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Save my Summer

Von kleinen und großen Pannen des Sommers
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey Guys,
heute melde ich mich mal in einem anderen Fandom außerhalb von Reborn!. Diesmal mit einem "Langzeit-Projekt". Ich weiß, ich habe noch zwei andere FFs am laufen, aber nun gut... *hust* ich fauler, fauler Mensch *hust*...
Dank geht an dieser Stelle schon mal an mein liebes Gino, alias Pflanzenfresser, die die Chapter überliest und mir bei Lavi hilft ggf. sogar seinen Part übernimmt (ich kann keine Seme schreiben v.v).
Nun gut, die Story soll um die 10-15 Chapter umfassen und joa... Wahrscheinlich wird im zwei-Wochen-Takt uploadet.
Viel Spaß beim Lesen^^
Chen-Chan Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey, hier melde ich mich mal wieder... diesmal ein Chapter aus Lavis Sicht. Da ich Lavi nicht sonderlich gut schreiben kann, bleibt das wahrscheinlich das einzige aus seiner sicht, aber mit war dieses Chapter wichtig, damit man Lavis (noch folgenden) Handlungsweisen etwas versteht. Ihc hoffe er ist nicht zu OOC *keine seme schreiben kann*...
bis dann
chen-chan Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So, dieses Mal gibt es zwei Unterschiede, was die Story betrifft (okay, eigentlich nur einen). Es gibt ein kleines Vorwort und der Anfang dieses Chapter ist aus Lavis Sicht geschrieben, weil mich eine Freundin drum gebeten hat und ich ihr einfach nichts abschlagen kann v.v' und es wird eine vielleicht lang ersehnte Wendung geben xD
Zuerst möchte ich mich für die Kommis bedanken, die diese Story bekommen hat... Jeder einzelne freut mich aufs neue und animiert zum Weiterschreiben (so macht FF schreiben einfah noch mehr Spaß)... Besonders die Leute, die sich die Mühe machen, jedes Chapter einzeln zu kommentieren xD ich persönlich würde das nie und nimmer durchhalten *drop*
Zum Zweiten, viele von euch waren ja erstaunt, dass es nun Halbzeit für die Story steht. Ich bin kein Fan von so ellenlangen Storys, die sich im Endeffekt einfach nur ziehen und mittlerweile bin ich mir über den Zukünftigen Verlauf auch schon recht sicher (Oh, ihr werde mich hassen xD).
Je nachdem, wie weit die FF fortgeschritten ist, wird es noch einen separaten Weihnachts-OS geben, allerdings weiß ich noch nicht, ob es klappt, da ich Klausuren schreibe und Mathe garantiert verhaue (ich kann GAR NICHTS!).
Nun gut, genug gelabert (falls ihr das überhaupt gelesen habt), viel Spaß beim Lesen und Kekse für Alle!!!!!!!

Chen-Chan

P.S.: Dieses Chapter ist nur für dich Ri-Chan... Weil du es dir so lange gewünscht hast und es auch nun endlich bekommen solls Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
so... das Chapter und noch den Epilog und die Story ist schon vorbei v.v Doch keine Sorge... es wird nicht meine einzige Arbeit in dem Fandom bleiben (oder seht es als Drohung) :D und falls ich nach diesem oder nächstem Teil so sehr von euch gehasst werde, gibt’s evt. auch noch ne Fortsetzung :D... die werde ich natürlich auch hier veröffentlichen und euch lieben Lesern bei Wunsch auch zuschicken (wenn ihr keinen Bock habt, es euch rauskramen zu müssen) :D
Der Dank gilt wie immer an die lieben Leute die ihre Kommentare hinterlassen (ich liebe jeden einzelnen) und meiner geliebten Häsin alias Baka-Usagi :D
Sooo... Dann wären da noch drei Leute ohne die ich die Story sicher abgebrochen hätte, wären ihre stetigen Reviews nicht da gewesen....
DerDieDasChaos
Skomia
CanisMinor
Das extra lange Chapter geht an euch :D Komplett anzeigen

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"Scheiß Tag"

Wer kam auf die bekloppte Idee?

Ich meine, nicht dass es mich groß gestört hätte, was meine Eltern mit ihrem Leben anstellten, aber gewisse Dinge lies man einfach sein.

Dazu zählten Dinge wie verreisen, Familienfeiern veranstalten oder gemeinsame Zooausflüge.

Doch all diese, in meinen Augen, überflüssig bis nervigen Einfälle verblassten gegen die Tatsache, die mir meine Mutter beim Abendessen mit strahlendem Gesicht verkündete.

"Wir ziehen nach Amerika, Schätzchen."

Auf Anhieb fand ich drei Dinge in dem Satz, die mich an die Decke brachten. Erstens, der zuckersüße Tonfall meiner Mutter, als sie diese (verdammte) Nachricht überbrachte. Zweitens, die Verwendung des Wortes "Schätzchen" als meinen Kosenamen und drittens der Inhalt.

Es geschah bis zu diesem Zeitpunkt nicht häufig, dass ich aus der Fassung geriet, doch besondere Situationen sorgen für besonderes Verhalten.

"Was?" Entgeistert starrte ich meine Mutter an, die sich seelenruhig noch ein Schälchen Curry nahm.

"Du hast richtig gehört, Yuu. Wir ziehen nach Amerika.", mischte sich mein Vater ein und blickte mich streng an.

"Und mich fragt man gar nicht dazu?"

Meine Mutter lächelte sanft, wie sie es immer tat, wenn sie sich nicht mit mir streiten wollte. "Dein Vater hat ein schönes Jobangebot bekommen und wir sind beide der Meinung, dass du den Rest deiner Jugend so schön wie möglich leben solltest."

"Schön?", ich zog meine Augenbraue hoch, "Ich will einfach nur meinen Schulabschluss machen und dann Kendo-Profi werden. Wie mein Leben bis dahin verläuft ist mir ziemlich egal. Hauptsache ich habe meine Ruhe und werde nicht genervt." 'Was in Amerika nicht der Fall sein wird', fügte ich in Gedanken hinzu.

"Och Yuu-kun, sieh es doch mal positiv. Du lernst neue Leute kennen und findest vielleicht sogar Freunde dort."

Mit einem lauten Scheppern donnerte meine Schüssel auf den Tisch. "Verdammt, ich brauche keine Freunde. Ich will einfach nur hier bleiben und meine Ruhe haben!", fauchte ich und stapfte in mein Zimmer. Heute war wirklich ein scheiß Tag.
 

Drei Wochen später:

Regen prasselt auf mein Dachfenster und untermalt meine Laune perfekt.

"Scheiß Tag.", grunze ich genervt, als ich mich aus meinem, von Umzugskartons umgebenem, Bett aufrapple.

Seit drei Wochen begann mein Tag mit den Worten "Scheiß Tag." und endete mit den Worten "Ich hasse mein Leben.". Und seit drei Tagen klangen diese Worte besonders angepisst, was wohl daran lag, dass wir seid drei Tagen in Amerika wohnten.

Ich konnte dieses Land und seine Menschen von Anfang an nicht ausstehen. Die Leute waren zu laut (die Autos auch), das Essen zu fettig und die Straßen zu voll. Kurz dieser Sommer (und wahrscheinlich auch die nächsten zwei Jahre) würden schrecklich werden.

Hinzu kommt noch, dass meine Eltern mich mitten im Schuljahr auf eine neue Schule voller lauter, fettleibiger Kinder mit Größenwahnsinn stecken wollen. Das einzige positive, was ich daran finden kann, ist, dass die Schule eine Kendo-AG anbietet.

"Yuu-Kun, bist du schon wach? Du kommst zu spät zur Schule!", dringt die Stimme meiner Mutter nach oben.

"Ja.", rufe ich gedehnt und denke, dass es gar nicht so schlimm sei, würde ich zu spät kommen, am besten 12 Stunden zu spät.
 

Meine Wünsche werden nicht erhört und so kommt es, dass ich dreißig Minuten später vor einem Betonklotz stehe, der aussah, als würde man Tierversuche drin durchführen.

Ein Seufzen entflieht meinen Lippen. Mir graut es jetzt schon Nettigkeit und Interesse am Leben andere Menschen vorheucheln zu müssen. Am besten lasse ich das Heucheln einfach sein.

So langsam wie möglich gehe ich zum Sekretariat, immer bemüht bloß keinen sympathischen Eindruck zu hinterlassen.

Das soll eigentlich zur Abschreckung dienen, ist scheinbar aber vergebens, denn kaum stehe ich vor dem Sekretariat kommt eine kleine, fröhlich lächelnde Frau zu mir.

Achtung, Sonnenschein im Anflug!

"Ah, du musst Yuu sein! Ich bin Miss Stingston, deine neue Klassenlehrerin."

Bei der Erwähnung meines Vornamens zucken meine Augenbrauen bedrohlich.

"Es heißt Kanda.", meine ich nur kühl und wende meinen Blick desinteressiert ab.

Meine neue Lehrerin lacht nervös und ich verdrehe innerlich die Augen. Die Frau nervt mich jetzt schon.

"Okay Kanda, folgst du mir dann bitte in deinen Klassenraum? Dort kriegst du den Stundenplan und ein paar weitere Infos." Ich habe das Gefühl, dass ihre Stimme etwas gereizter als gerade eben klingt.

Gut, eine Person weniger, die Gefahr läuft mich sympathisch zu finde, schießt es mir durch den Kopf.

Stillschweigend folge ich dem Sonnenschein, dessen Namen ich schon wieder vergessen habe und versuche mir den Weg zum Klassenzimmer zu merken. Leider bleibt der Erfolg aus und ich beginne mich zu fragen, wie ich zurück finden soll, ohne höflich nach fragen zu müssen.

Ehe ich einen Plan entwickelt habe, bleibt little Miss Sunshine vor einer Tür stehen und dreht sich zu mir. "Das ist deine neue Klasse, Kanda. Ich hoffe dir gefällt es dort.", zwitschert sie so zuckersüß, dass mir fast schlecht wird.

"Ja, hoffe ich auch.", grummle ich und weiß, dass mich die Klasse jetzt schon ankotzt.

Miss Sunshine öffnet die Tür und ich erstarre beim Anblick, der sich mir bietet.

In meinem Kopf spielen sich auf einmal sämtlich Handlungsweisen ab. Von Flucht aus dem Fenster (wir sind wohlgemerkt im 3. Stock.) bis zu Mord (Stühle können sehr wehtuen, wenn man sie richtig wirft) ist alles dabei.

Diese Klasse ist mehr als chaotisch und auch der Weltuntergang würde gesitteter ablaufen.

Während unkontrollierbar Papierkugeln und -flieger durch die Luft segeln, sprühen sich schnatternde Tussen mit Tonnen von Deo ein und mitten in der Klasse auf einem Tisch, steht ein rothaariges Monster und lacht sich über irgendeinen lahmen Witz Schrott. Kurz gesagt: unfähiger Sauhaufen wäre nett ausgedrückt.

"Ruhe!", durchfährt eine schneidende Stimme den Trubel und ich brauche einen kleinen Augenblick um zu bemerken, dass der Ausruf von der scheinbar doch nicht so sonnigen Miss mir-fällt-der-Name-immer-noch-nicht-ein kommt.

Augenblicklich wird es still im Raum und das rothaarige Monster klettert mit gesenktem Blick vom Tisch.

Innerlich muss ich ein wenig grinsen bei dem Anblick der sich mir bietet. SO gefällt mir die Klasse fast schon.

Nachdem sich der unfähige Sauhaufen etwas geordnet hat und wieder als Klasse gewertet werden kann, kommt für mich der zweite Moment an diesem Tag, in dem ich (Selbst)Mord als Handlung in Erwägung ziehe.

"Nachdem ihr euch jetzt endlich wieder geordnet habt, möchte ich euch Yuu Kanda vorstellen. Er ist vor kurzem aus Japan hergezogen und ich hoffe, ihr werdet gut miteinander auskommen.", Miss Stingston lächelt in die Klasse und deutet auf den Platz neben dem rothaarigen Monster, welches mich dämlich angrinst, während alle andern mich wie einen Außerirdischen anstarren. "Kanda, setzt dich doch bitte neben Lavi. Ich bin sicher ihr werdet super miteinander klar kommen." Ob das ihre Rache für das unfreundliche Kennen-lernen ist weiß ich nicht, was ich allerdings weiß, ist, dass mein Sommer endgültig im Arsch ist.

Grummelnd lasse ich mich auf den Stuhl neben Lavi fallen.

"Hey Yuu. Ich bin Lavi. Verstehst du mich?", fragt er mich extra langsam gesprochen.

Ich starre das rothaarige Monster vor mir entgeistert an.

"Erstens, nenn mich noch einmal bei meinem Vornamen und ich bring dich um, zweitens, ich weiß wie du heißt und es ist mir so ziemlich egal und drittens spreche ich fließend Englisch, du blöder Hase." Mit diesen Worten wende ich mich ab und hoffe, dass sich das Problem 'rothaariger, blöder Monster-Hase' erledigt hat und ich nun ungestört dem Unterricht flogen kann.

Vergebens.

"Du bist hübsch. Besonders mit deinem langen Haar.", tönt es neben mir ein wenig leiser.

Ich knurre, versuche aber den Hasen neben mir so gut wie möglich zu ignorieren.

"Deine Augen sind toll."

Es ist der obligatorische Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt.

"Sag mal, bist du schwul oder warum bringst du solche Sprüche?", schreie ich einen leicht verdutzen Lavi an, während sich abermals alle Blicke auf mich richten.

Dieser wird rot. "Äh... nein, ich-", er stockt und senkt den Blick, "Darf man nicht mal mehr nett zu dir sein?"

Ich sehe ihn scharf an. "Nein.", keife ich und ignoriere ihn von da an vollständig. Soll mich dieser blöde Idiot mit seinen homosexuellen Neigungen doch einfach in Ruhe lassen.

Von heißen Weibern und zerstörten Träumen

Als ich wach werde, ist das Erste, was ich wahrnehme der Geruch von heißem Kaffee. Ich lasse die Augen geschlossen und versuche den Moment noch ein wenig zu genießen, bis-

"Fuck!" Wie von der Tarantel gestochen, springe ich auf und werfe dabei einen flüchtigen Blick auf meinen Wecker. Mein Gefühl trügt mich nicht. Es ist bereits viertel nach sieben und ich habe somit mal wieder verschlafen.

Ich beginne wahllos in den verteilten Klamotten auf dem Boden zu wühlen in der Hoffnung etwas zu finden, was weder sonderlich müffelt, noch sonderlich zerknittert ist. Glücklicherweise werde ich recht schnell fündig.

In Windeseile ziehe ich mich an und finde sogar noch die Zeit einen kurzen Blick in den Spiegel zu werfen.

Jap, ich sehe gut aus.

Während ich die Treppe hinunter hetzte, renne ich fast meinen Großvater um, welcher mir verdutzt hinterher sieht. Als ob er es nicht von mir gewohnt sei, dass ich morgens in Stress verfalle.

Ich laufe an der Küche vorbei, dem Ursprungsort des Kaffeegeruchs.

Mein Blick fällt auf die Uhr. Fünf vor halb. In sieben Minuten fährt der Bus. Fünf Minuten brauche ich zu Bushaltestelle, wenn ich renne nur drei ein-halb. Das heißt, ich habe noch mindestens zwei Minuten Zeit, um meinen Koffeinspiegel im Blut hoch zu treiben.

Ein breites Grinsen stiehlt sich in mein Gesicht, als ich mir die Tasse kralle und den Inhalt fast auf ex in mich hinein kippe.

Wie sagt mein Opa doch so schön? Ein Morgen ohne Kaffee, ist ein vergeudeter Morgen. Wobei ich mir ziemlich sich bin, dass der Spruch eigentlich anders geht.

Sprichwort hin, Kaffee her, jetzt zählt nur noch eins: den Bus bekommen und möglichst pünktlich in die Schule kommen.

Man mag es kaum glauben, aber ich bin nicht umbedingt wild auf weiteres Nachsitzen. Nicht im Sommer, kurz vor den Ferien. Auch wenn die Vorstellungen von der neuen Praktikantin, welche das Nachsitzen betreut, äußerst verlockend sind.

'Denk nicht mal dran!', tadelt mich, wie so oft, meine innere Stimme, 'Sieh lieber zu, dass du spätestens um acht Uhr in der Schule bist.'

Ich seufze.

"Ich bin jetzt weg, Panda!", rufe ich, ehe ich die Haustür hinter mir zu donnre und zu rennen beginne.
 

Ich habe es tatsächlich mal wieder geschafft. Es ist fünf vor acht und ich, der überaus großartige Lavi, sitze auf meinem Platz.

Rekordverdächtig.

Das scheint auch meine beste Freundin Lenalee zu finden, welche grinsend auf mich zukommt.

"Hey, auch mal pünktlich?", fragt sie frech und klopft mir auf die Schulter.

Ich lache. "Was soll das heißen? Ich bin diese Woche nicht einmal zu spät gekommen!" Geschickt weiche ich einem Papierflieger aus.

"Wie auch?! Wir haben Montag!", ertönt hinter uns eine spöttelnde Stimme, welche zu einem weißhaarigen, etwas schlaksigen Jungen gehört.

"Allen!", tönt es fast zeitgleich von Lenalee und mir, ehe die Chinesin ihrem Freund um den Hals fällt und ihm einen Kuss auf die Lippen drückt.

Hach, die beiden sind einfach süß zusammen.

"Hast du eigentlich schon gehört, dass wir einen neuen Schüler bekommen?", fragt Allen, nachdem er sich von Lenalee gelöst hat.

Ich schüttle den Kopf.

"Der oder die gute kommt aus Japan, wie wär's Lavi, mal ein wenig Abwechslung?"

Ich sehe Lenalee gespielt schockiert an. "Wie kommst du denn auf diesen Schwachsinn? Als ob ich die Neue flachlegen will."

"Oder den Neuen.", fügt Allen grinsend hinzu. Ich bekomme einen Lachanfall und will ihm gerade sagen, dass ich wohl der Letzte wäre, der mit einem Kerl in der Kiste landen würde , als die Tür aufgeht und das wohl heißeste Wesen auf Erden gefolgt von meiner Klassenlehrerin Miss Stingston den Raum betritt.

Langes, glattes, schwarzes Haar, eine schmale Hüfte und die wohl faszinierendsten blauen Augen, die ich je gesehen habe.

Leider mustern mich diese Augen gerade ziemlich abwertend und auch ansonsten scheint diese heiße Japanerin nicht sonderlich begeistert.

Der Rest der Klasse bekommt davon nicht viel mit, sondern stiftet einfach weiter Chaos, bis-

"Ruhe."

Uh, da scheint jemand angepisst zu sein. Flüsternd teile ich Lenalee und Allen diesen Gedanken mit, welche ihn mit einem Grinsen quittieren.

Doch selbst wenn unsere liebe Miss Stingston etwas gereizt scheint, die Worte tun ihren Zweck und in der Klasse wird es schlagartig leise.

Ein Grinsen umspielt die Lippen der japanischen Schönheit und ich beginne mich automatisch zu fragen, was diese Lippen noch so können.

'Verdammt Lavi, hör auf so was zu denken!', tadelt mich meine innere Stimme. Was kann ich denn dafür, wenn dieser Mensch eine Aura ausstrahlt, die sagt: "Ich bin unglaublich hübsch und sexy, also fick mich!"?

"Nachdem ihr euch jetzt endlich wieder geordnet habt, möchte ich euch Yuu Kanda vorstellen. Er ist vor kurzem aus Japan hergezogen und ich hoffe, ihr werdet gut miteinander auskommen.", unterbricht die Stimme meiner Klassenlehrerin meine, nicht mehr ganz so jugendfreien Gedankengänge.

Ich brauche ein wenig um die Worte zu verarbeiten.

»Er ist vor kurzem aus Japan hergezogen.« Ratter, ratter, ratter. Mein Gehirn arbeitet daran, das Falsche in diesem Satz zu finden, dann entgleisen mir alle Gesichtszüge.

Diese Schönheit, die Sinnlichkeit in Person, deren Aussehen nach Sexgöttin schreit, hat einen verdammten Schwanz?

Um mein Gesicht zu wahren, grinse ich einfach, während in meinem Kopf die hoffnungsvollen Träume eines 17-jährigen Jungen zerschellen.

Wie dramatisch.

Wiedereinmal ist es Miss Stingston, die mich aus meinem Kopfzerbrechen reißt. "Kanda, setzt dich doch bitte neben Lavi. Ich bin sicher ihr werdet super miteinander klar kommen."

Yuu scheint nicht sonderlich begeistert von der Vorstellung neben mir zu sitzen und auch ich könnte mir, jetzt wo mir klar ist das Misses Hot ein Mister ist, besseres vorstellen.

Trotzdem lächle ich Yuu freundlich an, als er sich grummelnd neben mich setzt.

Ich beschließe, mich ein wenig in Konversation zu üben, vielleicht ist Yuu ja auch so ganz nett. "Hey Yuu. Ich bin Lavi. Verstehst du mich?" Vielleicht kann er ja kein Englisch.

Seinem Blick nach zu urteilen doch, denn er starrt mich an, als hätte ich ihm einen Blow-Job angeboten.

Extrem abgeneigt.

"Erstens, nenn mich noch einmal bei meinem Vornamen und ich bring dich um, zweitens, ich weiß wie du heißt und es ist mir so ziemlich egal und drittens spreche ich fließend Englisch, du blöder Hase.", werde ich in einem fast akzentfreien Englisch angekeift.

Da ist wohl jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden. Und wieso hat er mich gerade einen blöden Hasen genannt?

"Du bist hübsch. Besonders mit deinem langen Haar."

Ich hoffe diese Worte kamen jetzt nicht von mir. Aber Yuus Reaktion nach zu urteilen, war es tatsächlich mein loses Mundwerk.

"Deine Augen sind toll.", rutscht es mir abermals heraus.

Fuck, was soll der denn jetzt von mir denken?

"Sag mal, bist du schwul oder warum bringst du solche Sprüche?", schreit Yuu plötzlich los, eine leichte Wutröte ziert seine Wangen.

Ich spüre, wie mir das Blut selbst in den Kopf schießt.

Alle Augen der Klasse sind auf uns gerichtet und ein leises Kichern ertönt aus Lenalees Richtung.

"Äh... nein, ich-", druckse ich herum und versuche seinem regelrecht erdolchendem Blick auszuweichen, "Darf man nicht mal mehr nett zu dir sein?"

"Nein!", keift er und wendet sich ab.

Na klasse, erster Tag und schon verbockt.
 

In der Pause suche ich Trost bei meinen Freunden, die allerdings nur Gelächter für mich übrig haben.

"Willst du ihn also wirklich flachlegen?", witzelt Allen und sieht mich gespannt an.

"Wie kommst du auf so einen Scheiß?", frage ich mit einem leichten Grinsen auf den Lippen. Die Situation ist einfach so absurd, dass sie schon fast wieder komisch ist.

Nun mischt sich auch Lenalee ein. "Na ja, nach dir was du dir in der Klasse geleistet hast."

Ich senke den Blick. "Also anfangs war der Gedanke schon verlockend.", murmle ich.

"Was?" Entgeistert starren mich Allen und seine Freundin an. Nicht das sie was gegen Schwule hätten, aber ich bin nunmal ein totaler Womanizer und eigentlich stock-hetero.

'Wenn man von einem gewissen Japaner absieht.' Wie ich meine innere Stimme doch hasse.

"Naja,", druckse ich herum, "Da habe ich ihn noch für eine Frau gehalten." Abermals Gelächter, welches aber ganz plötzlich verstummt.

Irritiert sehe ich Allen und Lenalee an. Mir schwant schreckliches.

Als ich mich umdrehe zerschellen meine letzten Hoffnungen auf eine Freundschaft mit dem Neuen.

Hinter mir steht niemand anders als mein herzallerliebster Japaner.

Fuck.

"Che"

Ich war bis her nie der Typ gewesen, der sich leicht aufregte. Zwar war ich leicht reizbar, aber ich wusste mich zurückzuhalten. Wie gesagt, bisher, denn dann kam die Sache mit Amerika. Und Lavi.
 

Ich starre den Rotschopf an. Er starrt zurück.

'Ruhig, Kanda Yuu, gaaaanz ruhig.', versuche ich mich zu beruhigen. Vergebens. Ich bin verdammt sauer. Und was macht dieser dumme Hase?

Er grinst. Der Kerl grinst doch tatsächlich.

„Was grinst du so doof?“, motze ich ihn an. Meine Laune ist auf dem absoluten Tiefpunkt. „Ich- ähh...“

Mir reicht es, meine Geduld ist zu Ende und meine Reizbarkeit hat ihr Limit erreicht. Ich packe Lavi am Kragen und ziehe ihn mit einem Ruck zu mir.

„Wie bitte kommst du auf den Scheiß, dass ich ein Weib bin und das du mich flachlegen kannst???“ Bei letzterem Gedanken wird mir bei der Vorstellung etwas flau bis übel. Nicht, dass ich etwas gegen Homosexuelle hätte, aber ich kann mir besseres vorstellen. Vor allem, wenn ich im Bezug damit stehe.

Lavi wahrscheinlich auch, denn ein grünes Auge blickt mich etwas verwirrt an. „Das ist ein Missverständnis .“, versucht er nervös klar zustellen.

Scheinbar hat meine Autorität durch dieses 'Missverständnis' nicht an Eindruck eingebust. Ich bin ehrlich gesagt sehr froh drüber. Mehr als zwei Tiefschläge an einem Tag hätte meine Psyche plus dazugehöriges Ego nicht mitgemacht.

Ich werfe dem dummen Hasen noch einen bösartigen Blick zu, der wahrscheinlich töten könnte, lasse ihn los und gebe ein genervtes „Che!“ von mir. Dann drehe ich mich um und stapfe mit dem letzten Rest Würde, die mir geblieben ist, zu einer Ecke, die den Eindruck erweckt, weniger nervtötend und mit dummen Menschen gefüllt zu sein, als andere Teile des Schulhofes.

 

Ich hasse mein Leben.

Zum wievielten Mal ich diesen heute Satz denke? Ich habe nach dem fünften Mal mit dem Zählen aufgehört. Stattdessen habe ich mich darauf fokusiert, möglichst unsympathisch zu sein und Menschen, die auch nur den Eindruck machen, Gefallen an mir zu finden, einen Todesblick zu zuwerfen.

Mittlerweile habe ich den Großteil des Schultages hinter mir und ich beginne die Minuten zu zählen, ehe ich aus dieser Hölle voller positiver und neugieriger Menschen entfliehen kann.

Als die letzten beiden Stunden beginnen, habe ich für einen kurzen Moment sogar eine recht annehmbare Laune, da mir bewusst wird, dass der Horror, zu mindestens für heute, bald ein Ende hat.

Die ändert sich aber schlagartig, als ich feststelle, dass die letzten beiden Stunden Musik sind.

Nicht, dass ich was gegen Musik hätte, ich höre sogar recht gerne Musik, um mich von der Außenwelt abzukapseln, allerdings habe ich reichlich wenig Lust, mir schräg singende Schüler und irgendwelche ekelhaft euphorische Lehrer anzutun.

Wer hätte das schon?

Innerlich seufzend mache ich mich auf den Weg zum Musikraum, den ich erstaunlicher Weise sogar recht schnell finde.

Als ich in den Raum komme, setze ich mich auf einen der hinteren Plätze fallen, welcher auch noch recht weit vom rothaarigen Monster weg ist, welches mit seinem lauten Organ wieder arme Schüler belästigt und dummes Lachen von sich gibt.

Ich wende mich von Lavi ab und schließe die Augen. Ein eher hilfloser Versuch mich von der Hölle, die sich um mich herum abspielt, abzuwenden.

„Guten Morgen!“, macht eine unangenehm hohe, weibliche Stimme meinen Versuch zunichte.

'Guten Morgen? Wir haben verdammt noch mal halb zwei, bei welcher Person ist das bitte noch Mittag?', regt sich meine innere Stimme auf.

Verdammt, ich bin so mit meinen Nerven am Ende, dass meine innere Stimme wieder einmischt. Ich muss so schnell wie möglich wieder nachhause, mich in meinem Zimmer verkriechen und für den Rest des Tages dort auch bleiben.

Die Frau mit der Mause-Stimme, welche sich als meine Musiklehrerin herausstellt, halt aber scheinbar beschlossen, mich in der Zeit, in welcher ich noch an die Schule gefesselt bin, noch so gut wie möglich zu quälen.

Ekelhaft süß lächelnd sieht sie mich an. „Und du bist?“

„Kanda.“, knurre ich genervt und versuche möglichst grimmig und abweisend drein zu schauen.

„Ah, Yuu, der Japaner.“

Meine Augenbrauen zucken bedrohlich. „Ich bevorzuge Kanda, wenn es recht ist.“, sage ich gezwungen höflich.

Immer noch lächelnd nickt sie und wendet sich zurück an den Rest der Klasse, während ich geistig zu meinem ruhigen, menschenleeren Zimmer abschweife.

Ich weiß nicht, wie lange ich so träumend da sitze doch irgendwann-

„Kanda?“

Oh Gott, nicht wieder diese hohe Stimme, wo ich sie doch gerade ausgeblendet habe.

„Hm?“, knurre ich, langsam wieder in der Realität ankommend.

„Ich hoffe, du denkst so intensiv über den Lied-Text nach.“

Lied-Text? Ach unser Thema. Die Deutung von Lied-Texten.

Ich überfliege den Text schnell. Bah, ist der kitschig.

'And I need you now tonight,

And I need you more than ever.'

Wer verfasst denn bitte so einen Bullshit oder besser noch, wer hört diesen Mist?

„Bist du zu einem Schluss gekommen Kanda?“ Sag mal, hat die nicht noch andere Schüler, die sie nerven kann?

Ich zucke mit den Schultern. „Es ist ein Liebeslied.“, stelle ich trocken fest. Ein sehr mieses noch dazu.

„Und?“ Die Frau gibt nie auf, oder?

„Es geht wahrscheinlich um unerwiderte Liebe und dem Wunsch dazu geliebt zu werden.“ Heilige Scheiße, was gebe ich da von mir? Das ist ja nicht zum Aushalten.

Hilflos sieht mich meine Lehrerin an. „Wenigstens ein Anfang.“, seufzt sie leise. Dass sie bloß nicht mehr von mir erwartet!

Dann wendet sie sich an das langhaarige Hasen-Monster-Anhängsel, dessen Name ich schon wieder vergessen habe, welches natürlich eine perfekte Interpretation abliefert.

Den Rest der Stunde werde ich in Ruhe gelassen und kann wieder meinen Wunschgedenken frönen.

„Zur nächsten Stunde sucht ihr euch bitte einen Song raus, den ihr wegen des Lied-Textes mögt.“

Nur am Rand kriege ich diese Hausaufgaben mit. Vielmehr bin ich damit beschäftigt, mich über das lang ersehnte Schulende zu freuen.

Ich schaffe es sogar, mir ein kleines Lächeln abzuringen, als ich aus Tür in meine Freiheit trete.
 

„Und, wie war die Schule?“, begrüßt mich meine Mutter strahlend, als ich nach hause komme.

„Könnte besser sein.“, sage ich kurz angebunden.

„Okay, in einer halben Stunde gibt es Essen.“, meint sie genau so knapp.

Nein, man kann nicht sagen, wir seien eine Familie der vielen Worte. Vor allem seitdem wir nach Amerika gezogen sind. Zu mindestens ist dies bei mir der Fall.

Ich gehe in mein Zimmer, schließe die Tür und lasse mich auf das Bett fallen.

Endlich Ruhe.

Während ich so auf meinem Bett liege, denke ich über den Tag nach.

Über die nervige Schule, die nervigen Lehrer und die nervigen Schüler, besonders das rothaarige Hasen-Monster hat sich in meinem Gehirn eingebrannt.

Das ich immer müder werde, kriege ich gar nicht mehr mit.

Als meine Mutter mein Zimmer betritt, um mich zum Essen zu holen, schlafe ich bereits tief und fest.
 

knapp 2 Wochen später
 

Ich hätte nie geglaubt, dass es mal passieren würde, aber ich beginne mich tatsächlich in Amerika einzuleben.

Klar, Schule, Lehrer und Schüler sind immer noch totaler Schrott, aber irgendwann gewöhnt man sich daran, von Idioten umgeben zu sein.

Mittlerweile komme ich, trotz einiger Startschwierigkeiten, sogar mit Lavi klar.

Wenn man ihn einfach ignoriert und nur ab und zu im Unterricht sieht, ist seine Anwesenheit nicht durchgehend störend.

Das einzige Problem, was sich mit der Zeit ergeben hat, quietscht, ist aufdringlich und hat Brüste. Ich weiß nicht wie, aber irgendwie bin ich zum Mädchenschwarm geworden. Da half auch kein herum motzen und miese Laune verbreiten.

Ich schultere mein neues Bambusschwert, welches ich liebevoll 'Mugen' getauft habe und mache mich mit, für meine Verhältnisse, bester Laune zur Kendo-AG.

Der Freitag ist auf dem besten Weg, mein Lieblingstag zu werden. Angenehm wenig mit Lavi zusammen Unterricht, keine dummen Lehrer und Nachmittags die Kendo-AG.

Auf dem Weg zur Sporthalle komme ich an den Musikräumen vorbei, in welchen um diese Uhrzeit die Musik und Theater-AGs proben. Aus einem Raum ertönt schiefes Gejammer, welches sich nicht mal mehr unter Drogeneinfluss als Gesang definierbar ist und ich beschleunige meinen Gang, bis-

'Kamikaze airplanes in the sky,

are we going down or will we fly?

This could be a shipwreck on the shore,

or we could sail away forever more.

This time, it's sink or swim.'

Diese Stimme würde ich unter tausenden wiedererkennen, weshalb es mich auch ehrlich gesagt wundert, warum ich überhaupt stoppe vor der Tür, aus der der Gesang kommt.

„Verdammt Lavi, was ist denn wieder mit dir los? Du bist schon die ganze Zeit über abwesend.“, zickt Lena Lee. Ich werde dieses Weib nie ausstehen können, alleine wegen ihrem lauten Quietschen und ihrem allgemeinen Nerventöten.

„Ich weiß gar nicht, was du hast.“, motzt ein scheinbar ziemlich angepisster Lavi zurück. So könnte er einem fast schon sympathisch sein. Schnell schlage ich mir diesen wirklich absurden Gedanken aus dem Kopf. „Aber ich bin raus!“, fährt das rothaarige Monster fort und stürmt aus der Tür, direkt in meine Arme. Also literarisch gesehen, nicht wortwörtlich. Wäre ja noch schöner.

„Yuu-chan!“ Das ehemals wütende Gesicht beginnt zu lächeln. Och ne, nicht schon wieder!

„Es heißt immer noch Kanda, Baka Usagi!“, knurre ich, drehe mich um und will gerade zum Kendotraining flüchten, als mich ein Hand an der Schulter packt.

„Du gehst jetzt zur Kendo-AG, oder?“ Was geht den das bitte an?

„Ja.“, antworte ich nur kurz angebunden.

„Kann ich mitkommen?“

Ich drehe mich um und starre Lavi entgeistert an. „Warum das denn? Du kannst nicht einmal Kendo!“ Erst jetzt bemerke ich, dass Lavis Hand noch immer auf meiner Schulter liegt. Schnell schlage ich sie von meiner Schulter. Es ist mir unangenehm. Vor allem, da mein Körper Lavis Berührung gar nicht so schlimm zu finden scheint.

Der Hase lacht nur über meine Reaktion. Will der mich etwa beleidigen? „Ich kann dir doch zusehen.“

„Du kannst auch einfach nach hause gehen.“, knurre ich genervt.

„Ich will aber nicht.“

Ich gebe ein genervtes Seufzen von mir. „Ach mach doch was du willst, solange du mich in Ruhe lässt und möglichst wenig Schrott von dir gibst.“ Mit diesen Worten will ich mit endlich auf den Weg zur Turnhalle machen, doch ein dummer Hase macht mir einen Strich durch die Rechnung.

„Danke, Yuu-chan.“, freut er sich und dann tut er etwas, was mich völlig aus dem Konzept bringt.

Der Kerl umarmt mich tatsächlich und drückt mir einen Kuss auf die Wange.

„Verdammt was soll das, du Idiot?!“ Angewidert stoße ich einen verdutzen Lavi von mir und wische mir über die geküsste Wange. Dummerweise schießt mir das Blut nun ins Gesicht. Ich schiebe es auf die Wut und nicht auf den Scham.

„Das macht man so unter Freunden!“, versucht sich Lavi zu verteidigen, doch vergebens.

„Ich bin aber nicht dein Freund!“, keife ich und werde lauter als geplant, „Ich brauche deine beschissene Freundschaft nicht und wenn du jemanden zum Nerven brauchst, leg dir gefälligst eine Beziehung zu, aber belästige mich nicht.“

Mit diesen Worten mach ich auf dem Absatz kehrt und stapfe sauer aus dem Schulgebäude. Die Lust auf Kendo ist mir gehörig vergangen.

Ich höre nur noch, wie Lena Lee aus dem Klassenraum kommt und Lavi fragt, was denn los sei, dann schalte ich ab und mach, dass ich nach hause komme.

Dabei war der Freitag dabei mein Lieblingstag zu werden.

"Ich werde ihn sowas von umbringen"

Nach dem kleinen, sagen wir, „Zwischenfall“ mit Lavi ist meine Laune endgültig im Arsch.

Ich weiß nicht warum, aber irgendwie regt es mich auf, wie er mit mir umgeht. So lieb und freundlich. Kurz: absolut nervtötend.

Mein Verhältnis zu Lavi und den anderen hat sich, durch den Aussetzer des dummen Hasen, auch nicht unbedingt gebessert, war aber auch nicht meine Absicht.

Ich würde lügen, würde ich sagen, dass ich es gehasst hätte, dass sich jemand wie Lavi um mich kümmerte, doch wirklich vermissen tu ich es auch nicht.

Langsam geht es auf die Sommerferien zu und auch meine Laune steigert sich minimal, was daran liegen mag, dass ich mehrere Wochen von diesem unkoordinierten Sau-Haufen, alias Schule plus dazugehörige Schüler, wegbleiben kann.

Nichtmal die Lehrer geben sich mehr die Mühe uns mit Aufgaben zu versorgen, sondern lassen uns einfach Filme gucken.

Korrigiere, fast alle Lehrer. Meine Musiklehrerin (deren Namen ich immer noch nicht weiß beziehungsweise wieder vergessen habe) hat uns tatsächlich noch ein Projekt aufgedrängt.

„Findet einen Song der euer Herz berührt und eure Gefühle ausdrückt.“ Hätte ich sie nicht schon ganz zu Anfang für verrückt erklärt, würde ich es spätestens jetzt tun.

Hinzu kommt die Tatsache, dass ich keine Ahnung habe, wie zur Hölle ich diese Aufgabe erfüllen soll. 'Am besten gar nicht', schlägt meine innere Stimme vor und liefert somit endlich mal einen sinnvollen Beitrag zu meinem Leben.

Ich lasse mich auf mein Bett fallen und schalte meinen MP3-Player ein. Schaden kann es ja nicht.

'Hearing the sound of your laugher,

the melody I chase after,

No one else has done this to me.'
Das Lied, das Lavi im Musikraum gespielt hat, hallt in meinen Ohren. Kopfschüttelnd nehme ich die Stöpsel aus den Ohren. Ich möchte nicht auch noch in meinem Privatleben von dem rothaarigen Affen genervt werden.
 

Noch drei Stunden. Mein Herz macht einen freudigen Hüpfer, als ich feststelle, dass ich in drei Stunden über acht Wochen Ruhe vor der Schule habe.

Doch scheinbar scheint dies auch das einzige zu sein, was an diesem Freitag positiv ist.

Meine Musiklehrerin hat mich an gemeckert, weil ich kein Lied rausgesucht habe, mein Haarband ist gerissen, sodass mir mein Haar offen über die Schultern fällt (und unpraktischer Weise überall rein hängen) und hinzu kommt, dass es langsam verdammt warm wird.

„Yuu!“, reißt mich eine laute Stimme aus den Gedanken und lässt mich genervt aufstöhnen. Lavi. Wer sonst?

„Was ist los, Baka-Usagi?“, grummel ich. Meine Lust mit Lavi zu reden ist ungefähr so groß, wie der Drang in einem Armeisenhaufen zu schlafen. Und da ich, soweit ich weiß, kein Masochist bin, ist dieser sehr gering.

„Ich wollte dich nur fragen, ob du Lust hast mit Lenalee, Allen und mir in den Ferien einen spontanen Ausflug ans Meer zu machen.“

Bitte nicht!

Ich schnaube auf. „Ich hasse Ausflüge.“ Außerdem habe ich keine Lust auf dich, Lenalee oder die Bohnenstange, füge ich gedanklich hinzu.

„Och komm schon, bitte.“ Ein quengelndes Kleinkind ist nichts dagegen. Warte, hängt de sich gerade ernsthaft an meinen Arm?

„Nein! Und jetzt lass mich verdammt nochmal los.“, keife ich. Dann kommt mir eine brillante Idee. „Außerdem denke ich nicht, dass meine Eltern das erlauben.“

„Ach, dann komm ich nach der Schule einfach mit zu dir und rede mit ihnen.“

„Das ist eine ganz schlechte Idee.“ Eine ganz, ganz schlechte, da ich mir ausmalen kann, wie meine Mutter reagieren wird.

„Schlimmer als du können deinen Eltern ja schon nicht sein.“

„Jetzt hör mir mal zu. Ich habe keinen Bock mit irgendeinem von euch meine Zeit zu verschwenden. Ich habe besseres zu tun und dein aufdringliches Verhalten geht mir auf den Sack! Also tu mir Gefallen und lass mich in Ruhe!“, mit diesen Worten reiße ich meinen Arm aus Lavis Klammergriff und stapfe grummelnd davon, Lavi gekonnt am ignorieren.

Manche lernen es echt nie!
 

Ich lasse mich auf mein Bett fallen und schließe genießerisch die Augen. Ich habe es tatsächlich geschafft. Nach über einem Monat in der Hölle, erwartet mich nun Ruhe, Einsamkeit und vor allem keine lauten, rothaarigen Hasen-Monster.

Meine Laune scheint perfekt.

Bis es klingelt.

„Yuu-kun, machst du auf?“

Ich stöhne genervt auf, rapple mich aber auf und gehe zu Tür.

Als ich sie öffne, bereue ich es bitter.

„Was zur Hölle tust du hier?“, entgeistert starre ich die Person an, die vor meiner Haustür steht.

„Dich besuchen, was sonst?“, Lavi schenkt mir eins seiner unzähligen Lächeln.

„Yuu-kun, wer ist an der Tür?“, ruft meine Mutter auf Japanisch aus der Küche und kurzzeitig spiele ich mit dem Gedanken, einfach die Tür zuzuschlagen und zu behaupten es sei ein Versicherungsvertreter gewesen, doch ich habe die Rechnung ohne den blöden Monster-Hasen gemacht.

„Ich bin nur ein Freund von Yuu!“, tönt es von Lavi und-

Hat der gerade ernsthaft Japanisch gesprochen?

Scheinbar sehe ich ziemlich irritiert aus, denn Lavi grinst mich frech an und meint: „Hab ich nie erwähnt, dass ich Japanisch spreche?“

Das Interesse meiner Mutter ist offensichtlich geweckt, denn sie kommt aus der Küche und lächelt Lavi an. Allerdings dürfte dieses Interesse eher daher rühren, dass sich tatsächlich jemand als meinen Freund vorgestellt hat.

„Ich bin Yuus Mutter! Yuuko Kanda.“, sie verbeugt sich.

„Ich bin Lavi Bookman. Freut mich sie kennen zu lernen, Kanda-san.“ Ach, bei meiner Mutter verwendet er plötzlich den Nachnamen, aber bei mir nicht?

„Ich dachte schon, Yuu hätte keine Freunde.“

So, ich würde jetzt gerne im Boden versinken. Oder sterben. Wäre mir beides sehr recht.

„Doch, doch, machen sie sich da keine Sorgen. Er ist nur sehr zurückhaltend.“

Ob man sich selbst mit einem Telefonkabel erdrosseln kann? Oder Lavi?

„Ja, so war mein Yuu schon immer, aber komm doch erst mal rein.“

Ich beschließe, dass diese Methode wahrscheinlich klappt, doch meiner Mutter will ich dieses Bild nicht antun.

Und so kommt es, dass Lavi fünf Minuten später an unserem Küchentisch sitzt und vergnügt mit meiner Mutter plaudert. Das Leben kann so gemein sein.

Ich beschließe, die Situation zu beenden und räuspre mich: „Ich will euer Gespräch ja nicht stören, aber ich würde jetzt gerne nach oben gehen und meine Ruhe haben.“ Aus Angst vor meiner Mutter, versuche ich einigermaßen höflich zu klingen.

„Aber du kannst deinen Besuch doch nicht einfach raus schmeißen.“ Meine Mutter blickt mich streng an. War wohl doch nicht höflich genug.

„Ist kein Problem, Kanda-san. Ich bin ja eigentlich auch nur hier, weil ich sie fragen wollte, ob Yuu mit ein paar Schulkameraden und mir nächste Woche ans Meer fahren darf.“

Ich bringe ihn um. Ich werde ihn so was von umbringen.

„Das wäre eine wunderbare Idee.“ Nein wäre es nicht, Mama!

„Okay, wir sind dann am Montag um zwölf Uhr hier und dann können wir ihnen noch näheres erläutern.“

Ich bin kurz vorm Explodieren. Juckt meine Meinung eigentlich niemanden? 'Nein, tut sie nicht.', kommentiert meine innere Stimme und regt mich nur noch mehr auf.

„Yuu-kun, bist du so lieb und bringst deinen Besuch noch vor die Tür, ich kann gerade so schlecht vom Herd weg.“

Innerlich stöhne ich genervt auf, nicke dann aber brav. Bewusst unsanft packe ich Lavi am Arm und schleife ihn zu Tür.

„Was soll der Scheiß?“, keife ich mit leiser Stimme, da ich es nicht drauf anlege, von meiner Mutter gehört zu werden.

Lavi lächelt mich nur an und drückt mir mit frechen Zwinkern einen Kuss auf die Wange. „Deinen Sommer retten, Yuu-chan. Was sonst?“

Ich werde ihn so was von umbringen.
 

Seufzend falle ich auf mein Bett. Wieso ist mein Leben bloß so fies zu mir?

Unbewusst lege ich die Hand auf meine Wange. Was fällt diesem Idioten ein, mich ständig zu küssen und nett zu mir zu sein. Ich habe ihm doch nie einen Grund dafür gegeben, ganz im Gegenteil.

Ein Klopfen an der Tür reißt mich aus meinen Gedanken. „Kann ich reinkomme, Yuu-kun?“

„Jaaaaa.“, antworte ich gedehnt und setzte mich auf.

Meine Mutter kommt in mein Zimmer und lächelt mich lieb an. Sie deutet auf mein Bett. „Darf ich mich zu dir setzten?“

Ich nicke nur. Meine Mutter ist gewohnt, dass ich wortkarg bin.

„Also, dieser Lavi-“

Meine Gesichtszüge verhärten sich. „Was ist mit ihm?“, grummel ich.

„Er ist ja ein ganz netter Junge.“ Aufdringlich und nett sind zwei paar Schuh.

„Ja und?“, murre ich nur.

„Also, ich werde immer hinter dir stehen.“, druckst meine Mutter herum und wird sogar leicht rot. Was zum fick?

„Komm auf den Punkt, Mama!“

Sie löst den Haargummi aus meinen Haaren und beginnt diese mit meiner Haarbürste zu kämmen. Das tut sie immer, wenn ihr irgendetwas unangenehm ist.

„Also, ich meine, nur für den Fall, dass Lavi und du-“

„Das Lavi und ich was?“ Irgendwie geht dieses Gespräch in die falsche Richtung.

„Na ja, so wie du dich verhältst und wie Lavi sich verhält. Also, äh, wenn ihr mehr als nur Freunde seid, habe ich nichts dagegen, solange du glücklich bist.“

„Bitte, was?“, rutscht es mir entgeistert heraus, „Du denkst ernsthaft, dass ich was mit diesem Volldepp habe?“

Meine Mutter scheint irritiert. „Ist es nicht so? Ich meine, du regst dich so viel auf in letzter Zeit, du wirst rot in Lavis Anwesenheit und man sagt ja auch 'Was sich liebt, das neckt sich.'“

Mir klappt der Kiefer runter. „Nein Mama, da hast du etwas ganz falsch verstanden. Und ehrlich gesagt, wäre es mir gerade sehr lieb, würdest du jetzt gehen und mich ein wenig in Ruhe lassen.“

Meine Mutter schaut beschämt zu Boden. „Oh, da hab ich wohl was falsch interpretiert. Tut mir Leid.“ Mit diesen Worten steht sie auf und geht aus meinem Zimmer.

„Verliebt? Pah!“

Als ob ich in diesen dummen Hasen verliebt wäre. Ich mag ihn ja nicht einmal.

Ich greife mir Mugen und stehe auf.

Es wird Zeit, den Kopf mal wieder frei zu kriegen.
 

Das Training hat nichts gebracht.

Es ist ein Uhr Nachts, ich liege wach im Bett und zerbreche mir den Kopf.

Wieso tu ich das überhaupt? Ich meine, ist ja nicht so, als wäre mir Lavi in irgendeiner Weise wichtig.

Und trotzdem, Lavis Küsse, seine Berührungen, sein Lächeln.

Ich schüttle den Kopf. Wäre ich tatsächlich in ihn verliebt, würde ich all dies gut finden und nicht so sehr hassen, wie ich es tue.

Genau, meine Mutter hat Hass und Liebe einfach verwechselt. Liegen bekanntlich ja nah beieinander.

Doch heiß das dann nicht auch, dass Hass in Liebe umschlagen kann?

Ach verdammt, ich hasse mein Leben.

"Shit Happens" (Bonus)

„Scheiß Tag.“, grunze ich genervt und werfe mein Kissen nach dem Wecker, der unermüdlich vor sich hin klingelt. Fast so unermüdlich wie Lavi.

Halt was denke ich da wieder?

Kopfschüttelnd rapple ich mich auf, mein Blick fällt zum Kalender. Irgendwie macht mir das Datum miese Laune. Ich weiß nur nicht warum.

„Yuu-kun, bist du schon wach? Lavi wollte dich in einer Stunde abholen!“

Verdammt, da war ja was!

„Jaaaa.“, meine ich nur gedehnt, lasse mich zurück in mein Bett fallen und ziehe die Decke über den Kopf.

Kann ich nicht einfach krank werden? Eine Grippe bekommen? Selbst die Pest zu kriegen wäre mir jetzt lieber. Alles, nur kein Ausflug mit Lavi plus dazugehörigem Anhängsel.

Letztendlich kriege ich doch noch meinen Hintern aus dem Bett.

'Sehe es einfach als eine Art Prüfung. Auch Samurai mussten Prüfungen ablegen,um ihre Stärke zu beweisen', versucht meine innere Stimme mir den Ausflug wenigstens noch ein bisschen schmackhaft zu machen. Sie scheitert kläglich.

Seufzend schlurfe ich zum Badezimmer, streife mir dort die Kleidung vom Körper und stelle mich unter die Dusche.

Ein weiter Versuch einen klaren Kopf zu bekommen, welchen ich seit dem Gespräch meiner Mutter ehrlich gesagt nicht mehr hatte.

Das warme Wasser entspannt mich zwar, doch einen freien Kopf ganz ohne Lavi bekomme ich dadurch nicht.

Shit happens.

Ich schließe die Augen, greife nach dem Duschgel und beschließe fürs erste Lavi Lavi sein zu lassen und mir keinen unnötigen Stress zu machen.

Am Arsch.

Fünf Minuten später, als ich mich gerade dabei bin abzutrocknen, klingelt irgendein Vollspast an unserer Haustür und da es niemand in meiner Familie für nötig hält auf zu machen, darf ich mir in Windeseile Boxershorts und Hose anziehen und zur Haustür hetzen.

Ich öffne die Tür und will gerade einen Sturm aus Schimpfwörtern von mir geben, doch die Worte bleiben mir im Hals stecken.

Als ich von einem Vollspast redetet, war mir nicht klar, wie sehr die Bedeutung auf die Person vor der Türschwelle zutrifft.

„Wolltest du nicht erst um zwölf hier sein?“, keife ich einen verdutzen Lavi an, der aus nicht bekannten Gründen gerade die Farbe seiner Haare annimmt.

„Ich-“, er stockt und deutet auf meinen Oberkörper.

Was will er denn-

Ach, dass ist doch alles Scheiße!

In der Hektik habe ich ganz vergessen, mir was obenherum anzuziehen und stehe nun mit nichts als Jeans an vor einem, wahrscheinlich zu meinem Pech auch noch notgeilen, Idioten-Hasen.

„Schönes Tattoo.“, reißt ein, nun um einiges mehr gefasster, Lavi mich aus meinen Gedanken.

„Hentai-Usagi!“, keife ich nur und donnre die Tür zu.

Mit rotem, Wut verzerrtem Gesicht stürme ich an meiner Mutter vorbei, welche gerade Lavi begrüßen will und in mein Zimmer.

Dort angekommen lasse ich mich auf mein Bett fallen und seufze laut auf. Wenn es einen Gott gibt, dann hasst er mich und kichert sich wahrscheinlich gerade hämisch ins Fäustchen.

„Yuu-chan?“ Was will der Idiot hier?

„Was?“, grummle ich genervt. Ich will meine Ruhe haben, verdammt nochmal!

„Wir wollen langsam los!“ Wenigstens macht er keine Anstalten mein heiliges Zimmer zu betreten.

„Dann fahrt ohne mich!“

„Aber ohne dich wäre es langweilig.“ Unter-bemittelter Jammerlappen! „Außerdem will ich doch deinen Sommer retten.“, tönt es etwas leiser hinterher.
 

Wieso habe ich das getan? Wieso nur? Wieso? Stundenlang könnte ich mir diese Frage stellen.

Doch es ist eh zu spät alles rückgängig zu machen. Denn nun sitze ich auf dem Beifahrersitz von Lavis Wagen und darf mir miese Rockmusik und Lavis Geschnatter geben.

Das alles wäre ja noch anmaßend (wenn man taub im Sterben liegt), wären nicht die beiden Turteltauben, alias Bohnenstange mitsamt Anhängsel, die auf der Rückbank so am herum kitschen sind, dass man sich fragt, ob man in einen von diesen schlechten Liebesfilmen gelandet ist, mit Happy End und so.

Plötzlich stellt sich mir neben dem allbekannten „Wieso hasst mein Leben mich so?“ eine weiter Frage.

„Wo schlafen wir überhaupt, Baka-Usagi?“

Der Angesprochene wirft mir kurz einen Blick zu. „Hab ich das nicht erwähnt? Mein Onkel hat ein Ferienhaus am Pazifik, welches wir nutzen dürfen.“

„Und wie lange fahren wir noch?“, grummel ich.

Lavi sieht zum Navi. „Also das Ding sagt, dass wir in vier Stunden da sind.“

Dann geht das Auto aus.
 

„Verdammte Dreckskarre.“ Nie hab ich Lavi so fluchen hören.

Lenalee und Allen sind die Umgebung nach einer Tankstelle am absuchen. Sehr erfolglos schätzungsweise, weil wir uns noch milde ausgedrückt am Arsch der Welt befinden.

„Che! Nicht mal auf den Tank kannst du achten.“ Ich weiß, ich weiß, ich sollte eigentlich nett zu Lavi sein, schließlich kann er ja nichts dafür, dass der Tank leer ist, aber da meine Laune sowieso schon im Arsch ist.

Lavi wirft mir einen entschuldigenden Blick zu. „Tut mir Leid, Yuu.“

„Was tut dir Leid?“ Ich habe schon lange aufgegeben gegen das 'Yuu' zu protestieren. Es juckt ja sowieso kein Schwein.

„Na ja, dass ich deinen Sommer jetzt doch nicht retten kann.“ Verlegen grinst mich Lavi an. Wie gerne ich ihm dieses Grinsen manchmal echt aus dem Gesicht wischen würde.

„Che, mein Sommer wäre so oder so scheiße gewesen.“ Man könnte fast meinen, ich wäre nett zu dem Vollspast. Fast.

„Wie kommst du denn darauf?“ Lavi lässt sich neben mir ins Gras fallen.

„Was geht dich das an?“, schnauze ich ihn an.

„Viel, schließlich bist du mir wichtig.“ Mit einem weiteren „Che“ wende ich meinen Blick ab. „Ach, komm schon, Yuu, ich lasse ich dich danach mit dem Thema auch in Ruhe.“

Der Kerl lässt wohl nie locker. Ich seufze abermals auf und lege mich dann zurück ins Gras. „Ich hasse Amerika, ich hasse die Menschen hier und jetzt sitze ich auch noch mit einem Haufen Nervensägen in der amerikanischen Pampa fest.“

Lavi lacht. „Sehe es unter dem Aspekt, dass es noch schlimmer sein könnte.“

„Es geht noch schlimmer?“, spreche ich laut meinen ersten Gedanken aus.

„Es könnte regnen, statt Lenalee und Allen, müssten wir eine Tankstelle suchen, ich könnte alleine hier sein, ohne dich.“, beim letzten Teil streicht er sich behindert lächelnd eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Wieso ist mir die Augenklappe nie vorher aufgefallen?

„Ich bin gerne alleine.“

„Hast du keine Menschen mit denen du gerne zusammen bist?“

Ich antworte ihm nicht, stattdessen schließe ich die Augen und versuche mich zu entspannen. Würde ein nervtötender Lavi nicht neben mir sitzen, würde es sogar klappen.

„Ich mag es hier.“ Kann der Kerl nicht einmal sein Maul halten?

„Schön für dich.“, grummel ich.

Das Gras neben mir raschelt. Was tut der jetzt schon wieder?

Plötzlich spüre ich etwas warmes, schweres an meinem Bauch.

Ich öffne meine Augen und-

„Verdammte Scheiße, geh runter von mir!“ Setzt sich der Idiot doch tatsächlich auf mich drauf.

Lavi grinst mich frech an. „Ach komm schon Yuu, du bist so schön warm.“

„Und du drückst mir die Luft aus der Lunge.“ Wenn ich blau werde, weiß ich wenigstens woran es liegt.

„Jetzt heul mal nicht rum, Yuu-chan.“

„Ich heule nicht herum, ich habe nur keinen Bock auf mehr Körperkontakt als nötig.“ Mit beiden Händen versuche ich Lavi von mir zu schieben.

Ein fataler Fehler, wie ich feststelle, denn ehe ich mich versehe, hat der Idioten-Hase meine Handgelenke gepackt und drück sie neben meinem Kopf ins Gras.

Mit wütendem Blick starre ich in Lavis Gesicht, doch dieser lächelt nur.

Langsam macht sich der Luftmangel bemerkbar, denn mein Puls steigt an und mein Gesicht scheint ein unangenehmes Rot anzunehmen.

„Yuu...“

Was geht mit dem bitte falsch?

„Ich will zwar ungern eure Zweisamkeit stören, aber wir haben Sprit.“, reißt uns die Stimme der Bohnenstange aus dieser nun ja, etwas eigenartigen Situation.

„Super!“, kommt es von Lavi, „Wir können gleich los.“ Dann beugt er sich zu meinem Ohr runter und flüstert ein „Noch gebe ich nicht auf.“ in mein Ohr. Was das heißen soll weiß ich nicht, doch es lässt mir einen unangenehmen Schauer über den Rücken laufen.

Ehe ich mich versehe ist der dummer Monster-Hase aufgestanden und zum Auto gelaufen.

Ich rappel mich sichtlich irritiert auf und folge ihm, auch wenn ich keine Lust darauf habe weitere vier Stunden neben Lavi zu sitzen.

Nicht nach dieser Aktion.

"Freund?"

Schweigen.

Egal wie bekloppt Lavis Aktion am Nachmittag war, sie hat dafür gesorgt, dass der dummer Hase vor sich hin schweigt und das ist was eindeutig positives.

Für mich.

Lavi hingegen scheint es etwas unangenehm zu sein. Na ja, mich soll es nicht stören.

„Wann sind wir endlich da?“, kommt es fragend von der Bohnenstange auf der Rückbank. Ein quengelndes Kleinkind wäre ruhiger als der!

Lavi sieht zum Navi. „Gleich.“

„Wann ist gleich?“

Ausnahmsweise hege ich mal keine Mordgelüste gegenüber Lavi. Stattdessen male ich mir aus, wie es wäre Allen zu strangulieren, ihm dann ein Katana durch die Brust zu stechen und letztendlich einen Kopfschuss zu verpassen. Hört sich viel versprechend an.

In meinen Mordplänen versunken, habe ich es nicht mitbekommen, wie wir in ein kleines Dorf gefahren sind. Erst als Lavi mich mit einem „Wir sind da!“ aus den Gedanken reißt, bemerke ich das Meer.

Das Ferienhaus liegt tatsächlich am Meer. Nur eine Promenade trennt Strand und Grundstück.

„Es ist toll!“, quietscht Lenalee herum. Ich hasse es.

„Gefällt es dir?“ Lavis Stimme ist ganz nah an meinem Ohr und sorgt dafür, dass sich Gänsehaut über meinen Ganzen Körper verteilt. So sehr ekel ich mich also schon vor ihm.

„Ist annehmbar.“, knurre ich und drehe mich weg.

Ich habe gelogen. Das Haus ist mitsamt der Lage ein Traum und der Blick zum Meer ist wunderschön. 'Fast so schön wie in Japan', mischt sich mein inneres Ich ein.

„Aber nur fast.“, knurre ich und ernte einen verwirrten Blick von einer Gepäck schleppenden Bohnenstange.

„Yuu-chan, kommst du?“, ruft mich Lavi, welcher mit dem Türschloss am kämpfen ist.

„Es heißt Kanda.“, grummle ich, mache mich aber auf, beim Gepäckschleppen zu helfen. So fies bin ich ja dann auch nicht.
 

Lavi sitzt vor mir im Sand. Der Wind hat sein Haar noch mehr zerzaust, als es sonst schon ist. Es lässt ihn noch wilder und frecher erscheinen, als er schon ist.

„Yuu.“ Ich protestiere nicht. Stattdessen genieße ich den Klang von meinem Namen auf seiner Zunge.

Eine Hand fährt zu meinem Hinterkopf und löst das Band, das meine Haare im Zopf hält.

„Ich liebe deine Haare, Yuu.“ 'Ich deine auch.', will ich antworten, doch die Worte wollen nicht aus meinem Mund kommen.

Also fahre ich mit meiner Hand einfach durch seinen roten Schopf. Wie weich es ist.

Ehe ich mich versehe beugt sich Lavi vor, seine Hand am Hinterkopf verhindert, dass ich mich weg drehe.

„Verzeih mir.“, flüstert er, ehe seine Lippen die meinen verschließen und ich das Gefühl hab, in meinem Bauch klingelt ein Handy mit Vibrationsalarm.

Was zum fick?

Schweißgebadet wache ich auf und haue auf mein Handy, welches mit freudiger Vibration verkündet, dass ich eine SMS bekommen habe

Was zur Hölle war das???

Ich bin es zwar gewohnt eigenartige Dinge à la 'Kanda im Wunderland' zu träumen, aber dieser Traum schlägt alles.

Noch etwas verwirrt greife ich nach meinem Handy. Meine Mutter fragt, ob irgendwas passiert sei, weil ich mich noch nicht gemeldet habe. Die ist vielleicht paranoid, diese Frau!

Langsam werde ich wacher und beginne mich zu erinnern.

Nach dem alles Gepäck im Haus war, bin ich zum Strand gegangen, um dort die Ruhe zu genießen.

Dort muss ich dann wohl eingeschlafen sein. Doch das erklärt nicht, warum ich statt am Strand in einem Bett liege.

Mich muss jemand gefunden und rein getragen haben. Bitte Gott, falls es dich gibt, lass es bitte nicht Lavi gewesen sein! Das wäre unter meiner Würde (die ich wahrscheinlich schon abgelegt habe, als ich zu diesem verdammten Ausflug mitgekommen bin).

Doch ich habe keine Zeit mir über so etwas den Kopf zu zerbrechen, denn plötzlich fliegt die Tür auf und ein gewisser Rotschopf grinst mich an. „Ah, du bist ja endlich wach, Yuu! Als ich dich am Strand gefunden hab, hast du geschlafen, deswegen habe ich dich hier rein getragen.“

Meine Bestätigung, dass es keinen Gott gibt oder dieser ein eiskalter Sadist ist. Ich würde jetzt bitte gerne sterben.

„Lenalee hat schon gekocht und wir wollen in einer Viertelstunde essen.“, redet der dumme Hase weiter, ohne auch nur zu bemerken, wie ich ihn versuche mit meinen Blicken zu erdolchen, „Also bist du dann wach genug?“ Lavi sieht mich fragend an. Ich nicke.

„Super!“ Lavi grinst und drückt mir einen Kuss auf die Wange, welcher mich schlagartig rot werden lässt. Vor Wut, wenn ich anmerken dürfte.

Sofort ist jede Schläfrigkeit wie weggeblasen.

„Oi, Baka-Usagi!“ Ich springe regelrecht aus dem Bett und jage hinter Lavi hinterher, welcher sich lachend aus dem Staub macht.
 

Das Essen des Anhängsels ist ganz okay. Zwar mag ich das meiner Mutter mehr, aber gerade in Zeiten wie diesen, darf ich nicht wählerisch sein.

„Also, der Abend ist noch jung. Gibt es schon Pläne oder wollen wir uns erst mal ausruhen von der Fahrt?“, fragt die Bohnenstange in die Runde.

Seine Freundin zuckt mit den Schultern und auch Lavi scheint es ziemlich egal zu sein, was wir machen.

„Solange ihr mich in Ruhe lasst, ist es mir egal.“, knurre ich.

Lenalee lächelt mich an, während Allen mir nur einen bösen Blick zu wirf,

„Dann würde ich sagen, jeder macht heute noch das, was er will und Morgen gucken wir dann, was man zusammen machen kann.“, schlägt Lavi vor und erntet Zustimmung von allen Seiten.

Das restliche Abendessen unterhält sich der dumme Hase mit Bohnenstange und Freundin über irgendeinen nichtigen Kram.

Irgendwann habe ich dann genug, bedanke mich in japanischer Manier für das Essen und verziehe mich in mein Zimmer.

Was soll ich jetzt machen?

Mein Blick fällt auf Mugen und ich beschließe bevor es dunkel wird noch ein wenig am Strand zu trainieren.

Schaden kann es ja nicht.
 

Das Training am Strand tut gut.

Es hilft mir den Kopf frei zu bekommen (vor allem von Lavi und diesem abstrusen Traum) und als ich ausgepowert in den Sand falle, hat die Sonne den Strand schon in ein tiefes Rot getaucht.

Zum ersten Mal seit unserer Ankunft, fühle ich mich wohl.

Das Training am Strand, im Sand liegen und den Sonnenuntergang beobachten. Doch, so lässt es sich leben.

Genießerisch schließe ich meine Augen und lausche den Wellen, den Schreien der Möwen und einer leisen Gitarrenmelodie, die vom Wind von der Promenade her getragen wird.

Sie ist wunderschön.

Plötzlich zieht sich in mir was zusammen und eine Welle aus Heimweh bricht über mich zusammen. Die Zeit seit meines Umzugs war so stressig, dass ich bisher keine Zeit hatte, mir richtig im Klaren darüber zu werden, wie sehr ich mein Heimatland vermisse.

Egal wie schön es hier sein mag, an die Berge, die Wälder, die Tempel kommt all das nicht heran.

Ich seufze leise. Wie gerne ich wieder in Japan wäre.

„Alles okay?“, reißt mich eine leider bekannte Stimme aus den Gedanken.

„Wieso sollte es nicht okay sein?“, frage ich patzig zurück.

„Naja, du hast irgendwie traurig ausgesehen.“

Ich drehe mich um und sehe Lenalee mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Wieso sollte ich bitte traurig sein?“

Lenalee lächelt nur freundlich und lässt sich neben mir in den Sand fallen. „Hör mal, ich weiß, wie sich Heimweh anfühlt. Bei mir musst du nicht einen auf hart machen, ich merke doch, wie sehr du Japan vermisst.“

„Und was sollte dich das angehen?“

„Viel. Schließlich will ich genau wie Lavi, dass du einen schönen Sommer bekommst.“

„Wieso wollt ihr das alle? Wieso könnt ihr mich nicht einfach in Ruhe lassen?“ Meine Stimme klingt wütender als gewollt.

„Weil Freunde nun mal das beste für einen wollen.“, Lenalee steht auf und klopft sich den Sand von der Hose, „Besonders Lavi, also tu mir den Gefallen und versuch wenigstens glücklich zu sein.“ Mit diesen Worten geht sie und lässt mich alleine am Strand zurück.

'Weil Freunde das beste für einen wollen', hallt es in meinem Kopf wieder und macht mich nachdenklich. Sind sie wirklich meine Freunde?

Ich hatte nie so etwas wie Freunde. Brauchte ich ja auch nicht.

Wie also fühlt es sich an Freunde zu haben?

Ich beschließe, dass ich mit Lavi reden muss.
 

Ich erkenne Lavi schon von weitem. Sein rotes Haar fällt aber auch auf.

Er sitzt mit seiner Gitarre am Strand und wirkt, als würde er über irgendwas nachdenken.

„Oi, Baka-Usagi!“, reiße ich ihn aus seiner Starre.

Lavi schreckt auf, wirft mir dann aber ein Lächeln zu. „Yuu.“

„Es heißt Kanda.“, knurre ich, doch dies scheint der dumme Hase zu ignorieren. „Was gibt’s?“

Ich weiche seinem Blick aus. „Kann ich dich was fragen?“

Lavi grinst nur doof und nickt. „Klar, setzt dich.“ Er klopf neben sich in den Sand.

Nach kurzem Überlegen lasse ich mich neben ihn fallen.

„Also, was wolltest du mich fragen?“

„Ähm, also-“ Shit, die Worte wollen einfach nicht aus meinem Mund kommen.

Lavi grinst. Blöder Idiot!

Ich atme tief ein. „Bist du mein Freund?“

Lavi fängt an zu lachen. Ich weiß, warum ich diesen Typen hasse!

„Lach nicht so doof.“, keife ich ihn an und will noch weiter schimpfen, als sich ein Arm um meine Schultern legt.

„Willst du denn mit mir befreundet sein?“

Ich wende meinen Blick ab. „Ist mir egal.“, motze ich.

Lavi zieht mich an sich und obwohl ich mich liebend gern wehren würde, mein Körper will sich einfach nicht bewegen.

„Dann bin ich dein Freund.“

„Und was ist, wenn ich keine Freunde brauche?“

„Dummkopf, wieso hättest du denn sonst gefragt? Jeder Mensch brauch Freunde. Selbst du!“

Brauche ich wirklich welche?

„Pffff, für die zwei, drei Jahre kann es ja nicht schaden.“, gebe ich knurrend klein bei, auch wenn ich weiß, dass ich diese Worte morgen schon bereuen werde.

„Wieso denn nur die paar Jahre?“

„Geht dich nichts an, Baka-Usagi.“ Mit diesen Worten stehe ich auf und lasse Lavi am Strand sitzen.

Vielleicht könnte ich mich ja mal an ihn gewöhnen.

Eventuell.

In hundert Jahren.

Wenn ich im Sterben liege.

Das Lavi mir sein strahlenstes Lächeln zu wirft, bekomme ich gar nicht mehr mit.
 

Als ich in meinem Zimmer bin, scheint sich der Nebel, der seit diesem Traum in meinem Gehirn hing zu lichten und ich beginne meine Worte gegenüber Lavi zu realisieren.

„Verdammte Scheiße!“, fluche ich und haue gegen die Wand.

Wieso zur Hölle habe ich ihn überhaupt so was gefragt?

'Vielleicht weil er dir doch nicht so egal ist, wie du denkst?', mischt sich mein inneres Ich ein.

„Ach halt doch dein Maul!“, knurre ich und lasse mich auf mein Bett fallen.

Lavi ist für mich nur ein Freund.

Nur ein Freund.

Freund?

Ach ich hasse mein Leben.
 

Ich habe miserabel geschlafen.

Durch meine Träume hüpften komische, rote Hasen, welche mich mit Herzchen bewarfen.

Das liegt garantiert an Lavis Einfluss.

„Hey Yuu, gut geschlafen?“, fragt mich der dumme Hase, als ich ihn auf dem Weg zum Bad treffe.

„Scheiße, du hast mir meine Träume versaut. Aber danke der Nachfrage.“, knurre ich und latsche an ihm vorbei, ohne ihn weiter zu beachten.

Was jetzt einzig und allein zählt, ist zu duschen und einen klaren Kopf zu bekommen.

Leider muss ich, als ich aus der dusche komme, feststellen, dass ich mein T-Shirt vergessen habe.

Ich bin zwar nicht sonderlich wild, darauf dass noch mehr Menschen mein Tattoo sehen, doch da wir am Meer sind, wird sich das sowieso schlecht vermeiden lassen.

Also ziehe ich mir Schulter zuckend meine Hose an und hoffe, dass mir auf dem Weg zu meinem Zimmer möglichst wenig Menschen begegnen.

Wieso bei meinen Hoffnungen immer das Gegenteil eintritt, habe ich auch noch nicht heraus gefunden.

Lenalee wird rot und starrt mich an und die Bohnenstange wirft mir deshalb wütende Blicke zu.

Tja, das kannst du deiner Freundin wohl nicht bieten, was?

„Ich sagte euch doch, das Yuu tätowiert ist.“

„Oi, Baka-Usagi!“

Lavi lacht mich an. „Was ist daran denn so schlimm? Sieht doch gut aus.“

Ungewollt werde ich rot.

Wie bin ich nur auf die dumme Idee gekommen, diesen Circus-Idioten-Hasen einen Freund zu nennen?

"Wäre er nicht so nett zu mir, würde ich ihn nicht mögen!"

Lavi:

Ich habe mich verliebt.

„Dass ich das noch erleben darf.“, hat Allen gesagt. „Ich glaub es nicht!“, hat der Panda gesagt. Lenalee hat gar nichts gesagt. Sie hat mich angelächelt und in den Arm genommen. Und dann gefragt, wer die glückliche sei. Ich habe nicht geantwortet.

Yuu hätte mich geschlagen.

Yuu.

Wieder muss ich grinsen. Immer wenn ich an diese japanisch Kratzbürste denke muss ich grinsen. Und jetzt fragt euch mal, warum ich ständig grinse.

Wieso gerade Yuu? Das habe ich mich schon oft gefragt. Er ist das komplette Gegenteil von dem, was ich eigentlich mag.

Ich mag meine 'Freundinnen' süß, umgänglich und vor allem liebevoll.

Yuu ist zeitweise zwar auch süß, doch wenn man es ihm sagt, wird er wütend. Er ist laut, seiner Mutter, zwar auch umgänglich, doch davon mitgekriegt habe ich noch nicht viel. Vielleicht meckert er auch einfach nur gerne. Und ob er liebevoll ist? Nun ja, zu seinem Schwert schon, ansonsten ist er das temperamentvollste Wesen, was ich je getroffen habe.

Und trotzdem habe ich mich in ihn verliebt.

In seine Wutanfälle, sein Fluchen, sein Schweigen.

Yuu schweigt unglaublich schön. Er strahlt dann immer diese gewisse Ruhe und Nachdenklichkeit auch.

Ich klinge wie ein verliebtes Schulmädchen. In gewisser Hinsicht bin ich es ja auch.
 

Yuu ist tätowiert.

Ich komme einfach nicht drüber hinweg. Nicht das es schlecht aussähe. Ganz im Gegenteil. Nur Yuu ist die letzte Person, von der ich ausgegangen wäre, dass sie tätowiert ist.

Ändert nichts daran, dass es unglaublich heiß und gut aus sieht.

Als ich ihm das ein weiteres Mal sage, wird er leicht rot und ich muss grinsen.

„Ist doch so.“, grinse ich und drücke ihm im Vorbeigehen einen Kuss auf die Wange. Ich kann zeitweise einfach nicht widerstehen.

Yuu schnaubt nur und stapft grummelnd an mir vorbei. Scheinbar hat er gerade keine Lust, mich durchs halbe Haus zu jagen, nur um mir eins über zuziehen. Wobei ich sagen muss, dass mir diese kleinen Katze-Maus-Spiele gefallen.

Lenalee wirft mir einen wissenden Blick zu. Sie ist die einzige, die wahrscheinlich ahnt, was mit mir los ist. Allen kann es sich eventuell auch denken, spricht es aber nicht an, weil es ihn erstens nicht groß interessiert und er zweitens Yuu für einen Idioten hält. Beruht auf Gegenseitigkeit.

Ob Yuu es weiß oder ahnen kann? Ich denke irgendwie schon. Vielleicht will er es aber auch einfach nicht wahrhaben und verdrängt das ganze.

„Denk daran, dass wir in 15 Minuten frühstücken wollen.“, rufe ich ihm hinterher und ein kleines, verliebtes Lächeln stiehlt sich auf mein Gesicht und ich sehe Lenalee schon wieder mit den Augen rollen.

„Reden. Nach dem Essen. In meinem Zimmer.“, zischt sie, als sie an mir vorbei in die Küche läuft, um den Tisch zu denken.
 

Das Frühstück verlief einigermaßen ruhig.

Yuu hat Allen beleidigt. Allen hat Yuu beleidigt. Ich habe versucht zu schlichten. Yuu hat mich und Allen beleidigt. Lenalee hat uns alle zur Sau gemacht.

Der normale Wahnsinn eben.

Und nun stehe ich vor Lenalees und Allens Zimmer und weiß nicht, was ich machen soll.

Zögernd klopfe ich an der Tür.

„Komm rein, Lavi.“

Ich trete ein und sehe meine beste Freundin erwartungsvoll an. „Und? Was ist los?“

„Du und Kanda. Was läuft da zwischen euch beiden?“

„Was soll zwischen uns laufen?“ Ich muss zugeben, dass das einzige, was zwischen uns läuft, Gespräche sind, die mich meistens beleidigen und Yuu auf die Palme treiben.

„Ich sehe doch, dass du was von ihm willst.“ Lenalee sieht mich streng an und mein Blick richtet sich gen Fußboden. Blauer Teppich. Wie hübsch. Ich sage besser einfach nichts.

„Antworte mir Lavi. Willst du was von Yuu oder nicht?“

„Viellei-“

„Ja oder nein?“, werde ich harsch unterbrochen.

„Ja, ich will was von Yuu.“, murmle ich klein-laut. Wie Allen es mit ihr aushält, weiß ich bis heute nicht. Die Frau ist manchmal einfach extrem angst-einflößend.

„Ich dachte, du bist verliebt.“

„Bin ich ja auch.“

„In Yuu?“ Jetzt sieht Lenalee tatsächlich erstaunt aus.

„In wen sonst?“

„Also ist Yuu kein einfaches Betthäschen für dich? Du hast ernste Gefühle für ihn?“

Ich nicke und Lenalee kriegt einen Lachanfall.

„Ich glaube es nicht. Mein bester Freund steht auf 'nen Kerl.“ Ob sie sich jemals wieder ein kriegen wird?

Im selben Moment geht die Tür auf. „Schatz, stell dir vor, Lavi steht auf Kanda.“, bringt meine beste zwischen Kicherattacken hervor.

„Gut zu wissen.“

Das ist nicht Allens Stimme. Langsam drehe ich mich um.

Kanda starrt mich ausdruckslos an.

Oh Fuck, ich glaube, ich habe so eben bei Yuu verkackt.

Ohne ein Wort zu sagen gehe ich an dem Japaner vorbei, murmle ein leises „Wenn ihr mich bitte entschuldigt.“ und verziehe mich dann so schnell es geht.

Alles, nur weg hier!
 

Kanda:

Ich bin komplett verwirrt. In meinem Kopf ist alles drunter und drüber.

Ich finde keine Worte, die ich dem dummen Anhängsel an den Kopf donnern könnte. Lavi ist schon verschwunden.

Wann habe ich ihn angefangen Lavi zu nennen?

„Es tut mir Leid, dass du es so erfahren musstest.“, das Anhängsel senkt beschämt den Kopf.

„Und wie hätte ich es dann erfahren sollen?“, keife ich. Endlich finde ich meine Sprache wieder.

Mir wird keine Antwort gegeben.

„Ach, wisst ihr was? Verarschen könnt ihr jemand anderen1“, mit diesen Worten stürme ich raus aus dem Haus in Richtung Strand.

Ich will meine Ruhe. Sollen die mich doch alle in Ruhe lassen.
 

Am Strand angekommen, lasse ich mich erst mal in den Sand fallen und versuche mich zu beruhigen.

Was soll ich tun? Wie soll ich auf Lavi reagieren? Wieso tut er das?

Endlos viele Fragen schwirren in meinem Kopf herum und rauben mir fast den Verstand.

Ich kann nicht mehr klar denken.

„Ich hasse dich, Baka-Usagi.“, knurre ich zwischen zusammen gebissenen Zähnen und schlage in den Sand. „Ich hasse dich. Ich hasse dich. Ich hasse dich.“, jedes verdammte Mal trifft meine Faust auf die kleinen Körner.

„Wieso?“, murmle ich, nachdem ich mich ein wenig beruhigt habe. „Wieso bloß ich?“

Hätte er sich nicht in jemanden anderen vergucken können? Allen oder Lenalee zum Beispiel?

Bei der Vorstellung zieht sich etwas unangenehm in meiner Brust zusammen. Na klasse, als hätte ich nicht schon genug Probleme, werde ich jetzt auch noch krank.

Blöder, nicht existenter, sadistischer Gott.

Genervt rolle ich mich von einer Seite zur anderen, doch mein Kopf will einfach nicht frei werden.

Wäre ich in Japan geblieben, wäre das alles nicht passiert. Wäre Lavi nicht zu mir gekommen, wäre ich nicht hier. Wäre er nicht so nett zu mir, würde ich ihn nicht mögen.

Warte, was???

'Ich habe es dir doch gesagt~', kichert meine innere Stimme hämisch los, 'Lavi ist dir eben doch wichtig.'

„Ist er nicht.“, knurre ich, „Das ist nur die Verwirrung, die aus mir spricht.“

'Sicher das es nicht dein Herz ist?'

„Hör auf mit dem Scheiß! Nenn' mir Gründe, warum ich ihn mögen sollte.“ Ein Jogger-Pärchen wirft mir irritierte Blicke zu. Juckt mich nicht.

'Du wirst rot in seiner Umgebung.'

„Das ist die Wut, die in mir aufsteigt wenn ich ihn sehe.“

'Dein Puls steigt an, wenn er dich berührt.'

„Das ist das Adrenalin, dass in gefährlichen Situationen ausgestoßen wird, damit ich schneller reagieren kann. Wer weiß, was der alles bei mir versuchen würde.“

'Du wirst nervös und schnell reizbar, wenn er um dich herum ist.'

„Wer würde das nicht werden?“

Meine innere Stimme stöhnt genervt auf. 'Okay, ein letztes Argument habe ich noch.'

„Und das wäre?“, langsam empfinde ich es selbst als ein wenig komisch, mit mir selbst zu reden.

'Du nennst ihn beim Vornamen und siehst ihn als Freund.'

Dagegen kann ich nichts sagen.

Seufzend schließe ich die Augen. Diesen Sommer ist auch wirklich alles komisch.
 

Als ich die Augen öffne, ist es schon Nachmittag.

Ich gähne und strecke mich und stelle fest, dass sich meine Gedanken ein wenig geklärt habe.

Von den tausenden Fragen sind zwei geblieben.

Erstens: Stimmen Lenalees Worte eigentlich?

Zweitens: Was ist das, was ich für Lavi fühle? Hass? Freundschaft? Oder ganz abstrus, Liebe?

Leicht verpennt schüttle ich den Kopf. „Das ist doch alles Scheiße.“

Gemächlich schlurfe ich zum Haus zurück und begegne auf dem Weg zu meinem Zimmer glücklicherweise auch keinen anderen Menschen.

Auf meinem Bett finde ich einen Zettel.

„Allen und ich sind ins Aquarium gefahren. Wenn irgendwas sein sollte, Lavi hat meine Nummer.

LG Lenalee

P.S.: Sprechenden Menschen kann geholfen werden!“

Toll, das bringt mir jetzt auch so viel.

Alleine mit dem dummen Hasen. Wo ist er überhaupt?

Aus dem Nachbarzimmer tönt eine leise Gitarrenmelodie. Toll, mich trennt eine ca. 15 cm dicke Wand vom Albtraum meines Lebens. War ja klar, dass gerade mir das passiert.

Doch irgendwann finde ich mich mit diesem Schicksal ab, lehne mich an die Wand und lausche den Melodien, die Lavi vor sich hin zupft und summt.

Irgendwann fängt er dann richtig an zu spielen.
 

'Do you feel a change coming on,

Rolling out of the blue like a storm,

And it's throwing your dollhouse world in disarray

So you can rebuild or conform'
 

Ich kenne das Lied. Es war das Lied, dass ich für Musik verwendet habe.

Nicht, dass es irgendwie mein Liebligslied sei oder ich den Text ansprechend fände, doch in manchen Zeilen passte es einfach auf mein Leben.
 

'How I wish you'd only see,

How your own choices make your dream,

Come out shining true before it can leave you,

I wish that you could see,

How your own choices make your dream,

Come out shining true all around you'
 

Ein leichtes Lächeln bildet sich ungewollt auf meinen Lippen. Kein Wunder, dass manche Menschen von Musik abhänig sind, wie von einer Droge. Ist ja schlimmer als Gras, wenn es selbst mich zum Lächeln bringt.

Und nur für das Protokoll: Ich nehme keine Drogen! Die sind sowieso scheiße für Sportler und wenn man nach einer Schale Sake schon betrunken ist, ist das auch nicht das beste.
 

'My worth is the look in your eyes,

My prize the smile playing tricks on your lips and I wonder again,

Do you ever dream of the world like I do,
 

I too fear the change coming on,

Rolling out of the blue like a storm,

Can you hear it scream at the hurt that I knew,'
 

Eine Gänsehaut breitet sich auf meinem Körper aus, Lavi ist halt einfach nicht der beste Sänger.

'Alles Lüge!', mischt sich mein inneres ich wieder ein und ich stöhne genervt auf. „Du schon wieder.“

Doch es ist schon wieder weg und lässt mich mit meinen verworrenen Gedanken in Ruhe.

So schlimm singt der dumme Hase nichtmal. Seine Stimme klingt angenehm sanft und die Töne trifft er auch alle.

Also wieso zum Fick habe ich dann Gänsehaut????

Genervt schlage ich gegen die Wand. „Scheiß Tag! Ich hasse mein Leben.“

Augenblicklich verstummt die Musik.

Ach verdammt! Das ist doch alles behindert hier.

"Was zur Hölle macht die Katze hier?"

Ich will nicht mit ihm reden. Kann es nicht.

Ich müsste dafür meinen Stolz überwinden.

Pah, Stolz. Den hab ich schon weggeworfen, als ich hier hin mitgefahren bin.

Und überhaupt, was soll ich ihm denn sagen?

Dass ich nichts von ihm will? Dass ich ihn für seine Gefühle hasse? Dass ich sowieso wieder gehen werde? Dass aus uns nie etwas werden wird, weil ich ein Gefühlsspast bin? Dass ich einfach zu stur und dickköpfig bin?

'Wenigstens würdest du dann was zu ihm sagen', mischt sich meine innere Stimme ein. So langsam frage ich mich, ob es nicht mal Zeit für einen Kopfdoktor wäre. Wenn man von seinen eigenen Gedanken fertiggemacht wird, kann das nicht gut sein.

„Es wäre aber scheiße für ihn.“ Er würde dann nur noch mehr herum heulen und auf depressive Hasen habe ich wenig Lust.

'Seit wann kümmert es dich, wie andere fühlen?' Ich kann das schelmische Grinsen meiner inneren Stimme regelrecht sehen.

„Seitdem ich mich mit ihnen herumschlagen muss.“, knurre ich und schließe genervt die Augen. Die ganzen Geschehnisse haben mich ausgelaugt.

'Du hast vergessen zu erwähnen, dass Lavi dir wichtig ist.', werde ich weiter geneckt.

„Halt einfach dein verficktes Maul!“ Ich bin lauter, als ich eigentlich sein wollte.

Ach, scheiß drauf!

Aufgewühlt stürme ich aus dem Zimmer in die Küche.

Ha, ich renne vor jemanden weg, der in mir drin ist. Sinnvoll, Kanda Yuu, wirklich sinnvoll.

Noch logischer (Sarcasem strikes again!) daran ist, dass mein inneres Ding, das sowieso alles immer besser weiß, tatsächlich verstummt ist.

Wirklich logisch.

„Yuu-chan?“, reißt mich eine Stimme aus den Gedanken und lässt mir das Blut in den Adern gefrieren.

Scheiße!

„Alles okay? Du bist so blass.“

Ich will hier weg! „Ja, mir geht’s gut, danke der Nachfrage.“, knurre ich. Bloß weg hier.

„Sieht aber nicht so aus.“ Eine Hand legt sich auf meine Schulter.

Die Berührung sendet Stromschläge durch meinen kompletten Körper. Hastig weiche ich zurück.

„Welchen Teil an 'Mir geht’s gut.' verstehst du nicht?“, keife ich.

„Jeden Teil. Verzeih, dass ich mich um dich sorge.“ Lavi senkt betreten den Kopf. Na klasse, will der mir jetzt Vorwürfe machen? Mir ein schlechtes Gewissen einreden?

Leider klappt es sogar!

'Wer hätte es gedacht? Kanda Yuu hat ein Gewissen! Weltpremiere!'

„Halt die Klappe!“, zische ich und ernte einen verdutzen Blick vom Idioten-Hasen.

„Ich habe doch gar nichts gesagt!“

„Du warst ja auch nicht gemeint.“ Noch mehr Verwirrung in Lavis Gesicht. Hatte er schon immer so grüne Augen? Wobei, er trägt ja eine Augenklappe über dem rechten Auge. Warum er sie wohl trägt?

„Muss ich das verstehen?“

„Nein, ich tu es ja auch nicht.“

„Ach so. Bist du mir böse?“, verlegen kratzt sich der Hase am Hinterkopf.

„Ich bin dir immer böse. Wobei, eher nervst du mich einfach nur!“, stelle ich klar.

„Wieso denn das?“, Lavi scheint erstaunt.

Ich zucke mit den Schultern. „Du bist laut, aufdringlich, aufgedreht und bist mir zu fröhlich.“

Lavi lacht. Genau das meine ich, dieses fröhliche! „Hey, du bist auch ein Griesgram, motzt viel und bist unsozial und trotzdem mag ich dich.“

„Du bist ja auch dumm!“

„Ich spreche fünf Sprachen fließend und du nennst mich dumm?“

„Ich meine, du bist dumm, weil du mich magst.“, knurre ich.

„Ist jeder Mensch dumm, der dich mag?“

„Denke schon, bis auf meine Eltern.“

Lavi schenkt mir ein liebes Lächeln. „Dann bin ich gerne dumm.“

„Baka-Usagi!“, knurre ich und boxe ihn. Das ist das erste mal, das wir uns richtig unterhalten haben. Ein Wunder ist geschehen!

„Das tat weh, Yuu-chan.“, jammert Lavi und reibt sich den schmerzenden Arm.

Für das 'Yuu-chan' bekommt er gleich einen zweiten Schlag auf den anderen Arm

Der Hase wimmert.

„Heul' nicht herum, das war nicht mal feste geschlagen!“

„Weh tut es trotzdem. Tröste mich!“

„Einen Scheiß werde ich!“, knurre ich und verpasse ihm eine Kopfnuss. Das ursprüngliche 'Problem' mit Lavi hab ich fast schon wieder vergessen.

„Yuu-chan, lass das!“

„Dann hör mit dem verdammten '-chan' auf!“, schimpfe ich.

„Also ist es okay, wenn ich dich 'Yuu' nenne?“ Lavi grinst dämlich. Idiot!

„Du hörst ja sowieso nicht auf mich.“, knurre ich.

Lavi lacht wieder und ein unangenehmes Kribbeln fährt durch meinen Körper. „Stimmt allerdings, Yuu.“ Es klingt, als würde er sich meinen Namen auf der Zunge zergehen lassen.

Lavi geht zum Kühlschrank und holt sich eine Dose Cola raus. Dann setzt er sich an den Tisch und lacht mich an.

„Wieso magst du es nicht, wenn man dich Yuu nennt?“

„Es ist mädchenhaft!“, grummel ich.

„Aber unglaublich schön.“ Ein verliebtes Lächeln bildet sich auf Lavis Lippen und ich muss schlucken. Da war ja was.

„Du, also-“, ich räuspre mich.

Lavis Lächeln wird ein wenig trauriger. „Ich weiß. Du erwiderst meine Gefühle nicht und willst auch nichts von mir.“

'So ist das nicht!', schreit meine innere Stimme. Ich wünschte, sie würde ihr Maul halten.

„Aber solange du mich nicht hasst und ich bei dir sein kann ist mir das egal.“

'So ist das nicht, jetzt sag doch verdammt nochmal was, Kanda Yuu!', meine innere Stimme wird lauter.

„Doch falls du es dir irgendwann anders überlegst, freue ich mich!“

„Jetzt haltet doch mal beide euer verdammtes Maul!“, brülle ich genervt und ernte einen irritierte Blick von Lavi und einen Seufzer von meinem inneren Besserwisser.

„Beide?“, fragt Lavi und ich schüttle nur den Kopf.

„Frag einfach nicht.“

„Tu ich aber. Was ist los?“

„Geht dich 'nen Dreck an.“, knurre ich.

Mit einem Mal steht Lavi auf und baut sich vor mir auf. War der schon immer größer als ich?

„Mich geht das sehr wohl was an. Du bist mir verdammt nochmal wichtig und ich bin ja deinen Egoismus gewohnt, aber langsam kannst du auch mal an andere denken, die vielleicht unter deiner Sturheit leiden!“

„Und wer soll darunter bitte leiden?“, keife ich zurück. Von unserem entspannten Gespräch von vorhin ist nichts mehr zu spüren.

„Deine Mutter, die sich um dich kümmert und sorgt? Lenalee, die versucht, dir alles recht zu machen? Ich, der versucht dich endlich mal glücklich zu sehen und dir ein Lächeln auf die Lippen zu bringen?“

„Ach, sei doch einfach ruhig, Baka-Usagi! Was weißt du schon von mir?“

„Ich weiß, dass du ein idiotischer Sturkopf bist, der sein Leben nicht auf die Reihe kriegt. Ich weiß, dass du Japan unglaublich vermisst und das kann ich auch verstehen. Ich weiß, dass du unglaulich faszinierend aussiehst, wenn du Kendo übst und das du es nicht schaffst zu deinen eigenen Gefühlen zu stehen!“ So aufgebracht habe ich Lavi noch nie erlebt.

Ich will gerade zu einem 'Das lass ich mir nicht vorwerfen!' ansetzen, doch ehe ich überhaupt was sagen kann, legt sich ein paar Lippen auf die meinen.

Mein ganzer Körper scheint unter Strom zu stehen und ich kann mich nicht rühren.

Stattdessen starre ich Lavi einfach nur an.

Der Idioten-Hase küsst mich tatsächlich.

Wie gerne würde ich ihn von mir schubsen, ihm eine runter hauen, ihm sagen, er solle das lassen.

Stattdessen stehe ich nur hier, gelähmt und kann nichts weiter tun, als dazustehen und fühlen, wie mein Widerstand langsam den Bach runter geht.

Genau wie mein Leben.

Irgendwann zieht Lavi seine Lippen weg.

Und dann kann ich mich auch wieder rühren.

Die Ohrfeige scheint für ihn genau so plötzlich zu kommen, wie der Kuss für mich. Eine intuitive Handlung, denn erst danach beginne ich zu realisieren was überhaupt geschehen ist.

Dieser geistig gestörte Vollidiot hat mir einen Kuss geraubt. Meinen ersten Kuss.

Meinen ersten Kuss bekam ich von einem Kerl, den ich unglaublich hasse, in der Küche seines Ferienhauses.

'Reife Leistung.' Ich beschließe meine innere Stimme einfach zu ignorieren.

„Was sollte das?“, keife ich einen gescholtenen Idioten-Hasen an.

„Es tut mir Leid.“

„Ich hab nicht nach einer Entschuldigung sondern nach einer Erklärung verlangt!“

„Es tut mir so Leid.“

„Ich. Will. Eine. Erklärung.“ Langsam werde ich ungeduldig.

„Ich liebe dich.“

Dies drei Worte nehmen wir jeden Wind aus den Segeln.

„Das ist nicht dein ernst, oder?“, knurre ich und versuche mein Gesicht zu bewahren.

Innerlich hat meine persönliche Titanic gerade den Eisberg gerammt und meine Welt versinkt im Chaos.

Lavi sieht mich an. Ein trauriges Lächeln auf seinen Lippen. „Würde ich dich jemals anlügen, Yuu? Du bist mir wichtig, okay?“

„Woher willst du das wissen? Du kennst mich kaum! Du weißt, dass du mich in den Wahnsinn treibst und sagst es trotzdem?“

Wären wir in einem schlechten Liebesfilm würde ich jetzt heulend zusammen brechen und ein 'Ich liebe dich doch auch.' hauchen.

Sind wir aber nicht.

„Ich weiß auch nicht warum. Für so was gibt es keine Erklärung, Yuu. Es passiert einfach und wenn man es realisiert ist es meist schon zu spät! Meinst du ich habe es mir ausgesucht? Ich könnte jede haben und dann kommst ausgerechnet du, ein egoistischer Griesgram, an und stellst meine komplette Welt auf den Kopf!“

Ich werde ungewollt knallrot. „Sei einfach mal ruhig!“

Ein leises Lachen tönt von Lavi. „Und dann bist du wieder unglaublich süß und ich weiß, warum ich so fühle, wie ich fühle.“

„Wenn du nicht sterben willst, solltest du besser den Mund halten.“

„Und würdest du ab und an mal Lächeln, würde ich wissen, dass dir nicht alles egal ist und es auch Dinge gibt, die dich glücklich machen,“

„Dich tot zu sehen, wäre schon mal ein guter Anfang!“

Eine Hand beginnt durch mein Haar zu streichen und ich weiche ein wenig zurück. „Würde dich das wirklich glücklich machen?“

„Vielleicht.“ Ich fühle mich ganz unwohl.

„Würdest du mich denn nicht vermissen?“ Die Hand löst mein Haarband und ich merke wie mein Haar über meine Schultern fällt.

„Denke nicht.“

„Würdest du einmal in deinem Leben auf dein Herz hören?“

Ich reiße mich von Lavi los. „Tu mir den Gefallen und stell dein Möchte-Gern-Romantik-Geschwafel ein. Das wird ja schlimmer als diese Schnulzenromane!“

Lavi lacht. „Was wäre dir denn lieber?“

'Wenn du mich einfach küsst und dein Maul hältst.'

„Wenn du-“

„-dich einfach küsse, damit ich ruhig bin, schon verstanden!“

Dann zieht er sich an mich und küsst mich nochmal.

Diesmal sanfter und zärtlicher.

„Idiot.“, grummle ich und leiste ein wenig Widerstand. Eigentlich wollte ich ja sagen, er solle einfach abhauen und mich in Ruhe lassen soll, doch jetzt, wo er mich küsst und ich mal nicht wie gelähmt bin, bringe ich es nicht über das Herz ihn von mir zu schieben, um ihm eine runter zu hauen.

Wieso weiß ich nicht.

Vielleicht, weil ich mich zum ersten Mal in meiner Zeit in Amerika wohl und geborgen fühle. Oder, weil eine Katze sich auf meine Füße gelegt hat und ihre Krallen so in meinen Socken verhakt hat, das jeder Schritt den ich tun könnte, Höllenqualen für mich bedeutet. Ja, wohl eher ist es letzteres. Das erste trifft ja nicht mal auf mich zu.

Irgendwas kommt mir an der ganzen Situation falsch vor.

In meinem Kopf rattert es, bis-

„Was zur Hölle macht die Katze hier?“, keife ich auf und schubse Lavi von mir.

In manchen Ländern spielen sie angeblich Kühe um schubsen.

Idioten-Hasen um schubsen würde mir besser gefallen.

Lavi lacht verlegen. „Yuu, das ist Kuro. Kuro, das ist Yuu. Ich hoffe ihr werdet euch gut verstehen.“
 

Ich bin auf der Flucht.

Vor Lenalee, die bemerkt hat, das etwas zwischen mir und Lavi passiert ist.

Vor einer Katze, die mich hasst, weil ich ihren Pflegepapa gehauen habe.

Vor Lavi, der ein blaues Auge von mir hat und mich wahrscheinlich eh nur belästigen will.

An den Strand konnte ich nicht, da hätten sie mich wahrscheinlich gefunden und in der nächsten Stadt, die in dreißig Minuten zu Fuß erreichbar ist, waren mir zu viele Menschen.

Also bin ich in die Dünen geflüchtet.

Hier bin ich sicher vor durchgedrehten Lavi-Anhängseln und Lavi selbst.

'Ich bin aber noch da~'

Verdammt, ich wusste, ich hatte noch etwas bzw. jemanden vergessen.

„Was willst du?“, knurre ich genervt.

'Du magst Lavi, oder?'

„Nach dieser Aktion noch? Nein.“ Ich setzte mich auf eine Bank und schließe die Augen.

'Und wieso hast du dich dann von ihm küssen lassen?'

„Schockmoment.“

'Nicht ein klitzekleines bisschen?'

„Nein.“

'Aber egal ist er dir nicht, oder?'

„Nei-“, will ich antworten, stocke dann aber. Mein inneres Ich freut sich wie ein Kind an Weihnachten.

'Ich habe es dir gesagt!'

„Ich hasse dich auch.“, seufze ich und merke, wie mich langsam die Müdigkeit einholt.

Dann empfängt mich Dunkelheit und mit ihr abstruse Träume von Killer-Katzen, Hasen und Schwertern.

"Seh' ich aus wie Alice im Wunderland, dass ich mich von einem dummen Hasen retten lassen muss?"

Leute, falls ihr irgendwann mal am Meer sein solltet und auf der Flucht vor irgendwelchen Idioten sein solltet (dummen Weibern, Katzen, Idioten-Hasen) habe ich einen guten Rat für euch.

Schlaft niemals in den Dünen ein!

Niemals, versteht ihr?

Wieso ich euch das erzähle? Lest einfach weiter!
 

Ich wache von kaltem Wind und Wasser in meinem Gesicht auf.

Langsam sollte ich mir mal abgewöhnen an ungünstigen Orten einzuschlafen, aber wenn man von einem dummen Idioten in den Wahnsinn getrieben wird, was bleibt einem da anderes übrig?

Ich öffne die Augen und erstarre.

In der Zeit in der ich geschlafen habe, hat sich der komplette Himmel mit Regenwolken verdunkelt, welche nun ihren Inhalt über mir ausschütten, und ein starker Wind ist aufgekommen.

Ich werde die Wetterdienste verklagen, in der Zeitung stand nämlich es wird, ich zitiere:“dreißig Grad mit Sonnenschein“.

Am Arsch!

Und jetzt sitze ich hier, der Regen durchnässt langsam meine Kleidung, und weiß zu allem Übel auch nicht mehr aus welcher Richtung ich gekommen bin.

Eine regelrechte Scheiß-Idee war es, in den Dünen einzuschlafen.

Eine verfickte, dreckige-

'Ruhe bewahren!', ruft mich meine innere Stimme zur Ordnung. 'Vielleicht suchen dich die anderen ja schon.'

„Ja klar.“, ich lache kurz auf, „Nachdem ich Lenalee beschimpft, mich mit einer Katze gestritten und dessen Pflegeherrchen auch noch geschlagen habe, kommen sie sicherlich und suchen mich.“

'Das Pflegeherrchen liebt dich. Das ist doch schon mal ein Lichtblick.'

„Jetzt fang' nicht wieder damit an!“

'Ist doch so. Und du musst zugeben, es wäre sehr romantisch würdest du jetzt von deinem rothaarigen Prinzen gerettet werden.'

„Erstens, ich hasse Romantik. Zweitens, Lavi ist alles, aber kein Prinz! Und drittens, seh' ich aus wie Alice im Wunderland, dass ich mich von einem dummen Hasen retten lassen muss?“ Wie gerne würde ich jetzt nach meiner inneren Stimme schlagen.

'Also die langen Haare sind schon vorhanden.'

„Klappe!“

'Ja ja, ist ja schon gut.' Meine innere Stimme verstummt.

Endlich!

Genervt sehe ich mich um. Ich bin mir sicher, dass ich von links kam, aber rechts sieht mehr nach Zivilisation aus.

„Eine scheiß Idee war das!“, grummel ich und beschließe meinem Bauchgefühl zu folgen und nach links zu gehen.

Wenigstens bin ich mittlerweile so durchnässt, dass mich der Regen nicht mehr stört. Nur der Wind lässt mich in regelmäßigen Abständen erzittern und ich denke, dass ich die nächste Zeit wohl krank im Bett liege.

Im Sommer.

Im Urlaub.

Ach, mein Leben hasst mich doch!

Nach gefühlten fünf Stunden Laufen höre ich plötzlich eine Stimme.

Diese Stimme ruft meinen Namen und kurze Zeit später sehe ich einen roten Schopf auftauchen.

Och nö.

Noch ehe ich mich versehe, liegt ein idiotischer Hase in meinen Armen und schlingt seine Arme um mich.

„Wo warst du.“ Sag mal, klingt der etwa verheult?

„In den Dünen.“

„Du Idiot!“ Der Hase schlägt mich.

Der dumme, unter bemittelte Hase schlägt mich tatsächlich.

„Was soll das?“

Lavi sieht mich an. Der hat ernsthaft herum geflennt? „Man soll nicht alleine in die Dünen gehen. Gerade nicht, wenn Sturmwarnung besteht.“

„In der Zeitung stand dreißig Grad und Sonnenschein.“

„Für morgen, du dumme Kratzbürste!“ Er lacht.

Dann küsst er mich stürmisch.

Haha, stürmisch.

„Lass das.“, versuche ich zu protestieren, doch Lavi hält mich fest.

Genau so plötzlich wie der Kuss begonnen hat, endet er auch wieder.

„Wenn du das noch einmal machst, schwör' ich dir, küsse ich dich ganz oft, bis du nicht mehr weißt, wo dir der Kopf steht.“

'Wann ist der nächste Sturm?', fragt meine innere Stimme und ich weiß, dass ich in nächster Zeit ganz vorsichtig sein werde, was abhauen betrifft.
 

„Sag mal, bist du wirklich so doof oder tust du nur so? Was meinst du, was wir uns für Sorgen gemacht haben!“, schnauzt mich eine aufgebrachte Lenalee an.

Ich will gerade zu einer Welle an Flüchen und Beleidigungen ansetzten, doch Lavi sieht mich böse an (der Typ kann vielleicht böse gucken!).

„Yuu hat was daraus gelernt und wird es sicher nicht nochmal tun.“

'Außer er sehnt sich nach deinen heißen Küssen und Liebesbekundungen.'

Meine Augenbrauen zucken bedrohlich.

Lenalee nicht. Dann sieht sie uns beide an und ein besorgter Ausdruck macht sich auf ihrem Gesicht breit.

„Meine Güte, seid ihr nass. Zieht euch erst mal aus und geht euch frische Klamotten holen. Ach was, was rede ich da. Ab unter die heiße Dusche mit euch! Schatz setzt mal heißen Tee auf, wir haben zwei durchnässte Vollidioten hier!“

Wie kann eine einzelne Frau so viel Hektik verbreiten?

Lavi grinst mich an. „Wer geht zuerst ins Bad?“

Ich zucke mit den Schultern. „Ist mir egal.“

„Dann geh du. Ich brauche sowieso ein wenig länger.“

Ohne ihm zu antworten gehe ich ins Bad und streife mir die nasse Kleidung vom Körper. Ich hoffe, ich ziehe mir keine Erkältung zu. Wäre ja noch schöner.

Die Tür fliegt auf.

„Yuu, du hast deine Klamot-“ Lavi starrt mich an.

Ich starre zurück.

Die Röte schießt mir ins Gesicht.

„Was?“, keife ich, dem Nervenzusammenbruch nah.

„D-die Tür war nicht abgeschlossen.“ Der dumme Hase reicht mir Badetuch und Kleidung und ist dabei sichtlich nervös. „Hier, die hast du vergessen.“

Ich werde nie wieder vergessen die Tür abzuschließen. Nie wieder.

„Danke.“, knurre ich und schlinge mir schnell das Badetuch um die Hüften. Das Rot soll endlich aus meinem Gesicht verschwinden. Und Lavi am besten gleich mit.

„I-ich gehe dann besser wieder.“ Ein nervöses Lachen entrinnt seinen Lippen.

„Wäre besser für dich.“, grummel ich.

Ohne noch ein Wort zu sagen, dreht Lavi sich um und verschwindet so schnell, wie er gekommen ist.

Aufgewühlt stelle ich mich unter die Dusche und drehe das Wasser auf.

Brennend heiß prasselt es auf meine Schultern und läuft meinen Rücken runter.

Ich schließe die Augen.

Krieg deinen Kopf frei, es ist nichts passiert, wiederhole ich wie ein Mantra in meinem Kopf.

'Heute ist Weltpremiere für Kanda Yuus ersten Male. Das erste Mal geküsst worden, die erste Liebesbekundung und zum ersten Mal nackt gesehen worden.'

„Halt einfach dein Maul!“, keife ich.

Das ist mir alles zu viel.

Ich spüre, wie meine Beine nachgeben und ich langsam zu Boden sacke.

Wieso bloß ich? Ich will das eigentlich doch gar nicht.

Schatten beginnen vor meinen Augen zu tanzen. Ich blinzle.

Sie sollen weggehen!

Mein Kopf schlägt gegen die Fliesen. Hinterlässt einen hallenden Donner in meinem Schädel.

Ich will zurück nach Japan. Dort war alles in Ordnung.

Ich höre, wie jemand meinen Namen ruft. Mich hochzieht.

„Baka-Usagi.“, höre ich mich noch murmeln. Dann wird alles schwarz.
 

„Nein, Yuu geht es soweit gut, Kanda-san.“

Von wegen mir geht es gut, mein Schädel tut verdammt weh und ich fühle mich, als hätte ich die Nacht durchgesoffen.

Mühsam öffne ich die Augen.

Lavi hängt am Handy und telefoniert offensichtlich mit meiner Mutter.

„Okaa-San?“, murmle ich. Heilige Scheiße klingt meine Stimme schwach.

„Yuu, du bist aufgewacht.“ Lavi lacht, dann hält er mir das Telefon hin. „Deine Mutter will dich sprechen.“

Ich nicke und nehme das Telefon hin. Meine Mutter ist genau die Person die ich gerade brauche.

Bevor ich anfange zu reden, werfe ich Lavi einen Blick der Sorte 'Verzieh-dich' zu, ehe ich das Handy an mein Ohr klemme.

„Okas-San?“

„Gott sei dank, dir geht es gut, Yuu.“ Sie klingt unglaublich erleichtert.

„Natürlich geht es mir gut. Das ist mir nur alles zu viel geworden.“

„Was ist dir zu viel geworden?“, fragt meine Mutter neugierig. Verdammt, hätte ich doch bloß nichts gesagt.

„Allen, Lenalee, die Katze, Lavi. Alle eben.“

Meine Mutter lacht leise. „Sieht dir ähnlich. Aber weißt du was? Diese Leute, ich kann jetzt nicht für die Katze sprechen, wollen alle nur, dass du eine schöne Zeit hast und dass du glücklich bist. Sag ihnen, dass du nicht umsorgt werden willst, aber wenn sie etwas nettes tun, kannst du dich trotzdem dafür bedanken und nicht die Kratzbürste raus hängen lassen, wie dein Vater es manchmal tut.“ Sie hört sich streng an.

„Ist gut, 'kaa-san.“ Diese Person ist noch einschüchternder als Lenalee in wütend.

„Ach und was Lavi angeht: Geb' ihm eine Chance!“

„Was meinst du damit schon wieder?“

Meine Mum lacht. „Nur, dass du manche Dinge nicht verhindern kannst und sie, wenn sie geschehen, manchmal besser sind als Gedacht.“ Diese Frau ist komisch.

„Grüß Lavi und die anderen von mir und wehe ich muss mir wieder anhören, dass du abgehauen bist.“

„Ist gut.“

„Mata raishu, Yuu-kun.“

„Ja mata, Okaa-san.“ Dann lege ich auf.

Verwirrt starre ich auf das Handy. Was wollte die Frau jetzt nochmal von mir?

„Oi, Baka-Usagi!“, rufe ich und prompt ist Lavi da.

Ich drücke ihm das Handy in die Hand. „Schöne Grüße von meiner Mum.“

Lavi grinst. „Das freut mich.“

„Ach so, und Lavi-“

Der Idioten-Hase sieht mich verwirrt an, ist schließlich nicht oft, das ich ihn beim Namen nenne. „Was ist los?“

„Danke.“, grummel ich leise und hoffe, dass ich nicht rot werde. Das tue ich nur, weil meine Mutter mich sonst hasst!

Lavi lacht. Dann küsst er mich auf die Stirn. „Für dich doch immer.“

„Idiot.“ Ein leichtes Grinsen hat sich auf meine Lippen gestohlen, und dieser Volldepp ist schuld!

„War das gerade ein Grinsen?“

„Bild dir nichts drauf ein, Baka-Usagi!“ Meine Faust trifft seine Schulter.

Lavi jault auf, doch grinst weiter. „Ich hab Yuu zum Grinsen gebracht!“

„Halt deinen Mund.“

„Ich habe ihn glücklich gemacht!“ Diesmal ist er ein wenig lauter.

„Das war die Verwirrung vom Sturz!“

„Yuus Sommer ist vielleicht doch noch zu retten!“

„Wenn du so weiter schreist nicht mehr!“

Baka-Usagi lächelt und sieht mir in die Augen. „Ich bin ihm doch nicht egal.“, flüstert er leise.

Ich sehe weg. „Vielleicht.“

Lavi beugt sich zu mir vor und streicht mir eine Haarsträhne hinter das Ohr.

„Wenn du mich jetzt küsst, schwör' ich dir, reiß ich dir die Eier raus.“, knurre ich.

Lavi weicht grinsend zurück. „Hab verstanden.“

Dann verzieht er sich glücklich pfeifend au dem Zimmer.

Großer, nicht existenter Gott, wo bin ich hier rein geraten?

Ein warmes Kribbeln breitet sich in meinem Bauch aus. So unangenehm ist es gar nicht mal.

'Ich hab es dir gesagt.'

„Was?“

'Du magst Lavi.'

„Nie und nimmer. Das hab ich nur gesagt damit meine Mum und er nicht mehr nerven!“

'Yuu, ich kenne dich besser als jeder andere. Ich weiß, wann du lügst.'

„Okay, ein klitzekleines bisschen vielleicht.“

Meine innere Stimme lacht.

„Was lachst du so?“, schnauze ich sie an.

'Es geht endlich aufwärts mit deinem Sommer!'

Ja, vielleicht tut es das.

Vielleicht wird dieser Sommer gar nicht mal so schlimm.

Vielleicht ist hier nicht alles Scheiße.

Vielleicht mag ich einen gewissen Idioten-Hasen mehr, als ich es aktuell noch zugeben will.

Vielleicht.

Aber auch nur vielleicht.

"Bad Day"

Der Abend vergeht verhältnismäßig ruhig.

Lenalee schiebt Drama, Allen nervt und Lavi, naja, der ist halt Lavi und bringt mich um den Verstand (und das meine ich ganz und gar nicht positiv!).

Vor allem, da ich scheinbar Gefahr laufe in seiner Anwesenheit grinsen zu müssen. Ist doch scheiße!

„Yuu?“

„Es heißt Kanda, Baka-Usagi.“, knurre ich und werfe Lavi einen genervten Blick zu.

Dieser lacht nur. „Kommst du heute mit feiern?“

„Mir geht es scheiße, mein Kopf tut weh und ich hasse Menschen.“ Und ich will meine Ruhe!

„Heißt das ja?“

„Das heißt nein und jetzt lass mich in Ruhe.“

Ein Kuss landet auf meiner Wange und instinktiv schlage ich nach dem Verursacher. Ich treffe nicht.

„Wäre schön gewesen. Dann hätte ich dich mal tanzen gesehen.“, haucht mir das rothaarige Monster ins Ohr und verursacht Gänsehaut am ganzen Körper.

Ekelhaft!

„Ich tanze nicht. Und sag mal, ist es so schwer mich in Ruhe zu lassen?“

„Ja.“ Es herrscht kurze Stille und ich hege schon Hoffnungen, als- „Ich bleibe einfach auch hier und wir machen uns einen schönen Abend.“

'Uhhh, klingt ja spannend.' Kann das Ding einmal sein Maul halten???

„Ich will nicht.“, knurre ich nur

Die Matratze senkt sich ab. Der soll von meinem Bett runter. „Und wenn wir uns einfach nur an den Strand setzten und Zeit miteinander verbringen? Ich mache auch nichts unangebrachtes oder laber dich voll.“ Wie aufopfernd.

Ich bin gerührt.

Nicht.

Meine innere Stimme murrt. 'Geb ihm wenigstens die kleine Chance!'

„Meinetwegen.“, ich seufze genervt, „Aber wenn ich keinen Bock mehr habe, haue ich ab!“

Ein Strahlen überzieht Lavis Gesicht. „Super.“ Dann wird seine Mine nachdenklich und er wendet seinen Blick ab.

'Los, frag ihn was er hat.', fordert meine innere Stimme.

Einen Scheiß werde ich!

„Willst du nicht fragen, was ich habe?“ Nicht der auch noch.

„Nein!“, knurre ich.

„Stimmt es, dass du zurück nach Japan willst, wenn die Schule vorbei ist?“

Ich seufze genervt auf. „Welcher Idiot hat dir das schon wieder erzählt?“

„Deine Mutter.“

Ich liebe meine Mutter ja, aber manchmal-

„Sei nicht sauer auf sie, ich habe gefragt.“

Oh, wie ich sie alle könnte!

Ich knurre. „Ja, Problem damit?“

Lavi lächelt mich an. Fast schon wirkt sein Lächeln traurig. Memme!

„Das musst du ernsthaft fragen?“

„Ich muss dich leider enttäuschen, ich bin kein allwissender Gott!“

Lavi lacht. „Nein, das bist du sicher nicht.“ Der dumme Hase räuspert sich. „Jedenfalls werde ich dich sehr vermissen.“

„Schön für dich.“

„Wirst du wieder zurück kommen?“

„Wenn ich meinen zweiten Dan habe, vielleicht.“

„Bitte was?“

Ich seufze genervt. „Egal.“

Die Tür geht auf. „Kommt ihr jetzt mit?“, fragt Lenalee.

Ich knurre nur. „Wir bleiben hier.“, erklärt Lavi und und wirft dem Anhängsel ein strahlendes Lächeln zu.

Genau, lächle sie an und wickle sie um den Finger.

'Ist das jemand etwa eifersüchtig?', fragt meine innere Stimme lauernd.

Ich knurre nur.

„Achso, schade. Na dann, viel Spaß euch.“ Sie grinst wissend und schließt wieder die Tür.

Kurze Zeit später fällt auch die Haustür ins Schloss.

„Und jetzt?“, frage ich.

Baka-Usagi lacht mich an und drückt mir einen Kuss auf die Wange. Das Blut schießt mir ins Gesicht, er soll das endlich sein lassen! „Jetzt gehen wir an den Strand und machen uns eine schöne Zeit.“

Schön ist subjektiv, denke ich mir nur noch.
 

Wenigstens hat sich die Sache mit dem Strand erledigt. Es schüttet immer noch wie sonst was und selbst Lavi hat keine Lust sich oder seiner Gitarre dem etwas nassen Wetter auszusetzen. Da sind wir uns sogar der selben Meinung.

Und so endetet es damit, dass Lavi mich dazu zwingt mich mit ihm ins Wohnzimmer zu setzten.

Während er irgendwelche Melodien vor sich hin zupft, lese ich ein Buch über Kendo.

„Sag mal, willst du hier wirklich weg?“, reißt mich Lavi aus meinem Lesefluss.

„Ja.“, knurre ich, „Ich mag Amerika nicht.“

„Und du vermisst Japan, oder?“

„Hm.“, mache ich nur und lese weiter.

Lavi lacht leise und beginnt dann ein Lied zu spielen.
 

'Where is the moment we needed the most?

You kick up the leaves and the magic is lost

They tell me your blue skies fade to grey

They tell me your passion's gone away

And I don't need no carryin' on'
 

Mich beschleicht das ungute Gefühl, dass er mich mit dem Lied meint.
 

'You stand in the line just to hit a new low

You're faking a smile with the coffee to go

They tell me your life's been way off line

You're falling to pieces every time

And I don't need no carryin' on'
 

Seine Stimme ist sanft und gefühlvoll. Ein ekelhafter Schauer läuft über meinen Rücken und ein eigenartiges Kribbeln breitet sich (mal wieder) in meiner Magengegend aus.
 

'Cause you had a bad day, you're taking one down

You sing a sad song just to turn it around

You say you don't know, you tell me don't lie

You work at a smile and you go for a ride
 

You had a bad day, the camera don't lie

You're coming back down and you really don't mind

You had a bad day

You had a bad day'
 

Jap, scheinbar meint er mich.

Das Kribbeln wird immer stärker und laufe Gefahr ein wenig zu Lächeln.

Ich schlucke und werfe Lavi einen unruhigen Blick zu, doch dieser hat die Augen geschlossen.

Wenn er singt, sieht er sogar einigermaßen erträglich aus.
 

'Well you need a blue sky holiday

The point is they laugh at what you say

And I don't need no carryin' on'
 

Ich schlucke abermals. Diesmal, weil mir bewusst wird, was gerade mit mir passiert.

'Hach, die Liebe...', schwärmt meine innere Stimme und scheint zu grinsen.

Lavi öffnet wieder seine Augen und sieht mir tief in die meinen.

Verdammt! Ich bin wie gelähmt.
 

'Sometimes the system goes on the blink

And the whole thing turns out wrong

You might not make it back and you know

That you could be well oh that strong

And I'm not wrong'
 

Lavi lächelt mich an und hört auf zu spielen. Er legt seine Gitarre weg und ich würde am liebsten rennen. Doch ich kann nicht. Mein ganzer Körper scheint wieder wie gelähmt.

Diese scheiß Gefühle! Wieso passiert mir eigentlich immer so was?

Der dumme Hase kommt mir immer näher, bis er ganz nah vor mir sitzt und seine Hand auf meine Wange legt.

In mir beginnt eine Schlacht der Gefühle. Die eine Seite will ihn weg schubsen und schlagen, die andere sich ihm hingeben und die Gefühle zulassen.
 

'You had a bad day, you've seen what you

And how does it feel for one more time?

You had a bad day

You had a bad day'
 

Leise flüstert Baka-Usagi den Liedtext zu Ende, ehe sich seine Lippen auf die meinen legen und auf einen Schlag jeglicher Widerstand erlischt.

Dieser Kuss ist nicht, wie die Küsse davor. Dieser Kuss löst in mir keine Abwehrreaktion aus. Stattdessen entfacht er wohlige Wärme und ehe ich mich versehe, habe ich den Kuss erwidert.

'Das ich dass noch erleben darf.', seufzt meine innere Stimme, ehe sie einfach verschwindet.

Es scheint Lavi zu überraschen, dass ich den Kuss erwidre, da er kurz stockt. Doch dann grinst er in den Kuss, zieht mich an sich und in diesem Moment ist mir alles egal.

Scheiß drauf, dass ich von einer Nervensäge geküsst werde.

Scheiß drauf, dass wir beide männlich sind.

Scheiß drauf, dass das alles gegen meine Prinzipien ist und mich wahrscheinlich meine Autorität kostet.

Es fühlt sich richtig an und das ist ja wohl das wichtigste!

Irgendwann löst Lavi den Kuss und sieht mich glücklich an.

So glücklich, wie ich ihn noch nie gesehen habe.

„Yuu.“, flüstert er.

„Oi, Baka-Usagi.“, knurre ich und verpasse ihm einen Schlag auf die Schulter.

Lavi küsst mich noch einmal kurz ehe er sich räuspert und mich fragend ansieht.

„Sind wir jetzt-“, Lavi stockt, lacht nervös, kratzt sich am Hinterkopf und-

„Ich denke mal.“, knurre ich und schlage ihn ein weiteres Mal

„Aua.“, jault Lavi auf und beginnt dann zu lachen. Befreit und glücklich. Was für ein Idiot!

„Aber ich schwöre dir, sobald du nervst, mich befummelst oder jemanden was sagst, ist es vorbei!“

Lavi grinst. „Verstanden, Meister.“ Er beugt sich vor um mich ein weiteres Mal zu küssen, doch ich schubse ihn weg.

„Werd' bloß nicht übermütig.“, fauche ich. „Achso, und der Sommer ist immer noch scheiße!“

Lavi lacht nur, murmelt dann etwas von der 'Magie der Musik' und 'alter Sturkopf' und lehnt sich dann an mich.

Dafür erntet er einen weiteren Schlag, doch das unangenehme Kribbeln, was in mir aufkommt, wenn ich ihn sehe oder mich berührt will einfach nicht verschwinden.

Vielleicht ist mein Leben ja doch nicht so scheiße, wie ich dachte.
 

Als wir gegen zehn ins Bett gehen (der Tag war für uns beide ja sehr anstrengend), stiehlt mir Lavi noch einen Kuss. Unersättlicher Idioten-Hasen!

„Danke, Yuu.“, murmelt er, ehe er mich in eine Umarmung zieht.

Ich bin immer noch der Meinung, dass das ein schlechter Traum ist und/oder ich völlig den Verstand verloren habe, doch etwas in mir sagt, dass wahr ist, was mit mir passiert.

'Du verliebst dich immer mehr in ihn~' Verdammt, ich dachte sie sein endlich weg!

„Halt dein Maul.“, keife ich.

Lavi sieht mich verdutzt an. „I-Ich hab doch gar nichts gesagt!“

„Ich habe dich ja auch nicht gemeint.“, knurre ich, während meine innere Stimme hämisch lacht. Dummes Ding!

„Und wen dann?“

Ich grummel nur „Innere Stimme“. Ab dort versinken jegliche Beleidigungen in einem Lachanfall seitens Lavi.

„Klappe, Baka-Usagi!“, schimpfe ich. Meine innere Stimme beginnt nun auch verräterisch zu kichern. „Du auch!“

Ich finde das gar nicht mehr lustig, bzw, fand es auch nie lustig.

„Und was sagt deine innere Stimme so?“ Immer noch lachend, hält sich Lavi den Bauch.

„Das du ein Idiot bist.“, fauche ich und knalle die Tür vor seiner Nase zu.

„Hey!“, kommt es zeitgleich von meiner inneren Stimme und Lavi.

„Selbst Schuld.“, grummel ich und mach mich daran in mein Bett zu kommen.

Dass ein Grinsen auf meinen Lippen liegt, versuche ich möglichst zu verdrängen.

Ist doch alles scheiße, hier!

"Als ob ich einen Hasen an meine Hose lasse"

Die Schule hat wieder angefangen und mit ihr ist auch der absolute Wahnsinn zurück gekehrt. Nicht dass es nicht schon vorher chaotisch war, nur jetzt nerven nicht nur Lenalee, Bohnenstange und Co. Sondern auch die Lehrer.

Und Lavi.

Wenn ich an diesen dummen Hasen denke, wird mir immer noch ganz schummerig im Bauch.

'Die Liebääääää...', krächzt meine innere Stimme, welche sich scheinbar erkältet hat.

Wie auch immer das funktionieren soll. Mir geht’s jedenfalls prima.

Mittlerweile verstehen wir uns sogar von Zeit zu Zeit. Nur ihre Kommentare wenn ich mit Lavi zusammen bin, stören etwas.

Ich zitiere: „Mann, so ein bisschen fummeln hat noch nie jemanden geschadet.“ Also ob ich nach einem Monat Beziehung schon einen verblödeten Idioten-Hasen an meine Hose lassen würde.
 

*Flashback*
 

„Macht es dir was aus, wenn ich noch vorbeikomme?“ Wieso muss der immer so ins Telefon schreien?

„Tust du doch so oder so, Usagi.“, grummle ich. Ein Lachen tönt aus meinem Handy.

„Eben. Bis gleich, Kratzbürste. Ich liebe dich.“

„Jaja.“, mache ich nur und lege auf. Dieser Kerl treibt mich noch in den Wahnsinn.

Kurze Zeit später steht ein grinsender Hase vor meiner Haustür und sieht aus, als würde er gerne herein wollen.

Kurz spiele ich mit dem Gedanken, die Tür einfach wieder zu zuknallen, einfach weil ich ein fieser Mensch bin, tue es dann aber doch nicht.

„Ich hab dich vermisst, Yuu-chan.“, lacht Lavi mich an und gibt mir, nachdem er sich vergewissert, dass meine Mutter auch wirklich in der Küche ist, einen schnellen Kuss.

Nein, ich habe es meinen Eltern nicht gesagt. Erstens, es geht sie nichts an, was ich mit meinem Leben mache. Zweitens, ich bin mir der Sache mit Lavi einfach noch nicht sicher genug. Und drittens, meine Mum ahnt es wahrscheinlich sowieso schon.

Ich knurre nur und Lavi grinst. Oh, wie ich dieses Grinsen manchmal könnte.

'Trotz allem stehst du drauf.' Wieso ist die eigentlich immer noch da?

„Geh weg.“, fauche ich nur.

Lavi, der mittlerweile einigermaßen meine Selbstgespräche versteht, beugt sich vor und flüstert ein „Lass Yuu doch bitte ein wenig in Ruhe.“ in mein Ohr.

Redet der Typ gerade ernsthaft mit meiner inneren Stimme?

Scheint zu mindestens zu klappen, denn meine innere Stimme grummelt nur, ehe sie so plötzlich verschwindet, wie sie gekommen ist.

Lavi sieht aus, als wolle er mich schon wieder küssen, als meine Mutter unser bzw. sein Tun jäh unterbricht.

„Ah, Lavi, schön dich wieder zu sehen.“ Wieder sehen? Der Typ wohnt regelrecht hier, so oft wie der sich bei uns blicken lässt.

„Die Freude ist ganz meinerseits.“ Schleimer.

„Übernachtest du hier? Dann plane ich dich für das Abendessen ein.“ Och nö, wieso bietest du es ihm auch noch an, Mum? Natürlich will er hier übernachten, dann kann er mich nachts befummeln.

„Wenn Yuu nichts dagegen hat.“ Als ob meine Meinung wichtig sei.

„Leck mich.“

„Yuu-kun!“ Mütter, echt!

„Ich glaub das heißt ja. Wir sind oben, okay?“ Ich hasse ihn.

„Okay, aber lass dich von Yuu nicht beschimpfen.“

„Keine Sorge, passiert schon nicht.“, lacht Lavi und schleift mich nach oben in mein Zimmer.

Kaum fällt die Tür hinter uns ins Schloss, beginnt er mich stürmisch zu küssen.

Total überrumpelt kann ich mich nicht wehren und lande auf dem Bett, Lavi über mir.

Mir fällt auf, dass Lavi in letzter Zeit immer öfter versucht, mehr als nur normale Küsse auszutauschen. Ohne Erfolg. Als Lavi einen Zungenkuss versuchte, habe ich ihm intuitiv und vor lauter Schreck auf die Zunge gebissen und als sich seine Hand rein zufällig unter mein T-Shirt verirrte, landete meine Faust rein zufällig in seinem Gesicht.

Ja, Lavi hat es nicht einfach mit mir, aber das hätte schon vorher klar sein müssen.

Vor lauter Denken habe ich nicht bemerkt, wie mein Hemd geöffnet wurde und Lavi die Chance genutzt hat mir zwei verdammte Knutschflecken zu verpassen. Gut sichtbar am Hals.

Ich werde ihn sowas von umbringen!

War schon schwer genug meiner Mutter zu erklären, dass ich mich im Urlaub leider verkühlt habe und nun Schal tragen muss. Im Urlaub! Es grenzt an ein Wunder, dass sie mich noch nicht auf Lavi angesprochen hat.

Irgendwann wird mir Lavi dann doch zu viel und ich schiebe ihn von mir weg. „Genug jetzt.“

Lavi scheint das überhaupt nicht zu gefallen. Naja, ist ja nicht mein Problem.

„Och Yuu.“, er setzt seinen Schmollblick auf. Eigentlich ganz effektiv, nur nicht bei mir. „Wir sind jetzt einen Monat zusammen und du weigerst dich selbst Zungenküsse auszutauschen.“

„Schon mal an die Bakterien gedacht, die dabei übertragen werden?“ Der soll mich mit seinem herum gesabber bloß in Ruhe lassen.

„Als ob die beim normalen Küssen nicht übertragen werden.“

„Dann lassen wir das auch.“ Ja, ich kann fies sein. Hat sich der dumme Hase aber auch ganz selbst zu zuschreiben.

„Sture Kratzbürste.“ Lavi grinst.

„Baka-Usagi.“, knurre ich zurück, während meine Mundwinkel ein kleines bisschen nach oben zucken.

Vielleicht hat Lavi meinen Sommer nicht gerettet, aber besser gemacht hat er ihn alle Male.
 

*Flashback ende*
 

„Yuu!“ Lavi stürmt auf mich zu und fällt mir um den Hals. Küsse bleiben aus, weil ich es ihm verboten hab, mich in der Schule zu küssen. Reicht schon, dass die Bohnenstange und das Anhängsel von uns wissen.

Genervt schiebe ich Lavi von mir. „Werd nicht übermütig, Baka-Usagi.“

Mein Freund lacht. „Keine Sorge, ich weiß mich zurück zu halten.“

„Naja.“, mache ich nur und kurz darauf entbrennt eine Diskussion über Lavis Verantwortungsbewusstsein.

„Na, hat unser Traumpaar Ehestreit?“ Also eigentlich finde ich Lenalee ganz ertragbar, aber manchmal-

„Wie kommst du denn darauf? Die sind immer so. Besonders Bakanda.“ Okay, die Bohnenstange werde ich nie mögen.

Ehe ich zu viel bekomme, verschwinde ich besser und suche mir einen möglichst ruhigen Platz in der Kantine.

„Wohin willst du, Yuu?“

Ich drehe mich zu Lavi um. „Meine Ruhe haben. Wir sehen uns später, okay?“

Baka-Usagi scheint meine Idee zwar nicht sonderlich toll zu finden, doch er nimmt es hin. Wenigstens das kann er mittlerweile.
 

In der Kantine sind mir zu viele Menschen und so verzieh ich mich in den Schulgarten. Der wohl einzigste Ort an dem man hier seine Ruhe hat.

„Kanda!“ Ich verbessre, seine Ruhe hatte.

Genervt drehe ich mich zu Lenalee um. „Was willst du?“

„Mit dir reden.“

'Uhhhhh...', gibt meine innere Stimme verheißungsvoll von sich, ehe sie einen Hustenanfall bekommt.

„Schön für dich.“, knurre ich und wende mich wieder ab. Die soll mich bloß in Ruhe lassen.

„Bist du glücklich mit Lavi?“ Was zum Fick?

„Wieso fragst du?“, knurre ich.

„Weil du nicht so wirkst.“, Lenalee seufzt.

Tu ich das nicht? Auch wenn es mir schwer fällt es zuzugeben, aber ich bin glücklich mit Lavi.

„Aha.“, mache ich nur. Zu stolz um mehr dazu zu sagen.

Ich will meine Ruhe!

„Lavi macht sich Vorwürfe.“ Lenalee seufzt abermals. „Er denkt, er macht was falsch und dass du gar nichts wirklich von ihm willst. Er liebt dich, verstehst du?“

Jetzt muss ich schon etwas schlucken.

„Tut er aber nicht, okay?“

„Dann zeig ihm das.“, Lenalee lässt sich neben mich auf die Bank fallen, „Zeig ihm, dass er dir nicht egal ist und du mit ihm zusammen sein willst. Es muss auch nichts großes sein.“

„Und wie soll das bitte gehen? Was geht dich überhaupt unsere Beziehung an?“, mein Keifen ist lauter als beabsichtigt.

„Zwei gute Freunde von mir haben Beziehungsschwierigkeiten und du fragst, was mich das angeht? Ich will euch glücklich sehen!“, keift sie zurück.

Sie sieht mich als Freund?

„Und was soll ich tun? Ich will einfach noch nicht mit ihm schlafen, geschweige denn herum fummeln.“ Meine Wangen werden bei dem Thema ein wenig rosa.

Das Anhängsel lacht auf. „Das meine ich doch gar nicht. Sag es deinen Eltern, mach es öffentlich das ihr ein Paar seid, Hauptsache du zeigst ihm, dass es dir ernst mit ihm ist. Das ist es doch, oder?“

Ich nicke nur und Lenalee schenkt mir ein warmes Lächeln. „Und was den Sex angeht, hetzt euch nicht.“

„Jaja, schon gut.“ Ich hab reichlich wenig Lust mich mit der besten Freundin meines Freundes über Sex zu unterhalten.

Lenalee lächelt abermals. Sag mal, nehmen die alle irgendwas, oder warum lächeln die ständig?

„Du schaffst das schon.“ Und ehe ich mich versehe, ist sie auch schon wieder verschwunden.
 

Lavi sitzt auf meinem Bett und reibt sich nervös die Hände. Auch ich bin innerlich ein Wrack, aber wenigstens hab ich das noch einigermaßen unter Kontrolle.

Seit etwa einer Stunde summt bzw. krächzt meine innere Stimme 'The Final Countdown', was mich zugegeben etwas aus dem Konzept bringt.

„Und warum wolltest du jetzt, dass ich vorbeikomme?“

Natürlich merkt der dumme Hase das etwas im Busch ist. Tut er immer.

Ich schlucke. „Ichwolltedichdabeihabenwennichesmeinermuttersage.“, rattre ich hinunter.

Lavi sieht mich verdattert an. „Bitte was?“

„Ich will es meiner Mutter sagen und du sollst dabei sein.“ Genervt stöhne ich auf.

Mit einem Mal hellt sich Lavis Miene auf und ehe ich mich versehe liege ich in Lavis Armen.

„Ich liebe dich, Yuu. Mehr als alles andere.“ Mein Freund vergräbt sein Gesicht in meiner Halsbeuge.

Etwas hilflos streiche ich (mehr oder weniger) sanft über seinen Rücken. „Ist ja gut. Ich weiß es.“

Irgendwie will mir das Anfauchen nicht ganz gelingen. Mann, bin ich verweichlicht.

'Das ist die Liebäääää....' Wie gern ich meine innere Stimme gerade schlagen würde.

Doch statt dies wirklich zu tun (es sieht sicher ziemlich doof aus, sich selbst zu schlagen), knurre ich nur ein „Klappe.“.

Lavi lacht leise, ehe er sich ein wenig von mir löst und mir tief in die Augen sieht.

Okay... jetzt wird es gruselig.

„Ich meine es wirklich. Ich liebe dich.“ Dann kriege ich wohl den liebevollsten, zärtlichsten Kuss meines bisherigen Lebens und mein Denken schaltet völlig ab.

Lavi drückt mich eng an sich und hält mein Gesicht in beiden Händen.

„Ich liebe dich so sehr.“, haucht er gegen meine Lippen.

„Wenn du das noch mal sagst, kannst du dir die nächste Zeit das Küssen abschminken.“, knurre ich zurück.

„Kratzbürste.“

„Baka-Usagi.“

„Ah Lavi, du bist auch mal wieder d-“ Meiner Mutter fällt der Wäschekorb runter.

Ertappt fahren Lavi und ich auseinander.

'Und so hat sich das Outing-Problem wie von selbst erledigt.', kommentiert meine innere Stimme mit sing-sang Stimme.

Oh FUCK.

Dann folgt das wohl eigenartigste Erlebnis, was ich wohl je sehen werde.

Meine Mutter kriegt den Lachanfall ihres Lebens. „Ich hab es doch gewusst.“

Verdutzt sehen Lavi und ich die Frau an, die sich meine Mutter schimpft. Ihr Ernst jetzt?

„D-Du wusstest es die ganze Zeit über, 'Kaa-San?“

Meine Mum zuckt mit den Schultern. „Das sieht doch ein Tauber mit Hörgerät.“

„Das heißt ein Blinder mit Krückstock, Mama.“ Ich seufze. Meine Mutter sollte lieber beim Japanischen bleiben.

Doch das scheint sie wenig bis gar nicht zu kümmern. Stattdessen umarmt sie Lavi herzlich und-

Fragt die den gerade ernsthaft wie er es mit mir aushält? Na danke auch.

Lavi lacht nur und meint etwas von wegen, ich sei eigentlich ganz lieb. Ich kriege hier noch die Krise!

Ich räuspre mich. „Jetzt fehlt nur noch Vater.“ Das ist wohl der schwerste Schritt von allen.

Meine Mutter schluckt. „Darf ich das für dich übernehmen?“

Lavi wirft mir einen Blick der Marke 'Warum-das-denn?' zu. Ich winke ab.

„Wäre nett. Danke, 'Kaa-San.“

Okaa-San lächelt mich aufmunternd an. „Kein Problem, Yuu-kun.“ Dann sammelt sie die, am Boden verteilte, Wäsche auf und ehe sie wieder verschwindet, grinst sie Lavi und mich nochmal wissend an. „Und immer an die Kondome denken.“

Uns schießt beiden das Blut ins Gesicht. „Mama!“ „Kanda-san!“ Doch meine Mutter ist schon verschwunden.

"Wenn mein Flugzeug abstürzt, bereust du es."

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

"Wenn mein Flugzeug abstürzt, bereust du es." ZENSIERT

knapp zwei Jahre später:
 

Ich habe es tatsächlich geschafft. Ich habe die Schule überlebt.

Okay, den heutigen Abend muss ich noch überleben, aber was kann ich dafür, wenn diese dummen Amerikaner diese dummen Abschlussbälle feiern?

Meine innere Stimme summt vergnügt, während ich mich knurrend daran mache, meine Reise nach Japan vorzubereiten. Das tue ich zwar schon seit längerem, aber so langsam geht es auf meine Abreise zu.

Ein unangenehmes Ziehen breitet sich in meiner Magengegend aus.

Abreise.

Ich habe eine Liste gemacht. Pro und Contra für meinen Umzug/Zurückzug nach Japan.

Pro: kein Amerika mehr, Japan wiedersehen, Kendo-Ausbildung vervollständigen (mindestens 2 Dan).

Contra: Lavi.

Dieser Punkt bringt alles ins Schwanken.

Jap, ich bin tatsächlich immer noch mit diesem Idioten-Hasen zusammen, auch wenn wir uns zwischen zeitlich mal getrennt haben, weil ich bis heute nicht diese drei, in Lavis Augen magischen, Worte ausgesprochen habe.

Großer Gott, ich bin halt kein Mensch, der sowas sagt.

Ein Klingeln reißt mich aus meinen Gedanken.

„Yuu-kun, ich kann nicht vom Herd weg, mach du doch bitte auf.“

Ich stöhne ein genervtes „Wakarimashita, 'Kaa-san.“ und schlurfe die Treppe hinunter.

Als ich die Tür aufmache, bin ich nicht sonderlich erstaunt, als mir ein strahlender Lavi in die Arme fällt.

„Yuuuuuuuuuuuuuuu.“

Mehr oder weniger verzweifelt versuche ich die Hasen-Klette von mir los zu bekommen, scheitre aber kläglich.

Verdammt!

Etwas unbeholfen tätschle ich die Schulter meines Freundes, während meine Stimme sich wie hulle freut.

Die spinnen doch alle!

„Hey.“, mache ich nur, ehe ich Lavi zu mustern beginne.

Der Typ hat ernsthaft einen Anzug an und selbst seine Haare sehen nicht so zerzaust wie sonst aus. Wenn er doch immer so ordentlich und weniger Lachhaft aussehen könnte.

„Du hast dich ja noch gar nicht umgezogen.“, stellt Baka-Usagi entsetzt fest.

„Ach ne.“, knurre ich nur.

Ehe Lavi etwas auf mein Knurren erwidern kann, wuselt meine Mutter ins Zimmer. „Du siehst ja gut aus, Lavi-kun.“, lächelt sie meinen Freund an, dann-

„Oh Gott Yuu, du bist ja noch gar nicht umgezogen!“

Capitain Obvious strikes again!

„Ach ne.“, mache ich abermals.

Lavi grinst und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. Dieser Idiot ist tatsächlich noch mal gewachsen und nun vier Zentimeter größer als ich. Ich könnte ihn dafür erwürgen.

Ehe ich mich versehe, schleift mich meine Mutter in ihr Arbeitszimmer und fünf Minuten später hat man mich in einen Anzug gezwungen. Ein Kimono wäre mir lieber gewesen.

Lavi schmunzelt. „Zum Anbeißen.“

„Ich geb dir gleich mal beißen.“ Nachdem mein kompletter Oberkörper nach der letzten Nacht von Knutschflecken übersät war, reagiere ich etwas gereizt auf alles, was beißen, saugen oder auch nur küssen enthält. Wären wir nicht schon geoutet gewesen, währen wir es nach der Nacht sicherlich.

Und nein, ich bin noch Jungfrau.

Also so gut wie.

Also was den Sex betrifft.

Alles andere à la Blow-Jobs- egal!

Unweigerlich muss ich bei diesen Gedanken rot werden, während Lavi mir ein wissendes Grinsen zu wirft.

Ich könnte ihn echt!

„Und jetzt noch das Foto.“ Meine Mutter versucht tatsächlich jedes dieser sinnlosen Riten in die Tat umzusetzen. Fehlt nur noch, dass es Ansteck-Sträußchen gibt.

Diese bleiben mir glücklicherweise erspart und meine Mutter muss sich mit einem Bild zufrieden geben, auf welchem ich aussehe, als würde ich die komplette Menschheit vernichten wollen.

Super!

„Danke, dass du mit mir gehst.“, grinst Baka-Usagi mich an und versucht mich zu küssen.

Ich weiche gekonnt aus. „Dir ist schon klar, dass mein Vater eine Waffe hat?“ Ein mehr oder weniger böses Grinsen legt sich auf mein Gesicht.

Lavi muss schlucken. Er hat meinen Vater ja nur zu gut kennen gelernt.

Nicht, dass dieser in irgendeiner Weise homophob wäre, doch ich bin sein einziger Sohn und den gilt es zu schützen. Besonders vor rothaarigen Idioten-Hasen, die an seine Wäsche wollen.

Als meine Mutter uns endlich gehen lässt, beginnt es schon zu dämmern und ich werde sogar ein wenig nervös.

Lavi drückt meine Hand. „Ich liebe dich, Yuu.“

Ein wohl vertrautes Kribbeln breitet sich in meinem Körper aus. „Schön für dich.“, grummle ich leise, erwidere aber den Händedruck.

Mein Freund lacht leise. „Ja, sehr schön.“ Ein Kuss landet auf meiner Wange.

„Achte auf die Straße, Baka-Usagi.“, grummle ich und wende mich ab.

Es fällt mir immer schwerer, mich auf meinen Japanumzug zu freuen.
 

„Oh mein Gott, Lavi, sieht dein Freund heiß aus.“, grinst Lenalee, als wir uns an der Veranstaltungshalle treffen.

„Ich weiß.“, grinst Lavi zurück.

Ich möchte sterben. Jetzt sofort! Oder die beiden Deppen töten.

„Also ich finde dich hübscher, Schatz.“ War ja klar, dass das von der Bohnenstange kommt.

„Können wir nicht einfach rein gehen?“, frage ich genervt und schüttle Lavi von meinem Arm ab.

„Wenn du mir versprichst, dass du Spaß hast.“ Lavis Lippen verziehen sich zu einem schelmischen Grinsen. Wie der es bloß schafft, ständig seine Mundwinkel oben zu haben.

„Ich versuche es.“, knurre ich, ehe ich Lavi am Ärmel packe und ihn mit mir schleife. Ich werde drei Kreuze schlagen, wenn ich diesen Abend überlebe.
 

Zwei Stunden und gefühlte tausend Tanzaufforderungen später tu mir meine Ohren weh und ich will in mein Bett. Die Musik ist mir zu laut und scheinbar hat irgendein Witzbold Wodka in die alkoholfreie Erdbeer-Bowle gekippt, welcher langsam dazu führt das gute Laune und damit verbundene Peinlichkeiten etwas ausarten.

Ein Spaß für alle! Außer für mich.

Doch ehe ich mich weiter über die aktuelle Situation aufregen kann, stoppt die Musik abrupt. Ich will gerade aufatmen, als-

„Yuu.“ Steht der Typ gerade ernsthaft auf der Bühne? Och nee, bitte nicht, flehe ich in Gedanken, während meine innere Stimme hingegen vergnügt Kichert. Verräter!

„Oi, Baka-Usagi! Komm da runter!“, fauche ich meinen Freund an, ehe er etwas tut, was wir im Endeffekt beide bereuen.

Sinnlos.

Lavi schüttelt nur den Kopf und hält grinsend eine Gitarre hoch. Ernsthaft jetzt?

„Lass den Schei-“, will ich gerade los schimpfen, als sich eine Hand auf meinen Mund legt und mir jegliches Fluchen verbietet.

„Lavi hat sich echt Mühe gegeben und lass ihm wenigstens das noch, bevor du dich nach Japan verziehst.“, knurrt eine ernste Lenalee ins Ohr.

Egal wie lieb dieses Mädchen auch scheinen mag, sie ist ein wahrer Teufel.

Lavi lacht leise, ehe er sich ein Mikrofon schnappt und zu sprechen beginnt. „Wie ihr ja alle wisst, sind Yuu und ich seit knapp zwei Jahren ein Paar und die meisten von euch wissen ja auch, dass Yuu, wenn das alles hier vorbei ist, nach Japan zurück kehrt.“ Der Anflug eines traurigen Lächeln legt sich auf seine Lippen. Scheiße!

„Und davon will ich dich auch gar nicht abhalten.“, fährt Lavi fort, „Doch wenn ich die folgenden Worte sage, meine ich sie so und vertrete sie mit meiner ganzen Seele.“ Ich muss schlucken und beginne unruhig zu werden.

Nicht weil unser kompletter Jahrgang das hier alles mitkriegt, sondern weil mir gerade klar wird, wie sehr Lavi unter mir leidet und wie viel er mir eigentlich bdeutet.

Doch der Idioten-Hase lässt mir gar keine Zeit näher nachzudenken. „Du bist die wohl unsozialste, Nerven aufreibenste Kratzbürste, die ich kenne und als wir uns vor zwei Jahren zum ersten Mal gesehen haben, hätte ich nie gedacht, dass ich für dich so viel empfinden kann, wie ich es jetzt tue.“

Ein berührtes Raunen geht durch die Menge.

„Mit dir kann ich mir eine Zukunft vorstellen und ich würde auch all deine Zicken und Schläge aushalten, nur um dich an meiner Seite zu haben. Dich regt es auf, wenn ich 'Ich liebe dich' sage, doch ich werde nicht damit aufhören, es dir zu sagen, es sei denn, du willst es nicht mehr.“

Zu spät merke ich, dass meine Augen mehr Flüssigkeit produzieren, als sie eigentlich sollten. Verdammt.

„Idiot.“, knurre ich mit gesenkter Stimme.

Lavi lacht mich an. „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich will das du nach Japan gehst und deinen Traum verwirklichst, doch es ist das was du willst und nach all dem was du wegen mir durchgemacht hast, hast du es verdient glücklich zu sein.“

„Idiot.“ Diesmal bin ich ein wenig lauter.

„Letzten Sommer haben wir uns mit intoleranten Schweinen geprügelt und du warst die ganze Zeit bei mir, als die Ärzte meine Wunden verbunden haben. Zusammen haben wir uns vor deinem Vater und meinem Opa rechtfertigen müssen und die ganze Zeit über hast du, trotz deiner Zweifel, zu mir gestanden. Wir haben so viel durchgemacht und das sollten wir uns nicht durch ein paar getrennte Jahre kaputt machen lassen.“ Lavi lacht auf und ich bemerke, dass ihm eine Träne über die Wange läuft.

Das will ich doch gar nicht!

Am liebsten würde ich nach vorne stürmen, Lavi in meine Arme schließen und für immer bei ihm bleiben, doch mein verdammter Stolz ist zu groß.

Wieso mir erst jetzt auffällt wie sehr ich Lavi liebe, verstehe ich nicht. Vielleicht ist mein Leben einfach scheiße.

„Heul nicht rum, Baka-Usagi.“, erhebe ich zögernd meine Stimme, „Du hast meinen Sommer gerettet. Willst du das wieder kaputt machen?“ Ein neckendes, leicht trauriges Grinsen liegt auf meinen Lippen.

Mein Freund wirft mir eine Kusshand zu. „Stimmt. Außerdem hab ich noch was für dich.“

Kurz darauf ist seine Gitarre gestimmt und er beginnt zu singen.

Ehe ich den ersten Heulanfall meines Lebens erlebe, höre ich noch die Zeilen:
 

'My soul is broken

Streets are frozen

I can't stop this feelings melting through

And I'd give away a thousand days

Oh, just to have another one with you'
 

Dann ist es um mich geschehen. Stumm rollen mir Tränen über die Wangen und ich beginne zu bereuen.

Ich bereue, dass ich immer so abweisend zu Lavi war.

Dass ich die ganze Zeit über so blind war.

Dass ich so wenig Gefühle gezeigt habe.

Dass ich nie mit ihm geschlafen habe.

Dass ich einfach zu stur war, ihm zu sagen, dass ich ihn liebe.

Scheiß Leben!

Ich kriege mit, wie mich Lenalee in den Arm nimmt, Allen unbeholfen auf meine Schulter klopft und Lavi mich später an sich zieht und zärtlich tröstet.

Wieso kann ich meine Gefühle nicht wie sonst auch immer unter Kontrolle haben? Wieso gerade jetzt? Scheinbar habe ich Idiot laut gedacht, denn Lavi lacht leise.

„Weil du mich doch schon sehr magst.“
 

Wir stehen vor meiner Haustür, meine Eltern haben sich scheinbar über das Wochenende spontan verzogen. Bitte lass sie nicht irgendwas geahnt haben, du ungnädiger Gott!

Den Rest des Abends habe ich nach dem Motto „Du siehst diese ganzen Idioten sowieso nie wieder!“ verbracht, was damit endetet, dass man Lavi und mir irgendwann zu rief, wir sollen uns ein verdammtes Zimmer nehmen.

„Willst du noch mit rein kommen?“, frage ich grummelnd und sehe dabei meine Schuhe mehr an, als Lavi.

„Wenn ich darf.“

„Würde ich sonst fragen?“, knurre ich und mein Freund lacht nervös.

Wir beide ahnen schon, worauf das ganze hinaus laufen wird und irgendwie macht mich der Gedanke daran nervös.

'Jetzt geht’s zur Sache.', kommentiert meine innere Stimme das aktuelle Geschehen. Wo war die überhaupt die ganze Zeit? Nicht, dass ich sie vermisst hätte.

Mit deutlich verkrampften Händen schließe ich die Tür auf, und hoffe dabei, dass Lavi nicht sieht wie meine Hände zittern.

Er sieht es. Natürlich sieht er es. Er ist mein Freund, er weiß wie ich mich fühle.

„Hast du Angst?“, flüstert der Idioten-Hase an meinem Ohr und sendet diese kleinen Schauer über meinen Körper. Wie ich e hasse!

„Nein, ich habe einfach nur Crack auf der Feier genommen und bin jetzt so dicht, dass mein Körper versagt.“ Hoffentlich hört er die Ironie raus. „Und jetzt komm rein!“

Lavi nickt und folgt mir ins Haus.

Auf dem Küchentisch finde ich einen Zettel meiner Mutter.

„Papa und ich sind über das Wochenende ans Meer gefahren. Dann haben Lavi und du noch ein wenig Zeit zusammen, bevor du wegfährst.“

Wieso muss mich jeder daran erinnern? Grummelnd lese ich weiter.

„Essen ist im Kühlschrank und anbei habe ich noch Sachen gelegt, die ihr vielleicht brauchen könntet.

Kuss, Mama.“

Mein Blick fällt neben die Nachricht und-

„Kondome und Gleitgel?“, Lavi lacht leise, „Deine Mum hat ja mal gut vorgesorgt.“

Ich bin knallrot. Allein die Vorstellung wie meine Mutter den Kram kauft. Und wie wir ihn im Nachhinein benutzen.

„Wenn du nicht willst, können wir es auch sein lassen.“

Pah, ich bin doch kein Feigling, der kurz vorher seinen Schwanz einzieht.

'Im wahrsten Sinne des Wortes.', giggelt meine innere Stimme vergnügt. Ich werde sie sowas von umbringen!

Entschlossen greife ich mit einer Hand Gleitgel und Kondome, mit der anderen Lavis Hemdärmel und schleife diese in Richtung Treppe.

„H-Halt Yuu.“, Lavi versucht sich meinem Griff zu entziehen, „Du musst das wirklich nicht tun!“

Schlagartig drehe ich mich zu meinem Freund um. „Ich will es aber! Verdammt, wir sehen uns im besten Fall zwei Jahre nicht und wenn du schon leidest, will ich dir wenigstens noch einen Gefallen tun!“

„Den tust du mir aber nicht, wenn du dich zu etwas zwingst, das du eigentlich nicht willst.“

„Scheiße verdammt, ich will es aber! Würde ich es nicht selbst wollen, würdest du nicht hier stehen, okay?“

Lavi muss schlucken. Genau, schäm dich!

„Aber richtig, oder? Nicht nur Hand- oder Blow-Job?“

Ich rolle mit den Augen. „Würde man dafür Gleitgel brauchen, Baka-Usagi?“

Dieser schüttelt nur stumm den Kopf, ehe ich ein leises „Eben.“ grummle und ihn mit nach oben schleife.

Auf in den Kampf!
 

Den Morgen danach habe ich verdammte Schmerzen und verbringe ihn damit, Lavi herum zu scheuchen.

Und mich zu schämen.

Da Montag mein Flug geht, packe ich meine Sachen.

Den Rest der Zeit esse ich, schlafe, kuschle mit Lavi und, naja, habe Sex mit Lavi, welcher noch besser als beim ersten Mal ist.

Ehe ich mich versehe ist es Montag und der, bis dahin, schlimmste Tag meines Lebens ist da.
 

In dreißig Minuten muss ich im Flieger sitzen.

Von meinen Eltern habe ich mich schon verabschiedet, jetzt fehlen nur noch die Bohnenstange, Lenalee und Lavi.

Moyashi klopft mir brüderlich auf die Schulter und knurrt ein „So schlimm bist du gar nicht, Bakanda.“ und Lenalee zieht mich in eine mütterliche Umarmung.

„Ich werde dich vermissen. Auch wenn du ein idiotischer Sturkopf bist.“

'Luuuuft...', röchelt meine innere Stimme und ich kann ihr nur zustimmen. Das Mädel hat mehr Kraft, als gedacht.

Schließlich stehe ich vor Lavi. Ich habe keine Ahnung was ich sagen, geschweige denn was ich tun soll.

Wir schweigen uns an, bis-

„Meine Güte, jetzt sagt doch schon was!“ Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich der Bohnenstange dankbar.

„Wir sehen uns ja wieder.“, murmelt Lavi und verschlingt seine Finger mit den meinen.

„Ja.“, mache ich nur. Mir fällt das alles so schwer.

„Und wenn du mal wieder in der Gegend bist, melde dich bei mir.“ Lavi lacht, doch ich kann seine Trauer sehen.

„Mach ich.“

„Und treib nicht so viele Leute in den Wahnsinn.“

„Das selbe gilt für dich.“ Meine Mundwinkel ziehen sich nach oben, obwohl mir dazu gar nicht zu mute ist.

Mein Flug wird aufgerufen. Ich spüre, wie Lavi meine Hand fester greift.

Er will nicht das ich gehe. Ich will nicht, dass er traurig wird.

Und dann fasse ich einen Entschluss. Mein Handgepäck fällt zu Boden, als ich meine Arme fest um Lavi schlinge.

„Scheiß auf Japan. Ich bleibe bei dir.“, grummel ich und wirke dabei wahrscheinlich lächerlich kleinkindhaft. Klar, nach Japan zurück zu kehren ist mein größter Traum, aber das hier, das hier ist soviel mehr.

Lavi lacht leise, ehe er mich von sich schiebt und mir tief in die Augen blickt.

„Geh.“

Verdattert sehe ich ihn an. „Bitte was?“

„Geh nach Japan.“

„Verdammt, Baka-Usagi, was soll der Scheiß?“

Lavi lächelt mich an, es ist ein ehrliches, offenes Lächeln, wie es mich früher immer genervt hat. „Das hier ist dein Traum. Das hier ist das, was du dir wünschst. Und ich werde nicht mit ansehen, wie du für einen idiotischen Hasen wie mich alles weg wirfst. Klar, ich werde dich vermissen, doch allein der Gedanke, dass du frei über dein Leben entscheiden kannst und von nichts und niemanden bestimmt wirst, wird mich trösten.“

Ich schlucke. „Oi, Baka-“, will ich anfangen, doch mein Freund ist noch nicht fertig.

„Wenn wir diese paar Jahre überstanden haben, wird uns nichts und niemand mehr trennen und ja, das ist eine Drohung. Ich weiß ob wir es schaffen, aber wenn nicht, dann waren wir sowieso nicht für einander bestimmt.“

„Laber keinen Scheiß!“, knurre ich ihn an.

Mein Flug wird abermals aufgerufen.

„Tu ich nicht.“, Tränen stehen in Lavis Augen, „Du bist das beste, was mir je passiert ist und ich werde warten.“ Ehe ich protestieren kann, landet ein Lippenpaar auf den meinen.

Der Kuss schmeckt nach Tränen, ob es Lavis sind, oder ich schon wieder die Kontrolle verloren habe, kann ich nicht sagen, und nach Hoffnung.

„Ich liebe dich, Yuu.“, flüstert Lavi und ich will endlich die Worte erwidern, als Lavi mich abermals unterbricht. Manieren hat der auch keine mehr!

„Wenn du wieder da bist, werde ich diese Worte gerne hören. Aber jetzt würde ich dich danach nicht mehr gehen lassen.“

„Wenn mein Flugzeug abstürzt bereust du es.“, knurre ich.

„Dann hab ich ganz andere Probleme als das.“ Lavi grinst mich an, ehe er mich zu dem Schalter zum Einchecken schiebt. „Diese Kratzbürste hier muss nach Kyoto!“

Als ich mich zum letzten Mal umdrehe sehe ich meine Familie, meine Freunde und Lavi. Sie alle winken mir. Manche weinen und manche lachen und während meine innere Stimme einen Mashup aus 'I belive I can fly' und 'Jet Lag' summt, kommt mir der Gedanke, dass Amerika vielleicht doch kein so miserables Land ist und das sicher auch an einem roten Monster-Idioten-Hasen mit zu vielen Glückshormonen zu verdanken ist.

"Fürchtet euch vor dem bösen Kanda Yuu, Fußvolk!"

Drei Jahre später
 

Ich hasse fliegen, ich hasse Jet-Lags und ich hasse schnarchende Sitznachbarn.

Wieso tu ich mir das überhaupt noch an?

'Weil du Lavi liebst.', giggelt meine innere Stimme.

„Maul.“, fauche ich und das Schnarchen neben mir stoppt abrupt.

„Bitte was?“

„Nichts.“, knurre ich. Wenigstens hat das Schnarchen aufgehört.

Ich lehne meinen Kopf gegen das Fenster und schließe die Augen.

Meine Gedanken beginnen ab zu schweifen. Zu Lavi und den letzten drei Jahren.

Es war keine leichte Zeit. Lavi und ich haben uns zwar gesehen, wenn ich meine Eltern zu Weihnachten und Neujahr besucht habe, doch die paar Mal helfen einem nicht über die Sehnsucht hinweg, die man aus unerfindlichen Gründen entwickelt, wenn man sich knapp drei Jahre fast nicht sieht.

Mann, bin ich verweichlicht.

'Das bist du tatsächlich.' Warum mischt die sich überall ein?

Ja, in den drei Jahren die seit meiner Abreise vergangen sind, ist viel geschehen.

Lavi und ich hatten unseren ersten großen Streit, an welchem auch bedingt eine miese Skype-Verbindung schuld war, ich habe meinen zweiten Dan im Kendo gemacht, Lenalee erwartet ein Bohnenstangen-Kind und Lavi hat es, weiß Gott wie, hin bekommen auf der besten Uni für Geschichte in ganz Amerika angenommen zu werden. Oh und nebenbei hat er noch eine Band gegründet. Der Typ hat echt zu viel Freizeit.

'Scheint, als würde dein Leben aufregend werden, jetzt wo du zu deinem Schatz zurück kommst.'

„Zwischen aufregend und nervtötend liegen meilenweite Unterschiede.“, knurre ich, kann aber nicht leugnen, dass ich mich auf Amerika freue. Okay, mehr auf einen rothaarigen Hasen als auf das Land an sich, aber gut.

Ich beginne mich zu fragen, wie das Leben weiter geht. Hat meine Abwesenheit Wunden hinterlassen? Hat sich mein Verhältnis zu Lavi und Co. Verändert? Wie wird es klappen mit Lavi zusammen zu leben?

Doch auf keiner dieser Fragen finde ich eine wirkliche Antwort. Eher werfen sie noch mehr Fragen auf.

Ich denke so lange nach, bis mich die Flugbegleiterin darauf hinweist, dass ich meinen Gurt anlegen soll, weil wir landen.

Wie schnell die Zeit vergeht.
 

Als ich die Empfangshalle betrete erleide ich einen Schock.

Menschen!

'Baaaah, Menschen.' Das Grinsen ist meiner inneren Stimme anzuhören. Auch wenn sie es nicht ernst meint, kann ich ihr nur zustimmen. Hier sind deutlich zu viele Menschen.

„Zur Seite.“, knurre ich eine Familie an und jage dabei mit bösen Blicken den Kindern Angst ein.

'Fürchtet euch vor dem bösen Kanda Yuu, Fußvolk!' Woher in Gottes Namen hat sie die Posaune her? Sie ist nur eine verdammte innere Stimme!

'Tja, ich bin halt allmächtig.' Und mir wurde gesagt ich sei arrogant!

Ehe ich weiter meinen inneren Dialog fortführen kann, erblicke ich eine roten Schopf in der Menge und mein Herz bleibt fast stehen. Natürlich nur aus Schock. Nicht etwa, weil ich meine Freund seit langem wieder sehe und ihn endlich bei mir haben kann.

„Eh Leute, ich hab Bakanda gefunden!“ Was macht der Rest der Idioten hier?

Doch ehe ich mir groß Gedanken über Bohnenstangen und anderen Volldeppen machen kann, schmeißt sich mir etwas rothaariges in die Arme.

„Yuu.“

„Hey.“, mache ich nur und erwidre Lavis Umarmung unbeholfen.

Wir verweilen eine kurze Zeit so, bis-

„Sag mal, flennst du gerade mein Hemd voll?“

Lavi lacht ein wenig und wischt sich über die Augen. „Darf ich nicht?“

„Ich wüsste nicht, was es für einen Grund dazu gibt.“

„Ich darf in den Armen des wunderbarsten Menschen der Welt liegen, welcher mir nie wieder genommen wird. Ich darf seinen Geruch einatmen und mich darüber freuen, dass ich meine Zukunft mit ihm verbringen darf. Also wenn das kein Grund zur Freude ist, dann weiß ich auch nicht.“

„Baka-Usagi.“, grummle ich und vergrabe mein Gesicht in Lavis Schulter. Er soll nicht sehen, wie rot ich werde.

„Wollt ihr verpeilten Deppen euch nicht endlich mal küssen?“, reißt uns eine etwas schwangere Lenalee aus unserem, wirklich etwas kitschigem, herum geturtel.

Lavi grinst mich an und ein warmes Gefühl breitet sich in meinem Bauch aus. „Keine so schlechte Idee.“

'Lavis erhobene Mundwinkel lösten ein Gefühl der Liebe in dem Jungen Japaner aus und tausende Kitsch-Fanatiker alias Fangirls verfielen den Quitsch-Anfällen.', kommentiert meine innere Stimme das Geschehen, ehe ich sie aus meinem Kopf raus schmeiße und Lavi küsse.

Seine Lippen sind weich wie eh und je und er duftet noch genau so, wie vor drei Jahren.

Nach Männerdeo, Zitrone und Heimat. Wie Lavi eben.

Irgendwann beginnt Lavi kleine Schmetterlings-Küsse auf meinem Gesicht zu verteilen.

Ich bringe nicht mehr als ein genervtes Knurren zustande, ehe ich mich Lavi hingebe.

Als wir Hand in Hand den Flughafen verlassen, beginnt Allen den Hochzeitsmarsch zu summen und grinst Lavi verräterisch an.

Natürlich habe ich gemerkt wie Lavis Hände zittern. Natürlich habe ich die Blicke von Lenalee und Allen bemerkt. Natürlich habe ich die kleine, schwarze Box bemerkt, die Lavi ganz unauffällig in seiner Jackentasche trägt. Und natürlich weiß ich, was der ganze Wahnsinn zu bedeuten hat. Ist ja nicht so, als dass ich ein unsensibler Soziopath ohne die geringsten Erfahrungen zum Thema Liebe wäre.
 

Als wir ins Auto steigen, beuge ich mich kurz zu Lavi hinüber.

„Da du Feigling es wahrscheinlich sowieso nicht auf die Reihe kriegst zu fragen. Ja, ich will.“

Dann lehne ich mich entspannt zurück und beobachte wie Lavi der Kiefer runter klappt ehe er den wohl lautesten Freudenschrei seines Lebens von sich gibt und mich anspringt.

Zum ersten Mal in meinem Leben versuche ich mein Grinsen nicht zu unterdrücken oder zu verstecken.

Schließlich bin ich Zuhause. Schließlich bin ich bei Lavi.

Meinem Idioten-Hasen, meinem Freund und meinem Sommer-und-Rest-des-Lebens-Retter.
 

OWARI
 

Zusatz-Kommentar seitens Lavi

Ja, ich habe mich letztlich mit Yuu verlobt und Jahre später auch noch geheiratet. Ich will und kann gar nicht mehr ohne meine kleine Kratzbürste leben und würde er das hier lesen, würde er mich wahrscheinlich eigenhändig umbringen bzw. mich auf Sex-Entzug setzen (die wohl härtesten drei Jahre meines Lebens). Als ich Yuu getroffen habe, war ich ein Playboy ohne richtige Perspektive und nur mit dem einem im Kopf. Jetzt bin ich nur noch an einem gewissen Japaner interessiert und kann mir eine Zukunft vorstellen. Also scheiß drauf, wenn Yuu über Beziehungen und Kitsch meckert. Tief in sich weiß er sicherlich, was er an unserer Beziehung hat und auch wenn er ein verklemmter Sturkopf mit Aggressionsproblem ist, der nicht mal ein einfaches „Ich liebe dich“ über die Lippen kriegt, so weiß ich doch, dass er das beste ist, was mir je passiert ist und ich mich auf ein gemeinsames Leben mit ihm freue. Aber das ist eine andere Geschichte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
so, das wars also... ich hoffe es hat euch gefallen... das dritte Kapitel ist schon angefangen und wird hoffentlich bald uploadet *ferien hat* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
seit langem mal wieder gemeldet... sorry, dass ich eu hab warten lassen. Dafür is das Chapter mal etwas länger, als sonst *lach* nun gut, ich habe nun eine Facebook-seite, die ihr gerne liken dürft um auf dem neusten Stand zu bleiben *grins* https://www.facebook.com/pages/Chen-Chan/421756897930164
Hinterlasst einen Kommi wenn es euch gefallen hat und joa.... Bis zum nächsten Chapter *lach*
Chen-Chan Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo... wie versprochen gibts heute wieder ein neues Chapter... Es ist heute um zwei entstanden, also wundert euch bitte nicht darüber dass es ein wenig verwirrend ist und mein schreibstiel eigenartig, aber diese kritik überlasse ich euch besser :D
http://www.youtube.com/watch?v=cPNP_S_hb8w das ist dafür, damit ihr mal eine vorstellung habt, wie das lied klingt *es anliebt*
nun gut, das nächste chapter ist sogar schon in arbeit, hinterlasst einen kommi wenn ihr lieb zu mir sein wollt, wenn nicht, dann nicht *grins* *trotzdem alle knuddel, auch die schwarzleser*
Chen-Chan Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, dieses Chapter ist ein wenig kürzer, was aber daran liegt, dass ich unbedingt weiterschreiben wollte, aber zu wenig Zeit hatte.
Irgendwie ist dieses Kapitel Fanservice pur und joa... Ich finde, es ist eher eine Art Bonuschapter, das Kandas Gefühle nochmal mehr ausdrückt.
Nächste Woche sollte es dann wieder ein richtiges Chapter geben, was die Story auch irgendwie vorantreibt und ich glaube, man kann sagen, dass es ordentlich zwischen Kanda und Lavi knistern wird. Aber ich halte euch auch nicht länger auf.
Kekse für alle und schreibt einen Kommi, wenn ihr das Chapter mochtet oder Kritik üben wollt!
*alle knuddel*
Chen-Chan (die jetzt zu einem One Ok Rock Konzert fährt) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
OMG! Es ist schon das 6. Chapter! Ich bin so stolz auf mich *crys*
Wenn es euch gefallen habt, dürft ihr gerne einen Kommentar da lassen und wenn nicht, dann auch.
Ich habe die beiden mittlerweile sehr lieb gewonnen und gerade zur Halbzeit der Story, fällt mir der Gedanke an das Ende schwer.
Nun gut, ich freue mich wie immer über Kommis!
*alle knuddel und kekse verteil*
Chen-Chan Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Song: Poets of the Fall- Change (ich steh drauf xD) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo, nach ner kleinen Pause bin ich auch wieder da. Ich hab aktuell recht viel für Schule zu tun und joa. Dieses Chapter war langsam mal nötig und wer jetzt denkt, Lavi und Kanda sind jetzt glücklich und zufrieden bis an ihr Ende, den muss ich leider enttäuschen xD Nun gut, über Comments freue ich mich immer und joa... Einen frohen Nikolaustag euch allen :D
LG
Chen-Chan Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hatte einen kreativen Flash und nachdem mir das alles ein wenig zu viel Drama geworden ist kommt hier mal der Fanservice und ein erster, kleiner Wendepunkt in der Story. Wenn ich mir den aktuellen stand betrachte denke ich das mindestens noch fünf bis sechs Chapter drin sind und die, die meine Notizen gelesen haben, meinten auch, es solle eine Fortsetzung geben (aber dazu warte ich erst mal das Ende ab :D). Nun gut, über Kommies freue ich mich immer.
*alle knuddel* *kekse hinstell*
Liebe Grüße
Chen-Chan
P.S.: Es wird einen kleinen Weihnachts-OS geben, den Link werde ich mit dem nächsten Chapter hier posten, oder ihr guckt einfach ab und an auf meinem Profil nach :D. Dieser wird zwar auch um Lavi und Kanda gehen, aber um sie als Pärchen, sodass man ihn entweder separat zur FF lesen kann oder ihn auch mit Verbindung dazu stellt (je nach dem, wie ihr denkt, dass es mit den beiden weiter geht :D). Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo, ich bin extra früh heute aufgestanden um das Weihnachtsspecial UND dieses Chapter hier zu schreiben.
Jo, die beiden sind nun also mehr oder minder zusammen und jetzt gibt es noch drei, vier Kapitel plus Epilog und dann ist auch schon Ende v.v
Ich hoffe euch hat es soweit gefallen, OOCness war unvermeidbar, weil euer liebes Chen-Chan gerade selbst auf Wolke 7 schwebt und joa xD Hoffe es hat sich trotzdem in Grenzen gehalten...
Frohe Weihnachten euch allen! LG
Chen-Chan

Link zum Weihnachtsspecial: http://www.fanfiktion.de/s/52b993ad00025db6dce23dd/1/Von-Kratzbuersten-Weihnachten-und-einem-kleinen​-Wunder (sobald Animexx den OS freigeschaltet hat gibts auch nen Animexx-Link) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Wohooo, neues Chapter ist neu xD
Bald ist das Ende da und mir fällt es immer schwerer weiter zu schreiben v.v vor allem, weil ihr mich nicht mögen werdet, für das, was ich den beiden antue *drop*
Nun gut.... Es ist ein Uhr nachts, ich schreibe morgen eine Mathe Klausur, also fasse ich mich kurz.
Danke wieder an die fleißigen Reviewer, ich freue mich jedes mal wie ein Schneekönig und holy shit, über 40 Favoriten o.o danke Leute :D
Nun gut... ich habe eine OS-Sammlung zu D-Gray-Man angefangen, wenn ihr möchtet könnt ihr ja mal reinlesen (SCHLEICHWERBUNG OF DOOM) und joa... hab euch lieb, fühlt euch geknuddelt...
LG Chen-Chan (die nächstes Chapter sicherlich verzweifelt *kein Lime schreiben kann* x.x) ← Spoiler des Todes xD Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooo... das wars also... bitte keine Morddrohungen v.v aber ich freue mich über jeden Review.
Das war mein erster Lemon/Lime so verzeiht mir bitte, dass er so schlecht ist. Ich habe ihn erst auf Englisch geschrieben, deshalb könnten einige Stellen etwas eigenartig klingen.
Außerdem bin ich noch nie geflogen und habe keine Ahnung wie Abschlussbälle ablaufen v.v alles Wikipedia xD
Nun gut, es folgt noch ein kleiner Epilog nach diesem Monster-Kapitel des Todes und joa :D
Wie gesagt, über Kommis freue ich mich (gerade zu diesem Kapitel) erst recht und jo... auf dass man mal von sich ließt :3
LG Chen-Chan Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Es ist nun also endgültig vorbei v.v Save my Summer hat sein Ende gefunden und ich bin unglaublich stolz drauf. Der Epilog ist sehr kurz, was auch daran liegt, das ich ziehen wollte und das, was es noch zu sagen gibt wahrscheinlich in einer Fortsetzung ein Zuhause findet xD
Ich freue mich wie immer über Kommis. Das ist eure letzte Chance mir mal die Meinung zu geigen oder meine Laune nach meinem Zeugnis zu heben xD Wenn ihr eine Benachrichtigung bei einer Fortsetzung haben wollt, lasst es mich wissen :D ansonsten könnt ihr ja bei meiner OS-Sammlung vorbei schauen, welche auch noch erweitert wird und joaaa....
Bis zum nächsten Sommer denke ich mal :D
Euer Chen-Chan Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (14)
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Von:  DarkShippo
2014-02-07T21:25:46+00:00 07.02.2014 22:25
Fortsetzung pls >____<

genial ><
dein stil ist und bleibt geil :3

du hast einen treuen leser gefunden
der auf ne fortsetzung wartet und auch hoffentlich alle OS zum pair lesen wird  <3

gez
Shippo
Von:  DarkShippo
2014-01-29T22:47:13+00:00 29.01.2014 23:47
eigentlich schade dass ich erst so spät auf die FF gestoßen bin
dein schreibstil ist einfach klasse und man kann total mitfühlen
vor allem der schluss
*mit dem ärmel durchs gesicht wisch*
ich hasse solche enden ;A;
aber dennoch geile FF

ich werde treuer leser bleiben wenns um dieses pair geht~
Antwort von:  hexenjunge
06.02.2014 18:45
Weil ich es total verplant hab, das letzte mal zu antworten xD
naja, es ist ja noch nicht ganz vorbei :3 und evt gibts ja auch ne fortsetzung (wenn das interesse da ist) :3
hehe, find ich gut *grins*
Von:  DarkShippo
2014-01-25T17:23:25+00:00 25.01.2014 18:23
so ich bin nun auf dem aktuellen stand *3*

ich hab so bei animexx rumgeschaut und war auf der suche nach ner guten FF
hab einige angefangen
aber dann sprang mir deine FF ins gesicht

D.gray-man - check
lavi und nicht rabi - check
Lavi x yuu - doppelcheck

am anfang dachte ich... ich-persüektive... naja mal sehen
aber es ist fuckin geil

am besten sind aber die beiden kappis aus lavis sicht~
wobei okay die von kanda sind auch geil xD

du hast alles perfekt umgesetzt und hast mich als treuen leser überzeugt der gerne wissen will wies weitergeht
xDD

You made my day!!!
<3
Von:  Medieval
2013-12-09T16:05:30+00:00 09.12.2013 17:05
Dieses Kommi bezieht sich auf Kapitel 8+9 ^^

Ich fand die beiden Kapis einfach super ^^
Wenn Kanda mit seinem inneren ich gesprochen hat fand ich das immer wieder sehr lustig,
besonders als Lavi dabei war xD

Ich bin froh das Kanda auch langsam mal bemerkt das er was für Lavi fühlt ^^
Ich hoffe mal Kanda wird nicht all zu krank sein Q.Q
und wenn doch wird sich Lavi gut um ihn kümmern :3

Kandas Mum ist eh die beste xD
Die wusste es ja eh schon von Anfang an ^^

Freu mich schon auf das nächste Kapi :)
Antwort von:  hexenjunge
06.02.2014 18:44
argh, ganz vergessen zu antworten x.x
ich freu mich tierisch über deine kommentare und kandas mum is sowieso awesome xD
Von:  CanisMinor
2013-12-07T08:12:13+00:00 07.12.2013 09:12
Und auch hier ist das neue Kapitel on. :)
Aber ich werd hier nicht noch einmal den Kommi schreiben, den hast du ja gelesen.
Ich glaub, ich werd dir immer auf FF.de schreiben.
Ist ja unsinnig dir den gleichen Kommi zwei Mal zu posten. :)
Von:  CanisMinor
2013-11-28T22:43:11+00:00 28.11.2013 23:43
*reinschau*
Hier ist sie ja auch on, hab mich also nicht getäuscht. :)
Dann schreib ich es hier gerne nochmal. XD
Ich find deine FF echt klasse und dein Schreibstil ist echt toll :)
Ich kanns kaum noch erwarten, bis endlich das nächste Kapitel da ist!
Antwort von:  hexenjunge
06.12.2013 15:39
vielen dank :D ja, ich lad die einmal hier und einmal auf ff.de hoch, weil ich hier länger bin, aber auf ff.de es besser mit ffs ist (dat satz xD)
vielen, vielen dank :D
Das neue chapter is übrigens schon in arbeit (aktueller stand: 953 Worte :D)
Von:  Medieval
2013-11-11T20:48:09+00:00 11.11.2013 21:48
Super Kapi ^^
Hoffentlich wird Kanda sich über seine Gefühle schnell klar
Freu mich schon aufs nächste Kapi :)
Antwort von:  hexenjunge
06.12.2013 15:37
jaaaa, hoffe ich auch :D naja, beim aktuellen stnd des neuen chapters kann es net mehr lange dauern :D
Von:  Medieval
2013-11-03T16:58:01+00:00 03.11.2013 17:58
Super Kapi ^^
Die beiden sind so süß zusammen ^^

Was schon die hälfte der story?! :o

freu mich schon aufs nächste Kapi :)
lass bitte nicht lange auf das nächste warten ^^
Antwort von:  hexenjunge
03.11.2013 18:14
Vielen dank :D

ich denke schon... 6 oder 7 kapitel sind noch zu erwarten, allerdings will ich die story ja auch nicht zu lang machen (da verliere ich dann auch den spaß dran)

keine sorge, ich denke, dass ich mich heute abend dran setzte *grins*
Von:  Yuriko-toki
2013-10-22T13:24:25+00:00 22.10.2013 15:24
hehe, ich mag das Chapter! Hatte heute ein Announcement und musste noch mal die gesamte Fanfic lesen, um zu wissen um was es ging ^^"
Aber jetzt nimmt die Sache ja langsamt Fahrt auf, mit dem bevorstehenden Ausflug!
Ich mag auch Laivs freche und unbedarfte Art hier! Hast ihn voll gut getroffen. Und Kanda sowieso!
*freu mich aufs nächste Kapitel*
Antwort von:  hexenjunge
23.10.2013 14:12
hehe vielen Dank v.v
Ja, ich bin selber deshalb das neue chapter am schreiben, weil es gerade einfach so viel spaß macht *lach*
vielen, vielen dank v.v es gibt nichts besseres, als zu hören dass die charas nicht ooc geraten v.v
Von:  Medieval
2013-10-21T14:13:58+00:00 21.10.2013 16:13
Super Kapi ^^
Lavi ist echt frech!
Kommt der einfach zu Kanda nach Hause ^^
Freu mich schon auf den Ausflug :D
Antwort von:  hexenjunge
21.10.2013 19:39
Deshalb mag ich Lavi ja auch so xD
Ich mich auhc :3


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