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Mitbewohner wider Willen

von

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Ein grandioser Plan

„Dann wohnst du solange bei Kyo.“
 

Was?

Habe ich mich gerade verhört? Spielten mir meine Ohren einen Streich, nachdem ich sie jahrelang derart lauter Musik ausgesetzt hatte? Oder sprach er gerade tatsächlich diese Worte aus?

„Wie…?“, entkam es wenig geistreich meinen Lippen und auch mein Blick ließ darauf schließen, dass mein Hirn nicht so schnell verarbeiten konnte oder wollte, was hier gerade geschah.

„Du wirst solange bei Kyo wohnen.“

Kaoru wiederholte die Worte, die er bereits vor einigen Augenblicken ausgesprochen hatte und ich konnte den genervten Unterton in seiner Stimme ganz genau vernehmen.

Also hatte ich mich doch nicht verhört.

Kaum merklich schluckte ich.

Die nächste Zeit musste ich also bei Kyo wohnen.
 

Aber erst einmal ganz von vorn.

Mein Vermieter hatte mir vor einigen Tagen mitgeteilt, dass das Gebäude, in dem ich wohnte, von Grund auf saniert werden sollte, die Wohnungen somit auf den neusten Stand gebracht und anschließend renoviert wurden.

Nicht, dass diese Nachricht nicht fantastisch klang, denn mein Zuhause war wirklich nicht mehr das neuste und vor allem das warme Wasser ließ Stunden auf sich warten, wenn man gerade duschen wollte. Mein Problem war jedoch, dass ich somit keine Unterkunft mehr besaß, quasi auf der Straße leben musste - für ganze zwei Wochen.

Schlau wie ich war, wandte ich mich natürlich gleich an Kaoru. Nicht umsonst war er der Leader von Dir en grey, da konnte er sich selbstverständlich auch um die Belange der einzelnen Mitglieder kümmern. Immerhin waren wir Freunde.

Dass die Lösung meines Problems allerdings hieß, ich solle bei Kyo wohnen, stieß bei mir nicht unbedingt auf Gegenliebe.

Das klang jetzt vielleicht seltsam und das war es wahrscheinlich auch.

Warum?

Kyo und ich waren beste Freunde, doch gerade in den letzten Wochen und Monaten hatte sich zwischen uns etwas verändert. Vor allem aber bei mir. Meine Gefühle gegenüber Kyo waren nicht mehr die gleichen wie zuvor.

Aus einer reinen, wenn auch engen Freundschaft hatte sich in den vergangenen Monaten schleichend und unaufhaltsam Liebe entwickelt.

Liebe, die ich zu verstecken versuchte.

Liebe, die ich niemanden, vor allem nicht Kyo, offenbaren konnte.

Liebe, die ich nicht haben wollte.

Wir waren beste Freunde und so sollte es auch bleiben.

Doch Kaoru's Entscheidung brachte meine eigene stark ins Wanken. Wie sollte ich zwei Wochen lang überleben, wenn Kyo Tag für Tag bei mir war, ich mit ihm lebte, ihn sah, ihn roch und es keine Möglichkeit gab, ihm aus dem Weg zu gehen?

„Ist das okay für dich?“, verließ es zögerlich meine Lippen und fragend sah ich zu Kyo, dessen einst blonde Mähne nun wieder in einem satten Schwarz erstrahlte, so kurz geschnitten, dass es selbst für mich gewöhnungsbedürftig war.

Was nicht hieß, dass er damit nicht gut aussah.

Das Gegenteil war der Fall.

Er wirkte mit dieser neuen Frisur viel zu gut auf mich. Seine niedlichen, fast schon kindlichen Züge, die von der blonden Haarfarbe nur noch unterstrichen wurden, wirkten nun reifer, erwachsener und auf mich unvorstellbar anziehend.

„Es ist okay.“

Mehr als diese kurze Antwort bekam ich nicht, lediglich ein Nicken fügte er seinen Worten noch an.

Auch das war etwas Neues.

Natürlich, Kyo sprach noch nie viel, drückte sich mehr durch seine Texte und vor allem seine Gesten, Mimik und Gefühle aus. In den letzten Wochen jedoch war es schlimmer geworden.

Zuvor hatte er wenigstens noch mit mir geredet, gescherzt und gelacht. Aber auch dies gehörte der Vergangenheit an und Kyo schwieg die meiste Zeit, bedachte uns, vor allem aber mich, nur mit einem stillen Nicken oder einer knappen Antwort.

Ahnte er vielleicht, was ich fühlte?

Doch woher sollte er das wissen?

Ich hatte mich verändert, das wusste ich. Aber nicht so, dass man aus mir herauslesen konnte, welche Gefühle ich für unseren Sänger hegte.

Ich war zwar noch nie gut darin, Dinge zu überspielen oder zu kaschieren und verriet mich meistens viel zu schnell, aber bei meiner Schwäche für Kyo gab ich besonders darauf Acht, dass sie nie ans Licht kam. Ich ging ihm nicht aus dem Weg, benahm mich wie sonst auch und machte weiterhin meine Witze, so wie ich es immer tat.

Nur Kyo's Reaktionen waren anders, fast gar nicht mehr vorhanden. Und wenn doch, dann wirkte er gereizt, aggressiv, oft abweisend oder gar überfordert. So als konnte er nicht mehr damit umgehen.

„Also ist es entschieden. Du wohnst die nächsten zwei Wochen bei Kyo.“

Kaoru's Worte unterbrachen meine Gedankengänge und ich sah zu ihm auf, spürte seinen Blick, der sich regelrecht in mich einbrannte. Ich wusste, dass ich keine Chance hatte, ihn von seiner Entscheidung abzubringen.

Widerworte waren unerwünscht und so fügte ich mich schweigend meinem Schicksal.

Mein Zuhause auf Zeit

Kurze Zeit später stand ich bereits mit meinen Koffern und Taschen vor Kyo's Wohnung. Es mag viel klingen, wenn ich von Koffern und Taschen sprach, aber immerhin wusste ich nicht, wie Kyo es aufnahm, wenn ich jetzt so lange hier wohnte, ob ich mich hier so frei entfalten durfte, wie ich es zuhause tat.

Und so hatte ich einfach alles Lebensnotwendige eingepackt, vornedran meine liebste Gitarre. Sie war mir das Wichtigste auf der Welt.

Innerlich lachte ich auf.

Das war glatt gelogen.

Das Wichtigste in meinem Leben stand vor mir, schloss die Wohnungstür auf und öffnete sie, trat ein und deutete mir mit einem Nicken an zu folgen. Einst war es wirklich meine Gitarre, der ich all meine Liebe schenkte, die ich Tag und Nacht berührte, sorgfältig säuberte und liebevoll, manchmal auch etwas ruppig spielte.

Aber jetzt drehte sich alles nur um Kyo.

Der Mensch, der schon seit Beginn unserer Laufbahn den größten Platz in meinem Herzen einnahm. Bislang nur geschlagen von einem geschliffenen, rot lackierten Stück Holz.

„Danke“, entkam es ruhig, aber freundlich meinen Lippen und ich nahm meine zwei Taschen, stellte sie in den Flur, bevor ich meinen Gitarrenkoffer schulterte und hineintrug, den zweiten Koffer dabei hinter mir herzog.

Mein anderes Hab und Gut hatte ich bereits in einer vom Hausherrn angemieteten Garage untergebracht. Das war das Mindeste, wenn er mich schon aus meinem Zuhause rauswarf und mir als Entschädigung keine Wohnung anbot, in der ich vorrübergehend leben konnte.

Aber auch, dass ich die Miete kürzen durfte, kam mir entgegen. Ich wusste ja, dass diese Sanierung und anschließende Renovierung zu meinem Vorteil war, aber von einem Tag auf den anderen ohne Wohnung dazustehen, war eben nicht unbedingt das, was ich mir vorgestellt hatte.

Zumal hier keiner meiner Verwandten lebte und ich wirklich auf die Hilfe meiner Freunde angewiesen war.

„Du kannst deine Sachen in mein Schlafzimmer bringen.“

Kyo's Stimme war leise, dennoch fest und als ich zu ihm sah, erwiderte er meinen Blick sofort, wandte sich erst ab, als er seine Schuhe abstreifte und seine Jacke an einen der Haken hängte.

„Und was ist mir dir?“

Kyo's Worte klangen so, als wolle er mir bereitwillig sein Schlafzimmer überlassen und selbst auf der Couch schlafen. Doch das war etwas, was ich mit mir selbst nicht vereinbaren konnte.

Wie sollte ich es zulassen, dass die Person, die ich liebte, Nacht für Nacht auf einer harten Couch schlief und sich den Rücken kaputt machte?

„Ich schlafe auf der Couch.“

Kyo sah zu mir und es kam mir so vor, als wüsste er, was ich dachte, denn noch bevor ich etwas einwenden, ihn davon abbringen konnte, drang ein weiteres Mal seine Stimme an mein Ohr.

„Keine Widerworte.“

Ich gehorchte, auch wenn es mir schwer fiel.

Ich wusste, wie unausstehlich Kyo werden konnte, wenn man seine Entscheidungen nicht respektierte. Früher war es deshalb oft zu Diskussionen gekommen, zu Auseinandersetzungen, die sich nur durch das Eingreifen der anderen beruhigten.

Kyo war schon immer aufbrausend, wurde launisch und unausstehlich, wenn er seinen Willen nicht bekam. Aber auch das liebte ich an ihm. Er ließ sich einfach nicht vorschreiben, was er zu tun oder zu lassen hatte.

In letzter Zeit war aber auch dies abgeklungen. Seine herrische Seite trat nur noch selten zum Vorschein. Meist gab er klein bei, fügte sich, ganz egal was es war. Ich verstand nicht warum, konnte mir einfach keinen Reim darauf machen. Aber vielleicht fand ich ja eine Antwort, jetzt, wo ich zwei Wochen zusammen mit ihm lebte.

„Danke.“

Ein breites Grinsen zierte meine Lippen und ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, entledigte mich meiner Schuhe und brachte, wie von Kyo gewünscht, meine ganzen Sachen in sein Schlafzimmer. Meine Gitarre packte ich sofort aus und stellte sie in ihren Ständer, nachdem ich diesen zusammengebaut hatte.

Früher hatte ich meine Gitarren noch ganz laienhaft einfach an die Wand gelehnt. Aber als professioneller Gitarrist ziemte sich das nicht und es schadete nur dem Lack.

Während ich meine Liebste sorgsam in eine der freien Ecken stellte, betrachtete ich Kyo's Schlafzimmer, sah mich genau um. Ich wollte nicht neugierig sein, nicht in seinen Schränken und Schubladen herumwühlen und suchen, ob ich irgendetwas Interessantes entdeckte.

Aber ich war schon ewig nicht mehr in diesem Zimmer und so erstaunte es mich, dass sich so gut wie nichts verändert hatte. Es wirkte noch immer etwas düster, was vor allem an den zugezogenen Vorhängen lag.

Ich öffnete sie, wollte etwas Licht in diesen Raum bringen. Alles wirkte sofort anders, fast schon fremd, aber dennoch freundlicher.

Kyo ließ nur selten die Sonne in sein Schlafzimmer, das wusste ich. Es war sein Rückzugsort, dort, wo er sich immer sicher fühlte. Umso weniger verstand ich auch, warum er es mir bereitwillig überließ.

Seufzend öffnete ich eines der Fenster, ließ frische Luft in den Raum und genoss die kühle Brise, die meine Nase umwehte.

„Bist du fertig?“

Kyo's Stimme drang wieder an meine Ohren und als ich mich umdrehte, erblickte ich ihn auch gleich. Mit verschränkten Armen stand er im Türrahmen, sacht gegen das Holz gelehnt und betrachtete mich.

Mit einem Nicken signalisierte ich ihm, dass ich fertig war und löste mich vom Fenster, schloss es aber noch nicht. Etwas frische Luft tat diesem Zimmer gut. Auch wenn es Kyo sichtlich missfiel, dass ich die Vorhänge aufgezogen und die Fenster geöffnet hatte.

Mein Gegenüber nickte ebenfalls, stieß sich vom Türrahmen ab und löste die verschränkten Arme. Sein Weg führte ihn hinein ins Schlafzimmer und er kramte in seinem Schrank herum, suchte nach etwas Bestimmten.

Mein Blick hingegen fand sofort, was er begehrte.

Kyo's Hintern.

Ich liebte diesen kleinen, dennoch prallen Po und was gäbe ich nicht dafür, ihn einmal zu berühren, fest zu packen und zu massieren. Aber das war Wunschdenken, unerfüllbar und vor allem etwas, was ich nicht denken wollte.

Ich hatte es so gut geschafft, mich von diesen Gefühlen zu distanzieren, mich abzunabeln. Doch jetzt, wo ich Kyo pausenlos um mich herum haben würde, fiel es mir schwer nicht daran zu denken, wie schön es wäre, wenn er mir gehörte.

„Hey, Die. Träumst du?“

Kyo's fragende Stimme riss mich aus meinen Gedanken und kurz darauf spürte ich bereits etwas Weiches, dennoch Schweres in meinem Gesicht und binnen Sekunden umschloss mich Dunkelheit.

Ich grummelte leise.

Hatte Kyo mich doch allen Ernstes mit dem Bettbezug beworfen.

Noch immer grummelnd zog ich den Stoff von meinem Kopf, erblickte sogleich Kyo's freches Grinsen und mein Herz setzte für einen Moment aus, schlug kurz darauf nur umso schneller weiter.

Wie lange hatte ich dieses Grinsen schon nicht mehr gesehen? Es kam mir vor wie eine Ewigkeit, auch wenn es in Wirklichkeit vielleicht nur ein paar Wochen waren. Dennoch viel zu lange für mich.

„Du solltest wieder öfter so grinsen.“

Ohne zu überlegen, drängten sich die Worte zwischen meinen Lippen hervor und schon im nächsten Moment bereute ich es. Denn Kyo's Blick wurde anders, kühler, distanzierter und das Grinsen verschwand spurlos.

Reumütig biss ich auf meine Unterlippe und ein unangenehmes Gefühl breitete sich in mir aus, als Kyo lediglich mit den Schultern zuckte, sich abwandte und den restlichen Bettbezug aus dem Schrank kramte.

Seine Reaktion schmerzte und wieder stellte sich mir die Frage nach dem Warum. Warum war Kyo nur so? Warum distanzierte er sich von mir? Und warum konnte ich einfach nichts dagegen tun?
 

Der Rest des Tages verlief ruhig, viel zu ruhig für meinen Geschmack. Ich hatte ja bereits geahnt, dass mich diese zwei Wochen quälten und langsam und schleichend umbrächten, aber dass es so schnell ging und vor allem auf diese Art und Weise, damit hatte ich nicht gerechnet.

In meinen Gedanken malte ich mir Szenarien aus, wie es hätte ablaufen sollen, doch keines traf das, was wirklich geschah.

Denn es geschah nichts.

Absolut gar nichts.

Wir saßen lediglich im Wohnzimmer, ich auf dem Sessel und Kyo auf der Couch, die für die nächsten Tage sein Nachtlager wurde. Der Fernseher lief, beschallte uns in einer angenehmen Lautstärke, doch auch dies ließ keine Stimmung aufkommen.

Kyo war vertieft in sein Notizbuch, kritzelte lieblos darin herum und schrieb Dinge auf, die wohl gerade durch die weiten seines Hirns kreisten und hämmernd Erhörung forderten, niedergeschrieben werden wollten.

Und nichts anderes tat das Warumono und dies bereits seit geschlagenen zwei Stunden.

Ich hingegen konnte mich nicht entscheiden, ob ich der langweiligen Dokumentation über irgendwelche Hitlerverschwörungen meine Aufmerksamkeit schenken sollte oder doch lieber Kyo.

Ohne rational zu denken, fiele meine Entscheidung auf die andere Person in diesem Raum. Doch stundenlang und vor allem pausenlos zu ihm zu starren, ihn in Gedanken wohlmöglich noch auf die Couch zu drücken, zu küssen und auszuziehen, war einfach keine gute Idee, wenn man krampfhaft versuchte eben dieses nicht zu tun.

Denn am liebsten hätte ich Kyo dieses verdammte Buch aus der Hand gerissen und ihn an mich gezogen, ihn geküsst und anschließend um den Verstand gebracht.

Resigniert lachte ich auf.

Was dachte ich da eigentlich?

Diese zwei Wochen waren mein sicherer Tod und das wusste ich bereits nach nicht einmal drei Stunden.

Ich konnte nur hoffen, dass ich meine Gefühle unter Kontrolle bekam oder mein Vermieter mit den Sanierungsarbeiten schneller fertig wurde als geplant und ich somit früher hier wegkam.

Sonst bedeutete dies hier mein Ende.

Dem Wahnsinn so nah

Zu meinem Erstaunen überlebte ich den ersten Tag in meinem Zuhause auf Zeit. Und auch der zweite Tag, der vor wenigen Stunden angebrochen war, begann nicht so schlecht, wie ich es mir in der vorangegangenen Nacht in meinen Träumen ausgemalt hatte.

Denn zu meinem Glück standen heute Proben an und bot somit genug Ablenkung, um nicht pausenlos an Kyo zu denken oder mir gar den Kopf über irgendwelche Überlebensstrategien zu zerbrechen. Auch dies hatte ich die ganze Nacht getan.

Viel Sinnvolles war jedoch nicht zustande gekommen.

Lediglich Dinge wie „Zügel deine Hormone“ oder „Versuche Kyo nicht unnötig anzusehen, anzufassen oder gar zu riechen“ versuchten mein Überleben zu sichern. Nicht gerade die besten Pläne, um zwei Wochen mit der Person zu leben, die einem alles bedeutete und die man in jeder Sekunde dieser schier endlosen Zeit am liebsten an sich reißen wollte.

Ja, meine Vernunft war bereits jetzt verschwunden.

So als hätte man einen Schalter in meinem Kopf umgelegt oder einen Knopf gedrückt, auf dem in fett markierten Buchstaben Vernunft stand. Und man hatte sie nicht eingeschaltet.

Innerlich seufzte ich auf, versuchte nun wirklich diese irrsinnigen Gedanken zu verbannen. Ich musste meine Gitarre stimmen und mich etwas einspielen.

Kaoru besaß Ohren wie ein Luchs und seine Augen waren die eines Adlers. Er bemerkte alles, jeden noch so kleinen Fehler und wenn ich mich weiterhin auf Kyo konzentrierte, der gerade vor mir stand und sich einsang, war es nicht dieser, der mich umbrachte, sondern unser Leader.

Aber auch Kyo trug nicht gerade dazu bei, dass sich mein Tod hinauszögerte.

Wie konnte er nur immer diese heißen Jeans anziehen, die seine schlanken, langen Beine aufreizend umschlossen und den prallen Hintern so umschmeichelten, dass er nur noch heißer und anziehender auf mich wirkte? Und warum schaffte ich es einfach nicht mich loszureißen?

Kaoru würde mich umbringen.

Oder erlitt ich vorher durch Kyo's Anwesenheit einen Herzinfarkt?

Ich musste diese irrwitzigen Fantasien loswerden.

Unwirsch fuhr ich mir durch meine roten Strähnen, stellte meine Liebste vorsichtig ab, die ich bis jetzt in meinen Händen hielt, und verließ die kleine Bühne, rauschte einfach an den anderen vorbei.

„Ich bin kurz an der frischen Luft.“

Mit diesen Worten verließ ich den Proberaum und auch das Gebäude, in dem sich dieser befand. Ich brauchte Sauerstoff, frische Luft und nicht diese stickige Wolke, die sich dank des Zigarettenkonsums im Proberaum ausgebreitet hatte. Wahrscheinlich war diese auch daran schuld, dass meine Fantasie in meinem Hirn aufblühte. Sie benebelte mir die Sinne.

Erschöpft seufzend ließ ich mich gegen die Hauswand sinken, rutschte zu Boden, so dass ich hockte. Meine Augen schlossen sich und ich rieb mir fest die Schläfen, da mein Hirn begann gegen meine Schädeldecke zu hämmern.

Den gestrigen, kurzen Tag hatte ich überstanden und auch der heutige war schon zur Hälfte geschafft. Dennoch waren es noch immer gut zwei Wochen, die ich mit Kyo verbringen musste. Ob ich wollte oder nicht.

Warum hatte ich nicht bei Kaoru wohnen können, bei Shinya oder Toshiya? Jeder wäre mir recht gewesen. Selbst Miyu's Hundekörbchen wäre willkommener als Kyo's Wohnung.

„Kaoru… warum tust du mir das nur an?“, wisperte ich heiser und ich schluckte den Kloß herunter, der sich in meiner Kehle breit machte.

Wollte mich Kaoru quälen, mich Stück für Stück in den Wahnsinn treiben?

Aber warum?

Was hatte ich ihm getan, dass er mir so etwas antat?

In meinem Kopf ratterte es regelrecht, doch mir fiel nichts ein, was ich ihm getan haben könnte.

Hilflos öffnete ich meine Augen und starrte auf meine Schuhe. Sollte ich ihn fragen? Aber würde er mir eine Antwort geben? Eine, die der Wahrheit entsprach und mich zufrieden stellte?

Auf einen Versuch kam es an, oder nicht?

Ich nickte zu mir selbst, erhob mich schwerfällig und ging langsam wieder zurück zu meinen Freunden, deren Blicke sofort auf mir ruhten, nachdem ich den Proberaum betrat.

„Mir geht es gut, keine Sorge“, winkte ich ab, da ich spürte, dass die anderen wissen wollten, was passiert war, ob ich mich vielleicht unwohl fühlte. Doch nun schwiegen sie, widmeten sich wieder ihren Instrumenten.

Nur Kyo blickte weiterhin zu mir, musterte mich besorgt und gleichzeitig traurig.

Warum sah er mich so an? Ich verstand es nicht.

Er brauchte sich wirklich keine Sorgen machen. Irgendwie überlebte ich diese zwei Wochen schon und danach wurde alles wieder so wie zuvor.

Aber wollte ich das? Wollte ich wieder zurück in den alten Trott, zurück zu der Freundschaft, die keine mehr war?

Jetzt bot sich mir ich die Möglichkeit etwas zu ändern.

Ich musste Kyo ja nicht meine Gefühle gestehen, aber ich hatte die Chance herauszufinden, was passiert war, was sich zwischen uns verändert hatte. Und vielleicht brachte ich so Kyo's Lachen zurück.

So sehr ich mich auch nach ihm verzehrte, wenn ich ihn nicht bekam, war das okay. Der Kleine sollte einfach nur wieder glücklich sein und ich wollte ihm der beste Freund sein, der ich scheinbar nicht mehr war.

Ich fasste einen Entschluss.

Sollte kommen, was wollte. Irgendwie knackte ich Kyo's Schneckenhaus und drang zu ihm vor, damit ich ihm helfen und unsere Freundschaft, die langsam aber sicher den Bach herunterging, retten konnte.
 

Jedoch war dies einfacher gesagt als getan.

Die darauffolgenden Stunden probten wir ohne Unterlass und mir bot sich nicht einmal die Möglichkeit auf Kaoru, geschweige denn Kyo zuzugehen.

Unser Leader wirkte gestresst, fast schon hektisch, da er bereits jetzt in den Planungen für unsere bevorstehende Tour steckte. Jedes Mal, wenn ich ihm ein Gespräch ans Bein binden wollte, es zumindest versuchte, winkte er ab, wies mich teilweise harsch in meine Schranken, damit ich ihn nicht störte.

Einerseits verstand ich ihn, andererseits verärgerte es mich, dass er mich, einen seiner engsten Freunde, so behandelte und sich nicht anhören wollte, was ich zu sagen hatte.

Und auch Kyo kapselte sich regelrecht ab, saß nur gedankenverloren auf der Couch, wenn wir eine kurze Pause einlegten und starrte schweigend vor sich hin.

Ich wusste, dass ich ihn in derartigen Momenten nicht stören durfte. Er befand sich in einer Art Trance, war viel zu tief in seiner eigenen Welt versunken, als dass er überhaupt auf mich reagierte.

Ich akzeptierte dies, auch wenn es mir nicht leicht fiel.

Aber so machte ich mir endlich mal keine unnützen Gedanken und auch die angestaute Wut auf Kaoru's Abweisung sorgte dafür, dass ich mit mir selbst und meinen heimlichen Mordplänen für eben jenen beschäftigt war.
 

Nach einigen Stunden neigten sich die Proben dem Ende und wir packten unsere Instrumente ein und richteten alles so her, dass wir beim nächsten Mal gleich loslegen konnten.

Kaoru fegte derweil schon wieder hektisch durch die Gegend, suchte alle möglichen Papiere zusammen und verließ nach wenigen Minuten hastig und mit seiner Gitarre unter dem Arm als Erster den Raum.

Kaoru, das Arbeitstier.

Ich wusste, dass er ohne den Stress einging, aber unser Leader sollte wirklich mal eine Pause einlegen, sonst war er es, der einen Herzinfarkt erlitt und nicht ich.

Ein Grinsen breitete sich auf meinen Zügen aus und zum ersten Mal in den letzten Stunden spürte ich ein freudiges, angenehmes Gefühl in mir. Es war nichts Neues, dass ich oft vor mich hin grinste, aber gerade jetzt war mir eigentlich nicht danach zu Mute.

Und so schnell das Grinsen gekommen war, verschwand es auch wieder, als ich daran dachte, dass ich nun wieder mit Kyo in dessen Wohnung zurückkehrte.

Mein Blick wanderte zu unserem Sänger, der bereits auf mich wartend an der Tür stand. Jedoch sagte er nichts, blickte nur still zu mir und nahm es einfach so hin, dass ich träumte und partout nicht aus dem Knick kam.

Auch wenn es nichts Besonderes war, erhellte es mein Herz und ich packte fast ein wenig hastig meine Gitarre ein, schulterte sie und ging schnellen Schrittes zu Kyo.

„Tut mir leid“, entschuldigte ich mich mit einem lieben Grinsen auf den Lippen, doch Kyo schüttelte nur den Kopf und öffnete die Tür. Eine Reaktion, die ich mittlerweile gewohnt war. Sie bedeutete nichts Schlechtes, sondern einfach nur, dass es ihn nicht störte und ich mich nicht entschuldigen brauchte. Wenigstens das hatte sich nicht geändert.

Wir verabschiedeten uns von den beiden Jüngsten, bevor wir uns auf den Weg zu Kyo machten.

Es war mittlerweile früher Abend und ich wusste, dass der Tag somit gelaufen war. Kyo zog sich auf seine Couch und in seine eigene Welt zurück und ich wohnte dem schweigend bei. Nicht das, was ich mir insgeheim wünschte, aber noch akzeptierte ich es.

Es war allemal besser, als mehr Zeit miteinander zu verbringen und nicht zu wissen, wie ich mich verhalten sollte.

Morgen aber.

Morgen sprach ich ihn ganz sicher auf unsere Freundschaft an.

Bedeutet dies das Ende?

Jedoch wurde nichts aus meinem Plan.

Langsam beschlich mich das Gefühl, dass nie etwas so klappte, wie ich es mir vorstellte. Hasste mich irgendjemand so sehr, dass ich nie zum Zug kam und ich mich immer wieder hinten anstellen und mich erneut vorkämpfen musste? Hatte ich mein ganzes Glück aufgebraucht und wurde nun vom Pech heimgesucht?

Eine Erklärung wäre dies zumindest, immerhin konnte man es auch nicht als Glück bezeichnen, dass ich bei Kyo wohnte, bei der Person, die alles für mich bedeutete.

Ein weiterer Tag war fast verstrichen, ein weiterer Tag, der so stressig war, dass sich kaum eine Möglichkeit bot, mir überhaupt Gedanken über das Warumono zu machen.

Der Tag startete mit einem Interview für ein in Kürze erscheinendes Musikmagazin, danach folgten ein kleines Photoshooting und anschließend noch einige Stunden lang Proben. Letztere hatten wir mittlerweile hinter uns gebracht, doch an Feierabend und einen gemütlichen Ausklang des Tages war nicht zu denken.

Nun saßen wir zusammen mit unserem Management in einem kleinen, dennoch gemütlich wirkenden Raum. Die Wände waren in einem warmen Beige gestrichen und gedimmtes Licht durchflutete das Zimmer. Die Farbe der Wände, das Licht und auch die Einrichtung waren bewusst gewählt, so dass man sich auch nach einem anstrengenden Arbeitstag noch gern zu einem Meeting traf und sich währenddessen entspannte.

Hörte man die Ironie aus meinem letzten Satz heraus?

Denn zum Entspannen trug diese Atmosphäre bei mir nicht bei und hibbelig rutschte ich auf meinem Stuhl herum, fixierte immer wieder irgendeinen nicht vorhandenen Punkt im Raum.

Es war bereits abends und ich wollte nur noch nach Hause und in mein - in Kyo's - Bett, mich in die Decke kuscheln und mich ausruhen oder noch etwas auf meiner Gitarre spielen, um mich zu beruhigen.

Doch dieser Wunsch blieb mir verwehrt.

Lediglich mit einem Ohr hörte ich zu, was unser Manager uns mitteilte, viel interessanter fand ich gerade meine Kaffeetasse, welche randvoll mit dem schwarzen Gebräu gefüllt war und von dem ich nun einen Schluck trank.

Ich brauchte einfach irgendetwas um wach zu bleiben, vorzugsweise Koffein.

Viel lieber wollte ich jetzt aber raus in die Nacht, feiern und mich betrinken. So bekam ich wenigstens nicht mehr mit wohin mich mein Weg zu späterer Stunde führte. Nämlich geradewegs in Kyo's Wohnung.

Doch mir blieb keine Wahl, ich musste hier bleiben, zuhören, ab und zu sinnvoll einen Kommentar einstreuen, auch wenn ich absolut nicht wusste, um was es gerade ging. Ob jemandem auffiel, dass ich mich nur körperlich bei diesem Meeting befand?

Kopfschmerzen breiteten sich hinter meiner Schädeldecke aus, Kopfschmerzen, wie ich sie in den letzten Tagen oft und zuvor nur selten hatte.

Ich machte mir zu viele Gedanken, viel zu viel befand sich in meinem Hirn, was sonst vom Alkohol leergeräumt, einfach weggespült wurde.

Kyo.

Die momentane Situation.

Meine Gefühle.

Kaoru.

Die anstehende Tour.

Der Stress.

Einfach alles kreiste in meinem Hirn herum.

Selbst dass unser Meeting einige Zeit später beendet wurde, bemerkte ich erst, als eine warme Hand auf meiner Schulter lag, sie drückte.

Irritiert blickte ich auf, sah in Kaoru's müdes Gesicht, auf dessen Zügen dennoch ein Lächeln lag. Man merkte unserem Leader an, dass es zurzeit wirklich stressig war.

Lieb lächelte ich zurück, wollte ihm zeigen, dass alles okay war, und leerte meine Tasse in einem Zug, bevor ich mich ächzend erhob und meine Jacke überstreifte.

Mein Blick wanderte zu Kyo, der etwas abseits vom Tisch saß, sich in eine eigene Ecke zurückgezogen und von dort aus dem Gespräch beigewohnt hatte. Doch nun kam Leben in seinen Körper, zumindest in seine Gliedmaßen. Sein Gesichtsausdruck blieb unverändert, weiterhin so kühl und distanziert.

Kyo erhob sich von seinem Platz und zog sich seine Jacke an, behielt die eingefrorene Mimik bei. Ich spürte wieder die Hilflosigkeit, die in mir aufstieg. Ich wollte Kyo lachen sehen, so wie er es sonst immer getan hatte.

„Ach Kyo...“, murmelte ich fast lautlos und Sekundenbruchteile später nahm ich eine erneute Berührung an meiner Schulter wahr. Wieder drückte Kaoru's Hand sanft zu und mein Blick wurde verwundert.

Wusste er etwa, was los war?

Er lächelte jedoch nur wieder, löste sich von mir und ging zu unserem Manager, mit dem er wohl noch einige Dinge klären musste, welche vor allem die Tour betrafen.

Ich hingegen stand ratlos vor meinem Stuhl, blickte auf den Tisch und starrte regelrecht die Tischplatte an, bis ich ein weiteres Mal eine Berührung an meiner Schulter wahrnahm. Wurde das jetzt etwa zu Gewohnheit?

„Kaoru... ich...“

Sogleich verstummte ich, als ich mich umwandte, erblickte ich doch Kyo hinter mir und nicht Kaoru, wie ich es vermutete. Wenn ich besser aufgepasst hätte, wäre es mir aufgefallen. Kyo's Hand war kalt, ganz anders als die unseres Leaders.

Sagte man Menschen mit kalten Hände nicht nach, sie hätten ein warmes Herz?

Noch immer ruhte Kyo's Hand auf meiner Schulter, doch er zog sie zurück, wandte sich still ab und ging Richtung Tür.

„Kommst du, Die?“

Seine Stimme klang merkwürdig, rauer als sonst, fast heiser.

Erneut kreisten meine Gedanken wie wild in meinem Kopf. War irgendetwas passiert? Hatte ich etwas falsch gemacht?

Ich wusste es nicht und so hielt ich meinen Mund, nickte nur und folgte Kyo zur Tür, verließ mit ihm den Raum, nachdem wir uns verabschiedet hatten.
 

„Kaoru wirkt ziemlich gestresst, oder?“

Leise durchbrach ich die Stille, die uns bereits seit einigen Minuten umgab und die sich unerträglich auf mir niederließ. Ich fühlte mich unwohl, eingeengt und ich wollte dieses unangenehme Gefühl einfach loswerden.

Jedoch nickte Kyo einfach nur, sah nicht einmal zu mir, sondern ging schweigend weiter neben mir her.

Warum antwortete er mir nicht mehr? Hatte ich ihm irgendetwas getan? Hatte ich irgendetwas getan, was ihn verärgerte?

Auch jetzt konnte ich mir immer noch keinen Reim auf das alles machen. Vielleicht interpretierte ich auch einfach zu viel in die jetzige Situation hinein. Vielleicht genoss Kyo einfach nur die Stille, ganz im Gegensatz zu mir.

Er tickte eben anders, zog sich oft zurück und war von stiller Natur. Ich hingegen war das genaue Gegenteil. Ich hasste die Stille und viel lieber umgab ich mich mit Menschen, die ich liebte, damit ich mich nicht alleine fühlte. Für Kyo gab es dieses allein jedoch nicht. Für ihn bedeutete es Ruhe und Entspannung.

Dennoch kam ich nicht drum herum meinen Gedanken Luft zu machen.

Die Neugier siegte doch bekanntlich immer.

In diesem Fall war es nicht anders.

„Hast du irgendetwas?“, fragte ich vorsichtig nach, blickte weiterhin zu Kyo und versuchte in seiner Mimik zu lesen, was er dachte. Doch keine Regung zierte seine Züge, kein Muskel zuckte.

Sekundenbruchteile später drehte er jedoch seinen Kopf zu mir und eine Mischung aus Angst und Hoffnung machte sich in mir breit. Verriet er mir endlich, was mit ihm los war? Öffnete er sich mir und erzählte mir alles, was ihm auf dem Herzen lag?

„Nichts, was dich etwas anginge.“

Seine Antwort war wie ein Schlag ins Gesicht und mein Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen.

Ich verstand diese abweisende Haltung nicht, verstand nicht, warum er sich so benahm.

Was war nur passiert, dass er mich derart zurückwies? Was hatte ich getan, dass er in mir scheinbar nicht mehr den besten Freund sah, den er bisher immer in mir gesehen hatte?

Ich schluckte angestrengt, leckte mir nervös über die Lippen.

„Hab… hab ich dir irgendetwas getan? Hab ich etwas... falsch gemacht?“

Die Worte krochen ängstlich meine Kehle hinauf und ich traute mich nicht zu Kyo zu sehen, stattdessen starrte ich vor mir auf den Gehweg. Nervosität machte sich in mir breit, Angst davor, dass er mich erneut von sich stieß.

Immer wieder krampfte mein Herz und ich spürte, wie mein Atem schwerer ging, abgehackt meinen Lippen entfloh. Ich wusste, dass ein falsches Wort von Kyo meine Dämme zum Brechen brachte, mich zusammenbrechen ließ.

„Nein.“

Damit war für Kyo das Thema beendet, das wusste ich, denn er wandte sich wieder ab, vergrub die Hände in den vorderen Hosentaschen und entfernte sich etwas von mir, versuchte Abstand zu gewinnen.

Es waren nur wenige Schritte, die uns nun trennten, doch es fühlte sich an wie ein riesiger Abgrund, eine endlose Kluft, die sich zwischen uns breit machte, uns auseinander riss und alles zerstörte, was wir jemals geteilt hatten.

Es tat weh, es tat höllisch weh und auch wenn Kyo verneinte, dass ich ihm etwas getan hatte, wuchs die Beklemmung in mir und ich spürte wie sich Tränen brennend in meine Augen kämpften.

Ich war schuld daran.

Schuld an allem, was passiert war und noch passierte.

Schuld an Kyo's Zustand, an seiner Abweisung.

Schuld am Ende unserer Freundschaft, das sich nicht mehr aufhalten ließ.

Der Anfang vom Ende

„Kaoru… darf ich die nächsten Tage bei dir wohnen?“

Meine Stimme klang heiser und man hörte und sah mir an, dass ich einfach nicht mehr weiter wusste, dass die Verzweiflung von mir Besitz ergriffen hatte.

Die ganze Nacht lang fand ich keinen Schlaf, wälzte mich von einer Seite zur anderen und versuchte Antworten zu finden. Antworten auf die ganze Situation zwischen Kyo und mir, Antworten darauf, warum er mich so abwies.

Doch es waren nur noch mehr Fragen und Unklarheiten aufgekommen.

Nach dem kurzen Gespräch gestern auf unserem Heimweg hatte sich Kyo komplett zurückgezogen. Er sprach nicht mehr mit mir, ignorierte mich und versank beinahe den ganzen Tag lang in seiner Traumwelt, in der ich ihn nicht erreichen konnte.

Es schien mir fast so, als wäre nicht mehr ich es, der nicht mit Kyo zusammen wohnen wollte, sondern als wäre er es, der sich wünschte, mich nie bei sich aufgenommen zu haben.

Die Gewissheit schmerzte, aber ich wusste auch, dass es besser so war. Meine Gefühle waren unpassend und nun bekam ich den Beweis, dass sie unerwünscht waren. Nicht dass Kyo von ihnen wusste, aber meine bloße Anwesenheit war ihm wohl bereits zuwider. „Die… warum willst du nicht weiter bei Kyo wohnen?“

Kaoru klang verständnislos, sogar ein wenig gereizt und man hörte genau, wie sehr der Stress an ihm zehrte.

Es war abends und ich hatte die Stille in Kyo's Wohnung, die Beklemmung und Angst einfach nicht mehr ausgehalten, war zu Kaoru gestürmt und hatte mir rücksichtlos Zutritt verschafft, mich einfach in die Wohnung gedrängt, obwohl ich wusste, dass unserer Leader im Moment selbst viel zu viel um die Ohren hatte.

„Es geht einfach nicht. Er redet nicht mit mir. Vorher nur wenn es nötig war und jetzt gar nicht mehr. Er weist mich ab, verkriecht sich und ich weiß einfach nicht warum“, schüttete ich ihm hilflos und vollkommen überfordert mein Herz aus, knetete nervös meine Hände, bog immer wieder meine langen Finger durch, die bereits von einem Zittern ergriffen wurden.

Meine Handflächen waren feucht und kalt, so sehr hielt mich die Angst im Griff. Ich wusste einfach nicht mit all dem umzugehen, wusste nicht mit Kyo umzugehen. Ich wollte nicht noch mehr falsch machen, als ich es scheinbar schon getan hatte.

Kaoru seufzte nur und fuhr sich angespannt durch sein lockiges Haar, blickte verärgert zu mir.

Warum war er wütend?

“Du stellst dich wirklich dümmer an als du bist.“

Seine Stimme klang gefährlich, beinahe wie ein Knurren. Womit verdiente ich eine solche Reaktion?

Unmerklich schluckte ich. Die Worte, die ich aussprechen wollte, blieben mir im Hals stecken und ich spürte den Kloß in meiner Kehle, der langsam aber stetig anschwoll.

„Du hast dich verändert, Die. Merkst du das nicht?“

Kaoru's Stimme wurde sanfter, verständnisvoller. Ihm war wohl aufgefallen, wie sehr mich seine Worte zuvor eingeschüchtert hatten.

„Kyo merkt es… wir alle merken es.“

Kyo hatte bemerkt, dass ich mich verändert hatte? Wusste er auch, dass ich ihn liebte? Benahm er sich deshalb so? Hatte er Angst, dass ich ihm etwas antat?

Doch Kaoru's Worte belehrten mich eines Besseren, straften meine Gedanken Lügen.

„Du bist das Wichtigste, was er hat. Er hat Angst dich zu verlieren. Du weißt, wie Kyo ist. Du weißt, dass er nicht mit seinen Gefühlen umgehen kann, so wie wir es tun. Er schreibt, wenn es ihm schlecht geht, zieht sich zurück. Deshalb wollte ich, dass du bei ihm wohnst. Damit ihr euch aussprecht und das klärt, bevor es euch beide kaputt macht.“

Kaoru's Redeschwall kam nur Stück für Stück bei mir an und es dauerte einen Moment, bevor ich begriff, was er mir mitteilte, bis ich verstand, was mit Kyo los war.

Kyo wusste nicht, was ich für ihn empfand. Er bemerkte meine Veränderung, merkte, dass irgendetwas anders war und vielleicht dachte er ja, dass er daran schuld war.

Zog er sich deshalb vor mir zurück?

Unsicher biss ich mir auf meine Unterlippe.

Obwohl ich versuchte weiterhin so zu sein wie immer, war es Kyo aufgefallen, dass irgendetwas anders war. Und nicht nur ihm. Auch Kaoru und die anderen wussten es.

„Ich…“, verließ es angespannt meine Lippen, doch Kaoru schüttelte nur den Kopf, lächelte mild und unterbrach mich.

„Du solltest dir die Worte lieber für Kyo aufheben.“

Ohne eine Antwort abzuwarten, warf Kaoru mich einfach aus der Wohnung. So schnell wie ich eingetreten war, so schnell wurde ich hinausgeschmissen und sah mich nun einer Herausforderung gegenüber, von der ich noch nicht wusste, wie ich sie bewältigen sollte. Doch ich gab mein Bestes.

Für Kyo und für unsere Freundschaft.
 

Tief atmete ich ein und aus, bevor ich mit zitternden Fingern die Klingel zu Kyo's Wohnung betätigte. Einen Schlüssel besaß ich nicht, wollte ich auch gar nicht besitzen. Es war nur ein Zuhause auf Zeit und überall wo sich Kyo befand, da war auch ich.

Nervös trat ich von einem Fuß auf den anderen und blickte starr auf das weiße Holz vor mir.

Ich wusste nicht, was mich erwartete, wenn Kyo die Tür öffnete und auch nicht, was ich tun sollte, wenn er mir gegenüber stand. Eintreten natürlich, immerhin konnte man solch eine wichtige Sache nicht zwischen Tür und Angel bereden.

Und dann?

Hörte Kyo mir zu? Oder tauchte er einfach in seine Welt ab und ließ mich allein zurück?

Erneut klingelte ich.

Ob Kyo vielleicht schlief? Oder ob er mir vielleicht gar nicht öffnen wollte?

Der Gedanke trug nicht zu meiner Beruhigung bei und ich kaute fest auf meiner Lippe herum, wartete angespannt, dass Kyo die Tür öffnete.

Sekunden verstrichen, doch es kam mir so vor, als stände ich bereits eine halbe Ewigkeit vor dem verschlossenen Holz. Mir war beinahe so, als wartete ich auf meine eigene Hinrichtung.

Je nachdem, wie sich der Abend und vor allem das Gespräch entwickelte, war es vielleicht sogar meine eigene Hinrichtung.

Ungeduld fraß sich durch meinen Körper, durch meine Knochen und Sehnen, zehrte an mir.

Doch ich wurde erlöst - endlich.

Die schwere, weiße Holztür öffnete sich einen Spalt und sofort erblickte ich Kyo's bekanntes Gesicht. Auch jetzt wieder ohne eine Regung auf den Zügen.

Jedoch versuchte ich dies auszublenden, lächelte nur scheu und bog nervös meine Finger durch.

„Tut mir leid, wenn ich dich gestört habe. Lässt du mich wieder rein?“

Meine Stimme war ein Flüstern, nur so laut, dass Kyo sie vernehmen konnte. Ich hatte Angst davor zu laut zu sprechen, Kyo und mich selbst zu verschrecken.

Kein Ton kam über die Lippen des Warumono's, er nickte lediglich und ließ mich eintreten. Es schien wie eine selbstverständliche Reaktion, doch für mich war es viel mehr.

Erleichterung machte sich in mir breit.

Kyo wollte mich also doch bei sich haben. Oder ließ er mich nur herein, um mir gleich zu sagen, dass ich gehen sollte?

Die Erleichterung verschwand und Beklemmung ließ sich auf mir nieder, nistete sich in meinen Zellen ein.

Irgendetwas musste ich gegen diese verdammten Gedanken tun.

Ein weiteres Mal atmete ich tief ein und aus, trat in die Wohnung und streifte mir Schuhe und Jacke vom Körper, Letztere hing ich an einen der Haken im Flur.

Mühselig kratzte ich all den Mut zusammen, der sich noch irgendwo in den Weiten meines Körpers befand. Ich brauchte ihn jetzt, sonst übertand ich das bevorstehende Gespräch nicht.

Beinahe lautlos folgte ich Kyo, der sich bereits wieder ins Wohnzimmer begeben hatte, auf seiner Couch saß und nach seinem Notizbuch griff. Doch bevor er es zu fassen bekam, legte ich meine Hand sacht auf seine, hielt ihn von seinem Tun ab.

Erschrocken zog er seine Hand zurück, blickte verwundert zu mir auf und ich erwiderte seinen Blick sanft, lächelte leicht. Ich versuchte ihm zu zeigen, dass ich ihm nichts Böses wollte, dass alles okay war. Denn ich befürchtete, dass Kyo genau dies dachte.

„Können wir… reden?“, fragte ich vorsichtig nach, wandte meinen Blick nicht von Kyo ab, sondern sah ihm fest in die Augen, versuchte ihm und mir selbst Sicherheit zu geben. Er sollte keine Angst haben, nichts Schlimmes erwarten.

Zögerlich nickte Kyo nach einigen Augenblicken, wandte sogleich den Blick von mir ab und sah auf den dunklen Stoff der Couch. Zufrieden war ich nicht mit der Reaktion, doch ich war froh, sein Einverständnis zu haben.

Ich ließ mich auf dem Sessel nieder, auf dem ich die letzten Tage immer gesessen hatte, beugte mich etwas vor und bettete meine Arme auf meinen Beinen, verhakte meine Finger.

Unschlüssig suchte ich nach Worten, nach Worten, die Kyo nicht gleich vergraulten, die nicht noch schlimmer machten, was bereits grässliche Ausmaße annahm. Ich wollte ihn beruhigen und verdeutlichen, wie wichtig er mir war.

„Kyo… ich… es tut mir leid“, drängten sich ungeplant die Worte aus meinem Mund und ich biss mir auf die Lippe. So hatte ich nicht beginnen wollen. Jetzt dachte er sicher, dass etwas Schlimmes bevorstand.

Ohne lange abzuwarten, sprach ich einfach weiter.

„Ich… du bist mein bester Freund, Kyo. Und ich hab dich furchtbar gern, das weißt du hoffentlich.“

Wieder brach ich ab und blickte unsicher zu meinem Gegenüber, der jetzt leicht den Blick hob, meinen scheu erwiderte. In seinen Augen lag Angst, aber auch Hoffnung und Freude.

„Ich weiß, dass ich mich verändert habe und ich weiß auch, dass du denkst, es sei deine Schuld. Aber das ist es nicht. Nicht so, wie du es glaubst.“

Am liebsten hätte ich mich selbst geohrfeigt.

Warum hatte ich den letzten Satz ausgesprochen? Was sollte Kyo jetzt davon halten? Der Satz warf Fragen auf. Fragen, die ich nicht beantworten wollte, Fragen, die mir unangenehm waren.

Und ich spürte, wie Kyo's Blick sich veränderte, fragend wurde, wenn auch die Erleichterung und Freude überwog. Kyo schien mir zu glauben, zu verstehen, dass ich ihn noch immer mochte - und dies sogar mehr, als ihm vielleicht lieb war.

„Nicht so wie ich glaube? Wie dann?“

Seine Stimme war fest, dennoch nur ein Wispern und ich konnte die Neugier, den Wissensdurst in ihr vernehmen. Warum nur fragte er dies jetzt? Warum nur hatte ich meine Klappe so weit aufgerissen?

Wie bereits viele Male zuvor biss ich mir auf die Unterlippe, senkte den Blick, da Kyo's Augen sich regelrecht in mich hineinbohrten. Ich wollte es nicht sagen. Ich wollte meine Gefühle nicht offenbaren.

Doch ich wusste, dass ich es Kyo schuldig war. Wochenlang hatte er sich Gedanken um mich und unsere Freundschaft gemacht, sich zurückgezogen, aus Angst alles zu zerstören, was wir besaßen. Und das, obwohl ich schuld an allem war.

„Ich…“

Wieder verstummte ich, hob unsicher meinen Blick und sah zu Kyo, der erwartungsvoll zu mir schaute, darauf wartete, dass ich ihm verriet, was er wissen wollte, um so sein Herz zu erleichtern.

Aber ich schaffte nicht es auszusprechen. Meine Zunge war gelähmt, haftete wie Blei in meinem Mund und versagte mir den Dienst. Dafür setzte sich mein Körper in Bewegung, tat etwas, was ich sicher mein Leben lang bereute.

Langsam ging ich zu Kyo.

Sein Blick wurde verwundert, doch er schwieg, wartete weiterhin auf eine Antwort.

Ich sah ihn einfach nur an, sekundenlang. Mein Atem ging schnell und meine Augen huschten nervös über Kyo's Gesicht, in welchem noch immer die Verwirrung stand.

Die Worte verwehrten sich mir weiterhin und ich beugte mich einfach vor, strich sanft durch das schwarze Haar, kraulte Kyo im Nacken, bevor ich meine Lippen sehnsüchtig, fast hungrig auf seine presste.

Ich wusste, nun war alles vorbei. Ich zerstörte in diesem Moment alles, was uns verband. Das Vertrauen, die Zuneigung und die Jahre der Freundschaft.

Veränderung?

„Die verdammt, konzentrier dich!“

Kaoru's wütende Stimme hallte durch den Raum und alle anderen Geräusche verstummten. Augenblicklich vernahm ich jedoch einen anderen, dumpfen Ton, spürte etwas Hartes, das schmerzhaft gegen meinen Hinterkopf prallte.

Zischend stieß ich die Luft aus meinen Lungen, presste fest eine Hand auf die brennende Stelle an meinem Kopf und blickte hinter mich, geradewegs zu Kaoru, der neben Shinya's Drumset stand. Ohne mit der Wimper zu zucken, hatte er mir einen Drumstick an den Kopf geworfen, in Kauf genommen, mich ernsthaft zu verletzen.

Blöder Kaoru…

Schmollend sah ich ihn an, doch seine Augen funkelten wütend zurück, so dass meine Schnute verschwand. Es war bereits das zweite Mal, dass er mich heute ermahnte. Zuvor war dies sanfter geschehen und ich hatte lediglich eine Standpauke über mich ergehen lassen müssen. Aber jetzt würde eine dicke Beule von meiner Unaufmerksamkeit und Kaoru's Wutanfall zeugen.

„Ist ja schon gut, Kao. Ich reiß mich zusammen“, brummte ich gedämpft und rieb die schmerzende Stelle, bevor ich mich wieder meiner Gitarre zuwandte und federleicht über die Saiten strich, so dass sie leise Töne von sich gaben.

Heute war ich wirklich nicht besonders aufmerksam und mein Hirn stellte sich einfach nicht darauf ein, dass wir proben wollten und ich aufpassen musste. Ich gab mir wirklich die größte Mühe, doch schaffte ich es einfach nicht mich zusammenzureißen.

In meinem Kopf überschlugen sich die Gedanken, hämmerten fast brutal gegen meine Schädeldecke und versuchten sich so Erhörung zu verschaffen. Und diese Gedanken drehten sich um eine einzige Person. Um die Person, die rechts vor mir stand, mich gerade mit einem besorgten, dennoch kühlen Blick bedachte.

Kyo's Blicke überforderten mich geradezu, warfen mich aus der Bahn und sorgten dafür, dass sich ein merkwürdiges, jedoch nicht unangenehmes Gefühl in mir ausbreitete, durch meinen Körper strömte. Sie waren es, die mir all meine Konzentration raubten, Kyo war es, dem ich sie stattdessen zukommen ließ.

Deshalb versuchte ich dem Warumono und seinen Blicken zu entgehen, mich abzuwenden und mich ganz meiner Gitarre zu widmen. Doch es klappte einfach nicht. Immer und immer wieder driftete ich ab, ließ mich von Kyo's Anblick, seinen Bewegungen und vor allem seinen Duft einlullen, so dass ich alles andere vergaß.

Umso erleichterter war ich, dass Kaoru scheinbar Erbarmen mit mir zu haben schien, eine kurze Pause einberief, obwohl wir heute schon mehrmals eine solche eingelegt hatten. Unser Leader bemerkte wohl, dass ich im Moment nicht bei mir war, mit mir kämpfte, um nicht ganz den Verstand zu verlieren.

Dankbar sah ich zu Kaoru, lächelte schwach, bevor ich meine Liebste in ihren Ständer packte und von der kleinen Bühne ging. Erschöpft sank ich auf den Sessel im Proberaum, fuhr mit meinen Fingern durch mein rotes Haar und schloss für einen Augenblick die Augen.

Lange blieb ich allerdings nicht so sitzen und bereits nach wenigen Sekunden öffnete ich meine Augen wieder, sah zu Kyo. Ich betrachtete ihn, wie er auf der Couch saß, still vor sich hinblickte und wieder in seiner Welt zu versinken schien.

Der Ausdruck in seinem Gesicht wirkte ruhig, fast entspannt, wie so oft, wenn er sich seinen Gedanken, seinen Fantasien hingab, die pausenlos durch seinen Kopf geisterten.

Nichts hatte sich geändert.

Aufmerksam verfolgte ich jede Regung, jedes noch so kleine Zucken von Kyo's Gesichtszügen.

Doch, es hatte sich etwas geändert.

Kyo hatte sich verändert.

Ich hatte mich verändert.

Unsere Freundschaft hatte sich verändert.

Dies bewies mir das sanfte, vor allem aber glückliche Lächeln, welches sich auf Kyo's Lippen ausbreitete, als er aus seiner Welt in unsere zurückkehrte, meinen Blick erwiderte.

Und auch auf meinen Lippen lag ein strahlendes Lächeln.

Wir waren nicht mehr einfach nur Freunde.

Wir waren mehr als das.
 

Und das Beste war, dass mein Vermieter mich heute Morgen angerufen hatte.

Das Haus, in dem ich wohnte, befand sich in einem noch schlechteren Zustand als angenommen und die Sanierungsarbeiten verlängerten sich um mindestens eine Woche.



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Kommentare zu dieser Fanfic (58)
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Von:  narcis-v-red
2016-05-22T20:23:45+00:00 22.05.2016 22:23
Brauchte mal wieder eine Gute-Nacht-Geschichte x3

Die FF war von Anfang bis zum Ende sehr spannend zu lesen! Dies ständig abschweifende Gedanken waren einfach zu süß xD
Es hat mir am Ende auch gut gefallen, dass man Kyos Reaktion nicht direkt erfährt und erst im Epilog alles angedeutet wird.

Toll geschrieben, wie immer! Dein Stil ist so schön flüssig zu lesen .//3//.

<3 <3 <3
Von:  Armaterasu
2013-11-17T21:16:53+00:00 17.11.2013 22:16
So, ich muss schon sagen, dass du den Spannungsbogen durch deine Kapitel-Titel ziemlich hoch gehalten hast. :)

Auch am Anfang des Epilogs denkt man als Leser nicht unbedingt daran, dass sich zwischen Kyo und Dai alles ins Positive entwickelt hat, dass Kyo den Kuss von Dai erwidert hat. Deswegen, das muss ich dir jetzt gestehen, hab ich erst einmal die letzten Zeilen gelesen, bevor ich den Epilog von vorn gelesen habe ^^'' Ich bin ehrlich...

Auch an Dais Gedanken, an seiner ersten Standpauke von Kaoru und dann noch den Drumstick von Kaoru, merkt man nicht, dass die Wogen zwischen Kyo und Dai geglättet sind. Als Leser vermutet man, dass zwischen den beiden wirklich alles kaputt ist, aber ich geh davon aus, dass das auch Sinn und Zweck deines Schreibens war, hab ich nicht recht? ;)
Ist dir auf jeden Fall gelungen!

Es ist schön zu lesen, dass sich auf Kyos Lippen ein Lächeln ausbreitete. Ich glaube auch nicht, dass er seine Gefühle vor den anderen freien Lauf lassen würde. Er begab sich nach wie vor in seine eigene Welt, wo nur er Zutritt hatte und kein anderer, nicht einmal sein bester Freund und auch fester Freund Dai, aber dennoch hatte er nun auch eine gemeinsame Welt mit ihm, die sie sich in den nächsten Wochen und Monaten erschaffen werden. Vor allem, da die Sanierungsarbeiten länger dauern würden ;) Gut eingefädelt :D

Tolle Story!
Von:  tayo
2013-10-30T18:03:36+00:00 30.10.2013 19:03
Ich kann mir die zwei richtig gut vorstellen, wie sie sich da so angrinsen *hehe* die gehören eben zusammen ;)

Mehr bitte~^^
Von:  -shiyuu
2013-10-29T20:15:59+00:00 29.10.2013 21:15
Schönes Ende, aber ich bin nicht befriedigt. XD Ist so kurz geraten. Mir ist aber klar, dass du das bestimmt bewusst so gemacht hast und die Wendung nur angedeutet hast.
Freu mich auf ganz viel Kitsch in der nächsten Ff! :P
Von:  -aftermath-
2013-10-28T21:51:51+00:00 28.10.2013 22:51
Ein Happy End, awww *_*
Hihi ♥
Von:  KyOs_DiE
2013-10-28T21:06:12+00:00 28.10.2013 22:06
Aww, ein wirklich schönes Ende! Ich find den kleinen Zeitsprung nett, regt die Fantasie an. :)

Alles in allem eine wirklich, wirklich tolle Fanfic. Ich liebe sie! *0*

*Kyo-chi - Fähnchen schwenk* ♥
Von:  -Youko
2013-10-28T21:05:31+00:00 28.10.2013 22:05
Hay

Uii das ist echt ein shcönes ende für die Story gewesen^^.
Ich freu mich sehr für die beiden^^.
Ich bin sicher die zwei haben viel spaß zusammen jetzt wo Dai noch länger bleiben kann.
Von:  kaei
2013-10-28T20:21:19+00:00 28.10.2013 21:21
ach man ~-~ dann hatte ich halt das zusatzkapitel im kopf, pah! XD
ist wirklich ein tolles happy end :3
braver kao, das mit dem drumstick war eine weise entscheidung! dai soll kyo ja lieber zuhause mit den blicken ausziehen! u.u"~
wahrscheinlich wird nach der zusätzlichen woche keiner von beiden mehr wollen, dass dai wieder in seine sanierte wohnung zurück zieht! XDDD~
Von:  Jux
2013-10-28T20:07:25+00:00 28.10.2013 21:07
Das Kapitel ist wirklich ein gelungener Abschluss zu dieser tollen Fanfic!
Vorallem das mit den 'verändern' gefällt mir besonders gut <3
Mir gefällt auch sehr gut, dass es nicht nahtlos an das letzte Kapitel anschließt und man sich seinen Teil denken muss, was zwischen den beiden vorgefallen ist.
Es ist wirklich alles in allem einfach nur gelungen!
Hauptsache die zwei sind jetzt glücklich vereint, was aber wohl dem Kao-Boss nicht ganz gefallen wird, wenn Dai weiterhin so unkonzentriert bleibt >D was aber verständlich ist...immerhin ist Kyo ein guter Grund um immer wieder abzuschweifen..^.~

Ich bin gespannt, was die neue FF so mit sich bringen wird x3~ *rawr*!
Von: abgemeldet
2013-10-28T19:52:17+00:00 28.10.2013 20:52
1:0 für kao xD

bin gespannt wann daidai seine gedanken wiede rsortiert bekommt xD


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