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My personal High School Host Club III

Liebe ist nicht etwas was man braucht, sondern was man unbedingt empfinden sollte
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Mein dritter Teil!
Ich muss zugeben, zu Anfang war es etwas schwierig einen neuen Ansatz zu finden, da die Ereignisse von Teil eins und zwei irgendwie abgeschlossen waren und jetzt mit dem neuen Schuljahr auch ein neuer Abschnitt beginnt.
Trotzdem viel Spaß!
Diesmal auch wieder eine kurze Zusammenfassung des zweiten Teils um die Erinnerungen etwas aufzufrischen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So, jetzt hat der neue Mitschüler seinen ersten Auftritt! Und es ist wieder einer aus dem Naruto-Universum! Vielleicht errät es ja jemand, ehe er seinen Namen nennt!
Viel Spaß! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Da ich ab Sonntag für zwei Wochen auf Urlaub fahre und ich nicht weiß, wann ich am Sonntag dazu komme, das neue Kapitel hochzuladen, kommt es schon heute. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Diesmal kommen auch wieder Kapitel aus Itachis Sicht um mal wieder seine Sicht der Dinge zu beleuchten.
Viel Spaß! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Das wars mal wieder aus Itachis Sicht und nächstes Mal geht es wieder fröhlich aus Kazumis Sicht weiter.
Viel Spaß! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Das ist das letzte Kapitel in diesem Jahr, das nächste wird es erst wieder im neuen Jahr geben. An dieser Stelle möchte ich euch ein schönes Weihnachtsfest und ein guten Rutsch ins neuen Jahr wünschen. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So, das ist das vorletzte Kapitel! Das Ende kommt irgendwie abrupt. Hoffentlich gefällt es euch trotzdem! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So, das ist das letzte Kapitel für den dritten Teil. Es kommt dann nur mein ein kurzer Epilog und dann ist dieser Teil abgeschlossen. Ihr dürft euch schon auf den vierten Teil freuen, an dem ich schon fleißig schreibe! Komplett anzeigen

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Prolog

Prolog:

Gewissermaßen war sie über beide Ohren in Itachi Uchiha verliebt!

Eine Tatsache, die sie schon sehr oft und sehr nah an den Rand eines Nervenzusammenbruchs gebracht hatte. Wie nah war ihr erst klar geworden, als sie am nächsten Tag, nach ihrer filmreifen Gefühlsoffenbarung, vor ihrem Spiegel stand und nicht so aussah, als wäre sie glücklich darüber, obwohl sie es doch eigentlich sein sollte. Sie hatte demjenigen ihre Liebe gestanden, der sie auch liebte. Nur war sie wohl so geschockt gewesen, dass sie ihn einfach wegschicken musste.

Schlimm genug war es eigentlich nur, dass sie es dann wieder tun musste, da sie einfach Angst hatte, dass ihr das passierte, was ihr auch mit ihren Exfreunden passiert war. Dass man sie wieder verletzte!

Damit hatte sie wohl Itachi sehr verletzt!

Dass aber im Gegensatz ihre beste Freundin mit Sasuke so glücklich war, schien sie nur leicht eifersüchtig zu machen, da Sakura kein gebranntes Kind war und einfach das riskiert hatte, was sie sich nicht traute.

Apropos Sasuke, der war ihr in dieser Anfangszeit in der sie Itachi einfach aus dem Weg ging um über diese Sache mit ihm nachzudenken, eine sehr große Hilfe gewesen. Zumindest bis diese englische Privatschule angereist war. Diese hatte auch einen Host Club und wollte mit ihren Jungs einen kleinen Wettbewerb abhalten um eben herauszufinden, wer besser darin war eine Ausrede zu finden um mit Frauen zu flirten. Na ja, sie wusste ja, dass mehr hinter dieser Idee steckte, zumindest was Itachi betraf.

Leider war ihr dieser Wettbewerb so ziemlich egal gewesen, als sie gesehen hatte, wer denn da wirklich angekommen und wer da wirklich in diesem Club Mitglied war.

Schlimm genug, dass sie sich dann tagtäglich mit diesen Vollidioten abgeben musste, aber jetzt begegnete sie auch noch ihren zwei Exfreunden.

Lustig an der ganzen Sache war ja nur, dass sie voneinander nicht mal wussten, dass sie eine gemeinsame Exfreundin hatten, da sie sich nie kennen gelernt hatten. Robert war kurz nach der Trennung gegangen. Bei Aaron wusste sie nicht, was er danach getan hatte, aber wahrscheinlich war diese Sache sehr weiblich gewesen. Egal!

Noch schlimmer war es nur, dass Aaron doch tatsächlich einen älteren Bruder hatte, von dem sie nicht mal annähernd was gewusst hatte. Den Grund dafür sollte sie ja später herausfinden

Robert hatte das gleiche Fach, wie Deidara mit dem sie rumgeknutscht hatte und der kurzzeitig in sie verliebt gewesen war. Bei Aaron und Sasuke war es das gleiche Problem und Blaine, Aarons dämlicher Bruder, und Itachi hatten ebenfalls das gleiche Fach. Zum viel Parallele zu ihrem echten Leben.

Das sollte sie ja später noch mehr merken!

Mal abgesehen davon, dass Sasuke Aaron beinahe eine rein gehauen hatte, weil dieser Vollidiot unbedingt hatte erwähnen müssen, dass er Sakura angebaggert hatte – was danach zu einem schönen Missverständnis geführt hatte – verlief das erste Treffen gar nicht mal so schlecht. Ach ja, dieser Host Club hatte ebenfalls eine Managerin. Wie nett, oder?

Nur musste sie sich jetzt Itachi stellen!

Das Gespräch an sich war ja nicht übel gewesen, da sie dann doch ein paar Dinge herausgefunden hatte, die vielleicht wichtig waren, aber sie hatte es wieder getan. In dem Moment, wo Itachi ihr die Chance gegeben hatte, das alles hinter sich zu lassen und endlich mit ihm zusammen zu sein, hatte sie ihn nicht nur abgewiesen, sondern auch derart verletzt, dass wohl auch sein immer stabiles Herz einen leichten Knacks bekommen hatte.

Sie hatten über Hass gesprochen, über ihre Trennung, damit sie ihm vielleicht klarmachen konnte, weswegen sie solche Angst hatte und über Robert und ob sie noch Gefühle für ihn hegte. Dieser Uchiha verstand ja so viel, da sollte man ja denken, er würde auch dahinter kommen, weswegen sie das eben jetzt noch nicht wollte. Aber Fehlanzeige, in diesen Dingen war er wirklich nur ein dämlicher Kerl.

Wieder war sie geflüchtet und jemanden in Arme gelaufen, die sie eigentlich nicht um sich haben wollte.

Sie war mit Robert in eine Bar gegangen. In die Bar, in der sie damals zusammen gekommen waren. Dort waren sie auf alte Freunde getroffen und sie hatten nur geredet um letztendlich in einer Knutscherei zu enden, von der sie nicht wusste, wie sie wirklich geendet hatte, da sie echt betrunken gewesen war.

Aufgewacht war sie mit ihm im Bett. Zu ihrer großen Erleichterung war nichts passiert, aber es dann doch fast etwas geschehen was sie später bereut hätte, vor allem wenn man bedachte, dass sie Itachi ehrlich liebte.

Später war sie in der Gegend rumgegangen, nachdem sie einen äußerst verstörenden Anruf von Temari bekommen hatte. Irgendwann war sie an einen See gekommen, bevor Itachi sie gefunden hatte.

Wieder hatten sie geredet und sich auf etwas geeinigt. Sie wollten es versuchen, indem sie miteinander ausgehen würden. Einfach um sich auch besser kennen zu lernen. Sie sollte darüber nachdenken!

Grund zum Feiern hatte sie trotzdem nicht, da sie nicht nur Begleitschutz bekam, sondern musste den anderen Host Club auch noch herum führen. Gott schien sie zu hassen!

Und dann musste sie sich auch noch mit Aarons dämlichen Bruder abgeben, der sich in den Kopf gesetzt hatte sie zu nerven. Außerdem wollte er spielen und zwar um sie. Er wollte mit Itachi ein Spiel spielen, in dem es um sich ging.

Der Kuss mit ihm schien dann eigentlich ihr kleinstes Problem zu sein, aber für sie war es die Hölle, da sie Itachi hintergangen hatte und das mit seinem größten Rivalen.

Da war noch die verstörende Begegnung mit Itachis Vater ein Kinderspiel. So leicht zu verkraften, dass sie so ausgerastet war, weswegen sie einfach abgehauen war. Direkt zu dem Mann, der sie wohl wirklich verstand, zumindest in diesem Moment.

Andrew hatte sie daran erinnert, weswegen sie Robert letztendlich verlassen hatte und warum sie nicht beides haben konnte. Sie musste sich entscheiden was sie wollte und wen sie wollte. Erst dann würden diese Schuldgefühle wegen Robert aufhören.

Auch in dieser Situation hatte ihr Sasuke geholfen und sie auch wieder zurück gebracht. Da hatte sie wohl ihre Entscheidung getroffen. Es mit Itachi zu versuchen war einfach die richtige Entscheidung, egal wie viele Schuldgefühle sie wegen Robert hatte. Aber sie musste auch mal an sich denken und sie wollte dieses Date.

Dass dann auch noch Roberts kleine Schwester auftauchen musste und sich natürlich in Itachi verlieben musste, machte das Chaos dann doch perfekt.

Das Date mit Itachi war wundervoll gewesen und hatte sich vergessen lassen, was davor alles geschehen war. Gott, sie konnte auch den Kuss mit Blaine vergessen, der ihr immer noch Bauchschmerzen bereitete.

Nur Sennas Auftauchen in ihrem Zimmer und wie sie ihr unterstellt hatte, sie würde sich absichtlich an Itachi ranmachen, obwohl Senna doch in ihn verliebt war, hatte dieses Date leicht getrübt.

Natürlich gab es aber einen Grund, weswegen sie die letzten Tage so seltsam drauf war und sich eigentlich dauernd wegen Kleinigkeiten aufgeregt hatte.

Deswegen war sie auch für 24 Stunden einfach verschwunden, zumindest war sie in ihrem Zimmer gewesen und wollte mit niemanden reden. Damals waren an diesem einen Tag ihren Eltern verstorben und sie ertrug keine anderen Personen an diesem Tag, nicht mal Itachi.

Umso besser fühlte sie sich, als sie sich nach Mitternacht mit ihm traf und ihm deswegen auch alles erzählte um dann letztendlich mit ihm rumzuknutschen, im Mondlicht. Besser ging es wirklich nicht!

Bis sie am nächsten Tag Aaron begegnete, der es wieder geschafft hatte sie zu verwirren. Das konnte auch nur er!

Ihr Geburtstag kam in der Form, in der sie von ihren Freunden um eine unchristliche Zeit wecken zu lassen um dann in einem Strandhaus mit Privatstrand zu enden, wo man ihr nicht nur den Aufenthalt in einem Vergnügungspark geschenkt hatte, Sakura sei Dank, um dann mit einem weiteren Date überrascht zu werden. Zuvor wurde sie auch noch neu eingekleidet, plus superknappen Bikini um Itachi halb zu verführen. Es hatte etwas funktioniert, wäre sie nicht so anständig.

Wieder in der Schule hatte sie mehrere seltsame Begegnungen, angefangen von Kabuto, der sie unverschämter Weise um ein Date gebeten hatte, bis zu Riley Aarons bester Freund, dessen Gespräch sie immer noch nicht verstand. Und schlussendlich Vanessa, die mal wieder dachte, sie machte sich an einen Kerl ran und danach Blaine, der einfach nur arrogant war und dachte sie wäre leicht zu haben. Idiot!

Valentinstag stand an, was sie schon vorher beschäftigt hatte, da sie nicht nur eine Party dafür schmeißen musste, sondern auch ein Date mit Itachi hatte. Nur was schenkte sie einem Mann, der schon alles hatte und sich auch nicht beschenken ließ, zumindest nicht von ihr.

Itachi hatte zu Valentinstag etwas getan, was andere Menschen, die nicht so waren wie sie, geschmacklos gefunden hätte. Aber für sie war es einfach perfekt.

Er wollte sich offiziell bei ihren Eltern vorstellen, aber da diese tot waren und demnach auf einem Friedhof lagen, war das etwas schwierig. Aber es hatte sich irgendwie befreiend angefühlt, dass sie ihren Eltern alles erzählen konnte und Itachi sich vorstellen konnte, selbst wenn es nur ein Grabstein war.

Den Rest des Dates behielt sie aufgrund der nicht jugendfreien Szenen lieber für sich. Vor allem da dieser Teil des Dates nur ihr gehören sollte!

Der Wettbewerb zwischen den beiden Host Clubs lief gut, auch wenn sie eigentlich gegen diesen Wettkampf war, weswegen sie einen Plan hatte um ihn aus der Welt zu schaffen. Darum hatte sie auch mit beiden Chefs eine Wette, damit sie das auch schaffte.

Dennoch kamen ihren gewisse Zweifel ob die Jungs nicht sauer wegen ihres Plans wären, weswegen sie sich bei Deidara abgesichert hatte, der aber ein anderes Problem hatte und das hieß Ino. Aber mit den beiden wurde das sicher was.

Und wie es natürlich war, begegnete sie wieder irgendwelchen Typen, denen sie nicht begegnen wollte, zumindest nicht allein.

Die zwei Mitglieder des anderen Host Club, mit denen sie noch nicht wirklich geredet hatte, hatten ihr wie alle anderen unterstellt, alles was sie bis jetzt getan hatte, war ein gemeiner Plan um an einen reichen Kerl zu kommen. Die Rede kannte sie schon zur Genüge.

Außerdem waren diese nur Mitglied im Club um deren Daddys zufrieden zu stellen. Da tat ihr Blaine fast schon leid!

Andere Wettbewerbe standen an, wie Itachis Tennismatch gegen, Trommelwirbel bitte, Robert. Zu viel Parallele zu ihrem Leben.

Egal, natürlich gewann Itachi, weil er toller Spieler war, der Wimbledon sicher gewonnen hätte. Aber das Wichtigste an diesem Tag war, dass sie mit Robert endgültig Schluss gemacht hatte und endlich mit dieser Beziehung abschließen konnte.

Aber das Schlimmste kam ja erst noch, als Itachi im Finale ausgerechnet gegen Blaine antreten musste. Zwar gewann Itachi, aber es nervte sie trotzdem, dass dieser Wettbewerb ihr Leben fast schon wieder spiegelte.

Letztendlich musste sie auch ihren eigenen kleinen Kampf austragen. In der Form, weil Temari sich unbedingt provozieren hat lassen müssen, weswegen ein Volleyballmatch gegen die Schiedsrichterinnen des anderen Host Clubs anstand. Kurz gesagt musste sie gegen Blair und Senna antreten, die nervige Managerin des anderen Host Clubs und Roberts kleine Schwester.

Aber durch ihre Trumpfkarte hatten sie haushoch gewonnen, da Blair zu siegessicher war und dachte, Kazumi wäre ein leichter Gegner. Aber Kazumi hatte früher selbst Volleyball gespielt, weswegen sie so gut war.

Diese Genugtuung war wirklich toll gewesen und diese Genugtuung durfte gerne so weiter gehen. Und das tat sie auch! Immerhin legte sich niemand mit ihr an! Das hatte Itachi lernen müssen und das würden die anderen auch lernen müssen.

Natürlich ging ihr Plan auf und sie gewann ihre Wette, indem sie die Jungs einfach reinlegte. Das tat ihr zwar leid, aber nur so konnte sie den Jungs eine kleine Lektion erteilen.

Nicht so toll war es, als Blaine diese Sache mit dem Kuss vor versammelter Mannschaft ausplaudern musste, weswegen Itachi ihm einfach eine rein gehauen hatte. Okay, er hatte ihm eine rein gehauen, aber darum ging es nicht wirklich.

Er war sauer deswegen, aber nicht auf sie, – was sie verstehen würde – sondern auf Blaine, weil er sich an sie ranmachte. Genau wie die anderen wütend auf Blaine waren. Man wollte sie eigentlich nur beschützen und hätten ahnen müssen, dass Blaine so etwas vorhatte.

Egal, das Thema war vorbei!

Aufwühlender war nur, was Robert ihr offenbart hatte. Nämlich, dass eine Umarmung mit Jim dazu geführt hatte, dass sein Vater sie nicht gemocht hatte. Was dazu geführt hatte, dass sie mit ihm Schluss gemacht hatte, was wohl den Grundstein für ihren Hass auf Reiche gelegt hatte. Das hatte sie auch mehr zum Lachen gebracht, als sie gedacht hatte.

Aaron hatte sie da eher aus der Fassung gebracht, aber endlich konnte sie ihm das alles sagen, was sie ihm damals nicht sagen konnte. Endlich konnte sie mit dieser Sache auch abschließen, wie mit Robert.

Die andere Schule reiste ab und endlich war sie frei von Exfreunden und hysterischen kleinen Schwestern und nervigen Managerinnen. Jetzt stand nur mehr die Abschlussparty für Deidara und Sasori an, wo sie den anderen eine halbe Stunde Zeit gab mit ihren Freundinnen Dinge zu tun, die sie vor den Kundinnen nicht machen konnte, wie zum Beispiel Tanzen, reden oder andere nicht so jugendfreien Dinge.

Sie war mit Itachi einfach kurz in den Musikraum verschwunden und hatten Zeit miteinander verbracht.

Schlussendlich endete diese Feier mit einem kleinen Tanz auf der Terrasse und dass sie es endlich geschafft hatte Itachi aus der Reserve zu locken, „Ich bin so wahnsinnig verliebt in dich!“

Immerhin wollte sie einen Kuss!

Tja und dann war das Schuljahr vorbei und jetzt musste sie sich um einen Ersatz für Sasori und Deidara finden und dieses Schuljahr irgendwie überstehen um dann endlich Itachis Freundin zu sein. Hoffentlich!

So konnte das neue Schuljahr ja beginnen!

1.Kapitel

1.Kapitel

Es war irgendwie ein seltsames Gefühl wieder vor dem gleichen Gebäude zu stehen, wie damals vor ungefähr einem Jahr, als sie zum ersten Mal hier gestanden und dieses riesige Gebäude angestarrt hatte um dann letztendlich in ein Leben zu treten, das sie sich so nie vorgestellt hätte. Wer würde auch darauf kommen, dass man gleich in so ein halbes Abenteuer stürzen würde?

Damals hatte dieses Gebäude nur imposant gewirkt und auch ungewohnt. Aber jetzt war es das zwar auch noch, aber immerhin auch etwas beruhigend. Hier hatte sie etwas gefunden, was sie hier eigentlich nicht gesucht hatte, vor allem da sie nicht hier war um Freunde oder gar die Liebe zu finden und auch weil sie damals diese reichen Typen nicht gemocht hatte. Für sie waren das nur arrogante Vollidioten, wie es ihr Exfreund gewesen war. Heute waren es zwar auch noch arrogante Vollidioten, aber erträgliche Vollidioten.

Doch heute, ein Jahr nach vielen aufwühlenden, nervenaufreibenden, romantischen, schönen, fast schon furchtbaren Ereignissen, stand sie wieder hier und starrte dieses riesige, protzige Gebäude an und dachte nicht daran, dass sie mit ihren Mitschülern keinen Kontakt haben wollte, zumindest was einige ihrer Mitschüler betraf. Mit einigen von ihnen mochte sie immer noch nicht reden. Sie dachte nicht daran hier überhaupt Freunde zu finden. Und vor allem dachte sie nicht daran diese Freunde zu vermissen, wenn sie sie nicht sah. Schlussendlich hätte sie auch niemals daran gedacht sich hier auch noch Hals über Kopf zu verlieben.

Nein, sie dachte an andere Dinge, vor allem daran, was sie dieses Jahr hier erwarten würde und dieses Jahr sein würde, jetzt wo Deidara und Sasori nicht mehr hier waren.

Außerdem gab es ein paar kleine Unterschiede zum damaligen Jahr! Zumindest was das hier betraf, was sie hier gerade tat. Nämlich, dass sie wieder dieses Gebäude anstarrte, sie wie vor einem Jahr.

Damals hatte Jim sie zur Schule gebracht um ihr auch wohl diese moralische Unterstützung zu geben, die ihre Eltern ihr nicht geben konnten. Er wollte ein guter Vormund und nicht einfach nur der Geldgeber sein. Jim wollte ein aktiver Vormund sein. Doch diesmal war er nicht mit, da sie diese Unterstützung nicht mehr wirklich brauchte und Jim sowieso außer Landes war. Sie nahm ihm es nicht übel. Außerdem war es nur üblich, dass der Vormund den Schüler im ersten Jahr begleitete.

Hinzu kam, dass sie heute nicht mehr die Neue war, so wie vor einem Jahr. Sie war nicht mehr die Fremde für alle, immerhin hatte sie hier Freunde. Etwas was sie damals noch für völlig unmöglich gehalten hatte, vor allem wenn man bedachte, was sie damals über ihre reichen Mitschüler gedacht hatte.

Dann war da noch die Sache mit dem seltsamen Job, den nicht jeder annehmen würde, außer natürlich man wurde durch einen Lüge regelrecht dazu gezwungen oder man wollte den Job nur um den äußerst attraktiven Mitarbeitern nahe zu sein. Bei ihr war nur das Problem, dass sie diese Typen damals nicht mochte und nicht mal einen Hehl aus ihrer Abneigung gemacht hatte, weswegen man sie wohl unbedingt haben wollte. Heute bereute sie es nicht mal ein bisschen.

Immerhin mochte sie diesen Job ja auch erst, seit sie gemerkt hatte, dass ihre Freunde eigentlich ganz normale Menschen waren, selbst wenn sie alle superreich waren.

Und der wichtigste Unterschied war, dass sie damals als Single an diese Schule kam um sich letztendlich in einen dieser reichen Typen hoffnungslos zu verlieben. Selbst wenn sie es am Anfang nicht gedacht hatte, dass das passieren würde und sich am Anfang überhaupt nicht sicher gewesen war, ob das mit Itachi überhaupt funktionieren würde. Immerhin war sie schon zu oft von reichen Kerlen verletzt worden und Itachi musste zugeben, dass er ein bisschen so war, wie sie immer dachte, zumindest was manches Verhalten von ihm anging.

Irgendwie hatten sie sich damals zusammen gerauft und waren sich immer näher gekommen, bis es wohl zu diesem einen Moment bei der Abschlussparty gekommen war.

Die Stimmung war vorher schon extrem gut und sehr romantisch gewesen, da er ihr ein wunderschönes, selbstkomponiertes Klavierstück vorgespielt und es ihr wirklich gefallen hatte. Es konnte kein perfekterer Abend werden, selbst wenn er kurz von seinen nervigen Kundinnen und Vanessa unterbrochen worden war.

Auf der Terrasse war es wohl zum Höhepunkt dieses Abends gekommen, da sie nicht nur innig getanzt hatten, sondern es war auch beinahe zu einem heißen Kuss gekommen.

Kazumi hielt inne und legte ihre Finger an ihre Lippen. Beinahe eben! Sie hatten sich damals nicht geküsst, selbst wenn sie es sich sehr gewünscht hatte, da es der perfekte Moment gewesen war.

Zwar wusste sie immer noch nicht, warum es dazu nicht gekommen war, aber eigentlich war es doch egal, da der Abend wirklich perfekt gewesen war. Ein kleines Tänzchen auf der Terrasse, warmes Gelächter ihrerseits und schöne Umarmungen seinerseits, bis es zu diesem Beinahe-Kuss kam und sie es endlich mal geschafft hatte Itachi aus der Reserve zu locken. Das war ihr persönlicher Triumph in diesem Jahr gewesen!

Egal, die Sommerferien waren vorbei und jetzt war sie wieder hier! Sie war wieder an der exklusivsten und teuersten Schule der Welt, mit den besten Lehrmitteln, mehr Klassenräume, als drei Schulen zusammen und das als kleine, arme Stipendiatin, die sich in einen reichen Kerl verliebt hatte, der auch noch vorhatte sie mal zu heiraten. Wie gruselig klang denn das?

„Kazumi, du stehst da wie bestellt und nicht abgeholt?“, sie sah zur Seite, als Sasuke und Naruto auf sie zukamen. Sie lächelte leicht, da sie die zwei schon länger nicht mehr gesehen hatte.

Zwar hatten sie in den Ferien ein paar Tage zusammen verbracht, aber trotzdem war das schon wieder einen Monat her, da sie den Rest der Ferien zu Hause gewesen war. Die Jungs hatten die Ferien unter anderen mit ihren Familien verbracht. Aber sie waren wohl auch alleine unterwegs gewesen. Deidara und Sasori mussten sich für den Umzug auf deren Colleges vorbereiten, während wohl Itachi für die Firma seiner Familie gearbeitet hatte. Deswegen hatte sie ihn auch nicht sehr oft gesehen. Sie hatten zwar telefoniert, aber ein Treffen war nicht ständig möglich gewesen. Vor allem da in den Ferien die Möglichkeit höher war, dass die Presse von ihr erfuhr. Und das wollte sie nicht wirklich, zumindest jetzt noch nicht. Dazu war sie noch nicht bereit, da sie noch nicht mal offiziell seine Freundin war und sie hatte Angst, dass die Presse das zerstören könnte, was sie sich hart erarbeitet hatte.

„Du weißt schon, dass wir woanders hin müssen?“, fragte Naruto verwirrt, da sie immer noch auf das große Hauptgebäude der Schule starrte. War es größer geworden, seit sie hier stand? Seit letztem Jahr?

„Hier bin ich auch gestanden, als ich an die Schule kam. Da bin ich auch dir zum ersten Mal begegnet!“, dem Blonden war es eigentlich zu verdanken, dass sie eigentlich Mitglied des Host Clubs war und Itachi kennen und lieben gelernt hatte. Dafür sollte sie ihm dankbar sein!

„Wirst du gerade melancholisch oder willst du lieber in die Vergangenheit zurück?“, fragte der jüngere Uchiha, als er sich neben sie stellte und ihrem Blick folgte. Ob er wohl dasselbe sah wie sie? Ein riesiges Gebäude voller unnötiger und pompöser Verzierungen, riesige Fenster, so viele Säulen, dass es fast lächerlich wirkte, dieses riesige Eingangsportal mit den aufwendigen Schnitzereien, die ihr immer noch ein Rätsel waren und dann diese fette Farbe. Die tat ihr immer noch den Augen weh!

Aber Sasuke sah wohl einfach nur ein mittelgroßes Gebäude, da dieses Haus wahrscheinlich in sein Familienhaus locker zweimal reinpassen würde. Vielleicht war es für ihn auch nur eine etwas größere Garage. Es war immer wieder erstaunlich wie unterschiedlich die Wahrnehmung von Größe und Anzahl war.

„Melancholisch wahrscheinlich, nur dieses Gebäude ist so hässlich!“

„Wenn ich dir jetzt sage, dass mein Urgroßvater dieses Gebäude höchstpersönlich entworfen hat und sich grade im Grabe umdreht, weil du ihn beleidigt hast, was würdest du sagen?“, Kazumi lachte leicht und sah zu ihm rüber.

„Dass dein Urgroßvater einen miesen Geschmack hat, was Gebäude angeht.“, dann machte sie kehrt und ging einfach weg.

Kazumi spürte, wie die beiden ihnen folgten, blieb aber dennoch nicht stehen. Sie lebte nicht in der Vergangenheit, da sie von ihr absolut genug hatte. Dafür hatte sie im letzten Jahr zu viel erlebt, dafür hatte sie in ihrem Leben zu viel erlebt. Immerhin wollte sie nach vorne schauen und mit Itachi weiter kommen, weswegen es sich auch absolut nichts brachte weiter an die Vergangenheit zu denken, da sie so oder so nicht zurück kam und man sie sowieso nicht ändern konnte.

Deswegen konzentrierte sie sich lieber auf die Gegenwart und die Zukunft, in der sie schon bald mit Itachi zusammen war. Immerhin waren ihre Sorgen von damals schon weniger geworden und sie vertraute Itachi blind und glaubte ihm, dass er die Beziehung auch wirklich ernst nahm, was sie vor einigen Monaten noch nicht hundertprozentig behaupten hatte können. Außerdem lief sie momentan nicht Gefahr ihren Exfreunden über den Weg zu laufen. Mit Robert hatte sie endgültig Schluss gemacht und es bestand keine Chance mehr, dass das je was wieder mit ihm werden könnte. Und Aaron hatte sie wohl endgültig verscheucht! Zum Glück! Aber egal, da sie dieses Thema abgeschlossen hatte und nie wieder daran denken wollte. Zumindest war das ihr Vorsatz für dieses neue Schuljahr!

Zu dritt kamen sie vor dem Gebäude an, das zwar genauso riesig, aber dennoch etwas dezenter in seiner Bauart war, weswegen sie darin sowieso viel lieber wohnte, als in den anderen Wohnhäusern. Aber nicht nur, weil sie Mitglied dieses Clubs war oder der übertriebene Luxus hier besonders vorhanden war, wie die heißen Quellen und der riesige Swimmingpool, sondern auch weil hier nicht nur ihre Freunde lebten, sondern auch der Mann, den sie liebte. Und ihr Bad war der Hammer! Nur mal so nebenbei!

„Und dein Auto steht immer noch da!“, meinte Sasuke und sah sehr missbilligend auf ihren kleinen Wagen, der sehr billig zwischen den Luxusmarken wirkte. Er war ja auch billig, weil er gebraucht war, weswegen die Jungs schon öfters einen Herzinfarkt bekommen hatten. Zumindest war sie, was das betraf nicht mehr die einzige.

„Zum letzten Mal, ich werde Jim nicht bitten mir ein Neues zu kaufen!“, sie lag ihrem Cousin schon genug auf der Tasche, weil er das alle hier finanzierte und sie auch noch seine Kreditkarte benutzen durfte, wenn ein Notfall anstand. Und mit Notfall meinte sie keine Shoppingtour oder sonst was. Egal wie sehr Jim das auch von ihr wollte, dass sie es endlich tat. Es war eben einfach etwas anderes, wenn es nicht die Eltern waren, sondern nur der Cousin oder die Freunde. Zwar hätte sie auch nicht ihre Eltern um ein neues Auto gebeten, aber es ging hier wohl ums Prinzip.

„Ich wette, Itachi würde dir sofort eins kaufen!“, Kazumi sah Sasuke sehr böse an, weswegen er ganz plötzlich verstimmte und hart schluckte. Sie hatte es immer noch drauf!

„Siehs ein, in dieser Hinsicht wird sie sich nie ändern!“, meinte Naruto eher nüchtern, „Wo sind eigentlich Itachi, Neji und Temari?“, war dem Kerl erst jetzt aufgefallen, dass die drei nicht hier waren. Glaubte der Kerl ernsthaft, sie würde sich mit den beiden abgeben, wenn sie längst bei Itachi sein konnte? Sie war hier diejenige gewesen, die in den Ferien am wenigsten von ihm gehabt hatte und sie war immerhin seine Beinahe-Freundin. Sie hatte ein Recht ihn zu sehen!

„Da sie im Abschlussjahrgang sind, hören sie die jährliche Abschlussjahrrede von Tsunade. Angeblich soll sie so langweilig sein, dass selbst alle anwesenden Lehrer halb einnicken!“, dabei grinste sich Sasuke dermaßen einen ab, dass sie fast dachte, er wäre auch so ein dämlicher Klon, wie sie es von Itachi dauernd dachte. Vielleicht waren sie deswegen so gut? Nein, diese Theorie hatte sie schon im vergangenen Jahr ad acta gelegt, als sie ihn wirklich aus der Fassung hatte bringen können. Außer sie hatte es immer nur mit dem Original zu gehabt und die Klone machten einfach die unangenehmen Sachen.

„Vergiss nicht, dass wir damit nächstes Jahr dran sind!“, sie wollte eigentlich gar nicht an ihr Abschlussjahr denken, da Itachi dann in Yale wäre und dann könnte sie ihn noch weniger sehen als jetzt. Hier sahen sie sich zumindest morgens und abends, manchmal mittags, hin und wieder in den Pausen und am Wochenende. Aber wenn er auf dem College wäre, würde sich ihre Kommunikation mit ihm nur auf Telefonate und SMS beschränken. Sasuke und Sakura bekamen das ja hin, aber sie war dafür definitiv ungeeignet.

„Sag mal Sasuke, stimmt es wirklich, dass wir einen neuen Schüler kriegen?“, fragte plötzlich Naruto an seinen besten Freund gewandt, der zu ihm sah, bevor er einfach nur auf den Eingang zu ging.

Sie folgte ihm mit dem Blonden.

„Ein neuer Schüler, im zweiten Jahr? Das ist ungewöhnlich!“, noch ungewöhnlicher, als mitten im Jahr zu kommen, aber vor allem war es schwierig, da er sich erst eingewöhnen musste und vielleicht mit den herrschenden Standards nicht klarkam. Diese Schule war zwar luxuriös, aber nicht so einfach, wie das manche gerne hätten oder sich vorstellten. Diesen übertriebenen Luxus musste man sich erst verdienen.

„Er ist wie du ein Stipendiat!“, erklärte Sasuke, was sie etwas überraschte, da sie eigentlich gehört hatte, dass sie in ihrem Jahrgang die einzige mit Stipendium wäre. Aber vielleicht hatte man das nur auf das erste Schuljahr bezogen, „Das erste Jahr hat er in einer Privatschule in Australien verbracht! Jetzt kommt er hierher! Irgendein Institut, das intelligente Schüler fördert, finanziert ihm das!“, anscheinend war die Familie Uchiha nicht die einzige Institution, die Stipendien für diese Schule vergab.

Kazumi hatte nur gewusst, dass sich die Familie Uchiha denjenigen aussuchte, der die höchste Punktzahl auf den Aufnahmetest hatte und auch nicht die nötigen Geldmittel besaß. Und da sie eigentlich bettelarm war, nur ihr Cousin viel Geld besaß und sie die volle Punktzahl auf den Aufnahmetest gehabt hatte, war sie natürlich die perfekte Kandidatin.

„Ich freu mich auf ihn! Endlich jemand Normales unter diesen ganzen Vollidioten von reichen Schülern!“, oh, das tat gut, mal wieder die reichen Leute zu beleidigen. Das entwickelte sich langsam zu einer richtigen Sucht, von der sie nicht loskommen konnte und auch nicht wollte.

„Das hab ich doch glatt vermisst!“, murmelte Naruto, als sie das Wohnhaus des Host Clubs betraten. Eigentlich war es ja das Wohnhaus der Familie Uchiha, wo nur die Mitglieder der Familie Uchiha und deren engste Freunde wohnen durften. Aber da letztes Jahr nur Mitglieder des Clubs hier gelebt haben, was es einfach der Hosttrakt. So hatte Kazumi ihn getauft!

Jetzt würde nicht nur Sai hier wohnen, sondern auch Hinata und Temari. Temari würde Sasoris Zimmer übernehmen, Sai das von Deidara und Hinata zog anscheinend zu Naruto, wovon Neji eigentlich nicht ganz begeistert war. Aber zum Glück war Naruto anständig und Hinata sehr vernünftig. Die zwei würden zwar einiges anstellen, aber nicht zu viel und nicht zu laut. Narutos Zimmer lag direkt neben Nejis, weswegen er wirklich aufpassen musste. Die Wände waren dünner, als man dachte.

„Ein Schuljahr ohne diese Beleidigungen fühlt sich irgendwie falsch an!“, meinte Sasuke zu begeistert. Sie wurde wohl langsam langweilig oder berechenbar. Beides war schlecht, aber eine Kombination davon noch schlimmer.

„Habt ihr euch eigentlich schon entschieden, welche Fächer ihr dieses Jahr dazu nehmt?“, wechselte Kazumi sehr schnell das Thema, als sie die Tür zu ihrem Büro öffnete. Früher war das nur der Aufenthaltsraum für die Hosts gewesen, aber sie hatte den einfach an sich gerissen. Er sah noch genauso aus, wie vor einem Jahr, als sie diese Schule für die Sommerferien verlassen hatte. Die Möbel standen noch am selben Platz, wie auch der Tisch und die Minibar, wie auch die kleine Kommode daneben.

Sofort setzte sich Sasuke auf die bequeme Couch, Naruto gleich neben ihm. Sie nahm ihnen gegenüber Platz.

„Nimmst du wieder mit Sai Chemie?“, fragte der Uchiha, als die Tür aufging und er grinste, „Wenn man vom Teufel spricht?“, sie wandte ihren Kopf und lächelte, bevor sie aufsprang.

„Hey Hinata, Sai! Schön euch zu sehen!“, sie umarmte Hinata und lächelte Sai liebevoll an. Ihn hatte sie von allen am wenigstens gesehen, was wohl auch an seinem Bruder lag, dem sie nicht begegnen wollte. Zwar war sie wirklich allen begegnet, als sie sich ein paar Tage getroffen hatten, aber das war auch schon wieder so lange her.

„Wie waren deine restlichen Ferien?“, fragte Hinata, als sie sich zu ihrem Freund gesellte, der sie auch sofort küsste, als hätte er sie Wochen nicht gesehen. Sie setzte sich mit Sai wieder auf die Couch den anderen gegenüber.

„Schön! Sakura und ich waren bei ihr zu Hause, da Jim sowieso nicht da war.“, dabei lächelte sie leicht.

„Deswegen hatte sie keine Zeit!“, empörte sich plötzlich Sasuke und war schockiert, „Du hattest sie die ganzen Ferien, da hättest du sie mir auch für ein paar Tage überlassen können. Ich hatte mir was Schönes für sie überlegt!“, jetzt wollte sich der Kerl auch noch beschweren. Wo war die Angst vor ihr geblieben?

„Sorry, ist ne Tradition, dass nur wir beide alleine die letzten Tage vor Beginn ein es neuen Schuljahres miteinander verbringen!“, grinste sie und streckte ihm kurz die Zunge raus, weswegen er sich schmollend zurück lehnte, „Und ja, ich und Sai nehmen wieder Chemie! Hast du nicht gesagt, du machst dieses Jahr Japanisch statt Spanisch? Oder war es Mandarin?“, sie konnte sich nicht mehr genau an dieses Gespräch erinnern.

„Mandarin beherrsche ich schon seit ich 10 bin. Es war Japanisch! Mein Spanisch ist perfekt, weswegen es unnötig ist. Welche Sprachen nimmst du?“, erklärte Sasuke und es wunderte sie nur ein bisschen, dass er Mandarin beherrschte.

„Zuerst wollte ich mein Griechisch verbessern, aber jetzt mach ich auch lieber Japanisch! Was ist mit euch? Macht ihr andere Fächer, als letztes Jahr?“, dadurch, dass man an dieser Schule nur ein Jahr brauchte um eine Sprache perfekt zu beherrschen, nahmen die meisten jedes Jahr eine andere Sprache, oder verbesserten die, die sie schon konnten. Bei den anderen Fächern war es zwar ratsam, bei denen zu bleiben, die man im ersten Jahr gewählt hatte, aber natürlich ging das auch. Man musste nur den Stoff vom letzten Jahr auch beherrschen.

„Wir haben wieder Geschichte zusammen!“, sie nickte auf Hinata Feststellung, „Naruto und ich bleiben eigentlich bei allen Fächern, ich nehme nur noch den weiterführenden Kurs von Physik dazu.“

„Außerdem mache ich noch mit Sasuke Wirtschaftsrecht!“, meinte Naruto.

„Tja und wir Uchiha müssen natürlich in unsere Französisch und Italienisch Kurse gehen, weil die Familientradition so wichtig ist!“, es klang bei Sai so, als würde er sich doch glatt darüber lustig machen, aber das mit dem Französisch hatte wohl einen interessanten Hintergrund, da jeder Uchiha perfekt Französisch sprach und laut Itachi verbrachte jeder Uchiha mehrere Sommer in Frankreich. Außerdem war für die Uchihas der Französischunterricht an dieser Schule alle drei Jahre Pflicht, selbst wenn sie es fließend sprechen konnten, seit sie Kinder waren. Das mit dem Italienisch verstand sie aber nicht!

„Ach ja, ich soll euch sagen, dass Ino und Deidara jetzt offiziell ein Paar sind!“, verkündete Kazumi.

„Wie ist denn das passiert?“, dabei zog nicht nur Sasuke seine Augenbraue hoch.

„Anscheinend ist im letzten Monat der Sommerferien irgendwas passiert!“, erklärte Kazumi mit einem Schulterzucken und erinnerte sich eigentlich mit einem Lächeln an das Telefonat mit Ino, selbst wenn sie dadurch auch etwas eifersüchtig war, da sie noch nicht Itachis Freundin war. Aber sie freute sich ehrlich für die beiden. Dennoch fragte sie sich, warum das bei denen so einfach ging und sie hier so lange rumüberlegte und einfach nicht wirklich weiter kam. Selbst wenn sie schon einen ordentlich Schritt gemacht hatte.

„Und sie schweigt wie ein Grab! Vielleicht weiß Temari was! Geschwister erzählen sich doch von ihrem Leben!“, dabei sah Hinata vor allem zu Sasuke, Naruto und Sai, da sie ja als einzige in diesem Raum keine Einzelkinder waren. Kazumi hatte nur ihren Cousin, was nicht wirklich zählte, da er ihr Vormund war und bei Hinata war es das gleiche, außer sie hatte auch Geschwister, von denen sie nichts wusste, mal wieder. Sie wusste wirklich wenig von ihren Freunden! Das sollte sie eigentlich ändern, da sie es nicht mochte, so wenig über ihre Freunde zu wissen.

„Du hast doch eine kleine Schwester, Süße?“, Hinata zuckte nur mit den Schultern, als ihr Freund sie das fragte und das fragte sich Kazumi, ob sie diese Schwester selten sah oder sich nicht mit ihr verstand.

„Ich erzähle Itachi auch nicht alles, so ist es auch umgekehrt, denn dann würde ich sicher auch mehr über dich wissen, Kazumi!“, Sasuke überging das Thema `Hinatas Schwester´ und sah sie grinsend an.

„Glaub mir, du weißt genug von mir!“, meinte sie sehr eindringlich zu dem Uchiha, der daraufhin nur mit den Schultern zuckte.

„Seh ich so aus, als würde ich meinen Geschwistern alles erzählen?“, fragte Sai mit einem leicht empörten Unterton in der Stimme.

„Stimmt, Kabuto ist sowieso ein Arsch und die anderen siehst du sowieso selten.“, kam es von Sasuke.

„Mein Bruder ist auch selten zu Hause!“, sagte Naruto, dennoch hörte man nicht wirklich heraus, ob ihm diese Tatsache missfiel, oder ob es ihm eigentlich egal war, dass er seinen Bruder selten zu Gesicht bekam. Sie wäre wahrscheinlich traurig, aber da sie selbst keine Geschwister hatte, konnte sie ihre Meinung dazu wohl nicht wirklich äußern.

„Wisst ihr eigentlich, wie es Sasori und Deidara auf dem College gefällt?“, fragte plötzlich Hinata in die Runde um wohl auch das Thema zu wechseln. Sie hingen wohl schon in dem Thema Geschwister zu sehr fest und viel gab es dazu auch nichts zu sagen. Früher steckten Itachi und Sasuke in einem Konkurrenzkampf um die Firma fest, bis sie merkten, dass Sasuke sowieso kein wirkliches Interesse daran hatte. Sie kannte Narutos Bruder nicht, weswegen sie zu dieser Beziehung nichts sagen konnte, aber ihm ging es wohl so ähnlich wie Shun, da seine Brüder nicht wirklich was mit ihm anfangen konnten, da der Altersunterschied zu groß war. Zu dem Verhältnis zu Sai und seinen Geschwistern konnte sie auch nichts sagen, da sie nur Kabuto kannte, zu dem er auch keinen Kontakt pflegte, zumindest nicht viel. Tja und Hinatas Schwester kannte sie auch nicht und sie hatte sie auch nie erwähnt, weswegen dieses Thema wohl nicht so ganz erwünscht war.

„Ich hab vorgestern mit Temari telefoniert, die mir erzählt hat, dass die zwei sich schon etwas eingewöhnt hätten und sie schon gestern auf irgend so einer Erstsemesterparty waren, jeder auf seinem College versteht sich!“, es hatte sie persönlich überrascht, da sie nicht das gleiche College besuchten, sondern jeder auf ein anderes ging. Die zwei waren immerhin so was wie beste Freunde, weswegen sie immer gedacht hatte, dass sie dann auch dasselbe College besuchten.

„Warum sind sie auf verschiedene Unis gegangen?“, fragte Hinata und stellte die Frage, die sie sich schon so lange stellte, seit sie davon wusste.

„Ich weiß nur, dass die Sache mit der Uni schon lange so geplant war. Es ist ja nicht so wie bei uns, dass es eine Familientradition gibt, was die Wahl des College betrifft.“, meinte Sasuke.

Er sprach davon, dass jeder in seiner Familie, mit sehr wenigen Ausnahmen, nach Yale ging und dort mit Auszeichnung abschloss. Deswegen würde Itachi da hingehen und auch Sasuke, obwohl er das selbst nicht wirklich wollte. Er musste das wohl noch seiner Familie erklären.

Kazumi selbst würde auch nach Yale gehen, was aber weniger an Itachi lag, da sie diese Entscheidung schon getroffen hatte, bevor sie hierhergekommen war, bevor sie ihn überhaupt gekannt hatte. Sie wollte vor allem nicht so rüber kommen, als würde sie ihr Leben nach ihm richten.

Bei den anderen gab es keine so strenge Familientradition, dennoch schien sich wohl Deidara an die seiner Familie zu halten. Das verstand sie noch weniger! Wenn sie die Wahl hätte, würde sie dorthin gehen, wohin sie wollte. Aber vielleicht wollte er das auch.

„Sollen wir euch bemitleiden, weil ihr alle nach Yale geht?“, fragte Kazumi an die zwei Uchiha gewandt.

„Neidisch, dass wir alle nach Yale gehen! Moment, deine Schwester war nicht dort!“, grinste Sasuke zu ihr, bevor er sich an seinen Cousin wandte, der das wohl nicht zu interessieren schien.

„Was wohl eher an ihrem Interesse an dieser Schauspielschule in New York lag, als an ihrem Desinteresse an Yale!“, murmelte Sai und lehnte sich dabei gemütlich zurück, „Außerdem war mein Bruder auch nur ein paar Semester dort!“

„Du vergisst aber, dass dein Bruder dafür aber erstaunlich gut verdient! Und auch gute Publicity bringt!“, Sasuke grinste leicht, als diese Stimme hinter ihnen ertönte und sie sich umwandte um denjenigen ansah, in diese dunklen, verführerischen Augen, die sie ebenfalls anstarrten.

„Also muss ich kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich das ebenfalls mache?“, während Sai das zu Itachi sagte, der in der Tür stand, sah dieser aber immer noch sie an. So, als wollte er ihr irgendwas Wichtiges sagen und das sollte nicht jeder mitbekommen.

„Wer weiß!“, auch wenn er sie dabei ansah, dachten wohl alle, dass er es zu Sai sagte. Aber sie hatte das Gefühl, dass er ihr wieder etwas sagen wollte. Irgendein versteckter Hinweis auf das war er von ihr wollte.

Vielleicht irrte sie sich, aber sie sollte wohl mit ihm mitgehen! Und sie würde es wahrscheinlich auch tun!

2.Kapitel

2.Kapitel

Kazumi hatte Itachi vor genau 3 Wochen, 4 Tagen und ungefähr 4-6 Stunden das letzte Mal gesehen. Da hatten sie noch einmal ein paar Tage gemeinsam verbracht um sich dann für die Rest der Ferien zu verabschieden. Sie war da persönlich sehr stolz auf sich, da sie sich nicht an Itachi geklammert hatte um ihn am Gehen zu hindern, obwohl sie das doch insgeheim wollte. Und sie wusste, dass Itachi das auch sicher gewollt hätte, dass sie sich an ihn klammerte um ihn daran zu hindern wieder zu gehen, zumindest ein bisschen. Immerhin waren es drei Wochen gewesen, die sie ohne einander verbringen mussten. Und das obwohl sie noch nicht seine Freundin war, fühlte es sich dann doch so an, als wären sie schon längst zusammen und mitten in der rosaroten Brille-Phase, in der alles supertoll und flauschig war und man keine Sekunde ohne den anderen verbringen wollte. In dieser Phase war selbst die nervigste Angewohnheit des anderen süß und schnuckelig und wollte ihn deswegen nicht erwürgen, sondern nur umarmen und küssen.

Kazumi war noch nie der rosaroten Brille verfallen und hätte sie demnach nie an ihren Freund geklammert. Vielleicht war sie etwas anhänglicher als sonst, aber sicher kein Klammern. Daran würde sie sich erinnern! Itachi brachte wirklich seltsame Anwandlungen in ihr hervor. Er brachte sie dazu Dinge zu tun, die sie bei ihren anderen Exfreunden nie getan hätte.

Und obwohl er mit ziemlicher Sicherheit noch genauso aussah, wie vor diesen 3 Wochen, 4Tagen und ungefähr 4-6 Stunden, schwor sie bei allem was ihr heilig war, dass er jetzt vollkommen anders aussah. Verdammte rosarote Brille!

Itachi war noch genauso groß, hatte noch die gleiche Haar- und Augenfarbe, die Länge der Haare war wie immer und er sah immer noch so unverschämt gut aus, was sie immer daran erinnerte, dass Gott unfair war, was das Verteilen von gutem Aussehen und Intelligenz betraf. Sie sah zwar auch heiß aus und war verdammt intelligent, aber dieser Kerl war dann doch eine andere Liga.

Und dennoch war da etwas anders, was sie nicht erfassen und beschreiben konnte. Vielleicht war es der Ausdruck in seinen tiefschwarzen Augen, die sie mit einem Blick fesseln konnten oder dieses leichten Lächeln, wenn er sie ansah. Die Uniform konnte es auch nicht sein, obwohl es wahrscheinlich die gleiche wie letztes Jahr war. Sie stand ihm auch so gut!

Oder es lag schlichtweg an der Tatsache, dass sie ihn unter Schule fast jeden Tag sah und in den Ferien es gerade mal für ein paar Tage gereicht hatte und sie sonst nur telefoniert hatten. Seine Stimme reichte zwar auch um ihr einen Schauer über den Rücken zu jagen, aber so richtig gut rüber kam sie nur in Verbindung mit seinem leicht arroganten, distanzierten Blick, den er ihr immer zuwarf. Sie war wohl schlichtweg auf einem kalten Entzug von Itachi gewesen und jetzt wo sie ihn wieder sah, kam die damalige Sucht wieder in ihr hoch.

Ihr reichten Telefonate nicht und sie musste denjenigen einfach sehen um ihm nahe zu sein. Sie war wie eine Süchtige, die jetzt unbedingt die nächste Dosis brauchte, sonst würde sie komplett wahnsinnig werden.

Vielleicht hatte es sie deswegen so verletzt, als Robert gegangen war? Nein, daran wollte sie nicht mehr denken, da sie damit abgeschlossen hatte.

Da fragte sie sich doch, wie Sakura diese Sache mit dem Telefonieren und den SMS aushielt und Sasuke eigentlich kaum sah. Und der jüngere Uchiha war doch sicher auch etwas frustriert, wenn er seine Freundin nicht dauernd um sich haben konnte, da er doch sicher auch ein körperlicher Mensch war. Er wollte sie doch sicherlich auch jede Sekunde, in der sie sich sahen umarmen und küssen und noch unanständigere Dinge tun.

Egal, sie hatte sowieso noch ein Jahr mit Itachi, in dem sie sich vielleicht an den Gedanken mit der möglichen Fernbeziehung gewöhnen konnte. Sie sah sowieso wie sich Sasori und Deidara anstellten, da sie doch vorhatten sie alle hier zu besuchen. Zumindest an den Feiertagen und wenn möglich langen Wochenenden. Und wenn die zwei das hinkriegen würden, musste Itachi das doch auch locker schaffen. Na ja, eigentlich mussten sie erst sehen, ob sie überhaupt die Zeit fanden hierher zu kommen. Ihr Studium war ja auch wichtig!

Trotzdem hatte sie etwas Angst, dass sie sich von Itachi auch emotional entfernte, wenn er mal auf dem College war und dann ihre noch nicht mal richtig vorhandene Beziehung litt.

Deswegen war sie vor allem jetzt froh mit ihm allein zu sein, selbst wenn sie im Gang des Hosttrakts gegen die Wand lehnend nebeneinander standen und sie seine Hand nicht mehr loslassen wollte. Sie sah ihn dabei aber nicht an, wusste aber dass er sie anstarrte, wie immer. Irgendwie war es ihr etwas peinlich ihn jetzt anzusehen, wenn er doch jetzt so anders wirkte, selbst wenn er nicht mal anders aussah. Itachi konnten einen echt gut verführen, wenn er wollte, selbst wenn er sich dieser Tatsache nicht gerade bewusst war.

„Wie war der Rest deiner Ferien?“, flüsterte er leise und strich mit seinen Daumen über ihren Handrücken, weswegen sie ihren Blick zu seiner Hand wandte, die ihre umschlossen hielt, als hätte er Angst, sie würde gleich weggehen. Sie würde es wohl nicht tun, wahrscheinlich!

„Schön,…“, murmelte sie mit dem Blick auf seine Hand gerichtet, „…ich war bei Sakura, da Jim außer Landes war. Training oder irgend sowas. Was ist mit dir?“, fragte sie und sah zu ihm hoch.

Itachi trug die Schuluniform, da er ja bei der Direktorin hatte antanzen müssen und war ganz anständig gekleidet. So richtig brav, dass man glatt denken würde, es wäre ein anständiger Mann, der früher nicht versucht hatte, sie zu verführen, komme was wolle.

Seine dunklen Augen, in denen sie sehr oft versank, starrten sie einige Sekunden sehr intensiv an, bevor er leicht grinste, „Ganz okay! Ich war mit Sasuke und Shun zwei Wochen in Frankreich, schon wieder!“, tja, gegen Familientraditionen kam wohl nicht mal ein Itachi Uchiha an, „Eines Tages nehme ich dich mit!“, raunte er gegen ihre Lippen, da er sich zu ihr herunter gebeugt hatte, was sie nicht mal bemerkt hatte, „Ich hab dich vermisst!“, flüsterte er noch verführerischer, weswegen sie erzitterte und sich ihr Griff um seine Hand leicht verstärkte und sie sich auf ihre Unterlippe biss.

Es war immer wieder seltsam, dass er diese Reaktion einfach so bei ihr hervorrufen konnte, sie sich dafür aber halb verrenken musste um ihm mal einen schnelleren Herzschlag entlocken zu können. Außer er verbarg diese Reaktion so gut vor ihr, dass sie es erst bemerkte, wenn sie sich halb verrenkte. Wie unfair!

„Ich dich auch!“, flüsterte Kazumi und spürte, wie sich sein Griff um ihre Hand löste und sich dafür sein Arm um ihre Taille legte um sie an seine Seite zu ziehen.

Ihre Hände legten sich fast schon automatisch auf seine Brust und sie lehnte sich ihm entgegen um ihren Kopf leicht zur Seite zu neigen.

Ihr letzter richtiger Kuss war schon so lange her und sie hatte sich nach so einem richtigen Kuss von ihm richtig gesehnt. Vielleicht war ihr deswegen so heiß und deswegen schlug ihr Herz so laut.

„Wäre es unfair, dich mitten auf diesem Gang zu verführen?“, hauchte er gegen ihre Lippen, berührte leicht ihren Mund, weswegen sie einfach nur gequält die Augen schloss, da sie diesen Kuss jetzt wollte und es ihr grad so ziemlich egal war, wer diesen Kuss sehen könnte. Selbst wenn Vanessa ihn sehen würde! Dann würde sie endlich an ihrem dämlichen `mein Itachi´ jämmerlich ersticken. Das würde sie nur zu gerne einmal sehen!

„Wäre es ungewöhnlich, wenn ich nein sagen würde?“, raunte sie so leise, dass sie beinahe dachte, er würde sie nicht hören. Aber er grinste, was ihr sagte, dass er sie eindeutig gehört hatte und mit dieser Antwort, die eigentlich eine Frage war, eigentlich sehr glücklich war, „Grins nicht so dämlich!“, kicherte Kazumi und krallte sich in den Kragen seines Jacketts, während er seine Arme um ihre Taille schlang.

„Lass mich doch, Süße!“, wieder kicherte sie, strich mit ihren Daumen über seine Unterlippe, über seinen kräftigen Kiefer, bis sie sich langsam mit ihren Lippen seinen näherten und ihre Hand in seinem Nacken lag.

„Heute ausnahmsweise schon!“, meinte sie leise und schloss leicht die Augen.

Gott, nur er wusste, wie sehr sie diesen Kuss wollte, da er ihn auch wollte! Immerhin war ihr letzter richtiger Kuss schon 3 Wochen, 4 Tagen und ungefähr 4-6 Stunden her und wenn man wie sie schon eine Beinahe-Beziehung mit so einem tollen Kerl hatte, wollte man den doch den ganzen Tag küssen, ohne sich dafür entschuldigen zu müssen, dass man es tat.

„Hier wird niemand auf dem Gang verführt!“, langsam biss sich Kazumi auf die Unterlippe und wandte sehr langsam ihren Kopf um Temari mit hochgezogener Augenbraue ansah.

„Temari!“, fing sie langsam an, „Solltest du mit Sasori mal in dein Zimmer verschwinden, werde ich alle fünf Minuten etwas von dir wollen!“

„Kein hi wie geht’s dir oder wir haben uns lang nicht mehr gesehen oder schön dich wieder zu sehen?“, das hätte sie sicher gesagt, hätte sie diesen Kuss bekommen. Sie hätte Itachi geküsst, und das sehr lange, dann hätte sie sich gerne mit Temari befasst, aber jetzt wollte sie die Blondine einfach nur erwürgen.

„Entschuldige mich Itachi, ich muss mal kurz jemanden umbringen und dann machen wir weiter! Ohne Störungen!“, meinte sie und klopfte mit der Handfläche gegen seine Brust, bevor sie sich aus seiner Umarmung löste.

„Gut zu wissen, dass du dich nicht verändert hast!“, Itachi küsste ihre Schläfe, bevor er einfach ging, „Schön dich wieder zu sehen!“, er hob seine Hand und ging in Richtung Zimmer.

Sie sah ihm nach, beobachtete seinen eleganten Gang und sie wusste immer noch nicht, was heute anders an ihm war, vor allem da es doch nicht an diesen 3 Wochen liegen konnte, in denen sie sich nicht gesehen hatten. Das war doch einfach lächerlich!

„Ist er in den Ferien heißer geworden oder wirkt das nur auf mich so?“, doch nicht so lächerlich, wenn selbst Temari fand, die nicht in ihn verliebt war, dass er absolut und verdammt heiß aussah.

Kazumi sah zu ihr, da sie neben ihr stand und ebenfalls dem Uchiha nachsah, der kurz darauf in sein Zimmer ging und die Tür hinter ihm zufiel, „Und wie geht’s dir? Wir haben uns ja lange nicht mehr gesehen!“

Temari grinste, bevor sie ihn ansah, „Okay, ich habs verstanden! Du hast deinen Traumprinzen wieder und dann kannst du ihn endlich küssen, wenn ich dich nicht gestört hätte. Ich böses Mädchen!“, sie brachte es ziemlich gut auf den Punkt, weswegen sie ihr eigentlich nicht böse sein durfte.

„Hatte das einen bestimmten Grund, diese Störung, meine ich?“

„Nein, eigentlich nicht!“, ihr Lächeln verriet ihr genau das Gegenteil.

„Wir vermissen wohl Sasori?“, Temaris Maske fiel plötzlich und sie sah sie fast schon verzweifelt an und rüttelte an ihrem Unterarm.

„Weißt du wie blöd es ist zu wissen, dass er jetzt diese heißen Studentinnen vor seiner Nase hat? Ich meine, hallo, er hat die freie Auswahl!“, anscheinend war die taffe Temari doch nicht so taff, wie sie immer tat. Selbst ihr machte es Sorgen, wenn der eigene Freund auf dem College war, umgeben von heißen Studentinnen, die sicher sehr scharf drauf waren mit einem reichen, gutaussehenden Kerl, dessen Freundin weit weg war, anzubandeln. Selbst ihr machte das Angst, obwohl Itachi noch hier war. Immerhin war er auch von heißen Frauen umgeben und da bekam wohl jede Frau Angst, dass der Kerl, den sie liebte, mit einer anderen anbandelte.

„Frag mich in einem Jahr noch mal! Dann kannst du auf Sasori aufpassen und ich darf deswegen durchdrehen.“

„Oh, dann darf ich auch Itachi auf die Finger schauen! Keine Frau kommt dem Kerl zu nahe, in den eine meiner besten Freundinnen verliebt ist.“, okay, sie war Temari nicht mehr böse.

„Noch in diesem Schuljahr, Temari!“, diesen Beschluss hatte Kazumi sehr kurzfristig beschlossen und da war es eigentlich egal, wie dämlich er vielleicht wäre oder wie unüberlegt. Aber sie wollte das endlich abschließen. Immerhin hatte sie das mit Robert endlich beendet und Aaron konnte sie auch vergessen, da sie ihn zum Teufel geschickt hatte. Deswegen wollte sie weiter gehen und diesen Schritt noch in diesem Schuljahr wagen.

„Klingt gut!“, meinte Temari nur und verstand diesen Hinweis. So musste sie wenigstens weniger erklären und sich auch nicht dafür rechtfertigen, „Itachi wird sich freuen!“

„Sag ihm das ja nicht!“, warnte sie.

„Hast du Angst, dass er sich dann weniger anstrengt, wenn er weiß, dass du bald die Seine sein wirst?“, auf diese Frage hatte sie keine Antwort, da sie es nicht wusste. Sie kannte Itachi und wusste, dass er keine halben Sachen machte, wenn er etwas wollte. Und selbst wenn er es wohl wusste, würde er sich sicher nicht weniger anstrengen. Wahrscheinlich würde er nur dämlich grinsen, einen Spruch ablassen und sich dann darauf konzentrieren, dass sie ihre Meinung nicht wieder änderte, so wie sie es manchmal tat.

„Ich denke nicht!“, meinte sie schlussendlich, „Wir bekommen einen neuen Mitschüler!“

„Hab ich gehört! Ein Stipendiat, stimmts? Freust du dich darauf?“

„Ein bisschen schon! Er kann wenigstens ein bisschen nachempfinden, wie ich mich fühle!“, ihre reichen Freunde konnte nicht verstehen, wie man sich als einzige Stipendiatin unter diesen reichen Mitschülern fühlte und sie wussten nicht, was sie wirklich für diese Schule tun musste. Sie unterlag anderen Regeln, als ihre Mitschüler, sie musste ein Stipendium halten und um es nicht zu verlieren musste sie einfach mehr leisten und sie mehr benehmen, als andere. Und das verstand nur ein anderer Stipendiat!

„Ich weiß schon, dein Stipendium verlangt dir einiges ab! Du erzählst nie, wie viel genau! Nur scheint es fast schon spurlos an dir vorüber zugehen.“

„Ich denke, ich verberge es gut! Wie war die Rede?“

„Stinklangweilig! Ich hab von Deidara Gerüchte gehört, dachte aber nicht, dass sie wahr wären!“, seufzte Temari und legte ihren Kopf in den Nacken.

„Hat Sasuke auch erzählt! Ich geh in mein Zimmer, hab noch ein paar Sachen auszupacken! Sehen wir uns beim Essen?“

„Sicher! Ich will noch mit Sasori telefonieren und nachfragen, ob er sich schon eingelebt hat. Zumindest nicht zu sehr!“, lächelte sie.

„Bestellt ihm schöne Grüße und erzähl mir alles!“, meinte Kazumi und ging dann selbst zu ihrer Zimmertür.

Sie betrat ihr kleines Apartment, stand nach den Sommer wieder in ihrem Wohnzimmer und erinnerte sich daran, wie sie vor einem Jahr hierhergekommen war und zum ersten Mal hier gestanden hatte. Damals eher unfreiwillig, da man ihr diesen Job aufgezwungen und sie dann hier einquartiert hatte. Vor allem hatte sie hier vor einem Jahr nicht alleine gestanden, da sich die Jungs hatten einbilden müssen, man müsse sie begleiten. Als würde sie weglaufen, was sie damals sicher getan hätte, wenn sie die Gelegenheit dazu bekommen hätte. Jetzt würde sie wohl nie wieder weglaufen!

Noch heute war dieses Zimmer traumhaft und das lag nicht nur an der teuren und exklusiven Einrichtung, sondern auch weil ihr alles so gut gefiel.

Die Couch und der Couchtisch standen immer noch an der gleichen Stelle, genau wie die Vitrinen und Regale und der Esstisch mit den Sesseln. Wahrscheinlich würde ihr Zimmer auch genauso aussehen, wie vor den Ferien aussehen, wie auch das Badezimmer. Hier hatte sich nichts verändert und dennoch wirkte es anders.

Lag vielleicht daran, dass sie Itachi als anders empfand und sie sich vielleicht auch weiter entwickelt hatte, da sie mit Robert und Aaron abgeschlossen hatte. Sie hatte mit diesem Teil ihres Lebens abgeschlossen und würde auch nicht mehr dran denken, da es auch Itachi gegenüber unfair war, wenn sie an ihre Exfreunde dachte. Er dachte doch auch nicht an seine Ex!

Kazumi lächelte leicht und trat mehr in den großen Raum! Sie war wieder hier und fühlte sich absolut fantastisch. Vor allem wenn sie daran dachte, dass sie vor einem Jahr nur hier sein wollte, um an eine tolle Uni zu kommen. Aber jetzt war sie hier, hatte Freunde und war hoffnungslos verliebt. Besser konnte es doch nicht sein!

Tja, das Leben geschah eben, wenn man andere Dinge plante! Und sie hatte andere Dinge geplant, vor allem hier. Das hier hatte sie ganz bestimmt nicht geplant.

Dennoch war es auch ein seltsames Gefühl wieder hier zu sein, da sie hier so viel erlebt hatte, was für mehrere Leben reichen würde und sie auf einiges sehr gerne verzichtet hätte, da manches zu schmerzhaft war. Aber vielleicht waren sie diese Dinge notwendig gewesen um sie genau an diesen Punkt zu bringen und damit sie entschied, dass sie das mit Itachi dieses Jahr klar machen würde.

Egal! Sie musste noch viel für morgen vorbereiten, da noch einige organisatorische Sachen anstanden. Kazumi und die anderen mussten sich noch für die letzten Kurse eintragen und dann erhielten sie erst ihren Stundenplan. Es gab nicht wirklich eine Art Eingewöhnungsphase nach den Ferien oder Begrüßungsorgien, sondern der Unterricht fing sofort am zweiten Tag des Schuljahres an. Irgendwie gefiel ihr das!

Sie betrat ihr großes Schlafzimmer und ihr Blick fiel zuerst auf ihre zwei Taschen, die auf ihrem Bett lagen. Die hatte man ihr gleich nach ihrer Ankunft hierher gebracht, weswegen sie sich darüber auch keine Sorgen gemacht hatte. Sie musste ihre Sachen nur noch wieder in ihren Kleiderschrank geben, da sie die meisten Sachen über die Ferien hier gelassen hatte, vor allem ihre Schuluniform, ihre Sachen im Badezimmer und die Kleidung, die sie zu Hause sehr selten brauchte.

Als sie sich gerade auf ihr Bett setzte und sich daran erinnerte, wie oft sie schon da drin geschlafen hatte und das so gut, läutete ihr Handy.

Sie griff danach und hob ab, „Hallo?“

*Hey Süße!*, sie lächelte leicht, als sie die Stimme ihrer besten Freundin hörte, *Wie geht’s dir? Bist du schon in der Schule?*

„Mir geht’s gut! Ich bin erst seit kurzem hier! Sasuke war echt aufgebracht, dass wir die letzte Ferienwoche zusammen verbracht haben! Er sagte irgendwas davon, dass er sich was Schönes für dich überlegt hat.“, sie hörte Sakura auf der anderen Seite der Leitung leise lachen, weswegen sie auch leicht lächelte.

*Wie süß! Hast du Itachi schon gesehen?*, sofort als sie seinen Namen erwähnte, wurde ihr angenehm warm, ihr Lächeln wurde breiter und sie schwor ihr Puls war leicht erhöht.

„Ja, wir hätten uns beinahe geküsst, wäre Temari nicht gewesen. Aber ich bin nicht mal sauer!“, sie war etwas aufgebracht, aber nicht sauer, „Was anderes, wie bekommen einen neuen Mitschüler. Einen Stipendiaten!“

*Die Freude in deiner Stimme scheint ehrlich zu sein! Du freust dich wohl auf etwas Normalität!*

„Versteh das bitte nicht falsch, ich mag die Jungs, ich liebe Itachi, aber manchmal könnte ich sie schon erwürgen. Dieser Stipendiat versteht mich wenigstens. Er ist in der gleichen Situation!“

*Verstehe! Diese Stipendiensache ist doch härter als du zugeben willst. Bitte überanstrenge dich nicht und mach auch eine Pause!*, bat Sakura fast schon flehentlich.

Kazumi strich sich mit der freien Hand durch ihr langes Haar und seufzte leise, „Ich gebe gerne zu, dass es etwas anstrengend ist, aber mir geht es gut!“, dabei log sie nicht mal so sehr, da sie zwar sehr viel für diese Schule tat, aber sehr selten müde deswegen war oder erschöpft. Es strengte sie mehr an, wenn sie sich mit irgendwelchen Dramen abgeben musste oder mit den Kundinnen, die ihr so auf die Nerven gingen, „Außerdem hab ich ein anderes Problem?“, flüsterte Kazumi, weswegen Sakura wohl hellhörig wurde.

*Erzähl!*, forderte sie.

„Egal wo ich hingehe, es erinnert mich an irgendwas, was letztes Jahr passiert ist. Ich stehe vor dem Hauptgebäude und denke daran, wie ich vor einem Jahr hier gestanden bin und was damals anders war. Ich sehe die anderen und denke daran, was sich alles geändert hat. Und ich denke, auch an die schlechten Dinge, wie die Sache mit Aaron und Robert!“, zwar war das mit Robert nicht wirklich schlecht gewesen, aber nicht besonders gut für sie. Immerhin wollte sie nicht mehr so viel an das vergangene Jahr denken, selbst wenn es sie sehr geprägt hatte.

*Es ist nicht schlimm über die Vergangenheit nachzudenken, vor allem über die schönen Dinge!*, meinte Sakura fast schon liebevoll, *Zum Beispiel, als du Itachi kennen gelernt hast oder die anderen schönen Sachen, wie das erste Date!*

„Ich weiß!“, obwohl sie eigentlich zugeben musste, dass die erste Begegnung mit Itachi nicht ganz so schön abgelaufen war, wie Sakura es gerne hätte, aber ja, an dieses Date wollte sie sich gerne sehr oft erinnern. Itachi hatte es geschafft, dass perfekte Date zu veranstalten und er konnte es sogar noch toppen. Das hätte sie auch nicht gedacht.

*Es gibt Momente, in denen ich recht habe! Ich muss jetzt los! Kannst du Sasuke einen Kuss von mir geben!*, Kazumi hätte fast gelacht, da ihr diese Ironie sehr gefiel.

„Das werde ich ganz bestimmt nicht tun! Ich hab dich sehr lieb, aber deinen Freund werde ich nicht küssen!“, das hatte sie hinter sich, selbst wenn er damals nicht ihr Freund gewesen war.

*Ich meinte eher einen Kuss auf die Wange! Okay, dann umarme ihn von mir!*, Sakura wusste von dem Kuss, der zwischen ihr und Sasuke abgelaufen war. Es war ihr wichtig, dass ihre Freundschaft wegen eines Kusses nicht zerstört wurde. Erstaunlicher Weise hatte sie es ziemlich locker genommen und war nicht mal sauer deswegen gewesen. Sie hatte sie sogar gefragt wer besser küssen konnte, Itachi oder Sasuke! Interessante Frage! Vor allem hatte sie sich diese Frage nie wirklich gestellt. Es war doch eigentlich uninteressant, da es auch nicht wichtig war.

Und eigentlich konnte Itachi besser küssen! Aber leider war sie sehr parteiisch, weswegen diese Einschätzung leider nicht galt.

„Umarm ihn, wenn du uns wieder besuchen kommst!“, das wünschte sich Sakura ja am meisten und sie wollte es wohl nicht zugeben, aber ihre beste Freundin litt doch auch darunter, wenn sie nicht jeden Tag ihren Freund sehen konnte, so wie Kazumi ihren Beinahe-Freund jeden Tag sehen konnte, „Nach Weihnachten wäre doch gut!“, schlug Kazumi vor.

*Klingt gut! Sagst du uns Bescheid, wenn du mehr weißt!*

„Ich werde Itachi schon dazu bringen!“, dabei grinste sie leicht, als sie hörte, wie Sakura leicht lachte.

*Ihr zwei passt so gut zusammen, dass es schon nicht mehr heilig ist!*

„Findest du?“, jetzt war sie dann doch etwas verwirrt. Bis jetzt hatte sie auch immer nur gehört, sie würde nicht in Itachis Welt passen, oder andere Sachen über ihre Beinahe-Beziehung zu Itachi. Aber jetzt zu hören, sie würden gut zusammen passen, war eine richtige Wohltat. Vor allem wenn das von Sakura kam.

*Auf jeden Fall, vor allem wenn ich bedenke, wie er dich ansieht! Glaub mir, Robert hat dich nie so angesehen!*, Kazumi wäre beinahe rot geworden.

„Den Spruch kenne ich schon!“, murmelte sie fast schon verlegen.

*Gut zu wissen! Ich muss jetzt los! Ruf mich an, wenn du was Genaueres für Weihnachten weißt!*

„Sicher! Ich melde mich!“, dann legte sie auf und legte ihr Handy auf ihren Nachttisch, bevor sie sich auf das Bett warf und einfach nur liegen blieb. Dabei schloss sie die Augen und lächelte leicht.

Wahrscheinlich würde sie sich an ihren Vorsatz, nicht mehr an die Vergangenheit zu denken – vor allem was im letzten Jahr passiert war – niemals halten können. Immerhin hatte sie diesen ganzen Dinge sehr geprägt und sie wäre wohl nicht hier, wenn diesen Sachen passiert wären. Und darüber war sie – auch wenn sie nicht alle gut waren – sehr froh.

Vielleicht wäre vieles dann anders gelaufen und wahrscheinlich hätte sie dann weniger geweint und wäre weniger daran verzweifelt. Aber es hatte sie auch zu dem gemacht, was sie jetzt heute war. So wie auch der Tod ihrer Eltern sie zu einem viel unabhängigeren und stärkeren Menschen gemacht hatte, der sich immerhin alleine um die Aufnahme an dieser Schule gekümmert. Selbst wenn sie manchmal ein kleines emotionales Wrack war, war sie dennoch auch stark. Irgendwie zumindest!

Kazumi öffnete wieder die Augen und wandte ihren Blick zu ihren zwei Taschen. Stimmt, die musste sie noch auspacken! Nur, irgendwie hatte sie dazu grad keine Lust! Aber irgendwann musste sie es ja machen. Die Frage war nur, wann?

3.Kapitel

3.Kapitel

Kazumi tat es schon wieder und dachte wieder daran, wie es vor einem Jahr war zum ersten Mal in diesem Klassenzimmer zu stehen. Damals war sie nicht nur die Neue gewesen, sondern auch die arme Schülerin, die wegen einem Stipendium hier war. Damals hatte sie auch so dämliche Spitznamen wie `die mit dem Stipendium´ und `das kleine Genie´ bekommen. Wie sie das genervt hatte! Gut, es nervte sie immer noch, aber wenigstens nannte man sie nicht mehr so.

Trotzdem fühlte sie sich kurz in die Vergangenheit zurück gesetzt, als sie nach einem Jahr wieder ihr Klassenzimmer betrat und ihre Klassenkollegen sah, die sie seit Schulschluss nicht mehr gesehen hatte. Zwar wollte sie nicht unbedingt jeden sehen, wie Vanessa oder Karin, aber zumindest mit anderen kam sie ganz gut klar.

Verändert hatte sich eigentlich nicht viel, was zumindest den Klassenraum an sich betraf. Ihre Klassenkollegen schienen teilweise verändert, was an geänderten Frisuren und geänderter Haarfarbe lag, als an anderen Dingen, da sich an der Kleidung nichts ändern konnte. Immerhin trugen sie ja Schuluniformen. Gerade mal mit der Frisur und dem sehr teurem Schmuck konnte man wirklich auffallen und auch beeindrucken. Ihr war das ja egal, obwohl sie jeden Tag die Kette von Itachi trug. Aber sonst trug sie ja keinen Schmuck, außer vielleicht mal Ohrringe. Egal!

Jetzt war sie wieder hier, an ihrem gewohnten Platz in der letzten Reihe, zwischen Sasuke und Sai, während neben Sasuke Hinata und Naruto saßen.

Früher war es etwas seltsam zwischen den beiden zu sitzen, vor allem wenn sie an die früheren Spannungen zwischen den beiden Cousins dachte. Aber jetzt kamen sie wenigstens gut miteinander aus und das lag teilweise auch an ihr.

Eine wichtige Veränderung gab es dennoch, zum Glück eigentlich. Sie war nicht mehr die Neue mit dem Stipendium, sondern nur mehr die mit dem Stipendium. Außerdem bekamen sie einen neuen Schüler, der – was für ein Wunder – ebenfalls ein Stipendiat war, eben wie sie. Der hatte das letzte Jahr in Australien in einer Privatschule verbracht und kam deswegen erst jetzt hier her. Irgend so ein Institut finanzierte sein Stipendium, während sie von der Familie Uchiha finanziert wurde.

Sie persönlich freute sich auf den Stipendiaten, da sie dann einen Gleichgesinnten hatte, der endlich verstand, was sie hier alles durchmachen musste. So gerne sie die Jungs auch hatte, manchmal würde sie sie gerne mal erwürgen. Dieser Neue würde das vielleicht etwas verstehen. Das hoffte sie zumindest! Nein, das wünschte sie sich, da sie manchmal doch etwas Normales in dieser Welt der Reichen brauchte. Und mit Normales meinte sie kein Gespräch über die Notwendigkeit eines neuen Bettes, weil das aktuelle Bett einen Kratzer aufwies. Reiche waren doch etwas verrückt!

„Will dich Karin mit der neuen Frisur beeindrucken, oder steht sie ernsthaft auf diesen Zopf?“, sie sah zwischen Sai und Sasuke hin und her und fühlte sich regelrecht in ihrer Theorie bestätigt.

„Keine Ahnung!“, murmelte Sasuke und besah sich wohl Karins neue Frisur genauer, was wohl auch ihre Absicht war. Er gab ihrem Wahn doch eine Bühne, wenn er sie so beobachtete, „Sakura hatte diese Art von Frisur bei der Abschlussfeier getragen! Vielleicht denkt sie, so würde ich sie mehr beachten!“

„Ich will dir ja nichts sagen, aber du beachtest sie gerade mehr, eben weil sie diese Frisur von Sakura nachgemacht hat!“, dabei beugte sich Kazumi zu ihm runter, was ihn leicht zum Lächeln brachte.

„Wo sie Recht hat, hat sie Recht!“, meinte Sai sehr ruhig und gelassen, da es ihn ja überhaupt nichts anging. Er musste sich ja nicht mit Karin und ihrer Schwester rumschlagen.

„Nur zur Info, sollte Karin jemals das Interesse verlieren, bist du ihr neues Ziel, als nächster verfügbarer Uchiha, da ihre Schwester auf Itachi steht!“, flüsterte sie dem anderen Uchiha zu, der plötzlich noch blasser wurde, als er es sonst schon war. Mal ehrlich, diese Uchihas waren doch alles wandelnde Leichen, die für wandelnde Leichen verdammt gut aussahen. Wie unfair!

„Ich bitte dich, diese Frau ist so auf mich fixiert. Sie wird nie aufgeben, egal wie oft ich ihr auch sage, dass ich mit Sakura zusammen bin!“

„Bescheidenheit ist wirklich ein Fremdwort für euch, was?“, die zwei Uchihas grinsten sie auf diese arrogante Weise an, die sie eigentlich nicht mochte und ihnen dafür gerne eine geknallt hätte. Da war es egal, dass sie ein bisschen drauf stand, wenn Itachi sie so anlächelte und sie es ärgerte, dass das auch noch funktionierte.

„Wundert dich das eigentlich noch?“, kam es etwas irritiert von Naruto, weswegen sie zu ihm sah, als es zur ersten Stunde läutete.

„Sollte es eigentlich nicht!“, meinte Kazumi nur, bevor sie aus dem Augenwinkel wahrnahm, wie ihr Lehrer eintrat. Ihm folgte eine weitere Person, die wohl der Stipendiat war.

„Guten Morgen, meine Lieben!“, der Professor stellte sich hinter den Lehrerpult und ließ seinen Blick über die Klasse wandern, „Ich hoffe, ihr hattet schöne Ferien!“, kurzes Gemurmel ertönte, was die Frage wohl beantwortete. Die meisten waren wohl auf irgendwelchen Privatinseln, -stränden, -yachten und vieles mehr gewesen, während sie selbst sehr normal – in ihrem Sinne normal – Urlaub gemacht hatte, „Wie ihr sehen könnt und wahrscheinlich habt ihr davon schon gehört,…“, fing der Lehrer wieder, „…bin ich heute nicht alleine gekommen!“, erst jetzt sah sie zu der fremden Person und war dann doch etwas überrascht, „Das ist euer neuer Mitschüler! Er war das letzte Jahr an einer Privatschule in Australien und kommt deswegen erst dieses Jahr hierher!“, vielleicht irrte sie sich, aber irgendwie sah der Kerl einer Person ähnlich, die nicht mehr hier war und da fragte sie sich dann doch, ob man ihr wieder nichts gesagt hatte. Ihre Jungs verrieten ihr ja auch nicht alles und da kam es schon mal vor, dass man sie sehr überraschte.

„Nur falls du dich fragst, Sasori hat keinen Bruder!“, murmelte Sasuke ihr zu, was ihre stumme Frage eigentlich beantwortete. Außerdem war es dann doch ungewöhnlich, wenn Sasoris angeblicher Bruder ein Stipendium brauchte um hier zur Schule zu gehen. So reich war seine Familie dann doch, dass sie zwei Kinder hierher schicken konnte.

Trotzdem war da schon eine gewisse Ähnlichkeit!

„Am besten du stellst dich selbst vor!“, meinte der Lehrer, weswegen sie ihre Aufmerksamkeit wieder nach vorne wandte.

Der Schüler trat vor und sein sehr ruhiger Blick glitt ebenfalls über die Menge, „Mein Name ist Gaara! Schön euch kennen zu lernen!“, den Satz würde er sicher bald zurück nehmen, da nicht jeder hier so begeistert von einem Stipendiaten war. Sie war doch das beste Beispiel!

„Setz dich auf den freien Platz, dann können wir anfangen!“, dabei deutete ihr Professor auf den Platz in der vorletzten Reihe, den Platz vor ihr, auf dem auch Aaron gesessen hatte, als er damals hier war. Wie gut ihre Vorsätze doch klappten, „Kazumi, zeig du ihm bitte die Schule!“, das war so was von klar.

„Sicher!“, meinte sie trotzdem und sah zu Gaara, der sich freundlich anlächelte. Wahrscheinlich wusste er, dass sie in der gleichen Situation steckte, wie er. Der Lehrer hatte es mit seiner Bitte eigentlich schon gesagt, dass sie selbst eine Stipendiatin war. Ja, nur nicht die armen, reichen Kinder mit dem Stipendiaten rumhängen lassen, sonst schloss er noch Freundschaft mit ihnen.

„Gut, fangen wir damit an, dass ihr eure Fächer für dieses Jahr auswählt…“, während die Formulare durchgegeben wurden, lag ihr Blick eher auf dem Hinterkopf ihres neuen Mitschülers. Er war wie jeder andere männliche Schüler, dem sie begegnet war natürlich groß, schlank und muskulös. Sein Haar war kurz geschnitten und rot. Dazu passten die grünen Augen zwar nicht so gut, aber dafür die blasse Haut. Irgendwie bekam sie dabei das Gefühl, dass sie nur von attraktiven Menschen umgeben war. Ob das ein Strafe oder eine Belohnung war, musste sie in diesem Zusammenhang noch herausfinden. Sie hielt ja nicht mal ihre Jungs aus! Da brauchte sie nicht noch mehr von denen.

„Zehn Mäuse, dass er auch scharf auf sie ist!“, für diesen Satz, der wohl an seinen Cousin gerichtet war, hätte sie Sai gerne eine gescheuert, da das nicht witzig war. Das gabs doch nur in schlechten Filmen, dass jeder sich sofort in das neue, arme Mädchen verliebte und die anderen jungen Damen links liegen gelassen wurden.

„Zwanzig, dass sie trotzdem nett zu ihm ist!“, und Sasuke würde sie gerne erwürgen.

„Dreißig, dass ihr demnächst in einer dunklen Ecke gefunden werdet, tot!“, knurrte sie beide Uchihas an, als man ihr eines der Formulare reichte.

„Nicht witzig oder kommt er zu früh?“, dieser Witz würde immer zu früh kommen, egal wann er ihn anbringen würde, „Oder um es in deinen Worten zu sagen, du bist viel zu nah an der Sache dran!“, okay, jetzt hatte Sasuke es schon wieder getan. Er hatte schon wieder etwas gegen sie verwendet, was sie einmal zu Itachi gesagt hatte. Er spielte also unfair, gut, damit kam sie klar!

„Vergiss nicht, dass ich dafür sorgen kann, dass deine Freundin eine sehr lange Zeit nicht mehr mit dir reden wird.“, denn sie konnte auch unfair spielen, sehr unfair.

„Du machst mir keine Angst mehr!“, heute war Sasuke wohl ganz selbstbewusst und furchtlos. Aber er hatte auch Recht! Diese Drohung war zwar zu Anfang ganz nützlich gewesen und sie hatte auch funktioniert, aber jetzt hatte selbst er verstanden, dass sie das nicht jedes Mal machen konnte. So nett war Sakura dann doch nicht zu ihr. Zum Ärgern hin und wieder war diese Drohung aber dann doch ziemlich nützlich.

„War den Versuch wert!“, dabei zuckte sie nur mit den Schultern, bedachte Gaaras Rückseite mit einem letzten Blick, bevor sie das Formular ausfüllte. Sie nahm die gleichen Fächer wie letztes Jahr, nahm noch Japanisch dazu und entschied sich dann doch für den Russisch Sprachkurs, obwohl sie diese Sprache eigentlich gut beherrschte. Aber sie musste noch an ihrer Aussprache feilen.

Sie sah eher aus Langeweile zu Sasuke, der bei seinem Formular sofort Französisch und Italienisch angekreuzt hatte, wie auch seine Fächer vom letzten Jahr, außer Spanisch. Stattdessen eben Japanisch und Wirtschaftsrecht. Da man regulär sowieso Wirtschaft als Fach hatte, musste man die speziellen Sachen wie Wirtschaftsrecht zusätzlich wählen. Davor würde es ihr persönlich grausen. Sie mochte den Wirtschaftsunterricht nicht wirklich, da dieses Fach für sie eigentlich irrelevant war. Sie brauchte es eigentlich nicht, aber es gehörte nun mal zu ihren Pflichten und das war ihr sehr wohl bewusst gewesen, als sie an diese Schule gekommen war.

Bei Sai sah es ähnlich aus! Er schien auch keine großartigen Veränderungen in seiner Fächerwahl vorzunehmen. Sie war eigentlich froh darüber, dass sie mit ihm Chemie hatte, vor allem da er auch ihr Partner für die Versuche war. Zwar kam sie mit ihren anderen Mitschülern klar, aber eigentlich wollte sie keinen anderen Partner in Chemie.

Dabei fragte sie sich, was Gaara wohl für Fächer wählen würde! Er kannte hier noch niemanden, was zwar nichts an seiner Wahl ändern würde, aber zumindest würde er zu Schülern kommen, die sich schon sehr lange kannten. Da war es nicht so leicht sich in so eine Gemeinschaft einzufügen. Dieses Problem hatte sie damals auch gehabt, da sich die meisten schon von der Junior High kannten oder zumindest von ihren Familien her sehr viel Kontakt zueinander gehabt hatten.

Vielleicht hatte sie ein paar Fächer mit ihm. Sie wusste nur allzu gut, dass manche Reiche hier nur arrogante Mistkerle waren. Nur sehr wenige waren wirklich erträglich und ihre Jungs gehörten sehr selten dazu. Deswegen konnte sie es nachempfinden, wenn man sich hier zu Anfang nicht sehr wohl fühlte. Ihr war es ähnlich gegangen.

Na ja, sich jetzt den Kopf darüber zu zerbrechen, war sowieso dämlich, da sie nicht mal wusste, wie dieser Kerl überhaupt drauf war. Vielleicht kam er mit seinen reichen Mitschülern besser klar, als sie damals. Wahrscheinlich schon, da er sicher keinen solchen Hass auf sie hatte, so wie sie. Er war wahrscheinlich gar nicht so drauf wie sie und fand in seinen Mitschülern wohl schneller Freunde und Vertraute als sie. Außerdem wirkte er so auf sie, als würde er sich besser hier einfügen, als sie es getan hatte. Er schien hier doch irgendwie herzugehören.

Als die Formulare wieder eingesammelt wurden, erhob sich der Professor wieder und verlangte wohl um Aufmerksamkeit, „Für heute seid ihr entlassen! Euren persönlichen Stundenplan erhaltet ihr morgen Abend und am Montag geht es wieder frisch ans Werk!“, Kazumi hatte es zu Anfang seltsam gefunden, dass ein neues Schuljahr ausgerechnet an einem Freitag begann. Aber eine Erklärung war sehr schnell gefunden.

Dadurch, dass die Schüler jedes Jahr neue Fächer wählten, mussten die Lehrer auch jedes Jahr neue individuelle Stundepläne erstellen. Immerhin wurden hier mehrere Sprachen und andere verschiedene Fächer unterrichtet und nicht alle Schüler in einer Klasse nahmen dieselben Sprachen und Fächer. So konnte es dann schon mal vorkommen, dass man mit Schülern aus Parallelklassen Unterricht hatte, da diese die gleiche Sprache gewählt hatten wie man selbst. So entstanden jedes Jahr neue Kombinationen und so begegnete man jedes Jahr neuen Schülern, die man so nie kennen gelernt hätte. Was für ein Glück!

Deswegen begann die Schule inoffiziell an einem Freitag, wobei dieser Schultag aus einer einzigen Stunde bestand, die vielleicht nur zehn bis zwanzig Minuten dauerte. In dieser Zeit wurden nur Formulare bezüglich der Fächer ausgefüllt und dann war es vorbei. Am Wochenende wurden dann die Stundenpläne ausgearbeitet und dann ging es offiziell erst am Montag richtig los.

Die große Flucht der Schüler setzte ein, weswegen sie sich ebenfalls erhob und ihre Tasche nahm. Die anderen packten auch ihre Sachen zusammen, obwohl ihr Blick auf ihrem neuen Mitschüler fiel, der sich zu ihr umdrehte. Aus seinem Blick konnte sie nicht wirklich erahnen, ob er überhaupt wollte, dass sie ihn herum führte.

„Hi Gaara, ich bin Kazumi! Schön dich kennen zu lernen!“, es war erstaunlich wie ehrlich freundlich sie zu einem Fremden sein konnte, da sie wusste, dass er kein reicher Vollidiot war.

„Ebenfalls!“, erwiderte er sehr freundlich und auch ehrlich. Es schien nicht gespielt zu sein.

„Wenn du möchtest, kann ich dir die Schule zeigen!“, sie spürte direkt, wie Sasuke und Sai sie ansahen um ihr damit zu sagen, dass sie mit ihrer Behauptung eigentlich recht hatten. Natürlich war sie nett zu ihm. Immerhin war er der neue Mitschüler, da musste man einfach nett sein und es sollte nicht gespielt sein.

„Gerne, oder hast du etwas anderes vor?“

„Wir sehen uns später, Kazumi!“, womit seine Frage wohl beantwortet war.

„Ja, bis später Sasuke!“, die anderen folgten dem Uchiha, obwohl sie die Blicke ihrer Freunde auf ihr spüren konnte. Sie wusste nur nicht, was deren Problem war?

„Anscheinend habe ich nichts vor!“, meinte sie nur und sah wieder zu Gaara, der sie wohl die ganze Zeit angestarrt hatte.

„Freunde von dir?“, zum ersten Mal stellte man ihr diese Frage in Bezug auf ihre Freunde. Bis jetzt hatte man immer angenommen, sie würde diese Freundschaft nur spielen und nur so tun, als würden diese Typen ihr am Herzen liegen. Sie kannte diese Rede schon so gut, dass sie sie beinahe auswendig runter beten konnte.

„So ungern ich das auch zugebe, ja!“, Wow, zum ersten Mal hatte sie das wirklich ausgesprochen.

Sie schämte sich keineswegs dafür mit ihnen befreundet zu sein und sie gab das gerne zu, aber so ganz eingestehen wollte sie es dann doch nicht. Aber sie würde sie jederzeit als ihre Freunde bezeichnen und sie auch immer verteidigen. Sie waren diejenigen, die immer nett zu ihr gewesen waren, vor allem am Anfang. Selbst wenn einer von ihnen sie zu Anfang nur flachlegen wollte. Da durfte sich Itachi gerne angesprochen fühlen.

„Sie scheinen nett zu sein!“, er sagte das wohl nur aus Höflichkeit, da ihre Jungs auch nicht zu jedem nett waren.

„Ganz ehrlich,…“, sie kam ihm etwas entgegen, „…manchmal können sie richtige Idioten sein! Trotzdem habe ich sie echt gern!“, Gaara lächelte wieder, was wohl hieß, dass sie auf derselben Wellenlänge waren. Selbst er wusste, dass Reiche nicht irgendwelche Halbgötter waren, sondern auch ganz normale Menschen, die einfach mehr Kohle hatten. Ein Gleichgesinnter, endlich!

„Wenn du es sagst!“, aber er blieb diplomatisch, weswegen sie ihn langsam wirklich mochte.

„Egal, was möchtest du sehen? Oder hast du Fragen?“, sie deutete ihm nach draußen zu gehen, weswegen sie kurz darauf auf dem Gang standen, wo sich immer noch erstaunlich viele Schüler tummelten. Es gab große Wiedersehensfreude, da sich manche nicht in den Ferien gesehen hatten oder zumindest die letzten Wochen vor Schulbeginn. Wie schon gesagt, Reichen waren doch nur ganz normale Menschen.

„Du bist ebenfalls Stipendiatin?“, Kazumi nickte und ignorierte die eindeutig feindseligen Blicke der Schülerinnen, die immer noch dachten, sie würde sich an die Hosts ranmachen. Oder sie hatten schon von dem neuen Plan für den Host Club gehört? Itachi hatte ja gesagt, er würde es am Anfang des Jahres bekannt geben. Und natürlich würde man sie dafür verantwortlich machen, „Man scheint dich hier nicht zu mögen!“, er war wohl auch ein guter Beobachter, weswegen sie leicht lachen musste.

„Was aber weniger an der Tatsache liegt, dass ich Stipendiatin bin, sondern daran mit wem ich befreundet bin.“

„Verstehe!“

„Weißt du schon, wo du wohnst?“, sie wechselte lieber das Thema, bevor er noch den wahren Grund herausfand, warum man sie nicht mochte. Sie schämte sich nicht für ihren Job, aber das sollte sie ihm wohl eher selber sagen, bevor er es von hysterischen Kundinnen erfuhr, die wegen allem überreagierten.

„Ja, in Haus 3. Man würde doch meinen, eine Schule wie diese würde sich kreativere Namen für ihre Wohnhäuser einfallen lassen!“, wieder lachte sie leise, was sie so gar nicht von sich kannte.

„Ich weiß, was du meinst!“, meinte sie nur, „Ist bei ihren Clubhäusern und Sportclubs genauso! Aber sprich sie niemals darauf an, dass sie sich ein riesiges Teleskop leisten können, ihnen aber kein kreativer Name für den Astronomieturm einfällt.“, diesmal grinste er leicht.

„Genau und verstehst du das mit den Parkplätzen?“, endlich jemand der auch nicht wusste was das sollte.

„Überhaupt nicht! Da brauchen sie nur ein Auto um von A nach B zu kommen, haben aber gleich drei auf ihren Parkplätzen stehen. Und wehe du parkst dich mit deinem in ihren Augen billigen Wagen ein und sie kriegen die Krise.“, sie gingen gerade um die Ecke, des schon sehr leeren Ganges, da es für die anderen keinen Nutzen hatte hier länger zu stehen, als notwendig.

„Und es müssen Luxuskarosserien sein, mit feinster Lederausstattung.“

„Und dann müssen sie ihr Zimmer noch völlig umräumen, weil ihnen die teure Couch zu billig erscheint und diese Farbe unmöglich zu ihrem neuen Bett passt, das a) in einem anderen Zimmer steht und sie b) nicht mal ein neues Bett hätte kaufen müssen.“

„Alles natürlich großzügig von Daddy zur Verfügung gestellt!“, sie gab es nur ungern zu und gab Sasuke auch nur ungern Recht, aber sie mochte Gaara wirklich, vor allem da er wirklich der einzige war, der sie auch nur annähernd verstand und ebenfalls den Wahnsinn der Reichen nicht immer ganz nachvollziehen konnte.

„Glaub mir, darüber könnte man Stundenlang diskutieren!“, im Thema wechseln wurde sie langsam richtig gut, „Du warst für ein Jahr in Australien, warum das?“, das interessierte sie am aller meisten.

Gaara blieb stehen und sah sie kurz an, bevor sie wieder weiter gingen, „Das hatte keinen richtigen Grund! Ich wollte es einfach, da diese Schule in Australien ein ähnliches Niveau hat. Zumindest habe ich das gehört!“, die Konoha High galt als einer der schwersten Schulen der Welt, wenn sie nicht sogar die Schwerste der Welt war. Sogar den Aufnahmetest schafft nicht jeder, selbst wenn er das nötige Kleingeld für die Schulgebühren hatte.

„Verstehe!“

„Was ist mit dir? Woher ist dein Stipendium?“

„Ich hatte die volle Punktzahl, daher habe ich es von der Familie Uchiha! Die nehmen ja nur denjenigen mit der höchsten Punktzahl von allen Teilnehmern. Wie viel Prozent hattest du?“, er wirkte ehrlich erstaunt und beeindruckt.

„Ich hatte 90%, aber die volle Punktzahl ist der Hammer! Welche Sprachen?“

„Ich habe Spanisch und Russisch für den Test genommen!“, immerhin musste man für diese Schule mindestens zwei Fremdsprachen beherrschen und das wurde auch geprüft. Man musste bei der Anmeldung zwei Sprachen angeben, die man beherrschte und diese bekam man auch zum Aufnahmetest, neben anderen Themen und Gebieten, wie Biologie, Mathematik und anderen. Es gab viele Themen und für jedes Thema mehrere Fragen. Beim Test selbst bekam man nur einen Teil davon und das alles wurde zufällig ausgewählt.

„Ich kenne wenige Leute, die wirklich Russisch sprechen, mal abgesehen von den Russen!“, irgendwie freute sie sich gerade.

„Du sprichst Russisch?“, Gaara nickte, „Hast du es als Fach genommen?“

„Ja, ich muss noch etwas an meiner Aussprache feilen!“

„Das Problem habe ich auch!“, wieder lachte sie und das sehr ausgelassen und fröhlich, was sie so nicht von sich kannte, vor allem nicht an dieser Schule, als Gaara plötzlich stehen blieb und sie in seine Richtung sah, da ihr Blick auf ihm lag, „Hey!“, Kazumi lächelte immer noch, als sie Itachi bemerkte, der direkt vor ihnen stand, „Gaara, das ist Itachi. Er ist eine Klasse über uns! Itachi, das ist Gaara. Er ist wie ich Stipendiat und unser neuer Mitschüler!“, sie wusste nicht warum ihr das mit dem Stipendium so wichtig war, außerdem sah Itachi sie seltsam an. Ein Blick, den sie wirklich noch nicht bei ihm gesehen hatte. Als würde ihm diesmal wirklich was nicht passen.

„Freut mich sehr Gaara! Ich hoffe, dir gefällt es hier?“, sein Tonfall war eigenartig und schien sich von seiner normalen Stimme zu unterscheiden. So neutral und kühl.

„Es ist sehr schön hier! Kazumi war so nett mir alles zu zeigen!“

„Tatsächlich?“, okay, irgendwie war die ganze Stimmung zwischen ihnen seltsam, so als hätte Itachi schon wieder einen Ex von ihr kennen gelernt. Aber das klang so verrückt, da sie Gaara selbst erst kennen gelernt hatte und sich kein angenehmes Gefühl bei ihr einstellte, wie bei Itachi, sondern es sehr neutral und eher freundlich war. Sie mochte Gaara, so wie sie wohl die anderen Jungs mochte.

„Wir sind aber noch nicht fertig!“, sagte Kazumi plötzlich, „Ich sollte dir noch die Bibliotheken zeigen und weißt du überhaupt, wo dein Wohnhaus ist?“

„Nur, wenn ich dich von nichts abhalte!“, wahrscheinlich spürte selbst Gaara diese eigenartige Stimmung.

„Ganz und gar nicht!“, vielleicht war sie etwas zu enthusiastisch ihm alles zu zeigen, weswegen sie ihm Augenwinkel wahrnahm, dass Itachi die Lippen sehr leicht und kaum wahrnehmbar verzog. War er jetzt beleidigt oder gar sauer?

„Dann gerne!“

„Gut! Wir sehen uns später Itachi!“, sie lächelte den Uchiha an und zog Gaara einfach am Arm an ihm vorbei, ohne überhaupt darauf zu achten, ob er ihren Gruß erwiderte. Sie war schon lange nicht mehr so aufgeregt gewesen!

4.Kapitel

4.Kapitel

Es überraschte sie dann doch ein wenig, dass sie sich so auf Anhieb mit Gaara verstand, obwohl es selbst mit Sakura gedauert hatte, bis sie so mit ihr reden konnte, wie mit ihrem neuen Mitschüler. Und Sakura war wie eine Schwester für sie, da sie sich auf einer Ebene verstanden, mit der sie sich nicht mal mit Temari verstand. Selbst Ino gegenüber war sie zu Anfang skeptisch gewesen. Sie und Sakura kannten sich schon so lange und nach dem Tod ihrer Eltern, war Sakuras Mutter eine Art Ersatzmutter geworden, zu der sie jederzeit gehen konnte, wenn sie Probleme hatte. Ihre Mutter hatte es gern getan, da Kazumi auch immer für Sakura da gewesen war. Denn, egal wie sehr Jim sich auch immer bemüht hatte, er blieb nun mal ein Kerl, der niemals ihre Mutter ersetzen konnte. Sie war darüber immer sehr froh gewesen und hätte wohl von selbst nicht wirklich um diese Art von Fürsorge gebeten. Dazu war wohl ihr eigener Stolz zu groß. Sie wurde Itachi immer ähnlicher, was das betraf.

Aber mit Gaara war das von Anfang an anders, selbst wenn sie es nicht mal selbst verstand, warum. Zumal sie eigentlich gegenüber Fremden immer skeptisch und leicht menschenscheu war. Sie war eben so gepolt, dass sie einem nicht sofort vertraute und ihm auch nicht alles über sie erzählte. Immerhin hatte sie bei Itachi auch ewig gebraucht bis sie ihm von ihren Eltern erzählen konnte. Und selbst Gaara würde sie nicht alles erzählen, zumindest nicht jetzt, aber sie spürte, dass es bei ihm einfach anders war.

Nicht, dass sie irgendwelche romantischen Gefühle für ihn hegte, aber mit ihm konnte sie einfach so reden, als würden sie sich schon ewig kennen. Sie verstanden sich auf einer seltsamen Ebene, die sie bei den anderen vermisste. Vor allem, da diese ihre Gefühle auf so manche Dinge eben nicht verstanden. Eben diese Sache mit dem Stipendium. Deren Aufenthalt war nicht an einen bestimmten Notendurchschnitt gekoppelt. Zwar würden deren Eltern es nicht gerne sehen, wenn sie schlechte Noten hatten, aber deswegen würde sie sie nicht von der Schule nehmen. Wenn sie am Jahresende schlechter war als 2,0 würde sie ihr Stipendium verlieren. Da war es eigentlich egal, dass sie sich locker auf 1,0 halten konnte, aber so locker war das nicht. Sie tat sehr viel für ihre Noten und sie musste sich nebenbei auch noch um die Clubangelegenheiten kümmern. So einfach wie sich die Jungs ihr Leben vorstellten, war es nicht. Selbst wenn sie sich immer locker gab, was das betraf. Wahrscheinlich wollte sie ihnen einfach nicht zeigen, wie schwer das eigentlich war, wie müde sie manchmal war. Aber sie wollte sich das selbst nicht mal eingestehen.

An dieser Schule hatte es nie jemanden gegeben, der sie in dieser Sache verstand und manchmal waren ihre Jungs einfach nerv tötend, da sie es selbst nicht verstanden, wenn Kazumi an deren Angewohnheiten fast verzweifelte.

So gemein und verletzend es für die Jungs auch klang, Gaara verstand sie in dieser Sache. Und darüber war sie auch froh und mit ihm konnte sie auch über die seltsamen Angewohnheiten der Reichen reden, wie sehr sie diese manchmal nicht verstand.

Deswegen war sie auch irgendwie froh jemanden zu haben, mit dem sie darüber reden konnte, wenn sie etwas bedrückte, wenn die anderen ihr nicht helfen konnten, selbst wenn sie es wollten. Aber sie verstanden die Probleme eines Stipendiaten nicht.

„Die Bibliotheken sind wirklich gut ausgestattet!“, meinte Gaara sehr erstaunt und auch etwas überrascht, als sie gerade die Bibliothek für die Naturwissenschaften verließen, „Warst du schon in jeder?“, fragte er weiter.

„Nein, selbst nach einem Jahr bin ich noch nicht dazu gekommen!“. dabei lachte sie sogar wieder, was sie eigentlich schon die ganze Zeit tat, „Liegt aber auch daran, dass ich sie nicht mal alle aufsuchen muss. Am meisten bin ich in den Bibliotheken für Chemie, Wirtschaft und für die Sprachkurse, die ich belegt habe.“, überlegte sie laut, weswegen Gaara grinste.

„Fällt es dir schwer, den geforderten Notendurchschnitt zu halten?“

„Ja und Nein, da ich mir in den meisten Fächern eigentlich sehr leicht tue und die Sprachen kein Problem sind, da ich sie bereits beherrsche. Japanisch könnte heuer ein kleines Problem werden. Aber für mich ist das schwierigste Fach Wirtschaft, da es für meine Zukunft nicht wirklich wichtig ist. Aber was soll ich machen, es gehört eben zum Lehrplan?“, dabei zuckte sie nur mit den Schultern, „Mein Glück ist es, dass ich mit Leuten befreundet bin, die sich damit wirklich gut auskennen!“, es war nun mal so, dass sie bei ihren Wirtschaftsaufsätzen öfters die Hilfe ihrer Jungs in Anspruch nahm, da diese eben mehr darüber wussten. Wenn sie das alleine machen würde, würde sie sich sowieso nur ihren perfekten Notendurchschnitt versauen und dann nicht mehr Jahrgangsbeste sein. Das war ihr in Anbetracht ihrer Konkurrenz bestehend aus zwei Uchihas sehr wichtig.

„Wie kam es dazu, dass du mit ihnen befreundet bist? Kanntest du sie schon vorher?“

„Gott nein!“, dabei fing sie fast an zu lachen, da das einfach nur lächerlich klang, „Mein Pech war es an meinem ersten Schultag an einen von ihnen zu geraten um dann letztendlich von ihnen reingelegt zu werden, damit ich Mitglied ihres dämlichen Clubs werde!“, Gaara wusste schon von ihrer Mitgliedschaft in Itachis Club und was sein Club überhaupt war. Er war weniger schockiert gewesen als sie zu Anfang gedacht hatte und war auch weniger von dieser Lüge überrascht, als sie geglaubt hatte. Ihn schien nicht vieles, was Reiche betraf zu überraschen. Wieder etwas, was sie gemeinsam hatten. Auch er hatte Vorurteile ihnen gegenüber, selbst wenn viele dieser Vorurteile nicht wirklich auf ihre Jungs passten.

„Die meisten Reiche tun das was sie wollen, egal wer darunter leidet!“

„Schon, aber selbst das trifft nicht auf jeden an dieser Schule zu! Ich muss zugeben nicht jedes Klischee trifft auf jeden Schüler zu. Aber natürlich gilt das auch nicht für jeden!“, wenn sie an Karin und Vanessa dachte, dessen Daddy ihnen jeden Wunsch – selbst die Möchtegern Verlobung mit Itachi und Sasuke – erfüllte, musste das einfach nur stimmen.

„Was ist mit deinen Freunden?“

„So gerne ich sie auch habe, selbst sie haben ihre Momente, in denen ich sie gerne erwürgen möchte.“, dabei musste sie an viele Momente denken, „Sie bekommen immer noch die Krise, wenn ich meine Auto zwischen ihre Luxuskarosserien parke, vor allem da sie panische Angst vor einem Kratzer haben. In meinem Wohnhaus gibt es einen riesigen Pool, mit Kellnern und Masseur. Kein Mensch braucht das!“, vor allem hatte sie von besagtem Pool auch erst Monate später erfahren, „Von der heißen Quelle im Haus möchte ich gar nicht erst reden!“

„Dieses Wohnhaus in dem du wohnst, ist das Uchiha-Wohnhaus?“, seine Frage klang nicht anklagend, eifersüchtig oder sonst irgendwie negativ, einfach nur sehr neutral. Als würde es ihn interessieren!

„Ja, das hab ich erst später erfahren! Für mich war es einfach nur das Wohnhaus für den Club! Aber eigentlich haben da die Mitglieder der Familie Uchiha und deren engsten Freunde immer gewohnt! Ich gehöre zu diesem inneren Kreis! Keine Ahnung wie das passiert ist!“

„Sie scheinen dir zu vertrauen!“

Kazumi sah in die Ferne und überlegte eine Weile, „Ich muss zugeben, zu Anfang mochte ich sie überhaupt nicht und habe diese Gefühle auch nicht versteckt! Wahrscheinlich mögen sie mich deswegen, weil ich von Anfang an ehrlich zu ihnen war und sie wie normale Menschen behandelt habe. Mir war ihr Reichtum immer egal!“, erklärte sie leise, „Aber ich glaube auch sie hatten ihre Vorurteile mir gegenüber!“, so auf die Art, ein junges, mittelloses Mädchen kam an eine Privatschule für reiche Schüler und war wohl nur an einem reichen Kerl interessiert. Damals hatte sie ihnen das Gegenteil bewiesen und dass sie nicht so war, wie sie es wohl gedacht hatten. Sie würde sie in dieser Sache nicht belügen. Es war ihr wirklich egal, was sie besaßen und wer sie waren.

„Das glaube ich dir! Mag man hier überhaupt Stipendiaten?“, das war wohl die Frage, die alles auf den Punkt brachte, was hier so abging.

Der Hauptgrund warum man Stipendien vergab, war wohl der, dass intelligente, aber mittellose Schüler die Chance bekommen sollten, aus ihrer Intelligenz etwas zu machen, da sie auf normalen High Schools einfach untergingen und nicht wirklich gefördert werden konnten. Dennoch war es aber auch so, dass man als Stipendiat vollkommen allein war, wenn nicht gerade ein anderer Stipendiat an diese Schule ging. Und wahrscheinlich fühlten sich die gutbetuchten Schüler gestört von diesen Eindringlingen. Sie störten in dieser schönen Welt voller Luxus, Geld und Schönheit. Da war es dann schon schwer als Stipendiat Anschluss zu finden, da auch der Klassenunterschied zu den anderen Schülern extrem hoch war. Da hatte man vielleicht andere Interessen und auch Vorstellungen.

„Ich glaube den meisten ist es so ziemlich egal und wenn man einen nicht nervt, wird man wohl in Ruhe gelassen. Aber dann gibt es auch noch solche, die denken man würde ihnen etwas wegnehmen, wenn man sich zu sehr reinhängt. Mir wirft man ständig vor, ich hätte mich gerade absichtlich mit zwei Uchihas angefreundet und wäre nur hinter den Hosts her! Sie sagen ständig, dass alles sei mein raffinierter Plan an einen reichen Kerl zu kommen.“, die waren noch nicht wirklich auf die Idee gekommen, dass sie wirklich nur zum Lernen hier war um an ein gutes College zu kommen. Ihre Zukunft war nicht so sicher wie deren oder so verplant. Selbst wenn sie Letzteres nicht mal bevorzugen würde. Sie wollte nicht, dass man ihr vorschrieb, wie sie ihr Leben zu führen hatte und was sie studieren musste.

„Zu deren Verteidigung, ein bisschen seltsam klingt es schon, dass du so schnell Freunde unter den Reichsten der Reichen gefunden hast!“, sie sollte über diese Worte mehr überrascht sein oder sogar wütend, da selbst er so dachte. Aber eigentlich hatte er … Recht! Vielleicht war es seltsam, dass gerade die mittellose Stipendiatin so schnell unter den Reichen Anschluss fand und sich sogar in einen von ihnen verliebte, selbst wenn Letzteres noch niemand wirklich wusste, nur vermutete, da sie doch behaupteten sie würde sich an Itachi ranmachen. Es war ein seltsamer Zufall, dass gerade ein Mitglied des Host Clubs sie rumführte, sie dann einem anderem Mitglied begegnete, der meinte, sie wäre perfekt für den Job der Managerin, die sie gerade für ihren Club suchten. Eigentlich war es ein verdammt krasser Zufall, dass das alles passiert war. So was geschah doch wirklich nur in Filmen und Büchern!

Kazumi hob nachdenklich ihren Kopf und sah in den blauen Himmel, die Sonne blendete sie leicht, „So habe ich es bisher nie gesehen, da immer nur die gleiche Rede kam. Der Gedanke, es könnte einfach nur seltsam wirken, kam mir gar nicht!“, meinte sie nachdenklich, bevor sie wieder zu Gaara sah, der sie wohl beobachtet hatte. Seine hellen grünen Augen, die sie etwas an Sakura erinnerten, musterten sie eindringlich, als ob sie etwas Bestimmtes suchten. Ihr Blick wanderte derweil zu seinem roten, kurzen Haar, das sie fast an Sasoris Haare erinnerte. Die sahen sich auch verdammt ähnlich, zumindest was die Haarfarbe betraf.

„Dieser Itachi?“, verwirrt sah sie ihm wieder in die Augen, da Gaaras Stimme plötzlich seltsam klang, „War er wütend auf dich, weil du mir die Schule zeigen wolltest?“, eigentlich hatte sie gehofft, Gaara hätte diese seltsame Stimmung zwischen ihnen und Itachi nicht mitbekommen, da sie es selbst nicht wirklich verstand, was da in ihn gefahren war.

„Nein, war er nicht! Manchmal hat er so seine Momente!“, Momente, in denen er sich so seltsam verhielt, dass selbst sie nicht sehen oder erahnen konnte, was er dachte, fühlte oder vorhatte. Dann waren sein Blick und sein Verhalten so undurchsichtig, dass er fast schon unnahbar und eiskalt wirkte. So wie die Leute von ihm dachten, dass er wirklich so sei. Nur wussten die wenigstens, dass selbst diese Unnahbarkeit einer seiner Rollen war, die er spielte, zumindest für die Öffentlichkeit, da diese nicht wissen sollte, wie er wirklich war. Nur so konnte er sich ein bisschen etwas von seiner Privatsphäre erhalten, die er durch sein Leben verloren hatte. Das verstand sie zwar, aber er sollte das hier bitte sein lassen.

„Verstehe! Dein Leben scheint spannend zu sein!“

Diesmal lächelte Kazumi, „Du hast ja keine Ahnung, Gaara!“, das was sie alles in ihrem letzten Schuljahr erlebt hatte, hätte nicht nur für mehrere Leben gereicht, sondern auch für eine Buchreihe mit Verfilmung und irgend so ein Hollywood-Sternchen hätte sie verkörpert. Das wünschte sich doch jede Frau! Sich selbst auf der Leinwand zu sehen.

„Ich werde mich für heute verabschieden! Wir werden uns sowieso am Montag sehen!“, sein Abschied überraschte sie dann doch etwas, obwohl sie damit gerechnet hatte.

„Sicher! Bis Montag! Wenn du aber noch etwas wissen möchtest, sag mir Bescheid!“, er hob zum Abschied seine Hand, bevor er in Richtung seines Wohnhauses ging.

Kazumi sah ihm nur kurz nach, bevor sie sich ebenfalls auf den Weg zurück machte.

Es beschäftigte sie nicht wirklich, was er bezüglich dieser Sache gesagt hatte, da es unwichtig war. Immerhin war es ihr egal, was man über sie dachte und dass es einfach nur seltsam rüber kam, wie sie so schnell Anschluss finden konnte. Vielleicht war es ungewöhnlich, aber so war es nun mal und sie hatte keine besonders gute Erklärung dafür.

Deswegen sollte sie sich darüber keine Gedanken machen, sondern eher über Itachis Reaktion und dass Gaara sie auch noch mitbekommen hatte. Kazumi wusste nur nicht, was eigentlich schlimmer war. Vor allem da sie Itachis Reaktion nicht verstand und nicht erwartet hatte. Außerdem hätte jeder Vollidiot gemerkt, dass er sich sehr komisch verhalten hatte, vor allem Gaara, der Itachi nicht mal kannte.

Egal, darüber konnte sie sich auch später Gedanken machen. Vor allem da ihr der Tag insgesamt sehr gefallen hatte. Mit Gaara hatte sie sich wirklich gut verstanden. Immerhin war er in der gleichen Situation wie sie und wusste, was es bedeutete ein Stipendiat zu sein. Ihre Freunde konnten sich diesen Umstand einfach nicht vorstellen, so sehr sie es auch versuchten.

Kazumi betrat das Wohnhaus der Uchihas, besser gesagt den Hosttrakt, wie sie ihn immer nannte und ging durch den Gang, bevor sie vor der Tür zum Speisesaal stehen blieb. Sie musste Itachi unbedingt zu seinem seltsamen Verhalten befragen und das auch verstehen, denn sonst machten sie was ihre Beziehung betraf wieder einen Schritt zurück. So wie damals bei Hidan!

Sie öffnete die Tür und trat ein.

„Hey Leute!“, begrüßte sie die anderen, die kurz zu ihr aufsahen, bevor sie sich wieder ihren Beschäftigungen widmeten. So las Neji seine Zeitung weiter, während Temari mit ihrem Handy beschäftigt war. Jetzt fing auch noch sie mit den dämlichen Nachrichten an, so wie Sasuke.

Dieser schien aber diesmal aber an einem Buch oder Mappe interessiert zu sein, genauso wie Sai, der neben seinem Cousin saß. Naruto und Hinata plauderten leise. Itachi konnte sie nicht entdecken! Irgendwas war hier grad anders als sonst!

Deswegen ging sie einfach zu den anderen und setzte sich neben Sasuke, der nur kurz zu ihr rüber schielte, bevor er sich wieder seinem Lesestoff widmete. Erst jetzt sah sie, dass das eine Akte war und auf dem Deckblatt, wie der Rückseite das Uchiha Wappen abgebildet war.

„Wo ist Itachi?“, fragte sie in die Runde, in der Hoffnung jemand würde ihr antworten, da irgendwie eine seltsame Stimmung herrschte, die sie an Itachis seltsame Anwandlung von vorhin erinnerte.

„Hat gesagt, er hat keinen Appetit und ist wohl in sein Zimmer gegangen!“, murmelte Sasuke nur, „Er muss anscheinend was für die Firma erledigen! Schien wichtig zu sein!“, fügte der Uchiha fast schon gelangweilt hinzu.

„Was ist dir über die Leber gelaufen?“

Sasuke klappte die Akte zu und wandte seinen Blick zu ihr, auch die anderen sahen sie an, was mehr als nur seltsam, „Es schien, als hättest du mit deinem neuen Freund viel Spaß gehabt!“, sehr langsam wanderte ihre Augenbraue in die Höhe, bis sie überhaupt realisierte, was er überhaupt meinte, besser gesagt wen er meinte.

„Bist du etwa sauer, weil ich Gaara die Schule gezeigt habe?“, egal wie seltsam DAS klang, aber mal abgesehen davon, hatte er nicht das geringste Recht sich zu beschweren. Sie durfte ja wohl noch befreundet sein mit wem sie wollte. Selbst wenn es Vanessa war! Und ja, das hatte sie gerade wirklich gedacht!

„Eher, wie du ihm die Schule gezeigt hast!“, der Kerl tat grad so, als hätte sie vor allen mit ihm rumgemacht und sich von ihm hat flach legen lassen. Außerdem konnte es ihm doch egal sein.

„Ein Problem damit, dass ich neue Freundschaften schließe?“

„Du bist nicht wirklich der Typ, der schnell Vertrauen zu Fremden schließt! Wir sind doch das beste Beispiel!“, mischte sich Temari ein, die von ihrem Handy aufsah.

Daher wehte wohl der Wind! Sie fanden es wohl seltsam, – schon wieder dieses Wort – dass sie vor einem Jahr sie alle Idioten, Mistkerle und als sonst was bezeichnet hatte und sie nicht mal ausstehen konnte, aber sie sich sofort mit Gaara verstand, der zweifelsohne ein Fremder war.

Dadurch, dass sie wohl einfach skeptisch gegenüber Fremden war, – da sie wirklich das beste Beispiel waren – schien es wirklich komisch rüber zu kommen, dass sie gerade zu Gaara so ein sofortiges Vertrauen fasste. Nur wussten ihre Freunde eben nicht, weswegen sie sofort Vertrauen zu ihm fassen konnte. Weil er verdammt noch mal der Einzige an dieser Schule war, der verstand was sie hier durch machte und sie mit ihm über diese Eigenheiten der Reichen reden konnte. Immerhin sahen die Jungs nicht mal wie wahnsinnig sie manchmal waren, wenn sie Dinge taten, wie aus heiteren Himmel ein neues Auto zu kaufen, nur weil ihnen danach war.

„Gaara ist ein Stipendiat, genau wie ich!“, fing Kazumi an zu erklären, „Ich war freundlich zu ihm, weil ich mir das auch wünschen würde, wenn ich ihm zweiten Jahr hier auftauchen würde. Außerdem verstehen wir uns! Und wenn du ein Problem damit hast, ist es wie schon gesagt dein Problem! Ich verstehe auch nicht, warum wir dieses Gespräch überhaupt führen?“, langsam wurde sie sauer, dass man ihr deswegen Vorwürfe machte.

„Ihr übertreibt beide!“, mischte sich plötzlich Hinata, was sie sehr überraschte, da sie zwar bekannt dafür war, perfekt das Thema zu wechseln, aber das hier wohl eher an Vermeidung von Schlimmeren erinnerte. Sie wollte wohl verhindern, dass sie alle etwas sagten, was sie später bereuen würden. Selbst wenn Kazumi selten etwas sagte, was sie später bereute!

„Es ist ja nicht so, als würde sie jetzt ständig mit ihm rumhängen!“, meinte Neji, was sie auch wieder überraschte, da er auch sehr selten seinen Senf zu einer Sache hinzu gab. Selbst als das mit ihr und Itachi rauskam, hatte er nicht wirklich was dazu gesagt, „Ihr wärt sicher auch über Unterstützung froh, wenn ihr an ihrer Stelle wärt.“, der Hyuuga brachte es genau auf den Punkt, selbst wenn es eher nach Schlichtung aussah. Er wollte wohl nicht, dass sie sich stritten, auch wenn es nur ein kleines Thema war.

„Streit hin oder her, aber du hast gerade sehr viel mit uns geredet, Neji!“, anscheinend war nicht nur sie darüber erstaunt, sondern sogar Naruto.

„Tu ja nicht so, als würde das selten passieren!“, warnte Neji ihn, weswegen der Blonde abwehrend die Hände hob.

„Komm schon Sasuke, du bist und bleibst mein bester Freund! Sei nicht eifersüchtig, bitte!“, sagte sie mit lieblicher und fast schon flehentlicher Stimme, hatte sich dabei zu Sasuke rüber gebeugt und seinen Arm mit beiden Armen umschlungen.

„Ich denke, ich bin der Letzte um den du dir deswegen Sorgen machen solltest!“, meinte er, als ließe es ihn völlig kalt, dass sie ihm so nahe war, fast schon so als würde er das ignorieren. Er ignorierte sie eiskalt, wie fies!

„Eine Erklärung wäre sehr hilfreich, Sasuke!“, sagte sie leise und endlich sah er sie an.

„Frag meinen Bruder!“, langsam löste sie ihren Griff um seinen Arm und setzte sich gerade hin, sah ihn auch weiterhin an und versuchte Wörter mit ihren Lippen zu bilden.

„Deinen Bruder?“, brachte sie langsam, leise und leicht verwirrt heraus

„Mein Bruder, groß, schlank, muskulös, schwarze, längere Haare, ziemlich gutaussehend, leicht arrogantes Grinsen, will dich eigentlich flachlegen!“, meinte er weiter, als wäre sie ein vollkommener Idiot.

„Deinen Bruder!“, wiederholte sie, diesmal aber nicht als Frage, sondern als Erinnerung, als müsste sie sich daran erinnern, wer sein Bruder überhaupt war und was er ihr bedeutete.

„Sag es ein drittes Mal und man hält dich für verrückt!“, meinte Temari lächelnd, wobei Kazumi sich fragte, ob sie nicht schon längst verrückt war. Außerdem verstand sie diesen Hinweis immer noch nicht. Wieso sollte sich um Itachi Sorgen machen? Zwar hatte er sich seltsam ihr gegenüber verhalten und das vor Gaara, der das auch noch mitbekommen hatte, aber er hatte sich schon öfters seltsam benommen, weswegen sie das doch eigentlich schon normal finden sollte. Sollte sie sich deswegen Sorgen machen?

„Ich glaube, jetzt habt ihr sie verwirrt?“, kam es sehr amüsiert von Sai, weswegen sie ihn erst jetzt richtig ansah und dann doch verwirrt war.

„Was?“

„Er will dir damit sagen, dass du zu ihm gehen sollst!“, das machte irgendwie mehr Sinn, wenn sie sich Sorgen um Itachi machen sollte.

„Du magst echt klug sein, aber das scheint selbst dir zu hoch zu sein!“, lächelte Temari sanft, als sollte sie aufgrund dieser Tatsache darauf kommen, was überhaupt das Problem war. Sie konnte zwar fast immer Itachi lesen wie ein offenes Buch, aber selbst er hatte seine sieben Siegel. Und Temari war dann wieder was anderes.

„Okay!“, sagte Kazumi sehr langgezogen, bevor sie sich langsam erhob, „Ich gehe jetzt lieber! Wir sehen uns später, es sei denn ihr seid immer noch eingeschnappt, weil ich nett war!“, sagte sie weiter, bis sie merkte, was sie da überhaupt gesagt hat, „Stimmt, ihr mögt es ja nicht, wenn ich nett bin! Egal!“, dabei zuckte sie nur mit den Schultern, „Ich bin weg!“, bevor Temari auch nur irgendwas darauf erwidern konnte, was sie nicht hören wollte, verließ sie ganz schnell den Speisesaal.

Sehr schnellen Schrittes ging sie an ihrem Zimmer vorbei und letztendlich vor Itachis Tür stehen zu bleiben um abrupt inne zu halten.

Auch wenn Sasuke gesagt hatte, sie solle sich Sorgen um ihn machen und sie auch wusste, dass Sasuke seinen Bruder eindeutig gut kannte, fragte sie sich immer noch was das überhaupt sollte.

Er konnte doch nicht ernsthaft ein Problem mit Gaara haben, nur weil sie sich gut mit ihm verstand und sie sich mal freundlich mit einem Mann unterhielt, von dem sie nicht mal was wollte.

Deswegen atmete sie einmal tief durch, bevor sie an die Tür klopfte um sie einfach zu öffnen und dann in Itachis Wohnzimmer zu stehen.

Kazumi blieb etwas erschrocken stehen, als er sich zu ihr umwandte, obwohl er gerade sehr gemütlich auf seiner Couch saß und wohl zu telefonieren schien. Vor ihm auf dem Tisch lag ebenfalls so eine seltsame Akte, wie sie Sasuke in der Hand gehalten hatte. Mussten sie jetzt sogar während der Schule für die Firma ihrer Familie ackern?

„Ich ruf dich zurück!“, meinte Itachi schnell, als sie eigentlich etwas sagen wollte, „Okay, ich seh mir das an, aber ich glaube das geht sich nicht aus!“, dann legte er auf und ließ das Handy neben die Akte fallen um dann zu ihr zu sehen, „Hey! Alles okay?“, eigentlich sollte sie ihn das fragen, da er etwas gestresst wirkte.

„Nein, ich meine ja!“, sie war plötzlich nervös, obwohl sie nicht mal wusste wieso, da sie schon öfters in Itachis Wohnzimmer gestanden hatte und ihn auch nicht das erste Mal so sah. Und mit so, meinte sie nur in diesen heißen Jeans und diesem T-Shirt, das seine breiten Schultern nur allzu gut betonte, das mit dem Handy war nur neu, „Ich wollte dich nicht stören! Das schien wichtig zu sein!“, bis jetzt hatte sie ihn noch nie dabei gesehen, wie er etwas Geschäftliches oder derart Wichtiges abwickeln musste, da sie auch immer angenommen hatte, dass er das während der Schule nicht machen musste. Vielleicht hatte sie sich auch da geirrt!

„Vergiss es! Es ging nur um eine Bilanz, die ich mir ansehen sollte! Brauchst du was?“

„Hab ich dich irgendwie verärgert?“, zwar wirkte er nicht wütend oder aufgebracht, aber er war doch so gut, dass er diese Gefühle sehr gut verstecken konnte, selbst vor ihr. Immerhin wäre das doch der beste Beweis, wenn sie ihn schon danach fragen musste.

„Wie kommst du darauf?“

„Weil selbst ein Blinder bemerkt hätte, dass du dich vorhin komisch benommen hast. Gegenüber Gaara!“, plötzlich stand Itachi vor ihr, weswegen sie fast erschrocken zurück gewichen wäre, da sie nicht damit gerechnet hatte, dass er so schnell vor ihr stehen konnte um sie von herab anzusehen. Mit einem Blick, den sie nicht wirklich kannte oder wusste was er bedeutete. Er schien aber nicht wütend zu sein, was sie aber etwas beruhigte.

„Weißt du, dass ich mir etwas geschworen habe?“, sie hatte Itachi noch nie so ernst gesehen, was sie dann doch überraschte, dass er überhaupt so drauf sein konnte. Selbst wegen Blaine war er nicht so ernst gewesen.

„Was hast du dir geschworen?“, ihre Stimme war plötzlich irrsinnig heiser und sehr hoch, außerdem war sie nervös, was sie auch nicht verstand.

„Das ich nicht mehr auf einen Kerl eifersüchtig bin, auf den ich nicht eifersüchtig sein sollte!“, okay, jetzt verstand sie zumindest einige Aussagen, was nicht so wirklich daran änderte, dass sie trotzdem extrem verwirrt war.

Itachi war…eifersüchtig?

5.Kapitel

5.Kapitel

„Du bist eifersüchtig?!“, Kazumi war sich etwas unsicher, ob sie das überhaupt als Frage formulieren konnte, da es zur Hälfte eine Feststellung war und sie sich nicht mal sicher war, ob Itachi sie nicht doch verarschte, „Auf Gaara!“, das hingegen war eindeutig eine Feststellung.

Kazumi wusste damals von Temari, dass er wegen Hidan eifersüchtig gewesen war und diese Sache dann doch etwas gerechtfertigt war, da sie mit ihm damals ausgegangen war. Selbst wenn sie sich damals nur von ihren Gefühlen zu Itachi ablenken wollte und sie deswegen das Date nicht mal wirklich ernst genommen hatte, schien es wohl so, dass Itachi deswegen nicht wirklich sauer war, sondern schlichtweg eifersüchtig.

Etwas, was sie damals überrascht hatte, da sie immer gedacht hatte, dass sie diejenige war, die immer auf die anderen Frauen eifersüchtig war und ihr deswegen nie in den Sinn gekommen war, dass der Frauenschwarm schlechthin auch so etwas wie Eifersucht empfinden konnte. Sie hielt Itachi für so selbstbewusst, dass er über diesem nagenden Gefühl stand und er genau wusste woran er an einer Frau war.

Außerdem hatte er heute zum ersten Mal wirklich eingestanden, dass er mal eifersüchtig gewesen war und er es momentan wegen eines Kerls war, der nicht mal annähernd eine Konkurrenz für ihn war. Eine Tatsache, die er sicher wusste.

Das war doch nur ein Beweis, dass Eifersucht sehr irrational war und nichts mit dem Gehirn zu tun hatte, sondern nur etwas mit den eigenen Gefühlen, die man für jemanden empfand und mit der eigenen Unsicherheit, die an einem nagte. Da sah man schon jede andere Person in deren Nähe als Gefahr. Deswegen war sie auch auf seine Kundinnen eifersüchtig, selbst wenn ihr absolut klar war, dass diese Eifersucht absolut unbegründet war.

„Ich will dir ja nicht zu nahe treten,…“, fing sie sehr vorsichtig an, da selbst ein Itachi Uchiha das in den falschen Hals kriegen könnte, wenn das falsch rüber kam, „…aber habe ich dir einen Grund zur Eifersucht gegeben?“, denn ihr fiel keiner ein, da sie mit Gaara doch nur geredet hatte und wenn für ihn das schon ein Grund zur Eifersucht war, dann konnte sie doch nie wieder mit einem anderen Mann reden, ohne dass der Herr gleich einen Anfall bekam.

Sie hätte es verstanden, wenn er sie in einer kompromittierenden Situation erwischt hätte und man diese falsch verstehen konnte, aber das ging dann doch etwas zu weit. Aber wegen dem Kuss mit Blaine war er nicht mal annähernd eifersüchtig gewesen, was aber daran gelegen hatte, da er ihn nicht an Konkurrenz gesehen hatte. Sah er etwas Gaara als Konkurrenten an?

Itachi lächelte gequält, fuhr sich mit der Hand durchs Haar und sah dabei leicht zur Seite, „Glaub mir, ich bin nicht begeistert, dass ich eifersüchtig bin! Aber…“, er verstummte kurz und sie schwor in seinem Blick lag leichter Schmerz, „…du hast in meiner Gegenwart nie so gelächelt und gelacht, wie mit Gaara!“, erschrocken weiteten sich ihre Augen, als sich Itachi gerade von ihr abwenden wollte und sie sehr instinktiv nach seinem Handgelenk griff um ihn daran zu hindern, jetzt zu gehen.

Verwirrt wandte er seinen Blick wieder ihr zu und erschrak wohl selbst, als er ihren Blick begegnete, der wohl leicht panisch war.

„Hör zu!“, fing sie wohl etwas verzweifelt an, „Vielleicht ist das schwer zu verstehen, aber das mit Gaara hast du völlig falsch verstanden!“

„Ich halte mich für sehr klug!“, was vielleicht das Problem war.

„Ich verstehe mich einfach gut mit ihm, weil er in der gleichen Situation steckt wie ich und ich…“, wie drückte sie das am besten aus, ohne dass er gleich eingeschnappt wäre, „…ich kann mit ihm reden!“, nein, das war es nicht ganz.

Itachi sah sie kurz an, mit diesem völlig neutralen Blick, den sie langsam echt verabscheute, „Mit mir kannst du auch reden!“, in diesem Moment wirkte er nicht verärgert oder eifersüchtig, sondern schlichtweg verletzt, weil sie die Gesellschaft mit einem fremden Kerl ihm vorzog.

„Ich meine, Gott,…“, sie sah kurz zur Seite um ein paar Mal zu blinzeln, da sich wieder einmal Tränen anbahnten, erst dann sah sie ihn wieder an, „…ich hab mich falsch ausgedrückt! Es geht mir darum, dass er mich auf eine gewisse Art versteht, die du nicht verstehen kannst, selbst wenn du es wolltest!“, sie hoffte er verstand, was sie ihm damit sagen wollte. Es ging ihr darum, dass es eine Sache gab, die er nie verstehen würde, da er diese Situation einfach nicht kannte. Er konnte in keinster Weise erahnen, was sie als Stipendiatin durch machen musste, ohne dabei die Mitleidsnummer abzukriegen. Sie beschwerte sich keineswegs wegen ihrer Situation und sie war damit absolut zufrieden, dass sie derart gefordert wurde. Sie wollte deswegen kein Mitleid, aber es gab manchmal Momente, in denen sie mit jemanden darüber reden wollte, der sie in dieser Hinsicht verstand.

„Möchtest du, ich meine,…“, oh Gott, wenn selbst Itachi keine Worte mehr fand, dann ging wirklich bald die Welt unter, „…willst du dann…scheiße, sonst weiß ich doch auch immer was ich sagen soll!“, vor allem fluchte er eigentlich nie.

„Itachi…“, ihre Stimme war plötzlich so sanft, als sie ihre Hand auf seine Wange legte, damit er sie ansah, „…denkst du wirklich, ich würde mit dir ausgehen, mich wegen Robert schlecht fühlen und auch wegen Blaine und Hidan und mich mit deiner Welt anfreunden um dann mit einem anderen Kerl anzubandeln?“, hauchte sie, „Gaara ist einfach nur ein netter Kerl, mit dem ich mich gerne unterhalten habe.“, flüsterte sie, stellte sich dann auf die Zehenspitzen um ihn sanft auf die Wange zu küssen und dann ihre Arme um seinen Nacken zu schlingen, damit sie sich an ihn drücken konnte um ihr Gesicht in seiner Halsbeuge zu vergraben. Dabei inhalierte sie seinen unglaublichen Duft, während er ihre Umarmung erwiderte und seine Arme um ihre Schulter legte und seine Hände auf ihrem Hinterkopf und ihrem unteren Rücken ruhten. Er selbst vergrub sein Gesicht ebenfalls in ihrer Halsbeuge und sie spürte seinen warmen Atem gegen ihre Haut schlagen und seine Lippen ihren Nacken hauchzart berührten. Fast schon verzweifelt drückte er sie an sich, damit sie auch ja nicht weglief oder auf die Idee kam.

Deswegen schloss sie auch die Augen und ließ sich völlig auf diese Umarmung ein, da sie ihm vielleicht nur so zeigen konnte, dass sie nur ihn wollte und auf diese Art gar nicht an Gaara interessiert war. Er war nur ein Kerl, den sie mochte und mit dem sie sich gut unterhalten hatte.

Aber Itachi war mehr für sie und würde immer mehr für sie sein, vor allem da diese Gefühle, die sie für ihn hegte, nicht nur echt waren, sondern auch verdammt tief und sehr ehrlich. So ehrlich, dass es selbst sie erschreckte, da sie das nicht wirklich von sich kannte. Selbst für Robert hatte sie diese Gefühle nicht gehegt und ihn hatte sie wohl von all ihren drei Exfreunden am meisten geliebt, zumindest im Nachhinein betrachtet und wenn man Liebe messen konnte.

„Kazumi!“, er sagte das mit dieser rauen, tiefen und sexy Stimme, die sie immer dazu brachte, vollkommen verzückt zu sein und dass sie dann erzitterte und ihr so unglaublich heiß wurde, dass sie fast dachte sie wäre in einer Sauna, „Erschreck dich nicht,…“, sein Griff um ihren Körper verstärkte sich leicht, als sie seine warmen Lippen an ihrem Hals spürte und sie deswegen erschrocken Luft holte, „…aber ich werde dich jetzt verführen!“, trotzdem erschrak sie, aber weniger wegen diesem sehr erotisch ausgesprochenem Satz, sondern eher, dass sie sich mit dem Rücken gegen die Wand gedrückt vorfand und Itachi ihren Körper an seinen drückte, seine Hand in ihrem Nacken lag und seine andere sehr genau auf ihrem Hintern spürte.

Kazumi öffnete ihren Mund um Protest dagegen zu erheben, da es dafür eindeutig zu früh war, aber seine Lippen lagen schon auf ihrer Haut, wanderten langsam über ihren Hals, sodass kein Wort über ihre Lippen kam, sondern nur ein leises Keuchen. Ihre Hände rutschten von seinem Nacken auf seine Oberarme, wo sich ihr Griff verstärkte.

Sie streckte ihren Hals durch, als seine Zunge über ihre Haut glitt, sein warmer Atem über die feuchte Stelle strich, bevor er sie wieder küsste und langsam hinunter wanderte.

Seine Hand um ihren Nacken glitt über den Kragen ihrer Bluse und zog an dem Knoten ihrer Krawatte, ehe sie spürte, wie er sich langsam löste.

„Itachi…“, brachte sie endlich hervor und als er gegen ihre Haut grinste, die ersten Knöpfe ihrer Bluse öffnete und dann mit seinen Lippen ihr Schlüsselbein berührte, war das definitiv ihr letzter Versuch, das zu verhindern.

Egal, wie dumm das jetzt war und dass es dafür noch viel zu früh war, wollte sie unbedingt, dass er jetzt weiter machte und erst aufhörte, wenn er sie verdammt noch mal verführt hatte. Die Konsequenzen waren ihr grad so ziemlich egal.

Weitere Knöpfe öffneten sich, was sie ein bisschen an ihr eigenes Verhalten erinnerte. Damals bei ihrem Valentinsdate hatte auch sie die Knöpfe seines Hemdes geöffnet um die feste, warme Haut unter ihren neugierigen Fingern zu spüren und um einfach ganz lüstern zu sein.

Wie konnte sie ihm dann das hier verbieten? Wie konnte sie ihm dann das hier verwehren?

Kühle Luft, wie auch sein warmer Atem streiften ihre entblößte Haut, bevor seine Lippen ihren Brustansatz berührten, was ihr Herz dazu veranlasste wahre Freudensprünge zu machen. Von den Schmetterlingen in ihrem Bauch, die wieder ihre heftige Party feierten, wollte sie lieber nicht anfangen. Und die Hitze wurde unerträglich.

Itachi hielt inne, was sie nutzte um ihre Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen, da sie sich nicht wirklich entscheiden konnte, ob sie den Atem anhalten sollte oder doch lieber zu viel atmen sollte.

Seine Hand, die die ganze Zeit auf ihrem Hintern geruht hatte, rutschte auf ihre Hüfte, wanderte ihre Seite hinauf, ehe seine beiden Hände auf ihren Wangen lagen, sie ihren Kopf in ihren Nacken legte und Kazumi seinem Blick begegnete. Und da hörte sie wirklich auf zu atmen!

Itachi hatte viele verschiedene Arten drauf, jemanden anzusehen. Angefangen von diesen gefakten Blicken für seine Kundinnen, die Öffentlichkeit und Leute, die ihm echt egal waren, über diese amüsierten Blicke, bis hin zu diesen traumhaft liebevollen, heißen, tiefgründigen, erotischen Blicken, die er nur ihr zuwarf um sie damit vollkommen aus der Fassung zu bringen. Aber er konnte auch echten Schmerz mit seinen Blicken ausdrücken, zwar sehr selten und manchmal gut versteckt, aber sie hatte es heute gesehen, dass er das konnte. Dann waren da noch die eiskalten, unnahbaren und distanzierte Blicke, die sie in Maßen auch irgendwie heiß fand, da er dann so übercool wirkte, was ein bisschen bei ihr ankam. Egal!

Aber dieser Blick, mit dem er sie jetzt ansah, war mit keinem vergleichbar, den er ihr jemals zugeworfen hatte. Bei weitem nicht!

Er ließ sie erzittern und keinen vernünftigen Satz denken, geschweige denn bekam sie etwas über die Lippen. Und trotzdem hatte dieser Blick eine andere Intensität als seine Vorherigen.

Dieser Blick war so entwaffnend, dass ihre Hände von seinen Oberarmen rutschten und sie fast schon leblos neben ihrem Körper hingen und sie wohl gerade ihren eigenen Namen vergas. Diesen Blick hatte sie noch nie bei ihm gesehen.

Itachi grinste dieses wunderbare Grinsen, was ihr sagte, dass er wusste, wie wirksam dieser Blick war und dass er jetzt alles mit ihr machen konnte, was er wollte, ohne dass sie auch nur irgendwie was dagegen sagen würde. Ehrlich gesagt, wollte sie auch nichts dagegen sagen. Dazu waren sie schon viel zu weit gegangen!

Er beugte sich leicht zu ihr herunter und zuerst berührten sich ihre Nasenspitzen, streichelten einander, sein Atem vermischte sich mit ihrem.

Seine Lippen erahnend, schloss sie die Augen und wollte ihm die letzten Millimeter entgegen kommen um ihm auch zu zeigen, dass sie momentan einfach nur aufgab und sich ihm auch ergab. Er würde diesen Wink verstehen!

Und gerade in dem Augenblick, als sie wohl den besten und langersehnten Kuss nach so langer Zeit bekommen würde, da ihre Hand fast schon besitzergreifend auf seiner Wange lag um ihn näher zu sich zu ziehen, zerstörte ein sehr energisches Klopfen an der Tür ihre kleine romantische Blase. In diesem Moment hasste sie denjenigen auf der anderen Seite der Tür sosehr, dass sie diesmal wirklich zu einem Mord fähig wäre. Diesmal wäre es keine leere und leicht sarkastische gemeinte Drohung.

„Itachi, Sasuke und Sai wollen die Termine mit dir durchgehen!“, und anscheinend war Naruto ihr Opfer, wie erfreulich!

„Ich könnte es wie einen Unfall aussehen lassen?“, raunte Itachi und sie hätte dem wohl beinahe zugestimmt.

„Überlass das mir! Ich drohe ihm damit schon so lange, da ist es meine Pflicht ihn zu ermorden!“, murmelte sie, als Itachi seine Hände fast schon motivationslos sinken ließen.

Sehr verwirrt sah sie ihn an und dieser Blick von vorhin, dieser wahnsinnig erotische und sinnliche Blick, war verschwunden, gewichen für einen Resignierten, den sie ein bisschen verstehen konnte. Zuerst Temari, dann Naruto! Irgendjemand wollte einen Kuss zwischen ihnen verhindern!

„Was für Termine hat er gemeint?“, Itachi fand zum Glück sein unbeschwertes Lächeln wieder – ein weiteres Lächeln in seinem Repertoire – und sah zu ihr rüber, bevor er seine Hand nach ihr ausstreckte.

Sie legte erleichtert ihre Hand in seine und ließ sich von ihm zu seiner Couch ziehen. Dort setzten sie sich hin und er legte wie selbstverständlich seinen Arm um ihre Taille um sie an seine Seite zu ziehen. Sie hinderte ihn nicht daran.

Itachi griff nach der Akte, die sie nicht nur bei ihm gesehen hatte, sondern auch bei Sasuke und Sai.

„Meine Familie, genauer gesagt meine Mutter, veranstaltet diverse Partys!“, erklärte er und öffnete dabei die Mappe, „Angefangen von ihren berühmten Wohltätigkeitsbällen für verschiedene Wohltätigkeitsorganisationen, bis hin zu Firmenfeiern. Tja, und das sind…“, ihr Blick wanderte über das Blatt, das mit Terminen übersät war, „…die diesjährigen Veranstaltungen zu denen ich erscheinen sollte oder besser gesagt muss.“, es war offiziell, seine Familie hatte sie nicht mehr alle.

„Das sind…sehr viele!“, schluckte Kazumi hart, „Das hab ich letztes Jahr gar nicht mitbekommen!“, okay, es hatte sie nicht wirklich interessiert, was Itachi alleine anstellte, solange er nichts mit einer anderen Frau anstellte, weswegen es sie dann doch sehr überraschte, dass er so was machen musste. Es reichte ja nicht, dass er in den Ferien arbeiten musste, jetzt sollte er auch noch unterm Schuljahr schön brav die Familie repräsentieren. Bei den Uchihas ging es ja wirklich wie bei einer Königsfamilie zu!

„Obwohl das ja die entschärfte Variante ist, da ich dieses Jahr meinen Abschluss habe! Meines Wissens nach müssen Sasuke und Sai auf mehr Veranstaltungen gehen, die auf mich verzichten können! Aber natürlich darf ich auf jede gehen, die hier nicht aufgelistet ist!“, wie nett von seiner Familie.

„Das musst du noch neben den schulischen Sachen machen?“, Itachi nickte nur, „Okay, ich werde nichts dazu sagen, da ich die Gedankengänge deiner Familie nicht verstehen will! Aber, gehst du gerne auf diese Veranstaltungen?“

„Schwer zu sagen, da ich es nicht anders kenne! Trotzdem ist es auch so, dass es mir dann doch manchmal auf die Nerven geht, wenn mich diese Reporter dauernd das gleiche fragen. Angefangen von dem Plan wann ich die Firma übernehme, bis zu der Frage nach meiner Freundin oder ob ich überhaupt eine habe!“, bei dem Wort Freundin wurde sie hellhörig und sah etwas erschrocken zu ihm rüber.

„Wirst du, na ja…?“, eigentlich wusste Kazumi nicht mal wie sie diese Frage formulieren sollte. Immerhin waren sie nicht mal offiziell ein Paar, aber trotzdem musste selbst sie zugeben, dass sie aber schon mehr waren, als bloße Freunde oder dass es mehr war, als eine einfache Affäre. Sie hatte es besondere Beziehung genannt.

Trotzdem würde sie sich nicht wohl dabei fühlen, wenn er jetzt schon mit irgendwelchen Reportern über sie reden würde, egal ob er ihren Namen nannte. Sie würde wissen, dass sie damit gemeint war und auch andere könnten zumindest ahnen, wen er meinte.

„Ich habe ehrlich gesagt nicht vor, dich zu erwähnen, erst wenn ich dich auch mal auf so eine Veranstaltung mitnehme!“, Itachi schien das ernst zu meinen, weswegen sie ihm eigentlich dankbar war und es kam auch nicht so rüber, als würde er sie vor den anderen verstecken wollen oder sich gar für sie schämen, „Meiner Erfahrung nach reicht es völlig, wenn ich dich erwähne, wenn wir auf dem College sind. Und solange wir an der Schule sind, lassen sie uns sowieso in Ruhe.“, stimmt, diese Schule hatte eine Art Abkommen mit den Medien, dass die Schüler auf dem Schulgelände von lästigen Fotografen in Ruhe gelassen werden sollten, da es Schüler gab, von denen die Öffentlichkeit nicht wissen sollte, dass sie überhaupt existierten. Sie sollten wohl ein ruhiges Schülerleben genießen, „Sasuke und Sai wissen das, falls sie auch danach gefragt werden und Kabuto ist nicht so dämlich sich mit mir anzulegen.“, ja, aber so mutig sie anzubaggern, was sie Itachi jetzt lieber nicht erzählen sollte.

„Ich habe keine Ahnung, wie es in deiner Welt zugeht!“, zwar sah man oft genug Übertragungen von Promipartys im Fernsehen, aber wer wusste schon, wie nah diese an der Wahrheit dran waren und ob diese nur die schöne, heile Welt des Glamourwelt zeigten, Momentaufnahmen einer Welt, die grausamer war, als sie sich vorstellen wollte. Sie vermutete das Zweite. Man sah, wie die Promis über den roten Teppich gingen und ein paar Momentaufnahmen der eigentlichen Party. Deswegen konnte sie nicht wirklich behaupten, was dort wirklich alles abging und ob ihr das überhaupt gefallen würde, „Deswegen habe ich auch etwas Angst, was Falsches zu sagen oder zu tun! Das Letzte was ich will, ist dich zu blamieren!“, auch wenn sie nicht wusste, ob sie dieses Leben an seiner Seite wollte, wollte sie aber nicht die Freundin sein, die ihren berühmten Freund blamierte und sich vollends zum Trottel machte.

„Mach dir deswegen keine Sorgen!“, seine Hand legte sich auf ihre zusammengefalteten Hände, die auf ihrem Schoß ruhten, weswegen sie zu ihm hoch sah, „Meine Familie hat sehr viele PR-Berater und die haben auch schon meiner Mutter beigebracht, wie sie sich an der Seite meines Vaters benehmen muss. Die lassen keine Reporter auf dich los, wenn du nicht vorbereitet bist. Außerdem bin ich ja die ganze Zeit da und helfe dir!“, es beruhigte sie etwas, dass er ihre Sorge verstand und sich nicht darüber lustig machte, selbst wenn das nicht mal seine Art war, „Viele dieser Partys werden im Fernsehen übertragen! Sieh dir doch einfach eine an!“

„Nein!“, das sagte sie sehr entschieden, was ihn zu überraschen schien, „Diese Übertragungen vermitteln mir vielleicht ein falsches Bild! Ich sehe mir so was auch sehr selten an!“

„Klingt vernünftig, außerdem haben die Medien ein anderes Bild von mir und stellen mich anders dar, als du mich kennst!“, Wow, sie war beeindruckt, da er genau den Grund genannt hatte, den sie sich nicht traute auszusprechen, da er das vielleicht falsch verstehen könnte.

Natürlich gab er sich in der Öffentlichkeit anders, als gegenüber seinen Freunden, weswegen die Leute nicht einmal ahnten, wie er wirklich war. Und sie konnte sich vorstellen, dass dieses Bild, eher einen kühlen und distanzierten Itachi darstellte. Sie kannte diesen Itachi nicht so gut und eigentlich wollte sie von diesem Itachi auch nicht viel wissen, da ihr dieser damalige Vorgeschmack wegen Hidan eindeutig gereicht hatte.

„Ich denke aber auch, dass es für dieses Gespräch noch zu früh ist. Wir sollten uns erst dann Gedanken darüber machen, wenn wir offiziell ein Paar sind. Das Ganze hat dich wohl etwas erschrocken!“, fast schon geistesabwesend nickte sie, lehnte sich dabei an seine Seite, griff nach seiner Hand, die zuvor ihre Hände umschlossen hatte. Sie starrte auf seine feingliedrigen Finger, fuhr seine Handlinien nach und kuschelte sich einfach an ihn, weswegen sich sein Griff um ihre Taille leicht verstärkte.

„Ein bisschen, aber bis jetzt habe ich mir nur selten Gedanken darüber gemacht. Ich weiß, dass ich mich damit beschäftigen muss, aber jetzt noch nicht!“, murmelte sie und vergrub ihr Gesicht in seiner Schulter.

„Sicher, wir gehen das ebenfalls langsam an, immerhin bist du das gar nicht gewohnt!“, es war eigentlich fast schon unglaublich wie viel Verständnis Itachi für sie aufbrachte, obwohl sie in der Vergangenheit Dinge getan hatte, die als sehr moralisch verwerflich gelten würden. Aber darüber wollte sie nicht schon wieder nachdenken, sondern daran, dass sie sich gerade sehr wohl bei ihm fühlte und auch an das was vorhin fast passiert wäre, wenn Naruto sie nicht unterbrochen hätte.

Wahrscheinlich wäre sie wirklich mit ihm ins Bett gegangen, obwohl dafür die Zeit noch nicht reif war. Sie liebte ihn, aber für diesen Schritt war sie nun wirklich noch nicht bereit. Sie vertraute ihm, aber es war einfach noch zu früh.

Gott, wenn sie an die vorherigen Minuten dachte, wurde ihr wieder ganz heiß und sie erzitterte unbewusst. Sie spürte immer noch seine heißen Küssen an ihrem Hals und seine Lippen auf ihrem Körper. Wieso musste Naruto sie auch unbedingt stören? Dieser Vollidiot!

„Lass uns heute Abend weggehen?“, flüsterte er ihr plötzlich ins Ohr, „Nur du und ich!“, Kazumi erzitterte wieder, da dieses Satz sehr viel versprach und schöne Stunden mit ihm verhieß. Deswegen sollte sie nichts lieber wollen!

„Ich muss für die morgige Party etwas vorbereiten!“, murmelte sie dann doch etwas verlegen, „Voll dämlich, dass wir nicht nur eine Abschlussfeier geben müssen, sondern auch eine für den Schulbeginn! Der Sinn dahinter entzieht sich mir völlig!“, außerdem würden die Damen morgen erfahren, wie es mit dem Club weiter gehen würde, da Sasori und Deidara nicht mehr da waren und sie auch nicht wirklich ersetzt wurden, außer Itachi hatte Sai einfach ohne ihr Wissen eingestellt. Aber das würde sie ihm wohl verzeihen!

„Schon gut, aber wir dürfen jetzt nicht stehen bleiben!“, Kazumi nickte und schlang ihre Arme um seine Brust.

Sie wusste natürlich, dass sie jetzt an einem entscheidenden Punkt waren und sie auch nicht mehr zurück konnten, selbst wenn sie es wollte. Dazu hatten sie schon zu viel zusammen getan, als das sie morgen einfach wieder normale Freunde sein konnten. Dafür waren sie schon viel zu weit gegangen und zu weit gekommen.

„Ich weiß!“, meinte Kazumi leise und ließ es zu, dass er ihre Schläfe küsste, „Verschieben wir es auf nächste Woche! Außerdem musst du morgen deine Entscheidung bezüglich des Clubs bekannt geben!“

„Ist mir klar!“, sagte er genauso leise, weswegen sie leicht lächelte. Er war deswegen wohl auch nervös, da er nicht wusste, wie die Damen auf diese Entscheidung reagieren würden und ob ihnen das überhaupt gefiel, was sie sich ausgedacht hatte.

Man würde zwar sowieso ihr die Schuld dafür geben, was es rein theoretisch auch war, da es ihre Idee gewesen war, aber trotzdem war es doch Itachis Entscheidung dem zuzustimmen oder die Idee abzulehnen.

„Tja, aber morgen gibt es keinen Host Club mehr!“, sie wusste nicht wirklich warum, aber jetzt machte ihr dieser Satz richtig Angst und vor einem Jahr hätte sie sich darauf richtig gefreut.

Es war wirklich seltsam, wie sehr sie sich doch auf bestimmte Dinge verändert hatte. Denn früher hätte sie viele Sachen nicht zugelassen, die heute passiert waren. Und früher hätte sie dem Club nicht nachgetrauert!

6.Kapitel

6.Kapitel

Was die Kundinnen des Host Clubs betraf, gab es verschiedene Typen, die es zu beachten galt, da man in deren Gegenwart nicht das Falsche sagen durfte. Bei gewissen Typen durfte man den Satz, der Host stecke in einer Beziehung nicht einmal denken, da man sich dann ganz schnell von seinem Leben verabschieden konnte oder zumindest sicher sein konnte, dass es eine weitere Person gab, die einen abgrundtief hasste. War man die Person selbst war, die diese Beziehung mit dem Host führte, sollte man auf seinem Rücken besonders gut achten.

Typ Eins, das waren vorwiegend Itachi und Sasukes Kundinnen, dachte, dass wenn er mit ihnen sprach, sie dann ernsthaft glaubten, sie würden die beiden nächsten Mrs. Uchihas werden. Entweder sie waren total dämlich oder eben, nun, total dämlich.

Typ Zwei war ernsthaft der Meinung, dass die Jungs das auch tatsächlich ernst meinten, wenn sie irgendwas Romantisches oder Schmeichelndes zu ihnen sagten. Okay, vielleicht schienen sie nicht zu lügen, wenn sie den Kundinnen sagten, sie wären hübsch, süß oder sonst was, was man vom Äußeren her ableiten konnte, dass es auch wirklich stimmte. Aber so Sachen, wie sie wären nett oder so unglaublich liebenswert – vor allem bei bestimmten Personen – mussten einfach gelogen sein, da sie sich nicht vorstellen konnte, dass jemand wie Vanessa nett war – zumindest nicht zu ihr.

Im Übrigen sie und ihre Schwester waren eine seltene Mischung aus Typ Eins und Zwei. Schlimmer gings gar nichts!

Der Rest schien sich wohl bewusst zu sein, dass die Jungs es nicht ernst meinten und den Damen mit den Komplimenten nur eine Freude machen wollten, damit sie sich wohlfühlten oder vor allem begehrt. Was wusste sie, was in den Köpfen dieser Schülerinnen vorging oder wie langweilig ihnen sein musste, dass sie sich dafür Zeit nahmen. Immerhin taten das andere Frauen auch um sich wohl einen Abend begehrt und wunderschön zu fühlen, wenn ein Mann mit ihnen Zeit verbrachte, der sich nur um einen kümmerte und sie mit Komplimenten bedachte. Sie verstand das auf eine gewisse Art, selbst wenn sie das selbst noch nie getan hatte. Sie hatte nie einen Grund dafür gesehen! Aber sie verurteilte deswegen niemanden, wenn es jemand tat und vielleicht Spaß dabei hatte und ihm das gefiel.

Eigentlich hatte sie auch überhaupt kein Problem mit dieser Sache, da sie ja eigentlich jetzt freiwillig Mitglied des Host Clubs war und obwohl sie es nicht gerne sah, dass diese geldgierigen Ziegen mit Itachi flirteten, als wären sie seine Freundin und egal wie sehr sie diese Schnepfen dafür erwürgen würde, hielt sie es aus. Sie ignorierte es und lächelte darüber hinweg, obwohl sie eigentlich einen Mord begehen wollte. Kazumi kam damit klar!

Aber womit sie gerade überhaupt nicht klarkam, war das was sich gerade vor ihrem Augen abspielte, weswegen sie sich gerade wünschte einen Waffenschein zu besitzen, obwohl sie absolut gegen privaten Waffenbesitz war.

Dieses Bild störte sie gewaltig! Und das nicht nur, weil Itachi gerade von allen Damen belagert wurde, die es an dieser Schule gab und selbst er etwas hilflos drein schaute. An sich ja ganz süß, da dieser Blick einmalig war, aber trotzdem gefiel ihr der Grund für diesen Blick absolut nicht.

„Da sieht wohl jemand so aus, als würde er einen Mord begehen!“, Kazumi lächelte leicht und sah zur Seite.

„Sieht man mir das so an, Neji?“, murmelte sie und nippte an ihrem Glas Sekt.

„Mehr als du denkst! Sie scheinen von dieser Sache nicht so ganz begeistert zu sein!“, ja Begeisterung sah definitiv anders aus. Aber eigentlich hatte sie jede Reaktion angefangen von Unglauben bis Wut alles erwartet. Begeisterung gehörte nicht dazu. Diese Frauen waren nicht darauf programmiert darüber begeistert oder gar fröhlich zu sein.

„Ich denke, ich wäre auch sauer, wenn ich so fanatisch wie diese Damen wäre!“, okay, vielleicht war ihr damaliger Vorschlag etwas gemein, aber so war er damals nicht mal gedacht. Sie wollte nur nicht, dass Sakura oder Hinata sich jedes Mal wegen ihrer Freunde Sorgen machten mussten. An sich selbst und ihre Eifersucht wollte sie gar nicht erst denken. Und, ganz wichtig bei ihrem Plan, sie hatte keinen Bock die Nachfolger für Sasori und Deidara zu casten. Und das hätte wie damals bei ihr in einem dämlichen Casting geendet.

„Ich find die Idee gut! Mal abgesehen davon, dass ich jetzt weniger Arbeit habe!“, ja, Neji sah auch so aus, als würde er wirklich viel zu tun haben. So wie er mit Leichtigkeit seinen perfekten Notendurchschnitt hielt und auch noch Zeit fand zwei Sportarten zu betreiben, fragte sie sich wirklich was für ihn Arbeit war, vor allem in Bezug auf den Host Club.

„Gut zu wissen, dass ich wenigstens dich zufrieden gestellt habe. Jetzt ist meine Welt wieder in Ordnung!“, Wow, und ihr Sarkasmus war mal wieder in Höchstform.

„Hör zu, ich finds gut, dass du dich mit diesem Stipendiaten angefreundet hast. Immerhin stimmt es wirklich, was du gesagt hast. Er versteht dich wirklich!“, okay, das hätte sie jetzt nicht erwartet.

„Selbst wenn ich wollte, ich wüsste nicht was ich darauf erwidern sollte.“, zumal sie jetzt echt nicht verstand, wie er gerade jetzt auf dieses Thema kam, obwohl es ihrer Meinung nach schon ad acta gelegt wurde und es nicht mehr interessant war. Sie hatte das mit Itachi geklärt, weswegen es erledigt war und es ging wirklich niemanden, nicht mal ihre engsten Freunde etwas an mit wem sie sich anfreundete. Sasuke hatte einfach überreagiert! Oder der Kerl war auch einfach nur eifersüchtig und glaubte, sie würde sich einen neuen besten Freund suchen, wie Itachi dachte, sie würde sich einen neuen Kerl anlachen. Männer kamen auf seltsame Ideen, wenn sie eifersüchtig waren. Sie wollte ihre Konkurrenz ja nur umlegen!

„Das heißt, einfach irgendwas Sinnfreies sagen und es ist gut!“, meinte Neji lächelnd.

„Und den Hintergedanken haben, sehr geschickt von diesem Thema abzulenken und sich wieder dem hier zu widmen.“, meinte sie mit einer lässigen Handbewegung zu dieser mehr als nur fragwürdigen Szene, die sich um eine weitere Figur erweitert hatte.

Jetzt mischte auch noch Sasuke mit um wohl zu schlichten, seinen Bruder zu retten, sich für ihn zu opfern, what ever. Ihr würden viele Gedanken dazu einfallen, was er vorhatte und trotzdem könnte er sie noch überraschen. Das würde er doch glatt zusammen bringen.

„Wenn du willst, mische ich auch mit. Das wird erst lustig!“, meinte er eher beiläufig und dachte wohl etwas Ähnliches wie sie.

„Lass Naruto noch auf sie los und das Chaos wäre perfekt!“, sagte sie lächelnd und meinte das wohl eher als Scherz.

„Wie ist dir diese Idee eigentlich gekommen?“, also wenn sie dachte, Hinata wäre perfekt im Themenwechseln, da hatte sie noch nicht gewusst, bei wem sie in die Lehre gegangen war. Bei ihrem Cousin höchstpersönlich, der darin ein wahrer Meister war.

„Itachi wollte den Club ganz schließen, was ich eigentlich schade fand. Mal abgesehen von diesem Flirten fand ich die Idee mit den Partys gar nicht so übel. Ich glaube die Damen verstehen das neue Konzept noch nicht ganz. Die Partys werden weiter stattfinden und auch die Treffen am Nachmittag, mit dem Unterschied, dass sie sich keinen Termin mehr mit den Jungs ausmachen, sondern einfach kommen können wann sie wollen. Sie werden aber nicht mehr von ihnen umschwärmt, oder was ihr sonst noch macht. Es ist einfach nur ein gemütliches Treffen. Außerdem sind jetzt auch männliche Schüler zugelassen.“, versuchte sie zu erklären, obwohl ihr neues Konzept nicht mehr einem richtigen Host Club entsprach. Rein technisch gesehen war es wirklich nur mehr ein Club in dem sich Leute trafen, miteinander redeten und vielleicht etwas flirteten. Ein besser ausgestattete Aufenthaltsraum, den es in jedem Wohnhaus gab.

Okay, sie verstand die Einwände der Damen!

„Ich glaube, es widerstrebt ihnen, dass sie ihren Host jetzt nicht mehr für sich alleine haben, da sie keinen Termin mehr benötigen.“, sie verstand Nejis Einwand, dass wenn sie keinen Termin mehr benötigten, sie dann auch nicht sicher gehen konnten, mit dem Host wirklich alleine zu sein und dass er sich auch wirklich nur mit ihr befasste. War ihre Idee denn so falsch?

„Denkst du, es funktioniert nicht?“

„Das nicht, ich denke nur, dass sie eine Weile brauchen bis sie das verdaut haben!“, und plötzlich änderte sich die Situation völlig und die Kundinnen sahen allen Ernstes zu ihr und das nicht mit diesem gleichgültigen Blick wie sonst, sondern sie waren echt sauer, „Oder eben bis sie drauf kommen, wessen Idee das wirklich gewesen war um denjenigen um die Ecke zu bringen.“, grinste Neji zu schadenfroh, während sie nur schwer seufzte.

Das hatte sie geahnt! Kaum würde Itachi das neue Konzept bekannt geben, würden die Damen sehr schnell draufkommen, dass das eigentlich auf ihren Mist gewachsen war und Itachi dem nur zugestimmt hatte. Was er rein technisch gesehen nie hätte tun müssen. Sie hatte dabei doch nur an Sakura und Hinata gedacht und wirklich nur ganz leicht an sich selbst.

Itachi war derjenige gewesen, der den Host Club schließen wollte. Sie hatte eine Alternative gesucht und sie auch gefunden. Zufälligerweise passte sie auch perfekt und jetzt war sie schuld daran, wenn es den Kundinnen nicht passte, obwohl Itachi der Chef war und er eigentlich nichts dergleichen tun wollte. Hallo, er wollte den Club schließen, nicht sie!

„Denkst du, sie werden mich verschonen, wenn ich euch alles in die Schuhe schiebe?“, Neji lächelte nur leicht und nahm einen Schluck von seinem Champagner.

„Nie im Leben! Dazu lieben sie uns zu sehr und hassen dich eben.“, stimmt, sie war das böse Biest, das sich an alle Hosts ranmachte um sie ganz für sich allein zu haben. War noch niemand der Gedanke gekommen, dass sie keine Frau war, die mehrere Männer gleichzeitig brauchte? Keine Frau war so dämlich sich gleich zwei Kerle anzulachen. Sie war in einen verliebt und mit dem Rest war sie befreundet, Punkt aus Ende!

„Gut, dann geh ich mich an besten verstecken! Ach ja, TenTen hat mir erzählt, was ihr in den Ferien gemacht habt! Klang ja alles sehr nett!“, sie konnte genauso gut das Thema wechseln, vor allem da sie über wütenden Kundinnen schon zu oft sinniert hatte und deswegen langsam müde würde. Außerdem interessierte es sie, wie Neji über diese Sache dachte. Vor allem da TenTen sehr spärlich war, was die Info angegangen war, trotz Inos perfekter Verhörmethode, weswegen sogar sie nachgegeben hatte.

„Du willst also lieber über mich und TenTen reden, als dich in Sicherheit bringen, da die Damen wirklich langsam näher kommen und sie sehen blutrünstig aus?“, und er schien sich auch perfekt gegen ihre Versuche mehr zu erfahren, wehren zu können, was sie weniger überraschen sollte.

Vor allem hatte er aber mit seiner Aussage sehr recht, da man wirklich auf sie zukam und man nicht gerade erfreut darüber war, was sie da angerichtet hatte. Sie, die böse Männerdiebin, hatte den armen Jungs des Host Clubs verboten weiter einen Host Club zu betreiben und hatte es abgeschafft, dass die Damen nicht mehr mit ihren heißgeliebten Hosts Zeit verbringen konnten und sie sie jetzt doch tatsächlich teilen mussten. Und jetzt durften auch noch andere männliche Schüler in den Club um hier Zeit zu verbringen. Was war sie nur für ein böses Mädchen, weil sie diesen verdammten Club eigentlich gerettet hatte, da der wundervolle Mr. Uchiha ihn eigentlich schließen wollte.

„Bitte entschuldige mich!“, Neji grinste, als sie sich einfach umdrehte und auf den Balkon trat.

Die Luft war noch angenehm, noch nicht zu kühl um sich eine Jacke anzuziehen, aber auch nicht mehr so heiß, dass sie wirklich schwitzen würde. Ein wirklich perfekter Abend mit den perfekten Temperaturen und natürlich stand dieser verdammte Vollmond auf dem Himmel, strahlte auf den Balkon, auf dem sie gerade stand und sie sich mit der Händen auf dem Geländer abstützte.

Für diese Zicken hatte sie jetzt wirklich nicht den Nerv oder die Zeit, vor allem da sie diese Reden schon auswendig kannte und irgendwie zu müde war um sich auch nur eine Silbe von ihnen anzuhören. Sie hatte es ein ganzes Jahr ertragen können und dank den Sommerferien hatte sie ihre Energien wieder aufladen können, aber der Gedanke sie müsse sich das zwei weitere Jahre anhören, ließ sie jetzt schon erschauern.

Es war ihr egal, was man über sie dachte und man konnte auch über sie reden wie man wollte. Jeder hatte ihrer Meinung nach ein Recht auf freie Meinungsäußerung und wenn sie deren Meinung eine eingebildete, geldgierige Ziege war, dann konnten sie das sagen. Dennoch machte das schon etwas müde und es war anstrengend, sich das jeden Tag anzuhören und auch immer wieder zu sagen, dass das nicht der Wahrheit entsprach.

Vielleicht war sie es irgendwann leid ihnen das mitzuteilen, weil sie deswegen auch langsam müde wurde. Irgendwann hatte auch der stärkste Mensch keine Kraft mehr, selbst wenn sie noch genug für ein Jahr hatte. Aber ob sie das dritte auch noch durchstehen würde, vor allem ohne Itachi, tja, das wusste sie noch nicht. Das würde sie ja erst nächstes Jahr rausfinden.

„Denkst du über einen Fluchtplan nach?“, Kazumi drehte sich zu Temari um, die langsam auf sie zukam und sich neben sie stellte und selbst nach oben zu diesem verdammten Vollmond sah. Irgendwann wurde auch der langweilig!

„Kommt drauf an, wie sehr hassen sie mich jetzt?“, murmelte sie und stützte sich mit den Ellbogen auf dem Geländer ab.

„Schwer zu sagen! Sie haben dich vorher schon nicht gemocht.“, meinte die Blondine fast schon nachdenklich, „Deine Idee ist doch gut! Keine Ahnung, was die für ein Problem haben, vor allem hätte Itachi nicht drauf eingehen müssen.“, endlich eine, die sie verstand, zumindest in der Hinsicht.

„Es ist halt kein Host Club im eigentlichen Sinn mehr!“, eigentlich war es nicht mal ein richtiger Club, sondern nur ein zwangloses Treffen von verschiedenen Personen in einem bestimmten Saal. Dort würden sie sich treffen, reden, Spaß haben und hin und wieder eine fette Party steigen lassen. Ihr Job hatte sich nicht geändert, was wohl die einzige Konstante war. Sie hätte es doch zulassen sollen, dass man den Club schloss. Dann musste sie keine Partys mehr veranstalten, verdammt egal, wie sehr ihr das eigentlich gefiel.

„Ist doch egal! Die letzten Monate des letzten Jahres war es schon lange kein richtiger Host Club mehr gewesen. Keiner der Jungs hat sich wirklich auf die Kundinnen einlassen können. Sasuke, Naruto und Sasori waren vergeben, Itachi verliebt und bei Deidara und Neji hatte sich zu diesem Zeitpunkt was angebahnt.“, sagte Temari etwas zu nachdenklich, lächelte Kazumi aber dann an, weswegen sie sich dann doch etwas besser fühlte.

„Kann sein, trotzdem finde ich es auch lächerlich, dass sie sich so aufregen, immerhin wollte Itachi den Club schließen.“

„Und selbst wenn er es getan hätte, hätte man dir die Schuld gegeben!“, Kazumi seufzte aufgrund von Temari amüsant gemeinter Bemerkung, vor allem da sie absolut recht hatte. Man konnte es den Damen einfach nicht recht machen.

Es wäre so oder so ihre Schuld gewesen, egal ob es zur Schließung des Clubs gekommen wäre oder nicht. Sie alle hätten einfach nur geglaubt, dass es allein ihre Idee gewesen wäre den Club zu schließen oder ihn eben umzuändern. Zwar war Zweites wirklich ihre Idee gewesen, aber es war Itachis Club und demnach seine Entscheidung, ob er ihre Idee auch annahm und sie durchzog.

Sie würde ihm bestimmt keine Worte in den Mund legen und irgendwie beeinflussen. Besser gesagt, konnte sie ihn nicht mal wirklich beeinflussen, selbst wenn sie es wollte. Sicher würde er ihr zuliebe einiges tun, wenn ihr was missfiel, aber das wollte sie nun wieder auch nicht.

Egal, momentan war sie in den Augen der Kundinnen sowieso Schuld an dieser Umstrukturierung, weswegen es völlig egal war, was sie dachte oder ihnen deswegen sagte. Man würde ihr das sowieso nicht abkaufen. Sie war immerhin das böse, geldgierige Mädchen.

Das machte sie etwas müde!

„Wahrscheinlich hast du Recht!“, murmelte Kazumi einfach nur und sah wieder nach oben, starrte einige Sekunden diesen verdammten Vollmond an, ehe sie seufzte und ihren Kopf senkte.

„Itachi war also eifersüchtig!“, Wow, der Themenwechsel war so verdammt dezent, dass Kazumi beinahe gelacht hätte, „Ich meine, so richtig eifersüchtig!“, okay, sie lachte jetzt wirklich.

„Ist darin eine Frage versteckt?“, fragte sie lächelnd um wohl auch ein bisschen davon abzulenken. Eigentlich wollte sie nicht über Itachis Eifersucht reden, da ihr das vielleicht etwas unangenehm war. Immerhin war sie teilweise Schuld an seiner Eifersucht, da er das mit Gaara in den völlig falschen Hals bekommen hatte. Sie wollte ihm ja unbedingt die Schule zeigen.

„Eigentlich schon!“, meinte die Blonde weiter, „Hast du es mit ihm geklärt, dass Gaara nur ein Kerl ist und Itachi alles für dich ist?“, so wie Temari es ausdrückte, klang es wirklich schön und sehr harmonisch.

„Ja! Ich denke er versteht es, aber ihm gefällt es wohl nicht, wenn ich mit ihm rede!“, sie fand es zwar immer noch lächerlich, dass er sich deswegen aufregte und auch eifersüchtig war, obwohl sie ihm nicht mal einen Grund dafür gegeben hatte und sie nicht mal an Gaara interessiert war oder er irgendwie auf sie stand. Das war einfach nur eine neutrale Freundschaft, da sie ihn erst seit gestern kannte und sie ihm nur helfen wollte ihr zu Recht zu kommen, da sie eben das gleiche Schicksal teilten. Sie waren beide Stipendiaten und waren demnach ganz auf sich gestellt, was diese Herausforderung anging. Sie hatte keine mächtige Familie hinter sich, sondern mussten sich alles hart erarbeiten und ihr Stipendium mit allen Mitteln behalten. Das konnte Itachi einfach nicht verstehen. Er, der alles bekam was er wollte und dafür nicht kämpfen musste.

„Magst du Gaara? Ich meine, wie du uns magst!“

„Vielleicht ist es wirklich seltsam, dass ich mich auf Anhieb mit ihm verstanden habe und vielleicht kam das wirklich falsch rüber, aber ja, ich denke, ich kann ihn gut leiden!“, meinte Kazumi vorsichtig, „Ist das so falsch?“, Kazumi fragte sich, ob die Freundschaft schlecht für ihre Beziehung zu Itachi war und ob es vielleicht besser wäre sich für Itachi zu entscheiden. Sie hatte genug Freunde, aber Itachi gab es nur einmal.

„Nein, das ist es nicht! Itachi mag noch so eifersüchtig, aber was er auch nicht will, ist dass du dann unglücklich bist, weil er dich mit seinem Verhalten zwingt zu wählen. Du möchtest doch auch nicht, dass er wählen muss.“, Kazumi war etwas überrascht über Temaris Worte, obwohl sie diesen wohl zustimmen musste.

Anscheinend steckte Itachi jetzt in dem gleichen Dilemma, wie sie damals bei Robert und jetzt bei ihm.

Robert hatte damals zwischen seinem Vater und ihr gestanden und das Verhalten seines Vaters hätte ihn irgendwann gezwungen sich zwischen seiner Familie und ihr zu entscheiden. Deswegen hatte sie ihn damals verlassen, eben weil sie ihn dazu nicht zwingen wollte. Familie war wichtig!

Mit Itachi steckte sie in der gleichen Situation, weil seine Familie nicht so ganz begeistert von ihr war und sie sah voraus, dass seine Familie ihn auch mal vor die Wahl stellen würde. Und sie wusste, dass er sich für sie entscheiden würde.

So dämlich das jetzt auch war, aber jetzt stand sie zwischen Itachi und Gaara! Wenn Itachi dagegen war, dass sie sich mit ihm anfreundete, würde sie das tun, aber das würde sie wahrscheinlich unglücklich machen, da Gaara sie auf eine Art verstand, die Itachi nicht verstehen konnte.

Vielleicht hinkte der Vergleich mit Gaara und Itachis Familie, immerhin war es nicht das Gleiche, aber zumindest ähnelte es sich.

„Hast Recht!“, murmelte sie und drehte sich wieder zum Ballsaal um, wo die Damen immer noch nicht ganz glücklich über die Änderungen waren. Tja, Pech gehabt! Daran mussten sie sich jetzt gewöhnen, „Wie lange wird es wohl dauern?“, fragte sie leise und wahrscheinlich auch eher an sich selbst gewandt, als an Temari.

„Bis sie dich wirklich umbringen oder bis Itachi wieder einen Eifersuchtsanfall bekommt?“, stellte Temari die unerwartete Gegenfrage, weswegen sie zu ihr sah.

„Keins von beiden wäre erstrebenswert!“, murmelte Kazumi nur und seufzte leise.

„Stimmt, auch wenn es irgendwie süß ist, wenn er eifersüchtig ist. Ist ungewohnt, ihn so zu sehen!“, oh ja, das war mehr als nur ungewohnt.

„Wie geht’s Sasori?“, sie ignorierte Temaris Einwand und wechselte abermals das Thema. Sie wollte nicht über Itachis Eifersucht reden, vor allem da das Thema abgeschlossen war.

„Ganz gut! Seine Vorlesungen beginnen am Montag, dann weiß ich mehr!“, sie verstand den Wink, wofür Kazumi ihrer Freundin dankbar war, „Hey, hast du eigentlich gewusst, dass Deidara und Ino jetzt ein Paar sind?“, ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als sie hörte, wie die Blonde empört die Luft einzog, „Wieso weißt du mehr als ich, obwohl es um meinen Bruder geht?“, gerade fühlte sie sich sehr überlegen.

„Vielleicht weil es um einer meiner Freundinnen geht. Freundin geht vor Bruder!“, meinte sie lächelnd.

„Verstehe! Aber er scheint glücklich zu sein. Er hat die ganzen Ferien nur gegrinst und hat wie Sasuke dauernd irgendwelche SMS verschickt. Hat sich wie ein dämlicher, verliebter Teenager benommen.“, es sah beinahe so aus, als wäre Temari deswegen verdammt unzufrieden, obwohl sie auch diese dämliche, verliebte Teenager-Phase auch gehabt und jeden nicht nur Deidara damit genervt hatte. Dauernd irgendwelches Rumgeknutschte, Rumgefummele und Geflüstere, dass selbst sie am Rande eines Mords gewesen war. Und wenn Deidara das jetzt auch machte, sollte er nur. Er war wegen ihr schon unglücklich genug gewesen, weswegen er jetzt gerne mit Ino glücklich werden konnte. Solange er sie damit in Ruhe ließ!

„Liegt vielleicht daran, dass er ein dämlicher, verliebter Teenager ist, zumindest bis er 20 ist.“

„Er benimmt sich so, als wäre er zum ersten Mal richtig verliebt!“, grummelte sie.

„Hach, weißt du noch wie das war?“, flüsterte Kazumi schmachtend.

„Ja, zum ersten Mal Schmetterlinge im Bauch, diese Nervosität, wenn man mit dem Angebeteten allein ist und das blöde Rumgekichere. Der erste Kuss! Traumhaft!“, schwärmte Temari ehrfürchtig, „Zumindest bis er mit dir Schluss macht, weil du für ihn zu jung bist und dein Bruder ihn dann verprügeln will.“, kam es dann sehr ernüchternd von ihr.

„Oder du machst mit ihm Schluss, weil er schwul ist.“, dabei legte Kazumi den Kopf schief, ehe sie sich zum Tanzsaal umwandte, wo sie Itachi sah, wie er immer noch mit den Damen diskutierte oder zumindest versuchte sie davon zu überzeugen, dass diese Regelung so am besten war, „Ja, zum ersten Mal richtig verliebt!“, murmelte sie nachdenklich und biss sich auf die Unterlippe, während sie Itachi musterte, dieser Anzug stand ihm wirklich gut und er sah absolut heiß darin aus, „Ich kann nachempfinden wie er sich fühlt! Es ist ein tolles Gefühl!“, flüsterte Kazumi und lächelte sanft, als Itachi kurz zu ihr sah und ihr Lächeln erwiderte, ehe er sich wieder an die Kundinnen wandte und sich sein Lächeln abrupt änderte, zwar minimal und kaum wahrnehmbar, aber sie merkte das.

Tja, nur ihr schenkte er sein ehrliches, traumhaftes Lächeln, das sie immer entwaffnete.

Das sollte ihr mehr Sorgen machen!

7.Kapitel

7.Kapitel

Schon als Kazumi am Sonntag ihren Stundenplan per E-Mail erhalten hatte, kam ihr beinahe das Gefühl, dass sie sich vielleicht zu viel für dieses Jahr vorgenommen hatte. Neben ihren Hauptsprachen Spanisch und Italienisch, musste sie sich ja unbedingt noch Japanisch – als relativ neue Sprache – und Russisch – bei der sie nur an ihrer Aussprache üben musste – dazu nehmen. Außerdem hatte sie ja noch ihre Schulfächer vom letzten Jahr und dazu hatte sie sich unbedingt einbilden müssen, dass sie auf jeden Fall mit Hinata in Geschichte gehen musste.

Sie war zwar klug, aber vielleicht brachte dieser sehr zeitaufwendige Stundenplan sogar sie an ihre sehr hohen Grenzen und das obwohl sie auch noch die Partys für den Host Club, der jetzt irgendwie keiner mehr war, planen sollte und irgendwie mit Itachi Zeit verbringen wollte.

Hatte sie sich doch zu viel vorgenommen?

Eher nicht, da sogar Sasukes Stundenplan schlimmer aussah, da er auch Japanisch nahm und sogar Wirtschaftsrecht belegt hatte und somit genauso so viel zu tun hatte, wie sie. Aber er war ja ein Uchiha, weswegen das nicht so ganz galt.

Egal! Dieses Jahr würde auf jeden Fall interessant werden, nicht nur was den Stundenplan anging.

Immerhin hatte sie einen neuen Mitschüler, der ebenfalls Stipendiat war und auf den Itachi etwas eifersüchtig reagierte, weil Kazumi ihn angelächelt hatte. Nein, sie hatte ihn nicht geküsst, umarmt oder sonst was getan, was man vielleicht falsch verstehen könnte. Nur angelächelt und darauf war der Herr Uchiha eifersüchtig, weil er der irrwitzigen Meinung war, sie würde dann mit Gaara durchbrennen, weil sie sich ja gerne Vorwürfe wegen Hidan und Blaine gemacht hatte und mit Itachi ausging. Um dann letztendlich mit einem völlig normalen Typen was anzufangen, der nicht mal annähernd so war wie Itachi. Das war ihr persönliches Hobby mit reichen Leuten auszugehen um dann mit einem völlig normalen Kerl zusammen zu sein.

Klang das nur in ihren Ohren vollkommen verrückt und seltsam?

Egal!

Zum Glück verstand Itachi, dass sie genau das nicht wollte, sondern nur an dem Uchiha interessiert war und Gaara nur mochte, wie sie Sasuke oder Naruto mochte. Die zwei hatten Grund eifersüchtig zu sein! Was sie auch ein bisschen waren! Das war dann doch irgendwie süß, oder!

Jedenfalls kam der Montag und damit begann das neue Schuljahr offiziell, da auch der offizielle Unterricht begann und da wurde es sogar in der ersten Stunde jedes Faches richtig ernst. Manche Lehrer machten sich anscheinend einen besondere Spaß daraus gleich in der ersten Stunde einen Test über den Stoff des Vorjahrs zu machen und nicht um zu überprüfen was vielleicht noch mal wiederholt werden musste, – so nett waren sie dann doch nicht – sondern um das Ergebnis des Tests zu 5% in die Gesamtnote am Jahresende einfließen zu lassen.

Zumindest hatten nicht nur Itachi und Temari, sondern auch Sasuke und Sai sie davor gewarnt. Und deswegen verstand Kazumi auch, warum Naruto so nervös wurde, als sein absoluter Hasslehrer den Raum betrat und einen verdächtig aussehenden Stapel Papiere mit sich mitschleppte.

Dabei war der Blonde doch eigentlich recht gut in der Schule, zumindest was manche Fächer betraf. Sonst würde er bestimmt nicht an diese Schule gehen!

Ihr kam in Bezug auf diesen Test nur der Gedanke, dass Gaara letztes Jahr nicht mal hier zur Schule gegangen war und das wäre dann doch etwas unfair, wenn er den Test mitschreiben musste, wenn er nicht mal wusste, was genau durchgenommen wurde. Da war es egal, dass er im Vorjahr auf einer ähnlich anspruchsvollen Schule gegangen war. Andere Schule, anderer Schulstoff!

Für Kazumi war dieser Test ja ein Kinderspiel, was sie wohl kaum erwähnen musste und selbst Sai und Sasuke schienen wenige Probleme zu haben. Also war das kein Problem!

Außerdem war es ein relativ kurzer Test, zumindest im Vergleich zu den anderen Tests, die dieser Lehrer veranstaltete. Dieser dauerte nur zehn Minuten!

Den Rest der Stunde verbrachte er damit zu erläutern, was dieses Jahr durchgenommen wurde. Die Stunde wurde wohl nicht damit verschwendet, dass die Schüler einzeln erzählten, was sie denn in den Ferien gemacht hatten. Das kannte Kazumi auch nur von ihrer alten Schule. Zumal sie es nicht mal interessierte auf welcher Privatinsel, Privatyacht oder sonst wo ihre reichen Mitschüler ihren Sommer verbracht hatten.

Deswegen war sie über diesen Unterschied zu ihrer alten High School dann doch etwas froh. Sie sprach ja selbst nicht über ihre Sommerferien, da es ja niemanden was anging, zumal sie sich nicht noch mehr Feinde machen wollte, wenn sie erzählte, dass sie ihre Ferien unter anderen mit ihren Jungs verbracht hatte. Sie war schon auf der Party den lästigen Kundinnen entkommen. Hier brauchte sie das nicht auch noch.

Als es zur Pause läutete, beendete der Professor seinen Vortrag und wünschte seinen Schülern noch einen schönen Schultag, ehe er den Klassenraum verließ.

Der Unterricht war immer so ausgelegt, dass man zuerst die Hauptfächer und dann erst danach die einzelnen Wahlfächer hatte, für die man meistens auch die Klasse wechseln musste.

Jetzt zumindest hatten sie Wirtschaft, womit Kazumi am wenigstens etwas anfangen konnte, da ihr dieses Fach nicht so lag, wie ihren Klassenkollegen, auch wenn sie eine Eins in dem Fach hatte. Für ihre Zukunft brauchte sie kein Wissen über Aktien oder Bilanzen, aber es war nun mal ein Hauptfach und das war ihr von Anfang an klar gewesen. Dieses Fach nahm sie auch in Kauf, da sie unbedingt auf diese Schule gehen wollte. Dafür fragte sie auch ihre Jungs um Rat, da diese, vor allem Itachi, absoluten Experten darin waren. Immerhin beschäftigten sie sich schon ein Leben lang mit dieser Sache. Das musste doch zu irgendwas gut sein!

„Eine Frage, Kazumi!“, sie wandte ihren Blick zu Sai, der etwas gelangweilt auf dem Tisch zusammen gesunken war und sie ansah, „Dein Stundenplan sieht etwas konfus aus. Nach den Hauptfächern musst du ins dritte Nebengebäude um dann ins Fünfte zu gehen, bis du wieder ins Dritte und dann ins Vierte musst.“, murmelte er, als er nach ihrem Stundenplan griff und seinen Blick darüber gleiten ließ.

„Liegt vielleicht daran, dass sich die Stunden wahrscheinlich mit irgendeinem Fach eines anderen Schülers überschnitten hätten. Deiner sieht aber auch nicht besser aus. Du warst letztes Jahr nicht im sechsten Nebengebäude!“, meinte Kazumi.

„Ihr habt sie beide nicht mehr alle!“, kam es sehr nüchtern von Sasuke, weswegen sie und Sai zu ihm sahen, der etwas zu sehr in sein Handy vertieft war. Wahrscheinlich schrieb er wieder mit Sakura.

„Das sagt gerade der Richtige, der unbedingt der Meinung war, er muss neben Wirtschaftsrecht und Japanisch auch noch den Intensivkurs Psychologie belegen.“, ehrlich gesagt, hätte sie Naruto diese Ansage nicht zugetraut, vor allem da er normalerweise nicht solche Sprüche von sich gab. Aber dafür eher unnötige Kommentare zum Besten gab und damit nicht nur sie in den Wahnsinn trieb, „Deswegen habt ihr drei sie nicht mehr alle!“, schlussfolgerte er.

„Er hat Recht!“, meinte Hinata und sah zu ihnen rüber, „Ihr nehmt euch etwas zu viel vor!“

„Höre ich da leise Kritik?“, dabei zog Sasuke seine Augenbraue hoch.

„Ihr zwei seid Uchihas, natürlich nehmt ihr euch zu viel vor!“, murmelte Kazumi.

„Und was ist dann deine Ausrede?“, fragte Sai, was sie dann irgendwie erwartet hatte.

„Stipendium. Das ist meine Ausrede!“, dabei grinste sie ziemlich fies und vielleicht etwas arrogant, was sie wohl von ihren Freunden gelernt hatte. Früher war sie wohl nicht so gewesen!

Die nächste Stunde begann mit den Klingeln und als der Professor eintrat. Der Stapel Papiere in seinen Händen verriet ihr, dass er wohl auch so einen netten Test veranstalten wollte, weswegen wohl Naruto leicht bleich wurde, als sie zu ihm sah.

Ihr Blick wanderte auch zu Gaara, der direkt vor ihr saß. Genau auf dem Platz wo im letzten Schuljahr Aaron gesessen hatte. Sie wusste nicht, warum sie auf diesen Gedanken kam, da die zwei ja überhaupt nichts gemeinsam hatten. Zumal Gaara Stipendiat war und er ihr viel sympathischer war, als es Aaron je war, zumindest nach ihrer Trennung.

Als der Test ausgeteilt wurde und Gaara sich zu ihr umdrehte um der letzten Reihe die Blätter zu reichen, streiften sich ihre Blicke und ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, was er erwiderte.

Vielleicht war es seltsam, dass sie ihn sofort mochte oder zu ihm Vertrauen fasste, was sie nicht mal Itachi gewährt hatte, zumindest nicht am Anfang. Aber da er sie auf eine Art verstand, die Itachi nie verstehen würde, empfand sie diese Art von Sympathie, die sie für Itachi zu Anfang nicht empfunden hatte.

Gut, sie verstand Itachis Eifersucht, aber da waren keine anderen Gefühle außer vielleicht Sympathie. Vielleicht wurden sie nie Freunde, sondern nur gute Klassenkollegen, die sich einfach gut verstanden. Wer wusste das schon!

Schlussendlich konzentrierte sich Kazumi auf ihren Test, da sie sich darüber nicht so viele Gedanken machen sollte, immerhin war das im Moment nicht wichtig oder zumindest zweitrangig.
 

Sie musste zugeben, dass sie schon immer sehr gerne in die Schule gegangen war und das immer noch so war, obwohl sie den Wirtschaftsunterricht wirklich nicht ausstehen konnte. Da war es egal, wie gut sie in diesem Fach war.

Kazumi verstand ja, warum genau dieses Fach so wichtig war, vor allem für gewisse Schüler, die gleich nach dem Abschluss eine Firma übernahmen und nicht aufs College gingen. Aber trotzdem konnte sie es nicht ausstehen, da es eben nicht für ihren Lebensweg wichtig war. Sie würde keine Firma leiten und hatte mit Bilanzen oder Aktienkurse nichts am Hut. Ihr war das so ziemlich egal!

„Deine Abneigung verstehe ich ja, aber warum bist du darin auch noch so gut?“, sie fand es irgendwie befriedigend, dass die Jungs, vor allem Sasuke und Sai nicht so ganz aus ihr schlau wurden, wenn sie immer nur so gute Noten schrieb, vor allem wenn sie besagtes Fach nicht mal mochte. Außerdem schien sie sich laut ihren Freunden nicht mal dafür anzustrengen.

„Glück, Disziplin, was weiß ich!“, murmelte Kazumi und sah zu Sai, der ihr die Tür nach draußen aufhielt, ehe sie ins Freie traten, „Der Chemietest war etwas unnötig, oder?“, den in Wirtschaft und Mathe hatte sie ja noch verstanden, auch den in englischer Konversation. Aber der in Chemie war doch leicht überflüssig, da sowieso nicht viele in diesen Kurs gingen und nicht viele von denen vorhatten Chemie zu studieren. Zumindest wusste sie nichts dergleichen!

„Stimmt! Außerdem fand ich ihn etwas leicht, zumindest im Vergleich zu dem in Wirtschaft!“, dann war sie wohl wirklich nicht die Einzige, die diesen Test etwas schwer fand. Sie hoffte nur, der würde ihr nicht den perfekten Notendurchschnitt verbauen und dann wäre sie nicht mehr Jahrgangsbeste. Sie wollte ja nicht eingebildet klingen, aber sie war schon stolz auf diesen Status, vor allem da sie gegen zwei Uchihas angetreten und klar als Sieger hervorgetreten war. Das fühlte sich dann schon gut an! Obwohl sie natürlich wusste, dass die zwei Herrschaften sich nicht mal ein bisschen anstrengten. Würden sie es doch tun, hätte sie es sicher nicht so einfach Jahrgangsbeste zu werden. Das trübte nur etwas ihren Erfolg!

„Hast Recht!“, sie blieben vor dem Nebengebäude stehen, in denen die einzelnen Sprachen unterrichtet wurden. Da gab es doch wirklich eigene Klassenzimmer für die verschiedenen Sprachen. Als wären die vielen Nebengebäude nicht schon schlimm genug. Die Hauptklassenräume wurden ja nicht mal anderweitig genutzt. Deswegen könnte sich doch eine Sprachgruppe oder eine andere Gruppe dort einnisten. Fast schon verschwenderisch.

„Du hast jetzt Russisch, oder? Wie bist du denn dazu gekommen?“, fragte Sai etwas verwirrt und zog typisch Uchiha eben seine Augenbraue hoch.

„Ganz ehrlich! Keine Ahnung! Ist ne lustige Sprache und nicht jeder kann sie!“, und sie grinste wieder so dämlich, fast so wie Naruto es immer tat. Irgendwas stimmte nicht mit ihr wenn sie sich schon langsam ihren Freunden anpasste, was so manches Verhalten anging.

„Das hat also nichts mit Gaara zu tun?“, fragte er vorsichtig nach, da er sie wohl schon gut genug kannte um zu wissen, dass sie auf manche Fragen eher allergisch reagierte und sich dann etwas aufregen konnte. Aber nur etwas!

„Nein, das war eher eine spontane Entscheidung! Dass er ebenfalls in Russisch geht, hab ich erst später erfahren!“, dennoch blieb sie erstaunlich ruhig, weil sie wohl entschieden hatte sich nicht mehr wegen dieser Sache aufzuregen. Immerhin war es ja ihre Sache und Gaara hatte damit überhaupt nichts zu tun, „Sehen wir uns zu Mittag?“, fragte sie, ehe sie in das Gebäude reingehen wollte.

„Vielleicht sogar früher! Sasuke und ich treffen uns gleich, weil wir hier ebenfalls ein Fach haben. Du siehst ihn eh in Japanisch! Viel Spaß!“, meinte er und nur mit einem etwas zu seltsamen Grinsen.

„Ja, ja, bis später!“, murmelte Kazumi nur zurück und öffnete die schwere Tür um ins Innere zu gelangen. Da kam ihr der Gedanke, dass sie im letzten Jahr immer dann irgendwelchen Leuten begegnet war, die sie nicht sehen wollte, – Beispielsweise Kabuto oder Blaine – wenn sie alleine war oder irgendwo hinging und alleine war. Sie hoffte nur, dass sie hier nicht Kabuto begegnete. Für den Kerl hatte sie grad keinen Nerv!

Dabei fragte sie sich eigentlich, warum er nicht im Uchiha-Wohnhaus lebte, obwohl er vom Gesetz her ja ein Uchiha war. Zwar ein adoptierter, aber immerhin. Vielleicht wollte er ja nicht oder er durfte nicht, weil Itachi dagegen war. Gut für sie zumindest!

Die Tür fiel laut hinter ihr zu, als sich jemand zu ihr umdrehte, der gerade die Treppe hinauf gehen wollte. Zumindest war das jemand, den sie nicht unbedingt nicht sehen wollte. Klang das seltsam? Wahrscheinlich!

„Hallo Kazumi!“, begrüßte Gaara sie, obwohl sie sich eigentlich schon in der Klasse gesehen hatten. Aber da hatte er sie nicht angesprochen. Vielleicht wollte er das nicht!

„Hi! Du hast jetzt auch Russisch!“, das war eine Feststellung, keine Frage, da sie ja wusste, dass sie im selben Kurs waren und sie nicht so dämlich war eine Frage zu stellen, deren Antwort sie schon kannte, nur um eine unangenehme Stille zu überbrücken. Wie klischeehaft das doch war!

„Ja, was hattest du vorhin?“, fragte er, als sie zu ihm aufschloss.

„Chemie! Du?“

„Physik!“

„Stimmt, Chemie und Physik sind immer gleichzeitig! Du bist mit Hinata in einer Gruppe?“, innerlich fragte sie sich, ob er überhaupt wusste wer Hinata war. Immerhin hatte sie Gaara ihren Freunden nie vorgestellt. Sollte sie das tun?

„Ja, wir sitzen nebeneinander. Sie ist wirklich nett!“, es war offiziell, er kam mit den Reichen besser klar als sie, obwohl Hinata irgendwie nicht galt, da sie wirklich zu jedem nett war, der sie freundlich behandelte. Aber es war schon mal ein Anfang!

„Findest du dich sonst zurecht?“, fragte sie nach, da sie aus eigener Erfahrung wusste, dass diese Schule manchmal sehr verwirrend sein konnte und sie sich auch schon mal verlaufen hatte. Das würde sie aber niemanden erzählen, niemals!

„Eigentlich schon! Mein Wohnhaus war nur etwas weit weg! Ist das normal?“

„Die Zimmerverteilung wird nach einem bestimmten Prinzip gemacht! Es klingt unfair, aber je mehr deine Eltern bereit sind eine `freiwillige´ Spende zu leisten, desto näher hast du dein Wohnhaus an den Schulgebäuden und desto besser ist dein Zimmer! Aber das mit dem Zimmer ist relativ, da selbst das schlechteste Zimmer hier, einem Zimmer eines fünf Sterne Hotels gleicht.“, Kazumi wusste gar nicht in welchem Zimmer sie damals gelandet wäre, wenn sie nicht Mitglied des Host Clubs geworden wäre. Wahrscheinlich hätte sie ein ähnliches Los wie Gaara getroffen, nicht nur weil sie Stipendiatin war, sondern auch weil sie Jim sicher nicht darum gebeten hätte etwas zu spenden, damit sie ein besseres Zimmer bekam. In diesem Fall wäre sie das Stück Weg mit Freuden gegangen. Sie würde nicht in diesem System mit einsteigen.

„So unfair klingt das gar nicht! Mein Zimmer gefällt mir und es ist mehr, als ich in Australien hatte. Viel mehr! Das ist hier ja ein ganzes Appartement!“, endlich jemand, der sie in dieser Hinsicht verstand.

„Wir sind einer der wenigen, die das so sehen! Die meisten haben so ein Zimmer bei sich zu Hause. Das ist für sie Standard!“, das ließ sie leicht seufzen, bis ihr aber etwas einfiel, was sie sich schon seit der ersten Stunde gefragt hatte, „Sag mal, hast du die Tests in den ersten Stunden mitgeschrieben?“, Kazumi hatte es als unfair empfunden, dass Gaara sie mitschreiben musste, obwohl er letztes Jahr nicht mal hier gewesen war.

„Hab ich!“, das überraschte sie etwas, „Aber ich fand sie ziemlich einfach! In Australien hatten wir einen ähnlichen Stoff. Nur der Wirtschaftstest war etwas knifflig.“

„Da bist du nicht der einzige, der so denkt!“, murmelte Kazumi, als sie das Klassenzimmer betraten und sie einige neue Gesichter sah, die in die Parallelklasse gingen und mit denen sie einfach noch keinen Kontakt hatte, da sie noch keine gemeinsamen Kurse gehabt haben. Andere hingegen kannte sie sehr gut.

Ihr wäre niemals im Traum eingefallen, dass ausgerechnet Vanessa in Russisch ging. Bis jetzt hatte Kazumi es ziemlich gut hinbekommen nur einen Kurs mit ihr zu haben, in den sie auch nur gegangen war, weil ihre Schwester dort war und oh Wunder auch Sasuke. Das war der Spanischkurs gewesen und da Sasuke in den nicht mehr ging, sondern Japanisch belegt hatte, würde sie Vanessa und Karin auch dort sehen. Wie schön ihr Leben doch war!

„Alles okay?“, Vanessa erstach sie beinahe mit ihrem Blick, als sich von besagten Blick löste und zu Gaara sah, der sie etwas besorgt musterte.

„Sicher! Setzen wir uns!“, sie folgte ihm in die letzte Reihe und setzten sich nebeneinander. Da konnte sie Vanessas Gedanken schon rattern hören, dass Kazumi sich schon wieder einen anderen Kerl als Itachi anlachte und ihren schmutzigen Plan das für sich auszunutzen. Manchmal hatte sie wirklich Pech!

„Könnte es sein, dass sie dich nicht mag?“, das war wohl die Untertreibung des Jahres, da Vanessa sie nicht einfach nur nicht mochte, sondern regelrecht hasste, weil Kazumi etwas hatte, was sie niemals haben würde. Immerhin war sie nicht nur mit Itachi befreundet, sondern auch in ihn verliebt, was auf Gegenseitig beruhte und sie sehr kurz davor waren ein echtes Paar zu werden.

Wenn Vanessa das wüsste, würde sie sicher im Kreis laufen. Ein sehr verlockender Gedanke!

„Es ist kompliziert!“, seufzte Kazumi nur und fuhr sich mit der Hand durchs Haar, ehe sie wieder zu Gaara sah, der sie eigentlich sehr sanft anlächelte, aber keinen anzüglichen Touch hatte. Er schien sie wirklich nur zu mögen und nicht wie Itachi sie mochte, sondern wie Sasuke sie mochte. Anscheinend verliebte sich doch nicht jeder Kerl in sie. Ein Fortschritt!

„Sag mal, kann ich dich etwas sehr Persönliches fragen?“, normalerweise würde ihr bei so was schon die Alarmglocken läuten, aber Gaara fragte sie das so vorsichtig und so neutral, dass sie deswegen nicht mal böse oder aufgebracht war. Und sie ahnte irgendwie was er sie fragen wollte. Sie hatte nur gehofft, diese Frage etwas mehr hinaus zögern zu können.

„Sicher!“, meinte sie nur, da die Pause sowieso noch etwas länger dauern würde.

„Zwischen dir und Itachi, läuft da was?“, manchmal hasste sie sich dafür, dass sie immer Recht hatte, was solche Dinge betraf.

Kazumi starrte einige Sekunden lang nach vorne, ehe sie sich an ihren Sitznachbar wandte und beschloss ihm einfach die Wahrheit zu sagen, da es sich sowieso nichts brachte ihn deswegen anzulügen. Davon hatte sie nichts und er würde es sowieso niemanden erzählen, wenn sie ihn darum bat.

„Also rein technisch gesehen läuft da schon was, aber auch wieder nicht!“, wie zu erwarten legte er seinen Kopf schief und sah sie etwas verwirrt an.

Sie wusste ja selbst nicht mal was da zwischen ihr und Itachi lief. Auch wenn sie ein tolles Wort für ihre Beziehung hatte. Es war ja keine Affäre, aber ein Paar waren sie auch noch nicht. Eigentlich waren sie nur zwei Leute, die etwas füreinander empfanden und miteinander ausgingen. Dämlicher und komplizierter ging es wohl wirklich nicht.

„Mir fiel auf, dass sich viele Mädchen um ihn reißen. Und wenn er eben was mit dir hätte, wäre das doch etwas unfair, dir gegenüber.“, er ahnte nicht einmal, dass eigentlich sie diejenige war, die sich Itachi gegenüber unfair verhielt und mit ihrem Verhalten ihn sehr oft verletzt hatte.

„Ich weiß, dass er sehr begehrt ist, aber Itachi geht auf so etwas nicht ein, da er das nicht mal will. Er möchte mit mir zusammen sein! Ich bin diejenige, die noch zögert.“, okay, sie hatte keine Ahnung warum sie sich gerade Gaara anvertraute, aber sie hatte das Gefühl, dass er sie vielleicht verstehen würde und er es vielleicht aus einem Blickwinkel sah, der ihr verschlossen blieb, da sie darin schon viel zu verwickelt war. Ein neutraler Beobachter konnte ihr vielleicht den nötigen Schubs geben, damit sie sich für Itachi entschied. Sie hatte ja nur mehr den Tunnelblick was Itachi betraf.

„Und warum zögerst du?“

Kazumi atmete tief durch und erzählte ihm die Kurzfassung, eben dass sie reichen Leuten nicht wirklich vertraut hatte – eben aufgrund ihrer früheren Beziehungen – und dass sie eben das Gefühl hatte, Itachi würde das nicht ernst nehmen, da sie eine neue Niederlage wohl nicht verkraften würde, zumindest nicht bei ihm.

Zwar hatte sie jetzt weniger Zweifel, aber Leichte waren noch da, die sie beseitigen musste um das auch selbst ernst nehmen zu können. Vielleicht hatte Gaara deswegen ein Tipp für sie und wusste einen Rat.

„Dein Privatleben ist ja sehr, wie soll ich es nennen…“, fing er vorsichtig an, als sie mit ihrer Lebensgeschichte zu Ende war, zumindest was für diesen Fall wichtig war. Ihre Eltern hatte sie gar nicht erwähnt.

„Kompliziert, verzwickt, leicht verrückt, filmreif? Such dir eins aus!“, das sagte sie sehr nüchtern, obwohl es doch um ihr Leben ging, das da gerade ausgebreitet wurde.

„Zumindest entspricht es nicht der Norm!“, lächelte er, „Ich muss zugeben solche krassen Erfahrungen habe ich nicht gemacht, aber etwas Ähnliches!“, fing er an, weswegen sie sehr neugierig wurde, „In Australien war ich mit einer Mitschülerin zusammen und zu Anfang lief es wirklich gut, aber dann hat sie sich total verändert. Ich muss dazu sagen, sie war selbst Stipendiatin, dadurch hatten wir zu Anfang viel Kontakt und in Australien war der Unterschied zwischen Stipendiat und normalen Schüler nicht so krass.“, das glaubte sie ihm aufs Wort, „Jedenfalls hat sie angefangen sich mit den reichsten Schülern der Schule zu treffen und sich ihnen eben angepasst. Sie hat auf einmal so geredet wie sie, sich so gekleidet wie sie, kurzum sie war beinahe ein kleiner Klon von dieser Clique.“, irgendwie ahnte Kazumi was jetzt kam, „Um es kurz zu fassen, sie hat mich dann wegen einem reichen Kerl verlassen. Keine Ahnung ob es eben an seinem Reichtum lag oder ob sie wirklich in ihn verliebt war.“, seine Ex hatte wahrscheinlich genau das getan, was man ihr die ganze Zeit unterstellte. Eben dass sie nur an Itachi interessiert war, weil er Geld besaß.

„Tut mir leid! Muss hart gewesen sein!“, sie wusste nicht, was man da sagte, vor allem da es sicher noch wehtat.

Gaara lächelte traurig, „Schon gut! Aber was ich damit sagen will, ist, dass dieser Kerl sie mit seinem Geld eingewickelt hat. Zumindest glaube ich das, wie auch alle anderen aus meiner damaligen Klasse.“

„So nach der Art, er kauft ihr alles und verlässt dich, weil du ihr keine überteuerten Geschenke kaufst und sie deswegen glaubt, dass du sie nicht wirklich liebst.“, er nickte nur, „Was glaubst du was die Leute über mich denken?“, als er sie ansah, lächelte sie sanft, damit er nicht mehr so traurig drein sah.

„Du scheinst ähnliche Probleme zu haben!“, meinte er nüchtern, „Hattest du ja Freitags erzählt!“, stimmt, sie hatte ihm etwas Ähnliches erzählt, als sie ihn damals rumgeführt hatte. Da wo sie ihn anscheinend so angelächelt hat, dass Itachi nen halben Eifersuchtsanfall bekommen hatte. Deswegen sollte sie aufhören so zu lächeln!

„Meine Freunde wissen, dass ich nicht so bin und mögen mich wohl, eben weil ich mich immer anders verhalten habe. Ich sage ihnen klar meine Meinung und zögere auch nicht sie zu beleidigen. Sie wissen eben, dass ich es ehrlich meine und sie deswegen nie belügen würde, wenn sie mich um Rat fragen.“, deswegen funktionierte ihre Freundschaft auch so gut, da die Jungs sehr wohl wussten wie sie war und es akzeptierten. So wie sie ihre Jungs akzeptierte und nicht wirklich versuchte sie zu ändern und vor allem Itachi so nahm wie er eben war.

„Die Frage ist nur…“, sie horchte auf, als Gaara anfing zu reden, da er plötzlich einen sehr ernsten Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte, „Wie lange?“

„Wie lange was?“, sie wurde nervös, was sie nicht wirklich verstand.

„Wie lange wird Itachi noch warten?“, wahrscheinlich fragte er das ohne irgendwelche Hintergedanken und meinte es auch nicht Böse, aber als er das sagte und gleichzeitig die Schulklingel ertönte, sah sie ihn vollkommen entgeistert an und war so verunsichert wie schon lange nicht mehr.

8.Kapitel

8.Kapitel

Wenn Kazumi wirklich ehrlich zu sich selbst war, war sie noch nie so unkonzentriert in einer Unterrichtsstunde gewesen. Zwar war der Test so leicht gewesen, dass sie ihn mühelos ausfüllen konnte. Aber im Unterricht selbst, der eigentlich noch keiner war, – da der Professor nur den ungefähren Unterrichtsplan angegeben hatte – war sie etwas unkonzentriert und leicht irritiert gewesen. Zum Glück hatte der Professor es nicht bemerkt, da er eher daran interessiert war seinen perfekt durchgeplanten Unterrichtsplan an den Mann zu bringen, als sich um eine Schülerin zu kümmern, die nur leer in der Gegend rumstarrte.

Sie wusste zwar warum sie so verwirrt war, da nur diese eine nicht bösgemeinte Frage von Gaara sie dermaßen verwirrte, dass sie sogar kurz vergessen hatte den Testbogen mit ihren Namen zu versehen, aber dennoch war sie verdammt verwirrt und irritiert.

Tief in ihrem Kopf war ihr schon öfters der kleine Gedanke gekommen, dass Itachi es vielleicht irgendwann leid sein würde darauf zu warten, dass sie sich für ihn entschied. Immerhin hatte sie ihm auch schon vorgeschlagen es ihr zu sagen, wenn ihm dieser Gedanke kam. Davor hatte sie eigentlich die meiste Angst!

Sie wollte eben nicht, dass sie sich zu sehr darauf einließ um dann zu erfahren, dass er es eigentlich nicht mehr wollte. Dass er diese Beziehung schon länger nicht mehr wollte. Aber wahrscheinlich hatte sie sich schon zu sehr auf ihn eingelassen um bei einer möglichen Trennung noch mit ihm befreundet zu sein. Dann würde es vielleicht so wie bei Andrew, Robert und Aaron ablaufen, eben dass er sie verlassen würde. Davor hatte sie sogar noch mehr Angst!

Deswegen überraschte sie dieser Satz nicht wirklich, aber trotzdem war sie darüber überrascht, selbst wenn Itachi ihr damals gesagt hatte, dass sie ihm das nie wieder vorschlagen durfte. Dabei war er richtig ernst gewesen! Und vielleicht sogar etwas sauer!

Und trotzdem verunsicherte es sie, dass Gaara das ansprach, obwohl er nicht mal alles wusste und Itachi nicht so gut kannte, sie nicht so gut kannte. Und dennoch hatte er die Situation sehr gut erfasst und richtig analysiert.

Itachi war vielleicht nicht so sprunghaft, aber es war rein theoretisch möglich, dass er seine Meinung bezüglich dieser Sache ändern könnte.

Und obwohl sie eigentlich selbstsicher und sehr unabhängig war, machte ihr dieser Gedanke so viel Panik, dass sie nicht mal darauf reagierte, als die Schulklingel das Ende der Stunde ankündigte und sie richtig erschrocken aufsah, als Gaara sie ansprach und seine Hand auf ihre Schulter legte.

Kazumi starrte den Rothaarigen einige Sekunden lang an, ehe sie merkte, dass sie wirklich dämlich dreinschauen musste, da er ihren Blick sehr verwirrt erwiderte.

Sie öffnete ihre Lippen um irgendwas zu sagen, aber ihr fiel nicht wirklich etwas ein, was erklären könnte, wieso sie sich so seltsam verhielt, obwohl sie die Antwort eigentlich schon kannte. Immerhin war es Gaaras Frage gewesen, die sie so irritierte. Und das obwohl sie eigentlich so selbstsicher war, dass sie nicht daran glaubte, dass das jemals so passieren würde.

Aber leider war das kleine Mädchen tief in ihrem Inneren so verunsichert wegen dieses eines Satzes, dass Kazumi nicht so wirklich klar denken konnte. Es war dieses kleine Mädchen, das immer nur dann zum Vorschein kam, wenn es um Itachi ging, er sie ansprach, ansah, berührte oder auch weil Gaara eine Frage stellte, über deren Antwort sie zwar immer nachgedacht hatte, aber nie so wirklich bewusst gedacht hatte. Jetzt wo sie so im Raum stand – was ihm wohl nicht mal bewusst war – machte ihr das schon etwas Angst und verunsicherte sie mehr, als es eigentlich sollte und sie gewohnt war.

„Sag, ist alles in Ordnung?“, fragte Gaara und wirkte selbst verunsichert, weil sie ihn dann doch etwas seltsam ansah.

Kazumi erschrak kurz, fing sich aber erstaunlich schnell, als sie sich erhob und etwas hektisch nach ihrer Tasche griff, „Ja, sicher!“, selbst sie fand, dass das nicht wirklich überzeugend geklungen hatte, „Ich meine … ich hab nur über etwas zu viel nachgedacht.“, sie durfte manche Dinge einfach nicht mehr tot denken bis sie dann doch irgendeinen Sinn ergaben. Immerhin hatte genau diese Angewohnheit sie dazu gebracht Itachi wegzuschicken, als er ihr gesagt hatte, dass er sie auch liebte. Sie war damals nur darauf gepolt gewesen, dass er nicht das Gleiche für sie empfand, dass sie über seine eigentlichen Gefühle zu erschrocken war um anders darauf zu reagieren.

„Hab ich gemerkt!“, Gaara schien sie auch wie ein offenes Buch lesen zu können, „Hast du Angst, dass er eigentlich nur mit dir spielt?“, er fragte das auf eine so unverblümte Weise, die sie daran zweifeln ließ, dass er das nur sagte um sie von Itachi wegzubekommen, damit er sich selbst an sie ran machen konnte. So schätzte sie Gaara nicht ein, da er nach zwei Begegnungen wohl kaum so an ihr interessiert sein konnte. So klischeehaft war er doch nicht!

Und obwohl sie mit keiner Faser ihres Herzens daran glaubte, dass Itachi wirklich nur mit ihr spielte, tat ihr seltsamerweise das Herz sehr weh, wenn sie an diesen Satz auch nur dachte.

Immerhin würde er dann doch hartnäckiger versuchen sie ins Bett zu kriegen um sie dann fallen zu lassen. Und hätte nicht schon jeder Mann, der genau das vorhatte, aufgegeben, eben weil sie sich nicht ohne weiteres auf ihn eingelassen hatte. Sie mochte ja viel von Itachi halten, im positiven wie auch negativen Sinn, aber er würde doch nicht einfach so geduldig warten nur um sie ins Bett zu bekommen um sie dann wieder zu verlassen.

Tja, so dachte sie, aber warum zum Teufel zitterte sie dann so wegen genau diesen einem Gedanken, dass Gaara vielleicht doch recht hatte und Itachi wirklich so war, wie sie es von Reichen immer dachte?

„Denkst du, dass der Neue deiner Ex mit ihr spielt?“, vielleicht dachte er nur so über Itachi, weil er das von diesem Kerl dachte, der ihm die Freundin ausgespannt hatte. Dieser Kerl hatte sie mit seinem Geld beeindruckt um wohl das zu haben, was er zuvor nicht hatte haben können, weil da ein anderer Mann war und was auch bewies, dass manche Frauen nur auf den Kontostand sahen und nicht auf die Eigenschaften eines Menschen.

Plötzlich seufzte Gaara leise, weswegen sie ihn ansah und erst jetzt merkte, dass sie die Letzten waren, die in der Klasse standen, da die meisten schon längst weg waren. Sie sollte sich eigentlich auch schon auf den Weg zur nächsten Stunde machen, aber sie kam nicht von der Stelle.

„Keine Ahnung! Es wirkte nur so auf mich! Weiß nicht, wie ich das beschreiben soll!“, dieses Dilemma kannte sie nur zu gut und sie verstand ihn in dieser Hinsicht auch.

„Auch wenn du mir das vielleicht nicht glaubst, aber Itachi ist nicht so. Es stimmt schon, dass er mich zu Anfang wohl wirklich nur flachlegen wollte, aber dann hat sich sein Interesse an mir wohl erweitert in etwas, was mich selbst überrascht hat. Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich so empfinden würde.“, es war irgendwie leicht mit Gaara darüber zu reden, selbst wenn sie sich noch nicht so gut kannten. Eigentlich wusste sie ja noch gar nichts von ihm, außer vielleicht, dass er zuvor auf eine australische Privatschule gegangen war, ebenfalls Stipendiat war und auf seine Weise schlechte Erfahrungen mit Reichen gemacht hatte. Das verband doch!

„Wenn du das sagst, glaube ich dir!“, meinte er sanft, „Wir sollten jetzt langsam gehen. Der Unterricht!“, das hatte sie in der Aufregung total vergessen.

„Stimmt, entschuldige! Ich wollte dich nicht mit meinen Problemen belästigen!“, meinte sie entschuldigend, als sie die Klasse verließen.

„Kein Problem! Manchmal hilft es mit jemanden zu reden! Wir werden uns wohl erst morgen wieder sehen, was?“

„Ja, wir haben ja nur dieses Wahlfach zusammen! Aber wenn du Fragen hast, kannst du gerne in mein Wohnhaus kommen!“, im Hinterkopf fragte sie sich ob diese Einladung klug war, vor allem wenn sie bedachte wie Itachi und ihre Freunde auf ihre Reaktion zu Gaara reagiert hatten. Itachi war eifersüchtig geworden, während Sasuke fast schon beleidigt gewirkt hatte, eben in dem Glauben sie würde die zwei austauschen. Wie dämlich das klang! Dennoch war es doch ihre Sache mit wem sie befreundet war und Itachi verstand immerhin schon, dass sie eigentlich nur ihn wollte und Gaara ihr in diesem Sinne vollkommen egal war. Außerdem hatte sie auch nicht vor Sasuke als besten Freund durch Gaara auszutauschen.

„Nett von dir, aber ich komme klar!“, sagte er beruhigend, als sie gerade zur Treppe kamen, die ins Erdgeschoss führte um dieses Gebäude zu verlassen.

„Ich wollte es nur gesagt haben!“, meinte sie Schulterzuckend, als Gaara die Treppe runterging und sie bemerkte, dass Sasuke und Sai gerade aus einer anderen Richtung kamen. Die zwei hatten wohl Französisch gehabt, da sie die zwei nur alleine sah und oh Wunder, Karin ging nur zwei sehr kleine Schritte hinter ihnen. Stillwartend bis sie die Chance bekam sich an Sasuke ranzumachen.

Kazumi hob kurz ihre Hand, als die zwei näher kamen und als auch Karin sie entdeckte, konnte sie schon an ihrem Gesichtsausdruck sehen, dass sie nicht so ganz begeistert davon war, sie gerade hier zu sehen, wenn sie gerade dabei war Sasuke klar zu machen. Manchmal tat ihr der Uchiha dann doch leid!

Sasuke hingegen ließ es wohl völlig kalt, dass seine Möchtegernfreundin hinter ihm stand und ihn mit den Augen praktisch auszog. Das zumindest konnte sie verstehen!

„Wie war Russisch, Kazumi?“, fragte hingegen Sai, damit Karin nicht auf die Idee kam, dass sie sich zu viel mit Sasuke beschäftigte. Immerhin war sie immer noch der Meinung, dass sie sich an Itachi UND Sasuke ranmachte und wenn sie

Glück hatte, kam auch noch das Gerücht auf, dass sie auch an Sai interessiert war. Ein Uchiha reichte ihr ja nicht, sie brauchte unbedingt drei von der Sorte.

„Ganz in Ordnung! Hattet ihr Französisch?“, wollte Kazumi wissen, als Karin es wohl für heute aufgab und die Treppe runterging.

„Ja, war wie immer!“, Sasuke zuckte nur mit den Schultern, als wäre er wirklich gelangweilt, was sie auch verstand, da er Italienisch wie Französisch fließend beherrschte und der Unterricht ihn nicht wirklich forderte, „Habt ihr zwei jetzt nicht Chemie?“, fragte er weiter.

„Nein, das hatten wir schon! Ich hab jetzt ne Freistunde und dann haben du und ich Japanisch!“, meinte Kazumi und sah zu Sasuke, der amüsiert grinste, genauso wie Sai.

„Stimmt, ich bin der mit den zwei Freistunden hintereinander.“, meinte Sai.

„Wollen wir ins Wohnhaus gehen oder in eine der Bibliotheken?“, fragte der andere Uchiha.

„Mit meinem Glück begegne ich irgendeiner Person, die mich nicht ausstehen kann, so wie immer … “, murmelte Kazumi und dachte an die sehr vielen Male in denen sie sehr oft irgendwelchen Typen begegnet war, denen sie vor allem alleine nicht begegnen wollte. Das war vor allem immer in Bibliotheken passiert. Nette Beispiele waren da Blaine, seine dämlichen Freunde und Vanessa.

„Keine Angst, ich beschütze dich schon!“, Kazumi verdrehte die Augen, als Sasuke auf diese Art grinste, die sie zwar bei Itachi sehr attraktiv fand, sie aber bei Sasuke etwas aggressiv machte. Nicht, dass er nicht auch besonders gut aussah, wenn er so dämlich arrogant grinste, aber bei Sasuke brauchte sie dieses Lächeln nicht unbedingt.

„Ich kann schon die Gerüchte hören, wenn man das rausfindet.“, heute war sie wieder richtig gut drauf, was Sarkasmus und Gemeinheiten anging, „Das böse Miststück von Stipendiatin macht sich an den armen Sasuke ran, obwohl die liebe Karin ihn doch so liebt. Und dabei macht sie sich ja schon an Itachi ran. Was will sie denn jetzt von zwei Uchihas? Ist sie wirklich so geldgierig?“, sehr langsam, fast in Zeitlupe wanderten Sais und Sasukes Augenbraue nach oben und sahen sie dermaßen irritiert an, dass sie beinahe dachte, jetzt würde man sie wirklich für verrückt halten.

„Wow und ich dachte ihr macht einen Witz, als ihr sagtet sie würde manchmal zu viel nachdenken.“, kam es sehr nüchtern von Sai und dafür hätte sie ihm zu gerne eine geknallt.

„Die Herrschaften reden also über mich, was?“, als sie das sagte, fühlten sich die zwei Uchihas etwas ertappt.

„Nicht immer!“, meinte Sasuke etwas verlegen, was sie auch nicht von ihm kannte und ihn dann doch irgendwie süß machte.

„Aber immer öfter!“, und Sai versaute es, wenn er solche Dinge mit so einem dämlichen Grinsen sagte, welches sogar Naruto Konkurrenz gemacht hätte.

„Ihr Reiche macht mich fertig!“, seufzte Kazumi, ehe sie einfach die Treppe runter ging um sie vielleicht so loszuwerden. Heute hatte sie einfach keinen Nerv für diese Kerle, da es sie immer noch beschäftigte was Gaara vorhin gesagt hatte und sie deswegen wirklich unsicher war. Und das obwohl sie ganz genau wusste, dass Itachi nicht so war und er selbst das wohl nicht so ausreizen würde um dann letztendlich festzustellen, dass es doch nicht so ernstgemeint war, wie er es immer sagte.

„Jetzt sei nicht eingeschnappt Kazumi!“, sie stoppte mitten auf der Treppe und wäre wohl gestolpert, als sie Sasukes Arm um ihre Schultern spürte, der sie etwas an sich zog und sie auch vom Stürzen abhielt. Sai griff hingegen nach ihrer Hand und zog etwas an ihrem Arm.

„Genau! Jetzt nimm das nicht so ernst!“, sagte Sai mit einem freundlichen Lächeln, weswegen sie etwas verwirrt zwischen den beiden hin und her sah und dann etwas misstrauisch die Augenbrauen zusammen zog.

„Wer seid ihr und was habt ihr mit Sasuke und Sai gemacht?“, fragte sie so misstrauisch wie sie nur konnte, ehe sie die Lippen der beiden zu einem Lächeln verzogen, bis sie allen Ernstes anfingen zu lachen, weswegen sie wirklich beleidigt die Lippen verzog.

„Wir haben dich doch gerne, Kleine!“, murmelte Sasuke und küsste sie liebevoll auf die Wange, was Kazumi dann doch etwas überraschte, da sie immer diejenige gewesen war, die ihn immer so geküsst hatte, nahm man die zwei eher sehr innigen Küsse zwischen ihnen außer Acht, die eigentlich überhaupt nichts zu bedeuten hatten.

„Genau!“, meinte Sai und zum Glück küsste er sie nicht auch noch, weil ihr das dann wohl echt zu viel sein würde. Immerhin könnte das jemand sehen und dann irgendwie falsch interpretieren, dass man wieder einmal glaubte, sie würde sie an Sasuke und Sai ran machen, nur weil ihr ein Kerl angeblich nicht reichte, den sie zu Anfang nie wirklich angebaggert hatte. Itachi hatte versucht sie zu verführen!

„Könnte es sein, dass ihr, eben weil ihr euch gerade so um mich bemüht, etwas eifersüchtig auf Gaara seid?“, mit vollkommenen nüchternen Gesichtsausdruck sah sie zwischen den beiden hin und mit jeder Sekunden sahen sie sie ertappter an, was ihren Gedanken sehr bestätigte.

So wie Itachi hatten sie Panik, dass Kazumi sie als Freunde – in Sasukes Fall als bester Freund – durch Gaara ersetzen würde. Das war ja auch eine gewisse Art und Weise irgendwie süß, aber sie verstand diese Eifersuchtsattacke nicht, weder von Itachi noch von den beiden, da sie Gaara weder so sah, noch er irgendwie eine Art Bedrohung für die drei war.

„Okay, ich sage euch das Gleiche, was ich Itachi gesagt habe.“, Kazumi seufzte leise, „Gaara ist nur ein netter Kerl, mit dem ich mich gerne unterhalte und ich habe nicht vor irgendwas mit ihm anzufangen oder ihn zu meinem besten Freund zu machen. Und ich finde es unglaublich, dass ich das extra sagen muss!“, Sasuke grinste plötzlich, weswegen sie ihm gerne eine geknallt hätte, aber da sein Arm immer noch um ihre Schultern lag und Sai ihre andere Hand festhielt, war sie etwas bewegungsunfähig.

„Manchmal bist du echt süß, wenn du unsicher und gleichzeitig stark tust. Kein Wunder, dass Itachi auf dich steht!“, die zwei ließen sie los und ihre Augenbraue zuckte sehr gefährlich, als man sie einfach stehen ließ.

„Ihr seid richtige Vollidioten!“, knurrte sie und rannte den beiden hinterher, direkt ins Freie, wo sie nur mehr Sasuke entdeckte, da Sai schon in eine andere Richtung gegangen war. Wahrscheinlich zum Unterricht, da er jetzt keine Freistunde hatte, so wie Sasuke und sie.

„Bibliothek oder Aufenthaltsraum?“, fragte der Uchiha, weswegen sie zu ihm sah.

„Wenn du nichts zu tun hast, Aufenthaltsraum! Ich habe gerade heute keine Lust irgendwelchen Kundinnen von euch, besonders von Itachi, zu begegnen.“, Gaaras Worten geisterten immer noch in ihrem Kopf, weswegen sie heute keinen Nerv für irgendwelche Beschuldigungen seitens dieser Damen hatte und einfach nur in Ruhe darüber nachdenken wollte. Sie wollte keine Zweifel mehr haben!

„Gibt’s Probleme? Ärger im Paradies?“, langsam wurde dieses Gespür der Jungs bezüglich ihrer Gefühlslagen wirklich gruselig.

Aber so wie sie ihn dann etwas hilflos ansah, bereute er es schon beinahe sie überhaupt nach ihren Problemen gefragt zu haben. Er entwickelte sich schon beinahe zu ihrem persönlichen Seelenklempner, jetzt da Deidara nicht mehr hier war.
 

Sasuke sah sie einen sehr, sehr langen Moment an, ehe er sich in die weichen Polster der Couch zurücklehnte, seine Beine übereinander schlug und seine ineinander verhakten Finger in seinen Schoß legte.

Kazumi schluckte hart, da sie sich irgendwie wie bei einem Verhör vorkam und man sie beschuldigte irgendwas total Schlimmes getan zu haben. Vielleicht bekam sie endlich die Quittung für ihre ganzen Eskapaden, angefangen von der ganzen Küsserei mit diversen Kerlen – unter anderem auch Sasuke – bis hin zu der Sache mit Blaine, für die sie sich noch immer schuldig fühlte? Und Sasuke hatte den Auftrag ihr das mal heimzuzahlen.

Okay, jetzt ging ihre Fantasie mit ihr durch!

„Also hab ich das richtig verstanden?“, fing er an und bedachte sie mit einem leicht seltsamen Blick, weswegen sie eine Augenbraue hochzog, „Du, die extrem selbstbewusst und selbstsicher ist, lässt sich von einem fremden Kerl einreden, dass die Möglichkeit BESTÜNDE, dass es sich Itachi irgendwann anders überlegen KÖNNTE, was diese Beziehung mit dir betrifft?“, es klang also nicht nur in ihren Ohren merkwürdig, „Kann ich dich etwas fragen? Und egal was du antwortest, es wird in diesem Raum bleiben!“, Kazumi nickte, obwohl sie sich etwas unsicher war, ob sie die Frage überhaupt hören wollte, immerhin sah Sasuke sie wirklich seltsam an, „Könnte es sein, dass du nur nach einem Grund gesucht hast um dich elegant aus der Affäre zu ziehen, weil du zu viel Panik vor dieser Beziehung hast, eben weil du dieses Leben, das Itachi führt, nicht leben willst? Eben, dass du diesen Satz von Gaara nur nutzt um eben einen Grund zu finden diese Beziehung nicht zu führen?“, Kazumi spürte direkt, wie ihr Mund aufklappte und sie etwas geschockt und sehr überrascht den Uchiha ansah, von dem sie niemals gedacht hatte, dass er so eine Frage raushauen würde.

Mal ehrlich, auf die Idee wäre sie niemals gekommen!

Okay, sie musste zugeben, dass sie zu Anfang wirklich nicht begeistert gewesen war. Das hatte sich aber wirklich nur auf dieses Leben mit Itachi beschränkt, nicht auf Itachi selbst. Ihr war sofort klar gewesen, dass wenn sie sich auf Itachi einließ, sie dann doch ein Teil seiner Welt war und dieses Leben an seiner Seite führen würde. Eben ein Leben in der Öffentlichkeit mit allem Drum und Dran. Und selbst wenn ihr dieser Gedanke überhaupt nicht gefiel, so gefiel ihr ein Leben mit Itachi noch mehr.

Da Sasuke das wusste, verstand sie seine Frage und hatte in dem Sinne auch ihre Berechtigung, da er sich wohl Sorgen um seinen Bruder machte und ihn demnach auch irgendwie beschützen wollte. So seltsam dieser Gedanke auch irgendwie klang!

Aber da sie ja mit Itachi zusammen sein wollte und ihr nur dieses zukünftige Leben etwas widerstrebte, war die Frage an sich unnötig. Sie wollte sich ihm zu Liebe mit seiner Welt anfreunden und wenn nötig auch in ihr leben.

„Weißt du, es hat mich nur verunsichert, dass er in gewisser Weise auch recht hat. Ich weiß, dass die Chance extrem gering ist, dass Itachi es nach all der Zeit Leid sein wird darauf zu warten, dass ich mich für eine Beziehung entscheide. Und obwohl ich das weiß, bin ich trotzdem etwas unsicher.“, murmelte Kazumi und sah etwas beschämt auf ihre Hände, die ruhig in ihren Schoß lagen. Sie mochte es nicht von ihren eigenen Schwächen zu reden, auch wenn er ihr Freund war. Das brachte sie noch nicht fertig!

„Ich kann dich verstehen!“, erschrocken sah sie zu Sasuke, der ihren Blick ungewohnt ernst erwiderte, „In gewisser Weise haben ich und Sakura das gleiche Problem.“, er sah zur Seite, „Was glaubst du wie wahnsinnig mich der Gedanke macht, dass Sakura vielleicht irgendwann einen anderen Typen kennen lernt, der in ihrer Nähe wohnt und demnach immer für sie da sein kann?“, so wie Sasuke gerade drein sah, nagte es wohl sehr an ihm, dass diese Fernbeziehung mit Sakura eben aufgrund der Entfernung eben nicht funktionieren könnte. Immerhin waren mehrere Kilometer zwischen ihnen und keiner der beiden fand jeden Tag die Zeit zum anderen zu fahren. Da mussten sie eben auf SMS und Telefonieren zurückgreifen.

Und da konnte es immer möglich sein, das der andere einen anderen kennen lernen würde, der eben in der Nähe wohnte. Da war es egal, wie tief die Liebe ging. Manchmal sollte es einfach nicht sein! Aber bei den beiden war sie sich ganz sicher, dass es sein sollte!

„Ich will diese Beziehung!“, Kazumi ahnte, dass Sasuke ihre Meinung bezüglich seiner Beziehung zu Sakura nicht hören wollte, da er sie wohl schon kannte, immerhin kannte er seine beste Freundin. Deswegen kam sie wieder auf ihr Problem zurück.

„Und warum hast du dann solche Angst oder Zweifel?“, fragte er weiter.

„Er geht nächstes Jahr nach Yale!“, das beantwortete so ziemlich jede Frage, die sie sich bezüglich Itachi je gestellt hätte. Und es fasste all ihre Zweifel zusammen.

Immerhin konnte ihr niemand versichern, dass er auf dem College nicht doch eine Frau kennen lernen würde, die er vielleicht doch mehr lieben würde als sie und die vielleicht auch besser zu ihm passen würde, eben in der Hinsicht, dass sie mit seiner Welt besser klar kam, als sie.

Keiner von ihren Freunden würde wollen, dass sie solche Gedanken hatte, aber Tatsache war, dass sie diese Gedanken sehr wohl plagten. Vor allem da sie im Bereich des Wahrscheinlichen lagen, egal wie sehr sich ihre Gedanken dagegen sträubten und Itachi immer vom Gegenteil sprach.

„Ist sollte dir das wohl nicht sagen, … “, plötzlich wurde Kazumi hellhörig, da Sasukes Ton sich schlagartig geändert hatte und das machte sie etwas nervös, „ … aber anscheinend ist es nicht mehr so sicher, dass er überhaupt nach Yale geht. Er scheint mit unserem Vater diskutiert zu haben, ob er nach dem Abschluss die Firma nicht gleich übernehmen sollte. Keine Ahnung, wie die Diskussion ausgegangen ist oder wer für was war!“

Kazumi hatte vieles erwartet, nur nicht das!

Wahrscheinlich stand ihr Mund wieder so weit offen, während Sasuke etwas traurig lächelte.

„Hast du nicht wieder ein Date mit ihm?“, und warum bekam sie grade bei diesem Satz so ein seltsames Gefühl und dass es diesmal nicht so ganz perfekt ablaufen würde.

9.Kapitel

9.Kapitel

Laut den meisten Filmen, Büchern und der Etikette des Datings war das dritte Date das berühmte Sexdate. Demnach würde sie nach diesem Date mit Itachi im Bett landen, egal ob sie ein Paar waren oder nicht. Egal, ob ihr das gefiel oder nicht. Egal, ob es dafür zu früh war oder nicht. Egal, ob sie das wollte oder nicht. Das war einfach so und würde sich nicht einfach ändern, nur weil sie der Meinung wäre, dass es dafür noch viel zu früh war und eine Entwicklung geben könnte, die sie so eigentlich nicht mal wollte.

Sie liebte Itachi, aber das hieß ja noch lange nicht, dass sie deswegen sofort mit ihn ins Bett ging, selbst wenn sie das schon wollte, zwar nicht unbedingt jetzt, aber irgendwann schon. Eben wenn die Zeit gekommen war und sie sich dazu bereit fühlte. Immerhin hatte sie, was diese Sache betraf, absolut keine Erfahrung auf die sie zurückgreifen konnte um darauf angemessen zu reagieren.

Zwar wusste Itachi von diesem Umstand und würde wohl demnach nichts in dieser Hinsicht etwas von ihr erwarten, aber so waren nun mal die ungeschriebenen Gesetze des Datens. Zumindest in New York! Und wenn man nicht schon beim dritten Date im Bett landete, wurde es aus einer anbahnenden Beziehung sowieso nichts.

Na ja, aber trotzdem gab es doch einen Unterschied zwischen einem dritten Date zwischen zwei Leuten, die sich zwei Dates zuvor auf einer Party oder in einer Bar kennen gelernt hatte und demnach gerade mal so viel über einen wusste, dass es für eine einfach Freundschaft reichte und ihr und Itachi?

Immerhin kannten sie sich schon wesentlich länger und empfanden mehr für einander, als dass man nicht sagen könnte, dass das nichts wurde, wenn man jetzt nicht im Bett landete. Das zwischen ihnen war doch was Ernsteres als bloßer Auftakt zu gemeinsamen Bettspielchen und Itachi würde sicher nicht so lange warten nur um sie ins Bett zu bekommen. Weswegen Kazumi schon wieder bei Gaaras Worten waren, die ihr einfach nicht aus dem Kopf gehen wollten, egal wie sehr sie sich auch bemühte. Die kamen einfach immer wieder, egal wie sehr sie sich auch einredete, dass das so nicht stimmte.

Itachi war schon so lange so geduldig! Jetzt würde er doch nicht einfach so aufgeben.

Egal, drittes Date war drittes Date!

Und drittes Date gab meistens – wenn man nicht zwangsläufig im Bett landen musste, wie bei ihr – den Hinweis, wie diese Beziehung in Zukunft aussehen würde oder ob es nur Wunschdenken war.

Beim dritten Date ging es ums Eingemachte, weswegen es jetzt besser nicht schief laufen sollte und sie …

… jetzt ehrlich gesagt gerade voll die Panik bekam, eben weil sie sich seit zehn Minuten darüber Gedanken machte, was das dritten Date vielleicht bedeuten könnte, als sich endlich zu entscheiden was sie jetzt anziehen sollte, da sie keine Ahnung hatte was heute anstand, eben was Itachi mit ihr vorhatte, da er gemeint hatte, er würde sich wieder um alles kümmern.

Und über diese Tatsache wollte sie sich auch erst später Gedanken machen!

Okay, jetzt musste sie erst mal tief durchatmen um wieder zur Ruhe zu kommen, damit sie eine Entscheidung treffen konnte.

Jeans waren immer angebracht, obwohl sie ja zu den Dates mit Itachi bis jetzt immer ein Kleid angehabt hatte. Also waren sie immer sehr edel unterwegs gewesen. Also konnte sie sich doch jetzt nicht so etwas Gewöhnliches wie eine Jeans und T-Shirt anziehen. Das würde sicher toll rüber kommen, wenn sie sich im Vergleich zu ihren anderen Dates wirklich schäbig anzog.

Hallo, immerhin drittes Date!

Am liebsten würde sie sich die Haare raufen, aber die saßen gerade so perfekt!

Dennoch, als es plötzlich sehr laut an der Tür klopfte und sie vor Schreck sogar einen ihrer High Heels fallen, dessen Absatz direkt auf ihrem großen Zeh landete und sie deswegen besagten Fuß so schnell hochhob, dass sie wirklich – und das war wirklich peinlich – mit dem anderen Fuß ausrutschte und bei dem Versuch wieder Halt zu finden, nach hinten stolperte und ernsthaft über eine Ecke ihre Bettes fiel und dann auf dem Boden knallte, mit dem Kopf, während ihre Beine immer noch über der Bettecke hingen, fragte sie sich wirklich was heute los war.

Wieder kam ein Klopfen, als sie sich schmerzlich den Kopf hielt und gerade merkte, dass sie gerade wirklich auf die peinlichste und unmöglichste Art und Weise hingeflogen war, obwohl sie nicht mal wirklich großartig tollpatschig war.

„Komm rein!“, brüllte sie, als derjenige ein drittes Mal klopfte und derjenige wohl wirklich erst reinkam, wenn sie selbst zur Tür ging oder ihm die Erlaubnis erteilte, eintreten zu dürfen. Also musste das Itachi sein, der sie abholen wollte, da es verdammt noch mal Zeit für dieses Date war und sie ihre Zeit damit verschwendet hatte darüber nachzudenken ob sie mit Itachi im Bett landen würde oder nicht.

Und jetzt lag sie auf dem Boden, mit den Unterschenkeln auf dem Bett, mit einem wehen Zeh und einem schmerzenden Hinterkopf.

„Bist du tot?“, eine selten dämliche Frage, vor allem von Itachi.

„Nein!“, meinte sie leise und starrte an die Decke.

„Gut, tot brauch ich dich nicht!“, Kazumi lachte auf und legte ihre Hand auf ihre geschlossenen Augen.

„So eine wie mich findest du nie wieder, glaub mir!“, murmelte sie, als sie merkte, wie er sich neben sie runter kniete.

„Wahrscheinlich!“, raunte er mit dieser sexy Stimme, die sie immer wieder erzittern ließ. Deswegen sah sie ihn auch endlich an, „Was ist passiert?“, fragte er fürsorglich und half ihr sich aufzusetzen. Ihre Beine rutschten von der Bettkante und sie zog sie an ihren Körper.

„Mein Schuh fiel auf meinen Zeh und irgendwie lag ich dann so da!“, sagte sie leise und ließ sich von ihm aufhelfen. Seine starken Armen legten sich um ihre Schultern und drückten sie an seine Brust, weswegen sie sich an ihn schmiegte und die Augen schloss um diesen betörenden Geruch einzuatmen, was sie einen Moment vergessen ließ, weswegen sie sich eigentlich Sorgen machte.

Itachi schaffte es immer wieder, dass sie alles um sich herum vergas. Vor allem ihre Sorgen, ihre Ängste und auch ihre Zweifel.

„Alles okay?“, fragte er, als würde er ahnen, dass sie etwas bedrückte, weswegen sie sich von ihm löste und einen Schritt zurück trat.

„So dämlich und klischeehaft das auch klingt, aber ich hab nichts anzuziehen.“, für diesen Moment würde sie Gaaras Worten vergessen und sich erst dann damit beschäftigen, wenn sie die Nerven dazu hatte, wenn sie sich etwas beruhigt hatte.

„Das momentane Outfit gefällt mir aber wirklich gut!“, als Itachi das sagte, grinste er dermaßen pervers, dass sie einfach nicht anders konnte und ihre Augenbraue hochzog um ihren Blick dann langsam nach unten wandern zu lassen.

Jetzt stand sie schon wieder in Unterwäsche vor ihm und diesmal in ganz knapper und nur die Bluse ihrer Schuluniform bedeckte das Nötigste.

Kazumi spürte wie sie rot um die Wangen wurde, obwohl er sie doch schon in knapperen Outfits gesehen hatte, zum Beispiel in diesem netten Badeanzug, den sie zum Geburtstag bekommen hatte. Das war viel schlimmer gewesen!

„Könntest du dich bitte umdrehen?“, er tat es und das zeugte doch wirklich von seinen guten Manieren.

„Zieh dir einfach etwas Bequemes an!“

Kazumi merkte erst jetzt, dass er für seine Verhältnisse sehr normale Kleidung trug und nicht wie sonst einen maßgeschneiderten Edelanzug von Armani, Gucci oder sonst was. Dann hatte er wohl wirklich etwas Normales vor, wofür sie ihm dann doch etwas dankbar war.

„Sicher!“, murmelte sie wieder und ging in ihren begehbaren Kleiderschrank um sich dann letztendlich für eine normale Jeans, ein T-Shirt und eine Weste zu entscheiden, da sie nicht wusste wohin es ging und was für Temperaturen dort herrschen würden.

Na toll, hätte sie das früher gewusst, wäre ihr viel Ärger erspart geblieben.

Als sie fertig angezogen war, betrat sie wieder ihr Zimmer, wo sie Itachi immer noch vorfand. Er war gerade dabei sich ein Foto anzusehen und sie fühlte sich in ein Déjà-vu zurück versetzt.

Damals, als Deidara sie zum Frühstück angeholt hatte, an ihrem ersten Tag beim Host Club, hatte er genau dieses Bild angestarrt. Es zeigte sie mit Jim an einem heißen Sommertag. Damals war es noch möglich gewesen sich ohne Beobachter zu bewegen, zumindest für ihn. Diese Zeiten waren aber schon lange vorbei.

Er stellte das Bild wieder auf seinen Platz und griff nach dem, welches gleich daneben stand.

Sie lächelte leicht als er die etwas ältere Fotografie betrachtete, obwohl sie ein seltsames Gefühl dabei hatte, wie er es ansah.

„Deine Eltern?“, fragte er als er sich zu ihr umdrehte und das Bild leicht hochhob.

Kazumi nickte, da sie nicht im Stande war, jetzt darüber zu reden.

Das Foto stammte aus einer Zeit in der sie niemals gedacht hätte, dass ein schrecklicher Unfall ihr ganzes Leben und wahrscheinlich auch ihr ganzes Wesen verändern würde. Dieser Unfall hatte sie damals zu der Frau gemacht, die sie heute war und sie war nur etwas froh darüber.

„Du siehst wirklich so aus wie deine Mutter!“, stimmt, bei ihrem ersten Date hatte sie ihm erzählt, dass sie laut allen Aussagen wie ihre Mutter aussah und sie nur wenig von ihrem Vater hatte, zumindest was die Äußerlichkeiten betraf, „Du warst ein süßes Kind!“, sie wurde leicht rot, als er das sagte.

„Itachi, ich … “, als sein Name über ihre Lippen kam, wusste sie nicht mal was sie ihm sagen wollte. Nur hatte sie das Gefühl bekommen irgendwas zu sagen.

„Wir sollten gehen!“, unterbrach er sie etwas rüde und es wirkte beinahe so, als wollte er ihr nicht zuhören. Als würde er seine Gedanken woanders haben!

„Äh, sicher!“, sie legte ihre Hand in seine, die er ihr anbot. Seine warmen und langen Finger schlossen sich um ihre Hand, drückten leicht zu, ehe er an ihrem Arm zog, direkt aus ihrem Zimmer in den Gang.

Dort waren sie alleine, wie sie es erwartet hatte!

Bei ihren Verabredungen hatte es wirklich selten Störungen von den anderen gegeben, besser gesagt hatte es bis jetzt noch nie eine Störung gegeben, wenn sie mit Itachi etwas unternahm und diese Unternehmungen davon abhingen ob sie ein Paar wurden oder nicht.

„Komm!“, wieder sagte er das etwas zu hart, schloss dabei seine Finger etwas zu fest um ihr Handgelenk und zog sie Richtung Ausgang.

Itachi wirkte im Allgemeinen extrem angespannt und leicht gereizt, dass ihr schon der Gedanke kam, er hätte sich zuvor die gleichen Gedanken über dieses Date gemacht, wie sie. Vor allem was das dritte Date überhaupt bedeutete, eben dass es das Sexdate war und er darüber nachdachte, ob er das überhaupt von ihr erwarten konnte, obwohl was das betraf sie überhaupt keine Erfahrungen hatte.

Es beruhigte sie zwar etwas, dass er sich deswegen auch Gedanken machte und diese Tatsache nicht so spurlos an ihm vorbei ging, aber es machte sie dann doch etwas unruhig, dass er deswegen schon angespannt war und sie dann doch etwas grob behandelte, obwohl das wohl nicht mal seine Absicht war.

Sie kamen ins Freie, ein leichter und angenehmer Wind erfasste ihre Haare und wirbelte sie durch die Luft um letztendlich halb in ihrem Gesicht zu landen, weswegen ihre Frisur dann doch im Eimer war.

Itachi starrte sie deswegen einen kleinen Moment an, während sie noch versuchte ihre Haare wieder in Ordnung zu bringen oder zumindest das zu retten was zu retten war. Warum musste sie auch unbedingt heute mit offenen Haaren rumrennen?

Ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, weswegen sie etwas beleidigt ihre Unterlippe vorschob, was sein Lächeln breiter machte. Der würde es nicht wagen sie jetzt auszulachen, nicht nachdem was vorhin in ihrem Zimmer passiert war.

Vor allem sahen seine perfekten Haare nicht mal besser aus, da der Wind sie auch erfasst hatte. Also sollte er nicht wirklich sie auslachen, da er doch dasselbe Problem hatte.

„Was hast du geplant?“, Kazumi verspürte den Drang irgendwas zu sagen, da diese seltsame Stille irgendwie unangenehm war, vor allem da sie meistens mit Itachi eben nicht unangenehm war. Sie musste ja nicht dauernd mit dem Typen, den sie mochte, nein, liebte kommunizieren. Manchmal reichte es ihr auch nur, wenn sie nebeneinander saßen und die Nähe des anderen spüren und genießen konnte.

Das war für sie auch ein Zeichen von Intimität, wenn man nicht dauernd das Bedürfnis verspürte sich gegenseitig mit irgendwelchen belanglosen Themen niederzureden, weil Stille doch auch schön war.

So wie letztes Jahr beim Abschlussfest, wo sie einfach so nebeneinander gesessen und sie ihm dabei zugehört hatte, wie er ihr ein selbstkomponiertes Stück auf dem Klavier vorgespielt hatte. Das machte doch auch eine Beziehung aus, wenn man mal einfach nur nebeneinander sitzen konnte.

Aber gerade heute empfand sie dieses Bedürfnis zu reden, damit die Stille nicht unerträglich und peinlich wurde. Und das machte sie noch unruhiger!

„Langsam solltest du mich schon kennen!“

Zur Übersetzung, das hieß, dass es mal wieder eine Überraschung war und sie kurz vorher darüber aufgeklärt wurde, was er überhaupt mit ihr vorhatte. So wie bei ihrem ersten Date oder beim Zweiten oder die Sache mit ihrem Geburtstag. Der Kerl stand einfach drauf sie zu überraschen und das obwohl oder gerade weil sie das nicht so ganz mochte.

„Ganz ehrlich, das hat mich auch grad überrascht!“, langsam wurde es besser, da sie zumindest wieder beinahe normal miteinander sprachen und diese Stille nicht mehr ganz so unangenehm war.

Deswegen ließ sie sich auch bereitwilliger zu Itachis Auto führen, wo er ihr gentlemanhaft wie er eben war, die Beifahrertür aufhielt, damit sie einsteigen konnte.

Itachi nahm neben ihr Platz und ihrer Meinung nach schlug er die Autotür zu laut zu. Deswegen zuckte sie auch leicht zusammen, obwohl sie wusste, dass er nicht wütend auf sie war und deswegen die Tür so laut zuschlug.

„Alles in Ordnung?“, Kazumi sah zu ihm hoch, als Itachi sie ansprach, während er den Motor startete. Sein Blick lag schwer auf ihr, als würde er etwas in ihren Augen oder in ihrer etwas angespannten Körperhaltung suchen, die ihm verrieten, weswegen sie so angespannt und nervös war. Dabei war er doch selber so angespannt und wirkte leicht gereizt.

„Ja!“, sagte sie zu schnell, vor allem für diese Situation, „Ich war nur in Gedanken!“, was zumindest der Wahrheit entsprach, da sie sich wirklich Gedanken darüber machte, wie ein drittes Date überhaupt ablaufen sollte, obwohl sie schon dritte Dates gehabt hatte. Aber mit den anderen war das immer was anderes gewesen, eben weil es bis jetzt nie so wirklich ernst gewesen war, wie mit Itachi.

Bei Aaron hatte sie sich deswegen nie Gedanken gemacht, ob das dritte Date einen Einschnitt in ihrer Beziehung bedeuten könnte. Bei Robert schon gar nicht, da sie doch so perfekt gewirkt hatte und bei Andrew war es definitiv zu früh überhaupt darüber nachzudenken ob das dritte Date überhaupt das Sexdate war, oder nicht.

Tja, aber mit Itachi schien es grade wirklich ernst zu werden, weswegen sie gerade voll Panik schob und ihr grade echt kalt wurde, eben weil sie nicht mal wusste ob er etwas in dieser Hinsicht von ihr erwartete.

„Tja, drittes Date, ist was Besonderes!“, und er musste das auch noch ansprechen, weil er vielleicht dachte dann würde sie sich besser fühlen, weil sie dann irgendwie dachte, er würde sich ebenfalls Gedanken darüber machen und es wäre nicht so schlimm deswegen auch nur irgendwie nervös zu sein.

Jetzt wäre sie gerade wirklich froh, wenn er wie immer ihre Gedanken lesen würde um nicht zu wissen, weswegen sie nervös war, aber genau merken würde, dass ihr grade genau das an die Nieren ging.

„Schon! Sind wir bald da?“, die Frage kam ungeduldiger rüber, als es beabsichtigt war, da sie nicht ungeduldig wirken wollte.

Aber da sie schon seit fünfzehn Minuten durch die Gegend fuhren und gerade mal ein paar Sätze miteinander gewechselt hatten, obwohl sie doch dachte ein bisschen Stille zwischen zwei Menschen wäre nicht so schlimm, machte sie gerade dieser Umstand extrem nervös und deswegen war sie wohl so unruhig. Außerdem hatte Itachi sie noch nicht wirklich bewusst angesehen, geschweige denn hatte sie das getan. Dabei sah sie ihn doch so gerne an!

„Sicher!“, heute war die gesamte Konversation mit Itachi so toll und das war purer Sarkasmus. Irgendwie war es heute schwierig, vielleicht weil sie beide gewisse Erwartungen an dieses Date hatten.

Obwohl Kazumi eher Angst hatte, dass er Erwartungen hatte, die sie nicht erfüllen konnte, weil die Zeit dafür nicht reif war und er sich Gedanken darüber machte, ob er diese Erwartungen überhaupt haben durfte. So gut kannte sie ihn schon!

Gott, da war es leichter gewesen ihm zu sagen, dass sie ihn liebte um dann feige abzuhauen!

Das Leben war wirklich einfacher, wenn man sich ehrlich sagen würde, was man empfand. Aber dann wären Bücher, Filme oder sonst was eben langweilig und man hätte keinen Grund sie zu lesen, sie sich anzusehen oder sonst was zu tun. Außerdem wäre das Leben auch langweiliger!

Itachi parkte das Auto auf einem kleinen Parkplatz und um sie herum war … nichts. Und mit nichts meinte sie, dass sie keine Häuser entdecken konnte, die auch nur irgendwie auf Zivilisation hindeuteten. Da war nur ein Parkplatz, wo sie übrigens auch ganz alleine waren und um sie herum nur grüne Landschaft mit Bäumen und alles was zu einem schönen Stück reiner Natur noch dazugehörte.

Kazumi war richtig beeindruckt! Würde ihr nicht der Gedanke kommen, dass das vorherige Date schon so ähnlich abgelaufen war, zumindest der zweite Teil und sie da etwas unanständig gewesen war, vor allem was ihre Gedanken betraf.

„Wollen wir?“, fragte er und hatte seine Hand schon an der Klinke der Autotür, sah sie an, als wäre er heute besonders ungeduldig. Was sie wiederum dazu brachte, wieder an Gaaras eigentlich unbedeutende Worte zu denken, die er nicht mal böse gemeint hatte. Oder an das was Sasuke ihr erzählt hatte.

„Sicher!“, ihre Stimme war ungewohnt heiser, als sie ihm antwortete, stieg trotzdem aus, obwohl Itachi ihr sicher die Tür aufgemacht hätte, aber diese Geduld besaß sie heute nicht. Sie musste aus diesem Auto, raus an die frische Luft.

Itachi kam gerade um das Auto herum, als sie die Autotür zuschlug und kurze Irritation huschte über seine Züge, da er wohl eher der Gentleman höchstpersönlich sein und ihr die Tür aufhalten wollte.

Dennoch war sie wieder so schnell verschwunden wie sie gekommen war und er ließ sich das nicht anmerken, dass er sie eigentlich anders behandeln wollte. Gute Manieren gingen ihm wohl über alles, obwohl das eher im Kontrast zu seinem früheren Verhalten stand, eben dass er so viele Frauen flach gelegt hatte.

Egal, sie wollte dieses Date doch nur genießen, obwohl es irgendwie komisch ablief, da sie bis jetzt noch nicht wirklich romantischen Körperkontakt hatten. Das einzige Mal, wo er sie heute berührt hatte, war als sie auf dem Boden gelegen hatte. Und das galt nicht wirklich!

Itachi griff nach ihrer Hand, schloss seine Finger um ihr Handgelenk um sie wohl endlich in seine starken Arme zu schließen, damit sie Gaaras Worte endlich für diesen einen Moment vergessen konnte und sich nur auf Itachi und dieses Date konzentrierte.

Kazumi starrte auf seine Finger, dann wanderte ihr Blick zu Itachis Gesicht um leicht zu lächeln.

Und plötzlich, als hätte sie vor allem an diesem leicht seltsamen Tag irgendwie damit rechnen müssen, öffnete sich der Himmel und keine fünf Sekunden später legte sich ein dermaßen starker Platzregen über sie, dass sie gerade wirklich dachte, irgendjemand da oben würde sie wirklich hassen.

So viel zum Thema drittes Date, kam es ihr nur in den Sinn!
 

Als dieser verdammte Platzregen einsetzte und ihn und Kazumi in weniger als fünf Sekunden vollkommen nass bis auf die Knochen machte, fragte Itachi sich ernsthaft was an diesem wirklich beschissenen Tag noch schief gehen konnte und was man ihm denn noch antun konnte, damit er wirklich bald lauthals fluchen würde und das nicht nur in Gedanken.

Itachi merkte, dass Kazumi vollkommen gebannt in den Himmel starrte und die dicken Wassertropfen auf ihrem Gesicht landete und dann langsam über ihre Haut glitten, bis der Regen von ihren nassen Klamotten aufgesaugt wurde.

Erst dann sah sie ihn an, nachdem sie kurz die Augen geschlossen und ihren Kopf zu ihm gewandt hatte. Sie lächelte immer noch leicht an, auch nachdem dieser verdammte Regen seine Pläne so schön weggespült hatte, wie es das Wasser mit allem hier machen würde, was nicht Niet und Nagelfest war.

„Heute ist wohl nicht unser Tag!“, flüsterte sie mit heiserer Stimme, was nicht daran lag, dass sie krank war, sondern wahrscheinlich daran, dass sie sehr wohl gemerkt hatte, dass dieser Tag, besonders dieses Date irgendwie von Anfang sehr komisch gewesen war.

„Sieht so aus!“, meinte er und rügte sich gerade selbst in Gedanken, dass er nicht den verdammten Wetterbericht gecheckt hatte um eben solche Sachen zu vermeiden. Immerhin standen sie jetzt wegen ihm in diesem verdammten Regen und würden, wenn es ganz klischeehaft kam, eine Mordserkältung bekommen. Auf so was hatte er ja ganz besonders viel Lust!

„Wollen wir wieder fahren?“, dabei schlang Kazumi ihre schlanken Arme um ihren Oberkörper um sich wohl zu wärmen, da es sie nicht nur nass war, sondern es auch verdammt kalt wurde.

„Sicher!“, schnell öffnete er wieder die Beifahrertür, damit sich Kazumi setzen konnte und wieder könnte er sich selbst eine reinhauen, eben weil er nicht aufmerksam genug gewesen war. Schlimm genug, dass der Regen ihn überrascht hatte, aber das konnte er sich nicht erlauben. Dafür war er viel zu gut erzogen um zu übersehen, wie kalt Kazumi gerade war.

Schnell ging er um den Wagen herum und setzte sich ebenfalls in den Wagen um sofort die Heizung aufzudrehen, damit Kazumi sich etwas aufwärmen konnte. Sie hatte sich derweil ihre Weste ausgezogen und Itachi musste ziemlich hart schlucken, da sie wohl nicht bemerkt hatte, was ihm gerade sehr ins Auge sprang.

„Möchtest du eine Decke?“, er musste sich wirklich zwingen mit normaler Stimme zu sprechen und ihr auch wirklich ins Gesicht zu sehen, weil dieser Anblick, so oft er ihn bei anderen Frauen schon gesehen hatte, ihn besonders bei Kazumi extrem nervös machte.

„Nein! Fahren wir einfach zurück!“, murmelte sie.

„Sicher!“, seine Finger schlossen sich verkrampft um das Lenkrad und er biss sich auf die Unterlippe, damit er ja nicht in Versuchung geriet.

„Alles in Ordnung?“, fragte Kazumi, weswegen er zu ihr sah.

„Ja, alles okay!“, er log und das wusste Kazumi sicher. So wie er gewusst hatte, dass sie gelogen hatte, als er genau die gleiche Frage gestellt hatte.

Immerhin, hallo, sie hatten ihr drittes Date, was einfach etwas Besonderes werden musste, da es doch bedeutete, dass man in die heiße Phase kam, die man nicht versauen durfte.

Er durfte das nicht versauen!

Das dritte Date sollte für Kazumi etwas Besonders und Unvergessliches werden, was es dank diesem Regen auch sein würde. Vor allem da er wusste, wie sie

wahrscheinlich auch, dass das dritte Date immer das Sexdate war. Und er kannte sie, dass sie sich darüber Gedanken machen würde.

Er machte sich doch auch Gedanken darüber, aber eben darum, dass er nicht von ihr erwarten konnte, dass sie nach diesem Date mit ihm auf sein Zimmer ging und erst dann wieder raus kam, wenn es wieder hell wurde. Was dazwischen passieren würde, konnte man sich doch denken. Sie würden sicher nicht auf der Couch sitzen, Kakao trinken und Schach spielen. Vielleicht die Couch irgendwie vorkommen, aber die anderen zwei Sachen sicher nicht.

Dazu war sie wohl einfach noch nicht bereit und es war noch zu früh. Das würde in der jetzigen Phase ihrer Beziehung nicht gut kommen. Er verstand das und wenn er ehrlich war, wollte er auch nicht zu früh mit ihr schlafen um sie vielleicht dann ganz zu verlieren.

Leider aber machte Kazumi ihm die Sache nicht wirklich einfacher, da sie hier mit einem weißen T-Shirt saß, das ziemlich nass war und er somit ihren wirklich heißen Spitzen BH sehen konnte, genau wie die Haut, die durch den nassen Stoff blitzte und ihm deswegen ein paar eher unanständige Gedanken kamen, die drohten Überhand zu nehmen, weswegen er wirklich kurz davor sie einfach wild zu küssen und seine Hand unter ihr T-Shirt oder in ihre Jeans gleiten zu lassen um eben diese zarte Haut unter seine Fingern zu spüren.

Oh ja, das würde sicher gut kommen, wenn er das jetzt machen würde.

Aber verdammt noch mal, Kazumi sah grade so heiß aus, dass er sich wirklich zusammenreißen musste um eben nicht über sie herzufallen. Ihre Haare waren nass, klebten in ihrem nackten, verführerischen Nacken, wo er noch ein paar vereinzelte Regentropfen ausmachen konnte, die er liebend gern wegküssen würde. Ihre fast entblößte Brust hob und senkte sich, während ihr Gesicht … einfach so verdammt unruhig wirkte, da er sie wahrscheinlich wie ein wildgewordenes Tier ansah, das bereit war sich an seiner Beute ausgiebig zu laben.

Er war das Tier, sie die arme Beute! Was für ein Vergleich!

Deswegen startete er schnell den Motor um sich darauf zu konzentrieren. Dann fuhr er los.

Innerlich schüttelte er auch den Kopf um einen klaren Gedanken fassen zu können und um sich daran zu erinnern, dass es nicht darum ging Kazumi schnellst möglich in sein Bett zu bekommen, sondern um sie als seine Freundin zu gewinnen. Da würde sie dann schnell genug in seinem Bett landen. Und das nicht nur wegen dem Offensichtlichen.

Aber jetzt musste er seine Konzentration darauf verlegen ihr einen schönen Tag zu machen und um ihr zu beweisen, dass er es ernst meinte und sie ihm nie langweilig werden würde. Was aber bei diesem verdammten Regen eine wahre Herausforderung werden dürfte, da er keinen verdammten Plan B hatte.

Itachi hatte noch nie einen Plan B gebraucht was ein simples Date betraf, nein, er hatte noch nie in seinem Leben einen Plan B gebraucht, weder was seine berufliche Zukunft betraf, noch sonst irgendwelche Dinge. Sein Leben war so perfekt verplant, dass es ihn selbst überraschte.

Dabei kam ihm doch glatt die Diskussion mit seinem Vater in den Sinn, die ihm schon genug Nerven gekostet hatte und er vor allem nicht jetzt daran denken sollte, da sonst seine Stimmung wirklich im Keller wäre. Und das wäre Kazumi gegenüber unfair, da sie nichts dafür konnte. Und wenn es ganz furchtbar lief, würde Kazumi seine Unruhe so interpretieren, dass sie wirklich dachte, sie würde etwas dafür können und sich wieder viel zu viele Gedanken darüber machen, bis er ihr sagte, es würde nichts mit ihr zu tun haben. Oder sie dachte wirklich, er würde von ihr erwarten, dass sie heute miteinander schlafen mussten, weil es die verdammte Etikette ihnen vorschrieb. Wie dämlich das doch war!

Na toll, jetzt dachte er daran, obwohl er wirklich Besseres zu tun hatte. Er musste sich immerhin ganz schnell einen Plan B ausdenken.

Okay, Kazumi würde sich sicher vorher umziehen wollen. Er würde das auch tun. Demnach hatte er wenns hoch kam eine gute viertel Stunde Zeit um sich was zu überlegen, was er mit ihr unternehmen könnte.

Kino fand er irgendwie zu gewöhnlich und er hatte natürlich nicht die Uhrzeiten gecheckt, da er ja dachte er würde das nicht brauchen. Außerdem war gerade nichts Gutes zu sehen.

Essen gehen konnte er auch streichen, da er auf die Schnelle sicher kein passendes Restaurant finden könnte, obwohl er sich absolut sicher war, dass für ihn sicher ein Tisch frei wäre. Das würde Kazumi ihm sicher übel nehmen.

Verdammt, ihm gingen langsam die Ideen aus, da er für die nächsten Verabredungen schon alles geplant hätte und er auf die Dinge nicht zurück greifen konnte und wollte.

„Itachi, … “, er erschrak etwas als Kazumi ihn ansprach und kurz sah er zu ihr rüber, um sich dann wieder dem Verkehr zu widmen, „ … verschieben wir das doch einfach.“, ihre Stimme klang müde und leicht resigniert, als würde sie merken, dass heute einfach nicht der perfekte Tag war. Sasuke hatte ihm schon gesagt, dass sie heute einen etwas miesen Tag gehabt hatte. Er hoffte nur, dass dieser Stipendiat nichts damit zu tun hatte. Den Kerl konnte er jetzt wirklich nicht gebrauchen, da er mit dieser Konkurrenz nicht klar kam.

Itachi verstand, dass gerade dieser Gaara Kazumi auf eine Art verstand, die er nicht verstehen konnte, aber es nervte ihn, dass sie ihn so angelächelt hatte und dass sie so freundlich zu ihm gewesen war.

Und wenn er jetzt ihm auch noch in die Parade fahren wollte, konnte er wirklich was erleben.

„Wenn du das möchtest! Ich hatte zwar Pläne, aber … “, er bluffte, da er keine Ahnung hatte, was er jetzt noch unternehmen sollte.

„Schon gut! Wir machen es beim nächsten Mal!“, er hielt bei einer roten Ampel, weswegen er sie wieder ansah.

Ihr Lächeln wirkte zwar fröhlich, aber aufgesetzt, was ihn traurig und verdammt wütend machte, da er nicht mal wusste, was sie so beschäftigte. Sasuke wollte ihm ja nicht alles erzählen, so auf die Art Kazumi würde es ihm schon verraten und dass es eben Dinge gab, die sein Bruder ihm nicht erzählen konnte. Irgendwas von Geheimnis unter besten Freunden.

Da kotzte ihn diese Freundschaft zwischen den Beiden schon irgendwie an.

„Sicher!“, und als würde sie jemand wirklich abgrundtief hassen, kam eine Meldung in den Nachrichten von einem Stau, der zufälliger auf der Straße war, auf die sie gerade eingebogen waren. Deswegen lies Itachi seinen Kopf langsam auf das Lenkrad sinken und er hörte Kazumi leise seufzen.

So viel zum Thema drittes Date!

10.Kapitel

10.Kapitel

Kazumi hatte ja immer behauptet, dass sie ihr Leben nicht besonders plante. Aber selbst sie musste unweigerlich zugeben, dass gewisse Dinge in ihren Leben schon so geplant waren, wie sie gerade abliefen.

So war es absolut geplant, dass sie an die Konoha High kam um eben die bestmögliche Ausbildung zu erhalten. Und was genauso geplant war, dass sie dann dadurch nach Yale kommen würde um eben an eine der besten Universitäten des Landes zu landen um auch dort zu studieren. Diese Entscheidungen hatten nie etwas mit irgendwelchen Männern zu tun gehabt, sondern sie handelte nur nach ihrem vielleicht etwas streberhaft anmutenden Wunsch eine wirklich gute Ausbildung zu erhalten um dann auch erfolgreich in dem zu sein, was sie in Zukunft tun würde. Sie wollte eigentlich nicht von einem Mann abhängig sein, sondern auch versuchen ihren Lebensweg selbst zu gehen, auch wenn ihr langsam bewusst wurde, dass sie gerade dabei war sich an einen Mann zu binden, der ihr eine wirklich sichere Zukunft geben konnte, egal ob sie nach Yale ging oder nicht. Aber so eine Frau wollte sie eigentlich nicht sein!

Diese zwei Dinge, Konoha High und Yale waren und sind geplant und mit voller Absicht ausgeführt worden.

Aber was so gar nicht geplant war und sie nie beabsichtigt hatte, waren gewisse Dinge, die sich ihrer Macht Entscheidungen zu treffen vollkommen entzogen.

So war es nicht wirklich geplant, dass sie sich an dieser Schule wirklich mit ihren Mitschülern anfreunden würde. Zwar hatte sie mit oberflächlichen Verhältnissen gerechnet, in denen sie sich freundlich grüßten und sich neutral begegneten um vielleicht gemeinsame Schulprojekte erfolgreich abzuschließen. In dieser Vorstellung hasste sie niemand, weil sie sich angeblich an irgendeinen Kerl ranmachte auf den alle anderen Mädchen auch scharf waren.

Sie hätte sich niemals vorgestellt in diesen reichen Leuten so gute Freunde zu finden, denen sie sich auch wirklich anvertrauen konnte. Jemand hatte es wirklich geschafft, dass sie ihn als besten Freund sah oder sie einige Leute wirklich so gern hatte, dass sie diese als ihre Freunde bezeichnen würde, obwohl sie sie zuvor nicht einmal ausstehen konnte.

Auch hätte sie sich wirklich nie – ernsthaft, dass würde jemand wie sie wirklich planen – gedacht, dass sie tatsächlich Mitglied eines Schulclubs sein würde, der auch noch dermaßen unorthodox war, dass sie eigentlich dagegen protestieren sollte. Sie hatte das nicht wirklich gewollt und trotzdem war sie dann doch irgendwie froh, da durch diese Sache etwas eingetreten war, was sie sich niemals erträumt hätte.

Kazumi hatte sich doch tatsächlich verliebt, obwohl sie das am aller wenigsten geplant hatte, da sie zu diesem Zeitpunkt so verletzt wegen Aaron gewesen war, dass sie sich eigentlich in nächster Zeit auf keinen Mann einlassen wollte. Aber irgendwie war es doch irgendwie passiert, dass sie sehr starke Gefühle für einen Mann entwickelt hatte, den sie zuvor eher gehasst hatte.

Es gab ziemlich viele Sache, die sie nicht wirklich geplant hatte und trotzdem sehr froh war, dass sie eingetroffen waren. Immerhin hatten diese ungeplanten Dinge sie zu den Menschen gebracht, die sie wirklich mochte und auch liebte.

Und trotzdem hätte sie gerne auf so manche ungeplante Dinge verzichtet!

Unter anderem die letztjährige Begegnung mit ihrem Ex und seinem blöden älteren Bruder, gewisser maßen auch die Begegnung mit Robert und dem eher unglücklich verlaufenen Treffen mit Itachis Eltern.

Und trotzdem war sie gerade über die Begegnung sehr, sehr unglücklich!

„Kabuto!“, der nüchterne Ton in ihrer Stimme überraschte sie etwas und eigentlich sollte es sie nicht mehr so überraschen, dass solche Typen wie Kabuto immer dann auftauchten, wenn sie alleine unterwegs war. Vorzugsweise alleine in der Bibliothek oder alleine auf den Weg zum Unterricht.

„Wow, es hat fast den Anschein, als würdest du dich wirklich nicht freuen mich zu sehen!“, es hatte fast den Anschein, als würde er wollen, dass sie ihn nicht ausstehen sollte. Als würde er es darauf anlegen!

„Wie konnte ich diesen Anschein nur bei dir erweckt haben?“

„Heute sind wir wohl besonders witzig, was?“, dabei grinste er auch noch so dämlich und machte einen Schritt auf sie zu. Als wäre er ihr nicht schon nahe genug!

Vor allem war sie noch verwirrt wegen des Dates mit Itachi, das nicht mal zwei Tage zurücklag und sie seit dem nicht wirklich mit ihm geredet hatte und sie auch nicht wirklich wusste, was sie mit ihm reden sollte. Immerhin war das Date wirklich seltsam gewesen. Es schien auch leicht in die Hose gegangen zu sein. Immerhin hatte es geregnet und die Stimmung war einfach nur schräg gewesen.

Deswegen war sie auch leicht schlecht gelaunt und etwas genervt. Da brauchte sie Kabuto nicht unbedingt sagen.

„Was willst du? Ich hab noch zu tun!“, ja, sie war wirklich genervt und etwas ungeduldig.

„Du weißt es wohl nicht! Ich dachte, deine Freunde erzählen dir alles!“, obwohl sie es nicht wollte, da sie ihre Aufmerksamkeit nicht jemanden widmen wollte, der sie bis jetzt nicht so wirklich gut behandelt hatte, hörte sie trotzdem hin und sah ihn an.

Kazumi war immer noch leicht verunsichert was das letzte Date mit Itachi betraf und dachte immer noch an Gaaras Worte, weswegen wohl die nächsten Worte von Kabuto ihr sicherlich auch nicht gut tun würden.

„So süß ich deine Versuche Itachi an dich zu binden auch finde, ist seine Verlobung mit einer anderen Frau schon längst beschlossene Sache. Tut mir leid, Süße! Du solltest ihn aufgeben, da nicht mal er etwas daran ändern kann.“

Das war eine Lüge!

Ganz tief in ihrem Herzen wusste sie, dass das eine fiese, gemeine und hinterhältige Lüge war um sie daran zu hindern sich noch mehr an Itachi zu binden, als sie es schon getan hatte. Es konnte nur eine Lüge sein, da sich Itachi so etwas niemals gefallen lassen würde und sicher einer der anderen, höchstwahrscheinlich Temari oder Sasuke, es mit Sicherheit mit irgendeinem Wort erwähnt hätten.

Und trotzdem war der bloße Gedanke, sie könnte Itachi an irgendeine andere Frau verlieren, die vielleicht doch besser zu ihm passen würde, so unerträglich, dass sie nicht mal etwas darauf erwidern konnte.

„Aber wenn du unbedingt einen Uchiha haben möchtest, biete ich mich gerne an!“, darauf musste sie aber reagieren, da es das Schleimigste und Widerlichste war, was man je zu ihr gesagt hatte.

„Mal abgesehen davon, dass ich dir kein Wort glaube, würdest du es mit Itachi nicht mal aufnehmen können, wenn du auch nur einen Teil seiner Anständigkeit hättest.“, sie wollte nicht beleidigend werden, wenn sie ansprach, dass er nicht mal ein echter Uchiha war, sondern eigentlich nur adoptiert war. So tief wollte sie nicht sinken!

„Verstehe! Du brauchst einen Uchiha aus der Hauptfamilie. Hab ja gehört, dass du mit Sasuke auch was am Laufen haben solltest!“, dieses blöde Gerücht war noch immer im Umlauf und denen fiel immer noch nichts Besseres ein um sich wirklich zu nerven?

„Du bist wirklich dümmer, als ich zu Anfang dachte, wenn du wirklich auf dieses dämliche Gerücht reinfällst.“, mit diesen Worten drehte sie sich einfach um und ging.

Auf diesen Vollidioten hatte sie besonders heute keine Lust, da sie wirklich Besseres zu tun hatte, als sich mit ihm zu unterhalten und ihm auch noch zuzuhören. Dieser Kerl verdiente nicht mal ein Viertel ihrer Aufmerksamkeit, die sie dann doch lieber Itachi widmete.

„Sag aber nicht, ich hätte dich nicht gewarnt!“, rief er ihr noch nach und am liebsten hätte sie ihre guten Manieren über Bord geworfen und ihn mal so richtig beleidigt, mit ganz fiesen Worten und vielleicht noch mit einem ausgestreckten Mittelfinger. Das würde so richtig gut tun.

Aber sie blieb ruhig, ging weiter, ignorierte ihn und machte sich dann doch Gedanken über seine Worte und musste sie ganz schnell aus der Welt schaffen, ehe sie doch noch verrückt wurde.

Denn so sehr sie auch wusste, dass das eine Lüge war und sie ihm sowieso nie glauben durfte, hegte sie dann doch Zweifel und diesmal waren sie von der richtig üblen Sorte.

Sie sollte eindeutig aufhören auf Typen zu hören, die weder sie noch Itachi richtig kannten und demnach nicht mal berechtigt waren ihren dämlichen Senf hinzu zufügen.

Und dazu gehörte Gaara momentan leider auch! Zumindest für den Moment!
 

Seit diesem leicht seltsamen und etwas schief gegangenen Date mit Itachi hatte sie nicht wirklich mit ihm geredet, da sie es dann doch irgendwie peinlich fand ganz normal mit ihm zu sprechen. Vor allem nach ihrem komischen Verhalten und ihren dämlichen und kontraproduktiven Gedanken in denen sie doch wirklich an seinen Gefühle und seinen Absichten zweifelte, die doch eigentlich recht edel waren.

Und dennoch hatte sie das Date mit ihren Gedanken vergiftet, obwohl es letztendlich der Regen war, der das Ganze beendet hatte und sie in gewisser Weise auch etwas erleichtert darüber war, da selbst Itachi nicht so ganz bei der Sache gewesen war. Und das obwohl er sicher Pläne für dieses Date gehabt hatte.

Kazumi seufzte leise und hob ihre Hand um mit ihren Fingerknöcheln gegen Itachis Zimmertür zu schlagen. Sie wartete einige Sekunden, ehe sie die Türklinke runter drückte und die Tür öffnete.

Langsam trat sie in Itachis Zimmer, wo er mal wieder auf seiner Couch saß. Diesmal aber schien er auf dem Laptop etwas Wichtiges zu arbeiten und schon wieder störte sie ihn bei etwas, was wohl nichts mit der Schule zu tun hatte, was sie persönlich etwas ärgerte.

Kazumi stand einige Sekunden unsicher im Raum, während Itachi sie einen Moment anstarrte und dann den Laptop zuklappte, ehe er aufstand. Es war ihr immer noch peinlich, wie das Date abgelaufen war und Kabutos und Gaaras Worten hallten auch noch in ihrem Kopf, weswegen sie jetzt irgendwie erstarrt war und keine Ahnung hatte, wie sie sich jetzt verhalten sollte. Und dabei war sie selten unsicher!

„Kann ich was für dich tun, Kazumi?“, fragte er mit einem seltsamen Unterton, weswegen sie ihn seit ihrem dritten Date erst wieder bewusst ansah und hart schluckte.

„Ich … “, sie sah auf ihre Füße, biss sich verkrampft auf die Unterlippe und ballte zitternd ihre Hände zu Fäusten, „Ich wollte … “, ihr fehlten nicht nur die Worte, sondern auch der Mut ihm das zu sagen. Immerhin könnte ihn das wütend machen, vor allem wenn man bedachte dass er weder auf seinen Cousin noch auf Gaara besonders gut zu sprechen war. Kabuto mochte er so oder so nicht und Gaara hatte er schon auf dem Kicker, weil er dank ihm eine kleine Eifersuchtsattacke gehabt hatte.

„Alles in Ordnung?“, Itachis sanfte Stimme war plötzlich ganz nah an ihrem Ohr und seine Hände lagen heiß auf ihren Schultern, brannten sich nur den Stoff ihrer Bluse, ehe sie ihn wieder ansah, „Du wirkst etwas zerstreut!“, das war nicht das Wort, was sie gewählt hätte, aber es traf es ganz gut.

Wieder öffnete Kazumi ihren Mund um zu sagen, was sie bedrückte und dass sie sich Sorgen machte, eben das er es irgendwann leid sein würde und wegen Kabutos Worten, die doch eigentlich eine Lüge waren.

Außerdem machte ihr dass mit dem versauten Date etwas zu schaffen und sie eigentlich das Gefühl hatte, sie hätte da etwas tun müssen um es zu einem Erfolg zu machen.

Wieso sollte Itachi ja auch immer die ganze Arbeit haben, wenn es um ihre Verabredungen ging? Zwar war sie der Meinung, der Mann sollte sich vor allem beim ersten Date um alles kümmern, was aber noch lange nicht hieß, dass er auch die anderen Verabredungen planen sollte.

„Hast du … “, wieder hielt sie inne, ehe sie noch einmal tief durchatmete und ihn fest ansah, „Hast du kurz Zeit? Ich müsste mit dir über was reden!“, Itachi wirkte sichtlich überrascht, was sie auch noch nie bei ihm gesehen hatte.

„Entschuldige Süße!“, Gott, wie sie dieses Wort doch hasste, „Aber leider muss ich jetzt weg! Ich habe einen Termin, den ich nicht verschieben kann. Ist was Familiäres!“

„Oh! Das verstehe ich! Familie ist wichtig!“, immerhin war sie diejenige gewesen, die ihn angeschrien hatte, weil ihm seine Familie egal war. Sie war diejenige, die keine richtige Familie mehr hatte, weswegen er seine Familie mehr schätzen sollte.

„Bitte sei nicht geknickt! Aber wir können gerne am Abend reden, wenn du das willst!“, zwar freute es sie, dass er sich das wohl etwas zu Herzen nahm, aber dennoch schmerzte es sie, dass er jetzt keine Zeit hatte, obwohl ihr klar war, dass er auch als ihr Freund sie kein alleiniges Monopol auf ihn hatte. Immerhin hatte er noch seine Freunde und seine Familie. Auch diese hatten es verdient, dass sie Zeit mit ihm verbringen konnten. Deswegen durfte sie nicht zu sehr enttäuscht sein, obwohl sie das eigentlich war.

Wieder biss sie sich auf die Unterlippe, „Dann hatten die beiden wohl Recht!“, Kazumi erschrak, als das über ihre Lippen kam, da sie das eigentlich nicht sagen wollte. Es wäre unfair ihm deswegen ein schlechtes Gewissen einzureden, da er nichts dafür konnte. Aber da diese Worte an ihr nagten, war sie eben unsicher und sie bekam das Gefühl nicht los, dass dieser Termin etwas mit Kabutos Worten zu tun hatte, auch wenn sie wusste, dass sie eine Lüge waren.

Itachis Hände rutschten von ihren Schultern und sie wagte es nicht ihn anzusehen, „Wer hatte womit Recht?“, seine Stimme war nicht anklagend, aber so verdammt nüchtern, dass sie fast zusammen gezuckt wäre.

„Gaara sagte, ich soll mich nicht auf dich einlassen, weil er die Erfahrung gemacht hat, dass Reiche nur mit Leuten wie ihn und mich spielen und um mit allen Mitteln zu kriegen was sie wollten.“, Hidan hatte eigentlich nur mit ihr gespielt, genauso wie Aaron und diese reiche Typ von Gaaras alter Schule hatte seiner damaligen Freundin alles gegeben, damit sie sich von Gaara trennte um dann mit ihm zusammen zu sein. Aber das bedeutete ja nicht, dass das für Itachi galt!

„Hast du das Gefühl ich spiele mit dir?“, sie schüttelte vehement den Kopf, nein, er hatte ihr nie dieses Gefühl gegeben, obwohl er selbst zugegeben hatte, sie zu Anfang nur flachlegen zu wollen, zu seinem Vergnügen, bis sie ihm bewiesen hatte, dass sie eigentlich ganz anders war. Er hatte ihr dann bewiesen, dass er auch anders und etwas ernst nehmen konnte.

„Außerdem hat Kabuto gesagt, dass deine Verlobung schon beschlossene Sache ist und dann sollst du auch gleich nach dem Abschluss die Firma übernehmen, zumindest laut Sasuke!“, sie glaubte Kabuto nicht, da er doch nur ihre Beziehung zu Itachi manipulieren wollte, aber Sasuke hatte keinen Grund sie anzulügen oder sie von Itachi fernzuhalten. Deswegen war sie ja so unsicher!

„Glaubst du ihm, ich meine Kabuto?“, fragte er weiter, wieder mit dieser nüchternen Stimme, die sie grade echt fertig machte.

„Nein, ja … keine Ahnung!“, verlegen sah sie zur Seite und spürte Itachis warme Hände wieder auf ihren Schultern.

„Ich habe meinem Vater vorgeschlagen die Firma für einen Monat in den Ferien zu übernehmen, als Übung, damit er mich in den restlichen Ferien in Ruhe lässt. Auch damit wir Zeit zusammen verbringen können. Sasuke hat das wohl falsch verstanden! Entschuldige, ich hätte dir das vielleicht sagen müssen. Und mit Verlobung ist meine Cousine gemeint. Sie will sich verloben!“

Erschrocken sah sie ihn an, „Ich komm mir grad ziemlich dämlich vor! Entschuldige!“, murmelte Kazumi und ärgerte sich, dass sie sich hat reinlegen lassen, von einem Kerl, den sie überhaupt nicht ausstehen konnte. Außerdem hatte sie sich auch noch von ihm einschüchtern lassen und ein kleiner Teil in ihr ihm doch tatsächlich geglaubt hatte.

„Hm, ich denke, wir sollten uns für morgen verabreden!“, ihre Augen weiteten sich, als er das sagte und sie war sichtlich überrascht.

„Was?“, Itachi lächelte dieses unwiderstehliche Lachen, das keinen Zweifel daran hegen ließ, dass diese Sache mit ihm absolut richtig war.

„Wir zwei haben morgen ein Date!“, entweder wollte er sich selbst beweisen, dass diese Sache mit dem dritten Date absoluter Zufall und reines Pech gewesen war oder er musste ihr zeigen, dass er sich von diesem Rückschlag nicht abbringen lassen wollte, mit ihr zusammen zu sein. Ihr war beides recht!

„Okay! Dresscode?“, diesmal fragte sie lieber nach, ehe sie wieder stundenlang vor ihrem Kleiderschrank stand um dann über ihre eigenen Füße zu stolpern, damit sie dann auf dem Boden landete um von Itachi ausgelacht zu werden.

„Lass mich nachdenken!“, murmelte er und führte sie dabei zu seiner Couch, damit sie sich setzen konnte. Auf dem kleinen Tisch stand immer noch sein Laptop, daneben sein Handy und sein Terminkalender.

Ihr Blick fiel darauf und eigentlich wollte sie nicht spionieren, aber die heutige Woche war aufgeschlagen und der heutige und morgige Tag war angekreuzt. Itachi hatte ja gesagt, dass er heute einen Termin mit seiner Familie hatte und da sie annahm, dass der heutige Vorschlag morgen auf ein Date zu gehen, sehr spontan war, musste sie eigentlich annehmen, dass er morgen eigentlich keine Zeit für sie haben konnte, „Zieh wohl einfach was Bequemes an. So wie letztens!“, murmelte er einfach nur und sah unglaublich süß dabei aus, dennoch …

„Ähm, Itachi?“, holte sie ihn aus seinen Gedanken und als er sie fragend ansah, deutete sie auf den morgigen Tag.

Neben dem Kreuz für den morgigen Tag stand das Wort `Vater´. Was auch hieß, dass er sich nicht einfach mit seiner Familie traf, sondern mit seinem Vater, der sie sowieso nicht ausstehen konnte und wenn Itachi diesen Termin wegen ihr absagte, würde ihr das sicher keine Pluspunkte einbringen. Wer wusste schon um was es bei diesem Treffen ging. Vielleicht seine Zukunft? Oder eben diesen einen Monat, in dem Itachi arbeiten musste. Und wenn er nicht hinging, könnte das gefährdet sein, weswegen er vielleicht die ganzen Ferien arbeiten müsste und sie ihn dann nicht sehen konnte. Außer vielleicht am Wochenende, oder wenn sein Vater so gnädig war ihm mal freizugeben um sich mit Freunden zu treffen.

Okay, sie dachte wieder zu viel nach!

„Bitte lass das meine Sorge sein! Ich kümmere mich darum!“, dennoch hatte sie ein schlechtes Gewissen.

„Ich will aber nicht … “, fing sie an, als sie seine Hand in ihrem Nacken spürte, der ihren Kopf hochzog, damit sie ihn ansah. Sein Mund kam ihren Lippen extrem nahe, dass sie beinahe dachte, er würde sie endlich küssen. Sie hatten sich schon lange nicht mehr richtig geküsst.

„Was hab ich dir gesagt! Nicht so viel nachdenken, auch wenn ich diesen nachdenklichen Blick echt süß finde, aber vertrau mir einfach.“, er küsste sie kurz auf die Lippen, zu kurz, da sie am liebsten ihre Arme um seinen Nacken geschlungen hätte um ihn zu einem richtigen Kuss zu verführen, damit er vielleicht doch nicht ging und sie vielleicht doch etwas verführte.

Dieser Gedanke ließ sie etwas rot werden, weswegen Itachi wohl leise lachte und sie ihre Lippen verzog.

„Idiot!“, murmelte sie und verschränkte ihre Arme vor der Brust, als er ihr einen Kuss auf die Stirn drückte und sie einfach umarmte und sie seinen angenehmen Herzschlag hören konnte. Das ließ sie ruhig werden und ihre Zweifel vergas sie auch für den Moment.

11.Kapitel

11.Kapitel

Es hieß ja neues Spiel, neues Glück!

Ihr neues Spiel war das vierte Date und da sie beim vorherigen Spiel, also dem dritten Date nicht besonders viel Glück gehabt hatte, da es irgendwie total seltsam und beinahe unbehaglich gewesen war, versuchte sie es erneut.

Sie hatte innerhalb weniger Tage zwei Dates und das wahrscheinlich nur, weil das Dritte so seltsam verlaufen war. Das beschäftigte sie immer noch, da nicht nur sie sich komisch benommen hatte, sondern auch Itachi selbst und sie ahnte irgendwie, dass es etwas mit seinem Vater zu tun hatte. Oder zumindest irgendwas mit der Firma seiner Familie, was seinen Vater sehr mit einbezog.

Und da war ja dieser Termin, der in seinem Terminkalender gestanden hatte und sich mit ihrem vierten Date überschnitt. Sie machte sich deswegen Sorgen, dass er dann vielleicht Ärger mit seinem Vater bekommen würde, wenn er wegen eines Mädchen, das seiner Meinung nach nicht für seinen Sohn geeignet war, seinen Termin mit ihm absagte. Oh ja, das machte sicher einen super Eindruck!

Schlimm genug, dass sie sich Sorgen wegen Gaara und Sasukes Worte machte und sie immer noch sauer auf Kabuto war, der sie so gemein herein gelegt hatte. Aber dass sie sich auch noch wegen Itachis Terminen Gedanken machen musste und die mögliche Konsequenz, dass er dann Ärger mit seinem Vater bekam, wenn er diesen Termin absagen würde, war dann doch etwas zu viel des Guten. Wer wusste schon um was es bei diesem Termin ging? Ein einfaches Essen war nicht so dramatisch, wie ein Geschäftstermin mit irgendwelchen wichtigen Geschäftspartnern. Das wäre furchtbar und würde sie in ein noch schlechteres Licht stellen, als sie es eh schon war.

Kazumi schüttelte den Kopf um ihre Gedanken zu entwirren, da sie in letzter Zeit so wirr dachte, dass es sie selbst überraschte. Eigentlich sollte sie sich auf ihr nächstes Date konzentrieren, eben weil das Letzte so seltsam schief gegangen war und sie deswegen nicht glauben wollte, dass das mit Itachi vielleicht doch keine so gute Idee war. Und das wollte sie nicht denken, da sie diese ganzen Schwierigkeiten und Probleme sicher nicht einfach so durchgemacht hatte, nur um sich von einem bedeutungslosen dritten Date abbremsen zu lassen, auch wenn es das berühmte dritte Date war. Das Date, das vielleicht mehr über eine Beziehung aussagte, als sonst eine Verabredung. Was sagte dann das schief gelaufene dritte Date über ihre Beziehung? Nein, nicht daran denken! Das wäre nicht gut!

Daran wollte sie einfach nicht glauben, da sie dann nur wieder verunsichert war und sich dann dadurch von irgendwelchen Leuten beeinflussen lassen würde, die irgendwas Dummes sagten, beabsichtigt oder nicht.

Kazumi nahm ihre Jacke und verließ ihren Kleiderschrank um nach ihrer Tasche zu greifen, als Itachi pünktlich wie er eben war an ihrer Tür klopfte und ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer, was sie schon irgendwie gewohnt war, da Itachi ihr öfters irgendwelche Herzattacken bescherte, die einfach nicht gesund sein konnten.

Schnell schlüpfte sie in ihre Schuhe und eilte zur Tür um sie so hastig zu öffnen, dass sie Itachi mit erhobener Hand vorfand, zur Faust geballt um wohl noch einmal gegen das Holz der Tür zu schlagen.

Einen Moment starrte er sie so erstaunt an, dass sie ihn ebenfalls kurz irritiert ansah. Erst als er seinen Arm langsam sinken ließ und sich dieses leicht arrogante Lächeln auf seine Lippen schlich, wusste sie dass der unbekümmerte Itachi wieder da war.

„Hast du dich so nach mir gesehnt?“, na toll, da war er, der überhebliche und leicht arrogante Itachi Uchiha, der so dermaßen von sich überzeugt war, dass in ihr wieder das Bedürfnis hochkam ihm eine zu knallen. Und das hatte sie schon lange nicht mehr gehabt.

„Pass auf, dass du dich mit deinem Ego nicht an der Sonne verbrennst!“, murmelte sie und als diese Worte ihren Mund verließen, merkte sie, dass sie wieder da war. Ihre Unsicherheit war so gut wie weg und ihre leichte und etwas gemeine sarkastische Art kam wieder zum Vorschein. Und das fühlte sich dermaßen gut an, dass sie einfach lächeln musste.

„Du bist wohl wieder da!“, und anscheinend bemerkte Itachi diese Veränderung auch, selbst wenn man sie nicht wirklich sah. Es war eine innerliche Veränderung, die wohl nur ihre Ausstrahlung und Wirkung auf Andere veränderte.

„Anscheinend!“, hauchte Kazumi und ergriff seine Hand, ehe sie ihn wieder ansah, „Wollen wir?“, fragte sie, weswegen er nur lächelte.

„Sicher! Komm!“, murmelte er und küsste zärtlich ihren Handrücken, ehe er an ihrem Handgelenk zog, ihre Zimmertür zufiel und sie dann auf dem Gang standen.

Sein Arm legte sich um ihre Schultern, zog sie an seine Seite, weswegen sie lächelnd ihre Arme um seinen Oberkörper schlang, sie ihre Wange an seine Brust drückte und seinen betörenden Geruch inhalierte, da sie das wirklich vermisst hatte.

In letzter Zeit, besser gesagt, irgendwie seit dieses Schuljahr angefangen hatte, war der Kontakt mit Itachi irgendwie rar gewesen. Es hat vielleicht zärtliche Berührungen, warme Worte und süße Küsse gegeben. Aber nichts davon hatte dafür gesorgt, dass ihre Knie butterweich wurden und ihr ganz heiß und kalt zugleich war und diese verdammten Schmetterlinge ne verdammte Party in ihrem Magen feierten. Zwar hatte sich alles unglaublich gut angefühlt, aber der Kick und der kleine Funke hatten dann doch irgendwie gefehlt.

Jetzt war es beinahe wieder wie früher. Da war wieder diese angenehme Anziehungskraft, die leichte und knisternde Erotik zwischen ihnen, die entspannte Atmosphäre, wenn sie zusammen waren und die heißen Blicke, die er ihr zuwarf und ihr deswegen heiß und eiskalt zugleich wurde. Alles war wieder so wie es vor dem Ende des letzten Jahres gewesen war.

Mit sanfter Gewalt führte Itachi sie wieder nach draußen. Auf dem Parkplatz des Wohnheimes blieben sie kurz stehen, ehe sie zu seinem Wagen gingen.

Wie sie es von ihm erwartet hatte, öffnete er ihr die Beifahrertür, damit sie einsteigen konnte. Es war das Auto, mit dem er sie auch bei ihrem dritten Date ausgeführt hatte. Vielleicht brachte es ihr diesmal Glück!

Itachi stieg neben ihr ein und griff wieder nach ihrer Hand um sie ein weiteres Mal zu küssen. Sie spürte, wie er seine Nase gegen ihre Haut drückte und die Luft einsog. Irgendwie fand sie das süß und auch richtig heiß!

Langsam löste er sich von ihrer Hand und ein bisschen wünschte sie sich, dass er sie jetzt endlich lange auf die Lippen küsste, da sie schon zu hungrig nach seinen sehnsüchtigen und heißen Küsse war, bei denen ihr immer die Beine butterweich wurden. Schon die Vorstellung von diesen schönen Küssen ließ ihr Herz höher schlagen.

Entspannt lehnte Itachi sich wieder in seinen Sitz zurück, als hätte ihm das nichts ausgemacht. Als hätte diese sanfte Berührung nichts bei ihm ausgelöst, so wie sonst auch.

Er startete den Motor und fuhr vom Parkplatz des Wohnhauses. Sie verließen das Schulgelände und wie bei ihrem dritten Date schien Itachi sein Ziel außerhalb der Stadt zu suchen. Ihr kam es fast so vor, als würde er den gleichen Weg wie damals nehmen.

Vielleicht wollte er den Plan für sein drittes Date noch einmal wagen und sehen ob er diesmal mehr Glück hatte. Und irgendwie hatte sie das Gefühl, dass er diesmal wirklich Glück haben würde.

Diesmal war sie auch nicht so nervös oder ungeduldig. Die ganze Atmosphäre war jetzt entspannter und sie konnte es diesmal kaum erwarten zu erfahren was er überhaupt vorhatte. Und das obwohl sie Überraschungen nicht einmal mochte. Aber bei Itachi war es einfach sich auf ihn einzulassen und ihm die Kontrolle zu geben, die sie sonst nie hergab.

Itachi fuhr aus der Stadt heraus und die Umgebung kam ihr sehr bekannt vor. Immerhin hatte er sie bei ihrem dritten Date auch dort hingefahren, ehe es einfach angefangen hatte zu regnen, weswegen das Date wortwörtlich ins Wasser gefallen war. Das würde heute aber nicht passieren! Itachi beging einen Fehler sicher nicht zweimal!

Wieder parkte er den Wagen auf einem sehr einsamen Parkplatz und vor ihnen erstreckte sich wieder diese traumhafte Landschaft aus sattem Grün, mit einem riesigen Teppich von einer weichen Wiese, geschmückt mit einzelnen Blumen und dahinter ein kleiner beschaulicher Wald, der zum Träumen einlud und sie unwillkürlich seufzen ließ.

Bei ihrem letzten Date war ihr gar nicht aufgefallen, dass sie diese Landschaft überaus ansprechend fand und sie sich am liebsten auf der grünen Wiese nieder lassen hätte um selig ein kleines Nickerchen zu halten, während Itachi sie sanft in den Armen hielt und sie erst losließ, wenn sie ihr Bedürfnis nach seinen zärtlichen Berührungen gestillt hatte.

„Diesmal kein Regen, versprochen!“, zuerst sah sie Itachi verwirrt an, da dieser eigentlich harmlose Satz ungewöhnlich ernst rüber kam und sie eigentlich der Meinung war, dass sie gerade darüber nicht unbedingt reden sollten. Aber ihre Unsicherheit deswegen verflog ungewöhnlich schnell und sie legte ihre Hand auf seine um sanft zu lächeln.

„Ich glaube das würde sich gerade keine Wolke trauen. Immerhin denke ich, dass du schon sauer genug auf den Himmel warst.“, es war unsinnig darüber zu reden, da sie diese Tatsache sowieso nicht mehr ändern konnte, aber sie musste auch zugeben, dass sie selbst auch den Wetterbericht gecheckt hatte um eben so eine Peinlichkeit wie vor ein paar Tagen nicht mehr zu erleben.

Ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, eher sich zu ihr runter beugte und sie dachte, diesmal würde er sie wirklich küssen, „Ich denke eher, dass der Himmel Angst vor dir hat.“, oder er sagte solche Sachen und brachte sie dazu ihm eine reinzuwürgen, „Außerdem passieren mir Dinge nie zweimal. Ich bin in der Lage aus meinen Fehlern zu lerne, soweit ich je welche gemacht habe.“, seltsamerweise liebte sie diesen leicht arroganten und überheblichen Itachi genauso, wie den süßen, verständnisvollen und leicht verruchten Itachi. Beides brachte ihr Herz dazu schneller zu schlagen.

„Dein Ego wächst weiter und weiter!“, meinte sie erstaunlich nüchtern, was sie selbst überraschte, obwohl das eigentlich sehr üblich für sie war, seltsames Verhalten seitens Itachi so zu kommentieren.

Er schien es zu bemerken, weswegen er dieses sanfte und wissende Lächeln aufsetzte, das ihr Herz augenblicklich schneller schlagen ließ. Sein Arm hob sich und seine Fingerknöchel strichen zärtlich über ihre Wange, wagten sich über ihren Hals, bis er bei ihrem Brustansatz stoppte und fast schon manisch darauf starrte, da ihm wohl der Gedanke kam doch einfach über sie herzufallen.

Seltsamerweise machte sie dieser Gedanke nicht ganz so nervös, wie er es früher getan hätte. Jetzt empfand sie diesen Gedanken als angenehm, da sie sich jetzt wirklich hundertprozentig sicher war, dass er solche Gedanken nur bei ihr hegte. Andere Frauen waren ihm doch schon so lange egal.

„Wollen wir aussteigen?“, fragte er leise und strich noch ein letztes Mal über ihre Haut, ehe er seine Berührungen stoppte und sie wieder ansah.

„Sicher!“, kam es leise über ihre Lippen, ehe er ausstieg und sie diesmal sitzen blieb, während er um das Auto herum ging und wenige Sekunden später ihre Tür aufging.

Itachi hielt ihr seine Hand hin, die sie annahm, ehe sie selbst aus dem Wagen stieg. Sie war froh darüber, dass es nicht mehr so angespannt wie beim letzten Mal war, da sie beide wohl wegen dem berühmten dritten Date Angst und etwas Panik bekommen hatten.

Wahrscheinlich wussten beide nicht wirklich was sie zu erwarten hatten, da Kazumi zu wenig Erfahrung deswegen aufwies und Itachi zu viel davon.

Jetzt hingegen war die Anspannung weg und die dämliche Erwartung, dass sie nach diesem Date unbedingt mit ihm schlafen sollte weg, weil es die dämliche Etikette so sagte. Außerdem glaubte sie nicht daran, dass der Verlauf des dritten Dates etwas über die zukünftige Beziehung aussagte. Sonst würde es ja heißen, dass sie überhaupt kein Paar sein sollten, da das dritte Date extrem schief gegangen war.

Außerdem hatten sie beide schon zu viel zusammen durchgemacht, als dass es jetzt schief ging, weil das dritte Date nicht nach Plan lief und es sozusagen ins Wasser gefallen war.

Die Beifahrertür schlug zu und diesmal zuckte sie nicht zusammen, sondern genoss den leichten und angenehmen Wind, der ihre Haare zum Tanzen brachte und diesmal nicht völlig durcheinander wirbelte, dass sie nicht wie eine Vogelscheuche aussah, die keinen Kamm besaß. Er umspielte ihre nackten Beine und brachte den Saum ihres knielangen, luftigen Sommerkleides zum tanzen und streichelte sanft ihre nackten Arme, da sie ihre Jacke im Wagen gelassen hatte.

Es war angenehm warm, nicht zu kalt und auch nicht zu heiß. Ein perfekter Tag, ehe der Sommer wohl langsam ausklingen würde und der Herbst kam. Dann könnte sie diese Dates in der freien Natur vergessen, außer es war mal wirklich angenehm warm.

„Komm!“, Itachi drückte leicht ihre Hand, damit sie ihn ansah.

Sie tat es und folgte ihm einfach so, als würde sie ihm ohne zu Zögern überall hin folgen. Nun, sie würde es wahrscheinlich tun, da sie ein Vertrauen in Itachi setzte, dass sie eigentlich sonst nur Jim oder Sakura schenkte. Sie vertraute diesem Mann blind, da er sie mit so viel Anstand und Respekt behandelte, obwohl sie in der Vergangenheit Dinge getan hatte, die sie früher eigentlich nie getan hätte. Er hatte ihr das alles verziehen und hatte selbst zugegeben, dass er ein anständiges Mädchen nicht einmal brauchte. Anscheinend war genau diese verruchte Art von Kazumi genau das Richtige für ihn. Tja, da konnte Vanessa mit ihrer angeblichen Jungfräulichkeit einpacken.

Kazumi erwiderte seinen Griff um ihre Hand, ließ ihre Finger zwischen seine gleiten, was auch Itachi erwiderte. Sie konnten eigentlich nie wirklich Hand in Hand durch die Gegend laufen, weswegen sie froh war, dass sie es heute konnten. Es fühlte sich gut an, da es nur wieder eine Bestätigung war, dass er nur sie wollte und es auf Gegenseitigkeit beruhte.

„Wo sind wir eigentlich?“, fragte sie, obwohl diese Stille so viel angenehmer war, als die bei ihrem dritten Date.

„Vor ein paar Jahren wollte man hier alles nieder roden und ein fettes Hotel mit Pool, Vergnügungspark und sogar ein Einkaufszentrum hin bauen.“, erzählte er mit dem Blick nach vorne gerichtet.

„Schade um die schöne Landschaft!“, murmelte sie und sah sich wieder um, um wieder festzustellen, dass dieser Ort ruhig und idyllisch wirkte und ein Hotel einfach nur stören würde. Sie könnte sich hier vorstellen einen kleinen Park zu errichten, einen kleinen Spielplatz für Kinder. Hier könnten Familien hinkommen und einen schönen Ausflug mit ihren Kindern machen um ihnen die Natur näher zu bringen. Unwillkürlich kam ihr auch der Gedanke mit ihren Kindern hier zu sein und dabei kam ihr kein anderer Vater für diese Kinder in den Kopf als Itachi.

„Fand mein Vater auch, weswegen er das gesamte Gebiet gekauft hat.“, Itachi blieb stehen und sah sie mit ernsten Blick an, ehe er sanft lächelte, „Ich habe es letztes Jahr zum Geburtstag bekommen. Das alles gehört mir!“

Ihr Mund klappte in Zeitlupe auf und mehrere Gedanken schossen ihr durch den Kopf. Angefangen davon, dass sie Itachis Vater nicht so eingeschätzt hätte, dass er ein großer Naturfreund wäre, außer das war eine geschickte PR-Aktion von ihm. Bis hin zu diesem Gedanken, dass dieser Kerl seinem Sohn doch keine ganze Landschaft schenken konnte. Was fing ein Jugendlicher denn mit einem Stück Wald und Rasen an? Sie glaubte kaum, dass ein normaler Jugendlicher sich darüber auch nur ein bisschen gefreut hätte, geschweige hätte er so getan.

Aber da Itachi kein normaler Jugendlicher im allgemeinen Sinn war, schien das Geschenk doch passend zu sein. Vielleicht hatte Itachi schon einen Plan dieses Grundstück wirtschaftlich zu nützen, eben als Park oder sonst was.

„Da du grad sprachlos bist, verrate ich dir meine Pläne mit diesem Grundstück lieber nicht. Ich hätte Angst, dass du mir dann entweder in Ohnmacht fliegst oder mir wieder androhst, dass du mich umbringst.“

„Ich bin noch nie in Ohnmacht gefallen und habe es auch nicht vor!“, meinte sie etwas trotzig und ignorierte es eigentlich, dass er sie schon zu gut kannte.

„Wirklich?“, Itachi rieb sich mit einem leicht fiesen und diabolischen Grinsen das Kinn und sah sie prüfend an, weswegen sie merkte, dass sie da gerade das völlig falsche zu dem völlig falschen Mann gesagt hatte, „Dann habe ich wohl ein neues Projekt. Ich liebe Herausforderungen, Kazumi!“, sie schluckte hart und erzitterte, vor allem als er ihren Namen aussprach und das so sinnlich klang, dass sie am liebsten geseufzt und vielleicht leise gestöhnt hätte. Beachtete man noch diesen erotischen Blick, war sie sich nicht so ganz sicher, ob sie aus diesem Date noch als Jungfrau rauskommen würde.

„Denk nicht mal dran, Uchiha!“, knurrte sie leise und sah ihn dabei warnend an. Wenn er jetzt auch noch auf die Idee kam, neben seinen Vorhaben sie immer nervös zu machen und ihr halbe Herzinfarkte zu verpassen, sie irgendwann mal dazu zu bringen klassisch in Ohnmacht zu fallen, damit er sie vielleicht klassisch auffangen konnte und sie dann in seinen Armen aufwachte, konnte sie wirklich einpacken. Nichts würde diesen Kerl glücklicher stimmen und dann würde er so richtig unausstehlich werden.

„Dabei ist aber die Verlockung so groß!“, murmelte er und zog sie mit einem sanften Ruck an seine Seite, schlang seinen Arm dabei um ihre Schultern. Dabei stolperte sie beinahe wieder über ihre eigenen Füße, landete aber sicher in seinen starken Armen, weswegen er leicht auflachte.

„Es ist erstaunlich, was dir alles Freude bereiten kann. Und dabei willst du mich nur dazu bringen in Ohnmacht zu fallen, was dir nebenbei nie gelingen wird.“, kicherte Kazumi und sah zu ihm hoch, „Wohin wirst du mich entführen um auf das Wesentliche zurückzukommen? Weih mich in deinen überaus genialen Plan ein!“

„Wir zwei machen einen Spaziergang und dann gibt es eine kleine Überraschung, die dir sicher zusagen wird.“

Kazumi blieb abrupt stehen, löste sich aus Itachis zärtlicher Umarmung und sah ihn an, als hätte er vor ihren Augen einen Salto vollführt und wäre in einem Spagat im Gras gelandet. Eine äußerst seltsame und leicht verrückte Vorstellung, was in Hinsicht seiner Worte doch recht normal wirkte.

„Was ist?“, fragte er und irgendwie kam er unsicher rüber, da er wohl dachte, sie wäre wohl eingeschnappt wegen seines Plans. Nur war das genaue Gegenteil der Fall.

„Ich bin etwas überrascht, ehrlich gesagt!“, hauchte sie, „Das klingt so, na ja, normal, zumindest für deine Verhältnisse!“

Kazumi war ehrlich gesagt zu Recht etwas irritiert und auch überrascht. Immerhin hatte Itachi sie bei ihrem ersten Date in eine sehr verschönerte Lagerhalle geführt, wo sie ein Essen der Superlative genossen hatten, während er sie beim zweiten Date auf den Friedhof entführt hatte um sie dann auf eine Lichtung zu bringen, wo sie sich auf einer riesigen Leinwand einen Film ansehen konnten, den sie nicht wirklich verfolgen konnten, da Kazumi eher mit Itachis Lippen beschäftigt war und mit dem Öffnen seines Hemdes.

Da war ein Spaziergang wirklich normal, vor allem für einen Uchiha. Eigentlich auch für jeden anderen Reichen an dieser verdammten Schule.

„Stimmt! Ich dachte nur, nach all den Strapazen, vor allem vom letzten Jahr, hast du zumindest etwas Normalität verdient.“, dabei kratzte Itachi sich fast schon verlegen am Hinterkopf, was so dermaßen süß war und sie deswegen fröhlich auflachte um ihn dann an seinen Arm zu ziehen, damit sie endlich weiter gingen.

„Genau deswegen liebe ich dich wohl!“, lachte sie so fröhlich und frei, wie sie es eigentlich schon sehr lange nicht mehr getan hatte.

Fakt war nämlich, dass sie gerade wirklich glücklich war und alle Komplikationen mit Kabuto oder sogar Gaara einfach vergessen konnte, da sie hier etwas erlebte womit sie sich auch identifizieren konnte, da sie diese Art von Situation kannte und einschätzen konnte.

Ein Ruck ging durch Itachis Körper, als er endlich auf ihr Ziehen reagierte und ihr folgte. Dabei löste er sich aus ihrem Griff und schlang wieder fast schon besitzergreifend seinen Arm um ihre Taille um sie an seine Seite zu drücken.

Zusammen setzten sie sich in Bewegung und spazierten in einem langsamen Tempo über diese traumhafte grüne Wiese auf der vereinzelt die verschiedensten Blumen wuchsen. Der leichte Wind wehte ihr ins Gesicht, trieb ihr sogar leichte Tränen in die Augen, was ihr aber wirklich nichts ausmachte.

Itachi drückte ihr einen sanften Kuss aufs Haar, weswegen sie ihre Arme um seine Brust schlang und sich an ihn kuschelte.

Das hier war perfekt!
 

Kazumi war grundlegend eigentlich ein sehr einfaches Mädchen. Vielleicht dachte sie sehr oft etwas kompliziert und konnte Dinge wirklich tot denken, vor allem wenn sie an die Sache mit Itachi dachte. Aber im Großen und Ganzen konnte sie wirklich von sich behaupten, dass sie recht einfach war.

Wenn es nach ihr ginge brauchte sie dieses Appartement nicht, sondern konnte auch mit einem wirklich einfachen und kleinen Zimmer leben, sogar mit Mitbewohner, was für ein normales Internat doch üblich war. Mal ehrlich, das Wohnzimmer war übertrieben, der Kleiderschrank war übertrieben, wohingegen sie für das eigene Bad sehr dankbar war. Aber hier ging es nicht um das Bad.

Der riesige Speisesaal war unnötig und wenn sie ehrlich war ein Wohnhaus für gerade mal sechs bis zehn Leute, während in den anderen Wohnhäusern mehr als 30 bis 40 Schüler wohnten, auch unnötig. Noch unnötiger war der Pool, der Parkplatz, die heißen Quellen, ehrlich gesagt fast alles was unnötiger Luxus bedeutete und eigentlich von der Schule ablenkte. Bei so viel Luxus vergas sogar Kazumi, dass sie hier eigentlich zur Schule ging.

Aber für die reichen, verwöhnten Schüler war kein übertriebener Luxus groß genug.

Egal, hier ging es ja nicht darum, sondern darum, dass hier gerade ein perfektes Date genoss, obwohl Itachi bei den beiden ersten Dates extrem gut vorgelegt hatte.

Immerhin hatte ihr erstes Date in einer geschmückten Lagerhalle stattgefunden, wo man ihr ein köstliches Menü vorgesetzt hatte und das zweite Date, wo er ihr gezeigt hatte, dass er nicht nur perfekte Manieren besaß, sondern auch eindeutig wusste, wie er sie emotional verzaubern konnte. Außerdem hatte sie mit ihm bei diesem Date klassisch rumgemacht. Bis zu diesem zweiten Date war auch wirklich alles nach der berühmten Dateetikette alla New York abgelaufen, bis es zu diesem dritten Date, wo fast alles schief lief. Aber sie schweifte ab!

Und obwohl sie diese Verabredungen absolut genossen hatte, empfand sie dieses Date als absolut perfekt, da sie eigentlich nicht so viel Schnickschnack benötigte um Spaß zu haben. Eigentlich hätte sie vor Itachi nicht mal gewusst, ob ihr diese Art von Date überhaupt gefallen würde.

Weder Robert noch Aaron hatte so etwas je mit ihr unternommen und sich dermaßen viel Mühe gegeben, was sie ihnen nicht übel genommen hatte, da sie es selbst nicht gewusst hatte, was alles ging.

Dennoch war sie einfach gestrickt und braucht das alles nicht, obwohl es ihr doch zusagte, dass man sich so um sie bemühte.

Würde es nach ihr gehen, müsste Itachi sie nur irgendwo hinfahren, wo sie alleine sein konnten um vielleicht das inoffizielle Paar zu sein, was sie schon längst waren. Dort konnten sie klassisch Händchen halten und sie konnte sich an ihn kuscheln, dass er seinen Arm um sie legte und ihr Haar oder ihre Schläfe küsste. Da würde sie es zulassen, dass er seine Hand auf ihren Hintern legen konnte um damit denjenigen, die eigentlich nicht da waren, zu signalisieren, dass sie sein Mädchen war, obwohl sie solche dämlichen Besitzansprüche nicht wirklich mochte. Sie würden bei einem Spaziergang reden, lachen, leise flüstern, sich gegenseitig berühren und einfach nur die Nähe des anderen spüren, was sie sonst nie tun konnten. Immerhin sahen sie sich nicht so oft, da sie in verschiedene Klassen gingen und er immer von seinen dämlichen Fans umringt war. Das nervte sie schon! Außerdem wollte sie nicht so viel Aufmerksamkeit und nicht den Eindruck erwecken, dass da was lief um vielleicht doch einem Mörder zum Opfer zu fallen. Sie wollte diese Beziehung erst kund tun, wenn es wirklich eine Beziehung war.

Und deswegen genoss sie diese Stunden mit Itachi, in denen sie ihn ganz für sich allein hatte und nicht darauf achten musste, was sie tat oder sagte. Hier konnte sie einfach ganz verliebt tun und sich an den Mann kuscheln, den sie liebte.

Itachi nutzte diese Gelegenheit ja auch und tatschte sie einfach an, was sie zuließ und auch genoss.

Itachi hatte Recht gehabt, dass sie nach den Strapazen des letzten Jahres wirklich etwas Normalität brauchte um sich auch wieder darauf zu besinnen, weswegen sie hier war und wieso sie diese ganzen Strapazen überhaupt auf sich genommen hatte. Kazumi tat das nicht mehr nur um nach Yale zu kommen, sondern auch um mit Itachi zusammen zu sein. Wie sich Prioritäten doch ändern konnten.

Neben ihrem Vorhaben Jahrgangsbeste zu werden, was das ihr Ziel für dieses Jahr.

Unbewusst kuschelte sie sich mehr an Itachi, der sie zielsicher in Richtung des kleinen Waldes führte, wo angeblich eine kleine Überraschung auf sie wartete, der sie schon sehnsüchtig entgegen fieberte, was eher untypisch für sie war.

Kazumi genoss diese einsame Zweisamkeit sichtlich, da sie hier wirklich das tun konnte, was sie in der Schule nicht wirklich machen konnte. Hier konnte sie sich unbesorgt an Itachi schmiegen, der das mit einem sanften Lächeln quittierte und seinen Griff um ihre Taille noch etwas verstärkte. Außerdem konnte sie hier frei reden und mit ihm lachen. Er flirtete richtig mit ihr und flüsterte ihr süße Worte ins Ohr, die sie leicht rot werden ließ und sie ihm sanfte Küsse auf die Wange drückte, während sie sich wünschte, dass er sie auf die Lippen küssen würde.

Sie kicherte wie ein kleines Mädchen, als er ihr etwas Süßes und leicht Unanständiges ins Ohr flüsterte und überspielte damit, wie verlegen sie deswegen war. Itachi schaffte es immer wieder, sie dazu zu bringen, sich wie ein schüchternes Mädchen zu verhalten und sie deswegen verlegen war, dass er ihr solche Sachen zu flüsterte oder sie angenehm berührte und ihr dabei ein angenehmer Schauer über den Rücken lief.

Der angenehme Wind wurde etwas stärker und erfasste ihre Haare, dass sie nach vorne geweht wurde und ihr ins Gesicht fielen, weswegen sie Itachis leichtes Lachen hörte und er sich einfach vor sie stellte.

Verwirrt sah sie zu ihm auf, legte ihre Hände auf seine Oberarme, während er vorsichtig ihre Haarsträhnen hinter ihre Ohren strich und seine warmen Hände auf ihre Wangen legten, sie in ihren Nacken rutschten, ehe er ihren Kopf leicht in den Nacken drückte und sich zu ihr runter beugte.

Ihre Finger krallten sich in den Stoff seines Jacketts, als seine Lippen ihren Mund streiften, er an ihrem Kinn zog um ihre Lippen einen Spalt zu öffnen, ehe er ihren Mund mit seinem verschloss und sie zu einem sanften Kuss verführte.

Kazumi schloss langsam ihre Lider, lehnte sich gegen ihn und drückte ihre Hände, die sie leicht zu Fäusten geballt hatte, gegen seine Brust, ehe die anfängliche Anspannung von ihren hochgezogenen Schultern fiel und sie sich von ihm in eine sanfte Umarmung schließen ließ.

Den Kuss erwidernd neigte sie ihren Kopf leicht zur Seite und schlang ihre Arme sehnsüchtig um seinen Nacken, während er sie abrupt und beinahe verzweifelt an seinen Körper drückte und sie beinahe erstickte, aber das auf eine sehr angenehme Weise. Sie seufzte leise in den Kuss hinein, legte ihre Hand auf seine Wange und strich mit ihren Fingern sanft über seinen Kiefer und seinen Hals.

Ihre Hand rutschte von seiner Wange und wanderte über seine Brust, spürte unter dem T-Shirt feine Muskeln, ehe sie ihre Arme um seine Taille schlang und mit ihren Finger über seinen muskulösen Rücken glitt.

Itachi grinste in den Kuss hinein, ehe er ihn quälend langsam löste und seine Lippen auf ihre Mundwinkel drückte, wie auf ihre Wange, ihre Nase, ihre Stirn und ihre Schläfe.

„Die Wahrheit ist, dass die Hälfte dieses Grundstückes Sasuke gehört!“, flüsterte er mit rauer Stimme gegen ihr Ohr und es überraschte Kazumi nicht, dass sogar Sasuke so ein vollkommen unnötiges Geschenk erhalten hatte, „Die andere Wahrheit ist, dass ich vorhabe, dir auf diesem Grundstück dein Traumhaus zu bauen, mit jedem in deinen Augen unnötigen Schnickschnack, den du dir wünscht. Die dritte und letzte Wahrheit ist, dass ich mir wünsche, dass hier unsere Kinder aufwachsen sollen.“, ihre Beine knickten urplötzlich ein und sie schnappte erschrocken nach Luft, während sie sich an seinen Schultern festhielt und wirklich kurz schwarz vor Augen wurde.

Instinktiv hielt Itachi sie fest, während sie versuchte wieder zu Atem zu kommen und keine Panik zu kriegen, weil sie damit nie im Leben auch nur im Traum damit gerechnet hatte, dass er jetzt mit so einer Enthüllung kam.

Kazumi war eine Realistin, weswegen ihr absolut klar war, dass die Möglichkeit wirklich bestünde, dass sie sich vielleicht mal von Itachi trennen würde, auch wenn sie das niemals wollte, dass das geschah. Da sie Itachi selbst auch für einen Realisten hielt oder zumindest für eine Person, die sich etwas zweimal oder sogar dreimal überlegte bevor er etwas tat, überraschte sie die Tatsache, dass er wegen ihrer Beziehung überhaupt keinen Zweifel hegte und einfach wusste, wie ihre Zukunft mit ihm aussehen würde.

Und das obwohl sie diese Zweifel gehabt hatte! Obwohl sie Dinge getan hatte, die nicht wirklich in Ordnung gewesen waren und sie ihn mehr als einmal verletzt hatte.

Und trotzdem war er sich mit ihr absolut sicher!

„Itachi, ich … “, hauchte sie, wurde aber von Itachi unterbrochen.

„Ich wollte dich nicht erschrecken, aber bitte erlaube mir diesen egoistischen Wunsch und träume ihn einen Moment mit mir!“

Kazumi tat es und lächelte unwillkürlich, da ihr dieser Gedanke zwar etwas Angst machte, aber ihr dennoch sehr gefiel. Sie hatte öfters darüber nachgedacht, wie sehr es im Bereich des Möglichen stand, Itachi irgendwann zu heiraten und mit ihm glücklich zu sein. Er hatte selbst gesagt, dass er das vorhatte und je öfter sie darüber nachdachte und mit Itachi Zeit verbrachte, desto mehr formte sich die Zukunft und wurde immer realer, obwohl sie realistischer denken sollte, was High School Beziehungen betraf. Das Leben lief nicht wie in Büchern oder Filmen ab, in denen das Mädchen ihren Traumprinzen schon in der High School kennen lernte und bis ans Ende ihrer Tage mit ihm glücklich war, ihn heiratete und zuckersüße Kinder mit ihm hatte.

„Lass mich kurz egoistisch sein und dir sagen, dass ich noch nie solche Gedanken gehabt habe und du mich dazu bringst an eine Zukunft zu denken, die mit dir stattfindet.“, murmelte sie mit der Wange gegen seine Brust gedrückt, „Also erlaube mir, bei dir zu bleiben!“

„Tja, Süße, das war deine letzte Chance mir zu entkommen, aber jetzt lasse ich dich nicht mehr weg!“

„Ich glaube, die Chance war schon lange vorbei!“, meinte sie nachdenklich und lächelte ihn sanft an, während sie einen Schritt zurück trat, „Können wir auch in den Wald gehen? Ich würde ihn gerne sehen!“

„Dein Glück, dass dort die Überraschung wartet!“, dabei zwinkerte er ihr zu und zog sie einfach wieder am Handgelenk an seine Seite um sie Richtung Wald zu führen.

Langsam fing sie an Überraschungen wirklich zu mögen und wenn es so weiterging, würde sie fast schon anfangen sie zu lieben.

12.Kapitel

12.Kapitel

Am Rand dieses kleinen bezaubernden Waldes, in den man sich einfach verlieben musste, wies Itachi sie an die Augen zu schließen, da das auch zur Überraschung gehörte.

Kazumi tat es, da sie langsam Gefallen daran fand, sich von Itachi überraschen zu lassen und ihr der Gedanke gefiel, dass er deswegen die ganze Zeit ihre Hand hielt und sie in die richtige Richtung wies.

„Aber nicht schummeln, Süße!“, sie erzitterte, als er ihr das mit rauer und verführerischer Stimme ins Ohr flüsterte und mit seinen Lippen ihre Ohrmuschel berührte.

„Äh, sicher!“, hauchte Kazumi und tastete etwas unbeholfen nach seinem Arm, erwischte aber nur die Luft. Zwar spürte sie, dass er direkt neben ihr stand, dennoch bekam sie ihn nicht wirklich zu fassen, da er ihr sicher mit einem sanften Lächeln geschickt auswich um sie etwas zu ärgern, „Itachi, wo … ?“, fing sie, als sie seinen Arm spürte, der sich sanft um ihre Taille legte.

„Ich bin hier, Süße!“, seine Hand, die um ihre Taille lag, griff nach ihrer Hand und er schloss seine Finger sanft um ihre, „Vertrau mir!“, flüsterte er und drückte sie dabei leicht an seine Seite, während sie ihre freie Hand auf seine Brust legte.

„Ich vertraue dir!“, meinte Kazumi eher unnötigerweise, als sie sich in Bewegung setzten.

Da sie jetzt auf ihren Sehsinn nicht wirklich zurückgreifen konnte, nahm sie ihre anderen Sinne viel bewusster wahr.

Um sie herum war alles lauter als zuvor, weswegen sie nicht nur den Wind hörte, der sich seinen Weg durch die Äste bahnte und die Blätter zum Rascheln brachte, sondern auch das leise und angenehme Vogelgezwitscher, das perfekt mit dem Blätterrauschen harmonierte und viele andere traumhafte Geräusche, die sie nicht mal alle erfassen konnte.

Selbst Itachis Berührungen empfand sie als viel intensiver, da er mit seinen Fingern immer zärtlich über ihre Haut strich, sie mit ihrer Hand, die auf seiner Brust ruhte über sein T-Shirt glitt und dabei die festen Muskeln darunter spürte. Diese zarten Berührungen fühlten sich wie kleine, angenehme Stromschläge an, die sie immer wieder leicht erzittern ließen, während sein Arm warm um ihre Taille lag und sie Itachis Geruch in sich aufnahm, da er heute besonders gut roch. Dazu noch der Duft von Gras und der leichte Blumengeruch und sie fühlte sich gerade wie im Himmel.

Itachi wies ihr sanft den Weg, sagte ihr hin und wieder, wenn sie Gefahr lief über eine Wurzel zu stolpern und da wäre sie beinahe in Versuchung gekommen die Augen einfach zu öffnen, da das doch auf der einen Seite total dämlich war, blind durch die Gegend tappen, während man von jemanden durch die Gegend geführt wurde. Andererseits konnte sie sich auch die ganze Zeit an Itachi festhalten, der seinen Griff wohl allzu gerne etwas festigte.

Da war es egal, wie romantisch das eigentlich war, vor allem als er sie plötzlich hochzog und sie wohl über irgendwas, wahrscheinlich eine dicke Wurzel, hinweg trug und sie dabei leise erschrocken aufschrie und sich an ihn drückte, indem sie ihren Arm um seinen Nacken legte. Da musste sie sich wirklich zwingen die Augen geschlossen zu halten. Und das obwohl sie sich in Itachis Armen wohlfühlte, der sie einfach so mit Leichtigkeit hochhob. Da konnte sie sich wieder was über ihr Gewicht anhören.

Letztendlich hob er sie dann doch auf seine Arme und als sie ihre Arme um seinen starken Nacken schlang, legte sie ihre Stirn gegen seine Schläfe und berührte seine Wange mit ihrer Nasenspitze um sich an ihn zu kuscheln. Dabei fuhr sie mit ihren Fingern über seinen Hals und seinen Nacken.

Mit den Lippen auf seiner Wange, spürte sie, wie sich seine Lippen zu einem leichten Lächeln formten, ehe sie ihn diesmal zu einem Kuss verführte, weswegen er sogar stehen blieb und auf ihre kleine Forderung einging. Dabei grinste sie selbst, als er sie mehr an sich drückte und sie beinahe köstlich erdrückte. Ihre letzten richtigen Küsse waren schon zu lange her, als dass sie sich jetzt beherrschen konnte, nachdem er sie so intensiv auf der Wiese geküsst hatte.

Langsam löste sie ihre Lippen und hauchte ihm einen leichten Kuss auf den Mund, ehe sie mit ihrer Zunge über ihre Lippen glitt und grinste. Sie liebte es ihn zu küssen, da er ein unglaublicher Küsser war, der eindeutig wusste wie man eine Frau mit nur einem einzigen Kuss verzücken konnte. Da fragte sie sich, was er mit ihr anstellen konnte, wenn er richtig ernst machte und sie wirklich verführte.

„Darf ich weiter gehen, oder willst du noch einen Kuss?“, raunte Itachi gegen ihre geröteten Lippen.

„Mh, bring mich nicht in Versuchung!“, flüsterte sie und strich dabei mit ihren Fingern über seine Wange.

„Diese Seite finde ich irgendwie süß, sogar richtig heiß!“, sie kicherte verzückt, wie ein kleines Mädchen, dem gerade etwas Unanständiges zugeflüstert worden und sie deswegen verlegen war. Dann erst setzte Itachi sich wieder in Bewegung.

Kazumi kuschelte sich wieder an ihn und vergrub ihr Gesicht leicht in seiner Halsbeuge. Dabei war ihr das Make-Up so ziemlich egal, da sie sowieso eher dezent geschminkt und Make-Up kaum vorhanden war. Sie sah auch ohne Make-Up annehmbar aus. Und für dieses Date war zu viel Schminke irgendwie fehl am Platz. Außerdem wusste Itachi, wie sie ohne Make-Up aussah, weswegen sie nicht einsah ihr Gesicht zuzukleistern, wenn er die nackte Wahrheit sowieso schon kannte. Er hatte sie immerhin schon zweimal in knapper Unterwäsche und in einem sehr knappen Badeanzug gesehen. Mehr nackte Wahrheit ging nur, wenn sie sich ihm vollkommen nackt präsentieren würde und darauf musste er noch etwas warten.

Itachi ging weiter und sie konnte nicht erahnen wo sie genau war, da sie sich den Weg nicht wirklich gemerkt hatte und sie auch aufgrund, dass Itachi sie getragen hatte, nicht mal wusste in welche Richtung er überhaupt gegangen war. Würde er sie alleine lassen, könnte sie den Weg wohl nicht zurück finden, da sie nicht wusste, wie groß dieser entzückende Wald war, aber sie nahm mal an, dass er nicht allzu riesig sein konnte.

Dann blieb er plötzlich stehen, ließ sie langsam auf den Boden zurück und legte seinen Arm um ihre Taille, weswegen sie sich an seine Seite drückte und sich etwas an ihn klammerte, als hätte sie Panik, dass er gleich weggehen würde.

„Ein kleines Stückchen noch, Süße!“, er führte sie noch einen kurzen Weg gerade aus und als sie stehen blieben, stellte er sich hinter sie und legte seine Hände warm auf ihre Schultern, „Mach die Augen auf und sei entzückt!“, raunte er leise in ihr Ohr, weswegen sie erregt erzitterte.

Kazumi atmete noch einmal tief durch und ihre Lider flatterten kurz, ehe sich ihre Augen öffneten und sie sie leicht erstaunt und wirklich entzückt aufriss, als sich dieses Bild einen Weg in ihr Gehirn gebahnt hat.

Sie standen auf einer kleinen Lichtung, die von großen Bäumen mit einem sattgrünen Blätterdach umgeben war und angenehme Schatten warf und die warme Sonne nur Punktweise durchließ. Der Herbst hatte sich hier noch nicht wirklich durchgesetzt, da es nur vereinzelt schon braune, rote und gelbe Blätter gab. Ein kleiner, bezaubernder See vervollständigte diese idyllische Bild mit der grünen Wiese und den Sträuchern, die vereinzelt wuchsen. Ein kleiner Bach, der mit dem See verbunden war, schlängelte sich von ihnen weg, tiefer in den Wald hinein.

Am Ufer des Sees, auf dem sich Seerosen fast schon gewollt verteilten, damit es unglaublich aussah, entdeckte sie eine große ausgebreitete Decke und langsam erahnte sie, was Itachi wirklich vorhatte und das ließ sie beinahe seufzen.

Sie war wirklich entzückt!

Kazumi machte einen Schritt auf die Idylle zu und ihr kam unweigerlich der Gedanke, dass falls Itachi hier wirklich ein Haus bauen lassen wollte, dieser Ort niemals zerstört werden durfte, da sie hier die Privatsphäre hätte, die man in einem normalen Park niemals hätte, da hier niemand hinkommen konnte, außer sie, er und ihre Kinder, die vielleicht existieren würden. Ihr machte dieser Gedanke weniger Angst oder Panik, wie sie vielleicht gedacht hätte, da Itachi diese Offenbarung erst kürzlich rausgehauen hatte. Außerdem sprach er öfters davon mehr von ihr zu wollen, als eine Beziehung. So langsam gewöhnte sie sich daran und empfand es als beruhigend, wenn sie daran dachte.

Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als sie ganz kurz an diese zukünftige Idylle dachte, die vielleicht eintreffen würde, wenn sie sich wirklich auf all das hier einließ und die Beziehung mit Itachi führte, die sie eigentlich schon längst war. Eigentlich konnte sie nicht mehr wirklich sagen, dass sie nur mehr Freunde waren oder zwei Menschen, die einfach nur etwas füreinander empfanden und miteinander ausgingen. Sie verbrachten Zeit miteinander, küssten sich und waren nicht mehr an anderen interessiert. Rein theoretisch gesehen, waren sie wohl schon längst ein Paar, nur wollte sie das wohl nicht wirklich einsehen und Itachi ließ ihr die Zeit, die sie brauchte um sich komplett darauf einzulassen.

Er ließ ihr ja auch den Moment über die Sache mit dem Grundstück und dem Haus nachzudenken und hatte sie zumindest gewarnt, dass es dafür noch etwas zu früh war. Aber eigentlich gefiel ihr dieser Gedanke wirklich gut.

„Wenn du wirklich vorhast, auf diesem Grundstück ein Haus zu bauen, egal für wen, wage es ja nicht diesen Ort zu zerstören. Dann bekommst du richtig Ärger!“, meinte sie, als Itachi sich neben sie stellte und diesem kleinen Stück traumhafte Natur dabei zusah, wie es einfach vor sich hinlebte.

„Wie schon gesagt, ich will hier dein Traumhaus bauen und wenn dieser Ort dazu gehört, wird er hier auch so bleiben!“, Itachi sollte aufhören so etwas zu sagen, sonst machte sie sich zu sehr Hoffnungen, die sie in dieser Phase nicht haben sollte.

Und trotzdem wollte sie einfach nur aufseufzen und ihn umarmen!

„Komm!“, Itachi zog sie sanft am Handgelenk in Richtung der Decke, die leicht auf der grünen Wiese lag. Dann erst sah sie den großen Picknickkorb und die Flasche Wein, die in einem eisgekühlten Kübel stand. Wenn Itachi picknickte, dann wohl richtig!

„Du machst keine halben Sachen, was?“, meinte sie, als sie auf der Decke niederließen und sie das Gras leise rascheln hörte.

„Dazu wurde ich nicht erzogen. Entweder ganz oder gar nicht!“, dabei lächelte er und öffnete den Korb um zwei Weingläser herauszuholen. Er stellte sie kurz auf die Decke ab um nach der Weinflasche zu greifen, die er auch gleich öffnete.

„Das erklärt einiges!“, er lachte leicht, als sie das sagte und nahm dabei die zwei Gläser in die Hand um darin den Wein einzuschenken. Es war ein goldgelber Weißwein, der das einfallende Sonnenlicht wundervoll reflektierte.

„Wenn du meinst! Hier!“, meinte er und reichte ihr eines der Gläser, „Cheers!“, die dünnen Ränder der Gläser stießen aneinander und der angenehme, helle Ton klingelte in ihren Ohren.

Kazumi nahm einen kleinen Schluck und langsam fing sie an dieses Zeug zu mögen, vor allem da Itachi sich wirklich gut mit dem edlen Gesöff auskannte und wusste, was ihr schmeckte und was nicht.

„Wirklich gut! Leicht und etwas süß!“

„Du wirst besser! Zumindest ein wenig!“

„Ich bin schon froh, wenn ich den Unterschied zwischen Wein und Champagner kenne! Ich überlasse es dir, der Weinexperte zu sein.“, murmelte sie mit den Lippen am Glasrand, ehe sie einen weiteren Schluck nahm.

„Sehr gerne! Hab ich dir eigentlich schon gesagt, dass du in dem Kleid ganz bezaubernd aussiehst?“, okay, diesmal wurde sie wirklich richtig rot, da er sie beinahe beiläufig ansah und die Frage aus so nebenbei gestellt wurde und sie trotzdem wusste, dass er so etwas bitter ernst meinte.

„Es gefällt dir?“, fragte sie nach und strich über den dünnen Stoff und glättete ihn etwas, zog am Saum um ihn etwas mehr über ihre Beine zu ziehen, da er zu viel preis gab, als ihr lieb war. Vielleicht war es auch ein Fehler seitlich auf ihren angewinkelten Beinen zu sitzen!

„Sehr sogar!“, murmelte er mit einem leicht anzüglichen Ton und schielte von unten mit den Lippen an seinem Glas zu ihr rüber, weswegen sie hart schluckte und lächelte verlegen um nach mit leicht geschlossenen Augen auf ihre Beine, „Ich mag zwar auch deine Abendkleider und die von unseren ersten beiden Dates, aber diese luftigen Sommerkleider sind wirklich sehr ansehnlich. Da kommt man leicht in Versuchung!“, sie verschluckte sich beinahe an dem köstlichen Wein und das nicht nur wegen dem letzten Satz, sondern auch wie er sie dabei ansah, da sein Blick hocherotisch war und er direkt aussagte, was er gerne mit ihr machen würde, „Ich glaube, ich sollte dir mehr von diesen Kleidern besorgen!“

„Das ist nicht nötig!“, murmelte Kazumi und nahm noch einen Schluck, als Itachi leicht lächelnd wieder in den Korb griff um eine Platte mit Häppchen auf die Decke zu stellen.

„Verrate mir eins, Kazumi!“, meinte Itachi und nahm eines der Häppchen zwischen seine Finger und hielt es ihr vor die leicht geöffneten Lippen, während sie ihn gebannt anstarrte, „Was für süße Intrigen und hinreißende Rachepläne hast du für dieses Jahr geplant?“, sie öffnete ihren Mund und ließ sich von ihm mit dem Häppchen füttern und während sie langsam kaute, versuchte sie den Grund für seine Frage zu ergründen.

Sie hatte im letzten Jahr eine kleine Intrige gestartet und eine kleine Rache geplant um vor allem Aaron, seinem Bruder und dessen bescheuerten Freunden zu zeigen, dass man sich nicht mit ihr anlegte.

„Kommt drauf an, wer sich dieses Jahr mit mir anlegt! Aber eigentlich habe ich vor ein sehr ruhiges Schuljahr zu führen. Oder legst du es darauf an?“, meinte Kazumi und ließ sich artig von Itachi füttern, der sich einen Spaß daraus machte das immer zu tun.

„Ganz und gar nicht! Aber gut zu wissen, dass du diesmal nichts anstellst!“, Kazumi ahnte, was er meinte, da sie im letzten Jahr ein paar Dinge getan hatte, die moralisch etwas verwerflich waren. Angefangen von der ganzen Küsserei mit diversen Männern bis hin zu den leichten Unwahrheiten, was ihre ganzen Knutschereien mit diversen Männern anging. Immerhin hatte sie den Kuss mit Blaine verschwiegen und die Gründe waren deswegen egal. Auch war es egal, dass sie es ihm eigentlich sagen wollte, wenn etwas mehr Abstand zwischen Blaine und Itachi war und mit Abstand meinte sie einen ganzen verdammten Ozean. Und selbst das hätte wohl nicht ausgereicht!

„Tja, man weiß nie, was passiert, aber ich habe nicht vor irgendwas zu tun, was mich von meinem Ziel abhält.“, und mit Ziel meinte sie nicht nur die Jahrgangsbeste, sondern auch Itachis Freundin zu werden.

„Gut zu wissen! Noch einen?“, dabei hielt er ihr ein weiteres Häppchen hin, obwohl er noch gar nichts davon gegessen hatte.

„Willst du mich mästen? Bin ich dir doch zu dürr?“, fragte Kazumi etwas misstrauisch nach.

„Als würdest du wegen der kleinen Häppchen zunehmen und obwohl ich zugeben muss, dass du wirklich dünn bist, bist du aber perfekt, zumindest für mich.“, eher widerwillig öffnete sie den Mund und biss von dem Häppchen ab.

„Das habe ich jetzt nicht gehört! Aber die Dinger sind wirklich gut! Was hast du da noch für leckere Sachen drin?“, Kazumi glaubte irgendwie nicht, dass in diesem riesigen Korb nur eine Platte von leckeren Häppchen drinnen war, sondern dass Itachi ihr noch mehr mitgebracht hatte.

„Ich hätte noch was Süßes für dich, wenn du Interesse hast. Früchte oder Schokolade?“

„Beides bitte!“, wenn man sie schon verwöhnen wollte, wollte sie auch das ganze Paket. Sie wollte alles und damit meinte sie nicht nur dieses Date, sondern auch Itachi. Sie wollte sein ganzes Paket, mit allem Drum und Dran.

„Heute sind wir wohl anspruchsvoll, was?“, sie lächelte frech und streckte ihre Beine aus um sich ihre Schuhe auszuziehen.

„Denkst du, das Wasser ist kalt?“, in Zeitlupe wanderte Itachis Augenbraue nach oben, während sie sich langsam erhob.

„Du willst doch nicht wieder ins Wasser gehen! Diesmal springe ich nicht nach!“, Kazumi lachte auf und krempelte leicht den Saum ihres Kleides hoch.

„Lass mir diesen kleinen Spaß! Außerdem ist der auch nicht tief und ich werde mich ganz bestimmt nicht wieder bis auf die Unterwäsche ausziehen.“

„Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass du unter diesem Kleid einen BH trägst.“, und das sagte Itachi so beiläufig und fast gleichgültig, während er einen Schluck von seinem Wein nahm, dass Kazumi erschrocken inne hielt, „Besser gesagt, bin ich mit ziemlich sicher, dass du keinen BH trägst!“, Kazumi schielte zu ihrem Dekolleté und sollte sich eigentlich nicht fragen, woher er das schon wieder wusste, da er auch absolut recht hatte. Dieser Mann roch einen BH drei Meilen gegen den Wind.

„Ich sollte mich wohl in Acht nehmen, wenn du so etwas weißt, was?“, grinste sie leicht, als sie mit ihrer Zehenspitze in das kühle Wasser eintauchte.

„Nicht mehr als sonst, Süße!“, meinte Itachi, als sie ihre Fuß in das seichte Wasser tauchte. Sie mochte es, wenn er sie Süße nannte, vor allem da er das erst seit kurzem zu ihr sagte und das auch nur ein Beweis war, dass ihre Beziehung gewachsen war und sich in die richtige Richtung entwickelte. Dabei bekam sie immer so ein warmes Gefühl im Magen und spürte einfach, dass diese Sache absolut richtig war. Vor allem überlegte sie sich selbst, wie sie Itachi nennen konnte. Für ihre früheren Freunde hatte sie keine liebevollen Kosenamen gehabt, wohingegen ihre Exfreunde sie entweder Süße oder in Andrews Fall sogar Liebling genannt hatten.

Itachi selbst als Süßer zu bezeichnen, kam irgendwie seltsam rüber, aber ihn Liebling zu nennen, klang so, als wären sie schon ewig lang verheiratet. Das war fast so, als würde sie ihn gleich Darling nennen, wie eine 70-jährige Engländerin, die ihren Mann zum Tee rief.

Eigentlich hatte sie nie wirklich einen Kosenamen gebraucht. Vielleicht war es auch dafür noch etwas zu früh.

„Das Wasser ist traumhaft!“, sagte sie und stand mit beiden Beinen bis zu den Knöcheln in dem kühlen Nass. Das Wasser war klar, strahlend blau und sie sah ungehindert auf den Grund des kleinen Sees, der wohl in der Mitte nicht tiefer als Kniehöhe ging.

„Ich sollte hier keine Frauen hinbringen, da dieser See wie ein süßes Tier oder Kind wirkt.“, Kazumi drehte sich um und sah auf seinen breiten Rücken.

„Die wievielte Frau bin ich?“, fragte sie etwas zu heiser, als Itachi sich leicht zurücklehnte und sich mit seinen Armen abstützte um dann leicht nach oben zu sehen.

„Denkst du, ich würde jede x-beliebige Frau hierher bringen um sie ins Bett zu kriegen. Glaub mir, ich habe bessere und einfachere Methoden um das zu bewerkstelligen.“, ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als sie wie von selbst aus dem Wasser stieg, hinter ihm auf die Knie sank und das wie in Zeitlupe empfand, ehe sie ihre Arme um seine Hals schlang und ihr Kinn auf seiner Schulter ablud.

Es hatte wie die letzte Hürde geklungen um ihm selbst auch zu beweisen, dass sie es ernst meinte. So, als wäre er sich selbst noch nicht ganz sicher mit ihr gewesen und hatte sie erst heute hierher gebracht.

Itachi hatte so viele Frauen gehabt und mit seiner letzten Freundin soll es auch sehr ernst gewesen sein, bis das mit Hidan passiert war und trotzdem hatte keine von diesen Frauen ihn so überzeugt wie sie es getan hatte. Kazumi hatte diesen Ort gesehen und keine ihrer sogenannten Vorgängerinnen hatte es hierher geschafft, da Itachi wohl gespürt hatte, dass sie nicht die Richtigen für ihn waren.

Aber bei ihr war es wohl wirklich was anderes, da sie so viel zusammen durchgemacht und diese ganzen Hindernisse und Probleme bekommen hatten, dass es einfach das Richtige war hier mit ihm zu sein. Sie hatte die letzte Prüfung von Itachis Seite bestanden und er war wohl bereit sie als seine Freundin zu akzeptieren um darauf geduldig zu warten, dass sie ihn als ihren Freund akzeptierte. Und sie hatte das Gefühl, dass das nicht mehr sehr lange dauern würde, obwohl sie schon irgendwie jetzt schon Freund und Freundin waren und Kazumi wohl die einzige war, die sich noch gegen die Bezeichnung wehrte.

„Was für Methoden?“, fragte Kazumi leise und küsste seine Wange, weswegen er grinste.

„Willst du die wirklich wissen? Willst du wirklich wissen, wie ich früher und manchmal auf etwas hinterhältige Weise Frauen ins Bett bekommen hatte?“

„Wolltest du einer diese Methoden bei mir anwenden?“, fragte sie stattdessen, da sie es wohl wirklich nicht wissen wollte, da es sowieso unwichtig und total dämlich war.

„Ehrlich gesagt, habe ich ein paar bei dir angewendet!“, das überraschte sie dann doch etwas, da sie damit nicht gerechnet hatte und das auch nicht mal erwartet hätte, „Das damals in der heißen Quelle war einer meiner eher leichteren Methoden.“, dafür hatte sie aber nicht so gut funktioniert, da sie darauf nicht mal angesprungen war, auch wenn sie zugeben musste, dass ihr Herz dann doch etwas schneller geschlagen hatte. Aber funktioniert hatte sie nicht wirklich.

„Wie oft hat dieser Trick je funktioniert?“, fragte Kazumi etwas misstrauisch, da sie diesen Trick etwas lahm fand, selbst für Itachi.

„Außer bei dir, bei jeder!“, dann waren diese Frauen wirklich dämlich, „Aber eigentlich bist du auf keinen Trick hereingefallen. Ich musste mich richtig anstrengen!“, Kazumi grinste und fühlte sich irgendwie gut dabei nicht so wie andere Frauen zu sein und auch bewiesen zu haben, dass sie wirklich anders war. Außerdem war es angenehm zu hören, dass Itachi sich bei ihr richtig die Zähne ausbeißen musste, damit sie überhaupt mal mit ihm ausging. Was er jedoch nicht wusste, dass sie bei manchen Dingen wirklich immer kurz davor gewesen war aufzugeben um sich ihm letztendlich hinzugeben. Aber sie hatte sich immer zusammen genommen und sich immer eingeredet, dass es nicht gut wäre, wenn sie nachgeben würde. Dass eben nicht gut für ihre Freundschaft zu Itachi wäre. Damals als sie noch dachte, er wollte nur Freundschaft von ihr.

„Da fühle ich mich richtig besonders!“, flüsterte sie, als sie spürte, wie sich Itachi vorsichtig nach hinten fallen ließ und sich gegen sie lehnte. Ihre Arme lösten sich um seinen Nacken und ehe sie sich versah, lag Itachi auf dem Rücken und legte seinen Kopf genüsslich auf ihrem Schoß ab um sie von unten eindringlich anzustarren, „Ähm, liegst du auch bequem?“, sie wusste nicht mal, ob ihr das gefallen sollte, obwohl es etwas sehr Harmonisches hatte, wenn er sich so seelenruhig auf ihren Schoß ausruhte und wohl so zur Ruhe kam. Das hieß ja nur, dass er sich nur bei ihr vollends entspannen konnte.

„Eigentlich schon!“, meinte er und hob seine Hand, weswegen sie leicht erschrak, als er mit seinen Fingerknöcheln ihren Wange berührte und sanft darüber strich, ehe er eine lose Strähne hinter ihr Ohr strich, „Es fühlt sich gut an so mit dir zu sitzen. Es beruhigt mich auch, weil ich weiß, dass ich hier nicht der Erbe eines Unternehmens bin, sondern nur ein Kerl, der in ein wundervolles Mädchen verliebt ist.“

Kazumis Augen weiteten sich etwas, da er müde und auch etwas nachdenklich wirkte, als er das gesagt hatte. Bei ihr konnte er ganz normal sein und musste sich nicht verstellen, was er bei seiner Familie und auch vor der Welt tat. Er wusste, dass es ihr egal war, wer er war und wie er sich gab, da sie ihn nicht deswegen liebte, sondern aufgrund seines Wesens und seines Charakters.

Außerdem machte sie dieses Kompliment, was es eigentlich für sie war unendlich glücklich, da es ja nur bedeutete, dass er sich nur bei ihr nicht verstellen musste und bei ihr sein konnte, wie er wirklich war.

„Ich muss auch gestehen, dass mir der Gedanke gefällt in Zukunft öfters mit dir hier zu sein. Nur wir zwei, mein Kopf auf deinem Schoß!“, Kazumi lächelte selig und strich mit ihren Finger über seine Wange, weswegen er genüsslich die Augen schloss und sich wohl für diesen Moment vollends entspannte um sich auch diesem Traum hinzugeben. Bei ihr konnte er wohl zur Ruhe kommen!

„Darf ich dich dann etwas verwöhnen?“, fragte sie leise und strich einer seiner dunklen Strähne zur Seite, ehe er leicht nickte und sie hoffte, er würde das nicht falsch verstehen.

Sanft strich sie mit einer Hand über sein Haar, während sie ihre andere Hand auf seine Wange legte, ehe sie sich zu ihm herunter beugte und mir ihren Lippen leicht seinen Mund berührte.

Als sie sich wieder erhob und dabei einer ihrer eigenen Strähnen hinters Ohr strich, lag ein leichtes Lächeln auf Itachis Lippen, was ihr Herz sofort höher schlagen ließ. Das ließ sie auch selbst ruhiger werden und es beruhigte sie irgendwie, dass sie hier wirklich sie selbst sein konnten, da sie sich ja auch anders verhielt, wenn andere Leute um sie waren, die nicht zu ihren Freunden gehörten. Wenn sie ehrlich war, verhielt sie sich auch ihren Freunden gegenüber manchmal anders, als wenn sie mit Itachi alleine war. Bei ihm war sie wohl wirklich die junge Frau, die sie wirklich war, besser gesagt konnte sie bei ihm wohl wirklich die sein, die sie wirklich war.

Sie strich noch einmal verträumt über seine Wange, ehe sie in den Korb griff und die anderen Leckereien herausholte, die er ihr noch vorenthalten hatte. Sie stellte die Platte neben sich und nahm eins der süßen Leckereien.

„Mund auf, Itachi!“, flüsterte sie und strich mit der Praline über seine Lippen, ehe er seinen Mund öffnete und die Süßigkeit zwischen die Zähne nahm und abbiss. Dabei biss sich Kazumi selbst auf die Unterlippe, da sogar das absolut heiß und sexy bei ihm aussah.

Er kaute langsam und als er schluckte, sah sie vollkommen fasziniert auf seinen Hals und wollte ihn am liebsten küssen. Na ja, vorher wollte sie noch sein Hemd aufreißen, dass die Knöpfe abgingen und auf den Boden fielen, begierig auf seinen muskulösen Oberkörper starren, gierig mit den Fingern darüber fahren um dann federleichte Küsse auf seiner Haut zu verteilen.

Es war seltsam was für Gedanken ihr kamen, wenn er nur eine simple Praline aß oder besser gesagt, wenn sie ihn mit einer simplen Praline fütterte. Aber eigentlich war der Gedanke gar nicht mal so schlecht, vor allem wenn sie an den leckeren Oberkörper von Itachi dachte und an den schmutzigen Gedanke flüssige Schokolade darüber fließen zu lassen um sie gierig auf zu lecken, mit der Zunge.

Gott, dabei wurde sie auch etwas rot!

„Schmeckt es?“, fragte Kazumi leise.

„Oh ja! Feinste Edelpralinen aus der Schweiz, ich auf deinem Schoß, du fütterst mich. Da müssen die ja gut schmecken!“, mit hochgezogener Augenbraue sah sie sich die Praline an und fand eigentlich nicht, dass sie jetzt besonders edler aussah, als andere Billigpralinen.

„Was können diese Dinger? Machen sie nicht fett?“

„Sie sind schweineteuer, müssen extra eingeflogen werden und sind die übertriebenen Versandkosten echt wert, da sie wirklich gut schmecken.“, diesmal zog Kazumi die Augenbrauen zusammen und kostete ein kleines Stück dieses kleines Teufelsding um dann zu schwören, dass sie einen Orgasmus im Mund hatte, obwohl sie was das betraf überhaupt keine Erfahrungen mitbrachte.

„Oh mein Gott! Das ist köstlich!“, hauchte sie und legte ihre Finger auf ihre Lippen, während sie beinahe erstaunt die Augen aufriss.

„Sagt es und futtert meine Praline!“, sagte und grinste dabei süffisant.

„Hey, wir teilen! Außerdem, wenn du nur von den Dingern schwärmst, muss ich sie ja kosten!“, plötzlich öffnete Itachi seine Augen und starrte sie mit einem intensiven Blick an, ehe sich ein verführerisches Lächeln auf seine Lippen schlich und sich dann aufsetzte, „Itachi?“, hauchte sie, als er mit seinen Fingerknöcheln über ihre Wange strich und seine Hand in ihren Nacken legte. Automatisch legte sie ihren Kopf schief, als Itachi sich ihr näherte und sein warmer Atem gegen ihre Lippen schlug.

„Ein Kuss, Kazumi! Schenk mir heute noch einen Kuss, weil ich weiß, dass ich am Ende dieses Dates keinen mehr bekommen werde.“, sie nickte und ihre Lider flatterte, ehe sie die Augen schloss und seine Lippen auf ihren spürte um sich auf einen sanften, verführerischen Kuss einzulassen, der leicht nach Schokolade und einer sündigen Cremefüllung schmeckte.

Itachi drückte sie leicht nach hinten, weswegen sie sich mit den Händen abstützten musste, da sich seine Hand auch auf ihre Hüfte legte. Er schob den Stoff ihres Kleides leicht hoch, weswegen sie angenehm erzitterte.

Ihre Arme gaben plötzlich nach, als sie seine andere Hand auf ihrem Rücken spürte und sie vorsichtig auf die Decke drückte, sein Knie sich zwischen ihre Beine drückte und sie erschrocken auf keuchte. Dabei schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und ließ sich etwas verführen.

Langsam löste Itachi den Kuss und als sie ihre Augen wieder öffnete, sah er sie mit einem sehr eindringlichen Blick und wieder dieses umwerfende Lächeln.

„Das war mehr als ein Kuss!“, flüsterte sie.

„Ist das eine Beschwerde?“, fragte er leise.

„Ganz und gar nicht!“

„Gut! Willst du wieder zurück in die Realität?“

„Ungern! Aber es wird wohl Zeit!“, murmelte Kazumi und setzte sich mit ihm auf.

„Eigentlich schon! Komm! Der See läuft dir schon nicht weg und wir können jederzeit hierher zurück kommen!“, er zog sie an den Armen hoch und legte seinen Arm um ihre Schultern um sie an sich zu drücken.

„Es ist ein wunderschöner Ort! Ich kann deinen Vater langsam leiden, wenn er so ein Grundstück rettet!“, meinte sie, während sie sich wirklich verträumt umsah, „Ähm, können wir die Pralinen mitnehmen?“, fragte sie leise und etwas schüchtern nach.

„Sicher! Derjenige, der das wegräumt, wird sie dir nachher bringen!“, okay, sie würde das schöne Date jetzt nicht kaputt machen, indem sie sich darüber aufregte, dass das jemand wegräumte und auch jemand das hier hergerichtet hatte, obwohl es ja eigentlich seine Aufgabe war sich um das Date zu kümmern und nicht nur die Organisation zu verwalten.

Aber sie sagte nichts, da sie nichts versauen wollte. Immerhin hatte Itachi sich auch Mühe deswegen gegeben und da wollte sie dieser Kleinigkeit nicht unnötig Aufmerksamkeit schenken. Außerdem war es doch sowieso egal!

„Okay, gehen wir!“, meinte sie stattdessen und kuschelte sich an ihn.

„Man merkt richtig, wie sehr du dich gerade wegen dieser Sache zurück hältst. Ich bin stolz auf dich! Komm, Süße!“, sie vergas diese Sache erstaunlich schnell, da er sie wieder so nannte und sie dann in einer flauschigen Wolke gehüllt wurde, weil sie gerade wegen so was echt glücklich war.

„Ich entwickle mich weiter!“, und darauf war sie wirklich stolz.
 

Kazumi konnte nicht aufhören, Itachi anzusehen, ihn zu berühren und einfach unwillkürlich zu seufzen, weil sie sich wirklich gut fühlte und glücklich war. Und das hatte sie schon lange nicht mehr von sich behaupten können, dass sie ehrlich glücklich war.

Selbst im Auto, als sie auf dem Weg zurück zur Schule waren, konnte sie nicht aufhören sein Profil zu betrachten und immer wieder nach seiner Hand zu greifen. Zum Glück hatte sein Auto ein Automatikgetriebe, sonst müsste sie mit der blöden Gangschaltung konkurrieren, was sie niemals konnte.

Itachi sagte nichts dazu, dass sie dauernd nach seiner Hand griff, über seine warme Haut strich, seine langen Finger betrachtete, die schon oft über ihre Wange gestreichelt hatte und glitt geschmeidig mit ihren Fingern zwischen seine und fast schon verzweifelt zudrückte und er ihren Druck erwiderte. Fast schon aus Panik, dass sie sich seiner Hand ganz schnell wieder entzog, obwohl es sich doch eigentlich nur um Händchen halten ging, als darum, ob sie mit ihm jetzt zusammen kommen würde. Aber Itachi bedeutete das wohl viel, genauso wie ihr, obwohl es eigentlich etwas total Banales war.

Deswegen zog er auch an ihren Handgelenk, führte ihren Handrücken an seine Lippen um einen sanften Kuss auf ihre Haut und schielte dabei verführerisch zu ihr rüber, weswegen sie wieder erregt erzitterte. Er grinste gegen ihre Hand und küsste sie noch einmal auf den Handrücken, ehe er seine Hand wieder sinken ließ und sich auf die Straße konzentrierte.

Es erstaunte Kazumi immer wieder, wie sehr er sie mit nur einer einzigen Geste, einer einzigen Berührung, einem einzigen Blick, einem einzigen Wort so aus der Fassung bringen konnte. Dass er sie dazu brachte nur an ihn zu denken, obwohl sie doch neben ihm saß und sie so ein wundervolles Date gehabt hatten. Dass sie ihn berühren wollte, obwohl sie zuvor in seinen Armen gelegen war und er sie wirklich gierig geküsst hatte.

Als er mit dem Auto das Eisentor zum Schulgelände passierte, empfand sie eine gewisse Traurigkeit darüber, dass sie jetzt wieder in der Realität waren. Bis zu dieser Grenze waren sie noch in ihrer kleinen Traumwelt gefangen in denen sie keinerlei Probleme mit eifersüchtigen Möchtegernverlobten, wütenden Kundinnen, dämlichen Selbstzweifeln und Eltern, die einen für unwürdig hielten, hatten und sie einfach nur zwei junge Menschen waren, die einander liebten und einander kennen lernen wollten, indem sie Zeit miteinander verbrachten und einfach nur Spaß hatten.

Aber als sie wieder auf dem Schulgelände waren, spürte sie auch, wie Itachis Haltung sich leicht veränderte und er sich auch etwas anspannte, als würde er auch irgendwie ahnen, dass sie sich jetzt nicht so verhalten konnte, wie sie es auf der Wiese und in dem kleinen Waldstück getan hatten. Eben wenn gewisse Leute von ihrer Beziehung wussten, sie keine ruhige Minuten mehr hatten, vor allem da sowieso die meisten glaubten, sie hätten schon längst was miteinander. Diesen Glauben wollte sie noch eine Zeit lang aufrecht erhalten.

Kurz sah Kazumi wieder auf ihre Hand, die mit seiner immer noch verbunden war, ehe sie zu ihm sah, während er fast schon stur geradeaus starrte, „Danke, für den schönen Tag, Itachi!“, meinte sie leise, als er einparkte und sich verkrampft auf die Unterlippe biss und die Augen fast schon böse zusammen zog, weswegen sie fast schon dachte, sie wäre Schuld an seinem plötzlichen Stimmungswechsel, da er fünf Sekunden zuvor noch mit seinem Daumen über ihre Haut gestrichen hatte.

„Verdammt!“, murmelte er nur, ehe sie seinem Blick folgte und dann doch etwas erschrocken ihre Augen weitete.

Kazumi hätte das noch irgendwie ahnen müssen, da es doch schwarz auf weiß in Itachis Terminkalender gestanden hatte.

13.Kapitel

13.Kapitel

„Verdammt!“, murmelte er nur, ehe sie seinem Blick folgte und dann doch etwas erschrocken ihre Augen weitete.

Kazumi hätte das noch irgendwie ahnen müssen, da es doch schwarz auf weiß in Itachis Terminkalender gestanden hatte.
 

Als sie Itachis Vater, den berühmten Fugako Uchiha, kennen gelernt hatte, war er ihr äußerst freundlich begegnet, da sie zu diesem Zeitpunkt die Cousine seines Lieblingsspielers gewesen war. Er hatte erst etwas später erfahren, dass sie diejenige gewesen war, die seinem Sohn Flausen in den Kopf gesetzt hatte und wusste erst in seinem Auto, dass sie an seinem Sohn interessiert war. Erst dann hatte er sozusagen seines wahres Gesicht gezeigt und ihr auch gezeigt, dass er so eigentlich nur an seinem erstgeborenen Sohn interessiert, da nur dieser die Firma übernehmen würde. Sozusagen schien es ihm wohl wirklich egal zu sein, dass sie auch mit seinem mittleren Sohn befreundet war.

Sie musste jedoch zugeben, dass seine Beleidigung, wenn sie denn eine war, sie nicht wirklich getroffen hatte. Eigentlich war sie wohl nur wegen dem nahenden Todestag ihrer Eltern etwas überempfindlich gewesen, weswegen sie wohl einfach überreagiert hatte. Dennoch hatte er ihr zu verstehen gegeben, dass er nicht wirklich begeistert von ihr war und er deswegen nicht einsah, weswegen sein ältester Sohn sich mit ihr abgab. Er hatte zwar Recht, dass sie nicht aus seiner Welt kam, aber selbst sie hatte langsam eingesehen, dass sie sich sehr wohl in seine Welt einfügen konnte, wenn sie es denn wollte. Und sie wollte es wirklich!

Als Itachi sie gestern auf dieses Date eingeladen hatte, war sein Terminkalender offen vor ihr gelegen und auf besagten Tag, an dem er mit ihr ausgehen wollte, hatte ein Termin mit seinem Vater gestanden, weswegen sie sich eigentlich Sorgen gemacht hatte. Aber Itachi hatte gemeint, sie sollte sich darüber keine Gedanken machen und es ihm überlassen, sich um dieses Problem zu kümmern. Sie hatte es getan und es sogar vergessen!

Jetzt erkannte sie, dass das ein richtiger großer Fehler gewesen war, da sich kein Uchiha leicht abwimmeln ließ. Immerhin kämpfte Itachi um sie und wollte diese Beziehung mit ihr, weswegen ihr eigentlich hätte klar sein müssen, dass diese Eigenschaft in der Familie liegen musste, da Sasuke doch auch irgendwie so war und niemals locker ließ.

Demnach war irgendwie klar, dass die zwei das entweder von ihrer Mutter oder ihrem Vater haben mussten.

Und jetzt wo sie mit großen Augen zum Eingang zum Wohnhaus starrte, wusste sie auch von wem er diese Hartnäckigkeit haben musste.

Denn kein geringerer als Itachis Vater stand dort und bedachte seinen ältesten Sohn mit dem kältesten Blick, den sie je gesehen hatte und Itachi hatte sie auch mal wirklich kalt angesehen. Aber sein Vater war da eine ganz andere Nummer und jeder andere Kerl hätte verlegen weggeschaut um diesen eisigen Blick zu entgehen. Nicht Itachi, der diesem Blick standhielt, als würde sein Vater ihn liebevoll ansehen. Nicht mal sie würde diesem Blick standhalten, obwohl sie sich einiges zutraute und sie es sogar wagte diesem Mann die Meinung zu sagen.

„Warte im Auto, Süße!“, Itachi sagte das so, als hätte er vor sich mit einem Kerl zu prügeln, der ihm die Vorfahrt genommen hatte und er wirklich so ein aggressiver Kerl wäre, der sich wegen jeder Kleinigkeit prügelte. Aber da stand nur sein Vater, der ihn böse ansah!

„Aber … “, brachte sie leider nur hervor, als Itachi gerade die Tür zuschlug und auf seinem Vater zuging. Sie glaubte kaum, dass sie sich gemütlich über die Familie unterhalten, sondern Tacheles reden würden. Wahrscheinlich ging es um diesen Termin, den Itachi wegen ihr abgesagt hatte. Wegen dem sie sich keine Sorgen machen sollte, aber sie es dennoch gerade tat und die Panik bekam.

Deswegen stieg sie auch aus, obwohl Itachi das nicht wollte. Das war ihr aber egal, da sie sich auch etwas dafür verantwortlich fühlte, dass sein Vater jetzt wütend auf ihn war. Immerhin hatte sie ihn nicht davon abgehalten dieses Date nicht doch zu verschieben, vor allem da sie von diesem wichtigen Termin wusste.

Als sie bei den beiden Uchihas ankam und Itachi sie kurz erstaunt ansah, ehe er sich wieder seinem Vater zuwandte, stellte Kazumi wieder fest, wie ähnlich sich Vater und Sohn dann doch waren, obwohl sie anscheinend so unterschiedliche Ansichten über das Leben hatten. Die Ähnlichkeit war unbestreitbar und da beide auf ihre Art extrem attraktiv waren, mussten sie einfach aus einer Familie kommen. Dann waren sie auch noch beide so groß und sie musste zugeben, dass Itachis Vater auch noch ziemlich gut in Schuss war, obwohl er schon sicher an die 40, 45 Jahre zu ging. Er konnte sich noch locker mit seinen überaus attraktiven Söhnen messen, auch wenn sie ihn nicht sonderlich ansprechend fand.

„Mr. Uchiha!“, sie empfand es als unhöflich ihn nicht zu begrüßen, da Itachi immerhin vorhatte, sie in seine Familie einzuführen. Und sie wollte nicht, dass sein Vater glaubte, sie wäre unhöflich.

„Miss Kazumi!“, er nickte ihr knapp zu und wandte sich dann an seinen Sohn, der ihn unverwandt ansah und ihn keine Sekunde aus den Augen ließ, „Hatten wir nicht heute einen Termin?“, fragte er eiskalt, weswegen sie fast zurück gewichen wäre, da sie es nicht gewohnt war, dass ein Vater so mit seinem Sohn sprach.

„Und ich hab dir gesagt, dass ich nicht kann und deswegen Ersatz schicke!“, okay, sie hatte auch noch nie mitbekommen, dass ein Sohn so eiskalt und beinahe unhöflich mit seinem Vater sprach.

„Du hast deinen Bruder geschickt!“, sagte Mr. Uchiha, als würde das nie und nimmer ausreichen.

„Sasuke hatte nichts dagegen!“, sprachen die zwei auch sonst immer nur ein Satz-Dialoge miteinander oder war das nur heute so.

„Sasuke wird aber nicht die Firma übernehmen und demnach mit diesen Leuten zu tun haben!“

„Dein Bruder hat auch mit diesen Leuten zu tun!“, das war ja wie ein Schlagabtausch im Tennis. Kurz, hart und bündig! Auf den Punkt gebracht, nur nicht so sexy!

„Hast du eine Erklärung, Junge?“

„Ich hatte eine Verabredung!“, Mr. Uchiha bedachte sie mit einem kurzen und etwas kalten Blick, ehe er wieder seinen Sohn ansah.

„Das sehe ich!“, Wow, man konnte die Vater-Sohn Liebe direkt spüren.

Ja, und sie war Vanessas beste Freundin und sie lackierten sich gegenseitig die Nägel um sich dabei über ihre ersten großen Lieben auszutauschen.

„Hast du wegen diesem Mädchen öfters Termine gecancelt?“, fragte er unverwandt und eigentlich sollte sie sich aufregen, dass er es für unwichtig hielt ihren Namen auszusprechen, vor allem da er ihn eindeutig wusste.

„Ihr Name ist Kazumi und ja!“, und sie sollte es gerade jetzt nicht so süß finden, dass Itachi sie gerade richtig verteidigte, mit Worten, nicht mit Fäusten.

„Welche?“

„Das ist unwichtig!“, vielleicht sollte gerade Kazumi nicht wissen, welche Termine er gecancelt hatte, da ihr da ein paar Ideen kommen würden, welche es wirklich waren.

Damals an ihrem Geburtstag hatte er kurz telefoniert und war für einen Moment unzufrieden gewesen. Und damals hatte sie gewusst, dass es nicht Sai gewesen war, der mit ihm gesprochen hatte, obwohl er ihr das einreden wollte. Schon da war ihr der Gedanke gekommen, dass er wegen ihr einen Termin abgeblasen hatte, nur um mit ihr ihren Geburtstag zu feiern.

„Ich entscheide was unwichtig ist!“, seine Stimmlage änderte sich abrupt, da er um einiges lauter sprach, was vielleicht nicht ganz so gut war, „Es reicht mir langsam, dass du wegen ihr wichtige Termine mit wichtigen Geschäftspartnern absagst, weil du der Meinung bist, dass dieses Mädchen wichtiger ist, als die Firma.“, okay, das fand sie jetzt beleidigend, weswegen sie eigentlich den Mund aufmachen wollte um diesem Kerl mal ordentlich die Meinung zu geigen. Um ihm klar zu machen, dass das Glück seiner Söhne doch tausendmal wichtiger war, als seine blöde, supertolle Firma.

Aber Itachi kam ihr zuvor und … na ja, sagte irgendwas zu seinem Vater.

Kazumi starrte ihn mit leicht geöffnetem Mund an, da er in absolut perfekten und akzentfreien Französisch sprach. Sie nahm mal an, dass es Französisch war, da sie keine Ahnung hatte, was er da von sich gab und sie ihn einmal so sprechen gehört hatte.

Und wieder einmal fand sie es absolut heiß, selbst wenn er sie gerade als mieses Miststück bezeichnen würde. Das wäre ihr grad echt egal, da er wirklich sexy wirkte, wenn er diese Sprache sprach.

Sein Vater wirkte kurz überrascht, dass sein Sohn die Sprach gewechselt hatte, reagierte aber darauf, indem er ihm in Französisch antwortete. Itachi wusste ja, dass sie kein Französisch sprach und sein Vater hatte wohl den gleichen Schluss gezogen, weswegen er wusste, dass sie jetzt frei sprechen konnten. Sie würde wohl nicht wirklich erfahren, was sein Vater wirklich über sie dachte, selbst wenn er es Itachi sagen würde. Itachi würde es ihr nie verraten.

Wieder gab es einen kurzen sprachlichen Schlagabtausch, ehe auch Itachi beinahe anfing zu schreien, was sie dann doch etwas überraschte, da er doch eigentlich sehr selten aus der Ruhe zu bringen war. Außer es ging wirklich um sie. Sein Vater antwortete und es hörte sich nicht wie eine lebhafte Diskussion zwischen Vater und Sohn an, sondern klang nach einem richtigen Streit.

„Ist sie schwanger?“, fragte sein Vater plötzlich wieder in Englisch und sah sie dabei sehr eindringlich an.

„Was?“, ehrlich gesagt was sie dann doch etwas verwirrt, wie er von einer Verabredung zu einer Schwangerschaft kam. Es sei denn Itachi hatte seinem Vater auf Französisch irgendwas gesagt, was sie demnach nicht mit bekommen hatte.

„Es geht dich zwar nichts an, aber nein und ich habe noch nicht mit ihr geschlafen!“, schlagartig wurde sie rot, als Itachi das sagte, da DAS seinen Vater überhaupt nichts anging. Itachi konnte seinem Vater ja sagen was er wollte, aber ihr nicht vorhandenes Sexualleben sollte er da bitte raushalten, da das zu peinlich war.

Sein Vater schien aber nicht peinlich berührt, sondern eher etwas überrascht, als würde ihn das Verhalten seines Sohnes diesmal wirklich wundern. Vielleicht kam es unerwartet, dass gerade sein Sohn sie noch nicht flachgelegt hatte und wohl auf irgendwas wartete. Mr. Uchiha wusste ja nicht, dass sie ja noch nicht mal zusammen waren.

„Dann ist es dir mit diesem Mädchen ernst?“, fragte Itachis Vater wieder, weswegen Kazumi sich wohl dachte, dass er den Ruf seines Sohnes sehr wohl kannte und wusste, dass Itachi gerne Frauen nur zu seinem Vergnügen flachlegte und demnach nicht an einer Beziehung mit besagten Frauen interessiert war.

„Sehr ernst!“, antwortete Itachi ohne zu Zögern oder darüber nachzudenken, was sie dann doch etwas überraschte. Er hatte zwar immer wieder betont, wie ernst es ihm war, aber immer nur ihr gegenüber oder seinen Freunden. Aber dass er das in Anwesenheit seines Vaters offen zugab und er zu ihr stand und sie verteidigte, fand sie dann doch echt süß und wirklich schön.

„Dir sind die Konsequenzen klar, wenn das schief geht?“, welche Konsequenzen?

„Es wird nicht schief gehen!“, stellte Itachi absolut ernst klar, „Sie ist die Richtige!“, okay, jetzt wurde sie richtig rot, da Itachi das zum ersten Mal zu ihr sagte, besser gesagt erwähnte. Er hatte immer nur davon gesprochen sie zur Freundin zu haben und sie zu heiraten, dass er der Meinung war, dass sie die Richtige war, war dann doch was anderes.

„Ich dulde diese Beziehung keineswegs!“, das war mal eine Ansage, „Aber ich bin bereit ihr eine Chance zu geben!“, eigentlich sollte sie sich darüber aufregen, dass man über sie sprach und man sie ignorierte, obwohl sie anwesend war und das Gespräch sehr wohl verfolgen konnte, „Bring sie zum diesjährigen Frühlingsfest mit! Wenn sie sich angemessen benimmt, werde ich eure Beziehung vielleicht anerkennen. Macht sie irgendeinen Fehler, fällt das auf dich zurück! Das heißt, du wirst ihr alles sagen, was sie tun muss, aber auf dem Fest, ist sie vollkommen auf sich allein gestellt, da du anderes zu tun hast, als deine kleine Freundin zu hüten.“, man ignorierte sie immer noch und dafür blieb sie eigentlich erstaunlich ruhig, da sie normalerweise schon längst dazwischen geredet und den Herren mal die Meinung gegeigt hätte, da sie sehr wohl in der Lage für sich selbst zu sprechen und auch wusste, wovon die Herren sprachen. Eigentlich sollte sie da echt sauer sein, aber es ging da gerade um etwas ziemlich Heikles, weswegen sie wohl vorsichtshalber die Klappe hielt. Außerdem wirkte Itachi schon so angespannt genug und schien sogar vergessen zu haben, dass sie überhaupt anwesend war und direkt neben ihm stand.

„Du willst sie in die Höhle des Löwen werfen, obwohl du ganz genau weißt, dass sie … ?“

„Es ist mir egal, woher sie kommt und außerdem ist ihr Cousin berühmt!“, unterbrach sein Vater ihn barsch, weswegen Itachi sich verkrampft und wütend auf die Unterlippe biss. Er konnte es eben nicht ausstehen, wenn man ihn unterbrach, vor allem wohl nicht vor ihr und vor allem nicht von seinem Vater, „Außerdem glaube ich, würdest du diese Veranstaltung auch wegen ihr schwänzen, weswegen du sie einfach mitbringen wirst.“, für Mr. Uchiha schien wohl das letzte Wort gesprochen, weswegen er einfach umdrehte und wegging.

Diese Uchihas wussten einfach, wie man einen filmreifen Auftritt und Abgang hinlegte.

Einen kurzen Moment herrschte eine eher unangenehme Stille zwischen ihnen, die sie fast an die Anspannung an ihrem dritten Date erinnerte, ehe Itachi sich ihr endlich zuwandte und nach ihrer Hand griff um ihren Handrücken zu küssen.

„Entschuldige Kazumi!“, murmelte er gegen ihre Haut, „Wenn du das nicht willst, kann ich uns da sicher rausreden!“, plötzlich war sie wütend und vergas, dass er sie vor fünf Sekunden verteidigt und zu ihr gestanden hatte.

Sie entzog ihre Hand seiner und sah ihn wütend an, was ihn wohl zu verwirren schien.

„Wie wichtig war dieser heutige Termin?“, fragte sie sauer und aufgebracht, „Und war dieser andere Termin, den du abgesagt hast, der an meinem Geburtstag?“, ihr war es so ziemlich egal, dass sie auf dieses dämliche Fest musste, aber was ihr ganz bestimmt nicht egal war, dass er wieder versuchte sich davor zu drücken um Zeit mit ihr zu verbringen. Vor allem wie er das sagte, dass er schaffen würde sie beide da rauszureden. Nicht nur sie alleine, damit sie das noch nicht durchmachen musste, sondern sie und Itachi.

„Hör zu Kazumi, … “, fing er an, was sie irgendwie noch wütender machte.

„Komm mir jetzt nicht mit irgendwelchen Erklärungen!“, jetzt unterbrach sie ihn auch noch, „Ich will nicht, dass das wieder so abläuft, wie damals mit Robert!“, wieder verzog Itachi die Lippen, aber sie würde sich nicht dafür entschuldigen, dass sie wieder ihren Ex erwähnte, für den sie immer noch leichte und sehr schwache Gefühle hegte und wohl immer an ihn denken würde, „Damals hatte seine Familie ihn praktisch gezwungen zwischen ihnen oder mir zu wählen. Aber Familie ist wichtig, weswegen ich nicht will, dass das bei uns auch passiert.“

„Kazumi, meine Familie ist mir egal, wenn es um dich geht! Mir sind nur meine Brüder wichtig und vor allem du. Du bist meine Familie!“, egal, wie süß dieser letzte Satz klang, sie war deswegen immer noch sauer.

„Aber mir ist deine Familie nicht egal! Itachi, … “, er sah sie erschrocken an, als sie merkte, dass wieder einmal eine dämliche Träne über ihre Wange lief, „ … meine Eltern sind tot! Ich habe nur mehr Jim und meine Tante. Na ja, vielleicht noch ein paar entfernte Verwandte, aber die kenne ich nicht. Ich weiß, du empfindest das nicht so, da du es nicht anders kennst, aber ich beneide dich, dass du Geschwister hast, dass du noch Eltern hast und Großeltern und Onkel und Tanten, wie Cousins und Cousinen.“, dabei griff sie flehentlich nach seiner Hand und starrte darauf, damit sie nicht schon wieder anfing zu heulen, obwohl sie doch eigentlich sauer auf ihn war, da er sich gerade mit seinem Vater gestritten hatte. Wegen ihr, weil sein Vater sie nicht akzeptieren wollte und sie jetzt zu irgendeinem komischen Fest eingeladen hatte, vor dem sich Itachi schon wieder drücken wollte.

„Denkst du, das weiß ich nicht?“, jetzt sah sie ihn an, da er sie doch fast anschrie.

„Was?“, hauchte Kazumi heiser.

„Ich weiß, dass deine Eltern tot sind! Ich weiß, dass ich eigentlich Glück habe eine Familie zu haben, Eltern und den ganzen Quatsch. Ich weiß, dass … verdammt!“, jetzt fluchte er auch wieder, was bei ihm absolut selten vorkam, zumindest seit sie ihn kannte. Eigentlich schlug er auch keine anderen Kerle ins Gesicht, „Mir ist klar, dass dir das an die Nieren geht, weil ich mich mit meinem Vater streite, mit meinem Großvater diskutiere und mit meiner Mutter meistens auf Kriegsfuß stehe, wegen Vanessa. Aber Tatsache ist auch, dass das in meiner Familie so ist und sich das sicher nicht auf wundersame Weise ändern wird.“

„Du versuchst es nicht mal zu ändern! Du nimmst es einfach hin, dass du dich mit deinem Vater streitest!“, wieso schrie sie ihn jetzt an?

„Kazumi, … “, seufzte Itachi plötzlich, „Das ist komplizierter, als du denkst! Und ich will mich nicht auch noch mit dir streiten! Der Tag war doch so schön!“, meinte er und fuhr sich dabei mit seiner freien Hand durchs Haar, sah sie dabei durch seines längeren Stirnfransen an, weswegen sie erzitterte.

„Ich will mich auch nicht streiten, aber … “

„Dann lassen wir es einfach! Es wird nicht so wie damals mit Robert ablaufen!“, unterbrach Itachi sie.

„Aber du provozierst es, wenn du solche Aktionen, wie gerade eben, startest!“, diesmal kam ihr Stimme so richtig verzweifelt rüber, „Du merkst es vielleicht nicht, aber wenn du Termine mit deinem Vater wegen mir oder einem Date mit mir absagst, kommt ihm das so vor, als würde ich das von dir verlangen. Als hätte ich schlechten Einfluss auf dich! Das macht keinen guten Eindruck und da ist es egal, wie gut ich mich auf diesem komischen Fest benehme!“

„Dir ist es doch sonst auch egal, was die Leute über dich denken, wieso willst du dann unbedingt bei meinen Eltern, die mir in dem Sinne egal sind, einen guten Eindruck machen!“, natürlich war es ihr grundsätzlich egal, was andere über sie dachten, da es für sie nur wichtig war, was sie selbst über sich dachte und ihre Freunde natürlich. Aber das mit seinen Eltern war eine völlig andere Sache.

„Weil es sonst wieder so wie mit Robert abläuft und deine Eltern dich zwingen werden, entweder sie oder ich?“, schrie sie diesmal richtig laut und kniff ihre Augen zusammen, während sie ihre Hände zu Fäusten ballte.

Roberts Vater hatte sie nicht gemocht, der Grund war unwichtig, weswegen er seinen Sohn vor die Wahl gestellt hatte. Damals hatte Kazumi ganz genau gewusst, dass Robert sie damals so sehr geliebt hätte, dass er sich ohne zu Zögern für sie entschieden hätte und somit seine Eltern links liegen gelassen hätte. Da wären ihm die Konsequenzen egal gewesen!

Aber weil sie nicht wollte, dass er sich von seinen Eltern entfremdete, eben weil sie keine mehr hatte, hatte sie sich letztendlich von ihm getrennt, um ihm diese Wahl abzunehmen. Damals hatte er sie wohl zurecht gehasst, aber letztendlich hatte er wohl eingesehen, dass es zu diesem Zeitpunkt richtig gewesen war. Das mit ihnen hätte auf Dauer sowieso nicht funktioniert und dann hätte er sich für nichts von seinen Eltern getrennt. Sie wollte nicht für so einen Bruch verantwortlich sein.

Das war vielleicht auch der Grund gewesen, weswegen sie zu Anfang die Beziehung mit Itachi nicht gewollt hatte. Eben weil seine Eltern nicht begeistert von ihr waren und sie Itachi dann unweigerlich auch vor die Wahl gestellt hätten. Und sie ahnte, wie seine Entscheidung ausfallen würde. Das wollte sie verhindern, indem sie ihm versuchte klar zu machen, dass er solche Aktionen wie jetzt lassen sollte, da es vor allem sie schlecht dastehen ließ und sie dann nicht beliebter bei seinen Eltern wurde, was aber für ihre Zukunft wichtig wäre.

Kazumi verlangte nicht, dass sie seine Eltern mit Mama und Papa ansprechen durfte, sondern dass sie nur ein freundschaftliches Verhältnis haben würde. Irgendwann vielleicht!

„Und wenn du das nicht verstehen willst, dann … “, Kazumi biss sich auf die Unterlippe und wagte es nicht einmal zu ihm hoch zu schielen, weswegen sie einfach nur beschämt auf ihre Füße sah, „ … dann wird das nie mit uns funktionieren!“, sie hasste sich gerade dafür, dass sie ihm das an den Kopf geworfen hatte, vor allem da sie ja mit ihm zusammen sein wollte und ihn auch ehrlich liebte. Aber wenn sie ihn wirklich liebte, musste sie ihm klar machen, dass das so nicht klappen würde.

Wie sollte sie mit ihm zusammen sein, wenn seine Familie gegen sie und ihre Beziehung war? Wie sollte Itachi damit klar kommen, dass seine Familie gegen die Frau war, die er liebte? Sie wollte nicht schon wieder dafür verantwortlich sein, dass eine Familie fast daran zerbrach. Außerdem wäre sie jetzt wohl kaum dazu in der Lage sich von Itachi zu trennen, da sie auch im selben Wohnhaus lebten, sich jeden Tag sahen und sie sich schon zu sehr auf ihn eingelassen hatte um morgen schon wieder nur mit ihm befreundet zu sein. Das könnte sie nicht ertragen!

„Bitte sag das nicht, Kazumi!“, seine Stimme klang dünn und traurig, weswegen sie sich sogar noch mehr hasste, als zuvor. Dauernd verletzte sie ihn mit ihren Worten und ihren dummen Taten.

„Ich … ich muss … “, schluchzte sie plötzlich und drehte sich um, um einfach wegzugehen. Wie damals, als sie Itachi gesagt hatte, was sie für ihn empfand. Damals war sie auch feige weggelaufen.

„Nicht!“, Arme schlangen sich von hinten um sich, drückten sie mit den Rücken fest an seinen muskulösen Körper, weswegen sie erschrocken die Augen aufriss und zitternd ihre Hände auf seine Unterarme legte, „Denkst du wirklich, ich lasse es noch einmal zu, dass du vor mir wegläufst?“, ihr Lider senkten sich leicht, als sie Itachis Stimme so nah an ihrem Ohr hörte.

„Ich wollte nicht weglaufen! Diesmal nicht, versprochen!“, eigentlich wollte sie ihn auch nicht mehr so verletzen, wie sie es vorhin gerade getan hatte, aber was waren schon Prinzipien, wenn man sie nicht brach.

Plötzlich lösten sich seine Arme um sie, aber er blieb dicht hinter ihr stehen, dass sie seine Haut praktisch auf ihrer spüren konnte, „Dann lauf nicht mehr weg!“, sie tat es und ging einfach, ohne sich von ihm zu verabschieden, was ja genauso schlimm war. Aber diesmal hielt er sie nicht auf, was sie irgendwie schade fand und dann wieder nicht. Sie konnte sich nicht wirklich entscheiden!

Dennoch stand sie dann alleine im Gang des Wohnhauses und ging auch allein in ihr Zimmer.

Obwohl das Date so schön gewesen war, war sie jetzt wieder allein!

Das machte die Entscheidung auch nicht leichter!
 

Es hieß ja, dass wenn an verliebt war, man an nichts anderes denken konnte, als an die Person, die sich in das eigene Herz gestohlen hatte und partout nicht wieder verlassen wollte, geschweige es denn wieder hergeben wollte.

Jedes Mal, wenn man die Person sah, die das Herz schneller schlagen ließ, musste man sofort lächeln und vergas alle Sorgen und Probleme und wollte nur mehr bei ihm sein. Jede Berührung fühlte sich wie ein kleines Feuerwerk an, bei jedem Lächeln wurden einem unglaublich warm und jedes schöne Wort ließ einen selbst lächeln.

Kurz gesagt war verliebt sein, eines der schönsten Gefühle, die es gab. Selbst wenn es rein wissenschaftlich gesehen nur ein schöner Hormoncocktail war, der einen so denken und fühlen ließ. Liebenden war das so ziemlich egal! Drogen waren nichts dagegen!

Selbst wenn man bei der ersten Liebe dachte, sie würde ewig halten, weil sie doch perfekt war. Dass man sogar selbst bei jemanden wie Aaron dachte, es würde für immer sein, obwohl er einen betrogen hatte.

Ach, wie dumm die Liebe einen doch machte!

Nur leider glaubte sie langsam, dass diese wundervolle, neue Liebe ihr neue Probleme bereitete, als dass sie sie als weniger empfand. Immerhin schienen alle Damen an dieser Schule sie zu hassen, weil sie sich angeblich an Itachi ranmachte und sie ihn allen anderen Schülerinnen wegschnappte, weil sie ja so scharf drauf war. Okay, sie war scharf drauf, aber sie hatte es nicht immer darauf angelegt.

Und jetzt kam das ja auch noch mit Itachis Eltern, besser gesagt seinen Vater, bei dem sie sich nicht gerade beliebt gemacht hatte, als Itachi einfach einen wichtigen Termin mit seinem Vater wegen einem Date mit ihr abgesagt hatte und sein Dad nicht so ganz begeistert war. Immerhin hatten sich die beiden zuerst in ihrer Muttersprache und dann in Französisch angeschrien, ehe man sie zu einem Fest eingeladen hatte und sie auch noch Itachi angeschrien hatte.

Deswegen war sie auch noch leicht angepisst, weil es drohte, wieder so wie mit Robert abzulaufen. Das machte doch Mut!

„Also bist du nicht sauer?“, fragte Sasuke dermaßen vorsichtig, dass selbst Naruto ihn verwirrt ansah und sie fragend ihre Augenbraue hochzog.

„Sauer ist das falsche Wort!“, meinte Kazumi nur, „Eher aufgebracht, weil dein Bruder ein Idiot ist!“

„Sag mir was, was ich noch nicht weiß!“, murmelte er und griff wieder mal nach seinem Handy um mal wieder eine SMS an Sakura zu schicken.

„Du hast ihn ja unterstützt, als du statt ihm zu diesem Treffen gegangen bist!“, warf Sai ein, was ihr nicht mal weiter half, da ihr das doch egal war, wer stattdessen zu dem Treffen gegangen war. Außerdem war sie deswegen nicht mehr wirklich sauer, auch wenn sie Grund hatte.

„Wir sind Brüder, da tut man so was! Und Shun hätte nicht hingehen können und dich konnte er ja nicht fragen!“, meinte Sasuke an seinen Cousin gewandt, als Kazumi stehen blieb und die drei ansah.

„Also hab ich nicht überreagiert?“, fragte sie.

Die drei sahen sich kurz an, ehe sie sich wieder an Kazumi wandten, „Du hast überreagiert!“, sagten sie vollkommen synchron.

„Bitte?“

„Hör zu, … “, Sasuke stellte sich vor sie hin und legte seine Hand auf ihre Schulter, „ … ich weiß, dass du deswegen aufgebracht bist, da es wirklich nicht die beste Art war sich meinen Eltern anzunähern. Aber mal ehrlich, du kannst nicht lange böse auf Itachi sein!“, tja, leider. Das konnte sie nämlich wirklich nicht! Er hatte die seltsame Fähigkeit sie wirklich umzustimmen, sonst würde sie nicht mit ihm ausgehen und hätte sich ganz bestimmt nicht in ihn verliebt.

„Trotzdem war dein Bruder dämlich!“, murmelte sie vielleicht etwas beleidigt, da Sasuke wohl doch recht hatte und sie Itachi vielleicht zu Unrecht beschimpft und angeschrien hatte. Aber er hatte sie auch angeschrien und noch dazu seinen Vater.

„Du aber auch!“, meinte Sai beiläufig und fast schon gelangweilt.

„Ja, ich hab euch auch gern! Ich geh in mein Zimmer! Sehen wir uns beim Essen?“

„Sicher! Geht’s dir wirklich gut?“, fragte Sasuke fürsorglich.

„Ja, ich muss mich nur daran gewöhnen, dass ihr einfach anders denkt!“, dabei ging sie an den drei vorbei um in ihr Zimmer zu gehen, damit sie sich etwas ausruhen konnte, da sie langsam wirklich müde wurde, da diese ganze Sache ihr wirklich an die Nieren ging und sie nicht wusste, wie lange sie das noch durchhielt. Sie wollte ja mit Itachi zusammen sein, aber seine Eltern und seine Fans machten ihr die Sache nicht wirklich einfach!

„Das dürfte dir ehrlich gesagt nicht mehr neu sein!“, sie blieb nicht stehen, als Sai das sagte und winkte den drei einfach nur zu, ehe sie die Tür zu ihrem Zimmer öffnete.

Als sie laut hinter ihr zufiel, lehnte sie sich leicht gegen das dunkle Holz und atmete ein paar Mal tief durch um sich auch zu beruhigen, da sie einfach immer noch etwas wütend auf Itachi war, da er in dieser Sekunde nicht nachgedacht hatte und einfach so gehandelt hatte, wie es ihm am besten in den Kram gepasst hatte. Und da war es egal, dass dieses Date wunderbar gewesen war!

Kazumi seufzte leise und stieß sich von der Tür ab, ging in ihr Wohnzimmer, ehe sie wie angewurzelt stehen blieb und mit sehr großen Augen in den Raum starrte.

Zitternd legte sie ihre Hand auf ihren leicht geöffneten Mund und wanderte mit ihren Blick durch das Wohnzimmer.

„Verzeihst du mir?“, langsam drehte sie sich zu Itachi um, der plötzlich in ihr Zimmer getreten war, ehe sie wieder nach vorne sah und wirklich mit den Tränen kämpfte.

Ja, Itachi schaffte es wirklich immer wieder sie umzustimmen!

14.Kapitel

14.Kapitel

Es waren rote Rosen! Verdammt viele rote Rosen! So viele rote Rosen, dass sie nicht mal in der Lage war den Boden richtig zu sehen. Da war so viel rot, das sie schon farbenblind war. So viel rot!

Dutzende Sträuße roter Rosen verteilten sich akkurat in ihrem Wohnzimmer, standen auf den beiden Tischen, den Vitrinen, auf der Couch, den Sesseln und sogar vereinzelt auf dem Boden. Der Duft frischer Blumen erfüllte den Raum, lullte sie ein, da er einfach zu verführerisch war. Es roch umwerfend in ihrem Wohnzimmer, weswegen sie fast dachte, man hätte extra Rosenduft verschüttet, damit das sogar noch besser rüberkam, als wenn hier nur hunderte Rosen wären. Rosen konnten doch nicht so intensiv riechen, außer natürlich wenn hunderte Rosen in einem einzigen kleinen Raum waren und keine frische Luft hereinwehte. Man zum ersten Mal, seit dem Hineinstellen besagter Rosen die Tür öffnete und dann mit diesem unglaublichen Duft konfrontiert wurde und beinahe davon ohnmächtig wurde.

Gott, da waren hunderte traumhaft schöner, roter Rosen in ihrem Zimmer und Itachi stand direkt hinter ihr und fragte sie ernsthaft, ob sie ihm verzeihen würde, obwohl sie diejenige gewesen war, die ihn wegen dieser Sache angeschrien hatte. Obwohl sie ihm eigentlich schon längst nicht mehr böse war und sie sich eigentlich bei ihm entschuldigen müsste, da sie ihn schon wieder mit Worten verletzt hatte.

Kazumi hatte ihn angeschrien, weil er sich wegen ihr mit seinem Dad gestritten hatte, da Itachi einen Termin mit seinem Vater wegen einem Date mit ihr abgesagt hatte. Und weil es ihm anscheinend total egal war, was seine Familie von diesem Verhalten dachte und sie deswegen nicht so ganz beliebt bei seinen Eltern war. Es war ihr ja egal, was andere über sie dachten, aber sie empfand es als wichtig, dass gerade die Eltern des Mannes, den sie liebte sie zumindest respektierten und die Tatsache auch akzeptierten, dass sie mit besagtem Mann zusammen war.

Sie war deswegen wütend auf ihn gewesen, aber eigentlich war ihre Wut schnell wieder verraucht, da sie nicht sehr lange sauer auf ihn sein konnte. Immerhin hatte sie vielleicht wirklich überreagiert.

Kazumi ließ ihre Hand sinken, die sie auf ihren Mund gelegt hatte und drehte sich zu Itachi um, der sie erwartungsvoll ansah. Er sah umwerfend aus in der einfachen Jeans, dem simplen T-Shirt und dem sportlichen Jackett, dabei noch die Hände in den Hosentaschen vergraben und sie wollte ihn nur küssen und lange umarmen.

„Also, verzeihst du mir?“, fragte er erneut und kam einen Schritt auf sie zu.

„Du hast ne schräge Art dich zu entschuldigen!“, murmelte sie und sah wieder kurz in ihr Wohnzimmer, wo die Rosen wirklich keine Einbildung waren. Die waren wirklich in dem Zimmer verteilt und rochen umwerfend. Dabei ignorierte sie sogar die Tatsache, dass diese Rosen hier irgendwie reingekommen sein müssten und somit jemand Fremdes in ihr Zimmer gelassen werden musste. Itachi hatte jemand Fremdes in ihr Zimmer gelassen um diese Rosen akkurat zu verteilen. Deswegen dann auch noch sauer zu sein, erschien ihr jetzt dann doch falsch, obwohl es eigentlich nicht in Ordnung war, vor allem es bedeutete in ihre Privatsphäre einzudringen, selbst wenn es nur das Wohnzimmer war. Kazumi hätte ja nicht so ein Ordnungsfreak sein können und auch Kleidung in ihrem Wohnzimmer verteilt haben können, vor allem knappe Unterwäsche. Das wäre sicher wahnsinnig lustig gewesen, wenn irgendwelche Liefertypen in ihr Wohnzimmer kamen und mit heißer Spitzenunterwäsche auf der Couch begrüßt wurden. Das hätte sie dann doch zu gerne gesehen.

Kazumi hoffte nur nicht, dass das wieder die tausend Dollar Rosen waren, die Itachi ihr mal zum Valentinstag geschenkt hatte, da das dann doch zu viel des Guten wäre. Ein ganzer Strauß von denen war ja in Ordnung und wenn es zum Rahmen eines erfundenen Feiertages kam. Aber dutzende davon an einem beliebigen Tag, als Entschuldigung, da hätte sie erst ein schlechtes Gewissen. Dann wäre sie vielleicht erneut wütend auf ihn, weil er ihr so überteuertes Geschenk gemacht hatte.

„Besser, als sich gar nicht zu entschuldigen!“, meinte er leise und zuckte dabei mit den Schultern, als hätte er das mal nur so nebenbei gemacht und es hätte ihm überhaupt keine Mühe gemacht, obwohl es sehr danach aussah. Das hatte er immerhin innerhalb von 24 Stunden erledigt, während sie im Unterricht war.

„Entschuldige!“, sagte sie schnell und drehte sich wieder zu ihm, weswegen sie seinen etwas verwunderten Gesichtsausdruck voll genießen konnte, der verdammt süß war, „Ich hab etwas überreagiert, weil ich die Situation ja nicht kenne. Ich weiß nicht, wie das mit deinen Eltern passiert ist, dass ihr euch streitet.“, das bewies ja nur wieder, wie wenig sie über Itachi und seine Familie wusste. Wenn sie nicht mal den genauen Grund für diese ständigen Streitereien kannte, hatte sie wohl kein Recht sich deswegen aufzuregen, da sie es auch als etwas unhöflich empfand deswegen so genau nachzufragen. Immerhin war es eine Familienangelegenheit, die sie vor allem jetzt noch nichts anging. Sie war momentan nur die Beinahe-Freundin von Itachi und nicht seine Verlobte oder Ehefrau. Da hatte sie noch kein Recht sich einzumischen oder zu versuchen, die Situation zu verändern, von der sie noch nicht mal wusste, wie verfahren sie wirklich war. Vielleicht war sie wirklich nicht mehr zu ändern, wenn das schon seit Jahren so ging.

Itachi trat einen Schritt näher an sie heran und zauberte plötzlich eine weitere tiefrote Rose hinter seinem Rücken hervor, die sie mit einem leichten und verlegenen Lächeln annahm und die zarten Blüten an ihren Lippen ansetzte um daran zu riechen, während er nach ihrer freien Hand griff und einen Kuss auf den Handrücken hauchte, „Ich will meine Eltern nicht verteidigen, aber es gibt einen Grund warum sie so handeln.“, murmelte er gegen ihre Haut, weswegen sie von der Rose zu ihm hochschielte und den intensiven Blick erwiderte, den er ihr zuwarf. Dabei versank sie in diesen dunklen und tiefen Augen und vergas beinahe, was er ihr überhaupt sagen wollte, „Es mag vielleicht snobistisch klingen, um es in deinen Worten zu sagen, aber ihnen wäre es lieber, wenn ich ein Freundin hätte, die aus meiner Welt kommt. Das liegt daran, dass besagte Freundin diese Welt kennt und auch damit umgehen kann, was es bedeutet mit mir zusammen zu sein.“, das verstand sie zwar, zumindest ihr rationaler Teil ihres Gehirns. Aber dennoch war es in gewisser Weise verletzend und auch etwas diskriminierend, dass man sie ersetzen wollte, nur weil sie nicht in seiner Welt geboren wurde und demnach keine Ahnung hatte, wie es in dieser Welt zu ging. Immerhin war sie fähig zu lernen und würde das für Itachi tun. Das hätte sie vor einem Jahr nicht so einfach getan, aber heute würde sie das gerne tun, da sie ihn nicht nur liebte, sondern auch ihr Leben mit ihm zu verbringen. Immerhin hatte sie sich schon diese mögliche Zukunft mit ihm vorgestellt und bekam keine Panik, wenn sie an dieses mögliche Haus auf diesem traumhaften Grundstück dachte. Das sollte er jetzt aber noch nicht erfahren, da sie dann sonst sehr lange sein gehässiges Grinsen sehen würde und der Gedanke ihr ganz schnell einen Heiratsantrag zu verpassen, ihm dann doch zu verlockend vorkam.

„Ich verstehe das, da diese besagte Freundin vielleicht besser in deine Welt passt, aber ist es deinen Eltern denn so egal, dass du diese andere Freundin nicht mal magst, geschweige denn liebst. Du kannst Vanessa nicht ausstehen!“, sie hatten zwar nicht speziell von dieser Möchtegernfreundin gesprochen, aber sie beiden wussten, dass sie damit absolut gemeint war. Außerdem empfand sie es als unfair, sie deswegen zu verurteilen nur weil sie eben nicht als reiches Kind geboren worden war und sie deswegen nicht wusste, wie man sich auf diesem Parkett bewegte.

„Es klingt vielleicht diskriminierend, aber so denken sie nun mal, da sie es nicht anders kennen. Meine Mutter kommt auch aus einer reichen Familie, weswegen sie in den Augen meiner Familie eine gute Kandidatin war. Zwar nicht die Beste, aber mein Vater hat sich da wohl durchgesetzt.“, auch das verstand sie, da es vielleicht wirklich besser war, wenn er mit einem Mädchen zusammen war, die wusste, wie es in seiner Welt zuging und ihn somit verstand, wie er sich fühlte, „Aber ich denke, sobald sie merken, wie glücklich ich mit dir bin, werden sie einlenken.“, flüsterte er, als er sich zu ihr runter beugte und sein warmer Atem ihre Lippen streifte.

„Du denkst?“, fragte sie mit hochgezogener Augenbraue, ehe sie wieder an der Rose roch.

„Ich werde mit ihnen reden, okay? Und jetzt sei nicht mehr sauer und lächle wieder!“, unwillkürlich tat sie es und lächelte leicht hinter den zarten Blüten der Rose, die einfach nur verführerisch roch. Dann blickte sie kurz über ihre Schulter und sah wieder in den Raum mit hunderten Rosen, ehe sie ihn lächelnd ansah.

„Ich war dir schon gestern nicht mehr böse, da ich wirklich überreagiert habe!“, murmelte sie gegen die Rose, ehe sie ihre Hand sinken ließ und dann nach seiner Hand griff um ihn dazu zu bringen näher zu ihr zu treten.

„Dann sollte ich dir sagen, dass du mich gestern auch etwas falsch verstanden hast. Es ist mir egal, was meine Familie denkt, da es mir wichtig ist, was wir beide denken. Du bist unter anderem meine Familie!“, dabei legte er seine Hände auf ihre Wange und hob ihren Kopf leicht an, berührte mit seiner Nasenspitze ihre.

„Leicht kitschig, aber süß!“, flüsterte Kazumi.

„Daran sollte ich wohl arbeiten!“, meinte er nachdenklich.

„Du lernst sehr schnell!“, raunte sie und krallte ihre Finger in den Kragen seines Jacketts um sich näher an seinen Körper zu drücken, was er mit einem leicht anrüchigen Lächeln quittierte, „Die Blumen sind wunderschön!“, hauchte sie gegen seine Lippen, in der Hoffnung wieder einen leicht erhöhten Herzschlag bei ihm auszulösen. Die Hoffnung war zwar klein, da sie das wohl nie wieder hinbekommen würde, aber sie war immer noch da.

„Geh wieder mit mir aus!“, das hingegen ließ ihr Herz wieder höher schlagen.

„Gerne!“, hauchte Kazumi, während Itachi Hände über ihre Schultern und Arme glitten, ehe sie fest auf ihrer Hüfte lagen um sie näher an seinen Körper zu ziehen. Sie spürte die feinen Muskeln unter ihren Fingern, dabei strich sie über den feinen Stoff seines Jacketts und drückte sich mehr an ihn, um dann ihre Arme um seine Brust zu schlingen. Dabei sog sie seinen unbeschreiblich guten Geruch ein, der sie benebelte und er sie dabei sicher verführen könnte mehr als nur ein bisschen rumzuknutschen. Wenn sie nicht aufpasste, würde sie wirklich sehr schnell in einem Bett mit ihm landen und gerade jetzt hätte sie nicht mal was dagegen.

Sanft küsste er ihre Schläfe, ehe sie ihren Kopf zu ihm hochwandte und diesem Blick, voller Hingabe und beinahe Verehrung, erwiderte und erregt erzitterte, ehe seine Lippen zärtlich über ihre Stirn wanderten, ihre Nase berührte und sie sich automatisch auf die Zehenspitzen stellte um sich seinem Gesicht zu nähern.

Ihre Finger krallten sich in seine kräftigen Oberarme, spürte den harten Bizeps unter dem Stoff und als sie ihre Brüste an seine breite Brust drückte, schlich sich dieses wundervolle, leicht arrogante Lächeln auf seine Lippen. Sein warmer Atem schlug gegen ihren Mund, weswegen sie sich mehr nach oben drückte und seine Lippen schon erahnen konnte, während seine Hände auf ihren Hintern rutschten und wohl etwas zu fest zudrückte, was sie jetzt echt nicht störte. Ihre Hüfte presste sich fast schon zu fest an seine.

Ihre Lippen streiften sich hauchzart, weswegen sie ein wenig ihren Mund öffnete um diesen Kuss zu erwarten. Sie würde sehnsüchtig ihre Arme um seinen Nacken legen um wohl auch noch ihre Beine um seine Hüfte zu schlingen. Dann würde Itachi sie wohl wirklich auf das nächst beste Bett werfen. Sie würde jetzt wohl wirklich nichts dagegen sagen! Vor allem weil sie sowieso mit diesem Kuss beschäftigt wäre.

Heißer Atem streifte ihre Lippen, wie auch seine warme Zunge, als … wieder Itachis verdammtes Handy klingelte.

Frustrierend stöhnte sie auf, als sie sich voneinander lösten „Gott, ich weiß, dass du deinen Cousin gern hast, aber ich schwöre dir, wenn er dich noch mal in so einer Situation anruft, bring ich ihn um!“, knurrte Kazumi wirklich sauer, während Itachi sein Handy aus der Hosentasche fischte um einige Sekunden auf den Bildschirm zu starren.

„Das ist meine Großmutter!“, meinte er sehr nüchtern.

„Oh!“, kam es genauso nüchtern über ihre Lippen, weswegen Itachi sanft lächelte und mit seinen Fingerknöcheln über ihre Wange strich, ehe sich seine warme Hand in ihren Nacken legte um sie abrupt nach oben zu ziehen um ihr einen sanften und langen Kuss auf die Lippen zu drücken, weswegen sie ihre Hände auf seine Unterarme legte um dann fast schon leblos von ihnen runterzurutschen um neben ihrem Körper zu hängen.

„Wenn wir demnächst wieder ausgehen, darfst du dir diesmal wünschen, was wir machen!“, raunte er gegen ihre Lippen, weswegen sie lächelte. So was sollte er nicht zu ihr sagen.

„Ich hätte da auch schon eine Idee!“, flüsterte sie und legte ihre Hand auf seine Wange um mit ihren Lippen an sein Ohr zu kommen, damit sie ihm ihren Wunsch mitteilen konnte. Er grinste nur, als sie ihn dann ansah, „Lass es mich nur nicht bereuen, klar!“, warnte Kazumi mit erhobenen Zeigefinger, was sein Grinsen nur breiter machte.

Itachi erwiderte nichts darauf und hob einfach nur lächelnd ab, was ihr Antwort genug war, „Hi Grandma!“, irgendwie fand sie es süß, wie er mit seiner Großmutter sprach. Und dieses hinreißende Lächeln, was ihr sagte, dass er sie wirklich gern hatte und wohl auch nicht mal belügen konnte, nicht mal wenn er musste. Diese Frau würde er wohl ungehindert die Wahrheit sagen.

Da fragte sie sich auch, ob seine Großmutter wohl schon von ihr wusste und ob Itachi ihr erzählt hatte was er empfand, was auch so ungefähr passiert war, zumindest die Oma-Lightversion, da die andere Version ihr wohl wirklich ein Herzinfarkt verpasste hätte. Ob sie wohl mit seiner Wahl einverstanden und ihn darin unterstützte um sie zu kämpfen und sie ihm auch Tipps und Ratschläge gab, was er am besten tun sollte? Das würde sie wirklich süß finden.

Zum Abschied küsste er ihren Handrücken, während er seiner Großmutter wohl ganz artig zuhörte. Wow, also konnte er wirklich brav sein, zumindest bei seiner Großmutter.

Itachi verabschiedete sich von ihr, indem er kurz seine Hand hob und dann ihr Zimmer verließ. Sie seufzte leise und drehte sich wieder zu diesen hunderten Rosen um, weswegen sie unwillkürlich lächeln musste.

Kazumi trat in ihr Wohnzimmer und berührte einer der Rosen, nahm ein Blütenblatt zwischen ihre Finger, ehe sie ihre Hand wieder zurück zog um diesmal ihre Finger um den grünen Stiel einer Rose zu legen um sie wieder an ihre Lippen zu führen, damit sie daran riechen konnte.

Der Duft verzauberte sie immer noch, obwohl sie die Menge der Rose für eine simple Entschuldigung dann doch etwas zu übertrieben fand, vor allem da sie diejenige gewesen war, die überreagiert hatte.

Vielleicht hatte sie in einem gewissen Maß recht gehabt, aber Itachi deswegen anzuschreien, war vielleicht der falsche Weg gewesen. Sie übertrieb es manchmal schon und dachte wirklich zu viel nach. Aber das war nun mal ihr Wesen und Itachi kam ja damit klar, wenn er sich so opulent entschuldigte. Vor allem nachdem sie ihm auch mal wieder an den Kopf geworfen hatte, dass das mit ihnen nicht funktionierte, wenn er sich so dämlich verhielt.

Es war einfach nicht besonders klug, seinen Vater wegen ihr zu versetzen. Und selbst wenn es ihr egal war, was andere Leute über sie dachten, sollten doch zumindest die Eltern ihres Freundes es akzeptieren, dass sie die Freundin ihres Sohnes war. Sie kam damit klar, dass seine Eltern sie nicht mochten, aber zumindest sollten sie vor Itachi nicht so tun. Das würde ihn früher oder später unbewusst dazu zwingen zwischen ihr und seiner Familie zu wählen. Und vor diese Wahl wollte sie ihn nicht stellen. Das würde ihn irgendwann vielleicht zerbrechen lassen. Das wollte sie verhindern!

Sie würde sich deswegen nicht von ihm trennen, aber irgendwann würde selbst Itachi diesen Zustand nicht mehr aushalten und daran verzweifeln, wie er an der Situation mit ihr fast verzweifelt wäre.

Außerdem verstand sie auch in gewisser Weise warum seine Eltern eher eine Frau an Itachis Seite sehen wollten, die seine Welt kannte. Demnach konnte so eine Frau ihn auch vielleicht besser unterstützen und verstand seine Sorgen in dieser Hinsicht. Diese Frau wusste auch eindeutig besser, wie man sich in der Öffentlichkeit verhielt und bewegte. Sie wusste was sie auf einem roten Teppich tun und wie sie auf intime Fragen der Reporter antworten musste. Dieser Frau war klar, was man als öffentliche Person diesmal tun durfte, damit auch die Familie Uchiha nicht schlecht dastand. Letztendlich gesehen ging es ja nur darum, dass man Itachis Familie nicht blamierte.

Kazumi hatte davon keine Ahnung! Das war die blanke Wahrheit!

Deswegen seufzte sie leise, als sie die Rose wieder zurücklegte.

Das war ja eigentlich das Problem an der ganzen Geschichte. Sie konnte Itachi noch so sehr lieben, aber wenn sie mit diesen ganzen Dingen nicht klar kam, nutzte ihr Itachis Unterstützung und Liebe auch nichts. Sie musste dann selbst mit der Öffentlichkeit fertig werden und konnte nicht immer auf Itachis Hilfe hoffen.

Natürlich würde Itachi sie zu Anfang nicht zu sehr überfordern und ihr nicht mehr zumuten, was sie nicht ertragen konnte. Immerhin hatte sie vor einem Jahr nicht mal gewusst, ob sie dieses Leben überhaupt führen wollte.

Da sie sich aber für so ein Leben entschieden hatte, musste sie unweigerlich damit rechnen ein öffentliches Leben an Itachis Seite zu führen, da die Uchihas das seit Generationen taten und wegen ihr damit sicher nicht aufhören würden. Deswegen würde sie auch alles lernen, was nötig war um sich an Itachis Seite perfekt zu bewegen, damit niemand ihr unterstellen könnte, sie würde das auf die leichte Schulter nehmen. Das hätte sie vor einem Jahr nicht so einfach getan! Nicht mal für Itachi!

Außerdem musste sie Itachis Eltern auch noch beweisen, dass sie Itachi nicht wegen des Geldes liebte, wie manch andere Damen an dieser Schule, sondern wegen seiner selbst.

„Wow, hat Itachi mit einer anderen rumgeknutscht?“, etwas erschrocken drehte sich Kazumi zu Temari um, die gegen den Türrahmen lehnte und wohl die ganzen Rosen meinte.

„Nein, ich hab ihn grundlos angeschrien!“, murmelte Kazumi.

„Ah, ja, das schlechte Gewissen ist beinahe spürbar! Wie kann Itachi es nur wagen!“, unwillkürlich lachte Kazumi auf.

Es machte ihr irgendwie Mut, dass Temari selbst in so einer Situation den Witz an der Sache sah, selbst wenn sie die Situation nicht kannte. Sie wusste nicht, was passiert war, weswegen sie ihn angeschrien hatte.

„Kann ich dir eine Frage stellen, Temari?“, meinte Kazumi plötzlich ernst, weswegen die Blonden ihren ersten Blick erwiderte, „Na ja, denkst du ich kriege das hin? Ich meine, nicht die Beziehung, sondern das was danach kommt. Die Uchihas stehen dann doch sehr im öffentlichen Interesse! Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich das hinkriege!“, murmelte sie vor sich hin und sah dabei verlegen zur Seite.

„Seltsam, … “, flüsterte Temari plötzlich, weswegen sie zu ihr sah, „Vor einem Jahr hättest du nicht mal gewusst, ob du das überhaupt gewollt hättest! Das ist ein Fortschritt und außerdem … “, dabei lächelte sie sanft, „ … glaube ich, dass es möglich ist sich einer neuen Umgebung anzupassen. Die Uchihas bezahlen sehr viele PR-Agenten und Manager, damit niemals etwas Peinliches passiert. Demnach werden die dich erst auf die Welt loslassen, wenn du soweit bist.“

„Klingt doch wundervoll!“, der Sarkasmus war wohl zu offensichtlich.

„Hab gehört, dass du auf das Frühlingsfest der Uchihas eingeladen bist.“, meinte Temari und ging an ihr vorbei um nach einer der Rosen zu greifen und um an ihr zu riechen, „Mh, traumhaft!“

„Darüber hab ich mir noch gar keine Gedanken gemacht!“, ehrlich gesagt, war sie so mit der anderen Sache beschäftigt gewesen, dass sie die Einladung von Itachis Vater vollkommen vergessen hatte.

Er hatte sie zu irgendeinem Fest eingeladen, welches darüber entschied, ob er die Beziehung zwischen ihr und Itachi befürworten und akzeptieren würde. Dort sollte sie sich angemessen benehmen und Itachi nicht in Verlegenheit bringen, da er ihr nicht helfen durfte.

Eigentlich hatte sie Itachi auch deswegen angeschrien, weil er versuchen wollte sich mit ihr davor zu drücken, womit er das eigentliche Problem nur verschlimmert hätte. Wollte er seinem Vater noch mehr Gründe geben, dass er sie nicht mögen sollte? Dass diese Beziehung in seinen Augen nichts wert war?

„Itachi soll dich darauf vorbereiten!?“, Kazumi nickte auf Temaris Frage, die wohl eher eine Feststellung war, „Es ist ein Test, das ist dir hoffentlich klar.“

„Ist es ein Test, den ich nicht bestehen kann?“, fragte Kazumi leise, weswegen Temari zu ihr rüber sah.

„Kommt drauf an!“, murmelte die Blonde gegen die Rose, „Wie ernst Itachis Vater den Test nimmt und wie ernst du ihn nimmst!“

„Macht das einen Unterschied?“

Temari lächelte leicht und sah sie an, „Eigentlich schon! Du musst ihn nur finden!“

Es könnte vielleicht schwierig sein diesen Unterschied zu finden und eigentlich war sie wirklich klug!

15.Kapitel

15.Kapitel

Vor einem Jahr hatte Kazumi Halloween damit verbracht in einem viel zu engen Kleid, in dem sie nicht atmen konnte, durch den halbwegs gruselig geschmückten Festsaal zu wandeln um dann festzustellen, dass die Deko sowieso niemanden interessierte, sondern die Aufmerksamkeit eher auf den sehr realistischen Kostümen der Jungs lag und die Damen unbedingt von den heißen Vampiren gebissen werden wollten und sie sich liebend gern an den süßen Werwolf kuschelten um dann von einem unwiderstehlichen Geist auf die Tanzfläche geführt zu werden.

An diesem Tag vor einem Jahr hatte sie eine Erkenntnis erhalten, warum gerade sie für diesen Job, den sie zu Anfang überhaupt gemocht hatte, so perfekt war. Warum gerade sie und niemand anders diesen Job machen konnte.

Das hatte sie auch wieder Sasuke zu verdanken, dem sie in dieser Nacht eindeutig zu nahe gekommen war, aber darum ging es nicht. Dieser Kuss war Vergangenheit und damit Geschichte. Sakura war es egal, Itachi hatte ihr das verziehen und für sie und Sasuke war es nur eine kurze Episode ihrer eigenen Schwäche gewesen. Der Kuss war aber wirklich gut gewesen!

Egal!

Damals hatte Sasuke sie gefragt, warum Itachi sie damals eingestellt hatte, laut ihrer Meinung. Sie hätte sich damals gedacht, dass man sie nur ärgern wollte und sie eben grad da gewesen war. Eben, dass sie letztendlich einfach die Dumme gewesen war. Sie war damals zur falschen Zeit, am falschen Ort mit dem falschen Schüler gewesen, der eben Mitglied dieses Clubs war. Nur so war sie an diese blöde Sache geraten und hatte sich in ein Abenteuer verstrickt, dass sie nicht mal gewollt hatte. Sie hätte wohl nicht mal vorgehabt überhaupt einem Club beizutreten.

Seine Antwort hatte sie damals überrascht, weil sie eigentlich wenig schmeichelhaft für sie war, aber genau diese Antwort hatte sie damals ausgemacht und sie wohl perfekt für diesen Job gemacht.

„Weil ich sie hasse!“, murmelte Kazumi zu sich selbst, als sie mitten im Gang des Hosttraktes stehen blieb und nur nebenbei die Halloweendeko bewunderte.

Diese Antwort hatte er ihr damals gegeben, mit der Begründung, dass wenn sie die Jungs irgendwann mögen würde, wäre es ehrlich. Kazumi hätte niemals gedacht, dass Sasuke mit dieser Prognose so recht haben würde, da es jetzt wirklich so war. Eben weil sie die einzige war, die diesen Job nicht wollte und es ihr egal war, wer diese Kerle waren und sie in keinen von ihnen – zumindest in diesem Moment – verliebt gewesen war, war sie nun mal wirklich perfekt.

Sie hatte Reiche zu diesem damaligen Zeitpunkt wirklich gehasst und gegenüber den Jungs diese Abneigung wirklich empfunden. Auf die Idee, das zu spielen um ihnen weißzumachen sie würde das wirklich fühlen, damit sie dachten, sie würde sie dann nur wegen ihrer selbst mögen, wäre ihr niemals gekommen. Das war ihr dann doch zu kompliziert, Gefühle vorzutäuschen, damit die Jungs dachten, ihr würde wirklich was an ihnen liegen, nur um ihnen dann nahe zu sein. Damit sie eben dachten, es ginge ihr nicht ums Geld, obwohl dann das doch so war. Nein, eindeutig zu kompliziert.

Durch den Kontakt zu den Jungs hatte sie wohl irgendwann gemerkt, dass diese Kerle genauso menschlich und normal waren wie sie, zumindest in ihrem Maß, weswegen sie die gleichen Probleme hatten, wie normale Jugendliche und genauso unter Liebeskummer leiden konnten, wie sie.

Dieses Mögen war ja auch so weit gegangen, dass sie sich wirklich in einer dieser Kerle verliebt hatte und jetzt mit dem Gedanken spielte, nicht nur mit ihm zusammen zu sein, sondern ihr ganzes Leben mit ihm zu verbringen. Und diesen Gedanken hätte sie vor einem Jahr ganz sicher nicht gehabt. Das überraschte sie dann schon sehr, da sie ja eigentlich nicht so weit in die Zukunft dachte. Gerade mal ihre Unizeit hatte sie geplant. An etwas was weiter weg lag, als 10 Jahre war in ihrer Planung noch nicht mal existent. Sie fand 10 Jahres Pläne sowieso für die Katz, da sich innerhalb eines Jahres so viel ändern konnte, dass man diesen 10 Jahres Plan jede Mal ändern konnte. Und ihr Leben hatte sich innerhalb eines Jahres komplett verändert.

Ihre Gefühle für die Jungs und vor allem für Itachi waren so verdammt ehrlich, dass es sie selbst überraschte, dass sie reiche Kerle wirklich so mögen würde, vor allem wenn sie an Aaron dachte.

Na ja, jetzt hatte sie sowieso andere Probleme, obwohl sie ja schon weniger geworden waren. Ihre Exfreunde waren weg, Vanessa konnte sie ja ignorieren und ihre Unsicherheit bezüglich Itachis Ernsthaftigkeit zu dieser Beziehung ging auch schon gegen Null, besser gesagt, waren sie kaum noch existent. Demnach hatte sie ja eigentlich keine Probleme mehr, oder?

Eigentlich schon! Halloween!

Zwar existierte der Host Club in der eigentlichen Form nicht mehr und es war nur mehr ein Club in dem sich Leute treffen konnten, weswegen weder die Bezeichnungen Host noch Club angebracht waren, aber die Herrschaften – damit meinte sie ihre Jungs – verlangten trotzdem nach einem rauschenden Halloweenfest, welches natürlich sie organisieren musste, da sie ja hier die Managerin dieses Clubs war, der eigentlich keiner mehr war.

Demnach durfte sie schon wieder die Halloweendeko rausholen und sich eine Verkleidung aussuchen, die sie niemals nicht umbringen würde. Diesmal würde sie nicht verzweifelt in den Armen eines Mannes landen, der sie ritterlich aus dem Korsett schnürte. Diese Genugtuung würde sie Itachi nicht geben, der ja noch fleißig an seinem Plan feilte, sie dazu zu bringen in Ohnmacht zu fallen.

Kazumi mochte zwar Halloween, aber so riesige Partys hatte sie noch nie gemocht, vor allem da sie den Sinn einer Halloweenparty nie wirklich verstanden hatte. Das war eigentlich nur eine normale Party mit Verkleidung. Niemand wurde erschreckt oder keiner hatte Geburtstag! Demnach also vollkommen sinnfrei! Auch wenn dieses Fest einen keltischen Ursprung hatte und es in das heute bekannte Fest umgewandelt wurde. Halloween bedeutete für sie Gruselfilme an zusehen oder Freunden kleine, unschuldige Streiche zu spielen, wie sie es damals mit ihren Freundinnen gemacht hatten. Aber bei den Herrschaften musste es eine Nummer größer sein.

Aber natürlich machte sie das gerne für ihre Jungs, da deren Exkundinnen es ja unbedingt wollten und sie sehr an ihrem Leben hing. Irgendwie bekam sie Panik, dass wenn sie keine Halloweenparty schmiss, man sie dann noch mehr hasste.

Zwar würde ihr das sowieso egal sein und würde es wohl nicht mal merken, aber was tat man nicht alles für seine Mitschüler.

Kazumi seufzte leise und starrte mit etwas verzogenen Lippen auf den Plan für die Party. Man würde ja meinen, wenn es keinen offiziellen Host Club mehr gab, sie jetzt die ganze Planung in der Hand hatte. Aber nein, der Herr Uchiha wollte ja unbedingt ihren Plan sehen, bevor sie ihn ausführte. Als wäre sie vollkommen unfähig und hätte nicht schon vor langer Zeit bewiesen, dass sie diesen Job verdammt gut konnte.

Da waren seine Gefühle wohl wirklich zweitrangig für ihn. Er war hier der Boss und sie die kleine Angestellte. Dafür bewunderte sie ihn wirklich, wenn er streng zwischen Geschäftlichen und Privaten unterscheiden konnte. Das beste Beispiel dafür, war ja das damalige Date mit Hidan gewesen. Itachi hatte sie zwar damals ignoriert und gemieden, aber sie hatte weiterhin die Partys geplant und auf geschäftlicher Ebene hatte sich nie etwas zwischen ihnen geändert. Das konnte nicht jeder so einfach. Sie konnte das nicht so einfach!

„Du planst wohl Halloween, was Kleine?“, langsam hob Kazumi ihren Kopf, starrte einige Sekunden geradeaus und wandte sich dann leicht um, denn es gab nur eine Person, die sie so nannte. Und diese Person sollte eigentlich nicht gerade hinter ihr stehen!

Einen Moment blieb sie beinahe wie erstarrt, ehe sich ihr Körper langsam aus der Starre löste und sich ein Lächeln auf ihre Lippen schlich. Dieses Lächeln wurde zu einem freudigen Grinsen, ehe sie einfach auf die zwei Personen zuging, die da in dem Gang standen und eigentlich nicht wirklich hierher gehörten.

„Sasori, Deidara! Was macht ihr denn hier?“, vielleicht etwas zu überschwänglich umarmte sie beide einzeln und drückte ihnen jeweils einen Kuss auf die Wange. Natürlich erwiderten sie ihre Umarmung, „Wieso habt ihr nicht gesagt, dass ihr kommt?“, eigentlich schwirrten ihr noch viele andere Fragen durch den Kopf, aber sie konnte sich nicht wirklich für eine entscheiden, da sie die zwei Älteren immer noch fassungslos anstarrte. Vor allem da sie nicht in den Schuluniformen hier standen, sondern wie es Studenten eben taten, in ganz normaler Freizeitkleidung. Darin hatte sie die zwei sehr selten hier gesehen, da war es dann doch etwas ungewohnt sie gerade in diesem Gang so zu sehen. Aber die zwei gingen hier nicht mehr zur Schule und konnten die Schuluniform nicht mehr tragen.

Kazumi hatte sie schon seit ihrem letzten Treffen in den Ferien nicht mehr gesehen. Das war schon so lange her, dass sie sich nicht einmal richtig daran erinnerte. Und das obwohl sie jede einzelne Sekunde mit Itachi beschreiben konnte, sogar was er angehabt hatte. Irgendwie seltsam, wenn sie bedachte, dass sie sich nicht mal mehr an das gemeinsame Essen mit all ihren Freunden so richtig erinnern konnte, aber noch genau spürte, wie Itachi ihre Hand unter dem Tisch gehalten hatte und immer wieder mit seinem Daumen über ihre Haut gestrichen hatte, was ihr mehr als nur einmal eine Gänsehaut beherrscht hatte.

„Du magst Überraschungen zwar nicht, aber diese mussten wir einfach machen!“, dabei zwinkerte Deidara liebevoll.

„Langsam fange ich an sie zu mögen!“, meinte sie lächelnd und dachte an Itachis liebevolle Überraschungen, die sie einfach dazu bringen mussten, Überraschungen zu mögen, „Wie lange bleibt ihr?“, fragte Kazumi aufgeregt.

„Nun, wenn die Dame des Hauses es erlaubt, übers Wochenende!“, er meinte wohl sie, da sie ja die Managerin des Clubs war und sie bis vor kurzem auch die einzige Frau hier gewesen war. Aber wahrscheinlich spielte er auf ihre baldige Beziehung mit Itachi an, der ja der Herr des Hauses war.

„Sie erlaubt es!“, grinste sie, „Aber wieso bist du nicht bei Ino?“, die zwei waren ja zusammen, weswegen man Halloween doch zusammen verbringen sollte. Deidara hätte nicht unbedingt hierher fahren müssen, wenn er doch Zeit mit Ino verbringen konnte.

„Hast dus nicht gewusst? Ino und die Mädels kommen auch her!“, fragte Sasori leicht verwirrt, da Kazumi eigentlich immer alles wusste.

„Noch mehr Überraschungen!“, meinte Kazumi nüchtern, „Aber Sasori, wie ist Yale?“, Deidaras Beziehung war ja schön und gut, aber Kazumi interessierte es dann doch mehr, wie denn die Uni war, auf die sie eigentlich gehen wollte.

Plötzlich grinste Sasori, da er diesmal am längeren Hebel saß. Das beunruhigte sie nicht so sehr, als wenn Itachi am längeren Hebel saß. Bei dem Kerl konnte sie das nicht so einfach ertragen, da er dann wirklich unerträglich werden würde und sie das auch spüren lassen würde. Aber bei Sasori war das okay!

„Die Madame würde also gerne mehr über Yale wissen!“, der Rothaarige legte seinen Arm um ihre Schultern und zog sie liebevoll an seine Seite, während sie nach Deidaras Hand griff um ihn hinter sich her zu ziehen.

Kazumi hatte die zwei wirklich sehr vermisst, da die zwei immer eine Art Fels in der Brandung waren. Sie waren beinahe die Ruhepole und Deidara war ihr immer ein guter Freund gewesen, auch wenn es da kurzzeitig diese Komplikation mit seinen Gefühlen zu ihr gegeben hatte. Es hatte ihr irgendwie leid getan, dass sie diese Gefühle nicht erwidern konnte, da sie zu diesem Zeitpunkt schon in Itachi verliebt gewesen war. Vor allem da Deidara wirklich ein netter Kerl war, der sie vielleicht sogar glücklich gemacht hätte.

Aber das Schicksal wollte wohl was anderes und jetzt war sie froh, dass Deidara mit Ino glücklich war und sie selbst auch sehr glücklich war. Itachi konnte sie auch glücklich machen! Vielleicht sogar mehr, als Deidara es gekonnt hätte.

Und Sasori war letztendlich dafür verantwortlich gewesen, dass sie hier überhaupt hergekommen war. Zwar hatte Naruto sie damals rumgeführt, aber Sasori war auf die Idee gekommen, dass sie perfekt für den Job als Managerin wäre. Wie recht er doch gehabt hatte!

„Ich bitte darum!“, dabei legte Kazumi ihren Arm um seine Taille und erwiderte Deidaras Griff um ihre Hand.

„Kurz gesagt, es ist der Hammer! Ich meine die Vorlesungen sind hart, aber das Studentenleben ist der Wahnsinn. Jedes Wochenende ne andere Party!“, schwärmte Sasori, obwohl es Kazumi weniger interessierte auf was für Partys er ging. Sie wollte mehr über Yale an sich erfahren, „Und mindestens drei Studentenverbindungen wollen mich.“

„Ist bei mir genauso! Hab einen berühmten Nachnamen und schon wollen sie alle was von dir!“, meinte Deidara, „Da ist es doch beruhigend, dass wir hier ein zuckersüßes Mädchen haben, dass uns immer noch Idioten schimpft!“, auch wenn dieser Satz unbeschwert und fröhlich klingen sollte, war er das ganz und gar nicht.

Die Wahrheit war, dass man sie wirklich mochte, eben weil sie die Jungs nicht aufgrund ihres Geldes oder ihres Nachnamens mochte und mit ihnen befreundet war. Diese Freundschaft hatten sie sich alle erarbeiten müssen, weil beide Seiten wohl in gewisser Weise Vorurteile gegenüber der anderen hatte.

Auf der einen Seite Kazumi, die aufgrund ihrer Exfreunde immer gedacht hatte, dass Reiche nur selbstverliebt, arrogant und nur auf ihren Vorteil bedacht wären. Sie hatte aber dann doch eingesehen, dass ihre Jungs zwangsläufig nicht immer so waren. Sie waren vielleicht manchmal arrogant, was aber meistens an ihrer Erziehung und ihrem Umfeld lag. Aber auch sie hatten ihre Momente, in denen sie ganz normale Jugendliche waren. Immerhin waren sie immer nur von reichen Leuten umgeben gewesen, weswegen sie sich nicht anders verhalten konnten und demnach dieses Verhalten Programm war und sie ihre Jungs irgendwie etwas umprogrammiert hatte, was sie nicht mal vorgehabt hatte. Vor allem Itachi hatte sich verändert, obwohl das nicht mal geplant war, da sie ihren Freund nicht ändern wollte. Sie hatte sich in den Itachi verliebt, den sie kennen gelernt hatte, weswegen es doch total dämlich war ihn zu verändern, auch wenn es gewisse Dinge gab, die sie manchmal zur Weißglut trieben. Aber sie konnte mit diesen kleinen Schwächen leben.

Und dann waren da ihre Jungs, die wohl von Kazumi gedacht hatten, sie wäre nur auf dieser Schule, weil sie einen reichen Kerl wollte. Da hier ja nur reiche Kerle rumliefen, die alle unverschämt gut aussahen, war das vielleicht logisch, aber nicht für sie. Kazumi war deswegen nicht böse, dass selbst ihre Jungs das gedacht hatten, was man ihr jetzt immer noch unterstellte. Wie schon gesagt, lag das wohl an ihrer Erziehung, wie ihrem Umfeld und vielleicht hatten sie schon ähnliche Erfahrungen gemacht, in denen Stipendiaten wie Kazumi nicht so waren wie sie. Eben solche Ziegen, die nur an diese Schule kamen um eben nicht eine gute Ausbildung zu bekommen, sondern um eben eine gute Partie abzukriegen. Sie wollte zwar niemanden was unterstellen, aber manchmal waren Menschen einfach so und eben nur auf ihren Vorteil bedacht.

Sie hatten sich wohl damals gegenseitig bewiesen, dass keins dieser Vorurteile zwangsläufig immer zutraf und ein Klischee auch nicht immer der Wahrheit entsprach. Ausnahmen bestätigten wohl wirklich die Regel!

Diese Freundschaft entstand und existierte immer noch, weil sie einander so akzeptierten wie sie waren und respektierten einander. Vor allem aber basierte ihre Freundschaft darauf, dass sie einander nicht anlogen. Würden ihre Jungs sie irgendwas fragen oder ihre Meinung zu etwas wissen wollen, würde sie ihnen knallhart die Wahrheit ins Gesicht sagen, selbst wenn ihnen diese Wahrheit nicht gefiel. Es gab schon genug Leute, die sie anlogen, nur weil sie eben reich waren und man sich bei ihnen einschleimen wollte. Das würde Kazumi nie tun und hatte es auch nie vorgehabt.

„Immer wieder gerne!“, meinte sie aber genauso unbeschwert, da sie die fröhliche Stimmung nicht versauen wollte und die zwei sowieso wussten, dass in diesen Sätzen mehr steckte, als nur ein kleiner Witz. Viel mehr!

Die Wahrheit war auch, dass selbst die Väter ihrer äußerst reichen Freunde wollten, dass sie sich mit Itachi und Sasuke anfreundeten, damit sie in Zukunft Geschäftsbeziehungen knüpfen konnten. Was hieß, dass es selbst in diesen hochexklusiven Kreisen Schleimer gab.

Niemand hatte aber wohl geahnt, dass sich aus diesem Befehl echte Freundschaften entwickelt würden und sie bis heute bestanden und nicht aufgrund einer Geschäftsbeziehung, sondern weil sie einander ehrlich mochten. Wahrscheinlich hatten sie es von Anfang an gewusst, warum ihre Väter das wollten, es akzeptiert hatten und dann war da plötzlich Freundschaft, wo sie es niemals gedacht hätten.

„Wie läufst in der Schule, Kleine?“, sie gab es ungern zu, aber sie hatte es vermisst, dass Sasori sie `Kleine´ nannte. Dieser Spitzname hatte was Beruhigendes und war auf jeden Fall besser als `die mit dem Stipendium´ oder `kleines Genie´.

„Wie wird es schon laufen?“, kam es von Deidara, was sie etwas überraschte, „Sie wird wie immer Jahrgangsbeste werden!“, das überraschte sie aber nicht.

„Stimmt, die Frage war unnötig!“, murmelte Sasori nachdenklich, als sie vor der Tür zum Speisesaal stehen blieben, „Na gut, wie läufst mit dir und Itachi?“, diese Fragen hingegen kam nicht unerwartet, war aber dennoch schwierig zu beantworten.

Wie lief es mit Itachi?

Na ja, eigentlich ganz gut, würde sie schätzen. Sie kamen sich jeden Tag näher und diese kleine Peinlichkeit wegen des dritten Dates war verschwunden. Es gab keine unangenehme Stille mehr oder die kleine Erwartung, dass sie mit ihm ins Bett gehen musste, weil es die Etikette von ihr verlangte. Zwischen ihnen gab es heimliche und süße Küsse, prickelnde Berührungen und heiße Worte in ihr Ohr geflüstert. Rein theoretische lief es fantastisch und eigentlich waren sie schon längst ein Paar, nur nicht offiziell. Aber dazu fehlte ja nicht mehr viel, dass sie Händchenhaltend mit Itachi durch die Gänge spazierte, er sie zum Abschied sanft küsste und sie von seinen Exkundinnen und Vanessa mit ihren Blicken ermordet wurde.

Das würde ja ein Spaß werden!

„Es läuft so gut?“, fragte Sasori und erst jetzt hatte Kazumi bemerkt, dass sie nur in die Luft gestarrt und sich dann ein sanftes Lächeln auf ihre Lippen geschlichen hatte.

„Besser!“, murmelte sie und dachte mit Freuden an ihr letztes Date, wo sie sich auf emotionaler Ebene näher gekommen waren, als mit ihren ganzen Exfreunden zusammen. Und mit Robert war sie beinahe auf gleicher Wellenlänge gewesen. Dort hatte ihre Beziehungen einen wichtigen Schritt gemacht und jetzt konnte sie wirklich sagen, dass sie diese Beziehung wirklich wollte.

Der kleine Rückschlag mit seinem Vater ignorierte sie und auch die Sache mit dieser Einladung. Mit der würde sie sich erst befassen, wenn es soweit war.

„Wir sind wohl so richtig verknallt!“, grinste Deidara liebevoll.

„Sagte derjenige, der wie Sasuke wie besessen von seinem Handy ist!“, murmelte Sasori, weswegen sein bester Freund ihn bedrohlich ansah. Das brachte Kazumi dann doch irgendwie zum Lachen.

„Zufällig weiß ich, dass du genauso besessen bist!“, amüsiert sah sie zwischen den beiden hin und her, da sie es dann doch sehr erfrischend fand, wie die zwei sich neckten. Ja, die zwei waren wirklich beste Freunde und das obwohl einer von ihnen mit der kleinen Schwester des anderen zusammen war. Ein Beweis, dass diese Sache dann doch funktionierte. Das machte ihr Hoffnung, dass das mit Itachi und ihr auch klappen musste.

„Wollen wir zu den anderen gehen?“, unterbrach sie die zwei und deutete dabei auf die Tür, „Da drinnen wartet deine Freundin!“, meinte Kazumi weiter und sah dabei Sasori an, auf dessen Lippen sich ein freudiges Lächeln schlich. Er lächelte richtig verträumt, beinahe verliebt und sehnsüchtig. Da hatte wohl jemand seine Freundin vermisst. Das war echt süß, vor allem da es Sasori war, der gerade so süß tat. Immerhin war er nicht gerade dafür bekannt, dass er über Gefühle sprach. Hallo, er war mal im Host Club als der `Mysteriöse´ bekannt gewesen!

„Dann mal los!“, meinte Sasori und öffnete die Tür zum Speisesaal, ehe sie in den Raum traten, „Hey Leute!“, rief er durch den Raum, als ein hoher Freudenschrei sie beinahe zusammen zucken ließ, ehe sich Sasoris Arm um ihre Schultern löste und Temari sich in seine Arme warf, „Hi Süße!“, sehnsüchtig schlang sie ihre Arme um den Nacken ihres Freundes und küsste ihn.

„Tja, Deidara, jetzt bist du nicht mehr die Nummer 1 bei deiner Schwester!“, dabei klopfte Kazumi auf die Schulter ihres älteren Freundes, der die zwei Verliebten etwas irritiert ansah.

„Als wäre ich das je gewesen!“, meinte der Blonde, als sich die anderen ebenfalls erhoben und die zwei Neuankömmlinge begrüßten, „Schön euch zu sehen, Leute!“, von Hinata wurde Deidara auch umarmt, da Sasori noch mit seiner Freundin beschäftigt war und Kazumi beinahe das Gefühl bekam, dass sie gleich in ihrem Zimmer verschwanden und erst am Abend wieder rauskommen würden. Das machte sie nur etwas eifersüchtig. Nicht, dass sie jetzt mit Itachi schlafen wollte, aber diese intime Zweisamkeit, die die zwei jetzt ausübten, wollte sie dann doch. Da war der Sex gerade Nebensache, zumindest für sie.

Die Jungs hingegen waren halt echte Männer, die einander nie umarmten, sondern nur kurze Handschläge austauschten und grinsten. Eben echte Kerle!

„Das ist mal ne Überraschung! Wie lange bleibt ihr?“, fragte Itachi.

„Nur übers Wochenende!“, meinte Sasori, als er und Temari mal Luft holen mussten, „Als Temari uns erzählt hat, dass Kazumi trotz der Änderungen doch ne Halloweenfete schmeißt, mussten wir ja kommen.“, mit Änderungen meinte Sasori wohl die komplette 180° Grad Wende des Host Clubs, der keiner mehr war, weil zwei Mitglieder nicht mehr da waren, zwei andere in festen Beziehung steckten, ein weiteres bald in einer stecken würde und beim letzten sich etwas anbahnte. Und mit trotz der Änderungen, meinte er, dass man sie regelrecht zu dieser Fete gedrängt hatte, sowohl von Seite der Exkundinnen, wie auch den ehemaligen Hosts. Da sie keine Lust hatte mit beiden Seiten zu diskutieren, hatte sie nachgegeben und demnach eine Fete organisierte.

„Genau, wir lassen uns doch keine Party von unserer Kazumi entgehen!“, meinte Deidara weiter, als sich Temari endlich von ihrem Freund löste und ihren Bruder mit einer Umarmung und einem Kuss auf die Wange begrüßte.

„Moment, da kommt mir eine Idee!“, murmelte Kazumi und dachte einen kurzen Augenblick über diesen Geistesblitz nach, ehe sie lächelte, „Ich könnte noch schnell ein kleines Motto einbauen, jetzt da ihr zwei da seid.“

„Ist nicht Halloween das Motto?“, hörte sie Naruto unsicher fragen, aber sie ignorierte das.

„Ich könnte es `Halloween II – Return of the Hosts´ nennen!“, als sie das sagte, setzte eine unglaublich peinliche Stille ein, die sie aber erst bemerkte, als sie wieder aufsah und jeden einzelnen ihrer Freunde ansah, die sie beinahe ausdruckslos anstarrten.

Es war diese Art von peinlicher Stille, die in Filmen oder Serien meistens mit dem Einsetzen einer Grille untermalt wurde um die Stille noch peinlicher zu machen. Und sie schwor, dass sie doch tatsächlich eine Grille weit entfernt zirpen hörte. In solchen Momenten wollte sie diese Grille einfach nur zerquetschen.

„Hast du grad ernsthaft den Titel eines Horrorschockers mit dem einer SiFi-Reihe kombiniert?“, hauchte Deidara beinahe entsetzt, während die anderen Jungs sie immer noch ausdruckslos ansahen und Temari und Hinata kurz davor waren loszulachen.

„Und das auf sehr grausame Weise!“, fügte Sasori emotionslos hinzu.

„Soll ich es lieber das `Host Club Revival´ nennen, wie bei den Spice Girls, auch wenn das nur Fünf waren?“, meinte Kazumi und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Das ist ja noch schlimmer!“, seufzte Sasuke schwer und vergrub beschämt sein Gesicht in seiner Hand.

„Habt ihr ne bessere Idee?“, murrte sie weiter.

„Ja, lass den Scheiß mit dem Motto!“, ihr klappte wortwörtlich der Mund auf, da ihre sechs Jungs, das perfekt synchron und absolut monoton von sich gegeben hatten und dabei zum ersten Mal in ihrer Zeit an dieser Schule nicht so ganz begeistert von ihrem Plan waren.

Sonst waren sie immer mit ihrer Planung und mit ihren Ideen konform gegangen und hatten sich nie eingemischt. Selbst als sie mit dem Einfall einen Ball ohne Namen zu veranstalten, gekommen war, hatten sie hinter ihr gestanden, obwohl die Idee im Nachhinein echt dämlich gewesen war. Mal ehrlich, ein Ball ohne Namen war so ziemlich das Einfallsloseste was ihr bis dato je eingefallen war, auch wenn das Thema gut angekommen war. Und zu ihrer Verteidigung, sie war nicht besonders gut drauf gewesen, als sie Itachi das vorgeschlagen hatte. Er selbst musste auch mies gelaunt gewesen sein, wenn er dem einfach so zugestimmt hatte. Selbst der Ball mit dem Schwarz-Weiß Motto war kreativer gewesen!

„Pass auf Kazumi! Das klingt schwer nach Meuterei!“, kicherte Temari hinter vorgehaltener Hand, weswegen sie leicht verärgert zu der Blonden sah, deren Schultern vor Lachen beinahe bebten, „Das musst du unterbinden, ehe sie … “, sie verschluckte sich an ihrer eigenen Lache, was ihr recht geschah, wenn sie so einen Stuss von sich gab.

„Ersticken sollste!“, knurrte Kazumi ungehalten, weswegen Temari wirklich anfing zu lachen und das sehr laut und sehr ungehalten.

Einige Momente starrte sie die Blondine an, zog dabei eine Augenbraue hoch, ehe sich ganz langsam ein sehr leichtes Lächeln auf ihre Lippen schlich und als dann auch noch Hinata anfing leise zu lachen, legte Kazumi ihre Hand auf ihren Mund, damit sie nicht auch noch loslachte, da der Grund wieder so verdammt dämlich war, wie damals an ihrem Geburtstag. Damals hatte Sakura einen wirklich dämlichen und absolut unlustigen Witz gemacht und sie trotzdem dermaßen angefangen hatte zu lachen, dass ihre Freundinnen mit eingestiegen waren und die Jungs sie wirklich sehr verwirrt und leicht irritiert angesehen hatten. So als hielten sie die Damen für verrückt, weil sie sich da wirklich verrückt verhalten hatten.

Und jetzt starrten die Herren sie wieder seltsam an, da sie wieder wegen etwas Dämlichem lachten und sie nicht aufhören konnten.

„Jetzt haben sie wirklich den Verstand verloren!“, hörte sie Itachi sagen, als sie sich an irgendeinem Ärmel festkrallte, da sie sich nicht mehr lange auf dem Beinen halten konnte.

„Das fällt dir erst jetzt auf?“, meinte Sasuke, als sie die Tür hörte und näherkommende Schritte an ihr Ohr drangen, „Oh, hi Süße!“, es gab nur eine Person, die Sasuke so nannte.

„Wir haben wohl was verpasst?“, kam es fast schon missbilligend von Ino, als wäre sie sehr unglücklich darüber, dass sie nicht mitbekommen hatte, weswegen sie lachten. Das brachte Kazumi sogar noch mehr zum Lachen.

„Es gibt eine Meuterei!“, kicherte Temari und klammerte sich an ihren Freund, da sie sich einfach nicht mehr aufrecht halten konnte. Das sah dann schon irgendwie witzig aus, weswegen Kazumi noch lauter lachen musste und sich stärker an denjenigen klammerte, der neben ihr stand. Und sie hatte das ungemeine Gefühl, dass das Itachi war, der sie liebevoll stützte, da ihr sein angenehmer Geruch in die Nase stieg und sie deswegen auch sofort ruhiger wurde. Das schaffte nur Itachi! Er brachte sie dazu sofort ruhig zu werden!

Ein Arm legte sich um ihre Taille, festigte seinen Griff um ihre Hüfte und zog sie an seine Seite, weswegen ihr Lächeln langsam verstummte und nur mehr ein leichtes Kichern zwischen ihren Lippen hervorkam.

„Kazumi wird wohl weich, was?“, sie sah zu Sakura, die sich verliebt an Sasuke kuschelte und Kazumi merkte, dass sie sich zum ersten Mal vor all vor ihren Freunden richtig an Itachi schmiegte, was sie zuvor doch vermieden hatte, da sie Itachi und auch ihren Freunden nicht zu viele Hoffnungen machen wollte, zumindest zu Anfang. Immerhin wollte sie zuerst selbst herausfinden was sie wirklich fühlte, ehe sie auch ihren Freunden gegenüber diese Gefühle offen zeigte.

Es war seltsam, dass das gerade an einem sehr gewöhnlichen Tag geschah, da sie dann doch eher gedacht hätte, dass sie ihre Intimität mit Itachi erst wirklich so zeigen würde, wenn sie offiziell seine Freundin sein würde.

Sakura sah sie eindringlich an und sie spürte, dass diese Frage nicht nur etwas mit dieser Meuterei zu tun hatte. Vielleicht auch weil sie irgendwie dann doch schon längst seine Freundin war, nur nicht offiziell!

16.Kapitel

16.Kapitel

Kazumi betrachtete sich einen sehr langen Moment im Spiegel und überlegte einen weiteren sehr langen Moment, ob sie nicht doch schon weich geworden war, so wie Sakura es meinte. Immerhin ließ sie sich öfters zu etwas überreden, was sie eigentlich nicht vorgehabt und eigentlich nicht wirklich zur Debatte gestanden hatte. So wie damals mit diesem Job, dem man ihr angedreht hatte. Mit einer miesen, kleinen Lüge, die so schlecht durchdacht war, dass sie sich heute noch ärgerte, dass sie darauf wirklich reingeflogen war. Oder auch, wie die Jungs sie dazu gebracht hatten, um fünf Uhr morgens an einem Samstag aufzustehen, nur weil sie Geburtstag hatte und man ihr einen sehr unvergesslichen Geburtstag zu bescheren. Das hatten sie sehr erfolgreich geschafft. Das würde sie wohl nie vergessen, vor allem nicht die gemeinsamen einsamen Stunden mit Itachi im Sand oder diese süße Verabredung um Mitternacht, bei dem sie sich wieder einmal auch emotional näher gekommen war, nicht nur körperlich, wie am Strand, wo Itachi sprichwörtlich über sie her gefallen war. Sie hatte das auch zu bereitwillig zugelassen.

Es gab mehrere Beispiele, bei denen sie trotz ihrer Härte doch weich geworden war und die genannten waren nur die Spitze des Eisbergs. Ihre Jungs, vor allem Itachi, brachten sie sehr oft dazu Dinge zu tun, die sie eigentlich nicht vorhatte zu tun. Na ja, sie wiederholte sich wieder, da sie das schon zu oft daran gedacht hatte, dass sie früher sich nie so anhänglich benommen hatte, wenn sie auf einen Kerl scharf war. Sie war auf Itachi scharf, aber sie hatte nie wirklich geklammert und bei Itachi wollte sie klammern. Sie wollte ihn umarmen, festhalten und nie wieder loslassen, da sie jede Sekunde Panik schob, dass sie ihn sonst verlor.

Sie wusste natürlich, dass das eigentlich nicht möglich, da er sie ja genauso wollte und demnach nie zulassen würde, dass sie ihn verlor, aber der Gedanke es bestünde die Möglichkeit, machte sie dann schon etwas panisch.

„Und ich kann mir das Kleid wirklich ausleihen?“, die Stimme ihrer besten Freundin holte sie aus ihrer Gedankenwelt zurück und durch den Spiegel, vor dem sie stand, sah sie zu Sakura, die aus ihrem Kleiderschrank kam und in dem Kleid umwerfend aussah.

„Sicher! Ich hatte es bis jetzt nur einmal an! Und Kleider sind dazu da um getragen zu werden.“, meinte Kazumi und musste über Sakuras Wahl dann doch etwas lächeln. Ihr stand das Kleid, zweifellos, aber dass sie sich gerade dieses Teil ausgesucht hatte, grenzte wirklich an Ironie des Schicksals und an dem wirklich schrägen Humor, den das Schicksal öfters an den Tag legte, wenn es vor allem um sie ging.

So hatte das Schicksal es für eine wundervolle Idee gehalten, dass Itachi bei seinem Tennismatch nicht nur gegen ihren Ex Robert antreten sollte, sondern hatte es auch für überaus genial gehalten ihm auch noch Blaine als Gegner auszusuchen, auf den er nie wirklich gut zu sprechen war. Nicht nur, dass er sein Rivale in vielerlei Hinsicht war, sondern er war auch der ältere Bruders ihres Ex gewesen und hatte sich ihr auch zu sehr genähert, weswegen sie immer noch ein schlechtes Gewissen hatte.

Egal! Diesmal hatte das Schicksal aber irgendwie einen eher süßen Humor an den Tag gelegt. Oder einen echt Kranken, je nachdem wie man das sah.

„Danke, das Kleid ist nur etwas eng!“, murmelte Sakura und zupfte an dem Korsett rum, das vielleicht doch etwas zu eng geschnürt war und Kazumi leise kichern ließ.

„Schnür es nicht zu eng, sonst kriegst du keine Luft. Glaub mir, ich weiß wovon ich rede!“, grinste sie und dachte daran, als sie dieses Kleid zuletzt getragen hatte. Da fragte sie sich, ob sie Sakura sagen sollte, wer ihr dieses Korsett damals aufgemacht und mit wem sie dann auf ihrem Bett gelegen hatte. Wer sich über sie gebeugt und geküsst hatte um seine Hand unter den Rock des Kleides zu schieben.

Nein, sie sollte Sakura lieber nicht sagen, dass sie dieses Kleid bei ihrem ersten Halloweenfest mit den Jungs angehabt hatte und Sasuke es gewesen war, der sie aus dieser erdrückenden Enge befreit hatte um sie dann zu küssen.

Zwar wusste ihre beste Freundin von beiden Küssen, die sie und Sasuke ausgetauscht hatten, aber sie sollte vielleicht nicht gerade jetzt wissen, welches schicksalsträchtige Kleid sie damals getragen hatte.

Ob Sasuke das auffallen würde? Wer wusste das schon!

„Okay! Was soll ich mit den Haaren machen?“, fragte sie stattdessen und ahnte nicht einmal, warum Kazumi wirklich lächelte.

„Lass sie offen! Passt besser zu dir, als diese Hochstecksachen!“, Sakura hatte wirklich schöne Haare und diese Haarfarbe war wirklich nicht normal, weswegen man sie nicht mit einer Hochsteckfrisur verstecken sollte, sondern sie nur mit etwas Gel in Form bringen sollte, damit sie offen perfekt zu Geltung kamen.

„Was stell ich überhaupt dar?“, das hatte sie sich damals auf gefragt, als man sie in dieses Kleid gesteckt hatte.

„Schwarze Witwe?“, dabei sah Kazumi fragend zu Sakura, die den Kopf leicht schief legte.

„Etwas düster, oder?“, meinte sie.

„Aber passend für Halloween!“, erwiderte Kazumi.

„Stimmt!“, dann starrte Sakura sie an, als würde ihr erst jetzt wirklich auffallen, dass Kazumi vor ihr stand, „Wow, tolles Outfit! Was soll es darstellen?“, wieder sah sie in den Spiegel und grübelte selbst darüber, da dieses Kostüm nicht ihre Idee gewesen war.

„Ein gewisser Jemand hielt es für eine besonders gute Idee in zueinanderpassenden Kostümen aufzutreten.“, grummelte sie vor sich hin und zupfte an in dem feinen Stoff.

„Ich rate mal und sage, dass dieser gewisser Jemand Itachi ist. Oh, hätte ich mich mit Sasuke auch absprechen müssen?“, genau, dass war das Problem.

Nicht dass sie sich zwangsweise mit Itachi bezüglich des Kostüms abgesprochen hatte, sondern dass es Sakura nicht getan hatte, obwohl sie diejenige war, die eine Beziehung mit einem Uchiha führte.

„Ich habe Sasukes Kostüm ausgesucht! Es passt zu deinem!“, Sakuras glückliches Lächeln war Kazumi Dank genug, weswegen sie sich wieder ihrem Outfit widmete.

Sie trug eine Art Kleid, das sie schwer an alte Vampirfilme erinnerte, in denen die Damen enge, trägerlose schwarze Samtkleider getragen hatten, mit hohen Lederstiefeln, die einen bis zu den Knien reichten, die bei jedem Schritt hervor blitzten, da an beiden Seiten des Kleides ein Schlitz bis zur Mitte des Oberschenkels ging. Dazu passende schwarze Armstulpen mit einem durchsichtigen schwarzen Schultertuch. Das dezente und schwere Collier in derselben Farbe vollendete das Kunstwerk und sie war sehr froh, dass sie schwarze Haare hatte, sonst hätte man ihr noch eine genauso schwere Perücke aufgesetzt. Zum Glück war das Kleid nicht allzu eng, weswegen sie von Itachi nicht in ihr Zimmer geschleift werden musste, wo er ihr heldenhaft das Korsett öffnen musste um dann vielleicht doch mit ihm im Bett zu landen. So weit würds dann gehen.

„Du siehst aus wie die Fürstin der Finsternis und ich wie deine düstere Hofdame!“, meinte Sakura, als sie sich neben sie stellte und sie gemeinsam vor dem Spiegel standen um sich zu betrachten. Es fehlte eigentlich nur mehr das schaurige Make-Up.

„Ich gebe dir ungern Recht!“, sagte Kazumi leise, als es an ihrer Tür klopfte und kurz darauf Temari mit Hinata eintrat, dicht gefolgt von TenTen und Ino, ebenfalls in ihren Kostümen.

„Habt ihr euch abgesprochen?“, fragte Temari und rückte ihre Marie Antoinette Perücke zurecht, da sie sich in den Kopf gesetzt mit Sasori als französisches Königspaar aufzutreten. Was das mit Halloween zu tun hatte?

Marie Antoinette wurde geköpft und passend dazu hatte sich Temari mit schwarzen Kajal eine Linie um ihren Hals gezogen und mit etwas roter Farbe auf Hals und Dekolleté machte das ganze sehr eindrucksvoll.

„Eigentlich nicht!“, meinte Sakura.

„Wie sehen dann Itachi und Sasuke aus!“, überlegte Ino laut und platzierte sich filmreif auf Kazumis Couch und drapierte ihr voluminöses Rokokokleid mit hoher Perücke und kleinen Hütchen auf dem Kopf und streckte ihre Füße aus, die in sehr unbequem hohen Schuhen steckten.

Sie trug ja nur extrem enge Stiefel, die nicht nur ihre Füße einquetschten, sondern auch ihre Waden.

„Was trägt Deidara, wenn du so aussiehst?“, fragte Sakura etwas unsicher.

„Hat ihn in ein dazu passendes Kostüm gesteckt!“, murmelte TenTen und sah in ihrem Piratenbrautkostüm relativ normal aus, im Gegensatz zu Hinata, die sich in ein Scarlett O´Hara Kleid geworfen hatte.

„Es sieht bei ihm etwas lächerlich aus!“, meinte Temari dazu.

„Nicht so lächerlich, wie Sasori in dem Ludwig XVI. Kostüm und dem aufgemalten Blut, wie bei Temari!“, warf TenTen ein.

„Und was ist mit dem Piraten Neji und Naruto als Rhett Butler.“, mischte sich Ino ein, was Kazumi beinahe zum Lachen brachte, da die Vorstellung an sich schon echt komisch war, vor allem da Rhett Butler doch dunkelhaarig war, zumindest im Film und demnach nur Sasuke etwas besser gepasst hätte.

„Eine Frage, was macht ihr in meinem Zimmer?“, fragte sie plötzlich, da sie ihres Wissens nach alle ein eigenes Appartement hatten, das sie nutzen sollten um sich für die Party fertig zu machen.

„Nun, dein Zimmer ist das einzige, das noch nicht von einem Mann bewohnt wird.“, war das jetzt ein Vorwurf oder ein Kompliment von Temari?

„Sasuke gehört das Zimmer, weswegen ich ihn nicht rauswerfen konnte. Außerdem hast du mir das Kostüm geborgt.“, kam es zuerst von Sakura.

„Von dir rede ich auch nicht!“

„Sasori sah etwas erschöpft aus, weswegen ich ihn dann lieber in Ruhe gelassen habe. Zumal es mal sein Zimmer gewesen war.“, das klang so gar nicht nach Temari.

„Ich bin auch nur zu Naruto gezogen, weswegen es gemein wäre, ihn aus dem Zimmer zu werfen.“, das hingegen klang eindeutig nach Hinata.

„Deidara war auch etwas müde und ich wollte ihn nicht stören!“, anscheinend wurde Ino auch langsam weich und nachgiebig, da sie sich früher nie getan hätte.

„Ich hab mein eigenes Zimmer und hab mich den anderen einfach angeschlossen!“, meinte TenTen schulterzuckend.

„Und so ist es viel lustiger! Wir können uns wie in alten Zeiten gegenseitig schminken!“, Ino war eindeutig viel zu aufgeregt.

„Genau, das haben wir auch dermaßen vermisst!“, murmelte TenTen mit leicht unterdrückter Frustration, was sie und Sakura leicht zum Lachen brachten und Ino empört zu ihrer brünetten Freundin sah.

Temari und Hinata stimmten leicht in das Lachen ein, da die Gesichtsausdrücke von TenTen und Ino wirklich zum Schießen waren. Auch wenn die zwei irgendwie beste Freundinnen waren und sich schon ewig kannten, war es dann doch irgendwie amüsant, wie sie sich manchmal kindisch anzickten, obwohl TenTen eher vernünftig war als die Blondine, die mitunter sehr impulsiv sein konnte und manchmal einfach nicht nachdachte, ehe sie etwas tat. Da war Kazumi dann doch wirklich anders und beneidete Ino darum, dass sie einfach handelte und nicht immer fünfmal über das gleiche nachdachte um ein anderes Ergebnis zu erwarten.

„Vertrau mir, ich werde dir ein dermaßen geiles Make-Up verpassen, dass Neji die Augen rausfallen werden!“, knurrte Ino bedrohlich und so wie sie TenTen ansah, sollte selbst sie diese Drohung ernst nehmen.

„Was?“

„Du hast mich richtig verstanden! Heute bist du dran!“, ja, sie sollte diese Drohung wirklich ernst nehmen, „Du brauchst gar nicht so grinsen, Kazumi, für dich gilt das gleiche!“, Kazumi sollte diese Drohung ernst nehmen.

„Wieso bekommt Kazumi ein Make-Up verpasst, damit Neji die Augen rausfliegen?“, sie und Ino sahen zu Sakura und sie hoffte, dass das nur ein Scherz von Sakura war, da sie doch nicht so dämlich sein konnte und ernsthaft annahm, dass Ino mit ihrem Make-Up wirklich Neji beeindrucken wollte.

„Ein Scherz, oder?“, fragte Temari nach.

„Ich hoffe doch!“, meinte Hinata dazu.

„Natürlich!“, grinste Sakura wie ein kleines Kind, das allen sehr erfolgreich einen Streich gespielt hatte und damit auch noch durchkam.

„Das gibt Rache, Sakura!“, grummelte Ino, obwohl sie nicht mal sauer sein sollte.

„Später Ino, wir müssen uns fertig machen und du willst ja, dass Neji und Itachi die Augen rausfallen.“, genau, Inos Wut schnell verrauchen lassen, damit sie auch ja nicht vergas was ihr heutiger Plan war. Kazumi brauchte sowieso nur mehr ja sagen, dann wäre sie mit Itachi offiziell zusammen, obwohl sie für ihre Freunde wahrscheinlich schon längst ein Paar waren. Deswegen musste sie Itachi gar nicht mehr so sehr bezirzen.

TenTen hingegen war da was ganz anderes, obwohl sie nicht mal wusste, was sie überhaupt für Neji empfand. Es konnte ja nur simple Freundschaft sein und musste zwangsläufig keine Liebe wie bei den anderen entstehen. Wäre dann doch zu schräg, dass ihre drei besten Freundinnen seit Kindertagen ihre neuen festen Freunde unter ihren neuen Freunden fanden. Aber sie würde dem Schicksal nicht im Weg stehen, da es ihr schon oft genug geholfen hat, auch wenn es ihr manchmal seltsame Streiche spielte.

„Genau, fangen wir an!“, damit gab Ino sozusagen den Startschuss für die Schminksession des Jahres, da sie heute wohl mehr Puder, Kajal und dunklen Lidschatten verbrauchte als das restliche Jahr zusammen. Nun, zu Halloween musste man eben nicht nur auffallen, sondern auch irgendwie gruselig aussehen.
 

Letztendlich sah Temari wirklich wie Marie Antoinette aus und Hinata könnte man glatt mit der echten Scarlett O´Hara verwechseln, während sie immer noch nicht wusste, wen Ino wirklich darstellen wollte. Aber das tat sie sehr glaubwürdig.

TenTen machte eine auf perfekte Piratenbraut, obwohl sie das auch ohne das eindrucksvoll Make-Up gemacht hätte. Vor allem bezweifelte sie, dass Piraten wirklich so viel Kajal benutzten, außer Jack Sparrow, nein, Käpt´n Jack Sparrow.

Und Sakura und sie sahen wie sehr attraktive wandelnde Leichen aus, die frisch aus der Unterwelt hierhergekommen waren um eine Mordsparty zu feiern. Anscheinend sollten sie wirklich eine auf Fürstin der Finsternis und ihre Hofdame machen. Da bekam sie fast schon Angst, wie Itachi und Sasuke aussahen, wenn ihre Kostüme zu denen von Sakura und ihr selbst passen sollten.

Dennoch fand Kazumi trotzdem, dass zwar die Blässe passte, aber die dunklen Umrandungen ihrer Augen doch zu viel waren. Von den blutroten Lippen wollte sie gar nicht erst anfangen, vor allem da die nach einmal an einem Glas nippen oder einmal mit Itachi etwas rumknutschen sowieso verschmiert waren. Und man würde auch noch Beweise an Itachi finden, dass sie doch was mit dem Uchiha hatte.

Um Einspruch zu erheben war es leider schon zu spät, da sie schon geschlossen auf dem Weg zu den Jungs waren um den Festsaal zu betreten, den keiner außer Kazumi zu Gesicht bekommen hatten. Sie hatten demnach keine Ahnung, wie er wirklich geschmückt war. Tja, die würden heute ihr blaues Wunder erleben, was sie wirklich mit dem Saal angestellt hatte.

Kazumi zupfte noch einmal an ihrer Hochsteckfrisur und richtete die einzelnen losen Strähnen, die ihr Gesicht umrandeten und auch teilweise über ihren Rücken fielen. Die Frisur sah vielleicht etwas chaotisch aus, aber das sollte wohl auch so sein.

„Ich bin auf den Saal richtig gespannt, Kazumi! Du hast ja ein richtiges Geheimnis draus gemacht!“, meinte Temari aufgeregt, versuchte dabei aber ihre Perücke auf ihrem Kopf zu balancieren, was einfacher aussah, als es sicher war.

„Diesmal hab ich was anderes ausprobiert als letztes Mal! Ich hoffe, dass weiß man zu schätzen!“, sagte Kazumi und meinte ganz besonders ihre Jungs und die Exkundinnen, für die sie das ja veranstaltete.

Nicht für sich, damit sie mit Itachi Zeit verbringen konnte um sich heimlich an ihn ranzumachen, wie viele das behaupteten. Sondern nur, weil die Damen rumgejammert hatten, dass sie jetzt keine Zeit mehr mit den Exhosts verbringen konnten.

Hallo, sie konnten während der Pausen Zeit mit ihnen verbringen, wenn sie sich mal mit ihnen unterhalten würden und dass nicht weil sie reich und berühmt waren, sondern um ihretwillen. Dann würden diese dämlichen Schnepfen endlich merken, dass an den sechs Herrschaften nicht so viel Besonderes war, wie sie es ihnen immer andichtete.

Okay, sie regte sich zu viel auf! Das war nicht gut für ihren Blutdruck!

Es war doch so, dass diese Damen überhaupt keine Ahnung hatten, wie die Jungs wirklich waren. Immerhin hatten sie ihnen ein völlig anderes Bild von sich gezeigt. Ob beabsichtigt oder nicht, war in dem Sinne eigentlich egal, da sie Damen, die sich so viel darauf einbildeten mit Itachi und den anderen Zeit verbracht zu haben, es nicht einmal bemerkt hatte, dass man sie eigentlich komplett verarscht hatte. Nur Kazumi hatte ihren wahren Charakter gesehen, der zwar nicht immer so nobel war, wie sie sich meistens gaben, aber freundlicher, hilfsbereiter und liebevoller waren, als sie eigentlich dachten.

Die Wahrheit war doch letztendlich die, dass ihre ganzen Mitschülerinnen eigentlich keine Ahnung hatten, wie ihre Jungs wirklich waren, obwohl eigentlich sie diejenige war, die sie technisch gesehen erst kennen gelernt. Und trotzdem wusste sie mehr über sie, als ihre Mitschülerinnen, die schon ewig mit ihnen in eine Klasse gingen.

„Da sind die Jungs!“, rief Ino aufgeregt, weswegen sie ihren Blick nach vorne wandte und dann doch etwas, nun, überrascht war. Nein, das war das falsche Wort, sie war absolut überwältigt.

„Weißt du, es ist eine Sache, wenn man dir nur unterstellt, sich an Itachi ranzumachen … “, fing Temari flüsternd an, während sie ihre Jungs, besonders Itachi anstarrte, als würde sie zum ersten Mal in ihrem Leben einen Mann sehen, „ … aber eine völlig andere Sache, wenn man es ihnen so auf dem Silbertablett präsentiert und man blind und dumm sein müsste, damit man nicht merkte, dass du was mit Itachi am Laufen hast.“, da hatte sie irgendwie recht.

Hinata war mit Naruto zusammen, weswegen es irgendwie logisch war, dass sie ihre Kostüme aufeinander abstimmten, weswegen sie einen auf das Traumpaar von `Vom Winde verweht´ machten. Gruselig daran war nur, wenn man wusste, wie die Geschichte ausgegangen war. Nicht so gut eigentlich!

Genauso logisch war die Kostümwahl von Sasori und Temari, die auf französisches Königspaar machten, die während der Französischen Revolution hingerichtet. Na ja, sie sahen eher wie die attraktive Zombieversion dieses Paares aus, da über ihre Hälse aufgemaltes Blut lief und eine ziemlich glaubwürdige Fleischwunde aufwiesen, die wohl den abgehackten Kopf darstellen sollte.

Und das Gleiche galt ebenfalls für Sasuke und Sakura, wie für Ino und Deidara!

Ihre beste Freundin und ihr Freund stellten zwar nicht ein spezielles Paar aus der Geschichte oder aus einem Film, aber trotzdem passten ihre Kostüme perfekt zusammen, da sie beide schwarz trugen und so aussahen, als wären sie Dämonen aus der Unterwelt.

Ino und Deidara waren im Rokoko-Stil verkleidet und passten natürlich auch perfekt zusammen. Sie waren zwar keine Zombies, weswegen sie das für Halloween nicht ganz passend fand, aber zumindest sahen ihre Kostüme toll aus.

Tja und TenTen und Neji waren in dem Sinne kein Paar, weswegen das abgestimmte Kostüm irgendwie dämlich war und sie vielleicht diese Gefühle gar nicht füreinander empfanden und ihre Freunde sie nur dadurch dazu zwangen, weil es eben so wundervoll passte. Trotzdem sahen sie als Piratenpaar sehr ansprechend aus.

Und zu guter Letzt blieben nur Itachi und sie übrig, die zwar rein technisch gesehen noch keine Beziehung führten, aber theoretisch gesehen sie trotzdem schon wie ein richtiges Paar benahmen. Zwar hielten sie nicht in aller Öffentlichkeit Händchen, was zwar nicht unbedingt notwendig war um als richtiges Paar zu gelten, noch knutschten sie jede freie Minute miteinander rum. Sie empfanden etwas füreinander und waren nur an dem anderen interessiert, während sie eben miteinander ausgingen.

Demnach hatten ihre Mitschülerinnen schon recht, wenn sie behaupteten Kazumi hätte was mit Itachi, aber davon sollten sie noch nichts erfahren. Zumindest wenn sie wirklich nicht so dämlich wären und nicht sahen, was Temari und sicherlich auch die anderen bemerkten.

Wenn sie laut Sakura auf Fürstin der Finsternis machte, dann stellte Itachi unter Garantie ihr männliches Pendant zu ihrem Kostüm dar. Nämlich den Fürsten der Finsternis, den Teufel höchstpersönlich. Und man war der Kerl heiß!

Er trug zwar nur eine einfach schwarze und sehr enge Lederhose und das passende schwarze Seidenhemd. Die ersten Knöpfe waren geöffnet, weswegen er einen Teil seiner Brust entblößte.

Ein schwarzer Umhang mit hohem Kragen machte das Outfit perfekt und ließ ihn vor allem mit den diesmal offenen, längere Haaren, die sie über seine breiten Schultern ergossen, wie der verführerische Teufel aussehen, der er vielleicht sogar war. Dazu diese blasse Haut, die unter dem Hemd hervor blitzte und man wollte ihm einfach nur für sich allein haben und hoffen man würde zu ihm die Hölle kommen um ewig dort zu verweilen.

So nett er sich auch immer gab und so freundlich und lieb er zu ihr war, so teuflisch konnte er auch sein, wenn er etwas wollte.

Der Wink mit dem Zaunpfahl war der, dass ihr Kostüm perfekt zu seinem passten, da sie auf Fürstin der Finsternis machte, besser gesagt des Teufels Gemahlin. Das sollte bedenklich sein, aber es störte sie nicht. Irgendwie war der Gedanke auch angenehm zu wissen, dass sie vom Kostüm her schon perfekt zusammen passten und es als Paar auch bald sein würden.

Blöd war jetzt nur, dass es wahrscheinlich jeder bemerken würde und es somit völlig klar war, dass sie eigentlich schon was mit Itachi hatte und es nicht mehr länger verleugnen konnte, zumindest öffentlich. Vor sich selbst, vor Itachi und auch ihren Freunden hatte sie es schon längst zugegeben. Aber vor ihren Mitschülerinnen, die ja alle in Itachi verknallt waren, war das schon irgendwie was anderes.

Es war vielleicht ein noch zu großer Schritt, da sie ja noch nicht offiziell zusammen waren! Na ja, aber das wäre den Damen egal, da Itachi auch jetzt nur an ihr interessiert war und ihm dieses Offizielle eigentlich egal war. Für ihn war sie wohl schon längst seine Freundin, nur gab er ihr die Zeit es für sich zu akzeptieren und wohl endlich anzuerkennen, was sie ganz tief in ihrem Herzen schon getan hatte, aber sich nicht traute über ihre Schatten zu springen.

Itachi und sie sahen einander einen sehr langen Moment an, dass ihr beinahe das Gefühl kam, dass die Zeit für diesen einen Augenblick still stand und alles still um sie wurde, sie jedes Geräusch um sie herum ausblendeten und sie sogar für diesen Moment ihre eigenen Freunde um sie herum ignorierten. Nur mehr sie existierten gerade!

Zwei Atemzüge später war alles wieder vorbei!

Die leise Musik, die aus dem Saal zu hören war, ertönte wieder, die Anwesenheit ihrer Freunde war wieder wahrzunehmen und ihre Gespräche setzten für sie wieder ein. Sie konnte zwar nicht sagen über was sie gesprochen hatten, aber das war für diesen Moment so ziemlich egal, da sich ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen schlich und sie Itachi damit ein Zeichen sandte. Sie wollte ihm sagen, dass sie ihre Unsicherheit immer mehr ablegte und ihre offizielle Beziehung schon so gut wie beschlossene Sache war.

Er erwiderte ihr Lächeln, sagte ihr damit, dass er verstanden hatte und darüber sehr glücklich war. Immerhin wollte er doch mit ihr zusammen sein und nahm jeden kleinen Sieg mit Freuden an. Das war so ein kleiner Sieg bis zum großen Finale, das bald stattfand. Das spürte sie einfach!

„Gehen wir rein?“, fragte Deidara in die Runde, weswegen sie ihren Blick von Itachi löste und den Blonden ansah. So richtig bewusst! Eigentlich sah sie diesen anderen Jungs erst jetzt wirklich bewusst an und musterte ihre Kostüme, die sie zuvor nur nebenbei betrachtet hatte, während ihre vollkommene Aufmerksamkeit auf dem Mann lag, den sie liebte. War das nicht verständlich? Dass sie auf Itachi mehr achtete, als auf die anderen? Irgendwie vielleicht!

„Sicher!“, meinte Kazumi schnell, damit niemand mitbekam, dass sie gerade mit Itachi einen Moment in ihrer eigenen Welt verbracht hatten, in denen niemand ihr diese Liebe missgönnte oder verhindern wollte, dass sie mit Itachi zusammen sein wollte. In dieser kleinen Welt waren sie schon längst das glückliche Paar!

Kazumi ging an ihren Freunden vorbei, streifte dabei absolut absichtlich unabsichtlich Itachis Hand, ließ ihre Finger kurz mit seinen verhaken, ehe sie diese hauchzarte Berührung wieder löste und stattdessen ihre Hände auf die Türklinken der Flügeltür legte.

„Leute, Happy Halloween!“, mit Schwung öffnete sie lächelnd die Türen. Sie schwangen zur Seite und gaben den Blick auf den Festsaal preis.

„Wow!“, kam es von einigen, während die anderen sehr erstaunt in den Saal starrten. Bei der Dekoration hatte sie sich mal wieder selbst übertroffen.

„Ich weiß, ich bin ein Genie!“, meinte sie etwas selbstgefällig und leicht arrogant, was man ihr aber verzieh, da es stimmte.

„Okay, wenn du was machst, dann richtig!“, kam es sehr überrascht von Naruto, der diesen Anblick wohl nicht ganz glauben konnte. Er sollte es glauben, da sie sich damit sehr viel Mühe gegeben hatte. Vor allem für Sasori und Deidara, die merken sollten, dass man sie hier auch vermisste und ihnen einen schönen Empfand bescherte, wenn sie ihre Freunde besuchten.

Dagegen war eine Studentenparty eine brave Versammlung!

17.Kapitel

17.Kapitel

Diesmal hatte sie auf die Pseudogruseligen Lampions und Luftschlangen, wie Plastikfledermäuse und Spinnen verzichtet, da sie eher was für eine Kinderhalloweenparty war, wo man Kindern Würstchen mit Ketchup als abgeschnittene Finger und in Wasser eingelegte geschälte Weintrauben als Augen verkaufen wollte. Es war aber auch keine gewöhnliche Halloweenparty für Teenies, die sich Gruselfilme ansahen um dann vielleicht noch in Verkleidung um die Häuser zu ziehen, da das ja so lustig war.

Nein, das hier war eine Edelhalloweenparty, wo man maßgeschneiderte und historisch oder filmisch korrekte Kostüme trug, die förmlich nach Geld stanken, da die Diamantenkette echt war und die Seide mit echten Goldfäden zusammen genäht worden war.

Demnach durfte auch der Saal nicht danach aussehen, als würden gewöhnlich Teenager oder gar Kinder hier feiern. Also mussten die Plastikspinnen wirklich weg, da sie niemanden wirklich erschreckt hatten, was ja der eigentliche Sinn von Halloween war.

Deswegen sah der Saal wie eine Geisterbahn aus, zumindest vom Prinzip her.

Der Saal an sich war mit schwarzen, dunkelgrauen, blutroten und dunkelblauen Vorhängen verhangen, damit das helle Holz nicht durchschimmerte und es eine düstere Stimmung gab.

Über ihnen waren dekorativ Spinnweben gewoben und sehr echt aussehende Spinnen angebracht. Einige hingen von der Decke, andere machten es sich in Ecken oder sogar auf den Sessel, wie Tischen bequem.

Überall waren Särge akkurat aufgebaut, die zu jeder Zeit aufgehen konnten und entweder eine Mumie, eine verweste Leiche oder einen schlafenden Vampir enthüllten.

Abwechselnd blitzte grelles Licht in verschiedenen Farben aus jeder Ecke hervor, erschaffte dunkle Ecken, helle Punkte und düstere Stimmung, während aus den Boxen, die überall versteckt im Raum verteilt waren, hollywoodreifes Geschrei ertönte, wie auch berühmte Musikstücke aus Horrorfilmen, wie Wolfsgeheul und auch mal Grabesstille, also kein Ton mit unheimlichen Windgeräuschen.

Der Boden war mit schwarzen Teppich ausgelegt und selbst dort war man nicht sicher, da sich da an manchen Stellen Knochen türmten und man die ein oder andere blutüberströmte Leiche fand, die einen mit weit aufgerissenen Augen ansah, wenn sie den Augen hatten, sonst nur die Augenhöhlen.

Das Büffet war relativ normal, da sie passendes Halloweenessen einfach nur dämlich fand, weswegen es wie immer aussah. Es gab nur eine Bloody Mary zu trinken! Aber das war auch nur der einzige Zuspruch, den sie machte, was das Essen zu Halloween betraf.

Eine Ecke des Saals war komplett verhüllt, da sich dahinter die Hölle befand, wortwörtlich. Dort war alles in rot und schwarz gehalten, während sogar ein Teufel auf seinem Thron saß und böses Gelächter aus einem Lautsprecher ertönte. Eigentlich hätte sie Itachi dort hinsetzen können. Aber das wäre zu schade. Dort war der Boden rot. Das sollte die Lava darstellen. Sie musste zugeben, nicht einer ihrer besten Ideen, aber irgendwas mit Hölle musste vorkommen.

Zumindest hatte sie ihre Freunde extrem beeindruckt, da sie sich staunend und sehr sprachlos umsahen, jeden Zentimeter des Saals erkundeten und sie sogar Ino gehetzten Schrei hörte, als sich wohl ein Sarg automatisch öffnete und eine Leiche heraus klappte.

„Du weißt schon, dass wenn du dir so viel Mühe gibst, sie alle nach mehr verlangen werden!“, flüsterte Sasori ihr zu, der neben sie getreten war, während seine Freundin sich etwas entfernt einen anderen Sarg ansah und wohl die Zombies nicht bemerkte, die alle versteckt hinter den Vorhängen angebracht waren, die hin und wieder ihre Arme und Köpfe herausstreckten um die Gäste zu erschrecken.

Nicht mal sie wusste, nach welchen Intervallen das geschah. Das war absolut willkürlich! Da musste selbst sie aufpassen!

„Weißt du, so oft ich auch immer gesagt hatte, dass ich diesen Job nicht mag, macht mir das wirklich Spaß. Dass ihr mit den Mädchen geflirtet habt nicht, das hasse ich immer noch, aber diese Partys zu organisieren hat was.“, meinte sie nachdenklich und suchte nach Itachi, den sie mit Sasuke beim Eingang der Hölle fand. Das hätte sie ahnen müssen!

„Passend für die nächste Mrs. Uchiha!“, flüsterte Sasori weiter, weswegen Kazumi etwas verwirrt zu ihm hoch sah, „Itachis Mum organisiert diverse Veranstaltungen! Ihr habt wohl doch was gemeinsam!“, war das jetzt ein Kompliment?

„Das lass ich jetzt mal so stehen!“, murmelte sie, da ihr dazu nichts einfiel. Immerhin war diese Frau, mit der sie laut Sasori etwas gemeinsam hatte, nicht gerade freundlich zu ihr gewesen und hatte ihr damals zu verstehen gegeben, dass sie ganz und gar nicht von ihr begeistert war. In den Augen von Itachis Mutter war sie nur ein Mädchen, das nicht gut genug für ihren Sohn war, da sie nicht aus seinen Kreisen stammte. Vielleicht ein berechtigter Einwand, den sie sogar verstand, da Kazumi deswegen nicht wissen konnte, wie man sich in Itachis Welt verhielt und von dieser Welt überhaupt keine Ahnung hatte. Aber es war wie sie es ihr gesagt hatte. So unfreundlich, dass sie sich fragte, was an ihr so schlimm war, wenn nicht mal die Frau des reichsten Mannes der Welt freundlich zu einem gewöhnlichen Mädchen sein konnte.

Egal!

„Weißt du Kazumi, … “, fing Sasori an, „ … letztendlich kommt es nur darauf an, was du und Itachi fühlt! Wenn seine Mutter sieht, wie glücklich ihr Sohn ist, wird sie kaum so dämlich sein und sich gegen dich stellen. Damit würde sie nur ein Eigentor schießen und Itachi verlieren.“

„So etwas Ähnliches meinte auch Itachi! Trotzdem nervt es mich, da ich es nicht mal gewohnt bin! Die Mütter hatten mich immer gemocht, selbst Aarons Mum hat mich heiß und innig geliebt!“

„Vielleicht ein Beweis, dass das mit diesem Kerl nie funktioniert hätte. Es ist doch ihre Pflicht, dass die Mutter die Freundin des Sohnes hasst!“, aber nur, wenn man in einer Hollywoodschnulze mitspielte. Das hier war aber das echte Leben und sie hatte doch schon genug Probleme gehabt. Jetzt wollte sie das doch einfach nur genießen.

„Wenn du meinst, Sasori!“, murmelte Kazumi und sah zu Itachi, der in dem Moment ebenfalls seinen Blick zu ihr wandte und sie schwor, dass sich der Abstand zwischen ihnen verkleinerte, die Zeit wieder still stand und sie für diesen einen Moment vollkommen alleine in diesem riesigen Saal waren. In diesem Augenblick gab es auch eine gruselige Kulisse, sondern alles war in Weiß ausgekleidet und helles Licht flutete den Raum, während leise und langsame Musik spielte. Wie im Märchen!

Doch das war kein Märchen! Nur ihr Leben! Ein wirklich schönes Leben, das sie wirklich verdient hatte, wenn sie bedachte, was alles in ihrer Vergangenheit passiert war. Da hatte sie doch dieses Glück, das sie sich mit Itachi wünschte vollkommen verdient.

„Er war also auf einen Stipendiaten eifersüchtig!?“, Sasori grinste dermaßen schadenfroh, dass sie den abrupten Themenwechsel glatt ignorierte und ihm nicht mal dafür böse war. Außerdem hatte sie ganz kurz überlegen müssen, wer jetzt überhaupt gemeint war, bis ihr einfiel, dass Temari ihr eine ähnliche Frage gestellt hatte, eben in Bezug auf Itachi, der etwas eifersüchtig auf Gaara reagiert hatte oder zumindest wie sie ihn angelächelt hatte.

„Temari hat es dir wohl erzählt!“, das war eine reine Feststellung, da sich die zwei vieles erzählten, was eigentlich niemanden was anging. Eben diese Eifersuchtssache!

„Jedes Detail!“, meinte Sasori, „Um dir einen kleinen Rat zu geben, Itachi Uchiha war noch nie in seinem Leben eifersüchtig, bis du in sein Leben tratst!“, flüsterte er, als wäre er es ein Geheimnis, das sie eigentlich nicht wissen durfte.

Kazumi sah ihn einen Moment an und glaubte ihm zuerst kein Wort. Aber dann fiel ihr ein, dass Itachi immer alles hatte und alles bekam, was er wollte. Jedes Mädchen würde sofort ja zu ihm sagen, wenn er das auch nur andeuten würde. Sie war diejenige gewesen, die er nicht sofort bekommen konnte und da waren andere Kerle gewesen, die ebenfalls Interesse an ihr gezeigt hatten. Gaara hatte nie und würde nie dazugehören, aber selbst auf ihn hatte er eifersüchtig reagiert und das hatte selbst er nicht gekannt oder verstanden. Eben weil Gaara etwas mit ihr teilte, was er nie verstehen würde.

Eifersucht war eben nicht rational und traf jeden, selbst einen so selbstbewussten und arroganten Kerl, wie Itachi. Sie hatte es doch auch erwischt, wenn er mal mit seinen Kundinnen gesprochen oder ein Mädchen zu sehr angelächelt hatte, obwohl sie wusste, dass dieses Lächeln nicht das war, was er ihr schenkte und er es mit diesen Frauen nicht ernst meinte.

„Worüber redet ihr?“, sie erschrak beinahe, als Itachi plötzlich neben ihnen stand und sie ihn eigentlich gar nicht bemerkt hatte.

Kazumi sah ihn an, in dieses schöne Gesicht, starrte in diese dunklen, alleswissenden Augen, die sie mit einer seltsamen Intensität musterten, die nur an diesem Kleid liegen konnte. Das ließ sie erzittern und sie wollte sich am liebsten in seine Arme werfen und ihn nie wieder loslassen.

„Über nichts Besonderes! Kazumi interessiert sich für Yale!“, Sasori log, da sie nie darüber geredet hatten, zumindest nicht jetzt.

Sein Blick lag schwer und intensiv auf ihr und er griff nach ihrer Hand, umschloss sie sanft um ihren Handrücken an seinen Mund zu führen. Als seine Lippen ihre Haut berührten, sah er sie mit halbgeschlossenen Lidern an und lächelte dabei leicht, als würde er ahnen, dass sie nicht über Yale gesprochen hatten.

„Verstehe!“, dennoch ignorierte er es, was sie zwar nicht überraschte, aber doch etwas wunderte. Aber das war egal, da sie Itachi keinen Grund zur Eifersucht geben wollte und es auch tat. Das mit Hidan hatte damals einen anderen Zweck gehabt und für ihre Gefühle zu Robert konnte sie nichts, während sie keine Schuld hatte, was die Sache mit Blaine und Aaron betraf. Gaara war keine Gefahr, da sie ihn nicht so sah. Und Kabuto war ein Idiot, „Wann kommen die Gäste, Kazumi?“, sie hätte beinahe geseufzt und selig ihre Augen geschlossenen, da sie es sichtlich genoss, wie er manchmal ihren Namen aussprach. So sinnlich, verführerisch und versprach mehr von dem, als er ihr bis jetzt gegeben hatte. Da bekam man doch glatt Lust herauszufinden, was dieses mehr war.

„Äh, welche Gäste?“, sehr kurz sah Itachi sie leicht verwirrt, ehe sie bemerkte, was da gerade über ihre Lippen gekommen war, „Ich meine, äh, gleich! Sie müssten bald kommen!“

Sie war wohl gerade so hingerissen gewesen, dass sie völlig vergessen hatte, weswegen sie wirklich hier waren. Und dass ja noch Gäste kamen, die mit ihnen Halloween feiern wollten. Itachi hatte sie so hypnotisiert, dass sie ihm weder zugehört noch aufgepasst hatte.

Und oh Gott, das Schlimmste, Itachi wusste das auch noch, da man ihr das ansah und ihm, dass er das sehr wohl gemerkt hatte. Na toll!
 

Eigentlich mochte Kazumi Halloween!

Eigentlich mochte Sakura Halloween!

Eigentlich sollte Halloween vor allem dieses Jahr besonders schön sein, da ihre beste Freundin hier war und es mit ihr verbrachte. Sie hatte schon letztes Halloween nicht zusammen verbringen können, da war das hier eigentlich schön. Zumindest sollte das so sein!

Und eigentlich wollte sie mit Itachi etwas Zeit verbringen, mit ihm tanzen und vielleicht in eine kleine besonders finstere Ecke verschwinden um etwas mit ihm zu knutschen. Wozu hatte sie sich sonst das passende Kostüm zu seinem angezogen? Nur zum Spaß sicher nicht, dass das Teil verdammt eng war und sie ihre Füße nicht mehr spürte, weil ihre Waden in diesen Stiefeln total eingeklemmt wurden.

Und Sakura hatte sich nicht umsonst zu Sasukes Outfit passend gekleidet. Die zwei waren zusammen, weswegen man sich doch denken könnte, dass diese Schnepfen von Schülerinnen einen gewissen Anstand besaßen und zumindest den jüngeren Uchiha halbwegs in Ruhe ließen. Dass sie sich Itachi annäherten konnte sie da ja noch verzeihen, da niemand wusste, wie es zwischen ihr und ihm aussah.

Trotzdem nervte es!

„Ich hasse deine Mitschülerinnen gerade?“, murmelte Sakura und hatte schon wie sie die Arme vor der Brust verschränkt und die Lippen sehr verärgert verzogen.

So standen sie nebeneinander da und betrachteten dieses Bild! Dieses grässliche und eifersuchtssteigernde Bild!

Wie sollte man da Halloween genießen? Vor allem, da der Saal sehr gruselig aussah, sich alle amüsierten und es viele gruselige Ecken gab, die man erkunden konnte. Deswegen hörte man auch regelmäßig erstickte Schreie von Mädchen, die sich erschreckt hatten, aufgrund dieser Deko. Gott, war sie gut!

Nur leider hatten weder Sakura noch Kazumi was davon!

„Langsam verstehe ich deine Abneigung und Eifersucht!“, Kazumi war doch nicht eifersüchtig. Nein, sie wollte diese Schnepfen nur an den Haaren ziehen, sie von Itachi wegschleifen und ihnen mit schlagfertigen Argumenten klarmachen, dass Itachi ganz bestimmt nicht deren Baustelle war. So besitzergreifend und dämlich das auch klang, dieser Kerl da gehörte ihr. Dieser Kerl ging mit ihr aus und hatte ihr ein Grundstück gezeigt, das er zum Geburtstag bekommen hatte und vor hatte auf dieser wundervollen Grünfläche mit einem Miniwald, ein Haus zu bauen, ihr Haus. Das hatte nicht mal seine bescheuerte Exfreundin gesehen. Dann würden diese dämlichen Zicken nicht mal von diesem Ort hören.

„Spürst du auch diese Mordlust?“, fragte sie leise mit einem leichten Knurren, während sie zusammen mit Sakura dieses Bild beobachtete, in dem Sasuke und Itachi von ihren Mitschülerinnen umgeben waren und um deren Aufmerksamkeit buhlten indem sie heiße Outfits anhatten. Man sah den beiden Männern richtig an, wie sie litten und eigentlich hier wegwollten, aber irgendwie kamen sie nicht wirklich voran.

Diese Hilflosigkeit war ja irgendwie bis zu einem gewissen Grad ganz süß, aber sie hasste das gerade ziemlich.

„Ich dachte immer du machst Witze, aber jetzt kommt das wirklich in einem hoch!“, kam es von Sakura, die darüber wohl selbst erstaunt war. Immerhin war ihre beste Freundin dann doch etwas sanftmütiger und ruhiger als Kazumi. Sie brachte man nicht so auf die Palme und war sichtlich ausgeglichener. Deswegen wunderte es Kazumi schon, dass Sakura schon leicht sauer bis richtig wütend war, „Die sollen die Finger von Sasuke lassen! Die wissen doch, dass er eine Freundin hat und sie auch noch anwesend ist!“, knurrte sie.

„Das ist denen doch egal! War mit Temari und Sasori das Gleiche. Haben einfach ignoriert, dass seine Freundin anwesend war!“, sagte sie leise, als gerade Sai an ihnen vorbei ging und einen Schritt zurücktrat um vor ihnen stehen zu bleiben. Er war wohl auch als Dämon verkleidet, so wie Sasuke. Hatten sich diese Uchihas etwa abgesprochen?

Kurz sah er sie an, ehe er ihren Blicken folgte um sie dann wieder anzustarren, „Probleme im Paradies?“, grinste er und erstarrte im nächste Moment, da wohl nicht nur Kazumi ihn eisig und gefährlich ansah, sondern selbst die immer nette Sakura diesen Blick aufsetzte und Sai eine Heidenangst einjagte, „Kein Wunder, dass ihr auf die zwei steht!“, meinte er letztendlich nur gelangweilt und ging weiter.

„Der Cousin?“, fragte Sakura monoton.

„Jepp, der Cousin!“, erwiderte Kazumi genauso tonlos.

„Netter Kerl!“

„Stimmt!“

Dann starrten sie weiter diese Gruppe an und langsam wurde Kazumi echt sauer, da sich selbst Vanessa anbiederte und Karin Sasukes Arm richtig gierig umschlang. Sie sah ihr Grinsen, das eindeutig Sakura galt. So auf die Art, haha, ich hab deinen Freund und du stehst dämlich daneben und kriegst ihn nicht! Und eigentlich ist es mir so ziemlich egal, dass das dein Freund ist, da er mich eigentlich liebt! Blablabla!

„Nette Party Kazumi!“, sie wandte etwas verwirrt ihren Kopf zur Seite. Ein Lächeln huschte plötzlich über ihre Lippen.

„Danke! Ich war mir nicht sicher, ob du kommst!“, meinte sie zu Gaara, der an sie heran trat.

„Die in meinem Wohnhaus haben nur von deinen Partys gesprochen! Da dachte ich mir, ich seh mir das mal an!“, erklärte er kurz, „Deine Freunde scheinen sehr beliebt zu sein!“, was in Hinsicht dieses Bildes eine glatte Untertreibung war.

„Ich such mir auch nur die besten Kerle raus! Schickes Kostüm!“, Gaara war als klassischer Graf Dracula verkleidet und es stand ihm richtig gut, da er wirklich gut darin aussah, richtig heiß. Wenn sie eben auf ihn stehen würde, aber eigentlich mochte sie ihn nur. Er war ihr einfach nur sympathisch und sie verstand sich mit ihm, da er ebenfalls Stipendiat war und ihre Probleme als Stipendiatin verstand. Hoffentlich verstand Itachi den Unterschied zwischen dieser Sympathie zu Gaara und ihren aufrichtigen Gefühle zu ihm.

„Danke! Du siehst aber auch toll aus!“, dieses Kompliment war aufrichtig, aber nicht aufdringlich oder anzüglich. Er wollte sich damit nicht an sie ranmachen, sondern war einfach nur ehrlich.

„Ich hab anscheinend Geschmack!“, meinte sie mit einem leichten Lächeln, „Ach ja, Gaara, das ist Sakura eine Freundin von mir! Sie ist zu Besuch. Sakura, das ist Gaara. Er ist der neue Stipendiat!“, stellte Kazumi kurz vor, da sie den Blick ihrer besten Freundin richtiggehend spürte. Sie brannte darauf zu wissen, wie es sein konnte, dass Kazumi zu einem Kerl nett war. Sie war doch nicht grundlos zu Männern nett.

„Hi Gaara! Gefällt es dir hier?“, fragte Sakura genauso freundlich, da sie grundsätzlich zu denen nett war, die Kazumi mochte. Anscheinend hatte sie eine gute Menschenkenntnis, auch wenn sie diese bei Hidan etwas verlassen hatte. Aber bei Sai hatte sie sich nicht geirrt.

„Hi! Im Großen und Ganzen schon! Die Schule ist zwar etwas groß, aber es ist machbar!“, meinte er ziemlich beiläufig, „Du gehst hier also nicht zur Schule?“

„Nein, ich besuche nur Kazumi und meinen Freund!“, dabei deutete sie auf Sasuke, weswegen Gaara dann doch die Augenbraue hochzog. Irgendwie ahnte Kazumi was jetzt kommen würde.

„Zu seltsam?“, fragte Kazumi lächelnd an Gaara gewandt.

„Du musst zugeben ein wenig schon!“, meinte er grinsend, „Na ja, ich werd mich ein wenig umsehen! Vielleicht sieht man sich noch. Wenn nicht schönen Abend noch!“, verabschiedete sich Gaara wieder, wofür sie ihm dann doch dankbar war. Immerhin war Itachi dann doch nicht so gut auf ihn zu sprechen und anscheinend hatte Gaara das irgendwie geahnt, weswegen er sich wirklich super verhielt. Distanziert, aber dennoch freundlich!

„Was ist denn so seltsam?“, an Sakuras Tonfall hörte man richtig, dass dieser Umstand sie wirklich brennend interessierte. Dennoch lag ihr Blick ganz kurz auf Itachi, der sie anlächelte. Sie erwiderte sein Lächeln um ihm auch zu sagen, dass er sich keine Sorgen machen musste. Gaara war keine Gefahr für ihn und sie würde ihm auch keinen Grund zur Eifersucht geben. Auch wenn sie gerade extrem eifersüchtig war! Aber das war ja nicht Itachis Schuld.

„Weißt du, er hatte gemeint, dass es komisch wirkt, wenn ich ganz plötzlich mit den reichsten Typen der Schule befreundet bin.“, überlegte sie laut und musste wieder an dieses Gespräch denken, in dem wirklich viel Wahrheit steckte, auch wenn ihr diese Wahrheit nicht ganz gefiel.

Aber Gaara hatte Recht! Auch wenn sie das nicht besonders merkwürdig fand, hatte es auf ihre Mitschüler wirklich seltsam und vielleicht verdächtig gewirkt, dass die neue Stipendiatin sich mal ganz schnell mit den reichsten Kerlen der Schule angefreundet hatte und sich auch noch in einen von ihnen verliebt hatte. Und dass sich auch noch ihre beste Freundin Sasuke geschnappt hatte und jetzt richtig glücklich mit ihm war, hatte ihnen wohl den Rest gegeben.

„Verstehe! Klingt plausibel!“, meinte Sakura nachdenklich, ehe sie lächelte, „Aber er scheint nett zu sein! Hey, ich hol mir meinen Freund zurück! Kommst du mit?“, Kazumi zog ihre Augenbraue hoch und fragte sich, wie Sakura das nur konnte. Sie beneidete ihre Freundin darum, dass sie sich einfach so auf Sasuke hatte einlassen können ohne Angst zu haben, dass das vielleicht nicht funktionieren würde. Kazumi war da schon anders und hatte früher unglaubliche Zweifel gehabt. Diese Zweifel waren jetzt eigentlich schon so gut wie weg und eigentlich war ihr Herz schon lange Itachi verfallen und war schon lange seine Freundin, zumindest inoffiziell.

Kazumi war dieses gebrannte Kind, das keinem Kerl vertrauen konnte, da man sie schon zu oft verletzt hatte. Ihr Herz würde keine weitere Niederlage mehr aushalten.

Ihr Blick fiel wieder zu Itachi, der sie ansah und er machte sich sichtlich Sorgen, dass sie es sich wieder anders überlegte, was ihre Beziehung betraf, aber eigentlich war das nicht ihr Problem. Ihr Problem war, dass sie das was Sakura tat, nicht konnte. Dazu hatte sie nicht so viel Mumm, auch wenn sie sich für sehr selbstbewusst hielt.

Sakura kam bei der Gruppe um Itachi und Sasuke an, drängelte sich ziemlich konsequent durch bis zu ihrem Freund, wo sie Karin einfach so wegschubste und Sasuke küsste. Dabei lagen ihre Hände auf seinen Wangen und zogen ihn zu ihr runter, während er etwas überrumpelt wirkte, das aber erstaunlich schnell ablegte und seine Hände auf ihre Hüfte legte.

Kazumi lächelte leicht und beobachtete, wie ihre beste Freundin Sasuke dann einfach am Arm packte und wegzog. Itachi selbst schien das auch zu überraschen, vor allem da ihre Mitschülerinnen ebenfalls sehr überrumpelt waren und nicht mal was dagegen unternahmen, dass Sasuke einfach so abhaute, mit seiner Freundin.

Sie hingegen winkte Itachi und deutete ihm unauffällig abzuhauen. Er verstand, indem er ihr zunickte und sie dann ebenfalls umdrehte und wegging. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als sie den Festsaal durch die Balkontür verließ und die Treppe hinuntereilte um an den Rand des Labyrinthgartens zu treten, wo sie sich wieder zu der Treppe umdrehte.

Kazumi musste eigentlich nicht lange warten, bis Itachi mit wehendem Umhang die Treppe runterging und wirklich wie der heiße Herr der Unterwelt aussah.

„Hey!“, lächelte sie und streckte ihren Arm nach ihm aus.

„Hey!“, sanft legten sich seine Finger um ihr Handgelenk und zog sie an sich.

Kazumi stolperte leicht, fiel gegen seinen Oberkörper, legte ihre Hände auf seine Brust und sah etwas verwirrt zu ihm, während sich seine Arme um ihre Taille legten, „Du siehst wunderschön aus!“, raunte er leise und beugte sich zu ihr runter, dass seine Nasenspitze ihre berührte und sein warmer Atem gegen ihre Lippen schlug.

„Ich hab eben Geschmack!“, flüsterte sie und lächelte leicht, legte ihre Unterarme auf seine, krallte ihre Finger in seine Armbeuge, während sich seine Finger um ihre Ellen legten.

„In jeder Hinsicht!“, sie kicherte leise.

„Etwas arrogant, Itachi!“

„Aber nur etwas, Kazumi!“, er sprach ihren Namen unglaublich verführerisch aus, dazu noch dieser heiße Blick und sie erzitterte angenehm. Seine Berührungen bescherten ihr angenehme Stromschläge auf der Haut, als würden hunderte Ameisen über ihre Haut krabbeln und in ihrem Bauch kribbelte es angenehm, während ihr Herz so schnell und laut schlug, dass es ihr selbst Angst machte.

„Hast du Itachi gesehen?“, sie sahen hoch, zur Brüstung des Balkons und er zog sie unter die Treppe, da zwei ihrer Mitschülerinnen sich gegen die Brüstung stützten und hinaus sahen.

„Ich glaube er ist hinaus gegangen, aber ich sehe ihn nicht.“, Kazumi kicherte leise und legte ihre Stirn gegen sein Kinn.

„Sscht! Leise, sonst hören sie uns!“, raunte Itachi ihr leise zu und zog sie näher zu sich, damit sie ihn ansah.

Dunkle Augen, die kein Ende zu haben schienen, starrten sie unentwegt an, hypnotisierten sie, dass sie ihre vorherige Eifersucht vergas und ihre Hände über seine Oberarme glitten und sich ihre Finger in seinen Bizeps krallten.

Ihr Herz setzte für einen Moment aus, als er seinen Blick senkte und seinen Kopf zur Seite legte und mit seinem Mund ihre Lippen hauchzart berührte.

Kazumi öffnete ihre Mund einen Spalt, legte ihren Kopf ebenfalls zur Seite und stellte sich auf die Zehenspitzen um seinen sanften Kuss zu erwidern.

Kazumi drückte sich sehnsüchtig an ihn, presste ihren Busen an seine breite Brust und ließ es zu, dass er seine Hände über Hüften wandern ließ, ehe sie gierig auf ihrem Hintern lagen.

Itachi grinste in den Kuss hinein, ehe er ihn vertiefte, seine Hände über ihr Rückgrat wanderte, während sie ihre Arme um seinen Nacken legte. Sie zerzauste seine Haare, was ihr egal war. Er verschmierte ihr Make-Up, was ihr auch egal war.

Wichtig war nur dieser Kuss unter einem Balkon, seine Hände auf ihrem Körper und diese Lippen auf ihren, die ihr einen Wahnsinnskuss bescherten, der ihre Knie weich werden ließ. Zum Glück stützte er sie und hinderte sie daran auf den Boden zu sinken, da nicht nur der Kuss wundervoll war, sondern auch sein unwiderstehlicher Geruch ihr in die Nase stieg und sie leise seufzen ließ.

„Morgen Kazumi!“, raunte er leise gegen ihre Lippen.

„Ich weiß!“, keuchte Kazumi außer Atem und drückte sich mehr an ihn, weswegen er grinste und seine Nasenspitze an ihrer rieb.

„Es wird dir gefallen! Versprochen!“, dann küsste er sie wieder, presste sie mit dem Rücken gegen einen kalten Steinsäule, die die Treppe, was ihr wirklich egal war. Sie schlang ihr Bein halb um seine Hüfte und drückte sich an ihn, was ihn grinsen ließ.

„Wie schon gesagt, ich weiß!“, hauchte Kazumi und küsste ihn wieder.

Eigentlich mochte Kazumi Halloween sehr!

18.Kapitel

18.Kapitel

Kazumi merkte gerade, dass es gewisse Vorteile hatte, wenn sie Wünsche was Dates betraf an Itachi richtete, die speziell dazu da waren sie rumzukriegen. Immerhin wollte er ja, dass es ihr gefiel, damit sie sich auf ihn einließ, ihm vertraute und sie letztendlich seine Freundin wurde. Und wer wusste besser was ihr gefiel, als sie selbst. Außer vielleicht ihre beste Freundin, aber die ließ man hier außen vor!

Nach vier Dates hatte Kazumi endlich einen Wunsch geäußert, da sie es selbst etwas beschämend fand, dass sich ausschließlich Itachi immer über die Planung einer Verabredung gekümmert hatte.

Ihrer Meinung war dass zwar vor allem beim ersten Date die Aufgabe des Mannes, da das für sie etwas mit Respekt, Wertschätzung und Höflichkeit zu tun hatte. Aber das hieß nicht, dass die Frauen nicht auch mal die Initiative ergreifen und ihren Traummann überraschen konnten.

Kazumi würde eigentlich gerne auch mal einen Abend für sich und Itachi planen, aber leider ließ er das nicht zu. Er war der äußerst altmodischen Meinung, dass er für die Planung von Dates verantwortlich war und sie nur Wünsche äußern durfte, aber man sonst alles nur ihm überlassen sollte.

Das war nur leicht sexistisch und diskriminierend, aber das ließ sie auch irgendwie durchgehen, da nicht sie ihn überzeugen musste, dass sie die Beziehung ernstnahm, sondern Itachi wollte ihr das beweisen. Deswegen war es für diesen Moment nicht besonders schlimm, wenn er alles plante und sie sich von ihm überraschen ließ. Immerhin durfte sie ja Wünsche äußern! Und diese Wünsche würde er ihr erfüllen, weswegen sie einen nicht zu teuren oder anspruchsvollen Wunsch geäußert. Letztendlich war sie ja keine Millionärstochter, sondern ein einfaches Mädchen mit einem Stipendium an einer sehr exklusiven Schule.

Dieses einfache Mädchen hatte sich in einen Milliardärssohn der Oberliga verliebt und lebte ihr persönliches Aschenputtelmärchen, obwohl sie ja Dornröschen lieber mochte. Aber egal!

Diesmal hatte sie sich für ein sehr gewöhnliches Outfit entschieden. Kein Sommerkleid, da das für die Aktivität bei diesem Date nicht passend wäre. Eine enge Jeans, in der ihr Hintern hammermäßig aussah und ein einfaches Top, mit einer passenden Weste. Vielleicht waren dann die High Heels etwas zu overdressed, aber dadurch sah ihr Outfit etwas edler aus und dann würde sie sich nicht so schäbig vorkommen, wenn Itachi mit einen Armanianzug auftauchen würde. Zwar wäre das gerade für dieses Date sehr overdressed, da sie eigentlich etwas relativ Normales veranstalteten und der Anzug sehr unpassend für die Aktivität wäre, aber sie sah ihn gerne in Anzügen. Sie hoffte nur, dass Itachi das bedachte! Aber deswegen musste sie sich keine Sorgen machen.

Mehr Sorgen hatte ihr eher die gestrige Halloweenparty gemacht, obwohl sie diesen Wahnsinnskuss von Itachi bekommen hatte und der Kuss eigentlich länger hätte andauern können, hätte er nicht wieder in den Saal gehen müssen um die Damen weiter zu beschäftigen, was sie wiederum extrem genervt hatte.

Kazumi konnte vielleicht für vieles Verständnis aufbringen, aber dass diese Zicken immer noch nicht verstanden hatten, dass Itachi oder einer der anderen so überhaupt nicht mehr daran interessiert war die netten und immer charmanten Hosts zu spielen, die sie einfach nicht mehr sein konnten, da fast alle von ihnen schon eine feste Freundin hatten, die das dann nicht so gern sahen. Dafür hatte sie definitiv kein Verständnis.

Sie seufzte leise und ließ sich beinahe kraftlos auf das Bett fallen um dort für einen Moment still sitzen zu bleiben. Eigentlich konnte sie es irgendwie verstehen, dass sich ihre Mitschülerinnen gerade an diese seltenen Partys klammerten um vielleicht doch noch Zeit mit den ehemaligen Hosts zu verbringen, auch wenn sie das während der Pausen oder Freistunden machen konnten. Immerhin war Kazumi diejenige, die dauernd Zeit mit den Jungs verbringen konnte. Da wirkte es nicht nur seltsam und verdächtig, dass gerade sie so schnell mit ihnen Freundschaft geschlossen hatte, sondern ihre Mitschülerinnen wohl schlichtweg eifersüchtig auf Kazumi waren, dass sie das hatte, was sie schon seit Jahren versuchten zu bekommen.

Wie paradox das doch klang, wenn man bedachte, dass Kazumi eigentlich diejenige immer gewesen war, die eifersüchtig auf Itachis Kundinnen gewesen war, die ganz offen mit Itachi flirten durften, während sie das im Geheimen machen musste, da noch niemand davon erfahren durfte und sie dazu viel zu feige war das schon jetzt öffentlich zu machen.

„Echt heiße Schuhe! Woher?“, etwas erschrocken sah Kazumi zur Tür, an der Sakura lehnte.

„Hab ich mir von Temari ausgeborgt. Wir haben fast die gleiche Größe!“, mit fast meinte sie, dass Temari eine halbe Schuhgröße mehr brauchte, aber mit Einlagen ging das schon, da sie die Schuhe sowieso nicht lange anbehalten würde. Umgekehrt würde das leider nicht gehen!

„Sasuke geht mit mir Essen!“, meinte Sakura setzte sich neben sie auf das Bett und lehnte sich an ihre Schulter, „Was machst du mit Itachi?“, fragte sie.

„Ich durfte mir was wünschen!“, murmelte Kazumi und lehnte sich ebenfalls etwas an ihre beste Freundin an.

„Ich hätte niemals gedacht, dass das mit Sasuke dermaßen ernst sein würde!“, flüsterte Sakura und schien über ihre Worte selbst überrascht zu sein oder zumindest schien das selbst noch immer nicht ganz zu glauben. So schnell sie sich damals auch auf Sasuke eingelassen hatte, aber dass es sich zu so einer ernsten Beziehung entwickeln würde, hätte sie zu Anfang anscheinend nicht gedacht. Und wenn Kazumi ehrlich war, sie selbst eigentlich auch nicht.

Damals hätte sie selbst Sasuke für so sprunghaft gehalten, dass das mit ihm und Sakura vielleicht ein paar Monate halten würde, auch wenn sie ihm damals ein bisschen gedroht hatte, nicht mal daran zu denken. Aber wenn es wirklich nicht funktioniert hätte, hätte selbst sie nichts sagen können.

Letztendlich hätte sie sowieso nie etwas unternehmen können, selbst wenn sie dagegen gewesen wäre.

„Ich liebe ihn!“, als Sakura das über die Lippen kam, erschrak sie und schlug ihre Hand vor den Mund um Kazumi erstarrt anzusehen.

„Ist ungewohnt das zu sagen, was?“, murmelte Kazumi.

„Stimmt! Ich hab das selten bis nie zu meinen festen Freunden gesagt. Und zu Sasuke habe ich es erst drei Monate nach Beginn unserer Beziehung gesagt.“, flüsterte Sakura und sie stimmte ihrer besten Freundin zu. Selbst sie hatte zu Robert erst sehr spät gesagt, dass sie ihn liebte und Aaron hatte sie es viel zu früh gebeichtet. Deswegen hatte sie sich damals auch geschworen es nie wieder zu früh oder zu spät zu einem Mann zu sagen. Dieser Schwur hatte ungefähr so lange gehalten, bis sie Itachi damals sprichwörtlich ins Gesicht geschrien hatte, was sie wirklich fühlte.

„Ich liebe ihn auch!“, hauchte Kazumi und sagte das zum ersten Mal zu einer anderen Person als Itachi. Sie sprach es vor einer anderen Person aus, dass sie den Uchiha liebte.

„Ich dachte immer, obwohl wir uns in vielen Dingen ähnliche Meinungen haben, wie dann doch auf unterschiedlichen Typen von Männern stehen. Aber jetzt haben wir was mit zwei Brüdern.“, Sakura grinste beinahe überheblich, als es an Kazumis Tür klopfte.

„Stimmt, Brüder sind auch mir neu!“

„Geh lieber!“, hauchte Sakura und umarmte Kazumi so wie sie es immer tat, was vor allem daran lag, dass sie sich während der Schulzeit nie wirklich oft gesehen hatten, da Kazumi die Schule gewechselt hatte. Und Sakura konnte ja nicht jeden Tag hierher kommen, genauso wie sie ihre beste Freundin nicht täglich besuchen konnte, „Dich hab ich auch lieb, Kazumi!“, flüsterte sie, weswegen Kazumi lächelte und ihre Hand um Sakuras Oberarm legte, der um ihren Oberkörper geschlungen war.

„Ich hab dich auch lieb, Sakura!“, das kam ihr so leicht über die Lippen, was sie etwas überraschte, aber wenig erschreckte. Immerhin war Sakura ihre beste Freundin und wie ihre Schwester, der sie alles anvertrauen konnte. Mit ihr konnte sie wirklich über alles reden.

„Stör ich?“, sie und Sakura sahen zur Seite, wo Itachi stand, lässig gegen die Wand gelehnt mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. Er trug relativ normale Kleidung, eben dunkle Jeans, einfaches T-Shirt und eine Jacke. Aber verdammt noch mal, sah er heiß aus. Das war doch nicht mehr normal.

„Hi Itachi!“, grinste Sakura ihn an, „Nein, du störst nicht! Ich verbringe nur Zeit mit meiner besten Freundin! Problem damit?“, ihre Stimme war zuckersüß, aber hinter dieser Fassade war sie mordsgefährlich, weswegen selbst Itachi kurz verwirrt schien und Kazumi zog ihre Augenbraue hoch, „Ich sags dir gleich, wenn du meiner besten Freundin wehtust, kriegst du es mit mir zu tun, Itachi Uchiha.“, diesmal wirkte Sakura genauso gefährlich, wie sie es immer tat, wenn sie den Jungs Angst einjagte und sie wirklich Panik bekamen.

Sakura sagte genau das, was sie damals auch zu Sasuke gesagt hatte, als das mit ihm und ihrer besten Freundin angefangen. Das hatte sie nur gesagt, weil sie das immer tat. Sie beschützte ihre Freundin so, da sie sonst nichts tun konnte. Sakura erwiderte ihr immer diesen Gefallen, wenn man das so nennen konnte. Das war ihre Art einander zu helfen und zu unterstützen.

„Ihr seid wirklich wie Schwestern!“, meinte Itachi etwas ratlos und verschränkte die Arme vor der Brust um den Kopf leicht schief zu legen und eine Augenbraue hochzuziehen. Sah irgendwie süß aus!

„Du bekommst uns nur im Doppelpack!“, meinte Kazumi grinsend und zwinkerte ihm zu.

„Umso besser, dass sie mit meinem Bruder zusammen ist!“

„Da hast du Recht!“, kicherte Sakura und löste ihre Umarmung, „Ich will euch nicht aufhalten! Immerhin habt ihr was vor!“, meinte sie und lächelte Kazumi dabei aufmunternd zu um ihr wohl mitzuteilen, dass das mit Itachi absolut richtig war und sie auch absolut damit einverstanden war. Nicht, dass es was ändern würde, wenn Sakura dagegen wäre. Aber es war gut zu wissen, dass die beste Freundin hinter der neuen Beziehung stand und mit dem neuen Freund auch klar kam.

„Stimmt! Wir sehen uns ja später noch! Viel Spaß bei deinem Essen!“, meinte Kazumi letztendlich, ehe sie sich erhob und Sakura ebenfalls anlächelte um ihr auch damit zu sagen, dass sie der gleichen Meinung war wie Sakura.

„Danke! Euch auch viel Spaß!“, verabschiedete sie sich und verließ Kazumis Zimmer und dann auch noch ihr Appartement.

Für einen Moment war es still zwischen ihnen und sehr langsam wandte Kazumi ihren Kopf zu Itachi, dessen Blick schwer auf ihr lag. Langsam drang dieser Blick zu ihr durch, weswegen ihr Herz erst jetzt zu schnell schlug.

Als Sakura noch neben ihr gesessen hatte, war sie vollkommen entspannt gewesen, aber jetzt wo sie alleine mit Itachi war, wurde sie nervös und wieder kam dieses angenehme Kribbeln in ihrem Magen, das immer einsetzte, wenn sie mit Itachi alleine war.

„Hey!“, flüsterte sie beinahe tonlos und tastete nach seiner Hand, die sich sanft um ihre Finger schloss und leicht an ihrem Arm zog.

„Selber hey!“, hauchte er und küsste wieder ihren Handrücken, was er immer tat, wenn er sie zu einem Date abholte, „Wollen wir gehen?“, raunte er und schielte dabei zu ihr, was ihr Herz wieder schneller schlagen ließ. Da war immer etwas in seinem Blick, was ihr unglaublich gefiel und ihr Herz immer dazu brachte schneller als sonst zu schlagen.

„Sicher!“, er nahm Sakuras Drohung genauso locker, wie sein Bruder ihre Drohung genommen hatte. Sie waren wirklich Brüder, wenn sie das so hinnahmen, zumal die Drohung nicht mal so ernst zu nehmen war. Eigentlich sprachen sie diese Drohung nur aus, wenn es eigentlich etwas Ernstes war. So hatte Sakura auch Robert gedroht, so wie sie Sakuras letztem Freund gedroht hatte. Zwar waren beide Beziehungen zerbrochen, aber zum damaligen Zeitpunkt war es etwas Ernstes gewesen.

„Komm!“, seine Stimme war beinahe ein tiefes Knurren, das sie nicht so anturnen sollte, aber da er stärker an ihrem Arm zog und sie sich an seine Seite gedrückt wiederfand, konnte sie darüber nicht mehr so wirklich nachdenken und nahm es einfach hin.

Ihre Arme schlangen sich um seine Taille und verließ dann mit ihm ihr Zimmer, traten aus dem Wohnhaus um direkt zu Itachis Auto zu gehen. Wieder dasselbe wie bei ihren anderen Dates, mal abgesehen vom ersten Date, da bei dem eine Limousine zum Einsatz gekommen war. Sehr kurz kam ihr wieder das dritte Date in den Sinn, aber sie verdrängte diesen Gedanken wieder sehr schnell, da sie einfach nicht glauben wollte, dass dieses verkorkste Date ihr sagen wollte, dass das mit Itachi nicht richtig war. Immerhin hatte sie diese ganzen Probleme nicht umsonst gehabt und nicht gelöst um dann festzustellen, dass das eigentlich sowieso egal gewesen wäre, da das Universum das mit ihm nicht vorgesehen hatte. Nur weil das berühmte dritte Date schief gegangen war oder zumindest nicht komplett nach Plan gelaufen war.

Wie immer öffnete Itachi die Beifahrertür, damit sie einsteigen konnte und Kazumi war immer wieder überrascht, dass er solche Manieren an den Tag legte und nicht müde wurde ihr die Tür zu öffnen, ihren Sessel zurückzuschieben oder ihr in den Mantel zu helfen. Er war einfach perfekt erzogen, obwohl er früher ein echter Frauenheld gewesen war. Da stand wirklich in vollem Kontrast zu diesen Manieren, zu diesem Verhalten.

Itachi fuhr vom Schulgelände, anders als beim letzten Date in die Innenstadt und da Kazumi diesmal wusste, was passieren würde, zumindest in groben Zügen, empfand sie nicht diesen Drang unbedingt wissen zu wollen, was er vorhatte. Da war es egal, dass sie langsam anfing Überraschungen zu mögen. Es war ihr immer noch zuwider, wenn man ihr was verheimlichte, vor allem wenn es um so was ging.

„War dir eigentlich klar, dass wenn du so eine fette Party schmeißt, sie nach mehr verlangen würden?“, brach Itachi das eigentlich angenehme Schweigen, da sie diese Stille als schön und harmonisch empfand. Außerdem hielt er ihre Hand, was für sie wie der Himmel auf Erden war. Mal abgesehen von seinen fantastischen Küssen und Berührungen.

„Ja! Ich muss gestehen, dass mir Partys planen eigentlich Spaß macht. Hätte ich vor diesem Job nie gedacht.“, gab sie zu und sah auf seine Hand, die ihre sanft umschloss, „Findest du das schräg?“

„Eigentlich nicht! Vor allem da du es gut machst und man merkt, dass du in jede Party dein Herzblut reinsteckst, außer diese Party ohne Namen.“, musste er ausgerechnet das erwähnen.

„Ich weiß bis heute nicht, was mich da geritten hat. Aber du hast mich nicht mal aufgehalten!“, meinte sie lächelnd und sah zu ihm hoch.

„Gut, das nehme ich auf meine Kappe, vor allem weil das ganze extrem knapp gewesen war.“, auch wieder wahr. Sie hatte irgendwie die ganze Planung verschlafen und wäre fast nicht fertig geworden, weswegen der dämliche Ersatzplan mit der Party ohne Namen herhalten musste.

„Dennoch glauben sie immer noch, dass es wie früher sein wird. Die anderen männlichen Gäste haben sie nicht mal gesehen!“, seufzte Kazumi, als Itachi bei einer roten Ampel hielt.

„Wie Gaara?“, es klang weder vorwurfsvoll noch wütend, einfach nur so verdammt neutral was sie immer noch nicht mochte, wenn Itachi so mit ihr sprach.

„Es gab keine offiziellen Einladungen, deswegen wusste ich nicht mal ob er kommt.“, war ihr einziges Kommentar zu diesem Thema, da sie das nicht während eines Dates besprechen wollte. Sie hoffte nur, dass Itachi das auch so sah und nicht mehr darauf herumreiten würde.

„Eigentlich ist er ganz nett!“, meinte Itachi überraschend, als er weiterfuhr.

„Habt ihr euch unterhalten?“, fragte sie, obwohl sie darüber eigentlich nicht reden wollte. Immerhin wusste sie nicht mal, ob Itachi dieses Thema nicht auch irgendwie verletzte und er ihr zuliebe nur darüber sprach, weil Gaara eben sie verstand und das auf eine Art, die Itachi nie verstehen würde.

„Nur kurz!“, war die knappe Antwort von ihm, die ihr sagen sollte, dass das Thema damit beendet war, „Dein Kostüm hat mir gefallen!“, unwillkürlich wurde sie leicht rot, da es nicht nur das Kompliment war, sondern auch wie sinnlich und verführerisch er das aussprach.

„Mir deins auch!“, murmelte Kazumi beinahe verlegen und konnte ihn dabei nicht mal ansehen, da er nicht sehen sollte, wie rot sie dabei wurde. Es überraschte sie immer wieder, wie verlegen sie manchmal wurde, wenn sie mit Itachi alleine war und er solche Sachen zu ihr sagte oder sie zärtlich küsste und berührte. Und das obwohl sie eigentlich nicht so war.

„Heute siehst du aber auch süß aus!“, er zog dabei an ihrem Arm und küsste ihren Handrücken, ehe sie ihren Blick zu ihm wandte und er sie verführerisch ansah und sie hart schluckte, „Aber eigentlich siehst du immer schön aus!“

„Schleimer!“, knurrte Kazumi.

„Was tut man nicht alles für eine Frau!“, raunte er leise gegen ihre Haut.

„Ich hatte gestern keine Zweifel!“, sie hatte keine Ahnung warum sie das gerade jetzt erwähnte, wo er sie gerade so sinnlich ansah und es ihr kalt und heiß zugleich wurde. Aber irgendwie empfand sie es als wichtig, ihm das mitzuteilen, da es ja keine Lüge war.

Sie hatte keine Zweifel empfunden. Sie hatte nur nicht den Mut, den ihre beste Freundin an den Tag legen konnte und sich so einfach in eine Beziehung mit einem Kerl stürzen konnte, bei der sie nicht wusste, ob das überhaupt funktionieren würde. Das waren keine Zweifel, das war Panik!

„Hab ich mir fast gedacht!“, meinte Itachi nur und glitt mit seiner Hand über ihren Arm und obwohl sie eine Weste trug, spürte sie die Wärme seiner Haut durch den Stoff, die eine heiße Spur hinterließ. Seine Fingerknöchel wanderten über ihre Wange und er strich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr.

„Ich hab nur an was gedacht, was mir jemand gesagt hat, woran ich nicht gedacht habe!“, sie wollte Itachi nicht auf die Nase binden, dass es Gaara gewesen war, der ihr diesen eigentlich offensichtlichen Gedanken eingepflanzt hatte.

„Wow, dass du mal an etwas nicht denkst! Ist sehr selten!“, seine Überraschung war deutlich zu hören, was sie ihm nicht verübeln konnte. Immerhin war sie diejenige, die zu oft über die Sache mit Itachi und ihr nachgedacht hatte. So oft, dass sie nicht mal bemerkt hatte, wie Itachi sich fühlte und hatte ihn damit verletzt, als sie ihn damals weggeschickt hatte.

Da war es seltsam, dass sie gerade über diesen einen Gedanken, dass ihre Freundschaft zu den Jungs und ihre Liebe zu Itachi, einfach nur seltsam und verdächtig rüber kam, nicht nachgedacht hatte und ihr der Gedanken nie gekommen war.

„Ich weiß!“

„Was hat man dir gesagt?“, fragte er weiter und sie überlegte, ob sie es ihm sagen sollte, da es eigentlich nicht schlimm wäre, wenn er es wüsste, aber es auch nicht schlimm wäre, wenn er es nicht wüsste. Eigentlich war es ja egal, ob er sich ebenfalls darüber Gedanken machte.

„Um es kurz zu sagen, meinte man nur zu mir, dass es einfach nur seltsam und verdächtig auf meine Mitschülerinnen gewirkt hat, dass ich, eine einfache Stipendiatin, mich so schnell mit den reichsten Typen der Schule angefreundet hat. Da würde wohl jedem der Gedanke kommen, dass das vielleicht doch nur gespielt ist, zumindest auf meiner Seite.“, erklärte sie und verstand zumindest, dass man von ihr dachte, dass sie nur an dem Geld der Jungs interessiert war. Aber sie musste doch eigentlich schon längst bewiesen haben, dass das nicht mehr Fall war, zumindest für einige. Vanessa und Karin waren da eine andere Sache, da sie blind vor ihrer angeblichen Liebe zu Itachi und Sasuke waren.

„Hat dich das verunsichert?“, wieder klang das nur neutral und vorwurfsvoll, dass man es geschafft hatte sie vielleicht zu verunsichern.

„Nein!“, stellte sie klar. Da hatte es sie eher verunsichert, dass Gaara damals zu ihr gesagt hatte, ob Itachi wirklich so lange warten würde, bis sie sich für ihn entschied. Oder als Kabuto ihr die Lüge mit Itachis Verlobung auftischen wollte.

„Das klang sehr entschlossen!“

„Stimmt! Ich will mich nicht mehr verunsichern lassen!“, meinte Kazumi leise und griff nach der Hand, die über ihre Wange strich, drückte leicht zu und führte die Hand an ihre Lippen um einen sanften Kuss auf die Haut zu hauchen, „Ich will weitergehen und das bedeutet eben, dass ich mich nicht mehr verunsichern lassen darf.“, und das obwohl sie von sich behaupten konnte, dass sie eigentlich sehr selbstbewusst war.

Es war der Tod ihrer Eltern, der sie vor allem stärker und selbstständiger gemacht hatte. Dadurch hatte sie gelernt, dass man sich nicht immer auf jeden Menschen verlassen konnte, da jeder Mensch einen urplötzlich verlassen konnte. So war sie ihren Weg selbstständig gegangen, hatte sich um alles selbst gekümmert, wie auch um die Aufnahme an dieser Schule. Sie hatte selbst für den Aufnahmetest gelernt und hatte sich selbst um den Umzug gekümmert. Vor allem aber wollte sie Jim nicht so viel Arbeit machen, da er genug mit seinem Job zu tun hatte. Er hatte sich ja jetzt in den Kopf gesetzt, jetzt zu modeln, wie David Beckham, der für Armani modelte.

Kazumi war in dem Sinne nicht froh, dass ihre Eltern tot waren, sie war deswegen immer noch traurig und eigentlich total verstört, aber es hatte sie zu dem Menschen gemacht, der sie jetzt war. Ein kluges, selbstbewusstes, aggressives, sarkastisches Mädchen, das ein kleines Problem mit Reichen hatte. Sehr sexy, wie sie fand!

„Find ich gut!“, meinte Itachi, „Im Übrigen sind wir da!“, der Wagen hielt auf einem Parkplatz und mit einem leichten Lächeln sah sie auf das Gebäude. Er hatte es wirklich geschafft. Wie überraschend!

„Du bist echt gut!“, tja, wenn Itachi Uchiha etwas wollte, dann bekam er das auch. Da durfte er auch mit unfairen Mitteln spielen und demnach auch solche Sachen machen.

„Ich weiß!“, außerdem war er extrem arrogant und selbstgefällig, aber das fand sie auch irgendwie extrem heiß.

19.Kapitel

19.Kapitel

Itachi hatte bei ihrem vierten Date gemeint, dass sie nach all den Strapazen im letzten Jahr, vor allem das mit Aaron, etwas Normalität gebraucht und auch verdient hatte. Deswegen war er mit ihr auch auf dieses wundervolle Grundstück gefahren, wo er mal nicht ein extravagantes Menü oder einen extravaganten Ort ausgesucht hatte.

Zwar gehörte dieses Grundstück ihm und sie hatten superteure Pralinen aus der Schweiz genascht, aber das Date war für einen Uchiha relativ normal gewesen. Zwar hatte er was davon gefasselt, dass er auf diesem Grundstück wohlgemerkt ihr Traumhaus bauen wollte, aber eigentlich war es für seine Verhältnisse doch recht normal. Das mit den Kindern war aber noch etwas bedenklich, denn über Kinder hatte sie noch nicht so oft nachgedacht, eben nur, dass sie sich als Vater nur Itachi vorstellen konnte. Das klang für ihre Verhältnisse extrem anormal!

Was aber jetzt egal war, da Itachi ihren Wunsch aber so was von erfüllt und ihn auch noch etwas übertroffen hatte. Sie hatte immerhin nur die Aktivität, was sie gerne tun würde vorgegeben, während Itachi alles darum herum geplant hatte. Und das kam eben dabei raus, wenn man Itachi Uchiha nur die Richtung vorgab und er die Strecke letztendlich fuhr. Diesmal eine Rennfahrermetapher, sie wurde besser!

Kazumi starrte noch einen kurzen Moment auf das Gebäude, das sich vor ihnen erstreckte und überlegte nur einen Moment, ob da noch andere Gäste drin waren, da es doch ein öffentlich zugängliches Gebäude war, in das jeder Mensch gehen konnte, wenn er ein wenig Eintritt bezahlte. Aber sie kannte wiederum auch Itachi, der sicher dafür gesorgt hatte, dass sie vollkommen alleine waren, da vor allem sie noch wollte, dass das mit ihnen noch nicht jetzt rauskam und es allein dann doch schöner war, als zwischen all den Menschen, die einen anglotzen konnten. Und sie würden jemanden anglotzen, nämlich Itachi!

Außerdem wäre das Date nicht auf Uchiha-Art, wenn sie nicht alleine wären. So wie Sasuke einen ganzen Kinosaal nur für Sakura und sich gemietet hatte, damit sie alleine den Film genießen konnten.

Außerdem wollte sich Itachi Mühe geben und ihr damit irgendwie beweisen, dass er es ernst meinte. Erst jetzt merkte sie, wie er ihr es mit ein paar netten Dates beweisen wollte. Mit Frauen so ausgehen, konnte jeder und er könnte es so jeder Frau beweisen, auch wenn ein paar Dates sehr speziell gewesen waren. Eigentlich waren es ja die Gesten und Worte, die es ihr bewiesen, dass er nur sie wollte. Die Verabredungen waren nur die nette Verpackung und der Anlass zu diesen Gesten, die sie doch eigentlich von der Ernsthaftigkeit überzeugen sollten.

Eigentlich klang das doch extrem dämlich, wenn sie das bedachte!

„Gefällt es dir?“, fragte Itachi, da sie immer noch auf das große Gebäude starrte, ehe sie langsam ihren Blick zu ihm wandte und leicht nickte.

„Wie kann einem Mädchen das hier nicht gefallen?“, eigentlich war seine Frage unnötig.

„Sagte das Mädchen, das gesagt hatte, sie sei nicht wie andere Mädchen!“, grinste er wie ein kleiner, frecher Junge, weswegen sie die Lippen beinahe beleidigt verzog um dann zu lächeln.

„Sag nie etwas, was sie nachher gegen dich verwenden können!“, meinte sie leise.

„Das hast du auch öfters getan!“

„Dann sind wir jetzt quitt! Können wir?“, eigentlich wollte Kazumi nicht mehr diskutieren und endlich aussteigen um das zu machen, weswegen sie überhaupt hier waren. Sie hatte Itachi einfach so um diesen Gefallen gebeten, da sie vor allem diese Sache schon lange nicht mehr gemacht hatte. Und nein, das letzte Mal war nicht mit ihren Eltern gewesen, da das dann schon zu lange her war und sie schon vorher mit Freunden hingegangen wäre. Aber wenn man älter wurde, fand man nicht mehr wirklich die Zeit das zu machen, vor allem nicht mit einem Mann, den man liebte.

„Irgendwie bist du richtig süß, wenn du aufgeregt bist!“, grinste er wieder, weswegen sich wieder eine verdammte leichte Röte auf ihre Wangen schlich.

„Jetzt steig endlich aus und öffne mir die Tür!“, er zuckte mit den Schultern und verließ den Wagen um wie immer um die Motorhaube herumzugehen und ihr die Tür öffnete, damit sie aussteigen konnte. Eigentlich war es ja auch dämlich darauf zu warten, dass er ihr die Tür öffnete. Aber irgendwie war das ein süßes Ritual und sie mochte es auch, wenn er sie mit so viel Respekt behandelte und er es anscheinend auch gerne tat oder seine Programmierung so war einer Frau die Tür aufzuhalten.

„Ich glaub ich steh drauf, wenn du so gebieterisch bist!“, raunte er ihr sehr verführerisch ins Ohr, als sich sein Arm um ihre Taille legte und er sie an seine Seite drückte.

Kazumi kicherte leise auf und kuschelte sich an ihn, legte ihre Hände auf seine Brust und seinen Rücken.

„Tja, was das betrifft, sollte ich dir ein Geständnis machen. In Beziehungen hab ich die Hosen an.“

„Solange ich dir diese Hosen ausziehen darf, hab ich kein Problem damit!“, wieder kicherte sie und ließ sich trotz dieses Geständnisses von ihm in das Gebäude führen.

Zwar stand Itachi Uchiha ein bisschen auf starke Frauen und würde auch bei der richtigen Frau damit klar kommen, dass sie die Hosen anhatte. Aber er wollte auf der anderen Seite seine Freundin behüten, beschützen und dann auch vielleicht ein bisschen bevormunden, was jetzt nicht negativ gemeint war. Er war dann doch eher dominant und ließ sich sicher selten von anderen Leuten was sagen. Immerhin war er es gewohnt der Boss zu sein und er würde es ja auch sein, wenn er die Firma seiner Familie übernahm, weswegen es sicher ungewohnt für ihn war, wenn gerade eine Frau ihm sagte, was er zu tun hatte.

Itachi wollte in dem Sinne seine Freundin nicht kontrollieren oder über sie herrschen, aber in gewissen Situationen dann doch das Sagen haben.

Kazumi hätte nicht mal ein Problem damit, wenn er sich dabei nicht wie ein arroganter Arsch aufführte und nicht so tat, als hätte er alles gepachtet. Und sie musste sie ihm immerhin zu Gute halten, dass er selbst kein Problem damit hatte, wenn sie auch mal was zu sagen hatte. Das war doch dann die Bedeutung von einer gleichberechtigten Beziehung, wenn jeder von ihnen in verschiedenen Situationen der Chef war. Er meinetwegen wenn es um dieses öffentliche Leben ging, da sie davon ja keine Ahnung hatte und Kazumi übernahm den Rest.

Itachi öffnete die Tür zu dem großen Gebäude, das eher einer Halle glich, da sie auch nur ein großer grauer Steinklotz war und eigentlich extrem hässlich aussah. Aber darin verbarg sich etwas, was sie eigentlich sehr gerne tat und es mit Itachi teilen wollte, da sie dann doch auch romantisch fand.

Sie gingen nur einen kurzen Gang und kamen letztendlich in den größten Raum des Gebäudes, das ein riesiger Saal mit Tribüne war. Und in der Mitte war genau das, weswegen sie hergekommen war und warum dieses Gebäude auch den passenden Namen trug.

„Eine Sache musst du mir aber erklären, warum wolltest du Eislaufen gehen?“, fragte Itachi dann doch, als sie die Stufen der Tribüne langsam hinunter gingen und bei dem kurzen Platz, wo man sich die Schuhe anziehen konnte stehen blieben.

In der Halle war es etwas kühl, was sie aber nicht störte und wohl auch normal war, da man hier eine große Fläche Eis kalt halten musste. Kalt würde ihr aber nicht werden, da sie sich ja bewegen würde und Itachi würde sie schon ausreichend wärmen, wenn ihr den kalt werden würde.

„Ist doch ne schöne Sache, außerdem war ich schon lange nicht mehr eislaufen.“, meinte sie und griff nach Eislaufschuhen in ihrer Größe, „Oder kannst du nicht eislaufen?“, irgendwie würde sie es jetzt extrem lustig finden, wenn der perfekte Itachi Uchiha, der alles konnte, so eine Sache gerade nicht konnte. Und sie würde es auch extrem traurig finden, da es ihre Eltern waren, die ihr diese Sache beigebracht hatten und wenn sie an Itachis Eltern dachte und seine Beziehung zu ihnen, machte sie das schon traurig. Jetzt hatte sie dann doch glatt ein schlechtes Gewissen, dass sie diese Frage gestellt hatte.

„Im Gegenteil!“, Kazumi rollte beinahe genervt mit den Augen, da sie diesen arroganten Ton schon irgendwie erwartet hatte, „Profis haben mir Eislaufen beigebracht!“

Sie drehte sich zu ihm um, beobachtete ihn kurz, wie er sich selbst Eislaufschuhe nahm, die schwer an Eishockeyschuhe erinnerten, „Bitte sag mir nicht, dass deinem Vater eine Eishockeymannschaft gehört und du das von denen gelernt hast?“, denn das wäre doch extrem.

„Nein!“, wieso war sie so erleichtert, „Meinem Onkel gehört die Eishockeymannschaft!“

Ihr Gesicht schlief ein und sie ließ ihre Arme sinken, „Ich hasse dich!“, meinte sie sehr nüchtern und beinahe tonlos.

„Ach Kazumi!“, seufzte er leise und trat vor sie um mit seinen Finger eine Strähne hinter ihr Ohr zu streichen, „Weißt du eigentlich, dass ich dich gestern gerne gefragt hätte, ob du nicht mit auf mein Zimmer kommen willst um dort mit mir die Nacht zu verbringen?“, erschrocken schnappte sie nach Luft und am liebsten hätte sie sich gesetzt, da ihr Beine unglaublich zitterten und ihr Gehirn so gut wie leer war. Wer rechnete auch mit so einer Offenbarung? Vor allem wenn sie bedachte, dass ihre inoffizielle Beziehung noch gar nicht so weit war, auch wenn sie sich das vielleicht insgeheim ein bisschen gewünscht hatte. Wer würde nicht gerne eine Nacht mit Itachi Uchiha verbringen?

Okay, vielleicht sollte sie sich doch setzen!

„Weißt du was, ich hätte sogar ja gesagt!“, er grinste diese unwiderstehliche Lächeln, das sie auch so sehr mochte und sie eigentlich unglaublich weich werden ließ. Vor allem ihre Beine und hier Hirn. Bei diesem Blick konnte sie weder geradeaus denken, noch einen Schritt gehen. Sie verlor auch manchmal die Fähigkeit vernünftige Worte zu bilden um sie zu einem Satz zu formen.

„Gehen wir eislaufen!“, meinte Itachi letztendlich und sie war froh darüber, dass er dieses Thema so ließ, wie es gerade war, da es dafür dann doch noch zu früh war. Sie würde zwar gerne bei Itachi übernachten, – sie hoffte, das hatte er mit Nacht verbringen gemeint – aber die Panik, dass es vielleicht dann doch zu früh war, war dann doch etwas zu hoch, vor allem wenn er etwas anderes gemeint hatte. Da ging sie dann doch auf Nummer sicher.

„Gerne!“, erwiderte sie und setzte sich auf eine der Bänke um sich die Eislaufschuhe anzuziehen. Itachi tat es ihr gleich und half ihr auf die Schnüre festzuschnüren, was sie noch mehr davon überzeugte, dass er einfach nur perfekt war, auch wenn sie dieses Wort überhaupt nicht mochte. Niemand war in dem Sinne perfekt, da jeder Mensch ihrer Meinung nach kleine Schwächen brauchte um für sie überhaupt als perfekt zu gelten. Und das widersprach der eigentlich Definition von perfekt, da es ja bedeutete überhaupt keine Fehler zu machen oder zu haben.

Als die Schuhe bombenfest an den Füßen steckten, gingen sie Hand in Hand, da man in diesen Schuhen doch etwas wackelig auf den Beinen stand, in Richtung der großen Eisfläche und langsam fragte sie sich, wie Itachi es diesmal geschafft hatte eine ganze Eishalle für sie ganz alleine zu buchen. Es war zwar noch keine Saison, aber hier müsste doch eigentlich das Training für die Eiskunstläufer oder Eishockeymannschaften stattfinden. Wenn sie wegen ihr nicht trainieren konnten, weil sie einen Wunsch bezüglich eines Dates gestellt hatte, fühlte sie sich jetzt schon schlecht.

Da war es egal, wie normal dieses Date war und wie sehr ihr gerade das eigentlich gefiel!

„Falls du dich fragst! Diese Halle wird kaum noch für das Training von Eiskunstläufern benutzt.“, die Kufen ihrer Eislaufschuhe berührten gerade das Eis, als er das sagte und sie fühlte sich augenblicklich besser, da sie dieses Date dadurch einfach besser genießen konnte.

„Ich hatte etwas Angst, dass du extra für uns diese Halle gemietet hast.“, murmelte sie und ließ Itachis Hand los um einen Meter selbst über das Eis zu gleiten, ehe sie sich zu umdrehte.

„Ich hätte dir auch schnell eine Eishalle gebaut!“

„Wieso überrascht mich das noch?“, meinte sie leise, ehe Itachi auf sie zufuhr – natürlich mit einer perfekten Technik – und blieb exakt vor ihr stehen um seine Hände auf ihre Wangen zu legen, die wohl etwas abgekühlt waren, da sich seine Haut recht warm anfühlte um ihre Kopf leicht anzuheben.

„Das ist eigentlich unwichtig, Kazumi!“, raunte er leise und sein warmer Atem schlug gegen ihre Lippen, weswegen sie zugestimmt hätte, selbst wenn er ihr grad weismachen wollte, dass es Aliens wirklich gab.

Es war ein sanfter und kurzer Kuss, den er ihr auf den Mund drückte und ließ sie nicht mehr über dieses Thema nachdenken, da sie genug mit den jetzigen Gedanken um diesen Kuss zu tun hatte. Er war zu gut um über was anderes, als über diesen Kuss nachzudenken.

Als er seine Lippen langsam löste, griff er abrupt nach ihrem Handgelenk und zog sie fahrend hinter sich her, weswegen sie beinahe wieder stolperte, aber von einem Arm um ihre Taille sehr ritterlich gerettet wurde.

Kazumi fuhr zuerst ein kleinen Stück hinter ihm, ließ sich von ihm über die Fläche ziehen und legte ihre Fingerkuppen auf ihre Lippen um etwas auf das makellose Eis zu sehen, das durch ihre Kufen bald nicht mehr so schön aussehen würde.

Der Kuss war anders gewesen!

Nicht im Sinne von technisch anders, da an Itachis Technik überhaupt nichts auszusetzen war. Aber eben im Sinne von gefühlsmäßig und intimer. Sie wusste nicht wie sie das beschreiben sollte, da er sich nur anders angefühlt hat, als hätte sich etwas zwischen ihnen geändert, was in die richtige Richtung führte. Als wären sie schon wieder mehr geworden, als nur zwei Menschen, die einander liebten und miteinander ausgingen. Sie waren jetzt näher an dieser offiziellen Beziehung, als ihr früher lieb gewesen wäre.

Vielleicht lag es daran, dass sie mit ihm mit gegangen wäre, hätte er sie gefragt, ob sie die Nacht mit ihm verbringen würde. Das hätte sie im letzten Schuljahr nicht so einfach bejaht, besser gesagt hätte sie sofort nein gesagt. Aber jetzt hätte sie wohl länger drüber nachgedacht und letztendlich sowieso ja gesagt.

Kazumi schloss zu ihm auf, legte ihren Arm um seinen Oberarm und verhakte ihre Finger mit seinen. Sanft erwiderte er ihren Griff und zog etwas an ihrem Arm um sie mehr an seine Seite zu ziehen.

Itachi passte sich ihrem Tempo an, da sie dann doch etwas langsamer fuhr als er, was sie aber nicht mal störte. Es war ja logisch, dass Männer mehr Muskelmasse besaßen und demnach kräftiger waren, weswegen Itachi dann doch schneller fahren konnte als sie. Und sie hatte mit dieser Ansicht kein Problem, da sie keine von diesen Emanzen waren, die unbedingt auf Emanzipation aus waren.

Kazumi war zwar für Gleichberechtigung in jeder Hinsicht, aber sie sah ein, dass es gewisse Dinge gab, die selbst die stärkste Frau nicht konnte. Tonnenschwere Kisten konnte sie nicht tragen, selbst wenn sie es wollte.

So nebeneinander fuhren sie einige Runde, redeten leise, flüsterten einander süße Dinge zu und lachten. Seine Finger, die mit Ihren verhakt waren, strichen sanft über ihre Haut, was sie immer wieder leicht erzittern ließ und das lag bestimmt nicht an der Kälte. Ihre Hände waren leicht kühl und seine Finger angenehm warm. Kazumi wärmte sich an seiner warmen Haut und da sein Arm schon eine enorme Hitze ausstrahlte, war ihr eigentlich gar nicht mal so kalt. Sie erzitterte nur, weil diese hauchzarten Berührungen wie kleine Feuerwerke auf ihrer Haut waren und sich wie fast schmerzlose Stromschläge anfühlten.

Irgendwann zwischen der achten oder neunten Runde – sie hatte nicht wirklich mitgezählt – überholte Itachi sie wieder, weswegen sich ihre Umarmung um seinen Arm löste und er an ihrem Handgelenk zog.

Beinahe übergroß baute er sich vor ihr auf, fuhr rückwärts weiter, – und das auch so verdammt perfekt – während er an ihrem Arm zog, damit sie ihre Hand gegen seine Brust legen konnte, ehe er seine warmen Hände um ihr Gesicht legten und sie hoch zog.

Dunkle Augen musterten sie lange und intensiv und sie schluckte hart, während es ihr eiskalt den Rücken runter lief und sie sich an ihn lehnte, da ihre Knie wieder so angenehm weich wurden und sie sonst drohte auf das kalte Eis zu sinken. Dann würde sie nicht mehr so schnell wieder aufstehen!

Itachi senkte leicht seinen Kopf zu ihr runter und sein heißer Atem schlug gegen ihre leicht geöffneten Lippen, während sie weiter über das Eis glitten und sich dabei um ihre eigene Achse drehten, sie dabei rückwärtsfuhr und nicht mal Panik bekam, da sie das nicht mal konnte. Kazumi konnte vielleicht vieles, aber rückwärts auf dem Eis fahren, war keins dieser Dinge.

Leicht schloss sie ihre Lider, als seine feuchte Zunge über ihre Unterlippe glitt und sie sehnlichst den verführerischen Kuss von ihm erwartete.

Auf Automatik geschaltet legte sie ihre Arme um seinen Nacken, drückte sich an ihn und sog seinen Geruch ein, der ihr Gehirn so schön benebelte und sie nicht denken ließ. Wenn er sie ansah und sie seinen Geruch in die Nase bekam, bekam sie keinen vernünftigen Gedanken zusammen und würde dann wohl jedem Vorschlag zustimmen, den er ihr machen würde.

Kazumi zog sich zu ihm hoch und vergas die Eislaufschuhe, sowie das Eis unter den Kufen und wollte eigentlich nur von ihm geküsst werden. Immerhin war sie bei diesen Küssen wirklich seine offizielle Freundin und keine andere Frau sah ihn an.

Sie stellte sich auf die Spitzen der Kufen und lehnte sich mit ihrem gesamten Gewicht gegen Itachi. Ihre Lippen streiften seinen Mund, ehe er sich selbst leicht nach vorne lehnte.

Erschrocken keuchte sie auf, als sie sich mit dem Ende ihrer Kufen im Eis verhakte und sich mit ihre Fingern in seine Jacke krallte und ihn leider mit sich zog. Hände legten sich auf ihre Hüfte um sie wohl vom Fallen abzuhalten und sie begegnete Itachis erschrockenen Blick, ehe sie wirklich mit ihrem Hintern auf dem Eis landete.

Mit den bloßen Händen stützte sie sich auf dem kalten Eis ab und Itachi lag vor ihr auf die Knie, was sicher jeder Frau gefallen würde. Zum ersten Mal seit sie ihn kannte, sah er sie wirklich erschrocken und erstaunt an. Er schien wirklich überrascht zu sein.

„Au!“, kam es ihr nur über die Lippen, da sie auch vollkommen erschrocken war und ihn vor allem deswegen erstaunt ansah, da dieser absolut göttliche Ausdruck sein Gesicht zierte.

„Ist alles okay? Bist du verletzt?“, flüsterte Itachi und legte seine kalten Handflächen auf ihre Wangen, da er sich mit diesen vorhin ebenfalls auf dem Eis abgestützt hatte.

„Nein, mir geht’s gut! Ich hab mich nur erschrocken!“, ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, „Memo an mich, beim Eislaufen nicht knutschen! Tut nur weh!“, plötzlich grinste Itachi, was ihr mehr Angst machen sollte.

„Dann ist es ja gut, dass wir jetzt nicht auf dem Eis laufen, sondern eher sitzen!“, dann küsste er sie.

Diesmal gierig und hungrig, was sie erwiderte, da sie sich ebenfalls danach gesehnt hatte. Seine Hände, die auf ihren Wangen ruhten, rutschten in ihren Nacken, zogen ihren Kopf mehr zu ihm hoch, während sich ihre Hände langsam vom Eis hoben, was vor allem an der Kälte lag und wanderten über seine breite Brust, bis eine Hand auf seiner heißen Wange ruhte und die andere sich auf seinen Oberarm legte. Ihre Finger krallten sich in den kühlen Stoff seiner Jacke.

Itachi drängte sie weiter nach hinten, küsste sie tiefer und zog mehr an ihrem Nacken.

Seine eine Hand glitt über ihren Hals zu dem Reißverschluss ihrer Weste, zog an dem Verschluss um ihre Weste langsam zu öffnen. Er öffnete sie zur Hälfte, ehe seine Hand den Stoff auf einer Seite über ihre Schulter zog und dabei den Träger ihres Tops mitnahm. Kühle Luft streifte ihre nackte Haut, ehe er den Kuss langsam löste und sie ihm wie in Zeitlupe dabei zusah, wie er seine Lippen auf ihre Hals legte.

Träge wanderte sein Mund über ihre nackte Haut, während seine eine Hand fest um ihren Oberarm lag und die andere ihren Nacken festhielt, damit sie auch ja nicht abhaute.

Seine Zunge befeuchtete verführerisch ihre Haut, neckte sie mit seinen Zähnen und seinen Lippen, hinterließen dabei wieder einen fetten Knutschfleck, oder zwei, während ihre Hände über seine Brust glitten und bei seinen Oberarmen blieben und sich ihre Finger wieder in den Stoff seiner Jacke krallte.

Ein leises Keuchen entwich ihrer Kehle, da er langsam richtig gierig wurde und sich dabei näher an ihren Körper drängte. Zitternd legte sie ihre Hand auf seinen Hinterkopf und überlegte wohl kurz, ob sie ihn einfach an den Haaren ziehen sollte, damit er diese köstliche Behandlung unterbrach und sich wieder auf das konzentrierte, weswegen sie überhaupt hergekommen waren.

Sie wollte eislaufen!

Mit ihm rumknutschen konnte sie auch woanders und später.

„Itachi, warte!“, sie drückte ihn keuchend weg und atmete mehrmals tief durch, da sie wieder die Luft angehalten hatte, nicht nur während des Kusses, sondern auch als seine Lippen auf ihrer Haut lagen.

„Was ist? Bist du doch verletzt?“, er wirkte beinahe panisch, was irgendwie süß war.

„Nein, mein Hintern friert ein!“, gab sie kleinlaut zu, was ihn leicht zum Lachen brachte.

„Wenn das so ist!“, zuerst war sie verwirrt, aber dann legte Itachi seine Arme unter ihre Kniekehlen und ihren Rücken um sie hochzuheben.

Als sie leise aufschrie, schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und drückte sich an ihn.

„Starkes Mädchen hin oder her, letztendlich bist du doch nur ein kleines Mädchen!“, er grinste dabei etwas zu schadenfroh und dafür hätte sie ihm gern eine geknallt.

„Du bist ein Idiot!“, maulte sie beleidigt und wandte ihren Blick von ihm ab.

„Ist das deine Art mir zu sagen, dass du mich gern hast?“, fragte er, als er wieder an den Rand der Eisfläche kam und mit ihr auf den Armen zum Ausgang fuhr und dann das Eis verließ um mit ihr zu den vielen Bänken zu gehen.

Kazumi sah ihn einen Moment an, ehe sie ihm lächelnd einen kurzen Kuss auf die Lippen hauchte, „Vielleicht, vielleicht auch nicht!“, dabei zwinkerte sie ihm frech zu.

Lächelnd setzte er sie auf eine der Bänke ab und nahm neben ihr Platz um nach ihren Füßen zu greifen, damit er ihr die Schuhe wieder ausziehen konnte.

„Und frech wirst du auch noch! Dagegen sollte ich was machen!“, als beide Eislaufschuhe zu Boden fielen, zog er an ihrem nackten Fußgelenk um sie auf seinen Schoß zu ziehen. Sein Arm legte sich um ihre Taille, seine Hand ruhte auf ihrem Oberschenkel und sie schlang ihre Arme um seinen Nacken und vergrub ihr Gesicht in seinem Hals, ehe sie leicht kicherte und ihn dann ansah um ihn einen sanften Kuss auf die Wange zu drücken.

„Mich kann man nicht mehr erziehen, sorry Itachi!“, flüsterte sie gegen seine Lippen, was ihn zum Grinsen brachte und rieb seine Nasenspitze an ihrer, wanderte dabei mit seiner Hand über ihren Oberschenkel und glitt mit seiner anderen über ihren Rücken.

„Gut zu wissen! Ein Kuss, Süße?“, fragte er leise gegen ihre Lippen und sie nickte nur mit halb geschlossenen Lidern, legte dabei ihren Kopf leicht schief, ehe sich ihre Lippen zu einem weiteren Kuss verschlossen. Heute küsste sie Itachi ja sehr oft. Das musste ja irgendwas heißen, wenn sie jetzt schon nicht mehr genug von seinen Lippen bekam und nicht aufhören konnte ihn zu küssen.

Es schien ewig zu dauern, bis sie den Kuss wieder lösten und sie ihre Nase an seiner rieb, verliebt lächelte und ihre Stirn an seine Schläfe drückte.

„Ach Itachi!“, hauchte sie und strich mit ihrer Hand über seine Wange, glitt über seinen Hals, ehe sie ihn küsste, kurz aber intensiv.

Kazumi wollte ihn wieder küssen und dann nochmal, was er zulassen würde, da er sie wohl auch gerne küsste und sich küssen ließ, aber ein Geräusch ließ sie aufschrecken.

Verwirrt sah sie hinter sich und entdeckte den Typen, der da plötzlich stand. Er trug einen schwarzen Anzug, in Stil von James Bond und lehnte lässig gegen die Absperrung, die die Eisfläche von dem normalen Boden trennte. Er stand einfach so da und tippte irgendwas in sein Handy. Er schien sie gar nicht zu beachten, als wäre es ihm egal. Was sie so nicht mal kannte, immerhin wäre doch jeder daran interessiert, wer da mit Itachi Uchiha rummachte. Das war mal Neues!

„Itachi, wer ist das?“, fragte sie leise und sah wieder zu ihm, der kurz an ihr vorbei sah und seinen Blick dann wieder auf sie legte.

„Das ist Michael!“, er sagte das so, als würde es ihn wundern, dass sie ihn nicht kannte und es doch logisch war, dass man diesen Michael kannte, „Komisch, dass du ihn erst jetzt bemerkst!“

„Wieso?“

„Er ist mein Bodyguard!“, sagte er, als wäre es das Normalste der Welt.

Na ja, vielleicht war es das ja für Itachi!

„Dein Bodyguard?“, hauchte Kazumi und ihr wurde langsam bewusst, was das überhaupt bedeutete.

„Ja und um die Wahrheit zu sagen, als ich noch jünger war, hat man ziemlich oft gedroht und auch hin und wieder versucht mich zu entführen.“

Dazu fiel nicht mal ihr was ein!

20.Kapitel

20.Kapitel

„Dein Bodyguard?“, hauchte Kazumi und ihr wurde langsam bewusst, was das überhaupt bedeutete.

„Ja und um die Wahrheit zu sagen, als ich noch jünger war, hat man ziemlich oft gedroht und auch hin und wieder versucht mich zu entführen.“, dazu fiel nicht mal ihr was ein.
 

Kazumi öffnete ihren Mund einen Spalt um ihn darauf gleich wieder lautlos zu schließen, da sie doch keinen Ton herausbrachte. Das wiederholte sie einige Male, da sie immer wieder ansetzen wollte etwas zu sagen und sollte sich eigentlich extrem dämlich vorkommen, da sie doch wie ein dämlicher Fisch aussehen musste. Irgendwas musst sie sagen was absolut nach ihr klang, vernünftig schien und sich nicht so verzweifelt anhörte, da sie ein klein wenig verzweifelt war.

Mit so einer Offenbarung hatte sie ehrlich gesagt nicht gerechnet und sie hätte auch nie daran gedacht, obwohl es dann doch irgendwie logisch war, dass zu Itachis Leben diese Seite auch gehörte.

Seine Familie war reich, berühmt, berüchtigt und sicher auch beneidet, darum was sie alles hatten. Da gab es mehr als genug Neider, die ihnen das nicht gönnten und daraus vielleicht auch Profit schlagen wollten.

Da war es vielleicht sogar noch harmlos, dass sich falsche Freunde einen näherten und nur so taten, als lägen sie ihnen am Herzen und dabei nur ihre eigenen Vorteile im Sinn hatten. Wenn man mit der Familie Uchiha befreundet war und sei es auch nur eine flüchtige Bekanntschaft, konnte ein kluger Mensch sicher Profit daraus schlagen.

Nicht so harmlos hingegen war es, wenn man sich diese Vorteile mit Gewalt holen wollte und dabei Mittel einsetzte, die jenseits von legal waren. Und das sie gerade an diese Sache nicht gedacht hatte, war dann doch etwas beschämend und ziemlich peinlich.

Dabei war sie diejenige gewesen, die jeden möglichen Aspekt über ihre Beziehung bedachte und mit sich ausdiskutiert hatte um die Schönste davon zu ignorieren. Dass sie dann wieder nur über diese eine Möglichkeit, was Itachis Familie betraf, bedachte, sprach gerade nicht wirklich für ihre Intelligenz. Aber mal ehrlich, sie konnte auch nicht an alles denken.

Dennoch war das gerade Kazumis kleinstes Problem, dass sie diesen Gedanken nicht gehabt hatte. Eher war sie gerade in einer ziemlich blöden Lage, da sie nicht wirklich wusste, wie sie auf so eine Offenbarung reagieren sollte.

Das war fast so ähnlich, wie mit dem Tod ihrer Eltern. Wenn sie das jemanden erzählte, wussten die wenigsten wie man darauf reagieren sollte. Da hasste sie es, wenn man ein `Tut mir leid! ´ an sie richtete oder einen bescheuerten mitleidigen Blick aufsetzte, der ihr genauso wenig half, wie wenn man ihr versicherte, dass derjenige für einen da war, wenn man es brauchte.

Jetzt brauchte sie keinen Beistand, damals hatte sie einen gebraucht, kurz nach dem Tod ihrer Eltern und in ihrer dunkelsten Stunde ihrer Teenagerzeit, als sie einfach nur verdammt wütend und verzweifelt gewesen war. Aber das war ein anderes Thema.

Wie sollte sie auf Itachis Geständnis reagieren?

Ihn blöd anstarren und dabei hin und wieder den Mund dämlich offen haben, war zwar eine Möglichkeit, aber Hinsicht der Offenbarung extrem unangebracht.

Da war es doch besser, peinlich berührt auf ihre Hände zu starren, die ineinander verhakt auf ihrem Schoß ruhten. Das tat sie ja gerade, ehe sie ihren Blick zu Itachi hinauf wandte und seinen Augen begegnete, die wohl irgendeine Reaktion ihrerseits erwarteten.

Leider fiel ihr außer dämlich rumstarren und auf der Lippe rumkauen nichts Besseres ein.

„Kann ich … ich meine … würdest du … ach verdammt!“, wütend auf sich selbst sah sie zur Seite, da ihre Augen leicht brannten und sie Panik bekam hier loszuheulen, obwohl sie das gar nicht so betraf und das wie der Tod ihrer Eltern in der Vergangenheit lag und trotzdem immer noch präsent war. Davon erholte man sich nicht, selbst nach all den Jahren.

„Entschuldige! Ich wollte dich damit nicht überfallen!“, Kazumi sah zu Itachi, der sich wirklich entschuldigt hatte, obwohl er das nicht einmal musste. Sie sollte sich entschuldigen, weil sie dämlich reagiert hatte und nicht mal mit Abstand so eine tolle Reaktion an den Tag gelegt hatte, wie damals Itachi.

„Ich hab damit nicht gerechnet, ehrlich gesagt!“, murmelte sie und starrte wieder auf ihre Hände, während Itachi sich leicht zurücklehnte und sich mit den Händen auf dem Rand der Bank abstützte.

„Passt auch nicht zu einem Date! Aber ich finde in dieser Phase verdienst du die Wahrheit!“

„Was für eine Wahrheit?“, fragte sie heiser und ahnte Schlimmes.

„Die Wahrheit darüber, was dich erwartet, wenn du dein Leben mit mir verbringen willst.“, das klang wie das nächste Level in einem Spiel, so wie das erste Date ein Level gewesen war oder die Sache mit dem Grundstück. Und die Exfreunde waren letztes Jahr sowas wie die Endgegner gewesen, die sie überwinden musste.

Ein bisschen konnte sie sich das vorstellen! Zumindest einen Teil davon, der sicher angenehmer war, als das was er ihr jetzt erzählen würde. Das mit der Presse und diesem öffentlichen Leben konnte man ja noch verkraften und damit konnte sie lernen umzugehen, aber was diese Sache betraf, wusste sie nicht so ganz, wie sie das verkraften sollte.

„Kurz gesagt ist es so, dass schon immer klar war, dass ich als ältester Sohn die Firma übernehmen würde. Der kleine Konkurrenzkampf damals zwischen mir und Sasuke hat unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden und nur dazu gedient, damit ich über meine Grenzen hinausgehe. Damit wollte mein Vater mich nur antreiben und ein bisschen ins Schwitzen bringen. Demnach wäre es für irgendwelche Verrückten, die auf unser Geld scharf sind, am lukrativsten, wenn sie mich entführen würden um dann haufenweise Lösegeld zu verlangen.“, er erzählte ihr das so, als würde er gerade übers Wetter reden, „Trotzdem ist mein Vater nicht so kalt wie du denkst. Egal ob mir was passieren würde oder Sasuke oder Shun, oder gar meiner Mutter, er würde jede Summe bezahlen um uns zu retten.“, sie war sprachlos, ernsthaft, wirklich verdammt sprachlos, „Und dasselbe gilt für mich!“, bitte wie?

„Was?“, hauchte sie und wandte blitzschnell ihren Kopf zu ihm um ihn verwirrt anzusehen.

„Noch heute bekommt mein Vater täglich Drohbriefe und als er sich damals mit meiner Mutter verlobt hat, war sie im Visier, weil sie eben das Wichtigste in seinem Leben war.“, der nachdenkliche Ausdruck in seinen Augen wich und er grinste leicht, ehe er kurz auflachte, „Zumindest bis ich und meine Brüder kamen.“

„Das heißt, ihm sind alle seine Söhne wichtig?“, flüsterte sie.

„Ja! Ich weiß, das klingt in Anbetracht dessen, was er zu dir gesagt hat, eigenartig, aber mein Vater ist wirklich nicht so kaltherzig, wie du denkst.“, erklärte er und irgendwie leuchtete das ein, da er doch derjenige war, der ihn an besten kannte und sie nur nicht mal zwanzig Minuten mit ihm verbracht hatte. In diesen nicht mal zwanzig Minuten hatte er sich zwar nicht gerade wie ein Gentleman benommen, aber vielleicht war das wirklich nur eine Seite von ihm, so wie jeder Mensch mehrere Seiten hatte. Das war vielleicht seine etwas rüde Art seinen Sohn zu beschützen. Immerhin wollte doch jeder Vater nur, dass sein Sohn ein Mädchen abbekam, das ihn wirklich und aufrichtig liebte und nicht aufgrund eines Nachnamens oder der Höhe des Kontostandes.

Sein Vater kannte sie noch nicht so und wusste demnach nicht wie sie war. Er ahnte nicht einmal, wie sehr sie seinen Sohn eigentlich liebte.

„Und wenn du mit mir zusammen bist, wirst du zur Zielscheibe!“, das erschrak sie weniger, als es eigentlich sollte, „Ich werde die Firma meines Vaters übernehmen, der reichste Mann der Welt werden und somit einige Feinde haben, die mir das Leben schwer machen wollen und mich an einer Stelle treffen möchten, die mich besonders schmerzt!“, Kazumi schluckte, da sie irgendwie ahnte, auf was er hinaus wollte, „Du bist mir das Wichtigste im Leben, weswegen ich wohl alles Geld der Welt hergeben würde, damit dir nichts passiert und würde jede Summe bezahlen um dich zu retten.“

„Itachi!“, hauchte sie und berührte mit ihren Fingerspitzen seine Wange um leicht darüber zu streichen, weswegen er beruhigt lächelte.

„Ich will dir keine Angst machen und ich verlange von dir deine eigene Sicherheit für ein Leben mit mir aufzugeben, das ist mir klar. Und ich weiß, dass man aus Liebe einen Menschen aufgeben muss, damit derjenige in Sicherheit ist. Aber diesmal will ich egoistisch sein, da ich weiß, dass ich dich beschützen kann.“, ihre Hand glitt langsam über seine Hand, wanderte über seinen Hals, seinen Arm, ehe sie ihre Finger sanft um seine Hand schloss und ihn anlächelte, „Ich will nur, dass dir klar ist, dass dein Leben dann in Gefahr ist und du dann auf Schritt und Tritt von einem Bodyguard begleitet wirst.“, so seltsam das auch klang und obwohl sie diese Art von Leben nicht wollte, störte sie das gerade kein bisschen, da Itachi ihr mit dieser Rede immer noch eine gewisse Wahl gab, ihre Meinung auf dieses Leben mit ihm doch noch zu ändern. Denn dann wäre noch nichts passiert. Niemand wusste von ihren und seinen Gefühlen, weswegen keiner seiner Feinde auf diese Achillesferse, die sie für ihn war, kommen würde.

Liebe bedeutete zwar, dass man manchmal sein eigenes Glück für die Sicherheit dieses Menschen aufgab, aber manchmal musste man einfach egoistisch sein, da man diese Liebe sogar verdiente. So war sie einfach egoistisch gewesen und hatte sich einen Scheiß um Roberts Gefühle gekümmert und hatte sich einfach auf Itachis Vorschlag und seine Gefühle eingelassen.

Jetzt war es Itachi der egoistisch sein und sie in seinem Leben wollte, obwohl das bedeutete, dass ihr Leben dann in Gefahr wäre. Und so furchtbar klang das gar nicht!

„Michael begleitet dich überall hin?“, fragte sie stattdessen, als sie kurz zu seinem Bodyguard sah, der wirklich wie einer aussah. Groß, breit, muskulös, hartes Gesicht und absolut fähig und bereit sein Leben für seinen Boss zu geben.

„Jedes Mal, wenn ich die Schule verlasse!“, irgendwie wurde ihr grad echt schlecht.

„Das heißt er hat gesehen wie wir …“, sie konnte den Satz nicht zu Ende führen.

„Wild miteinander rumgemacht haben? Ja!“, und das sagte Itachi so verdammt nüchtern und gleichgültig, dass ihr gerade echt eiskalt wurde, vor allem wenn sie bedachte, was sie alles bei diesen Dates angestellt hatte.

„Oh Gott!“, dieser Kerl hatte gesehen, wie sie mit Itachi zu Valentinstag heftig rumgeknutscht hatte, wie sie vor dem Grab ihrer Eltern zusammen gebrochen war und die Sache auf der Wiese. Schlagartig wurde Kazumi rot, da ihr dieser Gedanke so gar nicht gefiel, da sie da besonders ungezügelt war und nur das getan hatte, wonach sie sich in dem Moment gesehnt hatte.

„Keine Angst! Sein Job ist es diskret zu sein. Solange du mir nicht wirklich an die Gurgel gehst, ist es ihm egal, was du tust!“, das machte es nicht gerade besser, selbst wenn der Kerl nicht hingesehen hatte. Er war schlichtweg in Hörweite gewesen! Da war es ihr egal, wie diskret sich der Kerl verhalten konnte. Selbst wenn er die ganze Zeit sehr fasziniert sein Handy angestarrt hatte, er hatte sicher gehört was sie da alles von sich gegeben hatte und das waren nicht immer nur Worte gewesen.

„Das beruhigt mich nicht wirklich!“, murmelte Kazumi und griff abermals nach seiner Hand, strich mit ihren Fingern über seine warme Haut und hob ihren Kopf und sah ihn an. Er lächelte sie liebevoll an, legte seine andere Hand auf ihre Wange, strich dabei durch ihre dunklen Haarsträhnen und sie legte ihren Kopf in seine Handflächen und schloss dabei leicht ihre Augen.

Das hingegen beruhigte sie, da Itachi es immer schaffte sie mit seinen Gesten und Worten sofort zu beruhigen, wenn sie etwas beunruhigte oder sie sich wegen etwas Sorgen machte. Wenn sie etwas beschäftigte, bekam er es hin, dass sie sich beruhigte.

„Kazumi!“, raunte er leise gegen ihre Lippen, da er sich zu ihr runter gebeugt hatte.

Zuerst sträubte sie sich etwas, da sie sich von diesem Bodyguard, der nicht einmal hinsah, beobachtet fühlte. Jetzt wo sie wusste, dass er die ganze Zeit da gewesen war, in jedem romantischen und auch etwas traurigen Moment, der aber nur für sie und Itachi gewesen war, wollte sie ihre Hemmungen nicht so einfach fallen lassen.

Aber wenn sie mit ihm zusammen sein wollte, musste sie sich wohl oder übel daran gewöhnen, dass sie dann nicht mehr alleine unterwegs war. Das wäre es mit ihrer Privatsphäre gewesen. Und sie hatte sich ernsthaft wegen der Öffentlichkeit Sorgen gemacht. Das mit dem Bodyguard war ja viel schlimmer.

Kazumi überwand die letzten Millimeter zwischen ihnen, schloss die Augen und ließ sich von ihm küssen. Ihre Hände legten sich auf seine Wangen, zogen ihn näher zu sich. Seine Hände wanderten über ihre Hüfte, seine Arme schlossen sich um ihre Taillen, drückten sie an seine Seite, ehe sich ihre Arme um seinen Nacken schlossen und sie sich auf seinen Schoß ziehen ließ.

Ihrer Meinung nach dauerte der Kuss ewig und als sich ihre Lippen voneinander lösten, ihre Hand über seine Wange strich, ihr Daumen über seine Unterlippe, legte sie ihre Stirn gegen seine und lächelte leicht.

„Siehst du, man kann den Bodyguard sehr gut ignorieren!“, flüsterte er, was sie zum Kichern brachte und über seine Wange fuhr.

„Hat er dich nie gestört oder genervt?“

„Du glaubst gar nicht, wie sehr er manchmal gestört hat!“, sie legte leicht ihren Kopf schief, „Ich musste eine sehr lange Diskussion mit ihm führen, als wir unser erstes Date hatten. Ich wollte nicht, dass er in die Halle mitkommt. Das hätte dich vielleicht erschreckt.“, damit hatte er aber so was von Recht.

Wahrscheinlich hätte es sie zum damaligen Zeitpunkt wirklich abgeschreckt, wenn sie damals schon den Bodyguard entdeckt und ihr Itachi das schon damals erzählt hätte. Sie hätte deswegen sogar Angst bekommen, weil ja nicht nur ihre Privatsphäre im Eimer war, sondern auch ihre eigene Sicherheit. Liebe hin oder her, aber sie hätte nicht gewusst, ob sie das mit Itachi dann nicht sofort beendet hätte. Vielleicht wäre ihr ihre Sicherheit dann wichtiger gewesen, als ihre Liebe zu ihm.

Aber jetzt vertraute sie ihm wirklich blind und würde ihm wirklich ihr Leben anvertrauen. Er wusste besser, wie man sich in seiner Welt bewegte und kannte ihre Vor- und Nachteile. Ein Nachteil war nicht nur das öffentliche Interesse, sondern auch diese potenzielle Gefahr, wenn sie sich in die Familie Uchiha begab. Es war ja nicht zu bestreiten, dass es eben gewisse Leute gab, die neidisch auf deren Geld und Macht waren und eben mit Gewalt einen Teil davon haben wollten. Solche Leute würden dann auch nicht vor Entführung zurückschrecken. Und wie Itachi es gesagt hatte, war sie dann sein Schwachpunkt.

„Vielleicht wollte ich ihn nicht sehen und auch nicht an diese eine Möglichkeit denken.“, raunte sie diesmal.

Kazumi hatte unbewusst den Gedanken an diese Gefahr einfach verdrängt und jetzt wo es ihr so bewusst wurde, bekam sie wirklich etwas Angst. Aber sie fühlte sich bei Itachi sicher und solange sie an der Schule waren und niemand von der Beziehung wusste, wäre sie noch nicht in Gefahr und noch keine Zielscheibe. Die anderen waren sich dieser Gefahr bewusst und sagten auch deswegen nichts. Vielleicht auch weil sie selbst mit dieser Gefahr täglich konfrontiert waren. Und sie hatte das nie bemerkt!

„Möchtest du gehen, Süße?“, fragte er leise und zog sich seine Jacke dabei aus um sie ihr über die Schultern zu hängen. Ohne etwas zu sagen, hatte er gemerkt, dass sie dann doch etwas fror. Itachi war sehr aufmerksam und schien jede Kleinigkeit, die nicht stimmte, zu eliminieren.

„Gerne!“, meinte sie und küsste ihn noch einmal kurz auf die Lippen, „Kann ich ihn kennen lernen?“

„Wen?“, Kazumi kicherte kurz, da Itachi zu süß aussah, wenn er mal nicht wusste, was sie wollte. Was aber sehr selten vorkam.

„Michael! Dein Bodyguard!“, sagte sie es genau demselben Tonfall, wie er vorhin, als wäre es doch vollkommen klar, dass sie ihn meinte.

„Sicher!“, meinte er und griff nach ihrer Hand, ehe er aufstand und sie hinter sich her zog.

Ihre Finger verhakten sich miteinander und Kazumi kuschelte sich etwas an seinen Arm, glitt mit ihrer freien Hand über seinen Arm, spürte die warme Haut und die feinen Muskeln unter dem T-Shirt.

Sie waren kaum zwei Meter von dem Bodyguard entfernt, schon wandte er seinen Blick von seinem Handy ab und sah zu ihnen rüber. Er stieß sich von der Absperrung ab und stellte sich gerade hin.

„Gibt es ein Problem, Sir?“, seine Stimme war tief und passte zu seinem riesigen und breiten Körper unter dem sich wohl nur reine Muskelmasse versteckte und kein Gramm Fett. Seine Gesichtszüge waren zwar hart, aber das gehörte wohl zu einem Bodyguard. So ein Kerl musste furchteinflößend aussehen und seine Feinde schon mit einem Blick verunsichern. Die kürzeren, brauen Haaren ließen ihn aber richtig attraktiv aussehen.

Michael strahlte Kraft, Ruhe und Sicherheit aus, was sie unwillkürlich beruhigte. Auch wenn sie sich mit Itachi sicher fühlte, war das bei ihm was anderes. Dieser Mann würde für seinen Boss eine Kugel abfangen.

„Nein! Kazumi wollte dich nur kennen lernen!“, meinte Itachi beruhigend, „Michael, das ist meine zukünftige Freundin Kazumi.“, stellte er sie vor.

„Freut mich sehr, Miss!“, er streckte ihr seine Hand entgegen.

„Mich auch, Michael!“, sein Händedruck war nicht so fest, wie sie zuerst gedacht hatte, aber wahrscheinlich hielt er sich zurück, da er ihr sonst die Hand zerquetschen würde.

„Bitte hab auch ein Auge auf sie!“, irgendwie war ihr das peinlich.

„Sicher Sir!“, Michael sagte das ohne zu Zögern, als wäre Itachis Wort Gesetz, was es vielleicht auch war. Er wurde bezahlt um Itachi zu beschützen und wenn er dann auch auf Kazumi aufpassen musste, würde er keine Widerworte geben.

„Mach dir aber nicht zu viele Umstände!“, legte sie ein und Michael sah sie plötzlich mit seinen graublauen Augen an, was sie etwas erschreckte.

„Miss, Sie sind Master Itachi sehr wichtig!“, wie er das schon sagte, ließ sie irgendwie erzittern, nicht weil sie auf ihn stand, sondern wegen seiner Worte, die absolut wundervoll klangen, „Es würde ihn nicht erfreuen, wenn Ihnen etwas zustoßen würde. Meine Aufgabe ist es nicht nur sein Leben zu beschützen, sondern auch seinen psychischen Zustand.“, jetzt verstand sie zumindest, warum Itachi mit ihm diskutiert hatte. Dieser Mann hatte eine unbestreitbare Logik.

„Der Mann hat immer so verdammt recht, das nervt manchmal!“, murmelte Itachi.

„Möchten Sie schon zurück fahren, Sir?“, Wow, er konnte auch bissige Kommentare perfekt ignorieren. Dann konnte er auch ihre Knutscherei ignorieren. Jetzt machte sie sich weniger Sorgen.

„Ja!“, Itachis Arm legte sich um ihre Schultern, zogen sie an seine Seite, ehe er seinen Lippen auf ihre Schläfe legte, „Warte hier kurz! Ich hab noch was für dich!“, raunte er ihr leise ins Ohr, ehe er sich an Michael wandte, „Bleib auch hier! Ich bin gleich wieder da!“, Michael schien protestieren zu wollen, da er doch überall hin sollte, wo auch Itachi hinging, „Keine Widerrede!“, unterband Itachi jeden Protest und drehte einfach um, ließ Kazumi mit Michael allein.

Kurz herrschte Stille und sie spürte, wie Michael sie anstarrte. Nicht unangenehm, aber dennoch konnte sie das nicht wirklich ignorieren.

Deswegen wandte sie sich Michael zu und erwiderte seinen Blick.

„Ist er früher auch abgehauen?“, fragte sie.

„Öfters als Sie denken, Miss!“, Kazumi überlegte kurz ihm ihren Vornamen anzubieten, aber das wäre ihm vielleicht nicht Recht und würde es dann als seine Pflicht ansehen, sie mit dem Vornamen anzureden, „Er hat in den Ferien oft über sie gesprochen!“, sie stutzte kurz, als er das plötzlich sagte.

„Was?“, hauchte sie heiser.

„Ja! Man hat ihm angesehen, dass er Sie vermisst.“, meinte er und sah beinahe so aus, als wäre er verlegen. Das sah sogar bei so einem harten Typen echt süß aus.

„Wie lange passt du schon auf ihn auf?“, es schien, als hätten sie nicht nur das typische Boss-Angestellter Verhältnis, sondern beinah ein Freundschaftliches, auch wenn Michael die Distanz wahrte, indem er Itachi mit Sir oder Master ansprach.

„Seit er ungefähr 8 Jahre alt ist!“, das war verdammt lange, „Als er in die Pubertät kam, ist er öfters abgehauen, aber eher um sich heimlich mit einem Mädchen zu treffen, als mich wirklich loszuwerden. Er war sich der Gefahr, in der er schwebt immer bewusst!“, das überraschte sie überhaupt nicht, „Aber jetzt würde er das nicht mehr tun, das mit den Mädchen meine ich.“, Michael wirkte richtig panisch, als er wohl gemerkt hatte, dass er gerade ein Tabuthema gegenüber der neuen Freundin vom Boss angesprochen hatte. Zu seinem Glück sah Kazumi das eigentlich ziemlich locker. Das war Itachis Vergangenheit und interessierte sie nicht, „Er möchte Sie beschützen, weswegen er sich auch immer meldet, wenn er das Schulgelände verlässt. In seinem ersten Jahr hatte er das nicht immer getan. Sie tun ihm gut, Miss!“, das war das schönste Kompliment das man ihr machen konnte. Vor allem da er ihr ehrlich in die Augen sah und an seinen eigenen Worten nicht zweifelte. Als wäre selbst für ihn die Sache klar, dass sie zu Itachi gehörte. Obwohl er sie gerade mal fünf Minuten persönlich kannte. Aber Itachi hatte sie ihm gegenüber doch schon öfters erwähnt, also musste er sie schon etwas besser kennen, als ihr vielleicht lieb war. Und trotzdem machte ihr das kein bisschen Angst.

„Worüber redet ihr?“, sie zuckte fast erschrocken zusammen, als sie Itachi hörte.

„Natürlich über Sie, Sir!“, dieser Mann war auch so verdammt ehrlich. Konnte der Kerl nicht mal eine Notlüge erzählen, weil Itachi genau sowas nicht brauchte. Sein Ego war schon jetzt groß genug. Das brauchte nicht noch mehr Futter, indem man ihm einfach erzählte Kazumi und sein Bodyguard hatten kein anderes Thema, als über ihn zu reden.

„Ich hoffe nur Gutes!“

„Sicher Sir!“, das war eine Notlüge, aber das war ihr egal.

Kazumi drehte sich zu Itachi um, der auf sie zukam und ein kleines Päckchen in seiner Hand hielt. Die andere Hand griff wieder nach ihrer, umschloss sanft ihre Finger, ehe sie ihre mit seinen Finger wieder verhakte.

„Fahren wir!“, meinte er leise und küsste ihren Handrücken.

„Sicher!“, murmelte Kazumi und ließ sich von ihm Richtung Ausgang ziehen.

Sie hörte Michaels Schritte, die ihr wohl in einem respektablen Abstand folgten und Gesprächsfetzen, die er zufällig hören könnte, nicht hören würde.

„Hier!“, sehr unspektakulär überreichte er ihr das kleine Päckchen, das er in der anderen Hand hielt.

Kazumi nahm es ohne ein Widerwort an, da sie sonst immer etwas dagegen hatte. Immerhin konnte sie ihm nichts dergleichen zurückgeben. Er tat all das um sie für sich zu gewinnen und wenn man mal die ganzen Geschenke wegließ, blieben immer noch diese unglaublichen Verabredungen über, die sicher Mühe und Geld gekostet hatten. Nahm man auch das Geld weg, war es die Mühe, die übrig blieb. Wenn man bedachte, dass er neben der Schule auch noch für seine Familie schuften musste, war das eine große Leistung. Und das konnte sie ihm nie vergüten.

„Danke!“, hauchte sie und drehte das relativ kleine Päckchen in ihrer freien Hand, starrte auf das verzierte Papier und die liebevoll angebrachte Schleife, die sie ein bisschen daran zweifeln ließ, dass er das selbst eingepackt hatte.

„Ich hab dir doch erzählt, dass du für jede Verabredung einen Anhänger für die Kette bekommst, die du mir gegeben hast.“, fing er an zu erklären.

„Ich erinnere mich!“, damals als sie sich entschieden hatte mit ihm auszugehen um herauszufinden, ob das mit ihm klappen würde, hatte sie ihm eine Kette gegeben, die ihrer Mutter gehört hatte. Ihr Vater hatte sie ihr damals geschenkt, als sie ein Paar wurden. Und sie wollte, dass Itachi sie ihr gab, wenn sie seine Freundin wurde.

Zu ihrem Geburtstag hatte er ihr dann offenbart ihr für jede Verabredung, die sie bis dahin haben würden einen Anhänger zu schenken, für die Kette. Der erste Anhänger war identisch mit dem, der auf der Kette angebracht war. Andere Anhänger hatte er ihr danach nicht geschenkt, da sie wohl dachte, dass er ihr die anderen Anhänger erst zeigen würde, wenn er ihr die Kette wiedergeben würde.

„Das hier ist zusätzlich zu dem Anhänger, den du von mir bekommst!“, sagte er und öffnete ihr dabei die Tür zur Beifahrertür.

Kazumi stieg ein und kurz darauf folgte ihr auch Itachi auf die Fahrerseite.

„Los pack es aus!“, meinte er, ehe sie von dem Geschenk hochsah, direkt in seine dunklen Augen, die sie fordernd ansahen.

„Äh, okay!“, eher widerwillig löste sie die schön gebundene Schleife, riss aber das Papier schnell runter um ein kleines schwarzes Samtkästchen zum Vorschein zu holen. Wieder drehte sie es in ihrer Hand, ehe sie es vorsichtig öffnete.

Mit großen Augen starrte sie auf den auf einem Samtkissen gebeteten Anhänger.

„Es ist ein bisschen über ein Jahr her!“, meinte er und diesmal sprach er in Rätseln.

„Bitte?“, fragte sie verwirrt.

„Solange kennen wir uns schon! Vor mehr als einem Jahr haben wir uns kennen gelernt.“, erschrocken legte sie ihre Hand auf ihre leicht geöffneten Lippen und sah ihn mit großen Augen an, „Eigentlich wollte ich dir das zu unserem dritten Date schenken, aber das ist ja leicht ins Wasser gefallen.“, dabei grinste er leicht und auf ihre Lippen schlich sich auch ein leichtes Lächeln, da seine Wortwahl auch so verdammt zutraf.

Kazumi ließ ihre Hand wieder sinken und starrte wieder auf den traumhaften Anhänger aus glänzendem Silber.

Vorsichtig strich sie mit ihrem Fingern über die filigran gearbeitete kleine Schriftrolle in der ein Datum eingraviert war, das ihr sehr bekannt vorkam. Es war das Datum ihres ersten Tages an dieser Schule. An dem Tag hatte sie Itachi kennen gelernt und auch wenn dieses erste Treffen nicht so ganz gut verlaufen war, hatte genau dieses Treffen die Sache ins Rollen gebracht und nur deswegen hatte sie Itachi kennen und auch lieben gelernt. Dieser Tag war es eigentlich gewesen, der sie zu ihm gebracht hatte. Sie glaubte eigentlich nicht an Schicksal, aber der Gedanke, dass das vielleicht so geplant war, schien irgendwie beruhigend. Nicht so wie andere Dinge, wie der Tod ihrer Eltern. Aber daran wollte sie jetzt nicht denken.

„Danke!“, hauchte sie leise, schloss das Kästchen wieder um dann zu Itachi hinauf zusehen, „Du weißt, wie man einer Frau Geschenke macht!“, flüsterte sie weiter und legte ihre Hand auf seine Wange um sanft über seine Haut zu streichen.

„Ich weiß!“, sie lachte kurz auf, da sein arroganter Tonfall dann doch irgendwie süß war. Und gerade heute machte ihr dieser Ton nichts aus. Warum auch immer!

„Stimmt!“, meinte sie lächelnd mit einem leichten Nicken, ehe sie sich zu ihm rüber beugte und ihm einen Kuss auf die Wange drückte, „Fahren wir!“, raunte sie gegen seine Haut, weswegen er leichte grinste und den Motor startete, als sie sich wieder in den Sitz lehnte.

Während der Fahrt sprachen sie nicht viel, was sie nicht störte, da sie diese angenehme Stille auch manchmal genoss. Sie griff aber öfters nach seiner Hand, strich dabei über seine Haut und zog sie an ihre Lippen um einen sanften Kuss auf seinen Handrücken zu drücken.

Dabei suchte sie im Seitenspiegel nach Michaels Wagen um herauszufinden, wie und in welchem Abstand er ihr folgte. Es ärgerte sie nur ein bisschen, dass ihr das erst jetzt aufgefallen war und sie ihn nur bemerkt hatte, weil er Lärm gemacht hatte.

„Er folgt uns in einem schwarzen SUV, zwei Autos hinter uns!“, antwortete ihr Itachi, auf eine Frage, die sie gedacht hatte.

Kazumi schwieg dazu und fragte ihn nicht, ob Michael im Notfall dann schnell bei ihm sein konnte, wie das Ganze unauffällig mit einem schwarzen SUV ging oder wie er dazu stand, dass er dauernd so unter Beobachtung stand.

Das musste einfach Scheiße sein! Selbst für einen, der das jahrelang nur so kannte!

Er fuhr auf das Schulgelände, aber der SUV folgte ihnen nicht, da Michael wohl nur ein Auge auf Itachi haben musste, wenn er das Schulgelände verließ. Immerhin war die Schule von einem sehr stabilen und hohen Eisenzaun umgeben und mit grünen Hecken blickdicht gemacht worden. Es gab nur drei Möglichkeiten die Schule zu betreten, sah man von den diversen Hubschrauberlandeplätzen ab. Zum einem war da der Haupteingang, der genau so beeindruckend war, wie die eigentliche Schule. Ein riesiges Eisentor, das sich nur elektronisch öffnen ließ, dazu der Wachposten, der nur Schüler, Lehrer, Eltern und Personen mit Einladung hereinließen.

Die anderen zwei Eingänge waren vor allem für die Anlieferungen von Lebensmitteln, Lehrmaterialien und anderen Dingen. Diese Schule brauchte zwei Lieferanteneingänge, weil sie so verdammt groß war. Und selbst Schüler benutzten diese Eingänge, wenn sie näher an ihrem Wohnheim lagen.

Sie selbst benutzte eigentlich nur den Haupteingang, da sie nicht mal wusste, wo die anderen zwei Eingänge lagen und sie wollte es auch nicht herausfinden.

Als Itachi den Wagen auf seinem Parkplatz stellte, griff er wieder nach ihrer Hand und zog sie an seine Lippen um einen Kuss auf ihre Haut zu drücken.

„Ich hoffe Michael hat das Date nicht versaut!“, raunte er leise.

„Nein, es war schön ihn kennen zu lernen!“, hauchte Kazumi.

Itachi grinste leicht und stieg aus um wie immer um den Wagen herum zu gehen, damit er ihr die Tür aufmachen konnte. Er half ihr wieder aus dem Wagen, obwohl das nicht nötig war, aber er es einfach tat, weil er es gerne machte. Und vielleicht weil es seine gute Erziehung verlangte und irgendwie stand sie drauf.

Kazumi verstaute den Anhänger in ihrer Tasche um ihn dann in ihrem Zimmer zu dem anderen zu legen, der in ihrer Nachttischschublade versteckt war. Der Anhänger, den Itachi ihr zum Geburtstag geschenkt und ihr da auch offenbart hatte, was er ihr geben würde, wenn sie seine Freundin wurde.

Hand in Hand gingen sie wieder ins Wohnhaus und blieben vor Kazumis Zimmertür stehen. Ein sanfter Kuss auf ihre Lippen war das Ende ihrer Verabschiedung.

„Fragst du mich heute, ob ich die Nacht über bei dir bleiben möchte?“, fragte sie gegen seine Lippen und verspürte nur leichte Panik wegen dieser Frage.

„Nein!“, diese Antwort schien endgültig, was sie nur etwas verwirrte, „Ich will dich erst fragen, wenn du über die Antwort nicht mehr nachdenken musst.“, damit küsste er ihre Stirn und drehte einfach um.

Grinsend lehnte sie sich gegen ihre Tür, „Idiot!“, flüsterte Kazumi ging ebenfalls in ihr Zimmer.

Das war mal ein interessantes Date!

21.Kapitel

21.Kapitel

Momentan war es gerade so, dass Kazumi wirklich höllisch darauf achten musste, nicht plötzlich vor versammelter Mannschaft anfangen dämlich und überglücklich zu grinsen. Vor allem seit diesen traumhaften Dates mit Itachi, in denen sie sich auf emotionaler Basis sehr viel näher gekommen waren, wollte sie nichts anderes als die ganze Zeit dämlich zu lächeln, selbst wenn das nie ihre Art gewesen war, wegen eines Typen dermaßen glücklich zu sein. Nein, nicht mal bei Robert wollte sie je so bescheuert lächeln.

Schlimmer wurde es ja nur, wenn sie nicht nur einen kleinen Gedanken an Itachi verschwendete, sondern er ihr auch noch gegenüberstand, neben ihr saß oder hinter ihr stand um sie zu erschrecken. Ein einfacher Blick reichte schon aus um sie glücklich zu machen, eine einzige Geste und eine einzige Berührung um sie vollkommen aus der Fassung zu bringen. Und dann wollte sie einfach nur lächeln und sich dieser Vision von einer gemeinsamen Zukunft mit Itachi hingeben und daran glauben, dass das mal wirklich passieren würde.

Vor ihren Freunden war es ja relativ egal, wenn sie vor ihnen so selig lächelte. Sie mochte es nicht wirklich, wenn Temari sie so wissend ansah und Naruto dieses dämliche Grinsen aufsetzte und ihr damit sagte, dass ihre Freunde ganz genau wussten, was da zwischen ihr und Itachi abging. Vor allem da sie ganz genau darüber Bescheid wussten, wir ihr letztes Date aus gegangen war. Was wohl auch daran lag, dass sie es Sakura erzählt hatte, demnach es Sasuke sowieso schon wusste und sie es dann doch Temari erzählen musste, da es Deidara von Ino wusste. Ihre blonde Freundin konnte es eben nicht ausstehen, wenn ihr Bruder mehr wusste als sie selbst. Und dabei war ihr Bruder nicht mal mehr an der Schule UND wusste mehr.

Sie mochte es nicht, aber damit kam sie klar, wenn sie plötzlich vor ihren Freunden anfing zu grinsen, wenn sie kurz an Itachi dachte und sie nicht anders konnte, als selig zu lächeln. Hallo, sie war verliebt, da durfte sie verträumt lächeln, wenn sie an den Mann dachte, den sie liebte.

Wenn sie allerdings in Gegenwart ihrer anderen Mitschüler anfing so zu lächeln, als wäre sie gerade extrem glücklich und noch dazu hoffnungslos verliebt, würde entweder wieder das Gerücht über eine mögliche Beziehung mit Sasuke aufkommen, oder man würde wieder denken, sie würde sie an Itachi ran machen. Und an Itachi hatte sie sich nie absichtlich ran gemacht. Dieser Kerl hatte sie angebaggert und dass sie sich in ihn verliebt hatte, hatte mit diesem Geflirte nichts zu tun gehabt. Überhaupt nichts! Und mit Sasuke hatte sie schlichtweg nichts. Das wurde langsam langweilig!

Deswegen musste sie sich schon seit der ersten Stunde ein glückliches Lächeln verkneifen, obwohl alle fünf Minuten ihre Gedanken zu Itachi und diesen traumhaften Dates schweiften und ihr der bloße Gedanke Schmetterlinge im Bauch verpasste. Ein angenehmer Schauer jagte immer über ihren Rücken und sie erzitterte unwillkürlich. Die Versuche ihren beschleunigten Herzschlag zu beruhigen, hatte sie schon lange aufgegeben, weswegen sie wohl eher lernen sollte mit diesem rasenden Herzen zu leben. Vielleicht war das ja irgendwie gesund!

Die Liebe war ein hochgefährlicher Hormoncocktail, den sie seit Monaten regelmäßig zu sich nahm und langsam aber sicher süchtig nach diesem Gemisch von Endorphinen, Adrenalin und anderen Hormonen wurde, die einen so dämlich grinsen ließ und schon fast unausstehlich glücklich war. Da konnte sie sich selbst nicht mal ausstehen.

Die Schulglocke, die den Beginn der dritten Stunde verkündete, ließ Kazumi hochschrecken und erinnerte sie daran, dass sie aufhören musste zu träumen – zumindest während des Unterrichts – und sich lieber darauf zu konzentrieren was direkt vor ihr war.

Sie bekam nämlich langsam das Gefühl, dass sie entweder paranoid wurde und sie sich das alles nur einbildete oder – und das war momentan viel schlimmer – man starrte sie seit neuestens wirklich öfters an als sonst.

Und da waren nicht nur die üblichen verächtlichen Blicke der eifersüchtigen Kundinnen oder die tödlichen Blicke von Vanessa und Karin. Sondern da mischte sich auch ein seltsam wissender Blick von Leuten, die sie bis jetzt eigentlich immer ignoriert oder völlig neutral angesehen hatten. Von solchen Mitschülern, die doch kein Problem mit ihr zu haben schienen. Zumindest bis jetzt!

Von solchen Schülern, mit denen sie selten etwas zu tun hatte und sie nur neutral grüßten, wenn sie den Klassenraum betrat. Von solchen Schülern, denen diese ganze Geschichte mit dem Host Club so ziemlich am Arsch vorbeiging und wahrscheinlich insgeheim sehr froh waren, dass das ja jetzt vorbei war. So hatte zumindest die männlichen Schüler weniger Konkurrenz, da ja zwei der Hosts von der Schule, zwei weitere glücklich liiert waren und die anderen zwei sich nicht mal dafür interessierten, dass jede Frau an dieser Schule sie verträumt anstarrten. Und es schien ja auch wirklich weibliche Schüler zu geben, die sich nie für den Host Club interessiert hatten und dafür zollte Kazumi ihnen schon lange Respekt.

Selbst diese Schüler sahen sie an, als würden sie etwas wissen, was ganz und gar nicht gut für Kazumi war und ihr mehr Schwierigkeiten machen würde, als ihr lieb war.

Es war wie in einem schlechten Teenie-Film, in dem die Hauptdarstellerin heimlich was mit dem heißesten Typen der Schule anfing und ihre Mitschüler, vor allem die eifersüchtige Ex des Angebeteten, seine nervigen Freunde, es langsam herausfanden und dann miteinander tuschelten. Sie sprachen über dieses aufkommende Gerüchte, vor allem während sie an ihnen vorbeiging und sie dann bedeutungsvoll ansahen, ehe sie weiter tuschelten und über etwas sprachen, was wohl schon längst ein offenes Geheimnis war.

Und jetzt war Kazumi in diesem schlechten Teenie-Film, der sich langsam zu einem echten Drama entwickelte.

Denn mal ehrlich, sie konnte diese dämlichen Gerüchte und Vermutungen über sie einfach nicht mehr hören. Sie war es langsam leid immer nur denselben Kram zu hören, von wegen sie hätte was mit Sasuke oder würde die Jungs nur wegen des Geldes mögen oder sie hätte angeblich was mit Itachi, was momentan auch irgendwie stimmte. Aber darum ging es nicht! Hier ging es ums Prinzip! Sie wurde langsam müde was dieses Thema betraf, vor allem da sie diese Rede sowieso schon auswendig konnte und schon am Gesichtsausdruck desjenigen erahnen konnte, welche Rede jetzt kommen würde. Da würde sie denjenigen gerne an den Schultern packen und ordentlich durchschütteln, bis er vielleicht von selbst drauf kam, dass er da einen ziemlichen Mist daher redete.

Ein Gedanke, den sie wohl nie in die Tat umsetzen würde, obwohl er sehr verlockend war, vor allem bei gewissen Personen.

Darüber sollte sie sich aber erst später Gedanken machen, da sie sich ja in diesem äußerst schlechten und vorhersehbaren Teeniefilm befand, in dem gerade ein Gerücht die Runde machte und sie gerade sehr das Gefühl bekam, dass es da irgendwie um sie ging. Und das nicht weil sie sich was auf sich einbildete. Sie war nicht sonderlich besonders, auch wenn sie überdurchschnittlich intelligent war und von sich behaupten konnte, dass sie ganz passabel, wenn nicht sogar richtig heiß aussah. Vielleicht waren es auch ihre Freunde, die sie zu etwas Besonderen machte, aber das war ihr egal. Es war ihr immer egal gewesen!

Das Ganze ging schon den ganzen Tag so, wenn sie durch die Gänge ging, egal ob mit Begleitung oder ohne. Man sah sie an und wenn sie sich denjenigen, die sie musterten, zuwandte, tuschelten sie nur leise weiter, nachdem sie ihre Blicke wieder abgewandt hatten. Das war seltsamer, als ihre sonstigen Blicke.

Zwar wäre es Kazumi momentan egal, wenn das mit ihr und Itachi rauskäme, aber besonders freuen würde sie sich nicht darüber. Dazu war Vanessa noch zu sehr auf ihn fixiert und seine Kundinnen hingen noch zu sehr an ihm. Außerdem wollte sie diese Zeit, in der es nur ihre Freunde wussten, noch genießen, bis es wirklich die ganze Schule wusste.

Aber vielleicht war es dafür schon zu spät, da man sie so seltsam ansah, als hätte sie nicht nur einen riesigen Pickel auf der Stirn, sondern auch noch einen fürchterlichen Ausschlag, der sie momentan zum Gesprächsthema Nummer 1 machte. Und dabei war sie schon wegen der Managersache zu oft Gesprächsthema Nummer 1 gewesen. Bis diese Sache mal uninteressant geworden war, waren Monate vergangen. Bis man sie akzeptiert hatte und man ihr zumindest abkaufte, dass sie nichts von den Jungs wollte, waren Monate vergangen.

„Wartest du schon lange?“

Kazumi wandte ihren Blick zu Sasuke, der mit Sai langsam an sie herantrat. Dabei bemerkte sie aus dem Augenwinkel, wie zwei Schülerinnen aus ihrem Jahrgang nicht nur tuschelten, sondern vor Aufregung wie verrückte Hühner gackerten und sich darüber empörten, dass sie es wohl wagte mit Sasuke und Sai zu sprechen, obwohl doch jeder wusste, dass sie mit den beiden befreundet war. Dennoch galten vor allem die Uchiha-Sprösslinge als unerreichbare Götter, die man doch nicht einfach so ansehen durfte, geschweige denn ansprechen. Das verstand sie wiederum immer noch nicht, was ja vor allem daran lag, dass sie diese Jungs nie so gesehen hatte, es ihr sowieso egal war und sie sie jetzt besser kannten um zu wissen, dass das ganz bestimmt keine Götter waren. Auch wenn sie so aussahen!

„Nein! Hatte ebenfalls erst aus!“, meinte Kazumi nur und stieß sich von der Wand ab, an der sie sich angelehnt hatte, während man über sie tuschelte und sie auf die zwei gewartet hatte.

„Hast du was Schreckliches getan, dass sich jeder hier ansieht, als wärst du der Staatsfeind Nummer 1?“, es schien als Witz von Sai gemeint zu sein, aber leider fühlte sie sich gerade so.

„Mh, ob sie wohl rausgefunden haben, dass du was mit Itachi hast!“, meinte Sasuke nur und schielte dabei eher unauffällig zu den Mädchen, die immer noch ausgeregt tuschelten. Die Blicke, die man ihr dabei zuwarf ignorierte sie vollkommen, zumindest versuchte sie es.

„Oder sie denken, dass sie immer noch was mit dir hat!“, überlegte Sai weiter, was ihr noch mehr Kopfschmerzen verpasste.

„Oder noch schlimmer, sie glauben, sie hätte was mit dir!“, fügte sein Cousin eher als Scherz hinzu, was Kazumi aber in Hinblick der Blicke nicht als Scherz auffassen konnte. Dazu hätte sie nicht die Kraft, wenn sie sich auch noch dafür rechtfertigen müsste, wenn sie auch mit Sai rumhing.

„Das macht euch wohl Spaß, was?“

„Nicht so viel wie du denkst!“, meinte Sasuke nur und konnte sie sich dieses leichte, arrogante Lächeln nicht verkneifen, was sie nur ein ganz kleines bisschen aggressiv machte. Das turnte sie wohl nur bei Itachi an!

Kazumi folgte Sai und Sasuke den Gang entlang, holte zu ihnen auf und gesellte sich in ihre Mitte. Da würde man sie zwar noch mehr anstarren, aber es war sowieso schon egal, da die Gerüchte sowieso schon die Runde machten. Außerdem mochte sie ihre Jungs ja und würde sich nicht von ihnen fernhalten, nur weil es einigen nicht passte und in eine simple Freundschaft etwas hineininterpretierten, wo eindeutig nichts war. Sie hatte zwar was mit Itachi, aber sie war immer darauf bedacht gewesen, dass man ihr das nicht zu sehr ansah. Sehr funktioniert hatte es ja anscheinend nicht so wirklich.

Immerhin sagte man ihr schon zu viel nach, als das sie immer noch mitzählte. Die Gerüchteküche brodelte schon zu sehr, wenn es um ihr angebliches Liebesleben mit diversen Männern ging. Wenn diese ganzen Gerüchte wirklich stimmen würden, hätte sie sehr wenig Freizeit und würde ganz bestimmt nicht so gute Noten schreiben oder Zeit haben diese ganzen Partys zu schmeißen.

„Wieso glaube ich euch ausgerechnet das nicht?“

„Du bist eben nicht leichtgläubig genug!“, meinte Sasuke nur und zwinkerte ihr dabei frech zu.

„Aber auch so leichtgläubig, dass sie uns andere Sachen glaubt!“, fügte Sai hinzu, weswegen Kazumi schneller gehen wollte, als ihre zwei Freunde um ihnen nicht mehr zuhören zu müssen. Vor allem darüber was sie alles schon geglaubt und nicht geglaubt hatte. Momentan war es ziemlich ausgeglichen, zumindest nach dem letzten Stand.

„Vollidioten!“, murmelte Kazumi und hoffte, dass die zwei es trotzdem hörten um wenigstens etwas Genugtuung zu haben. Wenn vor allem die zwei ihr auf der Nase herumtanzten, nervte sie es besonders. Schlimmer war es nur bei Naruto.

Die zwei schwiegen zu dem dezenten `Vollidiot´, da sie es doch schon gewohnt waren und wussten, dass es Kazumi eigentlich nicht so meinte und es ihre Art war auszudrücken, dass sie ihre Jungs dann doch gern hatte. Immerhin würde sich niemand so schnell trauen Sasuke Uchiha einen Vollidioten zu schimpfen, geschweige denn seinen überaus attraktiven großen Bruder.

Als sie um die nächste Ecke bogen, fiel Kazumi eine Dreiergruppe von Mädchen aus dem ersten Jahrgang auf, die an der Seite standen und leise miteinander sprachen. Zuerst war es Kazumi ja egal, aber dann wandten ausgerechnet diese drei Mädchen ihre Blicke zu Kazumi, sahen sie kurz an um dann ihren Köpfe wieder zusammen zustecken, damit sie etwas lauter weiter tuschelten konnten.

Glaubten die gerade ernsthaft, Kazumi würde das nicht sehen, wenn man sie ansah um dann zu tuscheln? Dachten sie, sie würde nicht merken, dass man da vielleicht über sie reden würde, wenn man sie schon so bedeutungsvoll ansah, ehe man leise weiter tuschelte und dann immer wieder zu ihr rüber schielte um vielleicht sicher zu gehen, dass sie das nicht mitbekam, wie man hier leise tratschte und tuschelte.

Beunruhigender war nur, dass hier ausgerechnet drei Mädchen aus dem ersten Jahrgang miteinander über sie tuschelten. Diese Mädels waren noch nicht einmal an dieser Schule gewesen, als man über sie behauptet hatte, sie würde was mit Sasuke und Itachi haben. Sie sprachen über Gerüchte, die sie nicht mal richtig kannten, noch waren sie live dabei, als man über Kazumi behauptet hatte sie würde sich strategisch an jeden Host ranmachen um den gesamten Host Club für sich alleine haben. Wie dämlich dieses Gerücht klang, merkten nicht mal diese Ausstehenden, die den Host Club nie erlebt hatten.

Diese drei Mädchen kicherten leise, als Sasuke zu ihnen rüber sah und sie wohl mit seinem typischen Host Blick bedachte. Diese Gerüchte von denen aus dem ersten Jahrgang kannte sie aber leider zur Genüge. Die Legende über den nicht mehr existenten Host Club, der dennoch immer noch irgendwie da war und Partys schmiss. Nein, sie schmiss die Partys und die Jungs glänzten auf ihnen!

„Warte kurz!“, meinte Sasuke beinahe nachdenklich, als sie stehen blieben und er zu den drei Schülerinnen ging, die ganz aufgeregt reagierten, als sie realisierten, dass der Sasuke Uchiha auf SIE zukam. Immer das Gleiche mit den Kerlen! Die würden wahrscheinlich nur noch mehr ausflippen, wenn der Chef höchstpersönlich, nämlich Itachi auf sie zukam und sie sanft anlächelte um ihre Herzfrequenz in eine gefährliche Höhe zu treiben. So wie er es bei ihr mit seinem echten charmanten Lächeln tat.

„Ich sollte nicht so oft mit euch durch die Gänge gehen. Bringt Aufmerksamkeit, die ich nicht gebrauchen kann!“, murmelte Kazumi zu Sai, während Sasuke mit dem jungen Damen sprach, die natürlich liebend gern auf seine Fragen antworteten. Die würden ihre Seele für diesen Kerl verkaufen!

„Was glaubst du, was du für eine Aufmerksamkeit bekommst, wenn du Hand in Hand mit Itachi durch die Gänge spazierst?“, meinte Sai so unschuldig wie er es konnte, auch wenn das bei ihm etwas seltsam klang. Die Uchihas und unschuldig? Das ging irgendwie nicht!

„Bis es soweit, nein, eigentlich wird es wohl nicht mehr so lange dauern!“, änderte Kazumi abrupt ihren Satz, da es ihr dann egal wäre, wenn man sie deswegen seltsam ansah. Sie wollte mit Itachi zusammen sein und da wären ihr die Blicke egal. Auch wenn man sie dafür noch mehr hasste und verabscheute. Sie hätte dann sozusagen gewonnen. Immerhin hatte sie den Kerl dann bekommen, nicht diese Schnepfen, die Itachi angeblich so sehr liebten.

Sie war eine moderne Cinderella!

Gott, der Gedanke, wie sie mit ihm durch diese heiligen Hallen spazieren würde, Hand in Hand, während sie sich ein fettes, triumphierendes Grinsen verkneifen musste, während Vanessa und diese anderen Schnepfen elendig daran ersticken würden. Der war so gut, dass sie schon jetzt aufpassen musste, dass sie nicht anfing dämlich und überglücklich zu grinsen. Immerhin wusste nur sie alleine warum sie wirklich so dermaßen lächeln wollte.

Mit so einem Lächeln im Gesicht würde dann sicher das Gerücht aufkommen, sie würden bewusstseinsverändernde Drogen nehmen, die einen so dämlich lächeln ließen. Dabei wären das die natürlichsten Drogen, die es gab. Sie kamen immerhin in jedem Körper vor und jeder spürte einmal diese unendliche Glückseligkeit, wenn man den Kerl hatte den man liebte und dabei auch noch gegen diese überheblichen Schnepfen gewann. Das war das Sahnehäubchen.

„Klingt doch gut!“, meinte Sai aufmunternd, als Sasuke wieder an sie herantrat, „Und weiß es schon die ganze Schule?“, grinste Sai seinen Cousin an und wie er das aussprach gefiel Kazumi gar nicht. Zwar war es ihr egal, wenn es die ganze Schule wusste, aber sie wollte das dann doch noch etwas kontrollieren.

„Nicht das was ihr denkt!“, fing Sasuke an, „Es ist wohl durchgesickert, dass ein neuer Schüler in unsere Klasse kommt.“

„Wie durchgesickert? Und was für ein neuer Schüler?“, an einer Schule, in der Geheimhaltung bezüglich Existenzen einzelner Schüler richtig großgeschrieben wurde, war es durchgesickert, dass ein neuer Schüler an die Schule kam?

„Angeblich soll der Kronprinz eines kleinen Landes für ein Semester oder zwei hierher kommen!“, das war mal ne Ansage.

„Ein Prinz?!“, sie wusste nicht, ob das eine Frage oder eine Feststellung war, aber für sie hörte sich das total unglaubwürdig an, auch wenn es absolut logisch klang. Wenn hier Diplomatenkinder, Politikerkinder und Sprösslinge von Firmenimperien auf diese Schule gingen, war es doch einleuchtend, dass auch royale Schüler an diese Schule kommen würden, wenn sie die nötige Intelligenz besaßen. Das Geld dazu hatten die meisten ja!

„Ich dachte dein Dad macht einen Scherz, als er das gesagt hat!“, anscheinend schien selbst Sai an diesen Worten zu zweifeln.

„Mein Dad macht nie Scherze und das weißt du auch!“, meinte Sasuke, „Jedenfalls kommt er im Laufe dieser Woche!“, na toll.

„Und ich dachte schon dieses Jahr könnte langweilig werden!“, murmelte Kazumi und ging weiter.

„Sonst würde es ja keinen Spaß machen!“, kam es leise von Sasuke, ehe die zwei ihr folgten. Eigentlich war es ihr ja egal, dass noch ein Schüler an diese Schule kam. Sie würde sowieso nicht so viel Kontakt mit ihm haben. Kazumi hatte mit ihren Jungs schon genug zu tun. Außerdem wollte sie mehr Zeit mit Itachi verbringen, da es gerade wirklich gut mit ihm lief und sie dann schneller zu einer Entscheidung kam, die immer näher rückte. Denn wenn sie ehrlich war, hatte sie sich schon längst eine eigene Deadline für diese Entscheidung gesetzt. Itachi wusste nichts davon, aber das sollte er auch nicht. Die Deadline alleine setzte sie schon genug unter Druck und auch wenn sie wusste, dass er das nicht tun würde, wollte sie einfach nicht, dass er davon erfuhr.

Dennoch rückte diese verdammte Deadline, die wie ein Damoklesschwert über ihr hing, näher und näher. Und irgendwie wurde die Antwort leichter und leichter. Schon seltsam!
 

Kazumi war dann doch eingebildeter, als sie zuerst dachte, wenn sie schon bei seltsamen Blicken und leisen Gesprächen, während man sie ansah, daran dachte, dass es dabei wirklich um sie ging. Es hätte bei diesem leisen Getuschel, während man sie dämlich anglotze, ja über alles gehen können. Über das Wetter, die anstehenden Prüfungen, die steigenden oder fallenden Aktienkurse oder sonst irgendein Thema, das interessanter war, als Kazumi angebliches Liebesleben.

Die Blicken hätten ja auch nur Zufall sein können und sie wurde einfach nur paranoid, was das betraf, da sie was das anbelangte ein gebranntes Kind war. So wie sie auf reiche Leute etwas allergisch reagierte, so konnte sie leicht nervös werden, wenn man sie dauernd so ansah, als würde man etwas über sie wissen, was nicht unbedingt jeder wissen musste. Vor allem nicht so Leute wie Vanessa oder Karin.

Die Blicke bedeuteten letztendlich nur Panik bei ihren Mitschülern, die der Meinung war, wenn ein Prinz an die Schule kommen würde, Kazumi keine anderen Probleme oder Sorgen hatte sich sofort an ihn ranzuschmeißen.

Diese Idee war so weit von der Wahrheit entfernt, dass sie nicht mal drüber lachen konnte und schon gar nicht darüber, dass man sie schon für das schuleigene Flittchen hielt, das unbedingt mit jedem reichen Kerl was anfangen musste, um sich vollständig zu fühlen.

Mal abgesehen davon, dass sie nicht daran interessiert war, was mit einem Prinzen anzufangen, könnten sich die Damen doch eigentlich freuen, wenn sie sich für einen anderen Kerl als die Hosts interessierte. Vanessa sah ihre Chance gar nicht, die sich dann ergab, wenn Kazumi sich wirklich an den Prinzen ranschmeißen würde.

Kazumi seufzte leise und legte ihren Kopf auf den Tisch des Esssaal um langsam die Augen zu schließen.

„Deprimiert weil es nicht um dich ging oder erleichtert, dass du einfach nur paranoid bist?“, fragte Sasuke sehr treffend, weswegen sie zu ihm hochschielte.

„Oder kannst du dich nicht entscheiden?“, fügte Sai hinzu und konnte sich ein Grinsen einfach nicht verkneifen.

„Ich bin es leid, das ist alles!“, murmelte sie nur und setzte sich aber wieder seufzend auf, da sich diese Jammerei sowieso nichts brachte. Sie konnte an den Tatsachen auch nichts mehr ändern und dieser Prinz war ihr ja egal. So konnte es ihr ja auch egal sein, wenn man sie deswegen schief ansah, da alle glaubten, sie würde sich auch ernsthaft an besagten Prinzen ranmachen.

„Willst du Mitleid?“, fragte Naruto vorsichtig nach und sie wandte etwas gelangweilt ihren Blick zu ihm.

„Nein danke!“, meinte sie sehr trocken, weswegen Naruto nur mit den Schultern zuckte und sich wieder auf sein Essen konzentrierte.

Kazumi und die zwei Uchihas taten es ihrem Freund gleich.

Vielleicht war sie wirklich schon paranoid, wenn sie in jedem Blick nur diese eine Sache sah und immer dachte, man würde sie wieder verdächtigen etwas zu sein, was sie nicht war? Und sie hatte keine Lust mehr auf dieses Drama! Sie hatte mit Itachi schon genug zu tun!

Die Tür zum Esssaal öffnete sich wieder und fiel laut wieder zu. Kazumi hatte sich schon längst daran gewöhnt und zuckte nicht mal mehr zusammen. Da kam es eher zu einer Reaktion, wenn Itachi sie mal wieder mit seinem speziellen Blick ansah, der sie sofort erzittern ließ.

„Hey Itachi!“, begrüßte Sasuke seinen Bruder, weswegen Kazumi sich zu ihm umdrehte um ihn dabei zu beobachtete, wie er sich ganz lässig zu ihnen gesellte. Er griff an ihr vorbei nach einem Glas Wasser um einen Schluck davon zu nehmen.

„Du siehst so erfreut aus!“, das war keine Frage von ihr, eher eine Feststellung, da er so ein seltsam seliges Lächeln auf den Lippen trug, das ihr zwar nicht ganz geheuer war, aber sie irgendwie erzittern ließ.

„Vielleicht hast du ihn ja letzte Nacht glücklich gemacht und zwar sehr glücklich!“, Naruto merkte wohl sofort, als das letzte Wort seinen Mund verließ, dass er sich gerade ein Mordsmäßiges Problem eingehandelt hatte, da Kazumi blitzschnell ihren Blick zu ihm gewandt hatte und ihn dermaßen tödlich ansah, das selbst Sasuke ein Stückchen von seinem besten Freund wegrutschte um ja nicht in ihr Visier zu geraten.

„Was hast du da gerade gesagt, Bürschchen?“, ihre Tonfall war zwar ruhig, aber Wut war eindeutig herauszuhören, genauso wie leicht unterdrückte Mordlust.

„Nichts, gar nichts!“, meinte er so schnell, wie sie es noch nie von ihm gehört hatte. Zwar machte sie Naruto öfters Angst, aber diesen panischen und verängstigten Blick hatte sie noch nie bei ihm ausgelöst. Das machte sie schon etwas Stolz, da es schon etwas länger her war, dass sie die Jungs wirklich böse ansah und Naruto das Flattern bekam und selbst Sasuke etwas Panik schob, dass ihre Wut auch ihn treffen könnte. Sai blieb erstaunlich ruhig, auch wenn er selbst etwas weggerutscht war.

„Kazumi kann sich wohl alleine verteidigen!“, kam es verdammt nüchtern von Itachi, ehe sie sich zu ihm umwandte um zu bemerken, wie er wieder so verdammt sexy seine Augenbraue hochzog und dabei langsam wieder einen Schluck von dem Glas nahm, „Was soll ein Mann davon halten, wenn er irgendwie überflüssig ist?“

„Also mit Naruto werde ich schon alleine fertig!“, meinte Kazumi nur und spielte ein bisschen darauf an, dass sie aber nicht mit Hidan fertig wurde oder mit Blaine. Da hatte sie dann doch etwas Hilfe gebraucht. Aber daran wollte sie heute nicht mehr denken. Das war vorbei und nicht mehr von Belang.

„Wie war der Unterricht?“, fragte er wohl nicht nur sie, während er sich neben ihr auf seinem Platz niederließ, sondern auch an die anderen gewandt und um vor allem geschickt das Thema zu wechseln.

„Wie immer, eigentlich!“, murmelte Kazumi und nahm einen Schluck von ihrem Getränk, ehe sie zu Sasuke hochschielte, der verstohlen grinste. Sie schwieg absichtlich über diese Sache auf den Fluren, da sie nicht wollte, dass Itachi wusste, dass man sie dauernd angestarrt hatte, obwohl es bei diesem Gerücht nicht mal um sie gegangen war. Zwar glaubten alle, dass sie was mit Itachi hätte, aber da nie jemand wirklich gesehen hatte, dass sie irgendwas in der Richtung getan hatten, schienen sie sich wohl noch nicht so ganz sicher zu sein um darüber zu tuscheln und zu tratschen. Da würde es nicht mehr lange dauern bis es zu einem echten Gerücht kommen würde. Und das wollte sie eigentlich noch verhindern. Außerdem war es ja letztendlich nicht um sie gegangen, sondern nur darum, dass man sich wohl ernsthafte Sorgen darum machte, dass sie sich an den neuen Mitschülern ranschmeißen wollte.

„Bei Kazumi bedeutet das, dass sie den Lehrer in den Wahnsinn getrieben hat, als sie die Wallensteintheorie in Frage gestellt und den Professor wohl indirekt als Idioten bezeichnet hat.“, lächelte Hinata.

„Nicht, dass das irgendwie interessant war, aber der Blick des Prof war schon ein Bild für Götter!“, kam es beinahe gelangweilt von Sai, der sie entspannt zurücklehnte und mit seinem Sessel wippte.

„Ihr seid doch nur daneben gesessen, als ich versucht habe zu erklären, warum die Formel so nicht funktionieren kann.“, murmelte Kazumi eher gleichgültig, da es ihr wirklich egal war. Vielleicht wirkte es arrogant, wenn sie mit einem Lehrer auf einem Niveau diskutierte, das auf dem College herrschte. Aber das Problem war, dass sie sich in solchen nicht wirklich zurückhalten konnte und einfach etwas sagen musste. Ihr war es, so seltsam das auch klang, eben wichtig, wenn alles korrekt und logisch war. Dann erst fühlte sie sich wirklich sicher.

„Du musst zugeben, dass wir dem nichts entgegen zu setzen hatten. Ich hab nichts gegen die Wallensteintheorie, zumal sie auf den ersten Blick logisch ist.“, erläuterte Sasuke und zuckte dabei gleichgültig mit den Schultern.

„Aber auch nur auf den ersten Blick!“, erwiderte sie nur darauf, wollte aber nicht schon wieder damit anfangen, was an dieser Theorie so verdammt falsch war. Immerhin hatte sie das in der letzten Stunde schon zur Genüge getan. Sasuke sollte das Thema lassen, auch wenn es ein Besseres war, als die Sache mit dem neuen Schüler.

Der sollte ihr egal sein! Eigentlich!

„Sag mal, Itachi!“, diesmal wandte sie sich an den älteren Uchiha, der ihnen grinsend dabei zugesehen hatte, wie sie diskutierend aneinander geraten waren, „Stimmt das mit dem neuen Schüler?“, ja, man merkte wie egal ihr dieser angebliche Kronprinz war, der an diese Schule kommen sollte.

„Es hat sich wohl rumgesprochen!“, meinte Itachi lächelnd und griff dabei nach ihrer Hand, die sie auf dem Rand der Sitzfläche abstützte. Sanft strichen seine Finger über ihre Haut und sie zwang sich regelrecht ihn weiter anzusehen und nicht ihren Blick nach unten zu ihrer Hand zu senken. Sie widerstand diesem unwiderstehlichen Drang und sah ihm fest in die Augen. Für diesen einen Moment blendete sie alles andere, vor allem ihre anwesenden Freunde, einfach aus. Ihre Finger glitten langsam zwischen seine, verhakte sie miteinander und lächelte leicht.

„Rumgesprochen ist das falsche Wort!“, hörte sie Sasuke sagen, was ihr aber keinen Grund gab den Augenkontakt zu Itachi abzubrechen, „Wahrscheinlich konnte irgendwer nicht den Mund halten. So wie immer!“, er sagte das so, als würde das öfters vorkommen.

„Also stimmt es?“, flüsterte Kazumi so leise, dass es wohl nur Itachi hörte und sie fragte sich gerade, warum sie das so leise sagte. Es war ja kein Geheimnis mehr.

Itachi sah sie einen Moment an, als müsste er über die Antwort nachdenken, „Ja!“, meinte er letztendlich, als die Tür zum Esssaal wieder aufging und sie trotzdem ihren Blick nicht von Itachi wandte, da er sie immer noch unentwegt ansah und sie wieder mal hypnotisierte, als würde sie dann diesen neuen Schüler wieder vergessen. So, als hätte er Angst, dass es wie bei Gaara ablaufen würde. Das war zwar süß, dass er sich darüber immer noch Gedanken machte, aber eigentlich hatte sie damit schon längst abgeschlossen. Ihr wäre dieser Schüler egal, ob Prinz oder nicht. Sie hatte keinerlei Intensionen sich mit ihm anzufreunden.

„Hey Leute!“, diesmal unterbrach Kazumi den Augenkontakt zu Itachi und sah zu Temari, die mit Neji hereingekommen war.

„Wie geht’s, Temari?“, fragte sie an ihre Freundin gewandt, die sich auf sie zubewegte und dabei sehr auffällig auf ihre Hand starrte, die immer noch mit Itachis verhakt war. Sie würde das nicht mehr vor ihren Freunden verstecken, da sie ja auch wollten, dass sie mit Itachi zusammen war. Ihre Freunde würden vor den anderen Schülern dichthalten und vor allem vor Vanessa das niemals erwähnen.

„Ganz gut! Was ist das Thema bei euch?“, wollte sie wissen und setzte sich dabei neben Kazumi, während Neji wortlos ihr gegenüber Platz nahm. Heute war er wohl wieder schweigsam.

„Der neue Mitschüler!“, murmelte Sai, da keiner den Drang besaß ihr irgendwie zu antworten.

„Oh, dieser Kronprinz!“, sagte Neji, als würde er sich daran erinnern, dass man er ihm mal erzählt hatte.

„Pass auf Itachi, gegen einen echten Prinzen kommst nicht mal du an!“, warnte Temari plötzlich, ehe sie den Uchiha bedeutungsvoll über Kazumi hinweg ansah. Noch bedeutungsvoller als er Kazumi angesehen, während er sie hypnotisiert hatte.

„Temari!“, meinte Itachi extrem nüchtern.

„So toll du auch sein magst, ein echter Prinz ist dann doch was anderes!“, grinste die Blondine, als wollte sie Itachi einreden, Kazumi würde sofort zu einem echten Prinzen rennen, wenn sie einen sehen würde. Oder Temari spielte auf seine vielen Fans an, die sich jederzeit an einen Prinzen ranschmeißen und somit Itachi komplett aus ihrem Interessensgebiet streichen würden. Darüber könnte er sich eigentlich nur freuen. Aber wenn sie sein Riesenego bedachte, würde ihn das doch glatt wurmen.

Deswegen würde sie mal nichts dazu sagen und den Dingen mal ihren Lauf lassen um mal zu sehen wie Itachi darauf reagieren würde.

Itachis Augenbraue wanderte sehr langsam und etwas beunruhigend nach oben, während Temari sich auf dem Tisch abstützte, sich dabei nach vorne und halb über sie beugte, weswegen Kazumi sich nach hinten lehnte.

„Gibs doch zu, Itachi! Auch wenn deine Familie als die Königsfamilie Amerikas bekannt ist, bist du dennoch nicht wirklich blaublütig.“, grinste Temari beinahe pervers, „Da ist ein junger, attraktiver Prinz dann doch was anderes und viel aufregender, als ein simpler Uchiha!“, eigentlich hatte sie ihn gerade beleidigt oder ihm zumindest unterstellt er wäre einfacher Kerl. Was vielleicht in Anbetracht eines Prinzen stimmte, aber in Hinsicht von Itachis Herkunft eine glatte Lüge war. Vielleicht war Itachi nicht adelig, aber zumindest in seinem Heimatland extrem begehrt und heiß umkämpft.

„Müssen wir uns eigentlich auch angesprochen fühlen?“, fügte Sasuke extrem unpassend hinzu und sah seinen Cousin bedeutungsvoll an.

„Die Chancen stehen groß!“, murmelte Naruto beiläufig und blätterte in der Zeitung, die er Sasuke sehr geschickt gestohlen hatte. Der hatte es nicht mal bemerkt!

„Willst du auf was hinaus, Temari?“, beendete Itachi sein Schweigen und zog dabei an Kazumis Hand, die er immer noch sanft umschlossen hielt, führte sie an seine Lippen um einen Kuss auf ihre Haut zu hauchen. Und das vor all ihren Freunden. Und es war nicht mal unangenehm oder seltsam. Es fühlte sich wirklich gut und verdammt richtig an.

„Dass du, mein äußerst attraktiver Freund, dann nicht mehr die Nummer 1 bei manchen Damen sein wirst, abgesehen von den äußerst hartnäckigen jungen Ladys, wie der, dessen Namen nicht genannt werden darf.“

„Voldemort?“, sie sahen zu Neji, der das leicht verwirrt gesagt hatte, was Hinata etwas laut zum Kichern brachte.

„Ich meinte die andere Person mit V!“, meinte Temari absolut tonlos und wandte sich wieder an Itachi, der immer noch seine Lippen gegen ihren Handrücken und ihn dann etwas absenkte.

„Solange ich bei einer ganz bestimmten Person die Nummer 1 bleibe, ist mir dieser Umstand so ziemlich egal, wenn er eintreffen würde, was er bestimmt nicht tun wird.“, egal wie kitschig und arrogant das klang, es war so verdammt süß, dass sie am liebsten verträumt aufgeseufzt hätte.

Kazumi unterdrückte diesen Impuls, da Itachi zu ihr rüber schielte und ihr dann zuzwinkerte, damit sie ja wusste, dass sie damit gemeint war. Er würde ja nie Vanessa damit meinen oder seine Ex oder sonst irgendeine andere Frau. So arrogant konnte sie schon sein.

„Früher war es irgendwie lustiger dich zu ärgern!“, murmelte Temari plötzlich beleidigt und lehnte sich mit verschränkten Armen in ihren Sessel.

„Früher war er auch nicht so kitschig!“, fügte Sasuke beinahe monoton hinzu.

„Höre ich da leise Kritik, kleiner Bruder?“, raunte Itachi und grinste wieder gegen ihre Haut. Sie spürte direkt, wie er tief einatmete, als würde er nur durch ihren Geruch weiter leben können. Als wäre der stinknormale Sauerstoff nicht gut genug um ihn am Leben zu erhalten.

„Würde ich nie wagen, großer Bruder!“, der Sarkasmus in seiner Aussage war so greifbar und sein Grinsen sagte auch sehr viel über die Ernsthaftigkeit dieser Aussage aus, dass selbst sie kurz blinzeln musste um den Sinn hinter diesem Gespräch zu verstehen. Eigentlich war dieses Gespräch sinnloser als sinnlos. Außerdem hatten sich die zwei noch nie mit großer und kleiner Bruder angesprochen, selbst Brüderchen kam extrem selten bis nie vor.

„Er wird wohl langsam frech!“, meinte Itachi grinsend gegen ihre Haut.

„Frech ist gar kein Ausdruck!“, kicherte Kazumi und ließ es sehr bereitwillig zu, dass er wieder ihren Handrücken küsste und dabei zärtlich mit dem Daumen über ihre Haut strich.

„Na toll, jetzt sind sie in ihre kleine Welt abgetaucht, in der sie uns ignorieren, weil sie ganz auf sich fixiert sind.“, seufzte Sai, aber sie hörte das nur sehr weit weg, da sie wirklich nur auf Itachi konzentriert war, der sanft ihren Handrücken mit hauchzarten Küssen bedeckte, über ihre Haut strich und sie dabei verführerisch ansah.

Sie erwiderte mit einer ähnlichen Intensität seinen Blick, genoss diese zärtliche Berührung und blendete ihre Freunde einfach aus. Es war ihr egal, dass ihre Freunde sie dabei beobachteten, wie sie sanfte und unschuldige Zärtlichkeiten austauschten, da sie das sehr bald ganz offiziell als Paar tun würden. Immerhin war es ihr nie sonderlich peinlich gewesen, wenn ihr Freund ihre Hand gehalten hatte und sanft darüber gestrichen hatte. Auch gegen einen zärtlichen Kuss auf die Lippen hatte sie nichts einzuwenden, aber intimer mochte sie es eigentlich nicht. Da war sie vielleicht etwas prüde, aber sie fand einfach, dass solche intimere Geschichten nicht in die Öffentlichkeit gehörten, auch nicht gegenüber ihrer Freunde. Sie hoffte nur, dass Itachi das ähnlich sah, da sie keine Diskussion mit ihm über dieses Thema führen wollte.

Aber vielleicht dachte er genauso, da er ein Leben in der breiten Öffentlichkeit führte und deswegen genau wusste, was er vor Publikum veranstalten durfte. Er würde seine Privatsphäre behüten, genau wie er sie beschützen wollte. Da würde es nicht sehr produktiv erscheinen, wenn er mit ihr allzu offensichtlich auf offener Straße mit ihr rumknutschen würde. Da war sie irgendwie froh, dass Itachi ein Uchiha war. Das war aber nur der einzige Vorteil, den sie sah. Er wüsste sich in der Öffentlichkeit so gut zu benehmen, dass er zweimal über einen Kuss vor allen anderen nachdenken würde. Vor ihren Freunden kein Problem, aber vor ihren Mitschülern – selbst wenn sie dann sehr viel Genugtuung verspüren würde – wäre ihr das zu viel des Guten.

Außerdem müsste sie niemanden mit einer Kussorgie beweisen, dass sie Itachi liebte. Das erreichte man auch mit anderen Gesten, wie zärtliche Umarmungen, Händchen halten oder einfühlsame Blicke, die einem unter die Haut gingen. Vor allem, wenn Itachi sie wie jetzt gerade ansah.

Temari holte Kazumi aus ihrer kleinen Traumwelt, indem sie ihre Arme von hinten um ihre Schultern schlang und sich an sie lehnte. Dennoch ließ sie Itachis Hand nicht los, auch wenn ihre Freundin sie etwas nach hinten zog.

„Das bedeutet wohl, dass dir der echte Prinz extrem egal ist und du deinen Traumprinzen schon gefunden hast!“, flüsterte Temari ihr so leise zu, dass es vor allem Itachi nicht hörte.

„Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie egal!“, murmelte sie genauso leise und zwinkerte diesmal Itachi zu, der sie dann doch etwas verwirrt ansah, da er nicht wusste, wovon sie und Temari sprachen. Es war vielleicht auch ganz gut, dass er das nicht gehört hatte, da er schon arrogant genug war, dass man ihn als absoluten Traumprinzen ansah. Vielleicht war er das auch, auch auf den ersten Blick, da er nicht nur hammermäßig aussah, sondern auch unglaublich Manieren an den Tag und wirklich wusste, wie man eine Frau behandelte. Zumindest wenn er es wollte und besagte Frau damit beeindrucken wollte. Itachi war ein Schwerenöter, aber bis jetzt hatte sich wohl noch keine Frau deswegen beschwert. Sie würde sich deswegen auch nicht so dermaßen beschweren.

Er hatte sie auf jeden Fall schwer beeindruckt und sie war öfters wirklich überwältigt gewesen, was Itachi alles aus dem Ärmel zaubern konnte. Da war das eher ungewöhnliche Valentinsdate nur die Spitze des Eisbergs. Es waren vor allem diese kleinen Kleinigkeiten und Gesten, die sie nicht mehr missen wollte.

Eigentlich ja, der adelige Prinz war ihr wirklich egal, da sie sich nicht vorstellen konnte, was einem echten Prinzen anders war, als an ihrem Eigenen. Abgesehen von dem Titel und dem blauen Blut schien ja wohl kein großer Unterschied zu sein. Außerdem war ihr Itachi in vielerlei Hinsicht viel lieber, da, na ja, eigentlich war es egal. Immerhin würde sie sich diesem Prinzen sowieso nicht nähern und diese ganzen Gedankenspielchen setzten voraus, dass dieser Kerl überhaupt an ihr auch nur irgendwie interessiert war und dann wäre sie wirklich extrem überheblich, wenn sie so dachte. Auch wenn hier angeblich so viele Typen auf sie standen, gefiel ihr dieser Gedanke kein bisschen und ehrlich gesagt, war ihr das zu anstrengend.

Kazumi wandte ihren Blick wieder zu Itachi, der immer noch ihre Hand hielt, als wollte er sie nie wieder loslassen oder wollte zumindest verhindern, dass sie jetzt wegging. Auch wenn sie das eigentlich eh nicht wollte, musste sie aber zum Nachmittagsunterricht.

„Ja, sehr egal!“, flüsterte sie und Itachi schien sie wohl zu hören, weswegen er sie etwas irritiert ansah, was sie dann doch leicht kichern ließ. Manchmal war er dann doch so richtig süß!

22.Kapitel

22.Kapitel

Kazumi wusste, dass sie ihr Glück wieder herausforderte, wenn sie in ihrer Freistunde in die Bibliothek ging um zu lernen, obwohl sie gerade in der Bibliothek immer Leuten begegnet war, die sie vor allem alleine nicht treffen wollte. Eben angefangen von Vanessa, bis hin zu Aarons Bruder und seinen dämlichen Freunden, auch wenn sie sich mit letzteren Beiden nicht mehr rumschlagen musste. Von Kabuto wollte sie gar nicht erst anfangen. Der kam ja auch immer zu unglaublich passenden Momenten.

Aber was sollte sie sonst machen, da es sich eigentlich überhaupt nicht auszahlen würde für eine einzige Freistunde in ihrer Zimmer zurück zu kehren? Dann hätte sie eigentlich nicht mehr sehr viel von dieser Freistunde, in der sie immer ihre Arbeiten erledigen konnte. Zumal sie in der nächsten Stunde in ein Nebengebäude musste, dass näher an der Bibliothek lag, als an ihrem Wohnhaus. So gesehen würde es für sie einen enormen Umweg bedeuten, wenn sie wegen solch banalen Gründen einfach in ihr Zimmer gehen würde. Sie war ja mit diesen Kerlen eigentlich ganz gut klar gekommen. Und Vanessa konnte man ziemlich gut ignorieren, wenn man es wollte. Außerdem wusste sie aus sehr guter Quelle, dass Besagte jetzt Unterricht hatte und Kabuto mit Itachi in einer Klasse war und der jetzt eigentlich brav in seinem Geometriekurs sitzen sollte.

Demnach sollte sie eigentlich nicht Gefahr laufen einen von den Beiden zu begegnen, zumindest wenn die beiden nicht schwänzten und sich in den Kopf gesetzt hatte ihr auf den Keks zu gehen. Und so viel Freizeit hatten selbst die Zwei nicht. Zwar wollte Vanessa was von Itachi, aber Kazumi deswegen zu ärgern, brachte sich in dieser Hinsicht rein gar nichts. Und Kabuto, tja, bei dem wusste sie immer noch nicht, was sie eigentlich von ihm halten sollte.

Er ging ihr zwar auf die Nerven und war in ein, zwei Begegnungen eindeutig zu nahe gekommen, aber eigentlich fühlte sie sich weder bedroht noch belästigt. Eigentlich war er einfach nur nervig und kostete ihr zu viel von ihrem gesunden Geisteszustand. Der hatte ja auch schon mal besser ausgesehen.

Kazumi blieb abrupt stehen.

Nein, das stimmte nicht ganz! Es klang vielleicht merkwürdig und sogar etwas unglaubwürdig, aber sie hatte das Gefühl, dass Itachi sie irgendwie heilte. Und das auch noch vollkommen unbewusst.

Immerhin hatten bis jetzt jeder ihrer Freunde und auch zwei ihrer festen Freunde – nicht Aaron, also blieben nur mehr zwei übrig – versucht ihr irgendwie zu helfen, was ihrer Trauer wegen dem Tod ihrer Eltern betraf. Aber Itachi hatte damals Recht gehabt. Sie würde wohl nie darüber hinweg kommen, aber zumindest er gab ihr nicht das Gefühl, das auch zu müssen.

Selbst wenn Sakura es gut mit ihr gemeint und ihr damals angeboten hatte immer ein offenes Ohr für sie zu haben, wenn sie jemanden zum reden brauchte, hatte sie dieses Angebot noch nie wirklich in Anspruch genommen. Aber die Wahrheit war, dass sie nicht so der Typ war, der über etwas sprach. Zwar war es hin und wieder ganz gut über die eigenen Probleme zu sprechen, aber ändern würde es an der Situation auch nichts. Davon kamen ihre Eltern auch nicht wieder.

Und selbst Robert hatte gemeint, sie sollte das endlich abschließen. Immerhin sei es Vergangenheit und würde nichts an der Gegenwart oder der Zukunft ändern.

Aber Kazumi hatte ihm in dieser Hinsicht widersprechen müssen. Der Tod ihrer Eltern hatte sie sicher geprägt und so eiskalt und vielleicht grausam das auch klang, dadurch hatte sie gelernt, dass Menschen einfach aus ihrem Leben verschwinden konnten. Nichts war von Dauer, weder das Leben noch eine Beziehung und vielleicht hatte sie deswegen immer diese Angst verspürt Itachi als Freund zu verlieren, wenn sie ihn mit ihren Gefühlen konfrontieren würde und er diese aber nicht erwiderte. Weil irgendwo in ihrem Kopf die Konsequenz war, dass sie ihn verlieren würde, wie ihre Eltern, wie Robert oder Andrew und sogar Aaron.

Ihre Eltern waren nicht Schuld an dem Unfall und ihrem Tod, aber das Leben hatte ihr eine grausame Lektion verpasst und daraus hatte sie gelernt.

Außerdem hatte sie früh gelernt relativ alleine auf eigenen Beinen zu stehen, zumal sie sich um die Aufnahme an dieser Schule gekümmert hatte.

Und genau deswegen fühlte sie sich bei Itachi sicher!

Er verlangte nicht von ihr darüber zu reden, darüber hinweg zukommen oder dieses Kapitel abzuschließen. Er schien zu spüren, dass das nicht richtig für sie war und er das nicht mal verlangen konnte oder dürfte. Niemand durfte das von ihr verlangen, weder Itachi, noch Jim oder einer ihrer Therapeuten, zu denen man sie ja wegen dem Tod ihrer Eltern geschickt hatten.

Und eigentlich schien sie langsam wirklich darüber hinwegzukommen und es irgendwie zu akzeptieren. Damals hatte es eine Zeit gegeben, da hätte sie diesen Gedanken verabscheut und sich dafür gehasst. Damals war sie am Ende ihrer Kräfte gewesen.

„Verzeihung!“

Erschrocken hob sie den Kopf und stolperte einen Schritt zurück. Sie unterdrückte einen leisen Schrei, da man sie wieder erschreckt hatte und sah dem jungen Mann vor ihr in die Augen, der dann doch nicht so ganz in das Bild dieser Schule passte, zumal er weder die Schuluniform trug und eindeutig zu jung war um ein Lehrer zu sein.

„Pardon, dass ich Sie erschreckt habe, Miss!“

Er hatte einen leichten ausländischen Akzent, den sie nicht so ganz einordnen konnte. Englisch schien nicht seine Muttersprache zu sein, aber er sprach sie dennoch fließend. Passend zu diesem Akzent, sah er auch ausländisch aus. Eher dunklere Haut, wie dunkle Haare, die auf Arabien oder in diese Richtung zumindest hindeuteten. Sie sprach kein arabisch, weswegen sie den Akzent nicht kannte.

Die Kleidung, die er trug, schien aber zu dieser Theorie zu passen.

„Nein, schon gut!“, wehrte sie ab, vor allem da es sie etwas irritierte, dass er sie so förmlich ansprach, obwohl sie ja gleich alt zu sein schienen. Das kannte sie bis jetzt nur von Itachi, der sie vor allem bei ihren Verabredungen besonders respektvoll behandelte und ihr auch immer wieder gerne die Tür aufhielt, wenn sie denn das gleiche Ziel hatte. Das fühlte man sich irgendwie sehr besonders, wenn ein Mann einen so behandelte. Bei diesem Kerl wusste sie aber nicht genau, was sie von dieser Behandlung halten sollte. Sie war seit Blaine wohl übervorsichtig was fremde, nette Kerle betraf. Hinter dieser netten Masche konnte auch eiskalte Berechnung stecken, wenn diese Kerle wussten, mit wem sie befreundet war um genau das auszunutzen. Das hatte sie bei Jim damals zur Genüge erlebt und würde hier nicht anders sein.

„Seid Ihr eine Schülerin?“, fragte er in diesem leider sehr süßen Akzent, der einen irgendwie einlullte, was sie dann doch etwas nervös machte.

„Ähm, ja! Ich bin im zweiten Jahrgang!“, die Miene des Jungen hellte sich automatisch auf, als sie das sagte und da wirkte er wirklich attraktiv. Na toll, noch so ein arroganter Schönling.

Obwohl, da musste sie sich korrigieren, er wirkte überhaupt nicht arrogant oder schleimig, eigentlich richtig nett. Und das sollte sie eigentlich schon extrem misstrauisch machen.

„Dann könnt Ihr mir vielleicht helfen! Ich muss gestehen, ich habe mich in dieser riesigen Schule verlaufen!“

„Ist auch kein Wunder, sie ist ja riesig! Das ist mir auch passiert, vor allem am Anfang.“, meinte Kazumi mit einem leichten Lächeln.

„Ich suche das Büro der Direktorin!“, dann war er so richtig falsch.

„Dafür musst du in ein anderes Gebäude, nämlich ins Hauptgebäude. Dort befindet sich im zweiten Stock das Büro der Direktorin. Wir sind gerade im dritten Nebengebäude!“, erklärte sie kurz und deutete dabei in die Richtung aus der er wohl gekommen zu sein schien, „Eigentlich musst nur wieder durch den Eingang hinaus und dem Hauptweg folgen. So kommst du direkt zum Hauptgebäude.“, endete sie, als sie plötzlich merkte, dass der junge Mann sie plötzlich ganz ernst ansah und ihr beinahe der Gedanke kam, sie hätte ihn jetzt echt beleidigt oder seine Intelligenz in Frage gestellt, weil er nicht fähig war den Weg alleine zu finden und er sich darauf herablassen musste sich von einem Mädchen helfen zu lassen. Solche Kerle sollte es ja geben, die niemals nach dem Weg fragten, weil sie einfach zu stolz waren. Aber dieser Kerl schien zumindest diesen Stolz herunter geschluckt zu haben um letztendlich wegen der Hilfe sauer zu sein.

Es überraschte Kazumi dann doch sehr, als er sich ohne Vorwarnung tief vor ihr verbeugte, „Ich danke Euch sehr für Eure Hilfe!“, sagte er mit diesem beinah traumhaften Akzent, was sie dann doch extrem abschreckte.

Sie stand zwar drauf – welche Frau würde nicht darauf stehen – wenn man sie respektvoll und anständig behandelte, aber diese Geste war ihr dann doch etwas zu viel des Guten. Zwar wirkte sie nicht gekünstelt und absolut aufrichtig, aber sie fühlte sich nicht wohl dabei und hatte dieses seltsam schlechte Gefühl, das wirklich sehr selten zum Vorschein kam. Es hatte sie damals vor Kabuto und sogar vor Blaine gewarnt, wie auch ein bisschen vor Blair und vor allem vor Vanessa. Bei Hidan und damals bei Aaron hatte es nicht funktioniert. Aber jetzt war dieses schlechte Gefühl stärker und schien wie eine rote Ampel zu blinken um ihr wohl das Offensichtliche zu zeigen, was sie aber nicht zu sehen schien.

„Schon gut, ich helfe gerne!“, ein sehr verlegenes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als er sich endlich wieder aufrichtete und sie ansah. Wieder läuteten ihre Alarmglocken, auch wenn sie nicht ganz wusste, warum ihr so unbehaglich wurde, wenn dieser Fremde sie so seltsam anlächelte und ihr in die Augen sah. Da lief es ihr beinahe eiskalt den Rücken runter, aber das konnte sie aus reiner Höflichkeit gerade noch unterdrücken. Und nein, es war nicht dieses positive Gefühl, wie wenn Itachi sie ansah und sie erzitterte. Das hier war diese Art von Gefühl, wenn gleich der Mörder um die Ecke kam und einem unangenehm eiskalt wurde. Es fühlte sich beinahe wie richtige Panik an.

„Trotzdem danke ich Euch!“, meinte er und deutete noch einmal eine leichte Verbeugung an, ehe er wieder umdrehte und in die Richtung ging, die sie ihm gewiesen hatte.

Kazumi sah ihm nach und legte dabei leicht ihren Kopf schief!

Das schlechte Gefühl, das sie bei diesem Fremden empfand, blieb und ging einfach nicht weg, obwohl er ihr nun wirklich keinen Grund geliefert hatte, dass er jetzt irgendwie unsympathisch oder gefährlich für sie war. Er hatte sie nicht, wie andere Typen es früher getan hatten, angebaggert, sondern war einfach nur freundlich gewesen. Er hatte sich richtiggehend anständig und extrem höflich verhalten, weswegen sie eigentlich nicht misstrauisch sein durfte.

Und trotzdem war sie es genau aus diesem Grund, weil sie es nun wirklich nicht gewohnt war, dass hier ein Kerl einfach so freundlich war. Selbst Itachi hatte sie zu Anfang wie ein richtiger Idiot verhalten und war nur freundlich gewesen, weil er etwas von ihr gewollt hatte und nur aus dem Grund, damit sie Mitglied seines dämlichen Clubs wurde.

Der Fremde verschwand langsames Schrittes hinter der nächsten Ecke und als sie sich auch umdrehen wollte um in die Bibliothek zu gehen, fielen ihr zwei Dinge auf. Eigentlich musste sie in die gleiche Richtung wie dieser Fremde und zweitens hatte sie keine Ahnung wer dieser Kerl überhaupt war, vor allem da sie ihn zuvor noch nie gesehen hatte. Und eigentlich konnte sie dann schon von sich behaupten, dass sie so ziemlich jeden Schüler kannte, denn so viele Schüler gab hier dann doch nicht, auch wenn die Größe der Schule eine ganz andere Sprache sprach.

Da fragte sie sich dann doch, wer denn dieser Neuer eigentlich war?
 

Kazumi vergaß die Begegnung mit dem neuen Schüler sehr schnell, da er ihr egal war. Sie hatte immerhin schon genug mit ihren aktuellen Mitschülern zu tun, da konnte sie sich nicht auch noch Gedanken um einen Neuen machen, der vielleicht sehr manierlich zu ihr gewesen war.

Und außerdem wollte sie sich in diesem Jahr mehr auf Itachi konzentrieren und so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringen, da das nach diesem Jahr, seinem Abschlussjahr, nicht mehr so oft möglich sein würde. Immerhin wäre er nach den Ferien in Yale, also etwas weiter weg als die sonstigen zwei Türen weiter und in den Ferien müsste er arbeiten und sie hätte dann sowieso etwas Angst, dass das dann mit ihm rauskäme und momentan wollte sie das nicht. Und er sicherlich auch nicht. Es war noch zu früh, noch zu frisch und noch zu schön um es jetzt schon zu veröffentlichen.

Außerdem war da immer noch die kleine Problematik mit seinen Eltern, die sie noch lösen musste. Selbst wenn Itachi sagte, dass seine Eltern irgendwann mal drauf kommen würden, dass sie es ehrlich meinte, könnten da noch Jahre vergehen, bis ihnen mal dieser Gedanke überhaupt kommen würde. Und sie wusste nicht, ob sie das lange durchhalten würde, wenn man sie ignorieren, anfeinden oder komplett ausschließen würde. Sie liebte Itachi und würde sich, anders als damals bei Robert, nicht einfach wieder verdrücken, sondern sich da durchbeißen, bis man sie akzeptierte. Aber ob das wirklich gut für eine Beziehung war, schien fraglich. Selbst für Itachi wäre das eine ziemliche Herausforderung, da er das sicherlich nicht so einfach wegstecken würde. Keiner würde es aushalten, wenn die eigene Familie so feindlich gegen die eigene Freundin wäre, so sehr die wichtigsten Menschen in seinen Leben einen auch liebten.

Und selbst wenn Itachi ihr sagte, sie solle sich deswegen keine Sorgen machen und dass das mit der Zeit sich schon richten würde, beschäftigte sie es immer noch, da es da um sie ging. Sie würde diese Anfeindungen zu spüren bekommen und sonst niemand.

Deswegen sollte sie sich langsam überlegen, was sie wegen Itachis Eltern machen sollte. Irgendwas um sie davon zu überzeugen, dass sie nicht so wie man sie darstellte oder wie seine Eltern glaubten sie sei zwangsläufig nur so, weil es alle dachten. Und nur weil es alle dachten, musste es nicht zwangsläufig immer wahr sein. Immerhin hatte sie auch lernen müssen, dass nicht alle reichen Leute so waren, wie sie es sich immer vorstellte.

Kazumi war ja sonst eigentlich sehr gut sich irgendeine Lösung für ein Problem einfallen zu lassen, da musste das doch ein Kinderspiel sein.

Dennoch war ihr noch kein vernünftiger Gedanke deswegen gekommen, da sie sich gerade auf etwas viel Schöneres konzentrierte und worüber sie eigentlich viel lieber nachdachte, als über dieses Problem.

Kazumi kicherte vergnügt, ehe sie ihre Finger in Itachis Hemdkragen krallte und sanft an dem Stoff zog, damit er sie endlich auf die Lippen küsste, da er sich ihrer Meinung nach schon zu lange mit ihren Wangen, ihrer Nase, ihren Schläfen, ihrer Stirn und ihrem Hals beschäftigt hatte. Sie liebte diese heißen Küsse, die ihr immer wieder einen angenehmen Schauer bescherten, aber ihr war es dann doch viel lieber wenn er sie süß und heiß auf die Lippen küsste.

Seine Hände legten sich warm auf ihre Hüfte, zogen sie näher an seinen Körper und rutschten dann langsam auf ihren Hintern um sie leicht in die Höhe zu drücken, damit sie beinahe mit ihm auf Augenhöhe war, auch wenn ihre Augen gerade geschlossen waren.

Kazumi grinste in den Kuss hinein, schlang dabei ihre Arme um seinen Nacken und ließ sich von ihm etwas fester gegen die Wand drücken.

„Warte!“, keuchte sie erschrocken auf, als sie den Kuss gelöst hatte und dabei ihre Hände auf seine Wangen legten um ihm tief in die Augen zu sehen.

„Was ist?“, fragte er mit heiser und rauer Stimme, die unglaublich gut in ihren Ohren klang, da es sich so anhörte, als würde diese Knutscherei nicht mal an ihm spurlos vorbei gehen. Und das war an sich schon eine Leistung!

„Meine Freistunde ist bald zu Ende!“, hauchte sie und strich mit ihrem Daumen über seine Wange.

„Aber dann haben wir sowieso Mittagspause, also können wir auch hierbleiben!“, dabei grinste er süffisant und etwas dreckig, zwickte sie leicht in den Hintern, was sie eigentlich sofort unterbinden sollte.

„Klingt verlockend, aber ich hab Hunger und meine Lippen sind schon ganz taub!“, flüsterte sie weiter und legte ihre Stirn gegen seine.

„Taube Lippen? Dann muss ich mich wohl auf deinen Hals beschränken, wie schade!“, raunte er leise gegen ihre Lippen.

„Man sieht dir richtig an, wie traurig du deswegen bist!“, murmelte sie etwas beleidigt.

Itachi grinste wieder und ließ sie langsam wieder auf den Boden zurück, drückte ihr aber vorher noch einen sanften Kuss auf die Wange, ehe sie sich voneinander lösten und an die Tür traten, durch den sie den kleinen Abstellraum des Wohnhauses betreten hatten.

Sie waren klammheimlich in den kleinen Raum geschlichen, na ja, besser gesagt, hatte Itachi sie beinahe in den Raum geschleift, ehe sie in diese kleine Knutscherei und leicht Fummelei verfallen waren, der sie vor einem Jahr nicht einfach so zugestimmt hätte. Dabei war ihre eigene Hand sogar leicht unter sein Hemd gerutscht um etwas über seine warme und feste Haut zu streichen, von der sie nie genug bekommen würde. Seine Finger hatten zärtlich über ihre Wirbelsäule gestreichelt, was ihr mehr als nur ein angenehmes Zittern beschert hatte. Wie er sie dazu gebracht hatte, war ihr immer noch ein Rätsel. Aber mal ehrlich, wer würde nicht gerne mit Itachi Uchiha in der Abstellkammer knutschen. Immerhin waren sie sich bei ihren Dates auch so nahe gekommen und sie war es dann doch irgendwie leid sich gegen diese kleinen Freuden des Lebens zu wehren.

Itachi öffnete die Tür, die auf den Gang führte und zusammen schielten sie kurz hinaus, ehe sie in den leeren Gang traten.

Zwar waren sie in ihrem Wohnhaus und ihre Freunde wussten von ihnen, aber sie sollten trotzdem nicht gerade mitbekommen, dass sie sich zusammen in einen Abstellraum geschlichen hatten um rumzumachen.

Schlimm genug, wenn sie Temaris Grinsen sah, wenn sie Kazumi dabei erwischte, wie sie mit Itachis Händchen hielt, aber das würde dem Ganzen die Krone aufsetzen und sie würde das Lächeln nicht mehr aus dem Gesicht bekommen.

Zusammen huschten sie aus der Abstellkammer und gingen dann Hand in Hand Richtung Speisesaal. In ihrem Wohnheim benahmen sie sich schon eher wie ein Paar, als im restlichen Teil der Schule. Hier konnte sie sich an diesen wundervollen Gedanken gewöhnen, ohne dass sich irgendwelche Möchtegern Freundinnen und Verlobte einmischten und sich deswegen auch noch aufregten, weil sie ihnen Itachi wegnahm.

Itachi zog leicht an ihrem Arm, führte ihren Handrücken an seinen Lippen um einen leichten Kuss auf ihre Haut zu hauchen. Als hätten sie in der Abstellkammer nicht schon genug rumgeknutscht. Eine traumhafte Geschichte für ihre zukünftigen Enkelkinder. Schon der Gedanke war absurd, wie sie als alternde Omi vor ihren Enkeln sitzen würde, die sie mit großen, unschuldigen Augen ansahen um ihrer Geschichte zu lauschen. Eine Geschichte, die nichts für Kinderohren waren, schon gar nicht für ihre. Vor allem wenn sie nicht von Itachi waren. Und daran wollte sie nicht denken!

Als sie vor der Tür zum Esssaal stehen blieben, stellte Kazumi sich noch ein letztes Mal für heute auf die Zehenspitzen um ihm einen sanften Kuss auf die Wange zu drücken, ehe sie sich von ihm löste und die Tür öffnete.

Itachi grinste nur und folgte ihr in den Speisesaal, wo die anderen schon anwesend waren.

„Hey, ihr zwei!“, begrüßte Temari sie, „Wie wars in der Abstellkammer?“, Kazumi blieb abrupt stehen und knabberte auf ihrer Unterlippe herum.

„Das hätte ich ahnen müssen, dass du mir überallhin folgst um rauszufinden wo ich hingehe, damit du mir das unter die Nase reiben kannst!“, murmelte sie und setzte sich wieder in Bewegung um sich auf ihren Platz zu setzen, neben Temari, gegenüber von Sasuke, wie immer. Itachi nahm neben ihr Platz, auch wie immer.

„Ich sag ja sie ist verrückt!“, meinte Itachi leise zu ihr.

„Und ich wollte es nicht glauben!“

„Sehr witzig! Du hast ein Päckchen bekommen Kazumi!“, kam es nicht so schmollend, wie sie zuerst gedacht hatte, sondern irgendwie schadenfroh von Temari und schob eine längliche Schachtel mit einem roten Band umwickelt zu ihr rüber.

„Das muss wohl die superteure Whiskyflasche sein, die ich vor einem Monat bestellt habe!“, sagte Kazumi so verdammt nüchtern mit neutralem Blick auf die Schachtel, dass man es ihr wohl ganz kurz auch abkaufte.

„Du trinkst keinen Whisky!“

„Genau DAS ist das Problem, Naruto!“, murmelte Sasuke beiläufig und schien mit Itachi einen seltsamen Blick auszutauschen, den sie nicht so ganz verstand und nicht so ganz einordnen konnte. Was war denn jetzt schon das Problem?

„Mach es auf Kazumi! Mich würde interessieren, was du da bekommen hast!“, drängte Temari und stupste sie immer wieder mit dem Zeigefinger in den Oberarm.

„Sicher!“, murmelte sie und zog an der roten Schleife.

Der Knoten löste sich und der seidene Stoff glitt lautlos von der hölzernen Box auf den Tisch. Dann erst nahm sie die Schachtel in die Hand und hob den Deckel an um kurz nach Luft zu schnappen, als sie den Inhalt erkannte.

„Verdammt!“, hauchte Temari.

Schnell wandte sie ihren Blick zu Itachi und starrte ihn eine Sekunde böse an.

„Sieh mich nicht so an! Die ist nicht von mir! Ist nicht mein Stil!“, wehrte er sich und sie glaubte ihm. Trotzdem sah sie kurz zu Sasuke und zeigte ihm den Inhalt der Schachtel.

„Ist nicht sein Stil!“, meinte er ebenfalls, nachdem er einen kurzen Blick in die Schachtel geworfen hatte.

„Wie es scheint, hast du da einen heimlichen Verehrer!“, dabei grinste Naruto ziemlich frech, weswegen sie etwas nervös auf diese traumhaft schöne rote Rose starrte, die auf hellroten Samt gebettet und dem eine kleine Karte beigefügt war.

„Etwas ungewohnt, muss ich schon zugeben!“, murmelte Neji.

„Stimmt, ich bin nicht der Typ für heimliche Verehrer!“, meinte Kazumi, vor allem wenn sie bedachte, dass sie eine Stipendiatin war und die weiblichen Schüler sie schon nicht mochten. Wer wusste da schon, wie es um die männliche Schülerschaft stand? Eigentlich war es ihr ja egal, ob sie beliebt war oder nicht und sie hatte sich bis heute nicht darum gekümmert. Vor allem da sie sich nie als Schwarm gesehen hatte oder niemals daran interessiert war überhaupt irgendwie beliebt zu sein. In ihrer alten Schule hatte sie zwar einige Blicke auf sich gezogen, aber selbst die hatte sie gut ignorieren können, da es ihr wirklich egal war. Außerdem hatte sie zu dem Zeitpunkt Aaron gehabt und da hatte sich sowieso kein Kerl getraut sie anzusprechen. Dafür war sie ihm letztendlich sehr dankbar gewesen.

„Das ist es nicht!“, unterbrach Sasuke sie, bedachte sie mit einem seltsamen Blick, den sie wieder nicht zuordnen konnte.

„Was meinst du?“

„Du bist heiß!“, das war mal eine Ansage von ihm.

„Achte auf deine Wortwahl, Sasuke!“, warnte sein Bruder beiläufig und sehr nüchtern.

„Der Punkt ist der, dass du beliebter bist, als du vielleicht ahnst!“, Sasuke konnte Itachi sehr gut ignorieren, „Auch wenn du es anders siehst, aber die meisten Typen an unserer Schule würden sicher sehr gerne mehr Zeit mit dir verbringen!“, erläuterte er mit erhobenen Zeigefinger, „Sicher, sie wollen dich nur ins Bett bekommen, da du nur eine Stipendiatin bist. So snobistisch sind die Typen, um es in deinen Worten zu sagen.“, darüber sollte sie wütender sein, „Der einzige Grund warum sie dich in Ruhe lassen und dich nicht anbaggern, ist, dass wir zwischen dir und diesen Typen stehen!“, endete er mit seiner bedeutungsvollen Rede, die nicht so bedeutungsvoll war, wie sie es eigentlich sein sollte.

Langsam wanderten ihre Augenbrauen nach oben und sie sah Sasuke misstrauisch an. Kazumi ahnte worauf er da hinauswollte. Letztendlich war sie nur eine Stipendiatin, die als Störenfried in dieser Welt der Superreichen angesehen wurde. Die Akzeptanz, die sie hier bei ihren Freunden erfuhr, bekam sie nicht unbedingt an der restlichen Schule zu spüren. Die Mädchen mochten sie schon nicht, weil sie sich angeblich an die Jungs ranmachte und den anderen Mädchen den Host Club wegnahm. Und passend zu diesem Klischee wollten die Kerle der Schule sie flach legen?

Wie dämlich war denn der Schwachsinn?

„Kurz gesagt, sie baggern dich nicht an, weil sie dann ganz genau wissen, dass sie dann mächtigen Ärger mit uns bekommen. Denen sind die Gerüchte der Mädchen egal.“, fügte Temari hinzu, „Die haben vor allem viel zu viel Schiss vor den Uchihas!“, grinste die Blondine.

Kazumi wusste, dass vor allem die Uchihas hier eine gewisse Macht besaßen und demnach sich nicht jeder traute ihnen so entgegen zu treten, wie sie es tat. Würden die wissen, dass sie Itachi regelmäßig als Idioten bezeichnete, würden die wohl einen halben Herzanfall bekommen. Ihre Mitschüler schienen Panik zu schieben, dass es furchtbare Konsequenzen – in Form von Geschäftsverbindungen, die ganz schnell gekappt werden konnten – bedeuten würde, wenn man sich zwischen einen Uchiha und seinem Objekt der Begierde stellen würde. Auch wenn niemand wirklich wusste, dass sie das Objekt der Begierde war. Aber sie war aus deren Sicht mit den Uchihas befreundet und demnach wichtig genug um in Ruhe gelassen zu werden. Die dachten wohl, dass Kazumi sie verpetzen würde, wenn man ihr zu nahe kommen würde.

Wie Unrecht sie doch hatten! Sie konnte sich selbst verteidigen und hatte keine Angst sich einem mächtigen Mann – bestes Beispiel, Itachis Vater – selbstbewusst entgegen zustellen.

„Scheint aber nicht jeder mitbekommen zu haben!“, meinte Sai und griff nach dem Stiel der Rose um mit der Blume vor ihrer Nase rum zu wedeln, „Ziemlich mutig, wenn man bedenkt wer auf dich scharf ist!“, Kazumi schielte zu Itachi, der dabei erstaunlich ruhig geblieben war und eigentlich überhaupt nichts dazu gesagt hatte.

Das hatte sie schon merkwürdig gefunden, aber auch nicht ungewöhnlich für ihn. Er verhielt sich meistens ruhig und seine Wut brodelte unter der Oberfläche. Er zeigte selten seine wahren Gefühle und ließ seine Gegenüber nicht immer an ihnen teilhaben. Sie hatte diese Wut einmal gespürt und war nicht wirklich scharf darauf sie noch einmal zu erleben.

„Was steht auf der Karte?“, mischte sich wieder Temari ein.

Ihr schien das wovon Sasuke gesprochen hatte so ziemlich egal zu sein und war eher erpicht darauf zu wissen, wer denn so mutig und waghalsig war ihr ein Geschenk zu machen, obwohl jeder an der Schule wusste mit wem sie befreundet war.

„Warte!“, meinte Kazumi und öffnete das kleine Kuvert um die Karte in die Hand zu nehmen, „Für die zarte Rose, die mir den dornigen Weg durch das verworrene Schloss geebnet hat!“, las sie vor und bereute es gleich wieder.

Kazumi hörte wieder die Grillen zirpen, da wieder diese peinliche Stille einsetzte.

„Seit wann ist Kazumi eine zarte Rose?“, Narutos Stimme zitterte beinahe, als sie ihn ansah und er sie erschrocken anstarrte.

„Die Frage ist doch die, …“, Itachis Arm legte um ihre Schultern und zog sie an seine Seite, „… mit wem du schon wieder geflirtet hast?“, raunte er ihr heiß ins Ohr, weswegen Kazumi hart schluckte, „Warst du böse, Kazumi? Ich dachte, du wolltest dieses Jahr brav sein!“, flüsterte er weiter.

Sie wandte ihren Kopf zu ihm und begegnete seinem Blick. Ihr wurde dabei ganz schön kalt und unglaublich heiß.

Kazumi öffnete ihrem Mund um etwas darauf zu erwidern, da es diesmal wirklich nicht so war, wie es aussah. Sie hatte mit niemanden geflirtet oder sonst was getan, wie damals bei Gaara. Verdammt, sie hatte den Kerl nur angelächelt und war freundlich gewesen. Das war in keinem Land ein Verbrechen, außer in Itachis verquerer Welt.

„Du vergisst, dass Kazumi noch ein freies Vögelchen ist …“, mischte sich Temari ein und zog an ihrem Arm um sich gleichzeitig nach vorne zu beugen, „… und demnach machen kann was sie will. Sie kann mit jedem verdammten Kerl an dieser Schule flirten, wenn sie es denn will!“

Kazumi sah zwischen den Beiden hin und her, „Diesmal war es wirklich nicht beabsichtigt! Ich schwörs!“, sie hatte mit niemanden geflirtet, diesmal war sie wirklich nur nett gewesen.

Verdammt, sie wusste, dass es Ärger geben würde, wenn sie zu nett war.

Wie hatte Itachi es immer gesagt? Ihm gefiel es viel besser, wenn sie fies war.

Vielleicht sollte sie bei dieser Devise bleiben?

23.Kapitel

23.Kapitel

Kazumi fühlte sich gelinde gesagt, wie war der Fachausdruck nochmal dafür, leicht verarscht! Schlichtweg verarscht, etwas gelinkt und nur leicht hinters Licht geführt.

Außerdem war sie dämlich, zu leichtgläubig und extrem vom Pech verfolgt, wenn sie bedachte was für Streiche das Schicksal ihr des Öfteren gespielt hatte. Und das mit ihren Exfreunden war nur die Spitze des Eisbergs gewesen. Aber sie wollte dieses leidige Thema mit dem Tennismatch zwischen Itachi und Robert nicht schon wieder durchkauen um letztendlich bei dem Spiel zwischen Itachi und Blaine zu landen, das eindeutig zu viel des Guten gewesen war.

Das Schicksal war manchmal ein Arschloch, aber akzeptabel, da es vielleicht doch einen Grund für gewisse Dinge gab, auch wenn sie den Sinn hinter dem Tod ihrer Eltern auch nach all den Jahren nicht sah und verstand. Aber das war ein anderes Thema, das nicht wirklich hierher gehörte.

Aber gerade jetzt schien es ihr wieder einen Streich der besonderen Art zu spielen und sie war gerade sehr gewillt laut aufzuschreien um ihrem Missfallen mal ordentlich Luft zu machen. Scheiß egal, ob der Lehrer schon anwesend war und man sie dann für noch verrückter halten wurde. Würde an der allgemeinen Meinung über sie sowieso nichts ändern.

Eigentlich sollte sie es nicht mehr überraschen, dass das Schicksal es nicht immer gut mit ihr meinte, auch wenn es schon den einen oder anderen Volltreffer gelandet hatte. Ein wundervolles Beispiel war nicht nur die Freundschaften zu ihren Jungs, sondern auch ihre Liebe zu Itachi. Manchmal wollte sie eben daran glauben, dass bestimmte Dinge einen Grund hatten, da sie sonst nie mit dem Tod ihrer Eltern klarkommen würde. Vielleicht hatte dieses Ereignis sie auch zu Itachi gebracht? Vielleicht aber auch nicht! Sie wusste es nicht und es war unnötig sich das immer wieder zu fragen.

Schlussendlich hatte es ja einen Sinn gehabt und sie war Itachi dann doch sehr viel näher gekommen, als sie zu Anfang gedacht hatte. Trotzdem fragte sie sich dann doch, was das Schicksal ihr mit dieser Geschichte wieder auftischen wollte, vor allem wenn sie bedachte, was man ihr hier da gerade wieder auftischen wollte. Es konnte doch wohl wirklich nicht sein, dass sie wirklich so viel Pech hatte, wie sie zuerst angenommen hatte.

„Das Schicksal ist ein Arschloch!“, murmelte sie wütend und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Das fällt dir erst jetzt auf, nachdem mein Bruder gegen deinen Ex in einem Tennismatch antreten musste, nachdem mein Bruder gegen den Typen, der dich geküsst, hat im Tennis gewonnen, nachdem mein Bruder genau diesem Typen eine reingehauen hat, weil er dich geküsst, nachdem mein Bruder …“

„Schon gut, Sasuke, dein Bruder ist eben das Opfer dieser Tragödie, die von Shakespeare sein könnte!“, unterbrach Kazumi ihren besten Freund, ehe er noch mehr Dinge über das letzte Jahr preisgab, an die sie sich nicht mehr erinnern wollte. Schlimm genug, dass sie wieder davon sprechen mussten, da es ihrer Meinung nach abgehakt war und keine weiteren Erwähnungen mehr wert war.

Aber kaum geschah wieder so was, fanden es alle wieder extrem witzig davon zu sprechen, wie sie Blaine geküsst hatte oder wie Itachi Besagten und ihren Ex in den Boden gestampft hatte. Bei Blaine war es am Ende sogar wortwörtlich geschehen, da er ihm wirklich eine reingehauen hatte.

„Siehs doch mal so, schlimmer kann es nicht mehr werden!“

Sie und Sasuke wandten gleichzeitig ihren Blick zu Sai, der für diese Situation viel zu ruhig war, was vielleicht auch kein Wunder war, da er diese ganzen Dramen nur aus zweiter Hand mitbekommen hatte und nicht live dabei war, als Itachi Blaine geschlagen hatte.

„Es wird eindeutig schlimmer kommen!“, meinte Sasuke extrem nüchtern, was ihr mehr Angst machen sollte. Aber bitte, wie viel schlimmer konnte es denn noch werden.

„Meine Lieben! Ich weiß, dass ein neuer Schüler immer aufregend ist, aber bitte seid ruhig, damit er sich vorstellen kann!“, bat der Lehrer plötzlich um Ruhe und sie sah wieder nach vorne.

Es kam wirklich schlimmer!

Kazumi sah den neuen Schüler an, der ihr persönlich nicht mehr so ganz neu war. Immerhin hatte sie ihn erst gestern zu Gesicht bekommen. Das schlechte Gefühl kam wieder und sie verstand es immer noch nicht, da er immer noch vollkommen harmlos aussah, vor allem da er jetzt die Schuluniform trug und absolut unschuldig neben dem Lehrerpult stand und sich in der Klasse umsah, bis sein Blick bei ihr hängen blieb und sich ein Lächeln auf seine Lippen schlich.

„Hallo, mein Name ist Prinz Amir Hakim Omar Said Tarek! Ich komme aus einem Land der Vereinigten Arabischen Emirate und werde für dieses Jahr hier zur Schule gehen um mehr über die westliche Kultur zu erfahren.“, stellte er sich mit einer leichten Verbeugung und diesmal trat sein Akzent stärker hervor, als sie damals, also gestern, mit ihm gesprochen hatte, „Auf ein gutes Jahr!“, irgendwie kam sie sich wieder wie in einem schlechten Film vor. Denn wenn jetzt auch noch der ausländische, gutaussehende, reiche Prinz daher kam und Gott bewahre ihr auch noch den Hof machte, – wenn es wirklich ganz schlecht für sie lief – sollte sie sich ernsthaft überlegen, ob sie nicht doch in einem Klischeeteeniefilm, der seines gleichen suchte, gefangen war.

„Die Rose stammte aus den Emiraten!“, murmelte Sasuke nachdenklich vor sich, „Zumindest diese spezielle Züchtung!“

„Genau, als würde mir ein Prinz eine Rose schicken! Werd nicht lächerlich, Sasuke!“, winkte Kazumi mit einem Lächeln ab um davon abzulenken wie verdammt plausibel das doch klang. Sie hatte diesem Kerl doch den Weg gezeigt und demnach war er der einzige, der einen logischen Grund hatte ihr eine Rose und so eine seltsame und etwas kitschige Nachricht zu schicken.

„Danke Amir! Setz dich auf einen freien Platz und dann machen wir mit dem Unterricht weiter. Wenn du Fragen hast, wende dich an deine Mitschüler. Sie werden dir sicher gerne helfen!“, bat der Lehrer und deutete auf die freien Plätze im Klassenzimmer. Davon gab es auch verdächtig viele. Als würde man erwarten, dass unter dem Schuljahr mehrere neue Schüler zu ihnen stoßen würden. Vor allem arabische Prinzen!

Und natürlich würden sicher sehr viele SchülerINNEN ihm sehr gerne behilflich sein, wenn er denn Probleme hatte. Temari hatte immerhin recht gehabt, so toll Itachi auch war, ein Prinz, noch dazu so geheimnisvoll, war doch etwas anderes, als ein simpler Uchiha. Und das wusste der Kerl auch!

Aber da ihr der Prinz sowieso egal war, konnte ihr auch egal sein, dass die Damenwelt ganz entzückt von ihm war und demnach Itachi vollkommen vergas. Letzteres hingegen war aber richtig gut, da das nur Vorteile hatte, zumindest für sie.

Der anfängliche Tumult um die Ankunft des neuen Schülers legte sich langsam, als Amir der Anweisung brav Folge leistete und durch die Reihen der Schulbänke ging um sich einen Platz zu suchen. Selbst wenn er ein Prinz war, hier an dieser Schule war er nur ein gewöhnlicher Schüler. Das wusste er und das wussten zum Glück auch die Lehrer, die sich nicht von ihm einschüchtern ließen. Immerhin war es ihnen auch egal, wie sie mit den Uchiha-Sprösslingen sprachen, die ja bekanntlich die inoffiziellen Herrscher der Schule waren. Immerhin gehörte Itachis Daddy diese Schule.

Der Professor fing mit dem Unterricht an, als sich Amir auf einen Platz niedergelassen hatte. Wie es das Schicksal immer mit ihr meinte, bedachte der Kerl sie mit einem äußerst seltsamen Blick und setzte sich doch allen Ernstes direkt neben Gaara. Das hieß genau eine Reihe vor.

Nicht, dass das Schicksal irgendwas damit zu tun hatte, dass er sich jetzt ausgerechnet vor sie setzen musste. Immerhin hatte er das so entschieden und das damals mit dem Match zwischen Itachi und Robert war einfach nur verdammtes Pech gewesen. Aber verdächtig war es schon, dass er sich ausgerechnet vor sie hinsetzen musste. Vor die Person, die ihm den Weg gezeigt hatte. Und da war ja noch dieser eindeutige Blick, mit dem er ganz bestimmt nicht Sasuke oder Sai bedacht hatte. Außer er war schwul, was in Bezug auf ihr Pech aber extrem unrealistisch war.

Das schlechte Gefühl war immer noch da und so etwas hatte sie gegenüber von einer Person noch nie empfunden. Klar, Blaine hatte sie sofort als unsympathisch empfunden, aber mehr auch nicht. Kabuto hatte sie von Anfang an auch nicht gemocht, aber das war kein Grund sich deswegen unwohl zu fühlen.

Aber gerade bei diesem Prinzen spürte sie dieses seltsame Unbehagen, das ihr in diesem Sinne vollkommen unbekannt war.

Dennoch ignorierte sie dieses fremde Gefühl und konzentrierte sich lieber auf den Unterricht. Sie würde ganz bestimmt nicht zulassen, dass irgendein Kerl ihre Konzentration störte. Sie hatte für ihre Noten zu hart gearbeitet, als dass ein dahergelaufener Prinz ihr das jetzt alles kaputt machen würde.

Deswegen wandte sie ihren Blick nach vorne, wo der Professor gerade eine mathematische Formel schrieb, die einige regelrecht stöhnen ließ, da sie ziemlich kompliziert schien und sie selbst auch zweimal blinzeln musste um überhaupt einen Rechenweg zu sehen.

Wie immer erklärte er die einzelnen Elemente der Gleichung, während die Schüler nicht nur die Gleichung, sondern auch die Erläuterungen des Lehrers notierten. Wie ihre Mitschüler lauschte Kazumi den Erklärungen und ließ die Stunde einfach über sich ergehen, da sie gerade heute nicht die beste Motivation hatte.

Als es zur Pause läutete und der Lehrer das Klassenzimmer verließ, brach wieder Tumult aus und viele Schüler aus den ersten Reihen riefen den Prinzen zu sich um ihn kennen zu lernen. Denen schien sein adeliger Titel auch egal zu sein, was sie aber nicht wirklich überraschte, auch wenn sie leicht beeindruckt war. Vielleicht waren ihren Mitschüler doch nicht so übel.

„Das könnte interessant werden, wenn er sich mit ihnen anfreundet!“, murmelte Sasuke, weswegen sie zu ihm rüber sah.

„Was meinst du?“

„Gar nichts! Hab nur laut gedacht!“, dabei grinste er amüsiert, was sie noch mehr verwirrte und deswegen ihre Augenbrauen leicht zusammen zog.

„Na dann!“, meinte sie nur und wandte ihren Blick wieder nach vorne, als sich Amir gerade erhob um wohl der Einladung seiner neuen Mitschüler zu folgen.

Dann wandte er sich aber kurz zu ihr und Lächeln schlich sich auf seine Lippen, ehe er wieder eine Verbeugung andeutete.

„Ich hoffe mein Geschenk hat Euch gefallen, Mylady?“, meinte er nur und ehe sie auch nur irgendwie darauf reagieren konnte, ging er einfach nach vorne.

„Wie ich gesagt habe, mutig und sehr dumm!“, murmelte Sasuke sehr unpassend.

„Und lebensmüde!“, fügte Sai hinzu, „Prinz hin oder her, das wird Itachi nicht gefallen!“

Kazumi riss sich aus ihrer Starre um zu Sai rüber zu sehen, der für diese Aussage viel zu locker war und dabei dieses dämliche Uchiha-Grinsen aufgesetzt hatte. Es war dieses Grinsen, das irgendwie alle Uchihas draufhatten und Itachi zur Perfektion gebracht hatte. Ein Grinsen, bei dem man grundsätzlich vorsichtig sein musste, da es so ein freches, süßes und leicht überhebliches Grinsen war. Dagegen konnte selbst sie sich nicht immer wehren.

„Wer sagt, dass wir das Itachi sagen werden?“

„Wir wollen also wieder was vor ihm geheim halten?“, meinte Sasuke und schielte zu ihr rüber. In seinem Blick lag eine stille Warnung nicht den gleichen Fehler wie damals mit dem Kuss zwischen ihr und Blaine zu machen. Und auch wenn sie ihm still zustimmte, war das hier dann doch wieder was anderes.

An dem Kuss war sie zum Teil selbst schuld gewesen, aber was konnte sie dafür, wenn irgendein Idiot ihr unbedingt eine Rose schenken musste, weil sie ihm den Weg gezeigt hatte. Das war was vollkommen anderes als der blöde Kuss. Unwichtig für Itachi und absolut unwichtig für ihre Beziehung zu ihm. Keine Konkurrenz, da sie sowieso dieses seltsame Gefühl bei diesem Prinzen hatte. Kein Interesse an diesem Kerl!

„Es gibt Dinge, die muss er nicht unbedingt wissen.“, erwiderte Kazumi nur, „Außerdem ist mir der Kerl sowieso egal! Ein Rose ändert auch nichts daran!“

„Wenn du das sagst!“

Sie seufzte nur leise und lehnte sich zurück. Ihr Blick fiel unwillkürlich auf Amir, der sich lächelnd und angeregt mit ihren Klassenkameraden unterhielt. Auf den ersten Blick schien er wirklich wie die anderen zu sein. Ein normaler Jugendlicher, der neu in eine Klasse kam und sich mit seinen Kollegen anfreunden wollte. Mehr war es nicht, auch wenn diese Kollegen Kinder aus reichen Familien waren und der Neue ein Kronprinz aus einem fernen Land war.

Vor allem aber empfand sie bei den anderen nicht dieses seltsame Gefühl, wie bei diesen Prinzen. Und sie kam einfach nicht drauf, was sie dermaßen an dem Kerl störte, da er ihr nie etwas getan hatte.

Zumindest nicht in diesem Leben!
 

Kazumi mochte es eigentlich überhaupt nicht, irgendwas nicht zu wissen!

So wie sie es nicht ausstehen konnte, wenn man ihr eine harmlose Überraschung auftischen wollte, so war es doch klar, dass es sie verdammt störte, wenn sie einfach nicht darauf kam, was an diesem verdammten Prinzen so störend für sie war, dass sie so ein schlechtes Gefühl bekam.

Es war ja nicht so, als würde er ihr dauernd blöd kommen, sie vollkommen unangebracht anmachen, wie es andere Typen getan hatten oder sie bis aufs Blut nerven, wie es auch andere gemacht hatten. Nein, er saß nur vollkommen ruhig und absolut unschuldig auf seinem Platz vor ihr, folgte dem Unterricht und das einzige was er in ihrer Richtung tat, war dieses dämliche freundliche Grinsen mit dieser leichten Verbeugung, was sie gerade vollkommen in den Wahnsinn trieb.

Itachi hatte zumindest den Schneid besessen sie frontal anzubaggern. Aber dieser Prinz wollte es wohl ganz subtil machen und nur dämlich in der Gegend rumgrinsen, sich elegant verbeugen und hin und wieder ein sinnvolles Mylady zu hauchen.

Das machte sie ja misstrauischer, als Kabutos frontale Initiative um sie von Itachi wegzukriegen. Da war die Taktik des Prinzen viel gruseliger. Wenn es denn eine Taktik war. Immerhin musste sein dämliches Lächeln ja nicht unbedingt bedeuten, dass er auch nur irgendwie auf sie stand und was mit ihr anfangen wollte. Wenn sie angeblich nicht mal für einen Uchiha geeignet war, dann war sie als Freundin eines Prinzen noch ungeeigneter.

Kazumi war wahrscheinlich nur wieder zu paranoid und sah in irgendwelchen Blicken und freundlichen Lächeln Dinge, die nicht da waren. Genauso, wie bei diesen Gerüchten, von denen sie dachte, es würde sie betreffen und nicht irgendeinen Prinzen, der an die Schule kam und man einfach nur Panik schob, Kazumi wäre wirklich so dämlich und würde sich auch noch an einen Prinzen ranschmeißen.

Ihr reichten ja keine zwei oder drei Uchiha, ein paar andere heißen Typen, die Brüder ihrer Exfreunde und andere lustige Zeitgenossen. Nein, sie brauchte auch noch einen dämlichen arabischen Prinzen, der sie dauernd anlächelte und sie mit Mylady ansprach und ihr dabei auch noch teure Rosen schickte.

Sie hatte ja sonst nichts zu tun, da diese Schule ja ein Kinderspiel war und sie mit absoluter Leichtigkeit ihren perfekten Notendurchschnitt von 1,0 hielt. Okay, vielleicht war es absolute Leichtigkeit, wenn man bedachte, was sie alles für Dramen erlebt hatte und ihre Noten nie darunter gelitten hatten, aber da waren immer noch diese verdammten Partys, die trotz der angeblichen Auslösung des Host Clubs immer noch stattfanden und sie sich immer noch was den Kundinnen, die keine mehr waren, anhören musste. Das raubte ihr die meiste Zeit, neben dem angenehmen Zeitvertreib mit Itachi auszugehen.

Da sollte sie auch noch Zeit sich einen Prinzen zu angeln? Das kam ja auch nur in schlechten Filmen vor.

Es läutete zum Ende der Stunde und auch zum Ende der Pflichtstunden. Jetzt würde für jeden Schüler sein individueller Stundenplan beginnen, was für sie bedeutete, dass sie sich auf den Weg zu ihrem ersten Wahlfach für heute machen sollte. Zwar war gerade zwischen den einzelnen Wahlfächern genügend Zeit um zu den jeweiligen Gebäuden zu kommen, was aber nicht hieß, dass man trödeln durfte. So viel Zeit blieb dann nämlich doch nicht, wenn man sich zu viel Zeit ließ und sich mit Mitschülern verquatschte. Kazumi verplemperte mit ihren Gedanken schon genügend Zeit, wenn sie über ihre ganzen Probleme nachdachte und wieder zu viel darüber nachdachte, als sich einfach darüber zu freuen, was sie schon alles erreicht hatte. Immerhin musste sie sich wegen irgendwelcher Exfreunde keine Sorgen mehr machen und diesen Prinzen konnte man ja auch ziemlich ignorieren, auch wenn er ihr mit seinem dämlichen Grinsen extrem auf den Keks ging.

Aber sie wollte positiv denken und nicht immer an die möglichen Konsequenzen denken, wenn sie mal wieder irgendwas tot dachte. Das brachte ihr nichts und Itachi schon gar nichts.

Kazumi betrat mit Sai das Nebengebäude, in dem der Chemieunterricht stattfand und atmete zu erleichtert aus, da der Uchiha sie dann doch etwas verwirrt ansah.

„So erleichtert, dass du den Prinzen endlich nicht mehr ansehen musst?“, fragte er mit diesem nervigen Grinsen.

„Ist es so offensichtlich?“

„Nicht unbedingt, aber etwas auffällig!“, meinte er nur, als sie die Treppe in den ersten Stock rauf gingen, in dem ihr Klassenraum für die jetzige Stunde war, „Die Rose war von ihm, das hat er zugegeben.“, ergänzte er, „Ich will dir ja nichts sagen, aber ich glaube der ist scharf auf dich!“

Kazumi blieb so abrupt stehen, dass sie beinahe über die letzte Stufe der Treppe gefallen wäre, konnte sich aber gerade noch am Geländer festhalten und starrte regelrecht panisch zu Sai hoch, der wohl auch etwas unsicher zu ihr sah und seine Hand nach ihr ausgestreckt hatte um sie wohl aufzufangen, wenn sie fallen sollte.

„Bitte wie?“, hauchte sie leise und klammerte sich fast schon panisch an das Geländer.

„Er. Steht. Auf. Dich.“, wiederholte er langsam, als wäre sie vollkommen zurückgeblieben.

„Was?“, sie schüttelte aber vehement den Kopf um wieder einen klaren Gedanken zu fassen, ehe sie lächelnd abwinkte, „Mach dich nicht lächerlich! Das wäre ja wie in einem …“, fügte sie hinzu.

„Wie in einem schlechten Teeniefilm? Tja, das stimmt wohl! Du lässt kein Klischee aus, was?“, überlegte Sai mit einem leichten Lächeln

„Und das fällt dir erst jetzt auf!?“, dabei zog Kazumi ihre Augenbraue hoch und zog sich wieder hoch.

Nach diesem eigentlich vorhersehbaren Match zwischen Itachi und ihrem Ex Robert, nach diesem mehr als nur vorhersehbaren Match zwischen Itachi und Blaine und den fünfzigtausend Typen, die komischerweise scharf auf sie waren, fragte er sich ernsthaft noch, ob das nicht doch nur Zufall gewesen war.

„Ist aber auch egal, du irrst dich! Diese Rose war einfach nur ein Dankeschön, dass ich ihm geholfen habe.“, beschloss sie einfach, da sie eine andere Möglichkeit nicht in Betracht ziehen wollte, da diese andere Möglichkeit, sie nicht ertragen konnte, vor allem wegen Itachi. Sie wollte ihm nicht noch mehr Gründe zur Eifersucht geben, vor allem wenn sie unberechtigt waren.

„Genau, ich schenke Frauen auch immer eine einzelne Rose, wenn ich mich bei ihnen bedanken will. Das verstehen sie auch nie falsch!“, meinte Sai und verschränkte die Hände am Hinterkopf, ging bis in den ersten Stock hinauf und drehte sich dann noch einmal zu ihr, „In deinem Fall, hast du es komplett falsch verstanden, da es anders gemeint war. Und Itachi weiß ganz genau, wie es gemeint war!“, fügte er nur hinzu und ließ Kazumi einfach auf der Treppe stehen.

Ihr Mund öffnete sich für einen kurzen Moment, ehe sie ihn wieder schloss und ihm nachsah.

Eigentlich wollte sie nicht daran glauben, dass es anders, eben nicht als Dankeschön, gemeint war und sie nicht naiv war, das so zu sehen. Es konnte doch nicht wirklich so klischeehaft sein, dass wirklich jetzt auch noch ein Prinz auf sie stand und dieser ganzen Geschichte einen so seltsamen Nachgeschmack gab, dass selbst ihr wirklich schlecht wurde.

Wieder schüttelte sie vehement den Kopf um auf andere Gedanken, als diesen dämlichen Prinzen zu kommen, der – auch wenn es gerade nicht danach aussah – ihr wirklich egal war.

Als sie sich wieder beruhigt hatte, folgte sie Sai einfach, den sie an der nächsten Ecke entdeckte. Aufmunternd lächelte er sie an, da er ihre Gedanken wohl erahnt hatte oder ganz genau wusste, was für ein innerer Konflikt gerade in ihr herrschte. Sie wollte einfach glauben, dass es einfach nur ein Dankeschön war und nicht, weil dieser Prinz seltsamerweise auf sie stand. Das war einfach zu lächerlich, zu … einfach zu klischeehaft.

Dieses Wort benutzte sie heuer zu oft!

24.Kapitel

24.Kapitel

Das erste Mal als Kazumi mit dem Begriff oder der Situation `Klischee´ konfrontiert gewesen war, war sie noch auf einer normalen, wirklich normalen, öffentlichen Schule gewesen. Damals war es um die Wahl zum Ballkönig und zur Ballkönigin gegangen. Sozusagen ein Beliebtheitswettbewerb für Arme, nicht so was wie das, was ihre Jungs letztes Jahr veranstaltet hatten.

Sakura wollte damals, dass sie auch an dieser Wahl teilnahm. Sie würde garantiert gewinnen, weil sie eben so super toll aussah. Sie hätte das Aussehen für eine Ballkönigin und würde sich neben dem Ballkönig sicher super machen. Sie wären ein perfektes Paar, vom Aussehen her zumindest.

Kazumi musste wohl nicht erwähnen, dass sie nicht daran teilgenommen hatte, da sie solche Bewerbe sowieso lächerlich fand, kein Interesse an so etwas hatte und sie nicht mal wusste, ob sie überhaupt so beliebt war, dass man tatsächlich für sie stimmen würde. Sie hatte sich nie etwas aus Beliebtheit gemacht, da es ihr sowieso nichts brachte, wenn sie beliebt war. Sie hatte die drei tollsten besten Freundinnen, die man als junges Mädchen haben konnte und mehr hatte sie nie gewollt. Mehr hatte sie nie gebraucht.

Am Tag der Entscheidung des besagten Wettbewerbs hatte damals nicht nur die das beliebteste Mädchen, ihres Zeichens Cheerleaderkapitän gewonnen, sondern auch der beliebteste Typ der Schule, seines Zeichen Kapitän der Footballmannschaft. Das war dermaßen Klischeehaft gewesen, dass Kazumi nicht wusste ob sie darüber weinen oder lachen sollte. In dieser Konstellation, die zwei Gewinner waren zum noch größeren Übel ein Paar, kam es doch nur wirklich in kitschigen Filmen vor, in denen den Drehbuchautoren einfach nichts Besseres einfiel, als entweder den berühmten hässlichen, schönen Schwan einzubringen oder die perfekte Klischeeblondine.

Kazumi war keins von Beiden, da sie sich vor allem nie als hässliches Entlein gesehen hatte, dessen Schönheit man erst entdecken musste um sie dann dem Schulschwarm schlechthin in Zeitlupe präsentieren zu können. Und blond war sie schon gar nicht, nie gewesen und sie würde es auch sicher nie sein. Machte einem nur die Haare kaputt und ihr stand blond nicht wirklich.

An ihrer alten Schule hatte es sowieso wandelnde Klischees gegeben, angefangen von der Vorzeige Cheerleaderblondine, über die Möchtegern Schönheitsköniginnen, bis hin zu den Nerds. Sie hatte in keine dieser Gruppe wirklich gepasst, da sie nie wirklich der Norm entsprochen hatte. Sie war ganz hübsch, unglaublich klug, hatte sich geweigert mit den Cheerleadern rumzuhängen, mit den Footballspielern auszugehen und sich dem Schachclub anzuschließen. Sie war in ihrer alten Welt genauso ein schräger Störfaktor gewesen, wie in der neuen Schule.

Da war es vielleicht nur allzu gerecht, dass sie jetzt jedes Klischee durchmachte, dass sie an ihrer alten Schule beobachtet hatte. Fehlte nur mehr der Schachclub, den es angeblich nicht mehr gab. So wie es den Host Club nicht mehr gab.

„Vielleicht bin ich wirklich ein wandelndes Klischee geworden!“, murmelte Kazumi beinahe geistesabwesend und stocherte etwas unmotiviert in ihrem Essen herum. Sie hatte irgendwie ihren Appetit verloren.

„Und Kazumi, was hältst du von dem Neuen, diesem heißen Prinzen?“, Temaris Stimme drang so abrupt zu ihr durch, dass sie richtig hochschreckte, ihre Gabel klirrend auf den Tellerrand aufschlug und sie verwirrt zu ihrer Freundin sah.

„Hä?“, kam es äußerst geistreich über ihre Lippen.

„Waren wir wieder ganz tief in unserem süßen Köpfchen und haben über irgendwelche Dinge zu viel nachgedacht?“

„Entschuldige, was willst du von mir?“

„Sie will von dir wissen, was du von unserem neuen Mitschüler hältst!“, mischte sich Sasuke ein, weswegen sie zu ihm sah und merkte, dass er sie sehr bedeutungsvoll ansah, da er ganz genau wusste, von wem diese Rose war und Sai sowieso glaubte, dass der Prinz scharf auf sie war. Etwas, was sie immer noch nicht glauben wollte!

„Was soll ich schon von ihm halten? Er ist da und es ist mir egal!“, meinte sie so gleichgültig, wie sie es konnte, da vor allem Itachi, der ja direkt neben ihr saß, nicht mitbekommen sollte, dass dieser Prinz der Kerl gewesen war, der ihr die Rose geschenkt hatte. Wenn er es nicht schon längst ahnte, oder Sasuke geplaudert hatte.

„Also ist es überhaupt nicht interessant einen heißen Prinzen in seiner Klasse zu haben, der auch noch vor einem sitzt?“, wie Temari das `überhaupt´ schon betonte, wurde Kazumi schon hellhörig und wandte sehr langsam ihren Blick zu Temari, die so dermaßen unschuldig lächelte, dass sie beinahe dachte, diese Betonung wäre vollkommen unabsichtlich. Aber sie kannte ihre Freundin und wusste, dass sie solche Sachen nie unabsichtlich sagte und ihr sehr wohl bewusst war, was sie da gerade von sich gegeben hatte. Und das obwohl Itachi direkt neben ihnen saß. Sie konnte diesen bohrenden Blick schon in ihrem Rücken spüren und dass diese Frage nach diesem Kerl ihm schon auf der Zunge brannte. Wenn er jetzt auch noch auf diesen Prinzen eifersüchtig wurde, wusste Kazumi bald einfach nicht mehr weiter.

„Er ist ein Schüler wie jeder andere auch und der einzige Unterschied ist nur der dämliche Titel.“, erinnerte sie ihre Freundin, „Werden wir jetzt nervös, weil ein Adeliger unter uns weilt?“, stellte sie hingegen die Gegenfrage, die Temari nur etwas aus dem Konzept bringen sollte, damit sie vergas sie weiter auszufragen, da sie darauf keine Lust hatte.

„Ganz und gar nicht, außerdem hab ich einen Freund und ich steh grundsätzlich nicht auf Jüngere!“, die Ablenkung funktionierte wohl, „Aber genug von mir, wie ist der Kerl so?“, oder auch nicht.

„Du tust so, als hätte ich mit ihm jede Pause geredet?“, das war in dem Sinne nicht mal eine Lüge.

Er hatte sie dämlich angelächelt und mal kurz das Wort an sie gerichtet, aber sie hatte nicht mit ihm geredet. Das konnte man ihr nicht unterstellen.

Dennoch sah Temari sie dermaßen auffordernd an, dass Kazumi dann doch etwas nervös wurde und ihre Freunde nicht einmal auf die Idee kamen sich da irgendwie einzumischen.

„Er scheint okay zu sein!“, meinte sie vorsichtig, damit sie endlich Ruhe gab und sie auch nicht log. Sie hatte keine Ahnung, wie er so war, da sie nicht mit ihm gesprochen hatte, sondern er hatte sie nur angelächelt und sie mit einem bescheuerten Mylady angesprochen.

„Mehr nicht?“, Temari schien nicht ganz zufrieden zu sein.

„Mehr nicht!“, bestätigte Kazumi und wandte sich wieder ihrem Essen zu, „Anderes Thema, bitte!“, meinte sie und schielte zu Sasuke, der sie sehr bedeutungsvoll ansah und sie ganz genau wusste, was er gerade dachte. Natürlich war das nicht ganz die Wahrheit gewesen, da Amir sie wirklich angesprochen hatte. Aber sie hatte nie wirklich etwas darauf erwidert, vor allem da sie nicht mal wusste, wie sie darauf überhaupt reagieren sollte. Mal abgesehen von seinen seltsamen Blicken hatte sie sich nichts vorzuwerfen, da es ihr doch egal war.

„Nun, wir müssen die Themen für unsere Abschlussarbeiten bald bekannt geben.“, kam es von Temari, wofür sie ihr sehr dankbar.

„Jetzt schon, ich dachte erst nach Weihnachten?“, kam es fragend von Sai.

„Ein bisschen mehr Zeit wollten sie uns dann doch geben.“, sagte Itachi, der sich eigentlich relativ ruhig verhalten hatte. Das machte ihr etwas Sorgen, da sie sich nicht sicher war, ob er schon wusste von wem diese Rose wirklich war. Wenn er es irgendwann herausfand, würde es wahrscheinlich wieder so super toll laufen, wie damals mit Gaara. Der war ja nicht mal mehr das Problem, da Itachi diese leichte Freundschaft stillschweigend akzeptierte und respektierte. Es gefiel ihm zwar nicht, weswegen sie auch nicht unbedingt vor ihm mit Gaara sprach, aber er kam damit relativ gut damit klar.

„Nur hab ich keine Ahnung, welche Fächer und Themen ich wählen soll.“, seufzte Temari und zum ersten Mal sah sie leichte Verzweiflung in den Augen dieser taffen Blondine, die doch alles bekommen hatte was sie gewollt hatte. Sie war schön, klug, hatte einen tollen Freund an ihrer Seite und, und das war wirklich nur ein kleiner Pluspunkt, der ihr aber egal war, gehörte sie zu einer der reichsten Familien der Welt. Das brachte zwar einige Vorteile, aber genauso viele Nachteile. Darüber wieder zu philosophieren, brachte sie sich aber nichts, da es das schon zu oft im Kopf durchgegangen war und es sowieso unnötig war.

„Das schaffst du schon, wenn es dein Bruder geschafft hat.“, munterte Neji sie auf.

„Ob sie das aufmuntert?“, murmelte Itachi ihr plötzlich zu, weswegen sie erschrocken hochzuckte und erst jetzt die warme Hand auf ihrem Oberschenkel spürte, die sanft unter dem Tisch verborgen über ihre nackte Haut streichelte, aber nie zu hoch wanderte.

„Ob ich dir dafür die Hand abschlage?“, murmelte Kazumi sehr leise und etwas bedrohlich und deutete mit ihrem Blick nach unten, zu genau dieser Hand, die gerade ihr Knie streichelte.

Itachi folgte nur kurz ihrem Blick, ehe er sie wieder ansah, mit einem sehr eindringlichen und irgendwie tiefen Blick, der ihr unter die Haut ging, leicht erzitterte und erschauerte.

„Ich glaube nicht!“, raunte er leise und drückte leicht ihren Oberschenkel.

Und er hatte Recht!

Sie genoss diese sanften Berührungen und fand es irgendwie aufregend, dass er das alles vor ihren Freunden tat und sie es dennoch nicht mitbekamen. Es geschah vor ihren Augen und dennoch sahen sie es nicht.

Kazumi legte ihre Hand auf seine, strich über seinen Handrücken, fuhr seine langen, schlanken Finger nach und verhakte dann ihre Finger mit seinen. Ein Lächeln schlich sich dann auf ihre Lippen, ehe sie ihren Blick von ihrer Hand abwandte und wieder hoch sah.

„Ich werde ganz bestimmt nicht, das Thema meines Bruders ausweiten. Das ist dämlich und hat sowieso keinen Sinn. Das Thema ist ausgelutscht!“, sagte Temari, was ihr wiederum sagte, dass sie mal wieder abgedriftet war und irgendwas nicht mitbekommen hatte.

„Schon gut, was ja nur ein Vorschlag!“, versuchte Neji sie zu beruhigen.

Noch verstand Kazumi diese Nervosität nicht, da sie erst im zweiten Jahrgangs war und demnach nur die übliche Arbeit aus Hausaufgaben, Präsentationen, Referaten, Tests und diverse Prüfungen. Und das jede Woche. Aber die aus dem Abschlussjahrgang mussten nicht nur das erledigen, sondern für gewisse Fächer sehr umfangreiche Arbeiten schreiben. Darüber wurden sie dann bei ihren sehr umfangreichen Abschlussprüfungen, die aus dem Stoff aus allen drei Jahren bestanden, geprüft. Und für diese Prüfungen mussten sie lernen, während sie auch noch normalen Unterricht mit dieser ganzen Arbeit hatten.

Das würde nächstes Jahr eine Herausforderung werden und Itachi hatte diese Herausforderung dieses Jahr, die sicher nicht so leicht waren, wie es sich anhörte. Auch wenn er ein Uchiha und natürlich überaus klug war, das könnte selbst ihn an seine unendlichen Grenzen bringen. Da fragte sie sich, ob sie ihn dann überhaupt so in Beschlag nehmen durfte, wenn er diese Aufgabe bewältigen musste. Sie wusste, wenn sie mit ihm darüber sprechen würde, würde er das mit einem Lächeln abtun, da er ihr versichern würde, dass er mit dieser Sache locker klarkommen würde. Dennoch wollte sie ihm nicht seinen perfekten Notendurchschnitt versauen, wenn sie ihn zu sehr einnahm. Zwar würde es sich nur um ein paar Abende handeln, dennoch Zeit, die er auch ins Lernen investieren hätte können.

Da kam dann wieder ihr schlechtes Gewissen!

„Was ist mit dir, Itachi?“, fragte plötzlich Sasuke seinen Bruder, der ihn dann natürlich auch etwas widerwillig ansah, aber seine Hand nicht von ihrem Oberschenkel nahm.

„Was soll mit mir sein?“

„Hast du schon die Themen für deine Abschlussarbeiten? Es müssen ja immerhin fünf sein!“, ein Thema war ja wohl zu leicht, zwei genauso, aber fünf erschienen selbst Kazumi extrem viel.

„Drei Themen hab ich bereits, die anderen Zwei suche ich noch!“, meinte er nur.

„Sind die auch jeweils drei bis vier Zeilen lang und versteht man sie nur nach mehrmaligem Durchlesen?“, fragte diesmal Sai.

„Sicher!“

Ein Thema und einen Titel zu finden, war da sicher das Einfachste. Aber diese fünf Arbeiten noch neben dem alltäglichen Schulstress zu schreiben, war da sicher die Herausforderung, an der sicher die meisten scheiterten und ein bisschen verzweifelten. Letztes Jahr hatte sie Deidara und Sasori diesen Stress kaum angesehen.

Darauf konnte sie sich ja nächstes Jahr schon freuen und sich in den nächsten Sommerferien diesem Thema reichlich widmen. Jetzt hatte sie noch keine Ahnung, über was sie wirklich schreiben wollte, geschweige denn welches Schulfach sie wählen sollte.

„So, um Kazumi zu zitieren, anderes Thema, bitte!“, in dem Moment als Temari das sagte und jedem damit ein Lächeln auf die Lippen zauberte, öffnete sich die Tür, was aus verschiedenen Gründen höchst seltsam war. Zum einen erwartete keiner von den anwesenden Personen Besuch, noch kam jemand so einfach in das Wohnhaus der Uchiha.

Aber der allerwichtigste Grund war eigentlich, dass jede Person, die hier wohnte eigentlich anwesend war, weswegen sich diese Tür eigentlich nicht öffnen sollte, außer ein Lehrer platzte hier rein oder die Direktorin oder sonst jemand, der einen Notfall ankündigen wollte.

Da hier niemand mit lauten Geschrei eintrat um ein Feuer oder sonst was zu melden, musste es dann doch was anderes sein.

„Sehr interessant!“

Kazumi sah Sasuke sehr lange an, der so verdächtig grinste, ehe sie sich wie Temari und Itachi umdrehte um dann doch etwas, nein, sehr überrascht zu sein.

Ein Klischee schien das Nächste zu jagen! Zumindest bei ihrem Glück!

„Amir?“, kam es ihr als Einzige über die Lippen, da es auch die anderen noch nicht ganz glauben konnten, dass gerade ihr neuer Mitschüler und Prinz eines Landes in ihrem Speisesaal stand. In einem Speisesaal zu dem nur die Bewohner dieses Wohnhauses Zugang hatten, eigentlich. Sie nahm mal nicht an, dass er hier wohnte. Das hätte man ihr doch gesagt. Außerdem hätte Itachi keinen Sinn darin gesehen jemanden hier wohnen zu lassen, den er nicht mal kannte.

„Guten Tag, Mylady!“, dabei verbeugte er sich allen Ernstes wieder und hinter sich hörte Kazumi Narutos leises Lachen, wofür sie ihm nachher eine reinhauen würde.

„Mylady?“, hörte sie es von Itachi, der sie wieder einmal so fragend und forschend ansah, dass sie es direkt auf sich spürte.

„Jetzt fängt er wieder damit an!“, seufzte Sasuke hinter ihr und sie konnte sich direkt vorstellen, wie sein Gesicht in seiner Handfläche verbarg.

„Weiß ich da was nicht, Sasuke?“, großartig, genau das vor Itachi rauszuhauen, dem man das eigentlich in aller Ruhe erklären sollte, dass ein wildfremder Kerl sie Mylady nannte, was sie nicht wollte und ihr traumhaftschöne Rosen schenkte, die sie nicht wollte. Schlimmer würde es wirklich nicht kommen!

„Könnte ich dich kurz sprechen, Kazumi?“, sie korrigierte sich, es kam schlimmer.

Itachis Griff um ihren Oberschenkel verstärkte sich, da sie sich seine Hand plötzlich verkrampfte und sie ahnte, dass das irgendwas mit dieser eigentlich harmlosen Frage zu tun hatte.

„Wenn du es auch vor uns sagen kannst, gerne!“, mischte sich plötzlich Temari ein, weswegen Kazumi fast schon panisch zu ihr rüber sah, die sie aber nur aufmunternd anlächelte, als würde sie sie jetzt an Amir weitergeben.

„Temari?“, warnte Kazumi ihre Freundin.

„Keine Panik, Süße!“

Das stellte sie sich so einfach vor, wenn Itachi seine Hand in ihren Oberschenkel krallte und dabei sicher einen Blick drauf hatte, der einen töten könnte, wenn man ihn erwiderte. Außerdem spürte sie diesen brennenden Blick schon in ihrem Rücken.

„Kein Problem, Miss!“, antwortete Amir, weswegen Temari entzückt aufseufzte, was Kazumi noch mehr in Alarmbereitschaft versetzte.

„Du hast nicht erwähnt, dass er so charmant ist!“

„Ich habe gar nichts erwähnt!“, etwas unsanft löste sie Itachis Griff um ihren Oberschenkel und stand einfach auf. Sie würde dem Kerl zuhören und ihn dann freundlich bitten zu gehen. Itachi würde nicht ausflippen und ihm den Hals umbringen. Er blieb ja noch ruhig!

Kazumi blieb eine Armlänge vor Amir stehen um genügend Abstand zwischen sich und ihm haben. So könnte sie notfalls ganz schnell wieder umdrehen und sie würde ihm keine knallen, wenn er unverschämt wurde. Das würde sie ihm zwar nicht zutrauen, aber sicher war sicher.

„Was kann ich für dich tun?“, fragte sie einfach, da es sich um etwas ganz Harmloses handeln könnte, wie einen kleinen Rat wegen der Schule. Sie war die erste Person, die er hier getroffen und ihr auch geholfen hatte. Demnach wäre es doch logisch sich wieder an sie zu wenden, wenn er etwas brauchen würde. Absolut logisch, nachvollziehbar und kein Grund, dass Itachi ihn erwürgte.

„Ich möchte, dass du mich als offizielle Begleitung auf einen Ball begleitest!“, das hingegen war ein Grund ihn zu erwürgen.

„Bitte wie?“, sie hatte noch die leise Hoffnung, dass sie das Ganze nur irgendwie missverstanden hatte, ihr Gehirn ihr einen gewaltigen Streich spielte oder sie träumte oder sonst eine vollkommen unmögliche und verrückte Erklärung, die dennoch weitaus besser war, als das was sie da gerade verstanden hatte.

„Ich weiß von anderen Mitschülern, dass du ungebunden bist und sie mir sagten, dass du eigentlich ganz passabel als Begleitung wärst!“

Okay, erstens, sie verstand diese Blicke, die man ihr damals auf den Flur zugeworfen hatte vollkommen. Die hatten sich damals keine Sorgen gemacht, dass sie sich jetzt auch noch neben den Hosts einen Prinzen schnappte. Die wollte, dass sie sich einen Prinzen schnappte, damit sie die armen Hosts endlich in Ruhe ließ, mit dem Prinzen in sein Land abhaute und glücklich mit ihm und seinen fünf anderen Ehefrauen leben würde. Sie würde alles verwetten was sie hatte, dass Vanessa dahinter steckte, damit sie endlich von Itachi abließ und er endlich merkte, dass er doch eigentlich sie liebte und an Kazumi überhaupt kein Interesse hatte und sie ja nur hinter seinem Geld her war. Deswegen hatten die anderen Mitschüler ihm auch sicher sehr bereitwillig erklärt, dass sie ungebunden war, was ja nicht mal eine Lüge war. Sie hatte momentan keine feste Beziehung, sondern nur was am Laufen, mit Itachi, der da sicher grad am Durchdrehen war.

Zweitens, wusste sie nicht genau ob sie sich für das `eigentlich´ und das `passabel´ beleidigt fühlen sollte. Sie war immerhin eine Stipendiatin und demnach verkehrte sie nicht in diesen Kreisen und hatte demnach auch keine Ahnung was sie auf so einem Ball, der Amir da vorschwebte, machen musste. In dem Fall war sie überhaupt keine passable Begleitung. Aber sie hatte auch genügend Manieren, wie manch andere Damen an dieser Schule, die in solchen Kreisen verkehrten und demnach war sie wirklich sehr passabel und nicht eigentlich ganz passabel.

„Amir, die Einladung ist ja ganz nett, aber …“, sie würde es ihm schonend beibringen und es würde keine Toten geben.

„Wo liegt das Problem?“, das Problem lag bei diesem heißen Uchiha hinter ihr, der Amir wahrscheinlich gerad mit den Blicken tötete und ihn nur seine momentan äußerst kleine Vernunft und vielleicht Temaris Neugierde auf das was ohne sein Zutun passieren würde, aufhielt. Das hoffte sie zumindest!

„Das Problem? Nun, …“

„Du bist ungebunden, genau wie ich! Also kein Grund, dass du nein sagst!“

„Ich stehe auf Frauen!“, das sagte sie so schnell und ohne überhaupt darüber nachzudenken, weswegen sie erst Sekunden nachdem sie das gesagt hatte und diese Worte überhaupt mal zu ihrem Gehirn durchgedrungen waren, Amir das Gesicht förmlich einschlief und sie hinter sich hörte, wie jemand wohl den einen Schluck aus seinem Glas wohl ausgespuckt hatte.

„Wie?“, fragte er leise und sehr unsicher, was zwar ein göttlicher Anblick war, aber sie gerade vollkommen in Panik versetzte, da sie von dieser Ausrede nie und nimmer zurückrudern konnte. Entweder sie zog das jetzt durch oder sie knallte ihm eine. Einfach weiter zu behaupten sie wäre lesbisch, würde weniger Tote geben, selbst wenn man sich hinter ihr wahrscheinlich schon ordentlich ins Fäustchen lachte, da diese Ausrede dann doch sehr an den Haaren herbeigezogen war.

„Ich …“, trotzdem bekam sie da nicht noch einmal mehr über die Lippen.

„Dabei haben wir unser Geheimnis doch so lange geheim halten können!“, kam es von Temari, die plötzlich neben ihr stand und einen Arm um ihre Schultern legte um ihr dann einen sanften Kuss auf die Wange zu drücken, „Wir zwei haben erst seit kurzem was Lockeres am Laufen!“, sagte sie weiter und deutete dabei mit einem verlegenen Lächeln auf sich und Kazumi, die davon dann doch leicht schockiert war.

„Oh!“, dieser Ton von ihm war so dermaßen bedauernd, genau wie sein Blick, dass Kazumi ihm fast schon leid tat, aber der Kerl kaufte ihnen das tatsächlich ab.

„Entschuldige, aber könntest du das für dich behalten. Meine Süße ist noch nicht so weit, das in der ganzen Schule bekannt zu geben. Sie ist was das betrifft etwas schüchtern!“, dabei zwinkerte Temari ihm zu.

„Du stehst wirklich auf Frauen?“, fragte Amir trotzdem noch mal nach, da er es wohl wirklich noch nicht glauben konnte, was entweder daran lag, dass Temari und sie verdammt schlechte Schauspielerinnen waren oder er doch nur auf Nummer sicher gehen wollte, dass er es auch wirklich richtig verstanden hatte.

„Denkst du ernsthaft sie wäre nicht schon längst mit einer dieser heißen Typen zusammen, wenn sie auch nur zur Hälfte Hetero wäre?“, dabei deutete Temari nach hinten zu diesen verdammt heißen Typen, die wohl selbst gerade ein Bild für Götter abgaben, vor allem da Temari gerade ihre Hand auf Kazumis Hintern hatte und mit dieser nicht mehr wirklich wegwollte.

„Da hast du wohl Recht! Bitte entschuldige, das konnte ich ja nicht wissen.“, entschuldigte Amir sich und verbeugte sich allen Ernstes auch wieder, „Ich werde das für mich behalten.“

Und dann ging er einfach wieder, was eine seltsame Stille über den Raum legte, als die Tür laut hinter ihm zuflog. Für einige Sekunden hörte sie wieder diese verdammte Grille zirpen, die sie schon jetzt nicht leiden konnte und am besten auf sie drauf treten wollte, wenn sie sie erwischte.

„Temari, nimm sofort die Hand von meinem Arsch!“, sagte Kazumi sehr ruhig, nachdem die Stille dann doch zu viel wurde.

„Oh, sorry! Ich war so in der Rolle!“

Jetzt war ihr wirklich eine Sicherung durch geschmorrt.

„Sag mal, was sollte denn das jetzt?“, schrie sie Temari etwas aufgebracht an, auch wenn sie ihr gerade den Arsch gerettet hatte, „Denkst du ernsthaft, dass der das für sich behält!“

„Ich denke schon!“, überlegte Temari, weswegen eine ihrer Augenbrauen gefährlich zuckte.

„Du denkst?“

„Hey, du hast mit der Lesbensache angefangen!“

„Oh nein, es ist was völlig anderes zu sagen man stehe auf Frauen um es gegeben falls abzustreiten, sollte jemand einen drauf ansprechen, als zu behaupten man hätte tatsächlich eine Affäre mit einer Frau!“, Kazumi war nicht ernsthaft sauer, aber etwas aufgebracht, vor allem da Temari dieses dämliche Grinsen nicht aus dem Gesicht bekam. Die amüsierte sich auch noch ernsthaft über diese Sache, die ihr doch nur so einfach herausgerutscht war, da sie keine Ahnung gehabt hatte, wie sie auch wirklich plausibel nein sagen konnte. Der Kerl hätte ohne Grund doch auch keine Ruhe gegeben.

„Komm wieder runter, Kazumi. Es ist ja nichts passiert. Er wird sicher nichts verraten!“, versuchte Temari sie zu beruhigen, was nicht so ganz funktionierte, da diese Ausrede sehr viele Schwachstellen hatte.

„Wie willst du das erklären, wenn das rauskommt? Du hast was mit mir und Sasori! Da stellen die ja noch mehr Fragen.“, die Lesbensache wäre sicher nicht das Problem, wenn das rauskäme. Ihre Mitschülerinnen würden sie dann sicher in Ruhe lassen, wenn man sie in dem Glauben lassen würde, sie würde auf Frauen stehen und damit wären ihr die Hosts sehr egal. Hundert Probleme würden sich damit lösen, selbst wenn es nur ein Gerücht wäre. Warum war sie nicht schon viel früher darauf gekommen? Stimmt, sie war nicht auf diese verdammt brillante Idee gekommen, weil sie viel zu sehr damit beschäftigt war, damit fertig zu werden, den Damen mal zu erklären, dass sie überhaupt nicht an den Jungs interessiert war.

Aber wenn sie auch noch dachten, sie hätte was mit Temari, während diese eindeutig in einer Beziehung mit Sasori war, würde das noch mehr Fragen und Probleme aufwerfen, als es Probleme löste. Vor allem da Sasori überhaupt nicht davon mitbekommen hatte.

„Vor allem solltet ihr ihn da nicht mit reinziehen!“, kam es von irgendwem, den sie aber wirklich ignorierte. Das war jetzt unwichtig, selbst wenn er ein Recht hatte da mit zureden.

„Stimmt, es ist viel besser, als würden sie denken, du hättest einen flotten Dreier mit den beiden Uchihas!“, dabei verschränkte Temari die Arme vor der Brust.

„Wir sind hier nicht in einer kranken Teenager Fantasie, in der ich was mit zwei Brüdern habe und das gleichzeitig.“, und mit gleichzeitig meinte sie diesmal nicht, dass sie mit beiden eine heiße Affäre hatte und jede Nacht mit einem anderen verbrachte, sondern wirklich, wortwörtlich gleichzeitig eine Nacht MIT beiden zu verbringen. Und sie sprach nicht von Schlafen.

„Ja, das wäre krank!“, kam es diesmal von Neji.

„Als hättest du nicht an diese Vorstellung gedacht! Zumindest nicht einen kurzen Moment!“

Kazumi wurde schlagartig rot, als Temari mit dieser Behauptung mit ihrem Finger vor ihrer Nase rumwedelte und dabei etwas tadelnd aussah.

„Außerdem machst du Sasuke gerade Angst oder er hat grade eine Panikattacke, schwer zu sagen bei dem Gesichtsausdruck!“, mischte sich jetzt auch noch Itachi ein, den sie bei dieser ganzen Sachen vollkommen vergessen hatte und der das auch noch live mitbekommen hatte.

„Wieso hast du dann nicht einfach die Wahrheit gesagt, weswegen du auf gar keinen Fall seine Begleitung sein kannst?“, wechselte Temari wieder das Thema, da diese Sache dann doch zu schräg und doch zu krank war, als dass sie diesen Gedanken jetzt weiterführen konnte. Sasuke sah ja schon ganz blass aus und das mochte bei einem Uchiha schon was heißen, wenn er wirklich blass aussah.

„Wenn ich gesagt hätte, dass ich auf jemanden stehe, hätte ich erklären müssen, warum ich dann nicht mit demjenigen zusammen bin. Das hätte Erklärungen gefordert, die unweigerlich zu Erklärungen führen, die wiederum zu weiteren Erklärungen führen, die zu Erklärungen geführt hätten, die ich aber nicht erklären kann.“, sie war in Panik gewesen und hatte wieder zu viel darüber nachgedacht, was sie doch nicht dauernd tun sollte. Na toll, da dachte sie mal nicht und schon wurde sie zu eine Lesbe, die was mit einer Frau hatte, die mit einem Mann liiert war, „Ich war in Panik!“

„Könntest du das genauer erklären?“, fragte Sai mit diesem amüsierten Unterton, für den sie ihn gerne erwürgen würde, wenn sie nahe genug an ihm dran wäre.

„Sehr witzig! Sakura würde das verstehen!“

„Sakura ist auch die Einzige, die sich in deinem verdrehten Gehirn auskennt.“, meinte Naruto.

„Außerdem hatte er recht, rein technisch gesehen bin ich ungebunden!“, erinnerte Kazumi alle Anwesenden, da es eigentlich egal was sie für eine sexuelle Richtung. Das mit Temari war ja etwas `Lockeres´ und mit Itachi war sie auch noch nicht fest zusammen. Seine Informationen waren ja nicht falsch, nur war sie nicht mal daran interessiert mit einem anderen als Itachi auszugehen, was dieser Vollidiot von Uchiha doch hoffentlich wusste.

„Hey, ein Wort dir und das kann sich ganz schnell ändern!“, raunte ihr Itachi plötzlich sehr verführerisch ins Ohr, weswegen sie nicht nur wieder heiß und kalt erzitterte und ihren Kopf langsam zu ihm wandte, sondern es auch vor ihren Freunden zuließ, dass er seine warme Hand in ihren Nacken legte und sie einfach küsste.

Bis jetzt hatte er sie noch nie vor anderen geküsst, zumindest nicht so innig und verführerisch, dass sie am liebsten ihre Arme um seinen Nacken geschlungen hätte um sich ganz fest an ihn zu drücken.

Als er den Kuss so abrupt, wie er ihn begonnen hatte, löste, sah er sie nur kurz an und ging dann einfach an ihr vorbei um wie Amir den Saal einfach zu verlassen. Völlig überrumpelt und verdattert stand sie da und ihre Freunde sahen sie wohl ebenso verwirrt an, wie sie sich gerade fühlte.

„Scheiße ist der sauer!“, die Panik in Temaris Stimme weckte sie aus ihrer Starre.

„Der ist doch nicht sauer, oder?“, ihr Lächeln versagte genauso schnell, wie sie es aufgesetzt hatte und synchron mit Temari sah sie zu Sasuke, der immer noch völlig apathisch auf seinem Sessel saß und leer in den Raum starrte.

Hatte der Kerl immer noch Panik wegen dem flotten Dreier?

„Sasuke, Kazumi kriegt grad die Krise!“, rief Sai zu seinem Cousin, obwohl er direkt neben ihm saß und trat ihn auch noch mit dem Fuß gegen sein Schienbein, weswegen der Uchiha hochfuhr und sich verwirrt umsah.

„Hä?“, jepp, der war völlig weggetreten gewesen.

„Hattest du grade eine Vorstellung davon, wie du es mit deinem Bruder Kazumi besorgst?“, Sai sollte dabei nicht so pervers grinsen, da es ein äußerst schlechtes Licht auf seine Gedanken warf.

„Spinnst du! Das hab ich ganz bestimmt nicht!“

Sasuke erhob sich sehr schnell und marschierte genau genauso schnell zu ihnen. Vielleicht irrte sie sich auch, aber da war eine leichte Röte auf seinen Wangen, die zu verdächtig war. Dieser spektakuläre Gedanke war wohl nicht nur ihr extrem peinlich, sondern brachte selbst eine Uchiha dazu leicht zu erröten.

„Warte Sasuke!“, ehe er an ihr noch vorbeistampfte, schnappte sie sich sein Handgelenk, damit er stehen blieb.

Der Uchiha starrte zuerst auf ihr Handgelenk und wandte dann seinen Blick zu ihr hoch. Sie machte es ihm nach und sah zu ihrem Handgelenk runter, ehe sie wieder ihn anstarrte.

Schlagartig wurde sie rot und löste sich von Sasuke, dem das genauso unangenehm war. Wieder kam ihr dieser verdammt unrealistischer Gedanke, der absolut dämlich und vollkommen unmöglich war.

„Ich muss los!“, meinte Sasuke und verließ schlagartig den Saal.

„Was war denn das bitte?“, hörte sie Temari fragen.

„Ich muss auch los!“, sagte Kazumi verdammt nüchtern und folgte Sasuke aus dem Saal.

Im Gegensatz zu dieser Sache gerade eben, was der Kuss zwischen ihnen absolut harmlos und nicht der Rede wert gewesen.

Sie war mit der Lesbensache dann doch zu weit gegangen!

25.Kapitel

25.Kapitel

Ihr war ja schon irgendwie klar gewesen, dass man ihr die Lesbe nicht wirklich abkaufte und sie für diese Spur schon zu viele Kerle geküsst hatte, von denen ihre Mitschülerinnen auch wussten. Dank Jim hatte jede Dame an dieser Schule erfahren, dass sie nicht nur mit Itachi mal rumgeknutscht hatte, sondern auch mal Deidara geküsst hatte.

Kazumi stand nie und nimmer auf Frauen und auch wenn sie es einfach so in voller Panik daher sagte, hieß das ja noch lange nicht, dass ein Kerl ihr das auch wirklich abkaufte, der ja angeblich scharf auf sie war.

So gesehen hätte sie nach der Rose und dieser Einladung das irgendwie kommen sehen müssen.

„Ich glaube es ist ein Geschenk!“

Sie schielte zu Gaara hoch, der auf der anderen Seite ihres Tisches stand, seine Arme vor der Brust gekreuzt hatte und ziemlich konzentriert auf dieses kleine Päckchen starrte, das so vollkommen unschuldig auf ihrem Platz lag und sie genau dieses Päckchen als Bedrohung sah.

Schlimm genug, dass man wieder ein Paket bei ihrem Wohnhaus abgegeben hatte, aber wenn eines hier noch vor aller Öffentlichkeit auf ihrem Sitzplatz lag, sollte sie sich langsam Sorgen machen.

Natürlich hatte Amir ihr das nicht abgekauft, selbst wenn er gestern unverrichteter Dinge abgehauen war. Nur weil sie es behauptet hatte und Temari ihm auch noch einreden wollte, sie hätte eine Affäre mit ihr, musste er es immer noch nicht glauben. Selbst wenn jeder ihrer Freunde genau das bestätigt hätte, musste es ja immer noch nicht die Wahrheit sein.

„Glaubst du also?“, murmelte sie und schielte zu Gaaras Nachbar, der da ja auch so unschuldig dasaß, „Hast du vielleicht gesehen wer das war?“, fragte sie leise, auch wenn sie schon einen Verdacht hatte, wer das denn gewesen war.

„Als ich in die Klasse kam, lag es schon da!“, antwortete er nur, was die Anzahl der Verdächtigen ja schon einschränkte. Vor Gaara kamen Wenige ihrer Mitschüler in die Klasse, da er doch sehr früh hier erschien. Und selbst sie kam auch sehr früh und heute war sie sogar früher als sonst dran, da das gestrige Erlebnis ihr immer noch tief in den Knochen steckte und selbst Sasuke noch zu schaffen machte, was eigentlich absolut lächerlich war.

Das zu Anfang peinlich und unangenehm zu finden, war absolut verständlich, da der Gedanke unerwartet und plötzlich gekommen war. Davon nicht peinlich berührt zu sein, war ja unmöglich, aber auch noch 24 Stunden später so zu fühlen, war kindisch.

„Ich dachte, du hast was mit zu weißt schon wem?“, flüsterte Gaara ihr so leise wie möglich zu, damit es auch niemand hörte, auch wenn er keine Namen nannte. Aber wenn es die falsche Person hörte, würden wieder Gerüchte den Umlauf machen und dafür hatte sie gerade keinen Nerv.

„Schon, aber das weiß ja keiner!“, murmelte Kazumi und sah wieder auf das kleine Geschenk.

„Dann hast du ein Problem oder zumindest derjenige, der dir das geschenkt hat!“, meinte Gaara, der Itachi schon so gut zu kennen schien, dass ihm das ganz bestimmt nicht gefallen würde.

„Das kannst du laut sagen!“, seufzte Kazumi nur und stellte dabei ihre Tasche auf ihren Sessel.

„Wieder ein Geschenk?“, hörte sie Sasuke neben sich sagen, weswegen sie ihren Kopf zu ihm umwandte.

Kurz sah sie in diese dunklen Augen, die Itachis so ähnelten und in denen sie sich vor über einem Jahr auch kurz verloren hatte, weswegen sie damals mit ihm rumgeknutscht hatte. Und genau gestern war da wieder so ein seltsamer Moment zwischen ihnen gewesen, was vor allem an dieser beschissenen Lesbensache gelegen hatte. Und genau wegen dieser Sache hatte Temari die Sache mit dem flotten Dreier angesprochen, was so unrealistisch war wie Schnee im Juli. Wieso musste Temari auch unbedingt diesen bescheuerten Gedanken von ihr, Itachi und Sasuke in ihren Kopf setzen, vor allem da dieser Gedanke auch in Sasukes Kopf, was man ihm irgendwie ansah.

Einen Moment herrschte Stille zwischen ihnen, ehe sie wieder diesen Gedanken hatte und leicht rot anlief, weswegen Sasuke auch plötzlich nervös wurde.

„Morgen Sasuke!“, hauchte sie schnell.

„Morgen!“, murmelte er leicht verlegen, stellte seine Tasche auf seinem Tisch und nickte Gaara zu, der das erwiderte. Er schob seinen Sessel zurück und nahm einfach nur Platz.

„Seltsame Reaktion wegen eines simplen Geschenkes!“, murmelte Gaara nur und setzte sich ebenfalls auf seinen Platz, eine Reihe vor ihr, dort wo vor einem Jahr noch Aaron gesessen hatte.

Kazumi starrte wieder auf das Geschenk, was in dem Sinne kein simples Geschenk war, da es dieses Geschenk war, dass jeden ihrer Freund dazu brachte sich seltsam zu verhalten. So grinste Temari immer noch vor sich hin, da sie sich darüber köstlich amüsierte, Sasukes Reaktion hatte man ja gerade live miterlebt und Itachi war gar nicht erst zum Frühstück erschienen.

Na toll, der war sicher sauer, weil sie nicht den Mumm dazu gehabt hatte vor Amir zuzugeben, dass sie auf ihn stand. Sie konnte zwar schon zugeben, dass sie mit den anderen befreundet war, aber die Sache mit Itachi war dann schon was anderes. Sie wollte das nicht verstecken, aber so raus posaunen, vor allem wenn man ihre Beliebtheit bei den weiblichen Schülern bedachte, wollte sie es dann doch nicht.

Naruto hatte sie ja relativ normal benommen, zumindest für seine Verhältnisse, Sai schien sich auch köstlich über ihre Misere zu amüsieren, während Hinata und Neji sich wirklich normal verhielten. Den Zwei war ihre Situation eigentlich egal, wofür sie ihnen sehr dankbar war. Sie gaben nicht ihren Senf dazu, sondern ignorierten es höflich.

Kazumi stellte ihre Tasche auf den Boden, setzte sich auf ihren Platz um das Geschenk in ihre Tasche zu verstauen um es dann elegant loszuwerden, ehe es noch jemand sah. Ihre Bücher für diese Stunde stapelte sie auf dem Tisch.

Die Klasse füllte sich langsam und dann kamen auf Hinata, Naruto und Sai. Sie schienen wohl nicht so ganz verwirrt, wie sie sich verhielten, da sie sich auch gestern und beim Frühstück seltsamen benommen hatten.

„Immer noch peinlich?“, murmelte Naruto ihr zu.

„Du hast ja keine Ahnung!“, seufzte Kazumi und konzentrierte sich lieber auf den Lehrer, der pünktlich mit der Schulklingel die Klasse betrat.
 

Das Unangenehme an der Sache war ja nicht nur die Sache selbst, sondern auch die Tatsache, dass Sasuke direkt neben ihr saß und es somit wirklich unmöglich war sich nicht zufällig zu berühren. Und jedes Mal wenn das der Fall war und sie mit ihrem Ellbogen aus Versehen ausholte und seinen Ellbogen berührte oder er sein Bein unglücklich ausstreckte und ihren Fuß berührte, schreckten sie beide so dermaßen zusammen, dass sie schon mehrmals ihren Stift fallen gelassen hatte und er beinahe eine Seite aus seinem Buch gerissen hätte.

Und dabei sollte es nicht unangenehm werden, da es doch sowieso nur ein dämlicher Scherz von Temari gewesen war, der darauf beruhte, dass jeder an der Schule dachte sie hätte was mit Sasuke. Damit hatte es auch noch keine Probleme gegeben, da er davon gewusst und es auch immer live mitbekommen hatte.

Dämliche Gerüchte über eine Affäre mit ihr, kein Problem. Scherz von Temari über einen flotten Dreier mit ihm, ihr und Itachi, die Hölle. Da musste mal einer mitkommen.

Als endlich die Schulglocke zum Ende des Pflichtunterrichtes läutete, atmete Kazumi sehr erleichtert auf, da sie den Unterricht noch nie als so lang empfunden hatte. Er war ihr immer als zu kurz vorgekommen, da sie auch immer gern in die Schule gegangen und Schule auch als sehr wichtig für die Zukunft empfunden hatte. Aber gerade heute, mit dieser unangenehmen Stimmung zwischen ihr uns Sasuke war der Unterricht dann doch etwas verkrampft gewesen. Besser konnte sie es einfach nicht ausdrücken.

Deswegen wunderte es sie auch nicht, dass Sasuke ungewöhnlich schnell das Weite suchte und sie es ihm auch gleich tat. Sie musste hier weg, nicht wegen ihm, sondern vor allem wegen Amir, der doch direkt vor ihr saß und für diesen ganzen Schlamassel indirekt verantwortlich war. Hätte er sie nicht nach einem Date, oder was das auch immer hätte sein sollen gefragt, hätte sie ihm nicht so eine Lüge auftischen müssen. Und so hätte Temari mit dem flotten Dreier nicht angefangen über den sie eigentlich nicht mehr nachdenken sollte.

„Jetzt wird’s langsam schräg!“, meinte Sai an sie gewandt, weswegen sie doch abrupt stehen blieb und zu ihm sah.

„Willst du von mir hören, dass du recht hattest?“, fragte sie einfach, da es doch so am einfachsten war. Immerhin hatte Sai sie schon vor Amir gewarnt, da er es gewesen war, der ihr gesagt hatte, dass der Typ auf sie stand.

„Eigentlich wollte ich sagen, ich habs dir ja gesagt, aber ich glaube dann wirst du sauer!“, damit hätte er so was von recht gehabt, was sie aber nicht aussprach und einfach an ihm vorbeiging um diesen Klassenraum so schnell wie möglich zu verlassen. Da war es ihr egal, was man jetzt schon wieder von ihr hielt.

Auf dem Gang fand sie Sasuke, der mit dem Rücken gegen die Wand lehnte und extrem entspannt wirkte, obwohl er seit gestern überhaupt nicht entspannt war.

„Ich warte nur auf Sai!“, murmelte er an sie gewandt.

„Ich weiß!“, meinte sie nur und ging einfach wortlos an ihm vorbei.

Kazumi würde sich später um dieses Problem kümmern, da sie nicht vor allen Mitschülern dieses peinliche Gespräch über diese Sache führen wollte. Zuerst würde sie diesen Tag überstehen, sich um Sasuke kümmern, dann das mit Itachi aus der Welt schaffen und schlussendlich Amir klar machen, dass er das mit den Geschenken ab sofort lassen sollte, da er sich damit keine Freunde machte und sich Itachi damit sehr zum Feind machte. Prinz oder nicht, mit einem Uchiha legte man sich nicht gerne an.

Von diesen ganzen Problemen bekam sie langsam Kopfschmerzen, weswegen sie sich kurz an den Kopf, ehe sie durch ihre leicht verminderte Sicht Itachi entdeckte, der direkt auf sie zukam. Er schien sie aber noch nicht bemerkt zu haben, da er sich mit einem seiner Mitschüler unterhielt. Die Unterhaltung sah extrem spannend aus, was ihr aber egal war, da sie nicht aufhören konnte ihn anzusehen.

Verdammt, die Schuluniform stand ihm einfach zu gut und irgendwie fand sie, dass das Hemd unter dem Jackett dann doch etwas spannte, seinen sehr kräftigen und vor allem muskulösen Oberkörper sehr schön betonte. Seine Krawatte trug er sehr locker, was ihm irgendwie besser stand, als wenn er sie streng und eng um den Hals gebunden hatte. Der erste Knopf seines Hemdes war offen, weswegen seine helle Haut hervor blitzte und ihr plötzlich sehr heiß wurde, da sie ganz genau wusste, wie wundervoll sich diese Haut unter ihren Fingern anfühlte. Die Erinnerung an das Valentinstagsdates letztes Jahr kam in ihr hoch, wo sie auf dieser Lichtung miteinander rumgeknutscht hatte und ihr dabei nichts Besseres eingefallen war, aber schamlos sein Hemd zu öffnen um diese feste, warme Haut unter ihren Fingern zu spüren.

Ihr Blick fiel auf sein Gesicht, das heute sehr konzentriert wirkte, da seine Aufmerksamkeit wohl voll auf diesem Gespräch lag. Er war wirklich ein schöner Mann, obwohl man das Wort `schön´ in Bezug auf einen Mann nie benutzte, sondern immer nur heiß, attraktiv oder sonst was verwendete.

Sie starrte auf seine Lippen, die sie schon so oft geküsst hatte, auf diese Wangen um letztendlich bei seinen Augen zu verweilen, die so unglaublich schön, tief und extrem faszinierend waren. In denen versank sie zu oft!

Gedanklich schüttelte sie den Kopf um auf andere Gedanken, als diesen Kerl zu kommen, der in ihrer Freizeit mindestens fünfzig Prozent ihrer Gedankenwelt beherrschte.

Als sie wieder zu Itachi sah, schien er sie wohl gesehen zu haben und lächelte leicht. Dann war er wohl doch nicht so sauer, außer er lächelte jemanden hinter ihr an, was zwar nicht so wahrscheinlich war, aber sein Bruder stand hinter ihr. Trotzdem erwiderte sie sein Lächeln, da sie ihm momentan nicht wirklich sagen konnte was Sache war. Sie würde in aller Ruhe nach dem Unterricht mit ihm reden.

Kazumi wollte gerade weitergehen, als sich ihr plötzlich jemand Fremdes in den Weg stellte.

„Kazumi Shiubaji?“, fragte sie derjenige und sie war so perplex, dass sie einfach nur nickte, „Das ist für dich!“, dabei drückte er ihr einfach einen Strauß Blumen in die Hand und verschwand so schnell, wie er auch vor ihr aufgetaucht war.

Sie blinzelte einige Male, starrte auf diesen Blumenstrauß, der so vollkommen unschuldig in ihren Armen lag, ehe sie wieder hochsah, direkt in Itachis Augen, der sie wohl genauso erstaunt ansah, wie sie sich gerade fühlte. Dann war der wohl nicht von ihm.

„Die sind auch für dich!“, weitere fremde Schüler tauchten auf und während man ihr verschiedenste Geschenke in die Hand drückte, wurde man wohl langsam auf diese Geschenktirade aufmerksam und fing an zu tuscheln.

Als der Fluss von Geschenken wohl versiegt war, stand sie im Gang, vollkommen verwirrt, mit diversen Geschenken und ihre Mundwinkel zuckten, wie in einem schlechten Comic.

„Okay, ich sags!“, kam es von Sai, der wohl neben ihr stand, sie aber nur Augen für Itachi hatte, der sie ansah, als würde sie wohl gerade wirklich mit irgendeinen Vollidioten rumknutschen, „Ich habs dir ja gesagt!“

„Ich weiß!“, murmelte sie und setzte sich einfach in Bewegung.

Ihre Schritte wurden immer schneller, bis sie endlich an Itachi vorbei war und diesen anklagenden Blick, der nicht mal so gemeint war, auf sich spürte. Dann erst nahm diese Wut in sich wahr, die momentan nur einem galt und das war dieser Kerl, der ihr diese Geschenke machte und sich damit extrem unbeliebt machte und zwar nicht nur bei Itachi.

Kazumi ahnte, wer dahinter steckte und würde denjenigen wohl wirklich töten. Scheiß egal, ob das ein Prinz war. Der Typ würde leiden! Heute noch!
 

Okay, sie würde keinen Mord begehen, auch wenn es ihr in den Fingern juckte und wohl ganz tief in ihren Gedanken keine leere Drohung war. Aber eine Mordanklage passte momentan ganz schlecht in ihre Lebensplanung. Deswegen würde sie es bei ein paar Beleidigungen und Beschimpfungen bleiben, die diesen Kerl hoffentlich so sehr abschrecken würde, dass er seinen seltsamen Plan aufgab.

Deswegen stand sie wohl schon seit zehn Minuten vor der Klasse für Altgriechisch und wartete sehr geduldig darauf, dass es endlich klingelte und die Schülermassen aus dem Raum strömen würden.

Als es dann endlich klingelte und die Tür sich öffnete, sah natürlich jeder einzelne Schüler, der diesen Raum verließ sie extrem verwirrt an, was ihr aber gerade aber echt egal war. Es war jetzt verdammt egal, was diese Typen jetzt dachten und was ihr jetzt schon wieder in ihrem Kopf schwirrte. Sie würde sich um dieses Problem selbst kümmern, ehe Itachi doch noch einen Mord beging und sich damit vollends sein Leben versaute. Da wären seine Eltern sicher extrem begeistert.

Amir kam aus der Klasse und sie fixierte ihn mit einem Blick, den er wohl sofort verstand und sich ihr gegenüber gegen die Wand lehnte und wartete bis jeder Schüler vom Gang verschwunden war. Sie brauchte keine Zeugen, da diese öffentliche Geschenkübergabe schon für genug Gesprächsstoff gesorgt hatte. Die sollten jetzt nicht unbedingt herausfinden, von wem diese Geschenke waren.

„Hab ich mich gestern nicht klar ausgedrückt?“, fragte sie ohne Umschweife, da sie das so schnell wie möglich hinter sich bringen wollte.

„Was genau meinst du?“, er legte den Kopf und sah wirklich so aus, als würde er wirklich nicht wissen, was sie meinte.

Wollte er sie testen, ob sie tatsächlich auf Frauen stand? Wahrscheinlich, da sie ihn so einschätzte und sie es auch so machen würde. Aus Panik sagte man viele Dinge, vor allem wenn man sie eigentlich nicht so meinte. Aber wenn man wieder bei klarem Verstand war, konnte es dann doch schwierig werden genau das, was man in dieser damaligen Panik gesagt hatte, zu wiederholen.

Am liebsten würde sie ihm dann doch die Wahrheit sagen, da sie es eigentlich hasste zu lügen und da hatte sie ihm ja eine fette Lüge aufgetischt, selbst wenn sie nur in Panik erzählt worden war. Leider jedoch kam sie mit der Wahrheit aus dieser Sache nicht mehr raus.

Er wollte sie testen? Gut, sie konnte da locker mithalten.

„Ich habe kein Interesse an dir!“, meinte sie und das war nicht mal eine Lüge, auch wenn sie nicht auf Frauen stand. Sie wollte nichts von ihm, sondern nur Itachi.

„Also haben dir meine Geschenke nicht gefallen?“

„Die Geschenke, ach ja?“, knurrte sie leise und ihre Augenbraue zuckte gefährlich, „Was glaubst du eigentlich wer du bist?“, in anzuschreien tat irgendwie gut.

„Ein Prinz!“

Das hatte dieser Vollidiot gerade nicht gesagt?

„Ich will deine blöden Geschenke nicht, weil ich nichts von dir will! Passt das nicht in deinen Schädel, oder was?“

„Es ist mir egal, ob du auch mich stehst!“, sagte er so dermaßen ruhig, dass sie stutzte, „Mir ist auch deine sexuelle Richtung egal!“

„Was?“

„Du bist hübsch und klug, mehr brauche ich nicht! Ich benötige nur eine Frau an meiner Seite, die brav als meine Königin neben mir steht und mir Kinder gebärt. Du als Stipendiatin kannst dich glücklich schätzen, dass ich dich auswähle, immerhin bist du bettelarm und hast keine Ressourcen auf die du zurück greifen kannst.“

Bei seinen Worten kamen Erinnerungen hoch, die schon so weit entfernt lagen, dass sie fast dachte es wäre schon Jahre her, dass Itachi diese oder zumindest ähnliche Worte zu ihr gesagt hatte. Worte, die sie dermaßen trafen, dass sie am liebsten sofort geheult hätte.

Damals im Bus hatte er etwas Ähnliches gesagt und sich auch gewünscht. Damals hatte sie das aufgrund ihrer Gefühle sehr schockiert und auch verletzt, aber damals hatte er davon nichts gewusst und er wollte ihr wohl auf seine Art sagen, dass er eigentlich nur mit ihr zusammen sein wollte. Selbst wenn es eine verdammt dämliche und verletzende Art gewesen war.

Sie hatte Itachi das verziehen, weil er ihr ja auch einige Sachen verziehen hatte. So gesehen hatte sie schlimmere Dinge getan, als er damals in diesen Bus in ihr ausgelöst hatte. Selbst wenn Temari deswegen echt sauer gewesen war.

„Was hältst du davon? Du würdest täglich in Luxus schweben und müsstest nichts tun, außer hübsch auszusehen!“, dabei grinste dieser Vollidiot auch noch, als würde er ihr gerade den Sinn des Lebens offenbaren. Als wäre es das Größte dieses Angebot anzunehmen.

Ihr wurde eigentlich nur schlecht!

Amir glaubte wohl wie alle anderen Schüler an dieser Schule, dass sie nur an diese Schule gekommen war um einen reichen Kerl zu bekommen. Und da sie ja noch keinen anderen Vollidioten gefunden hatte, schien er sich wohl dieser Aufgabe angenommen zu haben. Aus seiner Sicht hatte er ihr gerade einen Gefallen getan.

„Ihr kotzt mich an!“, murmelte Kazumi vor sich hin und senkte dabei ihr Kopf.

„Bitte wie?“

„Ihr, die ihr denkt, ihr könnt machen was ihr wollt. Ihr kotzt mich an!“, schrie sie ihn einfach an, da ihr diesmal wirklich eine Sicherung durchgebrannt war.

„Keine Ahnung was du meinst!“

„Dann bist du dümmer, als ich dachte!“, waren ihre letzten Worte zu diesem verdammten Prinzen, ehe sie einfach umdrehte und ihn stehen ließ. Sie konnte das auch, irgendeinen Vollidioten stehen zu lassen.

Wahrscheinlich rief er ihr nach, was ihr aber egal war und sie verließ ziemlich stürmisch dieses Nebengebäude. Sie stampfte ziemlich sauer über den Gehweg, was ihr wohl wieder etwas mehr Aufmerksamkeit brachte, als sie wollte. Aber das war ihr egal, da sie momentan zu wütend auf diesen Kerl war, als das sie sich über die Blicke der anderen Gedanken machen würde.

Endlich an ihrem Wohnhaus angekommen, lehnte sie sich vollkommen erschöpft gegen die Mauer des Hauses und atmete mehrmals tief durch. Sie hielt die Tränen krampfhaft zurück, da sie wegen so etwas nicht weinen wollte.

Kazumi verbarg ihr Gesicht in ihrer Handfläche, zitterte etwas und sie war unendlich müde.

Diese Worte, die Amir heute und Itachi vor fast einem Jahr an sie gerichtet hatte, verletzten sie so dermaßen, dass sie schon fast nicht mehr wütend sein konnte. Itachi hatte sie verziehen, auch wenn diese Worte immer noch schmerzten, aber Amir hatte diese Wunde wieder aufgerissen und jetzt blutete sie wieder.

Blind griff sie in ihre Tasche und suchte nach ihrem Handy. Sie musste jetzt unbedingt mit jemanden reden und derjenige durfte weder Itachi noch sonst jemand an dieser Schule sein. Sakura konnte sie auch vergessen, da sie, so sehr sie ihre beste Freundin auch liebte, ihr nicht helfen konnte.

Kazumi suchte in ihren Kontakten nach der Person, die ihr helfen konnte.

Als ihr Handy wählte, hielt sie es an ihr Ohr und wartete, dass derjenige abhob und sie hoffte irgendwie, dass er jetzt überhaupt Zeit für sie hatte.

*Hey Kazumi!*, meldete sich diese freundliche Stimme, die zu ihrer momentanen Stimmung überhaupt nicht passte.

„Deidara, ich brauche deinen Rat!“, hauchte sie in das Telefon.

*Ist alles okay mit dir? Du klingst nicht gut!*, seine Stimme klang auf einmal so besorgt, *Jo Deidara, ist das deine Freundin von der du immer schwärmst?*, hörte sie plötzlich im Hintergrund eine männliche Stimme, *Sie hat wohl Sehnsucht nach dir!*, rief eine andere Stimme, *Ne, das ist nur eine Freundin.*, sagte Deidara wohl zu ihnen, *Ich verschwinde kurz! Mir machen später weiter!*, Kazumi hörte, wie sich eine Tür schloss, *Bist du noch dran, Kleine?*, fragte er.

„Ja, störe ich dich auch nicht!“

Deidara war Student und somit hatte er dann doch mehr zu tun als sie. Vielleicht lernte er gerade und sie hatte wieder so ein dämliches Timing. Aber sie brauchte ihn jetzt unbedingt.

*Nein, wir kommen sowieso grade nicht weiter! Ist alles okay?*

„Es geht um den neuen Schüler!“, fing sie an.

*Ich dachte Itachi hat kein Problem mehr mit Gaara?*

Kazumi lachte leise auf, da dieses Problem schon sehr veraltet war, „Es geht nicht um Gaara. Es geht um diesen Prinzen!“

*Von dem Temari so schwärmt! Was ist mit dem?*, fragte er nach und ehe Kazumi noch der Mut verließ, erzählte sie ihm alles.

Sie fing mit der ersten eigentlich harmlosen Begegnung in diesem Gang, wo sie ihm doch nur den Weg gezeigt hatte, über dieses erste Geschenk, bis hin zu dem was gestern und auch heute passiert war. Einfach alles redete sie sich von der Seele, da sie in Bezug auf diesen Kerl nicht mehr weiter wusste und auch weil es sie daran hinderte Itachi näher zu kommen. Dabei waren sie schon einen so großen Schritt weiter und dann kam dieser dämliche Prinz und machte ihr das alles wieder komplett kaputt. Sasuke sah sie kaum an und Itachi war sauer.

*Okay, nochmal zurück. Der Kerl hat was zu dir gesagt?*, Deidara wirkte aufgebrachter, als sie gedacht hatte.

„Es geht nicht darum, was er gesagt hat!“, flüsterte sie.

*Es geht absolut darum, was dieser Vollidiot von Prinz zu dir gesagt hat.*, brüllte er beinah ins Telefon, weswegen sie erschrak.

„Aber …?“

*Hör zu, so darf dieser Kerl nicht mit dir reden!*, diesmal war seine Stimme wieder etwas ruhiger, *Auch wenn das nicht deine Art ist, aber geh zu Itachi und erzähl ihm davon!*

Ihre Beine gaben beinahe nach, als ihr Gehirn diese Worte verarbeitet hatten. Sie sollte was tun?

*Ich weiß, dass du unabhängig sein willst und das alles, aber dir muss auch klar sein, dass du nicht alles alleine bewältigen kannst.*

„Das ist mir klar, aber …!“, hauchte sie und schluckte eine Träne herunter.

*Mir ist absolut klar, dass du dich alleine verteidigen kannst, aber du bist momentan viel zu aufgewühlt um dich zu wehren. Deswegen geh zu Itachi und erzähl ihm von deinem Kummer!*

Das klang aus Deidaras Mund so einfach und vielleicht war es dann auch, zumindest für ein normales Mädchen. Aber sie war nicht so ganz normal und für sie war es schwerer Hilfe anzunehmen, da sie in all den Jahren nie wirklich gelernt hatte um Hilfe zu bitten, geschweige denn sie anzunehmen. Sie war immer auf sich allein gestellt gewesen, selbst wenn sie Jim und ihre Freundinnen gehabt hatte. Jetzt um Hilfe zu bitten, klang so schwer und doch war es so einfach.

„Er wird ihn hassen!“, hauchte sie plötzlich.

*Das tut er doch jetzt schon! Schlimmer kannst du es nicht machen!*, seine Stimme war plötzlich sanft und beruhigend, *Außerdem brauchst du diesen Vollidioten nicht in Schutz nehmen. Wer so mit dir redet, hat unseren Hass absolut verdient.*

„Du hast vielleicht sogar recht!“

*Ich hab ganz sicher recht! Und wo wir das jetzt geklärt haben, verrate mit eines Kleine …*, plötzlich hörte sich seine Stimme sehr amüsiert an, *… hast du wirklich gesagt, dass du auf Frauen stehst und mit Temari eine Affäre hast?*, vielleicht hätte sie diesen Teil auslassen sollen.

„Das mit der Affäre war Temari selber!“, sie regte sich zu sehr auf, da Deidara leicht anfing zu lachen.

*Schon gut, ich will dich nur aufziehen und außerdem fühlst du dich besser, oder?*

Wieder erschrak Kazumi leicht, weswegen sie endlich ihre Hand sinken ließ. Sie sah nach oben in den Himmel und schloss die Augen. Sie fühlte sich besser, obwohl sie nicht wirklich daran glaubte, dass es einem besser ging, wenn man es jemanden erzählte, was einen bedrückte. Aber vielleicht sollte sie langsam daran glauben.

*Und noch was! Klär das bitte mit Sasuke. Der Arme weiß sicher nicht, was er da gerade wieder anstellt.*

„Werd ich machen!“, flüsterte sie mit einem sanften Lächeln.

*Und noch was!*, eigentlich wollte sie schon auflegen, da sie ihm nichts mehr zu sagen hatte, *Bitte denk daran, dass du nicht schuld an dieser Sache bist. Es ist einfach passiert und es war Pech. Daran ist niemand schuld.*

„Okay!“, sie verabschiedete sich noch von Deidara und legte dann auf um für einen kurzen Moment auf ihr Handy zu starren, ehe sie ihren Blick nach oben wandte.

Er hatte wahrscheinlich recht. Das was gestern passiert war, schien einfach nur Pech gewesen zu sein. Es hatte nichts mit Schicksal oder sonst was zu tun, auch wenn sie sich das dauernd einreden wollte.

Kazumi fühlte sich auf wirklich besser, da sie sich gerade wirklich etwas von der Seele geredet hatte, was sie sehr belastet hatte. Sie hatte gut daran getan Deidara anzurufen, da er dieser Ruhepol war, den sie letztes Jahr gehabt hatte. Itachi wäre in diesem Fall einfach die schlechte Wahl gewesen, da sie zuvor noch zu aufgebracht gewesen war und sie wahrscheinlich nicht mal ein Wort herausbekommen hätte, was ihn sicher mehr verwirrt hätte.

Jetzt war sie fast wieder bei Sinnen und konnte mit ihm reden ohne gleich sofort in Tränen auszubrechen. Deidara hatte ihr einfach diese Angst genommen zu ihm zu gehen.

Ihr Lächeln wurde etwas breiter, als sie den Griff um ihr Handy verstärkte. Sie fühlte sich wirklich besser, aber jetzt musste sie sich erst um Sasuke kümmern, da ihr das auch zu schaffen machte. Sie brauchte ihren besten Freund wieder.

Sie stieß sich von der Wand ab und ging Richtung Eingangstür des Wohnhauses, als ihr etwas ins Auge fiel, an dem sie schon hundertmal vorbeigegangen war und es ihr nie so wirklich aufgefallen war.

Es war diese Bank, an der ihre Freundschaft zu Itachi begonnen hatte und an der sie wohl angefangen hatte sich zu verlieben. Dieser eine Satz, den er damals zu ihr gesagt hatte, kam ihr dann wieder in den Sinn und langsam machte dieser Satz mehr Sinn als früher.

26.Kapitel

26.Kapitel

Kazumi klopfte genau dreimal gegen Sasukes Tür in der ganz kleinen Hoffnung er wäre nicht da oder würde das nicht hören, damit sie wieder unverrichteter Dinge gehen konnte. Sie wollte dieses Problem zwar lösen, aber auch wieder nicht. Die Situation war unangenehm, aber zum Aushalten. Gott, war sie ein feiges Huhn.

Nach dem Gespräch mit Deidara, das ihr wohl mehr Mut gemacht hatte, als sie zu Anfang gedacht hatte und ehe sie den Mut noch verließ, wollte sie das ganz schnell durchziehen und den armen Jungen, wie Deidara ihn nannte, wieder auf Kurs bringen, damit es nicht mehr unangenehm zwischen ihnen war. Sie wollte ihren besten Freund wieder, der ihr schon so oft geholfen und der ihre beste Freundin glücklich gemacht hatte. Und jetzt war es halt an der Zeit, dass sie ihm half, wieder normal zu werden.

Gerade wohl Kazumi wieder umdrehen und einfach weggehen, als die Tür zu Sasukes Zimmer abrupt aufgerissen wurde und ihr ein Anblick geboten wurde, den sie so nie und nimmer erwartet hätte.

Ihr Blick wanderte von seinem erstaunten Gesicht, über seine feuchten Haare, die an seinem nackten Hals und seinen Schultern klebten und endete bei diesem nackten Oberkörper über den Wassertropfen perlten und von dem Handtuch, das um seine Hüfte geschlungen war, aufgesaugt wurden.

Nicht, dass sie noch nie einen halbnackten Mann gesehen hatte, vor allem da sie Itachi auch so oder so ähnlich schon bewundert hatte, aber dieser Anblick hatte sie gerade etwas überrumpelt. Vor allem da dieser Anblick einfach nur Wow war, nicht so Wow wie der Anblick von Itachi, da sie irgendwie den Tunnelblick hatte was ihn betraf und sehr parteiisch war.

Sakura hatte sich da einen sehr heißen Kerl ausgesucht.

„Bist du diesen Anblick nicht irgendwie gewohnt?“, als Sasuke das Wort an sie richtete, huschte ihr Blick von diesem sehr durchtrainierten Oberkörper wieder hinauf zu seinem Gesicht, auf dem ein verdammt selbstgefälliges Lächeln lag.

„Machst du die Tür immer so auf?“, fragte sie diesmal und deutete auf diesen Aufzug, der eigentlich doch sehr ansehnlich war und für den jedes Mädchen an dieser Schule töten würde. Und sie bekam ihn einfach so auf einem Silbertablett präsentiert.

„Normalerweise nicht, aber wenn jemand so energisch an meine Tür klopft, passiert gerade ein Mord oder jemand wird von einem Irren verfolgt.“, er musterte sie kurz, „Und da wohl beides nicht der Fall ist, frage ich mich, warum du so dermaßen laut an meine Tür klopfst?“

„Um gleich auf den Punkt zu kommen, zwischen dir und mir wird nie etwas laufen!“, stellte sie unmissverständlich klar, damit er endlich wieder auf Kurs kam und nicht wieder an diesen Gedanken von gestern dachte, der unweigerlich immer noch in seinem Kopf war, selbst wenn er es abstritt. Selbst in ihrem Kopf war es noch und sie wollte es loswerden.

„Ich weiß!“, kam es einfach von Sasuke, was sie aber nur am Rande wahrnahm, da sie zu sehr auf ihre vorbereitete Rede konzentriert war, die sie ihm einfach nur vortragen wollte, um dann wieder zu gehen, wenn alles wieder in Ordnung war.

„Das ist vielleicht etwas unangenehm, aber … Du weißt?“, sie sah ihn vollkommen erschrocken an, da es eben irgendwie sehr unerwartet kam, dass er das wusste.

„Ja!“

„Aber warum hast du mich gemieden und dich so seltsam verhalten?“

Wenn ihm das absolut klar, warum verdammt benahm er sich dann so, als wäre ihm das furchtbar peinlich, wenn er sie auch nur ansah.

„Weil ich dachte, es sei dir unangenehm, weil du dich so seltsam verhalten hast!“, okay, vielleicht hatte sie sich etwas seltsam verhalten, aber nur weil er das gleiche gemacht hatte und sie dauernd so angesehen hatte, als wäre sie die letzte Person, die er momentan sehen wollte.

„Ich dachte es sei dir unangenehm!“

„Wie kommst du denn da drauf?“, dabei verschränkte er die Arme vor der Brust und sie hoffte gerade inständig, dass sich der Knoten seines Handtuches nicht löste, weswegen sie wahrscheinlich auch krampfhaft in sein Gesicht sah.

„Keine Ahnung, vielleicht weil man von einem flotten Dreier zwischen dir, mir und deinem Bruder geredet hat!“, um diese ganze Sache ging es, weil sie ja unbedingt diesem Vollidioten von Prinzen einreden musste, dass sie auf Frauen stand, weswegen Temari das mit der Affäre raushauen musste um dann letztendlich bei diesem – Gott, sie wollte nicht schon wieder von einem flotten Dreier sprechen – bei der Sache mit Itachi und Sasuke zu enden, das ja nur ein Gerücht war, was ja nur entstanden war, weil sie so viel Zeit mit dem jüngeren Uchiha verbrachte. Und das war definitiv nicht ihre Schuld, wenn sie neben ihm saß und er ihr bester Freund war.

„Kazumi, ich wurde mal von einem Freund meines Cousins angebaggert!“, haute er plötzlich raus, weswegen Kazumi sehr langsam ihre Augenbraue hochzog.

Mal abgesehen davon, dass das überhaupt nichts mit ihrem Problem zu tun hatte, fragte sie sich ob sie darüber lachen oder weinen sollte.

„Ich nehme mal an, wir reden nicht von Sai!“, fragte sie vorsichtig nach.

„Nein, wir reden ganz bestimmt nicht von Sai!“, wieso regte er sich darüber so auf, wenn er doch mit der Schwulensache angefangen hatte.

„Du wurdest für schwul gehalten?“, sie entschied sich für das Lachen, dass sie leise anfing zu kichern.

„Mehr als einmal!“, maulte Sasuke leise und wandte seinen Blick ab.

„Na ja, du kennst dich besser mit Mode aus als ich!“, brachte sie zwischen mehreren Lachern hervor, da das einfach zu komisch war, um es unerwähnt zu lassen.

„Das ist keine Kunst, Kazumi!“

Wieder sah sie ihn an und merkte erst nach einigen Sekunden, dass er sie gerade echt beleidigt hatte, selbst wenn das was er da gerade behauptet hatte wahrscheinlich sogar wahr war. Sie hatte keine Ahnung von Mode und es war ihr auch egal. Modetrends waren einige der vielen Dinge die komplett an ihr vorbeigingen. Aber so jemand wie Sasuke Uchiha musste wohl mit den Trends gehen um überhaupt wahrgenommen zu werden. Immerhin lief er dauernd nur in Designerklamotten rum und trug auch bei den Partys an der Schule jedes Mal einen anderen Designeranzug und immer maßgeschneidert. Deswegen war sie ihm nicht mal böse.

„Und was war dann dein Problem?“, trotzdem war sie leicht aufgebracht.

„Es war mir unangenehm, weil es eine andere Frau war, als Sakura!“

Als diese Worte über seine Lippen kamen, bemerkte sie diesen leichten Rotschimmer auf seinen Wangen, während er sich etwas verlegen am Hinterkopf kratzte und so dermaßen süß aussah, dass sie beinahe aufgeseufzt hatte. Sie hatte Sasuke Uchiha sehr selten verlegen gesehen und jetzt konnte sie diesen Anblick nicht mal richtig genießen.

„Bitte wie?“, kam es ihr äußerst intelligent über die Lippen.

„Verdammt, Kazumi, es hat eine Zeit gegeben, da hätte ich dich auch gewollt! Nicht als Freundin, sondern als, na ja, als One-Night-Stand!“, das machte sie gelinde gesagt sprachlos.

„Selbst wenn dein Bruder …?“, irgendwie traute sie sich nicht diesen Satz zu beenden, da sie dieses Thema schon einmal durchgespielt hatte. Damals hatte sich Blaine an sie rangemacht, obwohl er wusste, dass sie die Ex seine kleinen Bruders war. Es war ihm egal gewesen und genau deswegen hatte wohl Aaron sie nie seinem Bruder vorgestellt und selbst Sasuke hätte es nicht getan. Und selbst Itachi hätte zugegeben, dass er seinem eigenen Bruder die Freundin ausgespannt hätte. Soweit ging die Bruderliebe dann doch nicht.

„In dieser Realität spielt mein Bruder keine Rolle! Es geht darum, dass es mir egal gewesen wäre, was ich für ein Mädchen in meinem Bett hatte. Aber heute kann ich es mir mit keiner anderen als Sakura vorstellen.“, Sasuke wurde noch roter auf den Wangen, was sie mehr irritierte, als der ganze Rest von dem Gespräch.

„Das heißt, du willst lieber einen flotten Dreier mit Itachi und Sakura!“, hauchte sie leicht verzweifelt und etwas verletzt, da das wirklich eine Beleidigung. Nicht, dass je einen flotten Dreier mit ihm und Itachi gehabt hätte, aber das er lieber Sakura dabeigehabt hätte, – egal was er für sie empfand – bedeutete doch nur, dass er sie nicht so attraktiv fand, wie … scheiße was dachte sie da eigentlich. Sie wollte nichts von Sasuke, aus Ende.

„Um diesen verdammten flotten Dreier geht es doch gar nicht. Andere Frauen sind mir egal! Und diesen Gedanken hatte ich noch nie!“, sie riss erschrocken die Augen auf, als sie die Bedeutung dieser Worte realisierte.

Sasuke wollte ihr gerade damit sagen, dass ihn die Vorstellung mit einem flotten nicht nervös gemacht hatte, sondern dass in dieser unmöglichen Fantasie sie und nicht Sakura vorgekommen war. Er wollte einfach keine andere Frau als ihre beste Freundin und da spielte sein Bruder keine Rolle und sie schon gar nicht.

„Wie süß!“, brachte sie nur vollkommen entzückt hervor und vergas die eigentliche Problematik mit diesem verdammten Prinzen.

„Ach du Scheiße, ich will monogam werden!“, na toll, jetzt bekam er auch noch Panik deswegen.

„Ich dachte nur, es sei deswegen jetzt komisch zwischen uns, weil du dich so seltsam verhalten hast!“, murmelte Kazumi leise und war diesmal etwas verlegen, da es dann doch etwas peinlich war, wenn sie solche Gedanken hatte und dachte es sei ihm auch unangenehm, obwohl er was ganz anderes gedacht hatte. Gott, war das kompliziert.

„Dieses Gespräch ist unangenehm!“, meinte er nur.

„Von dem Sakura nie etwas erfahren darf!“, sagte Kazumi ganz schnell, ehe sie ihm ihre Hand hinhielt.

„Einverstanden!“, sie besiegelten ihren Schwur, indem Sasuke ihre Hand annahm, „Und Itachi auch nicht!“

„Der sowieso nicht!“, schlimm genug, dass er ihre Darbietung mit Amir mitbekommen hatte und Temari diesen blöden Gedanken mit dem flotten Dreier vor ihm ausgesprochen hatte, aber davon sollte er nie was erfahren, „Am besten erzählen wir niemanden was davon.“

„Das ist vielleicht besser!“, murmelte er nachdenklich.

„Und zieh dir endlich was an!“

„Ist dir der Anblick doch zu heiß?“, diesmal grinste er wieder dieses unverschämte, selbstbewusste Lächeln, wofür sie ihm gerne eine geknallt hätte.

„Aber auch nur in deinen Träumen!“

Kazumi entzog ihre Hand seinem Griff und drehte um.

„Sicher! Im Übrigen, Itachi wartet darauf, dass du zu ihm gehst!“, sie blieb abrupt stehen und musste lächeln.

„Das hatte ich auch gerade vor!“

Mit diesen Worten ging sie einfach weiter und hörte nur, wie sich Sasukes Tür wohl wieder schloss und freute sich insgeheim sehr für ihn und vor allem für Sakura. Sie hätte niemals gedacht, dass es so ernst zwischen den beiden sein würde, vor allem da selbst sie am Anfang gedacht hatte, dass es nur kurz halten würde.

Sie hatte Sasuke nicht wirklich so eingeschätzt, dass er eine Beziehung so bitterernst nehmen würde, dass er sich keine andere Frau mehr an seiner Seite vorstellen konnte. Und da war sie noch ziemlich optimistisch gewesen und eigentlich sehr nett.

Aber so wie sie über Itachi gedacht hatte, so hatten beide Brüder sie sehr überrascht. Immerhin schienen jetzt beide das sehr ernst zu nehmen und bei keinen merkte sie irgendwie, dass es für ihn nur ein Spiel war und sie morgen einfach entschieden, dass es doch nichts für sie war, diese monogame Sache.

Das ließ Kazumi sogar noch mehr lächeln, da sie damit nie und nimmer gerechnet hätte. Vor allem wenn sie bedachte, wie das zwischen ihr und Itachi und auch zwischen Sasuke und Sakura angefangen hatte. Es hatte damals nur mit einem Blick begonnen und jetzt waren Sasuke und Sakura ein Paar und Itachi und sie waren so gut wie zusammen, wenn sie sich traute den nächsten Schritt zu gehen. Und diesen Schritt zu gehen wurde leichter und leichter.

Diesmal blieb sie vor Itachis Zimmer stehen und würde solange klopfen und warten, bis er ihr öffnen würde und mit ihm sprechen konnte. Ob sie ihm von dem Gespräch mit Amir erzählen würde, wusste sie zwar noch nicht, aber sie musste das auf jeden Fall klar stellen, was sie sich dabei gedacht hatte. Sie hoffte nur, er würde ihr vollständig bekleidet öffnen. Sasuke konnte sie so ja noch in die Augen schauen, aber bei Itachi würde sie wohl rot angelaufen umdrehen und so mit ihm sprechen.

Als sich die Tür zu Itachis Zimmer öffnete, erschrak sie wieder – was sie vor allem heute sehr oft getan hatte – obwohl sie doch damit gerechnet hatte, dass er ihr öffnen würde.

„Kazumi?“, er wirkte überrascht und als sie ihm in die Augen sah, kam dieser Schmerz, den sie vor Deidaras Gespräch gehabt, schlagartig zurück, traf sie wie ein Güterzug.

Es war unlogisch, dass dieser Schmerz aufgrund von Amirs Worten sie härter traf, als Itachis Worte, die im Grunde doch die gleichen gewesen waren, auch wenn sie in beiden Fällen anders gemeint waren. Es schmerzte mehr, weil ihr dadurch bewusst wurde, dass sie ein Niemand in Itachis Welt war und wohl, egal wohin sie ging, immer als sein Accessoire gesehen werden würde. Dass sie nur ein Gegenstand war, auch wenn Itachi sie niemals so sah.

Die Tränen, die sie so krampfhart zurückhalten konnte, rannen ihr plötzlich über die Wange, was Itachi wohl sehr zu verstören schien, da er wohl keine Ahnung hatte, weswegen sie denn diesmal heulte. Aber diesmal war es was anderes, als früher.

Kazumi warf sich ihm einfach nur in seine Arme, schlang ihre eigenen um seine Brust und schmiegte sich ganz fest an ihn. Sie krallte ihre Finger in sein T-Shirt und vergrub ihr verheultes Gesicht in seiner Brust, schluchzte so laut auf, dass es wohl alle hören würden.

„Kazumi, was?“, Itachi war wohl vollends verwirrt, weswegen es wohl einige Sekunden dauerte, ehe er seine Arme sanft um ihre bebenden Schultern legte und sie leicht an sich drückte.

„Bitte, halt mich nur fest!“

Er tat es wohl, legte seinen einen Arm um sie, während sich seine andere Hand auf ihren Hinterkopf legte und ihr beruhigend über ihr Haar strich, während er mit ihr mehr in sein Zimmer ging und die Tür leise hinter ihnen schloss.

Zusammen sanken sie auf den Boden und Itachi stellte keine Fragen. Er saß nur mit ihr da, streichelte ihren Kopf, strich über ihren Rücken und ließ sie einfach nur weinen. Selbst wenn der Grund absolut kindisch war, aber vielleicht heulte sie nicht nur deswegen, sondern auch wegen all dem Schmerz, den sie all die Monate in sich hinein gefressen hatte und auch wegen Blaine, Aaron, Robert und seinen Eltern.

Eine Last, die tonnenschwer auf ihren Schultern lastete, fiel mit jedem Schluchzer von ihr und ließ sie leichter und auch ruhiger werden, weswegen sie sich wohl irgendwann mehr gegen ihn lehnte und einfach einschlief.

Sie war so müde!
 

Kazumi war wohlig warm, als sie sehr langsam von ihrem äußerst erholsamen Schlaf erwachte und sich instinktiv mehr in diesen weichen Polster kuschelte, auf dem ihr Kopf ruhte und schlang ihre Arme darum, während sie sich leicht ausstreckte und sie dünne Decke über ihre Schulter rutschte, was sie aber nicht sonderlich störte.

Nur sehr langsam drang die Erinnerung an das was vor diesem erholsamen Schlaf passiert war zu ihr durch und ließ sie auch nicht so erschauern, wie sie es befürchtet hatte. Ihr ging es besser, da sie nicht nur darüber geredet, was sie bedrückte, sondern sie sich ohne große Ängste in Itachis Arme werfen konnte, der sie kommentarlos nicht losgelassen hatte. Stattdessen war sie selig eingeschlafen und er hatte sie wohl irgendwann auf einen weichen Platz gelegt, damit sie etwas Schlaf nachholen konnte. Zwar hatte sie letzte Nacht durchgeschlafen, aber er war wohl nicht so erholsam gewesen, wie sie es sich erhofft hatte.

Kazumi drehte sich halb auf dem Bauch, vergrub ihr Gesicht in dem weichen Polster, ließ die Decke weiter über ihre Schulter gleiten, dass ein kühler Luftzug ihren Nacken streifte. Tief inhalierte sie den Duft des Polsters, der eindeutig von Itachi stammte. Sie wurde davon eingehüllt, da selbst die Decke nach ihm roch.

Ihr Ellbogen stieß gegen ein weiches Hindernis, weswegen sie wohl auf einer Couch saß, da die andere Seite kein solches Hindernis aufwies und ihr Bein, das auf dieser Seite lag immer knapp von der weichen Unterlage fiel.

„Es ist mir egal, was er dazu sagen wird!“

Abrupt riss Kazumi die Augen auf, als sie Itachis Stimme hörte, die nur sehr langsam an ihr Ohr gedrungen war. Sie hörte sich aufgebracht und etwas wütend an, aber vor allem schien sie direkt hinter ihr zu ertönen.

„Weil das eine Schnapsidee ist, deswegen!“, er schrie beinahe ins Telefon, da sie annahm, dass er mit jemanden telefonierte, da ihm ja niemand antwortete, „Außerdem hat Großvater gesagt, dass er sich darum kümmern will. Ich hab gleich gesagt, dass ich mich da nicht einmischen werde.“, sein Gesprächspartner schien ihn wohl zu unterbrechen, was ihr aber egal war, da sie wieder fest die Augen schloss, als sie spürte, wie Itachi nach der Decke griff und sie nach oben über ihre Schultern zog.

Ein heißer Schauer jagte über ihren Körper, als er ihr auch noch eine ihrer Strähnen hinters Ohr strich und dabei sanft mit den Fingern ihre Wange und Schläfe berührte. Sie genoss diese Berührung in vollen Zügen, vor allem als er auch noch über ihren Kopf strich. Da sollte er ruhig noch annehmen, dass sie noch schlief.

„Dann sag ihm das einfach! Ich hab mit der Fusion in Washington genug zu tun! Und wehe du rufst Sasuke deswegen an!“, sie hatte keine Ahnung um was es da ging, aber es schien wohl sehr wichtig und heikel zu sein. Sie bekam nie wirklich mit, wenn Itachi was für die Firma seiner Familie erledigte, da er sie da wohl raushalten wollte. Sie hatte ihn auch nie danach gefragt. Vielleicht sollte sie das tun, da sie immerhin ihr Leben mit ihm verbringen wollte. Und zu diesem Paket gehörte auch diese Firma.

Itachi schien auch jetzt schon, während der High School Zeit für die Firma zu investieren und schmiss wohl schon den halben Laden. Er sollte das Teil ja irgendwann übernehmen und sollte sich schon daran gewöhnen, dass es viel zu tun gab. Etwas unfair klang das schon, wenn man vor allem bedachte, dass er noch Schüler war.

„Nein, du rufst ihn an und sagst ihm, dass ich da nicht mitmache. Soll er doch 10 Millionen verschleudern! Ist nicht mein Problem.“

Kazumi hörte neben diesen 10 Millionen nur, wie er sich wohl auf einem Sessel niederließ und tief seufzte. 10 Millionen? Hatte er gerade wirklich 10 Millionen und verschleudern in einem Satz genannt?

Als dieser eine Satz von ihm endgültig von ihrem Gehirn verarbeitet wurde, setzte sich Kazumi so abrupt auf, dass ihr nicht nur kurz schwarz vor Augen wurden, sondern Itachi sie ansah, als hätte er gerade mit ihr nicht gerechnet. Und dabei lag sie in seinem Zimmer, auf seiner Couch und hielt selig ein Nickerchen, obwohl sie ihm eigentlich sagen wollte, was sie belastete.

„10 Millionen?“, brachte sie fast nur tonlos über die Lippen.

Itachi lächelte dieses traumhafte Lächeln, das ein wenig melancholisch wirkte, stützte dabei sein Kinn auf seinen Fingerknöcheln ab, während er seinen Ellbogen auf der Lehne des Sessels abstützte.

„Vergiss das einfach wieder!“, meinte er nur, als würde sie das wirklich nichts angehen.

„Wie genau stellst du dir das vor?“

„Weil es nichts mit mir zu tun hat, deswegen!“, wie egoistisch konnte ein Mann eigentlich sein, „Deidara hat mich urplötzlich angerufen!“, sagte er beinahe nachdenklich, weswegen sie ihre Finger in die Lehne der Couch krallte, „Er hat sich Sorgen um dich gemacht!“

„Hat er dir erzählt, was …?“, okay, sie konnte es ihm doch nicht so einfach erzählen.

„Du meinst, was dieser Vollidiot von Prinz zu dir gesagt hat, weswegen du Deidara in voller Panik angerufen hast und du vor meiner Tür in Tränen ausgebrochen bist.“, musste er es denn unbedingt so beschreiben, „Ja, das hat er!“

„Oh!“, ein äußerst intelligentes Kommentar.

„Ach Kazumi!“, seufzte er leise und erhob sich dann, weswegen sie etwas nervös wurde.

War das der Moment, in dem er ihr sagte, dass es keinen Sinn hatte und er das nicht mehr wollte?

Nun, wenn es wirklich so weit war, würde sie es ganz erwachsen hinnehmen, weswegen sie sich wohl erst jetzt aufsetzte und die Decke weglegte, da ihr darunter sowieso viel zu heiß wurde.

Kazumi sah zu Itachi hoch, der vor ihr stand und von oben auf sie herabsah. Das musste sie auch, wenn sie aufrecht stand, aber sie saß, wirkte er noch größer.

Plötzlich ließ er sich vor ihr nieder, sank vor ihr die Knie und griff einfach nach ihrer Hand um sie an seine Lippen zu führen. Sanft küsste er ihre Haut, atmete tief ein, während er die Augen selig schloss, was sie vollends verwirrte.

„Wieso sagst du mir nicht, wenn du Kummer hast? Oder wenn dir ein Kerl blöd kommt?“, raunte er leise gegen ihre Haut, „Wie soll ich dir helfen, wenn du nichts sagst?“

„Ich …“, hauchte sie.

Itachi grinste leicht, zog leicht an ihrem Handgelenk und schob sich mit seinem Oberkörper einfach zwischen ihre Beine, um seine Arme um ihre Taille zu schlingen und seinen Kopf auf ihren Schoß zu betten.

Zuerst etwas überrascht, legte sie ihre Arme um seinen Kopf und beugte sich vorne um ihr Kinn auf seinen Kopf abzulegen.

Kazumi hauchte einen leichten Kuss auf seinen Kopf, fuhr mit ihren Fingern durch sein Haar, das seidiger war, als sie zu Anfang gedacht hatte. Sie ließ ihre Finger durch die dunklen Strähnen gleiten, während Itachi mit seinen Fingern sanft über ihren Rücken glitten. Tief atmete sie ein, inhalierte seinen unglaublichen Duft, der sie automatisch ruhiger werden ließ, aber der sie genauso nervös machte. Nur jetzt beruhigte er sie, weil er einfach hier war, sie festhielt und für sie da war.

Langsam hob Itachi wieder seinen Kopf, ihre Hände glitten von seinem Kopf auf seine Wangen, als er sich zu ihr hoch streckte und sie mit seinem Blick fixierte. Sie schnappte nach Luft, als sie sich wieder in diesen dunklen Augen verlor und er sie mit seinen Armen um ihre Taille sie an seinen Oberkörper drückte. Ihre Augen weitete sie, während mit ihren Finger über seine Wangen fuhr, kurze und spitze Bartstoppeln unter ihrer Haut spürte, ehe er hauchzart ihre Lippen mit seinem Mund berührte.

Kazumi holte tief Luft, öffnete ihre Lippen, ließ sich auf diesen Kuss ein. Leicht legte er seinen Kopf schief, was sie ihm gleichtat, ehe er sich ihr mehr entgegen lehnte und zog sie näher zu sich.

Dieser sanfte, unschuldige Kuss entwickelte sich, wurde sie einem verführerischen Spielen zwischen ihnen und plötzlich, ohne jede Vorwarnung, krallte sie ihre Finger in seine Haare, während er sie ruckartig an sich zog, sich mit ihr erhob und sie ihre Beine um seine Hüfte schlang.

Heiße und kalte Schauer erschütterten abwechselnd ihren Körper, ließen sie erregt erzittern und brachten ihr Herz dazu in einem so unregelmäßigen Rhythmus zu schlagen, dass er ihr mehr Sorgen bereiten sollte. Aber das tat es nicht, da der Kuss zu gut war um sich darüber jetzt Gedanken zu machen. So ein Kuss zwischen ihnen war schon so lange her, dass sie nur mehr eine vage Erinnerung an diese prickelnde Erotik, die zwischen ihnen herrschte, war.

Itachi ließ sich einfach auf der Couch nieder, auf dem Platz auf dem sie noch vor einigen Momenten gesessen hatte, weswegen sie zwischen seinen Beinen kniete und es sehr bereitwillig zuließ, dass er seine Hände über ihre nackten Beine gleiten ließ, bis er zu dem Saum ihres Rockes kam, bei dem er nicht weiterging. Er respektierte diese unsichtbare Grenze, die sie gezogen hatte ohne ihm davon je erzählt zu haben. Jede Berührung seinerseits entfachte ein kleines Feuerwerk auf ihrer Haut, ließen diese Stellen kribbeln, als würden kleine Ameisen über ihre Haut laufen.

Sehr langsam lösten sie den Kuss und als sie mit der Zunge über ihrer Lippen fuhr, blinzelte sie mehrmals mit den Lidern, ehe sie ihre Augen öffnete und in seine sah.

Ihre Hand zitterte, als sie mit ihrem Daumen über seine Unterlippe fuhr und sich selbst auf die Unterlippe biss, da dieser Anblick so unwiderstehlich war. Itachi hatte sich entspannt zurückgelehnt und seinen Kopf in den Nacken gelegt, sah von unten zu ihr hoch, was an sich schon extrem selten war, da er immer größer war als sie und sie zu ihm hochsehen musste.

Ihr Daumen glitt über sein Kinn, seine Kehle hinab. Sein Griff um ihre Oberschenkel verstärkte sich minimal und ihr Blick nach unten zu dem Ausschnitt seines Hemdes, da die ersten Knöpfe immer noch geöffnet waren.

„Ich liebe dich!“, hauchte er plötzlich, weswegen sie erschrocken die Augen aufriss, auch nur minimal, und den Fingernagel ihres Daumen unabsichtlich etwas in seine Haut stach, was er nicht zu bemerken schien, „Und deswegen will ich nicht, dass du diesen Kummer alleine mit dir herumträgst!“

„Okay!“, murmelte sie verlegen.

„Es waren nicht nur die Worte, oder?“, fragte er mit diesem verständnisvollen Lächeln, dass sie so liebte, „Was dich wohl aus der Fassung gebracht hat, war wohl, dass ich das auch mal zu dir gesagt habe, was?“, sie nickte und konnte ihn dabei nicht mal ansehen, „Es war bei mir vielleicht eine andere Absicht dahinter, aber dennoch das Gleiche.“, sie legte ihre Stirn gegen seine, sein ruhiger Atem schlug gegen ihre Lippen, „Es tut mir leid, Süße!“, raunte er leise.

„Es geht auch um was anderes!“, murmelte Kazumi, „Er hat nicht Unrecht!“

„Inwiefern?“

„Ich bin ein Nichts in deiner Welt und demnach nur ein hübsches Accessoire.“

Plötzlich umfassten seine Hände ihre Oberarme, das angenehme Streicheln auf ihrer nackten Haut wurde unterbrochen, drückten sie etwas von sich weg.

„Bitte sag das nie wieder über dich!“, er schien verärgert, was sie verstand und doch wieder nicht.

„Aber …!“

„Kazumi, bitte! Zwing mich nicht, böse auf dich zu sein!“, wieder nickte sie einfach nur, „Willst du, dass ich dafür sorge, dass er wieder von der Schule geht?“

„Nein, das wäre nicht richtig!“

„Okay!“

„Ich meine, ich kann nicht so was von dir verlangen. Ich will dich …“

„Nicht ausnutzen, ich weiß! Schon gut, entschuldige, dass ich gefragt habe.“, er lächelte sanft und strich mit seinen Fingerknöcheln über ihre Wange, was sie ungemein beruhigte, „Außerdem, ein bisschen Konkurrenz belebt das Geschäft!“, bitte wie?

„Ich will weder seine Geschenke, noch will ich was von ihm.“

„Ich weiß und ich werde auch nicht zulassen, dass du dich in ihn verliebst!“, da brauchte sich Itachi gar keine Sorgen machen, da diesen Kerl absolut unverschämt und furchtbar war, „Außerdem geht’s darum nicht! Stell dir vor, ich bin der gute Prinz, der dich vor dem bösen König, Zauberer, Drache what ever retten will.“

„Du bist der gute Prinz?“, fragte sie etwas misstrauisch nach.

„Oder, wenn dir das lieber ist, Robin Hood, der bei dem Bogenschützenturnier einen Kuss von dir gewinnt!“

„Robin Hood bestiehlt die Reichen um es den Armen zu geben, ergo müsste er selbst arm sein, also …!“

„Stimmt, das Konzept passt nicht ganz. Okay, dann bin ich der gute Prinz, der dich vor der bösen Fee rettet, die dich hinter einer riesigen Rosenhecke versteckt hält.“, er schien sie wohl mit ihrem Lieblingsmärchen zu locken.

„Du weißt schon, dass Dornröschen im Original hundert Jahre geschlafen hat, ehe der Prinz sie gerettet hat?“, widersprach sie ihm wieder, womit sie ihn nicht einmal ärgern wollte, sondern sie einfach so war. Sie reagierte immer mit Logik, wenn man ihr mit süßen Worten kam.

„Könntest du bitte so reagieren, wie Mädchen gewöhnlich reagieren und einfach entzückt sein. Das würde mich sehr entgegen kommen!“, dabei schnaubte er richtig beleidigt, was an sich schon extrem süß war.

Kazumi kicherte leise auf, amüsierte sich sehr köstlich über seinen süßen Gesichtsausdruck, der so schön verpeilt und leicht verzweifelt war.

„Okay!“

Bereitwillig ließ sie sich von ihm küssen, seufzte in diesen süßen Kuss hinein und schlang sogar sehnsüchtig ihre Arme um seinen Nacken, während er sanft ihre Taille umarmte und sie an sich drückte.

Abrupt löste sie sich aber wieder von ihm, da ihr etwas einfiel, was sie mehr beschäftigen sollte, da das wichtiger war, als dieser blöde Prinz und ihr diese Sache wichtiger war, als die Geschenke des Prinzen.

„Eine Sache noch!“, Itachi sah sie irritiert an, als sie ihre Hände auf seine Wangen legte, „Was wünscht du dir zu Weihnachten?“

„Das kam unerwartet!“

„Und ich kriege diesmal eine Antwort! Verlass dich drauf!“

Diese Geschenke waren ihr egal, Amir war ihr egal. Sie wollte nur was von Itachi, sie wollte nur mit ihm zusammen sein und auch wenn er der Meinung war, dass Konkurrenz das Geschäft belebte, wollte sie nichts von dieser Konkurrenz wissen. Diese Konkurrenz würde ihn nicht dazu bringen, sich mehr in Bezug auf sie anzustrengen, sondern dass es ihn nur wütender machte, wenn dieser Kerl ihr Geschenke machte.

Außerdem, vielleicht hatte er recht, sie war wahrscheinlich nur ein hübsches Accessoire, aber Itachi würde ihr niemals das Gefühl geben, das wirklich zu sein. Amir hingegen schon und das war das allgemeine Problem an dem Kerl.

„Wenn du meinst!“, murmelte Itachi nur, ehe er sie wieder zu einem Kuss verführte, damit sie wohl von diesem dämlichen Plan abkam, was ihm diesmal nicht gelingen würde.

Vielleicht ließ sich Itachi Uchiha nicht gerne beschenken, aber sie würde ihm dieses Jahr ganz sicher beschenken und es würde ihm ganz sicher gefallen.

27.Kapitel

27.Kapitel

Ein Geschenk! Ein Weihnachtsgeschenk für Itachi, für Itachi Uchiha!

Klang ja eigentlich nach einer relativ einfachen Aufgabe, da sie ja eigentlich recht begabt war, was Geschenke betraf. Sie konnte die Interessen von anderen eigentlich gut einschätzen und dazu auch ein passendes Geschenk finden. Deswegen sollte es ja nicht schwer sein für Itachi ein Geschenk zu finden.

Er war ja nur ein milliardenschwerer, sehr gutaussehender Erbe eines milliardenschweren Unternehmens. Dazu war er wohl der begehrtestes Junggeselle Amerikas, klug, attraktiv und alles was das weibliche Herz sonst noch so begehrte und schätzte. Er konnte alles und jeden haben, wenn er nur mit den Fingern schnippen würde. Ein Kopfnicken in Richtung Damenwelt und eine kilometerlange Schlange würde sich vor ihm eröffnen.

Wie schwer konnte es also sein für einen Kerl, der wahrscheinlich alles hatte, einen Geschenk zu finden?

„Kazumi? Hörst du mir eigentlich zu?“

Vor Schreck ließ Kazumi den Bleistift, den sie auf ihren Fingern balanciert hatte, fallen und sah von dem Buch hoch um direkt in Gaaras Gesicht zu starren.

„Was?“, fragte sie verwirrt nach.

„Ich wollte wissen, ob wir die momentane politische Lage auch mit einbringen sollen?“, wollte Gaara wissen und blätterte dabei in einem weiteren Buch um sich dazu Notizen zu machen.

„Wir sollen ja nur was über die Kultur schreiben, deswegen wäre Politik wohl etwas fehl am Platz!“, murmelte sie nur.

„Stimmt! Dann wäre ich aber mit meinen Recherchen fertig. Wie sieht es mit dieser ellenlangen Übersetzung aus?“, fragte er und deutete mit seinem Blick auf diese kleinen Stapel Papierblätter.

„Es fehlt nur mehr eine Seite!“, meinte sie nur und zeigte auf die letzte Seite, die sie noch bearbeiten musste.

„Okay! Willst du mir dann sagen, warum du so abgelenkt bist und du auf deiner Unterlippe herum kaust, als läge die schwerste Aufgabe der Welt vor dir?“

Kazumi lachte leicht auf, da er damit irgendwie sehr ins Schwarze traf, auch wenn er vielleicht etwas anderes meinte, als sie gerade gedacht hatte. Für Itachi ein Geschenk zu finden, war vielleicht die schwerste Aufgabe der Welt und nicht so einfach zu lösen, als die russische Übersetzung, die vor ihr lag.

„Weihnachten, das ist mein Problem!“

„Die berühmte Geschenkproblematik, verstehe! Itachi?“

Kazumi nickte nur und legte die Übersetzung letztendlich doch weg, da sie sich darauf jetzt nicht konzentrieren konnte. Vor allem da sie sonst sowieso nur einen Mist übersetzen würde und dann noch mal von vorne beginnen konnte. Das wäre weder für sie noch für Gaara förderlich, da er sich in dieser Sache auf sie verließ, da das hier eine Teamarbeit war. Sie wollte aufgrund ihrer persönlichen Probleme keine schlechte Note bekommen, vor allem da es eine Teamarbeit war.

„Jepp! Ich hab ein Geschenk für meine beste Freundin, für meinen Cousin, aber Itachi ist ne harte Nuss! Was machst du über die Feiertage?“

„Ich fahre nach Hause! Meine Mum will unbedingt, dass ich zu Hause Weihnachten feiere.“, sie zuckte nur leicht zusammen, als er seine Mutter erwähnte, da sie die Frage, die ihm auf der Zunge lag, schon erahnen konnte. Sie wusste nur nicht, wie sie darauf reagieren sollte, „Was ist mit deinen Eltern? Fährst du auch nach Hause?“

„Meine Eltern sind tot!“, Kazumi merkte zu spät, was ihr da gerade so einfach und beinahe nüchtern über die Lippen gekommen war. Etwas, was sie selbst Itachi nur unter Tränen hatte beichten können, war bei Gaara einfach nur ein dahingesagter Satz gewesen, als würde sie nur über das Wetter reden. Als wäre sie schon längst darüber hinweg, was niemals sein konnte. Sie war immer der Meinung gewesen, dass sie gerade darüber niemals hinweg kommen würde.

Gaara sah sie dermaßen schockiert an, was sie so nie erwartet hatte. Was vor allem auch daran lag, da sie ihn wohl auch nicht minder schockiert ansah. In ihrem ganzen Leben, seit dem Tod ihrer Eltern, hatte sie DAS noch niemanden SO erzählt, vor allem nicht so früh. Selbst bei Robert hatte es ewig und drei Tage gedauert bis sie den Mut fand davon zu erzählen und auch bei Itachi konnte sie es auch nicht sofort erzählen. Und Gaara kannte sie zwei, drei Monate und schon offenbarte sie ihm etwas aus ihrer Vergangenheit, was sie noch nicht mal selbst wirklich überwunden hatte. Sie hatte jahrelang damit gekämpft irgendwie damit klarzukommen und nie war es ihr wirklich gelungen, da sie es wohl nie wirklich gewollt hatte. Kazumi wollte nicht darüber hinweg kommen, weil sie es wohl nie wirklich akzeptiert hatte.

Den Tod nicht zu akzeptieren war vielleicht dämlich und kindisch, vor allem in ihrem Alter, aber das war das Einzige was sie in dieser Situation tun konnte. Es war das Einzige was für sie Sinn ergeben hatte. Ihre Eltern waren tot, das konnte sie nicht ändern, aber sie würde es niemals wirklich akzeptieren und das war doch recht kindisch und einfältig.

„Oh scheiße! Entschuldige, das wusste ich nicht!“, Gaara wirkte extrem panisch und merkte wohl erst jetzt, dass es seine Frage war, die sie in diese Situation gebracht hatte, auch wenn sie vollkommen harmlos und nicht mal böse gemeint war. Wer würde auch darauf kommen, dass so eine Antwort kommen würde. Der ganz normale Schüler – der wirklich normale Schüler – würde doch über die Feiertage zu seiner Familie, seinen Eltern fahren.

„Schon gut! Du konntest es nicht wissen!“, murmelte sie nur und fuhr sie vielleicht etwas zu schnell und leicht gestresst durch ihre Haare. Sie kam damit schlechter klar, als sie erhofft hatte und sie wollte eigentlich nicht, dass er sich deswegen schuldig fühlte. Es war nicht seine Schuld, sie hatte es ja provoziert indem sie mit der Geschenksache angefangen hatte.

„Ist vielleicht ein schwacher Trost, aber es tut mir leid!“, ein müdes Lächeln kam über ihre Lippen, als er das sagte und es wohl auch absolut ehrlich meinte, „Ich find den Spruch auch dämlich! Aber was soll man sonst sagen!“

Die letzten Worte ließen sie aufhorchen und sie erkannte darin ähnliche Erfahrungen. Nur die Personen, die etwas Vergleichbares durchgemacht hatten, wussten das dieser eine Satz zwar viel bedeuten konnte, aber Leuten wie ihr nicht halfen, geschweige denn bedeutete, selbst wenn sie es noch so ehrlich meinten.

Niemand sonst verstand diesen unerträglichen Schmerz des Verlustes, selbst wenn sie es versuchten. Und genau deswegen würde auch Itachi diesen Schmerz nie verstehen, auch wenn er sich noch so verständnisvoll zeigte.

„Wer?“, sie musste nicht mehr sagen, da Gaara es sofort verstand und sich ein seltsam trauriger Ausdruck in seine Augen schlich, weswegen sie die Frage beinahe bereute. Sie wollte ja selbst nicht darüber reden, da konnte sie nicht jemand anderen zwingen ihr darüber etwas zu erzählen.

„Meine Großmutter! Wir standen uns sehr nahe und ihr Tod vor drei Jahren hat mich sehr getroffen. Ich weiß, es ist nicht das gleiche und bei dir ist es viel tragischer und so, aber ich kann verstehen wie du dich fühlst.“

„Ich hasse diesen Satz auch, weil es das Erstbeste ist was den Leuten einfällt.“, fing sie leise an, „Aber glaub niemals, dass es nicht das Gleiche ist. Einen geliebten Menschen zu verlieren ist immer schmerzhaft und das ist es egal ob es die Großmutter oder die Eltern sind.“, plötzlich war sie wütend und das nicht auf Gaara oder auf sich, „Und ich hasse Leute, die sagen sie können diesen Schmerz verstehen oder sich vorstellen, wie schlimm das ist, wenn sie es garantiert nicht verstehen können.“, es erschreckte sie selbst etwas, dass sie das in so einem wütenden Tonfall sagte und es ihr egal war, was Gaara jetzt von ihr hielt. Sie empfand es so, da sie es am eigenen Leib erfahren hatte. Natürlich hatte jeder Mensch schon mal jemanden verloren, der ihm wichtig war. Aber nicht jeder empfand den Schmerz die eigenen Eltern so früh zu verlieren oder den Schmerz die Großmutter und Vertraute zu verlieren. Diesen Schmerz konnten nur sehr wenige nachvollziehen. Deswegen verabscheute sie Menschen, die glaubten sie könnten es nachempfinden und Kazumi würde ihnen das auch noch abkaufen.

„Aber sag den Leuten das ins Gesicht und sie halten dich für unsensibel und für vollkommen Gefühlsresistent.“

„Oder sie schicken dich zum Therapeuten, der dir sagt man hätte eine Wahrnehmungsstörung oder leide unter Verlustängsten.“, fügte Kazumi hinzu und merkte erst dann, dass sie mit Gaara sehr auf einer Längenwelle war was das betraf.

Gaara erwiderte nichts darauf, wofür sie ihm dankbar. Über ihren geistigen Zustand wollte sie nicht sprechen. Schlimm genug, dass zu viele Leute darüber Bescheid wussten und er jetzt auch zu den Glücklichen gehörte, der davon wusste.

Sie beließen es dabei, da das Thema schon deprimierend genug war und auch wenn Gaara das nachempfinden konnte, mussten sie ja nicht ständig darüber sprechen. Es machte sie nur zu Leidensgenossen, noch lange nicht zu engen Freunden. Vielleicht waren sie schon Freunde, vor allem da sie zusammen diese Projekte machten, aber wie tief diese Freundschaft ging, konnte sie nicht sagen. Wer wusste schon, wie er darüber dachte und ob er diese Meinung überhaupt teilte. Was ja eigentlich auch egal war, immerhin verstanden sie sich ja, was doch momentan genügen musste.

„Ich soll dir auch bestimmt nicht bei dem Aufsatz helfen?“, fragte sie stattdessen um auch wieder auf das zu kommen, weswegen sie überhaupt hier waren.

„Schon okay, immerhin machst du die Übersetzung. Das ist bestimmt mehr Arbeit.“, winkte er mit einem Lächeln ab, „Kann ich dir den Aufsatz aber schicken, sobald ich ihn fertig habe?“

„Sicher! Ich werde dir auch die Übersetzung schicken!“, meinte sie und nahm nur aus dem Augenwinkel wahr, dass er nickte, womit das Thema erledigt war. Sie würde die letzte Seite der Übersetzung in ihrem Zimmer bearbeiten und dann müsste sie nur drei weitere Aufsätze schreiben, für zwei Prüfungen lernen und ein größeres Projekt vorbereiten. Ein Klacks also!

Da fühlte man sich doch richtig gefordert!

Kazumi legte die Übersetzung komplett beiseite und packte sie letztendlich wieder in ihre Tasche um diesmal nach ihrem Chemiearbeit zu greifen, die sie heute unbedingt fertig haben wollte und sie jetzt noch Zeit hatte, ehe sie wieder Unterricht hatte. Gaara widmete sich wohl weiter dem Aufsatz.

Sie verfielen in angenehmes Arbeitsschweigen, die nur von dem Geräusch von Gaaras Fingern, die über die Tastatur flogen, unterbrochen wurde. Es störte sie nicht besonders, da sie selbst mit ihrem Bleistift einen enormen Lärm machte. Zumindest in einer äußerst stillen Bibliothek. Vor allem da sie hier auch fast die einzigen waren und ziemlich weit in einem versteckten Winkel der Bibliothek saßen. Außerdem waren um diese Zeit nicht sehr viele andere Schüler und so viele gingen nicht in Russisch. Zumindest in ihrer Klasse.

Zehn Minuten vor dem Klingeln packte sie ihre Sachen zusammen, da sie sich mit Sasuke treffen wollte. Er hatte ihr geschrieben, dass sie sich vor dem Gebäude für die asiatischen Sprachen treffen wollten. Sie würden heute in Japanisch einen wichtigen Test schreiben, deswegen ging sie auch etwas früher los um ja nicht zu spät zu kommen, auch wenn sie nur ein paar Meter gehen musste.

„Viel Glück bei dem Test, obwohl, Glück brauchst du ganz bestimmt nicht!“, meinte Gaara, was ihr nur ein müdes Lächeln abverlangte.

„Danke! Wir sehen uns ja morgen!“, verabschiedete sie sich, als sie aufstand und ihre Tasche schulterte.

„Bis morgen!“, sagte er nur, ehe sie langsam den Tisch verließ um die Bibliothek zu verlassen, „Sag mal, eine Frage noch!“, hielt Gaara sie auf, weswegen sie sich wieder zu ihm umwandte. Sein Blick war ernst und trotzdem irgendwie traurig, „Wird es irgendwann besser?“

Ihr war sofort klar, was er meinte und dachte einen Moment darüber nach, da diese Frage schwierig war.

„Hin und wieder!“, antwortete sie letztendlich, „Wenn du es zulässt!“, fügte sie noch hinzu und ging dann aus der Bibliothek.

Als das große Eingangstor hinter ihr zufiel und die angenehme Sonne sie etwas blendete, der Wind aber doch etwas kühl wehte. Der Herbst machte sich langsam aber sicher bemerkbar und bald würde sie wohl mit einer etwas dickeren Jacke zum Unterricht gehen. Momentan reichte wohl noch das leichte Jackett, das zur Schuluniform dazugehörte.

Gaaras Frage kam ihr plötzlich wieder in den Sinn und ihre Antwort, die einem Unwissenden nichts sagten oder bedeuteten, aber ihr und auch ihm ein wenig Trost spendeten. Noch vor ein paar Monaten hätte sie ihm etwas anderes geantwortet und auch da wäre es genauso wahr gewesen, wie ihre jetzige Antwort.

Man sagte ja, die Zeit würde alle Wunden heilen, was aber nur zum Teil der Wahrheit entsprach. Irgendwann bekam man einfach heraus, wie man diesen Schmerz am besten versteckte und einfach so tat, dass es einem schon besser ging. Sie hatten diesen Schmerz und ihre Trauer angefangen zu verstecken um ihre Freunde und ihre Familie nicht noch mehr Kummer zu bereiten, weil sie sich nicht mehr anhören wollte, dass sie darüber hinweg kommen wollte. Man meinte es nur gut mit ihr, aber sie war es leid sich immer wieder das Gleiche anzuhören.

Kazumi hatte nicht gelogen, als sie Gaara vorhin geantwortet hatte. Aber früher wäre es wohl eine Lüge gewesen, da sie das Gefühl gehabt hatte, dass es ihr deswegen niemals besser gehen würde, da sie sich ein ganzes Leben damit befassen müsste und sie der Meinung war, dass sie kein Recht hatte es irgendwann zu vergessen.

Der Tod ihrer Eltern hatte sie geprägt und begleitete sie seit diesem schrecklichen Tag, der sich in ihr Gedächtnis gebrannt hatte, wie ein Brenneisen in Leder.

Und trotzdem hatte sie Gaara nicht angelogen, da es seltsamerweise wirklich hin und wieder besser wurde und sie diese Erinnerung auch für einen kurzen Moment vergessen oder zumindest verdrängen konnte. Eigentlich musste man sich wirklich nur darauf einlassen und diesen Schmerz zulassen um vielleicht darüber hinwegzukommen und nicht einfach nicht nur so zu tun, als wäre es wirklich besser geworden.

Wichtig war nur, dass man es aus eigenem Antrieb tat und nicht, weil man es von einem erwartete, wie es Robert getan hatte. Und hin und wieder brauchte man dann doch Hilfe um den Mut dazu zu finden, diesen Schmerz zuzulassen und ihn zu vergessen.

„Kazumi!“

Sie sah gegen das Licht der Sonne, wurde kurz geblendet, ehe sie Sasuke erkannte, der langsam auf sie zukam.

„Hey!“, rief sie ihm zu, bevor er bei ihr stehen blieb, „Wie geht’s?“

„Ganz okay und selbst?“

Sie musterte ihren besten Freund kurz, der sie schon in so vielen Dingen unterstützt und ihr geholfen hatte, was er vielleicht nie beabsichtigt hatte. Zwar hatte sie ihm bei Sakura geholfen und ihm ihre beste Freundin anvertraut, aber er hatte doch so viel mehr getan und sie hatte sie wohl nie wirklich bedankt. Es schien aber nicht notwendig, da sie beide wussten, was sie füreinander getan haben.

Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen und merkte wohl erst jetzt, was sie eigentlich zu dieser Antwort bewogen hatte. Wer sie dazu gebracht überhaupt so zu denken.

„Ganz gut! Ich glaube dein Bruder heilt mich!“, meinte sie leise.

„Deine Eltern?“, fragte er.

Sasuke wusste sofort wovon sie eigentlich sprach, da sie ihm schon vor längerer Zeit erzählt, was Itachi längst von ihr wusste und Sakura ihm niemals erzählt hätte. Sie hatte es ihm damals selbst sagen wollen, da sie es nicht mochte, wenn er es von jemand anderen hören würde, vor allem da er ihr bester Freund war. Er hatte damals genauso toll reagiert wie sein Bruder und ihr waren auch nicht mehr so sehr die Tränen gekommen, wie sonst. Sasuke hatte sie in den Arm genommen und auch da hatte sie sich besser gefühlt, als in den letzten Jahren zusammen. Vielleicht hatte schon zu diesem Zeitpunkt ihre Heilung angefangen und sie schien es erst jetzt bei Gaara gemerkt zu haben, als sie ihm so vollkommen normal von ihrer Vergangenheit erzählt hatte, was sie eigentlich immer zum Weinen gebracht hatte.

„Das und vieles mehr!“, sagte sie, als sie sich auf den Weg zum Unterricht machten.

„Verstehe! Das ist gut, oder?“, fragte er vorsichtig, da er ja vor allem wollte, dass sein Bruder glücklich war. Und es schien ja, dass er wohl mit ihr glücklich werden könnte. Nein, er würde ganz sicher glücklich mit ihr werden, wenn sie es zuließ.

„Ja, das ist sehr gut!“, meinte Kazumi, „Findest du das in Ordnung?“, sie sah ihn etwas verunsichert und fragend an. Er schien wohl kurz über ihre Frage nachzudenken.

„Hast du ein schlechtes Gewissen?“

„Ja und nein!“

„Dann ist es in Ordnung, weil du es ja auch verdient hast glücklich zu sein. Trauer ist etwas, was nie ewig andauern sollte.“

„Meinst du?“

Die Tür zum Gebäude in dem sie jetzt Unterricht hatte, fiel laut hinter ihnen zu, als sie sich Sasuke zuwandte, der sie aber nicht ansah.

„Sagen wir es so, du kannst nicht ewig trauern und ich glaube auch nicht, dass deine Eltern das wollen würden.“

Den Spruch hatte sie schon mal gehört. Das hatte man schon mal zu ihr gesagt und das war in ihrer dunkelsten Stunde ihrer Teenagerzeit gewesen. Das war vor Itachi gewesen, bevor sie sich wieder gefangen hatte. Es war eine Zeit gewesen, in der sie fast am Ende ihrer Kräfte gewesen wäre, hätte man sie nicht aufgefangen.

„Du darfst trauern, aber es sollte nicht 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche so sein. Es kann auch Momente geben, in denen du herzhaft lachen und dich über dein Leben freuen kannst.“

„Manchmal bist du doch ganz süß und fürsorglich!“, meinte sie mit einem Lächeln.

„Verdammt! Das zerstört meinen Ruf als unsensibler Vollidiot!“

Kazumi lachte einfach, da diese gespielte Ernsthaftigkeit in seiner Stimme einfach nur urkomisch war und der Sarkasmus dahinter ihrem Eigenen Ehre gemacht hätte.

„Keine Angst, ich sags niemanden. Du kannst ja bei Naruto noch der unsensible Vollidiot sein oder bei deinem Bruder.“, brachte sie zwischen ihrem Kichern hervor und musste sich sogar an seiner Schultern festhalten. Sie war froh, dass es nicht mehr komisch zwischen ihnen war und diese Sache aus der Welt geschafft wurde. Jetzt verstanden sie sich wieder wie vorher, wenn nicht sogar noch besser, da sie jetzt wusste, dass er es mit Sakura sehr ernst meinte und mehr von ihr wollte, als eine simple Beziehung. Tja, wenn ein Uchiha was wollte, dann er schien er sich das auch zu holen und ließ es wohl nicht mehr so schnell wieder gehen. So gesehen wollte Itachi sie wohl auch nicht mehr gehen lassen. Und das machte ihr keine Angst mehr.

„Wann war ich je zu meinem Bruder ein unsensibler Vollidiot?“, überlegte Sasuke laut und wirkte dabei weniger schockiert oder ernst, eher belustigt und sehr amüsiert.

„Wenn du dir diese Frage stellen musst, dann bist du noch unsensibler, als wir dachten.“, lächelte Kazumi und meinte es selbst nicht so ernst.

„Sagen wir es so, Kleine, das liegt bei uns in der Familie! Wir sind arrogant, selbstverliebt und unsensibel, außerdem noch vieles mehr, was an uns so liebens- und hassenswert ist.“

„Du hast vergessen, dass du auch ein Arsch sein kannst.“, murmelte Kazumi nur und ging Treppe hinauf, da sie in den zweiten Stock mussten. Sie wollte ja nicht zu spät zu ihrer Prüfung kommen, vor allem da sie besonders wichtig war und sie sich momentan keine Gedanken über diesen verdammten Prinzen machen wollte. Kazumi war wegen seiner Worte immer noch verletzt, aber zumindest konnte sie es dank Deidara vergessen und auch ignorieren. Er hatte recht gehabt, dass dieser Kerl nicht so mit ihr reden konnte, aber sie würde ihn deswegen nicht mehr zur Rede stellen. Sie würde ihn einfach ignorieren und sollte er sie noch einmal ansprechen, würde sie einfach weggehen. Nicht die beste Taktik, aber immerhin war das das Einzige, war ihr gerade dazu einfiel.

„Leider, Kleine, liegt das auch in der Familie!“, kam es von Sasuke, als er ihr die Tür zum Klassenzimmer öffnete und sie bedeutungsvoll ansah, „Gewissermaßen ist jeder in meiner Familie ein Arsch, manche mehr, andere weniger. Ich zum Beispiel bin sogar richtig erträglich im Gegensatz zu meinem Onkel oder gewisser Weise mein Vater.“, erklärte er nur.

„Und Itachi?“, fragte sie, als sie an ihm vorbeiging, direkt in die leere Klasse. Sie waren wohl die Ersten, das war mal was Neues.

„Mein überaus geliebter Bruder ist wahrscheinlich der größte Arsch auf der ganzen, weiten Welt. Er ist außer Konkurrenz, aber leider …“, dabei seufzte Sasuke theatralisch, „… aber leider kann er das mit dem Arschsein ziemlich gut abstellen, vor allem bei dir! Er macht das nur, wenn es sein muss.“

Kazumi war seltsam erleichtert und sein Lächeln sagte ihr, dass man ihr das irgendwie ansah.

„Mh, doch kein so riesiger Arsch, wie ich dachte!“, murmelte sie nur und lächelte ihm aufmunternd zu, ehe sie in den Klassenraum ging und Sasuke einfach stehen ließ. Sie wusste aber, dass er einfach nur grinste und irgendwie gefiel ihr das.
 

Kazumi war klar, dass Itachi in gewisser Weise ein riesiger Arsch war. Leider aber ein sehr attraktiver, lieber, süßer und heißer Arsch, der das leider auch sehr gut abstellen konnte, wenn es nötig war.

So wusste sie, dass er sich ihr gegenüber, seinen Brüdern und auch seinen Freunden nicht so verhielt, sondern er es einfach tat, wenn er es für angebracht hielt. Hin und wieder musste man einfach ein Arsch sein um überleben zu können. Dann musste man sich einfach egoistisch verhalten und mit den Ellbogen ausholen. Sie hatte damals egoistisch sein müssen, als sie sich bewusst für Itachi und gegen Roberts Gefühle entschieden hatte. Da hatte sie lernen müssen, dass man in gewissen Situationen ruhig egoistisch und auch etwas gemein sein konnte, wenn man sein Ziel erreichen wollte. Solange niemand dabei körperlich verletzt wurde oder man seine Privatsphäre verletzte, sollte man niemals ein schlechtes Gewissen haben, wenn man sich durchboxte. Das war ihre letztjährige Lektion gewesen.

Letztendlich würde Itachi irgendwann eine riesige und sehr erfolgreiche Firma übernehmen, weswegen er wohl hin und wieder einfach ein Arsch sein musste um sich durchzusetzen. Er musste dann mit anderen Firmenchefs, Vorstandsmitgliedern, Kunden oder weiß der Kuckuck sonst alles klar kommen und da war es sicher nicht ratsam lieb und nett zu sein, wenn man eigentlich mal ordentlich auf den Tisch hauen musste, um das zu bekommen was man wollte. Itachi hatte ja auch um sie gekämpft und wenn er mehr Konkurrenz gehabt hätte, wäre er sich nicht so lieb und nett vorgegangen. Dann hätte er sicher den Arsch raushängen lassen müssen um sie zu kriegen. Seine Familie war auch sicher nicht so lange erfolgreich gewesen, wenn sie sich mal nicht wie der Arsch vom Dienst verhalten hatten.

Eigentlich war sie ja froh, dass sie diese Seite von Itachi noch nicht wirklich kannte, auch wenn er sich ihr gegenüber mal so verhalten hatte. Aber da war es ihre eigene Schuld gewesen und damals hatte sie es auch verdient gehabt. Kazumi kannte wirklich jede Seite von Itachi und sie war auch bereit diese Arschseite kennen zu lernen, selbst wenn diese Seite ihr nicht gefallen würde. Aber sie akzeptierte Itachi so wie er eben war, mit seinem guten, aber auch mit seinen schlechten Seiten. Sie wollte ihn nicht verändern, weil es ihrer Meinung keinen Sinn hatte überhaupt mit ihm zusammen zu kommen, wenn sie sowieso alles an ihm ändern wollte, was ihn einzigartig und so faszinierend machte. Da könnte sie sich ja gleich den Kerl suchen, der so war, wie sie Itachi ändern wollte. Aber das hatte sie ja nicht vor!

„Sehen wir uns dann im Speisesaal?“, fragte Sasuke, als sie vor seiner Zimmertür stehen blieben.

„Sicher! Ich muss nur einen Übersetzung fertig kriegen!“, meinte Kazumi leise.

„Ich hoffe, das vorhin hat dich nicht verunsichert! Du musst verstehen, dass Itachi so sein muss um …“

„Keine Angst, ich versteh das! Um in dieser Firmenwelt zu überleben muss man sich eben für den größten Arsch auf der Welt halten.“, unterbrach sie ihn schnell, da sie darüber nicht reden wollte. Ihr machte diese Sache mit Itachis Welt immer noch etwas Angst und seit sie eben von diesem Bodyguard wusste und dieser Prinz diese Worte an sie gerichtet hatte, schien sie sich mehr Gedanken darüber zu machen, als sonst. Sie wollte es nicht zugeben, aber das was Itachi ihr in der Eishalle erzählt hatte, von wegen man hatte schon mal versucht ihn zu entführen und dass sie zur Zielscheibe wurde, wenn die Beziehung mit ihnen herauskam, schien jetzt endlich bei ihr angekommen zu sein und ihr doch mehr Panik zu machen, als sie eigentlich wollte. Sie hatte keine Angst vor dieser möglichen Gefahr, aber angsteinflößend war es dann schon, selbst wenn Itachi ihr versichert hatte, dass er sie beschützen würde.

„Blöd nur, dass er sich nicht mal dafür halten muss, sondern es schon längst ist.“

Kazumi entfuhr ein leises Kichern, weswegen Sasuke sie wohl verwirrt ansah. Er schaffte es auch immer wieder, dass sie sich keinen Sorgen mehr machen musste und einfach ihr Leben leben konnte. Immerhin hatte er ihr auch gesagt, sie müsse einfach nur das tun, was sie für richtig hielt. Das mit Itachi fühlte sich richtig an und diese Sache mit dem Darüber hinweg kommen, klang auch nicht mehr so furchtbar und hörte sich nicht mehr nach Verrat an ihren toten Eltern an. Sie musste wirklich nicht jeden Tag, jede Sekunde an sie denken, sondern konnte auch mal einfach nur glücklich sein. Trauern konnte sie später immer noch.

„Weißt du, ich habe ihn so akzeptiert, wie er nun mal ist. Sich wegen eines unveränderbaren Charakterzuges aufzuregen, bringt sich sowieso nicht, also muss ich wohl oder übel damit leben!“, meinte Kazumi nüchtern und zuckte dabei mit den Schultern, „Außerdem muss ich zugeben, dass ich es irgendwie heiß finde, wenn er sich manchmal wie ein Arsch verfällt!“, fügte sie noch hinzu.

„Die Madame steht also wirklich auf Bad Boys!?“, grinste Sasuke und sie war sich nicht ganz sicher, ob das eine Frage oder eine simple Feststellung war, was in diesem Sinn eigentlich egal war, „Faszinierend!“

„Ich muss gestehen, ja!“, gab sie einfach zu, da es sowieso egal war, „Sasuke, danke, dass du mir zugehört hast!“, ihr Dank war aufrichtig, da sie sich dank ihm wieder um einiges besser fühlte und kein schlechtes Gewissen mehr hatte. Außerdem schien nicht nur Itachi sie zu heilen, sondern alle ihre Freunde, nicht nur Sasuke. Sie alle gaben ihren Anteil um sie langsam aber sicher, vor allem unbewusst von ihrem ewigen Trauma zu heilen, dass sie doch eigentlich nie überwinden wollte.

Kazumi hätte niemals gedacht, dass Menschen, die sie am Anfang überhaupt nicht riechen konnte, ihr so wichtig und unersetzlich geworden waren und sie jetzt über den schlimmsten Moment ihres Lebens einfach nur hinwegsehen konnte. Sie würde niemals den Tod ihrer Eltern vergessen und es immer wieder betrauern, aber sie würde sich davon nie wieder unterkriegen oder runterziehen lassen.

„Mach ich gerne!“, meinte Sasuke nur, öffnete dabei die Tür zu seinem Zimmer und legte Kazumi seine andere Hand auf ihre Schultern, drückte sie leicht, was ihr ein sicheres Gefühl gab, dass sie nicht alleine mit diesem Schmerz, den nur sie spürte, klarkommen musste.

„Ich suche ein Geschenk für Itachi!“, platzte es plötzlich aus ihr heraus, weswegen Sasuke sie nur kurz irritiert ansah, ehe sich ein sehr süßes Lächeln auf seine Lippen schlich.

„Ob du es glaubst oder nicht, aber mein Bruder steht total auf Süßes! Wüsste das jedes Mädchen an der Schule würde er sich vor Kuchen oder Süßigkeiten kaum noch retten können. Aber ich glaube, du weißt mit dieser Info besser umzugehen, als diese Mädchen. Viel Spaß noch!“

Er schloss einfach die Tür hinter sich, ließ sie mit dieser Information stehen, die ihr mehr brachte, als Sasuke ahnte. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, da sie endlich etwas gefunden hatte, was sie ihm schenken konnte. Itachi mochte alles haben, was er wollte, er konnte alles bekommen was er wollte, zumindest was für Geld käuflich erwerbbar war, aber diese Sache würde er nur von ihr bekommen können. Das hatte nichts mit einem materiellen Wert zu tun, sondern nur mit tiefen, ehrlich Gefühlen, die sie ihm entgegen brachte.

Kazumi setzte ihren Weg zu ihrem Zimmer fort, versunken in diesem Gedanken, des perfekten Geschenkes für einen Mann, der doch alles hatte und doch nichts besaß, was ihm wirklich wichtig war.

Den Blick auf den Boden gerichtet, blieb sie plötzlich stehen, starrte auf das was vor ihrer Zimmertür unschuldig lag und ihr doch nichts tat. Und dennoch fühlte sie sich davon extrem belästigt.

Sie ließ ihre Tasche, die sie schulterte, auf den Boden sinken, die Bücher in der Tasche machten ein lautes Geräusch, als sie auf eigentlich weichen Teppichboden trafen. Sie blendete das aber aus, da sie sich schon längst zu diesem kleinen Ding herunter gekniet hatte um danach zu greifen.

Die Karte die unter dem Geschenkband geklemmt war, fand den Weg in ihre Hände. Stumm las sie die schön geschriebenen Worte darauf und wurde augenblicklich wütend.

Kazumi hörte wie Papier raschelte und merkte erst dann, dass sie das feine Papier zerknüllt hatte, aber sie war sauer. Diesmal war er eindeutig zu weit gegangen. Diesmal würde sie sich nicht von seinen Worten ablenken lassen, sondern ihm endlich das sagen, was hier jeder lernen musste.

Niemand legte sich mit ihr an und kam lebend wieder raus!

28.Kapitel

28.Kapitel

Es war erstaunlich leicht herauszufinden, wo sie diesen Kerl finden konnte. Man hatte ihr zu schnell verraten, wo sein Zimmer lag und das er momentan dort war. Eigentlich sollte es gerade bei seiner Herkunft deutlich schwerer sein seinen Aufenthaltsort herauszufinden. Aber wenn schon vor seiner Ankunft es durchgesickert war, dass er hierher kam, sollte es sie eigentlich nicht wundern, dass sie dann so schnell herausgefunden hatte, wo sie ihn finden konnte.

Ziemlich energisch klopfte sie an seine Zimmertür, da diese Wut auf ihn sie immer noch anstachelte und ihr Mut in dieser Sache zusprach.

Schlimm genug, dass er wusste wo sie wohnte, – was weder ein Geheimnis noch besonders schwer herauszufinden war – aber dass er ihr auch noch dort, an dem Ort wo sie sich am wohlsten fühlte, etwas hinterlassen musste, war unter alle Kanone.

Es war das gleiche Geschenkpapier gewesen, das gleiche Geschenkband und das gleiche Papier. So musste sie nur eins und eins zusammen zählen, dass dieses Geschenk definitiv nicht von Itachi war – vor allem da das nicht sein Stil war – und ihr keiner ihrer Freunde einen fiesen Streich spielte. Und dabei war sie noch Sekunden vor ihrer Entdeckung verdammt gut drauf gewesen. Aber wie es bei ihr ja immer war, musste man ihr wieder einen kräftigen Glücksdämpfer in Form dieses Päckchens verpassen.

Ihre Finger verkrampften sich und das Papier um das Geschenk zog sich zusammen, warf unschöne Falten und riss an den Ecken ein, was ihr verdammt egal war. Sie wusste nicht was darin war und wollte es auch nicht wissen, geschweige hätte sie es angenommen. Das wäre nicht nur gegenüber Itachi unfair, sondern das würde ihr auch verdammt gegen den Strich gegen. Sie mochte diesen Kerl nicht und das würde auch nichts an diesem Geschenk ändern. Das sollte er sich für ein Mädchen aufheben, dass echte Gefühle für ihn hegte und nicht solche des Grolls oder der Wut. Sie hasste ihn, aber sie war kein Unmensch. Jeder hatte die Liebe verdient, auch wenn es sich manchmal nicht so bei ihr anhörte.

Die Tür zu seinem Zimmer schwang auf und zum Glück stand er nicht mit einfachem Handtuch bekleidet vor ihr, sondern immer noch in seiner Schuluniform, die ihm leider verdammt gut stand. Sie gab zu, dass er gut aussah, aber sie bekam weder eine Gänsehaut bei ihm, noch erzitterte sie aufgeregt, geschweige ging ihr Herzschlag schneller. Das alles verursachte nur Itachi, dem sie langsam ihr Herz schenkte.

„Eins mal vorweg, das kannst du wieder haben!“, knurrte sie aufgebracht und drückte ihm das immer noch verpackte Geschenk an seine Brust und ließ einfach los. Das Geschenk fiel in seine Hand, die wohl doch nach ihr greifen wollte.

„Hat es dir nicht gefallen? Du magst wohl keine Diamantencolliers! Vielleicht doch ein Diadem, das wäre einer künftigen Königin zumindest angemessen.“, meinte er so verdammt nüchtern und nachdenklich, dass bei ihr gerade eine Sicherung durchbrannte, die eigentlich sehr wichtig war, dass sie grundsätzlich heil blieb, damit sie letztendlich keinen Mord beging.

„Zur Info, ich will weder deine Geschenke oder sonst etwas von dir. Ich will nicht deine Prinzessin, Königin oder sonst was sein. Deswegen bitte ich dich noch freundlich damit aufzuhören, da du dir damit keinen Gefallen tust.“, sagte sie wirklich noch in einem freundlichen Ton, da sie ihm vielleicht damals einfach die Wahrheit hätte sagen sollen. So hätte er sicher nicht diese dummen Worte zu ihr gesagt, noch würde sie wegen dieses Geschenkes vor ihm stehen. Sie wusste einfach, warum sie grundsätzlich immer die Wahrheit sagte, auch wenn sie schmerzte. Aber sie hatte einfach gelernt, dass man mit der Wahrheit immer besser fuhr.

Auch wenn die Wahrheit schmerzte und man sie nicht hören wollte, musste man sie hören um das zu akzeptieren, was einfach Wirklichkeit war. Hätte sie Itachi damals nicht gesagt, was sie wirklich fühlte, hätte ihn das jetzt mehr verletzt, als die eiskalte Wahrheit. Hätte sie über ihre Zweifel einfach geschwiegen, würde sie jetzt nicht einfach so glücklich über ihre mögliche Zukunft mit Itachi sein. Sie würde mit Schrecken und Angst daran denken und würde sich wohl immer von ihm zurückziehen, ehe der Uchiha dann doch aufgeben würde, was sie beide in die unmittelbare Verzweiflung treiben würde. Diese Sache mit dem Bodyguard hätte sie mehr getroffen und sie würde nicht langsam über den Tod ihrer Eltern hinwegkommen. Die Wahrheit über ihre Gefühle und ihre Zweifel waren wichtig um dahin zu kommen, wo sie letztendlich waren.

Auch wenn die Wahrheit manchmal schmerzte, musste man sie hören und diesen relativ kurzen Schmerz vorübergehen lassen, da das Wissen über eine Lüge schlimmer und schmerzhafter war, als sie eigentlich war. Da spielte Verrat und auch Frust und Wut mit, die sie niemanden wünschte.

Deswegen hatte sie einfach vor langer Zeit beschlossen ihre Freunde niemals anzulügen, selbst wenn es nur um eigentlich lächerliche Kleinigkeit ging, die niemanden auffiel.

Und genau deswegen musste sie Amir jetzt die knallharte Wahrheit ins Gesicht sagen, vor allem da er sie auch verdiente.

„Du scheinst dich wohl noch zu zieren!“

Dieser Kerl war nicht nur blind, sondern auch noch taub.

„Okay, anscheinend verstehst du es so nicht, als noch mal für dich!“, fing sie erneut an und langsam glaubte sie, dass man diesem Kerl immer seinen Willen ließ, „Du bist ein verwöhnter, selbstsüchtiger Bengel, mit dem man wohl nie Tacheles gesprochen hat.“, das fühlte sich verdammt gut an, „Du kannst nichts dafür, wenn man dir immer alles durchgehen lässt, aber verdammt noch mal du bist der Kronprinz eines Landes und kannst dich nicht wie ein Kleinkind benehmen.“, Itachi benahm sich auch nicht so, auch wenn er wahrscheinlich immer alles bekam was er wollte, er hatte damals die Kurve gekriegt, als es hieß, verantwortungsbewusst oder verwöhntes Kleinkind, „Wenn also deine Lehrer, Meister oder wie du diese Typen sonst nennst, die dich erzogen haben, dir nicht sagen, was sich gehört, tu ich es!“, dabei tippte sie ihm mit dem Zeigefinger gegen die Brust, „Das Leben ist nicht so einfach, wie du es dir vorstellst. Du bekommst nicht einfach etwas, nur wenn du es willst. Das geht vielleicht mit materiellen Dingen, aber nicht mit Menschen. Du kannst mich nicht kaufen.“

Er sah sie dermaßen sprachlos an, da man wohl noch nie so tadelnd mit ihm gesprochen, als gerade in diesem Moment. Diesen Dämpfer hatte er gebraucht.

„Es ist mir egal, wer du bist, besser gesagt ist mir dein Titel und alles was damit zusammenhängt scheiß egal. Geld oder Titel machen einen Menschen nicht aus, das was in seinem Inneren ist, macht dich besonders und liebenswert. Wenn ich dich ansehe, sehe ich nicht deinen Titel, sondern dich, den Menschen. Ich behandle dich auch so. Ich werde dir niemals in den Arsch kriechen um dich glücklich zu machen, sondern dich wie einen ganz normalen Menschen behandeln, der du auch bist. In deinen Adern fließt dasselbe Blut, wie durch meine. Wir alle haben ein Herz, ein Gehirn, unsere Anatomie ist gleich.“, gegen Ende wurde sie wohl etwas zu laut, „Auch wenn das jetzt traurig klingt, aber ich wette mit dir, dass die meisten Menschen in deiner Umgebung dir immer nur zustimmen werden, weil sie Angst haben, dass wenn du sauer wegen der Wahrheit bist, ihnen eine deftige Strafe aufhalsen wirst. Aber weiß du was, mir machst du keine Angst. Ich behandle jeden Menschen, so wie er mich behandelt. Hast du keinen Respekt vor mir, habe ich keinen vor dir. Das verdient man sich.“, Kazumi holte tief Luft, da sie nicht mal so weit ausholen wollte, aber das hatte er einfach gebraucht um zu merken, dass die meisten Menschen – mit sehr wenigen Ausnahmen – einfach nur Heuchler waren und nur für ihren eigenen Vorteil handelten. Damit tat sie ihm keinen Gefallen und sie bekam einfach nur ein schlechtes Gewissen, wie immer.

„Hat man dir nicht beigebracht, wie man mit einem Prinzen spricht?“

Okay, jetzt sah sie rot!

Ihre Hand schnellte so abrupt nach oben, dass der Schlag, dem sie ihm verpasste nur eine vage Erinnerung war und das Geräusch der Ohrfeige nur weit entfernt für sie war.

Sein Kopf legte sich zu Seite, auf seiner Wange prangte ein roter Abdruck ihrer Hand, seine Augen waren vor Schreck geweitet.

„Jetzt pass mal auf, du missratener Bengel von einem Prinz und hör mir ganz genau zu!“, schrie sie und packte ihm dabei am Kragen, damit er sie ansah, „Ich mag vielleicht keine Tochter aus reichem Hause sein, ich wurde nicht mit dem goldenen Löffel im Mund geboren, aber ich weiß, wie man einen Menschen behandelt. Ich weiß aber, wie schwer so ein Leben in dieser Welt sein kann. Meine Freunde leben es jeden Tag und ich bewundere sie für diese Stärke. Aber sie sind bei weiten nicht so verwöhnt wie du. Sie kennen noch die harte Realität, dass es manchen Menschen nicht so gut geht und sehen nicht auf uns herab. Sie versuchen nicht Menschen mit Geld und Geschenken zu kaufen. Und sie beleidigen niemanden derart, wie du es bei mir getan hast. Ich bin kein hübsches Anziehpüppchen, das man nur zu irgendwelchen Feiern hervorziehen kann, während man hinter den Kulissen frei herum vögelt. Ich bin ein menschliches Wesen, das respektiert werden will. Wenn du so eine Frau suchst, dann bist du bei mir an der falschen Adresse, weil ich niemals eine Ehe eingehen würde um den schönen Schein zu wahren. Das führt zu nichts und endet nur mit Schmerz. Ich werde diesen Schmerz nicht ertragen und es einfach hinnehmen, sondern ich werde mir das holen, was ich will. Und da wird Geld, Macht oder irgendwelche Titel keine Rollen spielen, sondern nur das was mein Herz mir sagt. Niemand anderer als ich muss damit leben, also kann und darf ich auch egoistisch sein.“, Kazumi würde ganz bestimmt nicht jetzt zum Weinen anfangen, „Behandle Menschen nicht geringschätzig und versuch nicht sie zu kaufen. Du wirst Menschen brauchen, die dich so mögen wie du bist, die dich akzeptieren und dich nicht ausnutzen.“

Sie ließ ihn los und stolperte erschöpft einen Schritt zurück, da sie diese Rede auch etwas fertig gemacht hatte. Ihr Körper stand immer noch unter Anspannung und ihre Nerven waren gespannt wie Drahtseile. Das alles was ihm gesagt hatte, empfand sie und so versuchte sie auch ihr Leben zu führen. Sie log ihre Freunde nicht an, behandelte jeden Menschen gleich und kam ihnen mit dem Respekt entgegen, den sie ihr gegenüber hatten. Das waren wenige Grundsätze, aber die waren ihr wichtig und nicht immer leicht zum Einhalten.

„Du bist in diesen Itachi verliebt, oder?“, fragte Amir nüchtern und rieb sich dabei seine gerötete Wange.

„Was?“, hauchte sie.

„Nun, ich habe nie geglaubt, dass du auf Frauen stehst und er hatte wegen meiner Einladung auch nicht gerade glücklich ausgesehen. Besser gesagt, schien er ziemlich sauer gewesen zu sein.“

Es überraschte sie etwas, dass ihm das aufgefallen war, obwohl es so ausgesehen hatte, als wäre er nur auf sie fixiert gewesen und schien den Rest seiner Umgebung nicht wahrzunehmen. Dass er Itachis Reaktion auf seine Einladung mitbekommen hatte, was schon erstaunlich und überraschte sie sehr.

Dennoch nickte sie, weswegen er beinahe traurig lächelte.

„Dann hast du deinen Prinzen wohl schon gefunden und kämpfe sowieso auf verlorenen Posten. Ein Herz, das schon jemand anderen gehört, kann ich nicht erobern.“, nein, sie würde ihm jetzt nicht reindrücken, dass er ihr Herz nie bekommen hätte, selbst wenn Itachi nicht gewesen wäre, vor allem da er jetzt endlich zur Vernunft kam, „Ich sollte wohl woanders nach meiner Prinzessin suchen!“, seufzte er einfach nur.

„Und ich wünsche dir, dass du sie auch findest. Nur übertreibs mit den Geschenken nicht.“

„Ich danke dir für deine Ehrlichkeit!“, wieder verbeugte er sich, was diesmal angenehmer war, als damals. Das seltsame Gefühl war weg und sie fühlte sich nicht mehr so bedroht wie vorher.

Kazumi verabschiedete sich leise und machte ein paar Schritte Richtung Ausgang.

„Das war ja einfach. Nur ein bisschen rumschreien und schon ein Problem weniger.“, murmelte sie, auch wenn sie dieses Problem nie gehabt hätte, wenn sie ihm von Anfang an die Wahrheit gesagt hätte. Da hatte sie so tolle Prinzipien und brach sie gleich wieder.

„Ich würde dir auch noch gerne einen Rat geben!“, sie drehte sich noch einmal zu ihm um, „Warte nur nicht zu lange. Auch ein Prinz wartet nicht ewig.“, dann ging er in sein Zimmer.

„Vollidiot!“, knurrte sie und ging mit einem Lächeln.

Seltsam, dass jeder ihr den gleichen Rat gab und sie diesem Rat immer weniger glaubte. Itachi hatte schon so viel ertragen und wartete so geduldig, da würde er wohl kaum kurz vor dem Ziel einfach aufgeben. Nein, so kannte sie Itachi Uchiha nicht. Immerhin war er manchmal ein Arsch und würde ganz bestimmt nicht etwas aufgeben, was er wollte. Da war er egoistisch und holte sich einfach das, was er begehrte.

Das war ein wirklich heißer Charakterzug!
 

Auf dem Weg zurück zu ihrem Wohnhaus fühlte sich Kazumi mehrere Kilogramm leichter. Sie war froh, dass sie ihren Prinzipien treu geblieben war und Amir einfach die harte Wahrheit an den Kopf geworfen hatte, mit der er klarkommen musste, als wenn sie sich in irgendwelche Ausreden verstrickte, die selbst ihr unangenehm waren. Es war letztendlich immer besser einfach die Wahrheit zu sagen, die einen weniger verletzte, als eine Lüge, auch wenn sie nur gut gemeint war. Diesen Charakterzug von ihr hasste und liebte man zugleich, da man bei ihr immer wusste woran man war. Sie verschleierte nichts und beschönigte auch nichts. Das Leben war manchmal hart, aber dafür auch genauso schön, wenn man es zuließ. Und sie sollte es wohl öfters zulassen, da sie nicht nur wundervolle Freunde hatte, sondern einen Traumtypen, den sie liebte und der sie liebte.

Vor allem wegen Itachi musste sie ehrlich zu Amir sein und ihm nicht doch irgendwie eine unbewusste, vollkommen ungewollte Hoffnung geben, die sie nicht zu erfüllen bereit war. Nur so konnte er selbst damit abschließen und sich ein Mädchen suchen, dass ihn wirklich wollte und ihn auch seiner Selbstwillen liebte und nicht seinen Titel oder sein Geld. Das wünschte sie sich für ihn, da sie ja kein Unmensch war. So sehr der Kerl sie auch genervt hatte, würde sie niemanden die Einsamkeit wünschen.

Ein kleines Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als sie nach der Türklinke zum Eingang ihres Wohnhauses griff. Vielleicht war es irgendwie ganz gut gewesen, da ein anderer Kerl sich da eingemischt hatte. So wurde sie nur noch mehr in ihren Gefühlen zu Itachi gestärkt, dass einfach jeder Kerl daherkommen konnte und sie trotzdem nur diesen einen wollte. Niemand würde sie an ihren Gefühlen mehr zweifeln lassen, da egal, wer alles dagegen war, es trotzdem immer nur zählte, was sie und Itachi fühlten und wollten. Sie wollte egoistisch sein und einfach nur mit ihm zusammen sein, auch wenn es gewisse Dinge gab, die sie in seiner Welt nicht haben wollte. Aber sie akzeptierte Itachi und somit auch seine gesamte Umwelt.

Kazumi berührte mit ihren Fingerspitzen gerade das kühle Metall der Türklinke, als die Tür abrupt nach innen aufgerissen wurde, sie erschrocken einen Schritt zurückstolperte und direkt in Itachis erstauntes Gesicht sah.

Tja, sie hätte auch gerade nicht mit ihm gerechnet.

„Kazumi?“

„Hi!“, sagte sie schnell, da sie doch allen Ernstes an ihn gedacht hatte und schon stand der Kerl vor ihr und lächelte dieses wundervolle Lächeln.

„Hattest du gerade einen schönen Gedanken, Süße?“, raunte er und beugte sich dabei sehr nahe zu ihr runter, weswegen ein leichter Rotschimmer ihre Wangen bedeckte, vor allem da er so verdammt recht hatte.

„Wie kommst du denn da drauf?“, murmelte sie und sie wusste nicht, wie sarkastisch das gemeint war. Manchmal konnte Kazumi nicht mehr so sein wie früher und einfach ein sarkastisches Kommentar abgeben. Hin und wieder wollte sie sich einfach nur in seine Arme werfen und ein verliebtes, liebes Mädchen sein. Leider war sie das nicht immer.

„Nenn es Instinkt!“, meinte er mit einem Schulterzucken.

„Ich hab an dich gedacht! Zufrieden?“, maulte sie beleidigt und verschränkte dabei die Arme vor der Brust und wandte ihre Blick ab.

„Nicht mehr als sonst, aber eigentlich schon!“

Plötzlich griff sie nach seinem Arm, schloss ihre Finger um sein Handgelenk und zog daran. Ihre Blicke trafen sich und instinktiv griff sie nach seinem anderen Arm, legte ihre Handfläche auf den Stoff seines Hemdes, spürte die warme Haut darunter. Hitze strahlte von seinem Körper aus, Hitze der sie sich gerne ergeben würde, vor allem jetzt, da sie nach dieser Rede mit Amir unbedingt ihn jetzt brauchte. Sie benötigte Zuspruch, dass sie das Richtige getan hatte, auch wenn es sich richtig anfühlte. Sie wollte von ihm umarmt werden und einfach nur spüren, dass er bei ihr war.

„Ich steh nicht auf diesen Prinzen!“, brachte sie einfach nur heraus und Itachi sah sie kurz erstaunt an, ehe er den Mund öffnen wollte, „Wenn du sagst, ich weiß, erwürg ich dich!“, knurrte sie und zog die Augenbrauen zusammen, weswegen er den Mund wieder schloss.

„Dann sag ich eben nichts!“, meinte er leise, ehe sich seine Finger um ihren Unterarm schlossen und er sie ohne Vorwarnung einfach an sich zog.

Kazumi stolperte nach vorne, fiel gegen Itachis Oberkörper, der seinen Arm einfach unter ihre Kniekehlen schob und sie hochhob.

Mit einem leisen Aufschrei umklammerte sie seinen Hals, versuchte ihr Gleichgewicht auf Itachis einen Arm zu finden, auf dem sie saß. Eigentlich saß mit ihrem Hintern nur auf seinem Arm, verteilt auf Unter- und Oberarm, während seine Hand ihre Unterschenkel festhielten um sie auszubalancieren.

„Ich lass dich schon nicht fallen!“, raunte er ihr leise ins Ohr, weswegen sie langsam ihren Kopf hob und ihm in die Augen sah.

„Bin ich dir auch nicht zu schwer?“, fragte Kazumi leise.

„Nicht doch!“

Itachi setzte sich mit ihr auf seinem Arm in Bewegung und ging nicht wie erwartet wieder ins Wohnhaus zurück, sondern ging Richtung Labyrinthgarten, mit dem sie einige schöne Erinnerungen verband. Unter anderem, als sie ihm damals erzählt hatte, was wirklich in dieser einen Nacht, als ihre Eltern starben, passiert war. Etwas was sie ihm damals unter Tränen erzählt hatte, konnte sie jetzt einfach so sagen ohne einen halben Nervenzusammenbruch zu bekommen.

„Hast du eigentlich schon Pläne für Weihnachten?“, fragte Itachi plötzlich, weswegen sie zu ihm runter sah. Er wusste, dass sie nicht nach Hause fahren würde. Sie hatte keine Eltern, die sie zu einem Weihnachtsfest erwarteten, nur einen Cousin, der mit diversen Krankenschwestern flirtete und eine Tante, die Weihnachten immer auf Bali verbrachte. Nun, früher hatte sie Weihnachten meistens bei ihrer besten Freundin Sakura verbracht, da ihre Mutter sie immer gern eingeladen hatte. Sie und ihre eigene Mutter waren beste Freundinnen gewesen, weswegen es für Sakuras Mutter irgendwie selbstverständlich war, sich um die Tochter ihrer besten Freundin zu kümmern. Und hin und wieder war es dann doch gut gewesen eine erwachsene Frau zum Reden gehabt zu haben, da sie ihrem Cousin nicht alles anvertrauen konnte. Da hatte es immer wieder delikate Frauenthemen gegeben, die sie mit Jim nicht gerne besprochen hätte und er war wohl insgeheim froh darüber.

Seit sie hier war, hatte sie aber wenig Lust gehabt über die Feiertage nach Hause zu fahren. Dort würde sie niemand erwarten. Außerdem verbrachten ihre Freunde die Ferien auch in der Schule, da sie auch wenig Lust auf ihre Familie hatten und sie würde sich da nicht mehr einmischen.

„Eins weiß ich, keine riesige Weihnachtsparty. Ich mache gerne vieles, aber deine Fans will ich an Weihnachten nicht um mich haben!“, sagte Kazumi einfach frei heraus, da sie diesmal extrem egoistisch sein wollte und Itachi mit niemanden teilen wollte.

„Dann machen wir eben nur eine kleine Party! Hab kein Problem damit!“, meinte Itachi, was sie irgendwie erleichterte, „Was hältst du davon, wenn wir Sakura, TenTen und Ino auch einladen? Sasori und Deidara wollen auch kommen.“

„Ist das dein Ernst?“, dabei riss sie erstaunt ihre Augen auf und sah ihn überrascht an.

„Sicher!“

Lächeln schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und küsste ihn stürmisch. Sie krallte ihre Finger in seine dunklen Strähnen und öffnete bereitwillig ihren Mund, als er mit seiner Zunge über ihre Unterlippe glitt.

Itachi drängte sie mit seinen Lippen ihren entgegen, verführte sie zu einem Kuss, den sie so nicht angefangen hatte und erwiderte ihn trotzdem, weil diese Berührungen viel zu selten waren und sie sie trotzdem einfach genoss.

Tief inhalierte sie seinen Geruch, der sie benebelte, ruhiger werden ließ und sie vollkommen einnahm. Ihr Herz schlug laut gegen ihre Brust, als seine Hand ihre Haut berührte, sie in ihren Nacken glitt. Seine warmen, hauchzarten Berührungen, entfachten ein Feuerwerk, ein prickelnde Spur auf ihrer Haut, ehe seine Hand an einer Stelle verweilte und einen angenehmen Druck ausübte, damit er sie näher an sich drücken konnte.

Zwei seiner Finger schlossen sich um ihr Kinn, öffneten mehr ihren Mund, als sie plötzlich wieder den Boden unter ihre Füße spürte, die Wand gegen ihren Rücken drückte.

Kazumi keuchte erschrocken in den Kuss hinein, krallte ihre Finger leicht verkrampft in den Kragen seines Jacketts, während Itachi seine Hand langsam unter ihre Bluse schob und seine andere sich bestimmt auf ihren Hintern legte. Schon wieder hielt sie ihn nicht auf, obwohl sie aufgrund dieser Berührungen nervös wurde und nicht wusste, wie das hier weiter gehen würde. Immerhin waren sie noch außerhalb des Wohnhauses und hier konnten sie jederzeit gesehen werden. Auch wenn sie es heute nicht mehr so sehr stören würde, wenn man sie schon erwischte, würde es sich dennoch zu früh dafür anfühlen. Sie waren noch nicht offiziell zusammen, aber mehr an einer Beziehung dran, als noch vor einem Jahr.

Langsam löste Itachi sich von ihr, beendete diesen traumhaften Kuss und diese prickelnden Berührungen, um sie sanft anzulächeln und dabei eine wirre Strähne, die sich wohl gelöst hatte, hinter ihr Ohr zu streichen und sogar dabei ein kleine Feuerwerk auf ihrer Haut auslöste.

„Entschuldige! So weit wollte ich gar nicht gehen!“, flüsterte er, „Nur hin und wieder kann ich dann doch nicht widerstehen!“

„Ich kann dir grade noch so verzeihen!“, murmelte sie und wollte beleidigter klingen als sie eigentlich war. Eigentlich hatte sie das wirklich sehr genossen, vor allem wenn sie bedachte, dass er das nur mit ihr tat und eigentlich nur mehr mit ihr tun wollte. Das stimmte sie ziemlich glücklich, weswegen sie wohl wie eine Blöde vor sich hin grinste und nicht aufhören konnte.

„Wie gütig von dir!“, meinte Itachi mit diesem wundervollen sanften Lächeln und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, legte dabei seine Hand sanft auf ihren Hinterkopf um sie leicht näher zu sich zu ziehen, „Im Übrigen sieht man dir an, dass du gerne weiter machen würdest. Führ mich bitte nicht in Versuchung, Kazumi!“, raunte er so leise und verführerisch, dass ihr Herz nicht nur einen leichten Aussetzer machte, sondern es in ihrem Bauch angenehm kribbelte und ihr in ihrer Bluse plötzlich sehr heiß wurde, „Noch kann ich mich zurückhalten, aber wenn du weiter so lächelst, kommst du aus dieser Sache nicht mehr so unschuldig raus.“

Kazumi öffnete ihren Mund um etwas darauf zu erwidern, aber letztendlich schloss sie ihre Lippen wieder, da ihr darauf nichts einfiel. Sie wusste worauf er da anspielte, da sie es ja auch offen zugegeben hatte. Kazumi war was die körperliche Liebe betraf absolut unschuldig und unerfahren, auch wenn sie theoretisch wusste, wie das Ganze funktionierte. Aber das hieß ja noch lange nichts. Zwischen Theorie und Praxis war ein Himmelweiter Unterschied.

Itachi hingegen war was diese Sache betraf wohl ein echter Experte und schien mit mehr Frauen geschlafen zu haben, als auch nur irgendwie gesund war. Er könnte jede Frau mit nur einem einzigen Blick ins Bett bekommen und jetzt war er wegen ihr auf eiskalten Entzug und kam nicht zum Zug, weil sie in vielen Dingen noch nicht bereit dazu war. Sie waren so gut wie zusammen, aber Sex war dann doch ein Schritt, den sie noch nicht wagte zu gehen. Es bedeutete mehr als ein Kuss, eine Berührung oder süße, erotische Worte.

Itachi wartete dennoch geduldig, auch wenn sie sich denken konnte, dass er diesen Schritt jederzeit gehen würde, wenn sie ja sagen würde. Nur wusste sie nicht, wann sie diesen Schritt gehen würde, auch wenn ihre persönliche Deadline immer näher rückte, die mit dem Sex mit Itachi eigentlich nichts zu tun hatte, auch wenn sie gerade das Gefühl bekam, dass diese zwei Dinge irgendwie konform gingen.

Sanft schloss Itachi seine Hand um ihr Handgelenk und zog sie wieder weiter, da er das Ziel wohl noch nicht erreicht hatte und er eigentlich ganz woanders mit ihr hinwollte, zumindest heute.

Ihre Finger glitten zwischen seine, verhakten sich miteinander und ein angenehmer Druck entstand, der sie beruhigte. Er gab ihr keinen Grund zu Eile, da es ein Fehler wäre, gerade das zu überstürzen.

„Entschuldige!“, murmelte Kazumi diesmal beschämt, obwohl sie nicht wusste, wofür sie sich genau entschuldigte und weswegen sie sich eigentlich schämte. Sie hatte die bewusste Entscheidung getroffen nicht mit dem erstbesten Kerl ins Bett zu hüpfen und hatte es nie als falsch empfunden auf den richtigen Moment und den richtigen Kerl zu warten. Und mit Itachi fühlte es sich richtig an, auch wenn sie noch nicht ganz dazu bereit.

„Keine Ahnung, wofür du dich entschuldigt.“, meinte Itachi etwas ratlos, weswegen sie zu ihm hochsah, „Okay, vielleicht sind Kerle grundsätzlich sexbesessen und ja es stimmt, ich will mit dir schlafen, aber nicht weil ich es als Art Trophäe oder so ähnlich sehe, wie ich es früher getan habe, sondern einfach weil du es bist und ich dich liebe.“, so viel Ehrlichkeit brauchte sie dann doch nicht, „Aber ich will dich nicht zwingen oder du sollst dich nicht verpflichtet fühlen mit mir zu schlafen, nur weil ich es schon will. Ich bin bereit, wenn du es bist.“, diese Ehrlichkeit hingegen gefiel ihr sehr, da es ja bedeutete, dass er nicht einfach nur Sex wollte, sondern auch auf emotionaler Ebene etwas mit ihr anfangen konnte.

Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, ehe sie ihre Arme um seinen Arm schlang und sich an ihn drückte. Sie war glücklich, dass sie so offen darüber sprechen konnten und er ihre Ängste etwas verstehen konnte. Immerhin wäre es das erste Mal für sie und es war wichtig, dass ihm das auch bewusst war. Er durfte nicht so hohe Erwartungen an sie haben, weil sie davon keine Ahnung hatte und nicht einmal ahnen konnte, wie ihr Körper darauf reagieren würde.

„Die junge Dame ist wohl entzückt, dass ich doch anständig bin?“

Kazumi spürte dieses anzügliche Grinsen direkt auf ihr, weswegen sie wohl etwas erzitterte.

„Pah, du und anständig? Das ich nicht lache!“, erwiderte sie etwas hochnäsig, was absolut so beabsichtig war. Zumindest dieses eine Mal!

„Stimmt für Anständigkeit würde ich wohl nie einen Preis kriegen! Dann ist es ja auch egal!“, dabei schien er nur mit den Schultern zu zucken, ehe er seine Arm aus ihrer Umklammerung löste und seinen Hand absolut schamlos auf ihren Hintern legte, weswegen sie erschrocken die Augen aufriss.

Gings noch?

„Wäre wohl auch ein Weltuntergang das mit der Anständigkeit mal zu versuchen.“, murmelte Kazumi, sah aber keinen Grund seine Hand wegzuschlagen, dazu fühlte sie sich viel zu gut an.

„Meine Hand liegt nur auf deinem Hintern, anständiger geht es grad echt nicht.“

Da fragte sie sich eigentlich nur, was er mit diesem nur auf ihrem Hintern meinte?

„Das wird wirklich ein besinnliches Weihnachtsfest!“, kam es leise von Kazumi, als sie ihre Hand über seine Rücken gleiten ließ und wohl nur anständiger war als er, zumindest was ihre Handlunge betrafen, ihre Gedanken hingegen waren wirklich erst ab 18 zugelassen und dabei war sie selbst noch nicht mal volljährig.

29.Kapitel

29.Kapitel

Kazumi hatte letztes Jahr behauptet oder zumindest vage angedeutet, dass Weihnachten nicht nur das Fest der Liebe war. Und langsam glaubte Itachi ihr das auch, da er gerade am eigenen Leib zu spüren bekam, dass es auch das Fest der weiblichen Triebe war.

Weihnachten war keine 24 Stunden entfernt und schon kam wohl das Bedürfnis nach Nähe und anderen Gelüsten bei der weiblichen Schülerschaft etwas extrem zum Vorschein, weswegen er sich gerade wünschte nicht doch blau gemacht zu haben. Er musste ja unbedingt auch an diesem eigentlich vollkommen unnötigen Schultag die Schulbank drücken, vor allem da er wirklich Besseres zu tun hatte.

Er musste noch seine Arbeiten für seine Abschlussprüfungen schreiben und die schrieben sich bekanntlich nicht von alleine. Zwei hatte er zwar schon komplett fertig, aber dafür musste er noch drei weitere Schreiben und das bis Anfang nächsten Jahres, Februar war die Deadline. Dieser Tag rückte auch näher und näher. Zwar hatte er deswegen keinerlei Panik, da er eine Arbeit auch innerhalb von zwei, drei Wochen geschoben hatte, aber in dieser Zeit hatte er wirklich den ganzen Tag Zeit gehabt, jetzt musste er diese Arbeiten neben seinen schulischen Verpflichtungen schreiben und außerdem wollte er auch noch Zeit mit Kazumi verbringen. Sicher, sie würde es komplett verstehen, wenn er aufgrund dieser Sache weniger Zeit für sie hätte, aber wenn er jetzt so anfangen würde, würde das für ihre Zukunft auch so aussehen. Er musste einfach Zeit für sie freischaufeln um ihr damit auch zu zeigen, da er das auch in Zukunft, wenn er diese riesige Firma leiten würde, Zeit für sie haben würde. Selbst wenn ihm das ein paar schlaflose Nächte bereiten würde.

Schlimm genug, dass sein Vater ihn einen ganzen Monat in der Firma festgehalten hatte und er dann auch noch eine ganze Woche mit Sasuke und Shun in Frankreich verbringen hatte müssen, aber jetzt war sie in greifbarer Nähe. Da wollte er es nicht wirklich versauen.

In den Ferien, die er eigentlich ganz anders geplant hatte, war er leider nur ein paar Tage für Kazumi dagewesen und das ärgerte ihn selbst am meisten. Schon klar, den ersten Monat hatte sie absolut verstanden und das bewunderte er an ihr, dass sie das einfach so weggesteckt hatte. Aber ernsthaft, im zweiten Monat nur ein paar Tage. Da hätte er es verstanden, wenn sie sich etwas aufgeregt hätte. Aber nichts!

Da bekam er schon fast wieder Angst, dass sie es wieder allen recht machen wollte und ihre eigenen Bedürfnisse hinten anstellte. Sie wollte wohl seine Eltern nicht noch mehr verärgern, indem sie ihrem Ärger Luft machte. Das sollte er ihr schnell austreiben.

Zuerst sollte er sich aber wohl um die aktuelle Problematik kümmern, die nicht minder kompliziert war.

Wenn er schon der Meinung gewesen war, dass die Feiertage letztes Schuljahr schlimm gewesen waren, da hatten es die Damen wirklich geschafft, sie noch unerträglicher zu machen. Die nahmen das mit den Mistelzweigen wirklich echt zu ernst. Und er hatte es Kazumi einfach nicht glauben wollen.

Okay, vor einem Jahr hätte er sich diese dämliche Tradition wirklich zu Nutze gemacht um die ein oder andere Frau rumzukriegen, wahrscheinlich würde das jeder Mann tun. Aber in diesem Jahr wollte er nur eine Frau unter diesem Grünzeug küssen und die war leider nirgends zu sehen. Sie mied diese Dinger wohl wie die Pest, da sie sich denken konnte, dass er diese Chance auf jeden Fall nutzen würde.

Dann konnte er nur darauf hoffen, dass Temari auch in diesem Jahr ein paar Mistelzweige im Uchiha-Wohnhaus versteckt hatte um so wenigstens einen Kuss von Kazumi zu kriegen. Seiner Meinung nach küsste er sie sowieso viel zu selten.

Schon zum gefühlten hundertsten Mal wich er abermals einem blöden Mistelzweig aus und ignorierte das Mädchen, das in freudiger Erwartung darunter stand und sofort beleidigt die Miene verzog, als sie doch nicht den erwarteten Kuss von ihm bekam. Blöd nur, dass man ihm das auch noch alles verzieh. Würde diese jungen Damen endlich merken, dass er wirklich nicht mehr an ihnen interessiert war, wäre sein Leben um einiges leichter.

Leider aber meinten seine Verehrerinnen ihm alles verzeihen zu müssen, da er mit Nachnamen Uchiha hieß und die Herrschaften viel zu viel Angst vor ihm und seiner Familie hatten. Die glaubten immer noch sie würden Ärger bekommen, wenn sie ihm nicht innerhalb von fünf Sekunden sein Verhalten verziehen. Er könnte einem dieser Mädchen zusammen sein und es betrügen. Trotzdem würde keiner der beiden Damen etwas sagen und ihm alles verzeihen, nur weil sie Angst hatten. Jedes dieser Mädchen würde solche Unannehmlichkeiten verzeihen, würde darüber hinweg lächeln, da das Leben an seiner Seite wohl besser war, wenn es ihr egal war, was er mit anderen Frauen tat. Das kotzte ihn so richtig an.

Genau deswegen liebte er Kazumi wohl, da sie ihn ganz normal behandelte und wirklich kein Blatt vor dem Mund nahm. Was ihr nicht passte, gab sie offen und ehrlich zu. Daher würde sie sich solche Sachen niemals gefallen lassen und ihm niemals verzeihen, wenn er sie mit einer anderen betrog.

Itachi betrat den Klassenraum, entdeckte Neji in der ersten Reihe in ein Gespräch mit dem Sohn eines Geschäftspartners seines Onkels vertieft. Er nickte ihm nur kurz zu, ehe er sich zu seinem Platz in der letzten Reihe aufmachte. Kabuto saß schon auf seinen Platz, direkt eine Reihe vor ihm. Itachi konnte ihn so oder so nicht aufstehen und das hatte sicherlich nichts damit zu tun, dass er von seinem Onkel adoptiert wurde und er nur so den Nachnamen Uchiha tragen durfte. Das war ihm scheißegal. Er hatte ihn vorher auch schon nicht gemocht und seit er Kazumi dauernd so ansah, als würde er über sie herfallen wollen, war der Kerl ihm ein noch größerer Dorn im Auge. Sein Glück, dass Kabuto nicht im Uchiha-Wohnhaus wohnen wollte, sonst müsste er es ihm erlauben. Jeden anderen, der nicht seinen Namen trug, konnte er abweisen, aber ganz bestimmt nicht den Adoptivbruder seines Cousins. Er wollte diesen Kerl nur keinen Meter zu nahe bei Kazumi haben, daher war er wirklich froh, dass er in dem Wohnhaus wohnen wollte, in dem sein bester Freund hauste.

Itachi machte es sich auf seinem Platz bequem, ignorierte Kabuto, der ihm zugenickt hatte. Der sollte ruhig wissen, dass er ihn nicht ausstehen konnte, was in dem Sinne nicht mal ein Geheimnis war. Jeder wusste, dass sie sich nicht mochten.

Er holte sein Handy aus der Tasche, öffnete dabei die Knöpfe seines Jacketts, da es im Klassenzimmer sehr warm war. Eine E-Mail von seinem Vater war reingekommen. Wahrscheinlich wollte er ihn an die Weihnachtsfeier der Firma erinnern. Die würde in zwei Tagen steigen und natürlich sollte er da erscheinen, da er dort die wichtigsten Mitarbeitern kennen lernen würde, was für die Zukunft sehr von Vorteil wäre. Mitarbeiter, die seinen zukünftigen Chef kannten, waren bessere Mitarbeiter. Irgendeine Psychoscheiße!

Itachi hängte sein Jackett über seinen Sessel, holte seine Bücher aus seiner Tasche und legte sie auf seinen Tisch, als sich Neji zu ihm gesellte und neben ihm Platz nahm.

„Du bist spät dran!“, meinte Neji.

„Meinst du?“

„Normalerweise bist du immer vor mir da!“

„Hatte was zu erledigen!“, sagte Itachi nur und sah zu seinem besten Freund, der ihn mehr als eindringlich ansah, „Ich musste was besorgen! Für jemanden!“, fügte er hinzu, was Neji wohl verstand und darauf nicht mehr einging.

Er musste nicht extra sagen, was er für wen besorgen wollte, da es in Anbetracht der Situation vollkommen klar war, dass es sich bei diesem Jemand nur um Kazumi handeln konnte. Itachi hatte wochenlang nach einem perfekten Geschenk für sie gesucht ohne sich dabei selbst in Parade zu fahren, da die einzelnen Anhänger für Kazumi nur für ihre Verabredungen bestimmt waren und Weihnachten somit nicht wirklich galt.

Itachi wollte ihr ein schönes Weihnachtsfest bescheren, da sie eben nicht mehr mit ihrer Familien feiern konnte und ihr Familie eigentlich wirklich wichtig war. Diesen seltsamen und süßen Knacks hatte er schon sehr oft am eigenen Leib erfahren und er akzeptierte und verstand ihn. Dieser Knacks war nur da, weil sie einen Schmerz empfand, den er nicht mal im Entferntesten nachempfinden oder verstehen konnte. Kazumi hatte in ihrer Kindheit etwas so Traumatisches erlebt, dass es sie noch immer beschäftigte und auch belastete. Er konnte ihr dabei nicht helfen, da er der Meinung war, dass sie diesen Weg von sich aus gehen sollte. Sollte sie dabei stolpern, würde er sie auffangen. Sollte sie Hilfe brauchen, würde er ihr helfen. Aber den Willen darüber hinweg zu kommen, den musste sie selbst haben, da er sie nicht zwingen wollte sich damit zu befassen, auch wenn sie es vielleicht sollte. Kazumi schien seine Einstellung zu spüren und wirkte deswegen viel gelassener, seitdem sie ihm diese Vergangenheit offenbart hatte.

Als die Stunde begann, legte er sein Handy endgültig wieder in seine Tasche. Er würde seinem Vater später antworten und er würde sich irgendeine Ausrede ausdenken, um sich vor dieser Feier zu drücken. Er hatte weiß Gott besseres zu tun, als mit diesen alten Säcken des Vorstandes zu diskutieren um am Ende dann nur mehr von den Vorzügen ihrer Töchter zu hören und dann um Haaresbreite verlobt zu sein.

Itachi verfolgte den Unterricht nur mit halbem Ohr, da er in diesem Fach sowieso keine Abschlussprüfung haben würde und es ihn nicht mal sonderlich interessierte, welche mathematische Formel man dafür anwenden musste. Brauchte er sowieso nicht für seine Zukunft als Firmenchef.

Seine Gedanken schweiften von ihren toten Eltern zu dieser Sache mit diesem Prinzen. Am liebsten hätte er diesem Kerl ja eine rein gehauen, schon vom ersten Moment, als er Kazumi zu diesem Ball einladen wollte und ernsthaft dachte, sie wäre ungebunden. Okay, vielleicht war das wirklich nie gelogen gewesen, aber mal angesehen davon, dass sie überhaupt nicht interessiert war, war Kazumi seine Baustelle. Er bemühte sich nicht monatelang um sie, damit dann ein dahergelaufener Prinz sie ihm wegschnappte. Außerdem war Kazumi keine oberflächliche Ziege, die nach einem dämlichen Prinzessinnentitel und Geld gierte.

Ihm wäre beinahe wirklich eine Sicherung durchgebrannt, als sie sich weinend und schluchzend in seine Arme geworfen und irgendwie geahnt hatte, dass das irgendwas mit diesem Prinzen zu tun hatte, der ihm mehr ein lästiger Dorn im Auge war, als es Gaara je war. Den Stipendiaten konnte er noch eher an Kazumis Seite tolerieren, als diesen arroganten Kerl. Immerhin schien Gaara nicht an ihr interessiert zu sein.

Nach Deidaras Anruf war ihm sofort klar gewesen, was sie so aufgewühlt hatte und nach den Worten dieses Kerls zu urteilen, war er da nicht klüger gewesen, als er damals. Seine Worte an Kazumi damals, waren im Nachhinein dumm und der falsche Weg um ihr zusagen, was er eigentlich von ihr wollte. Er war rhetorisch schon mal weitaus besser gewesen.

Irgendwie hatte es gut getan sie einfach nur in den Armen zu halten, während sie vollkommen auf ihn vertrauend ihr Gesicht in seiner Brust vergraben geweint hatte. Da hatte er sich endlich so gefühlt, wie ihr echter Freund, der sie vor all dem Leid, das sie quälte und belastete, beschützen konnte. Da fühlte man sich doch gleich viel männlicher.

Itachi ließ jede Stunde einfach über sich ergehen, da der Unterricht heute nicht besonders interessant für ihn war und er sich heute sowieso nicht besonders konzentrieren konnte. Heute war eindeutig nicht sein Tag, da morgen Weihnachten war und ihn das immer stresste. Vor allem, weil er diese Gefühle für Kazumi hatte und unbedingt Zeit mit ihr verbringen wollte. Außerdem wollte er, dass sein Geschenk ihr gefiel. Nichts konnte einen selbstbewussten Mann in seinen Grundfesten besser erschüttern, als die Liebe zu einer jungen Lady.

Das Klingeln, das das Ende der Stunde verkündete, ließ ihn beinahe zusammenzucken, was sehr untypisch für ihn war. Eigentlich war er nicht leicht zu erschrecken oder zu überraschen. Zumindest früher nicht!

Schnell packte er seine Sachen wieder zusammen und erhob sich um Neji aus dem Klassenzimmer zu folgen. Er war zwar zu unkonzentriert, aber trotzdem musste er jetzt in den Unterricht.

Sie kamen auf den Gang, wo ihnen der Lärm von mehreren Schüler entgegen knallte und sie nur wirre Gesprächsfetzen aufschnappte, die Itachi aber wirklich egal waren. Er kannte die Blicke schon zur Genüge und konnte sie nach all der Zeit ziemlich gut ignorieren, auch wenn sie ihn manchmal tierisch nervten. Diese Blicken erntete er nur wegen seines Namens und seines Aussehens. Es hatte mal eine Zeit gegeben, da hatte er diese Blicke irgendwie genossen, ehe sie ihm überdrüssig geworden sind. Ab diesem Zeitpunkt hatten sie einfach nur genervt.

„Hey Itachi!“, er hielt an und drehte sich zu seinem Klassenkollegen um, der auf ihn und Neji zukam und vor ihm stehen blieb, „Ich hätte da mal ne kurze Frage!“, fing er zu verdächtig an, zumindest für Itachi, was ihn grundsätzlich schon mal sehr misstrauisch machte.

Dieser Typ wollte selten etwas von ihm, vor allem da sie extrem selten miteinander sprachen. Auch wenn er der inoffizielle König der Schule war, musste er noch lange nicht mit jedem reden oder jeden kennen, geschweige denn mögen.

Itachi sah ihn kurz an, überlegte welche Frage ihm auf der Zunge brannte und kam nicht wirklich drauf. Was könnte er von ihm wollen?

Unwillkürlich sah er in die andere Richtung und musste sich ein Lächeln sehr verkneifen, da es eine Aufmerksamkeit brachte, die vor allem sie noch nicht benötigte oder wollte.

„Hey Jungs!“, begrüßte Kazumi sie mit einem sanften Lächeln, während Sasuke ihnen nur zunickte.

Sie sahen sich während des Unterrichtes nicht sehr oft, außer vielleicht in den Pausen, wenn sich ihre Wege kreuzten, sie zufällig in die gleiche Richtung mussten oder sie einfach im gleichen Gebäude waren. Während der Pflichtstunden sahen sie sich öfters, da ihre Klassen nah beieinander lagen, was ihm besser gefiel als letztes Jahr, als ein ganzes Stockwerk sie getrennt hatte. Der erste Jahrgang war meistens im Erdgeschoss oder im ersten Stock, während die beiden letzten Jahrgänge im ersten und zweiten Stock ihre Klassen hatten. Letztes Jahr war Kazumi im Erdgeschoss gewesen, er im ersten Stock und heuer waren sie beide im zweiten Stock.

Itachi musterte Kazumi kurz, so unauffällig wie möglich, vor allem da sie wirklich heiß in ihrer Schuluniform aussah. Der Rock war wirklich zu kurz, die Bluse zu eng und die Strümpfe legten sich eng um ihre Beine. Verdammt, wenn sie noch High Heels tragen würde, wäre er wirklich verloren. Das Jackett, das sie sonst trug, hing über ihren Unterarm, indem sie auch ihre Schulbücher trug und an ihre Brust drückte.

Sein Blick fiel auf ihr Gesicht, ihr Lächeln war nur angedeutet, aber sichtbar. Er hatte gelernt auch nur das kleinste Lächeln auf ihre schönen Lippen zu sehen. In ihren hellen Augen blitzte etwas auf, was er sowohl als stille Warnung erkannte, als auch als eine Sehnsucht, die er noch nicht so ganz einordnen konnte. Vielleicht sehnte sie sich unbewusst schon nach dieser Beziehung, konnte es sich aber noch nicht eingestehen oder war sich noch unsicher ob sie das schon verlangen konnte. Kazumi erwiderte seinen Blick, senkte dann ihren Kopf, er konnte einen leichten Rotschimmer auf ihren Wangen erkennen, was ihn innerlich lächeln ließ. Selbst unter Menschen konnte er sie noch verlegen machen.

Um wohl davon abzulenken, wandte sie sich an Sasuke, sagte wohl irgendwas zu ihm, weswegen sein Bruder seinen Blick auch kurz an ihn wandte und Kazumi wohl antwortete. Und das alles in weniger als ein paar Augenblicken.

Als sie mit Sasuke an ihnen vorbeiging, sah er ihr nach und blieb zu lange an ihrem Hintern kleben, ehe er sich wieder an seinen Klassenkollegen wandte, dessen Blick auch viel zu lange auf Kazumi lag.

„Zu meiner Frage! Läuft da jetzt was zwischen deinem Bruder und Kazumi?“, fragte er und Itachi verkniff sich ein Kommentar in dem er ihn so sehr beleidigen würde, dass seine Großmutter es hören und ihn anrufen würde um ihn ins Gewissen zu reden.

„Wieso?“

„Ich bitte dich! Siehst du das nicht? Sie ist megascharf!“, dabei grinste dieser Kerl auch noch so pervers, weswegen Itachi ihn gerne eine geknallt hätte, so wie Blaine damals.

„Da läuft nichts zwischen den Beiden!“, mischte sich Neji ein, da ihn diese Gerüchte wohl auch tierisch auf den Senkel gingen oder er spürte, dass er selbst gerade mit einem sehr dünnen Geduldsfaden kämpfte.

„Dann ist sie Single?“, fragte er zu hoffnungsvoll.

„Nur damit du es weißt, wenn du sie anmachst, kriegst du Ärger!“

„Mit wem? Dir? Wundere mich nur, dass du sie noch nicht selbst flachgelegt hast.“

Langsam aber sicher wurde er echt sauer, vor allem da er doch irgendwie recht hatte. Zu Anfang hatte er sie wirklich nur flachlegen wollen, ehe er sie näher kennen und auch lieben gelernt hatte. Jetzt wollte er sie als seine Freundin und sie vor jedem Kerl beschützen, der sie angraben wollte.

„Hör zu, sie wohnt in meinem Wohnhaus, weswegen ich für sie verantwortlich bin. Wenn ihr was passiert, bekomm ich Ärger mit ihrer Familie!“, oh ja, sollte sie irgendwie verletzt werden, würde Jim ihn sowas von umbringen. Da war es ihm egal, dass er eigentlich für seinen Vater arbeitete.

„Itachi, sie ist nur eine Stipendiatin. Ihre Familie kann dir gar nichts!“, auch wenn er damit Recht hatte, hasste er ihn gerade für diese Worte.

Sie zeigten ihm nur, dass Kazumi in manchen Dingen verdammt recht hatte, wenn es um reiche Leute ging. Sie war für sie nur eine Stipendiatin, die keine Macht besaß und deswegen nur ein kleines Licht war, die ihnen nichts antun konnte. Er könnte tun was er wollte und er besaß alle Macht der Welt, damit das auch so blieb. Deswegen konnte Itachi es irgendwie verstehen, wenn Kazumi dieses Denken ankotzte.

„Wenn du auf sie stehst, sags einfach. Ich werde schon nichts verraten!“, das glaubte er ihm aber sowas von.

„Lass sie in Ruhe! Und ich will das nur einmal sagen!“, warnte er ihn mit einem wohl sehr gefährlichen Unterton, da sein Schulkollege etwas zurückschreckte. Itachi hatte hier einen gewissen Ruf, dass man sich nicht so einfach mit ihm anlegen durfte. Nicht nur aufgrund seines Nachnamens oder seines Status´, sondern auch weil er hier Respekt genoss, einen sehr gesunden Respekt. Und das nutzte er für gewisse Zwecke auch aus.

„Alles klar! Ich hab nur gefragt! Bis später!“, er hob abwehrend die Hände, machte ein paar Schritte zurück, ehe er in die Richtung ging, in die auch Kazumi und Sasuke gegangen waren.

Itachi seufzte leise, fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Nichts lieber hätte er getan und diesem Kerl auf die Nase gebunden, dass er so gut wie mit Kazumi fest zusammen war. Das hätte ihm nicht nur einen ordentlichen Dämpfer verpasst, sondern er hätte richtig Panik bekommen, weil er sich niemals an ein Mädchen ranmachen würde, das beinahe seine Freundin war. Das würde sich niemand hier trauen.

Nur verstand er Kazumi Ängste und er wollte ihr die Entscheidung überlassen, wann die ganze Schule es erfahren würde. Sie war noch nicht soweit und er würde sich hüten sie deswegen in Bedrängnis zu bringen.

Itachi konnte ahnen was passieren würde, wenn diese Sache die Runde machen würde. Den Typen an der Schule wäre es wohl egal und sie würden sich dann hüten Kazumi auch nur falsch anzusehen, da er dann noch mehr zwischen ihr und diesen Kerlen stehen würde. Die Damen aber wären wohl nicht ganz so begeistert, da sie Kazumi schon so oder so nicht mochten und sowieso schon die ganze Zeit behaupteten sie würde ihnen Itachi und die anderen Hosts wegnehmen. Wenn auch noch rauskommen würde, dass sie tatsächlich mit ihm zusammen war, würden sie das dann noch weniger toll finden. Besser gesagt würden sie Kazumi dann nur noch mehr hassen und das wollte er Weitgehends verhindern.

„Sag mal, wann willst du Kazumi eigentlich sagen, dass du das eigentlich öfters machst?“, fragte Neji plötzlich, weswegen er zu ihm sah und seinen Freund sehr lange musterte.

„Was meinst du?“, erwiderte er nüchtern und wandte seinen Blick der Richtung zu in die Kazumi und auch dieser Kerl gegangen waren.

„Ich bitte dich! Wie oft seit letztem Jahr bekommst du dieselbe Frage immer wieder gestellt und wie oft warnst du sie, dass sie ihr nicht zu nahe kommen dürfen?“, meinte Neji und sah ihn bedeutungsvoll an.

Itachi erwiderte kühl seinen Blick, „Zu oft wohl!“, sagte er leise, „Gehen wir einfach!“, meinte er weiter und ging in die entgegengesetzte Richtung. Neji schien ihm wohl zu folgen, da er Schritte hinter sich hörte, ehe sein Freund direkt neben ihm ging und nichts mehr dazu sagte.

Kazumi hatte ihm damals den Kuss mit Blaine verschwiegen, was er ihr nicht mehr übel nahm, da sie ihm das in aller Ruhe und ohne Blaine in der Nähe sagen wollte. Das verstand er. Er hingegen verschwieg ihr schon seit eineinhalb Jahren, dass er eigentlich ziemlich viele Typen von ihr fernhielt.

Wie Sasuke es schon gesagt hatte. Kazumi war heiß! Sie hatte schon von Anfang die Aufmerksamkeit auf sich gezogen und jeder Kerl hatte sich nach ihr umgedreht, sie gemustert und sich Dinge mit ihr vorgestellt, die jenseits von jugendfrei waren. Das hatte ihn schon zu Anfang sehr genervt, auch wenn er sie zu diesem Zeitpunkt nur flachlegen wollte. Später, als er sie näher kennen, verstehen und auch lieben gelernt hatte, hatte es ihn nicht nur richtig genervt, sondern es kam auch noch dieser Beschützerinstinkt in ihm hoch, der ihn zwang diese Typen von ihr fernzuhalten.

Schon viel zu oft, wollten seine Schulkollegen sie anbaggern. Nur er hatte das immer verhindert. Immer wieder hatte irgendeiner ihn nach ihr gefragt, wollten wissen ob sie zu haben war oder nicht doch das Betthäschen von einen von ihnen war. Vielleicht eine logische Schlussfolgerung, denn wieso sollte eine gewöhnliche Stipendiatin einfach so in das Uchiha-Wohnhaus ziehen, wenn sie nicht mit einen von ihnen eine heiße Beziehung am Laufen hätte. Die Sache mit der Host Club Managerin mal abgesehen.

Deswegen hatte sich ein seltsam krankes Spiel um Kazumi entwickelt, das er langsam aber sicher hasste. Jedes Mal wenn einer dieser Kerle ihn nach ihr fragte, hätte er sie nicht nur gern beschimpft oder verprügelt, sondern weitaus schlimmere Dinge mit ihnen getan, die seine Großmutter ihm hoffentlich verzeihen würde, sollte sie jemals davon erfahren.

Weder ihm noch den anderen gefiel dieser Umstand, dass hier wirklich jeder Typ an der Schule hinter Kazumi her war und sie eigentlich nur darauf warteten, dass er und seine Freunde kein Interesse mehr an ihr zeigten und die anderen dann ihren Zug machen konnten. Die warteten nur darauf, dass er nicht mehr zwischen ihnen und Kazumi stand.

Deswegen hatte sie alle ein stilles Abkommen getroffen, was diese Sache betraf.

Letztes Jahr hatten sich Deidara und Sasori um ihren Jahrgang gekümmert, dass die ihr ja nicht zu nahe kamen. Er hatte nicht so viel Einfluss auf den älteren Jahrgang, da war es natürlich klüger seine zwei Freunde dafür einzuspannen, die das für Kazumi gerne taten. Kein dritter Jahrgang hatte sich getraut Kazumi auch nur einen Meter zu nahe zu kommen. Er selbst hatte sich mit Neji um seinen eigenen Jahrgang gekümmert hatte. Ihr eigener Jahrgang traute sich aufgrund von Sasuke oder Sais Anwesenheit ihr nicht zu nahe zu kommen. Zwar hatten die auch Panik vor ihm, aber er konnte nicht dauernd bei ihr sein und ihre Mitschüler böse ansehen, damit sie sich von ihr fernhielten. Der jetzige erste Jahrgang war sowieso viel zu feige um sie auch nur schief anzusehen.

Würde Kazumi wissen, dass Sasuke und Sai meistens ihretwegen mit ihr im selben Kurs saßen, würde sie wohl ganz schön ausrasten und sich beschweren, dass sie selbst auf sich aufpassen konnte. Sie wollte unabhängig und stark wirken und war es vielleicht sogar in einigen Situationen, aber hin und wieder benötigte sie dann doch Hilfe.

Doch leider aber kaufte er ihr das sie vollkommen alleine klar kam schon seit dem zweiten Halbjahr im letzten Schuljahr nicht mehr ab, weswegen er zu solch drastischen Maßnahmen griff und sie eigentlich nur beschützte. Er nutzte seine Macht um irgendwelche Typen von ihr fernzuhalten. Etwas was sie genauso verabscheute wie reiche Typen und dass sie sich was Besseres hielten.

Das durfte sie nur nie erfahren!

30.Kapitel

30.Kapitel

Als der Unterricht für Itachi heute endete, machte er sich sofort auf den Weg in sein Wohnheim, da er für den nächsten Tag noch einiges vorbereiten musste und für Kazumis Geschenk noch etwas besorgen musste. Außerdem musste er sich noch um eine wichtige Fusion in Washington kümmern und eine seiner Arbeiten für den Abschluss fertig bringen. Er wusste nicht wie viel Zeit er in den Weihnachtsferien haben würde, deswegen wollte er diese eine wenigsten fertig bringen.

Neji verabschiedete sich vor dem vierten Nebengebäude, wo die Naturwissenschaften unterrichtet wurden. Er wollte dort irgendeine Arbeit schreiben.

Auf dem Gang im Wohnhaus begegnete er niemanden, aber aus Sasukes Zimmer hörte er laute Musik, also schien sein Bruder wohl zu lernen, was er nur bei so einem Lärm konnte. Aus den anderen Zimmer kam nur Stille, außer hin und wieder Schritte oder leise Stimmen. Kazumi kam ihm nicht entgegen, was ihn schon lange nicht mehr wunderte. Sie sahen sich nie nach dem Unterricht, da sie meistens vor ihm wieder hier war und ganz selten nach ihm. Ihre Stunden waren wohl anders, wenn nicht sogar besser verteilt als seine.

In seinem Zimmer warf er seine Tasche auf seine Couch, lockerte seine Krawatte, als sein Handy plötzlich läutete und er sehr leise fluchte. Entweder war das sein Vater, der wegen der Washington-Geschichte mit ihm reden oder sonst jemand aus seiner Familie, der ihn wegen der Firma nerven wollte. Gerade heute wollte er nicht darüber reden, eigentlich wollte er die ganze nächste Woche nicht darüber reden. Sie verbrachten Weihnachten schon seit Jahren nicht mehr zusammen, was wohl aber noch lange nicht hieß, dass sie ihn wegen der Firma nicht nerven durften.

Itachi holte sein Handy hervor und starrte zwei Sekunden auf das Display, ehe er abhob. Bei dem Anrufer hatte er keine Wahl.

„Hi Grandma!“

*Itachi Uchiha!*, es war dieser Tonfall in der Stimme seiner Großmutter, der ihn zusammen zucken ließ und vor allem der ihn verdammt nervös machte. Die Frau war sauer und er hatte keine Ahnung warum.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte er vorsichtig nach.

*Du bist ein sehr dummer Junge!*, okay, bei jeder anderen Person, selbst bei seinem Vater würde ihm das tierisch gegen den Strich gehen, aber seine Großmutter war so eine einnehmende Person, gegen die er nie ankommen würde, selbst wenn er es wollte. Vielleicht liebte er Kazumi deswegen, ein bisschen war sie ja wie seine Großmutter.

„Kannst du das näher erläutern?“

Itachi ließ sich auf der Couch nieder und lehnte sich zurück. Diese Ansprache könnte dauern, da sie immer gern ausschweifend wurde und dabei fast die Zeit vergas.

*Hast du mir nicht in den Ferien gesagt, dass du dieses Mädchen gern hast?*, sie sprach eindeutig von Kazumi und langsam bereute er es, dass er seiner Großmutter von ihr erzählt hatte. Itachi hatte mit seiner Großmutter immer alles geteilt, da er ihr vertraute und sie ihm auch immer mit einem guten Rat zur Seite gestanden hatte. Sie hatte ihm gesagt, er solle Kazumi nicht aufgeben und sich um sie bemühen.

„Ja schon, aber die Sache ist die, dass …?“, versuchte er zu erklären und rieb sich mit den Fingern die Augen.

*Komm mir nicht mit Ausflüchten, junger Mann!*, er biss sich auf die Unterlippe, als sie ihn unterbrach, was er nicht bei jedem tolerierte, *Du lässt dir wirklich von einem Prinzen auf der Nase herumtanzen?*

Okay, irgendjemand hatte geplaudert und hatte es genau der Person erzählt, die niemals davon erfahren sollte. Schlimm genug, dass es stimmte und er sich selbst darüber ärgerte, dass dieser Vollidiot von Prinz ihn so genervt hatte, aber wenn jetzt auch noch seine eigene Großmutter von dieser Blamage wusste. Das war schlimmer, als alles andere zusammen.

„Ich wusste nicht einmal, dass die zwei miteinander geredet haben. Wer hätte denn ahnen können, dass der Kerl so auf sie abfährt. Ich meine, sie ist wundervoll, aber das …“, das Ganze war so klischeehaft, dass ihm wirklich schon schlecht wurde. Er hatte es Kazumi ja nicht glauben wollen, als sie mal nebenbei erwähnt hatte, da sie sich langsam wie in einem schlechten Teeniefilm versetzt fühlte, in dem jeder auf die neue Schülerin stand. Wer hätte denn ahnen können, dass sowas wirklich passieren konnte und gerade dem Mädchen, das er liebte?

*Ach mein Schatz, du bist ja wirklich hoffnungslos verliebt, was?*, die Stimme seiner Großmutter war plötzlich sanft und warm, so wie er es immer gewohnt war.

„Ist es so offensichtlich?“, fragte er müde und lehnte sich nach vorne, stützte sich mit den Ellbogen auf seinen Oberschenkeln ab.

*Nun, ja! Als du mir letztes Jahr gesagt hast, dass du dich verliebt hast, war ich wirklich überrascht.*

Itachi erinnerte sich an diesen Tag, als er es unbedingt jemanden erzählen hatte müssen, der nicht unbedingt sein Bruder oder sonst jemand war. Seine Freunde wusste es schon längst und seinen Eltern konnte er es nicht sagen. Die waren schon damals gegen Kazumi gewesen, ohne von seinen Gefühlen zu wissen. Damals wollte er sie nicht in Schwierigkeiten bringen und auch heute würde er nicht anders handeln.

Seine Großmutter hingegen war da ganz anders und war ihm schon als Kind sehr nahe gestanden. Damals hatte sie ihn in Balance gehalten und den Weg gewiesen, ihm immer mit Rat zur Seite gestanden und auch mal ihren eignen Sohn, seinen Vater, zusammen gestaucht, wenn dieser mal wieder zu weit gegangen war. Sie unterstützte ihn in seiner Liebe zu Kazumi, selbst wenn sie Kazumi überhaupt nicht kannte, sondern sich nur aufgrund seiner Erzählungen und Beschreibungen ein Bild von ihr machen konnte.

Itachi hatte ihr von ihrem Charakter, ihrer Art, ihrem Wesen, einfach von allem was sie ausmachte erzählt. Den Tod ihrer Eltern hatte er nicht erwähnt, weil ihm das nicht zustand. Er hatte nur gesagt, dass ein schlimmes Ereignis in ihrer Kindheit, sie so gemacht hatte, wie sie sich jetzt gab. Wahrscheinlich konnte er ihr wahres Wesen nicht einmal ansatzweise treffen, aber seine Großmutter hatte sie von dem Moment geliebt, als er ihr erzählt hatte, dass er sie liebte und sie diese Gefühle auf eine ehrliche Art erwiderte, die selbst ihn überraschte. Mehr musste sie nicht über diese eine Frau wissen, nur das genügte ihr.

Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er in den Ferien von seinen Fortschritten was Kazumi betraf, berichtet hatte und es seine Großmutter gewesen war, die ihm Rückendeckung gegeben hatte, damit er Zeit mit Kazumi verbringen konnte.

*Weißt du, ich hatte schon Angst, dass nur nach dieser Sache mit Elena niemals mehr einem Mädchen vertrauen könntest.*, sie sprach diese Worte sehr vorsichtig und bedacht aus, da jeder wusste, dass man in seiner Gegenwart besser nicht von seiner Ex sprechen sollte. Er, der die Mädchen immer reihenweise ausgenutzt hatte, wurde von einem Mädchen verarscht, das er mal geliebt hatte. Was für eine Ironie!

Nun, vielleicht hatte er sie doch nicht so sehr geliebt, da er ziemlich schnell über sie hinweg gekommen war, sogar über den Verrat, den Hidan begangen hatte. Er war es gewesen, der mit ihr ins Bett gegangen war und zu dem Zeitpunkt waren sie doch noch recht gut befreundet gewesen.

„Überrascht mich ja auch!“, murmelte er nur.

*Sie ist ein tolles Mädchen, das weiß ich, obwohl ich sie noch nicht kenne. Das wird sich hoffentlich ändern, sobald du mit ihr zusammen bist. Du musst sie mir unbedingt vorstellen!*

„Ich hab nur keine Ahnung wie lang das noch dauern wird.“, seine Stimme klang verzweifelter und müder, als er zuerst gedacht hatte. Und es erschreckte ihn, dass seine Stimme so klang.

*Du gibst doch jetzt nicht auf, oder?*, dafür klang die Stimme seiner Großmutter umso empörter.

„Nein, das ist es nicht!“

*Das darfst du nicht, Junge! Du kämpfst schon so lange um sie, da darfst du nicht einfach das Handtuch werfen. Dieses Mädchen ist es wert, dass du den Boden anbetest auf dem sie geht. So eine Frau findest du nur einmal auf der Welt. Immerhin traut sie sich ganz schön viel, ist klug, taff und lässt sich nicht so einfach was sagen. Deine Brüder lieben sie und ich tue es auch.*, sie zählte als das auf, was Kazumi so begehrenswert und einzigartig machte, was ihn nur mehr bestärkte sie noch dieses Jahr zu seiner Freundin zu machen. Da würde es ganz bestimmt nicht so einfach kurz vorm Ziel aufgeben.

„Sie ist auch wunderschön, witzig und so verdammt ehrlich, dass es mir manchmal Angst macht.“

Eins hatte er über Kazumi gelernt, sie würde ihn nie anlügen. Da zählte die Sache mit Blaine nicht, da er sie nie konkret nach ihm gefragt hatte und sie es ihm erzählen wollte. Nur wollte sie den richtigen Moment abpassen.

Nein, Kazumi würde ihn nicht belügen und ihm immer knallhart die Wahrheit sagen, auch wenn sie ihm nicht gefiel. Die Wahrheit damals, dass sie über ihn gedacht hatte, dass er diese Beziehung nicht ernst nehmen würde, die hatte verdammt wehgetan. Aber sie hatte damit auch irgendwie recht gehabt, weswegen über ihre Worte beinahe froh war, da er jetzt ehrlich um sie kämpfen konnte um ihr auch zu beweisen, dass sie sich irrte. Hätte sie damals darüber geschwiegen, wüsste er nicht, wie es mit seiner Ernsthaftigkeit heute aussehen würde und ob er nicht daran verzweifelt wäre, dass er eben nicht wusste, was sie überhaupt fühlte und wollte.

Manchmal war die Wahrheit doch besser, als eine schäbige Lüge, die irgendwann auffliegen würde und ihn wahrscheinlich mehr verletzen würde, als die eiskalte Wahrheit.

*Das ist eine gute Charaktereigenschaft, vor allem in unserer Welt. Du brauchst die Ehrlichkeit einer Frau um zu überleben. Wenn dich jeder anlügt um einen Vorteil daraus zu gewinnen, brauchst du unbedingt jemanden, der sich traut dir die Wahrheit zu sagen.*

In Kazumi hatte er wirklich jemanden gefunden, dem er nicht nur blind vertraute, sondern der ihm auch eiskalt die Wahrheit ins Gesicht sagen würde und sich nicht mal dafür schämen oder es bereuen würde.

*Ich würde sie gerne mal kennen lernen!*, sagte sie sehr entschieden, also hatte er sowieso keine Wahl und Kazumi schon gar nicht. Seine Großmutter bekam immer das was sie wollte, egal um wen sie etwas bat. Selbst sein Großvater konnte ihr nichts abschlagen, obwohl er sogar noch schlimmer war als Itachi selbst. Sein Großvater war wohl der engstirnigste, sturste, eigenwilligste und rechthaberischste Mensch, den es je gab und der sich sehr selten etwas sagen ließ. Diesem Mann stellte sich niemand in den Weg, nicht mal sein eigener Sohn oder er. Außer man war seine eigene Ehefrau, die einmal eine knallharte Umweltaktivistin gewesen war und sich nichts sagen ließ.

„Ich glaube, sie dich auch!“, meinte Itachi und wusste nicht mal, ob das der Wahrheit entsprach, aber Kazumi war ein bisschen wie seine Großmutter, weswegen es doch logisch war, dass sie sich vielleicht verstehen würde. Immerhin hatten sich seine Mutter und seine Großmutter am Anfang nicht verstanden und Kazumi war es mit seiner Mutter auch so ergangen. Vielleicht würden sich die zwei mögen. Das würde ihn irgendwie sehr freuen.

*Das will ich auch hoffen! Junge, die Wahrheit ist, selbst wenn dein Großvater und dein Vater in der Firma das Sagen haben und auch du irgendwann einmal der Boss sein wirst, wenn du die Firma übernimmst, muss dir eines klar sein.*, sie machte eine bedeutungsvolle Pause, was ihn stutzig machte, *Eigentlich sind es in der Familie immer die Frauen, die alles bestimmen. Damit solltet du dich gleich abfinden.*

„Weiß du, ich hab eigentlich kein Problem damit, wenn sie Dinge bestimmt.“, sagte er und fuhr sich mit der freien Hand durch seine Haare.

*Du hast die Richtige gefunden, wenn es dir nichts ausmacht, dass eine Frau dir Befehle gibt.*, ein warmes Lachen seitens seiner Großmutter ertönte, als würde sie ihn wirklich auslachen, was aber nicht wirklich sein konnte, da seine Großmutter nicht so tickte, sie lachte niemanden aus, *Vor allem wenn man bedenkt, dass die Uchihas doch recht stur sind und sich sehr selten etwas sagen lassen. Dein Vater würde wohl auch nur auf deine Mutter hören.*

„Heißt wohl, auch wenn wir die mächtigsten Männer der Welt sind, ist da immer noch eine Frau, die uns rumkommandiert?“

*Ist doch ein altbekanntes Sprichwort, hinter jedem mächtigen Mann steht immer eine Frau, die ihn lenkt.*, wieder ein warmes Lachen.

„Du hättest auch einfach nur Ja sagen können. Hast du einen Rat?“

*Hast du das Geschenk besorgt?*

„Ja!“

*Dann kann ja nichts schiefgehen, außer natürlich dein Ego, das du garantiert von deinem Vater hast, steht dir im Weg!*

„Grandma?“

*Vertrau mir einfach! Das Mädchen darfst du nicht gehen lassen, sie ist was Besonderes.*

„Ich weiß! Frohe Weihnachten!“

*Dir auch mein Liebling und grüß deinen Bruder und deine Cousins von mir.*

„Mach ich!“, sagte er und legte auf um sein Handy dann auf den Couchtisch zu legen, ehe er sich mit den Fingern durch seine Haare fuhr und sich zurücklehnte.

Itachi war sicher nicht müde oder war es leid um Kazumi zu kämpfen. Er hatte nicht gelogen, als er ihr damals gesagt hatte, dass er was das betraf geduldig sein konnte, da es ihm nichts brachte sie unter Druck zu setzen, da sie sich dann nur noch mehr zurückziehen würde. Dann wäre er von seinem Ziel noch weiter entfernt als noch vor einem Jahr.

Aber er gab auch zu, dass er hin und wieder leichte Zweifel hegte, ob Kazumi je zu einer Entscheidung kommen würde. Zumindest noch gegen Ende des letzten Jahres, bis zu dem Moment auf der Abschiedsfeier für Sasori und Deidara. Genau der Moment, in dem sie auf der Terrasse standen und sie diesen einen Satz zu ihm gesagt hatte, der selbst ihn etwas aus der Fassung gebracht hatte. Ihn, der selbst bei den abgehärtesten Geschäftsmännern cool und gelassen blieb und bei einer gehauchten Liebeserklärung unsagbar nervös wurde.

Ab diesem Moment waren seine leichten Zweifel wie weggeblasen und sein Ehrgeiz war geweckt. Jetzt wollte er umso mehr mit ihr zusammen sein, weswegen er wohl seine Großmutter um Rat gefragt hatte, eine Frau die einen Sturschädel wie seinen Großvater rumgekriegt hatte und wirklich jedem Kerl Angst machte, wenn sie sauer war, wie Kazumi.

Psychologisch sicher sehr interessant, dass er an einer Frau interessiert war die vom Verhalten seiner Großmutter ähnelte, der er auch vertraute und sie unsagbar schätzte, wie respektierte. Verliebte man sich nicht meistens in eine Frau, die der eigenen Mutter ähnlich war und er verliebte sich ausgerechnet in eine Frau, die seiner Großmutter ähnelte.

Tief lehnte er sich in die weichen Polster seiner Couch, legte seinen Kopf in den Nacken, der Rand der Rückenlehne diente ihm als Stütze und schloss dabei für einen kurzen Moment die Augen.

Wenn er ehrlich war, war er noch nie wirklich verliebt gewesen. Er hatte diese Gefühle, die er für Kazumi empfand nicht gekannt, geschweige denn verstanden, weswegen ihn diese Gefühle so aus der Fassung gebracht hatten. Sie hatten ihn regelrecht überrumpelt.

Das mit Elena damals war in diesem Sinne keine wirkliche und echte Liebe gewesen. Ihre Mütter waren damals befreundet gewesen, weswegen es wohl unvermeidbar war, dass sie irgendwann zarte Gefühle füreinander entwickelt hatten, die zu etwas wurden, was er damals nicht begriffen hatte. Sie waren ausgegangen, hatten Spaß zusammen und waren wohl irgendwie verliebt gewesen, zumindest hatte er das damals für Liebe gehalten. Doch was er für Liebe gehalten hatte, waren wohl nur seine Wünsche jemanden gefunden zu haben, der ihn nicht aufgrund seines Geldes und seines Namen liebte. Und er hatte gedacht Elena würde genau das tun, bis er zumindest erfahren hatte, dass sie mit Hidan geschlafen hatte.

Das konnte einen wirklich an die Liebe zweifeln lassen.

Itachi öffnete wieder die Augen und ließ dieses Thema fallen. Er wollte nicht über Elena nachdenken, vor allem da er sich nur Kazumi widmen wollte, egal wie dämlich und kitschig das auch klang.

Er erhob sich wieder und ignorierte sein Telefon, das unaufhörlich klingelte und er gerade den Zwang verspürte seinen Klingelton zu wechseln und das Handy danach einfach wegzuwerfen. Das war bestimmt sein Vater, mit dem er aber heute nicht reden wollte. Er wollte ihm sicher noch mal an diese Weihnachtsfeier erinnern auf die er nicht gehen würde, da er dafür eigentlich keine Zeit und auch Lust hatte. Auch wenn er es wichtig fand, dass er sich mit seinen zukünftigen Mitarbeitern gutstellte, aber gerade jetzt empfand er es als wichtiger Zeit mit Kazumi zu verbringen. Und das würde ihm niemand ausreden, auch nicht sein Vater, der doch gerne alles unter Kontrolle hatte.

Itachi verließ sein Zimmer, da es schon nach Mittag war und er dann doch etwas Hunger hatte. Insgeheim hoffte er auch Kazumi zu sehen, da er sie nur für diesen einen Moment in der Pause gesehen hatte. Und ja, das klang überhaupt nicht nach ihm, da er niemals sich so nach einer Frau sehnte und beinahe wie ein anhänglicher Hund daherkam, der sich nach Aufmerksamkeit von seinem Frauchen sehnte.

„Eine Frage Itachi!“, hörte er seinen Bruder hinter sich sagen, drehte sich aber nicht zu ihm und wartete bis er zu ihm aufschloss, „Wie lange glaubst du wird Kazumi denken, dass wirklich niemand an dieser Schule an ihr interessiert ist? Irgendwann wird ein Kerl etwas Falsches sagen und das könnte sie unter Umständen etwas wütend machen.“

„Unter Umständen und etwas! Sie wird stinksauer sein und mir einen Vortrag über Sexismus und all dem halten wird. Immerhin denkt sie doch dauernd, dass sie selbst auf sich aufpassen kann und wir wissen beide, dass das nicht immer so ist.“, meinte er ohne Kazumi beleidigen zu wollen, da er gerade diese Charaktereigenschaft sehr süß fand und er so sein eigenes Bedürfnis sie zu beschützen befriedigen konnte. Wenn sie schon fähig war ihre eigenen Kämpfe auszufechten, wollte er wenigstens so etwas tun, was der Mann normalerweise tat. Und ja, das klang wie ein altmodischer Kerl, der an alte Rollen festhielt, zumindest in ein paar Dingen.

„Es wird dein Kopf sein, der rollen wird. Nicht mein Problem!“, dabei zuckte sein Bruder nur mit den Schultern.

„Zumindest bis sie rausfindet, dass du da mitgemacht hat. Bist du nicht ihr bester Freund?“, fragte er sehr nüchtern und schielte zu ihm rüber. In seinem Gesicht konnte er die Erkenntnis erkennen, die er gerade bekam.

„Okay, wir erzählen es ihr nicht!“, murmelte Sasuke, als sie vor dem Speisesaal stehen blieben.

„Seh ich genauso!“, sagte er und öffnete die Tür um in den zu großen Saal für so wenige Menschen zu treten.

Er fand eigentlich nur Kazumi und Sai vor, die in irgendeine Unterhaltung über Chemie vertieft waren. Er hatte gar nicht gewusst, dass Sai dieses Fach so viel Spaß machte, geschweige dass es Kazumi so viel Spaß machte. Dabei war das nur dazu gedacht, dass sie nicht alleine durch die Gegend ging, auch wenn bei Sai am Anfang nicht mal so gedacht war. Immerhin war er Anfang nicht wirklich gut auf ihn zu sprechen gewesen.

Und ja, auch das vorherige klang nach so einem kontrollsüchtigen Vollidiot, der seine Herzensdame beschützen wollte.

„Habt ihr zwei da ein heißes Date?“

„Sehr witzig Sasuke! Aber wehe mir, ich sag so etwas.“, murmelte Sai und erhob sich von seinem eigenen Platz, da nur Itachi neben Kazumi saß. Sein Cousin saß ein bisschen zu selbstverständlich auf seinem Platz.

„Du hast nicht die Befugnis dazu so etwas zu sagen!“, meinte Sasuke und begab sich zu seinem Platz, als Kazumi ihn ansah und er ihren Blick erwiderte.

Wieder schlich sich dieses süße Lächeln auf ihre Lippen, die er am liebsten sofort küssen wollte. Sie saß entspannt auf ihren Sessel, die Beine übereinander geschlagen, ihren Arm auf der Sessellehne abgestützt und sah ihn wieder mit diesem halb sehnsüchtigen Blick, den er noch immer nicht ganz deuten konnte.

„Hey Itachi!“, sagte Kazumi leise.

„Hey!“, meinte er nur und nahm neben ihr Platz, „An was habt ihr gearbeitet?“, fragte er, als sie ihren Körper wieder nach vorne drehte und ihre Schulbücher zu Seite legte.

„Chemische Reaktionen, unglaublich spannend!“, meinte Kazumi nüchtern und sah zu ihm rüber.

„Kann ich mir denken!“, sagte Itachi, strich dabei eine ihrer Strähnen hinter ihr Ohr und er spürte regelrecht wie sie erzitterte, als er ihre Haut berührte. Diese Reaktion mochte er besonders an ihr. Seine Finger glitten über ihre Schulter ihren Arm hinab, ehe sich seine Hand auf ihren nackten Oberschenkel legte und mit den Fingern über ihre warme Haut strich.

Sein Bruder und sein Cousin bekamen das nicht wirklich mit, was ihm auch wichtig war. Kazumi war es unangenehm, wenn jeder mitbekam, wenn er sie so berührte. Deswegen versuchte er immer verborgen vor allen Blicken seine Gier nach ihrer Haut zu befriedigen, was ihr immer etwas unangenehm war und das gefiel ihm noch mehr.

Ihre Hand fand den Weg auf seine, die eigentlich ganz brav auf ihrem Oberschenkel lag und nicht mal zu hoch hinauf wanderte. Ihre Fingerspitzen strichen über seinen Handrücken und er sah das angedeutete Lächeln auf ihren Lippen. Ihr gefiel das doch etwas mehr als früher.

„Wann kommen die anderen?“, fragte sie und sah nicht ihn an, obwohl er gemeint war.

„Heute Abend! Zumindest wenn mein Bruder sich bequemt in sein Auto zu steigen und sie abzuholen.“, sagte er etwas zu scharf und sah zu Sasuke, der plötzlich so aussah, als hätte er etwas ganz Wichtiges vergessen, was ihm in dem Moment wieder eingefallen war.

„Oh!“, kam es nur tonlos von ihm.

„Wolltest du nicht wohin?“, fragte diesmal Kazumi und bedachte ihn mit einem eindringlichen Blick, der einem dann doch etwas Angst machen konnte, zumindest wenn einem dieser Blick auch wirklich ihm galt.

„Ich sollte gehen!“, murmelte Sasuke und erhob sich um den Saal zu verlassen.

„Ich begleite dich!“, meinte Sai und folgte ihm, ließ Itachi mit Kazumi allein, endlich.

„Hey Kazumi!“, raunte Itachi ihr leise ins Ohr, drückte etwas ihren Oberschenkel und pustete etwas Luft leicht gegen ihre Ohrmuschel, weswegen sie wieder erzitterte und ihre Finger in seinen Unterarm krallte.

Langsam wandte sie ihren Kopf zu ihm und in ihren Augen spiegelte sich nicht nur diese leichte Panik, wenn er das tat, sondern auch diese süße Neugierde auf das war er mit ihr machen würde, wenn er denn fortfahren würde. Er würde viele süße und auch verruchte Dinge mit ihr anstellen, die ihr wahrscheinlich die Schamesröte ins Gesicht treiben würde, wenn sie Gedanken lesen konnte. Zum Glück gehörte das nicht zu ihren vielen Fähigkeiten.

„Hey!“, hauchte sie, fuhr mit der Hand seinen Unterarm hoch, bis sie bei seiner Armbeuge stoppte, „Itachi!“, flüsterte sie weiter, als er ihre Lippen berührte und sie ihren Mund bereitwillig einen Spalt öffnete. Sie legte leicht ihren Kopf schief, was er ihr gleichtat und sie dann zu einem wirklich unschuldigen Kuss verführte. Er sog die Luft ein, sie duftete nach ihrem fruchtigen Shampoo und ihrem verführerischen Duschgel. Wie gerne würde er jetzt mit seiner Zunge über ihren Hals gleiten und sie auf seinen Schoß ziehen um noch unanständigere Dinge als das mit ihr zu tun.

Ihre Hände legten sich auf seine Oberarme, sie krallte ihre Finger in seine Ärmel, zog an dem Stoff um sich näher an ihn zu drücken. Kazumi keuchte leise in den Kuss hinein, was ihm wirklich gefiel und er sich direkt zwingen musste nicht weiter als diesen Kuss zu gehen.

Als er seine Lippen wieder löste, war sie leicht außer Atem, was ihn leicht grinsen ließ. Sie hielt doch tatsächlich immer etwas die Luft an, wenn er sie küsste. Er raubte ihr gern den Atem und wie gerne würde er das die ganze Nacht tun.

Ein schüchternes Lächeln schlich sie auf ihre Lippen und sie sah nach unten auf ihre Beine, schielte aber mit diesem unsicheren Blick zu ihm hoch, spielte nervös mit einer ihrer Strähnen. Sie war so süß, wenn sie sich wie ein verliebtes, kleines Mädchen benahm und dabei nicht dieses starke Mädchen war, das sich selbst beschützen konnte. Diese starke Frau liebte er genauso, wie das süße Mädchen, das sich hin und wieder schüchtern gab. So viele Facetten!

Kazumi wandte ihren Blick wieder zu ihm hoch, griff nach seiner anderen Hand, schob ihre Finger zwischen seine und lächelte. Leicht beugte sie sich zu ihm rüber, küsste ihn auf die Wange und seinen Mundwinkel, was ihn beinahe dazu veranlasste sie erneut auf die Lippen zu küssen. Dennoch hielt er sich zurück, ließ es zu dass sie sich zurücklehnte und einfach nach ihrer Tasche griff um schlussendlich aufzustehen.

„Ich sollte jetzt gehen!“, sagte sie etwas nervös und leicht irritiert.

„Nach so langer Zeit sollte es dir nicht mehr unangenehm sein, wenn ich dich küsse, Süße!“, meinte er sanft und griff nach ihrer Hand.

„Ist es auch nicht, aber …!“, fing sie an, starrte beinahe manisch auf ihre Hand, die in seiner lag.

„Bin ich denn so ein schlechter Küsser?“, fragte er eher scherzhaft, aber sie sah ihn so schockiert an, als würde sie das wirklich ernstnehmen, was auch eine sehr süße Eigenschaft war. Manchmal war sie schon sehr naiv.

„Ganz und gar nicht!“

„Dann ist es ja gut!“, murmelte er und küsste ihren Handrücken, „Sehen wir uns später?“

„Ja! Ich freue mich schon auf morgen!“

„Ich mich auch, Süße!“, raunte er leise und schielte zu ihr hoch, spürte wie sie abermals erzitterte und sich ihre Augen um Millimeter weiteten.

Itachi grinste gegen ihre Haut, küsste noch einmal ihren Handrücken, ehe er sie endgültig losließ und ihr nachsah, wie sie aus dem Speisesaal und bewunderte nicht nur ihre sehr ansehnliche Rückseite. Diese Lady hatte einen unglaublichen Hintern und zum Glück versteckte sie ihn mehr oder weniger gut unter diesem verdammt kurzen Rock, sonst würde er wirklich zu besitzergreifend und eifersüchtig reagieren. Und das würde Kazumi noch weniger gefallen, als wenn sie von seinen Plänen alle Typen von ihr fernzuhalten, erfuhr.

31.Kapitel

31.Kapitel

Itachi war sichtlich genervt und das passierte nicht so schnell, wie es man vielleicht denken würde. Er konnte die Ruhe in Person sein, sehr geduldig und äußerst gelassen, wenn es darauf ankam. Bei Kazumi war er geduldiger, als er es bei einer Frau je gewesen war und bei seiner Familie und auch seinen Freunde musste er hin und wieder sehr gelassen sein, während er in der Firma seiner Familie sehr oft die Ruhe in Person sein musste, wenn bei den hohen Herrschaften des Vorstandes mal wieder irgendeine Sicherung durchbrannte, die bei ihm nie durchbrennen durfte, selbst wenn er es sich manchmal sehr gewünscht hätte.

„Es geht hier um zwanzig Millionen Dollar!“, rief irgendjemand und traf damit den Nagel auf den Kopf, weil keiner von diesen alten Säcken so scharf darauf zwanzig Millionen für etwas auszugeben, was absolut keinen Sinn hatte.

„Du musst es als tragende Investition betrachten.“, sagte jemand bestimmt und war damit einer der wenigen, die wirklich für diese `tragende´ Investition war.

„Das rentiert sich doch erst in zehn Jahren!“, legte jemand anderer nach und Itachi konnte direkt hören, wie derjenige mit einem Stapel Papiere demjenigen vor der Nase rumwedelte um seinem dämliche Kommentar Nachdruck zu verleihen. Das Ding würde sich nicht mal fünfzehn Jahren rentieren, weswegen Itachi ja dagegen war.

„Jetzt sei nicht so engstirnig.“

„Ich bin engstirnig? Wer hat denn San Francisco in den Sand gesetzt?“, nicht, dass sie hier irgendwann mal eine Stadt gekauft hätten, aber von San Francisco wieder anzufangen, das ein wirklich sensibles Thema war, schien gerade jetzt extrem dämlich zu sein.

„Die Bilanzen sahen gut aus und den sinkenden Aktienkurs hätten wir überstanden, wenn ihr nicht kalte Füße bekommen hättet.“, jemand schlug mit der Faust auf den Tisch, was Itachi nicht mal mehr zusammen zucken ließ, da er wusste wer das war und es nicht mehr überraschte, dass dieser Kerl mal wieder den Tisch quälte. Er hielt nur sein Handy etwas von seinem Ohr weg, damit der Schlag sein Trommelfell nicht schrottete.

„Komm mir nicht mit Aktien. Ich hatte gesagt, wir müssen abwarten, du wolltest nach vorne preschen, als ging es um Leben und Tod!“

Itachi rollte mit den Augen und war direkt froh, dass er diesen Kerlen nicht gegenüber saß und ihnen nur zuhören musste. Es konnte doch eigentlich nicht sein, dass der Vorstand, egal über welchen Sache sie gerade diskutierten, sie immer zu dieser einen Sache in San Francisco zurückkehrten, für die sein Großvater noch verantwortlich gewesen und die sowieso nicht mehr aktuell genug war um ihn damit überhaupt noch zu nerven.

Ganz schnell gesagt, wollte sein Großvater eine Firma kaufen, damit aber noch warten, da ihm der Aktienkurs noch zu unsicher war. Leider hatte der Vorstand das komplett anders gesehen, weswegen sie letztendlich eine knappe Milliarde in den Sand gesetzt hatten. Da hätten eigentlich mehr Köpfe rollen sollen, als sein Großvater es damals getan hatte.

„Könnten wir wieder zum Thema zurückkommen und San Francisco mal beiseite nehmen.“, mischte sich plötzlich sein Onkel ein, der von Miami aus zugeschaltet war.

„Itachi?“, kam es von seinem Vater, weswegen er sich wieder konzentrieren musste, damit er dieses Gespräch so schnell wie möglich beenden konnte. Er hatte eigentlich besseres zu tun, vor allem da die anderen bald kamen und er eine Vorstandssitzung einen Tag vor Weihnachten sowieso sehr unweihnachtlich fand. Aber jetzt darüber zu diskutieren, wäre sehr kontraproduktiv und brachte ihn sowieso kein Stück weiter.

„Ich bin noch dran!“, meinte er nur und griff erst jetzt nach den Unterlagen, die sein Vater ihm geschickt hatte. In den Jahren hatte er gelernt, wann er danach greifen sollte, da sich die Herrschaften immer zuerst anschrien, ehe sie zum eigentlichen Thema kamen, weswegen er überhaupt zugeschaltet war.

Itachi war kein Mitglied des Vorstandes und Chef der Firma noch lange nicht, was seinen Vater aber nicht davon abhielt ihn immer wieder über seine Meinung auszufragen, was er von solchen Deals hielt. Das gab ihm die Möglichkeit über das Geschäft etwas zu lernen und auch derartige Entscheidungen zu treffen. Bald musste er darüber entscheiden, was für die Firma am besten war und so konnte er sich langsam auf dieses Terrain begeben. Eigentlich eine verdammt gute Idee, würde ihm das ihm nicht gerade sehr schlecht passen, da er diese Zeit auch mit Kazumi verbringen oder sogar mit seine Hausaufgaben.

„Was hältst du von der Sache?“, fragte sein Vater weiter.

„Ich frage mich nur, ob die Rechnung mit den zehn Jahren aufgeht und ob sich das auszahlt. Meiner Meinung nach rentiert es sich nicht, außerdem sind mir die zwanzig Millionen zu viel für diese Firma. Das ist sie nicht wert.“

Lautlos zählte Itachi bis drei, lehnte sich zurück und schloss die Augen, ehe …

„Was soll das heißen, die Firma ist es nicht wert?“, empörte sich irgendjemand, der einer der wenigen war, die wirklich für diesen dämlichen Plan war diese Firma zu kaufen und vielleicht ein zweites San Francisco hervorzurufen. Lag vielleicht auch daran, dass die meisten der Vorstandsmitglieder Itachi noch nicht ganz als Nachfolger akzeptierten und insgeheim meinten, er wäre noch zu jung für diesen Job. Zwar hatten sie momentan noch recht, da er ja noch ein High School Schüler war, aber sobald er mit der Uni fertig war, war er der Boss. Deswegen hielt es sein Vater wohl für richtig, ihn schon jetzt in die Arbeit mit einzubeziehen, damit er auch schon jetzt lernte sich gegen die Kerle durchzusetzen, die ihn trotz seiner genialen Schachzüge immer noch für ein Kind hielten. In der Vergangenheit hatte er öfters schwierige Deals abgeschlossen und damit sehr viel Geld für die Firma gescheffelt. Dass sein Vater nicht sehr beeindruck war, musste er nicht sagen. Sein Vater würde niemanden so einfach loben, nur tadeln, wenn er es verbockt hätte. Und er hatte es nie verbockt. Demnach war es wohl schon Lob genug, dass sein Vater ihn nie getadelt hatte, was die Firmengeschäfte anging.

Eine ziemlich heftige Diskussion entbrannte in der nicht nur einige sehr schlimme Worte fielen, sondern sich irrwitzige Zahlen, Theorien, Bilanzen und anderen Quatsch an den Kopf warfen, die selbst Itachi ein leichtes Lächeln entlockten. Es war doch immer wieder interessant ihnen zuzuhören, wenn sie sich solche Sachen an den Kopf warfen und sie sich damit nur lächerlich machten.

Außerdem musste Itachi auch nur irgendwas Negatives sagen und schon wollte der Vorstand sich die Köpfe einschlagen. Das machte ihm sogar etwas Spaß, auch wenn nie absichtlich etwas Negatives sagte, sondern immer nur dann wenn es wirklich seine Meinung war.

Abermals blätterte er die Papiere durch, während diese alten Säcke sich anschrien, sein Vater dazwischen brüllte und sein Onkel dämliche Kommentare abgab. Das konnte er besonders gut. Zum Glück war Sai nicht so dermaßen arrogant wie sein Vater oder zumindest war er erträglicher.

Die Diskussion ging weiter, als die Tür zu seinem Zimmer aufging und er nur einen kurzen Blick zu Sasuke warf, der auf ihn zukam und hinter der Couch neben ihm stehen blieb. Zum Glück hielt sein Vater Sasuke da noch vollkommen raus, auch wenn er sich vorstellen konnte, dass er irgendwann auch mal seine geschätzte Meinung abgeben durfte, nur für den Fall der Fälle, dass er auch mal eine der Nebenstellen leiten durfte, so wie sein Onkel. Diese besondere Ehre durfte jeder in der Familie mal haben, so auch Sasuke und irgendwann mal auch Shun.

Sein Bruder nahm ihm die Dokumente aus der Hand und sah sie kurz durch, während Itachi nur mit halbem Ohr der ehrwürdigen Herrenrunde zuhörte. Sasuke blätterte die Dokumente schnell durch, bewegte lautlos den Mund, studierte wohl die Daten und kam nach seinem Gesichtsausdruck zu schließen zu dem gleichem Ergebnis wie Itachi. Der Kauf würde sich nicht rentieren, weder in zehn noch in fünfzehn Jahren.

„Diskutieren sie wieder über San Francisco?“, fragte Sasuke leise.

„Ja und geben sich gegenseitig die Schuld. Die benehmen sich wie Kinder!“

„Klingt doch amüsant!“, murmelte er, „Brauchst du noch lange? Die anderen sind schon da!“

„Die laufen sich erst warm! Die haben sich ja noch nicht genug angeschrien.“, meinte Itachi, „Ich sag nur, dass es sich nicht rentiert und schon sind sie keine Freunde mehr!“, und dabei waren zwei von den Vorstandsmitgliedern, die sich da gerade fröhlich anschrien, irgendwie miteinander verschwägert, da deren Kinder miteinander verheiratet waren. Bei sowas hörte wohl Freundschaft und Familiensinn auf.

„Tut es auch nicht! Die üblichen Verdächtigen nehme ich mal an?!“, fragte Sasuke und gab ihm die Dokumente wieder zurück.

„Er ist doch noch viel zu jung!“, schrie jemand und Itachi wusste, dass er damit gemeint war. Deswegen fühlte er sich schon lange nicht mehr beleidigt oder verletzt. Er stand schon lange über dieser Sacher und ehrlich, sein Ego war dafür viel zu groß. Das hatte er wohl wirklich von seinem Vater. Und vielleicht hatten sie recht, er war vielleicht noch zu jung für diesen Job, weswegen er ja nur eine beratende Funktion hatte, die sein Vater auch ignorieren konnte.

„Darf ich dich daran erinnern, dass es Itachi war der den Washington-Deal am Ende eingefahren hat und wir Millionen verdienen werden.“, meinte sein Vater und das war das größte Kompliment, das man von ihm bekommen konnte. Darüber sollte er glücklicher sein.

„Und bist du wieder mal zu jung für den Job?“, fragte Sasuke und grinste dabei, obwohl es um ihn ja nicht besser stand. Sasuke war auch noch zu jung um darüber überhaupt nachzudenken diese beratende Funktion einzunehmen.

„Jepp! Auch wenn diese Typen dank mir Millionen scheffeln. Dad hat mich gerade indirekt gelobt.“

„Angeber!“, murmelte Sasuke.

Nicht, dass sie sich wieder so benahmen, wie vor ein paar Jahren, in denen sie nicht wirklich die Vorzeigebrüder waren und versucht hatten sich gegenseitig zu übertrumpfen um ihren Vater zu beeindrucken. Zu dieser Zeit hatten sie sich nicht mit Samthandschuhen angefasst und sich gegenseitig auflaufen lassen, ehe sie einfach gemerkt hatten, dass sie sowieso unterschiedliche Dinge wollten.

Sein Bruder wollte Musiker werden oder zumindest speziell in dieser Branche arbeiten. Und da der Job seines Dads alles umfasste, war Sasuke nicht sonderlich an diesem speziellen Job interessiert, war dieser Streit, dieser Konkurrenzkampf versiegt und war aus heutiger Sicht total dämlich und beinahe peinlich. Sie sprachen eigentlich nicht darüber, da sie sich still geeinigt hatten es darauf beruhen zu lassen und dass Itachi seinen Job tat und Sasuke seinen.

„Du bist doch nur neidisch!“, meinte Itachi, als er sich wieder dem Telefonat widmete und gerade noch mitbekam, wie sie sich wohl wieder dem eigentlichen Thema widmeten.

„Ich bin dagegen!“, kam es von seinem Onkel, was die Diskussion automatisch beendete. Wenn auch nur ein Uchiha, sei es sein Vater, sein Onkel oder sein Großvater, gegen etwas war, wurde sehr selten weiter darüber debattiert, wie man letztendlich entscheiden würde. Eine der wenigen Ausnahmen war San Francisco gewesen. Was da genau schiefgegangen war, wusste Itachi bis heute nicht. Nur fragte er sich langsam was die ganze Diskussion sollte, wenn sie automatisch endete, wenn ein Uchiha auch nur ein bisschen dagegen war. Was hatte ein Vorstand dann für einen Sinn?

„War ja logisch!“, murmelte Itachi und legte dabei seinen Kopf in den Nacken.

„Unser lieber Onkel ist wohl dagegen!“, fügte Sasuke leise hinzu und es sollte Itachi nicht mehr überraschen, dass sein Bruder den Ablauf jeder Versammlung schon so gut kannte, wie er selbst.

„Itachi?“, fragte sein Vater und er sah ihn vor sich, wie er ihn ernst ansah und auf eine Antwort wartete, die einem Uchiha würdig war und bewies, dass er nicht zu jung war und wusste wovon er da sprach.

„Nach den Zahlen der letzten drei Jahren und den dazugehörigen Statistiken ist es sehr unwahrscheinlich, dass sich die zwanzig Millionen für den Kauf rentieren werden. Du würdest damit eher Verluste einräumen, zumindest in den ersten paar Jahren. Ich schätze so an die fünf bis zehn Jahre. Zwar könntest du diese relativ kleine Firma mit den anderen oben halten, aber glücklich wirst du damit nicht.“, zumal er diese Firma nicht haben wollte, wenn er als Chef alles übernahm, aber dieses Argument würde für seinen Vater nicht zählen. Er musste mit klaren, logischen und nachvollziehbaren Argumenten kommen, die daraufhin deuteten, dass er schon wie der Chef von morgen dachte und nicht wie ein dämlicher Teenager, der er doch schlussendlich war. Sein Vater sah das nur anders.

„Gut, wir werden dann abstimmen. Danke für deine Meinung, Itachi.“, damit legte sein Vater auf, was Itachi nicht mehr verwunderte. Der Dank an ihn war ja schon seltsam genug, aber dass er sich nicht verabschiedet hatte, war ja fast schon normal.

Itachi warf das Handy zurück auf den Tisch, fuhr sich mit beiden Händen über sein Gesicht und durch seine Haare, ehe er sich an seinen Bruder wandte, der seinen Blick immer noch auf die Papiere gerichtet hatte.

„Warum wollte Dad nochmal diese Firma kaufen?“, fragte er und reichte ihm die Dokumente, damit er sie weglegen konnte.

„Keine Ahnung! Aber da unser Onkel sowieso dagegen ist, wird er sie eh nicht kaufen.“

„Außerdem hast du es ihm sicher ausgeredet! Die anderen sind da!“

„Wenigstens etwas Gutes an diesem Tag!“, seufzte Itachi und erhob sich.

„Weißt du Bruder, ich sollte dich vielleicht warnen!“, der Ton in Sasukes Stimme ließ ihn aufhorchen und auch wie er ihn ansah, sollte seine Alarmglocken sehr laut schrillen lassen. Sehr selten sah sein Bruder ihn so an, da es selten nötig war, „Kazumi, weiß etwas über dich, was sie morgen sehr geschickt anwenden wird!“, fuhr er fort, was ihm zwar ein Lächeln auf die Lippen brachte, aber Itachi dazu veranlasste eine seiner Augenbrauen nach oben wandern zu lassen.

Sasuke wäre sicher nicht so dämlich und würde Kazumi etwas verraten, was ihn schlecht dastehen ließ, außer er wäre sich sicher sie würde das nicht erschrecken, sondern auf irgendeine schräge Art sogar süß oder faszinierend finden, da sie dann mehr über das angebliche Mysterium `Itachi Uchiha´ wüsste. Anscheinend hatte er so viele Facetten, die sie entdecken wollte, von den süßen, angenehmen Seiten, bis hin zu seiner arroganten Art, die ihn wie ein Arsch dastehen ließ.

„Und ich hätte da eine Frage! Ganz ehrlich, hattest du mal einen Moment daran gedacht einfach aufzugeben?“, dabei war der Blick seines Bruders ernst, als würde ihn das wirklich interessieren. Er war Kazumis bester Freund und würde sich wohl um ihr Wohlergehen sorgen, wenn er etwas erfuhr, was sie womöglich erschüttern könnte. Dass er sich dabei sogar gegen seinen eigenen Bruder stellen würde, wäre wohl schockierend gewesen, wäre Itachi ihm nicht dankbar dafür. Sasuke war es, der ihn hin und wieder abermals auf den richtigen Kurs gebracht hatte und wohl Dinge von Sakura über Kazumi rausgefunden hätte, die er nicht wissen konnte. So waren diese ganzen Verabredungen entstanden, die Kazumi nur deswegen so berauschend fand, weil Sakura ihm gesagt hatte, was sie so toll fand.

„Ja! Ein einziges Mal!“, seine Antwort war schockierend ehrlich, aber Sasuke schien es nicht zu überraschen, wenn nicht sogar etwas zu beruhigend.

„Wann?“, fragte er weiter.

„Robert!“

Dieser Mann hatte ihn dermaßen vom Kurs abgebracht, weil er niemals geahnt hätte, da er wirklich an der Konoha High auftauchen würde und Kazumi noch solche Gefühle für ihn hegte. Laut Sakura war er in vielerlei Hinsicht perfekt für Kazumi gewesen, weil sie sich auf ihn verlassen konnte und er ihr den Schutz gegeben hatte, den sie damals gebraucht hatte.

Irgendwie, ganz tief in seinem Hirn war er wohl zu dem Entschluss gekommen, dass Kazumi bei Robert vielleicht glücklicher wäre, weil sie ihm vertraute. Er hätte sie aus Liebe aufgegeben, weil er einen kurzen Moment gedacht hatte, dass sie sich doch für ihren Ex entscheiden würde, in den wohl so richtig verknallt gewesen war.

„Wann hat es aufgehört?“, sein Bruder war heute richtig hartnäckig.

„Nach dem Tennismatch mit ihm!“, gestand er weiter.

Nach diesem ereignisreichen Match hatte er kurz Zeit gefunden mit ihm zu reden. Damals hatte Robert ihn gebeten mit Kazumi geduldig zu sein, da sie nicht stur sein konnte, sondern dermaßen krankhaft auf andere Rücksicht nahm, dass sie auf ihre eigenen Gefühle vergas und einfach daran zerbrach.

Deswegen hatte sie mit ihm Schluss gemacht, weil sie es nicht ertragen hätte, dass gerade seine Eltern ihn gezwungen hätten zwischen ihr und ihnen zu wählen. Sie empfand Familie als wichtig, weswegen sie auf ihr eigenes Glück verzichtet hätte.

Robert hatte gewollt, dass er sie daran hindern würde diesen Fehler nochmal zu machen, da er sich denken könnte, dass Itachis Eltern nicht so ganz von Kazumi begeistert wäre, da sie nicht aus seiner Welt kam.

Schlussendlich hatten Kazumis Worte an Robert den Ausschlag gegeben. Zwar hatte sie ihm gestanden, sie hätte noch Gefühle für ihren Ex, aber ihre Zuneigung und Liebe zu Itachi sei größer und ehrlicher, weswegen sie nicht mehr mit Robert zusammen kommen könnte.

Ab diesem Moment wusste er, dass er ewig auf sie warten konnte! Selbst wenn das absolut verrückt und komplett wahnsinnig klang, aber sie war es wert.

„Findest du es auch gruselig, dass die zwei wie Schwestern sind?“, wechselte Sasuke so schnell das Thema, dass Itachi es beinahe nicht mitbekommen hätte.

Aber er wusste sofort, von wem er da sprach.

„Gruselig ist gar kein Ausdruck und dabei wollten wir nie was mit Schwestern anfangen, selbst solche nicht, die nur im Geiste Schwestern sind.“

Sie hatten beide von Anfang an den Gedanken seltsam gefunden jeweils eine Schwester zu heiraten um dann nicht nur Brüder sondern auch verschwägert zu sein. Vielleicht waren sie deswegen gegen Vanessa und Karin, mal abgesehen von der grundsätzlichen Abneigung gegen sie.

„So sehr sie sich doch ähneln, so unterscheiden sie sich doch komplett von ihrer Art her!“, überlegte Sasuke laut, als sie gemeinsam auf den Gang traten.

Der wohl krasseste Unterschied zwischen ihnen war doch der, dass Sakura sich einfach so in eine Beziehung mit Sasuke stürzen konnte, obwohl sie wusste, wer er war und was das für Konsequenzen bedeuten könnte und Kazumi es aufgrund ihrer Vergangenheit und Erfahrungen nicht konnte. Mal abgesehen davon, dass man an Itachi und seiner Freundin sicherlich mehr Interesse hegen würde, als an seinem Bruder und seiner Angebeteten.

„Stell dir vor sie wären wirklich vollkommen gleich!“, murmelte Itachi und vollkommen synchron schüttelte es die zwei, da dieser Gedanke dann doch extrem gruselig wäre, sosehr er Kazumi auch liebte und Sasuke Sakura verehrte.
 

Itachi entspannte sich sichtlich, als er nur von seinen Freunden umringt im Gemeinschaftssaal des Uchiha-Wohnhauses, oder Kazumis Büro, je nachdem man es betrachtete, saß und er sich keine Sorgen darum machen wusste, wer er war und wie er sich benahm.

Bei seinen Freunden, die auch irgendwie wie seine Familie war, musste er sich nicht verstellen und jeder akzeptierte ihn so wie er war. Allen voran Kazumi, die niemals einen Hehl aus ihren Gefühlen machte, lachte wenn sie glücklich war, weinte, wenn sie traurig war und verärgert schnaufte, wenn sie wütend war. Sie akzeptierte ihn und nichts konnte ihn glücklicher machen.

„Ihr scheint es wohl wieder gut zu gehen!“

Deidara gesellte sich zu ihm, lehnte sich neben ihm an die Wand, von wo er die anderen beobachten konnte, wie sie schon jetzt kleine Geschenke austauschten.

„Ja! Danke, dass du mit ihr geredet hast!“

„Hab ich gern gemacht!“, meinte Deidara, „Wie geht’s dir damit?“, fragte er weiter.

„Mal abgesehen davon, dass ich diesen Kerl am liebsten umgebracht hätte, geht es einigermaßen.“

„Kann ich verstehen! Würde das jemand zu Ino sagen, würde ich wohl auch ausrasten!“

„Das Blöde ist nur, dass Kazumi der Meinung ist sie könne sich selbst helfen.“

Sein Blick fiel aus Kazumi, die dieses traumhafte aufrichtige Lächeln aufgesetzt hatte, als Sakura ihr ein kleines Präsent überreichte. Wenn sie lächelte war sie sogar noch schöner und strahlender. Wie kitschig das doch klang.

„Damit musst du dich wohl abfinden!“

Das hatte er wahrscheinlich schon lange und er kam auch damit klar, dass sie selbstbewusst und stark war. Das war sie vor allem, weil ihre Vergangenheit so traumatisch war und sie durch diese Erlebnisse gelernt hatte, dass sie dieses Selbstbewusstsein und diese Stärke haben musste um zu überleben, selbst wenn sie das alles nur spielte. Er hatte lernen müssen zu erkennen wann sie diese starke Frau spielte und er dann für sie da sein müsste.

„Ich weiß!“, meinte er nur.

„Mir ist wahrscheinlich klar, dass du das nicht hören willst, aber ich hoffe dir ist bewusst, dass sie niemals auf irgendeine Avance von diesem Kerl eingegangen wäre, selbst wenn sie nicht in dich verliebt wäre.“, fügte Deidara hinzu, „Denkst du ernsthaft sie würde auf so einen Kerl stehen?“

„Es gab eine Zeit da war ich auch so ein Kerl!“, sagte er leise und in diesem kurzen Moment schämte er sich sogar etwas dafür, dass er nicht nur diese grausamen Sachen zu Kazumi gesagt hatte, sondern, dass auch mal gedacht hatte er würde alles bekommen, weil er eben reich und mächtig war. Kazumi hatte ihn von diesem Trip komplett runtergebracht und ihn wohl auch gerettet, so wie er sie irgendwie etwas gerettet hatte.

„Im Gegensatz zu ihm, hast du aber auch schon vor Kazumi die Kurve gekriegt und das hast du bestimmt nicht deinen Eltern zu verdanken, sondern deiner Großmutter.“

„Ich bin auch kein dämlicher Prinz!“, murmelte Itachi und stieß sich von dem Tisch ab, an dem er lehnte und ging an den anderen vorbei um zur Terrassentür zu gehen, die weit offen stand. Er spürte, wie sein Handy vibrierte, weswegen er sich seufzend gegen die Wand lehnte und sein Handy hervorholte.

Lange sah er auf das Display, las zweimal die Nachricht und ihm war es verdammt egal, dass sein Vater die Firma nicht gekauft hat und stattdessen wieder in ein Forschungsprojekt investiert hatte. Anscheinend wollte sein Dad wieder irgendwas entdecken und dafür die millionenschweren Patente abkassieren.

Itachi wollte nicht so wie sein Vater sein und nur für den Profit leben. Er hatte von seiner Großmutter gelernt, dass er im Leben sehr viel Glück gehabt hatte und andere von so einem Leben nur träumen konnten und diese andere trotzdem reich waren. Vor allem in Kazumi hatte er das gesehen, da sie, obwohl ihr Cousin viel Geld besaß, kein so schönes Leben geführt hatte, eben aufgrund ihrer Vergangenheit und sie trotzdem reich beschenkt war.

Geld machte eben nicht jeden glücklich und hin und wieder gehörte er auch zu diesen Leuten, wenn er nicht so gute Freunde hätte. Wenn er nicht Kazumi hätte!

„Hey!“, beinahe schreckte er hoch, als er Kazumis Stimme hörte und sah in ihre schönen blauen Augen, die ihn teils fragend teils besorgt ansahen. Sie stand direkt vor ihm.

„Hey!“, sagte er genauso leise und schielte kurz zu den anderen, die sie keine Blickes würdigten und beschäftigten sich anders. Anscheinend wollten sie ihnen die nötige Privatsphäre geben, „Komm!“, er griff nach ihrem Handgelenk und zog sie auf die Terrasse um eine Ecke, bis sie im Schatten einer Säule standen.

Er vertraute seinen Freunden, dass sie ihnen die Privatsphäre gönnten, die sie benötigte, aber manchmal war die Neugierde von Temari stärker, als alles andere.

Itachi griff hinter sich um nach einer Tasche zu greifen, ehe er sich wieder Kazumi zuwandte, die ihm mit einem sehr triumphierenden Grinsen etwas entgegen hielt.

„Frohe Weihnachten!“, sagte sie lächelnd und er wechselte seinen Blick von ihrem Gesicht und den drei Päckchen, die sie ihm unter die Nase hielt.

„Kazumi!?“, sagte er und nahm ihre Präsente entgegen, verbarg seine Überraschung nicht, da er damit überhaupt nicht gerechnet hatte. Zwar hatte sie ihm gedroht, er würde ein Geschenk von ihr bekommen, aber dass sie es tatsächlich tun würde, hätte er nicht gedacht.

„Ich hab es dir ja gesagt!“, meinte sie weiter.

Er nahm die zwei kleineren Päckchen von dem größeren, das sich weich unter seinen Fingern anfühlte. Das Papier raschelte leise, als er das Präsent leicht zusammendrückte und es in seiner Hand drehte. Er hatte keine Ahnung was da drin war, aber er schätzte Kazumi so ein, dass es wohl ziemlich ausgefallen wäre.

„Mach es auf!“, forderte sie.

Itachi riss einfach das Papier auf und zum Vorschein kam ein Bündel Wolle. Er runzelte die Stirn, ehe er Kazumi es ihm einfach aus der Hand nahm und es entfaltete um ihm dann einen dunkelblauen Schal um den Hals zu hängen. Dabei stellte sie sich leicht auf die Zehenspitze und er beugte sich leicht nach vorne, damit sie besser herankam. Sie hauchte einen leichten Kuss auf seine Lippen und er war schneller vorbei, als es ihm lieb war.

Kazumi ließ den Schal los und trat einen Schritt zurück, während er nach der feinen Wolle griff und mit dem Daumen darüber strich.

„Ist der selbstgemacht?“, fragte er und sah sie an.

Ihre Wangen färbten sich leicht rot und ihr Blick wich seinem aus.

„Könnte sein!“, murmelte sie.

„Wow!“, hauchte er vollkommen überwältigt.

In seinem ganzen Leben hatte ihm noch nie jemand ein selbstgemachtes Geschenk gemacht. Es kamen immer nur teure, extravagante Präsente, die er sich als Kind gewünscht hatte, die er aber nie gebraucht hatte. Geburtstage und Weihnachten bestanden nur darin, wer mit welchem Geschenk übertrumpfen konnte. Teures Spielzeug als Kind, Computer und Laptop als Jugendlicher, Autos in den letzten paar Jahren. Nichts davon bedeutete ihm etwas, aber das hier. Kazumi konnte sich gar nicht vorstellen, wie viel ihm das bedeutete. Am liebsten wollte er sie nur umarmen und küssen, damit er ihr auch nur einen Hauch davon vermitteln konnte, wie sehr ihn das freute.

„Ich wusste gar nicht, dass du stricken kannst!“, meinte er stattdessen, betrachtete die professionell wirkenden Maschen, als hätte es eine Maschine gefertigt nur viel feiner. Sie konnte wohl wirklich alles! Oder er sah durch seinen etwas verzerrten rosaroten Blick, dass diese Maschen sichtlich perfekt waren. Er wusste es nicht!

„Kann ich auch nicht! Hinata hat es mir gezeigt!“, hauchte sie verlegen.

Wow, sie hatte nur für dieses eine Geschenk, für diesen einen Moment stricken gelernt. Nur für ihn, weil sie ihm eine Freude machen wollte und weil sie wusste, dass er solche Dinge nie bekommen hatte, nie bekommen würde. Das beeindruckte ihn noch mehr.

„Hier!“, sie drückte ihm die anderen zwei Päckchen in die Hand, da ihr das wohl sichtlich peinlich war und sie nicht wollte, dass er sie so erlebte. Eine weitere süße Seite an ihr, die er gerne wieder hervorholen würde, da ihm das gefiel, sehr gefiel.

Itachi öffnete das mittlere Päckchen. Diesmal war es eine rote Schachtel mit einer dunkelroten Schleife. Als er den Deckel anhob, musste er lächeln und erinnerte sich an Sasukes Worte, die jetzt mehr Sinn ergaben. Das hatte er ihr also verraten.

Wohlig duftende Kekse lagen akkurat in der Schachtel, sahen unglaublich lecker und weich aus, als würden sie auf der Zunge zergehen. Einfache Kekse mit Schokostückchen.

„Er meinte, du würdest das mögen!“, sagte Kazumi leise.

„Tja, mein Bruder kennt mich eben!“, meinte er und ließ es sich nicht nehmen einen kleinen Keks zu nehmen um ihn gleich zu essen. Backen konnte sie also auch noch.

Er legte die Schachtel beiseite und widmete sich dem letzten, kleinen Schächtelchen. Eigentlich war es eine kleine Schatulle für Ringe gedacht.

Schlussendlich öffnete er sie und zum Vorschein kam ein breiter Silberring mit feiner Struktur, die aussah, als wäre sie gewebt. Er würde ihm wohl an seinem Zeigefinger passen.

Itachi sah von dem Ring auf, direkt in Kazumis Augen, die versuchten seine Reaktion auf dieses Geschenk zu erahnen. Ihr Blick wirkte teils ängstlich, als würde sie wirklich Panik von seiner Reaktion haben, als hätte sie Angst, es würde ihm nicht gefallen.

„Mein Vater hatte auch so einen!“, fing sie schnell an und deutete auf den Ring, „Meine Mutter hat ihm so einen mal zum Geburtstag geschenkt. Er hat ihn seitdem jeden Tag getragen, bis zu seinem Tod.“, erklärte sie mit einem verräterischen Glitzern in den Augen, als würde sie gleich anfangen zu weinen. Das wollte er dann doch nicht, „Ich wusste nicht, ob du Ringe trägst, aber ich dachte, na ja, du weißt schon.“, versuchte sie es zu erklären und er verstand sie. Kazumi wollte ihm damit auf ihre Art sagen, dass ihre Entscheidung immer sicherer wurde und sie diese Beziehung wollte. Sie würde sicher nicht irgendeinem Kerl einen Ring schenken, den auch ihr Vater getragen hatte. Das hier war mehr als ein simples Geschenk zu Weihnachten, sondern ein Symbol und ein Signal für jeden Anderen, vor allem für die ganzen Frauen, die auf ihn standen. Sobald er diesen Ring trug, würde er wohl ihr gehören und so seltsam das vielleicht auch klang, da doch immer die Frau den bedeutungsvollen Ring trug, gefiel ihm das.

„Muss ich ihn mir selbst anstecken?“, fragte er mit einem fiesen Lächeln, weswegen das Glitzern abrupt verschwand und er wieder die Kazumi vor sich hatte, die sich traute jedem auf der Welt die Meinung zu sagen, auch wenn sie einem nicht gefiel.

„Ja!“, sagte sie nüchtern und mit einem dermaßen neutralen Blick, dass ihm das Angst machen sollte.

Er zuckte mit den Schultern und löste den Ring aus dem Kästchen, hielt aber inne, „Auf welcher Hand hat ihn dein Vater getragen?“

„Linker Zeigefinger!“, meinte sie, weswegen er den Ring an besagten Finger ansteckte. Er saß perfekt und Itachi fragte lieber nicht nach, woher sie seine Ringgröße kannte.

„Danke Kazumi!“, sagte Itachi leise und strich mit seinen Fingerknöcheln über ihre Wange und abrupt wurde sie ruhiger.

„Gern geschehen!“, hauchte Kazumi, berührte mit ihren Fingern seine Hand, die sanft auf ihrer Wange lag. Selig schloss sie die Augen und schmiegte ihre Wange in seine Handfläche. Ihre Haut war warm und weich.

Leicht beugte er sich zu ihr runter, berührte ihre Nasenspitze mit seiner und konnte gerade noch so widerstehen sie zu küssen, „Ich hab auch was für dich!“, raunte er stattdessen gegen ihre Lippen.

„Okay!“, ihre Stimme war nur ein leises Flüstern.

Itachi stellte sich wieder gerade hin und griff abermals nach der Tasche, die verborgen vor allen Blicken hier verweilt hatte, bis er sie ihr überreichen wollte.

Ziemlich unspektakulär gab er die Tasche, die sie mit großen Augen entgegennahm und zuerst nur hineinsah. Er beobachtete sie ganz genau, wie sie zuerst nach dem größeren Gegenstand griff und ihn vorsichtig herausholte.

Erstaunt und wohl vollkommen überwältigt drehte sie den länglichen Zylinder in der Hand und betrachtete die langstielige rote Rose darin.

„Das ist eine ewigblühende Rose!“, erklärte er, weswegen sie zu ihm hochsah, „Sie wurde speziell konserviert, damit sie für immer in diesem Zustand bleibt.“

Vorsichtig fuhr Kazumi mit den Fingerspitzen über das Glas des Zylinders, ehe sie wieder zu ihm hochsah und er in ihrem Blick sehen konnte, dass er wieder einmal voll ins Schwarze getroffen hatte. Sie hatte nur noch nicht sein zweites Geschenk gesehen.

„Du lässt jetzt aber nicht so einen dämlichen Spruch los, wie deine Liebe zu mir wird auch nicht vergehen, wie diese Rose nie vergehen wird?“, fragte sie plötzlich extrem misstrauisch und zog die Augenbrauen zusammen. Kazumi hatte wohl ganz besonders schlimme Stimmungsschwankungen, angefangen von selig über verträumt bis hin zu misstrauisch. Und genau das liebte er auch an ihr, da er nicht wusste, was als Nächstes kam und mit welcher Facette er es jetzt zu tun bekam. Sie wurde niemals berechenbar!

„Nein!“, versuchte er sie zu besänftigten auch wenn er damit etwas flunkerte, während sie nach dem zweiten Päckchen griff und das schwarze Kästchen kurz schüttelte um wohl sicher zu gehen, dass er ihr nichts schenkte, was vielleicht zu weit ging.

Kazumi hob den Deckel an und blickte hinein, ehe sie mit zusammen gezogenen Augenbrauen die Schachtel kippte und den Inhalt in ihre Handfläche gab. Sie riss ihre Augen auf, als sie auf das quaderförmige Glas starrte und wohl langsam erkannte, was darin zu sehen war.

Tränen bahnten sich wohl an und kurz bereute er die Wahl seines Geschenkes. Vielleicht war was das betraf etwas zu weit gegangen und hätte ihr doch den Schmuck schenken sollen, auch wenn der so unpersönlich war. Er wollte sie nur nie wieder weinen sehen.

„Sind das …?“, hauchte sie fragend und sah ihn mit glänzenden Augen an, strich dabei wieder über das klare Glas.

„Deine Eltern!“, meinte er etwas heiser.

Wieder sah sie auf den Kristall, strich über die glatte Fläche und starrte auf die 3D-Abbilddung ihrer Eltern, die sie so unendlich vermisste und nie wieder sehen würde. Das war kein Ersatz und würde es wohl nie sein, aber damit wollte er ihr etwas Trost spenden, da er ihren Schmerz nicht verstand, nie verstehen würde, er aber trotzdem für sie da sein wollte. Sei es auch nur um sie in den Arm zu nehmen, wenn sie diese Art von Zuneigung benötigte.

„Aber wie?“, fragte sie leise und war den Tränen nahe.

„Dein Cousin kann sehr kooperativ sein, wenn es darum geht dich glücklich zu machen.“, erklärte er kurz und erinnerte sich mit einem leichten Lächeln daran, wie er beinahe vor ihm zu Kreuze gekrochen wäre um an diese Fotos zu kommen. Dieser Mistkerl hatte das zu sehr genossen und wohl daran gemessen, wie ernst er es wirklich meinte. Das hatte er ihm sogar verziehen, da er nicht nur Kazumi überzeugen musste, sondern auch den Mann, der ihr so viel bedeutete und der ihr ganzes Leben für sie da gewesen war, dem sie vertraute.

„Oh, Itachi!“, flüsterte Kazumi plötzlich und verpackte derweil wieder alles sicher in der Tasche, ehe sie sie sicher auf den Boden abstellte und sich dann einfach in seine Arme warf.

Fest schlang sie ihre Arme um seinen Nacken, verbarg ihr Gesicht in seiner Halsbeuge und presste ihren Körper an seinen. Er brauchte nur eine Millisekunde um seiner Arme um ihre Taille zu schließen. Er drückte sie an sich, sog ihre traumhaften Geruch ein, roch ihr Shampoo und ihr Duschbad, wie auch ihren natürlichen Duft, ehe sich ihre Arme wieder lösten, sie ihre Hände auf seine Wangen legten und sie ihn ansah.

Geistesabwesend ließ er sie wieder auf den Boden hinab, ihre Hände blieben an Ort und Stelle und sie sah ihn einfach nur an.

Diesmal konnte er sich nicht beherrschen und küsste sie einfach. Ihr Mund öffnete sich bereitwillig für ihn und seine Hände legten sich besitzergreifend auf ihre Hüften um sie näher zu sich zu ziehen. Ein leises Keuchen entwich ihrer Kehle und sie krallte ihre Finger in seine Haare, zog ihn näher an sie heran.

Itachi atmete geräuschvoll aus, widerstand diesem Drang sie einfach an eine Wand zu drücken um ihre weichen Körper an seinem zu spüren. Sehr unanständige Gedanken füllten seinen Kopf, spielten sich vor seinem inneren Auge ab und es hätte ihn beinahe überwältigt, würde er nicht im Hinterkopf wissen, dass er sie damit vielleicht verschrecken würde. Er durfte sie nicht verunsichern, nur weil er jetzt echt scharf drauf war, sie in sein Zimmer zu tragen. So nötig hatte er es nicht und ihm war es viel wichtiger, dass sie seine Freundin wurde, als schneller Sex mit ihr, den sie vielleicht dann bereute und sich vollends von ihm zurückzog.

Dennoch war er unglaublich hungrig auf mehr von ihr und ihrem Körper, ihre Haut, ihren Lippen.

Kurz löste Kazumi den Kuss und glitt mit ihrer Zunge über ihre Lippen.

„Bald, Itachi, bald!“, hauchte Kazumi, mit diesem sehnsüchtigen Unterton, ehe sie ihn wieder küsste und dabei ihre Arme abermals um seinen Nacken schlang.

Er glaubte ihr! Vor allem weil es das Einzige war, woran er sich momentan festhalten konnte, was Kazumis Entscheidung betraf.

„Frohe Weihnachten, Süße!“, raunte er gegen ihre Lippen und er wusste, wenn er das nächste Mal Weihnachten feiern würde, wäre dieses Mädchen seine Freundin.

32.Kapitel

32.Kapitel

Als Kazumi an diesem Morgen aufwachte, starrte sie für gefühlte zehn Minuten an die Decke, ehe sie kurz die Augen schloss und sich dann einfach auf den Bauch drehte um ihr Gesicht in ihrem Kissen zu vergraben. Sie verharrte einige Sekunden in dieser Position, ehe sie ihren Kopf zu ihrem Nachttisch drehte und sich sofort ein Lächeln auf ihre Lippen schlich, als ihr Blick auf Itachis Geschenke fielen, die in vielerlei Hinsicht so einzigartig waren.

Die Rose hatte sie in eine schmale Vase gegeben und der angenehme Duft der roten Blume kitzelte ihre Nase, obwohl sie so speziell konserviert war. Sie würde niemals verwelken und immer in diesem traumhaften Zustand bleiben. Für diese Rose stand die Zeit still und in dem Moment, als sie Itachi gestern geküsst hatte, war auch die Zeit für diesen einen Augenblick eingefroren. Es hatten nur ihre Lippen auf seinen existiert, seine Arme um ihren Körper, ihre um seinen Nacken. Sein Geruch hatte ihre Sinne benebelt, ihr war heiß gewesen und trotzdem hatten eiskalte Schauer ihren Körper erschüttert. Ihre Finger hatten sich in seine Haare gekrallt, ein Keuchen war aus ihrer Kehle gekommen und sie hätte schwören können, dass Itachi irgendwie geknurrt hätte, während seine Hände auf ihrer Hüfte gelegen und seine Finger sich beinahe schmerzhaft in ihre Haut gekrallt hatten.

Sie sah zu dem zweiten Geschenk, das sie unter normalen Umständen vielleicht schockiert hätte, aber in diesem Moment perfekt und unvergesslich gewesen war. Das sanfte Lächeln ihrer Mutter blickte ihr entgegen, das freche Grinsen ihres Vaters ließ sie selbst lächeln. Dieses Grinsen hatte sie als Kind geliebt, dieses Lächeln ihrer Mutter hatte ihr Mut gemacht, mal genauso zu sein wie ihre Mutter es gewesen war. Das war vor dem Unfall gewesen, vor diesem Tag, der ihr Leben zerstört hatte.

Sie griff nach dem Kristall, mit dem 3-D Abbild ihrer Eltern, umfasste das kalte Glas und hob es hoch um es auf dem Polster zu legen. Lange sah sie das Glas an, fuhr über die glatte Oberfläche und schloss dann die Augen um für einen kurzen Moment diese Trauer zuzulassen, die sie ihr ganzes Leben versucht hat zu verdrängen. Eine einzelne Träne rann über ihre Wange und wurde von dem Stoff aufgesaugt. Sie hätte gedacht, dass es mehr Tränen wären, aber nur eine einzige überraschte sie dann doch.

Kurze Verzweiflung erfüllte ihre Körper, war aber genauso schnell weg, wie sie da gewesen war.

Als sie wieder die Augen öffnete, war ihr Blick leicht verschwommen, aber klar auf ihr Ziel gerichtet. Kazumi drückte einen kleinen Kuss auf das Glas und strich über diese Stelle mit ihrem Daumen, ehe sie den Kristall wieder auf den Nachttisch neben die Rose stellte und sich dann wieder auf den Rücken legte um abermals an die Decke zu starren.

Ihre Gedanken schweiften von ihren Eltern und diesem Trauma das sie hatte weg zu Itachi. Dem Mann der ihr unbewusst half dieses Trauma zu verarbeiten und der sie langsam denken ließ, dass sie trauern musste um darüber hinwegzukommen und dass es nicht schlimm war, wenn sie darüber hinwegkam. Sie musste weitergehen und das konnte sie nur, wenn sie das abschloss und sich für einen neuen Part in ihrem Leben bereitmachte.

Geistesabwesend griff sie nach ihrem Handy, das klingelte und hielt es an ihr Ohr.

„Hallo?“

„Frohe Weihnachten, Kleine!“, begrüßte sie eine so vertraute Stimme, die sie sofort lächeln ließ.

„Frohe Weihnachten Jim! Wie ist, äh, wo bist du nochmal?“

„Ich bin auf Ibiza!“

„Und, wie ist es?“, fragte sie.

„Heiß, verdammt heiß!“

„Du redest wohl nicht nur vom Wetter?“

„Ganz bestimmt nicht! Wie geht’s dir? Alles okay bei dir?“, seine Stimme war beruhigend und in ihrem Leben immer eine Konstante gewesen. Jim war immer für sie da gewesen, hatte sie immer unterstützt und sie niemals verlassen, so wie es andere getan hatten.

„Sicher! Wie hat dir dein Geschenk gefallen?“

„Ziemlich gut! Wie hat dir deins gefallen?“

„Es ist wunderschön!“, sie schwärmte zu sehr von diesem wundervollen Geschenk, das ihr mehr und mehr gezeigt hatte, dass ihre Gefühle richtig waren und es funktionieren musste.

„Oh, du redest von Itachis Geschenk!“

„Nein! Wirklich nicht!“, okay, diesmal log sie, aber das konnte man an ihrer Stimme hören und sie schämte sich dafür, dass sie mehr von Itachis Geschenk begeistert war, als von Jims.

„Weißt du Süße, seit, puh wie vielen Jahren, seit ich dein Vormund bin, schenke ich dir nur das was du dir wünscht. Ich könnte dir alles kaufen, was du begehrst und willst trotzdem die einfachsten Dinge!“, dabei lachte er leicht, weswegen sie auch lächeln musste. Jim war immer so gut zu ihr gewesen und würde ihr jeden Wunsch erfüllen, wenn sie es nur sagen würde. Und trotzdem war sie so bescheiden, da sie nie mehr gewollt hatte, als eine Familie, da sie ihre eigene so früh verloren hatte. Jim war zu ihrer Familie geworden, zu ihrem Lebensmittelpunkt, zusammen mit ihren Freundinnen und langsam schlich sich Itachi in diesen Mittelpunkt um seinen Platz einzunehmen. Nein, falsch, eigentlich war er schon längst Teil dieses Mittelpunktes, nur hatte sie es zu spät bemerkt.

„Es gibt etwas, was ich mir am meisten auf der ganzen Welt wünsche.“, hauchte sie plötzlich seltsam verzweifelt.

„Diesen Wunsch kann dir niemand erfüllen, nicht mal Itachi!“, meinte Jim ruhig, damit sie ruhig blieb.

„Ich weiß!“, schluchzte Kazumi auf.

„Nicht weinen, Kleine!“

„Ich weine nicht!“, sagte sie trotzig, als wäre sie wieder dieses kleine Kind, das Jim zu sich genommen hatte kaum das er achtzehn war. Eigentlich war sie ziemlich pflegeleicht gewesen, bis auf ein paar kleine Ausnahmen, in denen Jim als Vormund durchgreifen musste. So, wie er ihr einmal Hausarrest verpasst hatte, weil sie ein wenig geflunkert hatte, was ihren Aufenthaltsort über Nacht betroffen hatte. Sie sollte eigentlich bei Sakura sein, aber eigentlich hatte sie die Nacht mit Aaron verbracht und das bedeutete nur geschlafen. Sie hatte nur bei ihm übernachtet und Jim hatte es aufgebauscht, als hätte sie Alkohol und Drogen genommen. Heute war sie ihm dankbar dafür, dass er sie auch bestrafen konnte, wenn sie Fehler machte. Er konnte nicht nur der lässige Cousin sein.

„Na klar!“, wieder lachte er, „Was steht heute an? Deine Prüfungen sind ja glatt über die Bühne gegangen, zumindest nehme ich das an?“

„Das Semester ist bald vorbei, aber ja, sind alle gut gelaufen. Sakura und die anderen bleiben noch über Silvester. Wir wollen heute besprechen, was wir noch machen. Wahrscheinlich werden wir hierbleiben.“

„Wie langweilig! Süße, du musst raus!“

„Tickst du noch ganz sauber. Weißt du, was da alles passieren kann?“, ihre Stimme klang seltsam panisch, was ihr bewies, dass sie für dieses Leben an Itachis Seite einfach noch nicht bereit war. Seine Freundin zu werden, das war schon ein sehr angenehmer Gedanke, aber die Sache drum herum, schien einfach nur zu unwirklich und zu verrückt.

„Ich glaube du unterschätzt Itachi!“

„Ich habe Angst, Jim!“, gab sie zu und fühlte sich durch dieses Geständnis leichter und besser.

„Das musst du nicht! Er kennt dich und weiß, dass du dazu noch nicht bereit bist und wenn du es bist, wird er alles tun um dich bestmöglich davor zu beschützen und dich darauf vorzubereiten.“, versuchte Jim ihr Mut zuzusprechen, „Was glaubst du, wieso niemand von dir weiß!“, Kazumi hielt inne, „Weil ich alles getan habe, damit niemand von dir erfährt.“

Abrupt setzte Kazumi sich auf. Nie hatte sie einen Gedanken daran verschwendet, dass sie irgendwie interessant für die Öffentlichkeit war, da sie ihrer Meinung nach nur die Cousine eines Fußballers war. Sie hatte nichts zu sagen und wusste nichts Verwerfliches über ihren wundervollen, liebevollen Cousin, der sie aufgenommen hatte, obwohl er erst achtzehn Jahre alt gewesen und weiß Gott besseres hätte tun können, als sich um eine Zwölfjährige zu kümmern.

Vielleicht wäre diese Adoption oder die Übernahme des Sorgerechtes für die Presse interessant gewesen, aber davon war nie etwas aufgetaucht. Deswegen sie sich eigentlich denken müssen, dass er da was gedreht hatte.

„Danke!“, schluchzte Kazumi plötzlich so laut auf, dass ihre Stimme etwas versagte.

„Hey, ich weiß doch, dass du dieses Leben nie wolltest und es meine Schuld ist, dass du da mit reingezogen wurdest. Ich wollte dieses Leben, du nicht!“, zum ersten Mal seit er dieses Leben in der Öffentlichkeit führte, entschuldigte er sich dafür, obwohl sie ihm nie die Schuld gegeben hatte. Dafür konnte sie ihm nicht die Schuld geben, da es seine Entscheidung gewesen war und sie nicht das Recht hatte ihn zu bitten darauf zu verzichten. Fußballspielen war sein Leben und für ihn war das nur ein Job, den er liebte. Diese Sache mit der Berühmtheit war nur eine Nebensache und nicht mal geplant gewesen. Obwohl sie hätte ahnen müssen, dass jedes Mädchen auf diesen Kerl stehen würde. Er war heiß!

„Bitte entschuldige dich nicht. Ich habe dir nie die Schuld gegeben. Du warst wundervoll in den letzten Jahren, vor allem da ich es dir manchmal nicht gerade einfach gemacht habe.“

„Ach komm schon, abgesehen von wenigen Ausnahmen warst du ein Vorzeigekind und bist es immer noch. Du hattest zwar deine finsteren Momente, aber du hast nie den Mut verloren“

„Ich komme langsam darüber hinweg!“, hauchte sie mit erstickter Stimme.

„Und wieso hab ich das Gefühl, dass Itachi da nicht so ganz unschuldig ist.“, Jim wusste sofort, wovon sie sprach. Sie musste ihm nichts erklären.

„Es wurde langsam Zeit, ich weiß!“

„Vieles braucht einfach seine Zeit! Ich muss jetzt auflegen. Wir hören uns zu Silvester nochmal.“

„Sicher! Noch einen schönen Urlaub. Und stell nichts an. Ich will nicht schon wieder in den Zeitungen hören, dass du eine Affäre mit einem Model hast.“

„Du gönnst mir auch gar nichts. Bye Kleine, ich liebe dich!“

„Ich dich auch!“, dann legte Jim auf und sie warf das Handy wieder auf den Nachttisch.

Kazumi lehnte sich gegen die Wand und atmete mehrmals tief durch, damit sie wieder ruhiger wurde und der Kloss in ihrem Hals sich endlich löste, da ein weiterer Schluchzer in ihrer Kehle festsaß.

Sie wünschte sich nichts sehnlichster, als ihre Eltern wieder zu sehen. Ihr war klar, dass dieser Wunsch in Anbetracht der Ereignisse sehr unmöglich war und wirklich niemand ihr diesen Wunsch erfüllen kann. Aber selbst wenn sie das wusste, hegte sie immer noch nach Jahren diesen Wunsch, diese Sehnsucht.

Kazumi griff blind nach der Kette, die auf ihrem Nachttisch lag und legte sie um ihren Hals, schloss den Verschluss und spürte das kühle Metall auf ihrer Haut. Sofort wurde sie ruhiger, da Itachis Geschenk ihr immer diese innere Ruhe verschaffte, wenn er gerade nicht anwesend war. Es war vielleicht seltsam, dass ein Schmuckstück ihr so viel bedeutete und ihr ein Gefühl der Sicherheit gab, das ihr nicht mal Jim geben konnte. Und so kitschig es auch klang, aber sie spürte Itachis Gefühle, wenn sie diese Kette trug.

Okay, das klang verdammt kitschig! Das sollte sie Itachi niemals sagen, dann würde er noch überheblicher werden.

Als es an ihrer Tür klopfte, setzte sie sich etwas auf und lächelte, als Sakura in ihr Zimmer schlich, mit einem seltsamen Grinsen im Gesicht.

„Morgen Süße!“, begrüßte ihre beste Freundin sie und warf sich neben sie aufs Bett.

„Morgen! Was lächelst du so?“, fragte Kazumi.

„Ich habe gerade geduscht!“, meinte Sakura und lehnte sich gegen sie, ergriff ihre Hand.

„Mich macht duschen nicht so glücklich, nicht mal mit meinem neuen Duschbad.“

„Du hattest auch keinen heißen Kerl mit unter der Dusche.“

„Oh!“, sagte sie nur, ehe ihr die Bedeutung der Worte bewusst wurde, „Oh!“, hauchte sie erschrocken und sah ihre beste Freundin an, die sehr zufrieden grinste.

„Schockiert?“, fragte Sakura leise und drückte ihre Hand.

„Nicht wirklich! Ich freu mich für dich, nicht das mit der Dusche, sondern grundsätzlich die Sache mit Sasuke.“, murmelte Kazumi und lehnte sich ebenfalls gegen ihre beste Freundin, verschwieg dabei bewusst die Tatsache, dass sie Sakura darum beneidete, dass sie einfach so glücklich sein konnte. Sie hatte sich ohne Bedenken auf Sasuke einlassen können, da sie eben nicht so verkorkst war. Aber darüber wollte sie nicht nachdenken, da es sich sowieso nichts brachte. Ja, sie war etwas eifersüchtig, aber dieses Gefühl würde sie nicht schneller zu einer Entscheidung bringen.

„Denkst du, es hält?“, kam es leise von ihrer besten Freundin.

„Wenn ich dir sage, dass Sasuke es sich mit einer anderen Frau als dir nicht mehr vorstellen kann, was würdest du dann sagen?“, flüsterte Kazumi ihr zu.

„Wirklich?“, Sakura drückte sich etwas von ihr weg und sah sie fragend, verunsichert und etwas strahlend an.

„Glaub mir, er will keine andere Frau mehr.“, dabei dachte Kazumi an dieses etwas peinliche Gespräch mit Sasuke über diese Sache mit dem flotten Dreier, das damit geendet hat, dass er keine andere Frau außer Sakura wollte und er beinahe Panik bekommen hatte, weil er eben monogam werden wollte. Diesen Satz hätte sie gerade von Sasuke Uchiha nicht erwartet.

„Oh mein Gott!“, hauchte Sakura etwas fassungslos, ehe sie einfach ihre Arme um ihren Nacken schlang und sie freudig umarmte.

Zuerst etwas verwirrt, erwiderte sie die Umarmung ihrer besten Freundin und drückte sie an sich.

Als sie sich wieder von Kazumi löste, sah Sakura sie ernst an, „Weißt du, was das heißt?“, fragte sie eindringlich.

„Dass er dich gern hat?“, meinte Kazumi fragend.

„Ganz genau!“, dann erst löste sie sich wieder von ihr und stand auf, „Zieh dich an, es gibt Frühstück.“, befahl sie und ging zur Tür, ehe sie sich wieder umdrehte, „Im Übrigen, wenn Itachi auch nur etwas wie sein Bruder ist, will er auch keine andere Frau mehr.“, die Tür fiel leise hinter ihrer besten Freundin zu.

Kazumi lächelte nachdenklich und musste Sakura recht geben. Itachi und Sasuke waren zwar sehr unterschiedlich, aber in ihrem Denken und Handeln sehr ähnlich. Sie waren beide extrem gut erzogen, wussten wie man einem Mädchen eine Freude machen konnte und wenn sie etwas wollten, bekamen sie es meistens auch.

Sakura hatte es Sasuke sicherlich nicht schwerer, aber sicher auch nicht leichter gemacht. Ihre beste Freundin war keine von den Frauen, die sich nach zehn Minuten an einen Kerl ranschmiss und sofort seine Freundin sein wollte. Selbst sie brauchte Zeit um rauszufinden, ob es funktionierte oder nicht. Zwar nicht so viel Zeit wie sie, aber immerhin etwas.

So gesehen hatten sie beide auf ihre eigene Art herausgefunden, wie ernst es die zwei Brüder mit ihnen meinten und jetzt war Sakura glücklich mit Sasuke und sie war so gut wie mit Itachi zusammen.

Kazumi erhob sich langsam und streckte sich, da ihre Muskeln etwas verspannt waren. Gestern war es ziemlich spät geworden und sie hatte sich lange mit Itachi unterhalten, sie hatten miteinander getuschelt, einander berührt und auch ein bisschen miteinander gekuschelt. Er hatte sie geküsst, sie umarmt und hatte ihr das Gefühl gegeben, der einzige Mensch für ihn auf Erden zu sein. Sie glaubte ihm und es fühlte sich wunderbar an, so umsorgt zu sein. Dabei noch diese traumhaften Geschenke, da musste man sich ja besonders fühlen. Und sie fühlte sich verdammt besonders, wenn er sie so behandelte.

Sie ging ins Bad und klatschte sich kaltes Wasser ins Gesicht, ehe sie sich schnell die Haare durchkämmte und dann den kleinen Raum wieder verließ um ihren Kleiderschrank zu betreten. Kazumi zog sich zügig um und da kein Unterricht war, musste sie nicht mal die Schuluniform tragen, konnte sie auf Jeans und T-Shirt zurückgreifen.

Wieder in ihrem Zimmer schlüpfte sie in bequeme Schuhe und verließ ihr Appartement.

„Morgen Kazumi!“, hörte sie Sasori hinter sich sagen, weswegen sie sich umdrehte und stehen blieb.

„Morgen!“, begrüßte sie ihn, wartete auf ihn bis er zu ihr aufgeschlossen hat, ehe sie weitergingen.

„Wie geht’s dir?“, fragte er, „Wir konnten uns ja nicht wirklich unterhalten. Du warst extrem schnell weg!“

Irgendwie war ihr das jetzt peinlich, dass alle mitbekommen hatten, dass sie mit Itachi verschwunden war um nicht nur Geschenke auszutauschen, sondern auch zu knutschen und zu kuscheln. Ihr war Itachi wichtiger gewesen, als ihre anderen Freunde, obwohl ihr die Liebe niemals wichtiger gewesen war, als Freundschaft. So wollte sie nie sein und trotzdem hatte sie Itachi den anderen vorgezogen.

„Findest du?“, wollte sie leise wissen und schielte zu ihm hoch, fühlte sich etwas mies bei dem Gedanken die anderen vernachlässigt zu haben.

„Ist doch okay. Du willst mit ihm zusammen sein, weswegen dein Verhalten verständlich ist.“, meinte Sasori sanft und berührte ihre Schulter. Sie atmete tief durch und lächelte den Älteren an.

„Liebe ist merkwürdig!“, murmelte Kazumi, als sie vor der Tür zum Speisesaal stehen blieb. Etwas verunsichert sah sie zu ihm hoch, weswegen er seinen Arm um ihre Schultern legte und sie kurz an sich drückte um ihr auch einen sanften Kuss auf ihre Haare zu drücken.

„Ist meistens so! Aber du liebst ihn, daher ist es okay, wenn es etwas merkwürdig ist. Vor allem, da es doch seltsam wäre, wenn Liebe nur gewöhnlich wäre. Du bist nicht gewöhnlich!“

„Schöne Art auszudrücken, dass ich verrückt bin!“, murmelte Kazumi weiter, weswegen Sasori leise lachte.

„Du bist vieles, aber ganz bestimmt nicht verrückt. Komm, gehen wir Frühstücken!“, sagte er aufmunternd, löste sich von ihr und öffnete die Tür zum Speisesaal.

Kazumi lächelte leicht, ließ Sasori vorgehen und sah ihm nur kurz nach um über seine Worte nachzudenken. Er hatte wohl Recht, dass es in Ordnung war, wenn sie sich vor allem jetzt eher auf die Beziehung zu Itachi konzentrierte, als auf ihre Freundschaften zu den anderen. Ihre Freundschaften waren gefestigt und sie alle wussten ja von ihren und seinen Gefühlen, weswegen sie ihr Verhalten verstanden. Sie war froh, dass sie solche Freunde hatte, die sie in dieser Hinsicht voll und ganz unterstützten und sich nicht benachteiligt fühlten nur weil sie mal keine Zeit hatte.

Ihre Freunde waren schon alle anwesend, als die Tür hinter ihr zufiel. Anscheinend war sie heute wirklich mal die Letzte, die zum Frühstück kam und das war ihr noch nie passiert. Sie schlief in letzter Zeit wohl wirklich besser, als in den letzten Jahren. Sie schien zu heilen, langsam aber sicher und Itachi war der Grund warum sie das tat.

„Morgen Leute!“, begrüßte Sasori die anderen.

„Morgen! Kazumi, hast du verschlafen?“, sagte Deidara zu ihr und grinste sie dabei amüsiert an.

„Nicht ganz! Hab einfach nur gut geschlafen! Problem damit?“, fragte sie provozierend, ehe sie zu Itachi sah, der sie ansah. Sein Blick war durchdringend, hypnotisierend und verschaffte ihr eine angenehme Gänsehaut. Sie verirrte sich für einen kurzen Moment in diesem Blick, vergas die Umwelt um sie herum und kurz stand die Zeit still.

„Ganz und gar nicht!“, wehrte Deidara ab, „Aber du könntest uns helfen!“, bat er, als sie ihm wieder ihre Aufmerksamkeit schenkte und setzte sich neben Itachi, sah zu Deidara, „Itachi will es uns nicht sagen!“

„Du gibst wirklich keine Ruhe, was?“, meinte Itachi beinahe genervt und griff instinktiv nach ihrer Hand, die unter dem Tisch verborgen war.

„Du musst zugeben, es ist doch etwas ungewöhnlich für dich!“, fügte Sasuke sehr neugierig hinzu, was sie nicht wirklich von ihm kannte.

Kazumi sah jeden ihrer Freunde an, da anscheinend fast jeder, mit wenigen Ausnahmen, wirklich ernsthaft an etwas interessiert war, was mit Itachi zu tun hatte. Was das war, konnte sie nicht wirklich sagen.

„Wir wollen wissen, seit wann er bitteschön Ringe trägt?“, fragte Temari extrem neugierig, was für sie typisch war.

Beinahe erschrocken weiteten sich ihre Augen und schielte zu Itachi, der seine Ellbogen auf dem Tisch abstützte, die Finger ineinander verschränkte und sein Kinn darauf abstützte um sie bedeutungsvoll anzusehen. Der Ring, den sie ihm geschenkt hat, glänzte an seinem linken Zeigefinger. Er trug ihn also wirklich und er hatte niemanden erzählt, dass der von ihr war.

„Er trägt einen Einzigen!“, bemerkte Kazumi, was aber kein so durchdachtes Argument war, wie man es sonst von ihr gewohnt war. Deswegen sah Temari sie auch so bedeutungsvoll an. Sie hatte sich vielleicht nicht verraten, aber auf jeden Fall verdächtig gemacht.

Kazumi hätte kein Problem damit, wenn ihre Freunde von ihrem Geschenk wussten, immerhin war es nur ein Geschenk. Aber es hatte diesen Beigeschmack, dass sie schon ein Paar waren und es sah wie ein Anspruch auf Itachi aus, den sie noch nicht wirklich hatte, aber laut Itachi sicher schon haben durfte. Wenn es nach dem Uchiha ging, würde es wohl mehr Beweise geben, als ein simpler Ring, den auch ihr Vater auf dem gleichen Finger getragen hat und den er damals von ihrer Mutter bekommen hatte. Ein Geschenk, das letztendlich mehr als ein Geschenk war, sondern eine Botschaft, dass sie wirklich bald mehr waren, als zwei Menschen, die was miteinander hatten. Eine Beziehung war bei so einem Geschenk schon so gut wie sicher und das war Kazumi ziemlich klar, da es Itachi wohl auch so sah und deswegen den Ring trug und sich auch so darüber freute.

„Ring ist Ring, Süße! Und bis zum heutigen Tag hat er noch nie einen getragen.“, erklärte Temari sehr eindringlich.

Itachi schien dann wirklich kein Ringträgertyp zu sein und trug den wohl auch nur, weil er von ihr war und es ihm viel bedeutete, dass sie ihm so etwas Bedeutungsvolles geschenkt hatte. Immerhin hatte es etwas mit ihrem Vater zu tun, der auch so einen Ring getragen hatte, bis zu seinem Tod und darüber hinaus.

„Temari, vielleicht interpretierst du da mehr rein, als es wirklich ist.“, meinte Sasori und legte dabei einen Arm um die Schultern seiner Freundin um sie an sich zu ziehen.

„Oder es ist doch mehr!“, sagte Temari und sah dabei sehr eindringlich sie an, was wohl bedeutete, dass Temari sehr wohl ahnte, dass dieses Geschenk von Kazumi war und mehr war, als nur ein Ring, den sie gekauft hatte.

Und es war mehr, zumindest für sie und auch für Itachi.

„Faszinierend, wenn man nicht selbst das Opfer ist!“, murmelte Kazumi extrem leise und dachte niemand würde sie hören, aber Itachi hatte was das betraf sehr scharfe Ohren. Er griff abermals nach ihrer Hand, strich mit seinem Daumen über ihren Handrücken und drückte leicht ihre Hand zusammen, ehe er sich zu ihr runter beugte.

„Zumindest bis du ihnen sagst, dass der Ring von dir ist!“, sagte er wiederum zu laut, da Temari und Sakura, vor allem aber Ino sie sehr erstaunt und auch überrascht ansahen.

„Was?“, kam es absolut synchron von den Dreien und ihre beste Freundin rannte sehr aufgeregt um den Tisch herum und fasste nach Itachis Hand, die ihre umschlossen hatte, „Ich darf doch?“, sagte sie nur und untersuchte sehr genau den Ring an seinem Finger.

Itachi ließ das sehr geduldig über sich ergehen und lächelte sie aufmunternd an. Dieser Mann war wunderbar, wenn er die seltsamen Macken ihrer besten Freundin einfach so ignorieren konnte und nichts dagegen sagte. Und das machte er bestimmt nicht nur, weil Sakura die Freundin seines Bruders war. Ihre beste Freundin war auch nicht der Mensch, der jedem so nah auf die Pelle rückte und vor allem nicht bei Itachi, mit dem sie noch nicht so vertraut war, wie sie selbst mit Sasuke. Manchmal brauchte sie etwas Zeit um sich mit jemanden anzufreunden. Bei Itachi schien es wohl bald soweit zu sein. Und sie hoffte, dass er sich gerade mit ihrer besten Freundin anfreundete.

„Kazumi, dir ist schon klar, dass der Mann den wichtigen Ring an den Finger einer Frau steckt?“, meinte Ino sehr eindringlich und bedachte sie mit einem bedeutungsvollen Blick.

„Also erstens Ino, er hat sich den Ring selbst an den Finger gesteckt. Zweitens, ist das absolut idiotisch mit dem wichtigen Ring. Und Drittens was solls? Dann hab ich ihm eben einen Ring geschenkt. Problem damit?“, Kazumi provozierte absichtlich, aber Ino wusste das.

„Der ist echt schön! Entschuldige Itachi!“, vielleicht war es Sakura dann doch etwas peinlich, dass sie ihm so nahe gekommen war, aber er zuckte nur mit dem Schultern und winkte ab, „Hast du gut ausgesucht, Kazumi!“, raunte sie ihr leise zu, ehe sie wieder zu Sasuke ging und sich in seine Arme kuschelte.

Sakura wusste von dem Ring, den ihr Vater getragen hatte und natürlich war ihr klar, was der von Itachi bedeutete. Sie wusste, dass sie damit ein Zeichen setzen wollte und damit Itachi deutlich machen wollte, dass sie das auch wirklich wollte. Sie wollte damit ihren Freunden sagen und auch diesen anderen Mädchen, die alle scharf auf Itachi waren, dass da jemand an seiner Seite war, auch wenn sie es nicht bemerkten, der Ring ihnen egal war und sie sowieso nicht wussten um wen es sich dabei handelte. Sie setzte damit ein Zeichen und den Anfang dieser Beziehung.

Und ihre beste Freundin konnte das alles aus einem silbernen Ring an Itachis

Zeigefinger lesen.

Itachi griff nach ihrer Hand, strich mit seinem Finger über ihre Haut, glitt letztendlich mit seinen Fingern zwischen ihre und drückte leicht ihre Hand, was ihr ein Lächeln entlockte. Kazumi schielte zu ihm hoch, er zwinkerte ihr zu, weswegen sie an seiner Hand und ihre auf seine legte und die warme Haut unter ihren Fingern genoss.

Ihr Daumen strich über das kühle Metall des Ringes, spürte das Muster und ließ für einen kurzen Moment die Erinnerung an ihren Vater zu, der jeden Tag seines Lebens bis zu seinem Tod und darüber hinaus den Ring, den ihre Mutter ihm geschenkt hatte, getragen hatte und stellte sich kurz vor, wie auch Itachi diesen Ring von ihr so lange am Finger haben würde. Ihr kam dabei ein Leben in den Sinn, das sie an Itachis Seite führte.

Fühlte sich verdammt gut an, wenn sie mal genauer darüber nachdachte!

33.Kapitel

33.Kapitel

Offiziell war ja schon Winter. Demnach war es schon relativ kühl und ohne Jacke würde man sich wohl den Arsch abfrieren. Da war der kurze Rock der Schuluniform irgendwie kontraproduktiv, weswegen sie schon seit Anfang November Strumpfhosen trug und das extrem dämlich aussah. Aber da sie nicht krank werden wollte, musste sie auch mal etwas unbequeme Strümpfe tragen um ihre Beine warm zu halten.

Aber es schneite nicht, was sie schade fand, da sie Schnee liebte. Eine verschneite Landschaft hatte etwas Verträumtes und Romantisches an sich. Der Gedanke an Itachis Seite gekuschelt durch den Schnee zu gehen, dabei die kalte Luft zu spüren, die ihre Wangen streifen würde, war wirklich schön. Nein, beinahe traumhaft schön. Ihre Finger wären durchgefroren, weil sie keine Handschuhe tragen wollte. Itachi würde nach ihrer Hand greifen und ihre eiskalten Finger wärmen und sich darüber amüsieren, dass sie aus genau diesem Grund keine Handschuhe trug.

Bei diesem Gedanken wurde ihr richtig warm ums Herz, obwohl es in dieser Fantasie sehr kalt war.

Aber es fiel kein Schnee und sie spazierte nicht mit Itachi durch die Gegend um sich an ihn zu kuscheln, damit er ihre Hände wärmen konnte. Kazumi saß auf eine der Liegen an dem Pool hinter dem Wohnhaus der Uchihas und genehmigte sich einen Schluck ihres warmen Tees, der ihre kühlen Finger etwas erwärmte. Sie grinste gegen den Rand der Tasse und schielte zu Sakura, die sich auch prächtig amüsierte.

„Ich kann nicht glauben, dass du ihm einen Ring geschenkt, vor allem einen der dem deines Dads extrem ähnlich sieht?“, dabei kicherte sie und umklammerte dabei ihre Tasse, „Du hast ihm einen Schal gestrickt! Ich meine, du wolltest nicht mal häkeln oder nähen und dann strickst du einfach mal so einen Schal!“, sagte Sakura so ungläubig, weswegen Kazumi sich dann doch unsicher fühlte, da das wirklich nicht nach ihr klang. Sie schenkte zwar gerne selbstgemachte Dinge, aber die bezogen sich meistens auch selbstgebackene Sachen, als auch wirklich nutzbare Gegenstände. Vor allem konnte sie Ersteres und Zweiteres musste sie extra lernen um überhaupt einen Schal stricken zu können. Deswegen hatte er auch so stümperhaft ausgesehen und nicht so wie auf dem verdammten Symbolfoto.

„Oh Gott, das hab ich noch nie getan. Was ist da in mich gefahren?“, hauchte sie plötzlich etwas verängstigt und leicht panisch, setzte sich dabei erschrocken auf um zu ihrer besten Freundin zu sehen.

„Hey, ganz ruhig Süße, das ist gut! Das heißt du machst Fortschritte. Für Andrew hast du nur läppische Kekse gebacken, Robert bekam superleckere Torten und Aaron hast du ne Kombi daraus geschenkt. Jetzt für Itachi Kekse zu backen und einen Schal zu stricken mit diesem schönen Ring heißt, dass es dir ernst ist.“

„Das waren keine läppischen Kekse!“, brummte Kazumi leise und stellte ihre Tasse weg.

„Ich bitte dich, im Vergleich zu dem was du heute fabrizieren kannst, waren diese Kekse Sandklumpen.“, meinte Sakura und setzte sich zu Kazumi auf ihre Liege.

Plötzlich lachte Kazumi, was sie nicht verstand. Aber irgendwie fühlte sich dieses Lachen gut und befreiend an, weswegen wohl Sakura selbst leise kicherte, ehe sie ebenfalls laut lachte.

„Sandklumpen? Ehrlich?“, brachte sie zwischen mehreren Lachern hervor und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel.

„Andrew hat die ja nur gegessen, weil er dich gern hatte.“, kicherte Sakura und hielt sich wohl vor Schmerzen den Bauch.

„Zum Glück hatte ich ihn damals nicht vergiftet!“, keuchte sie vor Erschöpfung und hielt sich ebenfalls den Bauch, da ein heftiger Schmerz sie durchzuckte, da ihre Bauchmuskeln von diesem Lachanfall sehr beansprucht wurden. Hieß ja nur, dass sie da keinerlei Muskelmasse angesetzt hatte. Anders als ein gewisser Herr Uchiha, der ein sehr ansehnliches Six-Pack aufwies. Dem würde bei so einem Lachanfall sicherlich kein Muskel wehtun, sollte er jemals so einen Anfall haben.

„Hätte sicher nicht gut in deiner Akte ausgesehen.“

„Stell dir das mal vor! Junges Mädchen vergiftet Freund mit Keksen.“

Kazumi sah die Schlagzeile direkt vor sich und musste deswegen sogar noch mehr lachen, lehnte sich dabei schwer gegen Sakura, deren Schultern vor Lachen bebten. Der Gedanke war so dermaßen absurd und lächerlich, dass sie nicht anders konnte als einfach nur darüber zu lachen.

„Der arme Andrew!“

Sakura schlang ihre Arme um Kazumis Nacken, verbarg ihr Gesicht in ihrem Hals und drückte sich an sie, ehe sie zusammen auf die Liege sanken und nebeneinander liegen blieben.

„Sakura?“, hauchte Kazumi plötzlich, schloss für einen Augenblick ihre Lider und griff nach ihrer Hand, ehe sie wieder die Augen öffnete und steckte mit ihr die Köpfe zusammen, „Darf ich dir etwas erzählen?“, fragte sie leise.

„Immer!“

„Aber bitte verrate es niemanden!“, bat Kazumi, auch wenn diese Bitte unnötig war. Ihre beste Freunde würde ein ihr anvertrautes Geheimnis niemanden erzählen und nicht mal Ino könnte sie dazu bringen. Daher konnte sie sich sicher sein, dass sie es ganz bestimmt nicht Itachi erzählen würde, der dieses Geheimnis, dieses letzte Geheimnis noch nicht erfahren durfte. Dazu war sie noch nie bereit, aber ihre beste Freundin musste es gerade jetzt erfahren.

„Wie immer!“

„Ich vermisse meine Eltern!“, begann sie flüsternd und schluckte den Kloß in ihrem Hals herunter.

„Ich weiß! Du wirst sie wohl immer vermissen, aber das ist okay!“, dabei drückte Sakura etwas ihre Hand um sie zu ermutigen, da das kein Geheimnis war. Jedem war klar, dass sie ihre Eltern vermissen würde, aber das Geheimnis war etwas, was sie nicht mal nach ihrer langsamen Heilung durch Itachi nicht einfach so erzählen konnte.

Kazumi nickte und fing dann an zu erzählen, von dieser letzten einen Sache, von der bis jetzt nur einen einzige Person wusste und das auch nur weil sie dabei gewesen ist. Jim war es damals gewesen, der ihr Anker und ihre Stütze gewesen war. Er war ihr Fels in der Brandung, die Person, der sie am meisten vertraut hatte, neben ihrer besten Freundin.

Heute hatten sich diese Verhältnisse nur etwas verschoben und Itachi war zu ihrem Fels geworden, verstand sie und stützte sie, damit ihr das von damals nicht mehr passierte. Zwar war ihr Jim noch genauso wichtig, aber langsam drängte sich der Uchiha auf diesen Platz.

Kazumi sprach leise, aber deutlich von diesem einem Moment in ihrem Leben, in dem sie keine Kraft mehr gehabt hatte, den sie bis jetzt nur mit Jim geteilt hatte, der wohl nur davon wusste, weil er dabei gewesen war und ihr wieder diese Kraft gegeben hatte, die sie letztendlich gebraucht hatte um sich dieser Schule und auch Itachi zu stellen. Die Kraft, die sie benötigte um so zu sein, wie sie heute war.

Sakura hörte ihr einfach zu, gab kein Kommentar ab und nickte nur ab und zu, als Zeichen, dass sie verstand und ihr zuhörte. Hin und wieder drückte sie ihre Hand und strich beruhigend über ihren Handrücken, was sie ermutigte einfach weiter zu erzählen, falls sie der Mut doch verließ.

Als sie endete, war es kurz still zwischen ihnen. Kazumi wartete ruhig die Reaktion ihrer besten Freundin ab, die ihr mitunter am Wichtigsten war. Diese Reaktion entschied vielleicht sogar auch, wie früh sie es Itachi erzählen würde. Er hatte ein Recht darauf es zu wissen, was hieß, dass sie es ihm irgendwann schon erzählte, aber die Frage war nur wann. Und Sakura würde ihr helfen, diesen Mut zu finden.

Ohne Vorwarnung umarmte Sakura sie, drückte sie an sich, strich mit der Hand über ihren Rücken. Sie erwiderte die Umarmung und unterdrückte eine Träne, die sich anbahnte. Vor allem da ihr diese Geste so viel bedeutete, weil es nicht mit unnötigen Worten verunreinigt wurde, sondern nur eine reine und verständnisvolle Umarmung war, die ihr manchmal mehr bedeutete, als sinnlose Worte.

„Glaubst du, ich darf mir bei Sasuke Hoffnung auf mehr machen? Ich will mehr!“, fragte Sakura leise, da sie wusste, dass sie ihr nichts wegen diesem Geheimnis sagen musste, da sie es ja nur erzählen und nichts dazu erläutert haben wollte.

„Er wäre ein Idiot, wenn er nicht auch mehr will. Aber ja, ich denke schon! Sonst kriegt er es sowieso mit mir zu tun.“

Sakura lachte leise, dabei vibrierte ihr Brustkorb angenehm, „Und wenn Itachi es nicht ernst meint, kriegt er es mit mir zu tun.“, es war ein stummes Versprechen, dass sie sich damals gegeben hatte und immer wieder einlösten, wenn einer von ihnen in einer Beziehung war, die irgendwann ernst werden könnte. Seltsamerweise hatte Sakura es bei Aaron nicht eingelöst, als hätte sie gespürt, dass das vor allem mit ihm nie ernst werden würde. Kazumi war das erst jetzt wirklich bewusst geworden und war sehr froh darüber. Immerhin hatte Sakura diese besondere Fähigkeit zu spüren, wann eine Beziehung funktionierte und wann nicht. Leider beschränkte sich diese Fähigkeit nur auf andere Leute und klappte bei ihr selbst nicht so ganz. Dafür spürte Kazumi es für sie.

„Danke, Sakura!“, flüsterte Kazumi ihr zu und drückte sie ein letztes Mal, ehe sie sich von ihr löste.

„Mach ich gerne, vor allem da ich wohl die Einzige bin, die sich in deinem Kopf auskennt!“

„Das hab ich schon mal gehört!“, murmelte sie und setzte sich wieder auf um nach ihrem Tee zu greifen, der sowieso schon kalt war.

„Weißt du, was du machen könntest!?“, überlegte Sakura laut und tippte dabei mit ihrem Zeigefinger gegen ihr Kinn, legte den Kopf leicht in den Nacken, ehe sie sich zu ihr rüber beugte und flüsterte ihr etwas ins Ohr, was sie mehr und mehr lächeln ließ.

Sakura lehnte sich wieder zurück und grinste sie verschmitzt an. Sie hatte manchmal echt gute Ideen.

„Okay, ich machs, wenn du es machst!“, beschloss Kazumi einfach und hielt ihrer besten Freundin die Hand hin, in die sie ohne zu Zögern einschlug und sie somit schon wieder einen Pakt schlossen, der in den Augen anderer vielleicht kindisch war, dass man in diesem Alter noch Pakte dieser Art schloss. Aber das war etwas, was sie sich auch in diesem Alter noch bewahren wollten.

„Dann mal los!“, meinte Sakura enthusiastisch und sprang auf, „Komm Kazumi! Überraschen wir unsere Männer!“, rief sie ihr zu und ging dann einfach weg.

Kazumi lächelte über diesen Ausdruck, `unsere Männer´. Sie sagte das so, als wäre Itachi schon ihr Mann und auch wenn das schon zu 80-90 Prozent stimmte, war er es dann doch noch nicht. Zumindest nicht ganz oder zumindest noch nicht ganz real oder offiziell, aber auf jeden Fall in ihrem Herzen.

Aber die Idee war so einfach wie genial und würde Itachi sicherlich genauso gefallen und sie würde ihm ganz bestimmt eine Freude damit machen. So gut kannte sie ihn und seine Macken schon. Und dafür liebte sie ihn auch.

Kazumi ließ ihren Tee einfach stehen, schlang den dünnen Mantel enger um ihren Körper und bewegte sich langsam auf das Wohnhaus zu.

Es hatte gutgetan Sakura von dieser Sache zu erzählen, an die sie aber seltsamerweise schon lange nicht mehr gedacht hatte und ihr durch ihre langsame Heilung wieder in den Sinn gekommen war. So wie damals hatte sie es erschüttert und war dadurch wieder unsicherer geworden. Zwar nicht was die Sache mit Itachi betraf, sondern einfach im Allgemeinen. Ihrer besten Freundin aber zu beichten was circa ein Jahr bevor sie Itachi kennen gelernt hatte passiert war, hatte sie nicht nur wieder auf Kurs gebracht, sondern sie auch wieder beruhigt und sicherer gemacht. Dazu dieser Plan, den Sakura ausgetüftelt hatte und sie war ihrem Ziel schon wieder ein Stück näher. Sozusagen war sie ziemlich kurz davor seine Freundin zu sein und dann war er ihr Mann.

Leicht stemmte sie sich gegen die Tür, öffnete sie und trat in die wohlige Wärme, die hier herrschte, seit es so kühl geworden war. Sie musste sich wohl bald noch wärmer anziehen, vor allem wenn vielleicht doch Schnee fiel.

Ihr Weg führte sie zu Itachis Zimmertür und dann wurde sie doch etwas nervös, weil sie an sowas nie gedacht und außerdem das sehr selten getan hatte. Zwar hatte sie damit schon ihre Erfahrungen, aber es setzte sich auf eine neue Stufe, wenn sie es gerade mit Itachi machte, mit dem sie schon so gut wie zusammen war.

Kazumi klopfte ziemlich mutig an seine Tür, mutiger als sie sich fühlte.

Ehe sie dann doch der Mut verließ, öffnete ihr Itachi die Tür. Er sollte öfters diese perfekt sitzenden Jeans und sie fast zu engen T-Shirts tragen. Diese Sachen standen ihm echt gut. Darin sah er heiß und extrem lecker.

„Hey Itachi! Stör ich?“, fragte sie so gelassen wie möglich, auch wenn sie tief in ihrem Inneren ein kleines Nervenbündel war.

„Nie!“, meinte er leise und verführerisch, lehnte sich dabei gegen den Türrahmen und sah sie genauso verführerisch, wie er dastand, an, weswegen sie hart schluckte. Der war wohl heute auf Verführer-Modus, dem sie sehr selten bis nie entkam.

„Hast du kurz Zeit?“, fragte Kazumi schnell, ehe er noch auf dumme Ideen kam und sie mit verführerischen Blicken und sinnlichen Worten in sein Zimmer lockte. Sie würde darauf eingehen, diesem unwiderstehlichen Ruf folgen und dann Dinge tun, für die sie vielleicht noch nicht ganz bereit war.

„Wofür?“, stellte er die Gegenfrage, weswegen sie lächelte und einfach nach seinem Handgelenk griff.

„Lass dich doch einfach überraschen, Itachi Uchiha!“, raunte sie leise und geheimnisvoll, ehe sie an seinem Arm zog und einfach losging. Er folgte ihr und ließ sich bereitwillig von ihr leiten. Und Itachi Uchiha ließ sich wohl nicht gerne führen und leiten, außer anscheinend von ihr.

Kazumi spürte seinen Blick fragend auf ihrem Rücken, heiß lief es ihr herunter, genauso wie kalt. Sie zwang sich direkt nicht zu erzittern und auch weiter zu gehen, damit er ihre Schwäche nicht für seine Zwecke missbrauchte.

Kühle Luft wehte ihr entgegen, als sie hinaus traten und sie direkt auf den Labyrinthgarten zusteuerte.

Itachi folgte ihr immer noch artig und schwieg wohl auch zu ihrem Plan, da er nicht so wie sie, sich einfach auf Überraschungen einlassen konnte und keine Fragen stellte.

Von den grünen, hohen Hecken umgeben, die ein kleines Labyrinth bildeten, fühlte sie sich mehr als nur sicher und dirigierte ihn in Richtung dieses traumhaften Pavillon, der eine ganz bestimmte Erinnerung barg. Damals hatte sie ihm das mit ihren Eltern gebeichtet und er hatte traumhaft reagiert. Würde sie ihm das erzählen, was sie heute Sakura erzählt hatte, würde er genauso reagieren. Da war sie sich sicher. Aber brauchte sie viel mehr Mut, als bei Sakura.

Kazumi lotste Itachi zur der Bank unter dem Pavillon und rutschte zu ihm rüber. Er sah sie immer noch fragend und leicht verwirrt an, was sie lächeln ließ. Er sah so süß aus, wenn er gerade mal kein Ahnung hatte.

„Dein Handy!“, forderte sie und hielt ihm ihre geöffnete Hand hin, dabei sah sie ihn eindringlich an.

„Darf man fragen was du vor hast?“, meinte Itachi vorsichtig und griff dabei in seine vordere Hosentasche um das schicke Smartphone herauszuholen, damit er es ihr in die Hand legen konnte.

„Ich zeigs dir!“, murmelte Kazumi einfach nur und öffnete die Kamera, ehe sie sich an Itachis Seite drückte und die Kamera hochhob, „Ich steh zwar nicht auf diese Selfies, aber bitte lächeln!“, hauchte sie und küsste ihn auf die Wange, als sie den Auslöser drückte.

„Oh, die Idee gefällt mir!“, raunte er leise, legte seinen Arm um ihre Taille um sie näher an sich zu ziehen. Sie rutschte mit ihren Beinen auf seinen Schoß und schlang dabei einen Arm um seinen Nacken. Abermals drückte sie den Auslöser um ein Foto davon zu machen, wie sie sich küssten, was so kitschig war. Sowas wollte sie eigentlich nie machen, da sie das dämlich fand. Aber mit Itachi war es weder lächerlich noch dämlich, sondern irgendwie süß und auch heiß. Sie würde sich bei diesem Bild immer daran erinnern, dass er sie zärtlich ansah, seine Finger über ihre Seite wanderte und ihr eine angenehme Gänsehaut verschaffte und dieser Kuss süß und romantisch war.

„Ich glaube langsam könnten mir Selfies gefallen!“, hauchte sie gegen seine Lippen, fuhr mit ihren Fingern durch seinen Haaransatz und ließ es sehr bereitwillig zu, dass seine linke, freie Hand über ihren Hals fuhr, während sie weiter Fotos davon machte, ihn aber nicht aus den Augen ließ.

Seine Finger glitten über ihre Kehle nach unten und öffneten schamlos die ersten zwei Knöpfe ihrer Bluse um über ihren Brustansatz zu fahren, als sie ein weiteres Foto machte, während sie ganz gebannt von seinem Blick war, der sie fesselte und nach Luft schnappen ließ. Ihr Herz raste und ihr wurde gerade extrem heiß, obwohl es doch recht kühl war und sie ihre Jacke geöffnet war und die ersten Knöpfen ihrer Bluse offen standen. Sie spürte direkt, wie sie langsam anfing zu schwitzen. Ihr Brustkorb hob und senkte sich sehr schnell und ruckartig, was ihm nicht verborgen schien, da sich ein sehr leichtes und fieses Grinsen auf seine Lippen schlich, seine Hand sich auf ihre Wange legte und mit den Fingerspitzen in ihren Haaransatz glitt. Sie spürte das kühle Metall des Ringes auf ihrer Haut, als er ihren Kopf leicht in den Nacken zwang und mit seinem Daumen etwas an ihrem Kinn zog um ihre Mund etwas zu öffnen. Er bedachte sie mit diesem einzigartigen Blick, der sie erzittern ließ, ehe er seinen Kopf langsam zu ihr herunter senkte. Sein heißer Atem schlug gegen ihre Lippen, seine Zungenspitze glitt über ihre Unterlippe, ehe sie ihren Kopf leicht zur Seite neigte und sie seine warmen, süßen Lippen auf ihren spürte.

Ihre Augenlider flatterten und schlossen sich letztendlich. Sie machte blitzschnell ein Foto von diesem traumhaften Moment, obwohl sie davon sicher kein Foto brauchte, da sich das gerade in ihr Gehirn brannte. Nie würde sie so einen Moment vergessen, indem er sie fest gehalten und sie so geküsst hatte.

Als sie den Auslöser hörte, legte sie das Handy einfach weg und krallte ihre Finger in den Kragen seines T-Shirts um sich näher an ihn zu drücken, rutschte dabei komplett auf seinen Schoß, während der Kuss heiß, gierig und feurig wurde.

Heiser keuchte sie in den Kuss hinein, schlang ihre Arme fest um seinen Nacken, drückte ihre Brust an seine und spürte seinen Herzschlag, der kräftig aber nicht hektisch schlug. Er war immer noch die Ruhe in Person, was sie ärgerte und etwas entmutigte. Bis jetzt hatte sie es nur ein einziges Mal geschafft und das wollte sie eigentlich schon noch einmal wiederholen.

Sie wollte Itachi Uchiha noch ein einziges Mal ehe sie seine Freundin wurde etwas aus der Fassung bringen. Deswegen rutschte sie mit ihrem Knie zwischen seine Beine, setzte sich auf seinen Oberschenkel und zog dabei ihre eigentlich warme Jacke auf. Trotz der Kälte war ihr warm, direkt heiß und krallte ihre Finger in Itachis Hinterkopf, während er seinen Arm um sie legte, seine Hand hinunterrutschte und sich auf ihren Hintern legte.

Leise stöhnte sie auf und musste den Kuss lösen, da sie sonst ohnmächtig geworden wäre. Warum hielt sie bei solchen Küssen auch immer die Luft an? Wahrscheinlich um zu spüren, dass diese Küsse wirklich passierten und keine Einbildung waren, die sich ihr Kopf wünschte.

Mit schweren Lidern sah sie zu Itachi herunter, der sie mit einem wirklich heißen Schlafzimmerblick musterte und leise durch den Mund atmete. Ihre Hand rutschte über seine Schulter auf seine Brust und spürte den Herzschlag erneut, der diesmal um einiges schneller ging.

Sie unterdrückte dieses triumphierende Lächeln, das ihr auf den Lippen brannte und drückte ihm stattdessen einen Kuss auf die Stirn, um dann ihre eigene gegen seine zu drücken, legte dabei ihre Hände auf seine Wangen.

Tief atmete sie ein und schloss die Augen. Er trug ein atemberaubendes Parfüm, das seinen natürlichen Geruch unglaublich unterstrich und ließ sie ruhiger werden. Sie lehnte sich gegen ihn und lächelte, als seine Finger über ihre Wirbelsäule glitten, weswegen sie erzitterte.

„Süße, dürfte ich mir erlauben noch ein Foto zu machen, diesmal nur von dir?“, hauchte Itachi leise, sein warmer Atem schlug gegen ihre Lippen, ehe sie sich aufsetzte und ihn einfach nur ansah.

Kazumi nickte leicht, rutschte wieder von seinem Schoß und setzte sich neben ihn, während er nach seinem Handy griff und die Kamera diesmal auf sie richtete.

Sie starrte einige Sekunden auf die Linse, sah zu Itachi, der seinen Blick einfach nur auf sie gerichtet hatte. Verlegen lächelte sie und strich sich dabei eine lose Strähne hinters Ohr, während sie leicht zur Seite sah.

„Ich bin kein gutes Fotomodell!“, murmelte sie, als sie den Auslöse hörte und blitzschnell zu Itachi sah, der grinste, „Hey!“

„Dafür ist es ein sehr schönes Foto geworden!“, meinte er mit dem Blick auf sein Handy gerichtet.

Schmollend wandte sie ihren Blick ab und verschränkte die Arme vor der Brust, „Idiot!“

Plötzlich griff Itachi nach ihrem Handgelenk, zog daran und sie landete unbeholfen abermals in seinen Armen. Instinktiv kuschelte sie sich an ihn und ignorierte es, dass er sie wieder fotografierte und den kurzen, vergänglichen Moment für die Ewigkeit festhielt.

Ihre Arme legten sich unter seine Achseln um seine Schultern und sie drückte sich fest gegen seinen Oberkörper, während seinen freien Arm um ihre Schultern legte und mit seinen Fingern hauchzart über ihre Arme strichen. Und selbst durch den Stoff spürte sie diese angenehme Hitze, die seine Finger ausstrahlten und erzitterte aufgrund der kribbeligen, unsichtbaren Spur, die er zeichnete.

„Ein Foto noch, Süße!“, raunte er ihr zu.

Kazumi nickte gegen seine Brust, setzte sich etwas auf und drehte sich zu der Kamera, die er auf sie und sich selbst richtete. Sie deutete ein Lächeln an und drückte ihre Wange gegen seine Brust, als er den Auslöser drückte.

„Ich hab dich wohl auf eine dumme Idee gebracht.“, murmelte Kazumi, bereute diese Idee aber nicht und musste sich wirklich gut bei Sakura bedanken, die aber sicher noch mit Sasuke beschäftigt war und mit ihm solche Fotos machte.

„Ich sehne den Moment herbei, in dem ich heiße Unterwäsche- und Nacktfotos von dir machen kann?“, flüsterte er heiß und verführerisch.

Sofort schossen ihr Bilder von diesen Momenten in den Kopf und ließen sie richtig rot werden, weswegen sie sich abrupt aufsetzte und ihre Hände gegen seine Brust stemmte um ihn mit zusammen gezogene Augenbrauen und einem wütenden Gesichtsausdruck anzusehen.

„Eher fliegen Schweine, als dass ich das tue. Am Ende landen diese Fotos noch im Internet.“, knurrte sie.

„War einen Versuch wert!“, meinte er schulterzuckend, als wäre das vorhin nur ein Scherz gewesen. Aber sie konnte dieses verräterische Glitzern in seinen Augen sehen, dass das ganz bestimmt kein Scherz gewesen war. Der meinte das bitterernst und würde sie irgendwie dazu kriegen.

Komisch, so sehr sie diesen Gedanken verabscheute, Nacktfotos von sich für einen Kerl zu machen, so war der Gedanke diese Fotos für Itachi zu machen nicht einmal so schlimm oder gar seltsam.

„Ich glaube, ich werde bald sehen wie Schweine fliegen werden!“, murmelte er gegen ihre Lippen und sie ahnte, dass er in ihren Augen gesehen hatte, dass sie innerhalb von wenigen Sekunden ihre Meinung zu diesem Thema geändert hatte.

Sie musste diesen Kerl wohl wirklich lieben, wenn sie sowas überhaupt in Erwägung zog.

34.Kapitel

34.Kapitel

Kazumi schien eindeutig schon zu viel Zeit nur mit Männern verbracht zu haben, – mal abgesehen davon, dass sie hier mit sechs Kerlen zusammen wohnte, wurde sie größtenteils ja auch von einem Mann großgezogen – wenn ihr nicht mal auffiel, dass sie ihre Freundinnen wirklich vermisst hatte und sogar fast vergessen hatte, wie schön es war mal einen Abend nur mit Frauen zu verbringen.

Zwar war sie in ihrem Leben immer von Frauen umgeben gewesen, die ihren Teil beigetragen hatten, damit sie eben keine typisch männlichen Verhaltensweisen aufwies, war ihr Lebensmittelpunkt immer Jim gewesen, der ihr Cousin war, ihr Bruder, ihr bester Freund, ihr Vormund und ihr Anker. Er war immer da gewesen, eine Konstante in ihrem Leben, das nicht immer so glücklich war.

Da war sie mit ihrem Jungs ja vom Regen in die Traufe gekommen, wenn sie nicht einmal ein Upgrade schaffte, dass sie diesmal nur mit Mädchen Zeit verbrachte. Sie hatte zwar ihre Freundinnen und eine beste Freundin, aber trotzdem waren da immer nur Kerle gewesen. Irgendwas stimmte da ganz und gar nicht, wenn sie sich dauernd mit Männern anfreundete um sich dann auch noch in ein oder zwei zu verlieben.

Tatsache war ja, dass sie mit jedem ihrer Freunde zuvor befreundet gewesen war. Na ja, sie glaubte nicht an Liebe auf den ersten Blick und war der festen Überzeugung, dass Liebe durch Freundschaft, Vertrauen und Respekt entstand. Kazumi hatte Itachi ja zu Anfang nicht mal gemocht, da konnte man ja schwer von Liebe auf den ersten Blick sprechen. Sie hatte sich in ihn verliebt, weil sie ihn mit der Zeit besser kennen gelernt hatte und hinter seine Fassade blicken konnte um ihn zu verstehen und zu respektieren.

Instinktiv hatte sie auch immer nach einem besten Freund gesucht um letztendlich beim Bruder ihres beinahe festen Freundes zu landen, der ihr genau die Hinweise und den Rückenwind gab, den sie brauchte und den ihr eine Frau nicht geben konnte. Um einen Kerl zu verstehen, benötigte man dann hin und wieder doch einen anderen Kerl und wenn dieser Kerl noch der Bruder des Objekts der Begierde war, schien es doch perfekt.

So gesehen war ihre Freundschaft zu Männern gar nicht mal so dumm, auch wenn sie genau diese Freundschaft hin und wieder an den Rand der Verzweiflung brachte, wenn ihre Jungs mal wieder ihre Anwandlungen hatten, die sie dann nicht ganz verstand. Sie war dann letztendlich doch ein Mädchen, die mit typisch männlichen Verhaltensweisen nichts anfangen konnte. Genauso wenig konnten ihren Jungs etwas mit ihren Verhaltensweisen anfangen.

Und genau da kamen wohl auch ihre Freundinnen ins Spiel, besser gesagt Ino, die mal wieder eine ihrer ganz besonderen Ideen hatte, die sich weder ausreden noch vermiesen ließ.

Die Tatsache, dass sie eine zu lange die Zeit nur mit Männern verbracht hatte, wurde ihr in dem Moment bewusst, als Ino einfach mal so mit Temari beschlossen hatte einen Tag vor Silvester einen reinen Mädelsabend zu veranstalten, in Kazumis Zimmer. Wahrscheinlich damit sie sich davor auch ja nicht drücken konnte. Nicht, dass sie sich wirklich drücken wollte, aber es mal einfach von Ino anzunehmen es wäre wirklich so, war dann doch etwas beleidigend.

Sie hatte wohl schon so viel Zeit mit ihren Jungs verbracht, dass sie einen Mädelsabend beinahe als seltsam und schräg empfand, aber dennoch nicht abgeneigt war, einmal nur mit ihren Freundinnen Zeit zu verbringen.

Jungs hielten eben dann doch nichts von diesen Sachen, die ein Mädchen sehr glücklich machten.

So gesehen war sie nicht wirklich überrascht, dass sie jetzt hier saß und eigentlich ganz froh darüber, dass Ino solche Ideen hatte. Vor allem weil sie es irgendwie vermisst hatte mal einen ganzen Abend nur mit Frauen zu verbringen, da sie eigentlich 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche mit mehreren Kerlen Zeit verbrachte und dabei Freundschaften zu weiblichen Wesen irgendwie fehlte. Da machte es nicht mal einen Unterschied, dass Temari und Hinata hier jetzt auch wohnten und sie mit Letzteren in eine Klasse ging. So viel Zeit verbrachte sie dann doch nicht mit ihnen.

Psychologisch sicher sehr interessant!

Daher war gerade das hier wohltuend und angenehm, da sie auch ihre Freundinnen von ihrer alten Schule vermisst hatte. So konnte sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, endlich mal Zeit nur mit Frauen verbringen und ihre Freundschaft zu ihren Freundinnen pflegen, die sie dann doch etwas vernachlässigt hat.

So sehr sie Itachi und ihre Jungs auch liebte und schätzte, brauchte sie dann doch Kontakt zu ihren Freundinnen, weswegen dieser Abend, vor Silvester für ihre Freundinnen reserviert war.

Ino schien das gespürt zu haben, weswegen sie sich jetzt alle in Kazumis Zimmer verbarrikadiert hatten, da ihres momentan noch das Einzige war, in dem noch kein Mann eingezogen war. Temari wohnte eigentlich in Sasoris Zimmer, der während seines Aufenthaltes wieder dort schlief. Ino war mit Deidara in seinem alten Zimmer, während Sakura bei Sasuke übernachtete und Hinata sowieso bei Naruto wohnte. Zwar hatte TenTen auch ihr eigenes Zimmer, aber ihr eigenes war dann doch heimeliger, da Kazumi hier alles hatte, was man für eine perfekte Pyjamaparty benötigte.

In ihrem kleinen Kühlschrank waren die nötigen Erfrischungen und Snacks gewesen, die jetzt auf ihrem Bett ausgebreitet waren. Der Flat-Screen, bei dem ihr immer noch nicht ganz klar war, warum sie so einen Großen benötigte, war mit dem CD-Player verbunden, der leise Musik abspielte, während sie sich durch die DVDs kämpften um den passenden Film für den heutigen Mädelsabend auszuwählen. Den passenden Film für so unterschiedliche Geschmäcker zu finden, war dann doch nicht so einfach. Ihr selbst war es eigentlich gleich was sie sich ansehen würden, da sie die vorhandenen Filme schon kannte, aber während Ino und Sakura auf Liebeskomödien abfuhren, TenTen dann doch Action wollte, Temari einen Horrorfilm sehen wollte und es Hinata wohl auch gleich war, brach schon nach zwei Minuten eine rege Diskussion aus, die mit typisch mädchenhaften Gekicher und blöden Witzen unterbrochen war, die Kazumi herzlich lachen ließen.

Ein reiner Mädelsabend war dann doch was anderes, als nur Zeit mit ihren Jungs zu verbringen. Unter Mädchen war man dann doch etwas freizügiger was Geständnisse betraf und ehrlicher wenn es um Gefühle ging. Außerdem war es auch angenehmer über eher delikatere Themen zu reden, als mit ihren Jungs über gewissen Sachen zu sprechen. Manche Männer wollten solche Dinge nicht hören, weswegen sie gerade für diesen Mädelsabend extrem dankbar war.

„Was hast du gegen den Film? Der wäre perfekt!“, meinte Ino beinahe verständnislos und hielt Temari einen DVD unter die Nase, die sie beinahe verächtlich musterte.

„Erstens habe ich den schon gesehen und hätte Sasori deswegen fast gekillt. Und zweitens war er fürchterlich!“, knurrte sie und nahm Ino die DVD aus der Hand um sie zur Seite zu legen.

„Da muss ich ihr recht geben, der war furchtbar!“, meinte Kazumi und ging selbst ein paar der Filme durch.

„Warst du nicht diejenige die Rotz und Wasser geheult hat, als sie dann doch nach langem hin und her endlich zusammen gekommen?“, fragte Sakura mit hochgezogener Augenbraue und musste sich wohl ein Lachen verkneifen, als Kazumi sie etwas finster ansah.

„Oh und wer hat sich bei dem letzten Horrorfilm schon nach fünf Minuten hinter mir versteckt?“, erinnerte sie ihre beste Freundin neckend und stieß sie mit der Schulter leicht an, weswegen sie kicherte.

„Nein, das war Ino!“, protestierte sie lachend.

„Zu meiner Verteidigung, der war echt schlimm! Wieso haben wir uns den angesehen?“

„Gute Frage, eigentlich! Keine Ahnung!“, murmelte TenTen, „Keine andere Auswahl!“

„Oder weil wir es unbedingt ein einziges Mal schaffen wollten einen Horrorfilm fertig anzusehen und alleine!“, überlegte Kazumi laut.

„Stimmt, da war Jim auf Trainingsreise. Drei Wochen auf, wo war er da?“, fragte Sakura und griff dabei nach den Chips.

„Keine Ahnung! Aber diese drei Wochen waren toll!“, meinte Kazumi, langte über die Bettkante und holte die Flasche Wein hervor, „Die hab ich aus der Küche geklaut?“, lächelte sie und reichte die Flasche Temari, die den Flaschenöffner in der Hand hielt.

„Was war an diesen drei Wochen so toll?“, fragte Hinata.

„Einmal im Jahr in den Sommerferien verlässt James Summers das Haus.“, fing Ino an zu erklären, „Somit ist Kazumi ganz alleine in diesem großen Haus, weswegen wir drei sie besuchen und diese drei Wochen dort verbringen.“

„Hausparty, klingt nett!“, grinste Temari, als der Korken knallte und goss den dunklen Rotwein in die Gläser.

„Nicht ganz. Seit meinem achten Lebensjahr machen wir das. Früher mit Aufpasser, aber wir hatten Spaß!“, fügte Kazumi hinzu und nahm einen Schluck von dem Wein. Sie fing langsam an Wein zu mögen.

Mit einem Lächeln gegen das Weinglas erinnerte sie sich an diesen Wochen. Mit Acht hatten sie über Puppen gesprochen, über diese fürchterlichen Kinderserien, die damals noch cool waren. Mit Dreizehn hatten sie über Jungs geredet und über den ersten Kuss, diese ersten Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht. Und mit Fünfzehn über Trennungen, Trauer und ihr Entschluss auf diese Schule zu gehen.

Letztes Jahr hatten diese drei Wochen zum letzten Mal stattgefunden, vor allem weil Kazumi Zeit mit Itachi verbracht hatte, Sakura mit Sasuke beschäftigt war, TenTen sich wohl mit Neji getroffen hatte und Ino mit Deidara zusammen gekommen war. Sozusagen hatte jeder von ihnen etwas anderes zu tun gehabt und keine Zeit gefunden sich zu treffen. Was Kazumi eigentlich schade fand, da sie vor allem diese drei Wochen immer als sehr empfunden wohltuend hatte. In ihren Augen waren das die perfekten Mädchenabende gewesen und da hatte kein Kerl gestört oder sich eingemischt. Der Gedanke diese Treffen hatten sie wegen ein paar Typen abgesagt, war das doch etwas amüsant. Und trotzdem war keiner von ihnen eingeschnappt, da hin und wieder eine Ära zu Ende gehen musste, damit etwas Neues entstand.

Dieses „Neues“ war unter anderem ihre Beziehung zu Itachi und auch alles andere. Und außerdem war dieser Mädelsabend doch so viel besser, da auch Temari und Hinata anwesend waren. So waren alle ihre Freundinnen, die ihr wichtig waren, an einem Ort und konnten gemeinsam Spaß haben, wenn nicht mit Filmen, dann doch sicher mit ein bisschen Gequatsche unter Frauen.

„Mal was anderes! Kazumi, wie läufst bei dir und Itachi? Schon mehr als ein bisschen rumgeknutscht?“

Kazumi verschluckte sich an diesem wirklich guten Wein, sah das Grinsen von Temari hinter ihrem Weinglas und verfluchte ihre blonde Freundin gerade für diese Worte.

„Ernsthaft Temari? Das interessiert dich am meisten?“, fragte Sakura mit hochgezogener, lehnte sich entspannt zurück um einen langen Schluck von dem Wein zu nehmen.

Temari schien kurz zu überlegen, nahm Sakuras Worte zu ernst und für einen kurzen Moment war Kazumi eigentlich froh, wenn sie ihre Meinung ändern würde. Mal abgesehen davon, dass Temari das ganz bestimmt nichts anging, was sie mit Itachi anstellte, wusste sowieso jeder, dass mehr als Rumknutschen nicht wirklich passiert war.

„Warte, nein!“, unterbrach Temari ihren Gedankengang, „Du bist wohl die einzige Frau auf der Welt und dafür beneiden dich wohl sehr viele Frauen, würden sie es wissen, die unsere zwei Uchiha-Brüder geküsst hat.“

Jetzt verschluckte sich Sakura an ihrem Wein, was nicht damit zusammenhing, dass sie nichts davon wusste und diese Aussage von Temari sie vollkommen unvorbereitet getroffen hatte, zumindest nicht aus Unwissenheit. Sie hatte diese Sache schon vor langer Zeit ihrer besten Freundin gestanden und sie war deswegen nie böse auf sie gewesen.

„Bitte wie?“, riefen Ino, TenTen und Hinata beinahe empört im Chor, was wohl hieß, dass diese drei Damen nichts davon wussten.

„Du hast es Ino nicht erzählt!“, murmelte Kazumi zu Sakura, die grinste und auf ihr Glas schielte.

„Hab ich wohl vergessen!“, hauchte sie.

„Wie konntest du so eine Info vergessen, mal abgesehen davon, dass der eine von diesen Brüdern dein Freund ist?“, Ino wirkte wirklich aufgebracht, was bei Sakura angemessener gewesen wäre, da es ja um Sasuke ging, der ja mit ihr zusammen war, auch wenn sie zu dem Zeitpunkt des Kusses noch keine Beziehung oder was man auch nur annähernd als so eine bezeichnen könnte, geführt hätten. Kazumi hatte erwartet, dass sie vollkommen ausrasten würde, aber sie hatte ziemlich kalt gelassen und hatte nur gefragt wer besser küssen konnte.

„Also, erstens waren wir da noch nicht zusammen, zweitens haben sowohl Kazumi, als auch Sasuke unabhängig voneinander mir davon erzählt.“

Okay, das hatte sie nicht gewusst. Sie hatte Sakura davon erzählt, weil es ihr unangenehm war, wenn ihre beste Freundin mit Sasuke eine Beziehung anfangen und gerade dieser Kuss zwischen ihnen stehen würde. Dass Sasuke ihr das ebenfalls gebeichtet hatte, sprach doch nur für dessen Ernsthaftigkeit. Sie war richtig stolz auf ihn.

„Die viel wichtigere Frage ist doch nur: Wer kann besser küssen?“, und das fragte Temari mit einem dermaßen ernsthaften Gesichtsausdruck, als würde ihr Leben von dieser Information abhängen, dass nicht nur Hinata loskicherte und ihr förmlich das Gesicht einschlief.

„In all den Jahren in denen du mit ihnen befreundet bist, fragst du dich nur wer besser küssen kann?“, wollte diesmal TenTen wissen, was in Anbetracht des Themas das wichtigere Thema war. Selbst wenn Temari mal scharf auf Itachi gewesen war, war sie jetzt mit Sasori glücklich und sollte sich solche Sachen eigentlich nicht mehr fragen.

„Ach erst als Sasuke zu diesem Leckerbissen von Mann geworden ist. Damals als kleiner Junge war er mir egal.“

„Du bist nur ein Jahr älter als er!“, meinte Hinata.

„Das Alter ist nur eine Zahl, Hinata!“, widersprach Temari wieder und sah zu Kazumi, die diese Frage immer noch für einen Scherz hielt.

„Ganz ehrlich, mich würde das auch interessieren!“

„Sakura?“, diesmal sah sie alarmierend zu ihrer besten Freundin, die fast schon hinterhältig lächelte.

„Ach komm schon! Die zwei sind die heißesten Typen, die es auf der Welt gibt. Solche Sachen will man wissen! Wer ist besser?“, fragte diesmal Sakura und alle sahen sie beinahe erwartungsvoll an. Die wollten das ernsthaft wissen.

Deswegen seufzte Kazumi auch und ergab sich.

„Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht!“, man sah an ihren Gesichtern richtig an, dass sie nicht nur enttäuscht waren, sondern, dass sie ihr das auch nicht abkauften, obwohl es der Wahrheit entsprach.

„Sei ja nicht parteiisch, nur weil du scharf auf Itachi bist!“, warnte Ino.

„Das bin ich nicht, ich weiß es wirklich nicht!“

„Und warum nicht?“, kam es von Hinata.

Kazumi atmete noch einmal tief durch, ordnete ihre Gedanken um auch eine Antworte zu geben, die sie akzeptieren konnten und die auch korrekt war.

„Okay, also zuerst sie haben, na ja, unterschiedlichen Techniken. Keine Ahnung wie ich das sonst sagen soll, sie haben unterschiedlichen Arten eine Frau zu küssen und zweitens, nun.“, versuchte Kazumi es zu erklären und war selbst damit unzufrieden, wie sie es ihnen erzählte, „Eigentlich liegt es daran, dass der Kuss zwischen Sasuke und mir passiert war, weil die Situation einfach da war.“

Mit einem leichten Lächeln erinnerte sie sich an diesen kurzen Moment einer Schwäche, die sie mit Sasuke teilte und die keiner von ihnen je bereut hatte. Damals hatte er sie vor diesem dämlichen Halloweenfest gerettet, weil sie einfach keine Luft in diesem furchtbaren Kleid bekommen hatte. Erst in ihrem Zimmer, wo er die Schnüre des Korsetts mit einer unglaublichen Sanftheit gelöst hatte, war der Moment zu perfekt für einen Kuss gewesen. Und der Kuss war gut gewesen und hatte nie etwas mit Liebe oder derartigen Gefühlen zu tun gehabt. Vielleicht hatten sie beide kurz diese intensive Nähe gebraucht und mussten das einfach kurz spüren.

„Ich will Itachi küssen, weil ich ihn liebe.“, gestand Kazumi, „Deswegen war es damals was anderes und darum kann ich es nicht sagen. Wären da ähnliche Gefühle im Spiel gewesen und das war nie der Fall, könnte ich es sagen, aber so …“, sie schüttelte den Kopf.

Für Kazumi machte es einen Unterschied ob bei einem Kuss romantische oder leidenschaftliche Gefühle im Spiel waren oder ob dieser Kuss nur da war, weil sie Nähe und oder Zuneigung brauchte, die man ihr in diesem Moment geben konnte. Sasuke liebte sie nicht auf diese Art, wie sie Itachi liebte. Sasuke war ihr bester Freund und eine Art Bruder.

„Also ich finde, er ist ein toller Küsser!“, kam es plötzlich von Sakura, die dabei nicht mal rot anlief.

„Ich hoffe du redest von Sasuke!“, murmelte TenTen in ihr Glas, weswegen Ino loslachte und Sakura sie kurz böse ansah.

„Weil du ihn liebst. Ich meine er ist ein guter Küsser, keine Frage, genau wie Itachi, aber weil die Ursprünge der Küsse unterschiedlicher Natur und Gefühle waren kann ich nicht sagen was mir besser gefällt, vor allem das es jeder anders sieht. Wärst du in meiner Situation könntest du es auch nicht sagen.“

„Und welche Technik gefiel dir besser? Vor allem wie unterscheiden sie sich?“, okay, diesmal wurde sie rot, weil das eindeutig zu persönlich war.

„Darauf werde ich bestimmt nicht antworten. Das ist als würde ich dich fragen, wie Sasoris Technik ist. Das ist unangebracht!“

„Nein, unangebracht wäre es, dich vor Itachi zu fragen.“

„Da hat sie recht!“, meinte Ino.

„Okay, Themenwechsel!“, erbarmte sich Temari, „Oh der Wein ist alle!“, sagte sie sehr enttäuscht, als der letzte Tropfen in ihr Glas rann.

„Ich hol noch welchen. Derweil sucht ihr einen Film aus oder ein anderes Thema und diesmal vielleicht eins das nicht was mit Küssen zwischen mir und Itachi oder Sasuke zu tun haben.“, meinte Kazumi und nahm Temari die Flasche aus der Hand, ehe sie sich vom Bett erhob.

„Und dabei gibt es noch viel zu diskutieren was das betrifft.“, man hörte den Sarkasmus in Sakuras Stimme, was sie alle zum Lachen brachte.

„Hey, ich meins ernst!“

Sie hielt es genau zwei Sekunden aus so ernst zu bleiben, ehe sie alle laut loslachten.

Kazumi verließ ihr Zimmer, hörte noch das Gekicher ihrer Freundinnen und grinste in sich hinein. Auch wenn ihr das Thema etwas unangenehm war und es sich eigentlich nicht gehörte darüber zu reden, konnte sie ihnen nicht böse sein, da es zu einem Mädelsabend gehörte über solche Sachen zu reden und auch darüber zu lachen, wenn sie es übertrieben.

Leise huschte Kazumi in Richtung Speisesaal und hoffte, dass die Jungs nicht mehr da drin sitzen würden. Vor allem da sie gerade nur einen knappen Pyjama trug, der etwas zu viel Fantasie zuließ und es Itachi sicher sehr gefiel sie so zu erwischen.

Der große Raum war leer, weswegen sie schnell in die Küche eilte, die leere Flasche abstellte und im Kühlschrank nach einem Weißwein und einem Dessertwein griff. Wegen solcher Sachen vergas sie hin und wieder, dass sie eigentlich in einer Schule war und in Amerika Alkohol sowieso erst ab 21 erlaubt war. Trotzdem schien es den Schülern und den Lehrern egal zu sein, was in den Zimmern abging. Solange die Schüler wach und arbeitsfähig auf ihrem Platz in der Klasse saßen, konnte sie von Seiten der Lehrer auch die ganze Nacht durchfeiern. Hier lernte man früh Verantwortung für das eigene Wohl zu übernehmen. Und diese Schüler würden nie etwas anstellen, was auf die Familie schlecht zurückfiel, vor allem kein Uchiha.

Kazumi verließ den Speisesaal und ging den Gang hinunter, blieb aber abrupt stehen, als sie jemanden sah, der in diesem dunklen Gang stand, vor einem Fenster. Der Mond schien durch das Glas, erhellte sein Gesicht. Er sah aus dem Fenster, schien sie vielleicht noch nicht mal bemerkt zu haben, was sie zwar nicht wirklich freute, aber so konnte sie ihn ansehen. In diesem hellen, weißen Licht sah er besonders attraktiv und irgendwie übernatürlich. Seine blasse Haut strahlte irgendwie, sein dunkles Haar glänzte und in ihren Ohren hörte sich das nicht nur total bescheuert an, sondern auch so dermaßen kitschig, dass ihr fast schlecht wurde.

Es war eine Art Déjà-vu! Sie hatte hier schon mal gestanden, bei Vollmond, – schon wieder – vor Itachi, der vor dem Fenster stand und nachdenklich aus dem Fenster starrte.

Kazumi machte zwei Schritte auf ihn zu und er bewegte sich, drehte seinen Kopf zu ihr. Er sah sie kurz, musterte sie einen Moment, ehe sich ein Lächeln auf seine Lippen schlich und er mit unheimlicher Eleganz – so wirkte er vor allem wegen diesem bescheuerten Mondlicht, das seine Augen glitzern ließ – auf sie zukam.

Sie blieb wie angewurzelt stehen, wartete geduldig bis er vor ihr stand und beobachtete ihn ruhig, wie er seine Hand hob und mit seinen Fingerknöcheln über ihre Wange strich.

„Hey!“, flüsterte er, fuhr mit seinen Fingern durch ihre Haare, verharrte mit der Hand in ihrem Nacken um sie näher zu sich zu ziehen. Sie stolperte einen Schritt auf ihn zu, sein Arm legte sich um ihre Taille, hielt sie fest und drückte sie an seine Brust.

„Hey!“, hauchte sie, als sie sein Griff in ihrem Nacken verstärkte und sie hochzog.

Ihre Augenlider flatterten, ehe sie sie letztendlich schloss und auf diesen Kuss reagierte, der anders war. Anders im Sinne von heißer, sinnlicher, gieriger. Da war eine Sehnsucht in diesem Kuss, die sie verstand und erwiderte. Eine Verlockung, die sie sich wünschte nachzugeben, da sie es einfach wollte. Und eine Warnung, dass sie dann nicht mehr zurückkonnte, wenn sie auf diese Sehnsucht und diese Verlockung einging.

Itachi gab ihr wohl eine letzte, allerletzte Chance umzudrehen und das Ganze zu vergessen. Nur wollte sie es nicht vergessen, geschweige denn umdrehen.

Seine Arme legten sich fast schon besitzergreifend um sie, schlossen sie in eine Umarmung, die mehr als nur eine simple Umarmung war. Es bedeutete mehr, bedeutete ihr mehr.

Als Itachi den Kuss löste, fühlten sich ihre Lippen taub an und sie starrte ihn an, als würde sie zum ersten Mal einen Mann sehen oder ihn küssen. Das war so viel besser gewesen als ihr erster Kuss überhaupt. Das hier war auch nicht der Kuss eines nervösen Mannes, der sich nicht zu viel herausnehmen oder sie gar erschrecken wollte. Das hier sollte sie erschrecken, damit sie es sich nahm, damit sie es sich herausnahm und ihn einfach auch genauso küsste.

„Entschuldige!“, flüsterte er und legte seine Stirn gegen ihre, „Ich weiß, ihr habt euren Mädelsabend und den gönne ich dir!“

„Schon gut!“, brachte sie heiser hervor, als sie sich voneinander lösten, seine Hände sich auf ihre Arme legten und er sie musterte. Er lächelte, als er den Wein in ihren Händen sah.

„Ich dachte, du magst keinen Wein!“

„Das hab ich nie gesagt.“

„Verstehe! Dann habt viel Spaß!“, sagte er leise und küsste ihre Stirn, „Ich möchte dir morgen etwas zeigen.“, flüsterte er verheißungsvoll in ihr Ohr, weswegen sie erschauerte.

„Was denn?“, er grinste gegen ihr Ohr.

„Das musst du herausfinden, indem du mit mir weggehst und wir ganz alleine Silvester verbringen!“

„Du hast den Satz, ich mag keine Überraschung, wohl einfach überhört, was?“, fragte sie mit hochgezogener Augenbraue.

„Oh, gehört habe ich ihn schon, ich ignoriere ihn einfach nur.“, stellte er klar und wirkte dabei gespielt ernst, was irgendwie süß war.

„Gut zu wissen!“, murmelte Kazumi und lächelte dabei, „Bis morgen!“, sagte sie leise, stellte sich dann auf die Zehenspitzen und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen.

„Bis morgen!“, sagte er leise, „Macht nur nicht so viel Lärm! Die Wände sind dünn!“

„Sag das Temari, nicht mir! Und, das ist ein freies Land!“, meinte sie provozierend, weswegen er nur lächelte und sich wohl ergab.

Kazumi wandte sich zum Gehen um, blieb aber vor ihrer Zimmertür stehen.

„Ihr werde doch nicht über solche dämlichen Sachen machen, wie unsere Hintern oder unsere Haare quatschen? Oder intime Geheimnisse über eure Beziehung verraten? Oder peinliche Storys über uns?“

Sie widerstand dem Drang zu lachen und drehte sich stattdessen einfach zu ihm. Ihm schien diese Frage wirklich ernst zu sein und schien sich wirklich Sorgen darüber zu machen.

„Denkst du wirklich wir haben nichts Besseres zu tun als über eure Hintern sprechen? Mädchen reden nicht immer über Kerle!“, auch wenn das bisherige Thema selten von ihren Männern abgewichen war, aber das musste Itachi ja nicht wissen, „Oder hast du Angst, dass ich was Peinliches über die erfahre oder was Peinliches erzähle, worüber sich Temari Jahrelang lustig machen wird?“, fragte sie herausfordernd.

„Hab viel Spaß Kazumi!“, meinte er stattdessen und ging langsam in Richtung seines Zimmers, ließ sie zurück.

Sie zuckte nur mit den Schultern und betrat ihr Zimmer, ließ die Tür hinter sich zufliegen und ging in ihr Zimmer, wo immer noch eine rege Diskussion über den Film zu laufen schien, was sie nicht mal verwunderte. Temari fuchtelte mit einer DVD-Hülle vor Inos Gesicht, die vehement mit dem Kopf schüttelte, während Sakura mit TenTen und Hinata über irgendeinen anderen Film sprachen.

„Okay Mädels, Itachi hat uns offiziell erlaubt über die Hintern der Jungs zu reden!“, begrüßte sie ihre Freundinnen, damit sie mit dem diskutieren endlich aufhören, „Und über alles andere, was sie betrifft. Wir dürfen kein Klischee auslassen!“

„Perfekt, genau darauf habe ich gewartet!“, dabei klatschte Ino in die Hände.

„Dann muss ich euch erzählen, was sich Sasori in den Ferien geleistet!“, fing Temari an, als sich Kazumi mit dem Wein wieder auf das Bett setzte.

Sie erzählte von einem missratenen Date, trank dabei vielleicht zu viel Wein, weswegen die Erzählung wohl nach und nach etwas seltsam und auch sehr unrealistisch klang. Außerdem bezweifelte sie, dass Sasori einen Jaguar zu einem Date mitnehmen würde. Letztendlich hatte es sich dabei um sein Auto gehandelt. Temari hatte wohl die Farbe des Wagens nicht gemocht.

TenTen erzählte unter viel Gekicher, wie süß Neji sie um ein Date gebeten hatte und Hinata offenbarte, dass ihr Cousin wohl insgeheim ein kleiner Romantiker war, was er wohl nie freiwillig und nur unter Androhung von Gewalt zugeben würde.

Temari erläuterte sehr genau, was da damals zwischen Deidara und seiner ersten Freundin abgegangen war und einige Dinge, die sie eigentlich nicht wissen wollte. Dennoch kicherte sie vergnügt, was sie dem Wein zuschrieb, während Ino sehr interessiert war um es wohl gegen ihn zu verwenden, wenn er mal Mist baute.

Sakura erzählte nicht nur von ihrem dämlichen Ex, den sie sowieso nie gemocht hatte und von den SMS, die Sasuke und sie sich gegenseitig schrieben. Bei manchem Inhalt wäre Kazumi fast etwas rot geworden, da sie das Itachi nicht schreiben konnte und sie solche Sachen von Sasuke nicht hören wollte. Schlimm genug, dass sie ihn geküsst und ihn halb nackt hatte. So was wollte man nicht von seinem besten Freund wissen.

Auch Kazumi gab ihren Senf dazu und sprach wohl zum ersten Mal von Andrew, ihrer ersten Liebe. Sie berichtete von diesem ersten Treffen und von diesen unschuldigen und süßen Küssen um letztendlich bei dem weniger romantischen Ende zu landen in dem er schwul wurde und sie sich von ihm trennte. Sie hatte nicht eingesehen trotz seiner Homosexualität mit ihm weiter zusammen zu sein. Die erste Liebe vergas man nicht so leicht und vor allem nicht diese.

Um nicht vollkommen deprimiert von dieser Erfahrung zu werden, erzählte sie von ihrem letzten Date mit Itachi und von Michael, seinem Bodyguard, den sie erst da bemerkt hatte und eigentlich froh darüber war. Hätte sie ihn schon früher bemerkt, wäre sie wohl nicht mehr so sicher, ob das wirklich so eine gute Idee war, wenn Itachi dauernd ein Bodyguard folgte und ihr das genauso ergehen würde, wenn sie mit ihm zusammen war.

Ihre Freundinnen widersprachen ihr nicht, wofür sie ihnen dankbar und Temari und Hinata schienen ihr Problem wohl aus eigener Erfahrung zu verstehen, da sie mit Bodyguards – auch wenn nicht so krass wie die Uchihas – auch aufgewachsen waren.

Sie versuchten ihr auch nicht einzureden, dass man sich daran gewöhnen würde oder so was in der Art, was sie noch mehr abgeschreckt hätte. Sie wollte sich an solche Dinge nicht gewöhnen, da es ja auch Privileg war, beschützt zu werden und für sie war es auch ein Privileg hier zu wohnen und an Luxus wollte sie sich nicht gewöhnen, da so etwas nicht selbstverständlich war.

Letztendlich brachte dieser tolle Wein sie alle dazu kleine peinliche Geständnisse und Erlebnisse zu beichten und auch ihre Jungs kamen nicht immer gut weg, wenn ausgerechnet Temari über ihre Vergangenheit sprach. Itachi war wirklich kein unbeschriebenes Blatt, aber seine Vergangenheit war ihr egal und ihr waren die anderen Frauen egal, da nur das Hier und Jetzt zählte. Seine Vergangenheit hatte ihn geprägt, so wie ihre ihr Leben beeinflusst hatte und da wars auch schon. Der Rest war egal und für sie vollkommen uninteressant. Diese Elena erwähnte Temari mit keinem Wort, was nett von ihr war. Itachi sprach nicht gerne über sie, weswegen sie auch nichts von ihr wissen wollte. Die war genauso Vergangenheit, wie die anderen Frauen und sie war Itachis Zukunft.

Vielleicht war diese Zukunft schon demnächst, wenn nicht sogar schon morgen!

35.Kapitel

35.Kapitel

Als Kazumis Wecker an diesem Morgen klingelte, bemerkte sie mehrere Dinge, die nicht so ganz richtig sein konnte, zumindest an diesem speziellen Morgen.

Sie lag ausgesprochen hart auf dem Rücken, was nicht sein konnte, da ihre Matratze eigentlich sehr weich und äußerst bequem war. Außerdem fand sie den Wecker nicht, wenn sie ihre Hand wie immer danach ausstreckte, sondern ertastete einen … Schuh? Das verwirrte sie sehr. Und ihr eines Bein war sehr seltsam positioniert und fühlte sich an, als wäre es eingeschlafen.

Kazumi öffnete deswegen eher missmutig die Augen und das Rätsel war mit einem Schlag gelöst, zumindest nachdem sie gemerkt hatte, warum Sakura so weit oben seelenruhig schlief und ihr Arm fröhlich über der Bettkante baumelte.

Sie lag schlichtweg auf dem harten Teppichboden, weswegen es logisch war, dass sie Inos Schuh in der Hand hatte, als den blöden Wecker, der immer noch klingelte. Und ihr Bein, besser gesagt ihr Unterschenkel lag auf dem verdammten Bett und hatte es letzte Nacht wohl am bequemsten gehabt.

Dieses miese Stück von bester Freundin hatte sie mitten in der Nacht eiskalt aus dem Bett geworfen, aus ihrem Bett. Sie hatte schon oft mit ihrer besten Freundin in einem Bett geschlafen, aber das war ihr noch nie passiert und Sasuke sicher auch nicht, denn dann wüsste sie davon. Ganz sicher!

Kazumi bewegte sich nur einen Millimeter und stöhnte leise auf, da ihr der Rücken verdammt wehtat und ihr Bein eingeschlafen war. Schlimmer ging es wirklich nicht, oder?

„Ino, geh runter von mir!“, hörte sie TenTen murmeln und musste sich ein Lachen verkneifen. Das war mal wieder so typisch, dass gerade das nach so einem sehr alkoholhaltigen Abend passieren würde und Ino auf irgendeinen von ihnen einfach einschlief.

Sie hörte ein leises, müdes Stöhnen von Ino und die Federn der Matratze, als sie träge auf die weiche Unterlage fiel. TenTen hatte sie wohl von sich runter geschubst. Selbst Sakura gab einen Laut von sich und verzog dabei unzufrieden das Gesicht. Darüber musste Kazumi fast schon lächeln.

„Ino, lass das!“, kam es müde von Sakura, als sie plötzlich leise aufschrie und … einfach auf Kazumi fiel.

Während ihr das einen ziemlichen lauten Schmerzensschrei entlockte, machte sich Ino einfach auf dem Platz breit auf dem Sakura Sekunden zuvor gelegen hatte.

„Au!“, hauchte ihre beste Freundin, schien sich aber keinen Millimeter bewegen zu wollen.

Kazumi hob nur kurz ihren Kopf, ehe sie ihn wieder auf den Boden knallen ließ. Sie schloss die Augen, legte ihre Hand auf ihre geschlossenen Lider und ihre Mundwinkel zuckten. Sakuras Brust vibrierte leicht und sie hörte ihr leises Lachen, als auch Kazumi sich nicht mehr zurückhalten konnte und einfach loslachte.

Auch Ino kicherte und sie hörte auch von TenTen ein leises Lachen. Irgendwo kamen auch Geräusche von Hinata und Temari, von denen sie nicht wusste, wo oder wie sie überhaupt lagen, da sie nichts sah, außer die Decke und Sakuras Taille.

„Scheiße mir brummt der Schädel!“, kam ein weiteres Lebenszeichen von Temari und das sehr weit weg, „Und der Boden ist echt hart!“, murmelte sie weiter.

„Das kannst du laut sagen!“, erwiderte Kazumi, da sie sehr nachempfinden konnte, wie ihre Freundin sich jetzt fühlte. Sie lag auch nicht gerade bequem und seit Sakura auf ihr lag, fühlte sie sich etwas eingequetscht, „Sakura, geh von mir runter, ich krieg keine Luft!“

„Noch fünf Minuten!“, murmelte sie und veränderte sehr zu Kazumis Leidwesen ihre Position und Sakura traf mit ihrer Hüftenknochen ihren Bauch. Das tat aber wirklich weh.

„Gott, willst du mich umbringen?“, presste sie zwischen den Zähnen hervor und drückte sie von sich weg.

„Würde mir niemals im Traum einfallen!“

„Dann will Ino mich umbringen!“

„Genau, schiebt es einfach auf die Blonde!“

Wieder lachte Kazumi und setzte sich auf, beobachtete Sakura dabei wie sie sich ebenfalls hochzog und sich den Hinterkopf rieb. Dann hatte sie sie wohl doch etwas zu fest weggeschubst. Geschah ihr recht, wenn sie sie aus dem Bett geworfen hatte, ihrem eigenen Bett. Das war ja das höchste der Gefühle.

„Kazumi, es ist halb acht! Wie kann man um so eine Uhrzeit seinen Wecker stellen!“, knurrte Ino, die sich endlich erbarmt hatte ihr Handy ruhig zu stellen, das fröhlich weiter geklingelt hatte, während man sie hier umbringen wollte.

„Dann geh doch in dein Zimmer und schlaf dort weiter.“

„Da wird sie kaum schlafen, wenn sie Deidara dort unter der Dusche antreffen wird.“, lachte Temari und merkte wohl erst dann was sie da gerade gesagt hatte, als diese Worte ihre Mund verlassen hatten, „Urgh, weg mit dem Bild! Das ist ja eklig!“

„Aber Hauptsache den besten Freund des eigenen Bruders in der Sauna verführen!“, murmelte Kazumi und wurde prompt von einem Kissen getroffen, direkt ins Gesicht. Sie sah hoch und entdeckte Temari, die sich über der liegenden Ino aufgebaut hatte.

„Das hab ich gehört!“, und so ernst klang das dann doch nicht, was Temari wohl auch wusste.

„Könntet ihr bitte draußen streiten? Der Lärm macht einen ganz kirre!“, kam es ungewöhnlich laut von Hinata und sie klang leicht sauer.

„Seh ich genauso!“, stimmte Ino ihr zu.

„Mein Zimmer, meine Regeln, Ladys! Das Frühstück wartet!“, meinte sie schlussendlich und erhob sich, obwohl ihr auch der Schädel brummte. Das letzte Glas Wein war wohl doch zu viel gewesen, auch wenn er so gut gewesen war.

„Wie kannst du jetzt nur ans Essen denken?“, kam es müde von Temari, die wohl einen leichten Kater hatte. Bei den Mengen Wein, den sie gestern Abend getrunken hatte, war es kein Wunder, dass ihr schon der Gedanke an Essen schlecht wurde.

„Ich könnte einen Kaffee gebrauchen!“, widersprach ihr Hinata, die sich langsam aufsetzte. Dafür, dass Kazumi sie sehr oft schüchtern und zurückhaltend erlebt hatte, hatte selbst Hinata sehr viel getrunken, lustige Geschichten beigetragen und hatte sehr laut mit gelacht.

„Kaffe klingt gut, auch wenn mir bei dem Gedanken übel wird!“, murmelte Ino und ließ sich wieder erschöpft aufs Bett sinken.

„Sagten sie an Silvester!“, meinte TenTen, was Kazumi leicht lächeln ließ, „Seltsame Ironie, dass sie ausgerechnet an so einem Tag einen Kater haben!“, fügte TenTen hinzu.

„Ich sehe es als perfekte Vorbereitung für diesen Tag!“, erwiderte Temari locker und stand mehr oder weniger wackelig auf um dann müde auf einem Sessel, der keine zwei Meter entfernt stand, zu sinken. Weit war sie nicht wirklich gekommen.

Wahrscheinlich hatten sie letzte Nacht wirklich zu viel für einen gewöhnlichen Abend getrunken. Vor allem wenn man bedachte, dass heute Silvester war und sich gerade einen Tag vor diesem Event etwas zu sehr zu betrinken, dann doch etwas dämlich war. Zumindest wenn Alkohol nicht gerade ihr bester Freund. Das hatte sie schon zu oft bewiesen. Daran wollte sie sich lieber nicht erinnern, was sie alles getan hatte, als sie betrunken gewesen war.

Kazumi streckte sich kurz, da ihr der Rücken höllisch wehtat. Sie hatte immerhin auf dem steinharten Teppichboden gelegen, wer weiß, wie lange. Es hätte ja die ganze Nacht sein können und eigentlich hasste sie es auf dem Rücken zu liegen.

„Deine Knochen hören sich wie die einer alten Oma an!“, kam es von Sakura, die sich wieder aufs Bett neben Ino bequemte. Hier wollte wohl wirklich niemand aufstehen und dabei war Kazumi diejenige, die nie aufstehen wollte, die absolut kein Morgenmensch war.

„Ich fühl mich auch wie eine!“, meinte sie leise, „Im Übrigen, wenn wir nicht aufsteht, könnte es sein, dass ein paar Herren euch aufwecken wollen. Die werden euch dann so sehen!“, und mit so meinte sie sehr verschlafen, mit wirren Haaren und Mundgeruch.

Was ihre Freundinnen dann doch aufweckte, zumindest Temari, Sakura und Ino. TenTen und Hinata schienen von ihrer Drohung nicht so beeindruckt. Die zwei waren ja auch schon am Aufstehen, während die anderen Drei etwas hektisch und diesmal sehr wach durch ihr Zimmer rannen und in ihrem Badezimmer verschwanden.

Kazumi grinste leicht, band sich schnell die Haare zu einem Zopf, ehe sie schnell in ihren Kleiderschrank ging um sich umzuziehen. Da sowieso Ferien waren, konnte sie auf einfache Jeans und ein T-Shirt zurückgreifen. Obwohl sie auf dem Boden geschlafen hatte, war sie relativ gut ausgeruht, auch wenn ihr der Rücken höllisch wehtat und Sakura etwas hart auf ihrem Bauch gelandet war und ihr Magen dabei wohl leicht gequetscht wurde.

Fertig angezogen kam sie wieder in ihr Zimmer, wo Hinata und TenTen sich wohl gerade aufmachten in ihre eigenen Zimmer zu gehen um wohl was anderes, als die Pyjamas, die sie anhatten, anzuziehen. Temari, Sakura und Ino schienen wohl noch in ihrem Bad zu sein.

„Wir sehen uns dann im Speisesaal, wenn die Drei jemals wieder rauskommen.“, meinte TenTen und deutete mit einem Kopfnicken in Richtung Bad, was Hinata zu Kichern brachte.

„Sicher! Bis gleich!“, verabschiedete sie sich für den Moment, sah den Beiden nach, wie sie aus ihrem Zimmer gingen, ehe sie zu ihrem Nachttisch ging und nach ihrem Handy griff.

Die drei würden sicher noch ein paar Minuten brauchen und bis dahin wollte sie noch Jim anrufen, der wohl grad wieder an irgendeinem Strand lag, mit wildfremden Frauen flirtete und Silvester auf seine Art genoss.

Dass sie Weihnachten und den Jahreswechsel voneinander entfernt verbrachten, fühlte sich nicht so seltsam und leer an, wie sie zuerst dachte. Und dabei waren sie an den wichtigen Feiertagen immer zusammen gewesen, auch wenn sie Silvester dann doch mit ihren Freundinnen verbracht hatte. Aber Weihnachten war sie immer bei Jim gewesen, der ihre Familie ersetzt hatte.

Jetzt waren zwar auch ihre Freunde ihre Familie, aber ihr Cousin war ein wichtiger Punkt in ihrem Leben und gerade der saß an irgendeinem Strand und ließ sich von heißen Kellnerinnen bedienen. Und das fand sie doch schade, da sie es immer genossen hatte mit ihm die Feiertage zu verbringen. Sie vermisste ihn und wollte ihn und seine Freunde und Kollegen um sich haben, die zwar nur immer dumme Witze rissen, aber immer nett zu ihr waren. Seine Freunde wussten was mit ihren Eltern war, erwähnten es nie, zogen Jim nicht damit auf, dass er sich um einen Teenager kümmerte und unterstützten ihn, wo es nur ging. Dafür musste sie ihnen beinahe schon Respekt zollen.

Kazumi wählte Jims Nummer und hielt sich das Handy ans Ohr. Sie wartete auf das Freizeichen und hoffte, dort wo auch immer er gerade steckte, hatte der Kerl ein Netz. Denn wenn sie ihn nicht wenigstens zu Silvester anrief, dann war sie wirklich mies, vor allem da sie nicht zusammen sei konnten.

Sie liebte Itachi und ihre Freunde, aber Jim liebte sie genauso und wollte bei ihm sein.

*Hi Kazumi! Wie geht es meiner Lieblingslady?*, okay, das war nicht ihr Cousin.

„Brian? Was?“, was machte der beste Freund ihres Cousin mit seinem Handy und hob auch noch ab, wenn gerade sie anrief.

*Oh, Jim zieht sich gerade um und bat mich dich zu unterhalten, bis er in seinem feinen Zwirn steckt. Wie läufts, Kleine? Alles im Lot?*

Kazumi musste grinsen, vor allem da sie Brian sehr mochte und er sogar recht erträglich war, wie seine anderen Freunde. Brian war es immerhin gewesen, der sie damals in Krankenhaus gebracht hatte, als Jim diesen dämlichen Motorradunfall gehabt hatte, von dem er jetzt eine Narbe trug. Ein Unfall, der sie wieder in die Vergangenheit zurückgebracht hatte, da es sie zu sehr an ihren Eltern erinnert hatte. Jim hätte dabei sterben können und dann wäre sie wohl wirklich in ein sehr tiefes Loch gefallen, aus dem nicht mal Itachi sie hätte rausholen können.

„Mir geht’s gut!“, antwortete sie, „Und dir?“

*Mir würde es besser gehen, wenn du hier wärst. Ist etwas langweilig in Vegas!*

Kazumi wollte beinahe mit den Augen rollen, da das mal wieder typisch war für seine Freunde, immer auf Flirtkurs, ehe sie realisierte was er da gerade von sich gegeben hat.

„Ihr seid wo?“, vielleicht klang sie etwas panisch.

*In Las Vegas, Süße! Wir gehen etwas ins Casino und dann zu einer Privatparty.*, meinte Brian sehr ruhig.

Sie wollte lieber nicht wissen, was er unter Privatparty verstand und sie ihnen das eigentlich nicht verbieten wollte und es ihnen auch gönnte. Diese Herren waren immerhin erwachsen und sollten ja wissen, wie sie mit ihrem Geld umgehen sollten. Außerdem arbeiteten sie hart um sie diesen Spaß einmal im Jahr zu erlauben.

*Keine Panik, wir passen schon auf! Und, was wirst du anstellen?*, fragte Brian weiter und sie konnte sich sein dämliches Grinsen beinahe vorstellen.

„Tja, leider bin ich für Glücksspiel und diesen ganzen Spaß leider noch zu jung!“, meinte sie, als die Tür zu ihrem Badezimmer aufging und ihre drei Freundinnen herauskamen. Sie hob ihre Hand, ehe die drei aus ihrem Zimmer gingen und sie allein war.

*Schade eigentlich! Warte, ich geb dir Jim!*, sagte Brian und ein kurzes Rascheln ertönte, ehe sie eine vertraute Stimme hörte, *Hey Kleine!*

„Hi Jim!“, hauchte Kazumi.

*Alles okay? Du klingst seltsam!*, Wow, er war wirklich gut, wenn er an nur an ihrer Stimmlage erkennen konnte, dass es ihr vielleicht nicht gut ging.

„Hab nur schlecht geschlafen!“, meinte sie.

*Hattest du einen schönen Abend?*, fragte Jim sanft.

„Ja, ein Mädelsabend!“, gestand sie.

*Dann habt ihr sicher viel über Kerle geredet und endlich rausgefunden, warum wir so toll sind?*

„Nicht übermütig werden!“, warnte sie ihn, da er meistens recht überheblich sein konnte, wie sie es nur von Itachi kannte, „Wie ist Vegas?“, fragte Kazumi stattdessen.

*Also, das Casino gefällt mir. Hab schon tausend Dollar erspielt! Später geht es dann zur Silvesterparty! Was ist mit dir?*

„Hab ein Date!“, sagte sie nur.

*Oh, sicher mit deinem Traumprinzen!*

„Jim!“, rief sie etwas peinlich berührt.

*Schon gut, Kleine! Hab einfach Spaß und hör auf dein Herz!*, beruhigte er sie und Kazumi fühlte sich sofort besser, da es ihr vor allem wichtig war, dass Jim ihre Entscheidung unterstützte und auch kein Problem mit Itachi und ihrer Beziehung zu ihm hatte. Immerhin würde er dann seinen Platz als wichtigster Mensch in ihrem Leben an ihn abtreten. Er schien damit kein Problem zu haben, da er sich das für sie auch wünschte und ihr auch gönnte. Jim hatte immer gesagt, sie solle glücklich werden, dann wäre er es auch und sie glaubte ihm das auch. Außerdem würde er immer Teil ihres Lebens sein, nur Itachi wäre dann ihr Lebensmittelpunkt.

„Danke!“, meinte sie leise.

*Ich wünsche dir einen guten Rutsch!*

„Ich dir auch! Oh, und die Stripperinnen und anderen Damen lieben dich nicht so sehr, dass du sie im Suff heiraten musst. Das ist die teure Scheidung nicht wert.“

Kazumi hörte nur wie Jim warm lachte und ihr nie deswegen böse, wenn sie so was zu ihm sagte. Er nahm das sehr locker, immerhin war ihm bewusst, dass er schon zu viele Affären gehabt hatte, die wohl ohne sie in Scheidungen und Unterhaltszahlungen geendet hätten.

*Schon klar! Keine Hochzeit ohne Ehevertrag und ohne dich! Versprochen! Ich liebe dich!*

„Ich dich auch!“, hauchte sie und legte dann auf.

Kazumi starrte für einige Sekunden auf das Display, ehe sie leise seufzte und es auf ihr Bett warf um dann selbst in ihrem Badezimmer zu verschwinden. Sie wusch sich nur schnell das Gesicht und kämmte sich die Haare um sie dann in einen Zopf zu binden.

Eilig verließ sie ihr Zimmer, verschwendete keinen Gedanken mehr an ihr schlechtes Gewissen wegen Jim, dass sie Silvester nicht mit ihm verbringen konnte und auch nicht ihre Sehnsucht danach, da sie ihn doch gerne um sich hatte. Aber momentan war es wichtiger diese Zeit mit Itachi zu verbringen und sie freute sich ehrlich auf dieses Date.

Sie ging den kurzen Gang entlang in Richtung Speisesaal, wo wahrscheinlich schon die Jungs warten würden. Um diese Uhrzeit waren sicher schon Itachi, Sasuke und Neji wach. Naruto war ein notorischer Langschläfer, während Sasori und Deidara unberechenbar waren, was ihre Schlafgewohnheiten betrafen.

Sakura kam aus Sasukes Zimmer und hatte sich wohl auch wieder vorzeigbar gemacht, da Kazumi nicht besser ausgesehen hatte. Na ja, ihr Rücken tat immer noch weh, aber zumindest sah sie nicht danach aus.

„Hey!“, begrüßte Sakura sie mit einem Lächeln und hakte sich bei ihr ein, „Wie geht’s Jim?“, fragte sie.

„Gut, aber woher?“

„Es gibt doch nur einen Menschen, den du anrufen würdest, wenn alle anderen hier sind.“

Kazumi musste lächeln. Ihre beste Freundin kannte sie dann doch besser und wusste immer was sie gerade dachte oder mit sie telefonierte. Sie waren Schwestern im Geiste, was vielleicht in Anbetracht ihrer Männerwahl nicht mal so ungewöhnlich war, obwohl es früher nicht danach ausgesehen hatte, dass sie tatsächlich auf einen ähnlichen Typ Mann standen. Aber Kazumi war froh, jemanden wie Sakura zu haben, die ihr immer zuhörte und sie niemals verurteilte, sonst hätte sie ihr den Kuss mit Sasuke wohl nicht verziehen. Ihre Freundschaft wäre daran zerbrochen und sie wäre wohl nicht glücklich mit Sasuke.

„Stimmt! Er ist in Vegas, spielt Glücksspiele und geht auf ne Silvesterparty!“, erzählte Kazumi schnell, als sie vor der Tür zum Speisesaal stehen blieben.

„Klingt nach Spaß!“, meinte Sakura nur.

„Sicher!“, murmelte sie und öffnete die Tür, damit sie eintreten konnten.

Als die Tür hinter ihnen zu fiel, was Kazumi dann doch etwas überrascht, wenn sie alles beim Frühstück sah. Nun, dass Sai, Sasuke, Itachi und Neji am Tisch saßen, wie immer auf ihren gewohnten Plätzen, war keine große Überraschung und selbst über Sasori und Deidara wunderte sie sich nicht, aber Naruto war doch kein Frühaufsteher, weswegen seine Anwesenheit um diese Uhrzeit sehr ungewöhnlich aussah. Dementsprechend sah er auch müde aus, was sie verstehen konnte. Sie war auch noch müde, was vor allem an ihrem Schlafplatz gelegen hatte, der Boden.

„Morgen Jungs!“, begrüßte Sakura ihre Freunde, als hätte sie ganz wunderbar geschlafen. Na ja, sie hatte ja eine angenehme Nacht auf ihrem Bett verbracht.

„Ja, morgen!“, gähnte Kazumi und fuhr sich mit der Hand über den Rücken.

„Wie seht ihr denn aus?“, fragte Deidara amüsiert, als sie näher kamen und Kazumi Itachis Blick begegnete, der sie leicht lächelnd und durchdringend ansah. Sie erschauerte unwillkürlich, ihr wurde heiß und kalt und dieses angenehme Kribbeln in ihrem Magen bildete sich und machte sie ganz schummrig und ungewöhnlich glücklich.

„Hab etwas unbequem geschlafen. Der Boden ist sehr hart. Mein armer Rücken!“, murmelte Kazumi missmutig und trat näher an den Tisch, als die Tür hinter ihnen aufging.

„Morgen!“, grüßte diesmal Temari, die eindeutig auch besser geschlafen hat, als sie.

„Find ich nicht! Deine Brüste sind echt weich!“, platzte Sakura plötzlich dermaßen nüchtern raus, dass Kazumis Mundwinkel unkontrolliert zuckten und nicht nur sie ihre Freundin sehr irritiert ansahen. Wieder legte sich diese seltsame Stille über den Raum, die mit diesem schrägen Grillenzirpen gekrönt wurde, was wohl nur in ihrem Kopf stattfand und die anderen gar nicht hörten.

Kazumi spürte direkt die Blicke ihrer Freunde auf ihr und sie schielte zu ihren Jungs, die sie plötzlich sehr interessiert ansahen. Männer!

„Sie ist auf mich drauf gefallen!“, versuchte sie es zu erklären, wirkte dabei aber etwas panisch.

„Ja, weil Ino mich runter geschubst!“, fügte Sakura hinzu.

„Aber nur weil TenTen mich von sich runter geschoben hat.“, verteidigte sich Ino diesmal und sah ihre Freundin missmutig an, während TenTen, Hinata und Temari leise kicherte.

„Was liegst du auch auf mir drauf?!“, dabei zuckte TenTen mit den Schultern.

„Schien ja eine nette Nacht gewesen zu sein!“, kam es von Sasori, als sich Kazumi neben Itachi setzte, der wie selbstverständlich seine Hand ihren Oberschenkel legte. Sanft strich sein Daumen über ihren Jeansstoff, erhitzte ihre darunterliegende Haut, drückte ihren Oberschenkel, während er sie eher ungerührt ansah. Als würde er hier nicht gerade ihren Oberschenkel streicheln.

„Du hast ja keine Ahnung!“, murmelte Temari, während sich auf die Mädels auf ihre Plätze setzten.

„Habt ihr also keine heiße Kissenschlacht in Unterwäsche gemacht?“, wollte Deidara plötzlich unbedingt wissen, weswegen nicht nur Kazumi eine Augenbraue hochzog. Aus dem Augenwinkel konnte sie Itachi leicht grinsen sehen. Anscheinend schien jeder zu denken, dass Frauen bei Mädelsabenden entweder über Kerle und ihre Qualitäten sprechen oder Kissenschlachten in Unterwäschen machen würden.

„Nun, Temari hat Kazumi mit einem Kissen beworfen. Keine Ahnung ob das gilt.“, meinte Sakura nachdenklich, „Aber sie waren voll bekleidet!“

„Und selbst wenn wir so was gemacht hätten, dir würde ich es ganz bestimmt nicht verraten, Brüderchen!“, grinste Temari ihren Bruder fies an.

„Ihr seid pervers!“, murmelte Sakura und kuschelte sich müde an Sasuke, der einen Arm um ihre Schultern legte. Sie schien diese kurze Zeit, die sie mit ihm verbringen konnte, wohl voll auskosten zu wollen, was sie ihr auch wirklich gönnte. Auch wenn es etwas schmerzhaft war, sie jetzt so zu sehen, während sie hier immer noch zögerte. Ein Grund mehr sich schnell zu entscheiden, vor allem da ihre Deadline immer näher rückte.

„Wenn ihr mit so Sachen kommt, wie sie lag auf dir, musst du dich nicht wundern!“, erwiderte Naruto grinsend.

„Vor allem da Sakura ihre Hüfte in meinen Magen gerammt hat.“, sagte Kazumi leise und fuhr sich mit der Hand über ihren Bauch.

„Glaub mir, die Landung auf dir, war auch nicht gerade das Angenehmste!“, erwiderte Sakura.

„Beschwer dich bei Ino!“, lächelte Temari, „Warum seid ihr so still, Jungs?“, fragte sie weiter und sah jeden der Jungs an, die wirklich erstaunlich ruhig waren, mal abgesehen von ihren dämlichen Kommentaren.

„Entschuldige, ich bin noch dabei zu verarbeiten, dass Sakura auf Kazumi gelegen hat.“, gestand Sasuke.

„Schwein!“, grummelte Kazumi.

„Denken wir etwa an etwas sehr Unanständiges mit den zwei Ladys, wie ein flo …“, Deidara kam nicht weit, da sie ihm mit dem Fuß gegen das Schienbein trat und er einen Schmerzensschrei losließ und sich mit einem bösen Blick auf sie gerichtet das Bein hielt.

„Was wolltest du gerade sagen, Deidara?“, fragte sie mit einem zuckersüßen Lächeln.

Kazumi war sofort klar worauf er da gerade anspielen wollte. Aber diesen Gedanken sollte er niemals beenden, da das schon vergessen war. Schlimm genug, dass dieser Prinz ihnen diesen Gedanken eines flotten Dreiers mit Itachi, Sasuke und ihr eingeredet hatte und Sasuke und sie dadurch etwas sehr unruhig gewesen waren. Aber wenn Deidara diesen Gedanken auch noch weiterspinnen wollte und zwar mit Sasuke, Sakura und ihr war diese Sache wohl doch noch nicht gegessen.

„Was war denn das?“, fragte Sakura und sah ihren Freund verwirrt an, der Deidara genauso böse ansah und dann seinen Blick zu ihr wandte. Oh stimmt, sie hatten ja ausgemacht es niemanden zu erzählen. Obwohl, das Gespräch mit Deidara hatte vor ihrem mit Sasuke stattgefunden. Und außerdem war es Deidara gewesen, der sie dazu gebracht hatte mit ihrem besten Freund zu sprechen.

„Er weiß davon?“, fragte Sasuke wohl etwas sauer, was sie zwar verstand, aber hier gerade nicht angebracht war.

„Haben wir da was nicht mitbekommen?“, kam es diesmal von Sasori, der wohl wirklich nichts davon wusste, obwohl sie eigentlich gedacht hatte, dass gerade Temari es ihm erzählen oder besser auf die Nase binden würde.

„Nein, ganz und gar nicht!“, kam es fast schon synchron von Kazumi und Sasuke.

„Reden wir lieber über heute Abend!“, mischte sich plötzlich Itachi ein, wofür sie ihm sehr dankbar war und sie sich wohl unbewusst etwas an ihn lehnte und es zuließ, dass er seinen Arm um ihre Taille legte.

„Das wäre wenigstens erfreulicher!“, meinte Kazumi.

„Und schmerzloser!“, fügte Deidara hinzu, was sie mit einem leichten Lächeln quittierte.

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36.Kapitel

36.Kapitel

Es waren noch exakt vier Stunden bis Mitternacht. Was hieß, dass es noch vier Stunden dauerte bis zum neuen Jahr. Ein neues Jahr, das sie damit beginnen wollte, sich für Itachi zu entscheiden und mit ihm zusammen zu sein, damit diese Zukunft, die Itachi eine Form gegeben hatte und sie sich letztendlich auch wünschte und nach der sie sich wohl schon länger sehnte, endlich wahr wurde.

Eine Zukunft, die daraus bestand mit ihm zusammen zu sein und ihn letztendlich irgendwann zu heiraten. So unvorstellbar sich das gerade anhörte, vor allem da sie eigentlich Realistin war und sich nicht einfach auf solche Sehnsüchte einließ, so klang es so schön für sie, so sehr im Bereich des Möglichen.

Aber sie schweifte wieder in einen Gedankengang ab, der sie momentan ablenkte, egal wie verlockend und wunderschön dieser Gedanke einer Zukunft war, in der sie nicht nur seine Freundin, sondern auch seine Ehefrau war.

Wow, das klang gerade sehr, na ja, gewöhnungsbedürftig. An diesen Gedanken hatte sie sich erst gewöhnen müssen, aber mit der Zeit klang er nicht nur sehr im Bereich des Möglichen, sondern auch sehr verlockend und zu schön um überhaupt wahr zu sein. Zu oft hatte es nach einem Märchen, ihrem persönlichen Märchen geklungen, und genau so hatte man sie davon überzeugt, dass es keins war und es sehr wohl der Realität entsprach.

Momentan war Silvester aber nicht gerade märchenhaft, außer man empfand es als schön, wenn ihre Freunde und sie natürlich sich bei einer Runde Monopoly die Kante gaben. Anscheinend schafften es nur ihre Freunde ein harmloses Kinderspiel, das nur manchmal tief versteckte Aggressionen hervorbrachte, zu einer verdammten Schlacht zwischen Jugendlichen zu machen, bei der sie sich beinahe gegenseitig umbringen wollten und das mit Alkohol intus und seit knapp zwei Stunden. Besser konnten Minderjährige Silvester nicht verbringen.

Nun, immerhin war es besser als `Mensch ärgere dich nicht´ und ihr kläglicher Versuch eine Runde Schach gegen Itachi zu gewinnen, mit Sekt intus, sehr viel Sekt.

„Schluck das, Kazumi!“, Temari sprang abrupt und übermütig auf und wankte nur etwas aufgrund des sehr hohen Alkoholspiegels, warf dabei ihre Arme hoch, „Das war die Rache für die fünfte Hypothek auf mein Haus!“, rief sie überschwänglich.

„Hat sie mir gerade die Atlantic Avenue weggeschnappt?“, kam es nachdenklich von Sasuke und rieb sich sein Kinn, während Sakura kichernd auf seinem Schoß saß und an ihrem Sekt nippte.

„Scheiß auf die Avenue, sie hat mich schon wieder ins Gefängnis geschickt!“, empörte sich ihr Bruder.

„Was legst du dich auch mit ihr im Kampf um den Boardwalk an?“, meinte Hinata leise.

„Die wir bekommen haben!“, sagte Itachi überheblich und drückte Kazumi mehr auf seinen Schoß, was sie wohl auch nur einfach so zuließ, weil sie wohl schon etwas angetrunken war und sie eher damit beschäftigt war, sich auf dieses Spiel zu beschäftigen, das aus Freunden gerade richtige Feinde machte.

Grinsend schob Temari ihr einen Tequilashot hin, den sie etwas widerwillig nahm und ihn einfach herunterkippte. So wie damals mit `Mensch ärgere dich nicht! ´, spielten sie auch Monopoly nicht wie man es normalerweise spielte, sondern mit Hochprozentigen, wenn man mal eine Runde verlor. Außerdem spielte nicht jeder für sich, da sie dann doch zwölf Leute waren, sondern in Zweierteams, was das ganze irgendwie interessanter machte, da der Alkohol die Hemmschwelle immer mehr senkte und selbst Kazumi ihre Finger dann nicht mehr ganz bei sich lassen konnte. Wahrscheinlich strich sie deswegen schon seit zehn Minuten über Itachis Arm, der das mit einem leichten Grinsen quittierte.

Sasuke bildete natürlich mit Sakura ein Team, was ihr besonders gefiel, da sie die ganze Zeit auf seinem Schoß sitzen konnte und ihm immer wieder was ins Ohr flüsterte, was ihn immer zum Grinse brachte. Die Zwei waren so süß zusammen.

Temari hatte sich zwar mit Sasori zusammen getan, aber sie hatte die volle Kontrolle über die Spielzüge übernommen und nur hin und wieder gab Sasori ein Kommentar ab und half ihr, wenn sie mal nicht weiter wusste.

Naruto und Hinata gaben ein lustiges Bild ab, weil Naruto immer nach vorne preschte und Hinata mit mehr Taktik an die Sache ranging und sie irgendwie aneinander vorbeiredeten.

Deidara und Ino schienen extrem viel Spaß bei diesem Spiel zu haben und es schienen irgendwie egal zu sein, dass sie grade auf dem letzten Platz lagen. Was vielleicht auch an Inos Alkoholspiegel lag, da sie Deidara seit zwanzig Minuten betatschte und ihr Freund schon zum dritten Mal im Gefängnis gelandet war. Schien ihn zwar zu stören, aber nicht so sehr, wie sie dachte.

Und TenTen und Neji ergaben eine seltsam harmonische Symbiose, da sie sich ergänzten und immer eine passende Strategie hatte. Sie konnten fast schon perfekt auf Temaris Angriffe – auch wenn man bei Monopoly nicht wirklich von Angriffen sprechen konnte – reagieren und sie sogar wirklich gut parieren.

Die zwei lieferten sich mit Itachi und ihr ein kleines Kopf an Kopf Rennen und während sie hier dauernd einen Tequila in sich hineinschüttete, begnügte sich Itachi mit Whiskey oder Gin oder was das auch war.

„Wir sind dran!“, hickste Sakura und würfelte, „Yeah, ich wollte schon immer die Pacific Avenue.“, wenn sie betrunken war, konnte sie sich wirklich über jede Kleinigkeit freuen. Das war richtig süß, vor allem wie Sasuke dabei grinste und ihr natürlich die Pacific Avenue kaufte.

„Wie ist denn das passiert?“, flüsterte TenTen erschrocken und starrte wie Kazumi selbst auf das Brett auf dem die Spielfiguren aufgestellt waren.

„Keine Ahnung!“, murmelte Kazumi.

„Ach komm schon, wir wissen doch, dass sie sich mit Naruto und Hinata zusammen getan haben!“, beschwerte sich Temari, was sie dann doch etwas schockierte.

„Schäm dich Sakura, wir sind wie Schwestern!“, meinte Kazumi gespielt empört, was man ihr wohl nicht ganz abkaufte, da sie auch nicht aufhören konnte zu grinsen, was wohl vor allem an dem Alkohol lag. Deswegen schien sie wohl auch unkontrolliert zu kichern und klammerte sich beinahe panisch an Itachi.

„Das heißt aber nicht, dass wir alles zusammen machen müssen!“, erwiderte Sakura gespielt verärgert, was sie aber auch nicht ernstnehmen konnte. Ihre beste Freundin schien auch nicht zu merken, wie viel sie zusammen tun. Immerhin hallo, sie hatten was mit zwei Brüdern.

„Das schon, aber wir sind Brüder, Sasuke!“, kam es von Itachi, der seinen Bruder nicht ganz so finster ansah, wie er es wohl gewollt hatte. Der Alkohol machte selbst einen Itachi Uchiha nicht mehr so bedrohlich, wie er sonst manchmal wirkte.

„Als würdet ihr nicht mit Deidara und Ino liebäugeln, um Temari in die Pfanne zu hauen!“, meinte diesmal Sasuke, schien aber nicht ganz so schockiert zu sein, was wohl auch an dem Alkohol lag oder sie das ganze Spiel dann doch nicht so ernst nahmen, wie es den Anschein hatte.

„Ich wusste es! Du mieser Bruder!“

„Wer hat ihn denn schon zweimal Strafe zahlen lassen?“, meinte TenTen und aus dem Augenwinkel bemerkte Kazumi, wie sich Nejis Arm unauffällig um ihre Taille legte und sie sanft aber bestimmt an seine Seite drückte. Verborgen vor den Blicken der anderen, da sie sowieso schon zu betrunken waren um es überhaupt mitzukriegen. Sie bekam es aber mit und auch den leichten Rotschimmer auf ihren Wangen, der aber auch vom Alkohol herrühren konnte. Da war wohl ein weiteres Paar anwesend.

„Er hatte Schulden bei mir!“, erwiderte Temari.

„Gott, Leute! Das ist nur ein Spiel! Nehmt es nicht so ernst!“, sagte Kazumi, was sich dann doch seltsam aus ihrem Mund anhörte, da sie es ja genauso ernst nahm und nicht verlieren wollte. Vor allem da sich Sakura gegen sie verschworen hatte, Deidara und Ino wirklich mit ihnen spielten und Temari einfach zu übermächtig war. Irgendwer musste dieser Glückssträhne doch ein Ende setzen.

„Sag das den Uchihas, die einem bei `Spiel des Lebens´ abzocken, als würde ihr Leben davon abhängen!“, meinte diesmal Sasori, der nicht danach aussah, als würde ihn das sonderlich interessieren.

„Wer hat denn bei Cluedo betrogen?“

„Mach mal einen Punkt Sasuke! War doch sonnenklar, dass es der Butler im Esszimmer mit dem Kerzenleuchter war.“, mischte sich Deidara ein.

„Ich glaube, da wurde gerade ein wunder Punkt getroffen!“, flüsterte Sakura ihr zu, was sie nur zustimmend nicken ließ. Anscheinend hatten die Herrschaften schon öfters solche Brettspiele gespielt, die mit Alkohol gar nicht mehr so langweilig waren. Da machten sie sogar richtig Spaß, da mit zunehmenden Alkohol die Intelligenz sank und man mehr Fehler, die das Spiel zwar unnötig in die Länge ziehen konnte, aber dafür umso mehr Spaß verursachten.

Wahrscheinlich hatten sie letztendlich sogar den Parkplace deswegen an TenTen und Neji verloren.

„Erstaunlich, wie fast erwachsene, junge Menschen an Silvester ein Gesellschaftsspiel spielen und sich dabei anschreien, als wären sie kleine Kinder, denen man ihr Eis weggenommen hat.“, ertönte plötzlich Sais Stimme, der plötzlich vor ihnen stand und sie mit hochgezogener Augenbraue ansah und sich dabei ein kleinen Lächeln auf seine Lippen schlich.

„Ganz cool bleiben, Sai. Wir spielen es mit Alkohol, also sehr angemessen für Silvester!“, lallte Kazumi etwas und hielt die Flasche Tequila hoch, von dem sie wohl schon etwas zu viel getrunken hatte. Sie brauchte unbedingt frische Luft.

„Vielleicht fühlt er sich ausgeschlossen, weil wir ihn nicht mitspielen lassen.“, höhnte Temari genauso angeschickert, weswegen man das wohl nicht so ernst nehmen durfte.

„Ganz bestimmt nicht!“, murrte Sai und verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie alle tadelnd an, als wäre er hier der einzige Erwachsene.

„Wir müssen das sowieso langsam beenden!“, sagte er Itachi plötzlich, „Wir geben auf!“

„Genau! … Moment! Wir tun was?“, erschrocken sah Kazumi ihn an und konnte nicht erkennen, ob das jetzt ein Scherz war, „Wir können jetzt nicht aufgeben! Temari ist so gut wie am Ende!“, sie ignorierte die Proteste ihrer blonden Freundin, der wütender klang, als vorhin, als sie sich über den Verrat ihres Bruder aufgeregt hatte.

„Wir haben noch was vor! Erinnerst du dich?“, meinte er geheimnisvoll und sehr verführerisch, was sie dann doch an etwas erinnerte, was sie eigentlich zu Silvester tun wollte, ehe Temari mit dem dämlichen Brettspiel gekommen war und sie seitdem hier festsaßen.

„Perfekt, wir kriegen ihre Felder!“, meldete sich Temari, als Itachi aufstand und Kazumi einfach auf seine Arme hob, sie erschrocken aufschrie und sich an ihn klammerte.

„Sicher nicht! Ich bin immerhin sein Bruder!“, jetzt auf einmal also.

Itachi ignorierte die Streitereien der anderen ziemlich gut und ging einfach weg. Sie verließen den Gemeinschaftsraum des Wohnhauses und vor ihrer Zimmertür ließ er sie wieder runter.

Er küsste sie kurz auf die Stirn, „Hol dir lieber eine Jacke! Es ist kalt draußen!“, empfahl er ihr, was sie stutzen ließ. Was hatte der Kerl vor?

Kazumi runzelte kurz die Stirn, ehe sie schnell in ihr Zimmer eilte und eine warme Jacke holte. Sie warf sie sich über und folgte Itachi, der sie an der Hand nahm und sie den Gang entlangführte.

Abrupt schlug ihr Herz schneller und sie starrte beinahe manisch auf seine Hand, die ihre fest aber sanft umschlossen hielt und es fast danach aussah, als würde er sie nie wieder loslassen wollen. Seine warme Haut wärmte ihre kalten Finger und sie lächelte sanft, ehe sie zu ihm aufholte und sie so nah neben ihm ging, dass ihre Schulter seinen Arm berührte.

Kazumi zwang sich ihn nicht zu fragen wohin er sie entführen würde, da sie vor allem langsam anfing Überraschungen zu mögen und sie Itachis Überraschungen begann zu lieben. Er hatte ihr bewiesen, dass sie ihm die Kontrolle geben konnte, ohne dass er sie kontrollieren wollte. Hinter seinen Überraschungen verbarg sich nur seine Freundlichkeit und sein Wille ihr eine Freude zu machen.

Sie gingen schweigend nebeneinander, ehe sie das Wohnhaus verließen und sie unwillkürlich zum Himmel hinaufsah. Die Sterne funkelten um die Wette und wie immer war da dieser bescheuerte Vollmond, der ihr langsam aber sicher etwas auf den Keks ging. Hin und wieder wurden Raketen in die Luft geschossen und als sie explodierten erleuchteten sie nicht nur den Himmel für diesen einen vergänglichen Moment, sondern machten auf noch einen Heiden Lärm. Die Farben der Raketen waren dennoch wunderschön und jetzt wusste sie auch, warum sie Silvester so mochte.

„Komm!“, sagte Itachi leise und sie riss sich vom Himmel los, ehe sie ihm weiter folgte.

Kazumi ging wieder nah neben ihm, wagte es sogar ihre andere Hand auf seinen Arm zu legen. Normalerweise würde sie das nie außerhalb des Wohnheimes tun, da die Chance gesehen zu werden hier dann doch etwas groß war. Aber so wollte sie ihm auch zeigen, dass sie sich weiter entwickelt hatte und somit kein mehr so großes Problem hatte ihre Gefühle in der Öffentlichkeit zu zeigen und konnte es auch etwas riskieren vielleicht gesehen zu werden. Trotzdem würde sie es immer noch bevorzugen, wenn man es noch nicht herausfinden würde.

Itachi schien es mit einen Lächeln zu quittieren und führt sie einfach weiter. Zu seinem Glück sagte er nichts dazu, denn dann würde sie wohl aggressiv reagieren, wie sie es sonst tun würde. Das wollte sie sich aber dann doch abgewöhnen, zumindest gegenüber von Itachi. Es war sicher nicht gut für eine Beziehung, wenn sie ihn dauernd als Idioten bezeichnen würde, zumindest nicht jede Stunde, was sie früher schon irgendwie vielleicht doch etwas getan hatte.

Kazumi starrte wieder auf seine Hand, spürte wie sein Daumen über ihre Haut strich und merkte wie sich dieses angenehme Kribbeln in ihrem Bauch breitmachte. Es waren wahrscheinlich diese verdammten Schmetterlinge, die in solchen Situationen gerne eine Party mit Feuerwerk in ihrem Magen feierten und ihr zwar ein wundervolles Gefühl gaben, aber von diesen Schmetterlingen wurde ihr langsam echt schlecht.

Itachi zog sie sanft aber bestimmt an einem Gebäude vorbei, das wohl ein Wohnhaus war und blieb an der Hausecke stehen, schielte kurz um die Ecke um sich ihr dann zuzuwenden. Er legte seinen Zeigefinger auf seine Lippen, als Zeichen, dass sie still sein sollte und deutete mit einem Kopfnicken um die Hausecke.

Kazumi folgte seinem Blick, entdeckte eine Gruppe von Schülern, die es sich um ein Lagerfeuer gemütlich gemacht hatten. Hier feierte wohl jedes Wohnhaus auf seine Art Silvester, was ihr letztes Jahr nicht aufgefallen war, da sie zu Silvester nicht einmal hier gewesen waren. Letztes Jahr hatte sie Silvester auf einer Skihütte verbracht, wo sie Itachi nur so nahe gekommen war, weil sie zu betrunken gewesen war.

Heute war das ganz anders, da sich im Laufe der vielen Monate sich so viel verändert hatte, dass ihr ihr damaliges Verhalten fast schon dämlich erschien und äußerst dumm. Trotzdem bereute sie es nicht, da sie nie etwas bereuen wollte, was ihr in diesem Moment richtig erschienen.

Das hier war richtig und würde sie niemals bereuen!

Kazumi beobachtete die kleine Gruppe von Schülern, die sich wärmend um das Feuer versammelt hatte und ihren Spaß zu haben schienen. Sie tranken wohl Sekt und andere alkoholischen Getränke, was sie immer noch seltsam fand, da sie hier an einer Schule in Amerika waren. Aber hier galten wohl andere Regeln. Wie immer!

Mitten in der Gruppe entdeckte sie zwei bekannte Gesichter, Vanessa und Karin. Jetzt wusste Kazumi zumindest wo die zwei Horrorschwestern wohnten. So konnte sie ihnen wenigstens noch besser aus dem Weg gehen, da sie vor allem nicht dauernd mit derselben Rede konfrontiert werden wollte. Und nein, das bedeutete nicht, dass sie Problemen aus dem Weg ging. Sie ging nur diesem aus dem Weg, weil es sie nervte.

„So viel zum Thema, sie lieben dich und Sasuke.“, murmelte Kazumi und meinte dieses Bild.

Vanessa kuschelte sich mit einer seltsamen Hingabe und Zuneigung an einen Kerl, den sie aus ihrem Geometriekurs kannte. Ihre Schwester plauderte mit einem sehr freundlichen und ungewöhnlich verträumten Lächeln mit einem Schüler aus dem dritten Jahrgang.

„Weißt du, manchmal erwarten unsere Eltern Dinge von uns, die wir niemals wollten. Vielleicht gilt das auch für die Beide!“, meinte Itachi.

Er spielte darauf an, dass Itachis Mutter von ihm und seinem Bruder erwartete, dass sie sich gefälligst mit Karin und Vanessa verloben sollten, da sie doch so gute Partien war, wenn Itachi schon Temari abgelehnt hatte.

„Du meinst, sie haben mir gegenüber immer nur so getan, als würden sie dich und Sasuke lieben, aber in Wirklichkeit sind sie schon längst anderweitig vergeben?“, das klang wohl nur in ihren Ohren seltsam und total verrückt.

„Vielleicht nicht! Sie haben ja wirklich bei ihrem Daddy wegen der Verlobung gebettelt, aber vielleicht haben sie im Laufe der Zeit einfach gemerkt, was sie wirklich fühlen und sich anders umgesehen. Sie haben nur die Vorstellung von uns als Paare geliebt.“

Seltsamerweise warf das ein völlig anderes Bild auf die beiden Horrorschwestern, die Kazumi zu oft das Leben schwer gemacht hatten. Angefangen von ihren Vorwürfen sie würde ihnen Itachi und die anderen Jungs wegschnappen, sie würde sie nur wegen des Geldes lieben und sie wäre eine miese Hexe, die die Jungs verhext hätte, weswegen der Host Club nicht mehr existierte, bis hin zu ihrem Versuch sie mit Hidan zu verkuppeln, damit sie Itachi und die anderen endlich in Ruhe ließ.

Es sah wirklich danach aus, als hätten sie sich geändert und ihren Fokus von Itachi und Sasuke genommen um sich wohl anderen Männern zu widmen, die sie mehr lieben konnte, als nur eine bloße Vorstellung von einer perfekten Beziehung. Außerdem musste Kazumi zugeben, dass sie jetzt schon seit längerem nicht mehr von ihnen genervt worden waren.

Kazumi würde ja sehen, wie sich das entwickeln würde, wenn mal herauskommen würde, dass sie mit Itachi zusammen war. Vielleicht würden sie dann wieder in ihr altes Muster verfallen und ihr unmögliche Sachen vorwerfen, die nicht stimmen konnten.

„Ob sie panisch versuchen würden sich zu erklären, wenn sie dich jetzt sehen würden? So auf die Art, es ist nicht das wonach es aussieht.“, überlegte Kazumi laut, was an sich ein sehr amüsanter Gedanke war.

„Tja, vielleicht ist Vanessa einfach nur kalt und Karin unterhält sich nur mit einem Kerl.“, was irgendwie eine bessere Erklärung war, als sie hätten einfach aufgegeben. Was aber an sich nur ein Beweis wäre, dass sie Itachi und Sasuke dann doch nicht so liebten, wie sie es immer behauptet hatten. Würden sie es wirklich tun, hätten sie sich nicht aufhalten lassen sollen. Kazumi hatte sich auch nicht aufhalten lassen und ihr waren die Anfeindungen egal gewesen, genauso wie die offensichtliche Ablehnung seiner Familie.

Sie würde sich die Anerkennung der Familie Uchiha schon holen, genau wie sie Itachi davon überzeugt hatte, dass ihr sein Geld egal. Sie würde nur weniger Beschimpfungen fallen lassen und vielleicht etwas freundlicher sein. Aber es machte sie aus, dass sie die Wahrheit sagte und sich traute jedem entgegen zu treten, ganz egal, was es für Konsequenzen haben würde.

Dabei fiel ihr diese Party ein, zu der Itachis Vater sie eingeladen hatte, bei der sie glänzen musste um von ihm akzeptiert zu werden, bei der sie Itachi nicht blamieren durfte, bei der seine Familie und Geschäftspartner anwesend sein würden. Da wurde ihr richtig schlecht, weswegen sie den Gedanken für den Moment verwarf. Sie würde sich früh genug damit beschäftigen, aber zuerst musste sie ihre Deadline erfüllen, die immer näher und näher rückte.

„Gehen wir! Aber, Psst!“, raunte Itachi leise und deutete auf das nächste Wohnhaus, das nur ein paar Schritte von ihnen entfernt war, aber so weit weg erschien, da sie keine Deckung hatten und diese Gruppe von Schülern sie sehr leicht entdecken konnte, auch wenn sie gerade mit anderen Dingen beschäftigt waren.

Kazumi nickte nur stumm und als Itachi seinen Griff um ihre Hand leicht verstärkte, zog er sie wieder weiter. Leise schlichen sie in einigen Schritten Entfernung an dieser Gruppe entfernt. Ihre Schritte wurden schneller, als sie dem sicheren Schatten des Hauses näher kamen.

Kurz vor dem Ziel riss Itachi an ihrem Arm, zog sie in seine Arme um sie den letzten Meter zu tragen. Sie kicherte leise, schlang ihre Arme grinsend um seinen Nacken und drückte ihre Stirn gegen seine Schläfe, als er um die Hausecke bog und sie kurz in seinen Armen drehte, ehe er sie wieder auf den Boden absetzte.

Sie grinste immer noch, als wäre sie auf sehr glücklich machende Pillen und legte ihre Hände auf seine Wangen, während seine Hände warm und fest auf ihrer Hüften ruhten, sie an sich zogen und gleichzeitig an die kalte Mauer drückte.

Seine Stirn legte sich gegen ihre und sie kicherte wie ein kleines, verliebtes Mädchen. Sie war verliebt, aber doch kein kleines Mädchen mehr. Nur in seiner Gegenwart fühlte sie sich wie dieses kleine Mädchen, das zum ersten Mal verliebt war, was ihm ihrem Fall nicht mal stimmte, da sie schon mal verliebt gewesen war. Aber so hatte sie sich wirklich noch nie gefühlt. Es war unglaublich, wie wohl sie sich fühlte wenn sie nur bei ihm, wie überwältigend es war, wenn er sie im Arm hielt.

Der Kuss war kurz, aber wunderschön und ließ ihre Knie butterweich werden. Und das obwohl der Kuss eigentlich absolut unschuldig war, zumindest für Itachis Verhältnisse.

Als Itachi sie losließ, legte sie zwei ihrer Finger auf ihre Lippen und schielte zu ihm hoch. Er musterte sie eindringlich, ließ sie nicht aus den Augen. Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen, was ihn zwar unglaublich überheblich wirken ließ, aber genauso attraktiv.

Er griff nach ihrem Handgelenk und zog sie wieder weiter. Das Ziel hatten sie heute wohl noch nicht erreicht, was sie auch nicht störte. Manchmal war nicht das Ziel entscheidend, sondern der Weg dorthin. Und sie genoss den Weg, den sie zurücklegte, ehe sie Itachis Freundin wurde. Das war das ultimative Ziel, aber heute war es einfach nur ein Date mit ihm.

Kazumi lachte auf, während sie über das Schulgelände rannten, öfters bei einer Hausecke stehen blieben um zu sehen, was dahinter lag. Mehrmals mussten sie einer Gruppe Schüler ausweichen, die Silvester feierten und sie nicht bemerken durften. Vor allem wenn es sich um Itachis Ex-Kundinnen handelte. Die durften sie auf gar keinen Fall sehen, da sie sich dieses Date dann in die Haare schmieren konnte.

Beim Gebäude für Naturwissenschaften blieb Itachi abrupt stehen, weswegen sie beinahe in ihn hinein gelaufen wäre und etwas unsanft gegen seinen breiten Rücken stieß, was jetzt nicht das unangenehmste Gefühl der Welt war. Unter diesem Hemd und der Jacke verbargen sich wirklich angenehme Muskeln, die sich richtig gut unter den Fingern anfühlten.

Er musste eine wirklich ausgeprägte Rückenmuskulatur haben, wenn der Rest seines Körpers genauso war.

Ihr vom Alkohol leicht vernebeltes Gehirn kicherte bei diesem Gedanken jeden Zentimeter dieses muskulösen Körper zu studieren und zu berühren. Das ließ sie nur etwas Rot um die Nase werden und ihr wurde nur etwas heiß. Verdammt, ihr wurde gerade echt heiß!

Kazumi suchte Itachis Hand und glitt mit ihren Fingern zwischen seinen, ehe er sie zu einem großen Gebäude führte, das ihr bis heute noch nie aufgefallen war, geschweige hatte sie sich jemals dafür interessiert.

Es stand erst seit Ende des letzten Schuljahres auf dem Schulgelände, weswegen sie nicht einmal Zeit gefunden hatte sich dieses Teil anzusehen.

Ein letztes Mal schlichen sie schnell und leise an einer Gruppe von Schülern vorbei, die vor dem Naturwissenschaftsgebäude Raketen steigen ließen und hielten direkt vor der Tür vor besagtem Gebäude.

„Gehen wir rein!“, meinte Itachi leise, weswegen sie ihn etwas verwirrt ansah.

„Bitte?“, hauchte sie.

„Doch zu kitschig?“, fragte er nachdenklich, was sie echt süß fand, „Vielleicht wäre der Kurztrip in die Schweiz doch besser gewesen?“, murmelte er vor sich hin, was sie dann doch sehr schockierte, „Oder doch die Skihütte in Espen?“, überlegte er weiter und Kazumi wusste nicht so ganz, ob ihm klar war, dass sie das sehr wohl alles hören konnte und gerade nicht atmen konnte.

Er hatte was vorgehabt?

„Moment, noch mal zurück!“, unterbrach sie seine Gedanken, ehe er noch von Frühstück auf der chinesischen Mauer redete oder von einem Picknick auf dem Ayers Rock, „Du wolltest mit mir in die Schweiz fliegen oder nach Espen?“

„Mit dem Gedanken habe ich gespielt, ja!“, gestand er und war sich gar nicht bewusst, wie schockiert sie gerade war, was er alles tun wollte, nur um sie zu beeindrucken oder eben um sie davon zu überzeugen, er würde es ernst meinen. Ein Trip in die Schweiz hätte da nicht geholfen.

„Dir ist schon bewusst, dass ich ein einfaches Mädchen, dass es eher genießt mit dir auf einer Wiese zu picknicken, als in die Schweiz zu fliegen?“, fragte sie.

„Deswegen auch das Date in der Sternwarte!“, beendete er die Diskussion, die sowieso keinen Sinn hatte.

Itachi zückte einen Schlüssel, von dem sie sich sicher war, dass er nicht Itachi gehörte, auch wenn er der inoffizielle Herr der Schule war und dieses Teil sicher nach einem seiner Vorfahren benannt war. Schnell schloss er die Tür auf, hielt sie ihr auf, damit sie eintreten konnte. Die Tür fiel laut hinter ihnen zu, was sie nur etwas zusammen zucken ließ, sie aber sofort von diesem Anblick gefesselt war, der um einiges besser war, als Vanessas Kuschelversuch mit diesem Kerl am Lagerfeuer.

Eine kurze Wendeltreppe führte auf eine Plattform auf der dieses riesige und sehr beeindruckende Teleskop stand, das sogar gerade ausgefahren war und das Dach geöffnet war und sie so einen ungehinderten Blick auf den sternenübersäten Himmel hatte, der hin und wieder von farbenfrohen Feuerwerk erhellt wurde.

Staunend und vollkommen überwältigt stieg sie die Treppe hoch, hörte nur, wie Itachi ihr langsam folgte und sie wohl mit diesem durchdringenden Blick beobachtete. Auf der letzten Stufe stehend, erstreckte sich vor ihr eine riesige Plattform mit unzähligen Apparaturen, deren Komplexität sie nicht verstehen und die Auskunft über die ausgewöhnliche Konstellation der Sterne geben würde.

Kazumi riss erstaunt die Augen auf, als sie neben dem Teleskop ein traumhaft arrangiertes Picknick mit allem was dazu gehörte entdeckte. Eine große Decke auf dem Boden drapiert, ein großer Korb stand darauf und viele unglaubliche Leckereinen, wie eine Flasche Wein und zwei Gläsern waren da.

„Gefällt es dir?“, fragte Itachi und legte ihr eine warme Decke um die Schultern, ehe er sie bestimmt zu der Decke führte, auf der sie Platz nahm.

„Besser als die Schweiz, viel besser!“, hauchte sie.

„Gut zu wissen!“, meinte er nur und setzte sich ihr gegenüber, „Greif zu!“, bat er und deutete auf die köstlichen Leckereien, die auch noch unglaublich gut rochen.

„Warte!“, unterbrach sie ihn und er hielt innen, als er gerade die Flasche Wein öffnen wollte, „Vorher will ich dir noch was sagen!“, bat sie.

„Schlechter Zeitpunkt um mit mir Schluss zu machen!“

„Was, nein!“, schnell griff sie nach seiner Hand und sah ihn eindringlich an, „Itachi, du bist unglaublich! Du bist freundlich, einfühlsam, höflich, geduldig und so viele andere Dinge, die ich mangels Zeit einfach nicht auszählen kann. Aber auch, wenn du manchmal arrogant und überheblich sein kannst, bist du der wundervollste Mensch, den ich kenne.“, sagte sie ernst und meinte jedes einzelne Wort genauso, wie sie es gesagt hatte.

„Bist du todkrank?“, fragte er genauso ernst.

„Nein!“, ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen und sie sah etwas beschämt zu Seite, „Du sparst nie mit Komplimenten, von denen ich nur die Hälfte verdiene und ich habe dir letztes Jahr öfters sehr wehgetan. Dennoch hast du mir alles verziehen, was andere Männer nicht so schnell getan hätten.“, erklärte sie und verstärkte ihren Griff um seine Hand, konnte ihn aber immer noch nicht ansehen, „Beschämend muss ich zugeben, dass ich dir nie den gleichen Gefallen getan habe und dich immer nur Idiot oder andere Sachen genannt habe. Unsere Freundschaft hat damals so begonnen und da war es vielleicht auch angebracht, aber in Anbetracht meiner Gefühle möchte ich das nicht mehr. Außerdem kann ich das mit den Komplimenten nicht so gut!“

Kazumi wollte ihn nicht dauernd Idiot nennen, außer es war absolut angebracht. Sie wollte ihm sagen, wie traumhaft er war, wenn er sie so küsste. Sie wollte ihm sagen, wie unglaublich sie es fand, wenn er sie so höflich und zuvorkommend er sie behandelte. Und sie wollte ihm sagen, wie sehr sie ihn liebte und es genoss von ihm immer so überrascht zu werden. Er hatte ihr auf seine Art geholfen mit dem Tod ihrer Eltern fertig zu werden, ohne dass er es irgendwie erwähnt hatte. Einfach weil er es akzeptiert und nie von ihr verlangt hatte damit klar zu kommen, war es leichter es einfach hinzunehmen und sich nicht mehr von dieser Trauer einnehmen zu lassen und dass sie einfach lachen konnte, selbst wenn ihre Eltern diesen Moment nicht mit ihr teilen konnten. Weil er sie nicht gezwungen hatte, konnte sie dieses Kapitel abschließen und ihr Leben mehr genießen, selbst wenn sie immer traurig deswegen sein würde. Aber sie würde die Trauer nicht ihr Leben bestimmen lassen.

Kazumi spürte Itachis Blick auf sich und sie traute sich nicht ihn anzusehen, da sie Angst vor seinem Blick hatte, eben weil sie ihn öfters verletzt hatte und die Hälfte davon sicher vermieden hätte werden konnte, wenn sie nicht so feige gewesen wäre.

Itachi zog sanft an ihrem Handgelenk und küsste sanft und hingebungsvoll ihren Handrücken, weswegen sie doch aufsah und ihn einfach nur mit großen Augen ansah.

Da saß er, Itachi Uchiha, der wohl selbstbewussteste Mann, den sie kannte, direkt vor ihr im Schneidersitz und hielt beinahe verzweifelt ihre Hand fest, küsste ihre Haut und hatte dabei sinnlich aber fest die Augen geschlossen, während seine Hände zitterten. Sie zitterten so, wie ihre Hände zitterten, wenn sie nervös war oder Angst hatte, Itachi könnte sie doch verlassen. Sie zitterten, wie sie gerade bei Itachi niemals zittern durften.

„Hat es einen Moment gegeben, in dem du vor mir weglaufen wolltest?“, fragte er.

„Ja!“, gestand sie und zitterte plötzlich selbst.

„Wieso hast du es doch nicht getan?“

„Weil du mich gelehrt hast, dass man für sein eigenes Glück egoistisch sein darf und es mich einen Dreck kümmern sollte, was andere davon halten oder ob sie sich deswegen schlecht fühlen.“

„Liebst du Robert noch?“

„Nein!“

Plötzlich grinste Itachi gegen ihre Handrücken und öffnete seine Augen um sie auf eine Art anzusehen, die ihr den Atem stockte. Dieser Blick war klar, zielgerichtet und so unglaublich verführerisch, dass sich ihre Kleidung gerade sehr störend anfühlte.

„Wann hast du dich in mich verliebt?“, fragte diesmal Kazumi, „Oder zumindest wann ist dir das aufgefallen?“

„Nach dem Kuss in deinem Zimmer, ehe du mir eine geknallt hast und als ich dich mit Hidan gesehen habe, der dir meiner Meinung nach viel zu nah gekommen war.“, antwortete er.

„Warum?“, ihre Stimme war nur mehr ein leises Hauchen mit einer Spur Panik, die sie gerade versuchte zu verbergen.

„Weil sich hinter dieser Fassade einer unglaublich starken Frau, die du sicher auch bist, eine warmherziger, Grund auf ehrlicher und selbstbewusster Mensch verbirgt, der keine Angst hat Menschen mit seiner ehrlichen Meinung entgegen zu treten und sich nicht scheut Gefühle zu zeigen und auch mal schwach zu sein.“, erklärte er leise, „Ich habe mich nicht nur in dich verliebt, weil du deine Gefühle nie versteckt hast und nie Angst hattest mir die Meinung sagen. Ich liebe dich, weil du ein unglaublicher Mensch bist, der niemanden verurteilt, immer ehrlich ist und jeden Menschen so behandelt, wie du es für richtig hält.“

„Ich …“, das war gerade das wundervollste Kompliment, das ihr ein Mann je gemacht hatte und sie konnte darauf nichts erwidern, weil ihr verdammt noch mal die Spucke wegblieb.

„Ganz ehrlich Kazumi, ich brauche dich, weil du so ein Mensch bist. Du wirst mich nie anlügen und mir immer zur Seite stehen, immer hinter mir sein. Du bist meine Konstante, mein Fels!“

Kazumi musste sich korrigieren, denn das war das wundervollste Kompliment, das ihr ein Mann je gemacht hatte. Ein Mann, der ihre Konstante und ihr Fels und ihr Anker war, behauptete genau dasselbe von ihr und dabei war sie das alles nicht. Sie war labil, stur, gefühlsverkrüppelt und manchmal naiv. Außerdem war die Sache mit den toten Eltern kein einfacher Tobak, weswegen sie schon geistig nicht gerade der stabilste Mensch war. Und trotzdem behauptete gerade Itachi Uchiha er würde sie brauchen, weil der Tod ihrer Eltern sie wahrscheinlich zu diesem Menschen gemacht hatte und sie sein Fels war.

„Verdammt, dieses Gespräch ging gerade in eine Richtung, die ich nicht beabsichtigt hatte!“, murmelte Itachi plötzlich und küsste ihr Handgelenk.

„Dabei hab ich ja damit angefangen!“, meinte Kazumi entschuldigend.

Weil sie ihm unbedingt sagen wollte, was er ihr bedeutete und ihr schon lange auf der Seele lastete, hatte ihn dazu gebracht diese wichtigen Fragen zu stellen. Es war sein gutes Recht erfahren zu wollen, ob sie mal weglaufen wollte, vor all ihren Problem, vor ihm oder ob sie noch Gefühle für Robert hegte, die nicht mehr existierten. Itachi nahm ihr Herz ein, es gehörte ihm. Da waren für die Gefühle ihres Ex keinen Platz mehr, den sie vor einem Jahr nur noch geliebt hatte, weil es einfacher mit ihm gewesen wäre. Aber einfacher war nicht immer richtig und richtig war meistens schwer, aber umso wertvoller und erstrebenswerter.

„Schon gut!“, sagte er und wieder wusste sie, warum er so wundervoll war, „Komm her!“, bat er mit süßer Stimme und zog nach an ihrem Handgelenk, weswegen sie zu ihm rüber robbte und sie sich zwischen seine Beine setzte, konnte sich entspannt gegen seinen Oberkörper lehnen, während er seine Arme um sie legte.

Diesmal hinderte sie ihn nicht daran den Wein mit einem leisen Knall zu öffnen und den Weißwein in die zwei Gläser zu schenken um ihr eins zu reichen.

Kazumi nahm einen kleinen Schluck davon und griff nach einem der zahlreichen Leckereinen, die unglaublich köstlich schmeckten. Woher Itachi die auch immer nahm, er musste das weiter tun.

Wieder verfielen sie nach einem kurzen und sehr angenehmen Schweigen in ein Gespräch, da diesmal aber um einiges fröhlicher und erfreulicher war, als das vorherige. Sie erzählten sich von amüsanten und etwas peinlichen Erlebnissen aus ihrer Vergangenheit, bevor sie sich kannten. Kazumi konnte herzlich über Itachis erste Klavierversuche lachen, während er sehr amüsiert über ihre Fahrversuche war, die laut ihm und anderen Leuten immer noch nicht besser waren. Angeblich war sie immer noch eine miserable Autofahrerin und noch mieser darin ein Auto einzuparken.

Er zeigte ihr die Sterne am Himmel und konnte ihr – wie konnte es anders sein – einige Sternbilder zeigen, während sie ihn mit den kleinen Häppchen fütterte und sie den köstlichen Wein tranken.

Irgendwann vertraute er ihr leise eine Bitte an, die sie zuerst stutzen ließ, aber auch verstand und einfach nickte. Wie konnte sie ihm eine einfache Bitte abschlagen, wenn er ihr solche Momente schenkte und ihr alles verzieh.

„Ist dir kalt?“, fragte er irgendwann, da sie sich wohl immer mehr in die Decke und seine Arme gekuschelt hatte, während sie zu gierig den Wein trank und wohl etwas zu sehr beschwipst war.

„Ein wenig!“, murmelte sie und lehnte ihren Kopf in den Nacken, damit sie ansehen konnte, „Itachi, kann ich dich noch etwas fragen?“, hauchte sie, was beinahe von einer weiteren Rakete, die in die Höhe schoss verschluckt worden wäre.

„Sicher!“, meinte er.

„Hast du Temari wirklich bei `Spiel des Lebens´ abgezockt?“, okay, wer hätte jetzt wirklich erwartet, dass sie in ihrem Zustand eine vernünftige Fragen stellen würde?

„Nicht nur einmal!“, murmelte er, als seine Uhr piepste und der Himmel förmlich explodierte, da mehrere Raketen gleichzeitig abgeschossen wurden und der Himmel nicht nur erleuchtet war, sondern auch so farbenfroh war, als wäre man auf einem LSD-Trip.

„Frohes neues Jahr, Itachi!“, hauchte sie.

„Frohes neues Jahr, Kazumi!“, raunte er und küsste sie lange auf die Lippen und in diesem Moment, in der ein neues Jahr eingeläutet wurde, wollte sie mehr als das hier, viel mehr als noch vor einem Jahr oder vor einem Monat. Aber sie behielt es für sich, weil …

Vielleicht war es seltsam, dass Itachi gerade heute von ihr wollte, dass sie sich nicht entschied, obwohl er über ein Jahr um sie geworben und obwohl sie sich gerade jetzt dafür entschieden hatte.

Wahrscheinlich war sie wegen der Sache vorhin zu aufgewühlt und vielleicht auch zu betrunken um diese Entscheidung jetzt zu treffen. Sie würde sie nicht bereuen, aber vielleicht morgen dann doch als zu früh empfinden.

Er, der sie unbedingt wollte, verlangte das von ihr, da sie gerade so aufgewühlt war und er nicht wollte, sie würde ihre Entscheidung später bereuen, weil sie diese Entscheidung nur aufgrund dieses kurzen seelischen Ungleichgewichts getroffen hätte oder vielleicht schon getroffen hatte.

Aber wahrscheinlich hatte er Recht! Sie sollte keine Entscheidungen treffen wenn sie betrunken war und sie gerade nicht der stabilste Mensch war, was sie sowieso nicht war.

„Ich liebe dich!“, sagte sie stattdessen, was ihn lächeln ließ und ihr Antwort genug war.

Zumindest für heute!

37.Kapitel

37.Kapitel

Kazumi wachte mit einem Brummschädel auf, der sich anfühlte als wären da irgendwelche kleinen Männchen im ihrem Schädel die fröhlich und lachend mit kleinen Hämmern auf ihre Schädelinnenseite einschlugen und nicht aufhören wollten. Wein war eindeutig schlecht und nicht umsonst für Leute über 21, die vielleicht verantwortungsbewusster damit umgingen, als minderjährige Schüler, die doch sowieso nur ihren Spaß haben wollten.

Außerdem hatte der blöde Tequila davor nicht gut getan und sie hatte eindeutig zu viel davon getrunken.

Leise fluchend wischte sie ihr klingelndes Handy von ihrem Nachttisch und drehte sich um, während es auf dem Boden fröhlich weiter bimmelte um sie aus dem Bett zu kriegen. Kam es nur ihr so vor oder wurde das Klingeln aggressiver, je länger es diese Töne von sich gab? Irgendwann würde es sich anhören, als würde es Kazumi richtig anschreien, weil sie sich weigerte aufzustehen.

Aber sie war müde, hatte einen Kater und sie war bis 3 Uhr morgens wach gewesen. Da konnte das Handy doch Erbarmen mit ihr haben und sie doch gerade heute etwas länger schlafen lassen.

Die Nacht war lang gewesen und sie spürte auch noch die Nachwehen von diesem Gespräch mit Itachi, das völlig aus dem Ruder gelaufen war. Dennoch hatte sie ihm das gestern sagen müssen, wie wichtig er ihr war und was er ihr bedeutete. Vielleicht hätte sie es geschickter anstellen können, aber in dem Moment musste sie es einfach loswerden, was dazu geführt hatte, dass Itachi ihr diese Fragen gestellt hatte, die ihm wichtig waren und auf der Seele lasteten.

Kazumi liebte Robert nicht mehr, sie empfand nur mehr freundschaftliche Gefühle, die sie aber nicht ausleben konnte, da sie sich aus Rücksicht auf Itachi niemals mehr mit ihm treffen würde. Dafür war zu viel zwischen ihnen passiert. Sie würde auch nicht wollen, wenn er mit seiner Ex befreundet wäre.

Sie drehte sich auf den Rücken, starrte wieder einmal an die Decke. Irgendwie beschlich sie gerade das ungemeine Gefühl, dass sie etwas sehr Wichtiges was letzte Nacht betraf, vergessen hatte. Der Alkohol war wohl Schuld, dass sie sich gerade daran nicht erinnern konnte. Das aufwühlende Gespräch konnte sie auswendig herunterbeten, als würde es gerade vor ihren Augen stattfinden, aber diese eine Sache hatte sie völlig vergessen, was sie sehr beschämend und schade fand. Eigentlich konnte sie sich viele Dinge, vor allem die total unwichtigen Sachen erinnern, aber gerade daran scheiterte sie.

Kazumi erhob sich vom Bett, da sie sowieso nicht mehr schlafen konnte und ihr Bewegung gut tun würde, vor allem aufgrund des Katers. Außerdem hatte sie Durst und war etwas hungrig. Sie brauchte schnell ihr Frühstück, auch wenn ihr übel war.

Schnell zog sie sich an, huschte in ihr Bad um dann halbwegs ansehnlich aus ihrem Zimmer zu treten. Kurz streckte sie sich im Gehen durch, da ihre Muskeln verspannt waren. Sie sollte vielleicht doch mehr Sport treiben, da sie nicht ewig so knackig und schlank aussehen würde. Das Alter würde sich sicherlich irgendwann bemerkbar machen, auch wenn das vielleicht noch dauern würde. Sie wollte mit vierzig nicht wie fünfzig aussehen.

Leise gähnend, da sie doch etwas müde war, öffnete Kazumi die Tür in Erwartung nicht sehr viele Leute um diese Uhrzeit und nach Silvester im Speisesaal anzutreffen und behielt recht.

Vollkommen allein saß Itachi wie gewohnt auf seinem Platz, las Zeitung und trank seinen Kaffee, als würde er jeden Tag allein hier rumsitzen.

Schlagartig kam ihr wieder dieses Bild von letzter Nacht vor Augen, wo er vor ihr saß, ihre Hand in seinen, gegen seine Lippen gedrückt. Seine Hände hatten gezittert, was sie verstört hatte, genau wie seine gequält geschlossenen Augen, als hätte sie was vollkommen Falsches gesagt.

Dabei brauchte er sie, sie war sein Fels, was sie niemals gedacht hatte. Nicht mal Robert hatte sie gebraucht, sie hatte ihn gebraucht. Und jetzt war da ein Mann, der für sie da war, ihr unbewusst den Rücken stärkte, niemals wankte und dennoch sie benötigte und auf sie vertraute, dass sie immer hinter ihm stehen würde, dass sie immer da sein würde.

Die Tür fiel laut hinter ihr zu, was sie zusammen zucken ließ. Itachi sah beinahe erschrocken von seiner Zeitung auf und wandte sich zu ihr um. Trotz seiner kurzen Überraschung, dass überhaupt jemand aufgestanden war, lächelte er sie kurz darauf an und legte die Zeitung einfach weg.

„Morgen Kazumi!“, meinte er, was sie aus ihrer Starre aufweckte und sie sich endlich in Bewegung setzte.

„Morgen Itachi!“, sagte sie und ging auf ihn zu.

Mit einer unheimlichen Eleganz erhob er sich von seinem Sessel und wartete bis sie vor ihm stand. Vollkommen selbstverständlich, als wäre es das Normalste der Welt rückte er ihren Sessel etwas nach hinten und bat sie mit einer höflichen Handbewegung Platz zu nehmen. Selbst wenn sie kein Date oder Verabredung hatten, behandelte er sie dennoch wie eine Königin, der man den Sessel so rückte, dass sie problemlos platznehmen konnte, ohne dass sie die Hand nach der Sitzgelegenheit ausstrecken musste. Das waren mal perfekte Manieren, die sie immer wieder überraschten und ängstigten. So manierlich war sie nicht, obwohl sie sich bei Tisch benehmen konnte und auch was von Etikette verstand.

„Hast du gut geschlafen?“, fragte er, als er sich ebenfalls wieder hinsetzte und ihr eine Tasse hinstellte um ihr heißen Kaffee einzuschenken.

„Eigentlich schon! Danke!“, meinte Kazumi leise und griff nach Milch und Zucker, spürte Itachis Blick auf sich, der sie genau beobachtete.

Was hatte sie vergessen?

„Was ist mit dir?“, wollte sie diesmal wissen und schielte zu ihm.

„Gut!“, antwortete er nur.

„Du bist ziemlich früh auf, na ja, zumindest wenn man bedenkt, wann wir schlafen gegangen sind!“, bemerkte sie und rührte dabei in ihrem Kaffee, der sich dank der Milch hell verfärbte.

„Ich bin erst seit ein paar Minuten hier! Wieso bist du schon auf?“, meinte Itachi und spielte wohl darauf an, dass sie keine Frühaufsteherin war und nur dann aufstand, wenn sie es musste. Am Wochenende oder gar in den Ferien konnte man sie nicht so schnell aus dem Bett bekommen, wenn es nicht unbedingt notwendig war.

„Konnte nicht mehr schlafen!“, murmelte sie und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee. Der tat gut!

„Ist alles okay?“, fragte er besorgt.

„Ich hab einen Kater!“, außerdem hatte sie das Gefühl, dass sie was ganz Wichtiges vergessen hatte.

Sein Arm legte sich warm um ihre Taille, sein Oberkörper beugte sich zu ihr herunter und seine warmen Lippen legten sich verführerisch an ihr Ohr, weswegen sie erzitterte und kalte Schauer ihren Körper erschütterten.

„Ich hoffe doch, du hast nicht vergessen, was letzte Nacht passiert ist?“

Was zur Hölle war gestern Nacht passiert?

„Du lagst in meinen Armen, an mich gekuschelt mit einem Gläschen Wein in der Hand.“, raunte er leise, ehe sie ihren Blick zu ihm wandte, „Wir haben uns das Feuerwerk angesehen und gegen 3 Uhr morgens bis du selig eingeschlafen!“, meinte er weiter und küsste sanft ihre Lippen, während sie ihn nur weiter sprachlos ansah, da sie Panik hatte, sie hätte irgendwas sehr Dummes gemacht, „Du siehst unglaublich süß aus, wenn du schläfst.“, flüsterte er und berührte mit seiner Nasespitzen ihre, „Und da ich ja kein Unmensch bin, hab ich dich wieder zurück ins Wohnhaus getragen. In deinem Zimmer hast du dich regelrecht an mich geklammert, als wolltest du nicht, dass ich gehe.“, Kazumi schluckte hart, „Letztendlich hab ich dich auf dein Bett gelegt und dann …“, sanft küsste er ihre Mundwinkelt, zog sie dabei näher an sich heran, ihr Knie berührte seins und sie legte ihre Hand auf seinen Oberarm, begegnete seinem Blick, der sie fesselte, „… bin ich einfach gegangen und hab dich schlafen lassen.“, raunte er und grinste dabei so überheblich und unverschämt, dass sie ihn eigentlich wieder Idiot nennen wollte. Und dabei wollte sie sich das eigentlich abgewöhnen.

„Mehr nicht?!“, fragte sie misstrauisch, was ihn breiter lächeln ließ.

„Wieso, hätte ich dich in mein Zimmer tragen und dich in mein Bett legen sollen?“, fragte er mit süßer, verführerischer Stimme, die mehr versprach als nur diese Worte, sondern heiße Küsse, sanfte Berührungen und verführerische Taten.

Ja, „Nein!“, sagte Kazumi mit fester Stimme, obwohl sie eigentlich nur flüstern wollte.

„Willst du darauf zurückkommen?“

Ja, „Vielleicht!“

Itachi lächelte und berührte ihre Wange mit seinen Fingerknöcheln, ehe er seine Hand in ihren Nacken legte und zog mit dem Daumen an ihrem Kinn, damit sie ihre Lippen einen Spalt öffnete. Er verschloss ihren Mund mit seinen und als er sie zu diesem unglaublichen Kuss verführte, zog er sie mehr an seinen Körper, glitt von ihrem Sessel und rutschte einfach so auf seinen Schoß.

Ihre Hände legten sich in seinen Nacken, ihre Daumen strichen über seine Wangen. Sie kniete auf Itachis Sessel und drückte ihren Oberkörper an seinen, was ihn lächeln ließ. Große, warme Hände legten sich auf ihre Hüfte, zogen sie näher an Itachi.

Wohlige Hitzewellen schossen durch ihre Adern, kalte Schauer erschütterten ihren Körper und dieses angenehme Kribbeln durchfuhr sie, machte sich in ihrem Bauch breit und überzog ihre Haut mit einer Gänsehaut.

Langsam lösten sie den Kuss, Kazumi blinzelte mehrere Mal und ließ ihre Hände langsam sinken um schlagartig rot auf den Wangen zu werden. So wie Itachi sie ansah und so wie sie auf seinem Schoß saß, wie sie sich an ihn drückte, war ihr dann doch peinlich. Zwar hatten sie sich schon öfters so geküsst, aber in Anbetracht an letzte Nacht und diesem Gespräch war dieser ganze Kuss auf einer anderen Stufe, die ihr keine Angst mehr machte. Früher hätte ihr diese neue Stufe Angst gemacht.

Itachi lächelte einfach nur und legte seine Hände auf ihre Wangen, zog sie zu sich und legte seine Stirn gegen ihre. Leicht schloss sie die Augen und berührte mit ihren Handflächen seine Brust, spürte den gleichmäßigen und kräftigen Herzschlag unter ihren Händen. Sie konzentrierte sich auf diesen angenehmen Rhythmus, atmete selbst mehrmals tief durch, ehe sie ihre Augen wieder öffnete und in seine Augen blickte. Sein Blick fesselte sie und ließ ihre Gedanken abrupt stoppen. Ihr Herzschlag beschleunigte sich und sie krallte ihre Finger in sein Hemd, während seine Hände langsam über ihre Seiten glitten und sich dieses traumhafte Lächeln auf seine Lippen schlich, das sie so liebte.

„Ich liebe dich auch!“, hauchte er plötzlich gegen ihre Lippen, weswegen sie erschrocken die Augen aufriss und sich langsam aufsetzte um ihn von oben herab lange zu mustern.

Kazumi erinnerte sie daran, dass sie das kurz nach Mitternacht zu ihm gesagt hatte. Er hatte nicht geantwortet, was für sie nicht schlimm war, da sein Lächeln genug für sie gewesen war. Ihrer Meinung musste man darauf nicht immer verbal etwas erwidern. Hin und wieder reichte auch ein Blick, eine Berührung, eine einfache Geste um genau den Ton so einer Liebeserklärung zu treffen. Manchmal brauchte sie nicht mehr!

Daher lächelte sie auch nur und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn, als sie plötzlich Stimmen vom Gang kommend wahrnahm und dieser kleine, süße Augenblick zwischen ihnen vorbei war. Zwar etwas abrupt, aber immerhin hatten sie einen einsamen Moment mit ihm gehabt und manchmal war das mehr, als sie sonst bekam, wenn sie nicht gerade ein Date hatten. Manchmal war das mehr, als sie sich je gewünscht hatte.

„Später!“, hauchte sie einfach nur und kletterte von seinem Schoß um sich wieder artig und brav, als wäre nichts gewesen, auf ihren Sessel zu setzen, als die Tür aufging und ihre Freunde eintraten.

„Ich komme darauf zurück!“, meinte er leise, weswegen sie fast schon wieder rot auf den Wangen wurde. Der Gedanke an das, was sie vor ein paar Sekunden getan hatte, kam wieder in ihr hoch und war ihr wieder peinlich.

„Morgen!“, begrüßte Temari sie, „Oh und frohes neues Jahr!“

„Frohes neues Jahr! Bist du noch betrunken, Temari?“, fragte Kazumi lächelnd. Das wäre zumindest eine Erklärung warum sie um diese Uhrzeit so gut drauf war und so laut.

„Kann man so sagen! Sasuke und Sakura haben uns in Monopoly in die Pfanne gehauen!“, murmelte Sasori und deutete auf die zwei, die ihnen Hand in Hand folgten und sehr glücklich aussahen.

„Das ist mein kleiner Bruder!“, grinste Itachi überheblich und sehr stolz, was irgendwie süß war.

„Einer musste es ja machen, wenn du einfach unverrichteter Dinge abzischst!“, meinte Sasuke.

„Wer war denn bis zu dem Zeitpunkt hinter mir? Du hast nicht mal annähernd an meiner Punktezahl gekratzt, ehe ich abgezischt bin.“, erwiderte Itachi sehr lässig und sein Bruder verzog missmutig das Gesicht, ehe Sakura ihn einfach weiterzog.

„Sich um diese Uhrzeit zu streiten, gehört sich nicht!“, bat sie mit einem leichten Lächeln und umarmte Sasukes Arm, der sich einfach mitziehen ließ und seine Freundin mit einem wirklich verliebten Blick belegte.

„Vor allem nicht, wenn manche von uns einen Kater haben!“, kam es von Sasori, der seinen Kaffee wohl sichtlich genoss.

„Oder noch betrunken sind!“, grinste Kazumi und bedachte Temari mit einem eindeutigen Blick, die sich nicht mal angesprochen fühlte und sich einfach einen Croissant genehmigte.

„Bloß kein Neid, Kazumi!“, meinte Temari beiläufig, als wäre sie neidisch darauf, dass sie noch betrunken war. Kazumi wäre froh, wenn sie keinen Kater hätte und wenn ihr diese Knutscherei von vorhin nicht so verdammt peinlich wäre und ihr einfallen würde, was gestern noch passiert war außer diesem Gespräch, das in eine Richtung gegangen war, die sie nicht beabsichtigt hatte.

„Ich doch nicht!“, erwiderte Kazumi nur und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee.

Unbewusst schielte Kazumi zu Itachi, der abermals in seine Zeitung versunken war, wie vorhin, als sie in den Speisesaal gekommen war. Seelenruhig trank er dabei seinen Kaffee und studierte den Artikel über irgendeinen Wirtschaftskram, der sie nicht interessierte und sich ihrer Kenntnis entzog. Dass er in seinem Alter – ungeachtet seiner Stellung als künftiger Erbe einer Firma – solche Artikel verstand, bewunderte sie regelrecht, da man in diesem Alter doch sicher Besseres zu tun hatte, als sowas zu lesen.

Plötzlich sah Itachi sie an, schielte wie sie zu ihm rüber und ein leichtes Lächeln verbarg er hinter seiner Tasse. Abrupt wurde sie rot, da er sie nicht nur mit diesem Blick bedachte, sondern er seine Hand auf ihren Oberschenkel legte und durch den Jeansstoff ihre Haut versengte und ihr eine Gänsehaut verschaffte. Sanft strich sein Daumen über ihr Bein, während sie versuchte ihre leichte Röte hinter ihrer Kaffeetasse zu verstecken. Es gelang ihr nicht ganz da Sakura zu aufmerksam war, gerade heute, und sie mit einem eindeutigen Blick bedachte. Sie wusste ganz genau, was da gerade abging und amüsierte sich prächtig.

Ein diabolisches Lächeln huschte auf Sakuras Züge, weswegen sie hart schluckte. Ihre beste Freundin schmiegte sich plötzlich sehr auffällig und beinahe aggressiv an Sasuke, der nichtsahnend ebenfalls Zeitung las. Kurz sah er sie verwirrt an, ließ es aber dann einfach geschehen und legte seine freie Hand um ihre Schultern. Das veranlasste Sakura ihre Hand provokativ auf seine Brust zu legen um darüber zu gleiten. Ihr Blick, der ihr galt, war eindeutig.

Sasukes Hand wanderte wohl eher instinktiv über ihre Schulter runter zu ihrer Taille, wo sie verblieb, während Sakura sie immer noch herausfordernd ansah und ihr Freund gerade davon nichts mitbekam und einfach dachte, seine Freundin wollte mit ihm kuscheln. Dabei verfolgte sie ein ganz anderes Ziel und benutzte ihn, damit Kazumi sich ebenfalls an Itachi kuschelte, dessen Blick sie direkt auf sich spüren konnte.

Na toll, alle starrten sie an und wollten, dass sie was tat!

Da fühlte man sich ja überhaupt nicht bedrängt oder genötigt! Nicht doch!

Kazumi schielte unauffällig zu Temari und Sasori. Sie war wohl damit beschäftigt nicht einzuschlafen oder zu kotzen, da war sich Kazumi unsicher. Er hingegen widmete sich ganz entspannt einer Zeitschrift über Marionetten. Seine Familie produzierte diese ja und war damit verdammt erfolgreich.

„Sasori, erzähl mir irgendwas von deinen Kursen in Yale, egal was!“, forderte sie so schnell und wohl etwas panisch, da der Ältere sie plötzlich extrem verwirrt ansah.

„Kazumi!“, empörte sich Sakura plötzlich und wand sich aus Sasukes Griff, der die Welt jetzt gar nicht mehr verstand.

„Was?“, hauchte er verwirrt und starrte seine Freundin an, die sich aufgebracht auf dem Tisch abstützte und Kazumi böse ansah.

„Du wurdest gerade schamlos für die edlen Zwecke deiner Freundin ausgenutzt, Brüderchen!“, murmelte Itachi so beiläufig, während er seine Zeitung weiterhin sehr interessant fand und ihren Oberschenkel immer noch nicht losließ.

„Mach schon, Sasori!“, forderte Kazumi hingegen weiter und sah ihn auffordernd an, der zwischen ihr und Sakura hin und her schaute.

„Wehe dir, Sasori!“, drohte jetzt Sakura ihm, was eigentlich ihr Job war.

„Gott, ist mir schlecht!“, unterbrach Temari die bedrohliche Stille zwischen ihnen und sank auf dem Tisch zusammen, was in Hinblick auf die momentane Situation extrem skurril wirkte.

Diesmal sahen alle Temari an, die wohl zwischen Übelkeit und Hunger kämpfte, da sie etwas bleich um die Nase war, aber trotzdem gierig einen Croissant verschlang. Sie würde bei dem bloßen Anblick dieses Gebäcks kotzen, wenn sie so betrunken war.

„Du hattest mit allem Recht, Kazumi!“, hörte sie plötzlich Sakura nachdenklich sagen, „Diese Reichen haben wirklich nicht mehr alle Tassen im Schrank.“, murmelte sie weiter, was Kazumi lächeln ließ.

„Und ich dachte immer, ich rede bei dir immer gegen eine Wand.“, meinte sie mit einem Schulterzucken und fing Temaris tödlichen Blick, der ihr vielleicht Angst machen sollte. Dennoch konnte sie darüber hinweg lächeln, da ihr Blick durch den Alkohol dann doch etwas verschleiert und gedämpft war.

„Ihr seid gemein, alle beide!“, war Temaris einzige Gegenwehr, ehe sie mit einem erschöpften Seufzer auf dem Tisch zusammen sank.

Schlussendlich schloss Sasori seine Zeitschrift und legte sie vor sich hin, ehe er sich erhob und auf seine friedlich schlafende Freundin herab sah. Er lächelte leicht und hob sich vorsichtig auf seine Arme.

„Du gehörst noch ins Bett, Temari!“, sagte er ohne Widerworte ihrerseits zu erwarten und würde wohl auch nicht auf sie hören, würde sie sich wirklich wehren, „Wir sehen uns später, Leute!“, verabschiedete er sich von ihnen, ehe er Richtung Tür ging und den Speisesaal einfach verließ.

„Hey Itachi, hast du gesehen? Deine Aktien sind gefallen!“, meinte Sasuke, als wäre das vorhin nicht wirklich passiert. Als würde das ständig passieren, dass einer von ihnen kaputt vom Kater oder aufgrund seines betrunkenen Zustandes wieder in sein Bett verfrachtet werden um sich auszuschlafen. Dass sie dann nichts Besseres zu tun hatten, als einfach über fallende Aktienkurse zu debattieren und die Situation einfach zu ignorieren, überraschte sie dann schon.

„Hab die schon letzte Woche wieder verkauft! Haben sich sowieso nichts gebracht.“, kam es von Itachi, der immer noch sehr vertieft in seine Zeitung war, dennoch seine verdammte Hand nicht von ihrem Oberschenkel nehmen wollte, „Die waren sowieso zu unsicher um sie länger als ein Jahr zu behalten.“, erörterte er weiter.

„Du bist doch sonst risikofreudiger?“, fragte sein Bruder, während Sakura und sie sich fast schon verständnislos anstarrten und das obwohl Kazumi in denselben Unterricht ging wie Sasuke und davon doch eigentlich mehr Ahnung haben sollte als Sakura. Aber außer im Unterricht und für die Hausarbeiten beschäftigte sie sich nicht mit diesem Thema und es interessierte sie auch nicht. Die zwei mussten sich aufgrund ihrer Familie und ihrem Leben damit beschäftigen, wofür sie sie bewunderte.

Itachi zuckte nur mit den Schultern, „Das ist nicht risikofreudig, sondern total hirnverbrannt. Diese verdammten Aktien sind in dieser einen Woche um die Hälfte gefallen.“, murmelte er.

„Sind sie nicht süß?“, schmachtete Sakura die zwei an, was die zwei nicht mal zu bemerken schienen und waren ganz in ihren Zeitungen vertieft.

„Bezaubernd!“, meinte Kazumi nüchtern und trank einen Schluck Kaffee, während sie diese zwei Herren beobachtete, die selbst Sakura und sie ignorierten und entspannt Zeitung lassen, „Beinahe putzig!“

„Und heiß!“, fügte Sakura hinzu, was Kazumi lächeln ließ.

„Und sexy!“, meinte sie weiter.

„Irgendwie unwirklich!“

„Verdächtig gutaussehend!“

„Habt ihr was gesagt, Mädels?“, Sasuke sah beinahe verwirrt von seiner Zeitung auf und starrte zuerst seine Freundin und dann sie an.

„Nein, Sasuke! Wir haben gar nichts gesagt!“, lächelte Kazumi sanft und schielte zu Itachi, während sein Bruder sich wieder seiner Zeitung widmete und Sakura sich einfach wieder verliebt an ihn schmiegte. Itachi lächelte in sich hinein, was ihr nur sagte, dass er eindeutig gehört hatte, was Sakura und sie da von sich gegeben hatten und war darüber wohl äußerst erfreut.

Unbewusst griff sie einfach nach seiner Hand und zog sie unter den Tisch. Und während sie sehr beschäftigt tat, glitten ihre Finger zwischen seine, verhakten sich miteinander und Itachi verstärkte seinen Griff, zog an ihrer Hand, was sie letztendlich zwang näher zu ihm zu rutschten. Sie trank genüsslich ihren Kaffee, während sie ein leichtes Lächeln verbarg und leicht erzitterte, als er mit seinem Daumen über ihren Handrücken kleine Kreise zog.

Kazumi beobachtete Itachi eine Weile, wie er konzentriert seine Zeitung las und dabei sehr sexy aussah. Man sah ihm richtig an, wie er in seinem süßen Köpfchen nachdachte und wohl jeden einzelnen Aktienkurs im Kopf durchging. Hin und wieder verzog er etwas verärgert das Gesicht, zog seine Augenbrauen zusammen oder zuckte mit den Mundwinkeln. Manchmal lächelte er auch, was wohl wirklich unbewusst geschah. Er schien es nicht zu bemerken, was er da für traumhafte Grimassen zog und sie am liebsten geseufzt hätte.

Leise gähnte sie und lehnte sich etwas über den Tisch, als Itachi sie ansah. Kurz musterte er sie.

„Müde?“, fragte er leise.

Kazumi brachte nur ein leichtes Nicken zustande, da sie abermals gähnte und kurz ihre Augen schloss.

„Soll ich dich denn in dein Bett bringen?“, fragte er plötzlich verführerisch und seine Lippen waren ihrem Ohr zu nahe. Dennoch konnte sie nicht wirklich verhindern, dass sie erschauerte und sie sich ganz tief in ihrem Inneren genau das wünschte und sehr gerne Ja sagen würde, zu allem.

„Untersteh dich, Itachi!“, brachte Kazumi empört hervor und brachte wieder ein paar sichere Zentimeter zwischen sich und Itachi, der sie forschend ansah, „Sasuke, tu was!“

Schnell sah sie zu Itachis Bruder, der mit seiner Zeitung immer noch beschäftigt war und Sakura dabei im Arm hielt, die ganz entzückt von seinen sanften Streicheleinheiten war und selbst über seinen Kiefer glitt. Hatten die echt nichts Besseres zu tun, als hier zu kuscheln?

„Vergiss es! Ich stell mich nicht zwischen dich und meinen Bruder!“, murmelte er und ihre beste Freundin bedachte sie mit einem Blick, der ihr Angst machen sollte. Der sagte doch schon so richtig aus, dass sie Sasuke jetzt ja nicht ablenken sollte um ihn daran zu hindern, sie weiter zu streicheln und mit seinen Berührungen zu verwöhnen.

„Du kannst dich wohl nicht mehr verstecken, Süße!“, grinste Itachi gegen ihr Ohr, was sie aufschrecken ließ.

Langsam wandte sie ihren Blick zu Itachi, musterte ihn diesmal, lange und ausgiebig. Bedachte ihn mit einem beinah neutralen Blick, der ihn wenig kümmerte.

„Dann trag mich in dein Zimmer!“, dieses Spiel konnten auch zwei spielen, „Jetzt sofort!“, forderte sie, was wohl doch nicht so spurlos an ihm vorbei ging. Minimal spürte sie, wie er seinen Griff um ihre Hand leicht verstärkte, wie sich seine Finger etwas verkrampften. Seiner Miene konnte man das natürlich nicht ansehen. Da blieb er bei seinem üblichen Pokerface, das sie wenig kümmerte.

Ein kurzer Moment verging, in dem sie sich ein Blickduell lieferten und keiner den Blick anwandte. Wenn er dauernd verführerisch und unwiderstehlich sein konnte und sie mit seinen Blicken, Worten und Gesten verführen wollte, konnte sie es schon lange. Zwar konnte sie das nicht wirklich gut, aber sie konnte ihn wenigstens mit ihren Worten verwirren und mit ihrem Blick weichkochen.

„Du bist noch nicht soweit!“, meinte er nüchtern.

Und damit hatte er vollkommen Recht! Vielleicht war ihr das letzte Nacht entfallen!?

38.Kapitel

38.Kapitel

Mit dem Bleistift zwischen Zeige- und Mittelfinger ließ Kazumi das Ende des Stiftes in einem gleichmäßigen Rhythmus auf den Holztisch aufkommen und stützte ihr Kinn auf ihrer anderen Hand ab, während sie einfach nur auf das Blatt Papier vor sich anstarrte. Sie glitt mit ihrer Zunge über ihre Lippen und lauschte dem gleichmäßigen Klopfton, der irgendwie beruhigend und beinahe senmäßig auf sie wirkte.

Immer wieder schielte sie zu ihrem Handy, das direkt neben dem Blatt Papier auf dem Stapel Bücher lag. Nicht, dass sie erwartete es würde gleich läuten oder sonst ein Geräusch von sich geben. Aber wenn ihr nichts einfiel, hatte sie immer die Angewohnheit auf ihr Handy zu starren. Wohl in der Hoffnung ihr würde ein spontaner Geistesblitz kommen. Der blieb wie erwartet aus, weswegen sie leise seufzend auf ihr Lehrbuch starrte.

Diese drei Hausarbeiten für das Semesterende waren ja die eine Sache und hatte sie schon längst erledigt gehabt, aber gleich kurz vor den Semesterferien drei nette Prüfung abzuhalten, war wohl zu viel des Guten und des Ertragbaren. Was wollten die Lehrer denn damit beweisen?

Kazumi seufzte leise und schloss das dicke Lehrbuch um sich entspannt zurück zu lehnen und den Kopf in den Nacken zu legen. Sie schloss die Augen und atmete mehrmals tief durch. Heute war sie einfach zu unkonzentriert um auch nur irgendwie was für die Schule zu tun. Die Prüfungen waren ja kein Problem, da es Stoff war, den sie sowieso schon mal wiederholt hatte und ziemlich gut verstand. Aber diese eine Hausarbeit wollte ihr nicht wirklich gelingen, was auch nur teilweise mit dem Fach zu tun hatte.

Sie lehnte sich mehr zurück und wippte etwas mit dem Sessel, starrte auf das weiße, leere Blatt Papier.

Wahrscheinlich sollte sie es heute lassen und den Aufsatz morgen schreiben, wenn sie sich besser konzentrieren konnte und auch mehr Energie dafür hatte. Die Idee, um diese unchristliche Uhrzeit, also 7 Uhr morgens an einem Sonntag ihre Aufsätze zu schreiben, war nur in ihrem Kopf gut gewesen. Und nur weil um diese Uhrzeit niemand in der Bibliothek sein würde, wurde die Idee auch nicht besser.

„Hey Kazumi!“, und sie war wohl nicht die Einzige, die auf diese Idee gekommen war.

„Hi Gaara!“, begrüßte sie ihren Mitschüler, von dem sie immer noch nicht wusste, ob sie jetzt Freunde oder eben nur Schulkollegen waren, „Du bist auch hier?“

Gaara war über Weihnachten und auch Silvester zu seiner Familie gefahren. Er schien wohl aber der Einzige gewesen zu sein, der das getan hatte. Ihre ganzen Freunde und wohl die ganze Schule hatte die Feiertage hier verbracht. Sagte ja sehr viel über deren Familiensinn aus und deren Bemühungen irgendwas daran zu ändern. Sie fuhr ja nicht nach Hause, weil sie keine Familie mehr hatte, außer Jim der in der Welt rumtourte und ihrer Tante, die weiß Gott was machte. Ihre Freunde waren ihre Familie.

„Ja, drei Hausarbeiten vor Semesterende. Ist zumindest eine Herausforderung!“, meinte er und setzte sich ihr gegenüber hin. Seine Bücher stapelte er auf dem Tisch. Der hatte wohl auch sehr viel vor heute, mit wohl mehr Enthusiasmus und Energie.

„Du sagst es! Wie waren eigentlich die Feiertage?“, fragte Kazumi, da sie zwar Gaara fast jeden Tag sah, aber sie selten Gelegenheit hatten zu reden, so richtig zu zumindest.

„Ganz in Ordnung! War eben eine gewöhnliche Familienfeier. Deine Freunde feiern sicher anders!“, meinte Gaara.

„Glaub mir, mir sind gewöhnliche Familienfeiern lieber, als das was diese Herrschaften manchmal veranstalten.“

Ehrlich gesagt, brauchte sie keine dekadente Weihnachtsparty, bei der es nicht mal um das Wesentliche bei Weihnachten ging. Mal abgesehen von der religiösen Sache, Christi Geburt und das alles, ging es bei Weihnachten doch darum Zeit mit den Menschen zu verbringen, die man liebte. Das hatte sie zwar, auch wenn Jim nicht dabei gewesen war, – das machte ihr schon genug Schuldgefühle – und dieses Jahr hatten sie so Weihnachten verbracht, wie sie es am liebsten verbrachte, im Kreise ihrer Freunde und mit Itachi. Aber sie wusste nicht, wie das in den nächsten Jahren sein würde, wenn sie vor allem diese Beziehung mit Itachi einging und sie irgendwann von seiner Familie akzeptiert wurde und demnach Weihnachten irgendwann mit ihnen zu verbringen. Und die würden Weihnachten bestimmt anders feiern.

Wers glaubt! Bis seine Familie sie akzeptierte würden sicher noch Jahre vergehen, außer sie kümmerte sich selbst um dieses Problem. So wie sie es sonst tat.

„Na ja, dieses, also eigentlich schon letztes Jahr, war es recht angenehm.“, änderte sie ein bisschen ihre Meinung, da dieses Weihnachten ihr Schönstes seit Jahren gewesen war. Und das obwohl Jim ihr immer traumhafte Weihnachten geschenkt hatte. Er hatte immer versucht ihr gerade an diesen Feiertagen ihre Trauer etwas zu schmälern. Und jetzt war sie gar nicht mehr so traurig und konnte es genießen. Das aber auch nur, weil Itachi sie heilte. Der beste Beweis war ja nur, dass sie Gaara einfach so hatte erzählen können, was mit ihren Eltern passiert war.

„Lernst du für die Prüfungen oder machst du deine Hausarbeiten?“

„Hausarbeiten, auch wenn ich nicht weiterkomme. Es ist 7 Uhr morgens, für sowas bin ich wohl einfach zu müde.“, und sie war auch etwas verkatert, aber das wollte sie Gaara nicht unbedingt erzählen. Die Party gestern war wohl doch zu viel gewesen, so kurz vor Semesterende. Diese Reichen feierten auch jedes Ereignis mit Elan.

„Was wohl auch der Grund ist, warum die Bibliothek sonst leer ist.“, meinte Gaara einfach nur, „Oder versteckst du dich?“

Kazumi stutzte kurz und musterte Gaara einen Moment.

„Na ja, du musst ja deine Hausarbeiten unbedingt hier machen. Du hättest die Bücher ja auch mitnehmen können.“, versuchte er sich zu erklären und merkte dann erst, was er ihr da gerade vorwarf und damit hatte er nicht mal so Unrecht.

Aber versteckte sie sich gerade?

„Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung!“, hauchte sie.

Kazumi hatte keinen Grund sich vor irgendjemanden zu verstecken. Keiner ihrer Exfreunde wuselte in ihrer Schule herum, Vanessa und Karin würden gerade um diese Uhrzeit bestimmt nicht in die Bibliothek gehen, wenn sie überhaupt noch an Itachi und Sasuke interessiert waren. Nach Silvester war sie sich nicht mehr so sicher, was sie von den beiden halten sollte. Und außerdem wollte sie ja auf Itachi zugehen und nicht vor ihm davonlaufen. Sie war genug weggelaufen, davon hatte sie genug. Jetzt wollte sie nach vorne gehen und ihr Herz verlangte nach mehr, als nur dieser seltsame Schwebezustand, in dem sie sich gerade mit Itachi befand. Und gerade seit Silvester wusste sie, dass sie es mehr denn je wollte.

Demnach wusste sie nicht genau, wieso sie hier saß und über ihre Hausarbeit grübelte, auf die sie sich eh nicht konzentrieren konnte und genauso gut in ihrem Zimmer machen konnte. Dort konnte sie genauso unkonzentriert sein und das auch noch mit einer Tasse Tee.

„Es ist bei dir wohl selten, dass du mal etwas nicht weißt!“

„Davon kannst du ausgehen!“, murmelte Kazumi und stützte ihr Kinn auf ihrem Handballen ab, „Vielleicht ist dieses Verstecken schon ein Reflex von mir!“, überlegte sie laut und versuchte vielleicht so eine Antwort zu bekommen. Vielleicht wusste es ja Gaara.

„Oder du hast das unbewusst getan und willst einfach nur über etwas nachdenken!“, schlug er vor, was in Anbetracht ihrer Situation gar nicht so dumm klang. Jedenfalls klang es besser, als an einem Sonntag um sieben Uhr morgens in der Bibliothek zu lernen oder irgendwelche Aufsätze zu schreiben.

Das konnte sie ja in ihrem Zimmer auch tun. Da war ihr es ja egal, ob man sie dann störte oder nicht. Aber wenn sie wirklich nachdenken wollte, so richtig, wäre eine Störung sehr kontraproduktiv. Daher war es wirklich klüger, wenn sie sich an einen Ort zurückzog, an dem sie sehr selten gestört wurde. In einer Bibliothek war es grundsätzlich ruhiger und vor allem um diese Uhrzeit total verwaist.

Hier könnte man wirklich gut nachdenken!

„Würde auch nach mir klingen!“, fügte Kazumi hinzu und lächelte. Dieser Gedanke gefiel ihr.

Sie näherte sich langsam ihrer Deadline. Die Deadline, die sie aufgestellt hatte um sich wohl selbst etwas unter Druck zu setzen. Bis zu dieser Deadline wollte sie sich entscheiden. Bis zu dieser Deadline würde sie Itachis Freundin werden.

Vielleicht hatte sie instinktiv gespürt, dass sie sich langsam entscheiden sollte und sie nicht mehr zweifeln durfte. Sie hatte schon genug gezögert und hinausgezögert. Jetzt musste sie handeln und das bedeutete in ihrem Fall, dass sie nachdenken musste. Schon wieder!

Kazumi dachte manchmal zu viel nach, erstellte in ihrem Kopf für jede erdenkliche Möglichkeit einen Weg, den sie gehen konnte. Sie ging jedes Szenario durch, was ihr einfiel, wie es enden könnte und wie es letztendlich enden würde. Ihr fielen Winkelzüge für ihre Situation ein, an die ein anderer Mensch nicht mal denken würde.

Das Ergebnis war klar, aber der Weg war ihr absolut unbekannt. Eigentlich störte sie das nicht, da manchmal der Weg das Interessanteste war und sie ihn nicht wissen wollte. Auch wenn sie Überraschungen nicht mochte, gerade diese Sache, diesen Weg, da wollte sie sich wirklich überraschen lassen. So seltsam das auch klang!

Eben weil sie das unbewusst gespürt hatte, schien sie sich an einen Ort zurückgezogen zu haben, wo sie in Ruhe und ohne Störung nachdenken konnte. Vielleicht hatte sie ja gehofft, dass sie in der Bibliothek irgendein Geistesblitz treffen würde. Vielleicht hatte sie ihr Handy so manisch angestarrt, als hätte sie die Hoffnung, dass irgendjemand sie anrufen würde um ihr Feuer unterm Hintern zu machen. Vielleicht wünschte sie sich auch insgeheim, dass Itachi sie suchte, hier auftauchte und sie in sein Zimmer trug um sie zu seiner Freundin zu machen. Auch wenn Sex oder dergleichen nicht bedeutete, dass man eine Beziehung hatte. Und wahrscheinlich war sie wohl sowieso schon seine Freundin und nur sie sah das anders oder wollte es noch nicht sehen, weil sie noch nicht dazu bereit gewesen war. Zumindest vor einigen Monaten noch nicht.

„Ist alles okay?“, fragte Gaara und wirkte dabei etwas besorgt.

„Sicher!“, meinte Kazumi und lehnte sich abermals zurück, klopfte abermals mit dem Ende des Bleistiftes auf dem Tisch.

„Sicher?“, hakte er nach.

„Sicher!“, sagte sie ernst, sah ihn dabei eindringlich an, ehe sie seufzte, „Keine Ahnung!“

„Geht es um Itachi?“, wollte er so wissend von ihr erfahren.

Gaara wusste über ihre verquere Situation ziemlich gut Bescheid, dafür dass sie vielleicht nur Klassenkollegen waren. Aber sie konnte auch mit ihm reden, weil er eben nur ihr Klassenkollege war und er ihr nicht so nahe stand, weswegen er vielleicht eine andere Sicht auf ihre Situation hatte. Vielleicht konnte gerade er ihr einen Rat geben, den ihr Sasuke, Sakura oder einer ihrer anderen Freunde nicht geben konnte. Eben weil er ihr und den anderen nicht so nahe stand und neutraler sein konnte.

„Wahrscheinlich! Ich muss mich entscheiden!“, murmelte sie.

„Wieso tust dus nicht einfach? Kann ja nicht so schwer sein, einfach ja oder nein zu sagen!“

Kazumi fiel der Stift aus der Hand und starrte ihn plötzlich an, als wäre er wirklich ein Alien. Sie hatte immer wieder die Für und Widers dieser Sache mit Itachi durchgegangen. Hatte immer über jede mögliche Konsequenz und jede mögliche Entwicklung so lange nachgedacht, dass sie nicht mal bemerkt hatte, dass Itachi dieselben Gefühle für sie hegte, die sie versucht hatte zu ignorieren oder sogar vergessen wollte. Sie hatte sich einreden wollen, dass es nur Schwärmerei war und diese Gefühle irgendwann aufhören würden. Er war mal ihr bester Freund gewesen und genau diese Freundschaft wollte sie nicht einfach aufgeben, nur weil sie etwas für ihn empfand, was vielleicht nicht mal echt war.

Aber sie waren echt, so echt und ehrlich, dass es ihr manchmal Angst machte. Sie war so dermaßen in Itachi verliebt, verknallt und vernarrt, dass sie keine Worte für diese Gefühle für Itachi fand. Kazumi konnte für alles eine Definierung, eine Beschreibung oder eine Bedeutung finden, aber gerade für ihre Gefühle für diesen einen Mann konnte sie nichts dergleichen finden. Sie wusste nur, dass sie ihn liebte und einfach mit ihm zusammen sein wollte.

Sie zögerte immer noch, aber wollte zu einer Entscheidung kommen, was sie nicht zusammen brachte und wahrscheinlich in die Bibliothek geflohen war um darüber nachzudenken.

Und jetzt behauptete Gaara es wäre ganz einfach, sie musste entweder ja oder nein sagen. Deppeneinfach, wenn man nicht sie war und so kompliziert dachte wie sie.

„Denkst du es ist so einfach?“, fragte sie heiser.

„Sicher! Zumindest wenn man es sich einfach macht!“, meinte er mit einem Schulterzucken, was sie irritierte, „Stimmt schon, der richtige Weg ist nie der Einfache, wenn es leicht ist, stimmt irgendwas nicht. Das kennt jeder!“, erklärte er weiter, „Ich denke nur, dass der Anfang schwierig sein sollte um sozusagen zu beweisen, dass ihr bereit ward dafür zu kämpfen. Meiner Meinung nach kämpfen du und Itachi schon ziemlich lange.“

Gaara hatte ja keine Ahnung, was sie und Itachi schon alles durchgemacht hatten um an diesen Punkt zu kommen. Sie hatte sehr viele Tränen vergossen und er war zu oft wütend gewesen, auf sie, auf sich selbst und auf andere Typen.

„Und?“, fragte sie halb interessiert und halb gelangweilt.

„Vielleicht habt ihr bewiesen, dass der Weg jetzt leichter werden kann. Dann ist es einfach, ja oder nein!“

Okay, diesmal starrte sie ihn mit offenem Mund.

Er wollte ihr gerade weißmachen, dass sie irgendjemanden oder irgendwas bewiesen hatte, dass sie genug gekämpft hatte. Sie war ihren Weg auf ihre Weise gegangen, hatte Wut empfunden, Angst und Schmerz, hatte geweint, gelacht und geheult wie ein Schlosshund.

Zuerst hatte sie sich geweigert diese Gefühle, die sie empfand, anzuerkennen, wollte sie einreden, dass diese Gefühle nicht auf Gegenseitigkeit beruhten, hatte sich eingeredet Itachi würde nicht dasselbe empfinden. Dieser Schmerz, diese nagende Eifersucht, die sie empfunden hatte war ja schon schlimm genug gewesen. Der Gedanke, sie könnte ewig in dieser wundervollen Freundschaft festsitzen und müsste ihm dabei zusehen, wie er sich in eine andere verlieben würde, die er vielleicht irgendwann heiratete. Davor hatte sie sogar richtig Panik gehabt.

Ihm die Wahrheit zu sagen, hatte ihr alles abverlangt. Ihn abzuweisen, hatte ihr das Herz zerrissen. Sich auf ihn einzulassen, hatte ihr wahnsinniger Panik und Angst gemacht.

Itachi hatte um sie gekämpft, wollte ihr beweisen, dass er es ernst meinte, dass er nur sie wollte. Er hatte sich so viel einfallen lassen und sie war ihm immer mehr und mehr verfallen, ehe sie mehrmals fast aufgegeben hatte.

Zu Silvester hatte sie wohl fast aufgegeben und wollte einfach nur ja sagen. Was sie letztendlich davon abhielt, wusste sie nicht. Vielleicht hatte sie immer noch Angst vor einer Zurückweisung oder dass Itachi es doch irgendwann leid war.

Für das Schicksal – was so verdammt klischeehaft war – hatten sie und Itachi genug gelitten und oder gekämpft, dass man sie jetzt belohnen wollte. Was wohl im Klartext hieß, dass sie sich einfach entscheiden konnte, ohne dass sie den Verdacht bekam es wäre zu einfach und demnach absolut falsch.

Es fühlte sich aber so verdammt richtig an, obwohl es doch so einfach war.

Ja oder Nein!

So hörte es sich wirklich ziemlich einfach an. Sie musste nur eins dieser beiden Dinge sagen und schon war alles in Butter. Und in ihrem Herzen war es auch einfach und sie wollte es einfach nur loswerden. Sie sollte Itachi das alles und viel mehr sagen, mehr als sie ihm zu Silvester gesagt hatte. Kazumi hatte ihm noch nicht mal im Ansatz das gesagt, was sie eigentlich loswerden wollte. Sie hatte bis jetzt nur an der glatten Oberfläche gekratzt und ihm nichts offenbart was darunter noch so alles verborgen lag. Und da war noch wirklich viel was er noch nicht wusste und sie bereit war ihm das zu erzählen. Nach und nach zumindest!

Trotzdem war es in ihrem Kopf verdammt kompliziert, eben weil sie über jede erdenkliche Möglichkeit nachdachte um den bestmöglichen Weg zu wählen. Da ging es nicht nur um Ja oder Nein, sondern verquere Winkelzüge, die eigentlich überhaupt keinen Sinn ergaben, aber in ihrem Kopf fast schon logisch schienen.

„Du denkst also wir haben irgendjemanden oder irgendwas bewiesen, dass ich und Itachi es ernst meinen, dass wir genug gekämpft haben, weswegen die Antwort einfach ist?“, fragte sie trotzdem nach, da sie mit dieser Art von Erklärung nicht ganz zufrieden war. Sie war jemand, der mit logischeren Erklärung mehr anfangen konnte, als mit diesem Schicksalskram und diesem Zeug mit dem Beweisen, dem Kämpfen und diesem Leichter werden.

„Würde doch logisch klingen nach all diesen Strapazen und Anstrengungen, die ihr hinter euch habt.“, meinte er nur, was allerdings logisch klang, „Zumindest wäre es wünschenswert und irgendwie beruhigend, dass man für seine Anstrengungen auch irgendwie belohnt wird.“

„Würde zu schön klingen!“

„Glaubst du nicht daran, dass dir was Gutes passiert, wenn du kämpfst und gewinnen willst?“

„Das ist es nicht!“, murmelte sie und schob den Stift hin und her, „Ich denke, ich will daran glauben, weil es beruhigend und irgendwie tröstend kling, aber ich habe Angst wenn ich daran glaube und es dann nicht eintrifft, ich wohl mich nicht mehr davon erhole.“, ungern erinnerte sie sich daran, wie sie damals am Ende ihrer Kräfte gewesen war und nur mehr Jim sie da heraus hat holen können. Wenn sie noch eine Niederlage in Bezug auf Itachi einstecken musste, wenn sie sich zu früh entschied, dann konnte nicht mal Itachi sie retten. Davor hatte sie Angst.

„Manchmal muss man eben was riskieren!“, erwiderte Gaara, was sie fast lächeln ließ. Der hatte ja keine Ahnung was sie schon alles riskiert hatte, zumindest rein seelisch.

„Ach ja?“, fragte sie beinahe unglaubwürdig, schielte zu ihm hoch und beobachtete ihn.

Sein Blick war konzentriert auf ein Buch gerichtete. Seine Augen bewegten sich hin und her.

„Du willst mit ihm zusammen sein und als du ihm gesagt hast, was du empfindest, hast du den ersten Schritt getan.“, irgendwie hatte sie ihm doch zu viel erzählt, „Jetzt hat er dir bewiesen, wie ernst er es meint. Er will dir die Entscheidung überlassen den nächsten Schritt zu gehen.“

„Okay, wie viel weißt du? So viel hab ich dir gar nicht erzählt!“

„Sasuke und ich haben einen Kurs zusammen!“

„Du willst mir also erzählen, dass du dich mit Sasuke angefreundet hast, der dir munter erzählt hat, was da zwischen mir und Itachi abgeht.“, fragte sie sehr misstrauisch und war etwas sauer. Dass sie Gaara ihre Probleme anvertraute, war die eine Sache und da es ihre Probleme waren, konnte sie es jeder Person erzählen, selbst Vanessa, wenn sie einen Hirnschaden hatte. Aber, dass jetzt Sasuke anfing Gaara zu erzählen, was da mit Itachi war und wie es gerade um sie stand, ging dann doch etwas zu weit. Auch wenn der Kerl ihr bester Freund war und sie sich wohl gerade mit Gaara anfreundete, hieß dass noch lang nicht, dass Sasuke ihm fröhlich was davon erzählen durfte, wie es um ihre Beziehung mit Itachi stand. Auch wenn Itachi sein Bruder war.

„Angefreundet ist das falsche Wort. Er meinte, ich wäre erträglich.“, das kam ihr bekannt vor, „Er hat nur gesagt, dass du verunsichert bist. Vielleicht wollte er dir so helfen. Ich bin unparteiisch!“

Es war seltsam, aber damit hatte er so was von recht. Sie hatte ja dasselbe gedacht. Sasuke und alle anderen wollte natürlich, dass sie mit Itachi zusammen kam, weil sie eben zueinander passten und wohl das Traumpaar waren, aber sie würden alles tun um genau das zu bewerkstelligen. Sie waren immerhin zuallererst Itachis Freunde gewesen, also sehr parteiisch. Gaara hingegen war es egal, was mit Itachi und ihr geschah. Er sagte das was er dachte ohne Rücksicht darauf was dann passierte. Gaara war nicht Itachis Freund und ihrer wohl auch nicht. Er war nur ein Kerl mit dem sie sich gerne unterhielt und der sie verstand.

So versuchte Sasuke ihr zu helfen, indem er ihr Gaara auf den Hals hetzte, ihm subtile Hinweise gab, damit er ihr ins Gewissen redete oder zumindest ihr irgendwas erzählte, damit sie zu einer Entscheidung kam. Das war das Süßeste was Sasuke tun konnte, auch wenn er gerade ihre Privatsphäre verletzt hatte.

„Ich muss gehen!“, hauchte sie plötzlich und packte ihre Sachen geistesabwesend zusammen, ehe sie sich erhob und Gaara unverwandt ansah, „Gaara, sind wir Freunde?“, fragte sie plötzlich, „Ich meine, …“

„Willst du dass wir Freunde sind?“

„Ja!“

„Dann sind wir Freunde!“, das ging sehr einfach.

„So einfach?“, murmelte sie.

„So einfach!“

Gaara hatte entschieden, dass sie Freunde waren, auch wenn sie sich kaum kannten und er nicht einmal wusste, wie sie wirklich war. Er hatte dabei einfach auf seinen Instinkt gehört und das Logische einfach ausgeblendet. Es wäre logisch noch zu warten oder dergleichen, aber er hatte es einfach riskiert, was sie schwer beeindruckte.

„Wieso?“

Er zuckte einfach mit den Schultern, „Einfach so!“, meinte er nur, was sie lächeln ließ.

„Das könnte unser Wort des Jahres werden!“

„Wahrscheinlich!“, er schenkte ihr ein Lächeln, was ihr Mut machte, „Wir sehen uns noch! Sag mir wies ausgegangen ist!“

„Mach ich! Bis später!“, hauchte sie und verließ mit schnellem Schritt die Bibliothek.

Kühler Wind wehte ihr entgegen und die leichte Sonne blendete sie, als sie mitten auf dem Weg stehen blieb und zur Bibliothek hochsah.

Vielleicht war es nicht die gleiche Situation, aber zumindest ähnlich genug, dass es als Wink mit dem Zaunpfahl ausreichte. Gaara hatte die Chance Ja oder Nein zu einer Freundschaft mit ihr sagen müssen. Bei ihnen hatte es zwar nicht solche Schwierigkeiten oder Hindernisse gegeben wie mit Itachi, aber zumindest hatte sie leichte Startprobleme gehabt, weil Itachi ein wenig eifersüchtig reagiert hatte. Sie wollte zu Anfang nicht mal mit ihm befreundet sein, weil Itachi so reagiert hatte. Für ihn hatte sie die mögliche Freundschaft mit Robert aufgegeben, weil sie ihn nicht damit verletzen wollte. Gaara war in keinster Weise eine Gefahr für ihn, aber er betrachtete ihn als Bedrohung, was sie zwar nicht verstand aber akzeptierte.

Kazumi hatte Itachi in jeder Hinsicht akzeptiert und respektierte seine Entscheidungen und Meinungen. Dennoch sehnte sie sich nach einer Freundschaft mit Gaara, die Itachi verstand. Sie hatte aber Gaara die Entscheidung überlassen, ob er das auch wollte, da sie sich dann doch nicht so lange kannte. So wie Itachi darauf wartete, dass sie Ja sagte, so wollte sie genauso, dass Gaara Ja sagte. Und er hatte es einfach so getan, ohne sich darüber Sorgen zu machen, was das vielleicht für Konsequenzen haben könnte.

Okay, die wären wohl nicht so gravierend, wie die Beziehung mit Itachi, aber zumindest, na ja, ach was wusste sie, ob das Probleme geben würde. Und es war ihr auch egal.

Es hatte Kazumi überrascht und auch beeindruckt, dass er dazu einfach Ja gesagt hatte, ohne zu wissen, was das bedeutete. Auch wenn es komplett schief gehen würde oder das in einer Katastrophe enden könnte. Er hatte einfach so Ja zu einer Freundschaft gesagt.

Er konnte das und sie schaffte es nicht mal, zu Itachi Ja zu sagen, obwohl sie ihn schon viel besser und länger kannte, als Gaara. Sie kannte seine Stärken, seine Schwäche, seine Familie, wusste um die Konsequenz, die eine Beziehung mit ihm führte, kannte seinen Bodyguard, sein Leben und war trotzdem noch nicht weggelaufen. Sie hatte ihm zu Silvester endlich gesagt, was sie ihm schon lange sagen wollte und in ihrem Herzen wollte sie es. Irgendwas in ihrem Kopf zögerte noch und sie hatte keine Ahnung was das war und wie sie das abstellen konnte.

Das war sehr verwirrend!

Kazumi ging weiter um zum Wohnhaus zurück zu gehen. Mit ihren Hausaufgaben kam sie sowieso nicht weiter und da ihr in der Bibliothek sowieso kein Geistesblitz gekommen war, Gaara sie in die richtige Richtung weisen wollte, hatte es keinen Sinn mehr weiter in der Bibliothek zu bleiben.

Sie hatte sich wohl wirklich versteckt um darüber nachzudenken, auch wenn sie es ohne Gaara nicht mal bemerkt hätte. Er war wohl wirklich schon ihr Freund, wenn er ihr so helfen konnte, ohne es überhaupt beabsichtigt zu haben. Er war unparteiisch und wollte ihr einfach nur helfen irgendeine Entscheidung zu treffen, egal ob Ja oder Nein. Das machte wohl einen guten Freund aus.

Damit wollte sie ihre anderen Freunde nicht schlecht machen, da sie parteiisch waren. Sie waren auf ihre Art wundervolle Freunde.

Kazumi betrat das Wohnhaus, lehnte sich gegen die geschlossene Tür und atmete zweimal tief durch.

Das Ganze ging wohl jetzt schon über ein Jahr und trotzdem schien Itachi nicht müde zu sein zu warten. Ein anderer Mann hätte sie längst aufgegeben und den Mut verloren. Aber nicht Itachi Uchiha. Das bewunderte sie genauso, wie Gaaras Mut.

Was war sie dann schon? Sie war feige und lief weg, wenn es schwierig wurde. Nur nach und nach hatte sie den Mut gefunden dafür zu kämpfen was sie wollte und konnte egoistisch sein. Das hätte sie vor einem Jahr nicht gekonnt.

„Du siehst mitgenommen aus, Kazumi! Alles okay?“

Sie sah hoch und rannte los. Ihre Umarmung war wohl so stürmisch und unerwartet, dass Sasuke zwei Schritte mit ihr nach hinten stolperte und leise aufkeuchte, während sie ihre Arme um seinen Nacken schlang und sich an ihn drückte.

„Danke Sasuke!“, murmelte sie gegen seine Brust.

„Äh, keine Ursache!“, sagte er verwirrt und legte seine Arme um sie, was sie beruhigte, „Für was auch immer!“

„Für alles einfach!“, meinte Kazumi, löste sich etwas von ihm und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

Der Uchiha lächelte leicht und drückte sie noch einmal kurz, ehe sie sich abermals lösten.

„Hey, ist wirklich alles okay?“, fragte er nach.

„Sicher! Eigentlich geht’s mir wirklich gut.“

„Schön! Wie kommts?“

„Unwichtig!“, sagte sie einfach, „Hast du Itachi gesehen?“, fragte sie.

„Der ist vor zwei Minuten weggefahren!“, das entmutigte irgendwie, „Er kommt erst am späten Nachmittag zurück. Wieso?“

„Nur so! Wollte mit ihm reden!“, eigentlich wollte sie ihm um den Hals fallen und ihn küssen, aber das wollte sie Sasuke nicht auf die Nase binden.

„Sicher! Warst du weg?“

„In der Bibliothek! Hausaufgaben!“, klang fast danach als würde sie sich dafür rechtfertigen.

„Hat das Nachdenken was geholfen?“

„Sehr sogar! … Moment, was?“, Kazumi starrte Sasuke etwas verwirrt an, der sie stumm musterte.

„Ich glaube, ich kenne dich besser, als du ahnst!“, sagte er nur und ging langsam an ihr vorbei.

Ein kurzer Moment verging, in dem sie sich nur etwas wunderte, dass Sasuke sie so gut kannte und wusste, dass sie nur das Weite gesucht hatte um darüber nachzudenken, wie sie sich letztendlich entscheiden würde.

„Warte!“, hielt sie ihn auf, griff nach seinem Unterarm, weswegen er sich zu ihr umdrehte, „Denkst du, es würde Itachi stören, wenn ich will, dass Gaara hier wohnt?“, okay, diesmal wusste sie wirklich nicht aus welchem Bereich in ihrem Gehirn dieser Geistesblitz kam. Sie sollte sich entscheiden, nicht andere Leute in dieses Wohnheim einladen.

Sasuke sah sie lange an um wohl abzuschätzen, wie sehr ihr gerade eine Sicherung durchgebrannt war. Aber eigentlich ging es ihr wirklich gut und sie war schon lange nicht mehr so glücklich gewesen, obwohl sie immer gedacht hatte, dass das nicht möglich war.

„Mal abgesehen davon, dass er dir wahrscheinlich sowieso keinen Wunsch abschlagen kann, wird es ihn vermutlich nicht stören. Aber frag ihn lieber vorher! Und dann solltest du Gaara fragen! Vielleicht will er hier nicht mal wohnen!“, daran hatte sie gar nicht gedacht. Sie hatte sie zu Anfang ja auch nicht wohnen wollen, also lag es nah, dass es Gaara vielleicht auch so ging. Er hatte selbst gesagt, dass sein Wohnhaus ihm gefiel. Außerdem könnte man selbst das falsch verstehen, wenn sie ihn bitten würde, vor allem wenn herauskam, dass gerade sie das wollte. Noch mehr Probleme, die sie nicht haben wollte.

Aber sie wollte mit ihm befreundet sein, also war es doch logisch, dass sie ihn auch hier haben wollte, um ihn eben besser kennen zu lernen.

War das so falsch?

„Sicher!“, sie ließ ihn abrupt los, „Entschuldige, ich wollte dich nicht aufhalten!“, murmelte Kazumi und ließ ihren Schultern sinken.

„Schon gut! Wir sehen uns später! Oder brauchst du noch was?“, fragte er vorsichtig nach.

„Nein! Ich werd in mein Zimmer gehen! Ich brauche Schlaf!“, meinte sie müde.

„Dann ruh dich aus!“, sanft legte er seinen Hand auf ihren Hinterkopf, drückte sie kurz an sich, was sie beruhigte, „Auch dir, danke!“, flüsterte Sasuke ihr ins Ohr.

„Wofür?“, fragte Kazumi heiser.

„Für alles! Einfach alles!“

Sie lächelte und umarmte ihn wieder. Sasuke hatte sich ebenfalls für eine Freundschaft mit ihr und für eine Beziehung mit Sakura entschieden, einfach so.

„Manchmal ist es wohl einfacher auf einen Fremden zu hören, dem es egal ist, ob man seine Antwort hören will.“, flüsterte er ihr noch zu, ehe er sich einfach von ihr löste und wegging.

Kazumi sah dem jüngeren Uchiha einfach nach und musste einfach grinsen. Er hatte ja regelrecht zugegeben, dass er Gaara vieles erzählt hatte, was mit seinem Bruder und ihr zu tun hatte. Deswegen war sie ihm nicht mal böse, da er es nur gut gemeint hatte und sogar recht hatte.

Gaara hatte sie dazu gebracht anders über ihre Entscheidung zu denken.

„Oh und es soll die ganze nächste Woche regnen! Es ist wohl Regenzeit“, rief Sasuke ihr noch zu, was sie an was andere denken ließ, was sie fast vergessen hatte.

Regen brauchte sie eigentlich nicht wirklich!

39.Kapitel

39.Kapitel

Es war offiziell!

Kazumi konnte den Regen nicht ausstehen. Das hatte ihr schon mal ein Date mit Itachi versaut. Auch wenn besagtes Date schon zu Anfang sehr seltsam verlaufen war. Es war ihr drittes Date gewesen, was durch den plötzlichen Regenguss ein abruptes Ende gefunden hatte. Das war nicht witzig gewesen. Vor allem wenn man bedachte, was das dritte Date für eine Bedeutung hatte und auf sie trotzdem nicht zutraf. Dazu hatten sie schon viel zu viel durchgemacht um an einem einfachen dritten Date zu scheitern.

Regen war nicht romantisch oder schön. Er war kalt, nass und verursachte im schlimmsten Fall eine Erkältung. Auch das war nicht romantisch. Mit sommerlichen, leichten Regen kam sie ja klar und war nur unter gewissen Umständen romantisch, wenn gerade der passende Moment da war. Aber sonst war der Regen furchtbar.

Laut prallten die dicken Regentropfen gegen die Scheibe ihres Fensters, während Kazumi missmutig auf ihrem Bett saß und dem Regen dabei zusah, wie er die Erde ertränkte. Das war kein Regen, das war der Vormarsch der Apokalypse und hatte mit romantischen Regengüssen aus den Filmen nichts zu tun. Da küsste man sich herzzerreißend im strömenden Regen, während im Hintergrund Geigen spielten oder ein anderes klischeehaftes Lied gespielt wurde, das den Moment nur unterstrich. Dann hörte der Regen meistens auf und es herrschte Eitel Sonnenschein. Das Leben war anschließend schön, traumhaft und es gab keine Probleme oder Hindernisse mehr.

Doch dieser verdammte Regen hielt jetzt schon eine verdammte Woche an und wurde nur von kurzen Episoden von trüben Nebel und kaltem Wind unterbrochen, der einen mehr deprimierte als der verdammte Regen. Dabei hatten die Semesterferien begonnen und sie bereute schon ihren Entschluss Jims Angebot abzulehnen mit ihm die Ferien zu Hause zu verbringen. Sie wollte ja unbedingt hier bleiben und Itachi näher kommen.

Diese verdammte selbstauferlegte Deadline!

Kazumi schielte zu ihrem Handy und ihren Autoschlüsseln. Es wäre wohl noch nicht zu spät sich in das verdammte Auto zu setzen um dieser Sintflut zu entkommen, die nicht mal unter Androhung aufhören würde. Und nein, sie wollte nicht vor ihrer Entscheidung weglaufen oder dergleichen. Sie wollte nur diesem Regen entkommen, der sie deprimierte und wütend machte.

Sie starrte wieder auf die Glasscheibe an der das Wasser abperlte und sofort fühlte sie sich wieder in die Vergangenheit zurückversetzt, an die sie gerade heute nicht denken wollte. Eigentlich wollte sie damit abschließen und sich Dingen widmen, die wichtiger waren als ihre Vergangenheit.

Kazumi lächelte nachdenklich. Es hatte damals auch geregnet, als ihre Eltern beerdigt worden waren. Sie spürte immer noch die dicken Regentropfen auf ihren Schultern, die kalte Nässe auf ihrem Gesicht, die nicht von Tränen stammten. Wie die Woche davor hatte sie nicht weinen können, obwohl sie Trauer empfand, aber nicht wusste, wie sie damit umgehen und sich verhalten sollte. Sie war erst verdammte sechs Jahre alt gewesen. Woher sollte ein sechsjähriges Mädchen auch die Bedeutung und die Konsequenz des Todes kennen und auch wie man damit umgehen musste?

Hatte vielleicht auch daran gelegen, dass ihre Tante sich zur Aufgabe gemacht hatte sie die ganze Zeit irgendwie zu beschäftigen, damit sie ja nicht auf die Idee kam irgendwie zu trauern. Ihre Tante wollte sie nicht mit ihrer Trauer alleine lassen und hatte so gehandelt, wie sie es für richtig gehalten hatte. Ob es richtig war oder nicht.

Kazumi sah die Verwandten ihrer Eltern, die extra für die Beerdigung gekommen waren. Davor und danach hatte sie sie nie wieder gesehen, obwohl ein Cousin ihres Vaters ihr versprochen hatte, er wäre immer da wenn sie etwas bräuchte. So viel dazu!

Jim war immer für sie da gewesen, er war ihr Stütze gewesen, ihr Anker und so vieles mehr. Ihre Freunde hatten ihr immer beigestanden und Sakuras Mutter hatte auf eine Art ihre Mutter ersetzt, die wohl niemand beabsichtigt hatte. Zu ihr hatte sie gehen können, wenn sie etwas brauchte worum sie Jim niemals bitten konnte. Letztendlich war er auch nur ein Mann, der gewisse Probleme von Frauen nicht verstand. Zu ihr war sie gegangen, als sie Liebeskummer gehabt hatte. Jim hätte es nur versaut.

Kazumi hatte die Tränen gesehen, die ihre Verwandten vergossen hatten, für ihre Eltern, die sie davor nie wirklich besucht hatten. Davor waren sie ihnen egal gewesen und plötzlich heulten sie Rotz und Wasser.

Dafür hatte Kazumi diese Menschen gehasst, weil sie nicht einsah, warum diese Menschen, die sie nicht kannte um ihre Eltern trauerten und es wagten ihr Versprechungen zu machen, die sie nicht einhalten konnten oder wollten. Sie hatten schlichtweg nicht das Recht dazu gehabt vor diesen zwei Erdlöchern zu stehen und zu weinen. Während sie es nicht konnte.

Bis zu diesem Zeitpunkt, angefangen von ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus und der Beerdigung hatte Kazumi keinen ruhigen Moment erlebt um selbst damit klarzukommen, es zu verstehen, es irgendwie auf ihre Art und Weise zu verarbeiten.

Tagsüber hatte ihre Tante sie beschäftigt, nachts konnte sie nicht schlafen, konnte nicht weinen.

Nach der Beerdigung, es regnete immer noch, hatte ihre Tante vorgeschlagen Essen zu gehen. Etwas was sie in vielerlei Hinsicht seltsam und abartig fand. Sie verstand den Sinn eines Leichenschmauses nicht, vor allem warum man das so nannte. Man sollte die Toten nicht betrauern, sondern das Leben feiern. Das war ihr klar, aber sie wollte einfach nur weinen und trauern.

Diesmal war es Jim gewesen, der ein Machtwort gesprochen hatte. Er hatte sich vor seine Mutter und ihren Verwandten hingestellt und einfach mal befohlen, dass jeder, der hier nicht wohnte, das Haus sofort verlassen sollte. Jim hatte sie angesehen und gesagt, sie solle auf ihr Zimmer gehen und erst wieder runterkommen, wenn sie geweint hatte.

Wahrscheinlich hatte ihre Tante sich noch nie so sehr für ihren Sohn geschämt, wie in diesem Moment. Sie wäre der Meinung gewesen, dass sie Kazumi so half, obwohl sie eigentlich nur einen einzigen Moment alleine sein wollte um auf ihre Art damit klarzukommen. Sie wollte es einfach nur verstehen und verarbeiten, ohne Zwang und Anweisungen. Nicht, wie ihre Therapeuten es versucht hatten.

Kazumi war regelrecht in ihr Zimmer geflüchtet, hatte sich auf ihr Bett geworfen und nur mehr mitbekommen, wie die Tür laut hinter ihr zugeflogen war.

Alleine, in einsamer Stille, hatte sie einfach nur geweint. Verzweifelte Schreie, lautes Geschluchzte und Bitten und Betteln waren über ihre Lippen gekommen. Sie hatte nach ihrer Mami geschrien, hatte sie angefleht zu ihr zu kommen, hatte gehofft, das wäre nur ein Traum oder ein schlechter Scherz. Kazumi hatte nach ihren Daddy gerufen, der zu ihr kommen sollte um sie in den Arm zu nehmen, wie er es immer getan hatte, wenn sie traurig war, weinte oder Angst hatte.

Irgendwann, Kazumi wusste nicht wann genau, war nur mehr Gekrächze aus ihrer Kehle gekommen, die Tränen waren einfach versiegt und ihr Geschluchzte ein trockenes Kratzen.

Erst dann hatte sich ihre Tür geöffnet und Blitz und Donner hatte ihr Zimmer erhellt, ehe sie Jim sah, der sich zu ihr aufs Bett setzte, sie kommentarlos umarmte und nichts zu ihren Tränen sagte.

Er versprach ihr, dass sie nie wieder weinen würde und irgendwann war sie wohl einfach aus Erschöpfung eingeschlafen.

Liebe schien seltsam zu sein! Vor allem wenn sie es heute betrachtete und mit einem erwachsenem und reiferen Blick auf diese Ereignisse zurück sah. Sie hatte es auf ihre Art verarbeitet und war damit klargekommen. Und so gesehen schienen beide aus Liebe gehandelt zu haben, jeder auf seine Weise. Nur um ihr zu helfen.

Kazumi schreckte hoch und verdrängte diesen Flashback und diesen Gedanken, sah zu ihrem Handy, das seltsam fröhlich bimmelte und irgendwie gar nicht zu ihrer düsteren Stimmung passte.

Einige Sekunden starrte sie auf das Display, ehe sie abhob.

*Von einer Skala von eins bis zehn, wie depri bist zu wegen des Regens?*, fragte Sakura sofort, was sie nicht mal überraschte. Ihre beste Freundin wusste immer wie es ihr ging und wann sie etwas beschäftigte.

„Ne solide fünf! War schon mal schlimmer!“, meinte sie nur.

*Mach dir nichts draus! Bei uns regnet es auch. Hat fast biblische Ausmaße. Wenn ich eine Taube sehe, sag ich dir bescheid.*

„Es ist Regenzeit! Hab ich das letztes Jahr nicht mitbekommen?“

*Vielleicht warst du letztes Jahr so eine Egoistin, die sich für derlei Dinge nicht interessiert hat?*

„Könnte sein!“, sagte Kazumi leise und sah wieder aus dem Fenster, „Wie geht’s dir?“, fragte sie um über was anderes nachzudenken, als ihren Flashback von dem Sakura ganz genau wusste, dass er stattgefunden hatte.

*Ganz gut!*, antwortete Sakura, *Wie läufst bei dir?*

„Bereue gerade, dass ich hier geblieben bin!“

*Glaub mir, ich wäre auch viel lieber am Strand!*, meinte Sakura, *Was machen deine Hausarbeiten?*

„Sind alle schon bei den Lehrern!“

Irgendwie hatte sie es trotz ihrer fehlenden Konzentration geschafft ihre Arbeiten rechtzeitig fertigzustellen und abzugeben. Das Ergebnis würde sie erst nach den Ferien erfahren, also musste sie daran nicht mehr denken. War sowieso schon egal.

*Streberin!*, knurrte ihre beste Freundin halb ernst, was Kazumi zum Lachen brachte.

„Du bist doch nur neidisch!“, grinste sie ein wenig überheblich, als sie abermals aus dem Fenster sah, „Ich und Gaara sind jetzt Freunde!“, gestand sie, weil sie das Bedürfnis hatte es jemanden zu erzählen. Irgendjemanden.

*Klingt gut! Oder?*

„Sicher! Ist es falsch Itachi gegenüber?“, Kazumi wollte nicht, dass er es falsch verstand oder es deswegen dann völlig falsch zwischen ihnen lief. Auch wenn er sie nicht zwingen wollte zu wählen, wie es damals Roberts Vater provoziert hatte, so wollte sie trotzdem nicht, dass er deswegen verletzt wurde.

*Na ja, zwar heißt es, dass man manchmal etwas aus Liebe aufgeben muss, weil es manchmal einfach besser ist, aber das bedeutet ja nicht, dass …!*, fing Sakura an zu erklären, was sie aufhorchen ließ.

„Was hast du da gesagt?“, schrie sie beinahe ins Handy.

*Hast du nicht aus Liebe zu Itachi den Kontakt zu Robert abgebrochen?*, fragte Sakura verwirrt nach, „Ich meine, rein technisch gesehen hast du ja auch Robert deswegen aufgegeben.“

„Ich muss was erledigen! Bye!“, dann legte sie ohne eine weiteres Wort von Sakura abzuwarten einfach auf.

Sie lief aus ihrem Zimmer, direkt die Treppe hinunter, die sie vor ungefähr einem Jahr hinaufgerannt war, weil sie fliehen wollte. Weil Itachi sie genauso angesehen hatte, wie sie nie wieder angesehen werden wollte.

Paradoxerweise lief sie nicht mehr vor diesem Mann weg, sondern wollte unbedingt zu ihm, da es ihr endlich klar war.

Liebe war eindeutig sehr seltsam!

Sie riss die Tür ins Freie auf und rannte weiter. Dass es dabei schüttete wie aus Eimern und sie nach wenigen Sekunden nass bis auf die Knochen war, störte sie nicht, auch dass es eigentlich eiskalt war und sie nur ihre Schuluniform trug, die unangenehm auf ihrer Haut klebte. Sie rannte einfach nur. Durch den Irrgarten, vorbei am Pavillon.

Genau an dem Pavillon, wo sie Itachi ihr Herz ausgeschüttet hatte, wo sie ihm erzählt hatte, was sie an diesem einen Tag so traurig machte. Und da war dieser eine Moment zwischen ihnen gewesen, der sich wie reinste Harmonie angefühlt hatte. In dem Moment war ihr eigentlich auch klar geworden, dass es sich richtig anfühlte mit Itachi zusammen zu sein und dass es gut war. Dennoch hatte sie es sich noch nicht eingestehen wollen.

Kazumi blieb stehen, kalter Regen rann über ihr Gesicht, über ihren Hals, ihre Arme, ihre Beine, eigentlich war sie sowieso schon klitschnass, aber das war ihr egal.

Schwer atmend starrte sie auf die Bank, erinnerte sich, was damals passiert war und für vollkommen unwichtig erachtet hatte. Ihr war nicht sofort klar gewesen warum und vielleicht war es ihm auch nicht klar, aber genau dieser Moment war es, der alles entschieden hatte ohne dass sie es bemerkt hatte. Es schien eigentlich so unwichtig, so vollkommen klein in dieser großen Geschichte, die sie ihr Leben nannte. Aber wie es doch so schön hieß, manchmal machten die kleinen Dinge im Leben alles lebenswert.

Hier an dieser Bank hatte Itachi ihr mal etwas gesagt und das war wohl der Beweis dafür, wie sehr er sie wirklich liebte, für sie war das der Beweis. Ein Beweis, den sie erst jetzt nur dank Sakura erkannt hatte. Der alles ausmachte und dennoch so unbedeutend war, aber ihr alles bedeutete.

Es bewies, dass er schon damals solche Gefühle hatte, die sie sich erst sehr viel später eingestehen wollte. Es bewies, dass er nur wollte, dass sie glücklich war. Gewissermaßen hatte sie dasselbe damals wegen Robert getan und auch durchgezogen. Damals hatte sie ihn wohl wirklich so sehr geliebt, dass sein Wohl über ihrem stand. Dass es nur wichtig war, dass er glücklich war. Da hatte sie sich bewusst gegen ihr Glück entschieden, damit Robert seines letztendlich nicht verlor. Denn eigentlich hätten sie sich wohl sowieso getrennt und dann wäre er ohne seie Familie dagestanden, die er liebt.

Tränen bahnten sich an, aber es war ihr egal, sie hatte sich nun endlich und endgültig entschieden. Sie hatte es endlich verstanden.

Deswegen rannte sie wieder in das Schulgebäude, ihr fiel das Atmen schon schwer, vielleicht hätte sie doch mehr Sport machen sollen, aber egal, darum konnte sie sich später auch noch kümmern. Sie musste das jetzt endlich durchziehen. Sie musste das machen, was sie schon vor Monaten hätte machen sollen. Sie musste endlich dazu stehen, da sie genau das wollte.

Kazumi blieb in dem dunklen Gang stehen, nur mehr ein paar Schritte von Itachis Zimmertür entfernt und hielt nur einen Moment inne. Sie versuchte ihre Gedanken zu ordnen, wollte keinen Fehler machen und es richtig machen.

Sie riss ohne anzuklopfen die Tür zu Itachis Zimmer auf, rannte durch sein kleines Wohnzimmer und stand plötzlich schwer keuchend in Itachis Schlafzimmer. Die Tür fiel laut hinter ihr zu und nur im Hinterkopf fiel ihr auf, dass sie bis jetzt noch nie in Itachis Zimmer gewesen war. Seltsamerweise sah es genauso aus wie ihres, was sie nicht mal seltsam fand, aber dennoch für ungewöhnlich hielt.

„Kazumi?“, hörte sie Itachi verwirrt sagen, „Ist alles okay?“

Sie sah ihn an, musterte ihn. Gott, er sah so gut aus, dunkle Jeans, die perfekt saßen, ein T-Shirt, das seinen kräftigen Oberkörper betonte und diese sündhafte Lederjacke, die ihn einfach wahnsinnig attraktiv aussehen ließ, obwohl er schon sehr attraktiv war. Das schwarze Haar, die schönen Gesichtszüge, blasse Haut, dunkle Augen, alles perfekt. Er war perfekt, auch wenn sie das Wort perfekt nicht mochte. Aber zu ihm passte er einfach nur.

„Frag mich noch mal!“, bat sie schnell, nein, sie forderte es von ihm, befahl es ihm beinahe, da sie nicht warten konnte. Er musste es nochmal sagen.

„Bitte?“, es schien ihn zu verwirren, genauso wie ihr Aufzug. Sie war nass bis auf die Knochen. Ihre Bluse war sicher schon durchsichtig, der Rock klebte wie ihre Haare auf ihrer Haut.

Kazumi atmete ein, anschließend lange aus, atmete ein, „Ja. Ja, zu allem! Kein Nachdenken, kein Zögern, keine Zweifel, einfach nur Ja.“, atmete aus und gab einfach auf und musste nur ein einziges Mal blinzeln, bis diese Worte wohl zu ihm durchdrangen und er endlich bei ihr war.

Der Kuss war fordernd, gierig, leidenschaftlich, fast schon verzweifelt und so unanständig und verrucht, dass es ihr den Atem raubte. Dennoch wollte Kazumi genau das, hier und jetzt. Fest lagen seine Hände auf ihren Wangen, umfassten ihr Gesicht, zwangen ihren Kopf in den Nacken. Sein Daumen legte sich auf ihr Kinn, zog daran und zwang ihren Mund sich mehr zu öffnen.

Heiser holte er Luft, löste nur für eine Sekunde den Kuss und setzte ihn mit einer wilden und so hemmungslosen Intensität fort, die ihre Knie butterweich werden ließ. Endlich erwachte ihr Körper, reagierte auf diesen Kuss, der ihren Körper erschütterte und ihr eiskalt und trotzdem so heiß wurde.

Noch nie hatte er sie geküsst, als würde es um sein Leben gehen. Als hätte er Panik, sie würde jede Sekunde ihre Meinung ändern und wieder alles zurücknehmen. Als würde sie einfach wieder gehen.

Alles um sie verstummte, den Regen nahm sie nicht wahr, den Wind, der gegen das Fenster schlug, hörte sie nicht mehr. In diesem Moment existierten nur mehr sie und Itachi. Ihre Welt reduzierte sich nur mehr auf diesen Kuss, der sie völlig einnahm, sie heftig nach Luft schnappen ließ, wenn ihre Lippen sich auch nur einen Millimeter trennen würden.

Ihre Arme legten sich um seinen Nacken und sie ließ sich gegen seinen Körper fallen, der sie stützte und verhinderte, dass sie zu Boden sank, da sie keine Kontrolle mehr über ihre Beine hatte. Ihre Finger krallten sich in seine Haare, eine Hand legte sich in ihren Nacken, sein anderer Arm um ihre Schultern.

Fest zog er sich an sich, ihre Brust berührte seine und ihr Herz machte so viele Aussetzer, die garantiert nicht gesund waren. Diesmal ignorierte sie es und würde es wohl für immer ignorieren. Die Herzschläge dröhnten in ihren Ohren, ihr Blut rauschte, schoss durch ihre Adern, gemischt mit dem besten Hormoncocktail, den sich Mutter Natur je ausdenken könnte.

Itachi vertiefte den Kuss und drängte ihren Kopf mehr in den Nacken, während seine Hand über ihren Rücken wanderte und seine Finger streichelnd über ihre Wirbelsäule glitt, ehe er an dem Stoff ihrer Bluse zog und gleichzeitig mit der anderen Hand am Kragen riss. Die Knöpfe ihrer Bluse fielen zu Boden, kühle Luft streifte ihren Bauch und dass er gerade ihr Kleidungsstück ruiniert hatte, war ihr grad so ziemlich egal.

Seine Arme legten sich um ihre Taille, seine Hände ruhten auf ihrer Hüfte, zogen sie näher an seinen Körper und sie keuchte erschrocken in den Kuss, als er sie einfach hoch hob.

Automatisch schlangen sich ihre Beine um seine Hüfte, verschränkten sich hinter seinem Rücken und presste sich an seinen Körper. Ihre halbnackte Brust drückte sich an seine.

Diesmal legte sie ihre Hände auf seine Wangen, drückte seinen Kopf in den Nacken und dominierte für diesen kurzen Moment dieses weltverändernden Kuss, der ihr alles abverlangte.

Itachi drehte sich, glitt dabei mit seinen Händen über ihren Rücken, ihren Hintern, ihre Beine, ihre nackten Oberschenkel. Er übernahm die Kontrolle über den Kuss, neckte sie, streichelte und liebkoste sie.

Er stieß mit seinen Kniekehlen wohl gegen sein Bett und plötzlich war sie über ihm. Sie löste den Kuss, setzte sich und glitt mit ihren Händen über seine Brust, ertastete jeden Muskeln unter seinem T-Shirt. Rittlings saß sie auf ihm, drückte ihre Handflächen gegen seinen Bauch und sah ihn einen Moment an.

Itachi musterte sie, suchte in ihren Augen nach etwas, was sie nicht benennen konnte. Da war immer noch dieser Hunger in seinen Augen, diese Gier, die sie noch nie bemerkt hatte, aber wohl schon immer da gewesen war. Er wollte seinen Hunger nach ihr stillen, wollte sie nicht nur küssen, sondern auch weiter als diesen mehr als nur sündigen Kuss gehen.

Zwar hatte er immer gesagt, er würde darauf warten, dass sie bereit für diesen speziellen Schritt war. Dieser Schritt hatte auch nie etwas mit ihrer Entscheidung zu tun gehabt, hatte nie etwas mit diesem Ja oder Nein zu tun gehabt.

Diese zwei Dinge hätte sie nie verbunden, weil sie nie daran gedacht hatte. Aber jetzt hatte sie sie verbunden, ohne es überhaupt beabsichtigt zu haben.

Jetzt fragte er sie stumm, ob sie das wollte, ob sie diesen Schritt jetzt mit ihm gehen wollte. Sie gehörte bereits ihm, hatte Ja gesagt, hatte aufgegeben sich dagegen zu wehren, was schon längst allen klar war.

Kazumi brachte nur ein Nicken zustande, was ihm als Antwort reichte und sie ungemein nervös machte.

Langsam setzte er sich auf, ließ sich Zeit, als er seine Hände abermals auf ihre Wangen legte und sie hingebungsvoll und sanft küsste. Dieser Kuss hatte nichts mit dem gemein, den sie zuvor genossen hatte. Der vorherige Kuss war hart, gierig, hungrig, verzweifelt gewesen. Dieser jedoch sanft, zärtlich, liebevoll und langsam, so unendlich langsam, dennoch nicht weniger leidenschaftlich.

Seine Hände glitten in ihren Nacken, zogen den feuchten Stoff ihrer Bluse von ihren Schultern. Sie streckte ihre Arme nach, ließ sich bereitwillig von ihm ausziehen.

Er berührte sie zärtlich, strich und streichelte mit seinen Fingern über ihre Haut. Sie fuhren unsichtbare Linien nach, die ein angenehmes Kribbeln verursachten.

Langsam löste er den Kuss, ließ sich dabei Zeit und leckte mit seiner Zunge über ihre Unterlippe, ehe er ihre Wange küsste und sich einen Weg zu ihrem Hals bahnte.

Seine Lippen hinterließen feuchte Spuren, die sich über ihren Nacken zogen, bis hin zu ihrem Schlüsselbein und endeten bei ihrem Brustansatz. Leise keuchte sie, drückte dabei ihren Rücken durch, ließ sich von ihm mehr auf seinen Schoß ziehen.

Eine Hand glitt von unten über ihren Rücken hinauf und geschickt öffneten seine Finger ihren BH. Der Stoff löste sich von ihrer Haut, ein Träger wurde von ihm sanft über ihre Schulter geschoben. Die Körbchen glitten nach unten.

Jeden Zentimeter ihres Rückens berührte er, wanderte langsam nach unten und strich über ihre Hüfte, ihre Schenkel und glitt unter den Stoff ihres Rockes, was sie erschrocken aufkeuchen ließ. Er zog etwas an ihrem Slip, während er mit der anderen Hand ihren Rock öffnete.

Seine Lippen stoppten, als er tiefer wandern wollte und sie merkte, dass sie erstarrt war.

Vielleicht war sie doch noch nicht bereit mit ihm zu schlafen?

Freundin Ja, Sex Nein?

Zitternd legte Kazumi ihre Hände auf seine Schultern und zog an dem Kragen seiner Jacke. Stumm beobachtete Itachi sie dabei, wie sie versuchte ihm die Jacke von den Schultern zu streifen, wie er es zuvor bei ihrer Blus getan hatte. Er ließ es geschehen, half ihr und laut und schwer fiel der dicke Stoff zu Boden.

Beinahe stur starrte sie auf seine Brust und ignorierte, dass sie halb nackt und oben ohne auf seinem Schoß saß und sie gerade ernsthaft Panik schob.

Sie wollte doch mit ihm schlafen, wollte die Nähe spüren, nach der sie sich sehnte. Niemand zwang sie das gerade heute Nacht zu tun, da es nichts mit ihrer Entscheidung zu tun hatte. Aber sie war bereit! Ganz sicher!

Sanft küsste Itachi ihre Wange und schloss sie in eine feste Umarmung. Kazumi vergrub ihr Gesicht in seinem Nacken und inhalierte seinen Geruch, der sie immer beruhigte.

Plötzlich fühlte sie sich nicht mehr nackt und die Panik war vorüber.

Zaghaft berührte sie seine Arme, glitt mit ihren Fingern über seine warme, feste Haut unter die Ärmel seines T-Shirts. Sie wollte ihm signalisieren, dass sie es wollte, dass sie bereit war. Deswegen küsste sie auch seinen Hals, glitt sogar mit ihrer Zunge über seine Haut.

Ein Ruck ging durch seinen Körper, der sich fast so anfühlte, als hätte sie es tatsächlich geschafft, dass Itachi Uchiha erzitterte. Diesen Erfolg sollte sie mehr genießen können.

Itachi legte seine Hand unter ihren Hintern und zog sie hoch, ehe er sich drehte und sie sanft auf seine Matratze bettete. Sie sah zu ihm hoch, wie er sich verführerisch und beinahe bedrohlich über ihr aufbaute, sich zwischen ihre Beine kniete.

Sanft zog er ihre Schuhe aus, küsste einzeln ihre Knie, ihre Waden und die Innenseite ihrer Oberschenkel, was ein leichtes Zittern verursachte. Dabei ging er so gründlich und hingebungsvoll vor, was sie beinahe aufseufzen ließ.

Kazumi streckte ihre Hand nach ihm aus, bekam den Saum seines T-Shirts zu fassen und zog daran, entblößte dabei einen Teil seines muskulösen Bauches.

Aufrecht kniete er sich hin und zog sich wohl auf die verführerischste Art sein T-Shirt aus, die sie nur auf Filmen kannte. Er hielt mit ihr Blickkontakt, der nur kurz unterbrochen wurde, als er das T-Shirt über seinen Kopf zog. Sie schluckte und ihr Blick glitt über seinen Oberkörper, der von einer einzigen schwachen Lichtquelle beschienen wurde. Ein Blitz erhellte die Nacht, ließ es kurz Tag in dem Zimmer werden. Für einen kurzen, kleinen und vergänglichen Moment sah sie, wie er nur etwas die Augen aufriss und sie musterte. Sie realisierte, dass er sie gerade in diesem kurzen Lichtschein fast vollkommen nackt gesehen hatte und es ihr so vollkommen egal war.

Abermals streckte sie ihre Hände nach ihm aus, berührte mit ihren Fingerspitzen seine Haut. Etwas mutiger legte sie ihre Handflächen auf seinen Bauch und ertastete jede einzelne Erhebung seiner Bauchmuskeln. Langsam beugte er sich über sie, ihre Hände wanderten über seine Brust, bis sie in seinem Nacken lagen und berührten seine Wangen, ehe er sie wieder küsste.

Sanft strichen seine Finger über ihre Seiten, bis er bei ihrer Hüfte war und ihren Rock samt Unterwäsche langsam von ihrer Hüfte schob und sie plötzlich nackt und hilflos unter ihm lag.

Trotzdem fühlte sie sich nicht nackt oder hilflos. Sie wusste, dass er das nicht ausnutzen würde und sie zu nichts zwingen würde. Auch wenn sie dazu bereit war, war ihr klar, dass er jederzeit stoppen würde, wenn sie Angst oder Panik bekäme.

Das hatte er ihr auf jeden Fall bewiesen, dass er geduldig mit ihr war. Und da er wusste, dass das hier ihr erstes Mal sein würde, müsste er damit rechnen, dass sie jederzeit kalte Füße bekommen würde.

Wieder erforschten ihre Finger, die schneller waren als ihr Gehirn, seine Haut, strichen über seinen ausgeprägten Bizeps, seine kräftigen Seiten, bis hinunter zu seiner schmalen Hüfte. Sie ertastete seine Jeans, als er seine Hüfte mehr zwischen ihren Schenkel schob und sie in den Kuss hinein keuchte und ihr eines Bein leicht anwinkelte und ihr Knie gegen seine Seite drückte.

Ihre Finger fanden die Schnalle seines Gürtels und zitternd versuchte sie sie zu öffnen. Nach dem zweiten Versuch gelang es ihr und öffnete auch gleich seine Jeans.

Ein wenig triumphierend grinste Itachi in den Kuss hinein, was sie mehr ärgern sollte, aber auch das ignorierte sie heute.

Sanft griff er nach ihren Handgelenke und lösten sie von seiner Jeans. Er übernahm für sie, wofür sie ihm dankbar. Die Hose von seiner Hüfte zu schieben, hätte sie wohl nicht zusammen gebracht. Aber sie hatte mehr getan, als er wohl auch erwartet hätte. Er konnte keine professionellen Handgriffe und Taten von ihr erwarten oder verlangen, wenn sie sowas zum ersten Mal tat.

Itachi drückte ihre Handgelenke über ihren Kopf auf die Matratze und legte seine Lippen auf ihren Hals. Er küsste ihre Haut, neckte sie mit seiner Zunge und biss sie leicht, saugte sanft an ihr und hinterließ ein Mal auf ihrer Haut, das sie ab morgen mit Stolz tragen und auch zeigen würde.

„Bleib heute Nacht und für den Rest deines und meines Lebens bei mir.“, raunte er ihr heiß und verführerisch ins Ohr.

Das musste nicht mehr ausgesprochen werden!

„Ja!“, keuchte sie leise.

Und das schon gar nicht, immerhin hatte sie es schon so lange gewollt und endlich bekommen.

Ihre Tante liebte sie, dass sie alles tat, damit sie nicht alleine war. Auch wenn es nicht richtig war und ihr nicht half.

Ihr Cousin liebte sie, dass er für sie den Bösen spielte, vor seiner Mutter und seinen Verwandten, damit sie für sich sein konnte.

Und Itachi liebte sie so sehr, dass er sie aus Liebe aufgegeben hätte, weil es vielleicht besser gewesen wäre. Weil sie aus seiner Sicht vielleicht glücklicher gewesen wäre. Und dabei war ihm nicht mal klar, dass sie nur mit ihm glücklich sein konnte.

Nur hatte sie das damals nicht verstanden.
 

„Im Übrigen…“, er verstaute seine Hände in seinen Hosentaschen und drehte seinen Kopf wieder zu ihr, „…es tut mir leid. Du bist neu und da wollte ich dich etwas verwirren. Vielleicht habe ich etwas übertrieben. Aber tu mir einen Gefallen, wenn du an dieser Schule glücklich werden willst, dann halte dich von mir und Hidan fern.“, er lächelte und ging wieder in das Gebäude.
 

Liebe war wirklich seltsam!

Epilog

Epilog

Er kam zu ihr hoch, berührte vorsichtig ihre Wange mit seiner warmen und großen Hand. Selig schloss sie die Augen und schmiegte sich in seine Handfläche. Ihre Nasenspitzen berührten einander, ihre Lippen streiften seine und ein kurzer Kuss beruhigte sie wieder.
 

Jetzt hingegen in dieser Situation war er so nervös wie ein Schuljunge, der auf gar keinen Fall wie er war und ganz bestimmt nicht seine Gene hatte.

Da saß er äußerlich ziemlich entspannt gegen die Wand gelehnt, während zwischen seinen Beinen seine – jetzt durfte er es offiziell sagen, denken, hinausschreien und damit angeben – Freundin kniete und ihn einfach nur ansah. Ihr Körper war in seine Decke gehüllt, ein, zwei Knutschflecke von ihm zierten ihren Hals. Das ließ doch jedes Neandertalerherz höher schlagen.
 

„War es zu viel für dich?“, wollte er besorgt wissen.

„Es war nur so überwältigend! Nein, mehr als das! Es war …“, hauchte sie ehrfürchtig und unterbrach sich selbst, da ihr die Worte für dieses Gefühl fehlten.

„Weltbewegend, überragend, weltverändernd.“, diesmal lachte sie wirklich.

„Ich bin nur so wahnsinnig glücklich!“, murmelte sie und schlang ihre Arme um seinen Nacken um sich an ihn zu drücken. Sie vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge und fühlte sich schlagartig besser.

Diese Schwere, die sie wohl die ganze Zeit befangen und erst jetzt gespürt hatte, war von ihrem Körper gefallen und auch der ganze andere Ballast, der sie immer belastet hatte. Sie spürte zwar immer noch die Trauer wegen dem Tod ihrer Eltern, aber zumindest kam sie damit besser klar, als noch vor einem Jahr.

Sie war in die letzte Phase der Trauer übergangen, der Akzeptanz. Es hatte ja auch lange genug gedauert, na ja, sie hatte auch sehr lange in der Wutphase festgesteckt.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich wünsche noch zuletzt schöne Weihnachten und guten Rutsch ins Neue Jahr, da das nächste Kapitel wieder erst im neuen Jahr online kommt. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich bin mir nicht sicher, aber entweder wird man das dieses neue Kapitel hassen oder lieben.
Und der letzte Satz beschreibt es ganz gut. Vielleicht bin ich doch zu weit gegangen, aber nur so komm ich mit der Geschichte so weiter, wie ich es will. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Wir nähern uns auch langsam dem Ende dieses Teils. Ich selbst schreibe gerade am letzten Kapitel des dritten Teils und mache mich sofort daran den vierten anzufangen. Ab dann geht es so richtig ins Eingemachte.
Und ich weiß, dass die Spielregeln von Monopoly etwas anders gehen, ich habe mir einfach erlaubt, sie etwas abzuändern und habe die Namen der amerikanischen Version genommen.
Trotzdem hoffe ich, dass es euch dennoch gefallen hat. Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (171)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  lovehanji
2020-03-24T19:53:24+00:00 24.03.2020 20:53
Awww ich liebe diese ff ich habe alle 3 Teile in einer Woche durch gesuchtet und ich würde mich so freuen wenn es noch einen 4 Teil geben wird. Ein richtiges Meisterwerk!
Von:  Ushia-sama2011
2015-03-20T19:44:42+00:00 20.03.2015 20:44
hammer schönes ende

hoffe das du schnell n neue story schreibst
Von:  Talviaika
2015-02-18T17:24:23+00:00 18.02.2015 18:24
Wow. *schnief* Und schon wieder ist ein Teil beendet.
Wie machst du das immer nur? Ich schreibe selbst und finde zwischen Schule, Lernen, Haushalt, Familie, Freunde und Hobbys eigentlich kaum noch Zeit dafür... Ein fettes Lob für deine Meisterleistungen!!!
Deine Fanfictions gehören mit zu meinen liebsten!
Danke für diese tollen Geschichten! ^^
Ich hoffe, dass ich bald mehr von dir zu lesen bekomme und bin mir sicher, ich werde davon genauso begeistert sein, wie von deinen bisherigen Werken!

Gaaaaaaaaaaaaanz liebe Grüße, Talviaika ^-^
Von:  fahnm
2015-02-18T01:12:44+00:00 18.02.2015 02:12
Ein Meisterhafter Epilog.

Ich freue mich auch auf neue Werke von dir.
Von:  DarkBloodyKiss
2015-02-17T18:31:10+00:00 17.02.2015 19:31
Hi Nabend ^^
Sehr toller Epilog !!!!!!
Freue mich riesig auf weitere Werke von dir !!!!!!


glg & einen ganz tollen Dienstag Abend DarkBloodyKiss ^^
Von:  Ushia-sama2011
2015-02-07T22:16:23+00:00 07.02.2015 23:16
hammer kapitel

bin sehr gespannt wie es weiter geht
Von:  kikotoshiyama
2015-02-05T20:17:34+00:00 05.02.2015 21:17
Hammer Kap^^
Endlich hat es KAzumi sich eingestaden und es auch Itachi gesagt!!!
lg kiko
Von:  Talviaika
2015-02-05T12:04:08+00:00 05.02.2015 13:04
Aaaaaaawwwwwwww!!! *-*
Das ist so.... *schnief* Da kommen einem fast die Tränen!
Ein Happy End! (Auch, wenn es ja eigentlich nicht das Ende ist...) Kazumi und Itachi, endlich vereint ^^
Hat ja auch lange genug gedauert, nicht? XD
Das war wirklich ein total romantischer Abschluss! Hast du echt super hingekriegt!

Gruß, Vaika
Von:  fahnm
2015-02-03T22:21:44+00:00 03.02.2015 23:21
Spitzen Kapitel
Von:  DarkBloodyKiss
2015-02-03T22:21:40+00:00 03.02.2015 23:21
HI Nabend ^^
Super mega Hammer Klasse Kappi !!!!!!
freue mich riesig aufs nächste Kappi !!!!!!!


glg & einen ganz tollen Dienstag Abend DarkBloodyKiss ^^


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