Zum Inhalt der Seite

Zwei, ist eine zu viel

Chiaki x Maron
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Gefühle - ja oder nein?

Es war ein sonniger Morgen als Maron ihre Augen öffnete. Sie schlief in letzter Zeit nicht gerade gut und dass sie dann auch noch gezwungen war aufzustehen, um in die Schule zu gehen, war nicht gerade besonders. Sie warf die Decke zurück, stand auf und verschwand für eine halbe Stunde im Badezimmer. Da klopfte es schon an ihrer Haustüre. Maron machte gerade die Knöpfe ihrer Bluse zu als sie zur Türe ging um zu öffnen, als schon ihre beste Freundin genervt vor ihr stand und sagte: „Mensch Maron... Wo bleibst du?“

„Ich bin ja schon fertig.“ gab Maron zurück als sie gerade die obersten Knöpfe zumachte und hoch sah. Beide Mädchen machten sich nun auf den Weg in die Schule.

„Wo ist Chiaki? Ist er krank?“ fragte Maron als die Mädchen in den Lift einstiegen.

„Keine Ahnung.“ begann Miyako. „Ich dachte er hätte vielleicht bei dir übernachtet.“

Grinsend sah die Schülerin ihre beste Freundin an als diese nur genervt zur Seite sah. Warum sollte Chiaki bei ihr übernachtet haben? Also wirklich. Doch weiter genervt sein konnte Maron nicht als beide Mädchen um die Ecke ihres Wohnblocks bogen und da plötzlich ihr Mitschüler Yamato stand.

„Yamato? Was machst du denn hier?“ fragte Maron.

„Ich wollte euch beide abholen und in die Schule begleiten.“ gab dieser lächelnd zurück.

„Das ist sehr nett, danke. Aber ist es für dich nicht ein Umweg?“ fragte Miyako und sah ihren Klassenkameraden verwundert an.

Dieser schüttelte nur lächelnd den Kopf. Alle drei gingen weiter, doch irgendwie machte sich Maron Gedanken um Chiaki: „Ob mit ihm alles in Ordnung ist?“

Leicht in ihren Gedanken verloren bekam sie nicht mehr mit wie sich Yamato und Miyako weiter unterhielten. Plötzlich erreichten sie schon das Schulgebäude und erst da riss es die Brünette aus ihren Gedanken um ihren anderen Klassenkameraden. Doch warum musste sie denn eben so viel an ihn denken? Machte sie sich wirklich solche Sorgen um ihn? Immerhin bedeutete er ihr doch nichts. Oder etwa doch? Miyako war doch in Chiaki verliebt, machte daraus kein Geheimnis und da wollte sich Maron sicher nicht dazwischen drängen. Was sollte sie nur tun? Es durfte jedenfalls niemand mitbekommen dass sie so viel an ihn dachte. Doch kaum saßen sie in ihrer Klasse sah Maron aus dem Fenster und dachte wieder an ihren Nachbarn. Was wenn ihm etwas zugestoßen war? Er war doch sonst nicht so dass er sich einfach nicht meldete oder einfach nicht zur Schule kam.

„Hey Maron? Schläfst du?“ fragte Miyako plötzlich und rüttelte an Maron‘s Arm.

Diese zuckte kurz, sah sofort zu ihrer besten Freundin und antwortete ruhig: „Was? Nein. Ich war nur kurz in Gedanken bei ...“

„Bei Chiaki?“ unterbrach ihre beste Freundin sie gleich.

„Sag mal Miyako, warum machst du immer solche Anspielungen? Immerhin bist du doch in Chiaki verliebt?“

„Ach Maron. Süße kleine, naive Maron.“ begann Miyako und beugte sich näher zu ihrer besten Freundin. „Hast du denn immer noch nicht bemerkt wie sehr Chiaki in dich verknallt ist? Immerhin redet er meistens nur von dir, geht immer neben dir mit nach Hause und versucht immer dich zu beeindrucken. Das du auch so blind bist? Ich dachte nachdem deine Eltern zurück sind, hat sich das verschlossene wieder gelegt?“

„Ach Miyako, was soll ich denn mit seinen Gefühlen anfangen? Falls da wirklich welche wären.“

Miyako sah sie verdutzt an. Auf diese Frage gab es hunderte Antworten und Maron fiel keine ein? Doch gerade als Miyako den Mund öffnete, klingelte bereits die Schulglocke. Sofort setzten sich alle als auch schon der Lehrer kam und mit dem Unterricht begann. Maron musste immer wieder auf den leeren Platz neben sich sehen und wunderte sich weiterhin was denn mit ihrem Klassenkameraden los war? Ihre beste Freundin bemerkte diese fragenden Blicke und musste manchmal leicht den Kopf schütteln. Dass ihre beste Freundin so rein gar nichts mit Gefühlen anfangen konnte war ihr schleierhaft.
 

Sechs Stunden später war die Schule endlich vorbei. Miyako kam mit gepackter Schultasche zum Tisch ihrer besten Freundin als diese immer noch in ihr Buch sah.

„Gehen wir?“ fragte Miyako laut und sofort packte Maron ebenso zusammen.

Anschließend stand sie auf, nahm ihre Schultasche und beide Mädchen machten sich auf den Weg nach Hause. Nach einem kurzen Stück sah Maron immer wieder nachdenklich auf den Boden. Miyako sagte nichts und wusste, ihre beste Freundin würde schon von sich aus kommen. Und so war es dann auch. Nach etwa zehn Minuten des Schweigens fragte Maron schließlich: „Ehrlich Miyako, was soll ich mit meinen Gefühlen anfangen? Am Anfang machte Chiaki jedem Mädchen von der Schule den Hof. Dann schrieb er mir komische Zettelchen und legt sie in meinen Briefkasten. Ich dachte dann, ich wäre etwas Besonderes aber ich hab mich geirrt. Er sagte mir es war nur ein Spiel und nicht mehr. Kurze Zeit später sagte er wieder er hat sich wirklich in mich verliebt. Was soll ich ihm da noch glauben? Sag’s mir.“

Miyako sah nun zu Boden und dachte nach. Ihre beste Freundin hatte nicht unrecht. Es war ein ziemliches durcheinander was ihn betraf und Maron wurde dabei verletzt. Nach kurzer Zeit sah Miyako wieder hoch und sagte lächelnd: „Ich denke, er wollte zuerst nur ‚Spaß‘ haben und hat sich aber schließlich wirklich in dich verliebt. Damit war dann selbst überfordert da er ja nicht damit gerechnet hatte sich überhaupt richtig zu verlieben.“

„Bist du dir da sicher?“

„Klar. Denn, als ich ihm meine Liebe gestand sah er mich lächelnd an und meinte ‚Ich danke dir Miyako für deine Ehrlichkeit aber leider muss ich dich enttäuschen. Mein Herz gehört jemand anderen. Einer Person die ich sehr schätze und liebe.‘ Er ist ein Junge und Jungs können ihre wahren Gefühle eben nicht wirklich zeigen. Da muss man ihnen schon eine zweite Chance geben und, in Chiaki's Fall, einen Tritt in den Hintern.“

Beide lächelten kurz als die Brünette kurz in den Himmel hinauf sah. Anschließend antwortete sie: „Weißt du, ich habe einfach Angst ihm meine ganze Liebe zu geben und dann wieder enttäuscht und verletzt zu werden.“

Miyako seufzte. Die zwei waren aber auch kompliziert. Nach kurzer Zeit des weiteren Schweigens waren sie endlich bei ihrem Wohnblock angekommen und fuhren mit dem Lift hinauf in den letzten Stock. Da sagte Miyako noch lächelnd zur ihrer besten Freundin: „Maron, die Liebe ist ein Garantieschein mit 50 zu 50 Prozent. 50 Prozent dass du für immer glücklich bist und 50 Prozent dass du richtig verletzt wirst. Aber wenn du es nicht versuchst, wirst du es später bereuen.“

„Sicher?“

„Ja. Spätestens wenn er eine andere hat. Maron, gib ihm eine zweite Chance und wenn er dich enttäuscht, ich habe eine Waffe, eine Schaufel und ein perfektes Alibi.“

„Ach Miyako. Du kannst ihn doch nicht erschießen.“ sagte Maron lächelnd.

„Hör zu. Du bist meine beste Freundin und wenn etwas nicht stimmt oder er dir weh tut, oder wenn es einfach nicht geklappt hat, bin ich für dich da. Glaub mir.“

Maron umarmte ihre beste Freundin als diese plötzlich neben einer Wohnungstüre klingelte. Als Maron bemerkte dass sie vor Chiaki‘s Tür standen sah sie erschrocken zu Miyako. Diese zwinkerte ihr zu und lief dann schnell in ihre Wohnung und Maron blieb verdutzt stehen. Sollte sie weiterhin stehen bleiben? Aber sie vertraute ihrer besten Freundin, atmete tief durch und sah auf die geschlossene Tür.

Die zweite Chance?

Nach kurzer Zeit öffnete sich die Tür. Für Maron kam es wie eine Ewigkeit vor.

„Maron?“ erklang Chiaki erstaunt.

„Hallo Chiaki. Darf ich reinkommen?“

Der Schüler ging bei Seite und ließ sie herein. Danach schloss er die Tür und beide gingen ins Wohnzimmer als sie sich auf das Sofa setzte fragte Chiaki: „Möchtest du was trinken?“

„Nein, reden.“

Er setzte sich ihr gegenüber und sah sie verwundert an. Ihr Klassenkamerad war etwas nervös aber wirkte dennoch sehr ruhig und gelassen was Maron irgendwie verunsicherte. Tat er nur so nett und wollte sie eigentlich nicht hier haben? Oder freute er sich richtig sie zu sehen und wusste nicht ob er es auch zeigen durfte?

„Worüber?“

„Zuerst wollte ich wissen warum du heute nicht in der Schule warst?“

„Ich hatte Kopfschmerzen.“

Maron sah ihn kurz fragend an. Ernsthaft? Er war doch sonst nicht so schlecht in einer Lüge? Sie zog eine Augenbraue hoch und verschränkte die Arme vor der Brust. Schließlich seufzte er kurz, wandte seinen Blick ab und sage: „Okay. Ich kam nicht, weil ich dir nicht unter die Augen treten konnte.“

Sie schwieg. Noch. Sie atmete tief durch, löste ihre verschränkten Arme wieder und sah zu Chiaki.

„Liebst du mich wirklich oder ist es weiterhin ein Spiel?“

„Ich hab mich wirklich in dich verliebt.“ gab er sofort zurück und sah sie wieder an.

„Wie sicher kann ich mir sein dass du es ernst meinst?“

„Du musst mir vertrauen und ich werde dich nicht enttäuschen. Klar, ich hab dein Vertrauen schon mal missbraucht aber da war ich noch nicht in dich verliebt. Es hat sich aber einiges geändert. Und eben auch meine Gefühle zu dir. Du kannst mir glauben oder nicht.“

Sie atmete erneut tief durch und er wendete den Blick nicht von ihr ab.

„Wenn ich sagen würde, dass ich zu sehr verletzt wäre und es keine zweite Chance geben würde für uns, was würdest du dann tun?“

„Ich weiß es nicht. Aber vermutlich einfach weitermachen.“

Sie sah ihn etwas erschrocken an. Einfach weitermachen? Nicht mal versuchen zu kämpfen um wenigstens ihr Vertrauen zurück zu bekommen? Chiaki bemerkte ihren erschrockenen Gesichtsausdruck und sprach etwas lauter weiter: „Maron. Du bist mir das Wichtigste auf der Welt und ich wünsche mir nichts mehr als mit dir zusammen zu sein. Aber ich kann nicht, wenn du nichts mehr von mir willst, für immer in dieser Wohnung bleiben. Auch wenn es sehr schwer werden würde, aber ich würde versuchen dich zu vergessen.“

„Und wenn ich uns eine zweite Chance geben würde? Was würde dann passieren?“

„Ich werde versuchen dich glücklich zu machen und dass du mir wieder vertrauen kannst.“

Maron sah etwas durch die Wohnung und musste lächeln. Sie wusste zwar dass es bestimmt einige Zeit brauchen würde bis das Vertrauen wieder komplett hergestellt war, aber sie wusste auch dass sie diesen Jungen immer noch liebte. Und jeder hat doch eine zweite Chance verdient. Schließlich sagte sie leise: „Miyako hatte Recht.“

„Womit?“ fragte Chiaki neugierig.

„Sie sagte ‚Die Liebe ist ein Garantieschein von 50 zu 50 Prozent. 50 Prozent dass man für immer glücklich sei und 50 Prozent dass man verletzt wird. Aber wenn man es nicht versucht, würde man es bald bereuen.‘ Sie hatte Recht.“

„Wann genau würde man es bereuen?“

„Wenn man den Menschen, den man liebt in einer neuen Beziehung sehen musste.“

Chiaki schluckte. Miyako hatte wirklich Recht. Verdammt Recht sogar. Aber würde Maron darauf eingehen? Würde sie ihnen beiden eine zweite Chance geben? Es war ein Schweigen über die beiden hereingebrochen dass sich irgendwie ungut anfühlte. Was sollte man denn jetzt noch sagen? Schon stand Chiaki auf, kam zu Maron und streckte seine Hand nach ihrer aus. Sie sah ihn an und wollte gerade ihre Hand in seine legen als sie nochmal zurück zog und fragte: „Was hast du vor?“

„Vertrau mir.“

Maron sah in seine braunen Augen. Diese braunen Augen in welche sie sich damals schon verliebt hatte und die auch jetzt noch irgendetwas magisches an sich hatten. Vorsichtig legte sie ihre Hand in seine und schon zog er sie sanft zu sich hoch und ging Richtung Schlafzimmer. Kurz vor der Tür hielt Maron ihn etwas zurück als Chiaki sich zu ihr drehte und ihr wieder tief in ihre Augen sah. Er strich ihr ein paar Haarsträhnen zurück und sagte mit sanfter Stimme: „Vertrau mir.“

Sie nickte als beide ins Schlafzimmer gingen und Chiaki die Tür hinter sich schloss. Schon zog er sie zu sich, hob sie hoch und legte sie sachte aufs Bett. Maron‘s Herz klopfte wie wild als er sich zu ihr legte, seinen Arm um sie gab und einfach da lag. Nun war sie verwirrt. War das alles? Nicht mal ein Kuss?

Maron drehte ihren Kopf zu ihm und fragte leise: „Sollen wir nur hier liegen?“

„Ja. Ich will dich einfach im Arm halten und deinen Herzschlag bei meinem spüren.“

Sie lächelte sanft, legte ihre Hand auf seinen Arm und sagte schließlich: „Danke Chiaki.“

„Wofür?“

„Dass du mir so viel Zeit gibst. Aber darf ich dich dennoch etwas bitten?“

Chiaki‘s Herz raste von einer Sekunde zur anderen. Was für eine Bitte? Dass er sie etwa loslassen sollte?

Dass er sie alleine lassen sollte? Das sie gehen möchte? Was nur? Hunderte Fragen drangen durch seinen Kopf und er sah sie an. Er musste schwer schlucken und fragte vorsichtig: „Was denn?“

Was ein Kuss bewirkt

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Der nächste Morgen

Maron öffnete langsam die Augen als sie die Sonnenstrahlen in ihrem Gesicht spürte. Sie bemerkte dass sie mit ihrem Kopf auf seiner Brust lag. Langsam strich sie ihr Haar zurück und sah zu ihm auf. Er lächelte sie an und streichelte sanft über ihre Wange.

„Guten Morgen meine Schöne.“

„Guten Morgen.“

Sie kam zu ihm und gab ihm einen sanften Kuss.

„Hast du gut geschlafen?“

„Ja. Weil du bei mir warst.“ gab sie lächelnd zurück.

„Willst du duschen?“

Sie nickte, wickelte sich die Decke um und stand auf. Da sagte er grinsend: „Darf ich dich nicht mehr nackt sehen?“

„Chiaki!“

„Was? Du bist wunderschön.“

Er stand auf und kam zu ihr als er sie von hinten umarmte und auf die Schulter küsste. Sie hob eine Hand und legte sie an seine Wange als sie sich umdrehte und ihn küsste. Da ließ sie die Decke hinunter sinken und hielt ihn fest.

„Du wolltest doch unter die Dusche oder?“ fragte er lächelnd.

„Nur wenn du mich begleitest.“

Schon zog Maron Chiaki mit ins Badezimmer und beide genossen ein gemeinsames Bad.

Etwas später waren beide wieder angezogen. Maron wollte aber nicht in ihre Schuluniform als sie sich von Chiaki ein Hemd nahm und es sich anzog. Er stand gerade am Fenster als sie zu ihm kam und fragte: „Alles okay?“

„Ja. Es war sehr schön, letzte Nacht.“

Sie nickte und kuschelte sich an ihn als es an der Tür klingelte.

„Ich geh' mal nachsehen.“

„Ja gut. Ich muss nochmal ins Badezimmer.“

Die Brünette stand bereits wieder im Badezimmer und kämmte sich das Haar als ihr Freund die Wohnungstüre öffnete. Chiaki sah seine Nachbarin Verwundert an und sah ihren ernsten Blick. Noch bevor er irgendwas sagen konnte fiel sie ihm ins Wort: „Ist sie noch hier?“

„Miyako? Was ist denn los?“ begann Chiaki doch sie kam schon in die Wohnung herein.

Sie sah sich suchend um und rief einmal nach ihrer besten Freundin. Diese erschrak im Badezimmer und legte den Kamm beiseite als sie sich auf den Badewannenrand setzte. Was wollte Miyako denn hier? Und warum klang sie so aufgebracht? Miyako sah nun zum Schlafzimmer und ging hin als sich jedoch Chiaki vor sie stellte und nochmals fragte: „Miyako, was ist denn los?“

„Ich will wissen ob es ihr gut geht.“

„Warum sollte es ihr nicht gut gehen? Glaubst du ich tu ihr etwas an?“

„Man kann nie vorsichtig genug sein. Immerhin bist oder warst du ein Playboy.“

Warum war sie plötzlich so wütend? Immerhin hatte sie Maron doch nahe gelegt sich mit ihm zu vertragen und jetzt stellte sie ihn wieder als Playboy hin? Klar, er war mal so aber er hatte sich geändert. Schließlich antwortete er etwas wütend und mit verschränkten Armen: „Hey! Du brauchst nicht gleich wieder abfällig zu werden. Sag mir was du willst und ich sage dir wo Maron ist.“

Miyako sah ihren Klassenkameraden wütend an und rief laut: „Maron? Wo bist du?“

Chiaki schwieg und wollte die Rufende auf keinen Fall ins Schlafzimmer lassen. Ihre beste Freundin machte sich aber nun auch Sorgen und wollte auf keinen Fall dass ein Streit entstand. Somit stand sie vom Badewannenrand wieder auf und kam langsam ins Schlafzimmer heraus.

„Ich bin hier.“ sagte nun Maron leise aber hörbar.

Miyako und Chiaki sahen beide zu ihr als sie nur an ihm vorbei ging und sofort zu Maron ins Schlafzimmer kam. Sie umarmte sie sofort und atmete erleichtert durch. Chiaki hatte noch immer die Arme vor seiner Brust verschränkt. Was dachte sie denn was er ihr antun würde? Dachte sie etwa, sie würde Maron ans Bett gefesselt und mit Kratzern vorfinden? Als er ob ihr je weh tun könnte. Schließlich löste sich Maron aus der Umarmung, sah ihre beste Freundin an und fragte verwundert „Miyako. Was ist denn los?“

Diese sah ihre beste Freundin an und bemerkte gleich dass sie ein Hemd von Chiaki trug. Sie sah sich noch etwas im Zimmer um und bemerkte nun auch die Decke am Boden und das etwas zerwühlte Bett. Sie schüttelte sachte den Kopf, entschuldigte sich leise und eilte hinaus. Vorbei an Chiaki dass sie ihn kurz anrempelte und weiter hinaus durch die Wohnungstüre. Maron kam ihr bis zu Chiaki nach als dieser seine verschränkten Arme löste und seiner Freundin nur deutete sie solle Miyako nach gehen. Das tat sie dann sofort und er blieb verwundert in seiner Wohnung zurück und begann im Schlafzimmer für Ordnung zu sorgen. Maron war im Flur und neben ihrer Wohnungstür stand Miyako nun. Sie atmete tief durch und fuhr sich kurz durchs Haar.

„Miyako. Was ist denn los?“ fragte Maron sie besorgt und kam vor sie.

Die Angesprochene sah schließlich hoch ihre Stimme klang besorgt: „Ich hab dich schreien gehört.“

„Was? Wann?“

„Letzte Nacht.“

Die Brünette atmete tief durch als sie bat ihre beste Freundin wieder mit in die Wohnung zu kommen. Diese ging wortlos mit und als sie in Chiaki's Wohnzimmer standen, kam dieser aus dem Schlafzimmer als er besorgt fragte ob denn wieder alles okay wäre. Doch seine Freundin erzählte ihm nur kurz dass Miyako sich Sorgen gemacht hatte da sie, sie schreien gehört hätte letzte Nacht. Chiaki kam auf die beiden zu und fragte Miyako ruhig: „Wie konntest du sie denn schreien hören? Sie war doch bei mir und es war alles in Ordnung.“

„Außerdem konntest du mich in deiner Wohnung doch gar nicht schreien hören? Vielleicht hat euer Nachbar ja nur den Fernseher zu laut aufgedreht.“

„Ich war aber nicht zu Hause sondern in deiner Wohnung.“ begann Miyako nun und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Meine Eltern haben mal wieder diskutiert und ich wollte meine Ruhe, also kam ich zu dir. Als du nicht da warst wollte ich erst mal einen Film ansehen. Nach dem Film wollte ich frische Luft schnappen und ging auf deinen Balkon. Ich sah dann zu Chiaki's Balkon herüber da ich dachte du wärst bei ihm um euch auszusprechen. Ich bemerkte dass seine Balkontür geöffnet war. Da aber kein Licht brannte, dachte ich ihr seid vielleicht spazieren gegangen. Doch plötzlich hab' ich dich schreien gehört. Ich wollte gleich hinüber und eilte aus der Wohnung. Ich klopfte gegen Chiaki's aber niemand öffnete. Somit ging ich wieder zurück auf deinen Balkon und überlegte hinüber zu springen doch es war dann alles leise. Ich hoffte einfach dass es dir gut ginge und wollte bis heute Morgen warten.“

Plötzlich dämmerte es Chiaki. Maron stand allerdings immer noch verwirrt da und wusste nicht was ihre beste Freundin meinte. Schließlich sagte Chiaki mit ruhiger Stimme und einem kleinen Lächeln auf den Lippen: „Miyako. Das waren nicht wirklich Schreie aus Angst oder Furcht.“

„Ach nein? Was denn dann bitteschön? Eingebildet habe ich es mir jedenfalls nicht.“

„Sag ich auch nicht. Aber du hast sie falsch verstanden.“ Chiaki wurde nun leicht rot und räusperte sich. „Es waren Lustschreie. Also ein stöhnen.“

Sofort verstand es nun auch Maron als sie sich eine Hand vor den Mund hielt und rot wurde. Miyako sah beide an und ihr Blick fiel ins Schlafzimmer. Am Boden lag noch seine Hose und Maron's Schuluniform. Sie kam ein paar Schritte nach vor als sie sich wieder zu ihren Freunden umdrehte. Jetzt verstand sie es auch. Ohne weitere Worte atmete sie nur tief durch und wollte gehen. Maron hielt ihre beste Freundin erneut auf und sagte flehend: „Lass uns reden.“

„Nein. Nicht jetzt.“ Ihr Blick kam zu Chiaki. „Es tut mir Leid dass ich so rein gestürmt bin und dich verletzt habe mit meinen Worten. Entschuldigt mich.“

Miyako ging aus der Wohnung und schloss die Tür von außen. Anschließend ging sie zurück zur Wohnung ihrer Eltern und schloss sich erst mal in ihr Zimmer ein.

„Miyako ...“ sagte Maron noch leise als diese aber schon weg war.

Chiaki fuhr sich kurz durchs Haar als seine Freundin leicht beunruhigt sagte: „Mit dem hat sie sicher nicht gerechnet. Ich hoffe ich kann bald nochmal mit ihr reden.“

Chiaki nahm sie in den Arm und hielt sie fest als sie sich küssten. Maron fühlte sich richtig geliebt. Sie spürte dass Chiaki es wirklich ernst meinte und dachte während des Kusses auch kurz an letzte Nacht. Aber sie wusste auch dass, die Art wie Miyako es erfuhr, die nicht gerade die beste war. Dennoch musste sie mit ihrer besten Freundin reden. Alles aussprechen und ihr erklären warum alles nun so schnell ging. Aber erst etwas später. Wenn Miyako sich beruhigt und verstanden hatte. Die Brünette sah ihrem Freund in die Augen und dieser lächelte sanft. Da fragte sie „Was ist?“

„Ich bin glücklich. Sehr glücklich.“

Sie nickte und stimmte ihm damit zu. Auch sie war glücklich. Vermutlich gerade das glücklichste Mädchen der Welt. Chiaki, der zuerst mit allen Mädchen flirtete, allen den Hof machte und so gut wie jeden Abend mit einem anderen ein Date hatte, war nun ihr fester Freund. Und nur sie allein durfte ihn nun küssen, ihn umarmen und hatte von ihm diese magische Nacht bekommen. Ihr Blick fiel nun durch die Wohnung und sie legte ihren Kopf an seine Schulter als er sie einfach weiter festhielt. Irgendwie konnte sie es noch nicht ganz glauben dass Chiaki nun zu ihr gehörte und wirklich sie liebte. Er fuhr nun mit seinen Händen an ihre Oberschenkel und hob sie hoch. Reflexartig umklammerte sie mit ihren Beinen seine Hüfte und sah ihn wieder an. Er lächelte und trug sie ins Schlafzimmer. Dort legte er sie sachte aufs Bett doch anstatt sich gleich zu ihr zu legen, stand er schnell auf und ging ins Wohnzimmer um die Balkontüre zu schließen.

Maron musste etwas lachen als er zurückkam, die Tür schloss und den Vorhang beim Schlafzimmerfenster zuzog. Als er nun endlich zu ihr kam, lächelten sich beide verliebt an. Er legte sich nun endlich sachte auf sie und sah sie an. Ihr Augen funkelten etwas und er strich ihr ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht.

„Was ist denn los?“ fragte sie schließlich leise.

„Ich bin einfach so glücklich dass du mir eine zweite Chance gegeben hast.“

„Glaubst du wirklich ich hätte es ertragen wenn du dich in eine andere verliebt hättest?“

Bevor er antworten konnte zog sie ihn schnell zu sich und küsste ihn leidenschaftlich. Chiaki strich sanft mit einer Hand ab ihrer Hüfte etwas abwärts und genoss ihren Kuss. Sein Herz begann gleich wieder schneller zu schlagen und er wollte dass es niemals aufhörte.

Maron spricht mit Miyako

Es war bereits wieder Nachmittag als Maron sich von Chiaki verabschiedete. Bei küssten sich bei seiner offenen Wohnungstüre noch einmal zärtlich. Sie trug wieder sein Hemd und hielt ihre Schuluniform nur im Arm als sie in ihre Wohnung zurück ging. Dort hing sie die Schuluniform auf einen Kleiderhaken aus den Balkon hinaus. Anschließend ging si noch einmal schnell unter die Dusche und zog sich wieder eigene Klamotten an. Sie sah sich kurz im Spiegel an und atmete tief durch als sie auch gleich wieder ihre Wohnung verließ um zu ihrer besten Freundin zu gehen. Nachdem Sakura die Wohnungstüre geöffnet hatte, bat sie die junge Schülerin sofort herein. Auf den Weg bis zu Miyako’s Zimmertüre sagte Sakura dann: „Du strahlst so richtig Maron. Das freut mich dich endlich wieder glücklich zu sehen. Deine Eltern sind bestimmt auch froh dass du ihretwegen wieder so glücklich bist.“

„Ja allerdings. Auch wenn sie immer bis abends arbeiten aber sie jeden Abend wenigstens zu sehen oder kurz in der Früh vor der Schule ist einfach das Größte.“

Frau Todaiji lächelte noch einmal als sie wieder in die Küche ging und Maron nun an Miyako‘s Zimmertür klopfte.

„Ja.“ erklang Miyako’s Stimme und ihre beste Freundin kam herein und schloss die Tür hinter sich.

Sie setzte sich zu ihrer besten Freundin aufs Bett und sagte: „Lass uns reden.“

„Hat er dich gedrängt?“

„Nein. Ich habe angefangen und wollte es.“

„Warum so schnell? Ich dachte du wolltest dich nur mit ihm aussprechen, immerhin hattest du kurz davor als wir nach Hause gegangen sind noch Zweifel ob du ihm überhaupt eine zweite Chance geben könntest. Warum dann die schnelle Entscheidung?“

Maron atmete einmal tief durch und wusste nicht ob sie wirklich ins Detail gehen sollte aber andererseits war Miyako ihre beste Freundin. Sie wollte mit ihrer besten Freundin offen und ehrlich reden können, egal um was es ging. Und vor allem bei solch einer Sache, spricht man lieber mit der besten Freundin anstatt mit den Eltern. Denn diese kommen nur wieder mit Verhütung und machen das Besondere zunichte. Maron begann also: „Ich bin zu ihm und hab ihn gefragt was passieren würde wenn wir uns noch eine Chance geben und er sagte er würde alles versuchen um mich glücklich zu machen und dass ich ihn wieder vertrauen könne. Als ich ihn dann noch fragte was passiere wenn aus uns nichts wird, meinte er, er würde weitermachen und versuchen neu anzufangen. Dann hab ich ihm deinen Satz gesagt, dass sie Liebe ein Garantieschein wäre. Dann stand er auf, streckte seine Hand nach mir aus und als ich fragte was er wollte sagte er dass ich ihm vertrauen solle. Und das habe ich auch getan. Ich musste nur in seine Augen sehen und wusste dass ich ihm vertrauen konnte und dass er es diesmal ernst meinte. Wir haben uns ins Bett gelegt, etwas gekuschelt und noch mal geredet.“

Maron schwieg und nickte kurz. Sollte sie noch weiter ins Detail gehen? Immerhin wusste Miyako ja schon was genau abgelaufen war. Aber sie wollte es von Maron hören. Also stellte sie sich etwas dumm und sagte: „Natürlich und ihr habt dann getanzt, weswegen das Bett so zerwühlt wurde.“

„Nein. Ich hab mich ihm dann wieder so vertraut gefühlt und wir haben uns geküsst. Ich wollte wissen ob denn seine Küsse nun anders waren nachdem es für ihn kein Spiel mehr war und er es ernst meinte. Doch sie waren gleich und somit wusste ich, dass auch wenn er es damals nur als Spiel angesehen hatte, seine Küsse echt waren. Ich fühlte so ein kribbeln in mir, mein Herz schlug immer schneller und ich wusste, ich wollte ihn. In diesem Augenblick. Und so ist es dann passiert.“

„Dass man miteinander schläft passiert einfach?“ fragte Miyako genervt.

„Ja. So etwas kann man nicht planen. Ich habe gespürt dass es jetzt richtig wäre und dass ich ihn spüren möchte.“

Miyako räusperte sich und stand auf. Sie ging etwas auf und ab und Maron sah ihr nur nach. Sie wusste ihre beste Freundin würde antworten wenn sie erst mal alles eben gesagte verarbeitet hatte. Immerhin hatte sie doch auch Gefühle für Chiaki und das wussten alle. Dennoch war es Maron die ihn küsste und auch mit ihm geschlafen hatte. Wobei Miyako sich sicher war, dass es nicht bei einmal blieb. Schließlich blieb Miyako stehen, setzte sich wieder und fragte: „Wenn du es wolltest und es sich richtig angefühlt hatte, wieso hat es dann so schlimm geklungen? Also deine Schreie die ich hörte.“

Maron lächelte leicht und wurde dezent rot im Gesicht. Wie konnte sie Miyako das erklären? Immerhin hatte sie dieses Gefühl noch nie gehabt.

„Als wir wussten wie es geht und dass es Spaß machte, probierten wir es etwas später noch einmal. Und das war dann auch der Zeitpunkt als du mich gehört hast. Immerhin war es so intensiv und wir wussten ja dass wir alleine waren. Ich selbst hab das nicht mal bemerkt wie und Chiaki auch nicht. Er war so lieb, vorsichtig, zärtlich und rücksichtsvoll.“

Miyako nickte verständnisvoll. Natürlich hatten beide das nicht bemerkt, immerhin waren sie anderweitig beschäftigt. Dennoch gab es ihr irgendwie einen Stich. Wie gerne hätte sie dieses Gefühl auch schon erlebt und am liebsten mit Chiaki. Allein wie Maron ihn beschrieb, musste es einfach wundervoll gewesen sein. Doch Miyako freute sich für ihre beste Freundin, denn immerhin hätte sie es bei der Männerwahl auch deutlich schlimmer treffen können.

„Ich bin froh dass ihr glücklich seid. Ehrlich! Dennoch finde ich, dass es zu schnell. Ich hoffe nur du bereust es nicht und das Chiaki es wert war.“

„Ich danke dir und glaub mir, ich bereue nichts. Immerhin ging es allein von mir aus. Er fragte mich öfter ob ich es wirklich wollte und dass es doch besser wäre zu warten und es langsam angehen lassen sollten. Aber weißt du Miyako, als er mich an sah und küsste, da spürte ich in mir einfach dieses Gefühl dass es jetzt der richtige Zeitpunkt war. Deshalb kann man so etwas auch nicht planen. Es passiert einfach und es war wirklich toll. Also, das zweite und …“ sie stoppte selbst ab und räusperte sich kurz. „Ja das zweite Mal.“

„Und das dritte und ich vermute auch das vierte Mal oder? Maron ich bin nicht blöd dass ich nicht weiß dass ihr heute sicher auch wieder miteinander geschlafen habt.“

Miyako grinste frech als sie sah wie Maron erneut etwas rot auf den Wangen wurde. Natürlich war es ihr peinlich darüber zu sprechen aber es tat auch gut. Sie konnte ja schlecht mit Chiaki darüber reden. Da brauchte sie einfach ein anderes Mädchen. Beide lächelten sich an als Maron ihre beste Freundin umarmte, als diese sich eine Träne aus dem Gesicht strich. Die Brünette bemerkte das natürlich und fragte nach der Umarmung: „Alles okay? War das zu viel?“

„Alles gut.“ gab Miyako zurück und lächelte gezwungen.

Maron lächelte kurz und stand auf. Miyako tat es ihr gleich und lächelte weiter zu ihrer besten Freundin. Diese ging zur Zimmertür und verabschiedete sich als sie sich noch einmal umdrehte, einen Schritt auf ihre beste Freundin zukam und sagte: „Ich werde mit Chiaki reden dass wir uns in deiner Gegenwart nur wie Freunde verhalten. Dann ist es leichter bis du es überwunden hast.“

„Was denn überwunden?“ fragte die Dunkelhaarige täuschend verwirrt.

„Dass du in Chiaki verliebt bist.“

„So ein Unsinn. Klar war da mal eine Schwärmerei aber die hatten doch viele Mädchen an der Schule. Ich empfinde nichts für ihn.“

„Miyako, wir sind seit dem Kindergarten beste Freundinnen. Ich sehe es dir an wenn du verletzt bist oder mehr für jemanden empfindest. Auch heute früh als du in die Wohnung gekommen bist und bemerkt hast dass Chiaki und ich miteinander geschlafen hatten, sah ich dass du verletzt warst. Dafür möchte ich mich entschuldigen denn ich hätte es dir gerne schonender beigebracht.“

Ihr beste Freundin nickte nur kurz und sagte erneut dass alles in Ordnung wäre und sie sich keine Sorgen machen sollte. Natürlich war das eine Lüge aber auch wenn Maron ihre beste Freundin war, sie konnte ihr nicht sagen dass sie nicht mehr mit Chiaki schlafen sollte, solange sie diese Gefühle hatte. Immerhin war sie auch froh dass ihre beste Freundin ihr Glück fand. Auch wenn es ausgerechnet der Junge war, dem sie ihre Liebe schenken wollte. Maron öffnete nun die Zimmertüre und ging. Kaum hatte sie diese wieder geschlossen, setzte sich Miyako auf ihr Bett, legte sich hin und weinte in ihr Kopfkissen hinein.

„Warum muss ich mich ausgerechnet in diesen Kerl verlieben? Er hat sich für Maron entschieden und sie lieben sich. Ich hasse meine Gefühle.“ dachte Miyako und versuchte ihre Gefühle zu unterdrücken.

Doch wie konnte man Gefühle einfach so abschalten oder gar vergessen? Sie liebte Chiaki wie sie noch nie zuvor für einen Jungen verliebt war. Nur wusste sie, dass diese Liebe niemals erwidert werden würde. Niemals würde sie seine Lippen spüren oder seine Hände an ihrem Körper. Dieses Glück galt allein Maron.

Yashiro

Maron kam aus der Wohnung der Todaiji’s und atmete tief durch. Wie es wohl weitergehen sollte? Immerhin tat ihr ihre beste Freundin im Moment so leid weil sie unglücklich verliebt war. Und das auch noch in den Jungen mit dem sie gerade so unglaublich glücklich war und am liebsten sein Schlafzimmer nie wieder verlassen würde. Doch sie mussten sich in Miyako’s Gegenwart ganz natürlich verhalten und einfach wie Freunde sein. Sie wollte ihrer besten Freundin nicht auch noch vorleben was sie nicht bekommen hatte. Es reichte doch dass sie beide kurz nach ihrer Liebesnacht gesehen hatte. Noch ein kleiner Seufzer kam aus Maron’s Mund als sie gerade zu ihrer Wohnung ging. Da öffnete sich allerdings die Wohnungstüre ihres Nachbarn und Chiaki kam heraus. Er erblickte seine Freundin, lehnte sich an den Türstock und fragte: „Wie geht es Miyako.“

Die Angesprochene lächelte gleich als sie ihn sah, kam zu ihm und küsste ihn erst mal. Danach sahen sie sich beide an und beim hineingehen antwortete sie: „Sie schafft das. Aber ich habe eine Bitte an dich. Wenn wir mit ihr unterwegs sind, sollten wir uns nicht wie ein Paar verhalten sondern wie normale Freunde.“

Ein kleiner Stich ins Chiaki’s Herz. Sein Blick war etwas verwirrt und er sah seine Freundin an. Er wollte doch der ganzen Welt zeigen wie sehr er sie liebte und da gehörte es dazu dass er sie mitten in der Schule oder in der Stadt einfach in den Arm nehmen und küssen konnte. Doch das sollte ihm nun verwehrt werden? Sich nur noch in der Wohnung seinen Gelüsten nach ihr hingeben?

„Aber warum denn?“ begann er schließlich etwas genervt. „Die ganze Welt soll sehen dass ich mit dem schönsten und wundervollsten Mädchen zusammen bin. Ich möchte dich mitten im Klassenzimmer in den Arm nehmen und küssen. In der Stadt nachdem Eis essen einfach an mich drücken und dich küssen. Solange ich möchte.“

So wie er das gesagt hatte kam er zu ihr, strich ihr sanft über die Wange und lächelte sie an. Maron legte ihre Hände an seine Taille und seufzte kurz. Nicht würde sie doch lieber machen als allen zu zeigen dass er nur noch ihr gehörte und sie die glücklichste junge Frau auf der ganzen Welt war.

„Glaub mir, ich möchte das auch. Aber Chiaki, Miyako ist in dich verliebt und wir sollten ihr dann nicht unser Glück präsentieren. Ich möchte sie nicht verletzten.“

„Na gut. Aber länger als drei Monate mach ich das nicht, verstanden? Treffen wir uns denn heute noch mit ihr?“

„Nein. Wieso? Möchtest du auch nochmal mit ihr reden?“

„Ganz und gar nicht. Ich möchte etwas anderes machen.“

Maron sah ihn fragend an. Was hatte er denn vor? Immerhin war Miyako in ihrem Zimmer verbarrikadiert und da würde sie den heutigen Tag auch noch bleiben. Sie könnten diese restlichen Stunden nutzen und als verliebtes Pärchen in der Stadt herumgehen. Aber irgendetwas sagte der Schülerin dass Chiaki damit etwas anderes meinte. Etwas das nicht aus dieser Wohnung hinausgehen sollte. Ihr Blick war dennoch fragend als ihr Freund sie hochhob und zum Sofa ging. Sachte legte er sie hin und sich gleich auf sie. Beide sahen sich lächelnd an als sie schon verstand was er wollte. Nun kam Chiaki schon mit seinen Lippen zu ihren und küsste sie leidenschaftlich. Kurz darauf sahen sie sich liebevoll an und sie sagte: „Chiaki, ich bin glücklich. Sehr glücklich.“

„Das bin ich auch.“

Sachte fuhr sie nun mit ihren Händen unter sein Shirt und schon es langsam nach oben als er verführerisch grinsen musste. Hatte sie das jetzt wirklich vor? Er fuhr nun mit einer Hand von ihrer Taille aufwärts unter ihr Shirt und schob es hoch. Kaum dass sich die Lippen der beiden wieder trafen, klingelte es an der Tür. Beide beendeten ihren Kuss als Chiaki aufstand sein Shirt richtete. Maron stand ebenfalls auf und fragte: „Ist das etwa wieder Miyako?“

„Keine Ahnung. Aber genau heute sind wir gefragt.“

Chiaki ging zur Tür und sah erst mal durch den Türspion. Vielleicht war es ja doch Miyako und darauf hatte er wirklich keine Lust. Nicht heute. Doch kaum dass er den Besuch erblickt hatte, wurde er auch schon kreidebleich und sah weg.

„Oh nein.“ kam es leise aus seinem Mund.

Da kam schon Maron zu ihm und sah ihn verwundert an als sie ebenfalls durch den Türspion sah. Als Maron den Besuch erkannte wurde sie ebenfalls Kreidebleib und ein kalter Schauer ging ihr über den Rücken.

„Oh nein. Und jetzt?“ fragte sie flüsternd als auch ihr Blick entsetzt zu ihrem Freund kam.

„Keine Ahnung. Wir könnten einfach leise sein und dann geht sie wieder wenn sie denkt es ist niemand da.“

Chiaki sah nochmals durch den Türspion als es wieder klingelte. Sie ließ wohl nicht locker. Da sah Chiaki seine Freundin an, nahm ihre Hand und sagte leise: „Komm mit.“

„Wo gehen wir hin?“

„Wir verstecken uns im Schlafzimmer.“

Auf den Weg dorthin fragte sie ihren Freund schließlich: „Hat sie nicht noch einen Zweitschlüssel zu deiner Wohnung?“

„Wir waren schon lange getrennt als ich hier einzog. Wie sollte sie also an einen Zweitschlüssel kommen?“

Beide waren im Schlafzimmer als er die Türe zu lehnte und zu seiner Freundin kam. Diese war etwas beunruhigt aber glaubte daran dass sie wohl bald wieder gehen würde. Schließlich legte er seine Hände an ihre Taille und küsste Maron zärtlich. Sie war etwas überrumpelt und musste während des Kusses lächeln als er diesen nun stoppte und fragte: „Was ist denn los?“

„Du küsst mich ständig. Auch wenn gerade deine Exverlobte vor der Tür steht.“

„Immerhin darf ich es ab Montag ja nur noch tun wenn wir alleine in meiner Wohnung sind. Also muss ich jetzt Vorarbeit leisten.“

„War letzte Nacht und vor etwa zwei Stunden nicht Vorarbeit genug?“ fragte sie frech.

„Man kann nie genug Vorarbeit leisten. Ich will dich einfach jede freie Minute küssen und berühren können.“

Maron küsste nun ihn als er diesen sofort erwiderte und ihr Herz klopfte wieder schnell. In diesem Moment vergas sie Yashiro welche gerade wieder klingelte komplett. Es stieg eine Hitze in ihr auf und sofort zog sie ihrem Freund sein Shirt aus. Der Kuss wurde kurz unterbrochen und eigentlich wollte er etwas sagen, doch nur als er ihr in die Augen sah, reichte aus dass er nun auch ihr schnell ihr Shirt auszog und sich beide dann wieder leidenschaftlich küssten. Gerade als sie seinen Hosenknopf öffnete stoppte er den Kuss wieder und sah sie an.

„Ich liebe dich.“

„Ich liebe dich auch.“ gab sie lächelnd zurück und schon sank seine Hose als auch ihre zu Boden.

Chiaki legte seine Hände an ihre Taille, drückte sie an sich und küsste sie weiter. Beide spürten nur noch die Lust in sich aufsteigen dass sie nicht anderes mehr hörten oder wahrnahmen. In diesem Moment bemerkten sie also auch nicht das Yashiro durchaus einen Zweitschlüssel hatte und sich bereits Zutritt zu der Wohnung verschafft hatte und langsam durch das Wohnzimmer ging. Dabei rief sie: „Chiaki? Bist du zu Hause? Ich habe von deinem Vater den Zweitschlüssel bekommen.“

Doch das verliebte Pärchen hörte nicht mal Yashiro’s Rufe. Chiaki hatte seiner Freundin bereits den BH geöffnet und dieser landete gerade am Boden als sie beide küssend zum Bett gingen. Sie legte sich hin und er sich auf sie als sie bereits ihre Beine auseinander nahm und sie um seine Hüften schlang. Ihr Kuss wurde immer intensiver und leidenschaftlicher und ihre Herzen klopften schnell. Yashiro vernahm hörte plötzlich was aus seinem Schlafzimmer und kam direkt darauf zu. Sie hatte bereits ein Lächeln auf den Lippen und dachte sich ihn liebevoll zu wecken. Immerhin wusste sie, dass er ein Langschläfer war, aber es war bereits Nachmittag.

„Chiaki? Schläfst du noch?“ fragte sie nun als sie die angelehnte Schlafzimmertür aufdrückte.

Doch kaum trat sie einen Schritt herein, verschwand ihr Lächeln auch schon wieder. Sie war entsetzt und erschrocken als sie sah wie sich Chiaki und Maron leidenschaftlich küssten und dabei wirklich wenig anhatten. Das Paar bemerkte sie allerdings auch jetzt noch nicht als Chiaki seine Freundin zärtlich am Hals küsste und sie leise stöhnen musste.

„Chiaki! Was soll das?“ sagte Yashiro nun lautstark und beide sahen erschrocken zur Tür.

Maron’s Blick war erschrocken als Chiaki gleich wütend wurde. Sofort ging er hoch, zog die Decke hoch und Maron konnte sich damit bedecken. Er jedoch stand auf und fragte wütend: „Yashiro? Was machst du in meiner Wohnung?“

„Dein Vater hat mir den Zweitschlüssel gegeben.“

„Der war doch nur für Notfälle gedacht.“

„Das hier ist ja wohl ein Notfall. Immerhin betrügst du mich.“ gab sie wütend zurück und hatte Tränen in den Augen.

Chiaki atmete einmal durch, fuhr sich durchs Haar und sah kurz zu Maron als diese im Bett saß, die Decke vor die Brust hielt und noch immer erschrocken zu Yashiro sah. Ihr Freund sah nun wieder zu seiner Exverlobten und sagte wütend: „Ich betrüge dich nicht. Wir beide sind schon lange nicht mehr zusammen und Maron ist jetzt meine feste Freundin. Wie kannst du da von Betrug reden?“

„Aber dass du einfach schon soweit gehst? Ein Glück dass ich gekommen bin sonst hättet ihr beide noch miteinander geschlafen. Und zu mir sagtest du immer du willst bis nach der Hochzeit warten.“

„Das habe ich zu dir gesagt weil ich wusste das diese Hochzeit mit uns nie stattfinden würde. Im Gegensatz zu dir, liebe ich Maron. Und nur zu deiner Information wäre das nicht das erste Mal gewesen. Aber eigentlich geht dich das gar nichts an.“

Yashiro war entsetzt. Er hatte schon mit diesem Mädchen geschlafen? Ihr Chiaki? Dem sie all ihre Liebe schenkte und dessen Küsse mit ihr immer so echt und zärtlich waren? Da kamen ihr schon die Tränen über die Wangen und sie strich sie weg als sie enttäuscht sagte: „Chiaki wie konntest du mir das antun? Ich liebe dich und würde alles für dich tun.“

„Ich liebe dich nicht. Das habe ich auch nie. Versteh doch endlich dass wir schon längst getrennt sind.“

„Oh ich habe verstanden.“ gab sie zurück und eilte aus der Wohnung.

Dabei fiel die Wohnungstüre so fest ins Schloss dass es nicht zuschnappte und die Tür nur angelehnt war. Chiaki lief Yashiro nicht nach, er war nur froh dass sie weg war. Wie konnte sein Vater ihr denn einfach den Zweitschlüssel geben? Genervt drehte er sich wieder um als Maron aufstand und dennoch lächelte. Sie ließ ihre Decke zu Boden sinken als Chiaki sofort zu ihr kam und sie küsste. Beide sanken nun wieder ins Bett zurück.
 

Miyako wollte gerade etwas in die Stadt gehen um sich abzulenken als sie gesehen hatte wie Yashiro aus der Wohnung von Chiaki gestürmt war. Irgendwie machte sie sich nun Sorgen dass sie Unruhe gestiftet hatte bei ihren Freunden und wollte sicherheitshalber nachsehen gehen. Als sie gerade klopfen wollte, bemerkte Miyako dass sie Wohnungstüre nur angelehnt war. Langsam trat sie herein und alles war noch ordentlich. Also hatte Yashiro wohl nicht mit Sachen um sich geworfen. Ohne sich anzumelden ging Miyako weiter um nach den Rechten zu sehen. Es konnte ja auch sein dass Yashiro etwas dagelassen oder gar mitgenommen hatte. Immerhin war es so ruhig, dass Chiaki und Maron wohl nicht zu Hause waren. Schließlich kam sie zur offenen Schlafzimmertür, sah hinein und sah sie beide in eindeutiger Position, allerdings bereits komplett nackt. Sofort drehte sie sich blitzartig um. Doch diesmal bemerkte Maron ihre beste Freundin und stieß Chiaki von sich hinunter der zu Boden fiel. Er war zuerst verwundert als er jedoch nun auch Miyako entdeckte und sich gleich seine Boxershorts anzog. Maron wickelte sich die Decke um und kam ins Wohnzimmer heraus wo Miyako stand. Warum sie nicht rausgelaufen war wusste sie selbst nicht. Irgendwie waren ihre Füße aus Blei. Maron stellte sich gegenüber von ihrer besten Freundin und strich sich die Haare zur Seite. Da sagte Miyako schon: „Es tut mir leid. Ich sah Yashiro raus rennen und dachte es sei etwas passiert. Warum ich einfach reingekommen bin ohne mich bemerkbar zu machen weiß ich nicht. Ehrlich. Es tut mir Leid Maron ich wollte euch nicht stören.“

„Schon okay. Yashiro kam mit einem Zweitschlüssel herein, hat uns gesehen und Chiaki eine Szene gemacht. Er hat ihr aber dann endgültig gesagt dass er sich von ihr bereits vor längerem getrennt hat und wir …“ abrupt stoppte Maron ihren Satz und sah kurz zu Boden.

„Und ihr nun ein Paar seid. Du kannst es ruhig aussprechen Maron.“

Miyako lächelte kurz, entschuldigte sich nochmals und verließ die Wohnung. Maron sah ihrer besten Freundin nach und als die Wohnungstüre richtig geschlossen war, kam auch Chiaki heraus. Maron sah zu ihm und sagte: „Tut mir Leid. Aber ich wollte nicht dass sie dich länger nackt sieht.“

„Schon okay.“

Beide gingen wieder hinein als Maron ihre Unterwäsche aufhob und sich anzog. Chiaki zog sich ebenfalls an als Maron ihm dann die Decke in die Hand gab und sagte: „Ich geh mal. Tut mir leid aber ich muss mal etwas alleine sein. Außerdem kommen meine Eltern bald nach Hause und sie müssen nicht auch noch heute alles erfahren oder auch sehen.“

Chiaki nickte etwas enttäuscht und beide gaben sich ein kurzes Küsschen als sie das Schlafzimmer und dann die Wohnung verließ. Chiaki warf die Decke auf sein Bett und kam ins Wohnzimmer heraus als er die Balkontüre öffnete und hinaus trat. Dass der heutige Nachmittag noch so ablief wollte er auf keinen Fall. Vermutlich war es wirklich besser dass sie in der Öffentlichkeit nur als Freunde zu sehen waren. Immerhin reichte es doch wenn Miyako und Yashiro damit konfrontiert waren. Es gab ja doch noch ein paar Mädchen in der Schule welche für Chiaki schwärmten und ihm immer noch Liebesbriefe schrieben. Er seufzte kurz und sah über die ganze Stadt und zu den Bergen.

Eine ist zu viel

Maron war in ihrer Wohnung angekommen und sah sich um. Beim Anrufbeantworter blinkte das rote Licht und sie ging gleich hinüber um zu sehen wer eine Nachricht hinterlassen hatte. Kaum hatte sie gedrückt erklang schon die Stimme ihres Vaters Takumi: „Hallo Maron. Deine Mutter und ich müssen heute wegen einer Besprechung länger bleiben, dafür haben wir aber das restliche Wochenende nur für uns und wollen gerne mit dir wegfahren. Vermutlich wirst du schon schlafen wenn wir nach Hause kommen. Ich wollte nur Bescheid geben dass du nicht auf uns warten musst. Haben dich lieb. Bis morgen.“

Maron lächelte kurz und sagte leise: „Bis morgen.“

Es war schön dass ihre Eltern wieder in Momokuri arbeiteten, aber sie hatten dadurch so viel zu tun und ihr Chef war kein sehr Familienfreundlicher Typ. Doch Maron hatte es akzeptiert solange sie ihre Eltern wenigstens am Abend und in der Früh sah. Und immerhin würden sie ja morgen wegfahren. Ob es dann eine gute Gelegenheit gäbe um mit ihnen über Chiaki zu sprechen? Ihr Vater war ja noch nie ganz begeistert wenn sie einen Jungen erwähnte. Schon im Kindergartenalter nicht. Ihre Mutter sah das alles viel relaxter. Vermutlich sollte sie zuerst mit ihr sprechen. Gerade als Maron in ihr Zimmer gehen wollte, erklang hinter ihr die Stimme von Yashiro: „Hast du deinen Eltern Auf Wiedersehen gesagt?“

Sofort drehte sich die junge Schülerin um und sah dass Chiaki’s Exverlobte eine Waffe auf Maron richtete. Und diese war eindeutig echt. Was hatte sie denn vor? Und wie war sie reingekommen? Hatte Maron etwa vergessen abzuschließen? Vorsichtig machte sie einen Schritt nach vorne und stand nun vor ihrer Balkontüre.

„Wie kommst du hier rein?“

„Man sollte immer abschließen. Selbst im siebten Stock. Ist denn dein Freund nicht hier? Er wollte doch auf dich aufpassen oder? Da siehst du mal dass du ihm nicht vertrauen kannst.“

„Yashiro bitte …“ doch diese unterbrach sie schon mit lauter, wütender Stimme: „Wenn du nicht mehr da bist, nimmt Chiaki mich zurück. Zwei ist eine zu viel. Nicht wahr?“

Yashiro zielte mit der Waffe genau auf Maron‘s Brust. Ob sie denn schnell genug wäre um dem Schuss auszuweichen? Konnte sie, sie aber auch irgendwie ablenken oder zur Vernunft bringen? Beide standen starr da, Maron hatte ihre Arme gerade hinunter gestreckt und war wie versteinert. Yashiro hatte beide Hände an der Waffe und Tränen stiegen ihr in die Augen. Schließlich machte Maron noch einen Schritt als Yashiro sie anschrie: „Bleib stehen oder ich schieße sofort! Immerhin hat er mich doch nur wegen dir verlassen.“

„Mach … Mach bitte keinen Unsinn Yashiro. Wir … Wir können doch reden. Ich rufe … rufe Chiaki an und wir reden okay?“

„Reden? Ich hab schon sooft versucht zu reden. Es bringt nichts. Chiaki hat sich doch für dich entschieden. Egal welche Theorien ich auch durchdachte, du bist immer der Störfaktor. Wenn du nicht mehr lebst, kommt er zu mir zurück.“

„Glaubst du das wirklich? Yashiro, wenn du ihn unbedingt willst, trenne ich mich von ihm. Du kannst ihn haben, aber nimm die Waffe runter. Bitte.“

„Taten sprechen doch mehr als tausend Worte, liebe Maron. Du tauchst immerhin einfach auf, klimperst etwas mit deinen braunen Augen und schon ist die Chiaki dir wieder verfallen. Du brauchst ihn doch nur anzusehen und er kommt sofort zu dir zurück.“

„Yashiro … bitte.“ Sagte Maron nun flehend und hob sachte eine Hand.

Langsam stiegen Tränen in ihre Augen. War das denn nun ihr Ende? Würde Yashiro wirklich schießen um sie aus den Weg zu räumen?
 

Miyako saß auf ihrem Bett und bekam plötzlich ein ungutes Gefühl. Irgendetwas stimmte nicht. Aber was? Sie hatte den Drang nach Maron zu sehen. Aber was wenn sie, sie wieder mit Chiaki erwischte? Doch sie musste es wissen. Ihr ungutes Gefühl wurde nur stärker. Schließlich ging sie aus ihrem Zimmer als ihr Vater fragte wo sie hin wolle gab sie nur Maron’s Namen bekannt und verließ die Wohnung. Sie kam zu Chiaki‘s Wohnungstüre und klopfte vorsichtig. Nach einiger Zeit öffnete dieser ihr und fragte freundlich: „Miyako? Was kann ich für dich tun?“

„Ist Maron bei dir?“
 

Maron hob nun auch noch sachte ihre zweite Hand und sagte flehend: „Yashiro, nimm einfach die Waffe runter. Bitte.“

„Glaubst du denn wirklich er hatte nie etwas mit mir?“

„Chiaki hat mir versichert dass da nichts war. Und ich glaube ihm.“

„Wirklich? Nachdem er dich schon einmal so verletzt hat? Ach Maron wie naiv bist du eigentlich? Er könnte neben dir eine Affäre haben und du würdest ihn noch immer für den perfekten Prinzen halten. Aber das ist er nicht.“

Nun reichte es Maron. Sie bot ihr an Chiaki zu verlassen und dennoch nahm sie die Waffe nicht runter. Yashiro wollte das doch gar nicht. Sie wollte vermutlich nur sehen wir Maron um ihr Leben bettelte und dann würde sie, sie erst recht erschießen. Was konnte sie denn jetzt noch tun? Sie hoffte einfach dass Chiaki‘s Exverlobte nicht besonders gut zielen konnte und sie selbst mit einem Streifschuss davonkommen würde. Den Schuss würde zumindest Chiaki oder Miyako bestimmt hören und ihr helfen. Dann wäre sie vor weiteren Schüssen gesichert. Yashiro’s falsches Grinsen machte Maron nur noch wütender. Somit nahm sie ihre Hände wieder hinunter und sagte ernst: „Chiaki liebt mich. Aufrichtig. Und du kannst dagegen nichts tun. Eure Zeit ist vorbei. Und das schon lange bevor er mich kennengelernt hatte.“

Yashiro richtete weiter die Waffe auf Maron als sie sich eine Träne wegstrich, falsch grinste und sagte: „Soll ich dir ein Geheimnis anvertrauen? Wir haben uns geküsst. Mehrmals. Auch wenn unsere Eltern die Verlobung arrangiert hatten, haben wir es probiert.“

„Wirklich? Hat er dich denn auch geküsst wenn ihr alleine ward? Oder immer nur dann wenn eure Eltern und dessen Freunde anwesend waren?“ Maron kam nun kleine Schritte auf Yashiro zu und sah sie wütend an. „Hat er dich auch immer um die Taille festgehalten und dich fest an sich gedrückt um deinen Körper dicht an seinem zu spüren? Ist er dir nach dem ersten Kuss bereits unter deine Bluse gefahren und wollte sie dir ausziehen?“

„Halt doch deinen Mund! Wenn du nicht mehr da bist, wird er zwar einige Zeit trauern aber dann bin ich da. Und dann werden wir glücklich und heiraten. Du bist doch die einzige die zwischen uns steht!“ schrie Yashiro und zielte weiter auf Maron.

Diese sah zu ihr und eine Träne ran ihr über die Wangen. Langsam begann Yashiro zu zittern also würde sie nicht schießen und auch nicht treffen. Maron konnte also noch einen Schritt auf sie zu gehen und ihr dann die Waffe entreißen. Der Plan war gut, aber würde er denn auch funktionieren?
 

- Ein lauter Schuss-
 

Chiaki und Miyako zuckten sofort zusammen, sahen geschockt zu Maron‘s Wohnungstüre und schrien gleichzeitig laut: „Maron!“

Sofort rannten sie zur Tür als auch schon Miyako’s Vater heraus kam und zu Maron’s Wohnungstür lief.

Yashiro hatte geschossen. Ihre Hände sanken nun langsam hinunter als sie Maron ansah. Diese zuckte zusammen, eine weitere Träne kam über ihre Wange als sie Yashiro auch ansah. Die Blicke der beiden trafen sich als sich das Shirt der angeschossenen schon mit Blut tränkte. Erst jetzt realisierte Yashiro was sie eigentlich getan hatte. Aus reiner Eifersucht hatte sie gerade einen unschuldigen Menschen angeschossen. Sie sah nun geschockt auf Maron doch diese fiel zu Boden. Yashiro sah geschockt zu ihr und war wie versteinert. Maron begann leicht zu zittern und fragte sich ob denn niemand den Schuss gehört hatte? Ihr Kopf kam zur Seite und sie sah die geschockte Yashiro als sie schwach sagte: „Hol … hol doch … doch Hilfe. B-Bitte.“

Doch Yashiro machte nichts. Sie stand weiterhin versteinert da und sah auf Maron. Diese zitterte weiter und versuchte nach unten zu rutschten um an den kleinen Schreibtisch zu kommen. Wenn sie diesen fest anstieß würde bestimmt das Telefon herunterfallen und sie könnte Hilfe holen. Warum hatte sie denn auch ausgerechnet jetzt ihr Smartphone am Wohnzimmertisch liegen gelassen. Doch mehr als einen kleinen Zentimeter schaffte sie nicht. Maron hustete und schloss langsam die Augen. Warum hatte den niemand den Schuss gehört? Ein letzter Gedanke schwirrte ihr in den Sekunden in denen sie die Augen schloss durch den Kopf: „Die Liebe ist ein Garantieschein von 50 zu 50 Prozent. 50Prozent dass du für immer glücklich bist und 50 Prozent dass du verletzt wirst. Soll das schon alles gewesen sein?“

Da wurde die Wohnungstür auf geknallt und Chiaki stürzte mit Miyako und deren Vater herein. Sie blieben kurz hinter Yashiro stehen als Chiaki Maron am Boden liegen sah. Sofort rannte er mit Miyako zu ihr und beide knieten sich neben sie.

„Maron? Maron bitte bleib bei mir! Mach die Augen auf.“ Sagte er laut und mit trauriger Stimme.

Miyako weinte bereits als sie ihre beste Freundin sah. Das ganze Shirt war schon voller Blut und Chiaki drückte bereits seine Hände auf ihre Wunde. Miyako nahm die Hand ihrer besten Freundin und konnte nichts sagen. Sie schluchzte nur und hoffte dass es noch nicht zu spät war. Himuro hatte Yashiro bereits die Waffe aus der Hand geschlagen und ihr seine Handschellen angelegt als er bereits mit einem Krankenwagen telefonierte. Die Festgenommene stand immer noch stur da und starrte auf die schwerverletzte Maron.

Wieder schrie Chiaki seine Freundin an als die endlich wieder die Augen öffnete und ihn ansah. Sie sah dass er weinte und hörte auch Miyako’s Schluchzen.

„Chiaki ... Bitte nicht … nicht weinen. Es tut … tut mir leid. Bitte … bitte kümmere dich … dich um Miyako.“

„Hör auf so zu reden. Verstanden? Du wirst wieder gesund.“

Maron sah nun zu Miyako die ihre Hand hielt und noch immer schluchzte und weinte. Die Brünette drückte ihre Hand einmal zusammen als ihre beste Freundin zu ihr hin sah.

„Miyako … es tut mir … Leid. Ich hätte … vorher mit dir … reden sollen. Verzeih … verzeih mir.“

„Du musst dich doch für nichts entschuldigen. Schon gar nicht dass du dich verliebt hast, verstanden? Das einzige was ich dir nicht verzeihen kann, ist wenn du mich jetzt alleine lässt. Verstanden?“

Maron nickte und musste sanft lächeln. Miyako wusste schon immer wie man Menschen motivierte stark zu bleiben. Da kam ihr Blick wieder zu Chiaki. Dieser drückte weiter auf die Wunde und hatte zu Himuro geschrien wo denn der Krankenwagen bliebe. Dieser sagte ihm dass er doch gleich hier wäre. Schon sah der junge Schüler wieder zu seiner Freundin und fragte ernst: „Ist die Kugel noch drin? Spürst du sie?“

„Ich … spüre … nur die Kälte. Sie … sie wird immer …stärker.“ Gab Maron schwach zurück als Chiaki und Miyako sich geschockt ansahen.

Doch er drückte nur fester auf die Wunde nahe dem Herzen. Wieso hatte er sie gehen lassen? Er hätte ihr sagen sollen dass sie nicht nachdenken müsse und sie einfach einen Film ansehen sollten. Oder er hätte Miyako anrufen sollen und sie alle drei wären ins Kino gegangen. Maron sah ihren Freund weiter an als dieser erneut Tränen verlor. Sachte hob sie ihre Hand und strich sie von seiner Wange und sagte lächelnd: „Ich werde … dich immer lieben. Komme … was … wolle.“

Er lächelte kurz und sah in ihre Augen als diese sich schnell schlossen und ihre Hand zu Boden knallte.

„Nein! Nein!“ schrie Chiaki als Miyako schon kontrollierte ob sie noch atmete.

Eine schwache Atmung war noch zu spüren doch viel Zeit hatte sie nicht mehr. Miyako sah ihre beste Freundin wieder an, hielt ihre Hand fest und sagte leise: „Bitte nicht Maron. Mach die Augen auf.“

Chiaki legte nun seinen Kopf mit der Stirn an ihre und gab ihr einen sanften Kuss. Plötzlich stürzten schon die Sanitäter und ein Notarzt bei der Tür herein. Auch die Kollegen von Herrn Todaiji stürzten herein. Nachdem sie kurz das Unglück sahen, nahmen sie Yashiro gleich mit. Himuro kam nun zu seiner Tochter und holte sie von Maron weg dass die Sanitäter ihre Arbeit machen konnten. Da fragte der Notarzt was genau war als Chiaki antwortete: „Wir hörten von draußen nur den Schuss. Als wir reinkamen lag sie schon so da und ich habe versucht die Blutung zu stillen. Keine Ahnung ob es eine Austrittswunde gibt. Aber sie war bis eben noch bei Bewusstsein.“

Der Notarzt nickte als er nun bat Chiaki bei Seite zu gehen. Dieser tat das und stand auf als nun der Notarzt Maron’s Shirt aufschnitt um die Wunde besser zu sehen. Anschließend machte er einen starken Druckverband und Maron wurde auf eine Trage gelegt. Chiaki hatte seine Hände in dein Shirt gewischt und nun war dieses voller Blut. Als die Sanitäter Maron auf der Trage hinaus brachten, sprach der Notarzt kurz mit Herrn Todaiji und sagte ihm in welches Krankenhaus sie gebracht werden würde. Schon war er verschwunden und alle drei sahen ihm nach. Chiaki wollte schon nachgehen um auch ins Krankenhaus zu fahren als Miyako ihn zurückhielt und sagte: „Chiaki du solltest dich noch umziehen.“

„Keine Zeit. Ich muss bei Maron bleiben.“

„Aber Chiaki.“ begann sie wieder doch da war er schon schnellen Schrittes aus der Tür.

Miyako drehte sich wieder zur Stelle wo Maron eben noch gelegen hatte. Ein großer Blutfleck war bereits in den Holzfußboden gesickert. Sie sah wieder aus der Tür und sagte leise: „Du bist doch noch voller Blut. Ihrem Blut.“

Herr Todaiji legte vorsichtig einen Arm um die Schulter seiner Tochter und verließ die Wohnung als schon die Spurensicherung kam und alles fotografierte. Wieder zu Hause stand Miyako starr im Flur während ihr Vater Maron’s Eltern anrief.

Im Krankenhaus

Der junge Schülerin kam ins Krankenhaus hereingerannt und sofort zur Information. Eine junge Krankenschwester erkannte den Sohn des Chefarztes sofort als sie fragte: „Chiaki, was ist denn mit dir passiert?“

„Das ist nicht mein Blut, sondern von meiner Freundin. Maron Kusakabe. Wo ist sie?“

Die Krankenschwester machte ein paar Klicks in ihrem Computer als sie antwortete: „Sie ist bereits im OP und dein Vater operiert sie. Was ich hörte hat die Kugel nur knapp das Herz verfehlt aber eine Rippe zersplittert. Du kannst gerne vorne ganz am Ende des Gangs warten. Aber es wird dauern.“

„Danke.“

Schon ging er hinunter und nervös auf und ab. Jedes Mal wenn er drinnen jemand hin und her ging, dachte er sein Vater würde bereits fertig sein. Doch Fehlanzeige. Da kam plötzlich Miyako zu ihm und reichte ihm ein frisches Shirt. Er sah zu ihr, nahm es und verschwand kurz auf die Toilette. Als er wieder rauskam warf er sein blutverschmiertes Shirt in den Mülleimer. Schließlich sah er zu Miyako und sagte: „Danke.“

„Hab ich gern gemacht. Du erschreckst doch alle hier wenn du mit einem blutverschmierten Shirt rumläufst. Hast du schon was von Maron gehört?“

„Nein noch nichts. Nur dass die Kugel knapp das Herz verfehlte aber eine Rippe zersplitterte. Wieso habe ich sie auch nur alleine in ihre Wohnung gehen lassen?“

Miyako sah wie besorgt und auch etwas verängstigt er war als sie ihn kurz umarmte. Zuerst war er überrascht doch dann legte auch er seine Arme sachte um sie und war dankbar dafür. Dennoch kamen Tränen in seine Augen und als Miyako die Umarmung löste strich er sich eine Träne schon weg. Er sah seine Mitschülerin an und fragte: „Wissen ihre Eltern Bescheid?“

„Ja, sie kommen so schnell wie möglich. Papa wartet vor dem Krankenhaus auf sie.“

Kurze Stille legte sich über beide als Chiaki zwar wusste dass es gerade der schlechteste aller Zeitpunkte war, aber er musste es loswerden.

„Maron hat mir von deinen Gefühlen für mich erzählt. Wir werden uns in deiner Gegenwart bemühen.“

„Keine Sorge Chiaki. Ich bin ein großes Mädchen und kann damit umgehen. Versprich mir nur dass du dich gut um sie kümmerst okay?“

„Natürlich.“

Sie nickte dankend als sich beide nun setzten. Die Uhr am Gang tickte laut und man könnte meinen sie wurde immer lauter. Doch die Sekunden vergingen einfach so schnell und niemand wusste etwas. Nach etwa einer halben Stunde kam Miyako’s Vater mit Maron‘s Eltern herein. Chiaki und Miyako waren aufgestanden als er sich bei Takumi und Koron vorstellte. Beide waren etwas verwundert denn Maron hatte nie einen festen Freund erwähnt. Miyako meinte dann nur noch dass es erst ganz frisch sei. Als Chiaki ihnen dann auch nur diese kleine Information geben konnte, welche er von der Krankenschwester bekommen hatte, setzten sie sich besorgt hin und warteten. Nur wie lange noch? Maron’s Freund setzte sich als letzter wieder und fuhr sich nervös durchs Haar. Was wenn es nur schlechte Nachrichten geben würde? Was wenn sie nun im Koma läge und niemand wüsste wann sie wieder aufwachen würde? Die Sorgen ließ alle an das schlimmste denken.
 

Vier Stunden später öffnete sich endlich die Tür und Niko kam heraus. Sofort sprangen alles hoch und Takumi fragte: „Dr. Nagoya wie geht es meiner Tochter?“

„Die Kugel hatte zum Glück nicht das Herz erwischt. Wir konnten sie sicher entfernen. Leider wurde eine Rippe dadurch gesplittert doch auch diese Splitter konnten wir entfernen und einen kleinen Aufbau machen. Maron hat die Operation ohne Komplikationen überstanden. Durch den hohen Blutverlust welchen sie während des Schusses erlitt, mussten wir ihr allerdings drei Blutkonserven geben. Sie ist noch nicht aufgewacht und bestimmt sehr geschwächt. Aber sie kommt durch.“

Chiaki umarmte seinen Vater sofort. Die anderen schüttelten ihn dankend die Hand. Dann sah man im Hintergrund wie Maron gerade auf einer Trage in ein Zimmer geschoben wurde. Koron kam ein paar Schritte nach vorne und fragte besorgt: „Wo wird sie hingebracht?“

„Auf die Intensivstation. Dort möchte ich sie noch zwei Tage unter Beobachtung halten.“

„Aber sie wird wieder komplett gesund?“ fragte nun Miyako nach und strich sich eine Träne weg.

„Ja. Ganz bestimmt. Sie hatte Glück dass Chiaki so schnell da war und ihr richtig die Wunde abgedrückt hatte. Somit konnte nicht mehr allzuviel Blut verloren gehen und die Kugel konnte auch nicht weiter wandern.“

„Können wir denn zu ihr?“ fragte Takumi nun.

„Natürlich. Folgen Sie mir. Allerdings müssen sie alle vor dem Betreten eine Schürze umbinden. Die Hände werden desinfiziert und über die Schuhe bitte auch die Schmutzfänger überziehen.“

Alle nickten, zogen die Sachen über und desinfizierten die Hände. Anschließend folgten sie Niko, Chiaki’s Vater, durch die Tür hinein bis zu Maron’s Zimmer. Koron und Takumi kamen gleich neben ihre Tochter ans Bett. Chiaki und Miyako gingen auf die andere Seite. Himuro blieb am Bettende und war erleichtert dass Maron es geschafft hatte.

„Es wird bestimmt zwei Stunden dauern bis sie aufwacht.“ Sagte Niko noch und kontrollierte die Werte.

„Wir warten.“ gab Takumi zurück, nickte und ließ sie alleine.

Nach eineinhalb Stunden wachte Maron endlich wieder auf. Sie kniff die Augen fest zusammen als sie, sie langsam öffnete. Sie erkannte gleich das Krankenzimmer und hörte das piepen der Geräte. Sie sah sich sachte um als sie sagte: „Autsch. Ich hatte es mir nicht so schlimm vorgestellt.“

„Maron. Du bist wach.“ sagte Miyako und nahm ihre Hand.

Sie sah ihre beste Freundin an als sie nun auch ihre Eltern erblickte. Diese weinten vor Freude und umarmten ihre Tochter kurz.

„Wie geht’s dir?“ fragte Koron nun beunruhigt.

„Es wird schon wieder Mama. Unkraut vergeht nicht.“

Alle lachten etwas und wussten, wenn sie Scherze machen konnte, dann würde sie auch bald gesund werden. Himuro wünschte Maron baldige Genesung und verabschiedete sich. Er musste zur Polizeidirektion um zu erfahren was nun mit Yashiro weiter passieren würde. Maron bedankte sich und sah sich wieder um. Wo war Chiaki? War er denn nicht hier? Sie sah nun etwas hinter neben Miyako und sah dass er dort am Fenster lehnte mit verschränkten Armen. Koron hatte erkannt dass ihre Tochter zu dem charmanten Jungen hinsah als sie aufstand und sagte: „Da Maron nun wach ist und es ihr gut geht, sollten wir den Arzt suchen gehen. Na kommt.“

Miyako nickte und umarmte ihre beste Freundin noch kurz als sie mit Takumi und Koron das Zimmer verließ.
 

Vorsichtig stellte sie das Kopfteil ihres Bettes noch etwas nach oben als sie einen kurzen Schmerz verspürte. Chiaki stand weiterhin am Fenster und sie sah nun zu ihm und lächelte sanft.

„Willst du nicht näher zu mir kommen.“

Er kam nun zu ihr und sie erkannte seinen traurigen Blick und dass er wohl auch geweint hatte. Sie streckte eine Hand nach ihm aus als er diese sachte nahm und sich neben sie aufs Bett setzte. Sie hielt seine Hand fest als er nun sagte: „Ich hätte dich fast verloren.“

„Hast du aber nicht.“

„Du hast dich aber verabschiedet bevor du bewusstlos wurdest.“

„Das ist normal. Ich dachte wirklich ich müsse sterben und dann sagt man eben noch Dinge für den Fall dass es zu Ende geht. Aber glaub mir, ich habe gekämpft. Ich wollte dich niemals verlassen.“

Nun ran ihm wieder eine Träne über die Wange als er sie sofort wegstrich. Maron sah ihn sanft lächeln an als auch sie eine Träne verlor und sagte: „Ich liebe dich, Chiaki Nagoya.“

„Ich liebe dich auch.“ gab er traurig zurück und strich sich noch eine Träne weg.

Nun zog sie ihn zu sich herunter und beide küssten sich zärtlich. Da legte er eine Hand vorsichtig an ihr Gesicht und erwiderte den Kuss noch mehr. Sie spürte wie ihr Herz etwas schneller klopfte, doch leider schmerzte das auch noch etwas. Somit beendete sie den Kuss und sah dass er wieder lächelte. Sachte richtete Chiaki sich wieder auf und sagte nun beruhigt: „Ich werde nie wieder zu lassen dass die jemand wehtut. Am besten ziehst du zu mir.“

„Immer langsam. Du kannst doch auch manchmal mit zu mir kommen oder ich bin bei dir. Und am Wochenende sind doch so und so meine Eltern zu Hause. Lass es uns ruhig angehen.“

„Ja, du hast Recht. Aber ich werde dich beschützen solange ich noch atmen und stehen kann.“

Sie nickte dankend als sich Chiaki vorsichtig zu ihr legte. Nun sagte sie, sie sei noch etwas müde als er vorschlug dass sie noch etwas schlief. Er wäre da wenn sie wieder wach werden sollte. Anschließend gab er ihr noch einen Kuss auf die Wange und schon schloss sie die Augen. Er blieb ruhig neben ihr liegen und beschützte sie.

Die Zeit heilt alle Wunden

Drei Wochen später konnte Maron vom Krankenhaus entlassen werden. Ihre Heilung ging sehr gut voran und Niko war begeistert wie tapfer sie in der ganzen Zeit gewesen war. Sie musste sich noch schonen und es gab auch für die nächsten Monate keinen Sport, aber damit konnte sie leben. Auch zu große Anstrengungen waren tabu.

Als Maron‘s Entlassungstag war, waren ihre Eltern und Chiaki da. Miyako hatte Unterricht und versprach nach der Schule sofort zu Besuch zu kommen. Damit war die Brünette mehr als einverstanden. Als schließlich ihre Eltern alle Entlassungspapiere bei der Krankenschwester holten und Chiaki sich noch einen Kaffe besorgte fasste Maron ihren Mut zusammen und fragte Dr. Nagoya schüchtern: „Verzeihung, Niko?“

„Ja?“

„Ich hätte eine etwas seltsame Frage und wollte sie bitten dass sie davon auch nichts zu meinen Eltern sagen.“

„Maron du bist meine Patientin, alles was du mir im Vertrauen sagen möchtest bleibt unter uns. Außer es würde eine andere Person gefährden.“

„Sehr gut. Also, eigentlich geht es nur um Chiaki und mich. Du sagtest ich dürfte die nächsten drei Monate keinen Sport machen oder mich zu große Anstrengung machen. Zählt denn … naja … wenn ich mit meinem Freund schlafe, zählt das als zu große Anstrengung?“

Niko schluckte schwer. Er hatte ja schon immer gewusst dass sein Sohn ein Aufreißer war und dass er es mit Maron ernst meinte machte ihn schon etwas beruhigter. Jetzt aber zu erfahren dass sein Sohn bereits sehr aktiv war, beunruhigte ihn doch wieder. Aber er blieb als Arzt ganz professionell und antwortete ruhig: „Solange es ganz ruhig abläuft und er alles macht, ist nichts dagegen einzuwenden. Allerdings sollten neue Techniken noch vermieden werden. Sobald du auch spürst dass du Schmerzen spürst in der Brust solltet ihr ebenso aufhören denn es könnte sein dass das Herz zu sehr angestrengt wird durch die Luststeigerung und das wäre nicht gut. Okay?“

„Danke.“ Gab sie zurück und schämte sich dennoch.

Aber sie war froh dass sie das erklärt bekommen hatte. Niko strich ihr sanft über die Schulter und flüsterte ihr noch zu: „Ich merke wie sehr mein Sohn dich liebt und ich bin sehr froh dass du ihn gebändigt hast.“

Schon grinste sie wieder und konnte nicht mehr aufhören zu lächeln. Da kamen schon ihre Eltern wieder herein und auch Chiaki kam zurück als sich alle von Dr. Nagoya verabschiedeten. Nur Chiaki hielt er kurz zurück. Dieser verstand nicht ganz als sein Vater ihm nur sagte: „Lasst es ganz ruhig angehen. Und wenn sie wieder ganz gesund ist, habe ich etwas für dich mein Sohn.“

„O-okay. Danke … glaub ich.“

„Halt‘ sie ja fest. Solch ein wundervolles Mädchen findest du nicht in jeder Stadt.“

„Keine Sorge. Ich habe vor sie nie wieder gehen zu lassen.“

Schon eilte Chiaki der Familie Kusakabe nach und begleitete sie nach Hause.
 

Zu Hause angekommen bemerkte Maron gleich dass der komplette Wohnzimmerboden erneuert wurde. Ihr Eltern stellten ihre Taschen ab und sie sagte: „Neuer Boden?“

„Ja. Dass dich nichts mehr daran erinnert.“

Die Schülerin sah sich um und als sie mitten im Wohnzimmer stand hatte sie allerdings erneut das Flashback. Sie sah Yashiro da stehen und wie sie ohne zu zögern auf Maron geschossen hatte. Wie sie selbst umfiel und Yashiro anflehte Hilfe zu holen, doch diese sich einfach nicht bewegte. Sachte legte sie ihre Hand an die Brust wo sie damals getroffen wurde. Sofort wendete sie sich ab und ging in ihr Zimmer. Koron kam einen Schritt nach und fragte: „Alles okay, Schätzchen?“

„Lass sie. Auch wenn der Boden neu ist, der Raum ist noch derselbe. Sie braucht nur etwas Zeit. Chiaki würdest du nach ihr sehen?“ gab Takumi zurück und der Schüler nickte sofort.

Während die Eltern Maron’s Taschen auspackten, kam Chiaki langsam zu ihr ins Schlafzimmer. Sie stand mitten im Raum und versuchte ruhig zu atmen. Sachte kam er neben sie und strich ihr langsam über den Rücken als Maron ihn an sah. Er sah ihre Tränen in den Augen und nahm sie sofort in den Arm.

„Es ist alles okay. Niemand wird dir je wieder weh tun.“

Maron schluchzte kurz als sie ihr Gesicht in seiner Brust vergrub und fragte: „Wann kann ich das vergessen?“

„Wenn du damit abgeschlossen hast.“

Maron hielt sich fest bei Chiaki und schluchzte noch ein paar Mal als er ihr über den Rücken strich. Nun sahen sich beide wieder an, er gab ihr einen zarten Kuss und sagte: „Leg‘ dich etwas ins Bett und ruh dich aus. Ich bin im Wohnzimmer bei deinen Eltern.“

Sie nickte danken und legte sich hin. Ein bisschen Ruhe würde ihr gut tun. Immerhin hatte sie das eben schon wieder zu sehr aufgeregt. Chiaki lächelte sie sanft an als er hinaus ging und die Tür einen Spalt geöffnet ließ. Er kam zu ihren Eltern und verschränkte die Arme als er leise sagte: „Dieser Raum wird sie immer daran erinnern was passiert ist. Ich glaube es ist besser wenn sie mal in ein anderes Umfeld kommt.“

„Ja aber wohin? Takumi und ich müssen morgen wieder arbeiten und dann für ein paar Wochen geschäftlich verreisen. Ich wünschte wir könnten Maron mitnehmen aber der Flug wäre zu anstrengend.“

„Dann kommt sie zu mir.“ antwortete Chiaki.

Die Eltern sahen den Jungen zuerst skeptisch an als er weiter sprach: „Wir haben zwar sehr ähnliche Wohnungen aber bei mir sieht es dennoch ganz anders aus und sie hat Ablenkung. Und ich bin immer da falls etwas sein sollte. Bitte, vertraut mir.“

„Na gut. Es ist wirklich die beste Lösung. Aber pass gut auf sie auf.“

„Selbstverständlich.“

Alle drei nickten und Chiaki lächelte erleichtert. Plötzlich hörten sie Maron schreien. Sofort rannten alle drei zu ihr hinein und Koron kniete sich zu ihr um sie zu wecken. Maron riss die Augen auf und atmete schnell. Zu schnell.

„Beruhige dich. Wir sind ja da. Es ist alles in Ordnung.“

„Ich hatte so Angst. Sie war wieder da und hat mich getötet. Ich konnte einfach nichts tun.“

Koron strich ihrer Tochter über die Stirn als Chiaki sich neben sie setzte und ihre Hand nahm. Sie sah nun zu ihm und er sagte mit ruhiger Stimme: „Das wird nicht mehr passieren. Ich lass dich nie wieder alleine.“

„Da hat er Recht. Dein Vater und ich müssen ab morgen auf eine Dienstreise und in der Zeit ziehst du zu ihm. Immerhin erinnert dich unser Wohnzimmer nur an die Tat und bei Chiaki kommst du zur Ruhe. Ist das okay? Eigentlich wollten wir dich mitnehmen aber die Reise ist zu anstrengend.“

„Nein schon gut. Ich gehe gerne zu Chiaki. Danke Mama. Aber bitte, passt auf euch auf.“

„Natürlich Schätzchen.“

Koron umarmte ihre Tochter sachte als diese sich anschließend wieder zurück legte. Sie musste noch durchatmen. Chiaki legte sich vorsichtig zu ihr während ihre Eltern wieder hinausgingen und ihre Koffer packten.

Danach packten sie auch einen Koffer für ihre Tochter zusammen dass sie gleich morgen früh zu Chiaki mit in die Wohnung gehen konnte. Die Eltern waren so froh dass sie sich ihn als Freund ausgesucht hatte. Es gab keinen besseren.
 

Der nächste Morgen brach an und Maron’s Eltern verabschiedeten sich vor der Wohnung von ihrer Tochter. Diese ging dann mit Chiaki mit in seine und er schloss die Tür gründlich zu. Beide setzten sich auf das Sofa und beschlossen einen Film anzusehen als es klingelte. Maron zuckte zusammen und sah Chiaki ängstlich an als dieser zur Tür ging und aus dem Türspion sah. Doch es war nur Miyako. Sofort ließ er sie herein und die Brünette war froh ihre beste Freundin auch um sich zu haben. Miyako blieb nun bei den beiden und sie sahen zu dritt einen Film. Chiaki war auch froh dass sie da war, denn nach dem Film konnte er ohne Sorgen um Maron unter die Dusche gehen. Die Freundinnen konnten dann auch endlich wieder Mädchengespräche führen und Miyako erzählte ihrer besten Freundin dass die Gefühle für Chiaki nun erloschen waren da sie sich in jemand anderen verliebt hatte.

„Und wer ist es?“ fragte Maron neugierig.

„Yamato. Wir haben uns in den letzten drei Wochen immer öfter getroffen und er hat mir bei den Hausaufgaben geholfen. Er trägt mittlerweile keine Brille mehr und hat den obersten Knopf seines Jacketts auch offen.“

„Er wurde also zum Rebell? Genau dein Typ oder?“

Miyako nickte grinsend. Sie erzählte auch noch dass er sie bereits geküsst hatte und heute Abend würden sie bei ihm zu Hause Abendessen da seine Eltern nicht da waren. Maron freute sich so sehr für ihre beste Freundin und gab ihr ein paar Tipps für den Abend. Miyako fragte natürlich auch nach was sie tun sollte, wenn beide weitergingen, doch da konnte ihre beste Freundin ihr nur raten dass sie einfach auf ihr Herz hören sollte. Damit war sie einverstanden.
 

Wieder eine Woche später machten sich Maron und Chiaki auf zum Gefängnis. Dort saß Yashiro in einer kleinen Zelle in Haft. Sie hatte fünf Jahre wegen versuchten Mordes bekommen. Chiaki war ja anfangs nicht begeistert dass sie herkamen, doch Maron brauchte das um abzuschließen. Natürlich durfte sonst niemand davon wissen.

Beide kamen in den Besucherraum als Yashiro hoch sah und Chiaki erkannte. Neben ihm Maron, die immer noch nicht ganz fit war.

„Maron.“ begann Yashiro und wurde aber von ihr unterbrochen: „Du hättest mich fast umgebracht. Ohne zu zögern hast du die Waffe auf mich gerichtet und abgedrückt. Selbst als ich am Boden lag und dich anflehte Hilfe zu holen hast du mich nur angestarrt. Warum? Nur um Chiaki weh zu tun?“

„Nein. Ich war rasend eifersüchtig und sah dich als Konkurrentin. Meine Liebe zu Chiaki war so groß dass ich einfach einen Hass auf dich bekam und nicht mehr klar denken konnte. Ich hatte zuerst den Plan dass ich dich verletzte und dann die gute Retterin spiele. Leider ging alles schief. Die Kugel sollte dich nie so schwer treffen. Es tut mir unendlich leid. Wirklich.“

Maron sah Yashiro an und wusste dass sie es ehrlich meinte. Dennoch hatte sie einfach geschossen. Es war der pure Horror gewesen als Maron so dalag und dachte es würde alles zu Ende gehen. Ein Glück dass Yashiro doch nicht so gut zielen konnte. Schließlich antwortete Maron ruhig: „Ich glaube dir.“

„Verzeihst du ihr?“ fragte Chiaki entsetzt.

„Ja. Jeder Mensch verdient eine zweite Chance. Aber Yashiro, wenn du in fünf Jahren freikommst, oder vielleicht früher, rate ich dir eines: Verlasse Momokuri und komm‘ nie wieder zurück. Sollte ich dich je wieder sehen, wird es dir wirklich leidtun. Leb wohl.“

„Danke Maron. Lebt wohl.“

Chiaki nahm Maron‘s Hand und ging mit ihr wieder hinaus.

„Geht es dir nun besser?“ fragte er vorsichtig und umarmte sie.

Da nickte sie fröhlich, nahm Chiaki’s Hand und sagte: „Gehen wir nach Hause. Ich habe heute noch etwas mit dir vor.“

Er legte den Arm um sie und beide gingen wieder hinaus. Er küsste Maron sachte am Kopf und als sie wieder am Heimweg waren fühlte sich die junge Schülerin endlich befreit. Sobald ihre Eltern zurückkamen, würde sie auch wieder in die Wohnung gehen können. Alles würde wieder gut werden. Die Zeit heilt immerhin alle Wunden. Und sie hatte doch Chiaki. Von nun an begann ein neuer Abschnitt ihres Lebens. Ein gemeinsamer Abschnitt.
 

Ende.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  KagomeKizu
2016-09-10T15:56:28+00:00 10.09.2016 17:56
Eine sehr schöne Story, hat mir gut gefallen.
Lg Kago
Von:  Yinyin24
2014-04-18T08:28:58+00:00 18.04.2014 10:28
Super, dass Chiaki und Maron sich näher gekommen sind. Respekt, respekt. :)
Von:  Yinyin24
2014-04-17T19:44:06+00:00 17.04.2014 21:44
Super, dass Chiaki und Maron sich näher gekommen sind. Respekt, respekt. :)
Von: abgemeldet
2013-11-03T04:42:25+00:00 03.11.2013 05:42
Sehr schön geschrieben das maron ihn gleich will fand cool



Zurück