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Doorway to Heaven

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Heyooo ^__^
Ich dachte mir, es ist Zeit eine zweite Destiel Geschichte in die Welt zusetzen, vielleicht kommt diese ja etwas besser an. Ich freue mich immer über Reviews oder Favo Einträge.. aber bitte macht mich nicht auf Rechtschreibfehler aufmerksam, die kenne ich selber,wenn ich die Story überarbeite. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich hatte mich hier entschlossen, nach einigen Absätzen aus Castiel's Perspektive das Kapitel weiterzuerzählen aber das war nur ein kleines Experiment ^.^ Nach diesem Kapitel ist die Sicht wie gewohnt. Komplett anzeigen

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"Noch so ein Streber..."

Ein weiterer langweiliger Tag kündigte sich für Dean Winchester an. Er war kein sehr guter Schüler, nicht einmal annähernd. Er hasste es jeden Tag Morgens in der Frühe auf zustehen. Es gab nichts was den jungen Winchester ankurbelte sich Mühe zu geben.

„He, Sammy... wie lange hast du heute?“, fragte er seinen Bruder am Frühstückstisch.

„Wie immer... aber ich treffe mich später noch mit einigen Freunden.“ Wow. Das war ungewöhnlich für Sam. Er war normalerweise mit dem lernen beschäftigt aber, dass er sich mit Freunden traf kam so gut wie nie vor. Dean prägte sich ein, diese Sache im Hinterkopf zu behalten und nickte seinem jüngeren Bruder nur zu. „Alles klar. Ich bin weg.“, er schnappte sich seine Tasche und schlug die Tür unsanft zu um anschließend in seinen geliebten Chevy Impala zu steigen und den Motor aufschnurren zu lassen. Er strich leicht über das Armaturenbrett, umklammerte das Lenkrad wieder und fuhr los.
 

In der Schule angekommen ließ er sich auf seinen Stuhl fallen und lehnte sich lässig zurück.

Plötzlich klopfte ihm jemand von hinten auf seine Schulter und neben ihm tauchte eine kleinere Gestalt auf. „Hey Dean“ Es war Gabriel. Seine gold-braunen Augen strahlten Dean fröhlich, wie er immer war, an. „Hi Gabriel...“, grummelte der Winchester.

„Was ist los? Immer noch halb am schlafen, Großer?“, kicherte Gabriel.

„Sehr witzig...“

„Ich habe gehört wir kriegen heute einen neuen Schüler.“, plapperte Gabriel munter weiter um Dean wach zureden. Und das funktionierte sogar. „Einen neuen? Was hat den denn hierhin geführt? Der weiß wohl nicht, was ihn hier noch erwartet.“, sagte Dean belustigt. Gabriel stimmte ihm lachend zu.

„Und, hast du dir schon eine Begrüßungszeremonie für ihn ausgedacht? Flüssigkleber auf seinem Stuhl? Kaugummis unter seinem Tischen?“ Gabriel lehnte sich auf Deans Tisch und sah ihn an. Der zuckte nur mit den Schultern. „Ich weiß es noch nicht, man, es ist zu früh am Morgen um sich darüber den Kopf zu zerbrechen.“

„Hast du gestern Abend etwa wieder zu viel getrunken?“, bohrte der Blonde nach. Er war sich sicher, dass sein Freund gestern einen erfolgreichen Abend gehabt hatte voller Alkohol und Frauen.

„Vielleicht... das geht dich sowieso nichts an, Gabe.“ Gabriel wollte seinem Freund gerade widersprechen, da ertönte die Schulklingel und er verschwand einen Platz weiter nach hinten. Der Lehrer stürmte mit großer Hektik ins Klassenzimmer. Seine Brille saß schief und aus seiner Tasche flogen ständig Papiere heraus, die er hoffnungslos versuchte wieder aufzusammeln. Dean musste darüber schmunzeln, dass einige Lehrer an ihrer Schule so schreckhaft gegenüber ihnen geworden waren.
 

„G-Guten Morgen!“, nuschelte er nur aber anstatt sich zu setzen blieb er noch stehen um anscheinend noch etwas zu sagen. „Heute dürfen wir einen neuen Schüler begrüßen. Er wird von nun an in diese Klasse gehen. Das hier ist Castiel Heavensgate.“ Castiel hatte gerade die Tür hinter sich geschlossen, als alle Augen auf ihn gerichtet waren. Das war also der neue Schüler?

'Noch so ein Streber...', dachte Dean in sich hinein. Er hatte dunkelbraune, gestylte Haare, ein ziemlich rundes Gesicht und blaue strahlende Augen. Er war einige Zentimeter kleiner als Dean, doch so gut er Castiel bewerten konnte sah dieser gut gebaut aus. Dean musste zugeben, dass der neue Schüler sogar ziemlich attraktiv aussah. Der dunkelbraunhaarige gab ein schnelles Hallo von sich und wartete dann darauf, dass der Lehrer wieder das Wort übernahm.

„Nun gut, Castiel, ich hoffe es wird dir hier bei uns gut gefallen...“ Dean blendete das Gerede des Lehrers einfach aus und drehte sich nach hinten zu Gabriel. „Der sieht aus wie 'n ziemlicher Streber, findest du nicht?“, kam es von Dean. Komischerweise antwortete Gabriel erst nicht sondern starrte erschrocken den neuen Schüler an. Was war bloß los mit ihm?

„Erde an Gabe?“

„Hm-was? Achso, ja, ja finde ich auch... aber vielleicht solltest du dich wieder nach vorne-“

„DEAN WINCHESTER!“, brüllte der Lehrer unerwartet. Dean fuhr herum. Er ließ sich nicht so anschreien! „Was 'n?“, murmelte Dean. Der Lehrer ignorierte seine Antwort und sprach wieder im normalen Ton weiter. „Castiel? Wärst du so freundlich dich auf den freien Platz neben Dean zusetzen?“

Oh verdammt. Auch das noch... jetzt saß der Oberstreber neben ihm! Castiel schlich lautlos zu seinem Platz und ließ sich schnell nieder. Dean spürte zwar für einen kurzen Moment seinen Blick im Nacken, drehte sich aber nicht zu ihm um.

„Ich bitte euch nun die folgenden Aufgaben, die ich an die Tafel schreibe in Partner Arbeit zu lösen... ihr habt zehn Minuten Zeit.“ Dean hatte ganz vergessen, dass sie nun Religion hatten aber es interessierte ihn so gut wie gar nicht ebenso wie die Tatsache, mit dem neuen zusammenarbeiten zu müssen. Er drehte sich zu ihm um und ehe Castiel etwas sagen konnte hob er die Hand um ihn zum Schweigen zu bringen. „Du machst diese behinderten Aufgaben und ich schreibe sie von dir ab, kapiert?“ Müde ließ er seinen Kopf auf den Tisch fallen und schloss seine Augen. Nur einige Sekunden später vernahm er die Stimme des neuen Schülers in seinen Ohren.

„Kannst du das etwa nicht?“, kam es gewagt von ihm. Dean richtete seinen Kopf wieder auf.

„Hör zu, ich hab' einfach keinen Bock auf diesen ganzen Mist. Also mach einfach und lass mich in Ruhe schlafen...“ Die nächsten Minuten war es still zwischen den beiden und der blauäugige hatte kein Wort mehr erwidert, Dean konnte nur noch seinen Füller auf dem Papier ununterbrochen kratzen hören.

'Was für 'n Loser' mehr konnte Dean nicht über den Musterschüler denken. Aber immerhin schien auch er schreckhaft zu sein und das gefiel Dean. Die zehn Minuten zogen sich unendlich in die Länge und Dean schien das gedämpfte Gerede um ihn herum gar nicht mehr wahrzunehmen.
 

„Dean? Dean?“, eine entfernte, dunkle Stimme flüsterte ihm plötzlich etwas zu. Nein, sie flüsterte nicht, sie rief ihn! Er wirbelte nach oben und sah sich erschrocken um. Für einen Moment wusste er nicht, wo er war aber es fiel ihm sofort wieder ein. Er musste wohl eingeschlafen sein. Er blickte zu Castiel, welcher ihn besorgt an der Schulter gerüttelt hatte. Dean schlug seine Hand mit einer flüssigen Bewegung weg. „Alter, lass den Scheiß!“ Der schwarzhaarige hatte seine Hand sofort wieder eingezogen. „Entschuldige... ich...- hier, du wolltest abschreiben.“, platzte es zögerlich aus ihm heraus und er schob dem Winchester seinen College Block zu. Der Streber hatte gute zweieinhalb Seiten geschrieben. Misstrauisch überflog Dean seine saubere Schrift. Er beschloss, einfach nur einige Absätze zu übernehmen.
 

Dean hatte einige Zeilen hingekrakelt und wollte seinem Tischnachbarn gerade seinen Block zurückgeben, als er innehielt und eine Idee hatte. Er blätterte schnell zur ersten Seite und überflog wieder dieselbe ordentliche Schrift um nach privaten oder sogar peinlichen Dingen zu suchen, die Castiel möglicherweise hineingeschrieben haben konnte. Nach mehreren Seiten war Dean kurz davor aufzugeben, es war alles voll mit Schulaufgaben und nichts als Referaten oder Unterrichtsnotizen. Wer brauchte so einen Schrott schon? Als er die Rückseite eines vollgeschriebenen Blattes untersuchte, erkannte er unten rechts in der Ecke eine zweite, schwarze Schrift die unmöglich die von Castiel sein konnte. Sie war so klein, dass der Winchester die Augen zusammenkneifen musste.

Heute, Club X, acht Uhr?

Nein, du weißt genau, dass heute erst mein zweiter Schultag ist, Gabriel.

Wenn du willst überrede ich seinen Bruder auch noch dann wird sich deine Meinung sicher noch ändern
 

Dean suchte nach einer weiteren Antwort aber er fand keine. Das war alles. Er befand sich fast in einer Art von Starre und er musste es sich zwei Mal durchlesen um zu überprüfen ob er gerade richtig gelesen hatte. Gabriel. Gabriel und dieser Streber?! Und von wessem Bruder war dort die Rede? In Deans Magen machte sich eine unangenehme Vermutung breit. Er erinnerte sich  an das, was Sam heute Morgen noch zu ihm gesagt hatte, bevor er zur Schule gegangen war.

„...Aber ich treffe mich später noch mit ein paar Freunden.“

Nein, das konnte er unmöglich gemeint haben. Als ob Gabriel tatsächlich etwas mit diesem Loser und dazu auch noch mit seinem Bruder zutun hatte. Dean entschied Gabriel nicht danach zu fragen, aber er wusste nun was er am Abend zutun hatte.

Höflich klatschte er Castiels Block auf seinen Tisch und lehnte sich wieder zurück. Dieser Typ stellte mehr Ärger an, als Dean es sich gedacht hatte, obwohl er nur so ein Oberstreber war. Ein gut aussehender Oberstreber, der sich in sein Leben mischte!

"Ich bin kein Stalker!"

Der Tag hatte sich unendlich in die Länge gezogen und Dean war überglücklich als die Schulklingel zum letzten Mal heute ertönte. Er stürmte aus dem Gebäude und ging in schnellen Schritten zu seinem Impala. Er war leicht wütend auf Gabriel, da er immer noch nicht wusste was dort abging aber sein Verdacht ließ ihn einfach nicht in Ruhe. „Hey Dean jetzt warte doch mal auf mich!“, rief der Blonde ihm noch hinterher. Dean schlug die Autotür zu und steckte den Schlüssel eilig ins Zündschloss. Gabriel erwischte ihn noch und blieb keuchend stehen. „Was ist?“, murrte Dean und versuchte seine Wut zu überspielen, was ihm gelang. „Alles klar bei dir? Du bist plötzlich so komisch drauf-“

„Alles bestens, danke der Nachfrage. Wir sehen uns.“, damit ließ der Winchester den Motor aufheulen und drückte ordentlich ins Gaspedal. Er düste über das Gelände und bog um die Ecke.
 

Endlich zuhause angekommen hoffte er darauf, nicht auf Sam zu treffen aber als er die Haustür aufschloss sah er die Sachen seines Bruders im Flur liegen. Wieso zum Teufel hatte er sie da gelassen? „Sam? Ich bin wieder da!“, brüllte Dean durch das Haus. Keine Antwort. Aber Dean konnte das Fließen von Wasser vernehmen. Sam war offensichtlich duschen. Eigentlich hätte es Dean egal sein können wohin Sam geht oder was er macht. Aber die Sache mit Gabriel war ihm noch nicht ganz geheuer. Sein Kumpel hatte ihm noch nie zuvor etwas verschwiegen und sobald Dean es beurteilen konnte hatte er doch auch so gut wie nichts mit Sammy zutun gehabt. Bis jetzt. Der Blonde schlürfte hinüber zur Küche und schob sich eine Pizza in den Ofen. Vielleicht würde die Pizza seinen Zorn verblassen lassen. Als Dean Treppenpoltern vernahm blickte er über die Schulter und erkannte seinen Bruder endlich. Der stechende Duft von Männerparfüm oder auch starkem Deo traf seine Nase und er musste die Luft augenblicklich anhalten. Sam hatte ein rot-weiß kariertes Hemd angezogen und dazu eine normale Jeans.
 

„Wo willst 'n du so schick hin?“, fragte Dean und stellte sich dumm.

„Dean, ich sagte doch schon, dass ich heute Abend noch mit Freunden rausgehe.“, gab dieser zurück.

„Aha.“, Dean glotze in den Ofen hinein um einen Blick auf die Pizza zu erhaschen, „kenne ich diese Freunde?“ Er bohrte weiter ohne sich wieder zu Sam umzudrehen. Aber er hörte sein genervtes stöhnen. Sam ließ sich auf den Stuhl am Esstisch fallen und knöpfte die Ärmel seines Hemdes vernünftig zu.

„Seit wann interessiert es dich denn mit wem ich etwas unternehme?“

„Gar nicht. Schon gut vergiss es.“, Dean wollte nicht zu auffällig sein also ließ er das Thema schnell wieder fallen. Aber der Blonde wusste schon, was er zutun hatte. Er wollte Sam nicht nachspionieren, er würde sich ganz unauffällig im Hintergrund bewegen und darauf achten mit wem Sammy dort war. Schnell blickte er auf die Uhr. Es war halb fünf. Wenn Sam wie verabredet um acht Uhr das Haus verlassen würde, dann würde Dean einfach etwas später nachkommen.

„Dean? Alter, deine Pizza brennt gleich an!“, riss sein Bruder ihn aus den Gedanken. Dean flitze zum Ofen und holte mit Ach und Krach die Pizza raus. Sie sah zum Glück noch gut aus.

Als Dean fertig gegessen und das nötigste für die Schule gemacht hatte wurde es sogar schon langsam Zeit für Sam aus dem Haus zu gehen.
 

Endlich hörte er die Tür zuknallen. Dean sah noch einmal aus dem Fenster um sich sicher zu sein, dass Sam tatsächlich weg war.
 

Eine halbe Stunde später war Dean schon auf dem Weg in den Club, den Gabriel angeblich als Standort genannt hatte. Er wusste genau wo dieser sich befand, da Dean selber schon oft genug in Clubs gefeiert hatte. Um nicht so auffällig zu wirken, parkte Dean einige Meter vor dem Ziel schon und stieg dann aus. Er sah sich genau um, konnte von hier Sams Auto aber nicht erkennen.
 

Der Club war brechend voll und Dean erkannte jetzt schon, dass es ihm nicht viel nützen würde wenn er nur in der hinteren Ecke rumstand. Vorsichtig blickte er sich um, weder Sam noch Gabriel waren an der Bar. Dean bahnte sich einen Weg durch die tanzende Menge und wurde des öfteren angerempelt. Rechts waren die Toiletten des Clubs und dort konnte Dean auch eine kleine Gestalt sichten, die sich gerade durch die Blonden Haare fuhr. Dean sah deutlich wie er Sam gegenüber stand und bei diesem Anblick erstarrte er sofort. Dann sah es so aus, als würden beide sich gefährlich nahe kommen doch Dean konnte sich nicht mehr auf die beiden konzentrieren als eine unbekannte Stimme fragend nach ihm rief. Er wirbelte erschrocken herum und erkannte einige Meter von ihm entfernt den neuen Schüler aus ihrer Klasse, Castiel Heavensgate. Der gut aussehende Oberstreber. „Dean? Was- Was machst du denn hier?“, quiekte er aufgeregt. Jetzt würde Castiel auch noch denken, dass Gabriel ihn hierher eingeladen hatte. Er ging energisch auf den jüngeren zu und packte ihn an der Schulter um ihn raus zu zerren. Überraschenderweise erwiderte Castiel nichts gegen Deans harschen Übergriff. Dennoch loderte Panik in dem schwarzhaarigen auf. Hatte er Dean etwa verärgert?

„Pass' auf, ich bin nicht hier weil Gabe mich hergepfiffen hat, verstanden?“, gab er ihm zu verstehen. Leicht enttäuscht ließ Castiel den Kopf sinken.

„Oh, ich- ich verstehe. Weswegen bist du denn dann hier?“, stammelte er. Was sollte Dean tun? Diese Situation war ihm mehr als peinlich aber lügen würde ihn nur noch weiter in Schwierigkeiten bringen. Er seufzte.

„Wegen Sam.“ Tiefes Schweigen umhüllte die beiden für einige Sekunden. Castiel war zu überrumpelt um Dean eine sinnvolle Antwort zu liefern. „Ich wollte wissen, mit wem er sich trifft. Ich bin kein Stalker! Aber er macht sowas sonst nie!“, gab er seinem Gegenüber zu verstehen.

Plötzlich stieß Dean den verwirrten Castiel mit seinem Ellbogen gegen die Wand. „Du wirst ihnen nichts hier von sagen, kapiert? Ein Wort und ich kümmere mich persönlich um dich.“ Castiel war sich im klaren, dass er gerade von Dean Winchester bedroht wurde aber er konnte es einfach nicht verhindern, dass sein Wangen sich leicht rot färbten. Was machte er hier mitten in der Nacht überhaupt? Castiel hatte sich nichts aus diesem Abend erhofft und plötzlich war Dean vor seinen Augen aufgetaucht – aus dem Nichts. Als ob das nicht genug wäre, waren die beiden gerade auch noch allein und Castiels Herz schien vor Aufregung aus seinem Brustkorb zu springen. Er konnte nur mehrere Male hintereinander nicken und hoffen, dass Dean es gut sein ließ. Und das tat er auch. Castiel blieb noch an der Wand angeschmiegt und blickte dem Blonden hinterher der in der Dunkelheit der Straßen verschwand.

"Du und Sam? Ernsthaft?!"

Es war spät in der Nacht als Sam wieder nach hause kam aber als er müde in sein Zimmer schlürfte, machte er keinen Anstand Dean wegen irgendetwas zur Rede zu stellen. Castiel hatte also wirklich seinen Mund gehalten und darüber war er im Endeffekt sehr froh. Mehr Gedanken machte er sich auch nicht mehr über die unglückliche Begegnung und auch nicht darüber wie er nun mit Gabriel umgehen sollte. Seine erschöpften Augen fielen irgendwann einfach zu.
 

Dean wühlte wütend in seinem Spind, als er nach einem Schulbuch suchte welches er heute dringend brauchen würde. 'Wieso mache ich mir überhaupt die Mühe?!', dachte er missgelaunt.

„Oh, schmollt der kleine Deano etwa?“, hörte er eine ärgernde Stimme neben sich. Wütend wirbelte der Winchester herum und entdeckte Crowley zusammen mit einigen anderen Kumpels. „Verpiss dich, Crowley.“

„Na na na werd' nicht so frech!“, gab Crowley mit einer erzieherischen Stimme zurück und grinste.

„Ich sagte VERPISS DICH!“ Er ging direkt auf Crowley zu , seine Hand zu einer festen Faust geballt. Crowley blieb immer noch an derselben Stelle stehen und blickte Dean seelenruhig in die Augen. Er genoss es den Winchester auf die Palme zu bringen und war erstaunt darüber, wie schnell dies ging. Er hob nur herausfordernd die Augenbrauen als würde er mehr von dem Blonden erwarten. „Hey! Kommt mal runter!“, funkte Gabriel plötzlich dazwischen. Dean hatte ihn den ganzen Morgen über nicht am üblichen Treffpunkt gesehen und war nun erst recht verärgert, dass sein Freund sich einmischte. Gabriel hielt Dean mit seiner rechten Hand zurück aber es war eher ein sanftes Händeauflegen ohne Druck. Dean beherrschte sich seinen Freund nicht sofort anzufahren sondern nahm wieder einige Schritte Abstand. Rückwärts ging er wieder zurück zu seinem Schrank,  knallte die Tür zu und drehte allen zornig den Rücken zu. Provozieren ließ er sich nicht, erst recht nicht von dem großkotzigen Crowley, der Dean ständig versuchte anzustacheln.
 

Er huschte ins Klassenzimmer und setzte sich gleichgültig auf seinen Tisch, seine Arme auf seine Oberschenkel stützend. Er blickte sich flüchtig in der Klasse um und erkannte sogar Castiel, der ein weißes Hemd mit einem schwarzen Jackett und einem Trenchcoat darüber angezogen hatte. Wieso trug der Oberstreber ein Trenchcoat im Klassenzimmer? Dean überlegte für einen kurzen Moment sich bei ihm dafür zu bedanken, dass er Gabriel oder Sam nichts von seinem auftauchen erzählt hatte aber ließ es dann doch sein.Wie komisch würde es aussehen, wenn er nun zu Castiel rüber gehen würde um ihm für etwas zu danken, was selbstverständlich war? Genau in diesem Augenblick sah Castiel zu dem Grünäugigen herüber und ihre Blicke trafen sich. Dean hatte nicht bemerkt, dass er in Gedanken versunken, den schwarzhaarigen die ganze Zeit über angestarrt hatte. Jetzt konnte er nicht mehr aus der Sache herauskommen. Er glitt von seinem Tisch runter und schritt zu ihm hinüber. Dieser sah ihn überrascht an. Er hatte wohl auch nicht damit gerechnet, dass Dean noch einmal freiwillig mit ihm sprechen würde. „Hey... ähm...“, räusperte er sich.

„Also, danke noch mal, dass du es für dich behalten hast...“

„K-Kein Problem. Du hast mich ehrlich gesagt auch ziemlich eingeschüchtert...“, gab der engelhafte Junge zu. Dean erinnerte sich in Gedanken an den gestrigen Abend und er war tatsächlich ziemlich hart zu ihm gewesen. Sollte er sich etwa deswegen entschuldigen?

„Oh, sorry. Ich war halt wütend auf Sam und so... verstehst du hoffentlich.“, er kratze sich nervös am Hinterkopf. Wieso war er überhaupt nervös? Aber er konnte einfach nicht ruhig bleiben, wenn Castiel ihn mit seinen klaren, blauen Augen anstarrte. Es sah so aus, als würde Castiel ihm in seine Seele blicken oder seine Gedanken lesen können. Sein Blick wanderte kurz über das Gesicht des blauäugigen und blieb für einen klitzekleinen Moment an seinen Lippen hängen. Dann ertönte die Schulklingel, ehe Castiel etwas erwidern konnte und Dean war froh, abgelöst worden zu sein.
 

Im Unterricht stupste ihn jemand von hinten an. Er wusste schon, dass das Gabriel sein musste und drehte sich zögerlich um.

„Dean, alles in Ordnung? Crowley ist 'n großes Arschloch, das weißt du doch-“

„Ja sicher.“, zischte Dean wütend.

„Wieso tust du so auf beleidigte Leberwurst? Was ist plötzlich in dich gefahren, man?“

„Du und Sam? Ernsthaft? Wann hattest du vor mir etwas davon zu erzählen? Vielleicht, wenn ihr schon euer erstes Mal hattet?!“, Gabriel zuckte zusammen und sah sich panisch um, ob ihnen jemand zugehört hatte. „Dean! Nicht so laut, alter! Ich wollte es dir doch sagen! Ehrlich jetzt!“

„Erzähl das deinem Friseur, Gabriel.“ Dean drehte sich wieder um und fluchte still vor sich hin. Er bemerkte sogar, dass Castiel ihn schon wieder anstarrte. Auch das noch. 'Jetzt stalkt der mich also schon!', dachte er, aber es war ihm egal.
 

Die große Pause kündigte sich an und da Dean heute länger Schule hatte, hatte er vor nach Hause zu fahren um etwas zu essen und später wieder zur Schule zurück zukommen. Aber dazu kam es erst gar nicht, denn Gabriel hatte ihn schon abgefangen und zerrte ihn an einen ruhigeren Ort, nachdem sich die Gänge geleert hatten. Dean ließ seine Hände in seine Hosentaschen wandern und sah ihn genervt in die goldenen Augen. „Das mit deinem Bruder... also Dean, das läuft erst seit zwei Wochen okay? Ich hab' mich einfach nicht getraut dir etwas davon zu sagen. Aber ich hatte es noch vor, das musst du mir glauben.“

„Ist doch jetzt egal, man. Es ändert sowieso nichts.“

„Aber du bist sauer auf mich!“, beharrte Gabriel.

„Es ist schon vergessen. Aber hey, eins würde mich wirklich interessieren. Das mit Sam und dir ist okay... nur...“, Gabriel blickte ihn neugierig an und beugte den Kopf leicht vor.

„Ja? Was denn?“ Dean holte kurz Luft und sah ihm mit ernster Miene in die Augen.

„Was hast du mit Castiel zutun?“

Gabriel erstarrte.

"Sorry, Cas"

Gabriel fuhr sich nervös durch die Haare, ehe er Dean überhaupt in die Augen schauen konnte. „Puh, also.. weißt du, er ist so 'ne Art... Verwandter von mir.“ Dean zog die Augenbrauen in die Höhe. Das konnte doch nicht sein Ernst sein... oder? „Inwiefern verwandt?“, bohrte der Winchester nach. Gabriel hob beide Hände, als würde er sich ergeben wollen. „Okay, wow, du hast mich erwischt... er ist mein Bruder.“

„Dein Bruder?“, echote Dean ungläubig. Dann atmete er laut aus. Gabriel senkte den Kopf und sah beschämt auf seine Schuhe. Er hatte nie vorgehabt Dean etwas von ihm zu sagen aber nun war der Blonde selbst darauf gekommen. „Tut mir Leid, Dean... nur, du fandest Cas so scheiße und dann dachte ich, ich sage lieber nicht, dass es mein Bruder ist.“ Gabriel nannte ihn Cas?

'Als würde sich Castiel nicht schon merkwürdig genug anhören', dachte er sich. Aber daran hatte Dean wirklich noch nie gedacht.

„G-Gabriel?“, sagte eine Stimme hinter ihnen. Beide drehten sich um und, als wäre das nicht klar gewesen stand Castiel dort.
 

'Wenn man vom Teufel spricht...'

Gabriel wuschelte seinem Bruder durch seine dunklen Haare. „Hey, Bro. Was ist los?“ Castiel sah ebenso überrascht aus wie Dean es vor einigen Augenblicken noch gewesen ist. Er war wohl daran gewöhnt, Gabriel in der Öffentlichkeit nicht als seinen Bruder anzusehen.      „Es ist okay.“, versicherte   Dean ihm und nickte spielend höflich. Castiels blaue Augen leuchteten, als er Dean in die Augen sah. Dann wendete er sich wieder seinem Bruder zu. „Dein Handy hat gerade geklingelt, ich habe es  auf lautlos gestellt, bevor ein Lehrer es entdecken konnte.“

„Wer war's denn?“

Castiel zögerte und räusperte sich.

„Lass mich raten, Sammy?“, mischte Dean sich ein.

„W-Woher weißt du das?“, stotterte der dunkelhaarige.

„Dein Bruder und ich haben das schon geklärt.“
 


 

Weitererzählung – Castiels Perspektive
 

Mein Atem erreichte einen Rhythmus den ich unmöglich halten könnte, würde ich Dean weiter in die Augen sehen müssen. Gezwungen meinen Blick abzuwenden, sah ich wieder hinüber zu Gabriel. Ich musste gehen. Ich kann nicht weiter hier stehen bleiben und ich ertappe mich selber dabei Zeit schinden zu wollen. Zögernd nickte ich: „Gut. Ich gehe dann wieder. Wir sehen uns.“, sagte ich mit monotoner Stimme. Ich wollte mich umdrehen und einfach losrennen, so schnell wie möglich raus aus dieser Situation in die ich mich selbst gebracht hatte.
 

Als bräuchte ich die Erlaubnis von Dean, zu gehen, schweifte mein Blick zu ihm ab ehe ich beiden den Rücken zuwendete und als sich seine Mundwinkel leicht nach oben zogen, brach gleißendes Licht in meine dunkle Hoffnung. Ich hätte mir einreden können, es wäre nur eine nette Geste aber daran wagte ich nicht einmal zu denken. Ohne weitere Zeit zu verschwenden und ohne überhaupt zu merken, was in diesem Moment mit mir geschehen war, war ich schon auf dem Weg nach draußen.

Ich schlug die Schultüren auf und setzte einen Fuß nach den anderen.

Vielleicht hatte mich die stickige Luft in den Fluren auch einfach nervöser gemacht, als ich sein hätte sein sollen.

Ich musste mich schlagartig daran erinnern, wie verloren ich mich in der Gegenwart von Dean Winchester gefühlt hatte. In mir hatte ein Gefühl getobt, von dem ich nicht einordnen konnte was genau es gewesen ist. Aber es kam immer wieder, wann immer ich ihn sah.

Erschrocken über mich selbst, schob ich den Gedanken beiseite mir weiter etwas vorzureden.
 

Es waren nur noch fünf Minuten, bevor ich die letzten beiden Schulstunden antrat aber mein Kopf brummte, als müsste er sich erst von der Welle der übergeschwappten Emotionen erholen. Schlürfend betrat ich die Jungstoiletten auf unserem Gang und betrachtete mein Spiegelbild vor dem Waschbecken.

Meine Haare waren leicht zerzaust und standen in alle Richtungen ab. Meine Augen wirkten trüber als sonst. Ihre Farbe war von dem hellen blau in ein mattes saphirblau verwandelt worden. Ich senkte den Blick zum Waschbecken und drehte entschlossen den kalten Wasserhahn auf, um mein Gesicht zu waschen, mich wachzurütteln und um mich von den klammernden Gedanken zu befreien. Wie sollte ich mich sonst auf den kommenden Unterricht konzentrieren können?

Das Wasser schlug eisig gegen mein Gesicht, ließ neue Energie durch meine Haut fließen und mich gleichzeitig erzittern. So kalt hatte ich es mir doch nicht vorgestellt. Als ich den Hahn zu drehte und  mich nun wieder im Spiegel ansah, rutschte mir das Herz in die Hose.
 

Mein Herz setzte aus, als ich im Spiegel hinter mir denjenigen erkannte, der schon die ganze Zeit genug meiner Aufmerksamkeit bekommen hatte und doch war ich sogar froh. „Hey, hab' ich dich erschrocken?“, sagte der Blonde mit munterer Stimme. Dean sah sogar noch anziehender aus, wenn er grinste. Ich war noch nicht fähig etwas gescheites zu sagen, zwang mich aber dazu. „J-Ja.“

„Sorry, Cas.“

Ich musste den Kloß runterschlucken, der es mir verbot etwas zu sagen. Er hatte mich Cas genannt. Wieso? Wieso tat er das?

Hatte er das überhaupt ernst gemeint?

„Schon gut, Dean.“ Ich hatte mich wieder gefangen. Zumindest versuchte ich mich so zu geben. Ohne etwas zu sagen verschanzte er sich in einer der Kabinen und war nach wenigen Minuten wieder da, dieses Mal neben mir um seine Hände zu waschen.

Wieso zum Teufel war ich noch nicht weg? Ich lenkte mich ab, indem ich mein Gesicht langsam trocknete und dabei unauffällig acht gab, dass ich noch halbwegs gut aussah.

„Achja, hör mal...“, begann Dean mich von der Seite anzuquatschen. Sofort drehte ich mich zu ihm um – ungewöhnlich schnell. Er hielt inne bevor ich ihm versicherte, dass er meine volle Aufmerksamkeit hatte.
 

„Du wirkst irgendwie so abweisend. Als hättest du Angst vor mir, oder sowas. Hab' ich dich an dem einen Abend etwa zu sehr eingeschüchtert, oder was?“, eine leichte Spur von Belustigung lag in seiner Stimme.

Nein! Nein, das ist es doch nicht!, schrie eine Stimme. Aber ich ließ sie ohne weiteres verstummen.

„Es ist alles in Ordnung...vielleicht verschaffst du dir bloß einen falschen Eindruck von mir..-“

Ich kam nicht dazu zu ende zu sprechen.

„Ach ja?“, Deans Stimme war leiser geworden und er trat einen Schritt näher auf mich zu. Die Lücke zwischen uns war minimal. Zu klein, viel zu klein! Was wollte er bloß?

„Wie wäre es denn, wenn ich mir von deinen anderen Seiten Eindrücke verschaffen würde?“

Obwohl das kalte Wasser seine Wirkung erzielt hatte, glühte mein Kopf. Wahrscheinlich war ich so rot geworden, dass Dean sich das Lachen verkneifen musste. Ich stolperte einige Schritte zurück, bis ich die Wand erreichte und mich an sie klebte.
 

„D-Dean... was meinst du?“ Ich wagte es kaum zu sprechen und meine Stimme versagte bei den letzten Wörtern vergeblich. Dean nahm wieder einige Schritte auf, bis ich mich vollkommen gegen die Wand gepresst und er die Lücke zwischen uns geschlossen hatte und mich mit einem fast gierigen Blick ansah. Sein Mundwinkel zuckte, als er mich mit seinem Blick durchbohrte.

Was lief hier?

"Ich will es endlich wissen."

Castiel schluckte, er bemerkte nicht einmal wie schwitzig seine Hände plötzlich geworden waren, als er sie an die kalten Fliesen gepresst hatte. Dean beugte seinem Kopf zu ihm hinüber, hielt aber plötzlich inne. Dann fing er an lauthals los zu lachen.

„Dean? Was- Wieso lachst du?“, piepste Castiel.
 

Dean hatte sich auf das Waschbecken gestützt und rieb die Tränen aus seinen Augen. „Wie nervös du geworden bist! Gott, Cas, du hättest dich sehen sollen! Ich hab' nur Spaß gemacht, man!“ Er musste sich vor lachen den Bauch halten und sah Castiel noch einmal genau an. Dieser hatte enorme Schwierigkeiten, seine Gefühle nicht wie ein offenes Buch für Dean liegen zu haben. Ein Stich von Trauer war in Castiels Herz zu spüren und er ließ seine Hände langsam wieder fallen.
 

Ohne ein weiteres Wort verließ Dean die Toiletten wieder und kaum hatte es geschellt, machte auch Castiel sich träge auf den Weg zurück ins Klassenzimmer. Ausnahmsweise hatte er keine Lust mehr auf weiteren Unterricht.
 

Als sie endlich Schluss hatten und die Schüler aus der Klasse stürmten, wartete Castiel draußen auf dem Parkplatz, dass Gabriel endlich kommen würde und sie nach hause fahren konnten. Endlich bog sein Bruder um die Ecke doch er war nicht allein. Castiel lief es eiskalt den Rücken runter und seine Gedanken strudelten umher ohne einen klaren Gedanken fassen zu können. „Hey, Bruderherz! Komm, wir fahren bei Deano mit.“ Und damit winkte er Cas zu sich rüber. Er sah wie Dean schon  in seinen Impala stieg und die knatschende Tür hinter sich zuknallte. Castiel hatte wirklich kein sehr gutes Gefühl dabei aber was blieb ihm anderes übrig? Zögernd öffnete er die hintere Tür und ließ sich auf den Sessel fallen. Auf einmal raschelte es unter seinen Füßen und er sah augenblicklich hinunter. Es lagen mehrere Hamburgerverpackungen auf dem Boden und diese machten unglaublich  viel Geräusch. Er schloss die Tür schnell und ignorierte es. Der Motor seines Wagens schnurrte auf und Dean legte den Rückwärtsgang ein. „Cas, ist es okay, dass Dean zu uns kommt? Sam ist schon bei mir zuhause und wartet sehnsüchtig auf mich.“

„Du hast Sam deinen Hausschlüssel gegeben?“, hakte Dean misstrauisch nach, als sie auf die Straße abbogen.

„Ja, wieso nicht? Ich kann ihm schließlich vertrauen. Er würde keine Scheiße bauen so wie du.“, antwortete Gabriel grinsend.

Dean gab nur einen empörten Laut von sich und verstummte danach. Castiel brauchte seinem Bruder gar nicht mehr zu antworten, aber er hatte ohnehin nicht vorgehabt ihm zu widersprechen. Er wollte Gabriels Freude auf Sam nicht verderben.
 

Vor Gabriel's und Castiel's Haus hielt Dean anschließend an und parkte den Wagen. Sie stiegen aus und Gabriel musste nur kurz auf die Klingel drücken, da öffnete Sam ihnen die Tür schon.

„Oh, Dean... Hi... ähm was tust du denn hier?“

„Sam- Lass gut sein, ich weiß Bescheid.“, blockte er seinen Bruder belustigt ab. Sam sagte nichts mehr sondern hielt ihnen verwundert die Tür auf.

„Okay, eh, na dann.“, er ließ seine Schultern sinken. Castiel stand etwas planlos im Hausflur, bis ihm eine gute Idee kam. Er ging mit ihnen zusammen die Treppen zu ihren Zimmern hoch und sagte anschließend: „Ich bin duschen, in Ordnung?“

„Jaja, kein Problem.“, gab Gabriel locker zurück und schon waren die drei in seinem Zimmer verschwunden. Castiel war so in Eile zu entkommen, dass er nur sein Handtuch mitnahm und die Klamotten in seinem Zimmer vergaß. Einige Minuten später prickelte das heiße Wasser beruhigend auf seiner Haut und die Anspannung wegen Dean ließ endlich nach... vorerst.
 

Kaum aus der Dusche raus, bemerkte er, dass seine Klamotten tatsächlich noch im Schrank lagen. Er sah sich schnell im Spiegel an und betrachtete sich dabei dennoch genau. Seine Haare standen in alle Richtungen ab, Wassertropfen lagen auf seinem Schlüsselbein und seiner Brust aber darauf achtete er nicht. Er spannte das Tuch über seine Hüfte und trat aus dem Bad. Die Kühle gab ihm eine Gänsehaut, aber es war ganz und gar nicht unangenehm.
 

Als er die Tür zu seinem Zimmer betrat, durchschoss ihn eine Frage. Hatte er die Tür denn überhaupt geschlossen? Er erinnerte sich daran, sie offen gelassen zu haben. Aber als er eintrat, verschwanden alle Fragen sofort. Dean stand vor seinem Schreibtisch und wühlte herum.

„Dean? Was tust du da?!“, sagte Castiel, leicht aus der Verfassung geraten. Dean zuckte zusammen und drehte sich um. Er hatte ein schelmisches Grinsen aufgesetzt und musterte den blauäugigen von unten bis oben. Offenbar gefiel ihm das was er sah. „Hey... naja ich wollte die beiden Turteltauben allein lassen und hab' hier auf dich gewartet.“ Castiel hatte sich wieder gefangen und nickte tonlos. Er wollte gar nicht darauf eingehen, was Dean genau gemacht hatte. Er ging zu seinem Schrank, holte irgendwelche Klamotten heraus und verschwand wieder im Bad. Nach zwei Minuten stand er fertig im Zimmer und er hatte sogar darauf geachtet, das Deo zu benutzen von welchem Gabriel gesagt hatte, Dean würde den Geruch davon lieben und es selber gerne haben wollen. Manchmal liebte er seinen Bruder für solche Tipps.
 

Castiel setzte sich aufs Bett und einige Sekunden herrschte stilles Schweigen zwischen beiden. Dean hatte sich gegen seinen Schreibtisch gelehnt und ergriff nun das Wort, ohne dem schwarzhaarigen in die Augen zu schauen. Dean hatte etwas auf dem Tisch entdeckt, als Castiel weggewesen war... einen kleinen Schnipsel, unter tausend Heften und Blättern vergraben auf dem sein Name, in ordentlicher Schrift geschrieben und umkreist worden war. Der Blonde war neugierig geworden und verkniff es sich nicht, Castiel auszufragen.

„Sagmal, Cas... magst du mich?“

Castiel stockte. Er hob seinen Kopf und blinzelte zu Dean. Was sollte er jetzt sagen?

„J-Ja, eigentlich schon.“, sagte er unsicher.

„Ich meine DIE Art von mögen... weißt du?“, Dean betonte das Wort dieses Mal mehr und Castiel verstand augenblicklich, was der grünäugige meinte. Jetzt verging ihm jede Farbe aus seinem Gesicht, das Blut in seinen Adern war gefroren und in seinem Magen grummelte es. Sollte er jetzt lügen? Was hatte Dean gesehen oder entdeckt, dass er Castiel plötzlich ausquetschte? Er wusste es nicht und ihm blieb auch keine Zeit darüber nachzudenken.

„Dean...“, flehte Castiel und schüttelte langsam den Kopf. Dann stieß Dean sich ab, mit aller Kraft und kam auf Castiel zu. Der Blonde hatte sich auf die Lippe gebissen und packte Castiels Handgelenk mit einer harschen Bewegung um ihn aufs Bett zu nageln. Er stieg über den eingeschüchterten Castiel und sah ihm in die Augen.

„Ich will es wissen.“, seine drohende Stimme ließ dem armen Castiel keine Wahl zu entkommen. Und wieder war Dean viel zu nah an Castiels Gesicht gekommen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Kampfkeks
2013-04-06T09:08:40+00:00 06.04.2013 11:08
Echt tolle FF. Freu mich schon auf das nächste Kapitel :)
Von:  Hatto
2013-04-03T20:31:06+00:00 03.04.2013 22:31
mal was anderes ;) Ich bin gespannt wie es weiter geht


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