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Das Leben des Unsterblichen

Es geschah vor über 100 Jahren
von

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Was vor über 100 Jahren geschah...

Es ist nun mehr über 100 Jahre her seit der Entfachung des letzten Leuchtturmes im hohen Norden bei Prox und meinem Aufstieg auf den Alepberg und dem empfangen der Goldenen Sonne.

Obgleich ich wusste was in den folgenden Jahren geschehen würde und somit mein handeln von Anfang an geplant war... so hätte ich es nie für möglich gehalten, dass ich einmal alleine da stehen würde.

Ich rede nicht von dem 'Verrat' an meiner Schwester den ich nur begannen hatte um sie von alle dem zu schützen, nur um heraus zu finden, dass sie sich nicht davon ab hielten lies mir über die ganze Welt hin zu folgen.

Ich rede nicht davon, dass die einzige Frau die ich je liebte mit unserem Sohn alleine lies wo ich doch nicht einmal wusste, dass wir ein gemeinsames Kind haben.

Nein, ich rede von der Macht der Goldenen Sonne.

Jeder der Krieger von Vale und jeder der Bewohner von Vale hatte ihre Macht am eigenen Leib zu spüren bekommen.

Ein schier endloses Leben wo die Angst vor dem älter werden einem nur noch im Traum erschien.

Dich nicht altern heißt nicht automatisch, nicht sterben.

Sie sind tot und alleine nur durch die Geschichten die Müttern ihren Kindern vortragen ist der Gedanke an sie lebendig geblieben. Der Gedanke an das was sie damals getan haben.

Ich bin der letzte, der noch am leben ist. Der einzige, der keinen Tag gealtert ist.

Ein endloses, unsterbliches Leben.

Die Fragen des Kindes

Einige Monate waren vergangen nach dem das Auge des Apollo aktiviert wurde. Somit war nun die

letzte der antiken Maschinen der ehemaligen Adepten wieder in betrieb. Die alte Ordnung war wieder her gestellt.

Doch meine Reise war nicht zu Ende. Ich erforschte Ruinen und alte Schriften. Ich wollte so viel des Wissens unserer Vorfahren finden und so kam es, dass er mich fand.

Nachdem der Prinz von Ayuthay war zurück gekehrt. Doch der Junge fand keinen Frieden. Die Frage die ihn einst beschäftigte und ausschlaggebend dafür war, dass er sich damals Isaacs Sprössling Matthew und seinen Gefährten angeschlossen hat. Die Frage die ein Kind eigentlich nicht beschäftigen sollte. Die Frage nach seinem Ursprung, die Frage, nach seinem Vater – Mich.

Ich muss gestehen, schon damals kurz bevor der Lunaturm aktiviert wurde, hatte ich die Vermutung.

Ich sah den Jungen das erste mal. Ich brauchte nur einen Blick um zu wissen, dass er aus Ayuthay kam. Die Krone und das Pektoral zeugten von seiner Verbindung mit dem Königshaus. Als seine Augen die meine trafen blickte ich nicht in das Gesicht des Jungen sondern in das Gesicht seiner Mutter Veriti. Beim nach folgenden Kampf bekam ich die erste Kostprobe seiner Fähigkeiten.

Er besaß nicht anders zu erwarten die Macht über das Wasser. Im Gegensatz zu seinem Cousin waren seine mehr auf den Kampf als auf die Heilung ausgelegt.

Ich sah einen mächtigen jungen Adepten der sich über seine wahren Fähigkeiten nicht bewusst war.
 

Auch nach den Vorfällen auf dem Apolloturm war es nicht anders. Wieder sah ich diesen mächtigen Adepten und nachdem Kraden meine Identität bekannt gab, schien es auch dem Jungen klar zu werden. Er kannte die Geschichte der Krieger von Vale und obgleich ich nicht zu ihnen gehörte, war es auch meine Geschichte.

Es schien nun auch Amiti zu dämmern, dass ich sein Vater bin. Und als alles vorbei war und sie begannen sich zu verabschieden, so begann doch Amitis wahre Reise erst.

Letztlich fand er mich, seinen Vater. Und wir redeten. Ich war schon lange nicht mehr so offen zu jemanden gewesen. Ich schuldete es diesem Kind und vor allem schuldete ich es Veriti.

Das Blut der Familie.

Nach jenem schicksalhaften Tag unserer Begegnung in den Ruinen hatten wir keinen Kontakt mehr gehabt. Ich bereiste wieder die Lande während Amiti zurück zu seinem Volk kehrte.

Jahre später hörte ich, Ayuthay habe einen neuen König und ich beschloss meinen Sohn auf zu suchen.

Ich blieb bei ihm als sein Berater. Das erste mal nach unzähligen Jahren hatte ich wieder eine Heimat. Das ich Amitis Vater war erfuhr bis zur Geburt seines ersten Kindes niemand. Hinterher wusste es nur die Familie. Seine Frau und ihre 5 gemeinsamen Kinder, und deren Kinder.

Alle Kinder und Kindeskinder von Amiti hatten mein Blut geerbt, das Blut eines mächtigen Adepten. Das Blut des Merkur-Clans die einst den Mehrkurleuchtturm schützten und nun zum Königsgeschlechts Ayuthays gehörten, und ich war von all diesen Kindern der Lehrer.

Die Jahre zogen ins Land und mir wurde langsam klar, dass ich wohl meinen Sohn zu Grabe tragen müsste. Während die anderen Krieger von Vale langsam alterten schien meine Uhr stehen geblieben zu sein. Ich sah noch genau so aus wie beim empfangen der goldenen Sonne.

Ich sah wie Amitis ältester den Thron nach seinem Tod bestieg und wie ihm nach dessen Tod sein eigener Sohn folgte.

Ich hatte geschworen bei ihm und seiner Familie zu bleiben. Doch ich konnte nicht mehr.

Nachdem mein erster Ur Ur Enkel geboren wurde und ich das kleine Bündel in den Armen hielt wurde es mir klar. Meine alte Heimat rief nach mir.

Ich schrieb einen Brief, ich würde für einige Zeit verreisen doch die Wahrheit war, ich hatte nicht vor zurück zu kehren.

Und so kam es, dass ich nach einer langen Reise wieder an jenem Ort war, wo damals alles seinen Anfang nahm als zwei Fremde aus dem fernen Prox kamen.

Die Familie.

Imil hatte sich sehr verändert. Die Stadt war gewachsen und ich erkannte das einstige kleine Dorf kaum wieder. Das Hermeswasser des Leuchtturmes hatte die Stadt reich gemacht und von überall her kamen die Kranken um geheilt zu werden. Auch der Merkur-Clan, der seit all den Jahren gewachsen war, hatte seinen Teil dazu bei getragen.

Mein erster Weg führte mich zum Grabmal meiner Familie. Die Namen meiner Eltern waren nicht mehr lesbar gewesen. Neben ihrem Grab, war das Grab meiner Schwester Mia, und neben ihr die Gräber ihrer Kinder und einige weitere Gräber wo ich die Verstorbenen jedoch nicht kannte.

Ich legte meine Hand auf das Grab meiner Schwester und sagte ihr die Worte die ich ihr vor so vielen Jahren nicht sagen konnte.

Ich sagte, dass es mir leid tat und, dass ich nie aufgehört hatte sie zu lieben.

Über Stunden verharrte ich in der Gruft als mich plötzlich eine Frau an sprach. Als ich mich umdrehte erkannte ich Mia in ihr. Doch diese Frau war alt und wirkte gebrechlich. Hinter ihr standen zwei weitere viel jüngere Frauen, offensichtlich Zwillinge die ihre Mutter stützten.

Sie fragten mich was ich hier tat und als ich ihnen sagte, dass ich das Grab meiner Schwester besuchte, begann die Frau zu weinen. Als ich meinen Namen nannte, scheuchten sie mich hinaus und warnten mich, den Namen des Verräters nicht mehr zu nennen und das ich keinen Ärger mehr machen sollte.

Doch ich blieb. Jeden Tag ging ich zum Leuchtturm. Auf der Spitze sah es noch genau so aus wie damals. Eine schmerzliche Erinnerung die mir zeigte, dass all mein Bemühen Mia aus der Sache hinaus zu halten zum scheitern verurteilt war.

Erinnerungen aus meiner Kindheit kamen hoch. Ich erinnerte mich daran zurück als ich selbst noch ein Kind war und unsere Eltern mich und Mia zum Turm gebracht hatten. Sie sagten uns damals, dass der Turm nie entfacht werden dürfte. Das sie damit unrecht hatten, sollten sie nie erfahren.
 

So war ich jeden Tag Stunden über Stunden auf der Spitze. Ich blickte in die Ferne wo man in klaren Nächten das Leuchtfeuer der anderen Leuchttürme und die Goldene Sonne sah.

Ich hätte nie gedacht das mir dieser Ort Frieden geben würde, nicht nach all dem was ich damals getan hab obgleich es im guten geschah.

Die Legende.

Ich war bereits mehrere Wochen in Imil gewesen. Wann immer ich vom Leuchtturm hinunter kam half ich den Kranken dessen gebrechen zu schlimm für das Wasser waren.

Einmal hatte ich das Gespräch zweier Kinder mit bekommen die die Ereignisse nach spielten. Ich erzählte ihnen die wahre Geschichte und es dauerte nicht lange da hörten mir alle Besucher zu.

Schließlich erzählte ich jeden Tag diese Geschichte bis eines Morgens keiner vor Ort war.

Ein alter Mann der sich den Weg zum Leuchtturm gequält hatte, sagte mir, dass der letzte der Krieger von Vale gerade im Hafen angelegt hatte.

Als ich zum Hafen kam erblickte ich jenes Schiff welches bereits vor vielen Jahren zur Legende wurde und Heute das letzte seiner Art ist und einem der letzten Vertreter eines einstigen großen Volk gehörte.

Ein Schiff ohne Segel, geschmückt von einem Drachen und zwei riesigen Flügeln. Das Schiff von Aaron.

Als ich Aaron vom weiten erblickte traute ich meinen Augen nicht. Auch er war keinen Tag gealtert. Ich kann mir das nur so erklären. Sein Volk ist bereits mit einem langen Leben gesegnet. Die Macht der Goldenen Sonne und sein lemurianisches Blut musste bei Aaron eine ähnliche Wirkung haben wie bei mir.

Ich beobachtete ihn weiter hin aus dem Verborgenen raus. Die ältere Frau mit ihren Töchtern Empfang den Mann Glücklich. Es wirkte fast so als wäre Aaron der lange verloren geglaubte Sohn der Familie.
 

Nach dem zusammen treffen führte mich mein Weg wieder zum Grabmal meiner Familie. Etwas sagte mir, dass ich hier auf Aaron treffen würde und ich sollte Recht behalten.

Aaron war überrascht mich zu sehen, und mich überraschte es, dass er sich offensichtlich darüber freute. Ich konnte es nicht nachvollziehen wo doch unser mehrfaches aufeinander Treffen stets von Furcht geprägt gewesen war.

Wir unterhielten uns leise. Aaron hatte bereits von meinem hier sein erfahren und hatte bereits die Vermutung gehabt, dass ich es war.

Es gefiel mir nicht doch schließlich überredete er mich, Mias Urenkelin die ich bereits am ersten Tag mit ihren Töchtern getroffen hatte, zu besuchen.

Aaron erklärte wer ich war und wie ich es vermutet hatte. Die Reaktionen waren keines wegs erfreut aber ich hatte auch nichts anderes erwartet.

Trotzdem schaffte Aaron es, dass seine Enkelin wie ich erfuhr, mir zuhörte. Ich erklärte ihnen den Grund für mein handeln, warum ich fort lief, warum ich freiwillig die Bürde des Bösen auf mich nahm. Das alles lediglich Mias Schutz diente.

Ich hätte nicht gedacht, dass sie meinen Worten glauben schenkten. Doch sie taten es.
 

Ich war nun bereits zwei Wochen zu Besuch bei Mias Nachfahren. Ich erfuhr, dass Nowell und Aaron schließlich doch zueinander gefunden hatten. Sie hatten 3 Kinder zusammen gehabt ehe Nowell nach einer komplizierten Geburt zusammen mit dem 4 Kind verstarb.

Ich erfuhr, dass Rief selber keine Kinder hatte, sich aber immer gut um seine 2 Neffen und seine Nichte gekümmert hatte. Von ihren 3 Kindern war keines mehr am Leben, und von den 7 Enkelkindern lebte auch nur noch Mariith mit ihren zwei Töchtern Videle und Ladina.

Ladina war zur Zeit mit ihrem ersten Kind schwanger, während Videle ihr 2 Kind eine Woche vor meinem Ankommen ausgetragen hatte. Ihr ältestes Kind war eine Tochter die sie nach Mia benannte. Das zweite Kind war ein Sohn namens Malv.

Ladina fragte mich nach einiger Zeit, ob ihr Kind, sollte es ein Sohn sein, meinen Namen bekommen würde. Ich verneinte dies und fragte sie ob sie einen eventuellen Sohn Amiti nennen würde.

Die letzten Zeugen.

Es war ein komisches Gefühl für mich in der alten Heimat zu sein. Aus Mariith und ihrer Familie erkannte ich deutlich Mia und ihre Kinder wieder. Aber auch Aaron.

Doch ich wollte mich nicht binden. Ich wollte nicht noch einmal den Schmerz des Verlustes spüren.

Wie Aaron das schaffte war mir ein Rätsel

Und so kam es, dass ich dabei war mich wieder auf den Weg zu machen. Ich schrieb einen Brief in dem ich alles hinein schrieb was mir seit Jahrzehnten auf der Seele brannte. Ich wusste, dass mein Fortgehen sie schmerzen würde wo ich doch ein Teil von ihnen geworden war.

Es war kurz bevor ich das Haus verlassen wollte als Aaron im Dunkeln auf mich zu ging. Er wollte mit mir reden und ich folgte ihm nach Draußen. Er führte mich zum Leuchtturm. Er sagte mir, dass er wusste wie ich fühlte. Das war nichts neues für mich, immerhin war er in der gleichen Situation wie ich gewesen. Dann sagte er etwas, das mich überraschte. Er sagte, dass es gerade für uns zwei wichtig war unseren Familien die wahre Geschichte weiter zu erzählen.

Die wahre Geschichte um die Vier Leuchttürme und den Kampf um Licht und Dunkelheit. Nicht die Geschichten die beschönigt wurden. Nicht diese falschen Geschichten von strahlenden Helden wo alles ein gutes Ende nimmt. Wo der böse hinterher stirbt und die guten unversehrt nach Hause kommen und ein glückliches Leben führen.

Wir waren die letzten Zeugen. Die letzten die das alles noch mit erlebt hatten.

Ich erkannte, dass Aaron recht hatte. Außerdem war ich es Leid geworden immer nur davon zu laufen und allem den Rücken zu zu drehen. Das war auch damals der Grund gewesen wieso ich an die Seite meines Sohnes trat.

Ich schüttelte meine Furcht ab. Aarons Worte hatten mich berührt und mich zum nachdenken gebracht. Die Vergangenheit mag man nicht zurück holen können. Aber man darf sie deswegen nicht vergessen oder verbiegen.

Die Vergangenheit ist ein kostbares Gut welche einen Menschen bis an seinen Tod begleitet. Sie reflektiert das Leben, die unbedeutenden Momente. Die schlimmsten und schönsten Ereignisse. Fehler die man nicht mehr gut machen kann aber aus denen man lernt.

Das vergessen der Vergangenheit hat unsere Welt einst an den Rand der Zerstörung gebracht. Und jetzt lag sie in den Händen unserer Kindeskinder und unseren eigenen und all jenen, denen wir davon berichten würden.



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