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Wolves & Love ?

von

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Vorwort_Prolog

Hallo meine Lieben.
 

Heute kommt meine neue Story. Ich hoffe sie gefällt Euch und Ihr lasst mich wissen was Euch gut gefällt oder was Euch nicht so gut gefällt. Schreibt mir doch einfach ein ENS. Darüber würde ich mich freuen.
 

So genug geplaudert und nun viel Spaß mit dem Vorwort
 

GLG
 

Jule =)
 

PS: Ich habe das Vorwort und die ersten drei Teilstücke, die Euch ja schon bekannt sind, ein wenig Überarbeitet. Ich hoffe es gefällt Euch.
 

Vorwort_Prolog
 

Meine Schwester und ich hatten uns nie Gedanken über den Tod gemacht. Oder wann und wie wir sterben würden.
 

Sicher hätten wir in den letzten Monaten mehr als einen Grund gehabt, genauer darüber nachzudenken, doch wir nutzten es nicht.
 

Wieso auch, wir dachten ja, dass wir noch viel zu jung wären, um uns darüber den Kopf zu zerbrechen.
 

Wie man sich irren kann… Und selbst wenn wir es getan hätten, wäre unsere Vorstellung davon mehr als unterschiedlich gewesen…
 

Unsere Augen waren wieder auf das andere Ende des Raumes gerichtet, wo sich die Augen des Jägers auf meine Schwester hefteten.
 

Ich schien ihn nicht zu interessieren. Sein Blick war freundlich und doch atmeten wir beide kaum noch vor Angst.
 

In mir kam plötzlich ein schlimmer Verdacht auf, der mir aber jede Angst nahm und mich mutig machte.
 

Wären wir bei Mutter und Kevin in Europa geblieben, stünden wir jetzt nicht hier und stünden vor unserem Ende.
 

Ich konnte mich nicht dazu durchringen, diese Entscheidung zu Dad nach Amerika zu gehen, zu bereuen. Denn hier fand ich viele neue Freunde und sah alte Freunde wieder. Meine Schwester schien es dagegen zu bereuen und wie sie es bereute.
 

Wir wollten doch nur, dass Mutter mit Kevin reisen konnte, wohin sie wollte und nicht wegen uns zu Hause bleiben musste. Das war uns extrem wichtig gewesen.
 

Doch ich denke, wenn einem das Leben so viel bietet, wie es bei uns der Fall ist. Es fühlt sich wie ein Traum an, oder besser, wie eine Seifenblase, die irgendwann zerplatzen wird.
 

Doch dann sollten wir nicht in Trauer verfallen, wenn uns das Glück verlässt und alles zu Ende geht.
 

Doch wie heißt es so schön, die Hoffnung stirbt zuletzt? Ja, denn ich habe noch Hoffnung, dass wir es überleben und unseren Weg ins Glück fortsetzen können...
 

Der Jäger hatte sich während meiner Grübelei, an die Wand gelehnt und stieß sich lächelnd davon ab und kam jetzt langsam auf uns zu, um uns zu töten.
 

Seine Bewegungen erinnerten mich an eine jagende Raubkatze, die kurz vor dem entscheidenden Sprung ist, ihre Beute zu erlegen.
 

Wie gruselig….
 

Doch plötzlich tauchte völlig unerwartet Hilfe auf….

1.1

Kapitel eins (1.1)
 

Gemeinsam mit Kevin-der sich extra frei genommen hatte-fuhr unsere Mutter Sandra uns mit dem Auto zum Flughafen Berlin.
 

Wir mussten eine Weile auf die Autobahn und hatten eiskalte minus drei Grad Celsius, immerhin hatten wir es Anfang Januar.
 

Genau genommen hatten wir den neunten Januar.
 

Wir hatten uns dick angezogen und froren deshalb nicht, als wir endlich den Flughafen erreichten. Kevin parkte den Wagen und holte schnell einen Gepäckwagen, auf den er unser Gepäck lud. Als er damit fertig war, schob er diesen schnell ins Gebäude und wir folgten ihm. Routiniert gab er unser Gepäck auf und händigte uns die Tickets aus. Dann herzte er uns und wünschte uns eine angenehme Reise.
 

Artig bedankten wir uns und baten ihn gut auf unsere Mutter zu achten, was er uns nur zu gerne versprach. Dann ging er und ließ uns mit Mutter allein. Damit wir uns in Ruhe verabschieden konnten.
 

Ashley lag als erstes in den Armen unserer Mutter, beide hatten Tränen in den Augen und Mutter schluchzte bebend.
 

Ich stand etwas unbeholfen daneben, denn ich fühlte mich bei den beiden immer wie nicht dazu gehörig. Ich hatte dennoch selbst ganz feuchte Augen. Ashleys Kopf ruhte auf Mutters Schulter und sie weinte Herz erweichend. Mutter hob ihren Kopf an und versuchte sie zu beruhigen: „Ash, willst du nicht doch lieber bei mir bleiben? Du bist ja völlig fertig. Es wäre nicht schlimm, mein Kind.“
 

Sofort war ich alarmiert und mein stechender Blick ruhte auf Ash. Ich wusste genau, dass sie es spüren würde und sie sah mich nun auch ganz kurz an.
 

„Nein Mum, das ist schon okay so, ich freue mich total Dad mal wieder zu sehen.“ Ash wischte sich die Tränen weg und schnaubte sich die Nase, auch unsere Mutter wischte sich die Tränen weg. Noch eine letzte Umarmung und Ash trat beiseite.
 

Ich zögerte kurz, denn meine Mutter zu küssen, würde ihr sicher nicht gefallen. Denn Ash war ihr Liebling und unsere Beziehung war sehr unterkühlt. Ich hatte sogar manchmal das Gefühl, dass sie Ash mehr liebte als mich.
 

Dennoch gab ich mir einen Ruck und nahm sie in den Arm, wir würden uns eine längere Zeit nicht sehen und sie würde mir fehlen. Ich sah nun auf und sah in zwei verwirrt schauende Augen. „Du wirst mir fehlen, Mutter. Mach dir aber keine Sorgen, wir kommen schon klar.“
 

Ich drückte sie noch mal, was sie nur halbherzig erwiderte. Unser Handgepäck bestand nur aus unseren Jacken und Rucksäcken.
 

Unser Ziel ist die Jungfernhalbinsel St.John, auf der die kleine unbedeutende Stadt Christiansted, Ashleys Geburtsstadt liegt. Ich dagegen wurde in einem kleinen Örtchen, namens Cruz Bay geboren, ganz in der Nähe von Christiansted.
 

Mum war von dort mit uns-als ich noch ein Baby war und meine Schwester knapp zwei Jahre-fortgegangen, weil sie Heimweh hatte.
 

Sie ist Deutsche, wollte wieder zurück nach Europa und ließ sich von unserem Vater Daniel scheiden. Jedes Jahr verbrachten wir vier Wochen unserer Ferien dort, was mir viel zu wenig erschien, aber ich versuchte mich nicht zu beklagen.
 

Bis Ashley etwa zwölf war und sich durchsetzte, dass Dad im Sommer für diese Zeit nach Deutschland kommt. Sie hasste Christiansted und Cruz Bay, ich dagegen liebte diese Orte.
 

Seit etwa fünf Jahren geht das schon so. Ich sehnte mich danach, wieder nach Christiansted zu kommen. Egal was passieren würde, ich würde es nie mehr wieder verlassen.
 

Ich hatte bereits meine deutsche Staatsbürgerschaft abgegeben und Ashley hatte ihre Amerikanische abgegeben. Was sie nicht wusste war, dass sie ein Geburtsrecht auf eben diese Staatsbürgerschaft hat.
 

Wir fuhren in den letzten Jahren mit Dad an die Ost- bzw. an die Nordsee. Es ist schön dort und ich habe es immer genossen, mir das Meer um die Füße spülen zu lassen. Auch die Temperatur des Wassers ist mir dabei egal.
 

Jetzt kehrten wir nun endlich dahin zurück, wo ich mich wohl fühlte. Ich wusste nur nicht, wie Ash dort klar kommen wollte. Da sie es doch so sehr hasste. Sie sagte mir gestern, dass sie sich fühlt, als müsse sie ins Exil gehen.
 

Es käme ihr wie eine Strafe vor, genau dahin zu müssen, was sie so sehr hasste. Ich hatte nicht anders gekonnt und musste grinsen. Dabei dachte ich mir meinen Teil, den ich ihr lieber nicht verriet.
 

Sie liebte Spandau und vor allem die Sonne. Ihre liebste Freizeitbeschäftigung ist es mit ihrer Clique abzuhängen und die Stadt unsicher zu machen. Ich war eher die ruhige und strebsame von uns beiden.
 

„Ashley, Lou!“ sagte unsere Mutter, bevor wir durch die Absperrung gingen, zum mindestens tausendsten und vor allem letzten Mal. Sie sah uns eindringlich an.
 

„Ihr müsst das nicht tun, wenn ihr das nicht wollt.“ Ash wirkte als wolle sie im letzten Moment umdrehen, doch mein warnender Blick hielt sie noch einmal davon ab, weil wir uns einig waren, dass unsere Mutter es sich verdient hatte. Sie sollte ihr Glück mit Kevin endlich genießen.
 

Ashley ist Mutter, wie aus dem Gesicht geschnitten. Beide hatten kurzes Haar, welches die Farbe von Mahagoni hatte. Ihre Augen waren hellblau und Mutter hatte viele Lachfältchen in ihrem Gesicht.
 

Panik durchzuckte vor allem Ash, weil sie sich immer um Mutter und ihre kleinen Eskapaden gekümmert hatte. Da sie der Meinung war, ich wär zu jung dafür.
 

Beide sind ab und an chaotisch und unberechenbar, aber auch sehr liebevoll.
 

Ash ist, nur einige Zentimeter größer als Mutter.
 

Waren wir selbstsüchtig, weil wir sie hier ließen?
 

Nein, ich glaube nicht, dass wir dies sind. Sandra hatte jetzt Kevin und er sorgte schon dafür, dass der Kühlschrank stets voll war.
 

Auch das die Rechnungen bezahlt und der Tank an ihrem Auto immer voll war.
 

Zudem konnte sie ihn immer anrufen, wenn sie sich wieder einmal verirrt hatte und deshalb Hilfe brauchte. Trotz allem war es ein seltsames Gefühl…
 

„Wir wollen aber zu Daddy und er freut sich doch schon so sehr auf uns.“, gab ich zu. Ash stimmte mir zu und zum Glück ist sie eine hundsmiserable Lügnerin.
 

Diesen Satz hatten wir im letzten halben Jahr so extrem oft wiederholt, dass wir mittlerweile überzeugend klangen.
 

Plötzlich ertönte eine Lautsprecherdurchsage: „Sehr geehrte Damen und Herren des Fluges nach Jacksonville. Bitte gehen Sie an Bord und nehmen Ihre Plätze ein. Vielen Dank und einen angenehmen Flug.“
 

Ärgerlich schüttelte Ash den Kopf darüber und ich freute mich. „Mutter, wir müssen los und ich hab dich lieb. Bis Bald.“, verabschiedete ich mich und herzte sie noch mal.
 

„Grüßt Danny und alle anderen, die mich noch kennen, von mir.“, sagte sie resignierend.
 

„Kein Problem, wird gemacht. Komm jetzt Ash, sonst fliege ich allein…“, antwortete ich.
 

„Wir sehen uns bald wieder Mädels und nicht streiten. Gehorcht eurem Vater.“, beteuerte sie ermahnend.
 

„Ja, Mum.“, antworteten wir im Chor und gingen.
 

„Ihr könnt, wann immer ihr wollt, nach Hause kommen–ich werde hier sein, wenn ihr mich braucht.“, rief sie uns nach.
 

„Machen wir und mach dir bitte keine Sorgen um uns. Wir lieben dich und Amerika wird super“, rief ich bestimmt zurück. Ash hatte sie bereits umarmt und folgte mir schnell.
 

Wir warfen einen kurzen Blick zurück und sahen, dass sie bereits in den Mengen von Menschen verschwunden war. Auf dem Weg in ihr Glück mit Kevin.
 

Der Flug von Berlin nach Jacksonville dauert über elf Stunden. Wir schliefen die meiste Zeit.
 

Nach dem Aufwachen stellte ich fest, dass wir noch mindestens vier Stunden Flug vor uns hatten.
 

Also nahm ich mein kleines Netbook und schloss es ans Stromnetz an, loggte mich bei Skype ein und sah, dass meine Freundin Joanne online war.

1.2

Kapitel 1.2
 

Eine Weile chattete ich mit ihr und schrieb dann an meinem kleinen Buch weiter-ehrlich gesagt, war es fast schon ein Roman-welchen ich nur für mich schrieb und dann wachte Ashley auf.
 

„Hey Lou. Wie lange noch?“, fragte sie mich.
 

„Naja, noch etwa zweieinhalb Stunden bis Jacksonville.
 

Danach geht es mit einer anderen Maschine weiter nach Tortola. Dies dauert etwa eine Stunde. Zum Schluss kommt dann noch die Autofahrt mit Daddy, welche ungefähr eine bis eineinhalb Stunden dauert.“, erkläre ich ihr ganz offen.
 

Sie seufzt und lässt mich in Ruhe, bis wir im Flughafen von Jacksonville das zweite Flugzeug betreten.
 

Mit dem Fliegen hatte ich noch nie Probleme gehabt und mochte auch die ruhige Art meines Vaters, doch Ash graute sich davor.
 

Daniel, unser Vater, hatte sich über diese Nachricht sehr gefreut und sehr positiv darauf reagiert. Bei Ash hatte er nach wie vor seine Bedenken und verbarg diese jedoch sehr gut.
 

Mir konnte er nichts vormachen. Ich war irgendwie wie er. Ruhig, groß, dunkelhaarig und braune Augen.
 

Nur mein Teint war dunkler als seiner. Ich liebte die Natur, den Strand und Tiere.
 

Mein Lieblingstier ist der Wolf. Das faszinierendste Geschöpf der Mythologie ist der Werwolf.
 

Auch als Gestaltwandler oder Formwandler bezeichnet. Wobei es laut Mythologie Unterschiede gäbe. Zum einen die sogenannten Kinder des Mondes-deren Verwandlung von den Mondphasen abhängig ist.
 

Zum anderen gäbe es jene Werwölfe, die diese Gabe über Emotionen steuerten und sie mit ihren Genen erhalten hätten. Allerdings gab es für beide Fälle einen sogenannten Auslöser. Bei den Kindern des Mondes ist es ein Biss und bei den anderen ist es das kalte Wesen.
 

Was auch immer das sein mag. Es klang einfach nur, wie ein Märchen und das war es wahrscheinlich auch, denn es gab keine hieb und stichfesten Beweise, dass es sie wirklich gibt.
 

Daddy hatte uns bereits in der Schule angemeldet und er wollte uns helfen ein Auto für uns zu finden.
 

Da ich aber erst fünfzehn war, bestand es fürs erste darin, dass Ash ein Auto bekam, mit dem wir zur Schule fahren konnten oder zum einkaufen.
 

Schwieriger würde es werden sich mit beiden zu unterhalten.
 

Da es kaum Themen gab, die wir zu dritt besprechen konnten, da Ash einem schon mal ein Klavier an die Backe sabbeln konnte und einfach nicht schwieg.
 

Sie war schon genug sauer, dass sie mit mir nach Amerika gehen sollte und sie deshalb Ihren Freund und ihre Clique in Europa verlassen sollte.
 

Ihr Freund hatte sich von ihr getrennt, als er erfuhr, dass sie nach Amerika gehen würde für unbestimmte Zeit. Er wäre kein Typ für Fernbeziehungen. Der hatte einen an der Socke und verdiente Ash gar nicht. Er machte mich einfach nur stinksauer.
 

Sein Name war Jonah Johnson und stammte aus Oxford in Großbritannien. Sein Vater arbeitete in Spandau und so kam es das er Ashley begegnete. Ich hasste Jonah Abgrund tief.
 

Er benahm sich wie ein Pascha und ließ sich von vorne bis hinten bedienen und meine Schwester merkte das noch nicht mal. Er war ein Jahr älter als sie. Ich stellte ihn wegen seinem Verhalten mehr als einmal zur Rede und er war so scheiße arrogant.
 

Wir betrieben beide denselben Sport und so musste er im Training gegen mich antreten und ich besiegte ihn, nachdem er hin und wieder mal meinen Fuß in seinem Allerheiligsten spürte.
 

Seitdem war er freundlicher zu mir und vermied es mich zu provozieren und betitelte mich nicht mehr als Kleine Puppe.
 

Wir landeten in Tortola und als wir das Flugzeug verließen, regnete es in Strömen.
 

Nein, es goss eher wie aus Eimern. Es war kein böses Omen für uns und war auch für uns normal, unvermeidbar eben.
 

Von der Sonne schien Ash sich bereits verabschiedet zu haben. Sie wirkte ruhig und gefasst. Sie fluchte leise vor sich her. „So ein Mistwetter.“
 

Daddy holte uns mit seinem Dienstwagen ab. Einem Pick Up auf den man ein abnehmbares Dach montieren konnte damit die Ladung nicht nass wurde. Damit hatten wir beide gerechnet.
 

Nur wir hatten damit gerechnet, dass er uns mit einem kleineren Exemplar hier auftauchen würde. Aber so ungewöhnlich war das nicht. Dad war Feuerwehrmann.
 

Er leitete die hiesige Feuerwehr von Christiansted und hatte mehrere Kollegen in Cruz Bay. Sie hatten dort nur eine kleine Feuerwache. Allen Bürgern von Christiansted und Cruz Bay war Dad als Feuerwehrchef Reed bestens bekannt.
 

Dads bester Freund Harold Young war der Polizeichief von Cruz Bay. Er hatte vier Kinder, drei Söhne und eine Tochter. Die zwei jüngsten waren Zwillinge.
 

Alle nennen Harold nur Harry. Ich beschloss mit Dad zu reden, dass ich sobald ich meinen Führerschein hatte, ein eigenes Auto wollte, um nicht von Ash abhängig zu sein.
 

Zum Glück hatte ich bald Geburtstag und wurde dann endlich sechzehn! Endlich durfte ich damit beginnen meinen Führerschein zu machen.
 

Zusätzlich hatte ich kein Interesse daran, dass Dad mich mit dem Feuerwehrwagen zur Schule fährt.
 

Ich war bereit für mein Auto arbeiten zu gehen, da ich im Moment nur wenig Geld im Geldbeutel hatte.
 

Dad sah sich suchend nach uns um und entdeckte uns schließlich, als wir direkt auf ihn zu steuerten.
 

Ash stolperte aus dem Flughafengebäude und Dad fing sie sofort mit einer gezielten Bewegung auf. Missbilligend schüttelte ich den Kopf, typisch meine Schwester.
 

Sie zog durch Ihre tollpatschige Art, stets die Aufmerksamkeit auf sich und zwar so sehr, dass ich dabei unterging. Zumal ich beschloss meine Freundin Joy anzurufen, sobald ich da war, damit ich vor Ash flüchten konnte.
 

Sie würde nach den Sommerferien ins Senior Year-dem Abschlussjahr-gehen und ich hatte noch lange Zeit vor mir, wie unfair. Ich würde erstmal in die zehnte Klasse der örtlichen High School gehen, bevor ich die Möglichkeit bekam, im Reservat die Schulbank zu drücken.
 

Ich würde eher Joys Anwesenheit genießen, als Ashs Tollpatschigkeit. Versteht mich nicht falsch, ich liebe meine Schwester über alles, aber sie neigt zu Übertreibungen.
 

Leider schnappt sie mir auch immer die Jungs vor der Nase weg, die ich interessant finde. Naja, die Jungs aus Cruz Bay sind schon attraktiver als die in Christiansted.

1.3

Kapitel 1.3
 

„Hallo ihr zwei. Es ist schön euch hier zu sehen. Komm her Lou“, sagte er lächelnd, während er mich sanft umarmte und herzte.
 

„Hallo Daddy“, antwortete ich ihm ebenso lächelnd und erwiderte seine Umarmung.
 

„Ihr habt Euch kaum verändert, was? Lou, du bist mächtig gewachsen, gut schaust du aus. Komm her, Ash. Wie geht‘s eurer Mutter?“, fragte er und das in dem er eine Feststellung traf und das im auffordernden Tonfall.
 

Seine Stimme klingt angenehm tief und Ash leistete seiner Bitte Folge. Auch sie herzte ihn. „Hallo Dad“, sagte sie und gähnte herzhaft. Sofort sah sie mich entschuldigend an.
 

„Mum geht‘s sehr gut. Wir freuen uns auch dich zu sehen, Dad.“, gab Ash schnell zu und ich war stolz auf sie. Dad wollte nicht, dass wir ihn beim Vornamen nennen.
 

Damit ging uns unser Gesprächsstoff wieder mal aus und dies verleitete Ash stets dazu uns halb bewusstlos zu quatschen. Da beugte ich vor. „Du Daddy?“, begann ich und wartete eine Reaktion ab.
 

„Ja Lou, was ist denn?“, wollte er neugierig geworden wissen. „Ich habe ja bald Geburtstag und ich wünsche mir, dass ich diesen in Cruz Bay verbringen darf, bei Joy und ich werde für mein Auto arbeiten gehen.
 

Ich will nicht, dass du es mir kaufst!“, erklärte ich ihm beide Anliegen in nur einem Atemzug.
 

Ich saß hinten im Auto und er sah mich durch den Rückspiegel an. „Ist das wirklich dein Wunsch?“ Jetzt nickte ich.
 

Er bekam es durch den Rückspiegel mit.
 

„Ich werde mal mit Harry reden, ob er eine Idee hat, wie wir das lösen, da Geburtstage Familientage sind. Aber was hältst du davon, den Tag mit einem Lagerfeuer am Cruz Bay Beach ausklingen zu lassen?“, erklärte er und ich war zufrieden mit diesem Kompromiss.
 

„Was dein Auto betrifft, Lou, muss ich dir ein Geständnis machen.“
 

„Und was für eines?“, will ich wissen.
 

„Naja…“, begann er nervös. „… ehrlich gesagt, habe ich dir bereits eines gekauft und es steht bei den Greys in der Werkstatt, da Alex und Noah den Wagen repariert haben.
 

Nachher bringen die Greys den Wagen von Ashley.“, beendet er seine kleine Ansprache. Ash und ich sahen uns nur noch an.
 

„Im Ernst? Cool, ich hab Alex schon lange nicht mehr gesehen.“, gab Ashley zu und ich verkniff mir ein Grinsen.
 

„Hättest du aber können, wärst weiterhin regelmäßig mit mir her gekommen. Also selber Schuld würde ich sagen.“, gab ich amüsiert zu. Ashley schnaufte, doch sie erwiderte nichts.
 

„Ich hab Katja und Charles ganz billig ein Auto für dich abgekauft, Ashley.“, verkündete Daddy, als wir auf der Interstate fünfundsiebzig in Richtung Christiansted unterwegs waren.
 

„Was denn für eins?“ Ash wurde misstrausch, weil er „ein Auto für dich“ gesagt hatte, anstatt nur „ein Auto“.
 

„Genau genommen ist es ein Transporter.“
 

„Von wem hast du den?“, fragte sie nach und man merkte, dass sie eben nicht zugehört hatte, als er es erwähnt hatte. Typisch Ash.
 

„Sag mal hörst du überhaupt zu? Ich sagte vorhin, dass ich den Wagen von Katja und Charles Grey hab. Ihre Söhne haben Lous Auto repariert und auch deinen von allen Mängeln befreit und jetzt läuft er wie geschmiert.
 

Erinnerst du dich überhaupt noch an Charles und Katja Grey? Sie leben wie Harry in Cruz Bay.“
 

Dad klang ärgerlich und hasste es ebenso sehr wie ich, wenn man uns nicht zuhörte und man alles ein zweites Mal erzählen muss.
 

Cruz Bay ist übrigens ein kleines, gemütliches, malerisch gelegenes Indianerreservat an der Küste.
 

„Nein. Ich erinnere mich nicht mehr. Tut mir leid, Daddy.“, gab Ash zu und sah ihn schuldbewusst an.
 

Es kommt nicht oft vor, das Ash Fehler zugibt und sich entschuldigt.
 

„Die Familie war im Sommer mit uns am Strand und noch heute geht die Familie gern dahin und die Jungs angeln sehr gern da. Ich angel immer wieder gern mit ihnen und Harry“, erzählte Daddy uns und versuchte Ashley dadurch auf die Sprünge zu helfen.
 

Ich erinnerte mich sehr gut an diese Familie und Ash nicht.
 

Wie immer. Doch wenn es darum geht schmerzende Erinnerungen aus unseren Köpfen zu verbannen, waren wir beide echt gut darin.
 

„Katja ist krank und Charles arbeitet sehr viel.“, fuhr Daddy mit seinem Bericht fort, als niemand reagierte.
 

„Sie kann–wegen ihrer Krankheit-nicht mehr Auto fahren. Deshalb hat sie mir den Wagen für Ashley verkauft“, beendete er seinen Bericht und mir war das Blut in den Adern gefroren.
 

Katja ist krank? Was hat sie bloß? Oh Mein Gott!
 

„Daddy? Welche Baujahre haben die Autos?“ Danny entglitten alle Gesichtszüge. Es war anscheinend die Frage gewesen, bei der er sich gewünscht hatte, dass sie nicht ausgesprochen werden würde.
 

Doch jetzt hatte ich sie ausgesprochen und war ernsthaft an einer Antwort interessiert.
 

„Charles hatte mit den Jungs eine Menge an Ashleys Wagen herumgebastelt, deshalb ist er so gut wie neu.“, gab er schließlich zu.
 

Doch das stellte mich nicht zufrieden. „Dein Wagen ist deutlich jünger, als Ashleys und doch weiß ich nicht, wann diese Wagen gebaut worden sind.“
 

Jetzt war ich zufrieden. „Dad, was sind das denn für Marken und Modelle?“, fragte ich deshalb, da ich ein wenig Ahnung von Autos hab.
 

Ash und Dad sahen aus, als hätten sie puren Zitronensaft getrunken. „Ganz ehrlich? Keine Ahnung.“ Ich schnaufte. So kam ich nicht weiter.
 

„Wann haben die Greys denn Ashs Auto gekauft?“ Dad glaubte doch wohl nicht das ich aufgab.
 

Denn er ist auch so hartnäckig. Jetzt schnaufte Dad. Anscheinend wurde ihm das auch gerade klar. Innerlich schmunzelte ich.
 

„Ich glaube Katja hat den Wagen damals schon gehabt, als sie Charles kennenlernte.
 

Sie bekam ihn von Ihrem Vater, der den Wagen glaube ich neunzehnhundertsiebenundsiebzig gekauft hatte.“, antwortete er mir endlich.
 

„Neu?“, kam endlich mal was von Ash.
 

„Das nicht. Ich denke, neu war der Wagen zu Beginn der Sechziger oder Siebziger Jahre.“
 

Dad reagierte verlegen, weil er mir beziehungsweise uns nur so wenig Informationen zu den Autos geben konnte. So kannte ich meinen Dad nicht.
 

„Daddy! Wie soll ich den Wagen reparieren, wenn mal was kaputt geht? Ich habe-wie du weißt-keine Ahnung von Autos und eine Werkstatt kann ich mir auch nicht leisten…“, quietschte Ash und ich war genervt.

1.4

Hallo meine Lieben,
 

Es tut mir sehr leid, das ich erst jetzt wieder was hochlade und ich stecke mitten im Stress. Ich sag Euch auch Warum. Erstens bin ich mit Zwillingen in der 25. Woche schwanger (7. Monat), dann ziehe ich um und hab noch eine Menge vorzubereiten für beides.
 

Ich hoffe Ihr verzeiht mir meine seltene Anwesenheit und den seltenen Upload.
 

Nun wünsche ich Euch ganz viel Spaß beim Lesen
 

GLG
 

Jule =)
 

Kapitel 1.4
 

„Erstens hast du mich und zweitens können die Grey Jungs den Wagen auch reparieren.“, fauchte ich sie an und sah Dad entschuldigend an.
 

„Mal ehrlich, Mädels. Solche Autos werden heut zu Tage nicht mehr gebaut.“ Jetzt klang auch Dad genervt.
 

In mir machte sich die Müdigkeit breit und doch blieb ich wach. Ich hatte ja schon im Flugzeug viel geschlafen.
 

„Was verstehst du unter billig, Dad? Du weißt, dass wir da keine Kompromisse machen können, weil wir noch Schülerinnen sind.“, meinte Ash plötzlich und jetzt grinste Dad breit.
 

„Der Wagen ist schon bezahlt. Beide Autos um ehrlich zu sein, als Begrüßungsgeschenke.“ Dad sah uns beide voller Hoffnung an. Ash und ich wechselten einen verblüfften Blick.
 

Ich dachte schon, ich hätte mich, während seines Geständnisses verhört, doch jetzt bestätigte er es noch mal.
 

Umsonst? Wie cool ist das denn? Ich werde mich mit guten Leistungen in der Schule dafür revanchieren.
 

Das ist das mindeste was ich tun kann.
 

„Dad! Das hättest du nicht tun müssen. Danke.“, meinten wir wie aus einem Mund. Doch nun winkte er ab.
 

„Ist schon gut Mädels. Ich will doch nur, dass ihr hier bei mir glücklich seid.“
 

Auf mich traf es ja zu, doch er schien den Satz mehr oder weniger auf Ashley zu beziehen. Er sagte es ziemlich leise und sein Blick war starr auf die Straße gerichtet und seine Gesichtszüge waren ernst.
 

Offenbar fiel es ihm echt nicht leicht, seine Gefühle in Worte zu fassen und diese dann auszusprechen. Ash reagierte in diesem Punkt wie er und tat es ihm gleich, als sie unsere Gedanken aussprach.
 

„Das ist wirklich super lieb von dir, Daddy und vielen Dank. Ich denke, ich spreche für uns beide, wenn ich sage, dass wir uns darüber sehr freuen.“
 

Sie sagte ihm nicht, dass sie nicht glücklich werden konnte in Christiansted, doch wen interessierte schon meine Meinung?
 

Richtig niemanden! Ich hatte einfach niemanden, dem ich mich hätte anvertrauen können, außer Noah und Joy.
 

Irgendwie musste ich mal zusehen, dass ich mir mal eine eigene Clique zulegte, um meinen eigenen Freundeskreis zu haben.
 

Und außerdem schaut man einem geschenkten Gaul, nicht ins Maul-oder in unserem Fall, wohl eher passend: Einem geschenkten Auto schaut man nicht auf den Motor…
 

Obwohl ich schon, da ich es reparieren kann, im Falle eines Falles.
 

Rot geworden, wie die Feuerwehr, antwortete Daddy: „Kein Problem, echt nicht Mädels. Bis Lou ihren Führerschein hat, muss sie eh mit dir, Ash, zur Schule fahren oder ich bringe sie in einem Zivilwagen zur Schule.“
 

Das klang doch mal ganz gut, bis auf eine Kleinigkeit: „Was ist, wenn eine von uns eher Schulschluss hat?“, wollte ich wissen.
 

„Dann rufst du bei Sue an. Sie holt dich ab und bringt dich abends nach Hause. Dann hast du noch Zeit in Cruz Bay zu verbringen, nach den Hausaufgaben, versteht sich.“, gab Dad prompt zur Antwort.
 

Sue Miller. Sie ist Katja Greys Schwester und hat selber Kinder, aber erwachsene Kinder.
 

Dann thematisierten wir das obligatorische Wetter in Christiansted und dann schwiegen wir bis Daddys Handy klingelte.
 

„Lou, nimmst du mal bitte an?“, bat Dad und reichte mir das Handy nach hinten.
 

„Ja, Dad.“ Gehorsam tat ich, worum er bat und meldete mich.
 

„Dies ist Daniel Reeds Handy. Sie sprechen mit Malou Reed. Was kann ich für Sie tun?“
 

“Hallo Malou. Hier spricht Harold Young. Kannst du mir deinen Vater ans Handy geben?“
 

„Nein, Mr. Young. Er fährt gerade Auto. Soll er später zurückrufen?“, fragte ich höflich nach und bekam ein „Ja“ zur Antwort und dann legten wir auf.
 

„Dad, du sollst dich später bei Mr. Young melden. Es schien wichtig zu sein.“ „Mach ich. Nenn ihn doch einfach Harold oder einfacher Harry.“, bat Dad.
 

„Nein, das soll er mir selber ins Gesicht sagen. Solange er dies nicht tut, bleib ich so förmlich. Es ist respektvoller.“, erwiderte ich und merkte das Ash eingeschlafen war.
 

In Gedanken versunken beobachtete ich die ganze Umgebung, die an uns vorbeizog.
 

Ohne Frage war es sehr schön in Christiansted. Die vorherrschende Farbe ist grün. Es gab hier viel, was grün war. Bäume, deren Stämme eigentlich braun sein sollten, waren so mit Moos bewachsen, das diese nun grün waren.
 

Dazu kamen die Blätter der Bäume. Sie bildeten zusammen mit den Ästen ein Dach. Jedenfalls wirkte es so. Ob es tatsächlich so ist? Keine Ahnung ich hab es nie nachgeprüft.
 

Der Boden in den Wäldern war mit unzähligen Pflanzen bedeckt und wirkte deshalb grün anstatt braun. Selbst das Tageslicht, welches es schaffte durch das Laub den Boden zu berühren, wirkte wie sollte es anders sein, grünlich.
 

Grün ist eine scheußliche Farbe. Ich liebe Blau. Den blauen Himmel oder auch ein blauleuchtendes Meer. Das war schön.
 

Selbst das ekligste Tier der Welt-für mich persönlich jedenfalls-ist Grün. Ihr wollt wissen was für ein Tier das ist?
 

Nun gut, ich bin ja nicht so und verrate es. Es ist der Frosch. Ich hab keine Ahnung warum, aber ich habe panische Angst vor Fröschen. Da sind mir Spinnen echt lieber oder gar Mäuse.
 

Eigentlich war hier alles viel zu grün. Man fühlte sich als wäre man auf einem fremden Planeten gelandet.
 

Endlich parkte das Auto und Ash wachte auf. Wir waren zu Hause angekommen.
 

Es ist ein kleines bescheidenes Haus mit sechs Zimmern. Unten waren das Wohnzimmer, Daddys Arbeitszimmer und die Küche, die über eine Tür nach draußen verfügte.
 

Die Veranda zog sich-in der Breite einer Terrasse-ums gesamte Haus herum. In der oberen Etage gab es dann das Badezimmer und die drei Schlafräume. Mein Zimmer hatte einen Balkon.
 

Von dem konnte ich auf den vor dem Haus stehenden Obstbaum klettern und Äpfel pflücken im Herbst. Das waren die köstlichsten Äpfel, die es nur gab. Dad wohnte noch immer in diesem Haus, welches er sich mit meiner Mum zusammen gebaut hatte.
 

Ich wusste, dass einst Harold, Charles und einige andere von Daddys Freunden aus Cruz Bay und Christiansted mitgeholfen hatten, es zu bauen, da Mum mit Ashley schwanger gewesen war.
 

Dann kam ich.
 

Doch da war ihre Ehe schon sehr zerrüttet, sie schwiegen sich nur noch an und wenn sie mal sprachen, schrien sie sich eher an. Und das nur wegen Nichtigkeiten.
 

Mum hielt es hier, dann nicht mehr aus und ging, wie gesagt, mit uns zurück nach Deutschland. Irgendwie gab es nie mehr, als diese knapp vier Jahre.
 

Ich weckte Ashley. Als erstes trugen wir unser Gepäck ins Haus und hörten einige Zeit später einen scheppernden Motor.

1.5

Kapitel 1.5
 

„Malou, Ashley, kommt schnell her! Die Greys bringen das Auto. Perfektes Timing. Katja hat ein gutes Gespür dafür.“
 

Und sofort rannten wir die Treppe herunter. Naja ich zumindest.
 

Ash flog direkt in Daddys Arme. „Hey, nicht ganz so hastig. Sie laufen doch nicht gleich weg.“, lachte Dad. Ash errötete dann doch sehr. „Tut mir leid, Daddy.“, murmelte sie leise.
 

Direkt neben Daddys Feuerwehrwagen stand jetzt ein großer schwarzer Chevy Transporter mit dem Baujahr neunzehnhundertvierundfünfzig. Der sah gar nicht mal so schlecht aus. Nur der Chevy machte einen Höllenlärm.
 

Der Lack war ein wenig verblasst, doch das war nicht weiter schlimm für mich.
 

Dazu kamen große Kotflügel und ein Kartoffelförmiges Fahrerhaus. Zur Überraschung aller, fand Ash den Wagen gut und mir fielen die zwei Jungs auf, mit denen Katja da war.
 

Ich erkannte die zwei sofort. „Hallo Katja. Hallo Noah. Hallo Alex.“, begrüßte ich die drei und herzte einen nach dem anderen. „Hallo Malou.“, erscholl es gleich dreimal und das brachte mich zum Lachen. Charles war nicht dabei.
 

Dad machte sie auf Ashley aufmerksam und stellte sie vor. Scheu gab sie Noah, Alex und Katja die Hand. Ich fand diesen Wagen praktisch für Ash. Ein schier unzerstörbares Auto, welches wirklich robust und irgendwie eisern war. Hoffentlich überstand er Unfälle jeglicher Art.
 

Bei Ash, sind die ja immer vorprogrammiert. „Ach, Malou“, sagte Katja und sah mich erwartungsvoll an.
 

„Ja, bitte? Sag bitte einfach nur Lou.“, bat ich und erwiderte ihren Blick. Sie nickte. „Selbstverständlich. Also wir haben dein Auto bei uns in der Werkstatt stehen, die meinem Mann gehört. Magst du die Farbe Blau?“
 

Ich nickte. „Ja. Es ist meine Lieblingsfarbe.“ Zufrieden wendete sie sich an ihre Jungs.
 

„Ihr seid für Lou da, wenn sie nach Cruz Bay kommt, klar? Sie ist jederzeit bei uns herzlich willkommen. Das gleiche gilt für Ashley.“
 

Ernst sah sie ihre Söhne an. Diese nickten ergeben und sagten nichts dazu. Dann machten sich die Jungs daran, Ash ihr Gefährt zu erklären.
 

„Dad, der Wagen ist Klasse. Danke noch mal.“ Dann verabschiedeten sich die Greys und wir gingen ins Haus. Ich verschwand schnell unter der Dusche und wusch mir den Reisetag vom Körper.
 

Als ich damit fertig war zog, ich mir einen Jogginganzug an und putzte meine Zähne. Dann räumte ich das Badezimmer auf und machte Ashley Platz.
 

„Dad? Darf ich Joy anrufen?“, fragte ich und sah auf das schnurlose Festnetztelefon. Dad telefonierte und nickte nur, während ich ihm leise eine Entschuldigung zuflüsterte.
 

Dann verzog ich mich schnell auf mein Zimmer und wählte Joys Nummer.
 

Nach dem vierten Klingeln hob ihr Vater ab. „Rammington!“, meldete er sich.
 

„Guten Abend, Mr. Rammington. Verzeihen Sie die Störung. Mein Name ist Malou Reed und ich möchte mit Joyce sprechen. Ist sie daheim?“, begrüßte ich ihn und blieb höflich und ruhig. Joys Vater war ein schwieriger Mensch.
 

„Hallo Malou. Ja, sie ist da. Warte ich geb sie dir. Einen schönen Abend noch. J-O-Y-C-E T-E-L-E-F-O-N!“, rief er durchs ganze Haus.
 

„Ihnen auch noch einen schönen Abend, Mr. Rammington.“, gab ich zur Antwort und erntete ein leises Lachen.
 

„Was ist denn Dad? Wer ist denn am Telefon?“ Das war meine Joy. So kannte ich sie. „Malou Reed ist am Telefon und wünscht dich zu sprechen.“, antwortete er ihr und sie quietschte auf.
 

„Wieso sagst du, das denn nicht gleich?!“ Dann hörte ich schnelle Schritte und schon hatte ich sie am Telefon.
 

„Lou? Seit wann bist du da?“, fragte sie ungläubig.
 

„Ja, Joy, ich bin es wirklich. Ich bin erst seit ein paar Stunden da. Die Greys haben Ashley gerade ihr Auto gebracht und sind auf dem Weg nach Hause.“, erklärte ich ihr und sie lachte darüber.
 

Dann verstummte sie. „Warte mal. Sagtest du, dass Ashley auch da ist?“ „Ja, exakt. Das habe ich gesagt. Sehen wir uns Morgen nach der Schule?“, fragte ich und hörte sie leise mit ihren Eltern verhandeln.
 

Joy ist ein Jahr älter als ich und so hat sie bereits ein Auto und einen Führerschein. Dann sprach sie wieder mit mir.
 

„Lou? Ich darf morgen nach den Hausaufgaben zu dir kommen und muss um halb neun abends wieder daheim sein. Ist das in Ordnung für dich?“, berichtete sie mir und ich war einverstanden.
 

„Klar ist das Okay für mich.“, gab ich zu und dann verabschiedeten wir uns und legten auf. Dann gab ich Ashley den Hörer und sagte „Gute Nacht, Daddy. Gute Nacht, Ashley.“ Von beiden bekam ich eine gegrummelte Antwort, weil es wohl irgendwie gestört hatte.
 

Das war mir jedoch egal und ich fiel tot müde ins Bett. Ich hatte klugerweise mein Sparbuch in Deutschland aufgelöst und das Geld in die USA auf Dads Konto eingezahlt. Ich hatte in Deutschland im Lotto gewonnen. Jeden Monat bekam ich siebeneinhalb Tausend Euro.
 

Meine neue Kontoverbindung gab ich schnell an, nach dem Dad mir ein neues Sparbuch gemacht hatte und mein Geld darauf eingezahlt hatte. Ich bekam nur im Notfall Geld von diesem Konto herunter.
 

Also sammelte sich das Geld da. „Das Geld ist für dein Studium Lou. Keine Diskussion.“, hatte Dad streng gesagt, also blieb mir nichts anderes übrig, als arbeiten zu gehen.
 

Ich beschloss mir schnell eine Arbeit zu suchen.
 

Als Babysitter oder so ähnlich. Der nächste Tag konnte kommen. Ich hatte die Wahl. Entweder zwei Stunden zu Fuß durch den Regen zur Schule laufen oder mit Ash zu spät aufzukreuzen beziehungsweise mit Dad zu fahren.
 

Schnell schlief ich aufgrund der Grübelei ein. Daddy weckte mich am nächsten Morgen pünktlich zur Schule.
 

„Malou, Schätzchen, aufstehen. Ich bringe dich zur Schule. Du hast weniger Stunden als Ashley. Beeil dich, ich muss gleich los. Sue holt dich ab beziehungsweise Joyce. Ich hab Joyce schon informiert. Sie holt dich in ihrer Mittagspause.“, erzählt Daddy und er grinst.
 

„Guten Morgen.“ „Guten Morgen, Daddy. Ist gut. Dann hab ich bis zu Joys Schulschluss heute ja mit ihr zusammen Unterricht. Mir ist sonst langweilig.“, erkläre ich und Dad nickt.
 

„Vielleicht kannst du auch Katja besuchen gehen?“ Doch ich schüttele den Kopf. „Nein, Daddy. Ich bleib bei Joyce. Klärst du das für mich?“, ergeben nickt Dad und weckt Ashley.
 

Doch die rührt sich nicht. Dad geht grummelnd nach unten. Ich stehe brav auf und verschwinde sofort mit Anziehsachen im Badezimmer. Zwanzig Minuten später stehe ich Tagfertig in meinem Zimmer und mache mein Bett.
 

Dann schnapp ich mir alles, was ich brauche und verschließe mein Zimmer. Ich nehme mir einen Becher und fülle eiskaltes Wasser hinein und kippe diesen über Ashley aus.
 

Schreiend wacht sie auf und ich verschwinde lieber. Dad sieht mich überrascht an.

1.6

Kapitel 1.6
 

„Wie hast du denn das gemacht?“ „Kaltes Wasser, Dad. Nimm es und kipp es über ihr aus. Nur dann verschwinde lieber aus ihrem Zimmer.
 

Ich hab meines abgeschlossen und einen zweiten Eingang gibt es nicht.“, grinse ich und fahre mit Dad.
 

„So wir sind da.“, erklärte Daddy nur etwa zwanzig Minuten später. „Danke Dad. Ich hoffe Ash taucht nachher pünktlich hier auf.“, gab ich zu und in Daddys Augen trat der gewohnte Ausdruck, dass sie es lieber nicht versuchen sollte, zu spät zu sein oder gar zu schwänzen.
 

Ich hatte das vertraute Gefühl, dass Daddy es schon persönlich kontrollieren würde, ob sie hier ist oder nicht. Wir standen mit dem Wagen vor dem Verwaltungsgebäude.
 

„Bis später, Daddy. Hab dich lieb.“ Noch bevor er mir antworten konnte, stieg ich aus und lief in das Verwaltungsgebäude hinein.
 

Die Christiansted High-School wies die Gesamtzahl von fünfhundert Schülern auf. Mit Ash und mir waren es fünfhundertzwei. In Deutschland waren wir in meinem Jahrgang rund achthundert Schüler.
 

Aber hier kannten sich alle untereinander seit Generationen und wir waren die Freaks. Europäer eben.
 

Uns war es nie gelungen, unsere Nische zu finden. Auf Schulen mit insgesamt dreitausendfünfhundert Leuten allein auf meiner Schule. Ashleys war noch größer gewesen.
 

Wie standen hier wohl meine Chancen darauf, eine Nische zu finden, in der ich mich verkriechen konnte.
 

Ashs Chancen waren schlechter als meine. Sie hatte elfenbeinfarbene Haut und sah echt gut aus. Nur sie war kleiner als ich und motorisch nicht in der Lage, Sport zu treiben ohne sich oder andere in Gefahr zu bringen.
 

In Deutschland war ich immer aufgefallen, wegen meines Teints. Dieser war dunkel. Zu dunkel, wie ich ab und zu fand.
 

Aber gestern, zusammen mit Katjas Jungs, fühlte ich mich wohl. Sie hatten haargenau den gleichen Teint wie ICH!
 

Auch die tiefbraunen Augen waren ebenso dunkel, wie meine. Ich gehörte rein optisch schon dazu.
 

In Deutschland hatte ich oft mit rassistischen Sprüchen zu kämpfen und Kevin hatte dafür gesorgt, dass ich in den Kampfsport konnte, um mich verteidigen zu können, wie er immer nannte. Ich bin ihm dafür total dankbar.
 

Im Verwaltungsgebäude war es hell erleuchtet und schön warm, wie ich erstaunt feststellte.
 

Die Tür des Sekretariats ist gelb gestrichen. Die Tür des Direktors ist hellbraun. Das Büro der Sekretärin war gemütlich klein. Es gab einen Wartebereich, der mir winzig vorkam und doch besaß der Raum einen Charme, den ich als angenehm empfand.
 

Es gab einige Klappstühle, die gepolsterte Sitzflächen hatten. Der Fußboden war mit gelber Auslegware bedeckt, welche mit kunterbunten Punkten bedruckt war.
 

Die Wände wiesen große Korkflächen auf, die als schwarzes Brett genutzt wurden. Dort hingen auch Urkunden und wichtige Informationen für uns Schüler. Zusätzlich hing eine große Uhr an der Wand und die hatte die Form eines Wolfes.
 

Diese Uhr tickte unangenehm laut und ich fragte mich wie die Mitarbeiter dies nur aushalten bei der Uhr. Desweiteren standen hier jede Menge künstliche Zimmerpflanzen herum.
 

Durch den Raum zog sich ein langer hölzerner Tresen, der zwei Schreibtische verdeckte. Man sah diese erst, wenn man näher heran trat und etwas wollte. So wie ich heute.
 

Mutig trat ich an den mit Ablagen zugestellten Tresen heran und begrüßte die Mitarbeiterin, die dort saß und arbeitete.
 

„Guten Morgen, Ma‘am.“, sagte ich. Die Frau zuckte zusammen.
 

Offenbar hatte sie mich nicht bemerkt. „Verzeihen Sie die Störung. Aber ich bin neu hier und wollte meinen Stundenplan abholen…“, fuhr ich fort.
 

Die Frau hob den Kopf, als ich das Wort „neu“ erwähnte.
 

„Bist du Malou Reed?“, fragte sie mich freundlich und fixierte mich mit den Augen.
 

Sie waren stechend grün. „Ja, Ma‘am.“ „Gut. Von mir bekommst du den Übersichtsplan über das Schulgelände und die Unterlagen für die Lehrer.
 

Den Stundenplan bekommst du von der Direktorin Meagan Stone.“, erklärte sie mir, während sie mit einigen Papieren in der Hand zu mir kam und mir diese überreichte.
 

Das Namensschildchen, welches auf der linken Seite des kanariengelben Pullovers befestigt war, stand Tina Brown.
 

„Ich sag der Direktorin Bescheid, dass du da bist. Warte hier einen Moment.“, bat Ms. Brown sanft und ich nickte gehorsam. Ich hörte sie telefonieren und dann trat sie auf mich zu.
 

„Ms. Reed. Bitte folgen sie mir.“ Wieder nickte ich und folgte ihr wortlos. „Danke für ihre Hilfe, Ms. Brown.“, bedankte ich mich bei ihr, als wir Mrs. Stones Büro betraten.
 

„Mrs. Stone, das ist Malou Reed.“, stellte Ms. Brown mich vor. „Gut. Sie können jetzt gehen.“ Gehorsam trat die Sekretärin den Rückzug an und Mrs. Stone sah mich jetzt an.
 

„Sie sind also Ms. Reed?“ „Ja. Ich habe noch eine Schwester, die mit dem Auto herkommt und sich öfter mal verfährt. Mein Vater hat mich gebracht. Ich bin erst fünfzehn.“, antwortete ich ihr ehrlich und warnte sie vor, wegen Ashley.
 

„Nun gut. Setzen sie sich. Ich möchte Ihnen jetzt den Stundenplan geben und begleite sie dann, zu ihrer ersten Stunde. Ich denke es ist nur fair, wenn wir Ihnen beiden eine Eingewöhnungszeit einräumen.
 

Sie kommen aus Europa?“, plapperte sie drauf los und war sehr warmherzig und hatte eine angenehme Stimme. Zwar ein wenig nasal, aber okay. „Ja, das ist korrekt, Mrs. Stone.“, gab ich zu und fuhr fort: „Ich weiß, dass ich mich umstellen muss wegen dem ungewohnten Schulsystem, aber ich denke das werde ich ganz gut hinbekommen, wenn man mir eine Chance dazu lässt.“
 

Jetzt war sie es, die nickte und ich setzte mich. Dann begann sie mir alles zu erklären und ich stellte immer wieder kurze Zwischenfragen, damit ich alles etwas besser verstand.
 

Als wir damit fertig waren, sah sie mich an und wir erhoben uns. „Sollten noch Fragen auftauchen, fragen Sie ruhig.“
 

„Das werde ich.“ Zufriedenheit sah man deutlich in ihren Augen und sie hielt Wort und begleitete mich zur ersten Stunde. Neugierig sah ich mich um und stellte fest, dass es einen blitzenden Jeep gab, der so richtig aus der Menge hervorstach.
 

Er ist weiß mit roten Akzenten und sah einfach nur gut aus. Daneben stand ein neuer Doge und ein nagelneuer BMW. Der war von der Bauweise dem Jeep ähnlich, doch mir fiel echt nicht ein, was für ein Modell es war.
 

Dann erklang der donnernde Motor des Autos meiner Schwester. Doch das behielt ich für mich. Wir verschwanden in Gebäude zwei und sie klopfte an einem Raum an.

1.7

Kapitel 1.7
 

„Herein.“, kam es von innen. „Guten Morgen Frau, Direktor. Was kann ich für Sie tun?“, fragte der glatzköpfige Lehrer sie.
 

„Ich habe eine neue Schülerin mitgebracht. Sie kennt unser Schul-und Unterrichtssystem nicht. Bitte helfen Sie ihr, sich ein wenig einzugewöhnen. Dies ist Malou Reed. Sie ist fünfzehn und kommt aus Europa.“, sagte sie und zog mich vor sich.
 

Der Lehrer sah mich groß an.
 

„Selbstverständlich.“ Zufrieden ging die Direktorin und ich gab dem Lehrer alle Zettel, die ich in der Hand hielt.
 

Er nahm die Unterschriftenliste und unterschrieb sie. Dann erklärte er mir einiges. „Ich bin Mr. Parker. Ich unterrichte Literatur und Englisch. Gibst du mir bitte deine Einschreibung?“
 

„Wie sieht die aus?“, fragte ich unbeholfen. Seufzend nahm er mir die Zettelei wieder aus der Hand, und erklärte es. Die für Literatur behielt er. „Danke, Sir.“ Er winkte ab und schickte mich auf einen leeren Platz zwischen einem Mädchen und einem Jungen. Beide waren blond und hatten blaue Augen.
 

Ich saß ganz hinten und wollte nicht angestarrt werden. Mr. Parker bat die zwei neben mir, mich ein wenig zu unterstützen, damit ich dem Unterricht folgen konnte.
 

Mir wurde eine Leseliste gereicht. Fragend sah ich den Jungen zu meiner Rechten an und er grinste. „Das ist eine Leseliste. Alles was darauf steht, kommt im Schuljahr dran. Hattest du schon mal Literatur als Schulfach?“, flüsterte er mir zu, ohne mir seinen Namen zu sagen.
 

„Nein, noch nie.“, flüsterte ich und wurde rot. Leise lachte das Mädchen, welches links von mir saß auf und beugte sich zu mir rüber. „Magst du Bücher? Ich bin übrigens Lauren Lewis und das…“
 

Sie deutete auf den Jungen neben mir „…ist mein Zwillingsbruder, Thomas“, beendet sie ihre geflüsterte Vorstellung.
 

„Ich bin Malou. Bitte nennt mich nur Lou. Ich habe eine Schwester namens Ashley. Sie geht ins Senior Year an dieser Schule. Ich liebe Bücher.“, gab ich zu und lächelte beide an.
 

Auf der Leseliste standen zum Beispiel Shakespeare und Brontë. Beides kannte ich nicht. Auch Faulkner war mir leider unbekannt.
 

Mr. Parker sah uns drei an und fragte: „Gibt es Probleme?“
 

„Nein, jetzt nicht mehr, Sir. Die zwei haben mir nur etwas erklärt, und sich vorgestellt, wofür ich dankbar bin“, gab ich ehrlich zu.
 

Er nickte nur und machte weiter. Ich begann mich zu konzentrieren und er stellte eine Shakespearefrage.
 

Ich riet die Antwort, nach dem er ein Zitat von Shakespeare eingebracht hatte. „Ist es Hamlet?“ Jetzt schüttelte er den Kopf.
 

„Nein, aber es war mutig von dir. Sehr gut. Weiter so. Wer weiß die richtige Antwort?“ Doch niemand hob die Hand. Also verriet er es selbst und erklärte mir, dass sie gerade Romeo und Julia durchnehmen würden.
 

Davon hatte ich schon mal gehört. Ashley redete oft davon. Mich nervte es nur. So ne kitschige Schnulze. Ash sagte oft, das es ein Drama sei, doch ich meinte immer nur dazu, dass es eine solche Liebe nicht gibt.
 

Ihre Antwort darauf war einfach. Doch die gibt es. Liebe auf den ersten Blick… Wer glaubte denn bitte an so was? Ich jedenfalls nicht.
 

Vielleicht treffe ich eines Tages mal einen Mann, der mich eines besseren belehrt, doch bis dahin glaube ich nicht daran.
 

Es klingelte und alles sprang von den Stühlen auf. Irgendwie schien jeder fast schon fluchtartig den Raum verlassen.
 

Mr. Parker wendete sich an mich und reichte mir ein Buch. „Ms. Reed. Ich hoffe sie konnten ein wenig folgen. Hier, das ist das Buch, das wir gerade behandeln. Bitte Lesen Sie es bis zum Ende des zweiten Aktes. Da sind wir gerade. Sie haben acht Wochen Zeit dafür. Ich möchte in exakt acht Wochen, eine schriftliche Zusammenfassung darüber haben.
 

Schreiben Sie nieder, was Sie beim Lesen gedacht oder gefühlt haben… Dafür schreiben Sie den nächsten Test nächste Woche nicht mit, weil Sie ja erst heute her gekommen sind und deshalb nicht wissen können, worum es gehen wird.“
 

„Danke, Sir. Soll die Zusammenfassung Handschriftlich oder mit dem PC erfolgen?“ fragte ich interessiert. „Das ist Ihnen überlassen.“ antwortete Mr. Parker mir ruhig und freundlich. Auf seinem Namensschild stand auch sein Vorname Collin. Jetzt verließ auch ich den Raum und wurde von einem Asiatisch wirkenden Jungen aus der Klasse angesprochen. Er war groß und hatte fettiges Haar. Dazu kam eine unreine Haut. Doch er war sehr freundlich.
 

„Hey. Ich bin Ramon Chong. Du bist die neue Schülerin. Verrätst du mir deinen Namen? Kann ich dir weiterhelfen?“, plappert er und sieht mich neugierig an.
 

„Ich bin Malou Reed und ja ich bin neu. Bitte nenn mich nur Lou. Als nächstes muss ich in Haus fünf.“, gab ich ihm die heiß ersehnte Antwort. „Darf ich dich begleiten? Welches Fach hast du jetzt?“, fragte er neugierig.
 

Ich zuckte mit den Schultern und kramte meinen Stundenplan hervor. „Ich habe bei Mrs. Winterbottom, Politik“, gab ich zu und sah ihn hilfesuchend an. Er verstand. „Okay komm. Ich muss zu Haus vier. Aber ich zeig dir den Raum, wo du Politik hast.“, erklärte er.
 

„Danke Ramon.“, gab ich zu und jetzt lächelte er mich sanft an. „Nenn mich doch einfach Ramo“, bot er an und ich nickte.
 

„Danke“ Wir machten uns auf den Weg und schnell waren wir dort angekommen. Er verabschiedete sich dann schnell wieder, um rechtzeitig in seinen Klassenraum zu kommen.
 

Schnell betrat ich die Klasse, weil es just in diesem Moment klingelte. „Oh eine Neue?“, hörte ich die nasale Stimme der Lehrerin, die unangenehm in den Ohren klang.
 

„Ja Ma‘am. Ich bin Malou Reed und komme aus Europa.“ Alle starrten mich an. Na super. „Wie alt bist du? Aus welchem Land kommst du gebürtig?“, fragte sie. „Ich bin fünfzehn und wurde in Cruz Bay geboren. Ich bin die Tochter von Feuerwehrchef Reed. Meine große Schwester Ashley geht auch auf diese Schule.“, erklärte ich ihr.
 

Sie nickte und nahm die Einschreibung und die Unterschriftenliste entgegen. „Wir nehmen die amerikanischen Präsidenten gerade durch. Hier dein Buch und eine Liste mit Dingen, die du noch für den Unterricht benötigst. Malou, wie viele Präsidenten kennst du?“
 

„Lou“, korrigierte ich automatisch und fügte hinzu: „Ich kenne John F. Kennedy, George Washington, Bill Clinton, George Bush Senior, George W. Bush und Barack Obama.“ „Das sind sechs korrekte Antworten. Sehr beeindruckend.“, lobte sie und ich versuchte dem Unterricht zu folgen, nachdem sie mich auf den leeren Platz neben einem sehr blassen Mädchen geschickt hatte. „Hallo Lou, ich bin Denise Whitmore-Carpenter.“, stellte sie sich leise vor.

1.8

Kapitel 1.8
 

Sie war blond und hatte feuerrote Strähnchen in ihren wunderschönen langen Haaren.
 

Der restliche Vormittag zog sich wie ein Kaugummi in die Länge. Ich lernte noch meinen Mathelehrer Mr. Craig Robertson kennen, der sehr nett war.
 

Doch er war heute wirklich der einzige, der mich dazu aufforderte, mich der Klasse vorzustellen und die Fragen der Mitschüler zu beantworten.
 

Ab der vierten Stunde gab es in jedem Fach einige, die sich mir vorstellten und bereit waren mir zu helfen. Das machte mir Mut.
 

Immer wieder wurde ich gefragt wie es mir denn in Christiansted und Amerika gefalle.
 

Ich sagte die pure Wahrheit und immer wieder erntete ich erstaunte Gesichter, wenn ich erwähnte, dass ich hier geboren sei und froh sei wieder da zu sein. Dann erkannte ich in den darauf folgenden Stunden immer mehr Gesichter wieder.
 

In den Pausen sah ich meine Schwester, die mich darauf hinwies, dass ihr Stundenplan auf der Rückseite meines eigenen Stundenplanes steht. So wisse ich immer, wo sie gerade Unterricht habe und wie viele Stunden sie Unterricht hat.
 

Irgendwie schaffte ich es, den ganzen Tag über ohne die dämliche Übersichtskarte auszukommen.
 

Ich sah in der Mittagspause einen Jungen wieder, der in Englisch und in Mathematik neben mir sitzt. Neben ihm lief ein Mädchen, welches in Spanisch neben mir saß. Beide begleiteten mich in die Mittagspause.
 

Ich wusste das Joy mich doch nicht holen konnte, weil bei ihr die Mittagspause weg fiel. Ihre Schule plante eine Projektwoche, an der alle Schüler teilnehmen müssten. Sie war genervt und hatte sich etliche Male bei mir entschuldigt.
 

Ich hatte keinen Grund, auf sie böse zu sein. Mir wurde die kleine Cafeteria gezeigt. Ich fand sie wirklich sehr schön. Das Mädchen war deutlich kleiner als ich und ich hatte ihren Namen schon wieder vergessen. Ich bin einhundert fünfundachtzig Zentimeter groß und sie maß maximal einhundert vierundsechzig Zentimeter.
 

Doch ihre wilde Lockenmähne war dunkel und besaß platinblonde Strähnchen. Sie trug eine Brille und farblich zusammenpassende Kleidung, die zwar nicht nagelneu war aber doch Modern und wies keine Löcher auf. Diese Frisur machte beinahe den Größenunterschied wieder wett.
 

Auch den Namen des Jungen wusste ich nicht mehr. Er war um ein kleines bisschen kleiner als ich, so etwa einhundert dreiundsiebzig Zentimeter.
 

Er war dunkelblond und hatte wie unsere Begleiterin blaugraue Augen. Seine Kleidung war bequem und vom Stil her lässig. Er trug eine verwaschene blaue Jeans mit einem weißen T-Shirt.
 

Über seinem T-Shirt trug er ein offenes schwarzes Hemd. Sie schnatterten über die Schule und lästerten über die Lehrer, deren Namen ich mir kaum merken konnte.
 

Gemeinsam setzten wir uns an einen Tisch, welcher bereits wegen Überfüllung geschlossen sein müsste. „Leute, das ist Lou.“, stellte der Junge mich vor. „Mensch Marc, das kann sie auch alleine oder?“, wies ihn ein dunkelhäutiger Junge zurecht.
 

Marc nickte stumm. Es hatte ihm offenbar die Sprache verschlagen. Endlich schwieg er mal.
 

„Hi, ich bin Tyson Mc Queen“, begrüßte er mich und stellte sich selbst dabei vor.
 

„Ich heiße Malou Reed, doch bitte nennt mich Lou.“, hielt ich sanft dagegen. „Wer ist das?“, wollte Marc wissen und deutete auf ein Mädchen, welches auf uns zu steuerte.
 

„Das ist meine große Schwester Ashley.“
 

Alles nickte und begann sich vorzustellen. Wir saßen mit neun Fremden am Tisch und Ramon winkte mir zu, der einige Tische entfernt von uns saß.
 

Ich erwiderte es und er kam dazu, damit waren es jetzt zehn(!) neugierige Mitschüler, die uns mit Fragen über Europa löcherten.
 

Wir versuchten alle Fragen möglichst ehrlich zu beantworten und plötzlich tauchten sie auf.
 

„Kennst du sie…?“, fragte Ash in einer Atempause und ich sah, dass Denise mir zu winkte.
 

„Ja. Das ist Denise Whitmore-Carpenter. Sie sitzt in Politik neben mir. Sie hat die roten Strähnchen“, gab ich zu und lenkte dadurch die Aufmerksamkeit der gesamten Truppe, die mit uns am Tisch saßen auf diese sechs unglaublich attraktiven jungen Leute, die nacheinander den Raum betraten… Ich erwiderte das Winken.
 

Zu meiner Enttäuschung setzten sie sich dann an den Tisch, der am weitesten von unserem entfernt stand.
 

Sie sprachen kein Wort miteinander und doch wirkten sie sehr vertraut miteinander. Als erstes betraten ein Junge und ein Mädchen den Raum.
 

Das erste Paar besteht aus einem großen Mädchen-welches schlank ist und eine Figur hat wie ein Model von Victorias Secrets.
 

Ich glaube ihr wisst was ich meine.
 

Sie hat kurzes braunes Haar und es ist wirr. Ganz so als habe sie in eine Steckdose gefasst oder vergessen, ihr Haar zu kämmen nach dem Aufstehen-und einem ebenso großen Jungen. Er ist dunkelblond und sein Haar ist lockig.
 

Seine muskulöse Erscheinung ist beeindruckend. Sie trägt eine enge Röhrenjeans, die ihre schier endlosen Beine perfekt betont und ein lockeres langärmliges Shirt, welches bis zu den Ellenbogen aufgekrempelt ist.
 

Sie schreitet an seiner Seite auf teuflisch hohen High Heels zu dem Tisch, der genau in meinem Blickfeld steht und daran befinden sich sechs Stühle.
 

Er ist lässig gekleidet. Eine Figur betonende Jeans mit einem dunklen T-Shirt, welches seine Muskeln hervor hob und darüber ein offenes Hemd an dem die Ärmel nach oben geschoben worden waren. Dazu kommen bei ihm Sneakers.
 

Danach war erst mal Ruhe. Marc sah mich an und grinste.
 

„Das sind James Silver-Carpenter und Fiona Jenks-Carpenter. Zwei der Kinder von Dr. Carpenter und seiner Gattin. Beide sind Dr. Med. und arbeiten hier in Christiansted im Krankenhaus.
 

Sie haben sie aus verschiedenen Familien herausgeholt, bei denen die Verhältnisse katastrophal waren und schenkten Ihnen ein neues Zuhause.
 

Sie behielten Ihre Geburtsnamen vor den Namen ihrer Pflegeeltern. Das sei-so sagt man sich-der Wunsch aller Kinder gewesen.
 

Der Doktor und seine Gattin sind noch sehr jung und haben sechs oder acht Kinder im Teenageralter in Pflege genommen. Ich würde lieber Karriere machen wollen.“, raunte er und ich schüttelte unmerklich den Kopf. 'Egoist', dachte ich mir und plötzlich öffnete sich die Tür zur Cafeteria ein weiteres Mal.
 

Wieder betraten ein Junge und ein Mädchen, die selbige. Der Junge war groß und schlank. Auch er war muskulös und hatte eine Statur die James ähnelte.
 

Ich wagte es und betrachtete ihn ein wenig genauer.
 

Sein Haar ist schwarz und hatte eine riesige Narbe auf der linken Wange, welche quer darüber verlief. Ich fragte mich wie er zu dieser Narbe gekommen war. Auch er trug eine bequeme Jeans. Dazu trägt er einen bequemen Pullover, an dem er die Ärmel hochgeschoben hatte und ebenso bequeme flache Schuhe.

1.9

Kapitel 1.9
 

Sie übten einen besonderen Reiz auf mich aus.
 

An seiner Seite flanierte Denise in den Raum. Mir fiel zum ersten Mal auf was sie trug. Eine Bootcutjeans mit einer farblich passenden Bluse, über die ein weiß-grauer Schal gelegt war und sie trug Absatzschuhe, die jedoch nicht ganz so hoch waren wie die von Fiona.
 

Marc beugte sich abermals zu mir.
 

“Das sind Denise Whitmore-Carpenter und Timothy Sullivan-Carpenter. Da fehlen noch zwei Jungs.“
 

„Danke Marc.“, bedankte ich mich sanft bei ihm und innerlich schüttelte ich nur noch mehr den Kopf über Marc.
 

Er klang bei jeder Erklärung so erschreckend alt. Eben typisch Kleinstadtbewohner.
 

Eine männliche Tratschtante eben. Nach einer Weile kamen die letzten zwei. Erst ein Junge, der recht groß war und kupferfarbenes Haar hatte.
 

Er trug eine stark verwaschene Jeans und einen dünnen Pullover. Dazu kamen Sneakers. Ash schnappte sofort nach Luft, als sie ihn sah.
 

Er weckte ihr Interesse, zum Glück vom Typ her ganz anders als Jonah.
 

Doch dann kam ein Junge in den Raum, der mich an meinem Verstand zweifeln ließ.
 

Er sah hammermäßig aus. Selbst mir verschlug sein Anblick den Atem. Er ist in etwa so groß, wie ich selbst. Also mindestens einhundert fünfundachtzig Zentimeter.
 

Vielleicht sogar einhundert neunzig Zentimeter. Er ist sehr muskulös, da sich seine Brustmuskulatur unter dem weißen Hemd abzeichnen und er trägt dazu eine graue Hose.
 

Flache Schuhe hat er dazu gewählt und er scheint durchaus Geschmack zu haben, was Kleidung angeht. Sein Haar ist blond und leicht gelockt.
 

Er hat ein perfektes Modelgesicht und wirkt deutlich jünger als die anderen, die mit ihrer Ausstrahlung nach Collegestudenten sein könnten. Zudem wirkt er wie ein aktiver Bodybuilder.
 

Alle wiesen Gemeinsamkeiten auf und doch unterschieden sie sich. Marc beugte sich ein letztes Mal zu mir. „Das sind Bryan Lehman-Carpenter und Ethan Steele-Carpenter.
 

Die Jungs sind alle Mitglied in unserer Schulmannschaft.“, erklärte er, und hatte mein Interesse geweckt.
 

„Was ist das denn für eine Mannschaft? Im Verwaltungsgebäude hängt eine Uhr, die die Form eines Wolfes hat.“, fragte ich und er nickte.
 

„Ja. Der Wolf ist unser Schulmaskottchen. Die Jungs spielen alle La Cross. Die Mädchen sind alle Cheerleader.“, antwortet Tyson mir und ich nicke.
 

„Danke. Ich bin selbst Cheerleader und ich werde versuchen da in die Mannschaft zu kommen. Sonst probier ich es an der Cruz Bay High-School noch mal.
 

Ich werde in einem halben Jahr dahin wechseln und Ash bleibt Euch erhalten. Ich wollte es eigentlich jetzt schon, doch mitten im Semester geht das wohl nicht. Schade eigentlich. Meine Freundin Joyce Rammington geht da zur Schule.“, gab ich zu und holte mir etwas Obst zum Essen und auch zwei Flaschen Mineralwasser durften nicht fehlen.
 

„Du achtest wohl auf deine Figur?“, fragte Stephenie.
 

„Nein, nicht wirklich. Ich kann essen, was ich will ohne dick zu werden. Das verstehe ich selber nicht und ich esse am liebsten weiße Schokolade.“
 

Sanft sehe ich sie an und ein Lächeln schleicht sich auf unsere Gesichter. „Was hältst du von den Carpenters?“, fragte sie, als wir zum Parkplatz gingen, da Katjas Schwester Sue mich abholen würde und sie noch Unterricht hatte.
 

„Naja. Denise ist nett und Ethan ist heiß. Die anderen sind ebenso attraktiv, aber ich lasse mich nicht einschüchtern, weil kluge Männer, Frauen mit Charakter, Köpfchen und Herz viel mehr mögen, als die, die einem Model Konkurrenz machen könnten.“, beruhige ich Steph und neben mir hält ein grauer Pick up.
 

Eine Frau mittleren Alters steigt aus. Steph und ich erreichten den Parkplatz bereits vor einigen Minuten und hatten die Wartezeit für ein Schwätzchen genutzt. „Hallo Mädels“, begrüßt die Frau uns. „Hallo“, grüßen wir uns zurück. „Ist eine von euch Malou Reed?“, fragte die Frau wieder ohne sich vorzustellen.
 

„Ja. Das ist Malou“, lachte Steph und deutete lässig mit einem Finger auf mich. „Bis Morgen, Lou“, verabschiedete sie sich und herzte mich. „Bis morgen, Steph“, erwiderte ich ihren Gruß und die Umarmung.
 

Dann sauste sie los in den Unterricht und ich blieb zurück. „Komm, Malou. Ich beiße nicht. Ich bin Sue Miller. Du kennst meine Schwester Katja und ihre Familie gut.“, ermunterte Sue mich und stellte sich endlich vor. „Katja Grey?“, fragte ich nach.
 

Sie nickte. „Ja, natürlich.“ Ich stieg ins Auto und wir brausten davon, als Sue ebenfalls eingestiegen war.
 

„Was macht deine Schwester so?“, fragte Sue und ich lachte. „Die hat noch drei oder vier Stunden Unterricht.
 

Was sie danach tut? Keine Ahnung, ehrlich nicht.“ Diese Antwort kam aus tiefster Überzeugung und ich wusste es tatsächlich nicht.
 

Etwa eine viertel Stunde später kamen wir in Cruz Bay an und ich roch sofort das salzige Meer. Ich besuchte Katja zusammen mit Sue. Sue klopfte an und ich sah mich neugierig um. Einiges hatte sich schon verändert und doch war alles wie immer.
 

Die Tür wurde uns geöffnet und ich sah Charlie Grey ins Gesicht. „Hallo Sue. Wieso hast du Dannys Mädchen bei dir? Ist dir nicht gut, Malou?“, fragte er mich und erinnerte sich offenbar an meinen Namen.
 

„Mir geht es gut, Charlie. Vielen Dank und Guten Tag. Ich habe Schulschluss und warte auf Joyce. Dad weiß, dass ich hier in Cruz Bay bin. Sind Katja und die anderen auch da?“, fragte ich und bot ihm die Hand an.
 

Langsam nahm er sie an und schüttelte sie leicht. „Willkommen zurück. Die Jungs haben was davon gesagt, das Ash auch da ist. Ist sie auf den Kopf gefallen, oder wieso ist sie da?“, fragte er mich total verwirrt und ich begann zu lachen.
 

„Gut formuliert, Charlie, aber nein sie ist nicht auf den Kopf gefallen. Wir wollten Mum ermöglichen, das sie mit Kevin reisen kann, ohne auf uns Rücksicht nehmen zu müssen… Deshalb sind wir beide da. Nur sie hat noch Unterricht.“, erklärte ich ihm, nachdem ich mich von meinem Lachanfall erholt hatte, welcher wohl Katja in das Wohnzimmer gelockt hatte.
 

„Hallo Malou. Das ist ja mal eine freudige Überraschung. Was war denn bitte so lustig? Charlie, Liebling, was hast du gemacht, das sie Tränen lacht?“ Beinahe vorwurfsvoll sah sie ihren Gatten an, der ihr alles berichtete.
 

„Ach so. Ich hab mich gestern ja auch schon gewundert, aber sie ist ein bildschönes Mädchen geworden, Charles. Ash ist kaum wieder zu erkennen. Aber Malou ist auch eine Schönheit geworden, findest du nicht?“

1.10

Kapitel 1.10
 

Jetzt sieht Katja ihren Mann erwartungsvoll an. Doch der mustert mich schweigend.
 

„Doch sie ist eine echte Traumfrau geworden. Unsere Jungs werden genug zu tun haben, um sie hier in Cruz Bay zu beschützen, vor allzu neugierigen jungen Männern. Ich werde, wenn es sein muss, dabei helfen…“, gibt er nachdenklich geworden zu, nachdem er die „Musterung“ beendet hatte.
 

Katja staunte nur noch. „Glaubst du wirklich, das Alex und Nono das müssen? Sie verteidigen?“ Er nickte. „Davon bin ich überzeugt, Schatz“, antwortet er ihr zärtlich und küsst sie ganz sanft.
 

„Charlies Sorge ist unbegründet. Kevin, mein Stiefvater, hat dafür gesorgt, dass ich den Kampfsport erlernen konnte und mich selbst verteidigen kann. Aber ich sag nicht nein, wenn sie mich dabei unterstützen… Mir sind die Jungs einfach wichtig und ich würde sie niemals in eine Situation mit hineinziehen, die ich allein bewältigen kann.“ gab ich zu und beruhigte so die nervöse Katja. Sie sah mich dankbar an.
 

Etwa eine Stunde später kamen drei schwatzende Teenager ins Wohnzimmer der Greys. Sue verabschiedete sich und ging. Ich folgte ihr. „Danke fürs Fahren, Sue.“ Sie winkte ab. „Immer wieder gern. Auch wenn du mal so nach Cruz Bay willst. Ruf an und ich hole dich… Hier hast du meine Telefonnummer.“
 

Wieder blieb mir nur der Dank. Dann kehrte ich zu den anderen zurück und wurde von den dreien stürmisch umarmt. „Willkommen in Cruz Bay. Dad hat Recht.“, grinst Noah, der von allen nur Nono genannt wird. Jetzt wurde ich doch tatsächlich rot.
 

„Mensch Nono! Lass sie in Ruhe. Nun macht sie doch glatt einer Tomate Konkurrenz…“, lacht Alex. Verständnislos guckt Noah seinen jüngeren Bruder an. „Wieso soll ich ihr kein Kompliment machen, wenn sie es doch verdient hat?“, fragte Noah leise.
 

„Du siehst doch wozu das führt, oder?“, kam es schnell zurück und Noah nickte. „Ja, das stimmt schon, aber ich glaube, sie ist es einfach nicht gewohnt, Komplimente zu bekommen. Magst du mit uns an den Strand kommen? Mit Alex, Joyce und mir?“, bot Noah fragend an. „Gern.“
 

Ich setzte mich in Bewegung, als ich alle begrüßt hatte und stellte meine Schultasche in Joys Auto. Nur wenige Minuten später kamen wir am Strand an und er war atemberaubend schön. Ich setzte mich einfach in den feuchten Sand, was Noah so gar nicht gefiel.
 

„Hey willst du krank werden? Komm wir setzen uns hier auf den alten, umgestürzten Baum.“, schlug Noah vor und hob mich im nächsten Augenblick einfach an, ohne dass ich was dagegen tun konnte. Mir blieb nichts anderes übrig, als die Arme um ihn zu schlingen, damit ich nicht fiel.
 

Mit wenigen langen Schritten hatte er den Baumstamm erreicht. Dann setzte er mich langsam ab und bot mir einen Platz an. „Danke, Noah. Setzt du dich zu mir? Ihr anderen zwei natürlich auch.“ Schnell saßen die drei neben mir und sahen mich neugierig an.
 

„Was ist?“ „Erzählst du uns, was heute bei dir in der Schule los war? Hast du schon Leute kennengelernt? Waren alle nett?“ „Oh je drei neugierige auf einen Haufen…“, lachte ich. „Aber okay.“ Dann begann ich alles zu erzählen und immer wieder wurden Zwischenfragen gestellt.
 

„… Alle sind irgendwie kalkweiß. Schlimmer als Ash. Die hat ja Haut wie Porzellan. Aber die waren schlimm. Die Augen durchbohren einen regelrecht. Die Haarfarben unterscheiden sie zwar, doch die Augen sind irgendwie gleich. Als hätten sie eine Massenschlägerei hinter sich und dabei nur einen Ellenbogen abbekommen.
 

Sie hatten Schatten unter den Augen wie Dad, wenn er Tage lang vor Sorgen nicht gepennt hat. Unheimlich, wenn ihr mich fragt.
 

Ethan ist zwar echt niedlich, doch so wirklich, fesselt er meine Aufmerksamkeit nicht. Sie haben zwar alle, feine Gesichtszüge und doch sind sie mir zu perfekt.
 

Ash war von einem ganz angetan und hat mir zugeflüstert, das sie den am liebsten Küssen würde, da seine Lippen sie dazu einladen würden. So was Dämliches.
 

Sie kennt den doch gar nicht! Ich warte, bis mir der Richtige über den Weg läuft…“, berichtete ich aufgebracht und warf die Hände in die Luft.
 

„Hey ganz ruhig. Du bist ja richtig wütend. Auf Ash. Wieso kann dieser Ethan deine Aufmerksamkeit nicht wirklich fesseln?“
 

„Er ist irgendwie zu perfekt. Ihm fehlt die natürliche Ausstrahlung und doch hat er was. Er wirkt wie ein aktiver Bodybuilder und ein Model sähe neben ihm nur hässlich aus.“
 

Alle sahen sich groß an und nach einer Weile kamen noch einige Jugendliche zu uns. „Hey, alle zusammen. Wer ist das?“, fragte einer, der wirklich attraktiv war. Er hatte alles was Ethan fehlte.
 

„Das ist Dannys Tochter, Malou. Sie ist erst seit gestern hier. Hoffentlich für immer.“, lachte Alex und ich nickte.
 

„So schnell werdet ihr mich nicht mehr los.“ „Gott sei Dank.“, lachten alle drei gleichzeitig.
 

„Wer seid ihr?“ „Oh verzeih uns unsere Unhöflichkeit. Also wir sind Tyler und Eve Young. Harold Young ist unser Vater. Das sind dann noch Paul-Luca Davidson und Samuel-James Lloyd.
 

Sam ist der Sohn des stellvertretenden Häuptlings und hat einen Bruder. Pauls Vater ist der reguläre Häuptling.“, gab Tyler zur Antwort und ich stand auf, um allen die Hand zu geben. Samuel war groß und durchaus hübsch anzusehen. Doch er war nicht der, der meine Aufmerksamkeit auf sich zog.
 

Paul war es. Groß, schlank und ein markantes Gesicht. An seinem linken Oberarm war eine längere, senkrechte Narbe. Seine Lippen sahen einfach nur perfekt aus. Für mich jedenfalls. Samuel dagegen war zwar genauso groß wie Paul, doch er war weniger fesselnd. Paul hatte ein großes Tattoo am linken Unterarm. Er hatte ein weißes T-Shirt an, welches die Sicht auf ein Tattoo am rechten Oberarm freigab.
 

Anscheinend hatte Samuel dies auch. Denn der trug ebenfalls ein weißes T-Shirt und das Tattoo war nur schemenhaft zu erkennen. Es sah wie ein Wolf aus, den ich schon mal im Internet gesehen hatte.
 

Verdammte, Mythologie. Wieso fiel mir nicht ein, was dieses Zeichen bedeutete. Also musste ich mal wieder nachforschen… Das konnte ja ein Spaß werden, weil Ash dann immer total genervt ist von mir.
 

„Woran denkst du? Lou, bist du noch da?“, fragte Joy mich sanft und schwenkte ihre Hand vor meinen Augen, als wolle sie meine Aufmerksamkeit erlangen.

1.11

So meine Lieben,
 

mit diesem Teilstück ist das erste Kapitel abgeschlossen und schon bald beginnt der Upload von Kapitel Nummer 2. Ich weiß noch nicht genau wann dieser startet, je nachdem wie es mir geht und wie sich der Stress legt.
 

Bitte habt ein wenig Geduld und verzeiht mir die Wartezeit auf Kapitel 2.
 

GLG
 

Jule =)
 

Kapitel 1.11
 

„Ja, ich bin noch da. Ich war nur am nachdenken.“, gab ich reumütig zurück und sie sah mich mild an.
 

„Das hab ich gemerkt. Worüber hast du nachgedacht?“ Scheiß Neugier. „Naja, ehrlich gesagt über das Tattoo, welches Samuel und Paul haben. Ich hab es schon mal im Internet gesehen, da ich für ein Referat über indianische Legenden und die Mythologie recherchiert habe.
 

Jetzt weiß ich auch, wo ich es schon mal gesehen habe. Das ist das Zeichen der Formwandler. Die Kinder des Mondes haben ein anderes. Es gibt keine Hieb und Stichfesten Beweise dafür, dass beide Gruppen existieren. Aber ich finde es gut, wenn ihr es tragt, weil es zeigt, das ihr Respekt davor habt und Euch dafür interessiert.“
 

Sam sah mich an, als habe er in eine Zitrone gebissen und sagte nichts weiter dazu. Paul fiel schon deutlich mehr dazu ein und sah mich skeptisch an. „Was weißt du schon über indianische Mythologie? Du bist doch nur ein Bleichgesicht!“, fauchte er und wandte sich ab.
 

„Ach ja? Wieso bin ich dann in Cruz Bay geboren? Wieso hab ich dann einen Teint wie ihr? Wieso hab ich dann genauso dunkle Augen und dieselbe Haarfarbe wie ihr?
 

Ich hab die Schnauze gestrichen voll, dass ich mir wegen meiner Optik, dumme Sprüche anhören muss. Ich hatte in Deutschland schon genug damit zu kämpfen, wurde angefeindet und beschimpft.
 

Ich hab es so satt, mich rechtfertigen zu müssen, dass mich die indianische Kultur und ihre Mythologie fasziniert. Bin es leid, ständig irgendwelche Kommentare einstecken zu müssen.“, schrie ich ihn wütend an und lief zum Meer. Ich hatte nicht gemerkt, wie Pauls Gesicht von feindlich in hoch besorgt umschlug.
 

Ich merkte nicht, dass mir jemand folgte. Doch die Berührung an meinem Oberarm, spürte ich sehr wohl und ich schnappte mir den Störenfried und beförderte diesen ins Meer.
 

Hinter mir hörte ich, wie die anderen erschrocken die angehaltene Luft entweichen ließen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  HinkelsteinDompteur
2013-05-14T18:41:23+00:00 14.05.2013 20:41
[Warnung]The same as last time…[/Warnung]


Okay, weil ich gerade etwas Zeit habe mache ich gleich das nächste Kapitel auch durch.
*Mario-Stimme* Here we go…

Wir mussten eine Weile auf die Autobahn und hatten eiskalte minus drei Grad Celsius, immerhin hatten wir es Anfang Januar.
Ne… ne also im Ernst, das geht gar nicht. Dieser Satz geht GAR NICHT. ‚Wir mussten auf die Autobahn‘ das ist eher so RTL2 Sprache, nichts was in einer hochwertigen Geschichte was zu suchen hätte.
Gut, die Jahreszeit und Temperatur zu erwähnen, schön, dann aber bitte irgendwie in einem ausgeklügelteren Kontext. Vielleicht wäre ja zu erwähnen, dass Kevin (och nee~ du hättest ihn genauso gut Horst-Anton nennen können) möglicherweise vorsichtig fahren musste wegen des Wetters? Und ich denke.. die Temperatur zu erwähnen ist sinnlos, du schreibst ja schon wenige Sätze weiter das sie sich dick angezogen hatten wegen des Wetters, ich denke das ist klar.

Genau genommen hatten wir den neunten Januar.
Also wenn das keine super wichtige, sich auf die Story extrem auswirkende Information ist: Lass sie weg.

denn ich fühlte mich bei den beiden immer wie nicht dazu gehörig
Ein einfaches ‚als würde ich nicht dazu gehören‘ wäre hier wohl um einiges ästhetischer. Deine Satzkonstruktion… bereitet dem geneigten Leser eher Kopfschmerzen ;)

„Ash, willst du nicht doch lieber bei mir bleiben? Du bist ja völlig fertig. Es wäre nicht schlimm, mein Kind.“
Ach, hör auf zu heulen du Bratze!
*hust*
Nur ein kurzer ausfall meines Kinder-hassenden-Teils des Gehirns, verzeih. Allerdings ist die Rede der Mutter TOTAL hochgestochen, so redet doch keine durchschnittliche Mutter. „Mein Kind.“ Ich meine… ne das geht nicht xD

Sofort war ich alarmiert und mein stechender Blick ruhte auf Ash. Ich wusste genau, dass sie es spüren würde und sie sah mich nun auch ganz kurz an.
Sympathische Schwester und YEAH spontaner Telekinese-Anfall FTW!
Also wenn die Schwestern Blickkontakt hätten, und sie sozusagen aus dem Blick lesen könnte was die Schwester meint, okay, aber das ist… ne ne ne, das ist net gut xD

Ich zögerte kurz, denn meine Mutter zu küssen, würde ihr sicher nicht gefallen. Denn Ash war ihr Liebling und unsere Beziehung war sehr unterkühlt. Ich hatte sogar manchmal das Gefühl, dass sie Ash mehr liebte als mich.
Mir kommen die Tränen *trocken*
Okay, aus eigener Erfahrung weiß ich wie so ein Verhältnis zu seiner Mutter ist… und SO ist es sicher nicht. Das ist… unbefriedigend, entweder schwächst du das stark ab, oder packst nochmal drei Ladungen Drama drauf, dieses Mittelding ist echt nicht wirklich zu ertragen.
Ich meine, warum würde es der Mutter nur nicht gefallen? Geh mehr auf die Gefühle des Mädchens ein, hat sie vielleicht auch Hemmungen die Mutter zu küssen weil diese unterkühlte Beziehung sie belastet? Das ist alles viel zu abstrakt konstruiert, da müssen viel mehr Emotionen rein um es wirklich glaubwürdig zu machen.
Lass mich (und die anderen Leser) mit dem Charakter fühlen. Lass uns deprimiert sein, weil der Charakter leidet, lass uns die Mutter hassen weil die Schwester vielleicht lieber mag. Das ist im Moment alles viel zu knapp und viel zu lasch beschrieben.

und sie würde mir fehlen.
Nun ja, ich denke so pauschal kann man das nicht sagen, was wenn sie ihr doch nicht fehlt. Ein „Ich nahm an das sie mir fehlen würde“ oder sowas würde da ziemlich diese Endgültigkeit rausnehmen. Ich denke das wäre ganz gut.

Ich drückte sie noch mal, was sie nur halbherzig erwiderte.
Herzloses Stück! Auf das Rad mit ihr!
Im Ernst, in dem ganzen Abschnitt hätte man wieder viel mehr auf Emotionen eingehen können, oder auf Körpersprache. Das hätte das ganze wohl lebendiger gemacht.

Unser Ziel ist die Jungfernhalbinsel St.John
Um es nochmal mit den Worten meines Bruders zu sagen: „Das klingt einfach falsch.“

Ich dagegen wurde in einem kleinen Örtchen namens Cruz Bay geboren, ganz in der Nähe von Christiansted.
Das würde ich erstmal auch noch einklammern. Vielleicht besitzt es zu einem späteren Zeitpunkt irgendeine Relevanz, aber im Moment ist es einfach nur unnütze.

Mum war von dort mit uns -als ich noch ein Baby war und meine Schwester knapp 2 Jahre- fortgegangen, weil sie Heimweh hatte.
Also 2 Dinge:
1) Boa was für ein kaltherziges Miststück ihren Mann einfach wegen sowas zu verlassen!
2) Welche der Chaosschwestern sprich gerade eigentlich? Das wäre auch mal ne wichtige Info, wenn ich sie überlesen haben sollte tuts mir leid, aber im Moment könnte ich echt nicht sagen welche der beiden Blagen welche ist. Das verwirrt mich.

Egal was passieren würde, ich würde es nie mehr wieder verlassen.
Ich komm grad gar nicht mehr klar welche Schwester welche ist, aber ich nehme jetzt mal einfach an das ist die jüngere. Also… WTF?! Ich meine, mit 15 kann man das ja auch schon total entscheiden wo man hingeht und bei wem man bleibt. Das ist nicht realistisch und nicht rational!

Ich hatte bereits meine deutsche Staatsbürgerschaft abgegeben und Ashley hatte ihre Amerikanische abgegeben. Was sie nicht wusste, war, dass sie ein Geburtsrecht auf eben diese Staatsbürgerschaft hat.
Whuuuuut?! And…. Why?
Ich meine… jetzt ist es aber dann mal gut, das ist… teilweise unnütze zu erwähnen, teilweise einfach nur… ich finde gar keine Worte. Also ich würde den Absatz komplett in seiner Art streichen. Ich meine das Kind war bisher ein paar Mal in den Ferien da und jetzt auf einmal gibt sie ihre Staatsbürgerschaft ab? Tolles Kind, die Mutter kann froh sein das sie es los ist!

Wir fuhren in den letzten Jahren mit Dad an die Ost- bzw. an die Nordsee. Es ist schön dort und ich habe es immer genossen, mir das Meer um die Füße spülen zu lassen. Auch die Temperatur des Wassers ist mir dabei egal.
Und nochmal:
Whuuuuut?! And…. Why?
Was hat dieser Absatz da zu suchen, was hat das für eine Relevanz? Wo kommt auf einmal die Nord und Ostsee her? Ich meine Warum zu Teufel erwähnst du das HIER, es macht einfach keinen Sinn.

Jetzt kehrten wir nun endlich dahin zurück, wo ich mich wohl fühlte.
Wohin, an die Ostsee? Siehst du genau deswegen würde ich den vorherigen Absatz streichen, er verwirrt den Leser und ist unnütze.

Da sie es doch so sehr hasste.
Wieso zum Teufel geht sie denn da hin? Ist sie Masochistin und leidet sie gerne? Wieder etwas das sinnlos ist, wenn sie da nicht hinwill, dann soll sie gefälligst zu Hause bleiben. Ich nehme mal an dabei handelt es sich um die ältere Schwester, ich meine warum lässt sie sich das von ihrer kleinen Schwester einreden? Hat die kein funktionierendes Hirn?

Sie liebte Spandau und vor allem die Sonne. Ihre liebste Freizeitbeschäftigung ist es mit ihrer Clique abzuhängen und die Stadt unsicher zu machen. Ich war eher die ruhige und strebsame von uns beiden.
Also, entweder lässt du den Absatz weg, oder du baust ihn stark aus. Du kannst deinem Leser nicht einfach ein Häppchen vorwerfen und dann einfach weitermachen im Text. Bau das Ganze schöner ein, formuliere es mehr aus, bringe mehr Infos rein.

„Ihr müsst das nicht tun, wenn ihr das nicht wollt.“ Ash wirkte als wolle sie im letzten Moment umdrehen, doch mein warnender Blick hielt sie noch einmal davon ab, weil wir uns einig waren dass unsere Mutter es sich verdient hatte. Sie sollte ihr Glück mit Kevin endlich genießen.
Wie selbstlos. Wirklich das ist… das ist unlogisch as hell!

Ashley ist Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten. Beide hatten kurzes Haar, welches die Farbe von Mahagoni hatte. Ihre Augen waren hellblau und Mutter hatte viele Lachfältchen in ihrem Gesicht.
Gleiches wie oben, entweder weglassen oder schöner ausformulieren, mehr in den Text einweben, verlängern.

Panik durchzuckte vor allem Ash, weil sie sich immer um Mutter und ihre kleinen Eskapaden gekümmert hatte. Da sie der Meinung war, ich wär zu jung dafür.

Beide sind ab und an chaotisch und unberechenbar, aber auch sehr liebevoll.

Ash ist, nur einige Zentimeter größer als Mutter.

Waren wir selbstsüchtig, weil wir sie hier ließen?
Verdammt von diesen ganzen Absätzen krieg ich Herzrhythmusstörungen! Die sind jetzt mal wirklich überflüssig und vor allem auch wieder diese Informationen die einfach NICHT zusammen passen. Entweder geh auf das äußere ein, oder auf den Inneren Monolog und ihre Gefühle, aber dieses Vermischen beschert dem Leser echt Magenschmerzen.

„Wir wollen aber zu Daddy und er freut sich doch schon so sehr auf uns.“, gab ich zu. Ash stimmte mir zu und zum Glück ist sie eine hundsmiserable Lügnerin.
Das macht keinen Sinn. Also zum einen ist das was sie macht nicht ‚zugeben‘, sondern einfach nur eine Aussage machen. Zugeben wäre es, wenn sie etwas bis dato geheimes preisgegeben hätte oder sowas, aber das nicht! Und warum ist es Glück das sie eine miserable Lügnerin ist? Wird da nicht umgekehrt eher ein Schuh daraus, das man Angst haben muss das die Mutter es nicht glaubt? Das wäre dann aber kein Glück sondern eher von dem gerade agierenden Charakter aus Anspannung oder so… aber kein Glück!

Plötzlich ertönte eine Lautsprecherdurchsage: „Sehr geehrte Damen und Herren des Fluges nach Jacksonville. Bitte gehen Sie an Bord und nehmen Ihre Plätze ein. Vielen Dank und einen angenehmen Flug.
Hmn~ als Realitäts predigender Waldschrat muss ich sagen… so hat mich noch nie ein Flughafenmitarbeiter zum Boarding aufgerufen^^

„Wir sehen uns bald wieder Mädels und nicht streiten. Gehorcht eurem Vater.“, beteuerte sie ermahnend.
Also mir scheint es langsam als hättest du wahllos Synonyme für ‚sagen‘ eingefügt obwohl sie mehr als unpassend sind. wieso schreibst du nicht ‚ermahnte sie‘ und streichst das unpassende ‚beteuerte‘?

Also nahm ich mein kleines Netbook und schloss es ans Stromnetz an, loggte mich bei Skype ein und sah dass meine Freundin Joanne online war.
Wichtig für die Handlung? Nein? Dann streich es, es passt wirklich nicht mehr ins Kapitel und versaut dir den Abschluss.
Ich würde sowieso nach „Wir schliefen die meiste Zeit.“ Schluss machen.

Okay, Fazit?
Tut mir echt leid das ich mit der Zeit immer gereizter Kommentiert habe, aber diese ständigen Absätze haben mich den letzten Nerv gekostet.
Also ich würde dir dringend raten 1. Im Fließtext zu schreiben und nur an logischen Stellen einen Absatz zu machen
UND
Vor allem: viel mehr beschreiben. Das was du schreibst ist wie eine sterile Abhandlung, aber es kommen kaum Emotionen rüber, oder Motive für das Handeln. Als Leser ist man frustriert wenn evtl. wichtige Dinge einfach schnell abgefertigt werden, während unlogische Dinge breitgetreten werden.
Es ist wirklich anstrengend zu folgen, besonders wegen angesprochener etwas realitätsferner Aussagen, zudem ist es schwer zu entziffern welche Schwester nun welche ist, was das ganze noch etwas schwerer zu lesen macht.
Ich empfehle dringend eine Überarbeitung.

Sollte die erfolgt sein, würde ich mich natürlich –wie immer- dazu hinreißen lassen noch einen Kommentar zu der neuen Version abzugeben.


Das war‘s, over and out, das nächste Kapitel pack ich heute nimmer, sonst brauche ich bei den Absätzen tatsächlich ne Reanimation

Nichts mir nicht übel, ich versuche dir nur etwas zu helfen ;)

Sow long
HinkelsteinDompteur

Antwort von:  jule2109406
18.05.2013 14:59
Hallo JaneBond,

Das ist sehr lieb von dir und ich bin froh das du so ehrlich bist. Allerdings muss ich darauf hinweisen das es ein Entwurf ist und noch lange nicht abgeschlossen ist.
Eine Überarbeitung erfolgt noch. Langsam aber sicher erstelle ich das dritte Kapitel und lade hier Stück für Stück hoch.

Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar.

GLG

jule2109406
Von:  HinkelsteinDompteur
2013-05-14T17:32:05+00:00 14.05.2013 19:32
[Warnung] Der Nachfolgende Kommentar kann Spuren von Nüssen, Ironie und natürlich ernst- aber nicht böse gemeinter - Kritik enthalten, die ausschließlich dem Zweck dient dem Autor/ der Autorin zu helfen. Die Verfasserin des Kommentars ist weder ein Hater, noch ein Unmensch oder Monster, sie hat nichts gegen die Geschichte, sondern möchte nur helfen in Zukunft vielleicht ein paar Fehler zu vermeiden. Mögliche, etwas abwertend formulierte, Teile des Kommentars mögen sich nicht zu Herzen genommen werden, sie liegen rein am mangelnden Einfühlungsvermögen der Verfasserin.[/Warnung]

Hallo,
ich hatte deine Geschichte schon länger auf meiner ‚Fanfictions zum Kommentieren‘ Liste und heute komme ich endlich mal dazu.

Also erstmal etwas das mich bei vielen Geschichten nervt: Das Eingangsgeplänkel a la ‚meine neue Geschichte, Kommentieren blabla‘, ich persönlich finde das hat nichts in der Geschichte zu suchen, wozu gibt es die Kurzbeschreibung? Es nimmt von Anfang an den Schwung aus der Geschichte und ist sehr störend.

Aber gut, weiter im Text.

Sicher hätten wir in den letzten Monaten mehr als einen Grund gehabt, genauer darüber nachzudenken, doch wir nutzten es nicht.
Was ‚es‘? Welches ‚es‘ wird nicht genutzt? Der Satz ist… irgendwie unrund. Selbst mit passendem Personalpronomen denke ich nicht das er runder wird. Ich würde das ganze irgendwie umformulieren, irgendwas in die Richtung:
„Sicher hätten wir in den letzten Monaten viele Gründe gehabt, genauer darüber nachzudenken und doch hatten wir jede Möglichkeit verstreichen lassen uns wirklich Gedanken zu machen.“
Something like that

Wieso auch, wir dachten ja, dass wir noch viel zu jung wären, um uns darüber den Kopf zu zerbrechen.
Um es mit den Worten meines Bruders zu sagen: „Das klingt einfach falsch.“ Jetzt allerdings nicht Grammatikalisch falsch, eher… leicht missverständlich wenn der Satz so allein steht, und ja, auch wenn er sich auf die oberen Sätze bezieht. Irgendeine umformulieren wäre glaub ich ganz hilfreich.
xDD

Ich schien ihn nicht zu interessieren. Sein Blick war freundlich und doch atmeten wir beide kaum noch vor Angst.
Und um hier auch meinen Chemielehrer zu zitieren: „Ich habe ja gehört das Atmen lebensverlängernd wirken soll.“
^^

Wären wir bei Mama und Kevin in Europa geblieben
Verdammt, wie schaffe ich es mir immer wieder Geschichten rauszusuchen wo irgendwelche Leute Kevin heißen *seufzt*
Kevin… *giggel*

Ich konnte mich nicht dazu durchringen, diese Entscheidung zu Dad nach Amerika zu gehen, zu bereuen. Denn hier fand ich viele neue Freunde und sah alte Freunde wieder. Meine Schwester schien es dagegen zu bereuen und wie sie es bereute.
Mir scheint du solltest es bereuen so oft das Wort bereuen verwendet zu haben. Spaß. Also ich wäre dafür hier irgendwo mindesten ein ‚bereuen‘ durch irgendein äquivalentes Wort zu ersetzen. Das macht den Textfluss einfach schöner.

Wir wollten doch nur dass Mama mit Kevin reisen konnte
*kicher*
Kevin…

Doch ich denke, wenn einem das Leben so viel bietet, wie es bei uns der Fall ist.
Wie Punkt? Der Satz kann doch da nicht zu Ende sein. Da fehlt doch was! Watson, suchen sie die Lupe und die Taschenlampe, wir gehen auf Satzteil Expedition unter das Bett!


So
Also, viele Rechtschreibfehler habe ich nicht gefunden. Wie lautet mein Fazit?
Himmel, diese vielen Absätze verstören mich. Ich verstehe ja warum du sie gemacht hast, das betont den inneren Monolog des Charakters und baut eine gewisse Spannung auf, aber ganz ehrlich, nicht so oft und so viele, das stört irgendwo doch den Lesefluss und nimmt auch das Tempo raus.

Was mich noch ein bisschen stört ist diese übersprudelnde Melodramatik. Ich will nicht der Realistik predigende Waldschrat sein… aber versetze dich mal in so eine Situation. Würdest du da so vernünftig bleiben? Zumal wenn du nur 17 Jahre alt bist. Ich glaube… nicht wirklich.
Es mutet schon so ein klein bisschen Übercharakter (ja ich weiß, bisschen wenig um den Mary Sue Test zu machen und ich verteufle deinen Charakter auch nicht gleich als eine, ich sage nur das es so ein bisschen anmutet) mäßig an. Auch diese ganze ‚wir gehen von daheim weg damit Mom und Kevin (…Kevin… *glucks*) reisen können‘-Sache scheint mir doch überzogen. Wer Kinder will darf sich dann nicht beschweren wenn man nicht so viel und so weit reisen kann, das ist nun mal so. Diese ‚Selbstlose‘ Tat der Schwestern ist also… nun ja, nicht gerade vorteilhaft für die Einschätzung des Charakters.

Was kann man sonst noch sagen? Gut, es ist erst der Prolog, es kann ja noch viel passieren. Ich werde weiterlesen und weiter kommentieren wie ich das ganze empfinde.
Ich hoffe einfach du fühlst dir nicht auf den Schlips getreten, das war wirklich nicht meine Absicht. Ich versuche nur einigermaßen Objektiv (Kevin… *grins*) Einschätzungen zu geben wie die Geschichte auf mich wirkt.

Sow long
HinkelsteinDompteur

Antwort von:  jule2109406
18.05.2013 15:12
Hallo JaneBond,

Ich freue mich über so ausführliche Kommentare und ich muss sagen das meine Geschichte komplett aus der Sicht der jüngeren Schwester geschrieben ist und sie ist erst 15 Jahre alt zu beginn der Geschichte und ich arbeite schon lange an dieser Geschichte. Nun fragst du dich sicher warum ich diese Gesichte schreibe. Nun es war ein Versprechen an eine sterbende Frau. Sie war meine Großmutter und ich liebte sie sehr. Vergib mir. Die Erinnerung an sie tut sehr weh.

Freue mich auf mehr solch ausführliche Kommentare von dir und vielleicht hast du ja Interesse daran ,irgendwann mit an der Überarbeitung der Story zu arbeiten. Aber erst wenn die Zeit reif ist. Vielleicht beginne ich damit nach dem Ende des zweiten Kapitels oder doch schon nach dem Ende des ersten? Mal sehen wie es sich entwickelt.

GLG

jule2109406
Von:  MrsBVB
2013-05-05T18:36:19+00:00 05.05.2013 20:36
Huhu Süße,

ich bin die Erste, wie cool ist das denn?
Du weißt ja, ich liebe deine FF, wünsche dir ganz viele Kommis und ENS.

HDGDL, Bia
Antwort von:  jule2109406
05.05.2013 20:43
Hallo meine Maus,

Ja du bist die erste. Gratuliere.
Ja ich weiß wie sehr du diese Geschichte liebst und du bist die beste Freundin und Beta auf der Welt. Danke schön das du mir einen so lieben Kommi da lässt und mir viele ENS und Kommi wünscht. *knuddel*

HDAGDL & GLG

Jule =)


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