Zum Inhalt der Seite

Ewiges Kind

Chibusa auf der Suche nach Seya
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zukunft in der Vergangenheit

Weiches Kissen, dunkle Nacht. Die Mondprinzessin schlug ihre Augen auf und schaute ruhig in die Dunkelheit. Langsam vernahm sie das sanfte Licht des Mondes und konnte erste Umrisse des Raumes erkenen. Nur langsam realisierte sie, dass sie nicht in ihrem Zimmer war. Sie setzte sich auf, ihr Schädel hämmerte, und schaute sich um.. Dieses Zimmer hier war so anders, so.. männlich. Es hatte eine massive Kommode, ein Bett und einen Schreibtisch. Jegliche Dekoration fehlte. Nur ein Bild hing an der Wand, eine Silhoutte mit Odangos. War sie das? Die Prinzession konnte es unmöglich in dieser Dunkelheit erkennen.
 

Sie ließ weiter ihren Blick schweifen und schaute zum Fenster: eine große Fensterfront gab den Blick auf die Lichter Tokios frei. Der Mond strahlte hell und unter ihm blinkten die Lichter der Stadt. Die Prinzessin erstarrte, trotz ihrer Müdigkeit wurde sie sich bewusst, dass dies nicht Kristalltokio war. Plötzlich hörte sie eine Stimme: ein dunkles Murmeln, das Murmeln eines Mannes. Die Prinzessin erschrak. Neben ihr, genau neben ihr lag ein Mann. Er murmelte "Kleines Schätzchen, schlaf wieder" und streckte seinen Arm nach ihr aus. Sein Oberkörper war unbedeckt. Nun saß sie aufrecht im Bett. Sein Arm legte sich um ihre Taile und er zog sich so zu ihr, wollte seinen Kopf auf ihren Schoß legen. Das reichte der Prinzessin, sie wollte aufschreien, doch konnte es nicht. Warum konnte sie nicht schreien? Sie stand stattdessen auf, und weckte den fremden Mann nun vollends. Starr stand sie vor ihrem - oder wohl eher seinem - Bett. Er schaute perplex und machte die Nachttischlampe an. Jetzt sah sie ihn. Blaue Augen und lange, zusammengebundene, schwarze Haare. Ein paar graue Strähnchen hatten sich in diese gemischt und sein Gesicht sah - sie erschrak nochmehr - gealtert aus. Er hatte leichte, kaum zu erkennende und doch vorhandene Falten - sie schätzte ihn auf Ende 20. Eine so alte Person hatte sie seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen.
 

"Kleines Schätzchen" er musterte sie. "Geht es dir gut? Du siehst so blass aus." Sie ignorierte seine Frage, blendete ihn sogar ganz aus und war nun mit ihren Händen beschäftigt, die sie jetzt im Licht klar erkennen konnte. Ihre Finger kamen ihr so lang vor und die Handflächen so riesig. Die Prinzessin schaute sich um. Sie hatte auf einmal eine völlig andere Perspekte im Raum. Ist sie gewachsen? Sie sah an sich herunter und kam mit ihrem Blick nicht weit. Er ruhte auf ihrer Oberweite. Busen.. sie hatte Busen.. wie.. kann.. das .. sein? Die Prinzessin rannte zur Tür und schlug sie auf - seltsamerweise wusste sie, wo sich das Bad befindet - seltsamerweise wusste sie auch, wo der Lichtschalter war. Lichtschalter.. das es so etwas noch gibt.
 

Das grelle Badlicht blendete sie. Sie trat zögernd ein und schaute mühsam in den Spiegel. Das Spiegelbild schockte sie. Nur ihre pinken Augen kamen ihr noch bekannt vor. Aber dieser Körper. Die Augen gehörten zu einem wunderschönen Gesicht einer jungen Frau. Eine junge Frau mit einem ausgewachsenen Körper. Chibiusa konnte ihren Blick nicht abwenden von sich... Doch mit einmal sah sie im Spiegel ein weiteres Bild. Sie dachte schon, dieser Unbekannte aus dem Schlafzimmer würde hinter ihr stehen, doch im Spiegel selbst fromte sich das Bild eines Pferdes mit einem goldenen Kristall als Horn. Es wirkte unglücklich.
 

"Prinzessin, wenn ihr diesen Traum nicht wollt. Dann wacht auf. Ich kann ihn mir nicht länger ansehen." Das Bild verschwamm. Chibiusa schrie "Nein! Warte Pegasus! Warte!!". Das Bild ihres Pegasus verwandelt sich in Helios. In Chibiusa stieg eine längst vergessene Freude auf, die jedoch schnell abebbte: Seine Gesichtszüge waren so ungewohnt hart. Sein Blick so strafend.

"Ein Zeitfrevel wird begangen, der Traum kündigt ihn an. Ich werde Kronos warnen... Wie wirst du mir nur so etwas antun können?"
 

Chibiusa wachte auf und atmete schwer. Es war tiefste Nacht und sie war in ihrem Zimmer. Allein. Zuerst starrte sie nur in die Dunkelheit, doch langsam rührte sich ihr Körper. Ihre Augen schauten auf ihre Hände. Sie hielt ihre Hände vor sich und starrte eine weitere Weile auf diese. Sie waren die Hände eines Kindes. Eines auf 12 Jahre alt geschätzten Mädchens. Tränen formten sich und liefen ihre Wangen entlang. "Was hat das zu bedeuten, Helios? So viele Jahre schon hast du dich mir nicht mehr gezeigt und jetzt erscheinst du mir in so einem Traum?" Sie schniefte und ließ ihre Gedanken zum Traum zurückkehren. Wer war dieser Mann? Und warum hatte sie im Traum endlich den Körper einer Erwachsenen?

Ihr Leid und ihre Hoffnung

Hallo Ihr Lieben,
 

vielen lieben Dank für die ersten Kommentare. Es ist toll, Rückmeldung zu erhalten ;-)
 

lg Vela
 

Die Vergangenheit ist ein Käfig, dessen Gitterstäbe man biegen, aber nicht zerbrechen kann.

Autor : Tennessee Williams
 

Langsam ging die Sonne über Kristalltokio auf. Längst waren Neo-Queen Serenity und ihr Mann König Endymion wach. Gemeinsam standen sie auf ihrem Balkon und beobachten den Sonnenaufgang. Sie liebten den Anblick der Strahlen, die Stück für Stück ihr Königreich erhellten. Beide hatten schon ihre Regierungskleidung an: das weiße, wellende Kleid Serenitys und das königliche Gewand Endymions. Der König stand hinter seiner Gemahlin und umschlung ihren zierlichen Körper mit seinen Armen, er ergriff ihre Hände und ließ sanft seine Finger über ihren Handrücken streichen. Sie lehnte sich an ihn und genoss die Morgenluft. “Es ist ein herrlicher Tag”, raunte er ihr ins Ohr. Serenity lächelte kurz, doch schnell überzogen Sorgenfalten ihr Gesicht. “Ein Tag, der nicht wie jeder andere ist.” Endymion nickte, seine Hände ruhten nun still auf ihren. “Dass der Wächter der Träume einschreitet und darum bittet, die Wächterin der Zeit sprechen zu dürfen, ist wirklich nicht erfreulich”, gab er zu. Serenity schnaufte “ Endymion, wir überwachen die Träume unserer eigenen Tochter!” Ihr Mann drückte sie fester an sich, in der Hoffnung seine Ruhe auf sie übertragen zu können. “Wir haben nichts überwacht, wir haben nicht einmal den Befehl dazu gegeben. Helios wird ihre Träume beobachtet haben wie er es seit ihrer Zeitreise getan hat. Er behält sonst nur Stillschweigen darüber, ich weiß nicht, was ihn dazu bewegt, das Schweigen zu brechen mit Pluto sprechen zu wollen. Wir sollten ihm die Bitte gewähren.” Serenity löste sich nun aus seiner Umarmung und schaute ihm direkt in die Augen, in ihrem Blick lag große Sorge. “Nein, sollten wir nicht. Was auch immer sie geträumt haben mag, es ist ihr Traum, es ist ihre Privatsphäre.” Endymion seufte “Sie ist ein Kind, wir müssen sie beschützen, Helios will sie beschützen, also lass ihn gewähren, Bunny!”. Serenity erstarrte. “Behandle mich nicht wie die Bunny von einst. Ein Jahrtausend liegt dazwischen. Und unsere Tochter wird vielleicht immer ein Kind bleiben, wenn wir nicht anfangen, sie erwachsener zu behandeln. Ihre Träume sind das Einzige, was ihr in dieser Welt bleibt. Sie hat keine Freiheit, nur in ihren Träumen kann sie frei sein. Du magst es vielleicht nicht sehen wollen, aber ich spüre es: Sie leidet!”
 

…………………….
 

Die Kleine Lady saß traurig vor ihrem großen, antiken Spiegel in ihrem gänzlich in Pink eingerichteten Prinzessinnenzimmer. Durch die pinken Vorhängen fiel das nicht enden wollende, strahlende Licht Kristall Tokios und erhellte langsam den Raum... Es war ein neuer Morgen in ihrem alten Leben.
 

Die Prinzessin seufzte und hielt ihre rechte Hand an den Spiegel. Er zeigte ihr ein Bild, das sie seit Jahrhunderten unverändert widerspiegelte: rosafarbene Haut, kindliche Gesichtszüge und die Augen einer jahrtausendalten, königlichen Nachfahrin. Ihre pinken

Haare fielen in Wellen bis auf den Boden. Chibiusa frisiert sie gekonnt zu zwei Zöpfen um und blickte erneut traurig ihrem Spiegelbild entgegen. Abermals legte sie ihre Hand auf das Glas. Eine Träne bildete sich und schimmerte im Sonnenlicht, welches auf Chibiusa

fiel. Schnell zwinkerte das Mädchen die Träne weg, während sich ihre Finger am Spiegel verkrampften. "Gibt es denn gar keine Möglichkeit? Werde ich auf ewig unverändert bleiben?" Sie schniefte und schaute kampfeslustig ihr Spiegelbild an. “Dieser Traum, er muss etwas bedeutet haben!” Schon der Gedanke daran, dass Helios sich ihr gezeigt hat, ließ Hoffnung in ihr aufkeimen. Ein Zeitfrevel hatte er gesagt…
 

Langsam öffnete sich ihre Zimmertür und ließ die Kleine Lady

hochschrecken, schnell zog sie ihre Hand vom Spiegel, blinzelte und überprüfte, ob ihre Träne auch wirklich verschwunden war. Sailor Juno trat ein und lächelte sie an. "Guten Morgen Chibiusa. Bist du bereit für unser Training?" Juno schenkte ihr ein strahlendes Lächeln, das Chibiusa motivieren sollte. Doch die kleine Prinzessin schaute heute besonders traurig drein. Sailor Juno bemerkte den Schleier, der sich auf das Gesicht des Mädchen legte. Chibiusa war das sofort unangenehm und schnell zwang sie sich zu einem gequälten Lächeln. „Muss das sein?” Ihr war heute definitiv nicht nach trainieren. “Wird wenigstens Hotaru dabei sein?" Die Prinzessin vermisste ihre beste Freundin. Gerade heute hätte sie ihr gerne von ihrem Traum erzählt. Doch schon lange ist es her, dass sie sich gesehen haben. Bereits seit Jahrzehnten endete für die Mädchen ihr theoretischer Unterricht. Sie haben alles gelernt, was ihnen an Wissen vermittelt werden konnte. Mit Pluto sind sie in jede Zeit gereist, die als wichtig erachtet wurde, unauffällig zu beobachten. Sie wussten “alles” und haben “alles” gesehen. Seitdem gab es keinen Punkt auf ihrem Tagesprogramm, bei dem sie Hotaru regelmäßig sehen konnte.
 

Sailor Juno ging zur Fensterfront, zog die pinken Vorhänge zurück und blickte auf die

kristallene Stadt. "Leider nein, Hotaru ist zu beschäftigt damit, sich.." "Um die alltäglichen Gefahren des Weltalls zu kümmern." ergänzte die Prinzessin. Seitdem der Silberkristall über die Erde wacht, scheint seine Energie immer neue Feinde anzulocken. Doch keiner ist der Macht der Senshis gewachsen. Die Outer Senshis durchforsten das Sternensystem, um kommende Gefahren zu registrieren und möglichst gleich aufzuhalten. Eigentlich wäre es nicht Hotarus Bestimmung, mitzureisen. Aber seit dem Abschluss ihrer Schulbildung, suchte sie sich diese Aufgabe bewusst aus. Eigentlich hätte sie so viel Zeit für die Kleine Lady. Doch wie auch die Kleine Lady ist sie von der Öde des Paradieses gelangweilt und sucht nach Abwechslung. Darum beneidet sie die Prinzessin: Hotaru darf sich Abenteuern stellen, während sie nicht einmal mehr in der Vergangenheit Urlaub machen darf. Die Zeit der Zeitreisen war schon lange vorbei und ist ihr längst verboten wurden, schließlich hatte sie ja schon “alles” gesehen und sollte mit ihrem Leben im Hier und Jetzt glücklich sein. “Verdammt”, murmelte Chibiusa vor sich hin. Sailor Juno vernahm ihren Frust zwar, doch tat das, was schon immer zu tun pflegte in solchen Situationen: Sie versuchte die Prinzessin auf andere Gedanken zu bringen und auf der Erde eine Ablenkung zu bieten. "Sailor Moon, auf geht es! Training ist angesagt!" Doch Juno wurde mit einem bösen Blick gestraft. Chibiusa verschränkte ihre Arme in kindlicher Manier vor sich und schüttelte entschieden den Kopf: „Nein.“ Juno schaute Chibiusa skeptisch an. „Nein?“ Chibiusa nickte. „Ich bin die Anführerin unserer ach so tollen Sailor Truppe und ich sage nein. Und jetzt predige mir nicht, dass ihr meine Leibgarde seid und für mein Wohl sorgen müsst. Ich weiß, dass Trainieren wichtig ist, aber heute ziehe ich mich lieber zum Studieren zurück.“ Juno starrte nun noch fassungsloser. „Studieren?“ Die Prinzessin nickte und zog die Nase in die Höhe „Natürlich, schließlich wird man hier überhaupt nicht gefordert. Es muss doch noch einen Wissensbereich geben, den ich nicht in- und auswendig kenne.“ Eigentlich hätte Juno jetzt erwidert, dass Chibiusa zwar gerne altklug war, aber dennoch sehr ihrer Mutter in Sachen Gedächtnisleistung bezüglich unpraktischen Wissens glich. Aber gut, anscheinend hat die Prinzessin es sich in den Kopf gesetzt, die langweilige Bibliothek dem eintönigen Training vorzuziehen. Welche Gefahren würden wohl überhaupt in den nächsten Jahrhunderten auf sie warten? Auf einen Tag Training mehr oder weniger kommt es sicherlich nicht an.
 

Bis jetzt hat Chibiusa ja auch Recht: Sailor Juno, Sailor Vesta, Sailor Ceres und Sailor Pallas sind bis jetzt nur die Leibgarde der Prinzessin. Das einstige Amazonen-Quartett erwachte als Sailor Quartett und erfüllt nichts anderes als diese Aufgabe. Sailor Juno konnte ja nicht ahnen, dass diese Aufgabe sich bald als ziemlich schwierig

gestalten wird.
 

Chibiusa freute sich über ihren Erfolg, bereits an der Körperhaltung konnte sie erkennen, dass Juno sie gewähren ließ. Vielleicht fand sie in der Bibliothek ja Antworten? Schon zehn mal hat sie sich bemüht, hier nach ihrer ewigen Kindlichkeit zu recherchieren, aber die Besuche haben nie etwas gebracht. Vielleicht .. hat sie nicht gründlich genug recherchiert?

Letzte Stunden in der Zukunft

Was im letzten Teil geschah:

Chibiusa freute sich über ihren Erfolg...Vielleicht fand sie in der Bibliothek ja Antworten? Schon zehn mal hat sie sich bemüht, hier nach ihrer ewigen Kindlichkeit zu recherchieren, aber die Besuche haben nie etwas gebracht. Vielleicht .. hat sie nicht gründlich genug recherchiert?
 


 

Ist das Schicksal im Spiel, braucht man niemanden und nichts zu suchen sondern wird gerufen. (Zitat Christa Schyboll).
 

Die Bibliothek des kristallenen Palastes wirkte klein. Zwar befanden sich hunderttausende Bücher in ihren heiligen Hallen, doch diese konnten von keinem außer der Hüterin des Wissens eingesehen werden. Für Besucher standen lediglich Arbeitsplätze zur Verfügung, die ihnen einen digitalen Zugang zu den Datenbanken ermöglichten. Die Kleine Lady saß gespannt an einem dieser gläsernen, leeren Tische. In der Tischmitte befand sich ein kleiner, blauschimmernder Kristall. Sie berührte diesen und ein Hologramm öffnete sich und zeigte Sailor Merkur, die besagte Hüterin des Wissens. “Hallo Besucher. Wie kann ich behilflich sein?” Die Prinzessin schaute sich um, sie war allein, sie konnte also fragen was sie wollte und niemand würde es hören. Das Mädchen sprach drauf los. “Warum altert die Prinzessin Serenity III. nicht?” Sailor Merkur antworte ihr “Seit der Herrschaft der Königspaares Serenity II. und Endymion befindet sich die Menschheit in ewigem Leben. Kein Mensch bekommt ein älteres Aussehen als Mitte 20. Und jeder Bewohner lebt über Jahrtausende. Zu verdanken ist dies dem Heiligen Silberkristall. Auch die Königsfamilie und Prinzessin Serenity III. werden nicht älter.” Chibiusa kannte diese Antwort, sie frustrierte sie. “Aber Prinzessin Serenity III. wird nicht erwachsen!” Das Hologramm antworte ihr mit derselben Aussage. “Seit der Herrschaft der Königspaares Serenity II. und Endymion befindet sich die Menschheit in ewigen Leben. Kein Mensch bekommt ein älteres Aussehen als Mitte 20.... ”
 

Sie wusste, was jetzt geschehen wird: Sie wird dem Hologramm weitere, zahlreiche Stichwörter geben und nie zu einer Erklärung gelangen. So motivierend dieser Traum auch war, er hat ihr keinerlei weiteres Wissen gebracht. Was sollte sie das Hologramm fragen, was sie nicht schon tausendmal gefragt hat? - Ok zehnmal. Die lächelnde, durchsichtige Sailor Merkur stand starr dar. Die Prinzessin überlegte, doch nichts Neues fiel ihr ein. “Arrr” Sie könnte sich die Haare raufen. Plötzlich kam ihr der Geistesblitz: “Zeitfrevel hat Helios gesagt”. Das Hologram flimmerte leicht “Bitte wiederholt Eure Eingabe. Ich konnte sie nicht verstehen.” Chibiusa schluckte, sollte sie es wagen? Ja!
 

“Zeige mir die Zeitreisen der Prinzessin Serenity der III. auf.” Sailor Merkur lächelte “Autorisierung.” Chibiusa saß ruhig da, der blaue Kristall scannte ihr Gesicht und ihre Pupille. “Abgeschlossen. Zugriff auf verändernde Zeitreisen eins und zwei sowie Lehrzeitreisen in Begleitung von Sailor Pluto und Sailor Saturn erlaubt.”. “Zeige mir die verändernden Zeitreisen”.
 

In diesem Moment verdunkelte sich das Hologramm und ein Strom zahlreicher Bilder lief ab. Chibiusa sah ihre zwei Zeitreisen in Szenen durchlaufen. Sie sah wie sie durch das Tor von Raum und Zeit ging, wie sie an der Seite von Sailor Moon kämpfte und wie sich Helios mit Handkuss von ihr verabschiedete. Während dieser Bilder lief eine Tonspur von Sailor Merkur ab “Zeitreisen sind ein Mysterium unserer Welt. Beschützt vom Gott Chronos und der Wächterin von Raum und Zeit, Sailor Pluto, dürfte es keiner Person gelingen, die Zeitfolge zu ändern. Offen ist, was aus Kristalltokio geworden wäre, hätte Serenity III. keine Zeitreise angetreten. Theoretiker geben zu bedenken, ob die Zeitreisen der Thronerbin nicht längst Teil der Vergangenheit und sie somit vorherbestimmt waren. In diesem Fall ist nicht davon aus zu gehen, dass Serenity III. die Vergangenheit verändert hat.” Zum Schluss endete der aus Szenen zusammengesetzte Film mit einem kurzen Flimmern und brach plötzlich ab. Chibiusa stutzte. Das kannte sie nicht. Der Kristall leuchtete zwei mal sehr hell, bis erneut das Bild von Sailor Merkur erschien, welche wie immer da stand und lächelte. Chibiusa hatte ein merkwürdiges Gefühl. Irgendetwas sagte ihr, dass das längst nicht alles gewesen war. “Wie viele verändernde Zeitreisen hat Serenity III. getätigt?” Sailor Merkurs Bild flackerte “Die Frage ist nicht zulässig”. Chibiusa runzelte die Stirn. “War Serenity III. noch einmal in der Vergangenheit von Bunny Tsukino?” - wieder ein Flackern “Die Frage ist nicht zulässig”. Chibiusa schüttelte den Kopf, irgendwie musste es doch gehen! “Zeige mir die dritte Zeireise der Serenity III.” Dieses mal flackerte nichts, ein Bild von ihrer ersten Lehrzeitreise entstand. Chibiusa lernte damals das Mondkönigreich kennen, sie durfte beobachten wie schön die Zeit einst war und wie friedlich die Mondbewohner - abgeschirmt von den Erdenbewohnern - lebten. Die Prinzessin seufzte “Stop! Nicht diese Zeitreise!”. Sailor Merkur erschien erneut. “Bitte konkretisieren Sie die gewünschte Zeitreise”. Chibiusa dachte nach. “Zeitfrevel hat er gesagt” murmelte sie wieder und kam endlich zum hoffentlich erfolgsbringenden Gedanken. Sie wusste, dass ihre erste Reise von Pluto verboten war. Helios sprach in ihrem Traum von einem Frevel, also steht sie vielleicht vor einem zweiten Frevel! Chibiusa könnte Platzen vor Freude und Stolz über diesen Gedanken. “Zeige mir den zweiten Zeitfrevel der Serenity III.” Das Hologram antwortete: “Die Angabe über den zweiten Zeitfrevel der Prinzessin ist noch einen Tag lang gesperrt”. Juchu, das Hologram hat ihr geantwortet! Es gab also einen zweiten Frevel! Und er ist noch einen gesperrt? Chibiusa versuchte, diese Information zu verarbeiten.
 

War es eine dritte Reise in die Vergangenheit von Bunny? Sie wird noch einmal reisen, sonst könnte sie es jetzt hier nicht lesen. Sie ist also in der Geschichte aufgetaucht.Und es steht hier, weil sie aufgefallen ist und jemand es vermerkt hat? Also weiß höchstwahrscheinlich Merkur durch diese Aufzeichnung, dass Chibiusa in der Vergangenheit sein wird - oder war? Also gewesen sein wird. Was aber ist in der Vergangenheit?? Warum hat sich sich dazu entschlossen - oder wird sich entschließen, das Verbot zu brechen? Chibiusa starrte auf den schwarzen Bildschirm mit der weißen Schrift, die einen Tag anzeigt. “Gesperrt” murmelte sie. Was soll das heißen? Warum gerade heute noch gesperrt? Ihr Kopf schmerzte und sie schrie auf “ARH! Warum muss das so kompliziert sein!”
 

“Kleine Lady!” Hektisch schaltete Chibiusa den Kristall aus und drehte sich um. Sie sah in das entsetzte Gesicht von Sailor Merkur in Person. “Was machst du denn hier? Solltest du nicht trainieren?” Chibiusa merkte, das hinter Amys Frage Angst und Panik mitschwingten. “Ich wollte nicht”, gab ihr Chibiusa als Antwort.
 

Sailor Merkur holte tief Luft und ging entschlossen Schrittes auf die Kleine Lady zu. Kurz vor ihr blieb sie stehen und wollte etwas sagen, doch dann hielt sie inne. Es verging eine Sekunde, bis Merkur zu sprechen anfing. Sie schien ihre Worte mit großer Bedacht zu wählen “Du hast einen straffen Trainingsplan heute, du.. solltest.. nicht hier sein” Chibiusa runzelte die Stirn. “Warum sollte ich nicht?”. Sie schaute trotzig zu Sailor Merkur, welche sich nun vor sie hockte und ihr in die Augen sah. “Chibiusa ..” begann sie, die Prinzessin horchte auf. Sailor Merkur nutzte sonst immer den Namen “Kleine Lady”. Das Mädchen bemerkte ein Flackern in den Augen der Kriegerin. “Ich werde dich sehr vermissen!” Sie umarmte Chibiusa kurz und ging schnellen Schrittes weiter. Verdutzt sah die Kleine Lady ihr nach. “Was sollte das denn? Jetzt bin ich erst recht nicht schlauer!” Frust baute sich in ihr auf.
 

Chibiusa grübelte noch, als sie sah, dass Sailor Merkur zum hinteren Bereich der Bibliothek abbog. Zwar wusste das Mädchen nicht, ob sie das Folgende weiterbrachte, doch kurzentschlossen folgte sie der Kriegerin. Merkur ging durch eine Glastür zu den Bücherhallen. Chibiusa konnte gerade noch durch die Tür huschen, bevor sich diese wieder verschloss. Schnell bog das Mädchen in eine Bücherregal-Reihe ein, um unbemerkt von Merkur zu bleiben. “Ahh was mache ich nur”, Chibiusa wurde sich bewusst, dass außer Merkur niemand sonst die Bücherhallen betreten darf. Doch.. war dieses Vergehen eigentlich nichts im Vergleich zu einem Zeitfrevel, der ihr ja anscheinend bevor stand.
 

“Sailor Pluto” Chibiusa horchte auf. Amys Stimme erklang vom anderen Ende der Halle. Leise schlich sich das Mädchen an, um mitzuhören.

“Hallo Merkur. Wie geht es dir?” Merkur zögerte “Es beginnt. Die Prophezeiung. Ich weiß nicht, ob sich die Kleine Lady so verhält wie sie sich verhalten sollte” In Merkurs Stimme schwang Sorge mit. “Sie hatte diesen Traum, Helios hat sich eingeschaltet und Endymion erlaubte ihm den Kontakt zu dir, sollte das alles so ablaufen?” Chibusa konnte einen Blick auf die Sailor Kriegerinnen erhaschen. Sie sah das Hologram von Pluto. “Mach dir keine Gedanken, Merkur. In einer alternativen Vergangenheit hat sich Serenity durchgesetzt und Helios befohlen, sich rauszuhalten. Aber es läuft dennoch auf diese Zeitlinie zusammen... Durch dein Einschreiten können sich weder Serenity, noch Endymion, noch Helios an den Vorfall erinnern. Doch Serenity ist sich weiter bewusst, dass die Kleine Lady so nicht glücklich leben kann. Wir sind also wieder in unserer Bahn. Merkur.. Chronos ist mächtiger als wir. Er sorgt dafür, dass keine Paradoxien bleiben und einen Widerspruch entstehen lassen, der uns zu einem anderen Zeitstrang führt. Doch, wenn wir weiter die Kleine Lady beschützen wollen, müssen wir aufpassen, dass sie selbst keine Paradoxie entstehen lässt, die Chronos gewaltsam aufbrechen müsste. Ihr.. würdet eine Korrektur Chronos nicht einmal spüren, die Kleine Lady jedoch sehr wohl. Und dafür müsste sie einen hohen Preis zahlen.” Sailor Merkur nickte “Ich werde dafür Sorgen, dass nichts unplanmäßiges passiert. Soll ich.. die Erinnerung der Kleinen Lady manipulieren?” Pluto verneinte “Es reicht Chronos vollkommen, dass sich das Königspaar und Helios nicht mehr an den Traum erinnern können. Außerdem.. wirst du sowieso keine Zeit mehr dazu haben.” In diesem Moment schaute das Hologram Chibiusa genau in die Augen. Sie erstarrte. Pluto nickte der Kleinen Lady leicht zu und die Prinzessin nickte intuitiv zurück. Plötzlich spürte sie ein warmes Glühen auf ihrer Brust. Sie fühlte die Form eines Schlüssels, der von einer Sekunden zur nächsten an ihren Hals hing. Der Schlüssel zu Zeit und Raum.
 

Die Prinzessin hatte mit einmal die Möglichkeit, wieder in die Vergangenheit zu reisen. Sie konnte wieder durch die Zeitreisen!! Aber…. warum zum Teufel sollte sie das wollen?
 

Chibiusa wartete, bis Merkur ihr Gespräch beendete und die gläserne, lichtdurchdringende Bücherhalle verließ. Nun war das Mädchen ganz allein. Es war so still und sie schaute sich ruhig um.“So viele Bücher”. Bis jetzt war sie zehn mal in ihrem Leben in der Bibliothek, doch nie konnte sie die echten Bücher sehen, deren Inhalt digital gespeichert und für jeden abrufbar ist. Gedankenverloren stand sie zwischen zwei Regalen und hielt ergriff den kleinen Schlüssel an ihrer Halskette. Er fühlte sich warm an, pulsierte sogar, Chronos war bereit, ihr das Tor zu Raum und Zeit zu öffnen. Aber warum?
 

Sie ging langsam durch zahlreiche Reihen und erkannte, dass die Bücher nach Themengebieten sortiert waren. Schnell fand sie die Reihe zur Geschichte des Königspaares. Sie nahm wahllos zwei Bücher aus der Reihe und blickte auf diese “Geschichte des Mondkönigreiches” und “Geschichte der ersten Regendschaftsjahre Serenity II. und Endymion”. Sie kannte den Inhalt der Bücher, es gab duzende Arbeitsblätter, die sie hierzu ausfüllen musste - als sie noch Unterricht hatte. Die Prinzessin wollte die Bücher gerade zurückstellen, als sie sah, dass hinter den Büchern ein kleines Heftband lag. Es war von Staub überzogen. Neugierig griff Chibiusa nach diesem. Auf dem alten Ledereinband war keine Schrift, sie blätterte durch die vergilbten Seiten, es war in Handschrift angefertigt! Chibiusa erkannte die Schrift “Sailor Merkur”. Sie blätterte die erste Seite auf “Aufzeichnungen über die Gründung Kristalltokios.” Chibiusa zog scharf die Luft ein. Ihr Puls raste, sie kannte dieses Heft nicht, es gab dazu nichts in den Datenbanken.
 

“Es gibt Geschehnisse, die in der offiziellen Geschichtsschreibung vielleicht nie auftauchen werden. Ich möchte diese festhalten.” Chibiusa überblätterte die einleitenden Seiten und überlas auch das Kapitel “Der Anfang”. Ein anderer Titel fiel ihr sofort ins Auge:
 

“Chibiusa in den Reihen der Rebellen”
 

Wir schreiben die härtesten Monate des Aufstandes. Die Rebellen - die Familie des Schwarzen Mondes - scharren immer mehr Anhänger um sich. Das ewige Leben bereitet der Menschheit Sorge und immer mehr Fehlgeburten und Kinderlosigkeit sehen sie in der Gottlosigkeit unserer Gesellschaft bestätigt. Seya hat leichtes Spiel und auch ich frage mich: waren seine Bedenken über den Silberkristall begründet oder basiert seine Kritik allein auf Verzweiflung, Bunny verloren zu haben? Noch seltsamer als seine Verstrickungen innerhalb der Rebellen, ist folgende Entwicklung: Heute habe ich unter den Aufständigen Chibiusa gesehen, direkt an Seyas Seite. Woher kommt diese Chibiusa? Sie ist um so vieles älter. Ich schätze sie auf 16 Jahre.”
 

Der Prinzessin stockte der Atem. Was? Sie wird einen erwachsenen Körper haben? Euphorie stieg in ihr auf. Doch wer ist dieser Seya? Sie las weiter:
 

“Die Wächterin von Raum und Zeit hindert mich daran, Bunny zu sagen, dass eine zukünftige Chibiusa in unserer Zeit ist. Sailor Pluto warnte uns alle, nicht anders mit der Familie des Schwarzen Mondes zu verfahren als bereits geschehen ist. Ich werde der Königin raten, die Familie nach Nemesis zu verbannen, damit die Geschichte ihren Lauf nehmen kann. Denn von dort aus werden sie in die Vergangenheit reisen und von unseren vergangenen Ichs ausgelöscht werden. …. Pluto hindert mich auch daran, mehr über Chibiusa zu schreiben. Ich weiß nun aus welchem Jahr sie kommt und kann meine Aufzeichnungen hierzu im System verschlüsseln, damit wir später darüber offiziell berichten können. So lange bleibt es in diesem Heft. Anscheinend wird mein Heft irgendwann die Motivation für Chibiusa darstellen, in unsere Zeit zu reisen, so sagte es mir Pluto. Warum sie geht, weiß ich nicht. Ich weiß nicht, was sie ins Lager der Rebellen treibt. Pluto ließ mich schwören, das Geheimnis für mich zu behalten und nicht weiter nachzuforschen.”
 

Die Kleine Lady starrte auf das Geschriebene. Sie blätterte weiter, doch es gab keinerlei Erwähnung mehr. ..Anscheinend wurde ihr nie alles über die ersten Jahre Kristalltokios erzählt. Vielleicht lohnt es sich doch, gleich die ersten Seiten des Heftes zu lesen. Aber das würde sie noch mehr Zeit kosten. Chibiusa schaute sich um, immer noch hatte niemand ihr Eindringen bemerkt. Kurzerhand ergriff sie das Heft und wollte es gerade einstecken, als sie einen kleinen Chip am Einband entdeckte. “Verdammt!” er sicherte das Heft, sie würde den Alarm auslösen, wenn sie es nun mitnehmen würde. Entschlossen riss sie die ersten Seiten heraus und steckte diese ein.
 

Langsam schlich sie aus der Bücherhalle. Sie hoffte, dass sie unbemerkt blieb, doch es fiel ihr schwer, überhaupt ihre Gedanken auf diese “Flucht” zu richten. Ständig kreisten sie nur um das das Gelesene und um diesen Seya. Seya - sie war neben ihm und sie hatte einen erwachsenen Körper. War er der Mann aus ihrem Traum? Dieser Seya war vielleicht die Lösung für sie! Wenn sie zu ihm findet, wird sie einen erwachsenen Körper haben - irgendwie. Sie wusste nicht wie. Sie wusste nur, dass sie zu ihm müsste. Sie hat auch den Schlüssel zu Raum und Zeit. Sie muss nur noch gehen!
 

Sie lief zur Glastür und blieb abrupt stehen. Wie sollte sie hier wieder hinaus kommen? Die Tür öffnete sich nicht und Chibiusa wusste, dass hier alles über Sensoren und Zugangscodes geregelt wird. Das Mädchen entdeckte neben der Tür einen Kristall, der ebenfalls blau schimmerte. Sie wusste, was passieren würde, wenn sie ihn berührt: sie würde den Alarm auslösen, denn sie hatte keine Authentifizierung für diesen Bereich. Und nun? Wie kommt sie hier wieder raus?
 

Der Schlüssel zu Raum und Zeit begann erneut zu glühen, als würde er sie auf eine Fluchtmöglichkeit hinweisen. Chibiusa schüttelte den Kopf. “Unmöglich, du bist nur ein Schlüssel. Ich kann nicht so unüberlegt gehen.” Sie schluckte, die Vorstellung in die Zeit der Aufstände zu reisen, bereitete ihr Bauchschmerzen. Ihre Erinnerungen an die Familie des schwarzen Mondes mögen sehr schwach sein, doch das Gefühl der Macht und der Boshaftigkeit ihres Ichs als Black Lady war unauslöschlich in ihrem Herzen verankert. Ja, die Vorstellung zu den Anfängen der Rebellen zu gehen, bereitete ihr Angst.
 

Sie hielt ihre Hand an den Schlüssel, er glühte nun nicht mehr nur, seine Hitze war fast unerträglich und steigerte sich ins Unermessliche. Chibiusa wollte ihn abnehmen, doch sie konnte nicht: das glühende Eisen klebte an ihrer Haut, es brannte sich immer weiter ein und schmerzte unerträglich. Chibusa wurde panisch und schrie kurz auf vor Schreck. Sie konnte den Schlüssel nicht abnehmen. Ihr Körper kochte, der Schmerz übermannte sie. Nichts vernahm sie mehr, der Schmerz zog sich durch jede Faser ihres Körpers. Sie hatte die Kraft ein letztes Mal aufzuschreien, dann sackte sie zu Boden….
 

“Chibiusa”... Die Kleine Lady lag auf kühlem Untergrund, er war weich.. er fühlte sich wie Gras an. Sie konnte die Sonnenstrahlen auf ihrem Gesicht spüren und sie vernahm einen frischen Sommerwind, auch hörte sie das Rauschen der Bäume und … das Lachen von Kindern. Kinder, wie lange hatte sie kein Lachen mehr gehört. Und plötzlich ertönte eine Schulglocke! “Chibiusa komm!” Wieder erklang diese Stimme, Chibusa setzte sich auf, die Sonnenstrahlen blendeten das Mädchen, sie blinzelte und konnte nur langsam erkennen, wo sie war: auf einem Schulhof, er war jetzt leer, nur am Gebäudeeingang stand ein Mädchen, das rief: “Der Geschichtsunterricht fängt gleich an!” Wieder diese Stimme. Sie kannte die Stimme des Mädchens, sie gehörte Hotaru. Hotaru stand am Gebäudeeingang, ihre Schuluniform und ihre schulterlangen Haare wehten leicht im Sommerwind und sie lächelte. “Komm schon!” Hotaru rief in Richtung Hof. Chibiusa blinzelte erneut und sie sah sich um. Sie entdeckte zwei Schatten am Tor. Ein Mädchen mit zwei Odangos stand dort und hielt seine Schultasche mit beiden Händen vor sich. Ein Mann mit langem Zopf stand hinter ihr und hatte eine Hand auf ihrer Schulter. Sie sah ihn an und nickte ihm zu, er nickte zurück, legte die Hand auf ihren Po und schob sie in Richtung Schulgebäude. “Komm schon, Chibiusa!” Hotaru riss die Tür zum Schulgebäude auf und blickte wartend auf den Hof. Das Mädchen reagierte darauf und setzte sich in Bewegung. Nun erkannte die Kleine Lady sich selbst. Ihr eigenes Ich, um Jahre gealtert, lief geradewegs auf die Schule zu und rannte lachend Hotaru entgegen…
 

Plötzlich ertönte eine Stimme “Kleine Lady. Es ist nun Zeit für eine Entscheidung. Ich kann nicht mehr mit ansehen wie du leidest. Was du siehst, ist eine andere Zeit. Eine Zeit, in der du ein Teeanger bist und mit Hotaru eine unbeschwerte Jugend erlebst. Möchtest du diese? Möchtest du wachsen wie ein normaler Erdenbewohner vor der Zeit Kristalltokios?” Die Kleine Lady nickte. Die Stimme ertönte erneut “Ich werde dir sagen, in welche Zeit du reisen musst”.
 

“HEEE” Chibiusa schrack auf und schnappte nach Luft. Sie lag auf dem kalten Boden der Bibliothek und fühlte sich, als wäre sie aus einer Starre aufgelöset. Mit zittrigen Beinen stand sie auf. Schweißperlen hatten sich auf ihrer Stirn geformt. Es dauerte einige Sekunden, bis sie sich orientieren konnte: Sie befand sich immer noch vor der Glastür. Die Sonne strahlte noch durch das Glas des Palastes. Doch es gab keinen Sommerwind und auch kein Kinderlachen. War das ein Traum? Er kam ihr so real vor. Das Mädchen sah sich um und starrte dann auf die Glastür. Dahinter war ihr Leben. Ein Leben, das seit Jahrhunderten andauerte. Ein Leben.. nein ein goldener Käfig, geliebt von allen und doch beschützt vor der Welt. Sie griff zum Schlüssel zu Raum und Zeit und wusste, es ist Zeit zu gehen.
 

Währenddessen in Elysion. Helios schaute gequält in den Himmel. “Bitte verlass mich nicht”. Er spürte den Schmerz, das die Kleine Lady ihre Zeit verlassen hat und ihre Träuem somit außerhalb seiner Reichweite waren. Er seufzte. Etwas in ihm fühlte sich leer an, als müsste er sich an etwas erinnern, konnte es jedoch nicht. “Du musst sie gehen lassen”, eine Stimme ertönte hinter ihm. Er drehte sich um und sah einen Schatten mit zwei Odangos im Wind wehen. “Sie leidet zu sehr. Ich bat Chronos, ihr die Wahl zu lassen.” Helios nickte und blickte in das Gesicht von Neo-Queen Serenity.

Seya und der große Fehler

Was letztes Kapitel geschah: Helios schaute gequält in den Himmel. “Bitte verlass mich nicht”. Er spürte den Schmerz, das die Kleine Lady ihre Zeit verlassen hat ...
 

“Unvorbereitetes Wegeilen bringt unglückliche Wiederkehr” - Zitat von Johan Wolfgang von Goethe
 

Es fühlte sich so an wie früher. Chibiusa konnte nicht genau fassen, was “früher” einst war, denn im Strudel von Raum und Zeit fühlte sie unendliches Wissen, unendliches Glück und unendliche Traurigkeit. Für einen kurzen Moment war ihr alles bewusst, alles was sie je war, alles was sie je sein wird - konnte sie für einen kurzen Moment spüren. Doch schon im nächsten Bruchteil einer Sekunde hat sie alles vergessen. Sie öffnete die Augen und sah den Horizont. Sie konnte noch die warmen Farben des Sonnenuntergangs erkennen. Ihr Kopf fühlte sich leer an und ihr Körper schwerelos. Ja.. Sie hatte wieder das Gefühl, keinen Boden unter ihren Füßen zu haben .. und tatsächlich - das hatte sie nicht: Chibiusa fiel gerade aus dem Himmel auf die Erde herab. Der Boden kam näher..zu nah...Chibiusa näherte sich der Erde in rasantem Tempo. Der Wind wehte ihr ins Gesicht und zischte in ihren Ohren. “Ahh” ihr Körper wirbelte umher. Sie fiel und sie fiel schnell. Und es gab keine Luna-Pee, die ihr als rettender Schirm dienen konnte. Verdammt, nicht bedacht. Die Kleine Lady konzentrierte ihren Blick auf die Erde. Noch ein paar Sekunden, dann würde sie ungebremst aufprallen. Doch was ist das? Drei Lichter verließen das Dach eines Hochhauses und rasten geradewegs gen Himmel - Chibiusa konnte auf ihrer “Flug”-bahn nicht ausweichen, was sollte sie tun? Chibibusa schrie und riss schützend ihre Arme vor den Kopf.
 

BAM Eines der drei Lichter raste in sie hinein - sie spürte den Schmerz, der diesem Zusammenprall folgte. Der Schmerz übermannte sie und sie verlor fast das Bewusstsein, in Trance nahm sie nur noch wenig wahr. Sie spürte weiter das unaufhörliche Gefühl, gen Erdboden zu fallen. Doch warme, schützende Arm hielten sie und schließlich verlangsamte sich ihr Fall. Bald spürte sie, dass sie - an den Körper einer Frau gedrückt - still stand. Sie müssen gelandet sein.
 

Sie war zu benebelt, um sich zu rühren. Ihr Kopf schmerzte und alles drehte sich. Sie wimmerte. Das einzige was sie konnte, war anscheinend wimmern wie ein kleines Kind. Chibiusa verfluchte sich selbst dafür, jedoch drehte es ihr so sehr, dass sie zu nichts weiter imstande war. Sie drückte sich an den Körper der Frau.
 

“Verdammt, wie kann ein Mädchen aus dem Himmel fallen? Das tat echt weh!” Die Stimme der Frau klang sehr ärgerlich. “Beruhige dich Fighter”, eine andere Stimme erklang. “Beruhigen, Maker? Das tat weh!” Eine dritte Stimme seufzte gereizt. “Wir müssen weiter. Legt sie doch einfach hier ab. Es wird sich schon jemand um sie kümmern”. “Ganz bestimmt nicht Healer!” wiedersprach die Frau, die Chibiusa in den Armen hielt. Fighter, so wurde sie von den anderen angesprochen. Plötzlich war Stille. ..“Das ist kein normales Mädchen. Sie.. sieht Chibi Chibi sehr ähnlich.. oder auch Bunny”, flüsterte Maker. Chibiusa spitzte die Ohren. Sie kennen Bunny? Noch entschied sie sich, weiter ohmächtig zu spielen. “Aber sie ist wie eine Prinzessin gekleidet”, sagte wieder wieder die Frau, in deren Armen Chibiusa immer noch lag. “Was interessiert uns dieses Mädchen. Unsere Prinzessin wartet!” sprach wieder diese gereizte Stimme. Dann erklang wieder die ruhige Stimme von Makers: “Fighter hat Recht. Wir können kein Kind, das aus dem Himmel fiel, einfach so hier zurück lassen. Lasst es uns zu Bunny geben, soll sich doch das Sailor Team dieser Galaxy darum kümmern!” Das schien Chibiusas Stichwort zu sein, “WAS NEIN!” mit einmal stand sie unter Strom und zappelte, so dass Fighter sie los lies und Chibiusa auf den harten Boden plumpste. “Aua”. Chibiusa rieb sich ihren Po. Ihr langes Prinzessinnenkleid war beschmutzt. Sie klopfte es leicht ab. Eine Hand wurde ihr gereicht. Star Fighter hielt sie ihr hin. Chibiusa schaute zuerst auf die Hand und dann nach oben zu dem Gesicht, das sie anlächelte. Es verging keine Sekunde, da schrie sie auf vor Schreck und wich instiktiv zurück. Dieses Gesicht. Dieses Gesicht war der Mann aus ihrem Traum! Fighter blickte skeptisch auf das Mädchen, das anscheinend Angst vor ihrer Erscheinung hatte. “Was ist los?” Healer stand nun direkt hinter Fighter und grinste gehässig “Anscheinend wirkt deine Anziehungskraft nur in deiner männlichen Form. Als Frau bereitest du kleinen Mädchen einen ziemlichen Schrecken!” Fighter massierte sich gereizt ihre Schläffe “Das liegt an unserer Verkleidung, nicht an mir! Sie wird noch nie eine Sailor Kriegerin gesehen haben!” Maker ging dazwischen und hockte sich vor die Kleine Lady. “Entschuldige Kleine, wir tun dir nichts. Genau genommen haben wir dich gerade gerettet, du bist aus dem Himmel gefallen, was mich zur eigentlichen Frage führt: Wer bist du?” Chibiusa starrte die drei Kriegerinnen an. Sie sahen aus wie Sailor Krieger und doch wirkten sie ganz anders. Ihre Aura war so.. befremdlich. Sie gehörten nicht zur Erde, sie gehörten nicht einmal zu dieser Galaxy. Chibiusa kannte die Energie dieser Galaxy und diese drei Personen da… waren .. nicht von dieser Welt! “Wer seid wohl eher ihr? Was wollt ihr hier in dieser Galaxy?” Chibiusa stand auf und funkelte die drei skeptisch an. Dann fiel wieder ihr Blick auf Sailor Star Fighter. Sie sah aus wie dieser Mann aus ihrem Traum..Nur etwas jünger.. Diese Person würde sie sicher zu dem Mann führen..vielleicht war es seine Zwillingsschwester. Ja es musste einen Zusammenhang geben! Die drei Kriegerinnen bemerkten das Grübeln des Kindes. Sie blickten sich fragend an. Healer stand ebenfalls falls auf und ging einen Schritt auf Chibiusa zu. “Wir sind Freunde.. von..“
 

Healer überlegte und war sich dann aber dem Mythos der Sailor Moon bewusst. Sie wurde hierzulande als Comic-Held gefeiert und nach dem Kampf mit Galaxy war klar, dass sie echt war und dass sie die Retterin der Erde ist - insofern Bunny und ihr Team nicht beschlossen haben, die Erinnerungen der Erdenbewohner zu verfälschen. “Wir... sind Freunde von Sailor Moon”. Chibiusa nahm diese Aussage äußerst skeptisch zur Kenntniss. Sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust. “Ihr seid Freunde von Sailor Moon?” Die drei Frauen nickten. Chibiusa blickte Fighter an. “Nein, das wüsste ich. Ich kenne euch nicht!” Fighter murrte. “Nun ja, über uns wurde nicht so viel berichtet.” Chibiusa schüttelte mit dem Kopf. “Ich kenne Sailor Moon sehr gut und nein, ihr gehört nicht zum Sailor Team! Ihr seid ja nicht mal aus dieser Galaxy!” Der Schock schlich sich bei Maker, Fighter und Healer ein. Fighter ging einen Schritt auf Chibiusa zu und ergriff ihren Arm “Woher kommst du Mädchen aus dem Himmel?” Der vorwurfsvolle Ton schüchterte Chibiusa ein. Sie hatte bei dieser Zeitreise keinerlei Einweisungen von Pluto erhalten. Durfte sie sagen, woher sie war? Würde sie die Zeit verändern? Doch andererseits..von diesen drei Kriegerinnen hatte sie noch nie etwas gehört! Wie könnten sie also wichtig sein für die Geschichte? Chibiusa seufzte. Sie konnte nicht wissen, was jetzt richtig war und was nicht. Eigentlich müsste sie sich von jedem fernhalten. Eigentlich.. wollte sie doch nur zu diesem Seya… Sie blickte verzweifelt auf den Boden, Fighter lies sie los und schaute sie reumütig an. “Ich wollte dir nicht weh tun. Wer bist du?” Chibiusa sah sie an “Ich möchte zu Seya Kou”.
 

Fighter, Healer und Maker sahen einander an. So einem seltsamen Threelights-Fan sind sie noch nie begegnet. Fighter hockte sich vor Chibiusa: “Seya Kou von den Threelights? Sie haben sich aufgelöst. Sie werden nie wieder auftreten. Doch.. woher kennst du sie denn?” Chibiusa stand still und verstand nur Bahnhof. “Nein, das sagt mir nichts. Diesen Seya meine ich nicht.. oder.. vielleicht doch - aber Threelights kenn ich nicht. Seya Kou. Er sieht dir ähnlich, du musst seine Schwester sein. Bring mich zu ihm!” Nun hatte die Prinzessin wieder ihren energisch fordernden Ton zurückgefunden. Fighter verstand nichts mehr. “Warum?” Chibiusa war immer noch fordernd “Darum!” Sie sah Fighter böse an und diese blickte böse zurück, dann stand die Kriegerin auf. “Wenn du uns nicht sagen kannst, wer du bist, warum du vom Himmel gefallen bist und warum du zu Seya willst, cya.. dann wirst du ihn wohl nie kennen lernen!” Des weiteren murmelte sie noch “Was ist das für ein durchgeknalltes Mädchen!”. Das reichte Chibiusa entgültig. “Hey, ich habe gesagt, dass ich zu ihm muss! Bleibt stehen!” Die drei Kriegerinnen wandten sich zum gehen. Sie stellten sich nebeneinander und verwandelten sich bereits in Lichter - bereit, ihre Reise weiterzuführen. Chibiusa schrie erneut, doch die Frauen beachteten sie nicht. Das Mädchen wurde wütend und griff in Kurzschlussreaktion zu ihrer Verwandlungsbrosche. “Dann zwing ich euch eben dazu!”
 

“Macht der Mondnebel macht auf!”
 

Chibiusa bedachte nicht, dass sie nur in ihrer Zeit die Macht der Mondnebel rufen durfte. In ihrer Zeit war sie die Sailor Moon ihrer Zeit (wenn auch nie so stark wie die einstige Sailor Moon war - sehr zum Leid ihres Egos). Doch musste Chibiusa in die Vergangenheit von Bunny Tsukino reisen, konnte sie nur einen minimalen Teil ihrer Energie verwenden, der sie zu Sailor Chibi Moon verwandelte. Sie hatte das vergessen! Diese letzte Zeitreise war schon so lange her, dass sie nicht daran gedacht hat, dass die Verwandlung von Sailor Moon nur der Bunny ihrer Zeit vorbehalten ist.
 

Chibiusa hatte Schweißperlen auf der Stirn, als ihr bewusst wurde, dass es gerade keine gute Idee war, die Macht der Mondnebel zu sich zu rufen. Sie hatte immer noch den Arm in die Höhe gerissen und hielt die Brosche gen Himmel. Kurz geschah nichts. Chibiusa wollte schon aufatmen, doch dann sah sie auf einmal ein helles, strahlendes Licht. Es kam vom Hochhaus, von dem auch schon die drei Lichter aus auf sie zugerast sind. Nun raste auch dieses geradewegs zum Mädchen. Chibibusa schluckte. Das Licht tat ihr jedoch nicht weh, es fuhr mit sämtlicher Energie in ihre Brosche und die Verwandlung begann. Chibiusa verwandelte sich in die Sailor Moon ihrer Zeit, sie hatte weiterhin ein pinkes Kostüm an und doch war sie in verwandelter Form um einige Zentimeter größer als ihr kindlicher Körper sonst war. Und sie war Sailor Moon. Doch dieses Mal war es anders. Chibiusa spürte ein Kribbeln im ganzen Körper. Sie spürte diese unglaubliche Macht, eine Kraft, die sie noch nie zuvor in ihrer Verwandlung gespürt hat.
 

Fighter, Healer und Maker erstarrten. Sie beobachteten wie sich dieses kleine Mädchen in eine jüngere, pinke Kopie Sailor Moons verwandelte! Nun gingen alle drei in Kampfstellung. “Wer bist du?” knurrte Fighter. Chibiusa blickte zu ihnen und wurde sich der aktuellen Situation bewusst. Sie hatte trotzig reagiert und sich verwandelt. Was hatte sie vor? Wie wollte sie die Frauen dazu zwingen, sie zu Seya zu führen? Sie hatte keine Ahnung! Und schlimmer noch, sie hat die Macht der Mondnebel dafür missbraucht. Und jetzt fühlte sie sich sehr merkwürdig. So eine Kraft kannte sie nicht.
 

Chibiusa starrte zum Hochhaus, dort wo das Licht herkam. Ob das Licht direkt von Bunny kam? Ob sie jetzt irgendetwas angerichtet hat, weil sie sich nicht an das Verbot gehalten hat? Hatte Bunny etwas mitbekommen? Gibt es jetzt Ärger? Chibiusa wurde panisch. Und nun? Sie musste hier weg. Doch wohin? Und was macht sie mit den drei misstrauisch blickenden Kriegerinnen, die ihr gegenüber stehen. “Ich hab nicht viel Zeit!” Chibiusa hob beschwichtigend die Arme und versuchte es nun mit einer Bitte. “Ich suche Seya Kou, weil es mein Schicksal ist zu ihm zu gehen! Bitte helft mir! Er muss mir helfen.. er .. wird mir helfen! Ich muss ihn nur finden! Ich...” Sie überlegte, was die anderen gnädig stimmen könnte “Ich.. brauche ihn. Ich brauche seine Hilfe!” Fighter Healer und Maker sagten nichts, ihre Blicke drückten Unverständnis aus. Chibiusa versuchte es weiter. “Auch ich bin eine Freundin von Sailor Moon.. also.. jetzt bin ich Sailor Moon.” Sie seufzte. “Ich..gehöre zu Bunny, zu Usagi Tuskino.” Sie wusste nicht, was sie noch sagen sollte.
 

“Chibiusa!!” Die neue Sailor Moon drehte sich um. Ihr gegenüber stand das gesamte Team der Inneren Senshi, die gerade auf sie zugerannt kamen. Also war das Licht doch von Bunny? Sailor Mars, Sailor Venus, Sailor Merkur und Tuxedo Mask umkreisten Chibiusa und dann kam Bunny, unverwandelt. Chibiusa schluckte. Sie wusste, dass jede Zeit nur eine Sailor Moon haben konnte… Bunny ging ein paar Schritte auf sie zu. Fighter, Maker und Healer beobachteten die Szene mit fragenden Gesichtern.
 

“Chibiusa!!” Bunny hatte Tränen in den Augen und fiel dann der neuen Sailor Moon um den Hals. Bunny freute sich sehr und lächelte ihre Tochter an und Chibiusa lächelte zurück, wenn auch mit schlechtem Gewissen. Nein so war das nicht geplant. Aber was war überhaupt geplant? Sofort fragte Mamoru “Warum bist du wieder da?” Chibiusa kratzte sich am Kopf. “Cya…” Sie wusste keinen Rat. In diesem Moment nahm Bunny Healer, Fighter und Maker wahr. Sie strahlte überglücklich. “Ihr seid noch nicht weg?” Sie ließ Chibiusa stehen und ging Fighter entgegen. Auch Fighter strahlte. “Ja, dieses Mädchen war in unserer Flugbahn. Sie hat mich.. sozusagen aufgehalten” Fighter grinste Bunny an und Bunny lächelte glücklich zurück. “Hey! Schön, dass ihr euch über ein Wiedersehen freut. Bunny, du verstehst gerade nicht was passiert ist!” Uranus Stimme erklang. Es erschienen Pluto, Neptun, Uranus und Saturn. Chibiusas Herz erwärmte sich beim Anblick ihrer Freunde. Doch sie traute sie sich nicht, einen Schritt auf sie zu zu gehen, denn drei der vier Outer Senshis starrten sie böse an. Pluto hielt sich im Hintergrund während die anderen drei auf Chibiusa energischen Schrittes zuliefen “Was hast du getan?” schrie Uranus die königliche, Kleine Lady an. Bunny stellte sich beschützend vor Chibiusa, doch Uranus stieß sie weg. Fighter wollte ihr zuhilfe kommen und sie auffangen, allerdings war Tuxedo Mask schneller. Sie lag beschützt in seinen Armen. Er stellte sie auf und war dann sofort an Chibiusas Seite. Fighter ging einen Schritt zurück und beobachtete die Szene als unbeteiligte Dritte.
 

Uranus blieb einen Meter vor Chibiusa, Bunny und Mamoru stehen, sie war wütend. Hinter Uranus erschienen Neptun und Saturn. Beide starrten Chibiusa kalt an, während in Saturns Blick Verzweiflung mitschwang. Uranus began zu sprechen “Du hast Sailor Moon so eben ihre Kraft geraubt!” Bunny blickte auf Chibiusas Brosche, die die Form ihrer eigenen hatte. Sie holte ihre Brosche aus der Tasche, welche nun blass und machtlos war. “Zu dir ist also meine Kraft? Ganz plötzlich hat sie meinen Körper verlassen. Ich kann mich nicht mehr verwandeln sagt ihr?” Sie hielt ihre Brosche noch in der Hand und blickte Uranus an. Pluto trat vor. “Bunny, die Kraft Sailor Moons ist nun in dieser Chibiusa. Einer Chibiusa, die erst noch geboren und 900 Jahre alt wird, bis sie die Zeitreise hierhin antritt.” Uranus erklärte es noch einmal “Mondgesicht, wir haben gerade die Kraft Sailor Moons für ein Jahrtausend verloren!” Alle zogen scharf die Luft ein und starrten auf Chibiusa. Dieser war das mehr als unangenehm. Bunny sah Pluto an. “Dann.. bin ich nicht mehr Sailor Moon?” Pluto nickte. “Nein, du bist nicht mehr Sailor Moon.” Chibiusa schluckte. “Das tut mir leid, das habe ich nicht gewollt.” Uranus, Neptun und sogar Saturn starrten Chibiusa feindselig an. “Du bringst uns alle in Gefahr!” sagte Saturn kalt. Für Chibiusa war das ein Stich ins Herz. Chibiusa zitterte. Bunny stand neben ihr und starrte auf den Boden, ihre Finger krallten sich um die Brosche, ihre Knie gaben nach und Bunny sackte zu Boden, einzelne Tränen fielen in den Staub. “Bunny!” Mamoru und Chibiusa hockten sich zu ihr. Mamoru legte sanft einen Finger unter ihr Kinn. “Sie mich an”. Bunny hob den Kopf, weitere Tränen suchten ihren Weg, doch ihre Augen lächelten ihn glücklich an. “Ich bin keine Sailor Moon mehr. Es ist vorbei!” Dann verging ihr Glück und Sorge überkam sie “Ich.. kann niemanden mehr beschützen”. Mamoru zog sie hoch, gemeinsam standen sie auf. Mamoru, Bunny und Chibiusa sahen einander an. Er ergriff die Hände beider Mädchen. “Wir finden einen Weg. Das ist alles halb so schlimm.” Nun wandte er das Wort an Pluto “Was können wir tun, damit Chibiusa ihre Kräfte wieder abgibt und sie nicht für ein Jahrtausend verloren sind?” Pluto ließ sich Zeit mit ihrer Antwort. Sie schaute gequält. “Ihr müsstet Chibiusa im Hier und Jetzt töten, damit die Kräfte Sailor Moons noch in diesem Jahrhundert wiedergeboren werden können. Und auch das wäre keine Garantie. Doch Chibiusas Tod wäre eure einzige Hoffnung, die Kraft zu behalten. Wer einen Zeitfrevel begeht, verliert sein Leben. Das ist Chronos Art, Paradoxien aufzulösen und Chibiusa müsste den Preis zahlen.” Bunny sah ins Leere. Ihr Blick war traurig und doch selbstsicher. Sie sprach ruhig und entschlossen. “Niemand wird meiner Tochter etwas antun!” Doch Uranus und Neptun schienen die Möglichkeit zu überdenken, alle Outer Senshis sahen einander skeptisch an und suchten Rat bei Pluto, welche sich nicht rührte. Sailor Venus bedeutete den Inneren Senshis, einen Kreis um das Königspaar und ihr Kind aufzubauen. Nun standen sich die Inner Senshis und die Outer Senshis entgegen. Niemand sagte etwas, bis Fighter sprach. “Schätzchen, du hast eine Tochter?”

Bunny x Seya - für ein Kapitel

Was das letzte Mal geschah:

Pluto ließ sich Zeit mit ihrer Antwort. Sie schaute gequält. “Ihr müsstet Chibiusa im Hier und Jetzt töten, damit die Kräfte Sailor Moons noch in diesem Jahrhundert wiedergeboren werden können. Und auch das wäre keine Garantie. Doch Chibiusas Tod wäre eure einzige Hoffnung, die Kraft zu behalten. Wer einen Zeitfrevel begeht, verliert sein Leben. Das ist Chronos Art, Paradoxien aufzulösen und Chibiusa müsste den Preis zahlen.” Bunny sah ins Leere. Ihr Blick war traurig und doch selbstsicher. Sie sprach ruhig und entschlossen. “Niemand wird meiner Tochter etwas antun!” Doch Uranus und Neptun schienen die Möglichkeit zu überdenken, alle Outer Senshis sahen einander skeptisch an und suchten Rat bei Pluto, welche sich nicht rührte. Sailor Venus bedeutete den Inneren Senshis, einen Kreis um das Königspaar und ihr Kind aufzubauen. Nun standen sich die Inner Senshis und die Outer Senshis entgegen. Niemand sagte etwas, bis Fighter sprach. “Schätzchen, du hast eine Tochter?”
 

Der Charakter eine Frau zeigt sich nicht, wo die Liebe beginnt, sondern wo sie endet. Rosa Luxemburg
 

Pluto währenddessen war die gesamte Zeit über still. Nun stellte sie sich zwischen die Gruppen. Sie erhob ihre Hände und bedeutete, dass es keinen Grund für einen Konflikt gab.Sie löste die feindliche Stimmung auf. “Macht euch keine Sorgen”, begann Pluto. “Die Kleine Lady war so weit, sämtliche Kraft Sailor Moons zu erhalten. Bunny...für dich ist die Zeit des Kämpfens vorbei. Du bist als Serenity erwacht und wirst die Menschen ins Kristalltokio führen. Chibiusa ist nun die rechtmäßige Erbin der Kraft Sailor Moons.” Die Sailor Kriegerinnen starrten einander an. Pluto ging demütig vor Bunny auf die Knie, sofort taten es ihr Neptun, Saturn und Uranus gleich, während die Inneren Senshis sich entspannten. Bunny atmete aus, dann schaute sie Chibiusa an und lächelte. “Also ist es so vorherbestimmt. Meine Zeit als Sailor Moon ist vorbei und deine beginnt. Dann gibt es wohl einen Grund zum Feiern!”
 

Es war spät abends. Bunny und Mamoru standen an einer erhöhten Straße und schauten auf die Stadt. Bunny hatte sich gerade an Mamorus Arm geklammert und sah glücklich zu ihm auf. Im Licht des Vollmondes küssten sie sich und genossen ihr Happyend. Mamoru beendet den Kuss und schaut sie an “Lass uns zu den anderen fahren. Sie werden sicherlich schon feiern”.
 

Aus dem Tempel ertönte fröhliche Musik. Rei, Makoto, Minako, Amy, Setsuna, Haruka, Hotaru und Michiru waren um einen Tisch versammelt und tranken Reiswein. “Wir sollten nicht so viel davon zu uns nehmen”, gab Amy zu Bedenken, während Minako trällerte “Ach Amy, sei keine Spaßbremse. Es ist alles vorbei und wir haben eine strahlende Zukunft vor uns. Alles ist gut!” Die Gruppe lachte und stieß an. Selbst Haruka und Michiru strahlten vor Glück. Chibiusa blickte auf die Gruppe. Sie stand noch im Eingangsbereich, war gerade vom Bad gekommen, eigentlich wollte sie sich zu den anderen setzen, doch etwas hielt sie auf. Sie fühlte sich nicht mehr dazu gehörig. “Es fühlt sich wie die falsche Zeit an”, flüsterte Chibiusa zu sich, dann hörte sie ein Räuspern und erschrak. Hinter ihr tauchte Seya auf, sein Gesicht trat aus dem Dunklen heraus und seine Augen fixierten das Mädchen. Ihr wurde heiß und kalt zugleich. Seya sprach leise: “Wollen wir uns jetzt unterhalten?” Er bedeutete ihr mit einer Armbewegung, ihm in den Garten zu folgen. Sie nickte. Gemeinsam traten sie in das Licht des Vollmondes. Sie hörten noch wie Bunny und Mamoru ankamen und sich der Runde anschlossen. Alle stoßen mit einem Loblied ihnen zu Ehren an. Dabei sprachen sie von “Serenity” und “Endymion”. Chibiusa fühlte sich am falschen Platz. Schnell schüttelte sie die Gedanken von sich und trat in den Garten. Sie beobachtete wie Seya an einem Obstbaum stand und nachdenklich zum Mond schaute, der durch die Äste schien. Er seufzte und ließ die Schultern hängen. Dann sprach er zu ihr, ohne seinen Blick vom Mond abzuwenden.

“Du bist also Chibiusa? Die zukünftige Tochter von Bunny?” Chibiusa nickte und besann sich dann, doch ein paar Worte zu sagen. “Ja, das bin ich. Bunny ist meine Mutter. Sie ist die Königin Kristalltokios und Mamoru ist mein Papa und ihr Mann.” Seya schaute geqält, als hätten diese Worte ihn verletzt, er wandte immer noch nicht seinen Blick vom Mond ab. “Und sag, ist sie glücklich?” Chibiusa schluckte, warum nur nahm sie an, dass diese Worte ihn noch mehr verletzen würden? “Ja”. Seya seufzte, schloss kurz die Augen und blickte dann Chibiusa an. Unendliche Traurigkeit lag in seinem Blick. “Dann werde ich wohl nie die Chance bekommen, den Job zu übernehmen”. Dann lachte er “Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Ich habe Maker und Healer allein zur Prinzessin aufbrechen lassen für diese Sache hier. Ich habe mich gefreut über eine Ausrede hier bleiben zu können, dabei ist das eine ganz schlechte Idee.“
 

Chibiusa stutzte, “Was meinst du damit? Warum ist es eine schlechte Idee hier zu sein?”. Während sie ihn fragte, suchte sie sich einen großen Stein und setzte sich, sie war froh, aus dem Prinzessinnenkleid raus zu sein und nun eine alte Schuluniform zu tragen. Bunny hatte diese doch tatsächlich aufgehoben. Chibiusa blickte zu Seya auf. Seya setzte sich auf einen Stein dem Mädchen gegenüber. Er lächelte nun aufrichtiger “Das kannst du noch nicht verstehen. Du bist ja noch ein kleines Kind.” Chibiusa regte sich über diesen Satz nicht auf. Wie sollte Seya das auch wissen? “Ich bin kein Kind. Ich bin ein Jahrtausend alt.” Seya fiel vor Überraschung vom Stein. “DU BIST WAS?” Chibiusa nickte. “Ein Jahrtausend alt. Ich altere nicht und du wirst mir bei diesem Problem helfen”. Seya schluckte “Ich soll was? Wieso soll ich dir denn dabei helfen?” Chibiusa blickte ihn an. “Das weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass du es wirst.” Eine Stimme ertönte vom Tempel.
 

“Seya?” Es war Bunny, Seya blickte Chibiusa flehend an. “Hör zu. Lässt du mich bitte mit ihr allein sprechen.” Chibiusa musterte ihn. Dieser Mann im Mondlicht war attraktiv und so wie er sie nun bittet, hatte er eine ganz eigene, liebenswürdige Ausstrahlung. Sie konnte es sich nicht erklären, doch sie mochte ihn. Nachdem Bunny und die anderen auf dem Weg in den Tempel von den Starlights erzählt haben und sie selbst sehen konnte wie sich Sailor Star Fighter in einen Mann verwandelte, war er ihr unsympathisch. Ihr Traum kam ihr dadurch so unrealistisch vor. Sie hätte sich nicht vorstellen können, wie sie mit einer Frau.. doch jetzt blickte sie dieser Mann an und er schaute ihr so tief in die Augen, als könnte er jeglichen Gedanken ihrer kleinen Seele lesen. Sein Blick war so bittend. “Chibiusa?” Das Mädchen blinzelte. “Eh.. ja, ich gehe.” Sie stand auf und ging an Bunny vorbei. Bunny erschrak, als sie ihre Tochter wahrnahm. Chibiusa wurde das Gefühl nicht los, dass Bunny sich ertappt fühlte. Und kurz - nur ganz kurz - hatte sie einen unangenehmen Stich im Herzen. Es war wie damals, als sie sich ausgeschlossen fühlte. Was war hier nur los? Chibiusa schüttelte den Kopf. Sie ging zu den anderen.
 

Die Runde war mittlerweile mehr als nur angeheitert. Chibiusa setzte sich zu Hotaru, welche wie auch das Mädchen selbst, keinen Reiswein bekam und sich eher langweilte. Hotaru flüsterte ihr zu “Hast du Bunny im Bad gesehen? Sie hat gesagt, sie fühlt sich nicht wohl und muss sich wahrscheinlich übergeben. Du bist doch gerade aus dem Bad gekommen. Geht es ihr jetzt besser?” Chibiusa verarbeitete diese Nachricht. Bunny hat die anderen angelogen, um Seya zu suchen. Das Mädchen stand wütend auf. Hotaru sah sie fragend an “Alles gut?”. Sie wollte ebenfalls aufstehen, doch Setsuna legte eine Hand auf Hotarus Schulter und hielt diese auf. Sie sah Chibiusa in die Augen und Chibiusa könnte schwören, dass diese Setsuna genau dieselbe Person aus ihrer Zukunft ist. Sie wusste, dass Sailor Pluto keine gewöhnliche Kriegerin ist, sie lebt in allen Zeiten und kann wohl auch springen. Nun auf jedenfall sah Setsuna Chibiusa an. “Du hast dafür gesorgt, dass Seya noch hier ist. Wenn du den Verlauf der Geschichte nicht gefährden willst, dann musst du dafür sorgen, dass Seya und Bunny sich nicht annähern.” Chibiusa wurde noch wütender. Von was redet sie da? Seya und Bunny? Das konnte sie nicht glauben - sie rannte Richtung Garten. Die anderen währenddessen feierten ungehemmt weiter. Allein Mamoru saß in der heiteren Runde mit einem besorgten Blick. Er hatte die Situation beobachtet, zwar konnte er nicht verstehen, was Setsuna zu Chibiusa gesagt hat, doch er konnte gut die Mimik der Mädchen deuten und es fiel ihm sichtlich schwer, nicht ebenfalls aufzustehen. Zur Ruhe gezwungen blickte er auf sein Glas Reiswein.
 

Chibiusa rannte zum Garten und lief dann langsamer. Die Szene, die sie sah, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Bunny und Seya standen einander gegenüber, Seya hielt ihre Hände und sie blickte traurig zu ihm auf. Eine Träne rann ihre Wange hinunter. Seya strich sie weg und lächelte traurig. Chibiusa konnte das nicht länger ansehen. “Mama?” Bunny riss ihre Hände von Seya los und starrte das Mädchen ungläubig an. “Ich..” sie schien keine Worte zu finden und rannte stattdessen von Seya weg und an Chibiusa vorbei. Ihr Gesicht war nun tränenbenetzt. Chibiusa sah ihr nach und blickte dann Seya an. Er stand immer noch im Garten, das Mondlicht fiel auf ihn und er sah verloren aus. Verloren wie ein kleiner Junge. Da war keine Hoffnung in seinem Blick. Chibiusa ging auf ihn zu. Ihre Wut verflog. Ihr wurde nun eine Zeile von Merkurs Aufzeichnungen bewusst. Ja - Merkur hat doch geschrieben, dass er verzweifelt war, Bunny verloren zu haben. Nur diese Verzweiflung schien er bereits jetzt zu haben. Sie stand vor ihm und blickte zu ihm hoch.

“Du.. liebst... meine Mutter?” Seya blickte zu dem kleinen Mädchen herab und lächelte totunglücklich “Ja.” Dann hielt er inne und sah Chibiusa fest in die Augen. “Du siehst wirklich aus wie eine kleine Variante meines Schätzens. Ein kleines Schätzchen.” Chibiusa erinnerte sich an den Traum “Mein kleines Schätzchen” hatte er gesagt. Sie stockte kurz, doch konnte nicht weiter darüber nachdenken, da wurde sie schon von Seya an der Hüfte gefasst und nach oben gehoben. Er hielt sie ohne weiteres oben und konnte ihr nun direkt in das Gesicht sehen. Er lächelte. “Du bist wirklich ihre Tochter… Ich” nun blickte er wieder hoffnungsvoller “ Ich helfe dir gerne bei deinem Problem, auch wenn ich nicht weiß wie, doch wir werden eine Lösung finden!”
 

Gemeinsam betraten Seya und Chibiusa das Zimmer, in denen sich die anderen aufhielten. Diese lachten und schertzten, nur Bunny und Mamoru saßen still beieinander. Es gab keinen Körperkontakt zwischen ihnen und generell mieden sie den Blick. Doch verblüfft sahen sie zu Seya und Chibiusa. Die Kleine Lady wusste nicht, warum sie es tat, instinktiv ergriff sie Seyas Hand und ließ diese nicht los. Mamoru warf Seya einen skeptischen Blick zu und Bunny sah ebenfalls keineswegs begeistert aus. Die anderen Mädchen wurden sich der Situation bewusst. Stille kehrte ein. Alle blickten zu dem Mann und dem Mädchen, das seine Hand hielt. Chibiusa ergriff das Wort. “Ich danke euch, dass ihr mir meinen Frevel nicht böse nehmt. Es tut mir aufrichtig leid. Ich würde ja sagen, dass ich nicht gewollt hätte, Bunnys Kraft zu nehmen, doch die Stimme von Mama selbst hat mich in diese Zeit geschickt. Sie sagte mir, ich solle genau in diese Zeit reisen. Sie muss gewusst haben, dass das passieren wird.” Die anderen nickten. Setsuna blieb still. Chibiusa sprach weiter. “Ich möchte mich jetzt von euch verabschieden.” Dabei sah das Mädchen die Wächterin von Raum und Zeit an. Ihr Blick sagte alles - Chibiusa bedeutete ihr, dass sie die Warnung verstanden habe und nicht zulassen werde, dass Seya und Bunny sich näher kommen. Sie brauchte nur Seya, deshalb sollte sie ihn von Bunny weglocken. Das Mädchen blickte zu ihrer Mutter und fühlte einen Stich in ihrem Herzen. Bunny hatte diesen leidenden Blick. Chibiusa schüttelte innerlich den Kopf und versuchte, sich ihre Wut nicht anmerken zu lassen. Sie schloss kurz die Augen und atmete tief ein und aus. Dann lächelte sie die anderen an.

“Wir werden jetzt gehen.” Die anderen sprangen auf. “WAS?” Bunny war die erste, die reagierte. “Ihr könnt nicht gehen. Ihr dürft mich nicht verlassen.” Mamoru legte eine Hand auf ihre Schulter “Beruhige dich”, doch Bunny schüttelte die Hand ab. Sie war mit einmal aufgelöst. “Beruhigen? Wieso? Sie verlassen mich!” Mamorus Gesichtszüge wurden härter. Er ergriff ihre Hand und rieb sanft und doch bestimmend über ihren Verlobungsring. “Beherrsche dich, Serenity!” Bunny starrte auf den Ring, eine Träne rann ihre Wange entlang. Chibiusa spürte auf einmal einen Druck, Seyas Hand formte sich zur Faust und Chibiusas kleine Mädchenhand lag noch darin. “Aua!” flüsterte sie ihm zu. Seya erstarrte. Dann lächelte er leicht. “Entschuldige” Er ließ seine Hand wieder locker und auch sein restlicher Körper entspannte sich. Bunny währenddessen fing an zu weinen und .. stürzte sich in die Arme von Mamoru. “Es tut mir leid, ich will nur nicht wieder alle verlieren, jetzt wo wir doch alle vollständig sind!” Mamoru strich ihre beruhigend über den Rücken. “Serenity, niemand ist verloren. Schau dich um. Sie sind alle da. Und schau Chibiusa an. Sie wird auch da sein. Du wirst meine Frau und wir werden Chibiusa haben.” Bunny nickte und fasste sich an ihren Bauch. “Du hast Recht.” Sie riss sich zusammen und ging entschlossen zu Chibiusa und Seya. Ihr Blick war zuversichtlich, sie schaute den Mann an.
 

Es knisterte förmlich im Raum, als Bunny zu Seya aufsah und Mamoru gleichzeitig seine Arme verschränkte und kurz grummelte. Bunny lächelte nun. “Ich hoffe, du kannst meiner Tochter helfen.” Dann blickte Bunny auf Chibiusa “Ich vermisse dich!” Sie kniete sich zu der Kleinen Lady und nahm sie fest in den Arm. Chibiusa ließ Seyas Hand los und erwiderte die Umarmung. Die Spannung verflog und alle beobachteten friedlich die Szene. Chibiusa drückte sich fester an Bunny und legte den Kopf auf ihre Schulter. “Ach Mama, jetzt dauert es doch nicht mehr lange bis du mich hast”. In dem Moment versteifte sich Bunny und Setsuna knurrte unweigerlich. Chibiusa zuckte zusammen “Verdammt, entschuldige, das hätte ich dir nicht verraten dürfen”. Bunny und Mamoru wurden rot und Seya anscheinend auch, wenn doch aus anderen Gründen. Minako klopfte Bunny auf die Schulter “Oh so schnell wollt ihr das also angehen?” Die anderen lachten. In heiterer Stimmung verabschiedeten sich Chibiusa und Seya von den anderen.
 

Beim Gehen warf Seya Bunny einen letzten Blick zu. Die junge, blonde Frau nickte kurz und lächelte ihn an. Seya lächelte zurück und ließ sich dann von Chibiusa durch den Türrahmen ziehen.

Erkenntnis

Hallo Ihr Lieben. Es geht weiter!! Ich freue mich, dass ihr meine Fanfiction noch verfolgt und wünsche euch viel Spaß!
 

Mit den Jahren runzelt die Haut. Die Seele aber runzelt mit dem Verzicht auf Begeisterung. Zitat Albert Schweizer
 

Es war still. Chibiusa und Seya standen vor dem Tempel und blickten auf die leeren Straßen Tokios. Er seufzte “Und was nun, kleines Schätzchen?” Chibiusa grummelte “Nenn mich nicht so!” Seya kratze sich den Hinterkopf. “Wo wollen wir hin?” Chibiusa drehte sich zu ihm und war plötzlich patzig. “Woher soll ich das wissen? Ich habe dich gefunden! Mein Teil ist getan.” Seya blickte verwirrt. “Dein Teil? Und was ist meiner?” Sie schaute erwartungsvoll zu ihm hoch. “Du sollst mich zu einer Frau machen!” Oh, das hatte sie wahrscheinlich falsch ausgedrückt. Seya wurde sofort rot und auch Chibiusa verwandelte sich zeitweise in eine Tomate. “Nein nicht so!” Sie wehrte mit den Händen die vermeintliche im Raum stehende Aussage ab und lief nur noch mehr an. Die Erinnerung an ihre Traumszene half dabei nicht gerade weiter. Seya fing nun an zu lachen. Chibiusa blickte verdutzt, während der Mann weiterlachte. “Du bist komisch. Natürlich kannst du das nicht so gemeint haben!” Chibiusa war eingeschnappt. Seya tätschelte ihren Kopf. “Na komm kleines Schätzchen. Lass uns in ein Hotel einchecken und dann morgen alles weitere bereden.”
 

Auf dem Weg waren die beiden still. Schließlich begann Seya mit einer Serie an Fragen. “Du bist eintausend Jahre alt?” Chibiusa nickte. “Du alterst nicht?” Chibiusa nickte. “Du weißt nicht, woran es liegt?” Chibiusa schüttelte mit dem Kopf. Seya seufzte “Ich weiß echt nicht, was ich da für eine Rolle spielen soll. Wie bist du auf mich bekommen?” Chibiusa blieb stehen. Sie starrte ins Leere. Seya sah sie fragend an. “Die Aufzeichnungen.... in... dem .. Heft…” Chibiusa blickte zu Seya. “Was für ein Heft?” fragte er verdutzt. Das Mädchen wurde von Sekunde zu Sekunde aufgeregter. “In meinem Prinzessinnengewand waren die Bücherseiten von Amys Aufzeichnungen!” Seya verstand nicht. “Welche Aufzeichnungen?” Chibiusa kramte in den Taschen ihrer alten Schuluniform, doch natürlich fand sie keine Seiten vor. Sie hatte sie in ihrem Kleid, mit dem sie durch die Zeit gereist ist. Und dieses Kleid war noch bei Bunny! “Wir müssen zu Bunny! Ich brauche meine alten Sachen wieder. Da waren Aufzeichnungen aus der Zukunft, über die Zukunft!”” Schrie sie Seya an und zerrte an seinem Arm. Dann lief sie los. “Warte!” Seya lief ihr hinterher.
 

Es war tiefste Nacht, als Seya und Chibiusa vor Bunnys Elternhaus standen. Sie warteten und warteten, doch das Licht in Bunnys Zimmer brannte immer noch. “Sie geht einfach nicht zu Bett” Chibiusa seufzte, doch Seya wirkte entschlossener denn je. Er ging in den Vorgarten und nahm sich einen Stein. “Ich werde Bunny ablenken und du steigst über den Baum in das Badezimmer ein!” Chibiusa wollte ihn aufhalten, doch da hatte der einstige Sänger bereits den Stein gegen Bunnys Scheibe geworfen. Chibiusa warf sich auf Seya und zerrte ihn ins Gebüsch. “Du weißt doch gar nicht, ob Bunny alleine ist!” Seya schaute sie verständnislos an. “Wieso sollte sie nicht allein?” Dann ging ihm ein Licht auf und tatsächlich: Chibiusa hatte Recht. Das Fenster wurde geöffnet und Mamoru stand mit nacktem Oberkörper da und blickte finster in die Nacht. Dann schlangen sich zwei Hände um seinen Körper und Chibiusa und Seya konnten Bunny flüstern hören. “Komm wieder ins Bett.” Mamoru raunte ihr zu. “Ich dachte, ich hätte etwas gehört.” Bunnys Stimme ging in ein Kichern über. “Komm zurück kuscheln!”. Chibiusa verzerrte angewidert das Gesicht “Bäh!”, dann illerte sie zu Seya, der neben ihr hockte. Er ließ sich keine Gefühlsregung anmerken und sprach mit neutraler Stimme. “Lass uns gehen und es morgen versuchen, so werden wir nicht an die Zettel kommen.” Chibiusa nickte, Bunny hätte sich noch ablenken lassen, aber Mamoru abzulenken war unmöglich. Ihr Papa würde alles mitbekommen.
 

Während dessen bei Bunny: “Ich habe Chibiusas gewaschenes Kleid jetzt auf den Tisch gelegt und die Zettel daneben. Ich habe sie auch nicht gelesen, so wie du wolltest.” Bunny kuschelte sich schlaftrunken an Mamorus Brust. Er atmete tief durch. “Ja das ist auch besser so. Sie ist wirklich unvorsichtig. Es sind herausgerissene Seiten mit Datumsaufzeichnungen aus der Zukunft! So etwas kann unsere Zukunft gefährden, allein das Wissen darüber reicht. Solche Seiten sollten wir wirklich nicht im Hier und Jetzt haben.” Bunny kuschelte sich enger an Mamoru. Dieser währenddessen küsste seine Verlobte auf die Stirn und wartete, bis sie eingeschlafen war. Dann stand er auf, ging zu dem Tisch, um die Zettel zu holen und brachte diese ins Bad. Er machte das Licht an und starrte kurz auf die zusammen gefalteten Blätter, dann legte er sie ungeöffnet in das Waschbecken und suchte ein Feuerzeug, welches er jedoch nicht fand. Selbst Streichhölzer konnte er nicht ausfindig machen. Mamoru seufzte und legte die Zettel nun auf den Rand des Waschbeckens. Er ging aus dem Zimmer, schlich sich an Bunny vorbei und begab sich in die untere Etage, um im Wohnzimmer nach Feuer zu suchen. Bunny währenddessen hat einen Schlaf nur vorgetäuscht. Als Mamoru die Tür schloss, öffnete sie ihre Augen und tippelte ins Bad. Dort sah sie auf die Zettel, sie schluckte schwer und ging dann langsam auf das Waschbecken zu. Sie ergriff die Zettel und öffnete sie langsam. Gerade war sie bei der ersten Zeile, da ertönte es: “Bunny!” Ein wütender Mamoru stand hinter ihr und ließ das Mädchen mit den blonden Haaren zusammenzucken. Schnell knüllte Bunny die Zettel zusammen und warf sie erneut ins Waschbecken “Tut mir leid!” Mamoru runzelte die Stirn. “Ich dachte ich kann dir vertrauen, wir haben doch beschlossen, die Zettel nicht zu lesen!” Bunny schmollte “Du hast das beschlossen, aber jetzt willst du sie sogar verbrennen. Da bin dich doch neugierig geworden.” Mamoru seufzte und lächelte sie dann lieb an, er hielt ihr die Hand hin. “Komm, lass uns aufs Bett setzen und gemeinsam entscheiden, was wir mit ihnen tun.” Bunny nickte, schaltete das Licht im Badezimmer aus und ging mit ihrem Verlobten ins Schlafzimmer.
 

Währenddessen hörten Seya und Chibiusa den wütenden Ausruf Bunnys Namens, während sie sich bereits auf dem Rückweg befanden. Chibiusa reagierte schnell, kehrte um und lief zurück zum Haus. Sie war bereits dabei, an dem Baum hochzuklettern, um durch das offene Badezimmerfenster zu klettern. Seya stand nur von unten zu ihr hoch und fragte sie skeptisch “Was soll das? Wieso versuchst du es jetzt doch?” Chibiusa flüsterte als Antwort “Immer wenn sich Mama und Papa streiten, diskutieren sie das ewig aus. Das kann Stunden dauern. In der Zeit bin ich längst rein und wieder raus!” Chibiusa kletterte geschickt den Baum hoch und hangelte sich durch das Fenster. Schnell fand Chibiusa die Zettel, steckte sie ein und wollte schon wieder verschwinden, als die Badezimmertür aufging und das Licht angeknipst wurde. Chibiusas zukünftige Eltern standen im Türrahmen.
 

“Wusste ich doch, dass ich etwas gehört habe”, raunte Mamoru. Bunny stand neben ihm. Sie lächelte leicht. “Warum hast du uns nicht einfach gesagt, dass du die Zettel wiederhaben möchtest?”. Chibiusa schluckte schwer und kratzte sich am Kopf “Ehh.” Sie traute sich nicht zu antworten. Mamoru zog seine Stirn in Falten “Wenn du uns nicht fragst, dann gehören dir diese Zettel vielleicht gar nicht?”. Chibiusa schluckte erneut. “Ehm..” Es vergingen ein paar Sekunden, bis das Mädchen Worte fand, sicher nicht die richtigen: “Ich brauche sie.” Die Kleine Lady machte ein verzweifeltes Gesicht. Bunny und Mamoru sahen einander an. Die blonde Frau seufzte und ging auf ihre Tochter zu und hockte sich vor sie. Chibiusa staunte bei Bunnys blauen, klaren und noch Naivität ausstrahlenden Augen, die das Mädchen nun bestimmt ansahen und Sorge ausdrückten. “Du hast uns verschwiegen warum du hier bist und Pluto hat uns gebeten, dich nicht weiter zu fragen. Aber irgendetwas stimmt nicht mit dir. Du … wirkst so unglücklich, nicht mehr wie das einstige Kind von früher”. Auf Chibiusas Gesicht legte sich ein Schatten “Nein das bin ich nicht.” Sie wollte nichts mehr dazu sagen, doch Bunnys Blick durchdrang sie. In der Zukunft sah sie ihre Mutter kaum und konnte zahlreiche Situationen nutzen, um ihr zu entgehen, doch hier.. hier ist sie ihr ausgeliefert und plötzlich regte sich etwas in Chibiusa. Es war die Erkenntnis eines verdrängten Wunsches, der sie mit aller Heftigkeit traf. All die Jahrzehnte konnte sie es unterdrücken und all die Jahrzehnte war keiner dar, der sie dazu brachte, es wahrzunehmen. Und plötzlich war es da: Die Einsamkeit in ihrer unendlichen Grausamkeit. Chibiusa erschauderte und ihre Augen spiegelten die Kälte ihrer Seele wider. Stumpf erwiderten sie den tiefgründigen Blick Bunnys. Ihre Stimme erklang und wirkte keineswegs mehr wie die eines Kindes. “Usagi, hundert Jahre sind seitdem vergangen. Ich bin nicht mehr das Kind, das du kennst. Ich bin um so vieles älter als du selbst, ich habe so vieles gehört und gesehen und doch nichts erlebt in all der Zeit. Du bist so jung und so lebensfroh, aber ich verkümmere innerlich. ” Es war das erste Mal, dass Chibiusa ihre Gefühle gegenüber ihrer Eltern zugab. Und ausgesprochen waren sie noch realer als zuvor. Mamoru und Bunny übernahmen die Traurigkeit ihrer Tochter. Bunny umarmte das Mädchen: “Du bist nicht allein!” Chibiusa ließ ihre Arme reglos am Körper hängen. “Oh doch das bin ich. Ihr könnt mich noch so lieben, aber ihr könnt mich nicht glücklich machen. Ihr seid nicht da. Hotaru ist nicht da und .. “ Tränen formten sich “Helios ist der Umgang mit mir verwehrt. Ich darf ihn nicht sehen und das schon so viele Jahrzehnte nicht.” Chibiusa kämpfte weiter. “Ich darf nicht zu euch in die Vergangenheit und weitere Zeitreisen anderer Art benötige ich nicht mehr also darf ich nicht mehr reisen. Und ins >gefährliche< Weltall darf ich auch nicht, weil ich immer zu schwach war - trotz meines eigenen Sailorteams. Sie sind nur zum Schutz für mich da aber ihr traut mir nicht zu, sie richtig zu führen! Sie wirken erwachsener im Vergleich zu mir, haben einen ausgereiften Körper und ich bin das ewige Kind, das kindlich bleibt! Auch euch helfen darf ich nicht: Die Regierungsgeschäfte leitet ihr, denn ich werde als Kind nicht ernst genommen. Mein Leben.. es hat keinen Sinn! Es fühlt sich nicht an wie ewiges Leben sondern eher wie ein ewiger Scheintod!”
 

Chibiusa fiel es wie Schuppen von den Augen. Es ging ihr nie bloß um den ausgereiften Körper. Hinter dieser Vorstellung steckt der Wunsch nach Anerkennung und einer Aufgabe in ihrem Leben, etwas das sie glücklich macht. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie Bunny und Mamoru nun in der Rolle ihrer Eltern ansprach. Es tat so gut, all das auszudrücken, doch dieses Gespräch sollte sie eigentlich mit ihrer Mutter führen und nicht mit der Bunny im Hier und Jetzt. Das blonde Mädchen war sichtlich überfordert mit den Aussagen. Ihre blauen, wunderschönen Augen hat eine tiefe Verzweiflung gepackt, sie waren den Tränen nahe. “Chibiusa… ich.. wie.. können wir dir helfen?” Chibiusa lächelte “Macht euch keine Sorgen, gebt mir bitte einfach die Aufzeichnungen.”
 

Es wurde schon wieder hell, als Chibiusa das Haus von Bunnys Eltern durch die Eingangstür verließ. Seya lief die ganze Zeit über davor unruhig hin und her. Er haderte mit sich, ob er klingeln sollte oder nicht. Das Licht des Badezimmers ging an - Chibiusa wurde erwischt. Und nun? Er konnte sich nicht entscheiden. Doch dann ging die Haustür auf und Seya versteckte sich erneut im Gebüsch, was ihm nun jedoch albern vorkam. Dann sah er wie Chibiusa zurück kam und kam selbst verdutzt aus dem Gebüsch heraus. “Das lief wohl nicht nach Plan oder?” Chibiusa lächelte ihn an, doch Seya erkannte, dass Chibiusa geweint hat. Ihre Augen waren noch leicht geschwollen und ihr Gesicht war gerötet. Und dennoch: sie lächelte. “Nein, aber es lief sogar besser. Lass uns gehen.”
 

Bunny stand reglos neben Mamoru als dieser die Tür schloss und sich zu ihr drehte. Er wollte seine Liebste umarmen, doch sah, dass diese kalt auf den Boden starrte. Mamoru erschauderte. “Bunny?” Bunny schüttelte den Kopf und einzelne Tränen rinnen ihre Wange entlang. Sie griff sich an den Bauch. “Mamoru wir werden Kristalltokio haben, dieses ewige Leben und uns beiden wird es wohl anscheinend gut gehen. Aber unserem Kind nicht! Chibiusa wird unglücklich sein! Wie kann ich sie gebären mit dem Wissen, dass ich es nicht schaffen werde, mein Kind glücklich zu machen!” Mamoru lächelte sie an und umarmte sie. “Ach Bunny. Du brauchst das nicht zu denken. Das ganze dauert noch ein Jahrtausend. Überleg doch einmal, was Chibiusa gesagt hat gestern Abend. Sie hat gesagt, dass sie von ihrer Mutter in diese Zeit geschickt worden ist!” Bunny schaute ihn an. “Und?” Mamoru küsste sie auf die Stirn und flüsterte ihr zu. “Das heißt, ihre Mutter - also du - hast es erkannt und gibst ihr die Chance, ihr Glück zu finden!”.
 

Bereits auf dem Weg zum Hotel, hatte Chibiusa ihre Neugierde eingeholt. Sie kramte Amys Aufzeichnungen heraus und las im Licht der Laternen…

Na - was wird Chibiusa wohl über die Anfangszeit Kristalltokios erfahren? :-)

Amys Aufzeichnungen

Hey Ihr Lieben,
 

es tut mir leid. Ihr habt dieses Jahr nichts mehr von mir gehört. Ich hab mein altes Leben hingeschmissen, meine achtjährige Beziehung beendet, bin umgezogen und hab hab mich in eine neue Liebe geworfen, war in Australien und bin zurück. Es ist viel passiert und leider ist meine Stimmung, die ich für mein Schreiben benötige, nicht so schnell wiedergekommen. Ich hoffe, ich werde jetzt öfters die Möglichkeit haben, zu schreiben. Und diese Geschichte weiter zu führen. Erst einmal beginnen wir mit einer Auflösung. Was steht in den Aufzeichnungen Amys, die Chibiusa aus der Zukunft hat mitgehen lassen, und was bedeutet das für Chibiusas Suche nach dem Weg, endlich erwachsen zu werden:
 


 

Der Anfang
 

Die Dunkelheit kam, wie sie uns prophezeit wurde. Das Klima der Erde wurde kalt und ein schwarzer Schatten überzog sie. Bunny erwachte zu Serenity, nutzte den Silberkristall und konnte mit diesem die Dunkelheit besiegen und der Erde wieder Frieden und Hoffnung bringen. Ja die Erde war in Dunkelheit gehüllt, der Heilige Silberkristall hat sie gereinigt, doch.. etwas sagte uns die Prophezeiung nicht:
 

Die Strahlung des Kristalls musste in jedes Land, in jede Pore der Erde eindringen, um das Böse zu verdrängen. Zwar konnten wir die Erde vom Dunkeln bereinigen, doch das Licht verbrannte das Grün unseres Planeten. Er ähnelt nun der leblosen Mondoberfläche. Die Strahlung war zu intensiv.
 

Zum Glück waren wir schnell: Wir konnten Kristallkuppeln errichten, unter denen wir die Klimabedingungen sichern konnten. Das ist also der wahre Grund Kristalltokios. In jedem Land errichteten wir unter Kristallen beschützte Siedlungen. Die Menschen konnten diese als Zuflucht wählen.
 

Soziale Folgen
 

Dieser Teil der Geschichte darf nicht in die falschen Hände kommen. Wir werden die Geschichtsschreibung deshalb verändern und die Zeit des Aufbaus aus unseren Dokumenten löschen, als wären diese Jahre nie geschehen. Doch in meinem Handbuch sollen die Erinnerungen erhalten bleiben:
 

Die Wiederherstellung der Flora und Fauna verläuft schwieriger als gedacht. Die Fortpflanzung jeder Pflanze und jedes Tieres scheint gestört. Die Zellen verändern sich nicht mehr und können sich dadurch auch nicht mehr teilen. Sie altern jedoch auch nicht. Durch den Einsatz von Gentechnologie können wir vorhandenes Material beliebig miteinander kombinieren und so die Tier- und Pflanzenarten erhalten. Doch wir können diese Technik nicht bei Menschen anwenden.
 

Während Serentiy bereits ihr Kind in sich trug als sie die Welt rettete, können wir anderen keine Kinder mehr bekommen. Unser Körper ist für eine Schwangerschaft nicht mehr in der Lage, die notwendigen Änderungen zu durchlaufen. Derzeit erleiden viele Schwangere Fehlgeburten oder die Kinder sterben bereits nach wenigen Tagen. Die lebenden Kinder behandeln wir, da sie ebenfalls nicht mehr wachsen können. Sie erhalten Tabletten, die ihr Zellwachstum anregen sollen. Ihre Fortpflanzungsfähigkeit ist, wie auch die Zeugungsfähigkeit der anderen, höchstwahrscheinlich eingeschränkt.
 

Wir könnten über Gentechnologie neue Menschen kreieren. Die Babys müssten außerhalb des Uterus entwickelt werden. Doch, was würde dann mit der nicht alternden Gesellschaft passieren? Jeder würde irgendwann ein Kind bekommen wollen, doch keiner wird sterben. Das Problem der Überbevölkerung würde auftreten und.. bevor wir das nicht lösen können, werden wir die Technologie nicht anwenden. Offiziell erhielten die Menschen das Geschenk ewigen Lebens und sollten dafür Dankbar sein, auch wenn sie unfruchtbar wurden. Wir machen uns Sorgen, was aus Bunnys ungeborenen Kind wird. Setsuna schweigt dazu. Wird Chibiusa dieselbe sein?
 

….
 

Statusupdate: Chibiusa ist geboren worden und ihr geht es gut. Sie wächst und gedeiht. Wir vermuten, dass sie nicht die gleiche Entwicklung wie die Erdenkinder durchlaufen wird. Auch ohne Medikamente wächst sie und scheint gesund. In ihr vermischen sich die Blutlinien des Mond- und des Erdenvolkes. Sie ist ein ganz besonderes Wesen mit einer sehr großen Energie. Wir erfreuen uns an ihrem Leben und auch die Bevölkerung hat den kleinen Engel in ihr Herz geschlossen und viele verehren sie neidlos. Viele, doch leider nicht alle.
 

...
 

Mittlerweile ist ein Großteil der Menschen dazu übergangen, das ewige Leben als ein Geschenk zu sehen. Die meisten setzen das Königspaar mit “Göttern” gleich. Und dennoch gibt es Zweifler. Für sie ist es Gottesfrevel, dem Menschen das ewige Leben zu schenken. Sie sind mit unserer Art zu leben nicht einverstanden. Ihnen fehlen die Kinder und sie verstehen nicht, warum die Königin eine glückliche Familie hat und sie selbst keine Kinder mehr zeugen können. Endymion bleibt bei seiner Entscheidung, den Menschen die Technologie, die ihnen Kinder schenken könnte, vorzuenthalten.
 


 

Statusupdate Erde: Die Zweifler haben sich zu einer Organisation zusammengeschlossen. Sie nennen sich die Familie des schwarzen Mondes. Wir wussten, dass dieser Tag kommen würde, da wir ihre zukünftigen Ichs ja in der Vergangenheit besiegt haben. Was wir nicht wussten, ist der Ursprung der Organisation. Ihr Begründer ist Seya Kou, ehemalige Sailor Starfighter. Mit der Geburt Chibiusas ist der Kontakt zu ihm sowie zum gesamten Königreich Euphne abgebrochen. Bunny und Seya waren im Streit auseinander gegangen, wir dachten, Sailor Star Fighter, Star Healer und Star Maker wären nach Euphne zurückgekehrt. Doch anscheinend blieb Seya auf unserem Planeten und scharrte die Zweifler um sich herum. Er organisierte sie in Strukturen, durch die die Rebellen uns wirklich schaden könnten.
 

Aber wir werden sie besiegen, das wissen wir. Denn die Rebellen sind die Familie des schwarzen Mondes. Wir können dieser Gefahr ins Auge sehen. Wir werden es schaffen.
 

____
 

Chibisusa schaute auf die Seiten des Heftes. Sie war fassungslos. Der Silberkristall soll solche Auswirkungen gehabt haben? Das hätte sie nicht vermutet. Der Kristall hat das alles bewirkt?



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (10)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  LadyKagura
2015-01-09T21:53:15+00:00 09.01.2015 22:53
*total gefesselt*
du kannst so gut schreiben
Von:  LadyKagura
2015-01-09T21:43:37+00:00 09.01.2015 22:43
aww ich war den Tränen nahe q.q
Von:  fahnm
2014-11-20T22:13:54+00:00 20.11.2014 23:13
Super Kapitel^^
Von:  Lillith80
2014-01-15T13:39:12+00:00 15.01.2014 14:39
boah liest sich gut. das chibius mehr als nur unglücklich ist, habe ich in der serie und in mangas vermisst. ich bin gespannt wie du sie aus ihrem leben reisen wirst und sie glücklich machst.
Antwort von:  Vela
15.01.2014 15:09
bzw. ob sie überhaupt glücklich werden kann ;-)
Von:  usako-chan1812
2014-01-15T08:44:14+00:00 15.01.2014 09:44
Das ist absolut nicht fair an der stelle hier aufzuhören xD ein tolles Kapitel so voller Emotionen vorallem chibiusa tat mir richtig leid :(
Freue mich schon riesig auf das nächste Kapitel
LG
Von:  LadyKagura
2013-10-31T17:43:23+00:00 31.10.2013 18:43
Wieder sehr schön geschrieben ^^ Die Idee mit dem Amazonen Quartett finde ich gut.
Von:  LadyKagura
2013-10-25T16:01:18+00:00 25.10.2013 18:01
hört sich wirklich gut an ^_^ Ich werde es auf jeden Fall weiter verfolgen
Von:  _Lucrezia_
2013-10-24T21:23:11+00:00 24.10.2013 23:23
Mir gefällt der Prolog sehr, auch wenn ich kein großer Chibiusa und Seya Fan bin XD Aber mir gefällt dein Erzählstil und ich bin gespannt wie es weiter geht.
Von:  -Moonshine-
2013-10-24T19:03:42+00:00 24.10.2013 21:03
Hallo,

ich hab den Prolog jetzt eher überflogen als gelesen, aber es hat gereicht, das sich mir die Story erstmal favorisiert habe. Deine Idee hat mich sehr neugierig gemacht und ich freue mich shcon darauf,mich mal in Ruhe hinzusetzen und dir einen ordentlichen Kommentar zu schreiben - falls erwünscht.
Ansonsten hoffe ich, es bleibt weiter so spannenend und die Story hält, was der Prolog verspricht.

LG
Eli
Antwort von:  -Moonshine-
24.10.2013 21:04
Gott, all die Fehler! Peinlich. Bin grad zwischen Tür und Angel am Laptop meiner Eltern und die Tastatur ist so ungewohnt. XD Man.
Antwort von:  Vela
25.10.2013 11:31
Hallo Moonshine,

vielen Dank!! :-) Ich freue mich schon auf deinen ausführlichen Kommentar!

:-)


Zurück