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Gewohnheiten und andere Macken

von

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Der Deal mit den Zwillingen

Harry Potter war jemand, der schon viel gesehen und erlebt hatte. Vieles schockierte ihn nicht mehr und mit der Zeit hatte er es sich auch abgewöhnt, sich über alles oder jeden zu wundern oder aufzuregen. Es war letztendlich doch meist nur Zeitverschwendung.

Jedoch musste er zugeben, dass ihm diese Situation noch nicht untergekommen war und auf die eine oder andere Weise erschien es ihm doch ein wenig schockierend.

„Alles okay?“

Nur ein Nicken diente als Antwort der ihm gegenübersitzenden Zwillinge, welche ihn noch immer entsetzt, erstaunt und verwundert mit offenem Mund anstarrten. Sie waren sprachlos, schlicht und ergreifend sprachlos. Ein Zustand, den es bei den beiden Scherzartikelerfindern noch nie gegeben hatte, obwohl es viele Personen in den vergangenen Jahren mehrfach versucht hatten.

Ihre Mutter Molly hatte es versucht. Meist hatte sie sehr kleinlaute Antworten erhalten, doch den Mund gehalten, hatten die Beiden nie.

Arthur hatte es schon vor vielen Jahren aufgegeben seine Söhne zum Schweigen zu bringen, denn gegen Zweie vom gleichen Schlag war kein Kraut gewachsen.

Als Regelverfechter und -liebhaber wollte Percy so manches Mal sie in Grund und Boden reden. Doch der Endeffekt war, dass die Zwillinge Percy beinahe in den Wahnsinn trieben.

Ron als Jüngster der Brüder war gegen die Mundwerke der Zwillinge nicht gewachsen und versuchte er doch mal aufzubegehren, drehten diese den Spieß schnell um. Meist hatten alle außer Ron was zu lachen.

Ginny gegenüber verhielten sich die Zwillinge zurückhaltender, denn ihre Flüche waren nicht zu unterschätzen. Doch sprachlos waren sie in ihrer Gegenwart noch nie gewesen.

Mit Hermine konnten sie diskutieren, bis die Welt untergehen würde. Doch auch sie konnte die Mundwerke der Zwillinge nicht zum Stillstand bringen.

Und ausgerechnet in jenem Moment, wo er nicht damit gerechnet hatte, schaffte es Harry. Ihm gelang das, was andere jahrelang nicht zu Stande gebracht hatte und es war noch nicht einmal gewollt. Eine einfache Frage hatte gereicht.

„Jungs?“

Nur ganz langsam regten sich die Zwillinge wieder. Wie in Zeitlupe drehten Fred und George ihre Gesichter einander zu, bevor sich ihr Blick wieder dem Jüngeren zu wandten. Man konnte meinen, ihnen wäre gerade verkündet wurden, dass Weihnachten und Ostern auf einen Tag fallen würden.

„Du willst das wirklich?“

Ein Grinsen schlich sich auf Harrys Gesicht. Die Szene vor seinen Augen amüsierte ihn ungemein. Ron würde ihm das nie und nimmer glauben. Ihm fiel dies ja selber schwer, auch wenn er durchaus an der Situation Gefallen fand.

„Soll ich die Sache Blaise und Pansy überlassen? Die Beiden würde dies sicher auch machen, doch hab ich keine Lust mir dann irgendwelche Beauty-Tipps durchlesen zu müssen.“

„Verständlich.“

Beide nickten sie und allmählich schlich sich ein leichtes Verständnis für den Schwarzhaarigen bei ihnen ein. Die Rothaarigen kannten die beiden ehemaligen Slytherins gut genug, um zu wissen, dass Harry mit seiner Aussage durchaus Recht hatte.

Und noch einen Slytherin kannte sie recht gut und der war auch der Grund ihrer Verwunderung. Das dieser der Sache zugestimmt hatte, erstaunte sie ungemein und zugesagt musste er haben, denn sonst hätte Harry ihnen nicht diesen Vorschlag unterbreitet.

„Und was sagt dein Herzblatt dazu?“

Harrys Grinsen wurde noch breiter. Die Frage hatte er schon fast erwartet.

„Wir haben ausgelost. Er ist für die Dekoration verantwortlich und ich für die Unterhaltung. Es ist egal was mache oder tue, er hat in der Hinsicht kein Mitspracherecht wie ich keines bei der Deko habe. Also was sagt ihr beide?“

Nochmals warfen sich die beiden Rothaarigen einen Blick zu. Viele Worte hatten die Beiden noch nie gebraucht. Sie verstanden sich auch so.

Auf beiden Gesichtern erschien nun ein breites Grinsen, welche Harrys Grinsen in nichts nachstanden.

„Also brauchen wir uns um unsere Köpfe keine Sorgen machen?“

Harry nickte ihnen zu.

„Und du bist dir sicher, dass du weißt, worauf du dich da einlässt?“

„Natürlich.“

Die Hände der Beiden schnellten nach vorne.

„Hand drauf.“

Ohne zu Zögern griffen Harry fest zu. Verschwörerisch blickten die Drei sich in die Augen.

„Ich wusste doch, ich kann mich auf euch verlassen.“

„Natürlich. Deine Hochzeitszeitung ist in guten Händen bei uns.“

Dean

Müde streckte sich Harry, während sein Blick zur Wanduhr glitt. Die Zeiger zeigten schon weit nach Mitternacht an. Es wurde Zeit, dass er sich in sein Bett verkrümmelte. In ein paar Stunden musste er wieder fit sein, denn es stand Einkaufen auf dem Plan und so wie Harry seinen Liebsten kannte, würde dieser ihn durch die halbe Winkelgasse zerren, selbst wenn er halbtot war.

Der Liebe seines Verlobten war sich Harry schon sicher, doch bei Shopping setzte es aus. Da konnte ihn niemand und nichts mehr halten und keiner beneidetet Harry, um dessen Platz an seiner Seite.

Gedankenverloren löschte der Schwarzhaarige die Kerzen im Arbeitszimmer und war schon fast zur Türe hinaus, als es hinter ihm knisterte.

Verwundert und neugierig, wer ihn zu so später Stunde noch störte, drehte er sich um.

Erstaunt hob er die Augenbrauen hoch, während ihm Dean völlig verstört aus dem Kaminfeuer entgegenblickte.

„Dean?“

„Harry, ich muss mit dir reden. Es ist wichtig. Es ist sehr wichtig. Ich will, dass du es von mir erfährst. Nur von mir. Das Recht steht mir zu. Ich bin dein Freund, also sollte ich dir auch endlich die Wahrheit sagen. Ja die Wahrheit.“

Die Worte sprudelten aus dem ehemaligen Gryffindor nur so heraus. So schnell, dass der Held der Zaubererwelt teilweise nicht einmal folgen konnte. Langsam kam er auf den Kamin zu und hockte sich hin, während Dean weiterhin vor sich herbrabbelte.

„Nun mal ganz ruhig, Dean. Was ist los? Geht es dir gut? Und Seamus?“

Kurzzeitig schwieg Dean und sah sein Gegenüber an, als sähe er ihn zum ersten Mal. Scheinbar war er völlig in einer anderen Welt abgetaucht gewesen, sodass er Harry hatte nicht näher kommen sehen.

„Wie war die Frage nochmal?“

So langsam machte sich Harry doch Sorgen. So hatte er Dean noch nie erlebt.

„Ist alles in Ordnung mit dir und Seamus?“

„Mit Seamus ist noch alles in Ordnung. Nur … Harry ich muss dir unbedingt etwas erzählen. Ich habe es lange geheim gehalten, doch nun haben sie es entdeckt. Sie werden es weitererzählen. Sicher werden sie es tun. Deswegen will ich es meinen Freunden selber erzählen. Pass gut auf, Harry.“
 

*~*~*~*~*~*~*~*
 

Dean liebte Süßes. Am liebsten würde er sich den ganzen Tag mit süßem Umgeben. Schokolade, Tierkinder, Gummibärchen, Babys, Limonade und Plüschtiere – sie waren einfach süß, niedlich und knuddlig. Er liebte sie.

Genauso wie die heiße Schokolade, deren Geruch er genüsslich inhalierte. So süß.

Voller Vorfreude leckte er sich über die Lippe und steuerte sein Zimmer an. Heute würde er sich einen gemütlichen Abend machen, immerhin hatte er den nächsten Tag frei und Seamus würde auch erst spät von der Arbeit kommen.

Mit anderen Worten er hatte noch einige Stunden Ruhe, bis sein lautstarker Mitbewohner wieder seine Nerven belästigen würde.

Fröhlich summend öffnete er die Türe. Es gab nur noch ihn, seine Couch und …. die Zwillinge?

Dahin war die gute Laune und die Vorfreude. Dies war Horror.

Eiskalt lief es ihm den Rücken herunter, während er erstarrt in die fies grinsenden Gesichter der Weasley-Brüder blickte. Fröhlich winkten sie ihm zu.

Deans Augen huschte durchs Zimmer. Panik stieg in ihm hoch. Er war geliefert, aber so was von geliefert. Dabei hatte er sich solche Mühe gegeben es geheim zu halten. Selbst die 7 Jahre in Hogwarts hatte er überstanden, ohne dass seine ehemaligen Mitbewohner es bemerkt hatte.

Nur Seamus wusste es, nur er. Das war der ausschlaggebende Grund, warum er mit ihm zusammen wohnte. Schließlich hatte der Ire es einfach so akzeptiert, genauso wie Dean seine Macke tolerierte.

Der dunkelhaarige Zauberer öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch die richtigen Worte wollten ihm nicht einfallen.
 

Fred und George zogen die Augenbrauen aufgrund des Verhalten Deans hoch und betrachtete ihn weiterhin mit einem hinterlistigen wie auch leicht amüsierten Lächeln. Sie waren eigentlich nur wegen ein paar Fragen bezüglich Harrys Hochzeit gekommen, doch dass sich dieser Besuch als so interessant herausstellen würde, hatten sie noch nicht einmal in ihren Träumen erwartet.

Belustigt beobachten sie den Jüngeren dabei, wie er sich vor ihnen hin- und herwandte, auf der Suche nach den passenden Worten. Scheinbar hatte Dean doch massive Probleme dabei.

Schnell warfen sich die Brüder einen Blick zu, bevor ihre gesamte Aufmerksamkeit wieder auf Dean lag.

„Nette Deko. Hätten wir dir nicht zugetraut.“

Diese Worte trieben Dean die Röte ins Gesicht. Verlegen wandte er sich ab und betrachtete intensiv seinen Teppichboden.

„Ich mag nun mal süß.“

Nachdenklich betrachteten die Zwillinge nochmals das Zimmer. Süß war nicht gerade das erste Wort, welches ihnen als Beschreibung zu Deans Zimmer einfallen würde. Sie zuckten mit den Schultern.

„Sicherlich. Und flauschig natürlich.“
 

„Ich mag es nun mal.“

Leichte Verärgerung und Verstimmung machten sich in Dean breit. Wie konnten die Zwillinge es wagen in seine Privatsphäre eindringen? Nicht dass sie sich je Gedanken darum gemacht hätten, doch hatte er nie damit gerechnet, dass er mal eines ihrer Opfer werden würde. Schließlich hatten sie sich doch meist Ron als ihr Opfer ausgesucht.

Missmutig blickte er von dem einen zum anderen.

„Und wenn es euch nicht passt, dann geht doch wieder. Was wollt ihr überhaupt in meinem Zimmer?“

Das Grinsen der Zwilinge wurde breiter.

„Du hast ja deine Stimme wiedergefunden und mutig wirst du ja auch wieder.“

„Fred und George. Ich frage euch ein letztes Mal, was wollt ihr hier?“

„Nun eigentlich wollten wir nur mit dir reden...“

„... wegen Harrys Hochzeit. Wir sollen für ihn eine Hochzeitszeitung schreiben und …

„... eine Seite wollen wir den Meinungen und den Gedanken der Freunde und der Familie unseres Brautpaares widmen.“

Mit großen Augen starrte Dean die beiden Weasleys an. Er mit viel gerechnet, jedoch nicht damit. Das klang ja doch recht harmlos im Gegensatz zu dem, was er sich ausgemalt hatte.

Erleichtert seufzte er auf.

„Das ist alles? Es geht um Harrys Hochzeit?“

„Ja.“

Erleichterung durchströmten seinen Körper und er hockte sich auf den Boden.

„Und ich dachte schon, dass ich eure neue Testperson für eure Scherzartikel bin.“

„Nein, dafür haben wir ja Ron. Doch wenn er mal nicht mehr kann, dann kommen wir gerne auf dein Angebot zurück.“

Dean zog eine Augenbraue in die Höhe. Er war sich nicht wirklich sicher, ob er erleichtert oder beunruhigt sein sollte. Jedoch schob er den Gedanken beiseite.

„Also was wollt ihr wissen?“

Das Grinsen der Zwilling wurde breiter.

„Haben all deine Kuscheltiere einen Name?“

Mit feuerrotem Kopf sah er die Zwillinge an und schalte sich selber seinen Idioten. Wie hatte er annehmen können, dass die Zwillinge sein Geheimnis unter den Tisch fallen lassen würden?

Sie würden ihn gnadenlos auseinandernehmen wie eine Weihnachtsgans, um Antworten auf ihre Fragen zu bekommen. Doch trotz besseren Wissens blickte er den beiden Rothaarigen entgegen.

„Ich denk, es geht um Harrys Hochzeit.“

„Interessiert uns gerade nicht so sehr wie dein Hobby.“

Dean biss sich auf die Lippe. Dieser Abend würde noch lang und anstrengend werden.
 

*~*~*~*~*~*~*~*
 

Fassungslos starrte Harry Dean an.

„Du hast ein Zimmer voller Plüschtiere?“

„Ja.“

„Okay.“

„Du hältst mich jetzt für verrückt?“

Harry rieb sich die Stirn. Er hatte schon einiges verrücktes erlebt, doch das ausgerechnet Dean Plüschtiere sammelte, hatte er nicht erwartet. Schließlich kannte er Dean als selbstbewussten Mann, der ganz genaue Vorstellungen vom Leben hatte. Seine Anfeuerungsrufe während ihrer gemeinsamen Schulzeit waren legendär gewesen und auch so hatte seine ehemaliger Mitbewohner des öfteren den Macho raushängen lassen. Das ausgerechnet er auf Plüschtiere stand, musste Harry doch erst verdauen.

Er runzelte die Stirn und betrachtete Deans Gesicht, welches ihn abwartend beobachtete.

„Nein, ich halte dich genauso wenig für verrückt, wie ich Ron für verrückt halte.“

Sichtlich hellte sich die Miene des im Feuer schwebenden Kopfes auf und ein leichtes Lächeln kehrte auf die Gesichtszüge des jungen Mannes zurück.

„Dem Himmel sei dank. Ich dachte schon, du willst jetzt nichts mehr mit mir zu tun haben?“

Harry konnte die ehrliche Erleichterung aus der Stimme seines Freundes hören. Scheinbar hatte Dean wirklich Angst gehabt, dass Harry ihm die Freundschaft wegen seines merkwürdigen Hobbys kündigen würde.

„Nur zwei Dinge würde ich gerne noch wissen. Wie hast du es geschafft, die vor uns geheim zu halten?“

Nun da die Erleichterung allmählich nachließ, kehrte auch Deans altes Selbstbewusstsein wieder zurück. Stolz verzog der den Mund und ein selbstgefälliger Ausdruck machte sich auf seinem Gesicht breit.

„Was denkst du, warum ich heute der weltbeste Illusionist bin? Ich habe schon früh angefangen. Ihr saht nur mein gemachtes Bett, während ich mein kleines Paradies sah.“

Etwas mehr Bescheidenheit konnte nach Harrys Meinung nicht schaden, jedoch würde er sich auf diese Diskussion nicht mehr einlassen.

„Okay. Und dann noch – was meintest du vorhin, dass Seamus noch in Ordnung ist.“

„Oh.“

„Wie oh?“

„Die Zwillinge haben in der Mache.“

„Du hast ihn mit ihnen allein gelassen?“

„Jepp.“

„Hat er auch ein Geheimnis wie du?“

Dean wollte schon zur Antwort ansetzen, jedoch schwieg er und drehte sich stattdessen vom Feuer weg. So hatte er Harry nun einen freien Blick in Deans Zimmer. Aus jeder Ecke blickten ihm Plüschtiere entgegen. Das Zimmer war regelrecht vollgestopft mit ihnen.

Sein Blick wanderte weiter und blieb schließlich an der Zimmertür hängen, an der ein schwer atmender Seamus stand. Außer dem Handtuch um seine Hüften war er nackt.

„Harry.“

„Hallo Seamus.“

„Ich muss dir was erzählen.“

So wirklich überraschte Harry dies nun nicht.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Fuyumi-Chan
2013-11-08T15:28:22+00:00 08.11.2013 16:28
Huhu *-* Fängt ja gut an :)
Ich hoffe darauf schnell eine Fortsetzung zu sehen :)
(Brauchst mir wegen dem Kommentar nicht ins GB zu schreiben, erlebe es zu häufig °_°)
Von:  Deera
2013-10-11T14:29:04+00:00 11.10.2013 16:29
Schön angefangen.
Ich weiß ja nicht wenn die beiden alles befragen, wird sicher aber lustig. Mache weiter .... :-D


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