Zum Inhalt der Seite

Es war einmal….Sanji das Rasseweib!

Sanji x Zorro
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr lieben Animexxler,

neue und alte Freunde hier! :-) Nachdem vor vielen Jahren meine erste One-Piece-Fanfic recht erfolgreich war, zieht es mich nun einfach zu meinen Wurzeln zurück und freue mich sehr, euch hier meine neue Fanfiction präsentieren zu dürfen! Dieses Mal ist unser süßes Liebespaar von mir aus der Sicht von Sanji geschrieben. Bis die beiden zueinander finden wird zwar noch etwas zeit vergehen, da ich mal versuche es realistisch in die Länge zu ziehen,aber verspreche ich, dass es bis dahin viel zu lachen geben wird :-)

Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir wieder treue Leser werden würdet!

Vielen Dank und jetzt viel Spaß mit meiner neuen Fanfic "Es war einmal….Sanji das Rasseweib!" Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo liebe Animexx-Freunde:-)

Ich wollte mich an dieser Stelle einmal ganz herzlich bei jedem von euch bedanken, der bisher meine Geschichte gelesen und mir vielleicht sogar einen Kommi hinter lassen hat:-) Eure netten Worte waren mir bisher die größte Motivation, die ihr mir hättet geben können! Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn ihr mir noch viele weitere Kapitel treu bleiben würdet;-)
An dieser Stelle von mir vielen lieben Dank und habt viel Spaß bei meinem neuen Kapitel!
Eure Kari:-) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein liebes Hallo an meine lieben treuen Leser! :-)

Bevor ihr anfangt zu lesen, möchte ich euch darum bitten euch eine Packung Taschentücher zu besorgen! Ich habe versprochen, dass die nächsten beiden Kapitel mein erstes kleines Finale bilden und in diesem ersten davon gibt es viel Herzschmerz! Aber keine Sorge, ich bin ein Happy Endfan ;-)

Also macht es euch gemütlich und viel Spaß bei: 8. Das Blütenfest Teil 2 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine lieben Mexxerfreunde :-)

Wieder ist eine Woche vergangen und ich bin stolz darauf euch hier mein erstes kleines Finale präsentieren zu dürfen! Keine Angst danach geht es weiter, aber wenn ihr gelesen habt, dann werdet ihr schon merken, darum ich es so nenne ;-)

P.S: Wer vorher mal gucken möchte, wie ich mir Saniko, Izumo und Danto so vorgestellt habe, der kann gerne mal bei meinen „Charakteren“ vorbeischauen.

Viel Spaß beim lesen!

Eure Kari :-) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine lieben Animexxlerfreune ^_^

es ist wieder soweit! Ich freue mich sehr euch die "lang ersehnte Aussprache" unserer beiden lieblinge hier präsentieren zu dürfen und wünsche euch allen viel Spaß beim lesen :-D

Ganz liebe Grüße!

die Kari ^_^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben!

Hier nun quasi das erste Kapitel meiner neuen Storyline! Genießt die neuen Ereignisse und lasst euch überraschen :-D

Ganz liebe Grüße! Eure Kari_chan! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben!

Ich weiß es ist LANGE her, aber ich bin wieder da :-)

Tut mir sehr leid, dass ich so lange pausiert habe. Aber immer habe ich gedacht, diese FF endlich wieder ins Leben zurückkehren zu lassen. So musste der arme Sanji echt lange auf Zorro warten, doch ich verspreche euch, dass er Belohnt wird.

So hoffe ich sehr ein paar alte Freunde wieder mit dieser Geschichte begeistern zu können und ich freue mich natürlich auch neue Leute mit meiner Geschichte unserer beiden Lieblinge zu erfreuen.

Aber jetzt erst mal viel Spaß, denn....der Tanz beginnt ;-)

GANZ LIEBE GRÜßE eure Kari :-D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine lieben Leser :-)

ich hab ja versprochen, dass es nun in regelmäßigen Abständen weiter geht. Wenn man bedenkt, dass wir WEihnachten hatten, finde ich das sogar gar nicht soooo schlecht, dass ich nun endlich mit dem neuen Kapitel fertig bin ^^

Ich hoffe sehr es gefällt euch!

Ganz liebevolle Grüße,

eure Kathia :-D Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

1. Neuland, in jeder Beziehung!

1. Neuland, in jeder Beziehung!
 

„Land in Sicht!“ hörte ich voller Freude unseren Lügenbaron von einem Kanonier laut vom seinem Aussichtskorb an unserem Hauptmaßt schreien. Endlich würde ich von diesem Schiff runter kommen! Die einzigen Visagen, dehnen ich in den letzten Wochen auf See nicht meinen Fuß ins Gesicht treten wollte, dass waren die reizende Nami, unsere Navigatorin und die sinnlich erwachsene Archäologin Robin! Ich bin Sanji, der Koch dieser Piratenbande, die sich die letzten Wochen definitiv mindestens 100-mal zu oft gesehen hatte! Seit nun fast 3 Wochen waren wir auf dem Schiff, so lange ohne Landgang waren wir ewig nicht mehr auf der Grandline unterwegs, bis der Logport uns endlich zu einer neuen Insel brachte. Am liebsten hätte ich das blöde Teil schon gegen die Wand gepfeffert und darauf bestanden, dass es kaputt war, aber nun nach dieser endlos langen Zeit auf See, war endlich die nächste Insel in greifbarer Nähe! Die Stimmung war zum schneiden dick, seid ganzen 3 Wochen sah ich niemanden außer den beiden reizenden Damen, die ich bereits erwähnte, meinen sadistischen Sklavenhalter von einem Kapitän, dem es nicht mal zu unhöflich war mich mitten in der Nacht aus dem Bett zu schmeißen, wenn er hungrig war, diese lügende Nervensäge Lysop, unseren schon fast peinlich kindischen Schiffsarzt Chopper und am aller schlimmsten von allen Mr. Aufgeblasen, egoistisch, rücksichtslos, großmäulig, hitzköpfig, narzisstisch…
 

„Hey…Koch…was dagegen, wenn ich mir einen von deinen tausend Kochtöpfen hole um meine Socken darin zu waschen?“
 

…Lorenor Zorro! Wie immer, wenn dieser blöde Säbelrassler mich provozierte wo er nur konnte, spürte ich deutlich wie mir eine Ader auf der Stirn zu platzen drohte. Wie in Zeitlupe drehte ich mich mit blitzenden Augen zu ihm herum.
 

„Ja…du dummer Messi kannst es dir vielleicht nicht vorstellen, aber ich habe sehr wohl was dagegen, wenn du dir deine stinkenden Käsesocken in meinen Kochtöpfen wäschst! Und wenn du es wagst trotzdem dir einen aus meiner Küche zu klauen, dann kannst du dir sicher sein, dass ich dir diesen Topf gegen deinen leeren Schädel schleudern werde!“
 

Wie kommt dieser blöde Neandertaler von einem Mann überhaupt auf so absurde Ideen? Genervt steckte ich meine Hand in die Hosentasche und zog meine Zigaretten heraus, schnippte kurz gegen die Packung und zog mir einen Glimmstängel hinaus. Ich war mir absolut sicher, dass ich noch nie zuvor soviel in meinem Leben geraucht hatte, wie in den letzten Wochen…und noch sicherer war ich, dass an mindestens der hälfte all dieser Zigaretten dieser Hornochse schuld war!
 

„Hä? Was regst du dich denn so auf? Wenn ich zwei Brüste und ´nen kurzen Rock hätte, dann würdest du mir sogar meine Socken waschen, du blöder Kettenraucher! Wenn ich was gegen dein ständiges qualmen habe, ist dir doch auch scheiß egal, du Penner!“ gab er mir in seiner platten Bauernsprache zur Antwort.
 

Ich wollte gerade zu einer Gegenwehr ansetzen, da hörte ich laufende Schritte auf unserem Deck. Es war der Rest der Mannschaft, der von Lysops Ausruf angelockt zu unserer Reling lief, in der Hoffnung endlich wieder etwas anderes als Holz, Wasser und dumme Gesichter zu sehen! Nami rannte nur knapp an mir vorbei und in meine Nase stieg der feine süße Geruch von Orangen…nur war leider ihre Stimme dazu nicht ganz so lieblich, wie ich es mir erhofft hatte
 

„Könnt Ihr beiden nicht endlich mal damit aufhören? Ihr habt euch in letzter Zeit schon oft genug grün und blau geschlagen! Freut euch doch wenigstens einmal wie zwei normale Menschen und geht nicht aufeinander los wie rollige Rüden!“
 

Ich liebte diese zornige Stimme! „Ja Namilein, du hast vollkommen recht! Wenn wir an Land sind, dann sollten wir unbedingt zusammen einkaufen gehen, findest du nicht auch?“
 

„Trottel…“ Könnte ich von hinten Zorro hören, was mich wieder bebend einen tiefen Zug von meiner Zigarette nehmen lies…ich hasse diesen Typen!
 

„Lysop und Chopper, setzt die Segel! Lasst unsere Flying Lamp mal einen Zahn zulegen! Ich kann es kaum erwarten mich durch die ganzen Fressbuden zu arbeiten!“
 

begann unser Käpt`n Ruffy Anweisungen zu verteilen und lachte dabei vor lauter Aufregung. Ein leichtes Grinsen breitete sich auf meinen Lippen aus. So nervig der Kleine auch sein konnte, er war in der langen Zeit, die wir nun schon alle zusammen unterwegs waren echt um einiges reifer geworden…naja oder zumindest ein wenig! Außerdem war er immer ein sehr dankbarer Abnehmer von meinem Essen…nur galt das leider für jede verdammte Tageszeit!
 

Eine Stunde später war es endlich soweit! Unser Schiff legte an einem kleinen Steg mit etwas Abstand zu einer größeren Stadt der Insel an. Aufgeregt blickten wir auf die Häuser der Stadt, diese Insel schien wirklich viel zu bieten! Ich konnte nicht erkennen was alles war, aber die ganzen Stoffbanner mit Namen darauf zeigten, dass es zahlreiche Geschäfte geben musste! Sogar einen Tempel konnte man etwas weiter im Landesinneren erkennen.
 

„Was machen wir jetzt?“ Fragte Chopper etwas unsicher und setzte sich dabei wie ein Stofftier auf die Reling.
 

„Feiern gehen!“ war das einzige was unser Käpt`n dazu zu sagen hatte…Typisch!
 

„Ich schlage vor, dass wir erst mal unsere Vorräte aufstocken, wir haben ja fast nur noch trockenes Brot zu essen.“
 

Gab Robin, vernünftig und so weiße erwachsen wie sie nun mal war, von sich.
 

„Das ist eine gute Idee Robin, ich werde mich um die Einkäufe kümmern, dabei kann ich unsere Essenspläne für die nächsten Tage machen. Wer weiß, vielleicht finde ich ja sogar ein paar exotische Früchtchen!“
 

Konnte ich mir bei dem Gedanken auf hübsche Inselbewohnerinnen nicht verkneifen.
 

„Na toll, dann können wir eh alle auf dem Schiff bleiben, wenn unser perverser Koch uns direkt am ersten Tag hier ne Strafe wegen sexueller Belästigung der einheimischen aufhalst!“
 

Hörte ich ein leises, grausames flüstern, in der tiefsten Stimme, die sich auf unserem Schiff befand…unser herzloser Schwertschwinger!
 

„Na und? Wenn du unterwegs bist, dann müssen wir Angst haben, das wir die ganze Insel auf dem Hals haben! Du machst dir doch schon Feinde, wenn du nur versuchst jemanden freundlich anzulächeln, du brutale Aggro-Visage! Sogar wenn du nett aussehen willst, siehst du noch aus wie ne wild gewordene Bestie!“
 

„Leute es reicht echt!“ Protestierte Nami.
 

„Ja, lasst uns lieber ein bisschen Spaß haben!“ stimmte Lysop ihr zu.
 

„Ich schlage vor, dass wir alle ein bisschen Party machen gehen!!! Ich hab Hunger!!! Ich gebe euch allen einen Tag frei! Verstanden? Jeder macht was er will und worauf er Lust hat und morgen früh macht uns Sanji ein tolles Frühstück!“

Unsere Damen begannen zu lachen, bei der Entschlossenheit unseres Anführers uns einen Urlaubstag zu geben. Na gut….dann würde ich uns erst essen kaufen gehen und dann ein wenig die Damenwelt dieser so vielversprechenden Insel unsicher machen!
 

2 Stunden später:

So hatten wir uns nun alle getrennt und gingen unsere eigenen Wege, diese so beeindruckende Insel zu erkunden. Ich war nun bereits eine ganze Weile auf den Straßen der Stadt unterwegs und hatte bereits einen Korb voll mit Essen eingekauft und ein paar Rosen für Nami und Robin besorgt. Einige der Früchte hatte ich noch nie zuvor gesehen, die freundliche Verkäuferin hatte mir jedoch versichert, dass sie alle samt köstlich seien und was wäre ich für ein Koch, wenn ich meiner Crew nicht auch etwas Abwechslung bieten würde! Außerdem hatte ich erfahren können, dass diese Insel „Senpai-Island“ hieß. Als ich fragen wollte warum, war ich leider auch schon aus der Schlange an der Kasse gedrückt wurden! Rüpel gab es echt überall auf den weiten Weltmeeren! So schlenderte ich weiter durch die Straßen. Hier gab es wirklich alles! Musikanten saßen auf den Straßen und unterhielten die Leute mit ihren Melodien und Gesang. An jeder Ecke gab es die verschiedensten Geschäfte, ich hätte sogar schwören können, an einem Dojo mit trainierenden Schwertkämpfern vorbeigekommen zu sein. Das würde Zorro bestimmt gefallen…was mir natürlich total egal war, ich hoffte der Trottel würde das Dojo mit seinem schlechten Orientierungssinn niemals finden. Außerdem sahen die Häuser alle sehr exotisch gebaut aus….als wären überall Künstler am Werk gewesen. Diese Insel musste sehr reich sein. Und das seltsamste, hier gab es an den Docks noch mehr Piratenschiffe als nur unseres. Aber man konnte nirgendwo etwas hören, dass nach ärger klang. Diese Insel musste echt einmalig auf der ganzen Welt sein!

Beeindruckt sah ich mich weiter um, als mein Blick auf einmal wie versteinert stockte! Ich konnte meinen Kopf nicht mehr bewegen, so nahm mich dieses unglaublich schöne Geschöpf, dass ich vor mir sah, in meinen Bann!
 

„WOW!“
 

Drang es aus meinem Mund wie aus einem dummen Hornochsen….fehlte nur noch dass ich anfing zu sabbern. Ein paar Meter vor mir stand die wohl schönste Frau, die ich in meinem ganzen Leben je gesehen hatte! Es war ein engelsgleiches Wesen, in einem eleganten geblümten Kimono gekleidet. Langes wellendes braunes Haar schmückte wunderschön ihr Gesicht, das leicht rosig geschminkt war. Aber das unglaublichste war ihr Lächeln. Dieses Lächeln war so unfassbar süß, dass ich am liebsten zu einer Zuckerpfütze geschmolzen wäre!

Wo kam dieses bezaubernde Geschöpf nur her? Sie stand vor einem Theater und verteilte Handzettel zu einer Aufführung, was sie gleich noch viel süßer machte.
 

„Hallo du niedlicher Engel!“

Rief ich ihr entzückt entgegen, doch was war das? Sie begann zu schwanken, als würde es der jungen Dame schlecht gehen. Besorgt ging ich schnell auf Sie zu
 

„Hey…Miss, ist alles okay?“
 

Doch da war es schon zu spät, diese schöne Frau fiel schwach zu Boden. So schnell ich konnte rannte ich los und packte im letzten Moment unter Ihren Rücken und fing sie auf, bevor Sie auf die Straße fiel. Auch wenn ich mir sorgen machte, so konnte ich mein Glück mit dieser schönen fremden Frau in meinen Armen kaum fassen. Charmant wie ich nun mal eben war, zog ich eine der Rosen aus meinem Korb und hielt sie ihr entgegen.
 

„Entschuldigen Sie bitte, ist alles in Ordnung?“ Ich fühlte wie die junge Dame tief einatmete und zu blinzeln begann. Sogar das sah einfach zum fressen niedlich aus!
 

„Verzeihen sie bitte, aber ich bin ein Gast auf dieser Insel und habe mich nach dem schönsten, was diese Festland zu bieten hat umgesehen und dann sah ich plötzlich Sie, wie Sie zu Boden fielen…da dachte ich mir, dass muss Schicksal sein!“
 

Sprach ich zu diesem elfenhaften Geschöpf in meiner schönsten Sonntagsstimme.

Langsam schien sie ihre Umgebung wieder war zu nehmen, blickte auf meine Arme, die sie hielten.
 

„Bitte? Was sagen Sie da? Endschuldigen Sie bitte….ich habe so wenig geschlafen die letzten Nächte und zum essen kam ich vor lauter Arbeit ebenfalls nur sehr wenig….ich hatte wirklich Glück, dass sie da waren, mein Herr.“
 

BINGO! War das einzige was ich denken konnte, als sie mich mit diesem unglaublichen Lächeln ansah.
 

„Das ist ja schrecklich! Ich mache ihnen einen Vorschlag, sie nehmen meine Rose als Geschenk an und weil sie mir damit eine unglaubliche Freude machen, werde ich Sie dafür zum essen einladen, klingt das fair für so eine Schönheit wie sie?“
 

Entzückt begann Sie zu kichern und richtete sich aus meiner Umarmung auf
 

„Da habe ich aber Glück, dass mich so ein Gentleman gefunden hat. Na gut, aber ich habe nicht lange Pause, dass mache ich nur, weil sie so ein Kavalier sind.“
 

Aber hallo und was für einer! Dachte ich mir stolz. So gingen wir in ein Cafe gegenüber von dem Theater, wo dieser Engel gearbeitet hatte. Ich schob ihr den Stuhl zurück und sie setzte sich elegant mit ihrem niedlichen Kimono darauf. Nachdem wir bestellt hatten sah ich sie erneut bewundernd an, was sie zu bemerken schien
 

„Also, was verlangt mein Retter für seine gute Tat?“
 

Das war meine Chance, mich ein wenig bei ihr einzuschleimen! Schließlich war ich ein Profi in der Kunst Frauen um den Finger zu wickeln.
 

„Nichts außer ihren Namen.“
 

„Mein Name? Oh Ja, wie dumm von mir! Ich heiße Izumo. Aber meine Freunde nennen mich Momo.“
 

„Momo? Wie entzückend! Der Name passt zu Ihnen, er ist genauso reizend wie ihr Lächeln.“
 

Die junge Izumo begann vor meinen Augen zu kichern und sich vornehm den Kimonoärmel vor den Mund zu halten. Ich konnte mein Glück kaum fassen, 3 Wochen in der Hölle mit lauter Idioten auf einem Schiff gefangen hatten sich hierfür alle mal gelohnt. In diesem Moment kam auch schon das Essen und ich sah, wie Izumo wie ein wild gewordener Kerl anfing absolut ohne Grazie und Eleganz das Essen in sich hineinzuspachteln.
 

„Äh…“ Mehr brachte ich zu diesem seltsamen Bild nicht über meine Lippen.
 

Beschämt hörte sie auf „Oh es tut mir leid!“
 

„Nein, schon gut, du sagtest ja bereits, dass du schon lange nichts mehr gegessen hast. Ich bin Koch musst du wissen und ich hasse es, wenn Menschen hungern müssen.“
 

„Ja es ist schrecklich! Ich muss so hart arbeiten! Aber ich habe es mir ja so ausgesucht! Es ist mein größter Traum in diesem Theater zu arbeiten musst du wissen. Dafür habe ich in meiner alten Heimat alles aufgegeben. Siehst du das Theater da drüben wo du mich gefunden hast?“ zeigte sie mit ihrem Zeigefinger auf einen großen und sehr beeindruckenden Tempel.

„Dieses Theater heißt „Bijutsu – Das Haus der Künste“ und ist voll mit den begabtesten und besten Schauspielern der gesamten Grand Line! Es ist für jeden Theaterfan ein Traum hier arbeiten zu dürfen. Nur bin ich noch in der Probezeit und bekomme kein Geld. Ich arbeite so hart ich kann und schlafe deshalb kaum. Aber ich habe noch gut 4 Stunden diese Handzettel für die nächste Aufführung zu verteilen“
 

Ergriffen vor lauter Dramatik nahm ich ihre Hand „Das ist alles so wunderschön und schrecklich Traurig zugleich! Du musst wirklich ein Engel sein! Ich drücke dir so die Daumen, dass du dir deinen Traum erfüllen kannst! Und weißt du was? Ich werde dich sogar dabei unterstützen! Ich werde diese vier Stunden für dich deine Arbeit machen und du wirst in dieser Zeit etwas schlafen gehen! Danach kommst du mich abholen und wir machen uns zu zweit noch einen schönen Abend, was hältst du davon, mein süßes Bienchen?“
 

Jetzt hab ich sie! Dachte ich mir absolut siegessicher. Ich würde heute sicher nicht die Nacht alleine verbringen! Fühlte ich mich so diabolisch, als würden mir jeden Moment kleine Teufelshörner aus den Haaren wachsen!
 

„Das würdest du für mich tun? Einen absolut fremden? Das ist ja so großzügig!“
 

vollkommen glücklich beugte sie sich zu mir nach vorne und gab mir einen Kuss auf die Wange….ich war im Siebten Himmel! Das hier musste das Paradies sein! Wer braucht schon den All Blue, wenn er diesen süßen Engel haben konnte?
 

„Das ist ja so lieb von dir! Dann komm, gehen wir schnell ins Theater und verwandeln dich in eine hübsche Frau! Dann kannst du hier für mich weiter machen, okay?“
 

Immer noch taumelnd im Liebesglück nahm ich ihre Worte nur sehr schwach war, während ich mir in meinem Kopf schon ausmalte, wie einmal unsere Kinder aussehen würden!
 

„Ja genau, dass ist gar kein Problem, gehen wir nur grade kurz eine Frau aus mir machen und dann…WAS?“
 

Erschrocken riss ich meinen Mund weit auf…..vergas vor lauter Panik das Atmen, meine Hände begannen zu zittern, als ich abwechselnd von Ihrem Gesicht auf dass Theater und wieder auf ihr Gesicht sah.
 

„Ab…ab…aber…aber…“ erhob ich meine Hand und zeigte geschockt und absolut fertig mit den Nerven auf Sie.
 

„Ja was ist denn? Wusstest du nicht dass ich ein Mann bin? Hast du mich echt für eine Frau gehalten. Das hier ist ein Kabukitheater, wusstest du das nicht?“ wieder hörte ich dieses süße Lachen, doch dieses Mal fand ich es alles andere als süß.
 

„Willst du mich verarschen?“ schrie ich IHN böse an.
 

„Nein…hier schau!“ Sprach er, als er den Hals seines Kimonos öffnete und ich seine nackte und absolut für eine Frau viel zu Flache Brust sehen konnte.
 

Oh mein Gott! Das durfte nicht war sein, dass war ein absoluter Alptraum! Da hatte ich mal Glück mit einer Frau und dann war es ein Kerl….ein Kerl der mich geküsst hat! Ganz ruhig…das heißt noch lange nicht, dass ich eine dumme Schwuchtel war….ich wusste ja gar nichts davon! Das war alles eine böse Täuschung!
 

„Okay komm mir nicht mehr zu nahe!“ Hielt ich ihm abwehrend mein Messer und meine Gabel entgegen.
 

Beleidigt schloss er wieder seinen Kimono „Das ist aber gar nicht nett von dir! Ich bin ein Kabuki-Schauspieler, hast du etwa noch nie etwas von Kabuki gehört? Wir Schauspielern Frauen, ganz traditionell wie früher. Frauen durften früher kein Theater spielen, da war das war wir machen absolut normal! Jeder Künstler kennt das doch! Dieses Theater war vor hunderten von Jahren fast schon Heilig! Aber ich muss ja sehr gut sein, wenn du mir die Frau abgekauft hast.“ Lächelte er nun wieder.
 

Wie ein begossener Pudel lies ich meine Arme wieder sinken und sah Izumo ein wenig beleidigt an „Ja…das hast du toll gemacht…bitte versprich mir, dass du das niemals jemandem erzählst! Ich bin nämlich ein gestandener Mann, alles klar? Wenn jemand erfährt, dass du mich geküsst hast…ich wüsste da jemanden, der mich mein Leben lang mit diesem Wissen Quälen würde!“ natürlich meinte ich Zorro.
 

„Na gut, einverstanden…aber was ist jetzt mit dem Gefallen den du mir tun wolltest? Ich arbeite von morgens bis abends für meinen Traum und wenn ich das Geld nach meiner Probezeit nicht bekomme, dann bin ich schon bald verhungert! Bitte! Es soll dein Schaden nicht sein! Ich kann dich gerne heute Abend nach der Arbeit ein paar schönen Freundinnen vorstellen von mir vorstellen, wenn es dir mit echten Frauen besser geht!“
 

„Hm…“ Noch einmal sah ich Ihn mir intensiv an. Izumo war eindeutig ein schönes Kerlchen….natürlich nur wenn man bedenkt dass er sehr weibliche Züge hat. Und in Ordnung scheint er auch zu sein….jeder Mensch sollte einen Traum haben…auch wenn seiner echt etwas merkwürdig für meinen Geschmack war! Außerdem wollte ich nicht, dass er verhungern müsste!
 

„Na gut, einverstanden. Aber das mit dem «zu einer Frau machen» dass war jawohl ein Witz oder?“
 

„Nein, um meinen Job zu machen, musst du so weiblich sein, wie es nur geht…aber keine Sorge, wir werden eine wunderschöne Frau aus dir machen, mit deinem Gesicht und deiner Figur wird das kein Problem sein!“ kicherte er wieder.
 

„Bitte? Was soll dass denn heißen???“ Ich war erledigt! Aber was brauchte mir der Widerstand? Ich hatte es versprochen.
 

„Na gut…ich gebe mich geschlagen…mach eine Frau aus mir!“
 

Später auf dem Marktplatz:

„Bitte besuchen Sie unsere Vorstellung! Sie werden diesen Abend voller Wunder niemals vergessen…hihihi!“
 

Gott, ich könnte jedes Mal Kotzen, wenn ich das sagte!!!! Zwei Stunden stand ich nun schon hier vor dem Theater auf der Straße und verteilte diese Handzettel.

Izumo war total begeistert gewesen, als er mich so umgeschminkt gesehen hatte. Ich musste ehrlich zugeben, wenn ich mich so auf der Straße treffen würde, dann würde ich mich auch unbedingt abschleppen wollen! Es war ein seltsames Gefühl, diesen engen blauen Damenkimono zu tragen, ebenso wie die lange blonde Perücke .Außerdem waren die ganzen Blumen in meinen Haaren sehr schwer, aber dass aller schlimmste, dass war die Schminke in meinem Gesicht! Da mein Kimono eine rosa Bauchbinde von Izumo bekommen hatte, musste ich natürlich auch so eine dämlich Schwule rosa Schminke auf meinen Augen und meinen Lippen tragen! Ich würde sterben, wenn mich jemand von unserer Mannschaft so sehen würde! Doch zum Glück war dieses Viertel sicher zu kultiviert, als dass irgendjemand aus meinem Piratenteam hier rumlaufen würde.
 

„Darf ich bitte so einen Zettel?“ Kam ein junger Mann auf mich zu, der mich schon fast ein wenig zweideutig anstierte.
 

„Aber natürlich! Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Abend, hihihi!“
 

Wieder musste ich gegen einen aufkommenden Kotzreiz ankämpfen! Diese Kerle sollen mich nicht so mit Ihren Blicken ausziehen! Das ist ja widerlich!!!!! Wussten die nicht dass ich ein Mann war? Oder noch viel schlimmer: Wussten die etwa dass ich ein Mann war?
 

„Schau mal Mama, die ist aber schön!“ sah ich hinter mir ein Kind mit dem Finger auf mich zeigen. Ich lächelte weiter in die andere Richtung und tat so, als hätte ich es nicht gehört.
 

„Aber Yumi, so etwas macht man nicht! Ja er ist wirklich sehr schön. Das ist ein Mann, weißt du? Das ist ein Kabukikünstler! Das sind ganz besondere Schauspieler, dass können nur die schönsten Männer auf der Welt machen.“
 

Hörte ich die Mutter leise hinter mir erklären, was mich irgendwie fröhlich lächeln lies.

Natürlich steckte ich nicht gerne in diesem Aufzug, dass war ja total albern, schließlich war ich zwar ein toller Hecht und für einen männlichen Mann sehr schön, aber so was hier war echt nichts was auf meiner To-Do-Liste stand.

Mein einziger Trost war, dass ich dieses ganze Affentheater nur noch zwei Stunden mitmachen musste, dann war ich hier fertig und es musste wirklich NIEMALS jemand hiervon erfahren!

Vollkommen in Gedanken versunken merkte ich erst jetzt, wie ein paar Äpfel zu meinen Füßen rollten und um mich herum zum stehen kamen. Wo kamen die denn her? Wer ist denn hier so gesundes Obst am verschwenden? Ohne weiter darüber nachzudenken bückte ich mich und begann sie in meinem Korb einzusammeln.
 

„Ey, sorry! Entschuldigen Sie bitte! Ich muss über so`n paar doofe Eimer gestolpert sein, hab ich Ihnen weh getan?“

Hörte ich plötzlich eine tiefe Stimme näher kommen. Langsam drehte ich mich in meiner Hocke um, als ich merkte, dass eine andere männliche Person sich ebenfalls zu mir bückte und begann die Äpfel aufzusammeln.
 

„Ne schön gut, ist nichts…“

war alles was ich raus brachte, als sich mein Blick und der Blick des anderen Mannes trafen. Oh nein…oh nein! Von allen Männern dieser Insel, von allem Männern auf der gesamten, verdammten, großen Grand Line stand ER vor mir, stand tatsächlich ER vor mir…..ZORRO!

Ich riss meinen Mund sperrangelweit auf. Das war ein absoluter Alptraum! Ich brachte kein Wort mehr raus, meine Hände begannen zu schwitzen….sicher war mein Gesicht gerade so rot wie eine Tomate…bitte lieber Gott, lass mich jetzt einfach sterben! Zorro sagte nichts, er blickte mich mit großen Fragenden Augen an, war wohl mindestens so geschockt wie ich.

Warum sagt er denn nichts? Sicher war er gerade dabei sich etwas wirklich Grausames auszudenken, was er mir an den Kopf werfen konnte! Nach diesem Tag würde ich mir die alten Beleidigungen wie „Kettenraucher, Brötchen über der Spüle Aufschneider, Glimmstängelsuchti“ zurückwünschen, da diese in seinem gerade ratterndem Schädel sicher jeden Moment durch „dumme Tunte, Pussy, eklige Schwuchtel“ ersetzt wurden. Ich war erledigt, meine Männlichkeit war dahin! Jeden Moment würde ich all meine Ehre verlieren und zu einer Witzfigur werden…
 

Fortsetzung folgt…

2. Zorro, dass unbekannte Wesen!

Eine gefühlte Ewigkeit sah ich in dieses verwirrte Gesicht von Zorro, versuchte mich am Ohnmächtig werden zu hindern. Sanji, keine Panik! Sprach ich zu mir selbst. Ich muss einfach ganz schnell entweder mich oder Zorro töten, dann wird es niemals jemand erfahren! Und um uns herum wird ebenfalls keiner irgendeinen Verdacht schöpfen, schließlich sind wir vor einem Theater! Ich erzähle, wenn ich seine Leiche beseitige einfach, dass wir für ein Stück Proben.
 

„Äh…..“ sah ich nun, wie sich langsam Zorros Mund öffnete und er ansetzte etwas zu sagen. „Entschuldigung….kennen wir uns?“
 

WAS? Dieser dumme Neandertaler erkennt mich gar nicht? Ich wusste in diesem Moment nicht ob ich lachen oder weinen sollte.

„Kennen? Nein, ich habe Sie noch nie gesehen, niemals in meinem ganzen Leben, hihihih!!!“

kicherte ich total dämlich in der weiblichsten Stimme, die mir meine Stimmbänder erlaubten.
 

„Ne, dass ist unmöglich. Sie haben total recht….an so`n hübsches Gesicht würde ich mich erinnern!“ lächelte Zorro mich mit seinem schönsten Sonntagslächeln an. Was sollte das denn jetzt? Hatte Zorro das gerade wirklich gesagt? Dieser dumme, ungebildete Holzfäller? Allein wie freundlich er guckte….so hatte ich unseren Schwertkämpfer noch nie gesehen. Mir war nicht mal bewusst, dass Zorro überhaupt freundlich sein konnte! Ob er mich verarschte und nur so tat, als würde er mich nicht erkennen? Wie auch immer, ich sollte nicht so blöd sein, es drauf ankommen zu lassen.
 

„Äh, vielen Dank.“ War das einzige, was ich vor lauter Verwunderung über die Lippen brachte. Zorro stand aus der Hocke auf und mein Blick folgte ihm nach oben, immer noch verwirrt auf sein Gesicht starrend, innerlich dagegen ankämpfend ihm sein dummes Grinsen aus dem Gesicht zu treten.
 

„Sorry noch mal! Ich hoffe ich habe ihnen nicht wehgetan!“ Zorro machte eine kurze Pause, als würde er überlegen, ob er aussprechen sollte, was ihm schon fast auf der Zunge lag

„Wenn sie mir die dumme Frage erlauben, ich bin erst seit heute auf dieser Insel, ich weiß gar nichts über diesen Ort, kenne niemanden und ich weiß nicht mal, wie lange ich hier bleiben muss…könnten sie mir vielleicht ein wenig von der Stadt zeigen? Ich hab ´nen Orientierungssinn wie`ne blinde Katze mit verstauchten Pfoten….und das ist nich übtertrieben! Meine Mannschaft könnte ihnen das bestätigen. Könnten sie mir vielleicht diesen Gefallen tun?“ fragte er fast schon in einem bittenden Tonfall, als er mir hilfsbereit seine Hand zum Aufstehen entgegenstreckte.
 

Was sollte ich denn jetzt tun? Ratlos starte ich auf seine Hand, die von der Symbolik einer Zusage gleich kam. So ein Mist! Natürlich wollte ich nicht den Reiseführer für diesen Blödmann spielen, nachher würde er mich doch noch erkennen. Ich musste mir ganz schnell etwas einfallen lassen. Hilfesuchend fiel mein Blick wieder auf die Handzettel, die ich noch weitere zwei Stunden zu verteilen hatte. Sanji, du bist ein Genie! Da mir nichts anderes übrig blieb, griff ich nach Zorros Hand und lies mir von ihm nach oben helfen. Es war irgendwie seltsam seine Hand zu nehmen, geschweige denn davon wie seltsam es überhaupt für mich war von dem Trottel überhaupt Hilfe anzunehmen, aber wenn ich unhöflich war, würde er vielleicht Verdacht schöpfen!
 

„Vielen Dank, sie sind wirklich sehr freundlich.“ Sprach ich zu ihm, hatte aber das Gefühl, dass das wohl die größte Lüge war, die ich jemals in meinem Leben ausgesprochen hatte! Für diese Lüge hätte ich es verdient, dass jeden Moment ein Blitz in mich einschlagen würde.
 

„Aber leider habe ich keine Zeit, so gerne ich ihnen auch die Stadt zeigen würde!“ grinste ich ihn triumphierend an. „Sehen sie, ich muss leider arbeiten, wenn ich diese Handzettel nicht verteile, dann könnte ich meinen Job verlieren und dann würde ich verhungern. Also kann ich leider nicht, so gerne ich auch mit ihnen ein wenig spazieren gehen würde.“
 

Bingo! Damit war ich aus dem Schneider und niemals wieder würde ich einen Damenkimono tragen müssen, schließlich würde auch ein Rücksichtsloser Rüpel wie Zorro nicht wollen, dass eine hübsche Dame wegen seinem Egoismus Ärger bekam!
 

„Oh, kein Ding! Versprechen sie mir, dass sie in `ner halben Stunde noch hier sind, okay?“
 

„Was? Warum?“ Alles anschließende passierte so schnell, dass ich nicht mehr reagieren konnte. Zorro zog mir die Handzettel aus meinem Griff und lief davon. „Hey?“ war das einzige, was ich ihm noch nachrufen konnte, doch da war er bereits nicht mehr zu sehen. Dieser Spinner! Was hat er denn vor? Das ist doch die Werbung für das Theater, will der Grobian die etwa wegwerfen? Wenn irgendeiner die Zettel im Müll findet, dann bin ich erledigt! Außerdem bin ich dann Schuld, wenn Izumo gefeuert wird. Es war gar nicht so einfach gewesen, Izumos Chef davon zu überzeugen, dass ich gerne aushelfen würde auch ohne Geld dafür zu verlangen. Es war echt nett, wie Izumo sich für mich eingesetzt hatte. Wenn man davon absah, dass ich diesen Quatsch hier gar nicht tun wollte! Was soll ich denn jetzt tun? So blieb mir nichts anderes übrig als abzuwarten, schließlich hatte der dumme Schwertheini ja versprochen wieder zu kommen.
 

Die Minuten vergingen, in denen ich auf der Straße auf und abging, meine Gedanken kreisten um das Chaos das ausbrach, wenn Zorro nicht wieder kommen würde und schweiften schließlich vor lauter Langeweile ab in, ob meine Schritte in diesem Kostüm auch klein genug waren, dass man mir den graziösen Gang einer Frau abkaufte. Sanji…jetzt war es passiert! Ich musste aufhören, wie eine Frau zu denken, der nächste Schritt zur Tunte war nicht mehr weit entfernt!
 

„Hey!“ hörte ich die lachende Stimme von Zorro. Ich blickte auf und sag, wie er wieder auf mich zu gerannt kam „Hey, da bin ich wieder.“ Kam er nach Luft schnappend neben mir zum Stehen. Er schien sich echt beeilt zu haben, zu mir zurück zu kommen, aber was hatte er denn gemacht in der ganzen Zeit?
 

„Das ist schön. Aber wo sind denn meine Handzettel? Ich würde echt Ärger bekommen wenn die weg sind, weißt du?“ lächelte ich wieder süß. Wenn ich dieses dumme Spiel noch länger mitmachen müsste, würde ich bestimmt Karies bekommen!
 

Stolz richtete sich Zorro mit verschränken Armen vor mir auf „Die sind in der ganzen Stadt verteilt!“
 

„Was? Wie das denn? Du warst doch nur eine halbe Stunde weg? Das ist unmöglich! Lügst du mich etwa an? So redet man aber nicht mit einer Dame! “ platzte es aus mir heraus.
 

Zorro wedelte verteidigend mit den Händen

„Ne, keine Sorge, viel besser! Ich hab vorhin so`n paar Knirpse gesehen, musste ich gerade ´ne ganze Weile suchen. Meinte ja schon, dass mein Orientierungssinn echt Kacke ist! Zu denen hab ich gesagt, wenn die mir helfen die Zettel für `ne nette hübsche Dame zu verteilen, dann würd ich ihnen im Anschluss was zu essen kaufen. Wie die Kids von heute sind, wollten alle nur Süßkram haben!“ grinste er mich wie ein Olympiasieger an. Ich konnte einfach nicht glauben, was ich da hörte! So drehte ich meinen Kopf in alle Richtungen, um zu verstehen, was Zorro meinte. Tatsächlich fiel mir plötzlich auf, dass nicht nur sämtliche Leute, die ich in der ganzen langen Straße sehen konnte die Theaterzettel lasen, sondern auch in jedem Briefkasten ganz ordentlich eingerollt mindestens ein solcher Flyer zu sehen war. Das war echt unglaublich! Izumo würde begeistert sein! So sorgsam hätte ich das gar nicht machen können, wie mein grünhaariger Mannschaftskollege das in nur 30 Minuten geschafft hatte. Ich sagte das nicht gerne, aber das war echt gute Arbeit! Immer noch verwirrt sah ich dem lachenden und gerade sehr selbstbewussten Schwertkämpfer ins Gesicht. War das wirklich der fiese, gemeine, fluchende, dumme Drecksack Lorenor Zorro? Das war das netteste, was der Kerl je für mich gemacht hatte! Sanji du Blödmann, jetzt hör schon auf! Ermahnte ich mich selbst. Der Typ hat es ja nicht für mich gemacht! Der Typ hat das für mein „Kostüm“ gemacht. Trotzdem scheint ihm ja echt viel zu bedeuten, dass diese Frau, die er in mir sah ein wenig mit ihm spazieren geht. Verdammt! Was sollte ich nur tun? Ich war so gerührt von Zorros Tat, dass ich mir echt Herzlos vorkommen würde, wenn ich ihm diesen Gefallen nicht tun würde…auch wenn ich den Depp nicht ausstehen konnte!
 

„Und was sagst du? Zeigst du mir ein bisschen was?“ sah er mich mit großen erwartungsvollen Augen an. Mein Gott, musste der so doof gucken? Bei `ner Frau wär das ja sogar süß, aber doch nicht bei so `nem großen starken Kerl wie Zorro!

So atmete ich erschlagen aus, es half nichts…ich würde mich meinem Schicksal ergeben müssen.
 

„Natürlich! Vielen Dank für deine Hilfe, dass hast du echt toll gemacht. Dann würde ich sagen spricht nichts dagegen, dass wir losgehen!“ Wie recht ich mit dieser Aussage doch hatte, leider sprach wirklich nichts mehr dagegen! So spazierten wir die Straße entlang und ich begann dem Schwertkämpfer zu zeigen, was ich auf meinem Weg bisher von der Stadt gesehen hatte.
 

Einige Zeit später:

Ich kannte mich zwar selbst genauso wenig hier aus wie Zorro, aber zum Glück hatte ich mich im Gegensatz zu ihm vorher ein wenig schlau gemacht. Ich wusste genau, wo ich mit unserer Kampfmaschine hingehen würde! Wir liefen eine ganze Weile weiter ins Innere der Stadt. Unterwegs kamen wir an schönen traditionellen Gebäuden vorbei, an Restaurants, die so vornehm aussahen, dass ich mir vornahm mir später unbedingt ihre Speisekarte mal genauer anzusehen und an einem Platz, der aussah, als würde in den nächsten Tagen ein Fest stattfinden, da gerade Fressbuden und Fahrgeschäfte aufgebaut wurden.
 

„Wo führst du mich denn hin?“ fragte er neugierig.
 

„Das wirst du bald sehen, es dauert nicht mehr lange.“ Dieses Mal musste ich nicht einmal lügen. Ich glaube das war sogar das erste Mal, während ich heute mit ihm sprach, dass ich nicht lügen musste.
 

„Okay, dann vertrau ich dir halt. Aber sag mal, ich weiß ja noch gar nicht deinen Namen. Oder ist dir lieber, wenn ich dich unbekannte Fremde nenne?“ versuchte er einen Witz zu machen. Oh Mann! Am liebsten hätte ich mir an den Kopf gepackt und diesem Trottel erklärt, dass es echt erbärmlich war, wie er mit einer Frau redete! Der Kerl brauchte echt etwas Übung! Ob er sich gerade das erste Mal versuchte nett mit einer Frau zu unterhalten? Wenn ja, war mein vernichtendes Urteil das unsere Kampfmaschine echt kein Talent dafür hatte und es lieber auf der Stelle lassen sollte. Aber was mir jetzt viel mehr Sorge machen sollte, ich hatte mir noch gar nicht überlegt, wie ich heißen sollte!
 

„Ich? Ja ich habe einen Namen…einen sehr weiblichen sogar…ich…äh…ich heiße San…Saniko! Ja genau, Saniko!“ Puh, Glück gehabt. Der Name hätte auch bescheuerter sein können. Saniko war tatsächlich ein Name! Dachte ich stolz bei mir, es hätte in dieser Notsituation auch totaler Schwachsinn aus meinem Mund kommen können.
 

„Saniko, echt? Kommen deine Eltern aus dem East Blue?“
 

Verwundert drehte ich mich in seine Richtung „Woher weißt du das?“ Woher wusste er das? Das taten Sie tatsächlich. Hatte ich mir auf die Schnelle doch einen schlechten Namen ausgedacht?
 

„Ich komm auch aus der Gegend, dachte du bist auf der Grand Line geboren. Saniko ist der Name einer Blume aus meiner Heimat.“ Er drehte seinen Kopf zu mir und sah mich wieder mit diesem mir so unbekannten warmherzigen Lächeln an „Der Name ist echt schön, passt gut zu dir.“
 

Total perplex blickte ich in sein Gesicht. Meine Beine liefen weiter, aber meine Augen klebten auf diesem Lächeln. Wer war das? Das konnte nicht Zorro sein! Ich habe noch nie gehört, dass unser schnarchender Fresssack solche Worte von sich gegeben hat! Gerührt merkte ich gar nicht, wie sich auch auf meinen Lippen ein Lächeln bildete
 

„Ja du hast recht, es ist eine Blume aus dem East Blue!“ weiter zum Erzählen kam ich nicht, da wir angekommen waren, ich hatte Zorro zu dem großen Dojo geführt, an dem ich heute Mittag vorbeigelaufen war.
 

„Hier, ich habe die Schwerter an deinem Gürtel gesehen und dachte, es gefällt dir vielleicht!“ war ich es nun, der Zorro freundlich anlächelte. Der grünhaarige Mann sagte nichts, er sah nur beeindruckt zu dem großen Gebäude. Ich konnte sehen, wie sein Blick die ganzen Männer beobachtete, welche auf der großen Rasenfläche, auf dem der Dojo errichtet war, trainierten. Ich konnte nur raten, was er dachte und wenn ich ehrlich war hätte ich bis heute Morgen noch behauptet Zorro könnte gar nicht denken!
 

„Und? Was sagst du? War das eine gute Idee?“ war ich nun selbst ganz gespannt auf seine Reaktion.
 

„Der Dojo ist ja riesig! Sag Saniko, dürfen wir auf das Gelände? Ich war lange nicht mehr an so einem heiligen Ort. Ich würde sehr gerne die elektrische Luft und den Kampfgeist der Schüler einatmen!“
 

Unbewusst freute ich mich, dass es ihm zu gefallen schien. Keine Ahnung ob man den Park um das Dojo herum betreten durfte, aber andererseits, was könnte schon passieren? Sicher nichts das auch nur annähernd so schlimm war, wie das Zorro herausfand das ich sein alter Hassfreund Sanji war. Außerdem würde es viel Zeit in Anspruch nehmen, dieses Dojo zu begutachten, was bedeutete, dass ich danach wieder frei war!
 

„Warum nicht! Ich kenne mich auf einem Dojo nicht aus, ich kämpfe nämlich nicht, hab ich noch nie, weder mit Waffen noch mit meinen Beinen! Das wäre doch total albern!“
 

„Hä? Sorry, aber ich hab keinen Plan, was du mir damit sagen willst. Aber ich weiß was ich jetzt machen möchte, nämlich mir den Dojo etwas genauer anschauen!“
 

So traten wir durch das große Eingangstor, liefen den Sandweg auf der Wiese in Richtung Trainingsgeräte. Die anderen Schwertkämpfer waren so mit ihrem Training beschäftigt, dass sie uns gar nicht zu bemerken schienen. Ich lief hinter Zorro her, wollte einfach abwarten, bis er genug hier von hatte und wir wieder gehen könnten. Inzwischen vermisste ich mein blaues Hemd und meine schwarze Anzughose schon ganzschön viel! Überall um uns herum waren Schreie zu hören, Männer die sich gegenseitig anstachelten, sich mehr anzustrengen oder miteinander lachten, weil sie wohl gerade freundschaftlich gegeneinander kämpften. Ich hatte noch nie ein Dojo so aus der Nähe gesehen, doch sogar ich konnte spüren, mit wie viel Ehrgeiz die Schüler hier trainierten um besser und stärker zu werden! Das war Zorros Welt? Ich hatte mal am Rande mitbekommen, dass er ebenfalls als Kind in einem Dojo gelernt hatte. Ob das hier alte Erinnerungen in ihm weckte?

Wir liefen noch eine ganze Weile herum. Zorro erklärte mir die verschiedenen Geräte, an denen man seine Ausdauer trainieren konnte oder welche hölzerne Übungspuppe für welche Schwertkunst zum Üben am meisten gebraucht wurde.

Auch wenn mich das ganze lange nicht so interessierte, wie unseren Säbelrassler hier, so war ich doch erstaunt darüber, mit wie viel Leidenschaft der grünhaarige mir alles versuchte zu erklären. Plötzlich kam Zorro vor einer Steinband zum Stehen und setzte sich
 

„Mann, ich brauch ´ne Pause.“ Er setzte sich auf die Band und griff in seine Tasche, zog eine Wasserflasche heraus und nahm einen tiefen Schluck.
 

Ich war so dankbar, dass unser Energiebolzen endlich mal eine Pause machen wollte. So setzte ich mich erschöpft neben ihn und begann meine Füße zu massieren. Diese bescheuerten Schuhe brachten mich um! Wie konnten Frauen sich nur so etwas antun! Ich würde meine Füße heute echt nicht mehr zum Kämpfen gebrauchen können. Sicher musste ich mir heute vor dem schlafen erst mal die ganzen Blasen einsalben, die ich von den blöden engen Schuhen bekommen hatte!
 

„Ist echt schön hier, nicht?“ fragte er mich, während er mir seine Wasserflasche vor die Nase hielt.
 

„Ja, irgendwie schon. Man kann wirklich spüren, wie wichtig den Leuten hier ist, was sie tun.“ Ich nahm die Flasche an und trank. Was sollte der Geiz? Streiten konnte ich mich auch morgen wieder mit ihm.
 

„Weißt du Saniko, ich habe bis vor 3 Jahren mein gesamtes Leben an einem Ort wie diesem Verbracht. Aber irgendwann konnte mir mein Meister nichts mehr beibringen, weil ich besser als alle meine Freunde, Trainingspartner und Lehrer geworden war. Aber weil ich meiner besten Freundin etwas versprochen habe, musste ich weiter ziehen, um irgendwann der beste Schwertkämpfer der Welt zu werden, damit sie meinen Ruf bis in den Himmel hören kann. Deshalb bin ich heute hier.“
 

Was redete Zorro da? Er wollte der beste Schwertkämpfer der Welt wegen einer Frau werden? Das ist echt überraschend! Ich hatte keine Ahnung! Nie hatten wir uns so unbeschwert unterhalten, so wie jetzt gerade. Ich wusste praktisch nichts über Zorro. Hatte dieser Idiot doch mehr Gefühle, als ich ihm zugetraut hatte? Warum erzählte er mir das überhaupt? Andererseits, so offen würde er bestimmt nie wieder mit mir sprechen, dann konnte ich das ja auch ein wenig ausnutzen.
 

„Wieso bis in den Himmel? Ist sie Tod?“ Ich konnte mir die Antwort denken, war ja nicht doof, doch wollte ich es von ihm hören.
 

„Jepp, dass ist sie. Sie hieß Kuina. Die kleine Göre ist solange sie lebte immer besser als ich gewesen. Dann kam sie irgendwie auf den Tick, dass ich ja nur irgendwann stärker wäre als sie, weil sie eine Frau ist. Totaler Schwachsinn, wenn du mich fragst! Deshalb sagte ich ihr, wir würden beide noch viel stärker werden und wenn ich sie irgendwann schlage, dann weil ich so gut bin und nicht, weil Sie Titten bekommt oder so`n Müll!“
 

Ich wollte grade anfangen ihn wegen seiner primitiven ausdrucksweiße einer Frau gegenüber anzumeckern, da sah ich wie sein Blick etwas Trauriges bekam.
 

„Wie auch immer, wir trainierten noch lange miteinander, wurden gute Freunde und stachelten uns immer weiter zu Höchstleistungen an…doch dann starb sie plötzlich und lies mich allein. Es war ein Unfall. Für mich ist damals eine Welt zusammengebrochen. Nicht, dass ich in sie verknallt war, dafür war ich noch zu jung. Heute wäre ich es vielleicht, hätten schon gut zusammen gepasst. Aber sie und ihr alter Herr waren meine Familie. Ihr Vater war mein Meister, der Besitzer des Dojos, in dem ich aufgewachsen war. Vorher war ich ein dummes armes Straßenkind. Meinen Eltern war ich egal, haben nie wieder nach mir gefragt, wahrscheinlich waren sie froh mich nicht mehr durchfüttern zu müssen. Ich musste immer stark sein um für mich selbst sorgen zu können, bis ich die beiden kennen gelernt habe und mein Leben auf einmal einen Sinn bekam. Dafür werde ich ihnen immer dankbar sein. Deshalb habe ich mir an diesem Tag geschworen unser Versprechen weiterzuführen! Ich würde der beste Schwertkämpfer der gesamten Welt werden, dass Kuina im Himmel auf mich Stolz sein würde! Das ist mein großer Traum!“ ergriffen wanderte Zorros Hand an sein Schwert und sein Blick starte in die Wolken.
 

Oh mein Gott! Mir fehlten echt die Worte! Ich hatte keinen blassen Schimmer, warum Zorro mir das alles über sich verriet, mich so an seinen Gefühlen Teil haben ließ. Er würde mich wahrscheinlich töten, wenn er wüsste, dass ich Sanji war. Ich konnte deutlich spüren, wie sich mein Magen zusammen zog. Das war nun schon das zweite Mal für heute, dass ich echt gerührt war von den Aktionen dieses Mannes, den ich doch eigentlich total hasste und für den egoistischsten Trottel auf der ganzen Welt hielt.
 

„Zorro…warum erzählst du mir das überhaupt alles? Du kennst mich doch gar nicht! Ich bin eine komplett Fremde für dich und trotzdem erzählst du mir so persönliche Dinge.“ Er würde Saniko ab morgen eh nie wieder sehen, dann konnte ich mich auch trauen zu fragen.
 

„Häh…?“ zog ich ihn so wieder aus seinen Gedanken. Freundlich blickte er zu mir.
 

„Ich hab selbst keinen Plan warum ich das tue. Tut mir leid, ich bin eigentlich echt nicht so. Meine Freunde könnten dir bezeugen, dass ich eigentlich echt ein Ekel sein kann, total der Motzkopf! Vor allem wenn ich Müde bin, bin ich total unausstehlich. Wenn ich mein Ding machen will, dann tue ich das auch, egal was andere sagen!

Ich kenn da so ne Navigatorin und´ nen Koch, die dir das nur zu gerne bestätigen würden.“ Lachte er nun laut.
 

Oh ja, da hatte die Hohlbirne absolut recht! Das war eine perfekte Selbstbeschreibung von ihm!
 

„Hab echt keine Ahnung, nur eine Vermutung. Ich weiß, dass das jetzt total doof klingt, aber als du auf einmal vor mir standst, da hatte ich sofort ein Gefühl, als würden wir uns kennen…als wärst du eine vertraute Seele…wie deine Augen mich angesehen haben…das war der gleiche Blick wie damals von Kuina! Stark, selbstsicher, jederzeit Kampfbereit und voller Träume! Außer bei ihr habe ich das noch nie in den Augen einer anderen Frau gesehen! Das war es, warum ich etwas Zeit mit dir verbringen wollte Saniko.“
 

Ich verstummte, spürte nur, wie mein Hals immer trockener wurde. Schwer schluckte ich, wusste nicht was ich dazu sagen sollte. Das war das herzlichste, was ich seit langem gehört hatte. Was sollte ich denn jetzt sagen? Ey, Zorro, verarscht! Das siehst du nur in meinen Augen, weil ich ein Kerl bin? Das sind gar nicht die Augen einer Frau wo du dir den ganzen Mist einbildest? Aber…eigentlich war das ja gar kein Mist…das war wunderschön was er gesagt hatte. Ich hasste es, dass ich auf einmal so eine schöne Seite an meinem Lieblingsfeind entdeckte. Ich wollte ihn hassen, ich wollte mich mit ihm Streiten, ich wollte mir mit ihm Beleidigungen an den Kopf werfen bis die Fetzen flogen! Wir waren von Anfang an wie Hund und Katze, keiner von uns beiden wusste so genau warum…aber wie sollte ich das nun weiterhin alles mit ihm tun, wenn ich jetzt immer daran denken musste, wie nett und fast schon liebenswert er heute war?
 

„Wie kannst du mir so was nur sagen? Du scheinst echt ein ganz schöner Macho zu sein! Erzählst du so was jeder Frau, die du plötzlich auf der Straße siehst? Als ob wir irgendeine Bindung zueinander hätten! Wie kannst du mich mit etwas vergleichen, dass dir mal so am Herzen lag? Ich finde das ganz schön unhöflich!“

Ich fühlte mich auf einmal so hilflos, dass ich nicht anders reagieren konnte, als zickig zu werden. Aber wenigstens würde er mich nun wieder hassen, das war wenigstens eine Situation, mit der ich umgehen konnte! Gleich würde es mir wieder besser gehen. Doch zu meiner absoluten Überraschung, fast schockte es mich sogar, legte Zorro sich ganz cool nach hinten gegen die Lehne der Bank auf der wir saßen und lachte, er lachte so laut er nur konnte.
 

„Was? Was ist denn daran so lustig? Lachst du mich jetzt etwa aus?“
 

„Nein, nein tut mir echt leid! Ich find das nur so toll, wie du dich traust mit mir zu reden, echt jetzt! Du hast total Recht, ich denke ich hab `ne Nummer zu dick aufgetragen. Sorry! Aber ich mag wie ehrlich du bist.“
 

Scheiße! Warum war der denn jetzt nur wieder so freundlich? Ich spürte, wie die Bank neben mir zu wackeln begann, als Zorro langsam aufstand.

„Voll nett, dass du dir die Zeit genommen hast, aber ich glaube nun muss ich dich wieder auf deine Arbeit bringen.“
 

„Eh…meine Arbeit? Ach ja, genau das Theater! Ja, du hast recht.“ So stand auch ich langsam auf und wir machten uns wieder auf den Weg zu dem Ort, wo alles angefangen hatte.
 

Nur knapp eine halbe Stunde später waren wir wieder vor dem Theater, wo sogar Izumo schon stand und auf mich wartete.
 

„Huhu, da bist du ja! Ich warte schon so lange!“ zum Glück war Izumo ebenfalls noch in seiner Frauenverkleidung. Wie konnte ein Mann in Frauenkleidern nur so hübsch sein? Das war echt ungerecht!
 

„Hallo Momo-lein! Schön dass du mich abholst! Erkennst mich doch noch, ich bin deine alte Freundin Saniko, hihihi!“ Ich betete, dass Izumo meine Anspielung verstand. Deutlich erkannte ich, dass er die Stirn runzelte, doch als Schauspieler reagierte er gelassen.
 

„Sani-Schatz! Ich hab dich ja so vermisst!“ schloss er mich Herzlich in die Arme!

Zorro sah sich das alles stumm mit an und schlenderte neben mir her. Das war schon mehr der Zorro den ich kannte, unbeteiligt und beobachtete, statt große Reden zu schwingen. Ganz anders als Izumo, der beeindruckt und ganz ungeniert unseren Schwertkämpfer anstarrte.
 

„Holla, wer ist denn dein gutaussehender Freund Saniko? Du hast mich diesem Prachtstück ja noch gar nicht vorgestellt!“
 

Igitt! Dachte ich mir nur, also das war vielleicht eine Spur zu dick aufgetragen für meinen Geschmack!
 

„Das ist der nette Zorro, er hat unsere Zettel für mich verteilt. Als Dank bin ich etwas mit ihm spazieren gegangen. Er ist neu hier auf der Insel.“ Wieder bekam ich einen Brechreiz beim Sprechen. Ich machte drei Kreuze, wenn ich endlich wieder ein Kerl sein durfte. Ich nahm mir fest vor, dass das erste was ich tun würde, wenn ich endlich wieder meinen Geliebten Anzug anhatte, mich vor den Spiegel zu stellen und mindestens eine Stunde zu fluchen!
 

„Oh wie schön! Mein Chef, der Leiter des Theaters, hat mir schon erzählt, wie gut wir unsere Arbeit gemacht haben, Vielen Dank Herr Zorro!“
 

„Ja, ganz toll, aber Herr Zorro muss nun wieder gehen, er hat sicher noch viel zu tun!“ versuchte ich der Schwertheini endlich los zu werden! In wenigen Minuten durfte ich wieder ein Mann sein.
 

„Hä? Ja klar, muss langsam wieder zu meinem Schiff, bin nämlich Pirat, das hab ich glaube noch gar nicht erwähnt. Aber bevor ich gehe….Saniko, meinst du wir könnten uns morgen wieder sehen? Wenn du magst, dann hol ich dich nach der Arbeit ab!“
 

„Was?“ blickte ich ihn erschrocken an. Ein Blitz schien mich vor Schreck innerlich zu treffen. Nein, das ging nicht, dass ging auf gar keinen Fall! Izumo hinter mir war im Gegensatz zu mir total hin und weg von Zorro und klatschte begeistert in die Hände. Was machte ich jetzt nur? Ich wollte auf gar keinen Fall mich morgen wieder als Tussi ausgeben müssen! Das war nicht nur total bescheuert und absolut peinlich, ich hatte ja auch einen Ruf zu verlieren und ein paar Blasen an meinen Füßen zu behandeln! Es musste ein Ende haben! Da kam mir plötzlich eine Idee…es war nicht nett, es war schon fast gemein, aber es gab nur diese eine Möglichkeit, wie ich das alles hier beenden könnte, ohne meine Männlichkeit für immer zu verlieren.
 

„Aber natürlich gerne. Wir können ja morgen etwas essen oder trinken gehen. Ich freu mich! Dann bis morgen!“ So verabschiedete ich mich und schickte Zorro endlich weg. Izumo lachte wie ein Kind, das mich gleich mit irgendeinem blöden Spruch wie „Verliebt, verlobt, verheiratet“ verarschen würde.

„Du brauchst gar nicht so zu gucken, hast du vergessen, dass wir beide Kerle sind? Das ist mein Piratenkollege Zorro und ich kann den Kerl echt nicht ausstehen!“
 

„Acht echt? So sah das grade aber nicht aus? Warum verabredest du dich dann mit der sexy Sahneschnitte? Für so `nen Muskelprotz würde ich jederzeit mal grade ans andere Ufer wechseln!“
 

„Du bist schon ein bisschen ekelhaft! Stehst du etwa echt auf Männer?“
 

Izumo hob nur geheimnisvoll seine Schultern auf diese Frage „Also auf solche schon! Wie kannst du nur mit so einem Prachtstück auf einem Schiff segeln? Mich würde das total hibbelig machen!“
 

Also, wenn ich mir über eines ganz sicher war, dann das ich mich heute noch übergeben würde, wenn das so weiter ging. Aber das löste auch nicht mein Problem, dass ich nun mit Zorro hatte. Ich wollte, dass alles wieder so war wie früher, dass wir uns gegenseitig an den Hals gingen, immer wenn es die Situation zu lies.

Leider kam mir nur eine Idee, wie ich dafür sorgen konnte, dass wir beide nach diesem Tag wieder die alten sein könnten!

„Naja, wie auch immer. Kannst ihn haben wenn du magst, ich steh wirklich nur auf Frauen! Und deshalb muss ich ihn morgen wieder sehen und ihm klar machen, dass Saniko ihn für einen gemeinen, egoistischen und dummen Schuft hält. Ich muss ihn so beleidigen, dass er mit Saniko nichts mehr zu tun haben will!“
 

Izumo blickte mich an, als wäre ich ein Monster…und wenn ich ehrlich war, dann fühlte ich mich nach dem heutigen Tag auch so.
 

„Ich weiß, dass das Herzlos ist, aber ich will mein altes Leben behalten und nicht jeden Tag in einem Damenkimono rumlaufen müssen. Es ist eine Lüge, ich bin keine Frau und besser so, als dass Zorro erfährt, das er heute ausgerechnet mir, Sanji sein Herz ausgeschüttet hat. Also, wirst du mir helfen und mich morgen wieder in eine Frau verwandeln?“
 

Izumo gab mir sein Wort, dass er mir helfen würde, was mich sehr beruhigte. So machen wir uns auf, gingen ins Theater wo ich duschen konnte und endlich wieder in meinen geliebten Anzug stieg. Nun konnte ich endlich, wenn auch schweren Herzens, wieder auf mein Schiff. Es war eh längst Zeit das Abendessen vorzubereiten, wo ich Zorro wiedersehen würde und wir uns wie gewohnt anschreien könnten!
 

Fortsetzung folgt…

3. Maskerade mit Hindernissen

Die folgende Nacht war quälend und viel zu lang. Von Schuldgefühlen gepeinigt hatte ich mich immer wieder von einer Seite auf die andere gedreht und konnte einfach nicht einschlafen. Egal ob das Kissen unter meinem Kopf, auf meinem Kopf, die Decke auf mir oder in der hintersten Ecke des Zimmers lag. Mein dummer Schädel war so durcheinander, dass an Schlaf diese Nacht einfach nicht zu denken war. Stundenlang hatte ich an die Decke gestarrt und mir überlegt, was ich machen sollte und auch das 380.te dumme Schaf, dass ich zählte half mir weder beim Einschlafen, noch eine Entscheidung zu treffen.
 

Immer wieder sah ich vor meinem geistigen Auge das Lächeln von Zorro, sah wie er mit mir lachte und noch viel schlimmer, sah den Blick in seinen Augen, als er mich zu seiner Seelenverwandten erklärt hatte….was sollte ich nur tun?
 

Diese Fragte stellte ich mir immer noch, nun wo die Nacht vorbei war und ich schon längst vor allen anderen in der Küche war und das Frühstück vorbereitete.
 

Müde gähnte ich, als ich an meinen Arbeitsplatten stand und mit einem Messer begann Tomaten zu schneiden. Schließlich konnte meine Mannschaft nicht auf gesundes Essen verzichten, nur weil in meiner Birne gerade ungefähr so ein Chaos herrschte, wie in der Wäschekammer unseres Schiffes! Oh ja, wer mit der Wäsche dran war, war in dieser Mannschaft immer ein absolutes Kriegsthema, aber das war eine andere Geschichte!
 

Meine Hände griffen nach ein paar Eiern, die ich in einen Topf mit kochendem Wasser legte
 

„Du bist echt bescheuert Sanji!“ begann ich mit mir selbst zu reden.
 

„Warum hast du dich auf so einen Mist überhaupt eingelassen? Klar kann ich Zorro nicht leiden und wünsche ihm vom ganzen Herzen die Pest an den Hals…aber wie soll ich mich noch weiter mit ihm Prügeln, jetzt wo ich weiß, dass der dumme Spinatschädel doch ein Herz hat?“
 

Schwer atmete ich aus, als ich in den Topf vor mir sah und die Bläschen des kochenden Wassers beobachtete „Es hilft nichts, ich muss dem Depp das Herz brechen, das er angeblich in meinem Kopf jetzt tatsächlich hat. Was könnte ich denn sonst tun? Vielleicht sind wir noch ein paar Wochen auf dieser Insel? Soll ich dann solange in Frauenkleidern rumlaufen, bis meine Stimmbänder sich nicht mehr an meine männliche Stimme erinnern? Oder mir nachher noch Brüste wachsen? Obwohl….nein jetzt keinen Schweinkram denken Sanji!“ schmunzelte ich kurz, bis ich wieder an die traurige Realität erinnert wurde.
 

„Auf Beleidigungen springt er ja nicht an, das hab ich gestern ja gemerkt. Also gibt es nur eines….nachdem sich Zorro mir gestern anvertraut hat, weiß ich also wo seine größte Schwachstelle ist…er würde es nicht zugeben, aber sein Herz trägt den Namen Kuina…also muss ich Kuina beleidigen.“
 

Ich drehte mich mit dem Rücken gegen den Kühlschrank neben mir und fuhr mir gestresst mit meinen Händen über mein Gesicht „Das ist so erbärmlich! Ich beleidige doch kein kleines Mädchen, das auch noch Tod ist! Wie tief gesunken bin ich nur? Jedem sonst würde ich dafür mit meinem Fuß so tief in den Arsch treten, dass er meine Schuhgröße sehen kann! Fällt mir denn keine andere Lösung ein?“
 

„Wofür fällt dir keine Lösung ein? Wie du dir dein albernes Sabbern abgewöhnen kannst, sobald du ´ne dumme Schnalle siehst?“ Hörte ich plötzlich eine vertraute Stimme, hinter der die Tür ins Schloss viel. Na toll, ausgerechnet der Schwertheini kommt zuerst in die Küche! Doch dafür hatte ich jetzt keine Zeit. Erschrocken blickte ich auf die Uhr, die anderen würden jeden Moment hier sein um zu frühstücken. Hastig riss ich den Schrank mit den Tellern und Tassen auf und holte alles heraus, dass ich brauchte um den Tisch zu decken.
 

„Du rücksichtsloser Dummkopf kannst froh sein, dass ich grade echt besseres zu tun habe als mit dir zu streiten!“
 

Unbeeindruckt sah ich, wie Zorro sich einen Stuhl nach hinten zog und sich an den Tisch setzte. Kurz darauf betrat auch schon der Rest der Mannschaft den Raum um sich teils hungrig und teils noch verschlafen an den inzwischen mit reichlich Essen gedeckten Tisch zu setzen. Es war erstaunlich in welch kurzer Zeit mein Team auch schon wach genug war um auch schon gierig über mein Essen herzufallen. Über was auch immer ich mich in diesem Chaoten häufen auch alles beschweren könnte, wenigstens waren sie alle dankbare Esser.
 

Eine Stunde später saßen wir immer noch am Frühstückstisch. Mit einem Ohr hörte ich, wie die anderen Erzählten, was sie gestern alles Tolles auf dieser neuen Insel gemacht hatten, während ich ziemlich Gedankenversunken in meinem Obstsalat herumstocherte.
 

„Echt? Was hast du sonst noch über die Insel herausgefunden Robin?“ Fragte Ruffy neugierig. Wir waren alle neugierig, schließlich war Robin eine Spezialistin wenn es darum ging Informationen zu beschaffen.
 

„So einiges. Der Leiter der Stadtbibliothek war wirklich sehr hilfsbereit. Diese Insel heißt Bijutsu Island – Die Insel der Künstler oder auch der Meister. Die Einwohner gelten als sehr ehrgeizige Menschen, die in allem was Sie tun so gut wie möglich sein möchten. Dafür kommen die Leute von weit her. Auf dieser Insel gibt es auch die besten Ärzte der Welt, dass dürfte dir sicher gefallen Chopper! Außerdem gibt es hier wohl so gut wie keine Kriminalität. Oft laufen hier berühmte Piraten herum, die für viele Millionen Berry gesucht werden. Die Marine darf dagegen nichts unternehmen. Wenn jemand auf dieser Insel in friedlicher Absicht ist, dann darf er noch so gesucht sein, es wird ihm nichts passieren.“
 

„Wow das klingt ja alles toll!“ meinte Chopper begeistert.
 

„Und wie soll das funktionieren?“ fragte Nami skeptisch „Wie bekommen die Einheimischen die Fremden dazu sich an ihre Regeln zu halten?“
 

„Ja Robin, wie machen die das?“ meine Lysop staunend.
 

„Habt ihr schon das Dojo gesehen? Die Schwertkämpfer vertreten für den Bürgermeister das Gesetz dieser Insel, also sind sie quasi die Polizei.“
 

Selbstgefällig hörte ich Zorro neben mir grinsen „Sehr gut, wer könnte denn auch mehr für den Job geeignet sein. Ich geb zu, wenn ich kein Pirat wäre, dann fände ich diesen Ort auch sehr verlockend! Kann verstehen, warum hier jeder leben will!“
 

„Ja, so denkt der Bürgermeister dieser Insel wohl auch.“
 

Fuhr Robin fort „Der Bürgermeister meint wohl, wer so viel Stolz in seinem Herzen trägt und in einem Dojo trainieren, der hat auch was gute und böse Menschen angeht ein gutes Urteilsvermögen. Wer sich an die Regeln hält, der darf trotz seiner Vorgeschichte bleiben. Wer jedoch Streit sucht, der wird auf die Nachbarinsel „Kangoku Island“ gebracht. Das ist eine Gefängnisinsel von der Marine und scheint ganz schön harte Methoden zu haben.“
 

„Oh weia!“ versteckte sich Chopper leicht verängstigt unter dem Tisch.
 

„Es wird sogar noch unheimlicher! Jeder der auf diese Insel gebracht wird, wird an der Schulter mit einem Teufelsgesicht gebrandmarkt, damit falls einer ausbricht, die Menschen die hier leben sie auch erkennen. Der Leiter der Bibliothek meinte, es ist so, als würden Himmel und Hölle direkt nebeneinander liegen.“
 

„Na dann ist ja gut, dass wir auf der richtigen Insel angelegt haben!“ lachte Ruffy, kurz bevor er sich einen meiner Pfannkuchen in den Mund schob.
 

Ich bekam von dem Gespräch nur einzelne Brocken mit, während meine Gabel geistesabwesend die Fruchtstücke auf meinem Teller zerteilte. So nahm ich auch nur unterbewusst wahr, dass Nami mit mir sprach.
 

„Sag mal Sanji, wo ist eigentlich dein Bart? Du bist heute ja so nackt im Gesicht.“
 

„Hm…mein Bart? Den hat mir gestern so eine Möchtegernfrau abrasiert. Meinte sieht so weiblicher aus.“ Erschrocken hörte ich auf zu stochern, als ich merkte was ich da gesagt hatte, doch da war es schon zu spät.
 

„HAHAHA! WAS?“ hörte ich meine angeblichen Freunde laut lachen. Ruffy kugelte sich auf dem Boden, ebenso wie Chopper, während Nami mich fast ein wenig angewidert ansah.
 

„Das…das ist nicht so, wie es geklungen hat Namilein!“
 

„Ach ne?“ hörte ich Zorro mit vom Essen vollen Backen sprechen „Es geht mich ja nichts an auf was für perverse Ticks du stehst, aber falls es dir nicht aufgefallen ist, sieht deine „Milchbubi-Visage“ jetzt aus wie ein Babyarsch!“
 

„ZORRO!“ dieser dumme Penner!
 

„Hey Smutje, kein Grund rot zu werden, so sieht dein Gesicht ja noch dämlicher aus.“
 

Amüsierte sich dieser Idiot köstlich auf meine Kosten und setzte tatsächlich noch einen drauf. Ich bekam das Bedürfnis diesen Idioten zu töten, als ich sah, dass nun meine ganze Mannschaft über mich lachte, sogar Nami und Robin.
 

„Wie kannst du so mit mir reden, du gefühlskalter Säbelschwinger!“
 

Schrie ich Zorro an, während ich aufsprang und mit aller Kraft, die Gott mir in mein rechtes Bein gelegt hatte unseren Schwertkämpfer vom Stuhl gegen die nächste Holzwand der Küche trat. Hart prallte Zorro gegen die Wand, viel zu Boden und hielt sich seinen Kopf.
 

„Was bist du denn für ein Aggro-Koch?“ schrie er mich an.
 

„Selbst schuld du Hornochse!“ keifte ich zurück.
 

Wie konnte ich nur Mitleid mit dieser kaltherzigen Kampfmaschine haben? Zorro und ein Herz? So ein Unsinn! Ich würde Zorro heute Mittag sein Herz brechen, wie es ihm noch nie vorher gebrochen wurde!
 

„Jungs, hört sofort auf damit! Zorro, du musst es aber auch immer übertreiben! Könnt ihr nicht einmal friedlich zusammen an einem Tisch sitzen?“ maßregelte Nami uns bis wieder Ruhe in der Küche herrschte.
 

Am späten Nachmittag, nachdem wir alle gemeinsam das Deck der Flying Lamp geschrubbt und auf Vordermann gebracht hatten, beschlossen wir uns , dass wir uns alle hier noch eine Weile bedeckt halten würden, zumindest bis Robin herausgefunden hatte, wie lange der Logport brauchte um sich auf die nächste Insel zu richten. Nach der Arbeit mit meiner Mannschaft war ich auch schon wieder auf dem Weg zu Izumo ins Theater. Zwar hatte er mir inzwischen verraten wo er wohnte, doch war es im Theater einfacher mich zu einer Frau zu schminken. Heute durfte Izumos Chef jedoch nichts von unserem Plan mitbekommen, da ich privat für meine Rache an Zorro unterwegs war und nicht für einen Job. Wieder saß ich vor dem Spiegel, während mich der nette weibliche Mann hinter mir in ein Monster mit langen Augenbrauen und jede Menge Schmuck in den Haaren verwandelte.
 

Izumo schien das alles großen Spaß zu machen, im Gegensatz zu mir. Er begann sogar mir alberne Namen zu geben wie „kleines Schwesterchen“ und ich beteuerte ihm, wenn ich einen dämlichen Spitznamen suchen würde, dann könnte ich auch zu Zorro gehen! Wieder zog ich mich vor einem großen Spiegel aus, griff nach einem Damenkimono, den mir Izumo über eine Stuhllehne gelegt hatte, dieses Mal schwarz mit pinken Blumen darauf und wartete geduldig während mein Verbündeter mir den Gürtel um die Hüfte knotete. Heute jedoch gab er mir auch noch ein paar Regeln zu beachten. Er sagte dass es absolut wichtig war, dass ich nicht negativ auffallen würde! Nun da er wusste, dass ich Pirat war, legte er mir ans Herz, dass ich auf gar keinen Fall kämpfen dürfte! Wenn die Wachen mich festnehmen würden, dann würde auffliegen, dass Izumo hinter dem Rücken seines Chefs mich auf Kosten des Theaters mit Kostümen, Schminke und Schmuck versorgte und dann würde Izumo gefeuert werden! Also gab ich ihm mein Wort.
 

So stand ich nun wieder, wie am Tag zuvor vor dem Theater und wartete darauf dass Zorro mich wie besprochen abholen würde.
 

Toll! Dachte ich mir. Jetzt hatte ich direkt zwei Probleme, wenn man herausfinden würde, dass ich ein Kerl war! Zum einen, dass ich für immer meine Männlichkeit verloren hätte und für immer Zorros Lachnummer war, nein ich hätte auch noch Izumos Traum auf dem Gewissen! Es konnte kaum schlimmer werden! Wenigstens tröstete mich der Gedanke, dass es nach dem heutigen Tag vorbei war. Abwartend kickte ich mit meinem Fuß ein paar Steine über die Straße oder spiele mir an meinen ungewöhnlich langen Haaren herum.
 

„Wo bleibt der Trottel nur? Ich will endlich, dass der Mist hier vorbei ist!“ beschwerte ich mich wohl das letzte Mal heute Abend in meiner Männerstimme, bevor ich gleich wieder klingen würde, als hätte man mir untenrum was eingeklemmt! Immer noch überlegte ich, wie ich Zorro wohl beleidigen könnte ohne auf Kuina zurückzugreifen, doch nach heute Morgen, hatte er es nicht anders verdient!
 

„Hey! Saniko!“ da hörte ich Zorro nach mir rufen und sah kurze Zeit später, wie er neben mir stand.
 

„Hey, guten Abend! Freut mich, dass du echt da bist. Wirklich dufte von dir, hab ich fast nicht mit gerechnet!“
 

Grinste er mich fast schon Glücklich an.
 

„Für wie unhöflich hältst du mich? Ich bin im Gegensatz zu dir nicht zu spät. Nicht gerade die feine Art eine Dame warten zu lassen.“ Verzog ich beleidigt das Gesicht. Ich könnte ja schon mal anfangen ihm Sanikos kalte Schulter zu zeigen.
 

„Ja hast voll recht, aber ich hab ´nen Grund dafür!“
 

Plötzlich erkannte ich, dass Zorro etwas hinter seinem Rücken versteckte, das er mir nun entgegenstreckte. Er hatte mir einen Strauß violetter Blumen besorgt…na toll, musste der Spinner jetzt wieder so nett sein? Noch während ich in meinem Schädel wieder gegen Zorro zu fluchen begann, sah ich mir die Blumen etwas genauer an.
 

„Moment mal, das sind doch…“
 

Stolz grinste Zorro „Jepp, das sind Sanikos! Dachte freut dich vielleicht! War voll schwer hier Blumen aus dem East Blue zu bekommen. Aber dachte, wenn ihr hier alle so toll und begabt seid, dann gibt es doch bestimmt auch die beste Blumenhandlung der Welt. Echt ein Wunder das ich die gefunden habe! Hab mich auch nur 4-mal verlaufen….mein Orientierungssinn ist echt unterirdisch.“ Lachte er nun wieder über seine eigene Ungeschicktheit.
 

Da war es wieder! Das Gefühl, dass ich gestern zum ersten Mal in Zorros Anwesenheit hatte! Wieder hatte dieser dumme Brutalo etwas getan, was mich zutiefst erstaunt hatte. Er hatte extra für mich Blumen aus meiner Heimat besorgt? Ich konnte nicht verhindern, dass mir ein leicht warmes Gefühl durch mein Herz schoss, beim Anblick dieser Blumen, die mich auf so positive Art an meine Kindheit erinnerten…Blumen, die ich als kleiner Junge oft selbst gepflückt hatte, als ich noch ein glückliches und geliebtes Kind war und nicht wie heute, ein 20 jähriger junger Pirat auf einem Meer voller Gefahren.
 

Immer noch perplex nahm ich den Strauß in meine Arme „Danke…das ist echt nett von dir.“ Sanji, nicht vergessen! Du musst hart bleiben! Die Blumen sind nicht für dich, sondern für Saniko. Willst du etwa morgen immer noch als Frau rumlaufen müssen? So richtete ich arrogant meine Nase in die Höhe
 

„Wo wir schon mal hier sind, was hast du überhaupt vor mit mir?“ doch auch das konnte Zorro nicht aus der Reserve locken. Er schien sich echt etwas überlegt zu haben. Locker zeigte er mit seinem Daumen hinter sich auf eine große und gut besuchte Kneipe
 

„Dachte, wenn du wirklich so cool bist, dann hast du doch sicher Lust was Trinken zu gehen. Ich muss unbedingt das einheimische Bier probieren!“
 

Nachdenklich zogen sich meine Augenbrauen zusammen. Zorro wollte mit einer Frau in eine Kneipe? Ich blickte an seiner Schulter vorbei und sah mir den Laden etwas genauer an. Sieht gar nicht so schlecht aus, dachte ich so bei mir. Wenn hier alles so toll sein soll, dann ist es das Bier sicher auch. Sieht irgendwie aus wie ein Western-Saloon der Laden, schick aufgemacht, gar nicht schlecht. Vielleicht gab es ja sogar Tänzerinnen! Wenn ich ehrlich bin hätte ich schon Lust auf 1-2 gute Bierchen…aber als Frau darf ich doch nicht zugeben, dass ich gerne in eine Kneip gehen würde, oder? Verzweifelt merkte ich nicht, wie ich tief ausatmete. Also wie eine Frau rumzulaufen war ja schon nicht einfach, aber dann auch noch zu denken wie eine war echt für jeden Mann, egal ob Mathematikprofessor oder Schuhverkäufer eine Nummer zu hoch! Vielleicht war es gar keine schlechte Idee sich für den Rest des Abends ein wenig Mut anzutrinken, ich musste ja nicht zugeben, dass es mir gefällt.
 

„Naja, warum eigentlich nicht. Ich war noch nie in diesem Laden, ich finde er sieht schmutzig aus! Aber von mir aus.“
 

„Schön! Freut mich voll! Dann los, ich hab ne ziemlich trockene Kehle!“
 

Zorro führte mich fast wie ein Gentleman die Straße entlang zu der Kneipe, hielt mir die Schwingtüre des Saloons auf, brachte mich an einen schönen Tisch in einer Ecker von der aus man den ganzen Raum überblickten konnte und zog mir sogar den Stuhl zurecht, damit ich mich hinsetzen konnte. Ich gab es echt nur sehr ungern zu und wenn man mich fragen würde, dann würde ich es auch definitiv leugnen, aber es war schon sehr nett, wie Zorro sich um mich kümmerte…ich meinte natürlich um Saniko! Er ließ sogar von einer Kellnerin eine Vase bringen, in die ich meine Blumen stellen konnte. Ich sah Zorro stumm zu, wie er sich neben mich auf einen Stuhl knallte, die Beine fast schon etwas ordinär im Männerschneidersitz aufeinander legte und begann in der Getränkekarte zu blättern.
 

„So mal sehen, was schütte ich mir als erstes hinter die Binde?“
 

Ich nutzte die Zeit, in der Zorro noch die verschiedenen Biere studierte, mich ein wenig umzusehen. In einer Eckte stand eine große Theke, an der reger Verkehr herrschte. Es war ziemlich voll hier, aber kein Wunder, es gab sogar eine Bühne, auf der Musik gemacht wurde und eine Frau tanzte. Wie ich vermutete war es eine gute Kneipe, zwar nicht mehr, aber auch nicht weniger. Als mein Blick durch den Raum schwebte, blieben meine Augen unweigerlich irgendwann neben mir auf meinem Begleiter zum Stehen.
 

Ich kapier es einfach nicht. Was will er eigentlich von Saniko? Ich hatte noch nie gesehen, dass er eine Frau auch nur ansatzweise so behandelte wie er es bei mir tat. Andererseits baggerte er mich ja auch nicht an…ich würde ihn Töten, sollte plötzlich eine Hand von ihm auf meinem Arsch landen! Dafür war er so unglaublich nett, dass ich schon verstehen könnte, wenn sich eine Frau in diesen mir so neuen Zorro verlieben würde. Schließlich war, so schlecht ich auch gerne über ihn sprach, Zorro gewiss der männlichste Mann den ich kannte. Ich merkte nicht, wie mein Blick begann über ihn zu wandern. An dem grünhaarigen Schwertkämpfer war wirklich alles Muskulös, von den Beinen angefangen bis in die Arme, außerdem war er von dem ganzen Trainieren in der Sonne sehr braun und wettergegerbt. Es gab sicher viele Frauen, die ihn attraktiv finden würden. Über was für einen Scheiß mach ich mir hier eigentlich Gedanken? Das kann mir doch egal sein, ich wollte nur dass dieser Idiot mal eine Abreibung bekommt! Wobei mich schon interessieren würde, was in diesem Schädel vor sich geht…aber wahrscheinlich gar nichts! Dieser dumme Schädel war nur dafür da, dass es in seinen Hals nicht reinregnete!
 

„Saniko? Alles okay? Was starrst du mich so komisch an, als hättest du Röntgenaugen und wolltest grade nachprüfen ob ich heute Morgen meine Unterwäsche vergessen habe?“
 

„Was?“ erwachte ich aus meinen Gedanken und merkte nun erst, dass ich Zorro die ganze Zeit wie ein hypnotisiertes Kaninchen anglotzte.
 

„AH! Nein, tut mir leid, ich hab nur…ich hab…die Musik ist so schön, da muss ich etwas geträumt haben hihihi!“ Oh Gott wie peinlich!
 

Wieder begann Zorro nur zu lachen…zum Glück war dieser Kerl so dämlich! Irgendwie hatte ich das ungute Gefühl, dass ich mich heute Abend entweder noch verraten würde….oder etwas anderes unerwartetes passieren würde.
 

Fortsetzung folgt……

4. Hass und Dankbarkeit

Die Stunden vergingen, es war inzwischen tief in der Nacht, was man wegen dem regen Betrieb in dem Saloon in dem wir uns befanden nicht weiter bemerkte. Ich wusste irgendwann nicht mehr ob es die Musik war, die immer lustiger wurde, oder ob wir es waren…es könnte auch etwas damit zu tun haben, dass ich irgendwann nicht mehr mitzählte, wie oft die Kellnerin schon unsere frisch gelehrten Gläser wieder neu gefüllt hatte, doch als meine Anspannung begann nachzugeben passierte etwas, dass ich im Leben heute Abend nicht erwartet hätte…ich verbrachte einen sehr netten Abend mit unserem dämlichen Spinatschädel!
 

„Hahaha! Was? Nicht dein Ernst? Wie bescheuert muss man sein? Vergess` nicht Junge, vor dir sitzt ne feine Dame, okay?“ grinste ich Zorro fast ein wenig frech in sein Gesicht.
 

Die Musik und die ganzen Stimmen der anderen Gäste um uns herum waren so laut, dass wir uns fast schreiend unterhielten, was jedoch unserer guten Stimmung keinen Abbruch verpasste.
 

„Ne echt! Ich schwör! Dieser fiese Hund hat all meine Klamotten geklaut bevor ich für den alten Pirat mein Kopfgeld abholen konnte! Aber hey, das war mir dann auch egal. Ich ging splitterfasernackt wie Gott mich schuf zur Marine und warf ihnen den alten Piraten auf den Schreibtisch und verlangte lauthals das Kopfgeld! Ich hatte Hunger! Ist mir doch scheißegal ob ich damit irgend ner verklemmten Tussi ihr kleines Charmgefühlchen verletzt hab! Hat sicher noch nie so nen harten Hund wie mich nackt gesehen die Schnalle!“
 

Ich lachte so laut, dass mir Tränen in die Augen schossen. Zorro erzählte mir seine peinlichsten Geschichten aus der Zeit, als er noch ein Kopfgeldjäger und kein Pirat war. Längst hatte ich aufgehört mich wie eine dumme Zicke zu verhalten, sondern genoss stattdessen die Ehrlichkeit mit der Zorro mir von seinem Leben erzählte und sogar ein kleines bisschen den Hof machte, jedoch nur sehr zaghaft. Vielleicht war er auch nur höflich, da war ich mir nicht sicher. Es gab nur eines dessen ich mir bei ihm ganz sicher war…das er keine Ahnung hatte, wie man mit einer Frau umging…aber es war irgendwie süß, wie er es versuchte. Ob ich ihm sagen sollte, dass es eigentlich nicht besonders großen Eindruck auf eine Frau machte, ihr den ganzen Abend alle möglichen Peinlichkeiten von sich preis zu geben? Besser nicht, so würde ich noch einiges zu lachen haben.
 

Zorro, der sicher ebenso betrunken war wie ich, hob auf einmal seine Hand und strich mir zart eine meiner langen blonden Haarsträhnen hinter mein rechtes Ohr „Ich….ich wollte dir noch mal danken, dass du echt heute Abend mit mir hier bist. Ich bin eigentlich total anders, musst du wissen. Ich interessier mich Null für Frauen, die meisten finde ich einfach nur dumm oder lästig. Kein Scheiß, es gibt was Weiber angeht keinen größeren Rüpel als mich, selbst wenn ich mal zu einer nett sein will schaff ich es irgendwie, dass sie mir doch böse sind und irgendwas Hartes gegen meine Birne werfen wollen. Danke dass du trotzdem hier bist und noch nichts nach mir geworfen hast, obwohl ich sicher echt nur scheiße rede!“ grinste er leicht unsicher.
 

Mein Lachen verstummte, als ich nur ganz schwach seine Hand an meiner Stirn spürte, die mir mein Haare aus dem Gesicht strich, bevor er sie wieder schüchtern zurückzog. Ein flaues Gefühl kam in meinem Magen auf und ich legte reflexartig meine Hand auf meinen Bauch. Ich weiß, dass ich betrunken war und ich wusste ganz genau, dass ich mich morgen ohrfeigen würde für alles, was hier heute Abend passiert war, aber heute Abend war Zorro etwas für mich, dass er nach dem heutigen Abend sicher nie wieder sein würde und zwar mein Freund, der meiner Meinung nach dringend mal jemanden zum Reden brauchte. Schließlich war unser großer starker Schwertkämpfer eigentlich eher der verschlossene Typ. Aber ich kannte niemanden, keinen Menschen auf der ganzen Welt, der nicht wenigstens ab und an mal jemanden zum Reden brauchte, irgendjemanden, der einem das Gefühl gab, dass er für einen da war, wenn es einem selbst nicht so gut ging. Erzählte er mir deshalb so viele Dinge, die sicher niemand sonst über ihn wusste? Ich kannte durch den heutigen Abend sicher etliche Geheimnisse unseres schweigsamen Kriegers. An Zorros Blick konnte ich gut erkennen, dass er auf meine Antwort wartete.
 

„Ich muss zugeben, dass dich sicher nicht jede Frau verstehen würde, aber es ist ein schöner Abend Zorro, ich hab zu danken! Vor allem, da ich eigentlich vor hatte heute nicht so freundlich zu dir zu sein.“
 

Verwundert zogen sich seine Augenbrauen zusammen „Was? Warum? Ich bin doch der Traum jeder Frau mit schweren Gehörproblemen!“
 

„Ja, dass trifft den Nagel so ziemlich auf den Kopf! Du Fluchst wie ein totaler Penner!“
 

Bockig sah ich wie Zorro die Arme vor mir verschränkte „Moment mal, du siehst vielleicht aus wie ein zartes Weibchen, aber deine Schnauze ist ja auch nicht grade die vornehmste! Woher kommst du eigentlich? Ich hab grade mal kurz nachgedacht und meiner leicht betrunkenen Birne ist aufgefallen, dass wir den ganzen Abend nur über mich reden.“
 

Oh Weia, ich war eigentlich sehr froh darüber, dass der Messerschwinger mir bisher keine Fragen gestellt hatte…was sollte ich ihm denn erzählen? Ich bin auf einem Restaurantschiff aufgewachsen und Koche bei euch auf der Flying Lamb? Ich musste mir schnell was einfallen lassen
 

„Ich…bin einfach nur Saniko. Ich arbeite im Theater.“ Na toll! Wie sollte ich mir mit mindestens 8 Bier in meinem beschwipsten Kopf noch eine einigermaßen glaubwürdige Geschichte ausdenken, an die ich mich auch morgen noch erinnern würde?
 

Zorro stütze seinen Arm neben mir gegen die Wand und legte abwartend seinen Kopf darauf
 

„Und weiter Mrs. „Einfach nur Saniko“?“ Was sollte das denn jetzt? Lässt der Spinner jetzt den Macho raushängen? Bedrängt spürte ich, wie die Zicke in mir sich langsam wieder hervorkämpfte.
 

„Jaja sehr komisch! Auf einmal so schlagfertig? Ich bin in einer Theaterfamilie aufgewachsen, das ist alles.“ Auf einmal fühlte ich mich immer mehr in eine Ecke gedrängt, von dem Arm Zorros direkt neben mir, dem ganzen Krach und den vielen Menschen im Raum und am schlimmsten, diesen Fragen, die ich nicht beantworten konnte. Langsam spürte ich, wie ich Panik bekam.
 

„…ist doch egal, ich will nicht über mich reden! Warum auch! Rede lieber du mal Klartext!“ das war eine typische Eigenschaft von mir in dieser Situation zickig zu werden, vielleicht steckte doch etwas mehr Frau in mir, als ich bisher zugeben wollte! Außerdem hatte ich Angst, wenn Zorro so dicht neben mir war, dass er mich doch noch erkennen würde. Er merkte sicher nicht mal, dass er in meine Privatsphäre eingedrungen war, dieser Depp merkte doch auch gar nichts!
 

„Wieso Klartext? Ich glaube wenn ich noch mehr Klartext mit dir rede, dann hältst du mich für ´nen Asozialen komplett ohne Schulbildung. Weiß nicht ob es dir schon aufgefallen ist, aber ich bin ein ganz schöner Grobian!“ witzelte er noch, nicht ahnend was er in mir auslöste.
 

„Oh doch, keine Angst, ist mir aufgefallen! Ich meine warum machst du das alles hier? Warum hast du dieses Date mit mir?“ Ich wusste nicht ob es am Alkohol lag, doch irgendetwas machte mich wütend. Aber was? War es, dass ich keine Lust mehr hatte als Frau rumzulaufen? War es, das ich mich wieder daran erinnerte, das ich Zorro heute Abend noch dazu bringen musste mich zu hassen, damit ich wieder Sanji sein konnte? Oder war es etwa, das es mich zutiefst ärgerte dass Zorro zu mir als Saniko so nett war, aber morgen als Sanji mich wieder hassen und wie Dreck behandeln würde, nachdem ich einen Abend als Freund mit ihm verbracht hatte? Ich wusste es nicht, aber meine Wut war nicht mehr aufzuhalten.
 

„Hä? Was ist denn auf einmal los? Hab ich was Falsches gesagt? Wer redet denn von einem Date? Ich wollte nur etwas Zeit mit dir verbringen?“ merkte Zorro nun, dass etwas nicht stimmte, verstand aber nicht was.
 

„Und das nennt man nicht Date?“
 

„Äh…keine Ahnung, hatte noch nie eines. Warum fragst du?“
 

„Was soll das denn heißen? Keine Ahnung? Bin ich dir etwa nicht gut genug für ein Date? Hast du mich nicht eingeladen und mir Blumen gekauft, weil ich dir gefalle?“
 

Geschockt und total überfordert sah mich Zorro mit großen erschrockenen Augen an

„Äh….ich hab ganz ehrlich keine Ahnung was du hören willst. Klar bist du hübsch, aber deshalb wollte ich dich nicht sehen. Ich wollte dich sehen, um dich kennen zu lernen. Weiter hab ich mir eigentlich keine Gedanken gemacht.“
 

„WAS?“ fuhr ich ihn wütend an. Dieser Trottel? Er war nicht mit Saniko aus, weil er in sie verliebt war? Die ganze Quälerei mich als Tussi auszugeben war umsonst? Warum nahm ich überhaupt so viel Rücksicht auf diesen Rücksichtslosen Idioten? Mein Blut kochte! Warum hab ich ihm nicht einfach einen Korb? Warum knallte ich ihm nicht einfach an den Kopf, was ich als Sanji über ihn dachte? Was ich Zorro schon immer sagen wollte! Heute konnte ich es und dann würde ich wieder frei sein und ein Mann sein können.
 

„Dafür der ganze Aufwand? Weil du nicht weiter darüber nachgedacht hast? Wie gehst du überhaupt mit einer Frau um? Du bist wie ein dummer Bauer! Oh aber bevor du dir falsche Hoffnung machst, ich reagiere nicht so, weil ich enttäuscht bin oder so, ich reagiere so, weil ich gerade erkenne, wie ich meine Zeit mit einem blöden egoistischen Piraten ohne Grips in der Birne verschwendet habe! Du bist total oberflächlich und könntest ja auch mal an die Menschen um dich herum denken anstatt immer nur ohne Grund mit ihnen zu streiten.“
 

Ich holte zum letzten Schlag gegen Zorro aus „…ach ja und du meinst ja ich sei deiner Kuina so ähnlich, ich verrate dir eines: Sie würde dich heute sicher genauso wenig liebenswert finden wie ich!“
 

Mit diesen Worten stand ich auf, warf Geld für die Getränke auf den Tisch und lies einen vollkommen fertigen Zorro hinter mir.
 

Total in Rage stapfte ich aus dem Saloon, ich war so wütend! Warum hatte ich diese Maskerade die ganze Zeit mitgemacht, wenn dem Idioten das alles eigentlich so egal war? Es war ihm immer alles egal, es war ihm auch schon immer egal gewesen, ob er mir als Sanji mit seinen dummen Sprüchen meine Gefühle verletzte. Es war ihm egal ob er Freunde hatte, es war ihm egal was man über ihn dachte und es war ihm auch egal, wie es anderen ging! Aber ganz plötzlich kommt da so eine dumme Tussi mit langen blonden Haaren vorbei und er bildet sich ein mit ein paar Blumen würde ihm auf einmal die Welt zu Füßen liegen! Aber nicht mit mir! Ich hatte keinen Bock mehr noch länger den Punchingball von Zorros Launen zu sein und schon gar nicht jetzt wo ich wusste, wie er sein konnte, wenn er mal versuchte sich wie ein normaler Mensch zu benehmen!
 

Gefühlte drei Wutanfälle später merkte ich wie kühl es hier draußen war. Ich bog direkt neben der Kneipe die erste Straße rechts ein und lies mich gegen die kalte Mauer eines Nachbarhauses sinken.
 

„Scheiße…was war das denn Sanji?“ ich spürte wie die kalte Nachtluft mein Gesicht, dass zuvor noch zornesrot war, langsam abzukühlen begann und mein Verstand langsam wieder in meinen Körper zurückkehrte. Schwach vom vielen Schreien sank ich zu Boden, setzte mich auf den kalten Stein und schlang meine Arme um meine Knie.
 

„Scheiße! Was hab ich nur getan? Warum bin ich denn auf einmal so abgegangen? Es war doch ein netter Abend. Warum muss der dumme Arsch mich immer so auf die Palme bringen? Aber es blieb mir ja gar nichts anderes übrig. Warum musste der Idiot mich auch auf einmal so bedrängen! Selbst schuld!“
 

Gestresst stocherte ich in meiner rechten Kimonotasche herum, zog meine geliebten Zigaretten heraus. Ich brauchte jetzt einfach eine Gewohnheit, der ich nachgehen konnte, um mich etwas zu beruhigen! Mit einem Fingerschnippen zündete mir einen Glimmstängel an und nahm einen tiefen Zug, der mich wieder etwas zur Ruhe kommen ließ.
 

„Ich sollte mich echt schämen. Wäre ich ne echte Frau könnte ich jetzt klasse behaupten, dass ich meine Tage habe! Zorro sitzt jetzt bestimmt Tod unglücklich in der Bar und betrinkt sich so dermaßen, dass er morgen den ganzen Tag krank im Bett liegt. Ob ich zu hart war?“
 

Unweigerlich musste ich daran denken, wie lieb Zorro den ganzen Tag zu mir gewesen war und ich hatte ihm so böse Dinge gegen den Kopf geworfen, war auf einmal ausgerastet und wusste noch nicht mal genau warum. Ich meine, was ist denn schon passiert? Er wollte etwas über mich wissen, na und? Ich war doch sonst nicht auf den Mund gefallen. Er hat gesagt, dass er eigentlich gar nicht weiß warum er überhaupt Zeit mit mir verbrachte…super, das war doch genau das was ich wollte, mein Stichwort um nen leichten Abgang zu machen und nie wieder einen Damenkimono tragen zu müssen und nicht so eine peinliche Szene abzuziehen! Ich konnte deutlich spüren, wie mein schlechtes Gewissen wuchs und wuchs, als würde es jeden Moment anfangen mit dem Finger auf mich zu zeigen. Man könnte ja glatt denken ich war nervös, weil er sich plötzlich neben mich gesetzt hat. Muss an dem scheiß Alkohol liegen! Ich war echt ein totaler Idiot. Am liebsten würde ich mich entschuldigen, doch das ging nicht, ich könnte nie wieder als Frau in diese grünen Augen schauen, die mich gerade vor ein paar Minuten so geschockt und entgeistert angeschaut hatten.
 

„Komm schon Sanji, morgen wird alles wieder so sein wie früher. Wir werden uns hassen und das was die letzten beiden Tage war ist so, als wäre es nie passiert….dass wolltest du dummer Koch doch oder?“ schimpfte ich über mich selbst.
 

So nahm ich einen zweiten tiefen Zug an meiner Zigarette, kämpfte gegen mein schlechtes Gewissen und den tiefen Drang zu Zorro zu laufen und mich zu entschuldigen. Vorsichtig spickte ich um die Ecke, da man von meinem Platz aus auf die Kneipe in der ich eben noch gesessen hatte, schauen konnte. Vielleicht sah ich ja, wie Zorro herauskommen würde. Zwar verließen einige Schnapsleichen das Lokal, aber Zorro war nicht dabei.
 

„Oh Mann, ganz schön frisch geworden…es bringt ja nichts, passiert ist passiert. Ich sollte lieber zurück zu Izumo, damit ich endlich wieder Sanji werde und dann ab ins Bett.“ Mit diesen Worten stieß ich mich von dem kalten Boden ab um wieder aufzustehen, doch leider trat ich dabei auf meinen langen Kimono, kam ins Rutschen und verlor das Gleichgewicht
 

„Kacke!“ rief ich auf Effekt, als ich merkte, wie ich nach hinten kippte und umzufallen drohte. Doch ich fiel nicht tief, als ich unerwartet zwei Arme um meine Schulter spürte, die mich festhielten.
 

„Hä?“ war der einzige dumme Kommentar der mir einfiel, als ich meinen Hals nach hinten reckte um zu sehen, wer mich aufgefangen hatte.
 

„Na nicht so schnell meine süße, wer kann denn damit rechnen, dass mir auf einmal ein Engel in die Arme fällt? Das ist doch echt ein Glück Jungs oder? Dabei wollten wir nur zufällig hier lang!“
 

Wie widerlich war denn die plumpe anmache? Okay, ich gab zu, eine von meinen als Sanji hätte ähnlich klingen können, aber alleine meine Stimme hatte einfach viel mehr klasse! So wie der Kerl und seine Freunde aussahen, schienen es Piraten zu sein, was man ziemlich leicht an den Klamotten erkennen konnte. Wobei der Mann, der mich festhielt, so groß er auch war, etwas edlere Klamotten trug als seine beiden Begleiter, wahrscheinlich war er ihr Käpt`n oder Anführer. Er schien auch nicht viel älter zu sein als ich, vielleicht fünf Jahre…irgendwie sah er aus wie ein ganz schönes Muttersöhnchen.
 

„Danke für die Hilfe, aber können sie mich jetzt bitte wieder los lassen? Eigentlich rede ich nicht gerne mit Fremden.“ Versuchte ich höflich zu bleiben, während ich mich von dem Typen wegdrückte…doch er hielt mich fest.

„Aber aber mein kleines hübsches Vögelchen, habe ich nicht etwas Freundlichkeit für meine Hilfe verdient?“ meinte er Vorlaut, während seine beiden Affenartigen Kumpels zu lachen begannen.
 

„Du hast vielleicht nen Vogel! Das einzige was du verdient hast ist ein Schlag ins Gesicht, du Trottel! Und wenn du mich nicht bald loslässt, dann wirst du deine Zähne schneller verlieren, als du noch mal Vögelchen sagen kannst!“
 

Nun hob ich mein rechtes Bein, trat es ihm gegen seinen Magen um mich von ihm wegzudrücken…aber ohne Erfolg! Erschrocken blickte ich in sein Gesicht, mit welcher Kraft er mich festhielt. War dieses Bubigesicht so stark? Das konnte nicht sein! Überheblich grinste er mich an, als er seinen Griff noch verstärkte und ein spitzer Schmerz durch meine Arme fuhr
 

„AUTSCH! Was soll der Scheiß du Brutalo! Lass mich sofort los, oder du wirst es bitter bereuen!“

Ich musste tatsächlich dagegen ankämpfen, dass Panik in mir aufkam! Wer war der Kerl? War der Typ wirklich so stark? Was hatte er vor?
 

„Ich weiß nicht ob dir blödem Pirat das bewusst ist, aber hier auf der Insel gibt es ganz schön harte Strafen für Fieslinge wie dich! Lass mich auf der Stelle los oder ich rufe nach den Wachen! Außerdem bin ich nicht so schwach wie ich aussehe!“
 

Was erlaubte der sich! Ich dachte diese Insel wäre so friedlich! Wenn der Spinner und seine Freunde nicht zur Vernunft kamen, dann hätte ich ein ganz schönes Problem! Schließlich könnte ich ebenso ins Gefängnis kommen, wenn ich mich prügelte. Außerdem hatte Izumo gesagt, dass ich nicht kämpfen dürfte, dass er dann ganz schön Ärger bekommen würde und vielleicht sogar seinen Job verlieren würde. Ich musste sehr aufpassen!
 

„Aber meine Schöne, wer redet denn von so etwas? Ich wollte doch nicht mit dir Kämpfen!“ Ich will nur ein bisschen mit dir reden.“ Mit diesen Worten griff er wieder fester zu, stieß mich mit dem Rücken gegen die Wand und lies mich dann überraschend los. Dieser Trottel! Jetzt würde er mal sehen, dass ich eine Frau war, die auf sich selbst aufpassen konnte. Ich wollte gerade auf ihn zu rennen….als mir der Atem stockte…ich konnte mich nicht bewegen…ich kam nicht einen Schritt von der Wand hinter mir weg. Meine Augen weiteten sich, als ich links und rechts von mir an die Mauer sah.
 

„Scheiße! Was ist das denn?“
 

Hatte der Kerl etwa Teufelskräfte? Meine Arme steckten tief in dem Stein der Wand hinter mir! Ich steckte fest! Was machte ich denn jetzt? Ich zog und zehrte, versuchte mich mit aller Kraft von der Wand weg zu treten…aber bitter musste ich feststellen, dass ich keine Chance hatte!
 

„So jetzt ist das Vögelchen da wo es hingehört und zwar in meinem Käfig!“ strich sich der große Kerl seine langen schwarzen Haare aus dem Gesicht.
 

„Kannst du mal aufhören mit der Piepmatzscheiße? Was hast du mit mir gemacht?“ schrie ich ihn gereizt an! Was wollte der Arsch von mir? Wie kam ich hier nur wieder weg?

„Du bist aber ganz schön Vulgär für so einen schönen Paradiesvogel! Ich bin Kapitän Danto, der Steinerne! Ich bin zwar warnsinnig Charmant und echt ein Prachtkerl, aber dabei hart wie Stein.“
 

„Jaja, Blablabla! Und zufällig hast du mal eine Steinfrucht gegessen und hast weil du irgendeine Schraube locker hast nen Tick für Vögel!“ äffte ich ihn beleidigend nach.
 

Sein grinsen wurde immer breiter, doch breitete sich eine tiefe Panik in mir aus, als er langsam auf mich zukam und sein Blick sich auf gespenstige Art veränderte…er mich ansah wie ein Tier, dass mich jeden Moment auffressen würde.
 

„Du weißt gar nicht wie recht du hast, mein süßes Vögelchen!“ mit diesen Worten packte er mit festem Griff nach meinem Kinn, zog es zu sich, als er selbst sich eng vor mich stellte, dass ich seinen harten Oberkörper an meinem Spüren konnte.
 

„Ich steh echt total auf so exotische Dinger wie dich, meine hübsche. Wärst du ein Vogel, wärst du sicher ein Schwan!“
 

Aggressiv presste ich meine Zähne zusammen „Lass mich auf der Stelle los, du Perversling! Wenn du mich nicht sofort in Ruhe lässt, dann trete ich dir in die Eier, dass du nie wieder nem Kanarienvogel in die Augen sehen kannst!“
 

„Und was wenn nicht?“ mir lief ein kalter Schauer durch meinen Körper, als ich seine andere Hand spürte, die mir in den Ausschnitt meines Kimonos glitt.
 

Großer Gott! Was machte er da? Ich erstarrte, spürte wie mein ganzer Körper sich panisch versteifte. Scheiße! So einer war das? Ich musste mich schleunigst befreien!
 

„Scheiße! Was soll das? Wenn du mich nicht auf der Stelle gehen lässt, dann schwöre ich dir bist du erledigt! Die Leute auf dieser Insel Killen dich, wenn die Wachen uns finden! Außerdem kenne ich den gefährlichen Piratenkapitän Ruffy und seine Strohhutbande! Die machen dich alle, wenn die erfahren, dass du mir etwas tust!“ leichte Hoffnung breitete sich in mir aus, als ich sah, wie erschrocken seine Freunde zurückschreckten, als sie den Namen meines Käpt`n hörten. Es war schon praktisch einen so starken und gefürchteten Gummimenschen zu kennen.
 

Ich wollte grade anfangen triumphierend zu grinsen, als ich spürte wie Danto in meinem Kimono seine Hand fest in das Fleisch meiner Brust presste
 

„AAAHHH!“ schrie ich vor Schmerz auf. Kacke! Nun war meine Coolnis endgültig verflogen und ich sah Danto geschockt in sein Gesicht.
 

„Ich steh gar nicht darauf süße, wenn man mir droht! Dann muss ich dich einfach Töten, nachdem ich meinen Spaß mit dir hatte, dann wird weder die Wache, noch dein Kapitän Ruffy jemals erfahren, was mit dir passiert ist.“
 

Angsterfüllt blickte ich diesen Irren an! Das war nicht gut, das war ganz und gar nicht gut! Jeden Moment würde er merken, dass ich ein Mann war, dann war ich endgültig geliefert! Mit all meiner Kraft versuchte ich mich von ihm weg zu drücken, doch es war hoffnungslos, der Kerl war viel zu stark für mich. Nun ließ er meinen Kiefer endlich los und im selben Moment als sein Griff sich löste, zog sich ein tiefer Schmerz durch meinen Kopf. Wie konnte man so einen Brutalo nur auf die Frauenwelt loslassen? Jede Berührung von ihm war hart und Kalt wie Stein und tat auch so weh wie von einem Stein beworfen zu werden. Mein Herz raste, als ich spürte, wie seine kalte Hand mein rechtes Bein nach oben wanderte.
 

„Das würde ich lieber nicht tun!“ versuchte ich mich zu retten, aber da war es schon zu spät.
 

„Wenn du nicht sofort mein Teil loslässt, dann bring ich dich um, du dummes Arschgesicht!“ Charmesröte schoss mir ins Gesicht, als ich seine Hand auf meinen noch nicht sehr oft berührten Heiligtümern in meinem Schoß spürte.
 

Aggressiv fletschte ich die Zähne. Ich erkannte deutlich den Schrecken in seinem Gesicht, ebenso wie ich jede Menge ratternde Zahnräder in seinem Kopf drehen sehen konnte, die wohl gerade begannen eins und eins zusammen zu zählen.
 

„Scheiße, du bist ja ein Kerl!“
 

„Ach ne, du bist ja voll der Blitzmerker! Kannst du jetzt bitte deine beschissenen Hände von mir runter holen? Sonst beiß ich sie dir zur Not ab!“ jetzt war eh alles egal, ich brauchte mich nicht mehr zu verstellen und fauchte den irritierten Kapitän, der eindeutig ne dicke Schraube locker hatte, mit der ganzen Wut meiner männlichen Stimme in seine perverse Drecksvisage!
 

„Lass mich auf der Stelle los, du Penner! Von mir aus können wir das hier und jetzt mit Gewalt klären! Ich hab keine Angst vor dir, wenn du mich hier nicht so feige in den Stein geklemmt hättest!“
 

Die blonden Haare meiner Perücke hingen wir wirr und schweißnass ins Gesicht. Wenn der Kerl jetzt Rache wollte und mich fertig machen, von mir aus, ich würde ihn nur zu gerne mit meinen Beinen von der Insel runterdrehten!
 

„Also, ich weiß gar nicht was du hast…ich hab es nicht eilig! Außerdem finde ich dich jetzt noch interessanter als vorher! Schöne Frauen gibt es genug, aber ich habe noch nie einen so schönen Mann gesehen, dass er sogar problemlos als Frau durchgehen könnte. Das macht mich wirklich neugierig!“
 

„WAS?“ kalter Angstschweiß lief mir den Rücken hinab, als ich dieses widerliche Funkeln in seine Augen zurückkehren sah! Tatsächlich ließ er mich nicht los, sondern begann mir über meinen rechten Oberschenkel zu streicheln, dass es mir vor lauter Ekel eng in der Kehle wurde.
 

„Lass mich sofort los du perverser SCHEIßKERL!“ unternahm ich einen letzten Versuch des Widerstandes. Als ich gerade dachte, es könnte nicht schlimmer werden, sah Danto auf einmal zu mir auf, sah mir mit bösartigen Augen in die meinen. Ich dachte vor Panik mein Herz würde aufhören zu schlagen, als der perverse Schnösel vor mir seinen Arm hob und weit ausholte! Ich konnte nicht mehr reagieren, so schnell schlug er mir in mein Gesicht, mit seiner Steinfaust, dass ich dachte ein Ochse hätte mich gerammt. Mein Kopf pochte vor Schmerz, dass ich nicht anders konnte, als ihn kraftlos zur Seite hängen zu lassen.

Mein Atem wurde schneller, als ich verzweifelt an Danto vorbei sah, was seine beiden Kumpels machten. Sie saßen einfach nur da und sahen zu, wie Ihr armseliger Käpt’n einen fremden fertig machte. Was sollte ich nur tun? Ich wusste nicht was schlimmer war, dass ich vom dem Penner jeden Moment wieder befummelt wurde, das ich nicht die kleinste Chance gegen ihn hatte, oder das ich keine Ahnung hatte in welcher Gosse ich morgen früh in welchem Zustand aufwachsen würde. Vor lauter Wut konnte ich kaum Atmen, als ich begann meinen Körper schlapp werden zu lassen, meine ganze Anspannung würde mich nichts bringen…ich hatte keine Chance…
 

Gerade als ich mich meinem grausamen Schicksal ergeben wollte, sah ich zufällig wieder in Richtung Kneipe, aus der ich vorhin vor Zorro weggerannt war….und da sah ich ihn! Zorro! Zorro hatte gerade das Lokal verlassen! Noch nie in meinem ganzen Leben hatte ich mich so gefreut unseren Schwertkämpfer zu sehen! Das war meine einzige Chance das hier einigermaßen heil zu überstehen! Mein Herz schlug wild, als ich tief Luft in meine Lungen zog um so laut zu schreien, wie es mir nur möglich war!

„ZZZOOORRRROO!“
 

schrie ich mir die Seele aus dem Hals! Ich betete innerlich, dass er mich hörte! Ich würde für immer in Schande vor ihm Leben wollen, wenn er mich nur hörte und mir helfen würde, egal ob er herausfand, dass ich in Wirklichkeit Sanji war! Und tatsächlich, in der Ferne konnte ich sehen, dass er seinen Kopf in meine Richtung drehte, dass er uns erschrocken ansah….und das ein gefährliches Feuer in seinen Augen entstand!
 

Erleichtert begann ich zu lachen, das war meine Chance! Nun sah auch Danto nach hinten, verstand nicht was ich hier für eine Show abzog und erblickte Zorro, der wütend und mit gezogenen Schwertern auf uns zu rannte.
 

„Scheiße! Das ist Lorenor Zorro! Die Schwuchtel hier kennt ja wirklich die Strohhutbande!“
 

Augenblicklich wollte sich Erleichterung in mir ausbreiten, da sah ich wie Danto erneut zum Schlag ausholte und mir hart mit seiner Faust gegen den Kopf schlug. Ab diesem Moment spürte ich nur noch einen scharfen Schmerz, wie alles um mich herum dunkel wurde und wie ich in Ohnmacht viel.
 


 

Eine ganze Weile schien ich weg zu sein, ich bekam nichts mit, aber trotzdem sagte mir irgendwas, dass ich längere Zeit weggetreten war. Langsam spürte ich mein Bewusstsein Zurückkehren. Was war passiert? Lebte ich noch? Sollte ich mich trauen die Augen zu öffnen? Vorsichtig, aber noch immer mit verschlossenen Augen, lies ich meine Hand leicht über den Boden streichen. Ich konnte spüren, dass ich auf etwas weichem lag. Das war neben bestialischen Kopfschmerzen aber auch das einzige was ich spüren konnte.
 

„Ooohhh!“ öffnete ich vorsichtig meine Augen, versuchte meinen Kopf anzuheben bereute dies jedoch schon wenige Sekunden später.
 

„Nicht bewegen du Dickkopf!“ als ich schließlich schaffte meine Augen ganz zu öffnen, war das erste was ich über mir sah Zorros Gesicht.
 

„Zorro!“ ich war so dankbar, ich war noch nie so überglücklich unseren Säbelheini zu sehen!
 

„Hast ganz schön was abbekommen, ich kenne viele Weiber, die nach den Schlägen nicht wieder aufgewacht wären. Steckst ganz schön was weg.“
 

Weiber? Er wusste nichts? Er hatte mich irgendwie an diesen Ort gebracht, mich auf eine Wiese außerhalb der Stadt gebracht und wusste immer noch nicht, dass ich der Smutje Sanji war? Vielleicht weil es Nacht war und er nicht gut im Dunkeln sehen konnte? Ich drehte ein kleines bisschen den Kopf um sehen zu können wo ich war. Rechts von meinem Kopf konnte ich das Meer und einen Strand sehen, unter mir das Gras und über mir Zorro. Er hatte mich auf die Wiese gelegt und meinen Kopf auf seine Beine, damit ich etwas höher lag. Normalerweise würde ich auf der Stelle meckernd loslaufen, oder wenigstens den Körperkontakt beenden…aber nicht nachdem mir Zorro das Leben gerettet hatte.
 

„Zorro….es…es tut mir so leid! Du hast mich gerettet und das obwohl ich so gemein zu dir war! Ich bin so ein schlechter Mensch! Es tut mir so leid, dabei warst du so freundlich zu mir!“ Eine riesige Belastung schien von meinen Schultern zu fallen…ich hatte echte Angst gehabt, eine richtige scheiß Angst!
 

„Vielleicht hätte der Kerl mich umgebracht, wenn du nicht gekommen wärst!“ Tränen stiegen mir in die Augen, Tränen der Erleichterung, aber ich konnte nichts dagegen tun.
 

„Es tut mir so leid! Ich war so eine dumme Kuh!“
 

Beruhigend legte mir der Grünschopf seinen rechten Zeigefinger auf die Lippen, damit ich aufhörte zu reden
 

„Psst! Reg dich nicht so auf, ich weiß gar nicht was du meinst? Wofür entschuldigst du dich? Hast doch mit allem was du gesagt hast Recht gehabt! Hab dir doch schon am Anfang verklickert, dass ich keinen Plan von Frauen hab, ich versteh euch nicht. Deshalb bin ich echt froh, dass du dich mit mir Idioten abgibst. Das einzige was ich kann ist kämpfen. Als du weggegangen bist, hab ich nachgedacht und ernsthaft überlegt warum ich mich mit dir treffe. Wolltest du ja wissen. Dann nach einer Weile ist mir endlich eingefallen was ich dir antworten könnte. Ich möchte Zeit mit dir verbringen, weil ich glaube, dass du mich verstehst, ne Frau die so flucht wie du kann sich wohl wenigstens ein bisschen in meine Kämpferbirne hineinversetzen. Scheint ja auch ne ganz schöner Kämpfernatur zu sein. Außerdem hoffe ich durch dich vielleicht zu lernen ein bisschen besser mit Menschen umgehen zu können. Hast ja schon gemerkt, dass ich nicht grade ein Naturtalent darin bin, nicht einfach alles was mich nervt zur Sau zu machen! Außerdem, kein Plan warum, aber ich fühl mich irgendwie wohl, wenn du da bist, brauchst nicht mal was zu sagen, alleine deine Anwesenheit hat irgendwas Beruhigendes auf mich.“
 

Mit offenem Mund sah ich den Schwertkämpfer an…auch wenn er das eigentlich zu Saniko sagte, der Frau die gerade auf seinem Schoß lag…das war das schönste, was je jemand zu mir gesagt hatte! Ob Zorro bewusst war, dass er bei dem Versuch seine wirren Gedanken in Worte zu fassen etwas umschrieb, dass vielleicht heißen könnte, dass er verliebt war? Sicher ahnte er das nicht mal! Zorro kannte sicher nicht das herrliche Gefühl, welches das Herz einem vermittelte, wenn man verliebt war. Umso verwirrter musste der große starke Mann, der mich heute Abend gerettet hatte, Moment sicher auch sein. Aber warum hatte er nicht gemerkt, dass ich Sanji war? Er hatte mich doch den ganzen Weg bis hierher getragen.
 

„Was ist eigentlich passiert, nachdem ich Ohnmächtig geworden bin?“
 

Unbekümmert kratzte sich Zorro nachdenklich am Kinn „Hm, der Arsch, der dich geschlagen hat wurde erst mal kräftig von mir aufgemischt! Hat sich sonst was eingebildet, wie toll er ist. Dachte nur wegen seiner Kraft mit Steinen durch die Gegend zu werfen hätte er ne Chance gegen mich! Ich weiß nicht ob du schon mal von mir gehört hast, aber ich bin ein gesuchter Pirat und auf meinen ganzen Reisen schon ziemlich stark geworden. Ich kann fast alle Materialien der Welt zerschneiden, da ist Stein doch echt ein Kinderspiel für mich! Außerdem sind nach einer Weile die Wachen angetanzt. Glaubten weil ich mit Schwertern kämpfe, dachten die echt ich gehör zu denen. Hab erzählt das die Schweine ne arme junge Frau verdrescht haben, da sind die armseligen Frauenschläger mal ganz schnell in den Knast geschleppt worden! Dann hab ich dich hierher gebracht und deine Wange verbunden. Dachte das Blut steht so `nem hübschen Gesicht nicht.“
 

Die letzten Worte hatte Zorro gesprochen und dabei seinen Blick weit in die ferne auf den Ozean vor uns gerichtet. Ich konnte trotz der Dunkelheit der Nacht gut sein Gesicht im Mondschein erkennen, sah wie der Wind seine kurzen grünen Haare schaukeln ließ. Ein breites Lächeln bildete sich auf meinen Lippen aus. Zorro war echt noch ungeschickt mit seinen Worten, wie er versuchte mir ein Kompliment zu machen. Ich hob meine Hand und strich mir über die Wange, von der ich wusste, dass der Schlag von Danto mich dort getroffen hatte. Tatsächlich trug ich ein Pflaster an dieser Stelle. Zum zweiten Mal, seit ich Saniko ins Leben gerufen hatte, war es diesem Mann gelungen mich so zu beeindrucken, dass ich ein warmes Gefühl in meiner Brust spüren konnte. Langsam versuchte ich mich aufzurichten und setzte mich neben unseren Schwertkämpfer ins Gras.
 

„Ich heiße Saniko und meine Eltern kommen aus dem East Blue. Als ich ein kleines Kind war, kamen wir auf diese Insel. Ich habe von klein auf dafür gekämpft meinen Traum zu verwirklichen eine große Theaterschauspielerin zu werden. Außerdem koche ich sehr gerne. Ich mag keine schwachen Menschen, die dazu neigen Aufzugeben oder ihr Schicksal nicht selbst in die Hand nehmen. Außerdem mag ich süßes und bin ein großer Romantiker! Mehr fällt mir nicht ein. Du wolltest doch mehr über mich wissen.“ Das war der beste Charakter, der mir auf die Schnelle, um Zorro eine Freude zu machen, für Saniko einfiel.
 

Überrascht, aber voller Freude strahlte der junge Krieger mich an, er hatte wohl nicht damit gerechnet von mir noch eine Antwort zu bekommen. Ich konnte seinen Lippen ansehen, dass er gerade ansetzen wollte etwas zu sagen, da wurde ihm wohl bewusst, dass er gerade etwas dämlich aus der Wäsche sah und er richtete seinen Blick wieder stur nach vorne. Vielleicht hatte er Angst rot zu werden, wenn er mir weiter in die Augen sah.
 

Ich hatte keine Ahnung, warum ich mich im Moment so Glücklich fühlte, ich wusste nur, dass Zorro sich nach dem er mein Leben gerettet hatte ein großes Dankeschön verdient hatte! Außerdem war mir noch etwas seit heute bewusst geworden….ich würde Zorro nie wieder hassen können! Jemand, der so etwas Liebes für einen Menschen tat, den er erst wenige Tage kannte, den konnte man einfach nicht hassen. Ab morgen, wenn ich wieder Sanji war, würde ich dafür sorgen, dass wir Freunde werden würden! Und ich würde für ihn solange Saniko spielen, bis der Logport uns dazu zwingen würde, dass die Strohhutbande die Insel verlassen muss, wie lange würde das wohl noch sein? Ein paar Tage vielleicht? Das war ich diesem großherzigen grünen Idioten einfach schuldig.
 

Fortsetzung folgt....

5. Ein erster Erfolg!

Schweren Schuldgefühlen geplagt stand ich am nächsten Tag wieder in der Küche, meinem besten Freund und meinem gemeinsten Sklavenhalter. Heute Morgen war etwas passiert, dass mir seid meiner Lehrzeit als junger Smutje nicht mehr passiert war…ich hatte verschlafen! So stand ich tatsächlich erst gegen Mittag leicht gestresst in der Küche und lies den letzten Abend in meinem Kopf noch mal Revue passieren. Nachdem Zorro und ich am Strand gelegen hatten war nicht mehr viel passiert. Er hatte mich wie ein echter Gentleman zu Izumo nach Hause gebracht und wir hatten uns für heute Abend wieder miteinander verabredet. Das hieß also, dass ich mir den ganzen Tag Zeit lassen konnte unserem liebenswerten Sturkopf auch als Sanji etwas näher zu kommen…rein platonisch natürlich! Ich war erst um 5Uhr morgens wieder auf unserem Schiff gewesen, wollte mich nur kurz mal hinlegen um dann direkt weiter in die Küche um das Frühstück schon mal vorzubereiten, als ich Bombenfest weggeratzt war! Das durfte mir einfach nicht passieren! Schließlich war ich hier für das leibliche Wohl meiner Freunde verantwortlich…und für das von Zorro auch! Aber ich hatte schließlich Alkohol getrunken, als gäbe es keinen Morgen mehr, versuchte ich mir mein schlechtes Gewissen auszureden. So verspannt, genervt und angepisst von Zorro wie ich gestern war, brauchte ich echt VIEL Bier um endlich mal locker zu werden. Ich hatte fast eine Herzattacke bekommen, als dieser Gefühlsambos namens Zorro mich heute Morgen aus dem Bett geschmissen hatte. Aber ich hatte ja nie behauptet, dass es leicht werden würde mich mit diesem Stinktier anzufreunden, doch ich würde es schaffen und wenn es mich umbringen würde!
 

So stand ich nun hier an meinem Schneidebrett, zerkleinerte Zitronen für ein leckeres Erfrischungsgetränk, während Robin, Chopper und Ruffy ein paar Meter weiter am Küchentisch saßen und mich darüber informierten, was sie bereits am Frühstückstisch ohne mich besprochen hatten.
 

„…das ist echt ganz schön lang.“ Hörte ich Chopper sagen.
 

„Es ist aber leider so, der Logport wird sich erst in einem Monat wieder von dieser Insel weg bewegen.“ Wiederholte Robin ihre Worte.
 

„Wie bitte?“ drehte ich mich erschrocken zu ihnen herum „Ein Monat? Ein ganzer Monat? 4 Wochen? 28 Tage? 672 Stunden? Das…aber wir müssen doch weiter! Ruffy…wenn das alles hier so lange dauert, dann wirst du ja nie der König der Piraten! Wir müssen auf der Stelle weiter, oder wenigstens in ein paar Stunden oder Tagen!“ 1 Monat noch als Saniko? Das würde ich nicht überleben! Wie sollte ich denn einen ganzen Monat noch Zorro etwas vormachen? Noch einen Monat lang im Damenkimono und ich werde bestimmt anfangen an meiner eigenen Identität zu zweifeln!
 

Ruffys Gesicht wurde ebenso panisch wie meines „Oh Nein, Sanji du hast recht! In einem Monat könnte ich schon längst Piratenkönig sein!“
 

Robin sah mich etwas verwundert mit ihren musternden tiefblauen Augen an „Aber es ist leider so, hier bleibt der Logport immer einen ganzen Monat stehen. Ich kann es jedoch nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen. Der Chef der Bibliothek meinte, dass es vielen Reisenden so geht, dass sie nach einigen Wochen hier gar nicht mehr weg wollen, deshalb wissen die Bewohner dieser Insel gar nicht mehr genau wie lange der Logport auf diesen Ort gerichtet ist. Jedoch der letzte der wirklich wieder gegangen ist, der verlies diese Insel nach 4 Wochen. Allerdings muss sogar ich sagen, dass es schlimmere Orte für einen Zwangsaufenthalt geben könnte. Ich habe tatsächlich erstaunliche Bücher in der Bibliothek gefunden, die ich das letzte Mal in meiner alten Heimat als Kind gesehen habe. Deshalb finde ich wir sollten das Beste daraus machen. Oder spricht für dich vielleicht etwas ganz anderes dagegen Sanji?“ lächelte sie mich mit einem wunderschönen und sehr hinterhältigen Lächeln an.
 

„Äh…nein, ich denke natürlich nur an unseren Käpt’n! Was sollte ich denn für eigene Ziele auf dieser Insel haben? Ich kenne hier doch niemanden! Robin-chan, das ist doch albern!“ kicherte ich wie ein totaler Trottel.
 

„Nun ja…ich weiß nicht, ich glaube du hattest gestern keinen so schönen Abend Sanji.“
 

Geschockt riss ich meine Augen weit auf. Kacke! Hatte ich mich irgendwie verraten? Wusste Robin irgendetwas? Kurz räusperte ich mich „Wieso fragst du Robin-chan? Bei mir ist alles in Ordnung.“
 

„Ach wirklich? Und warum trägst du dann dieses Pflaster auf der Wange? Ich hatte mir heute Morgen schon sorgen gemacht, als du nicht beim Frühstück warst, so pflichtbewusst, wie du doch eigentlich bist. Und dann wachst du auch noch mit einer Verletzung auf.“
 

Oh Mist! Das Pflaster hatte ich ja total vergessen! Ich war so schnell aus dem Bett gesprungen und in die Küche gelaufen, dass ich gar nicht mehr an meine Verletzung von gestern gedacht hatte. Mehr noch, ich hatte mir nicht mal meinen Anzug angezogen, sondern war einfach in eine blaue Jeans gesprungen und hatte mir ein rotes Shirt übergezogen. Super Sanji, noch auffälliger hättest du dich wirklich nicht verhalten können! Das Shirt war nicht mal blau wie meine Hemden. Das Outfit zog ich eigentlich nur dann an, wenn ich vor hatte einen Tag am Strand zu verbringen, ich fand in den Klamotten hatte ich was von einem heißen Sunnyboy! Gott Sanji, kannst du jetzt endlich aufhören über deine blöden Klamotten nachzudenken und dir ne gute Ausrede einfallen lassen? Die Frauenklamotten bekamen mir auf Dauer echt nicht gut!
 

„Ich…das ist gar nichts…das ist…nun ja, ich bin einfach ein Gentleman und hab gestern einer jungen hübschen Dame in Not geholfen. Da war so ein brutaler Idiot, der ein hübsches Mädchen schlagen wollte. Dann musste ich natürlich dazwischen gehen und hab nicht richtig aufgepasst.“
 

„WAS? Wer schlägt meinen Smutje? Wo ist der Kerl? Ich mach den Kerl kalt, der einen meiner Freunde verletzt! Hat er dir was getan Sanji? Kannst du jetzt nicht mehr Kochen, weil du verletzt bist? Bitte nicht, ich hab doch immer so viel Freude an deinem Essen!“
 

Ich musste unweigerlich schmunzeln, als mein kindischer Käpt’n sich so in Rage redete und auch Robin und Chopper konnte ich lachen hören. Es war schon fast süß, wie er sich um uns sorgte…so dumm er manchmal auch war, sein Herz war das einzige, was noch größer war als sein Magen.
 

„Keine Angst Chef, mir geht es gut und der Kerl wird die Nacht sicher im Gefängnis verbracht haben und ist jetzt hoffentlich zu Vernunft gekommen. Aber wenn wir schon mal davon reden, Chopper wärst du so gut meine Wange zu verarzten und neu zu verbinden?“
 

„Aber natürlich, mit so etwas ist nicht zu spaßen! Ich werde es auch direkt reinigen uns desinfizieren!“ mit diesen Worten sprang der kleine Elch schon von seinem Holzhocker, tippelte auf mich zu und packte alles was er brauchte aus seinem Arztkoffer auf den Tisch. Ein paar Minuten später hatte ich ein perfektes neues Pflaster, auch viel kleiner und ordentlicher als das letzte von Zorro, auf meiner Wange. Als Dank machte ich meinen Freunden auch einen meiner neuen Erfrischungsgetränke, schließlich war heute ein außerordentlich heißer Tag. Dann packte ich mir ein Tablett, setzte ein neues Glas meiner frischen Limonade darauf, erklärte den anderen noch kurz, dass ich mich für heute Abend entschuldigen würde, da ich mit dem Mädchen das ich angeblich gerettet hatte wieder treffen wollte und verließ die Küche, geradewegs zu dem Steinklotz von einem Kerl, mit dem ich in Wirklichkeit als Mädchen den Abend verbringen würde.
 

Kaum hatte ich den kühlen schattigen Raum verlassen, da knallte mir schon die sengende Hitze der Sonne ins Gesicht. Tatsächlich war ich froh, heute etwas Luftigeres angezogen zu haben, ich schwitzte bereits nach diesen wenigen Sekunden. In meinem Anzug wäre ich wahrscheinlich gestorben! Ich blickte mich kurz um, wo Zorro wohl zu finden war, musste von der hellen Sonne noch immer blinzeln, als ich am anderen Ende des Schiffes einen grünen Haarbüschel entdeckte.

Ein letztes Mal atmete ich die warme Luft dieses Tages tief ein...und musste automatisch gegen den Drang ankämpfen mir eine Zigarette anzuzünden. Später Sanji, jetzt heißt es erst mal auf in den Kampf!

So setzte ich mich in Bewegung, lächelnd und mit dem Getränk für Zorro in der Hand.

Je näher ich kam, desto besser konnte ich Zorro erkennen und sah, dass der Krieger eben noch trainiert haben musste. Seine Hanteln lagen benutzt auf dem Boden, während er wie ein verschwitztes Schwein nur in seiner schwarzen Hose bekleidet auf dem Boden saß und seine Schwerter polierte. Kurz hielt ich inne um Zorro zu mustern. Der Kerl war echt megabraun geworden in letzter Zeit, irgendwie erinnerte er mich an ein gebratenes Hähnchen…musste wohl so eine Berufskrankheit als Smutje sein! Die Narbe auf seiner Brust zog sich wirklich fast über seinen ganzen Oberkörper, von seiner Schulter bis hinunter knapp über seinen Scharmbereich…ich erinnerte mich an den Kampf damals, bei dem wir alle dachten, dass der Spinatschädel sterben würde. Es war wirklich sehr beeindruckend, dass Zorro seinen Traum sosehr lebte, dass er jederzeit sein Leben dafür aufs Spiel setzen würde. Mit jedem Schritt den ich meinem alten Rivalen näher kam, merkte ich wie mein Herz wilder zu schlagen begann. Was war denn nur los mit mir? Ganz cool bleiben Sanji, das ist Zorro! Immer nett bleiben, dann klappt das hier schon!
 

So stand ich schließlich neben dem Schwertkämpfer und kniete mich zu ihm hinab auf den Holzboden des Schiffes „Hey, was machst du da?“
 

„Mach die Augen auf, dann siehst du dass ich meine Schwerter putze.“
 

Toll Sanji, was für eine dumme Frage! Das hättest du dir aber auch denken können! Ich beschloss mit einer netten Geste zu beginnen und stellte das kalte Glas Limonade neben Zorro.
 

„Hier trink das! Heute ist ein unglaublich heißer Tag und so eingeölt wie du aussiehst wirst du mir sonst noch umkippen. Bin schließlich für euer leibliches Wohl zuständig.“ Lächelte ich ihn freundlich an.
 

Zorro musterte stumm das Glas, nicht sicher ob er es nehmen sollte oder ob ich vielleicht Gift reingemischt haben könnte.
 

„Warum bringst du mir das? Gib es doch lieber einer unserer Tussis. Bildest dir doch sonst immer ein, dass das deine Chancen verbessert in 100 Jahren mal bei einer von denen zu landen!“
 

DIESER…..DIESER….ganz ruhig Sanji! Du wusstest, dass es schwierig werden würde, immer daran denken, dieses gefühlskalte große grüne Stinktier hat dir gestern dein Leben gerettet! Also beiß dir auf die Zunge und lächel weiter! Und wenn es das letzte ist was du tust!
 

„Jetzt komm schon und tu nicht so unnahbar! Es würde dir auch ganz gut tun ab und zu mal irgendjemanden an dich ranzulassen! Auch wenn ich mir vorstellen kann, dass das nicht einfach für so einen Sprachfaulen Kerl wie dich ist, aber du musst nicht immer jeden direkt zur Sau machen!“
 

Gab ich etwas beleidigt von mir, aber immer noch tausendmal ruhiger, als ich es ohne meine Dankbarkeit, die ich seit gestern für Zorro empfand, getan hätte.

Auf einmal starte mich Zorro mit spitzen aggressiven Augen an und mir wurde schlagartig kalt und heiß….was hatte ich getan? Hatte ich irgendwas Falsches gesagt?
 

„Was…was ist los?“ doch als wäre nichts gewesen, sah er wieder ganz normal auf seine Schwerter und putzte weiter. Kurz sah ich wie er mit seinen Schultern zuckte, bevor er ziemlich gefühlskalt weitersprach.
 

„Von mir aus, dann hock dich halt hin, wenn du auf einmal unbedingt kuscheln willst.“ Wieder musste ich gegen den tiefen Drang ankämpfen diesem Trottel den Hals umzudrehen! So nahm ich sein Angebot an, setzte mich neben ihn und blickte ebenfalls in den Himmel. Tatsächlich nahm Zorro das Glas, setzte es an seinen Lippen an und trank es in ein paar tiefen Zügen leer. Tief ausatmend wischte er sich mit seinem Arm den Schweiß von der Stirn.
 

„Und? Geht es jetzt besser?“ grinste ich ihn aus voller Überzeugung an!
 

„Kann schon sein, sag mal warum grinst du so blöd?“
 

„Keine Ahnung, vielleicht finde ich es einfach nur amüsant, dass du statt wie andere Menschen danke zu sagen immer direkt los grummeln musst wie ein beleidigtes Kind.“
 

„WAS? Du spinnst doch!“ doch statt mich zu ärgern wie sonst, musste ich von dem Anblick eines sich ertappt fühlenden und schmollenden Zorros einfach anfangen zu lachen.

„Schön dass du deinen Spaß hast. Was hast du da eigentlich an der Wange? Das kommt mir irgendwie bekannt vor…ich weiß nur nicht genau woher…“
 

Oh Weia! Schnell eine Ausrede Sanji! Gott sei Dank hatte ich mir dank Chopper für diesen Fall schon eine parat gelegt!
 

„Ich…äh…da…mir ist beim Kochen heißes Fett auf die Wange gespritzt. Ist halb so wild, Chopper hat sich schon drum gekümmert.“
 

„Ach so. Dachte schon. Vergiss es einfach, hab mich nur an etwas erinnert.“ Ließ er seine Hand, die gerade nach meiner Wange tasten wollte, wieder sinken und sah etwas melancholisch raus zur Sonne, die weit über dem Meer schien.
 

„Eigentlich hab ich ja nicht grade groß Bock mich mit dir zu unterhalten, aber…ich…ach Scheiß drauf!“
 

Was? Wollte Zorro etwas von mir? Ich platzte fast vor Neugier! Wollte er mir etwa von Saniko erzählen? „Was? Was ist Zorro? Sag schon! Egal was es ist, ich verspreche dass ich nicht lachen werde! Smutje-Ehrenwort!“
 

Ich konnte genau sehen, wie Zorro innerlich mit sich kämpfte, ob er mit mir reden sollte oder nicht „Das hoffe ich, sonst werd ich dich nämlich verprügeln! Hier schau dir das mal an!“
 

Mit diesen wenigen Worten legte er mir ein Blatt Papier in die Hand „Was ist das?“

Es war ein Plakat mit der Überschrift „Blütenfest.“
 

„Das is` ein Fest, dass am Wochenende auf dieser Insel gefeiert wird. So richtig mit Musik, Essen, Tanzen und Feuerwerk…“
 

„Das ist doch toll! Klingt nach viel Spaß!“
 

„Ja für dich vielleicht! Ich…kann so was nicht.“ Entschlossen hob Zorro seinen Kopf und starrte mich mit einem Kämpferblick an der mir meine Beine weich werden ließ „Sanji! Kannst du mir beibringen, wie man mit Menschen richtig umgeht? Wie man….mit einer Frau umgeht?“
 

Nun war ich es, dem die Kinnlade drohte auf dem Boden aufzuschlagen! Zorro wollte was? Ich sollte ihm beibringen wie man mit einer Frau umging? War das der Beweis, dass er in Saniko verliebt war? Oder redete ich mir das am Ende doch nur ein? Ich spürte, wie vor Aufregung mein Magen rebellierte! Das war meine Chance mich mit ihm anzufreunden!
 

„Hm mal sehen, kann es sein, dass es da jemanden gibt, den du dazu einladen möchtest?“
 

„Sag schon Ja oder Nein und verarsch mich nicht!“ keifte der verunsicherte Schwertkämpfer mich an.
 

„Ist ja schon gut! Das ist ein traditionelles Fest, ich nehme an du hast keinen Kimono für so einen vornehmen Anlass oder? Okay Zorro, ich werde dir helfen! Aber nur unter einer Bedingung! Wir gehen dir zusammen was zum Anziehen für das Fest kaufen! Ich berate dich und dabei zeig ich dir, was ein wahrer Gentleman ist.“
 

Ich streckte ihm meine Hand entgegen, wartete auf seine Antwort. Misttraurig starte er mich eine ganze Weile an, bis er schließlich resignierend ausamtete und mit seiner Hand die meine nahm und einschlug.
 

„Okay. Und wann sollen wir das durchziehen?“
 

Wieder war ich es, der ihn frech angrinste „Na, jetzt natürlich!“
 

Nachdem Zorro gemerkt hatte, dass jede Art Widerstand zwecklos war und dass er mir noch so die Knochen verfluchen konnte, er trotzdem nur meine Hilfe bekam, wenn er auf meine Bedingung einging, waren wir schließlich nach einer halben Stunde Verhandlungsversuche seinerseits endlich aufgebrochen. Natürlich erst nachdem ich ihn gezwungen hatte sich wenigstens ein Unterhemd überzuziehen. Wenn Zorro so verschwitzt, mit seiner riesigen Narbe auf der Brust und diesem Megamuskelpack, dass er sein eigen nannte, hier in der Stadt herumlaufen würde, dann könnte es sicher nicht lange dauern, bis die erste ältere Dame bei seinem Anblick eine Herzattacke erleiden würde!

So schlenderten wir die Einkaufspassage von Bijutsu-Island entlang, auf der Suche nach einem passenden Geschäft für einen traditionellen Männerkimono. Um uns herum herrschte reges Treiben. Die Innenstadt war sehr voll, so ein heißer Tag trieb viele Bewohner in die Cafés dieses Ortes. So gingen wir eine ganze Weile durch die hübschen Sträßchen spazieren.

Ich erzählte ihm währenddessen ohne auch nur einmal Luft zu holen, auf was er zu achten hatte, wenn er mit einer Frau sprach, was er sagen durfte, was er unbedingt sein lassen sollte und was er auf gar keinen Fall tun durfte! Unserem Piratengrobian musste ich schließlich möglichst schnell so viel Beibringen wie ich konnte, bevor ich ihn auf die arme unschuldige Frauenwelt losließ! Jedoch war schon nach kurzer Zeit meine Befürchtung, dass Zorro nicht wirklich verstand, was ich ihm mit meinen gefühlten 5.000 Worten pro Minute sagen wollte. Das verriet mir eindeutig seine Miene, die sich egal was ich auch sagte kein Stück veränderte, als hätte er eine Maske auf. Dann musste ich halt härtere Geschütze auffahren!
 

„Okay, wie ich an deinen Kutschrädergroßen Augen sehen kann, hast du keinen Plan, was ich dir hier versuche klar zu machen. Dann müssen wir wohl mal ein paar Verhaltensregeln direkt an einem Beispiel üben mein Lieber. Ich weiß auch schon wie! Als erstes wirst du mich heute den ganzen Tag nicht anmeckern! Nicht mal, wenn ich dir Zigarettenqualm ins Gesicht pusten sollte! Das ist die Regel Nr.1. Ich weiß wie schwer dir das fallen wird, genau deshalb ist das eine perfekte Übung für dich alten Stinkstiefel! “ streckte ich ihm zur Verdeutlichung, dass ich es absolut Tod ernst meinte meinen Zeigefinder vor die Nase. Irgendwie machte es mir großen Spaß, dass Zorro etwas wollte, dass nur ich ihm zeigen konnte, was mich tatsächlich ehrgeizig werden lies!
 

„Nein warte, noch besser! Du willst lernen mit einer Frau umzugehen? Dann benimm dich heute mir gegenüber auch so, als würdest du mit einer Dame reden. So wird es mir am leichtesten Fallen dich zu korrigieren.“

Wie immer bei unserem stummen Krieger ließ er nur seine Blicke zu mir sprechen und dieser schien mich gerade zu Fragen, so angewidert wie er mich ansah, ob ich noch ganz Gesund war im Oberstübchen.
 

„Jetzt hab dich nicht so! Soll ich dir was beibringen oder nicht?“ verschränkte ich bockig die Arme. Dabei dachte ich Zorro hätte endlich begriffen, wie viel er noch von mir lernen könnte! Vielleicht würde es mir sogar gelingen ihn mal ein bisschen zu kultivieren. Unweigerlich musste ich daran denken, wie man versuchte einem Neandertaler das Schreiben beizubringen.
 

„Ich wusste, dass ich meine bescheuerte Idee dich zu Fragen bereuen würde.“ Hörte ich den starken Mann nur beiläufig grummeln.
 

„Wie bitte, ich hab dich nicht verstanden! Was wolltest du deinem Lehrer Sanji gerade sagen?“
 

„Jaja, is` okay!“ versuchte er mich endlich zum Schweigen zu bringen.
 

„Das heißt nicht, jaja is` okay! Das heißt, es wäre mir eine Ehre!“
 

„Is klar! Es wäre mir eine Ehre dir das Maul zu stopfen!“
 

„Zorro!“ ermahnte ich ihn zum nötigen Ernst.
 

„Ist ja gut ich mach ja schon! Sei nicht direkt so zickig wie ne Tussi!“ so stampfte er an mir vorbei, stellte sich provokant vor mich und verbeugte sich leicht, streckte freundlich seine Hände in die Richtung der Geschäfte, die wir auf unserem Weg noch besuchen wollten.
 

„Wenn wir dann beginnen und endlich weiter gehen könnten, um das alles möglichst schnell hinter uns zu bringen? DAS wäre mir ein Vergnügen!“ sprach Zorro zu mir und gewann sich dabei tatsächlich sogar ein Lächeln ab.
 

Erstaunt stellte ich fest, dass ihm die Sache doch Ernster war, als ich dachte. Er gab sich wirklich Mühe mir zu zeigen, dass er auch ein Gentleman sein konnte, wenn er es wollte. Beeindruckt sah ich zu ihm nach vorne, das war wohl das erste Mal, dass er mich auch als Sanji und nicht nur als Saniko anlächelte. Eine leichte Freude auf Grund dieses Erfolgserlebnisses breitete sich in meiner Brust aus und so waren es nun meine Lippen, die sich zu einem breiten Grinsen verzogen.
 

„Zorro, ich wusste ja gar nicht, dass du auch Humor haben kannst. Das war gar nicht schlecht! Vielleicht bist du ja doch kein dummer Bauer!“
 

„Klar ich muss nett zu dir sein aber du darfst mich verarschen!“
 

Beiläufig zuckte ich mit meinen Schultern, während wir weiterliefen „Das gehört alles zu deiner Übung Zorro, glaub mir, ich verarsch dich nicht, aber anders würde eine Frau sicher auch nicht mit dir reden. Ich will also nur dein Bestes!“ War es mir nun ein großes Vergnügen den alten Miesepeter ein bisschen auf den Arm zu nehmen.
 

Plötzlich horchte ich auf, als ich schnelle Schritte näher kommen hörte, als würde jemand auf uns zu laufen.
 

„DAS IST ER WIRKLICH! Ja das ist Lorenor Zorro!“
 

Wer war das denn? Drei Männer mit Katanas bewaffnet, standen auf einmal neben uns und starten meinen Begleiter mit einer Euphorie an, die mir bis zu diesem Zeitpunkt noch absolut unerklärlich war.
 

„Ach hey Jungs, alles klar?“ hob Zorro zum Gruß seine Hand und richtete sich tatsächlich an die drei fremden erwachsenen Männer. Woher kannte Zorro die denn? Hatte Robin nicht etwas davon erzählt, dass die Wachen in dieser Stadt mit Katanas herumliefen? Oh nein! Wollten die uns etwa festnehmen?
 

„Ja Herr Zorro! Wir haben gehört, dass Sie uns heute Trainieren werden! Es wird uns eine Ehre sein von so einem großen und berühmten Schwertkämpfer zu lernen! So werden die Unruhestifter auf unserer Insel keine Chance mehr haben. Wir konnten es nicht glauben als unser Meister uns davon erzählte! Wir haben sogar Ihren Steckbrief in Postergröße bei uns im Dojo hängen, direkt neben dem von Sir Falkenauge!“
 

Was? Ich konnte nicht glauben, was ich da sah und hörte. Zorro sollte die Stadtwache trainieren? Sie wollten uns nicht festnehmen sondern feierten ihn als Helden? War Zorro für die Krieger des Dojos etwa wirklich so etwas wie ein Vorbild? Beeindruckt sah ich zu, wie die vier Männer sich miteinander unterhielten und Zorro anhimmelten wie ein paar wildgewordene Groupies. War Zorro vielleicht gar nicht so ein dummer Bauer wie ich immer behauptete sondern sogar wirklich ein Vorbild, jemand zu dem andere Menschen mit dem gleichen Traum aufsahen? Mir fehlten die Worte, wie ich mit ansehen musste, wie die drei Männer, die in dieser Stadt das Gesetzt hüteten vor meinem Piratenkameraden sogar salutierten. Wie konnte jemand Zorro nur so viel Respekt entgegenbringen? Oder…war ich nur immer zu Respektlos ihm gegenüber gewesen? Wenn ich mir mal die Mühe machte genau darüber nachzudenken, musste ich Neidvoll zugeben, dass er unbestreitbar einen Traum hatte, der mit viel Arbeit zu tun hatte und einem Menschen unglaubliches abverlangen konnte. War er vielleicht wirklich am Ende so viel mehr, als ich in Ihm seit unseren ersten Gemeinsamen Stunden vor so langer Zeit sah? Ein flaues Gefühl breitete sich in meinem Inneren aus, bei dem Anblick wie seine Fans um Zorro herumtanzten wie kleine Kinder…während ein Meer von Zweifeln über mich hereinbrach. War vielleicht ich immer der dumme von uns beiden gewesen und nicht Zorro, den ich eben noch als dummen Bauern beschimpft hatte? Die letzten Tage schafften mich echt. Seit ich wegen diesem Missverständnis mit Saniko so viel Zeit mit diesem mir bis vor kurzem noch so verhassten Mann verbrachte, hatte sich mein gesamtes Weltbild verändert. Es war okay solange ich wusste, dass Zorro ein Dummkopf und Grobian war, der Meilen weit unter meinem Können, meiner Klasse und meinem Niveau stand. Nun musste ich mit harter Bitternis erkennen, dass dies so nicht wahr war, dass es sogar Menschen gab, für die Zorro ein Held war, die genauso werden wollten wie er…und ich war der Dumme.
 

Tatsächlich konnte ich nun beobachten, wie einer von den Männern sich von Zorro ein Autogramm auf sein Schwert geben ließ und ihm vor lauter Dankbarkeit um den Hals viel. Hatte ich mich so in unserem Spinatschädel getäuscht? Mit meiner gesamten Eloquenz war es mir nicht möglich in Worte zu fassen, was ich in diesem Moment empfand, welchen Schmerz mein Irrtum in mir auslöste. Ich war so ein Eingebildeter Narr gewesen! So unendlich eingebildet, dass ich Blind gewesen war. Wie hatten wir unsere Fehde vor so langer Zeit eigentlich begonnen? Wie hatten unsere Streitereien Angefangen? Warum war ich immer so wütend auf Ihn? Wenn ich genau darüber nachdachte, dann hatte er mir nie etwas getan…schlimmer, er hatte auch nie etwas Negatives über mein Essen gesagt! Der Anblick der jungen Männer, die Zorro so anhimmelten quälte mich, was mich dazu brachte mir mal wieder meine Zigarettenschachtel aus der Hosentasche zu ziehen und mir einen meiner Glimmstängel in den Mund zu schieben. Es beruhigte mich ungemein, wie ich den Qualm tief in meine Lunge zog, doch am Ende war auch das mir nur ein schwacher Trost. Ich war schon mein Leben lang der eingebildetste Schnösel, den es weit und breit gab. Ich hielt mich immer für das aller Beste. Hübscher, stärker, geschickter und talentierter als alle anderen, deshalb war ich schon immer mehr mit Frauen als mit Männern befreundet gewesen…und Zorro war das Männlichste, was mir je unter die Augen gekommen war. Konnte es sein das ich am Ende daran schuld war, dass wir uns nie verstanden hatten? Ich gab es nur sehr ungerne zu, aber ich musste darüber nachdenken.
 

„Jepp Leute, kein Ding, hab die nächsten 4 Wochen auf eurer Insel eh nichts besseres vor. Dann kann ich wenigstens Trainieren. Sehn uns später, Ciao!“ winkte er seinen Bewunderern zum Abschied nach.
 

„Hey, ich wusste gar nicht dass du Fans hast.“ Bemerkte ich für meine Verhältnisse sehr kleinlaut.
 

„Das? Quatsch, ich will nur was zu tun haben in den nächsten Wochen. Haben mich gestern Abend gesehen, als ich `nem Mädchen geholfen habe. Meinten dass ich wohl so `ne Art Vorbild für sie sei und mich gefragt ob sie von mir lernen dürften. Von mir aus, so komm ich hier wenigstens nicht aus der Übung.“
 

„Aha…ist das auch das Mädchen, für das du von mir etwas lernen möchtest?“
 

Fragte ich eher beiläufig. Ich erwartete gar nicht, dass mir Zorro auf diese Frage antworten würde, als ob er mit mir, seinem Erzfeind Sanji darüber sprechen würde! Als ich ihn vorhin auf unserem Schiff danach gefragt hatte, wollte er auch schon nicht mit mir darüber reden. Da waren sie wieder, die gleichen Schuldgefühle, die ich schon heute Morgen bei dem Gedanken an Zorro in meiner Brust gespürt hatte. Eigentlich wollte ich nur noch zurück auf das Schiff und mich in meiner Koje einschließen. Doch zu meiner großen Überraschung öffneten sich wieder seine Lippen und Zorro sprach weiter.
 

„Ich hab keine Ahnung Sanji, so was in der Art hat das Mädchen mich auch schon gefragt. Dachte wenn ich bisschen was von dir lernen würde, könnte ich ihr diese Frage vielleicht beantworten. Hab kein Plan was ich genau Fühle und das stört mich total.“
 

Mein Herz schlug mir plötzlich bis zum Hals….er….er redete mit mir, mit Sanji über seine Gefühle? Nicht mit Saniko sondern mit mir! Ich freute mich total, dass er mir tatsächlich gerade so sehr vertraute! Zu wissen dass dieser schweigsame Mann, der mich immer nur mit Hass bestraft hatte, auf einmal Wert auf meine Meinung legte, tat wirklich unglaublich gut! Dies war ein sensibler Moment und ich musste aufpassen was ich nun sagen würde. So tat ich, was ich in dieser Situation mit jedem Freund von mir tun würde. Ich ging ein paar Schritte auf Zorro zu, legte ihm mitfühlend meine Hand auf die Schulter und lächelte ihm so Verständnisvoll wie es mir nur möglich war in sein starkes Gesicht.
 

„Zorro…ich weiß dass das komisch klingt, wenn ausgerechnet ich so etwas zu dir sage, aber glaub mir, wenn ich dir irgendwie helfen kann, dann werde ich es tun! Ich werde alles tun was in meiner Macht steht, damit du das herausfindest, was du wissen willst.“
 

Keine Ahnung wo diese Worte auf einmal herkamen, aber sie waren 100%ig ernst gemeint. Das schien auch mein Gegenüber zu merken, denn auf einmal passierte etwas, das noch unglaublicher für mich war, als ein plötzlicher Dauerregen in der Wüste! Zorros tiefer durchbohrender Blick nahm etwas erstaunlich Herzliches an. Das nächste was ich spürte war, wie seine Hand sich auf meinen Kopf legte und mir begann durch meine blonden Haare zu wuscheln

„Du bist mir vielleicht ne Gefühlsdusel! Trotzdem….danke Sanji!“
 

….danke Sanji….hallte in meinen Ohren wieder und fast wäre mir meine Kippe aus dem rechten Mundwinkel auf die Erde gefallen. Doch da ließ Zorro mich wieder los, trat an mir vorbei und ging wieder weiter in Richtung Innenstadt.
 

„Hey guck mal Smutje! Das Geschäft da drüben ist doch perfekt!“
 

Noch immer leicht von der Rolle drehte ich mich zu ihm um, sah wie er auf einen sehr traditionell aussehenden Laden am anderen Ende der Straße deutete, in dem es laut den Schaufenstern eindeutig Kleidung zu kaufen gab.
 

„Ja, der sieht gut aus…“ sprachen meine Lippen fast von alleine.
 

„Na dann komm schon! Ich hab nachher noch ein paar Wachen zu trainieren! Also schlaf nicht im Gehen ein, Kumpel!“ so drehte er sich wieder um und ging langsam auf den Laden zu, der nun als unser neues Ziel auserkoren war.
 

Kumpel? Hatte er mich Kumpel genannt? Mein Herz schien einen Sprung zu machen! Ich war so glücklich, dass ich es geschafft hatte! Einen kurzen Moment sah ich auf den starken Rücken von Zorro, der sich langsam von mir weg bewegte.

Ich sagte es nicht gerne und auch jetzt noch würde ich es Zorro niemals ins Gesicht sagen, aber es war ein schöneres Gefühl wenn jemand einem Vertrauen schenkte, als gehasst zu werden….nie hätte ich geglaubt, dass wenn dieser Tag zwischen Zorro und mir jemals kommen würde, mir bei diesem Gedanken so ein Stein vom Herzen fallen würde.
 

„Hey warte auf mich! Wenn du Hilfe von mir willst, dann musst du mich schon mitnehmen!“ mit diesen Worten lief ich wieder zu ihm und gemeinsam betraten wir die traditionelle Boutique um für Zorros Verabredung einen Kimono zu besorg
 

Fortsetzung folgt...

6. Weil sich alles ändern wird…

Kaum hatten wir das Geschäft betreten, in dem wir Zorro seine Bekleidung für das kommende Stadtfest besorgen wollten, waren wir auf einmal wie in einer anderen Welt. Überall um uns herum strahlten goldene Drachenstaturen auf uns herab, rote große Lampions mit alten Schriftzeichen bemalt, schmückten die Regale mit hellem Kerzenlicht und Unmengen Räucherstäbchen tauchten diese traditionelle Boutique in eine Atmosphäre, die einem Respekt vor dem Geist der Vergangenheit vermittelte. Es war wirklich sehr schön, wie die vielen verschiedenen Stoffe und Gewänder in diesen kostbaren Schränken aus Bambus und schwarzem Ahorn zum Verkauf auslagen, mit Preisschildern aus Pergamentpapier versehen. So eine liebevolle Aufmachung hatte ich das letzte Mal als Kind in einem Tempel gesehen, aber nie in einem normalen Geschäft. Auf dieser Insel war wirklich alles erstaunlich. Überwältigt merkte ich gar nicht, wie mir mein Mund staunend aufstand, bis Zorro ihn mir mit einem leichten Druck seines Zeigefingers unter meinem Kinn wieder zudrückte
 

„Glotz nicht so, dass ist unhöflich, das weiß ja sogar ich!“
 

„Hey!“ wollte ich grade protestieren, da verschwand Zorro aber schon an eines der Regale, griff wahllos nach einem Kimono und kam wieder zu mir zurück „So bin fertig! Können wir jetzt gehen?“
 

Was sollte das denn jetzt? Warum hetzt Zorro denn auf einmal so? Maßregelnd stemmte ich meine Hände an die Hüften und begann mit meinem Fuß ein paar Mal kritisch auf den Boden zu tippen.
 

„Zorro! Du kannst doch nicht einfach den erstbesten Kimono holen, den du findest! Der ist doch nicht mal deine Größe! Willst du in dem Ding aussehen wie eine Presswurst? Außerdem ist der gelb! Was meinst du wie bescheuert der an dir aussehen wird? Eine Frau wird merken ob du dir mit deinem Erscheinungsbild Mühe gegeben hast oder nicht! Also wenn du die junge Lady am Wochenende auf dem Fest beeindrucken willst, dann müssen wir uns beim Aussuchen schon etwas mehr Zeit lassen.“
 

Gelangweilt verdrehte Zorro die Augen „Ist ja gut, dann geh ich halt noch mal gucken. Ich hab keine Ahnung was ich für ne blöde Farbe nehmen soll!“
 

Amüsiert schüttelte ich nur den Kopf, es war ja fast goldig, dass unser Schwertmeister immer gleich aggressiv reagierte, wenn er verunsichert war. Aber naja, dafür war ich ja schließlich hier „Zorro, denk doch mal nach! Welche Farbe ist es, die am besten zu dir passt? Die Farbe, die auch deine Haare haben! Also geh schon und such dir einen grünen Kimono. Als Farbe für die Schärpe würde ich dir rot empfehlen, dass passt gut zu deinem Adlerblick!“
 

Und wieder waren es die Augen meines Gegenüber, die mich zu fragen schienen, ob ich nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte „Zu meinem….was?“
 

„Zu deinem Adlerblick natürlich! Guckst du etwa nie in den Spiegel?“ Was verstand er daran nicht? Das war doch total logisch, oder etwa nicht?
 

Resignierend atmete Zorro tief aus „Schon gut, solange du mir keine Faltencreme verkaufen willst.“ So ging der grüne Igelkopf wieder zu den Regalen mit den Männerkimonos, dieses Mal jedoch blickte er sich wesentlich sorgfältiger um, sah sich verschiedene Modelle an und versuchte wirklich über seine Entscheidung nachzudenken. So nickte ich zufrieden, ganz stolz auf meinen Schüler! Nun wo Zorro versorgt war, begann ich mich ebenfalls ein wenig umzusehen. Vielleicht sollte ich mir ja auch einen neuen Kimono besorgen, dachte ich auf einmal. Wer weiß wann ich mal wieder die Gelegenheit bekommen würde in so einem edlen Geschäft einzukaufen! Und nur weil ich Pirat war musste ich ja nicht rumlaufen wie ein Penner. So folgte ich Zorro und begann ebenfalls die verschiedenen Gewänder zu begutachten. Im Gegensatz zu meinem Kameraden wusste ich jedoch genau was mir stand. Bereits nach wenigen Minuten blieb mein Blick auf einem wunderschönen Model aus Seide hängen. Er war blau wie die See und mit vielen kleinen Kois und Kirchblüten bestickt. Bewundernd zog ich ihn aus dem Regal hinaus und begutachtete das feine Stück in seiner ganzen Pracht.
 

„Dies ist eine gute Wahl mein junger Herr! Dieses Material ist etwas ganz besonderes und würde sicher gut zu ihnen passen.“ Die Verkäuferin, eine nett aussehende Frau von ca. 50 Jahren, hatte uns bemerkt und war wohl zum beraten zu uns gekommen. Geschmeichelt sah ich den Kimono nun noch interessierter an.
 

„Ach meinen Sie wirklich! Ja er ist wirklich schön.“
 

„Genau, er würde wunderbar zu ihrem feinen und androgynen Gesicht passen!“
 

Geschockt wäre mir fast der Kimono aus den Händen auf den Boden gefallen, als ich plötzlich Zorro, der das Gespräch mitgehört hatte, lauthals hinter mir lachen hörte.
 

„Hör auf mich auszulachen DU PENNER!!!“ wie peinlich war das denn? Nervös richtete ich mich an die Verkäuferin vor uns.
 

„Das…das muss ein Irrtum sein! Ich bin ganz eindeutig ein Mann! Das sieht man doch!“
 

Die Frau schien nicht ganz zu verstehen was ich ihr sagen wollte „Aber ja mein Herr, natürlich sind sie ein Mann, ich habe nichts anderes behauptet. Aber mit ihren schmalen Schultern und dem weichen Gesicht würde es ganz reizend aussehen, wenn sie einen etwas weiblicheren Kimono tragen würden. Sehen sie doch die feinen und bunten Stickereien…“
 

Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als Zorro nun noch lauter lachte und ich Wortfetzen wie „…schmale Schultern!“ zwischen dem Gelächter hören konnte.
 

„Äh…vielen Dank aber, ich denke wir kommen jetzt wieder allein zurecht! Wir kommen an die Kasse, wenn wir fertig sind, versprochen!“ versuchte ich so höflich wie es mir einer Frau gegenüber auch nur möglich war, die Verkäuferin abzuwimmeln. Als Sie endlich gegangen war und mich in meiner Schande zurückgelassen hatte, drehte ich mich zu Zorro.
 

„WAS GIBT ES DA ZU LACHEN?“ Ein wenig hatte ich die Hoffnung gehabt, dass nun wo wir Freunde waren, er endlich aufhören würde mich zu verarschen. Beschämt legte ich den Kimono ins Regal zurück.
 

Zorro wischte sich die letzten Lachtränen aus den Augen, bevor er zu mir sprach
 

„Sorry, guck mich bitte mit deinem androgynen Tussigesicht nicht so böse an.“ Veräppelte er mich weiter.
 

„Wenn du so weiter machst, dann kannst du aber so was von auf meine Hilfe verzichten! So einen Schwachsinn hab ich ja noch nie gehört! Ich hab mich halt mal rasiert, das ist alles! In ein paar Wochen lass ich den Bart auch wieder wachsen! Habt ihr euch alle gegen mich verschworen? Außerdem hab ich eine Wunde im Gesicht, da…“
 

„Ach Sanji…“ unterbrach er mein Furiengeschrei. Beschwichtigend griff er nach dem blauen Kimono, den ich gerade beleidigt zurück ins Regal gelegt hatte und gab ihn mir wieder in die Hand „…war doch nur Spaß, natürlich bist du ein ganzer Kerl! Aber in einem hatte die Dame sicher recht, dass Ding steht dir bestimmt gut. Also kauf das Teil! Ich geh dann mal in eine der Kabinen, hab mir nen grünen und ne rote Schärpe geholt, wie du gesagt hast.“
 

Mit diesen Worten ging er mit seinen Sachen in eine der Kabinen, ein paar Meter weiter. Den kurzen Moment der Ruhe, den ich nun genoss, sah ich erneut etwas skeptisch auf den blauen Kimono. Zorro meinte, dass er mir gut stehen würde…irgendwie empfand ich seine Worte als sehr überzeugend. Vielleicht sollte ich ihn wirklich kaufen. Natürlich fand ich es nicht toll von dem Säbelrassler ausgelacht zu werden, aber zumindest begann ich zu verstehen, dass er sich wirklich bemühte mir mit mehr Respekt als zuvor entgegenzutreten. Schließlich hatte er sich tatsächlich dazu herabgelassen mir ein Kompliment zu machen. Sicher war das für ihn, wie für andere Menschen mit normalem Sozialverhalten Entschuldigung zu sagen. Wenn ich so darüber nachdachte, wurde mir klar, dass wir beide uns bestimmt unser ganzes Leben lang in den Haaren liegen und streiten würden, aber etwas wichtiges hatte sich seit heute verändert, in Zukunft würden wir uns wie Freunde es taten auf den Arm nehmen und nicht mehr wie früher den anderen zum Teufel wünschen…damit konnte ich leben.
 

„Äh…Sanji…“ hörte ich rechts von mir Zorros Stimme aus der Kabine rufen.
 

„Was ist denn?“ Ich bildete mir ein etwas Fragendes aus dem Tonfall des anderen zu hören.
 

„Hab da irgendwie ein Problem. Kannst du mal gucken?“ ein laut als wäre Zorro mit seinem schweren muskelbepackten Körper gegen die Wand gefallen, war aus der Kabine zu hören.

Was machte der Kerl denn jetzt schon wieder? So ging ich auf seine Kabine zu, zog leicht den Vorhang zurück und spickte hinein. Bei dem Anblick, der sich mir hier bot war ich es nun, der laut zu lachen begann. Ich wusste ja, dass es nicht einfach war sich einen Kimonogürtel zu schnüren, aber Zorro hatte sich die Schärpe nicht nur über die Taille sondern auch noch über den Brustkorb und den Hals geschlungen. So erinnerte mich der Schwertkämpfer eher an ein Geschenkpaket!
 

„Du bist echt irre! Mit deinen Schwertern kannst du Weihnachtssterne in DinA4-Papier schneiden, aber dir nicht einen normalen Kimono zubinden?“ Das war eine wahre Geschichte! Mit diesem Kunststück hatte Zorro uns letztes Jahr schwer beeindruckt und uns allen sehr das Dekorieren unseres Schiffs erleichtert.
 

„Is ja gut! Kannst du mir jetzt helfen oder nicht?“ Da ich es als großen Fortschritt empfand, dass der selbstbewusste Mann mich wirklich um Hilfe bat, sparte ich mir jeden weiteren Kommentar und trat zu ihm in die Kabine.
 

„Na, dann mal schauen, wie du dich hier verknotet hast.“ Ich stellte mich vor meinen Kamerad und begann den festgezogenen Knoten vom Bauch zu öffnen. Zorro stand wirklich stocksteif vor mir, in seinem halbgeöffneten Kimono. Ob es ihm unangenehm war, dass ihm jemand so nahe kam? Andererseits ich war ja auch nur ein Kerl wie er, warum sollte es ihm also unangenehm sein? Mit viel Fingerspitzengefühl hatte ich den Knoten nach einer Weile endlich gelöst bekommen. Nun also der nächste! Ich fasste die Schärpe rechts und links mit meinen Händen und suchte die nächste verknotete Stelle hinter Zorros Hals. Ohne über meine weitere Tat nachzudenken, mit meinen Gedanken ganz mit der Schärpe beschäftigt, trat ich näher auf Zorro zu, stellte mich auf meine Zehenspitzen, streckte meine Arme links und rechts um seinen Hals, um den langen roten Gürtel in seinem Nacken zu entwirren. Wie konnte man sich nur so verknoten? Ich reckte mich weiter nach vorne, drückte mich mit meiner gegen seine Brust um so weit hinter ihn schauen zu können, dass ich besser sehen konnte, schließlich war Zorro auch nicht gerade klein gewachsen. Belustigt schüttelte ich den Kopf. Keine Ahnung, wie Zorro das hinbekommen hatte! Aber andererseits, irgendwie erinnerte dieser Versuch von Zorro sich selbst einen Gürtel zu binden mich sehr stark an seinen schrecklichen Orientierungssinn.

„Hatschi!“ hörte ich den Krieger auf einmal dicht neben mir niesen, was mich aus meiner Gedankenwelt riss und mir bewusst machte, dass mein Gesicht dem seinen so nah war, dass ihn meine blonden Haare in der Nase kitzelten. Erschrocken hielt ich in meiner Bewegung inne. Oh mein Gott! Was tat ich hier eigentlich? Wenn jetzt einer reinkommen würde, der könnte ja sonst was denken, dass wir hier machten! Aufgeregt begann mein Herz schneller zu schlagen, als ich bewusst die Brust des anderen unter der meinen Spüren konnte. Wie Peinlich war das denn? Ertappt spürte ich, wie mir die Schamesröte in den Kopf stieg, bei dem Gedanken daran, das Zorro sicherlich spüren konnte, dass mein Herz gerade gegen meine Brust hämmerte.

Schwer atmend konnte ich Zorros harten Oberkörper gegen den meinen Drücken spüren, sowie sein warmer Atem an meinem Ohr mir eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Scheiße! Was sollte ich denn jetzt tun? Sobald ich ihn loslasse, konnte er meine knallrote Birne sehen! Was sollte er denn dann denken? Aber wenn ich noch lange so hier stehen bleiben würde, dann würde mich Zorro wegen sexueller Belästigung verprügeln…und ich könnte es sogar verstehen! Während ich fast ein wenig panisch überlegte, was ich tun könnte, stieg mir der Geruch des anderen in die Nase…es war ein schwerer uns sehr männlicher Geruch…irgendwie beruhigend…Sanji konzentrier dich!!! Ermahnte ich mich selbst.
 

„Hey, bist du bald fertig? Mein Nacken wird schon ganz schwer wie du da dran hängst!“
 

„Ja sorry, keine Ahnung was du hier gemacht hast, aber hab es gleiiiii….“ Nervös war ich mit meinen Füßen auf dem Boden rumgetippelt, stand ja schließlich immer noch auf meinen Zehenspitzen, als ich auf ein Stück der rutschigen Schärpe aus Seide getreten war und nun wild mit meinen Armen wedelnd zur Seite umkippte und umzufallen drohte. Scheiße! Warum muss Seide auch so glatt sein! Dachte ich mir, während ich in der Luft etwas zum Festhalten suchte. Blitzschnell beugte sich Zorro mit seinen trainierten Reflexen nach unten und fing mich in der Luft auf. Einen kurzen Augenblick nur hing ich in seinen Armen, die mich festhielten, bis er sich gemeinsam mit mir wieder aufrichtete.
 

„Danke.“ War das einzige, was ich kleinlaut von mir gab. Der Schreck darüber, dass ich mein Gleichgewicht verloren hatte, hatte zum Glück dafür gesorgt, dass mein Gesicht zu seiner normalen Farbe zurückgefunden hatte. Wenigstens war der Kimonogürtel nun soweit entknotet, dass wir ihn Zorro über den Kopf wieder abziehen konnten. Ich beschloss Zorro ihn sich unter meiner Anweisung selbst binden zu lassen! Was zum Glück auch funktionierte. So begutachtete ich mir sein vornehmes Erscheinungsbild mit ihm zusammen im großen Spiegel der Kabine.
 

„Tadaa! So wird das hässliche Entlein schließlich zum Schwan.“ Sah ich mir den Krieger an und war sehr zufrieden mit meiner Arbeit.
 

„Das hast du aber nett gesagt.“ Meinte Zorro etwas sarkastisch zurück. Aber auch er sah sich selbst etwas erstaunt im Spiegel an. Der starke Mann sah wirklich sehr beeindruckend aus, wie die leichte grüne Seide auf seinen Muskeln lag.
 

„Kauf ihn Zorro! Ich wette deine Begleitung wird schwer beeindruckt sein.“ Und ich musste es wissen, schließlich war ich seine Begleitung.
 

Noch immer sah ich den staunenden Blick des anderen, wie er sein Spiegelbild begutachtete, sich tatsächlich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen zauberte. Zu gerne würde ich wissen, was Zorro nun dachte, aber da der stumme Krieger leider ein Buch mit sieben Siegeln war, würde ich dies wohl nie erfahren.
 

„Jepp, denke den werde ich nehmen!“ mit diesen Worten verlies ich die Kabine, damit Zorro sich wieder umziehen konnte. So packten wir beide zufrieden unsere neuen Kimonos, gingen zur Kasse und bezahlten. Zu meiner großen Überraschung wollte Zorro, als wir kurz darauf den Laden verließen nicht sofort wieder aufs Schiff, sondern schlug vor, dass wir noch etwas zusammen essen könnten. Erstaunt nahm ich sein Angebot an und auch sein Vorschlag zu bezahlen, als Dank für meine Hilfe, schlug ich natürlich nicht aus. So verbrachten wir noch ca. 2 Stunden lang einen netten Nachmittag miteinander. Zorro redete für seine Verhältnisse sogar recht viel. Wir lachten und redeten, statt uns wie sonst an die Kehle zu springen und ich musste zugeben, es war ein schönes Gefühl ihn als Freund bei sich zu haben. Widersprüchlich zu allem, was ich bisher über diesen Bauern gedacht hatte, war ich mir nach diesem Tag sicher, dass er wirklich ein sehr guter Kumpel sein konnte.
 

Da wir jedoch beide den Nachmittag noch andere Verpflichtungen hatten, er musste die Stadtwachen trainieren, ich musste zu Izumo um mich für heute Abend wieder in Saniko zu verwandeln, bot mir Zorro an, mich zu meinem neuen Bekannten zu bringen, würde ja eh auf einem Weg zu seinem Dojo liegen. So waren wir beide recht vergnügt, machten immer noch Witze über die alte Verkäuferin vorhin, als wir an dem Brunnen vor Izumos Wohnung ankamen, wo der feminine Mann, tatsächlich in Männerklamotten gekleidet und mit zusammengebundenen braunen Haaren, schon auf mich wartete.
 

„Hallo ihr beiden süßen!!!“ winkte uns Izumo schon entgegen. Er sah auch so immer noch viel zu zart für einen Mann aus, aber trotz dessen, dass er ein 24 Jähriger Mann war, konnte man ihn so für einen 18 jährigen Jungen halten.
 

„So, da sind wir schon. Danke, dass du mich noch gebracht hast Zorro.“
 

„Ach kein Ding.“ Lächelte er mich an „Ey, aber noch mal danke, war echt nett, dass du mir geholfen hast, mein ich Ernst!“
 

Geschmeichelt schüttelte ich den Kopf „Kein Problem, ich gönne dir, dass du einen schönen Abend hast. Aber jetzt geh schon, die ganze Stadtwache wartet auf dich.“ Mit diesen Worten winkte ich ihm zum Abschied, als er sich schließlich umdrehte und ging.
 

„…danke für deine Hilfe?“ konnte ich hinter mir Izumo mit sadistischem Unterton in der Stimme sprechen hören. Ich fühlte geradezu den Fuchsblick seiner feinen schmalen Augen, der sich tief in meinen Hinterkopf bohrte
 

„Dein großer starker Prolet ist aber inzwischen ganz schön Handzahm geworden.“
 

„Izumo, keine Zeit! Ich hab ein paar Ideen für mein Outfit heute Abend!“ Mit diesen Worten packte ich seine Hand und zog ihn hinauf in seine Wohnung. In der Zwischenzeit erzählte ich ihm, was ich heute den ganzen Tag mit meinem Piratenkollegen so erlebt hatte.

Sobald wir oben waren setzte ich mich auch schon schnurstracks an seinen Schminktisch und begann mir verschiedene Klämmerchen für meine Frisur zusammen zusuchen. Ich fühlte mich wie beflügelt und konnte es heute gar nicht erwarten endlich anzufangen. Die ganze Zeit über schien das hinterhältige grinsen meines neuen Freundes keine Sekunde aus seinem Gesicht zu verschwinden, warum er so guckte war mir allerdings ein Rätsel.
 

„Izumo! Also ich hab mir gedacht, dass ich heute als Saniko von dir gerne etwas mehr grünen Schmuck bekommen würde! Der Liedschatten in grün würde ebenfalls gut dazu passen finde ich, was denkst du?“
 

„…grün?“ setzte sich der andere neben mir auf die Schminkkommode und sah mich belustigt an.
 

„Ja grün! Dann können wir direkt meine Schminke für das Wochenende üben. Zorro wird mich heute Abend fragen, ob ich mit ihm das Stadtfest an Wochenende besuchen möchte. Wenn er sich schon so schick macht, dann muss doch meine Schminke zu seinem Outfit passen! Sein Kimono ist sogar aus Seide! Ich behaupte dann einfach es war weibliche Intuition!“ staunte ich selbst über meinen genialen Einfall.
 

„Mit dir? Du meinst wohl mit Saniko wird er dahin gehen.“ Verschränkte Izumo, von dem ich mittlerweile dachte, dass Grinsen wäre in seinem Gesicht festgetackert, seine Arme besserwisserisch.
 

„Ja, ist doch egal! Er war heute mit mir den Kimono dafür aussuchen.“
 

„Echt? Ihr beide versteht euch ja wirklich prima zurzeit!“
 

„Ja, ist das nicht toll! Ich glaube dank Saniko hat sich unser Verhältnis echt verbessert! Er war heute Nachmittag richtig nett und zwar nicht zu Saniko, sondern zu mir! Ich wusste gar nicht, dass er so sein kann!“ erzählte ich stolz.
 

„Das ist aber schön, scheinst dich ja richtig auf eure gemeinsame Zeit zu freuen. Aber kein Wunder, wenn so ein großer starker attraktiver Kerl auf einmal so wahnsinnig nett zu einem ist…würde mir auch gefallen…also ich würde Zorro nicht von der Bettkante schuppsen.“
 

Angewidert sah ich meinen neuen Freund an „Izumo! Ich hab dir schon tausendmal gesagt, dass ich nicht so einer bin! Aber ist doch klar, dass ich jetzt gerne Zeit mit ihm verbringe, schließlich sind wir jetzt Freunde.“ Klar wusste ich, dass Izumo sich nicht für Frauen interessierte. Ich war schon geschockt gewesen, als er mir das anvertraute, aber als er mir garantierte, das ich nicht sein Typ sei, war ich etwas erleichtert und hatte seitdem nicht mehr darüber mit ihm gesprochen.
 

„Hm, stimmt…ist ja total logisch. Gibt es sonst noch irgendeinen deiner Freunde, bei dem dir das Herz in die Hose rutsch, wenn du mit ihm zusammen bist? Oder den du zum Abschied angrinst wie ein verliebtes Honigkuchenpferd? Und ich muss es wissen, ich bin gerade Zeuge deines Gesichts gewesen, haben nur noch die Herzchen in deinen Augen gefehlt.“ Meinte der ältere schöne Mann und hielt sich kichernd eine Hand vor den Mund.
 

Um mich herum schien es schwarz zu werden, als ein verräterisches Blitzen durch mein Herz schoss. Was sagte Izumo da? Nein, das war ein Scherz! So hatte ich bestimmt nicht geguckt! Das konnte nicht sein! Ich und in einen Mann verliebt? In ZORRO? Niemals! Ich spürte wie mein Herz panisch schneller schlug, sich eine wässrige Schweißschicht auf meinen Handflächen bildete. Das konnte nicht sein, Izumo musste sich irren! Es machte mich sogar wütend, dass der ältere so etwas einfach behauptete.
 

„Hör auf mit so `nem scheiß!“ wehrte ich aggressiv ab „Ich finde das echt nicht komisch Izumo!“
 

Zum ersten Mal seit ich den anderen kannte, konnte ich beobachten, wie sich seine Augen weit öffneten, er mich mit ernstem Gesicht anstarrte
 

„Ach ja, genau. Deshalb wirst du auch grade so Zickig wie eine kleine Diva! Hast du noch nie etwas gehört von „Was sich liebt, dass neckt sich?“ Ich hab den verdachte sowieso schon seit ich euch das erste Mal zusammen gesehen habe, aber jetzt wo es so offensichtlich ist habe ich keinen Grund mehr damit weiter hinterm Berg zu halten. Noch nie auf die Idee gekommen, dass deine lange Fehde mit Zorro nicht etwas damit zu tun haben könnte, dass du dich zu ihm hingezogen fühlst? Kein Grund sich zu schämen mein Lieber, bei Männern wie eurem steroiden Königskrieger würden viele Männer wie du und ich schwach werden.“
 

Gerade bereute ich sehr, dass ich Izumo schon so viel über mich erzählt hatte. Mein Herz pochte immer stärker, mittlerweile tat es fast weh, so hämmerte es mir vor lauter Furcht gegen meinen Brustkorb. Angstschweiß breitete sich auf meinem ganzen Körper aus. Das konnte doch nicht wahr sein! Oder…etwa doch?

Konnte er mich deshalb so schnell dazu überreden den Kimono zu kaufen? War ich deshalb so nervös geworden, als ich vorhin mit Zorro in einer Kabine war? Hatte es sich deshalb so beruhigend angefühlt seinen Körpergeruch einzuatmen?

Mein Herz raste, als ich an diesen fast schon intimen Moment in der Umkleide zurückdachte….oh nein…OH NEIN!!!
 

Panik breitete sich in mir aus, ich bekam Angst, sehr große Angst sogar! Izumo wusste von seinen Gefühlen für Männer schon so viele Jahre und kannte andere wie ihn, sicher war er schon mit einem Mann zusammen gewesen…bestimmt konnte er so etwas wie er gerade über meine Gefühle für Zorro behauptete einigermaßen realistisch einschätzen….ich war erledigt!
 

„Izumo! Das….das kann nicht sein! Ich steh auf Frauen, schon mein Leben lang pfeife ich jedem Rock hinterher, den ich gegen den Wind wittern kann! Ich liebe Frauen…ich kann gar nicht auf Männer stehen! Ich steh auf Kurven und Brüste und nicht auf Muckies und….und….“ meine Stimme versagte bei dem Versuch weiter zu sprechen.
 

Aufmerksamkeitsfördernd hob Izumo seinen Zeigefinger „Wer sagt denn, dass du auf Männer stehst? Ich sage nur, dass du ganz schön verschossen in diesen einen Mann bist! Warum sonst solltest du dir so eine Mühe geben und sogar schon fast seit einer Woche in Frauenkleidern rumlaufen? Ich habe mehrere Gründe dafür, aber du? Was ist sonst dein Grund für diese Maskerade außer dass du ihm unterbewusst nahe sein möchtest? Wenn er dir nichts bedeuten würde, dann würde ein Mann so ein Theater gar nicht mitmachen. Außerdem habe ich dich, seit ich dich kennen gelernt habe noch nie von einer Frau sprechen hören! Immer nur das gleiche Thema: Zorro hier, Zorro da, Zorro macht das, Zorro geht mir auf die Nerven, Zorro ist ein Idiot…seit neuestem auch: Zorro ist so nett, Zorro war so charmant, hab ich schon erwähnt, dass Zorro einen ganz tollen Traum hat? Ach ja und Zorro hat ja so eine traurige Kindheit gehabt…“
 

„…jaja ist ja schon gut!“ Ich wollte nicht hören, was Izumo zu sagen hatte…denn leider wurde mir mit jedem weiteren Wort von ihm mehr bewusst, dass er Recht hatte, mit dem was er da sagte. Es Stimmte…mittlerweile genoss ich sehr die Zeit, die ich mit Zorro verbrachte und ich hatte heute mehr als einmal darüber nachgedacht, dass er inzwischen ein sehr attraktiver junger Mann geworden war….tiefe Verzweiflung begann sich in meinem Herzen auszubreiten. Was sollte ich denn jetzt nur tun? Das durfte einfach nicht wahr sein! Langsam spürte ich wie jedes Gefühl aus meinem Körper zu weichen schien, als ich mich zitternd gegen die Stuhllehne hinter mir sinken ließ.
 

„Das kann doch nicht wahr sein!“ Ich könnte heulen! Ein dicker Klos bildete sich in meinem Hals, der mir das reden sehr erschwerte…was sollte ich denn jetzt nur tun? Ich kann doch mit diesem Wissen nie wieder Zorro unter die Augen treten. Das war das schlimmste, was mir hätte passieren können. Izumo schien sich das nicht mit ansehen zu können, wie ich wie ein Häufchen Elend in mich zusammengesunken hier saß und verzweifelte. Der hübsche Mann stand von der Kommode vor mir auf, kam zu mir und ging neben mir in die Hocke, als würde er versuchen ein kleines Kind zu trösten. Ermutigend legte er seine Hand auf mein Bein.
 

„Sanji….sag mir, was ist das erste dass dir in den Sinn kommt, wenn du an Zorro denkst?“ lächelte der ältere mich nun wieder sehr freundlich und mitfühlend an.
 

An was ich dachte? Ich schmunzelte, darüber musste ich nicht lange nachdenken und genau das war das schlimme…ich wusste es sofort.
 

„Ich denke daran, wie sehr es mich freut, dass er so lieb zu mir geworden ist. Wie er mich als Saniko gerettet hat, wie sehr ich mich gefreut habe als er mich heute das erste Mal angelächelt hat…wie er mir durch die Haare gestrichen hat, als er sich meine Wange angesehen hat…wie vornehm er heute in dem Kimono ausgesehen hat…“
 

„Okay…und was empfindest du bei dem Gedanken, dass er sich in Saniko verlieben könnte, aber in Wirklichkeit nicht du es bist, denn er liebt?“
 

Erschrocken drehte ich meinen Kopf zu Izumo. Fast zeitgleich zog sich ein schmerzvoller Blitz durch mein Herz….oh nein, daran hatte ich nie gedacht, dass so etwas passieren könnte! Aber was war das für ein Gefühl in meinem Herzen? Es war alles andere als schön und tat sehr weh….ich konnte förmlich spüren, wie der Klos in meinem Hals mir das Atmen immer weiter erschwerte. Das war alles so schrecklich! Ich konnte nicht mehr, meine Nerven waren bis aufs äußerste Angespannt. Es war mir einfach alles zu viel, wie sich in so kurzer Zeit mein ganzes Leben veränderte. Es tat so weh darüber nachzudenken! Tränen rannen aus meinen Augen, liefen mein Gesicht herab. Ich konnte es einfach nicht mehr zurückhalten! Meine Hände bohrten sich in meine Knie, als ich wild zu weinen begann.
 

„….das darf doch nicht wahr sein! Ich….ich bin eifersüchtig auf mich selbst!“ Die Dämme schienen zu brechen, meine Tränen wurden immer mehr und benässten meine Knie, auf die sie herabregneten. Izumo stand auf, nahm mich in seine warmen Arme und drückte mich fest an sich, doch statt mich zu trösten fühlte ich mich immer mehr wie ein kleines dummes Kind.
 

„Tssss…..ganz ruhig. Sanji, das ist doch nichts Schlimmes! Denk doch daran, wie nett Zorro zu dir geworden ist. Hör zu mein kleiner Pirat, das ist eine wunderschöne Chance. Ihr wart euch nie so nah wie ihr es nun seid. Und wer weiß, vielleicht verliebt er sich ja irgendwann in dich. Ich weiß dass das schwer ist, was du jetzt durchmachen musst. Ich war auch mal so wie du. Als ich mich in meinen ersten Freund verliebt hatte, hielt ich mich wochenlang für ein Monster und glaub mir, meine erste Liebe war nicht weniger maskulin als dein Zorro. Er war ein Marineadmiral und auch wir hatten irgendwann unser Happy End! Die Liebe ist etwas Wunderbares! Fasse neuen Mut und genieße einfach die Zeit, die du mit deinem Freund verbringen kannst und wer weiß, vielleicht empfindet er ja irgendwann auch etwas für dich.“ Vorsichtig ließ Izumo mich los, griff zur Seite und reichte mir ein Taschentuch, mit dem ich mir mein Gesicht trocknen konnte.
 

„Danke…soweit möchte ich noch gar nicht nachdenken Momo…ich muss das alles erst mal realisieren. An irgendwelche Probleme wie es weiter gehen soll, darüber möchte ich mir jetzt noch gar keine Gedanken machen.“
 

Nun setzte der langhaarige Mann sein gewohntes Fuchskichern wieder auf seine Lippen „Tu das, aber glaub mir, morgen sieht die Welt schon wieder etwas weniger düster aus! Hier schau, ich habe sogar ein Geschenk für dich.“
 

Mit diesen Worten legte er mir einen kleinen schwarzen Gegenstand in die Hand „Was ist das Izumo?“ sah ich es mir fragend an.
 

„Das ist ein Pager. Falls du in den nächsten Nächten zu viel ins Grübeln kommst, dann schreib mir und ich werde dir antworten, egal um welche Uhrzeit du mich auch brauchst! Ich musste damals alleine durch diese harte Zeit in der du jetzt steckst, aber ich werde dir helfen, versprochen mein kleiner süßer Pirat!“ Nach seinen letzten Worten senkte er sich zu mir herab und gab mir einen kleinen Kuss auf die Stirn.
 

„So aber jetzt genug geweint! Du willst doch heute Abend für deinen großen starken Helden gut aussehen oder? Also wie war das? Grün soll es heute sein? Dann lass uns schnell dein schönstes Lächeln auf dein Gesicht zaubern und dann werden wir Zorro nachher, wenn er dich abholen kommt, einen Anblick bieten, dass er denkt ein Engel steht vor ihm, hihihi!“
 

Erstaunt sah ich Izumo an…er war wirklich der gutherzigste Mann, der mir je untergekommen war. Mein Herz erwärmte sich, als ich sah wie sehr er versuchte mich wieder aufzubauen. Ich lächelte wieder, auch wenn nur, weil er sich so um mich bemühte. Ich konnte froh sein ihn als Freund gefunden zu haben.
 

„Danke Momo…na gut, dann tu was du schon seit Tagen mit mir anstellst. Verwandle mich in Saniko.“ Versuchte ich mich meinem älteren Freund, der sich inzwischen wirklich wie meine ältere Schwester benahm, zuliebe etwas zusammenzureißen.
 

Es ging mir nicht wirklich gut, ich machte mir Sorgen wie es weiter gehen sollte, wobei es sich auch irgendwie erschreckend erleichternd anfühlte auf einmal über meine Gefühle Bescheid zu wissen. Was würde jetzt nur aus mir und Zorro werden? Ein Paar? Undenkbar! Soweit war ich noch lange nicht auch nur darüber nachzudenken. Ich wollte bei ihm sein, ja dass stimmte…aber etwas wie ihn küssen oder Berührungen zwischen uns waren für mich noch in weiter Ferne und erfüllten mich mit einem tiefen Schamgefühl. Außerdem war es so ziemlich das unrealistischste was ich mir vorstellen konnte, dass Zorro jemals etwas für mich empfinden könnte, Zorro empfand ja nicht mal etwas für Frauen! Ich fühlte mich nicht bereit dafür einen Mann zu lieben, auch wenn mein Herz etwas anderes zu sagen schien und ich nicht abstreiten konnte mich sehr auf das treffen nachher mit Zorro zu freuen. Meine Gefühlswelt war in einem tiefem Chaos versunken. Mein Herz wusste genau, dass es Liebe war….nur hatte ich wenig Hoffnung, dass sie jemals erwidert werden würde…
 

Fortsetzung folgt…

7. Das Blütenfest - Teil 1

Zwei Tage waren seit dieser erschreckenden Erkenntnis nun schon vergangen. Die Zeit als Saniko wurde für mich immer mehr zur Qual. Da Zorro an jenem Tag von mir ermutigt wurde sich etwas zu öffnen, verbrachte er seitdem so viel Zeit mit mir als Sanji und Saniko, dass ich eigentlich langsam die Schnauze voll haben müsste von seiner Anwesenheit, doch dem war leider nicht so. Sogar unserer Mannschaft war schon aufgefallen, dass wir beide uns besser verstanden als jemals zuvor. Mittlerweile verarschten wir nicht mehr uns gegenseitig, sondern gingen zusammen auf Lysop los, wenn er wie so oft bei seinen Erfindungen etwas in die Luft jagte oder veräppelten Ruffy, wenn er mal wieder aus Spaß mit 3-4 Stöcken in seinem Gummimund herumlief. Gestern beim Abendessen hatte unser Schwertkämpfer sogar einen Satz beendet, den ich angefangen hatte zu sprechen! Unsere Mannschaft hatte uns beide mit so Kutschrädergrößen Augen angesehen, als müsse jeden Moment die Welt unter gehen….und irgendwie konnte ich das sogar nachvollziehen. Bis vor ein paar Tagen hätte ich noch geschworen dass eher die Hölle zufriert, als dass Zorro und ich Freunde werden würden. Aber als Saniko war das alles noch viel schlimmer! Er sagte nie, dass er etwas für sie empfand oder sich verliebt hätte, er stritt es regelrecht ab, wenn ich ihn danach fragte, doch benehmen tat er sich meiner Meinung nach ganz anders. Wenn ich mit ihm als Saniko unterwegs war, dann musste ich nie etwas bezahlen, er trug meine Einkäufe, war inzwischen richtig gut darin mir hier und da etwas nettes zu sagen, pöbelte wie ein Wachhund jeden Kerl an, der mich auch nur schräg ansah und kam jeden Tag mit einer neuen guten Idee, was wir unternehmen könnten. Natürlich hatte Zorro mich auch wie angekündigt gefragt, ob wir zusammen zum Fest gehen würden und ich hatte ja gesagt.
 

Und so lag ich nun hier, alleine in meinem Bett, starte schlaflos die Decke über mir an, wie ich es auch die letzten Nächte getan hatte. Der Tag des Blütenfestes rückte immer näher. Wir hatten Samstagmorgen 02:00Uhr und ich konnte vor lauter Aufregung und metertiefen Chaos in meinem Schädel kein Auge zu tun. Nur noch wenige Stunden, heute Abend würden wir alle zusammen zum Fest gehen. Dort musste ich mich meiner bisher größten Prüfung stellen, ich musste als Saniko vor meine Mannschaft treten. Ich hatte meine Freunde schon darauf vorbereitet, dass ich mich krank fühlte und nicht mitkommen würde, lieber früher schlafen gehen wollte, als feiern zu gehen. Irgendeinen Grund musste ich ja erfinden als Koch der Mannschaft nicht dabei sein zu können, schließlich konnte ich ja nicht gleichzeitig Sanji und Saniko an einem Ort sein. Das gute war, dass ich von dem ganzen Schlafmangel inzwischen so Augenringe hatte, dass sogar Chopper mir meine Lüge abkaufte. Mein Herz zersprang fast, so gerührt war ich, als Zorro mir daraufhin tatsächlich anbot seine Verabredung abzusagen, wenn ich Gesellschaft haben wollte, seine Bekannte würde es sicher verstehen. Das war das süßeste, was jemals jemand für mich tun wollte, vor allem wenn man bedachte, dass die Verabredung mit Saniko ihm so wichtig war, dass er sich extra einen teuren Seidenkimono dafür gekauft hatte! Zorro war wirklich ein guter Kumpel! Aber wie gesagt….leider nicht mehr.
 

Eigentlich liebte ich es in meinem Bett zu liegen, alleine in meiner Koje die Ruhe zu genießen, wie der leichte Wellengang des Schiffes einen in den Schlaf schaukelte…doch konnte ich tun was ich wollte, ich bekam einfach kein Auge zu. Die ganze Zeit sah ich sein Gesicht vor meinen Augen, fühlte das starke kribbeln in meinem Bauch, dass ich empfand, wenn er mir belustigt durch meine Haare wuschelte. Es war so schön als Sanji mit ihm zusammen zu sein, wie es Quälend war als Saniko Zeit mit ihm zu verbringen. Es war so unfair! Als Sanji durfte ich nicht das tun, was ich als Saniko hätte tun können, aber nicht tat, um Zorro keine zu großen Hoffnungen zu machen. Gestern Abend hatte die Strohhutbande beschlossen zusammen zu grillen, wir hatten lange um ein großes Lagerfeuer gestanden, ich hatte das Fleisch zubereitet und Lysop hatte Gruselgeschichten erzählt. Als es schon spät war, fast Mitternacht, war ich neben Zorro einen kurzen Moment eingenickt und musste mit all meiner Willenskraft dagegen ankämpfen meinen Kopf nicht auf die starke Schulter meines Freundes sinken zu lassen um einen kurzen Moment auszuruhen...doch zeitgleich riss mir die Realität eine tiefe Wunde in mein Herz, nämlich dass selbst die Erfüllung dieses kleine Wunsches für mich immer unmöglich sein würde.
 

Eng klammerte ich mich mit meinem Körper um mein Kopfkissen, als könnte ich so die Einsamkeit irgendwie lindern, die ich gerade empfand. Es war alles so kompliziert geworden! Nie hatte ich mich einsam gefühlt, bevor ich mich verliebt hatte, in einen Menschen, dem ich niemals nahe sein könnte. Diese bittere Erkenntnis war es, die mir seit dem die Nächte, in denen man genug Zeit zum Nachdenken hatte, in reine Folter verwandelt hatte. Traurig hob ich etwas meinen Kopf, sah hinaus aus dem Bullauge meiner Kabine, beobachtete die Sterne am Himmel. Saniko könnte sicher Zorro so nahe sein wie sie wollte. Die schöne blonde Frau würde Zorro sicher nicht abwehren, oder fragen ob sie bescheuert wäre, wenn ich zulassen würde, dass Saniko zu ihm Nähe aufbaut.
 

Ich musste lachen bei diesem Gedanken, ein trauriges und verzweifeltes Lachen. Müde rieb ich mir mit meinen Händen die Augen „Toll Sanji, echt toll! Du wirst ja echt eifersüchtig auf dich selbst! Ich bin so bescheuert!“
 

Plötzlich konnte ich ein leises *Piep* neben mir hören. Dieses Geräusch war mir inzwischen wohl vertraut. Es war der Pager, den mir Izumo geschenkt hatte, damit er mich auch ja 24 Stunden am Tag seelisch betreuen konnte. So richtete ich mich auf, setzte mich auf die Bettkante und griff mit meiner Hand nach dem Pager auf meinen Nachttischen, um die Nachricht zu lesen.
 

*Hallo Kleiner! Ich wollte nur wissen ob du schön schläfst*
 

Tatsächlich musste ich grinsen, als ich die Nachricht meiner selbst ernannten großen Schwester las. Langsam tippte ich eine Nachricht zurück
 

*Nein, sonst könnte ich dir ja nicht antworten! Aber keine Sorge, es geht mir besser*
 

Kaum hatte ich auf den Senden-Knopf gedrückt, dauerte es nur wenige Sekunden, bis seine Antwort auf dem kleinen Bildschirm zu lesen war
 

*Du sollst mich nicht anlügen! Zähl ein paar Sternlein und dann schlafe schön, mein kleiner Pirat! BUSSI!*
 

Gerührt, dass der schöne Mann sich solche Sorgen um mich machte, legte ich den Pager wieder zurück. Da die Nächte hier wesentlich kälter waren, als die Tage, griff ich nach hinten nach meiner Decke und wickelte sie mir um meine Schultern. Was machte ich hier nur? Sogar in diesem Moment war mein sehnlichster Wunsch unters Deck zu gehen, in das Schlafzimmer von Zorro und mich zu ihm zu legen. Was würde ich nicht alles tun um jetzt bei ihm sein zu können und möglich zu machen, dass er mich auch bei sich haben wollte…er mich vielleicht sogar lieben würde. Es ging mir gut, wenn er in meiner Nähe war, aber schlecht, sobald sich eine Türe hinter mir schloss, die mich von meiner Traumwelt in die Realität zurückbrachte. Dabei wollte ich gar nicht mehr als bei ihm zu sein. Ich dachte überhaupt nicht daran mit ihm….intim zu werden, sogar bei dem Gedanken bekam ich Gänsehaut und Angstzustände, so was Unanständiges hatte ich überhaupt nicht im Sinn. Aber seine Nähe, sein Geruch, ihn anzusehen, sein raues tiefes Lachen zu hören, seinen Blick auf mir zu fühlen, wenn wir zusammen waren…das war es nachdem ich süchtig geworden war.
 

Noch fast eine Stunde saß ich so da, zündete mir tatsächlich trotz der späten Uhrzeit eine Zigarette für meine Nerven an und lies meine Gedanken zusammen mit dem Qualm um meinen grünhaarigen Auserwählten kreisen, bis ich mich Müde und kraftlos zur Seite wieder aufs Bett sinken ließ und schließlich doch noch ein paar Stunden unruhigem Schlaf hingab.
 

Der Tag brach ein und ich blieb im Bett liegen. Ich könnte nicht in Worte fassen, wie schwer es mir viel nicht in die Küche zu gehen, nicht meinem Team sein Essen zu machen! Doch wenn ich heute Abend Saniko sein wollte, dann müsste ich das jetzt durchziehen. Tausendmal kam einer meiner Freunde mich in meinem Zimmer besuchen, nach dem Rechten sehen wie es mir ging. Fast stündlich tippelte Chopper zu mir hinein um meinen Blutdruck zu messen. Ruffy brachte mir Wasser, Lysop Tee, Nami essen, Robin ein paar Bücher als Zeitvertreib und Zorro bevorzugte es wohl mir meine Ruhe zu lassen, wie es ihm selbst, wenn er krank sein sollte sicher auch am liebsten wäre. Den ganzen Tag starrte ich gelangweilt auf das Bullauge meiner Koje, schätze die Uhrzeit nach dem Stand der Sonne ein. Aufgeregt schrieb mir Izumo immer wieder über unseren Pager, dass er heute Abend auf dem Fest mit seinem Theater eine Aufführung hätte und dass wir ihn besuchen sollten. Je schneller die Stunden vergingen, desto aufgeregter dachte ich an das Fest. Inzwischen kam mich keiner mehr besuchen, da sich meine Freunde am fertig machen waren. Wie gerne wäre ich mit ihnen hingegangen, hätte selbst meinen neuen meerblauen Seidenkimono angezogen, doch blieb mir nichts anderes übrig, als in ein paar Stunden mit langen blonden Haaren, schminke und einer Mädchenstimme zu ihnen zu stoßen. Ich betete inständig, dass die anderen sich genauso täuschen lassen würden wie Zorro. Eigentlich war ich auch recht zuversichtig…nur bei unserer schlauen Nico Robin machte ich mir etwas sorgen.
 

Plötzlich öffnete sich meine Türe und ich sah meine gesamte Mannschaft in ihren feinen und schönen Gewändern hereinkommen. Ich war wirklich erstaunt, sogar unser kindlicher Käpt’n Ruffy sah sehr erwachsen und ansehnlich aus in seinem schicken roten Kimono! Von Nami und Robin ganz zu schweigen, die beiden süßen waren einfach in jeder Lebenslage eine Augenweide! Gerade wollte ich meine Augen zu Lysop wandern lassen, da trat Zorro in den Raum und mein Atem stockte vor staunen. Ich hatte unseren Krieger nie so rausgeputzt gesehen! Nicht nur, dass er diesen schönen grünen Seidenkimono trug, der mit seinem dünnen Stoff fast obszön auf Zorros starken Muskeln lag, er hatte sich tatsächlich sogar etwas in die Haare geschmiert, dass seine grünen Stacheln cool nach hinten legte. Doch das war noch nicht alles! Er trug tatsächlich passend zu seinen goldenen Ohrringen eine Kette um den Hals mit einem goldenen Schwertanhänger. Mein Herz pochte bei dem Anblick dieses schönen Mannes, der sich für heute so ins Zeug gelegt hatte, dass ich ihn am liebsten noch ein paar Stunden angegafft hätte.
 

Doch die Zeit blieb mir leider nicht, da sich meine Mannschaft auch schon von mir verabschiedete. Jeder von ihnen wünschte mir noch gute Besserung und anschließend verließen sie gemeinsam meine Koje….alle bis auf Zorro. Er blieb noch kurz im Raum stehen, blickte zu mir zurück. Sorge war in seinem Blick zu erkennen.
 

„Echt alles klar bei dir? Hab dir gesagt, kann auch bei dir bleiben. Ich blick nicht warum du hier alleine rumliegen sollst.“ Klang ehrliches Mitgefühl aus der Stimme meines Freundes, der gerade aussah wie ein edler Samurai, mit den drei Schwertern an seiner roten Schärpe festgebunden, ohne die er niemals unser Schiff verlies.
 

„Ja klar, mach dir keine Sorgen Zorro, ich brauch einfach etwas Ruhe…ich wünsch dir einen wunderschönen Abend und das du viel Spaß mit deiner Freundin hast. Erzähl mir morgen, wenn es mir wieder besser geht einfach wie es war, okay?“

Zorro nickte stumm, bevor auch er wie die anderen dem Raum verlies.
 

2 Stunden später. Gerade verließen Izumo und ich in voller Frauenmontur umgestaylt zu Momo und Saniko das Bijutsu-Theater, in dem mein Freund arbeitete. Inzwischen konnte ich hier ein und ausgehen, als würde ich wirklich als Kabukischauspieler arbeiten. Mein weiblicher Freund hatte mit seinem Meister gesprochen und er hatte tatsächlich Verständnis für meine Situation…ich musste aber auch zugeben, dass Izumo eine schauspielerische Meisterleistung inklusive mehrerer Liter Tränen hingelegt hatte um das Herz seines Meisters für mich zu erwärmen. Nun musste ich keine Angst mehr haben, etwas zu tun, was den Job meines neuen Freundes gefährdete, was mich hinsichtlich des heutigen Abends wirklich erleichterte.
 

„Saniko! Jetzt trödel nicht! In 20 Minuten muss ich auf der Bühne sein und glänzen wie die Sterne über uns am Nachthimmel!“ Längst hatte ich mich an Momos geschwollene Redensart gewöhnt, er war halt vom ganzen Herzen Schauspieler.

Wir rannten mit unseren engen Damenkimonos, dem schweren Schmuck in den Haaren und den Holzschuhen zum Blütenfest, wo mein gutherziger Freund gleich seinen ersten großen Auftritt hatte…und ich irgendwie auch!
 

Kurze Zeit später kamen wir beide endlich auf dem Festgelände an. Da ich im Gegensatz zu Izumo noch etwas Zeit hatte, brachte ich den schönen Mann noch schnell zu den Umkleiden der Schauspieler, wünschte ihm viel Glück für heute Abend und setzte mich anschließend selbst in Bewegung zu dem Ort, wo ich Zorro und meine Mannschaft treffen wollte.

Etwas außer Atem und aufgeregt, wegen allem was heute noch kommen würde, ging ich gemächlichen Schrittes über das Fest, sah mich ein wenig um. Es war erstaunlich wie viel Leben sich hier tummelte. Überall waren Musiker zu sehen, die auf Zithern, Kato-Flöten oder Taiko-Trommeln mit ihrer traditionellen Musik jedem Winkel dieses schönen Ortes heute Abend den Geist der Vergangenheit einhauchten. Egal wo ich hinsah, ringsherum konnte ich lachende Gesichter sehen, die an den zahlreichen Essens- und Spielständen das Fest und die Zeit genossen. Alle Menschen hier, egal ob groß oder klein, waren dem Anlass entsprechend schick in Kimonos gekleidet. Manche trugen wegen der aufkommenden Dunkelheit Laternen mit Schriftzeichen aus goldenem Papier verziert, mit sich herum, andere setzten sich einfach unter einen der vielen Kirschblütenbäume, die diesen Ort mit ihren bunten Lichterketten erleuchteten. Es war wirklich sehr schön hier, wie alles, was ich bisher von diesem friedlichen und harmoniebedürftigen Ort kennen gelernt hatte. Doch mir blieb keine Zeit um weiter zu träumen, ich war fast da.
 

Ein paar Meter weiter sah ich auch schon meine Freunde, die an einem von vielen Tischen vor einer Sushibar saßen und sich den Wanst vollschlugen, Sake tranken und lachten. Es war schön meine Freunde alle so zusammen zu sehen…auch wenn ich unterbewusst den Gedanken unterdrücken musste, dass sie meinem Essen gerade fremdgingen. Also los Sanji! Sprach ich mir ein letztes Mal Mut zu. Jetzt hieß es Hüfte gerade halten, Stimme wieder zwei Oktaven nach oben und auf in den Kampf! Heute musste ich alles an Frau aus mir herausholen, was ich zu bieten hatte!
 

Mein Herz schlug immer schneller, als ich schließlich in die Sichtweite meiner Mannschaft kam. Mit kleinen vornehmen Schritten, kam ich neben Zorro zum Stehen, verbeugte mich vornehm vor ihm und den anderen.
 

„Guten Abend Zorro. Guten Abend Freunde von Zorro. Ihr müsst die berühmte Strohhutbande sein, ich habe schon viel von euch gehört, hihi!“ strahlte ich meine Freunde mit einem Lächeln an, als würde ich mit der Mittagssonne konkurrieren wollen. Verunsichert sah ich in die Gesichter der Anderen, die mich allesamt mit offenen Mündern ansahen. So laut es hier auch war, an dem Tisch meiner Freunde herrschte plötzlich Totenstille! Oh weia….glaubten sie meiner Maskerade nicht? Hatte ich mich jetzt schon verraten? Warum spricht denn keiner von ihnen? Endlich öffnete Lysop seinen Mund. „Das darf jawohl nicht wahr sein! Zorro ist tatsächlich mit einem Mädchen verabredet? Und hübsch ist sie auch noch!“
 

„Schade dabei hatte ich auch gedacht, dass er lügt und mit Chopper um ein Abendessen gewettet. Zorro und ein Mädchen, zum Schießen!“ stimmte sogar Ruffy dem anderen zu.
 

Namilein nickte ebenfalls total verblüfft „Hübsch? Ich hab selten eine so schöne Frau gesehen! Entschuldigung, sag mal bist du wirklich freiwillig hier, oder bedroht dich Zorro und du musst das hier tun?“
 

„DACHTET IHR ICH VERARSCH EUCH? Hört sofort damit auf mich zu blamieren!“ brüllte Zorro unsere absolut erstaunte Mannschaft aggressiv an. Anschließend stand der Schwertkämpfer auf um mir wie ein Gentleman den Stuhl vor mir zurechtzurücken. Ich musste kichern, es war süß zu sehen, wie verlegen Zorro mit mir vor den anderen wirkte. Nach und nach stellten sich meine Freunde Saniko vor und empfangen mich, als wäre ich das 8.te Weltwunder. War schon komisch zu sehen, wie verblüfft das Team von meinem Erscheinen war, als wäre ich eine Fata Morgana. Doch das einzige was für mich heute Abend wirklich zählte war, dass mich keiner erkannte und dass ich den Abend mit meinem auserwählten verbringen konnte. So setzte ich mich neben den absolut verführerisch aussehenden Schwertkämpfer. Er war heute wirklich zum Anbeißen! Ich konnte gar nicht genug bewundern, was er aus sich gemacht hatte. Es war schön mitanzusehen, wie der Schein des Mondes in seinen heute Abend so elegant gestylten Haaren glänzte. Doch leider musste ich mit dem Schwärmen schon wieder aufhören, als sie alle fertig mit ihren Vorstellungen waren und erwartungsvoll zu mir sahen, was ich über mich zu erzählen hatte. Zum Glück hatte ich mir inzwischen ein paar kleine Geschichtsfetzen über meine erfundene Vergangenheit zurechtgelegt.
 

„Danke für eure Freundlichkeit und nein, ich bin freiwillig hier. Ich heiße Saniko und habe euren großherzigen Krieger vor gut einer Woche kennen gelernt. Anfangs wusste ich zwar auch noch nicht genau, was ich von ihm halten soll, vor allem weil er ein Pirat ist, aber nachdem er mich vor ein paar gemeinen Typen gerettet hat, verbringen wir fast jeden Tag zusammen, nicht war Zorro?“ lächelte ich den Mann neben mir mit verliebten Blick in den Augen an, um den anderen aus unserem Team noch etwas mehr Kanonenfutter zu bieten, meinen geliebten Krieger ein wenig weiter necken zu können. Es machte mir großen Spaß ein bisschen zu übertreiben, dass Zorro sich vor den anderen schämte, schließlich sah ich den selbstsicheren Mann nicht alle Tage so verunsichert. Letztendlich wusste ich ganz genau, dass der große starke Zorro mit solchen Gefühlsdingen nicht umgehen konnte.
 

„Soso…jeden Tag zusammen?“ war es Robin, die den grünhaarigen mit einem spitzen Lächeln ihrerseits ansah „Da hast du dir aber eine schöne Freundin gesucht. Uns erzählt er leider nicht so viel wie dir, deshalb wissen wir nichts von seinen Heldentaten oder wie er seine Freizeit verbringt.“
 

Erschrocken sah Nami mich an „WAS? Bist du jetzt seine Freundin oder…seine Freundin? Also…so richtig mit ihm zusammen?“
 

Ich sagte nichts, DIE Antwort wollte ich Zorro überlassen! Mein Grinsen wurde immer breiter, als ich zu dem verlegenen Spinatköpfchen neben mir schaute, der von der Frage unserer listigen und zuckersüßen Navigatorin wohl gerade eine Herzattacke bekam. Noch nie hatte ich gesehen, wie sein sonst so braunes Gesicht vor Scham rot leuchtete.
 

„KÖNNT IHR MAL DAMIT AUFHÖREN!“ schrie er peinerfüllt in die Runde.
 

„Zorro, reg dich doch nicht so auf, mir macht das nichts.“ Nickte ich dem Krieger beschwichtigend zu, ganz so gemein quälen wollte ich ihn ja doch nicht.
 

„Aber nein Nami, ich darf dich doch Nami nennen, oder? Er ist mir ein sehr guter Freund geworden, aber wir sind nicht zusammen. Ich bin einfach nur froh, dass ich ihn kennen gelernt habe.“ Nach meinem letzten Satz konnte ich in meinem Augenwinkel erkennen wie mich Zorro mit einem Blick ansah, den ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht deuten konnte, er verriet mir jedoch dass unser Schwertkämpfer glücklich zu sein schien. Leicht beugte sich dieser zu mir herüber, um etwas zu sagen, dass wohl nur für meine Ohren bestimmt war „Sag mal, machst du das mit Absicht? Bist doch sonst nicht so tussisch…du redest nur so damit die anderen mich verarschen können, oder?“
 

Als Antwort erntete Zorro ein breites und freches grinsen meinerseits „Da hast du absolut recht, mein Lieber!“
 

Langsam schienen sich die anderen an meine Anwesenheit gewöhnt zu haben und ich bestellte mir ebenfalls etwas zu essen. So nahmen sie mich recht genauso warmherzig in Ihre Runde auf, wie ich es nicht anders von der Strohhutbande gewohnt war und wir begannen uns schließlich über den weiteren Verlauf des Abends zu unterhalten. Es war schon fast erstaunlich, dachte ich so bei mir, wie unterschiedlich die Menschen einen behandelten, wenn man plötzlich eine Frau war. Als kickender und fluchender Chefkoch Sanji hätte ich mich schon längst mit Lysop in der Wolle gehabt, weil wir beide ziemlich besserwisserisch waren. Aber als hübsche Blondine Saniko, so gut ich dank Izumo in dieser Aufmachung aussah, brauchte nur 1-2 mal mit meinen langen Wimpern zu zwinkern und keiner von ihnen hätte mir auch nur einen Wunsch abgeschlagen…die Welt war wirklich so ungerecht! Aber wenn jemand wusste, wie schnell man ein paar schönen Augen auf den Leim gehen konnte, dann war das jawohl ich! Schließlich tat ich das als Sanji fast täglich! Mehr noch, wenn Saniko tatsächlich existieren würde, dann hätte ich wahrscheinlich alles daran gesetzt, sie vor Zorro zu retten!
 

„Ich freu mich ja schon so auf das Feuerwerk!“ kippelte Chopper aufgeregt auf seinem Platz hin und her.
 

„Genau, wir müssen unbedingt früh genug auf dem großen Platz sein, wo es abgefeuert wird, sonst sehen wir ja gar nichts. Die ganze Insel ist hier um das Feuerwerk zu sehen!“ nickte Lysop sich selbst zustimmend zu.
 

„Meint ihr echt wir sollen direkt auf den Hauptplatz? Vielleicht kann man es ja irgendwo anders besser sehen. Das Wetter ist heute echt Ideal, da brauchen wir einen besseren Ort zum Zuschauen, außerdem habe ich keine Lust für euch alle den Eintritt zu bezahlen, schließlich ist das mein schönes Geld!“ Das war so Typisch für Namilein, wie gut das sie immer so vorbildlich organisiert mit unserem Gold umging!
 

Großkotzig lehnte sich Zorro mit seinem Stuhl nach hinten und legte seine Beine auf den Tisch „Also Leute, ich weiß ja nicht wo ihr das Feuerwerk gucken wollt, aber auf mich und Saniko werdet ihr wohl verzichten müssen! Wir haben nämlich noch etwas vor.“
 

Erstaunt drehte ich meinen Kopf zu Zorro. Wie wir haben noch was vor? Hatte ich irgendwas verpasst? Nun waren es nicht nur die großen Augen meines Teams, sondern ebenso meine, die Zorro mit fast sichtbaren Fragezeichen darin anstarrten.
 

„Ach echt? Haben wir?“ kam es vor Überraschung ziemlich unweiblich aus meinem Mund. Zorro wirkte gerade sehr selbstbewusst. Langsam streckte der starke Mann seine Hand aus, nahm damit die meine, die vor ihm auf dem Tisch gelegen hatte und hielt sie fest „Jepp, aber das wird eine Überraschung! Hab mir was ausgedacht, verrate ich jetzt aber noch nicht. Musst du mir schon vertrauen.“
 

Geschmeichelt erwärmte sich mein Herz, als ich seinem liebevollen Blick begegnete. Ich konnte deutlich ein kichern von Ruffy und Lysop neben uns hören, die gerade mindestens so erwachsen reagierten, wie Kleinkinder…ich erwartete regelrecht jede Sekunde irgendeinen frühpubertären Kommentar wie „Verliebt, verlobt, verheiratet!“ aus einem ihrer Münder. Was machte Zorro hier nur? Dass er so offen vor den anderen mit Saniko umging….das hätte ich ihm niemals zugetraut! War ihm egal, dass die anderen ihn veräppelten? Ich hätte das auch getan, wenn ich nicht hier vor ihm, sondern als Koch neben ihm sitzen würde. Zorro der eine Frau dabei hatte, die er zu mindestens für die Augen anderer zu umwerben schien…noch vor wenigen Wochen hätte ich ihn dafür so ausgelacht, dass er mich wahrscheinlich im Anschluss umgebracht hätte. Diese Seite an ihm war uns allen so unbekannt, dass es mir noch echt schwer war den sonst so introvertierten Krieger einzuschätzen. Doch so sehr ich mich auch darüber freute, war mein Herz es wieder, dass im selben Moment einen dunklen Schatten auf die ganze Situation warf. So offen würde er mit Sanji sicher niemals umgehen können, geschweige denn überhaupt wollen. Kurz schüttelte ich den Kopf um diese negativen Gedanken abzuschütteln. Heute Abend war ich hier um Spaß zu haben, um schöne Zeit mit dem Mann, den ich liebte zu verbringen und für den ich tatsächlicher wichtiger war, als dass die anderen ihn auslachten. Amüsiert konnte ich hören, wie Nami tatsächlich Ruffy und Lysop eine gescheuert hatte und gerade meckerte, dass sie ein bisschen mehr Respekt haben sollten. Robin war es nun ebenfalls, die Partei für uns ergriff und den anderen erklärte, dass wenn sie irgendwann mal erwachsen währen, es ihnen genauso ergehen würde, wie nun Zorro. Am liebsten hätte ich laut losgelacht, die beiden Frauen waren wirklich zu süß! Nun war ich es, der sich leicht zu Zorro hinüberbeugte, um ihm still etwas mitzuteilen.
 

„Sag mal, mein großer starker Mann, was hältst du davon, wenn wir uns bis zum Feuerwerk noch ein bisschen hier umsehen…alleine?“ Ich wusste genau das es ein Fehler war Zorro Hoffnung vorzuspielen, aber war die Zeit zu zweit mir gerade um einiges erstrebenswerter, als den ganzen Abend mit den andern zu verbringen.
 

„Find ich spitze, hast`n Plan?“ ließ sich Zorro schnell begeistern und ja, den hatte ich!
 

„Ich hab auf dem Weg hierher einen Stand gesehen, bei dem man Erinnerungsfotos machen kann, da möchte ich mit dir hin!“
 

Kaum hatte ich meinen Wunsch ausgesprochen, war der unhöfliche Krieger auch schon aufgestanden und wir verabschiedeten uns von unserem Team, dass unseren Wunsch alleine zu sein natürlich prompt wieder zum Lästern nutzte. Nichts desto trotz brachen wir schließlich auf. Wie bereits erwähnt waren es nur wenige Meter und zwei bis drei Ecken weiter, die wir durch die romantische Nacht spazierten, um zu dem Stand zu gelangen, an dem ich auf meinem Weg hierher vorhin vorbeigekommen war.
 

„Da vorne ist er!“ hob ich meinen Arm um Zorro zu zeigen, wo genau ich hinwollte, schließlich musste ich immer mit dem Orientierungssinn eines blinden Maulwurfs rechnen, wenn ich mit dem grünhaarigen Mann unterwegs war. Jedoch war so starker Betrieb an diesem Vergnügungsstand, dass man ihn tatsächlich hätte übersehen können.

„So ein Mist!“ ärgerte ich mich „Wie schade, da kommen wir ja niemals dran!“ Gerade stand vor der Kamera des Betreibers eine 8 köpfige Familie, alleine die würden noch eine ganze Weile mit dem Fotografieren beschäftigt sein. Doch die blöde Schlange an der wir uns anstellen müssten war noch mindestens 4 weitere Großfamilien lang!
 

„Ey kein Ding, ich glaube ich hab da so `ne Idee! Setz dich und warte einfach ab okay?“ Zorro deutete mir mit einem seiner Schwerter auf eine Bank, direkt neben uns, auf der anderen Straßenseite des Fotostandes, meinte deutlich dass ich hier auf ihn warten sollte. Sobald ich seinem Wunsch nachgekommen war, ging er mit souveränem Gesichtsausdruck zu dem Mann, der wie der Besitzer dieses Ladens aussah. Was hatte er denn jetzt schon wieder vor? Wie so oft konnte ich mir keinen Reim auf einen seiner Schnapsideen machen. Neugierig reckte ich meinen Hals, um sehen zu können, was er tat. Die beiden sprachen eine Weile, ich konnte aber leider nicht hören was, nur sehr erstaunt beobachten, dass der Besitzer dieses beliebten Vergnügungsstandes auf einmal wild mit den Händen wackelte, anschließend zu seinem Fotograph lief und dann beide Zorro beschwichtigend zuwinkten. Was hatte der Brutalo denn jetzt schon wieder angestellt? Er wird die beiden doch nicht etwa bedroht haben? Zuzutrauen wäre es ihm jedenfalls. Siegessicher kam der stolze Mann wieder zu mir, lies sich mit seinem ganzen Gewicht neben mir auf die Bank fallen.
 

„Erledigt! Geht gleich weiter, nur doch die Leute, die schon vor der Kamera stehen.“
 

„Zorro!“ sah ich meinen Begleiter vorwurfsvoll an „Was hast du gemacht? Du wirst ihm doch nicht etwa Angst gemacht?“ Wieder einmal nervte es mich, als Saniko über jedes Wort nachdenken zu müssen, bevor ich es aussprach. Meine eigentliche Reaktion als Sanji wäre sicher nicht so friedlich ausgefallen.
 

Zorro begann laut zu Lachen „Ach ne wo denkst du hin! Hab nur ein bisschen meine Beziehungen spielen lassen!“
 

„Was für Beziehungen denn? Du kennst hier doch kaum jemanden!“ setzte ich zu einer freundlicheren Frage an.
 

„Klar, ich trainiere die Stadtwache, schon vergessen? Hab dem Erzählt, dass ich`s eilig habe, müsste heute Abend noch zu `nem Treffen im Dojo. Hier würden sich noch paar Schwerkrimineller herumtreiben und ihn dann bisschen angepöbelt, dass er sich jawohl nicht dem Gesetz in den Weg stellen wolle! Aber hab echt nur ein bisschen gepöbelt, versprochen!“

Was hatte er getan? Leider konnte ich nicht anders, als erstaunt zuzugeben, dass das echt mal eine gute Idee gewesen war, auch wenn es mir immer noch schwer viel zu glauben, dass unser Pirat Lorenor Zorro, auf den ein riesiges Kopfgeld ausgesetzt war, an diesem Ort auf einmal ein Hüter des Gesetztes war! Grinsend begann ich meinen Kopf zu schütteln „Du bist echt unglaublich Zorro.“
 

„Jepp, unglaublich clever würde ich ja mal sagen!“ so lehnte sich der Schwertkämpfer entspannt zurück und wartete ab, bis wir aufgerufen werden würden. Endlich hatte auch ich mal einen Moment, den ich nutzte konnte etwas zur Ruhe zu kommen. Ich wollte die Zeit nutzen, mich um meine Verkleidung zu kümmern und lies meine Hände zu der langen blonden Perücke wandern, begann mir ein wenig den Haarschmuck zurechtzurücken. Es war wirklich unglaublich wie schwer so ein Teil mit der Zeit auf dem Kopf werden konnte. Währenddessen schaute ich mich in aller Ruhe um, musterte die Menschen, die uns umgaben. Vor uns waren ein paar Kinder mit einer der Festtagslaternen am Spielen, unter den Bäumen am Rande dieses Platzes saßen viele Pärchen und Familien auf Decken und aßen aus Picknickkörben. Es war irgendwie komisch mit Zorro hier zu sein, auf einem Fest, das nicht nur mir, sondern auch zahlreichen Pärchen um uns herum das Herz zu erwärmen schien. Unwillkürlich musste ich zu dem Mann neben mir auf der Bank schauen. Wieder mal musste ich zugeben, dass mein Freund in den letzten Jahren wirklich sehr viel Erwachsener geworden war, wie die männlichen Züge seines Gesichts und seines Körpers immer ausgeprägter wurden. Sosehr es auch meinen eigenen Stolz ankratzte, waren sie bei ihm wesentlich ausgeprägter als bei mir. Alleine seine Beine! Ich kämpfte schon mein Leben lang wie es mich Rotfuß-Jeff gelehrt hatte, mit der ganzen Kraft, die in meinen Beinen steckte, konnte inzwischen mit meinen Tritten die Luft zum Brennen bringen, doch waren meine Beine bei weitem nicht so Muskulös wie jene von Zorro. Wie machte er das bloß? Natürlich waren auch die Muskeln meines Körpers trainiert und kämpften sehr effizient, aber sah ich lange nicht so sehr nach Bodybuilding aus, wie unser großer Krieger hier neben mir. Mein Blick wanderte höher an seinem Körper entlang und meine Miene erhellte sich wieder, je weiter ich kam. Immer noch war es unbegreiflich für mich, wie schön er heute war, oder wie geschmeichelt ich mich fühlte, dass der andere sich extra für mich so ansehnlich zurechtgemacht hatte. Leider blieb mein Mustern nicht so unbemerkt, wie ich es gehofft hätte „Was is los? Hab ich was im Gesicht?“
 

„Nein, ich bewundere nur, was für ein stattlicher Mann du heute Abend bist.“ Musste ich anerkennend zugeben.
 

„Hä? Ach das…ich hab mir nur paar Minuten länger im Bad gelassen, das ist alles.“ Versuchte er seine wahren Beweggründe wohl zu verschleiern, was mich zum Lachen brachte.
 

„Danke dass du den Quatsch vorhin mitgemacht hast.“ Ergriff Zorro wieder das Wort „Ich meine mit meiner Mannschaft. Es sind echt nette Leute und uns verbindet mittlerweile viel, sind nur allesamt etwas kindisch. Bis auf die mit den langen schwarzen Haaren. Aber hast echt cool reagiert, muss ich schon sagen.“
 

„Ach so ein Unsinn, es war doch lustig! Ich kann mir schon vorstellen, wie es sie irritiert hat, dass so ein verschlossener Kerl wie du auf einmal mit einem Mädchen ankommt. Sie haben sicher nicht gedacht, dass du mal etwas anderes als Kämpfen im Kopf hast.“
 

„Jepp, kein Wunder, geht mir ja genauso.“ Kaum hatte Zorro seinen Satz zu Ende gesprochen, erhob er seinen Arm, legte ihn hinter mir auf die Bank und bewegte sein Kinn einladend in seine Richtung.
 

„Dauert wohl doch noch ne Weile, willst es dir nicht bisschen bequemer machen?“
 

Erschrocken pochte mir mein Herz gegen den Hals. Bot mir Zorro da wirklich seine Schulter an? Aber warum? Vertraute er mir als Saniko sosehr, dass er mir einen Freundschaftsdienst damit zukommen lassen wollte, oder war da bereits mehr in seinem Sinn? Hatte er vielleicht doch Interesse an dem Mädchen, dass er dachte in mir zu sehen? Aufgeregt begannen meine Hände zu schwitzen….wie gerne würde ich seinem Angebot nachkommen. Zorro schien zu bemerken, dass ich zögerte.
 

„Was is los? Ich beiß schon nicht und stinken tu ich auch nicht! Dachte wir sind Freunde. Oder hast du Angst vor mir?“ begann er mich spielerisch zu verspotten.
 

„So ein Unsinn! Ich…wollte mir nur nicht den Kimono dreckig machen!“ erleichtert spürte ich wie mein Atem sich wieder beruhigte, die Moosbirne schien sich wirklich wie immer nichts bei seinem Tun zu denken und zum ersten Mal seit ich ihn kannte, machte mich das nicht Wütend sondern eher froh. So kam ich seinem Angebot nach und lies mich seitlich gegen ihn sinken, legte meine Schulter gegen seine und meine Beine bequem der Länge nach auf die Bank.

Ein paar Minuten verharrten wir so, nur schweigend und ich genoss die Situation sehr. Es war wirklich romantisch mit ihm hier zu sein, sich für eine kurze Zeit ein kleines Stück der gewünschten Nähe zu gönnen, die ich sonst nicht haben dürfte, die Sterne über uns zu sehen und beruhigend den Duft des anderen Einzuatmen. Was würde ich nur dafür tun, dies immer haben zu können….jedoch nicht in Frauenkleidern, nicht in einer Verkleidung, sondern als Sanji, als der Mensch der ich in Wirklichkeit war.
 

„Sag mal Saniko…“ erhob Zorro nach ein paar Minuten wieder die Stimme „Was passiert eigentlich, wenn wir wieder weg sind? Wenn die Zeit für uns auf dieser Insel vorbei ist?“
 

Verwirrt blickte ich zu ihm auf. Darüber hatte ich noch nicht nachgedacht, schließlich war es ja nur meine Verkleidung von der ich mich dann endlich verabschieden konnte, doch so ehrlich konnte ich seine Frage schließlich nicht beantworten.
 

„Ich weiß es nicht Zorro, darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Wieso fragst du?“ Fragte ich ohne großartig über meine Antwort nachzudenken.
 

„Weiß nicht….“ Mit einer Miene, die mir verriet, dass er wesentlich mehr darüber nachgedacht hatte, als mein schweigsamer Freund zugeben würde, drehte er seinen Kopf in meine Richtung, sah mir mit sanftmütigem Blick in den Augen in die meinen.
 

„…..glaube nur irgendwie, dass ich dich vermissen werde….“
 

Überwältigt von Zorros Worten merkte ich gar nicht, wie sich mein Mund öffnete. In meiner Brust schien sich alles zusammenzuziehen, als der Tanz vieler aufkommender Schmetterlinge in meinem Magen auch das letzte bisschen Verstand in mir auszuschalten schien. Mir fehlten komplett die Worte zum Antworten, ich wusste nicht ob ich lachen oder weinen sollte. Ich war Glücklich, wie sehr mich seine Worte berührten, doch zugleich tot unglücklich, dass sie weder für mich bestimmt waren, noch ich ihm meine wahren Gefühle offenbaren durfte.
 

„Zorro…“ setzte ich an, ohne wirklich zu wissen, was ich ihm antworten sollte.
 

„Na endlich, wir sind dran!“
 

wechselte Zorro von einem Moment auf den anderen Komplett das Thema, als er sah, wie ein kleiner dicker Mann auf der anderen Straßenseite uns zu unserem Fototermin zuwinkte. Was war das denn für `ne Nummer? So einen fiesen Korb hatte ich na noch nie bekommen! Langsam beruhigte ich mich, als Zorro aufstand und dem Kerl auf der anderen Straßenseite zuwinkte, dass wir gleich kommen würden. Dieses ständige hin und her würde ich sicher keine 3 Wochen mehr aushalten, bis dahin hatte ich sicher eine schwere Identitätskriese! Doch war ich froh, dass wie immer, wenn ich kurz die Befürchtung hatte, dass Zorro sich in Saniko verlieben würde, Ich so mal wieder die Bestätigung bekam, dass ich mich irrte.
 

„Warte auf mich!“ rief ich meiner geliebten Moosbirne zu, der schon vorgegangen war, als ich ihm langsam folgte.
 

„AAAHHHH!!! VORSICHT!!!“ hörte ich rechts von mir eine Frau laut schreien und wie sich viele weitere Schreie dem ersten anschlossen. Ich blieb stehen und suchte den Ursprung der Rufe. Immer mehr verschiedene laute Stimmen um mich herum wurden zu verängstigten schreien, bis ich endlich den Grund erblickte. Ein großer Stier, der einen Festwagen hinter sich herzog, rannte wie von der Tarantel gestochen durch die Straße, direkt auf uns zu und er wirkte absolut nicht so als hätte er vor stehen zu bleiben! Was machte das Tier denn so aggressiv?
 

„Scheiße!“ rief ich, während ich meinen Kimono packte und loslief um nicht unter die Hörner dieses Fies zu kommen, dass wirkte als hätte es die Tollwut. Gerade wollte ich loslaufen, mich von der Erde unter meinen Füßen abstoßen, da spürte ich etwas festes und kaltes, dass sich um meine Knöchel legte, nach mir zu greifen schien, meine Beine Fest umschlang und festhielt.
 

„Kacke, was ist das denn???“ Ich zog und zehrte, meine Beine schienen im Boden unter mir festzustecken. Wie konnte das sein? Kalter Stein hatte sich um meine Beine geschlungen und hielt mich fest in seinem Griff, während das wild gewordene Tier weiter auf mich zu rannte, als wäre ich das Sprichwörtliche rote Tuch.
 

Was sollte ich denn jetzt machen? Ich ergriff mein rechtes Beine, versuchte es aus dem Boden zu ziehen, aber keine Chance! Ich hörte den wütenden Schrei des Tieres nur wenige Meter von mir entfernt, rechnete fest damit, dass gleich mein letztes Stündlein schlagen würde!
 

„ZORRO!“ rief ich verzweifelt nach meinem Freund und kaum hatte ich den letzten Buchstaben seines Namens ausgesprochen, da hörte ich den Stahl seiner Schwerter unter mir in den Boden schlagen, fühlte seine Arme um meinen Körper und spürte seine Kraft, die uns in letzter Sekunde von der Straße beförderte. Die Menschen um uns herum schrien verängstigt, während mein Retter mich wieder auf die Bank zurücksetzte, von der wir eben aufgestanden waren. Die Menschenmaßen um uns herum riefen wild durcheinander, die Wachen versuchten das Tier einzufangen und mir wurde schwindelig von dem ganzen Stress.
 

„Saniko? Alles okay?“ sah ich, wie Zorro ängstlich vor mir Stand, meine Schultern festhielt und darauf wartete zu hören, was passiert war.
 

„Ja…ich denke schon.“
 

„Warum bist du denn stehen geblieben, als du das Ochsenfieh gesehen hast?“
 

„Bin ich nicht, ich konnte meine Beine nicht mehr bewegen. Es war, als hätte der Boden mich festgehalten…aber das kann doch gar nicht sein.“
 

„Warte hier, ich bin gleich wieder da!“ versprach mir der Krieger, bevor er loslief, den anderen Wachen zu helfen, dass arme Tier einzufangen.
 

Noch immer total durcheinander, merkte ich nicht, wie ein kleiner Junge näher gekommen war, vorsichtig an meinem Kimonoärmel zog.
 

„Entschuldigen sie bitte.“ Wer war das denn? Das Kind war höchstens 6 Jahre alt und ich konnte mich nicht erinnern es jemals vorher gesehen zu haben.
 

„Sorry Kleiner, was ist denn los? Wo sind deine Eltern?“ versuchte ich über ihn herauszufinden.
 

„Zu Hause. Ich soll ihnen etwas geben, einen Brief. Ein großer Mann hat mich eben darum gebeten.“
 

Was? Von wem sprach er? Ich verstand langsam gar nichts mehr! Doch da öffnete der Junge schon seine Hand und gab mir einen kleinen Brief in einem blauen Umschlag.
 

„Hey Junge, woher hast du den denn?“ wollte ich ihn noch Fragen, da war das Kind auch schon weggelaufen und über alle Berge. Der Abend schien immer seltsamer und mysteriöser zu werden. Instinktiv sah ich nochmal nach vorne, wo Zorro mit der Stadtwache über den Vorfall sprach. Inzwischen schien das Tier keine Gefahr mehr für irgendjemanden dazustellen, ich konnte sehen, wie es friedlich an einem Seil weggebracht wurde. Das war alles sehr merkwürdig. So faste ich mir ein Herz und faltete vorsichtig den Brief auseinander, las die wenigen Worte, die darin standen
 

„Ich weiß wer du bist! Sei auf der Hut, wir beobachten dich….“
 


 

Fortsetzung folgt….

8. Das Blütenfest Teil 2

Erschrocken hatte ich den Brief weggepackt, in einem kurzen unbeobachteten Moment in meinem Kimonoärmel verschwinden lassen, bevor mein starker Krieger, der sich wohl langsam daran gewöhnte mir täglich wenigstens einmal das Leben zu retten, wieder zu mir angelaufen kam. Ich setzte ein verschleierndes Lächeln auf, der andere sollte nicht wissen, welche Drohung ich eben erhalten hatte, es sollte nicht zu Zorros Problem werden! Von wem war der Brief? War das eine ernst gemeinte Drohung? Und wenn ja, von wem? Ich kannte hier doch kaum jemanden! Zorro brauchte es nicht zu wissen, wenn diese unbekannte Person wusste, wer ich war, dann würde er mich auch als kämpfender Koch Schwarzfuß Sanji kennen und als dieser konnte ich mich auch prima selbst verteidigen! Außerdem wer sagte, dass das nicht auch nur ein Kinderstreich war, der kleine Junge hätte diesen Brief jedem Menschen auf diesem Fest vorhin zustecken können. Doch das war jetzt alles nicht wichtig, nicht heute Abend! Heute war nur eines wichtig, dass Zorro den Abend bekam, auf den ich ihn als sein neuer Freund Sanji so intensiv vorbereitet hatte. Dem starken und wortkargen Krieger schien es etwas zu bedeuten, sich heute auf die Probe zu stellen, ob er es schaffen würde einen ganzen Abend mit einem Menschen des anderen Geschlechts zurecht zu kommen, ohne sich wie ein totaler Esel zu benehmen. Es war ihm so wichtig, dass er sich mit mir als Sanji vertragen hatte, so etwas wollte ich nicht wegen irgendwelcher unbegründeten Sorgen zunichtemachen!

So machte ich gute Miene zum bösen Spiel, lies meine Lippen erstrahlen, als wäre es mir möglich eine Maske aufzusetzen, die meine wahren Gefühle verbergen könnte. So täuschte ich meiner geliebten Moosbirne zuliebe eine Fröhlichkeit vor, als würde sich um die nächste Ecke mein solange schon gesuchter All Blue befinden und erfasste Zorros starken Arm, zog ihn weiter. Schließlich hatten wir noch einen langen, lustigen Abend vor uns….und wenn es das letzte war was ich tat!
 

Die Zeit verging wie im Flüge, als wir unser gemeinsames Foto gemacht hatten, anschließend auf meinen Wunsch hin mit dem Riesenrad in der Stadtmitte gefahren waren und nach zwei oder drei weiterer Attraktionen müde an einem Stand mit Zuckerwatte versackten. Zwei Stunden waren so seit diesem Vorfall vergangen, ohne dass auch nur irgendwelche Anzeigen für einen weiteren eingefädelten Unfall zu erkennen waren. So versuchte ich nicht mehr daran zu denken, nur noch die Anwesenheit meines schönen Begleiters zu genießen. Jedes weitere Lächeln seinerseits, das er mir in unserer Gemeinsamen Zeit schenkte, schien mich immer tiefer in eine Traumwelt sinken zu lassen, ich begann mir zu wünschen, dass es immer so sein könnte. Inzwischen dachte ich nicht mehr darüber nach, mich zurückzuhalten, wir zogen Arm in Arm zusammen durch die Feststraßen…und ich war einfach nur Glücklich. Es war so schön, seinen Arm über meiner Schulter zu spüren, wie er schützend über mir lag, als wir durch die warme romantische Nacht spazierten, auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung, bis es endlich soweit war das wir uns auf dem Weg zu dem Feuerwerk machen müssten . Ich fühlte mich wie berauscht, erfüllt von einem Geruch, der eine Mischung von Zorros männlichem Duft und der Zuckerwatte darstellte, welche wir uns vorhin bei einem netten alten Mann an einem der zahlreichen Süßigkeitenstände gekauft hatten. Wenn ich in diesem Moment die Möglichkeit gehabt hätte, mir etwas zu wünschen, dann hätte ich gewollt, dass unsere gemeinsame Zeit heute kein Ende finden würde. Vielleicht war es eine Lüge, der ich mich begann hinzugeben, aber wenn es so war, dann war mir das für heute Abend egal….ich hatte noch mein Leben lang um diesem schönen Moment nachzutrauern, wenn ich als Sanji wieder allein dem Schmerz meiner unerwiderten Gefühle zum Opfer fallen würde! Aber nicht heute.
 

Kurz vor uns tauchte ein Schild für eine neue Attraktion auf, das eine tiefe Faszination in mir hervorrief. Ich blieb stehen und automatisch tat Zorro mir dies gleich. Auf dem Schild war eine Kristallkugel abgebildet, um die sich eine feingliedrige Rosenranke windete, mit einer roten in voller Pracht blühenden Rose auf der einen sowie einer dunklen bitterlich verdorrenden Rose auf der anderen Seite. Darüber stand in einer verschnörkelten Schrift geschrieben

„Wenn du bereit für dein Schicksal bist, dann trete ein.“

Mein Interesse geweckt ließ ich meinen Blick nach vorne wandern, sah einen großen Caravan aus Holz, der mit zahlreichen bunten Tüchern geschmückt war, auch an ihm hing ein Poster mit dieser gruseligen Abbildung. An der Eingangstüre war der Name einer Wahrsagerin zu lesen „Madame Raven“. Ob das eine echte Zigeunerin war? Bei der Vorstellung stellten sich mir die Nackenhaare auf. Irgendwie wollte ich einfach nur weiter, ich bekam ja schon hier draußen eine Gänsehaut! Meine Füße wollten sich gerade wieder in Bewegung setzen, da machte sich Zorro schon auf zu dem Caravan, griff gerade nach der Türe um hineinzugehen.

„Warte! Du glaubst doch nicht an so was oder? Das ist doch nur alberner Aberglaube!“ Das hatte mich wirklich überrascht, jemand der so unnahbar war wie Zorro, wollte zu einer Wahrsagerin? Manchmal verstand ich echt nicht, was in seinem Kopf vor sich ging.
 

Unbeeindruckt drehte sich Zorro zu mir um „Hast du Schiss? Sieht doch ganz einladend aus, also ich schau mir die Braut mal an. Wird uns schon nich` den Tod vorhersagen.“
 

Dieser Dickkopf! Ich und Schiss? Wenn einer hier Angst haben müsste, dass er den Tod vorausgesagt bekommen würde, dann war das jawohl er! Zorro kam ja schließlich nie aus einem Kampf ohne mindestens 10 Liter Blut zu verlieren! Eigentlich müsste er inzwischen aussehen wie Frankensteins Monster, mit tausenden von Nähten am ganzen Körper, so oft wie ihn Chopper schon geflickt hatte. Na gut, wenn es ihm eine Freude machen würde…aber meine Hand würde diese Madame Raven sicher nicht zu sehen bekommen! So folgte ich meinem Begleiter, als dieser die schwere Holztür öffnete und hineintrat.
 

Im Inneren sah es so ziemlich genauso aus, wie man es sich bei einer Wahrsagerin vorstellte. Es lagen überall Kissen aus Samt herum, an den Decken hingen schwere Tücher mit lauter kleinen Glöckchen daran und in der Luft roch es so stark nach Weihrauch und Patschuli, dass ich kaum atmen konnte. Auf den Regalen rechts und links von uns lagen lauter seltsame Dinge wie Astrologiekarten, schwere Kerzenständer, die den Raum wenigstens ein wenig erleuchteten, ein Vogelkäfig in dem ein Rabe hauste, der uns ziemlich scharf beobachtete und ich konnte sogar einen Totenkopf entdecken, hoffte inständig, dass es sich dabei um eine Fälschung handelte! Ich konnte gar nicht in Worte fassen, wie sehr es mir hier drin Gruselte! Es würde mich nicht wundern, wenn jeden Moment ein Poltergeist vor uns stehen würde.
 

„Äh, Zorro, bist du sicher, dass wir nicht lieber gehen sollten, bevor wir entdeckt werden?“ versuchte ich ihn vielleicht doch zum Gehen zu überreden.

„Aber aber, ihr seid doch gerade erst gekommen! Willkommen bei Madame Raven und ihrer Kristallkugel!“ Erschrocken wäre ich meinem Begleiter fast in die Arme gesprungen, als sich kurz vor uns mit einem lauten Knall ein Vorhang öffnete und wir dahinter die Wahrsagerin an einem Tisch sitzen sehen konnten, auf dem eine große und in sämtlichen Farben leuchtende Kristallkugel stand.

„Das Schicksal hat euch zu mir geführt und für eine kleine Spende, werde ich euch gerne ein Stück eurer Zukunft enthüllen. Kommt doch näher und setzt euch zu mir!“ deutete sie uns Freundlich auf zwei Stühle, die in unmittelbarer Nähe ihrer Kristallkugel standen. Zorro zuckte nicht einmal mit der Wimper, sprach auch kein Wort, er befolgte einfach, was Madame Raven gesagt hatte und setzte sich. Da ich keine Lust hatte alleine bei diesem gruseligen Raben stehen zu bleiben, tat ich es ihm gleich, wenn auch nicht ganz so unbeeindruckt.

„Äh, was haben wir denn hier für einen großen starken Mann?“ Madame Raven setzte sich in Zorros Richtung, begann ihn mit einem sehr durchdringenden Blick zu mustern. „Du scheinst sehr verschlossen zu sein, nach außen hin zumindest, doch in deinem Inneren sehe ich so viele Farben, die nur darauf warten sich Ihren Weg nach außen zu bahnen. Deine Mitmenschen würden staunen, wenn sie wüssten, was alles in deinem grünhaarigen Kopf vor sich geht, wie du manchmal dich selbst dazu zwingst zu schweigen, obwohl in dir so viele Gefühle schlummern, die heraus wollen….“ Beendete sie Ihren Satz mit einem Mysteriösen lächeln.
 

Erschrocken blickte ich die Frau an, bei diesen Worten über meinen geliebten Schwertkämpfer. Was hatte Sie gesagt? Er hat so viele Gefühle in sich, dass er sich zwingt alles für sich zu behalten? Das konnte doch nicht stimmen, oder? Ich dachte kurz über diese Worte nach…dachte daran, wie er mir zum ersten Mal von seiner alten Freundin Kuina erzählt hatte…es stimmte, ich konnte mir gut vorstellen, dass diese geheimnisvolle Fremde Recht hatte. Aber woher wollte sie das wissen? Ob sie wirklich Wahrsagen konnte? Was Zorro wohl noch für wohlbehütete Geheimnisse in seinem Kopf mit sieben Siegeln vor der Außenwelt versteckte? Da Madame Raven mit diesen Worten nun mein Interesse geweckt hatte, sah ich sie mir etwas genauer an…und erschrak zutiefst, konnte nicht verhindern, dass ich meine Hände in die Tischdecke vor mir vergruben. Die Frau war Blind, was ich deutlich daran erkennen konnte, das die Pupillen in ihren Augen von einer milchigen Schicht fast vollständig verdeckt waren. Wie konnte eine blinde alte Frau so viel über Zorro wissen?
 

„Jaja schon gut, nehme mal an, dass is` ihr Standartspruch, aber deshalb bin ich nich` hier!“
 

Zorro griff in seinen Kimono, nahm einen kleinen Beutel mit Geld und legte etwas davon auf ihren Tisch. Die alte Dame strich sich durch ihr langes graues Haar, in dem noch vereinzelt schwarze Strähnen vorhanden waren. Sicher war sie mal sehr schön gewesen. Bei jeder ihrer Bewegungen hörte man den ganzen Goldschmuck, den sie um ihre dünnen Gelenke trug klappern.

„Nun gut, wenn es deinem Kriegerherz so lieber ist, dann werde ich deiner unausgesprochenen Bitte nachkommen und nicht zu viele deiner Geheimnisse preisgeben. Deine Augen, so spitz ihr Blick auch ist, so Raubtierhaft dein Wesen auch sein mag…ich kann alles sehen was in deinem inneren vorgeht! Also sag mir, welche deiner vielen Fragen soll ich beantworten?“ Sie lehnte sich weiter auf den Tisch, begann ihre Hände über der Kristallkugel schweben zu lassen. Was ging hier zwischen den beiden denn ab? Als würden sie ein beinhartes Geschäft miteinander abhandeln. Ich beschloss einfach nur ruhig hier zu sitzen, bevor die blinde Frau nachher noch eines meiner Geheimnisse Preisgeben würde!
 

„Ich will wissen, ob…..“ ich hing an Zorros Lippen, was wollte er wissen? Doch er hörte auf zu sprechen, als Madame Raven das Wort wieder ergriff.
 

„Schweig! Es ist jemand im Raum, der deine Worte nicht hören soll! Ich kenne deine Frage bereits…und ich sage, ja! Tu es, gehe deinem Plan nach und ein Wunsch, der schon seit langem in deinem Herzen ruht, wird in Erfüllung gehen! Steh dir nicht selbst im Weg und lass zu, dass sich dein Traum erfüllt…auch wenn du bis dahin noch einen schweren Kampf auf dich nehmen musst….“
 

Ich beruhigte mich….natürlich, was sonst! Sie sprach natürlich von dem Kampf gegen Falkenauge! Schließlich war es Zorros Traum der beste Schwertkämpfer der Welt zu werden…hätte ich mir ja denken können, dass er danach fragt.

Ich sah wie Zorro neben mir zufrieden nickte „Danke, genau das wollte ich hören. Na dann, den Rest können sie behalten.“
 

Kaum hatte er seine Worte zu Ende gesprochen, stand er auch schon wieder auf und machte sich auf den Weg diesen angsteinflößenden Wohnwagen zu verlassen. Das war mal wieder so typisch Zorro! Er und seine kurzen Gastspiele und ja nie mal eine Silbe zu viel gesprochen! Aber anstatt mich weiter aufzuregen, da ich ja schließlich selbst froh war aus diesem Gruselkabinett wieder rauszukommen, schob auch ich meinen Stuhl nach hinten und stand auf. Da ich nicht unhöflich sein wollte, schließlich hätte die alte Hexe mich ja auch verfluchen können, drehte ich mich noch mal kurz zu der blinden Dame um, verbeugte mich freundlich und wollte mich dann umdrehen um wie Zorro den Caravan wieder zu verlassen.
 

Kaum hatte auch ich mich zur Tür umgedreht, machte mich bereit von hier zu verschwinden, packte die Frau mit ihrer dünnen alten Hand nach meinem Arm, sah mir mit durchdringendem Blick in meine Augen, dass ich dachte das Blut in meinen Adern würde einfrieren „Warte…ich weiß, dass du nicht die bist, die du vorgibst zu sein! Ich weiß ganz genau, was sich in dieser schicken Aufmachung versteckt und warum du das tust. Du hast ein gutes Herz, deshalb möchte ich dir einen kostenlosen Tipp geben….wenn es gefährlich wird und du vor die Wahl gestellt wirst dich zu opfern oder das zu verlieren, was du liebst….denke gut über deine Entscheidung nach…manchmal muss man aufgeben, sonst werden andere zu Schaden kommen.“
 

Sie lies mich wieder los und Ihre Worte schienen meinen Körper in eine Salzsäule zu verwandeln. Mir wurde schlecht, als ich über die Bedeutung ihrer Worte nachdachte, ihre dunkle verheißungsvolle Stimme in meinen Ohren widerhallte. Opfern? Menschen werden zu Schaden kommen? „Was….was meinen sie damit? Wer wird zu Schaden kommen?“ Ein letztes Mal lächelte sie mich an, bevor ihre kalte Hand mich los lies und der Vorhang zwischen uns sich wieder schloss.
 

„Warten sie! Ich will wissen, was sie mir sagen wollten!“ riss ich panisch den Vorhang wieder auseinander….und stand vor einem leeren Raum! In diesem Moment musste sämtliche Farbe aus meinem Gesicht verschwunden sein! Das war unmöglich….sie war doch eben noch hier! Ich wollte gerade wie ein Feigling anfangen zu schreien, da holten mich Zorros Worte vom anderen Ende des Wohnwagens wieder in die Realität zurück.

„Saniko, jetzt komm schon! Wir müssen echt los! Das Feuerwerk fängt gleich an.“

Nichts lieber als das! Ich packte den Stoff meines Kimonos an den Beinen und rannte so schnell ich konnte wieder nach draußen.
 

„Wo bleibst du denn? Wir haben nicht mehr viel Zeit!“ Meinte Zorro ziemlich uncharmant…hätte ich nicht gerade fast eine Herzattacke bekommen, würde ich mich über seine Unhöflichkeit aufregen, aber das könnte ich ja morgen als Sanji wieder tun. Irgendwie verstand ich immer noch nicht, was da drinnen gerade passiert war. Das einzige was ich verstand war, dass ich vor lauter Panik noch immer deutlich spüren konnte, wie mein Herz vor Aufregung gegen meinen Kehlkopf schlug. Doch ich kam gar nicht mehr dazu, lange über die Worte der Wahrsagerin nachzudenken, da Zorro mich auch schon wieder zur Eile drängte.
 

„Komm schnell, wir laufen besser!“
 

„Aber Zorro, der Festplatz ist doch direkt um die Ecke! Wir haben doch noch fast 20 Minuten Zeit, bis Mitternacht.“ Versuchte ich den nervös wirkenden Krieger etwas zu beruhigen.
 

„Jepp, aber wir gucken das Feuerwerk nicht auf dem Festplatz, bei den ganzen anderen Pennern. Hab da `nen besseren Ort im Petto! Los laufen wir!“
 

„Ja okay!“ so liefen wir los, er vor und ich immer seinem starken männlichen Rücken hinterher, schließlich wusste ich ja nicht wo es lang ging…außerdem konnte ich so ein wenig die Aussucht genießen! Ich erinnerte mich an seine Worte von vorhin. Zorro hatte ja bereits bei den Anderen erwähnt, dass er einen Plan für heute Abend hatte und ich war schon echt gespannt, wie dieser aussehen würde.
 

„Los hier lang!“ meinte Zorro, griff zu mir nach hinten und faste mit seiner Hand nach der meinen, hielt sie fest, während wir so zusammen durch die Menschenmengen liefen, zu jenem geheimnisvollen Ort, den Zorro für unser gemeinsames Feuerwerk ausgesucht hatte.
 

Nach 10 Minuten, die wir so Hand in Hand zusammen an den ganzen Ständen vorbeigelaufen waren, verließen wir das Stadtfest und erreichten einen kleinen Wald. Gemeinsam liefen wir hinein und nach der Lage des ansteigenden Bodens unter uns wurde mir klar, dass wir dabei waren einen Hügel hinauf zu laufen. Der andere schien sich einen höheren Platz gesucht zu haben, von dem aus man wohl eine bessere Aussicht hatte um das Feuerwerk zu beobachten. Das war wirklich clever, hätte ich der Spargelbirne gar nicht zugetraut. Der Wald wurde immer dichter, mit jedem Meter den wir vorankamen. Würde ich den anderen nicht schon so lange kennen, hätte ich ihn wahrscheinlich für einen gemeinen Triebtäter gehalten und käme gerade auf den Verdacht, dass er mich in diesem dichten Gebüsch umbringen wollen würde. Als in meinem Kopf gerade absurde Bilder zu diesem Gedanken entstehen wollten, kam Zorro dicht vor mir zum Stehen. Vor lauter Träumerei hatte ich nicht bemerkt, wie vor uns ein großes Tor aufgetaucht war. Zorro begann mir zu erklärte, dass wir hier vor einem abgeriegelten Gelände standen, welches ebenfalls den Kriegern des Dojos für ihr Training zur Verfügung stand. Er faselte noch irgendwas von Training im Wald um zu einem besseren Einklang mit der Natur zu gelangen oder so was in der Art. Diese traditionsvernarrten Kämpfer waren mir echt ein Rätsel. Das einzige was ich mir hier draußen in der Kälte beim Trainieren holen würde, wäre eine dicke Erkältung. Aber naja, solange mich Zorro so süß an der Hand hielt, würde ich mich nicht beschweren. Ich sah zu, wie der starke Mann einen Schlüssel aus seinem Kimonoärmel zog und das große Schloss der Absperrung für uns öffnete. So führte er mich hinein, lies die Türe allerdings offen stehen. Er sagte, dass er nicht wolle, dass ich mich eingesperrt fühlen würde. Das war wirklich sehr Rücksichtsvoll von meinem geliebten Schwertkämpfer, musste ich schon zugeben. Hatte er in den letzten Tagen bei meinem Unterricht doch ein wenig aufgepasst!
 

So drehte ich mich um, musterte diesen Ort, an den Zorro mich geführt hatte und sah beeindruckt wie sich vor uns ein wunderschöner menschenleerer Hügel erstreckte, mit wilden Blumen bewachsen, von dem aus man fantastisch auf die Stadt hinab sehen konnte.
 

„Zorro, hier ist es toll!“ meinte ich beeindruckt, was den anderen ein erfreutes Lächeln auf die Lippen zauberte.
 

„Freut mich, dass es dir gefällt, aber weiter vorne können wir noch besser sehen.“ So kam der schöne Mann auf mich zu, legte seinen Arm behutsam auf meine Schulter und ging mit mir Richtung Klippe, von der aus man ein wunderschönes Stadtpanorama genießen konnte.

Aufgeregt begann mein Herz zu schlagen, wie der große starke Arm beschützend auf meinen Schultern ruhte. Ich hoffte sehr, dass der andere durch den Hautkontakt nicht meinen wilden Herzschlag spüren konnte, der verräterisch in meinen Ohren trommelte. So standen wir hier, dicht beieinander, sahen auf die Stadt hinunter und erwarteten jeden Moment ein romantisches Feuerwerk.
 

Es dauerte keine fünf Minuten, da hob Zorro seinen freien Arm und deutete in Richtung Himmel „Da schau, es geht los!“ Er hatte recht, da war auch schon die erste rote Feuerblume, die sich hoch über unseren Köpfen über den ganzen Himmel ausbreitete und im Anschluss nach einem lauten Knall wieder in viele kleine bunte Sterne zersprang, die hinab zur Erde auf uns herab regneten. Wir konnten die Musik und vielen bewundernden Rufe der Menschen unten in der Stadt hören, als immer mehr bunte Explosionen über uns in die Luft flogen und sich in zahlreichen Farben verliefen. Es war im wahrsten Sinne des Wortes ein Meer aus Farben, von allen Seiten wurden die Raketen geschossen und malten mit ihren wunderschönen Formen und Lichtern ein riesiges Gemälde vor unseren Augen auf den Nachthimmel.
 

Mal wieder wurde mir bewusst, wie erstaunlich alles an diesem verzauberten Ort war und langsam begann ich zu verstehen, warum die Gäste auf dieser Insel sich immer so schwer taten sie auch wieder zu verlassen. Deutlich konnte ich spüren, wie mir warm ums Herz wurde, so etwas Schönes hatte ich noch nie gesehen! Unerwartet konnte ich spüren, wie sich der Arm des starken Mannes neben mir enger um mich legte, Zorro mich behutsam gegen seine Brust drückte, aber so dass ich immer noch freie Sicht auf das Feuerwerk hatte. Wie süß! Dachte ich so bei mir, ob Zorro dieses schöne Bild auch ein klein wenig rührte? Das würde erklären, warum er bei diesem Anblick meine Nähe suchte. Eine Gänsehaut breitete sich auf meinem ganzen Körper aus, als ich den unbekannten Körperkontakt zwischen ihm und mir spürte, nur wenige Millimeter Stoff zwischen seiner und meiner Haut lagen.
 

„Frierst du?“ meinte er kurz und legte warm den langen Ärmel seines Kimonos über meine Schultern. Ich war gerührt, wie liebevoll er war, sich so fürsorglich um mich kümmerte. Ein wohliger Schauer jagte über meine Schulter, wo sein Arm noch immer verharrte und keine Anstalten machte sobald von dort zu verschwinden. Es war wirklich erstaunlich, wie warm die Haut des anderen war, als würde wirklich in Feuer in diesem temperamentvollen Krieger brennen.
 

„Danke, ich….es geht mir gut.“ Lächelte ich Zorro unschuldig an…was sollte ich auch sagen? Ich war Glücklich mit ihm hier zu sein, aber ich konnte ihm schlecht sagen, dass mir gerade in seiner Anwesenheit das Herz in die Hose rutschte weil ich nicht wusste, wie ich mich verhalten sollte. Deshalb genoss ich die Vorzüge meiner Verkleidung und spielte stummes Mäuschen. Es war schön einfach so ruhig bei ihm zu sein, mich in seiner Umarmung sicher und geborgen zu fühlen und wenn ich in dieser Situation eines genau wusste, dann das ich wirklich nicht hätte leugnen können, dass ich mich in diesen schönen starken Mann, den ich so lange Zeit als Feind angesehen hatte, verliebt hatte.
 

„Das freut mich, ich hoffe dir gefällt das Feuerwerk“ erstaunt sah ich nach oben, in das Gesicht des anderen, dass nicht weit von dem meinen Entfernt war, so beschützt wie ich in seinem Arm hing. So wortkarg wie ich meinen stummen Freund kannte, hatte ich erwartet, dass er froh war, wenn wir hier einfach schweigend stehen würden, aber irgendwie wollte er ein Gespräch in Gang bringen.

„Oh ja! Dieser Ort ist toll! Das war wirklich eine gute Idee, ich wette keiner sonst kann das Feuerwerk so gut sehen wie wir! Es ist wirklich wunderschön, findest du nicht?“
 

führte ich als Lohn für seine Mühen das Gespräch weiter.

Ein liebevolles Lächeln, das ich inzwischen so gerne auf seinen Lippen sah, grinste mich warmherzig an, als er nur leicht resignierend mit den Schultern zuckte
 

„Weiß nicht….für mich is` es nichts Besonderes, im Vergleich dazu mit dir hier zu sein….“
 

Erschrocken weiteten sich meine Augen, ich spürte, wie meine Kehle staubtrocken wurde. Was hatte Zorro da zu mir gesagt? Das…das hatte er doch sicher ganz platonisch gemeint! Oder etwa nicht? Mein Magen begann zu rumoren und sich mindestens zweimal rumzudrehen. Ich öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch bekam ich kein Wort heraus, als ich sah, wie seine faszinierend dunklen Augen mit weichem liebevollem Blick auf mir ruhten.
 

„Ich…äh…ach was du übertreibst, so toll bin ich gar nicht! Du müsstest mal einen ganzen Tag mit mir verbringen, also so 24 Stunden, dann würde ich dir echt tierisch auf die Nerven gehen!“ lachte ich verlegen und absolut kindisch, fragte mich zur gleichen Zeit, ob mir noch etwas dämlicheres als Reaktion hätte einfallen können.
 

„Kann ich mir nicht vorstellen.“ Hörte ich seine Stimme, die fast schon etwas Zärtliches angenommen hatte.

„Ich denke, es wäre echt….schön…so viel Zeit mit dir zu verbringen, echt jetzt. Außerdem…bin eigentlich nich` so Oberflächlich, aber…ich staune echt schon seit Tagen, jedes Mal wenn wir zusammen sind, wie hübsch du bist.“
 

OH GOTT!!! Meine Wangen begannen zu brennen, ich hoffte, nein ich bettete, dass ich heil aus dieser Sache wieder raus kommen würde! Mir wurde auf einmal so heiß, dass mir ganz schwindelig zumute war….es war so schön was er sagte, es war ein echter Traum, dass aus seinem Mund zu hören…doch er sagte es gerade zur falschen Person! Um mich schien die Welt gerade zu verschwinden. Die lauten Rufe in der Stadt unter uns, das laute knallende Feuerwerk über uns…nichts davon war für mich mehr existent, ich starte einfach nur in diese tiefdunklen Augen und hoffte inständig nicht jeden Moment in Ohnmacht zu fallen.
 

„Wie…wie meinst du das Zorro?“ kamen zitternde Worte aus meinem Mund, die ich selbst zwar hörte, aber nicht als meine eigenen erkannte.

Als Antwort nahm Zorro seinen Arm von meiner Schulter und ich hatte für einen kurzen Moment die vage Hoffnung, gerettet zu sein, doch das wäre zu einfach gewesen! Er stellte sich dicht vor mich und ergriff meine beiden Hände, nahm sie zart in die seinen
 

„Ich…weiß nich` genau wie ich es sagen soll, hab so was noch nie gemacht, aber ich muss dir was sagen. Vom ersten Moment an, als ich dich gesehen habe, wusste ich, dass du was Besonderes bist…aber mir ist erst seit kurzem klar, wie besonders, dass ich noch nie einen Menschen in meinem Leben getroffen habe, dem ich mich so anvertrauen konnte wie dir. Hast ja sicher gemerkt, dass ich nich` grade quatschen kann wie in Wasserfall. Es is` total bescheuert, aber du gehst mir einfach nicht mehr aus dem Schädel, also….“ Er räusperte sich leicht verlegen, schien wirklich mit sich zu kämpfen weiter zu sprechen.
 

„…also…kannst du dich noch erinnern, dass du mich vor `ner Woche gefragt hast, warum ich Zeit mit dir verbringe? Das ich dir keine Antwort geben konnte? Jetzt weiß ich es…“
 

Mein Herz schlug mittlerweile so laut in meinen Ohren, dass ich Angst hatte seine Worte nicht mehr verstehen zu können, wie hypnotisiert starte ich in seine Augen, endgültig nicht mehr in der Lage zu sprechen.
 

„…ich verbringe Zeit mit dir weil….weil ich mich…in dich verliebt habe….“
 

NEIN! Er hatte es gesagt, er hatte es wirklich gesagt!!! Ich dachte jeden Moment das Bewusstsein zu verlieren, wie ich in diesem einen Moment deutlich spüren konnte, wie mein Herz in viele kleine Teile zerbrach. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals, der mich fast erstickte, als ich nicht in der Lage war zu verhindern, dass meine Augen sich mit Tränen füllten. Ich Idiot! Ich war so ein total dämlicher Idiot! Ich fühlte mich als hätte ich gerade mit ansehen müssen, wie mein geliebter Zorro vor meinen Augen mit einem anderen Weib rumknutschen würde…zwar war ich es, zu dem er diese wichtigen und bedeutungsschweren Worte gesagt hatte…doch war ich es im falschen Körper!
 

Reflexartig wendete ich meinen Blick von ihm ab, wollte nicht, dass er mich weiterhin so zärtlich ansah. Verunsichert lies Zorro meine Hände los, verstand wahrscheinlich nicht, was mit mir los war…wie auch? Wie sollte so ein Gefühlsanalphabet wie Zorro auch verstehen was gerade passiert war, wenn ich es selbst kaum verstehen konnte? Da war Zorro wahrscheinlich zum ersten Mal in seinem Leben verliebt und dann war es eine Fälschung, die vor ihm stand…und ich sah gerade vor meinem geistigen Auge, wie ich für immer Einsam bleiben würde.
 

„Saniko…was ist denn los? Warum weinst du? Hab ich was Falsches gesagt?“
 

Wieder dieser liebevolle Tonfall in Zorros Stimme! Ich ertrug das nicht, ich ertrug nicht, dass er weiterhin so nett zu Saniko war, der Frau, der er gerade seine Liebe gestanden hatte, die nur eine verdammte Fälschung war! Am liebsten hätte ich mir auf der Stelle die Perücke vom Kopf gerissen! Mein ganzer Körper begann zu zittern, wie sich meine Hände zu Fäusten ballten, ich gerade einen tiefen Hass auf die Person entwickelte, in deren Verkleidung ich seit Tagen steckte. Tief verletzt ließ ich meinen Kopf sinken, ging ein paar Schritte nach hinten, wollte etwas mehr Abstand zwischen uns bekommen.
 

„Nein...“ versuchte ich zu meiner Stimme wieder zu finden, wollte dass ich beim Sprechen nicht ins zittern geriet „Du hast nichts falsch gemacht….trotzdem….“
 

Das alles musste ein Ende haben, hier und jetzt musste ich einen Schlussstrich ziehen! Wo sollte das denn alles noch enden? Ich war schon viel zu weit gegangen, dieses böse Spiel hätte schon längst vorbei sein müssen. So griff ich innerlich nach aller Stärke, die ich noch aufbringen konnte, erhob meinen Blick und sah Zorro mit der ganzen Aggression ins Gesicht, die ich gerade für Saniko empfand
 

„…ICH WILL DICH NIE WIEDER SEHEN!“
 

Feige, drehte ich mich um, wollte nicht die Enttäuschung in Zorros Blick sehen, wollte nicht die Erkenntnis ertragen müssen, was ich hier und jetzt gerade zerstört hatte.

So drehte ich mich einfach um und rannte weg!
 

Mit Tränenüberströmtem Gesicht lief ich davon, lief so schnell es mir mit meinen langen Beinen möglich war…lies meinen geliebten Zorro, diesen wunderschönen Wald, das Stadtfest, meine Mannschaft und alle meine Ängste, die sich inzwischen in mir angestaut hatten hinter mir, wäre am liebsten vor der ganzen Welt davon gelaufen! Wie konnte ich nur so dumm sein? Wie konnte ich nur zulassen, dass es so weit gekommen war? Ich konnte kaum atmen, so schnürten mir meine Schuldgefühle die Luft zum Atmen ab, ertränkten mich meine Tränen, die mir mein Make-up gerade über mein ganzes Gesicht verteilten und stieß mir meine Enttäuschung einen spitzen Dolch in die Brust, der mir das Gefühl gab zu sterben. Sterben, ja, das war das richtige Wort für die Gefühle, die geradewegs von meinem Herzen durch meinen ganzen Körper strömten. Wie konnte ich nur so naiv sein? Wie hatte ich mir denn vorgestellt, dass es mit ihm und mir weitergehen sollte? Als Sanji schmachtete ich der Moosbirne den Rest meines Lebens mit unerfüllter Liebe hinterher und als Saniko waren wir ja so gute, rein platonische Freunde? Wie konnte ich nur so blind sein, mich einfach darauf zu verlassen, dass Zorro der einzige Mann auf der ganzen Welt war, der keine Gefühle für einen anderen Menschen entwickeln würde? All diese Fragen flogen ihre wirren Bahnen durch meinen Kopf, brachten mich vor lauter Furcht noch schneller zum Laufen. Wie vom Teufel besessen rannte ich durch die dunkle fremde Stadt, mein Herz in tausend Scherben zersprungen. Ein heißer Wind wehte unter dem Vollmond, dessen Licht mir den Weg silbern erleuchtet, im Moment so ziemlich das einzige Licht das mich umhüllte. Meine Beine rannten weiter die Straßen der Stadt entlang, rannten an den vielen leeren Häusern vorbei, liefen mich zum Strand…ich wollte einfach nur weg, weg von jedem Menschen, der mich mit einem vorwurfsvollen Blick hätte bestrafen können und wenn ich weit genug lief, könnte ich ja vielleicht auch vor mir selbst weglaufen!
 

Ohne festes Ziel rannte ich einfach wohin mich meine Beine trugen, als könnte ich vor meinen Sorgen und meinem tiefen Schmerz davon laufen. In mir war alles düster, mein Herz jagte mir das Blut durch meine Adern, als würde es ein Wettrennen mit meinen Füßen abhalten. Vor mir war der Strand und das Meer, Ich wusste selbst, das ich mich die ganze Zeit selbst belogen hatte und das es einfach nur erbärmlich und Feige war wegzulaufen, doch was hätte ich denn bitteschön sonst tun sollen? Weiterlügen und mit Zorro als Frauenfälschung einen auf Pärchen machen? Ich war echt so erbärmlich!
 

Die Nacht war drückend, trotz des kühlen Windes, der mir die Tränen in meinem Gesicht trocknete, wenn nur nicht immer neue nachkommen würden. Ich wäre noch ewig so weiter vor der Welt und mir selbst weggelaufen, bis ich einfach jedes Gefühl in meinem Körper vor Anstrengung verloren hätte, wenn mich nicht plötzlich ein harter Schmerz gegen meinen nackten Fuß in den Holzsandalen getroffen hätte. Ich hatte nicht auf den Weg geachtet, hatte im vollen Lauf den großen Stein zu meinen Füßen nicht gesehen und stolperte darüber hinweg, schrie erschrocken auf, als ich mein Gleichgewicht verlor und der Länge nach mit dem Gesicht im Sand landete.
 

"SCHEIßE!"
 

Dies war echt der Gipfel, der I-Punkt auf der Spitze meiner Verzweiflung. Es war vorbei….es würde noch eine ganze Weile dauern, bis ich wirklich begreifen würde was ich angerichtet hatte, dass ich soeben wahrscheinlich Zorro noch viel mehr weh getan hatte, als mir selbst und das nur, weil ich so ein Feigling war! Es war alles einfach so lächerlich…Ich war einfach so lächerlich!
 

Langsam richtete ich mich wieder auf, wischte mir die Knie ab, als die kühle Nachtluft mein Gemüht ein wenig abzukühlen schien, ein kleines Stück meines sonst so klaren Verstandes wieder den Weg zu mir zurückfand. So saß ich nun hier am Strand, auf dem Stein, der mich eben zu Fall gebracht hatte, im Mondlicht, vollkommen allein und in einem größeren Gefühlschaos versunken, als ich es je in meinem Leben erleiden musste. Mir wurde schlecht, wenn ich daran dachte, wie Zorro sich nun fühlen musste, wenn es mir schon so dreckig ging. Schließlich war er es, der gerade seinen ganzen Mut zusammen genommen hatte und jemanden seine Liebe gestanden hatte. Einen fieseren Korb hätte ich ihm nicht geben können! Ich konnte mir gut vorstellen, dass Saniko die erste Person in seinem Leben war, bei der er das getan hatte.
 

Zittrig wie ein Junkie griff ich in den Ärmel meines Kimonos und zog meine Zigaretten heraus, zündete mir einen meiner Glimmstängel an und versuchte mich wieder etwas zu beruhigen.
 

Was hatte ich getan? Stellte ich mir nun schon zum tausenden mal schuldbewusst diese Frage. Gibt es etwas Schlimmeres als Hoffnung, die nicht erfüllt wird? Wie Hunger, der nicht befriedigt wird…und an dem man draufgehen könnte.....und das hatte ich Zorro angetan, dem Mann, den mein Herz sich entschieden hatte zu lieben. Ein kühler Wind kam auf, was meiner innerlichen Hitze wenigstens ein wenig Linderung verschaffte, was allerdings gerade Mal die hitzige Röte in meiner gequälten Miene ein wenig abklingen ließ.
 

Als ich die Zigarettenschachtel wieder zurück in meinen Kimonoärmel packen wollte, fand ich auf einmal das Bild darin, dass wir heute Abend zusammen gemacht hatten. Schweren Herzens nahm ich es heraus. Es war wirklich süß geworden, wie Zorro seine Arme um meine Schultern gelegt hatte und ich eine Kusshand in Richtung Kamera warf. Es war so schön gewesen…doch das hatte ich mit meiner ganzen Lügerei nun kaputt gemacht. Ich konnte froh sein, wenn Zorro mit mir als Sanji noch reden würde, schließlich hatte ich ihn ja dazu ermutigt etwas aus sich raus zu kommen. Wer konnte denn damit rechnen, dass Zorro, der sonst so verschlossen wie eine Schildkröte war direkt soweit aus sicher herauskommen würde?
 

In mir stieg wieder das verlangen loszulaufen, doch fand ich das nun albern, da dies mir nur unterbewusst das Gefühl gab vor meinen Problemen davonlaufen zu können. Doch in der Realität war das leider unmöglich.

Ich weiß nicht was schlimmer ist, gesagt zu bekommen das man nicht geliebt wird, wie es mir früher oder später als Sanji ergangen wäre oder sehen zu müssen wie die Liebe jemanden anderen gegeben wird, die man sich selbst von Herzen wünscht…ich denke letzteres, aber vielleicht denke ich das auch nur, weil ich genau das dank dem Gefängnis, dass ich mir im Körper von Saniko selbst erschaffen hatte, heute Abend erleben musste. Doch egal welche Schmerzen ich auch gerade in meiner Brust spüren konnte, gab es für mich nur eine Sache, die ich mir gerade vom ganzen Herzen wünschte: Das es Zorro gut ging, er sich den Rest des Abends kräftig einen hinter die Binde gießen würde und dann Saniko einfach für immer vergessen würde.
 

Fortsetzung Folgt…

9. Ein harter Kampf für die Liebe

Als ich am nächsten Morgen erwachte war es schon fast Mittagszeit. Mir war klar, so spät meine Mannschaft gestern nach Hause gekommen war, dass ich meinen morgendlichen Frühstückspflichten heute entbunden war, da die meisten noch in ihren Betten lagen um ihren Rausch auszuschlafen. Ich lag wie erschlagen in meinem Bett, nur mit einem weißen Unterhemd und meiner blauen Short bekleidet, aber unendlich dankbar endlich wieder in meiner eigenen Haut zu stecken. Noch immer hing mir mein Herz schwer in der Magengegend und verursachte mir fast schon migräneartige Kopfschmerzen. Instinktiv erhob ich meine Hände um mir damit über meine beiden müden Augen zu reiben, als ob ich heute Nacht auch nur hätte ein Auge zu machen können!
 

Wehmütig sah ich neben mich auf den Nachttisch, griff nach dem Bild von Zorro und mir, dass ich gestern Abend nach dem Waschen aus meinem Kimono dort abgelegt hatte. Mein Herz wurde schwer, als ich unsere lachenden Gesichter darauf sah…unterbewusst stieg in mir der Drang nach einer Zigarette, aber vor dem Frühstück war sogar mir zu ekelhaft schon eine zu rauchen.
 

Ich erinnerte mich daran, wie ich gestern spät zum Schiff zurückgekehrt war. Zum Glück war mein Team noch in der Stadt wild mit Feiern beschäftigt, so dass ich als Saniko unbemerkt auf das Schiff kam und in aller Ruhe duschen gehen konnte um anschließend wie ein nasser Sack ins Bett zu fallen und zu hoffen recht bald einzuschlafen. Diesbezüglich hatte ich auch Glück gehabt, wenn mein Schlaf nicht von zahlreichen Alpträumen begleitet gewesen wäre, die mir alle auf die Nasen gebunden hatten, was ich eh schon wusste….dass ich echt ein dummer Feigling gewesen war.
 

Da ich das ganze Geschehen von gestern heute mit einem klareren Kopf betrachten konnte, hätte ich mich am liebsten selbst geohrfeigt dafür, was ich Zorro angetan hatte. Er hatte mir seine LIEBE gestanden! Und ich hatte als Dank mit meinen Füßen nach ihm getreten…besser gesagt Saniko. Über mich selbst verzweifelnd fuhr ich mir mit meinen beiden Händen durch meine blonden Haare, strich sie mir für einen kurzen Moment alle nach hinten aus meinem Gesicht, bevor diese wie immer automatisch wieder nach vorne über mein linkes Auge fielen….wie immer wenn ich das tat, kam ich nicht drum herum zu überlegen, ob ich der einzige Mensch auf der ganzen Welt war, dessen Haare einen solchen Tick hatten.
 

Doch auch, wenn ich mich gerade innerlich so leer fühlte, als hätte ich an der Stelle, wo sich vorher mein Herz befunden hatte nun nur noch ein großes schwarzes Loch, kam mir eine wichtige Erkenntnis…dass ich mich unbedingt irgendwie bei Zorro entschuldigen musste! Wie? Keine Ahnung. Schließlich konnte ich ja nicht einfach zu ihm hingehen und sagen
 

„Hey, altes Haus! Die Tussi die dir gestern das Herz gebrochen hat, das war übrigens ich! Aber Schwamm drüber, tut mir echt leid!“ Das war echt zu bescheuert! Doch es gab eines, was ich auch jetzt schon tun könnte: Mich anziehen, rausgehen und wenigstens nachschauen, wie scheiße es Zorro gerade ging, vielleicht ihm ein Freund sein, wenn er einen brauchen könnte…auch wenn das echt so scheinheilig war, dass ich dafür auf der Stelle tot umfallen müsste! Vielleicht hatte ich ja Glück und er war auch wütend auf mich, weil ich ihm gesagt hatte, dass er auf Saniko zugehen sollte. Dann würde ich ihm einfach 2-3 mal meine Wange hinhalten, wir würden uns Prügeln und ich würde versuchen wieder so zickig zu ihm zu werden wie früher…auch wenn ich jetzt wusste, dass ich nur so aggressiv ihm gegenüber war...weil ich ihn liebte…und das sich das nie wieder ändern würde…
 

So stand ich endlich auf, ging zu meinem Kleiderschrank, griff nach einer schwarzen Jeans und einem blauen Shirt, ich musste wohl langsam akzeptieren, dass es auf dieser Insel zu heiß für meine üblichen Anzüge war, und verschwand im Badezimmer. Auch wenn ich mich dreckig fühlte, musste ich ja nicht stinken wie ein Esel, sicher hatte ich auch noch Schminkreste im Gesicht. Außerdem kannte Chopper nun mein Parfüm, welches ich als Saniko trug…nicht auszudenken, wenn er das plötzlich auch an mir riechen würde. Mit diesen und vielen weiteren verwirrten Gedanken, sprang ich schließlich unter die Dusche, bereitete mich mit flauem Gefühl in der Magengegend auf das Zusammentreffen mit einem Krieger dem ich das Herz gebrochen hatte vor.
 

Gut eine halbe Stunde später trat ich aus meiner Kabine, rechnete fest damit, dass mir jeden Moment Ruffy um den Hals fallen würde und mich anflehen uns allen etwas zu essen zu machen….doch so war es nicht. Irritiert sah ich mich um…das Deck war komplett leer. War es nicht schon Mittag? War Zorro auch noch nicht wach? Mit schnellem Schritt lief ich ans andere Ende des Schiffes, suchte ihn bei seinen Trainingsgeräten…doch auch hier war niemand weit und breit. Nachdenklich setzte ich mich auf eines seiner Gewichte, das so groß war, dass ich mich bequem im Stehen gegenlehnen konnte.
 

„Vielleicht sollte ich vorsichtig an Zorros Kabine klopfen…“ sprach ich zu mir selbst.
 

„Zorro ist aber nicht in seiner Kabine, ich fürchte, da wirst du vergeblich suchen.“ Hörte ich eine sehr bekannte Frauenstimme hinter mir. Ertappt drehte ich mich um
 

„Robinlein! Oh du bist schon wach? Entschuldige, hab ich dich geweckt? Hast du Hunger? Soll ich dir was zu essen machen?“ Egal ob ich nun einen Mann liebte oder nicht, ich konnte doch die liebe Robin nicht hungern lassen! Wie immer wenn sie sprach hatte sie dieses hübsche undurchsichtige Lächeln auf den Lippen, dass sie niedlich und geheimnisvoll zugleich wirken ließ.
 

„Nein Sanji, ich habe keinen Hunger. Ich bin früher nach Hause gekommen als die anderen, deshalb bin ich schon wach. Unsere Freunde sind wohl erst heute Vormittag, vor wenigen Stunden von der Feier wieder auf unser Schiff.“
 

„Ja, das kann ich mir gut vorstellen.“
 

„Und du? Dir geht es wieder besser?“ fragte sie. Im ersten Moment sah ich sie verwirrt an…warum fragte sie? Doch dann ging mir ein Licht auf! Natürlich, die anderen hatten mich ja gestern zurückgelassen, weil ich eine Migräne vorgespielt hatte!
 

„Ach so, ja lieb das du Fragst! Ja, ich fühle mich total Fit!“
 

„So wirklich? Gut, vielleicht könntest du ja nach Zorro suchen gehen….“ Sprach sie unschuldig wie ein Engel…wusste jedoch nicht, wie sie mich mit dieser Aussage erschrak!
 

„WAS?“ schrie ich sie fast panisch an, kämpfte dann jedoch um meine Fassung.

„Ich meine…wieso? Wo ist er denn?“ fieberte ich auf ihre Antwort.
 

„Ich weiß es nicht.“ Hob sie ahnungslos die Hände „Er ist im Gegensatz zu uns anderen heute nicht nach Hause gekommen. Zorro ist ja ein großer starker Mann, ihm wird schon nichts passiert sein. Ihn haut schließlich nichts so schnell um, hab ich recht?“ lächelte sie wieder, ein Lächeln, dass mich irgendwie an den Fuchsblick von meinem Freund Izumo erinnerte…sprach sie diese Worte wirklich nur zufällig? Aber natürlich was sonst! Wahrscheinlich werde ich einfach langsam Paranoid! Egal dafür hatte ich jetzt keine Zeit! Ob Zorro etwas passiert war? Ob er sich vor lauter Wut verletzt hatte? Wo war er die Nacht nur gewesen? Neben meiner tiefen Trauer, konnte ich eine panische Angst um den Mann, den ich liebte in mir aufkommen spüren.
 

„Sanji du willst doch nicht, dass Zorro irgendwo in einer Bierlache liegt, weil er zu viel gefeiert hat, geh ihn einfach holen, dann können wir alle zusammen Frühstücken.“ Waren ihre letzten Worte, bevor sie sich wieder umdrehte und in Richtung Küche verschwand. Merkwürdig…aber egal, sie hatte recht! Ich musste Zorro suchen gehen! Aber wo? Als ich kurz nachdachte, erinnerte ich mich daran, dass mein Freund Izumo sicher noch sehr lange auf dem Fest war, schließlich hatte er ein großes Schauspiel mit seinem Theater aufgeführt und danach noch gefeiert.
 

So griff ich nach dem Pager in meiner Hosentasche, begann zu Tippen und schrieb Izumo, dass ich auf dem Weg zu ihm war…schließlich war ich nicht so wahnsinnig einfach plötzlich bei einem Schwulen vor der Türe zu stehen, auch wenn es mein Freund war...wer weiß wer oder was mir auf einmal öffnen würde! Es dauerte nur wenige Sekunden, da kam seine Antwort. Ich musste schmunzeln, Izumo war wirklich so ein Mädchen! Jedes Mal wenn er mir schrieb hatte die Nachricht mehr Smileys als Worte. So ging ich von Deck und lief in Richtung Stadt, zu der Wohnung meines femininen Freundes.
 

Da ich den Weg mittlerweile so gut kannte, wie den Weg von meiner Kabine in unsere Küche, war ich auch schon nach knapp 20 Minuten vor der Türe von Izumo. Hastig klopfte ich gegen die Türe, hoffte das er nicht gerade im Bad stand, dass könnte sicher Stunden dauern! Zu meiner Erleichterung öffnete er mir auch schon nach kurzer Zeit seine Türe, stand als Mann vor mir, jedoch in einem seiner Frauenkimonos. Ob er sich gerade am fertig machen war?
 

„Hallo mein süßer kleiner Pirat! Komm herein! Hast du einen schönen Abend mit deinem grünen Herzblatt gehabt? Ich habe bereits Tee für uns beiden süßen gemacht und lasse dich sicher nicht wieder gehen, bevor ich nicht jedes schmutzige Detail deiner letzten Nacht erfahren habe!“ kicherte der andere sich einen zurecht…wenn er wüsste! Er trat zur Seite und lies mich hinein.
 

„Sorry Izumo, ich befürchte, dass ich dir nicht erzählen kann, was du gerne hör….“ Ich stockte in meinem Satz, als ich in sein Wohnzimmer kam, in dem gleichzeitig auch sein Bett stand, da die Wohnung nicht so groß war, schließlich war mein Freund trotz seiner besonderen Begabung nicht sehr reich. Angewidert sah ich zu seinem Bett. Wobei es weniger an dem Bett lag, Izumos Wohnung war vorbildlich sauber, von seiner Reinlichkeit könnten sich viele eine Scheibe abschneiden…es war eher, was unter dem Bett lag.
 

„Izumo! Was ist das denn? Die ist doch nicht von dir oder?“ Unschuldig blickte mir meine selbst ernannte große Schwester über die Schulter, während sich mir angeekelt die Nackenhaare aufstellten.
 

„Was? Ach! Die hat mein süßer schon gesucht!“ kichernd lief Izumo zum Bett, unter dem TATSÄCHLICH eine weiße Boxershort lag, auf der ein Marinesymbol aufgestickt war!
 

„Die sollte ich ihm heute Nachmittag wohl vorbeibringen.“ Zuckte er unschuldig mit den Schultern.
 

„IZUMO! Du hast dir nen Kerl von der Marine abgeschleppt? Wie widerlich ist das denn?“
 

„Wieso denn nicht? Die sind meistens sehr gut gebaut und sehr dankbare Liebhaber! Und das Kerlchen war wirklich süß! Hat mich bisschen an deine Zorro…“
 

Das war einer zu viel, das war der Punkt an dem ich mir kindisch begann die Ohren zuzuhalten!
 

„Ich will das nicht hören Izumo!“ als ich sah, wie mein femininer Freund beleidigt die Arme in seine schmale Hüfte stemmte, nahm ich meine Hände wieder von den Ohren.
 

„Sanji! So was muss ich mir von dir kleinen Neu-Tunte nicht sagen lassen! Ich kann nicht verstehen, warum du solche Probleme damit hast! Du bist doch selbst Schwul!“
 

Obwohl wir uns schon eine Weile kannten, vermied ich das Thema immer noch so gut ich konnte, es war mir irgendwie unangenehm als Mann darüber zu reden…noch viel zu neu.
 

„Ich bin nicht Schwul! Ich….liebe nur einen Mann, das ist alles! Ist das denn so schwer zu verstehen?“
 

Als ich schon wieder dieses hinterhältige grinsen in seinem Gesicht aufkommen sah, war mir klar, dass ich nicht hören wollte, was in wenigen Sekunden aus seinem Mund kommen würde.
 

„Okay, Mr. Neu-Tunte! Also gehe ich mal davon aus, dass ihr gestern nicht ein bisschen Bienchen und Blümchen gespielt habt um euch besser kennen zu lernen, hab ich recht?“
 

„IZUMO!“ erschrocken zuckte ich zusammen, während mir verlegen das Blut in den Kopf schoss, wie konnte er so was auch nur denken?
 

„Okay, also versteh ich das gerade richtig? Du bist nicht Schwul, du liebst ja nur einen Mann? Aber du weißt ganz genau und das du ihn liebst und das du ihn sehr attraktiv findest. Das hast du mir schon gestanden, also abstreiten bringt gar nichts mein süßer! Also willst du mit ihm zusammen sein, aber nicht knutschen, fummeln oder sonst irgendwas das ich mit Männern mache, was du dir mit deinem kleinen verschämten Köpfchen gar nicht vorstellen magst…was willst du denn dann von ihm? Mit ihm zusammen kommen und euer Leben lang nur Händchen haltend in den Sonnenuntergang spazieren?“
 

„Wer redet denn von zusammen kommen? Das ich mit ihm zusammen komme, hab ich doch nie behauptet! Ich und Zorro zusammen? Wie soll das denn gehen? Wir sind Piraten! Hast du jemals etwas von einem schwulen Piratenpärchen gehört?“ Nun war es Izumo, der mich fast hysterisch ansah „Wie jetzt??? Was willst du dann? Es für immer für dich behalten, dass du bis über beide Ohren verknallt bist und den Rest deines Lebens ihm unglücklich nachschmachten und heimlich beim Trainieren bespannen?“
 

Ich gab es nicht gerne zu…aber Izumo überforderte mich gerade mit seinem plötzlichen „Guter Bulle- böser Bulle“ –Spiel
 

„Äh…ja…so ziemlich hab ich mir das gedacht…“ Als ich sah, wie mein Freund nur verzweifelt den Kopf schüttelte, wurde mir bewusst, dass ich mal langsam wieder zum Punkt kommen musste um das Thema zu wechseln.
 

„Aber darum geht es hier und jetzt doch gar nicht! Izumo, ich bin nicht hier um dir zu erzählen was ich über Zorro denke, sondern um dir zu erzählen, dass eben nichts mehr zwischen uns laufen wird!“
 

Erschrocken blickten mich die großen Augen des anderen nun an, als er sich einen Stuhl zu Recht schob, setzte und mir deutete weiter zu sprechen.
 

„Es ist aus, Zorro hat gestern Saniko seine Liebe gestanden und ich habe ihm so einen derben Korb gegeben, dass er wirklich nie wieder mit Saniko etwas zu tun haben möchte….aber auch das ist jetzt überhaupt nicht das Problem, dass ich mit dir jetzt besprechen möchte! Ich weiß dass ich ein feiger Idiot war! Ich verdiene es überhaupt nicht, dass Zorro überhaupt noch mit mir als Sanji etwas zu tun haben möchte und das will ich ihm sagen. Aber das geht nicht, weil er heute Nacht nicht nach Hause gekommen ist, also hab ich keine Ahnung wo er ist oder ob ihm etwas passiert ist. Wenn ihm etwas passiert ist und ich bin Schuld, dass könnte ich mir niemals verzeihen! Ich bin zu dir gekommen, weil ich von dir wissen wollte, ob du vielleicht zufällig gestern gesehen hast, ob Zorro zurück zum Fest gekommen ist. Hast du ihn gestern zufällig alleine an einer Bar gesehen oder so?“
 

Setzte ich mich nun neben Izumo, musste nach meinem kurzen Redeschwall erst mal ein wenig Luft holen. Erwartungsvoll sah ich in sein mitfühlendes Gesicht, lies über mich ergehen, wie er nach meiner Hand griff, er mir wohl etwas Trost spenden wollte.
 

„Oh Schätzchen, das ist ja furchtbar! Nein, es tut mir vom ganzen Herzen leid, aber ich habe keine Ahnung, wo dein Herzblatt abgeblieben ist. Ich war leider zu sehr damit beschäftigt mir die ganzen Marinehengste vom Leib zu halten…glaub mir, bei der Marine gibt es weiß Gott mehr süße Kerle, die zu einem hübschen Kabukiboy wie mir nicht nein sagen würden, als denen ihren Bossen lieb ist.“
 

„So ein Mist…dann werde ich wohl schon wieder gehen müssen. Ich muss mich auf die Suche nach ihm machen…wer weiß wo ein betrunkener Schwertkämpfer ohne Orientierungssinn hier überall landen kann.“
 

Nun, da auch Izumo nicht wusste, wo ich Zorro finden könnte, wuchsen meine Sorgen ins unermessliche. Ich sollte mich schleunigst auf den Weg machen! Gerade wollte ich mich vom Stuhl abdrücken um aufzustehen, da hörten wir beide plötzlich vor uns einen lauter Knall aus Richtung Fenster. Reflexartig zuckte ich erschrocken zusammen, Izumo schrie sogar auf, als mit einer großen Wucht vor uns ein schwerer Backstein durch die Scheibe geflogen kam. Mit einem lauten geschepper landeten viele kleine Scherben auf dem Boden und der Stein knallte gegen das Tischbein zu meinem linken Fuß.
 

„ Was war das denn? Welcher Rücksichtslose Idiot macht denn so was? Mein schönes Fenster!“ Sprang der zarte Mann auf und rannte total aus dem Häuschen hin und her. Ob das jemand mit Absicht getan hatte? Ich sah hinab zu dem schweren Stein. Erst jetzt erkannte ich, dass ein Brief mit einem dünnen Seil daran befestigt war.

Unweigerlich fühlte ich mich an den Vorfall mit dem Ochsen auf dem Blütenfest erinnert, wo mir ein kleiner Junge diese seltsame Warnung geschickt hatte. Oh nein! Ob das wieder eine sein würde?
 

„Izumo! Weg vom Fenster!“ rief ich in Sorge um meinen Freund. Was wurde hier nur gespielt? Ich griff nach dem Stein, hob ihn hoch und riss den Brief von seiner Befestigung, hoffte dass sich nun alles aufklären würde.

Izumo kam unterdessen wieder zu mir, musterte Misstrauisch was ich tat.
 

Ich begann vorsichtig den Brief zu öffnen. Nervös konnte ich ein leichtes zittern meiner Hände nicht verhindern…was da auch drin stehen würde, eines war ganz sicher: Es würde mir garantiert nicht gefallen! Vorsichtig hatte ich den Brief geöffnet, hielt ihn umgedreht in die Luft und schüttelte ihn ein wenig, hielt meine andere Hand darunter, damit der Brief herausfallen würde….doch war es nicht zuerst der Brief der darin steckte, welcher mir in die Handfläche viel…sondern ein abgeschnittenes grünes Haarbüschel, zusammengehalten von einem goldenen Schwertohrring…
 

Ich dachte mein Herz würde augenblicklich in meiner Brust aufhören zu schlagen, als ich diese mir so bekannten Haare umgeben von diesem mir ebenso bekannten Schmuckstück mit weit aufgerissenen Augen in meiner Hand anstarrte und nichts tun konnte außer stumm dazusitzen und zu verzweifeln. Von einer Sekunde auf die andere, wurde mein Hals so trocken wie die Wüste in Alabasta, entstanden in meinem Kopf schreckliche Bilder, was mit Zorro passiert sein könnte…machte ein stechender Schmerz in meinem Herzen mir ganz eindeutig klar, was ihm auch passiert sein mag…ich war es schuld! Izumo schien bei dem Anblick, dieses eindeutigen Zeichens, dass noch immer auf meiner Hand lag, das gleiche zu denken wie ich und schrie schockiert los.
 

„….oh mein Gott….“ Kam es leise aus meiner trockenen Kehle…was war nur mit ihm passiert? Hatte ihm jemand etwas angetan? Ich hatte Angst, dass jeden Moment auch noch ein abgeschnittener Finger aus dem Briefumschlag fallen würde.
 

„Wie schrecklich ist das denn? Mir wird ganz schwindelig!“ stiegen meinem Freund Tränen in die Augen. So schwer es mir auch gerade viel, ich musste stark bleiben um herauszufinden, wo Zorro sein könnte! Ob ich ihn retten konnte! So nahm ich all meinen Mut zusammen und nahm auch noch den Brief aus dem Umschlag, faltete ihn langsam auf und las langsam die Worte, die darauf standen.
 

„Wenn du dumme Schwuchtel den Schwertkämpfer Lorenor Zorro an einem Stück wieder haben willst, dann komm heute Abend in deinem Frauenkostüm zum Strand, alleine! Wenn ich deinen Strohhut-Käpt`n oder jemand anderen auch nur aus der Ferne näher kommen sehe, dann ist der Schwertkämpfer Geschichte! Keiner legt sich ungestraft mit mir an! Gezeichnet Käpt’n Danto Piere, der Steinerne.“
 

„…..oh nein…..“ war das einzige was ich dazu sagen konnte, als die bittere Erkenntnis mich plötzlich wie ein schwerer Schlag ins Gesicht traf! Natürlich! Auf einmal machte alles einen Sinn! Zorro hatte mich vor Danto gerettet, als er erst Saniko wie alle anderen auch für eine Frau gehalten hatte und mich…ja…wahrscheinlich vergewaltigen wollte. Vielleicht war Danto gar kein so kleiner aufgeblasener Schmierlappen, wie ich damals gedacht hatte…vielleicht war er wirklich ein gefährlicher Piratenkäptn, den ich maßlos unterschätzt hatte und der nun Rache an uns beiden nehmen wollte. Meine Hände zitterten zunehmend mehr, mit jedem düsteren Gedanken, den ich mir um meinen Freund machte. Ich hätte am liebsten laut aufgeschrien, wäre zu meiner Mannschaft gelaufen und hätte mich mit meinen Freunden, meinem naiven aber unendlich starken Käpt’n Ruffy auf der Stelle auf den Weg gemacht, Zorro zu befreien und Danto zur Strecke zu bringen…aber das ging nicht…ich durfte Zorros Leben auf keinen Fall so in Gefahr bringen! Ich durfte jetzt nicht schreien, nicht verzweifeln, nicht schwach sein…ich war der einzige, der Zorro nun helfen konnte.
 

„Was machen wir denn jetzt nur!“ lief Izumo wieder neben mir im Raum hin und her, benahm sich genauso aufgewühlt, wie ich mich in diesem Moment fühlte.
 

„Du musst auf der Stelle alles der Stadtwache melden! Die vergöttern doch deinen Zorro, sicher werden sie….“
 

„Nein!“ unterbrach ich Izumo mit fester Stimme.
 

„Ich werde niemandem davon erzählen…ich werde genau das tun, was Danto von mir verlangt….“ Ich sah Izumo nicht an, starrte nur voller Hass auf das abgeschnittene Haarbüschel von Zorro, das vor mir auf dem Tisch lag. Mein Herz bebte, ich war so unendlich wütend, merkte gar nicht, wie meine Hand den Brief in meiner Faust zerknüllte.
 

„Aber das ist Wahnsinn! Es ist sicher eine ganz gemeine Falle!“
 

„DAS WEIß ICH!“ schrie ich voller Zorn „Ich weiß das es eine Falle ist, aber ich bin Sanji, der kickende Chefkoch! Ich gebe zu ich habe Danto absolut unterschätzt, aber das gilt für ihn was mich angeht genauso! Ich bin ebenso ein Pirat wie er und habe schon ganz andere Angeber zur Strecke gebracht. Mein alter Meister Rotfuß Jeff würde mich verprügeln und mir sagen, dass ich endlich wieder ein Mann sein müsste und genau das werde ich jetzt auch tun!“
 

Mit festem Blick drehte ich mich um und sah zu meinem verängstigten Freund „Ich habe Zorro in diese Lage gebracht und ich werde ihn da wieder rausholen und zwar um jeden Preis und zu jeder Bedingung. Vielleicht will er Saniko gegen Zorro eintauschen, wenn dem so ist, dann werde ich sein Angebot annehmen ohne mit der Wimper zu zucken. Falls er sich mit mir alleine treffen will um zu kämpfen, dann kann er das haben.“
 

„Ja aber…was ist, wenn er dich verletzt oder schlimmer, das Nachholen will mit Saniko, was er das letzte Mal nicht konnte, weil Zorro es verhindert hat?“
 

„Dann ist dem ebenso! Ich werde ihn da wieder rausholen, koste es was es wolle!“
 

„Ich versteh das nicht! Aber warum so? Lass dir doch helfen?“ flehte Izumo mich an.
 

„Nein, viel zu gefährlich, du hast gesehen, was er in dem Brief geschrieben hat! Ich liebe Zorro, verstehst du das nicht? Auch wenn er mich nach alle dem was passiert ist hassen sollte, ich will auf keinen Fall, dass ihm etwas zustößt! Bis zu dem heutigen Tag war mir nie bewusst was das bedeutet, aber ich liebe ihn wirklich, mehr als mein eigenes Leben und wenn ich damit wieder gut machen kann, dass ich sein Herz gebrochen habe….dann muss ich da eben durch…alleine….“
 

Noch nie in meinem Leben ist mir etwas so ernst gewesen…ob ich Angst hatte? Und wie! Aber das war jetzt nicht wichtig…ich würde alles tun was nötig war um den Mann zu retten, der nicht nur meine Augen, sondern auch mein Herz geöffnet hatte.

Izumo schien zu verstehen, wie ernst es mir war. Er stand auf, ging mit unglücklichem Gesicht zu seinem Schminkschränkchen und griff nach seiner Puderdose.
 

„Na gut….ich werde mich natürlich niemals einem Liebenden in den Weg stellen, so dümmlich die Aktion auch ist…also…machen wir beiden hübschen, was wir inzwischen jeden Tag tun, wenn wir zusammen sind…verwandeln wir dein schönes Gesicht in Saniko…“ So machte sich mein Freund an die Arbeit.
 

Einige Stunden später. Ich lief so schnell es die engen Beine meines Damenkimonos zuließen in Richtung Strand. Langsam sah ich, wie die Sonne am Horizont zu meiner rechten Unterging. Wen oder was würde ich gleich wohl antreffen? Wie es Zorro wohl ging? Tausend Fragen schwirrten durch meinen Kopf, die ich einzufangen versuchte…schließlich musste ich heute Abend sehr auf der Hut sein. Mir war heiß, diese Insel hatte ein warmes Klima und Izumo hatte mich überredet unter meinem Damenkimono noch Hose und Shirt zu tragen, falls ich mich plötzlich als Sanji schnell voran bewegen musste. Der Strand kam immer näher und mein Herz schlug immer aufgeregter gegen meinen Kehlkopf. Noch ein oder zwei Hügel und ich würde da sein!
 

Endlich war es soweit, ich konnte Menschen vor mir erkennen…oh Gott! Es war nicht nur Danto, der da vorne stand…nein, es waren mindestens 10 Mann. Wie feige war das denn? Hatte er seine Mannschaft mitgebracht? Es half nichts, meine Schritte wurden zwar langsamer, aber sie bewegten mich geradewegs auf ihn zu…und dann konnte ich ihn sehen….
 

„ZORRO!!!“ ich schrie los und lief wieder schneller, spürte wie die langen blonden Haare meiner Perücke hinter mir im Wind wehten. Es war furchtbar! Je näher ich kam, desto mehr konnte ich sehen, wie sie ihn zugerichtet hatten! Er hing an einer Art Pranger aus Stein, mit Seilen befestigt….und aus zahlreichen Wunden blutend.
 

„Achtung, da kommt sie!“ rief Danto, der nur noch wenige Meter von mir entfernt war.
 

„Zorro!“ kaum war ich bei dem feigen Käpt’n angekommen, waren auch schon seine Männer zu meiner Rechten und meiner Linken und griffen nach meinen Armen, hielten mich fest.
 

„Lasst mich sofort los ihr Schweine!“ keifte ich ihn wütend an.
 

„Du bist also wirklich gekommen, alle Achtung mein Vögelchen, hätte ich dir gar nicht zugetraut.“ Sprach Danto und applaudierte mir verspotent mit seinen Händen. „Sie dir deinen Freund genau an…das ist alles deine Schuld, was mit ihm passiert ist. Wir haben ihn bis du gekommen bist…ein wenig beschäftigt. Wärst du ein braves Mädchen gewesen, dann wäre das alles nicht passiert.“
 

Nun war Zorro fast genau vor mir, uns trennten höchstens 3-4 Meter. Ich konnte sehen, dass seine Schwerter zu seiner rechten auf dem Boden lagen…und mir blutete das Herz, wie ich ihn da total vermöbelt und aus so vielem wunden bluten sah, dass ich die Grundfarbe seiner Kleidung fast nicht mehr erkennen konnte. Es waren nur wenige Sekunden, die ich ihn so sah, doch fühlte sich dieser eine furchtbare Moment für mich so an, als würde ich Stundenlang hier stehen und ihn hilflos anstarren. Bilder von dem Tag, als Ruffy mit ihm und dem Rest der Mannschaft nur aus purem Zufall in mein Leben getreten war schossen mir durch den Kopf und ich wünschte mir nichts mehr, als noch einmal zurückspulen zu können.
 

Langsam kam Danto auf mich zu, stellte sich provokant vor mich, griff mit seiner Hand fest nach meinem Kinn. Wieder spürte ich den Griff von damals, der sich hart um meinen Kiefer legte, wie ein Griff aus Stein.
 

„Aber vielleicht kannst du ja heute wieder gut machen, was du kleiner Paradiesvogel dir hast zu Schulden kommen lassen!“
 

„Du bist echt so ein arroganter Kotzbrocken!“ fauchte ich ihn verächtlich an und spuckte ihm in sein überhebliches Gesicht. Im selben Moment konnte ich sehen, wie seine Augen wütend aufblitzten
 

„Das hast du nicht umsonst getan!“ schrie er mich an, holte mit seiner harten Faust aus und schlug mir in meine Magengrube. Ich schrie auf, hustete und spürte, wie die Luft aus meiner Lunge wich. Der Schlag war auf Grund seiner Steinkraft so hart, dass Dantos Männer hinter mir mich fast losgelassen hätten...aber leider nur fast.
 

„HÖR AUF!“ hörte ich einen Schrei, der mich wieder zur Besinnung kommen ließ. Es war Zorro, es war tatsächlich Zorro, zu dem wir uns nun alle überrascht umdrehten. Schwach, doch mit demselben Feuer, dass schon seit dem Tag an dem ich ihn kennen gelernt hatte in seinen schönen Augen brannte, blickte er auf, fixierte voller Wut den vor mir stehenden Danto.
 

„Lass sie sofort los.“ Sprach er weiter.
 

„Was? Hat mein kleiner verprügelter Gefangener etwas zu mir gesagt?“ wandte er sich nun mit einer widerlichen Arroganz an Zorro.
 

„ICH SAGTE LASS SIE SOFORT LOS! Oder ich schlag dir dein verdammtes Piratenhirn aus dem Schädel! Wer diese Frau anpackt, der bekommt es verdammt noch mal mit mir zu tun!“
 

Ich konnte es nicht fassen…nach allem was ich getan hatte, obwohl er sich lieber Sorgen um sich selbst machen sollte…verteidigte er mich! Das gab mir neue Kraft und so richtete ich mich wieder an den arroganten Käpt’n.
 

„Danto! Jetzt sag mir endlich warum wir hier sind! Du hast gesagt, du möchtest etwas von mir. Egal was es ist, ich gebe es dir, aber lass Zorro gehen!“
 

„Oh, das ist interessant, der kleine Spatz möchte also verhandeln. Ich erzähl dir was! Ich wäre lieber nicht so vorlaut an deiner Stelle. Du musst nämlich wissen, mein Vize hat die Kraft der Mövenfrucht und kann durch die Augen von jedem Federvieh weit und breit jede Person beobachten die ich will. Wir sind dich seit Tagen mit allen Vögeln, die sich auf dieser Insel befinden am Verfolgen. Ich weiß also alles über dich…auch, dass du in Wirklichkeit kurze blonde Haare trägst…und das du ein Auge auf den Schwertkämpfer hier hinter mir geworfen hast…na blickst du was ich meine?“
 

Oh nein! Mir wurde kalt und heiß, ich verstand genau, was er meinte! Er wusste nicht nur das ich ein Mann war, er wusste auch das ich Sanji war… ich musste ihn um jeden Preis dazu bringen es für sich zu behalten!
 

Er sprach weiter „Eure kleine Aktion, als ich einfach nur…einen netten Abend mit dir verbringen wollte, hat mir ein paar Nächte auf dieser schrecklichen Marineinsel neben der hier Eingebracht, wo alle Verbrecher gefoltert werden! Weißt du was das bedeutet?“ er griff an seinen Mantel und riss sich den Stoff von der Schulter, um mir auf seinem Rücken etwas zu zeigen. Angewidert verzog ich das Gesicht, als ich verbranntes Fleisch erkannte. Es war eines dieser Teufelsbrandings, von denen mir Robin erzählt hatte, dass die Marine den Verbrechern dort als Zeichen ihrer Schuld verpassten.
 

„Zum Glück habe ich eine starke Mannschaft die mich befreien konnte…und jetzt will ich meine Rache von dir!“
 

Mir drehte sich der Magen um, als ich realisierte, wie wütend dieser Kerl war…ich musste ihn unbedingt provozieren, damit ich interessanter für ihn blieb als Zorro!
 

„Du Idiot! Dein Kopf ist echt so hohl wie `ne Christbaumkugel! Du hast es doch gar nicht anders verdient!“
 

„Ach nein? Vielleicht hast du Recht, aber ich zeige dir jetzt mal, was du verdient hast!“ So zog Danto nun sein Schwert, stellte sich siegessicher neben Zorro und hielt es ihm dicht an die Kehle.
 

„NEIN!“ Panik kam in mir auf „Du sagtest doch, dass du verhandeln willst! Ich gebe dir was du willst!“
 

„Oh da bin ich mir auch ganz sicher, mein Vögelchen…meine Leute lassen dich jetzt los und dann wirst du schön brav stehen bleiben, sonst ist dein Freund hier Geschichte!“
 

„Lauf weg!“ war es Zorros Stimme, die ich nun wieder hören konnte. „Lauf weg und rette dich!“ seine Worte schmerzten in meinem Herzen, da ich genau wusste, so lieb es auch gemeint war, ich würde seiner Bitte eh nicht nachkommen.
 

Ich sah wie Danto seinen Fuß hob und Zorro gegen sein Gesicht trat „Halt die Klappe!“ Hilflos musste ich mit ansehen, wie mein geliebter Schwertkämpfer aus dem Mund zu bluten begann, jedoch immer noch rebellisch das frische Blut Danto vor die Füße spuckte. Unbeeindruckt wandte der Piratenkapitän sich wieder mir zu.

„Ich würde mir an deiner Stelle lieber nicht solche Sorgen um deine Saniko machen, Lorenor Zorro…dieses Weib hat es nämlich Faustdick hinter den Ohren! Um genau zu sein, hat sie dich von Anfang an verarscht…willst du wissen wie?“
 

Oh nein! Ich ahnte böses, wie Zorro seinen Kopf hob und Fragend nach oben zu Danto sah. Er sprach weiter, wandte dieses Mal seine Worte an mich.
 

„Lasst sie los.“ So taten es seine Männer „Saniko…ich möchte, dass du dich hier und jetzt, vor seinen Augen zu erkennen gibst.“
 

„WAS?“ mein Herz pochte so schnell und so hart in meiner Brust, dass ich fast in Ohnmacht gefallen wäre „NEIN!“ schrie ich ihn aus Reflex an, doch da sah ich auch schon, wie Danto das Schwert wieder fester gegen Zorros Kehle drückte. Augenblicklich kamen mir die Worte der alten Wahrsagerin in den Sinn…nur wenn ich mich selbst Opferte, würde niemand zu Schaden kommen…das hatte sie also damit gemeint…
 

„Na gut…“ ich senkte meine Stimme, nahm meinen normalen tiefen Tonfall wieder an.
 

„…dann bleibt mir wohl keine andere Wahl…“
 

So ließ ich meine Hände ansteigen, griff nach oben in meine Perücke…. dachte noch ein letztes Mal an die wunderschöne Zeit, die ich mit Zorro verbringen durfte, an das wunderschöne Lächeln seiner Lippen, dass ich sosehr zu lieben gelernt hatte….und riss mir die blonden falschen Haare von meinem Kopf.
 

„…es tut mir Leid Zorro…es tut mir so leid…“ sprach ich mit gebrochener Stimme zu ihm, während ich meinen Kimono begann auszuziehen, unter dem man meine normalen Männerklamotten sehen konnte.
 

Ich traute mich kaum nach vorne zu schauen, doch ich musste wissen, selbst wenn es mich innerlich umbringen würde, was seine Augen in diesem Moment zu mir sprachen. So hob ich langsam meinen Kopf, blickte zu Zorro und spürte wieder dieses grausame Gefühl, wie ein Herz genauso wie ein achtlos weggeworfener Spiegel, in tausend kleine Stücke zerbrechen konnte. Zorros Augen starten mich an, starten, als würde ein Geist vor ihm stehen, als würde er auf einmal die Welt nicht mehr verstehen…und ich konnte es ihm nicht einmal übelnehmen. Seine nächste Tat war es jedoch, die mir endgültig den Todesstoß verpasste…er ließ einfach den Kopf hängen, sah nur noch zu Boden und sagte gar nichts.
 

Diese grausame Stille wurde nur durch Dantos spöttisches Gelächter unterbrochen „Ist das nicht köstlich! Seh dir das an, großer starker Piratenjäger Lorenor Zorro! Du bist deinem fiesen Mannschaftskamerad voll auf den Leim gegangen! Ihr beide seid solche Trottel! Hast echt nicht gemerkt, dass er dich verarscht hat? Wie kann man nur so ein hohes Kopfgeld haben und so ein Idiot sein? Sich von einem Kerl in Frauenklamotten so täuschen zu lassen und einfach mal so das Herz gebrochen zu bekommen. Und das hat er alles getan ohne auch nur einmal mit der Wimper zu zucken, so hinterhältig bin ja nicht mal ich!“
 

„NEIN! Das stimmt nicht! Zorro, bitte! Es…es tut mir leid, es tut mir so unendlich leid! Ich…ich weiß ich verdiene nicht, dass du mir verzeihst, aber ich hab dich nicht verarscht! Du musst mir glauben!“ Bei all diesen Lügen, die er versuchte Zorro einzureden, wurde mir schlecht. Nun verstand ich, Danto hatte gesehen, wie ich mich die letzten Tage verhalten hatte, wusste was mir Zorro bedeutete. Er wollte mich nicht einfach nur verprügeln, er wollte mich vor dem Mann bloßstellen, der mir wichtiger war als jeder Mensch sonst auf der Welt…und das hatte er geschafft.
 

„Ach nein? Streitest du etwa ab, dass du eine falsche Schlange bist?“ Danto blickte zu mir, hob kurz seinen Arm und zwei Steinsäulen schossen aus dem Boden, die nach meinen Armen griffen, mich festhielten, ähnlich wie Zorro an seinem Pranger. Mein Blut raste, als ich sah in welcher aussichtslosen Situation ich mich befand. Ich zog und zerrte, aber sein Stein hatte mich fest im Griff. Einen kurzen Moment spielte ich mit dem Gedanken einfach aufzugeben, denn selbst wenn ich diesen Tag überlebte, was noch nicht feststand, Zorro würde niemals wieder etwas mit mir zu tun haben wollen!
 

„Nein so ist das nicht!“ setzte ich zur Gegenwehr an…ich konnte das einfach nicht, ich wollte nicht, dass Zorro so schlecht über mich dachte. Langsam schien Danto die Geduld zu verlieren. Wütend kam er zu mir hinüber, griff nach dem Kragen meines Hemdes und zog mich zu sich nach vorne.
 

„ACH NEIN? Dann willst du etwa behaupten, dass du eine Frau bist, die sich als Mann ausgibt? So oder so hast du deinen angeblichen Freund von vorne bis hinten verarscht! Dabei war dein Auftritt die ganze Zeit so lächerlich! Gib doch einfach zu, dass du ihn hasst! Hiermit verlange ich von dir, wenn du weiter leben willst, dass du ihm sagst, dass du ihn für das letzte hältst, sag ihm, wie sehr du ihn verabscheust, oder ich werde dir hier und jetzt die Kehle aufschlitzen!“

Ich konnte nicht fassen, was Danto da von mir verlange! Das konnte ich nicht, dass hätte ich niemals tun können…wie sollte ich so etwas gemeines zu Zorro sagen können? So aussichtslos meine Lage auch war, dass würde er nicht von mir verlangen können.
 

„NEIN!“ schrie ich ihm ins Gesicht „Nein, das werde ich nicht tun! Weil es nicht stimmt! Ich gebe zu, am Anfang wollte ich nur nicht, dass er herausfindet, dass ich Saniko bin, weil er mich für den Rest meines Lebens damit verarscht hätte, aber….dann ist so viel mehr daraus geworden. Ich habe gemerkt, dass ich mich die ganze Zeit davor geirrt habe, dass Zorro ein Intelligenter und sehr zielstrebiger Mann ist, auf den man sich 100 Prozent verlassen kann…ich weiß es war falsch ihn solange zu täuschen, aber…aber…ich konnte nicht anders…ich würde jederzeit wieder in mein Frauenkostüm steigen…“
 

Ich reckte meinen Hals soweit es mir möglich war an Danto vorbei, versuchte ein klein wenig von Zorro sehen zu können und griff nach allem Mut in meinem Herzen, den ich noch aufbringen konnte.
 

„Zorro! Ich habe die Zeit gerne mit dir verbracht, ich habe jede Sekunde in deiner Anwesenheit genossen, weil ich eines jetzt ganz sicher weiß…egal ob du es hören möchtest, oder nicht….ich liebe dich Zorro!“
 

Nach diesem Satz von mir herrschte für einen kurzen Moment totenstille nur um im Anschluss von schallendem Gelächter erstickt zu werden. Seine ganze Mannschaft lachte mich aus, sogar Danto, der direkt vor mir stand, lies mich los um sich die Lachtränen aus den Augen zu wischen.
 

„Ein schwuler Pirat? Das ist ja noch viel besser, als was ich mir für dich ausgedacht habe! Wie peinlich ist das denn?“
 

„Hör sofort auf zu lachen, dass meine ich ernst!“ fauchte ich kurz zurück, bevor ich mich wieder soweit es mit meinen gefesselten Armen möglich war, mich zu Zorro reckte…doch er zeigte weiterhin keine Reaktion. Das durfte doch nicht wahr sein…na gut…dann war es jetzt offiziell…es war vorbei….ich gab auf!
 

Ein letztes Mal wollte ich Zorro ansehen, doch als ich den Kopf hob, da erblickte ich etwas ganz anderes! Von dem Gelächter abgelenkt, merkte keiner der Männer, dass mehrere Arme aus dem Boden gewachsen waren und mit ihren Händen nach Zorros Schwertern griffen. Robin! Das musste sie sein! Ich blickte mich um, doch nirgendwo konnte ich die junge Frau erkennen. Die Hände führten Zorros Schwerter zu dem Krieger, begannen mit dem Katana an den Seilen, die meinen Freund festhielten zu sägen. Gerade als neue Hoffnung in mir wuchs, dass wir gleich befreit sein würden, kam Danto wieder zu sich
 

„Vielen Dank für diese vorzügliche Vorstellung mein Vögelchen! Da du dich jetzt meiner Meinung nach genug zum Affen gemacht hast, wird es jetzt wohl Zeit für mich, dir die Flügel zu stutzen!“
 

An Danto hatte ich ja gar nicht mehr gedacht, so überrascht war ich über diese plötzliche Erscheinung gewesen. Was dann passierte ging alles so schnell, dass ich nicht mehr reagieren konnte. Der Käpt’n kam mit erhobenem Schwert auf mich zugelaufen! Ich zog und zerrte um mich zu befreien, doch keine Chance mich aus dem Stein zu befreien. Ich war mir ganz sicher, dass nun mein letztes Stündlein geschlagen hätte! Danto stand vor mir, zog mit aller Kraft sein Schwert zu meinem Körper hinab, da hörte ich plötzlich Schreie hinter ihm, sah Männer an uns vorbeilaufen. Überrascht hielt Danto im letzten Moment in seiner Tat inne, drehte sich um, da schlug auch schon voller Wucht ein blutüberströmter und stinkwütender Zorro mit seinen Katanas nach ihm. Der Vogelfanatiker konterte mit seinem Schwert, sah total buff zu unserem Piratenjäger
 

„Wie hast du dich befreit? Wie ist das möglich? Du dürftest überhaupt keine Kraft mehr haben, so verletzt wie du bist!“ Danto schienen immer noch nicht die abgeschnittenen Seilenden aufzufallen. Robins Arme waren inzwischen wieder verschwunden, immer noch keine Spur von unserer Freundin. Gerade ging Zorro in die Knie um seinen drei Schwerterangriff Oni Giri einzuleiten, da drehte sich Danto ein letztes Mal zu mir um
 

„Das wird ein Nachspiel haben, dass könnt ihr mir glauben!“ Mit diesen Worten verlief sein Körper zu einer zähflüssigen Maße, die auf den Boden floss, mit dem Stein unter uns eins zu werden schien und schließlich verschwand.
 

Wir hatten es geschafft! Wir hatten es echt geschafft! Wir lebten noch! Ich sah voller Freud zu Zorro, als dieser auf mich zukam, mit seinen Schwertern den Stein zerschlug, der mich festgehalten hatte…doch dann unerwartet mit Kraftlosem Körper zu Boden viel. Oh nein! Das war wohl zu viel für ihn gewesen.
 

„Zorro!“ der Krieger hockte auf seinen Knien, stützte sich auf seinen Armen ab und rang nach Luft. Ich konnte deutlich sehen, wie einige seiner Verletzungen wieder bluteten!
 

„Zorro, wir müssen dringend zu Chopper!“ Meine Hand hatte sich schützend auf seine Schulter gelegt. Ich wollte ihm hochhelfen und auf meine Schulter stützen, damit wir uns sofort auf den Weg machen könnten….da hob Zorro seinen Arm und schuppste meine Hand hinunter.
 

Deutlich spürte ich erneut, den tiefen Stich eines Dolches, der sich in mein Herz bohrte…damit hätte ich rechnen können. Wie könnte ich auch einfach so tun, als wäre das eben alles nicht passiert? Wer weiß, dass Danto ihm alles angetan hatte, bis zu meinem Eintreffen heute Abend. Hasste er mich nun sosehr, dass er lieber hier liegen und verbluten würde, als sich von mir helfen zu lassen? Dantos Lügen schienen wohl seine Wirkung nicht verfehlt zu haben. Traurig kniete ich mich neben meinen Freund, wischte mir über meine Augen um zu verhindern, dass ich jeden Moment wieder wie eine dumme Memme anfangen würde zu heulen.
 

„Bitte Zorro…wir müssen dich zu Chopper bringen! Ich will nicht dass du hier verblutest!“ es brachte nichts, er ignorierte mich noch immer…mein Herz fühlte sich immer mehr an, als hätte jemand damit Punchingball gespielt.

„BITTE!“ ich konnte es nicht länger zurückhalten, sosehr nagten die schlimmen Ereignisse des Tages an mir, dass ich vor lauter Anspannung anfing zu weinen, noch während ich ihn weiter anflehte sich von mir helfen zu lassen „…ich will nicht, dass du stirbst…wenn du mich nicht mehr ertragen kannst, dann kann ich jetzt nichts mehr daran ändern…aber ich will nicht, dass du mir hier vor die Hunde gehst!“
 

Es half nichts, vielleicht würde er mir zuhören, wenn ich ihm alles erklären würde „Zorro….bitte…ich habe das ernst gemeint, was ich vorhin zu dir gesagt habe! Ich hab dich lange nicht leiden können, aber was alles in den letzten Tagen passiert ist, hat mir gezeigt wer du wirklich bist, nämlich viel mehr, als ich mir immer eingestehen wollte. Als ich das erkannt habe, wollte ich unbedingt dass wir Freunde werden. Was daraus geworden ist…ist…das ich dich liebe! Es tut mir Leid…wenn du das nicht hören willst, dann werde ich dir versprechen auf der Stelle die Mannschaft zu verlassen, wenn du dir ein letztes Mal von mir helfen lässt! Ich werde das Team ver….“
 

Ich hätte noch Stunden so weitergeredet, versucht meinen geliebten Zorro zu überreden, doch da sah Zorro auf einmal auf, holte mit seiner letzten Kraft zum Sprung aus und warf sich auf mich. Er drückte mich mit seiner ganzen Kraft gegen den Boden. Ich spürte wie sein großer breiter Körper meinen gegen ihn schmalen unter sich festhielt. Mein Atem beschleunigte sich, wie ich ihn mit offenem Mund und großen Augen ansah, nicht wusste was er vorhatte.
 

„Kannst du nicht einfach einmal die Klappe halten, anstatt alles totschwätzen zu wollen?“

Auch wenn er mich anschrie, so war ich überglücklich seine Stimme zu hören. Ich war mir absolut sicher, jeden Moment einen harten Schlag ins Gesicht verpasst zu bekommen und es wäre gut so, Zorro hatte das verdient! Doch schien mein Herz endgültig seinen letzten Schlag getan zu haben, als es nicht seine harten Schläge….sondern weiche Lippen auf den meinen waren, die ich nicht brutal, sondern zärtlich auf den meinen Spüren konnte.
 

Er strich mit dem Daumen über meine Kieferpartie und meine Kehle entlang, seine Hüfte presste die meine unter ihm fest gegen den Boden. Er küsste mich langsam und mit Nachdruck und als ich erst mal über den lähmenden Schock hinweggekommen war und begriff, was da gerade geschah…war es einfach unglaublich. Die wenigen Male, die ich bis zu diesem Zeitpunkt je geküsst worden war, schienen bedeutungslos gegen diesen einen.
 

Nach einigen Sekunden löste Zorro sich von mir, setzte sich langsam neben mich und hielt sich seine schmerzenden Wunden.
 

„Sanji…“ war ich dankbar, dass er das Wort ergriff „….red` nicht so`nen Mist, ich will bestimmt nicht, dass du unser Team verlässt. Es war ein harter Tag, hab selbst erst mal nen Moment gebraucht um das alles zu verdauen. Glaub mir…ich weiß schon länger, dass du Saniko bist…“
 

„Was? Aber…warum hast du mich dann nicht zur Rede gestellt? Warum warst du so geschockt, als ich mir eben die Perücke vom Kopf gezogen habe? Warum hast du weiter gemacht? Hast du dann also am Ende mich verarscht?“ wurde ich tatsächlich wieder etwas vorlaut.
 

„Hör einfach zu, okay? Was meinst du wäre passiert, wenn Danto gesehen hätte, dass ich nur Müde gähne, wenn du grade vor uns so ne Show abziehen musst? Nachher hätte er uns beide gekillt!“
 

Er pausierte kurz, dass sprechen schien sehr anstrengend für ihn zu sein. Doch erfreut konnte ich feststellen, dass seine Gesichtszüge wieder weicher wurden und er sich bemühte, mich freundlich anzusehen
 

„Außerdem…wollte ich selbst nicht, dass diese Veränderung zwischen uns wieder verloren geht…deshalb hab ich dein Spiel weiter mitgespielt Ich geb` zu, dass es mir echt Spaß gemacht hat, dich in schwierige Situationen zu bringen. Denkst du ich hab nicht geblickt, wie nervös es dich gemacht hat, wenn ich dir den Hof gemacht habe? Alleine wie nervös du gestern auf dem Blütenfest warst, als ich meinen Arm um dich gelegt hab, so nen Spaß hatte ich seit langem nicht mehr! Aber eines muss ich zugehen…fand die Zeit mit dir echt schön.“
 

Als bräuchte er eine kurze Pause um die passenden Worte zu finden, führ er sich Gedankenversunken mit seiner Hand durch seine kurzen grünen Haare.
 

„Ich versteh selbst noch nicht so ganz, was sich genau zwischen uns verändert hat…aber ich glaub schon, dass es was Gutes ist…und das ich das nicht aufgeben möchte.“
 

„…Zorro…“ sah ich diesen starken schönen Mann voller Bewunderung an, während mein Lächeln seinen Weg auf meine Lippen wieder zurück fand. Ich konnte zwar nicht genau einschätzen, was das bedeutete, das er gerade gesagt hatte…aber es war etwas Gutes, das hatte er selbst zugegeben! Außerdem hatte er mich geküsst…und was das für ein Kuss gewesen war!
 

„Ich bin einfach nur froh, dass du mich nicht hasst.“ Sprach ich ganz ehrlich und offen zu ihm und er lächelte zurück, hob seine Hand, und wuschelte mir, so wie ich es liebte, durch meine Haare.
 

„Gut Blondi und jetzt hör auf mir blöde Fragen zu stellen, ich hab echt sau Schmerzen! Alles Weitere klären wir morgen, wenn unser Elch mich wieder zusammengeflickt hat, okay? Und ich würde jetzt morden für ne Mütze Schlaf! Aber vorher suchen wir dir noch was, wo du dir die Tussischminke aus dem Gesicht waschen kannst, hab keine Lust das auch noch den anderen erklären zu müssen! Außerdem sieht dein Gesicht ohne Schminke eh viel hübscher aus.“ Sprach er und schenkte mir sein „Alles wird gut“- Lächeln.
 

Inzwischen grinste ich wieder ohne Unterlass, als könnten meine Lippen nie wieder etwas anderes tun. Er hasste mich nicht! Nein, noch viel besser, er hatte mich geküsst und es war ein schönes Gefühl gewesen! Vielleicht…würde ja doch mehr aus uns werden.
 

„Okay, dann reden wir weiter, wenn es dir besser geht, abgemacht! Aber mach dich darauf gefasst, dass ich dir so viele Löscher in den Bauch fragen werde, dass deine jetzigen Verletzungen ein Witz dagegen sind!“
 

„Wenn es sein muss…zur Not schlaf` ich einfach ein…“
 

Mit diesen Worten, griff ich unter Zorros Schulter, stützte ihn mit meinem Körper und so gingen wir langsam zurück zu unserem Schiff, wo die anderen sicher schon auf uns warteten und sich Sorgen machten. Schließlich hatten sie keine Ahnung, wo wir beide nun schon seit Stunden abgeblieben waren…alle außer Robin…
 

Fortsetzung folgt…

10. Die lange ersehnte Aussprache

Es war eine harte Nacht gewesen. Wenn ich daran zurückdenke weiß ich gar nicht mehr was das schlimmste in den letzten 24 Stunden gewesen war: Der Schock über Zorros Entführung, der mir noch immer tief in den Knochen steckte, der Kampf gegen den irren Piratenkäpt`n Danto, der uns um ein Haar umgebracht hätte, dass ich mich vor der Liebe meines Lebens als Lügner outen musste, oder dass die Liebe meines Lebens im Anschluss statt mir den Hals umzudrehen kurz davor gestanden hätte mir seine Zunge in selbigen zu stecken...okay, letzteres war jetzt vielleicht eher Wunschdenken, aber ich war schon ganz schön fertig mit den Nerven!
 

Stressig ging es ebenfalls daraufhin weiter. Wie immer, wenn Zorro einen Kampf beschritten hatte, war es auch dieses Mal ein Wunder, dass er an seinem schweren Blutverlust nicht draufgegangen war, auch wenn es laut Chopper echt knapp gewesen sein muss.
 

Kaum waren wir am Schiff angekommen, hatte ich laut nach den anderen gerufen, dass sie mir halfen den schwer verletzten Zorro aufs Schiff zu holen. Wir schafften ihn alle schnell in seine Kabine, brachten ihm und Chopper alles was sie brauchten, wie Verbände, Nähzeug, saubere Handtücher und Wasser, bevor der kleine Elch die Türe verrammelte und uns allen verboten hatte ihn zu stören, während er sein bestes für unseren Krieger tat.
 

Gerade wollten Nami und Lysop beginnen mich auszuquetschen, wo wir her kamen oder was mit uns passiert war, da war es plötzlich mein gutherziger Käpt'n Ruffy gewesen, der überraschend hinter mir stand, seine Hand ganz ruhig auf meine Schulter legte und den anderen befahl mich in Ruhe zu lassen. Ich bin jetzt noch ganz erstaunt über sein unerwartetes Feingefühl, dass mein kindlicher Käpt'n in diesem Moment bewiesen hatte. Wobei wenn ich so darüber nachdachte, war es genau das, was meinen Käpt'n so besonders machte! Ruffy sagte, ich solle mich ein wenig ausruhen, morgen früh könnte ich ihnen immer noch Rede und Antwort stehen. So hatte ich mich, dank einer Beruhigungstablette von Dr. Chopper, endlich schlafen gelegt. Er hatte mir versichert, dass was auch passiert sein mag, er sein Bestes geben würde, damit Zorro bald wieder auf den Beinen sein würde. Mit diesem Versprechen im Hinterkopf sollte das wohl die erste Nacht seit Tagen werden, in der ich wirklich einmal durchschlafen konnte.
 

Einige Stunden später. Die Nacht war viel zu schnell vergangen, wunderbare Nacht voller erholsamen traumlosen Schlafes! Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass ich mittlerweile wieder in der Küche stand und meiner größten Leidenschaft nachging, die immer dafür sorgte, dass ich meine Gedanken, egal wie verworren sie gerade waren, wieder geordnet bekam: Ich kochte!

Mein Kopf grübelte wie wild darüber nach, was ich meinem Team gleich sagen sollte, wenn es jede Sekunde die Küche betreten würde.
 

„So ein Mist…was soll ich nur sagen, was ihm passiert ist? Oder was mich noch mehr interessieren würde, was wird Robin ihnen sagen? Ich nehme ja nicht an, dass uns irgendjemand fremdes geholfen hat, der sich zufällig auch lauter Hände wachsen lassen kann.“ Sprach ich gedankenversunken mit meinem eigenen Spiegelbild, dass ich in einem meiner polierten Kochtöpfe wiederfand.
 

„Hm, eigentlich wollte ich dich sprechen lassen und so tun, als wäre ich über deine Worte genauso überrascht wie die anderen.“ Hörte ich ein Kichern die Küchentüre hereinkommen.
 

„Robin?“ drehte ich mich erschrocken herum.
 

„Ich dachte es wäre besser, wenn wir uns noch kurz unter vier Augen unterhalten, bevor die anderen hereinspazieren, findest du nicht auch…Saniko?“
 

SIE WUSSTE ES? Wie peinlich war das denn? Die hübscheste Archäologin der Welt kannte mein größtes Geheimnis…naja…sagen wir mein zweitgrößtes, schließlich hatte sie ja nicht gesehen das Zorro und ich uns….oh scheiße oder doch?
 

„ÄH…gu…guten Morgen…Robinlein!!!“ stammelte ich nervös.
 

„Guten Morgen lieber Sanji!“ grinste sie unschuldig wie immer…ich glaube ich wollte gar nicht wissen, was in ihrem intelligenten Kopf alles so vor sich ging.

So setzte sie sich neben mir an den Küchentisch.
 

„Also Robin…du weißt ja schon, dass du das nicht an die große Glocke hängen musst, ja? Ich…ich bin kein perverser oder so, ich renn nicht aus Spaß in Frauenkleidern rum, dass weißt du ja?“
 

„Oh natürlich, dafür schien es dir neulich beim Fest aber großen Spaß gemacht zu haben…aber was sag ich da, ich nehme ja mal eher an, dass das an Zorro gelegen hat.“
 

Das war es! Das war der kleine Stein, der ein unheilvolles Chaos ins rollen bringen würde! Erschrocken über ihre Reaktion hätte ich mir fast auf die Zunge gebissen. Sosehr ich Robin auch mochte, aber im Moment hatte ich fast ein wenig Angst vor ihr!
 

„Äh…versteh mich nicht falsch Robin, ich mag dich sehr gerne und ich bin dir echt unheimlich dankbar, dass du uns gestern Abend geholfen hast aber erlaube mir die unhöfliche Frage…wie lange danach warst du noch in deinem Versteck, von dem aus du uns geholfen hast?“
 

„Naja, es freut mich, dass du verstanden hast, das ich es war die euch geholfen hat. Ich kann doch nicht zulassen dass euch beiden Turteltäubchen etwas passiert. Schließlich sind wir doch Freunde! Aber um zu deiner Frage zurückzukommen, ich war lange genug noch da um zu sehen, dass sich Zorro allen Anschein nach wieder mit dir vertragen hat…jedenfalls gehe ich davon aus…ach übrigens, küsst unser stummer Schwertmeister gut?“ grinste sie mich mit so einem dämonischen Lächeln an, dass mir das Blut in meinen Adern gefror.
 

Reflexartig kniete ich mich vor Robin, ergriff ihre Hand, legte meinen Kopf auf diese und begann sie so unglaublich peinlich mir das auch alles war, mit all meiner Scham, die ich gerade empfand, anzubetteln.
 

„Bitte Robin, dass darfst du auf gar keinen Fall und unter gar keinen Umständen, um nichts auf der Welt, nichts und niemandem, egal unter welchen Bedingungen erzählen!!!!“
 

„Aber nein, nicht doch!“ sprach sie freundlich weiter.

„Sanji setzt dich doch kurz zu mir.“ Bot sie mir den Platz neben sich an und ich kam ihrer Bitte nach.
 

„Keine Angst, ich verrate nichts. Ich fand dich wirklich unglaublich süß, wie ich dich zum ersten Mal in dieser Verkleidung gesehen habe. Aus welchen Gründen du das tust, muss ich doch gar nicht wissen, Hauptsache du bist Glücklich damit. Nicht das du denkst, du hättest einen Fehler gemacht, deine Kostümierung war wirklich sehr gut, dir muss ein Profi geholfen haben! Aber sagen wir mal…erst hatte ich über deine Augenbrauen nachgedacht, das hat mich aber noch nicht an Saniko zweifeln lassen, du bist ja bestimmt nicht der einzige Mensch auf der Welt, der so schöne geschwungene Augenbrauen hat…aber da hat dich leider etwas anderes bei mir verraten, dass mir dann doch klar gemacht hat, dass Saniko ein Mann sein muss!“
 

„Ja, aber was?“ gespannt lauschte ich Ihren Worten.
 

Geheimnisvoll deutete sie hinab auf meine Beine „Naja, du hast, als ich dich das erste Mal gesehen habe den kleinen Fehler gemacht deine Beine übereinander zu schlagen…“
 

„Ja und?“ verstand ich nicht was sie mir damit sagen wollte.
 

„Da ist leider dein Damenkimono etwas hoch gerutscht…und sagen wir mal so, so hübsch feminin dein Gesicht auch aussah an diesem Abend, aber die Beine hast du dir leider nicht rasiert. Aber keine Sorge, den anderen ist es nicht aufgefallen.“
 

Buff viel mir der Mund auf „WAS? Und daran hast du mich erkannt?“
 

„Unter anderem…glaub mir Sanji, ich verstecke mich vor der Marine, seit meiner frühesten Kindheit, wenn ich etwas kann, dann ist das spionieren und Geheimnisse aufdecken.“ Sprach sie so unschuldig, als hätten wir uns gerade über das Wetter unterhalten.
 

Mit einer Gänsehaut auf den Schultern erinnerte ich mich daran, vor kurzem mit Izumo ein ähnliches Gespräch geführt zu haben, das ich nun mal männlich wie ich in Wirklichkeit war, zu behaarte Beine für eine Frau habe. Im Anschluss war mir Izumo fast eine ganze Stunde lang mit heißen und mega-schmerzvoll aussehenden Wachsstreifen hinterhergelaufen! Ich hätte den anderen am liebsten dafür aus dem Fenster gekickt! Aber das konnte ich nicht, auch wenn Izumo keine echte Frau war, so sah er doch trotzdem so niedlich in seiner Verkleidung aus! Aber irgendwas sagte mir, dass wir diese Wachsdiskussion nicht das letzte Mal geführt hatten!
 

„Robin, bitte versteh das nicht falsch, ich sage so was eigentlich nicht zu so zauberhaften Damen wie dir aber...du bist echt gruselig!“
 

Zum Weiterreden kamen wir leider nicht, da sprang auch schon die Küchentüre vor uns auf und der Rest meines Teams kam in die Küche. Einen kurzen Moment schaute ich ob Zorro auch dabei war, aber natürlich nicht, er würde sicher seine Kajüte noch eine ganze Weile nicht verlassen können…hoffentlich ging es ihm gut!
 

Leider verschwand das mulmige Gefühl in meinem Magen nicht, wie meine Freunde stumm den Raum betraten und sich wortlos um mich herum an den Tisch setzten…Lysop hatte sogar einen Block und etwas zu schreiben mitgebracht…wo waren wir denn hier? Befand ich mich in einer Gerichtsverhandlung oder was?

Da sich nun auch endlich Chopper zu uns gesetzt hatte, gehörte zuerst ihm meine ganze Aufmerksamkeit „Chopper! Sag, wie geht es Zorro? Ist er schwer verletzt?“
 

Ich hörte den kleinen Elch schwer Atmen „Manche seiner Verletzungen sind tief und Zorro hat viel Blut verloren. Außerdem hat er eine leichte Gehirnerschütterung…es ist echt beängstigend, als hätte ihn ein großer schwerer Stein am Kopf getroffen.“
 

Ich spürte deutlich wie bei dem Wort Stein sich meine Innereien zusammenzogen! Wenn ich diesen Fiesling von einem Käpt'n noch einmal sehen würde und dieses Mal mich vor niemandem verstecken musste, dann würde ich ihm so fest in den Arsch treten, dass ihm im Anschluss die Teufelsfrucht wieder hochkommen würde!
 

„Ja und…aber hat er irgendwelche bleibenden Schäden?“
 

„Nein, er wird es überleben! Ich habe ja schon einige schlimme Verletzungen an Zorro gesehen, aber einige sind dabei, die mich wirklich überlegen lassen, was mit ihm angestellt wurde.“
 

„Was meinst du damit?“ fragte ich nervös, wobei ich genau wusste, dass ich die Antwort gar nicht hören wollte.
 

„Naja…er hat viele Wunden, die ich mit Salben und Verbändern behandeln konnte, dann ein paar größere, die ich nähen konnte, die Gehirnerschütterung habe ich ja schon erwähnt. Jede Menge blaue Flecke und…er wollte mir nichts dazu sagen, aber er hat eine Verbrennung am rechten Oberarm, die mir echt ein Rätsel aufgibt…“
 

„Was? Wieso? Was für eine Verbrennung?“ Oh nein! Natürlich hatte ich mich auch schon gefragt, was mit Zorro in der Zeit passiert war, in der er mit Käpt’n Dantos Mannschaft alleine war, aber mit so viel Grausamkeit hatte ich nicht gerechnet!
 

„Auf seinem rechten Oberarm ist etwas, in seine Haut gebrannt…es sieht aus, als hätte ihm jemand ein Branding verpasst…und es sieht aus wie der Buchstabe „D“.“
 

„WAS?“ wütend sprang ich auf, dass meine Freunde, die bisher nur zugehört hatten, erschrocken zurückwischen.
 

„Dieser Schweinehund! Wenn ich den in die Finger bekomme!“ sprudelte es vor Wut aus mir heraus! Wie konnte er nur Zorros schöne Haut so verunstalten! Zorro musste irre Schmerzen gehabt haben! Ob das die Rache dafür war, dass Danto auf der Gefängnisinsel dieses Teufelsbranding bekommen hatte? Neben mir konnte ich sehen, dass sogar Robin erschrocken aussah.
 

„Wer war das? Den machen wir fertig! Niemand geht so mit meiner Mannschaft um!!!“ sprach Ruffy und bekam ebenfalls vor Zorn einen hochroten Kopf.
 

„Das war Käpt'n Danto! Und genau das soll auch das D bedeuten…er hat ihn gebrandmarkt! Dieses hinterhältige Miststück!“ Ich würde ihnen eh erzählen müssen, was passiert war.
 

„Das ist ja Grausam! Der Arme! Wer war dieser Käpt'n? Was ist euch gestern passiert?“ fragte mich nun Nami und Lysop begann mitzuschreiben. Na schön, jetzt musste ich mir einfallen lassen, wie ich meinen Freunden alles erzählte und die pikanten Stellen dabei gekonnt umgehen würde.
 

„Also es war so…“ wollte ich gerade beginnen, da schnitt Robin mir das Wort ab.
 

„Sanji und ich waren eigentlich nur auf den Weg etwas einkaufen und wollte mal kurz auf dem Festgelände vorbeischauen, ob Zorro noch irgendwo rumlungerte. Schließlich könnte er ja auch in einer Bar eingeschlafen sein und deshalb die Nacht nicht zurück auf unser Schiff gekommen sein. Als wir ihn nirgendwo gefunden hatten, haben wir uns Sorgen gemacht und weiter gesucht. Gegen Abend haben wir ihn dann in einem Lagerhaus gefunden, wo ihn ein paar Piraten gefesselt und gequält haben. Er hängt doch seit wir auf dieser Insel sind tagsüber immer mit der Wache rum. Er fühlt sich anscheinend Wohl im Dojo und hilft ihnen manchmal. Ich glaube, wenn ich Zorro richtig verstanden habe, dann hat er den Kriegern aus dem Dojo geholfen diesen Käpt'n Danto gefangen zu nehmen, als er vor einigen Tagen seiner neuen Freundin Saniko etwas antun wollte. Das hat er dir doch auch erzählt Sanji, richtig?“
 

Staunend sah ich Robin an, wie ihr so schnell so eine logische Lüge eingefallen war…ich würde diese mysteriöse Schönheit wirklich niemals als Feindin haben wollen. Schnell kam ich wieder zu mir und nickte zustimmend.
 

„Ja genau! Das hat Zorro gesagt. Dieser Pirat ist wohl wegen Zorros Aktion ins Gefängnis gekommen und wollte sich jetzt rächen.“
 

„Aha, interessant!“ hörte ich Lysop sagen, der immer noch eifrig mitschrieb „Und was ist dann passiert? Habt ihr ihn geschnappt?“
 

„Nein Lysop.“ Sah ich frustriert auf seine Schreibfeder „Haben wir nicht, er muss sich irgendwo verstecken.“
 

„Dann suchen wir ihn und machen ihn fertig!“ meinte Ruffy wieder impulsiv.
 

„Das geht nicht, wir sind auch Piraten! Auf dieser Insel kommt doch jeder der Ärger macht sofort in den Knast.“ Warf Nami sehr vernünftig ein.
 

„Ich denke auch dass wir erst abwarten sollten, ob er sich wieder zeigt. Außerdem werde ich mich mal ein bisschen nach ihm umhören, Käpt'n Danto…der Name sagt mir irgendwas, vielleicht hat er ja auch ein Kopfgeld.“ Sprach Robin weiter.
 

„Ja, das ist eine gute Idee!“ stimmte Ruffy ihr zu „Und bis dahin? Was machen wir jetzt?“
 

Wieder war es die erwachsene Frau, die weiter sprach „Oh ich bin mir sicher, dass Sanji auf unseren Schwertkämpfer aufpassen wird. Es wäre sicherer, wenn du ihn in nächster Zeit nicht aus den Augen lässt und immer schön bei ihm bleibst. Schließlich scheint dieser gemeine Pirat es ja nur auf Zorro abgesehen zu haben. Oder Ruffy? Sanji sollte solange wir hier sind nicht mehr von seiner Seite weichen!“
 

Obwohl alles momentan sehr schwierig zu sein schien, musste ich schmunzeln, Robin war wirklich ein ausgekochtes Schlitzohr! Jetzt hatte sie mir auch noch einen Freifahrschein besorgt, wie sich keiner wundern würde, wenn ich mit meiner geliebten Moosbirne noch ein bisschen mehr aufeinander hängen würde als sonst schon. Ich konnte nicht anders, als unter dem Tisch nach Ihrer Hand zu greifen, sie einen kurzen Moment zu halten und sie Dankbar anzulächeln.
 

„Hm, wahrscheinlich hast du Recht. In Ordnung so machen wir es! Robin, du versuchst etwas über diesen Fiesling herauszufinden, Sanji du passt auf Zorro auf und sobald wir irgendwas von dem gemeinen Kerl hören, mach ich ihn platt wie ein Spiegelei!“
 

Wir nickten Ruffy zu, unser Käpt'n hatte gesprochen!
 

„Oh Sanji, am besten fängst du gleich damit an!“ kam der kleine Chopper zu mir gehoppelt und drückte mir seinen Arztkoffer in die Hand.
 

„Was meinst du damit? Was soll ich tun Chopper?“
 

„Ich wollte Zorro einen neuen Verband umlegen, da hat er mich nach dir gefragt und meinte, ob du das auch machen könntest. Er hätte noch einiges mit dir zu besprechen. Oh und am besten nimmst du noch was zu essen mit, schließlich muss Zorro ja wieder zu Kräften kommen.“
 

Zorro wollte mit mir sprechen? Ja, das hatten wir für heute ausgemacht, aber ich dachte, dass es ihm zu schlecht gehen würde. Na gut, dann kam wohl jetzt der Moment der Wahrheit.
 

„Okay, dann mache ich das. Ich werde ihm nur schnell etwas kochen!“

Mit diesen Worten löste sich die Runde auf und ich stellte mich wieder an den Herd, um meinem verletzten Säbelrassler etwas zu zaubern, dass er schon bald wieder zu Kräften kommen würde.
 

Ich hatte mich beeilt, da ich es kaum erwarten konnte endlich Zorro zu sehen. Die Frage wie es ihm ging brannte in mir vor Sorge, doch auch das war nur eine von mindestens tausend Fragen, die ich mir zurechtgelegt hatte. So hielt ich in meiner rechten den Verbandskoffer von Chopper und in meiner linken ein Tablett mit gefüllten Reisbällchen für meinen Retter. Ich stand vor der Türe seiner Kabine…spürte deutlich wie mein Herz schneller zu schlagen begann, nervös meine Hände schwitzig wurden. Das ist doch albern! Sprach ich zu mir selbst. Zorro weiß doch schon, was ich für ihn empfinde und er hat mich nicht zurückgewiesen…warum bin ich denn dann so aufgeregt? Vielleicht gerade deshalb? Weil ich die neue Situation zwischen uns noch nicht verstand? Es gab nur eine Möglichkeit Licht ins Dunkel zu bringen, so stellte ich kurz den Koffer ab und öffnete die Türe.
 

Vorsichtig ging ich hinein, wollte Zorro nicht wecken. Leise schloss ich die Türe hinter mir und drehte mich langsam in Richtung Bett, auf dem mein schöner Krieger lag und tief und fest zu schlafen schien. Ich setzte das Tablett und die Verbände auf einen kleinen Tisch neben dem Bett ab und setzte mich selbst auf einen kleinen Hocher daneben, dass ich direkt neben Zorros Kopf, der weich auf ein Kissen gebettet war, saß.
 

Langsam ließ ich meinen Blick über diesen starken Mann wandern, musterte wie er dort lag, ab seiner Hüfte abwärts mit einer Decke zugedeckt, darüber sein nackter Oberkörper, mit zisch Verbändern umwickelt. Er trug ein paar Rollen Verband um seine Brust, um seine beiden Oberarme und auch einen wie ein Stirnband um seinen Kopf gewickelt.
 

„Mein armer Zorro…es tut mir so leid!“
 

Bei diesem Anblick bildete sich ein schwerer Klos in meinem Hals, was mein starker Freund alles wegen mir durchmachen musste…das würde ich nie wieder gutmachen können! Vorsichtig erhob ich meine Hand, strich ihm ein paar seiner grünen Haarsträhnen von der Stirn, die ihm wirr in den Augen hingen. Ein zartes Schmunzeln legte sich auf meine Lippen, ich musste ihm unbedingt mal die Haare schneiden, sonst würde meine geliebte Moosbirne in ein paar Wochen aussehen wie ein Hippie. Wie von selbst wanderte meine Hand tiefer, strich vorsichtig über seine Wange…er hatte so schöne dunkle Haut…wie hatte ich solange meine Augen verschließen können, so lange nicht sehen, was für ein wunderbarer Mensch die ganze Zeit an meiner Seite gekämpft hatte? Auf mich aufgepasst hatte, ebenso wie ich auf ihn. Meine Hand strich weiter, strich seinen Hals entlang. Es war wirklich erstaunlich, dass bereits hier seine Muskeln begannen, in diese starken beschützenden Schultern übergingen. Ich war wie in Trance, nur Augen für meinen Retter, der hier lag und für mich auf einmal gar nicht mehr so unerreichbar wirkte, wie noch vor einigen Tagen. Ich hatte solche Angst um ihn gehabt, ich hatte immer noch Angst, dass er vielleicht eine bleibende Verletzung haben würde wegen mir oder dass er sich alles noch mal anders überlegen würde wenn er Aufwachte. Vielleicht war ihm gestern ja noch gar nicht bewusst gewesen, wie peinlich oder unnormal es von mir war ihm zu sagen, dass ich ihn liebte…
 

Gerade war meine Hand zu seiner festen Halsbeuge gewandert, da öffneten sich langsam Zorros Augen, zwinkerten verschlafen, blickten müde in meine Richtung, bis er mich zu erkennen schien.
 

„Sanji?“ fragte er mich mit schwacher Stimme „Hey…was grabbelst du da an mir rum? Tu mir den Gefallen, wenn du mich betatschst würde ich gerne wach sein…sonst bekomm ich ja gar nichts mit.“ Grinste er mich frech mit seinen strahlenden dunklen Augen an.
 

„Zorro!!!“ ich war so froh, ich war ja so unglaublich dankbar! Es ging ihm gut! Ich war so über alle Maße erleichtert, das er nicht böse mit mir war, dass ich von meinem Stuhl sprang und meinem geliebten Freund um den Hals viel!
 

„Danke!“ war das einzige was ich sagen konnte, ich wollte ihn einfach nur festhalten, damit er nicht wieder verschwinden würde.
 

„Wofür? Das ich dich grade ziemlich billig angemacht habe?“
 

„Nein du Trottel! Das es dir gut geht!“ sprudelte es aus mir heraus. Ich konnte Zorros

Herz gegen meine Brust schlagen spüren, als auch er seine Arme um mich legte, mich beschützend an sich drückte. In diesem Moment war ich einfach nur Glücklich, wie trotz allem was zwischen uns passiert war die Welt gerade absolut in Ordnung schien.
 

„Hey, ist ja alles gut! Was hast du denn gedacht? Mich haut nichts um, schon vergessen? Das einzige was mich fertig macht, ist zu sehen, dass dir was passieren würde! Wenn Danto dich wirklich angepackt hätte, dann könnte er jetzt seine Zähne auf dem Meeresgrund suchen gehen!“
 

Diese Worte gingen mir durch Mark und Bein…noch immer war ich mir nicht ganz sicher ob er das freundschaftlich zu mir sprach, da erinnerte ich mich wieder an den Kuss…und mir wurde schlagartig klar, wie ich hier an dem anderen klebte.
 

„ÄH!!! Freut mich das es dir wieder gut geht!“ sprach ich nervös, als ich mich von Zorro löste und mit hochrotem Kopf wieder kerzengerade auf meinen Stuhl setzte, mit dem Blick ganz brav auf meine Hände, die ebenfalls ganz brav auf meinem Schoß lagen.
 

Ein wenig beschämt stellte ich fest, wie Zorro die Situation zu belustigen schien, da er laut zu lachen begann.
 

„WAS IST DARAN SO LUSTIG?“ pöbelte ich ihn verlegen an.
 

„Du bist echt süß Sanji, echt jetzt, das wollte ich dir schon lange sagen.“ Sah er mich an, mit einem Blick, der so viel Wärme ausstrahlte, dass ich am liebsten einfach geschmolzen wäre, wie ein Teenie der gerade vor seinem absoluten Idol stand!
 

Ich fing an zu verstehen, dass sich unsere Welt verändert hatte…trotzdem traute ich mich noch nicht auf das was Zorro sagte einzugehen, vielleicht wollte er sich auch nur an mir rächen, weil ich ihn mit Saniko so lange an der Nase herumgeführt hatte.
 

„Jaja wie auch immer…Chopper sagte ich soll deine Verbände wechseln…außerdem hast du mir etwas für heute versprochen.“
 

„Jepp, du wolltest mir Fragen stellen und ich wollte dabei Pennen.“
 

„Nein das wirst du nicht!“ konnte Zorro nicht aufhören mich so blöd anzugrinsen? Er kam sich gerade wohl ziemlich schlau vor!
 

„Okay, ich zieh dich doch nur auf.“ Langsam richtete der Krieger sich auf, verzog dabei jedoch seine Miene, dass man deutlich erkennen konnte, welche Schmerzen er hatte.
 

„Nicht doch! Dafür ist es noch zu früh!“ wollte ich ihn aufhalten.
 

„Wie willst du mir denn sonst den Verband wechseln? Los mach schon, du tust mir nicht weh.“
 

So breitete er seine Arme aus und ich begann die alten Bandagen zu lösen….sah die Verletzungen, Schnitte und blauen Flecke, von denen unser kleiner Arzt gesprochen hatte.
 

„Großer Gott…“ sprach ich aus Reflex, als mir das ganze Ausmaß seiner Wunden bewusst wurde.
 

„Schon gut, ich weiß, dass ich ein hübsches Kerlchen bin!“
 

„DAS MEINE ICH NICHT!“ brachte der andere mich wieder auf die Palme, noch immer total buff darüber, wie Vorlaut Zorro auf einmal war.
 

„Das sieht echt schlimm aus…es tut mir so leid Zorro…das wollte ich nicht…ich war so ein Feigling! Das wollte ich nicht mit Saniko bewirken…das musst du mir glauben.“
 

Ich sah wie Zorro neben mich griff, eine Verbandsrolle nahm und mir diese in meine Hand drückte.
 

„Ist schon gut Blondi, das weiß ich. Bin nicht böse und auch nicht blöd, wie du immer sagst. Außerdem prallt das auch nicht immer so einfach an mir ab, wie du vielleicht denkst. Nur weil ich nich` so viel rede wie du, heißt das nicht, dass ich nicht denke, okay? Sorry, aber das wollte ich dir mal gesagt haben. Wärst du nicht vom ersten Tag an so abweisend und arrogant mir gegenüber gewesen, dann hätten wir das hier schon längst haben können…und jetzt stell mir deine Fragen.“
 

Mit großen Augen starte ich den andern an. Mir war nie bewusst gewesen, wie erwachsen Zorro war…wie ich mir auf einmal wie ein kleines Kind gegen ihn vorkam. Ich wusste, dass es meine Schuld war, dass ich mich für den heißesten Feger auf den Weltmeeren gehalten hatte und Zorro so als Sinnbild allem was für das Wort „Männlichkeit“ stand, als Bedrohung angesehen hatte. Ich wusste welche Frage es war, die mir am meisten auf der Seele brannte, nämlich was das für eine Beziehung war, von der er zwischen uns beiden sprach…aber diese Frage traute ich mich nicht zu stellen. Deshalb setzte ich mich auf das Kopfkissen hinter Zorro und begann seinen Brustkorb mit dem neuen frischen Verband zu umwickeln.
 

„Ich würde gerne wissen, seit wann du weißt, dass ich Saniko bin und wie ich mich verraten habe.“ Vorsichtig griff ich mit meinen Armen um den anderen herum, tat so als wäre ich mehr mit dem wickeln beschäftigt, als das ich darauf brannte, seine Antworten zu hören.
 

„Fast von Anfang an. Glaubst du echt ich würde einfach so `ner fremden Frau auf der Straße meine halbe Lebensgeschichte erzählen? Mir fällt es schon schwer dir hier so viele Wörter rauszuhauen. Finde reden wird überbewertet, aber wie auch immer. Auch wenn du echt hübsch warst als Saniko, wie du da plötzlich vor mir standst, kam es mir komisch vor, warum eine Fremde sich so vor mir so erschrecken sollte, wie du es getan hast. Dann habe ich deine Augenbrauen gesehen und deinen Einkaufskorb in dem eine Packung von den Zigaretten steckte, die du immer qualmst. Doch sicher konnte ich mir immer noch nicht sein. Deshalb bin ich mit dir spazieren gegangen, vielleicht würde mir ja sonst noch was auffallen. Irgendwie hast du mich dazu gebracht das es mir Spaß machte, mit dir zu reden. Ich wollte immer öfter mit dir zusammen sein…wollte das du mehr über mich weißt und ich wollte dich wieder sehen, egal ob du Sanji oder Saniko warst. Irgendwie hat mir die Zeit mit dir gut getan, wusste nur noch nicht warum. Dann kam da dieser Schweinehund Danto, der dich an der Wange verletzt hatte…glaubst du wirklich mir ist nicht aufgefallen, dass du dieselbe Verletzung im Gesicht hattest am nächsten Tag? Oder das du auf einmal viel netter zu mir warst? Außerdem hast du als Koch und als Frau etwas zu mir gesagt, dass mir endgültig klar machte, dass du es bist! Du hast in beiden Formen zu mir gesagt, dass ich nicht immer nur an mich denken und den Menschen in meinem Umfeld so Egoistisch gegenüber sein dürfte. Ich kenn dich so lange Sanji, ich mach mir schon solange nen Kopf um dich…sorry Blondi, aber die Maskerade hast du durch so viele Kleinigkeiten verraten. Seit dem Tag, an dem du mir den Kimono ausgesucht hast, war mir 100%ig klar, dass du es bist!“
 

Zorros Worte waren für mich unbegreiflich, doch sie führten für mich unweigerlich zur nächsten Frage „Und warum hast du dann weiter gemacht? Du hättest es schon früher beenden können!“
 

„Das wollte ich aber nicht….“ Ich war gerade mit Zorros neuem Kopfverband fertig geworden, es fehlten nur noch die Oberarme, da packten der starke Mann mich, zog mich zu sich, hob mich trotz seiner Verletzungen mit Leichtigkeit hoch und setzte mich auf dem Bett auf seinen Schoß. Kurz wunderte ich mich über seine Kraft, jedoch wurde mir schnell klar, dass jemand, der jeden Tag 500-Kilo schwere Gewichte stemmte, mich nur als Fliegengewicht ansehen würde. Noch bevor ich wirklich realisierte, was er da tat, griff er nach meinen Handgelenken, hielt sie fest und sah mir dabei tief in meine Augen
 

„Du bist echt niedlich, wenn du so auf der Leitung stehst.“
 

Erschrocken konnte ich deutlich spüren, wie mir von neuem das Gesicht in einen satten tomatenrot anlief. Ich versuchte meine Beine anzuheben, weil es mir unangenehm war auf Zorros Schoß zu sitzen...zu mindestens redete ich mir das ein.
 

„Wieso? Kannst du nicht einfach mal Klartext reden?“
 

„Nein, noch nicht.“ Sprach er geheimnisvoll, bevor er zum vorherigen Thema zurückkam „Auch für mich hat sich etwas verändert in der Zeit, die ich mit dir verbracht habe, egal ob du einen Frauenfummel dabei anhattest oder nicht…vorher wollte ich nur deinen Respekt…dann war ich zufrieden mit deiner Freundschaft…nun möchte ich etwas ganz anderes…“
 

Mein Herz schlug so laut, dass ich Angst hatte Zorros Worte nicht mehr hören zu können, wie ich hier auf seinem Schoß saß, er mich festhielt, sein Blick meine Augen fixierte, als wäre er ein Raubtier auf der Pirsch. Er bewegte sein Gesicht auf mich zu, ich war mir sicher, dass er mich küssen wollte. Ich hörte auf zu atmen. Gerade als seine Lippen die meinen Berühren wollten, hielt er inne, atmete tief ein und begann zu flüstern „Du riechst nach dem weiten blauen mehr Meer Blondi….es ist so…“ seine Lippen waren ganz nah an den meinigen, mit jedem Wort konnte ich das Vibrieren seiner Stimme fühlen und die Wärme seines Atems –er roch nach schwerem männlichen Moschus. Ich saß nur erstarrt da, spürte deutlich wie sich die Hitze in meinem Körper sammelte, absolut verwirrt darüber, wie ich in seinen Händen zu wachs zu werden schien. Ich hätte auch einfach aufstehen und gehen können…aber mein Körper und mein Herz erlaubte es mir nicht. Er flüsterte weiter
 

„Ich nehme nichts von dir Sanji, wenn du mich willst, dann wirst du derjenige sein, der mich küsst…das wird meine Wiedergutmachung sein!“ so ließ er meine Hände wieder los, grinste mich nur mit einem Blick an, der meine Beine zittrig werden ließ…er wusste genau, welche Wirkung er auf mich hatte…und ich wusste genau, dass mir das noch zum Verhängnis werden würde!
 

So verzog ich nur beleidigt das Gesicht und verschränkte die Arme vor der Brust

„Du bist so ein Arsch! Ich wusste gar nicht was du für ein Macho bist! Auf mich kannst du lange…“ gerade wollte ich mich wieder in Rage reden, da erblickte ich zum ersten Mal das Brandzeichen auf seinem Arm und vor lauter Schreck vergas ich alles, was ich ihm zuvor an den Kopf werfen wollte.
 

„Zorro! Aber…das ist ja furchtbar!“ es war noch schlimmer, als ich es mir vorgestellt hatte. Vorsichtig griff ich nach dem Oberarm des anderen, fühlte leicht mit meinem Zeigefinger über das deutlich hervorgehobene „D“. Der Anblick war einfach schrecklich, ich würde mich zu Tode schämen, wenn jemand an mir so ein Symbol der Demütigung entdecken würde…was er dabei für Schmerzen gehabt haben musste ganz zu schweigen! Mir wurde schwindelig, je genauer ich mir diese Wunde ansah, schon bei Tieren fand ich diese Vorgehensweise einfach Barbarisch…aber dann an einem Menschen…an meinem Zorro?
 

„Kann…kann man da irgendwas machen? Hat Chopper gesagt, dass es die Haut wieder ganz normale wird?“
 

Ruhig schüttelte Zorro den Kopf „Nein, es wird abheilen und wieder normale glatte Haut werden, aber das scheiß D wird wohl stehen bleiben.“
 

Dieses Urteil traf mich wie ein Schlag ins Gesicht, so würde ich jeden Tag, wenn ich den anderen ansah ebenfalls daran erinnert, was ihm wegen mir zugestoßen war „Was haben sie dir nur angetan?“ wollte ich nun unbedingt wissen.
 

„Sanji, es is`okay, echt! Quäl dich nicht selbst so, wenn ich dir dafür keine Reinhauen will, dann akzeptier das einfach! Es war ein Opfer, dass ich zu zahlen bereit war.“
 

„Ein Opfer? Und wofür?“ platzte es wütend aus mir heraus! Ja ich war wütend, unglaublich wütend auf mich selbst! Was war das für ein Quatsch? Was war so ein Opfer wert?
 

„Bist du wirklich so blöd? Dafür das du gesagt hast, dass du mich liebst!“ stieß er mir voller Überzeugung gegen den Kopf.
 

Mein Herzschlag schien für einige Takte auszusetzen, als die Worte des anderen in meinem Gehör mindestens 4-5 mal Revue passierten. Das Blut jagte durch meine Adern, als für mich alles außer der Mann, auf dessen Schoß ich immer noch saß, unwichtig zu werden schien, sogar meine eigene Scham und meine eigenen Vorurteile. Ich merkte deutlich wie meine Beine weich wurden. Würde ich nicht sitzen, dann wären sie mir sicherlich eingesackt. Ich konnte es immer noch nicht fassen…waren ihm diese drei kleinen Worte von mir wirklich von so großem Wert, dass er dieses peinliche Symbol seiner Niederlage auf seinem Arm dafür gerne in Kauf genommen hatte? Ich weiß es war falsch das ich so dachte, aber…machte mich das unendlich Glücklich…ich wagte es nicht auszusprechen, aber…falls das tatsächlich einer war, dann war das der schönste Liebesbeweis, den ich je erfahren durfte.
 

„Das…hat dir wirklich so viel bedeutet? Du lachst mich nicht aus dafür? Das ich…einen Mann liebe? Das ich dich liebe?“
 

Wieder war da dieser herzliche Blick des anderen, der aus zwei starken dunklen Smaragden zu mir sprach, mein Herz und meine Seele berührte.
 

„Nein Sanji…das hat noch nie ein Mensch zuvor zu mir gesagt. Nicht dass es mir etwas ausgemacht hätte, ich hab da eigentlich bisher nie großen Wert drauf gelegt…bis ich dich getroffen habe…das du das zu mir gesagt hast, das hat mich echt beeindruckt und glücklich gemacht…und letzteres tut es immer noch…“
 

Es war unglaublich, dass das hier gerade wirklich passierte, dass der unnahbare Lorenor Zorro für mich so…fassbar wurde…dass er sich mir als Sanji so öffnete…mir offen und ehrlich sagte, dass er glücklich darüber war, dass ich ihn liebte. Diese Tatsache, die für mich bis gestern noch unmöglich erschien, schien mich innerlich auf Wolke 7 schweben zu lassen. Wie von selbst erhoben sich meine Arme, als ich genau spürte, wie es nun Zorro war, dessen Atem zittrig wurde....er schien nun ebenso unsicher zu sein, wie ich reagieren würde. Als wollte ich den grünhaarigen an mein Herz binden, schloss ich meine Arme sanft um Zorros Hals, zog vorsichtig den verletzten Kopf des Kriegers noch ein kleines bisschen näher zu mir heran.
 

„…na gut…ich werde das alles wieder gutmachen, mein geliebter Retter, lass mir nur etwas Zeit damit. Aber vielleicht willst du das hier schon mal als eine kleine Anzahlung akzeptieren…dann nehme ich mir jetzt meinen ersten Kuss, wie du es wolltest…“
 

Dies waren meine letzten Worte, bevor ich all meinen Mut zusammen nahm und meine Lippen erlösend auf die seinen sinken ließ, ich mir diesen kurzen Moment gönnte, mich das erste Mal aus eigenem Antrieb meinen Gefühlen für Zorro hingab. Diese weichen männlichen Lippen, nach denen ich mich so lange gesehnt hatte, diese Lippen, welche dem Mann gehörten, an den ich für immer mein Herz verloren hatte.
 

Vorsichtig zog ich meinen Kopf wieder zurück, so schwer es mir auch fiel, löste meinen Mund von dem seinigen und ich konnte ein seufzen des Wiederspruches von Zorro hören.
 

„Hm…also…ich könnte mir davon noch ein paar mehr gefallen lassen?“ zwinkerte der grünhaarige mir lasziv zu was mich ebenfalls zum Lachen brachte.
 

„Lieber nicht, ich glaube das steigt dir ganz schön zu Kopf…wenn ich gewusst hätte, dass du dich nach einem Kuss von mir von einem Frosch in einen Casanova verwandelst, dann hätte ich es lieber sein lassen.“ Stichelte ich ein wenig mit.
 

„Jetzt schon? Hab ich das kleine Prinzesschen etwa verärgert? Dabei lern ich diese neue Seite an mir doch gerade erst kennen. Oh ja es wird mir gefallen der Mann von uns beiden zu sein….Saniko….“ sah er zu mir, als hätte er mir gerade bei einem Kartenspiel den schwarzen Peter zugespielt.
 

„WAS SOLL DAS DENN HEIßEN???“ Moment…ich beschloss ausnahmsweise erst kurz nachzudenken und dann zu meckern…dachte über seine Worte nach, bevor sich mir aufgeregt der Magen zusammen zog…das sollte doch nicht etwa heißen das…das…er und ich…
 

Wieder lies Zorro vor mir einen tiefen Seufzer hören „Du Blickst aber auch gar nichts, oder? Sanji, sag hast du noch den Ohrring von mir, den Danto mir für deinen Drohbrief abgenommen hat?“
 

Ich verstand langsam gar nichts mehr, was wollte er denn jetzt damit? Aber ja, ich hatte ihn, trug ihn sogar bei mir. Vorsichtig zog ich ihn aus meiner Hosentasche und hielt das kleine goldene Schmuckstück dem anderen vor die Nase
 

„Ja hier…was willst du denn jetzt damit?“
 

Wie es Zorro seine Art war, redete er nicht, sondern nahm den Ohrring wieder an sich. „Gut…du hast doch sicher auch irgendwann in deinem Leben mal Ohrlöscher gestochen bekommen oder?“
 

„Äh…ja, aber keine Ahnung ob die noch da sind. In meiner rebellischen Zeit bei Jeff hab ich mir selbst welche gestochen, aber…“ meine Worte stockten in meinem Hals, als Zorro mir die Haare auf meiner linken bedeckten Seite mit seiner Hand zur Seite schob, den Ohrring nahm und ihn mir an meinem Ohr festklippte. Im Anschluss ließ er meine Haare wieder los, die wie immer an die gewohnte Stelle über meinem Auge zurückfielen.
 

„Er soll jetzt dir gehören, dich an mich erinnern und sagen, dass ich auch bei dir bin, wenn ich mal nicht da sein kann. Dachte auf der Seite können andere ihn nicht direkt sehen, weil deine Haare so dicht wachsen. Aber so haben wir beide immer etwas, das uns verbindet.“
 

„Zorro…“ gerührt tastete meine Hand nach oben, spielte mit dem Schmuckstück an meinem Ohr. Auf eine bizarre Art und weiße war das wirklich unheimlich romantisch! Verliebt spürte ich, wie viele kleine Schmetterlinge in meinem Magen zu flattern begannen. Nun war es soweit und ich faste den Mut ihm auch meine letzte Frage zu stellen, bevor dieser wunderschöne Moment wieder zu Ende sein würde und ich mich von ihm trennen müsste, um wieder meiner Arbeit in der Küche nachzugehen.
 

„…sag…was bedeutet das? Heißt das…vielleicht…das du mich…auch lieb…“ noch bevor ich zu Ende sprechen konnte, legte mir Zorro behutsam seinen Zeigefinger auf die Lippen, stoppte meine Worte somit.
 

„Nicht jetzt Blondi…ich finde wir sollten lieber Morgen darüber reden, wenn ich nicht mehr wie eine bandagierte Mumie im Bett liege. Ich schlage vor morgen Abend, nur du und ich, wir gehen tanzen! Und ich will dich in deinem blauen Seidenkimono sehen, den du dir vor ein paar Tagen gekauft hast…siehst bestimmt hübsch darin aus.“
 

„Aber…wenn die anderen uns sehen?“ der Gedanke gefiel mir, aber war ich ein wenig skeptisch.
 

„Lass das mal meine Sorge sein.“ Meinte der grünhaarige selbstsicher.
 

Aufgeregt und verlegen zugleich begann ich meine beiden Zeigefinger gegeneinander zu stupsen „Na gut…aber fürs erste möchte ich nicht, dass jemand davon erfährt. Lass es noch eine Weile unser Geheimnis sein.“
 

Ich sah wie der andere mit den Schultern zuckte „Wie du willst, is mir eigentlich egal.“
 

„Gut abgemacht! Dann werde ich jetzt mal das Mittagessen für die Mannschaft vorbereiten gehen. Ich bin eh mal wieder viel zu spät dran!“ Mit diesen Worten sprang ich, wenn auch mit ziemlich weichen Beinen, von dem Schoß meines auserwählten. Ich musste unbedingt Izumo schreiben, er würde ausflippen, wenn er hiervon erfahren würde! Langsam kam ich mir wirklich wie ein albernes Tratschweib vor!
 

„Sanji!“ hörte ich Zorro noch einmal nach mir Rufen.
 

„Ja was denn?“ fragte ich und drehte mich noch ein letztes Mal zu dem Krieger um, da spürte ich auch schon eine drängende Hand in meinem Nacken, die mich nach unten zurück zu Zorro zog, der mir einen süßen Abschiedskuss auf meine Lippen hauchte. Noch immer blieb mir bei diesen ungewohnten, jedoch wunderschönen Berührungen unserer Lippen das Herz in der Brust stehen.
 

„…ich hoffe du kommst mich zum Abendessen besuchen.“ flüsterte er mir mit seiner tiefen Stimme ins Ohr.
 

„Nichts was mich davon abhalten könnte!“ versprach ich ihm, während ich nach Choppers Arztkoffer griff, ihn verliebt mit meinen Armen umklammerte und mich zur Türe aufmachte…so schwer es mir auch viel, Zorros Zimmer verlies.
 

Draußen angekommen war es ein breites, verliebtes grinsen, dass wie von selbst meine Mundwinkel umspielte. Warme Sonnenstrahlen wärmen mein Gesicht mit einer ähnlichen wärme, wie ich sie auch in meiner Brust spüren konnte…und so unglaublich das alles für mich immer noch war, eines wurde mir augenblicklich bewusst: Das ich mir jetzt schon wünschte dass die Zeit bis zum Abendessen möglichst schnell vergehen würde.
 

Fortsetzung folgt…

11. Die kleinen Tücken einer Beziehung

11. Die kleinen Tücken einer Beziehung
 

„Also ich halte das echt für keine gute Idee, ich bin mir ganz sicher, dass Chopper noch nicht wollen würde, was du hier tust! Es ist noch zu früh für dich um einfach durch die Gegend zu spazieren und….Zorro? Hallo? Hörst du mir überhaupt zu?“
 

Am nächsten Vormittag hatte sich Zorro unseren Kanonier Lysop in sein Zimmer bestellt, damit er ein Bild von Danto anfertigen würde. Lysop war vielleicht nicht der stärkste, dafür war er in allen möglichen handwerklichen Dingen echt begabt, so auch im Zeichnen. Kaum war das Bild fertig, hatte dieser grünhaarige Dickschädel sich schon wieder in seine Klamotten geworfen, hatte seine Schwerter gepackt und wollte heimlich das Schiff verlassen. Aber nicht mit mir! Ich hatte inzwischen einen siebten Sinn dafür entwickelt, wann Zorro mal wieder etwas Dummes vorhatte und mit seinen Verletzungen das Bett zu verlassen gehörte eindeutig dazu!
 

„Du kannst schwallen so viel du willst, hab was zu erledigen! Entweder du kommst mit, oder du gehst wieder zurück aufs Schiff und wartest dort auf mich!“ gab er dickköpfig von sich.
 

Seufzend gab ich nach und folgte ihm durch die Straßen der Stadt, erkannte schon nach wenigen Schritten wo er hinwollte. Es war das Dojo, sein inzwischen liebster Ort auf dieser Insel. Aber warum? Was wollte er da? Wenn mein geliebter Dummkopf auch nur mit dem Gedanken spielte jetzt schon wieder zu trainieren, dann würde ich ihn eigenhändig wieder ins Bett zurückkicken! Aber da ich ebenso realistisch einschätzen konnte, wann es möglich war und wann es unmöglich war ihn von einer Schnapsidee abzubringen, wusste ich, dass ich nichts anderes tun konnte, als bei seinem Vorhaben auf ihn aufzupassen.
 

Stumm lief ich hinter ihm her, dachte an den letzten Abend zurück. Es war schon unglaublich, was sich zwischen uns verändert hatte. Auf den ersten Blick war alles wie immer, aber so sollte es auch sein, schließlich sollte ja nicht jeder unser kleines Geheimnis kennen…das wir ganz anders miteinander umgingen, sobald eine Türe hinter uns verschlossen war. Bei dem Gedanken begann ich verliebt zu kichern, als hätte ich gerade ein Valentinsherz geschenkt bekommen. Es war schon komisch, als ich gestern Abend Izumo mit unserem Pager eine Nachricht geschickt hatte, dass wir uns wirklich geküsst hatten, viel seine Antwort ungefähr so erwachsen aus, wie bei einem 10 jährigen Mädchen, nur bestehend aus Großbuchstaben und Smileys…so war er halt, meine große Schwester!
 

Es kribbelte immer noch auf meinen Lippen, wenn ich an Zorros Berührungen dachte.

Alleine gestern an diesem einen Abend hatte ich mit Zorro mehr rumgeknutscht, als mit den 2-3 Frauen, mit denen es in meinem Leben zuvor dazu gekommen war, zusammen. Aber was das aller seltsamste für mich war, mein Frauenradar sprang überhaupt nicht mehr an! Es war seltsam, ich könnte schwören bereits heute Morgen schon ein paar Miniröcke in meinem Augenwinkel erspäht zu haben…aber nichts…kein Herzrasen, keine Schweißausbrüche, kein Stimmbänder-Quitschanfall…ich sah nur noch diesen starken Mann, der gerade vor mir am Herumlaufen war. Ob das wirklich normal war? Ja ich denke schon…so war es wohl, wenn man wirklich verliebt war. Woher ich das so genau wusste? Weil ich heute Morgen gesehen hatte wie er sich das halbe Frühstück auf seinem Schoß verteilt hatte, statt es einfach wie ein normaler Mensch in seinen Mund zu schieben, wie es bereits Babys vor ihrem ersten Lebensjahr können! Wie ich darauf reagiert hatte? Ich bin fast geschmolzen, so unglaublich süß sah Zorro dabei aus! Wenn das kein eindeutiger Beweis dafür war, dass ich bis über beide Ohren und absolut Hirnlos verknallt war, dann wüsste ich auch nicht, was ein besserer Beweis sein sollte!
 

„GUTEN MORGEN HERR LORENOR ZORRO!“ hörte ich vor uns 3 Männer mit Schwertern bewaffnet in einem schrillen Tonfall vor Zorro salutieren…ein wiederrum überdeutliches Zeichen dafür, dass wir am Dojo angekommen waren.
 

„Jepp, morgen Jungs. Hoffe Kotetzu, euer Boss ist auch da.“ Reagierte mein Freund fast ein wenig gelangweilt.
 

„Aber ja, wir bringen dich zu ihm!“ wieder tippelte sein Fanclub hinter ihm her, schienen mich gar nicht weiter zu beachten, was mich zugegebenermaßen ein wenig kränkte.
 

„Wie unhöflich seit ihr denn! Der Spinatschädel hat noch nen Gast dabei!“ ärgerte ich mich über ihre Reaktion, doch es brachte nichts, diese arschkriechenden Fanboys hatten nur Augen für Zorro. So lief ich ihnen nach und sah mich ein wenig um. Es war erstaunlich, wie groß dieser Dojo war, ich hatte Angst mich in den vielen Gängen zu verlaufen, sollte ich den vier Männern vor mir verloren gehen. Überall waren Stimmen von kämpfen zu hören. Trainieren und Fleiß schien hier wirklich groß geschrieben zu werden.

Nach ein paar weiteren Ecken kamen wir in einem Büro an, dass wohl dem Chef dieser Einrichtung zu gehören schien. Kaum waren wir im Raum angekommen, dachte ich mir würden meine Augen aus dem Kopf fallen. Ich erinnerte mich, wie die drei Jungs, die uns hierher gebracht hatten, vor ein paar Tagen meinten, in ihren Dojo würde ein Poster von der Moosbirne in Lebensgröße hängen…ich dachte sie hätten nur einen Witz gemacht! Aber hier sah ich es tatsächlich vor mir! Zorros Steckbrief auf Postergröße vergrößert, mit einem Autogramm von ihm darunter.
 

„Wir holen Kotetzu!“ sprachen diese drei Clowns und ließen uns alleine im Raum zurück.
 

„Äh Zorro…du hast hier aber nicht deine eigene kleine Sekte gegründet und hast mich nur hierher gebracht, weil ihr ein Opferlamm braucht, oder?“ fragte ich misstrauisch, als mein grünhaariger Freund mir einen Stuhl zurechtschob, dass wir beide uns beim Warten hinsetzen konnten.
 

„Hm? Nein, die Jungs hier übertreiben bisschen. Wobei die Idee mit dem Opferlamm muss ich mir für dich merken wenn wir alleine sind.“ Grinste er mir fast ein bisschen dreckig zu. Äußerlich verdrehte ich die Augen um meinem Gegenüber zu zeigen, dass ich echt nicht auf so was Billiges stand…wobei ich in Wirklichkeit innerlich gickelte wie ein aufgeregtes Kleinkind. Zurzeit lebte ich nach dem Motto: Bloß nichts anmerken lassen!
 

Noch bevor ich unserem Krieger etwas erwidern konnte, kam auch schon dieser Kotetzu in den Raum. Er strahlte eine enorme Weisheit und Ausgeglichenheit aus, wie es nur jemand konnte, der täglich zu meditieren schien. Sein Körperbau war irgendwas zwischen Zorro und mir und er besaß ein Gesicht, das einem verriet, dass es sich um einen sehr stolzen Mann handeln musste. Wenn ich genau darüber nachdachte, dann wirkte eher wie ein Edelmann, so wie Falkenauge, als wie ein brutaler Kriegsmeister. Zu meiner freudigen Überraschung nickte er zur Begrüßung mir ebenfalls zu, bevor er selbst hinter seinem Schreibtisch Platz nahm.
 

„Dein Besuch freut mich wie immer Zorro. Wobei du etwas lädiert aussiehst. Zu hart trainiert? Wenn du was brauchst, ich kann dir gerne für ein paar Tage einen meiner Jungs überlassen. Weißt ja, für uns bist du ein Held! Jedem von ihnen wäre es eine große Ehre! Oder wie wäre es mit meiner jüngeren Tochter Violet? Hast sie ja schon kennen gelernt, sie ist schwer beeindruckt von dir. Ich glaube sogar sie hat insgeheim ein Auge auf dich geworfen. Sie würde sicher gerne etwas Zeit mit dir verbringen! Außerdem ist sie nicht nur hübsch, sie kann auch sehr gut kochen, also wenn du magst ruf ich sie! Oder doch lieber einen von den Jungs?“ Zwinkerte er in typisch männlichem Machogetue Zorro vielsagend zu.
 

WIE BITTE????? Schlug meine Birne sofort Alarm und ich begann diesen möchtegerncoolen Kotetzu böse anzustarren. Hatte ich das jetzt einfach falsch interpretiert oder hatte er da gerade wirklich gesagt, was ich verstanden hatte, dass er es gesagt hatte? Außerdem, was hieß hier Zorro kannte seine Tochter? Oder das sie ein Auge auf MEINEN Zorro geworfen hat? Oder genauso schlimm: Wie sie sollte MEINEM Zorro etwas KOCHEN? Mein Blick wurde immer finsterer und ich wusste jetzt schon ganz genau, dass dieser angeberische Schnösel und ich keine Freunde werden würden! Von wegen Edelmann? Männer waren doch alles Schweine! Ganz zu schweigen von seiner Tochter! Ich hasste sie jetzt schon!
 

Zu meinem Entsetzen schien Zorro mein wütender Blick aufzufallen, da ich genau sehen konnte, wie er ein grinsen unterdrückte.
 

„Schon gut Kotetzu, danke für das Angebot, aber dafür bin ich echt nich` hier!“
 

„Schon gut, aber hey, du musst wissen ich habe noch eine zweite Tochter, mein ganzer Stolz! Wollte ich dir das letzte Mal schon erzählen! Sie ist in deinem Alter und auch Schwertkämpferin. Wenn sie von ihrem Job bei der Marine zurück ist, dann muss ich sie dir unbedingt vorstellen. Mein Mädchen ist stark und hübsch, wird dir sicher gefallen! Es wäre ein Traum dich als Erben für mein Dojo zu wissen!“
 

WAS??? Das Wurde ja immer besser! Mein Puls stieg gerade ins unermessliche! Jetzt gab es auch noch eine hübsche schwertkämpfende Tochter? Ich hatte das Gefühl jeden Moment platzen zu müssen! Was dachte dieser Kerl sich? Zorro war ein Pirat, er konnte niemals hier bleiben, außerdem war er…war er mit mir zusammen? Ich wusste es immer noch nicht genau, er hatte es nicht ausgesprochen. Wie auch immer, so logisch wollte ich in dieser Situation gar nicht denken! Ich fühlte mich einfach nur bis auf die Knochen provoziert. Nun war es mir auch egal, ob jemandem hier im Raum meine Missgunst auffallen würde oder nicht. So sah ich absolut angepisst zu diesem Großkotz.
 

„Ich glaube nicht, dass wir deswegen hier sind Zorro wie ein Rindvieh auf dem Großmarkt meistbietend an den Mann zu bringen! Ich weiß ja nicht, was ihr hier außer zu trainieren den ganzen Tag so treibt, aber ich habe nicht das Gefühl, dass es sonderlich viel mit dem Schutz eurer Insel zu tun hat! Vielleicht solltet ihr mal wieder ein bisschen eure Prioritäten überdenken! Aber sorry das ich mich einmische, ich bin ja nur Luft!“
 

Gab ich wütend von mir, verschränkte beleidigt meine Arme ineinander und nahm mir vor, solange wir an diesem diskriminierenden Ort waren, einfach meinen Mund zu halten.
 

Wenigstens erhielt ich die Genugtuung, dass beide Männer mich nun mit offenen Mündern anstarrten, als hätte ich gerade angefangen in einer vollen Bibliothek Schlagzeug zu spielen. Sehr schön, wenigstens nahmen sie nun meine Anwesenheit war! Schockiert stand Kotetzu auf, die Anspannung im Raum war zum Greifen gestiegen.
 

„Was ist denn mit dir los? Soll ich dich wegen Beleidigung der Stadtwache ins Gefängnis werfen lassen?“ Pöbelte Kotetzu mich an.
 

Beschwichtigend erhob Zorro die Arme, ergriff Situationsrettend das Wort.

„Äh, hey sorry Kotetzu, aber du musst ihm verzeihen! Er ist mein Freund und Teamkamerad und er will nur meine Freundin in Schutz nehmen…sagen wir mal er und sie stehen sich echt sehr nah! Sagte ja eben schon, für so was bin ich nich` gekommen. Ich wollte dir was zeigen und um deine Hilfe bitten.“
 

Meine Miene erhellte sich und mein Blick wurde wieder weicher, als ich Zorros Worten lauschte. Er hatte mich gerade „seine Freundin“ genannt! Auch wenn es mir persönlich etwas gruselig war, dass er damit auf Saniko anspielte, aber egal, damit war hier mal deutlich MEIN Revier markiert!
 

„Oh, dass tut mir leid, ich wusste ja nicht, dass du schon vergeben bist, du hast nie von ihr erzählt!“ von der Erkenntnis beschwichtigt drehte Kotetzu seinen Kopf nun zu mir „ Respekt, echt mutig von dir, dass du dich mit mir anlegen würdest für eure Freundin. Na, dann wird das wohl nichts mit dem Erben. Vielleicht willst du mir die Glückliche ja mal vorstellen Zorro! Aber warum bist du dann hier?“
 

„Wie gesagt, wir sind eigentlich wegen was ganz anderem hergekommen. Schau dir das mal an!“ sprach Zorro nur ganz cool und legte dem älteren das Bild von Danto vor die Nase.
 

„Der Kerl hat mich und meinen Freund Sanji hier…“ na endlich hält er es für nötig mich auch mal vorzustellen! Dachte ich mir inzwischen zickig wie eine eifersüchtige Ehefrau und hörte weiter zu „…bedroht und mich schließlich so zugerichtet, wie ich hier vor dir sitze. Der Kerl ist absolut Krank und gehört hinter Gitter!! Kannst du da was machen? Meine Bande will hier schließlich keinen Ärger machen.“
 

„Was? Dieser Kerl hat dich, Lorenor Zorro, einer der stärksten aufstrebenden Schwertkämpfer unserer Zeit, so zugerichtet?“ Ich konnte nicht anders, als angewidert die Augen zu verdrehen, der Kerl musste ja aufpassen, dass er auf seiner Schleimspur nicht ausrutschte! Wo war ich hier nur gelandet? In einem Irrenhaus voller Zorro-Vernatickern!
 

„Jepp, also kannst du uns helfen den Kerl zu fassen?“ forderte mein Freund weiter.
 

Nachdenklich lehnte sich Kotetzu in seinem Stuhl zurück „Irgendwie kommt der Kerl mir bekannt vor. Meine Männer haben mir schon erzählt, dass der Typ schon der Marine übergeben wurde. Er ist wirklich ausgebrochen? Das hat noch nie einer geschafft, hätte nicht gedacht, dass das überhaupt möglich ist. Das Gefängnis der Marine neben unserer Insel ist ein brutales Hochsicherheitsgefängnis. Der Kerl muss wirklich gefährliche sein oder gefährliche Freunde haben, wenn die ihn da rausgeholt haben. Ich werde dieses Bild direkt an die Marine weiterleiten, die werden schon wissen, was sie dann zu tun haben. Keine Sorge, wir werden euch helfen ihn zu finden!“ Beide Männer nickten sich einstimmig zu, so dass wir diesen schrecklichen Ort endlich verlassen konnten.
 

Immer noch stumm lief ich Zorro hinterher, auf dem Weg nach draußen und mir war verdammt noch mal egal, ob es bescheuert war immer noch beleidigt zu sein oder nicht, ich war ein wahres Naturtalent mich in vermeidliche Kleinigkeiten hineinzusteigern! Zorro sprach ebenfalls nicht, so dass nun auch eine gewisse Spannung zwischen uns entstand. Draußen angekommen verließen wir recht flott das große Dojogelände, gingen wieder weiter in Richtung Schiff…Totenstille und eisiges Anschweigen herrschte zwischen uns. Mittlerweile konnte ich erkennen, wie Zorro das ein oder andere Mal misstrauisch zu mir nach hinten sah…wahrscheinlich überforderte ich den stolzen Einzelgänger gerade Maßlos mit dieser für ihn neuen Situation, was mir echt total egal war! Sollte er doch selbst herausfinden, was los war, oder auch nicht, das war mir ebenfalls total egal! In Gedanken hatte ich mich so in Rage geredet, dass ich bei meinem stummen Gang, immer dem maskulinen Rücken meines Machofreundes hinterher, nicht bemerkte dass Zorro einen anderen Weg gewählt hatte, als wie wir hierhergekommen waren. Erst als es dunkler um mich herum wurde, blickte ich mich wieder um und sah, dass wir uns in einer Seitengasse zwischen zwei Häusern befanden.
 

„Sanji? Kann es sein, dass du mir irgendwas mitzuteilen hast?“ bekam ich von dem überraschenden ertönen Zorros Stimme eine Gänsehaut „Hier sind wir ungestörter, kannst du mir bitte jetzt sagen was los ist? Bin nämlich echt nich` gut im Zeichenlesen!“

Ach? Der Herr war nicht gut im Zeichenlesen? Sorry, dann hatte er jetzt sicher etwas Neues zu lernen!
 

„Ich hab keine Ahnung was du meinst, aber was fragst du mich auch? Ich hab ja nur wie ein blödes Weib den Mund zu halten, wenn zwei MÄNNER miteinander reden. Ich weiß nicht ob du wegen meiner Saniko-Kostümierung mich jetzt weniger als Mann ansiehst als dich, aber ich hab echt keine Lust wie ein kleines Weibchen behandelt zu werden! Aber wenn du das nicht verstehst, dann lass es dir doch von einem eurer Dojo-Boys erklären, oder noch besser, vielleicht erklärt es dir ja die kleine hübsche Violet!“ ich hatte keine Lust mit ihm zu diskutieren und drehte mich beleidigt um, vergrub meine Hände in meinen Hosentaschen. Ich wusste, dass ich ihm da eine ganz schöne Packung an den Kopf geknallt hatte und so groß mein Verlangen auch gewesen war, dass loszuwerden was ich gesagt hatte, stieg augenblicklich auch die Angst, dass er nun nichts mehr mit mir zu tun haben wollte. Vielleicht hatte er durch Saniko wirklich etwas angefangen in mir zu sehen, dass ich einfach nicht war und das würde ihm nun bewusst werden.
 

„Was redest du denn da für `nen Stuss? Hast du beim Kochen zu viele Dämpfe eingeatmet oder was?“ Oh dieser Mistkerl! Hatte er das gerade wirklich zu mir gesagt? Wutentbrannt tobte es in mir weiter.
 

„Bitte? Ja genau, du sollst ja nur der Nachfolger von dem Dojo dieses Idioten werden! Hättest es auch gar nicht für Nötig gehalten mir zu erzählen, dass es da ein anderes süßes Mädchen gibt, das dich jeden Tag im Dojo anhimmelt, wenn du nicht bei mir bist! Ich kann auch verschwinden, wenn du magst! Dann steh ich dir und den beiden tollen Töchtern dieses Angebers nicht im Weg!“ deutlich spürte ich, wie ich mich immer mehr in Rage redete, ebenso wie ich langsam merkte, wie mir ein stechender Schmerz in der Brust begann das Leben schwer zu machen.
 

Ich war eifersüchtig, oh ja und wie…alles andere zu behaupten wäre nur eine Lüge gewesen. Bis zum heutigen Tag war mir nicht bewusst, dass ich so sehr darauf reagieren würde, wenn ich die Gefahr sah, dass mir der Mensch den ich liebte weggenommen werden könnte…ich war ja noch nie in dieser Situation gewesen! Jedoch war das Gefühl sehr unangenehm, das mir mein wild tobendes Herz nun hart gegen meine Stirn hämmerte. Wieso sollte ich auch nicht wütend sein? Wie konnte ich Zorro als meinen Partner ansehen, nur weil wir ein bisschen rumgeknutscht hatten? Er hatte nicht gesagt, dass er so für mich empfand, wie ich für ihn und ich wusste nicht was es war, das er mir heute Abend sagen wollte.
 

„Ach so! Jetzt versteh ich! Das Prinzchen ist eifersüchtig!“ hörte ich einen Amüsierten Unterton in seiner Stimme, der mich nur noch zickiger machte.
 

„Ich eifersüchtig? Warum? Weil der Mensch, dem ich gestern unter Einsatz allen Mutes den ich aufbringen konnte meine Liebe gestanden habe, gerade vor meinen Augen von jede Menge Groupies angeschmachtet wurde wie ein 100Berry-Schein in einem Bordell? Ich hab keine Lust auf dieses Gespräch, ich gehe jetzt wieder auf unser Schiff!“
 

Gerade wollte ich losgehen, da spürte ich seinen festen Griff an meinem Handgelenk

„Sanji, bitte hör auf damit, dass ist totaler Blödsinn!“
 

„Lass mich los!“ pöbelte ich ihn beleidigt an, versuchte mich seinem Griff zu entziehen. Doch anstatt mich loszulassen, griff er nach meiner Schulter und drückte mich nach hinten gegen die nächste Hauswand.
 

„Bist du verrückt geworden! Was soll der Mist?“ war er nun komplett übergeschnappt? Ich war vielleicht eine durchgeknallte zicke, aber Zorro war eindeutig ein Brutalo!
 

Er hob seinen Kopf, so dass sich unsere Blicke trafen und ich konnte deutlich den Konflikt in seinen schönen dunklen Augen sehen.
 

„Du bist echt anstrengend, weißt du das? Sanji, du redest totalen Scheiß! Was soll das denn? Reicht es dir nicht, dass ich gestern mit dir rumgeknutscht habe? Denkst du ich mach das mit jedem? Wann hast du jemals gesehen, seit wir uns kennen gelernt haben, dass ich das mit jemandem gemacht habe? Dass ich mich je überhaupt jemandem so geöffnet habe wie dir?“
 

„Keine Ahnung, bin ich dein Kindermädchen? Du kannst echt so verdammt Rücksichtslos sein!“ war ich noch immer nicht gewillt wieder Friede zwischen uns entstehen zu lassen, so wie ich hier in eine Ecke gedrängt war, eingezwängt, hinter mir kalte harte Wand und vor mir die warme harte Brust von Zorro. Doch so selbstsicher ich mir bis zu dieser Sekunde noch vorkam, dieses Gefühl verschwand augenblicklich, als ich Eiseskälte in Zorros Gesicht entstehen sah.
 

„NIE!“ schrie er mir so laut ins Gesicht, dass mir vor lauter Schreck die Farbe aus selbigen zu weichen schien. Mir wurde ganz anders in der Magengegend, als ich deutlich spürte, wie Zorros Wut auf mich nun wuchs, seine Augen bebten wie er vor mir stand und um seine Fassung am Kämpfen war. Doch war es dieser kurze Gefühlsausbruch seinerseits, der meinen Verstand vor lauter Schock wieder in die Realität katapultierte, dass wissen, dass ich einen empfindlichen Nerv getroffen hatte.
 

„Ich habe das noch nie getan!“ sprach er energisch weiter „Sorry das es auch für mich was Neues ist! Das ist echt anstrengend und für mich total ungewohnt, aber ich geb` mir für dich echt alle Mühe! Meinst du nur weil ich jetzt plötzlich einen Menschen habe, mit dem ich zusammen sein möchte, mit dem ich am liebsten jede Sekunde des Tages verbringen würde, dass ich auf einmal alles anspringe, dass sich bewegt? Für solche Dinge hab ich mich vor dir noch nicht mal interessiert! Sanji, ich habe vor dir noch nicht mal jemanden geküsst! Also mach es mir nicht schwerer als es eh schon ist! Ich Handel rein nach Instinkt, wenn ich mit dir zusammen bin. Aber bin ich deshalb irgendein Schwein, das dich bedrängt? Nein! Ich hätte dir gestern auch einfach die Kleider vom Leib reißen können, als du auf meinem Schoß gehockt hast, aber ich weiß ja was du für ‘n Mimose bist, mit ´nem Schamgefühl das bis einmal um die Welt reicht! Also sag mir nicht dass ich Rücksichtslos bin! Red` mit mir wenn du ein Problem hast und gib mir keine Rätsel auf!“
 

Wie bitte? Ich war Zorros erster Kuss? Dieser große starke und unglaublich schöne Mann, den immer eine große Aura der Selbstsicherheit und Coolness umgab und für den sich sicher viele Frauen ein Bein ausreißen würden, war in Wirklichkeit noch unerfahrener als ich es war? Ich hatte mir bis gestern nie Gedanken darum gemacht, jedoch wenn ich so darüber nachdachte, er war immer nur am Kämpfen, lies sich nie für etwas anderes Zeit, außer hier und da mal bei einem Bierchen zu versacken. Eigentlich hatte ich nie das Gefühl, dass er nie überhaupt einen anderen Lebensinhalt außer dem Kämpfen zu haben schien. Sicher war sein Leben lang schon alles andere einfach nur eine kontraproduktive Ablenkung für ihn gewesen. Mein Momentan bester Freund, dass gute alte Schuldgefühl, meldete sich in meiner Brust wieder mehr als deutlich zu Wort und ich wollte etwas tun um mein Verhalten wieder gut zu machen. Doch wusste ich genau, dass dieser Mann vor mir auf Taten und nicht auf Worte stand. So ließ ich meinen Kopf sinken, lehnte mit meiner Stirn gegen seiner und legte ihm Nähe suchend meine Arme um den Hals, war mir sicher, dass er sie annehmen würde.
 

„Du willst jede Sekunde mit mir zusammen sein?“ fragte ich ihn gerührt, in einem Ton so weich wie Honig. Zorro sprach nichts, er nickte nur kurz. Er hatte ja selbst zugegeben, dass es für ihn nicht immer leicht war seine Gefühle zu zeigen, dass gerade eben war mit Sicherheit für ihn wie ein Vulkanausbruch gewesen. Wir beide waren schon ganz schön bescheuert…wollten unbedingt zusammen sein, konnten aber mit unseren eigenen Gefühlen für den anderen ebenso gut umgehen, wie ein Fisch, der plötzlich auf dem Trockenen saß.
 

„Es tut mir leid. Ich war so dumm zu glauben, dass du so etwas tun würdest. Aber…ich wiederhole es so oft du es hören magst…ich liebe dich…es hat solange gedauert, bis ich das verstanden habe und jetzt werde ich es nicht wieder zurücknehmen. Ich hatte einfach Angst dich wieder zu verlieren. Außerdem, ich weiß noch immer nicht, was du für mich empfindest, weil du wahrscheinlich selbst noch überlegen musst…da hat mich dieser Kotetzu einfach so wütend gemacht und du hast ja auch nichts zu ihm gesagt…ich war einfach dumm! Kannst du mir noch mal verzeihen?“ sah ich ihn mit großen reuigen Augen und einem Schmollmund an, der mir selbst total peinlich war, aber entweder würde er es irgendwie süß finden oder wenigstens wieder lachen, weil ich so bescheuert aussah. Tatsächlich erwärmte es mein Herz, dass er darum kämpfen musste nicht zu lachen.
 

„Du bist echt ne Knallbirne Sanji! Aber ich mag es, wenn du das kleine Prinzchen für mich bist…die wenigen Male, die ich dich bisher so erleben durfte, warst du immer am aller schönsten für mich.“

Minutenlang standen wir nur so da, Arm in Arm und Stirn an Stirn, genossen einfach die Ruhe und Nähe des anderen und auch mir war in diesem Moment bewusst, wie schön es sein konnte, sich in Liebe anzuschweigen. Denn auch wenn Zorro es nicht sagen wollte oder konnte, so konnte ich in diesem Moment deutlich spüren, wie er für mich empfand. Langsam näherte er sich mit seinen Lippen den meinen, blieb kurz vor meinem Mund stehen und sah mich mit seinen festen dunklen Adleraugen an
 

„Sag dass ich dich küssen soll, wenn du es willst!“
 

Noch immer verstand ich nicht, warum es ihm so wichtig war, er es abermals von mir hören wollte, jedoch verzehrte ich mich mit all meinen Sinnen danach es zu tun, seine Lippen die meinigen Erobern zu lassen, ihn den stärkeren von uns beiden sein zu lassen.
 

„Und wie ich es will!“ diese wenigen Worte reichten meinem animalischen Krieger vollkommen aus, um mich noch näher an sich heranzuziehen, meinen Mund mit seinem feurigen Temperament einzunehmen, dass ich unter seinen Lippen in seinen Armen zu schmelzen begann. Es war überwältigend, was dieser Mann für ein Feuer verbreitete, wäre er ein Tier hätte ich wahrscheinlich Angst gefressen zu werden. Doch so wie ich hier stand, überwältigt von seinem Mund, von seinem starken Körper in eine Ecke gedrängt, hatte ich nur die Angst, dass er mit dem was er tat aufhören könnte.
 

Er ließ seine Arme hinab um meine Hüfte gleiten, zog mich näher an sich, überwand somit auch den sorgsam gepflegten Abstand, den ich mich noch immer bemühte zwischen seinem und meinem Unterleib zu halten. Nun war ich es, der im Kuss scharf die Luft einzog, als ein Schauer auf Grund dieser unbekannten, für mich sehr intimen Nähe, über meinen Rücken jagte. Zorro schien dies zu bemerken, als ich ein fast schon laszives Lächeln in seinem Gesicht erblickte.
 

„Schon gut, ich will dir ja nicht direkt an die Wäsche….wenn du meine Hände da unten nicht magst, es gibt auch noch `ne andere Richtung, die ich gerne kennen lernen würde.“ Wie angekündigt ließ er seine Hände wieder ansteigen, langsam unter mein Hemd gleiten, selbstsicher jedoch vorsichtig meine nackte Haut darunter ertasten.
 

„Zorro! Was tust du da! Du kannst doch nicht…Ich wusste gar nicht, dass du so ein verdammter Lustmolch bist!“ gab ich erneut von meinem kindischen Scharmgefühl geleitet von mir, doch meinen starken Krieger schien dies überhaupt nicht zu beeindrucken.
 

„Hm, macht nichts, ich auch nicht!“ ließ er sich von mir nicht das Ruder aus der Hand nehmen und senkte erneut seine Lippen um mich zu küssen, schlang unter meinem Hemd seine Arme um meinen Körper. Das alles war so unglaublich, ich wollte ihn gleichermaßen aus Angst vor dem unbekannten von mir stoßen, wie ich sterben würde, wenn er aufhören würde mich zu berühren. Die Welt um mich herum schien zu verschwimmen, alles was ich noch hörte, war das schlagen meines Herzens in meinen Ohren, alles was ich noch spürte waren seine Hände, die überall wo sie mich berührten eine fast tropische Hitze hinterließen und alles was ich schmeckte waren seine Lippen, die sich langsam zu öffnen begannen und mit seinen auch die meinigen…
 

„Zorro! Zorro bist du das? Was versteckst du dich denn da? Ich sehe deine grünen Haare! Ich hab dich echt überall gesucht! Sag ist Sanji bei dir? Wo treibt ihr euch denn alle nur rum!“ Wie eine Seifenblase, die gerade zerplatzt war, starrten wir beiden Männer uns mit weit aufgerissenen Augen gegenseitig an und dachten in diesem Moment wohl auch Haargenau dasselbe: SCHEIßE! NAMI!!!
 

Reflexartig rissen wir uns voneinander los, Zorro drückte meinen Kopf nach unten hinter eine Mülltonne, worüber ich mich eigentlich höllisch aufregen würde, wenn es keine Notsituation wäre. Wie kann mein geliebter Trottel auch auf die Idee kommen, auf einer Seitenstraße zu einer Hauptstraße auf einmal mit mir rumzumachen?
 

„Was machst du denn hier? Spionierst du mir nach oder was?“ gab die Moosbirne gewohnt gereizt von sich, so das Nami ein paar Meter weiter von uns weg zum Stehen kam.
 

„Reg dich nicht auf, Ruffy hat gesagt, dass ich dich und Sanji suchen soll. Weißt du wo er ist?“ hakte sie erneut nach. Zorro zuckte nur lässig mit seinen Schultern.
 

„Kein Plan, vielleicht mal wieder irgend `nem Rock nachlaufen, kennst den kleinen geilen Bock doch! AUA! Verdammt hast du mich gerade gebissen?“ Oh ja, kaum hatte Zorro diesen abfälligen Kommentar über mich ausgesprochen, musste sein Bein zu meiner linken für meine Rache dran glauben!
 

„Äh, was? Was soll ich getan haben?“ verstand natürlich Nami kein Wort.
 

„Nicht du, so ne kleine Ratte, die an meinen Füßen rum läuft!“ Autsch! Das hatte wehgetan! Dachte ich mir wie immer viel zu schnell beleidigt.

„Egal, was willst du denn von uns Nami?“ wollte Zorro das Gespräch wohl schnell zu Ende bringen.
 

„Ruffy meinte, er hätte vorhin einen Brief erhalten, dass wir Besuch bekommen.“
 

„Hä? Besuch? Von wem?“
 

„Das hat er nicht verraten, es soll wohl eine Überraschung sein. Jedenfalls will unser Kindskopf für unseren Besuch sogar eine Grillparte am Strand schmeißen. Deshalb sollen wir alle in einer Stunde da sein, inklusive Sanji der für das Essen zuständig ist. Ich hoffe du hast ein paar anständige Schwimmsachen! Könntest eh mal ein bisschen mehr auf deine Klamotten achten. Manchmal läufst du rum wie ein Penner!“

Ich musste mir meine Hände auf den Mund halten um nicht zu lachen, oh ja, da hatte Nami recht! Ich würde sicher irgendwann mal kräftig mit Zorro shoppen gehen müssen! Obwohl mir der Gedanke meinen muskulösen Schwertkämpfer in Schwimmsachen zu sehen nicht wirklich missfiel. Wer wohl der Geheimnisvolle Gast sein würde?
 

„Ja is gut. Ich seh Sanji gleich noch, bring ihn dann mit. Du kannst aber nicht mit, geht um Männersachen!“ würgte der Mann über mir unsere Freundin meiner Meinung nach echt viel zu Hartherzig ab.
 

„Na gut, dann seit aber auch pünktlich! Bis später!“ winkte die hübsche Navigatorin zum Abschied und verschwand dann wieder. Kaum war sie weg, sprang ich auch schon nach oben aus meinem Versteck.
 

„DU KANNST MICH DOCH NICHT EINFACH IN DEN MÜLL DRÜCKEN! Bist du wahnsinnig?“
 

„Hör auf zu brüllen, oder willst du, dass sie dich hört? Außerdem, was beschwerst du dich? Du hast doch gesagt, dass du es geheim halten willst. Is` mir doch egal, ob jemand sieht, dass ich dir meine Zunge in den Hals stecke…oder fast hätte, da ist die Zicke ja leider dazwischen gekommen.“ Gab er beleidigt von sich. Wo er Recht hatte…ich hatte gesagt, dass ich nicht wollte, dass das mit uns an die große Glocke gehängt werden würde. Ich bekam immer noch eine Gänsehaut bei dem Gedanken, dass Jeff oder meine alten Freunde aus dem Restaurantschiff erfahren würden, dass ich mit einem Mann rumknutschte. Das wäre gleichbedeutend mit dem Weltuntergang! Mindestens!
 

Da mein Körper nach diesem Schock wieder zu seiner normalen Temperatur zurückgefunden hatte und meine Beine nicht mehr nur aus Gummi bestanden, fand auch ich zu meiner alten Coolness zurück und zündete mir eine Zigarette an.
 

„Dein erster Kuss also, ja?“ blinzelte ich unauffällig zu ihm hinüber, als würde ich über die kleinste Unwichtigkeit der Welt reden.
 

„Jepp, was dagegen?“ sprach er kühl wie immer.
 

„Nein, für deinen ersten Kuss war er ganz okay.“ Bluffte ich, in Wirklichkeit wäre ich vor Wonne am liebsten in seinen Armen gestorben!
 

„Spinn nicht rum, ich weiß dass ich gut bin! Hab deutlich gespürt, wie du gezittert hast!“ war er es nun, der mich besserwisserisch ansah.
 

„Naja wie auch immer, komm mit, ich muss Fleisch kaufen, hast es gehört, wir geben ne Party! Wenn du mich schon befummeln willst wie ein rolliger Rüde, dann kannst du auch meinen Kram zum Schiff tragen.“
 

„Alles klar, dann verrate mir mal was ich tun muss, damit ich dich betatschen darf, ohne dass du in Ohnmacht fällst?“ führte er sein kleines Machtspielchen mit mir fort.
 

„Hm…das verrat ich dir nicht, ich brauch ja noch ein AS gegen dich im Ärmel. Ich könnte zum Beispiel plötzlich anfangen Dinge zu verlangen wie: küssen gegen Hausarbeit! Also los, komm endlich und quatsch nicht so rum wie der größte Macho auf den Weltmeeren!“ So machten wir beide uns glücklicher, als wir uns gegenseitig bereit waren zuzugeben zusammen auf den Weg in die nächste Einkaufspassage.
 

„Ach übrigens Zorro, ich werde Momo fragen ob sie auch kommt, sie wird sich freuen, dich mal richtig kennen zu lernen.“ Bereitete ich meine Überraschung schon mal vor.
 

„Momo? Du meinst deine Freundin zu der ich dich schon mal gebracht hatte?“
 

„Ja genau Zorro, meine Freundin…“ sprach ich das letzte Wort sehr langsam und bedeutungsschwer.
 

„Kann es sein, dass du mir irgendwas damit sagen willst?“ verstand der andere nicht.
 

„Ich werde es dir nachher sogar zeigen. Schließlich glaube ich, dass wir Saniko noch Mal gebrauchen können.“
 

„Ach verstehe, die Kleine hat dich so hergerichtet!“
 

„Damit hast du recht, aber trotzdem nur so halb!“ ging ich gerade voll auf in meinem Spielchen!
 

„Hast du mir nicht versprochen nicht mehr in Rätseln zu sprechen?“ sah er mich vorwurfsvoll an.
 

„Nur noch dieses eine Mal Zorro. Und jetzt komm schon etwas schneller, sonst kannst du dir nämlich knutschen nach dem Abendessen abschminken!“
 

Erschrocken, wie ein Kind, das man gerade um seinen Nachtisch betrogen hatte, starrte Zorro mich an „Hey! Komm mir bloß nicht so! Erst auf den Geschmack bringen und dann so was!“
 

Ich konnte immer noch nicht fassen, wie sich alles entwickelt hatte, wie wir nun miteinander umgingen. Verliebt flogen die Schmetterlinge ihre Loopings in meinem Magen und ich war mir sicher, so verrückt wir beide auch sicher für einen Beobachter mit anzusehen waren…das ich nie Glücklicher war.
 

Fragte sich nur, wie lange das anhalten würde.
 

Fortsetzung folgt…

12. Von neuen Freunden und Feinden

„Das Wasser ist herrlich!“ hörte ich Nami ein paar Meter rechts von mir amüsiert rufen, die gerade ausgiebig damit beschäftigt war mit ihren üppigen Kurven am Strand zu Baden. Vor einer halben Stunde hatte Ruffy unsere kleine Standfeier eröffnet und jeder schien auf seine Art und Weise dabei viel Spaß zu haben. Wobei es mir durchaus ein Rätsel war, warum Ruffy ausgerechnet am Strand feiern wollte, wenn doch die halbe Mannschaft auf Grund von Teufelskräften nicht schwimmen konnte, aber sei es drum, er war nun mal der Käpt’n!
 

Es war wirklich tolles Wetter heute, etwas über 30 Grad und schönster Sonnenschein! Außerdem hatten wir einen grandiosen Platz zum Feiern gefunden, hier war der Sand des Strandes ganz weiß und fein. Wir hatten unsere Sachen hier aufgebaut, Strandtücher, Volleyballnetzt, meinen Grill, eine Radioschnecke zum Musikhören und vieles mehr mit dem man ein paar lustige Stunden verbringen konnte.

So stand ich hier in meinen Badeshorts und konnte mit Wonne beobachten, wie Nami wie ein Delphin im Wasser planschte…tut mir leid, auch wenn ich eindeutig meinem grünhaarigen Motzkopf verfallen war, so himmelte ich die kleine Navigatorin schon zu lange an um nicht wenigstens mal gucken zu dürfen!

Lysop war währenddessen damit beschäftigt eine wirklich beeindruckende Sandburg zu bauen und würde sicher jeden Moment anfangen sich schrecklich mit Ruffy zu streiten, da dieser sich von hinten mit einer großen Schaufel am anschleichen war. Kinder…dachte ich, so viel Erwachsener, wie ich selbst nun mal war! Erfreut stellte ich fest, dass sogar die süße Robin inzwischen in einem Badeanzug umgekleidet wieder zu uns gestoßen war und sich mit einem Buch in der Hand auf eine bereitgestellte Liege setzte. Aber auch bei so viel attraktiver holder Weiblichkeit, blieb mein Blick nicht stehen, sondern wanderte weiter zu Zorro. Zu meinem großen Erstaunen war der Krieger nicht etwa introvertiert wie ich ihn kennen, hassen und anschließend lieben gelernt hatte unter einer Palme versackt und schlief, sondern mit Chopper in seiner Power-Form Federball am Spielen. Dass ich so viel Gemeinschaftssinn an diesem Dickkopf noch erleben durfte! Vielleicht erinnerten ihn die Schläger ja an Schwerter? Ich fand es jedenfalls sehr gut, dass mein schöner und gerade in seiner Badehose echt sexy aussehender Krieger mal etwas für sein Gemeinschaftsgefühl tat! Er hatte sich die letzte Zeit sehr zum Positiven verändert, mir viel wirklich auf, dass er offener geworden war. Doch was sprach ich da? Ich hatte mich ja selbst fast um 180Grad gedreht…ich knutschte mit meinem ehemaligen Erzfeind herum, der sich mit all seinen Macken in meinen Augen fast zu einem Mister Perfekt gewandelt hatte.
 

Ich beschloss mich von meinen Gedanken zu lösen, da sonst das Fleisch vor mir auf dem Grill sicher anbrennen würde. Meine Arme Mannschaft musste schon oft genug in letzter Zeit wegen meinen Aussetzern auf ihre Malzeiten verzichten. So ließ ich meine Grillzange zu den Steaks und Würstchen sinken, die mir schon braun genug erschienen und legte sie auf einen Teller daneben ab. Als nächstes schnitt ich noch ein paar Tomaten klein und mischte sie in einen meiner herrlichen Salate unter. Ruffy und Lysop hatten mir neben dem Grill einen Tisch aufgebaut, den ich inzwischen mit lauter Leckereien bestückt hatte…ich hatte es wirklich vermisst mal wieder alle meine Gedanken im Winde zu zerstreuen, wie ich es nur konnte, wenn ich mich einer meiner Kochorgien hingab.
 

„Sanji! Ich hab Hunger! Kann ich schon was haben?“ kam Ruffy zu mir gelaufen, griff den größten Teller vom Tisch und begann vor mir von einem Bein auf das andere zu springen.
 

„Nichts da! Du hast gesagt, wir bekommen einen Gast, wenn du jetzt schon alles verputzt, dann bleibt nachher nichts übrig.“ Hob ich ermahnend meinen Zeigefinger.
 

„Menno! Aber es sieht doch alles so lecker aus!“
 

„Natürlich, hab ich ja auch gemacht!“ schließlich wusste ich genau, was ich alles konnte!
 

Aus meinem Augenwinkel konnte ich erkennen, dass Zorro mit dem Federballschläger in der Hand zu mir gelaufen kam, weil ihr Ball fast neben mir auf dem Boden lag.
 

„Schau mal Sanji!“ Hörte ich Namis Stimme, die gerade aus dem Wasser gekommen sein musste.
 

Ohne zu reagieren, beugte ich mich zu meiner rechten zum Boden, hob den Federball auf und reichte ihn stumm Zorro, der ihn mit seiner Hand aus der meinigen nahm, sie mit Absicht viel zu lange bei der Übergabe berührte. Mein Magen begann angenehm zu kribbeln, wie immer, wenn ich seine Haut durch einen flüchtigen Kontakt auf der meinigen spürte. Keiner von uns Sprach, dass brauchten wir auch gar nicht, auch ohne Worte wussten wir beide, was wir uns damit sagen wollten. So würde keiner unserer Freunde Verdacht schöpfen und wir könnten es trotzdem ein wenig genießen.
 

„Hey Sanji!“ rief Nami mich wieder in die Realität zurück. Nun sah ich, wie die junge Frau mit ihrem knappen Bikini vor mir stand und ein wenig beleidigt aussah.
 

„Was ist denn mit dir los? Bist du krank? Muss ich mir Sorgen um dich machen?“ sprach sie, aber ich verstand nicht auf was meine Freundin hinauswollte.
 

„Wieso? Nein Nami-Maus, es ist alles in Ordnung? Willst du etwas essen? Dich würde ich natürlich schon an das Festbankett lassen, wenn du magst!“ wie erwartet begann Ruffy sich lauthals zu beschweren.
 

„Nein, das ist es nicht, dir ist gar nicht aufgefallen, dass ich einen neuen Bikini habe? Ich wollte extra schauen ob du was sagst! Ist er so scheußlich, dass du gar nichts sagst? So kenn ich dich ja gar nicht. Ich dachte er gefällt dir vielleicht.“ Verdammt! Da war es wieder, meine plötzliche totale Blindheit Frauen gegenüber, seit ich was mit Zorro am Laufen hatte! Als ich genau hinsah, viel mir jetzt auch auf, dass ich dieses kleine etwas mit roten Rosen darauf an der Navigatorin noch nicht gesehen hatte. Ich müsste überzeugend sein um mich nicht zu verraten!
 

„ABER NATÜRLICH NAMILEIN! Du siehst absolut bezaubernd aus! Ich war nur Sprachlos vor Begeisterung!“ schrie ich ihr genauso quietschend hinterher, wie sie es von mir gewohnt war.
 

„Ach so, dann ist ja gut!“ strahlte sie nun wieder und ich war beruhigt.
 

Unerwartet spürte ich zu meiner rechten, wie Zorro näher kam, etwas in mein Ohr flüsterte.

„Ich war nur so Sprachlos vor Begeisterung…“ äffte er mich kindisch nach.
 

„Sorry, aber soll sie merken, dass ich mehr auf deinen Arsch als auf ihre Brüste starre? Außerdem leg du dich besser nicht mit mir an…ich sag nur „kleine süße Violet!“ flüsterte ich motzig zurück.
 

„Ach du starrst mir auf den Arsch?“ grinste er nun amüsiert. „Naja, dich als alten Anzugträger hab ich auch noch nicht so oft in Badehose gesehen, steht dir gut…ich würde dir ja auf den Hintern schlagen, aber nachher fällst du noch auf den Grill!“
 

Gerade erhob ich abwehrend meine Grillzange um sie schützend vor dem alten Lüstling in seine Augen zu pieken, da erblickte ich eine wunderschöne braunhaarige junge Frau in einem Minikimono, die sich langsam dem Strand näherte….Izumo war da!
 

„Sorry Leute keine Zeit, da hinten kommt meine Freundin!“ kurz mustere ich, wer gerade in meiner unmittelbaren Umgebung kompetent genug aussah, dass ich ihm meine Grillzange inklusive Grill für ein paar Minuten überlassen würde und da kam leider nur Nami in Frage. So bat ich sie kurz darum auf das Essen aufzupassen, bevor ich mich von den anderen losriss und zu Izumo lief. Ich musste unbedingt noch kurz mit ihm unter zwei Augen reden! So stieg ich schnell in meine Flipp-Flops und schnappte mir mein blaues Hemd, zog es mir über die Schultern, lies es jedoch offen anstatt es zuzuknöpfen. Nach der ganzen Sache mit Saniko hatte ich das Bedürfnis, dass Izumo auch mal sehen konnte, wie ich durchaus auch als Mann durchging!
 

Nach einem kurzem Spurt war ich am Rand des Strandes angekommen, wo mir auch schon die wunderschöne Momo entgegenwinkte. Erstaunt blieb ich vor dem jungen Mann stehen. Wüsste ich nicht, dass es sich hierbei um einen Mann handelt, wäre ich sicherlich schwach geworden bei diesem Anblick! Seine langen glatten Haare glänzten in der Sonne, er war sehr hübsch und weiblich geschminkt und trug einen schwarzen engen Minikimono, der lange schlanke Beine entblößte, wie ich sie selten schöner an einer Frau gesehen hatte!
 

„Wow! Du hast dich aber rausgeputzt! Alle Achtung, du siehst echt zum Anbeißen aus!“ ich wusste das wie jeder Musterschwule meine selbsternannte Schwester auf Komplimente stand, außerdem musste ich ein aufkommendes Gewitter abwehren, schließlich hatte ich mich fast einen ganzen Tag nicht bei ihm gemeldet.
 

„Ach was, das ist doch nichts Besonderes, so lauf ich zum Putzen rum hihi!“ winkte er verlegen ab. Langsam kam er auf mich zu, erhob seine Hand und strich mir alles andere als Schüchtern über meinen nackten Oberkörper „Hm, der Männerlook steht dir aber auch nicht schlecht süßer, dreh dich mal um und zeig mir deinen Knackarsch in der Badehose, okay?“ amüsiert tat ich ihm den Gefallen, aber auch nur weil wir Freunde waren. „Ich bin begeistert, sollen wir es nicht doch auch mal miteinander versuchen?“

„Vielen Dank für das Angebot, aber ich glaube inzwischen ein bisschen, dass ich schon vergeben bin.“ Schmunzelte ich Momo zu.
 

„WAS??? Du bist so ein fieser Hund.“ Ehe ich mich versah, schlug mir Izumo wütend auf die Brust.
 

„Ich wusste, dass ich nicht mehr auf dem aktuellen Stand bin! Du bist echt so gemein, dass nach alle dem, was ich für dich getan habe!“ da der andere viel schwächer war als ich, tat er mir natürlich nicht weh und ich fragte mich ein wenig, wie diese Szenerie hier wohl gerade für die anderen ein paar Meter weiter am Strand aussehen musste.
 

„Okay süßer, ich gebe dir noch eine Chance es wieder gut zu machen, ich will auf der Stelle wissen, was zwischen euch passiert ist!“ stemmte mein älterer Freund theatralisch seine Hände in die Hüfte.
 

„Es ist gar nicht so viel passiert. Nachdem ich Zorro gerettet habe und er wieder zusammen geflickt wurde haben wir nur ein bisschen rumgeknutscht…heute…naja…heute vielleicht auch ein bisschen gefummelt…aber es ging von ihm aus, nicht von mir und nichts war unter der Gürtellinie!“ hatte ich auf einmal das seltsame Bedürfnis mich vor ihm zu rechtfertigen.
 

„OH MEIN GOTT!!! DU HAST MIT IHM GEFUMMELT???“ aufgeregt begann Izumo sich mit einem Fächer aus seiner Tasche Luft zu zuwedeln.
 

„Gestern warst du noch zu unschuldig, mein kleines Küken und jetzt erfahre ich so was ganz nebenbei!“
 

Tatsächlich machte er mir ein schlechtes Gewissen. „Ich konnte nichts dagegen tun, es ist einfach passiert!“
 

„Einfach so passiert?“ äffte nun auch er mich nach, wie eben Zorro…waren meine Mitmenschen heute alle begriffsstutzig? Er sprach weiter.

„Die Grippe bekommst du irgendwie einfach so, Nägel brechen dir irgendwie einfach so…Gefummel benötigt einvernehmliche schmutzige Gedanken und unter Umständen das Entfernen von Kleidung! Okay süßer, ich will Details und zwar die guten!“
 

Langsam stieg mein Gefühl, dass ich mich in einem Verhör befand

„Da gibt es nicht so viel zu sagen…es war…naja…“
 

„Neu? Schön? Scharf? Umwerfend?“ Izumo kam mir aufgeregt immer näher, was mir verlegen die Wangen zum Leuchten brachte.

„Ehm…irgendwie alles davon...“
 

„Oh ich wusste es! Dein Stecher sieht aber auch schon aus wie ein Sexgott!“
 

„Izumo! Er ist nicht mein Stecher!“ mir gefiel nicht, dass mein Freund mich schon wieder so besserwisserisch ansah „Noch nicht, aber er wird es werden, glaube mir! Irgendwann zierst auch du dich nicht mehr! Vor allem da dein Hengst ja nicht so schüchtern zu sein scheint wie du…dich zu übertreffen was das angeht ist aber auch alles andere als leicht, es ist ja fast schon einfacher eine Schnecke aus ihrem Haus zu bekommen! Außerdem hast du mir erzählt, dass du deinen Obermacho noch nie mit einer Frau gesehen hast…weißt du wie hormongeladen der arme superheiße Kerl sein muss?“
 

Ungeduldig tippte ich mit meinem rechten Fuß auf den Boden. Warum musste ich mir das eigentlich dauernd mitanhören? Warum verstand eigentlich keiner, dass ich nicht gleich wie ein leichtes Mädchen auf Zorro sprang und rief „hier bin ich!“. Aber egal, dass auszudiskutieren würde jetzt zu lange dauern.
 

„Wie auch immer Izumo, ich würde Zorro gerne im Laufe der Feier mitteilen, dass du ein Mann bist. Das Geheimnis soll nicht zwischen uns stehen.“
 

„Hm na gut, aber nur er! Für deine anderen Freunde möchte ich Momo bleiben! Außerdem musst du mir demnächst im Theater wieder einen kleinen Gefallen tun…ich brauche dich als Saniko, ist das klar? Das ist meine kleine Bedingung dafür!“ er hielt mir seine Hand hin.
 

„Muss das sein? Ich fange gerade wieder an mich als Mann zu fühlen, nachdem ich endlich mal 24 Stunden lang keinen Lipgloss auf den Lippen habe!“
 

„Ja es muss sein!“ betonte er erneut und ich schlug etwas wiederwillig ein.
 

„Okay süßer, dann lass uns beiden hübschen mal eine Runde schauspielern!“ sprach er dramatisch wie immer, harkte sich in meinem Arm ein und ging mit mir zu meinen Freunden zurück an den Strand.
 

Belustigt konnte ich beobachten, wie ich hier mit dieser unbekannten Schönheit in meinem Arm zu den anderen zurückkam, wie mich Augen so groß wie Suppenteller anstarrten. Wirklich jeder aus meinem Team schien mich mit seinen Blicken Fragen zu wollen „Ey, alter, wo hast du denn die Schnalle auf einmal her?“…vor allem mein neuer Verehrer Zorro! Klar, er kannte Momo schon kurz vom Sehen, aber so schön wie Izumo heute war und wie er sich hier theatralisch an mich klammerte, schien Zorro auf einmal gar nicht mehr so fröhlich zu sein. Ich musste schmunzeln, der Arme, wenn er wüsste das Izumo eigentlich ein Mann war…dieses Geheimnis sollte ich wohl nicht mehr so lange für mich behalten.
 

So kam es, wie es kommen musste, mein Team war hellauf begeistert von Izumo! Nami liebte ihn geradezu und klebte mit ihren Händen an seinen tollen Haaren. Robins lächeln konnte ich genau ansehen, dass sie wohl auch dieses kleine Geheimnis schon wieder durchschaut hatte…langsam würde mich auch nicht mehr wundern, wenn sie eines Tages zu mir kommen würde und sagen, dass sie einen Röntgenblick hatte. Ruffy schien meine selbsternannte große Schwester auch ziemlich schnell mit einem kleinen Theaterzaubertrick um den Finger zu wickeln und Lysop…ja Lysop wurde knallrot in der Anwesenheit von Izumo. Ob unser Kanonier sich etwa gerade in meinen weiblichen Freund verknallte? Als ich lachend nur daneben stand und mir diese Runde mit verschränkten Armen ansah, kam auch Zorro zu mir herüber.
 

„Ist Momo nicht cool?“ kam es mir schmunzelnd über die Lippen, als ich sah, dass er binnen weniger Sekunden das ganze Team auf den Kopf gestellt hatte.

„Wenn du meinst.“ Brummte der grünhaarige nur neben mir in seinen nicht vorhandenen Bart. „Ist das deine Rache für heute Morgen?“ setzte er tatsächlich sogar noch einen drauf.

Nun war ich es, dessen Grinsen wie von einem Fuchs etwas leicht Diabolisches annahm. Da die anderen von Izumo so abgelenkt waren, stellte ich mich vor Zorro und begann ihm spielerisch mit meinen beiden Zeigefingern auf der Brust herumzutippen
 

„Bist du jetzt etwa eifersüchtig?“
 

Mein dummes Gegrinse verging mir jedoch schlagartig, als ich den eiskalten Todesblick von Zorro gerade meine Stirn durchbohren fühlte. „Ach leck mich!“ war das einzige, was er dazu sagte.
 

Oh Weia…und ich dachte ich wäre sensibel! Diese Situation sollte schnell geklärt werden!

„Jetzt reg dich ab, du bist viel größer, breiter und männlicher als der Kerl da drüben bei unseren Freunden!“ konnte ich mir das Rätselraten jedoch trotzdem noch nicht abgewöhnen.

Verständnislos verzog Zorro seine Augenbrauen
 

„Was soll der quatsch denn jetzt?“
 

„Das was ich gesagt habe! Momo heißt in Wirklichkeit Izumo und ist genauso ein Mann wie ich. Er ist Schauspieler und zwar ein echter Profi! Oder was meinst du, wer mich dazu verdonnert hat als Tussi rumzulaufen? Alleine die Schminke von Saniko hätte ich nie im Leben ohne seine Hilfe hinbekommen! Aber du musst es für ich behalten, ich darf es niemandem außer dir verraten!“
 

Zorro starrte Izumo an, als hätte er gerade Falkenauge in einem rosa Tutu gesehen!

„Ne echt jetzt? Deine Momo-Tussi da sieht besser aus als unsere blöde Navigatorin!“
 

„Oh, dass würde ich Nami aber lieber nicht so sagen, wenn du nicht aus dem Team geschmissen werden möchtest!“
 

Beschwichtigend stellte ich mich dicht neben meine geliebte Moosbirne, streckte meine Hand hinter ihn und legte sie ihm unauffällig an seine Hüfte, so dass unsere Freunde vor uns es nicht sehen konnten. Noch immer viel mir so etwas sehr schwer, aber nach Izumos predigt verstand ich, dass ich vielleicht zu mindestens ab und zu mal etwas von mir aus tun sollte. Es war fremd…aber irgendwie trotzdem sehr schön ihn so zu berühren, seine warme Haut zu spüren.
 

„Also…Friede?“ blickte ich mit verliebten Augen zu dem schönen Mann an meiner Seite.
 

Ich hörte, wie er ein zufriedenes Brummen von sich gab und spürte, wie er sich seitlich gegen mich lehnte. Ja, ich möchte seine warme Haut an meiner kühlen sehr gerne, wie diese leichte Berührung jedes Mal eine Gänsehaut durch meinen Körper jagte und ich merkte, wie sich angefangen von meinem Herzen aus ein angenehmes prickeln durch meinen ganzen Körper zog und mich von innen zu wärmen schien.

Einen kurzen Moment erwiderte er ruhig meinen Blick und ich spürte leicht aufgeregt, wie er ebenfalls seine Hand unauffällig hinter mich wandern ließ.
 

„Friede!“ ich erwartete seine Hand ebenso sanft auf meiner Hüfte, stattdessen spürte ich einen plötzlichen festen Klatscher auf meinem, nur mit einer Badehose bedeckten Hinterteil.
 

„BIST DU TOTAL ÜBERGESCHNAPPT DU OBERMACHO?“ schoss es aus mir heraus, als ich mich von ihm abdrückte, einen hochroten Kopf bekam und wütend mit meinen Händen in der Luft herumwedelte. Dieser dumme, blöde, idiotische…Idiot!

Da gab man ihm einmal den kleinen Finger und dann gleich so was? Wenn er noch einmal meinem Hinterteil zu nahe kommen würde, dann würde ich…
 

„Was ist denn mit euch los?“ fragte Nami, von meinem Geschreie aufgeschreckt. Nun konnte ich sehen, wie die Köpfe der anderen neugierig zu uns gewandert waren….oh Mist! Die hatte ich ja in Rage geredet ganz vergessen! Zorro war das jedoch ziemlich egal, er hatte sich auf den Sandboden gesetzt und begann sich genüsslich eine Flasche Bier zu öffnen…oh manchmal könnte ich ihm echt den Hals rumdrehen! Verzweifelt sah ich nach einem Ablenkungsmanöver suchend zu Izumo. Dieser blickte sich ebenfalls hektisch um, schien tatsächlich etwas zu finden und zeigte mit seinem Zeigefinger auf das blaue Meer.
 

„Hey was ist das denn? Das Meer brennt!“ schrie er und alle Blicke richteten sich zu dem Fleckchen, wo der Zeigefinger des älteren hindeutete. Das Meer brennt? Was für ein Quatsch! Da hätte er sich wirklich etwas Besseres einfallen lassen können!
 

„Tatsächlich! Was ist das?“ hörte ich überraschend Chopper rufen und blickte mich irritiert ebenfalls herum…und sah wirklich am Horizont eine Stichflamme immer näher kommen.
 

„Da ist er ja!“ schrie Ruffy aufgeregt wie ein kleines Kind…also eigentlich wie immer.
 

„Da ist Ace!“ Ace? Ruffys Bruder war der ominöse Besuch? Klar warum auch nicht! Das würde das Feuer erklären! So liefen wir ihm alle ein Stück entgegen, winkten ihm zu, damit er wusste wo wir genau waren.
 

Kaum 10 Minuten später raste Ace mit seinem „Maschinen-Was auch immer- Surfbrett“ geschmeidig wie eine Katze an uns vorbei, sprang ab und landete mit einem Salto in der Luft, perfekt neben uns auf seinen Füßen…mein erster Gedanke…was für ein Angeber…aber irgendwie hatte das Stile!
 

„Hallo Bruderherz, na was geht ab? Bin ich zu spät zum großen Fressen?“
 

„Oh mein Gott wie cool!“ sah ich rechts von mir sowohl Izumo wie auch Nami, die sich Händchenhaltend zusammengestellt hatten und fast schon sabbernden Blickes Ruffys halbnackten Poserbruder bewunderten.

„Aber nein, da wo mein Koch ist, da gibt es immer was zu futtern!“ sprang Ruffy seinem großen Bruder überschwänglich in die Arme. Es war schon irgendwie putzig, wie die beiden Brüder erst mal eine Runde am Strand rumknuddelten…und das noch bevor sie etwas zu essen bekommen hatten!
 

Nach ein paar Minuten nickte Ace lässig wie er nun mal war zur Begrüßung auch uns anderen zu. „Schön euch zu sehen Leute! Ruffy, du hast ja ein paar richtige Schönheiten in deinem Team!“ zwinkerte er Robin, Nami und Izumo zu…wobei die beiden letzteren in perfektes Fangirlgekicher einstimmten.
 

„Hey Leute, da unser Gast nun da ist, würde ich das Büfett auch für eröffnet erklären!“ sprach ich die Zauberworte, auf die unser Käpt’n schon so verzweifelt gewartet hatte. So machten wir uns alle aufgeregt zu dem großen aufgebauten Essenstisch.
 

Nachdem wir fast eine ganze Stunde gequatscht und gelacht hatten, Ace sich mit Zorro etliche Bier hinter die Binde geschüttet hatte und mal wieder Ruffy, Lysop und Chopper ihren „Stöcke-in-die-Nase-schieben“ –Tanz vorgeführt hatten, war die Feier wohl auf ihrem Höhepunkt. Wobei mir der leicht betrunkene Zorro ein bisschen Sorge bereitete, wie er mir ständig unterm Tisch versuchte am Bein herumzutatschen um mich zu ärgern. Es schien dem alten Lustmolch zu gefallen mich in Verlegenheit zu bringen.
 

„Aber sag Ace, was führt dich eigentlich hierher? Du bist doch nicht nur zum Essen hier oder? Ein Mensch in deiner Position hat hier doch sicher etwas zu erledigen.“ War Robin wohl gerade die einzige am ganzen Tisch, die etwas Intelligentes von sich gab. Ace richtete sich von seinem vollen Teller auf und klopfte sich auf seinen Bauch, wohl ein Zeichen dafür, dass er nach mindestens 100 Tellern endlich satt geworden war.
 

„Da muss ich dir recht geben, ich hab hier wirklich einen Job zu erledigen.“
 

„Einen Job? Was denn Bruder? Können wir helfen?“ fragte Ruffy nach.
 

„Das weiß ich echt noch nicht, ich muss noch ein paar Nachforschungen anstellen. Es gibt nen Piraten den ich Dingfest nehmen will. Der Kerl hat es tatsächlich gewagt Whitebeard zu demütigen! Heute Morgen hab ich nen heißen Tipp von einem Bekannten hier im Dojo bekommen. Die haben ein Fahndungsbild an die Marine weitergeleitet, das sie bekommen haben und ich habe diese Nachricht ebenfalls erhalten. Ich suche den Anführer der Pierre-Piratenbande. Sein Name ist Colt Pierre und er ist doppelt so viel wert wie du Bruderherz! Colt Pierre ist ein ganz besonderer Schuft! Nicht nur, dass er meinen Käpt'n vor einigen Monaten tatsächlich verletzt hat, was ihn schwer gedemütigt hat, nein er ist auch noch eine ziemlich brutale Seltenheit! Dieser Pirat ist der Sohn eines Mannes mit den Teufelskräften der Steinfrucht und einer Mutter, die die Kraft hatte Gefühle zu Lesen und soweit ich weiß sogar zu steuern. Und dieser Colt Pierre ist einer von nur sehr wenigen Fällen, die der Weltregierung bekannt sind, wo diese Kräfte tatsächlich an die Kinder weitergegeben wurden. Das heißt er besitzt die Kraft von zwei Teufelsfrüchten! Er ist ziemlich gefährlich und ich suche ihn schon echt lange! Das ist nun meine Chance! Außerdem….gibt es bei euch immer gut zu futtern!“
 

„Das klingt ja echt übel!“ gab Lysop ängstlich von sich. Auch meine Birne begann zu rattern…Pierre….Pierre….irgendwie kam mir das bekannt vor.
 

„Und woher weißt du, dass dieser Kerl hier ist?“ fragte Ruffy mit einem unnatürlich freudigen Strahlen auf den Lippen nach…wahrscheinlich sah er sich schon gegen diesen bösartigen Tyrann kämpfen.
 

„Es ist wohl raus gekommen, dass sein Vize, der ebenfalls sein kleiner Bruder ist, sich auf dieser Insel befinden soll. Sein Name ist Danto Piere.“
 

Kaum hatte ich den Namen gehört, schien ein Blitz sich durch meine ganze Wirbelsäule zu ziehen, meine Beine begannen zu zittern, dass einzige was ich denken konnte war…Oh…nein…. Wie ich am Blick von Robin und Izumo sehen konnte, dachten diese beiden gerade genau das Selbe. Zorro jedoch sprang auf, schlug seinen Bierkrug so fest auf den Tisch, dass der halbe Inhalt sich über den Tisch verteilte
 

„WAS? So eine dumme Scheiße! Dieser kleine Idiot ist der Bruder von so einem gefährlichen Kerl?“ seine Augen schienen Feuer zu spucken, sein ganzer Körper schien sich vor meinen Augen zu verspannen…armer Zorro…was hatten sie ihm nur angetan? Das was ich wusste war ja schon schlimm genug!
 

„Aber sicher! Das war doch der Typ, der dich gefangen genommen hat!“ erinnerten sich nun auch die Restlichen aus meinem Team.
 

„Was du hast ihn gesehen?“ stocherte Ace nun aufgeregt nach.
 

„Gesehen ist gut! Der verdammte Penner hat mir sogar dieses Teil hier verpasst!“ wütend zeigte Zorro Ruffys Bruder seinen verbrannten Oberarm mit dem D darauf.
 

„Ach du Scheiße! Ich würde ihn umbringen wollen an deiner Stelle!“
 

„Jepp, genauso sieht es aus!“ stimmte Zorro Ace zu.
 

Die beiden Männer strahlten gerade so viel härte in ihren Mienen aus, dass alle anderen am Tisch ehrvollgebietend ihre Münder hielten. Ich weiß, dass dieser Gedanke von mir gerade absolut fehl am Platz war, aber es war wirklich unglaublich, wie viele Pheromone gerade zwischen den Beiden durch den Raum flogen…Zorro und Ace waren wirklich beides ganz schön harte Typen!
 

Leider konnte ich nicht lange beeindruckt bleiben, da sich in mir neben heftigen Magenschmerzen noch das dumpfe Gefühl ausbreitete, dass Zorro und ich uns nun in ernsten Schwierigkeiten befangen, wenn dieser Colt Pierre für seinen Bruder die Rache an uns übernehmen würde. In was für einen Schlamassel waren wir hier nur wieder blind reingerannt…ich hätte damals bei Danto, als er mich in eine Ecke gedrängt hatte, einfach sagen sollen „Augen zu und durch“, dann hätten wir nun weniger Probleme.
 

„Na dann sind wir aber so was von dabei, diesen Kerl fertig zu machen! Ich werde nicht zulassen, dass irgendjemand aus meinem Team zu Schaden kommt! Ace, wir werden ihn mit dir suchen und dann ein für alle Mal unschädlich machen!“ entschlossen wie ein Königstiger hielt Ruffy seinem Bruder seine Hand entgegen, damit dieser sein Angebot annehmen würde.
 

„Ihn Ordnung, dann bleibe ich solange bei euch.“ Als ich sah, wie Ace seine Zustimmung gab, bekam ich einen Funken Hoffnung zurück…hoffentlich würden sie alle heil aus der Sache wieder rauskommen, bevor die Strohhüte die Insel wieder verlassen würden.
 

Fortsetzung folgt…

13. Auf dem Weg zum ersten Tanz

„Oh ich könnte ihn umbringen!“ da war es wieder, mein guter alter Hass auf diesen bescheuerten Schwertheini! Hatte ich mir etwa wirklich eingebildet, dass er mich nun besser behandeln würde als vorher? Ich saß beleidigt wie ein kleiner bockiger Junge, den man vergessen hatte von der Schule abzuholen, bei Izumo in seiner Wohnung vor der Schminkkommode. Inzwischen fühlte ich mich an diesem Platz schon wie in meinen eigenen vier Wänden.
 

„Ach süßer, reg dich doch nicht so schrecklich auf, davon bekommt dein hübsches Gesicht nur Falten. Es ist doch gar nicht so schlimm.“
 

„Nicht so schlimm? Ich bin kurz davor unser Date heute Abend abzusagen!“
 

Kurzer Rückblick zur Erklärung. Gestern war Ace zu Besuch zu unserer Mannschaft gestoßen. Wir hatten lange gefeiert, von Mittags bis tief in die Nacht…und ich musste ehrlich zugeben, dass ich enttäuscht war, als Zorro meinte, dass es schon zu spät wäre für unsere Pläne zusammen, romantisch nur zu zweit Tanzen zu gehen. Ich hatte mich sosehr auf die Hoffnung gestützt an diesem Abend die drei wichtigen Worte aus seinem Mund zu hören, denen ich seit ich sie zu ihm gesagt hatte, geradezu nachfieberte. Doch das war nicht was mich wirklich aufregte, da er um es wieder gut zu machen unseren gemeinsamen Abend auf heute verschoben hatte.
 

Was mich wirklich aufregte und fuchsig machte, dass ich ihm am liebsten alle Teller aus meiner heiligen Kombüse gegen seine dummen Schädel gefeuert hätte war, dass er sich heute alleine mit Ace einen schönen Tag machen wollte. Ich könnte platzen! Als ich heute morgen nur zufällig mitbekommen hatte, wie er mit Ace das Schiff verlassen hatte, unser neues cooles Matchogespann, sagte Zorro eiskalt zu mir, dass er sich mit unserem Gast nen „Männertag“ machen wollte….UND WAS WAR ICH BITTESCHÖN??? Wie peinlich war das denn gewesen? Vor Ace?
 

Während ich daran zurückdachte spürte ich wie vor lauter Wut sich meine beiden Fäuste ballten, dass mein Freund Izumo sich erschrocken ein paar Schritte nach hinten verzog.
 

„Jetzt komm mal wieder runter, du benimmst dich ja wie eine wild gewordene Furie! Schätzchen, du musst nun mal akzeptieren, dass es zwischen zwei Männern automatisch die Wahl gibt, wer der Mann ist und wer das Weibchen. Auch wenn du das nicht hören magst aber sorry Sonnenschein, gegen deinen Stecher wäre wahrscheinlich auch ein Stier das Weibchen!“
 

In meinen Bart grummelnd verschränkte ich beleidigt die Arme. Ich sagte es wirklich nicht gerne, so zickig ich in diesem Moment war und absolut nicht bereit irgendein Zugeständnis zu machen…aber ich wusste, dass Izumo eigentlich Recht hatte.
 

„Wie auch immer, schneide mir einfach meinen Bart!“ kam es bockig aus meinem Mund.
 

„Das du ausgerechnet zu mir kommst deswegen! Eigentlich bin ich nur dafür da aus dir eine Frau zu machen! Versteh mich nicht falsch Darling, du siehst bestimmt zum anbeißen aus damit, ne richtig sexy Dandy-Schnitte! Ich steh auf Behaarung bei Männern…aber ich brauch dich doch demnächst wieder als Saniko im Theater!“
 

„Izumo! Dann kommt er halt wieder ab, aber heute Abend, wenn ich mit Zorro tanzen gehe, dann möchte ich ihm als Mann gegenüber stehen.“ Mein Gott…wenn ich ehrlich war, dann würde ich mich, wenn ich heute Zeit mit mir verbringen müsste, mich wahrscheinlich selbst ankotzen!
 

Tief ausatmend spürte ich, wie Izumo nachgab, jedoch leicht genervt von meinen Starallüren zu sein schien. So stellte sich der schöne Mann vor mich und deutete mit seiner Hand hinaus aus dem Fenster.
 

„Hör mir mal zu süßer, siehst du da hinten in der ferne unseren stillgelegten Inselvulkan?“

Irritiert blickte ich an meinem Freund vorbei. Ja der Vulkan war mir schon aufgefallen und ich hatte wirklich sehr für die Bewohner dieser Insel gehofft, dass er nicht mehr aktiv war. Izumo sprach weiter
 

„Er ist am anderen Ende der Insel, um zu ihm zu kommen muss man durch einen tiefen Wald…wenn du so sauer wegen deinem Herkules bist, dann renn mal eine Runde dahin, schrei in den Abgrund und komm wieder zurück…wenn du wieder da bist, dann hör auf dich wie eine dumme Tussi zu benehmen und akzeptier endlich mal das du jetzt ein Uke bist!!!“ schrie mich der ältere fast an.
 

Erschrocken von so viel Temperament hielt ich beeindruckt meinen Mund…bis auf eine Frage, die ich mir dann doch stellte
 

„…was ist ein Uke?“ verzweifelt hielt sich mein Freund den Kopf
 

„Schon gut, dass bring ich dir später bei, wenn du und dein Stecher das erste mal in der Kiste wart! Du liebst ihn doch, oder? Dann freu dich einfach mal darüber, dass er heute Abend Zeit mit dir verbringen möchte und sei nicht immer so ein Miesepeter! Das ist ein gut gemeinter Rat von deiner dich liebenden großen Schwester!“
 

Wahrscheinlich hatte mein Freund mal wieder absolut recht…ich liebte ihn, dessen war ich mir absolut sicher, deshalb war ich wahrscheinlich heute auch so gereizt, da ich mich zurückgestoßen fühlte. Ich liebte ihn so sehr, aber ich bekam nicht von ihm zu hören, dass er mich auch liebte…wie sollte man da denn nicht deprimiert sein? Jedoch hatte ich ja heute Abend die Chance, dass sich das ändern würde! Also sollte ich mir angewöhnen mal nicht so schnell auszurasten. Würde heute Abend wirklich ein romantischer Abend zwischen mir und Zorro stattfinden? Ich konnte es noch gar nicht glauben. Wir beide ganz alleine? Mein Herz machte einen Sprung vor Aufregung, als ich daran dachte…ob wir uns wieder küssen würden? Bestimmt, so wie ich meine hormongeladene Moosbirne inzwischen kannte. Er erschien mir inzwischen wie ein junge in der Pubertät, wobei ich bei Zorro ernsthaft bezweifelte, dass er überhaupt bisher eine solche gehabt hatte. Ich kam nicht drum herum bei dem Gedanken verliebt zu grinsen…es war so schön in seiner Nähe, wenn er mit mir alleine war, nicht den Macho raushängen lies…sondern mir zeigte, dass er mich liebte…auch wenn er es nicht aussprach…wie weit würde er heute Abend wohl gehen? Ich würde mich selbst belügen, wenn ich behaupten würde, dass nicht auch in mir das Feuer sich langsam zu entfachen begann, dass mir sagte, dass ich mehr von dem anderen wollte…aber…was war eigentlich mehr? Zwischen zwei Männern? Was Frauen anging war ich bei weitem nicht so…dumm und unwissend.
 

Verwirrt sah ich zu meinem Freund Izumo nach oben, der heute wieder wie eine Mischung von Mann und Frau aussah, da er sich nicht als Frau gekleidet, jedoch schon seine Haare frisiert und mit Blumen geschmückt hatte. Sollte ich ihn fragen? Wo genau die Unterschiede lagen? Es war mir peinlich zuzugeben, dass ich keine Ahnung hatte, von was mein älterer Freund sprach, wenn er sagte „Wenn Zorro mein Stecher war.“ Wie sollte das überhaupt funktionieren? Unbewusst sah ich an mir herab…das ging doch gar nicht!
 

„Na, nicht bewegen wenn ich dich rasieren soll süßer!“ so begann der brünette Mann mit einem Messer meinen Bart zu stutzen. Es half nichts, besser vor Izumo blamieren, als nachher vor Zorro im Boden zu versinken! So stellte ich die Frage, die mir momentan mehr als jeder andere unter den Nägeln brannte!
 

„Du sag mal Izumo…also…du…du hattest ja schon einige Männer, oder?“ tastete ich mich vorsichtig heran.
 

„Aber hallo! Ich bin geradezu ein leichtes Mädchen! Aber wohl gemerkt, ich habe dabei mehr Klasse und bin wählerisch!“ drang eine typische Antwort aus seinem Mund…kurz spielte ich mit dem Gedanken ihm zu sagen das „Leichtes Mädchen“ und wählerisch sein nicht zusammen passte, aber das würde ihn nur wieder ablenken. So machte ich weiter.
 

„Super…also…auch…intim geworden, richtig? So…richtig intim, nicht nur so halb…du weißt was ich meine, oder?“ schon während ich diese paar Worte vor mich hin stotterte, hatte ich das Gefühl wieder in der Schule in Sexualkunde zu sitzen und mich in Grund und Boden zu schämen!
 

Izumo stoppte Augenblicklich in seinem Tun, hörte auf mich zu rasieren und sah mit großen Augen zu mir auf. Als ich mitansehen musste, wie sich diese mit geschauspielerten Tränen zu füllen schienen, wusste ich dass ich gleich vor Scharm sterben würde!
 

„OH MEIN GOTT DU WILLST ES TUN???“ platzte es aus meiner Freundin heraus und ich bereute vom ganzen Herzen mit dem Thema angefangen zu haben. Wild deutete ich mit meinen Händen zum Boden, damit Izumo leiser reden würde.
 

„Nicht so laut! Mir ist das unangenehm! Ich will gar nichts tun! Aber…falls doch…irgendwann mal…naja Zorro scheint im Gegensatz zu mir besser zu wissen was er tut. Ich…weiß überhaupt nicht wie das funktioniert…kannst du mir sagen, wie das bitteschön gehen soll? Ich bin ein Mann, er ist ein Mann…das ist rein Biologisch total unmöglich!“
 

Schüttelte ich absolut Ratlos die Schultern…und sah gerade im Sekundentakt, wie Izumos grinsen immer teuflischer wurde…und ich schließlich Angst bekam!
 

„Mein süßer kleiner Liebling…dann werde ich dir mal leise verklickern, wie das funktioniert….es ist Biologisch mehr als möglich!“
 

„Echt? Aber wie das denn?“ fragte ich, als Izumo begann in seiner Umkleide herumzukramen.
 

„Als erstes, pack das ein!“ gab er mir eine Tube in die Hand, die man meiner Meinung nach zum Abschminken benutzte
 

„Und was soll ich damit? Rede ich irgendeine Fremde Sprache Izumo?“

Der andere begann zu lachen „Oh ja süßer, dass tust du!“ so senkte er sich hinab zu meinem Ohr, hielt sich an meiner Schulter fest und begann etwas zu flüstern.
 

„Also, wenn der Tag kommt, an dem dein sexy Hengst „es“ mit dir tun möchte, dann…“ er flüsterte leise, so dass ich angestrengt zuhören musste.

Leise begann er mir dinge zu erklären, mir Dinge zu erzählen, denen ich bebannt lauschte…und lauschte…und lauschte
 

„WAS??? BIST DU WAHNSINNIG? SOWAS TU ICH NICHT!!!“ schrie ich vor lauter Schock, während mein Gesicht sich gerade in eine meiner Herdplatten verwandelte. Mein Körper zitterte, als ich vom Stuhl aufsprang, mich mit den Beinen in meinem eigenen Kimono verfing und rückwärts umfiel. Ich hörte meinen Freund lachen, während ich noch immer geschockt dalag und dachte, dass Izumo mich auf den Arm nehmen würde! SO sollte das also funktionieren…Zorro würde…wollte vielleicht sogar…bei mir….dafür war die Creme von Izumo? NIEMALS!!!

Alleine daran zu denken brachte mich zum Schwitzen wie an einem Hochsommertag in der Wüste.
 

Hinter mir hörte ich Izumo laut Lachen…natürlich, ich würde an seiner Stelle auch lachen, er hatte ja gut reden! Als das Gelächter verstummte, wischte sich der feminine Mann noch die ein oder andere Träne aus den Augen, bevor er sich zu mir auf den Boden kniete
 

„Sanji, du bist wirklich zu niedlich! Du erfüllst wirklich jedes Klischee eines Neulings in der Beziehung der Männerliebe, dass es gibt!“
 

„Sag das nicht so! Das ist echt widerlich…das du das machst ist total widerlich! Außerdem glaube ich auch nicht, dass Zorro das will! Und woher soll er überhaupt wissen, wie das funktionieren soll?“ der Gedanke, dass es niemals zu diesem „Akt“ zwischen uns kommen würde, weil Zorro ja schließlich auch keine Ahnung von diesen Dingen hatte, tröstete mich ein wenig. Als ich Izumo sah, der sich langsam zu mir hinabkniete, wusste ich jedoch, dass er gleich auch diese Hoffnung von mir wieder zunichte machen würde!
 

„Aber meine kleine blonde Prinzessin, ich versichere dir, dass er im Gegensatz zu dir keine Anleitung in Sachen Liebesdinge brauch! Er wird es ganz von alleine wissen, wenn sein sicher überaus gut bestückter Schoß ihm sagt, dass er es mit dir tun möchte…sorry Kleiner, aber die Illusion muss ich dir nehmen!“
 

Angstschweiß breitete sich über meinen Schultern aus, als der andere mir gerade meine Illusion zerplatzen lies. Noch eine weile diskutierte ich mit ihm hin und her, bis er mir schließlich wieder aufhalf. Als ich auf die Uhr sah, wurde mir langsam klar, dass es Zeit wurde mich fertig zu machen. Zorro und ich waren für 18Uhr miteinander verabredet und es blieb nicht mehr viel Zeit bis dahin. So ergab ich mich meinem Schicksal…inzwischen hatte ich das Gefühl, immer wenn ich vor der Frisierkommode von Izumo saß mich auf einem heißen Stuhl zu befinden. Ich zog, wie sich Zorro gewünscht hatte den blauen Seidenkimono an, in dem ich wesendlich breiter und männlicher wirkte, als in den Damenkimonos von Izumo…natürlich nicht so breit wie Zorro, wie auch! Aber immerhin wirkte ich sehr männlich elegant und mit meinem vornehm geschorenen Bart hätte ich auf der Stelle bei einem Schönheitswettbewerb mitmachen können, sowie konkurrenzlos gewonnen!
 

18:00Uhr. Ich stand vor einem Restaurant, nicht sehr groß, aber es hatte durchaus Flair, wartete wie bestellt und nicht abgeholt auf das eintreffen meines Freundes. Zum glück war es nicht kalt, da mein blauer Seidenkimono wirklich sehr dünn war und sich wie eine zweite Haut auf der meinen anfühlte. Besorgt atmete ich einmal tief aus und ging schwer davon aus, dass er sich verlaufen hatte. Ich hatte diesen Platz ja kaum gefunden. Gerade als ich begann darüber nachzudenken, ob ich vielleicht einfach gehen sollte, da ich natürlich noch immer leicht beleidigt war von dem blöden Spruch heute morgen, da öffnete sich die Vordertüre des Restaurants und Zorro spazierte majestätisch wie ein Löwe heraus. Er trug ebenfalls seinen grünen Kimono vom Fest, der fast schon unanständig seine Muskeln abzeichnete, mit der goldenen Kette auf seiner Brust. Ebenfalls waren seine Haare wieder so beeindruckend nach hinten gestylt, wie bei seinem ersten richtigen Date mit Saniko. Es war wirklich unglaublich…wie schön er in diesem Outfit aussah, dass ich mich nicht in der Lage sah etwas anderes zu tun als einfach sprachlos hier zu stehen und ihn anzustarren, wie er langsam auf mich zukam.
 

„Ich freu mich, dass du gekommen bist, echt! Und bist sogar meinem Wunsch nachgekommen den blauen Kimono anzuziehen! Sehr schön, ich wusste, dass er dir gut stehen würde! Siehst sehr hübsch aus Sanji, muss ich schon zugeben, echt zum anbeißen!“ sprach er wiederum zu mir, was mich aus meiner perplexen Fangirlstarre in die Realität zurückriss. „Lass uns reingehen, ich will ja nicht, dass sich mein Blondi erkältet!“ immer noch total von der Rolle folgte ich ihm Wortlos hinein, blickte nur von hinten auf seine breiten männlichen Schultern. Was mich heute Abend wohl erwarten würde? Aber da eindeutig Zorro heute mein Gastgeber war und durch das Programm führte, versuchte ich gar nicht erst ihm das Steuer aus der Hand zu nehmen.
 

Drinnen angekommen sah ich ein gemütliches kleines Restaurant, dessen Fenster verdunkelt waren und Tische auf denen brennende Kerzen standen. Ebenfalls nahm mein Gehör romantische Musik von der Theke aus war. Es war wirklich sehr schön hier…sogar die versprochene Tanzfläche war neben den Tischen zu sehen…nur eine Sache irritierte mich sehr…wo waren die anderen Gäste? Niemand außer uns war hier…obwohl eindeutig auf einem der 6 Tische ein festliches Essen aufgebaut stand. Überrascht sah ich Zorro an, der hinter uns die Türe schloss…und als würde das noch nicht genügen, mit einem Schlüssel absperrte…toll…wo war ich hier nur gelandet? Ich kannte Horrorfilme die so anfingen!
 

„Zorro sag mal, warum ist außer uns keiner hier?“ während ich zu dem großen starken Mann sprach, ging dieser an mit vorbei zu dem Gedeckten Tisch, zog höflich einen Stuhl vor, wie er es für mich das letzte mal in der Gestalt von Saniko getan hatte
 

„Hm? Hab meinen Kumpel den Dojomeister Kotetsu darum gebeten das Hotel für Untersuchungen der Stadtwache für heute Abend sperren zu lassen…“
 

„WAS? Aber…du kannst doch nicht einfach für ein Date ein Restaurant sperren lassen! Der arme Gastronom, der hier arbeitet! Dann geht ihm ja das Geld eines ganzen Tages verloren!“ zeigte ich für die Angestellten Verständnis, schließlich hatte ich selbst lange genug in einem Restaurant gearbeitet. Doch wie immer zuckte Zorro nur lässig mit den Schultern
 

„Kein Ding, als ich Kotetsu gesagt habe, dass ich heute meine Perle flachlegen wollte, da hat er für mich die Zeche für heute Abend bezahlt!“
 

„WWWAASSS????“ war meine einzige Reaktion, während mein Mund sich zu der Größe eines Fußballtores öffnete, doch als Zorro laut zu lachen begann, beruhigte ich mich auch schon wieder
 

„Schon gut, dass war ein Witz, meine kleine blonde Mimose! Keine Panik! Du hattest auch schon mal mehr Humor! Jetzt setzt dich, oder willst du dass das essen kalt wird?“
 

Leicht skeptisch beäugte ich Zorro…irgendwie war es ja schon süß, dass er sich soviel Mühe für mich gab. Es stand sogar ein wirklich köstlich aussehendes Essen auf dem romantisch gedeckten Tisch…und das gerade war ja nur ein Witz gewesen…hoffte ich zumindest! So ging ich schließlich auf ihn zu, setzte mich auf den von ihm zurecht geschobenen Stuhl, woraufhin mein Schwertmeister neben mir Platz nahm…und ein wunderschöner Abend nahm seinen Lauf…
 

Die Zeit verging wie im Fluge, dass Essen war köstlich und der Wein war gut. Wir lachten viel, erzählten uns alte Geschichten. Wie lange wir wohl jetzt schon hier waren? 2 Stunden? 3 Stunden? Wie lange es auch war, es war wie in einem Traum mit diesem unglaublichen Mann alleine zu sein. Leicht beschwipst von dem guten Rotwein, war ich nach vollem Herzen über ein Missgeschick am Lachen, von dem Zorro mir erzählte
 

„Das hast du nicht echt gemacht! Du bist echt total bescheuert!“ musste ich mir den Bauch halten vor lachen.
 

„Doch echt Mann! Was kann ich denn dafür, dass die dumme Schnalle sich in den Kopf gesetzt hat mir solange auf die Nerven zu gehen, bis ich nachgebe? Ob Männlein oder Weiblein ist mir Scheißegal! Nein heißt Nein!“ lachte Zorro nun ebenfalls, schüttete sich im Gegensatz zu mir, den Sake direkt aus der Flasche in seinen Hals. Langsam beruhigte ich mich wieder und sah fröhlich zu dem anderen….wie seine Haut nur noch von dem schönen Kerzenlicht angestrahlt wurde…diese schöne dunkelbraune Haut…man sah ihr die Wärme, die dieser Adonis von einem Mann ausstrahlte förmlich an. Langsam spürte ich erneut die Schmetterlinge in meinem Bauch, sowie das wunderschöne kribbeln in meiner Brust, dass ich nur in seiner Gegenwart bekam. Zorro saß höchstens wenige Zentimeter von mir entfernt…ich fühlte wie in mir das verlangen wuchs dem anderen Nahe zu sein…aber er war heute Abend so höflich, machte keine Anstalten mir zu Nahe zu kommen…dabei würde ich ihn so gerne küssen…wie das letzte mal vor 2 Tagen, als wir in der Gosse kurz alleine waren…konnte es etwa sein? Ja…ich vermisste seine Nähe, auch wenn ich zu Stolz war das offen zuzugeben.
 

Zorro setzte seine Flasche ab, sah meinen ruhigen Blick. „Hey Prinzessin, was ist los? Hab ich was im Gesicht?“
 

„Du sollst mich nicht so nennen!“ holte er mich mit meinen Gedanken aus der Illusion in der ich den Blödian gerade fast wie einen Helden angehimmelt hatte „Warum machst du immer alles kaputt, wenn ich gerade mal anfange positiv über dich zu denken!“
 

Da war auch schon wieder dieses Lächeln in Zorros Gesicht, das er bekam, wenn er mir gleich auf der Nase herumtanzen würde!

„Wie jetzt? Was heißt denn mal positiv denken? Über so nen Prachtkerl wie mich kann man doch nur positiv denken!“ er beugte sich leicht zu mir und nahm meine Hand in die seinige
 

„…genauso positiv, wie ich über dich denke. Hab ich dir heute Abend schon gesagt, dass du als Mann viel schöner bist, als als Frau? Saniko ist nicht übel, aber sie ist nicht der elegante Smutje Sanji! Ich fand dich schon immer schöner, als die Frauen, die wir auf unseren Reisen getroffen haben….“
 

Mein Herz erwärmte sich, als ich stumm den Worten des Mannes vor mir lauschte…das war unglaublich, was er da sagte.
 

„Was? Aber….schon immer?“ ich spürte deutlich, wie sich in mir ein brennendes Gefühl ausbreitete, als ich zusah, wie mein starker Krieger nur Wortlos nickte. Konnte das stimmen? Hatte der andere mich etwa nie gehasst? Nie? Nicht mal bevor wir auf dieser Insel angekommen waren? Oh nein….auch wenn es mich Glücklich machen sollte, so machte es mich traurig….ich war immer so dumm gewesen.
 

„Jepp…als ich dich das erste mal in deinem Restaurantschiff gesehen habe…ich habe noch kaum Blondes Haar gesehen davor. Oder nie drauf geachtet…selbst wenn, wäre ich mir sicher gewesen, dass deines viel Blonder gewesen wäre und auch viel schöner….“
 

Ich konnte nicht fassen, was ich hier hörte! War das wirklich Zorro? Schüchtern suchte ich seine Wärme, versuchte unauffällig mit meinem Stuhl dem seinen etwas näher zu kommen „Aber…warum hast du mir das nicht schon früher gesagt? Vielleicht wären wir ja schon früher…da wo wir jetzt sind…“ was es auch immer war, was wir hier hatten!
 

„Bist du bescheuert? Ich dir sagen? Dir? Mister Super-Dandy? Mister Ich glotz jedem Rock nach, der sich ein wenig im Wind bewegt? Mister ich Hasse Lorenor Zorro? Du hast mich seit ich dich kenne wie die Pest behandelt!“
 

„Jaja ich gebe ja zu, das war mein Fehler, müssen wir da noch öfter drüber reden? Schon klar, ich bin alles Schul….“ Wurde ich in meiner aufkommenden Meckerrage, die gerade beginnen sollte gestoppt, als zwei warme Lippen vor mir auftauchten und sich energisch auf die meinen pressten. Mir wurde kalt und heiß, wie die starken Gefühle des animalischen Mannes vor mir auf mich zufluteten. Er drohte mich fast zu ertränken, als sich besitzergreifend seine Arme eng um meinen Körper schlangen, mich fast bewegungsunfähig machten. Mir wurde schwindelig von den ganzen eindrücken, von dem kribbeln in meinem Körper, überall da wo seine warme auf meine kalte Haut traf….von der Wärme, die ich um mich….und langsam auch in mir auflodern spürte. Seine Lippen öffneten sich, ebenso taten es ihm meine gleich, da ich nach diesem überfall seinerseits kurz nach Luft ringen musste. Dieser Kuss war so unglaublich, dass ich ihn für so etwas unwichtiges wie Atmen niemals unterbrochen hätte …doch dann kam alles anders.
 

Gerade als ich meine Lungen wieder mit Luft gefüllt hatte, heimlich bettete, dass er mich nicht loslassen würde, spürte ich seine Zunge, die sich den Weg zu der meinigen Gesucht hatte und wie sich seine Lippen wieder auf die meinen Legten. Oh mein Gott! Schoß mir ein leiser Aufruf in den Kopf, als ich den anderen in meinem Mund spüren konnte. Er hatte nun nicht nur meinen Körper mit seinen Armen sondern auch meinen Mund mit dem seinen in Besitz genommen. Da war sie wieder! Die Panik, die ihn von mir wegschupsen wollte! Ich spannte mich an, versuchte mich von ihm abzudrücken, mich zu lösen, dass hier zu beenden…genau einmal…bis Zorro voller Sinnlichkeit seine Arme über meinen Rücken streichen lies. Seine Zunge tat es seinen Armen gleich und begann ganz zart die meine zu Streicheln…sie neckte….und ich für einen kurzen Moment das Denken für unwichtiger erachtete, als dieses fast schon verbotene Spiel unserer beiden Lippen.
 

Ich weiß nicht, wie lange wir so aneinander geklebt hatten…uns wohl gegenseitig ganz schön ins schwitzen brachten, aber als der andere mich wieder aus seiner Umarmung löste, mich mit flatterndem Herzen auf meinem Stuhl zurückließ, kam ich mir am ganzen Körper zittrig vor…was war das denn gewesen?

Doch was da auch in Zorro gefahren war…es war einfach nicht mit Worten zu beschreiben gewesen. Vorsichtig blickte ich auf, sah wie mein schöner Krieger tief einatmete und sich an der Kette an seinem Hals zog, als würde er schwer Luft bekommen.
 

„Sorry…ich glaube es ist grade ein bisschen mit mir durch gegangen…“
 

„Och…schon okay!“ war das einzige, was ich selbst ziemlich kleinlaut erwidern konnte…Schon okay? Sanji wie dämlich bist du eigentlich? Dann hättest du auch Danke sagen können! Das wäre noch blöder gewesen! Sei doch einmal ehrlich zu Zorro! Ob seine Küsse mich weich gemacht hatten? Wahrscheinlich! Aber trotzdem wollte ich ihm…wenigstens ein wenig zu erkennen geben, wie ich über seinen plötzlichen Ausbruch dachte.
 

„Also…wenn ich ehrlich bin…war es mir nicht wirklich unangenehm...“ versuchte ich ihm zuzugestehen, ohne selbst meinen Stolz zu verletzten. Zorro sah grinsend zu mir auf, jedoch mit einem fast schon liebevollen Blick in seinen spitzen dunklen Adleraugen
 

„Hast du eigentlich auch nur den Hauch einer Ahnung, wie sehr ich mich für dich zusammenreiße?“
 

„Was? Wieso?“ ich konnte spüren, wie sich langsam meine Wangen von diesen ganzen Ehrlichen Worten dieses unglaublichen Mannes zu erröten schienen. wieder einmal war ich sehr froh, als Zorro sich für Taten anstelle von Worten entschied und mir bittend seine Hand hinhielt.
 

„Wollten wir nicht tanzen? So ne olle Schnulze wie gerade läuft, müsste doch perfekt dafür sein, oder?“
 

Tanzen? Ja, da war ja was gewesen! Nun hörte ich auch wieder die Musik, ein romantisches Geigenstück erklang in meinen Ohren. So streckte ich ihm meine Hand entgegen, nahm seine und hielt sie fest „Liebend gerne!“
 

So lies ich mich von meinem Stuhl aufziehen und gemeinsam gingen wir Hand in Hand zur Tanzfläche.
 

Fortsetzung folgt…

14. Der Tanz beginnt

Noch immer spürte ich leichten Schwindel in meinen Beinen, von der plötzlichen knutschattacke meines angebeteten. Er zog mich auf die Tanzfläche und mit jedem Schritt, den wir dieser näher kamen, wurde mein Herzschlag schneller und meine Hände schwitziger. Es war unglaublich was für ein perfekter Gentleman Zorro diesen Abend für mich war…gut, ein Gentleman mit Bauernmanieren, aber ich konnte mir vorstellen, dass auch das nicht einfach für meine geliebte Mossbirne war.
 

Als wir uns nach einer gefühlten Ewigkeit und irgendwas zwischen 10 oder 100 aufgeregten Herzschlägen meinerseits, in der Mitte der Tanzfläche befanden, war noch immer ein schönes romantisches Geigenstück aus der Jukebox zu hören. Der Schwertkämpfer blieb stehen, drehte sich zu mir um und hielt mir seine Hand entgegen
 

„Also Prinzessin, hab`s ja versprochen, aber erwarte nicht zu viel…ich bin vielleicht `n echt toller Kerl, aber hab noch nie getanzt!“ sprach er mit einem verschmitzten Lächeln und einer solchen Ehrlichkeit, dass ich mich wieder beruhigte und zu kichern begann.
 

„Macht nichts, dafür bin ich sehr gut in langsamen Tänzen, ich habe schon viele Damen mit meinen galanten Schritten um den Verstand gebracht. Mach es mir einfach nach!“ so erhob ich meine Arme, damit sich Zorro an meiner Hüfte einharken konnte. Der animalische Mann mir gegenüber schien fast ein wenig überrascht, dass ich ihn mich einfach so anfassen lies ohne ihm in den Magen zu treten. Doch zu seinem Glück merkte er recht schnell, dass er lieber schnell handeln sollte, bevor ich es mir wieder anders überlegen würde.
 

So kam er schließlich dicht auf mich zu, legte seine Arme um meine Hüfte und sah mir tief in die Augen, wie er wenige cm größer als ich, leicht zu mir hinab sah und ich vor Ehrfurcht eine dicke Gänsehaut auf meinen Armen bekam. Dieser Duft war einfach unglaublich, dieser schöne dumme Bauer roch schon fast unanständig nach Mann. Fast ohne mein Zutun, legte sich ein verliebtes Lächeln auf meine Lippen und ich legte wiederum meine Arme um Zorros Hals.
 

„Bevor du mir abermals bescheuerte Namen gibst wie Blondi, Tussi oder Prinzessin, ich übernehme hier nur den Frauenpart, weil der eh viel zu schwer für dich zu tanzen wäre!“ versuchte ich mich ein letztes Mal stolz zu verteidigen, bevor Zorro gleich tatsächlich beim Tanzen die Führung übernehmen würde. Eigentlich gab ich nur sehr ungerne das Ruder aus der Hand, aber da der Neandertaler vor mir sich diesen Abend extra für mich in einen Gentleman verwandelt hatte, sollte ich ihn mit dieser Tat belohnen. Schließlich könnte es sein, dass er sich um Punkt Mitternacht in einen Frosch zurückverwandeln würde….wer weiß das schon! Außerdem lockte man einen Mann am besten, indem man ihm immer mal wieder kleine Brocken zuwarf. Wenn das einer wusste, dann war ich das…so war ich schließlich schon mein ganzes Leben lang von Frauen behandelt wurden.
 

Aufgeregt begann ein wohliges kribbeln in meinem Bauch mir ein leichtes kichern zu entlocken. Sicher, dass ich jeden Moment nachgeben würde, sah ich nach oben, in die sehnsüchtig blickenden grünen Augen meines Kriegers „Also, dann wollen wir mal.“
 

Und so war es dann auch, wir begannen uns langsam im Takt der Musik zu bewegen. Zorro tat es erst zaghaft, als hätte er Angst mir auf die Füße zu treten, doch bereits nach wenigen Minuten, in denen die Geigenmusik die Hand über unsere Bewegungen gelegt hatte, waren nicht nur die meinigen sondern auch seine Bewegungen eins mit den romantischen Klängen die uns umgaben. Es war unglaublich, was hier geschah, nicht nur, dass Zorro sich so zart an meine Bewegungen anpasste, vorsichtig mit mir tanzte, als wäre ich etwas zerbrechliches, nein alles um uns schien wie verzaubert. So tanzten wir eine halbe Ewigkeit, engumschlungen, umgeben von schönstem Kerzenschein, nur zu zweit und mit einer Harmonie, die uns beiden sicher nie im Leben jemand der uns kannte zugetraut hätte. Nach gefühlten ewigen Stunden begannen meine Augen schwer zu werden, vielleicht lag es aber auch an dem betörenden Moschusduft, den der starke Mann vor mir versprühte, doch begann ich wieder meiner Art anschmiegsam in den Armen meiner grünhaarigen Liebe zu werden.
 

Ich legte meinen Kopf seitlich gegen jenen von Zorro, als wir einfach stumm beim Tanzen die Zweisamkeit genossen. Ich konnte nicht in Worte fassen, wie schön es war bei ihm zu sein, in diesem Moment der Mittelpunkt dieses schönen Kämpfers der Meere zu sein, nichts erklären zu müssen…einfach nur zu tanzen und den starken Körper des Kriegers an dem meinigen zu spüren.
 

„Geht es dir gut?“ hörte ich plötzlich, nach einer gefühlten Unendlichkeit der Stille, wie er leise in mein Ohr flüsterte, dabei unsere Bewegungen nicht unterbrach, jedoch sein Griff um meine Hüfte etwas enger wurde.
 

Leicht verlegen drückte ich meine Wange als Gegenreaktion etwas enger an die seinige, als ich immer deutlicher spürte, wie sein verlangen nach meiner Nähe zu steigen schien… ich es zuließ, statt ihn wegzuschubsen.
 

„Ja…“ antwortete ich nur kurz und meine wieder aufglühenden Wangen waren Gott dankbar, dass er mich in dieser Position nicht sehen konnte…doch auch ebenso ich sein Gesicht nicht sah. Das Geräusch seines Atems rauschte leicht in meinen Ohren, als ich ein tiefes Raunen aus seinem Mund hörte
 

„Blondi…also `n paar Worte wären gerade echt toll…bist doch sonst nicht so auf den Mund gefallen…bist doch sonst meine hübsche Quasselstrippe…oder?“
 

Mein Herz schlug gerade so stark gegen meine Brust, dass ich Angst hatte, dass der Mann mit den Sinnen eines Raubtieres vor mir, genau gespürt hatte, wie ich auf seine Worte reagierte. Hatte er mich gerade zwischen den Zeilen das Gefragt, was ich dachte gehört zu haben? Wollte er…wissen…was ich für ihn empfinde? Wollte er noch einmal hören…dass ich ihn liebte? Was sollte ich denn darauf sagen? Das ich gerade jetzt in diesem Moment das Gefühl hatte in seinen Armen schmelzen oder noch besser, vor Glück sterben zu können? Das ich ihn mehr liebte, als ich je dachte einen Menschen lieben zu können? Nein, dass ging gar nicht! Nicht nachdem ich es immer noch nicht von ihm gehört hatte! Es brachte mich fast zum Platzen, wie lange er mich mit diesen Worten aus seinem Mund hinhielt. So meldete sich tatsächlich gegen meinen Willen die Abwehrzicke in mir wieder zu Wort und ich zog vor Scham absolut pikiert meinen Kopf so zurück, dass ich ihm in die Augen sehen konnte
 

„Was soll das denn heißen? Ich und deine Quasselstrippe? Keine Ahnung, sag du es mir doch! Wer ist hier wem? Ich weiß doch gar nicht genau, was ich dir bedeute! Wir knutschen, wir naja…fummeln ein bisschen…wir…ach ich weiß es doch auch nicht…du bist so kompliziert…“ gerade als ich merkte, dass ich wieder weich zu werden drohte, wie der starke Mann seine Arme noch immer um mich geschlungen hielt, setzte ich zu einem weiteren beleidigten Schlag aus, erinnerte mich daran, warum ich heute Morgen noch wütend auf ihn war
 

„…ich hab keine Lust DEIN zu werden, wenn das bedeutet, dass du mich als Mann nicht mehr ernst nimmst!“
 

Auch wenn Zorro die ganze Zeit seine Fassung gewahrt hatte, seien wir ehrlich, er kannte mich ja nur als Zicke, so sah er mich nun doch fragend an
 

„Was soll denn der Scheiß? Natürlich nehm ich dich als Mann ernst, nenn dich doch nur Tussi, weil du so niedlich bist, mit deiner unglaublich kurzen Zündschnur!“ grinste er jedoch wieder, lachte sogar, was mein hitziges Gemüt in all meiner aktuellen Unsicherheit nur noch weiter provozierte
 

„Genau das meine ich! Du nimmst mich überhaupt nicht mehr ernst! Bin ich auf einmal selbstverständlich für dich?“ genau in diesem Moment hasste ich mich zutiefst dafür, dass ich immer unausstehlich wurde, wenn Unsicherheit sich in mir Breit machte. Doch da ich mich und meine Anfälle besser kannte als irgendjemand sonst, war mir ebenso klar, dass es zu spät war mich aufzuhalten. Innerlich tat mir mein Herz schon fast weh, weil mir bewusst wurde, dass ich jeden Augenblick diesen schönen Moment zwischen uns zerstören würde.
 

„Das heute Morgen war jawohl das perfekte Beispiel dafür! Du ignoranter Idiot! Ich hab mir so viel Mühe gemacht dir ein tolles Frühstück heimlich ans Bett zu bringen und was sehe ich? Nichts! Der feine Herr Supermacho ist ja mit Ace in die Stadt verschwunden weil er sich nen *Männertag* mit unserem Gast machen wollte….ich hätte dich am liebsten gegen die nächste Betonwand gekickt, als ich das gehört habe! Also verlang nicht von mir, dass ich dir meine Gefühle einfach so auf einem Tablett serviere, schließlich habe ich dir schon gesagt das….was ich jetzt nicht noch einmal wiederholen möchte, weil du es noch nicht zu mir gesagt hast, also….“
 

Es war zu spät, mein innerer Kessel war übergekocht und ich hatte mich so in Rage geredet, dass Zorro sicher jeden Moment den Raum verlassen und mich einsam zurücklassen würde. Das schlimmste war, ich könnte es sogar verstehen! Doch auch wenn er mich nun tatsächlich los lies und die kühle des Raumen auf meine Haut zurückfiel, Zorro blieb vor mir stehen.

Noch unverständlicher für mich war seine nächste Tat, wie er begann das Oberteil seines Kimonos zu öffnen. Erschrocken verstummte ich, sah wie er sich die Seide von seiner rechten Schulter streifte und ich darunter den Verband seiner Wunde sah. Dort an diesem Arm war ihm meinetwegen diese große Schande angetan worden, das Branding mit dem Buchstaben *D*, dass ihn für immer als von Danto als geschlagen markierte. Geschockt schien mir das Herz in die Hose zu rutschen, wie ich mit beiden Händen meinen Mund ergriff, damit er auch ja geschlossen blieb….ich mich beschämt an meine Schuld zurückerinnerte.
 

„Zorro….“ Und aufs neue merkte ich, was ich für ein großer Dummkopf war…mir sollte wirklich das reden verboten werden!
 

„…ist das alles? Deshalb kreischst du hier rum, wie eine beleidigte Furie?“
 

Erschrocken über den barschen Ton spürte ich wie mein Hals trocken wurde, brachte nur ein gekratztes „..ja…“ heraus.
 

„Oh Mann Sanji, du bist echt schwierig und `ne Zicke, die sogar Nami voll in den Schatten stellt…“ er seufzte schwer und fuhr sich mit seiner rechten Hand übers Gesicht „Sanji…kannst du dir nicht vorstellen, dass dieser ganze Kram verdammt neu für mich ist? Ich bin nicht so`n Gefüllsschwaller wie du…genau deshalb, war ich heute Morgen mit Ace alleine unterwegs.“
 

Mit der gleichen Hand, die gerade noch über sein Gesicht und durch seine grünen Haare gefahren war, griff der starke Krieger nun nach dem Verband an seinem Arm und zog diesen mit einem kräftigen Ruck ab.
 

„Zorro was soll das? Du musst doch den Verband drum…“ wollte ich besorgt Einwand erheben, als ich etwas überrascht sah, wie darunter kein verbranntes *D* sondern Farbe zum Vorschein kam. „Was…ist das?“ fragte ich verwirrt, ging wieder einen Schritt näher auf Zorro zu, der sich den Verband nun komplett entfernte…und darunter etwas zum Vorschein kam, dass mir endgültig die Fähigkeit zu Sprechen raubte.
 

Das was ich dort sah, war einfach unglaublich, der endgültige Beweis, dass ich noch im Bett lag und Träumte…das konnte einfach nicht wahr sein! Es war ein Tattoo, dass Zorro auf seinem Oberarm versteckt hatte, gestochen über das Zeichen von Danto. Es zeigte ein Tribal, dass wie die Wellen des Meeres geschwungen war, auf dem eine rote Rose lag, mit einem langen grünen Stiel…geschwungen wie ein S. Absolut fassungslos legte sich meine Schweiß nasse Hand auf meine wild schlagende Brust, nicht in der Lage etwas anderes zu tun, als Zorro mit großen Augen anzublicken, die eindeutig verrieten, dass ich mich gerade absolut überfordert fühlte. Fast flehend sah ich zu ihm und zum Glück ergriff er wieder das Wort
 

„War doch nur `n blöder Spruch heute Morgen von mir. Wärst du uns gefolgt, hättest du was hiervon mitbekommen. Ich bin nich` so gut im Quatschen, hab noch nie für jemanden so empfunden wie für dich…deshalb wollte ich es dir hiermit zeigen.“
 

Ich konnte noch immer nicht sprechen, wie mein Herz mir wild gegen den Hals schlug. Zorro kam wieder auf mich zu, ergriff meine Hand und legte sie sich auf die frisch tätowierte Haut.
 

„Auch wenn du so dumm bist dir Vorwürfe zu machen, so hat dieser Vorfall dich endlich zu mir gebracht. Ich bin ein Kerl, geh schon nicht kaputt an ein paar Prügel oder ne Hand voll Messerstiche. Also lass den Mist und hör auf zu denken, dass du mir deswegen was schuldig bist. Ace hat mich auf die Idee gebracht, dass man so die scheiß Narbe nicht mehr sehen könnte. So habe ich aus dem Brandmal etwas Gutes gemacht. Dieses Bild wird mich nun immer begleiten….ebenso wie hoffentlich auch du….“
 

„Zorro….“ War das einzige was mein Hals hervorbrachte. Das war das romantischste, was jemals jemand für mich getan hatte! Eine Rose auf dem Meer, dessen Stiel meinen Anfangsbuchstaben zeigte. Andächtig fuhren meine Finger darüber, ganz vorsichtig, fühlten die noch wunde farbige Haut. Innerlich erwartete ich geradezu, dass Zorro jeden Moment lachte und sagte, dass das „S“ in Wirklichkeit für Sake oder Saufen stehen sollte. Doch mir wurde immer bewusster, dass dies hier Realität war, ich nicht träumte. Ich zog mich an Zorros Kimono zu ihm, legte meine Stirn auf jene meines starken Kriegers und flüsterte ihm in sein Gesicht
 

„…..sag es Zorro….bitte sag es…und ich werde ebenso wie dieses wunderschöne Bild auf deinem Arm, dass du für mich gemacht hast, für immer bei dir bleiben….“
 

Absolute Stille kehrte ein, außer dem knistern der Kerzen um uns herum in der Dunkelheit nichts zu hören. Zorro atmete kurz ein und ich konnte spuren, dass es nun seine Brust war, die vor mir leicht zitterte. War mein wildes Biest gerade so angespannt, als wäre das hier ein Kampf, den er gewinnen wollte? Aber sicher war es das für ihn auch, für den stärksten Krieger der Meere, der in sozialen Dingen noch so unerfahren war und sich nur auf seine Instinkte verließ. Doch nach einer gefühlten Unendlichkeit der Stille sah ich, wie er vor mir seine Lippen wieder öffnete, mir seine Hände auf die Hüfte legte, dass ich eine Gänsehaut bekam
 

„Sanji….ich habe das wirklich noch nie, niemals zu einem Menschen zuvor gesagt….“
 

Noch einmal atmete er tief ein. Ich selbst konnte gar nicht atmen, aus Angst diesen zarten und zerbrechlichen Augenblick zu stören, als könnte dieser schöne Mann jeden Moment einen Rückzieher machen. Doch das tat er nicht, er legte seine Lippen vorsichtig auf meine, küsste mich nicht, legte sie einfach nur quälend zart auf den meinen ab
 

„…..ich……liebe dich….meine erotische kleine Zicke…“
 

Mein Herz wäre fast stehen geblieben, in dem Moment als seine Worte aus seinem Mund getreten waren und in meinem Innersten zu vibrieren schienen.
 

Nun war ich es, dem die Hutschnur zu reißen schien. Meine Arme schlangen sich wie von selbst um seinen muskulösen Hals und ich presste mich so fest gegen den Körper des Grünhaarigen, dass nicht mal mehr ein Blatt Papier zwischen uns gepasst hätte. Das war der Moment auf den ich die letzten Tage verzweifelt gewartet hatte. Das Eis war gebrochen, nun hatte ich endlich Klarheit und meine Gefühle schienen total außer Kontrolle zu geraten.
 

Als hätte Zorro meine Taten als Einladung verstanden, begann er meinen Kimono vorne an meiner Brust zu öffnen und mir mit seinen Händen neugierig und fast begierig über die Brust zu streicheln. Fast wäre mir von der ungewohnten Berührung ein leises Keuschen über die Lippen gehuscht, doch konnte ich mich im letzten Moment zusammen reißen, als mein starker Schwertkämpfer kurz seinen Mund wieder zum Sprechen benutzte
 

„Hola, wenn das mein Preis ist, dann sollte ich dringend lernen dir das dauernd sagen zu können. Was muss ich denn sagen um dich so rattig zu bekommen, wie ich gerade auf dich bin?“
 

Er hob seinen Kopf und begann mir leicht an meinem Ohrläppchen zu knabbern, fast hungrig mit seiner Zunge darüber zu lecken „Sanji….dich zu streicheln reicht mir nicht mehr…ich will sehen wie schön du bist….wie schön dein Körper ist….“
 

Nun war meine Beherrschung endgültig dahin, bei der feuchten Wärme an meinem Ohr und seinen Händen auf meiner Brust drängte sich ein kleiner gestöhnter Laut aus meinem Mund in die Freiheit und meine Hände klammerten sich fest in seinen seidenen Kimono
 

„….okay…..“ sprach ich leise, als meine innere Hitze sich durch seine Taten direkt aus meinem Inneren durch meine Adern zu verteilen schien. Sei es dieser eine Moment, aber gerade hätte Zorro alles mit mir machen können und ich wäre nicht in der Lage gewesen mich dagegen zu erwehren. So passierte, was ich dachte das mein Stolz niemals im Leben zulassen würde: Ich wollte ihn, ich wollte ihn ebenso wie er mich wollte, wollte ihn ebenso berühren, wie er mich berührte.
 

„…tu was du willst….ich erlaube es dir…..ich möchte mit dir mehr Teilen als bisher….“
 

Zorro sah mir fast geschockt in meine Augen, ich konnte geradezu sehen, wie in seinem Kopf sich die Zahnräder drehten. Als hätte er Angst, dass ich stolze Diva es mir nochmal anders überlegen konnte, packte er mich in Windeseile auf seine Arme
 

„Dann mach dich auf eine lange Nacht gefasst, meine wunderschöne Zicke….du kannst dir gar nich` vorstellen, wie lange ich schon darauf warte, dass von dir zu hören….“
 

Mit diesen Worten begann er mich durch den Raum zu tragen, in Richtung eines Nachbarzimmers. Ich verstand sofort, dass er gerade war, wie ein Tier, dass seine Beute gefangen hatte, nach einer langen anstrengenden Jagt und ich war absolut bereit, heute Nacht seine Beute zu sein.
 

Fortsetzung folgt…….

15. Der heiße Nachtisch

„Wo genau willst du eigentlich hin?“ meinte ich zwar absolut bereit mich diesem starken und maskulinen Neandertaler hinzugeben, doch selbst in meinem aktuellen Liebesrauch kam es mir etwas seltsam vor wo Zorro hinlief.
 

„Hm? Frag nicht so viel!“
 

„BITTE? Ich bin absolut bereit dir meine holde Männerjungfräulichkeit zu schenken und du wagst es mir zu sagen, dass ich den Mund halten soll?“
 

Doch Zorro trug mich einfach weiter auf seinen Armen zum anderen Ende des Restaurants in Richtung Küche. Dabei tat er das Beste, was man tun konnte, wenn ich mich in Rage redete….einfach stumm bleiben und mein Gemecker ignorieren.
 

Als wir schließlich die Küchentüre durchquerten, wurde mir doch etwas mulmig zumute „Zorro….sorry, aber…ich bin vielleicht ein Koch, dennoch wäre mir ein Bett lieber, als eine Herdplatte, also…“
 

„Kannst du nich´ einfach mal still sein und abwarten Blondi? Vertrau mir mal `n bisschen!“ sprach er nun sogar fast eine Spur gereizt, was mich tatsächlich verstummen ließ. Gerade war Zorro so herrisch, wie er sich mental über mich stellte das ich gar nicht mehr sauer sein konnte. Nein es war etwas anderes was in mir wuchs. Der intensive Wunsch ein Machtspielchen mit ihm auszutragen. Es war ja nicht so, dass ich mit Absicht unausstehlich werden konnte, aber auch meine Nerven haben ihre Grenzen. Gerade war dieser unberechenbare Kerl dabei, mich nach einem unglaublich romantischen Abend, auf seinen Armen zu einem mir unbekannten Ort zu bringen. Ich hatte wirklich keinen Schimmer was in der grünen Birne meines Angebeteten vorging, außer dass er gerade etwas hatte von einem Stier in der Brunstzeit.
 

Ja verdammt, ich gebe es ja zu, ich liebe diesen dummen Sturkopf und auch ich sehnte mich danach ihm Nahe sein zu können, aber…ich zickte halt schon mein Leben lang….wenn ich unsicher war….
 

Wie ich in seinen Armen lag und er mich leicht mit jedem seiner Schritte sanft wippte, begann meine Hand zaghaft über Zorros feste Brust, über dem Seidenkimono, zu fahren. Mein Blick erhob sich und blickte direkt in die festen grünen Augen dieses starken und sinnlichen Mannes. Mein Herzschlag hämmerte wild in meiner Brust, wie mein Krieger mich weiter auf seinen Armen eine Treppe nach oben trug.
 

„Natürlich tue ich das.“ Kam es nun wesentlich sanfter aus meinem Mund, wie ich selbst zu mir sprach und begann einzugestehen, dass Zorro alleine in den letzten Tagen liebenswerter zu mir war, als jeder andere Mensch auf der Welt je gewesen war. Dieser freiheitsliebende starke Hüne von einem Mann liebte mich so sehr, dass er sich sogar ein Tattoo, dass ganz alleine mich symbolisieren sollte, hatte auf sein Brandmal stechen lassen. Sicherheit schlich sich mit einem zarten Lächeln auf meine Lippen zurück. Ja, wenn es einen Menschen auf der ganzen Welt gab, dem ich vertrauen konnte, dann war es dieser dickköpfige und liebenswerte Krieger der mich nach Jahren meiner unaussprechlichen Unfreundlichkeit schließlich erobert hatte.
 

Plötzlich blieb Zorro vor einer verschlossenen Türe stehen. Er atmet tief ein und aus. Ob er aufgeregt war? Ebenso wie ich es bin? Er sprach noch nie besonders viel, im Gegensatz zu mir. Sein Körper allerdings spricht ganze Bände, wenn man ihn zu lesen wusste. Vorsichtig legte ich meinen Kopf gegen seine Brust und ich höre erschrocken ein starkes Herz dagegen schlagen. Er war aufgeregt, so sehr er auch sein Pokerface aufrecht erhalten wollte. Ich begann zu kichern, er war so süß, wenn er schwächen zeigte und genau das war es, was mir meine Stärke zurück brachte.

Noch während Zorro mich hielt, streckte ich meine Hand nach dem Türgriff aus und drückte ihn nach unten, auf das die Türe sich für uns öffnete. Anschließend erhob ich meinen Kopf und sah keck in sein Gesicht „Was ist? Hatten wir beiden Hübschen nicht etwas vor? Oder ist deine Zeit abgelaufen und Aschenputtel muss nach Hause?“
 

Für mich war es hoch gepokert, da ich in Wirklichkeit wesentlich mehr Schiss hatte, als ich es Zorro gegenüber zugeben wollte, aber es reichte wenn es mir so ging. Der Grünhaarige war mein Fels in der Brandung, ich brauchte seine Sicherheit um mich selbst gehen lassen zu können. Mit Freude stellte ich fest, dass meine kleine zwischen uns beiden so geliebte Provokation, funktioniert hatte. Zorros Lippen formten ein breites Grinsen, als er mit mir zusammen über die Türschwelle in das vor uns erscheinende Schlafgemach trat
 

„Sorry wenn meine heiße Stute ungeduldig wird, dachte nur wenn ich zu schnell bin, dann bekommst du noch Panik.“
 

Oh wenn er wüsste, wie recht er in Wirklichkeit hatte. Trotzdem brachten auch mich seine Worte wieder zum Lachen „Du bist echt so ein süßer Idiot.“
 

„Vielleicht, aber immerhin ein verliebter Idiot….“ Sprach er ganz sanft, wie man es diesem Krieger sonst nicht zutrauen würde. Er brachte mich weiter in den Raum und ich begann erneut zu staunen. Es gab einen Kamin in diesem Zimmer, der das einzige Licht warf und alles in ein exotisches halbdunkel hüllte. In der Mitte des Raums stand ein Himmelbett mit Seidenlacken, auf die mich Zorro nun vorsichtig ablegte, als wolle er mich in Watte packen wie eine Puppe. Abermals war ich sprachlos wie zärtlich dieser sonst so brutale Mann sein konnte. Ich war ebenfalls nicht wehrlos oder schwach, aber er behandelte mich trotzdem wie etwas zerbrechliches, dem er auf keinen Fall weh tun wollte.
 

„Zorro…“ kam es andächtig von meinen Lippen, als ich deutlich die Matratze unter mir absinken spüre, wie er sich mit seinem großen Körper über mich beugte und seine Lippen sinnlich auf die meinen legte und mich küsste. Mein Herz schlug mir bis hoch gegen meinen Adamsapfel. Er krabbelt auf das Bett, legte seine Arme links und rechts neben meinem Kopf ab und küsste mich erneut, dieses Mal leidenschaftlicher. Mein Herzschlag hämmerte immer stärker gegen meine Brust, wie die des anderen nun hart auf meiner lag. Überall um mich herum war Zorro, neben mir, über mir, in der Luft die ich einatmete….es war als würde er mit dieser sogar bereits durch meine Adern fließen und sein Duft meinen Körper von innen heraus stimulieren. Mir wurde heiß, nun nicht mehr nur in den Wangen, die mit Sicherheit inzwischen roter waren, als Kirschen es in voller Reife werden konnten.
 

Nach einer gefühlten Unendlichkeit zogen seine Lippen sich zurück und ein leiser Laut der Enttäuschung entglitt meinen Lippen. Mir selbst war inzwischen so heiß, dass ich dachte das Feuer im Kamin würde selbst aus meinem inneren kommen. Es war ein unglaublicher Anblick, wie die Schatten erzeugt durch das Feuers über Zorros braungebranntes Gesicht und Hals flackerten, wie die Flammen sich in Zorros spitzen Jägeraugen spiegelten. Dieser Moment, wie wir uns stumm in die Augen blickten war einfach pures Knistern, beide gegenseitig von so viel Lust erfüllt, dass wir es uns nicht zu sagen brauchten, wir spürten es.
 

Doch wieder dieser Empfindung setzte Zorro sich auf, setzte sich gerade auf meinen Schoß und blickte zu mir hinab. Absolut ergriffen von dem Mann mit dem herrischen Blick über mir brachte ich kein Wort heraus, ich wollte selbst meine Hände nach ihm erheben, mir nehmen, was ich inzwischen so eindeutig wollte…doch ich konnte nicht. Meine Angst vor ihm war wie weg geblasen, ich hätte in diesem Moment gemordet um die Haut des anderen auf der meinen zu spüren, doch schaffte ich es vor stiller Andacht nicht mich zu bewegen. Zorro war gerade wie ein Tier in Kampfstellung. Für seine Beute einfach unglaublich schwer zu erahnen, was er vor hatte und alles abstreiten wäre sinnlos, denn ich war gerade ganz eindeutig seine Beute.
 

Endlich rührte er sich wieder. Er senkte seine Hände herab, blieb auf mir sitzen wie auf einem Thron. Seine Hände begannen meinen blauen Seidenkimono zu öffnen. Kaum hatte er den Gürtel um meine Hüfte geöffnet, streifte er diesen ab. Er machte weiter, öffnete meinen Kimono und legte so den Blick auf meinen bis auf die Short, nackten Körper frei. Nun verharrte er wieder in Stille, wie er meinen Körper mit seinen Adleraugen abtastete, dabei ein sanftes Lächeln in seinem Gesicht erschien. Erneut von Verlegenheit ergriffen, blickte ich zur Seite. Was war nur mit mir los? Ich wusste dass ich ein schöner Mann war, aber dieser Blick, wie er mich musterte machte mich verlegen und unsicher. Es war als würde ich seine Blicke wie Hände auf meiner kühlen nackten Haut spüren. Wenn er doch nur reden würde.
 

„Was…was ist? Was denkst du Zorro?“ war ich es nun, der sprach. Zu meiner Überraschung schloss Zorro die Augen, bevor er schelmisch zu kichern begann. Dieses „Kichern“ hatte ich noch NIE an Zorro gehört.
 

„Was ich denke, Sanji?“ begann er tatsächlich zu sprechen und meine Spannung stieg.
 

Zorro:

Was ich denke möchte er wissen? Was stellt Sanji mir da nur für eine Frage? Soll ich ihm etwa auf die Nase binden, dass ich vor Geilheit gleich sterbe, weil gerade der erotischste Mann unter mir zwischen meinen Beinen liegt, denn ich jemals in meinem Leben gesehen habe? Nein, nicht Mann! Der Erotischste Mensch, den ich jemals gesehen habe. Robin könnte mir ihre Titten ins Gesicht drücken und ich wäre nicht einen Funken so erregt, wie ich es bin, wenn mich nur seine wunderschönen blauen Augen böse anfunkeln.
 

Weiter in Gedanken erhob Zorro wieder seine Hand und strich über die helle Haut am Bauch des Blonden und erntete ein leises keuschen für diese Tat, aus dem Mund des anderen. Eine Gänsehaut durchzog den dunklen Körper des Grünhaarigen, als dieser kleine sündige Laut in seinen Gehörgängen wiederhalte. Er machte Zorro wahnsinnig, durch so kleine Taten alleine schon. Und da wollte er wissen was dieser dachte? Wieder musste der Krieger schmunzeln, er dachte nicht viel mehr, als dass er Sanji am liebsten mit Haut und Haaren hier und jetzt auffressen wollte. Diese Augen, diese tief blauen Augen….wenn sie funkelten, weil sie sich stritten oder miteinander in ihren Wortgefechten versuchten herauszufinden, wer der Stärkere war, dann war es besonders schlimm für Zorro seinen inneren Dämon in Zaun zu halten. Er wollte immer und immer wieder nach Sanji jagen und ihn schließlich gefangen nehmen. Sanji gehörte ihm und sonst niemanden, das hatte der starke Mann sich schon oft gesagt, in der ganzen Zeit seit ihrer ersten Begegnung. Aber heute war es wirklich soweit, heute würde er endlich seinem lange ersehnten Wunsch in Erfüllung gehen lassen und beweisen, dass Sanji zu ihm gehörte. Auch wenn der wunderschöne blonde Mann unter ihm sicher versuchen würde ihm die Rübe abzuschlagen, bei Gedanken wie diesen, dass Zorro vorhatte fast schon sein Revier an dem anderen zu markieren, aber eigentlich war es so und der Schwertkämpfer wollte sich endlich nicht mehr zurückhalten müssen.
 

Wieder sah er diesen fragenden Blick unter sich, wie die bezaubernden blonden Haare dem unsicheren Koch wirr im Gesicht hingen. So machte der wilde Krieger es wie immer, behielt seine Gedanken für sich und sprach nur einen kleinen Teil dessen aus, was in seinem Kopf wirklich vorging…schließlich wollte er seinen holden Prinzen nicht verschrecken.
 

„Was ich denke willst du wissen?“ Zorro ließ seine eigenen Hände an seinen roten Kimonogürtel fahren und zog ihn sich ebenfalls von der Hüfte, legte ihn fast in Zeitlupe neben sich aufs Bett. Ohne eine große weitere Bewegung seiner Schultern ließ er den glatten seidigen grünen Stoff des Kimonos von seinen Schultern rutschen, um fast im gleichen Zug seinen großen warmen Körper auf den kühleren unter sich zu legen. Ein tiefer Schauer überrannte Zorros glühende Haut, als er auf den kühlen Körper unter sich traf, ein Schauer der sich bis in seine immer mehr aufglühenden Lenden nach unten zog. Nicht nur sein Schoß sondern auch sein Ego schwollen ein ganzes Stück an, als er bemerkte, dass es Sanji unter sich ebenso ging und seine zittrige Stimme erneut einen dieser sündigen Laute in sein Ohr blies. Der Grünhaarige brauchte all seine Selbstbeherrschung, nicht einfach loszustürmen, aber da gab es etwas tief in ihm, dass es Zorro niemals erlaubt hätte den schönen blonden Casanova unter sich einfach zu überfallen….und das war dass er ihn wirklich vom Herzen liebte.
 

„Zorro….“ Wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als Sanji ihn mit verschleierten glänzenden Augen von unten herauf ansah, unerwartet der Schwerthüne feingliedrige Hände seinen Rücken nach oben gleiten spürte
 

„….sag es….“ Wurde er von einem sich wieder zu Wort meldenden und ebenso glühenden Smutje aufgefordert. Alleine das Sanji wieder stärker wurde und so fordernd zu ihm sprach erregte Zorros hitziges Gemüt.
 

Schließlich nickte er zustimmend und mit einem lasziven Lächeln auf den Lippen„…ich denke, dass ich sterbe, wenn ich nicht endlich mir das nehmen kann, was ich am meisten begehre…den Körper des Mannes, den ich liebe. Deshalb mach dich darauf gefasst, dass ich gleich nicht mehr so rücksichtsvoll sein kann, aber ich werde dir nicht weh tun, dass verspreche ich.“
 

Es war eigentlich nicht Zorros Ding so schnulzig zu sein, aber er hatte mittlerweile verstanden, dass er so besser an Sanji heran kam. Es war eine schwere Umstellung gewesen, doch hatte der grünhaarige Pöbel einiges in der letzten Zeit zusammen mit Sanji gelernt, Dinge die er nun mit großer Genugtuung auch gegen seinen wunderschönen blonden Prinzen verwenden konnte.
 

Sanji:
 

Ich liebte es eigentlich gar nicht dominiert zu werden. Eigentlich platzte ich direkt vor Wut, sobald ein anderer Mann versuchte mich unterzubuttern. Doch hier und jetzt, je mehr Macht Zorro versuchte über mich auszuüben, umso zittriger wurde mein Innerstes und meine Glieder begannen zu beben. Ich wollte nicht mehr warten, nicht mehr nichts tun und darauf warten, dass der Herr mich noch tiefer unter sich in die Matratze drückte. Fast wäre meiner Kehle ein Schrei entglitten, als dieser große dunkle Körper sich mit all seinem Feuer auf mich legte, meine kühlere Haut fast wie Eis dahinschmolz und mir eine Gänsehaut bis tief in meine Haarwurzeln verpasste. Dieser scharfe und so animalische Mann lag auf mir, nackt bis auf die Short und mit mir sah es nicht anders aus. Für einen sehr kurzen Moment dachte ich daran, was Izumo sagen würde, wenn er hiervon wüsste.
 

„Deshalb mach dich darauf gefasst, dass ich gleich nicht mehr so rücksichtsvoll sein kann, aber ich werde dir nicht weh tun, dass verspreche ich.“ Hörte ich die Worte von Zorro erneut, als ich meiner aufkommenden Gier versuche Luft zu machen, den starken und muskulösen Rücken über mir mit meinen Händen zu streicheln und zu erkunden begann. Diese Antwort war alles was ich hören wollte. Doch zu einer Erwiderung kam ich nicht, als Zorro seine Drohung nun jeden Augenblick seinem Verstand lebe wohl zu sagen, Taten folgen ließ.
 

Feurig spürte ich wie meine Lippen fest mit einem Leidenschaftlichen Kuss versiegelt wurden. Meine ganze Kehle begann zu prickeln, als ich abermals vor aufkommenden Schauerwogen meinen Mund öffnete und Zorro nun gar nicht mehr so vorsichtig mit mir, seine Zunge in diesen gleiten ließ. Fast automatisch kniff ich fest meine Augen zusammen. Alles um mich wurde neblig, wie auch ich mit meiner Zunge vorsichtig die von Zorro streichelte, antippte und neckte. Ich kannte Zorro schon so lange und wusste, je scheuer ich ihn behandelte umso gieriger würde er werden und so war es schließlich auch. Jeder sanften Berührung meinerseits folgte eine stürmische von ihm. Meinen Mund hatte Zorro komplett erobert und so ließ ich meine Hände fester über seinen Rücken streicheln. Auch ich wurde neugieriger, wollte an dem wilden Tier, das mein Herz gefangen hatte, experimentieren. So versteifte ich meine schlanken Finger und kratzte mit meinen Nägeln über die feste dunkle Haut von Zorros Rücken.
 

Mein Blut erschauderte, als ich deutlich zu spüren und zu hören begann, dass ihm dies zu gefallen schien. Er Stöhnte lang und mit einem tiefen Raunen in unseren nicht enden wollenden Kuss hinein, drückte sein Kreuz zu mit nach unten durch, so dass ich seine Brust noch fester auf der meinen Spürte und noch tiefer in die Matratze gedrückt wurde. Das Geräusch seiner tiefen Bassstimme machte mich wahnsinnig, es quälte mich ebenso, wie ich mehr davon hören wollte. So wanderten meine Hände tiefer, das feste Hohlkreuz des anderen nach unten, die ganze tiefe Kurve streichelnd, bis es wieder nach oben ging und meine neugierigen Hände sich zaghaft auf Zorros festen Hintern legten.
 

Doch dann passierte etwas unerwartetes. War ich doch eh schon kaum in der Lage mich zu bewegen, unterbrach der Krieger auf mir nun den Kuss zwischen uns, hob seinen Kopf und sah mir mit so spitzen und funkelnden Augen in die meinen, dass mir trotz Hitze eine eisige Gänsehaut über die Haut jagte
 

„Was glaubst du eigentlich was du da machst Prinzessin? Ich hab dich nicht eingeladen, damit du mit mir spielst, du wirst heute mit dir spielen lassen…“ sprach er in so einem herrischen Ton zu mir, dass ich nicht wusste ob ich ausrasten oder ihn anhimmeln sollte. Verdammte Hormone, ich war doch einfach bescheuert. Wenigstens bekam ich trotz dieser erotischen Drohung kein Nasenbluten, was bei mir nicht selbstverständlich war.
 

„Tut mir Leid dir das zu sagen Zorro, aber wir wissen beide genau, dass ich nicht in der Lage bin hier einfach rumzuliegen und nichts zu tun…ich will dich mindestens genauso wie du mich….“ Gab ich mir die Blöße ihm zu gestehen, wie sehr ich ihn inzwischen wollte. Er schien mich zu verstehen, denn unerwartet sah ich einen kurzen Moment etwas in seinem Lächeln, etwas stolzes. Ja, dass konnte er auch sein, nie im Leben hätte ich vor ihm gedacht, dass ich mich jemals einem Mann hingeben würde. Doch meine Gedanken wurden wieder in das hier und jetzt gerissen, als ich plötzlich spürte, wie Zorro meine Handgelenke ergriff
 

„Was machst du da?“ tatsächlich wollte ich sie ihm entreißen, keine Ahnung was Zorro vorhatte, doch da hatte er bereits mit seiner Rechten meine beiden Arme am oberen Teil des Bettgestells festgepinnt und mit der Linken nach seinem auf dem Bett liegenden Seidengürtel gegriffen
 

„Was….?“ Setzte ich erneut zu meiner Frage an, als mir ein Licht aufging, was der elende Schuft vorhatte
 

„WAS???“ riss ich geschockt meine Augen auf, doch da war es schon zu spät! Mit ein paar schnellen Bewegungen und mehr Kraft seiner Arme, als ich hätte von mir stoßen können, hatte er meine Hände am Bett festgefesselt und ich lag nun hier wie Gott mich schuf und um mein letztes bisschen Bewegungsfreiheit gebracht.
 

„Bist du von allen guten Geistern verlassen?“ meinte ich mit aufkommender Panik. Okay, es hatte sich nichts daran geändert, dass ich ihn wollte und eigentlich vertraute ich ihm auch, aber jetzt und hier bei zu aller meiner Schande, meinem ersten Mal mit einem Mann?
 

Zorro lächelte nur noch breiter, als er seinen Kopf weiter hinab beugte und seine Lippen an meinem Ohr ablegte „Hast du Angst Sanji?“ raunte er extra betont in mein Ohr, dass sich eine Gänsehaut durch meinen ganzen Körper zog.
 

Verlegen legte ich meinen Kopf zur Seite, als ich merkte dass alles ziehen und zerren meine Arme nicht wieder befreite „Und wenn es so wäre?“ gab ich nur kampfbereit zurück.
 

„Dann hätte ich einen Grund auf dich aufzupassen…“
 

Was? Mein Kopf sah wieder geradeaus in sein Gesicht, dass mich fast schon liebevoll von oben herab anlächelte und spürte wie seine Hände begannen zart durch meine blonden Haare zu streicheln. Tatsächlich beruhigte sich mein wild schlagendes Herz ein Stück weit und ich war zutiefst von seiner verkorksten Liebenswürdigkeit berührt.
 

„Sanji, ich liebe dich und ich werde dein Vertrauen niemals missbrauchen…also darf ich?“
 

Oh Gott, warum musste er jetzt so lieb sein? Dieser Trottel sollte nicht so unberechenbar liebenswert zu mir sein. Warum konnte ich mich nicht bewegen um ihn einfach vor Gier aufzufressen? Zart spürte ich seine starken großen Hände, die begannen über meine Brust zu streicheln. Warme Hände, die mir feurige Spuren der Lust auf meinem Körper zurückließen. Mit wachsender Erregung schloss ich meine Augen. Ich betete innerlich inzwischen dass er endlich anfangen möge. Doch es lag an mir, dass merkte ich trotz aller Macht, die er mir in dieser Lage genommen hatte.
 

Es war soweit, ich war absolut bereit allen sonst so stark bebenden Stolz in mir über Bord zu werfen, wenn Zorro nur endlich das Tier werden würde, dass er innerlich war und mich nehmen würde.
 

„Ich vertraue dir Zorro. Ich liebe dich und ich will es genauso wie du, also lass mich nicht mehr länger warten.“
 

Zufrieden sah ich Zorro über mir lächeln. Das war das letzte Mal dass ich seine Lippen sah, die sich nun erneut auf meine legten und mit einem Leidenschaftlichen Kuss versiegelten. Diese Nacht wurde kein Wort mehr zwischen uns gesprochen. Zorro und ich taten das, was wir schon immer am besten konnten, uns gegenseitig mit unseren Gesten und Körpern zeigen, was wir voneinander wollten und dachten. Zu hören war nur noch das Knistern des Feuers um uns und unsere vor Lust zittrigen Stimmen.
 

Fortsetzung folgt……


Nachwort zu diesem Kapitel:
So ihr Lieben,
vielen Dank, dass ihr bis hierhin mein erstes Kapitel gelesen habt! Ich hoffe sehr das es euch gefallen hat! Ihr könnt mir gerne eure Meinung oder Anregungen schreiben, ich freue mich immer neue Mexxler kennen zu lernen!

Vielen lieben Dank ^_^
Eure Kari-chan Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo liebe Leser:-)

Das war es auch schon für diese Woche! Ich verspreche es wird spannend. Ach ja und an jeden der nicht versteht wie mein Zorro so blind sein kann...wartet noch zwei Kapitel, dann werde ich dieses Geheimnis lüften, das hat nämlich seinen Grund;-) Würde mich über einen kommi von euch riesig freuen,wenn es euch gefallen hat! Vielen lieben Dank! Eure Kari:-) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Vielen Dank, dass ihr auch dieses Kapitel wieder gelesen habt!

Wenn es euch gefallen hat und ihr Sanji vielleicht ein paar tröstende Worte hinterlassen wollt, ihr einen Verdacht habt, was die Wahrsagerin unserem Lieblingskoch sagen wollte, dann würde ich mich sehr freuen, wenn ihr auch dieses mal mir wieder die riesengroße Freude machen würdet und mir vielleicht einen Kommi dalassen würdet ;-)

Ganz liebe Grüße und bis zum ersten Großen Finale nächste Woche ;-)

Eure Kari_chan (^_^)=b Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooo… das war mein großes Outing!
Ich hoffe sehr es hat euch gefallen und wenn ihr mir eine große Freude machen wollt, dann belohnt meinen Sanji und meinen Zorro doch mit einem Kommi ;-)
Außerdem hab ich ja geschrieben, dass Zorro meinem Sanji im nächsten Kapitel Rede und Antwort stehen muss.
Wenn ihr also nach den 9 Kapiteln eine Frage ganz dringend auf dem Herzen habt, dann schreibst sie doch in euren Kommi, ich teile das meinem Sanji mit und der Fragt das dann seinen Zorro nächste Woche für euch ;-)

Mal wieder vielen Dank für`s lesen!

Eure Kari ^_^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So das war es mal wieder!
Ich hoffe sehr euch hat der erste Runke romantik zwischen den beiden süßen gefallen! Ich finde es noch ganz unglaublich, dass die beiden endlich zusammengefunden haben hihi :-)
Aber keine Angst, ich hab noch genug, was dem jungen Glück so passieren könnte um noch einige Kapitel zu zaubern! Ich hoffe wir lesen uns ^_^

Ganz viele liebe Grüße!

Eure Kari ^_^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es mal wieder für diese Woche! Vielen Dank, dass ihr weitergelesen habt! Und ich bedanke mich schon mal ganz Herzlich dafür, dass ihr mich zu 100 Kommis gebracht habt! Ihr seit echt die besten *knutscher* :-*

Zu unseren beiden süßen: Natürlich könnt ihr euch denken, wer mich kennt, dass es wieder ganz schön dramatisch werden wird...deshalb wollte ich den beiden ein paar Kapitel mal ganz normale Beziehungsprobleme gönnen um ein wenig zur Rühe zu kommen. Ich hoffe sehr euch gefällt, wie die beiden sich anfangen zu beschnuppern ;-) Wenn ja, wie immer, ich freue mich sehr über KOMMIS :-D

Nächste Woche heißt es dann...ein unbekannter Gast! ;-)

Ganz liebe Grüße und dickes *knuddel*

Eure Kari :-D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es mal wieder für diese Woche! Ob es spannend weiter geht? Aber hallo!
Es gibt einen neuen Bösewicht, es gibt einen neuen Freund...und einen plötzlich Hormongesteuerten Superschwertkämpfer namens Lorenor Zorro ;-)

Ich verspreche das es spannend wird und vergesst nicht, nächste Woche gehen Zorro und Sanji tanzen! Ob Zorro dann sagen wird, was Sanji sich so sehr wünscht zu hören?

Wir werden sehen! ICH FREUE MICH SEHR ÜBER KOMMIS!

Ganz liebe Grüße an meine treuen Leser :-*

Eure Kari ^_^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben!

Ich fand es ja so süß, dass letzte Woche, als ich kein Kapitel hochladen konnte mir ein paar von euch ganz verängstigt geschrieben haben *lach* ^^
Tut mir sehr leid, aber ich musst SEHR viel Arbeiten letzte Woche! Dafür hier dieses romantische Kapitel als Wiedergutmachung!

Ich hoffe sehr es gefällt euch und ich würde mich wie immer sehr über eure Kommis freuen!

Vielen lieben Dank! *bussi*

Eure Kari ^_^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooo....

was lange wartet wird endlich gut! Ich hoffe sehr das es euch gefallen hat. Es ist abzusehen, dass das nächste Kapitel ein Adult wird ;-)

Ich hoffe sehr es hat euch gefallen und vielen Dank fürs Lesen.

Ganz lieben Dank! Eure endlich wieder schreibende Kari-chan :-D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Puh geschafft,

ich habe mich extra dazu beschloßen an dieser Stelle aufzuhören, damit auch alle das neue Kapitel lesen können. Trotzdem freut es mich, dass die beiden süßen es endlich geschafft haben :-D

Ab nächsten Kapitel geht dann das neue Drama los und es wirs spannend ;-)

Ich hoffe es hat euch gefallen!

Ganz allerliebste Grüße

eure Kathia Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (167)
[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11...17]
/ 17

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  love_me
2015-01-14T22:20:58+00:00 14.01.2015 23:20
oh Gott, Zorro und liebevoll. Da muss man sich echt erstmal dran gewöhnen. Und dann au chnoch so perfekt geschrieben dass ich mich echt fast so fühl als würd ich an Sanjs Position liegen. Da hat Prinzesschen echt nen Traumtyp abbekommen. Schön dass die beiden ihr Glück gefunden haben, die sind so süß alle Beide.
Und ein grosses Lob an deinen Stil. Ich mag es wie du auf Kleinigkeiten eingehst und die Personen und ihre Handlungen so detailiert beschreibst. Man kann sich die Szene wirklich wundervoll vorstellen.

So und nun bin ich unendlich gespannt wie es mit dein zwei Hübschen weitergeht.
Auf jedenfall ein super Start ins neue Jahr.
Ganz liebe Grüße, love_me
Antwort von:  kari_chan
15.01.2015 19:13
Hallo liebe Love_me,

ich hab mich extra beeilt, damit du nicht so lange warten musst XD Danke das du wieder gelesen hast. Ab jetzt geht die Geschichte weiter, die beiden hatten genug romantik! Wobei ich es liebe Sanji und Zorro so zu schreiben :-D

FALLS du zufällig auch andere One Piece-Charaktere magst: Ich habe eine neue FF angefangen, erstes Kapitel ist online! Pairing Ace x Law-

FALLS du die beiden auch magst kannst du ja mal reinschnuppern hihi ^^

Ansonsten wie immer superlieben Dank für deinen Kommi und ich freu mich immer von dir zu lesen :-D
Von:  jyorie
2015-01-13T21:11:11+00:00 13.01.2015 22:11
Hallo (^o^)y

juhu, haben es die beiden doch noch geschafft auch auf diese Weise zusammen zu kommen. Kann schon manchmal recht frustrierend sein, wenn man sich teils etwas unsicher ist, ob einem der andere Mag, wenn er einem nicht berührt, aber mit diesem Kapitel dürften dann ja jetzt für beide die Zweifel ausgeräumt sein, das sie sich auch auf diese Weise mögen.

Liebe Grüße, Jyorie

Antwort von:  jyorie
13.01.2015 22:11
sorry für die eher kurzen Kommis, bin noch nicht ganz fit.
Antwort von:  kari_chan
15.01.2015 19:14
Kein Problem, hab dir auf ff.de was geschrieben :-*
Von:  love_me
2014-12-02T22:03:52+00:00 02.12.2014 23:03
Hey, schön dass du hier noch weiterschreibst ;)
Hatte die Story leider nichtmehr ganz im Kopf und habs daher nochmal komplett geslesen. Und naja: ich könnts auchnoch 5 mal lesen und es wär nicht langweilig. Deine Geschichte gefällt mir wirklich gut und umso mehr freue ich mich dass es weitergeht. *freude*

nu zum Inhalt: oh Gott wie romantisch!! Sanji is ja so niedlich wenn er rumzickt. Die Sache mit dem tattoo ist echt super, ich kanns mir richtig schön vorstellen.
So und auf das folgene Kapitel bin naürlich gespannt, aber weist du auf was ich mich nochmehr freue? Auf den Moment wenn Momo von dem Abend Wind bekommt und alle Einzelheiten aus Sanji rausquetscht. *hihihih*

also, nur weiter so.
Grüßle, love_me

Antwort von:  kari_chan
03.12.2014 16:44
Hallo love_me!!!!

Freut mich sehr von dir zu lesen :-D Wie geht es dir? Du hast meine ganze FF nochmal gelesen? Ich bin geschmeichelt hihi ^^

Ja ich hab das letzte Jahr viel Zeit für meine Arbeit gebraucht und immer gedacht, dass ich meine FF soooo gerne weiter schreiben möchte und un hab ich endlich wieder etwas Zeit in der ich das tun kann :-D

Ganz viele liebe Grüße!

die gute alte Kari ;-)
Antwort von:  love_me
03.12.2014 23:37
hey ^^
och mir gehts gut soweit, hatte aber auchmal ne Zeit lang fast nich hier reingeschaut aus Zeitmangel.
Umso schöner, dass du jetzt mehr freie Zeit zum schreiben hast.
Und die Zeit zum lesen die find ich schon ;)
freu mich shcon drauf wies weitergeht, du machst das toll *knuff*
Von:  charly___onepiece__
2014-12-01T20:10:55+00:00 01.12.2014 21:10
Hey,
als ich gesehen hab das es endlich weiter geht, musste ich sofort das neue Kapitel öffnen, musste mich erst wieder ein bisschen in die Story reinlesen.
Sehr Gutes Kapitel! Freue mich auf mehr, total super das es weiter geht! ;)
Könntest du vom nächsten Kapitel auch eine zensierte Version machen? Ich würde ungern was verpassen.
Mach weiter so, LG Charly____onepiece__
Antwort von:  kari_chan
01.12.2014 21:23
Hallo charly,

ja ich freu mich auch so, dass es endlich weiter geht :-D Schön das es dir gefällt und du dir die Mühe gemacht hast wieder reinzukommen. Dafür geht es jetzt wieder regelmäßig weiter, versprichen :-D

Äh....das mit der zensierten Version wird aber ein Problem! Ich habe das Kapitel extra an dieser Stelle enden lassen, weil mein nächstes Kapitel ein REINER ADULT wird. Eben damit, auch wenn jemand es nicht lesen kann, er direkt am nächsten Morgen, wenn Sanji auchwacht, weiterlesen kann. So verpassen auch die Leser unter 18 nichts.

Ganz liebe Grüße!

die Kari :-)
Von:  jyorie
2014-12-01T11:03:07+00:00 01.12.2014 12:03
Hey ٩(^ᴗ^)۶

wenn Zorro nur für Sanji an diesem Abend den Gentleman gespielt hat, dann ist das sicher noch fremderes Gefilde für ihn, als diese Gefühlssachen und Romantik die Sanji doch irgendwie einfordert von ihm. Ich könnte mir durchaus denken, das neben der Tatsache, das es Zoro wohl anmacht, wenn Sanji ein wenig Zickig ist, das er sich dann sicherer gefühlt hat und es vielleicht sogar provoziert hat, das er Blonde austickt. Weil im Situationen Retten ist er nun mal besser, und so wie Sanji ausgerastet ist, hätte es durchaus sein können das er weg gelaufen ist und mit der Angst der Verzweiflung im Nacken war es sicher noch ein bisschen leichter für ihn diese Worte die Sanji so dringend hören wollte auszusprechen.

Hast du gut gelöst, wie du Zorro die Worte entlockt hast und auch wie er das Mal der Schande in etwas besseres umwandeln konnte. Menno warum darf man bei Männern nicht „süß“ sagen?! ... Ich fand es süß, auch auf die Gefahr hin sich ein paar Blaue Flecken von Zoro und Sanji einzufangen.

CuCu, Jyorie

Antwort von:  kari_chan
01.12.2014 21:25
Oh Gott Jyorie!!!! Schön von dir zu lesen :-D

Freut mich das du wieder da bist, zuverlässig wie ein Uhrwerk ;-) Wie geht es dir?

Vielen Dank, dass du mir mal wieder einen Kommi mit deiner sehr hilfreichen Meinung darin schenkst. Und ja, ich finde auch süß, dass Zorro trotz all seiner Männlichkeit ein wenig unbeholfen wirken kann. Ich gelobe, dass es bereits nächste Woche weiter geht! Und mein nächstes Kapitel wird alles andere als süß ;-)

GANZ LIEBE GRÜßE!!! Die Kari :-D
Antwort von:  jyorie
02.12.2014 08:44
Hi :D

XD gern geschehen ^^° außerdem macht es doch auch Spaß deine Geschichte zu lesen :D

Bin z.Z. leider nicht ganz so fit. Hab mich verkühlt und krück herum wie ne alte Oma und fühl mich auch sonst momentan etwas müde und schlapp. *Lichtblick* noch 4 Wochen dann geht's in Urlaub :D

liebe Grüße
Jyorie
Von: abgemeldet
2013-07-11T16:13:51+00:00 11.07.2013 18:13
Zorro,der gute alte Macho so wie ihr ihn kennen und lieben!
Eine wirklich tolle FF! Selten eine so tolle gelesen. Auch eine gute Idee, dass du Sanji mal zur Schwuchtel gemacht hast!XDXD
Von:  jyorie
2013-07-04T15:23:56+00:00 04.07.2013 17:23
Hallo ^_^

XD Da hat die große Schwester aber ganzschön den armen Sanji geschockt XD … aber so wie das jetzt schon bei dem Date aussieht, wird Izumo ganz recht haben, das Zorro wohl wirklich weiß was er tut. Ich fand die Aussage so süß, das sich Zorro zusammen reißen muß – ich glaube Sanji hat keine Ahnung, was für ein Vulkan da in Zoro brodelt ... und wenn er ihn schon beim ersten ansehen als etwas besonderes auserkoren hat ... vielleicht liebt er ihn ja auch schon soooooo lange :D

Hat wieder total Spaße gemacht das lesen :D

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-07-04T15:23:50+00:00 04.07.2013 17:23
Hallo ^_^

XD langsam sollte Sanji doch wissen, das man Zoro nicht “eifersüchtig” machen soll. Ich fand es aber witzig, wie er mit seiner „Schwester“ „angegeben“ hat und er sich mit dem Rest der Crew verträgt :D

XD ein klein wenig hab ich es mir gedacht, das ACe (oder der rote Shanks) zu besuch kommt, aber das was er über Dante erzählt hat ist einfach nur krass – na hoffentlich kommen sie gegen seinen großen Bruder an.

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-07-04T15:23:43+00:00 04.07.2013 17:23
Hallo ^_^

ich find es cool, das du auch Naruto-Charas mit reingenommen hast :D

LOL das war sooooooooooo lustig, wie Sanji ausgeflippt ist, als ihm der Kotetzu angeboten hat ihm seine Jungs oder Töchter zu schicken. Aber hinterher, als Zoro auch sauer wurde hab ich schon etwas angst bekommen. Und dann hat sie Nami auch noch fast erwischt.

Wer wohl der Besucht ist. XD und Zorros erster Kuss – wie genial :D

CuCu Jyorie

Antwort von:  kari_chan
04.07.2013 18:43
NEIN!!! Du hast meine zweite heimliche Schwäche gefunden!!!! Ja, ich Liebe Izumo und Kotetsu bei Naruto...generell liebe ich Naruto genauso wie One Piece! Bist die erste, der es aufgefallen ist *lach* XD
Von:  jyorie
2013-07-03T17:02:07+00:00 03.07.2013 19:02
Hallo ^_^

Oh weh, ich hab mit Sanji richtig mitfühlen können, er hat ja mächtig geschwitzt vor der Erklärung die er da ablegen muß. Hast du gut geschrieben und ich fand es so klasse, wie Robin ihm dann aus der Patsche geholfen hat, das sie alles „umschrieben“ hat und sogar noch Zeit raushaut, damit die beiden notgedrungen aufeinander hängen müssen :)

XD die Zorro-Krankenpflege war super, und auch das sich beide noch mal die Liebe und Zuneigung eingestanden haben. Ein schöner Kuss :D

CuCu Jyorie



Zurück