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Salvation

von

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The Purge

A.N. Neulich habe ich mal wieder Episode Zero —Promise— gelesen (aber nur Lights part) und da ist mir eine seltsame Idee dazu eingefallen. Nämlich, was ist wenn Serah keine l'Cie wurde und Hopes Mutter Nora die Purgation überlebte? Wenn Lightning schon ein wenig eher auftaut und sagen wir mal...ein paar Leuten vor der Purgation rettet? Die Idee ließ mich einige Tage nicht los, sodass ich schließlich eine grobe Story zusammensetzen konnte. Eigentlich wollte ich einen längeren Oneshot machen, hab mich aber dann entschieden es doch auf mehrere Chappies aufzuteilen. Deswegen ist die Story schon fertig. Ich hoffe, dass euch meine seltsame Idee gefällt^^
 

Salvation
 

Chapter 1: The Purge
 

Die Guardian Corps Soldatin, Sergeant Lightning Farron, lief die Einkaufspassage in ihrer Heimat Bodhum entlang. Sie war mal wieder auf Patrouille, und ziemlich angepisst. Aber nicht, weil selbst nach zwei Tagen nach dem Feuerwerk so viele Leute in Bodhum waren und sie sich durch die Menge kämpfen musste, sondern sie war noch wegen dem Vortag angepisst. Gestern war ihr einundzwanzigster Geburtstag.
 

Ja, an Geburtstagen sollte man fröhlich sein und dass alles, aber sie war es definitiv nicht. Wieso? Weil ihre kleine Schwester Serah ihr mitteilte, dass sie verlobt war. Eigentlich auch ein Grund fröhlich zu sein, aber nicht für Lightning.
 

Erstens war sie noch viel zu jung — ja achtzehn ist noch jung! — und zweitens war ihr Auserwählter ein Idiot! Es war dieser Snow, den sie vor einigen Tagen nach einer Mission traf. Und das alles passierte gerade jetzt, wo Lightning ihrer Schwester doch eine Überraschung machen wollte und mit ihr verreisen wollte und sie sich schwor ab sofort immer für sie da zu sein!
 

Aber nein, dieser Trottel musste ja alles kaputt machen! Natürlich sagte Lightning geradeheraus, dass sie die Verlobung nicht gutheißen konnte. Sie hatte ihre kleine Schwester angeschrien und zum weinen gebracht, und dafür hasste sie sich abgrundtief.
 

Nachdem Serah weinend aus dem Haus stürmte, folgte Snow ihr und Lightning blieb alleine zurück.

Um sich etwas abzulenken, begann sie damit alles aufzuräumen und redete sich ein, dass Serah schon wieder zu sinnen kommen wird und wieder nach Hause kommt, aber das tat sie nicht. Sie blieb bis dato verschwunden.
 

Im Nachhinein wünschte sich Lightning nicht so streng mit ihr gewesen zu sein. Darüber hinaus hatte Serah ihr auch noch so ein schönes Geschenk gemacht — dabei sie musste ihre Sturheit für einen Moment beiseite schieben, um es aufzumachen.
 

Sie schenkte ihr ein kleines, praktisches Überlebensmesser. Aber trotzdem wollte sie sie doch nur beschützen! Es war alles ihre Schuld, dass Serah sich jemanden wie Snow aussuchte. Nur weil sie nie für sie da war und nur die Arbeit im Kopf hatte.
 

Genau das wollte sie eigentlich gestern ändern. Sie wollte zum ersten Mal mit ihr verreisen und hatte sich vorgenommen mehr Zeit für sie nehmen, ganz egal wie anstrengend die Arbeit war.

Ihre Stimmung kippte schon, als sie nur diesen Schwachkopf sah. Und als sie anfingen etwas von einer Verlobung zu reden...Das war dann wirklich der Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte.
 

Als Lightning so gedankenverloren durch die Einkaufspassage lief, brachte sie ein Stoß an der Seite wieder zurück nach Cocoon. „Hey, pass auf wo du—!“, knurrte sie, stoppte aber abrupt, als sie auf einen kleinen Jungen mit einer Afrofriesur blickte.
 

„Tut mir leid!“, sagte der kleine Junge sofort und sah sie entschuldigend an. Ob Kind oder nicht, er hätte aufpassen sollen, wo er hinlief! „Vergiss es einfach.“, sagte sie dennoch und verschränkte die Arme vor der Brust. Der Junge lächelte sie freudig an und dann kam ein älterer Mann dazu, der — vom Aussehen her — anscheinend der Vater des Jungen war.
 

Der Mann war völlig außer Puste, als er bei ihnen stoppte. „Dajh, renn nicht immer weg.“, tadelte er. „Ich wollte mir nur was ansehen.“, sagte der Junge, der offenbar Dajh hieß, unschuldig. „Sie sollten besser auf Ihr Kind aufpassen. In diesen Massen kann man sich leicht verlieren.“, riet Lightning, behielt aber diesen kühlen Ton in der Stimme.
 

Der Mann nickte und dann kam plötzlich ein kleines Chocoboküken aus seinem Afro geflogen. Lightning hob eine Augenbraue an, als sie das sah. Anscheinend nutzte der Chocobo sein Haar als Nest. Das Chocoboküken flog um Lightning herum und zwitscherte fröhlich. „So wie es aussieht mag es dich.“, sagte der Junge grinsend. Lightning sah das Küken finster an, aber es hatte keine Angst vor ihr und landete sogar auf ihrer Schulter. „Und unerschrocken ist es auch.“, lachte der Mann dann und nahm das Küken in seine Hände.
 

Lightning seufzte nur und rieb sich den Nasenrücken. „Was, magst du keine Chocobos soldier girl?“ Lightning antwortete nicht, sondern ging wieder ihres Weges, während sie das Lachen des alten Mannes ignorierte. Sie wollte heute von niemandem mehr angesprochen werden! Wenn ihre Schicht endlich zu Ende ist, wird sie sich auf die Suche nach Serah machen. Sie konnte ihr deswegen schließlich nicht ewig aus dem Weg gehen. Außerdem machte sie sich langsam sorgen um sie.
 

Und sie war sich fast sicher, dass sie bei diesem Snow war. Schon allein der Gedanke machte sie fast rasend vor Wut. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten, bis ihre Knöchel ganz weiß wurden. „Hey!“, rief plötzlich ein Mädchen und riss Lightning wieder aus ihren Gedanken. Sie ignorierte den Ruf gekonnt, wissend, dass sowieso nicht sie damit gemeint war.
 

„Entschuldige.“ Als jemand sie am Arm packte, riss sie sich sofort wieder los und drehte sich ruckartig zu der Person um. „Was?“, zischte sie zwischen fest zusammengebissenen Zähnen. „Du musst mir helfen.“, sagte das Mädchen vor ihr. Sie sah noch sehr jung aus, hatte grasgrüne Augen, rote Haare, die zu zwei Zöpfen gebunden wurden und exotische — und vor allem freizügige — Klamotten. Lightning musterte sie noch ein wenig länger, bis es ihr wieder einfiel. Sie hatte sie doch am Tag vor dem Feuerwerk gesehen. Da war sie allerdings in Begleitung einer älteren Schwarzhaarigen.
 

Wie könnte sie diejenigen vergessen, die mehr herausstachen als ein tobender Behemoth mitten in einer Stadt? Als das Mädchen nicht weiter sprach hob Lightning eine Augenbraue und sah sie mit einem Blick an, der sagte:„Nun sag doch endlich was du von mir willst, damit ich dich wieder loswerden kann!“
 

„Ich suche meine Freundin.“ Ist das vielleicht mein Problem?, grummelte Lightning genervt in Gedanken. Aber Leuten zu helfen war nun mal Teil ihres Jobs. „Die Schwarzhaarige, die genauso verrückte Klamotten trägt, wie du?“
 

„Ja, hast du sie gesehen?“
 

„Ja, vor ein paar Tagen mit dir zusammen.“
 

„Oh. Und heute noch nicht?“ Lightning schüttelte den Kopf. Es hätte ihr ja auffallen müssen, wenn dieser Paradiesvogel hier in der Nähe war. „Schade...“, sagte sie enttäuscht. „Kannst du mir vielleicht suchen helfen?“
 

„Wieso ich?“, fragte sie und versuchte nicht mal ihre miese Laune zu vertuschen. „Na ja, weil ich noch wusste, dass uns eine pinkhaarige Soldatin gesehen hatte. Und da du ja weißt, wie sie aussieht, geht es bestimmt etwas schneller.“ So wie es aussah, waren die beiden nicht die einzigen die herausstachen...
 

„Meinetwegen.“, sagte Lightning seufzend, bevor sie sich auf die Suche machten. „Ich bin übrigens Vanille.“, sagte sie, als sie ihr nachlief. Interessiert mich herzlich wenig., dachte Lightning, die es ausnahmsweise nicht aussprach. „Und wie heißt du?“
 

„Lightning.“
 

„Lightning...Das gefällt mir.“ Lightning sah vom Augenwinkel heraus, wie Vanille sie anlächelte, aber sie würdigte sie keines Blickes. Sie wollte nur die andere finden, damit sie wieder allein sein konnte. „Schön für dich.“ Für Smalltalk hatte sie jetzt nun wirklich keine Lust.
 

„Wo hast du sie das letzte Mal gesehen?“, fragte Lightning daraufhin. „Ähm...“ Vanille überlegte einige Sekunden lang. „In der Nähe des...Residuums.“ Das Residuum also. Das Residuum war ein riesiges...Etwas aus Pulse. Man munkelte, dass dort drinnen ein fal'Cie war.
 

Lightning beschleunigte ihre Schritte und ging schnurstracks zum Residuum. Es war am besten dort mit der Suche zu beginnen. Sie hörte, wie Vanille ihr hinterherrennen musste, aber sie verlangsamte ihr Tempo nicht.
 

Kaum waren sie beim Residuum angekommen, sah Lightning auch schon die Gesuchte. „Da ist sie.“, sagte sie und zeigte zu der Schwarzhaarigen. „Fang!“, rief Vanille und winkte ihr zu. Daraufhin lief Fang — was für ein komischer Name — zu ihnen hinüber. „Vanille, wo hast du gesteckt?“ Dann sah sie Lightning an. „Und wer ist das?“
 

„Das ist Lightning. Sie hat mir geholfen dich zu finden. Wo warst du überhaupt?“
 

„Wo ich war? Du bist doch spurlos verschwunden. Du warst mit etwas anderem beschäftigt, dann habe ich dir gesagt, dass ich mir mal was ansehen will und als ich wieder zurückkam warst du verschwunden.“ Idioten..., dachte Lightning und musste den Kopf schütteln. „Echt? Ich hab gar nicht gehört, dass du das gesagt hast...Na ja egal, jetzt sind wir ja wieder zusammen.“, sagte Vanille lächelnd und drehte sich dann zu Lightning. „Danke für deine Hilfe, Lightning.“
 

„Keine Ursache.“, seufzte sie und ging weg, ohne sich zu verabschieden. Sie hörte aber noch deutlich, was diese Fang sagte:„Ist das nicht ein kleiner Sonnenschein?“
 

Gegen Mittag bemerkte Lightning wie sich das Klima in der Stadt rasant veränderte. Und damit meinte sie nicht das Wetter, sondern wie sich die vielen Leute benahmen. Hatte sie irgendwas verpasst? „Sieh' mal einer an.“ Eine männliche und sehr vertraute Stimme riss sie aus ihren Gedanken.
 

Sofort drehte sie sich zu der Person um, die sie ansprach. „Wenn das mal nicht unser Hauptmann Haudegen ist.“, sagte Lieutenant Amador amüsiert. Lightning verdrehte die Augen, salutierte aber. „Sir.“
 

„Stehen Sie bequem, Farron.“ Lightning tat wie geheißen. „Schon das neueste gehört? Anscheinend hat man hier in der Gegend l'Cie entdeckt.“ Sofort wurde Lightning hellhörig. „L'Cie?“, wiederholte sie überrascht. „Ja. Pulse l'Cie. Als PSICOM davon Wind bekam, haben sie sofort mit einer Purgation angefangen.“
 

„Eine Purgation...?“ Darum waren die Menschen so aufgebracht. „Ja. Das heißt all diese Leute werden in die Hölle geschickt, weil alle zu viel Angst haben, dass diejenigen die ihnen vielleicht zufällig begegnet sind, nun auch l'Cie sind.“
 

„Das ist wirklich unglaublich.“ Allerdings wusste sie nicht was unglaublicher war. Das hier wirklich Pulse l'Cie waren, oder das PSICOM womöglich viele unschuldige Menschen nach Pulse — die Hölle auf Erden — brachte. „Das können Sie laut sagen. Aber hören Sie auf meinen Rat und mischen Sie sich nicht in PSICOM-Business ein. Bringt nichts Gutes.“
 

Lightning nickte zur Antwort nur. „Ach ja und alles Gute zum Geburtstag.“ Amador konnte, wie Lightning, immer einfach so wieder das Thema wechseln. Er klopfte ihr an den Rücken, bevor er wieder ging.
 

Als Lighnings Schicht endlich zu Ende war, machte sie noch einen Rundgang durch die Stadt, auf der Suche nach Serah. Und überall wo sie hinsah, sah sie wie PSICOM-Soldaten die Zivilisten irgendwohin brachten.
 

Sie brachten sie sicher zu den Zügen. Also ging es erst nach Hanging Edge, bevor es dann nach Pulse weiterging. Nur um ganz sicher zu sein, ging sie zu den Purgations-Zügen. Es könnte sein, dass sie Serah mit verschleppt hatten und wenn dem so war, würde es sicherlich ein Blutbad geben!
 

Zum Glück fand sie sie dort nicht, aber dafür jemand anderen. Diesen komischen Chocobo-Kerl und dessen Sohn und auch zwei, die sie am Tag des Feuerwerks sah: eine Frau mit leicht Cremefarbenen — und fast silbernen — Haaren und ihrem silberhaariger Sohn. Durch die beiden war sie erst auf die Idee gekommen mit Serah zu verreisen, da die beiden auch hier Urlaub machten. Das Timing konnte wirklich nicht schlimmer sein.
 

Im Urlaub zu sein und dann plötzlich in die Hölle geschickt zu werden. Irgendetwas in Lightning sagte ihr, dass sie ihnen helfen sollte. Schließlich würde es sonst niemand tun und die Kinder sahen total verängstigt aus. Eine andere Hälfte von Lightning sagte allerdings, dass sie sich besser nicht einmischen und es einfach ignorieren sollte. Schließlich meinte der Lieutenant, dass man sich besser nicht in PSICOM-Business einmischen sollte.
 

Aber war es richtig, diese ganzen Leute wegzubringen? Obwohl es ebenfalls ihr Job war sich um die l'Cie zu kümmern, war sie sich aber ganz sicher, dass diese vier definitiv keine l'Cie waren. Ihre Entscheidung war gefällt. Sie ging zu den Vieren hin — die praktischerweise direkt hintereinander anstanden — und bekam auch gleich deren Aufmerksamkeit. „Hey, soldier girl.“, grüßte der alte Mann, der anscheinend noch nicht seinen Sinn für Humor verlor.
 

„Nicht jetzt!“, zischte sie und sah ihn finster an. Als er nur abwehrend die Hände hob, sah Lightning zu den anderen beiden. Zum ersten Mal konnte sie sie aus der Nähe sehen. Mit Ausnahme der etwas verschiedenen Haarfarben, sahen Mutter und Sohn sich ziemlich ähnlich. Genauso wie bei den anderen, war es ziemlich offensichtlich, dass sie miteinander verwandt waren. „Ich hole euch hier raus. Wenn ihr wollt—“
 

„Ob wir das wollen? Natürlich wollen wir das!“, unterbrach sie der alte Mann. „Sei still!“, zischte sie zwischen fest zusammengebissenen Zähnen und warf ihm ihren berühmten Killerblick zu. Augenblicklich verstummte der alte Mann. „Seid einfach still und folgt mir unauffällig.“, befahl Lightning und drehte sich um, nur um mit einem PSICOM-Soldat zusammenzustoßen.
 

„Was wird das hier?“, fragte er und sah sich Lightnings Schulterplatte an. „Was macht die GC hier? PSICOM ist für die Purgation zuständig.“
 

„Das weiß ich.“, antwortete Lightning genervt. „Ich habe nur den Auftrag diese Vier mitzunehmen.“
 

„Wieso?“ Der Soldat war nicht gerade überzeugt. Lightning verdrehte ihre Augen und tat so, als müsste er es wissen. „Die Vier waren am nächsten beim Residuum und man will sofort feststellen, ob sie l'Cie sind, wenn Sie verstehen was ich meine.“
 

„Natürlich verstehe ich.”, sagte er schnell. „Ich befolge auch nur meine Befehle, also wenn Sie mich jetzt einfach mal lassen würden...“, grummelte sie und warf ihm einen Blick zu, der sagte:„Lass mich gehen, sonst kann ich für nichts garantieren!“
 

„Selbstverständlich.”, sagte der Soldat und rückte ab. „Folgt mir.”, befahl Lightning und behielt diesen kühlen Ton in der Stimme, um überzeugender rüberzukommen. Sie hörte, wie sie ihr folgten und brachte sie auf dem schnellsten Weg so weit vom Geschehen weg, wie möglich.“
 

Als sie dann in einer kleinen Gasse verschwanden, drehte sie sich zu den Vieren um. „Haben Sie wirklich den Befehl und deswegen mitzunehmen?“, fragte die Frau besorgt. Lightning schüttelte den Kopf. „Nein, das war nur eine Lüge, damit er endlich verschwindet. Aber wenn PSICOM-Soldaten in der Nähe sind, will ich, dass ihr so tut, als würde ich euch an einen Ort bringen, der schlimmer als die Hölle ist, verstanden?”
 

Die Vier nickten sofort. „Soldaten sind von der Purgation ausgeschlossen, also schlage ich vor, dass ihr in meiner Nähe bleibt, bis die Luft rein ist.”
 

„Jawohl!”, sagte Dajh — ihr fiel gerade auf, dass er der einzige war, dessen Name er kannte — und salutierte gespielt. Die anderen nickten als Antwort. „Okay, dann Abmarsch!” Lightning lief voraus, raus aus der Gasse und führte sie zu ihrem Haus. Im Moment gab es keinen sicheren Ort und außerdem hoffte sie, dass Serah auch dort war.
 

Als sie alle Lightnings Haus betraten, lief die Soldaten eiligen Schrittes durch die Wohnung. „Serah?”, rief sie, aber es kam keine Antwort. Dann lief sie in das Zimmer ihrer Schwester, aber auch das war leer. „Serah!” Es blieb weiterhin alles still.
 

Seufzend ging Lightning zurück zu den beiden Familien. „Ihr könnt euch hier für eine Weile ausruhen, oder so, ich habe noch etwas zu erledigen.”, sagte Lightning und nahm ihr Handy aus ihrer roten Tasche heraus. „Wer ist Serah?”, fragte die Frau.
 

„Meine Schwester.”, antwortete Lightning und sah, dass Serah versuchte sie die letzte Stunde über anzurufen. „Ich finde wir sollten uns erst mal vorstellen, meint ihr nicht auch?“, fragte der alte Mann, während die Gruppe zustimmte.
 

„Ich bin Sazh Katzroy und das ist mein Sohn Dajh.” Dann kam das kleine Chocoboküken aus seinem Haar geflogen. „Oh und die Kleine hier heißt Chocolina.”
 

„Wie niedlich.”, sagte die Frau und ließ das Küken auf ihrer Hand landen. Der silberhaarige Junge lächelte, als er sah, wie begeistert seine Mutter von dem Küken war. War er immer so ruhig? „Ich bin Nora Estheim und das ist Hope.”, sagte sie und legte eine Hand um die Schulter ihres Sohnes. Als sie dann alle Lightning anstarrten, wusste sie, dass es an der Zeit war auch sich selbst vorzustellen. „Lightning.”
 

„Wo?”, fragte Sazh und sah aus dem Fenster. „Mein Name.”, grummelte sie. „Wie war er noch gleich?” Lightning verdrehte entnervt die Augen. „Meine Name ist Lightning Farron.”, knurrte sie in Sazhs Richtung. Sazh hob wieder abwehrend die Hände. Dann wählte Lightning Serahs Nummer und hielt das Handy an ihr Ohr, während sie sich von der Gruppe wegdrehte. Beim zweiten Klingeln ging jemand ran. „Lightning.”, sagte ihre Schwester freudig. Obwohl Lightning froh war, dass es ihrer Schwester gut ging, war sie doch ziemlich wütend, dass sie bis eben verschwunden war.
 

„Wo warst du?!”, fragte sie sie mit ihrer eiskalten Soldier-Stimme. „Äh...Ich...”
 

„Ich höre.”
 

„Ich war bei Snow.” Augenblicklich schoss blinde Wut in Lightning hoch. „Serah, habe ich dir nicht gesagt, dass—”
 

„Ich weiß.”, unterbrach Serah und klang noch ziemlich ruhig, vielleicht, um sie nicht noch mehr zu verärgern. „Aber versuche doch zu verstehen, Lightning...”
 

„Was soll ich verstehen? Das du einen Idioten heiraten willst?”, knurrte sie und bemerkte dabei nicht die geschockten Gesichter der anderen. „Ja...”, antwortete Serah kleinlaut. „Ich habe dir gesagt, dass—”
 

„Ich weiß, was du mir gesagt hast.”, unterbrach sie schon wieder, diesmal aber mit einem kräftigeren Ton in der Stimme. „Kannst du mich verdammt noch mal ausreden lassen?!” Dann sah Lightning doch kurz zu den anderen und sah, wie geschockt sie waren. Dann drehte sie sich wieder von ihnen weg und versuchte ihre Wut zu zügeln. „Wo bist du?”
 

„In Lebreaus Bar.”
 

„Wo ist die?” Serah gab ihr eine kurze Wegbeschreibung zu der Bar. „Hör zu. Rühr ich nicht vom Fleck, bis ich dich abgeholt habe, haben wir uns verstanden?”
 

„Ja, sis...”, seufzte ihre kleine Schwester. „Ich meine es ernst. Hast du überhaupt eine Ahnung was in der Stadt vor sich geht?”
 

„Ja, die Leute werden alle nach Pulse gebracht.”
 

„Und deswegen sollst du dich versteckt halten.”
 

„Mhm.” Lightning legte auf und drehte sich zu den anderen, um ihr ihren Plan zu erzählen, aber sie stoppte, als sie ihre Gesichter sah. „Was ist?”
 

„Warum sind Sie gegen die Verlobung Ihrer Schwester?”, fragte Nora und legte ihren Kopf schief. „Das werdet ihr alle dann wissen, wenn ihr diesen Vollidioten kennenlernt.”
 

„Was jetzt?”, fragte Sazh. „Jetzt werde ich meine Schwester abholen und sicherstellen, dass ihr nach Hause kommt. Wenn man sieht, wie ihr die Stadt verlässt, werden PSICOM euch jagen und euch wie Schäfchen wieder in Reih und Glied zu den anderen bringen. Wenn ihr Glück habt.“
 

Als die Worte ihren Mund verließen, sah sie, wie schwer Hope schluckte und auch die Panik in seinen Augen. „Aber es wird nicht so weit kommen, solange ihr in meiner Nähe bleibt.”
 

„Eine Frage hätte ich noch.”, sagte Nora, bevor Lightning die Chance hatte aufzubrechen. „Wieso helfen Sie gerade uns?”
 

Zuerst beantwortete Lightning die Frage nur mit Schweigen, bevor sie sich wegdrehte und auf den Ausgang zusteuerte. „Persönliche Gründe.”, antwortete sie dann. Sie wollte nicht, dass sie wissen, wieso sie diese ganzen Strapazen auf sich nahm. Lightning wusste es ja selbst nicht genau, wieso sie das tat. Vielleicht hatte sie nur Mitleid mit ihnen? Was auch immer der Grund war, sie musste ihren Plan in die Tat umsetzen, ein Zurück gab es nicht mehr.
 

Lightning hörte, wie die Gruppe ihr folgte und führte sie in ihre Garage. Wie erwartet, waren ihre beiden Aero Bikes noch darin. „Wir nehmen die hier, damit geht es schneller.”
 

„Aber es sind nur zwei.” Dann ging Lightning zur Straße und hielt den ersten in einem Aero Bike an. „Ich muss das hier konfiszieren!”, sagte sie und zerrte den Fahrer raus. Sie vergraulte ihn mit ihrem Killerblick und dem angetäuschten Griff nach ihrer Gunblade, bevor sie sich der Gruppe zuwandte.
 

„Jetzt haben wir drei. Steigt auf.” Lightning gab Sazh zu verstehen, dass er und Dajh das “konfiszierte” Aero Bike nehmen sollen, Lightning nahm ihr eigenes und Nora und Hope das ihrer Schwester.
 

„Ms. Farron, könnte Hope bei Ihnen mitfahren?”, fragte Nora, bevor sie aufsteigen konnte. „Wieso?”, fragten sie und Hope unisono. Dann schob Nora sie von ihrem Sohn weg, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern. „Es wäre bestimmt besser für ihn, wenn er mit jemandem wie Ihnen fährt.”
 

Mit jemandem wie ihr? Sollte sie beleidigt sein? „Sollte ich beleidigt sein?”, fragte sie nach, während Nora kicherte. „Nein, ich meinte es als Kompliment.”, antwortete sie und lächelte Lightning an. „Ich finde es wäre besser, wenn Sie auf ihn aufpassen.” Lightning hatte jetzt wirklich keine Lust den Babysitter zu spielen.
 

„Ich habe vollstes Vertrauen in Sie, Ms. Farron. Oder sollte ich lieber...“ Nora sah kurz zu ihrer Schulterplatte. „Sergeant Farron sagen?”
 

„Nennen Sie mich einfach Lightning und vergessen Sie die ganzen Formalitäten.” Die Silberhaarige nickte und sah sie fragend an. „Also?”
 

„Meinetwegen.”, seufzte Lightning schließlich und kehrte zu ihrem Aero Bike zurück. „Steig auf, Kleiner.”, befahl sie, als sie selbst aufstieg. „Ähm...” Sie sah ihn über ihrer Schulter aus an und sah, wie er seine Mutter verwirrt ansah, welche jedoch nickte und ihn freudig anlächelte.

„Was hast du ihr gesagt?”, flüsterte er ihr zu, aber sie verstand jedes Wort. „Nichts. Steig auf, Liebling.” Dann hielt sich Hope die Stirn und sah zu Boden, um sein rotes Gesicht zu verbergen.
 

„Beeilt euch!”, rief Dajh, der schon mit seinem Vater auf deren Aero Bike saß. Er sah so aus, als könne er es nicht erwarten, bis es endlich losging. Lightning sah noch mal zu Hope und klopfte auf den freien Platz hinter ihr. „Steig auf, Kleiner.”, wiederholte sie und diesmal tat er wie geheißen.
 

„Festhalten.” Lightning wartete, bis er sich an ihrer Hüfte festhielt, aber als das nicht geschah, sah sie ihn abermals über ihrer Schulter aus an. „Was ist nun?“
 

„Äh...” Lightning verdrehte die Augen, packte seine Handgelenke und legte seine Arme um ihre Hüfte. „Nicht loslassen, sonst endest du als Matsch.”, warnte sie, bevor sie das Aero Bike startete und zusammen mit Nora aus der Garage flog. „Folgt mir.”, rief sie Nora und Sazh zu und flog zu der Bar, in der Serah war.
 

A.N. Sooo das wars erstmal. Ich hab geplant wöchentlich zu updaten aber ich glaub das kommt drauf an wie viele Leute meine Story mögen (und wie viele Reviews ich kriege). Bis demnächst!

l'Cie

A.N. Soo~ Hier ist chappy 2. Hope you like it
 

Salvation
 

Chapter 2: l'Cie
 

Als sie dort ankamen, sprang Lightning sofort von ihrem Aero Bike und lief in die Bar. Dort sah sie diese komischen Leute, die ihr bei einer Mission im Weg standen. Großartig. „Serah?”, rief sie in die Bar und bekam von jedem noch Anwesenden die volle Aufmerksamkeit. Aber sie wollte nur die Aufmerksamkeit einer bestimmten Person erregen. Einen Moment später erschien Serah, wie aus dem Nichts. „Hi, Lightning.”
 

„Wir müssen gehen, Serah.”
 

„Gehen? Wohin denn?”
 

„Raus aus Bodhum.”
 

„Hä? Wieso?”, fragte Serah geschockt. „Wegen der Purgation.”
 

„Aber wir sind doch davor geschützt, oder?”
 

„Ja, aber...Komm einfach mit!” Lightning nahm die Hand ihrer kleinen Schwester und zerrte sie zum Ausgang. „Aber...Lightning!” Bevor sie rausgehen konnte, kam plötzlich ein ziemlich großer, blonder Kerl herein. Snow...„Was ist denn hier los?”, fragte er verwirrt und sah auf die beiden Schwestern hinab.
 

„Das geht dich nichts an.”, knurrte Lightning und zerrte Serah weiter. „Hilf mir, Snow, meine Schwester will mich entführen!”, kreischte sie dramatisch und übertrieb dabei so sehr, dass man denken könnte, es handelte sich um einen Mordfall und nicht um eine Entführung. „Keine Sorge, dein Held wird dich retten!”, sagte Snow, der offensichtlich Serahs Schmierentheater mitspielte.
 

Held, dass ich nicht lache!, dachte Lightning entnervt. Als Serah sich von ihrem Griff befreite, drehte sie sich zu ihr und sah, wie sie sich an Snow klammerte. „Serah, ich meine das Ernst!”, knurrte Lightning, aber Serah hörte nicht zu, sie war zu beschäftigt sich vor ihrem Entführer zu verstecken.
 

„Was ist den los, sis?”, fragte Snow stattdessen. Lightning unterdrückte das Verlangen ihn besinnungslos zu prügeln und zischte stattdessen:„Ich bin nicht deine Schwester!“

Snow, der anscheinend ihren schnippischen Tonfall ignorierte, wiederholte die Frage. „Was ist los?”
 

„Ich sagte, das geht dich nichts an! Jetzt komm mit mir Serah, wir haben nicht viel Zeit!” Endlich kam Serah aus ihrem Versteck und sah sichtlich besorgt aus. „Nicht viel Zeit? Was meinst du?”
 

„Komm mit, dann zeige ich es dir.” Lightning ging aus der Bar, gefolgt von Serah und leider folgte ihr auch der riesige Idiot und seine kindische kleine Gruppe, die sich selbst NORA nannten. „Geht es weiter, soldier girl?”, fragte Sazh, als sie raus kam. „Gleich.”
 

„Äh...Wer sind diese Leute?”, fragte Serah verwirrt und musterte die Gruppe. Sazh und Nora winkten ihr zu, Dajh tat gerade so, als würde er ein Rennen fahren und Hope saß still auf ihrem Aero Bike und wartete, bis etwas geschah. „Etwa deine Freunde?”
 

„Bilde dir nicht zu viel darauf ein, Serah. Ich helfe ihnen nur, damit sie nicht nach Pulse müssen.“
 

„Du hilfst ihnen?”
 

„Wow! Dann hat sis ja doch ein gutes Herz!”, sagte Snow und grinste breit. „Ich bin nicht deine verdammte Schwester! Du hast Glück, dass mir an meiner Schwester etwas liegt, sonst hätte ich dich schon längst gewissenlos und mit Freuden getötet!”, knurrte Lightning in Snows Richtung. „Ich kann dich hier nicht alleine zurücklassen, Serah, deshalb kommst du mit mir.”, sagte die Soldatin dann mit einem sanfteren Ton in der Stimme. „Wo willst du eigentlich hin?” Lightning sah zu Nora. „Wo wohnen Sie?”
 

„In Palumpolum.” Die Pinkhaarige nickte und sah zurück zu ihrer Schwester. „Sieht so aus als geht es nach Palumpolum.”
 

„Aber das ist ziemlich weit weg!“ Lightning zuckte einfach mit den Schultern. „Wenn Serah nach Palumpolum geht, komme ich mit.“, sagte Snow, aber das war das letzte, was Lightning wollte. „Auf keinen Fall!“
 

„Komm schon, sis!“, bettelte Serah, während die Soldatin stur die Arme über der Brust verschränkte. „Kommt nicht in Frage!“
 

„Wieso denn nicht?“ Lightning antwortete nicht, sondern schnappte sich wieder ihre Hand und ging zu ihrem Aero Bike. Serah wehrte sich, aber Lightning war viel zu stark für sie. „Lass sie doch, wenn sie nicht gehen will.“, mischte sich eine schwarzhaarige Frau ein. „Misch dich da nicht ein!“, knurrte Lightning, als sie an ihrem Aero Bike ankam. „Da sitzt schon ein Junge.“, sagte Serah. „Ja, danke, das weiß ich auch.“
 

„Wie wäre es, wenn Serah mit mir—“
 

„Nein!“, unterbrach sie Snow. „Wieso? Snow hat auch eines und ich könnte einfach mit ihm fahren.“
 

„Ich sagte nein!“
 

„Gib einfach nach, soldier girl. Es wäre viel praktischer, wenn er sie mitnimmt.“, sagte Sazh, woraufhin alle anderen zustimmten. „Komm schon, Light.“ Lightning schnaubte und gab dann doch nach. „Na gut.“ Daraufhin umarmte Serah sie fest. „Danke, Claire.“, flüsterte sie. „Ja, ja.“, grummelte sie, schob ihre Schwester sanft von sich weg und stieg auf ihr Aero Bike. Augenblicke später kam Snow mit seinem eigenen, aufgemotzten, Aero Bike und half Serah beim aufsteigen. Lightning flog los und führte die Gruppe an.
 

Während des Flugs stellten sich alle erneut vor und kamen ins Gespräch. „Ist das dein Verlobter?“, fragte Nora Serah, welche glücklich nickte. „Ja, das ist er.“
 

„Leider.“, grummelte Lightning vor sich hin. „Glückwunsch.“, sagten Nora und Sazh daraufhin. „Wie ich ihn hasse“, knurrte Lightning leise und verkrampfte sich total. „Was hast du gegen ihn?“ Lightning zuckte kurz zusammen, als sie hinter sich eine Stimme hörte. Dann fiel ihr wieder ein wem sie gehörte und merkte, dass sie den Kleinen hinter ihr total vergaß.
 

„Das wirst du noch früh genug erfahren.“ Lightning fühlte, wie Hope sich kurz wegdrehte, um nach hinten zu sehen, wo Snow gerade seiner Mutter und Sazh eine Geschichte über seine “Heldentaten“ erzählte. „Ich glaube...ich kann mir schon vage vorstellen, wieso du ihn nicht magst.“
 

„Gut.“ Eine ganze Weile herrscht zwischen ihr und dem Jungen Schweigen. Das einzige, was die Stille unterbrach waren die Aero Bikes und Snow Gequatsche. „Äh...Lightning?“
 

„Ja?“
 

„Was hatte meine Mutter dir vorhin gesagt? Wieso wollte sie, dass ich mit dir fahre?“ Lightning rief sich das kurze Gespräch in Erinnerung, bevor sie antwortete. „Sie sagte, es wäre gut für dich, wenn du bei mir bleibst. Keine Ahnung was sie damit meinte.“
 

„Vielleicht meinte sie ja, dass du vielleicht ein guter Umgang für mich wärst?“, vermutete Hope nachdenklich. Ein guter Umgang? „Das glaube ich eher nicht.“ Außer der Tatsache, dass sie ihnen half nach Hause zu kommen, war sie doch alles andere als freundlich. Außerdem war sie eine emotionslose Soldatin, die ohne zu zögern auf Befehl töten würde. Wie sollte jemand wie sie ein guter Umgang für ein Kind sein? Noch dazu ein stilles, ängstliches und schwächliches Kind. Worauf hatte sie sich da nur eingelassen? Sicher hatte sie nur zugestimmt, um endlich Ruhe zu haben. Und was hatte sie davon? Ein Kind am Hals und genau das Gegenteil von Ruhe.
 

Und als Bonus war auch Snow dabei. Worauf hatte sie sich da eingelassen?! „Sis, hier geht es nach Hanging Edge.“, sagte Snow, der plötzlich neben ihr flog. „Das weiß ich auch. Und nenn mich nicht so!“
 

„Willst du die Leute etwa persönlich zur Purgation bringen?“ Lightning verdrehte die Augen. „Ja, genau das hatte ich geplant. Ich hole sie aus der Purgation raus, mache ihnen Hoffnungen wieder nach Hause zu kommen, nur um sie dann zu hintergehen und sie persönlich in die Hölle zu schicken. Und was hätte ich dann davon?“
 

Ihre Aussage triefte förmlich vor Sarkasmus. „Schon kapiert. Kein Grund so auszuflippen.“
 

„Snow, das war nur ihr Sarkasmus. Wenn sie richtig ausflippt, dann...du wirst es schon merken.“, informierte Serah. „Okay...“
 

„Ich würde es lieber nicht darauf ankommen lassen.“, riet Sazh. „Snow sollte besser die Klappe halten.“, murmelte Hope vor sich hin, aber Lightning hörte es laut und deutlich. Das überraschte sie schon ein wenig. „Ach so?“
 

„Na ja, ich würde mich lieber nicht mit dir anlegen wollen.“ Lightning konnte ein kleines Lächeln nicht unterdrücken. Zum Glück sah es niemand. „Kluger Junge.“
 

„Andererseits würde ich gern sehen wollen, was ihm dann blüht.“
 

„Schmerzen.“, antwortete Lightning. „Und zwar welche von der schlimmen Sorte.“
 

„Sei nicht so streng mit ihm.“, sagte Nora dann. „Er will nur nett zu dir sein.“
 

„Ich fände es nett, wenn er mich und meine Schwester in Ruhe lassen würde.“, grummelte die Pinkhaarige. „Ah, jetzt verstehe ich.“ Sofort sahen Hope und Lightning sie verwirrt an und fragten unisono:„Was?“
 

„Du hast angst, dass dir jemand Serah wegnehmen will, habe ich recht?“ Wie konnte sie das nur erraten? Das war zum Teil auch der Grund, wieso sie nicht wollte, dass sie mit Snow zusammen war, aber hauptsächlich lag es wirklich daran, dass Snow ein Idiot war und ihre Schwester nicht verdiente.
 

Lightning antwortete nicht darauf und sah wieder geradeaus. „Lightning...?“, begann Hope, aber Lightning ignorierte ihn gekonnt und gab noch etwas Gas, dabei wurde Hope leicht zurückgeworfen und musste sich fester an sie halten.
 

Nachdem sie ein paar gefühlte Stunden flogen, kamen sie schließlich in Hanging Edge an. Sie konnten sehen, wie die nächsten Züge ankamen und wie das Residuum irgendwohin transportiert wurde. Was an einem Tag alles passieren konnte...
 

„Wie wäre es, wenn wir noch ein paar Menschen befreien?“, schlug Snow vor, während Lightning ihn wieder finster ansah. „Ja, gute Idee, du Genie. Du könntest auch jetzt gleich zu ein paar PSICOM-Soldaten gehen und sie lieb bitten uns sofort zu erschießen.“, knurrte sie.
 

„Wie willst du so viele Leute von hier wegbringen? Wolltest du einfach da runter und den Zug entführen, ohne zu wissen wohin du sie bringen wirst?“ Snow schwieg und die Soldatin wusste sofort, dass er wirklich keinen Plan hatte.
 

„Wenn dem so ist, sind alle in diesem Zug schon so gut wie tot! PSICOM würde nur Verstärkung rufen und alle “l'Cie“ zur Strecke bringen.“
 

„Lightning hat recht.“, sagte Sazh, der sie zum ersten Mal beim Namen nannte. „Wir können nichts für sie tun.“
 

„Sollen wir einfach zulassen, dass so viele unschuldige Menschen nach Pulse geschickt werden?!“
 

Ja!“, antwortete Lightning streng und endgültig. „Wir können nichts für sie tun. Aber immerhin können wir ihnen helfen.“ Daraufhin zeigte sie auf Hope, Nora, Sazh und Dajh. Snow hielt den Lenker fester und biss die Zähne zusammen. „Sie hat recht, Snow.“, sagte Serah ruhig.
 

„Du bist einfach nur ein dummer Hitzkopf, Snow! Mit deiner verblödeten Idee hättest du nicht nur die Menschen in den Zügen, sondern auch uns in Gefahr gebracht! Und so etwas nennt sich Held? Soweit ich weiß retten Helden Menschen und stürzen sie nicht ins Verderben! Serah verdient wirklich etwas besseres, als dich!“
 

„Sis!“, zischte jetzt Serah und sah sie böse an. Wenn sie wütend war ähnelten sie sich sogar noch mehr. „Hey, Leute, wir kriegen Gesellschaft!“, rief Sazh ihnen zu und zeigte auf ein paar Monster, die auf sie zuflogen. Lightning kannte diese Art von Monstern. „Anscheinend denken PSICOM wir sind flüchtige l'Cie.“
 

„Woher weißt du das?“, fragte Nora. „Diese Monster gehören zu ihnen. Sie werden eingesetzt, wenn sie zum Beispiel eine Rebellion nicht unter Kontrolle bringen können, oder, wie in diesem Fall, l'Cie vernichten wollen.“
 

„Aber wir sind keine l'Cie!“, sagte Hope und klammerte sich fester an sie. „Das wissen sie nicht. Und sie würden uns nicht glauben, wenn wir es ihnen sagen. Wir hätten besser aufpassen müssen.“
 

„Wir? Wer führt uns denn hier an? Durch deinen Streit mit Snow bist du wohl unachtsam geworden.“, sagte Sazh, was ihm wieder einen finsteren Blick von Lightning einbrachte. „Es bringt jetzt nichts darüber zu streiten!“ Daraufhin nahm Lightning ihre Gunblade und schoss auf die Monster.
 

Sazh konnte ihr bei dem Angriff helfen, da er zwei Pistolen mit sich führte. In wenigen Augenblicken waren sie von einer Horde fliegender Monster umzingelt, die sie alle gleichzeitig angriffen. Anfangs dachte Lightning, dass Nora vielleicht Probleme haben könnte, aber wie sich herausstellte konnte auch sie sehr gut den Attacken ausweichen.
 

Lightning seufzte laut, als sie dann sah, dass PSICOM-Soldaten ihnen auf Aero Bikes folgten. „Ich werde mich persönlich um sie kümmern.“, rief Lightning der Gruppe zu, welche sie verwirrt und besorgt ansahen. Lightning stellte bei ihrem Aero Bike den Autopilot an, damit Hope nicht fliegen musste.
 

Sie hatte das Ding vor kurzem einbauen lassen, da sie wusste, dass es sehr nützlich sein könnte. „Halte dich hier fest.“, befahl Lightning, nahm Hopes Hand und legte sie auf dem Lenker. Dann stand sie auf und hielt sich am Rand fest, um nicht herunterzufallen.
 

„Lightning, was hast du vor?“, fragte Hope verwirrt, aber sie antwortete nicht. Die Soldatin wartete, bis ein Monster näher kam und sprang auf es zu. „Lightning!“, rief ihre Schwester, aber Lightning ignorierte sie. Sie musste sich konzentrieren.
 

Lightning schnappte sich einen Fuß des Monsters und ließ sich davon mittragen. Als sie näher an einem PSICOM-Soldaten kam, sprang sie ab und landete auf dem Aero Bike. Lightning schoss an einer bestimmten Stelle des Aero Bikes und sprang ab, bevor es explodierte.
 

Im Flug legte Lightning die Arme und Beine an und steuerte auf das nächste zu. Sie stieß ihre Klinge auf das “Dach“ und stand am Rande des Aero Bikes. „Du bist tot!“, schrie der Soldat darin. Lightning aber schnappte sich seinen Arm und zerrte ihn raus. „Du zuerst!“
 

Dann flog sie weiter bis zum nächsten Aero Bike und sprang ab. Dieses Mal hielt sie sich am Dach fest und trat den Soldaten hinaus, ohne dass er etwas dagegen tun konnte. Sie stand am Rande des Aero Bikes und schloss nun zu den anderen auf.
 

„Gut gemacht, soldier girl!“, sagte Sazh. „Wow, ich habe Lightning noch nie so in Aktion gesehen.“, sagte Serah zu ihrem Verlobten, der ebenfalls sehr beeindruckt aussah. „Wir müssen hier schnell weg!“, rief Lightning den anderen zu.
 

„Am besten wir teilen uns auf! Sazh, du gehst mit—“ Lightning konnte den Satz nicht beenden, da ein Geschoss Noras Aero Bike traf und sie abstürzte. „Mom!“, schrie Hope entsetzt und sah zu, wie seine Mutter abstürzte. Ohne zu zögern sprang Lightning ab und fiel ihr nach.
 

Das Aero Bike wäre zu langsam gewesen. Lightning legte Arme und Beine an, um schneller zu fallen. „Nimm meine Hand!“, rief sie Nora zu, als sie nah dran war und streckte die Hand nach ihr aus. Nora kam aus dem Wrack und sprang ihr entgegen, doch leider war es nicht genug, um ihre Hand zu ergreifen.
 

Die Pinkhaarige streckte sich so weit sie konnte und ergriff schließlich Noras Hand. Lightning konnte sie zwar nicht vor dem Fall retten, aber immerhin könnte sie für eine weiche Landung sorgen.
 

Aber anscheinend war es nicht nötig, denn der “Held“ kam zu ihrer Rettung. „Lightning!“, rief Snow und hielt ihr die Hand hin. Lightning ergriff sie ohne zu zögern. In dem Moment sah sie, wie noch mehr Soldaten auf sie zukamen. Mühselig zog die sie die Silberhaarige hoch. „Nimm sie!“, befahl sie.
 

Snow und Serah halfen ihr auf das Aero Bike. „Alles okay?“, fragte Snow, während Nora nickte. „Ja, Mütter sind hart im Nehmen.“ Dann wandten sie sich wieder Lightning zu, als sie sprach. „Geht schon mal vor. Ich treffe euch dann in Palumpolum!“
 

„Was?! Nein!“, schrie Serah panisch. „Wir lassen dich nicht zurück!“
 

„Wenn ihr es nicht tut, werden sie uns alle umbringen, also tut was ich euch sage!“ Dann sah sie Snow streng an. „Lass mich los!“
 

„Auf keinen Fall!“
 

„Wir können ihnen noch entkommen.“, entgegnete Nora, aber Lightning schüttelte den Kopf. „Es wäre besser, wenn ich sie in Schach halte, so habt ihr bessere Chancen zu entkommen.“
 

„Ich werde dich nicht zurücklassen!“, wiederholte Serah und sah so aus, als würde sie jeden Moment losweinen. „Das wirst du wohl müssen. Hab dich lieb, Schwesterherz.“ Lightning lockerte ihren Griff an Snows Hand und rutschte langsam aus seinem Griff. „Verdammt, Lightning!“
 

„Bringt euch in Sicherheit!“ Lightning ließ ihn endgültig los und fiel in die Tiefe, als sie komplett aus seinem Griff rutschte. „Lightning!“, riefen sie alle geschockt. Obwohl sie schon ein paar Meter fiel, konnte sie dennoch sehen, dass irgendetwas bei Hope passierte. Was macht er da? Es sah so aus, als würde er verzweifelt alle möglichen Knöpfe an ihrem Aero Bike drücken. Er wird doch nicht...! Ihre Vermutung bestätigte sich, als die Energie des Aero Bikes ausging und mitsamt Hope in die Tiefe stürzte.
 

Hope!“, hörte sie die anderen rufen und sah, dass Nora fast hinterher gesprungen wäre, wenn Snow sie nicht festgehalten hätte. Lightning sah wieder zum abstürzenden Aero Bike und konnte sogar von dieser Entfernung aus Hopes panische Schreie hören.
 

Dann wurde das Aero Bike wieder aktiviert und flog kreuz und quer. Der Kleine war wohl nicht so ein guter Flieger. Dann kam er auch noch plötzlich auf sie zu. Lightning wich aus, in dem sie Arme und Beine ausstreckte, um langsamer zu fallen.
 

Als das Aero Bike unter ihr hindurch flog, hielt sie sich daran fest und wurde mitgezogen. „Was zum Teufel tust du da?!“, schrie sie. „Ich wollte nur—“ Hope brach ab, als er sah, dass ein Monster auf Kollisionskurs auf sie zuflog. Er steuerte scharf nach links, um auszuweichen, bemerkte aber zu spät, dass sie direkt auf das Residuum zuflogen und machten eine Bruchlandung. Dabei schlugen sie ein Loch an der Außenmauer ein und landeten irgendwo im Inneren des Residuums.
 

Als Lightning wieder zu sich kam, war das erste, was sie spürte diese höllischen Kopfschmerzen. Sie setzte sich auf und sah sich um. Einen Ort wie diesen hatte sie bis jetzt noch nie zuvor gesehen.
 

Er war ziemlich riesig und sah eigenartig aus. Dann fiel es ihr wieder ein. Sie war im Residuum. Hope hatte eine Bruchlandung hingelegt. Moment mal. Wo ist er? Lightning sah sich genauer um und entdeckte den Jungen ein paar Meter weiter bewusstlos auf dem Boden liegen.

Die Pinkhaarige stand auf und ging zu ihm hinüber, dabei bemerkte sie, dass ihr Aero Bike ein Haufen Schrott war. Sie kniete sich zu ihm runter und schüttelte ihn. „Hey.“ Hope erwachte und stöhnte leise vor sich hin. „Was ist passiert...?“
 

„Durch deine tollen Flugkünste sind wir im Residuum! Was hast du dir nur dabei gedacht?!“ Die Erleichterung, dass es Hope gut ging verflog so schnell, wie es gekommen war. „Na ja...“, murmelte er und wich ihrem eindringlichen Blick aus. „Sag schon!“
 

„Du hast meine Mutter gerettet, also wollte ich dich retten.“, murmelte er. „Ich wollte nicht gerettet werden.“
 

„Ich weiß. Trotzdem wollte ich es tun. Du hast was Gut bei mir.“ Lightning seufzte tief. „Ich sagte, dass ich euch nach Hause bringen werde. Das heißt auch, dass ich euch beschütze.“ Hope sah sie schuldbewusst an, was Lightning noch einen tiefen Seufzer entlockte. „Egal. Jetzt sollten wir einen Weg hier raus finden.“
 

„Hier gibt es keinen Weg nach draußen.“, sagte dann plötzlich eine kräftige Frauenstimme, die Lightning schon mal gehört hatte. „Jedenfalls nicht mehr.“ Hope und Lightning sahen sich um, und sahen dann, wie eine schwarzhaarige Frau aus dem Schatten trat. Das war einer dieser beiden Paradiesvögel, die sie heute Morgen gesehen hatte.
 

Hinter ihr kam auch die kleine Rothaarige hervor. Wie hießen sie gleich wieder? Vanille und...Fang? „Ihr zwei?“ Sofort stand Lightning auf und musterte sie genau. „Lightning? Was machst du hier?“, fragte Vanille verwirrt. „Das sollte ich euch fragen.“ Lightning hörte, wie Hope hinter ihr aufstand und ein paar Schritte näher kam. „Du kennst sie?“
 

„Irgendwie...“
 

„Wir sind hier, weil wir hierher gehören.“, sagte Fang. „Und was macht ihr nun hier?“

„Abgestürzt.“, antwortete Lightning knapp. „Wieso gehört ihr hierher?“ Fang kam näher und drehte sich etwas zur Seite, um ihr ihren rechten Arm zu zeigen, auf dem ein merkwürdig aussehendes, weißes Tattoo war. „Weil wir l'Cie sind.“
 

„L'Cie?!“, wiederholte Hope geschockt, während Lightning blitzschnell nach ihrer Gunblade griff. Ich habe l'Cie geholfen? „Hey, jetzt bleib mal ganz cool, Sonnenschein. Wir wollen nicht gegen euch kämpfen.“
 

„Und wieso nicht?“
 

„Bin nicht in der Stimmung.“, antwortete sie schulterzuckend. „Aber seid ihr nicht unsere Feinde?“, fragte Hope nervös. „Wieso? Nur weil wir Pulse l'Cie sind? Wenn wir wirklich Feinde wären, hätten wir uns nicht dreizehn Tage lang versteckt, sondern ein bisschen l'Cie-Terror gemacht.“
 

„Wir wollen nur wieder zurück nach Grand Pulse.“, sagte dann Vanille. „Du kannst deine Waffe also getrost wieder wegstecken.“ Lightning musterte die beiden noch mal, aber da wirklich keine Bedrohung von ihnen ausging, steckte sie ihre Gunblade wieder weg. „Was meinst du mit “es gibt keinen Weg nach draußen“?“
 

„Ich meinte genau das. Alle Ausgänge sind verriegelt. Na ja, bis auf den da.“, sagte Fang und zeigte auf das Loch, durch das sie gekommen waren. „Wir kommen hier nicht raus?“
 

„Nope.“
 

„Zumindest bis wir in Grand Pulse sind.“, fügte Vanille hinzu. „Na großartig!“, grummelte Lightning, bevor sie dann zu Hope sah, der vor lauter Angst erstarrte. Lightning schnippte mit den Fingern vor seinem Gesicht und holte ihn aus seiner Trance. „Reiß dich zusammen!“ Der Silberhaarige sah sie total panisch an. „Wie soll ich mich zusammenreißen?! Wir sind hier mit zwei l'Cie eingesperrt und werden nach Pulse geschickt! Wolltest du das nicht verhindern?!“

„Ich werde es verhindern!“, schrie sie und brachte den Jungen somit zum schweigen. „Wie denn?“, fragte Fang. „Anima wird die Ausgänge nicht öffnen.“
 

„Anima?“
 

„Der fal'Cie.“ Lightnings Augen weiteten sich. „Hier gibt es wirklich einen fal'Cie?“ Fang und Vanille nickten. Sofort kam Lightnings Entschlossenheit zurück. „Dann werde ich mir den mal vorknöpfen.“
 

Was?!“, riefen die restlichen drei unisono. „Wenn die Ausgänge durch ihn blockiert sind, werde ich dafür sorgen, dass er sie aufmachen wird.“, sagte die Punkhaarige und suchte nach einem Weg zum fal'Cie. „Tu das nicht!“, sagte Vanille und hielt sie am Arm fest. „Lass mich los, l'Cie!“, knurrte sie und entzog sich ihrem Griff. Vanille sah sie nur traurig an und hielt ihrem Killerblick stand. Lightning brach dann den Augenkontakt ab, als sie Fang seufzen hörte. „Was versprichst du dir davon? Entweder wird er dich als l'Cie brandmarken, oder dich gleich in eine Cie'th verwandeln.“
 

„Cie'th?“, wiederholte Hope. „Ja. Das sind l'Cie, die ihre Bestimmung nicht erfüllt haben. Sie werden zu kristallisierten Monstern und greifen alles an, was sich bewegt.“
 

„Sowas wird mir nicht passieren.“, sagte Lightning. „Ach und wieso?“
 

„Weil ich ihn vorher töten werde.“
 

„Was?!“, rief Vanille geschockt. „Wie kannst du dir so sicher sein, dass es dir gelingt?“
 

„Bin ich nicht. Ich werde es einfach versuchen. Ich habe keine Lust in Pulse zu enden!“ Dann sah sie Hope an, welcher bei ihrem Blick zusammenzuckte. „Hope, kommst du mit?“, fragte sie und benutzte zum ersten Mal seinen Namen. „Oder willst du bei denen bleiben?“
 

Hope sah zu den beiden l'Cie, die versuchten ihn durch Kopfschütteln auszureden mit ihr mitzugehen. „Ich, äh...“ Lightning ging es viel zu langsam und ging, ohne auf seine Antwort zu warten. „Warte, ich komme mit!“, hörte sie ihn rufen, aber sie stoppte nicht, oder ging langsamer, sonder ließ ihn ihr nachrennen.
 

Aber dann hörte sie, dass nicht nur der Junge ihr nachlief, sondern auch die l'Cie. „Wir kommen auch mit.“, rief Vanille. „Ja, ich will mir ansehen, wie er dich zur l'Cie macht, damit ich dir sagen kann “Ich habe es dir doch gleich gesagt!“.“ Lightning warf Fang einen finsteren Blick zu, bevor sie weiterging und den richtigen Weg suchte.
 

Nachdem sie eine gefühlte Ewigkeit durch das Labyrinth gingen, kamen sie schließlich im Zentrum an. „Bist du dir sicher, dass du das tun willst?“, fragte Vanille besorgt. „Ja.“, antwortete Lightning entschlossen. „Wenn das die einzige Möglichkeit ist hier rauszukommen...“
 

„Sag aber nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.“, sagte Fang, als die letzte Tür aufging und sie dem fal'Cie gegenüberstanden. Für sie sah das Ding nur wie eine riesige, metallische Halbkugel aus und mehr nicht.
 

Kaum hatte Lightning den Raum betreten, schon leuchtete die Maschine auf und die Halbkugel öffnete sich. Jetzt sah man seine wahre Gestalt. Aus dem Boden kamen Greifarme, die sie angriffen. Sie wichen aus und nahmen ihre Waffen hervor, Hope allerdings wollte flüchten, aber der Ausgang war versiegelt.
 

„Lass uns hier raus, du Monster!“, schrie Lightning, aber der fal'Cie griff erneut an. Fang und Vanille halfen ihr bei dem Kampf, auch wenn Lightning nicht ganz verstand, wieso die beiden l'Cie das taten.
 

Lightning bemerkte während des Kampfes, dass der Kristall, welches an ihm hing, seine Schwachstelle war und griff es an. Dadurch konnten sie ihn wirklich besiegen. Aber anstatt den Ausgang freizugeben, leuchtete es noch heller auf. Kurz darauf spürten sie Erschütterungen, so als ob das Residuum von außen angegriffen wird.
 

„Hier wird gleich alles einstürzen!“, rief Lightning den anderen zu. „Wir müssen hier raus!“, schrie Hope panisch und versuchte die noch immer versiegelte, Tür zu öffnen. Der Kleine verlor ziemlich schnell die Nerven. „Mach diese verdammte Tür auf!“, schrie Lightning und griff weiter den fal'Cie an.
 

Dann leuchtete es plötzlich heller auf, sodass sie vorübergehend geblendet wurde. Als sie die Augen wieder öffnete, merkte sie, dass ihre Umgebung sich extrem veränderte und sie mit den anderen im Nichts schwebten. Und der fal'Cie hatte auch noch ein anderes Aussehen.
 

Das musste dann wohl seine wahre Gestalt sein. Man konnte jetzt deutlich mehr erkennen: Körper, Arme, Gesicht; und etwas umschlang ihn auch noch. Plötzlich schossen Fäden aus Licht heraus und fesselten sie an Händen und Füßen.
 

Dann spürte sie plötzlich einen stechenden Schmerz über ihrer linken Brust und bis die Zähne fest zusammen, um sich selbst vom Schreien abzubringen. Neben dem Schmerz merkte sie dann, wie die Lichtfäden sie losließen und sie in die Tiefe fiel. Dann verlor sie das Bewusstsein.
 

A.N. Joa, aber hier könnte man vllt schon ahnen wie das weitergehn wird^^' Sagt mir wies euch gefallen hat! Schreibt immer schön reviews!

The Vile Peaks

A.N. So...Hier ist chappy 3. Enjoy.
 

Salvation
 

Chapter 3: The Vile Peaks
 

Eine riesige Kreatur brüllte in den Himmel. Es war wirklich groß und sehr stark. Es war ein Monster, welches man niemals zu Gesicht bekommt, es sei denn die Welt ging unter. Es fiel in Lava, aber es starb nicht. Dann sah es so aus, als ob es versuchte etwas zu halten, aber man konnte nicht erkennen was es war. Aber es war riesig...
 

„Lightning!“, rief dann plötzlich eine Stimme. Wer rief sie da? „Lightning!“ Sie spürte, wie jemand sie schüttelte. „Raus aus den Federn, Sonnenschein!“, rief dann eine andere Stimme. „Denkst du sie ist...?“, fragte eine dritte Stimme besorgt. „Ach was. Guck, sie atmet doch.“
 

Schließlich öffnete Lightning die Augen und starrte in drei Gesichter, die für ihren Geschmack viel zu nahe waren. Sie musterte sie ein wenig länger, bevor ihr wieder einfiel wer diese Typen waren. „Sie ist wach!“, sagte Vanille glücklich und lächelte sie freudig an. „Hast aber einen ganz schön langen Schönheitsschlaf gehabt.“, fügte Fang grinsend hinzu. „A-alles okay?“, fragte Hope und untersuchte sie auf Verletzungen.
 

„Verzieht euch!“, grummelte Lightning und schob sie alle von sich weg. Mussten sie ihr so nahe kommen? „Seht ihr? Sie ist okay. Ach ja und noch was, Sonnenschein.“ Plötzlich kam Fang ihr wieder näher und sah ihr belustigend in die Augen. „Ich habe es dir doch gesagt!“, schrie sie und grinste sie dabei breit an.
 

Lightning stieß Fang von sich und setzte sich auf. Als sie sich umsah, bemerkte sie dass sie umgeben war von...Kristall? „Wo zur Hölle sind wir?“
 

„Ich glaube das ist Lake Bresha.“, antwortete Hope. „Lake Bresha?“ Lake Bresha war direkt unter Hanging Edge. Wie konnten sie nur so weit fallen und trotzdem noch am Leben sein? Und wieso war der See kristallisiert? „Was ist passiert?“ Hope hatte keine Antwort darauf, also schwieg er.

„Also?“
 

„Ich sage dir was passiert ist.“, sagte Fang. „Du hast zwar Anima besiegt, aber dafür hat er euch beide zu l'Cie gemacht und hat beim Absturz den See kristallisiert.“ Lightnings Augen weiteten sich. „Habe ich es dir nicht gesagt?“
 

„Hörst du mal auf das ständig zu sagen?!“, knurrte Lightning und stand auf. „Ich habe dich aber gewarnt. Nicht wahr, Vanille?“
 

„Japp.“, stimmte Vanille nickend zu. „Das kann nicht sein. Wenn wir l'Cie wären, müssten wir ein Stigma haben.“ Daraufhin kam Hope ein paar Schritte näher und zeigte ihr sein linkes Handgelenk. Lightning hielt sich seufzend die Stirn, als sie da wirklich ein l'Cie-Stigma darauf sah.
 

„Ach und wo ist dann bitte meins? Ich sehe nichts.“ Daraufhin leuchtete kurz etwas unter ihrem Shirt auf. „Ich glaube es ist genau da.“, sagte Fang und tippte auf die Stelle, die eben aufleuchtete. Lightning schlug ihre Hand weg, drehte sich von ihnen weg machte den Reißverschluss an ihrem Shirt auf, um nachzusehen.
 

Als Lightning dort tatsächlich ein Stigma sah, da...fühlte es sich so an, als ob eine Welt für sie zusammenbrach. Dieser verdammte fal'Cie hatte sie verflucht! Er hatte sie verdammt noch mal verflucht! Sie zu einer fal'Cie Sklavin gemacht! In dem Moment schoss blinde Wut in Lightning hoch.
 

So wütend hatte sie sich noch nie gefühlt. Noch nie! Sie hatte zwar diesen fal'Cie vernichtet, aber das reichte ihr nicht. Sie war so sauer, dass sie ganz Cocoon vernichten könnte! Lightnings Augen weiteten sich bei dem Gedanken. Sie war nicht mal fünf Minuten eine l'Cie und schon dachte sie wie eine!
 

„Äh...Lightning?“ Als sie Hopes Stimme hörte, schloss sie wieder den Reißverschluss, kehrte ihnen aber weiterhin den Rücken. „Hast du auch ein Stigma?“ Als Antwort schnaubte sie nur. „Das heißt dann wohl Ja.“, sagte Fang. „Habt ihr irgendwas gesehen, als ihr Ohnmächtig wart?“

„Wie meinst du das?“
 

„Hattet ihr irgendeinen seltsamen Traum?“ Daraufhin folgte Schweigen. Lightning wusste, was sie meinte und sie wusste auch noch genau, was sie träumte, aber sie sagte nichts. „Ich glaube...Ich habe irgendein riesiges Monster gesehen...“, murmelte Hope. „Ragnarök.“, murmelte Lightning. Sie wusste genau was das für ein Monster war. „Ragnarök?“ Fang nickte. „Das muss dann wohl eure Bestimmung sein.“
 

„Bestimmung?“
 

„Ja, noch nie was davon gehört?“ Hope schwieg als Antwort. Vielleicht schüttelte er nur den Kopf. „Wenn wir zu l'Cie werden, bekommen wir von dem fal'Cie eine Bestimmung. Eine Art Mission, die wir erfüllen müssen.“
 

„Genau. Aber da gibt es noch ein paar Haken.“, fügte Vanille hinzu. „Haken...?“
 

„Ja. Man muss nämlich selbst herausfinden, was diese Vision zu bedeuten hat. Außerdem...“
 

„Außerdem was?!“, knurrte Lightning und drehte sich wieder zu den Dreien um. „Na ja, wenn man die Bestimmung nicht erfüllt, werden wir zu Cie'th. Das hatten wir ja bereits erwähnt.“
 

„Und wenn wir die Bestimmung erfüllen? Sind wir dann frei?“, fragte Hope hoffnungsvoll. „Das stimmt nicht so ganz...“, murmelte Vanille. „Spuck's endlich aus!“
 

„Wenn wir die Bestimmung erfüllen, bekommen wir “ewiges Leben“.“ Lightning hob eine Augenbraue. „Wir werden zu Kristall.“, fügte Fang hinzu. Daraufhin ging Lightning knurrend im Kreis herum. Wieso musste so was ihr passieren? Sie war nicht nur eine fal'Cie-Sklavin geworden, sondern war auch in dieser Lose-Lose-Situation gefangen!
 

Am liebsten hätte sie vor Wut wirklich alles in Schutt und Asche gelegt. „Hey, jetzt bleib mal cool, Sonnenschein.“, sagte Fang und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Lightning schüttelte aber ihre Hand weg und warf ihr einen finsteren Blick zu.
 

„Stehen geblieben!“, rief dann plötzlich eine Stimme hinter ihnen. Sie sahen alle in die Richtung, aus der die Stimme kam und sahen, dass PSICOM-Soldaten sie umzingelten. „Hände hinter den Kopf!“, befahl der Soldat. Hope, Vanille und Fang taten sofort wie geheißen, während Lightning nur tief seufzte.
 

„Vom Purgationsexpress gefallen?“, fragte einer der Soldaten sie und ging langsam auf sie zu. Schließlich legte auch Lightning lässig die Hände hinter den Kopf. Anscheinend schien oben etwas passiert zu sein. Sie hoffte den anderen ging es gut. „Möglich...“, antwortete Lightning cool. Daraufhin kam der Soldat näher und hielt ihr praktisch sein Gewehr vors Gesicht.
 

„Werd nicht frech!“ Lightning blieb nach wie vor cool, so wie immer, wenn sie in einem Schlachtfeld war, und grinste leicht. „Nette Kanone.“, sagte sie in einer etwas tieferen Stimme, bevor sie ihn dann blitzschnell angriff und ihn besiegte.
 

Seine Freunde kamen ihm sofort zu Hilfe, aber auch sie hatten keine Chance gegen sie. Sie besiegte sie alle so schnell, dass sie nicht einmal ins schwitzen kam. Anfänger...Dann drehte sie sich wieder zu den anderen, die noch immer so dastanden und sich nicht vom Fleck führten. „Was steht ihr da so rum?“, fragte Lightning und hob eine Augenbraue.
 

„Wir waren nur so sehr in diese Show vertieft. Du kämpfst gar nicht mal so schlecht.“, sagte Fang und grinste. Lightning erwiderte nichts zu ihrem Kompliment und drehte sich von ihnen weg. „Anscheinend ist dort oben etwas vorgefallen. Nun suchen sie hier unten nach überlebenden “l'Cie“. Wir sollten gehen, bevor noch mehr von ihnen auftauchen.“, sagte sie und ging voraus, ohne auf die Antwort der anderen zu warten.
 

Sie hörte, wie die drei ihr folgten. „Ich hoffe den anderen geht es gut...“, murmelte Hope leise vor sich hin, aber die Pinkhaarige hörte ihn laut und deutlich. „Denen geht es sicher gut. Wenn sie klug genug sind, sind sie abgehauen, als wir in das Residuum abgestürzt sind.“, antwortete Lightning, aber insgeheim machte sie sich ebenfalls sorgen um sie.
 

Besonders um ihre Schwester. Wenn Snow sie nicht beschützt hat, wird sie ihn wohl wirklich töten müssen. „Wohin gehen wir?“, wollte Vanille wissen. „Frag Sonnenschein hier.“, sagte Fang. „Ähm, Lightning?“
 

„Wir gehen zu den Bresha Ruinen. Vielleicht sind dort noch keine Soldaten.“, antwortete Lightning genervt. Dann hielten sie alle endlich die Klappe und Lightning hatte ihre Ruhe. Auf ihrem Weg durch Lake Bresha mussten sie gegen viele PSICOM-Soldaten kämpfen.
 

Die meisten erledigte die Soldatin mit ihrer Gunblade. Als sie schließlich in den Bresha Ruinen ankamen, mussten sie feststellen, dass auch dort viele Soldaten waren, die sie suchten. „Und was jetzt?“, fragte Hope, als sie sich hinter Trümmern vor PSICOM versteckten. Lightning sah sich genau um und entdeckte ein kleines Flugschiff.
 

„Damit werden wir entkommen.“, sagte sie und zeigte auf das Flugschiff. „Kannst du das Ding überhaupt fliegen?“, fragte Fang skeptisch. Lightning hatte es gelernt, aber wirklich fliegen musste sie eigentlich nie. Jedenfalls nicht mit einem Flugschiff. „Es ist keine Frage des Könnens. Manche Dinge tust du einfach im Leben.“, antwortete Lightning stattdessen und rückte vor. „Mit anderen Worten: du kannst es nicht.“
 

„Ich habe es gelernt. Aber das ist schon eine Weile her.“, sagte sie und winkte sie zu sich rüber. „Na toll...“
 

„Hör auf zu jammern.“ Lightning führte sie zu dem leeren Flugschiff, ohne dass sie erwischt wurden. Die Pinkhaarige setzte sich ans Cockpit und startete die Maschine. Sie flog direkt in den Tunnel, der sie ins Zentrum der Ruinenstadt brachte und wurde auch sofort entdeckt.
 

Lightning wusste, das dort sicher viele PSICOM-Soldaten auf sie warten würden, aber sie nahm dieses Risiko in kauf. In dem Moment, als sie durch den Tunnel flogen, wurde auf ihnen geschossen. Die Pinkhaarige versuchte — trotz des kleinen Tunnels — auszuweichen und schoss zurück.
 

Als sie schließlich das Ende erreichten, hörte sie eine Explosion, flog aber unbeirrt weiter. „Haben wir sie erwischt?“, fragte Vanille freudig. „Wir haben einen erwischt.“, grummelte Lightning und flog ein Ausweichmanöver, um ihre Verfolger abzuschütteln, aber sie ließen nicht locker.
 

„Sie sind immer noch hinter uns!“, rief Hope verängstigt. Sie versuchte es weiter mit ihren Ausweichmanövern, um wenigstens den Schüssen auszuweichen, bis eine Felsenwand vor ihnen auftauchte. Lightning flog hoch und manövrierte das Schiff zwischen die Klippe. „Wie hängen wir sie ab?“
 

„Sei einfach still und lass mich machen!“, antwortete sie auf Hopes Frage und erreichte schließlich das Ende der Klippe. Sie flog so hoch, bis sie die Wolkendecke durchbrach und das Kapitol Eden zum Vorschein kam. Für Sightseeing war allerdings keine Zeit, denn PSICOM verfolgte sie noch immer.
 

Lightning startete wieder ein paar Ausweichmanöver und schoss zwischendurch selber auf ihre Feinde. Sie flog tiefer, erneut durch die Wolken, und eine felsige und klippenreiche Landschaft kam zum Vorschein. Direkt unter ihnen war das Meer und die Soldatin flog direkt auf es zu.
 

Bevor sie allerdings ins Wasser stürzten zog sie die Maschine hoch und flog direkt über dem Wasser weiter. Die meisten ihrer Verfolger hatten nicht so viel Glück. Alle anderen, denen der Stunt gelang, verfolgten sie weiter. „Tch!“ Können die uns nicht einfach in Ruhe lassen?!, knurrte Lightning in Gedanken.
 

Sie flog zwischen die Klippen hindurch und versuchte sie dort abzuhängen. Sie wich weiter den Schüssen aus, bis sie etwas sah, das wie eine Art Brücke aussah. Sie konnte es nicht genauer erkennen, da sie sich auf wichtigere Dinge konzentrieren musste.
 

Die Pinkhaarige schoss auf die Felsen und flog schnell hindurch. Ihre Verfolger prallten alle gegen die herunterstürzenden Felsen. Geschafft. Dann flog Lightning wieder höher. „Haben wir sie abgeschüttelt?“, fragte Hope nervös, der sich praktisch an seinen Sitz festklammerte.
 

„Sieht so aus, ja.“, antwortete sie, als sie Richtung Eden flog. „Wow.“, sagte Vanille erstaunt. Es ist alles die Schuld der Sanctum-fal'Cie!, dachte Lightning und sah wütend auf das Kapitol.

PSICOM und das komplette Sanctum waren nur Marionetten der fal'Cie. Wenn es sie nicht gäbe, gäbe es demnach keine Purgationen. Höchstwahrscheinlich würde es nicht mal Cocoon geben, aber das wäre für alle das Beste. Somit gäbe es auch kein Krieg gegen Pulse. Die fal'Cie mussten vernichtet werden!
 

Lightning war so tief in Gedanken versunken, dass sie die anderen gar nicht bemerkte. Was sie allerdings aus ihren Gedanken riss, waren die Schüsse, die auf sie abgefeuert wurden. Eine neue Truppe machte Jagd auf sie. Na großartig. Lightning machte wieder Ausweichmanöver, aber die waren genauso hartnäckig, wie die letzte Truppe.
 

„Sie verfolgen uns immer noch!“, rief Hope panisch. „Danke, das weiß ich selber!“ Dann kam Lightning eine Idee. Sie flog näher zu dem leuchtenden fal'Cie Phoenix, um sie dort abzuschütteln. Wie erwartet wurden die Schiffe durch die Macht des fal'Cie zerstört.
 

„Ich glaube ich mag diesen fal'Cie.“, sagte Fang. Kurz darauf wurde auch ihr Schiff getroffen und stürzte ab. „Magst du ihn immer noch?“, fragte Lightning, während sie versuchte eine weiche Landung hinzukriegen. Fang antwortete nicht und das war auch gut so, so konnte sie sich besser konzentrieren.
 

Lightning legte eine Bruchlandung hin, aber wenigstens zerschellte das Flugschiff nicht, sondern blieb noch an einem Stück. Immer noch schwindelig von dem Flug, verließen sie alle das Flugschiff und fanden sich an einem düsteren Ort wieder, der voll von Schrott war.
 

Und Nacht war es inzwischen auch schon geworden. Lightning kannte diesen Ort. Sie war hier schon mal auf Missionen gewesen. Sie waren in den Vile Peaks. „Toll geflogen, Sonnenschein.“, sagte Fang, die noch ein paar Gleichgewichtsprobleme hatte.
 

„Meinst du du hättest es besser gekonnt?“, fragte Lightning und legte eine Hand auf ihre Hüfte. „Nein.“
 

„Dann halt die Klappe und sei froh, dass du noch lebst.“ Ihr kleiner Streit wurde unterbrochen, als Monster auftauchten und sie angriffen. Lightning stürzte sich sofort in den Kampf, gefolgt von Vanille und Fang. Es waren nur kleine Fische, darum waren sie schnell besiegt.
 

„Ein Glück, dass das vorbei ist.“, seufzte Vanille. Jetzt hatten sie endlich Zeit für andere Dinge. Sich erneut vorstellen, zum Beispiel, denn das taten die anderen ja schon. Lightning stand nur da und war in Gedanken. Fast hätte sie Eden erreicht.
 

Aber sie wusste, dass sie nicht weit gekommen wäre. Um Eden war ein Schutzschild, welches alles abwehrte, was eindringen wollte. Es war irgendwie komisch, dass Lightning den Ort “vernichten“ wollte, in dem Serah studieren wollte.
 

Aber jemand musste doch diesen selbstsüchtigen fal'Cie zeigen, wo es langging! Ihr Gedanken wurden erneut durch ihre “Begleiter“ unterbrochen. „Was machen wir jetzt?“, fragte Hope, der durch die Geschehnisse total aufgelöst war.
 

„Was wohl? Versuchen herauszufinden, was unsere Bestimmung ist.“, antwortete Fang. „Wisst ihr sie denn nicht?“, fragte Lightning und verschränkte die Arme vor der Brust. „Nein.“ Daraufhin zeigte Fang ihnen wieder ihr Stigma.
 

„Wie ihr seht ist mein Stigma weiß. Das war schon so, als ich aufgewacht bin. Die Erinnerungen, die mit unserer Bestimmung zu tun haben sind einfach weg. Vanille geht es genauso, aber ihr Stigma ist immer noch schwarz und intakt.“
 

„Intakt?“, fragte der silberhaarige Junge verwirrt. „Wenn du wissen willst, wie lange es bis nach Cie'th City ist, sieh auf dein Stigma. Erst erscheinen Pfeile und zum Schluss ein Auge. Wenn das Auge ganz offen ist, ist es aus. Mein Stigma ist eingefroren. Das heißt, ich werde nicht zur Cie'th.“
 

Sofort sah Hope auf sein Stigma, welches aber natürlich noch im Anfangsstadium war — das konnte sie selbst aus dieser Entfernung aus sehen. „Keine Sorge, Kleiner, du hast noch viel Zeit.“, sagte Fang und legte eine Hand auf seine Schulter. „Wir sollten weiter.“, sagte die Soldatin und machte sich auf den Weg.
 

Sie stoppte aber, als Fang sprach. „Und wohin? Weißt du überhaupt wohin du willst?“

„Ja. Dorthin.“, antwortete Lightning und sah hoch zu Eden, welches hell strahlte. „Eden?“, fragte Hope geschockt. „Mann wird dich sofort töten, wenn sie dich sehen!“, sagte Vanille, die ebenfalls geschockt war.
 

„Ich finde nur, jemand sollte etwas gegen die fal'Cie unternehmen. Weglaufen bedeutet, tot oder als Cie'th zu enden. Für l'Cie gibt es kein Versteck. Nein...Sie wollen einen Kampf? Tragen wir ihn an des Sanctums Tür. Jetzt, wo ich auch eine l'Cie bin, jagt das Sanctum mich als Staatsfeind. Aber wer zieht an den Fäden? Ein fal'Cie. Eden. Cocoons Stütze und führendes Licht. Er hat auch bestimmt die Purgation angeordnet. Pulse- und Sanctum-fal'Cie sind doch alle gleich. Und wir sind das gleiche für sie: entbehrlich. Ich werde nicht als fal'Cie-Sklave sterben.“
 

„Und was willst du dagegen tun?“, fragte Fang. „Ihn zerstören.“
 

„Ganz alleine?“, fragte Hope geschockt. „Das kann nicht dein ernst sein! Außerdem...Wenn Eden etwas passiert, kann Cocoon einpacken.“ Hopes Augen weiteten sich sofort, als er das sagte. „Du willst das!“
 

„Jetzt denkst du wie eine l'Cie, Sonnenschein. Jetzt, wo du eine bist, willst du wohl deine Bestimmung erfüllen und Cocoon vernichten, hm?“
 

„Unsere Bestimmung interessiert mich nicht! Ich gehorche keinem fal'Cie. Über mein Leben bestimme ich.“
 

„Meinst du nicht eher, über deinen Tod?“, fragte Fang. „Wenn du so denkst, hast du bereits verloren. Verfolge dein Ziel ohne zu zögern. Keine Sorge, mein Feind ist das Sanctum. Ich will nicht die Welt zerstören.“
 

„Sollten wir nicht erst mal...“
 

„Nein.“, unterbrach Lightning Fang. „Macht ihr was ihr wollt. Ich gehe.“ Und dann ging sie, ohne sich wieder umzudrehen. Eigentlich sollte sie Hope nach Hause bringen, aber ihr Hass gegen das Sanctum war das einzige, woran sie im Moment dachte. Sie war kaum zehn Schritte gelaufen, bis sie hörte, dass ihr jemand folgte.
 

Aber nur einer von ihnen. „Warte auf mich!“, rief Hope ihr nach und holte sie ein. Lightning stoppte und drehte sich zu ihm um. Nebenbei bemerkte sie, dass Vanille und Fang ihrer eigenen Wege gingen, aber sie hörte Fang noch sagen, dass sie sich irgendwann wiedersehen werden. „Was?“

„Du hast versprochen mich nach Hause zu bringen.“, sagte Hope und sah sie direkt an. „Ich habe niemandem etwas versprochen.“
 

„Und was ist mit meiner Mutter? Sie bat dich doch darum auf mich aufzupassen, oder?“

„Das ist auch alles. Sie hatte mich darum gebeten. Versprochen habe ich ihr nichts.“, sagte sie und drehte sich wieder um, um zu gehen. „Aber...“ Plötzlich rannte er an ihr vorbei und blieb vor ihr stehen. „Ich komme trotzdem mit dir mit!“
 

„Mach doch, was du willst.“, grummelte sie und ging an ihm vorbei. „Erwarte aber nicht, dass ich für dich den Babysitter spiele.“
 

„Du Lügnerin...“, murmelte er, woraufhin Lightning sich wieder zu ihm umdrehte. „Was hast du gesagt?“
 

„Du bist eine Lügnerin.“, sagte er lauter und sie konnte in seinem relativ bösen Blick erkennen, wie verletzt er war. „Du hast gesagt, dass du uns alle nach Hause bringen und uns beschützen wirst. Und nun willst du mich hier zurücklassen?“ Lightning drehte sich wieder von ihm weg.
 

Im Grunde hatte er recht. Bis vor ein paar Stunden war das ihr Ziel gewesen. „Du hättest uns auch einfach ignorieren können, als wir auf die Purgation warteten. Es wäre besser nach Pulse gebracht zu werden, als eine l'Cie zu sein! Es ist alles deine Schuld, dass wir l'Cie wurden!“
 

Blitzartig drehte sich Lightning wieder um und verpasste Hope eine Ohrfeige. Durch den Aufprall fiel Hope zu Boden. „Meine Schuld?! Hast du gerade gesagt, dass das meine Schuld war?! Wer wollte den Helden spielen? Wer konnte nicht fliegen und machte eine Bruchlandung im Residuum? Wer?!“
 

„...I-ich...“, murmelte Hope unverständlich. „Ganz genau! Ich habe nur einen Weg gesucht von dort rauszukommen, während du auf der Stelle erstarrt bist!“ In dem Moment fühlte sie ein leichtes Kribbeln an ihrer Brust. Es fühlte sich fast so an, als ob sie elektrisch aufgeladen wäre. „Also sag nie wieder es sei meine Schuld!“, knurrte sie.
 

Hope stützte sich mit einem Arm auf und hielt sich die Wange, die sich inzwischen schon tiefrot färbte. Sie konnte auch ganz klar sehen, wie sich Tränen in seinen Augen sammelten. Der Silberhaarige nickte und vermied Augenkontakt.
 

Lightning griff sofort nach ihrer Gunblade, als sie plötzlich hinter sich Geräusche hörte. Sie drehte sich um und sah, dass ein neuer Trupp von PSICOM sie umzingelten. Während sie die ersten ausschaltete, merkte sie, wie dieses komische Gefühl stärker wurde. Irgendwann fühlte sie sich so geladen, dass sie instinktiv die linke Hand ausstreckte und ein gewaltigen Blitz heraufbeschwor, der sie alle besiegte.
 

Verwundert sah sie sich ihre Hand an, an der noch ein paar Funken sprühten. Sie hatte total vergessen, dass l'Cie magische Kräfte hatten. Daraufhin probierte sie etwas anderes aus. Sie konzentrierte sich stark und dann kam ein kleiner Feuerball aus ihrer Hand geschossen, aber der war nicht annähernd so stark, wie der Blitz.
 

Nachdem sie es auch mit Wasser und Eis versuchte, stellte sie fest, dass ihre Blitzmagie wirklich das stärkste war. Welch Ironie. Dann versuchte sie eine andere Magie. Es interessierte sie, ob sie auch Heilkräfte hatte. Sie konzentrierte sich stark und dann leuchtete ihre Hand leicht grün auf und ein warmes Gefühl durchströmte sie.
 

Sie hatte wirklich Heilkräfte. Dann sah sie zu dem Jungen, der ihr den Rücken kehrte und immer noch seine Wange hielt. Lightning seufzte und drehte ihn zu sich. Hope sah sie verheult an und sofort fühlte sie sich schlecht, dass sie ihn so behandelt hatte.
 

Sie kniete sich hin, um ihm auf Augenhöhe zu begegnen und streckte die Hand nach ihm aus. Hope zuckte zusammen und schloss die Augen, als ob er darauf warten würde, dass sie ihn wieder schlagen würde. Wenn sie ihn nicht an der Schulter festgehalten hätte, wäre er sicher weggelaufen. Lightning verdrehte die Augen und legte ihre Hand sanft an Hopes Wange und beschwor ihren Heilzauber herauf.
 

Sofort öffnete er wieder seine Augen und sah sie verwirrt an. „Tut mir leid.”, murmelte sie, während sie ihn weiter heilte. Ein paar Sekunden später ließ sie schließlich von ihm ab. „Besser?” Hope nickte als Antwort nur und sah sie verwundert mit großen Augen an. Seine Wange war zwar noch ganz rot, sah aber schon besser aus.
 

Daraufhin stand Lightning wieder auf und kehrte dem Jungen den Rücken. „Wir sollten weiter gehen.“, sagte sie und ging voraus. „Äh...!“ Als sie hörte, dass er immer noch auf der Stelle blieb und ihr nicht folgte sah sie ihn über ihrer Schulter aus an. „Kommst du?“ Hope nickte und rannte ihr nach.
 

„Und...Wohin jetzt?“, fragte Hope, nachdem sie eine Weile durch die Vile Peaks gingen. „Palumpolum.“
 

„Das heißt du bringst mich doch nach Hause?“ Lightning nickte. „Ja. Außerdem kommt man von dort aus auch nach Eden.“
 

„Du willst wirklich nach Eden?“
 

„Habe ich doch gerade gesagt.“
 

„U-und was soll ich tun?“ Lightning zuckte mit den Schulter. „Was weiß ich?“
 

„Ich bin auch eine l'Cie. Du hast selbst gesagt “weglaufen bedeutet, tot oder als Cie'th zu enden“.“
 

„Du bist ein guter Zuhörer.“
 

„Was soll ich also tun? Ich will ganz sicher nicht als Cie'th enden.“ Die Pinkhaarige überlegte eine Weile. „Du kannst mir helfen gegen das Sanctum zu kämpfen. Vorausgesetzt du kannst kämpfen und stehst mit nicht im Weg.“
 

„Ich kann kämpfen! Ich werde mein Bestes geben! I-ich muss nur stärker werden...“, murmelte er den letzten Satz. „Das werden wir noch sehen.“, sagte sie, als sie wieder auf PSICOM-Soldaten trafen. Lightning zog ihre Gunblade und griff ihre Feinde an. Natürlich waren sie keine Gegner für die Guardian Corps Soldatin und sie besiegte sie einen nach dem anderen.
 

„Das sind keine Gegner für mich.“, sagte Lightning zufrieden, als sie alle Soldaten ausschaltete. „Lightning, pass auf!“ Lightning drehte sich blitzartig um, als sie hinter sich ein Geräusch hörte. Sie hielt ihre Gunblade fester und war bereit zuzuschlagen, aber das war nicht mehr nötig.
 

Der Soldat hinter ihr wurde von einem gelb-blauen Bumerang getroffen, gefolgt von einem gewaltigen Feuerball. Lightning sah zu dem silberhaarigen Jungen, der den Bumerang auffing. Aus dieser Distanz konnte sie auch deutlich sehen, wie sein l'Cie-Stigma kurz aufleuchtete.
 

Sie musste außerdem feststellen, dass seine Magie stärker war, als ihre. Wie war das nur möglich? Ein kleines Kind hatte größere magische Kraft, als eine ausgebildete Soldatin? Hope kam auf sie zu und sah sie besorgt an. „Alles okay, Lightning?“ Lightning nickte. „Ja. Das war gar nicht mal so schlecht, Kleiner.“, sagte sie und tätschelte ihm kurz auf dem Kopf. „Wirklich? Danke.“
 

Dann brach er den Augenkontakt ab. „Du bist verletzt.“, sagte er und wollte die kleine Wunde an ihrem Arm berühren, aber sie wich zurück, bevor er überhaupt die Chance dazu hatte. „Nur ein Kratzer.“, sagte sie und drehte sich wieder um, um zu gehen.
 

„Lightning...“, murmelte er, als er ihr folgte. „Nenn mich Light.“
 

„Light...Bist du sicher, dass du okay bist? Ich habe auch Heilfähigkeiten. Ich kann dich heilen, wenn du willst.“
 

„Das ist nicht nötig.“
 

„Oh...Na gut...“ Daraufhin herrschte bedrückendes Schweigen zwischen ihnen. Aber immerhin war es ruhig und Lightning konnte sich endlich auf ihre Umgebung konzentrieren. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie Gapra Whitewood erreichten. „Ähm, Light?“
 

„Was?“
 

„Du weißt wo du hingehst, oder?“
 

„Ich war hier schon mal auf Missionen.“
 

„Missionen...? Aber gehörst du dann nicht auch zum Sanctum? Ich meine...als Soldatin?“
 

„Es gibt zwei Arten von von Armeen. Die Public Security and Intelligence Command, besser bekannt als PSICOM und die Guardian Corps. Ich war in der Guardian Corps. Die ganze Sache mit der Purgation und der Vernichtung der l'Cie, oder was sonst noch aus Pulse stammt, ist PSICOMs Baby.
 

Die GC befasst sich nur mit Verbrechen und Monstern, die eine Gefahr für die Menschen darstellen. L'Cie ausgeschlossen, es sei denn wir bekommen den den Befehl da mitzumischen. Im Grunde haben wir nichts miteinander zu tun.“
 

„Verstehe.“ Plötzlich blieb Lightning stehen, was dazu führte, dass Hope gegen sie lief. „Was ist los?“, fragte er verwirrt. „Wir werden hier rasten.“, sagte sie und sah zu dem Jungen runter, der inzwischen schon ziemlich erschöpft aussah. „Nein, wir können weitergehen.“
 

Lightning verdrehte die Augen. „Du bist mir keine Hilfe, wenn du erschöpft bist. Ruh dich aus, ich werde mich ein wenig hier umsehen.“, befahl sie, nahm ihre Gunblade und machte sich auf dem Weg, die Umgebung zu sichern. Nachdem sie eine Runde lief und keine PSICOM-Soldaten oder Monster in der Nähe entdeckte, kehrte sie zu dem Jungen zurück, der tief und fest schlief.
 

Er saß auf dem Boden und hatte es sich an einem Felsen gemütlich gemacht. Sie musterte den Jungen. Er sah sehr friedlich aus. Nicht mehr so ängstlich. Und irgendwie erinnerte er sie an einen Welpen.
 

Aber dennoch...Ein kleines Kind wie er hatte es wirklich nicht verdient zur l'Cie zu werden. Seufzend setzte sich Lightning ihm gegenüber an einem anderen Felsen und legte ihre Gunblade auf ihren Schoß.
 

Das war alles ihre Schuld. Sie hatte den Kleinen da mit reingezogen. Hätte sie Nora doch nur überredet, das sie auf ihren Sohn aufpassen sollte. Sie wusste gleich, dass sie ihm nichts gutes bringen würde. Wer könnte schließlich besser auf ein Kind aufpassen, als die eigene Mutter?

Die Pinkhaarige seufzte erneut, als wieder die Erinnerungen an ihre eigene Mutter hochkamen. Aber sie verdrängte die Erinnerungen wieder und konzentrierte sich wieder auf das wesentliche. Konnte sie den Jungen wirklich mit nach Eden nehmen, um das Sanctum zu zerstören? Diese Aktion wäre wirklich unverantwortlich.
 

Er könnte dabei draufgehen. Dabei hatte er noch sein ganzes Leben vor sich und hatte eine Familie. Sie hingegen war eine trainierte Soldatin, die keine Familie hatte, bzw. eine Schwester, die sie nicht mehr brauchte. Sie hatte im Grunde nichts zu verlieren. Serah hatte jetzt Snow. Sie brauchte ihren Schutz nicht mehr.
 

Lightning schüttelte den Kopf, um diese Gedanken zu verbannen und schloss die Augen, um sich ebenfalls ein wenig auszuruhen. Sie schreckte aber wieder auf, als sie etwas hörte. Sie sah sich alarmierend um, bevor ihr klar wurde, dass die Geräusche von Hope kamen.
 

Er drehte sich um, um gemütlicher zu liegen und murmelte etwas vor sich hin, was sich wie “Mom“ anhörte. „Nicht mal im Traum.“, murmelte Lightning und schloss wieder die Augen. Selbst wenn sie träumte, war sie sich durchaus bewusst, was um sie herum geschah.
 

Im Grunde dauerte es meistens eine Stunde, bis Lightning im Tiefschlaf war, bis dahin war sie noch voll bei Bewusstsein und konnte noch die kleinsten Geräusche wahrnehmen. Als Lightning dann wieder Geräusche von Hopes Richtung aus hörte, öffnete sie ihr linkes Auge einen Spalt. Hope war aufgewacht und sah sie an.
 

Er rührte sich eine ganze Weile nicht und sah sie einfach nur an. In dem Moment wunderte sie sich, was in seinem Kopf vorging. Dann bewegte er sich endlich. Er krabbelte auf sie zu. Aber wieso? Wollte er sie wecken, damit sie weitergehen konnten? Hatte er angst, dass sie eingeschlafen war und nun niemand mehr da war, der aufpasste?
 

In dem Moment nahm Lightning tief Luft und machte es sich gemütlicher, was bei diesem harten Felsen gar nicht so einfach war. Dabei sah sie, wie er zusammenzuckte und auf der Stelle erstarrte. Sie konnte deutlich die Angst in seinen Augen sehen. Als sie wieder still dasaß, beobachtete sie ihn weiter.
 

Er wartete eine Weile und musterte sie eindringlich, als wolle er sichergehen, dass sie noch schlief. Und dann kam er wieder näher und je näher er kam, desto vorsichtiger waren seine Bewegungen. Es war, als ob er sich an einem gefährlichen Raubtier anpirschte.
 

Lightning bewegte sich nicht und tat so, als würde sie tief und fest schlafen. Als Hope sie schließlich erreichte, setzte er sich vorsichtig neben sie. Er wartete wieder eine Weile, bevor er dann noch etwas näher kam und seinen Kopf auf ihre Schulter legte.
 

Lightning unterdrückte das Bedürfnis wieder auf Abstand zu gehen und ließ ihn sich an sie schmiegen. Ihm ist bestimmt nur kalt., versuchte Lightning zu begründen und beobachtete ihn noch eine Weile vom Augenwinkel heraus.
 

Bei Sonnenaufgang wachte Lightning wieder auf und musste feststellen, dass Hope sich im Schlaf noch enger an sie kuschelte. Auch wenn Lightning nicht viel von Körperkontakt hielt, war das hier nicht so unangenehm, wie sie dachte.
 

Sie schüttelte den Jungen leicht, aber es dauerte einen Moment, bis er vollends wach wurde. „Hey, wach auf.“, sagte Lightning und schüttelte ihn abermals. Schließlich öffnete er die Augen und rutschte schnell von ihr weg, als er sah, wie nahe er ihr war. „T-tut mir leid, Lightning! Ich wollte nur...Ich...äh...!“, sagte er verzweifelt und sah sie geschockt und mit knallrotem Gesicht an. „War dir kalt?“
 

„Äh....Ja genau! T-tut mir wirklich leid, dass ich...“
 

„Vergiss es einfach, Kleiner. Ist schon okay.“, sagte sie und stand auf. „Gehen wir weiter.“
 

„J-ja!“ Lightning steckte ihre Gunblade weg und ging voraus, während Hope ihr nachlief. Als sie eine große Strecke hinter sich ließen, stießen sie wieder auf PSICOM-Soldaten, die irgendeine Pulse-Maschine inspizierten.
 

Bevor ihnen überhaupt bewusst war wie ihnen geschah, stürzte sich Lightning in den Kampf und besiegte die Soldaten. „Was haben die da gemacht?“, fragte Hope und blieb hinter ihr stehen. „Sie dachten wohl, dass wir diese Pulse-Maschine zur Flucht benutzen.“, antwortete sie und musterte die Maschine argwöhnisch.
 

„Eigentlich keine so schlechte Idee. Wozu das wohl gut ist...?“, wunderte er sich und ging näher an die Maschine heran. „Fass das nicht an! Du wirst dich noch verletzen!“, rief Lightning ihm nach, aber sie stieß nur auf taube Ohren, denn der Silberhaarige kletterte auf die Maschine. „Das Ding kann uns sicher helfen.“
 

„Lass es!“ Aber er kletterte nur weiter und setzte sich obendrauf. Plötzlich wurde die Maschine aktiviert und und bewegte sich vorwärts. „Stopp! Halt an!“, rief Hope, der es anscheinend nicht steuern konnte. Lightning streckte ihre Hand nach ihrer Gunblade aus. „Ich sagte doch, du sollst es lassen!“
 

„Warte, Light! Ich glaub ich weiß jetzt, wie das funktioniert!“, rief Hope und steuerte die Maschine an ihr vorbei und führte sie nun an. Lightning folgte ihm seufzend. Aber sie kamen wirklich schneller voran mit diesem Ding. Hope räumte all ihre Gegner einfach so aus dem Weg.

Aber als es dann auf einmal ein paar Meter steil nach unten ging, stürzte er mitsamt der Maschine ab, während Lightning elegant hinunter sprang. „Nette Landung.“, kommentierte sie, als sie unten ankam. „Weiter geht's.“
 

„Warte kurz...Ich muss erst noch....Luft schnappen.“, sagte Hope und stand langsam wieder auf. „Du schwächelst.“, sagte dann Lightning und ging an ihm vorbei. Und sofort rannte er ihr wieder nach. „W-warte!“
 

Als sie so weiter durch die Vile Peaks liefen, vielen Lightning viele Gründe ein, den Jungen doch zurückzulassen. Er war schwach, ängstlich, und hatte null Ausdauer. Ihr ging es ziemlich auf die Nerven, dass sie ständig langsamer gehen mussten. Er wusste ganz genau, dass sie verfolgt wurden, also sollten sie auch schneller unterwegs sein, aber er konnte nie mit ihr Schritt halten. Er war einfach nur ein kleines Weichei.
 

Als sie dann über eine Brücke gingen und Hope zum tausendsten Mal hinfiel, riss ihr endgültig der Geduldsfaden. „Mir reicht's.“, sagte sie genervt und blieb stehen, drehte sich aber nicht zu ihm um. „Du bist eine Belastung. Ein Klotz am Bein.“
 

„Was...?“ Sie hörte, wie er schnell wieder aufstand. Die Pinkhaarige ging ein paar Schritte weiter. „Tut mir leid, aber ich kann dich nicht beschützen, wenn—ah!“ Lightning ging auf die Knie, als ihr l'Cie-Stigma anfing zu glühen und zu brennen. „D-du kannst mich nicht zurücklassen! Du musst mich mitnehmen!“
 

„Genug!“, knurrte Lightning und versuchte den brennenden Schmerz an ihrer Brust zu ignorieren. „Die ganze Welt ist gegen uns! Ich kann mich selbst kaum am Leben halten, geschweige denn ein hilfloses Kind! Ich kann dich nicht bemuttern! Du willst stärker werden? Ohne mich! Geh' allein nach Hause!“, schrie sie und kurz darauf leuchtete ihr Stigma hell auf. Unter ihr erschien ein pink-leuchtendes Symbol und sie rannte von dem Symbol runter.
 

Gerade als sie sich wieder umdrehte erschien ein riesiges Monster. Es sah aus wie ein Ritter. „Das kann nicht wahr sein.“, sagte sie, als der Ritter auf Hope zuging. Hope wich zurück und fiel hin. Der Silberhaarige versuchte sich irgendwie zu schützen, als dieses Ding seine Klinge erhob und angriff. „Pass auf!“, rief Lightning, und rannte zu ihm hin, um den Angriff abzublocken.
 

Die Soldatin konnte gerade noch seine Attacke abblocken und stieß ihn wieder zurück. Sie stellte sich beschützerisch vor Hope und behielt ihren Gegner im Auge. „Alles okay?“, fragte sie den Jungen. „J-ja...“ Als Lightning diesen Ritter ansah, kam es ihr so vor, als würde sie ihn kennen.
 

Sie hatte schon Geschichten gehört, das l'Cie Eidolon heraufbeschwören konnten, die ihnen halfen. Aber wieso griff er sie an? Eigentlich müsste er ihr bei kämpfen helfen und nicht ihr Gegner sein...Dann rannte er an ihr vorbei und griff wieder Hope an. Lightning folgte ihm schnell, schubste Hope aus dem Weg und blockte wieder seine Attacke.
 

Wieso greift er nur Hope an?, fragte sie sich, als sie eine weitere Attacke abblocken musste, die Hope gegolten hatte. Dann griff er den Jungen mit Blitzmagie an. Ach komm schon!, grummelte sie in Gedanken, als sie auf dem Boden liegenden Hope zurannte, ihn an sich drückte und die Blitze mit ihrer Gunblade abwehrte.
 

Sie drückte seinen Kopf praktisch an ihre Brust, aber das war ihr im Moment wirklich egal, sie wollte ihn nur beschützen. Aber wieso wollte sie das so plötzlich? Sie spielte schon öfter mit dem Gedanken ihn zurückzulassen und plötzlich hatte sie das Bedürfnis ihn zu beschützen?
 

„Lass ihn in Ruhe, hörst du?!“, schrie sie die Eidolon an, welche dann wie auf Befehl stehen blieb. Sie musterte die Eidolon und vergaß nebenbei total, dass sie Hope immer noch an sich hielt. Plötzlich löste sich die Eidolon wieder auf und ihr Stigma fing wieder an zu leuchten. Es fühlte sich so an, als ob sie die Eidolon in sich aufnahm, denn sie konnte deutlich seine Präsenz spüren. Und sofort wusste sie auch, wie die Eidolon hieß: Odin.
 

„L-Light...?“ Als Hope anfing zu sprechen, fiel ihr wieder auf, dass sie ihn immer noch an sich hielt. Lightning räusperte und ließ ihn sofort los. Sein Gesicht war knallrot und er vermied Augenkontakt und sah stattdessen ihr Stigma an, welches pink leuchtete. „Dein Stigma sieht anders aus...“, sagte er, um das Thema zu wechseln.
 

„War das eine Eidolon, wie sie l'Cie beschwören können?“ Lightning seufzte und sah von ihm weg. „Magie und Hokuspokus...Ich muss mir ernsthaft den Kopf angestoßen haben, als du diese Bruchlandung hingelegt hast.“
 

„Bin ich...dir wirklich nur im Weg?“, fragte Hope dann und sah sie traurig an. Dann stand Lightning auf, verstaute ihre Gunblade und drehte sich zum gehen um. Sie hörte, wie Hope hinter ihr schnell aufstand und ihr nachlief. „Warte! Ich gebe mir mehr Mühe! Ich—“
 

„Hope.“, unterbrach Lightning und blieb stehen. Zwar wollte sie ihn zurücklassen, aber nachdem Odin den Kleinen angreifen wollte, wurde ihr erst klar, wie sehr sie ihn beschützen wollte. Sie hätte Odin einfach seine Arbeit machen und Hope erledigen lassen — somit wären all ihre Probleme aus der Welt geschafft — aber das konnte sie nicht.
 

Seit wann bedeutete er ihr etwas? Vielleicht setzte bei ihm nur ihr Beschützerinstinkt ein, weil Serah nicht mehr ihren Schutz brauchte und sie jemanden beschützen musste, so als wäre das Beschützen ihre...Bestimmung....Und die Tatsache, dass das Kind viel zu schwach war, um sich selbst zu verteidigen und einfach Schutz brauchte...Nun ja, dass musste wohl der Grund sein, wieso sie ihn so sehr beschützen wollte.
 

Lightning seufzte und sah Hope über ihrer Schulter aus an. „Ich werde dich abhärten. Tut mir leid, was eben passiert ist.“ Hope sah sie erleichtert und glücklich an und folgte ihr. Ein paar Stunden später erreichten sie schließlich ein Tor, welches zum Gapra Whitewood führte. „Auf der anderen Seite ist der Gapra Whitewood. Halte dich bereit.“
 

„Ja.“, antwortete Hope, als Lightning das Tor öffnete, ihre Gunblade fest umklammert.

Humans are Pets

A.N. So, hier is der nächste chappy
 

Salvation
 

Chapter 4: Humans are Pets
 

Lightning ging zuerst durch das Tor und versteckte sich hinter ein paar leuchtenden Blättern. Als sie sicher war, dass keine Gefahr drohte, winkte sie Hope zu sich. Hope verließ seine Deckung, rannte zu ihr hin und blieb hinter ihr stehen.
 

Lightning sah sich noch mal aufmerksam um. Als sie keine Gefahr entdeckte, entspannte sie sich wieder. Hope musste das bemerkt haben, denn sofort legte er die Hände an die Knie und seufzte. „Ich kann nicht glauben, dass wir es geschafft haben.“, sagte er erleichtert. Gleich darauf schloss sich das Tor wieder. „Das wird unsere Verfolger aufhalten.“
 

„Aber sind nicht auch Truppen auf dieser Seite? Wir dürfen nicht unachtsam werden.“
 

„Nein. Wir marschieren weiter.“, sagte Lightning und ging ein paar Schritte vor. „Ich übernehme die Front. Du gibst Rückendeckung.“
 

„Eigentlich...“ Lightning stoppte und drehte sich noch mal zu dem Jungen um. „Lässt du mich vorgehen?“, fragte er und sah dabei zu Boden. Das überraschte Lightning schon. Sie hätte nicht gedacht, dass er jemals auf die Idee kommen würde sie anzuführen. „Kannst du das bewältigen?“, fragte sie.
 

Sofort lief Hope vor sie und sah sie entschlossen an. „Es ist keine Frage des Könnens.“ Lightning konnte ein kleines Lächeln nicht unterdrücken. Er war wirklich ein guter Zuhörer. „Du lernst schnell.“, erwiderte sie und schickte ihn mit einem Kopfnicken voraus. Hope lächelte zufrieden und lief los. „Gib acht nach vorne, ich sichere nach hinten.“
 

Hope nickte. „Verstanden.“ Als sie weitergingen wurde Lightnings Lächeln ein klein wenig breiter. Obwohl er immer noch sehr schwach war, wollte er ihr unbedingt beweisen, dass er doch stärke zeigen konnte. Vielleicht war es doch nicht so schlimm ihn dabei zu haben.
 

Auf ihrem Weg begegneten ihnen viele Monster, aber auch die waren nur kleine Fische. „Warst du schon mal hier? Im Dienst, meine ich?“, fragte Hope, als sie ein paar Meter hinter sich gebracht hatten. „Nein.“, antwortete Lightning. „Hier ist das Observationsbattaillon Wald und Fort zuständig. Hast du angst?“
 

Hope suchte zunächst nach den richtigen Worten. „Äh, nicht wirklich. Ich bin bereit zu kämpfen, wenn ich muss.“ Lightning konnte ahnen, dass er log. Sie hatte das Gefühl, dass er angst auf ihre Reaktion hatte, wenn er ihr die Wahrheit sagte. Obwohl Lightning nicht wusste, was sie sich dabei überhaupt dachte, holte sie aus ihrer roten Tasche ihr Überlebensmesser heraus und hielt es Hope hin.
 

Er sah verwirrt abwechselnd zu ihr und zum Messer. „Zu deinem Schutz.“, erklärte sie kurz. Daraufhin kam Hope einen Schritt näher und nahm das Messer. Er sah es sich an, während Lightning schon mal zu dem Fahrstuhl ging, der direkt vor ihnen war. „Ich will es wiederhaben.“
 

„Lightning.“ Sie stoppte und sah ihn über ihre Schulter aus an. „...Danke.“ Die Pinkhaarige nickte kurz und ging weiter. Sie wartete, bis Hope hinter ihr stand und aktivierte den Fahrstuhl. Das Ding brachte sie hoch und dann konnten sie weiterlaufen.
 

Sie schwiegen die meiste Zeit über. Hope konzentrierte sich offenbar sehr auf seine Aufgabe, sonst hätte er schon längst ein Gespräch mit ihr angefangen. Aber so war es auch gut. Plötzlich blieb Hope stehen und sah nach oben. „Was ist?“, fragte Lightning und kam ein paar Schritte näher. „Schnell, in Deckung!“, sagte er, schnappte sich ihre Hand und zerrte sie hinter einem herunterhängendem Ast.
 

Lightning ließ sich überrascht mitziehen und versteckte sich einfach mit ihm. Sie sah nach oben und entdeckte ein paar Soldaten, die auf Aero Bikes an ihnen vorbeiflogen. Komisch, sie hatte sie nicht bemerkt...„Sie scheinen nicht mal nach uns zu suchen. Dabei sind wir l'Cie auf der Flucht.“, sagte Hope, als sie wieder ihre Deckung verließen.
 

„PSICOM hält die Angelegenheit geheim. Sie wollen nicht, dass ihr Fehler publik wird. Besser uns verlieren, als ihren Stolz.“, erklärte Lightning. „Die anderen Soldaten wissen nicht über uns Bescheid?“
 

„Genau. Sie wissen nichts von irgendwelchen Flüchtlingen.“, sagte sie und ging mit ihm weiter. Dann herrschte wieder Schweigen zwischen ihnen. Lightning zerbrach sich immer noch den Kopf, was sie mit Hope anstellen sollte. Sie konnte ihn nicht einfach im Stich lassen. Aber sie konnte ihn auch nicht einfach in ihren Kampf mit hineinziehen.
 

Was sollte sie nur tun? Lightning wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Hope sie rief. Sie drehte sich zu ihm und sah einen Behemoth, der ein Tor bewachte. „Das ist der Wächter der fal'Cie.“, sagte sie und ging neben ihm her. „Wir müssen ihn besiegen, um durchzukommen?“
 

„Ja.“ Der Behemoth bemerkte sie und knurrte sie an. „Keine Sorge, ich kümmere mich schon darum.“, sagte Lightning und beschwor instinktiv einen pinken, rosenförmigen Kristall aus ihrem Stigma. Dann zog sie ihre Gunblade, warf den Kristall in die Luft und zerstörte ihn, indem sie auf es schoss.
 

Daraufhin kam Odin zum Vorschein. Lightning stürzte sich in den Kampf und die Eidolon folgte ihr. Die beiden griffen den Behemoth mit mächtigen Blitzattacken an. Als der Behemoth schwächer wurde, nahm Odin seine zweite Gestalt an und verwandelte sich in ein Pferd. Lightning stieg auf und kämpfte nun mit Odins Zwillingsschwertern.
 

Eigentlich hätte sie sich den Kampf viel schwerer vorgestellt, aber mit Odin war es schon fast zu leicht. „Light, ich helfe dir!“ Lightning stoppte den Angriff und sah, dass Hope auf sie zugerannt kam. „Bleib da, wo du bist!“, rief sie ihm zu. Als sie sich wieder zu dem Monster umdrehte, konnte sie seinem Angriff nicht mehr ausweichen.
 

Seine Pranke traf sie frontal und schleuderte sie weg. Als sie auf den Boden knallte, wurde ihr mit einem Schlag die Luft aus den Lungen gedrückt. Sie holte schnell wieder Luft und wollte aufstehen, aber die große offene Wunde, die über ihren ganzen Torso verlief, hinderte sie daran. „Lightning!“ Hope kniete sich neben ihr hin und sah sie besorgt an.
 

„Habe ich dir nicht gesagt, dass du dich raushalten sollst?!“ Hope antwortete ihr nicht, sondern fing an ihre Wunden zu heilen. „Ich wollte dir nur helfen.“, murmelte er. In Sekunden durchfuhr sie ein warmes Gefühl und sie fühlte, wie sich die Wunden schlossen. Ihre Schmerzen ließen wieder nach und sofort setzte sie sich auf. „Warte—“
 

„Nein, ich muss Odin helfen.“ Lightning schob den Jungen von sich weg und rannte zurück in den Kampf. „Du bleibst da, wo du bist, verstanden?!“, rief sie ihm noch nach. Die Soldatin schnappte sich wieder Odins Waffe und stieg auf die Eidolon.
 

Mit ein paar gezielten Treffern, schwächte sie den Behemoth. Dann machte sie sich für ihren finalen Angriff bereit. Sie sprang von Odin ab und drehte sich in der Luft, um mit Odins Waffe einen Gewaltigen Blitzssturm heraufzubeschwören, der den Behemoth besiegte.
 

Lightning landete wieder, gab dann Odin die Waffe wieder und schickte ihn weg. Daraufhin hörte sie, wie Hope zu ihr angerannt kam. „Light, alles okay?“, fragte er und sah sie besorgt an. „Ja, alles bestens.“, antwortete sie, aber sie zuckte zusammen, als ihre halb geheilte Wunde wieder anfing zu schmerzen.
 

Leider entging es Hope nicht. „D-darf ich mal sehen?“ Lightning warf ihm einen finsteren Blick zu, welcher ihn zusammenzucken ließ. Er erwartete doch nicht ernsthaft, dass sie sich vor ihm auszog! „Nein, das ist nur ein Kratzer.“, erwiderte Lightning und ging voraus, durch das Tor. Hope rannte ihr schnell nach.
 

Irgendwann erreichten sie ein Gelände, in dem PSICOM seine Monsterchen züchteten. Dummerweise waren sie dazu gezwungen jedes einzelne von ihnen zu töten, sonst könnten sie nicht weitergehen. Lightning machte es nichts aus, aber Hope machte es ziemlich zu schaffen. Er versuchte aber sich nichts anmerken zu lassen.
 

Wann immer es sich bot, heilte Lightning ihre Wunde, die sie von dem Behemoth bekam. Sie musste aber feststellen, dass ihre Heilmagie nicht so stark war, wie Hopes. Aber sie wollte ihn nicht um Hilfe bitten, dafür hatte sie einen zu großen Stolz. Wer würde schon ein kleines Kind um Hilfe bitten?
 

Als sie das Gelände dann endlich verließen, war ihre Wunde nicht mehr so schlimm. „Ruh dich aus.“, sagte Lightning, als keine Monster in Sicht waren. Hope war total fertig und setzte sich sofort keuchend hin. Lightning sah sich weiter nach möglichen Gefahren um und hörte nebenbei, wie der Junge mit ihrem Messer herumspielte.
 

„Was nagt an dir?“, fragte sie, ohne sich zu ihm umzudrehen. „Okay, ich sehe doch, dass dich etwas beschäftigt. Ist es die l'Cie Geschichte?“ Als er nicht antwortete, drehte sie sich doch zu ihm um und legte eine Hand auf ihre Hüfte. „Nicht wirklich...“, murmelte er als Antwort.

„Was ist es dann?“
 

„Das würdest du nicht verstehen.“ Daraufhin kam Lightning näher und kniete sich vor ihm hin. „Wir sind Partner, Hope.“ Hope sah kurz zu ihr auf, bevor er dann wieder ihrem Blick mied. „Es ist nur...“ Er stieß einen tiefen Seufzer aus.
 

„Es nervt nur, dass ich so schwach bin. Ich meine...Du musst dich ständig um die starken Monster kümmern und ich habe ja schon Probleme mit den Kleinen...“ Lightning seufzte leise. „Mach dir keine Sorgen deswegen. Wenn du hart trainierst, wirst du schon stärker.“
 

„Leichter gesagt, als getan.“
 

„Hope.“ Schließlich sah er zu ihr auf. „Als ich angefangen habe, war ich nicht besser als du.“ Hope hob skeptisch eine Augenbraue. „Glaub mir. Alles was du brauchst ist Training. Also häng dich rein.“ Als er nickte, wuschelte sie ihm durch die Haare. „Bereit weiterzugehen?“
 

„Ja.“ Die beiden standen wieder auf und machten sich auf dem Weg. „Äh, Lightning?“
 

„Hm?“
 

„Könnte ich auch so eine Waffe benutzen?“, fragte er und zeigte auf ihre Gunblade. Lightning sah überrascht zu ihm runter. „Die ist zu schwer für dich.“
 

„Okay.“, sagte er enttäuscht und sah sich das Messer in seinen Händen an. Lightning wusste nicht, was sie sagen sollte, um ihn aufzumuntern — darin war sie noch nie gut gewesen — also legte sie nur eine Hand auf seine Schulter.
 

Nachdem sie wieder einmal die Ebene wechselten und mit vielen Monstern zu kämpfen hatten, sahen sie an einer Stelle ein paar tote Soldaten auf dem Boden liegen. „Was ist hier passiert?“, fragte Hope, als sie näher kamen. „Ein Unglück. Sie suchten uns und fanden etwas Schlimmeres.“
 

„Wir können sie nicht so liegen lassen.“ Hope ging noch näher an ihnen heran. „Fass nichts an!“, fuhr Lightning ihn an, packte ihn schnell am Arm und zerrte ihn weg.
 

Dadurch fiel Hope hin und landete auf dem Hintern. „Kontrolliere deine Gefühle! Wenn du überleben willst, vergiss dein Mitgefühl.“ Hope sah nur zu Boden. Die Soldatin seufzte und drehte sich von ihm weg. „Wie kann ich es erklären?“ Sie dachte kurz nach, bis ihr dann schließlich etwas einfiel und sie sich wieder zu ihm drehte.
 

Hope sah sie immer noch nicht an, darum kam sie noch ein paar Schritte näher und kniete sich vor ihm hin. „Es ist eine Art Strategie. Konzentriere dich auf dein Ziel und blende alles andere aus. Beruhige deinen Geist. Folge deinem Instinkt. Wenn du deinen Zweifeln erliegst, werden sie dich lähmen.“, erklärte sie und stand auf.
 

Hope tat es ihr gleich. „Eine Strategie. Gut. Sie wird mir helfen, das hier durchzustehen.“ Lightning nickte und dann machten sie sich wieder auf den Weg. Ehe sie es sich versahen brach die Nacht herein. Sie hatten schon eine ganze Strecke hinter sich gebracht und Lightning hatte das Gefühl, dass es nicht mehr weit bis Palumpolum war.
 

Sie sah zu Hope und bemerkte, wie erschöpft er war. „Wir rasten hier.“ Als er das hörte, ließ er sich auf den Boden nieder. „Tut mir leid.“
 

„Mach dir nichts draus. Ruh dich aus, ich sehe mich ein bisschen um.“ Daraufhin ging sie, ohne auf seine Antwort zu warten. In der Nähe entdeckte sie ein paar PSICOM-Soldaten, die ebenfalls die Leichen entdeckten. Sie redeten von einem Monster, das hier wüten soll, aber sie redeten nicht über l'Cie.
 

Anscheinend wusste sie wirklich nichts über sie. Sie schlich wieder zurück zu Hope und fand ihn schlafend unter einem Baum vor. Lightning setzte sich zu ihm und als ob Hope ihre Anwesenheit spürte, legte er den Kopf auf ihre Schulter. Unwillkürlich musste sie lächeln. Niemand hatte bisher den Mumm gehabt sich ihr so zu nähern. Entweder war der Kleine sehr mutig, oder aber sehr dumm.
 

Lightning sah auf, als sie Geräusche hörte. Und sie kamen immer näher. Sofort schüttelte sie den Jungen. „Was ist los...?“, murmelte Hope verschlafen. „Es kommt jemand.“, flüsterte Lightning. Sofort schreckte Hope auf. „Sei ruhig, vielleicht haben sie uns noch nicht gefunden.“
 

Als dann aber plötzlich ein Schuss fiel und sich eine Kugel in ihre linke Schulter bohrte, wusste sie, dass sie schon längst entdeckt wurden. „Light!“ Lightning ignorierte den Schmerz. Dann schnappte sie sich Hopes Handgelenk und zerrte ihn mit sich. Sie kamen aber nicht weit, denn Soldaten versperrten ihnen den Weg.
 

Lightning suchte nah einem anderen Ausweg, aber sie waren eingekesselt. Ein Trupp aus ca. dreißig Mann umzingelte sie. „Nicht so schnell, l'Cie.“, sagte einer von ihnen. Es gab keinen anderen Ausweg. Allein konnte sie Hope nicht beschützen. Sie brauchte dringend Hilfe. Die Pinkhaarige hob ihre Hand und legte sie auf ihr Stigma.
 

Sofort zielten die Soldaten auf sie, aber sie schossen nicht. Anscheinend wollten sie wissen, was sie vorhatte. Sie beschwor ihren Kristall herauf. „Bleib in meiner Nähe.“, flüsterte sie Hope zu, als sie den Kristall zu den Soldaten warf. Wie erwartet schossen diese Idioten auf den Kristall.
 

Sie dachten es wäre eine Granate. Als der Kristall zersprang, erschien Odin. Die meisten der Soldaten kümmerten sich um die Eidolon, so konnte Lightning die Initiative ergreifen und schon mal die ersten erledigen.
 

Hope half ihr dabei und griff die Soldaten mit Magie an. Als alle Soldaten erledigt waren, schickte Lightning Odin weg und ging auf die Knie. Odin nach so kurzer Zeit ein zweites Mal zu beschwören, zerrte an ihren Kräften. „Lightning!“ Sofort schreckte sie bei seinem panischen Ausruf auf.
 

Dann passierte alles so schnell, dass sogar sie nicht alles richtig auffassen konnte. Hope rannte vor sie und dann ertönte ein Schuss. Lightnings Augen weiteten sich, als der Silberhaarige zurück stolperte und zu Boden fiel. Sie fing ihn auf und ließ ihn sich an sie lehnen.
 

Als sie den Angreifer sah, besiegte sie ihn sofort mit einem gewaltigen Blitzschlag. Sie sah sich noch mal kurz um, bevor sie sich auf die Beine quälte und, den nun ohnmächtigen, Hope von dort wegtrug. Sie konnten schließlich nicht bleiben, es könnten ja mehr von ihnen auftauchen. Lightning trug Hope ein paar Meter weit, bis sie schließlich all ihre Kraftreserven aufgebraucht hatte.
 

Sie versteckte sich mit ihm unter einen Baum und setzte sich hin. Hope legte sie vorsichtig vor sich hin und begann damit seine Wunden zu versorgen. Ohne weitere Zeit zu verschwenden, zog Lightning seine orangene Jacke und sein schwarzes Shirt aus, um seine Wunde zu untersuchen. Die Kugel traf ihn knapp über dem Herzen. Sie legte zwei Finger an seinem Hals und stellte fest, dass sein Puls sehr schwach wurde.
 

Sie griff in seine Hosentasche und zog ihr Messer heraus. Als die Klinge ausgefahren war, machte sich an die Arbeit und holte die Kugel aus ihm heraus. Hope schrie vor schmerzen und ein paar quälende Minuten später war es geschafft. Dummerweise hatte sie kein Tuch, um die Blutung zu stoppen, also legte sie einfach ihre Hand auf die wunde und beschwor ihren Heilzauber herauf.

Ihre Hand leuchtete grün und Hopes Körper nahm die ganze Energie in sich auf. Die Blutung stoppte und das zerstörte Gewebe regenerierte sich augenblicklich. Als es geschafft war, prüfte sie noch mal seien Puls. Er war wieder stärker und gleichmäßiger.
 

Sie hatte ihn gerettet. Lightning seufzte erleichtert und zog ihn wieder an. Daraufhin kümmerte sie sich um ihre eigenen Wunden, die sie bis eben erfolgreich — halbwegs — ignorieren konnte. Auch bei ihr musste sie einige Kugeln entfernen, bevor sie sich heilen konnte.
 

Als auch das erledigt war, hob sie Hopes Oberkörper an und zog ihn zu sich, sodass er sich zwischen ihren Beinen an sie anlehnen konnte. Natürlich nur, um ihn zu wärmen! Sie legte die Arme um ihn und schloss die Augen. Nach diesem Kampf hatte sie sich diese Ruhe verdient.
 

Lightning erwachte wieder, als der silberhaarige Junge sich bewegte. Sie öffnete die Augen und sah direkt in seine blattgrünen. „L-Lightning...?“
 

„Hm?“
 

„Wieso...?“
 

„Du wurdest angeschossen.“, unterbrach die Pinkhaarige. „Ich habe dich geheilt und wollte dich so warm halten.“
 

„Oh, verstehe. Danke.“
 

„Kein Problem.“ Dann sah sie Besorgnis in seinen Augen. „Und was ist mit dir? Du wurdest doch auch verletzt.“
 

„Nichts Ernstes. Ich habe es geheilt.“ Eine ganze Weile starrte Hope sie nur an. Lightning war das so unangenehm, dass sie am liebsten weggesehen hätte, aber das konnte sie nicht. „Du siehst erschöpft aus.“
 

„Mir geht es gut. Ich hab eine Weile geschlafen.“ Sie schreckte zwar bei jedem noch so kleinen Geräusch auf, aber immerhin hatte sie ein wenig Schlaf bekommen. Jetzt sah Hope wieder von ihr weg und lehnte sich an sie. Er legte den Kopf wieder auf ihre Brust und die Hände auf ihre. Einen Augenblick später durchfuhr sie so ein warmes, vertrautes Gefühl, welches ihr neue Kräfte verlieh und ihre halb verheilten Wunden komplett heilte.
 

„Das musst du nicht tun, Hope. Du solltest dir deine Energie aufsparen.“, sagte Lightning, als sie bemerkte, was er da tat. „Aber ich mache das gerne für dich, Light. Das ist die einzige Möglichkeit, wie ich dir für alles danken kann.“ Das ließ Lightning sprachlos. Obwohl sie nichts als Gegenleistung verlangte, wollte ihr jemand etwas Gutes tun.
 

„...Danke.“ Hopes Kopf drehte sich wieder zu ihr und er sah sie ein wenig überrascht an. Dann lächelte er. „Gern geschehen.“ Lightning konnte sich ein kleines Lächeln ihrerseits nicht verkneifen. Als Hope es sah wurde sein Lächeln noch breiter — falls das überhaupt möglich war.

Daraufhin wuschelte sie ihm durch die Haare und hielt ihm ihr Messer vors Gesicht. „Ich musste es mir einen Moment lang ausborgen.“, sagte sie. Hope nahm das Messer an sich und klappte es auf. Sie hatte das Messer zuvor mit ihrer Uniform vom Blut befreit.
 

„Ruh dich noch eine Weile aus. Wir müssen bald weiter.“, sagte sie dann und beobachtete, wie sich seine Wangen rot färbten. „Okay.“ Er verstaute das Messer wieder, legte dann den Kopf wieder auf ihre Brust und schloss die Augen. Lightning tat es ihm gleich und nahm auch eine Mütze voll Schlaf.
 

Als sie wieder aufwachte, war es schon Sonnenaufgang. Es war an der Zeit weiterzugehen. Noch ein paar Meter und sie würden in Palumpolum ankommen. „Hope.“, sagte sie und schüttelte ihn leicht. „Hmm?“
 

„Wir müssen weiter. Palumpolum ist ganz in der Nähe.“
 

„Okay...“, murmelte er verschlafen und setzte sich auf, um sich zu strecken. Dann standen die beiden auf und machten sich wieder auf den Weg. Kurze Zeit später erreichten sie endlich den Ausgang von Gapra Whitewood und blickten auf die Stadt Palumpolum. „Und? Wie ist es wieder Zuhause zu sein?“, fragte Lightning und sah zu der Stadt.
 

„Komisch.“, antwortete er. „Ich freue mich, aber...irgendwie auch wieder nicht.“
 

„Ich kann dich verstehen.“ Genauso fühlte sie sich auch, als sie daran dachte Serah wieder zu sehen. Was würde sie nur dazu sagen, wenn sie ihr erzählte, dass sie eine l'Cie geworden war? „Aber das wird schon wieder. Gehen wir.“ Diesmal übernahm sie wieder die Führung. Es war nur ein kleiner Fußmarsch, bis die zwei die Stadt erreichten.
 

Dort waren allerdings eine Menge Soldaten, die anscheinend auf sie warteten. Oder aber PSICOM ordnete eine weitere Purgation an. War man denn nirgendwo von ihnen sicher? Die beiden l'Cie versteckten sich hinter ein paar Kisten und suchten nach einem Weg, unbemerkt durchzukommen. „Sieht eng aus.“, kommentierte Lightning.
 

„Wir können es schaffen. Wir schlagen uns zur Station durch und nehmen den Zug Richtung Eden.“

„Du glaubst sie Züge fahren?“
 

„Wenn nicht, fahren wir sie eben.“
 

„Um einen Pflock direkt ins Herz des Sanctums zu rammen? Jetzt denkst du wie eine Pulse l'Cie.“ Lightnings Gedanken wurden unterbrochen, als Hope ihre Hand nahm und kurz daran schüttelte, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. „In der Nähe gibt es einen Tunneleingang. Dort habe ich als Kind gespielt. Niemand kennt ihn — noch nicht mal das Militär. Ich weiß wo er ist. Wir marschieren direkt vor ihren Nasen hinein.“, erzählte er und zeigte in die Richtung, wo sich der Tunnel befand.
 

„Klingt gut.“ Hope grinste sie an. „Prima. Hier lang.“, sagte er und führte sie an. Gekonnt schlichen sie sich an den Soldaten vorbei, bis sie schließlich zum besagten Tunnel ankamen. Sie klettert durch den Eingang und nachdem sie einen kurzen Gang entlangliefen fanden sie sich in einem riesigen Raum wieder.
 

Es war hell beleuchtet und einfach...riesig. Lightning fühlte sich jedoch nicht sicher und behielt den Eingang im Auge. „Keine Sorge. Außer Kindern kennt niemand diesen Weg.“

„Sie finden ihn.“, sagte Lightning. „Und holen Verstärkung, um das ganze Tunnelsystem abzusichern.“
 

„Dann sollten wir uns beeilen.“
 

„Wo führt diese Anlage überhaupt hin?“
 

„Na ja....ich...weiß es nicht so genau.“
 

„Heute werden wir es erfahren.“, sagte sie und legte eine Hand auf seine Schulter, als sie an ihm vorbeiging. Lightning übernahm wieder die Führung und zusammen liefen sie bis ins Zentrum, in dem etwas riesiges, orangenes schwebte. „Das ist der fal'Cie für die Nahrungsmittelproduktion.“, erzählte Hope. „Genannt Carbuncle. Er gehört zum Sanctum und somit zu unseren Feinden.“
 

„Also? Vernichten wir ihn und stoppen die Nahrungsmittelzufuhr? Wir wären mit einem Schlag beliebt.“, sagte Lightning und stellte sich schon richtig das Szenario vor. „Ich finde, die Leute hassen uns schon genug. Du nicht?“
 

„Ja, du hast wahrscheinlich Recht. Hungrige Menschen sind wütende Menschen.“ Es herrschte ein kurzes Schweigen zwischen ihnen, bevor Hope wieder das Wort ergriff. „Sieh uns nur an. Wir sind auf einen Sanctum fal'Cie angewiesen, um zu erfahren, wo es langgeht. Sonderbar.“
 

„Im Grunde nicht.“, erwiderte Lightning. „Wir verlassen uns ein Leben lang auf sie. Die Nahrung, Light und Wasser — all dies kommt von den fal'Cie. Vermutlich errichteten sie Cocoon ursprünglich für sich. Wir Menschen fristen nur ein parasitäres Dasein.“
 

„Glaubst du?“ Hope ging noch ein paar Schritte näher zu dem fal'Cie. „Die fal'Cie beschützen und versorgen uns. Na ja, normale Menschen wenigstens. Als wären wir etwas Besonderes. Als...“ Er suchte nach den richtigen Worten. Lightning wartete geduldig und dann drehte er sich wieder zu ihr. „Als wären wir ihre Haustiere.“
 

Lightnings Augen weiteten sich, als er das sagte. Er hatte vollkommen recht damit. Jetzt ergab alles einen Sinn. „Wie Haustiere...“, murmelte sie zu sich und kam dem fal'Cie ebenfalls ein paar Schritte näher. „Für sie sind wir lediglich Haustiere. Das ist es. Jetzt ergibt alles einen Sinn. Ich...war so blind. In einer fal'Cie Welt geboren, wuchs ich an ihrer Leine auf. Ein anderes Leben kannte ich nicht...Als man es mir nahm, war ich hilflos. Ohne einen Herren, dem ich folgen konnte, verlor ich meinen Lebenssinn.“
 

Sie pausierte einen Moment, bevor sie sich zu Hope umdrehte. „Hope, hör mir zu. Dieser l'Cie-Fluch nahm mir alles. Meine Zukunft. Meine Träume. Ich wollte es nicht wahrhaben. Also kämpfte ich stattdessen. Solange ich kämpfte, war alles andere unwirklich. Ich floh vor der Wahrheit.“

Sie sah zu Boden und ballte ihre Hände zu Fäusten. „Und dich, Hope...Dich habe ich mitgerissen.“

„Aber, Lightning, ich...verstehe nicht.“
 

„Wir gehen nicht nach Eden.“
 

„Was?“ Hopes Augen weiteten sich. Lightning seufzte, während sein Blick ernster wurde und er ein paar Schritte auf sie zukam. „Ich...“, begann sie, aber sie wusste nicht, was sie noch sagen sollte. „Nein. Du sagtest, ich solle kämpfen.“
 

„Ich habe einen Fehler gemacht!“, schrie sie und sah von ihm weg. Hope ging von ihr weg. „Aber...Das kannst du nicht machen. Du kannst mich nicht erst anstacheln und dann im Stich lassen.“ Blitzartig ging sie zu ihm und hielt ihn an den Schultern fest, damit er sie ansah. „Ich lasse dich nicht im Stich. Niemals.“
 

„Und was sollen wir jetzt tun?“, fragte er. Sie hatte keine Antwort darauf, also ließ sie von ihm ab und drehte sich weg. „Wir sind l'Cie.“, fuhr Hope fort. „Tickende Zeitbomben. Feinde Cocoons. Wenn wir den Plan aufgeben, warten wir einfach auf unseren Tod?“ Dann drehte sie sich wieder zu ihm. „Ich sagte nicht, dass wir aufgeben sollen.“
 

„Dann sag mir, für was wir kämpfen. Und gegen wen?! Sag mir das!“
 

„Ich weiß es noch nicht.“, antwortete sie. Ihre Stimme war, im Vergleich zu Hopes, noch ruhig und gefasst. „Du weißt es noch nicht?!“
 

„Ja, ich weiß es noch nicht. Aber ich weiß, dass wir unsere Hoffnung nicht verlieren dürfen.“ Hope seufzte und ging weg. „Hoffnung? Es gibt keine Hoffnung. Nicht für l'Cie.“ Lightning folgte ihm. „Du bist Hoffnung.“ Der Silberhaarige seufzte abermals. „Das ist mein Name, nicht meine Natur.“
 

Das erinnerte Lightning an ihre Kindheit. Sie war auch mal so gewesen. „Ich war so wie du.“, seufzte sie und hielt sich die Stirn. Daraufhin sah Hope sie verwirrt an. Sie wusste nicht wieso, aber zum ersten Mal begann sie jemanden von ihrer Vergangenheit zu erzählen.
 

„Meine Eltern starben. Ich musste für Serah stark sein und meine Vergangenheit vergessen. So wurde ich zu “Lightning“. Ich dachte mich ändern zu können, indem ich mir einen anderen Namen gebe. Ich war ein einfältiges Kind. Lightning...Er erstrahlt hell und erlischt. Er beschützt nicht, sondern zerstört. Serah hat versucht es mir zu sagen, doch ich hörte nicht zu.“
 

„Das stimmt nicht.“, sagte Hope und riss die abrupt aus ihren Erinnerungen. „Lightning zerstört nicht nur.“ Sie sah ihn verwirrt an, während er erklärte. „Ich meine...Du bist Lightning und ich weiß, dass du nicht nur zerstörst, sondern auch beschützt.“ Lightning schnaubte und schüttelte den Kopf. „Ich habe dich geschlagen und wollte dich zwei Mal zurücklassen.“
 

„Aber trotzdem hast du mich bis jetzt beschützt. Als ich schwer verletzt wurde, hast du schließlich auch alles getan, um mich zu beschützen, oder?“ Lightning nickte nur schwach. „Und das ist der Beweis, dass Lightning nicht unbedingt zerstören muss. Außerdem ist dein Spitzname doch Light oder?“
 

„Na und.“
 

„Licht ist hell und warm. Es schützt uns vor der Dunkelheit.“ Lightning schwieg. Irgendwie machte seine Ansprache wirklich Sinn. „Man könnte sagen, dass...“ Hope suchte nach den richtigen Worten. „Zu Feinden bist du Lightning. Wie du sagtest, verdienen sie kein Mitleid. Aber für Freunde bist und bleibst du Light.“
 

Lightning war eine ganze Zeit lang sprachlos. „Das ist...nett.“, sagte sie schließlich. Was anderes fiel ihr im Moment nicht ein. „Aber jetzt zurück zu dir, Hope.“ Hope schüttelte den Kopf und drehte sich wieder von ihr weg. „Spar's dir.“
 

„Lass mich gefälligst ausreden.“ Sofort schwieg Hope und sah sie abwartend an. „Wir gehen zu dir nach Hause.“ Bevor der Junge protestieren konnte, sprach Lightning weiter. „Es ist wichtig, dass du mit deinen Eltern redest.“
 

„Meine Mutter wäre die einzige, die mir zuhören würde.“, sagte er schnaubend. „Dad hatte nie Zeit für uns, warum sollte es jetzt anders sein?“
 

„Weil du ein paar Tage verschwunden bist. Er ist dein Vater. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er sich sorgen um dich macht.“
 

„Das glaube ich eher nicht.“
 

„Ein Versuch ist es wert.“, sagte sie und sah ihm ernst in die Augen. „Oder?“ Hope wich ihrem Blick aus. „Hope.“ Lightning kam ein paar Schritte näher und legte ihren Zeigefinger an sein Kinn, um seinen Kopf zu ihr zu drehen, damit er sie ansah. „Es ist wichtig, dass du mit ihnen redest.“, wiederholte sie.
 

„Du musst die Hoffnung finde, nach der du benannt wurdest. Ich kann dir helfen zu überleben, aber ich...Ich kann dir keine Hoffnung geben. Darum solltest du zu ihnen, bevor wir uns einen neuen Plan ausdenken.“ Hope seufzte tief und sah zu Boden. Daraufhin wuschelte sie ihm wieder durch die Haare.
 

„Ohne Hoffnung zu kämpfen ist keine Art zu leben. Es ist nur eine Art zu sterben.“ Nach einem langen Schweigemoment, sah Hope wieder zu ihr auf. „Na gut.“ Lightning nickte und wuschelte noch mal mit mehr Kraft durch seine Haare, um seine Frisur total zu ruinieren. „Hey!“, lachte Hope und versuchte ihr zu entkommen.
 

Die beiden lächelten sich einander an — Lightning eher etwas dezenter —, bevor sie dann weitergingen. Nachdem sie dann eine ganze Weile durch den Tunnel marschierten, kamen sie am Ausgang an. Es war ein Fahrstuhl, also wusste keiner der beiden, wo sie ankommen werden.
 

Lightning ging in den Fahrstuhl, während Hope stoppte und nach oben sah, als ob er etwas spürte.

„Was ist los? Komm her.“, sagte die Pinkhaarige. Hope nickte und schloss zu ihr auf. Lightning aktivierte den Fahrstuhl, als Hope hinter ihr stand.
 

„Ich frage mich, was sie zu dieser ganzen l'Cie Geschichte sagen werden...“, murmelte Hope zu sich. „Das frage ich mich auch. Zumindest wie Serah darauf reagieren wird.“ Sie seufzten unisono, als sie darauf warteten, bis der Fahrstuhl endlich wieder anhielt.
 

A.N. So, bis zum nächsten Mal

Reunion

A.N. Ok hier is das 5. chappy
 

Salvation[(u]
 

Chapter 5: Reunion
 

Als der Fahrstuhl anhielt und sich das Kraftfeld um sie herum löste, nahm Lightning sofort ihre Gunblade zur Hand und ging ein paar Schritte vor. Hope folgte ihr sofort. Genau in dem Moment hörten sie eine Durchsage. Natürlich ging es dabei um sie.
 

„In einer kurzfristig einberufenen Notstandskonferenz verkündete das Sanctum die Lokalisierung der flüchtigen l'Cie. Das Militär steht kurz vor der Ergreifung und trifft Vorbereitungen für eine öffentliche Hinrichtung.“
 

Dann sahen sie hoch zu einem mehrteiligen Bildschirm, an einem Gebäude und sahen Palumpolum aus der Luft. „Diese Bilder übertragen wir live aus Palumpolum, dem Ort des Geschehens.“, sagte die Stimme und dann tauchten sie beide plötzlich im Bild auf und es wurde an sie herangezoomt. Die beiden sahen in den Himmel und bemerkten jetzt erst die Flugschiffe, die zur Landung ansetzten.

Und sofort kam auch ein ganzes Bataillon von PSICOM-Soldaten. Jetzt saßen sie in der Falle. „Das sind l'Cie. Zeigt keine Gnade. Betrachtet sie als Ziele, keine Menschen.“, befahl der Oberboss, den Lightning als Yaag Rosch erkannte.
 

Sie sah wütend zu ihm auf. Dann fühlte Lightning, wie Hope gegen ihren Rücken stieß. Sie musste ihn unbedingt hier wegschaffen. Es war egal, ob sie dabei draufgehen wird, solange Hope in Sicherheit war. „Lauf. Ich werde sie beschäftigen.“ Sie hörte, wie er überrascht die Luft einzog und sich von ihr wegdrückte. „Aber...!“
 

„Du musst überleben.“, sagte sie endgültig und ließ ihre Gegner nicht aus den Augen. Lightning wollte in dem Moment loslegen, wenn er wegrennt, aber sie hörte nichts von ihm. Dann sah sie doch über ihre Schulter und sah ihn immer noch da stehen. „Worauf wartest du?“, zischte sie leise. „Ich lasse dich nicht zurück.“
 

„Wenn du nicht sofort gehst, werden wir beide draufgehen!“ Hope zuckte bei ihrem Tonfall und ihrem Blick zusammen, aber er machte keine Anstalten wegzurennen. „Verschwinde, Hope! Ich komme später nach.“, sagte sie, obwohl sie es selbst nicht glaubte. Sie wusste, dass sie es nie hier lebend raus schaffen würde. „Versprichst du's?“
 

Die Pinkhaarige schwieg einen Moment. „Versprochen.“ Dann hörte sie ihn endlich wegrennen. Bevor die Soldaten reagieren konnten, beschwor sie Odin herauf, der sofort einen Blitzsturm auf sie losschickte. Dank Hope hatte sie wieder genug Kraft, ihre Eidolon zu beschwören.
 

Knapp die Hälfte der Soldaten wurde mit dieser Attacke besiegt, und wenn sie sich rein hing, könnte sie möglicherweise ihr Versprechen einhalten. Nun stürzte sie sich ebenfalls in den Kampf und schaltete dabei mit gezielten Schüssen einen Soldaten nach dem anderen aus. Odin und sie waren ein perfektes Team und so konnten sie wirklich alle Soldaten besiegen — der finale Schlag war ihr, mit ihrer ultimativen Attacke Zentatsuken, gegönnt.
 

Dann schickte sie Odin weg und rannte in die Richtung, in die Hope gerannt war. Hoffentlich war ihm niemand gefolgt...Sie machte sich irgendwie große Sorgen um ihn. Dabei waren sie gar nicht mal so lange getrennt. Wenn sie ihn doch nur irgendwie kontaktieren könnte...Verdammt, wieso hatte sie nur Odin weggeschickt?! Jetzt würde ihre Kraft nicht mehr reichen, um ihn noch mal zu beschwören...
 

Verdammt!, fluchte sie in Gedanken, als sie durch die Stadt rannte. Als sie dann sah, wie Soldaten auf Aero Bikes an ihr vorbeiflogen, war ihr klar, dass sie ihn schon gefunden hatten. Ohne weitere Zeit zu verschwenden, rannte sie ihnen nach. Dass sie dabei von weiteren Soldaten entdeckt wurde und sie sie aus dem Weg räumen musste, war in dem Moment ziemlich egal.
 

Sie lief die Strecke so schnell entlang, dass sie irgendwann das Gefühl hatte, Blei an ihren Füßen zu haben. Schließlich erreichte sie ihr Ziel. Aber von Hope war keine Spur! Langsam schoss Panik in Lightning auf. Haben sie ihn erwischt? Getötet? Das könnte sie sich niemals verzeihen! Was sollte sie nur zu seinen Eltern sagen?
 

Vor Frust hätte sie sich die Haare raufen können. Alles was sie hier sah war, wie PSICOM ein paar Leute zur Purgation schickten! Sie war den falschen Soldaten gefolgt! Sie hätte ihn nicht allein lassen dürfen...Es wäre ihre Schuld, wenn Hope tot wäre! Es wäre ihre verdammte schuld! Lightnings Gedanken wurden unterbrochen, als sie von irgendwo eine Explosion hörte.
 

Als sie sah, wo es geschah, rannte sie wie der Blitz hin. Inzwischen fühlten sich ihre noch schwerer an, aber sie zwang sich weiter zu rennen. Außerdem hielt sie die Angst, dass Hope verletzt sein könnte — sie wusste selbst nicht, wo dieses Gefühl plötzlich herkam — bei Kräften.
 

Als sie dann schließlich den Ort des Geschehens erreichte, sah sie endlich Hope. Aber das war nicht alles. Er kämpfte gegen ein riesiges, käferartiges Monster. Als sie so auf ihn zu rannte, sah sie schon wie sehr sich seine Kampffertigkeiten entwickelt haben. „Hope!“ Der Junge sah hinter sich und lächelte sofort, als er sie erblickte.
 

„Light!“ Sie zog ihre Gunblade und kam keuchend neben ihm zum Stillstand. Erst jetzt bemerkte Lightning wie erschöpft sie war. „Du siehst ziemlich erschöpft aus...“, bemerkte Hope und griff das Monster mit diversen magischen Attacken an.
 

„Du aber auch.“ Der Silberhaarige antwortete nicht. Es gab jetzt nur noch eine Technik, die jetzt helfen könnte. „Hope!“ Er sah sie abwartend an. „Double Cure!“
 

„Okay!“, stimmte Hope lächelnd zu. Daraufhin begannen sie sich gegenseitig zu heilen. Schon im Gapra Whitewood hatten sie diese Technik angewandt, als es kritisch wurde. Als sie beide wieder bei Kräften waren, gab Lightning ihm den nächsten Befehl. „Greif ihn mit Magie an, Hope!“ Sofort tat er wie geheißen.
 

Er war nicht nur ein guter Zuhörer, sondern konnte auch gut Befehle ausführen. Während Hope mit Magie angriff, attackierte Lightning es mit ihrer Gunblade. Der Kampf war äußerst anstrengend, aber sie konnten ihn dennoch besiegen. Als sie sicher waren, dass keine Gefahr mehr drohte, kam Hope zu ihr.
 

„Ähm...“, begann er zögerlich. Lightning drehte sich zu ihm um und wartete, bis er weitersprach. „Als ich weggelaufen bin, konnten mir ein paar Soldaten folgen und riefen Verstärkung, bevor ich sie daran hindern konnte. Ich dachte hier würde mich keiner finden, aber dann kam plötzlich dieses Ding...“
 

Aus irgendeinem Grund berührte sie sein Bericht. Er hatte es geschafft den Soldaten zu entkommen und konnte so lange dieses Monster hinhalten, bis sie kam. Lightning ließ Hope nicht ausreden. Sie wurde so plötzlich von ihren Gefühlen übermannt, dass sie Hope, ohne nachzudenken, umarmte. Hope wurde sofort still, und spannte sich vor Schreck an.
 

Er hatte diese plötzliche Aktion überhaupt nicht von ihr erwartet. Zum Teufel, nicht mal sie hätte so was von sich erwartet! Nach ein paar Sekunden entspannte sich Hope wieder. „Es wird alles gut. Ich beschütze dich.“, sagte sie mit einer sanften Stimme, die bis Dato nur Serah hören durfte.
 

Als Hope dann ebenfalls seine Arme um sie legte, legte sie ihren Kopf auf seine Schulter und drückte ihn ein wenig fester an sich. „Lightning...“, begann er zögerlich und bekam ihre volle Aufmerksamkeit. „Und...ich dich. Ich meine, zumindest versuche ich es. Ich versuche auch auf dich aufzupassen.“
 

Das rührte Lightning zutiefst. Wann war es jemals vorgekommen, dass jemand zu ihr sagte, dass er sie beschützen will? Niemals. Und falls doch erinnerte sie sich nicht mehr daran. Dann schob sie Hope sanft von sich — hielt ihn aber noch an seiner Schulter fest — und sah ihm in die Augen. Nach seinem Blick zu urteilen, meinte er es todernst.
 

Lightning musste kichern und schnippte ihm gegen die Stirn. Hope musste ebenfalls kichern und die Stimmung wurde — zumindest für sie — wieder lockerer. „Habe ich das gut gemacht?“, fragte Hope und sah sie immer noch intensiv an. Lightnings Lächeln wurde ein wenig breiter. Das musste er auch noch Fragen?
 

„Sehr gut.“, antwortete sie und wuschelte ihn wieder durch die Haare. „Die Luft scheint jetzt rein zu sein. Wir sollten das ausnutzen und schnell zu dir nach Hause gehen.“ Hope nickte und führte sie an.
 

Als sie schließlich bei ihm Zuhause ankamen, standen sie vor der Haustür. Lightning untersuchte die Gegend, um sicherzugehen, dass ihnen niemand gefolgt war. „Was ist los? Klingel.“, sagte Lightning, als Hope sich immer noch nicht dazu durchringen konnte die Klingel zu betätigen. Der Junge nahm einen tiefen Atemzug und klingelte schließlich.
 

Ein paar Sekunden später öffnete Nora die Tür. Lightning lächelte leicht, als sie sie sah. Sie konnten also alle entkommen. Noras Augen weiteten sich, als sie ihren Sohn erblickte. „Hope!“ Sofort nahm sie ihn in die Arme. Lightning hielt sich zurück, sie wollte ihre Réunion nicht unterbrechen. „Ich habe mir solche Sorgen gemacht.“, sagte sie und Lightning konnte selbst von dieser Distanz aus sehen, wie sich Tränen in ihren Augen sammelten.
 

Ein paar Sekunden später, sah sie auch zu ihr. „Ms. Farron...Ich meine, Lightning...Danke, dass du Hope nach Hause gebracht hast.“
 

„Kein Problem.“, erwiderte sie, ihr Lächeln verließ nie ihr Gesicht. „Du siehst glücklicher aus, als damals.“ Die Pinkhaarige sah sie verwirrt an. Nora sagte aber nichts weiter dazu und sah Hope an. „Du hast dich auch verändert.“, bemerkte sie und lächelte. „Na ja...“
 

„Kommt erst mal rein.“ Die beiden l'Cie taten wie geheißen und betraten das Haus. Sie gingen ins Wohnzimmer und trafen dort auf die ganze Truppe. Sazh, Dajh, Serah, Snow und Hopes Vater waren da. Hopes Vater sah, im Vergleich zu Nora und Hope, sehr ernst aus. Hope kam eindeutig nach seiner Mutter. Er trug eine Brille und einen Anzug und irgendwie hatte sie das Gefühl, dass er ein wichtiger Mann war.
 

Er stand sofort auf und ging auf sie zu. „Hope!“ Er klang überrascht und auch glücklich ihn wiederzusehen. Sie wusste doch, dass Hopes Vater nicht so kaltherzig war, wie Hope es ihr erzählte. Mehr bekam sie allerdings nicht mit, da Serah schrill ihren Namen rief und ihr in die Arme sprang. „Sis, ich bin ja so froh, dass es euch beiden gut geht!“
 

Lightning tätschelte sie nur kurz am Rücken, bevor sie sie sanft von sich wegschob. „Komm mir nicht zu nahe, Serah.“ Ihre Schwester sah sie überrascht und verletzt an. „Ich bin nicht mehr deine Schwester.“
 

„Sis, was sagst du da...?“ Lightning hasste es, ihre Schwester zu verletzen, aber sie war jetzt nun mal eine l'Cie. Ein Monster. Cocoons Feindin. Sie würde ihrer Schwester nur Unheil bringen. „Was soll das, sis?“, fragte Snow, der auch auf sie zukam. „Es ist zu ihrem eigenen Schutz. Und nenn mich nie wieder so!“, knurrte die Soldatin.
 

„W-was meinst du denn damit?“, fragte Serah. Lightning seufzte tief. „Ich bin eine l'Cie.“
 

„Ich weiß.“ Ihre Augen weiteten sich. „Du weißt?“
 

„Wir haben dich und den Kleinen vor ein paar Stunden im Fernsehen gesehen.“, sagte Sazh, der plötzlich neben ihr war. Wie konnte sie ihn nicht bemerken? „I-ihr wisst also auch, dass ich auch eine l'Cie bin?“, fragte Hope in die Runde. „Ja.“, antwortete Sazh für alle. „Ich...“

„Es war meine Schuld.“, unterbrach Lightning. Hope sah sie daraufhin überrascht an. „Light...“ Sie ging rüber zu seinen Eltern und legte eine Hand auf seine Schulter.
 

„Es war meine Idee zum fal'Cie vorzudringen. Der fal'Cie hatte alle Ausgänge verriegelt, also wollte ich es dazu zwingen uns gehen zu lassen. Ich habe Hope einfach mit gezerrt und nachdem ich es besiegt hatte, hat es uns gebrandmarkt.“, erklärte sie und beobachtete dabei ihre Reaktionen. Zunächst taten sie aber gar nichts. Anscheinend ließen sie die Geschichte erst mal auf sich wirken.
 

„E-es war nicht allein ihre Schuld!“, sagte dann Hope plötzlich und stellte sich schon fast beschützerisch vor sie. „Ich wollte ihr schließlich helfen und ich machte erst die Bruchlandung im Residuum! Wenn ich nicht gewesen wäre, wären wir nicht mal in dieser Situation...!“ Hope sah zu Boden und der Raum wurde von Schweigen erfüllt.
 

Niemand wusste, was er dazu sagen wollte. „Keiner von euch beiden ist schuld.“, sagte dann Nora und unterbrach die Stille. Die zwei l'Cie sahen sie überrascht an. „Hope wollte ihr nur helfen und Lightning wollte sie nur da raus bringen.“
 

„Das stimmt.“, sagte Serah nickend. Die anderen stimmten ebenfalls kopfnickend zu. Lightning wusste nicht, was sie sagen sollte, also schwieg sie nur. „Wir bleiben nur ein paar Stunden, bis wir ausgeruht sind und gehen dann weiter. Wenn bekannt wird, dass ihr l'Cie Unterschlupf—“ Dann legte Hopes Vater eine Hand auf seine Schulter und unterbrach ihn somit. „Das ist dein Zuhause, Hope.“ Hope sah ihn überrascht an.
 

Anscheinend war er so was nicht von seinem Vater gewohnt. „Dann bleiben wir. Wenn es Ihnen keine Umstände macht.“, sagte Lightning dann. „Ganz und gar nicht.“, erwiderte Nora lächelnd und Hopes Vater stimmte auch zu. „Ich bin übrigens Lightning Farron.“, sagte sie zu Mr. Estheim gerichtet und hielt ihm ihre Hand hin.
 

„Bartholomew.“, sagte er nur und schüttelte ihre Hand. Als Hope dann mit seinen Eltern über etwas sprach, ging Lightning zurück zu den anderen. „Wieso bist du eigentlich noch hier?“, fragte sie Sazh. „Dajh und ich waren auch besorgt um euch und wollten wissen, ob ihr es in einem Stück hierher schafft.“, antwortete er lächelnd.
 

Dann sah sie zu Dajh, der am anderen Ende des Zimmers mit dem Chocoboküken spielte. Dann hörte sie etwas zwitschern und bevor sie reagieren konnte, flog das kleine Chocoboküken vor ihrem Gesicht. „Chocolina ist auch froh, dass du okay bist.“, sagte Sazh amüsiert. „Du solltest dich erst mal ausruhen, sis. Du bist sicher erschöpft!“
 

„Nicht wirklich...“
 

„Komm mit!“, unterbrach Serah und zerrte sie mit sich. „Wo bringst du mich hin?“, fragte Lightning. Ihre Schwester antwortete jedoch nicht und Sekunden später fand sie sich im Badezimmer wieder. „Du willst doch bestimmt erst mal eine Dusche nehmen, oder?“
 

„Eigentlich...“
 

„Natürlich willst du das.“, unterbrach sie lächelnd. „Ich werde deine Uniform waschen.“

„Das ist nicht nötig—“
 

„Doch, ist es. Guck doch, du bist total mit Blut beschmiert. Du hast sicher viele Monster bekämpfen müssen, oder?“
 

„Schon...“
 

„Dann ist es ja beschlossen.“ Lightning versuchte vergeblich ein Lächeln zu unterdrücken. Sie liebte ihre Schwester wirklich, aber manchmal konnte sie ganz schön...hyperaktiv werden. „Du solltest viel öfter mal lächeln.“ Lightning erwiderte nichts dazu. „Na los, zieh deine Sachen aus.“, sagte ihre kleine Schwester mit so einer zuckersüßen Stimme, die ihr nie besonders gefiel, und sah sie abwartend an.
 

„Willst du nicht gehen?“ Bekam sie nicht mal beim Duschen etwas Privatsphäre? „Ich wollte gleich deine Sachen mitnehmen. Die Waschmaschine ist woanders.“ Anscheinend kannte sie sich hier schon aus...„Na gut.“, seufzte sie und entledigte sich ihrer Klamotten.
 

Sie warf Serah ihre Kleidungsstücke entgegen und stieg dann in die Dusche. Sie drehte das Wasser auf und seufzte zufrieden, als eiskaltes Wasser auf ihre verschwitzte Haut prasselte. „Weißt du...“ Lightning zuckte leicht zusammen, als sie Serahs Stimme hörte. „Ich dachte du bist gegangen.“, sagte sie.
 

Sie hatte nichts gemerkt, weil sie ihr die ganze Zeit den Rücken kehrte. Serah erwiderte nichts darauf und sprach weiter, als hätte sie nichts gesagt. „Ich habe dich in den letzten Jahren nicht so viel lächeln sehen, wie in diesen zehn Minuten gerade.“ Die ältere Farron schwieg. „Und du hast dich für Hope eingesetzt. Hast dir die Schuld für das alles gegeben.“
 

„Es ist meine Schuld, Serah. Wenn ich mich nicht eingemischt hätte und sie vor der Purgation gerettet hätte...“
 

„Wären Nora, Hope, Sazh und Dajh auf Pulse.“, beendete die jüngere. „Du hast sie gerettet, Light. Du hast ein paar völlig Fremden geholfen.“
 

„Es war ein Fehler.“
 

„Wieso?“
 

„Hope sagte es selbst. Lieber in Pulse enden, als eine l'Cie zu sein.“ Daraufhin herrschte Schweigen zwischen ihnen. Lightning begann damit ihren Körper zu waschen und hoffte, dass Serah sie nun endlich alleine lassen würde. „Du und Hope scheint euch näher gekommen zu sein.“ Lightning seufzte innerlich. Sie wird sie also noch eine Weile am Hals haben. „Kann sein.“

„Er darf dich Light nennen.“, schlussfolgerte sie. „Ja und?“
 

„Du hast die Schuld auf dich geladen, um ihn zu beschützen.“ Lightning schwieg und begann ihre Haare zu waschen. „Und du hast ihn vor ein paar Stunden beschützt, als euch PSICOM umzingelte.“
 

„Das war notwendig!“, zischte sie, um sie endlich zum Schweigen zu bringen. Als sie dann wirklich schwieg — und das sehr lange — seufzte sie. „Serah...“, begann sie, ihre Stimme war nun wieder sanfter. „Wir wollten überleben. Also wurden wir zu Partnern.“
 

„Wo ist das Messer, das ich dir zum Geburtstag geschenkt habe? Du hast es doch aufgemacht, oder?“ Lightning hob eine Augenbraue, wegen dem plötzlichen Themenwechsel. Sie schwieg und spülte das Shampoo aus ihren rosafarbenen Haaren. „...Hope hat es.“
 

„Hope? Du gibst einem Vierzehnjährigen ein Messer?“
 

„Es ist nur zu seiner eigenen Sicherheit!“ Inzwischen wünschte sich Lightning, dass Serah endlich verschwinden würde. Aber natürlich tat sie es nicht. „Du sorgst dich sehr um ihn, hm?“

„Er ist nur ein Kind, Serah. Er ist noch nicht bereit zu kämpfen.“, erwiderte sie, ohne direkt auf ihre Frage zu antworten. „Ich habe das Gefühl, da steckt noch mehr dahinter.“
 

„Schwachsinn...“, murmelte Lightning. „Lightning, es ist nicht schlimm, wenn du dich wegen anderen Gründen um Hope sorgst.“
 

„Wovon redest du da? Was für andere Gründe?“
 

„Ich meine, dass Hope nicht nur ein Partner für den Kampf für dich ist, sondern...ein Freund.“ Lightning hatte schon fast gedacht sie wird “ihr Freund“ sagen. Fast hätte sie gelacht, als sie daran dachte, dass Serah das gemeint haben könnte. Das war wirklich absurd! „Ich sorge mich nicht mehr um ihn, als um dich.“
 

„Soll das heißen, dass er inzwischen schon wie ein kleiner Bruder für dich ist?“ Ein kleiner Bruder? „Serah, Schluss damit.“
 

„Ich sorge mich auch immer um dein Wohlbefinden, Light.“
 

„Das ist nicht nötig.“
 

„Doch, ist es.“ Lightning blieb länger, als notwendig in der Dusche, aber sie machte keine Anstalten rauszukommen. Erstens hatte sie diese Erfrischung wirklich nötig und zweitens konnte sie sich zum ersten Mal seit...einer langen Zeit mit ihrer kleinen Schwester unterhalten. „Du trainierst immer so hart, um mich zu beschützen. Ich mache mir Sorgen, dass du dich übernimmst.“
 

„Mach dir darüber keine Gedanken.“ Ein kurzes Schweigen erfüllte den Raum, bevor Serah wieder sprach. „Claire...“ Als sie ihren richtigen Namen benutzte, drehte sie sich um und sah Serah durch die beinahe durchsichtige Scheibe an. „Bist du glücklich?“ Was war das denn für eine Frage? „Wenn du glücklich bist, bin ich es auch.“ Lightning könnte schwören Enttäuschung in ihren Augen zu sehen.
 

Nun drehte sie das Wasser ab und stieg aus der Dusche. Serah kam ihr sofort mit einem pinkfarbenen Handtuch entgegen. Lightning nahm das Handtuch an sich und wickelte es um ihren Körper. „Ich bin glücklich, Claire. Mit Snow.“ Sofort wurden ihre Augen eiskalt, genau wie ihre Haut, nach der Dusche.
 

„Gib ihm bitte eine Chance. Bitte!“ Als Serah sie so flehend ansah, musste sie wegsehen. „Bitte Claire. Tu's für mich.“ Lightning konnte ihr einfach die Bitte nicht abschlagen. Ihr zuliebe könnte sie versuchen Snow besser kennenzulernen. „Na gut...“, seufzte sie. „Aber das heißt nicht, dass ich eine Hochzeit erlauben werde.“ Serah nickte. „Immerhin gibst du ihm eine Chance, ihn besser kennenzulernen.“
 

„Nicht der Rede wert.“ Sie wollte an ihrer Schwester vorbei gehen, aber sie hielt sie auf. „Was ist mit dir? Bist du glücklich?“
 

„Wie gesagt...“
 

„Hör auf an mich zu denken! Denk auch einmal nur an dich. Ich möchte auch, dass du dein Glück findest.“ Lightning sah ihre Schwester an und sah, dass sie es todernst meinte. „Wir können darüber reden, wenn das alles hier vorbei ist, okay?“ Serah ließ seufzend den Kopf hängen. „Na gut.“ Die ältere tätschelte sie am Kopf, bevor sie dann ihre Stiefel nahm und aus dem Badezimmer ging.
 

Sie hatte kaum zwei Schritte in den Flur getan und schon stieß etwas gegen sie. Etwas Kleines. Sie sah runter und blickte direkt in ein paar smaragdgrüne Augen, die schockiert auf sie hinauf sahen. Hope war gegen sie gerannt und sein knallrotes Gesicht lag nun zwischen ihren Brüsten. „L-Light! T-tut mir leid!“, sagte er schnell und ging sofort ein paar Schritte von ihr weg. Dabei entschuldigte er sich noch ein paar hundert Mal.
 

Lightning schob ihr Handtuch etwas höher, um ihr Stigma zu verbergen und sah den Jungen eindringlich an. „Hope.“ Sofort wurde er still und sah sie abwartend — und angespannt — an. „Ist schon okay.“, sagte sie und wuschelte ihm durch die Haare. Als sie bemerkte, wie sich sein Gesicht scharlachrot färbte, kniete sie sich zu ihm runter und legte ihren Handrücken auf seine Stirn. „Was ist los? Hast du Fieber?“
 

Seine Stirn fühlte sich ziemlich heiß an, aber vielleicht lag es auch daran, dass sie noch so kalt war. „N-n-n-nein, Light! A-alles in Ordnung!“ Lightning hob eine Augenbraue, wegen seinem komischen Benehmen und sah ihn prüfend an. Hope sah die ganze Zeit zu Boden und vermied jeglichen Augenkontakt mit ihr.
 

Die Soldatin vermutete, dass er sich möglicherweise Sorgen wegen der ganzen l'Cie-Geschichte machte. „Hey.“ sie legte ihre Finger unter sein Kinn und hob seinen Kopf wieder an, damit er sie ansah. „Es wird alles wieder gut okay?“ Hope nickte mehrmals. „D-du bist ganz schön kalt, Light...“, murmelte er, aber laut genug, dass sie es hören konnte.
 

Kurz darauf legte jemand seine Hand auf ihre Schulter. „Sis, du bist wirklich kalt!“, sagte Serah schockiert. Sie hatte total vergessen, dass Serah auch noch da war. „Hast du etwa wieder kalt geduscht?“
 

„Ja und ich hatte es bitter nötig.“, antwortete sie und stand wieder auf. „Hope, du möchtest doch sicher auch duschen, oder?“, fragte Serah dann. Der Silberhaarige nickte abermals. „Okay, gib mir auch gleich deine Sachen, dann können wir die durch waschen.“
 

„Das ist nicht...“ Serah ließ ihn aber nicht ausreden und schob ihn ins Badezimmer. „Okay, gib mir deine Sachen raus.“
 

„Aber...“ Daraufhin schloss Serah die Tür wieder. Lightning drehte sich wieder zu ihrer Schwester und sah sie mit einem war-das-wirklich-nötig?-Blick an. „Was für ein süßer Junge. Jetzt kann ich dich voll und ganz verstehen.“ Lightning hob eine Augenbraue an, aber Serah sagte nichts mehr dazu.
 

Dann öffnete sich die Badezimmertür einen Spalt und ein Haufen Klamotten kamen zum Vorschein. Serah nahm die Klamotten an sich und die Hand, die die Sachen hielt, verschwand schnell wieder ins Innere und die Tür ging wieder zu. „Komm mit, ich bring dich erst mal ins Gästezimmer.“ Lightning folgte ihrer Schwester in ein großes Zimmer, in dem ein großes Bett, Schränke und Tisch waren.
 

Waren die Estheims etwa reich? „Ich borge dir ein paar Sachen. Wir wussten ja nicht, wie lange wir bleiben, darum haben wir uns noch ein paar Klamotten besorgt.“ Serah suchte in ihrem Kleiderschrank herum und holte ein weißes, ärmelloses Shirt und einen pinkfarbenen Rock raus. „Nein.“, sagte Lightning nur und verschränkte die Arme vor der Brust. „Hä? Wieso denn? Das sieht doch süß aus...“
 

„Süß ist nicht mein Ding, Serah. Es ist deines.“
 

„Na gut...“, sagte Serah schmollend und legte es wieder in den Schrank. Dann sah sie an ihr vorbei. „Oh! Nora!“ Lightning drehte sich um und sah Nora, die eigentlich vorbei gehen wollte. Sie stoppte aber und sah sie an. „Ja?“
 

„Kannst du uns helfen? Lightning mag die Sachen nicht, die ich besorgt habe.“ Die Silberhaarige kam ins Zimmer und lächelte sie an. „Lightning scheint mir nicht jemand zu sein, der so was...Süßes trägt.“ Sie war scharfsinnig und das gefiel Lightning. Nora dachte eine Weile nach, bevor sie wieder aus dem Zimmer ging. „Ich glaube ich habe noch ein paar alte Jeans im Schrank, die dir passen müssten.“, sagte sie und verschwand.
 

„Hier.“ Lightning drehte sich wieder zu Serah um, die ihr einen schwarzen Sport-BH und einen schwarzen Slip ins Gesicht hielt. „Das habe ich extra für dich besorgt.“
 

„Danke.“ Wenigstens wusste sie, was sie so an Unterwäsche trug. Serah schloss die Tür und Lightning begann sich die Unterwäsche anzuziehen. Als sie sich dann wieder zu ihrer Schwester umdrehte, wurde diese ganz still und starrte auf ihre...Brüste? Sie sah an sich herunter. Nein, ihr Stigma.
 

Serah kam näher und legte eine Hand auf ihr Stigma, an dem schon zwei Pfeile erschienen waren. Dann umarmte sie sie plötzlich. Serah schlang ihre Arme fest um ihre Taille und vergrub ihr Gesicht in ihrem Nacken. Lightning erwiderte die Umarmung und legte den Kopf auf ihren.
 

Dann ging die Tür auf und ruinierte den Moment. „Oh, störe ich etwa?“ Lightning schüttelte den Kopf und lächelte Nora leicht an. „Nein. Komm nur rein.“ Nora trat ein und zeigte ihr die Jeans, die sie suchte. „Und?“ Es war eine gewöhnliche Bluejeans. Das Blau war sehr dunkel, aber an den Oberschenkeln war es hellblau bis weiß. „Sieht gut aus.“
 

„Finde ich auch.“, stimmte Serah zu, als sie ihre ältere Schwester losließ. Dann fielen auch Noras Augen auf ihr Stigma. „Da ist also dein Stigma.“, sagte sie, als sie ihr die Jeans gab. „Ja.“
 

„Wo ist denn Hopes?“
 

„An seinem linken Handgelenk.“, antwortete die Silberhaarige. Lightning zog die Jeans an und...„Passt ja wie angegossen!“, sagte Serah und sah es sich genau an. Jetzt bemerkte Lightning, dass es eine Hüftjeans war und die Länge passte sogar auch. „Gefällt mir.“, sagte die ältere Farron, als sie auch ihre Stiefel anzog und sich im Spiegel betrachtete.
 

„Oh! Da fällt mir noch was ein!“, sagte Serah dann plötzlich und suchte etwas im Kleiderschrank. „Serah, ich ziehe deine Klamotten nicht an.“
 

„Das musst du nicht. Ich hatte da nämlich etwas gefunden, was dir bestimmt gefallen wird.“ Dann zog sie eine ärmellose, schwarze Lederweste hervor. „Na? Sag mir, dass es dir gefällt.“ Lightning sah es sich genau an. Es sah wirklich gut aus und fühlte sich weich an, fast wie Wildleder. Und zudem war es schön dünn.
 

Ideal für diese Jahreszeit. Lightning zog es an und knöpfte es zu. „Man kann noch dein Stigma ein wenig sehen.“, bemerkte Serah, als sie sie musterte. Dann wanderten ihre Augen weiter nach unten. „Und deinen Bauchnabelpiercing.“
 

„Komm nicht auf die dumme Idee, dir auch eins machen zu lassen.”, sagte Lightning streng, als sie Serahs sehnsüchtigen Blick bemerkte. „Wieso?”, fragte sie schmollend. „So was ist mein Ding.”, antwortete sie nur und tätschelte sie am Kopf. „Ich lasse euch dann mal wieder alleine.”, sagte Nora lächelnd und verließ das Gästezimmer.
 

„Das hast du schon seit Jahren nicht mehr gemacht.”, sagte die jüngere Farron und hielt sich den Kopf, wo Lightning sie getätschelt hatte. „Machst du das jetzt wieder wegen Hope?”

„Nein.”, antwortete Lightning einfach. „Oh doch, ich glaube Hope ist der Grund, wieso du das wieder machst. Du hast es schließlich auch bei ihm gemacht.“
 

„Serah, das reicht jetzt!“, grummelte die Soldatin und ging aus dem Zimmer. Daraufhin stieß sie auf die gleiche Weise wieder gegen Hope wie vorhin. Der Junge sollte besser aufpassen, wo er hinläuft., dachte sie, aber irgendwie war es nicht ganz so nervig, wie sie erwartet hatte. Darauf bekam Lightning wieder dieselbe Reaktion von ihm, wie vorhin. „E-es tut mir ja so leid, Light!!“ Er entschuldigte sich verzweifelt und sein Gesicht wurde schon fast Neonrot.
 

„Ist schon gut, Hope. Pass das nächste Mal nur besser auf.“ Hope nickte mehrmals. „Weißt du, wo ich mich ein wenig hinlegen kann?“, fragte sie den Jungen dann, ihre Schwester hatte sie inzwischen wieder vergessen. „Äh...Na ja, die zwei Gästezimmer sind schon belegt...“ Sie haben zwei Gästezimmer?, dachte Lightning und hob eine Augenbraue an.
 

„Du kannst dich auch in meinem Zimmer ausruhen.“ Sie sah ihn an, als hätte er den Verstand verloren. „Ich bin nicht müde! Du wirst das Zimmer für dich haben!“, sagte er schnell, sodass sie ihn beinahe nicht richtig verstand. „Okay.“ Solange sie alleine war, war ihr jedes Zimmer recht. Dann führte er sie in sein Zimmer.
 

Es war nett eingerichtet. Man konnte schon auf dem ersten Blick sehen, dass es das Zimmer eines vierzehnjährigen Jungen war. Als sie mit ihrer Besichtigung fertig war, bemerkte sie, dass Hope sie angespannt ansah. Vielleicht machte er sich sorgen, was sie von seinem Zimmer hielt. „Nett.“, sagte Lightning nur und ihre Augen hafteten auf das Bett, das für Hope noch viel zu groß war.
 

Sie ging auf es zu und setzte sich drauf. „Also...“, begann Hope und bekam wieder ihre Aufmerksamkeit. „Wenn du etwas brauchst, dann ruf mich einfach.“ Sie nickte und dann ging Hope auch schon aus dem Zimmer. „Schlaf gut.“, sagte er noch, bevor er die Tür schloss.
 

Lightning zog ihre Stiefel aus und legte sich auf das Bett. Es war sehr weich und gemütlich, ganz nach Lightnings Geschmack. Sie schloss die Augen und konnte endlich wieder sorgenfrei einschlafen.

Welcome to Gran Pulse!

A.N. Hier ist chappy 6. enjoy
 

Salvation
 

Chapter 6: Welcome to Gran Pulse!
 

Lightning erwachte, als die Sonnenstrahlen auf ihr Gesicht fielen. Komisch...Sie konnte sich ganz genau erinnern, dass sie die Sonne nicht so störte, als sie einschlief. Lightning hob den Arm, um ihre Augen vor dem Licht zu schützen und stand auf, um aus dem Fenster zu sehen. Die Sonne stand im Osten.
 

Und das bedeutete...Sie hatte den ganzen restlichen Tag und die Nacht durchgeschlafen. Und wo hatte Hope geschlafen? Noch immer ein wenig schlaftrunken machte sie sich auf dem Weg ins Wohnzimmer, um nachzusehen, ob schon jemand wach war. Aber Fehlanzeige. Es war alles still und sie sah niemanden.
 

Vermutlich schliefen sie alle noch. Als sie vom Augenwinkel heraus etwas sah, drehte sie sich schnell um und griff nach ihrer Gunblade, welche sie vergessen hatte anzulegen. Sie entspannte sich aber dann wieder, als sie sah, dass es nur Hope war. Er schlief auf der Couch.
 

Hier musste er also schlafen. Er hätte sie auch einfach wecken können...Aber was geschehen war, war nun mal geschehen. Die Pinkhaarige ging in die Küche, um sich etwas zu trinken zu besorgen. Dafür musste sie aber sie vielen Schränke durchsuchen, bis sie schließlich etwas fand. Sie trank einen Schluck und als sie sich wieder zur Tür umdrehte, hätte sie vor Schreck alles wieder ausgespuckt.
 

Hope stand am Türrahmen und sah sie an. Wie konnte sie ihn nicht bemerken?! „Morgen, Light.“, sagte er verschlafen und rieb sich die Augen. Lightning schluckte das Sprudelwasser runter und grüßte ihn ebenfalls. „Morgen, Hope.“
 

„Hast du gut geschlafen?“, fragte er, als er dann die Küche betrat. Lightning musterte ihn kurz. Seine silbernen Haare waren noch ganz zerzaust und er trug einen langärmlichen, hellgrün gestreiften Schlafanzug, der ihm obendrein noch viel zu groß war. Irgendwie fand sie diesen Anblick wirklich...süß.
 

„Ja, aber ich hätte auch auf der Couch schlafen können.“ Hope schüttelte den Kopf und nahm die noch offene Wasserflasche aus ihrer Hand. „Nah, ich wollte dich nicht wecken. Immerhin konntest du die letzten Tage nicht richtig schlafen, weil du ja aufpassen musstest. Ich finde das hattest du dir verdient.“, sagte er und trank einen Schluck Wasser.
 

„Aber so musstest du auf der Couch schlafen.“, argumentierte sie stur. „Ist schon okay. Die Couch ist auch sehr gemütlich.“ Lightning seufzte resigniert und sah auf den Jungen hinab. „Du solltest dich noch eine Weile hinlegen. Du siehst noch ziemlich müde aus.“
 

„Ich bin hellwach.“, sagte er, als er gähnte. „Ja, das sehe ich.“ Als er sie dann einfach nur gebannt anstarrte, hob Lightning eine Augenbraue. „Hope?“ Hope kam wieder zu sich und sah ihr dann entschuldigend in die Augen. „Tut mir leid, ich habe nur...ich meine...Ich wollte nur...dein...Stigma...“, stammelte er fast unverständlich und zeigte auf ihr Stigma. „Was ist damit?“
 

„Ach gar nichts! Vergiss es!“, sagte er schnell und rannte aus der Küche. Lightning sah ihm nur verwirrt nach. Irgendwie verhielt sich der Junge merkwürdig...Lightning ging zurück ins Wohnzimmer und setzte sich auf einen Sessel, dabei schlug sie die Beine übereinander. Sie dachte noch mal über die ganze l'Cie-Geschichte nach.
 

Was sollte sie jetzt nur tun? Was sollte sie mit Hope tun? Sie sollte ihn nicht in ihren Kampf mit hineinziehen, aber sie konnte ihm auch nicht einfach seinem Schicksal überlassen. Seufzend lehnte sie sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

Sie fragte sich wo Fang und Vanille jetzt wohl waren und was sie taten. War es falsch sich von ihnen zu trennen? Bestimmt wüssten sie die Lösung ihrer Probleme, wenn sie hier wären. Denn anscheinend war sie die einzige, die so kompliziert dachte und alles analysieren musste. Ein paar Minuten später hörte sie Geräusche.
 

Die anderen schienen wohl schon aufgewacht zu sein. Außerdem bemerkte sie auch diesen leckeren Duft. In dem Moment begann ihr Magen laut zu knurren und Lightning bemerkte erst jetzt wie ausgehungert sie war. Sie hatte mindestens zwei Tage lang nichts mehr gegessen. Darum war sie also immer so erschöpft. Durch die vielen Kämpfe hatte sie ihren Hunger total vergessen.
 

Hopes Heilmagie machte sie zwar wieder fit, aber es reichte nicht. Sie hatte zwar etwas zu Essen dabei gehabt, aber sie gab alles Hope. Er brauchte es schließlich viel dringender, als sie. „Na, sis, hungrig?“, fragte plötzlich eine nervige Stimme.
 

Sie antwortete nicht, sie sagte nicht mal etwas wegen der Anrede “sis“, obwohl es ihr auf der Zunge brannte einen bissigen Kommentar loszulassen. Sie hatte versprochen ihm eine Chance zu geben, also sollte sie sich besser etwas zurückhalten, bevor sie noch unüberlegt handelte. „Was ist los?“
 

Dann kam sein dämliches Gesicht in ihr Blickfeld. Sie drehte den Kopf weg und schloss die Augen. „Nichts. Komm mir nicht zu nahe, sonst...!“ Eine kleine Drohung konnte sie sich nicht verkneifen. „Du hast ganz schön lange geschlafen. Serah meinte, das sei ein neuer Rekord.“
 

„Serah ist auch wach?“, fragte sie, ohne aufzublicken. „Ja, sie kommt gleich runter. Alle anderen sind glaube ich auch schon wach.“ Lightning nickte nur. Als der leckere Geruch von Eiern, Bacon und Pancakes stärker wurde, knurrte ihr Magen erneut.
 

Daraufhin hörte sie Snow lachen und sie musste sie beherrschen, ihm nicht an die Gurgel zu gehen. „Sag deinem Magen, er muss noch etwas warten. Hope ist noch nicht fertig.“ Jetzt öffnete sie doch die Augen und sah ihn an. „Hope kocht?“ Daraufhin sah er sie überrascht an. „Ja, ich dachte das weißt du.“
 

„Nein, woher sollte ich das wissen?“ Er zuckte mit den Schultern. „Wer von uns war drei Tage mit ihm zusammen?“
 

„Denkst du ich frage ihn über sein Privatleben aus?“
 

„Nö, aber er hätte es ja erwähnen können.“
 

„Hat er aber nicht.“ Dann kam Serah ins Wohnzimmer und grüßte sie. Gutes Timing, sonst hätte sie ihn wirklich noch umgebracht. So viel Blödheit musste doch schon verboten werden. „Guten Morgen, sis.“, sagte sie, während sie sie umarmte. „Morgen.“
 

„Gut zu sehen, dass mein Verlobter noch an einem Stück ist und atmet.“, scherzte sie. „Eine Sekunde später und dem wäre nicht so gewesen.“, erwiderte Lightning.
 

Ein paar Minuten später saßen die ganze Truppe an dem großen Esstisch und frühstückten. Lightning war in der Zeit so hungrig, dass sie alles hinunter geschlungen hätte, aber sie hielt sich so gut es ging zurück und aß zivilisiert.
 

Selbst für so ein einfaches Frühstück musste Lightning zugeben, dass Hope wirklich gut kochen konnte. Sie hingegen war so miserabel im Kochen, dass sie selbst das vergeigen würde. Darum kochte auch Serah immer. Eigentlich musste sie sowieso nie kochen, denn meistens aß sie in der GC.
 

„So, sis, was habt ihr jetzt vor?“, fragte Snow und unterbrach die Stille. „Ich bin nicht deine Schwester.“, grummelte sie, bevor sie auf seine Frage antwortete. „Und ich weiß noch nicht, was wir als nächstes tun sollen.“
 

„Wir wollten erst von hier aus nach Eden, aber Lightning sagte, dass es es doch nicht tun.“, erzählte Hope, der neben ihr saß. „Nach Eden? Und was wolltest ihr da?“, fragte Sazh und hob eine Augenbraue. „Ähm...das Sanctum zerstören.“, antwortete Hope. „Was?!“ Daraufhin wurden alle ganz still und starrten die zwei l'Cie geschockt an.
 

„Ist das eure Bestimmung? Cocoon vernichten?“, fragte Sazh weiter. „Möglicherweise. In unserer Vision sahen wir Ragnarök. Was sollte es sonst für eine Bedeutung haben?“
 

„Ich weiß, was es bedeutet.“, sagte Snow und bekam von allen die Aufmerksamkeit. „Es heißt, dass ihr Ragnarök aufhalten und Cocoon retten müsst!“ Lightning hob eine Augenbraue, aber bevor sie etwas darauf erwidern konnte, sprach Sazh weiter. „Junge, sei nicht so naiv. Ein Pulse fal'Cie hat sie gebrandmarkt. Wenn du mich fragst, würde ich sie auf die andere Seite setzen.“ Die Soldatin stimmte mit einem Kopfnicken zu. „Die beiden sollen Cocoon zerstören? Das glaube ich nicht!“
 

„Ich auch nicht.“, sagte Serah dann. „Wenn die beiden die Kraft haben Cocoon zu zerstören, dann haben sie auch die Kraft es zu retten.“ Dann sah sie Lightning direkt an. „Lightning. Ich hätte nicht gedacht, dass du Befehle von einem fal'Cie entgegennehmen würdest.“
 

„Tue ich auch nicht—!“
 

„Und warum wolltest du dann nach Eden? Warum wolltest du das Sanctum zerstören?“ Das brachte Lightning zum Schweigen. Sie wollte ihr nicht den Grund nennen. Es reichte schon, wenn Hope es wusste. „Ihr könnt uns alle retten. Rettet Cocoon.“
 

„Und wie sollen wir das bitte anstellen?“, fragte Lightning und stopfte sich noch ein paar Eier in den Mund. Serah antwortete nicht, und das war alles, was Lightning wissen musste. „Du weißt es nicht. Wir wissen es ebenso wenig. Wie soll das also funktionieren? Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir Cocoon zerstören müssen. Wir können entweder unsere Bestimmung erfüllen, oder wir werden zu Cie'th.“ Sazh nickte. „Mehr Optionen habt ihr nicht.“
 

„Seid doch nicht so pessimistisch!“, sagte Snow und schlug auf dem Tisch. „Ich glaube auch daran, dass ihr Cocoon beschützen könnt.“, sagte Nora, die bis eben mit Bartholomew nur schweigsam zuhörte.
 

Bartholomew nickte zustimmend. „Macht euch keine Sorgen, um diese Bestimmung. Ihr entscheidet, was ihr als nächstes tun werdet und nicht irgendein fal'Cie.“ Bartholomew war ein wirklich weiser Mann. „Aber...“ Nora unterbrach Hope, als sie eine Hand auf seine Schulter legte. „Ihr könnt es schaffen. Ihr habt die Kraft Cocoon zu retten.“
 

„Ich glaube, das haben wir...oder?“, fragte Hope und sah sie daraufhin fragend an. Lightning nickte als Antwort. Sie hatten recht. Wenn sie die Kraft hatten Cocoon zu zerstören, hatten sie auch die Kraft es zu retten. Die einzige Frage war nur: Wie? Wie sollten sie Cocoon retten? Was sollten sie als nächstes tun? Dann sprach Hope ihre Gedanken aus. „Aber wir wissen immer noch nicht, was wir jetzt tun sollen...“
 

Den restlichen Tag über machten sie sich alle Gedanken, was die zwei l'Cie tun könnten. Am Abend kamen alle wieder zusammen und besprachen alles. Während ihrer Diskussion gingen plötzlich alle Lichter aus. Lightning sprang sofort auf und versuchte zu hören, ob vielleicht Soldaten sie entdeckt hatten und nun angriffen.
 

Alle waren still und so konnte sich Lightning besser konzentrieren. Dann hörte sie etwas. „Über uns!“, rief sie zu den anderen und kurz darauf wurden das Dach und die Fenster gesprengt und Rauchbomben wurden hineingeworfen. Sie wollten sie wohl ausräuchern. Lightning befahl allen in Deckung zu gehen, aber Hope, Sazh und Snow blieben, um ihr beim Kampf zur Seite zu stehen.
 

Die Pinkhaarige sah zu Hope, der die anderen noch in ein anderes Zimmer schickte und entdeckte dabei einen Soldaten, der sich an ihn an schlich. Als Hope es ebenfalls bemerkte und sich überrascht umdrehte, war Lightning schon zur Stelle und trat den Soldaten so hart, dass er auf der Stelle ohnmächtig zu Boden fiel.
 

„Alles okay?“, fragte sie den Jungen. Hope nickte und nahm seinen Bumerang hervor. Zum Glück hatte Lightning daran gedacht wieder in ihre Uniform zu schlüpfen und ihre Gunblade anzulegen. Sie zog ihre Gunblade aus dem Holster und griff die anderen Soldaten an, die ins Haus eindrangen.
 

Wie sie sah, hatte auch Sazh daran gedacht, seine zwei Pistolen mit sich zu führen und Snow kämpfte sowieso nur mit den Fäusten. Die Soldaten hier waren aber auch nicht viel besser und konnten schnell besiegt werden. Sie musste aber zugeben, dass sie mehr drauf hatten als die, in den Vile Peaks und im Gapra Whitewood.
 

Als im Inneren des Hauses wieder alles still wurde und sich der Rauch verzogen hatte, überprüften sie ihre Lage. Hopes Eltern, Serah und Dajh schlossen wieder zu ihnen auf und zusammen versteckten sie sich vor PSICOM, die draußen mit einem ganzen Bataillon und Flugschiffen warteten.
 

Es gab keinen sicheren Ausweg und wenn sie sich bald nicht zeigen würden, würden sie sicher das gesamte Haus in die Luft jagen. „Hope.“, rief Lightning und brachte somit alle zum schwiegen. Hope sah sie abwartend an. „Fessel alle.“, befahl sie und sah die Gruppe ernst an. „Wir bedrohten euch und zwangen euch uns zu helfen. Verstanden?“
 

„Es muss doch noch einen anderen Weg geben.“, meinte Bartholomew. „Ich sehe keinen anderen Ausweg.“
 

„Ich auch nicht. Wir sollten besser tun, was sie sagt.“, stimmte Hope zu und sah seine Eltern an. „Ich will euch nicht in die ganze Geschichte mit hineinziehen.“ Dann drehte sich die Soldatin zu Snow. „Gib mir deine Jacke.“
 

„Wieso?“, fragte er verwirrt. „Gib mir das!“
 

„Schon gut...“ Daraufhin zog er seine Jacke aus und gab sie ihr. Lightning nahm es an sich und sah dann zu Hope. „Hope.“ Sie gab ihm mit einem Kopfnicken zu verstehen, dass er zu ihr kommen soll. Sofort kam er zu ihr. Sie nahm seine linke Hand und richtete das gelbe Tuch, das er an seinem Handgelenk trug, um sein Stigma zu bedecken.
 

„Verhaltet euch ruhig.“, sagte sie zu der Gruppe und ignorierte Hopes verwirrten Blick. Dann ging sie zu dem ersten zerschellten Fenster und lehnte sich mit dem Rücken zur Wand. Die Lichter der Scheinwerfer schienen durch die kaputten Fenster. Dann hielt sie die Jacke raus und sofort wurde darauf geschossen.
 

„Stellt das Feuer ein!“, rief sie zu den Soldaten. „Ich zeige euch, wie eine l'Cie aussieht!“ Dann stellten sie das Feuer ein. Lightning sah noch mal kurz zur Gruppe — die sie alle geschockt und besorgt ansahen — bevor sie dann mit erhobenen Armen durch das Fenster ging.
 

Die Soldaten zielten überall an ihrem Körper. Das wusste sie, weil sie die Laseranvisierung aktiviert hatten. „Ich bin eine l'Cie. Überrascht? Habt ihr ein Monster erwartet? Tut mir leid, euch enttäuschen zu müssen.“, sagte sie und kam ein paar Schritte näher. „Ich bin aus Fleisch und Blut, genau wie ihr. Ein normaler Bürger Cocoons! Und ich habe nicht vor Cocoon zu zerstören, es ist schließlich auch meine Heimat!“
 

Daraufhin hörte sie von den Soldaten Gemurmel. Sie konnte mitunter hören:„Das kann nicht sein!“, „Sie lügt doch!“ und so weiter. Dann kam Yaag Rosch aus dem Flugschiff und ging auf sie zu. „Du musst Sergeant Farron sein.“
 

„Und du bist Yaag Rosch.“, sagte sie verachtend und ließ aus reiner Unhöflichkeit seinen Rang weg. Da Lightning keine Lust auf einen Vortrag von ihm hatte, unterbrach sie Rosch, bevor er überhaupt etwas sagen konnte. „Du hast jetzt also deine l'Cie. Bring mich doch um.“

„Oh, keine Sorge, das werde ich noch. Wir werden extra für dich eine öffentliche Hinrichtung veranstalten.“
 

„Wow, jetzt fühl ich mich aber geehrt. Ich schlage dir einen Deal vor.“, sagte Lightning und sah ihm ernst in die Augen. „Ich höre.“
 

„Ich komme freiwillig mit und werde mich auch nicht wehren.“ Nicht sehr. „Wenn?“ Er wusste schon, dass es da einen Hacken gab. „Wenn du die Leute in diesem Haus in Ruhe lässt. Sie haben nicht mit dem Ganzen hier zu tun.“
 

Rosch dachte eine Weile nach. „Was ist mit dem Jungen?“
 

„Welcher Junge?“, fragte sie und tat so, als wüsste sie nicht wovon er da sprach. „Der Junge, den du gestern noch beschützt hast.“
 

„Das war nur ein normaler Junge, der zur falschen Zeit am falschen Ort war, mehr nicht.“ Rosch sah sie skeptisch an, aber Lightning verzog keine Miene. „Na gut, fürs erste wird es reichen, wenn wir dich exekutieren. Ich bin einverstanden. Geh in das Schiff.“, befahl er.
 

Bevor Lightning auch nur einen Schritt machen konnte, ertönte hinter ihr eine vertraute Stimme. „Nein! Wartet!“ Sag mir, dass das nicht wahr ist...!, dachte sie, als sie die Stimme erkannte. Sekunden später stand Hope neben ihr. „Wenn ihr sie exekutieren wollt, dann müsst ihr mich auch exekutieren! Ich bin auch eine l'Cie!“
 

Daraufhin packte Lightning ihn am Kragen — gerade, als er sein Stigma zeigte — und zog ihn zu sich. „Hope, was zum Teufel?!“, zischte sie leise, damit Rosch sie nicht hörte. Hope sprach ebenfalls leiser. „Du musst das nicht alleine durchstehen, Light. Wir sind doch Partner, oder? Außerdem habe ich dir auch versprochen auf dich aufzupassen.“
 

Lightning schnaubte und stieß ihn von sich — dabei viel er zu Boden — und kehrte ihm den Rücken. Der Junge machte es ihr wirklich schwer ihn zu beschützen! Wieso tat er das?! Er hätte unversehrt aus dieser Sache gebracht werden können und jetzt hatte er sich für nichts wieder in Gefahr gebracht!
 

Bevor irgendjemand reagieren konnte, wurden Rauchbomben abgefeuert. „Wer hat das abgeschossen? Ich habe nicht den Befehl gegeben!“, sagte Rosch verärgert. Lightning hielt die Luft an und drehte sich wieder zu Hope, der immer noch auf dem Boden saß und hustete. Sie packte seinen Arm und zerrte ihn hoch.
 

Dann merkte sie, dass ein Soldat nach dem anderen erledigt wurde. Rosch war schon nirgends mehr zu sehen. Die Pinkhaarige dachte, dass die feindlichen Truppen auch sie und Hope angreifen würden, aber nichts geschah. Als sich der Rauch wieder verzog, standen noch ein paar Soldaten und sahen sie an.
 

Das Flugschiff, das bis eben noch vor ihnen flog wurde abgeschossen und wurde durch ein anderes ersetzt. Lightning griff nach ihrer Gunblade, als das Flugschiff runter kann und sich die Luke öffnete. Als sie die Person sah, die gerade das Flugschiff verließ, traute Lightning ihren Augen nicht.
 

„Hey, Sonnenschein.“, grüßte Fang und kam auf sie zu. „Fang?“, sagten sie und Hope unisono. „Was zur Hölle machst du auf diesem Flugschiff?“, fragte die Pinkhaarige. „Das erzähle ich euch später. Kommt ihr mit?“ Lightning sah zu Hope runter, der wiederum nickte. „Bist du sicher?“
 

„Ziemlich. Ich meine das ernst, was ich zu dir gesagt habe.“ Lightning seufzte resigniert. „Es gibt nichts, damit du deine Meinung änderst?“ Hope schüttelte den Kopf. „Manche Dinge tust du einfach im Leben, stimmt's?“ Lightning musste lächeln. „Stimmt.“, sagte sie und wuschelte ihm durch die Haare. „Äh...Light...?“
 

„Hm?“
 

„Ich bin...dank dir schon so...stark geworden, aber...es gibt noch so viel, was ich lernen muss...“
 

„Und du meinst, dass ich dir alles beibringen kann, weil ich so ein guter “Umgang“ für dich bin?“, scherzte sie. „Genau das will ich damit sagen.“, antwortete Hope grinsend. Daraufhin schnippte sie ihm gegen die Stirn. „Hey!“, rief Fang. „Seid ihr bald mal fertig mit flirten?“ Lightning verdrehte genervt die Augen.
 

„Hol die anderen. Es ist Zeit sich zu verabschieden.“ Hope nickte und rannte wieder ins Haus zurück. „Ihr könnt sie auch mitnehmen.“, sagte die Schwarzhaarige. „Auf keinen Fall!“ Dann kam Hope mit den anderen zurück. „Wir können mitkommen?“, fragte Snow. „Ja.“
 

„Nein!“, sagten die beiden Frauen unisono. „Lightning, meinst du nicht auch, dass sie bei uns sicherer wären, als hier?“
 

„Sie hat recht.“, sagte Sazh. „PSICOM wissen nun, dass wir mit euch befreundet sind, es dauert also nicht lange, bis sie und wieder zur Purgation schicken.“ Lightning sah die Soldaten um sie herum skeptisch an. „Keine Sorge, die sind auf unserer Seite. Kommt mit, ich erkläre euch alles unterwegs.“, sagte Fang, bevor sie zurück zum Flugschiff ging und einstieg.
 

Lightning seufzte resigniert und sah zu den anderen, die auf ihre Entscheidung warteten. „Na gut, gehen wir.“ Lightning wartete, bis alle das Flugschiff betreten haben und folgte ihnen schließlich.
 

Serah wartete auf sie und ging neben ihr her. „Das wird so toll! Wir beide gehen auf ein Abenteuer!“
 

„Das glaubst du doch wohl selber nicht. Du bleibst brav in diesem Flugschiff und stellst nichts Dummes an.“ Als Serah sie trotzig ansah und den Mund öffnete unterbrach Lightning sie. „Und ich will keine Wiederworte hören!“ Daraufhin schmollt die jüngere und schwieg. Serah wusste genau, dass es schwer werden würde sie umzustimmen und unter solchen Bedingungen war es gar schon unmöglich.
 

Als sie das Schiff erreichten, sahen sie, dass Nora, Bartholomew und Dajh nicht einstiegen. „Was ist los? Kommt ihr nicht mit?“, fragte Serah. „Ja, wir bleiben hier.“, antwortete Nora. „Serah, geh schon mal rein.“
 

„Aber—“ Lightning schob sie einfach ins Schiff und drehte sich zu den anderen zurück. „Wir können schließlich nicht so gut kämpfen, wie ihr. Wir wären euch nur im Weg.“, begründete die Silberhaarige. Lightning wusste inzwischen, dass Nora nicht so unschuldig war und das sie durchaus dazu in der Lage war mit ihnen zu kämpfen, aber sie sagte nichts dazu und nickte.

„Verstehe.“ Dann sah Bartholomew sie ernst an. „Pass gut auf Hope auf.“ Die Pinkhaarige nickte. „Werde ich.“
 

„Natürlich wird sie das.“, sagte Nora und lächelte sie an. „Ich wusste von Anfang an, dass du Hope beschützen wirst.“
 

„Woher?“, fragte Lightning verwirrt. Als sie sich kennenlernten, war sie doch alles andere als nett. „Ich habe doch gesehen, wie beschützerisch du gegenüber Serah bist. Von da an wusste ich es. Das du im inneren nett und fürsorglich bist.“ Wie konnte sie jemand nur so durchschauen? Das hatte bisher niemand geschafft. Langsam wurde ihr Nora unheimlich, aber gleichzeitig bewunderte sie sie irgendwie.
 

Dafür, dass sie alles so gut analysieren konnte. „Hey, Sonnenschein! Komm endlich rein, sonst fliegen wir ohne dich los!“, rief Fang vom inneren des Schiffes. „Du solltest besser rein.“ Lightning nickte und verabschiedete sich von den dreien. „Passt auf euch auf.“, sagte Lightning, bevor sie dann das Flugschiff betrat.
 

Die Luke schloss sich wieder und sie fühlte, wie sie losflogen. Sie sah nach draußen und sah, dass sie auf ein riesiges Flugschiff zusteuerten. „Sieht nett aus, oder?“, fragte Fang, die hinter ihr auftauchte. Lightning nickte nur zur Antwort. „Das ist die Lindblum. Dort werde ich euch alles erklären.“, sagte die Schwarzhaarige, bevor sie sie wieder alleine ließ.
 

Als sie dann durch die Lindblum gingen und Fang zur Brücke folgten, wurde Lightning von Hope aufgehalten. „Ähm...!“, begann er, als er direkt vor ihr stehen blieb. Lightning wartete bis er weiter sprach, als das aber nicht geschah, verschränkte sie die Arme vor der Brust. „Was ist denn?“
 

„Ich wollte dir nur sagen, dass...ich...also...Danke.“, stammelte er und sah dabei zu Boden. Danke? Danke wofür? Lightning legte die Hand unter sein Kinn und hob seinen Kopf an, damit er ihr in die Augen sah. Dabei fiel ihr auf, dass sein Gesicht wieder total rot war. Was war nur los mit dem Jungen?
 

„Wofür?“, fragte sie einfach und sprach nicht sein gerötetes Gesicht an. „Für...Für alles. Und...dafür, dass du mich nicht verlässt...zurücklässt.“ Daraufhin wuschelte sie ihm durch die Haare. „Ich habe doch gesagt, dass ich dich beschützen werde, oder?“ Als sie das sagte, leuchteten seine blattgrünen Augen auf und er strahlte sie freudig an.
 

„Und ich dich auch!“, erwiderte er breit grinsend. „Hope! Lightning!“, rief dann eine hohe, heitere Stimme. Lightning erkannte die Stimme sofort. Vanille. Bevor die beiden reagieren konnten, wurde Hope plötzlich gegen sie gepresst und ein paar Arme schlangen sich um sie. „Vanille!“, grummelte die Pinkhaarige.
 

„Ich bin ja so froh, dass es euch beiden gut geht!“, sagte sie freudig und sah Lightning mit leuchtenden grasgrünen Augen an, welche aber eine Spur heller waren, als Hopes. Vanille drückte fester zu und der arme Hope wurde noch mehr an sie gepresst. Die Soldatin schob Vanille von sich und hielt dann Hopes Schulter, der sich ebenfalls von ihr entfernte. „Alles okay?“
 

Der Silberhaarige sah wieder zu Boden und nickte mehrmals. Lightning entschied sich, das Geschehene einfach zu vergessen und ging weiter. „Gehen wir zu den anderen.“ Hope und Vanille folgten ihr sofort.
 

Als sie dann an der Brücke ankamen und sich alle nochmal vorstellten, beantwortete Fang endlich ihre Fragen. Sie meinte, dass die Cavalry auf ihrer Seite war, da nicht alle gut Freund mit dem Sanctum waren. Angefangen hatte das alles im Sunleth Waterscape, dort sollen sie sich zusammengeschlossen haben.
 

Die Cavalry wurde angeführt von Cid Raines. „Wisst ihr, ich bin immer noch der Meinung wir sollten das Sanctum stürzen.“, sagte Lightning. „Die fal'Cie hatten schon zu lange das Sagen. Wir sollten etwas dagegen unternehmen und Cocoon wieder dem Volk geben.“
 

Hope stimmte ihr sofort zu. „Das finde ich auch. Wir sollten etwas gegen die fal'Cie unternehmen!“ Lightning — und die restliche Gruppe— sah den Silberhaarigen überrascht an. So etwas hätten sie von ihm nicht erwartet.
 

„Was habt ihr für einen Plan?“, fragte Lightning dann Vanille und Fang. „Nun, wir wollen zurück nach Gran Pulse. Vielleicht erfahren wir dort, was genau unsere Bestimmung ist.“, erzählte Vanille. „Nach Pulse? Na toll...“
 

„Gran Pulse.“, berichtigte die Schwarzhaarige Sazh. „Okay. Und mit etwas Glück werdet ihr vielleicht auch eure schicken Tattoos los.“, sagte Snow grinsend. Lightning musste den Kopf schütteln. Glaubte er ernsthaft, dass sie ihre Stigmata loswerden? „Hey, du kannst nie wissen, hm?“, sagte er dann zu ihr gerichtet. „Zumindest wird Cocoon für eine Weile sicher sein.“, sagte dann Hope und bekam wieder alle Aufmerksamkeit. „Einen Versuch ist es Wert.“
 

„Vielleicht. Aber was ist mit deinen Eltern?“, fragte Lightning und verschränkte die Arme vor der Brust. Hope drehte sich zu ihr. „Ich gab ihnen ein Versprechen. Ich versprach ihnen, selbst über mein Handeln zu entscheiden. Sie glauben an mich. Die Welt ist voller Lügen. Wir können nicht wissen, was wahr ist. Wir können nur an uns selbst glauben. Es ist bequem sich von anderen betrügen zu lassen. So wie wir dem Sanctum glaubten, l'Cie seien Monster. Ich habe genug von den Lügen, den fal'Cie und unserer Bestimmung. Von jetzt an bin ich es, der sieht, denkt und handelt.“
 

Er pausierte eine Weile und sah sie entschlossen an. Lightning musste lächeln. Sie hatte nicht nur nicht diese Ansprache von ihm erwartet, sondern sie konnte jetzt schon deutlich seine Fortschritte sehen. Das war das erste Mal, dass sie ihn so entschlossen sah. Dann fuhr Hope fort und sah sie alle an. „Vielleicht treffe ich Fehlentscheidungen, aber solange es meine Entscheidungen sind, gibt es nichts zu bereuen. Richtig?“
 

Lightning nickte leicht. „Okay.“ Daraufhin ging Sazh zu ihm hin. „Alles klar! Packen wir's an! Ich stehe voll hinter deinen Fehlentscheidungen.“, sagte er und tätschelte Hope an der Schulter. „Natürlich ist es eine Fahrt ins Ungewisse. Pulse ist die reinste Hölle.“
 

„Was du nicht sagst. Wie oft warst du denn schon da?“, fragte Fang und legte die Hände in die Hüften und beugte sich zu ihm runter. „Noch nie. Aber ich möchte mit eigenen Augen sehen, wie es dort ist.“ Lightnings Lächeln wurde etwas breiter. Sie war wirklich stolz auf seine Fortschritte.
 

„Okay, aber wie sollen wir dahin kommen?“, fragte Snow. „Ja, wie? Das Portal ist in Eden. Und ich glaube nicht, dass die uns einfach dadurch lassen.“, sagte Lightning und verschränkte die Arme vor der Brust. „Keine Sorge, darum haben wir uns schon gekümmert.“ Die Pinkhaarige hob eine Augenbraue. „Ihr werdet es schon sehen.“
 

„Erzähl es uns jetzt.“, forderte Lightning. „Na gut.“, seufzte Fang. „Wir werden in ein Flugschiff eindringen. Die Palamecia. Wir klauen uns von dort ein kleineres Flugschiff und das bringt uns nach Eden.“
 

„Wie kannst du dir dessen so sicher sein?“
 

„Ich bin es eben. Die Babys haben eine spezielle Technologie, mit der man einfach durch den Schild von Eden durchfliegen kann.“
 

„Palamecia voraus!“, rief jemand und sofort sahen alle aus dem Fenster und sahen die Palamecia in ihrer ganzen Schönheit. „Oh...Das ging ja schnell. Man bin ich froh, dass ich es euch gleich erzählt habe.“
 

„Das wird doch nicht sehr schwer werden, oder?“, fragte Serah. „Das hat dich nicht zu interessieren, Serah. Du bleibst sowieso hier.“
 

„Aber—!“
 

„Nein.“
 

„Was ist mit uns?“, fragte Snow und zeigte auf sich und Sazh. „Ihr bleibt auch hier. Es gehen nur Fang, Vanille, Hope und ich. Es ist unsere Bestimmung, nicht eure.“
 

„Aber wir können euch doch trotzdem helfen.“
 

„Ich sagte nein.“
 

„Bitte, Light...“, sagte Serah und sah sie mit ihrem Hündchenblick an. „Nein.“ Ihre kleine Schwester ließ aber nicht locker und umarmte sie. „Bitte, Claire.“, flüsterte sie in ihr Ohr. „Wie viele neins willst du von mir hören?“
 

„Lightning, überleg mal.“, begann Fang und ging auf sie zu. „Wer weiß was uns dort alles erwartet. Wir könnten Hilfe gebrauchen.“
 

„Das stimmt, wir wissen nicht was uns erwartet. Das ist der Grund, wieso Serah hierbleibt!“
 

„Kein Problem, wir können ihr eine Waffe geben, damit sie sich selbst verteidigen kann.“, sagte Fang schulterzuckend. „Das wirst du ganz sicher nicht tun! Ich werde Serah ganz sicher nicht in die ganze Geschichte mit reinziehen!“
 

„Du musst dir keine Sorgen machen, dass ihr etwas passiert, Light.“, sagte Snow grinsend. „Ich werde dafür sorgen, dass ihr nichts passiert. Ich verspreche es dir! Nein, ich schwöre es.“ Lightning dachte eine Weile nach. Serah wollte ja unbedingt, dass sie ihm eine Chance gibt...Außerdem würde sie selbst Serah nicht hier alleine lassen wollen. Aber es war noch schlimmer, wenn sie mitkommen würde.
 

Ihr könnte etwas passieren. Aber wenn sie und Snow ausnahmsweise zusammenarbeiten würde, könnten sie dafür sorgen, dass Serah nichts zustoßen würde. „Entscheide dich. Wir müssen gleich los.“, drängt Fang. „Na gut! Ihr könnt mit!“, entschied Lightning endlich. Plötzlich fand sich Lightning wieder in einer Umarmung ihrer Schwester wieder. „Danke, Light!“ Danach sah sie Snow scharf an. „Wenn sie auch nur einen Kratzer abbekommt, mache ich dich dafür verantwortlich!“
 

„Ich verspreche, dass ich sie beschützen werde.“, sagte er und sah sie so ernst an, dass sie ihm wirklich glauben könnte. Aber er musste es ihr erst mit Taten beweisen. „Okay! Wir sollten uns jetzt fertig machen! Komm mit, Serah.“, befahl Fang und führte sie in einen anderen Raum. „Macht euch bereit.“, befahl Lightning währenddessen den anderen.
 

Als alle bereit waren, flogen sie näher an die Palamecia. Dabei bemerkte Lightning was Serah für eine Waffe bekam. Es war ein violetter Bogen. „Wir werden ein hübsches Loch sprengen und rein springen.“, erzählte Fang und führte sie zu der Stelle, an denen sie raus springen werden. „Wir sollten uns also bereit auf einen Angriff machen.“, fügte Lightning hinzu.
 

Als eine Explosion ertönte, öffnete Fang einen Ausgang und sahen die Palamecia — und ihr Eingang — direkt unter ihnen. „Wer möchte zuerst?“ Lightning wartete nicht, bis sie aussprach und sprang sofort ab. Als sie den Boden des Flugschiffes sah, schnippte sie mit den Fingern, ihre Gravity Bomb zu aktivieren, welche ihr eine weiche Landung darbot.
 

Und den anderen natürlich auch. Lightning sah sich um und fand sich in einem riesigen Raum wieder. Und direkt vor ihnen konnte sie Primarch Galenth Dysley sehen. Großartig!, dachte sie grimmig.
 

Unter allen Orten wo wir hätten landen konnten, wieso ausgerechnet hier?! Direkt in die Arme des Feindes! Die Reaktion der anderen war ungefähr genauso wie ihre. Nichtsdestotrotz gingen sie näher heran. Was machte es für einen unterschied wenn sie jetzt das Sanctum stürzten oder später?
 

Die Frau, Jihl Nabaat, die neben Dysley stand lief ihnen entgegen, um gegen sie zu kämpfen. „Eure Eminenz, bitte flieht! Ich decke Euren Rückzug.“, sagte sie und machte sich bereit. „Zieh dich zurück, Jihl.“, sagte Dysley mit einer kühlen Stimme.
 

„Oder verschwinde vielmehr. Menschen haben hier nichts verloren.“ Nabaats Augen weiteten sich, als er das sagte. „Was?“, sagte sie geschockt und drehte sich zum Primarch um, welcher sie mit Magie erledigte. „Was...?“, sagten Sazh und Hope erstaunt. „Magie?“ Daraufhin flog Dysley in die Luft und beseitigte auf die gleiche Weise die anderen Menschen in diesem Raum.
 

„Dysley!“, knurrte Snow, als er das Spektakel mit ansehen musste. Daraufhin löste er mit Magie auch das ganze Dach auf. „Monster! Menschen sind nicht dein Eigentum!“, schrie Snow, während Dysley wieder auf den Boden schwebte.
 

„Was sind sie anders als Werkzeuge?“ Plötzlich rannte Snow los und griff ihn an, aber ein Schutzschild umgab Dysley, der ihn sofort wieder zurückschleuderte. Idiot., dachte Lightning. Nicht mal als l'Cie hätte er so den Schild durchbrechen können. „Snow!“, rief Serah und rannte schnell zu ihm hin.
 

„Cocoon ist eine Fabrik.“, fuhr Dysley fort, als wäre das eben nicht passiert. „Geschaffen von den fal'Cie. Eine Fabrik zur Massenproduktion menschlicher Faktoten.”
 

„Das hat jetzt ein Ende!“, sagte Snow, als er, mit Serahs Hilfe, wieder auf die Beine kam. „Was können Menschen schon ausrichten? Ohne uns seid ihr einzig zum Sterben fähig. Ihr saht die Massen, den hirnlosen Pöbel, in Furcht vor ein paar l'Cie.” Daraufhin kam Lightning ein paar Schritte näher. „Wenn sie nur wüssten, dass ein l'Cie ihre Ängste schürte!”
 

„L'Cie?” Er lachte hämisch. „Du meinst mich?“ Dann schwebte er wieder in die Luft. „O Kind der Unwissenheit. Ich bin mehr als das!“, sagte er und hob seinen Stab. Dann kam eine weiße Eule auf ihn zugeflogen und verschmolz mit dem nun hell leuchtenden Stab. Als das Licht wieder schwacher wurde stand ein riesiges Monster vor ihnen, welches aussah wie eine Art Maschine, nur mit Gesicht.
 

„Ich bin ein fal'Cie.”, sagte es mit einer tieferen Stimme, die Dysleys aber ähnlich klang. „Ich bin Barthandelus. Die Stimme des Sanctums und der Potentat der Cocoon-fal'Cie.” Lightning und die anderen wichen vor ihm zurück. Wer hätte gedacht, dass ein fal'Cie in Menschengestalt das Sanctum befielt?
 

„Ihr fürchtet die Dunkelheit und wir gaben euch Licht. Ihr verlangtet die Purgation, wir ließen sie geschehen. Nun missachtet ihr unsere Führung? Lernt, wo euer Platz ist!“, sagte es und griff sie auch sofort an. „Bleibt zurück!“, rief Lightning Serah, Snow und Sazh zu. „Wir kümmern uns um ihn!“
 

Nur eine l'Cie hätte genug Macht einen fal'Cie zu besiegen. Also griffen die vier mit allem an, was sie hatten. Da sich Barthandelus nicht großartig bewegen konnte, war er für sie ein leichtes Ziel, aber er griff trotzdem mit starken Attacken an. Da er ein fal'Cie war, war seine Magie natürlich wesentlich stärker, als die eines l'Cie.
 

Der Kampf dauerte lange, aber letztendlich konnten sie ihn besiegen. Barthandelus brach zusammen und verschwand. „'n fal'Cie kontrolliert das Sanctum...“, sagte Snow dann. „Dann hielt nicht Eden die Fäden in der Hand.“, schlussfolgerte Hope. „Wie ich sagte:“, sagte Dysley und tauchte wieder vor ihnen auf. „Ich bin der Potentat.“
 

„Fal'Cie sind wohl nicht leicht zu erledigen.“, bemerkte Sazh trocken. „Das ist unerheblich, denn euch fehlt der Wille zum Sieg. Ihr solltet längst wissen, wie wir zu bezwingen sind. Ragnarök.“ Das brachte die ganze Gruppe zum Schweigen. „Was ist Ragnarök?“, fragte Serah. Dann fasste Fang ihr Stigma an. Anscheinend brannte es.
 

„Erbärmliche l'Cie, die du deine Bestimmung vergessen hast. Ragnarök ist die Bestie, in die sich einer von euch verwandeln muss, um Cocoon zu zerstören.“, sagte er und zeigte auf Lightning, Fang, Hope und Vanille. Es war also doch ihre Bestimmung Cocoon zu zerstören...
 

„Ihr saht die Vision. Einer von euch wird zu dieser Bestie werden, Orphan bezwingen und Cocoon zerstören.“, sagte er und verschwand und erschien hinter ihnen.
 

„Orphan?“, fragte Lightning. Davon hatte sie noch nie etwas gehört. „Die Kraftquelle Edens.“, antwortete Dysley. „Orphan erfüllt Eden mit Stärke. Eden wiederum versorgt euch und euresgleichen. Zerstört Orphan und entfesselt Kräfte, wie sie diese Welt noch nicht erfahren hat. Cocoon wird zerrissen werden.“
 

„Wenn ich das tue...“, sagte Fang plötzlich. „Wenn ich Orphan vernichte...“ Kurz darauf verschwand Dysley wieder und taucht vor Fang wieder auf. „Deine Bestimmung wird erfüllt sein.“, sagte er. Lightnings Griff an ihrer Gunblade wurde fester und ohne Zeit zu verlieren rannte sie zu ihnen hin und griff Dysley an. „Na und!“, schrie sie, aber sie erwischte ihn nicht, denn er verschwand abermals.
 

Sekunden später stand er wieder vor ihnen. „Wer sagt, dass es geschehen muss?“ Dysley erwiderte nichts dazu, er lachte einfach hämisch und dann bebte das Flugschiff plötzlich. Die weiße Eule, die sie vorhin sahen kam wieder und wurde plötzlich riesig und verwandelte sich in ein kleineres Flugschiff.
 

„Flieht ruhig, l'Cie. Die Realität wird euch einholen!“, sagte Dysley und verschwand daraufhin. Dann gab es eine weitere Erschütterung. „Folgt mir!“, rief Lightning und rannte zum Flugschiff. Die anderen folgten ihr natürlich und betraten es auch. Sazh setzte sich ans Cockpit. „Kannst du das fliegen?“, fragte Vanille. „Klar, kann ich das.“, antwortete er grinsend und startete die Maschine.
 

Sie verließen die Palamecia, die in dem Moment gerade in die Luft flog, und mussten den PSICOM-Flugschiffen ausweichen, die sie angriffen. „Das ist nicht gut!“, sagte Sazh, „Die Steuerung klemmt!“
 

„Was?!“, sagte Lightning und ging zu ihm. „Ich wusste, das ist 'ne Falle!“, sagte Snow, der ebenfalls zu Sazh kam. „Es kommt etwas!“, rief Hope plötzlich und genauso plötzlich wurden sie von Geschossen aus einem anderen Flugschiff attackiert.
 

Besagtes Flugschiff sah fast so aus, wie das Monster, dass Lightning und Hope in Palumpolum bekämpften, und sie könnte schwören Rosch da drin gesehen zu haben. Als sie den Geschossen auswichen, dachte Lightning, dass die Steuerung wieder funktionierte. Sazh schoss sogar auf ihn.
 

Dann schoss Rosch mehrere Geschosse auf einmal ab und die trafen sie direkt, aber das Schiff war unversehrt. „Wurden wir nicht getroffen?“, fragte Serah, aber ihre Frage blieb unbeantwortet. Als sich der Rauch wieder lichtete, sahen sie, dass ein kristallener Schutzschild das Schiff umgab. „Was ist das für'n Schiff? Es kämpft automatisch.“, sagte Sazh und schlug gegen den Steuerknüppel.
 

Das Schiff steuerte sich selbst nach Eden, nachdem es noch ein paar Mal Rosch attackierte, und als sie den Schutzschild erreichten, flogen sie einfach hindurch. „Wir fliegen durch?“, wunderte sich Lightning und sah, wie Rosch sie verfolgte und gegen den Schild prallte. „Sazh, pass auf!“, rief Vanille plötzlich und sofort sahen alle wieder nach vorne.
 

Sie waren drauf und dran gegen ein Gebäude zu fliegen. Wie der Blitz schnappte sich Lightning den Steuerknüppel und ließ das Schiff scharf nach links ausweichen, dabei überschlugen sie sich mehrmals.
 

Als sie wieder normal flogen, manövrierte Sazh das Schiff direkt durch das Portal nach Pulse. „Hinab in die Hölle.“, sagte Lightning, als sie durchflogen.
 

Der holprige Flug hielt auch weiter an, als sie durch das Tor flogen und Sazh hatte so seine Schwierigkeiten, aber zum Glück sahen sie das Ende und Sekunden später fanden sie sich in einer völlig anderen Welt wieder. „Du hast es geschafft!”, rief Vanille freudig. „Ja!” Lightning starrte einfach aus dem Fenster. Sie konnte ihren Augen nicht trauen. War das Pulse? Die Hölle auf Erden?
 

Nichts deutete darauf hin. Dort gab es exotische Monster und nur unberührte Natur. Nirgendwo waren Städte zu sehen, oder andere von Menschen erschaffene Dinge. Plötzlich fühlte sie eine Erschütterung und sie sah, dass ein riesiges, langes, käferartiges Monster an ihnen vorbeiflog.
 

„Verspieltes kleines Biest.”, sagte Fang amüsiert. „Der soll woanders spielen.”, meinte Lightning daraufhin. „Das kommt öfter vor.”, kicherte Vanille. Dann wendete das Ding und flog direkt auf sie zu. „Für ihn sind wir Mittagessen.“, sagte die Schwarzhaarige und machte sich bereit.
 

Lightning tat es ihr gleich. „Ja, 'n l'Cie-Büffet.“, sagte Sazh. „L'Cie-Häppchen. Wie niedlich.“

„Leute, es kommt!“, rief Hope und gleich darauf wurden sie von dem Monster gerammt. Das Dach riss auf und Hope und Vanille wurden sofort raus gezogen, aber glücklicherweise konnte sich Vanille ans Schiff festhalten und Hope an sie.
 

Alle anderen hielten sich irgendwo fest, um nicht rauszufallen, was aber auch keinen Unterschied machen würde, denn das Schiff stürzte eh ab. Bevor Lightning ihnen zu Hilfe kommen konnte, ließ Vanille los und sie beide stürzten in die Tiefe. Sofort sprangen sie und Fang ab.
 

Lightning war schon drauf und dran Odin zu rufen, aber dann sah sie, wie Fangs Stigma kurz aufleuchtete und sie einen Kristall in der Hand hielt. Sie holte aus und warf es nach oben. Lightning zog schnell ihre Gunblade und zerstörte den Kristall mit einem Schuss.
 

Als der Kristall zerschellte, erschien das Beschwörersymbol und daraus kam ein fliegendes Monster. „Hierher, Bahamuth!“, rief Fang und streckte Arme und Beine aus, um langsamer zu fallen. Als sie Lightning dann näher kam, schnappte sie ihre Hand und zog sie mit hinter, bis sie dann auf Bahamuths Rücken landeten.
 

„Festhalten!“ Bahamuth flog schnell nach unten zum abstürzenden Schiff. „Hey! Hierhin!“, rief Sazh. Als sie dem Flugschiff näher kamen, sprangen Sazh, Snow und Serah ebenfalls auf Bahamuth, bevor sie dann zu den letzten beiden flogen.
 

„Bist du okay?“, hörte sie Vanille fragen. „Ja, klar! Mir geht es toll!“, antwortete Hope sarkastisch. „Festhalten!, rief Fang, bevor sie ebenfalls in Sicherheit waren. Hope knallte direkt in sie rein und sie musste einen Arm um ihn legen, damit er nicht gleich wieder runter fiel.
 

Er drehte sich sofort zu ihr um und klammerte sich an sie. Sekunden später ließ er sie wieder los und wollte so weit von ihr wegrücken, wie es nur möglich war, aber Lightning ließ ihn nicht los und drückte ihn sogar weiter zu sich.
 

Sie wollte doch nicht riskieren, dass er runter fiel. „Light...“ Sie sah zu ihm runter, aber er vermied wieder ihren Augenkontakt. „Ich...Danke.“
 

„Keine Ursache.“, sagte sie und sah sich dann wieder die Landschaft an. „Trautes Heim. Glück allein. Willkommen auf Gran Pulse.“, sagte Fang, als sie nach einem sicheren Ort zum landen suchten.
 

A.N. Okay, wie ihr gelesen habt, hab ich den 5th Ark part rausgelassen. Ich hab die 5th Ark immer gehasst und ich wollte nich, dass die Story zu lang wird. Ich weiß Fang hat dort Bahamuth gekriegt, aber wartet ab und seht wie ich das Problem gelöst hab. Bis dann.

Alexander

A.N. So, hier is das 7. chappy. enjoy
 

Salvation
 

Chapter 7: Alexander
 

Lightning und ihre Kameraden liefen schon seit Stunden durch einen, mit exotischen Pflanzen bewachsenen, Ort namens Vallis Media. Durch ihren noch relativ kurzen Trip kamen sich alle etwas näher und wurden Freunde.
 

Nur zu Snow konnte die ältere Farron keine Freundschaft aufbauen. Dafür ging er ihr zu sehr auf die Nerven. Aber immerhin hielt er sein Versprechen und beschützte Serah, sodass sie sich getrost um Hope kümmern konnte. Hauptsächlich führte Lightning die Truppe an und Fang und Hope liefen immer neben ihr her.
 

Die anderen waren hinter ihnen und unterhielten sich. Als Lightning nach einem weiteren Kampf gegen die einheimischen Monster bemerkte, wie erschöpft Hope und Serah waren, stoppte sie. „Wir sollten hier rasten.“ Die Gruppe nickte zustimmend und sofort sanken Serah und Hope erschöpft zu Boden.
 

„Ich werde mich ein wenig hier umsehen.“, sagte Lightning und ging weg. „Ich komme mit.“, hörte sie Fang sagen, bevor sie dann neben ihr her lief. „Wie habt ihr uns eigentlich gefunden?“, fragte die Pinkhaarige, nachdem sie ein paar Meter gelaufen waren. „War nicht schwer. Man hatte euch überall im Fernsehen gesehen und dann sind wir einfach dahin gegangen, wo die meiste Action war.“
 

„Verstehe. Und was ist sonst noch bei euch passiert?“
 

„Vanille und ich bekamen unsere Eidolon.“, sagte sie seufzend. „Und ich habe mich erinnert, was unsere erste Bestimmung war.“ Lightning sah sie nur an und wartete, bis sie weiter sprach. „Es war unsere Bestimmung Cocoon zu zerstören. Ich hab mich wohl in Ragnarök verwandelt und es versucht, aber wie du siehst war es mir nicht gelungen.“
 

„Verstehe. Dann war dieser eine große Angriff aus Pulse damals...“
 

„Ich, ja.“ Daraufhin herrschte ein kurzes Schweigen zwischen ihnen. „Und jetzt seid ihr nach fünfhundert Jahren wieder aufgewacht, um eure Bestimmung zu beenden?“
 

„So sieht es wohl aus. Aber vielleicht können wir doch etwas gegen diese Bestimmung unternehmen. Ich habe euch schließlich zugehört, als ihr alle gerade eben von Hoffnung geredet habt, und dass ihr Cocoon beschützen wollt.“
 

„Der Plan ist noch nicht ganz sicher, jetzt da wir wissen das Dysley ein fal'Cie ist, und ist noch ausbaufähig, aber immerhin haben wir einen Plan.“, erzählte Lightning, während Fang zustimmend nickte. „Ja. Ich habe ehrlich gesagt auch keine große Lust es zu zerstören. Nachdem ich dort war, musste ich feststellen, dass es anders war, als uns erzählt wurde. Man sagte, Cocoon sei ein fliegendes Nest. Bereit zuzuschlagen.“
 

„Uns wurde immer erzählt, Pulse sei die Hölle auf Erden. Eine Welt mit Monstern, die uns vom Himmel fegen wollen. Dass die Menschen dort extra ausgebildet werden, um uns zu zerstören.“ Fang schüttelte den Kopf.
 

„Uns wurden nur Lügen aufgetischt. Sie uns doch an. Ich meine, wir haben doch viele Gemeinsamkeiten, oder? Dabei sind wir aus verschiedenen Welten. Aber wenn du mich fragst, können ruhig beide Welten verrecken. Solange Vanille in Sicherheit ist, ist mir alles egal.“ Lightning konnte ein kleines Lächeln nicht unterdrücken. Sie hatten wirklich Gemeinsamkeiten. „So geht es mir auch bei Serah. „Das dachte ich mir schon. So überfürsorglich, wie du bist...“
 

„Das sagt die Richtige. Was haben du und Vanille eigentlich für eine Beziehung?“, fragte die Pinkhaarige dann. „Nun ja...Wir kommen zwar aus unterschiedlichen Stämmen, aber sie ist für mich, wie eine kleine Schwester. Denn weißt du, in Gran Pulse sind wir alle eine Familie.“
 

„Eine Familie...“, wiederholte Lightning gedankenverloren. „Genau. Was ist eigentlich bei dir und dem Kleinen so alles passiert? Ihr scheint euch näher gekommen zu sein.“
 

Lightning schwieg, als ihr die Erinnerungen an die Vile Peaks wieder hochkamen. Wo sie Hope schlug und ihn zwei Mal zurücklassen wollte. „Du musst nicht antworten, wenn du nicht willst.“ Lightning schüttelte den und antwortete. „Wir hatten einen miesen Start, aber nachdem Odin erschien, wusste ich, dass ich Hope beschützen muss.“
 

„Du hast also auch schon deine Eidolon. Und der Kleine?“ Lightning schüttelte nur den Kopf als Antwort. „Dann ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit.“ Daraufhin herrschte wieder Schweigen zwischen ihnen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er auch seine Eidolon bekam? Soweit sie wusste, musste man da emotional total am Ende sein.
 

Und das war er seit Gapra Whitewood nicht mehr. Jedenfalls nicht sehr. Aus welchem Grund sollte er emotional aufgewühlt sein? „Der Kleine scheint dich sehr zu...bewundern und zu respektieren.“, sagte Fang dann und riss Lightning aus den Gedanken. „Kein Wunder.“, sagte die Pinkhaarige. „Ich war die einzige, die...“ Sie suchte nach den richtigen Worten.
 

„...Die ihm Halt geben konnte. Die ihn beschützen konnte und ihm alles Notwendige beigebracht hat. Ich bin eine Art Mentor für ihn.“, erklärte sie und bemerkte diesen undeutsamen Blick in Fang. „Was?“, fragte sie und hob eine Augenbraue. „Nichts.“, erwiderte sie grinsend.
 

Als sie sicherstellten, dass kein Monster in der Nähe war, wurden auch langsam Lightnings Kraftreserven erschöpft. Hier mussten sie viel öfter kämpfen und das zehrte an ihren Kräften. „Lightning.“
 

„Nenn mich Light.“, unterbrach sie. Inzwischen konnte sie Fang als Freundin ansehen und demnach konnte sie ihr auch ruhig erlauben sie Light zu nennen. „Wir sollten jetzt zurück.“ Lightning nickte und ging mit ihr zurück zu den anderen. Es war schon ziemlich spät und es wäre sicher gefährlich so alleine herumzuirren.
 

Als sie die anderen erreichten, sahen sie, dass sie schon ein Feuer angezündet hatten und alle um das Feuer herum saßen. Snow erzählte mal wieder eine Geschichte und wie sie sah, hörten ihm nur Serah und Vanille zu.
 

Hope und Sazh saßen etwas abseits und redeten leise miteinander. Lightning steuerte sofort zum silberhaarigen Jungen zu, während Fang zu Serah und Vanille ging. Sie verstand nicht direkt über was Hope und Sazh redeten, denn Hope brach sofort ab, als er ihre Präsenz spürte und strahlte sie an. „Light!“
 

In dem Moment erinnerte Hope sie an einen Welpen. Okay, ehrlich gesagt hatte er sie schon von Anfang an an einen Welpen erinnert. So, wie er ihr gehorsam folgte und ihre Befehle ausführte. Jetzt fehlten eigentlich nur die großen Schlappohren und der passende Schwanz, der hin und her schwang.
 

Sie setzte sich neben dem Jungen und versuchte Snows laute Stimme zu ignorieren. „Wieso setzt du dich nicht zu deiner Schwester?“, fragte Sazh. „Weil es dann für mich unmöglich wäre Snow zu ignorieren.“ Hope kicherte darauf. „Deswegen sind wie auch hier.“ Dann herrschte ein angenehmes Schweigen zwischen ihnen. Das einzige, was die Stille unterbrach, waren einige Tiere und Snows Gequatsche.
 

„Hope, du solltest schlafen gehen.“, sagte Lightning dann. Als er protestieren wollte, warf sie ihm einen strengen Blick zu, der ihm sagte, dass sie nicht mit ihm diskutieren wird. „Okay...“, seufzte er. Er wusste inzwischen schon, dass es nichts nützte mit ihr zu diskutieren. „Geh näher ans Feuer, dann wird dir nicht kalt.“ Hope tat wie geheißen und dachte nicht mal daran ihr zu widersprechen. „Du und der Kleine scheint euch näher gekommen zu sein.“, sagte Sazh nach einer Weile. „Kann sein.“
 

„'Kann sein'?“, wiederholte Sazh und hob eine Augenbraue. „Ja, kann schon sein, dass wir uns näher gekommen sind.“, sagte Lightning einfach. Musste denn jeder ihre Beziehung mit Hope ansprechen? „Und wie nahe ihr euch seid! Es würde mich nicht wundern, wenn er sich in dich verknallt.“, sagte Snow dann, der ihnen offensichtlich zuhörte. „Was?!“, sagten Lightning und Hope unisono. Lightning knurrte es, während Hope ziemlich geschockt klang. Daraufhin lachte Snow. „War nur ein Scherz.“
 

„Das hoffe ich für dich, denn sonst kann dich nicht mal Serah retten!“, zischte sie. „Snow wird sich benehmen.“, sagte Serah und zog ihn von ihrer großen Schwester weg. Lightning schüttelte den Kopf und sah zu Hope, dessen Gesicht wieder knallrot war. Wie konnte Snow es wagen den Jungen so in Verlegenheit zu bringen? „Geh wieder schlafen, Hope.“, sagte Lightning dann.
 

Hope nickte und legte sich wieder hin. „Serah, du solltest auch schlafen.“, sagte sie daraufhin und ging zu ihr. Als Serah den Mund öffnete, unterbrach sie sie, bevor sie irgendetwas sagen konnte. „Keine Widerrede.“ Daraufhin schloss sie den Mund wieder und sah sie schmollend an. „Snow macht die erste Wache.“, entschied Lightning und legte sich zu ihrer Schwester.
 

Eigentlich hatte sie erwartet, dass Snow protestieren wird, aber das tat er nicht. Dann entschieden sie noch schnell, dass Vanille und Fang die zweite Schicht machen werden und Lightning die letzte.
 

„Hey, Sonnenschein, wach auf.“ Lightning erwachte und sah in Fangs Gesicht. Sie setzte sich schnell auf und wollte nach ihrer Gunblade greifen. „Cool bleiben, du bist nur dran Wache zu schieben.“, sagte sie und legte sich zu Vanille, die schon schlief.
 

Lightning streckte ihre steifen Glieder und stand auf. Sie musterte ihre Umgebung. Es war alles ruhig und friedlich, aber etwas stimmte nicht. Sie sah sich noch mal genau um, und stellte fest, dass Hope verschwunden war. Vor Schreck blieb ihr Herz einen Moment lang stehen. Hatte Fang nicht bemerkt, dass er weg war? Oder hatte sie ihn einfach gehen lassen?
 

Sie wollte die beiden Pulsianer nicht unbedingt wecken, also machte sie sich auf die Suche nach dem Jungen. Zum Glück fand sie ihn ein paar Meter vom Camp entfernt, an einem Felsen lehnend und in den Sternenhimmel starrend. Sie ging langsam auf ihn zu, aber er bemerkte sie noch nicht. Der Vollmond schien hell und seine silbrigen Haare glänzten dadurch noch mehr, als sonst und sahen fast wie flüssiges Silber aus.
 

„Hope?“ Er zuckte sofort zusammen, als sie seinen Namen sagte und sah sie mit großen, leuchtenden Augen an. „L-Lightning! Was machst du denn hier?“
 

„Dich suchen. Was tust du hier?“ Hope sah wieder von ihr weg und blickte zum Himmel. „Nachdenken. Und den Himmel ansehen. Auf Cocoon konnten wir noch nie Sterne sehen. Nur Eden.“

„Stimmt.“, stimmte sie zu und setzte sich neben ihm. Sie sah ebenfalls zum Himmel und war total hin und weg von dem Anblick. Sie konnte nicht fassen, was sie und die Menschen auf Cocoon all die Jahre verpassten. Über so einen Himmel hatte sie bisher nur in Büchern gelesen. Irgendwann hatte sie das Gefühl beobachtet zu werden und sah wieder Hope an.
 

Der wiederum sah schnell wieder von ihr weg und starrte auf den Boden. „Was ist los, Hope?“, fragte Lightning schließlich. „Gar nichts.“ Die Pinkhaarige sah ihn eindringlich an, aber er vermied nach wie vor ihren Blick. „Hope, sieh mich an.“
 

Der Silberhaarige tat wie geheißen und sah sie schließlich an und Lightning bemerkte abermals, wie sich seine Wangen rot färbten. „Sprich mit mir. Was ist los?“
 

„Es ist nichts, Light. Mach dir keine Sorgen.“, sagte er und lächelte sie an. Da Lightning wusste, dass sie nichts mehr von ihm herausbekommen wird, ließ sie das Thema fallen, lehnte sich an den Felsen und sah wieder zum Himmel. „Du solltest schlafen gehen, Hope. Morgen wird ein harter Tag.“
 

„Du hast Recht, aber...Soll ich dir nicht helfen?“
 

„Ich schaffe das schon.“, erwiderte sie und wuschelte ihm durch seine silbernen Haare. Als Hope sich nicht bewegte, um zu den anderen zu gehen, sah sie ihn fragend an. „Willst du nicht zurück?“ Hope antwortete nur mit einer Gegenfrage. „Willst du nicht zurück?“
 

„Nein.“, antwortete sie kopfschüttelnd. „Ich bleibe hier.“
 

„Dann bleibe ich auch hier. W-wenn das für dich in Ordnung ist.“ Lightning nickte nur zur Antwort. Wieso sollte sie ihn wegschicken, wenn er bei ihr bleiben wollte? Irgendwie war Hope wirklich wie der kleine Bruder, den sie nie hatte. Serah hatte recht mit dem, was sie sagte. Er war viel mehr als nur ein Kampfgefährte.
 

„Schlaf jetzt.“, befahl sie dann. Es hörte sich jedoch nicht wie ein Befehl an, denn ihre Stimme klang viel zu sanft. Hope nickte und legte den Kopf auf ihre Schulter. Er hatte das bis jetzt zwar nur zwei Mal gemacht, aber irgendwie hatte sie sich schon daran gewöhnt und hatte nicht mehr das Bedürfnis ihn von sich wegzuschieben.
 

„Äh...Gute Nacht, Light.“, murmelte er, als er sich noch ein bisschen an sie kuschelte. „Gute Nacht.“ Lightning beobachtete eine ganze Weile den Schlafenden Hope. Als sie sicher war, dass Hope schlief, nahm sie ihr Cape und legte es auf sie beide — aber hauptsächlich auf Hope — um sie zu wärmen.
 

Als die Sonne wieder aufging, entschied Lightning, dass es an der Zeit war weiterzugehen. Daraufhin schüttelte sie Hope, der immer noch an ihr lehnte und friedlich schlief. „Hope, wach auf.“ Hope stöhnte leise und öffnete dann seine müden Augen.
 

„Wir müssen weiter.“, sagte die Pinkhaarige, woraufhin Hope sich aufsetzte und sich streckte. Lightning stand auf und ging zurück zum Camp, um ihre Begleiter zu wecken. Als alle endlich wach waren, machten sie sich wieder auf den Weg. Als sie nach einer gefühlten Stunde die Vallis Media verließen, kamen sie an einer riesigen Steppe an, welche sich Archylte Steppe nannte.
 

Dort liefen viele Monster umher. Von kleinen Kaktoren bis zu den riesigen Long Gui. Plötzlich kam eine gigantische Hand und schnappte sich einen Long Gui. Lightning beobachtete das Geschehen und sah, dass die Hand einem gigantischen Monster gehörte. „Das ist der fal'Cie Titan.”, erzählte Vanille, die sich das auch mit ansah.
 

„Hey, seht mal!“, rief Serah und lief weg. „Serah, bleib stehen!“, befahl Lightning und lief ihr nach. Dann wurde ihr bewusst, was ihre Aufmerksamkeit so erregte. Ganz in der Nähe war eine Herde Chocobos. Die Chocobos bemerkten sie sofort, aber sie machten keine Anstalten wegzurennen. Anscheinend haben sie das Gefühl, dass sie ihnen nichts tun werden.
 

Lightning bemerkte zudem, dass diese hier ganz anders aussahen als die Cocoon-Chocobos. Sie waren viel größer und an ihrem Gesicht baumelte...irgendwas...seltsames. Was auch immer das sein mochte. Die anderen holten sie schnell auf und plötzlich rannten die Chocobos auf sie zu. Lightning griff nach ihrer Gunblade, aber sie rannten an ihr vorbei.
 

Die Pinkhaarige drehte sich um und merkte dann, dass sie es alle auf Sazh abgesehen hatten. Sie beugten ihre Köpfe zu ihm und es sah so aus als würden sie ihn beschnüffeln. „Die Chocobos scheinen dich ja sehr zu mögen. Oder hast du Chocobo-Futter in den Taschen?“, lachte Snow daraufhin.
 

Sazh kramte in seinen Taschen und darin war wirklich Chocobo-Futter. „Ja, sieht so aus, als ob ich vergessen habe Dajh das Futter zu geben.“, sagte er ebenfalls lachend. „Meint ihr wir können auf ihnen reiten?“, fragte Serah mit glitzernden Augen. Sie wollte schon immer mal auf Chocobos reiten, aber da man sie auf Cocoon eigentlich nur in Gefangenschaft in Nautilus antraf, und sie nie Zeit hatten dahin zu gehen, konnte sie es nie machen.
 

„Natürlich. Die Chocobos hier sind sehr friedvoll. Aber man sollte ihnen schon etwas zu essen geben, damit sie auch jemanden auf sich reiten lassen.“, antwortete Vanille, die einen Chocobo streichelte. „Mit den Chocobos kommen wir dann viel schneller durch die Steppe.“, meinte Lightning.
 

Es war wirklich keine schlechte Idee einen kleinen Ausritt zu wagen. Daraufhin gab Sazh jedem von ihnen ein bisschen Gizarkraut — das war das Lieblingsessen der Chocobos. „Hope, wir nehmen zusammen einen.“, beschloss Lightning und ging zu dem Jungen. „Äh...Okay.“, sagte er grinsend und fragte nicht mal, wieso sie das wollte.
 

Zusammen suchten sie sich einen guten Chocobo heraus und fütterten ihn mit dem Gizarkraut. Der Chocobo zwitscherte fröhlich und schmiegte sich an Hope. Er hatte wohl schon einen Narren an ihm gefressen.
 

Als der Chocobo alles gefressen hatte ließ er sie auf seinem Rücken aufsteigen. Lightning musste dem Silberhaarigen hoch helfen, bevor sie selbst aufsteigen konnte. Sie sah zu den anderen und sah, dass sie alle schon bereit waren.
 

Die einzigen die sich noch einen Chocobo teilten waren Fang und Vanille. Ein Glück. Natürlich meinte sie da nur, dass Serah einen eigenen Chocobo hatte und nicht einen mit Snow teilte. Da Hope vor ihr saß, durfte auch er den Chocobo steuern. Aber zuerst musste sie es ihm beibringen. Lightning ritt schon mal auf Chocobos. Das musste sie in einigen Missionen machen und es war eigentlich eine ziemlich gute Erfahrung.
 

Als sie ihm alles erklärte und der Chocobo los rannte, legte sie die Arme um ihn, um sich festzuhalten. Hope verkrampfte sich sofort, aber nach einer Weile entspannte er sich auch wieder. „Was ist los, Hope?“, fragte Lightning dann, als sie womöglich schon die Hälfte der Steppe hinter sich hatten.
 

„Hä? N-nichts, gar nichts. Alles in Ordnung.“, antwortete er schnell. Zu schnell, wenn man sie fragte. Sie machte sich schon die ganze Zeit Gedanken, wieso Hope sich so eigenartig verhielt. Das fing schon seit Gapra Whitewood an...War er vielleicht krank? Das würde sein permanent rotes Gesicht erklären.
 

Oder vielleicht ging ihm diese l'Cie-Sache ziemlich nahe. Dann sollte sie etwas tun, um ihn wieder aufzumuntern. Aber darin war sie noch nie gut...Vielleicht sollte sie Serah um Rat bitten. Sie war schon immer viel besser in Sachen aufmuntern, als sie. Andererseits...
 

Lightning seufzte und spürte, wie Hope plötzlich zitterte. War ihm kalt? Es schien zwar die Sonne, aber es wehte ein recht kühler Wind. Vielleicht sollte sie näher heranrücken, um ihn warm zu halten. Daraufhin drückte sie ihn näher an sich. Hope spannte sich vor Schreck wieder an, bevor er sich dann wieder entspannte.
 

Dann sah sie zu den anderen, die anscheinend viel Spaß dabei hatten auf den Chocobos zu reiten. Ganz besonders Serah. Und sie war sich ziemlich sicher, dass Dajh es sicher auch gefallen würde. Als sie bei Hope Zuhause waren, war Dajh öfter bei ihr und redete mit ihr über Chocobos. Sie kannte den Jungen nur ein paar Stunden, aber er war ihr jetzt schon irgendwie sympathisch. Genauso war es auch bei Hope. Na gut, sie hatten einen miesen Start, aber inzwischen war er ihr sehr wichtig geworden.
 

Und er war der einzige — neben Serah — der ihr wirklich nah war und dem sie sich ohne Bedenken öffnen konnte. „Und gefällt es dir auf einem Chocobo zu reiten?“, fragte Lightning. Eigentlich hielt sie nicht viel von Smalltalk, aber sie fand es schon seltsam, dass Hope die ganze Zeit so still war.
 

Normalerweise redete er immer mit ihr, wenn sich die Gelegenheit bot. „Ähm...I-ich finde es super.“, antwortete er. „Es macht großen Spaß. Das ist das erste Mal, dass ich einen Chocobo reite.“
 

„Für Serah auch.“
 

„Und für dich?“
 

„Ich bin früher öfters mit Chocobos geritten. Die waren natürlich viel kleiner, als diese hier. Kamen ja aus Cocoon.“
 

„Verstehe.“ Verstehe? War das alles, was er zu sagen hatte? Normalerweise fragte er sie immer nach allem möglichen aus. Was zur Hölle war nur los mit ihm? „Wieso bist du so still?“, fragte sie dann schließlich. „Ich, äh...“, begann Hope zögerlich. „I-ich konzentriere mich nur auf's reiten, das ist alles.“
 

Er klang nicht gerade überzeugend. Vielleicht sollt sie wirklich Serah bitten mit ihm zu reden. Er erzählte es ihr ja nicht. Sie wurde einfach nicht schlau aus diesem Jungen...Ein paar Minuten später sah sie, dass die anderen — die alle vor ihnen ritten — anhielten und von ihren Chocobos abstiegen. „Hier geht es zu den Mah'habara Stollen. Chocobos mögen solche Orte nicht, darum können wir nicht mit ihnen da durch.”, erklärte Fang ihnen.
 

Lightning nickte nur und sprang von ihrem Chocobo ab. Hope tat es ihr gleich und verabschiedete sich ausgiebig von ihrem Chocobo. Lightning musste lächeln, als sie das sah. Sie waren gerade mal zwei Tage in Gran Pulse und schon hatte Hope einen neuen Freund — selbst wenn es nur ein Chocobo war.
 

„Hope.“ Der Silberhaarige sah sie sofort an und sie gab ihm mit einer Kopfbewegung zu verstehen, dass sie nun weitergehen müssen. Hope nickte, streichelte den Chocobo noch mal am Kopf und gesellte sich schließlich zu ihnen. Dann liefen sie gemeinsam durch die Stollen.
 

Lightning sah sich erstaunt um. So etwas hatte sie noch nie gesehen und es sah wirklich faszinierend aus. „Hey, seht mal!“, sagte Hope und rannte wohin. „Hope, wo willst du hin?!“, rief Lightning ihm nach. Aber die Frage war überflüssig, als sie sah auf was zu rannte. „Sieh mal, Light. Das ist die gleiche Maschine, die wir in Vile Peaks gesehen haben.“, sagte er und kletterte auch schon auf die Maschine.
 

„Lass es, du verletzt dich noch!“ Oh Déjà vu...Wie damals stieß sie wieder auf taube Ohren, denn als Hope sich obendrauf setzte aktivierte er es sofort. Und genauso wie damals hatte er es nicht unter Kontrolle. „Stopp! Bleib endlich stehen!“ Lightning hielt sich die Stirn und griff nach ihrer Gunblade, um die Maschine aus eigener Hand zum Stehen zu bringen.
 

Aber sie kam nicht dazu, denn es war schon zu spät. Die Maschine fiel, mitsamt Hope, eine kleine Klippe runter. „Hope!“, riefen alle, aber Lightning war die einzige handelte und zu der Klippe rannte. Es war zum Glück nicht allzu tief, aber er hatte sich sicher ein paar Verletzungen zugezogen. In dem Moment kam ein riesiges, kugelähnliches Monster auf Hope zugerollt. „Das ist Atomos!“, rief Vanille.
 

Ein fal'Cie also...Ohne zu zögern sprang sie die Klippe hinunter und ignorierte Serah, die panisch ihren Namen rief. Die Pinkhaarige rannte zu Hope hin und kniete sich zu ihm runter, da er sich offensichtlich am Bein verletzt hatte. „Wir müssen hier weg!“, sagte die Lightning, legte seinen Arm um ihre Schulter und zerrte ihn auf die Beine. Obwohl Hope keinen Ton von sich gab — oder es zumindest versuchte — spürte sie, was für große Schmerzen er haben musste.
 

Es tat ihr leid, aber sie mussten schnell raus, sonst würde sie das Ding plattwalzen. Oder sie mussten zumindest eine Art Tunnel, oder so was Ähnliches finden, um sich darin zu Schützen. Zu ihrem Pech war da aber nichts. Sie mussten also irgendwie da hochspringen. Aber mit Hopes verletztem Bein könnte es schwierig werden.
 

Sie saßen also in der Falle. Lightning drehte sich zu Atomos um, der immer näher kam. Instinktiv griff sie nach ihrer Gunblade, selbst wenn sie wusste, dass es eh nichts nützen würde. „Light...?“ Hopes Stimme riss sie aus ihren Gedanken. „Ja?“
 

„Tut mir leid. Ich hätte auf dich hören sollen.“ Sie sah zu ihm runter und sah einen ganzen Mix an Gefühlen in seinen Augen. Traurigkeit und Schuldzuweisung überwogen allerdings all die anderen. „Mach dir nichts draus.“, sagte sie und wuschelte ihm mit der linken Hand — die bis eben um seine Hüfte lag, um ihn zu stützen — durch die Haare.
 

Bevor Atomos sie jedoch plattwalzen konnten kamen weitere Pulse-Roboter die Klippe runter und stoppten Atomos rechtzeitig. Hatten diese Dinger etwa ein Eigenleben? Eigentlich würde sie sich nicht wundern, wenn dem so wäre. Als Atomos komplett zum Stillstand kam, drehten sich die Maschinen zu ihnen um.
 

Lightning macht einen Schritt zurück und nahm ihre Kampfposition ein. Aber die Maschinen bewegten sich nicht und griffen sie auch nicht an. „Worauf wartet ihr? Kommt hoch!“, rief Serah besorgt. Lightning steckte ihre Gunblade wieder weg. Was wollten diese Maschinen von ihnen? Wollen sie ihnen etwa helfen?
 

Zum Test trat sie einen großen Stein zu einem der Roboter. Der Schlug den Stein mit seinem Arm weg und der flog hoch und landete irgendwo bei den anderen. Das war die Idee. „Light...?“, murmelte Hope, als er ihren Blick bemerkte. Sie antwortete ihm aber nicht, sondern hob ihn einfach im Brautstil hoch.
 

Er war leichter, als sie dachte. Hope schrie überrascht auf und legte seine Arme fest um ihren Nacken. Sie sah noch kurz zu ihm runter, der wiederum starrte sie mit großen Augen, offenem Mund und knallrotem Gesicht an. „L-Light, wa—?“
 

„Festhalten!“, befahl sie nur und rannte auf die Roboter zu. Als einer von ihnen ausholte, sprang sie. „Light, was hast du vor?“, hörte sie Snow rufen, aber sie antwortete nicht. Sie werden es schon früh genug erfahren. Lightning landete auf dem Arm der Maschine und dieser schleuderte sie nach oben, aus der Schlucht.
 

Sie landete wieder sanft auf dem Boden und sah zu Hope, der sich noch immer fest an sie klammerte und verängstigt und beeindruckt zugleich aussah. Als sie Hope sanft auf den Boden ablegte, kamen die anderen schnell zu ihnen angerannt. „Ist mit euch alles okay?“, fragte Serah besorgt. „Ich werde dich heilen.“, sagte Vanille, aber Lightning hielt sie zurück. „Ich mache das.“
 

„Ich kann mich auch selbst heil—“
 

„Ich sagte ich mache das.“, unterbrach die Soldatin. „Ich muss schließlich auch meine Heilmagie trainieren.“ Hope nickte und Lightning begann damit sein verletztes Bein abzutasten. „Wo tut es weh?“, fragte sie als sie sein komplettes Bein abtastete. Als sie dann kurz an seinem Unterschenkel drückte, zuckte er schnell zusammen und versuchte alles, um nicht los zu schreien.
 

„Da also...“, murmelte sie. „Das wird etwas wehtun.“ Daraufhin zog sie ihm vorsichtig das Hosenbein hoch und legte ihre Hände wieder auf seine verletzte Stelle. Sie atmete tief durch, bevor sie dann ihre Heilmagie heraufbeschwor. Ihre Hände leuchteten blassgrün auf und übertrugen die Energie an Hope weiter. „Fühlt sich das schon besser an?“
 

„Ja...“, sagte er nickend. Sie wusste aber, dass er log. Er verzog immer noch schmerzlich das Gesicht, also setzte sie ihre ganze Kraft ein, um die Magie zu verstärken. Sie wusste, dass sie nicht die beste Heilerin war, aber sie bestand dennoch darauf. Erstens musste sie wirklich ihre Heilmagie trainieren und zweitens...na ja Hope hatte sie immer bei jeder noch so kleinen Gelegenheit geheilt, sie wollte nur den Gefallen erwidern.
 

Nach einer Weile ging ihr die Kraft aus und sie beendete ihre Heilung. „Und?“, fragte Lightning dann. Zu ihrem Bedauern konnte sie fühlen, dass sein Bein nicht komplett geheilt war — sie sollte ihre Magie wirklich mehr trainieren — und wollte sehen, ob er ihr die Wahrheit darüber sagt.
 

„Das fühlt sich schon viel besser an.“, antwortete er. Er will also nicht ihre Gefühle verletzen...„Meinst du, du kannst laufen?“, fragte sie dann. Jetzt musste er doch die Wahrheit sagen! „Na klar.“, antwortete er und log abermals. Zum Beweis stand er auf und verlagerte sein Gewicht auf sein noch verletztes Bein.
 

„Siehst du?“ Lightning, die immer noch kniete, sah skeptisch von unten auf ihn hinauf. „Sicher?“ Hope lächelte und nickte zur Antwort. „Na dann...“, begann Lightning und stand wieder auf. „Dann gehen wir weiter.“
 

„Atomos kann uns mitnehmen.“, sagte dann Fang urplötzlich. „Was?“
 

„Vanille und ich haben das öfter gemacht. Man steigt einfach ein und lässt sich von ihm ans andere Ende der Stollen transportieren. Geht schneller.“ Lightning hob eine Augenbraue, aber sie musste zugeben, dass die Idee gar nicht mal so schlecht war. „Okay, Alle Mann einsteigen.“, befahl Lightning und ging zu dem fal'Cie.
 

An der Seite konnten sie eine Öffnung sehen und dort gingen sie hinein. Als alle drinnen waren, rollte der fal'Cie wieder los, aber sie selbst drehten sich nicht. Jetzt erst viel Lightning auf, dass die äußere Hülle, die mit den Krallen, sich drehte. Die Fahrt dauerte eine Weile und als das Ding endlich stehen blieb und sie ausstiegen, fanden sie sich wirklich am Ausgang wieder.
 

Der Weg dorthin, war aber noch etwas lang und sie mussten gegen viele Maschinen kämpfen. Hope blieb jedes Mal zurück und sie mussten öfter Pausen einlegen, als normal. Und das nur, weil Lightnings Heilmagie noch so schwach war und Hope nicht die Wahrheit darüber sagen wollte. Komischerweise machte es ihr aber gar nichts aus, so viele Pausen einzulegen.
 

Früher hätte sie es am Rand eines Nervenzusammenbruchs geführt, aber jetzt fand sie es nicht mehr so schlimm. Seit den Vile Peaks hatte sie sich ganz schön verändert...und das zum Guten. Und das hatte sie Hope zu verdanken. „Wir werden hier rasten.“, entschied Lightning, nachdem sie wieder ein paar Meter liefen und sie bemerkte, wie erschöpft Hope war.
 

„Nein, lasst uns weitergehen.“, sagte Hope und schloss leicht humpelnd zu ihnen auf. Daraufhin sah Lightning ihn streng an. „Hope, du kannst dich kaum noch auf den Beinen halten. Wir rasten.“ Hope sah zu Boden und irgendwie wollte Lightning ihn trösten, aber sie wusste nicht wie. Zum Glück übernahm Serah diesen Job.
 

Sie ging zu Hope und umarmte ihn. „Mach dir nichts draus. Ich habe auch nicht so viel Kondition.“, sagte sie und tätschelte ihn am Kopf. Die Pinkhaarige musterte die beiden mit einer hochgezogenen Augenbraue. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie ihn so trösten sollte und nicht Serah. Aber sie schüttelte den Kopf und verbannte diese Gefühle schnell wieder.
 

Was aber schwer war, denn Hope sah sie intensiv über Serahs Schulter aus an. War ihm etwa ihre Meinung wichtiger, als Serahs? Nein, was machte es schon für einen Unterschied?
 

Als sie die Mah'habara Stollen endlich verließen, kamen sie an einem Ort namens Sulyya Springs an. Und dieser Ort war mindestens genauso wunderschön, wie alles andere hier auf Pulse. Nein, Gran Pulse. „Oh, sind das heiße Quellen?“, fragte Serah, als sie sich genau umsah.
 

„Manche von ihnen schon.“, antwortete Vanille, die neben Serah stand und sich auch die Umgebung ansah. „Es heißt das Wasser hier habe heilende Kräfte.“ Heilende Kräfte..., wiederholte Lightning in Gedanken. „Dann sollten wir mal ein Bad nehmen, was meint ihr?“, sagte Serah dann und sprach somit Lightnings Gedanken aus. „Ja, gute Idee.“, sagte Fang grinsend. Die anderen stimmten ebenfalls zu und sahen dann Lightning an.
 

Ihre Meinung schien wohl sehr wichtig zu sein. „Ich bin auch dafür.“, sagte sie dann und lächelte leicht, als Serah und Vanille freudig durch die Gegend hüpften. In mancher Hinsicht waren die beiden sich wirklich ziemlich ähnlich. Genauso wie sie und Fang...„Okay, wir gehen auf diese Seite und ihr da hinter.“, entschied Fang und schickte Sazh, Snow und Hope in ein entferntes Becken. Als die drei dann außer Sichtweite waren, begannen Fang und Vanille sich auszuziehen.
 

„Worauf wartet ihr noch?“, fragte die Schwarzhaarige, als sie und Vanille ins Wasser gingen. „Ja, worauf warten wir eigentlich?“, kicherte Serah und zog sich ebenfalls aus. Lightning seufzte leicht und tat es ihr gleich. Sie sollten vorsichtiger sein. Es könnten schließlich überall Monster auftauchen.
 

Nur um sicher zu gehen legte sie ihre Gunblade in ihrer Nähe ab und ging mit ihrer Schwester ins Wasser. Es war schon warm und es half ihr sich besser zu entspannen. „Ist das schön!“, seufzte Serah zufrieden und sprach abermals ihre Gedanken aus.
 

„Ja.“, seufzte Vanille in dem gleichen Ton. Lightning suchte sich einen guten Platz und legte sich hin, sodass das Wasser ihren gesamten Körper bedeckte. Sie wusste gar nicht, wann sie sich das letzte Mal so entspannen konnte, wie jetzt. Der ganze Stress wegen der GC war inzwischen schon Alltag geworden, sodass Lightning nie den Gedanken damit verschwendet hatte etwas Gutes für sich selbst zu tun.
 

Die Idylle nahm aber ein jähes Ende, als Vanille und Serah herumplantschten. „Hey!“, zischte Lightning. „In heißen Quellen wird nicht gespielt!“ Sofort hörten die beiden auf und entschuldigten sich. Dann legten sich die drei zu ihr und seufzten zufrieden auf. „Ich frage mich wieso alle diesen Ort hassen. Gran Pulse ist wunderschön.“, sagte Serah dann. „Es ist nicht so, dass die Leute auf Cocoon Pulse hassen. Sie fürchten ihn eher.“, sagte Lighting und schloss die Augen. „Stimmt...“ Eine ganze Weile war alles still und Lightning war drauf und dran einzuschlafen.
 

Oder sie schlief bereits und wachte gerade erst wieder auf, denn als sie die Augen öffnete, war sie alleine in der Quelle. Sie rieb sich die Augen und sah sich um. Von Fang, Vanille und Serah war keine Spur. Sogar ihre Klamotten waren weg. Lightning setzte sich auf und streckte ihren Rücken. Wo waren sie nur hin?
 

Wollten sie ihr so einen dummen Streich spielen und irgendwann ganz plötzlich irgendwo auftauchen? Serah sollte wissen, dass das bei ihr nicht funktionierte. Lightning entschied, dass es ihr egal war und lehnte sich zurück an diesem warmen Felsen. Sie verschränkte die Arme hinter dem Kopf und legte die Beine angewinkelt übereinander.
 

Wo auch immer sie waren, sie sind ganz sicher nicht ohne sie weitergegangen. Anscheinend hatte das Wasser wirklich magische Kräfte. Sie hatte sich noch nie besser gefühlt. So entspannt war sie seit dem Tod ihrer Mutter nicht mehr. Als sie dann einen Ast knacken hörte, setzte sie sich sofort auf und sah sich alarmiert um. Gerade als sie ihre nach nach ihrer Gunblade ausstreckte, sah sie, was dieses Geräusch machte.
 

Es war nur Hope. Lightning seufzte und ließ ihre Hand wieder ins Wasser fallen. Die Tatsache, dass ihre obere Hälfte bis zum Bauchnabel entblößt war und dass Hope einen guten Blick auf ihren Körper hatte, ließ sie total kalt.
 

Er war nur vierzehn. Er war noch viel zu jung, um zu begreifen, was dieser Anblick bei ihm auslösen könnte. Andererseits war er schon in dem Alter, in dem die Hormone verrücktspielten...Ach, was soll's? Sofort hielt er sich mit den Händen die Augen zu und drehte sich von ihr weg.
 

„L-Lightning! Ich...E-es tut mir leid! I-ich wusste nicht, dass du noch badest! S-Serah wollte, d-dass ich dich hole!“ Serah...Sie hätte es wissen müssen. Hope war zu anständig, zu unschuldig, um überhaupt auf die Idee zu kommen zu spannen, oder irgendwie diese Situation auszunutzen. „Ist schon gut, Hope.“, sagte Lightning amüsiert und musste immer noch an Hopes Gesicht von vorhin denken.
 

Diese Mischung aus Schock, Verlegenheit — und einem anderen Gefühl, dass sie nicht deuten konnte — mit der Kombination seines knallroten Gesichts war einfach unbezahlbar. „E-es tut mir wirklich leid!“, fuhr er fort, als hätte sie nichts gesagt. „S-Serah meinte, dass du bestimmt schon angezogen bist...!“
 

Lightning schüttelte lächelnd den Kopf und stand auf, um aus der Quelle zu gehen und sich anzuziehen. „Bleib einfach so stehen und rühr dich nicht.“
 

„J-ja!“ Lightning stieg aus der Quelle und zog sich hinter Hopes Rücken in Ruhe an. Ab und zu sah sie zum Silberhaarigen, um zu sehen, ob er ihr nicht doch beim Anziehen zusah. Aber er stand wie angewurzelt da und hielt sich weiter die Augen mit den Händen zu. Lightnings Lächeln wurde ein wenig breiter, als sie schließlich auch ihre Gunblade anlegte.
 

„Du kannst dich jetzt wieder umdrehen, Hope.“, sagte sie, als sie fertig war. Hope drehte sich wieder um und machte eine Hand langsam von seinem Auge weg, um nachzusehen. Als er sah, dass sie fertig war, ließ er die Hände wieder an den Seiten fallen.
 

„Gehen wir zu den anderen.“ Hope nickte und führte sie zu den anderen. Dort musste sie feststellen, dass sie schon das Camp aufgebaut haben — na ja zumindest haben sie ein Feuer gemacht. So wie es aussah werden sie etwas länger hier bleiben. Nicht, dass es ihr was ausmachte.
 

„Hey, sis, gut geschlafen?“, fragte Serah, als sie die Gruppe erreichten. „Du warst total weggetreten, wir haben dich gar nicht mehr wach bekommen.“, lachte Fang. „Mit dir rede ich noch, Fräulein.“, sagte Lightning zu ihrer Schwester und versuchte dabei so furchteinflößend wie möglich zu klingen. „Ich liebe dich auch, Schwesterchen.“, sagte sie zuckersüß und ging langsam zu Snow.
 

Snow..., grummelte sie in Gedanken. Aber wenn sie noch mal darüber nachdachte, hielt er, was er versprach. Er hatte Serah vor allem und jedem beschützt, sodass sie sich keine Sorgen um sie machen mussten und ein Auge auf Hope behalten konnte, und er beschäftigte sie, wenn sie ihr auf die Nerven gehen wollte.
 

Vielleicht war er gar nicht so ein schlechter Kerl...„Ich hoffe du hast dem armen Hope nichts angetan, als er dich geholt hat.“, lachte Snow. Oder er war doch nur ein riesiger Idiot, der ihre Schwester gar nicht verdiente. Lightning warf ihm einen finsteren Blick zu, bevor sie sich dann wieder zu Hope drehte und ihn wegschob. „Hope und ich besorgen was zu essen.“, sagte sie, als sie mit ihm wegging.
 

Lightning und Hope sammelten Früchte und machten sich damit langsam wieder auf den Rückweg. „Meinst du, das reicht?“, fragte Hope dann. „Falls nicht, müssen wir das eben aufteilen.“ Hope nickte und sah zu Boden. Dabei bemerkte sie, wie sich seine Wangen wieder leicht rot färbten. „Alles okay bei dir?“
 

„J-ja! Alles okay!“, antwortete er schnell. Wieso wollte er ihr nicht sagen, was mit ihm los war? Plötzlich stolperte Hope und fiel hin, bevor Lightning überhaupt reagieren konnte. Der Silberhaarige landete direkt auf die Früchte, die er eben hielt und zermatschte sie alle. Lightning kniete sich sofort zu ihm runter, legte die Früchte auf den Boden und hielt ihn an den Schultern, damit er sich besser aufsetzen konnte.
 

Er war total mit Fruchtsaft und Fruchtfleisch beschmiert und sah obendrein noch ziemlich traurig und deprimiert aus. „Alles okay? Hast du dich verletzt?“, fragte die Soldatin und sah den Jungen besorgt an. „Mir geht es gut.“, murmelte er und wischte sich den Saft vom Gesicht.
 

Lightning leckte sich unbewusst die Lippen, als sie sich fragte, wie es wohl schmecken würde den Saft von seinem Gesicht zu le — Nein! Sie sollte nicht so denken! Schon gar nicht über Hope! Noch mal: er war vierzehn, um Makers Willen! Wo zum Teufel kam das überhaupt her?!
 

Lightning schüttelte den Kopf und bemerkte Hopes traurigen Blick auf die zermatschten Früchte. Jetzt hatten sie nur die paar, die Lightning hielt und es war schon zu spät, um noch mal umzukehren und mehr zu holen. Hope war das auch bewusst. „Tut mir leid, Light...“, murmelte er und starrte immer noch zu Boden. „Tut mir leid...!“
 

„Hey, mach dir nichts draus.“, sagte sie mit sanfter Stimme und strich ihm über die Schulter. „Wenn ich besser aufgepasst hätte, hätten wir noch genug zu essen.“
 

„Wir teilen uns einfach was übrig ist.“
 

„Das ist aber nicht genug!“
 

„Das wird schon reichen.“, sagte sie ruhig. Sie hatte aber das Gefühl, dass da noch mehr dahinter steckte, als das Abendessen. Sie konnte sich aber nicht allzu viele Gedanken machen, denn plötzlich leuchtete Hopes Stigma kurz auf. Der Silberhaarige schrie schmerzerfüllt auf, bevor er dann in Ohnmacht viel.
 

„Hope!“, rief Lightning entsetzt und fing ihn auf, bevor er auf den Boden fiel. Die Pinkhaarige wusste nicht, was sie tun sollte, um ihm zu helfen. Sie brauchte die Unterstützung einer erfahrenen Heilerin. Lightning hob ihn hoch und trug ihn im Brautstil zu den anderen. Die Früchte, die sie sammelte lagen vergessen auf dem Boden.
 

Hope wachte irgendwann mitten in der Nacht auf. Sie waren alle so besorgt, dass keiner von ihnen schlafen konnte. „Hope!“, rief Vanille besorgt, als sie bemerkte, dass er aufwachte. Lightning ging sofort zu ihnen und sah zu ihm runter.
 

„Alles okay, Kleiner?“, fragte Snow, der ihm aufhalf. „Alles bestens.“, sagte er, aber kaum hatte er drei Schritte getan, schon gaben seine Beine nach. Snow fing ihn auf, bevor Lightning reagieren konnte. „Hey, ruhig, Kleiner. Du solltest doch noch eine Weile hinlegen.“, sagte Sazh.
 

Daraufhin ließ sich Hope auf die Knie fallen. „Tut mir leid...Immer halte ich die Gruppe auf...“ Lightning seufzte leise. Sie dachte sich schon, dass das der wahre Grund für sein Verhalten vorhin war. „Hope...“, begann Lightning, aber er unterbrach sie. „Ich bin nur eine Last für euch. Es wäre besser, wenn ihr mich hier zurücklässt.“
 

Die Soldatin war geschockt. Er wollte wirklich, dass sie ihn zurücklassen? Damals hatte er so hart dafür gekämpft, dass sie ihn überhaupt mitnahm und jetzt...? „Wir lassen dich nicht zurück, Hope.“, sagte Serah, kniete sich neben ihn hin und legte eine Hand auf seine Schulter.
 

„Wieso nicht? Ich bin euch doch nur ein Klotz am Bein!“ Lightning musste sich ziemlich zusammenreißen, um ihn nicht gleich wieder zu ohrfeigen. Wieso dachte er das nur? Niemand hatte jemals so etwas zu ihm gesagt! Außer...sie damals in den Vile Peaks...Aber hatte sie ihm nicht inzwischen schon klar gemacht, das er wichtig für sie alle war?
 

Anscheinend nicht, denn sonst würde er nicht so was denken. Lightning kniete sich ebenfalls zu ihm runter. „Hope. Du bist kein Klotz am Bein. Für dein Alter ist deine Magie außergewöhnlich stark, du bist uns also eine große Hilfe.“ Jetzt sah er endlich zu ihr auf und sie sah, dass sich in seinen Augen schon Tränen ansammelten.
 

Sie legte eine Hand auf seine Schulter und dann sah er wieder zu Boden. Sein ganzer Körper war angespannt und er ballte die Hände zu Fäusten. „Ich habe Angst...“ , murmelte er. Daraufhin strich ihre Hand sanft durch seine silbernen Haare. „Hey...Ich beschütze dich, okay? Du musst diese Prüfung nicht alleine durchstehen.“, sagte sie und hob dann seinen Kopf an, damit er sie ansah.
 

Sie lächelte ihn an, um ihm mehr Mut zu machen, aber es klappte nicht. Hope sah wieder zu Boden und nun flossen die Tränen seinen geröteten Wangen runter. „Genau das macht mir Angst.“, schluchzte er und versuchte verzweifelt sich die Tränen wegzuwischen. „Ich will nicht, dass du...dass ihr meinetwegen verletzt werdet. Es wäre für alle das Beste, wenn ich einfach hierbleibe und mein Ende als Cie'th abwarte.“ Bevor irgendjemand etwas dazu sagen konnte, begann sein Stigma wieder hell aufzuleuchten.
 

Diesmal war es viel heller und ehe sie es sich versahen, erschien ein Symbol unter Hope. Er beschwor seine Eidolon! Lightning und die anderen wichen vor ihm zurück, als Strahlen in den Himmel schossen. Sekunden später krachte ein Riese auf die Erde. Er prallte mit solch einer Wucht auf, dass sie alle weggeschleudert wurden.
 

Die einzigen, die sofort wieder aufstehen konnten waren sie, Fang und Hope. „Die Prüfung hat nicht lange auf sich warten lassen!“, sagte Fang, als sie dem Riesen etwas näher kamen und ihre Kampfposition einnahmen. „Das ist keine Prüfung, sondern ein Geschenk. Hope! Das ist die Kraft, die in dir steckt. Die Eidolon bedeutet dir nicht aufzugeben. Vertrau mir.“
 

„Ist doch klar. Sie weist dir den Weg. Sie zeigt dir, dass du das Zeug dazu hast, dein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen!“ Hope kam zu ihnen und musterte die Eidolon. „Du meinst, sie stammt aus mir?“ Lightning nickte und sah ihn ernst an. Hope nickte zurück und nahm seinen Bumerang zur Hand.
 

Während des Kampfes versuchte Lightning Hope vor den Angriffen so gut es ging zu schützen, aber sie musste feststellen, dass er auch gut auf sich selbst aufpassen konnte und sogar ihr half. Der Kampf dauerte eine Weile, aber schließlich konnten sie ihn besiegen und der Riese löste sich auf. Danach setzte sich Hope erschöpft auf den Boden.
 

Lightning ging zu ihm und kniete sich hin. Sie legte eine Hand auf seine Schulter und als er sie ansah nickte sie ihm lächelnd zu. Eine kleine Geste, um ihm zu sagen, dass sie stolz auf ihn war. Es war schon fast unglaublich seine enormen Fortschritte zu beobachten.
 

„Gut gemacht, Kleiner!“, sagte Sazh und tätschelte ihn am Kopf. „Ich wusste doch unser Hope hat's drauf!“, sagte Snow grinsend. Dann beglückwünschten ihn alle über diesen Sieg, während Lightning sich dezent zurückhielt. Er wusste schließlich schon, was sie dachte.
 

A.N. So das wars erst mal. Yeah, und weil Vanille und Fang niemals getrennt waren hatten sie schon früher viel Zeit über ihre Bestimmung zu reden und bekamen da ihre Eidolon. Wohoo...nya bis zum nächsten mal.

Cocoon's Heroine

A.N. Oh man, ihr könnt euch ja nicht vorstellen was mir diese woche alles schlimmes passiert ist -.- das schlimmste aber war, dass ich mein Stick verloren habe. Mit ALL meinen Dateien drauf!!!! TT__TT Zum glück konnte ich aber noch meinen Roman retten, phew. Und zum glück hab ich nich viel weitergeschrieben auf dem Stick (sondern nur korrekturgelesen, aber darauf hab ich eeeecht kein bock mehr!) Nya, während ich die englische Version noch mal durchlese und zum upload vorbereite...viel spaß mit der deutschen Version^^
 

Salvation
 

Chapter 8: Cocoon's Heroine
 

Nachdem sie alle den Taejin's Tower durchquerten, kamen sie endlich ans Ziel: Oerba. Die Heimat von Fang und Vanille. Die beiden Pulsianer sahen geschockt aus, als sie sahen in welchem Zustand ihre Heimat war. Es war zum Teil zerstört, sah beinahe so aus wie eine Wüste und sie war Menschenleer.
 

Die einzigen Lebenden Kreaturen hier waren Cie'th. Keiner sagte einen Ton. Vanille und Fang waren zu geschockt, um etwas zu sagen und alle anderen kannten den Ort nicht gut genug, um sich eine Meinung zu bilden. Das einzige Atemberaubende dort waren diese kleinen Lichter, die überall schwebten.
 

Es sah so aus, als würden viele kleine Kristalle herumschweben. Sie hatten kaum die Stadt betreten und schon wurden sie von Cie'th angegriffen. Diese hier waren viel stärker, als alle Cie'th, die ihnen bis jetzt begegnet waren, aber zusammen konnten sie sie alle besiegen. „Traurig, was hier passiert ist...“, murmelte Vanille. „Wie war es denn hier, bevor ihr l'Cie wurdet?“, fragte Sazh.
 

„Lass uns da drinnen reden, da ist es sicherer.“, sagte Fang und ging auf eine Hütte zu. Dort erzählten die beiden ihnen über Oerba, wie es vor fünfhundert Jahren war. Sie hörten alle genau zu und ehe sie es sich versahen, war es schon dunkel. Hier mussten sie ausnahmsweise aber keine Nachtwache schieben, denn sie hatten alle Cie'th in dieser Umgebung ausgelöscht. Sie konnten sogar auf richtigen Betten schlafen und das war eine willkommene Abwechslung für alle.
 

Irgendwann mitten in der Nacht wachte Lightning wieder auf. Sie wusste nicht, was sie weckte, aber wenn sie schon mal wach war, konnte sie nachsehen, ob auch alles in Ordnung war. Es war alles still und alle schliefen friedlich, aber irgendetwas stimmte nicht. Hope war verschwunden. Diesmal versuchte sie ruhiger zu bleiben.
 

Sie waren hier schließlich in Sicherheit. Sie haben alle Cie'th in der Nähe erledigt. Lightning verließ sofort die Hütte, in der sie waren und versuchte so leise wie möglich zu sein um niemanden zu wecken, und machte sich auf die Suche nach Hope. Sie musste aber nicht lange Suchen, denn er saß direkt vor der Hütte auf dem Boden. Er schlang die Arme um seine angewinkelten Beine und seufzte leise.
 

Sie ging langsam auf ihn zu, setzte sich hinter ihm hin und lehnte sich an ihm. Hope zuckte sofort zusammen. „Entschuldige, bin ich zu schwer?“, fragte sie, um das Eis zu brechen und einfach etwas gesagt zu haben, damit er wusste, dass es nur sie war. Es war nämlich so dunkel, dass er sie sicher nicht erkannt hätte.
 

Hope entspannte sich wieder. „Nein, das geht schon. Genau genommen kannst du dich auch etwas mehr an mich anlehnen. Ich weiß, ich bin ziemlich nutzlos...Aber ich will dich so gut es geht unterstützen. Ähm...Was ich sagen will ist...Wah!“ Lightning lehnte sich noch mehr an ihn an und unterbrach ihn somit. Sie musste lächeln, bei dem was er sagte.
 

Er war einfach ein guter Junge. „Dann werde ich mich etwas mehr auf dich verlassen.“, sagte sie. „Und hör auf zu sagen, du seist nutzlos.Wie oft müssen wir dir noch sagen, dass du wichtig für uns bist? Hab ein wenig Selbstvertrauen. Genau deswegen ist doch Alexander erschienen.“ Hope sagte eine ganze Weile lang nichts.
 

„Du hast recht, Light.“, seufzte er. „Ich sollte wirklich damit aufhören.“
 

„Was machst du eigentlich hier draußen?“ Hope zuckte mit den Schultern. „Ich konnte nicht schlafen und wollte ein wenig nachdenken.“
 

„Über was?“
 

„Wie das alles hier enden wird. Was noch kommen wird.“ Da war er nicht der einzige. „Mach dir nicht zu viele Gedanken. Verfolge einfach weiter dein Ziel, dann kommt alles andere von alleine.“, riet die Pinkhaarige und fühlte wie er nickte. „Okay.“
 

„Wir sollten jetzt schlafen. Morgen wird sicher wieder ein harter Tag.“
 

„Du hast recht.“ Daraufhin standen die zwei auf und kehrten zu der Hütte zurück, um noch etwas zu schlafen, bevor sie wieder aufbrachen.
 

Am nächsten Tag entschieden sie sich nach irgendwelchen Anhaltspunkten zu finden, ob und wie man die Stigmata loswerden können. Aber sie fanden gar nichts. Zudem war es ziemlich kalt geworden. Fang meinte, solche Wetterveränderungen wären ganz normal in Gran Pulse. „Es ist ziemlich kalt heute.“, sagte Lightning und rieb sich die Arme.
 

„Man sag doch, dass Kinder eine höhere Körpertemperatur haben, oder?“, sagte Snow, schnappte sich sofort Hope und umarmte ihn von hinten. „Ja! Hope ist ganz warm, wie eine Heizung!“, lachte er und drückte ihn weiter an sich. „Hey! Stopp!“ Der Junge versuchte vergeblich von Snow loszukommen.
 

„Ich auch!“, rief Vanille und umarmte Hope ebenfalls. „Lasst das!“
 

„Ich will auch!“, sagte Serah und gesellte sich zu ihnen. „Nicht du auch noch, Serah!“
 

„Sei nicht so schüchtern, Hope!“, lachte die jüngere Farron. „Das hat gar nichts damit zu tun!“
 

„Hey, passt auf, sonst brecht ihr Hope noch!“, sagte Sazh. Lightning beobachtete das Geschehen schweigsam. Dann ging Fang auf sie zu und befreite den Jungen. „Danke...“, sagte Hope und nahm tief Luft.
 

„So zerbrechlich, wie du bist, dachte ich wirklich, dass sie ich brechen würden.“, stichelte Fang und grinste. „Aber er ist wirklich warm, stimmt's?“, kicherte Vanille. „Ja.“, lachte Snow mit und tätschelte Hope am Kopf. Das gefiel ihm aber gar nicht, denn er wich schnell von ihm weg. „Wieso wärmst du dich nicht auch mit Hope auf?“, fragte Serah Lightning.
 

„Ja, vielleicht sollte ich das.“, sagte sie zum Spaß, nur um Hopes verlegenes Gesicht zu sehen. Lightning glaubte ihn jetzt endlich durchschaut zu haben. Für ihn war sie kein Mentor mehr, sondern ein Freund. Vielleicht sogar wie eine große Schwester. „Eh?“ Hope sah sie mit großen Augen und scharlachrotem Gesicht an. Er dachte wohl, sie meinte das ernst.
 

„Das war nur ein Scherz...“
 

„Bitte tu's!“, unterbrach er und sah sie bittend an. „Wenn du mit mir zufrieden bist, dann benutze mich ruhig nach Herzenslust!“
 

„Äh...“ Lightning hob eine Augenbraue. Was sagte er da nur? 'Nach Herzenslust benutzen'? Meinte er das ernst? So direkt war er noch nie. Außerdem würde es nicht schaden, sich mit Hopes Körpertemperatur aufzuwärmen. In überlebenswichtigen Situationen war es normal sich mit den Körpern warm zu halten.
 

„Na gut...Wenn du nichts dagegen hast...“ Hope nickte mehrmals, um ihr zu sagen, dass das absolut okay mit ihm war und sah sie ungeduldig an. Er ist ziemlich ungeduldig..., dachte sie, als sie Hope sanft zu sich zog und ihn umarmte. „Weißt du, das erinnert mich an die Zeit in Palumpolum.“, sagte die Pinkhaarige und drückte ihn weiter an sich.
 

Er ist wirklich sehr warm., dachte sie, als seine Wärme auf sie übertragen wurde und fühlte dann, dass Hope auch die Arme um sie legte. Allerdings...fühlt es sich so an, als ob seine Körpertemperatur steigt...Sie wunderte sich, was mit ihn los war, aber immerhin wurde ihr langsam warm. Die anderen waren inzwischen schon längst in Vergessenheit geraten.
 

Sie verweilten so ein paar Minuten und als Lightning wieder warm war, ließ sie von dem Jungen ab. Hope sah von ihr weg, aber Lightning konnte trotzdem sein Gesicht sehen, welches inzwischen schon so dunkelrot wie eine reife Kirsche war.
 

Vielleicht hatte er ja doch Fieber bekommen...Lightning legte die Finger unter sein Kinn und hob seinen Kopf an, damit er sie ansah. „Hast du Fieber? Du bist total rot.“, fragte sie und strich mit dem Handrücken über seine Wange und Stirn. „Nein, mir geht's gut. Mir ist nur ein bisschen warm.“, antwortete er und lächelte sie an.
 

Lightning hatte keine andere Wahl, als ihm zu glauben. Er würde ihr ja eh nicht die Wahrheit sagen. Was verheimlichte er ihr nur? „Also, wenn ihr beiden Turteltäubchen fertig seid, können wir dann weitergehen?“, fragte Fang grinsend. Lightning warf ihr einen finsteren Blick zu, bevor sie dann die Gruppe anführte.
 

Sie liefen einen Weg entlang, der aus der Ruinenstadt führte. Dann hörten sie plötzlich eine Stimme. „Hört ihr das?“, fragte die Soldatin und ging näher ran. Die Stimme war ziemlich vertraut und redete über Ragnarök.
 

„Ragnarök. Der Tag des Zorns naht, o Pulse l'Cie. Erfüllt euer Schicksal, brennt nieder euer Heim. Mögen gefallene Seelen Träger unseres Flehens sein. Auf das die Gottheit wiederkehre. O gepeinigter Wanderer — Ragnarök. Dieser Tag soll Anbeginn einer großen Epoche sein. Erwecke die Gottheit. Ragnarök.“
 

Als sie näher kamen, traute Lightning ihren Augen nicht. Hopes Mutter war diejenige, die über Ragnarök sprach! Sie erschien wie aus dem Nichts und lächelte sie an. „Mom!“ Hope wollte zu ihr rennen, aber Lightning hielt ihn auf. „Das kann nicht deine Mutter sein, Hope. Sie ist auf Cocoon.“, sagte Lightning, als sie seinen verwirrten Blick sah.
 

„Sieh sie dir an. Ist da nicht etwas anders an ihr?“ Hope musterte sie und ging wieder ein paar Schritte zurück. Lightning griff nach ihrer Gunblade und sofort wurde Noras Blick dunkler und bestätigte ihre Vermutung. „Nun begreift ihr.“, sagte 'Nora'. „Es gibt keine Götter, die Wunder oder Erlösung bieten, ganz gleich, wo ihr sucht. Deswegen müssen wir eine Gottheit rufen. Vernichtet Orphan! Rettet die Welt!“
 

„Genug!“, schrie Lightning und verfestigte ihren Griff an der Gunblade. „Das würdest du nicht tun.“, sagte sie grinsend. „Genug jetzt!“, grummelte Snow. Nora kicherte hämisch und leuchtete auf. Sekunden später erschien Dysley. „Du verdammter...!“, knurrte Snow und griff ihn an. Bevor er ihn aber berühren konnte, verschwand er wieder.
 

Er tauchte ein paar Meter weiter auf, aber Snow gab einfach nicht auf und rannte zu ihm hin. Als er diesmal angriff wurde er, wie das letzte Mal, von seinem Schutzschild zurückgeschlagen. „Für Träume und Schatten hintergeht ihr euren fal'Cie. Die Welt, die ihr beschützen wollt, ist dem Untergang geweiht, ohne Hoffnung auf Erlösung.“, sagte Dysley.
 

„Den fal'Cie fehlt die Macht dazu.“, sagte Lightning und sah ihn finster an. „Nicht die fal'Cie werden Cocoon vernichten. Jahrhundertelang versorgte Cocoon seine menschlichen Bewohner mit allem Nötigen. Die Menschen wurden regelrecht verhätschelt. Daher rühren ihre tiefe Angst und ihr Hass gegenüber Wandel und allem Fremden. Wohlgenährt können diese bei dem geringsten Anlass explodieren. Die Samen der Zerstörung schlagen Wurzeln, gerade jetzt.“
 

„Was hast du Cocoon angetan?!“, knurrte die Pinkhaarige. Dysley lachte nur und schwebte wieder in der Luft. „Egal was ich tue, das Ende naht so oder so! Was ist mit euch? Wollt ihr den Festlichkeiten beiwohnen? Oder wollt ihr...“ Er erhob seinen Stab und flog höher. Dann kam wieder diese weiße Eule und verschmolz mit seinem Stab.
 

Dadurch leuchtete der Stab hell auf und blendete sie vorübergehend. Und dann stand Barthandelus vor ihnen. „...das Ende hier empfangen, in dem Lang, wo alles begann?“ Barthandelus griff sie an und wie beim letzten Mal schickte sie Serah, Snow und Sazh weg, damit sie, Hope, Vanille und Fang sich um ihn kümmern konnten.
 

Der Kampf war noch schwerer, als beim ersten Mal, aber da er immer noch in seinen Bewegungen eingeschränkt war, war er ein leichtes Ziel für sie. Es dauerte ein wenig, aber dank der guten Teamarbeit von den l'Cie konnten sie den fal'Cie schließlich besiegen.
 

Barthandelus leuchtete auf und verschwand, um dann Sekunden später wieder in seiner menschlichen Form zu erscheinen. Er war wirklich nicht leicht zu besiegen...„Die Zeit ist gekommen.“, sagte Dysley. Die vier l'Cie nahmen wieder ihre Kampfposition ein. „Erlaubt mir eine Einladung auszusprechen. Um die Menschen wahrhaftig zu erlösen, gibt es nur Ragnarök.“
 

Er klopfte mit seinem Stab auf dem Boden und die weiße Eule erschien daraus und flog in die Luft, um sich da in ein Luftschiff zu verwandeln. „Cocoon leidet. Beendet den Schmerz.“, sagte Dysley, bevor er endgültig verschwand.
 

Lightning musterte das Flugschiff argwöhnisch. „Ich habe das Gefühl, dass uns das Ding zurück nach Eden bringen wird.“
 

„Na gut, dann sollten wir einsteigen und die Welt retten.“, sagte Snow und ging zu dem Flugschiff. Aber Lightning hielt ihn auf. „Ihr bleibt diesmal hier.“
 

„Was? Aber...“
 

„Fang, Vanille, Hope und ich gehen nach Eden und versuchen alles, um Cocoon zu retten. Hier werdet ihr relativ sicher sein. Es liegt jetzt an uns, diese Reise zu beenden.“ Serah nickte und ging näher zu ihrer Schwester. „Das verstehe ich total. Das ist etwas, dass nur ihr erledigen könnt.“
 

„Jetzt können wir mal die großen Helden sein.“, sagte Hope und grinste Snow an. „Dafür musst du erst größer werden.“, lachte Snow und tätschelte Hope am Kopf. Hope schmollte und schlug seine Hand weg. „Größe hat nicht unbedingt etwas mit dem Körperwachstum zu tun.“, verteidigte Lightning den Jungen und legte einen Arm um seine Schultern. „Aber davon hast du ja keine Ahnung.“
 

„Da hat sie recht.“, stimmte Sazh zu. „Wir sollten am besten gleich aufbrechen.“, entschied Lightning und sah zu ihren Kameraden, die ihr zustimmten. „Aber es wird doch schon dunkel.“, sagte Serah. „Dann haben wir das Überraschungsmoment auf unserer Seite. Wenn wir uns reinhängen haben wir Cocoon innerhalb des nächsten Tages von Dysley befreit.“
 

„Das nenn ich Enthusiasmus!“, sagte Fang grinsend. Daraufhin verabschiedeten sie sich voneinander. Bei Serah und Lightning dauerte es ein wenig länger. Serah wollte sie einfach nicht gehen lassen und umarmte sie schon seit fünf Minuten. „Pass auf die auf, Claire.“, flüsterte Serah in ihr Ohr.
 

„Mach ich. Pass du aber auch auf dich auf.“ Sie nickte zur Antwort nur und drückte sie noch fester an sich. Dann fing Serah plötzlich an zu weinen. Lightning seufzte und strich ihr sanft über den Rücken. „Beruhige dich, Serah. Ich werde ja nicht lange weg sein.“ Daraufhin ließ Serah endlich von ihr ab und sah sie verheult an. „Bis bald, okay?“, sagte sie und wischte ihr die Tränen weg. „Bis bald.“, schniefte Serah und zwang sich ein Lächeln auf. Dann drehte sich Lightning zu Snow. „Und jetzt zu dir.“, sagte sie mit kühler Stimme. „Ich habe gesehen, wie du Serah behandelst.“
 

„Light—“
 

„Lass mich ausreden.“, unterbrach sie Serah, die ihre große Schwester davon abbringen wollte ihren Verlobten zu töten. Sie ging ein paar Schritte näher. „Wenn wir wieder zurück sind, was ist euer Plan? Ihr werdet heiraten, oder?“, fragte sie und sah ihn ernst an. Snow atmete erleichtert auf. „Mann, Light, erschrecke mich doch nicht so.“
 

Lightning verschränkte die Arme vor der Brust und wartete auf eine Antwort. „Ja, so war das eigentlich geplant.“ Sie hob eine Augenbraue. „Eigentlich?“
 

„Na ja, solange du uns deinen Segen gibst.“
 

„Du meinst ihr würdet es nicht tun, wenn ich es immer noch verbieten würde?“ Daraufhin grinste Snow sie an. „Ich kenne dich inzwischen besser, Light. Du willst, dass Serah glücklich ist und ich würde alles tun, um dir zu beweisen, dass ich sie glücklich machen werde. Ich weiß ja, dass mein Wort allein dir nicht genügt.“
 

Lightning musterte ihn nachdenklich. Sie konnte deutlich sehen, dass er die Wahrheit sagt. Er würde solange kämpfen, bis sie ihn als Teil ihrer Familie akzeptierte. Darüber hinaus konnte sie die ganze Reise über sehen, wie beschützerisch er ihr gegenüber war — mindesten genauso sehr, wie sie selbst — und wie glücklich Serah war.
 

„Lass sie nicht hängen, hörst du?“ Jetzt sah Snow sie todernst an. Sie wusste gar nicht, dass er auch mal ernst sein konnte. „Ich schwöre dir, Lightning, ich werde sie glücklich machen.“
 

„Ich glaube dir.“, sagte sie nickend und sah abwechselnd zu Snow und Serah. Es war wohl an der Zeit Serah loszulassen. Sie war nicht mehr das kleine Kind, auf das sie damals immer aufgepasst hatte. Sie war jetzt eine junge Frau und es war langsam Zeit, dass das Küken das Nest verlässt. „Glückwunsch.“, sagte sie und das war alles, was die beiden brauchten. Serah fiel ihr sofort wieder in die Arme und drückte sie fest. „Ich wollte das nur sagen, bevor wir aufbrechen.“
 

„Hey, das hört sich ja wie ein Abschied für immer an.“ Vielleicht war es das auch. Niemand wusste, was sie erwartete, wenn sie in das Flugschiff gehen. „Ist es nicht.“, sagte sie und sah zu den anderen l'Cie, die sie anlächelten. „Aber wir sollten jetzt wirklich los.“ Dann ließ Serah von ihr ab und ging zu Snow. „Dann sehen wir uns, wen ihr die Welt gerettet habt, soldier girl.“, sagte Sazh lächelnd. Lightning nickte und stieg mit den dreien in das Flugschiff.
 

Sie setzt sich ans Cockpit und startete die Maschine. Hope, Vanille und Fang standen an ihrer Seite, als sie das Schiff in den Himmel bracht. Genauso wie beim letzten Mal, steuerte sich das Flugschiff von selbst und flog direkt in das Portal nach Cocoon. „Wir werden sicher angegriffen, wenn wir auf der anderen Seite sind.“, sagte Lightning, als sie durch das Portal flogen.
 

„Nicht, wenn wir sie zuerst angreifen.“, sagte Fang grinsend. „Du meinst, wir benehmen uns wie die großen, bösen Pulse l'Cie, die Cocoon zerstören wollen?“
 

„Genau. Auf diese Weiße müssen wir keine unschuldigen Menschen verletzen.“
 

„Aber dafür müssen wir uns durch PSICOM-Truppen durchkämpfen.“
 

„Wir schaffen das schon.“, sagte Hope. „Genau!“, stimmte Vanille zu. „Sobald wir Eden erreichen, springen wir ab und beschwören unsere Eidolon.“, entschied Lightning dann. „Wir müssten bald da sein, wir sollten und schon mal bereit machen.“, sagte die Pinkhaarige und ging mit den anderen zum Ausgang.
 

Als sie dann schließlich Eden erreichten, öffnete Lightning die Luke und alle sprangen mit den Kristallen in ihren Händen ab. Lightning zerstörte ihren rosenförmigen Kristall und sofort erschien Odin und fiel mit ihr in die Tiefe. Hopes Eidolon hieß Alexander und Vanilles Hecatoncheir. So wie es aussah, war gerade ein Aero Bike Rennen am laufen und sie landeten alle mitten auf der Rennstrecke.
 

Fang kam zuerst unten an und lenkte die Aufmerksamkeit auf sich. Als die Leute merkten, dass l'cie angriffen, kamen in Rekordzeit PSICOM-Soldaten und Flugschiffe. Vanille landete als nächstes und knöpfte sich die Luftschiffe vor. Hope und Lightning landeten auf einer höheren Ebene.
 

Als Fang unter ihnen vorbeiflog — gefolgt von mehreren Soldaten und Monstern — sprang der Silberhaarige runte, bevor sie ihn daran hindern konnte. Direkt vor ihm stoppte eines der Monster. „Hallo.“, sagte Hope. Das Monster holte aus, um ihn anzugreifen und just in diesem Moment landete Alexander und landete direkt auf dem Monster.
 

„Halte sie auf!“, befahl Hope und sofort streckte Alexander die Arme aus, um Fangs Verfolger aufzuhalten. Es sah so aus, als käme Hope auch gut alleine zurecht. Das hieß, es wurde langsam Zeit, dass auch sie und Odin mitmischten. Lightning sprang ab und landete auf Alexanders Schulter und dann stieß sie sich wieder ab.
 

„Odin!“, rief sie und sofort war ihre Eidolon zur Stelle. Es verwandelte sich in ein Pferd und fing sie in der Luft auf. Dann ritt sie auf ihm die Strecke entlang und attackierte jeden, der ihr in die Quere kam. Als sie ganz in ihrer Nähe eine Explosion und einen Schrei hörte, sah sie sich alarmiert um.
 

Vanille wurde getroffen und fiel mit ihrer Eidolon — die zu weit weg war, um sie zu beschützen — von einem Flugschiff. „Vanille!“ Sie lenkte Odin in ihre Richtung und befahl ihm schneller zu rennen. Zum Glück waren sie rechtzeitig da, um Vanille zu retten. Lightning fing sie auf und als sie merkte, dass sie gerettet wurde, umarmte sie sie sofort. „Danke, Lightning!“
 

„Kein Problem. Konzentriere dich.“, sagte die Pinkhaarige und gab Vanille wieder in Hecatoncheirs Obhut. Dann kümmerte sie sich wieder um ihre Angreifer. Mit Odins Hilfe war es ein Leichtes die vielen Soldaten und Monster zu besiegen. Sie sind alle auf Gran Pulse viel stärker geworden.
 

Dann wurde es langsam morgen und Eden begann wieder hell aufzuleuchten. Lightning wurde dabei kurz geblendet, aber das hielt sie nicht davon ab die letzten Gegner mit Zentatsuken zu besiegen. Dann kamen die vier l'Cie wieder zusammen.
 

„Das war doch mal ein Auftritt, was?“, sagte Fang grinsend. „Und wie!“, stimmten Hope und Vanille zu. „Lasst uns weitergehen, bevor die Verstärkung eintrifft.“, sagte Lightning und führte sie an. Die drei folgten ihr sofort. Etwas später hörten sie in der Ferne etwas. „Was ist da los?“, fragte Vanille.
 

Sie gingen alle etwas schneller und sahen, das Monster aus Gran Pulse mitten in der Stadt waren und alles in Schutt und Asche legten. „Wo kommen die her?“, fragte Hope, aber niemand hatte eine Antwort. Dann öffnete sich plötzlich ein riesiges Portal und ein Long Gui kam heraus. „Jetzt wissen wir es.“, sagte Fang.
 

„Weiter!“, befahl Lightning und lief um den Long Gui herum. Jetzt hatten PSICOM es nicht mehr nur mit vier l'Cie zu tun, sondern auch mit den Monstern aus Pulse. Das würde alles für sie erleichtern. Na ja, halbwegs. Sie liefen weiter, bis sie an einem Abgrund ankamen. Der Weg war plötzlich zu ende und sie mussten da runter.
 

„Wir springen.“, sagte Lightning. „Was?!“ Fang beruhigte Vanille und dann sprang Lightning runter. Sie legte ihre Arme und Beine an, um schneller zu fallen und sah schon die Soldaten, die unten auf sie warteten. Kurz bevor sie auf dem Boden aufschlug, schnippte sie mit den Fingern und erzeugte durch ihr kleines Gerät ein Antigravitationsfeld, welches ihr und den anderen eine weiche Landung gewährleistete.
 

Als Lightning wieder festen Boden unter den Füßen hatte, griff sie sofort die vielen Soldaten, um sie herum, an. Dann hörte sie, dass Hope, Fang und Vanille ebenfalls landeten und wie Vanille sich beschwerte, dass ihr niemand sagte, dass sie weich landen werden. „So macht man das in Cocoon.“, sagte Fang amüsiert. „So macht das Light.“, entgegnete Hope und folgte ihr.
 

Sie kämpften sich zusammen durch PSICOM und Pulse-Monstern, bis sie dann schließlich ihr Ziel erreichten. Das Sanctum. Der Ort an dem sich Dysley versteckte. Sie gingen in das Gebäude und nachdem sie einen Flur entlanggingen erreichten sie einen riesigen Raum. Und natürlich war er voll von Soldaten und Monstern, die es bewachten.
 

Lightning war froh, dass Hope gut mithielt, denn jetzt mussten sie schnell sein, sonst würden sie noch mehr Verstärkung holen. Aber sie schlugen sich gut und erreichten das Ende des Raumes. Es war aber anders, als sie es sich vorstellten. Sie stellten sich ein großes Tor vor, das zu Dysley führte, aber da war ein Portal.
 

„Ist das normal auf Cocoon?“, fragte Fang, als sie das Portal untersuchte. „Nein, so was habe ich noch nie gesehen.“, antwortete Lightning. „Wir sollten durchgehen, bevor noch mehr Soldaten kommen.“ Lightning nickte zustimmend. „Das wird uns sicher zu Dysley führen. Es würde mich nicht wundern. Er hat uns schließlich bis hierhin geführt.“
 

„Stimmt. Gehen wir durch.“, sagte Fang, bevor Lightning es aktivierte und sie wegteleportiert wurden. Sekunden später fanden sie sich in einem weißen Raum wieder. „Wo sind wir hier?“, fragte Lightnign und sah sich um. In der Mitte des Raumes war eine Säule mit einer Statue eines Cocoon fal'Cie.
 

„Wir sind noch in Eden, oder?“, fragte Hope sie. Ich bin mir nicht mal sicher, ob wir noch auf Cocoon sind.“, antwortete Lightning. Die Schwarzhaarige hob eine Augenbraue. „Wo sollten wir sonst sein?“
 

„Frag mich was anderes.“, sagte die Pinkhaarige und ging durch den Raum. Es war alles still und es schien sicher zu sein. „Wir sollten uns hier ausruhen. Es sieht nicht so aus, als ob jemand hierherkommen könnte.“, entschied Lightning. Selbst wenn Hope jetzt besser mithalten konnte, konnte sie doch genau sehen, wie erschöpft er war.
 

Als sie alle ausgeruht waren durchquerten sie noch zwei Räume, die identisch zum ersten waren, bis sie ein offenes Tor erreichten. Sie gingen hindurch und kamen in einem etwas dunkleren Raum an. Vor ihnen war ein Thron und dahinter eine Art Teich.
 

Das war es also. Hier werden sie gegen Dysley antreten und ihre Bestimmung erfüllen. „Bereit?“, fragte Lightning die anderen und sah sie an. „Ja. Bereit.“, sagte Hope und die beiden Pulsianer stimmten ebenfalls zu. Daraufhin sprang Lightning die Plattform runter, auf denen sie standen und sah nun direkt zum Thron.
 

Von Dysley war aber keine Spur, stattdessen sahen sie die Lichter, die auch in Oerba waren. „Lichter. Genau wie in Oerba.“, sagte Vanille. Daraufhin erschien wieder diese weiße Eule und flog zum Thron. „Endlich, meine verirrten l'Cie.“, sagte dann eine sehr vertraute Stimme und Sekunden später tauchte Dysley auf. Er saß auf dem Thron und sah sie hämisch an.
 

„Mensch gehen Mensch — Mensch gegen Biest. Cocoon kämpft gegen Pulse. Diesem Konflikt kann kein Ende vergönnt sein. Doch Cocoons Ende ist nah und unabwendbar. Wollt ihr nicht Orphan erschlagen, um es schnell zu machen? Als Akt der Gnade.“
 

„Gnade? Du meinst Mord.“, sagte Lightning und sah ihn finster an. Daraufhin machten sich Vanille, Fang und Hope bereit zum Kampf. „Und Cocoon wird nicht sterben. Dafür sind wir nicht hier.“ Lightning zog ihre Gunblade und hielt die Klinge in seine Richtung. „Wir sind wegen dir hier.“ Dysley seufzte.
 

„Welch halsstarriges Aufbegehren. Enttäuschend.“ Dann schwebte er in die Luft. „Ihr verlängert Cocoons Leiden. Und wofür? Widersetzt euch mir und ihr verdammt andere, eure Bestimmung zu übernehmen. Wenn ihr wahre Erlösung sucht, werdet ihr gehorchen.“ Er erhob wieder seinen Stab und in dem Moment verschmilzt die Eule wieder damit.
 

Das Light blendete die Gruppe vorübergehend und Sekunden später stand Barthandelus vor ihnen. Die vier l'Cie benutzten die Taktik, die sie bei den letzten zwei Kämpfen benutzten. Hope setzte Verstärkungszauber für die gesamte Gruppe ein, Fang Manipulierte den fal'Cie, Vanille heilte, falls es nötig war und Lightning griff mit Gunblade und Magie an.
 

Als Vanille, Fang und Hope ihren Job erledigten, halfen sie Lightning im Kampf. Fang griff mit ihrem Speer an, während Vanille und Hope mit magischen Attacken angriffen. Da sie alle durch das Training in Eden noch stärker wurden als vorher, dauerte es nicht mehr allzu lange, bis sie Barthandelus besiegten.
 

Barthandelus fiel zurück und versank in dem kleinen Teich, das anscheinend tiefer war, als es aussah. „Frei...Endlich frei.“, sagte Barthandelus, bevor er endgültig im Wasser versank. „Es ist vollbracht.“, sagte Lightning dann. „Fang!“, rief Vanille und machte mit ihr ein High Five auf Pulse Art.
 

Hope sah dann zu ihr und lächelte sie freudig an. Lightning lächelte zurück, aber irgendwas stimmte nicht. Sie fühlte, dass es nicht das Ende war...Sie sah nach oben und sah abermals die weiße Eule. „Schon wieder der Vogel!“, rief Hope, der es auch bemerkte. Daraufhin flog die Eule in den Teich, welches dann hell aufleuchtete.
 

Die Erde begann zu beben und dann kam etwas langsam aus dem Wasser. „Ein Zufluchtsort, ja. Doch zur Erlösung muss er fallen.“, sagte eine Stimme, die Barthandelus' ähnlich ist, nur noch tiefer. „Zu zerbrechlich die Schale, Menschen gedeihten nicht.“
 

Das Monster, das aus dem Wasser kam sah aus wie ein gigantisches Schwert. Auf der rechten Hälfte war ein dunkelblaues Gesicht in der Seitenperspektive zu sehen und einem linken Arm mit riesigen Krallen. Auf der andere Hälfte war ein weißes Monster, das von vorne gezeigt war und das mit der rechten Hand auf ein weiteres Gesicht in der Mitte zeigte.
 

An dem weißen Monster ragten Flügel raus und hinter ihnen war ein goldenes Rad. „Zu robust die Schale, sie waren nicht zu töten.“, fuhr es fort, das blaue und weiße Monster sprachen gleichzeitig, wie aus einem Mund. „Gemetzel und Erlösung! Zwei unvereinbare Bestimmungen oblagen uns. Doch ein für uns undurchdringlicher Kokon hielt uns gefangen. So danken wir euch für die Gnade unserer langersehnten Geburt.“
 

„Dysley?“, sagte Hope leise. „Nein, nicht mehr.“, erwiderte Lightning und sah das, was auch immer vor ihnen war eindringlich an. „Wir sind der verlassene, geboren, einzig um zu sterben. Unser Name ist Orphan. Durch uns soll die Welt Erlösung erfahren.“, sagte es und griff sie sofort mit seiner Kralle an. „Runter!“, rief Lightning schnell und sofort duckten sich alle, um der Attacke auszuweichen.
 

Dann griffen auch die l'Cie an, und zwar mit derselben Taktik, wie bei Barthandelus, da auch Orphan zu standfest war, um sich irgendwie zu bewegen und ihren Attacken auszuweichen. Und langsam durchschaute Lightning den fal'Cie. Die dunkle Seite war für Angriffe zuständig, die weiße für die Heilung.
 

Das hieß sie mussten schnell sein, damit die weiße Hälfte nicht zu viel heilen konnte. Dann schwebte das Ding plötzlich hoch in die Luft und man konnte seine untere Hälfte sehen. Es war wirklich ein Schwert und es knallte direkt auf sie drauf. Aber Lightning konnte Hope noch rechtzeitig aus dem Weg stoßen, dabei wurde sie jedoch selbst getroffen.
 

„Light!“, hörte er Hope rufen und fühlte dann wie das Gewicht auf ihr wieder verschwand. Orphan's Attacke war zwar ziemlich schmerzhaft, aber es tötete sie nicht. Hope rannte auf sie zu und half ihr sich aufzusetzen. „Alles okay?“, fragte er besorgt und heilte sie. „Ja. Danke, Hope.“, sagte die Pinkhaarige und rappelte sich wieder auf, um sich wieder in den Kampf zu stürzen.
 

Der Kampf dauerte viel länger, als der gegen Barthandelus, aber letztendlich konnten sie ihn mit größter Mühe besiegen. Orphan verschwand aber nicht. Es lachte nur hämisch und schwebte noch höher. Dann gab es eine Art dunkle Energie ab, die sie alle zu Boden zwang.
 

„Habt ihr je darüber nachgedacht, warum wir Menschen zu unseren l'Cie erwählen?“, fragte Orphan und sank langsam wieder ins Wasser, bis seine untere Schwerthälfte versunken war. Lightning war die einzige, die noch ganz bei Bewusstsein war. „Wir fal'Cie existieren zu einem einzigen Zweck, mit begrenzten Kräften, diesen zu erfüllen.“, fuhr er fort.
 

„Bei Menschen ist es anders. Menschen träumen, hoffen und erreichen mit bloßem Wille das Unmögliche. Eure Kraft ist grenzenlos. Wir erwählen l'Cie, um diese Stärke zu nutzen. Dank euch sind wir von unseren Fesseln befreit. Nun bleibt nur noch eure Bestimmung. Verweigert euch und alles ist vergebens. Cocoons Opfer ebenso wie jene von Gran Pulse.“
 

Der Zeigefinger von Orphans Kralle sonderte eine Energie ab, die wie eine kleine Kugel aussah. Daraufhin hörte sie Hope hinter sich, der anscheinend große Qualen erleiden musste. „Hope!“, rief Lightning, aber sie konnte nichts tun. „Doch rufen die Schöpfergottheit, erhalten wir die Chance auf einen Neuanfang. All unsere Sünden werden vergeben und die Welt wird neugeboren!“

Dann wird Hope von magischen Fesseln umgeben und wird in die Luft gezogen. In zwischen schrie der Junge vor Schmerzen. Lightning konnte nur zusehen. „Gib dich hin, l'Cie! Werde Ragnarök! Führe uns ins Licht!“
 

„Hör auf!“, schrie Lightning, aber natürlich hörte er nicht auf sie und quälte ihn weiter. „Lass ihn los!“ Dann sah er doch zu ihr. „Orphan! Ich tu's. Ich vernichte dich.“, sagte Lightning. Daraufhin wurde die Magie um Hope aufgelöst und er fiel runter. Lightning fing ihn schnell auf und legte ihn sanft auf den Boden. „Ragnarök.“, fuhr Orphan fort.
 

„Der Wille, eine Welt in Vergessenheit zu führen. Erträgst du die Sünde unserer Erlösung?“ Lightning stand auf und sah zu ihren Gefährten. Besser sie nimmt die Bürde auf sich, als ihre Freunde. „Du hast mich gehört.“, sagte Lightning und sah den fal'Cie entschlossen an. „Ich sagte, ich tu's.“
 

„Das darfst du nicht!“, hörte sie Hope hinter sich rufen. „Ich überstehe es schon! Vergiss nicht unser Versprechen!“ Lightning wusste genau von welchem Versprechen er redete, aber sie würde nie zulassen, dass ihm irgendetwas passierte.
 

Es wäre das Beste für alle, wenn sie die Bestimmung erfüllt, dann bestand vielleicht eine Chance, dass die anderen nach Hause zurückkehren konnten. Um zu Ragnarök zu werden musste sie ihre Wut entfachen. Sich gegen ihre Freunde stellen. So schmerzlich, wie das sein wird...es wird ihr mehr wehtun als ihnen!
 

Lightning hob ihre Gunblade. „Manche Dinge tust du einfach im Leben!“, schrie sie und war bereit Hope anzugreifen, aber dann hielt sie etwas zurück. Fang war hinter ihr. Sie legte einen Arm um ihren Bauch und hielt ihren Rechten Arm zurück, damit sie nicht angreifen konnte. „Zurück!“, schrie sie zu Fang, aber sie hielt sie weiter fest. Dann kam Vanille dazu und stellte sich vor Hope. „Was bringt es dir Hope zu verletzen? Wir müssen zusammenhalten!“, sagte sie Rothaarige.
 

„Das ist meine Bestimmung.“, sagte Lightning relativ ruhig. Sie würde nicht zulassen, dass einer von ihnen verletzt würde. Sie hatte nicht vor so weit zu gehen. Das ganze würde ihr nur damit helfen zu Ragnarök zu werden, sie hatte also keine Wahl, sie musste sich gegen sie stellen! „Niemand hält mich auf!“, schrie sie und beschwor einen mächtigen Blitzsturm herauf, der sie alle weg schleuderte.
 

Sie konnte eine starke Energie in sich spüren, aber als ihre Magie vorüber war hatte sich nichts verändert. Zumindest an Lightning. Die anderen drei verwandelten sich in Cie'th. Nein..., dachte Lightning, als sie ihre 'Freunde' geschockt ansah. Orphan lachte und die Cie'th standen auf und gingen auf sie zu.
 

Als sie nah genug waren, griffen sie sie an. Lightning konnte nicht zurückschlagen. Sie waren zwar Cie'th, aber sie waren immer noch ihre Freunde! Wie konnte sie nur denken, dass es notwendig war, sie anzugreifen? Wie konnte sie nur so dumm sein?! „Ich verdiene es nicht besser.“, murmelte Lightning vor sich hin und ließ die Attacken über sich ergehen.
 

Bei dem letzten Schlag ging sie auf die Knie. Die Cie'th attackierten sie weiter und dann fielen sie auf sie drauf. Sie waren ziemlich schwer und sie konnte sich überhaupt nicht mehr bewegen. Dann hörte sie Orphan auflachen. Wie konnte er nur? Das war alles seine Schuld! Binnen Sekunden kam eine unbändige Wut in sie hoch.
 

Mit ihrer ganzen Kraft stieß sie die Cie'th von sich und stand wieder auf. Dann drehte sie sich zu Orphan und sah ihn hasserfüllt an. Ihr Stigma begann zu brennen und der Schmerz war größer als alles, was sie bisher durchmachen musste. Sie ging wieder auf die Knie und schrie vor Schmerzen. „Erlösung wird aus Aufopferung geboren, Wunder aus Verzweiflung.“, sagte Orphan.
 

Halt die Klappe!, schrie Lightning in Gedanken und spürte, wie sich ihr Körper langsam veränderte. Ihre Wirbelsäule bekam mehr Wirbelknochen und formten sich zu einem Schwanz. Sie bekam Krallen und auch ihr Gesicht veränderte sich drastisch. Das war dann wohl die Verwandlung in Ragnarök.
 

Ab diesem Moment konnte Lightning nicht mehr klar denken. Alles was in ihrem Kopf war, war die Tatsache, dass ihre Freunde zu Cie'th wurden und dass das alles Orphans Schuld war. Ihre Wut wurde stärker und sie konnte nur noch daran denken Orphan zu vernichten.
 

Lightning stand wieder auf und sah zu dem fal'Cie. „Aus zersplitterten Scherben wird eine neue Kristalllegende erstehen.“, fuhr Orphan fort. Lightning konnte und wollte es sich nicht mehr anhören und rannte auf allen Vieren auf ihn zu. Als sie nah genug war, sprang sie hoch, um den fal'Cie anzugreifen, aber sie wurde von einem Schutzschild zurückgestoßen.
 

Sie landete wieder auf den Beinen und brüllte vor Wut auf. „Ja! Zorn soll deine Stärke sein!“ Lightning rannte wieder auf Orphan zu und griff diesmal gezielt den Schild an. Sie hielt sich daran fest und schlug ein Loch rein. „ Verzweifle! Verzweifle und rette uns alle!“ Dann benutzte sie das Loch, um das Schutzschild komplett zu vernichten. „Der Tag des Zorns ist gekommen!“
 

Sie wollte gerade den finalen Schlag durchführen, aber irgendwas hielt sie davon ab. Sie erinnerte sich wieder an ihre Reise. An all ihre Freunde, die darauf zählten, dass sie Cocoon retten. Wenn sie Orphan jetzt vernichtete, hätte er gewonnen und Cocoon wäre zerstört. Plötzlich verließ sie ihre Kraft und sie fiel zu Boden.
 

Ihr Körper machte eine erneute Veränderung durch und wurde wieder so wie vorher. Sie hatte sich zurückverwandelt. Dann wurde sie geheilt. Sie kam langsam wieder zu Kräften und öffnete die Augen. Plötzlich wurde sie an den Händen mit Magie gefesselt und in die Luft gezogen. „Lass mich los.“, sagte Lightning und war sogar zu schwach, um ihn anzuknurren.
 

„Nimm erneut die Gestalt Ragnaröks an. Erfülle, was uns zu lange schon verwehrt wurde!“, befahl Orphan und dann griff sie die dunklere Hälfte mit Magie an. Lightning schrie vor Schmerzen, aber sie blieb Kraftlos. Als die Magie nachließ, wurde sie von der weißen Hälfte geheilt. „Was willst du?“

Diese Prozedur wiederholte sich ein paar Male, aber nichts passierte mit ihr. Außer der Tatsache dass sie erst größte Schmerzen erleiden musste und dann geheilt wurde. „Empfange den Zorn. Lass ihn deine Seele mit der Kraft erfüllen, nach der sie sich sehnt.“, sagte Orphan und machte damit weiter. Plötzlich wurde Orphan von einer mächtigen magischen Attacke angegriffen und zerstört. Die magische Fesseln ließen sie los und sie fiel runter.
 

Lightning machte sich bereit auf dem Boden aufzuschlagen, aber sie wurde von etwas aufgefangen. „'Wunder auf Verzweiflung', das soll wohl 'n Scherz sein.“, hörte sie eine vertraute Stimme neben sich sagen. Die Pinkhaarige öffnete die Augen und sah auf Fang. Dann wurde sie geheilt und kam wieder zu Kräften.
 

„Hey Light, wer soll so 'nen Schwachsinn glauben?“, hörte sie Hope fragen. „Sicher, wir hatten alle schon bessere Tage.“, sagte Fang und grinste auf sie hinab, als sie sie runter ließ. Lightning kam wieder auf die Beine und sah ihre Freunde geschockt an. „Ihr lebt. Aber das kann nicht sein.“, sagte sie geschockt.
 

„Vielleicht ist auch das nur Blendwerk der fal'Cie.“, sagte Fang. „Light, es tut uns leid.“, sagte Vanille dann und kam etwas näher. „Wir haben dich im Stich gelassen.“ Dann hielt Fang ihr ihre Gunblade hin. „Schon zum zweiten Mal, was?“, schnaubte sie und nahm dann ihre Gunblade. Die Schwarzhaarige nickte ihr zu und sie nickte zurück.
 

Dann sah sie zu Vanille und Hope, die sie aufmunternd anlächelten. „Tut mir leid, was eben passiert ist. Ich habe keine Ahnung was da über mich gekommen ist.“, seufzte Lightning. „Ist schon gut, Light.“, sagte Hope und lächelte noch breiter. „Aber wo wart ihr?“ Hope war der erste, der ihr antwortete. „Ich war an einem kalten, dunklen Ort und dachte an alles, was bisher geschah. Und dann...war es wie...“
 

„Es war, als könnte ich in die Zukunft sehen. Alle strahlten und lachten. Sogar Light.“, sagte Fang grinsend. „Vielleicht sahen wir eine neue Bestimmung.“, sagte Vanille hoffnungsvoll. „Du warst auch dort, Light. Wir waren alle zusammen. Gemeinsam bis zum Ende.“
 

Dann sahen sie wieder zu Orphan, der sich langsam auflöste und in dem Teich versank. Aber sie wussten, dass es noch nicht das Eden war. Sie konnten es ganz deutlich spüren. Lightning verfestigte ihren Griff an der Gunblade und ging ein paar Schritte auf Orphan zu. Jetzt hatte sie endlich wieder einen klaren Kopf.
 

Die anderen stellten sich neben sie und machten sich auf den finalen Kampf bereit. „Du erwartest den Tag des Zorns? Den sollst du haben!“, rief Hope. „Wir können es schaffen.“, sagte Vanille, als Orphan gänzlich im Wasser verschwunden war. „Ich weiß es. So weit haben wir es geschafft.“
 

„Genau.“, stimmte Lightning mit einem Nicken zu. „Lassen wir ein echtes Wunder geschehen!“ Dann ging Fang ein paar Schritte und stoppte direkt neben ihr. „Die Glücksfee ist wahrlich nicht auf seiner Seite!“, sagte sie und machte sich zum Kampf bereit. Daraufhin hörten sie Gelächter und dann kam wieder etwas aus dem Wasser.
 

Es war Orphan in seiner wahren Gestalt. Das weiße Gesicht, dass vorher in der Mitte zu sehen war, war als einziges da und man konnte sehen, dass es nur aus einer Kugel bestand. Dahinter war dieses goldene Rad, welches sich wie eine Uhr sekündlich bewegte. Es würde wirklich schön aussehen, wenn es nicht ihr Feind wäre. Seine Augen öffneten sich und es begann zu sprechen. Seine Stimme war diesmal höher und verzerrter, als vorher. „Ihr übernehmt euch.“
 

„Nein, du hast dich übernommen.“, sagte Lightning. „Ist dem so?“
 

„Du glaubst an nichts. Du hast dich vom Leben abgewendet, bevor du überhaupt geboren warst! Auf deine Vernichtung wartend, hast du Cocoon von innen vergiftet. Das Ende der Welt soll Erlösung bringen. Du hast nur den Tod im Sinn. So empfange ihn und lass uns in Ruhe! Wir denken anders. Auch wenn es keine Hoffnung zu geben scheint, geben wir nicht auf. Cocoon mag verloren sein, aber wir beschützen unsere Heimat oder sterben bei dem Versuch! Wir machen das Unmögliche möglich! Das ist unsere Bestimmung!“
 

Bevor Orphan überhaupt reagieren konnte, griffen die vier l'Cie ihn auch schon an. Er war zwar von einem Schutzschild umhüllt, aber nachdem sie ihn mit vielen magischen Attacken angriffen, konnten die den Schild durchbrechen. Das führte dazu, dass Orphan seine Gestalt erneut veränderte und aussah wie Eden selbst.
 

Es war eine Art Oval, welches den Schutzschild gar nicht mehr aufrechterhalten konnte. Das war ihre Chance und sie nutzten sie auch. Sie griffen mit ihren stärksten Attacken an und konnten ihn relativ schnell besiegen. Das war der einfachste Kampf, den sie bis jetzt austrugen. Orphan explodierte und schwebte langsam wieder zu Boden. „Wir sind hier um ihn aufzuhalten und Cocoon zu retten.“
 

„Genau.“, stimmten die anderen zu. Das Symbol, das hinter Orphan war, begann nun zu leuchten und zwar so hell, dass sie alle geblendet wurden. Einige Sekunden später fanden sie sich wieder in Eden wieder. Sie waren wieder in dem Gebäude des Sanctums, aber das Dach riss ab und sie flogen alle in die Luft.
 

Es war dunkel und das hieß Eden hatte aufgehört zu leuchten. Cocoons Energiequelle war aus und jetzt fiel es auf Pulse. Aber nicht, wenn sie es verhindern konnte! Hope, Fang und Vanille flogen immer höher, während Lightning weiter unten schwebte. „Bleibt zusammen!“, hörte sie Fang rufen und dann nahmen sich alle an den Händen.
 

Sie konnte schon deutlich sehen, dass die drei langsam zu Kristall wurden. Hope sah sich hektisch um, bevor seine Augen auf sie trafen. „Light!“, rief er und streckte die Hand nach ihr aus. Lightning sah zu ihren Freunden auf und lächelte sie an. Ihr Stigma begann hell aufzuleuchten und zeigte, dass es im finalen Stadium war.
 

Aber diesmal tat es nicht weh. Nein, das Gefühl war sogar ziemlich angenehm. Dann konzentrierte sie sich stark. Sie fühlte, wie sich ihr Körper langsam wieder veränderte. Dann benutzte sie all ihre Kraft, um so viel Energie wie möglich in sich aufzunehmen. Dies führte dazu, dass ihr Stigma noch heller leuchtete, als jemals zuvor.
 

Zu den Energien, die sie aufnahm zählten die Lichter und jedes Pulse-Monster, das sich in Eden befand. Sie kugelte sich zusammen und spürte, wie sich alles an ihr erneut veränderte, größer und stärker wurde. Wie ihre Wirbelsäule länger wurde und zu einem Schwanz und dazu auch zwei neue Gliedmaßen heranwuchsen.
 

Als ihre Verwandlung abgeschlossen war, landete sie auf einem Dach und brüllte in den Himmel. Ihre jetzige Form des Ragnarök war viel mächtiger, als ihre vorige. Sie war größer, stärker und hatte Sechs Beine. Sie ließ sich auf alle Sechs nieder und rannte zu einer guten Stelle, an der sie abspringen konnte.
 

Sie stieß sich mit aller Kraft ab und fiel zur Hülle Cocoons, die sich durch den Fall aufheizte und zu Lava wurde. Sie fiel in die Lava, aber sie spürte dabei keine Schmerzen. Die Haut Ragnaröks war so dick, dass sie sie vor allem schützte.
 

Als sie dann die äußere Hülle erreichte, versuchte sie alle mögliche, um Cocoon oben zu halten. Sie sammelte noch mal all ihre Kraft zusammen und formte eine eine Säule unter Cocoon, um es zu stützen. Als die Verbindung zu Gran Pulse stand, ließ sie die flüssige Lava einmal um Cocoon herum fließen, um eine schützende Hülle zu erschaffen.
 

Zum Schluss nahm sie noch mal die Energie in ihrer Umgebung auf — ganz besonders Oerbas Energie — und kristallisierte sich selbst, die Säule und die Lava um Cocoon.
 

A.N. Und das waaaaarrss~~ noch nicht! Nein, es gibt noch nen kleinen Epilog^^ btw will ich mich noch mal bei Jazz Soul21 und Titania13 für ihre reviews bedanken^^ (die übrigens die einzigen richtigen reviews sind die je bekommen hab)

Und wie sicher viele hopurai fans mitbekommen haben, hab ich hier 2 mini comics eingefügt. Die waren einfach soo süß, dass ich die benutzen musste. Aber damit das ganze auch fair bleibt...hier ein links zu einem der beiden comics. den link des 2. hab ich leider nicht...aber wenn ihr ihn kennt und den link habt, bitte schickt mir ihn okay?^^ (anm. ich hab KA ob das der echte zeichner ist, aber von da habe ichs her. wenn jemand die richtige quelle hat, sagt bitte bescheid)

http://www.zerochan.net/184644

Bis nächste woche^^ und frohe Weihnachten!!

Epilogue: Hope

A.N. Hier ist der Epilog. Enjoy^^
 

Salvation
 

Epilogue: Hope
 

Nach einem kurzen, traumlosen Schlaf kam Hope langsam wieder zu Bewusstsein. „Wach auf.“, sagte eine Stimme, die ihm äußerst bekannt vorkam. Eine Stimme, die eiskalt und zugleich warm klingen konnte. Eine Stimme, die er in den letzten Monaten zu lieben gelernt hatte. Lightnings Stimme.
 

Ein paar Sekunden später war Hope wieder komplett bei Bewusstsein und er fühlte, wie sich das kühle Kristall, das ihn umhüllte verschwand. Er nahm tief Luft und öffnete die Augen. Er war zurück auf Gran Pulse. Und dann sah er es. Cocoon war von einer kristallenen Hülle umgeben und stand auf einer Kristallsäule.
 

Dann erinnerte er sich, was passierte, bevor er zu Kristall wurde. Lightning bleib zurück und verwandelte sich in Ragnarök. Sie hatte die Welt gerettet. Lightning war eine Heldin! „Sie hat es geschafft. Sie hat die Welt gerettet.“, murmelte Hope vor sich hin und betrachtete weiter das kristallisierte Cocoon.
 

„Nein, sie hat uns eine neue gegeben.“, erwiderte eine hohe Mädchenstimme. Hope drehte sich um und sah zu Vanille und Fang. „So 'n Geschenk akzeptiere ich sogar uneingepackt.“, sagte Fang grinsend. Hope kicherte über diese Bemerkung. „Ja.“ Aber etwas stimmte nicht...Wo war...? Hope sah sich genau um, aber sie war nicht da. „Sie ist in der Säule.“, sagte Vanille traurig. Anscheinend wusste sie sofort, wen er suchte.
 

Sofort sah er wieder zu Cocoon. Lightning war in der Säule? Sie stützte Cocoon? Hope konnte es nicht fassen. Er konnte nicht fassen, dass Lightning wirklich fort war. Sie hatte Serah doch versprochen, dass sie wiederkommt...Sie hatte ihm doch versprochen, dass sie ihn beschützen wird! Hope sah zu Boden und merkte, dass sich langsam Tränen in seinen Augen sammelten, aber er versuchte alles, um sie zurückzuhalten.
 

Er sollte nicht weinen! Er sollte stark sein! Lightning hätte das nicht gewollt. Er konnte sich schon ganz genau vorstellen, was Lightning getan hätte, wenn sie ihn so sehen würde. Sie würde ihm gegen die Stirn schnippen und ihm leicht lächelnd sagen, dass er nicht weinen soll. Dass alles wieder gut sein wird.
 

Dann fand er sich plötzlich in einer Umarmung wieder. Vanille drückte ihn an sich und strich ihm durch die Haare. Und sofort musste er sich an die letzten zwei Male erinnern, in denen Lightning ihn umarmte.
 

Es war einfach nicht das selbe...Er konnte nicht glauben, dass er die Pinkhaarige Soldatin niemals wiedersehen wird. Dass sie für immer fort war...Hope ballte die Hände zu Fäusten, als die erste Träne fiel.
 

Er musste sich zusammenreißen! „Hey!“, rief jemand von weit entfernt. Die drei drehten sich um und sahen Serah, Sazh und Snow auf Chocobos auf sie zureiten. Hope wischte sich die Träne sofort wieder weg, als sie bei ihnen ankamen. „So wie es aussieht, habt ihr's geschafft!“, sagte Snow und stieg von dem Chocobo ab.
 

„Cocoon hat auf jeden Fall bessere Tage gesehen. Zählt doch als Zerstörung, nicht? Bestimmung erfüllt.“, sagte Sazh grinsend. „Hmph, was auch immer ihr glauben wollt.“, hörte Hope dann eine Stimme sagen. Der Silberhaarige sah sich hektisch um, und suchte nach der Herkunft der Stimme. Hatte er da gerade Lightning gehört?
 

Oder war das nur seine Phantasie? „Was ist denn los, Hope?“, fragte Serah und sah ihn besorgt an. „Habt ihr das auch gehört?“ Als alle ihn verwirrt ansahen, wusste er, dass nur er es hörte. Oder er es sich vielleicht doch nur eingebildet hatte. „Ach nichts. Ich dachte nur ich habe etwas gehört.“, sagte er dann.
 

Jetzt sah sich auch Serah aufmerksam um. Sie schien jetzt wohl auch gemerkt zu haben das Lightning nicht da war. „Wo ist Lightning?“ Die drei l'Cie sahen sich an, um so abzustimmen, wer ihr die Nachricht erzählt. „Weißt du, Light ist in dieser Kristallsäule und stützt Cocoon.“, sagte Fang kurz und knapp.
 

„S-sie ist da drinnen?“, murmelte Serah und sah geschockt zu der Säule.Dann sah sie zu Snow und Hope sah deutlich, dass auch sie den Tränen nah war. „Tut mir leid, Serah.“, seufzte er und sah ebenfalls tieftraurig aus. „A-aber wir werden sie doch wiedersehen, oder? Sie wird doch wieder aufwachen.“
 

Niemand sagte ein Wort. Niemand wusste, ob sie jemals wieder zurückkehren wird. Dann fing Serah bitterlich an zu weinen. Sofort kamen die anderen zu ihr, um sie zu trösten. Hope fühlte sich mies. Er hatte doch auch versprochen auf sie aufzupassen. Aber hätte er etwas tun können, um sie daran zu hindern?
 

Wohl eher nicht. Sobald sich Lightning etwas in den Kopf setzte, musste sie es konsequent durchziehen. Außerdem...hatte er gedacht, dass sie in Zukunft zusammenbleiben könnten. Er hatte gehofft, dass...also...Er wollte ein Mann werden, der ihrer würdig ist und ihr von seinen Gefühlen für sie erzählen.
 

Falls er jemals den Mut aufbringt, versteht sich...Hope biss sich in die Unterlippe, um sich selbst davon abzuhalten zu weinen. Seitdem er sie das erste Mal sah, konnte er schon spüren, dass sie besonders war. Sie war so stark, so mutig und nicht zu vergessen anmutig und wunderschön. Und darüber hinaus war sie sieben Jahre älter als er.
 

Aber das hielt ihn nicht davon ab, sich in sie zu verlieben. Seitdem Lightning netter zu ihm wurde — nach ihrem Kampf gegen Odin — fing er an mehr für sie zu empfinden. Seitdem fing er an immer öfter an sie zu denken. Und im Gapra Whitewood ging sie ihm gar nicht mehr aus dem Kopf. Sie war nicht mehr nur ein Mentor, oder eine Mutterfigur für ihn.
 

Nicht mal mehr wie eine große Schwester. Sie war inzwischen schon sein bester Freund. Und als sie schließlich Palumpolum erreichten realisierte er, dass vielleicht mehr als nur Freundschaft dahintersteckte. Er wusste nicht mal, wie es dazu überhaupt kam...Es könnte auch sein, dass das alles schon viel früher anfing, als sie ihn, seine Mutter, Sazh und Dajh von der Purgation befreite. War das Liebe auf den ersten Blick?
 

Nein, das war doch Schwachsinn! Aber egal, wann es anfing und wie es passierte, es änderte nichts an der Tatsache, dass er bis über beide Ohren in Lightning Farron verliebt war. Aber Lightning ahnte nichts von seinen Gefühlen für sie und missverstand ihn nur. Und das war auch zum Teil gut so. Sie sah ihn doch nur als Kind und würde ihn niemals ernst nehmen, wenn er ihr im Laufe ihrer Reise seine Liebe gestanden hätte.
 

Deswegen wollte er auch etwas warten, um älter zu werden, damit Lightning ihn endlich als Mann ansah. Aber jetzt würde es sicher niemals passieren. Sie war in der Kristallsäule eingeschlossen und wird wahrscheinlich nie wieder aufwachen. Er wollte sich einreden, dass seine Gefühle für die Pinkhaarige Soldatin nur ein kindisches Verknallt sein war und dass er schnell darüber hinweg kommen wird.
 

Aber er wusste es besser. Er hatte so etwas schon mal durchgemacht und das was er für Lightning empfand war viel stärker. Sehr viel stärker. In ihrer Nähe fühlte er sich sicher, selbst wenn sie von unzähligen Behemoths umzingelt wären.
 

Er verspürte diesen unbändigen Willen sie vor allem Bösen beschützen zu wollen, selbst wenn er wusste, dass sie selbst auf sich aufpassen konnte. Alles was er wollte war sie zu umarmen, sie fest an sich zu drücken und niemals wieder loszulassen. Er wollte, dass sie glücklich ist, selbst wenn er nicht derjenige war, der an ihrer Seite sein konnte, um sie glücklich zu machen.
 

Er würde wirklich alles für sie hergeben. Zum Teufel, er würde sogar seine eigene Seele für sie verkaufen. So musste es sich wohl anfühlen...Die wahre Liebe. Seine Mutter hatte ihm oft davon erzählt, dass er sich sicher sein konnte, dass er Lightning wirklich aus tiefster Seele liebte.
 

Wenn er doch nur etwas hätte, dass ihn an sie erinnerte...Dann fiel ihm wieder ein, dass er ja noch ihr Überlebensmesser hatte, das er ihr eigentlich zurückgeben sollte. Aber er konnte es nicht behalten. Hope riss sich zusammen und kämpft damit die tränen zurückzuhalten. Dann ging er langsam zu Serah und nahm das Messer aus seiner Hosentasche.
 

„Ähm...Serah?“ Serah hatte sich inzwischen wieder halbwegs beruhigt und sah ihn an. „Ja, Hope?“ Hopes Griff an dem Messer verfestigte sich für einen Moment. Er wollte es so gerne behalten, aber Serah war nun mal ihre Schwester. Es war das Richtige es ihr zu geben. Dann reichte er es ihr. „Ihr Messer...Ich...“
 

Hope schluckte den schweren Klumpen in seinem Hals runter und suchte nach den richtigen Worten. „Sie gab es mir, um mich zu beschützen....aber ich finde du sollst es behalten. Damit du etwas von deiner Schwester hast.“ Serah sah abwechselnd zu ihm und dem Messer, während Hope darauf wartete, dass sie ihm das einzige Erinnerungsstück an Lightning nahm.
 

Dann lächelte Serah und schloss seine Hand um das Messer mit ihren und drückte leicht zu. „Lightning gab es dir, um dich zu beschützen, Hope. Deswegen sollst du es bei dir tragen.“, sagte die Pinkhaarige kichern. „Aber...“, begann Hope, er schwieg wieder, als Serah den Kopf schüttelte. „Behalte es. Und wenn Lightning zurückkehrt kannst du es ihr selbst wiedergeben.“

„Du meinst, sie kommt wieder?“
 

„Wir dürfen einfach nicht die Hoffnung aufgeben.“ Nicht die Hoffnung aufgeben..., dachte er und sah zu den anderen, die Serah zustimmten. „Sie hat recht, Kleiner. Wenn du weiter daran glaubst, wird sie sicher irgendwann zurückkommen.“, sagte Sazh lächelnd und legte eine Hand auf seine Schulter. „Genau! Sis ist nicht so leicht unterzukriegen!“, stimmte Snow breit grinsend zu.
 

Hope nickte und drückte das Messer an sein Herz. Er schwor, dass er sich von nun an mehr anstrengen wird und stärker wird, um Lightning stolz zu machen und um sie beschützen zu können. Und wenn sie wiederkommt wird er ihr seine Liebe gestehen! „Meint ihr Hopes Eltern und Dajh kommen hierher?“, fragte Serah dann die Gruppe.
 

„Klar, wieso nicht? Schließlich werden jetzt alle nach Pulse evakuiert.“, antwortete Fang und zeigte zu den Flugschiffen, die in der Nähe der Säule landeten und in denen viele Menschen ausstiegen. Was für eine Ironie. Er wollte PSICOM alle nach Pulse schicken, um sie loszuwerden und nun ist Pulse ein Zufluchtsort geworden.
 

Und hoffentlich waren sie jetzt auf ihrer Seite...„Wir sollten hingehen und uns erkundigen.“, meinte Snow. „Und was ist mit den Soldaten? Die werden doch versuchen Hackfleisch aus ihnen zu machen, weil sie l'Cie sind, oder?“, fragte Sazh und zeigt zu den drei l'Cie. Sazh hatte recht. Nach alldem was passiert war, hatten sie immer noch keinen Platz auf der Welt...
 

Hope sah gedankenverloren auf sein Handgelenk und stellte fest, dass sein Stigma verschwunden war. „Mein Stigma! Es ist weg!“, rief Hope freudig zu den anderen. Daraufhin fiel allen auf, dass auch Fangs weißes Stigma verschwunden war. Fang kniete sich dann sofort hin und hob Vanilles Rock leicht an. Hope sah sofort weg und fragte sich, was sie da tat.
 

„Vanille, dein Stigma ist auch weg!“, sagte Fang freudig und dann fielen sie sich in die Arme. So wie es aussah, geschah mehr als ein Wunder. Jetzt fehlte eigentlich nur noch, dass Lightning wie aus dem Nichts auftauchte. Aber das würde nicht geschehen. Zumindest nicht in den nächsten paar...Monaten. Oder Jahren...Da war er sich fast sicher.
 

Und augenblicklich verließ ihn wieder dieses Glücksgefühl, dass Stigma endlich los zu haben und dieses leere Gefühl über Lightning Verlust, machte sich abermals in ihm breit. Witzig. Er kannte Lightning gerade mal ein paar Monate und jetzt konnte er sich sein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen.
 

Ein paar Stunden später landete das Flugschiff, indem Hopes Eltern und Dajh sein sollten. Die PSICOM-Soldaten griffen sie nicht an, als sie sie sahen. Ganz im Gegenteil. Sie wussten nun die Wahrheit. Das der Primarch in Wirklichkeit ein fal'Cie war und das sie alles dafür getan haben, Cocoon zu retten.
 

Aber sie gaben ihnen den Rat sich doch noch etwas zurückzuhalten, da es immer noch vereinzelt Menschen gab, die vor ihnen angst hatten. Aber das würde sich im Laufe der Zeit ändern. Die Familien waren nun endlich vereint. Wenn man natürlich Lightning nicht mitzählte.
 

Als die drei landeten und aus dem Flugschiff ausstiegen fielen sich Dajh und Sazh sofort in die Arme. Hope war zwar nicht so stürmisch wie Dajh, aber auch er fiel seinen Eltern in die Arme. Er war froh, dass es ihnen gut ging. Er hatte schon schlimmes befürchtet. „Wenn das mal nicht der Retter der Welt ist.“, sagte seine Mutter und umarmte ihn fest.
 

„Mom, du kannst mich jetzt loslassen.“, sagte er und versuchte verzweifelt sich von Noras knochenbrechender Umarmung zu befreien. Schließlich ließ sie ihn los und er konnte endlich wieder atmen. Selbst sein Vater war stolz auf ihn und nannte ihn den Retter der Welt. Aber das stimmte nicht so ganz.
 

„Wo ist Lightning?“, fragte Bartholomew, als auch ihm und Nora auffiel, dass sie die einzige war, die fehlte. „Na ja...“, begann Hope und sah noch mal zur Kristallsäule. „Sie ist in der Kristallsäule...und stützt Cocoon. Sie ist die Heldin, sie hat Cocoon gerettet, nicht ich.“, erklärte der Silberhaarige traurig und sah dann zu Boden. „Sie ist im Kristallschlaf und niemand weiß, ob sie jemals wieder aufwachen wird...“
 

Daraufhin umarmte Nora ihn wieder, diesmal aber sanfter und Bartholomew tätschelte ihm am Kopf. Er wusste, dass sein Vater nicht gut im trösten war, aber er schätzte es, dass er es wenigstens versuchte. „Was ist wenn sie niemals wieder aufwacht?“, murmelte er und krallte sich praktisch an Nora.
 

Er wollte das eigentlich nicht. Nach allem was passiert war, nach allem was Lightning ihn beibrachte, wollte er stark sein, aber er brauchte jetzt einfach ein bisschen Trost. „Du hast sie sehr gemocht, hm?“, fragte Nora mit sanfter Stimme. Sie meinte als Freund, oder? Sie konnte nichts anderes meinen.
 

Woher sollte sie auch wissen, was sie für Lightning empfand, also spielte er mit. „Als Freund, ja.“ Als Nora kicherte, sah Hope schließlich auf. „Das mein ich nicht.“, sagte sie und lächelte ihn traurig an. „Was...?“
 

„Du hast sie geliebt, oder?“ Hopes Augen weiteten sich und sein Gesicht erhitzte sich binnen Sekunden so sehr, dass er dachte er würde schmelzen. „Äh...Ich...“ Er wusste gar nicht, was er sagen sollte, um sich zu rechtfertigen. Er wusste schließlich selbst, dass sie recht hatte. Wie konnte sie ihn nur so durchschauen?
 

„Versuch erst nicht dich herauszureden, Hope. Ich habe es schließlich mit eigenen Augen gesehen.“, sagte Nora lächelnd. „Es war wirklich sehr offensichtlich, wie du dich ihr gegenüber verhalten hast.“, stimmte Bartholomew zu. Sie hatten ihn alle beide durchschaut?! Und er hatte so sehr versucht es so gut wie es ging geheim zu halten.
 

„Ihr...findet das nicht seltsam?“, fragte Hope und sah seine Eltern verwirrt an. Es war doch seltsam in jemanden verliebt zu sein, der sieben Jahre älter war, oder? Zumindest wenn man bedachte, dass er gerade mal vierzehn Jahre alt war. „Was soll daran seltsam sein, wenn du jemanden liebst?“, fragte Nora.
 

„Du kannst schließlich nicht kontrollieren in wen du dich verliebst.“, sagte Bartholomew. Das überraschte Hope. Sie verstanden ihn. Und sie wären sogar damit einverstanden, falls er mit Lightning zusammenkommen wäre. Aber das war jetzt natürlich nicht mehr möglich. Sie wird niemals wieder aufwachen. An dem Gedanken sammelten sich wieder Tränen in seinen Augen, aber versuchte sie zurückzuhalten.
 

„Hope.“ Als er seinen Namen hörte, sah er wieder zu seinen Eltern auf. „Es ist okay, wenn du weinst.“, sagte Nora, aber Hope schüttelte nur den Kopf und sah zu Boden. Es war nicht okay. Er musste stark sein. Lightning weinte schließlich auch nie. „Hope, habe ich dir nicht schon oft genug gesagt, dass das kein Zeichen der Schwäche ist? Es ist okay.“, sagte sie und tätschelte ihn am Kopf. „Es ist okay über die geliebte Person zu trauern, die man eben verloren hat.“
 

Bartholomew stimmte nur mit einem Nicken zu. Nora hatte schon alles gesagt, was gesagt werden sollte. Und irgendwie hatten sie schon recht. Daraufhin ließ er seinen Gefühlen einfach freien Lauf und fing an zu weinen. Seine Mutter umarmte ihn sofort und auch sein Vater versuchte sein Bestes, um ihn zu trösten. Er war wirklich froh die beiden jetzt bei sich zu haben.
 

Als Hope sich ein paar Minuten später ausweinte, ging die kleine Familie zurück zu den anderen. Hope fühlte sich schon viel besser und konnte neue Hoffnung schöpfen, dass Lightning eines Tages vielleicht doch wieder aufwachen würde. Die Gruppe diskutierten gerade, was sie von nun an tun könnten.
 

Einige hatten schon ein festes Ziel vor Augen. Sazh wird weiter als Pilot arbeiten und Dajh wird da natürlich so oft es ging bei ihm bleiben. Snow machte den Vorschlag hier in der Gegend ein neues Zuhause aufzubauen. Das war mal wieder typisch Snow, aber die Idee war gar nicht mal so schlecht.
 

Und Serah...„Ich habe mir überlegt eine Lehrerin zu werden. In solchen Zeiten ist es sehr wichtig den Kindern alles wichtige beizubringen. Und auch über die l'Cie. Unser Abenteuer.“ Sie stimmten ihr alle zu. Es war langsam an der Zeit, dass sich etwas grundlegend veränderte und wo könnte man besser damit anfangen, als in den nächsten Generationen?
 

„Das ist eine ausgezeichnete Idee, Serah.“, sagte Nora lächelnd. „Ja, das finde ich auch.“, stimmte Fang grinsend zu. „Und was habt ihr vor?“, fragte Snow Hope und seine Familie. „Wir werden dich mit deiner Idee unterstützen.“, entschied Bartholomew und Nora stimmte ebenfalls zu. „Klasse!“ Hope fand das ebenfalls Klasse.
 

Das hieß, dass er mit den anderen zusammenbleiben wird. Zumindest mit Snow und Serah. Sazh wird sicher einiges zu tun haben und nicht viel Zeit haben sich mit ihnen zu treffen. „Wir helfen auch mit.“, sagte Fang daraufhin. „Ja.“, stimmte Vanille zu. „Eigentlich wollten wir wieder zurück nach Oerba, aber wir haben uns entschieden bei unserer neuen Familie zu bleiben.“
 

„Vergesst nicht, dass wir auf Gran Pulse alle eine Familie sind.“, erinnerte Fang sie alle grinsend. Da hatte sie wirklich recht. Sie waren alle eine Familie und hielten zusammen. „Hope, was ist denn mit dir los?“, fragte Serah und sah ihn besorgt an. Hope war so traurig und glücklich zugleich, dass er nicht merkte, dass eine Träne seiner Wange runterfloss.
 

Er war glücklich so eine tolle Familie zu haben, aber er war traurig, dass Lightning nicht bei ihnen sein konnte. Hope wischte die Träne weg und lächelte Serah an. „Mir geht’s gut, Serah. Ich bin nur froh, dass wir alle zusammenbleiben.“, antwortete er und musste daraufhin noch mal zu der Kristallsäule blicken. Plötzlich fand er sich wieder in einer Umarmung wieder. Wieso wollten sie allen ihn nur umarmen? Sah er so hilflos für sie aus?
 

Das ganze entwickelte sich dann in eine Gruppenumarmung. „Wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben, nicht wahr? Wenn wir fest daran glauben, wird Lightning wieder zurückkommen, stimmt's?“, fragte Serah und Hope konnte deutlich hören, dass sie wieder den Tränen nahe war. „Na klar.“, versicherte Snow.
 

Zum ersten Mal hatte Snow wirklich recht. Hope sah noch mal hoch zur Kristallsäule, selbst wenn der Blick von seiner neuen Familie zum Teil versperrt wurde. Lightning war zwar physisch nicht bei ihnen, aber sie würde immer geistlich bei ihnen bleiben. Sie würde für immer in ihren Herzen bleiben. Vor allem in seinem.
 

The End



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Von:  Sakura_Maus
2014-03-26T18:34:31+00:00 26.03.2014 19:34
Haaaallo~

ich mag die FF sehr gern und konnte gar nicht aufhören mit lesen XD~
Hach~ man kann sich so richtig schön in light hinein versetzten~ Ich mag auch deinen Schreibstil sehr. Ich hoffe du lädst das Sequel noch hoch ^___^ *es auf ff.de schon gelesen hab und es gar nicht erwarten kann die letzten kappis zu lesen*

lg Sakura
Von:  red_moon91
2013-12-14T11:56:49+00:00 14.12.2013 12:56
Super Kaiptel
Tja ich freu mich schon auf das nächste

mfg red_moon91
Von:  red_moon91
2013-12-07T13:54:18+00:00 07.12.2013 14:54
Mal wieder ein Super Kapitel
Tja jetzt sind sie auf Gran Pulse, mal sehen wies dort weiter geht.

mfg red_moon91
Von:  red_moon91
2013-11-30T08:54:52+00:00 30.11.2013 09:54
Super apitel
Toll geschrieben und gut in Szene gesetzt, mach weiter so

mfg red_moon91
Antwort von:  Electronic-Star
30.11.2013 16:09
danke für deine reviews^^ sry hab nie zeit gefunden zu antworten...
freut mich sehr das dir meine story gefällt und wenn ich nich hier so hinterherhinken würde, hättest du auch schon das letzte chappy lesen können^^'
lg
Star
Von:  red_moon91
2013-11-25T22:03:23+00:00 25.11.2013 23:03
Super Kapitel
Die Ansprache von Hope war sehr gelungen und auf die Reaktion der Anderen bin ich auch schon gespannt.

mfg red_moon91
Von:  red_moon91
2013-11-09T08:36:48+00:00 09.11.2013 09:36
Super Kapitel, es ist interessant zu lesen wenn man sich die Story wie im Spiel vorstellt mit der ganzen Umgebung und so. Ich freue mich schon darauf wenns weiter geht.

mfg red_moon91


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