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Love without FAIRness

ZackxCloud
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey ihr Lieben! :)

Ich freue mich euch nun auch mal meine Version einer ZackXCloud Story präsentieren zu dürfen.
Ich finde die beiden einfach klasse und zuckersüß zusammen und da ich ebenso ein totaler Reno-Fan bin, kommt unser lieber Rotschopf bei mir in der Story natürlich auch nicht zu kurz.

Viel zu sagen gibt es nicht...außer vielleicht, dass ihr einiges zum Schmunzeln und vielleicht sogar zum Lachen haben werdet!
Viel Spaß, ich hoffe es gefällt euch! :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Meine lieben, treuen und vor allem GEDULDIGEN Leser!
Es tut mir so so so SO furchtbar leid, dass ich es schon gar nicht mehr in Worte fassen kann.

Als eigens süchtige FF-Leserin weiß ich selbst, wie furchtbar es ist, so derartig lange auf die Fortsetzung einer Story warten zu müssen!
Leider war ich die letzten Monate an der Arbeit wirklich extrem eingespannt und habe in der Berufsschule viele Klausuren geschrieben, sodass ich wirlklich KEINE Zeit zum Schreiben finden konnte.

Ich hoffe, ihr verzeiht mir!!!
Als Wiedergutmachung habe ich heute auch ein EXTRLANGES Kapitel dabei und ich hoffe sehr, dass es euch gefäll!

Ihr wisst ja, dass ich mich über jeden Kommi freue, den ihr mir hinterlasst... :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben.

Heute ist es also das letzte Mal, dass ich euch zu einem neuen Teil dieser FF hier begrüßen darf.
Ich hoffe, dass euch das finale Kapitel gefallen wird und ihr mit dieser FF hier genauso viel Spaß hattet, wie ich! :)

Ich freue mich über all die Leser, die diese FanFiction hier hatte und GANZ besonders danke ich natürlich meinen Treusten davon, welche mir immer fleißig Kommenatre und Rückmeldungen geschrieben haben!

Ihr seid die Größten!! VIELEN LIEBEN DANK!! Komplett anzeigen

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Wäre Einsicht bloß der erste Schritt zur Besserung

"Ok, irgendetwas muss sich drastisch ändern. Am Besten SOFORT, das geht so einfach nicht weiter...."
 

"Hmm, jo...verstehe. Ich geb dir drei Tage, dann landen wir zwei genau wieder hier und danach wirst du mir wieder die Ohren vollheulen, genau wie die letzten zehntausend Male. Wärst du nicht mein bester Kumpel, dann würde ich das hier schon lange nicht mehr mitmachen."
 

"Fuck, ey."
 

"...und wenn wir zwei uns in der Kiste nicht so verdammt gut ergänzen würden...dann würde ich das hier auch nicht mehr mitmachen."
 

"Ich hasse es. Ich hasse es. Ich hasse es."
 

"Wieso sagst du ihm nicht einfach, dass du ihn liebst? Abgesehen davon, dass du auf gefühlstechnischer Basis ein genauso hoffnungsloser Fall bist wie ich, kann doch eigentlich gar nichts schief gehen."
 

"Manchmal wünschte ich, ich könnte genauso abgebrüht sein, wie du."
 

"Tja, dann hättest du ein Turk werden sollen. Wobei dir der Anzug nicht einmal halb so gut stehen würde, wie mir....nein warte...du würdest sogar völligst lächerlich darin aussehen."
 

Mit einer Mischung aus Verzweiflung und Frustration, hievte sich der Schwarzhaarige in eine aufrechte Position und boxte mit der einen Hand wütend in die Bettdecke, während er sich theatralisch aufseufzend mit der anderen durchs Gesicht strich und gedanklich schonmal durchging, wo seine Klamotten wohl heute überall verstreut waren.
 

"Sag mal was genau ist eigentlich das Problem? Du bist ne absolute Granate im Bett, siehst nicht gerade übel aus und hast halbwegs geschmackvollen Humor. Sag Cloud doch einfach endlich, was Sache ist und hör auf hier rumzuflennen."
 

"Badezimmer."
 

"Hä?"
 

"Meine Hose, die muss irgendwo zwischen Dusche und Waschbecken liegen. Weißt du Reno, auch wenn du es mir nicht glaubst, aber es gibt tatsächlich Menschen auf diesem verdammtem Planeten, die auch noch auf andere Fähigkeiten in Sachen Partnersuche achten, als auf Sex und das Aussehen. Abgesehen davon ist Cloud durch und durch unschuldig und würde wahrscheinlich mit hochrotem Kopf davonrennen, wenn er wüsste, dass ich mehr als nur Freundschaft haben will und ich mit ihm am Liebsten das Gleiche machen würde, wie mit dir vorhin."
 

"Appropo, Bock auf ne zweite Showeinlage?"
 

"Leck mich."
 

"Ok."
 

....
 

"LASS DAS GEFÄLLIGST, DU NOTGEILES SCHWEIN!"
 

~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Ohne wirklich darauf zu achten, wohin er ging, schlenderte Zack die Flure des Shinra Gebäudes entlang und schenkte weder den salutierenden Unteroffizieren, noch seinen SOLDIER Kollegen Beachtung.
 

Seit wann genau war sein Leben eigentlich so kopliziert geworden? Seit er rausgefunden hatte, dass beide Geschlechter durchaus ihre jeweiligen Vorzüge hatten, oder seit sein kleiner, blonder Chocobo in sein Leben getreten war?

Erneut seufte der 1st Class SOLDIER auf, wie so oft in der letzten Zeit.
 

Wahrscheinlich war es eine Mischung aus beidem. Er hätte damals auf seine Großmutter hören und eine hübsche Frau heiraten sollen. Aerith zum Beispiel. Dann hätte er wahrscheinlich mit der Zeit ein bis zwei Kinder und ein kleines Häuschen, weit weg von Shinra und Midgar. Er würde durch gelegentliche, NICHTlebensgefährliche Aufträge den Lebensunterhalt der Familie verdienen und einen auf Super-Daddy machen.
 

Kaum hatte er diesen völlig absurden Gedanken zu Ende gedacht, zog sich bereits auch schon eine ekligkribbelnde Gänsehaut über seinen Körper.
 

Heilige Minerva...nein...dafür war er nun wirklich nicht geschaffen.
 

Und mit seinen 21 Jahren hatte er bis jetzt auch noch nicht über Kinder oder eine ähnliche Familienplanung nachgedacht. Der Schlüsselpunkt war, dass er nicht einmal vorhatte darüber nachzudenken. Er war kein solcher Mann und er war kein Beziehungstyp. Was somit auch seine momentanige Abneigung gegenüber des weiblichen Geschlechts erklärte. Wieso wollten eigentlich alle Frauen immer nur das eine? Einen hübschen Kerl, mit dem sie anfangs Spaß im Bett hatten, dann irgendwann schwanger wurden und sich von ihm nicht mehr anfassen ließen, es sei denn es handelte sich dabei um eine Fußmassage.
 

Das hatte er nun die letzten Jahre wirklich oft genug mitdurchmachen müssen, abgesehen von einer Schwangerschaft und er hatte sich nach seiner letzten 'Freundin' geschworen, sich niemals wieder in eine Beziehung verwickeln und damit fesseln zu lassen. Er brauchte seine Freiheit, schon immer und deswegen war er sich umso sicherer, dass eine Frau definitiv das Falsche an seiner Seite war.
 

Kerle waren abgesehen davon auch viel unkomplizierter. Gingen sie einem auf die Nerven, konnte man ihnen das auch genau so sagen, ganz ohne dabei in eine stunden-, wenn nicht sogar tagelange Diskussion verwickelt zu werden. Für sie spielten auch Gefühle keine so große Rolle, was ihm persönlich immer am Meisten gefallen hatte, da er noch nie wirklich etwas damit hatte anfangen können.
 

Und dann...BOOM! Kam so ein verwirrter, süßer Blondschopf daher und stellte seine gesamte, mühsam erarbeitete, halbwegs heile Welt auf den Kopf. Plötzlich waren genau solche komischen, fremden Gefühle da und prompt kam er sich vor, wie ein emotionsverkrüppelter Freak.
 

War das eigentlich fair? Er glaubte eher nicht. Soetwas konnte unmöglich fair sein. Und er wusste wovon er sprach, Fair war immerhin sein Nachname!!
 

"FAIR!"
 

Schmerzhaft kniff Zack kurz seine Augen zusammen und drehte sich mit klingelnden Ohren zu der Ursache dieses markanten Schreis herum, nur um besagtem Blondschopf in sein empörtes Gesicht zu starren.
 

"Ich lauf dir schon seid dem Aufenthaltsraum deinen Namen schreiend hinterher und warte darauf, dass du stehen bleibst?!"
 

"Ja...öhm...muss wohl in Gedanken gewesen sein." Shit. Wie konnte ein Mensch allein, nur so wunderschön funkelnde Augen haben?
 

"Du hast nicht einmal reagiert, als ich dich am Arm festgehalten habe!! Du hast dich einfach losgerissen!!"
 

"Ich muss wohl verdammt weit weggewesen sein." Dieses niedliche Zucken seiner Nase, brachte ihn irgendwann noch einmal um den Verstand!
 

"Zack? Sag mal...ist alles ok bei dir? Du wirkst so....wie soll ich sagen...abwesend?"
 

"Ich glaub ich muss mich jetzt betrinken gehen.", mit diesen Worten drehte er sich wieder um und setzte seinen Weg fort in Richtung Ausgang. Wenigstens hatte er jetzt einen klaren Plan für den angebrochenen Abend. Er würde sich im 7th Heaven die Kante geben und wer weiß...vielleicht sah die Welt dann morgen schon wieder ganz anders aus.
 

In seinen Augenwinklen nahm er diesmal deutlich wahr, dass sich Cloud nach einer Weile, in der er ihm verdutzt nachgeschaut hatte, ebenfalls wieder in Bewegung setzte und anfing ihm hinterzurennen.
 

"ZACK! Was soll der Mist?! Das letzte Mal warst du so komisch, als dein heißgeliebter HotDog-Stand dichtgemacht hat. So führst du dich nur auf, wenn es etwas gibt, dass du unbedingt willst, aber nicht kriegen kannst!"
 

"Also von den HotDogs brauchen wir jetzt gar nicht wieder anfangen, damit hab ich nämlich abgeschlossen und außerdem sind diese frittierten Teigbällchen, die's da jetzt gibt eh viel leckerer." Seid wann zum Geier kannte ihn der Blondschopf besser, als er sich selbst?!
 

"Du willst dich also jetzt betrinken, ja?"
 

"Aber sowas von!"
 

"Sicher, dass du nicht vielleicht schon stronzenvoll bist?"
 

"Hmmm...nein, dafür kann ich noch viel zu klar denken."
 

"Scheint mir aber nicht so..."
 

"Kommst du mit oder nicht? Ich hab's eilig..."
 

Cloud atmete einmal tief durch und schaute Zack streng prüfend in seine Augen, bevor er letztlich kurz nickte und seine Augen verdrehte: "Natürlich komm ich mit. Immerhin muss ja einer aufpassen, dass du dich nicht wieder völlig zum Idioten machst und unschuldigen Leuten vor die Füße reiherst.
 

"Du bist so gut zu mir, Cloudy."
 

"Hatten wir nicht abgemacht, dass wenn du mir Spitznamen gibst, sie bitte weniger schwul klingen?!"
 

"Autsch."

Ein Blackout vom Feinsten

Sie waren nun bereits seit einer geschlagenen Stunde im 7th Heaven und Zack kam es vor wie eine Ewigkeit. Normalerweise ging die Zeit hier rum, wie im Flug, da man so gut wie immer bekannte Leute oder Arbeitskollegen traf, mit denen man sich anregend unterhalten konnte.
 

Heute jedoch war es das glatte Gegenteil und Zack hatte mittlerweile sogar aufgegeben, nach irgendwelchen interessanten Leuten Ausschau zu halten, mit denen man hätte ins Gespräch kommen können.
 

Selbst Tifa hatte keine Zeit für ihn und Cloud gehabt, da sie laut ihrer Aussage noch etwas Wichtiges zu erledigen hatte. Nun stand Zack und Cloud ein völlig unbekanntes Gesicht hinter der Bar gegenüber, welches völlig überfordert versuchte nicht mit den zahlreichen Bestellungen hinterherzuhängen.
 

"Also? Magst du drüber reden, oder willst du dir jetzt weiterhin schweigend die Kante geben, während du gelegentlich in dein Glas hineinseufzt?"
 

Cloud hatte sich urplötzlich auf seinem Barhocker zur Seite gedreht, sodass er Zack nun seitlich direkt gegenübersaß und seinen Ellbogen als Kopfstütze auf den Bartresen stemmen konnte. Grinsend piekte er seinem besten Freund daraufhn in die Seite, um seine völlige Aufmerksamkeit zu erlangen und ihm in seine Augen schauen zu können. "Na, los...raus mit der Sprache!"
 

Nachdenklich musterte der Ältere die erwartungsvollen Gesichtszüge seines Freundes, während er tatsächlich eine ganze Sekunde lang dem Drang nachgeben wollte, sämtliche Karten auf den Tisch zu legen und Cloud einfach zu küssen. Es war einfach furchtbar ihm so derart nahe sein zu können, ohne ihn berühren zu dürfen. Was würde Cloud bloß denken, wenn er von seinen Gefühlen zu ihm wüsste?
 

"Cloud..."
 

Lachend hob der Jüngere seine freie Hand: "Jop, hier anwesend!"
 

"Verdammt, man! Es ist diesmal wirklich ernst, also verhalte dich gefälligst auch so!"
 

Grunzend nahm der Blonde einen kräftigen Schluck seines Getränks und brachte es einfach nicht fertig, sich das Grinsen aus dem Gesicht zu wischen.
 

"Sorry Zack...aber wenn du das Wort 'ernst' in den Mund nimmst, klingt das einfach viel zu unglaubwürdig. Jetzt mal wirklich...das ist doch so gar nicht deine Art!"
 

"Ach, vergiss es einfach.", murrend stierte der SOLDIER nach den Worten Clouds wieder in sein Glas und begann es gedankenverloren in seinen Händen zu drehen. Wann hatte dieser sogenannte Alkohol eigentlich vor gehabt seine Wirkung preiszugeben?!
 

"Ok, tut mir leid.", schlagartig war das Grinsen aus dem Gesicht seines Freundes gewichen, als dieser nun eingesehen hatte, dass es wohl tatsächlich Tage gab, an denen Zack Fair so gar nicht zum Lachen zu Mute war und dass es da anscheinend wirklich etwas gab, das ihm schwer zu schaffen machte.
 

"Ich hätte dich nicht auslachen dürfen. Aber weißt du...es ist einfach ungewohnt, dich so zu sehen. In den drei Jahren, die ich jetzt bei Shinra und SOLDAT bin, warst du immer für mich da, wenn's mir mies ging. Es wird Zeit, dass ich mich dafür auch endlich mal revanchieren kann!"
 

Cloud hatte ja schon immer geahnt, dass Zack die Dinge, die ihn belasteten, einfach nur gut überspielen konnte und darin mittlerweile sogar ein regelrechter Weltmeister sein musste. So viele schreckliche Dinge hatte sein Freund schon sehen müssen, von denen er selbst wahrscheinlich jahrelang traumatisiert worden wäre. Nicht zuletzt deswegen hatte Cloud ein unsagbares Ehrgefühl entgegen dem Älteren entwickelt, welches von der ersten Sekunde an dafür gesorgt hatte, dass er den Schwarzhaarigen als sein großes Vorbild ansah und eben nicht nur als seinen besten Freund. Selbigen nun so nachdenklich zu sehen, behagte Cloud ganz und gar nicht. Sicherlich war auf seiner letzten Mission, von welcher er gerade erst heute morgen zurückgekommen war, etwas Furchtbares geschehen.
 

"Cloud...ich...also...was würdest du eigentlich von mir halten, wenn du wüsstest, dass..."
 

"Sagt mal, was ist das eigentlich heute für eine Schnarchrunde hier?! Wo sind denn alle?"
 

"Reno..." Noch niemals zuvor, hätte Zack dem Rothaarigen seine Faust so liebend gerne ins Gesicht gerammt, wie jetzt gerade in diesem Moment. Scheiß Timing konnte man dazu schon gar nicht mehr sagen.
 

"Wooow...ich glaube, nachdem du jetzt meinen Namen auch noch angsteinflößend geknurrt hast, haben wir alle Laute durch. Von schreien zu flüstern...von stöh..."
 

"W-WODKA!", mit warnendem Blick und einem gezielten Tritt vor Renos Schienbein, welchen er Cloud gekonnt verbergen konnte, brachte Zack den Rotschopf zum Schweigen, ehe er hätte seine Worte zuende sprechen können.
 

Was zum Geier fiel diesem Teufel eigentlich ein?! Hier auftauchen, sein Geständnis zu Nichte machen und dann auch noch nebenbei erwähnen, dass sie hier und da mal zusammen in die Kiste stiegen?!
 

"Welch nette Begrüßung.", jammerte Reno sich die schmerzende Körperstelle reibend vor sich hin, ehe er in das zurecht verwirrte Gesicht von Cloud blickte, "Ähm ich...ich bin nur...über Zacks Barhocker gestolpert und..so...ähm ja..."
 

Noch während sich Zack die ungewollte, aus Panik heraus bestellte, klare Flüssigkeit die Kehle hinunterkippte, verfluchte er Reno weiterhin für sein grottenschlechtes Timing. Das durfte doch alles einfach nicht wahr sein...er war fast so weit gewesen!
 

Murrend maulte er ein leises "Blödmann" in seinen nicht-vorhandenen Bart, ehe er kurz auf seinem Handy die Uhrzeit nachschaute und einmal mehr erschrocken feststellte, dass die Zeit einfach nicht rumgehen wollte.
 

Was war heute eigentlich los? Hatte sich die Welt aufgehört zu drehen?!
 

"Zack?", überrascht über die seichte Berührung an seiner rechten Schulter, wandte sich der Schwarzhaarige nun wieder zu Cloud, um ihm zu verstehen zu geben, dass er ihm nun wieder zuhörte. "Wollen wir nicht einfach nach Hause und uns dort weiter unterhalten? Wenn das nämlich hier so weitergeht, schlaf ich echt noch ein."
 

"Sehr gute Idee, Cloud! Und mit 'nach Hause' meinst du mit Sicherheit die Wohnung von Zack. Ich bin dabei!", mit einem Zug leerte Reno sein Bier aus, dass er sich gerade eben erst bestellt hatte, ehe er sich wieder seine Jacke von der Garderobe angelte und Zack unheilvoll angrinste, als dieser ihn erneut angeknurrt hatte. "Ich werd euch zwei auch nicht lang stören, versprochen."
 

"Ach, Quatsch, Reno...du störst doch nicht."
 

"Ach, tut er nicht?!"
 

"Zack! Sei doch bitte nicht so gemein zu ihm! Er will dich doch auch nur aufmuntern..."
 

Tadelnd blickte Cloud seinen finsterdreinblickenden Freund von der Seite an, ehe auch er aufstand, um sich seine Jacke anzuziehen. Lustlos tat es Zack ihm gleich, während er bereits jetzt schon bereute, mit Reno UND seinem Cloud in seiner Wohnung weiterzutrinken. Davon ließ er sich nämlich ganz gewiss nicht mehr abhalten, dafür war seine Laune bereits viel zu weit in den Keller gesunken...
 

Gut zwanzig Minuten später, in denen sich Zack erleichtert eingestehen musste, bereits doch schon leicht angetrunken zu sein, saßen Reno und Cloud plaudernd auf seiner geräumigen Couch, während er seinen Reserve-Whiskey aus dem Küchenschrank holte und sich letztlich zu seinen zwei Freunden gesellte.
 

~*~
 

Das Letzte, was er von ihrem gemeinsamen Abend noch wusste, war, dass Reno tatsächlich schneller abgehauen war, als gedacht und er mit Cloud tatsächlich alleine gewesen war.
 

Sein Lieblingswhiskey lag am nächsten Morgen als geleerte Flasche neben ihm im Bett, ebenso wie ein bis auf die Boxershorts ausgezogener, leise schnarchender Blondschopf.
 

"Cloud?"
 

1
 

2
 

3
 

Moment....
 

"Oh heilige Scheiße!! Cloud!!!", panisch richtete sich Zack auf und schüttelte einmal kräftig seinen Kopf, was er jedoch sofort wieder bereute, da seine ohnehin schon schlimmen Kopfschmerzen nun noch viel schlimmer wurden.
 

Cloud lag in seinem Bett.

Zack atmete einmal tief durch und verfluchte einmal mehr diese bösartige Flüssigkeit namens Alkohl.
 

Oh heilige Scheiße.

Erneute Panik kroch in ihm auf. Was hatte er nur angerichtet?!
 

CLOUD LAG GERADE TATSÄCHLICH HALBNACKT IN S-E-I-N-E-M BETT??!!!

Verzweifelt rannte er in sein Bad.
 

Er brauchte jetzt dringend eine eiskalte Dusche, eine Asperin und sein Handy, um Reno anzurufen.
 

Guter Plan:

Dusche, Asperin, Reno anrufen. - in dieser Reihenfolge.

Badezimmertelefonate

Hibbelig stand Zack vor seinem vom Dampf eingehüllten Badezimmerspiegel und sah nervös dabei zu, wie sich allmählich die weiße, sprudelnde Brausetablette in dem mit Wasser befüllten Glas auflöste. Er hoffte inständig, dass sie ihre versprechende Wirkung nicht verfehlte und ihn von diesen elendigen Kopfschmerzen befreite.
 

Noch während er ein paar Sekunden später das Glas in einem Zug leerte, wählte er in seiner anderen Hand bereits auf seinem Handy die Nummer von Reno.
 

Gnade ihm sonst wem, wenn er noch am Schlafen war und nicht abhob.
 

Er brauchte Antworten!!! DRINGEND!
 

"Kein Anchlss...untr..disr Nummr...'schüss!"
 

"WOW, Stopp, Freundchen! Wehe du legst jetzt auf!", auch wenn es ansonsten eigentlich ganz und gar nicht seine Art war, aber irgendwie kam er nicht umher seine Stimme gegen Reno etwas aufleben zu lassen und seinen Freund fast schon anzuschreien.
 

"Alter...was'n bei dir kaputt?!"
 

Zack hatte den Rothaarigen förmlich vor Augen. Wie er nun völlig verschlafen versuchte den Worten am anderen Ende des Hörers zu folgen, sich schlechtgelaunt den Schlafsand aus den Augen wischte und sich einmal wehleidig knurrend seine Haare raufte.

Einmal hatte Zack ihm gesagt, wie niedlich das aussah und prompt darauf einen Schlag in seine edlen Kronjuwelen kassiert. Das war mitunter einer der schrecklichsten Charakterzüge, die ein Mann überhaupt nur haben konnte:
 

Als Kerl einem anderen Kerl in seine Eier zu schlagen.
 

So etwas war eigentlich die schlimmste Sünde auf Erden und somit ein Freifahrtticket direkt in die Hölle. Reno jedoch konnte das egal sein...er würde sich mit Satan persönlich bestimmt außerordentlich gut verstehen und prächtig amüsieren.
 

"Reno? Ich muss dringend mit dir sprechen!"
 

"Und ich dachte schon, du willst nach'm Saufen um...warte kurz..", Zack hörte kurz die Bettdecke rascheln, "...heilige Scheiße...um 9Uhr morgens...nur plaudern."
 

"Hör auf rumzuheulen! Erzähl mir lieber, was du getan hast?!"
 

"Hä? Sach ma, geht's dir gut? Wovon zum Geier redest du?!"
 

"Fängt mit Blond an und hört mit Schopf auf! Er ist hier, Reno! In meinem Bett!!"
 

"Ok...du bist schizo. Das hätt ich mir eigentlich auch früher denken können, das erklärt nämlich so einiges. Sag mal...leidest du auch unter Verfolgungswahn?"
 

"Cloud, verdammte Scheiße!! Ich rede von Cloud! Der liegt hier jetzt gerade in MEINEM Bett rum! Was zum Teufel soll das, da kannst nur du hinter stecken! Du mit deinen jämmerlichen Verkupplungsversuchen, irgendwann bring ich dich um! Was soll er bloß denken, wenn er aufwacht und merkt, dass er nich in seinem, sondern MEINEM Bett liegt, zudem NUR in Unterhose?! Reno, ich meins ernst....WAS hast DU getan?!"
 

Am anderen Ende der Leitung war für einen kurzen Moment völlige Totenstille eingekehrt und fast hätte Zack vermutet, Reno hatte nun doch einfach wieder aufgelegt, als dieser plötzlich in schallendem Gelächter ausbrach und keine Luft mehr zu bekommen schien.
 

Minuten zogen dahin und Zack schwor sich, dieses rothaarige Miststück bei ihrem nächsten Wiedersehen elendig langsam zu erdrosseln. Er saß hier verfluchte Scheiße nocheins nur mit einem Handtuch um die Hüften auf seinem kalten Badezimmerboden an der Wand, war völlig verzweifelt und diesem Bastard viel nichts besseres ein, als ihn AUSZULACHEN?!
 

"Das...das...ach du Kacke...ich brech ab.", erneut nahm Zack wahr, wie Reno die Luft lautstark in seine Lungen zog und danach stoßweise wieder ausatmete, "Ich glaub ich verreck.."
 

"Ich warne dich! Diese Genugtuung nimmst du mir nicht!"
 

"Ok...huuuuuuh...alles klar. Ich glaub, ich hab's wieder.", noch einmal ertönte ein kurzes Grunzen, dann seufzte Reno einmal gedehnt auf und hatte sich anscheinend wieder gefasst, "Du weißt, dass ich als Turk dafür ausgebildet wurde, um Leute zu manipulieren, anzulügen, zu hintergehen und gegeneinander aufzuhetzen..."
 

Zack knurrte einmal laut auf, bevor er sich kopfschüttelnd an den Kopf fasste und Reno weitersprechen ließ.
 

"...Aber Zack...glaub mir eins...ich habe nichts...ich wiederhole NICHTS damit zutun, dass Cloud nun halbnackt in deiner Kiste hockt und seinen Rausch auspennt."
 

"Reno?"
 

"J-ja? Kannst du bitte weniger böse klingen, das macht mir Angst..."
 

"Solltest du auch nur ansatzweise auf die Idee kommen, mich anzulügen, dann schwöre ich bei allem was mir heilig ist, dass ich DIR dann mal zeigen werde, wie man bei SOLDIER Leute knebelt, um aus ihnen die Wahrheit herumzukriegen. Dagegen sind die Maßnahmen der Turks'n feuchter Kinderfurz!"
 

"Also...äh...", Reno schluckte den dicken Kloß herunter, um seine Sprache wiederzufinden, "Ich habe damit wirklich nichts zutun...also...zumindest nicht direkt."
 

"RENO!" Der Rothaarige wimmerte auf.
 

"Ich...ich...also...naja..."
 

"REDE ENDLICH!"
 

"Ja, ok! Vi- Vieelleicht...ähhh...nun ja...vielleicht könnte es sein, dass ich Clouds Nichtverträglichkeit gegenüber dem Alkohol ausgenutzt habe, um ihn etwas abzufüllen...weißt du...du warst eh schon gut bedient und ich dachte, dass wenn ihr beide betrunken seid, ihr euch dann vielleicht am Ehesten näher kommt."
 

Nachdem Reno seine Erzählung beendet hatte, war es nun diesmal Zack derjenige, der in sein Handy schwieg und das so lange, bis Reno vor Nervosität anfing mit seinen Zähnen zu klappern.
 

"Z..Zack? Hör mal ich...ich war noch nie verliebt. Und ich will es auch nie, da ich bei dir im Moment hautnah miterlebe, was für ein Abfuck das alles ist....oh...eh...Mist....ok...also so abwertend sollte das jetzt eigentlich nicht klingen...."
 

Es folgte eine weitere Pause, in der sich Reno raschelnd seine Haare raufte.
 

"Naja...der eigentliche Punkt ist der, dass ich vielleicht nicht lieben kann, aber ich meine durchaus zu wissen, was Freundschaft ausmacht. Und du bist ja irgendwie mein Freund...also...weißt du was ich sagen will? Heilige Minerva, ist das kompliziert...also was ich damit sagen will, ist, dass es ja heißt, dass sich Freunde gegenseitig helfen, wenn sie in der Scheiße stecken. Und das tust du ja...und genau deswegen werde ich versuchen dir zu helfen und das wieder geradebiegen. Deal?"
 

Eine weitere Pause.
 

"Und ich hoffe, dass du dir im Klaren darüber bist, was für einen riesen Zacken ich mir gerade aus meiner Krone brechen musste, um dir SO etwas zu sagen. Jo...das wollte ich nur nochmal anmerken."
 

Nun konnte sich Zack das Grinsen nicht mehr verkneifen. Auch wenn Reno ein völliger Vollidiot sein mochte, er wusste dennoch immer wieder, wie man sich aus der Patsche holte und was er zu sagen hatte, um keinen allzu großen Ärger zu bekommen. Zudem wusste Zack, dass er seine Worte tatsächlich ernst gemeint und sich nicht wieder hinter irgendeiner dämlichen Turk-Masche versteckt hatte.

"Also gut, dir sei verziehen...VORERST."
 

"Oh Hölle sei Dank....ernsthaft, du hast mir für nen kurzen Moment echt Schiss gemacht, Mann."
 

"Freu dich nicht zu früh, du bist aus der dieser Sache erst wieder draußen, wenn das mit Cloud geregelt ist."
 


 

"Ähm...Zack? Wenn was mit mir geregelt ist?"
 


 

......
 

Holy--!!!!!--Fucking--!!!!!--Shit!!!!
 

Er hatte vergessen abzuschließen.

Ein folgenschwerer Entschluss

"Zack? Um Himmels Willen, ist alles ok bei dir? Du bist ja kreidebleich!"
 

Fast schon ein wenig panisch hatte sich Cloud vor seinen besten Freund gekniet und wedelte hilflos mit seinen Händen vor dessen Gesicht hin und her.
 

Was hatte ihm Reno da gerade am Telefon bloß mitgeteilt? Stand eine neue, gefährliche Mission an? Durfte er endlich zusammen mit Zack und Reno gehen, so wie er es schon die ganze Zeit über gewollt hatte?
 

War das der Grund für Zacks Schockzustand? Hatte sein Freund mal wieder einfach nur Angst, ihm könnte etwas zustoßen? Cloud schüttelte leicht seinen Kopf. Zack machte sich immer viel zu große Sorgen um ihn....ohne, dass er es wollte.

Dennoch hatte sich Zack noch nie so verhalten, wie die letzten Tage über. Lag es wirklich daran, oder vielleicht doch an Etwas ganz anderem?
 

"Zack!?"
 

Nichts.
 

Keine Reaktion.
 

"ZACK?!"
 

Ok, zugegeben.

Er konnte nun nicht länger leugnen, dass ihm dieser neue Gemütszustand seines Freundes, der sich in den letzten Wochen irgendwie eingeschlichen hatte, eindeutig zu denken geben sollte. Das war doch nicht sein Zack, das hier war ein....ein...wie nannte man sowas überhaupt?!
 

Cloud wollte einfach kein passendes Wort einfallen, so sehr er sich auch anstrengte eins zu finden und noch während er vor sich hinkrübelte, kehrte langsam aber sicher Leben in den Schwarzhaarigen zurück, sodass dieser es endlich schaffte tatsächlich aus seiner Totenstarre zu erwachen.
 

"Cloud...", es war lediglich ein heißeres Flüstern, welches den Blonden dazu veranlasste wieder besorgt in das Gesicht seines Freundes zu blicken. Die makogedränkten Augen des Schwarzhaarigen bohrten sich regelrecht in seine eigenen, sodass Cloud ein eisiger Schauer über den Rücken lief. Er hatte regelrecht das Gefühl, Zack würde ihn mit diesen Augen hypnotisieren, denn es war unmöglich für ihn seinen Blick abzuwenden. Viel zu faszinierend waren die Augen seines Freundes, welche ihn schon immer an das dunkleste blau des Meeres erinnert haben, welches man nur an den tiefsten Stellen des Ozeans zu Gesicht bekam.
 

Für Cloud war es der perfekte Vergleich, denn genau so war auch Zacks Person an sich. Genau wie niemand wusste, was wohl noch alles am Grund des Meeres verborgen lag, so wusste auch keiner, was sich tief drinnen in Zack verbarg.
 

Jeder kannte ihn und doch kannte ihn keiner wirklich.
 

Jeder hatte den immerlachenden, stets gutgelaunten jungen Mann im Kopf, welcher immer einen flotten Spruch auf Lager hatte, doch niemand wusste, was tatsächlich dahintersteckte.
 

So oft schon hatte sich Cloud danach gesehnt zu erfahren, was die tiefsten Wünsche, Sehnsüchte und die wahren Gedanken seines Freundes waren und gerade das momentanige Verhalten des Schwarzhaarigen spornte ihn umso mehr dazu an, es um jeden Preis herausfinden zu wollen.
 

~
 

Was machte er hier eigentlich?!
 

Stockend atmete Zack die Luft um ihn herum ein, als ihm bewusst wurde, dass er hier fast nackt vor Cloud saß und ihn anstarrte wie ein völlig geisteskranker Psychopath. Zudem hatte der Jüngere mittlerweile einen ganzen Haufen an Fragen, welche er ihm nicht mal übel nehmen konnte.
 

Irgendwie musste er es schaffen seine Sprache wieder zu finden und nicht zu klingen, wie ein halbtoter Junkie auf Entzug.
 

"Mir geht's gut.", sauberer Anfang. Zack gab sich gedanklich eine saftige Ohrfeige. Genau das sagten auch immer alle Junkies, bevor sie mit einer Überdosis von der Brücke sprangen und elendig in einem Fluss ersoffen.
 

"Ok, nein...Cloud, das war gelogen."
 

"Aber das weiß ich doch, Zack."

- Verdammt, er hatte vergessen, dass Cloud ihn teilweise besser kannte, als er sich selbst. -
 

"Zack, du weißt, dass du mit mir über alles reden kannst, oder?"

- Dreckskacke noch eins...dieser Junge war viel zu gut für ihn....-
 

"Hör mal...ich...ich mach mir langsam wirklich Sorgen um dich."
 

Fast unbemerkt war der Blondhaarige näher an ihn herangerutscht, was Zack ganz und gar nicht behagte, da er die feuchte Badezimmerwand im Rücken hatte und so nicht fliehen konnte. Noch ein Stückchen weiter und seine ganze, mühsam zusammengesammelte Körperbeherrschung würde den Bach runter gehen.
 

Heilige Scheiße....dieser zarte Duft, der von Cloud ausging, raubte ihm noch gänzlich seinen Verstand!
 

Noch ehe Zack ein weiteres Mal blinzeln und tief durchatmen konnte, wurde er auch schon von seinem Wuschelkopf in eine Umarmung gezogen, welche ihm jegliche noch vorhandene Luft aus den Lungen sog. Jegliches rationale Denken hatte sich so eben aus seinem Gehirn geschlichen, als er den warmen und wohltuenden Körper Clouds an seinem eigenen spürte.
 

Zack schluckte.
 

"Ich bin für dich da, Zack. Lass mich dir helfen."
 

Zaghaft hatte Cloud diese Worte in sein Ohr geflüstert und so sehr Zack auch versuchte, sie nicht an sich heranzulassen, umso mehr brachten sie seine innere, eisern errichtete Mauer zu Fall.
 

Was zum Teufel geschah hier bloß?! Was machte Cloud nur mit ihm und wieso um Minervas Willen war das alles so schrecklich kompliziert?!
 

Wieso konnte er nicht einfach aufhören, sich nach diesen unbeschreiblich zarten Lippen zu sehnen?
 

Wieso konnte er nicht einfach aufhören, diesen wunderschönen Körper zu begehren?
 

....
 

Wieso konnte er nicht einfach aufhören, ihn zu lieben?
 

....
 

"Hattest du schon einmal das Gefühl, einer Person, die dir wirklich am Herzen liegt, mit deiner bloßen Anwesenheit zu schaden, Cloud?", Zack drückte sich leicht von dem Blonden weg, um ihm erneut in seine Augen zu sehen.
 

"W..was? Z..Zack...wovon..."
 

"Man hat Angst, die Kontrolle über sich selbst zu verlieren und dieser Person wehzutun...", stockend atmete Zack ein und machte eine kurze Pause.

"Man hat Angst diesen Jemand zu verletzen und sich im Umkehrschluss damit selbst zu vernichten."
 

"Was redest du da bloß?!"
 

"Cloud...", zitternd schloss Zack seine Augen, um diese verräterischen, aufkommenden Tränen aus ihnen zu vertreiben. Er hatte einen Entschluss gefasst und auch, wenn er wusste, dass es nicht leicht werden würde, so war sich der Schwarzhaarige dennoch sicher, dass es sich hierbei um die richtige Entscheidung handelte.
 

Mit einem tapferem Lächeln strich er ein letztes Mal mit seiner Hand über die weiche Wange Clouds, bevor er sich ruhig erhob, seine Uniform zusammensuchte, die Wohnungstür öffnete und verschwand...

Auf und davon

Es war noch früh am Morgen. So früh, dass die Sonne noch nicht einmal den Morgentau getrocknet hatte und ein seichter, heller Nebel die Wiesen überzog.

Selbst hier, am Arsch der Welt, konnte er diese Idylle nicht genießen und einmal mehr hätte sich Zack eine saftige Ohrfeige verpassen können. Nicht nur, dass er seine Entscheidung bereits jetzt, nach lächerlichen vier Tagen in Frage stellte, hinzu kam auch noch, dass er ausgerechnet jetzt Zwangsurlaub reingedrückt bekommen hatte.
 

Hasste ihn da oben eigentlich irgendwer? Sofern da überhaupt jemand oder etwas war?
 

Sein Plan war doch eigentlich so simpel gewesen:

Abhauen, keiner Menschenseele verraten, wo er hingegangen war und abzuwarten, bis eine neue Mission anstand, mit der er wieder raus aus Midgar kam und damit den so dringenden Abstand zu Cloud erzielte.
 

Aber nein, natürlich musste es an dem entscheidenden Punkt mal wieder scheitern. Wieso auch nicht?! Mit ihm konnte man es ja machen...es war ja nicht so, dass Zack Fair scheiß beschissene Gefühle hatte, oder gar eventuell sogar vielleicht ein Mensch sein könnte, der ab und zu auch ruhig mal einen kleinen Erfolg gebrauchen könnte, um wieder auf die Beine zu kommen!!!!
 

"FUUUCK!"

Mit einem lauten Knall feuerte der First Class SOLDIER sein Handy an die graue Hotelwand.

Scheiß Shinra, scheiß Job, scheiß Liebe, scheiß Leben!!
 

Er hatte einfach sowas von keinen Bock mehr....auf nichts!...auf niemanden!!
 

Wütend ließ er sich auf das schäbige Etwas fallen, das wohl als Bett dienen sollte, man aber keineswegs so nennen konnte. Er hatte sich mit voller Absicht die entfernteste und herruntergekommenste Absteige von allen gesucht, damit auch ja keiner auf die Idee kam, ihn hier zu suchen. Hier würde wahrscheinlich selbst eine Kackerlake schreiend wieder herauskrabbeln und angewidert ihre Fühler kräuseln. Es war einfach scheußlich hier.
 

~
 

"Reno, ich bitte dich....du MUSST doch wohl wissen, wo er steckt! Bitte, ich flehe dich an...."
 

Verzweifelt ging Cloud in Renos Büro auf und ab, während er sich nervös auf seiner Unterlippe herumbiss. Das war so gar nicht seine Art. Zack haute nicht einfach ab, ohne ihm ein Wort zu verraten. Er ging auch nicht einfach so auf Mission, ohne ihm bescheid zu geben. Wo steckte er bloß?
 

Was wenn ihm etwas passiert war?! Er sprach hier immerhin von Zack Fair, DEM Zack...sollte ihm irgendetwas zugestoßen sein, dann musste es wirklich gravierende Umstände mit sich ziehen, denn einfach so ohne Weiteres brachte man einen Zack Fair nicht in Schwierigkeiten.
 

"Cloud...zum millionsten Mal. Ich WEIß es NICHT! Er hat mich weder angerufen, noch hat er mir'ne SMS geschrieben. Das einzige, was ich weiß ist, dass er seit heute von ganz oben Zwangsurlaub reingedrückt bekommen hat. Er kann sich also unmöglich auf einer Mission befinden. Ihm wird's schon gut gehen...scheiß dir mal nicht in die Hosen...", lässig zog der Turk ein weiteres Mal an seiner Zigarette, eher er die Beine auf seinem Schreibtisch übereinanderschlug und dabei zuschaute, wie sich der Blonde verzweifelt seine Haare raufte.
 

Ihn würde es ja zugegeben auch mal brennend interessieren, wo sich sein Freund herumtrieb und was genau er vorhatte. Mit einem hatte Cloud nämlich Recht:

Zack verschwand niemals einfach so. Und vor allem rannte er nichteinfach so vor seinen Problemen weg. Das war noch nie seine Art gewesen. Lieber stellte er sich und ging in die Vollen, statt sich heulend in einem Loch zu verkriechen.
 

Was also war geschehen, dass Zack all seine Prinzipien plötzlich über Bord warf?! Sollte da wirklich einzig und allein dieser Gefühlskram bezüglich Cloud dahinterstecken, dann war sich der Rotschopf wieder einmal mehr bewusst, dass er ohne lästige Gefühle eindeutig besser war.
 

"Reno, wir müssen ihn suchen. Ich mach mir echt riesige Sorgen!"
 

"Hmm...kann nicht. Muss hier noch so'n paar Berichte schreiben und der Kaffee trinkt sich auch nicht von allein!"
 

"RENO!"
 

"Hör mir mal zu, Kleiner...", genervt verdrehte der Turk seine Augen, bevor er Cloud seufzend ins Gesicht schaute und weiterredete, "Du tust gerade so, als könne Zack nicht alleine auf sich aufpassen. Wir wissen jedoch beide, dass er unkaputtbar ist und es ihm garantiert nicht an Hirnmasse mangelt, wenn es um Sachen 'Überleben' geht. Er hat sein supergeiles Taschenmesser und ne passende Ausrüstung. Er wird sich schon irgendwie durchboxen, sofern das überhaupt notwendig ist..."
 

Grinsend nahm Reno einen kräftigen Schluck aus seiner dampfenden Tasse, während Cloud abermals den Kopf schüttelte und seufzend seine Arme verschränkte.
 

"Abgesehen davon. Zählen wir mal eins und eins zusammen. Er ist ohne ein Sterbenswörtchen abgehauen, hat uns keine Notiz hinterlassen und lässt auch Nichts von sich hören. Was hälst du von der Annahme, dass er einfach mal seine Ruhe will und gar nicht gesucht, beziehungsweise gefunden werden möchte?!"
 

Abrupt blieb Cloud stehen und starrte Reno fragend in sein Gesicht. Für einen kurzen Moment wollte er dem Turk bereits wieder widersprechen, als ihm jedoch wieder einfiel, was Zack an dem Tag zu ihm gesagt hatte, als er abgehauen war. Sein Verschwinden konnte also nur etwas damit zutun haben. Einen Reim konnte sich der Blonde darauf dennoch nicht machen.

Zack war also wegen einer Person abgehauen, weil er Angst hatte, dass er dieser schaden oder ihr wehtun würde?!
 

"Er sagte zu mir, dass er Angst hat, jemandem wehzutun, den er sehr gerne hat. Er redete irgendetwas von wegen Kontrollverlust...ich kann mir das absolut nicht erklären..."
 

Gedanklich klatschte Reno seine Hand vor die Stirn. Das war es also. Nun hatte es Zack tatsächlich irgendwie geschafft, Cloud zu beichten, was los mit ihm war und der Blondi hatte es nicht gerafft, weil Zack es anscheinend viel zu schwammig umschrieben hatte.
 

Jo, also da wäre er höchstwahrscheinlich auch abgehauen.
 

"Sach ma, Cloud...hattest du eigentlich schon mal'ne Freundin?"
 

"N..nein...wieso?"

Amüsiert konnte Reno schlagartig dabei zusehen, wie sich Clouds Gesichtsfarbe von ihrem hellen Rosa in ein tiefes Tomatenrot verwandelte. AHA! Erwischt!
 

"Schon mal jemanden geküsst?"
 

"Reno, was soll der Scheiß?!"
 

"Also auch nicht....puuuuh...jetzt versteh ich so einiges..."
 

"EINMAL!"
 

"He?"
 

"...ein Kuss war da mal gewesen. Mit Tifa damals in Nibelheim. Aber was zum Teufel hat das jetzt mit Zacks Verschwinden zutun? Und überhaupt...das geht dich eigentlich gar nichts an!!"
 

"Holla die Waldfee...da hab ich'nen echten wunden Punkt erwischt, was?"
 

"Ach, halt doch deine Klappe! Ich hätte direkt wissen müssen, dass es nur Zeitverschwendung ist, wenn ich dich um Hilfe bitte."
 

Kopfschüttelnd wandte sich Cloud bereits zum Gehen und wollte gerade die Bürotüre öffnen, als Reno sich räusperte und ihn noch einmal zurückrief.

"Cloud...warte! Sorry, Alter...ich wollte dir jetzt nicht auf deinen nicht vorhandenen Schlips treten, ok? Es ist nur so, dass...ja...also...wie formulier ich das jetzt am Besten?"
 

Reno hatte schlagartig Clouds volle Aufmerksamkeit zurück, als er nachdenklich seinen Pferdeschwanz zwischen den Fingern zwirbelte und angestrengt überlegte, wie genau er Cloud nun auf die richtige Spur lenken konnte. Sollte er dem Blonden jetzt wirklich verraten, dass sein bester Freund bi war und sich in ihn verliebt hatte?! Zack würde ihn umbringen, ohne jeden Zweifel. Qualvoll und langsam....
 

"Also...um genau zu sein..."
 

"Jetzt rück schon raus mit der Sprache, Reno!"
 

"Zack....Zack ist...ehm...verliebt. In eine Person, die er...sehr gerne hat...das ist ja meistens so, dass man wen liebt, den man auch mag und so..."
 

"Hää?!"
 

"Himmel, Arsch und Zwirn...Cloud...Zack ist unglücklich verliebt und er hat Angst, dass er alles verkackt, wenn rauskommt, wer genau diese Person ist."
 

"Oh."
 

"Jo! Jetzt weißt du bescheid und ich hoffe, du kannst jetzt besser schlafen."
 

Kurz schwiegen sich beide an und Reno wollte Cloud gerade verabschieden, als dieser gefährlich langsam auf ihn zugeschritten kam.
 

"Wer ist es?"
 

"Cloud....also...beim besten Willen...ich...keine Ahnung! Ich weiß es nicht!"
 

"Lüg mich nicht an!! WER ist ES?!"
 

"KEINE AHNUNG!"
 

"Aerith?!"
 

"...."
 

"Tifa?!"
 

"Cloud....hör auf damit...."
 

"Oh Gott...doch nicht etwa Cissnei?!"
 

"Alter, KEIN WEIB, ok, Cloud??!!! KEIN.....WEIB!!!!"
 

Cloud zog beide Augenbrauen in die Höhe und schüttelte verständnislos seinen Kopf.

"W...Warte....WAS?!"
 

Augenblicklich hielt sich Reno seinen Mund zu.

Das hatte er jetzt nicht wirklich gesagt...nein...das konnte er unmöglich gesagt haben. Cloud würde sicherlich gleich wieder aufhören ihn so derart schockiert anzustarren, dass er eine eklige Gänsehaut am ganzen Körper bekam und er würde sicherlich auch sofort wieder aufwachen. Das träumte er doch nur....das war nur ein Traum. Er konnte gerade unmöglich das intimste Geheimnis seines besten Freundes ausgeplaudert haben...er...
 

"Reno...was...was soll das heißen??!!"
 

FUCK!! ER HATTE ES DOCH GESCHWOREN!
 

Bei Minerva...er war tot....toter als tot.

Das Geständnis

"Zack...also wenn du das hörst, dann hast du jetzt bereits um die siebentausend Anrufe in Abwesenheit und wahrscheinlich hunderte Nachrichten auf deiner Mailbox!! Alter...wieso lässt du nichts von dir hören?! Ich mach mir langsam echt höllische Sorgen...WO BIST DU?! Ruf mich bitte zurück!!"
 

Verzweifelt raufte sich Cloud laut aufseufzend seine Haare. Zwei volle Wochen war es nun her, dass sein bester Freund verschollen war und nicht einmal auch nur ansatzweise etwas von sich hören gelassen hatte. Zugegeben, er selbst hatte nach dem besagtem Gespräch mit Reno ein paar Tage gebraucht, um diese sagenhafte Hiobsbotschaft verarbeiten zu können. Letztlich jedoch war er zu dem Entschluss gekommen, die Freundschaft zu Zack nicht einfach so aufgeben zu wollen, nur weil sein Freund laut Reno in einen Mann verliebt und bi sein sollte.
 

Er wusste ja nicht einmal, ob das tatsächlich stimmte. Anzweifeln wollte er die Worte Renos jedoch auch nicht, da er sich einfach nicht vorstellen konnte, dass Reno Zack soetwas einfach in den Mund legte, nur um ihn aufzuziehen oder Ähnliches . Abgesehen davon war Reno nach seinem verbalen Ausbruch bleich wie ein Gespenst geworden und regelrecht sprachlos gewesen. Er hatte sich sogar noch versucht irgendwie herauszureden, jedoch missglückte ihm dieses Unterfangen durch sein hysterisches Gestottere und sein Ganzkörperzittern. Etwas vor sich hinbrabbelnd hatte er daraufhin begonnen heftig seinen Kopf zu schütteln und war wenig später fluchend aus seinem Büro geflüchtet.
 

Seitdem hatte Cloud von dem Rotschopf auch nichts mehr gehört und der Blonde wagte es eine dementsprechende Vermutung anzustellen. Wahrscheinlich war Reno nun sogar mehr erpicht daraufhin den First Class SOLDIER ausfindig zu machen, als er selbst. Aus Angst, Zack würde zuerst von ihm erfahren, dass Reno sich verplappert hatte. Wahrscheinlich wollte der Rotschopf seinen Kopf somit notdürftig und vorerst aus der Schlinge ziehen, indem er Zack selbst von seinem Fauxpas erzählte. Im Umkehrschluss konnte man es auch Schadensbegrenzung nennen, Cloud war es völlig egal. Ihn interessierten im Moment lediglich zwei Dinge:
 

1. WO zum Geier steckte sein bester Freund?
 

und
 

2. WELCHER Kerl hatte es WIE geschafft, einem Zack Fair den Kopf zu verdrehen?!
 

Es musste ein gestandener Mann sein, da war sich Cloud sicher. Zack verliebte sich immerhin nicht einfach so, da war er sich auch sicher. Seit er den Schwarzhaarigen nun kannte, konnte er sich nicht daran erinnern, ihn auch nur ansatzweise einmal verliebt gesehen zu haben. Klar hatte sein Freund die ein oder andere Bettgesellschaft gehabt, jedoch war daraus nie wirklich mehr geworden. Allerdings wusste Cloud bisher auch nur von Frauen und KEINEN Männern....vielleicht war es bei denen ja anders gelaufen?! Er hatte absolut keine Ahnung und wieder einmal brannte sein Inneres förmlich dafür, all die Antworten auf diese unzähligen Fragen zu bekommen, um somit diese elendige Hitze zu bekämpfen, die ihn momentan fast um den Verstand brachte.
 

~
 

"Bitte....sag doch was...."
 

Gleich weinte er.
 

Er fühlte schon dieses eklige Verkrampfen in seiner Magengegend, was einem diesen dicken Kloß im Hals bescherrte, der es eigentlich unmöglich machte, weitersprechen zu können. Am Liebsten wollte man mit diesem Gefühl im Magen sämtliche Essensreste der vergangenen Stunden einfach herauskotzen, mit der Hoffnung, der Knoten würde sich somit lösen.
 

Er fühlte sich hundeelend...miserabel...er fühlte sich einfach mal so richtig abgefucked Scheiße!! Tagelang hatte er all seine Turkerfahrung zusammengesammelt, um Zack zu finden. Er musste wirklich den Hut vor ihm ziehen. Fast wäre er an seiner Suche tatsächlich gescheitert, wäre da nicht dieser eklig verranzte Typ gewesen, aus dem er herausprügeln konnte, dass er den Schwarzhaarigen in dieser Absteige hier einchecken gesehen hatte.
 

Und nun stand er hier wie ein Häufchen Elend vor dem First Class SOLDIER und knetete nervös seine Hände, während er sich seine Unterlippe blutig biss und bereits jetzt Höllenqualen leidete.
 

Zack hatte keine einzige Regung gezeigt, als er ihm stotternd erzählt hatte, dass Cloud nun wegen IHM Bescheid wusste. Nicht einmal ein kleines Zucken hatte sein Gesicht überzogen. NICHTS. ABSOLUT GARNICHTS!
 

Das war das Schlimmste, was ihm hätte passieren können. Reno wusste nur zu gut, dass es gerade in dieser Pokerface- Zack- Statue vor ihm begann zu brodeln. All seine Wut, seinen Frust, seine Trauer und seine Verzweiflung sammelte er gerade nur für diesen einen Moment zusammen, den Moment, in dem er ihn umbringen würde. Reno war sich da sicher....er würde ihn umbringen...ohne jede Gnade.
 

Er hatte es verdient. Resigniert ließ Reno den Kopf hängen und japste ein paar unverständliche Worte. Keine Chance....er würde den Morgen sicherlich nicht mehr erleben.
 

"Macht's gut, werte Arbeitskollegen.", schniefend faltete der Turk seine Hände zusammen und sah hoch an die eklig graue Hoteldecke, "Euer Reno wird euch nun auf diesem Wege an dem heutigen Tage verlassen. Denkt bitte mit einem Lächeln an ihn zurück und seid euch in einem bewusst, er wo..."
 

"RENO!" Der Rothaarige jammerte ängstlich auf, während er sich blitzschnell und hysterisch an die nächstbeste Wand drückte. "HALT EINFACH DEINE VERDAMMTE FRESSE!"
 

"Ok." Kurz darauf hielt er sich zitternd seine Hände vor den Mund. Zack war gerade der reinste Vulkan. Kurz vorm Ausbrechen verstand sich. Verzweifelt hüpfte Reno von einem Fuß auf den anderen....er wollte doch noch gar nicht sterben...
 

"Du...du...ARGHH!", verbittert ballte Zack seine Hände zu Fäusten, während er zu dem wie Espenlaub zitternden Reno schaute und stockend einatmete, "JETZT, ausgerechnet JETZT kommst du mir mit sowas an??!!! Jetzt, wo ich eh schon am Ende bin??!! Das ist so TYPISCH RENO!! Du musst ja IMMER und ÜBERALL dein scheißverficktes I-Pünktchen draufsetzen! Ich...HIMMEL...ich könnte dir gerade den Hals rumdrehen, du VOLLARSCH!!!"
 

Reno brachte nichts weiter als ein Nicken zustande, während er immer noch eifrig seine Hände gegen den Mund presste und seine vor Schock weit aufgerissenen Augen direkt auf Zack gerichtet hatte. Er kam sich vor, wie eine jämmerliche Beute, die gerade der gefährlichsten Bestie von allen gegenüberstand. Weglaufen war zwecklos.
 

"Reno?", beherrscht atmete Zack einmal tief durch, während er ruhig aufstand und unendlich langsam auf den Turk zuschritt.
 

"J...ja, Z-z-Zack?" Reno konnte seine Augen einfach nicht von denen des Schwarzhaarigen abwenden. Es war ihm, als hätte Zack seine Augäpfel mit seinen dunklen Stahlaugen durchbohrt und regelrecht aufgespiest. Und hätte er nicht gerade einfach nur panisch Schiss, von Zack verprügelt zu werden, dann wäre ihm bei diesem Anblick und der unheilvoll tiefen, kehligen Stimme seines Freundes wahrscheinlich auch tierisch einer abgegangen, aber....
 

"Dir ist klar, dass du mir was schuldig bist, oder?!"
 

Zack stand nun direkt vor ihm, während er ihren Blickkontakt für keine Sekunde lang unterbrochen hatte, auch wenn er seine Augen mittlerweile zu gefährlichen, funkelnden Schlitzen verzogen hatte. Renos Umfeld war mit jedem Schritt, den Zack näher an ihn herankam, immer und immer weiter verschwunden, bis es tatsächlich nur noch sie beide gab.
 

Er schluckte hart, während er dem Schwarzhaarigen als Antwort ein zögerliches Nicken entgegenbrachte. Was erwartete ihn jetzt?!
 

"Ich denke, du weißt ganz gut, was ich damit meine, oder?", langsam hatte Zack während seiner Worte beide Arme gegen die Wand gestemmt, um seine Beute einzusperren. Für Reno gab es nun absolut kein Entkommen mehr und langsam dämmerte es dem Rothaarigen, was genau Zack damit gemeint hatte. Wollte er jetzt tatsächlich etwa....?
 

Verwirrt blinzelte der Rotschopf ein paarmal.

Nein...unmöglich....oder...etwa doch?
 

Noch ehe Reno hätte weiter rätseln können, ob Zack jetzt tatsächlich DAS meinte oder eben auch nicht, spürte er auch schon, wie Zack langsam seinen Kopf neigte und dabei kaumspürbar mit den Lippen über die empfindliche Haut seines Halses strich. Fast hätte Reno bereits vermutet, dass es tatsächlich Zufall gewesen war, jedoch wurde seine Annahme just widerlegt, als er spürte, wie sich die Lippen zu einem gehässigen Grinsen verzogen und Zack unheilvoll seinen Namen knurrte.
 

Spätestens jetzt war sein Verstand ausgeknipst worden. Tausende und Abertausende von Schauern liefen ihm über den Rücken und als wäre das nicht schon genug, merkte der Turk nun langsam aber sicher, dass dieses Spielchen von Zack noch jemandem ganz anderem zu gefallen schien. Das Blut, welches eben noch in seinem Hirn für die nötige Arbeit gesorgt hatte, war mittlerweile in ganz andere Regionen geschossen und hatte dafür gesorgt, dass sich eine beachtliche Beule in seiner Hose gebildet hatte.
 

"Hggnn..."
 

Sein Hirn wurde völligst leergefegt, als Zack bestimmend anfing an seinem Ohrläppchen zu knabbern und seine freie Hand langsam von seinem Hintern, über den Rücken bis hin zu seinem Haaransatz wandern ließ, wo sie sich schon regelrecht schmerzhaft hineinkrallte.
 

Nun hatte Reno keinen Zweifel mehr...Zack wollte JETZT tatsächlich FRUSTSEX??!!!
 

"Oh Reno...", flatternd schloss der Angesprochene um Selbstbeherrschung und Standhaftigkeit ringend seine Augen, als ihm der Schwarzhaarige seinen Namen so verlangend ins Ohr geflüstert hatte, "Du hast ja keine Ahnung....",erneut machte der Schwarzhaarige eine kurze Pause, um tief die Luft in seine Lungen zu ziehen und die Hand, die zuvor in Renos Haaren geruht hatte, nun zu dessen Nacken gleiten zu lassen, nur um sich dort erneut festzukrallen und Reno somit das erste Stöhnen zu entlocken, "Keine Ahnung, wie..."
 

".....WIE wütend ich gerade auf dich bin!!!!"
 

"Oh ja...ich weiß...äh..warte...was??!!"
 

"DU VOLLIDIOT!!"
 

Es folgte ein gezielter und harter Faustschlag in Renos Gesicht. Jammernd und lautfluchend ging der Rotschopf zu Boden.
 

SCHMERZ LASS NACH, DIE hatte gesessen!!
 

"Holy Fucking SHIT!", fluchend betastete er seine blutende Nase, bevor er mit schmerzverzehrter Stimme weitersprach, "Geht's dir jetzt wenigstens besser?"
 

"Oh ja! Du glaubst nicht, wie sehr ich das jetzt gebraucht habe."
 

Zerknautscht blickte Reno hoch zu einem lachenden Zack, der die Arme hinter den Kopf verschränkt hatte und zufrieden nickte.

Vom diesem Anblick angesteckt konnte auch Reno nicht anders, als mit einzustimmen und seinen Schmerz einfach wegzulachen. Hauptsache, er und Zack waren wieder im Reinen. Da konnte selbst ein Reno auch mal über eine gebrochene Nase hinwegsehen.

Ein tränenreiches Wiedersehen

"Vielen Dank auch, Mr. Grobian.", murrte Reno, als er mit Zack nach geschlagenen zwei Stunden die Krankenstation verließ und jammernd den kleinen Gips über seiner Nase abtastete.
 

"Wofür genau? Für die gebrochene Nase, oder dafür, dass du ab jetzt mit sofortiger Wirkung für drei Wochen vom Außendienst freigestellt bist?"
 

Für diese Aussage hatte der Rotschopf lediglich ein abfälliges Knurren übrig. Er konnte es sich jetzt absolut nicht leisten, Zack einen passenden, schlagfertigen Kommentar entgegenzubringen. Er wusste genau, dass sein Freund immer noch stinksauer auf ihn war und wohl auch noch einige Wochen lang sein würde. Da musste er sich jetzt wohl die nächste Zeit erst einmal mit abfinden, dass sich der Schwarzhaarige über ihn lustig machte und ihm bissige Bemerkungen reindrückte.

Genervt strich er sich durch die Haare, während er seine Zigaretten samt Feuerzeug aus seiner Hose kramte und sich einen der Glimmstängel anzündete, um den Stress der letzten Stunden erst einmal verdauen zu können. Er konnte es immer noch nicht fassen. Drei ganze Wochen lang Bürokram erledigen. Kein Zweifel, er würde sich innerhalb dieser abartigen einundzwanzig Tage sicherlich die Kugel geben. - oder geben lassen. Je nachdem.
 

"Ich hoffe, du bist dir darüber im Klaren, dass du Einiges wieder gutzumachen hast, Reno. Und damit meine ich nicht nur, dass du erst einmal sämtliche Rechnungen von mir aus dem 7th Heaven übernimmst, nein....damit meine ich auch, dass du dich ab sofort als meinen 'persönlichen Assistenten' bezeichnen darfst und dir damit das großartige Recht gewährt wird, mir jede auch noch so kleine Bitte zu erfüllen, die ich an dich richte."
 

Abrupt blieb der Turk stehen und schaute nach oben in den Himmel.
 

"TÖTE MICH!!! LOOOOOS!", noch während er diese Worte verzweifelt den Wolken entgegengeschrien hatte, streckte er beide Arme von seinem Körper und schloss die Augen, um so auf seine göttliche Erlösung zu warten.
 

"Nichts da, mein Lieber. Den Wunsch wird dir so schnell keiner erfüllen, dafür sorge ich höchstpersönlich, nur keine Angst.", lachend hatte Zack seinen Freund an dessen Jacketkragen gepackt, um ihn an diesem bestimmend hinter sich herzuziehen, als er den Weg zu seiner Wohnung fortführte.

Langsam wurde er wieder nervös. Sie waren seinem Blondschopf, seit sie zurückwaren, noch nicht wieder begegnet. Schlagartig wurde es dem First Class SOLDIER wieder ganz anders und er musste erneut wieder um Fassung ringen. Die Angst, dass Cloud ihn aufgrund seiner sexuellen Orientierung nun ablehnen würde, war über die letzten Stunden noch weiter in ihm herangewachsen, bis sie nun letztendlich ein Ausmaß angenommen hatte, mit dem Zack einfach nicht mehr umgehen konnte. Was, wenn ihre innige Freundschaft nun darunter litt, oder gar schlimmer noch komplett in die Brüche ging?!

Zack merkte, wie sich sein Magen schmerzhaft verkrampfte und er hart schlucken musste, um den ekligen Kloß in seinem Hals wieder los zu werden. Er wollte seinen kleinen Chocobo nicht verlieren. - Nicht deshalb.
 

"ZACK?!"
 

Der Angesprochene hob seinen Kopf.
 

"Bei Minerva, DU BIST ES!! ENDLICH!!!!", mit jedem Zentimeter, den Cloud näher an ihn heransprintete, schlug sein Herz schneller, bis das Klopfen letztlich seinen gesamten Körper zum Vibrieren brachte. Regungslos starrte er dem Blonden entgegen, wie dieser mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck auf ihn zukam. Zack war sich sicher, dass er in den strahlenden Augen, die er von der ersten Sekunde an geliebt hatte, Freude und Erleichterung erkennen konnte. Jedoch war da auch noch etwas ganz anderes, ein Funken von Unsicherheit, welcher den SOLDIER dazu veranlasste, nervös seine Zehen zu verkrampfen.
 

Noch ehe sich der Schwarzhaarige jedoch noch weitere Gedanken darüber hätte machen können, hatte Cloud bereits den letzten Meter zwischen ihnen überbrückt und ihn in eine enge, innige Umarmung gezogen. Augenblicklich nahm Zack wahr, wie der Jüngere begann zu zittern und als er nun seinerseits die Arme um seinen Freund legte, war es um diesen gänzlich geschehen. Schlurchzend drückte sich sein Blondschopf näher an ihn und schlagartig wurde Zack bewusst, wie sehr er Cloud während seiner Abwesenheit eigentlich vermisst hatte. Noch nie waren sie seit ihrem Kennenlernen so lange getrennt gewesen, noch nicht einmal, wenn er eine Mission angetreten hatte, an der Cloud nicht teiilnehmen durfte.
 

"Du...du...glaubst nicht, wie sehr....ich dich vermisst habe.", Cloud versuchte gar nicht erst, sich wieder zu beruhigen. Zu große Sorgen hatte er sich um seinen besten Freund in den letzten Tagen machen müssen, zu groß war die Angst gewesen, dass er es Angeal gleichmachen wollte und für immer weggewesen wäre, zu viel hatte er die letzte Zeit über durchmachen müssen. Und nun war der Damm einfach gebrochen worden.
 

"Komm schon, Cloudy. Hör doch auf zu weinen. Bitte.", ruhig und leise, fast schon flehend raunte Zack die Worte in Clouds Ohr, welches sich direkt neben seinem Mund befand, da der Kleinere sein Gesicht in der Halsbeuge von ihm versteckte. Instinktiv drückte Zack seinen Wuschelkopf näher an sich, während er vorsichtig eine seiner Hände über Clouds Rücken wandern ließ. In jeder anderen Situation hätte sich der SOLDIER wohl wie ein Honigkuchenpferd darüber gefreut, dass Cloud tatsächlich bei ihrem WIedersehen zu Tränen gerührt war....

.....das hier, das war aber anders. GANZ anders. Cloud hatte nicht einfach nur Tränen im Gesicht, er weinte....und das hemmungslos. Das hier waren nicht nur Freudentränen, da war sich Zack hundertprozentig sicher.
 

"Was ist passiert, Cloud?", fürsorglich, aber nun auch überwiegend besorgt, schob der Schwarzhaarige den Kleineren sanft ein Stückchen von sich weg, um diesen nun von oben bis unten mustern zu können. Scharf sog er die Luft zwischen seinen Zähnen ein und riss schockiert seine Augen auf, als er einen verdächtigen, dunklen Fleck auf dem Shirt seines Freundes entdeckte. Als er daraufhin mit einer bösen Vorahnung den Stoff ein Stück nach oben schob, presste es Zack schlagartig die Luft aus den Lungen, als hätte man ihm soeben einen harten Schlag in den Magen verpasst.
 

"Wer oder was war das Cloud? Was zum Geier ist passiert?!"

Am Bauch seines Freundes befand sich ein beachtlichgroßer, blutdurchtränkter Verband, der wohl bis zur Brust reichen musste. Zack schlussfolgerte, dass darunter wohl eine genauso große Wunde prangen mustte, die wohl nun wieder aufgerissen war.
 

Cloud schüttelte lediglich seinen Kopf, nicht in der Lage seinem Gegenüber antworten zu können.
 

Scheiße verdammte!
 

Verbittert biss sich Zack auf seine Unterlippe, während er Cloud vorsichtig wieder in seine Arme schloss.

Das war ganz allein seine Schuld! Er hätte seinen kleinen Chocobo nicht alleine lassen dürfen!! Er wusste, dass er zwar stark und gewiss auch des öfteren ziemlich sturr war, ihm jedoch oft einfach seine Naivität im Weg war und er manchmal einfach nicht selbst auf sich aufpassen konnte.
 

Zack kniff verbittert seine Augen zusammen.
 

Er hatte sich nur auf sich selbst konzentriert und sich keinerlei Gedanken oder Sorgen um Cloud gemacht, obwohl er ganz genau wusste, dass dieser es in seiner Ausbildung keinesfalls leicht hatte, vor allem, wenn es darum ging, sich den anderen entgegenzustellen, oder sich auf einer Mission in die Offensive zu begeben.
 

"Es tut mir so schrecklich leid, Cloudy. Ich bin ein solcher Vollidiot."
 

Er hätte niemals abhauen dürfen.

Neue Gegebenheiten

"Wow...langsam. Das müssen sie mir jetzt nochmal erklären."
 

Die junge Frau im Schwesternoutfit stemmte genervt ihre Hände in die Hüften und schüttelte verständnislos ihren Kopf, sodass das Stethoskop um ihren Hals förmlich lebendig wirkte und den Eindruck machte, als wäre eine gefährliche, zischende Schlange.
 

"Mister Fair...ihr Freund hat nicht nur eine klaffende Fleischwunde am Bauch davongetragen, sondern eben auch eine mittelschwere Vergiftung. Wie es aussieht, wurde er von einem toxischen Monster auf Mission verletzt. Das erklärt aber immer noch nicht, weshalb er erst jetzt damit hier auftaucht. Hätte er noch länger mit der Behandlung gewartet, hätte er ernsthafte UND vor allem bleibende Schäden davontragen können. Sind sie nicht sein Vorgesetzter?! Ihnen ist die Aufgabe zu teil, gefälligst auf ihre Leute aufzupassen!"
 

"Wissen sie was?! Jetzt passen sie gefälligst mal auf, Schätzchen! Sie sind die Letzte, die mir hier Befehle gibt oder Vorschriften macht! Wäre ich bei dieser Mission dabeigewesen ODER hätte bereits früher von Clouds Verletzung erfahren, hätte ich ihn NATÜRLICH auch schon zeitiger hier her geschleppt! Also unterstellen sie mir gefälligst nicht, ich hätte kein Verantwortungsbewusstsein für meine Rekruten!"
 

Gedanklich fügte der SOLDIER ziemlich angefressen noch einige weniger schöne Bezeichnungen, wie 'dumme Zicke' oder 'aufgeblasene Tusse' hinzu, während er die fassungslose Krankenschwetser vor sich musterte und sie letztlich unsanft zur Seite schob.
 

"Und im Übrigen ist es mir völlig schnuppe, ob ich jetzt zu ihm darf oder nicht.", mit diesen Worten öffnete Zack langsam und behutsam die Tür zu Clouds Krankenzimmer, trat leise ein und schloss sie hinter sich auch wieder genauso sachte. Als er einmal tief durchatmete und seinen blassen Freund im Bett liegend begutachtete, kehrte schlagartig die Sorge über ihn zurück, die er bis eben noch krampfhaft versucht hatte zu verdrängen.
 

Seufzend strich sich Zack durch seine Haare und setzte sich vorsichtig zu seinem schlafenden Chocobo auf die Bettkante, bevor er ihm mitfühlend über die Wange strich. Wahrscheinlich hatten sie ihn mit Schlaf- und Schmerzmitteln zugepumpt bis zum Gehtnichtmehr, sodass er die nächsten Stunden erst einmal außer Gefecht gesetzt war.
 

"So war das echt nicht geplant gewesen, Cloudy. Hätte ich früher gewusst, dass das alles hier so'n Chaos gibt, wär ich niemals auf die Idee gekommen einfach so zu verschwinden."
 

Auch wenn der SOLDIER wusste, dass Cloud ihn nicht hören konnte, so hatte er dennoch das dringende Bedürfnis sich ihm mitzuteilen. Wäre er nicht weggegangen, dann wäre das alles hier immerhin nicht passiert.
 

Ratlos biss sich Zack auf seine Unterlippe. Das einzige was er wollte, war, dass sein Chocobo glücklich sein konnte. Dass Cloud für ihn nicht so empfand, wie er für ihn, musste er wohl einfach endlich hinnehmen, auch wenn es ihn von Tag zu Tag mehr quälte und malträtierte. Es tat zwar furchtbar weh, aber dennoch hätte er nicht so egoistisch handeln und vor seinen Gefühlen wegrennen dürfen. Immerhin wusste er doch genau, wie sehr ihn Cloud brauchte. Auch, wenn es der Jüngere nicht aussprach, so wusste Zack dennoch, dass sich Cloud regelrecht abhängig von ihm machte. Er war sein Idol, das große Vorbild, welchem er hinterherstrebte. Zack wusste genau, wie sehr ihn Cloud verehrte und wie sehr er eben auch versuchte, ihn stolz zu machen und stärker zu werden, um eben endlich auch ein First Class zu sein.
 

Einen Moment lang hielt Zack diesen Gedanken fest, bis ihm überhaupt erst klar wurde, dass Cloud diese Sichtweise offenbar sogar beibehalten hatte, obwohl er jetzt wusste, dass sein großes Vorbild nicht hetero, sondern bi war. Ansonsten hätte er sich wohl kaum in seine Arme gestürzt; wohl eher wäre er auf Abstand gegangen, wenn es ihm etwas ausmachen würde. Sollte das also heißen, dass es vielleicht doch noch einen klitzekleinen Hoffnungsschimmer gab, der wie ein Funken nur darauf wartete zur lodernden Flamme entfacht zu werden?!
 

"Z....Zack?"
 

Erschrocken blinzelte der Angesproche die Tränen aus seinen Augen und richtete seinen Kopf wieder auf das Gesicht von Cloud, welcher ihm aus kaum geöffneten Augen entgegenblickte.
 

"Cloudy!! Du bist ja wach!", es war eine pure Feststellung, mit der Zack versuchte seiner Freude Ausdruck zu verleihen. Dass sein Freund nämlich jetzt schon wieder wach wurde, konnte nur bedeuten, dass es ihm doch nicht so schlecht ging, wie die Krankenschwester von vorhin behauptet hatte und dass er seinen Chocobo eventuell doch nicht in diesem Drecksladen hier übernachten lassen musste.
 

Er wusste aus eigener Erfahrung nur all zu gut, wie höllenartig längere Aufenthalte in der Krankenstation waren und auch, wenn ihm klar war, dass Cloud ärztliche Hilfe brauchte, so konnte er es vielleicht wenigstens so hinbiegen, dass er als Vorgesetzter die Entlassungspapiere für ihn unterschreiben durfte und als Kompromiss vereinbarte, dass er einfach auf Cloud aufpasste und ihm Bettruhe verordnete.
 

"Weg...ich...", verkrampft und keuchend versuchte sich Cloud kurz darauf auch schon in die Höhe zu kämpfen, "...muss hier....weg."
 

"Wooow, Stopp mal bitte!", sachte drückte Zack seinen schwer atmenten Freund wieder zurück in die Laken, "Ist mir schon klar, dass du hier nicht bleiben willst. Ich regel das, ok? Nur benimm dich gefälligst und bleib solange hier liegen!"
 

Tadelnd blickte Zack in die ängstlichen blauen Saphire seines Chocobos, ehe er ihm noch einmal sanft über die nun noch blasseren Wangen strich: "Hey...verlass dich drauf, Cloudy. Ich werde schon dafür sorgen, dass du hier nicht über Nacht bleiben musst, ja?"

Als Antwort bekam er lediglich ein brüchiges Nicken, bevor Cloud erschöpft wieder seine Augen schloss und versuchte seine Atmung wieder unter Kontrolle zu kriegen.
 

Erleichtert atmete Zack aus. Mit etwas Ähnlichem hatte er bereits gerechnet. Zwar hatten viele eine gewisse Abneigung gegen Ärzte, Krankenhäuser und Medizin, jedoch übertraf Cloud mit seiner panischen Angst einfach jegliche Vorstellung einer Ärztephobie. Das war mitunter das einzige Thema, über welches der Blonde partout nicht reden wollte und welches er wirklich immer und überall umging. Irgendwann hatte er aufgegeben, etwas darüber aus Cloud herauskriegen zu wollen und es einfach hingenommen. Gutfinden tat Zack es natürlich trotzdem nicht, vor allem, weil er der einzige war, der Cloud dazu bringen konnte, zum Arzt zu gehen. Genau das war definitiv auch der Grund dafür gewesen, wieso seine Verletzung nicht schon früher behandelt wurde. Wahrscheinlich würde sein Freund lieber vor die Hunde gehen, als zu einem Arzt. Zack wollte sich gar nicht erst ausmalen, was wäre, wenn Cloud sich von ihm nichts mehr sagen lassen würde. Womöglich würde er an etwas völlig Banalem, wie einer einfachen Grippe, zu Grunde gehen.
 

~*~
 

Drei lange und nervenaufreibende Stunden später hatte es Zack tatsächlich geschafft und befand sich vollbepackt mit Medikamenten, Verbänden, Wundkompressen und natürlich Cloud auf dem Heimweg. Dieser hatte trotz erheblicher Trotzanfälle einwilligen müssen, sich in einem Rollstuhl nach Hause bringen zu lassen, in welchem er jetzt stur nach vorne schaute und sonst keinerlei Regung zeigte.
 

"Halleluja...das wurde jetzt aber auch echt mal Zeit.", stieß Zack erleichtert die Luft aus seinen Lungen, als er seine Wohnungstüre aufschloss und den Rollstuhl samt Chocobo behutsam über die Türschwelle schob, "Willkommen im vorerst neuen zu Hause, Partner!"
 

Lachend klopfte Zack seinem Freund sanft auf die Schultern und konnte dessen giftigen Todesblick förmlich im Rücken spüren, als er an ihm vorbeischritt, um im Schlafzimmer zu verschwinden. Cloud konnte versuchen taff und unnahbar zu sein wie er wollte, Zack wusste genau, dass er unter höllischen Schmerzen litt und furchtbar ausgelaugt war. Also bezog er sein Bett in Rekordzeit neu und verfrachtete Cloud so behutsam wie eben möglich auf die weiche, geräumige Matraze.
 

Erleichtert nun nicht mehr sitzen zu müssen, atmete der Blonde einmal tief durch und schloss für einen kurzen Moment seine Augen, um sich zu entkrampfen.

Gerade als er merkte, dass Zack sich zum Gehen wand, hielt er ihn an einer Hand fest und drückte sachte zu.
 

"Zack...ich...", schockiert darüber, dass seine Stimme lediglich ein heiseres, brüchiges Flüstern war, biss sich Cloud kurz auf seine Unterlippe, bevor er seinen Freund an dessen Hand zu sich auf die Bettkante zog und versuchte ihm halbwegs klar in die Augen sehen zu können. "Danke...."
 

Sanft lächelte Zack seinem Freund entgegen und schaute ihm tief in die Augen: "Das ist das Mindeste, was ich tun kann, Cloudy. Dafür musst du dich nicht bedanken."
 

"Aber..."

"Kein aber, Cloud! Werd einfach wieder schnell gesund, dann sind wir wieder quitt, ok?"
 

Sanft bewegte Cloud seinen Kopf zu einem Nicken, bevor er Zack noch einmal ausgiebig musterte und versuchte all seinen Mut zusammenzusammeln, um ihm diese eine Frage zu stellen. Jedoch öffnete sich jedes Mal lediglich sein Mund, ohne dass auch nur ein Wort über seine Lippe kam und frustiert brach Cloud ihren Blickkontakt ab.
 

"Versuch jetzt einfach ein bisschen zu schlafen, ja?"

Damit wollte Zack sich erneut zum Gehen wenden, als Cloud ihn abermals am Handgelenk zurückhielt und sich ihre Blicke erneut trafen. Zack konnte den Gesichtsausdruck von Cloud beim besten Willen nicht deuten und gerade als er ihn fragen wollte, ob etwas nicht stimmte, kam ihm der Blonde zuvor.
 

"Wer?"
 

Ein Wort, was den SOLDIER traf wie ein Blitz. Cloud wusste, dass es nicht mehr brauchte als diese banalen drei Buchstaben, um seine gesamte Frage zu formulieren. Ergeben setzte sich Zack zurück auf die Bettkante und nahm wieder den Blickkontakt zwischen ihm und Cloud auf. Er konnte es ihm ja keineswegs verübeln, dass er als sein bester Freund nun mal wissen wollte, wer jetzt dieser ominöse Kerl war, den er liebte. Und da Cloud eben auch einen messerscharfen Verstand hatte, konnte Zack sicher gehen, dass er Reno bereits von der Liste gestrichen hatte. Immerhin war der Rotschopf der einzige gewesen, den Zack persönlich darüber informiert hatte.
 

Ein kurzes Grinsen huschte über die Lippen von Zack, als er merkte, wie Cloud vor lauter Aufregung sein Handgelenk immer fester umpackte und ihm gleichzeitig mit auffordernden Gesten immer ungeduldiger zu verstehen gab, dass er endlich mit der Sprache rausrücken sollte.
 

"Naja...also gut. Wie beschreib ich ihn am Besten?", Zack löste die Finger seines Freundes zunächst von seinem Handgelenk, nur um sie letztlich kurz darauf selbst in die Hand zu nehmen, während er etwas näher an Cloud heranrutschte und sich verwundert selbst fragte, wieso zum Teufel er eigentlich nicht aufgeregt oder nervös war.
 

"Na, schön...also um's direkt mal vorweg zu nehmen: Er ist äußerst attraktiv. Ziemlich rattig, um ehrlich zu sein."

Cloud lachte leise auf, während er gleichzeitig kopfschüttend seine Augen verdrehte.
 

"Schon klar, du hast nichts anderes erwartet, stimmt's? Egal...also weiter im Text.", Zack machte eine kleine Pause, in der er Clouds Grinsen erwiderte, "Er ist zwar rein rechnerisch gesehen jünger als ich, nur ist er geistig oft sogar reifer und mir manchmal auch weit überlegen. Zum Beispiel weiß er in seinem Leben genau, was er möchte und hat ein klares Ziel vor Augen. Ich dagegen eier mein Leben so vor mich hin und hoff einfach, dass es mir irgendann noch mal etwas bietet, auf das ich wirklich stolz sein kann."
 

Es folgte eine erneute Pause, in der Zack überlegte, wie er am Besten fortfuhr und gerade als Cloud etwas nachfragen wollte, wurde er von Zacks Worten zurückgehalten:
 

"Er ist unheimlich wissbegierig und neugierig. Er hat die außergewöhnliche Eigenschaft, mich immer wieder voranzutreiben, auch wenn ich selbst denke, dass ich nicht mehr weitermachen kann. Er allein ist Grund genug, dass ich jeden Tag auf's Neue aufstehe, weil er im Grunde genommen das Einzige ist, was mir Stabilität gibt. Er ist einfach etwas ganz Besonderes und ich bin mir sicher, dass ich so jemanden wie ihn, niemals wieder finden werde."
 

Ohne gemerkt zu haben, wie ihn diese Erkenntnis nun doch selbst getroffen hatte, versuchte Zack den aufkeimenden Kloß in seinem Hals und die verräterischen Tränen zu ignorieren, als Cloud ein leises, bewunderntes "Wow" flüsterte und zu Zacks Erleichterung seine Augen letztlich einfach nicht mehr länger offen halten konnte und mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen einschlief.

Unerklärbare Gefühlslagen

Am nächsten Morgen wachte er mit höllischen Kopfschmerzen auf, geweckt durch den einladenden und verlockenden Duft vom frischgekochtem Kaffee.

Müde öffnete Cloud seine Augen und blinzelte ein paarmal, um seine Umgebung wahrnehmen und herausfinden zu können, wo zum Geier er sich hier eigentlich befand.
 

Nicht in seiner eigenen Wohnung, so viel stand schon mal fest.
 

Ein letztes Mal kniff er seine Augen fest zusammen und hievte sich gleichzeitig in die Höhe, wobei ihm ein brennendes Ziehen durch die Brust fuhr und er schmerzerfüllt aufkeuchen musste.
 

Achja, richtig. Seine Wunde.
 

Leise stöhnend rieb er sich gedankenverloren über den Verband, während er erst jetzt realisierte, dass er nun bereits zum zweiten Mal innerhalb der letzten zwei Monate in dem Bett seines besten Freundes aufwachte.

Überlegend schüttelte der Blonde seinen Kopf und versuchte die fehlenden Erinnerungsstücke irgendwie in dem wirren Kneul an Gedankenfetzen wieder zusammenzusetzen. Dies missglückte ihm jedoch völligst, da er sich leider eingestehen musste, sich an rein gar nichts mehr erinnern zu können.
 

Zack war verschollen. Spurlos.

Das war das Letzte, woran er.....
 

Moment...
 

Zack?
 

Mit einem Mal fiel Cloud erleichtert wieder ein, dass sein Freund gestern ja tatsächlich endlich wieder zurückgekehrt war. Danach hatte er ihn in die Krankenstation geschleppt und schlagartig fasste sich Cloud an seinen vor Schmerzen pochenden Kopf.
 

Natürlich. Die Krankenstation.
 

Kein Wunder, weshalb sein Hirn Matsch war und er sich fühlte, als hätte er drei Tage lang durchgesoffen. Angeekelt verzog Cloud seine Lippen, während er sich gedanklich ausmalte, wie ihm ein ganzer Haufen voller unterbelichteter Ärzte irgendwelche Schmerzhemmer und Beruhigungsmittel in den Körper pumpten.
 

Doch was war danach geschehen?

Seiner körperlichen Verfassung nach zu urteilen, hätte er eigentlich locker ein paar Tage in der Krankenstation verbringen müssen, es sei denn...
 

Matt lächelnd lugte der Blondschopf durch die halbgeöffnete Schlafzimmertür und konnte Zack in seinem offenem Wohn- und Küchenbereich herumwerkeln sehen. Der Ältere war gerade dabei, sich seinen soeben fertiggewordenen Kafee in eine Tasse zu füllen, um anschließend kurz daran zu nippen und sich letztlich wieder der Pfanne zu widmen, in der höchstwahrscheinlich ein paar Rühreier vor sich hin bruzelten.
 

Da hatte ihn Zack anscheinend tatsächlich mit zu sich nach Hause genommen, nur, damit er nicht in der Krankenstation bleiben musste.

Soweit waren also so gut wie alle Erinnerungen wieder an ihrem rechtmäßigen Platz, jedoch wurde Cloud das nagende Gefühl nicht los, dass er einen ganz entscheidenden Punkt vergessen hatte und diesen möglichst schnell noch finden musste. Minuten vergingen, doch Cloud konnte sich pardu nicht entsinnen, dass es da noch etwas anderes gegeben haben könnte.
 

Es also mit dem Gedanken abtuend, dass Zack es ihm sicherlich auch selbst berichten könnte, kroch der Jüngere anschließend schwerfällig aus dem Bett und hoffte inständig, sich auf den Beinen halten zu können.
 

Kaum hatte er es geschafft, sich aus dem plötzlich sehr bequemen Türrahmen zu lösen, an dem er sich kurz zum Verschnaufen angelehnt hatte, kam auch schon Zack mit einem tadelnden Blick auf ihn zu gehechtet.
 

"Cloud! Hast du sie nich mehr alle?! Zurück ins Bett mit dir!"
 

Kurz sackte der Kleinere etwas in sich zusammen, kam es doch immerhin nicht sehr häufig vor, dass Zack tatsächlich einmal gegen ihn die Stimme erhob und etwas strenger mit ihm wurde.

Ein wenig eingeschüchtert blickte Cloud von unten nach oben in den sorgvollen Blick von Zack, als er sich langsam vom Türrahmen löste und entgegen der Anweisung nicht kehrt machte, sondern sich etwas mehr aufrichtete, um dem Älteren besser in seine Augen blicken zu können.
 

Cloud konnte es sich im Augenblick selbst nicht erklären, jedoch hatte sich ein unsagbar starkes, aber im Moment noch nicht zu beschreibendes Gefühl in ihm ausgebreitet, welches mehr und mehr vom ihm Besitz ergriff und sich danach sehnte, ihm Ausdruck zu verleihen.

Prüfend schaute der Kleinere genauer in die dunkelblauen Saphire und intensivierte ihren Blickkontakt damit bis ins Äußerste und obwohl Cloud nicht wusste, wonach er eigentlich Ausschau hielt, versuchte er dennoch etwas in dem Ausdruck der meeresblauen Augen vor ihm zu finden, was er zuvor noch nicht in ihnen gesehen hatte.
 

Eine unfassbar wohltuende Geborgenheit breitete sich in seinem Körper aus, als Zack vorsichtig eine Hand an seine Stirn legte, um zu prüfen, ob er vielleicht fieberte und gerade als der Ältere gedankenverloren seinen Kopf schüttelte und verneinend brummte, vibrierte der gesamte Körper Clouds, sodass er aufgeregt nach Luft schnappte.
 

Was zum Teufel war das?!
 

Sein Herz raste in einem derart schnellen Tempo, dass er förmlich das Gefühl bekam, es würde jeden Augenblick aus seiner Brust springen. Seine Atmung hatte sich abstimmend auf den hohen Blutdruck deutlich erhöht und Cloud wusste aus irgendeinem Grund ganz genau, dass das sicherlich nichts mit seiner Verletzung oder den vielen Schmerzmitteln zutun hatte.
 

Das hier gerade....das lag einzig und allein an Zacks bloßer Anwesenheit und an der Tatsache, dass der Ältere ihm immernoch unablässig in die Augen schaute und seine Hand auch weiterhin auf der Stirn von ihm ruhen ließ, ohne Anstalten zu machen, sie wieder zurückzuziehen.

Cloud konnte sich beim besten Willen keinen Reim auf seine plötzliche Gefühlslage machen, jedoch schluckte er laut, während er sich immer weiter auf die Augen seines Freundes konzentrierte und zwangsläufig immer mehr dem Drang versuchte zu widerstehen, den Älteren ebenfalls zu berühren.
 

Ihm nahe zu sein, ihn zu fühlen, ihn eben noch deutlicher wahrnehmen zu können, nur um sicher zu gehen, dass Zack gerade tatsächlich in diesem Moment dirket vor ihm stand und ihn anschaute, damit er sicher gehen konnte, dass er keine Einbildung war und er ihm versprechen konnte, ihn niemals wieder alleine zu lassen und ab jetzt immer an seiner Seite sein würde.

Cloud konnte es sich selbst nicht erklären, jedoch war er noch nie zuvor in seinem Leben so derart abhängig von einer Person gewesen, sodass ihn die Abwesenheit selbiger schirr in den Wahnsinn trieb. Keine Worte der Welt hätten beschreiben können, wie sehr er den Älteren eigentlich vermisst hatte und ebenso könnte kein Wort der Welt erklären, wie sehr Cloud erleichtert war, dass Zack wohlauf wieder zurückkam und nun hier bei ihm war. In seiner Gegenwart.
 

"Cloud..."
 

Die Worte Zacks kamen flüsternd über dessen Lippen, als sich seine Hand von der Stirn löste und hinab zu seiner linken Wange glitt, wo sie erneut ruhen blieb.

Eine ungeheure Gänsehaut kribbelte schlagartig über Clouds Körper und mittlerweile fragte er sich zum wiederholten Male, was das hier gerade eigentlich genau zu bedeuten hatte. Zack hatte seine Hände schon oft an seine Wangen gelegt, oder an seine Stirn, seinen Arm, aber noch nie...ja...noch nie zuvor war diese eigentlich völlig banale Berührung so intensiv und aufregend gewesen, wie die im jetzigem Augenblick.
 

Der Blick des Älteren hatte sich mit einem Mal geändert, war fordender und tiefgründiger geworden. Cloud bekam regelrecht das Gefühl, dass sich Zacks Augen in seine eigenen bohrten, dies jedoch auf eine unfassbar angenehme und aufregende Art und Weise. Noch nie zuvor war der Jüngere so fasziniert und gleichzeitig erschüttert gewesen, wie in diesem Moment.

Sein gesamter Körper wurde von einem Beben erfasst und in seinem Kopf begann es sich gefährlich zu drehen, als Zack seine Hand an der Wange dazu nutzte, ihn näher an sich zu ziehen, sodass Cloud zitternd seine Augen schloss und tief durchatmen musste.
 

Er hatte nicht einmal Zeit, sich zu fragen, was genau er selbst jetzt hätte tun sollen, denn keine Sekunde später spürte er den Atem von Zack noch deutlicher auf seinem Gesicht, bevor er seine Augen wieder einen Spalt weit öffnete und sehen konnte, wie der Schwarzhaarige immer näher auf ihn zusteuerte. Noch einmal flüsterte Zack kaumhörbar seinen Namen, bevor er schließlich die letzten Millimeter zwischen ihnen überbrückte und seine Lippen letztlich zaghaft auf seine eigenen legte.

Wer die Wahl hat, hat die Qual

Zack konnte und wollte auch gar nicht über das nachdenken, was er hier gerade tat. Ja, er küsste seinen Cloud gerade und ja, er würde es später mit großer Wahrscheinlichkeit sogar bereuen und sich versuchen, selbst in den Arsch zu treten, ABER das änderte noch lange nichts daran, dass er hier gerade eben verdammt noch eins SEINEN Cloud küsste!!!
 

Zaghaft legte der Schwarzhaarige seine andere Hand in den Nacken von Cloud, nur um ihn damit noch ein ganzes Stück näher an sich zu ziehen. Bis jetzt hatten ihre Lippen nur zaghaft aufeinander gelegen und obgleich alleine diese kleine, gehauchte Berührung nicht vielleicht schon zu viel für Cloud war, intensivierte Zack den Kuss immer weiter, sein schlechtes Gewissen in den Hintergrund drängend.

Er war wie berauscht von den weichen Lippen, die er da unter seinen eigenen spürte, wollte den Moment voll und ganz auskosten, sich ihm hingeben, fallen lassen.
 

Er wollte mehr!
 

Ohne zu überlegen, ob Cloud vielleicht einfach vor Schrecken in eine Starre verfallen war, fing Zack an, seine Lippen langsam zu bewegen und die warmen Lippen des Blondhaarigen zu schmecken. Für ihn war es der siebte Himmel auf Erden und noch nie zuvor, hatte er sich so unglaublich lebendig und gut gefühlt. Sein Herz raste, drohte förmlich aus seiner Brust zu springen und das, obwohl er nach außenhin völlig ruhig war, seine Augen weiterhin geschlossen hielt und einfach die Nähe von seinem Blondschopf genoss.

Zack war wie gefangen in diesem Kuss, traute sich nicht einmal seine Augen einen winzigkleinen Spalt weit zu öffnen, aus Angst, diesen zauberhaften Moment in Gefahr zu bringen, oder ihn vorrüberziehen zu lassen.

Cloud fühlte sich so unbeschreiblich gut an. War voller Leben und gab ihm genau das, was ihm in der letzten Zeit doch so sehr gefehlt hatte.
 

Geborgenheit.
 

Allein dieser kleine Kuss brachte es fertig, ihn abschalten zu lassen und sich von all seinen anderen, vernichtenden Gedanken abzukapseln. Der Blonde brachte es schirr durch seine bloße Anwesenheit fertig, ihn vom dem Alltagsstress zu lösen und in eine ganz eigene Welt zu entführen, wo es lediglich nur sie beide gab. Fast schon zwanghaft, versuchte sich Zack an diesen einen Moment hier festzuklammern, wollte nicht, dass er jemals anfing zu enden, wollte ihn bis ins Letzte ausschöpfen und genießen.

Nach all den heftigen Jahren, den vielen Schicksalsschlägen, den nervenauffressenden Missionen und Verlusten, hatte er es verdammt noch mal verdient.
 

Er hatte es verdient, glücklich sein.
 

Noch während er diesen Gedanken im Kopf hatte, merkte Zack urplötzlich, wie sich Cloud verkrampfte und leise aufkeuchte.

Vorbei war der Zauber. In seinem Wahn, hatte der Schwarzhaarige Cloud immer fester an sich gedrückt, ohne gemerkt zu haben, dass es für diesen letztlich ZU fest gewesen war.

Tapfer versuchte Cloud, sich auf den Beinen halten zu können und die plötzlich wieder stärker eintretenden Schmerzen zu ignorieren. Zitternd atmtete er einmal tief durch und war sich sicher, dass die zahlreichen Schauer, die über seinen Körper liefen, sicherlich NICHT von den Schmerzen herrührten.
 

Zack hatte ihn geküsst.
 

Cloud blinzelte.
 

Zack. - hatte. - ihn. - geküsst.
 

Wieso zum Geier war er nicht schockiert, oder zumindest perplex?!

Er fühlte nichts, außer Enttäuschung. Enttäuschung darüber, dass diese innige Berührung zwischen ihnen ein so abruptes Ende genommen hatte. Er wollte weitermachen! Wollte, dass Zack ihn erneut küsste, ihn in seinen Armen hielt, ihm weiterhin so nahe war.
 

Cloud schüttelte langsam seinen Kopf. Was war hier eigentlich los?! Zack war ein Kerl, zum Teufel. Ein MANN!! Und er war nicht...schwul.
 

Oder....etwa doch?
 

Wieso sonst, wollte er jetzt im Moment nichts sehnlicher, als dass Zack ihren Kuss von vorhin wieder aufnahm und weitermachte?! Cloud schüttelte erneut seinen Kopf.

Konnte man denn durch einen Kuss schwul werden?!
 

Oh Scheiße. Cloud merkte, wie es sich in seinem Kopf drehte und wie seine zahlreichen Gedanken Amok liefen. Jetzt hatte er ein echtes Problem.
 

Zacks sanfte und beruhigende Stimme, holte ihn schließlich aus seinen erschütternden Gedanken zurück. Die dunkelblauen Saphire seines besten Freundes strahlten nichts weiter, als reine Besorgnis aus. Wie in Trance, nahm Cloud wahr, wie Zack ihn sanft auf die Couch dirigierte, die glücklicherweise direkt neben ihnen stand.

Er spürte, wie nervös und aufgewühlt sein bester Freund gerade war. Seufzend raufte sich Zack seine schwarzen Haare und setzte sich kurz darauf neben ihn, während er sich schweratmend mit der Hand durchs Gesicht wischte.
 

"Shit..."
 

Das war doch jetzt gerade nicht ernstahft Zacks Stimme gewesen, oder?

Clouds Sichtfeld wurde wieder klarer und schlagartig hievte er seinen Kopf wieder in eine aufrechte Position, um den Schwarzhaarigen mustern zu können.

Wie ein Häufchen Elend saß er da. Seine Ellbogen waren auf die Knie gestützt und das Gesicht in den Händen vergraben. Der Haltung nach, war es also doch Zacks Stimme gewesen, die fast so klang, als würde er jeden Moment anfangen zu weinen.
 

"Z...Zack..?", auch seine Stimme klang nicht sonderlich gut, war lediglich ein heiseres Fiepen. Sachte berührte er den Älteren an dessen Schulter, sodass dieser zwar ein wenig zusammenzuzuckte, sich letztlich aber schwer atmend wieder zu ihm drehte und den Blickkontakt wieder aufnahm.
 

"Scheiße, Cloud...es tut mir leid...ich weiß nicht, was in mich gefahren ist, ich...", vor Verzweiflung und auf der Suche nach den passenden Worten, brach Zack ab, um erneut einmal tief durchatmen, "Es ist ok, wenn du jetzt nichts mehr mit mir zutun haben willst. Ich...ich..."
 

Nun kniff er gefährlich fest seine Augen zusammen, bevor er sich wieder von Cloud abwand und wütend seine Fäuste ballte. Er hatte es verkackt. Mal wieder. Zack war sich sicher, dass Cloud ihn jetzt hassen würde. Was hatte ihn bloß geritten, ihn zu küssen??!! Er wusste genau, dass Cloud nicht so fühlte, wie er und...
 

"Zack?", vorsichtig rutschte der Blonde näher an ihn heran, nur um ihm erneut eine Hand auf die Schulter zu legen und ihn somit wieder zu sich zu drehen.
 

"Hör auf so etwas zu sagen, oder überhaupt erst zu denken....", kurz biss sich der Blonde auf seine Lippen, als er ein verräterisches Glänzen in den Augen von Zack wahrnahm und sich fragte, ob dieser gerade tatsächlich mit den Tränen kämpfen musste, "Ich will dich nicht noch einmal verlieren, ok?! Und..und...ich...also...das eben gerade...das..."
 

Nun war er es, der sich wieder wegdrehte und dem anderen nicht mehr in die Augen schauen konnte. Sollte er Zack jetzt wirklich die Wahrheit sagen?! Konnte er das überhaupt?! Immerhin wusste er ja selbst nich einmal, was da gerade in seinem Kopf abging und woher diese plötzliche Sehnsucht nach dem Älteren kam.
 

"Also Zack...", verfluchte Scheiße noch eins! Wieso musste das denn auch so schwierig sein?!
 

"Cloud...es ist doch ok. Ich weiß, dass ich dich nich einfach so hätte küssen dürfen und..."
 

"Fuck, Zack! So ist das doch gar nicht!! Oh man, ich....ich....", noch einmal raufte sich der Blonde seine Haare, bevor er letztlich einfach nicht mehr über seine Worte nachdachte und den aufkommenden Gefühlen freien Lauf ließ:

"Ich fand's schön, ok?! Und...und ich will mehr davon! Ich weiß nicht, wieso das so ist und ich weiß auch nicht, was das jetzt zu bedeuten hat. Aber ich weiß, dass ich es genossen habe, dass du mich geküsst hast und...und...also...fuck...Zack...ich weiß doch auch nicht. Ich hab mich nie damit auseinander gesetzt, wie es ist, 'nen Kerl zu küssen. Ich...mein, ich...ich hatte noch nie eine richtige Freundin und so und jetzt das..."
 

Im Laufe seines Redeschwalls, war der Blonde immer leiser geworden und immer weiter in sich zusammengefallen. Zack brauchte einen ganze Weile, um die Worte von Cloud zu verarbeiten, doch als das Gesagte in seinem Hirn widerschallte und unweigerlich neue Hoffnung in ihm aufkeimte, konnte er nicht anders, als seinen kleinen Blondschopf in die Arme zu schließen und erleichtert aufzuseufzen.

Ein sanftes Schmuzeln stahl sich auf seine Lippen, während er Clouds Kopf sanft in seine beiden Hände nahm, damit er ihm wieder in die Augen schaute konnte, die ihm im Moment scheu und verunsichert entgegenblickten.

"Pass mal auf, Cloudy. Es ist völlig ok, dass du so denkst, ja? Es wäre ja auch schlimm, wenn nicht. Ich hab dich eben gerade total überrumpelt und ich versteh natürlich, wenn du jetzt erst mal etwas Zeit brauchst, um deine Gedanken zu sortieren. Ich will nur, dass du eins weißt, ok?", damit lehnte sich Zack leicht nach vorne, sodass seine Lippen sachte Clouds Ohr berührten.
 

"Um rauszufinden, was du wirklch willst, kannst du hiervon noch so viel haben, wie du willst.", damit küsste er sich langsam über Clous Wange, bishin zu dessen Lippen, um ihn erneut zu küssen, nur scheute er sich dieses Mal nicht so, wie zuvor. Mit sanftem, aber bestimmtem Druck bewegte er seine Lippen gegen die von Cloud, versuchte all seine Liebe und Leidenschaft in diese eine Berührung zu legen und gerade, als er merkte, dass der Kuss seine Wirkung zeigte und ihn der Kleinere erwidern wollte, löste er ihre innige Berührung gemeinerweise und rutschte ein Stück von Cloud weg.
 

Keck grinste er seinem, jetzt nur noch mehr verwirrten und aufgewühlten, Blondschopf entgegen, bevor er ihm liebevoll durch die Haare wuschelte.

Mit dem schlichten Satz "Du kannst dir das ja alles mal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen, während ich einkaufen gehe." stand Zack letztlich überglücklich auf und ließ seinen entrüsteten Freund zurück, welcher kurz darauf überwältigt seine Augen schloss und seine Finger zitternd auf die bebenden Lippen legte.

Erkenntnisse

Er musste jetzt erst mal zu Reno.
 

Seine Gefühle fuhren Achterbahn, während ihm sein Hirn immer und immer wieder das Szenario ihres Kusses vor Augen führte und er einfach nicht anders konnte, als dämlich vor sich hinzugrinsen.
 

Waren das etwa tatsächlich diese berühmten Schmetterlinge im Bauch..?

Das erste Mal seit Urzeiten, fühlte er sich mal wieder so richtig gut, - lebendig. Das durfte man ja wohl auch nach außen hin zeigen, oder etwa nicht?!
 

Cloud war tatsächlich angetan von seinem Kuss. Hätte es eigentlich irgendwie noch besser laufen können?! Wohl kaum…es war perfekt gewesen. Schlicht und einfach perfekt!
 

Noch vor ein paar Minuten war der Schwarzhaarige der festen Überzeugung gewesen, sein Blondschopf würde niemals auch nur auf die Idee kommen, sich dem anderen Ufer etwas anzunähern. Und jetzt sowas….es hatte ihm doch tatsächlich gefallen!!
 

„Scheißdreck noch eins, verdammte Kacke!“
 

Der Teufel saß laut fluchend in seinem Bürosessel und hatte die Beine lässig ausgestreckt auf dem Schreibtisch liegen, während er die auf seinen Schenkeln ruhende Tastatur wie ein Ringkämpfer verprügelte.
 

„Ich bring dieses Drecksding irgendwann um, wenn es nicht SOFORT das macht, was ich ihm befehle!“
 

„Dir auch einen wunderschönen guten Morgen, Reno.“
 

Zack war geradeaus in das Büro seines Freundes sparziert und sah diesem nun spöttisch grinsend dabei zu, wie er das unschuldige Tastenbrett auf den Tisch feuerte, sich knurrend eine Zigarette anzündete und erst dann langsam seinen Kopf anhob, um ihm genervt zuzunicken.
 

„Menschenskinder! So eine fantastische Laune hast du ja lang nicht mehr gehabt!“, lachend schwang sich Zack auf den noch freien Stuhl, „Lass mich raten…hmm…du darfst jetzt sämtliche Auftragsberichte schreiben, die du durch deine mangelnde Lust an Bürokram die letzte Zeit über versäumt hast. Das dürften so um sie…mmhh…schätzungsweise…5 Jahre sein. Da hast du wohl noch einiges vor dir, was??“
 

Reno wandte seinen Blick ab und atmtete einmal laut rauschend aus, bevor er sich genervt seine Schläfen massierte und gleich drei Züge hintererinander von seinem Glimmstängel nahm.

"Verrate mir doch bitte, wie ich dir dieses abartige Grinsen wieder aus der Fresse wischen kann. Ist ja widerlich..."
 

"Halt mal, Freundchen! Was ist denn das jetzt für ein Ton?! Ich muss dich wohl kaum dran erinnern, dass du momentan derjenige von uns beiden bist, der sich lieber bedeckt halten sollte, hm?"
 

"Das hättest du wohl gerne, du Möchtegernschwertschwinger!", kurz kicherte Reno auf, "Hehe...Möchtegernschwertschwinger...das Wort muss ich mir merken....echt lustig."
 

"Das hätte ich nicht, das HABE ich. Schon vergessen, dass du noch in meiner Schuld stehst?! Bis jetzt bin ich noch nicht drauf zurückgekommen, aber das wird sich jetzt ändern. Ich will nämlich, dass du etwas für mich erledigst."
 

Mit einem nachdenklichen Ausdruck drückte der Rotschopf langsam seine Zigartte aus, bevor er grazil von seinem Bürostuhl aufstand und auf Zack zusteuerte. Ehe sich dieser versah, hatte er einen gehässig grinsenden Reno auf dem Schoß.

"Ich könnte meine Schuld ja auch mit was ganz anderem wieder gut machen, was sagst du?", noch während dieser Worte war eine seiner Hände unter das Shirt von Zack geglitten, um dort in die weiche Haut zu zwicken.
 

"Das ist ja mal wieder typisch, Turk. Müsst ihr eigentlich jede Situation, in der ihr als Verlierer dasteht so drehen, dass ihr trotzdem was Gutes dran habt?! Nichts da, Reno! Ich sagte bereits, dass unsere gemeinsamen Schäferstündchen eine Frist hatten und die ist nun schon länger abgelaufen."
 

"Ja, richtig. Nur hast du das Gleiche jetzt schon zehntausend mal gesagt und niemals eingehalten. Du solltest langsam einsehen, dass..."

"Ich hab Cloud geküsst."

"WAS?!"

"Und es hat ihm gefallen!"

"Sehr geil! Ich wollte schon immer mal'nen Dreier ausprobieren!"

"RENO!"

"Boar...war'n Scherz, Alter. Reg dich ab...."
 

Kopfschüttelnd verdrehte Reno seine Augen, als er wieder von dem Schoß von Zack herunterkrabbelte, nicht drum herum kommend noch einmal einen sehnsüchtigen Blick über die freigelegte Brust des Schwarzhaarigen gleiten zu lassen, da dessen T-Shirt natürlich nur rein zufällig verrutscht war.
 

"Bist du sicher...? Wenigstens noch einmal...der alten Zeiten Willen. Komm schon!"
 

Reno versuchte den besten aller Hundeblicke aufzusetzen, die er auf Lager hatte. Klar freute er sich irgendwie für Zack, aber es war ja wohl verständlich, dass man enttäuscht war, wenn sein Bettgeflüster plötlich von dannen zog und in anderen Ohren weitersäuselte.

Und einen Ersatz für Zack zu finden war abgesehen davon schirr unmöglich, da war sich der Rothaarige sicher. Zack war nun mal ein absoluter Volltreffer was den Sex betraf und natürlich den anderen Kram auch....

Theatralisch seufzte der Turk auf. Das war echt mal der beschissenste Tag seit Langem! Am Besten, er würde sich heute so richtig besaufen, dann sah die Welt morgen bestimmt schon wieder ganz anders aus.
 

"Geht es dir besser, wenn ich dir sage, dass es an mir liegt und nicht an dir?"

"Nein."

"Können wir Freunde bleiben?"

"Nö."

"Ok. Und jetzt pass auf. Also was deine Aufgabe betrifft. Ich will, dass du für mich folgende Dinge einkaufst. Bezahlen darfst du, das versteht sich ja von selbst.", grinsend legte Zack einen Einkaufszettel in die Hände von Reno.
 

"Schoko...Erdbeeren...?"

Der Turk zog verwundert seine Augenbrauen tiefer in sein Gesicht.
 

"Ja, er liebt diese Teile..."

"So'nen Schrott gibt es nicht fertig zu kaufen, du Idiot!"

"Dann machst du halt welche...."

"Ok, Zack. Meinst du nicht, du..übertreibst es etwas?!"

"Was, wieso denn?"
 

"Hast du dir den Zettel mal durchgelesen?! Komm schon, du bist doch keine verdammte Schwuchtel! Guck dir den Tunten-Scheiß doch mal an....Teelichter??!! Das kann doch UNMÖGLICH dein Ernst sein!!???"
 

"Jetzt reg dich doch nicht so auf, ey. Ich weiß doch auch nicht! Ich bin so durcheinander. Was, wenn er sich wieder umentscheidet?!", fast schon hysterisch hatte sich Zack in die Haare gegriffen und begonnen wild im Kreis umherzulaufen, "Ich will doch nur, dass ich alles richtig mache."
 

"Teufel noch eins...er ist doch aber kein Weib, Zack! Willst du ihn direkt mit diesem ganzen Kitsch hier vertreiben, bevor es überhaupt erst richtig angefangen hat?! Ich muss dir doch jetzt nicht ernsthaft erklären, dass es überhaupt nichts bringt, sich jetzt zu verstellen. Sei einfac, wie immer und gut ist. Da muss man doch wohl nicht so austicken..."
 

Seufzend ließ sich Zack zurück auf den Stuhl fallen, als er die Worte von Reno realisiert hatte und sich zwangsläufig selbst eingestehen musste, dass er da wohl schlicht und ergreifend über die Stränge geschlagen hatte. Keine Sekunde später traf ihn dann auch bereits die nächste Erkenntnis. Nämlich, dass er im Grunde genommen nicht einmal wusste, wie man im Endeffekt eine wirklich ernste Beziehung führte, die er sich doch eigentlich so sehr mit Cloud wünschte. Er hatte ja immerhin im Traum nicht daran gedacht, irgendwann mal so weit zu kommen und jetzt, wo es eben soweit war, da wusste er einfach nicht mehr, wo oben und wo unten war.
 

"Was ein Scheiß...", zerknirscht biss sich der Schwarzhaarige auf seine Lippen. Was sollte er denn jetzt machen?!
 

"Mein Teufel, Zack! Hör doch verdammt noch eins auf, dir so einen Kopf zu machen. Du wirst schon automatisch merken, wie weit du gehen kannst und was du zu tun hast. Das war doch bis jetzt immer so. Abgesehen davon solltest du es mal aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten.."
 

"Ach...und der wäre?!"
 

"Dass du im Endeffekt gar nichts mehr zu verlieren hast. Klar kann sich Cloud wieder umentscheiden, aber er hat selbst gesagt, dass er eure Freundschaft nicht auf's Spiel setzen will. Also könnt ihr immer noch so weitermachen, wie bis vor dem Kuss..."
 

"Deinen Optimismus hätte ich gerne..."
 

"Nennen wir es bitte Rationalität. Ich habe die Tatsachen lediglich auf ihre letzten Möglichkeiten beschränkt."

"Wegen mir...und jetzt kommst du mit mir einkaufen."

"Zack, hast du eben schlafgewandelt bei unserem Gespräch?!"

"Reg dich ab. Ich hab nichts Essbares mehr zu Hause und muss wirklich noch einkaufen. Und da du mein persönlicher Laufbursche bist..."

"Jaajaaa....schon verstanden. Reno darf Tüten schleppen..."

"Uuuuuuuund?"

"Bezahlen..."

"RICHTIG!"
 

~*~
 

Derweil hatte Cloud versucht, es sich so gut wie eben möglich auf der Couch bequem zu machen. Zack war nun schon eine ganze Weile weg und er hatte genügend Zeit gehabt, um seine Gedanken vorläufig wieder in eine halbwegs vernünftige Reihenfolge zu bringen und Ordnung zu schaffen.

Natürlich hatte der Blonde mittlerweile eins und eins zusammenzählen können, nur konnte und wollte er sich irgendwie noch nicht so richtig eingestehen, dass tatsächlich ER derjenige war, in den sich sein bester Freund verliebt hatte. Wahrscheinlich musste es Zack ihm buchstabieren, damit er es wirklich richtig realisieren konnte.
 

Was genau bedeutete das aber jetzt?
 

Ratlos zuckte Cloud mit seinen Schultern. Er war mehr als gerührt, dass er derjenige war und auch irgendwo erleichtert, dass es keiner war, den er selbst nicht leiden konnte. Ja, er mochte fast schon behaupten ein kleinwenig stolz zu sein, auch, wenn er natürlich immer noch nicht wusste, wie er jetzt mit Zack umzugehen hatte. Seine Meinung in Bezug auf den Kuss hatte sich bis jetzt nicht geändert. Er war immer noch der festen Überzeugung, dass es ihm genauso gut gefallen würde, wie vorhin auch, wenn Zack ihn jetzt noch einmal küssen würde.

Aber hieß das denn auch, dass er die Liebe zu Zack erwidern konnte? Das Letzte, was er nun wollte war, seinem besten Freund, der für ihn wichtigste Mensch auf Erden, wehzutun, indem er ihm irgendwelche falschen Hoffnungen machte. Cloud war sich einfach nicht sicher. Er war nie wirklich der Typ gewesen, dem das Riskiko unter den Fingern juckte, aber dennoch ließ ihn der Gedanke nicht los, dass es wohl unheimlich aufregend wäre, wenn er sich auf diese ganze Sache einfach einlassen würde. Das einzige Problem wäre wohl, wenn er plötzlich einen Rückzieher machen und merken würde, dass es ihm doch nicht zusagte und er Zack damit wohl enttäuschte, wie keiner je zuvor.
 

Zeit noch weiter darüber nachzudenken, hatte er jedoch nicht wirklich, da ihn sein Handy aus seinem Grüblen zurückholte und ihn auf eine eingetroffene SMS hinwies:
 

- Hey, du Schlafmütze.

Hast du Hunger?

Worauf hast du Lust?

Reno zahlt.

Bis gleich, dein Krankenpfleger. ;) -
 

Ein leichtes Lächeln huschte über Clouds Lippen, als er merkte, wie es begann in seinem Bauch zu kribbeln und er plötzlich wieder hibbelig wurde. Gleich würde Zack also wieder hier sein. Cloud spürte die Vorfreude in sich aufkeimen, gleich wieder in Zacks Nahe sein zu können.

Kurz schloss der Blonde seine Augen und atmtete einmal tief durch, bevor er erneut grinste und auf die kurze Textmitteilung antwortete.
 

Scheiß drauf.
 

Diesmal würde er das Risiko eingehen.

Zack war einfach der wichtigste Mensch in seinem Leben und Cloud war sich sicher, dass auch niemand anders seinen Platz einnehmen könnte. Abgesehen davon hatte es sein Freund verdient glücklich zu sein und alleine der Gedanke, dass er derjenige war, der ihm zu diesem Glück verhelfen konnte, jagte ihm eine wohlige Gänsehaut über den Körper.
 

Er würde es eingehen.

Kalte Pizza

Clouds Herz begann schneller zu schlagen, als er hörte, wie die Wohnungstür von außen aufgeschlossen wurde und er leise die Stimme von Zack wahrnehmen konnte. Erwartungsvoll starrte er die Türklinke an, nur um sich einen Moment später etwas aufzurichten, um darauf einen besseren Blick erhaschen zu können.
 

Auch wenn er absolut nicht wusste, wie er gleich mit Zack umgehen sollte, so freute er sich dennoch darauf, ihn jeden Moment wieder bei sich zu haben. Irgendwie würden sie das schon hinkriegen. Immerhin waren sie beide ja wohl keine Kleinkinder mehr, die sich nun nicht mehr gegenseitig in die Augen blicken konnten.....zumindest hoffte er das.
 

Seine anfängliche Vorfreude wurde jedoch just ziemlich gedrübt, als ein lautfluchendes Etwas durch die Türe polterte, gefährlich schwankend auf ihn zusteuerte und letztlich erleichtert sämtliche Einkaufstüten vor ihn auf den Wohnzimmertisch fallen ließ.
 

Reno?
 

Och nö.
 

Normalerweise war es ja kein Problem für ihn, wenn er den Rotschopf sah und sie zusammen mit Zack etwas Zeit verbrachten, aber jetzt gerade war das irgendwie....keine Ahnung...doof eben.
 

"Ich dachte, man hätte ihm nur die Brust zerselbelt. Mir scheint, als hätte seine Rübe auch gehörig was davongetragen. Wieso zum Teufel klotzt der mich an, wie so'n Auto?!"
 

Clouds anfänglich vor Entrüstung geweiteten Augen verzogen sich bei Renos Worten schlagartig zu engen Schlitzen, mit welchen er den Turk letztlich gefährlich anfunkelte. Jetzt hatte er erst recht keine Lust mehr auf den Anzugträger. Was hatte den denn gestochen?!
 

"Nette Begrüßung, Reno. Aber naja...wenigstens muss ich keinen peinlichen Gips auf der Nase tragen, der mich aussehen lässt, wie der letzte Vollidiot."
 

Auch, wenn es bei einem Turk natürlich niemals der Fall sein könnte, so machte es dennoch einen kurzen Moment den Anschein, als würden Reno für einen Bruchteil einer Sekunde sämtliche Gesichtszüge entgleißen.
 

"Hat..er...was...das....unmöglich."
 

"Schluss damit! Reno hör auf, deine schlechte Laune an Cloud auszulassen! Er kann wohl am Wenigsten was dafür! Mach dich lieber nützlich und räum die Einkaufstüten weg." Und jetzt auch noch Befehle von DEM da?!
 

Das musste er sich doch wohl nicht bieten lassen! Die zwei waren durch diesen beschissenen Kuss ja völlig verrückt geworden. Da hatte sich offensichtlich nicht nur eine Gehirnwindung verdreht. Abgesehen davon hatte er wirklich noch genug wichtigere Dinge zu tun. Rude und Tseng zum Beispiel so lange nerven, bis sie ihn wieder in den Außendienst versetzten. Das hatte höhere Priorität, als sich hier mit zwei dämlichen Möchtegernschwertschwingern herumschlagen zu müssen.
 

Kurz grinste Reno auf. Also das war definitiv sein neues Lieblingswort!
 

Andererseits...mit Zack war im Moment auch nicht wirklich gut Kirschen essen, wenn er daran zurückdachte, dass dieser ihm ohne zu zögern einfach mal die Nase zu Brei geschlagen hatte. Darauf konnte er gut und gerne ein zweites Mal verzichten. Seufzend raufte sich Reno die Haare. Irgendwie hatte er ja doch keine Wahl, wie ihm schien und so begab er sich knurrend mit sämtlichen Tüten in die Küche, um seine Schuld bei Zack zu begleichen. Das war dann aber definitiv genug. Danach würde er von dem Irrenhaus hier verschwinden und sich erst einmal bedeckt halten.
 

"Frag erst gar nicht. Das ist'ne längere Geschichte.", grinste Zack herunter zu Cloud und setzte sich schließlich neben ihn auf die Couch, nachdem er dessen verdutzten Gesichtsausdruck gehen hatte, als Reno ohne Widerworte auf Zack gehört hatte und in die Küche verschwunden war.
 

"Ahja...", war Clouds geistesreiche Antwort, als er Zack daraufhin etwas mehr Platz machte, indem er nervös ein kleines Stück zur Seite rutschte und sich innerlich selbst einen Arschtritt verpasste, als er merkte, wie seine Wangen heiß wurden und er rot anlief. Soviel also zu dem Thema Kleinkinder....
 

Zack musste sich in diesem Moment wirklich mehr als nur zusammenreißen, um nicht in schallendem Gelächter auszubrechen. Stattdessen presste er seine Lippen fest auf einander und drückte Cloud letztlich einfach einen der drei Pizzakartons in die Hand, welche vor ihnen auf dem Tisch lagen. Er war doch einfach zum Todknutschen, sein Blondchen! Im wahrsten Sinne des Wortes, am Liebsten hätte er ihn aufgefressen.
 

Als er nach zwei weiteren Minuten jedoch immer noch keine wirkliche Reaktion von seinem Blondschopf erhalten hatte, stellte er den Karton vor erst wieder zurück auf den Tisch und wagte es sich jetzt doch mal nachzufragen.
 

"Sag mal...alles ok bei dir?"
 

"SCHEIßE NEIN, ZACK!"
 

Der Schwarzhaarige zuckte erschrocken zusammen, als Cloud plötzlich hysterisch angefangen hatte zu fieben, statt zu sprechen und sich verzweifelt die Haare zerraufte, während er ihm fragend in die Augen schaute.
 

"Okeeee...und jetzt beruhigen wir uns alle wieder und..."
 

"WIE DENN?! Oh man, Zack!!"
 

Fragend zog Zack seine Augenbrauen tiefer in die Stirn, als er den Kopf schieflegte und sich ernstahft fragte, ob Cloud es wohl in seinem hysterischen Zustand tatsächlich schaffen würde, in noch höheren Frequenzen quietschen zu können. Wenn ja, dann brauchte er jetzt definitiv erstmal einen Hörschutz, um keine ernsthaften bleibenden Schäden davontragen zu müssen.
 

Wenige Augenblicke später, hatte sich Cloud nun doch wieder von ihm abgewand und sich frustriert zurück an die Rückenlehne des Sofas fallen lassen. Tief atmete er einmal durch, während er seinen abwesenden Blick auf den Fußboden fixierte und begann nervös auf seiner Unterlippe herumzukauen. "Was machst du nur mit mir?", flüsterte der Blondschopf wenig später gen Boden, um Zack nicht noch einmal in die Augen schauen zu müssen.
 

"Hmm...also darauf weiß ich jetzt auch keine wirkliche Antwort.", gab Zack gedehnt zurück, begann zu grinsen und zog Cloud wenig später einfach ohne Vorwarnung, aber dennoch mit großer Vorsicht zu sich in die Arme, "Wenn du allerdings fragen würdest, was ich jetzt gerne mit dir machen würde, könnte ich dir da schon eher weiterhelfen."
 

Die Worte des Blonden, die dieser daraufhin fragend erwidern wollte, konnte er schon gar nicht mehr laut aussprechen, da sie von den Lippen des Schwarzhaarigen abgefangen und somit zu einem erstickten Murmeln umgewandelt wurden.
 

Die weichen Lippen auf seinen; die warme Hand, die seinen Nacken kraulte; den heißen Atmen auf seinem Gesicht; das Alles kam bei Cloud innerhalb weniger Sekunden an und raubten ihm zusätzlich zu dem Kuss, die eh schon ziemlich knappgewordene Luft aus den Lungen. Völligst überwältigt hielt er sich zitternd an dem Shirt von Zack fest, als ihm ein wohliger Schauer nach dem anderen über den Rücken lief und er gar nicht mehr anders konnte, als seine Augen zu schließen.
 

Innerlich betete er förmlich dafür, dass Zack den Kuss diesmal nicht wieder so schnell abbrechen würde und noch während er diesen Gedankenf festhielt und weiterführen wollte, spürte er, wie Zack ihm mit seiner Zunge langsam über die bebende Unterlippe strich und zaghaft um Einlass bot. Clouds Verstand war vor lauter Aufregung völligst leergefegt worden und inständig hoffte er, dass sein Herz bald wieder anfangen würde zu schlagen, da es sich im Moment tatsächlich so anfühlte, als hätte es einfach damit aufgehört. Seine Atmung ging mittlerweile nur noch stockend, während sämtliche Gefühle in seinem Inneren Achterbahn fuhren und es fertig brachten, seinen gesamten Bauch zum Kribbeln zu bringen.
 

Am Rande seines überreizten Wahrnehmungsvermögens nahm er grade noch wahr, wie Zacks Zunge vorsichtig zwischen seine Lippen glitt und er ihren Kuss somit noch bis ins Letzte intensivierte. Das war mitunter das Letzte, was er wirklich mitbekam, bevor sämtliche Anspannung von ihm abfiel, er sich näher an Zack drückte und begann seinen Kuss zu erwidern. Im Traum hätte Cloud nicht gedacht, dass sich ein einfacher Kuss SO unbeschreiblich gut anfühlen konnte und es tatsächlich fertig brachte, die Welt um ihn herum einfach auszuknipsen.
 

Zack dagegen konnte einfach nicht anders, als in sich hineinzugrinsen. Cloud hatte ja keine Ahnung, wie niedlich er eigentlich war. Zufrieden hatte der Soldier wahrgenommen, wie sich sein blonder Freund langsam begann zu entspannen und den Kuss doch tatsächlich erwiderte. So gut es ging kostete Zack diesen Moment aus, hatte er doch jetzt immerhin lange genug darauf warten müssen, seinen Cloud RICHTIG küssen zu dürfen. Nichts stand hierzu im Vergleich und Zack konnte sein Glück kaum fassen. Offenbar schien sich das Schicksal ihm gegenüber doch noch versöhnlich zu stimmen und das genoss er auch in vollen Zügen.
 

Er konnte gar nicht anders, als in ihren Kuss hinzugrinsen, als er wahrnahm, wie Cloud nun auch die restliche Luft ausging, er aber tunlichst davon absah, ihren Kuss zu unterbrechen.
 

Da hatte wohl offensichtlich jemand Blut geleckt.
 

Immernoch grinsend ließ er seine Hand aus Clouds Nacken sanft über dessen Wange streichen, während er sich langsam von seinem Blondschopf löste und letztlich nicht drum herum kam nun doch zu lachen, als dieser kurz darauf leise nach Luft schnappte.
 

Zack konnte regelrecht dabei zusehen, wie Cloud versuchte seine Gedanken wieder zu sortieren, während er einmal tief durchatmtete und ihm letztlich in die Augen schaute. Das Herz des Älteren machte einen kleinen Hüpfer, als sich daraufhin ein seichtes Lächeln auf die Lippen des Kleineren legte und seine Wangen sogar noch etwas farbiger wurden.
 

"Zack, ich..."
 

Kopfschüttelnd wurde Cloud von ihm unterbrochen, indem der Schwarzhaarige einen Finger auf Clouds Lippen legte.
 

"Ich weiß, dass du viele Fragen hast, Cloud. Und dass deine Gedanken wahrscheinlich im Moment Ammok laufen, aber...weißt du...manchmal ist es gar nicht so verkehrt, die Dinge einfach auf sich zukommen zu lassen. Wir werden darüber reden, ok? Über uns...wenn du soweit bist und bis dahin...", damit machte Zack eine kurze Pause und zog Cloud wieder zu sich, diesmal jedoch so, dass sich der Kleinere mit dem Rücken an seine Brust lehnen konnte und ein Druck auf seine Verletzung ausgeübt wurde, "...bis dahin lässt du mich einfach wissen, wenn es dir zu viel wird und du Zeit für dich brauchst, ok?"
 

Mehr als ein leichtes Nicken wollte der Soldier gar nicht als Antwort und als er dieses sogar samt einem kurzen Lächeln von Cloud bekam, angelte er letztlich die Pizzakartons wieder vom Tisch zu ihnen auf die Couch und legte diese einfach auf Clouds Beinen ab.
 

"Die ist jetzt zwar kalt, aber ich werd jetzt bestimmt nicht mehr aufstehen, um die in den Ofen zu schieben. Dein Pech, hättest mich ja nicht so lang abknutschen müssen und da du heute noch nichts gegessen hast, wirst du die jetzt verdrücken. Guten Hunger!"
 

Cloud murmelte irgendetwas Unverständliches vor sich hin, während er seine Lieblingspizza öffnete und Zack kurz darauf mit voller Absicht seinen Ellbogen gegen die Rippen rammte.
 

"HEY! Das hat vielleicht wehgetan?!"
 

"Joar...solfte ews ja auh!"
 

"Baahh...kauen wäre auch nicht schlecht, ist ja abartig."

Nur ein Spielzeug?

„Ich will das nicht…“
 

„Jetzt stell dich nicht so an! Ich weiß schon, was ich tue.“
 

Nervös rutschte Cloud auf dem Bett abermals ein Stück weg, sodass Zack erneut ins Leere griff.
 

„Jetzt halt doch endlich still! Oder willst du echt, dass ich dir damit drohen muss, doch wieder einen Arzt einzuschalten?!“
 

Beleidigt schnaubte der Blonde auf verschränkte gekonnt seine Arme vor der Brust, auch wenn diese Geste zugegeben momentan durch seine Wunde mehr als nur etwas zwickte. Er hatte ja echt nichts dagegen, dass Zack den Verband wechseln wollte. Da gab es allerdings noch ein riesengroßes ABER!
 

„Das Zeug da kannst du dir sonst wo hinschmieren, aber sicherlich NICHT auf mich.“
 

„Oh man…“, genervt fasste sich Zack an die Stirn, „Cloud, wenn ich dir dieses Zeug, auch genannt Antibiotikum, nicht auf die Wunde schmiere, dann entzündet sich das Ganze nur noch mehr und dann kannst du wirklich in die Krankenstation umziehen, willst du das?!“
 

„Nein…“
 

„Aha…also halt jetzt endlich still!“
 

„Nein!“
 

Kurz war Zack der Versuchung nahe, einfach schreiend aus dem Fenster zu springen. Stattdessen atmete er einmal tief durch und blickte Cloud durchdringlich an, während er mit seinem Latein am Ende und ich einfach keine Wörter mehr einfallen wollten.

Wie konnte ein Wesen auf diesem gottverdammten Planten nur so derartig stur sein?!
 

Allerdings wäre er nicht Zack Fair, wenn ihm auch für diese enge Zwickmühle keine passende Lösung einfallen würde. Kurzerhand stand der Schwarzhaarige auf und holte sein Handy aus der Küche.
 

„Zack? Was hast du vor…?“
 

Die nun doch etwas eingeschüchterte Stimme seines Freundes einfach ignorierend, wählte der Soldier einfach ein paar willkürliche Zahlen auf dem großen Bildschirm, während er Cloud einmal gehässig zuzwinkerte.

„Ja, hallo. Hier spricht Fair. Es geht um Folgendes…“
 

„NEIN! LEG AUF, ZACK! DAS IST UNFAIR!“
 

Angeschriener hob lediglich seine Hand und deutete seinem blonden Freund auf dem Bett somit ruhig zu sein.
 

„Cloud…Nachname Strife…ja, richtig…..nein, er weigert sich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und…“

„ZACK!“
 

„Einen Moment bitte…“, damit legte Zack kurz seine Hand auf das Handy, damit die Person am anderen Ende die nachfolgenden Worte nicht verstehen konnte, „Was denn? Du lässt mir ja keine andere Wahl!“
 

„Leg auf, verdammte Scheiße!“
 

„Wieso sollte ich?“
 

„Man, Zack!! Ich meins ernst!“
 

„Dass ich ein Kerl bin, wusste ich bereits. Danke für die Info. Und ja, ICH meins auch ernst!“
 

„Leg bitte auf…ich will da nicht hin!“
 

„Dann sag mir das, was ich hören will!“
 

Cloud wandte beleidigt seinen Blick ab und holte einmal tief Luft, bevor er Zack wieder zurück in dessen Augen schaute und kleinlaut weiterredete: „Ist ja gut…ich werd stillhalten, wenn du mir das Ekelzeugs draufmachst…“
 

„Geht doch…“, entschlossen führte der Schwarzhaarige grinsend sein Handy wieder zurück ans Ohr, „Sind sie noch da? Ja, es hat sich gerade geregelt. Was? Nein, nein…schon ok. Ja, machen sie’s gut!“
 

Grinsend überbrückte Zack die kurze Distanz zwischen ihm und Cloud, um sich letztlich wieder neben seinen Freund zu setzen.

„Sooo, dann sei mal schön brav. Dann hast du’s auch schnell hinter dir.“, grinsend griff er erneut zu der kleinen Tube und bedeckte eine größere Wundkompresse mit dem cremigen Inhalt.
 

Cloud war derweil gar nicht zum Grinsen zumute. Er hasste es einfach. Nicht nur, dass das Zeug stank wie eine Jauchegrube, es brannte einfach wie Hölle auf offenen Wunden und dass seine momentane Verletzung nicht gerade ein kleiner Kratzer war, machte das Alles hier echt alles andere als besser.
 

„Leg dich hin, hol tief Luft und ZACK hast du’s geschafft.“
 

„Ich hasse es, wenn du Wortwitze mit deinem Namen machst…“
 

„Und ich hasse es, wenn du mich anschaust, als würde ich dich gleich umbringen wollen.“
 

„Tust du ja auch…“
 

Seufzend und mittlerweile auch ziemlich genervt verdrehte Zack seine Augen, ehe er Cloud einfach kurzerhand selbst zurück in die Laken drängte und ohne Vorwarnung die Wundkompresse auf seine bereits freigelegte Brust drückte. Dass Cloud daraufhin panisch nach Luft schnappte und anfing mit den Armen zu rudern, ignorierte er genauso gekonnt, wie das schmerzerfüllte Keuchen, welches der Blonde durch seine zusammengebissenen Zähne presste.
 

„Soo…und das war jetzt wirklich SO schlimm?!“, während seiner Frage hatte sich Zack direkt neben Cloud fallen lassen, ehe er einen seiner Arme hinter dem Kopf verschränkte und kurz grinsen musste, als er von Cloud ein leises, gequältes Knurren als Antwort bekam, „Weichei.“
 

Eine ganze Weile schwiegen sich die beiden letztlich an, bis tatsächlich Cloud derjenige war, der sich etwas aufrichtete, um Zack bei dem nachfolgenden Gespräch in die Augen schauen zu können.

Drei verwirrende Tage war es nun her, als Zack ihn das erste Mal geküsst hatte. Darüber gesprochen hatten sie jedoch immer noch nicht und das, obwohl sich Zack die letzte Nacht sogar einfach neben ihn gelegt hatte.
 

Gut, ok….dass sein Freund nicht ewig auf der Couch schlafen würde, war ihm schon irgendwie klar gewesen, nur war das jetzt ja plötzlich eine ganz andere Situation. Dass das Alles jetzt auch schon lange über eine normale Freundschaft hinausging, war ihm mit Sicherheit auch klar, genauso wie die Tatsache, dass Cloud sich ihm gegenüber bis jetzt ziemlich aufgeschlossen verhalten hatte. Jetzt kam jedoch das große ABER!
 

Man sollte ja wenigstens mal drüber gesprochen haben, sofern man vorhatte, das Ganze jetzt in die nächsthöhere Stufe zu bringen, oder? Und generell…war das nicht eh ein bisschen mehr als merkwürdig, was er und Zack das jetzt hatten?! Er wusste zwar nicht, wie Zack das bisher sonst gehandhabt hatte mit diesem komischen Wort ‚Beziehungskiste‘, aber immerhin waren da im Normalfall immer zwei dran beteiligt. Und er wollte das jetzt endlich klären und würde sich auch mit Sicherheit nicht mehr von Zack abwimmeln lassen. PUNKT!
 

„Also?“
 

Schön…das war ja jetzt kein so guter Anfang gewesen. Immerhin schaute Zack daraufhin von der Decke zu ihm und zog fragend eine Augenbraue in die Höhe.
 

„Ähm…“, gedanklich ohrfeigte sich der Second Class Soldier in sämtlichen Arten und Weisen. Was zum Geier war los mit ihm?! Er war doch sonst auch nicht so…so…schüchtern? Kurz schloss er einmal seine Augen, atmete tief durch und richtete dann seinen Blick erneut auf die dunkelblauen Augen, die ihn nun noch viel fragender anstarrten, als zuvor.
 

„Zack..ich…ich will, dass wir jetzt endlich darüber reden.“, auch wenn es nur ein unverständliches, leises Nuscheln war, so hoffte Cloud dennoch, dass Zack ihn verstanden hatte.
 

„Also entweder, du willst dir jetzt endlich einen grünen Schal häkeln, oder du willst endlich über uns reden. Das mit dem Schal bezweifel ich, da ich weiß, wie unbegabt du in solchen Dingen bist. Ich gehe also stark von Letzterem aus, falls ich das jetzt richtig verstanden habe.“
 

„Man, Zack! Wieso kannst du das nicht ernster nehmen?! Ich mach mir da echt Gedanken drüber…“
 

„Wär ja auch schlimm wenn nicht. Immerhin hat dich’n Kerl geküsst und letzte Nacht einfach ohne deine Einverständnis neben dir gepennt.“
 

„Gut, dann eben nicht.“, beleidigt und auch irgendwie ziemlich enttäuscht darüber, dass Zack ihm bei diesem derart wichtigen Thema so sehr auswich, kämpfte sich der Jüngere kurzerhand in die Höhe und war bereits im Begriff von dem großen Bett aufzustehen, als er fast schon ein wenig unwirsch zurückgehalten und in die Matratze zurückgedrückt wurde.
 

„Mensch, Cloudy. Jetzt beruhig dich doch mal.“
 

„Wie denn, wenn du so tust, als wär das hier alles stinknormal und selbstverständlich?! Im Ernst, Zack! Ich bin doch kein dummes Spielzeug, das man immer nur dann aus der staubigen Kiste holt, wenn man Bock drauf hat!“
 

Irritiert schaute Zack seinem Freund dabei zu, wie dieser sich erneut aufrichtete und wild gestikulierend im Bett sitzen blieb. Die letzten Worte des Jüngeren hatten ihn zugegeben jetzt doch getroffen. Er wollte doch niemals, dass es den Anschein machte, als würde er Cloud ausnutzen wollen.
 

„Hey…hör mal, Cloudy.“, bestimmend nahm der First Class Soldier die Hände seines Gegenübers in seine eigenen, um sie somit festzuhalten und beruhigen zu können, „Ich wusste nicht, dass du dir direkt so einen Mist ausdenkst, ok? Eigentlich hatte ich vorgehabt, dir einfach erst mal zu zeigen, wie schön das Alles sein kann. Ich wollte einfach, dass du Gefallen daran findest, weil…“
 

Nun war Zack diesmal derjenige, der abbrechen und nach den richtigen Worten suchen musste. Dass er irgendwann um dieses Gespräch nicht mehr drum herumkam, war ihm ja klargewesen, nur hatte er eben nicht damit gerechnet, es tatsächlich so plötzlich führen zu müssen. Immerhin war es keinesfalls leicht, Cloud jetzt sämtliche Karten auf den Tisch zu legen und ihm persönlich zu sagen, was er wirklich für ihn empfand. Dazu kam die panische Angst, sein Ein und Alles könne immer noch einen Rückzieher machen und ihm einen Korb geben.
 

„Zack…“
 

Es war die unfassbar sanfte Stimme seines Blondschopfs, welches ihn aus seinen Gedanken zurückholte und ihn dazu veranlasste, dem Jüngeren wieder in seine funkelnden Augen zu schauen. Bei Minerva, sie waren so wunderschön. Wie sollte er jemals davon loskommen, wenn Cloud wirklich verneinen sollte?!
 

„Ich hab Angst, Cloudy…“, erneut bröckelte seine Fassade und Zack erschrak fast vor seiner eigenen Stimme, die lediglich ein heiseres Flüstern war, welches man kaum verstehen konnte.
 

„Aber wovor denn?“
 

Nun war Cloud ebenso verunsichert. Auch seine Worte waren leiser geworden und trugen nun einen verunsicherten Ton in sich, welcher fast schon verletzt klang und Zack sichtlich zusammenzucken ließ.
 

„Davor, dass du nein sagst und ich dich verlieren könnte.“
 

Einen Moment lang versuchte Zack noch dem Drang zu widerstehen, Cloud einfach in seine Arme zu schließen und sie beide somit wieder etwas beruhigen zu können, bevor ihm jedoch diesmal der Kleinere zuvor kam und sich schweratmend an seine Brust drückte, während er immer wieder seinen Kopf schüttelte.
 

„Niemals…ich brauch dich doch. Ich will nicht mehr ohne dich sein.“

Endlich zusammen.- oder zumindest sowas in der Art

Es war ein Moment unglaublicher Erfüllung, den er so an sich gar nicht wirklich beschreiben konnte, da die tatsächliche Bedeutung des Ganzen sein Hirn immer noch gar nicht wirklich erreicht hatte.

Demnach saß er einfach da und hielt Cloud weiterhin in den Armen, ohne etwas erwidern oder gar antworten zu können.
 

Bedeuteten die Worte seines Freundes tatsächlich das, was er glaubte und sich doch wünschte, mehr als alles andere? Bedeutete das tatsächlich, dass Cloud bereit war, in das Ganze einzuwilligen und eine ernsthafte Beziehung mit ihm zu führen?!
 

„Zack?“
 

„Hm?“
 

„Alles ok?“
 

„Ich…ich weiß nicht.“
 

Am Randes seines vernebelten Wahrnehmungsvermögens konnte Zack spüren, wie sich der Kleinere sanft ein Stück von ihm wegdrückte, um ihm so wieder ins Gesicht schauen und sich vergewissern zu können, ob es seinem Freund gutging. Die hellblauen Augen holten ihn schlagartig zurück in die Wirklichkeit und bewiesen ihm klar und deutlich, dass das hier eigentlich gar kein Traum sein konnte. Die Mundwinkel vor ihm verzogen sich fragend, während Cloud seine Augenbrauen tiefer ins Gesicht zog und eindeutig versuchte, aus seinen eigenen Gesichtszügen schlau zu werden, die ihn wohl sichtlich verwirren mussten. Gedankenlos biss sich der First Class Soldier auf seine Lippen, während er sich von den blauen Saphiren vor ihm einfangen ließ, sodass er es gar nicht mehr fertigbringen konnte wegzuschauen, selbst wenn er es gewollt hätte.
 

„Zack?“
 

„Hm?“
 

„Sind wir…naja…also…jetzt so richtig…du weißt schon...?“
 

„Ich…ich weiß nicht.“
 

„Hmm…“
 

Nun biss sich der Kleinere ebenfalls auf die Unterlippe und legte seinen Kopf schief, während er wieder ein ganzes Stück näher an ihn heranrückte, ohne jedoch ihren Blockkontakt zu unterbrechen. Er blinzelte genau dreimal, bevor er kurz grinste und ihm letztlich einen kleinen Kuss gegen die Lippen hauchte.
 

„Zack?“
 

„Hng…hm?“
 

„Liebst du mich?“
 

„Ich…“
 

„…wenn du jetzt wieder sagst, du weißt es nicht, dann steh ich auf und geh!“
 

„Also…ich…“
 

Verdamme Kacke!
 

Hatte sich sein Hirn jetzt völlig verabschiedet??!! Wieso konnte er Cloud jetzt nicht einfach sagen, was Sache war? Eine bessere Vorlage gab es wohl kaum, der großen Liebe seine Gefühle zu gestehen!!

Aber was machte er?! Starrte hier ausdrucklos in das Gesicht seines Freundes und dachte darüber nach, wieso er eigentlich gar nicht denken konnte. Irgendetwas lief hier verdammt falsch.
 

Gut, dass das Leben eines Zack Fair generell anders lief, als andere, daran hatte er sich längst gewöhnt und sich damit abgefunden. Aber jetzt mal ganz ehrlich. Sollte es in der Liebe nicht wenigstens ein paar Richtlinien geben, nach denen man vorgehen konnte und Bescheid wusste, was zu welchem Zeitpunkt zutun war und wann man sich nun wie zu verhalten hatte?!
 

Zum Beispiel das Gestehen seiner Gefühle:

Sollte man nicht eigentlich selbst entscheiden, wann es Zeit war, seine Gefühle zu offenbaren?! Jetzt wurde er hier einfach mal so gefragt und ins kalte Wasser geschmissen. Was wenn es eine Fangfrage war und es gar keine richtige Antwort gab?! Und überhaupt, was wenn Cloud selbst nicht wusste, was er da gerade machte und einfach nicht über seine Worte nachdachte und…
 

„ZACK!“
 

BOOM.
 

Da war er endlich wieder.
 

„Jetzt sag mir verdammte Scheiße noch eins endlich, dass du mich liebst, damit ich verdammte Kacke nochmal endlich weiß, was Sache ist und ich mir sicher sein kann, dass ich keinen völligen Dachschaden habe!!!!“
 

Hallo und herzlichen Willkommen zurück in der Realität!

Kurz schüttelte Zack noch einmal seinen Kopf, bevor er seinem Blondschopf erneut in die Augen blickte und nun seinerseits die Augenbrauen tiefer in die Stirn zog.
 

„Wenn ich jetzt ja sage, läuft du dann auch weg?“
 

„Ähm…nein??!!“
 

„Gut, dann liebe ich dich…“
 

„Zack!“
 

„Ja, was denn?!“
 

„Du sollst es mir so sagen, dass ich es auch wirklich glaube und sicher gehen kann!“
 

„Ehhh…hä?!“
 

„Ich will, dass du das überzeugend sagst….“
 

„Gut…ähm…Ich liebe dich. Gut so?“
 

„Nein….“
 

„Uff….“
 

Leicht ratlos kratzte sich Zack an seinem Hinterkopf, während er sich nachdenklich eine Strähne aus dem Gesicht pustete. Wer oder was genau liebte es da oben eigentlich, sein Leben so derart UNNÖTIG kompliziert zu machen?! Bei Minerva! Sollte er irgendwann mal herausfinden, wer hier diese abartig perversen Spielchen mit ihm trieb, dann klatschte es gewaltig….
 

….aber kein Beifall, so viel stand schon mal fest.
 

„Cloud?“, langsam lehnte er sich nach vorne und kam seinem Blondschopf somit wieder ein ganzes Stückchen näher.
 

„Ja?“
 

„Kannst du dich noch dran erinnern, als ich dir gesagt habe, wie toll der Mensch ist, den ich liebe und dass er der Grund dafür ist, weshalb ich überhaupt hier bin?“, immer weiter lehnte er sich vor, bis er fast Clouds Gesicht berührte, kurz innehielt und ihm tief in die Augen schaute.
 

„Ähm…J-j- ja, kann ich…?“
 

Gekonnt ließ er eine seiner Hände in den Nacken von Cloud wandern, während sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen legte.
 

„Da hab ich von dir geredet, auch wenn ich mir sicher bin, dass du das längst geschnallt hast…“, grinsend zog er seinen Blondschopf elendig langsam gegen seine Lippen, jedoch ohne ihn richtig zu küssen, während er mit einer gewissen Genugtuung wahrnahm, dass Cloud schlagartig angefangen hatte zu zittern.
 

„Hmmh..hab ich…“
 

„Und das bedeutet was?“, mittlerweile hatte er seine Stimme zu einem unheilvollen Flüstern gedämpft, während er Cloud immer noch fest in die Augen schaute und den Kontakt zu seinen Lippen aufrecht hielt.
 

„Dass..d..du mich…liebst…?“
 

„Ganz genau…“
 

Mit diesen Worten begann er Cloud schlagartig endlich richtig zu küssen, während er immer noch grinsen musste und gedanklich seinen Kopf schüttelte. Jetzt war es also soweit. Sie waren zusammen.

…zumindest mehr oder weniger.
 

Was das jetzt genau für die Zukunft bedeutete, konnte er selbst nicht sagen, allerdings war es ihm im Moment schlichtgesagt auch scheißegal. Die Hauptsache war, dass Cloud es eindeutig gefiel vom ihm geküsst werden und es definitiv genauso so sehr am Genießen war, wie er selbst.
 

Zufrieden seufzte Zack in ihren Kuss hinein, während sich Cloud nun ebenfalls grinsend zurückfallen ließ und sie somit gemeinsam zurück in die Laken fielen.

Liebe ist ein Arschloch

Er freute sich für die beiden.
 

Ja, doch...ehrlich....Tat er wirklich...
 

Nur...hatte er sich das Alles irgendwie anders vorgestellt.

Seitdem Zack nun mehr oder weniger offiziell mit seinem Blondi zusammengeweist war, hatte sich persönlich nicht viel geändert und dennoch hatte er das Gefühl, als würde sich die Welt nun trotzdem in eine komplett andere Richtung drehen.
 

Er hatte wirklich nie Probleme damit gehabt, Personen oder Dinge, die der Vergangenheit angehörten, aus seinem Leben zu streichen. Das war mitunter ebenfalls eins der Dinge, weshalb er überhaupt erst Turk werden konnte. Er hatte damit wirklich nie Probleme gehabt. Wirklich nicht.
 

Ein alter Bericht landete prompt in seinem Schredder.
 

Er war nun mal Einzelgänger...schon immer gewesen. Solange er zurückdenken konnte.
 

Der nächste Bericht wurde in tausende kleine Schnipsel zerfressen. Langsam begann ihm diese Arbeit Spaß zu machen.
 

Es interessierte ihn nicht die Bohne, was Zack mit Cloud trieb, genauso wenig wie es ihn interessierte, dass sein Kaffee auf dem Bürotisch mittlerweile wohl eiskalt sein musste.

Das mit Zack war echt gut gewesen, aber einfach vorbei. Fertig aus. Daran gab's nichts mehr zu rütteln. Dieser Kerl liebte den Blonden tatsächlich, auch wenn er es nie für möglich gehalten hätte, dass sein Kumpel mal so derart widerliche Gefühlsregungen ans Tageslicht legen könnte.
 

Schredder.
 

Was für eine affige Bezeichnung.
 

Sein ganzes verkorkstes Leben war ein Schredder. Alles wurde zu Kleinholz verarbeitet, was auch nur im Ansatz den Anschein machte, ihn verweichlicht oder gar einschätzbar wirken zu lassen. Er war Turk. Eine Killermaschine auf zwei Beinen und feuerroten Haaren. Er zeigte keine Gefühle, aus dem einfachen Grund, da er erst gar keine besaß.

Er besaß keine Gefühle. So einfach war das.
 

"Reno?"
 

"Kann nicht. Muss arbeiten"
 

Der konnte sich ja jetzt direkt mal wieder verpissen. Erst meinen, sich tagelang nicht melden zu müssen und jetzt einfach so in sein Büro sparziert kommen. Das konnte er ja gerade leiden. Es war nicht so, dass er sich dadurch verletzt vorkam, oder gar deswegen beleidigt war, aber Zack kam und ging generell wie es ihm passte und das passte ihm wiederum halt eben ganz und gar nicht.
 

"Hey, hör mal..."
 

"Kann nicht, mein Schredderteil ist zu laut."
 

Zur Unterstützung seiner Worte kniff er sogar extra seine Augen zusammen und legte seine Hände an die Ohren, um deutlich zu machen, dass es hier einfach wirklich viel zu laut war.

Er sollte einfach gehen. Und sterben.
 

Reno grinste. Verdammt!
 

Zack war ja unkapputtbar, das hatte er völlig vergessen.
 

"Reno, ich muss noch heute weg. Mein spontaner Urlaub hat ein mindestens genauso spontanes Ende gefunden. Ich hab eben nen Anruf von von oben gekriegt. Du weißt schon...Unruhen bekämpfen und böse schleimige Monster erledigen. Ganz nach meinem Geschmack!"
 

"Aha. Schön."
 

Hatte dieser Kerl denn wirklich so gar kein Gespür dafür, wenn Leute einfach keinen Bock hatten, mit ihm zu reden?!
 

"Weswegen ich eigentlich hier bin..."
 

"Nein."
 

"Aber ich hab doch noch garnichts..."
 

"Brauchst du auch nicht. Ich werde das auf keinen Fall machen. Blondie kann schön selbst auf sich aufpassen."
 

"Komm schon, Reno...er ist immer noch nicht wieder fit und..."
 

"Und? Is nich mein Problem, soweit ich weiß. Ich hab noch zutun...bist du fertig??"
 

Im Augenwinkel konnte er deutlich sehen, wie Zack seine Augen zu engen, fragenden Schlitzen verzog und sich langsam aus dem Türrahmen löste. Langsam kam Zack auf ihn zu und gerade, als er die Flucht ergreifen und es damit vertuschen wollte, sich einen neuen Kaffee zu holen, wurde er promt von dem Schwarzhaarigen an einem seiner Oberarme festgehalten.
 

"Was wird das?"
 

Keine wirkliche Frage, lediglich ein kläglicher Versuch für einen Lückenfüller, um nicht vollends wie ein Vollidiot vor ihm zu stehen und so zu wirken, als würde ihn diese banale Berührung vollends aus dem Konzept bringen.

Tat sie im Übrigen auch nicht...nur mal so nebenbei bemerkt.
 

"Ich weiß nicht, sag du es mir. Was ist dein Problem?"
 

"Was mein...tze...dass ich nicht lache, also bitte, Zack. Was sollte ich denn schon für Probleme haben?? Das Wort exestiert nicht mal in meinem Wortschatz und..."
 

"Du bist doch nicht ernsthaft eifersüchtig, oder??"
 

"I..Ich?? Eifer...was? Komm schon, Zack...was soll der Mist?? Worauf bitte sollte ICH eifersüchtig sein??!!"
 

Etwa darauf, dass Cloud den absoluten Glückstreffer mit ihm als Freund getroffen hatte?? Oder darauf, dass diese unverkennbare Stimme nicht mehr seinen Namen, sondern den des Blonden stöhnte?? Darauf, dass diese absolut geilen und makellosen Hände jetzt nicht mehr seinen Körper, sondern den von Cloud berührten..??
 

Was fiel diesem aufgeblasenen Möchtegernschwertschwinger eigentlich ein...??!!
 

Haaalloohhooo??
 

Er...hatte...verdammte Scheiße...KEINE...aber auch wirklich KEINE...dreckigen...DRECKSGEFÜHLE!!!!!!
 

"Irgendwas ist doch mit dir Reno..."
 

Seine Hände, die er für den Bruchteil einer Sekunde zu Fäusten geballt hatte, entkrampfte er schlagartig wieder, genauso wie er sich dazu zwang, sein typisches Grinsen aufzulegen und Zack nun endlich in die Augen zu schauen.
 

"Nope. Du solltest aufhören, dir Gedanken über etwas zu machen, wovon du keine Ahnung hast. Lass gut sein und geh deinen Zahnstocher schwingen. Ich werde es in meinem eigentlich völlig ausgebuchten Terminkalender sicherlich irgendwie fertigbringen, mal nachzusehen, ob Blondi noch lebt..."
 

Verwundert konnte man zu dem Gesichtsausdruck, den ihm sein Freund daraufhin entgegenbrachte wohl schon gar nicht mehr sagen. Seine Augenbrauen zog Zack skeptisch zusammen, während er ihm noch einmal tief in seine Augen schaute und letztlich irgendetwas Unverständliches vor sich hinmurmelnd seinen Kopf schüttelte.
 

"Also gut...wenn du irgendwann vielleicht doch noch drüber reden willst, dann sag bescheid. Ich bin in spätestens zwei Tagen wieder zurück, ok?"
 

"Jo, is gebongt."
 

"Gut, dann...mach's...gut.."
 

Wieso klang das jetzt eher nach einer Frage, als nach einer Verabschiedung?

Reno grinste Zack halbherzig an und klopfte ihm noch einmal auf die Schulter.
 

"Hau endlich ab! Du kommst sonst noch zu spät. Mach dir keine Gedanken, ich krieg das schon hin!"
 

"Reno...?"
 

"Was denn noch?"
 

"Ich verlass mich auf dich! Und irgendwie hab ich gerade ein ganz ganz ungutes Gefühl...ich..."
 

"Alter...Zack! Es ist A-L-L-E-S in bester Ordnung...wirklich!"
 

Das letzte, was er von Zack noch hören konnte, bevor dieser endlich sein Büro verließ, war ein leises: "Oh man...hoffentlich geht das gut."

Dann verschwand der Schwarzhaarige gänzlich aus seinem Blickfeld und er konnte endlich erleichtert aufatmen und sich erst jetzt überhaupt klarmachen, was das nun zu bedeuten hatte.
 

Zack war weg und er musste nach Cloud sehen, mit ihm reden, sich mit ihm unterhalten und das alles, ohne sich anmerken zu lassen, dass er höchstwahrscheinlich tatsächlich kurz davor war, sich selbst auch in Zack zu verlie...
 

"RENO!"
 

Der Rothaarige zuckte vor seiner eigenen Stimme zusammen, während er realisierte, dass er sich gerade tatsächlich aufgrund dieses absolut grauenhaften Wortes selbst angeschrien hatte. Genervt aufstöhnend fasste sich der Turk an seinen Kopf und massierte sich nervös die Schläfen.

Er wurde verrückt. Keinen Zweifel, er wurde hier und jetzt völlig verrückt...geisteskrank, psychopatisch...oder wie auch immer man das nannte.
 

Noch während er sich ausmalte, wie das Ganze nun wohl seinen wohl allesvernichtenden Verlauf nehmen würde, ließ er sich kraftlos aus seinen Bürostuhl fallen, zündete sich eine von seinen überlebensnotwendigen Glimmstängeln an und wiederholte die Worte des Soldiers von vorhin:

"Oh man....hoffentlich geht das gut."

Sexgespräche

"...und deswegen bin ich jetzt hier bei dir."
 

Reno verdrehte kurz seine Augen und nickte Cloud noch einmal zu, da dieser ihn immer noch musterte, als hätte er soeben einen seiner geliebten Chocobos verprügelt. Das war also jetzt der Dank dafür, dass er sich wirklich noch nach der Arbeit, auf Wünschen von Zack, hier her gequält hatte. Fantastisch. Er hatte genau gewusst, dass das nicht gutgehen konnte...und das würde es auch nicht, da war er sich sicher als sicher! Abgesehen davon machte der Blonde nicht gerade den Eindruck, als würde er sich über Besuch freuen. Ganz im Gegenteil...
 

"Zack ist echt ZU fürsorglich...", seufzte er und ging in die Küche, um sich eine Cola aus dem Kühlschrank zu holen, "Auch eine?"
 

"Nein, danke. Ich bevorzuge im Moment eher etwas in die Richtung, das mich nach ein paar Schlucken ins Land der Träume befördert....wenn du verstehst..."

Er hatte jetzt echt keine Lust sich mit Cloud zu unterhalten, geschweige denn eine...Cola....mit ihm zu trinken. Das wäre der Anfang allen Übels. Eine gemeinsame Cola, - nein Danke!
 

Cloud zuckte ihm mit seinen Schultern eine mehr als nur gleichgültige Antwort entgegen, während er sich wieder auf die Couch setzte und den Fernseher einschaltete. Entweder ihm war diese Situation so unangenehm, dass er krampfhaft versuchte etwas zu finden, um nicht mit ihm reden zu müssen, oder er wollte ihm hier gerade extra unter die Nase reiben, dass er sich hier ganz und gar fühlen konnte, als wäre es bereits seine Wohnung und sein zu Hause.

Reno atmete einmal tief durch, während er Cloud noch einmal eingehend musterte. So sehr er sich auch gegen eine Konversation sträubte, seine Neugierde war einfach größer! Er musste jetzt endlich wissen, was bei den zwein die letzten Tage so abgegangen war!!
 

"Und?"
 

Während er sich zu Cloud auf das Sofa setzte, nahm er im Augenwinkel wahr, wie der Blonde seinen Kopf zu ihm drehte und er damit wieder die Aufmerksamkeit seines Gegenübers hatte.
 

"Wie läuft's sonst so?"

"Gut."

"Cool."

"Hm."
 

Schön. Der erste Versuch war damit schon mal leicht nach hinten losgegangen. Was musste dieser Stachelkopf auch so wortkarg sein?! War ja nicht zum Aushalten...
 

"Du und Zack...scheint sich was Ernstes zu entwickeln, hm?"

"Hmm...weiß nicht. Denk schon, ja."

"Du denkst es? Normalerweise sollte man sowas eigentlich schon wissen, oder?"

"Ja, also...."
 

Oke...das war ja interessant.

Blondie druckste herum? Das war mehr als unüblich und irgendwie wurde Reno das Gefühl nicht los, als gäbe es da etwas, über das Cloud dringend reden wollte, aber nicht wusste, wie er es formulieren sollte.
 

"Nun spuck's schon aus! Ich glaub kaum, dass ihr in den knapp zwei Wochen schon eure erste Beziehungskrise haben könnt, oder etwa doch?!"
 

"Nein..nur...hmm...ach egal..."
 

Das war doch unmöglich! Cloud wurde gerade tatsächlich rot, wie eine überreife Tomate. Das konnte eigentlich nur eines heißen!
 

"Es geht um Sex!"
 

Schlagartig zuckte Cloud zusammen und quietschte leise auf, während er versuchte seine Haare ins Gesicht zu schütteln, damit er nicht sehen konnte, dass er insgeheim noch roter anlief, bis sich seine Wangen letztlich tatsächlich so anfühlten, als würden sie jeden Moment verbrennen.
 

"Was denn? Sag bloß, du hast plötzlich gemerkt, dass es dir doch nicht gefällt und willst jetzt'nen Rückzieher machen?"
 

"N..nein...es...oh man..", peinlich berührt wischte sich Cloud einmal über das Gesicht und seufzte leise auf.
 

Eins musste Reno ihm ja lassen. Süß war das Kerlchen ja schon, vor allem, wenn er immer versuchte seine Fasade aufrecht zu halten, aber insgeheim eigentlich eher ein kleines, scheues Rehlein war. Er konnte ja auch nicht sagen, dass er Cloud nicht leiden konnte. Es waren aber eben diese gewissen Umstände, die dann doch etwas Missmut mitbrachten und es ihm versagten, ihn gern zu haben.
 

"Na, sag schon!"

"Ich weiß nicht!"

"Hä?"

"...wie es ist! Oke? Weil...weil..."

"Oh."

"Ja..."
 

Oke...er hatte wirklich mit allem gerechnet, aber nicht DAMIT! Wollte ihm Cloud da gerade tatsächlich versuchen weiß zu machen, dass Zack noch nicht mit ihm in die Kiste gestiegen war?!
 

Reno schüttelte verständnislos seinen Kopf und fasste sich an die Stirn.
 

Das war doch ausgeschlossen und unmöglich! Immerhin handelte es sich hier um Zack. Und ohne dem Blonden jetzt zu nahe treten zu wollen, aber er wusste ganz genau, dass Zack in solchen Dingen recht ungeduldig war und eigentlich gar nicht genug davon kriegen konnte!
 

"Er...ich...also...er sagt immer, eri will auf den richtigen Moment warten und so..."
 

"Ah...ja...?"
 

Nun war er wirklich sprachlos. Auch wenn er niemals sprachlos sein konnte, da er Turk war, aber er war es. Zweifelsohne. Er war sprachlos.
 

Richtiger Moment??!!! Zack Fair??!!!!! HÄÄÄÄÄ???!!!!
 

"Reno..ist das...ist das wirklich SO ungewöhnlich?"
 

"Ähhh...."
 

Shit.
 

Was bitte sollte er darauf jetzt sagen?

Etwa: 'Oh jaa und wie ungewöhnlich das ist! Ich sprech da aus eigener Erfahrung und weiß ganz genau, wie wild dein Zack sein kann, wenn's ums Thema Sex geht?!'

Damit rückte dieses vernichtende Ende bereits jetzt in greifbare Nähe und Reno hatte wirklich Zweifel daran, ob das hier alles so seine Richtigkeit hatte. Was sollte das alles überhaupt?! Wieso er?! Konnte man ihm es nicht wenigstens einmal leicht machen im Leben? Nur einmal? War das ehrlich zu viel verlangt?!
 

"Also...nein, Quatsch. Ganz sicher nicht...das...ehh...ist doch irgendwo auch ganz...süß...", sich innerlich eine Ohrfeige gebend stand Reno wieder auf und versuchte dem Blonden so gleichgültig, wie es eben nur ging, entgegenzutreten. Er musste jetzt dringend Abstand gewinnen und am aller Besten musste er endlich hier raus!

Immerhin hatte der Blonde es schon einmal geschafft, etwas aus ihm herauszukriegen, das er unter keinem Umständen hätte ausplaudern dürfen. Zwar hatte er Zack damit mehr oder weniger sogar einen Gefallen getan, nur war das hier diesmal etwas völlig anderes! Cloud würde es diesmal sicherlich nicht so gefasst aufnehmen und es mit Sicherheit auch nicht ganz so toll finden, wenn er erfahren würde, dass sein Zack ihn selbst schon des Öfteren in den siebten Himmel geschickt hatte.
 

"Reno? Ich mein's wirkich ernst jetzt. Was, wenn Zack einfach nur versucht, mich hinzuhalten...ich.."
 

"Cloud! Jetzt hör doch auf so einen Unsinn zu brabbeln! Zack liebt dich! Er hat wahrscheinlich einfach Schiss, dass er damit etwas kaputt machen oder dir wehtun könnte. Du weißt doch, wie er ist."
 

Er war ehrlich überrascht von sich selbst. Solche einfühlsamen und zusprechenden Worte hatte sich Reno selbst nicht zugetraut. Vor allem entsprachen sie wahrscheinlich voll und ganz der Wahrheit. Was anderes konnte es als Grund auch gar nicht geben. Zack hatte immer davon gesprochen, wie schüchtern und unschuldig Cloud in seinen Augen doch war. Jetzt hatte sein Kumpel wahrscheinlich wirklich einfach nur Bammel davor, dass es Cloud nicht gefallen könnte, oder er ihn wortwörtlich einfach zu hart rannahm.
 

Tja...sowas nannte man dann wohl Pech.
 

Reno rang es letztendlich sogar ein kleines Lächeln ab, da er sich mit diesen Gedanken wenigstens ein kleines bisschen besser fühlte. Es tat gut zu wissen, dass er nicht der einzige war, der unter diesem ganzen Wirrwarr hier leiden musste.
 

"Wahrscheinlich hast du recht...."
 

Oh man...wieso klang der Kerl jetzt immer noch so niedergeschlagen? Eine bessere Antwort hätte man ihm doch gar nicht geben können! Es wurde echt Zeit, dass er mal wieder raus hier aus der Bude kam und an die frische Luft gehen konnte. Cloud war eh ein Meister darin, wenn es ums Herumgrübeln ging und dass er im Moment dafür einfach zu viel Zeit hatte, dadurch dass er sich immer noch auskurieren musste, machte das auch nicht wirklich besser.
 

"Ich mach mir einfach Gedanken darüber, weißt du? Ich will ihm halt auch was bieten können. Ich mein...also...ich weiß ja, dass ich nicht sein erster bin und...aber er ist halt mein erster richtiger Freund...und...oh man...wieso sag ich dir das eigentlich alles?!"
 

Erneut lief Cloud purpurrot an, nur versuchte er es diesmal damit zu vertuschen, indem er seine Beine an den Oberkörper zog und sein Gesicht gänzlich dahinter versteckte.
 

"Also...das ist...", Reno musste sich ausgiebig räuspern, als er nach den richtigen Worten suchte, sich jedoch nach kurzer Zeit eingestehen musste, dass es hierfür einfach keine richtigen Worten geben konnte. Egal was er jetzt sagen würde, er würde sich damit selbst einen Strick drehen und darauf konnte er nun wirklich gut und gerne verzichten.
 

Irgendetwas in ihm sagte ganz klar und deutlich, dass er dem Blonden hier bei nicht helfen sollte, obwohl er es hätte machen können. Das konnte nicht gutgehen und das wusste er auch ganz genau. Jedoch weckte dieses kleine, blonde Kneul da vor ihm auch irgendwie ein absolut widerwärtiges Gefühl, welches man beinahe eventuell schon vielleicht fast als Mitleid bezeichnen könnte.
 

Am Besten, er hielt jetzt einfach seine verdammte Klappe, drehte sich herum und ging aus der Wohnung! Cloud würde das mit Sicherheit auch irgendwie selbst hinkriegen und sich nicht zu Tode grübeln....oder etwa doch?! Konnte man sich denn zu Tode grübeln?
 

"Cloud..."
 

NEIN! Was machten seine Beine denn da?! Wieso gingen sie jetzt wieder auf den Blonden zu, anstatt endlich diese verteufelte Wohnung hier zu verlassen?!
 

"Glaub mir...darüber solltest du dir nun wirklich nicht dein hübsches Birnchen zerbrechen. Lass es einfach auf dich zukommen. Hunderte vor dir haben es immerhin auch überlebt, genau wie hunderte nach dir es noch überleben werden. Das erste Mal ist nun mal kacke, weil man nicht weiß, was man machen soll. Irgendwann merkt man dann schon, wozu man seine Hände noch alles einsetzen kann und dass der Mund manchmal auch für etwas anderes gut ist, als zum Reden."
 

Himmelarschundwolkenbruch!
 

Hatte er jetzt etwa völlig seinen Verstand verloren?! Was laberte er sich da eigentlich gerade für eine Scheiße zusammen?! Was genau tat er hier überhaut?! Er war tatsächlich gerade dabei, Cloud Strife Sextips zu geben!! Verdammt! Wieso konnte er nicht einfach gehen und diesen Blondie hier in Ruhe weitergrübeln lassen??!!! Wieso setzte er sich jetzt schon wieder neben ihn??!!

Fehlte nur noch, dass seine Arme sich jetzt behutsam um ihn legten! Gnade denen sonst wer, wenn diese verfluchten Körperteile das gerade wirklich vorhatten! Sicherheitshalber verschränkte er sie ineinander, bevor er sich innerlich erneut eine Ohrfeige gab und gequält aufseufzte.
 

"Du solltest es einfach versuchen zu genießen und ihn machen lassen. Er weiß schon, was zu tun ist und wie er es anstellen muss, glaub mir...."
 

"Meinst du wirklich?"
 

"Jetzt mal im Ernst. Glaubst du wirklich, Zack hat das nicht drauf?! Du hast doch selbst gesagt, dass du nicht sein erster Kerl bist..also..."
 

Innerlich war der Rotschopf kurz vor einem Weinkrampf! Wieso verdammt nochmal konnte sein Mund nicht einfach endlich die Klappe halten und das machen, was ihm sein Gehirn befohl?! Tatsächlich war er kurz davor, nach einer Nadel und Faden zu suchen, um sich seine Lippen eigenhändig zuzunähen!! Es war doch zum Durchdrehen...er schaufelte sich hier gerade sein eigenes Grab!!
 

"Ihr hattet mal was miteinander, oder?"
 

Jeder kennt dieses eklige Gefühl, wenn man sich an seiner eigenen Spucke verschluckt. Man hustet und hustet und hustet und kriegt vor lauter Husten gar keine Luft mehr, sodass man panisch die Augen aufreißt und sich fragt, wann diese Tortur endlich wieder vorbei ist. Noch nie hatte sich Reno auch nur annähernd so abartig heftig verschluckt, wie in diesem einen Momet. Das war sein Tod. Er würde ersticken...an seiner eigenen Spucke und...
 

Noch ehe er diesen Gedanken weiterführen konnte, spürte er plötzlich, wie Cloud begann ihm nicht gerade sanft auf den Rücken zu schlagen, um ihn so aus dieser unglücklichen Lage zu befreien. Nach ein paar Schlägen erzielte es tatsächlich seine Wirkung, sodass er ein paar mal erleichtert durchatmen konnte, bevor er erschöpft seinen Kopf hängen ließ.
 

"Ich hab mich das schon die ganze Zeit über gefragt, seitdem ich weiß, dass Zack bi ist. Ihr habt euch immer so komisch angesehen, wenn ich dabei war. Ich mein...ich hatte natürlich keinen Einfluss darauf, was Zack vor mir gemacht hat und ich verübel euch das auch echt nicht, nur...ich...ich würd's einfach gern nachvollziehen können. Er sagt immer, dass er mich schon so lang liebt und...gleichzeitig schlaft ihr miteinander...und ja...da frag ich mich einfach, ob's da wirklich nur ums Vögeln ging."
 

"Jo..."

Berauschende Zustände

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Dunkle Vergangenheit - 1

„Zack, WARTE!!“

Panisch hüpfte Cloud von einem Bein aufs andere, während er aus dem Bett hüpfte und zappelnd versuchte sich endlich aus der Bettdecke zu befreien, da sich diese gefährlich verwirrend um seine Beine verknotet hatte.
 

„Jetzt warte doch mal, ich kann dir das erklären!!!“, immer schneller schüttelte er seinen Fuß vom Körper, ehe er sich endlich aus dem wirren Deckenknäul befreien konnte und Zack schlagartig hinterherstürzte, während dieser sich im Gehen gerade noch das Shirt über den Kopf zog und bereits im Begriff war aus der Wohnungstür zu gehen.
 

„ZACK!!!“
 

Endlich drehte sich der Schwarzhaarige zu ihm herum und bedachte ihn mit einem Blick, den man so an sich gar nicht wirklich deuten konnte. Da war ein großer Anteil Verwirrung, gemischt mit Anteilen aus Entrüstung, Panik und purer Enttäuschung.
 

Der Größere seufzte auf.
 

Sollte er nicht eigentlich lieber froh darüber sein, dass Cloud nichts gegen seine Affäre mit Reno hatte? Doch! Genau das sollte er, allerdings war seine Enttäuschung und die Angst, Reno könnte Cloud etwas aus seiner Vergangenheit erzählt haben, im Moment einfach größer, als dass sich dieser Gedanke wirklich hätte in seinem Kopf manifestieren können.

Cloud hatte tatsächlich mit Reno über ihn geredet?! Oder Reno mit ihm?! Eigentlich war es das Gleiche und beides war scheiße! Er HASSTE es einfach, wenn über ihn geredet wurde, anstatt die Sache direkt mit ihm PERSÖNLICH anzugehen! Er hasste seine Vergangenheit, er hasste seine damalige Schwäche und er hasste es, dass er einfach viel zu naiv gewesen war!
 

„WAS hat er dir erzählt??!!“
 

Cloud zuckte zusammen und zog seinen Kopf ein. Nicht wegen der Worte Zacks, sondern viel mehr wegen dem scharfen Ton, den diese angenommen hatten. Seine Stimme war lauter als sonst und man konnte deutlich heraushören, dass er selbst schockiert darüber war, es aber dennoch nicht unterdrücken konnte.

Der Blondschopf kannte seinen Freund so derartig aufgewühlt gar nicht und alleine die Tatsache, dass Zack vorhin noch so überaus zärtlich und sanft zu ihm war und nun das genaue Gegenteil davon darstellte, brachte den Jüngeren dazu einfach nur zurückhaltend seinen Kopf zu schütteln. Das da gerade war nicht sein Zack und bevor er diesem fremden Etwas vor ihm eine Antwort gab, die diesem nicht gefallen würde, hielt er lieber direkt seinen Mund, immerhin wollte er seinen Gegenüber nicht noch mehr provozieren, oder gar verärgern.
 

„Fein…“, verbittert presste Zack seine beiden Kieferhälften aufeinander, sodass ein widerlich knirschendes Geräusch entstand, bevor er sich wieder herumdrehte und erneut aus der Wohnung verschwinden wollte.
 

Cloud konnte einfach nicht anders.

Panisch eilte er Zack erneut hinterher und zog die Türe mit einer schnellen Bewegung und einem ziemlich lauten Knall wieder zu, bevor er seine Arme von hinten um Zacks Oberkörper schlang und ihn so fest er konnte an sich presste.

„Nicht gehen………bitte…“
 

Er war mit dieser abartig skurrilen Situation eindeutig überfordert und ohne dass er es wollte, begannen ihm heiße Tränen über die Wangen zu laufen, als er seine Stirn zwischen die starken Schulterblätter von Zack drückte und bebend einatmete. Das konnte doch nicht sein. Noch vor ein paar wenigen Minuten hatten sie zusammen im Bett gelegen und sich geliebt….und nun das hier.

Das war nicht fair!

Cloud schluchzte auf. Wieso war Zack nur so wütend? Nur weil er von Reno und ihm wusste? Nein. – Das konnte doch einfach unmöglich sein. Zack war so weit er zurückdenken konnte immer diese berühmte Ruhe selbst gewesen. So etwas Banales konnte ihn doch unmöglich so derart aus der Fassung bringen!
 

„Zack…du machst mir Angst.“
 

Es war lediglich ein unfassbar leises Wispern, welches sich über die Lippen von Cloud schlich und das sich zwischen seiner unregelmäßigen, rauschenden Atmung fast sogar verloren hätte.
 

Und so leise es die Lippen des blonden Jungen verlassen hatte, umso lauter hallte es in dem Kopf des First Class Soldiers wider. Dutzende Male hörte er diesen kleinen Satz in seinem Kopf, während sich Zack immer und immer mehr darüber klarwurde, wie hart und kalt er gerade auf seinen kleinen Chocobo wirken musste. Schlagartig hatte er sich selbst in jüngeren Jahren vor Augen, in welchen er einmal exakt die gleiche Situation erlebt und in Clouds jetziger Rolle gesteckt hatte.
 

Angeal.
 

Mit einer schnellen Bewegung drehte er sich in der festen Umklammerung seines Freundes herum, nur um keine Sekunde darauf seine Lippen auf die zitternden Gegenstücke Clouds zu pressen. Fast schon ehrfürchtig strich er anschließend mit seinen Händen über die Wangen seines Freundes, um dem unaufhörlichen Tränenfluss endlich ein Ende zu bereiten. Er konnte die salzigen, heißen Tropfen nur allzu gut auf den Lippen seines Freundes schmecken, leckte sie begierig weg, gerade so, als wolle er damit auch Clouds Trauer und Angst in sich aufnehmen, damit dieser sie nicht länger ertragen musste.
 

„Ich liebe dich.“, entschuldigend strich Zack mit seiner Zunge über die zitternde Unterlippe des Blondschopfs, ehe er selbigen innig umarmte und somit noch dichter an ihn drückte. Schließlich legte er seine Stirn an die seines Freundes, bevor er ihren Kuss beendete und darauf wartete, dass Cloud endlich wieder seine Augen öffnete, sodass sie sich ansehen konnten.

„Entschuldige bitte.“
 

Während er immer noch zitterte, legte Cloud seine Hände auf der Brust von Zack ab, bevor er ein paar mal blinzelte und dem Größeren letztlich in dessen dunkelblauen Augen schaute. Schlagartig überkam ihn eine Gänsehaut, als er in die bereuenden Saphire blickte, die ihn mit einer solchen Intensität anfunkelten, dass sich vor lauter Anspannung und Faszination seine Nackenhäärchen aufstellten. Er war einfach nicht in der Lage auch nur ein Wort herauszubringen, aus Angst er könne diesen unsagbar innigen Moment zwischen ihnen zerstören. Er nickte Zack also lediglich zaghaft zu, bevor er eine seiner Hände in dessen Nacken gleiten ließ, nur um ihn daran in einen erneuten Kuss zu ziehen.
 

Auch wenn er keinerlei Ahnung hatte, was genau Zack da gerade so aus der Fassung gebracht hatte, so war er nun umso erleichterter, dass es anscheinend vorüber und sein Freund wieder der Alte war.

„Ich hätte mit dir darüber gesprochen, Zack. Das musst du mir glauben, ja? Nur war da einfach keine Zeit für...ich mein…du kamst heim und…naja…dann waren wir anderweitig beschäftigt. Aber du musst wissen, dass wir über nichts Schlimmes geredet haben, Reno und ich. Er kam, um nach mir zu sehen, weil du ihn geschickt hast und dann…dann kam das einfach so. Er wollte wissen, was genau das jetzt zwischen dir und mir ist und als ich seinen Blick nach meiner Antwort gesehen habe, konnte ich mir bereits denken, dass du irgendetwas zwischen euch gewesen sein musste. Er hat mir versichert, dass es nichts Ernstes war…“
 

Cloud beendete absichtlich nicht seinen Satz, da er vorerst auf die Reaktion von Zack warten wollte. Dieser nickte lediglich zaghaft, bevor er gedanklich erleichtert aufseufzte und gespannt darauf wartete, was Cloud noch zu sagen hatte.
 

„…für dich. Das glaube ich auch…voll und ganz! Ich vertraue dir, Zack und ich weiß, dass du mich liebst.“

„Minerva, da bin ich aber froh!!“

„ABER…“, nun wurde Cloud wieder ernster und drückte Zack ein Stückchen von sich weg, um ihm bei den nächsten Worten besser in die Augen sehen zu können, „Ich denke, dass die Sache zwischen euch bei Reno mehr ausgelöst hat, als ihm selber lieb ist. Mag sein, dass ich mich irre, aber…aber ich denke, dass Reno nicht ganz so gefühlslos ist, wie er sich immer gibt…“

„Cloud…“

„Nein, nicht Cloud!! Zack, ich will ihm nicht wehtun…bitte rede mit ihm.“

„WAS?! Cloud, das…das ist absurd! Reno ist nicht…verliebt…in mich. Lass dir diesen Gedanken zwei, drei mal durch den Kopf gehen, dann merkst du vielleicht wieder, wie hirnrissig sich das überhaupt erst anhört!! Reno ist nicht…verliebt…das…nein…“
 

Cloud sah ihn durchdringend an und verschränkte seine Arme vor der Brust.

„Gut…wenn er nicht in dich verliebt ist, kannst du trotzdem mit ihm reden und das abklären. Da ist ja nichts weiter dabei und ich hab ein reines Gewissen, wenn wir unsere Beziehung jetzt auf das nächsthöhere Level bringen!“
 

Rauschend atmete Zack ein und schüttelte verständnislos seinen Kopf. Er war genervt. Von sich selbst, von Reno und gerade sogar auch von Cloud…zumindest von dessen Sturrkopf, gegen den er in letzter Zeit einfach nicht ankam.

„Gut, Prinzessin. Wenn‘s dich glücklich macht…“

Damit verschwand er im Bad, wobei er dieses Mal sogar die Tür schloss UND absperrte. Er brauchte Ruhe.
 

Cloud klappte die Kinnlade herunter.
 

Sowohl wegen der Worte Zacks, als auch wegen dessen wiederholtem, außerordentlich ungewöhnlichem Verhalten. Irgendetwas musste er sich einfallen lassen und zwar dringend, so konnte das unmöglich weitergehen. Noch mit diesem Gedanken im Kopf entschloss Cloud alles dafür zu geben, um herauszufinden, was genau seinen Freund so sehr belastete und auch wenn er nicht genau wusste, ob es da überhaupt wirklich etwas Spezielles gab, so wollte er sich dieses Mal einzig und allein auf sein Bauchgefühl verlassen, welches ihm sagte, dass es an der Zeit war, mehr über die Person von Zack Fair herauszufinden.

Denn eins wusste Cloud mit voller Gewissheit und das war nun einmal die Tatsache, dass er eben nicht alle Seiten von seinem Freund kannte und es da noch Vieles gab, was ihn darüber aufklären konnte, wieso Zack sich überhaupt so verhielt. Cloud war sich ebenso darüber im Klaren, dass er dazu wohl nicht drum herum kam, in Zacks Vergangenheit herumzuschnüffeln. Der 2nd Class Soldier wusste nur zu gut, wie sehr der Ältere darauf bedacht war, seine Vergangenheit und die damaligen damit einhergehenden Geschehnisse zu verbergen und zu verdrängen, weshalb er genau wusste, dass er außerordentlich vorsichtig sein und mit größter Diskretion an die ganze Sache herangehen musste.

Immerhin wollte er Zack auch nicht zu nahe treten, geschweige denn ihn verletzen.
 

Als Zack eine geschlagene Stunde später endlich aus dem Badezimmer kam, lag ein leise schnarchender Cloud bereits eingekuschelt und zusammengerollt in dem großen gemeinsamen Bett. Zaghaft lächelte Zack in sich hinein, als er sich zu ihm legte und den Kleineren sanft an sich heranzog, genau darauf achtend, ihn bloß nicht zu wecken. Er würde es vor seinem kleinen Chocobo niemals zugeben, jedoch war er wirklich außerordentlich erleichtert darüber, dass er bereits schlief und er seine Maske ihm gegenüber wenigstens für ein paar Stunden fallen lassen konnte. Tief atmete er den süßen und seelenberuhigenden Duft von Cloud ein, der ihn so sehr an den von seinem großen Idol erinnerte.
 

Krampfhaft versuchte Zack dagegen anzukämpfen, doch musste er sich schließlich einfach eingestehen, dass er es einfach nicht mehr länger zurückhalten konnte. All die Zeit hatte er es so gut es ging versucht zu verdrängen, diese vernichtenden Gefühle in die letzte und hinterste Ecke seines Verstandes zu verdrängen. Noch einmal drückte er sich dichter an Cloud und dessen wohltuenden warmen Körper, vergrub sein Gesicht in den weichen, blonden Haaren und dann…
 

…dann weinte er.
 

Still und schweigend, ohne sich dabei auch nur einen Zentimeter zu rühren. Ließ lediglich die heißen Tränen über seine geröteten Wangen laufen, presste ab und ab seine Lippen fest aufeinander, biss manchmal sogar hinein, um bloß keinen Mucks von sich zu geben.

Es tat so unbeschreiblich gut. Für diesen einen Moment wurde ihm diese unsagbar schwere Bürde von den Schultern genommen und er konnte kurze Zeit erleichtert sein, dieses Gewicht los zu sein. Es tat gut, trauern zu können und es tat so gut, dass er dabei nicht gänzlich alleine sein musste. Zack Fair würde es sich niemals auch nur im Ansatz wagen, vor jemanden zu weinen, Schwäche zu zeigen und für diesen somit leicht angreifbar zu sein. Vor allem vor Cloud versuchte er immer und mit jeder Sekunde, in der er den kleinen Blondschopf bei sich in der Nähe hatte, Stärke zu zeigen. Vor allem seinem Cloudy wollte er zeigen, dass es nicht möglich war, einen Zack Fair so einfach in die Knie zu zwingen, wollte ihm zeigen, dass er ihn beschützen konnte und er sich in seiner Nähe sicher und geborgen fühlen konnte.

Er wollte für Cloud sein Held bleiben…

…und Helden weinten nicht.

Helden brauchten Träume…und Ehre.
 

Das letzte, das Zack sah bevor er in einen tiefen Schlaf fiel, war das Buster Sword, welches an der gegenüberliegenden Wand lehnte und vielsagend vom Mondlicht, welches sachte durch das Fenster schien, angestrahlt wurde.
 

Und noch während Zack endlich einschlief, verkrampfte jeder einzelne Muskel in Clouds Körper. Aus seinem anfänglichen Scherz, sich schlafend zu stellen und Zack erschrecken zu wollen, war urplötzlich bitterer Ernst geworden.

Cloud hatte kurzzeitig aufgehört zu atmen, als er Zack hinter sich zittern und weinen spüren konnte. Er machte sich furchtbare Sorgen um ihn und gerade als Cloud sich zum wiederholten Male die Frage stellte, was Genau seinen Zack so sehr quälen musste, begann dieser hinter ihm auf einmal leise vor sich hinzumurmeln.

Er verstand nicht jedes Wort, da Vieles unsortiert und durcheinander über die Lippen des Soldiers kam, doch einen Satz verstand er glockenklar.
 

„Es tut mir leid, dass ich dich nicht retten konnte, Ange….“
 

Sein Herz setzte aus.
 

Cloud riss seine Augen auf und noch während er die Bedeutung der Worte versuchte zu verstehen und zu verarbeiten, wurde sich Cloud darüber bewusst, dass sein momentanes Bild von Zack durch sein Vorhaben wohl komplett verdreht werden würde.
 

Angeal Hewley war der Grund für das Leiden seines geliebten Zack?
 

Das veränderte Alles….von Grund auf.

Dunkle Vergangenheit - 2

Als er aufwachte hatte Zack furchtbare Kopfschmerzen und dabei war er sich verdammt sicher, dass er letzte Nacht nicht einen einzigen Tropfen Alkohol angerührt hatte. Knurrend hievte er sich in eine aufrechte Position und begann sich augenblicklich die Schläfen zu massieren, als er durch die Aufwärtsbewegung kurzerhand das Gefühl bekam, als würden ihm zwei kleine, unsichtbare Goblins ein Dolch links und rechts in den Kopf stechen.
 

„Na, endlich! Ich dachte schon, du willst heute gar nicht mehr aufstehen!“

Gespielt vorwurfsvoll stemmte Cloud seine Hände in die Hüften, nachdem er ein reichlich befülltes Tablett neben seinem Freund abgestellt und diesen schief angegrinst hatte. Er hatte für sich vorerst beschlossen, das Thema ‚Angeal‘ mit Samthandschuhen anzufassen und nachdem er in der letzten Nacht darum belehrt wurde, dass es tatsächlich Dinge auf Erden gab, die einen Zack Fair niederstrecken konnten, wollte er erst einmal alles daran setzen, dass es seinem Freund wieder besser ging und ihm ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Immerhin sah wohl jeder, der auch nur einen winzigkleinen Funken an gesundem Menschenverstand besaß, doch ganz genau, wie mies es ihm im Moment gehen musste und dass er etwas Fürsorge zurzeit wirklich ganz gut gebrauchen konnte.
 

Als er bis auf einen irritierten Blick nach ein paar Minuten immer noch keine Reaktion beziehungsweise Antwort bekommen hatte, hüpfte er kurzerhand zu dem Schwarzhaarigen auf das gemeinsame Bett und gab diesem einen kurzen Guten-Morgen-Kuss.
 

„Ich dachte, du könntest mal wieder ein ausgiebiges Frühstück gebrauchen und anstatt Toast vielleicht mal wieder Brötchen und frisches Obst vertragen. Ich war eben kurz in der Stadt und hab eingekauft. Es gibt allerdings keine Garantie dafür, dass es schmeckt! Das sag ich am Besten direkt mal im Vorraus…“, damit begann Cloud leise zu kichern und strahlte Zack unentwegt weiterhin an, bevor er ihm kurz in die Seite knuffte und sich anschließend einen erneuten Kuss raubte, den er diesmal jedoch nicht ganz so schnell wieder beendete. Zack konnte durchaus auch mal ein Morgenmuffel sein und da war er natürlich gerne bereit, ihm entgegenwirkend zu helfen, damit er richtig wachwerden konnte.
 

Nach ein paar wenigen Augenblicken konnte Cloud deutlich spüren, wie sich die Lippen seines Freundes noch im Kuss zu einem Grinsen verzogen und er urplötzlich von zwei starken Armen dichter an den warmen Körper vor sich gedrückt wurde. Ehe er sich versah ließ sich Zack plötzlich nach hinten fallen, sodass beide nun wieder im Bett lagen. Zufrieden nahm Cloud wahr, wie sich eine wohlige Gänsehaut auf seinem Körper ausbreitete, als Zack ihren Kuss durch ein sachtes Zungenspiel intensivierte und begann mit einer seiner Hände sanft den Ansatz seines Nacken zu kraulen.
 

„Hmmhh…“, wohlig seufzte Zack auf, was Clouds Herz sofort höher schlagen ließ. Sein Plan schien voll und ganz aufzugehen und er kam nicht drum herum, etwas stolz auf sich zu sein, da Zack scheinbar wieder etwas mehr…nun ja…eben Zack war. Gestern Abend hatte er seinen Freund kaum wiedererkannt und so fühlte es sich gleich doppelt so gut an, zu spüren, dass zwischen ihnen wieder alles in Ordnung war.
 

„Tut mir leid wegen gestern. Ich hab mich benommen, wie ein totaler Vollidiot.“
 

„Ach, Schwamm drüber. Ich habe ja auch irgendwie überreagiert. Lass uns das einfach vergessen, ja?“
 

„Oh man…du bist echt viel zu gut für mich, Cloudy.“, es folgte ein erneuter Kuss.
 

„Was soll ich dazu denn jetzt sagen? Einer muss dich ja schließlich bändigen und wirklich viel Auswahl gibt es da ja nicht!“

Damit begannen beide zu lachen, worauf eine wilde Rauferei folgte, bei welcher diverse Kissen und Decken entweder ineinander verknotet oder sogar regelrecht aus dem Bett katapultiert wurden.
 

Cloud hatte anfangs die Oberhand, da er oben und somit auf Zack lag und diesen damit im Bett festtackern konnte. Als der Soldier jedoch letztlich anfing, seinen Blondschopf auf gemeinste Art und Weise durch zu kitzeln, verlor dieser schnell die eigentliche Kontrolle über die Situation und versuchte Zack von sich zu stoßen, anstatt ihn noch weiter festzuhalten.
 

Auf der einen Seite war es für Cloud wirklich mehr als komisch, Zack jetzt plötzlich so nahe zu sein, nachdem sie miteinander geschlafen hatten, da einfach eine glaubliche Welle an neuartigen Gefühlen in ihm aufgetaucht war, die er nicht einmal im Traum hätte erahnen, geschweige denn sich vorstellen können. Auf der anderen Seite jedoch fühlte es sich auch unglaublich gut und vertraut an, wusste Cloud doch ganz genau, dass sich ihr Verhältnis dadurch nur noch mehr intensiviert und verstärkt hatte.
 

Und dennoch kam er nicht drum herum etwas rot um die Nase zu werden, als Zack sich in ihrer Rauferei urplötzlich über ihn gerollt hatte und er nun dessen verstohlen gutaussehende Hühnerbrust direkt auf Augenhöhe hatte. Perplex schluckte er einmal, da sein Hals auf einmal furchtbar trocken geworden war, was jedoch zur Folge hatte, dass er sich prompt verschluckte und einem gemeinen Hustenanfall erlag.
 

Verflixt noch eins!
 

Gedanklich schallte er sich selbst dafür, während er immer noch seinem Husten ausgeliefert war, dass er sich wieder einmal benahm wie ein kleines, dummes Schulmädchen und das, obwohl er sich mehr als nur sicher war, dass er KEINE Frau war.
 

„Abartig…“
 

„Hä? Also, wenn du willst, dass ich von dir runtergehe, kann man das auch durchaus freundlicher ausdrücken!“
 

„Was? Nein! Ich…ach egal…“
 

Zack grinste ihn verstohlen an, während er kurz auflachte und ihn in die Seite zwickte.
 

Verflucht sollte dieser Kerl werden! Der wusste doch ganz genau, was gerade Sache war!
 

„Ach, Cloudy…du bist mir schon einer!“
 

„Sei still…ess lieber!!“
 

„Was bist du denn auch so schüchtern?“
 

„I..ich…also….nein….man, Zack! Jetzt frühstücke schon endlich, sonst wird der ganze Kram da noch kalt…“
 

Mit dem letzten Wort, das er aussprach, war es vollends um Zack geschehen. Nachdem er einmal rüber auf das Tablett geschielt hatte, grunzte er kurz auf, bevor er seitlich ins Bett kippte und anfing aus vollem Herzen zu lachen. Die Tatsache, dass sich absolut rein Garnichts unter den essbaren Köstlichkeiten befand, was hätte auf irgendeine Weise kalt werden können tat dabei wohl, neben dem Rumgedruckse von Cloud, sein Übriges. Unkontrolliert kugelte der Soldier kichernd von einer Seite auf die andere, während Cloud immer wieder mit mehr oder weniger sanften Schlägen versuchte, ihn wieder zum Schweigen zu bringen.
 

Das Ganze ging noch eine ganze Weile so weiter, bis sich Zack schließlich wieder aufrichtete und Cloud einen flüchtigen Kuss auf die Lippen drückte, während er dessen rumfuchtelnde Hände nahm und sie festhielt:

„Ich nehm das jetzt einfach als Kompliment und halte meinen Rand, bevor du dir noch ernsthaft wehtust, bei dem Versuch, mir wehzutun!“
 

„Wieso musst du IMMER das letzte Wort haben?! Du bist unmöglich…“
 

„Weil…“, damit rückte Zack noch ein ganzes Stückchen dichter an Cloud, vergrub sein Gesicht in dessen Haaren und begann grinsend an der Ohrmuschel von ihm zu knabbern, während er in selbige leicht hinein pustete, „…weil du mich genau dafür liebst…“
 

„Das…“, erstaunt schnappte Cloud nach Luft und wollte eigentlich empört seine Augen aufreißen, stattdessen fielen diese jedoch genießerisch zu, als sich Zack einen wohltuenden Weg von seinem Ohr über seinen Hals küsste und dabei immer wieder verstohlen an der zarten Haut knabberte.
 

„Hmmm…was, wenn ich jetzt erst mal dich frühstücke?“, unschuldig blinzelte der Schwarzhaarige seinen leichtgrinsenden Freund an, noch während er diesen in einer flüssigen Bewegung zurück in die Laken drängte und sich mit seinen Armen seitlich von der blonden, durch die Kissenschlacht ziemlich zerzausten Mähne, abstützte, „Ich hab da nämlich gerade einen unsagbaren Heißhunger drauf bekommen…“
 

„Hmmm….also eigentlich würde ich jetzt nach deinen letzten, bissigen Kommentaren eher verneinen….aber…ich bin gerne bereit mich von dir umstimmen zu lassen!“, frech und stolz darüber, nun endlich auch ein passendes Gegenargument gefunden zu haben und somit wieder im Spiel zu sein, versuchte Cloud eine halbwegs ernste Miene zu machen und dem Soldier taff in dessen Augen zu blicken.
 

Der sollte sich da bloß mal nicht täuschen!
 

Wenn er wollte, dann konnte er genauso schlagfertig sein und bei Minerva…er befürchtete, dass er sich für die Beziehung mit Zack in dieser Hinsicht noch ein gewaltiges Repertoire zusammensammeln konnte, bis er soweit war, dass auch in wirklich jeder Situation ausspielen zu können! Wenn er in dieser Beziehung nicht untergehen wollte, dann musste er sich wohl wirklich gehörig ins Zeug legen, dass er gegen Zack bestand und ihn auch mal auflaufen lassen, damit er merkte, dass er durchaus auch andere Seiten aufziehen konnte.
 

„Ach so ist das also…ich soll den Herrn von meinen Fähigkeiten überzeugen, habe ich das richtig verstanden, ja?“
 

„Wer weiß….“
 

„Sehr schön! Ich wollte ja nur nochmal sichergehen!“
 

Noch während sich beide gegenseitig angrinsten, legte Cloud seine Arme in Zacks Nacken und hieß dessen Lippen auf seinen herzlich Willkommen. Ohne Umschweife ließ Zack eine seiner Hände unter das Shirt des Blonden wandern, um somit die weiche, warme Haut darunter zu liebkosen und zu streicheln. Genießerisch schloss Cloud wieder seine Augen, während er wohlig aufseufzte und sich den Berührungen von Zack völlig hingab.
 

~*~
 

Zwei Stunden später hatten sie letztlich auf beide Weisen ausgiebig gefrühstückt und waren frisch geduscht. Während Zack bereits den weiteren Tag verplante, überlegte Cloud stattdessen wieder fieberhaft, wie er seinen Freund nun auf Angeal ansprechen sollte, oder ob er es sogar lieber ganz bleibenlassen sollte. Nach wenigen Minuten kam Cloud allerdings zu dem Entschluss, dass er es einfach wissen MUSSTE! Er war sich sicher, dass es ihn ansonsten sein restliches Leben verfolgen würde und abgesehen davon hatte er ansonsten ständig das Gefühl, dass Zack etwas vor ihm verheimlichte und das, da war er sich hundertprozentig sicher, war….kacke!
 

Wer wollte schon, dass seine große Liebe etwas vor einem verbarg? Richtig! Absolut niemand! Und er war auch jemand von diesen Niemanden und er wollte somit nun einmal auch um jeden Preis wissen, was es nun mit Zacks Alptraum von letzter Nacht auf sich hatte.
 

„….der weiß schon was Sache ist und zu guter Letzt gehen wir noch irgendwo was futtern, weil wir danach sicher wieder‘nen riesigen Kohldampf haben werden! Was sagst du dazu?“
 

Zack grinste ihn über beide Ohren an, darauf wartend, dass Cloud genauso euphorisch wurde wie er selbst. Dieser jedoch wurde urplötzlich aus seinen vertieften Gedanken gerissen und hatte buchstäblich absolut keinen Plan davon, was der Schwarzhaarige ihm da gerade Alles vorgeschlagen hatte.
 

„Ähm…naja…also…klingt…nicht schlecht…“
 

„Aber….?“, Zack blickte ihn enttäuscht an und ließ den Kopf hängen, „Oh man…ich hätte es wissen müssen. Du magst keine heißen Quellen, oder?“
 

„Heiße Quelle? Wie…?“
 

„Ja, so’n Steingebilde-Dingenskirchen, wo heißes Wasser drinnen ist?! Jetzt sag nur, du kennst das nicht?!“
 

„An der freien Luft?!“
 

„Hast du mir eben eigentlich zugehört…?“
 

„Ist man da ungestört?“
 

„Ehh…naja…sagen wir so. Du brauchst auf keinen Fall Schiss haben, dass dich außer mir irgendjemand dort nackig sieht! Da kommt eigentlich keine Menschenseele hin! Ich glaub, die Meisten wissen auch gar nicht, dass es dort ne heiße Quelle gibt…die hab ich damals mal gefunden, als ich auf Mission war!“
 

„Perfekt!! Worauf warten wir noch?! Handtücher eingepackt und los geht’s!“
 

Den zu Recht verwirrten Blick von Zack ignorierte Cloud gekonnt, während er sich schnell einen großen Rucksack schnappte und begann in selbigen dutzende Handtücher zu stopfen. Was Besseres hätte ihm gar nicht passieren können! Er wusste, wie entspannt und locker Zack war, wenn er mal zum Ausgleich seines oft stressigen Berufs die Möglichkeit bekam, ein ausgiebiges Bad zu nehmen. Das hier war also die allerbeste Lösung, eine perfekte Grundlage für dieses heikle Gesprächsthema zu schaffen! Was Besseres hätte ihm doch jetzt wirklich nicht passieren können…
 

~*~
 

Es war wirklich sehr gemütlich hier, wie Cloud fand.
 

Allerdings gab es ein paar Faktoren, die diese scheinbare Idylle ziemlich ins Schwanken brachten und gewisse Zweifel erregten. Vielleicht sollte man sogar eher sagen, dass es nicht wirklich das beste Gefühl war, wenn man plötzlich über verbotenes Gelände wandern musste und in absehbarer Nähe von sich selbst einen gefährlich brodelnden Vulkan hatte, der wohl jede Sekunde hätte ausbrechen und einem um die Ohren fliegen können.
 

Von diesen paar ‚Kleinigkeiten’, wie Zack sie beschrieben hatte, war es hier wirklich sehr schön. Konzentrierte man sich tatsächlich nur auf die heiße Quelle und deren Standpunkt, so erblickte man eine wunderschöne, rustikale und anthrazitgraue Gebirgslandschaft, welche ab und an von niedlichen, kleinen Pflanzen unterbrochen wurde, gerade so als wollten diese als kleine Farbtupfer dafür sorgen, dieses eintönige Bild doch noch etwas zu unterbrechen und aufzulockern.
 

Ungestört war man hier auf jeden Fall. So viel stand schon mal fest….
 

„Und…du bist dir sicher, dass das eine gute Idee ist? Wenn uns hier jemand erwischt sind wir echt gehörig am Arsch!“, zurecht waren diese Bedenken erfüllt mit Skepsis über die Lippen von Cloud gekommen, als dieser die letzte größere Lücke zwischen zwei Steinen mit einem kleinen Sprung überbrückte und sich prompt an Zack festkrallen musste, da er beim letzten Schritt noch einmal Gefahr gelaufen war, abzurutschen und gemeingefährlich mit dem Knöchel umzuknicken, da das Geröll unter ihm ziemlich bröckelig und uneben war und zudem von Zeit zu Zeit von einem leichten Beben erfüllte wurde.
 

„Ach, jetzt sei mal kein Schisser. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass sich hier irgendjemand hinverwirrt….ist immerhin nicht umsonst Sperrgebiet mit erhöhter Lebensgefahr…“
 

„ZACK!! Willst du mich VERARSCHEN?! Das ist doch gerade unmöglich dein…“
 

„Wooohoooww, Cloud! Reg dich ab!“, abwehrend hielt Zack seine Hände in die Luft während er kichernd um sich blickte und sich anschließend am Kopf kratzte, „Das mit der erhöhten Lebensgefahr ist übertrieben….so erhöht ist sie hier auch wieder nicht…ich kenn genug andere Orte, an denen das anders ist!“
 

„ZACK!!“
 

„Ist ja schon gut! Schon gut…ich hör ja schon auf! Du sollst dir doch nicht immer so viele unnötige Gedanken machen, Cloudy! Ich pass schon auf dich auf!“
 

„Ja super….“
 

„Hey! Das klingt fast so, als würdest du da gar keinen Wert drauf legen!?“
 

„Och…doch, doch…klar!“
 

Schmollend verschränkte Zack seine Arme vor der Brust und sah Cloud mit zusammengezogenen Augenbrauen an, während er ein paar unverständliche Sätze vor sich hinmurmelte. Da wollte er ein einziges Mal in seinem Leben so etwas Ähnliches wie romantisch sein und dann sowas hier. Ein herumzickender Cloud, der nichts Besseres zu tun hatte, als seine Führungs- und Beschützerfähigkeiten in Frage zu stellen. Sowas konnte er ja gerade leiden! Davon abgesehen war er hier selbst oft genug gewesen und er war bisher auch immer wieder in heilen Stücken wieder zurückgekehrt, also sollte sich Blondie mal nicht in die Hose scheißen!
 

„Schmollst du gerade?“
 

„Nö, wieso?“
 

„Hmm…du sahst so komisch aus im Gesicht...“
 

„Liegt bestimmt an den giftigen Dämpfen hier…“
 

„GIFTIGE WAAAA….OHHH, du mieses, mieses, dreckiges Arschloch, du! Wieso kannst du es nicht ein einziges Mal gut sein lassen??!!! Macht es dir wirklich ernsthaft SO viel Spaß mich immer wieder auf 180 zu bringen und dabei zuzugucken, wie ich tausende Tode sterbe und Herzinfarkte erleide???!!!“
 

„Also eigentlich wäre es logischer, wenn du erst die Infarkte bekommst und dann stirbst…andersrum haut das nämlich nicht so hin, vermute ich.“
 

Sich das Lachen verkneifend biss sich Zack auf seine Lippen, während er langsam auf Cloud zuschritt und dessen Mimik genau beobachtete. Es war wohl das Niedlichste, was Zack bisher in seinem Leben gesehen hatte, fast schon so zuckersüß, dass es einem die Arschbacken förmlich zusammenklebte.
 

Cloud stand da und wusste wohl gerade selbst nicht recht, ob er jetzt amüsiert oder tatsächlich sauer sein sollte. Dies äußerte sich in der Form, dass er mit jedem Zucken seiner Mundwinkel versuchte, dieses mit einem kurzen Biss auf die Lippen zu unterbinden, während er seine Arme immer stärker ineinander verschränkte, um wohl zu unterstreichen, dass er gerade unnahbar sein wollte. Gelegentlich wurde ihm dann auch noch von der warmen Luft, welche aus der heißen Quelle strömte und ab und an wie eine sanfte Brise durch die Lüfte schlich, eine einzelne Haarsträhne ins Gesicht geweht, welche er immer tapfer versuchte zu ignorieren und stattdessen einfach ein paar mal energisch blinzelte und einmal sogar niesen musste.
 

Lachend streckte Zack einen Arm von sich aus, nur um Cloud diese eine berüchtigte Haarsträhne eigenhändig aus dem Gesicht zu streichen, welches er mit gekonnter Ignoranz missachtete und einfach weiterhin dastand und ihn unentwegt versuchte in Grund und Boden zu starren.
 

„Mein süßer Schmollmops, du.“
 

Sanft hatte Zack einen kleinen Kuss auf die Stirn von Cloud gehaucht, während er grinsend versuchte dessen Arme voneinander zu trennen, damit er seinen kleinen Chocobo gänzlich in die Arme schließen konnte. Kaum hatte er dies geschafft, merkte er, wie Cloud einmal tief durchatmete und seinen Kopf letztlich in die Halsbeuge von ihm bettete. Liebevoll begann Zack daraufhin seinen kleineren Freund im Nacken zu kraulen, was dieser mit einem leisen Knurren kommentierte.
 

„Was denn?“
 

„Du bist unmöglich!“
 

„Ja, ich weiß…“
 

„Nein, weißt du nicht! Es ist total ätzend, sauer auf dich sein zu wollen und das nicht zu können, weil du so….so…“
 

„So toll bist…ja, ich weiß.“
 

„Nein! Unmöglich! Du bist einfach nur unmöglich! Wahrscheinlich ist das im Moment bei mir nur diese berüchtigte rosarote Brille, die man bei seiner ersten richtigen Beziehung aufgesetzt bekommt und die dann irgendwann nach ein paar Wochen oder Monaten wieder abfällt…“
 

„HEY! Jetzt mach mal Halblang, Mister! Ich will nicht, dass da irgendwas abfällt, ok?!“
 

Nun war es an Cloud einmal kurz aufzulachen.
 

„Das ist nicht lustig, hörst du?! Du glaubst gar nicht, was für’n ätzenden Weg ich hatte, um endlich das hier…“, damit drückte er Cloud einen kurzen, dafür aber umso intensiveren Kuss auf, „…machen zu können! Wenn sich da nochmal irgendwas auch nur im Geringsten dran ändern sollte, dann lauf ich echt Amok! Und der erste, der erste, der dann dran glauben wird ist Reno, weil er mir den ganzen Mist nämlich überhaupt erst eingebrockt hat!“
 

„Das war die schönste Liebeserklärung, die ich jemals bekommen habe…“
 

„Du hast schon mal eine davor bekommen…?!“
 

„Oh man, Zack…manchmal glaube ich, du stellst dich dümmer, als du eigentlich bist! Wieso musst du immer diese Knistermomente mit solchen dummen Sprüchen zerstören?!!“
 

„Knister…momente..? Ist das ein grammatikalisch richtiges….ok, egal! Du hast Recht! Sorry für die Knisterzerstörung! Wir sollten vielleicht einfach beide lernen weniger zu reden und mehr zu machen! Sowas hier zum Beispiel….“
 

„HEY!“
 

„Was? Nicht gut?“
 

„N..äh…doch! Ab…aber…“
 

„Oh Oh…das klingt, als würde da gleich was Ernstes kommen.“
 

„Ja, irgendwie schon. Also, auch wenn ich dir mit dem weniger Quasseln völlig Recht gebe, aber…da…also….naja…“
 

„Jaaaaaa?“
 

„Da gibt’s noch eine Sache, die ich schon ganz gerne…wissen…also…bereden würde…mit…dir.“
 

Cloud druckste wohl zu Recht etwas rum und die Tatsache, dass er da gerade vor ihm stand, wie ein begossener Pudel, erweckte in Zack mit einem Schlag ein ziemlich ungutes Gefühl. Dennoch drückte er Cloud kurzerhand ein kleines Stückchen von sich weg, um ihm in die Augen schauen zu können und in Erfahrung zu bringen, um was es sich handeln könnte. Vielleicht bildete er sich das auch einfach nur ein und es war wieder etwas völlig Belangloses, worüber sich sein kleiner Chocobo völlig umsonst sein hübsches Köpflein zerbrach.
 

„Wie wär’s, wenn wir erst mal schnell ins warme Nass steigen und du deine Sache anschließend mit mir beredest?“
 

Ohne dass er groß auf eine Gegenantwort seines Freundes wartete, zog er diesem kurzerhand seine Jacke und das Shirt aus, nur um sich daraufhin dessen Gürtel zu widmen und die Hose somit ebenfalls von dem Körper vor sich befreien zu können. Da Cloud absolut keine Anstalten machte, dass er aufhören sollte, packte er auch noch die etwas zu große Boxershort, welche Cloud wohl mit einer von seinen Exemplaren vertauscht hatte, und zog auch diese herunter, sodass sein Freund jetzt komplett entkleidet vor ihm stand, wobei seine Hose und Boxershort um seine Füße herumlagen und seine Augen immer noch starr auf seine eigenen gerichtet waren. Ihren intensiven Blickkontakt unterbrachen sie erst, als auch Zack sich ebenfalls auszog und Cloud daraufhin kurzerhand mit in das warme Wasser zog, welches vor ihnen in einer geräumigen, steinigen Kuhle von Mutter Natur gesammelt wurde.
 

Zack konnte deutlich spüren, dass Cloud immer noch tierisch angespannt war, weswegen er ihn sanft in eine abgerundete Einkerbung am Rand der sprudelnden Quelle an die Wand drängte, an welcher sich Unterwasser eine größtenteils glatte Steinbank befand, auf die man sich bequem draufsetzen konnte.
 

Damit sich Cloud letztlich erst einmal daran gewöhnen konnte, gab Zack ihn vorerst wieder frei und setzte sich neben ihn auf die Steinbank und lehnte seinen Rücken so gemütlich es eben ging an die Felsen hinter ihm.
 

Kurz schloss er einmal seine Augen und spürte, wie urplötzlich jegliche Anspannung von ihm abfiel und er sich entspannen konnte. Tief atmete er die feuchte, aber dennoch wohltuende Luft um ihn herum ein und ließ seinen Gedanken, die er bis eben noch erfolgreich verdrängen konnte, freien Lauf. Mit Sicherheit wusste sein Freund bereits ganz genau, dass er ihn nicht einfach mal so hier her geschleppt hatte und dass er genau diese Tatsache womöglich gleich hinterfragen würde, bereitete ihm ein ziemlich ungutes Gefühl. Niemals hatte er geglaubt, dass er doch einmal auspacken und Cloud wohl seine schlimmste aller Sünden beichten musste.
 

Seine Gedanken kamen dabei nicht drum herum, ihn an den Tag zu erinnern, an dem er das letzte Mal hier in der Quelle gelegen hatte und wer ihm diesen einzigartigen Ort eigentlich gezeigt hatte. Mit einem Schlag holte ihn sein Traum von letzter Nacht ein, was direkt zu Folge hatte, dass sich eine riesige Welle an beklemmenden Gefühlen durch seinen Körper fraß und ihm schirr den Atmen raubte. Erwollte doch gar nicht an ihn denken! Es war Vergangenheit und er wollte einfach nur noch in der Gegenwart leben und in seine Zukunft schauen, welche sich nebenbei gerade an ihn gekuschelt und den Kopf auf seine Brust gelegt hatte.
 

„Zack, wir müssen wirklich reden….“, Clouds Stimme war einem leisen Flüstern gewichen, während er an Zack herangerückt war und dessen Nähe gesucht hatte. Irgendwie fühlte er sich bei dem anstehendem Gespräch sicherer, wenn er direkt bei Zack war und somit jegliche Reaktion von ihm wahrnehmen und spüren konnte. Die stählende Angst, dass Zack jedoch wieder genau wie gestern ausrasten könnte, beklemmte Cloud stetig weiter und sagte ihm eigentlich mit jeder Sekunde, dass er lieber Abstand von seinem Freund halten sollte für den Fall der Fälle.
 

Und obwohl sich im Moment alles in ihm gegen diese Nähe sträubte, schmiegte Cloud seinen Körper seitlich an den von Zack und versuchte dann vorsichtig dessen Blick einzufangen, indem er langsam nach oben zu Zack ins Gesicht blickte. Dieser hatte ihm bis jetzt nichts weiter, als ein zögerliches Nicken als Antwort gegeben und einen seiner starken Arme um seine Hüften gelegt, was Cloud kurzzeitig zusammenzucken ließ, da sich seine Berührung durch das warme Wasser, welches sie beide umschloss, noch intensiver anfühlte.
 

„Zack….ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll. Ich hab einfach furchtbare Angst davor, dass ich dich damit kränken oder gar verletzten könnte…“, nun konnte er ihm doch nicht mehr in die Augen schauen. Stattdessen presste Cloud seinen Kopf energisch gegen die Brust von seinem Freund, da er bereits damit rechnete von dessen Armen weggeschoben zu werden und panische Angst davor hatte, dass er bereits jetzt zu forsch an die ganze Sache herangetreten war, anstatt Zack lieber doch noch etwas mehr Zeit zu geben. Andererseits war er unendlich erleichtert, dass er sein größtes Bedenken direkt zu Anfang gebeichtet hatte und Zack mit der völligen Wahrheit konfrontiert hatte. Bei jedem anderen Satz hätte er wohl ewiglange herumgedruckst und wäre gar nicht erst zum Punkt gekommen.
 

„Ich liebe dich, Cloud. Das darfst du niemals vergessen, ok?“, auch wenn es gerade wohl ziemlich unpassend war, so musste Zack seine Gefühle in diesem Moment einfach noch einmal laut und deutlich aussprechen. Die Angst, dass Cloud ihn für sein vergangenes Handeln verachten oder gar hassen würde, raubte ihm jegliche noch vorhandene Luft aus den Lungen und schnürte seinen Hals auf eine abartige Weise zu, sodass er das Gefühl bekam, gänzlich gar nicht mehr Atmen zu können. Er wollte einfach, dass sein kleiner Wuschelkopf wusste, was er für ihn empfand und es sich zurück ins Gewissen rief, wenn er dabei war, das Gesagte zu verarbeiten. Mit jeder Sekunde hasste sich Zack mehr dafür, dass er es so weit hatte kommen lassen und dass er damals noch so schwach gewesen war, zu schwach um zu kämpfen und zu schwach seinen größten Ängsten ins Gesicht zu blicken…
 

Fahrig wischte sich der Soldier mit der freien Hand über sein Gesicht, als seine Augen bereits wieder angefangen hatten, verräterisch zu brennen. Einen Teufel würde er tun und vor Cloud anfangen zu heulen! Das macht Man(n) nicht, somit zeigte er nur erneute Schwäche, erneute Angreifbarkeit und das konnte er sich nicht erlauben, jetzt wo er Cloud an seiner Seite hatte und ihn beschützen musste.
 

„Ich liebe dich auch, Zack! Ich…ich will glücklich mit dir sein und endlich aufhören können, mir ständig Sorgen um dich machen zu müssen! Das hier bist nicht du, das hier ist allerhöchstens ein ziemlich guter Doppelgänger von dir…ich will dir helfen, dass du endlich wieder du selbst sein kannst.“
 

Rauschend atmete Zack wieder ein, fast so, als hätte er die ganze Zeit über die Luft angehalten und als müsse er nun wieder den ganzen Sauerstoff aufnehmen, der ihm noch bis eben verwehrt wurde. Zitternd drückte er sein Gesicht in die blonde Haarpracht vor sich, während er Cloud wieder enger an sich heranzog und sich förmlich an ihn klammerte, so wie ein Seemann in Not, der sich verzweifelt an einem Rettungsring festhielt.
 

„Ich habe etwas Furchtbares getan, Cloudy.“
 

Es war der bloße Tonfall in Zacks Stimme, der Cloud eine furchterregende Gänsehaut über seinen Körper jagte. Zacks Stimme war um ein vielfaches leiser geworden und der Schmerz, welcher die ausgesprochenen Worte getränkt hatte, tat sein Restliches zu der Vorstellung von Cloud bei, dass wohl im Moment nichts weiter als ein Häufen Elend hinter ihm an der Steinwand lehnte, anstatt sein lebensfroher und immer lachender Freund Zack Fair.
 

Verzweifelt über die reine Tatsache, dass er ihm gerade nicht helfen konnte, ballte Cloud eine seiner Hände zu Fäusten und presste wütend seine Augen aufeinander. Auch, wenn er wusste, dass sie dieses Gespräch hier gerade führen musste, so kam er dennoch nicht drum herum, sich hierfür gerade zu verfluchen. Hätte er von Anfang an gewusst, wie sehr er seinem Zack hiermit zusetzte, hätte er es wohl doch direkt bleiben lassen und wäre lieber an seiner verfluchten Neugierde zu Grunde gegangen.
 

Nach ein paar weiteren Momenten schüttelte Cloud diesen Gedanken jedoch wieder ab, denn nun war es ohnehin zu spät. Viel lieber sollte er zusehen, dass sich Zack wieder etwas beruhigte. Also ließ er seinen einen Arm rauf zu dem Hals von Zack wandern, um seinen Freund daran etwas weiter zu ihm runter zu ziehen. Vorsichtig und unendlich langsam legte Cloud seine warmen Lippen auf die von Zack, während sich selbst halbwegs aufrichtete und die gleiche Hand zu der Schulter des Soldier gleiten ließ, um sich an selbiger etwas aufrecht halten zu können. Clouds Herz machte einen kleinen Hüpfer, als Zack nach einiger Zeit endlich seinen Kuss erwiderte und seine andere Hand ebenfalls an seine Hüfte legte, um ihn so endlich komplett auf seinen Schoß zu ziehen. Der Blonde konnte deutlich spüren, wie sich das rasende und aufgeregte Herz von Zack allmählich langsam wieder beruhigte und sich die Anspannung seiner Muskeln ebenfalls wieder legte.
 

Sanft löste Cloud ihren Kuss, indem er seine Stirn letztlich gegen die von Zack legte und diesem mit einem liebevollen Blick wohl mehr sagte, als es tausende von Worten hätten tun können. Zack konnte ihm alles sagen, egal wie schlimm oder gar furchtbar es sich anhören würde. Cloud wusste ganz genau, dass Zack weder ein Verbrecher, noch ein böser Mensch war, er vertraute ihm und genau deshalb war es völlig egal, was Zack ihm da gleich beichten würde.
 

Noch ein letztes Mal, stahl sich Cloud einen flüchtigen Kuss und deutete Zack mit einem weiteren Blick, dass er ihn zu nichts drängen würde. Er sollte sich die Zeit nehmen, die er brauchte und noch während Cloud sich wieder ein Stück tiefer rutschen ließ, um seinen Kopf in die Halsbeuge von Zack zu betten, begann dieser plötzlich zu erzählen.
 

„Es ist Angeal, der mich ununterbrochen verfolgt.“, überlegend, wie er wohl am Besten fortfuhr, strich sich der Soldier einmal durch seine schwarze Haarpracht, ehe er seine Hand wieder ins Wasser gleiten ließ, um damit sanft über den Rücken von Cloud zu streicheln, „Wie du weißt war er mein Mentor und bester…Freund. Ich…und er…also…wir waren zwar kein Paar, aber….“
 

Zack brach ab und wandte seinen Kopf zur Seite, als er merkte wie sich der von Cloud erstaunt regte und in die Höhe schnellte. Er konnte im Augenwinkel genau sehen, wie ihm diese zwei innig geliebten Saphire fragend und völlig erstaunt entgegenblickten. Er konnte Cloud seine Fassungslosigkeit auch absolut nicht verdenken, immerhin hatte es niemand außer ihnen gewusst….bis auf Reno. Tränen stahlen sich in seine Augen, die er jedoch erfolgreich wegblinzelte, als er an die vergangene Zeit zurückdachte.
 

„Er hat mir gezeigt, was es heißt ein wahrer Soldier zu sein. Dass wir nicht dafür da sind, um irgendwelche dummen Missionen zu erfüllen und somit angeblich für Recht und Ordnung sorgen. Es ging nie darum, gehorsam jeden Befehl auszuführen und sich von Shinra in ein besseres Licht rücken zu lassen. Dieser ganze Konzern ist eine einzige Lüge, Cloud! Die kontrollieren absolut alles und jeden und wer sich gegen sie stellt, wird blutrünstig ermordet. Ich wollte immer für eine bessere Welt kämpfen, deswegen kam ich hier her und wurde ein FirstClass. Hätte ich aber gewusst, was das alles mit sich bringt, dann….scheiße…dann wär ich wohl besser dran gewesen, in meinem Dreckskaff Gongaga zu bleiben und dort Bauer zu werden.“, seufzend schüttelte Zack seinen Kopf, um diesen unsinnigen Gedanken wieder loszuwerden.
 

„Meine Eltern hatten mir schon immer von klein auf gesagt, dass mir ein anderes Schicksal zuteil wird, als den anderen Kindern im Dorf. Als sie hörten, dass ich es dann tatsächlich geschafft hatte und bei Shinra war, konnten sie es kaum glauben und waren unfassbar stolz auf mich. Angeal hat mir immer runtergebetet, dass es wichtig war, Menschen zu haben, die an einen glaubten, auch dann, wenn man es selbst nicht mehr tat. Er hat mir chaotischem Grünschnabel beigebracht, was es heißt ein Mann zu sein. Ein Mann mit Ehre und mit Stolz. Er…er war das größte Vorbild, das ich jemals hatte und ich habe all seine Ratschläge immer versucht zu beherzigen. Ich konnte gar nicht anders, als seine Nähe förmlich aufzusaugen. Bei ihm fühlte ich mich immer ernstgenommen und verstanden….“
 

Eine kurze Zeit schwiegen beide. Zack, weil er erst einmal wieder seine Gedanken sortieren und überlegen musste, wie er nun fortfahren sollte und Cloud, weil er absolut fassungslos den Worten lauschte, die ihm sein Freund da gerade erzählte. Er traute sich nicht eine Zwischenfrage zu stellen, einfach deswegen, weil er Zack nicht unterbrechen wollte. Er kämpfte gerade mit sich selbst und das schien wohl einer der schwersten Kämpfe zu sein, die er bisher ausfechten musste.
 

„Lange habe ich versucht meine Gefühle ihm gegenüber zu verstecken, weil ich mich dafür geschämt habe, einen Mann zu begehren und dieser obendrein auch noch mein Mentor und Lehrer war. Ich wollte es nicht wahrhaben und habe es deswegen so gut es ging verdrängt. Auf einer unserer Missionen mussten wir nachts in einer Höhle Zuflucht suchen, da es draußen fürchterlich gestürmt hatte und es zu riskant gewesen wäre, wenn wir unsere Zelte unter freiem Himmel aufgeschlagen hätten. Am Lagerfeuer erzählte er mir, dass er mit dem Gedanken spiele, Shinra zu verlassen und somit auch SOLDAT den Rücken zu kehren und er auf eigene Faust weitermachen wollte, ohne mich und ich ihn nicht aufhalten, geschweige denn suchen solle. Ich konnte es nicht fassen und war über seine Worte einfach nur zu schockiert, dass ich es im ersten Moment gar nicht realisierte, dass er mich in die Arme schloss und küsste. Diese Nacht war das einzige Mal, wo wir uns näher kamen. Als ich dann am nächsten Morgen alleine in der Höhle aufwachte, hatte er mir nicht nur meine Unschuld geraubt, sondern auch mein Herz.“, verbittert vergrub Zack sein Gesicht in einer Hand und kniff verzweifelt seine Augen zusammen, während er fortfuhr.
 

„Ich wollte es nicht wahrhaben, dass er abgehauen war und habe alles daran gesetzt, ihn wiederzufinden. Meine Missionen trieben mich immer wieder in seine Nähe, aber bis auf ein paar jämmerliche Hinweise und Gerüchte konnte ich nie etwas ausfindig machen. Mit Renos Hilfe konnte ich ihn nach einiger Zeit aber letztlich doch noch finden. Er war längst nicht mehr der Angeal, den ich kennengelernt hatte, jedoch änderte das längst nichts an meinen Gefühlen zu ihm. Er erzählte mir, dass er etwas Schreckliches über sich herausgefunden hatte und bezeichnete sich selbst als Monster. Er erzählte mir, dass er nichts weiter war, als ein Ergebnis eines Experiments von Hojo in dem die Auswirkungen der Einpflanzung von Jenova- Zellen getestet wurden. Bis ich das Alles halbwegs verstehen konnte und noch bevor ich ihn nach einer Lösung fragen konnte, erklärte er mir bereits den Kampf. Ich wollte das nicht Cloud, das musst du mir glauben! Er…er ging als degradiertes Monster auf mich los und als er mich bereits gefährlich verletzt hatte, konnte ich nicht mehr anders. Ich…“, zitternd biss sich der Schwarzhaarige auf seine Lippen und schmeckte keine Sekunde darauf sein eigenes bitteres Blut, welches er durch seine Erzählung ohnehin bereits vor Augen hatte, „Anstatt ihm zu helfen…anstatt ihn irgendwie wieder zur Vernunft zu bringen, habe ich ihn vernichtet, Cloud…ich habe Angeal getötet.“
 

Damit endete der Soldier und presste verzweifelt seine Augenlider aufeinander, als ihn der Schmerz nun doch zu übermannen drohte. Er konnte die Augen einfach nicht länger offen halten und Cloud ansehen, zu groß war die Scham und die Reue seiner Tat. Zack war sich sicher, dass Cloud ihn dafür verurteilen und verlassen würde. Wer wollte schon mit einem Menschen zusammen sein, der seine große Liebe ermordet hatte, nur weil er zu feige gewesen war, nach einer anderen Lösung Ausschau zu halten?!
 

Reflexartig zog Zack seine Beine an den Körper und umschlang diese mit seinen Armen, als Cloud sich von ihm löste. Er hatte es gewusst. Er hatte es von Anfang an gewusst und mal wieder hatte er es verbockt. Er war wieder alleine und die bloße Vorstellung daran, genauso zu enden, wie Angeal, Sephiroth und Genesis, ließ ihn völlig in sich zusammenfallen. Schützend presste Zack seine Unterarme gegen die Ohren, während er seine Hände über den Kopf verschränkte und ineinander verknotete. Seine Stirn presste er regelrecht gegen seine Knie, als er seine mühsam errichtete Mauer einfach nicht länger aufrecht halten konnte und verzweifelt anfing, diesen abartigen, salzigen Tränen freien Lauf zu lassen. Der Schmerz und das widerliche Stechen, welches von seinem Herzen ausging erfüllte seinen gesamten Körper und lähmte ihn regelrecht. Immer fester umklammerte er seinen eigenen Körper, triftete immer weiter ab und erlag den schmerzhaften Krämpfen, bis er an seiner Schulter etwas Warmes, Vertrautes spüren konnte und mit einer unfassbar liebevollen Sorgfalt von Cloud in dessen Arme gezogen wurde.
 

Vorsichtig löste Cloud die verkrampften Händen Zacks voneinander, nur um darauf dessen Kopf sanft gegen seine Brust zu legen und seinen Nacken zu massieren. Langsam strich die andere Hand des Blonden währenddessen über den starken Rücken von Zack, in der Hoffnung, diesen schnellstmöglich wieder beruhigen zu können. Cloud wusste, dass Zack dabei gewesen war mit ihnen abzuschließen und seine größte Angst überhaupt wahrwurde, dass er wieder alleine war. Es war fast schon unheimlich, wie sehr er auf einmal die Gesten seines Freundes verstand, fast so als könne er plötzlich dessen Gedanken lesen und Gefühle spüren. Wie lange hatte sich sein Freund nun damit rumquälen müssen? Wie lange hatte er diese ständigen Gewissensbisse und Vorwürfe sich selbst gegenüber mit einander herumtragen müssen?!
 

Cloud atmete einmal durch und küsste Zack auf den Kopf, bevor er sein Gesicht in dessen Haarmähne versteckte. Er selbst wäre wohl längst zu einer leeren Hülle geworden mit diesen abartigen Gedanken, mit denen er sich nun jeden Tag beschäftigen musste. Zack musste all die Jahre über Höllenqualen gelitten haben und mit einem Mal dankte er per Stoßgebet dafür, dass es Reno gab. Zack hatte erwähnt, dass er der einzige war, der von Zacks Liebe zu Angeal gewusst hatte und wäre dieser Teufel nicht gewesen, der all die Jahre über an Zacks Seite gewesen war, dann würde er seinen Zack mit größter Wahrscheinlichkeit jetzt nicht in den Armen halten dürfen.
 

„Du bist der stärkste und tapferste Mann den ich kenne, Zack Fair. Dass du absolut richtig gehandelt hast und es dir jeder gleich getan hätte, brauche ich dir gar nicht sagen, denn das weißt du tief in dir drinnen selbst. Wie konntest du nur denken, ich würde dich dafür verachten, Zack?! Die meisten wären einfach abgehauen oder hätten sich umbringen lassen. Du aber warst stark und stolz genug und hast deinem Freund Angeal die letzte Ehre erwiesen, indem du ihn von seinem Leiden erlöst hast. Du bist nicht sein Mörder, Zack, sondern sein Retter! Das Buster Sword kriegen keine Mörder überreicht, sondern nur wahre Helden!“
 

Mit einem Mal war alles still. Das Schluchzen von Zack verstummte, genau wie das unregelmäßige Einatmen seines Freundes. Lächelnd blickte Cloud auf das schwarze Büschel Haare vor sich, welches sich langsam wieder anfing zu regen. Zufrieden schloss der Kleinere seine Augen, während er spüren konnte, wie sich Zack langsam aus seiner Umarmung löste und als er seine Augen wieder öffnete, blickten ihm zwei strahlende dunkelblaue Saphire entgegen, die wohl verblüffter nicht hätten sein können.
 

„Du bist mein Held, Zack! Und dafür liebe ich dich!“

Knistermomente

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Der wahre Held

Es war jetzt mehr als ein ganzer Monat vergangen, in welchem er einfach abgetaucht war. Seine anfängliche Vermutung, dass er die Zeit wirklich gut gebrauchen könnte, um nach seinem eigentlichen Nicht-Gefühlsausbruch wieder Boden unter die Füße zu bekommen, hatte sich wirklich mehr als bestätigt, als er nun wieder in Midgar ankam und in seine einfachschlichte Wohnung trat.
 

Da war er also wieder.
 

Hmmmm…
 

Irgendwie hatte er sich das Ganze dann doch etwas anders vorgestellt. Zum dritten Mal schaute er nun innerhalb kürzester Zeit auf sein wiederangeschaltetes und somit auch absolut erreichbares Handy, stellte aber keine Sekunde darauf ernüchternd fest, dass ihn tatsächlich niemand angerufen, geschweige denn ihm eine SMS geschrieben hatte.
 

Gut, ok....bis auf Rude, Tseng und Elena, aber diese Anrufe und SMSn ignorierte er vorerst gekonnt, da sie mit Sicherheit sowieso nur unschöne Mitteilungen für ihn parat hielten und sowas wollte er gerade jetzt so unmittelbar nach seiner Rückkehr nicht lesen, geschweige denn hören.
 

Aber....

War denn niemandem sonst aufgefallen, dass er weg war?!
 

Reno schob seine Unterlippe vor und schnaufte entrüstet auf.
 

Hatte ihn denn wirklich keiner vermisst?
 

Noch im selben Moment schüttelte er seinen Kopf und musste unweigerlich in sich hineingrinsen, als er seine Worte zu Ende gedachte hatte.
 

Gut, ok...
 

…für viele war er der Nervenbold schlechthin, weshalb sich vermissen wohl reichlich übertrieben anhörte.
 

„Elendes Pack! Und sowas schimpft sich Freun…gr…Kollegen!“, frustriert und auch etwas geknickt ging er daraufhin in die Knie, um seine Aufmerksamkeit nun jemandem ganz anderem zu widmen, „Du hättest dich sicher gemeldet und mich mit Freudensprüngen wiederempfangen, nicht?“
 

Man hörte ein freudiges Quietschen.
 

Ja, er hatte einen neuen Freund.
 

Nachdem er Zack eine ganze Weile lang, circa genau viereinhalb Tage, nachgetrauert hatte, musste er sich letztlich selbst eingestehen, dass sie niemals wirklich zusammengepasst hatten. Sie waren beide viel zu große Egos, weshalb das eh niemals gutgegangen wäre. Das war der tröstenste aller Einfälle, die er in der letzten Zeit hatte und Reno fand, dass dieser auch sehr gut für sein zermartertes Hirn nachzuvollziehen war. Er und Zack waren einfach viel zu unterschiedlich. Punkt! Und dass sich Gegensätze angeblich magisch anziehen würden war ebenfalls totaler Mumpitz!

Bis auf Magnete…da stimmt es wohl, aber das war wirklich die einzige Ausnahme!
 

Jedenfalls hatte er abgeschlossen mit Fair. Was allerdings nicht hieß, dass er ihn zwangsläufig jetzt auch hasste. Der Kerl war ja schließlich immer noch einer seiner Freun….Kollegen und irgendwo konnte er auch gar nicht ohne ihn. Abgesehen davon war er sich mittlerweile sicher, ihm wieder auf einer normalen Ebene gegenübertreten zu können und solange das möglich war, konnte er unmöglich auf diesen Chaoten verzichten. Dafür kannten sie sich leider Teufels nun doch schon viel zu lange, womit einherging, dass sie gemeinsam mittlerweile viel zu viel durchstehen mussten, um wieder auf die Beine zu kommen.
 

Von daher ging sein Leben ab sofort absolut wieder weiter! Er schaute immerhin allgemein nicht gerne in seine verkorkste Vergangenheit und solange Lexi nun an seiner Seite war, konnte ihm eh keiner mehr was anhaben. So einfach war das!
 

Er war zurück.
 

Und das sogar in besserer Auflage. Frechgrinsend strich sich der Möchtegernteufel einmal durch seine feuerroten Haare, bevor er im Bad verschwand und erst einmal duschen ging. Nachdem er sich nachher kurz wieder bei Rude anmelden und ihm bescheid geben wollte, wieder da zu sein, hatte er eigentlich noch vorgehabt das 7th Heaven unsicher zu machen und dafür wollte er schließlich verteufelt gut aussehen.
 

~*~
 

„Cloud….wie oft soll ich dir jetzt noch sagen, dass er schon wieder auftauchen wird? Niemand hier macht sich auch nur den Ansatz von irgendwelchen Sorgen um ihn….außer DU! Der Kerl war schon immer Überlebenskünstler und wenn es etwas gibt, das er draufhat, dann ist es unterzutauchen!“
 

„Ja, aber…ich hab so ein schlechtes Gewissen…“
 

„Bei Minerva…“, entnervt warf Zack seine Arme in die Luft, „Fängst du jetzt wieder mit der ‚Ich hab dich ihm weggenommen‘-Nummer an?! Cloud, ich hab dir jetzt schon oft genug gesagt, dass wir nicht zusammenwaren und da KEINERLEI Gefühle mitgespielt haben!“
 

„Ja, für DICH nicht, Zack!! Ich glaube ihn hat es schon ziemlich mitgenommen…ich mein, etwas Menschenkenntnis habe ich schließlich auch und blind bin ich ebenfalls nicht!“
 

„Gut, ok…dann hat’s ihn halt wegen mir mitgenommen. Dann braucht er wahrscheinlich nur‘ne Auszeit…weiter nichts. Es ist doch nicht so, dass ich mir keine Gedanken mache, aber wenn nicht mal Rude weiß, wo er steckt, dann WILL er nicht gefunden werden. Ich kann davon ein Lied singen, ich hatte damals auch die Schnauze von allem voll und bin von hier abgehauen. Reno ist ein Hitzkopf, Cloud. Er schlägt öfters mal gerne über die Strenge und wenn ihm wirklich was zugestoßen wäre, hätte er sich auf irgendeine Art und Weise bemerkbar gemacht, glaub mir…“
 

„Hmm…na gut. Vielleicht hast du ja recht…“
 

„Nein, nicht vielleicht, sondern hundertprozentig! Ich kenn den Kerl, seit ich hier arbeite und das ist mittlerweile schon eine ganze Weile. Er und ich haben viel durchgemacht und vor allem tausendmal Schlimmeres, als das hier. Auch wenn das, was ich Freundschaft nenne und er als was auch immer bezeichnet, vielleicht nicht immer so scheint….aber wir zwei kennen einander wirklich verdammt gut. Wir haben uns oft genug gegenseitig wieder nach etlichen Schicksalsschlägen aufgebaut und deshalb vertraue ich darauf, dass er zurückkommt und es mir sicherlich NICHT übelnimmt, dass ich jetzt mit dir zusammen bin, nachdem ich darauf solange hab warten müssen!“
 

Cloud huschte ein zufriedenes Lächeln über die Lippen, als er Zacks Worten lauschte. Zugegeben. Diesmal hatte er wirklich recht und der Blonde gestand sich ein, dass er sich wirklich umsonst solche Gedanken gemacht hatte. Im Grunde genommen war es auch nicht das erste Mal seit er mit Zack zusammen war. Er selbst empfand sich schon als viel lockerer, aber anscheinend gab es da immer noch Potential nach oben.
 

„Ich mag’s, wenn du energisch wirst, bei dem Versuch mich für Etwas umzustimmen.“
 

Grinsend stahl sich Cloud einen kurzen Kuss, als er sich zufrieden an Zack drückte und unschuldig zu ihm hochschaute.
 

„Ja, ist klar. Ich denke, du drückst dich einfach nur vor deinem Training.“
 

„Bist du jetzt grummelig?“
 

„Ja.“
 

„Och, menno…“
 

„Stell dich gefälligst nicht süßer, als du bist. Dafür bist du mittlerweile zu alt, Strife!“
 

Entrüstet riss Cloud seinen Mund auf und schaute seinen fiesgrinsenden Freund ungefähr genauso entgeistert an, wie eine Bilderbuchtussi welche inmitten einer Shoppingtour entdeckt, dass eine andere Tussi die gleiche Handtasche wie sie in den Armen hält.
 

Hatte er sich da gerade verhört?!
 

„War’n Spaß! Mach die Klappe wieder zu, sonst fliegen die Fliegen rein! Bei dir ist es glaub ich egal, wie alt du bist…du wirst immer totgoldig bleiben.“
 

„Pfhh..“
 

„Bist du jetzt grummelig?“
 

„JA, verdammt!“
 

„Och, menno…“
 

„Sag mal, versuchst du da etwa gerade mich zu provozieren?!“
 

„Fällt dir ja früh auf! Los, beweg endlich meinen Knackarsch und greif mich an!“
 

„Das ist nicht DEINER!“
 

„Ach, nicht? Das sehe ich aber etwas anders…“
 

„Wäre es deiner, könntest du ihn haben, wann immer du willst!“
 

„Kann ich doch…“
 

„JETZT nicht mehr!!“
 

„Die Herausforderung nehm ich an!“
 

„Du bist…grhhh….“
 

„Ja, los…werd wütend und bestraf mich, kleiner Chocobo!“
 

„DAS war zu viel…“
 

~*~
 

Etwas später am Abend hatten sie letztlich laut Zack genug trainiert. Cloud war fix und fertig und wollte eigentlich nur noch ins Bett, als seinen Freund die glorreiche Idee beflügelte, noch einmal im 7th Heaven ‚vorbeizuschneien‘. Erbarmungslos hatte ihn sein Freund letztlich tatsächlich mitgeschleppt, obwohl er mehrfach verneint, abgelehnt und sich sogar regelrecht dagegen gewehrt hatte.
 

„Wenn du jetzt aufhörst rumzustinkern, darfst du nachher noch betrunken Sex mit mir haben.“
 

„Ha Ha.“
 

Grinsend hielt Zack seinem missmutig dreinschauenden Freund die Holztür der Bar auf, damit dieser eintreten konnte. Er wusste zwar ganz genau, dass Cloud gerade echt angefressen war, aber dennoch konnte er es einfach nicht lassen, seinen kleineren Freund bei dessen Eintreten noch einmal kräftig in den Hintern zu kneifen. Der giftige Blick, welchen er daraufhin kassierte, hätte besser wohl wirklich nicht sein können. Cloud war wohl echt angepisst. Schade nur, dass das Zack keineswegs einschüchterte oder gar verunsicherte. Er nahm es regelrecht als Herausforderung, seinen kleinen Wuschelkopf wieder gnädig zu stimmen. Wie genau er das anstellte und was genau er dafür alles tun musste, wusste Zack allerdings selbst noch nicht genau. Aber das wollte er zugegeben auch gar nicht, sonst wäre ihm ja die ganze Spannung, die dahinter steckte, flöten gegangen.
 

„RENO!!!“
 

Der Schwarzhaarige zuckte zusammen, als er die Stimme Clouds vernahm und feststellen musste, dass diese plötzlich um einiges freudiger gestimmt war, als noch bis vor einer knappen Sekunde. Neugierig folgte er dem blonden Büschel Haare, als dieses sich, bei dem Versuch zu den Tischen und Stühlen zu gelangen, durch die Menge schlängelte und dabei ab und an völlig unterging. Langsam folgte der Soldier seinem Freund und fand sich dann in der hintersten Sitzgruppe des Lokals wieder und staunte nicht schlecht, als ihm sein persönlicher Bilderbuchteufel tatsächlich frech entgegengrinste.
 

„Jo, ihr zwei! Lang nicht gesehen, was?“
 

„Lang nicht gesehen?! Ist das jetzt dein scheißverfickter Ernst, du Parodie eines Turk?! Ist dir eigentlich bewusst, dass du kein Sterbenswörtchen darüber verloren hast, wohin du verschwindest, geschweige denn mal erwähnt hast, dass du vorhattest abzuhauen??!! Mein Handy ist heißgelaufen, weil Tseng drauf und dran war zum Präsidenten zu gehen, um dich FEUERN zu lassen! Weder Rude, noch Elena wussten bescheid und jetzt sitzt du hier mit….“, sein Blick viel ziemlich abwertend auf die üppig bestückte und bis zur Unerkennbarkeit vollgeschminkte Dame in Renos Armen, „…dieser Tusse rum und tust, als wäre nichts gewesen??!!! Ich glaub mein Eisra schmilzt!! DU HAST SIE JA WOHL NICH MEHR ALLE!!“
 

Sowohl Cloud, wie auch Reno blinzelten ein paar mal verwirrt, als sie Zack dabei zusahen, wie dieser sich schnaufend durch seine Haare strich und langsam versuchte wieder zu Atem zu kommen. In seinem Wahn hatte er sich so in Rage geredet, dass ihn nun sämtliche Barbesucher nicht minderbeeindruckt und teilweise fast schon eingeschüchtert musterten, bevor sie leise anfingen etwas zu murmeln und schließlich begannen sich wieder in ihrer gewohnten Lautstärke zu unterhalten.
 

Zack konnte sich zwar selbst nicht wirklich erklären, was hier gerade vor sich gegangen war und weshalb er gerade so stinkend wütend auf Reno war, aber irgendwie hatte ihn dessen Anblick eiskalt aus der Laufbahn geschmissen. Als ihn diese smaragdgrünen Augen angefunkelt hatten, war es mit einem Mal völlig über ihn hereingebrochen. All die angestauten Sorgen, die er sich insgeheim doch um den Turk gemacht hatte, waren aus ihm herausgesprudelt und je mehr er sich in Rage geredet hatte, desto mehr war ihm bewusst geworden, wie sehr er diesen Wichser doch eigentlich an seiner Seite brauchte. Zack hätte Reno dafür verfluchen können, aber er brauchte ihn! Er brauchte ihn als Freund! Als seinen besten Freund, der für ihn da war, wenn es ihm mies ging und welcher ihn ausbremste, wenn er mal wieder maßlos über die Strenge schlug! Reno war immer da gewesen, so lange wie er an seine Zeit bei Shinra zurückdachte. Er war immer derjenige gewesen, dem er vertrauen konnte, auch wenn ihm der Rothaarige durch seine nervige Art oftmals auf die Palme und zur Weißglut gebracht hatte. Reno war immer da gewesen. Und Zack musste sich einfach eingestehen, dass es für ihn völlig ungewohnt ohne diesen rothaarigen Teufel war. Und genau deshalb war er auch froh, dass selbiger unversehrt zurückgekommen und nicht vollends verschwunden war. Bei Minerva…er hätte keine Ruhe gehabt, wenn er wirklich vorgehabt hätte, ihm jetzt für immer fernzubleiben.
 

„Ehm…ja.“, verwundert hatte Reno eine Augenbraue in die Luft gehoben, während er skeptisch seine Mundwinkel verzog und versuchte aus dem Gesichtsausdruck von Zack schlau zu werden.
 

Himmelarschundwolkenbruch!
 

Mit so etwas hatte er nun wirklich nicht gerechnet und FAST wäre er nicht drum herumgekommen, seinen schwarzhaarigen Ex-Lover in den Arm zu nehmen, aber….nun ja…er war nun mal immer noch Reno und ein Reno nahm grundsätzlich keine Leute in den Arm, geschweige denn ließ er irgendeine Art von Körperkontakt zu, es sei denn er hatte vor mit der jeweiligen Person innerhalb der nächsten zwei Stunden zu vögeln.
 

Dennoch schlich sich ein zartes Lächeln über die schmalen Lippen des Rothaarigen, als er sich die Worte des Soldiers noch einmal durch den Kopf gehen ließ. Er wusste doch ganz genau, was in ihm vorging und alleine die Tatsache, dass sich der Schwarzhaarige solche Sorgen um ihn gemacht hatte, ließ sein Herz einmal freudig jauchzen. Er wusste, dass Zack ihn liebte, wenn auch auf freundschaftliche Art und Weise. Genau das war es wohl auch, weshalb er sich in dessen Nähe so wohlfühlte. Zack war mitunter der einzige Mensch auf diesem Drecksplaneten, der ihn genauso nahm, wie er nun einmal war. Wäre er selbst nicht so derartig emotionsverkrüppelt, hätte er es vielleicht sogar fertiggebracht ihm dafür zu danken. So jedoch reichte es voll und ganz aus, dass sie diese innige Freundschaft verband, welche der Rothaarige selbst natürlich niemals als solche bezeichnen würde. Es war gut so, wie es war und das wussten beide auch ganz genau. Und genau deshalb brauchten sie auch keine dummen Worte, denn die wären eh nur überflüssig gewesen. Sie verstanden sich auch so, trotz allem was nun passiert war und das war immer noch die Hauptsache an dieser ganzen Geschichte zwischen ihnen.
 

Schließlich nickte Reno dem Soldier einfach zu und gab ihm somit zu verstehen, dass er ihn nun mal wahrhaftig verstanden hatte und den Wutausbruch ebenso nachvollziehen konnte. Irgendwie war das ja fast schon wieder niedlich und süß gewesen…aber…so etwas gab es in seinem Wortschatz ja nicht!
 

Cloud hatte derweil sprachlos zwischen den beiden hin- und hergeschaut und konnte sich immer noch nicht so wirklich einen Reim auf Zacks unerwartete Reaktion machen. Dass sich beide nun allerdings ultradämlich angrinsten deutete der Blonde dann aber als durchaus positiv. Für ihn war es wichtig, dass zwischen Zack und Reno wieder alles im Reinen zu sein schien, denn er konnte nachvollziehen, wie nahe sich die beiden stehen mussten und wie hart es im Umkehrschluss für beide sein musste, wenn ihre jahrelange Freundschaft wegen so etwas nun zerbrechen würde . Demnach zuckte der junge Mann letztlich einmal kräftig mit den Schultern und setzte sich gegenüber von Reno auf die Holzbank, während er Tifa von dort aus gestikulierend zu verstehen gab, dass er etwas zu Trinken haben wollte.
 

Die Dame in Renos Armen war mittlerweile völlig empört und aufbrausend davon gestürmt, nachdem sie allen drei Männern noch einmal einen perfekten Todesblick zugeworfen und Zack sogar einmal kräftig vors Schienbein getreten hatte, um sich für dessen unmögliche Beleidigung von vorhin zu rächen. Dieser hatte sich daraufhin meckernd neben Cloud auf die Bank fallen lassen, während er zischend versuchte sich den Schmerz an seinem Bein einfach wegzurubbeln.
 

„Genau deshalb komm ich mit den meisten Weibern nicht zurecht! Nehmen alles gleich viel zu ernst und regen sich wegen jedem Mist auf! Scheiße noch eins! Das gibt’n blauer Fleck….“
 

Noch während Tifa dann freudig die kleine Männerrunde begrüßte und die bestellten Getränke servierte, brachen Cloud und Reno in schallendem Gelächter aus. Reno, weil er einfach der schadenfroheste Mensch auf Erden war und Cloud, weil Zack es in seinen Augen mehr als nur verdient hatte, nachdem er ihn den ganzen Tag über so auf den Geist gegangen war.
 

„Arschgeigen! Ich betrink mich jetzt….“
 

„Toll, Cloud…jetzt is’er wegen uns beleidigt…“
 

„Ach…das macht doch nichts. Wenn er eh gleich betrunken ist, sind wir wieder seine besten Freunde…und der Rest hier in der Bar nebenbei auch, weil er dann wieder zum Weltenretter und Helden wird.“
 

Es folgte ein weiterer Schwall Gelächter Seiten Clouds und Renos.

Zack kippte die nächsten zwei Drinks.
 

„Eyy, die waren Reno und mir!“
 

„Eyy, das interessiert mich aber nicht im Geringsten!“
 

„Man, Zack! Hast du dich mal umgeschaut, wie voll es hier ist?! Es wird ewig dauern, bis wir die nächste Runde kriegen!“
 

„Tja…Pech für dich, Choco-Mops. Dann musst du das nächste Mal einfach lieber zu mir sein und dann passiert dir sowas auch nicht!“
 

„Reno hat doch angefangen….außerdem wolltest du MICH betrunken machen und nicht umgekehrt…“
 

Schmollend verschränkte Cloud seine Arme vor der Brust, während er Zack dabei zusah, wie er eine neue Bestellung an die zweite Kellnerin aufgab und ihn danach mit hochgezogenen Augenbrauen angrinste.

„Zucker kannst du für heute eh knicken, Kleiner. Dafür ging der Spruch von eben leider ZU sehr unter die Gürtellinie.“
 

Reno kicherte.

„Zucker?“
 

„Unser Codewort für Sex in der Öffentlichkeit! Cloud schämt sich ansonsten immer so und redet dann den ganzen Tag nicht mehr mit mir…“
 

„ZACK! Du bist unmöglich!!!“
 

„Naja, jetzt sind wir wenigstens Quitt!“
 

„Aber Reno…“
 

„Nichts Reno…der hat heut ausnahmsweise Sonderstatus, deswegen kriegst du jetzt die Rache für zwei ab.“
 

„Toll….“
 

„Zucker?“, Reno verkniff sich das Lachen und presste seine Lippen aufeinander, während er Zack unentwegt angrinste und schließlich mit dem Kopf schüttelte, „Das ist…wirklich sehr….einfallsreich.“
 

Während Zack und Reno nach einer Weile begannen etwas rumzualbern und mit Serviettenkügelchen versuchten irgendwelche willkürlichen Leute abzuwerfen, starrte Cloud weiterhin auf den langersehnten Alkohol wartend einfach unentwegt geradeaus, bis ihn plötzlich etwas von Unten an den Beinen zupfte. Verwirrt neigte er seinen Kopf etwas zur Seite und lehnte seinen Oberkörper nach hinten an die Banklehne, um nachschauen zu können, was sich unter dem Tisch befand.
 

Noch während sein Hirn das Bild vor sich verarbeitete, sprang er mit einem Mal wie von der Tarantel gestochen mit einem spitzen Schrei auf und fand sich im nächsten Moment auch schon auf Zacks Schoß wieder, der ihm zu Recht einen ziemlich fragwürdigen Blick zuwarf.
 

„D..da..dd..a…Cerbe…..ha…verfluchte Scheiße….“
 

„Jetzt bitte noch mal in einer mir auch verständlichen Sprache.“
 

„Cerberus, da unten…“
 

Panisch deutete der Blonde mit seinem Zeigefinger unter den Tisch.
 

Verständnislos legte Zack eine Hand auf Clouds Stirn um sicherzugehen, dass dieser auch wirklich kein Fieber hatte. Dann schüttelte er noch einmal mit dem Kopf, ehe er Cloud von sich herunter schob und dessen verkrampfte Hände aus seinem Oberteil und teilweise auch aus seiner Haut löste.
 

„Mach es tot, ZACK!!!!“
 

„CLOUD! Meine Fresse, du tust mir weh!“
 

Nun blickte auch Zack ebenfalls unter den Tisch und wollte seinen Kopf auch gerade schon wieder zu Cloud wenden, um diesem zu verstehen zu geben, dass er sich wieder beruhigen und von seinem Trip runterkommen sollte, als er seinen Kopf letztlich im gleichen Moment doch noch einmal unter den Tisch steckte, nur um sicher zu gehen, dass ihm seine Augen gerade keinen Streich spielten.
 

Keine Sekunde darauf rückte er mit einem Mal wieder in die Höhe und blickte links und rechts suchend um sich, um irgendetwas ausfindig zu machen, womit man einen Höllenhund so gut es geht niederstrecken konnte.
 

„Wo kommt das Viech bitte her?! Das…also….das ist einfach….WO KOMMT DAS HER, VERDAMMT?! Ich konnte dieser Ekelviecher noch nie leiden…bei Minerva…“
 

„Yooo, jetzt kommt doch mal wieder runter, ihr zwei Verrückten! Der tut euch nichts, ok?! Und du Zack, hör auf dir aus dem Messer und der Gabel ne Waffe zu basteln!! Das ist Lexi und er ist mein Freund! Ich hab ihn unterwegs getroffen und vor seinen Artgenossen gerettet. Als er mir dann auch nach drei Tagen nich von der Pelle gerückt ist, hab ich ihn zu meinem neuen Haustier erklärt. Er ist total lieb und tut keiner Menschenseele was zu Leibe…er ist…besonders und wenn ihr ihm auch nur ein Haar krümmt, dann knall ich euch ab, klaro?!“
 

„Reno…bei Mutter Erde und allem was mir heilig ist…DAS ist JETZT nicht DEIN SCHEIßVERFICKTER ERNST, ODER??!!! Weißt du eigentlich was passiert, wenn der AUSGEWACHSEN IST und plötzlich Heißhunger kriegt auf MENSCHENFLEISCH??!!!“
 

„Zack! Jetzt komm doch ma runter, Alter! Das wird nich passieren, ok?! Ich bring ihm bei nur das Fleisch zu futtern, was wir selbst auch kauen….also beruhig dich und hör auf mich anzusehen, als hätte ich nich alle Latten am Zaun.“
 

„Du…das…“
 

„Abgesehen davon ist er ein super Spürhund! Er wird mir und Rude sicher ne riesen Hilfe in Ermittlungen sein.“
 

„Große Klasse, Reno…wirklich GROßE KLASSE! Eins sag ich dir! Sollte dieser Köter auch nur den winzigkleinsten Mist bauen, dann hat er mein Schwert schneller im Genick, als ihm lieb ist!“
 

„Na, also…das klingt doch nach’nem Deal! Hast du gehört, Lexi? Du darfst bleiben!“, grinsend klopfte sich Reno auf die Oberschenkel, damit sich der im Verhältnis noch ziemlich kleine Cerberus mit den Vorderpfoten auf diese abstützen und die Streicheleinheiten seines Herrchen genießen konnte, „Ganz ein Feiner bist du, ja ganz fein! Und wenn der böse Onkel Zack nicht aufhört rumzustänkern, dann beißen wir ihm in den Hintern...joar…genau das machen wir, oder? Braver, Lexi…ganz brav!“
 

Aus den anfänglichen Disputen wurde nach einer ganzen Weile der Anspannung letztlich doch noch ein toller Abend, an den später alle gerne zurückdachten.
 

Reno hatte sich mit der fortgeschrittenen Zeit doch noch ein Opfer suchen können, welches nun aus einem jungen, angehenden Söldner bestand, der wohl in seinem übermäßig alkoholisierten Zustand nicht mehr realisieren konnte, dass Reno in Wirklichkeit eigentlich gar keine rothaarige Jungfrau war. Mit diesem hatte er sich letztlich von Zack und Cloud frechgrinsend verabschiedet und verließ mit dem Cerberus namens Lexi im Schlepptau danach die Bar, sodass die beiden nun, bis auf ein paar wenige Restbestände an Trunkenbolden, alleine in der Bar saßen.
 

„Ich bin froh, dass jetzt alles so ist, wie es ist.“
 

„Mhhmm…“, verträumt strich Zack seinem Freund, der seine Brust mittlerweile für bequemer als die Lehne der Holzbank befunden hatte, durch die Haare, als er ihm summend zustimmte und ihm anschließend einen sanften Kuss auf die blonden Strähnen gab.
 

„Zack?“
 

„Hm..?“
 

„Es tut mir leid…“
 

„Was meinst du?“
 

„Naja…dass ich mich eben darüber lustig gemacht habe…über die Sache mit dem Held und dem Weltenretter. Ich mein…es stimmt ja. Ohne dich würden wir jetzt kein Frieden haben und wohl immer noch bittere Kämpfe führen müssen…“
 

„Ach, Cloud…“
 

„Nein, es ist so.“, lächelnd löste sich Cloud von dem Oberkörper hinter sich, bevor er sich herumdrehte und Zack somit in die Augen schauen konnte, „Du hast uns alle gerettet, auch wenn du dich nicht gerne damit rühmst.“
 

„Hmmm….nicht ganz. Weißt du noch, was ich damals zu dir gesagt habe, als du mich nach dem Mann gefragt hast, in den ich verliebt bin? Da hab ich gesagt, dass ich das alles nur wegen ihm gemacht habe, weil er mich immer weiter vorantreibt und ich nur wegen ihm jeden Tag aufs Neue aufstehe und das Leben versuche zu meistern.“, lächelnd legte Zack eine Hand an die linke Wange von Cloud, als er seine Lippen sanft auf die des Blonden legte, bevor er gegen selbige die restlichen seiner Worte hauchte und sich dann in einem innigen Kuss verlor.
 

„Also bist du der wahre Held, mein kleiner Chocobo.“
 

~ Fin. ~


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey ihr Lieben! :)
Ich hoffe, euch gefällt meine FF bis jetzt.
Es wär echt super lieb, wenn ihr mir ein kleines Feedback geben würdet. Ich freue mich über alles - natürlich auch Kritik. ;)

Liebe Grüße,
eure Angel Komplett anzeigen

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Schneekaetzlein
2014-03-29T22:24:41+00:00 29.03.2014 23:24
Schoenes Ende, schoene Geschicht. :)
Nun brauch ich Nachschub! +.+
Von:  RandaleEiko
2014-03-05T09:13:47+00:00 05.03.2014 10:13
Awwwwwwwww wie sü~~~~ß hach das war das schönste ende das ich bis jetzt gelesen hab >.< war aber auch ein wenig kitschig hihi ;)
Von:  RandaleEiko
2014-02-09T22:30:31+00:00 09.02.2014 23:30
.......AAAAAAAW EINFACH NUR AAAAAAW das ende des kapis ist soooo wonderfull es is einfach so fucking romantisch <3<3<3 man ey geiles kapi.
Ich hoffe du hast jetzt weniger stress mit der Schule (mir ging es da echt net anders ) ich freu mich schon wie es weiter geht lass dir zeit dann bekommt man die besten ideen (wie man auch hier wiedetlr gut lesen kann ;D)
Antwort von:  Angel_66
11.02.2014 19:52
Hey du!! :)
Maaaan, tut das gut zu erfahren, dass mich meine treuste Leserin hier nicht verlassen hat!! :'O Ich habe immer noch ein mega schlechtes Gewissen, aber wie gesagt....leider kam ich wirklich absolut gar nicht zum Schreiben! :/
Ich hoffe, dir geht es gut soweit. :)
Heute habe ich erstmal bis Apreil die letzte Klausur geschrieben, sprich somit auch wieder etwas mehr Zeit zum Schreiben und generell zum FF-Lesen. :)
Antwort von:  RandaleEiko
11.02.2014 22:14
Das freut mich für dich *ich drück dir die daumen das deine klausur super wird* hey ich mach immer luftsprünge wenn ich sehe das ich eine antwort von dir bekommen habe aber ich geh vor freude durch decke wenn ich sehe das ein neues kapi rausgekommen ist kein sorge ich kann hier doch nich einfach aufhören *MUSS DAS ENDE LESEN 0W0*was hoffentlich noch nich alzu nah in sicht ist Q3Q das wär traurig. Ach und jab bei is alles klar mir gehts super meine mutter is leider furchtbar hingeknallt ich hoffe das verbessert sich jetzt morgen wird sie nicht zur arbeit gehen gott ich mach mir solche sorgen ich frage sie non stop ob sie was braucht und so..>n< mami complexe halt .Meine Noten in der schule sind ein wenig holperig aber ich bessere mich OWO muss schlieslich jetzt den arsch hoch kriegen. Jetzt fang ich an bewerbungen schreiben zu lernen u-u man heute war es seehr anstrengend merk ich. Ich wünsch dir nochviel glück *für was auch immer* und noch ga~~~nz viel Fantasie~~ und ideen für die ff
bey <3<3<3 ;*
Antwort von:  Angel_66
20.02.2014 18:31
Ohje, das klingt ja gar nicht gut! :/
Gute Besserung an dieser Stelle an deine Mutti!! Bewerbungen schreiben ist total ätzend, das kenn ich nur all zu gut! -.-* Willst du eine Ausbildung anfangen? :)
Ich drück dir dabei natürlich ganz fest die Daumen!! Ich hoffe, du findest für dich ein paar tolle Stellen, für die sich der große Aufwand dann auch lohnt! :)
Das neue Kapitel ist auch am Hochladen, allerdings werden es viele wieder nicht lesen können, da es ein Adult-Chapter ist. :/
Von:  Lunrax
2013-11-21T15:38:09+00:00 21.11.2013 16:38
Bitte,bitte schick es mir auch :0
Ich hab nur Bahnhof verstanden...
Von:  RandaleEiko
2013-11-14T20:45:43+00:00 14.11.2013 21:45
oha das is net gut o.o armer Zack aber viel mehr WAS IS IN DEM LETZTEN KAPI GESCHEHEN WIE HAT DER STREIT ANGEFANGEN UND VOR ALLEM WIE IS ZACK DAHINTER GEKOMMEN (OWO)???
Antwort von:  RandaleEiko
15.11.2013 18:02
nochmals dankeschön ^^ hihi ich finde cloud in diesem kapi echt süß ganz schöner stimmungskiller den cloudy am ende gebracht hat jetzt versteht mans noch besser :)
Von:  RandaleEiko
2013-10-07T12:13:51+00:00 07.10.2013 14:13
boa nach nem krankenhausauenthalt endlich wieder inet erst mal alles lesen was ich verpasst hab ps suuuper kapi
Antwort von:  Angel_66
07.10.2013 14:28
Oh nein, das klingt nicht gut! Ich hoffe, es geht dir wieder besser und du bist wieder fit!! :)
Freut mich, dass dir die Kapitel gefallen haben. :D :)
Danke für deinen Kommi! :)
Von:  MirrrorscapeDC
2013-10-01T07:50:54+00:00 01.10.2013 09:50
Mehr mehr mehr! Bitte!
Ich finde es toll, wie du es schaffst Renos Gefühle rüberzubringen, während die Worte etwas ganz anderes sagen. Armer Reno.
Und Zacks ungutes Gefühl macht mir Sorgen. *zitter*
Antwort von:  Angel_66
05.10.2013 14:25
Vielen vielen lieben Dank für deine Kommis!Freut mich riesig, dass es dir so gut gefällt! :)
Von:  MirrrorscapeDC
2013-09-30T21:25:54+00:00 30.09.2013 23:25
Awww! Die beiden sind zu süß. Und du kannst ihre Gefühle super rüberbringen. Ich wünschte ich könnte so schreiben.
Und das Ende ist wirklich typisch Zack. Armer Cloud. :D
Von:  MirrrorscapeDC
2013-09-30T20:18:43+00:00 30.09.2013 22:18
Oh Götter! Ich kann einfach nicht aufhören mit lesen. Lauf weg Reno! Sonst bringt Zack dich um.
Von:  VaTe
2013-09-30T07:23:13+00:00 30.09.2013 09:23
Zack, was machst du nur mit den Jungs xD
Antwort von:  Angel_66
05.10.2013 14:24
:D Tjaa...das fragt er sich bestimmt auch selbst. :D


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