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The enemy I love

Die Aufständischen gegen die Rebellen || SasuXHina
von

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Sturz in die Tiefe - unerwartete Rettung!

[Welches Außmaß ein Krieg jeglicher Form annehmen kann ist ungewiss,

denn oftmals leiden nicht diejenigen, welche den Krieg bestreiten.

Es ist wie beim Zwsichen-den-Zeilen-lesen: Entweder man hat den wahren Sinn

einer Aussage erfasst oder man hat eine Lüge hineininterpretiert ...]
 

Thomas Stearns Eliot, englischsprachiger Lyriker, Dramatiker und Kritiker schrieb einmal:

"Zwischen die Idee und die Wirklichkeit, zwischen die

Bewegung und die Tat, fällt der Schatten."
 


 

Hinata-POV
 

Durch den dichten Regenschleier vor meinen Augen kann ich kaum etwas erkennen. Schon seit Tagen schüttet es wie aus Eimern, dabei haben wir Sommer. Ich seufze. Nicht nur, dass mich die anhaltende Situation unseres Dorfes deprimiert, jetzt setzt das Wetter noch einen drauf. Ungerecht.

Ich spanne den Schirm in meinen Händen auf, trete unter dem Vordach unseres Hauses hervor und begebe mich zum ausgemachten Treffpunkt. Heute steht eine wichtige Ratssitzung bevor und mein Vater hat mir befohlen daran teilzunehmen - schließlich gehört es sich als künftige Nachfolgerin der mächtigen Sippe Hyuuga so!
 

Abermals verlässt ein tiefer Seufzer meine Lippen. Irgendwie fällt es mir unglaublich schwer, meinem Vater in diesen strategisch wichtigen Stunden würdevoll beizustehen. Der Krieg, welcher seit fast zehn Jahren herrscht, ist schrecklich. Schon zu viele, unschuldige Männer, Frauen und Kinder haben ihr Leben in den letzten Jahren verloren und das unnötige Morden nimmt kein Ende. Auch jetzt, in diesem Moment sterben Menschen, um diejenigen zu schützen, die sie lieben. Warum ist es nur so weit gekommen? Warum hat die Sippe Uchiha zum Krieg ausgerufen?
 

Es ist doch abzusehen, dass diesen unsinnigen Krieg keiner gewinnen wird. Beide Seiten sind Verlierer - wir, die Rebellen und sie, die Aufständischen. Leider wird von mir absoluter Gehorsam gefordert und so ist es mir unmöglich, alle meine Ansichten oder meine persönliche Meinung zu vertreten oder gar zu versuchen, ein Friedensangebot vorzuschlagen. Die politisch wichtigen Vertreter und mein Vater würden mich gnadenlos einer schweren Sanktion unterziehen, sollte ich es wagen, mich gegen sie zu stellen. Der Tod wäre nur eine angenehme Erlösung dieser Strafe.
 


 

Nur noch wenige Minuten trennen mich von unserem Hauptgebäude. Ich sollte damit beginnen meine Gedanken zu sortieren und möglichst vorsichtig sein, bei dem, was ich sage.

“Hyuuga-hime-sama! Der Rat erwartet euch bereits”, ein großer, kräftiger Mann mit kurzen, dunklen Haaren verbeugt sich tief und hält diese Position bei. Ohne diesen Mann weiter zu beachten, laufe ich auf die große Eingangstür zu, die von zwei weiteren Männern geöffnet wird. Ich nicke den Beiden dankend zu, schließe meinen Schirm und setze meinen Weg zum Ratszimmer schweigend fort.
 

Mein Vater hat mir schon im Voraus gesagt, dass es sich am heutigen Tag vorwiegend um die anstehenden Überfälle und Besetzungspläne handeln wird. In der riesigen Vorhalle ist es ziemlich dunkel und meine Schritte hallen von den Steinwänden wider.

“Herzlich willkommen, Hyuuga-hime-sama. Bitte lasst mich euch euren Mantel und den Regenschirm abnehmen”, die Stimme gehört zu Hoheto Hyuuga, nicht nur ein Mitglied meiner Sippe, sondern auch ein Mitglied der Kisho Butai. Die Kisho Butai ist eine Gruppe sorgfältig ausgewählter Kämpfer, eine Eliteeinheit spezialisiert auf Hinterhalte und das Aufspüren von Feinden.
 

“Vielen Dank, Hoheto-san. Bitte veranlasse, dass ein Bote diese Nachricht an die Tochter von Inoichi Yamanaka überbringt. Ich habe nach der Ratssitzung noch ein wichtiges Treffen und werde deshalb wohl auch nicht am Abendessen teilnehmen können”, ich ziehe während des Sprechens eine versiegelte Schriftrolle aus meinem Kimono hervor. Die Überraschung steht Hoheto ins Gesicht geschrieben, aber der Rangunterschied verbietet es ihm, mich um weitere Informationen zu bitten.

“Sehr wohl, Hyuuga-hime-sama. Ich werde mich persönlich um diese Angelegenheit kümmern”, Hoheto verbeugt sich. Ich nicke schweigend, klopfe an der Tür zum Ratszimmer und trete nach einem dumpfen “Herein” in den Raum.
 


 

“Ah, Hyuuga-hime-sama. Es ist immer wieder eine Wonne, eine Schönheit wie euch, in unserer Mitte begrüßen zu dürfen”, niemand geringeres als Rock Lee hat sich von seinem Platz erhoben, schreitet auf mich zu, verneigt sich leicht, nimmt meine Hand in die Seine und haucht mir einen Kuss auf diese.
 

“Vielen Dank, Lee-san. Auch ich freue mich jedes Mal wieder über eine Begegnung”, meine ich lächelnd. Und es stimmt. Zwar ist Lee-san nicht einer der hübschesten Männer, aber trotz seiner harten Ausbildung und schweren Einsätzen, ist Lee-san ein starker, gebildeter, charmanter und zuvorkommender junger Mann.
 

Kein Wunder also, dass er es geschafft hat, eine Führungsposition in einer unserer Divisionen zu erlangen. Nach meiner Aussage hin schenkt Lee-san mir ein charmantes Lächeln und geleitet mich zu meinem Platz.

“Auch wir möchten euch herzlich willkommen heißen, Hyuuga-hime-sama”, sagt Kakashi Hatake, Anführer der dritten Division.
 

“Danke, Hatake-san. Dürfte ich erfahren, warum mein Vater der Sitzung noch nicht beiwohnt?”, schon bevor ich das Ratszimmer überhaupt betreten habe, habe ich gespürt, dass mein Vater nicht anwesend ist.

“Natürlich. Euer verehrter Vater hat eine wichtige Nachricht erhalten und darum gebeten, dass wir trotz seiner Abwesenheit mit der Besprechung beginnen. Er wird in der nächsten halben Stunde eintreffen”, Kakashi ist ein treuer und überaus wichtiger Verbündeter meines Vaters.
 

Kakashi Hatake verfügt als einziger Kämpfer unter uns Rebellen über die gefährliche Augentechnik unserer Feinde - dem Mangekyo Sharingan. Gerüchten zufolge soll er vor dem Ausbruch des Krieges bei einer Mission so schwer am linken Auge verletzt worden sein, dass ihm Obito Uchiha, sein Teamkamerad, der im Sterben gelegen hat, Kakashi sein linkes Auge als Geschenk vermacht hat, um Rin, die Dritte des Teams, schützen zu können. Eben jene hat Kakashi das Auge transplantiert. Ich mustere meinen Gesprächspartner genauer. Zwar scheint mein Vater den genauen Umstand zu kennen, aber er verwehrt mir vehement eine genaue Erklärung.
 

“Ich habe verstanden, Hatake-san”, ich wende meinen Blick endlich von dem attraktiven Mann ab und schaue den Rest der Ratsmänner ins Gesicht.

Heute besteht die Sitzung nur aus sechs Personen: Shikamaru Nara, Ibiki Morino, Rock Lee, Kakashi Hatake, mein Vater und ich.

“Wie ich sehe, sind alle anwesend. Dann können wir ja beginnen”, sage ich und Shikamaru Nara, ein hochintelligenter junger Mann, der in meinem Alter und trotzdem schon als einer der begnadetsten Strategen bekannt ist, beginnt damit, einige Pläne in der Mitte des Tisches auszubreiten.
 

“Bei der letzten Ratssitzung habe ich durchaus schon erwähnt, dass unsere Feinde etwas planen und durch ein ausgewähltes Team der Kisho Butai wurde meine Vermutung bestätigt. Sie haben Aktivitäten nahe des Waldes feststellen können - hier”, Shikamaru unterbricht seine Erklärung und fährt mit seinem Finger eine Ellipse um das betroffene Gebiet. Das Gebiet ist nicht auf der südlichen Seite des Dorfes und daher muss es wahnsinnig Riskant für das Team gewesen sein.

Auf der Karte erkennt man jegliches Detail der Situation im Dorf.
 

Etwas kürzere, dicke Striche, nahe beieinander markieren die Mauer, die von der Sippe Uchiha durch spezielle Jutsu zu Beginn des Krieges hochgezogen worden ist. Seit diesem Tag ist nichts mehr wie es mal gewesen ist. Familien und Freunde sind getrennt worden - auch meinerseits - und damit die Herrschaft des Dorfes nicht gänzlich an die Sippe Uchiha übergeht, hat sich unsere Gruppe - die Rebellen - gebildet. Wachtposten überall an der gezogenen Mauer entlang und auch rundherum unserer Basis halten Ausschau nach feindlichen Aktivitäten.

“Was bezwecken sie damit?”, es ist Rock Lee, der das fragt.
 

“Den Aussagen der Männer zu urteilen, haben die dortigen Bewohner Holz, Steine und andere diverse Arbeitsmaterialien hingeschafft. Wie es aussieht haben sie vor, dort etwas zu bauen”, seine Stimme wird leiser und er verliert sich in seinen Gedanken, der abwesende Blick bestätigt meinen Verdacht.

“Dann müssen wir herausfinden was. Es ist von strategischer Wichtigkeit dem Feind immer einen Schritt voraus zu sein. Wir sollten ein weiteres Team der Kisho Butai dort hinschicken”, es ist nicht verwunderlich, dass gerade Ibiki Morino so unbedacht diesen Vorschlag macht. Ich halte mich in dieser Angelegenheit lieber heraus, da mein Fachgebiet die Versorgung und Verarztung Verwundeter ist.
 

“Morino-san, es ist schon schwierig genug gewesen, das Team ungesehen an die Wachmänner der Sippe Uchiha vorbeizuschleusen. Noch einmal werden wir vielleicht nicht so ein Glück haben - außerdem könnte ich es nicht mir verzeihen, wenn meine Freunde, Familie oder Kameraden deswegen sterben. Es gab in den letzten Jahren schon zu viele unnötige Tode - egal ob durch Feind oder Entscheidungen unsererseits”, Shikamarus Blick ist eindringlich und ich kann heraushören, wie sehr dieser Umstand an ihm nagt.
 

“Soll das heißen, du willst durch Nichtstun solch einen Vorteil verstreichen lassen? Es ist nach Jahren vielleicht endlich mal ein Lichtblick, aber du bist zu feige, weil du es nicht mit deinem Gewissen vereinbaren kannst?”, aufgebracht über Shikamarus Worte hat Ibiki Morino sich erhoben und sich bedrohlich vor dem Strategen aufgebaut. Ein Keuchen entweicht meiner Kehle. Würde es jetzt zu Ausschreitungen kommen? Jemand musste doch-
 

“Es reicht, Morino-san!”, Kakashi Hatake hat sich ebenfalls von seinem Platz erhoben und hält einen von Ibikis Armen auf dem Rücken gedreht fest. Unterdrückte Schmerzlaute verlassen Ibikis Lippen. Hatake-san muss unglaubliche Kraft haben.

“Natürlich werde ich diese Chance nicht verstreiche lassen, was glaubst du von mir, Morino-san?”, Shikamaru klingt entsetzt über die Worte des Älteren.
 

“Was genau hast du geplant, Nara-san?”, es ist die barsche Stimme meines Vaters, die erklingt. Erschrocken über sein plötzliches Auftauchen, sehe ich zu ihm.

“Ah, Hyuuga-sama. Gut, dass sie es einrichten konnten, doch schon eher der Sitzung beizuwohnen”, Hatake-san trägt eine Maske, dennoch kann ich ganz genau das Lächeln unter dieser erkennen.
 

Mein Vater nickt auf diese Aussage hin nur und schaut wieder zu Shikamaru-san.

“Ich selbst werde auf diese Mission gehen. Ich nehme maximal zwei weitere freiwillige Personen mit mir, denn es ist sehr waghalsig und ich kann für nichts garantieren. Ich möchte nicht noch mehr Leben aufs Spiel setzen”, Shikamarus durchdachten Worte erfüllen mein Herz mit Hoffnung. Schon lange habe ich darauf gewartet, dass nicht alle so skrupellos und brutal denken, wie Morino-san oder mein Vater. Ein kleines Lächeln stiehlt sich auf meine Lippen.
 

“Es ist löblich von dir so zu denken und zu handeln. Ich gestatte dir, die Mission so auszuführen”, Kakashi Hatake hat mittlerweile den Arm Morino-sans losgelassen und beide Erwachsenen setzen sich wieder auf ihre Plätze.

“Vielen Dank, Hyuuga-sama. Ich werde bis zum Abend alle nötigen Vorbereitungen treffen und dann bekannt geben, was ich vorhabe”, er verneigt sich leicht und nimmt dann die Karte des Dorfes vom Tisch. Kurz herrschte Schweigen am Tisch, ehe mein Vater dieses durchbrach.
 

“Lee-san, wie weit sind die Vorbereitungen bezüglich der Besetzung von Zone zwei?”, mein Vater hat seit Wochen mit Hatake-san, Lee-san, Shikamaru-san und meinem Cousin, Neji Hyuuga, über die Pläne der Besetzung gesprochen. Stück für Stück soll die Sippe Uchiha zurückgedrängt werden und so ist der nördliche Teil des Dorfes in mehrere Zonen eingeteilt. Insgesamt gibt es sechs Zonen. In Zone zwei verläuft der Naka no Kawa, der für die Wasserversorgung unabdingbar ist.
 

“Die Vorbereitungen sind fast abgeschlossen. Ich denke, in zwei bis drei Tagen können wir zuschlagen. Und wenn wir erst einmal deren Wasserversorgung gekappt haben, wird es ein leichtes sein, die anderen Zonen zu übernehmen”, Lee-sans Stimme ist hart und unnachgiebig, ganz anders, als zuvor bei meiner Begrüßung.
 

“Das sind gute Neuigkeiten. Ich wünsche, dass du heute Abend meinen Neffen und mich in unserem Anwesen aufsuchst und mit uns die Details noch einmal durchgehest. Leider ist mein Neffe durch seine Verletzung nicht imstande heute an der Versammlung teilzunehmen”, Vaters Mimik ist unmerklich verändert. Kurz habe ich sehen können, dass es ihm schwer fällt, über den Zustand meines Cousins zu sprechen - vor allem, weil er selbst ihn auf diese Mission geschickt hat. “Natürlich werde ich der Einladung nachkommen, Hyuuga-sama”, Lee-san ist seit einigen Jahren ein treuer Freund meines Cousins geworden und mehrmals in der Woche erkundigt er sich durch Boten oder persönlich über den geschwächten Zustand von Neji.
 

“Gut”, natürlich ist Lee-san dem Wunsch meines Vaters nachgekommen, ihm bleibt nichts anderes übrig. Innerlich seufze ich.

“Hinata, wie verläuft die Versorgung durch das Lazarett?”, die strenge Stimme meines Vaters reißt mich aus den Gedanken. Kurz hole ich tief Luft.
 

“Die Versorgung der Verwundeten verläuft ohne Komplikationen und durch den Nachschub an Kräutern, Heilpflanzen und anderen Hilfsmitteln konnten wir wieder neue Medizin herstellen. Nur eine Sache bereitet mir etwas Kopfzerbrechen”, ich halte inne in meiner Ausführung und die Blicke aller Anwesenden liegt auf mir. Mein Vater beäugt mich kritisch.
 

“Was für eine Sache?”, drängt der stolze Anführer meiner Sippe mich.

“Nun, bei der letzten Suche nach neuen Kräutern wurde Tokuma-san vergiftet, wie ihr wisst, Vater, und natürlich wurde er zurück im Dorf sofort behandelt, doch das Gift in seinem Blut kenne ich nicht. Zusammen mit einigen anderen Iryoninnen, habe ich das Gift extrahieren und untersuchen können und ich muss gestehen, dass es wirklich an ein Wunder grenzt, dass Tokuma-san noch lebt. Während der Untersuchung sind uns einige Merkmale der Zusammensetzung aufgefallen. Sie weisen die Handschrift von Sakura-san auf”, traurig atme ich durch.
 

Noch immer schockt mich die Erkenntnis, dass die Sippe Uchiha meine Teamkollegin und Freundin entführt und sie sogar dazu gebracht haben, ihnen Gifte zu mischen.

“Sakura-san?”, ungläubig sieht Lee-san mich an. Ich nicke.

“Ich kenne Sakura-san schon seit Jahren und natürlich erkenne ich auch, wenn sie ein Gift zusammen gemischt hat. Ich weiß nicht, wie sie es anstellen konnten, dass Sakura ihnen hilft, aber ich vermute, dass die Sippe Uchiha sie gefoltert haben muss”, ein Stechen macht sich in meiner Brust breit.
 

Jetzt ist es schon fast vier Monate her, dass unsere Feinde Sakura auf der Suche nach neuen Kräutern gefangen genommen haben. Dass sie irgendwann daran zerbricht ist absehbar gewesen. “Ich muss sagen, dass sind wirklich besorgniserregende Nachrichten”, danach schweigt mein Vater wieder.

“Nichts desto Trotz ist es jetzt wichtig, dass du als Leiterin der medizinischen Versorgung einen kühlen Kopf bewahrst. Sakura-san verlässt sich darauf, dass du ihren Platz würdevoll vertrittst”, die Augen meines Vaters sehen streng zu mir herab und ich kann in ihnen erkennen, dass er mir vertraut, dass er daran glaubt, dass ich es schaffen kann.
 

“Natürlich Vater. Im Labor arbeiten bereits einige der Ärzte an weitere Gegengifte. Die Zusammensetzung des Giftes besteht aus Pflanzen, die zwar eher im nördlichen Teil des Waldes wachsen, aber es gibt auch wenige hier im Südlichen. In einem Gewächshaus haben wir die Kräuter und Wurzeln angepflanzt und werden später im Notfall welche zur Verfügung haben”, mein Vater soll sehen, dass auch ich imstande dazu bin, im Notfall korrekte Entscheidungen zu treffen. Er nickt.
 


 


 

~*~
 


 

Die Besprechung hat noch sehr lange gedauert, doch wir sind auch einen wichtigen Schritt weiter gekommen. In absehbarer Zeit wird es eine Wende der Überlegenheit geben, ich kann es spüren. Noch ist uns die Sippe Uchiha voraus, doch wenn alles so klappt, wie mein Vater und seine Strategen es sich überlegt haben, wird der Krieg bald vorüber sein und das Dorf wieder eins. Ich seufze. Zumindest der Regen hat aufgehört und so kann ich beim Gehen die untergehende Sonne betrachten. Wunderschöne Farben haben sich gebildet und der Duft von frischer, nasser Erde und Wiese liegt in der Luft. Ich liebe diesen Geruch.

Ich muss lächeln. An Abenden wie diesen vergesse ich fast, dass Krieg herrscht.
 

Meine Schritte führen mich zum Haupttor des Dorfes und Ko, ein weiteres Mitglied meiner Sippe verneigt sich tief, als ich zum Stehen komme.

“Guten Abend, Hyuuga-hime-sama. Darf ich erfahren, warum ihr so spät noch das Tor passieren wollt? Es ist gefährlich außerhalb unserer schützenden Mauern”, ich verstehe seine Sorge, doch diese ist unberechtigt.
 

“Guten Abend, Ko-san. Ich danke dir für deine Sorge, doch ich bin nicht alleine. Ich treffe mich im Wald mit Ino-san und Kiba-san, um noch bestimmte Pflanzen zu sammeln, die ausschließlich Nachts erblühen. Wir werden uns nicht zu weit vom Dorf entfernen”, in den letzten Jahren habe ich lernen müssen, meine Ansichten und Vorhaben durchzusetzen - egal wie. “Ich verstehe, Hyuuga-hime-sama, aber bitte seid sehr vorsichtig. Ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn ich euch jetzt gehen lasse und euch passiert etwas”, Ko-san ist ein unglaublich loyaler und lieber Mann.
 

Schon seit meiner Geburt hat Ko-san auf mich Acht gegeben. Es wäre wirklich unfair, wenn er für meine Unfähigkeit auf mich selber aufzupassen bestraft würde.

“Ich werde aufpassen, Ko-san. Versprochen. Außerdem bin ich die Leitende Kraft der medizinischen Versorgung. Es ist meine Aufgabe, mich um die Besorgung seltener Kräuter und Pflanzen zu kümmern, damit ich all den Menschen helfen kann, die für unsere Freiheit kämpfen”, sage ich und lächle ihn an. In seinen Augen kann ich erkennen, dass es ihm wirklich schwer fällt, mich gehen zu lassen.
 

“Ich weiß, dass ihr stark seid, Hyuuga-hime-sama, doch auch seid ihr für unsere Sippe von wichtiger Bedeutung, schließlich sollt ihr uns eines Tages anführen”, seine stumme Bitte, nicht das sichere Dorf zu verlassen und die Suche in der Nacht nach diesen Kräutern doch bitte jemand Anderen zu übertragen, ist unüberhörbar. Ich seufze. Ko-san ist wirklich hartnäckig.

“Ich werde jetzt gehen, ich bin eh schon etwas zu spät.”, ohne Ko-san anzusehen durchschreite ich das Tor.
 

Mein Leibwächter macht sich manchmal einfach zu viele Sorgen, denn ich bin keinesfalls leichte Beute. Meine Stärke und Technik reicht vielleicht nicht an die meines Cousins heran, aber dennoch bin ich in der Lage mich gegen Gegner zur Wehr zu setzen. Elegant stoße ich mich vom Boden ab und lande nur wenige Sekunden später auf dem dicken Ast eines Baumes. Ino-san und Kiba-san treffen mich etwa zwei Kilometer südöstlicher Richtung.
 

Die Pflanzen, die wir benötigen wachsen nur an einem bestimmten Ort, daher habe ich keine andere Wahl als mich mit dieser Mission selbst auseinander zu setzen. Sakura hat niemals leichtfertig eine ihrer Kameraden losgeschickt, wenn es zu gefährlich gewesen ist - sie hat diese Missionen immer selber ausgeführt. Ich werde ihr in dem nicht nachstehen!

Entschlossen begebe ich mich auf dem Weg zum Treffpunkt.
 


 


 

~*~
 


 

Nach gut einem Kilometer ist die Sonne gänzlich hinter dem Horizont verschwunden und es wird immer schwerer den nächsten Ast im schummrigen Dämmerlicht zu sehen, doch die Technik meiner Familie - das Byakugan - hilft mir, mich trotzdem schnell fortzubewegen, außerdem kann ich so erkennen, ob mir jemand folgt oder ob ein Feind in der Nähe ist.
 

Die plötzliche Präsenz einer Person lässt mich anhalten. Sofort gehe ich in Deckung und zücke eines meiner Wurfmesser. Die Intensität seines Chakra verstärkt sich und ich kann erkennen, dass es sich um einen Mann handelt und dieser sich ganz in meiner Nähe aufhält. Etwa dreißig Meter westlicher Richtung. Ich kann leider nicht erkennen, ob es ein Mann unserer Fraktion oder der Gegnerischen ist. Ich umfasse das Wurfmesser in meiner Hand fester. Mir bleibt keine andere Möglichkeit, als diesen Mann zu überraschen und anzugreifen.
 

Vorsichtig näher ich mich und seine Umrisse werden deutlicher. Schluckend muss ich feststellen, dass es sich wirklich um einen Feind handelt. Was will der nur so nahe unserer Mauern?

Den Gedanken beiseite schiebend schleiche ich mich an ihn heran und stürze mich auf ihn. Der Mann scheint mehr als nur erschrocken sein, denn er hat keineswegs mit mir gerechnet. Ich habe ihn mit meinem Kunai an der Schulter verletzen können und sein schmerverzerrtes Gesicht mustert mich.
 

“Wer bist du?”, frage ich und überprüfe mit meinem Kekkei Genkai die nähere Umgebung. Er scheint, wie auch ich, alleine zu sein.

“Ts, als ob ich dir das verraten würde, Drecksweib.”, knurrt er ungehalten. Oh, habe ich ihn wütend gemacht?
 

“Natürlich, wie ungezogen von mir. Vielleicht sollte ich dir zuerst meinen Namen verraten, denn es wird der letzte sein, den du jemals zu hören kriegen wirst”, kommt es spottend über meine Lippen. Seine Fäuste ballen sich. Ich scheine einen Nerv getroffen zu haben.

“Spotte nur, selbst mit einem Arm bin ich stärker als du, also bilde dir ja nichts darauf ein!”, schreit er und zückt zwei Wurfsterne. Nur Sekunden später hallt das Geräusch aufeinandertreffender Waffen durch den Wald. Meine Konzentration liegt allein auf meinem Gegner vor mir, auch wenn das sehr unvorsichtig meinerseits ist, doch mit diesem Gegner ist nicht zu spaßen.
 

Er hat nicht übertrieben. Metall klirrt immer wieder aufeinander, Erde und Staub werden aufgewirbelt und sogar Äste zerbersten und kleinere Felsen gehen durch die Kraft unserer Attacken zu Bruch. Es scheint mir wie eine halbe Ewigkeit vor zu kommen und bei jedem seiner Schläge und Tritte werde ich müder. Meine Atmung geht unregelmäßig und der Kerl scheint nicht einmal einen Ansatz von Erschöpfung zu zeigen.
 

“Gib auf, Mädchen. Du kannst nicht gegen mich gewinnen!”, schreit er, als er sich auf Abstand zu mir begibt und eine Reihenfolge mehrerer Fingerzeichen ausführt.

“Ich werde nicht zu lassen, dass du einem unserer Fraktion schadest!”, rief ich ebenso verärgert zurück und bereite mich auf seinen Angriff vor.
 

“Katon: Gokakyu no Jutsu!”, der Typ ist, wie ich bereits geahnt habe, einer aus der Sippe Uchiha und er schleudert einen riesigen Feuerball auf mich. Ich sammle Chakra in meinen Füßen und beschleunige, um seinem Angriff auszuweichen. Ich habe leider wenig Glück und spüre, wie mich das Feuer am Oberschenkel verbrennt. Aufschreiend falle ich auf den Boden.

“Na, was habe ich gesagt?”, plötzlich ist der Typ genau über mir und seine Fratze, die etwas Irres an sich hat, wird mittlerweile von dem aufsteigenden Mond beschienen.
 

Ein rotes Augenpaar stiert mich an. Das macht mir gerade wirklich Angst, denn ich sehe keinen Ausweg mehr. Unser Kampf hat sich weiter in den Westen verlagert und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es hier einen Felsvorsprung gibt. Unten in der Tiefe fließt ein Nebenarm des Naka no Kawa. Der Typ holt aus und meine Augen weiten sich ängstlich. Ich erstarre vor Angst.
 

Entschuldige Vater, Ko, Schwester, Neji… es tut mir so leid . . .
 

Der plötzliche Schmerz lässt mich aufschreien und ein kräftiger Tritt seinerseits lässt mich in die Richtung des Felsvorsprunges fliegen. Unsanft schlage ich auf dem harten Boden auf. Ich spüre den stechenden Schmerz in meinen Kopf und etwas warmes fließt meine Schläfe hinab. Erschöpft keuche ich, versuche meinen Atem zu beruhigen.

“Dummes Ding. Jetzt wirst du elendig ersaufen. Das hast du dafür, dass du mich verspottet hast!”, ich versuche meinem Peiniger in die Augen zu sehen, doch alles ist verschwommen. Ein weiterer kräftiger Tritt lässt mich über den Boden schlittern. Ich keuche vor Schmerzen auf.
 

“Elendiger Sadist ...”, bringe ich mühsam hervor, doch mein Gegner lacht nur schäbig.

“Das wird dir meine Familie niemals verzeihen ... sie werden dich finden und zur Strecke bringen ...”, angesichts des Todes verliere ich die Angst davor, denn das Wissen, dass er nicht ungestraft davon kommt, stimmt mich ruhig.

“Ach, wirklich? Soll ich dir etwas verraten, so kurz bevor du verreckst?”, ein Grinsen ziert seine Lippen.
 

“Wir haben eine Geheimwaffe mit der wir die Rebellen endgültig vernichten werden und wir, die Sippe Uchiha, wird vollends über Konohagakure no Sato herrschen!”, ein unheimliches Lachen erfüllte die Luft, doch ich grinse nur. Nein, egal was es ist, die Sippe Uchiha wird in den nächsten Tagen von den Rebellen gestürzt und dann herrscht wieder der Frieden in unserem Dorf. Ich schließe meine Augen, denke an die friedvolle Zukunft im Dorf und muss unweigerlich Lächeln.

“Das Lachen wird dir vergehen!”, und mit diesem letzten Satz spüre ich nur einen weiteren Tritt in meine Seite und verliere den Halt unter mir, der Boden ist weg und ich falle - tiefer, immer tiefer ...
 

Die Luft zum Atmen bleibt mir weg und ich spüre, wie eine wohltuende Schwärze mich umhüllen will, doch plötzlich geht ein Ruck durch meinen Körper und es gesellt sich etwas warmes dazu. Ich will wissen, was es ist, doch als ich meine Augen versuche zu öffnen, kann ich kaum etwas erkennen. Nur ein Umriss, doch der Duft dieser Person gibt mir ein beruhigendes Gefühl und so gebe ich mich der Ohnmacht, die mich umfängt, hin.
 


 

[Am Ende eines Tages bleibt einem manchmal nicht mehr, als die Erkenntnis,

dass man zwar sein Bestes gegeben hat, es aber nicht genug war, um sich selbst und

Andere zufrieden zu stellen. Welchen Nutzen hat dann das Erwachen am nächsten Tag,

wenn die Schande, die Schmach zu groß ist?]
 

Zwischen den Wunsch und den Krampf, zwischen die Kraft und die

Existenz, zwischen das Wesen und den Niedergang, fällt der Schatten.

Auf diese Weise endet die Welt.
 

Thomas Stearns Eliot, englischsprachiger Lyriker, Dramatiker und Kritiker
 


 


 

~♥~To be continued . . .~♥~
 

Mein Retter - der Feind?!

[Vielleicht sollten wir uns einmal über unsere bloße Verurteilung von Menschen

Gedanken machen, denn nie können wir auf den ersten Blick herausfinden, was diesen Menschen

antreibt, welche Träume und Wünsche er hat, warum er so ist wie er ist und vor allem

können wir nicht sehen, wie er wirklich ist, wenn wir es nicht zulassen.

Manchmal muss man etwas wagen, um die Wahrheit zu erkennen - auch wenn wir etwas von

unserer Fassade fallen lassen müssen.]
 

La Rouchefoucauld sagte: „Wir sind es so gewohnt, uns vor anderen zu verstellen,

dass wir uns am Ende vor uns selbst verstellen.“
 


 

Hinata-POV
 

Das Geräusch fallender Tropfen wird immer lauter in meinem Kopf und irgendetwas Spitzes bohrt sich in meinen Rücken hinein. Es ist schmerzhaft, doch als ich mich bewegen will, sind es meine Muskeln, die scheinbar anderer Meinung sind, denn ich kann mich nicht einen Millimeter bewegen. Ein Stöhnen entweicht meinen Lippen und ich versuche die Augen zu öffnen - zumindest das funktioniert.
 

Zu Anfang ist noch alles verschwommen und erst nach ein paar Sekunden kann ich erkennen, dass über mir eine Höhlendecke sein muss. Graues Gestein erstreckt sich über mir. Verwirrt versuche ich mich zu erinnern, was geschehen ist. Zwar fängt es an, heftig hinter meinen Schläfen zu pochen, doch es ist wichtig für mich, zu rekonstruieren, was passiert ist.
 

In meinem Kopf manifestieren sich nach und nach die Erinnerungen des Tages: Ich bin nach der Ratssitzung - die unerwartet länger gedauert hat - auf dem Weg zum Missionstreffpunkt gewesen. Als ich in der nähe unserer Mauern ein ungewöhnliches Chakra ausgemacht habe, bin ich hin und bin auf den Feind gestoßen. Mein Gegner ist mir überlegen gewesen und ich habe verloren. Das letzte, an das ich mich erinnern kann ist, dass ich den Felsvorsprung hinuntergefallen bin und mich irgendjemand aufgefangen oder aus dem Fluss gefischt haben muss, aber ich tendiere eher zum ersteren Punkt, da ich meine Kleidung noch trage und sie auch nicht nass ist.
 

An der Decke und den Felswänden züngeln sich Schatten von Flammen und Wärme erfüllt mich. Mein Kopf bewegt sich wie von selbst nach links. Irritiert mustere ich den Mann auf der gegenüberliegende Seite des Feuers. Er lehnt mit dem Rücken gegen die Felswand, neben ihm eine Schwertscheide und er scheint zu schlafen, denn seine Arme sind vor der Brust verschränkt und sein Kopf ruht auf eben jener. Jetzt, nachdem ich wieder beginne, klar zu denken, höre ich auch leise Atemgeräusche. Ja, er schläft wirklich.
 

Nur, wer ist er und wieso sind wir in dieser Höhle, wenn er mich auch nach Hause hätte bringen können, schließlich ist es vom Kampfplatz aus nicht mal einen Kilometer. Ich seufze. Mein Vater, Ino und Kiba machen sich bestimmt große Sorgen - und Ko erst. Dabei habe ich ihm noch versprochen, gut auf mich aufzupassen, aber wer kann auch schon ahnen, dass der Feind sich so nah an unsere Basis traut? Ich jedenfalls nicht.
 

Der Druck in meinem Kopf erhöht sich und ich stöhne abermals auf. Klasse, ich liege auf irgendeinem Stein - oder was auch immer sich in meinen Rücken bohrt -, kann mich nicht wirklich bewegen, ohne schmerzhaft aufzustöhnen, bin von einem Fremden - bei dem ich nicht weiß, ob er Freund oder Feind ist - gerettet worden und der einzige, der mir vielleicht ein paar meiner Fragen beantworten könnte, schläft! Missmutig grummle ich und versuche meinen Oberkörper anzuheben.
 

Ich sollte zumindest versuchen, in eine bequemere Position zu kommen, um mir meine Wunden anzusehen und sie zu behandeln.

Die Zähne fest aufeinander beißend stütze ich mich mühevoll mit den Händen nach oben. Meine Hände sind vom Kampf noch wund und das Abstützen auf dem kühlen, kratzigen und steinigen Untergrund schmerzt so noch um einiges mehr. Es kostet mich unwahrscheinlich viel Kraft. Dieser Idiot muss mich schlimmer getroffen haben, als ich angenommen habe.
 

Erst nach mehreren Anläufen schaffe ich es, auch in einer sitzende Position zu bleiben. Mein Atem geht unregelmäßig. Wahrscheinlich wäre ein Aufenthalt in einem Krankenhaus sinnvoller gewesen. Ich seufze abermals. Wieder geht mein Blick zu dem Fremden.
 

Jetzt, wo ich sitze, kann ich auch weitaus mehr erkennen. Sein Gesicht wird von langen schwarzen Haaren umrahmt, die hinten kürzer zu sein scheinen und etwas abstehen, seine Kleidung entspricht nicht die, die unsere Kämpfer tragen und außerdem kann ich nirgendwo das Stirnband von Konohagakure no Sato sehen, denn auch wenn beide Fraktionen in Krieg miteinander sind, haben weder wir, noch die Aufständischen das Stirnband abgelegt. Er muss ein Kämpfer aus einem anderen Dorf sein oder er ist gar keinem Dorf angehörig.
 

Hm, ich kneife meine Augen aufeinander und fasse mir an den Kopf. Die Schmerzen werden unerträglicher, mein Atem flacher und ich spüre, wie mir schwindelig wird. Nachwirkungen des Kampfes?

Im Moment ist das egal, denn ich will nur, dass diese Schmerzen in meinem Kopf aufhören und dazu muss ich mich einigermaßen konzentrieren können. Nach einer gefühlten Ewigkeit werden die Kopfschmerzen milder und ich beruhige mich zunehmend. Ein kurzer Blick hinter mich zeigt mir, dass ich mich an die Wand lehnen kann.
 

Wieder das Aufkeuchen unterdrückend schiebe ich meinen Körper so gut es geht nach hinten und irgendwann spüre ich die erlösende Felswand hinter mir.

Noch mal ein prüfender Blick zum Fremden, doch er schläft noch immer. Erschöpft lehne ich mich an der Wand an. Ich lege meine Fingerspitzen an meine Schläfen, konzentriere mich und spüre die wohltuende Wärme, die meinen Körper erfasst. Ich weiß, dass es anstrengender ist, sich selbst zu heilen, aber im Moment ist das egal. Der Fremde wird mich wohl kaum gerettet haben, wenn er mich umbringen will - da hätte er mich gleich in den reißenden Fluss fallen lassen können.

Ich seufze erleichtert auf. Der dröhnende Druck und das Stechen sind verschwunden und jetzt kann ich in aller Ruhe meine anderen Verletzungen inspizieren.
 

Vorsichtig löse ich den Knoten meines Obi und betrachte säuerlich meinen Kimono. Außer Schmutz und Blut zieren auch Löcher, Risse und zerfetzte Stoffreste, die teilweise nur noch an einem Faden hängen, meinen Kimono. Gut, dass ich darunter ein Netz-Shirt trage und meine kurze Kampf-Shorts. Ansonsten hätte der Fremde vermutlich mehr gesehen, als mir lieb ist. Da der Kimono nur bis zur Mitte meiner Oberschenkel geht, kann ich gut erkennen, wie schlimm es an meinen Beinen aussieht. Blutergüsse, Schrammen, Einschnitte, Hautabschürfungen.
 

Eigentlich bin ich da noch recht gut weggekommen, wenn ich es recht betrachte, doch als ich den Stoffgürtel abgewickelt habe und ihn neben mir fallen lasse, kann ich das ganze Ausmaß seiner Schläge und Tritte sehen.

Elendiger Uchiha!, Meine Augen verengen sich und Wut steigt in mir auf. Ich beiße mir auf die Unterlippe, als ich meine Seite abtaste. Zwar ist nichts gebrochen, aber mehr als eine angeknackste Rippe ist es dann doch. Ich verziehe mein Gesicht schmerzhaft, als ich meinen Bauch abtaste. Wie kann ein Mensch nur so unbarmherzig sein?
 


 

Nach einigen weiteren Minuten habe ich es geschafft, einen winzigen Rest meines Chakras zu bündeln und meine Rippen wieder so weit in Ordnung sind, dass ich ohne Schmerzen atmen und mich bewegen kann. Müde und völlig erschöpft schließe ich meine Augen. Es ist still in dieser Höhle - nur das Knistern des Feuers, welches wohl bald abgebrannt sein muss und ein tosender Sturm im Freien wüten und zerreißen die Ruhe. Schwerfällig sehe ich nach links zum Fremden und muss feststellen, dass dieser beginnt sich zu regen. Ein lautes Donnern und ein darauf folgender Blitz. Grummelnd und knurrend wackelt er etwas hin und her, löst seine Arme und hebt sein Gesicht. Dunkle Iriden betrachten mich stumm und auch ich verliere kein Wort. Was soll ich auch sagen?
 

“Du bist wach”, kommt es tonlos über seine Lippen. Der Fremde streckt sich und seine Knochen knacken durch diese unbequeme Schlafpose.

“Ja - du auch”, sage ich ebenso überflüssiger Weise. Er seufzt leise und schließt seine Augen. “Wer bist du?”, frage ich ihn und verfolge jede seiner Regung. Durch mein Bluterbe habe ich eine ganz andere Sicht der Dinge und mittlerweile gelingt es mir sogar festzustellen, wann ein Mensch lügt und wann nicht - gut, dass Ibiki-san mir dabei geholfen hat.

“Ich glaube weniger, dass es dir Freude bereiten wird, das zu wissen.”, meint er schmunzelnd und aus seinen Augen blitzt der Schalk.

Idiot!
 

“Sag wer du bist und dann entscheide ich für mich selbst, ob mir deine Bekanntschaft Freude bereitet oder nicht”, irgendwoher kenne ich seine Gesichtszüge - sie kommen mir bekannt vor.

“Sasuke Uchiha. Jetzt zufrieden?”, sein arrogantes Lächeln bringt mich zum Knurren. Natürlich bin ich entsetzt darüber, dass der Sohn des Feindes mir anscheinend das Leben gerettet hat, nur um meinen Vater und den Rest meiner Fraktion zu erpressen. Ich knirsche mit den Zähnen.
 

“Warum hast du mich gerettet, obwohl wir Feinde sind? Willst du mich etwa deinem Vater ausliefern? Falls ihr glaubt, dass mein Vater oder irgendjemand Anderes eurer Forderung nachkommt, habt ihr euch geschnitten! Lieber sterbe ich, als das ich zulassen würde, dass mein Vater sich entscheiden müsste!”, poltere ich und sehe ihn wutentbrannt an. Ja, auch ich kann wütend und laut werden, trotzdem herrscht tief in meinem Inneren die Angst. Ich frage mich, was er wohl vorhat und was gerade jetzt in unserer Basis vorgeht.
 

“Hn, ganz schön vorlaut, dafür, dass du in einer sehr prekären Lage bist”, schnaubt Sasuke belustigt. Am liebsten hätte ich ihm gezeigt, was eine prekäre Lage ist, doch leider hat er Recht, denn mein gesundheitlicher Zustand lässt dies nicht zu. Ich schnaube wütend und versuche zumindest einen einschüchternden Blick, doch es scheint an ihm abzuprallen.
 

“Gut, Hyuuga, da du in keinster Weise auch nur den leisesten Hauch einer Chance gegen mich hast oder auch nur ansatzweise in der Lage dazu bist, gerade zu stehen ohne Schmerzen zu verspüren, habe ich einige kleinere Forderungen an dich”, sein gehässiges Grinsen und dieser überhebliche Blick lässt mich stutzig werden. Was will der Typ von mir, wenn er mich nicht seinem Vater ausliefern will oder mich töten.
 

“Was für Forderungen?”, frage ich misstrauisch und versuche an Sasukes Haltung seine Absichten zu erkennen, doch ich scheitere. Ich erhalte nicht sofort eine Antwort, denn er mustert mich einige Zeit. Sein stechender Blick ist mir unangenehm und ich ziehe meinen Kimono etwas fester um mich, denn sogleich hat sich eine feine Röte auf meinen Wangen niedergelassen, als sein Blick an meinen Brüsten haften bleibt.
 

“Hn”, macht er und sieht wieder in mein Gesicht.

“Erstens, du bleibst so lange mit mir in dieser Höhle, bis deine Wunden verheilt sind. Zweitens, wirst du deine Heilfähigkeiten nicht dafür einsetzen Forderung eins schneller zu überbrücken, drittens will ich, dass du das tust, was ich von dir verlange und zu guter Letzt möchte ich natürlich nicht, dass du irgendjemanden davon erzählst, falls ich dich gehen lassen sollte”, Schweigen folgt darauf.
 

Er würde mich wieder gehen lassen? Skeptisch betrachte ich Sasuke, mustere seine Gesichtszüge und muss überrascht feststellen, dass er anscheinend nicht gelogen hat.

“Du würdest mich wirklich gehen lassen? Weißt du eigentlich wer ich bin?”, abermals erscheint ein überhebliches Grinsen auf seinen Gesichtszügen.

“Hn, natürlich weiß ich, wer du bist, Hinata Hyuuga, älteste Tochter von Hiashi Hyuuga und zukünftige Nachfolgerin der Sippe Hyuuga”, etwas schockiert darüber weiten sich meine Augen.
 

“Und um deine andere Frage zu beantworten, ja, ich würde dich eventuell gehen lassen - kommt ganz auf meine Laune drauf an”, ich hasse sein Grinsen!

“Aha, und was garantiert mir, dass du mich nicht belügst?”, allein seinen Worten traue ich nicht, doch anscheinend bleibt mir nichts anderes übrig und so wende ich meinen Blick von ihm ab. Sasuke antwortet gar nicht erst, denn eine Antwort wäre überflüssig.
 


 


 

~*~
 


 

Es müssen seit meinem Erwachen schon ein paar Stunden vergangen sein, denn der Sturm hat aufgehört, außerdem muss es Nacht sein, denn Kälte macht sich breit. Zwar wärmt das Feuer etwas, dennoch ziert eine Gänsehaut meine Beine und Arme. Fröstelnd reibe ich mir über meine kalten Gliedmaße, um so zumindest etwas Wärme zu verspüren - den Uchiha würde ich im Leben nicht nach einer seiner Decken fragen, die er provozierend neben sich platziert hat. Sein Blick liegt schon seit geraumer Zeit auf mir, aber ich ignoriere ihn gekonnt. Wäre ja noch schöner, wenn ich um ein Stück Stoff betteln würde - lieber würde ich erfrieren!
 

“Dickschädel”, nuschelt mein ungewollter Retter und schließt kurz seine Augen, ehe er neben sich greift und eine der Decken zu mir wirft. Sasuke seufzt leise auf.

Stur richte ich meinen Blick auf die Wand mir gegenüber. Das Feuer prasselt gemächlich vor sich hin - der Uchiha wirft ab und an mal einen Holzscheit nach. Ich kann seinen stechenden Blick regelrecht auf mir spüren. Was will dieser Idiot eigentlich von mir? Ich verstehe sein Verhalten und seine Aktionen nicht. Ich bin die Tochter des feindlichen Oberhauptes und Sasuke rettet und pflegt mich trotzdem.
 

“Warum?”, ich habe schon seit Stunden nicht mehr gesprochen und das macht sich jetzt bemerkbar. Meine Stimme ist kratzig und leise - außerdem macht das Zittern es nicht besser. Überrascht zieht Sasuke eine seiner Brauen nach oben und sieht mich fragend an.

“Was, warum?”, will er wissen und sein Blick fällt auf die Decke, die noch immer ungerührt neben mir liegt.

“Vielleicht weil du frierst?”, meint er seufzend.
 

Als ob ich dumm wäre! Mein Blick verfinstert sich.

“Nein, warum tust du das?”, frage ich zischend. Sasuke mustert mich ausdruckslos.

“Ich habe meine Gründe”, sagte er und dreht seinen Kopf zur Seite. Eingeschnappt über seine Wortkargheit schnaube ich.
 

Er hat seine Gründe? Aber was für Gründe könnte er schon haben? Ich weiß es einfach nicht und langsam beginne ich zu verzweifeln. Ich mache mir um meinen Vater und meine Schwester sorgen - natürlich auch um die restlichen Bewohner unserer kleinen Basis. Mein Blick wird trauriger und ich hänge meinen Gedanken nach. Vater und Schwester werden krank vor Sorge sein und mit jeder Stunde mehr die verstreicht, wächst das Risiko, dass mein Vater wegen meinem Verschwinden unüberlegte Entscheidungen trifft.
 

Wie damals, als meine Mutter erst verschwunden und später tot aufgefunden worden ist. Danach hat er sofort einen Angriff gegen Fugaku Uchiha gestartet und viele Kämpfer beiderseits sind gestorben. Das ist einer der traurigsten Tage meines Lebens gewesen, auch, wenn ich die Wut meines Vaters verstehen kann.

Sasukes irritierten Blick nehme ich gar nicht richtig wahr. Erst, als er direkt neben mir steht und die Decke über mich legt, sehe ich ihm ins Gesicht.
 

Ich muss zugeben, dass es feine Züge aufweist und seine dunklen Augen haben wohl schon mehr als einem Mädchen den Kopf verdreht. Seine schmalen rosigen Lippen verziehen sich zu einem arroganten Grinsen und kleine Grübchen bilden sich.

“Was?”, fahre ich ihn fauchend an.
 

“Du wirst dich nur erkälten”, meint er tonlos und sieht mir tief in die Augen. Beschämt wende ich mein Gesicht ab, denn ich spüre Hitze in meinen Wangen.

“Erwarte bloß keinen Dank”, murmle ich. Ein leises Lachen erklingt, dann geht Sasuke wieder zu seinem Platz auf der anderen Seite des Feuers.
 


 


 

~*~
 


 

Als ich meine Augen öffne, ist das Feuer niedergebrannt und trotzdem wirkt es hell. Es muss Tag sein! Wie lange habe ich wohl geschlafen? Ich reibe mir verschlafen den Sand aus den Augen, gähne einmal herzhaft und will mich strecken, doch der heftige Schmerz in meinen Rippen hält mich davon ab. Ich keuche auf. Das habe ich ja beinahe vergessen. Sasuke ist nicht da und ich versuche mich aufzurappeln. Langsam und vorsichtig ziehe ich mich an der Wand hoch.
 

Meine Knochen protestieren zwar, aber mir bleibt keine andere Wahl. Wenn ich schnell wieder auf die Beine kommen will, muss ich zumindest halbwegs zu meiner alten Form finden.

“Dieser Idiot”, schnaube ich murmelnd. Immer weiter arbeite ich mich vor und ich kann auch schon den Ausgang sehen. Nur noch ein paar Schritte trennen mich von der frischen Luft und nicht diesem miefigen, verrottetem Gestank im Inneren der Höhle.
 

Erleichtert schließe ich meine Augen und atme tief ein.

“Endlich. Frische Luft”, lächle ich und spüre sogleich die wärmenden Strahlen der Sonne auf mir.

Wie habe ich das schon die letzten Tage in der Basis vermisst, denn für einen Sommer regnet es in diesem Jahr ziemlich häufig.

Zu der angenehmen Wärme kommen auch noch die wundervollen Gerüche der umliegenden Natur. Der süße Duft von den verschiedensten Blumen, das feuchte Gras, welches noch immer von Tautropfen bedeckt ist und vor allem dringt der intensive Geruch von Nadelbäumen, feuchter Erde und Moos in meine Nase.
 

“Ich hoffe, du hattest nicht vor zu verschwinden”, kommt es belustigt von oben. Ein arrogantes Grinsen hat sich wieder auf Sasukes Lippen platziert.

Ich wende den Blick von Sasuke ab und analysiere meine Umgebung näher. Karge, hohe Felswände erstrecken sich Meterhoch vor mir zu allen Seiten, eine kleinere Wiese liegt vor der Höhle und ein kleiner Rinnsal eines Baches schlängelt sich durch das Gras. Ich habe keine Chance zu entkommen - nicht in meinem jetzigen Zustand.
 

”Natürlich, jetzt wo du es sagst. Ich hatte eigentlich vor, mit meinen geprellten Knochen die Felsen hoch zu kraxeln und zu hoffen, dass ich entweder oben ankomme oder - welche Option wahrscheinlicher ist -, dass ich hinunterfalle und sterbe, um deine Visage nicht mehr zu sehen”, sage ich und sehe Sasuke wütend an.
 

Seine Gesichtszüge entgleiten ihm für einen winzigen Moment und schon macht sich wieder diese nichtssagende Mimik breit.

Blödmann!

“Sehr lustig, Hyuuga”, knirscht er. Oh, ein Wunder Punkt?

Vielleicht sollte ich öfter so bissig antworten?
 

Ich schnaube verächtlich. Ohne Sasuke eines weiteren Blickes zu würdigen, versuche ich mich aufzurichten, doch noch immer spüre ich diese Müdigkeit in meinen Knochen. Mit rasselndem Atem schaffe ich es, mich in eine gebeugte Haltung zu bringen.

Widerliche Uchiha! Ich kann regelrecht Sasukes spöttischen Blick auf mir spüren.
 

“Bastard”, zische ich leise und verkneife mir ein schmerzhaftes Aufstöhnen, als ich die ersten Schritte zurücklege. Ich komme dem kleinen Rinnsal immer näher und mein Atem wird immer unruhiger. Meine Heilung von gestern ist nur minimal und überhaupt nicht ausreichend gewesen, um mir die Schmerzen bei größerer Anstrengung zu vermeiden. Eine kurze Resignation macht sich in mir breit.
 

Sakura hätte nie gegen diesen Idioten verloren und schon gar nicht hätte sie sich von Sasuke Uchiha das Leben retten lassen. Ich bin unwürdig ihre Position einzunehmen oder gar davon auszugehen, ich könnte es jemals sein. Ein leiser Seufzer verlässt meine Lippen. Ich stoppe meine Schritte und atme tief durch. Nur noch wenige Meter trennen mich von dem Wasser, doch ich brauche einfach eine Pause.

Plötzlich spüre ich einen kurzen Luftzug und schon legen sich Hände sanft auf meinen Schultern ab. Sasuke steht hinter mir.
 

Misstrauisch versuche ich einen Blick in sein Gesicht zu erhaschen, doch er kommt mir zuvor, indem Sasuke wortlos einen seiner Arme an meinen Kniekehlen platziert, mich zum Fallen bringt und ich ohne Weiteres sanft in seinen Armen lande. Er trägt mich. Sasuke Uchiha, mein Feind, trägt mich zum Wasser.

Ungläubig sehe ich in seine Augen, doch diese sind starr geradeaus gerichtet. Eine leichte Röte erfasst mich.

“Was wird das, wenn es fertig ist?”, frage ich - versucht - gefasst.
 

Keine Antwort.

“Sag schon, Uchiha”, fordere ich nun etwas gereizter. Und siehe da, er sieht mich an.

“Du willst doch etwas trinken”, antwortet er und betrachtet mich, als hätte ich ihn gefragt, warum ein Mensch atmen muss, um zu leben. Eingeschnappt wende ich meinen Kopf zur Seite.
 

“Hn”, erklingt es spöttisch. Kann ein ‘hn’ eigentlich spöttisch klingen? Wobei, bei der Sippe Uchiha sollte mich nichts mehr wundern. Schon damals haben sie immer etwas Arrogantes und Unnahbares ausgestrahlt. Als Sasuke mit mir auf den Armen bei dem Rinnsal ankommt, setzt er mich wirklich behutsam ab und stützt mich, als ich mich zum Wasser hinab beuge.
 


 


 

~*~
 


 

Mittlerweile sind zwei weitere Tage vergangen und ich habe Sasuke etwas besser kennen lernen können. Zwar strahlt er wirklich ziemlich oft etwas unnahbares aus, doch ich habe schnell gelernt, dass er meine - aus meiner Sicht - unfreiwillige Gesellschaft schätzt. Seine seltenen zufriedenen Gesichtsaudrücke verraten ihn.
 

Auch ich selber habe seine karge und schroffe Art lieben gelernt. Es klingt wirklich makaber, doch er scheint mehr um mein Wohlergehen besorgt zu sein, als er offen zu gibt. Ich frage mich nur, warum. Wir sind Feinde - unsere Familien liegen im Krieg miteinander - ein ganzes Dorf ist wegen den unterschiedlichen Ideologien unserer Väter gespalten. Ich seufze tief und ziehe somit sofort Sasukes Aufmerksamkeit auf mich. Er sieht mich fragend an, ich weiß es, doch ich antworte nicht. Noch immer bin ich ziemlich misstrauisch, was seine Fürsorge angeht, doch es ist weniger geworden.
 

“Brauchst du etwas?”, dringt es leise zu mir durch. Ich schüttle den Kopf. Das, was ich will, wird er mir jetzt nicht geben.

“Nein”, bestätige ich noch einmal. Wieder herrscht Schweigen zwischen uns. Ein angenehmes Schweigen, in dem jeder seinen Gedanken nachhängen kann. Ich frage mich in diesen Augenblicken immer, wie es meiner Familie und meinen Freunden geht, was sie tun und natürlich, ob sie ihre Operation, Zone zwei zu übernehmen, schon erfolgreich durchgeführt haben.
 

Ob ich darauf hoffen kann, dass meine Schwester in einer schöneren Zukunft erwachsen wird und natürlich, ob ich je wieder jemanden aus meiner Sippe oder irgendwen meiner Freunde wiedersehen werde. Abermals seufze ich. Wieder Sasukes fragender Blick. Dieses Mal erwidere ich ihn. Stumm starren wir uns einige Sekunden an und in mir brennt eine Frage auf, die ich ihm unbedingt stellen muss. Vielleicht ist ja doch nicht alles verloren und dieser idiotische Krieg kann auf eine ganz andere - friedvollerer - Art und Weise gelöst werden, doch dazu muss ich eine ehrliche Antwort von Sasuke erhalten.
 

“Sasuke”, sage ich leise und langsam. Ich habe etwas Angst vor seiner Antwort. Wenn er sich nicht sehnlichst das wünscht, was ich mir wünsche, kann ich meine aufgekeimte Hoffnung gleich wieder vergessen. In meinem Blick lege ich alle meine momentanen Gefühle hinein und hoffe, dass er versteht.

“Was-”, ehe er seine Frage aussprechen kann, komme ich ihm zuvor.

“Bitte antworte mir ehrlich, Sasuke", wieder eine kurze Pause, in der ich tief durchatme.
 

"Was wünscht du dir für die Zukunft?”, eisige Stille breitet sich aus und seine Antwort hängt wie ein Damoklesschwert über mir. Sekunden verstreichen, ohne das jemand von uns etwas sagt.

Sasuke spürt, dass ich nicht wissen will, ob er jemals heiraten und Kinder haben will, sondern, dass hinter meiner Frage mehr steckt - deswegen auch sein langes Schweigen.

“Hm, mein Wunsch für die Zukunft? Ich glaube kaum, dass du in dieser Situation, in der unser Dorf momentan steckt, von solchen primitiven Wünschen, wie Frau, Haus, Kind ausgehst. Habe ich recht?”, seine Lippen sind zu einem schmalen Strich verzogen und seine Augen fixieren mich argwöhnisch.
 

“Das hast du richtig verstanden. So wie es jetzt um unser aller Dorf steht, sind solche grotesken Aussagen wirklich fehl am Platz, doch trotzdem ist mein größter Wunsch wohl noch lächerlicher, noch unerreichbarer”, sage ich und ich kann es nicht vermeiden, Trauer über diese bloße Wahrheit zu empfinden.

Wieder schweigt Sasuke für einige Sekunden.

“Ich glaube nicht, dass irgendeiner deiner Wünsche lächerlich oder unerreichbar ist”, meint er und wendet den Blick zum Höhlenausgang.
 

Sein Blick verliert sich - ich kann es sehen.

“Mein Wunsch für die Zukunft ist, dass dieser Krieg endlich ein Ende finden soll. Er ist sinnlos und völlig unnötig, doch meinem Vater zu liebe stehe ich ihm bei - so wie du deinem”, sein Blick liegt wieder auf mir. Mein Herz fängt an schneller zu schlagen. Seine Augen gewähren mir einen tiefen Blick in sein Innerstes. Er spricht die Wahrheit - Sasukes Worte sind so klar und ehrlich, dass es mir die Sprache verschlägt. Jetzt haben wir vielleicht wirklich eine Chance, diesen Krieg zu beenden ohne weiteres Blut zu vergießen.

Ein Lächeln umspielt meine Lippen, denn ich bin einfach nur glücklich über Sasukes Worte, seinem wahren Charakter, seiner tiefen Fürsorge anderen Menschen gegenüber.
 

“Danke”, flüstere ich und würde ihn in diesem Moment am liebsten umarmen.
 


 

[Unsere wahren Feinde und Freunde erkennen wir an ihren sehnlichsten Wünschen. Manchmal denken wir einfach nur zu verquer, um die reine Wahrheit einer Aussage zu erfassen und ihr ebenso erlich entgegen zu kommen.]
 

Der Dramatiker Eugene Ionesco sagte:

„Ideologien trennen uns.

Träume und Ängste bringen uns einander näher.“
 


 


 

~♥~To be continued . . .~♥~
 

Herz gegen Kopf - wie entscheiden wir uns?

[Liebe zu spüren, sie zu zulassen und vor allem, dem Betroffenen es zu offenbaren,

erfordert sehr viel Mut. Manchmal lassen wir uns viel zu sehr von Äußerlichkeiten beeinflussen.]
 

Egal wie dunkel der Augenblick ist - Liebe und Hoffnung sind immer möglich.
 

George Chakiris; US-amerikanischer Schauspieler
 


 

Hinata-POV
 

Dieses eine kleine Wort bringt Sasuke dazu, verwirrt zu mir zu sehen. Minuten vergehen, ohne das einer von uns etwas sagt. Draußen herrscht Stille - nur das sanfte Rauschen der Blätter im Wind, leises Gezwitscher der Vögel und unser Atem durchbrechen diese. Sasukes verwirrter Ausdruck ist verschwunden und sein fixierender Blick brennt sich in mein Gesicht. Wahrscheinlich wägt er in Gedanken ab, ob er meine Aussage ernst nehmen soll, mich für verrückt halten oder ob er das Danke einfach ignorieren soll.
 

“Warum ‘Danke’?”, fragt er in die Stille und ich wende meinen Blick von ihm ab. Es ist mir unangenehm während meiner Erklärung ihm ins Gesicht zu sehen.

“Dafür, dass du meine Hoffnung nicht zerstört hast”, wispere ich und nestle an dem zerrissenen Saum meines Kimonos herum. Vater wird außer sich sein, wenn er sieht, was mit meiner Kleidung passiert ist. Ein ungewollter Seufzer verlässt meine Lippen.
 

“Drück’ dich klarer aus, Hinata”, ich sehe geschockt in sein Gesicht. Es ist das erste Mal, dass Sasuke mich bei meinem Namen genannt hat. Meine Verblüffung muss mir ins Gesicht geschrieben stehen, denn ein kleines Schmunzeln legt sich auf seine Lippen.
 

“Nun-”, wie soll ich Sasuke meine Gedanken - meine Hoffnungen - mitteilen, wenn ich selbst kaum daran glaube?

“Ich habe gehofft, du würdest so antworten, weil ich glaube, dass es eine Lösung für den Konflikt unserer Väter gibt, ohne dass wir weitere Menschen opfern müssen”, so, der schwerste Teil geschafft. Ich nehme meinen Mut zusammen und sehe entschlossen in seine dunklen Augen.
 

"Ich glaube nicht, dass dein Vater zum Krieg ausgerufen hat, um den Menschen im Dorf zu schaden. Ich habe damals - vor dem Bürgerkrieg - deinen Vater geschätzt. Ich war noch sehr jung, aber trotzdem hatte mich sein Engagement und seine Fürsorge zu ihm nahestehende Personen gerührt. Er ist bestimmt kein schlechter Mensch, wie viele behaupten”, ich halte kurz inne und hole Luft. Sasukes Gesicht spiegelt Erstaunen wider.
 

“Vielleicht kannst du dich ja nicht mehr daran erinnern, aber früher waren unsere Sippen nicht so einander verhasst, denn ich weiß noch genau, wie wir damals des Öfteren zusammen gespielt haben. Meine Mutter hatte mir vor ein paar Jahren einige Fotos gezeigt und Geschichten erzählt”, ich wende meinen Blick wieder auf den kargen Felsboden und muss lächeln, als ich an meine Mutter denke. Ihr früher Tod hat uns alle sehr mitgenommen und ich wünsche mir, sie wäre jetzt hier.
 

Stille.
 

Sie hüllt uns ein und macht mich nervös. Ist es richtig gewesen, ihm unsere gemeinsame Vergangenheit zu offenbaren? Damals sind wir beide im Kindergartenalter gewesen und ich selber kann mich nur an Fetzen erinnern, die meine Mutter durch ihre Geschichten wach gerufen hat. Vater ist weniger begeistert gewesen, als er zu Ohren bekommen hat, was meine Mutter mir erzählt hat. Seitdem habe ich darüber geschwiegen, denn seinen Zorn will ich kein weiteres Mal zu spüren bekommen.
 

Ich richte meinen Blick wieder auf Sasuke, doch dieses Mal ist er es, der seinen Blick gen Boden gewendet hat.

“Du kennst mich von Früher, aber du hast mich nicht wiedererkannt?”, bei seiner Frage runzle ich die Stirn. Was hat das jetzt mit meiner Erklärung zu tun? Ist er vielleicht sauer, weil ich in ihm nicht meinen ehemaligen Spielkameraden wiedererkannt habe? “Ähm ...”, ja, was denn genau? Ich überlege, was ich sagen soll, als Sasuke sein Gesicht auch schon wieder auf mich richtet.
 

Eine frische Windböe weht in das Innere der Höhle und zerzaust Sasuke sein Haar etwas. Dunkle Iriden funkeln mich wütend an. Was ist denn nun los?

Ehe ich meine Gedanken äußern kann, erhebt Sasuke sich aus seiner sitzenden Pose und schreitet auf mich zu. Ein Schnauben verlässt seinen Mund.

“Was soll das, Sasuke?”, mein Handgelenk wird schmerzhaft gepackt und Sasuke zieht mich zu sich hinauf - ohne zu antworten. Sein wutverzerrtes Gesicht jagt mir Angst ein.
 

“Aua. Lass los, Sasuke, du tust mir weh”, bis vor ein paar Minuten habe ich noch geglaubt, Sasuke wäre nicht so, wie die anderen grausamen Mitglieder seiner Sippe, doch ich scheine mich getäuscht zu haben!

Seine andere freie Hand greift um meinen Hals und schmerzhaft wird mein Körper gegen die harte Felswand gedrückt. Durch den Ruck entringt mir ein Keuchen.
 

Sasuke gehört zum Feind und ich habe naiver Weise geglaubt, er wäre anders! Wütend über mich selbst und meine unglaubliche Einfälltigkeit, kneife ich meine Augen zusammen und beiße mir auf die Lippe. Wie konnte ich nur so dumm sein?
 

Dabei sind die letzten beiden Tage auf eine absurde Art und Weise wirklich toll gewesen - aber ich muss einfach mit der Wahrheit leben, dass Sasuke doch nicht der Mensch ist, den ich zu glauben gewagt habe.

Sein herrisches Knurren bringt mich dazu, die Augen wieder zu öffnen und ich versuche meine Enttäuschung zu verbergen. Ich habe wirklich gehofft, er wäre anders…
 


 

Sasukes dunkle Iriden funkeln mich wütend an und seine Mimik verzerrt sich. Er kann wirklich furchteinflößend sein. Der Löwe hat das Lamm eingekesselt und ist kurz davor, es zu reißen. Angst breitet sich in meinen Körper aus, meine Glieder erschlaffen unter dem Sauerstoffmangel, den Sasuke durch seinen festen Griff hervorführt. Mein Atem wird schneller, flacher. Ob er mich jetzt umbringen wird? Ich weiß es nicht, aber vielleicht habe ich es auch verdient? Schließlich habe ich mich dem Feind ausgeliefert.
 

Sasuke kneift seine Augen zusammen, wendet seinen Blick zum Boden und drückt noch etwas fester zu. Ein ersticktes Keuchen dringt aus meiner Kehle hervor. Nur mit viel Kraft schaffe ich es, meine Hände um seinen Arm zu legen, um zumindest zu versuchen, seine Hand zu lösen und mehr Luft zu bekommen.

“Luft”, versuche ich zu sagen, doch es gelingt mir nur mäßig. Immer verschwommener wird mein Sichtfeld und ich rechne fest damit, dass er mich umbringen wird.
 

Meine Arme sinken wieder kraftlos hinunter. Es wird dunkler um mich, die Geräusche um mich herum werden immer leiser, bis ich gar nichts mehr höre. Dunkelheit umringt mich.
 

Das unsanfte Aufprallen auf dem harten Untergrund lässt mich röchelnd nach Luft schnappen und meine Augen weiten sich. Fast wäre ich erstickt!

Mein Atem geht unregelmäßig und langsam versuche ich wieder ruhiger zu werden.

Sofort lege ich meine Hand sanft an meinen Hals und streiche vorsichtig darüber.
 

Wahrscheinlich werde ich Male davon tragen, denn sein Griff ist alles andere als sanft oder vorsichtig gewesen. Sasuke hat gerade wirklich vorgehabt mich umzubringen und das aus - für mich - unerfindlichen Gründen! Haben ihn meine Worte so handeln lassen oder doch eher die Annahme, dass er auch für eine friedliche Lösung ist?
 

Etwas ängstlich sehe ich zu ihm hinüber. Mittlerweile hat er sich einige Schritte entfernt, steht mit dem Rücken zu mir und fasst sich mit der rechten Hand an den Kopf. Ich versuche gar nicht erst darüber nach zu denken, was er haben könnte - seine Aktion von gerade eben hat mich viel zu sehr geschockt.

Mit zitternden Beinen erhebe ich mich vom Boden und dränge mich näher an die Felswand hinter mir. Wer weiß, ob er nicht wieder so einen Ausraster bekommt!
 


 


 

~*~
 


 

Der Abend bricht an. Seit Sasukes Wutanfall sind mehrere stille Stunden vergangen und seitdem habe ich ihn weder angesprochen, angesehen oder sonstiges unternommen um ihn nicht unnötig auf mich Aufmerksam zu machen. Ich unterdrücke ein Seufzen, als ich daran denke, dass schon eine halbe Woche vergangen ist, ohne, dass ich jemanden wahrgenommen habe.
 

Ich weiß ja nicht einmal, wo Sasuke uns hingebracht hat, geschweige denn, ob es überhaupt in der Nähe des Dorfes ist. Tränen drohen aufzusteigen und panisch schließe ich meine Augen. Ich will mir gar nicht ausmalen, was Sasuke tun sollte, wenn er sieht, dass ich weine. Gänsehaut überzieht meinen Körper. Eine kühle Brise findet den Weg in die Höhle und fröstelnd reibe ich mir über die Arme. Wieder hat es zu regnen begonnen heute Nachmittag und die kühlen Brisen sind ein letztes Überbleibsel.
 

Sasuke starrt weiterhin apathisch auf die niedergebrannten Holzscheitel. Worüber er sich wohl Gedanken macht? Wie er mich beim nächsten Wutanfall umbringen kann?

Ich fasse mir an den Kopf. Wieder solche schrecklichen Gedanken, dabei habe ich mir vorgenommen, zu überlegen, wie ich endlich hier abhauen kann, denn meine Knochen tun nur noch wenig weh und der Heilungsprozess sollte reichen, um von hier zu fliehen. Nachts wäre es am besten, doch da Sasuke stets und ständig in der Nähe des einzigen Ausgangs sitzt, wird es schwer werden, unbemerkt an ihn vorbei zu kommen.
 

Meine Augen schließend lehne ich meine Stirn an meine angewinkelten Knie. Eigentlich müsste ich schon seit Stunden mal wo hin, doch ich habe einfach Angst ihn anzusprechen oder einfach hinauszugehen - sein kleiner Ausraster hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen, das muss ich ihm ja lassen.

Ich seufze leise.

Verdammt!

Es ist wirklich dringend und unentschlossen beiße ich mir auf der Unterlippe herum. Sollte ich es einfach versuchen? Mehr als mich aufhalten kann er ja nicht.
 

Entschlossen erhebe ich mich, strecke mich und bewege mich dann langsam auf den Höhleneingang zu. Sasuke sieht noch immer auf die Feuerstelle, doch ganz so abwesend scheint er nicht zu sein, denn seine Hand greift nach meinem Handgelenk und hält mich ab davon zu gehen - sein Blick noch immer auf die mit Ruß überzogenen Scheitel gerichtet.

“Ich will nur mal kurz wohin. Wenn ich versuchen würde abzuhauen hätte ich es bestimmt nicht so auffällig getan”, meine ich ungehalten und entziehe mich seinem Griff.
 

Ohne ihn weiter zu beachten gehe ich ins Freie und suche mir eine ungestörte Stelle. Nach wenigen Augenblicken entdecke ich auch eine - zwischen Bäumen und Sträuchern gelegen.

Sasukes Präsenz direkt hinter mir nehme ich sofort wahr, aber ich lege Wert auf Privatsphäre. Meint er, ich fliehe mit herunter gelassenem Höschen?

Ein Grinsen legt sich auf meine Lippen. Irgendwie wäre es schon eine witzige Vorstellung - wenn es nicht mich selbst betreffen würde, aber ich kann schließlich auch über mich selbst lachen.

Sasukes stechender Blick verfolgt mich und etwas peinlich berührt bahne ich mir einen Weg durch das Gestrüpp und hocke mich hin.
 

Muss er es denn so auffällig tun? Ich beobachte ihn schließlich auch nicht dabei! Entrüstet über seine Schamlosigkeit beeile ich mich, gehe zum Rinnsal und wasche mir nach bester Möglichkeit die Finger.

Sasuke steht schlussendlich mit dem Rücken zu mir und sieht in den Himmel. Verschieden Farben säumen den weiten Firmament und lassen den Tag friedlich ausklingen. Etwa drei Schritte stehen wir getrennt von einander auf dieser Wiese und betrachten den immer dunkler werdenden Himmel.

“Tut es noch weh?”, nur leise dringen Sasukes Worte zu mir durch. Ich senke meinen Blick - auch wenn er es nicht sehen kann - und fasse mir an den Hals.
 

Noch immer spüre ich seinen festen Griff um jenen und mein Herz beginnt zu rasen.

“Etwas”, sage ich scheu und schließe die Augen, doch ein leiser Seufzer irritiert mich. Sasuke dreht sich zu mir herum und betrachtet meinen Hals genauer, um den noch immer meine Finger ruhen. Er hebt seine Hand und führt sie zu meiner.

“Lass mich sehen”, meint er nur und sieht mich eindringlich an. Nervös tue ich das, was er sagt. Nach einigen Sekunden lässt er wieder von meinem Hals ab und ich sehe ihm vorsichtig ins Gesicht.
 

Nur ganz leicht presst er seine Lippen aufeinander und in seinen Augen spiegelt sich etwas wider, von dem ich nicht gedacht hätte, dass er je so empfinden würde.

Reue!, schießt es mir sofort durch den Kopf. Unschlüssig darüber, ob seine Augen die Wahrheit widerspiegeln oder ob es nichts mehr ist, als eine Methode, um mich in Sicherheit zu wiegen, kann ich nicht sagen. Ich wende meinen Blick ab, doch sofort spüre ich seine Finger sanft an meinem Kinn und er zwingt mich dazu, ihm in die Augen zu sehen.

“Ich-”, Sasuke stockt. Presst abermals seine Lippen kurzzeitig zusammen.

“Es wird nicht mehr vorkommen”, sagt er schlussendlich und streicht mir sanft über den Hals.
 

Sasuke scheint es ernst zu meinen, aber meine Gefühle sind zwiegespalten. Noch vor wenigen Stunden habe ich gedacht, ich müsste durch seine Hand sterben und jetzt versucht er mir zu verstehen zu geben, dass es wahrscheinlich nur ein Ausrutscher gewesen ist - nicht mehr und nicht weniger.

Sasukes schwarze Iriden mustern meinen Körper und ich spüre, wie sich eine Gänsehaut auf meinen Armen bildet. Dann ein Ruck und nur einen Augenaufschlag später finde ich mich an Sasuke gedrängt wieder. Verwundert darüber wage ich es gar nicht, mich zu rühren - ja nicht einmal etwas zu sagen oder auch nur einen Blick nach oben in sein Gesicht zu werfen.
 

Dieser Moment, diese Situation ist gegenüber seinem sonstigen Verhalten total surreal.

“Hinata ...”, raunt er leise an mein Ohr und mein Herz beginnt schneller zu schlagen. Es ist mir unangenehm, denn so fest, wie ich an ihn gepresst bin, spürt er diesen garantiert.

“Verzeih mir”, wispert Sasuke und an seinem Ton kann ich heraushören, dass er etwas verzweifelt scheint - warum? Er drückt mich noch etwas näher an sich heran. Mittlerweile spüre ich auch ganz genau die ansteigende Röte, die schon vor wenigen Augenblicken begonnen hat meine Wangen zu zieren.
 

Sasukes große und warme Hände streichen sanft meinen Rücken hinauf und hinunter und sein Verhalten wird mir immer suspekter.

“Sasuke, was-”, versuche ich zu sagen, doch als ich spüre, wie er seine Wange an die meine presst, schlägt mein Herz noch ein paar Takte schneller. Sein Atem streicht über meine Haut und hinterlässt abermals eine Gänsehaut.
 

Gerade, als ich gedacht habe, dass mein Körper sich an diesen seltsamen Umstand gewöhnt hat, und ich eigentlich meinen Satz von gerade eben wieder aufnehmen wollte, sind es seine Lippen, die mich vom Sprechen abhalten. Nicht auf meinem Mund, nein, viel eher beginnt Sasuke damit, mich sanft auf dem Hals zu küssen - ganz sanft und vorsichtig, so als würde ich jeden Moment unter seinen Berührungen zusammenbrechen.
 

Mein Herz rast nur noch mehr, mit wird warm und kalt zugleich, ein komisches Gefühl in meinem Bauch, dass schon seit einiger Zeit vorhanden ist, beginnt sich nun auf meinen ganzen Körper auszubreiten und, als ob das nicht schon genug wäre, beginnen meine Beine zu zittern und meine Hände werden feucht.
 

Ich kenne dieses Gefühl. Ich kenne es ganz genau - und ich weiß nicht, ob es richtig ist, diese Gefühle überhand nehmen zu lassen oder Sasuke von mir zu stoßen. Dieser innere Konflikt und meine starre Haltung müssen Sasuke dazu gebracht haben, sein Tun zu beenden und mich einige Zentimeter von sich zu drücken.
 

Sasukes forscher Blick liegt auf mir und mir wird es noch unangenehmer - anscheinend hätte er keine Probleme damit, sich auf die Tochter des feindlichen Gruppenanführers einzulassen.

Minuten vergehen, in denen keiner von uns etwas sagt, dabei liegen mir so viele Fragen auf der Zunge.
 

Mittlerweile hat uns die Schwärze der Nacht umhüllt, nur das Licht des Mondes und vereinzelte Sterne behellen diese versteckte Wiese, auf der Sasuke und ich seit Minuten verharren - seine warmen Hände auf meiner Taille ruhend. Ich habe den Blick abgewandt - gen Boden - und suche verzweifelt nach dem Grund seines Handelns, doch mir scheint nichts anderes übrig zu bleiben, als ihn selber zu fragen.
 


 

Ich seufze tief und kratze den verkümmerten Rest meines Mutes zusammen.

Unsere Blicke treffen sich, seine markanten Gesichtszüge werden durch das fahle Mondlicht hervorgehoben - seine Haut scheint fast weiß. Nur seine dunklen Augen heben sich von dem Bild ab.

Unsicher beiße ich mir auf die Lippe.
 

“Ich verstehe dich nicht”, sage ich schlussendlich. Damit müsste alles gesagt sein, denn es ist nichts, als die pure Wahrheit. Weder verstehe ich seinen Charakter, sein Verhalten, geschweige denn, seine irren Gefühlsschwankungen und - vor allem - verstehe ich nicht, warum er versucht hat, mich zu verführen.

Seine fein geschwungenen Augenbrauen ziehen sich zusammen und feine Falten bilden sich auf Sasukes Stirn.
 

“Was gibt es da nicht zu verstehen?”, fragt er und ein Schmunzeln legt sich auf seine Lippen. “Was ich daran nicht verstehe? Vielleicht, weil du dich im ersten Moment um mich kümmerst - mal ganz davon abgesehen, dass du mich gerettet hast -, im nächsten Moment erstickst du mich fast und jetzt hast du versucht, mich zu verführen! Und jetzt erklär mir das mal, denn genau das verstehe ich nicht!”, ereifere ich mich und drücke mich noch ein ganzes Stück von ihm weg, doch schon drückt er mich wieder näher an sich - so, als ob er mich gar nicht los lassen wolle - verrückt!
 

“Hn”, macht er und sieht zur Seite.

“Erkläre es mir, Sasuke, bitte”, sage ich mit fester Stimme. Undeutliches Murmeln.

“Wie?”, frage ich und drehe meinen Kopf, sodass ich ihn besser verstehen kann.

“Ich verstehe mich selbst nicht wirklich”, murmelt er abermals, aber dieses Mal etwas deutlicher.
 

“Oh”, rutscht es aus mir heraus und zum ersten Mal - trotz dessen, dass nur der Schein des Mondes meine Umgebung erhellt - kann ich eine deutliche Röte auf seinen Wangen ausmachen und dieser verlegende Ausdruck in seinem Gesicht bringt mich zum Lächeln, denn es lässt ihn unfassbar niedlich aussehen. Ich kenne diese Verwirrtheit. Bis jetzt ist es mir selber nur ein einziges Mal selber passiert und das war noch lange, bevor der Krieg ausbrach - und zwar damals in der Akademie und sie haben sich seit damals nicht geändert - ich habe sie nur unterdrückt, weil ich geglaubt habe, dass sie niemals erwidert würden. Sollte ich mich getäuscht haben oder empfindet Sasuke gar nicht in diese Richtung?
 

“Ich kenne das, aber glaube mir, wenn du dir Klarheit über deine Gefühle verschafft hast, wird es nur schlimmer, wenn sie nicht erwidert werden”, sage ich und senke den Blick.
 

Ich habe eine gefühlte Ewigkeit gebraucht, um über die schmerzende Wahrheit hinweg zu kommen. Abgelenkt habe ich mich mit dem Studium im Krankenhaus und den Lageberichten zu Hause - schließlich erwartet mein Vater, dass ich als würdige Nachfolgerin das Erbe antrete und natürlich, dass ich irgendwann auch einen - in seinen Augen - fähigen Mann heirate und dann seine Ideale vertrete. Versagen in irgendwelchen dieser Bereiche würde mein Vater nicht dulden.
 

“Also gibt es schon jemanden in deinem Herzen”, schlussfolgert Sasuke und nimmt so schnell Abstand von mir, als hätte er sich verbrannt. Überrascht strauchle ich kurz, kann mich aber auf den Beinen halten. Unsere Blicke treffen sich wieder und ich nicke zögerlich. Wenn Sasuke erfahren würde, dass mein Herz ihm gehört und er mich ablehnt, würde ich es nicht verkraften weiterhin hier zu sein. Schweigen und eine seltsame Spannung schwängert die Luft.

“Verrätst du mir wer?”, sagt er stockend.

“Kenne ich diese Person von früher?”, fügt er hinzu. Was soll ich ihm antworten? Die Wahrheit?
 

Ich zögere.

“Ja, du kennst die Person, aber es ist unwichtig”, sage ich nuschelnd.

“Wenn nicht sogar unmöglich”, kommt es noch undeutlicher von mir. Sasukes irritierter Blick liegt auf mir.

“Wer, Hinata?”, es klingt nicht nach einem Befehl, eher nach einer Bitte und sein sanfter Ton bringt mich dazu, meine Verschwiegenheit zu überdenken. Was sollte auch schon geschehen, wenn er es weiß?
 

Mehr als mich ablehnen kann er nicht, außerdem wird er mich in ein paar Tagen bestimmt gehen lassen, wenn ich Glück habe und dann sehe ich ihn nie wieder oder er bringt mich zu seinem Vater und spätestens bei dieser Entscheidung habe ich keine andere Wahl, als zum einzigen Mittel zu greifen, was mir in solch einer Situation noch nützen kann: Selbstmord.
 

Meine Entscheidung ist getroffen, mein Blick festigt sich und Sasukes Miene wirkt für eine kurze Zeit überrascht, doch dann ziert abermals diese nichts-aussagende Mimik seine Gesichtszüge.
 

Ich atme tief durch und lege mir Worte zurecht. Wenn er schon den Namen erfahren will, soll er auch eine Erklärung meinerseits bekommen, denn Sasuke würde mir eine einfache Liebeserklärung nicht so einfach abnehmen - dafür ist er mir gegenüber, dem Feind, doch zu misstrauisch.
 

“Meine Gefühle für diese eine Person reichen schon weit zurück, Sasuke. Damals habe ich in der Akademie begonnen, für ihn zu schwärmen. Wir wurden sogar so etwas, wie Freunde und dann hat sich ein weiteres Gefühl dazu gesellt. Ich verliebte mich. Besonders seine sanfte und zuvorkommende Art hat mich fasziniert und dieser besondere Glanz in seinen Augen, wenn er mich angesehen hat, brachte mein Herz dazu, wild zu klopfen, doch ich wusste, dass ich keine Chance gegen die anderen Mädchen hatte - sie sahen um Längen besser aus als ich”, ich schweige kurz, rufe die Erinnerungen an damals wieder hervor.
 

Bilder aus der Vergangenheit manifestieren sich in meinem Gehirn. Ein kleiner, schwarzhaariger Junge mit einem sanften Lächeln im Gesicht und die freundlichsten Augen, die ich je gesehen habe. Er lächelt mich an und ich weiß noch, dass ich vor Verlegenheit rot geworden bin.

“Dann ist der Krieg ausgebrochen und meine Hoffnung, ihn jemals wieder zu sehen, schwanden mehr und mehr dahin. Also stürzte ich mich in Arbeit. Erst waren es noch Schulaufgaben und natürlich die Kampfausbilung. Später habe ich dann mit meiner besten Freundin begonnen, eine Ausbildung zur Iryonin zu machen. Leider wurde sie vor wenigen Wochen von deiner Sippe entführt und jetzt liegt nicht nur die gesamte Verantwortung meiner Nachfolge als Sippenerbin, sondern eigentlich auch die Verantwortung als Leiterin der medizinischen Versorgung auf mir!”, ich halte inne und atme tief durch. Sasuke hört sich schweigend alles an - er fällt mir nicht einmal ins Wort.
 

“Doch das alles kann ich ertragen, denn auch, wenn ich mir verboten habe, an ihn zu denken, hat mir die winzige Hoffnung, ihn vielleicht eines Tages im Kampf gegenüber zu stehen, ihn wieder zu sehen, aufrecht erhalten. Seine Person ist es, warum ich noch nicht an meine Grenzen gestoßen bin”, wieder schweige ich kurze Zeit und gerade, als Sasuke den Mund aufmacht, um mir wahrscheinlich zu sagen, dass ihn meine Beweggründe nicht interessieren, sondern nur der Name desjenigen, spreche ich schnell weiter.
 

“Ich liebe diese Person von ganzem Herzen, Sasuke, und ich würde mir nichts sehnlicher Wünschen, dass er genauso fühlt und wir zusammen sein können, doch auch wenn er so fühlt wie ich, könnten wir unmöglich zusammen sein, denn die Feindschaft unserer Sippen würde das verhindern. Darum habe ich solche Hoffnungen in deiner Antwort gelegt. Es würde bedeuten, dass mein Warten nicht umsonst war, verstehst du?”, meine Stimme ist brüchig geworden und von Wort zu Wort fällt es mir schwerer zu sprechen.
 

Ich habe fast alles gesagt, und jetzt liegt es an Sasuke, ob ich ihm mein größtes Geheimnis auch noch anvertraue - meine Liebe zu ihm, die ich all die Jahre in meinem Herzen verschlossen habe.

Sasuke schweigt, nur das leise Zirpen der Grillen und hin und wieder das Rauschen des umstehenden Blätterwerks durchdringt die Stille der Nacht. Ein Räuspern seitens Sasukes lässt mich leicht erschrecken.
 

“Du scheinst tiefe Gefühle für diesen Mann zu hegen”, sagt er tonlos. Sein Blick gleitet zur Seite.

“Irgendwie beneide ich denjenigen um deiner Gefühle”, meint er und sieht mich wieder an.

“Sagst du mir, wer so lange schon in deinem Herzen ist?”, fragt er vorsichtig und beißt sich nervös auf die Unterlippe. Ein sanftes Lächeln umspielt meine Lippen.
 

Ich trete ein paar Schritte auf ihn zu, beobachte, wie er unentschlossen seinen Blick hin und her wandern lässt, ehe ich nur noch ein paar Zentimeter von ihm entfernt stehe. Vorsichtig lege ich meine Hände auf seinen Schultern ab und irgendwie bin ich überrascht, dass Sasuke es geschehen lässt. Ich stelle mich auf die Zehenspitzen, beuge mich vor bis zu seinen Lippen.
 

“Ich liebe dich, Sasuke Uchiha. Schon so lange”, hauche ich und lege meine Lippen flüchtig auf seine, ehe ich mich schnell wieder von ihm löse und auf Abstand gehe. Geschockt steht Sasuke da, starrt mich an und seine Augen spiegeln Verwirrung, Unglauben und so etwas, wie Trauer wider. Enttäuscht und traurig darüber, dass er wirklich nicht so fühlt wie ich, wende ich mich von ihm ab. Es ist besser, wenn ich zurück in die Höhle gehe. Wolken ziehen auf, der Wind nimmt zu und wenn ich mich nicht erkälten will, um flüchten zu können, sollte ich mich besser in die windgeschützte Höhle begeben und etwas schlafen.
 


 

In Gedanken versunken merke ich nicht, wie Sasuke mir hinterher läuft, nur seine Finger um mein Handgelenk lassen mich stehen bleiben und aus meinen Gedanken aufschrecken. Mit einem Ruck wirbelt er mich zu sich herum und drückt seine Lippen auf meine. Ich realisiere nur sehr langsam, was hier gerade geschieht, doch schnell schließe ich meine Augen und erwidere seinen Kuss und in meinem Inneren tobt ein wilder Sturm aus den verschiedensten Gefühlen.
 

Sasuke presst mich stärker an sich, fährt sehnsüchtig über meine Lippen, beißt sanft hinein und zwingt mich dazu, meine Lippen zu teilen. Schnell drängt er seine Zunge in meine Mundhöhle und ich spüre, wie er sie nach und nach abtastet, schlussendlich meine Zunge anstupst. Ich kann ein Aufkeuchen nicht verhindern, doch durch den Kuss ist er gedämpft. Sasukes Griff verhärtet sich abermals, aber es tut nicht weh - viel eher fühlt es sich an, als würde er Angst haben, dass ich verschwinden würde, wenn er mich loslassen würde.
 

Ich bin gerührt. Zwar hat er nicht mit Worten offenbart, was er von meinem Liebesgeständnis hält, aber sein Tun sagt mir so viel mehr. Glücklich schlinge ich meine Arme um seinen Nacken. Atemlos trennen wir uns voneinander. Mein Herz hat nie heftiger geschlagen und Sasuke lehnt sich mit seiner Stirn gegen meine - sieht mir tief in die Augen. Ein ehrliches, glückliches Lächeln legt sich auf seine Lippen und ich erwidere es. Nur einen Augenaufschlag später spüre ich erneut seine Lippen auf den meinen, doch dieser Kuss ist anders - sanfter.
 

“Ich bin glücklich über deine Worte, Hinata. Sie bedeuten mir sehr viel”, sagt Sasuke und haucht mir einen weiteren Kuss auf die Lippen, ehe er sich von mir trennt.

“Wir sollten in die Höhle - es wird kalt und so wie die Wolken aufziehen, könnte es wieder regnen”, meint Sasuke und schiebt mich zum Höhleneingang.

“Wie gut, dass gegenseitig gespendete Körperwärme die Kälte abhält”, meine ich und kichere leise. Glücklich ziehe ich Sasuke hinter mir her.
 


 

[Wir können uns nicht aussuchen, in wen wir uns verlieben, aber wir können uns aussuchen,

ob wir diese Liebe leben oder verschließen wollen - und manchmal verschließen wir sie nur, um darauf zu warten, bis der richtige Zeitpunkt gekommen ist, sie zu offenbaren und damit vielleicht mehr zu bewirken.]
 

In dem Moment, in dem Menschen sich verlieben, werden sie zu Lügnern.
 

Harlan Jay Ellison; US-amerikanischer Schriftsteller, Drehbuchautor und Kritiker
 


 


 

~♥~To be continued . . .~♥~
 



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Kommentare zu dieser Fanfic (14)
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Von:  Nujay
2015-10-21T12:32:13+00:00 21.10.2015 14:32
Du schreibst echt toollllll Villt schreibst du bald weiter ,wie es mit den zwei weiter geht :)
Von:  tanyabekas
2014-08-09T16:30:09+00:00 09.08.2014 18:30
Tolles kapi
Von:  L-San
2013-09-22T19:29:57+00:00 22.09.2013 21:29
Abend! ;D

Da bin ich wieder. ;D
Also, das Kapitel an sich fand ich schön.
Bloß kam mir Hinata hier wirklich etwas OOC rüber, irgendwie hatte ich das Gefühl, Sakura vor mir zu haben.
Zwischendurch sind dir ein paar kleine Fehler unterlaufen, aber nicht schlimm, weil sie den Lesefluss kaum stören. ;D
Die Beziehung, oder sagen wir die Entwicklung hast du gut dargestellt.
Mehr habe ich nicht zu sagen.
Bis zum nächsten Mal.
Ach ja, könntest du mir dann eine ENS schicken, sobald ein neues Kapitel erscheint?
;D

LG
L-San
Von:  L-San
2013-09-15T22:59:46+00:00 16.09.2013 00:59
Nachtrag:
Mir ist so eben eingefallen, was ich noch anmerken wollte.
Deine Beistriche - sind zu kurz, sie müssten eigentlich länger sein, da sie sonst eine andere Bedeutung annehmen.

;D

L-San
Von:  L-San
2013-09-15T22:55:09+00:00 16.09.2013 00:55
Hallo! ;D


Ich bin überrascht, was für eine solch interessante FF ich verpasst habe. ;D
Bis jetzt habe ich nur das erste Kapitel gelesen, aber ich bin zuversichtlich, dass ich auch die nächsten mögen werde.
So, aber jetzt erfolgt mein richtiger Review. ;]


Kurzbeschreibung:
Hätte diese FF an meinem Wettbewerb teilgenommen, dann würde sie glatt volle Punktzahl bekommen, denn sie weckt meiner Meinung nach ungemein Interesse!
Die Idee ist mal was anderes, sie ist frisch, und das finde ich gut.
Persönlich mag ich NaruSaku und SasuHina sehr, aber leider gibt es viel zu weniger FFs über sie, von guten ganz zu schweigen.
Man merkt, du hast dir auf jeden Fall viel Mühe bei der Kurzbeschreibung gegeben, und ich finde es ausgesprochen schade, dass sie so wenige Kommentare hat.


Inhalt: Kapitel 1
Den Anfang fand ich gelungen.
Es gab einen fiesen Cliffhänger, und ich bin gespannt, was mit Hinata so alles passieren wird.
Dass sie jetzt nicht stirbt, ist wohl offensichtlich. ;DD
Mir gefällt es, wie du über die Umstände, über die Lage der verfeindeten Klans schreibst, denn das erleichtert uns Lesern das Verständnis.
Zwischendurch wirfst du auch Fragen auf, die einen weiterhin zum Lesen motivieren, wie zum Beispiel, ob Sakura tatsächlich derart schlimm gefoltert wurde, dass sie jetzt ihre ehemaligen "Freunde" vergiftet.
Zwischen den Zeilen kann man viel lesen, was gut ist, da diese FF dann mehr einem Buch gleicht.
Gefühle sind gut umgesetzt.
Das Einzige, woran man arbeiten könnte, wäre Atmosphäre.
Hinata ist draußen in der Natur, also hätte man vielleicht auf alle fünf Sinne eingehen können.
Die kurze Kampfszene war nett. ;D


Charaktere:
Die Charaktere hast du weitestgehend IC umgesetzt.
Einzig Hinata überrascht uns ein wenig, da sie hier doch sehr selbstbewusst zu sein scheint, was vor allem bei der Begegnung mit dem Uchiha deutlich wird.
Sie beleidigt ihn sogar.
Ich lass mich überraschen, ob ihre Entwicklung noch erklärt wird.


Rechtschreibung/Grammatik:
Zwischendurch sind dir kleine Flüchtigkeitsfehler unterlaufen, an manchen Stellen fehlen Kommas, aber nicht schlimm, weil sie den Lesefluss kaum stören.
Im Folgenden werde ich dir nur typische Fehler aufzeigen.

Fehler:
“Auch wir möchten euch herzlich willkommen heißen, Hyuuga-hime-sama.”, sagt Kakashi Hatake, Anführer der dritten Division.
-> der erste Punkt muss weg, da kommt nie eins - bei Frage- oder Ausrufezeichen ist das in Ordnung

“Elendiger Sadist…”, bringe ich mühsam hervor, doch mein Gegner lacht nur schäbig.
-> diese drei Punkte sind falsch gesetzt, sie stehen immer getrennt von den Wörtern, weil sie eben wie als ein Wort betrachtet werden

“Wir haben eine Geheimwaffe mit der wir die Rebellen endgültig vernichten werden und wir, die Sippe Uchiha, wird vollends über Konohagakure no Sato herrschen!”, ein unheimliches Lachen erfüllte die Luft, doch ich grinse nur.
-> wenn du nach einem Satz wie diesen "..." ein Komma setzt, dann sollte danach ein Verb folgen, was hier nicht der Fall war
-> in deinem Fall sollte das Komma weggelassen werden, und das Wort "ein" sollte dann großgeschrieben werden

So, mehr wichtige Sachen habe ich nicht gefunden, glaube ich, und wenn, dann erwähne ich sie beim nächsten Mal.


Schreibstil:
Dein Schreibstil ist gut.
Kann man nicht meckern.
Gefühle sind gut umgesetzt.
Aber Spannung könnte man besser umsetzen, indem man eben mehr auf Körperreaktionen, auf alle fünf Sinne eingeht.
Wie klingen die Worte, was geht in den Köpfen der Charaktere, usw.?
An manchen Stellen hast du geschickt Akzente gesetzt.


Fazit:
Diese FF verspricht großartig zu werden.
Ich werde sie auf jeden Fall verfolgen und sie unterstützen so gut, wie es mir eben geht.
Die Zitate finde ich gut und interessant.
Als Autor weiß ich, wie schwer und mühsam es sein kann, gute und für die Geschichte passende Zitate zu finden.
Du hast sie schön in deine FF eingebracht.
Die Formatierung gefällt mir ebenfalls.
Mach weiter so, und du hast einen treuen Leser und Stammreviewer! ;]
Wann ich zum Lesen komme, weiß ich noch nicht, aber ein Review wird folgen!
Da diese FF erst am Anfang ist und so wenige Kapitel hat, hoffe ich, dass sie auf jeden Fall noch beendet wird.
Wenn nicht, dann kannst du was erleben! ;P
Beschwöre nie den Zorn der Asiaten, denn das bringt Unglück!
;DDDDDD


[L-San]]
Von:  xXMomokoXx
2013-08-13T19:28:40+00:00 13.08.2013 21:28
Bitte bitte schreibe ganz.schnell weiter!!!~
Ich Liebe deine ff und ganz besonders das pairing sasuhina <3

LG xXmomoXx
Ps: über eine Benachrichtigung, sobald es weiter geht, würde ich mich mega freuen :3
Von:  Salzstreuer
2013-05-23T18:23:55+00:00 23.05.2013 20:23
\(*0*)/
Von:  Molaudy
2013-05-11T20:42:24+00:00 11.05.2013 22:42
Haha, jetzt hab ich die Fanfiction bis zu dieser Stellen in einem Zug durchgelesen! xD

Da dieses Pairing ohnehin zu meinen absoluten Lieblingen gehört, gibts in diesem Punkt schonmal nichts auszusetzen. Die Geschichte ist einfach genial und dein Schreibstil unterstreicht das ganze nochmal. Wunderbar! Das Lesen ist richtig angenehm und einfach. Hinata verhält sich zwar etwas anders, als man es von ihr erwarten würde, aber das gibt dem Ganzen nochmal eine eigene Note, die deine Geschichte noch besser macht.
Also als Leserin bin ich rumum zufrieden ;3

Auf die/ das nächste Kapitel freue ich mich bereits!
Liebe Grüße,
Molaudy
Antwort von:  NeedYouInMyLife
12.05.2013 08:36
Danke für dein Kommentar :3

Es freut mich, dass es dir gefällt :)

LG
Von:  santos-w
2013-04-27T18:47:01+00:00 27.04.2013 20:47
So, hab die FF bis jetzt durchgelesen und muss sagen: Hammer!!

ich finde sie richtig klasse^^ und für mich als eingefleischten NaruHina-Fan bin ich von diesem Paring mehr als nur begeistert xD
Die Liebeserklärung von Hina war einfach nur zucker *-* und Sasukes Verhalten ist mal - meiner Meinung nach - so untypisch für ihn, dass es ihn schon wieder richtig sympathisch macht^^

bitte, bitte, schreib ganz ganz schnell weiter^^
lg santos-w
Antwort von:  NeedYouInMyLife
07.05.2013 19:49
Danke für deinen Kommentar :)

Ich werde natürlich so schnell es geht, das nächste Kapitel fertig
schreiben, aber ich bin immer so selbstkritisch und das verzögert meistens
mein Schreiben, weil mir nach dem dritten Mal drüber lesen einige Absätze
absolut nicht mehr gefallen und dann schreibe ich sie komplett um und der Rest muss
dann auch wieder angepasst werden... blablabla...
Tja, so siehts meistens bei mir aus... und wenn mir dann, wie schon den vorigen
Kommentar erwähnt, auch noch andere Ideen in meinem Kopf herumgeistern,
kanns noch länger dauern, aber das Schwerste - der Anfang - ist schon geschafft XD

Ich gebe mir auf jeden Fall Mühe, dass nächste Kapitel noch in den kommenden zwei
Wochen on zu stellen ;) *unter Druck besser arbeiten kann |D)
Von:  Pummelfeechen
2013-04-14T20:49:56+00:00 14.04.2013 22:49
Einen schönen guten Abend :)
Also ich bin hin und weg von diesem Kapitel.
Hinatas Liebeserklärung an Sasuke war einfach zuckersüß, viel schöner als nur "Ich liebe dich" zu sagen :)
Ich hoffe nur für die liebe Hina das Sasuke nicht noch mal so einen Raster bekommt, aber vielleicht lag das auch an seiner Verwirrung über seine eigenen Gefühle.
Bin gespannt wie es nun weiter geht. Ob ihre Liebe besteht...
tschüssing *wink*
Antwort von:  NeedYouInMyLife
23.04.2013 21:58
Schön, dass dir die Liebeserklärung so gut gefällt :)
Ehrlich gesagt, ist es mir nicht einmal schwer gefallen, sie so zu schreiben.
Die schrieb sich wie von selbst XD
Wie es mit den Beiden weitergeht, wirst du bald erfahren ;)
Ideen sind vorhanden und teilweise auch schon zu Papier gebracht, aber
so wie es aussieht, wird es noch ein wenig dauern, da mir momentan
viele Ideen zu OneShots einfallen, die ich einfach schreiben muss, und da
rücken einige meiner FFs für kurze Zeit in den Hintergrund.
Ich versuche trotzdem ein gesundes Maß für die Wartezeiten zwischen den einzelnen
Kapiteln meiner derzeitigen FFs.... auch wenn es nicht immer so klappt x.X

Ich hoffe du bist meinen FFs weiterhin treu
& wir lesen uns zum nächsten Kapitel ;)

Aloha~ ♥


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