Ein Missverständnis
„Ich habe dich umgebracht!“, schrie Voldemort zornig. „Ist es so schwer für dich, einfach tot zu bleiben?“
„Nun ja“, begann Harry, während die anderen in der Großen Halle ihn voller Freude und Verwirrung oder Frust – seitens der Todesser und Voldemort – anstarrten. „Ich kann schlecht sterben, wenn ich der Held bin.“ Voldemort funkelte ihn an. „Außerdem gab es da dieses Kind. Es war in mir gewesen. Es war dein –“
„Was!?“, riefen plötzlich mehrere der Umstehenden. Harry und Voldemort blinzelten.
„Potter war schwanger!?“, kam es von irgendeinem Todesser. Nun war es Voldemort, der entsetzt schrie:
„Was!? Ich habe mein eigenes Kind umgebracht!?“
Ein Missverständnis II
Harry schluckte nervös, denn er befand sich mit dem Rücken zu seinem Feind, der ihn umarmt hatte und sein Bauch gedankenverloren tätschelte. Harry sah hilfesuchend zu Hermine und Ron, doch diese waren zu sprachlos, um ihm eine große Hilfe zu sein.
„Wirklich schade um den Kleinen“, sagte Voldemort. „Er hätte mein Nachfolger werden können.“
„Hör mal – das mit dem Kind – das war gar kein Kind“, versuchte Harry das Missverständnis zu klären. „Es war –“
„Ach mach dir nichts draus, Harry“, sagte Voldemort sanft. „Wir können es ja noch mal versuchen!“
„Wie bitte!?“
„Aber davor sollten wir heiraten!“
Harry fiel in Ohnmacht.
Saubermachen
Der Krieg wurde auf Eis gelegt. Die Riesenspinnen zogen sich zurück, die übrigen Riesen, zusammen mit Hagrid und Grawp, sonnten sich am Seeufer und beobachteten den Riesenkraken beim morgendlichen Ballett. Sonstige Kampflustige machten sich von Acker und diejenigen, die freiwillig in Hogwarts blieben, halfen beim Saubermachen.
„Diese Steine sind im Weg, das Gemäuer ist beschädigt, die Häuserbanner auch! Macht euch endlich nützlich! Arbeitet!“, befahl der Dunkle Lord seinen Todessern. Er wandte sich Harry zu und lächelte.
„Schließlich soll die Große Halle wieder glänzen, wenn wir hier heiraten wollen.“
„Du willst“, murmelte Harry mit bleichem Gesicht, „aber ich ganz bestimmt nicht...“
Dekoration
„Wie wäre es mit weißen Lilien als Dekoration, mein Lord?“, fragte Narzissa Malfoy während sie auf mehreren Pergamentblättern Ideen für die Vorbereitung der Hochzeit niederschrieb. Ein paar Zeichnungen von Hochzeitskleidern waren ebenfalls vorhanden. „Seine Mutter hieß Lily. Das wird ihn bestimmt freuen?“
Der schlafende Junge im Krankenflügel wandte sich in seinem Bett hin und her, anscheinend von schrecklichen Albträumen geplagt. Armes Ding, dachte Narzissa voller Muttergefühle.
„Weiße Lilien sind für die Toten!“, zischte Voldemort zornig. Der Tod war auf seiner Hochzeit nicht willkommen!
„Rosen?“
„Ich hasse Rosen.“
„Narzissen?“
„Ich hasse Narzissen.“
Narzissa war ein wenig beleidigt, als sie das hörte.
Hochzeitskleid
„Ich bin ein Junge!“
Voldemort starrte ihn an, dann auf das weiße Kleid, das er mit einem Wink seines Zauberstabes in der Luft schweben ließ.
„Es würde dir dennoch gut stehen“, sagte er, aber Harry verschränkte die Arme und erstach ihn mit seinem Blick. „Vielleicht ist der Schlitz an der Seite wirklich zu gewagt. Wie wäre es damit?“ Er ließ das Kleid verschwinden, nur um ein weiteres erscheinen zu lassen. „Eloise Zabini hat dieses empfohlen. Sie kennt sich mit Hochzeiten und Hochzeitskleidern besonders gut aus.“
„Ich weigere mich!“
„Ich könnte deine Freunde umbringen.“
Harry pflückte das Hochzeitskleid aus der Luft.
