Zum Inhalt der Seite

Schwere Entscheidung

Beitrag zur One Piece Wichtelaktion
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Geheimauftrag

Verschwitzt liess sie sich zu Boden fallen. Ihr Atem ging schnell und unregelmässig. Sie hatte wieder einmal wie wild trainiert. Und das alles nur wegen ihm.

Er hatte sie wieder einmal blamiert. Ihr gezeigt, wie schwach sie doch war. Ihr gezeigt, dass sie nur eine Frau war…
 

Tashigi stand wieder auf, wischte sich den Schweiss von der Stirn und begab sich an Deck. Seit sie Punk Hazard verlassen hatten, waren einige Wochen ins Land gezogen. Smoker und sein Team waren vom Marine Hauptquartier zurückgerufen worden, weil sie in deren Augen nicht qualifiziert genug waren, die Strohhüte zu fangen. Seitdem waren sie auf einer ziemlich… Langweilige Insel stationiert. Chrija hatte nichts zu bieten. Hier mussten sie sich nur um billige Lappalien und kleinere Kneipen Schlägereien kümmern.
 

Seit sie auf dieser Insel waren hatte sich Smoker noch kein einziges Mal an Land begeben, geschweige denn, das Deck betreten. Tashigi war aus Treue zu ihrem Boss ebenfalls auf dem Schiff geblieben, musste aber jedes Mal, wenn er gerufen wurde, für ihn einspringen und an Land gehen.
 

Als sie auf dem Deck ankam, sah sie bereits aus der Ferne, dass etwas los sein musste. Sie konnte die Fahnen der Marine erkennen, welche ihnen entgegen kamen. Schnell blickte sie an sich herunter. Zotteliges Haar, total verschwitzt und dann noch im Trainer… So wollte sie demjenigen nicht vor das Gesicht treten, also begab sie sich schnell wieder unter Deck, um sich zumindest ihre Uniform über zu werfen.

Zuerst wollte sie aber noch bei Smoker vorbei, um ihm von den Neuankömmlingen zu berichten. Als sie klopfte, öffnete er sofort die Türe und trat in voller Montur heraus und schritt an ihr vorbei. Verwundert blickte sie ihm nach. Woher hatte er denn gewusst, dass Jemand kommt?
 

Sie schrieb es seinem 6. Oder 7. Sinn zu und bewunderte ihren Boss nun ein Stückchen mehr. Zum Glück hatte sie nicht mitbekommen, wie er etwa 10 Minuten zuvor einen Anruf auf seiner Babyteleschnecke erhalten hatte und ihm den kommenden Besuch angekündigt hatte.
 

Schnell schlüpfte Tashigi in ihre Uniform, kämmte sich kurz und gesellte sich dann wieder zu Smoker.

„Weswegen die Wohl kommen?“ fragte sie eher sich selbst als ihren Boss, doch Smoker hatte die Frage sehr wohl gehört.

„Geheimauftrag.“ Paffte er. Tashigi hatte sich bereits vor langer Zeit an den Rauch gewöhnt. Das hiess noch lange nicht, dass sie ihn mochte. Sie konnte ihn jedoch so ausblenden, dass sie ihn nicht mehr Mitbekam.

Seine Worte hatten sie Neugierig gemacht.

„Was denn für einen Geheimauftrag?“

„Woher soll ich das Wissen?! Dieser Sesselpupser da vorne wird uns das bestimmt gleich sagen!“ Smoker schien noch mürrischer zu sein als normal. Tashigi nickte nur zustimmend und konzentrierte sich nach vorne.
 

Nach wenigen Minuten erreichten die Soldaten das Schiff. Es waren Zehn an der Zahl, die vordersten zwei trugen die Fahnen der Marine und der Weltregierung. Die Männer, welche gleich dahinter kamen, liefen in einer „U“ Form, in ihrer Mitte einen Hochrangigen Admiral. Tashigi hatte ihn noch nie gesehen, wusste deshalb auch nicht, wer das war und wie hoch er in der Marine stand. Ob Smoker ihn kannte, wusste sie nicht, denn dieser verzog keine Miene.
 

Am Rande des Schiffes blieben die Soldaten stehen und Salutierten, nur der Admiral kam an Bord.

Tashigi betrachtete ihn genauer. Für einen Admiral wirkte er ziemlich komisch. Er war recht klein, etwa einen Kopf kleiner als sie selbst und er war ziemlich pummelig. Seine Haare waren lang und zu einem Pferdeschwanz gebunden. Am Ansatz waren seine Haare dunkelblau, welche dann immer heller wurden und in einem Zarten Rosa endeten.

„Guten Tag die Herrschaften!“ Er streckte Smoker die Hand hin, welcher ihn nur mürrisch anstarrte. Tashigi wurde vollkommen ignoriert.

„Ich bin Admiral Marshall Mallow. Ich bin hier, um mit Ihnen einen ziemlich wichtigen Geheimauftrag zu besprechen. Gibt es hier einen Ort, an welchem wir das…. Ungestört besprechen können?“ Ein breites Lächeln zierte seine Lippen, welches eine Reihe makellos weiser Zähne erscheinen liess.
 

Smoker deutete mit dem Kopf in Richtung Türe und lief voraus. Tashigi war sich nicht sicher, ob sie auch eingeladen war, doch als Smoker dann fordernd in der Türe stehen blieb und auf sie wartete, beeilte sie sich, hinterher zu kommen.

Bei Smokers Büro, wenn man es denn so bezeichnen wollte, angekommen, schloss sie die Türe hinter sich. Smoker setzte sich auf seinen Stuhl und zündete sich eine, bzw. zwei neue Zigarren an. Der Admiral schien darauf zu warten, dass man ihm einen Platz anbot, doch Smoker schien geduldig zu warten und schwieg, so dass sich Admiral Mallow dazu genötigt sah, sich selbst einen Platz zu zuweisen. Tashigi trat hinter Smoker und wartete darauf, dass der kleine Mann anfing zu sprechen.
 

Dieser hielt es aber nicht für Nötig, mit dem Geheimauftrag heraus zu rücken. Er beobachtete interessiert, wie ein Wassertropfen am Bullauge herunterlief.

„Ich weiss ja nicht, wie es bei Ihnen abläuft, aber hier auf MEINEM Schiff wird sofort über ausstehende Aufträge gesprochen. Jede nicht gesprochene Sekunde ist eine Vergeudete Sekunde!“ Smoker musste sich stark beherrschen, um nicht einfach den Tisch vor ihm um zu werden. Admiral Mallow richtete nun seinen Blick auf Smoker und räusperte sich.

„Gewiss. Doch da wo ich herkomme, bietet man seinen Gästen zuerst etwas zu trinken an, bevor man sie ausquetscht…“ er lächelte süffisant und faltete seine Hände vor seinem dicken Bauch. Smoker knurrte.

„Tashigi!“ Er nickte mit seinem Kopf in Richtung der Bar.

„Ja~ Jawohl!“ Sofort eilte sie hinüber und kehrte mit zwei Gläsern Wasser zurück.

„Wie, nur Wasser? Naja, damit kann ich mich begnügen…“ Er setzte sich wieder aufrecht hin, trank einen kleinen Schluck und räusperte sich dann erneut.
 

„Na dann. Es geht um folgendes: Uns ist zu Ohren gekommen, dass die Strohhutbande sich auf der letzten Insel etwas… Naja… verloren haben. Sie sind, um es genauer zu sagen, getrennt worden. Zu unserem Glück sind dabei auch die beiden Supernovä, Monkey D. Ruffy und Lorenor Zorro, getrennt worden. Monkey D. Ruffy und der grössere Teil der Gruppe sind dabei immer noch auf ihrem Schiff. Unsere Informanten zufolge haben sich Lorenor Zorro, die Teufelsfrau Nico Robin und dieses Plüschvieh, welches sie immer dabei haben, mit einem Fischerboot auf den Weg gemacht…“ Admiral Mallow hielt einen Moment inne, um zu beobachten, wie die zwei beteiligten auf seine Worte reagierten. Smoker schien unbeeindruckt, in Tashigis Augen jedoch loderte das Feuer. Ihr war deutlich an zu sehen, dass sie sich auf eine Konfrontation mit den Strohhüten freute. Für genau diesen Moment hatte sie die letzten Wochen so hart trainiert.
 

„Wir vermuten, sie wollen sich in Korion treffen. Deshalb haben wir euch ausgesucht. Ihr seid dieser Insel am nächsten. Wenn unsere Vermutungen zutreffen, werden der Strohhut und diejenigen, welche bei ihm sind, die Insel bereits in vier Tagen erreichen. Bei Lorenor Zorro kann das aber noch dauern. Sie mussten mit einem Indirekten Weg vorlieb nehmen und machen in etwa drei Tagen halt auf der Insel Zylt, welche nur etwa einen Tag von Korion entfernt liegt. Jedoch dauert das Aufladen des Logports ganze acht Tage. Wenn sie nicht zufällig einen Eternalport finden, werden sie dort festsitzen!“ Admiral Mallow verfiel in ein schallendes Gelächter. Ihn schien der Gedanke an die bevorstehende Gefangennahme der Strohhüte zu amüsieren. Als er sich wieder einigermassen erholt hatte, fuhr er fort.

„Hier habe ich zwei Eternalports….“ Er holte eben erwähnte aus seiner Tasche und legte sie auf den Tisch.

„Einer für Zylt, einer für Korion. Mir ist egal, wer wie was erledigt. Genau heute in einem Monat werde ich Euch in Korion treffen. Euch und die Strohhüte. Vermasselt Ihr das oder auch nur einer von Euch, so sehen wir uns gezwungen, Euch leider aus der Marine zu entlassen…“
 

Tashigi nahm einen der Eternalports in die Hand und betrachtete ihn.

Zylt…

Dort würde sie wieder auf ihn treffen…

Und DANN würde sie endlich Siegen!

Admiral Mallow stand auf, verabschiedete sich kurz und verschwand dann wieder.

Nun waren Smoker und Tashigi wieder alleine.

„Von wegen Geheimauftag. Dieser Pisser will sich nur nicht seine Hände Schmutzig machen!“ Tashigi war bei seinen Worten ein wenig zusammengezuckt, da er ziemlich lange geschwiegen hatte.

„Käptain, wenn Ihr erlaubt, würde ich gerne…“

„Mach was du willst. Ich jage dem Strohhut hinterher!“ Er wollte den Strohhutbengel unbedingt schnappen. Auch wenn er ihnen schon einige Male geholfen hatte, so war Monkey D. Ruffy noch immer ein Pirat!

„Morgen in der Früh fährst du los. Nimm soviele Soldaten mit wie du willst.“ Tashigi nickte, merkte erst dann aber, dass sie noch immer hinter ihm stand und er sie nicht sehen konnte.

„Jawohl Sir!“

Bald… Nur noch einige Tage…

„Diesmal bist du dran Lorenor Zorro!“

Ankunft auf Zylt

Das kleine Boot hielt am Ufer, an einer versteckten stelle. Nicht dass sie Angst hatten, aber Aufmerksamkeit konnten sie hier nicht gebrachen. Als erstes verlies Chopper das Boot. Auch wenn er sich das Wasser gewohnt war, so war es doch ziemlich Eng auf dem kleinen Fischerboot geworden und der kleine Elch war sehr froh, endlich wieder festen Boden unter seinen Hufen zu spüren. Sofort rannte er freudig herum, bis er dann im Wald verschwand.

„He Chopper! Bleib hier!“ Zorro stieg auch vom Boot und streckte sich erst einmal, so dass alle Gelenke knackten.

„Herr Schwertkämpfer, das klang aber gar nicht gut…“ Robin schien es nicht eilig zu haben, vom Boot zu kommen. Lieber genoss sie das Wetter und beobachtete Interessiert die Wolken.

Zorro knurrte sie nur an. Sie waren eindeutig zu lange auf diesem kleinen Boot gewesen. Die Meiste Zeit hatte er sich kaum bewegen können. Sein Glück war es, das die beiden Nichtschwimmer waren, so hatte er zumindest das Wasser, wo er sich hin flüchten konnte.
 

„Chopper! Wir müssen zusammen bleiben!“ Er hatte keine Lust, seine Zeit damit zu verschwenden, den kleinen Arzt wieder zu finden, obwohl Chopper wohl die kleinste Mühe hatte, sie wieder zu finden.

Schon kurz nachdem er gerufen hatte, kam Chopper auch schon wieder angetrabt und lies sich fröhlich auf die Wiese fallen.
 

„Etwas weiter vorne habe ich ein Haus gefunden, welches verlassen zu sein scheint…“ Ohne nach zu fragen marschierte Zorro in Richtung Wald. Ein verlassenes Haus war schon einmal ein guter Anfang… Als eine Hand auf seine Schulter tippte, wandte er sich erst einmal um. Robin hatte wieder einmal ihre Hände auf seinem Rücken spriessen lassen.

„Du gehst in die Falsche Richtung. Der Herr Doktor hier sagt, wir müssen Richtung Süden…“ Sie war langsam auf ihn zugeschritten und hakte sich dann bei ihm ein. Sofort wurde Zorro knallrot im Gesicht.

„Wa~ Was machst du da?!“ Ihm war ihre Nähe sehr unangenehm. Auf dem Boot war sie ihm auch die ganze Zeit nah gewesen, aber dort hatte es ihm nichts ausgemacht. Das hier war etwas anderes…

„Wir wollen doch nicht auffallen… Zwei, die sich einfach im Wald herumtreiben fallen fiel mehr auf, als ein Paar, welches gerade einen Romantischen Spaziergang macht…“ Sie lächelte ihn an und um zu zeigen, was sie gemeint hatte, lehnte sie sich auch noch gegen ihn. Auch wenn es ihm unangenehm war, so hatte sie irgendwie Recht.

„Sobald wie wieder auf einem Schiff sind, fasst du mich nie wieder an!“ knurrte er drohend.

Robin kicherte.

„Natürlich, mein Geliebter…“ Es amüsierte sie, zu sehen, wie er daran zu nagen hatte. Sie hatte keinerlei Interesse an ihm, gab es doch einen anderen auf dem Schiff, welcher ihr Interesse mehr auf sich zog, aber das musste er nicht wissen. Noch nicht.
 

Schnell kamen sie an das Haus, von welchem Chopper gesprochen hatte. Es war ziemlich heruntergekommen. Es schien also schon lange niemand mehr in diesem Haus zu wohnen. Zorro ging zur Vordertüre und versuchte sie zu öffnen, doch als er sie nur kurz anfasste, brach sie sofort in sich zusammen.

„Ich nehme an, wir dürfen eintreten“ zum ersten Mal seit sie von den anderen getrennt wurden, schlich sich ein Lächeln auf Zorros Gesicht. Ohne auf die anderen zu warten trat er ein und besichtigte kurz alles.

Das Haus war nicht sehr gross, eigentlich bestand es nur aus vier Räumen, wenn man das Badezimmer nicht mitzählen wollte. Auch Robin war eingetreten und sah sich um, nur Chopper blieb draussen. Im Haus war es ihm zu dunkel und er hatte ein wenig Angst, wollte dies natürlich nicht zugeben.

„Hier, so erkennen sie uns nicht!“ Robin schritt aus dem Schlafzimmer und hatte einen Berg von Kleidern bei sich.

„Wie, du meinst, wir sollen uns verkleiden? Aber in diesem Haus findet uns doch keiner. Hier sucht uns auch keiner…“ Zorro wollte sich nicht verkleiden. Das kam meistens nichts so gut heraus.

„Und wie wollen wir dann in die Stadt? Weiter hinten am Himmel sehe ich Rauch, also gibt es hier auch eine Stadt. Wir müssen noch herausfinden, wie lange wir hier auf dieser Insel Festsitzen. Vielleicht haben wir glück und finden noch einen Eternalport. Aber du willst doch nicht etwa, dass eine Arme, schwache Frau wie ich alleine in einer Fremden Stadt ist? Was mir nicht alles passieren könnte…“

Genervt wandte sich Zorro dem Kleiderhaufen zu. Das Robin hier einen auf schwaches Frauchen machen musste.

„Du könntest ohne mit der Wimper zu zucken jeden hier auf der Insel töten…“ Dennoch machte er sich daran, Kleidung zu finden, in denen er nicht wie ein Clown aussah.

 

Einige Zeit später trafen sie in der Stadt ein. Robin hatte sich in ein Knielanges Kleid geworfen, ihre Haare hatte sie Hochgebunden und sie trug einen Sonnenhut. Auch Chopper hatte sich verkleidet. Bei ihm war es denn etwas schwerer. Entweder war er viel zu gross, oder sein Geweih kam ihnen in den Weg. Schlussendlich hatten sie sich dazu entschieden, ihn in eine lange Hose und ein Hemd zu stecken. Vor dem Gesicht trug er eine Schutzmaske, so eine, wie ihn die Ärzte manchmal trugen, damit man seine Blaue Nase nicht sehen konnte. Zorro hatte sich kaum umgezogen. Ausser das er Ausnahmsweise einmal kurze Hosen trug, war vieles beim Alten. Er trug noch immer ein Hemd, er hatte einen Hut, tief ins Gesicht gezogen, nur seine Schwerter musste er aber Robin geben. Unter ihrem Rock sah man diese nicht sofort. Zorro missfiel es sehr, dass jemand anderes seine Schwerter bei sich trug, aber sie wollten nicht auffallen. Und was war auffallender als ein Mann, der sich zwar verkleidet hatte, aber noch immer mit drei Schwertern herumlief?

 

Wenigstens seine Ohrringe konnte er anbehalten. Unter dem Hut sah man diese Kaum. Sie verbrachten beinahe den ganzen Tag in der Stadt, denn schon schnell hatte sich herausgestellt, dass sie eine ganze Weile auf dieser Insel festsitzen würden. Dank ihrer Teufelskraft gelang es Robin, ein wenig Geld zu stehlen, so dass sie sich wenigstens Essen  leisten konnten.

 

Es begann schon zu dämmern, als sie sich entschlossen, in eine Bar zu gehen. Viele schien es nicht zu geben, aber aus einer drang viel Musik und Gerede, in dieser würden sie sehr wahrscheinlich nicht auffallen. Schon als sie eintraten, schlug ihnen der Rauch entgegen. Sie kämpften sich durch die Menschenmenge und begaben sich an einen noch freien Tisch. Zorro orderte schnell das ein oder andere Bier, denn für stärkeres reichte das Geld nicht. Robin beobachtete die Menge, doch Chopper blickte sich immer wieder suchend um. Zorro fiel das auf, konnte sich aber keinen Reim darauf machen.

„Was suchst du denn?“ fragte er deshalb den kleinen Arzt und setzte sich sein Glas erneut an, um zu trinken.

„Ich Rieche jemanden…“ Er sah sich weiter um. Es waren einfach zu viele Menschen anwesend.

„Klar, hier wimmelt es auch von Menschen…“ Obwohl es in der Bar ziemlich laut war, hörte er die Musik, die gespielt wurde. Da sie ganz hinten in der Bar sassen, hörte er sie nur ganz leise, doch er verstand jedes Wort.

 

                               ** An manchen Tagen

ist der Himmel schwer wie Blei
All die Fragen
irren durch dein inneres Labyrinth
Du hörst sie sagen:
 

Das klappt nie! - hör gar nicht hin!
 

Dieses Leben hat so viel zu geben
und nur du gibst ihm den Sinn! **
 
 
Zorro schloss sein Auge und lauschte. Wer ihn kannte, würde kaum glauben, dass er gerne Musik hörte. Das passte so gar nicht zu seiner Art. Doch genau dieses Lied erinnerte ihn an seine Kindheit. Besser, an seine Mutter. Er seufzte. Immer wenn er als Kind für seinen Traum gehänselt wurde und er wieder einmal Wütend und frustriert sich unter der Veranda ihres Hauses versteckt hatte, kam seine Mutter, setzte sich zu ihm, nahm ihn in die Arme und sang.

 

                               ** Leb' deine Träume dann gehört dir die Welt!

Du weißt ganz alleine was dir gefällt!
Du musst kein Sieger sein,
mach dich nie wieder klein!
Leb' deine Träume
 

Willst du fliegen,
dann stell dich gegen den Wind.
Du kannst die Schatten besiegen,
weil die Sterne dir viel näher sind.
Und am Ende der Mauer
geht es weiter wenn du springst.
Jeder Tag,
jede Stunde kann die so viel geben
und nur du gibst ihr den Sinn! **
 

Zorro öffnete wieder sein Auge und erkannte, dass ihn seine beiden Mitstreiter verwundert anstarrten.

„Was ist?!“ fragte er sogleich raunzig. Er hasste es, wenn er beobachtet wurde.

„Chopper riecht hier jemand bekanntes. Er kann ihn aber nicht einordnen…“ Allem Anschein nach schien sich Robin zu sorgen. Bekannte Gesichter bedeuteten häufig auch, dass man schneller erkannt wurde.

„Da riecht jemand sicher nur sehr ähnlich…“ Aber nun sah sich auch Zorro um. Als Kopfgeldjäger hatte er sich viele Gesichter merken müssen. Sein Blick wanderte von einer Person zur nächsten. Er wollte Choppers Riechsinn schon als durchgeknallt abstempeln, als er sie sah. Sie stand auf der Bühne, das Mikro fest in ihrer Hand. Jene Frau, welcher er die ganze Zeit über gelauscht hatte. Jene Frau, welche ihm des öfteren Kopfzerbrechen bereitete.

Genau jene Frau stand auf der Bühne und sang.

 

                               ** Leb deine Träume dann gehört dir die Welt!

Du weißt ganz alleine was dir gefällt!
Du musst kein Sieger sein,
mach dich nie wieder klein!
Leb' deine Träume
Du weißt ganz alleine was dir gefällt
Du musst kein Sieger sein,
mach dich nie wieder klein!
Leb' deine Träume **

Undercover

Was um Himmels willen tat SIE hier? Sein Blick war an ihr hängen geblieben. Auch Robin sah, dass Zorro wohl jemanden erkannt hatte. Auch wenn sich die Frau auf der Bühne viel Mühe gegeben hatte, sie erkannten sie sofort.

„Was tut sie hier?“ fragte sie dann die Frage, die Zorro durch den Kopf geisterte.

„Keine Ahnung…“ Er konnte sich wirklich keinen Reim darauf machen. Er verstand auch nicht, weshalb sie sich so verkleidet hatte. Sie trug ein sehr kurzes Sommerkleid, hatte ihre Brille nicht auf und braune Haare. Eigentlich sah sie ihr gar nicht ähnlich, doch ihre Art, wie sie sich bewegte und wie sie die Menschen anblickte…

„Von wem redet ihr?“ Chopper hatte sie noch nicht entdeckt und wenn, dann hatte er sie sicher nicht erkannt.
 

„Von niemand anderem als unserem Leutnant Tashigi von der Marine.“ Robin musste grinsen. Ihr war klar, dass Zorro sich nun gestört fühlte durch die Tatsache, dass die Marine hier war, aber so wie er sie anstarrte…

Chopper schnüffelte nochmals in der Luft und nickte dann.

„Jaa… Jetzt wo du es sagst. Sie hat ein Parfüm aufgelegt, deshalb habe ich sie nicht sofort erkannt.“ Sie hatte die drei Piraten allem Anschein nach noch nicht entdeckt, für Zorro war es schon ein wunder dass sie nicht von der Bühne fiel, ohne ihre Brille…

„Wir müssen hier weg, noch bevor sie uns entdecken. Wenn sie hier ist, ist dieser Rauch typ sicher auch nicht weit!“

Schnell stand Zorro auf und wollte gehen. Robin und Chopper folgten ihm. Sie waren schon beinahe beim Ausgang, als die Türe aufging und ein paar gefährlich aussehende Männer eintraten. Sie versuchten auch gar nicht erst ihre Absichten zu verstecken. Der eine holte auch sofort eine Waffe aus seinem Gurt und schoss ein paarmal in die Luft.

„Los, rückt meine Kohle raus. Dann passiert euch auch nichts. Vielleicht!“ Die anderen taten es ihm gleich und Zogen ihre Waffen. In der Bar war es augenblicklich ruhig, war man sich hier solches nicht gewohnt.
 

„Wird’s Bald?!“ Der erste der Männer, anscheinend der Anführer der Gruppe, schoss erneut, diesmal nicht in die Luft, sondern in die Menge. Einige fingen an zu schreien, andere taten brav wie geheissen und packten ihre Wertsachen aus und legten diese auf den Tisch. Robin und Chopper waren bereits unbemerkt nach draussen entkommen und blickten hinein. Zorro hatte sich noch keinen Millimeter von der Stelle wegbewegt. Er konnte es kaum fassen.

Dieses Rücksichtslose Arschloch hatte sie einfach niedergeschossen. Wie in Zeitlupe hatte er den Schuss auf sie zurasen gesehen. Getroffen fiel sie auf den Boden und drückte sich die schmerzende stelle.

„Geht. Versteckt euch. Ich komme gleich nach.“ Sagte er leise, doch Robin verstand ihn. Sie wollte sich schon abwenden, rief ihm dann aber nochmals zu und warf ihm schnell eines seiner Schwerter zu. Sein geliebtes Wado-Ichi-Monji. Zorro grinste. Hatte sie ihn also verstanden. Ohne gross nach zu sehen stach er dem Mann, welcher mit der Pistole in die Menge gestochen hatte in den Bauch und schritt langsam zur Bühne. Die anderen Männer wollten sich auf ihn stürzen, doch er blickte sie nur Finster an. Sofort erstarrten sie ängstlich in ihrer Bewegung. Zorro Schritt weiter, wurde nicht in seinem Weg gehindert. In der Zwischenzeit war die Marine eingetroffen und lieferte sich nun eine Schiesserei mit den Gaunern. Schüsse fielen, Menschen schrien, doch Zorro hatte nur sie im Blick. Bei ihr angekommen hob sie nur kurz den Kopf. Sie hatte bereits sehr viel Blut verloren.
 

Ohne darüber nach zu denken riss sich Zorro die Bauchbinde, welche er immer Trug, vom Körper und presste sie auf Tashigis Wunde. Noch bevor sie irgendwie Reagieren konnte, hatte er sie schon gepackt und sie sich über die Schulter geworfen. So schnell er mit ihr gehen konnte, verschwand er aus der Bar in die Dunkelheit hinein.
 

Tashigi hatte nur verschwommen mitbekommen, was geschah. Sie hatte ihre Brille zur Tarnung nicht auf, konnte deshalb nicht viel erkennen. Auch der Blutverlust machte ihr zu schaffen. Als sie Hochgehoben wurde, roch sie seinen Duft. Sofort wurde ihr bewusst, WER sie hier gepackt hatte. Hatte er sie das letzte Mal auf dieselbe Weise gedemütigt.

„Las… Mich… Runter…“ presste sie unter Anstrengungen hervor.

„Keine Chance, Süsse.“ Zorro beschleunigte nochmals seinen Gang, doch Tashigi bekam dies schon gar nicht mehr mit. Sie versuchte, sich krampfhaft dagegen zu wehren, doch die Ohnmacht überkam sie.
 

Als sie die Augen erneut öffnete, war es noch immer Dunkel. Verschwommen konnte sie das Licht einer Kerze oder eines kleinen Feuers erkennen. Sie versuchte sich, auf zu setzten, ein Stich in ihrer Schulter liess sie aber zusammenzucken. Mit schmerzverzerrtem Gesicht presste sie die Luft zwischen ihren Zähnen heraus.

„Du bist also Wach?“ Eine allzu bekannte Männerstimme liess sie aufschrecken. Nicht auf seine Frage achtend versuchte sie, sich so gut wie möglich um zu sehen.

„Wo bin ich hier?“ Wirklich fiel würde ihr das auch nicht bringen. Ohne Brille war sie hilflos.

„In unserem Versteck. Ich konnte ja schlecht auf den Marineposten gehen. Ich konnte dich aber auch nicht einfach so liegen lassen…“ Sie hörte die Sorge, die in seiner Stimme mitschwang. Es war gar nicht so einfach gewesen, sie lebendig her zu bringen.
 

--Flashback—
 

Tashigi hatte nur verschwommen mitbekommen, was geschah. Sie hatte ihre Brille zur Tarnung nicht auf, konnte deshalb nicht viel erkennen. Auch der Blutverlust machte ihr zu schaffen. Als sie Hochgehoben wurde, roch sie seinen Duft. Sofort wurde ihr bewusst, WER sie hier gepackt hatte. Hatte er sie das letzte Mal auf dieselbe Weise gedemütigt.

„Las… Mich… Runter…“ presste sie unter Anstrengungen hervor.

„Keine Chance, Süsse.“ Zorro beschleunigte nochmals seinen Gang, doch Tashigi bekam dies schon gar nicht mehr mit. Sie versuchte, sich krampfhaft dagegen zu wehren, doch die Ohnmacht überkam sie.
 

Zorro merkte, wie ihr Kopf wecksackte. Sie war also in Ohnmacht gefallen. Bei einer Baumgruppe blieb er stehen und legte sie vorsichtig auf den Boden. Ihr Atem ging unregelmässig und sie schien zu glühen. Seine Bauchbinde, welche er ihr auf die Wunde gedrückt hatte, war bereits durchgeblutet. Er liess sie dennoch auf der Wunde drauf und zog sich sein Hemd aus. Irgendwie musste er diese fixieren können. Vorsichtig legte er ihr sein Hemd an und band es so eng zusammen, dass er sicher sein konnte, die Bauchbinde würde an Ort und Stelle bleiben und sie würde nicht an Luftmangel ersticken. Ihre Perücke hing ihr schräg vom Kopf. Schnell nahm er ihr diese weg und warf sie in den Wald.
 

Um ihren Bauch hatte sie eine kleine Tasche geschlungen, in welcher er neben einem Taschentuch und einem kleinen Messer auch ihre Brille fand. Um sie später an dummen Gedanken zu hindern, nahm er die kleine Tasche an sich. Lange wollte er sich nicht im Freien aufhalten. Er musste so schnell wie möglich zum Haus zurück. Aber wo lag das nochmals? Zorro erinnerte sich nur daran, dass es nahe an einem Wald war. Doch hier war überall Wald. Also musste er drauf los raten. Er nahm sie wieder hoch, behielt sie aber diesmal in den Armen. Es vergingen ganze Zwei Stunden, bis er endlich das Haus fand….
 

--Flashback Ende—
 

Erneut versuchte sie sich auf zu setzen, was ihr auch diesmal gelang. Mit ihrer Gesunden Hand tastete sie alles um sich herum ab. Sie lag auf einem Bett, oder zumindest auf einer Matratze. Über ihr waren ein paar Decken ausgebreitet worden und an ihrer Schulter ertastete sie einen Verband…

„Wieso hast du das gemacht?“ Sie waren Feinde. Er war Pirat, sie bei der Marine. Also weshalb rettete er ihr das Leben?
 

„Ich weiss es nicht. Es wäre nicht fair gewesen, wärst du so gestorben. Du bist eine Kämpferin und du hast es verdient, in einem Kampf zu sterben, nicht bei einem schiefgelaufenen Bühnenauftritt…“ Er war von seinem Stuhl aufgestanden und hatte sich zu ihr auf die Matratze gesellt. Er reichte ihr ihre Brille. Verwundert nahm sie diese an.

„Weshalb bist du alleine?“ Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie mit ihm alleine in diesem Haus war. Hiess es nicht, er wäre noch mit zwei anderen unterwegs gewesen?
 

„Kannst du eigentlich nur Fragen stellen? Du solltest dich ausruhen. Ich habe keine Lust, die ganze Zeit auf dich auf zu passen. Du musst jetzt nicht glauben, weil ich dich gerettet habe, werde ich dich Pflegen…“ Er drückte mit seinen Fingern gegen ihre Gesunde Schulter und zwang sie so, sich hin zu legen. Widerwillig liess sie geschehen. Er hatte Recht. Sie musste alleine klarkommen. Die Anstrengung, sich auf zu setzten hatte an ihren Kräften gezehrt. So liess der Schlaf auch nicht lange auf sich warten.
 

Zorro blieb bei ihr sitzen. Sie hatte ihm ein paar sehr interessante Fragen gestellt, welche ihm auch schon sorgen bereiteten.

Weshalb hatte er ihr geholfen? Er konnte es sich selbst nicht beantworten. Normalerweise hatte er keine Mühe damit, jemanden sterben zu lassen. Doch wieso konnte er das bei ihr nicht?

Und überhaupt, wo waren Chopper und Robin? Er glaubte nicht, dass sie sich verlaufen haben könnten. Es musste ihnen also etwas passiert sein. Aber was? Müde liess er sich leicht nach hinten fallen und schlief ein.

Frauen

Als er aufwachte, war es bereits heller Tag. Kurz blickte er sich um und erblickte die Leere Stelle im Bett. Er hatte bereits geahnt, dass sie weg sein würde, wenn er aufwacht. Doch genau diese Tatsache liess ihn ein wenig Traurig werden. Er hatte sich zumindest ein paar Worte des Abschieds erhofft.
 

Schnell schüttelte er den Kopf. Wie kam er denn auch auf solche Gedanken?! Sich streckend stand er auf. Im Haus roch es muffig, dem wollte er schnell entfliehen. Doch als er einige Schritte nach draussen getreten war, blieb er abrupt stehen. Hinter dem Haus hörte er ein paar Geräusche. Vorsichtig zog er sein Schwert und schlich sich an der Hauswand entlang. Bei der Hausecke angekommen, spähte er vorsichtig herum.
 

Tashigi stand hinter dem Haus, hatte einen Kübel mit Wasser gefüllt und summte. Zorro konnte nicht ganz glauben, was er da sah. Wusch sie da gerade SEINE Bauchbinde? Er steckte sein Schwert wieder ein und machte noch einen Schritt, so dass sie ihn sehen konnte. Erschrocken sprang sie auf. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er schon wach werden würde.
 

Etwas verwundert blickte Zorro zuerst sie, dann ihre Wäsche an und wieder zurück. Tashigi war knallrot im Gesicht angelaufen, wie ein kleines Mädchen, welches bei etwas verbotenem ertappt wurde. Als er auch noch ein wenig weiter entfernt einen Topf auf dem Feuer entdeckte, musste er lachen.
 

„Revanchierst du dich etwa dafür, dass ich dich gerettet habe?!“ Diese Frau war eindeutig durchgeknallt. Ihr Feind entführte sie und sie blieb bei ihm, Wusch seine Wäsche und Kochte?!

Tashigi wurde noch röter im Gesicht, doch nicht weil er sie auslachte. Sie war es sich eigentlich gewohnt, wenn ein Mann oben Ohne herumlief, tat Smoker doch das beinahe die ganze Zeit. Doch Ihr war noch nie bewusst worden, wie gut ein Mann so aussehen konnte.

„Ich… Ehm… Deine…“ Sie konnte sich nicht am Riemen reissen, sein Anblick war zu magisch für sie. Zu ihrem Glück führte das Zorro mehr dem ertappt werden zu.

„Bist du überhaupt wieder fit genug?“ erst jetzt bemerkte er, dass sie ihren Verband weggenommen hatte.
 

„Ich bin doch kein Schwächling. Ausserdem, der Verband engt ein…“ Demonstrativ bewegte sie ihren Arm nach vorne, zuckte aber zusammen, als es anfing zu schmerzen. Nun musste Zorro noch mehr lachen. So also musste sich Chopper jedes Mal fühlen, wenn er sich weigerte, ruhig zu bleiben und seinen Verband an zu behalten.

„Du hast sehr viel Blut verloren, es ist nicht gut, jetzt ohne Verband herum zu laufen. Wenn die Wunde wieder aufgeht, hast du nur wenig Chancen…“ Er schritt auf sie zu, doch sie erkannte sehr schnell, was er vorhatte und wich nach hinten aus, so dass Zorro ins Leere griff.

„Jetzt komm schon her! Du bist noch nicht gesund!“ Das hörte sich wirklich wie Choppers Worte an. Doch Tashigi wollte nicht gehorchen.
 

„Was geht es dich überhaupt an, ob ich Lebe oder Sterbe? Das ist allein MEINE Entscheidung, wann, wie und wo ich sterben möchte!“ Hätte sie sich lieber mal ihre Worte gespart und sich auf die Flucht konzentriert. Kurz war sie unachtsam und genau in diesem Moment gelang es Zorro sie am Arm zu packen und zu sich zu ziehen. Verdutzt versuchte sie gar nicht erst, sich ihm zu entwinden. Mit nur wenigen Zentimetern abstand stand sie vor ihm, ihre Hand hatte sie auf seine Brust gelegt. Auch Zorro tat erst einmal rein gar nichts.

Wie sollte er jetzt mit dieser Situation umgehen? Sie war ihm auf eine Art nahe, wie es bisher noch nicht viele Frauen geschafft hatten. Und bei keiner war sein Herz kurzzeitig stehen geblieben. Bei keiner, ausser bei ihr.
 

Er Räusperte sich, um die entstandene Stille zu durchbrechen und ehe es Tashigi erwarten konnte, hatte er sie hochgehoben und lief nun ins Innere des Hauses.

„Du hast recht… Normalerweise geht es mich nichts an.“ Das, was noch gesagt werden sollte, blieb einfach ungesagt. Etwas enttäuscht darüber, dass er nicht weiter sprach, wehrte sie sich auch nicht, als er sie ins Haus trug. Ihr fiel aber durchaus auf, dass er sie, nicht wie beim letzten Mal, einfach über die Schulter geworfen hatte. Er trug sie, wie ein Mann seine Frau tragen würde.
 

Sofort lief ihr Gesicht wieder knallrot an.

„Siehst du, du bist noch nicht wieder gesund, dein Gesicht nimmt andauernd diese rote Farbe an… Vielleicht hast du ja noch Fieber?“ Er hatte schon in der Nacht gemerkt, dass ihr Körper ganz Heiss wurde. Auch jetzt legte er sie wieder auf dem Bett ab und fühlte nach ihrer Stirn, konnte aber nichts Ungewöhnliches feststellen. Er stand wieder auf, holte eine Schüssel mit frischem Wasser und einen neuen Verband. Zum Glück hatte Chopper seine Tasche hier gelassen…

Vorsichtig wusch er ihr die Wunde erneut aus, was gar nicht so einfach war, denn es war ein glatter Durchschuss durch ihre Schulter. Dann kam es ans Verbinden. Sie sah demonstrativ weg, als er ihr den Verband anlegte. Dabei berührten seine Finger immer wieder ihre Haut. Wie konnte ein Mann wie er nur solch feine Hände haben? Natürlich stellte sie ihm diese frage nicht, so doof war sie nun auch nicht.
 

„So, fertig. Und lass denn bitte diesmal dran, es ist ziemlich schwierig, solch ein Verband an zulegen…“ gestand Zorro. Sie nickte nur kurz und blieb zuerst sitzen, als er wieder aufstand.

„Warst du nicht am Kochen…?“ fragte er sie, als er etwas Verbranntes roch. Schlagartig wurde ihr bewusst, dass ihr Topf noch immer draussen auf dem Feuer war. Schnell sprang sie auf und rannte nach draussen. Die Suppe war nur ein wenig übergelaufen und die verdampfende Flüssigkeit hatte Rauch gebildet. Aber alles in allem war die Suppe noch ganz in Ordnung. Als sie wieder nach drinnen kam, stellte sie ihm eine Schale voll davon hin.
 

„Hier, iss.“ Sie setzte sich zu ihm an den Tisch und begann zu essen. Für jeden, der durch das Fenster oder durch die Zerstörte Türe geschaut hätte, hätte es ausgesehen, als ob sich eine kleine Familie zu Tisch gesetzt hatte. Niemand würde ahnen, dass die beiden eigentlich Feinde waren. Dem Gesetz nach jedenfalls.
 

„Ich werde nachher in die Stadt gehen. Ich muss die anderen wieder finden.“ Brach Zorro das schweigen. Weshalb er ausgerechnet ihr das sagte, verstand er nicht. Tashigi nickte.

„Gut, ich begleite dich.“ Damit hatte er jetzt nicht gerechnet.

„Alleine fällst du auf. Das hier ist eine ruhige Insel, wenig geschieht hier. Ein einzelner Mann würde hier sofort auffallen, besonders nachdem die Bar ausgeraubt wurde…“ Versuchte sie etwa gerade, ihm zu helfen? Und wieso dachten alle Frauen gleich?
 

„Gut“. Mehr konnte er dazu nicht sagen. Während sie dasassen, betrachtete er sie ein wenig. Er versuchte, sich daran zu erinnern, wie sie ausgesehen hatte, als er sie das erste Mal getroffen hatte. Aber ein wirkliches Bild wollte nicht in seinem Kopf entstehen. Auch die Tatsache, dass sie Kuina ähnlich sah, half dabei nichts. So wie sie jetzt aussah, sah sie ihr gar nicht mehr ähnlich. Kuina war immer eher jungenhaft gewesen. Doch die Frau, welche nun vor ihm sass, war keinesfalls Jungenhaft. Ihre Haare waren lang und nach hinten gebunden, ihr Gesicht war zart, wie das einer Frau und dann erst noch ihre Kurven…
 

Schnell schüttelte er seinen Kopf um die aufkommenden Gedanken zu vertreiben. Ihm war soeben bewusst geworden, dass er in ihr nicht mehr die Frau sah, welche Kuina ähnlich sah, sondern er sah in ihr eine Frau.

Er war ja schon lange mit Ruffy und den anderen unterwegs und dabei waren auch einige Frauen an Bord, doch sowohl Nami, als auch Robin sah er nur als Mitstreiter, als seine Freunde. Nicht als das, was sie waren.

Frauen.

Julius

Nachdem sie fertig gegessen hatten, waren sie auch schon bald in die Stadt aufgebrochen. Zorro hatte sich wieder soweit verkleidet, dass er nicht erkannt wurde. Auch Tashigi hatte sich ein Tuch um den Kopf geschlungen, damit niemand sie erkannte. Zorro verstand zwar nicht genau, warum, aber es war ihm auch egal. Sie fragten einige Menschen, ob sie etwas über den Verbleib einer Frau und eines grossen Mannes wussten, doch niemand konnte ihnen Antwort geben. Es war schon Mittag, als sie sich auf eine Bank fallen liess.
 

„Die finden wir nicht….“ Sie war ziemlich erschöpft. Ihr Blutverlust hatte sich halt noch nicht regeneriert. Zorro blieb mit verschränkten Armen vor ihr stehen.

„Ich werde sie finden. Ich habe ja noch ein paar Tage Zeit. Und ich habe dir nicht gesagt, dass du mir helfen sollst…“ Wieso konnte sie nicht auf ihn hören? Sie musste sich nur noch ein wenig ausruhen. Aber was ihn am meisten verwunderte…
 

„Wieso bist du noch kein einziges Mal in das Marine Gebäude gegangen?“ Mehr als einmal waren sie daran vorbei, doch jedes Mal schritt sie schnell daran vorbei.

Tashigi zierte sich vor der Antwort. So etwas konnte sie ihm doch nicht sagen…

Zorro tippelte ungeduldig mit seinen Fingern auf dem Arm herum.

„Ich habs nicht so gut mit dem hier stationierten Leutnant…“ rückte sie dann aber mit der Sprache raus. Zorro nickte nur und beliess es dann dabei. Als er bemerkte, dass sie nicht so schnell wieder aufstehen wollte, setzte er sich dann doch mal neben sie hin.

„… obin von den Strohhutpiraten. Keine Ahnung ob das stimmt, aber ich habe heute Morgen gehört, wie ein Soldat damit geprahlt hat, sie gefangen genommen zu haben. Jetzt suchen sie anscheinend nur noch diesen Zorro, welcher noch immer auf dieser Ins….“ Zwei Männer waren an ihnen vorbeigelaufen. Sofort waren Sowohl Zorro, als auch Tashigi hellhörig geworden.

„Sie sind gefangen genommen worden?!“ hätten sie dann nicht etwas davon mitbekommen müssen? Zorro schien ziemlich in Gedanken versunken zu sein. Er überlegte wohl, wie er die beiden da wieder raus bekommen konnte.
 

„Du musst mir helfen…“ sagte er dann irgendwann.

„Wie, was?!“ erschrocken blickte sie ihn an.

„Wieso das? Und Weshalb ich?!“

„Du bist bei der Marine. Nur du kannst mir helfen, da rein zu gelangen. Ich muss sie da Raus holen…“ Erwartungsvoll blickte er zu Tashigi.

Was sollte sie nun machen? Sie war hin und her gerissen. Sie wollte ihm helfen, immerhin hatte er ihr Leben gerettet. Aber wenn sie jetzt dafür sorgen würde, dass die Strohhüte entkamen, war sie ihren Job los. Das einzige, was ihr im Leben etwas bedeutet hatte.

„I~ Ich kann dir nicht helfen….“ Sie stand auf und wandte sich von ihm ab.

„Ich habe eigene Probleme, mit denen ich zu kämpfen habe…“ Eine kleine Träne bildete sich in ihren Augen.

„Wenn du mir hier hilfst, dann helfe ich dir. Ich verspreche es dir. Und ich halte immer meine Versprechen.“ Zorro war ebenfalls aufgestanden und war einige Schritte auf sie zu gegangen, so dass er nur noch einen Schritt hinter ihr stand. Er konnte es nicht sehen, doch er wusste, dass sie traurig war. Vorsichtig legte er ihr seine Hand auf die Schulter.

„Du verstehst das nicht. DU kannst mir dabei nicht helfen…“ Wenn sie jetzt Wegrennen würde, wäre alles entschieden. Sie musste einfach nur den einen Fuss vor den anderen setzten. Sie wusste, Zorro würde ihr nicht folgen. Doch ihr Körper wollte nicht. Ihre Füsse gehorchten nicht.

„Ich kann es zumindest versuchen…“ Zorro verstand selbst nicht, weshalb er sie darum bat. Er versuchte sich selbst ein zu reden, dass er auf ihre Hilfe als eine von der Marine angewiesen war. Aber er wusste genau, dass dies nicht der Grund war…

„Ich helfe dir hinein zu kommen. Um den Rest musst du dich selbst kümmern…“ Ein lächeln schlich sich auf Zorros Lippen.
 

„Mehr hab ich auch nicht erwartet.“ Er nahm sie am Handgelenk und zog sie mit sich. Schnell holte sie ihn auf und führte ihn zur Marinebasis. Dort blieb sie stehen und sah ihn an.

„Was genau willst du jetzt machen?“ fragte sie ihn. Doch Zorro zuckte nur mit den Schultern.

„Keine Ahnung. Ich werde es schon sehen, wenn ich drin bin. So viele Kerker werden sie schon nicht haben, wie du gesagt hast, es ist eine ruhige Insel…“ Tashigi dachte über seine Worte nach. Er hatte Recht, sehr viel konnte da drin nicht passieren. Doch noch bevor sie eintreten konnten, wurde die Türe geöffnet. Heraus trat ein Junger Mann in Uniform. Sein Blondes Haar hatte er nach hinten gekämmt. Sofort verzog Tashigi etwas angewidert das Gesicht, als sie ihn erblickte.
 

„Wenn das nicht unser tapferer Leutnant Tashigi ist…“ Ein fieses Grinsen hatte sich auf seine Lippen geschlichen. Tashigis Körper verkrampfte sich ein wenig. Zorro bemerkte dies und zog sie etwas hinter sich.

„Las sie in Ruhe!“ Zorro blieb ruhig, hatte aber etwas Drohendes in der Stimme.

„Von einem Abschaum wie dir lasse ich mir doch nichts sagen…“ Der Blonde sah ihn nur verachtungsvoll an, wandte sich dann aber wieder an Tashigi.

„Wer hätte das gedacht. Die sonst so treuherzige Tashigi tut sich mit einem Piraten zusammen… Das ist schlimmer als Hochverrat! Du weisst, welche Strafe darauf steht… Doch ich verschone dich. Solange du mein Angebot von damals annimmst…“ Er grinste Siegessicher. Doch er hatte in diesem Moment nicht mit Tashigi gerechnet. Ihr war der Tot lieber als dass, was er ihr anbot.

„Du kannst mich Töten, in den Kerker werfen, mich Foltern. Das alles ist mir lieber, als dich zu heiraten, Julius!“ Jetzt war es an Zorro, sie etwas verwundert an zu sehen. Dieser Typ wollte sie heiraten? Aus einem ihm nicht bekannten Grund machte ihn das noch Wütender. Drohend zog er sein Schwert. Jetzt verfluchte er gerade Robin, die ihn dazu gebracht hatte, seine Schwerter ihr zu geben.
 

„Was willst du? Mich etwa töten? Mir war ja schon klar, dass Tashigi einen Komischen Männergeschmack haben muss, als sie mit mir Schluss gemacht hatte. Aber das sie auf einen wie dich steht…“ Verständnislos schüttelte er den Kopf. Und noch ehe Zorro sich versah, hatte er seine Waffe gezückt. Zumindest sah es so aus.

„Eine Geige?! Wie um Himmels Willen willst du mit einer Geige Kämpfen?!“ Lachte Zorro spöttisch. Auch Tashigi verstand nicht ganz. Wieso zog er ausgerechnet jetzt eine Geige hervor?
 

„Wisst ihr, es gibt da dieses Zitat. ‚ Wo Musik ist, da kann nichts Böses sein‘. Doch das stimmt nicht.

Tashigi, nachdem du gegangen bist, habe ich mich zu einem schweren Schritt entschlossen. Ich habe eine Teufelsfrucht gegessen. Nun kann ich die Musik so lenken, dass sie alles macht, was ich will…“ Wieder lachte er. Mit schnellen griffen holte er einen Bogen aus seiner Tasche und setzte ihn an die Geige. Schon mit dem ersten klang zogen sich bei Zorro alle Innereien zusammen. Es fühlte sich an, als ob ein Feuer durch seinen Körper hindurch wandern würde. Keuchend und krümmend sank er auf die Knie.
 

Tashigi stand einfach nur daneben und konnte nichts machen. Zorro wurde vor ihren Augen gequält und sie konnte sich nicht rühren. Keine einzige Faser ihres Körpers wollte ihr gehorchen. Eine Träne nach der anderen rollte über ihre Wangen.

Julius war so sehr auf Zorro konzentriert, dass er nicht bemerkte, wie sie sich langsam aus ihrer Starre befreien konnte. Mit einem kurzen Schrei stürzte sie sich auf ihn und beide verloren das Gleichgewicht. Dabei fielen sie genauso hin, dass Tashigi auf ihrer Schulter landete. Ein starker Schmerz durchfuhr ihren Körper. Julius war schnell genug und rappelte sich wieder auf. Schnell hatte er seine Geige wieder erhoben und spielte erneut. Diesmal traf seine Strafe auch sie. Sie krümmte sich vor Schmerz.
 

„Du hast es nicht anders gewollt. Auch du sollst in den Kerker. Immerhin kann man mit dir noch so einiges anstellen!“ Er lachte auf, wechselte die Melodie und das letzte, an was sie denken konnte, war nur, wie sehr sie ihn hasste.

Gefangen

Egal, ob sie ihre Augen öffnete oder geschlossen hielt, sie sah in etwa gleich viel. Sie wusste, dass sie in einem der Kerker war. Sie konnte aber auch feststellen, dass sie nicht gefesselt war. Sie konnte sich frei bewegen. Bisher hatte sie sich noch nicht getraut, auf zu stehen und die Zelle ab zu tasten. Sie hatte nur gehört, dass sich noch jemand in der Zelle befinden musste. Nur WER das war, wusste sie nicht. Sie wusste nicht einmal, ob es ein Mensch war. Vorsichtshalber hatte sie sich in eine Ecke verkrochen und hatte ihre Arme um ihre Knie geschlungen. Sie hatte Angst. Nicht vor den Qualen, nicht vor Julius, nicht vor der Dunkelheit.

Sie hatte Angst um Zorro.
 

Sie wusste, dass das ein Eingeständnis war. Julius hatte in einem Recht gehabt. Sie stand auf ihn. Doch nun war es zu spät. Zorro war mit grosser Wahrscheinlichkeit bereits tot. Was hatte Julius denn auch davon, wenn er ihn am Leben lassen würde. Mitglieder der Marine bekamen kein Kopfgeld ausbezahlt. Sie bekamen nur einen Bonus und bei diesem war es egal, ob die Piraten noch lebten oder nicht.
 

Ein stöhnen liess sie zusammenzucken. Also war hier WIRKLICH jemand drin.

„Tashigi?“ Hörte sie eine Schwache Stimme fragen. Sofort verschwanden all ihre düsteren Gedanken und sie eilte so schnell sie konnte zu ihm hin.

„Zorro, ist alles in Ordnung?“ Sie tastete nach ihm. Er lag auf dem Rücken, mit dem Kopf zur Wand.

„Ja… Nur diese blöde Kette nervt…“ Er bewegte seinen rechten Fuss und lies ein Kleppern ertönen.

„Anscheinend haben sie mehr vertrauen in dich als in mich…“ Schwerfällig setzte er sich auf. Tashigi kniete noch immer neben ihm und sah erwartungsvoll in die Richtung, in welcher sie sein Gesicht vermutete.
 

„Und nun erklär mir eines: Was genau wollte der Typ jetzt eigentlich von dir?“ Diese Frage hatte ihn schon die ganze Zeit gequält. Tashigi zierte sich ein wenig. Er bemerkte sofort, dass sie nicht gerne darüber sprach. Doch er hatte einige Antworten verdient. Immerhin sass er jetzt, unter anderem, deswegen im Kerker.

„Na gut. In jener Zeit, wo man nichts von euch gehört hatte, hatte ich mir einige Wochen Urlaub gegönnt. Ich wollte meine Familie wieder besuchen. Auf dem Weg dahin habe ich Julius getroffen. Er hatte mir bei einigen kleineren Schwierigkeiten geholfen. Ich war ihm dankbar, doch ich wollte nichts von ihm. Eines Abends dann fragte er mich, ob ich seine Frau werden wolle…“ Bei diesen Worten zog sich Zorros Magen zusammen. Er wollte etwas sagen, doch Tashigi zeigte ihm, dass sie weiter reden wollte.
 

„Ich habe ihn ausgelacht. Ihm gesagt, dass ich ihn nicht heiraten könne, denn ich würde ihn nicht Lieben. Das war ein grosser Fehler ihm das so zu sagen. Er packte mich am Hals und drückte mich Gegen die Wand. Er versuchte, mich zu… mich zu…“ Tashigi konnte ihren Schmerz nicht in Worte fassen. Es ging ihr einfach immer noch nah, dass er sie damals versucht hat zu vergewaltigen. Nur knapp hatte sie sich ihm entwinden können. Doch für sie war diese Tatsache fast genauso schlimm, wie eine Vergewaltigung selbst. Ohne es zu bemerken hatte sie sich Zorros Hand gegriffen und sie während ihrer Erzählung festgehalten. Sie bemerkte es erst, als sie ein drücken spürte.
 

„Tut mir leid, danach gefragt zu haben…“ Er hatte nicht gewollt, dass sie an solch schlimmes erinnert wird. Doch Tashigi schüttelte nur den Kopf.

„Es tut gut, es einmal ausgesprochen zu haben. Ich fühl mich gleich viel… Freier!“
 

Es hatte ihr wirklich gut getan. Sie hatte es solange geheim gehalten, weil sie ihre Karriere nicht gefährden. Obwohl, ihre Karriere war hiermit sowieso beendet. Des Hochverrats angeklagt… So konnte sie nicht mehr in die Marine zurück. Doch sie gab Zorro keine Schuld dafür. Wenn, denn konnte sie nur sich selbst die Schuld dafür geben.
 

„Ich glaube, somit hat sich die Rettung meiner Freunde wohl erübrigt…“ Er konnte nicht darauf hoffen, Lebend hier raus zu kommen. Zumindest war er nicht alleine. Und Tashigi war, wenn er darüber nachdachte, die einzige Person, mit welcher er hier eingesperrt sein wollte.

„Sehs nicht so negativ. Wir kommen hier wieder raus. Du vergisst, dass ich von der Marine bin. Und wenn es etwas Gutes bei uns gibt, dann ist es die Tatsache, dass jedes unserer Gebäude gleich aufgebaut ist! Wir müssen nur abwarten, bis wir abgeholt werden.“ Tashigi wollte hier nicht sterben. Sie hatte noch so vieles vor in ihrem Leben.
 

Die Zeit ging dahin und beide sassen nur schweigend da. Vieles konnten sie eh nicht machen, ausserdem wollten sie ihre Kräfte soweit sparen. Tashigi war einmal die ganze Zelle abgelaufen und hatte dabei ein kleines Fenster entdeckt, welches nur mit ein paar Steinen versperrt war. Mit etwas Mühe konnte sie diese dann doch noch lösen und so hatten sie zumindest ein wenig Licht in der Zelle.
 

Es war bereits Nacht, als Tashigi das Schweigen brach.

„Wir wurden darauf angesetzt, euch zu fangen und aus zu liefern…“ Sie hatte lange darüber nachgedacht, ob sie ihm das wirklich sagen sollte, aber schlimmer konnte es nicht mehr werden.

„Nur dieses Mal war es anders. Wenn wir es diesmal nicht schaffen würden, dann würden wir aus der Marine entlassen werden….“ Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust.

„Ich sollte euch folgen, Käptain Smoker dem Rest. Wir wussten, ihr würdet auf dieser Insel Landen. Ich hab mich verkleidet, damit ihr mich nicht sofort erkennt. Eigentlich wollten wir, dass ihr, sobald ihr die Bar verlasst, uns den Weg zu eurem Versteck zeigt. Wir hatten aber nicht damit gerechnet, dass die Bar ausgerechnet an diesem Abend überfallen wird…“ Sie seufzte. Auch wenn alles genau so funktioniert hätte wie geplant, hätte sie ihn dann ausgeliefert? Was war ihr mehr wert?
 

Seine Stimme riss sie dann wieder aus ihren Gedanken.

„Du hast eine schöne Stimme…“ Mit so etwas hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Hatte er ihr gerade ein Kompliment gemacht? Nachdem sie ihm gestanden hatte, dass sie ihn hatte in die Falle locken wollen?

„Ich… Da~ das sagst du jetzt nur so!“ Wollte er sie hier verarschen? Das konnte doch nicht sein ernst sein?!

„Was willst du denn von mir hören? Dass es so ist? Das kann ich nicht! Mir ist es egal, dass du bei der Marine bist. Mir ist egal, dass du mich gefangen nehmen wolltest. Du musst machen, was man dir sagt… Aber weisst du was? Das hat auch etwas Gutes an sich… So kann ich dich immer wieder sehen…“

Tashigi schluckte. Was es jetzt das, was sie glaubte zu verstehen? Sie wartete auf mehr, doch er schwieg wieder. Er bereute es, ihr dies gesagt zu haben.
 

Sie zögerte. Was sollte sie jetzt machen? Ihr Kopf warnte sie davor, den nächsten Schritt zu machen doch ihr Herz schrie sie an, es zu machen. Was konnte es denn schon schaden?
 

Ohne weiter darüber nach zu denken, senkte sie ihren Kopf und küsste ihn zögerlich. Sie hatte vieles erwartet, das er zurück schreckte, dass er sie wegstiess. Doch sie hatte nicht erwartet, dass er erwiderte. Vorsichtig hob er seine Hand und legte sie ihr in den Nacken. Er wollte sie nicht erschrecken, mit dem was er tat, doch genau diesen Augenblick hatte er sich schon lange herbeigesehnt. Natürlich hatte er dabei auf andere Umstände gehofft und auch einen anderen Ort.

Aus dem anfänglich zögerlichen Kuss wurde schnell eine heftigere Knutscherei. Es ging alles so schnell und mit einem Mal sass sie bereits auf seinem Schoss und versuchte, seine Hose zu öffnen. Zum ersten Mal hielt Zorro inne und sah sie fragend an.

„Bist du dir sicher, dass du das jetzt willst?“ Seiner Erfahrung nach waren Frauen häufiger diejenigen, welche es langsamer angehen wollten. Doch sie legte ihm nur den Finger auf die Lippen und blickte ihm in die Augen.
 

„Wir wissen beide nicht, wie es danach weitergehen wird. Ich will nicht später daran denken müssen, weshalb ich es nicht getan habe. Ja, ich bin mir sicher dass ich das jetzt möchte.“ Ein lächeln schlich sich ihr auf die Lippen, bevor sie sich wieder nach unten senkte und ihn küsste.

Flucht

Ein leichter Sonnenstrahl schien durch das kleine Fenster in die Zelle hinein. Zögerlich und eher widerwillig öffnete Tashigi die Augen. Im Schlaf hatte sie sich so an Zorro herangekuschelt, dass er sie ganz einfach hatte in die Arme nehmen können. Sie blickte ihn an und sah, dass er noch immer schlief. Wie er das konnte, fragte sie sich, denn auf dem harten Boden war es nicht gerade sehr bequem. Sie hatte ja noch nicht einmal mit ihrem ganzen Körper auf dem Boden geschlafen, denn sein Körper war ihr eine gemütliche Abhilfe gewesen. Ihr Körper war nur durch sein Hemd verdeckt, und das auch nur spärlich. Mit einem Lächeln auf den Lippen erinnerte sie sich an die letzte Nacht.
 

Als Zorro sich anfing zu bewegen, setzte sie sich ein wenig hin. Sie wollte ihm dabei zusehen, wie er aufwachte. Als er dann endlich sein Auge aufschlug, blickte er ihr direkt ins Gesicht.

„Guten Morgen, Schlafmütze. Genug geschlafen. Jetzt müssen wir uns mal daran machen, hier heraus zu kommen!“ Sie gab ihm einen Kuss auf die Nase und stand dann auf.

„Weshalb sollte ich denn von hier weg wollen, wo ich doch eine solch schöne Aussicht geniessen kann…“ Zorro grinste und streckte sich erst einmal.
 

„Doofmann. Du weisst genau, dass das keine Lösung ist. Wir müssen hier raus und wieder in unser altes Leben zurück…“ Sie blickte traurig durch das Fenster. Zorro zog sich, soweit das ging, wieder an. Sein Blick blieb an ihr hängen. Da stand sie, die Frau, welche ihm den Schlaf raubte, so, wie sie auf die Welt kam, umgeben vom Sonnenschein. Er wusste, dieses Bild würde er sein Leben lang nicht mehr vergessen.
 

„Natürlich weiss ich das. Wir müssen aber erst einmal einen Plan ausarbeiten. So wie es aussieht, kommt hier niemand herein. Ich glaube, die wollen uns hungern lassen. Wir müssen auf eigene Faust hier raus…“ Zorro blickte zu seiner Kette. Er wäre kräftig genug, diese von der Wand zu reissen, doch dazu benötigte er etwas wie einen Stab…

Genau das erklärte er dann auch Tashigi.

„Siehst du draussen irgendetwas?“
 

Tashigi, welche sich inzwischen angezogen hatte, blickte nach draussen und sah sich um.

„Etwa einen Meter oberhalb von unserem Fenster ist ein Ast in der Mauer eingeklemmt.“ Sie streckte ihren Arm soweit sie konnte aus dem Fenster und versuchte, den Ast zu greifen.

„Ich… Komm nicht ran!“ presste sie hervor. Sie versuchte es noch einige Male, doch gelingen wollte ihr das nicht.

„Komm mal her“. Zorro winkte sie zu sich hin. Er hatte eine Idee, doch dazu musste er etwas haben.
 

Tashigi tat dann, wie geheissen und kniete sich zu ihm hin. Sofort legte er ihr seine Hand auf die Schulter und begann, den Verband, welchen er ihr zuvor umgelegt hatte, weg zu nehmen.

„Ich hab dir doch gesagt, behalte den Verband an. Manchmal benötigst du ihn auch für andere Dinge…“ Tashigi verstand noch nicht ganz, wozu er diesen jetzt brauchte, doch sie liess ihn machen. Als er fertig war, nahm er einen der Steine, die Tashigi am Abend zuvor vom Fenster entfernt hatte und Band ihn an das eine Ende des Verbandes. Nun verstand sie es.

„Ich hoffe, das funktioniert!“ Sie nahm ihm den Verband und den Stein aus der Hand und streckte sich wieder soweit sie konnte aus dem Fenster. Mit aller Kraft, die sie hatte, warf sie den Stein in die Höhe und hoffte, dass er am Ast hängen blieb. Die ersten paar Versuche scheiterten, doch auf einmal blieb der Stein hängen.
 

„Ich glaube, ich habs!“ rief sie freudig aus, erntete aber schnell ein zischen seitens Zorro.

„Sie sollen nichts bemerken! Also sei etwas leiser!“

„Tschuldige…“ Sie zog vorsichtig an dem Verband, doch der Ast wollte sich nicht bewegen. Hilfesuchend sah sie zu Zorro.

„Du musst mehr kraft aufwenden, zieh mit einem Ruck daran!“

„Aber dann kann der Verband Reissen!“ Der Ast war die einzige Chance, Zorro von der Wand zu befreien.

„Du musst es versuchen…“ Sie blickte ihn an, nickte dann und lehnte sich wieder nach draussen. Sie wusste, dass sie jetzt nichts falsch machen durfte. Sie konzentrierte sich, fasste den Verband fester und Zog.
 

Zorro hörte nur ein leises ‚Ratsch‘. Kein Ast. Kein Verband. Tashigi hielt nur noch das kürzere Ende des Verbandes in ihrer Hand. Sie hatte es gewusst. Sie hätte nicht so stark ziehen dürfen. Betrübt liess sie sich mit dem Rücken zur Wand hinuntergleiten.

„Es tut mir so Leid… Ich hab versagt…“ Sie legte ihre Hände an ihr Gesicht und fing an zu schluchzen.

„Jetzt hör schon auf. Du hast alles gegeben. Komm her zu mir!“ Er wollte nicht, dass sie weinte. Sie stand auf, ging auf ihn zu und setzte sich neben ihn wieder hin. Zögerlich legte sie ihm ihren Kopf auf die Schulter und er strich ihr mit der Hand über das Haar.

Mit einem Mal hörten sie, wie es draussen raschelte und vor ihrem Fenster ein paar Steine herunter flogen. Und dann sahen sie den Ast. Jemand hatte ihn herausgerissen und bei ihnen in die Zelle geworfen. Noch bevor sie sich richtig fragen konnten, wer das jetzt war, erschien ein Frauenkopf an der Wand.
 

„Ihr hättet nur zu fragen brauchen, ich hätte euch den Ast schon viel schneller gegeben…“ Sie lächelte die beiden an. Tashigi, welche sich das nicht gewohnt war, schreckte noch etwas zurück.

„Mensch Robin! Wo seid ihr?!“ Zorro war in seinem Leben noch nicht so froh gewesen, diese Frau, wenn auch nur ein paar Körperteile von ihr, zu sehen.

„Wir sind in der Zelle direkt über euch. Beeilt euch. Die Wachen sind gerade nicht vor Ort. Du solltest mit deiner Kraft die Türe aus der Verankerung reissen können, aber sei leise. Zwei Räume weiter ist ein Büro, es ist unbesetzt. Aber dort wirst du deine Schwerter und einen Schlüssel für unsere Handschellen finden. Sie sind zwar nicht aus Seestein, doch sie hindern uns, uns zu bewegen!“ Zorro nickte nur, fasste den Ast und steckte ihn in das Ringglied in der Wand. Er benötigte nicht viel Kraft und schon zersprang der Ring.
 

„Wenigstens häng ich nicht mehr an der Wand. Los komm!“ Wieder mithilfe des Astes konnte er, wie Robin es gesagt hatte, die Türe heraus hebeln. Damit es nicht so auffiel stellte er die Türe wieder an seinen Platz, als die beiden draussen waren. Wie Tashigi gesagt hatte, kannte sie sich wirklich in diesem Gebäude aus. Zwei Räume weiter fanden sie dann auch das Büro und sofort hängte sich Zorro seine drei Schwerter an die Hüfte. Tashigi inzwischen dursuchte alle Schubladen und Schränke nach nützlichen Sachen. Er sah, wie sie das ein oder andere in eine kleine Tasche fallen liess, welche sie hier gefunden hatte. Als sie den Schlüssel fand, befreite sie erst einmal Zorro von seiner nervenden Fessel.
 

„Ihre Zelle befindet sich im Obersten Teil des Gebäudes. Man hat die Zellen mit Absicht nach oben verlegt, denn wer nach oben will, muss sich überall durchkämpfen.“ Erklärte sie ihm auf dem Weg nach Oben. Sie wusste genau, hinter welcher Türe sich die beiden befinden mussten öffnete schnell die vermutete Türe.
 

Wie erwartet fanden sie die beiden dort. Robin war wie Zorro am Fuss gefesselt. Sie trug dazu aber noch ein paar Handschellen. Chopper war am Hals an die Wand gebunden und bei ihm waren alle Beine zusammengebunden. Zuerst befreiten sie Robin. Sie konnte draussen dann Wache halten. Chopper warf sich Zorro sofort um den Kopf, als er befreit war.
 

„Ich hab geglaubt, du wärst toooooooot!“ Schluchzte er ihm ins Ohr.

„Chopper… Lass mich los… Ich ersticke bald…“ Sofort liess Chopper von Zorro ab und wischte sich mit den Hufen die Augen trocken.

Tashigi war die erste, welche daran dachte, weiter zu fliehen.

„Wir müssen aufs Dach. Nach unten kämpfen können wir zwar auch, es wird aber sehr viel

ansträngender. Von dort aus sehen wir weiter.“ Alle nickten Tashigi zu und folgten ihr. Wie erwartet

waren keine Wachen auf ihrem Weg an zu treffen. Auf dem Dach sahen sie sich um. Chopper war der erste, welcher etwas fand.
 

„Hier! Schaut mal! Können wir das nicht gebrauchen?“ Er hob ein langes Seil Hoch, um es den Anderen zu zeigen.

„Damit könnten wir uns abseilen…“ Zorro sah Tashigi fragend an.

„Bist du körperlich dazu in der Lage? Ich meine, mit deiner Schulter…“ Doch Tashigi nickte nur. Sie suchten einen geeigneten Ort, wo sie das Seil festbinden konnten. Währenddessen nahm Robin Chopper in die Arme und sprang hinunter. Kurz vor dem Boden liess sie ganz viele Hände auf ihrem Rücken Wachsen, welche Flügel bildeten. So konnten sie sanft auf dem Boden landen und die beiden vor allfälligen Angriffen vom Boden aus beschützen.
 

Zorro ging als erster. Er packte das Seil mit beiden Händen, stemmte sich von der Wand ab und sprang einige Meter nach unten. Und so machte er das immer wieder, bis er unten ankam. Nun war nur noch Tashigi an der Reihe. Ihr war etwas Mulmig zumute, doch sie nahm sich allen Mut zusammen und packte das Seil fest mit beiden Händen. Schon mit den ersten Schritten merkte sie, dass sie einige Probleme haben würde, denn sofort machte sich ein Schmerz in ihrer Schulter breit. Nach einigen weiteren Schritten spürte sie, wie etwas Warmes an ihrer Seite herunter lief. Ein Blick nach unten zeigte ihr, dass ihre Wunde wieder aufgesprungen war.
 

Von unten sah Zorro, dass sie Mühe hatte und kaum noch weiter kam.

„Robin, kannst du mit deinen Armen eine Art Netz machen und sie auffangen? Sie kommt kaum noch weiter, ich glaube, ihre Wunde ist wieder offen.“ Robin nickte und stellte sich in Position. Sie liess einen Arm nach dem anderen wachsen, bis sie ein Netz aus Armen gebildet hatte. Als sie soweit war, gab sie ihm ein Zeichen.

„Tashigi! Lass dich fallen! Robin fängt dich auf!“ Rief er zu ihr Hoch. Ängstlich blickte sie nach unten und erblickte Robins Netz aus Armen. Ihr gefiel der Gedanke nicht, sich von der Frau auffangen zu lassen, welche sie in Alabasta versucht hatte, zu töten. Als dann aber ein weiteres Mal Zorros Stimme erklang, schloss sie die Augen und liess sich Rückwerts nach unten fallen.
 

Sie landete weich in Robins Netz und rappelte sich schnell wieder auf. Noch bevor sie gross etwas sagen konnte, hatte sich Chopper in seine Menschliche Form verwandelt und ihre Wunde begutachtet.

„Sieht nicht gut aus, aber hier haben wir keine Zeit und auch kein Material, um die Wunde gerecht zu versorgen.“ Unter Robins Führung fanden sie schnell einen Weg zu ihrem Versteck zurück, ohne beobachtet zu werden.
 

Tashigi liess sich erschöpft aufs Bett fallen. Sie hatten es tatsächlich geschafft. Sie waren aus dem Gefängnis entkommen.

Entscheidung

Chopper hatte sich sogleich an die Arbeit gemacht und Tashigis Wunde verarztet. Dazu musste er aber ihre Wunde zunähen. Robin half ihm dabei, nur Zorro wurde vor die Türe verbannt. Er wollte sie nicht alleine lassen, wusste aber, dass sie bei Chopper in fähigen Händen, bzw. Hufen war. Als dann einige Zeit später Robin zu ihm nach draussen kam und ihm zunickte, stand er auf und eilte hinein. Tashigi lag noch immer im Bett und Chopper stand vor ihr und legte noch den letzten Verband an.

 

„Sie braucht jetzt ruhe. Die Anstrengungen haben ihre Wunde wieder aufgerissen und sie hat sich leicht Entzunden. Doch wenn sie macht, was ich sage, sollte sie ihren Arm schon bald wieder normal gebrauchen können. Ich lass euch nun alleine…“ Chopper sprang von seinem Stuhl und ging zu Robin hinaus in die Nacht.

 

Vorsichtig setzte sich Zorro zu ihr aufs Bett. Sie versuchte sofort, sich auf zu setzten, wobei Zorro ihr dann auch half. Sie blickte ihm nur in die Augen und musste lächeln.

„Ich hab doch gesagt, wir kommen da raus.“ Er lächelte sie ebenfalls an und nahm ihre Hand in seine.

„Und wie geht es jetzt weiter?“ Er wusste, dass diese Frage schmerzte, doch sie musste gestellt werden. Tashigi verstand auch sofort, wovon er sprach.
 

„Ich weiss es nicht….“ Sie senkte betrübt ihren Blick. Es würde also an ihr liegen, wie der weitere Verlauf aussah.

„Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder ich höre bei der Marine auf und komme mit euch mit. Oder ich bleibe und lasse dich gehen…“ Zorro nickte nur. Er wollte ihr nicht einreden, was sie machen sollte. Er wusste, Ruffy würde sie in der Crew akzeptieren, wenn er darum beten würde, doch ob sie überhaupt eine Piratin werden wollte…

 

„Kannst du denn jetzt überhaupt zurück zur Marine? Du musst uns doch ausliefern….“ Er hatte Recht.

„Das wird schon gehen, irgendwie. Ich muss darüber nachdenken. Ich kann und will das jetzt noch nicht entscheiden…“ Zorro nickte.

„Egal wie du dich entscheidest, ich werde es akzeptieren. Und jetzt musst du schlafen.“ Er strich ihr über das Haar, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und ging nach draussen.

 

Draussen setzte er sich zu Robin und Chopper ins Gras und starrte ins Feuer. Chopper beobachtete freudig die Glühwürmchen, welche um das Feuer herum aufgetaucht waren. Robin hingegen hatte gelauscht, was die beiden gesprochen hatten. Als Zorro sich dann zu ihnen hin gesetzt hatte, sah sie ihn fordernd an. Zorro bemerkte ihren Blick, wich ihm aber genervt aus.

 

„Du kannst nicht mit ihr zusammen leben…“ sagte sie zu ihm. Er versuchte zu ignorieren, was sie von sich gab und stocherte mit einem Stock im Feuer herum.

„Zorro, versuche, sie zu vergessen. Es ist das Beste für dich…“

„Das Beste?! Was weisst du denn schon?! Nur weil du es geschafft hast, dich in jemanden zu verlieben, der auch bei uns auf dem Schiff ist?! Ich habe nicht ausgesucht, in wen ich mich verliebe…“ Er war aufgesprungen und starrte sie böse an. Erst in diesem Moment wurde ihm bewusst, was er da von sich gegeben hatte.

 

Er hatte es sich endlich selbst eingestanden. Er liebte sie. Das zu merken schmerzte ihn am meisten.

Nun starrte auch Chopper ihn an. Er hatte bisher von dem ganzen Liebesdrama nichts mitbekommen. Zorro hatte nicht gewollt, dass er so ausrastet. Schnell setzte er sich wieder hin. Er bemerkte, dass ihn beide noch immer anstarrten.

„Lasst uns erst einmal die noch anstehenden Tage hier überleben, danach sehen wir weiter….“

 

Es war bereits tief in der Nacht, Robin und Chopper schliefen bereits. Zorro holte gerade neues Holz, um das Feuer am Leben zu halten. Als er zurückkam, hörte er nur ganz leise ihre Stimme. Das Feuer hatte er bereits vergessen. Mit dem Rücken zur Wand setzte er sich hin und lauschte ihrer Stimme.

Sie sang wieder dasselbe Lied, welches sie schon in der Bar gesungen hatte.

 

Als sie geendet hatte, stand er wieder auf und lief zu ihr hinein. Sie hatte sich gerade wieder hingelegt und blickte erschrocken hoch, als sie jemanden hörte. Zorro lief zu ihr hin und noch bevor sie etwas sagen oder machen konnte, hatte er sich zu ihr hingesetzt und sie geküsst. Doch diesmal war es Tashigi, welche den Kuss unterbrach.

„Wieso?“ wollte sie nur von ihm wissen.

„Ich weiss, wie du dich entschieden hast.“ Er blickte ihr tief in die Augen. Seine Hand legte er ihr vorsichtig an die Wange.

„Zorro, Ich~“ Doch sie wurde von einem weiteren Kuss unterbrochen.

„Tashigi, ich liebe dich. Ich bin mir dessen auch erst bewusst geworden. Diese Tatsache soll dich nicht in deiner Entscheidung behindern. Ich wollte nur, dass du das weisst, bevor ich keine Zeit mehr habe, dir das zu sagen.“ Er küsste sie weiter, liess irgendwann von ihrem Mund ab und begab sich zu ihrem Hals, ihrer Schulter, immer weiter nach unten. Ohne etwas auf seine Worte zu erwidern gab sie sich ihm hin.

 

Der Morgen dämmerte schon sehr bald. Robin war schon früh auf und konnte Zorro nirgends erblicken.

Chopper lag noch immer an derselben Stelle wie am Abend. Robin musste darüber schmunzeln und stand auf. Eigentlich wollte sie kurz nach Tashigi sehen, blieb aber schon an der Türe stehen. Die Tatsache, dass sie überall Zorros Kleidung verstreut fand, liess in ihr eine leise Vorahnung erwachen, wo sie Zorro finden würde.

 

Wie erwarten erblickte sie ihn in Tashigis Bett, seine Arme hatte er fest um ihren Körper geschlungen. Eigentlich wollte sie die beiden nicht in ihrem Schlaf stören, aber sie wusste, wenn Chopper sie so sehen würde, würde es ganz sicher eine Schimpftirade regnen. Also versuchte sie, durch ein dezentes Räuspern auf sich aufmerksam zu machen. Zorro schien dies nicht gross zu stören, doch Tashigi wachte von dem ungewohnten Geräusch auf. Schnell schlich sich eine röte in ihr Gesicht und sie versuchte, ihren Körper etwas mit der Decke zu verdecken.

 

„Ihr solltet langsam mal aufstehen und euch vielleicht etwas anziehen. Der Doktor sieht es sicherlich nicht so gerne, dass du dich nicht an seine Anweisungen hältst…“ Sie lächelte ihr etwas ermutigend zu und verliess dann das Haus wieder.

 

Tashigi war die Tatsache, dass sie gerade erwischt worden war, ziemlich peinlich. Doch sie wollte, jetzt wo sie sowieso wach war, aufstehen. Nur Zorros Arme hinderten sie daran. Ohne sich selbst grossen Schmerz zuzufügen, wendete sie sich im Bett, so dass sie direkt in Zorros Gesicht sehen konnte.

„Zorro. Wir müssen aufstehen…“ Versuchte sie ihn, sanft zu wecken. Doch das leise Flüstern half rein gar nichts. Also versuchte sie, ihn etwas zu rütteln, was zur Folge hatte, dass er seine Arme noch enger um ihren Körper zog.

„Zorro…“ Sie senkte ihren Kopf etwas und küsste ihn. Diesmal schien er zu reagieren, denn er erwiderte den Kuss.

„mmhh… Willst du etwa weitermachen, wo wir heute Nacht aufgehört hatten?“ fragte er sie verschlafen und öffnete sein Auge.

„Nein, ich würde liebend gerne aufstehen. Und du tätest gut daran, es mir gleich zu tun. Robin war gerade hier und hat uns… du weisst schon. Gesehen. Nackt.“ Zorro musste darüber nur schmunzeln.

„Na und? Ist doch egal…“ Als ob es etwas besonders gewesen war, was sie hier gemacht hatten. Sie hatten sich geliebt. Mehrmals. Als ob Robin sowas nicht schon ein paarmal gesehen hatte.

 

Er liess Tashigi los, so dass diese aufstehen konnte. Dieses Mal aber sammelte sie schnell ihre Kleidung ein, damit sie niemand Nackt sehen konnte. Etwas beleidigt wälzte sich dann Zorro aus dem Bett.

„Jetzt hatte ich gar nichts mehr von meinem schönen Ausblick…“ schmollte er, tat es ihr aber gleich und zog sich an. Dann trat er hinter sie, als sie gerade dabei war, sich ihre Haare zu kämmen und schlang seine Arme um ihre Taille. Seinen Kopf legte er auf ihrer Schulter ab.

„Sie könnten uns so sehen…“ Ihr war es etwas unangenehm, dass seine Freunde sie so sehen konnten, doch sie genoss seine Nähe.
 

„Mir egal.“ War das einzige, was er sagte. Er wollte sie so nahe bei sich fühlen, wie es nur ging. Tashigi legte ihren Kamm beiseite und drehte sich in seinen Armen um. Sie musste sich leicht auf die Zehen stellen, um ihn zu Küssen. So standen sie dann einige Minuten da, völlig abgeschnitten vom Rest der Welt, nur ein allzu bekanntes Räuspern liess sie merken, dass sie nicht alleine waren. Zorro gab Tashigi noch einen letzten Kuss, bevor er sich dann abwandte und nach draussen lief, nicht ohne dabei Robin einen bösen Blick zu zuwerfen.

 

Robin konnte die beiden verstehen. Sie hatten sich erst gefunden und mussten sich wahrscheinlich bald wieder trennen. Dennoch setzte sie ein freundliches Lächeln auf und half Tashigi dann, ihr einen neuen Verband an zu legen.

Tashigi schwieg die meiste Zeit über.
 

„Robin?“ fragte sie dann zögerlich.

„Ja?“ Es wunderte sie, das Tashigi sich überhaupt getraute, sie so an zu sprechen.

„Ich habe etwas für euch…“ Sie stand auf, lief zu ihrer Tasche und holte daraus einen kleinen Gegenstand.

„Den habe ich im Büro von Julius gefunden. Ich glaube, ihr könnt ihn gebrauchen…“ Sie streckte Robin die Hand hin. Etwas verwundert nahm diese den Gegenstand aus ihrer Hand.

„Das ist Ja der Eternalport nach Korion!“ stellte sie erstaunt fest. Tashigi nickte nur.

„Auf dieser Insel sind wir nicht mehr sicher. Keiner von uns.“ Robin stand ebenfalls auf und begab sich zu den anderen nach draussen, um ihnen ihren neuen Fluchtweg zu zeigen. Schnell waren sie sich einig, alles nötige zusammen zu packen und dann von der Insel zu fliehen. Sie entschieden sich für das Fischerboot, denn mit diesem konnten sie unbemerkt von der Insel weg. Ausserdem war Korion nur etwa einen Tag von Zylt entfernt.

 

Das Boot war schnell beladen. Chopper und Robin hatten es sich bereits darauf gemütlich gemacht, waren nur noch Zorro und Tashigi, welche auf sich warten liessen. Tashigi war am Strand stehengeblieben und blickte ihn traurig an. Er schritt auf sie zu, so dass er ihre Hand nehmen konnte.

„Hast du dich wirklich entschieden?“ fragte er sie und man hörte, wie ein kleiner Hauch von Traurigkeit mitschwang.

„Ja. Die Marine ist mein Leben. Auch wenn ihr die Ausnahme seid, dennoch kann ich keine Piratin werden. Ich werde es schon irgendwie hin bekommen, dass ich in der Marine bleiben kann.“ Während sie sprach, rannen ihr die Tränen die Wange hinunter.

 

„Ich hab gesagt, ich werde es akzeptieren. Wir werden uns wieder sehen. Immerhin musst du noch gegen mich kämpfen!“ Sie musste auflachen und boxte ihm leicht in die Schulter. Dann griff sie in ihre Tasche und holte eine kleine Muschel und einen Brief hervor.

„Hier, die sind für dich. Damit du immer an mich denken wirst.“ Sie reichte ihm beides. Er blickte es nur etwas verwirrt an.

„Ich brauche keine Gegenstände, um an dich zu denken. Dennoch nehme ich es gerne an mich. Pass bitte auf dich auf.“ Zorro beugte sich ein letztes Mal zu ihr herunter und küsste sie. Dann wandte er sich schnell um und legte mit den anderen vom Strand ab.

Tashigi stand noch eine ganze Weile da, bis sie sie nicht mehr sehen konnte. Danach schritt sie zurück zum Haus.

 

Sie waren bereits eine ganze Weile auf See, als Zorro den Brief öffnete.

 

##Du hast gesagt, du findest meine Stimme schön.

Mit diesem Ton-Dial habe ich ein paar Lieder für dich aufgenommen. Ich hoffe, es gefällt dir. Denn wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an. Ich konnte es dir nicht sagen.

Zorro, Ich liebe dich.

Im Moment können wir nicht zusammen leben, doch es gibt ein danach. Irgendwann werden wir uns wieder sehen und dann werden wir das Leben miteinander haben, welches wir uns vorgestellt haben.

Wir sehen uns.

Tashigi##

 

Zorro sah die kleine Muschel an. Ein Ton-Dial also. Diese würde sein kleiner Schatz werden. Nur für ihn alleine. 

Epilog

Korion war schnell erreicht. Auch Ruffy und die anderen hatten sie schnell gefunden. Sie waren heilfroh, dass alle noch da waren und keiner von Smoker gefangen genommen wurde. Als sie die restlichen Strohhüte nach Smoker fragten, blickten diese sie nur verwundert an.

„Den Rauchtypen haben wir seit Punk Hazard nicht mehr gesehen.“ Gab dann Ruffy zur Antwort. Die anderen taten es mit einem Schulterzucken ab. Wahrscheinlich war es Smoker nur nicht gelungen, die Strohhüte zu finden. Ohne lange zu warten verliessen sie die Insel wieder, bereit für die nächsten Abenteuer.
 

Eine Woche später kam eine Handelsgaleere im Hafen von Korion an. An Bord, eine junge Frau, welche entschlossen war, ihren Boss zu finden. Auf die Strohhüte oder einen gewissen Jemand aus dessen Crew, wagte sie gar nicht zu hoffen. Mit schnellem Schritt und erhobenem Haupt schritt sie in das Marine Hauptgebäude, in welchem sie ihren Käptain erwartete.
 

Zögerlich schritt sie in sein Büro, ihn nicht bei seiner Tätigkeit unterbrechen wollend.

„Du hast lange gebraucht“ War sein einziger Kommentar, als er ihre Schritte in seinem Büro hörte.

„Es tut mir Leid, Sir. Ich habe versagt. Ich bin bereit, die Strafe auf mich zu nehmen.“ Sie stand kerzengerade vor seinem Tisch und blickte ihn an.

„Was für eine Strafe denn? Dafür, dass du zurückgekommen bist?“ Er paffte den Rauch seiner Zigarren in die Luft.
 

„Wie? Sir, ich verstehe nicht ganz. Ich habe meinen Auftrag nicht ausgeführt. Lorenor Zorro und die anderen, sie sind mir entwischt. Admiral Mallow hat doch gesagt, dass..“

„Dieser sogenannte Admiral ist ein Schwindler. Ein Hochstapler. Mir kam das ganze schon nicht ganz Koscher vor, als er uns davon erzählte. Ich habe im Hauptquartier nach ihm gefragt. Er wurde bereits vor Jahren unehrenhaft aus der Marine entlassen. Zwischenzeitlich verdient er sich sein Geld als Kopfgeldjäger. Es war ein schlauer Schachzug, jemand anderes die Drecksarbeit für ihn machen zu lassen, nur blöd für ihn, dass er sich dazu die falschen ausgesucht hat. Das Hauptquartier hat uns jetzt aber offiziell wieder die Erlaubnis gegeben, dem Strohhut hinterher zu jagen.“
 

Tashigi konnte es noch nicht so ganz glauben. Sie war einem Schwindler auf den Leim gegangen? Wegen solch einem Arsch hatte sie Zorro ziehen lassen?!

„Was ist jetzt mit ihm?“

„Er sitzt im Kerker. Hat geglaubt, er könne sich mit der Weltregierung anlegen. Wird vielleicht etwas daraus lernen.“ Smoker stand auf und schritt an ihr vorbei.

„Das nächste Mal, wenn wir auf die Strohhüte treffen, erwarte ich, dass du deine Gefühle für den Schwertkämpfer besser verstecken kannst.“ Er paffte erneut Rauch in die Luft und schritt dann an ihr vorbei ins Freie.

„Das kann ich leider nicht versprechen..“ flüsterte sie sich selbst zu und folgte ihm.
 


 

<><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><>
 

Ich hoffe, ihr seid mir nicht Böse, besonders du nicht, RuffyFan. Ich hab mir viel Mühe gegeben und habe versucht, soviele Vorgaben wie möglich mit ein zu bauen (ist ja nicht gaaaaaanz gelungen).

Auch das es eher ein trauriges Ende ist. Aber es lässt noch Raum für weitere Geschichten :)
 

Vielen Dank fürs lesen!!
 

Zorrona



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Wingsy
2013-10-25T19:05:17+00:00 25.10.2013 21:05
Richtig tolle Geschichte ;)
Hat mir sehr gut gefallen <3
Fands auch sehr gut geschrieben, flüssig zu lesen und auch die Charas hast du gut dargestellt. ;)
Dass sie am Ende nicht zusammen kommen, ist schade, aber man kanns auch verstehen. Dafür treffen sie sich sicherlich wieder öfters, wenn Smoker die Strohhüte jagt xD
Von: RuffysKreationen
2013-10-23T16:00:47+00:00 23.10.2013 18:00
Hachja, 9 Kapitel sind ja erstmal ein kleiner Schock :B
Aber die Story finde ich wirklich gelungen, hab allerdings auch ein paar Dinge zu bemängeln :3
Deine Rechtschreibung ist an sich ganz gut, aber trotzdem haben sich einige Fehlerchen eingeschlichen, gerade was Groß- und Kleinschreibung angeht und wann man was zusammenschreibt. Ein paar Kommas haben auch gefehlt und ein paar Formulierungen waren etwas verwirrend :/ Noch einmal durchlesen wäre super gewesen, aber Übung macht ja bekanntlich den Meister :D

Nun zum Inhalt!
Die Idee ist sehr gut umgesetzt. Vor allem finde ich es toll, dass du Tashigi singen lässt XD Das Lied hast du auch super als Brücke zwischen Zorros Erinnerung und Tashigi verwendet. Hat mir gut gefallen^^
Ich fands auch toll, wie sie sich dazu bekannt haben, ineinander verliebt zu sein. Gerade Zorros Aussage, dass er sie als Marinemitglied immer wiedersehen würde, fand ich echt süß XD
Dass sie sich letzten Endes doch trennen mussten war natürlich traurig, aber dieser Hochstapleradmiral war eine geniale Idee. Da denkt man nochmal zum Schluss: Toll! Der hat alles vermasselt! :B

Mir gefällt die FanFic auf jeden Fall. Großes Dankeschön! ♥


Zurück