommen hatten, begannen schließlich die ersten Unregelmäßigkeiten aufzutreten. Dörfer, in denen sie am Tag zuvor waren, waren plötzlich leer, Digimon, die sie trafen, berichteten vom Verschwinden ihrer Freunde. Doch niemand konnte erklären oder hatte gesehen, was geschehen war.

"Das müssen sie sein", meinte Koushiro, nachdem eine weitere Erkundungstour solche Berichte zurückbrachte. Als das Militär mitbekommen hatte, dass es noch eine größere Gefahr gab, die ihnen bevorstand, hatten sie den Digirittern alle Hilfe zukommen lassen, welche diese benötigten. "Nur sie könnten solche friedlichen Dörfer auslöschen!"

"Wir wissen nicht, ob sie wirklich ausgelöscht wurden", entgegnete Tatum, welche mit Koushiro die Koordinierung ihrer Späher übernommen hatte. "Sie könnten sie auch... entführt haben oder irgendetwas in dieser Art."

"Was auch immer sie getan haben, es ist nicht gut", meinte Wallace, welcher sich gerade bei den beiden befand. Der Rest hatte sich in den Gemeinschaftsraum zurückgezogen und versuchte, sich zu entspannen. Doch sie wussten, sie würden nicht lange Zeit dazu haben. Taichi und Yamato, welche die Führung über die Digiritter übernommen hatten, waren dabei, sie alle fit zu machen, körperlich wie geistig. Sie alle hatten viel erlebt in den drei Jahren und planten, den internationalen Digirittern möglichst viel davon zu ersparen.

"Wir müssen hoffen, dass die anderen Gruppen mehr herausfinden", sagte Koushiro und aktualisierte ihre Karte der Digiwelt. Es steckten inzwischen viele Nadeln darin, alle rot oder gelb. Zur Zeit überwogen die roten. Rot stand für leere Dörfer, gelb für verschwundene einzelne Digimon.

Schließlich gesellten sich auch Sora, Mimi, Takeru und Hikari in den kleinen Raum, den Koushiro in einen Planungsraum umgewandelt hatte. Zu sechst umstanden die Digiritter die Karte und blickten grimmig darauf. So viel war in den letzten Tagen geschehen und sie hatten nichts dagegen tun können. Dann blinkte ein Bildschirm, auf dem Koushiro einen Videochat mit ihren Spähern unterhielt, auf.

"Koushiro", hörte man Jyous Stimme in dem kleinen Raum. Sofort war der angesprochene aufgesprungen und hatte den Chat vergrößert, so dass er sehen konnte, was der andere sah. Er schien vor einem schwarzen Obelisken zu stehen, der in der Landschaft vollkommen fremd wirkte. Jyou stand an einem Strand am Ozean, und nirgendwo stand ein Baum oder irgendetwas ähnliches.

"Was ist das denn?", fragte Takeru und blickte auf den Bildschirm, gerade als aus dem Meer dahinter einige Divermon auftauchten. Ihre Augen leuchteten rötlich, während sie mit Speeren in der Hand auf Jyou zumarschierten. Dieser zog sein Digivice heraus und richtete es auf Gomamon, doch nichts passierte.

"Was zum", hörten sie seine Stimme, dann drehte sich die Kamera und begann zu ruckeln, als Jyou vom Strand floh, Gomamon in den Armen. Die Divermon folgten ihm ein kleines Stück, dann brachen sie die Verfolgung ab. Jyou rannte jedoch noch einige Zeit weiter, bis er schließlich erschöpft zusammenbrach. Die Digiritter in der realen Welt verfolgten das Geschehen entsetzt schweigend.

Als Jyou schließlich in die Knie ging, konnten sie sehen, wie sich vor ihm ein Loch zu öffnen schien und er hindurchfiel.

"Jyou!", schrie Hikari sofort entsetzt, doch der erwartete Sturz blieb aus, stattdessen rutschte er eine Rampe in eine verborgene Höhle hinunter. Dort vor sich, auf einem Podest, von einem Lichtstrahl von oben beleuchtet, sah er drei seltsam aussehende Eier, die das Zeichen des Mutes, des Wissens und der Liebe trugen.

"Was... ist das?", fragte Koushiro, als Jyou seine Hand aussstreckte. Gerade als er die drei berührte, schossen drei leuchtende Objekte heraus und drangen in die reale Welt ein. Dort verschwanden sie aus dem Raum und durch eines der Fenster in Richtung Tokyo.

"Was war das?", fragte Takeru, dann jedoch beeilte er sich, den leuchtenden Objekten zu folgen.
 

Die leuchtenden Objekte führten die Digiritter zu drei weiteren Menschen, welche sie zu den Eiern brachten. Wie sich herausstellte, waren es drei weitere Digiritter, die sich ihnen im Kampf gegen die Dunkelheit anschlossen. Ken hatte derweil begonnen, mit seiner Festung und der Macht, die Christian ihm gewährt hatte, eine Armee aus kontrollierten und durch die Macht der Dunkelheit digitierte Digimon aufzubauen. Viele Schlachten zwischen ihm und seiner Armee und den Digirittern und freien Digimon wurde geschlagen, während von den dunklen Digirittern niemand etwas sah oder hörte. Nur ein Digimon hatte recht zu Anfang etwas bemerkt, doch war es eines der ersten, das Kens Armee hinzugefügt wurde. So hatte die Stadt des ewigen Anfangs nur Tage nach ihrer Wiedergeburt keinen Wächter mehr und da Ken auf Server aktiv war, achtete kaum jemand auf die Geschehnisse rund um die Fileinsel, nachdem es dort friedlich zu bleiben schien.

Christian und Thomas hatten sich mit ihrer Festung in den Tiefen des Meeres nahe der File-Insel verborgen und begonnen, dort ihre Tests durchzuführen. Sie wussten, wenn sie in ihrer Welt erfolgreich sein wollten, so mussten sie schnell eine schlagkräftige Armee ausheben und dazu mussten sie einen Weg finden, den Weg der Digitation zu beeinflussen. Viele Fehlschläge standen ihnen bevor und es nahm mehr als zwei Jahre in Anspruch, in denen Ken alle Mühe hatte, die ihm zugetagene Aufgabe zu erfüllen, doch schließlich hatten sie geschafft, wonach sie getrachtet hatten. Sie hatten einen Weg gefunden, Digimon nach ihren Vorstellungen digitieren zu lassen, zumindest zum Großteil. Und noch etwas war Christian gelungen, was ihnen in ihrer Welt einen Vorteil verschaffen sollte. Bevor er es jedoch hier ebenfalls einsetzen konnte, hatten die Digiritter Kens Festung zerstört und den Digiritter endlich geläutert.
 

"Es wird Zeit zu gehen", meinte Christian, als er die letzten Daten ihrer Arbeit sicherte, an sich nahm und dann die Computer zerstörte, an denen die beiden gearbeitet hatten. "Wir haben alles, was wir wollten." Thomas hatte sich bereits erhoben, einen schwarzen Umhang über den Schultern. Es wirkte wie die Robe eines dunklen Kultes und dies war auch der Grund, warum die Digiritter diese Kleidung gewählt hatten. Es erinnerte stark an die Robe von Deemon, nach welcher sie diese hatten anfertigen lassen. Christian trug ebenfalls eine solche Robe und streifte nun die Kapuze über.

"Alles ist bereit, wir können sofort nach Server zum Schloss aufbrechen", bestätigte Thomas und nickte seinem alten Freund zu. Da Ken wusste, wo sie bald sein würden, rechneten sie bereits mit schwerem Widerstand durch die Digiritter, doch in den zwei Jahren waren ihre Partner stärker geworden, da Christian auch hier den Strudel der Dunkelheit absorbiert hatte.

Christian legte Thomas die Robe um, dann nickte er ihm zu. Der jüngere zog ebenfalls die Kapuze auf und beide machten sich auf zu dem kleinen Hangar, während die kleine Festung sich aus den Tiefen des Meeres erhob. Als sie die Oberfläche durchstoßen hatte, flogen ein Vamdemon und Black Fighter-Leomon heraus, während das Konstrukt hinter ihnen langsam aber sicher über die Wasseroberfläche stieg. Dann explodierte es in einem Feuerball und vernichtete die letzten Spuren ihrer Forschungen. Ihr Ziel war Server, und nichts würde sich ihnen in den Weg stellen. Lachend zog Christian einen Satz Karten unter dem Mantel hervor und sah sie ein letztes Mal durch. Alles war bereit. Sie würden nach Hause zurückkehren. Stärker und hasserfüllter als zuvor.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  DigiDestined
2014-02-06T21:38:00+00:00 06.02.2014 22:38
Und auch hier nun zu den letzten zwei Kappi´s:
Das Erste kannte ich ja größtenteils schon, allerdings finde ich klasse, wie Du es weiter beschrieben hast. Hut ab!
Im Zweiten wird es jetzt spannend, mit den DR´s und den Kämpfen. Ich habe die Folgen noch einigermaßen im Kopf und bin gespannt, was Du nun daraus machen wirst.

LG, DD

PS: Sorry, dass die beiden Kommi´s vielleicht gehetzt rüberkommen, aber ich wollte mein Versprechen halten (was ich Dir vor einer Woche gab). ;)
Von: abgemeldet
2014-01-18T23:52:30+00:00 19.01.2014 00:52
Netter Auftakt :) da will ich gleich wissen , wie es weitergeht ^^


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