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Schmetterlinge

von

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Zero

Autor: Moku
 

E-Mail: Mokuren@gmx.de
 

Disclaimer: Alles gehört Koyasu Takehito und/oder Project Weiß. Ich mache damit kein Geld oder sonst irgendwas anderes... Ich mag es nur die Bishis zu quälen. ^o^
 

Warnung: OOC, None-Shonen-Ai (Oo Muss das in 'ne Warnung?... Ach ja, ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich kein Shonen-Ai reinbringe. Wenn ihr ein Pairing wollt, sagt es mir. Denn dort kann ich wirklich jedes nehmen, das ich will), stellenweise PWP (finde ich)... manchmal denke ich, dass diese Geschichte gar keinen Sinn hat... nur was belehrendes (noch nicht mal das)
 

Kommentar: Das passiert, wenn man zwei Tage lang nichts anderes als ,Him' hört und zuviel Freizeit hat.

Mich persönlich stört es nicht, so wird man seine Gedanken los. Und wer jetzt auf irgendeinen Kampf oder Aktion oder Humor wartet... Ich glaube, dem muss ich sagen, dass nichts davon vorkommt... Irgendwie... noch nicht. ^-^;
 

Widmung: VILLE VALO!!! Alita!!! Ali-b!!!
 

Grüße: *lufthol* fight, trunks_girl, Yuki, Wing, Ookami-chan, tam-tam, alita, ali-b (alias-bombay), Aranka, Ulle, Akyo, Maija, KenKen

Naggels (Heero Yuy, ich musste dich einfach grüßen *hug*) und die, die ich vergessen habe... Ah ja,

BERNIE!! (Keine Ahnung, ob du das hier liest, wollt dich nur mal grüßen. ^.~ Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, nachträglich.)

So... RICHARD!!!!! Ich warne dich Kleiner. Ich habe dich im Schlossparkcenter getroffen und weiß jetzt, dass du lebst. Was sagt dir das? Genau. Melde dich verdammt noch mal!!!!
 

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Prolog - Zero
 

"Dein Wunsch?"

Er sah schüchtern auf, fühlte sich unwohl, rieb sich mit einer Hand über die Schulter. Dann nickte er.

"Ja, ich habe nichts zu verlieren."

Die Frau hob eine Augenbraue, nickte.

"Und du bist dir sicher?"

"Ich habe zuviel getan... ich möchte von vorne anfangen..."

Oblivisci et...

Kapitel eins - Oblivisci et...
 

Nagi seufzte und ließ seinen Kopf auf den Tisch sinken. Es war bereits neun Uhr abends und er hatte noch nicht einmal mit den Hausaufgaben angefangen, geschweige denn überhaupt nachgesehen, was er auf hatte. Stattdessen lag er, seit er nach Hause kam, auf seinem Bett und hat gar nichts gemacht. Er lag einfach nur da, konnte sich nicht daran erinnern, dass er geschlafen hatte, dass er nachgedachte hatte, dass er irgendwas gemacht hatte. Nichts. Vier Stunden... Nicht vorhanden. Vergessen... Wie alles andere auch...
 

Er stand auf, verließ die Wohnung, ging in den Park etwas von seiner Wohnung entfernt. Plötzlich blieb er stehen...
 

Er hatte vergessen wo er war.

Wo war er?
 

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"Omi?" Der Blonde sah lächelnd auf. "Ja?" Schuldig grinste und kam auf ihn zu, fuhr ihn mit der Hand über den Kopf. "Wo ist Brad?"

"Im Arbeitszimmer, wo denn sonst?"

"Kochst du heute?"

Der Jüngere nickte und wandte sich den Hausaufgaben zu, die vor ihm auf dem Tisch lagen. Leise summte er eine Melodie, schrieb dabei seinen Aufsatz zu ende, packte dann die Hefte weg und deckte den Tisch. Was sollte er dieses Mal kochen?
 

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"Ayaaaa!! Komm essen!!" Der Rothaarige kam die Treppe runter, gefolgt von Ken und Farfarello. Sie arbeiteten und wohnten schon seit einem Jahr zusammen. Seitdem Brad Crawford und Aya zur Erkenntnis gelangt waren, dass es effektiver war, sich die Aufträge zu teilen und später dann die Teams zu verbinden.[1]

Die drei setzten sich an den Tisch, während Omi mit den Fäusten in den Hüften gestemmt vor ihnen stand und nervös mit dem Fuß tippte.

"Wo bleiben denn jetzt die anderen?"

Er ging zur Treppe. "Schuldig! Yohji! Braaaaaad!!!" Die Türen öffneten sich und alle drei kamen ebenfalls die Treppe zur Küche runter und setzten sich, bis auf Brad. Er blieb an seinem Stuhl stehen und sah Omi an. "Er wird nicht kommen. So wie immer."

"Wer?"

Brad antwortete nicht, wusste nicht, wer nicht kommen würde. "Erwartest du noch jemanden?" sagte er stattdessen. Der blonde Junge schüttelte den Kopf und sah dann auf den gedeckten Tisch. Es war ein Gedeck zu viel. "Oh, ich räum das gleich weg." Und damit nahm er die Schüssel und die Stäbchen und legte sie neben den Herd. Sein Blick streifte die Enden der Stäbchen, dann wandte er sich den anderen zu und setzte sich zu ihnen.
 

"Wer ist eigentlich Nagi?"[2]
 

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"Morgen, Jungchen." Der Brünette öffnete verschlafen die Augen und sah eine ältere Frau die ihn lächelnd ansah. "Hast du gut geschlafen?" Der Junge nickte und richtete sich auf. "Okay, dann komm runter. Es gibt gleich was zu essen." Wieder nickte der Junge und sah sich im Zimmer um...
 

Wo war er dieses mal?
 

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"Komm nicht zu spät zur Schule, Omi." "Jahaaa!" Der blonde Junge verließ lachend den Blumenladen, winkte dabei Farfarello und Schuldig zu, die am Eingang standen. "Wenn ich nach Hause komme, möchte ich was ordentliches zu Essen haben, Schuldig!!" Der Rothaarige nickte, wandten sich dann ab und ging in den Blumenladen. Farfarello blieb noch draußen stehen, sah dem Jungen nach, drehte sich dann ebenfalls um und verschwand im Geschäft.

"Irgendwas fehlt." Flüsterte er und Schuldig sah ihn fragend an.
 

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"Stell nichts an, Kleiner, ja?"

"Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder..."

"Willst du wirklich nicht hier bleiben?"

Der Junge nickte. "Ich suche etwas." Meinte er, auch wenn er nicht wusste, was er suchte. Irgendwas Vertrautes, etwas Beschützendes.

"Du weißt wo die Schule ist?"

"Vielleicht hast du ja Glück und sie kennen dich wirklich dort."

Nagi nickte und beeilte sich von dem Haus wegzukommen. Er wusste nicht wo er war, wer er war... was er war. Seine Gedanken erfüllten seinen Kopf und verschwanden so schnell wie sie gekommen waren, wurden vergessen...

Er wusste nichts. Würde den Weg zur Schule nicht finden... würde den Weg zurück nicht finden. Würde bald vergessen, wo er hinwollte.

Was geschah mit ihm? Warum vergaß er alles? Was war das?

Er blieb stehen, sah sich um...
 

Wo war er?
 

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"Vergessen."

"Du bist mir schon ein ,Vergessen'." Meinte Ken und warf Omi ein Handtuch zu. "Jeder vergisst mal etwas, also darf ich auch mal einen Regenschirm vergessen." "Ja, ja." Der Fußballer verließ die Küche und ging die Treppe zu seinem Zimmer hoch. Er hatte jetzt Pause und die wollte er genießen und nicht für einen Streit mit Omi opfern.
 

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Er lief durch die Straßen, wusste nicht wohin er sollte.

Wo war sein zu Hause?

Hatte er ein Zuhause?

Hatte er Eltern?

Eine Familie?

Suchte ihn jemand, so, wie er jemanden suchte?

Wurde er vermisst?

Dann blieb er stehen, sah in eines der vielen Fenster. Dort standen zwei Leute. Einer warf dem anderen ein Handtuch an den Kopf. Dann verließ er den Raum.

Nagi lief weiter, frierend, zitternd, müde...
 

Wo sollte er hin?
 

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Der Blonde rubbele sich die Haare trocken, setzte sich dann an den Küchentisch und starrte nach draußen. Es regnete schon den ganzen Tag und es schien, als wollte der Regen nicht aufhören. Dann blieb sein Blick an einem Mädchen hängen, zumindest glaubt er, dass es ein Mädchen war, das durchnässt und zitternd durch die Straßen lief. Als Omi aufstand und die Haustür öffnete war sie schon verschwunden. Er ging zurück in die Küche, holte sich eine Schüssel aus dem Schrank und Stäbchen.

Nachdenklich drehte er sie in seinen Händen, sein Blick auf die Enden gerichtet.
 

Nagi...
 

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"Nagi? Wo ist Nagi?" Der Rothaarige sah sich im Zimmer um, wurde von fragenden Blicken gemustert. "Wer ist Nagi?" Fragte Brad und wandte sich seiner Arbeit zu. "Was meinst du mit ,Wer ist Nagi'?" Aya lehnte sich im Sessel zurück und musterte Schuldig. "Ihr wisst schon, klein, blauäugig, braunhaarig, klug, telekinetisch begabt? Halt Nagi!"

"Ich kenne niemanden, der Telekinese kann." Zischte Brad verärgert. "Willst du mich veralbern? Nagi? Nagi Naoe?"

"Verdammt Schuldig," mischte sich nun Yohji ein und ließ sich neben Aya auf den Boden fallen. "Wenn wir keinen Nagi kennen, dann brauchst du uns auch nicht nerven. Und jetzt lass uns weiterarbeiten. Schließlich ist das unser Auftrag!"

Der Rothaarige wandte sich ab und verließ den Raum. Durch die Gedanken, die er von Yohji und Aya aufgeschnappt hatte, wusste er, dass sie wirklich nicht wussten wer Nagi war. Aber warum?
 

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Ein Lachen erfüllte den Raum und hallte an den Wänden wieder, dann verstummte es. Nichts war zu hören, nur das schwache Atmen eines Menschen.

Es war Zeit, dass der Junge lernte.

Aber vorher...

Seine Augen verschmälerten sich.

Der Telepath machte ihm mal wieder Ärger...
 

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[1] Das erinnert mich total an eine Fusion. Kann man dieses Wort auch bei zwei Teams benutzen?

[2] Kennt ihr die Werbung mit diesen Fruchtbärchen: "Paul? Wer ist eigentlich Paul?"
 

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Schmetterlinge

Kapitel zwei - Schmetterlinge
 

Schmetterlinge, Lepidopteren: Insektenordnung mit 145 000 Arten, davon 3 000 heimisch. Falter mit vier, meist bunt beschuppten Flügeln, Spannweite 0,3 bis 30 Zentimeter. Die Nahrung (Nektar) wird durch einen Saugrüssel aufgenommen. Die Larven (Raupen) sind überwiegend Pflanzenfresser. Man unterscheidet gewöhnlich zwei Gruppen: Groß-Schmetterlinge und Klein-Schmetterlinge. Weitere Gruppen: Spinner, Spanner und Schwärmer[3]
 

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Nagi beobachtete die Schmetterlinge, wie sie ihre Flügel ausstreckten und die verhüllte Schönheit zeigten. Langsam schlugen sie mit den kleinen Schwingen, welche in der künstlichen Sonne leuchteten und dadurch die Farben zum Strahlen brachten.

Der Brünette musste lächeln. Er lehnte sich zurück, zog eines seiner Beine näher zu sich und stützte den Kopf darauf. Nagi beobachtete die kleinen Insekten, ignorierte die Menschen, die um ihn herum waren und ihm manchmal den Blick auf den Schmetterlingskäfig verdeckten.

Für kurze Zeit vergaß er, dass er nicht wusste, wer er war, wo er war...

Er schloss die Augen, umschloss mit seinen Armen sein Knie...
 

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Schuldig blieb stehen, hielt in seiner Bewegung inne und drehte sich dann um. Hatte er nicht vor ein paar Minuten noch jemanden gesucht? Aber wen?

Der Rothaarige zuckte mit den Schultern, steckte seine Hände in die Manteltaschen und ging die Treppe runter. Als er am Wohnzimmer vorbei ging, bemerkte er, wie Farfarello den Fernseher anschaltete. Er blieb stehen und wandte sich dem Iren zu.

"Soaps verletzen Gott, was?" Fragte er, ohne wirkliches Interesse. Farfarello nickte, wandte sich dann dem Deutschen zu.

"Und? Hast du Nagi gefunden?"

"Wer ist Nagi?"

Farfarello zuckte mit den Schultern und wandte sich ab. "Du hast ihn doch gesucht nicht ich."

"Wen hat Schuldig gesucht?" Fragte Omi, als er sich zu Farfarello auf die Couch setzte. "Jemanden der Nagi heißt." Antwortete der Ire und schaltete von Sender zu Sender. "Jemand mit blauen Augen, braunen Haaren und telekinetischer Begabung."

Omi blickte auf den Fernseher
 

Nagi...
 

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"Hey Kleiner." Verschlafen öffnete er seine Augen, blinzelte etwas, bevor er die Person vor sich klar erkennen konnte. "Du kannst hier nicht schlafen. Das ist ein Museum." Nagi nickte, stand auf. Der Mann hielt einen Besen in der Hand und trug eine hellblaue Latzhose. Wahrscheinlich jemand, der sauber machte.

Er ging auf den Ausgang zu und schleppte sich wieder auf die Straße, die trotz stark anhaltenden Regen von Menschen wimmelte. Er hatte immer noch keinen Regenschirm, trug keine Jacke, die ihn schützen konnte, nur ein T-Shirt und eine Jeanshose...

Er sah sich um...

Wo sollte er hin?

Er ging einfach los, folgte dem Strom der Menschen.
 

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Aya verließ den Schutz des Hauseingangs, unter den er sich gestellt hatte als der Regen prasselnder wurde. Es hatte keinen Sinn darauf zu warten, dass das Wetter sich besserte.

Das rote Haar wurde binnen weniger Minuten mit kleinen Wassertropfen benetzt und klebte an seiner Stirn und seinen Wangen. Dann fiel ihm ein Junge auf, der unkoordiniert der Menschenmenge folgte, sein Blick auf die nassen Straßen gerichtet. Plötzlich stieß der brünette Junge mit einem anderen zusammen. Dieser geriet ins Schwanken und fiel zu Boden. Der Blick des Jungen richtete sich auf, dann reichte er dem gestürzten Mann die Hand, doch dieser schlug sie weg, richtete sich wieder auf und schrie. Packte den Jungen an den Schultern, schüttelte ihn, schrie ihn an, holte zum Schlag aus...

Und in diesem Moment hielt Aya die herabsausende Faust auf.

Der Junge, der die Faust mit seltener Gelassenheit in den Augen beobachtet hatte, sah nun fragend zu dem rothaarigen Mann. Ein dankbares Lächeln setzte sich auf seine Lippen, als er stumme Silben formte. Dann ging er weiter. Aya sah dem Jungen nach, ließ die Hand des zappelnden Mannes los.
 

Woher kannte er seinen Namen?
 

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Nagi wiederholte die Silben.

A - ri - ga - to A - ya...

Plötzlich hielt er inne.

Drehte sich um.

Suchte mit den Augen nach dem rothaarigen Fremden.

Dieser stand noch immer an der selben Stelle. Ihre Blicke trafen sich. Nagis Beine setzten sich in Bewegung, als er loslief und sich in die Arme des Fremden warf.

Dieser sah ihn fragend an.

Und auch die Passanten warfen dem seltsamen Paar fragende Blicke zu.

"Aya..." seufzte der Junge und presste sich an des anderen Körper.

Der Rotschopf bewegte sich nicht, betrachtete einfach nur den Jungen in seinen Armen. Dann packte er den Jungen an den Schultern und drückte ihn von sich.

"Wer bist du?"

Nagi sah ihn überrascht an, wurde dann etwas rot. "Es..." Er verstummte. Hatte er sich vielleicht geirrt? "Ich... Ich muss Sie mit jemandem verwechselt haben." Brachte er noch hervor, bevor er sich in Bewegung setzte und sich von dem Fremden entfernte.

Dieser sah ihm noch weiterhin nach. Bemerkte nicht den Regen, der auf ihn niederprasselte.
 

Nagi?
 

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Nagi folgte weiterhin der Menschenmenge, bis er an den Eingang eines Parks gelang. Er durchschritt die Pforte, ging ein Stück in den Park rein...

Er kannte ihn.

Der Regen ließ etwas nach, hörte für eine Weile auf, bis er wieder anfing, ganz sachte, dann immer heftiger.

Nagi setzte sich auf eine Bank, zog die Beine an sich und stützte seinen Kopf darauf.

Ihm war kalt, doch zum ersten Mal erkannte er einen Ort, wusste er, dass er schon einmal hier war, vielleicht sogar öfters und er würde dort warten, bis jemand vorbeikam und ihn mitnahm. Bis jemand kam, der ihn erkannte...
 

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"Na endlich. Ich dachte schon der Regen würde gar nicht mehr aufhören." Murmelte Yohji, als er am nächsten Morgen die Treppe runterkam und in die Küche schlürfte. "Hi Yohji. Na, wie hast du geschlafen?" Fragte Ken und lehnte sich mit einer Tasse Tee in seinem Stuhl zurück. "Ging so. Ist noch etwas Tee?" Der Fußballer nickte. "Und, wie war der Auftrag?"

Yohji goss sich etwas Tee in eine Schüssel und setzte sich zu Ken an den Tisch. "Schrecklich. Eins sag ich dir, geh nie -NIE- mit Aya UND Crawford auf eine Mission. Ich meine, alleine war Aya ja schon kaum zu ertragen, befahl einem das und das, aber Crawford ist ein Sklaventreiber. Und zusammen sind sie Diktatoren!"

"Zwei Diktatoren in einem Revier. Geht das?"

"Keine Ahnung."

Der Blonde schlürfte seinen Tee und stellte dann die Schüssel in das Waschbecken. "Ich bin oben. Wenn ihr Hilfe im Laden braucht, verlangt nicht nach mir. Ich werde nicht kommen."[4]

"Schuldig, Aya und Farfarello schaffen das bestimmt auch ohne dich."

Yohji lachte. "Zwei, welche die Kunden vertreiben und einer, der sie wieder in den Laden zieht."

"Das stimmt nicht, Farfarello wirkt auf ein paar Mädchen anziehend. Und ich gebe zu, dass er nicht unattraktiv ist."

"Nein, das ist er nicht. Nur angsteinflössend."
 

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"Schuldig!! Du hast ja sooo einen interessanten Namen! Was bedeutet er?" Das braunhaarige Mädchen hängte sich an den Arm des Deutschen, doch der schubste sie nur sanft zur Seite und lächelte mysteriös. "Wenn du es mir sagen kannst, führ ich dich zum Essen aus. Versprochen!"

"WAS??"

"Habt ihr das gehört?"

"Wer herausfindet, was sein Name bedeutet, den führt er zum Essen aus."

Die Mädchen im Laden quiekten einmal vor Entzücken, stellten sich dann in Grüppchen zusammen. Farfarello lachte hinter ihm, machte sich dann wieder an die Arbeit, die Blumen zu gießen.

Schuldig fing bei diesem Anblick immer an zu schmunzeln. Er hätte nie gedacht, dass er den Iren mal mit Schürze in einem Blumenladen sehen würde, wie er die Pflanzen goss.

"Wunder gibt's, die gibt's gar nicht."

Dann betrat Ken den Laden. Mit einem Fußball bewaffnet, verabschiedete er sich von den anderen und verließ den Laden. Nach ein paar Metern betrat er den Ueno-Park, ließ den Ball fallen und lief dann los, den Fußball vor sich her treibend. Ein Lächeln lief bei dieser Aktivität über seine Lippen. Als er an einer Bank vorbei rannte, bemerkte er aus den Augenwinkeln eine Person zusammengerollt auf der Parkbank liegen. Er hielt an, drehte sich zu der kleinen und zitternden Figur um. Dann ging er auf sie zu, berührte sie sachte. Das T-Shirt, dass die Person trug war nass und kalt, ebenso die blasse Haut. Er strich die Haare aus dem Gesicht des Jungen, wie er feststellte. Die Lippen waren blau angelaufen.

Als er das bemerkte, rüttelte er den Jungen an der Schulter wach. Dieser öffnete langsam seine Augen.
 

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Die fremde Person legte ihm eine Jacke um. Als er die Arme ausstreckte und das Sonnenlicht durch die Blätter schien, dachte Nagi an die schönen Flügel eines Schmetterlings. Er lachte. Was für ein dummer Gedanke...

"Komm." Sagte der Ältere, während er ihn hinter sich her zog.

Er konnte sich kaum auf den Beinen halten, doch er folgte dem Fremden.

Der ihm nicht fremd war.

Ein Name lag auf seinen Lippen, doch er wusste nicht, was für einer...

"Kennst du mich?" Fragte er leise. Ken blieb stehen und drehte sich zu Nagi um. "Was soll das heißen?"

Er sah schüchtern zu Boden. "Ich weiß nicht, wer ich bin. Wo ich herkomme. Weißt du es?" Der Fußballer stellte sich vor den anderen und betrachtete ihn lange nachdenklich. "Weißt du, wie du heißt?"

"Nagi. Nagi Naoe."

"Also gut, Nagi. Ich bring dich jetzt zu mir nach Hause, dort ruhst du dich erst mal aus, okay?"

Nagi nickte.
 

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"Was hast du denn da?" Fragte Schuldig neugierig, als Ken und Nagi zur Tür reinkamen. Die Mädchen belagerten den Deutschen, wollten Hinweise, was sein Name bedeutete, doch dieser riss sich von den ihnen los und kam auf die beiden zu. "Schuldig, das ist Nagi."

Der Jüngere sah auf, betrachtete den anderen.

"Schuldig? Ist das Deutsch?"

Der Angesprochenen nickte und Nagi senkte kurz seinen Kopf, legte einen Finger an seine Lippen. Dann sah er wieder auf. "Heißt es Yûzai no?[5]"

Die Mädchen hinter Schuldig murrten.

"Oh man, jetzt wird Schuldig diesen Jungen zum Essen ausführen."

"Ich war so nah dran!"

"Das ist gemein, ich habe es gewusst und als ich es sagen wollte, kam dieser Junge."

"Tja Kleiner, du hast ein Abendessen mit Schuldig gewonnen. Herzlichen Glückwunsch!" Witzelte Farfarello und lachte hämisch. "Viel Spaß Schuldig. Er sieht hungrig aus."

Der Deutsche ignoriert die anderen, wandte sich Nagi zu.

"Du kannst Deutsch?"

Der Junge schüttelte den Kopf. "Ich weiß nicht, vorher ich das weiß." Schuldig hob eine Augenbraue und sah dann Ken an. "Er hat sein Gedächnis verloren. Kann sich nur noch an seinen Namen erinnern." Damit führte Ken Nagi in den Wohnbereich, die Treppen hoch und zum Bad.

"Ich lass dir Wasser ein. Handtücher liegen im Schrank unter dem Waschbecken. Ich werde dir ein paar Sachen von Omi hinlegen. Sie müssten dir passen. Falls du noch was brauchst, ruf einfach nach mir. Ich heiße Ken."

Nagi nickte, wartete mit dem Ausziehen bis Ken aus dem Bad war. Dann seufzte er.

Irgendwie fühlte er sich sicher und wohl.
 

Suchte er immer noch etwas?
 

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"Ken? Was machst du mit meinen Sachen?" Fragte Omi. Ken sah vom Schrank auf und lächelte den Jungen an. "Ich wollte Nagi welche leihen. Ihr habt in etwa die selbe Größe."

"Wer ist Nagi?"

Der Blonde warf sich auf sein Bett. In letzter Zeit hatte er den Namen so oft gehört. Er konnte sich aber nicht mehr erinnern wo und von wem.

"Ich habe ihn im Park gefunden. Seine KLeidung war total durchnässt und er zitterte schrecklich. Also habe ich ihn mitgenommen." Ken stoppte, drehte sich dann zu Omi. "Er hat sein Gedächnis verloren und muss sich ausruhen."

Omi nickte. "Er kann mein Bett haben. Ich werde bestimmt heute Nacht nicht mehr schlafen."

Ken nickte ihm dankbar zu, dann verließ er das Zimmer.

Am Bad angekommen, öffnete er leise die Tür und legte die Sachen auf die Toilette. Dann beobachtete er den Jungen, der mit geschlossenen Augen in der Badewanne lag. Sanft berührte er ihn und die mitternachtsblauen Augen schlugen überrascht auf. "Du darfst doch nicht in der Badewanne einschlafen. Du könntest erfrieren."

Nagi nickte.

"Ich habe dir die Sachen auf die Toilette gelegt. Hast du gesehen, wo die Küche ist?"

Nagi nickte wieder.

"Okay, komm runter, wenn du fertig bist."
 

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Yohji schlug einmal gegen die Badezimmertür. "Hey, wer besetzt denn die Toilette so lange? Ich muss auf Klo!!!" Plötzlich öffnete sich die Tür und ein braunhaariger Junge in Omis Shorts und T-Shirt trat heraus.

Der Blonde musterte den Jungen. "Na, hat Schuldig dich also gefunden?" Nagis Augen weiteten sich. "Was? Hat er mich gesucht?" "Wenn du Nagi bist, ja. Aber ich muss sagen, er hat einen seltsamen pädophilen Einschlag." Damit verschwand er in der Toilette.
 

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Aya sah auf als er den Jungen die Treppe runter kommen hörte. Eigentlich wollte er weiter gehen, doch dann bemerkte er das feingeschnittene Gesicht, die braunen Haare und diese blauen Augen. Sein Blick wandte sich nicht von den Brünetten, er starrte ihn unverwandt an. Und auch Nagis Blick richtete sich auf den Rothaarigen, doch es schien, als würde er sich nicht mehr an Aya erinnern, nickte ihm nur freundlich zu.

Der Rothaarige wandte sich ab und verließ das Zimmer. Ein seltsames Gefühl überkam ihn und er konnte es nicht einordnen, wusste nicht, was mit ihm passierte und bevor etwas geschah, würde er lieber dem Jungen aus dem Weg gehen.

"Da bist du ja." Sagte Ken plötzlich laut und drehte Aya wieder um, zog ihn in die Küche. "Du hast Küchendienst!" Der Rothaarige brummte gereizt, leistete aber Kens Aufforderung folge und stellte sich vor den Herd, ohne zu wissen, was er eigentlich machen sollte.

"Setzt dich, Nagi." Meinte Ken und zog den brünetten Jungen auf einen Stuhl, doch dieser stand wieder auf. "Ich... ich bin etwas müde..."

Der Fußballer betrachtete ihn verständlich und besorgt. Dann nickte er.

"Omi meinte, dass du bei ihm schlafen kannst-"

"Ich will nicht bei Omi schlafen."

"Was?"

Der Jüngere, überrascht von seinem Verhalten, schüttelte den Kopf. Er konnte nicht sagen, warum er nicht bei dem Jungen schlafen wollte. Er wusste es wirklich nicht. Es entglitt einfach seinen Lippen, bevor er dachte.

"Ich weiß nicht, warum..."

"Schon okay, du musst nicht bei Omi schlafen."

"Nein! Es ist in Ordnung. Ich dachte bloß... ich weiß nicht... also..."

"Es ist alles in Ordnung." Damit nahm Ken die Hand des anderen und sah ihm ins Gesicht. "Jemand muss in deiner Nähe sein und sich um dich kümmern. Und das kann Omi am Besten. Du darfst in deiner Verfassung nicht alleine sein." Ken drehte sich um und führte Nagi die Stufen hoch vor Omis Zimmer, öffnete diese. Omi war nicht da, wahrscheinlich im Keller, doch er würde wohl bald hochkommen und sich an seinen Computer setzen um zu arbeiten.

"Omi arbeitet noch, wird aber nachher hochkommen. Es stört dich nicht, oder?"

Doch schon in diesem Moment kam jemanden pfeifend die Treppen hochgelaufen, wurde dann aber langsamer, als er die Personen vor seinem Zimmer entdeckte.

"Hallo." Sagte er lächelnd und lief an Nagi vorbei zu seinem Computer und fuhr ihn hoch. "Ich lade mir nur ein paar Dateien auf Diskette. Es wird nicht lange dauern..." Er sah dann auf den kleinen Brünetten, ging auf ihn zu und umarmte ihn. "Hallo, Nagi." Wisperte er, drückte den Jungen an sich. "Mein Bett ist vielleicht nicht das gemütlichste." Omi zog ihn in sein Zimmer und lächelte. "Aber das ist immer noch besser als der Rest."
 

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Er sah zu seiner Partnerin. Diese blickte nur mit einem unschuldigen Lächeln zurück, dass ihn zum Lachen brachte. Sie war einfach ein zu großer Menschenfreund.

"Über Nacht werden die Erinnerungen von seinen Freunden wieder zurückkommen. Wenn auch... abgewandelt..." Flüsterte sie.

Er nickte. "Und was ist mit ihm?"

Sie zuckte mit den Schultern. "Das ist seine Sache."
 

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[3] Ich will ja nichts sagen aber Spanner (Voyeur), Spinner (Verrückter) und Schwärmer (Groupie)??? Wie waren die Leute drauf, als sie den Tieren die Namen gaben?

[4] Das hätte ich auch mal sagen sollen. -_- Dann hätte ich vielleicht mehr Freizeit gehabt... und nicht so eine Wut auf kleine Kinder, die immer nicht wissen, was sie kaufen sollen und dann eine Stunde im Laden herumlaufen... Irgendwie erinnert mich das an den Blumenladen.

AYAAA Ich versteh dich ja soooo! Das nächste Mal schrei ich auch "Buy something or get out!!!" Aber das werden sie wohl nicht verstehen. [So baut man ein Trauma ab... -_-]

[5] Ich saß eine halbe Stunde davor und hatte keine Ahnung, wie ich das schreiben soll. -_- Wie ihr euch denken könnt, heißt Yûzai no ,Schuldig'.

Eintagsfliege

Autor: Moku

E-Mail: Mokuren@gmx.de
 

Disclaimer: Moku: *luft holt* Nichts gehört mir, es gehört alles FIGHT!!

Fight: Was?

Tot: FIIIII~IGHT!!!!

Fight: IYAAAAAAAAAAAAA!!!!

Moku: *grins* Jetzt geht's mir gut...

Nagi: Eigentlich gehören wir immer noch Koyasu Takehito...

Moku: Mensch Nagi!

Nagi: Hm?

Moku: Vergiss es...

Nagi: Kein Problem... Ähm, was sollte ich noch mal vergessen?

Moku: Vergiss es!

Nagi Was denn?

Quatre: Das ist mein Spruch!

Trowa: Unser!

Golden Moments Autorin: Meiner!
 

Kommentar: Die Geschichte läuft zwar nicht so, aber sie ist MEIN BABY! Ich werde sie NIE aufgeben... ^^ Ich weiß, das ist jetzt etwas egoistisch, da ich meine Kraft auf andere FFs beschränken sollte, aber HEY! Sie ist mein Liebling! Reicht das nicht als Grund das zu lesen?
 

Grüße: Sherry: Du meintest, dass es jetzt interessant werden würde. Entscheide selbst. ^^
 

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Kapitel drei - Eintagsfliege
 

Eintagsfliegen, Ephemeriden: urtümliche Insekten mit vier netzadrigen Flügeln und drei langen Schwanzfäden; schlüpfen aus länger als ein Jahr im Süßwasser lebenden räuberischen Larven, Vollkerfe leben nur wenige Stunden oder Tage
 

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"Ich hasse Eintagsfliegen." Murmelte Omi, während er an seinem Computer saß und eine tote Fliege nach der anderen in den Papierkorb beförderte, warf dann einen Blick auf die Uhr, ohne die Uhrzeit wirklich zu registrieren.

3.56 Uhr.

"Sie machen einem deutlich wie vergänglich das Leben ist." Fügte er für sich hinzu, wandte sich dann seinem Bett zu und beobachtete den Jungen. Ein Seufzer entglitt seinen Lippen.

Nagi war vor zwei Wochen weggelaufen und kam erst jetzt wieder. Ohne Gedächnis.

Crawford war der Meinung, dass Nagi schon öfters für ein paar Tage einfach abgehauen war und beruhigte die anderen damit, dass er irgendwann wieder kommen würde.

Farfarello und Schuldig waren da ganz anderer Ansicht, doch alle akzeptierten Crawfords Antwort und kümmerten sich nicht weiter darum.

Warum?

Omi ballte seine Hände zu Fäusten.

Warum hatte er sich mit dieser Antwort abgefunden?

"Ich mag sie. Sie lassen einen nicht vergessen." Kam es plötzlich von Nagi und der blonde Junge zuckte überrascht zusammen.

"Mach! Das! Nie! Wieder!" Zischte er. "Ich will nicht mit 18 einem Herzinfarkt erliegen."

"Es tut mir Leid." Der Blonde winkte ab, wandte sich dann wieder an seinen Computer. "Habe ich dich geweckt?" Nagi schüttelte den Kopf. "Ich bin von alleine aufgewacht."

"Du hast gehört, was ich gesagt habe?"

"Ja."

"Was lassen sie dich nicht vergessen?"

"Sie ließen mich nicht vergessen, dass ich eine kürzere Lebensdauer als andere habe. Ich war - oder bin eine Eintagsfliege. Aber ich habe vergessen, warum ich diese Auffassung von meinem Leben hatte."

Omi drehte sich um, musterte dann den anderen Jungen, bemerkte den hoffnungsvollen Blick in den Augen des anderen. Doch er würde ihm die Antwort nicht geben. Er wäre der Letzte, der Nagi sagte, was er für ein Leben geführt hat, bevor er sein Gedächnis verloren hatte. Leise stand er auf, ging auf sein Bett zu und legte sich neben den Brünetten, nachdem er ihn in eine sanfte Umarmung schloss.
 

"Bin ich hier Zuhause?"

"... Das liegt an dir..."
 

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Sie saßen alle am Frühstückstisch, nur Omi und Nagi fehlten. Brad schaute auf seine Uhr. "Sie werden noch zu spät zur Schule kommen."

"Nagi wird vorerst nicht zur Schule gehen, Brad." Meinte Ken und stellte einen Teller vor die Nase des Amerikaners. "Er hat sein Gedächnis verloren."

"Wann ist das eigentlich passiert?" Fragte Yohji.

"Kurz, nachdem er verschwunden ist. Vielleicht am selben Tag. Er sagte, er wäre schon seit zwei Wochen auf der Suche nach etwas gewesen." Antwortete Ken.

"War Nagi nicht weggelaufen?" Fragte Aya und nippte an seiner Schüssel mit Tee. "Weil er nicht mit dem Stress fertig wurde? Weil er vergessen wollte?"

"Nagi ist kein Feigling, Aya." Meinte Farfarello und lächelte.

"Er kam bei verschiedenen Familie unter, die sich für eine Nacht um ihn kümmerten. Einmal auch bei einem Zuhälter, der wollte, dass Nagi bei ihm bleibt." Der Deutsche knurrte und schlug dann mit seiner Faust in seine Hand. "Wenn ich den erwische, kann der was erleben."

"Ich verstehe aber nicht, wieso wir ihn nicht doch gesucht haben. Trotz Brads Erklärung. Ihm hätte sonst was passieren können." Murmelte Ken.

"Wenn er nach drei Tagen nicht wieder da ist, suchen wir ihn für gewöhnlich." Meinte Farfarello und stach eine Gabel in sein Essen. "Aber für uns kam es auch nicht länger als zwei Tage vor, und dazwischen fehlt irgendetwas."

Alle Blicke wandten sich auf Schuldig.

"Was?"

"Du hast nicht reinzufällig mit unseren Gedächnis experimentiert?" Fragte Brad unverblümt und starrte weiterhin in seine Zeitung.

"Hab ich nicht!"

"Ja, ja..."

"HEY!!!"
 

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"Morgen Nagi." Der Jungen blickte in das strahlende Gesicht des Blonden und lächelte zaghaft. "Guten Morgen Omi."

Zwei Arme legten sich um Omi und zogen ihn sanft an die Brust des Jüngeren. Omi sah fragend auf, wusste nicht wie er reagieren sollte, obwohl gerade er das wissen müsste.

"Warum habe ich vergessen wer ich bin? Wie konnte ich alles vergessen? War mein Leben schrecklich? War es schön... war es lebenswert? Kannst du mir meine Fragen beantworten, Omi? Kannst du das?"

Der Blonde schüttelte den Kopf, nahm die zitternde Hand des Jungen in seine und drückte sie.

"Ich kann dir nicht sagen, warum du alles vergessen hast. Und ich kann dir auch nicht sagen, wie du dein Leben fandest, da ich nicht in dich hinein sehen kann."

"Warum habe ich alles vergessen..."

"Nagi, das wird sich alles aufklären. Wir werden dich heute zu einem Arzt bringen und vielleicht kann der uns ja etwas sagen, okay?"

Nagi nickte nur, ließ seinen Kopf hängen.

"Du hast auch mal dein Gedächnis verloren, oder?"

Omi sah den Brünetten überrascht an. "Nagi? Du erinnerst dich?"

Nagi schüttelte den Kopf, sah dann verlegen auf die Bettdecke. "Ich habe nur geraten, wegen dem was Ken gesagt hat... Also, hast du es wirklich?"

Der Ältere holte einmal tief Luft, als müsste er sich überwinden über seine Vergangenheit zu reden. "Ich war noch klein. Ich wurde entführt und mein Vater wollte das Lösegeld nicht zahlen."

"WAS? Wie kann man so was machen?"

"Mein Vater hasste mich."

"Meine Eltern hassten mich auch, glaube ich..."

Plötzlich stöhnte er und legte seine Hände an die Schläfen. Wo kamen diese Kopfschmerzen her? Omi stand auf und verließ den Raum, doch Nagi bemerkte es nicht, schloss krampfhaft seine Augen. Dann fühlte er einen feuchten Lappen, der ihm auf die Stirn gelegt wurde.

"Davon gehen die Kopfschmerzen weg. Solltest du Alpträume bekommen nimm Schlaftabletten. Ich lege dir welche auf den Nachtisch und stelle dir ein Glas Wasser daneben. Ruh dich aus. Ich muss zur Schule."

Nagi nickte und legte sich auf den Rücken, die Beine und Arme von sich gestreckt. Er hörte das Rascheln von Omis Kleidung und richtete sich auf, sah auf den Bauch des Älteren. Seine Augen weiteten sich schockiert. "Das war... dein Bruder!" Stellte er fest. Er stand langsam auf und ging auf den anderen zu. Als er vor ihm stand fuhr er sanft mit seinen Zeigefinger über die Narben, die von den Stockhieben[6] herrührten.

Wie konnten Menschen so grausam sein? Was trieb sie dazu? Und wann fing es an, dass Menschen begannen, andere wie Nichts zu behandeln? Wer gab ihnen das Recht dazu? War es mit ihm auch passiert? Wurde er auch so behandelt und... lief davon oder wollte vergessen? Oder... hatte er so behandelt?

Omi sah ihn lange an, bis er die Hand des Jüngeren nahm und ermunternd drückte. Ein Lächeln umspielte seine sanften Lippen.
 

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"Ken?" Der Brünette sah fragend auf. "Nagi schläft wieder und ich habe ihm Schlaftabletten ans Bett gelegt. Außerdem hat er Kopfschmerzen, also wenn du vielleicht ab und zu nach ihm sehen könntest..." "Ja, mach ich. Aber willst du ihn wirklich alleine lassen?"

"Das ist besser, als wenn er durch die Prüfungen rasselt." Kommentierte Aya und Crawford nickte zustimmend. Ken ignorierte die beiden und redete auf Omi ein, wie wichtig er doch jetzt wäre! Das Nagi den brauchte, der ihn am besten kannte! Außerdem verstand er Nagi am besten, da er ja auch mal sein Gedächnis verloren hatte. Sie sind in einem Alter! Haben die selben Interessen! Yada yada yada...

Schlussendlich gab Omi den Widerstand auf und setzte sich an den Küchentisch, während Crawford und Aya Ken mit einem wütenden Blick taxierten. Dieser grinste zufrieden und wandte sich dem Herd zu.

"Hunger, Omi?"

"Ja."

"Gut. Kannst du dann das Tablett nehmen und mit Nagi zusammen essen?"

"Hast du mich eventuell zu seinem Pfleger auserkoren?"

"Ja. War das so offensichtlich?"

"Warum ich?"

"Das weißt du ganz genau." Meinte Schuldig grinsend und lehnte sich im Stuhl zurück.

"Nein, das weiß ich nicht."

"Du lügst, Omi." Sagte Ken und sah ihn nachdenklich an.

"Ach was soll's. Mit euch zu diskutieren bringt doch eh nichts." Resigniert ließ Omi seinen Kopf auf den Tisch fallen und betrachtete das Tablett, das auf dem Tisch stand.
 

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Nagi richtete sich auf, verließ das Bett und stellte sich vor den großen Spiegel in Omis Zimmer. Irgendwie schien ihm der Spiegel fehl am Platz, schien gar nicht zu den kleinen blonden Jungen zu passen. Er betrachtete sich. Ein Hemd, das ihm zu groß war, fast bis zu den Kniebeugen reichte, zerzauste Haare, matte, müde Augen. Augen, ohne Lebenswillen oder Gefühl.

Trotz dem er sich sicher war, sein Zuhause gefunden zu haben, fühlte er sich überflüssig, nutzlos und ungeliebt. Und er verspürte das Verlangen wegzulaufen. Doch würde er weglaufen, wo sollte er dann hin?

Er würde wieder herumstreunen ohne zu wissen, wohin. Er hatte es bemerkt. Egal wo er hinging, nirgends wurde er gebraucht oder geliebt. Er war überflüssig. Warum lebte er dann überhaupt? Wo war der Sinn seines Daseins? Was brachte er der Welt?

Früher einmal, das spürte er, fand er sich wichtig. Dachte er, er wäre nicht überflüssig. Er wusste, dass er jemand war... warum dann jetzt nicht mehr?

Er wandte sich vom Spiegelbild ab und durchquerte das Zimmer, öffnete die Tür und schlich die Treppe runter. Noch auf den Stufen stehend vernahm er Omis leicht gereizte Stimme, doch diese veränderte sich in ein leises Murmeln.

Er blickte erst auf die Stufen, überlegte, ob er sich umdrehen sollte, wusste nicht, ob er Schuld daran war. Doch dann hob er seinen Kopf, ging die Treppe runter.

"Guten Morgen."

Die anderen sahen ihn überrascht an, doch er lächelte nur zögerlich, was eine weitere undefinierbare Reaktion auslöste. Ein zartes Rot färbte seine Wangen, aufgrund des Verhaltens der anderen, doch er schüttelte leicht seinen Kopf und versuchte es noch einmal. "Guten Morgen, Ken. Schuldig, Aya, Omi..." Doch da hörte sein Wissen auf und er sah hilfesuchend zu Ken. Dieser deutete auf die restlichen drei Personen. "Farfarello."

"Wollen wir ein bisschen Gott verletzen?"

"Farf! Yohji."

"Hey!"

"Und Brad."

"..."

"Morgen Chibi." Meinte Schuldig und kam auf den Jüngeren zu, gab ihm einen kleinen Klaps auf die Schulter, wandte sich dann aber an die anderen. "Also dann. Muss noch was machen."

"Warte Schuldig! Du wolltest mich mitnehmen." Maulte Yohji und stand auf, zog seine Jacke von der Stuhllehne und folgte dem Rothaarigen.

Daraufhin standen auch Aya und Brad auf, verließen die Küche und zurück blieben nur noch Farfarello, Ken, Omi und Nagi. Letzterer setzte sich an den Tisch und blickte verstohlen auf Omi. Doch dann stand er auf und setzte sich auf einen anderen Stuhl, lächelte etwas. "Ist das mein Platz?" Ken nickte fröhlich und setzte sich neben ihn.

"Hunger?"

"Nein. Ich weiß nicht, warum ich runtergekommen bin."

"Willst du etwas über dich erfahren?" Fragte Farfarello und betrachtete den Jungen neben sich eindringlich. Dieser nickte. "Willst du alles erfahren? Wirklich alles?"

Er überlegte etwas, doch dann schüttelte er den Kopf. "Ich... Ich glaube, ich möchte mich selbst finden."

Der Ire grinste zufrieden und stand auf.

"Sorry, bin heute dran den Laden zuöffnen. Omi, könntest du Nagi..."

"Ich werde mich hier schon alleine zurechtfinden." Damit verließ Nagi die Küche. Ken sah ihm überrascht nach, ebenso Omi. Dann stupste Ken den anderen an. "Hey, willst du ihm nicht nach gehen?"

Der Blonde sah auf, schüttelte dann den Kopf. "Ich weiß, was du vor hast, Ken. Und ich will das nicht. Außerdem wäre es gemein, seine Schwäche auszunutzen."

"Du nutzt sie nicht aus, Omi. Du hast ihm immer geholfen, wolltest ihn aus seiner Isolation herausholen. Wenn er verletzt war, hast du seine Wunden versorgt. Es wäre so, wie sonst auch. Du würdest ihn nicht ausnutzen, sondern nur das tun, was du sonst auch machst. Und das ist genau das, was wir alle machen sollten. Wir sollten ihn so behandeln wie immer. Besonders du. Auf dich hat er sich bisher am meisten verlassen können."

"Ihm ist das doch eh egal. War es schon immer."

"Auch wenn die Möglichkeit besteht, dass ihm deine Fürsorge egal ist, so hast du es doch wenigstens versucht. Außerdem... ich bezweifle, dass es ihm gleich war, dass du der einzige warst, der sich wirklich um ihn kümmerte. Zu dir war er ganz anders als zu uns."

Omi lächelte sanft und Ken legte ihm eine Hand auf die Schulter.

"Wir wissen alle, was du fühlst. Alles was ihr braucht ist ein Neuanfang."
 

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"Deshalb?"

"Ja."

Sie stöhnte genervt, ließ sich zurückfallen, und er betrachtete sie belustigt.

"So was kindisches."

"Für dich ist es kindisch, aber für ihn war es ernst. Für ihn war es wichtig."
 

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[6] Ja, man kann davon Narben zurückbehalten, muss man aber nicht...

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Engel

Autor: Moku

E-Mail: Immer noch: Mokuren@gmx.de
 

Disclaimer: Nixe me...

Kommentar: Gibst nicht viel zu sagen... Ich liebe diese Geschichte und... Nagi wird irgendwie seinen Charakter verändern... so mit der Zeit... -_-° Oh mein Gott! Falls ich es wissen wollt: Nagi > Omi. Wenn ihr diese Gleichung nicht versteht, werdet ihr das noch...
 

Grüße: Sherry, Wisperofheart, Tam-Tam, Furia
 

Kapitel vier - Engel
 

Engel, keine Einträge...
 

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Er ging von Tür zu Tür, hielt vor jeder kurz an und legte seine Hand auf die Klinke, doch dann wandte er sich ab und ging weiter.

Es war nicht sein Zimmer.

Dann kam er an ein etwas weiter abgelegtes Zimmer.[7] Er bezweifelte, dass es seines war, da es weit von den anderen lag, doch trotzdem öffnete er die Tür.

Er sah sich um.

Hohe Fenster durch denen das Licht hereinfiel und das ganze Zimmer erhellte. Vor den Fenstern ein Wald von Pflanzen auf einem schwarzen, langen Regal, in dem verschiedene Bücher standen. Angrenzend ein Computertisch mit einem schwarzen Computer und daneben einen schwarzen Laptop, welcher noch offen stand. Dem gegenüber war ein Bett mit einer zerwühlten, schwarzen Decke. An den Wänden hingen vereinzelt Poster, doch er erkannte keine der Personen, die darauf abgebildet waren. Hauptsächlich waren es sowieso Landschaftsabbildungen.

Er betrat das Zimmer, ging auf die Blumenecke zu und entdeckte einen schwarzen Sandsessel, der zwischen den Pflanzen zu verschwinden schien. Neben dem Sessel lagen ein paar Bücher. Er ging darauf zu, kniete sich hin und nahm eines der Bücher in die Hand. Als er den Titel las wurde er etwas rot und warf das Buch schnell zur Seite. Dann nahm er sich ein zweites. Es war ein Buch über paranormale Ereignisse. Nagi schlug das Buch auf der Seite auf, wo das Lesezeichen drin war und entdeckte einen Artikel, der etwa zwei Jahre alt war. Es hieß, dass sich Menschen von selbst entzündet haben sollten. Solche Fälle waren nur bekannt unter spontaner Selbstentzündung bei Menschen, wo sie von innen heraus verbrannten. In diesem Fall aber ohne sichtliche Einwirkung von außen entzündet wurden.

Er schlug das Buch wieder zu, stand auf und ging auf das Bett zu. Das musste sein Zimmer sein. Ihm war alles so vertraut. Außerdem gefiel es ihm hier.

"Wie ich sehe, hast du dein Zimmer gefunden.", kam plötzlich eine Stimme von der Tür und Nagi nickte nur, blickte Omi aus seinen mitternachtsblauen Augen an.

"Was möchtest du von mir?"

"Ich wollte dich daran erinnern, dass wir heute noch zum Arzt wollen."

Nagi sah ihn weiterhin ausdruckslos an, doch dann nickte er und setzte sich auf sein Bett. Omi betrat das Zimmer und setzte sich neben ihm.

"Ich bin nicht gerade der Beliebteste hier, oder?", fragte der Brünette leise.

"Wie kommst du darauf?"

"... Es ist einfach so ein Gefühl."

"Die meisten wissen nur nicht, wie sie dich behandeln sollen. Jetzt, in deiner Verfassung."

"Was wurde mit dir gemacht, als du dein Gedächnis verloren hast?"

"Ich weiß es nicht mehr. Ich war erst fünf... Aber sie gaben mir einen Namen und ich wurde unterrichtet..." Omi verstummte plötzlich und sah auf den Boden. "Aber dir werden wir keinen neuen Namen geben.", meinte er dann unerwartet und lachte.

"Wir werden dich so behandeln wie immer und dich zur Arbeit zwingen und zur Schule schleppen! Den Rest musst du erledigen. Wie du dich uns gegenüber verhältst, was du tust und nicht machst ist abhängig von dir und wir werden es akzeptieren, so wie immer."

Nagi nickte. "Du wirst dein früheres Verhalten durch die Umgebung wieder aufnehmen, sie wird dir zeigen, wie du warst. Das bedeutet aber nicht, dass du so werden musst, wenn du es nicht willst. Leb einfach so wie du leben willst."

Wieder nickte er, dann lächelte er Omi an. "Du würdest bei mir bleiben, oder?"

"Ja. Warum?"

"Ich wollte nur sicher gehen, dass ich mich an jemanden wenden kann, wenn ich Hilfe brauche."

Omi biss sich auf die Lippen. Sollte es wieder so anfangen, dass Nagi niemanden vertraute außer ihm? "Wenn du Hilfe brauchst, kannst du dich an uns alle wenden... außer vielleicht an Brad oder Aya... Die reagieren etwas kühl, aber das liegt nicht an dir. Das machen sie bei jedem."

Der Brünette nickte erneut und Omi stand auf, verließ das Zimmer. Nach einiger Zeit kam er wieder. "Du hast heute ab drei Schicht im Laden. Aya erwartet dich und komm nicht zu spät, sonst köpft er dich mit seinem Katana."

"Aya hat ein Katana?"

"Yup."

Erschreckend...
 

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Der Besuch beim Arzt war nicht allzu hilfreich. Der Doktor hatte Nagi mindestens zwei Stunden untersucht, nur um Omi zu erklären, dass er keine Ursache für den spontanen Gedächnisverlust entdecken konnte, zumindest nicht körperlich. Er meinte aber, dass der Verlust des Gedächnis' eine Schutzfunktion von Nagi darstellte, da dieser etwas Traumatisches erlebt hatte. Sie konnten nur hoffen, dass das Gedächnis von alleine zurückkehrte.

Die einzige Frage, die Omi sich stellen konnte war: Was konnte traumatischer sein, als Nagis bisheriges Leben?

Nachdem was er von Schuldig und Farfarello erfahren hatte, war Nagis Leben alles andere als lebenswert gewesen. Erst der Verlust seines Vaters, was ihn angeblich nicht gestört hatte, und dann der Tod seiner Mutter. Es folgte das Leben auf der Straße, nähere Informationen darüber wollte Omi nicht einholen, und dann das Training bei Rosenkreuz, danach das Morden von anderen Menschen.

Was war also schlimmer, als all das zusammen?

Doch der blonde Junge konnte sich diese Frage nicht beantworten und ließ das Thema erst mal beiseite. Er musste Crawford noch was fragen.
 

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Omi betrat den Laden und sah sich nach Brad um, dieser schien aber mal wieder nicht da zu sein, wo er hätte sein müssen. Er ging die Treppe hoch, klopfte an die Tür des Arbeitszimmers und öffnete sie dann. Da saß er, am Schreibtisch, machte irgendwelche Abrechnungen, die nichts mit dem Blumenladen zu tun hatten. Dann sah er auf und Omi schloss die Tür hinter sich.

"Wollen wir Nagi eigentlich wieder... auf Jagd schicken?", fragte er und bemerkte wie der Amerikaner sofort wieder weg sah. Wahrscheinlich hatte er sich auch schon Gedanken darüber gemacht.

"Nein.", antwortete er dann, und Omi nickte, verließ das Zimmer.
 

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"Er hat es so bestimmt und ich bin der Letzte, der etwas dagegen hat.", sagte Yohji, nachdem er erfahren hatte, das Nagis Leben als Auftragskiller beendet war. "Zwar würde ich mir wünschen, dass es mich trifft, aber das kann ich nicht beeinflussen."

"Yohji, es ist nicht schön, das Gedächnis zu verlieren.", mischte sich Omi ein.

"Das ist nicht gut."

"Was?"

"Wir müssen alles vor ihm verstecken. Das wird unsere Arbeit beeinflussen.", meinte Ken.

"Wir dürfen nicht mehr davon reden, der Keller wird abgeschlossen, unsere Waffen müssen versteckt bleiben, und ich werde die Gifte aus dem Kühlschrank entfernen."

"Du hast die immer noch da drinnen? Habe ich dir nicht gesagt, dass das zu gefährlich ist?"

"Yohji, wir alle wissen, dass sie da sind. Es wird sie schon keiner anrühren."

"Omi, als ich mir etwas zu trinken aus dem Kühlschrank holen wollte, fand ich so eine komische Flasche.", sagte plötzlich Nagi, der in die Küche kam und die anderen aus verwunderten Augen betrachtete. Warum starrten die ihn alle so erschrocken an?

"Ja, Nagi?"

"Als ich dran gerochen habe, stank das Zeug so. Ich dachte es wäre schlecht und wollte es wegschütten."

"WAS?"

"Reg dich ab, ich habe es ja nicht gemacht..."

Alle seufzten erleichtert auf, besonders Omi, da das alles war, was er noch an Gift besaß und er erst nächste Woche neues bekam. "Aber solltest du deine Chemieexperimente nicht besser woanders aufbewahren?"

"Ähm... äh... Es soll immer kühl gelagert werden und wir haben nur einen Kühlschrank."

"Trotzdem ist das gefährlich."

"Sag ich ja.", mischte Yohji sich erleichtert ein. "Wie oft soll ich dir das noch sagen. Endlich mal einer der mir zustimmt."

Omi stützte nur seinen Kopf auf die Hand und schüttelte diesen. Wenigstens dachte Nagi, dass es ein Chemieexperiment war. Nicht auszudenken, was sonst passiert wäre.
 

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Nagi ging wieder in sein Zimmer und sobald er es betrat, ging er auf das Bücherregal zu und bedachte die auf den Boden liegenden Bücher mit wenig Interesse. Er hatte sie rausgeräumt um etwas über seine Vorlieben herauszufinden, doch um so mehr Titel er las desto mehr dachte er, dass er nicht in der Vergangenheit suchen sollte, sondern einfach die Gegenwart leben sollte. Warum sollte er wieder so werden, wie er vorher war? Das exakte Verhalten. Es ergab keinen Sinn. Natürlich war er neugierig und wollte wissen, was er erlebt hatte, oder was seine Familie betraf. Den Grund, warum er mit den anderen zusammen lebte und nicht bei seinen Eltern war. Oder in welchem Verhältnis er mit den anderen stand. Es war ganz normal, dass man so etwas wissen wollte, aber er verspürte nicht den Drang, etwas über seinen Charakter herauszufinden, obwohl er gerade danach suchte. Was ihn noch mehr irritierte. Außerdem wären seine Vorlieben immer noch die gleichen, schließlich hat er nur alles vergessen, aber nichts hat sich an seinem Geschmack geändert.

Er verstaute die Bücher wieder im Regal, räumte die nächsten raus und unter diesem fiel ihm ein schwarzes Buch auf, das mit goldenen Lettern beschriftet war. Seine Hand fuhr über den Einband, auf dem simple das Wort ,Verlassen' gedruckt war. Als er es aufschlug sah er irritiert auf leere Seiten.

Was war das für ein Buch?

Er blätterte ein paar Seiten weiter, dann entdeckte er ein beschriftetes Blatt. Es war mit Hand geschrieben, sehr klein und es schien ein Gedicht zu sein. Er schlug das Buch zu und legte es zur Seite. Kaum hatte er alle Bücher im Regal wieder eingeordnet, klopfte es an der Tür. Er sah auf und erblickte Omi, der mit einem Tablett vor ihm stand.

"Hast du Hunger, Nagi?"

Der Brünette sah auf den digitalen Wecker auf seinem Nachtschrank. Es war gegen zwei und er hatte kein Frühstück gegessen. Leise machte sich bei dem delikaten Geruch auch sein Magen bemerkbar.

"Ja.", antwortete er und stand auf. Omi kam auf ihn zu, überreichte ihm das Tablett und wollte eigentlich wieder das Zimmer verlassen, doch Nagi hielt ihn am Ärmel fest.

"Hast du schon etwas gegessen?"

Omi verneinte.

"Wollen wir dann zusammen essen?"

"Klar!"
 

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"Nagi ist wieder da.", sagte ein Mädchen zu einer Freundin, die den Laden betrat. Diese sah auf den Brünetten, der gerade dabei war den Nelken Stützdrähte einzubinden. "Ach, der Typ lässt sich auch mal wieder blicken?", zischte sie. "Traut sich wohl endlich mal wieder auf die Straße."

"Thea.", flüsterte die andere ihr zu. "Sei nicht so laut. Sie hören dich doch." Aber dem anderen Mädchen schien das nichts auszumachen. "Mir egal, wenn sie das hören. Du tust ja gerade so, als könnte ich was dafür." Dann erblickte sie Omi und ein erfreutes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. "Omii~i-kun." Der Blonde nickte ihr zu, ging aber weiter auf Nagi zu.

"Verkrampf dich nicht so." sagte er zu dem Brünetten. "Es ist nur, ich habe noch nie so viele Leute in einem Blumenladen gesehen."

"Die über achtzehnjährigen kommen wegen Schuldig und Yohji. Sie locken die Mädchen immer mit irgendwelchen Verabredungen an. Die anderen sind wegen Aya da, weil der immer so geheimnisvoll ist." Omi kicherte und Nagi blickte zu den Rothaarigen rüber.

"Kauft etwas oder verschwindet!"

"Oh Ayaaa~aaa!"

"Dann kommen die anderen wegen Ken, weil der so toll Fußballspielen kann..."

"Ich habe auch mal mit ihm gespielt.", sagte Nagi plötzlich und Omi sah ihn an, nickte erfreut. "Ja, das hast du. Und es hat dir viel Spaß gemacht."

"Ich habe es gehasst."

"... Ja, das hast du." Omi ließ den Kopf hängen. Hätte ja sein können, dass, wenn er ihm einredete, dass er Fußball mochte, er öfter rausging. Aber anscheinend waren ein paar Emotionen wieder zurückgekommen oder gar nicht erst verschwunden.

Omi blickte auf die Hände des Brünetten, die noch immer verkrampft waren. "Warte, halt die Hände mal anders." Damit stellte er sich hinter Nagi und nahm dessen Hände in seine. Doch sie waren immer noch verkrampft. Er brachte Nagi dazu, die Blume und den Draht fallen zu lassen, schüttelte dann die Hände. "Mensch Nagi! Entspann dich."

"Ich kann mich nicht entspannen, mit den Blicken, die auf uns ruhen.", flüsterte er, und Omi sah auf, lächelte den anderen einfach nur zu und sprach dann weiter. "Ich sagte, du sollst dich nicht so verkrampfen. Jetzt nimm die Blume und den Draht, steck ihn in den Blumenkopf, er darf aber nicht durch die Blüte zu sehen sein, ja. Und jetzt einfach nur drehen."

Manche wandten sich ab, andere kamen auf Omi zu. "Omii~i-kun. Kannst du uns das auch beibringen."

"Tut mir Leid, aber ich muss mich jetzt um die Blumen im Lager kümmern.", sagte er schnell und ging durch eine Tür ins Lager. Nagi währenddessen kümmerte sich weiter um die Nelken, die in einem schwarzen Eimer neben ihm standen, versuchte die stechende Blicke zu ignorieren, doch dann sah er auf, funkelte die Mädchen an. "Was wollt ihr von mir?", fragte er irritiert, wusste nicht, was er getan hatte, dass sie ihn derart feindselig musterten.

Ein Mädchen kam mit ihrer Freundin auf ihn zu und lächelte ihn an, sah sich um, ob wohl einer von Nagis Freunden in Hörweite war. "Du reißt deine Klappe verdammt weit auf, Nagi.", meinte sie und stützte sich auf den Tisch ab. "Nur weil du unter Omis Schutz stehst, heißt das nicht, dass du in Ruhe gelassen wirst."

"Thea.", mahnte ihre Freundin sie, doch das Mädchen hörte sie gar nicht. "Hat dir das die Abreibung von vor ein paar Wochen nicht gezeigt?"

Nagi sah sie fragend an, hob einfach die Schultern. "Wovon sprichst du?"

"Tu nicht so als würdest du von nichts wissen."

"Was willst du eigentlich von mir?"

Thea lächelte kalt, rückte dann soweit zu Nagi vor, dass sie ihm ins Ohr flüstern konnte. "Lass Omi in Ruhe. Lass uns alle in Ruhe. Ich will, dass du verschwindest und nie wiederkommst. Du kotzt mich einfach an. Deine Art, wie du andere behandelst, dein Verhalten Omi gegenüber. Als wären wir der letzte Dreck, nur irgendwelche Insekten, die du am Liebsten zertreten würdest. Du bist der schrecklichste Menschen, den ich kenne und wirst es immer bleiben. Warum tust du uns nicht den einen Gefallen und stirbst?"

"Thea.", sagte ihre Freundin erneut und zog sie sanft von Nagi weg. Dieser starrte geschockt gerade aus. War er wirklich ein schrecklicher Mensch gewesen? Hatte er alle anderen wirklich wie den letzten Dreck behandelt?

"Nagi-kun...", fing die Freundin von Thea an, legte ihm sanft eine Hand auf die Schulter. Doch er schlug sie weg, ging ein paar Schritte zurück, bemerkte nicht, dass hinter ihm etwas stand und er stolperte, landete mit einem lauten Krachen auf den Boden. Die Blicke der anwesenden Personen richteten sich auf ihn. Nagi sah in jedes der Gesichter, wollte irgendeine Reaktion wie Besorgnis finden, doch alles was er sah war hämisches Schmunzeln oder Grinsen. Dann stand er auf, lief aus dem Blumenladen und in sein Zimmer.

Omi, von dem Lärm und der danach eintretenden Stille angelockt, sah sich um, erblickte nur noch Nagi, der aus dem Laden stürmte. Sein Blick wanderte zu seinen Freunden, doch diese zuckten nur mit den Achseln. Er ließ die Schultern hängen, ging dann auf das kleine Chaos, das Nagi angerichtete hatte, zu und räumte auf. Ein paar Blumengefäße waren zerbrochen, der Boden war mit Wasser begossen, doch mehr war nicht passiert. Wenigstens, so dachte Omi, waren keine Pflanzen in den zerbrochenen Gefäßen.
 

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Er saß mit angezogenen Beinen auf seinem Bett, hatte die dünne Decke um seinen schmalen Körper gewickelt, das Kopfkissen auf seine Knie gelegt und seinen Kopf darauf gebettet. Seine Augen blickten ohne Focus zu seinem Fenster, seine Gedanken waren nur auf die Worte gerichtet, die das Mädchen sagte.

Konnte es wirklich sein, dass er so ein Mensch war? Konnte es sein, dass er andere wie den letzten Dreck behandelt hatte? Warum sollte er so etwas machen? Er war so wütend darüber gewesen, dass Menschen andere quälten, warum tat er es dann selbst? Nie gab es in der Geschichte der Menschheit einen triftigen Grund dafür, andere zu malträtieren, zu unterdrücken, zu bekämpfen oder zu demütigen. Weder im Mittelalter, noch in sonst einer wichtigen Epoche und getan wurde es trotzdem und wird immer noch gemacht. War er auch einer dieser Menschen gewesen, die es aus Spaß taten?

Oder... hatte das Mädchen gelogen? Aber woher sollte sie wissen, dass er sein Gedächnis verloren hatte? Wie hätte sie es erfahren können?

Plötzlich klopfte es und er zuckte ungewollt zusammen. Seine Finger bohrten sich in das bleiche Fleisch seiner Arme.

"Nagi... Kann ich mit dir reden?"

Es war Omi.

Der brünette Junge antwortete nicht, starrte nur stumm auf die Tür.

"Okay, ich werde wieder gehen, aber... wenn du Probleme hast, egal welche, du kannst immer zu mir kommen. Ich bin in meinem Zimmer, wenn du mich suchst." Damit hörte er, wie sich Schritte von seiner Tür entfernten. Seine Spannung wich aus seinem Körper und er ließ sich zurückfallen.

/Ich will, dass du verschwindest und nie wiederkommst./

/Warum tust du uns nicht den einen Gefallen und stirbst?/
 

Verschwinden - vergessen...
 

Sterben - weglaufen...
 

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Nagi stand unschlüssig vor der Tür, starrte auf den Türgriff. Eigentlich hatte er vorgehabt mit Omi zu reden, doch jetzt... wollte er es nicht mehr wissen, hatte er Angst, dass er etwas über sich erfuhr, was er nicht wollte...

"Nagi?"

Er drehte sich um und sah Ken, der hinter ihm stand, mit einem Berg Wäsche beladen. "Kannst du mir mit dem Aufhängen helfen?" Er warf noch einen letzten Blick auf Omis Tür, nickte dann und folgte Ken auf den Hinterhof.
 

"Wow! Wer trägt denn so was?", fragte er nach einer Weile und Ken drehte sich zu ihm um, grinste dann. "Dreimal darfst du raten."

"Nee."

"Doch."

"Das ist doch gar nichts. Das ist... das verdeckt doch überhaupt nichts!"

"Das ist Yohjis Absicht.", meinte Ken immer noch grinsend und nahm Nagi das Etwas aus den Händen. "Aber solange er nicht nur damit bekleidet durchs Haus spaziert, interessiert es mich nicht, ob er das trägt oder nicht."

Nagi überlegte kurz, zitterte bei dem Bild, das sich in seinen Kopf schlich.

"Du Nagi, was wolltest du eigentlich von Omi?"

Er sah auf das Hemd, dass er in seiner Hand hielt, schien darüber nachzudenken, ob er es dem anderen erzählen sollte.

"Da waren zwei so 'ne Mädchen. Eine davon hieß Thea."

Ken grinste und stieß den Jungen an. "Hat der kleine Nagi sich etwa verliebt?"

"Nein, das ist es nicht. Sie sagte mir etwas und da wollte ich Omi fragen, ob es die Wahrheit ist." Der Ältere nickte, hängte eine Jacke auf. "Aber du hast Angst davor, dass es die Wahrheit ist, richtig?"

"Ja."

"Hast du Angst vor dir, Nagi?"

"Nein."

"Wovor denn?"

"Vor meiner Vergangenheit."

"Warum? Was weißt du schon von dir?"

"Dass ich scheinbar sehr isoliert war, bestimmt kaum Freunde hatte. Ich hasste körperliche Betätigung - und tue es immer noch, also frag gar nicht erst.", meinte er scharf und sah Ken von der Seite an. Er wusste nicht, was passiert war an diesem Tag an dem er mit Ken Fußball spielte, aber anscheinend musste es wirklich schlimm gewesen sein, dass er so einen Hass spürte, wenn er dieses kleine runde Ding sah. "Ich las gerne, dachte sehr viel nach. Ich interessierte mich für Parapsychologie und Physik." Er hielt kurz inne. "Ich habe mich von euch abgegrenzt... Ich hasse dunkle Räume, aber ich mag die Farbe Schwarz... Mehr, fällt mir nicht ein."

"Das wusste ich ja gar nicht."

"Was?"

"Dass du dunkle Räume nicht magst. Ach, darum hast du dich mit Schuldig um das Zimmer geprügelt." Ken lachte. "Ich habe mich schon gewundert, warum du da so stur warst."

"Ich war also nachgiebig.", murmelte er, und Ken sah ihn fragend an.

"Eigentlich nicht. Du hattest deinen eigenen Kopf, aber meistens hast du nachgegeben, weil du dich nicht streiten wolltest."

"Oh..."

Feige, dachte er, er war feige, doch er schob den Gedanken zur Seite.

"Nagi, magst du dich?"

"...Nein..."

"Obwohl du so wenig über dich weißt?"

"Ja."

"Dann bleibt dir nur eine Möglichkeit: Sei so, wie du sein willst. Lege dir keine Regeln auf. Das ist genau das, was du früher gemacht hast. Wenn du lachen willst, lach, wenn du weinen willst, wein. Zeig uns, wenn du wütend bist oder wenn du Hilfe brauchst. Vergiss, wie du früher warst. Mach dir keine Sorgen über deine Vergangenheit, leb im Heute. Lass dich nicht von anderen irritieren. Fang einfach von vorne an. Und was deine Vergangenheit angeht, wenn du sie nicht erfahren willst, wirst du es auch nicht tun."

Aber ob das die beste Möglichkeit ist?
 

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"Kommst du runter zum Abendbrot?"

Erst wollte er den Kopf schütteln, doch dann sah er in das hoffnungsvolle Gesicht Omis und er stand auf, legte das Buch auf den Sandsessel in dem er saß.

Unten in der Küche stellte Ken gerade einen Teller auf den Tisch, einen weitern hielt er noch in der Hand. Als er Nagi sah, legte er auch diesen hin, und Schuldig stöhnte auf. "Das gibst nicht."

"Ich will Geld sehen.", sagte Farfarello höhnisch und streckte eine Hand nach Schuldig aus. Dann kam Yohji in die Küche, sah auf Nagi und seufzte ebenfalls. "Mann, ich habe verloren."

Omi stieß ihn von der Seite an, ahnte schon was sie gemacht hatten. Die anderen beiden bedachte er mit einem wütenden Blick.

"Schon okay. Wetten sind gut um das Geld etwas aufzubessern.", meinte Nagi neben ihn und lächelte. "Ich freu mich, dass wenigstens einer sagte, dass ich komme. Auch wenn das die Meinung der anderen über mich widerspiegelt."

"Ah, Nagi. Nimm das doch nicht so ernst.", sagte Schuldig und stand auf. "Übrigens... verlangst du wirklich von mir, dich auszuführen?"

Nagi sah ihn ausdruckslos an, dann schlich ein diabolisches Grinsen über seine Lippen. "Jetzt ja."

"Nein..."
 

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Als Omi am nächsten Tag aus der Schule kam, lief er sofort zu Nagi ins Zimmer und grinste den brünetten Jungen an. Dieser legte das schwarze Buch zur Seite, mit dem er sich schon seit gestern beschäftigt hatte und lächelte ebenfalls.

"Hey Nagi. Ich habe ein Mädchen aus deiner Klasse getroffen und sie nach Hausaufgaben gefragt." Omi zog ein Blatt aus seiner Schultasche und legte es auf Nagis Schreibtisch. "Wenn du Hilfe brauchst, sag Bescheid."

Nagi nickte nur, doch als Omi sich wegdrehen wollte, hielt er ihn am Ärmel fest.

"Kennst du ein Mädchen namens Thea?"

"Ja, sie geht in meine Klasse. Warum?"

"Sie hat mir vor einiger Zeit etwas erzählt... Sie sagte, ich würde allen einen Gefallen tun, wenn ich sterben würde."

"Was? Wie kommt sie dazu?"

Nagi sah ihn einfach nur an, ließ zu, dass Omi ihn an die Schulter fasste und an sich drückte. "Hör nicht auf sie. Egal was sie denkt, ich würde nie wollen, dass du mich verlässt. Du bist mir sehr wichtig, Nagi." Omi hob sanft Nagis Kinn an, zwang ihn ihm in die Augen zu sehen. "Und den anderen auch. Versprich mir, dass du vergisst, was Thea sagte, tust du das?"

Der brünette Junge nickte nur, legte dann schüchtern die Arme um Omis schlanke Form, lehnte seine Stirn gegen die Schulter des Blonden.

"Hey Nagi. Was hältst du davon, wenn wir zusammen Hausaufgaben machen?"

"Okay."
 

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Ken beobachtete die beiden Jungen und grinste. Wie es aussah bekam Omi was er wollte.

Einen Neuanfang.

Er erinnerte sich daran, wie es war, als Schwarz einzog. Schuldig, Farfarello und Brad lebten sich schnell ein, nur Nagi verschwand immer in seinem Zimmer. Kam nicht zum Essen runter, sondern nur, wenn er zur Schule ging. Ken fragte sich immer, wovon der Junge lebte und eines nachts sah er Nagi, wie er vor dem Kühlschrank stand und sich etwas zu Essen rausholte. Es war nicht viel was er zu sich nahm. Es schien, als würde er sich zwanghaft zurückhalten, als würde es ihn in seinem Stolz verletzen, wenn er mehr aß.

Ken war nicht der einzige, der Nagi des öfteren in der Küche erblickte. Und sie waren zumindest so weit erleichtert, dass der Brünette überhaupt etwas zu sich nahm.

Omi war der einzige, der soviel Hoffnung hegte, dass Nagi wenigstens ein einziges Mal mit ihnen zusammen aß. Er deckte immer für acht, obwohl jeder wusste, dass Nagi nicht kommen würde. Manchmal stellte er ihm etwas vor die Tür, doch meistens blieb es unberührt.

Dann war es Brad zuviel und er bestimmte, dass Nagi im Laden aushalf, damit er unter Leute kam und vielleicht lernte, sich mit den anderen zu verständigen, und zwar außerhalb von Aufträgen. Der Brünette tat es ohne wenn und aber. Er machte immer das, was Brad verlangte ohne zu murren. Doch auch das half nichts. Er wich Fragen aus, verdrückte sich in den Lagerraum um dort seine Arbeiten zu verrichten oder stellte sich in die hinterste Ecke des Ladens um in den Mädchenmassen unterzugehen.

Keiner verstand ihn wirklich, niemand wusste, was in ihm vorging und Schuldig war es verboten in seinen Gedanken zu lesen. Brad hatte es befohlen. Schuldig hörte auf Brad... manchmal.

Bei den Aufträgen war er anders. Er übernahm oft aus heiterem Himmel das Kommando, als würde er im Kampf aufblühen. Brad schien das gewöhnt zu sein. Anscheinend arbeitete Nagi vorher alleine und war es auch nicht gewohnt mit anderen zusammen zu arbeiten, auch wenn das Teamwork bei ihm immer stimmte. Vielleicht, weil Brad es befahl.

Dann, bei einem Auftrag lief etwas schief. Nagi wurde schwer verletzt. Er schleppte sich blutverschmiert zum Auto und wartete bis die anderen kamen, gesagt hatte er vorher nichts. Brad schrie ihn an, dass er den Auftrag nicht ausgeführt hätte, hatte ihn vielleicht sogar geschlagen, er wusste es nicht mehr, doch dann schien er sich Sorgen zu machen. Als sie Zuhause ankamen, war Nagi in Ohnmacht gefallen. Farfarello trug ihn ins Haus, legte ihn auf die Couch. Er hatte drei Tage durchgeschlafen und Omi hatte sich um ihn gekümmert. Sobald der Brünette dann aufwachte, schien der blonde Junge gar nicht mehr von seiner Seite weichen zu wollen. Doch nie kam ein Wort des Dankes über die Lippen des anderen. Und Omi störte es nicht. Wenn sie fragten, warum er es tat, lächelte er einfach nur traurig und winkte ab.

Nagi hatte nie gesagt, was passiert war, doch den Auftrag hatte er, wie sie später herausfanden, ausgeführt, so wie es von ihm verlangt wurde. Trotz seiner Wunden.
 

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Sie legte ihren Kopf schief, blickte dann verstohlen aus dem Fenster. Warum ist es, dass man versuchte etwas über seine Vergangenheit herauszufinden, wenn man sie verlieren wollte? Warum machte sich der Mensch auf die Suche nach Verlorengegangenem? Warum zerstörten die Menschen Dinge so leichtsinnig und versuchten dann die Bruchstücke wieder zu einem Ganzen zu fügen? Wieso konnten sie es nicht von Anfang an ganz lassen?

Ihr Blick wandte sich vom Fenster ab. Menschen waren nicht komplexer, sondern einfach nur dümmer als andere Wesen, doch sie wollten es sich nicht eingestehen. Aber ihr Auftrag war es nicht, über Menschen zu sinnieren, sondern auf den brünetten, kleinen Jungen aufzupassen, der eines Abends zu ihr kam und diesen aberwitzigen Wunsch äußerte.
 

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Engel, neuer Eintrag: [von griech. Angelos "Bote"], Bibel: Boten Gottes an die Menschen, die seine helfende Nähe veranschaulichen.
 

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[7] Dadurch, dass sein Zimmer weiter abliegt von den anderen, könnte man denken, dass es riesig ist (Das Haus)... Und ihr fragt euch bestimmt (zumindest die, die den Anime sahen) wo denn bitte schön die anderen Zimmer herkommen, wenn die Weiß-Jungs schon auf engsten Raum zusammen lebten, ne? Denen sage ich: "Denkt nicht soviel darüber nach. Die Autorin brauchte nur Einzelzimmer und das weite Abliegen von Nagis Zimmer soll die frühere Isolation ausdrücken." ^^;

Teufel

Autor: Moku

E-Mail: Mokuren@gmx.de
 

Disclaimer: Koyasu Takehito etc.

Kommentar I: Ich hoffe, ich habe jetzt niemanden mit meiner Ansage in 'Your Life Shatters' verwirrt oder vertrieben. Es gibt FFs, die ich auf jeden Fall weiter schreiben werde. Das wären: Windpocken (FB), Mirror Image (Weiß Kreuz), Phobien (Weiß Kreuz) und Schmetterlinge (Weiß Kreuz). Sollte sich jetzt jemand eine Ff besonders wünschen, könnte ich mich auch dazu überreden lassen dort weiter zu arbeiten.

Das Sequel zu ,See You At The Bitter End' ist auch in Arbeit, wird aber noch laaaange dauern. Sorry.

Ich glaube, dass war jetzt alles, hm?
 

Grüße: Kareama: Es tut mir Leid, dass du so lange warten musstest für dieses Kapitel, obwohl es schon seit Ewigkeiten fertig ist. *seufzt*

Na ja, viel Spaß!
 

@Tyfa: Yup, ein paar andere Leute meinten auch, dass sie nichts wäre, aber die FF wird irgenwie noch viel witziger. UND ICH WOLLTE DAS NICHT! Ich sag's dir: Ich kann einfach keine düsteren geschichten schreiben. Mein verquerer Humor MUSS einfach mit rein... *seufzt* Na ja, wie auch immer. Viel Spaß!
 

Kapitel fünf - Teufel
 

Teufel, kein Eintrag...
 

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Dieses seltsame Buch ließ ihn einfach nicht einschlafen. Was war es, dass er sich so darum kümmerte, dass es ihn derart interessierte und neugierig machte? Innerlich wusste er es. Wusste er, dass es wichtig für ihn war. Ein Tagebuch vielleicht? Doch es stand nichts weiter drin. Nur ein kleines Gedicht, dass ihn nicht wirklich weiter half...

Er legte es zur Seite, starrte aus dem Fenster in den Himmel. Langsam bekam er Kopfschmerzen. "Denk nach, Nagi.", murmelte er, warf sich zurück in den Sessel. "Argh, warum will ich überhaupt wissen, was so wichtig daran ist?"

"Neugierde.", meinte plötzlich jemand von der Tür. Er sah auf, erblickte Farfarello, der sich gegen den Türrahmen lehnte. "Du warst und wirst immer neugierig sein. Wenn du etwas nicht weißt, versuchst du es herauszufinden. Das ist dein Problem." Der Weißhaarige stieß sich ab, ging dann auf den brünetten Jungen zu und kniete sich vor ihm hin, nahm das schwarze Buch in seine Hand.

Ein Lächeln lief über seine Lippen, als er mit den Augen über die Schrift lief. Dann las er laut vor.

"'My only love sprung from my only hate!

Too early seen unknown, and known too late!

Prodigious birth of love it is to me,

That I must love a loathed enemy.' - Hm, Shakespeare."

"Ich weiß!"

"War noch nie mein Fall." Nagi nahm dem anderen das Buch aus der Hand, drückte es an sich. "Gehört es mir?", fragte er leise. Farfarello grinste, nickte dann und stand auf. Damit verließ der Ire das dunkle Zimmer. Nagi sah ihm nach, wandte sich dann wieder dem schwarzen Buch zu. Dann stand er ebenfalls auf, legte es zur Seite und ging zu seinem Bett. Er musste schlafen.
 

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Nagi wachte nachts auf. Seine Träumen ließen ihn aufschrecken und versteinern. Die Szenen, die sich in seinem Kopf abspielten, schienen so wirklich und doch abstrus und irreal. Er stützte seinen Kopf auf die Hände und starrte auf die dunkle Bettdecke. Die Lücken in seinem Gedächnis machten ihm Angst, verwirrten ihn, verzweifelten ihn. Der Gedanke, dass er etwas getan hatte, wovor er Angst hatte, machte ihn krank. Gab es nichts, das ihm half, diese Gedanken und die Alpträume loszuwerden? Er brauchte etwas, das ihn ablenkte. Eine Beschäftigung, jemandem, mit dem er reden konnte. Irgendwas!

Er wandte seinen Blick zum Fenster, durch das das silberne Licht des Mondes fiel. Es tanzte im schwachen Wind auf den Blättern seiner Pflanzen, warf kleine leuchtende Punkte an die Wände.

Er stand auf und ging zu dem Fenster, legte eine Hand auf die Glasscheibe. Von hier aus hatte er nur den Ausblick auf den Hinterhof, der mit Blumen überfüllt war. Die lärmende Straße oder die Lichter der Stadt erreichten ihn von da nicht. Es herrschte eine beruhigende Stille.

Plötzlich sah er Omi, der über die Mauer sprang und ins Haus lief. Bevor er das Haus betrat, sah er zu Nagi hoch, hatte ihn aber in seiner Eile nicht bemerkt. Nagi wandte sich um, sah auf den digitalen Wecker. Es war kurz nach drei. Und Omi musste zur Schule. Warum war er noch wach?

Er schlich aus seinem Zimmer, sah in Omis, ob er schon da war, aber es war leer. Dann ging er leise die Treppe runter, wollte niemanden wecken. In der Küche sah er Omi. Er atmete schwer und hielt sich die Seiten.

"Omi?"

Nagi wich ein Stück in den Schatten, als er Ayas Stimme hörte. Warum waren sie noch wach?

"Hat es funktioniert?"

Der Blonde nickte, lachte dann. "Tadaa!" Er hielt strahlend eine Diskette hoch und Aya nickte. "Das entschlüsseln wird etwas lange dauern, da Nagi mir sonst immer half, aber du weißt ja, ich kann ihn nicht mehr darum bitten."

"Eigentlich solltest du es nicht machen. Du müsstest lernen."

"Ach, die Prüfungen besteh ich so oder so."

"Nimm das nicht zu leicht. Wenn du die Prüfungen bestehst, kannst du endlich was anderes machen."

"Obwohl ich bezweifle, dass ich es möchte." Omi grinste. "Ich fang gleich damit an."

"Bleib nicht so lange auf."

Nagi ging die Treppen zu seinem Zimmer hoch, sah dann auf sein schwarzes Laptop. Decodieren. War etwas, was er konnte?

Bisher hatte er den Laptop nie angefasst, doch jetzt schlug er ihn auf, fuhr ihn hoch und betrachtete ihn. Auf der Festplatte waren viele Ordner und Programme mit denen er erst nichts anfangen konnte, doch dann, nachdem er die einzelnen Dateien geöffnet hatte, wusste er wieder, wie man damit arbeitete, was er machen musste, um verschlüsselte Dateien zu öffnen.

Ein Lächeln lief ihm über die Lippen. Er schloss den Laptop und ging damit zu Omis Tür. Vielleicht konnte er ihm helfen, wenn er sonst nichts machte. Er klopfte leise an.

"Wer ist da?"

"Ich bin's... Nagi."

"Komm rein."

Er öffnete die Tür und trat ein, sah sich um. Ein spärlich eingerichtetes Zimmer. Bett, Stuhl, Schreibtisch und zwei Schränke. Sonst nichts an Möbeln. Die Wände waren kahl und weiß gestrichen.

"Ah, du brauchst Hilfe mit deinem Computer. Meinst du nicht auch, dass das etwas spät ist. In vier Stunden können wir noch mal darüber reden."

Nagi musterte ihn, schüttelte dann den Kopf. "Ich wollte dir helfen."

"Wobei?"

Er schwieg erst, doch dann deutet er auf den Computer. "Die Diskette. Ich wollte dir beim Decodieren helfen."

"Woher... Ach so. Du hast es gehört." Omi lächelte traurig in sich hinein. "Deine Angewohnheit immer nur abends etwas zu essen."

Er nickte. "Darf ich dir helfen? Ich werde mir auch nicht durchlesen, was da steht oder Fragen stellen. Es ist mir egal. Ich will dir nur helfen."

Omi lächelte, rückte dann ein Stück zur Seite.

"Wenn du nicht auf dem Fußboden sitzen willst, musst du dir einen Stuhl holen."

"Nein, ist schon okay. Ist für mich einfacher."

"Es gibt Sachen die ändern sich nie.", lachte Omi, wurde dann aber wieder ernst. "Weißt du denn noch, wie man das macht?"

"Das ist wie Fahrradfahren. Man verlernt es nie."
 

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Sie arbeiteten zusammen bis Omi zur Schule musste, danach war er alleine. Ab und zu kamen Ken oder Farfarello vorbei. Ken hauptsächlich, weil er sich Sorgen um Nagi machte und Farfarello, weil er, wie es schien, irgendetwas wollte, es nur nicht aussprach und somit einfach still neben dem Brünetten saß. Diesem schien das aber nicht zu stören. Manchmal sprach er den Iren auch an, stellte ihm Fragen zu seiner Person, doch fragte er ihn nie etwas über sich.

Gegen Mittag sprang er dann erfreut auf und erschreckte den neben ihm sitzenden Iren fast zu Tode.

"Ich habe es geschafft.", rief er und fiel Farfarello um den Hals, hüpfte dabei auf und ab. "Ja! Ich habe es geschafft."

"Ich hab's ja verstanden.", maulte der Weißhaarige und drückte den Jungen von sich. Dieser hüpfte dann freudig durchs Zimmer, bis er vor dem Laptop zum Stehen kam.

"Also gut, also gut. Was jetzt?", fragte er sich leise. "Ach ja."

"Was machst du da?"

"Ich sicher alles, damit wir nicht von vorne anfangen müssen."

"Aha."

"Was möchtest du eigentlich von mir?"

"Könntest du für mich mal ins Internet gehen?"

"Kannst du das nicht alleine?"

"Nie gemacht. Hier lässt niemand jemanden an seinen Computer."

Nagi rückte zur Seite, fuhr den Computer runter und dann wieder hoch. Dann drehte er ihn Farfarello hin.

"Du musst auf dieses Zeichen gehen, dann gibst du in dieser Leiste die Adresse ein. Wenn du keine hast, gehst du auf ein Suchprogramm und tippst ein Stichwort ein. Das Programm sucht dann verschiedene Seiten raus. Dann brauchst du nur noch eine anklicken."

Farfarello setzte sich an den Laptop und Nagi stand auf, wollte den Iren alleine lassen, doch dann machte er sich Sorgen, dass Farfarello irgendetwas wichtiges, wie zum Beispiel die Festplatte, löschen könnte und setzte sich wieder hin.
 

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Omi betrat das Haus durch den Laden, lief dann in die Küche, holte sich etwas zu essen und stürmte dann auf sein Zimmer. Sollte Nagi es noch nicht geschafft haben, die Dateien zu decodieren, würde er ihm dabei helfen.

Doch sobald er sein Zimmer betrat, sah er Nagi auf seinem Bett sitzen und an die Decke starren. Der Laptop stand abgeschaltete auf dem Fußboden.

"Was ist?", fragte er den Brünetten, doch dieser grinste nur. "Was? Hast du es etwas schon geschafft?"

"Ja."

"Echt?"

"Wenn ich es doch sage."

Omi schloss die Tür und setzte sich neben Nagi auf das Bett, stellte das Essen auf den Nachttisch und warf seinen Rucksack in die Ecke. "Wow, und wie lange hast du noch daran gearbeitet?"

"Gegen Mittag war ich fertig."

Er nickte, wandte sich dann dem Essen zu. "Hast du schon gegessen?"

"Nein."

"Willst du etwas?"

"Nein."

Wieder nickte Omi nur, sah auf den schwarzen Laptop, dann zu Nagi, der wieder damit anfing an die Decke zu starren.

"Was ist da?"

"Hm... du solltest dein Zimmer mal wieder streichen."

"Was?"

"Schau nach oben."

Omi tat, wie Nagi es verlangte und sah zur Decke. Da erst bemerkte er die braunen Flecken, die sich dort gebildet hatten. "Der Regen muss durchgekommen sein und hat dann solche Flecken hinterlassen.", vermutete er.

"Willst du es denn neu streichen? Ich würde dir dabei helfen.", sagte Nagi enthusiastisch und blickte abwartend zu Omi. Dieser zuckte nur die Achseln. "Musst Aya oder Brad fragen, ob die es erlauben." Doch kaum hatte er ausgesprochen, war Nagi schon aus seinem Zimmer gestürmt.

"Ähm, Nagi?"
 

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"Aaayaaa~aa!"

"Kauf etwas oder verschwinde!"

Nagi hielt in seiner Bewegung inne und sah den Rothaarigen aus großen Augen an. Dieser bemerkte erst jetzt, dass es kein Mädchen war, das ihn gerufen hatte, sondern Nagi. Der setzte sich auch gleich wieder in Bewegung und warf sich an Ayas Arm, der beinahe die Pflanze fallen gelassen hätte, die er in der Hand hielt. Überrascht sah er auf den Jüngeren und auch die Mädchen im Laden sahen erschrocken zu den kleinen Brünetten, von dem sie solche Handlungen nicht kannten.

"Omis Zimmer muss mal wieder gestrichen werden."

"Schon möglich."

"Kann er es neu anstreichen?"

"Von mir aus, aber frag Brad noch mal."

"Danke." Damit verabschiedete sich der Junge von Aya mit einer Umarmung und verschwand auch schon wieder im Haus.

Für kurze Zeit war es noch still im Blumenladen. Etwas höchst seltenes, wenn er nicht gerade geschlossen war. Dann räusperte sich Aya.

"Kauft etwas oder verschwindet!"

Und das Treiben im Blumenladen ging seinen gerechten Weg.
 

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"Braaa~ad!"

Erschrocken fuhr der Amerikaner in seinem Sessel zusammen. Er wusste zwar, dass Nagi zu ihm kommen würde aber er wusste nicht wie. Und damit hatte er echt nicht gerechnet.

Erst starrte er den Jüngeren überrascht an, dann räusperte er sich und richtete sich auf. "Was willst du?"

"Omis Zimmer müsste mal wieder neu gestrichen werden."

"Schon möglich."

"Es muss! Darf er es neu streichen?"

Der Amerikaner holte einen Ordner aus seinem Schrank und schlug ihn auf, dann sah er zu Nagi. "Von mir aus, aber frag Aya."

"Hab ich schon."

Der Brünette lief auf Brad zu, umarmte diesen mit einem lauten "Danke" und war dann auch schon wieder verschwunden.
 

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Kaum dass Nagi das Zimmer verlassen hatte und Omi aus seiner Starre erwacht war, betrat der neue Wirbelwind des Koneko no sumo les das Zimmer des Blonden und setzte sich vor diesem auf den Boden und strahlte ihn an.

"Welche Farbe möchtest du haben? Blau? Grün? Oder vielleicht etwas einfaches wie weiß?"

"Äh... ah... hm... ähm..."

"Ja. Die Farbe würde mir auch gefallen."

"Aber... Nagi!"

Der Brünette sah seinen Freund fragend an, dann seufzte Omi, setzte ein gutmütiges Lächeln auf seine Lippen.

"Willst du damit sagen, dass Brad und Aya ,Ja' gesagt haben?"

"Ja. Und weißt du was, man könnte die beiden für die Eltern dieses großen Haufens halten. Bevor man etwas darf, muss man die Eltern fragen."[8]

Omi lachte, denn irgendwie hatte er recht. Wenn sie etwas haben wollten, was etwas teuer werden könnte, hieß es immer, dass sie Brad fragen sollten, aber der sagte dann, dass sie Aya fragen sollten. So war das auch bei Aufträgen. Und manchmal entstand ein kleines Chaos, wenn einer der beiden eine andere Meinung hatte als der andere. Obwohl ,kleines Chaos' übertrieben war. Meistens brauchten die beiden dann nur eine Sekunde um einer Meinung zu sein und alles wieder in Ordnung zu bringen. Keiner wusste, wie sie das machten, aber jeder wünschte sich diese Fähigkeit.

"Wir könnten auch die Möbel umstellen.", fing Nagi plötzlich von Neuem an, stellte sich in die Mitte des Zimmers und betrachtete dieses dann, indem er sich einmal im Kreis drehte. "Dein Zimmer ist nämlich ziemlich langweilig und schmucklos."

"Na hör mal."

"Was macht ihr beide denn hier? Ich habe ein paar *sehr* positive Wellen aufgefangen.", sagte Schuldig, der grinsend das Zimmer betrat und Omi zuzwinkerte, aber was völlig anderes vorfand, als er erwartet hatte.

"Du, Schuldig. Du hast doch einen guten Geschmack. Was meinst du, welche Farbe dieses Zimmer bekommen sollte?"

"Wollt ihr streichen?" Er sah nach oben und zuckte mit dem Mundwinkel. "Wird auch langsam Zeit." Dann stellte er sich neben Nagi und betrachtete mit ihm gemeinsam den Raum. "Also, die Möbel sind zum Glück alle fast vom selbem Holz und haben auch so ziemlich die selbe Farbe."

"Ja, das macht die Sache auch gleich einfacher.", stimmte Nagi ihm nickend zu. "Die Einteilung des Zimmers gefällt mir nicht."

"Ja, wenn wir den Schrank dahin stellen und das Bett dahin würde es gleich größer wirken.", meinte Nagi und zeigte mit dem Finger jeweils an die Stellen, wo die Gegenstände stehen sollten. "Weiß passt ja zu jeder anderen Farbe, aber das wäre mir zu eintönig.", fuhr der Rothaarige fort und sah seinen Freund abwartend an. Dieser nickte. "Aber die Farbe ist immer noch Omis Entscheidung."

"Macht mal.", murmelte Omi und ließ sich rückwärts auf sein Bett fallen. Sollten die beiden sich doch den Kopf zerbrechen, wie er das Zimmer einrichten sollte. Er hatte andere Probleme.

"Was macht ihr denn da?"

"Ah, Yohji. Wir haben gerade überlegt, welche Farbe besser zu den Vorhängen passen würde.", sagte Nagi und zog ihn ins Zimmer. "Was würdest du sagen? Himmelblau oder doch hellgrün?"

"Ich wäre ja für Rot."

Schuldig und Nagi sahen ihn skeptisch an. "Du hast ja keine Ahnung.", sagten beide wie aus einem Munde und wandten sich von Yohji ab. Dieser schien sich wie ein Ausgesetzter zu fühlen, schlenderte niedergeschlagen zu Omi.

"Mach dir nichts draus, Yohji. Nicht jeder hat den gleichen Geschmack."

"Wirst du denn mit dem von den beiden klar kommen?"

Omi nickte lachend, doch dann verfinsterte sich seine Miene. "Glaubst du, mein Zimmer wird nachher so grell wie Schuldigs?"

"Glaub ich nicht.", antwortete Yohji genauso ernst. "Nicht, solange Nagi sich da einmischen kann. Und sollte er es nicht schaffen, dein Zimmer vor den finsteren Fängen Schuldigs zu bewahren, bleibt dir nur noch eine letzte Hoffnung: Das Brad es für zu teuer ansieht!"

"Seid leise ihr beide! Ihr stört unsere Inspiration.", meckerte Schuldig und drehte sich zu den beiden um. "Raus mit euch!"
 

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Somit wurde Omi aus seinem eigenen Zimmer vertrieben und saß nun unten im Wohnzimmer auf der Couch und sah sich irgendeine Soap an, die er nicht verstand. Neben ihm kauerte ein eingeschnappter Yohji, der sich einen Drink genehmigte und ein leicht gereizter Farfarello, der die Fernbedienung nicht aus seiner Hand gab. Beides zusammen war eine gefährliche Kombination, aber noch waren alle bei klarem Verstand, sodass nichts passieren konnte.

"Omii~i! Wir haben uns entschieden. Du musst nur noch sagen, ob es dir gefällt.", rief Nagi und stürmte auf den Blonden zu, legte ihm eine farbige Skizze vor und beobachtete ihn, während dieser sich diese ansah. Yohji und Farfarello, neugierig durch Omis Blicke geworden, lehnten sich zu ihm rüber und besahen sich die Skizze ebenfalls.

"Schuldig wollte eigentlich Hellblau nehmen, aber ich konnte ihn noch gerade von meinen Stiften abbringen. Ansonsten würde das mehr ein Türkis sein."

Omi runzelte die Stirn, lehnte sich dann zurück. "Und das während meiner Prüfungen.", stöhnte er, gab Nagi die Skizze zurück. "Gefällt es dir nicht?"

"Nein, das ist es nicht. Aber wir müssen das bis nach meinen Prüfungen verschieben."

"Kein Problem. Ken meinte, dass ich vorerst nicht zur Schule brauche, also kann ich es machen, wenn du willst."

"Allein? Niemals!"

"Die anderen können ja mithelfen."

Yohji und Farfarello lehnten sich in diesem Moment zurück und sahen unauffällig zur Seite.

"Ah, kommt schon!"

"Tut mir Leid Nagi, ich habe diese Woche Spätschicht im Laden, schlafe den Morgen durch und gehe am Abend aus."

"Willst du mich wirklich dir helfen lassen?"

Nagi überlegte kurz. Er wusste nicht wieso, aber er sollte ablehnen. Wer weiß, ob Farfarello schon mal etwas angestellt hatte, auf jeden Fall hatte er irgendwie ein schlechtes Gefühl bei der Sache. Es war wie mit seinem Computer.

"Kann es sein, dass du schon einmal meine Festplatte gelöscht hast?", fragte er den Iren plötzlich und dieser sah ihn grinsend an. Woher wusste er das nur. "Okay... Ich glaube, ich verzichte wirklich auf deine Hilfe. Aber es bleiben ja noch Ken, Schuldig und... das war 'n sie dann auch."

"Vergiss es Kleiner. Ich werde mich bestimmt nicht dahin stellen und dir beim Streichen helfen. Ich ruiniere mir doch dabei nicht meine Kleidung.", meinte Schuldig und ließ sich auf einen Sessel fallen.

"Dann bleibt nur noch Ken." Und damit verließ der ehemals introvertierte Junge das Wohnzimmer und machte sich auf die Suche nach dem Fußballer.

Die zurückgebliebenen sahen sich an, lachten dann alle auf einmal.

"Jetzt weiß ich, warum Omi so enthusiastisch ist."

"Das ist gemein Yohji!"

"Hätte ich vorher gewusst, dass ich einfach sein Gedächnis löschen muss, damit er endlich mal auftaut, hätte ich das doch schon lange gemacht."

"Schuldig!"

"Dieser Übermut ist aber nicht gut für ihn.", murmelte Farfarello und grinste dabei hinterhältig.

"Warum?", fragte Omi.

"Ihr wart ja nicht dabei, aber Nagi hat heute Nachmittag Aya umarmt, als er gerade im Blumenladen war."

"Du meinst, so richtig mit Armen und Ansichdrücken?"

"Ja."

"..."

"Aya bringt ihn um."

"Da hilft Nagi nicht einmal seine Amnesie."

"Ich wünschte mir, er würde so bleiben.", meinte Omi plötzlich, hielt sich dann die Hand vorm Mund und schüttelte den Kopf. "Das habe ich jetzt nicht gesagt."

"Doch, und du bist nicht der einzige, der so denkt.", sagte Yohji lächelnd. "So gefällt Nagi uns auch und nicht nur dir. Na ja, du mochtest ihn ja auch schon, als er dich wie den letzten Dreck behandelt hat."

"Nagi hat nie jemanden so behandelt.", warfen Schuldig und Farfarello ein. "Er war vielleicht nicht besonders gesellig und sprach nicht viel, schloss sich in seinem Zimmer ein, aber _wenn_ er mal bei uns war, war er zwar distanziert aber immer höflich."

"Ja, und als Omi ihn gepflegt hatte, konnte er noch nicht einmal danke sagen."

Farfarello grinste bösartig und stand auf, warf einen letzten Blick auf Yohji bevor er sich umdrehte. "Er hatte Omi nicht darum gebeten ihn zu helfen. Somit musste er sich auch nicht bedanken."

"Noch dazu focht der Junge einen Kampf mit Omi aus.", sagte Schuldig grinsend, doch Omi reagierte nicht auf diese Worte. Er fand nie, dass sie einen Rivalitätskampf führten. Die anderen mochten es manchmal so aufgefasst haben, aber sie beide wussten, dass es nicht so wahr.
 

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Teufel, neuer Eintrag: in vielen Religionen die Verkörperung des Bösen, der Widersacher Gottes; im A.T. und N.T. erscheint er als "Engel des Bösen" (Satan) oder als gefallener Engel (Luzifer) und unter verschiedenen Namen (Beelzebub, Belial)
 

>v<>v<>v<>v<>v<>v<>v<>v<
 

[8] Kennt ihr das? Auch beliebt bei Eltern (oder mehr bei den Kindern):

,Mama, kann ich weg?'

,Was hat dein Vater gesagt?'

*denkt* Er hat ,Nein' gesagt. *sagt* ,Ja.'
 

Oder:
 

"Mama, kann ich weg?"

"Frag deinen Vater."

"Papa, kann ich weg?"

"Frag deine Mutter."

"..."
 

Ja ja, das kennt wohl jeder oder bin ich die einzige mit solchen Eltern?



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Kommentare zu dieser Fanfic (17)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Anuri
2006-08-31T19:58:05+00:00 31.08.2006 21:58
Die Geschichte ist süß!! Nagi ist ja niedlich...wie er sich freut..*g*
schreib bitte schnell weiter!!!
Von:  Mayani
2005-09-26T10:27:11+00:00 26.09.2005 12:27
Das ist mein Lieblingskapitel und ich habe festgestellt, dass Nagi Omi sehr ähnlich ist. Zwillinge im Geiste...
Ich freue mich schon diese Geschichte weiter zu lesen!
Von:  Mayani
2005-09-26T10:26:00+00:00 26.09.2005 12:26
Chemieexperimente? Nagi hat eine tolle Fantasie. Ich wäre im Lebtag nicht darauf gekommen! Naja, er ist Killer, da sind die Gedankenwege etwas anders, als bei einem Idioten wie mir...
Von:  Mayani
2005-09-26T10:24:19+00:00 26.09.2005 12:24
ist schon traurig, omi nagi, aber keine erinnerungen. Omi sollte diesen Neuanfang nützen. Und warum war Nagi so isoliert?
Von:  Mayani
2005-09-26T10:23:00+00:00 26.09.2005 12:23
Oh, er hat Aya getroffen. Ein kurzer Erinnerungsblitz, der schnell wieder verschwunden ist. Aber er war da!
Farfarello im Blumenladen. Eine witzige Vorstellung, die mir gefällt.
Und was Yohji wieder denkt...
Von:  Mayani
2005-09-26T10:21:18+00:00 26.09.2005 12:21
Armer Nagi, diese Art zu vergessen und sich nichts merken zu können ist schon schlimm. Hoffe er merkt sich irgendwann etwas.
Aber dieser Stil gefällt mir absolut!!
Von:  Mayani
2005-09-26T10:19:38+00:00 26.09.2005 12:19
die Geschichte fängt lässig an und ich werde mal weiterlesen...
Von: abgemeldet
2005-09-05T15:44:26+00:00 05.09.2005 17:44
ME~HR!!!!
find die Geschichte ja voll Kawaii!!!!!
Und wie Nagi drauf is voll SÜß!!!
Bitte Bitte Bitte schrib weiter! *antreiben*
und nicht den humor verlieren der is wichtig!!!!
Bitte weiterschreiben!!!!!
wenn du das nächst kapi on hast kannst du mir dan per ens bescheid sagen?
*winke winke*
Bye
Chibi_in_the_Hous
Von: abgemeldet
2004-07-16T19:44:17+00:00 16.07.2004 21:44
hm... also ich kenne den teil ja eigentlich schon, aber da ich beschlossen hab dir ein paar kommentare zu hinterlassen, schreib ich.
wann wirst du hier mal weiterschreiben? korrigiere, wann wirst du mal wieder posten? ich glaube du musst mir mal alle entwürfe deiner ffs schicken, damit ich bei den alten sachen wenigstens etwas weiterkomme.
tja, was soll ich zum teil sagen? es gibt nichts, was ich kritisieren könnte. ich mag die geschichte nach wie vor. und ein bisschen humor kann doch niemand vermeiden, ne!

cu alita
Von:  kohaku_san
2004-04-29T08:44:50+00:00 29.04.2004 10:44
*reinhüpf* *sich umschaut*
Nee jetzt oda?! Ich bin die erste Kommentarin?! *lach*
Also: Danke, dass du an dieser FF auch weiterschreibst. Diese ist mir sehr ans Herz gewachsen.
Und DIESER Teil erst!!! Hach Nagi is ja sowas von kawaii hier!! Und als er Aya am Arm hing und dann noch umarmt hat!! *lol* Und das er so enthusiatisch is und Omi's Zimmer auf den Kopf stellen will:-))) Hach, es war richtig "süss" dieses Chapter zu lesen.
Hoffentlich schreibst du bald weiter!? Und dein Schreibstil is immer noch dufte *lächel*
Ja ne
Ko-chan


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