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No drug could ever fill this gap.

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Dies ist die "verbesserte" Kurzform einer FF, die ich neulich gelesen hab und die ich triggernd fand und deswegen "umschreiben" wollte (das Grundthema war für mich nicht triggernd, sondern der Umgang mit der Problematik. Ich hab was gegen abusive und addictive relationships)
Deswegen: Trigger-Warnung! Erwähnt werden SVV und M**sbrauch wird angedeutet.

Außerdem ist diese OS auf Englisch, ebenso wie die Originalfic. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Überraschungs-OS für Kanji als "foreshadowing" unseres RPGs :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Die "Original"-OS war aus dem POV der lieben "Bakery Girl" (und jeder, der meinen Twitter-Account kennt, weiß, dass ich das bin. Haha.), doch da ich offenbar nicht mal aus meiner Sicht schreiben kann (wäre auch viel zu fangirlish gewesen, tbh), habe ich es nochmal mit Harrys Sicht versucht. Gefällt mir persönlich viel besser. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Trigger-Warnung: Drogenmissbrauchen. Tod. Suizid

Das Blind am Anfang bezieht sich auf einen Artikel auf BlindGossip.com, da momentan die Drogen-Gerüchte wieder lauter werden und mir der Scheiß keine Ruhe lässt.
Ich hoffe, hoffe, hoffe, dass sie nicht stimmen, aber leider spricht sehr viel dafür. Deswegen die One Shot. Komplett anzeigen

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Tell me a lie.

Spare me what you think and tell me a lie
 

“Saying goodbye’s shit!”

Stumm lächelte sie, als sie diese Nachricht las, ehe sie einen Gossip Blog öffnete.

„Er vermisst sie“

Wenn die nur wüssten … wenn die nur wüssten, was sie wusste.

Wofür sie herhalten musste.
 

Sie hatten sich nun zwei Wochen nicht gesehen.

Und wenn sie von ihnen sprach, involvierte sie sich nicht bei diesem Gedanken.

Sie waren die beiden, für die sie herhalten musste.

Weil das Management das so wollte.

Weil die Gerüchte stoppen sollten.

Stattdessen wurde es nur noch schlimmer.
 

Die Fans hassten sie.

Völlig grundlos.

Sie waren ja nicht wirklich zusammen.

Aber wem konnte sie das erzählen?

Wer würde ihr das glauben?
 

Frustriert seufzte sie und fuhr sich durchs Haar.

Sie hatte es satt.

So unendlich satt.

Aber sie wurde gut bezahlt, um die Klappe zu halten und die glückliche Freundin zu spielen.

Und sie wusste, dass es ihre Beziehung niemals zerstören würde, ganz gleich, ob sie nun existierte oder nicht.
 

Doch sie merkte auch, dass alle drei unter dieser Situation litten.

Sie konnte es in seinen Augen sehen, als sie wieder einmal belagert wurden.

Den Schmerz, die Sehnsucht und den Hass, weil sie an seiner Seite war.

Und nicht er.
 

Was gab es schlimmeres, als nicht zu seiner Liebe stehen zu können?

Sie konnte es sich nicht vorstellen …

Dear Darlin'.

No one understands what we went through

It was short, it was sweet, we tried.
 

Eine Träne fiel auf das unbeschriebene Blatt, das vor ihm lag.

Eine zweite auf den Schreibtisch unter ihm.
 

Er hatte die Ellenbogen auf den Tisch gestützt, hatte sein Gesicht in seinen Händen vergraben, weinte.

Weinte um eine verlorene Liebe.

Weinte um ihn. Um sich. Um sie beide.

Um das was sie hatten.

Und die Betonung lag auf hatten.
 

Es war Vergangenheit.

Sie waren Vergangenheit.

Wegen dieser … dieser …
 

Verzweifelt schluchzte er auf.

Er konnte ihr nicht einmal böse sein.

Es war nicht ihre Schuld.

Sondern die Schuld des Managements.
 

Es würde dem Image schaden.

Lächerlich!

Er wusste, wie die Fans über sie dachten.

Er kannte die Diskussionen um „Larry Stylinson“.

Die Unterstützung.
 

Er versuchte sich zu beruhigen, atmete tief durch.

Er wollte ihm sagen, wie er empfand.

Was ihn beschäftigte, weswegen er nicht mehr schlafen konnte.
 

Lou, ich …
 

Nein …
 

Hast du eigentlich eine Ahnung, wie es mir geht?
 

Er wusste, wie es ihm geht.

Schließlich sahen sie sich täglich.

Es war auch schwer, sich aus dem Weg zu gehen, wenn sie gerade auf Tour waren.
 

Leise schluchzte er, ehe er mit zitternden Fingern einen neuen Versuch startete und erst beim fünften Versuch die richtigen Worte fand.
 

Ich liebe dich.

Du fehlst mir.
 

Und er wusste, es würde nie wieder wie vorher werden.

Auch wenn er es sich noch so sehr wünschte ...

Cold.

What I really meant to say is

I'm sorry for the way I am

I never meant to be so cold ...
 

"Stay away. I mean it. Stay away from me!"

I was screaming, fighting, trying to make him stay away. I was afraid. To get hurt.

He was going to hurt me, right? Like they did ...

"What's wrong with you?"

Tears were running down my face. This seemed like a horrible nightmare. And somehow, I wasn't able to wake up.

"Stay away from me," I whispered, stressing every single word. He just looked at me, confused and obviously unaware of what was happening right now. He was too close. Too close to me.

I felt like I was drowning, suffocating. Why was he still standing there, looking at me?

I told him to get away. Why wouldn't he listen?

I was passing him by. Running, panting. This whole situation ... He had barely touched me but I snapped, freaked out. That was how it had started two months ago. By a single touch. A look. One word.

And it had changed my whole life. My whole existence. Everything.

And I couldn't tell him. I was too scared, too ashamed, too afraid of what he might say to me. Of being blamed. Was it my fault? Was it my fault I was stuck in a never-ending nightmare?
 

Blood was running down my wrist, silently falling to the ground and coloring the carpet. It was the only way to escape the fear, my nightmares. It was the only way to push these feelings aside, to finally breathe again. I sighed, pressing a towel to the wound when I heard him knocking on the door.

"May I come in?"

I stared at the floor when he entered my room.

"What's ..."

I closed my eyes, trying hard not to cry. I knew what was next.

Why did you do it? Stop it!

Maybe he was going to leave me. Like the others did.

But he didn't say anything at all, just sat next to me and pulled me into a hug. I froze. He was touching me, he ...

"Go away! Don't touch me!," my mind yelled at him but my body was weak and eventually, I allowed myself to let these painful tears fall.

"What happened?"

I shook my head. I couldn't ... I wouldn't ... I wasn't ready to talk about it. Maybe I'd never be.

"It's fine. I'll stay. I'll stay with you ..."

And for a second, I almost believed him. Believed that things were going to be fine. But they'd never be again.

I was broken. And he couldn't fix me. Even if he tried ...

Need you now.

It's a quarter after one

I'm a little drunk and I need you now.
 

Weihnachten …

Wenn man getrennte Eltern hat, war das sicherlich nicht mehr das „Fest der Liebe“.

Eher das Fest der Verzweiflung.
 

Harry seufzte leise, während er die Szene beobachtete.

Da waren seine Mutter, seine Schwester, sein Stiefvater und – wie passend – in genau diesem Moment klingelte es an der Tür.

Sein Vater.

Mit dem er wirklich wenig zu tun hatte und auch zu tun haben wollte.
 

Was sollte er jetzt tun?

Er konnte nicht fliehen, aber gleichzeitig hatte er nicht wirklich das Bedürfnis, sich hier länger mit dieser Mischung aus Familie aufzuhalten.

Vielleicht …

Er fischte sein Handy aus der Hosentasche und öffnete eine neue Nachricht.

Konnte er es wirklich wagen?

Schließlich war Weihnachten und sein Geburtstag.
 

Unsicher biss er sich leicht auf die Unterlippe, bevor er, nach langem Überlegen, eine einfache SMS schickte: „Alles klar bei dir?“

Die Antwort kam überraschend schnell.

„Bis auf das übliche Drama meinst du?“

Ach ja … seine Eltern waren auch geschieden, wie hätte er das nur vergessen können.

„Hast du Zeit? Ich wollte meinen Geburtstag eigentlich nicht mit meinen Schwestern feiern.“
 

„Mum?“

„Ja, Schatz?“

„D-dürfte ich vielleicht ...“

Er verstummte, sah seine Mutter nur mit flehendem Blick an.

Sie wusste noch nicht einmal, dass er nun mit Louis befreundet war, weswegen sie natürlich nicht wissen konnte, dass heute sein 18. Geburtstag war.

Achtzehn … Das schrie fast nach Alkohol. Dann würde seine Mutter ihn niemals gehen lassen!

Doch sie nickte nur, merkte, wie unangenehm ihm diese Situation hier war.

Sie war eben die beste Mum der Welt!
 

„Um spätestens elf bist du wieder da, okay?“

„Klar!“

Er schlüpfte in seinen Mantel, zog sich Beanie, Schal und Boots an und stapfte durch den zentimenter hohen Schnee.

„Bin auf dem Weg“, schrieb er, ehe er in die Straße einbog, in der Louis wohnte.

Dieser wartete auch schon vor der Haustür, um ihn dort zu begrüßen.
 

„Das ging schnell.“

„Wenn du rufst, muss ich doch kommen.“

Er grinste, während er nur ein Augenrollen erntete, was ihn sich fragen ließ, was genau sie eigentlich waren. Klar, sie waren irgendwie befreundet, aber flirteten Freunde miteinander?

Immerhin hätte Louis sicherlich auch einen anderen Freund bitten können, vorbeizukommen. Warum wollte er seinen Geburtstag ausgerechnet mit ihm verbringen?
 

„Was hast du geplant?“

„Wie wäre es mit einem Spaziergang?“

Mit einem Lächeln und einem Nicken stimmte er dem Vorschlag zu, vergrub zugleich aber seine Hände tief in der Manteltasche. Es war kalt, aber irgendwie schien ihm das überhaupt nichts auszumachen, solange Louis an seiner Seite war.
 

„Gibt es einen Grund, warum du mich gefragt hast, ob ich Zeit habe?“, rutschte ihm nach einer Weile und einer kleinen Wanderung durch die Stadt schließlich raus.

„Ich wollte ein Weihnachtsfest mit jemandem verbringen, der nicht versucht, mir Zöpfe zu binden.“

Leise lachte er und schüttelte nur den Kopf.

„Versuchen das etwa deine anderen Freunde auch?“

„Nur wenn ich schlafe.“
 

Wer weiß, was ich machen würde, wenn du neben mir schlafen würdest ...

Leicht errötete er, als er merkte, was er mit diesem Gedanken ausdrücken wollte.

War er etwa … ?

Aber … nein, das war nicht möglich. Das war nicht gut. Er würde das doch niemals …
 

„Alles okay?“

Verwirrt blinzelte er, sah dann zur Seite.

Sie waren stehen geblieben und er war ihm nah, zumindest so nah es ging bei ihrem Größenunterschied.

Er wollte etwas sagen, bekam jedoch keinen Ton heraus, sondern starrte ihm einige Sekunden in die Augen, ehe er den Blick abwendete.
 

Gerade wollte er weitergehen, als der Schnee unter ihm knirschte und sich zwei Arme um seine Taille schlängelten.

„Danke … Dass du gekommen bist. Das bedeuten mir viel.“

Sein Herz setzte für einen Moment aus. Er wusste nicht, was er tun oder sagen sollte, entschied sich letztendlich aber dazu, ihn sanft an sich zu drücken.

„Für dich immer ...“

It's all coming back to me now.

Wieder einmal ging er die Tweets der Fans zum heutigen Konzert in Düsseldorf durch, wieder einmal fand er dieselben Fragen wie „Hast du eine Freundin?“, „Ist Larry echt?“.

Diese Frage schmerzte am meisten, doch das würde er niemals zugeben. Das konnte, nein, durfte er nicht zugeben. Er schmerzte sowieso schon, „Elounor“ – wie die Fans Louis und Eleanor nannte – zusammen zu sehen, zu wissen, dass sie heiraten würden. Dass er ganz offensichtlich unwichtig geworden war, ersetzt worden war …

Doch eine Frage – oder besser gesagt ein Name – fiel ihm auf.

„Bakery Girl“? Man könnte glatt meinen, dass dies eine subtile Andeutung an ihn und seinen früheren Job war und als er ihren Accountnamen sah, war ihm klar, dass sie vermutlich eine „Larry Shipperin“ war. Doch die Frage hatte rein gar nichts damit zu tun, wofür er ihr jetzt schon mehr als dankbar war.
 

„Könntet ihr ein paar Zeilen eures aktuellen Lieblingsliedes singen? :) xx“
 

Als er die Frage las, fiel ihm sofort ein Lied ein, das er in letzter Zeit nur all zu häufig gehört hatte: Celine Dions „It’s all coming back to me now“.

Auf eine verdrehte Art und Weise passte das Lied, denn jeden Abend, wenn er auf der Bühne stand, wenn er mit Louis performen musste, traf es ihn. All die Erinnerungen an früher kamen zurück, jagten ihn und er hatte Mühe, zu singen, zu atmen, überhaupt mit seiner ersten großen Liebe auf einer Bühne zu stehen.

Er wusste nicht, wie lange er das noch durchhalten konnte. Gleichzeitig wollte er weder die Band, noch die Fans im Stich lassen, also konnte er nicht aus der Band aussteigen. Er konnte nicht alles zurücklassen, wofür sie die letzten vier Jahre so hart gekämpft hatten, auch wenn drei dieser vier Jahre der Hölle glichen.
 

Eine halbe Stunde nachdem das Konzert begonnen hatte und er sicher gegangen war, dass er Körper- und Augenkontakt mit Louis vermieden hatte, kamen die Fragen und während die anderen Statements wie „Ich bin 500 km nach Düsseldorf gereist, um euch zu sehen.“ ausgesucht hatten, was er sehr rührend fand, konnte er es fast gar nicht erwarten, dass seine Frage endlich auf dem Monitor erschien.

Und endlich war es soweit.

„Dein Name ist ziemlich kreativ. Wo bist du überhaupt?“, hatte er gefragt, nachdem er die Frage laut vorgelesen hatte und blickte sich um. Er wusste, dass „Bakery Girl“ blond war, das hatte er auf ihrem Twitter-Icon gesehen, und er vermutete, dass sie ziemlich nah an der Bühne stand, doch natürlich fuchtelte die halbe rote Zone mit den Armen rum, wollte von der Gruppe gesehen und beachtet werden.

Ein Mädchen sah aber wirklich schockiert aus, als er den Tweet vorgelesen hatte, ehe es mit dem Mädchen, das neben ihm stand, ein paar Mal hochhüpfte, um sich bemerkbar zu machen.

Das war sie also. Vielleicht sollte er sich bei ihr für die Frage bedanken. Für den Glauben, dass „Larry“ immer noch echt war, für die Unterstützung, also ging er in ihre Richtung, lächelte etwas, bevor er kurz die Hand hob, um ihr zu signalisieren, dass er sie gesehen hatte.
 

Während die Jungs alle etwas aktuelles aus den Charts sangen, was die Fans natürlich alle lautstark mitgrölten, entschied er sich für „It’s all coming back to me now“. Er bemerkte, dass die Fragenstellerin stumm mitsang und fragte sich, wie alt diese war. Schließlich wurde das Lied schon vor 18 Jahren veröffentlicht und die jüngere Generation kannte es sicherlich nicht.

Doch er merkte, dass es keine all zu gute Idee war, dieses Lied zu singen, denn es machte ihn traurig. All die Erinnerungen kamen wieder hoch, zerrten an seiner Konzentration, brachen ihm das Herz. Und vermutlich sah er auch so zerbrochen aus, denn dieses Mädchen brach plötzlich in Tränen aus. Hatte sie bemerkt, warum er ausgerechnet dieses Lied sang? Hatte diese Beziehung solch einen Einfluss auf seine Fans, dass sie wortwörtlich mitlitten? Stumm starrte er in die Menge, blendete den tosenden Applaus aus, warf nur einen sehr, sehr kurzen Blick zu Louis, dessen Lied nach ihm einsetzte.
 

Und er war mehr als erstaunt, als er „When I was your man“ sang. Wusste er nicht, dass das praktisch ein Geständnis war? Was war, wenn jemand diesen Moment aufnahm und ihn auf Twitter oder tumblr zerpflückte? Wenn das Management mal wieder sagte, sie dürften nicht mehr miteinander gesehen werden, weil dies die Gerüchte anheizen würde? Nicht, dass ihn das sonderlich störte. Nachdem die Verlobung bekannt wurde, hatte er sich von Louis distanziert, weil er nicht wollte, dass er mitbekam, wie sehr ihn diese ganze Aktion verletzt hatte, obwohl er doch eigentlich wissen sollte, dass es nur eine PR-Nummer war. Aber es tat trotzdem weh. Und es wurde mit jedem Tag, den er mit ihm auf der Bühne, auf Tour verbringen musste, schlimmer.

Dass seine Stimme versagte, als er die Zeile zu Ende gesungen hatte, machte die ganze Situation nur noch grausamer. Er sah aus, als würde er gleich in Tränen ausbrechen und genauso fühlte er sich auch. Zu gern wollte er Louis umarmen, wollte ihm sagen, dass er ihm verzeihen würde, dass er ihn liebte, immer nur ihn geliebt hatte und immer lieben würde. Aber er durfte es nicht. Deswegen schlich er zum hinteren Bereich der Bühne, merkte nicht sofort, dass Louis ihm gefolgt war, hatte nur ein Flüstern gehört – oder hatte gemeint, es zu hören, da die Fans so laut sangen, dass man seine eigenen Gedanken kaum noch verstand – und hatte sich dann zu ihm umgedreht. Wollte er jetzt wirklich mit ihm reden? Jetzt? Hier?
 

Er schüttelte nur den Kopf, verließ dann die Bühne, um tief durchzuatmen, sich zu sammeln, wieder zu sich zu kommen. Er schaffte es nicht mehr. Es ging nicht mehr, er konnte nicht Nacht für Nacht mit ihm auf der Bühne stehen. Aber was sollte er tun? Er konnte nicht flüchten, er konnte das alles nicht aufgeben.

Wie aber sollte er noch weitermachen, wenn es nur noch weh tat?

Er hatte keine Antwort auf diese Frage …

Faded.

Ein neues Blind.

Drogenmissbrauch.

Natürlich … diese Geier würden doch alles herausfinden.
 

Doch sie lagen falsch.

Es war nicht nur ein Sänger.

Es waren zwei.
 

Dies war ihre Geschichte.

Und ihr Untergang.
 

No love no drug could ever fill this gap, yeah
 

One-Night-Stands.

Und der passende Ruf dazu.
 

Es war egal.

Es würde nichts ändern.

Nichts besser machen.

Ihn nicht zurückbringen.
 

Er war bei ihr.

Ihr.

Die mit den braunen Locken.

Mit den großen braunen Augen.

Die Puppe.
 

War er neidisch?

Eifersüchtig?

Wollte er so sein wie sie?

Oder ging es nur um ihn?

Darum, geliebt zu werden?
 

Trainieren brachte nichts mehr.

Schließlich wurde man nicht durch Muskeln dünn.

Also musste es anders gehen.
 

Beim ersten Mal war er nicht allein.

Wenn man es genau nahm, wurde er sogar dazu überredet.

Doch er kannte die Risken.

Und die Nebenwirkungen – Positiv wie negativ.
 

Anfangs war es immer nur Teil eines Partyrituals gewesen.

Doch jetzt?

Vor den Konzerten. Während der Konzerte.

Vor allem währenddessen.
 

Es war eine nette Ablenkung.

Ein gutes Putschmittel.
 

Doch danach kam der Absturz.

Die Tränen. Die Angst. Die Panik.

Und natürlich die Paranoia.
 

Nicht, dass er die nicht sowieso schon wegen seines Jobs hatte.

Aber die Droge machte es schlimmer.
 

Trotzdem beachtete er ihn nicht.

Egal wie sehr er sich anstrengte.
 

I live for the highs till it all comes back

Like the tears of the years that I can't get back!
 

Ein Hotelzimmer.

Er wusste immer noch nicht, wie er an den Stoff gekommen war.

Berühmt sein war manchmal doch ein Vorteil.
 

Erst kam das Hoch.

Die Partys.

Die gute Laune.

Das Lachen.

Und alles war gut.
 

Alles war okay.
 

Er konnte wieder atmen, wieder leben.

War nicht mehr eingesperrt. Nicht mehr gefangen.

Nicht mehr versteckt hinter der Maske, die er sich angeeignet hatte.
 

Er war er selbst.
 

Dass andere seine Stimmungsschwankungen mitbekamen,interessierte ihn schon lang nicht mehr.

Er war ein Vogel.

Er wollte fliegen.

Er musste fliegen.
 

Bis sie ihn erwischten.

Nein – Nicht sie. Er.
 

Er erschrak, sagte aber nichts.

Er sah gespenstisch aus.
 

Augenringe, wo einmal ein Strahlen war.

Falten, wo einmal ein Lachen war.

Stille, wo einmal ein Witz war.
 

„Was machst du da?“

Es war nur ein Flüstern und er war sich nicht einmal sicher, es wirklich gehört zu haben.

Die Stimmen wurden in letzter Zeit immer lauter.
 

Doch er kam auf ihn zu.

Nahm den Geldschein.

Und plötzlich flogen sie beide.
 

Aber seine Wirkung ließ nach.

Und er brach.
 

„Warum ...“

Wusste er die Antwort? Die Frage?

Die einzige Entgegnung war ein Kuss.
 

Und aus einer Nacht wurden viele.
 

I'm faded, I'm faded I'm not sure if I can make it oh, oh
 

Sie lagen nebeneinander.

Der eine schlief, der andere war hellwach.
 

Die Gedanken rasten.

Er wusste nicht, wie lang er das noch mitmachen konnte.

Wie lang er seine Rolle spielen konnte.

Bis er einknickte.

Bis alles aufflog.
 

Er kannte die Gerüchte.

Dabei dachte er, er wäre vorsichtig.

Ihn würden sie niemals verdächtigen.

Aber …
 

Er war nicht der einzige mit einem grausamen Geheimnis.
 

Wie sollte es weitergehen?

Ihre Zeit war zum Glück begrenzt.

Es waren nur noch einige Tage.
 

Dann war der erste Wahnsinn vorbei.

Doch würde es reichen?
 

Sie steckten zu tief drin.

Und er glaubte, es gäbe kein Entkommen mehr.

Wie sollten sie sich retten?

Oder musste einer dran glauben?
 

Einen positiven Nebeneffekt hatte das ganze allerdings gehabt: Er gehörte wieder ihm.

Die Fans hatten das natürlich gemerkt, weswegen sie eingeflogen wurde.

Doch das hatte sie nicht davon abgehalten.

Niemand würde sie mehr aufhalten können.
 

Sie gehörten zusammen.

Ironisch, dass sie es ausgerechnet so herausfinden mussten.
 

No, but don't you cry for me

Honey, I'm not worth it
 

Er wusste immer noch nicht, wie er es geschafft hatte.

Die Auszeit wirkte Wunder.

Zumindest für ihn.
 

Aber nicht für sie beide.
 

Das Telefon klingelte an einem Donnerstag.

Der Himmel war grau, typisch englisch.

Als hätte er gewusst, was ihn erwarten würde.
 

Grundlos zusammengebrochen.

Krankenhaus.

Koma.
 

Koma.

Koma …
 

Er eilte sofort an seine Seite.

Natürlich.

Versuchte dabei, sämtliche Kommentare zu ignorieren.

Versuchte ruhig zu bleiben.
 

Und wusste doch, es war zu spät.
 

„Hast du davon gewusst?“
 

Er konnte nicht darum antworten.

Und das war Antwort genug.
 

Was hatte er angerichtet?

Hätte er es verhindern können?

Was geschah hier?

Was …
 

Es war vorbei.

Sein Leben war vorbei, wenn er ging.

Und er ging, nur einen Tag später.
 

Überdosis.

Kein romantischer Tod.

Eher hässlich.

Und schon gar nicht Romeo und Julia-mäßig.
 

Aber es sollte sie vereinen.

Für immer ...



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Kanji
2013-09-25T06:53:34+00:00 25.09.2013 08:53
Ich mag es so sehr ;w;
Vielen Dank für die Widmung!


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