Zum Inhalt der Seite

The Way Of Feeling

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ganz übersehen, dass man ja noch die un-adult Version von dem Kapitel noch braucht, hehe..
Tut mir leid!
30.7.13 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Und nein: Ich verschicke das Kapitel nicht unzensiert an Minderjährige :3
(Auch, wenn es so verdammt kurz ist. Tut der Story ohne nämlich keinen Abbruch.) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Heeeello!
Ich weiß, ich hab ewig kein Kapitel mehr hochgeladen, tut mir sehr leid! Allerdings sind Prüfungen im Studium wirklich was außerordentlich stressiges :(
Hier jedoch das Kapitel!
Danach kommen noch zwei Stück! ;) Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog.

Kalt. Ihr war schrecklich kalt. Müde war sie auch. Ihre grünen Augen blickten auf die Straße. Leerer Blick.

Die rosanen Haare fielen ihr wild ins Gesicht. Sie war endlos verzweifelt. Wie konnte es so weit kommen? Nie hatte sie in so einem Zustand auf dieser Fensterbank sitzen wollen. Wie kam es dazu? Sie wusste es.

Doch trotzdem fragte sie es sich immer wieder. So, als müsste sie sich selbst beweisen, dass nicht SIE schuld war. Nicht sie, sondern ER! Sasuke. Er hatte das Verderben über sie gebracht. Er war gegangen. Vor so vielen Jahren war er gegangen.

Und dann dieses Ereignis vor einigen Wochen. Es hatte jeden verändert. Jeden hatte es mitgenommen. Niemand durfte darüber sprechen. Sie dachte an IHN. Wie sehr sie ihn doch vermisste, wie sehr sie ihn neben sich haben wollte. Und nun saß sie hier. Der Alkohol machte sich bemerkbar. Sie hatte viel getrunken und dazu Tabletten geschluckt. Sie schloss ihre Augen. War das das Ende? Würde sie sie jemals wieder öffnen?
 

---
 

Er rannte durch die Wälder. Nach Hause. Wieder zu ihr. Wie er sie vermisste. Er konzentrierte Chakra in seine Füße. Er musste schneller sein. Er wollte SIE sehen. Um jeden Preis!

Sakura. Ihre Haare mussten jetzt wieder lang sein. Er war lange weg gewesen. Er hatte Rache genommen. Hatte Orochimaru besiegt. Hatte Itachi getötet. Doch zufrieden war er nicht. Dazu brauchte er SIE!

Sie wusste nicht, was er empfand. Dass er sie liebte, oder zumindest glaubte, es zu tun. Sie würde wütend sein. Würde ihm nicht glauben. Wer konnte es ihr verübeln?

Er hatte immer den Eisklotz gespielt. Damit alle ihn hassten. Niemand sollte ihn vermissen. Falls er starb. Falls er nie mehr zurück kehrte. Doch jetzt war alles vorbei!

Seine Rachegelüste waren gestillt. Er konnte nach Hause. Ungeduldig beschleunigte er seinen Schritt.

Return

„Sakura...Sakura?“, sie nahm die hektischen Schreie kaum wahr. Sie wollte schlafen. Vergessen, warum sie hier saß. Vergessen, warum sie die Tabletten genommen hatte und sie mit Alkohol hinuntergespült hatte. Doch kaum hatte sie ihre Augen geschlossen, waren da diese Rufe. „Oh mein Gott, sag das das nicht wahr ist!“ Sie lächelte schief und nickte. Jemand hielt ihr die Verpackung der Tabletten und die leere Flasche Vodka vor die Nase. Der Vodka roch streng, nach purem Alkohol. Er schmeckte widerlich – und trotzdem hatte sie alles getrunken. „Sakura? Sakura, nicht schlafen! Mach die Augen auf!“ Nur teilweise bekam sie mit, wie sie an den Schultern gerüttelt wurde. Sie war zu benommen, um ihre Augen noch offen zu halten. Es würde okay sein, wenn sie sie nur kurz zumachte.

„MACH DEINE VERDAMMTEN AUGEN WIEDER AUF!“, die Schreie wurden panischer und mittlerweile bekam sogar Sakura mit, dass sie geschüttelt wurde. Sie war betrunken. „Ey… lass mich los Mann!“, lallte sie und kicherte kindisch. Ihr Gegenüber rollte mit den Augen und nahm sie in die Arme, um sie aufs Sofa zu legen. „Bleib hier ein bisschen liegen, ruh dich aus...“, flüsterte dieser Jemand fürsorglich. Und dann, plötzlich, als hätte er ihr Vorhaben erraten, brüllte er, sie sollte die Augen gefälligst offen lassen. „Kann diese Person hellsehen?“, fragte sich Sakura insgeheim und bemühte sich wahrlich, die Augen offen zu behalten. Die Lautstärke tat ihr nicht gut. Sie wollte die Schreie vermeiden.

„Ich war zu lange weg, Sakura. Es tut mir Leid!“

Was faselte diese nervige Person da? Sie war weg? Dabei konnte Sakura sie noch nicht einmal identifizieren!

„W-Wer bissn du?“ Ihre Stimme war wackelig. Ihr Kopf tat weh, als würde darin gerade der 3. Weltkrieg geführt werden. „Erinnerst du dich nicht mehr? Ich bin's doch... Sasuke!“ Sasuke? Im Moment konnte sie rein gar nichts mit diesem Namen anfangen. Wer zum Teufel war Sasuke? Doch sie hatte ihn schon einmal gehört... nur wo? Sie zermarterte ihr Hirn, kam aber nicht weit genug.

„Du erinnerst dich also nicht mehr... Naja, wer kann's dir übel nehmen...“

Sakura nickte und wackelte ins Bad. Sie musste sich übergeben. Sie torkelte, knickte um. Sie wäre hingefallen, hätten sie nicht zwei Arme aufgefangen. Hilflos lag Sakura in Sasukes Armen und kicherte irre.

„Was ist nur aus ihr geworden, als ich weg war...?“, schoss es Sasuke durch den Kopf. Er wollte nicht wissen, wieso sie all den Alkohol getrunken hatte. Von den Tabletten ganz zu schweigen.

„Ich glaube, ich sollte dir helfen...“, murmelte der, für Sakura – im Moment – Unbekannte und stützte sie.

Warum tat er all das für sie? Konnte er nicht einfach gehen? Sakura wollte allein sein. Ganz allein. Nur sie und ihre Schmerzen. Kopfschmerzen, wie auch seelische Schmerzen...

Sie übergab sich.

Sakura war, als würde sie nicht nur den Inhalt ihres Magens, sondern auch noch den Magen selbst loswerden. Sasuke hielt ihr die Haare aus dem Gesicht. Es war wirklich keine schöne Arbeit. Sie würgte und er klopfte ihr auf den Rücken. Sie schien sich all ihrem Essen der letzten Tage entledigt zu haben. „Fertig?“, fragte er vorsichtig und als sie nickte, wischte er ihr mit einem Handtuch den Mund ab.

Sakuras Hals brannte. Ihr war immer noch schlecht, aber im Moment siegte die Müdigkeit. Immer noch ziemlich wackelig auf den Beinen ging sie zu ihrem Schlafzimmer und setzte sich auf das Bett. Sasuke folgte und knipste das Licht an. Nur, um im nächsten Moment knallrot anzulaufen. Sakura hatte sich in ihrem Rausch schamlos bis zu ihrem Höschen entkleidet. Sasuke konnte nicht anders, als den Blick auf ihre wohlgeformten, prallen Brüste zu lenken. Ohne, dass er es wollte, machte ihm sein eigener Körper bemerkbar, dass er heiß war. Sasuke hatte bei Orochimaru jede Frau haben können. Doch bei keiner dieser Flittchen hatte ihm der bloße Anblick genügt. Bei keiner von ihnen wollte er seine Nachfolge sichern. Bei keiner fühlte er dieses Kribbeln in seinem Bauch, Magengegend. Sasuke wollte sie. Jetzt. Hier.

Doch irgendetwas in ihm sagte Nein. Das konnte er nicht bringen. Sich erst über 5 Jahre lang nicht blicken lassen und sie dann flachlegen? Sein Körper drängte ihn dazu und jegliches Blut floss in untere Regionen.

Nein! Er durfte das nicht tun! Es war ein innerlicher Kampf für ihn. Die Seite der Vernunft und die Seite der Männlichkeit. Während Sasuke jedoch mit sich selbst kämpfte, war Sakura eingeschlafen. Sie räkelte sich auf dem Bett herum. Schlagartig wurde mehr Blut in Sasukes Erregung gepumpt. Er wollte sie, mit Leib und Seele, doch wie erbärmlich war es, ihre Betrunkenheit auszunutzen?

„Nein... Sasuke, geh nicht... ich... ich liebe dich doch...!“

Sasuke schreckte aus seinem Gedanken hoch und starrte Sakura entgeistert an. Er erinnerte sich nur zu gut an ihre Worte damals. Es waren dieselben.
 

> Flashback <
 

„Nein, Sasuke, geh nicht! Ich... ich liebe dich doch! Lass mich nicht alleine hier! Ich liebe dich über alles! Bleib bei mir!“, schluchzte eine 12-jährige Sakura einen 13-jährigen Sasuke an.

„Nein, ich muss gehen. Ich muss mich rächen!“ Seine Stimme schien zu gefrieren. Alles um ihn herum schien zu gefrieren, ganz Konoha. Sakura zitterte.

„Dann... dann nimm mich mit...! Ich könnte dir helfen!“ Sakura fiel auf die Knie, doch in Sasuke regte sich kein Fünkchen Menschlichkeit.

„Du bist zu schwach und nervig!“ Seine Worte schnitten durch die Luft und durchbohrten Sakuras Herz.

Er war, als würde all die Liebe, die sie ihm schenken wollte, herausfloss und sich ihren Weg suchte.

„Bleib bei mir... Nenn mich nervig und schwach, aber bleib bei mir! Ich liebe dich so sehr, ich liebe dich über alles, ich will für immer mit dir zusammen sein!“

Sakura rannte auf ihn zu und blieb vor ihm stehen. „Bitte...“

Er löste sich in Luft auf. Sakura konnte sich nicht mehr bewegen, sie war gelähmt.

Er hatte sie verlassen. „Danke... Für alles!“, flüsterte es hinter ihr und Sekunden später wurde um sie herum alles schwarz.

„Sorry, Sakura, ich musste es tun! Ich bin kein Unmensch. ich bin... ich will mich nur rächen. Bitte vergiss mich. Werde glücklich!“ Er drehte sich um und ging ein paar Schritte.

Er würde Konoha vermissen, sogar Naruto, diesen elenden Chaosninja, würde er vermissen. Aber vor allem schmerzte sein Herz bei dem Gedanken, Sakura nicht mehr zu sehen. Vielleicht nie wieder.

„Ich liebe dich, Sakura.“ Sie hörte ihn nicht, das wusste er. Ein letztes Mal blickte er sie an, merkte sich ihr Gesicht, ihre Augenfarbe, ihren Geruch.

Dann verschwand er in der Dunkelheit.
 

> Flashback Ende <
 

Was war er nur für ein Arschloch gewesen? Seine Rache an Itachi war ihm wichtiger gewesen. Sie hatte all seine anderen Gefühle überdeckt. Sasuke war bei Orochimaru gewesen und hatte bei diesem trainiert, unter der Bedingung, dass Orochimaru seinen Körper haben könne, nachdem er die Rache ausgeübt hatte. Sasuke wusste von Anfang an, dass Orochimaru seinen Körper nicht bekommen würde. Er wollte Sakura wieder sehen. Und um die Gefahr zu beseitigen, vernichtete er Oro-Gakure.

Kehrte nach Konoha-Gakure zurück, zurück zu ihr.

Jetzt erst merkte er, was er angerichtet hatte.

Sasuke trat einen Schritt auf Sakura zu und legte die Decke auf sie. Wenigstens wusste er jetzt, dass sie ihn nicht vergessen hatte, ihn immer noch liebte. Er konnte sich kaum zurückhalten, beließ es dann aber doch bei einem Kuss auf die Stirn und einer leisen Erwiderung ihrer Worte. Doch wohin sollte er gehen? Er konnte nicht in das Uchiha-Anwesen gehen, denn dort waren zu viele Erinnerungen an seine schreckliche Vergangenheit. Also beschloss er, hier zu bleiben. Nur für diese eine Nacht. Doch zuerst musste Sasuke seine Latte loswerden.

Er drehte sich um und begutachtete die Inneneinrichtung in Sakuras Haus. Gewaltsam versuchte er sich auf die schicke Einrichtung zu konzentrieren um sich abzulenken. Das Blut verteilte sich auch langsam wieder in ALLE Körperteile und Sasukes Kopf wurde klarer. Bis er ein Bild vom ehemaligen Team 7 sah. Naruto, Kakashi, Sakura und er, Sasuke.

Damals, da war er noch ein Eisklotz. Nach außen und vor allem innen. Man konnte es auf dem Bild deutlich erkennen, wie er teilnahmslos dastand. Doch jetzt hatte er seine Rache gehabt. Jetzt hatte er nur noch ein Ziel: Den Uchiha-Clan wieder aufzubauen. Und dafür wollte er niemand anderen als Sakura. Er stapfte wieder die Treppen hoch, entledigte sich seiner Kleidung bis auf die Boxershorts und legte sich neben Sakura in das große Bett. Doch schlafen konnte Sasuke nicht. Zu viele Gedanken quälten ihn. Er dachte nach, bis ihm eine Lösung für all seine Probleme einfiel und er beruhigt die Augen schloss. Alles würde gut werden. Ja. So dachte er zufrieden und fiel in einen tiefen traumlosen Schlaf.

Show Feelings?

Als Sakura aufwachte fühlte sie etwas Warmes neben sich, dass sich zudem auch noch gleichmäßig auf und ab bewegte. Es war so weich, dass sie sich sofort wohl fühlte und sich näher an die Wärmequelle kuschelte. Sie war noch nicht wach genug um zu begreifen, an was sie sich gerade schmiegte - denn das war niemand geringeres als Sasuke, ihr Mädchenschwarm. Eben dieser war von ihrer Bewegung wach geworden, da er einen sehr leichten Schlaf hatte. Das hatte ihn sein Aufenthalt bei Orochimaru gelehrt: Immer wachsam sein – auch im Schlaf! Denn in Oto konnte man nie wissen, was als nächstes geschah und wer ins Zimmer gestürmt kam. Daher musste er frühzeitig bemerken, wenn etwas los war, um möglichst schnell eingreifen zu können.

Sasuke betrachtete das Gesicht der Rosahaarigen und wünschte sich in diesem Moment einfach nur ihre Nähe. Sein Blick glitt an ihrem Körper entlang, der nur noch halb bedeckt war, da Sakura in der Nacht die Decke weggestrampelt hatte. Sein kleiner Freund machte sich wieder bemerkbar und Sasuke merkte wieder einmal, wie sehr er sich doch zu ihr hingezogen fühlte. Aber das nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Er liebte sie und das musste er ihr irgendwie klarmachen... Sakura schmiegte sich an ihn und ihr Busen berührte dabei leicht seinen Oberschenkel, was ihn leicht zusammenzucken ließ. Musste sie das tun? Ihm war sowieso schon so heiß... Sasuke beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie sanft, wobei er merkte, wie sehr er nach mehr gierte.

„Beherrsch dich, Sasuke.“, mahnte er sich selbst und beließ es bei dem Kuss. Er fuhr mit seiner Zunge über die Lippen der Rosahaarigen, woraufhin sie wohlwollend den Mund öffnete, um ihm Einlass zu gewähren. Sie musste wohl noch schlafen. Diesen Umstand bemerkte Sasuke beleidigt und wägte seine Chancen ab, sie rumzukriegen. Sie standen ziemlich nah bei null, wenn nicht sogar etwas niedriger, was ihn irgendwie traurig machte. Sie würde sauer auf ihn sein und das zu Recht. Da war es plötzlich auch schon wieder, dieses dämliche Schuldgefühl!

„Hm… Hä?“ Sakura hatte sich aus dem Kuss gelöst und blinzelte mit den Augen. Sie konnte nicht viel erkennen. Doch plötzlich nahm das verschwommene Bild vor ihr Gestalt an. „HÄ?“, schrie sie und saß schlagartig kerzengerade im Bett. Der junge Mann vor ihr grinste nur diabolisch und deutete auf ihre Oberweite, die sie seit dem gestrigen Tag so schamlos entblößt zur Schau trug. Augenblicklich fiel Sakuras Blick in die Richtung, in die sein Finger deutete und sie lief knallrot an, während sie hastig versuchte, ihre Nacktheit zu verstecken. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Und das einerseits, weil da Sasuke - nur in Boxershorts - vor ihr saß, andererseits, weil sie nicht wusste, warum sie halb nackt war. Diese Unwissenheit brachte sie in den paar Sekunden um, bevor sie ihn mit zittriger Stimme fragte: „W-Was hast du mit mir gemacht...?“

Sakura brachte nichts als ein abgehacktes Stottern zustande, da sie einfach zu geschockt war, um etwas Vernünftiges aus ihrem Mund hervorzubringen. Warum war sie nackt? Warum saß vor ihr Sasuke? Was hatte er mit ihr angestellt? Hatten sie etwa...? Jede einzelne Frage, die in ihrem Kopf schwirrte und Chaos verursachte, stand ihr nun ins Gesicht geschrieben. Und dieses Lächeln, das er auf den Lippen hatte! Sie hatte sich doch nicht etwa von ihm verführen lassen? Wut stieg in ihr auf. Dieses Lächeln machte sie rasend, so rasend, dass in ihren Augen schon die Mordlust loderte.

„Keine Sorge, Süße. Ich hab dich nicht angerührt.“, antwortete Sasuke schließlich auf die fragende Miene der jungen Frau.

„Ich bin nicht deine Süße! Und warum hatte ich dann nichts an?“ Sakura hatte Tränen in den Augen und schrie schon, weil sie so wütend war und ihr der Schock so tief in den Gliedern saß.

Da saß doch tatsächlich Sasuke – der Sasuke – vor ihr, auf den sie 5 Jahre lang gewartet hatte. Das war unmöglich, schlichtweg unmöglich.

„Du hast dich gestern betrunken, dich übergeben, während ich dir die Haare aus dem Gesicht hielt... Dann hast du dich entkleidet und ins Bett gelegt. Ich dachte, es könnte dir zu kalt werden, also habe ich dich zugedeckt und mich auch schlafen gelegt.“, murmelte Sasuke in einer Art, die Sakura nicht kannte. Er klang fürsorglich, so... menschlich! Als ob er Gefühle hätte. Das konnte also unmöglich Sasuke sein.

„Sasuke also?“, fragte Sakura misstrauisch, während sie seinen Körper, etwas genauer als vorhin, begutachtete. Er war muskulöser geworden und einige Narben zierten seine Arme und Schultern. Unwillkürlich wurde sie rot. Lang hatte sie auf so einen Moment gewartet – Sasuke vor ihr in Boxershorts. Doch sie hatte sich alles immer etwas anders vorgestellt. Er würde kommen, ihr seine Liebe gestehen und dann... was war dann? Sie versuchte, sich diese Gedanken aus dem Kopf zu schlagen. Sie war nicht mehr das 12-jährige Mädchen von damals! Sie war anders. Sie hatte sich weiter entwickelt.

„Das ist doch alles nicht real, Sakura! Er wird dich nur wieder verarschen und dann sitzen lassen!“, schoss es ihr durch den Kopf und ihre Miene verfinsterte sich schlagartig bei den Gedanken an die Vergangenheit. Ihr Magen schien sich herumzudrehen und etwas in ihr wurde kalt, eiskalt. Die Schmetterlinge, die Sakura anfangs noch teilweise verspürt hatte, waren weg. Abgeschossen, gestorben. Doch sie mochte dieses Gefühl der Gleichgültigkeit und der Leere. Sie fühlte sich so viel stärker.

„Sakura, ich bin zurückgekehrt. Ich... es tut mir so leid. Ich habe dich vermisst. Ich...“ Sasuke stockte. War es zu früh, ihr zu sagen, dass er dachte zu lieben? Konnte er seinen Plan von der gestrigen Nacht einfach so über den Haufen werfen? Jede Faser seines Herzens schrie danach, dass er es ihr mitteilte, doch etwas in ihm hatte Angst. Mehr Angst, als vor einer wichtigen Mission, mehr Angst, als vor einem gefährlichen Kampf. Die Angst, er könnte zurückgewiesen werden. In seinem Bauch war ein Berg Wunderkerzen, die er nicht löschen konnte.

Sakura bemerkte Sasukes inneren Kampf. Doch sie wusste nicht, wie die Möglichkeiten für ihn standen. Sie wusste nichts von seinen Gefühlen. Und doch glaubte sie, sich daran zu erinnern, jemand habe ihr gestern Abend „Ich liebe dich“ ins Ohr geflüstert.

Warum zum Teufel konnte er es ihr nur nicht sagen? Sasuke zuckte nervös und versuchte, das Gespräch auf ein anderes Thema zu lenken, da ihm dieses sehr unangenehm war.

„Ehm... Und was ist in Konoha so passiert, während ich weg war?“

Sakura dachte nicht daran, auf seine Frage einzugehen und flüsterte leise: „Du hast MICH vermisst, Sasuke?“ Der Gefragte wurde rot und nickte.

„Warum?“, bohrte Sakura weiter nach, sie wollte endlich wissen, was er empfand. Auch wenn es ihr egal sein konnte, denn sie liebte ihn nicht mehr.

„Ich weiß es nicht. Ich kenne dieses Gefühl nicht... Es ist, als ob mich alles zu dir hinzieht.“ Sasukes Gesichtsfarbe wurde noch intensiver und er ließ sich rücklings auf das Bett fallen, erschöpft. So sollte Sakura ihn nicht sehen, rot, verwirrt. Wie würde sie reagieren?

„Sasuke? Liebst du mich?“ Der Schwarzhaarige erstarrte. Hatte sie ihn gefragt, ob er sie liebte? Alles in seinem Kopf schrie danach, ihr endlich die Wahrheit zu sagen, es ihr endlich zu gestehen, doch sein Mund war gesteuert durch seinen Stolz. Wie so oft.

„Ich weiß es nicht...“, antwortete er also nicht ganz wahrheitsgemäß und bedeckte seine Augen mit den Händen.

„Du weißt es also nicht.“, stellte die Rosahaarige kaltherzig fest, um dann wie erstarrt sitzen zu bleiben.

Etwas in ihr rief nach Sasuke.

War das ihr altes Ich? Sie musste es unterdrücken. Sie war nicht mehr klein, nicht mehr schwach, sie war eine starke Frau! Sie musste sich selbst loswerden, und sie wusste auch schon wie.

Sakura streckte ihre Arme in seine Richtung, wie ein kleines Kind, das in den Arm genommen werden will und setzte dabei den unschuldigsten Blick auf, den sie konnte. „So... Und was willst du hier? Eine halbe Ewigkeit warst du nicht hier und was willst du jetzt?“, fragte sie, während sie in seinen Armen lag. Das Gefühl der Wärme durchströmte sie, doch immer noch konnte sie es gut unterdrücken. Sie war stark!

„Mich entschuldigen. Wieder bei dir sein. Ich habe dich vermisst.“, kam es seufzend von Sasuke zurück.

„Ach, Sasuke, könnte ich dir nur glauben...“

„W-Was...?“ Weiter kam er nicht, da Sakura ihm eine Betäubungsspritze in den Nacken rammte. Sie hatte gelernt, dass man niemandem vertrauen oder glauben durfte (außer sich selbst), wenn man stark sein wollte. Das hatte Sasuke selbst schon gesagt zu ihr. Zur Sicherheit bewahrte sie unter dem Kopfkissen immer gewisse Verteidigungsmaßnahmen auf.

Sie blickte noch einmal kurz in Sasukes angstverzerrtes Gesicht, welches nun wie tot aussah. „Das sieht aber nicht sehr schön aus.“ Sasuke hatte die Augen weit aufgerissen und sein Mund stand ein Stück offen.

„Es tut mir leid...“, flüsterte sie und schloss sanft mit den Fingerspitzen seine Augenlider. Seinen Mund versiegelte sie mit einem Kuss, bevor sie ihn Huckepack nahm und zu Naruto trug.

Freudig stellte sie sich vor, wie ihr bester Freund aussehen würde, wenn sie ihn mitbrachte.

The Dark Side

Als Sasuke erwachte, hielt er die Augen erst noch geschlossen.

Er konnte hören, wie sich zwei Personen, von denen eine unverkennbar Sakura war, unterhielten.

„Und das ist wirklich Sasuke?“, hörte er eine männliche Stimme fragen, die ihm leicht bekannt vorkam. Doch Sasuke wusste nicht, wer es sein könnte.

„Ich glaube schon, aber er hat sich verändert.“, war Sakuras Antwort und die andere Person senkte ihre Stimme etwas, um eine Möglichkeit für seine Veränderung in Betracht zu ziehen: „Meinst du, es könnte mit dir zusammenhängen? Hat er da was gesagt?“

Es stimmte. Sonst war Sasuke auch nicht so ein Weichei. Hatte es in Wirklichkeit etwa doch mit ihr zu tun?

Er hatte sie vermisst und nach und nach konnte er die Entfernung nicht mehr aushalten, die Sehnsucht nach ihr hatte ihn fast zerrissen.

Vor einem Jahr hatte er Orochimaru umgebracht. Er hatte ihm einen qualvollen schmerzhaften Tod erleiden lassen. Oder lag es etwa daran? Hatte er sich so verändert, weil er Orochimaru getötet hatte? Er war neugierig…

Es war an der Zeit, richtig aufzuwachen, auf sich aufmerksam zu machen. Also schlug der Uchiha-Erbe die Augen auf und bemerkte erstmals, dass er in einem Bett lag und auch nicht gefesselt war.

Darauf hatte er nicht geachtet und doch bot es ihm die nötigsten Informationen.

Die beiden Ninjas hatten also keine Angst, er könne wieder gehen. Allerdings hatten sie auch nicht bemerkt, dass er die Augen geöffnet hatte, weshalb Sasuke sich einmal heftig streckte und aufsetzte.
 

Auf diese Aktion schnellten zwei Köpfe in seine Richtung und fixierten ihn, der sie nur fragend anguckte.

War das nicht...? Sasuke sah den Blondschopf an, der 3 Streifen auf jeder Wange hatte. „Naruto?“ Er hatte den blonden jungen Mann erkannt. Der Chaosninja! Aber wo war sein Grinsen? An ihm haftete etwas mysteriöses, er strahlte etwas Geheimnisvolles aus... und er hatte sich sehr verändert.

Zum einen schon, weil er Hokage (=Rokudaime, 6ter Hokage) geworden war. Also hatten beide ihr Versprechen eingelöst.
 

> Flashback <
 

„Sie müssen mich hassen!“, schoss es einem kleinen, schwarzhaarigen Jungen durch den Kopf, als er wieder eine Horde Mädchen auf sich zustürmen sah. Wie er Fangirls hasste. Doch mittlerweile wusste er, wie man sie loswurde: „Jutsu des Tausches.“

An seine Stelle trat ein Baumstamm, was die Mädchen wie jedes Mal verwundert in die Gegend schauen ließ, während Sasuke auf einem Baum saß und sich ins Fäustchen lachte.

Es war an der Zeit nach Hause zu gehen. An den Ort, den er so sehr hasste. An den Ort, der so viele Gefühle in ihm hervorrief. An den Ort, an dem sein ganzer Clan starb. Durch die Hand seines Bruders – Itachi Uchiha! Doch so viel wollte er nicht nachdenken. Er wollte nach Hause, denn es wurde schon dunkel und er wollte, wie jeden Abend, den Mond ansehen. Also sammelte Sasuke Chakra in seinen Fußsohlen, um schneller laufen zu können, und war binnen weniger Minuten auf der Terrasse des Uchiha-Anwesens angelangt. Langsam kam er zur Ruhe.

„Mond... Kannst du mir etwas verraten?“, flüsterte der schwarzhaarige Junge, leise, in Gedanken, als jemand die Frage beantwortete: „Der Mond vielleicht nicht, aber ich kann es ja versuchen? Rede mit mir!“

Es war Naruto, einer seiner nervigen Klassenkameraden, weshalb Sasuke ihn auch anknirschte, was er hier verloren habe.

„Ich wollte mal nach dir sehen. Du siehst immer so traurig aus.Was ist dein Ziel für die Zukunft?“

Sasuke traute seinen Ohren nicht. So viele Informationen auf einem Haufen ertrug er nicht. Jemand wollte nach ihm sehen? Machte Naruto sich etwa Sorgen? Sah er wirklich traurig aus? War er etwa traurig? Was war denn sein Ziel? Letztere Frage konnte er sich schnell beantworten: Itachi töten!

„Ich will den rächen, der meinen Clan ausgerottet hat.“, entgegnete der Uchiha also kalt dem Fuchsjungen und hoffte, er würde wieder verschwinden, denn er machte ihn nervös. Doch dieser grinste nur und lachte: „Ich will Hokage werden!“

Etwas in Sasuke ruckte, verschob sich, machte etwas frei. Wenn Naruto, dieser Dummkopf es schaffen würde, Hokage zu werden, dann würde er sein Ziel auch erreichen könnten. Diese Erkenntnis zeichnete ein zartes Lächeln in sein Gesicht.

„Naruto, machen wir ein Versprechen...“, murmelte er, worauf er allerdings nur einen fragenden Blick von dem Angesprochenen erntete, den er aber ignorierte und fortfuhr: „... wir beide machen unseren Traum wahr!“

Und diesmal strahlte er. Strahlte heller als der Mond, strahlte Naruto an, während dieser in seine Hand einschlug, die Sasuke ihm hinhielt.

„Versprochen, Sasuke!“
 

> Flashback Ende <
 

Naruto hatte sich wirklich gemacht. Er war muskulös und stark geworden, man merkte, dass er sich viel mehr unter Kontrolle hatte als früher. Und das erkannte man nur an seinem Aussehen. Sasuke sprang auf, um seinen alten besten Freund zu umarmen, doch Narutos Gesichtsausdruck blieb finster. Der Schwarzhaarige verstand die Welt nicht mehr. Er wurde nervös. Was hatte sich nur ereignet, dass er so geworden war? Was war geschehen?

„Ich war wirklich zu lange weg... Was ist nur aus euch geworden? Was ist passiert?“, fragte er vorsichtig mit einem Gefühl aus Neugier und Sorge im Bauch. Er erkannte sich selbst kaum wieder. Seit wann kümmerte ihn das Schicksal anderer so sehr?

Was dann passierte, ging sehr schnell: Sakura sah vom Boden auf, den sie die ganze Zeit betrachtet hatte, verschwand und tauchte hinter Sasuke wieder auf. Damit hatte dieser nicht gerechnet, weshalb sie ihm problemlos ein Kunai an die Kehle drücken konnte. Sasuke wagte nicht sich zu bewegen. Das war nicht mehr die Sakura, die er mal kannte. Nicht einmal mehr die, die er zuvor noch gesehen hatte. Diese hier war kalt und gefühllos.

In Sasukes Herzen bildete sich ein Riss, von dem er sich nicht erklären konnte, woher er kam. Der schwarzhaarige junge Mann war diese Gefühle einfach nicht gewohnt. Er brach zusammen. Das Kunai schnitt quer durch sein Gesicht. Das Blut spritzte. Doch davon bekam Sasuke nichts mehr mit, denn ihm wurde schwarz vor Augen. Er fiel in die Dunkelheit. Endlos.
 

Sakura bekam einen Schock, als die Blutspritzer sich auf ihrem Gesicht verteilten. Plötzlich war sie wieder ganz die Alte und stürzte zu Sasuke auf den Boden und umarmte ihn, wie sie es schon früher immer getan hatte.

„Sasuke? Alles okay?“ Die junge Frau tätschelte seine Wange, doch er regte sich nicht mehr. Scheiße. Das hätte einfach nicht passieren sollen, das war nicht geplant gewesen. Das alles war so nicht geplant gewesen. Aber wie konnten sie auch ahnen, dass dieser Eisklotz plötzlich so liebesbedürftig war? Wie dumm war sie denn gewesen? Wie konnte sie Sasuke nur wehtun?

„Sakura, das ist nicht gut.“, stellte Naruto kühl fest.

„Ich weiß, ich weiß es doch. Ihm wird vielleicht für immer eine Narbe auf seinem schönen Gesicht bleiben.“

Was hatte sie sich dabei gedacht? Hilfesuchend blickte sie zu Naruto hinauf, der keine Miene verzog. Was war hier nur los?

„Das meinte ich nicht, Sakura. Du bist wieder du. Denk an den Plan. Sonst wird er dich wieder verletzen.“, knirschte Naruto schwach. Und sie wusste, dass er Recht hatte, noch bevor er seinen Satz zu Ende bringen konnte. Doch so fühlte sie sich auf einmal besser. Sie wollte gegen ihre böse Seite ankämpfen. Dann kippte auch sie um.
 

> In einer anderen Dimension <
 

Sakura lag in einem weißen Raum, sie sah nur Türen, viele Türen, sonst nichts. War Sasuke etwa auch hier? Sie kannte sich nicht aus, war allein. Wo war sie? Sicher war nur, dass das alles war, außer real. Langsam stand die junge Frau auf, setzte sich in Bewegung und ging zur ersten Tür, öffnete sie und trat ein.

Gleißendes Licht umfloss sie. Sakura war geblendet. Es dauerte einige Zeit, bis sie erkennen konnte, wo sie sich befand. An einem See mit weißem Wasser. So etwas Schönes hatte sie noch nie gesehen. Das Wasser glitzerte wie ein Haufen Diamanten.

Dann sah sie Sasuke auf einem Steg sitzen. Die Haruno rannte auf ihn zu und wollte ihn umarmen. „Sasuke! Ich bin ja so froh dich zu sehen.“

Doch ihre Hände konnten ihn nicht berühren, vornüber fiel sie in den See. Wasser spuckend und prustend tauchte sie wieder auf und sah Sasuke direkt ins Gesicht.

Bittere Tränen rannen aus seinen Augen. Er schluchzte und schniefte.

„Was ist passiert?“, flüsterte Sakura beruhigend, ohne jedoch zu wissen, dass Sasuke sie nicht hören konnte. Niemand hier konnte sie einfach so hören, niemand konnte sie berühren und sehen konnten sie nur wenige. Sasuke müsste nur sein Sharingan aktivieren und könnte sie sehen und hören. Auch das wusste Sakura nicht. Sie wollte über Sasukes Wange streichen, doch ihre Hand konnte ihn nicht berühren. Tiefe Trauer befiel sie. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, doch Sakura wollte nicht weinen, sie war nicht mehr schwach, sie war stark.

„Du bist stark. Stark. Stark.“ Wie ein Mantra trichterte sie sich diese Worte immer wieder selbst ein und versuchte sich davon zu überzeugen. Wie in Trance sagte sie es immer wieder vor sich hin.

Doch plötzlich fühlte die Konoichi sich beobachtet. Ein kurzer Blick zu dem weinenden Sasuke genügte, um zu wissen, dass er es nicht sein konnte, dass er sie nicht sehen konnte. Doch wer war es dann? Ihre Nackenhaare sträubten sich und ein kalter Schauer lief ihren Rücken hinunter. Da war wieder diese Kälte. Wo kam diese Kälte her?

Drip. Eine von Sasukes Tränen tropfte auf die Wange der Rosahaarigen, sodass diese aus ihren Gedanken aufschreckte und sich ihm zuwand. Er konnte sie doch allem Anschein nach gar nicht sehen und sie ihn nicht berühren! Wie konnte es sein...? Langsam berührte Sakura die Träne auf ihrer Wange, die nicht ihre war und stellte fest, dass sie echt war. Keine Illusion, wie Sasuke eine zu sein schien. Also konnte sie mit ihm in Kontakt treten, ihn fragen, was hier los war. Nur wie?

„Tja, Sakura. Das wüsstest du wohl gerne!“ Besagte fuhr herum und sah eine Frau auf dem Wasser stehen. Sakura glaubte, ihren Augen nicht trauen zu können und wischte sich über dieselbigen. Das konnte doch nicht sein. Diese Frau war sie. Derselbe Chakrafluss, das Aussehen. Sie glich der Rosahaarigen wie ein Spiegelbild.

„Na Sakura, wunderst du dich? Weil ich aussehe wie du? Aber das tut jetzt nichts zur Sache. Ich bin deine dunkle Seite, die dunkle Sakura, das soll dir genügen. Ich bin hier, um dir zu erklären, wo du bist und wie du wieder rauskommst, falls du rauskommst! Also pass gut auf...“
 

- Bei Sasuke (selbe Dimension, anderer Ort) -
 

„Sakura, wo bist du nur?“ Sasuke wollte weinen, doch sein Stolz hielt ihn sogar unterbewusst zurück. Er fühlte sich so einsam, verlassen, allein. Als er neben Sakura gelegen hatte, hatte er sich zum ersten Mal seit Jahren wieder wohl gefühlt, irgendwie willkommen. Er wollte das Gefühl nie wieder verlieren, doch jetzt...? Jetzt hatte der Uchiha-Erbe nichts mehr, außer sich selbst und seine Gedanken.

Er erinnerte sich an das Kunai in seiner Beintasche. Sakura hatte es dem Schwarzhaarigen geschenkt, bevor er gegangen war. Es war ein Unikat, rosa, mit Abbildungen von Kirschblüten auf der Klinge, die von Orochimarus und Itachis Blut befleckt war. Sofort überkam ihn ein unendlicher Drang, Sakura zu finden und zurück nach Konoha zu kehren. Er war lange genug von ihr und Konoha getrennt gewesen. So stand er voller Tatendrang und Motivation auf. Er würde sie finden. Egal, was es kostete. Sasuke rannte auf eine der Türen zu, die ihm ganzen „Raum“ verteilt waren. Irgendeine würde ihn schon nach Konoha bringen.
 

„Das glaubst du also, Sasuke? Glaubst du wirklich, du kommst so schnell wieder nach Konoha zurück? Dass ich nicht lache!“

Sasuke zuckte nicht einmal, obwohl diese Stimme nur so vor Kälte, Verachtung und Hass strotzte. Er kannte diese Stimme.

„Verschwinde! Du bist Vergangenheit, ich bin nicht mehr du. Hau ab!“, schrie er mit einem Mal und warf ein anderes Kunai in die Richtung, in der sein dunkles Ich stehen musste, doch die Waffe blieb in einer der vielen weißen Türen stecken, was Sasuke einen Schauer über den Rücken jagte. Er war doch so schnell gewesen, wie konnte er seinen Gegner verfehlen?

„Schon vergessen? Auch deine dunkle Seite hat das Sharingan... Anfänger.“ Jedes Wort des dunklen Uchiha strotzte nur so vor Ekel und Verachtung.

“Du musst dich wieder mit mir vereinen. Werde wieder kalt, Sasuke. Du bist ein Weichei geworden.“

In dem Kopf des Angesprochenen explodierte etwas. Nein, so wollte er nicht mehr sein. Niemand sollte so sein. Vor allem nicht er, nicht, wenn er eine Wahl hatte.

“Wer bist du?”, murmelte Sasuke, um einige Sekunden später loszustürmen, um den Anderen zu töten. Er konnte ihn nicht mehr mit dem Kunai treffen, erwischte ihn aber am Hosenbein und warf ihn somit hart zu Boden. Nun konnte Sasuke kurzen Prozess machen. Seine Vergangenheit auslöschen. Für immer.

In ihm stieg die Mordlust auf, man konnte sie in seinen Augen lodern sehen. Hätte er noch Orochimarus Mal, hätte es sich jetzt bestimmt ausgebreitet. Bis zu Level 2 oder sogar höher. Der Schwarzhaarige spürte einen Hass, den er noch nie zuvor gefühlt hatte. Er konnte es nicht beschreiben. Es war einfach zu intensiv.
 

„W-Was? Du kannst nicht... Niemand kann mich besiegen!“, stammelte der Angegriffene sichtlich erschrocken und versuchte vergeblich sich zu befreien. Niemand hatte es bis jetzt jemals geschafft, ihn auch nur zu berühren, geschweige denn festzuhalten.

„Wo ist Sakura?“ Sasuke spuckte seinem Klon die Frage regelrecht ins Gesicht, welcher angewidert den Kopf schüttelte und sich wegdrehte. „WO, verdammt?“ Der Schwarzhaarige holte weit aus und schlug zu, wobei der Andere normalerweise gegen eine Wand hätte fliegen müssen, was Sasuke aber geschickt – und für den Anderen schmerzhaft - verhinderte.

Der Dunkle schüttelte sich benommen. Er konnte nicht fassen, was gerade mit ihm geschah. „Du musst nur zum See und dein verdammtes Sharingan einsetzen.“, murmelte er, woraufhin Sasuke die Geduld verlor und ihm ein Kunai in den Bauch rammte. Ihr Kunai. Nicht jeder beliebige Gegner hatte den Tod durch dieses Kunai verdient. Aber er selbst... Ja. Der Drang, seine Vergangenheit loszuwerden, war groß genug um es weiter mit Blut zu beschmutzen.

„Sag mir, wie ich sie finden kann! Sonst werde ich dir einen qualvollen Tod bereiten.“ Man konnte ihn diabolisch grinsen und in seinen Augen die pure Mordlust sehen. Der Dunkle spuckte Blut und meinte, Sasuke müsste nur das Sharingan einsetzen, er würde dann an einen See teleportiert, an dem Sakura wäre.

„Du lässt mich doch aber am Leben...?“ Sasukes Gegner flackerte die Angst in den Augen. „Ich sollte es tun, ich sollte dich töten. Aber nicht jetzt. Dafür sichere ich mir die Möglichkeit für später.“ Mit diesen Worten rammte der letzte Uchiha seinem Klon ein Kunai so tief in den Bauch, dass es durch ihn hindurchschoss und ihn an den Boden heftete. Das Blut spritzte auf seine Hand und sein Gesicht, wo er es mordlüstern ableckte. Ein gellender Schmerzschrei durchtrennte die Stille, doch Sasuke ignorierte es einfach.

„Also dann, auf in den Kampf, es gilt, Sakura zu retten...“ Er sprach sich selbst Mut zu, bevor er sein Sharingan aktivierte.

Pain

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Pain (zensiert)

Naruto stand im Raum. Vor wenigen Stunden waren zwei seiner ehemaligen Teammitglieder umgekippt. Ohne für ihn ersichtlichen Grund. Er hatte sie auf das Bett gelegt und war gegangen. Er hatte keine Gefühle mehr, Sasuke gegenüber. Keine Freundschaft mehr. Seit er gegangen war, hatte Naruto jeglichen Gedanken an Sasuke verbannt. Es war nicht in Ordnung, seine Freunde so zu verraten. Aber er machte sich Sorgen um Sakura.

Der Blonde versuchte jedoch, sich stetig einzureden, dass diese stark genug wäre und es schaffen konnte, und damit war für ihn auch diese Sache erledigt.

Er tat immer, als ob alles okay wäre. Niemand sollte sich Sorgen um ihn machen müssen. Für all seine Freunde war er immer noch der Chaosninja, doch tief in ihm drinnen, war es kalt. An manchen Tagen war es so kalt, dass er daran dachte, er müsse daran sterben und elendig zu Grunde gehen.

Doch meistens kam ihm da Hinata kam in den Sinn. Wenn er an sie dachte, wie sie seinen Sohn unter ihrem Herzen trug, wurde seines warm. Sie und sein Ungeborenes waren der Grund, dass er noch lebte. Er musste sie unter allen Umständen beschützen.
 

- Am See (Sakura) -
 

Sakura setzte sich neben Sasukes Illusion. Sie musste erst einmal verarbeiten, was ihr böses Ebenbild gerade gesagt hatte. Sasuke war also hier. In ihr wütete ein Gefühlschaos. Er war hier, doch wo? Sie musste ihn finden. Alles klären. Die Erscheinung Sasukes hatte inzwischen aufgehört zu weinen und starrte nur noch mit leerem Blick auf den See, auf welchem bis vor wenigen Sekunden noch die dunkle Sakura stand. Er erinnerte die junge Konoichi ein wenig an sein Ich, bevor er zu Orochimaru übergetreten war.

Diese dunkle Sakura war wirklich ein Abbild von ihr selbst gewesen. Doch ihre Kleidung war anders. Alles war schwarz und in ihren grünen Augen leuchteten Hass, Verabscheuung und... was war es? Verzweiflung, Trauer? Die Haruno konnte es nicht zuordnen.

Plötzlich spürte sie einen intensiven Schmerz an ihrer linken Schulter.

„Was zum...“, schrie sie geschockt auf und gleich darauf spürte sie noch mehr Schmerzen. Am ganzen Körper. Überall feine Schnitte, Wunden und Aufschürfungen, deren Herkunft sie nicht verstand. Sie war nur am See gesessen und hatte nachgedacht. Wie hatte das passieren können? Die Schmerzen schienen der jungen Frau schier den Verstand zu rauben. Sakura fühlte sich alleine, hatte ihr Leben denn noch Sinn? Tränen rannen ihre Wangen hinab und tropften in das weiße Wasser des Sees.

An den Stellen, an denen sie aufkamen, verfärbte sich das Wasser rot. Das Rot des Sees verbreitete sich und wurde immer intensiver, desto mehr sie weinte. Und die Schmerzen schienen nicht nachzulassen, im Gegenteil, sie schienen sich zu vermehren. Was sollte sie nur tun?
 

- Bei Sasuke -
 

Er aktivierte das Sharingan und wurde – wie vorausgesagt – an einen anderen Ort gebracht. Doch einen See erkannte er nicht im Geringsten. Helles, weißes Licht umfing ihn und er spürte urplötzlich den Drang, sich zu übergeben. Alles um ihn herum war so... hell. Ein kurzer Schmerz und Sasuke lag in einem anderen Raum. Es benötigte einige Sekunden, bis er realisierte, wo er war. Ein Kerker, wie es sie im Windreich gab. Der junge Shinobi blickte sich nach allen Seiten um und entdeckte etwas, was ihn sehr freute und gleichzeitig schmerzte.

Das was er sah, war Sakura. Erst freute er sich, doch dann bemerkte er, was vor sich ging: Seine ehemalige Teampartnerin hing in einem Netz aus Fäden, in welche sie sich verwickelt hatte. Am ganzen Körper waren kleine Wunden erkennbar. Sasuke war verwirrt. Hatte sein anderes Ich nicht etwas von einem See erzählt? Er verstand nicht. Aber er schwor sich, dass der Dunkle dafür büßen würde ihn, Sasuke Uchiha, angelogen zu haben. Vermutlich würde er so oder so sterben, wenn er versuchte, sich zu befreien.

Auf wackeligen Beinen stand der junge Mann auf und begab sich zu der Ecke, in der Sakura hing.

„Was ist passiert, Sakura?“ Es war nicht mehr als ein besorgtes, leises Flüstern, das dennoch Teile seines inneren Chaos preisgab. Warum hing sie hier?

„Na, Sasuke? Willst du mit mir spielen?“, hörte Angesprochener eine ihm nur allzu bekannte Stimme hinter sich – Itachi! Er wirbelte herum und sah seinem Bruder in die Augen. Nein. Er war tot! Das konnte nicht wahr sein. Das war alles nur reine Einbildung.

„Na, na, na. So wollen wir doch nicht sein. Entweder du spielst mit mir, oder deine teure Sakura Haruno wird sterben.“

Allein bei dem Gedanken, dass Sakura sterben könnte, weitete sich der Stich in seinem Herzen wieder und schmerzte so sehr, dass der junge Uchiha auf die Knie fiel. „Was ist das für ein... Spiel?“, gab er gequält von sich.

Itachi lächelte. Ja, jetzt hatte er ihn am Haken. Er würde sich dafür rächen, was Sasuke ihm angetan hatte, dass er ihn so qualvoll hatte sterben lassen.
 

> Flashback <
 

„Sasuke, hör auf! Du weißt nicht, was du tust!“, schrie ein junger Mann mit langen schwarzen Haaren panisch, fast angsterfüllt. Ihm gegenüber stand eine Bestie, wie er sie noch nie erlebt hatte. Sein eigener Bruder, geleitet von Orochimarus dunklem Mal, das sich über seinen ganzen Körper ausgebreitet hatte. Sasuke war nicht mehr weit von Level 2 entfernt. Das Mal schrie nach Blut und sein Träger war überzeugt, dass es das Gewünschte bekommen würde.

„Du... wagst es um Gnade zu flehen? Was bildest du dir ein?“, fauchte das Monster und stob auf Itachi zu, um ihm wenige Sekunden später ein rosanes Kunai mit Kirschblüten auf der Klinge in den Bauch zu stechen. „Du hast mein Leben zerstört.“

Ja, Itachi würde leiden. Er würde ihm einen qualvollen, schmerzhaften Tod bereiten! Sasuke sah Itachi am Boden liegen, doch die Genugtuung war noch nicht eingetreten, obwohl der Besagte schon mehr als an den eigenen Grenzen war. „Willst du nicht die...“ Itachi musste husten. Spuckte Blut, hustete wieder, fuhr dann aber keuchend fort: „... die Wahrheit über deinen Clan wissen? Es waren unwürdige Menschen!“ Doch er wurde eiskalt ignoriert.

Sasuke hatte die Kontrolle verloren. Seit er denken konnte, sann er nach Rache auf den, der sein Leben zerstört hatte. Und dieser lag vor ihm, mehr tot als lebendig. Gesteuert von all seiner Wut und seinem Hass preschte der jüngere der Uchiha Brüder auf den Älteren zu und riss ihm das Kunai aus dem Körper. Das Opfer der Gewalt stöhnte vor Schmerz auf und stand am Rande einer Ohnmacht. Wie konnte es so weit kommen? Immer hatte er sich versteckt, bei den Akatsuki Schutz gesucht. Und was hatte es ihm letztendlich gebracht? Nichts.

Itachi hatte Schmerzen, am ganzen Körper, doch sein Stolz verbot es ihm zu schreien. Dieser unüberwindbare Stolz war wohl der größte Makel eines Uchiha, denn keiner der Beiden konnte ihn überwinden. Sasukes Stolz verbot es ihm, aufzugeben und die Vergangenheit zu vergessen, ohne Rache genommen zu haben. Er hatte einen Plan gefasst, an dem er festhalten musste, um nicht als schwach zu gelten. So wie Itachis Stolz es ihm verbot, zu schreien, obwohl er wusste, dass es ihm helfen konnte.

„Sas...uke...!“, stöhnte der Ältere unter großer Anstrengung, „Zu schwach... das Mal zu kontrollieren.“

Er grinste hasserfüllt, aber nicht ohne zu wissen, dass es Sasukes Wut noch mehr anstacheln würde und seinen Tod schmerzhafter ausfallen lassen würde.

„Itachi?“ Für kurze Zeit sah es aus, als würde Sasuke wieder zur Vernunft kommen, als er seinen großen Bruder an einen Baum lehnte. Er lächelte sogar. Doch das nur, um dem Älteren Sekunden später den Körper mit einem Chidori, welches er heimlich gemacht hatte, zu verletzen.Ab da war Itachis Stolz gebrochen. Er schrie. Wie ein kleines Kind schrie er.
 

Sasuke stockte. Was tat er hier? Er blickte sich um und konnte nur Blut entdecken – und Itachi, der unter Todesqualen litt. Aus der Wunde floss die rote lebensspendene Flüssigkeit in einer solchen Menge, dass es unmöglich war, dass Itachi noch länger am Leben blieb. Es war fragwürdig, wie er überhaupt noch bei Bewusstsein sein konnte. Kein Mensch konnte so lange wach bleiben, mit all diesem Blutverlust.

„Itachi... Es tut mir leid.“, flüsterte er besorgt. „Ich habe die Kontrolle verloren.“

Der Ältere lächelte unter qualvollen Schmerzen und Anstrengungen bösartig und zischte dann: „Hoffentlich bist du endlich zufrieden... Doch ich werde in deinem Kopf weiterleben, in deinem Körper... Ist mein Erbe. Du wirst nie die Wahrheit...“

Mitten im Satz sackte sein Kopf zur Seite und Sasuke war allein. Itachi war tot, doch wo blieb die erwartete Genugtuung? Beider Uchihas Stolz war gebrochen. UWo also, verdammt nochmal, blieb die Genugtuung?
 

> Flashback Ende <
 

„Sag mir, was du empfindest. All deine so gut versteckten Gefühle, wenn du sie...“ Itachi deutete kurz zu Sakura. „... mich, oder den Fuchsjungen siehst. Sag es mir und die Fäden werden verschwinden, kleiner Bruder, überspring deinen Stolz.“

Nein. Das würde Sasuke nicht schaffen. Er... Sein Stolz! Er konnte ihn nicht noch einmal brechen. Nicht noch einmal vor diesem scheußlichen Menschen. Doch war er nicht noch scheußlicher, wenn er sie nicht retten würde? Wenn er nicht einmal für sie über seinen Schatten springen konnte und eine Schwäche eingestehen würde? Wenn nur Itachi nicht hier wäre. Er musste wissen, welch Überwindung es für ihn darstellte.

„Wenn du es mir nicht erzählst, werde ich raten. Und jede falsche Möglichkeit...“ Der ältere Uchiha deutete erneut auf Sakura. „... wird deiner kleinen Freundin mehr Schmerzen zufügen, als sie jemals ertragen kann.“

Sasuke zitterte. Er wusste, er konnte es schaffen, er wollte an sich glauben, doch er war noch nicht bereit. Wie er hier saß, vor Itachi, seinem (eigentlich) toten Bruder, der diabolisch grinste und zitterte, fühlte er sich nicht stark genug, um Gefühle zu zeigen. Der Schmerz, den er verspürte war einfach extrem. Seine Geliebte, in diesen Fäden, sein verstorbener Bruder. Und die Abscheu vor sich selbst.
 

„Ich...“, begann der junge Uchiha zu sprechen.

Blind

„Naruto, so kann es nicht weitergehen! Rede mit mir!“ Hinata hatte Tränen in den Augen. Warum sprach Naruto nie über seine Probleme? Nicht mal mit ihr. Es konnte nicht sein, dass ihn nichts beschäftigte. Sie sah es in seinen Augen.

„Aber Hinata...“, versuchte Naruto sie zu beruhigen, doch diese ließ sich nicht von dem Blonden ablenken und schrie aus ihrer Verzweiflung und im Affekt das heraus, was gerade durch ihren Kopf waberte.

„Du liebst mich wohl nicht mehr... Gut! Naruto, so geht es nicht mehr. Es ist aus!“

Unfähig sich zu bewegen saß der Angesprochene auf dem gemeinsamen Sofa und sah seiner Frau zu, wie sie aus der Wohnung rannte. Hatte er übertrieben? Er seufzte. Sie hatte keine Vorstellung davon, wie sehr er sie wirklich liebte. Wie tief seine Gefühle für sie gingen. Und was hatte das Leben denn jetzt noch für einen Sinn für ihn? Er fühlte sich so leer. Er hatte das verloren, was für ihn am Wichtigsten war – Hinata! Es tat weh.

Wann hatte ihn das letzte Mal etwas so sehr verletzt? Der junge Mann wusste es nicht, zu lange hatte er einfach keine anderen Gefühle außer der Liebe zu Hinata zugelassen. Doch jetzt...? Jetzt hatte er sie verloren und alle Gefühle, die er seit so langer Zeit unterdrückte, stürmten auf ihn ein. Er wusste nicht mehr, wie sich Trauer, Enttäuschung, Hass, Verzweiflung, Angst, Schmerz und Wut anfühlten und brauchte deshalb einige Zeit, um das Chaos zu sortieren.

Wie blind er doch gewesen war für diese Welt. Für die Welt, die ihm fremd geworden war, in der aber seine Frau lebte. Er war so blind. Der Blonde wusste, dass er irgendetwas tun musste, um das zu klären.
 

Die Nacht war kühl. Hinata hatte ihre Jacke vergessen, weil sie so schnell verschwunden, geradezu geflohen, war. Ihr war unwohl und sie fröstelte leicht, weshalb sich die schwarzhaarige Konoichi die Arme um den Oberkörper schlang.

Liebte Naruto sie nicht mehr? Warum sprach er nicht mit ihr, sondern lieber mit Sakura? Was verband die Beiden? Liebte ihr Naruto etwa immer noch Sakura? Hatte sie überreagiert? Würde sie Naruto denn jetzt nicht mehr sehen können? Was würde mit ihrem Kind werden? Sie war doch im 4ten Monat schwanger. Liebte sie ihn denn noch? So viele Fragen schwirrten durch ihren geplagten Kopf, doch diese Frage konnte die Medical-Nin zweifellos mit „Ja“ beantworten. Sie war sich sicher, dass es niemanden gab, der Naruto mehr liebte als sie. Doch so konnte es wirklich nicht länger weitergehen.

Ohne es gemerkt zu haben, war Hinata zu einer Bank gelaufen. Die Bank an der Klippe über dem See. Viele Erinnerungen hatte Hinata mit diesem Ort verbunden. Und eine davon war besonders schön. Ja, hier hatten sie und Naruto ihr erstes Date gehabt. Sie blickte gerne in diese Zeit zurück. Nostalgisch.
 

> Flashback <
 

Sie war noch fünfzehn damals, gerade so. Hinata saß allein auf der Bank. Sie war nervös. Gleich würde sie ihren langjährigen Schwarm treffen. Sie hatten ein Date, deshalb hatte sich die Schwarzhaarige extra zurecht gemacht und einen Kimono angezogen. Ja, sie wollte ihm gefallen, um jeden Preis. Wenn sie ihm ihre Liebe gestand.

Dong, Dong... Sie hörte sie Glocken der Turmuhr Konohas. Naruto hatte sich verspätet, schon seit 10 Minuten saß sie hier und wartete. Doch 10 Minuten waren für Naruto noch normal, falls man das hier normal nennen konnte. Immerhin war es ein Date, zu so was sollte man doch pünktlich sein. Sie selbst, Hinata, war zu früh gewesen, da sie ihre Familie mit ihrer Nervosität und ihrem hibbeligen Verhalten genervt hatte und vor die Tür geschmissen wurde. Ihr Vater wusste zum Glück nichts davon.

Mit jeder weiteren Minute, die sie hier saß und den Mond ansah, wurde das Gefühl der Enttäuschung stärker und ihr Herz klopfte unregelmäßiger. Hatte er sie etwa versetzt? Sie wollte noch zwei Minuten auf ihn warten, die Hoffnung, dass er doch noch auftauchen würde, war einfach noch zu groß.

Doch wurden aus diesen zwei Minuten eine dreiviertel Stunde und sie hielt es nicht mehr aus. Sie konnte doch nicht ihr Leben lang auf ihn warten, also musste die Schwarzhaarige ihn wohl vergessen. Eine Träne bahnte sich ihren Weg aus Hinatas leeren Augen und tropfte zu Boden. Allein der Gedanke machte sie traurig.

Leise hörte man ihr Lachen. Wie hatte sie nur glauben können, Naruto könnte sie mögen? Vermutlich hatte er die ganze Sache nur für einen Scherz gehalten. Missmutig stand sie auf und schlug den Weg nach Hause ein, obwohl sie jetzt lieber hier sitzen geblieben wäre. Ja, Naruto hatte sie versetzt. Bestimmt war er lieber Ramen essen gegangen.

Ihr Herz schmerzte bei jedem Schritt, den sie sich von der Bank entfernte mehr und ihre Tränen schienen nicht enden zu wollen. Ein Schluchzen durchbrach die Nacht. Zuhause würde ihr Vater bestimmt schimpfen, weil sie für Naruto das Training hatte ausfallen lassen. Er würde...

„Hey, Hinata!“, unterbrach da eine fröhliche, aber gehetzt klingende, Stimme hinter ihr. Das musste sie sich nur einbilden. Das waren Gespinste ihrer verliebten und doch enttäuschten Gedankenwelt, weiter nichts. Sie musste nur einfach weitergehen.

Nicht zu fassen. Jetzt halluzinierte sie also schon, wegen diesem dummen Fuchsjungen. Und doch hatte sie ein mulmiges Gefühl im Magen, während sie weiterging und verlangsamte unbewusst ihr Schritttempo.

„Hinata, was läufst du weg? Waren wir nicht verabredet?“

Jetzt reichte es aber. Wer oder was auch immer ihr einen Streich spielte, der würde es jetzt bereuen. Blitzschnell drehte die Angesprochene sich um, die Hand schon am Kunai, welches sie wie immer unter dem Kimono am Bein befestigt hatte.

„Huch! Warum denn so feindselig, meine Schöne?“, lachte ihr da Naruto entgegen.

Erst war die Hyuuga geschockt, aber nur, um Sekunden später ihre Zeigefinger aneinanderzudrücken rot anzulaufen. Vor lauter Schock hörte sie augenblicklich auf zu weinen. Hatte gerade eben Naruto Uzumaki – DER Naruto Uzumaki – Schöne zu ihr gesagt? Seine Schöne? Sie konnte es nicht fassen.

Gedankenversunken und verzückt wie sie war, merkte sie nicht einmal mehr, wie Naruto auf sie zukam und erlebte so den nächsten Schock, als er sie plötzlich umarmte, was ihr einen wohligen Schauer durch den Körper fahren ließ.

„Sorry, dass ich zu spät bin Hinata. Ich wollte dir ein besonderes Geschenk machen...“, flüsterte er in das Ohr der Schwarzhaarigen und verursachte bei dieser unbewusst Gänsehaut.

„D-Das h-hättest du nicht... müssen...“ Na toll, jetzt stotterte sie schon wieder. Hinata hätte sich ohrfeigen können, dafür, dass sie so schüchtern war. Naruto drückte sie ein Stück von sich weg und sah ihr in die Augen. „Wie, nicht müssen? Spinnst du? Natürlich musste ich. Etwas finden, dass so schön ist wie du. Das ist nicht sehr einfach, hör mal! Aber ich habe etwas, das FAST so wundervoll ist. Und hier ist es...“ Langsam ging der Chaosninja in die Knie und überreichte Hinata einen wunderschönen Blumenstrauß. Er strahlte das Mädchen regelrecht an mit seinen hellvioletten und weißen Rosen, die Naruto passend zu ihren Augen ausgesucht hatte.

„Deshalb hab ich auch so lange gebraucht, du kennst doch Inos Mutter.“ Er lachte nervös. Und wie Hinata Inos Mutter kannte. Zuverlässige Qualität der Sträuße, doch die Zeiteinteilung im Yamanaka Blumenladen ließ zu wünschen übrig. Außerdem hatte sie den armen Naruto vermutlich noch ewig ausgequetscht, warum er diesen Strauß wollte und überhaupt.

„Das wäre echt nicht nötig gewesen. Aber, danke, Naruto, danke...“ Mehr Worte fand sie nicht und ihr stand der Mund noch immer offen, als Naruto ihr den Strauß in die Hand drückte. Ihr Herz klopfte so laut, dass Hinata Angst hatte, ihr Gegenüber könnte es hören. Naruto hatte IHR – der unscheinbaren, schüchternen Hinata – einen Strauß Blumen geschenkt, der noch dazu perfekt zu ihren Augen passte.

„Naruto...“, begann die Hyuuga mit zittriger Stimme. Sie hatte sich allen Mut zusammen genommen und würde ihm jetzt ein Geständnis machen. Sofort. JA, endlich, nach all den Jahren, die sie jetzt schon hinter ihm her war.

„Shhh... Sag jetzt einfach nichts...“, flüsterte ihr Angebeteter Hinata ins Ohr und näherte sich ihrem Gesicht. Dem Mädchen war es, als würde ihr Herz gleich aussetzen und in ihrem Kopf würden mindestens eine Milliarden Wunderkerzen explodieren, als sich ihre Lippen berührten. So warme Lippen hatte er. Und so weich. Nie hätte sich Hinata ein schöneres Gefühl als dieses hier – gerade eben – vorstellen können. Langsam glitt der 15-jährigen der Strauß aus der Hand, doch das kümmerte in diesem Moment niemanden mehr...
 

> Flashback Ende <
 

Und obwohl es ihr heute so schlecht ging, lächelte die Schwarzhaarige beim Gedanken an diesen Abend. Ja, sie war sich sicher, sie liebte ihn noch. Über alles. Sie würde ihm verzeihen. Die Liebe zu ihm entschuldigte für sie einfach alles.

„Hinata...“ Sie schnellte herum, ihr Lächeln erstarb und ihre Augen flackerten. Sie war unsicher, was sie jetzt tun sollte. Etwas musste sie noch standhalten, dann konnte sie nachgeben. Sie war nicht schwach und man konnte auch nicht alles mit ihr machen – nicht mit einer Hinata Hyuuga!

„Ich... hast du das Ernst gemeint?“

„Naruto...“, zischte Hinata, obwohl sie wusste, dass sie es wirklich nicht mehr lange durchhalten würde, sich mit ihm zu streiten. Er hatte es sich also versaut... Was blieb ihm dann Anderes übrig, als der Tod? Er nickte verstehend und schritt zur Klippe. Ein letztes Mal lächelte er und murmelte leise „Lebe wohl, Hinata. Aber wisse: ich werde dich immer lieben - bis in den Tod.“

Ihre Hand schnellte nach vorne in Richtung Naruto, bevor ihr Gehirn überhaupt registriert hatte, was er da gesagt hatte. In Hinatas Augen spiegelte sich ein blonder junger Mann, der sich – wie schwerelos – einen Felsvorsprung hinunterstürzte, doch deren Besitzerin war nicht fähig, sich zu bewegen. Nach Sekunden der Stille hörte man unter dem harten Fels einen Platscher, der Hinata aus ihrer Starre holte.

Wieso hatte er das getan? Hatte Naruto überlebt? Sie wusste es nicht. Doch es war schon mal ein Wunder, dass er keinen Stein getroffen hatte, sondern nur das Wasser, das zum Glück sehr tief war. Trotzdem standen die Überlebenschancen eines solchen Sprunges nur etwas höher als vierzig Prozent.

„Nein...“, wimmerte die Schwarzhaarige und ohne noch weiter zu zögern sprang sie ihrer großen Liebe hinterher. Überleben oder nicht, das war ihr egal, sie wollte nur noch zu Naruto. Auch das Kind, dass sie im 4ten Monat trug, hatte Hinata vergessen. Sie war blind. Blind gegenüber allem, das nicht mit diesem Moment zu tun hatte.

Fight Yourself

An einem roten See saß eine junge Frau, die weinte. Jede Träne, die auf das Wasser traf, verfärbte dieses um einiges intensiver rötlich. Man konnte ihr ansehen, wie schlecht es ihr ging. Sakura hatte Schmerzen am ganzen Körper. Wie lange konnte sie diese denn noch aushalten? Sie wusste es nicht. An ihrem ganzen Körper bildeten sich Schnitte und Risse. Woher kamen sie? Warum kamen sie?

„Wer tut mir das an?“ Verzweifelt schrie die Rosahaarige auf den See hinaus, als ob dieser ihr antworten könnte. „Wer? Wer will mich leiden sehen? Wer oder was bist du?“ Sie rang mit ihrer Fassung, die sie gerade verlor. Warum sollte jemand sie – Sakura Haruno – so brutal niederschlachten wollen? Was hatte sie getan, was einen Menschen so erzürnen könnte?

Sie schrie und zitterte, zitterte und schrie. Die Schmerzen, die die Medical-Nin ertragen musste, waren so unermesslich groß, dass sie schier zu zerreißen drohte. Unwillkürlich musste sie an Sasuke denken, ihren Sasuke, der neben ihr saß und sie nicht bemerkte. Die Tränen stiegen der jungen Frau in die Augen und rannen bitter über ihre Wangen. Stumm saß sie da und weinte.

Man konnte keine Schluchzer von ihr hören. Niemals wieder wollte sie Schwäche zeigen, wie gerade eben noch. Sie hatte all ihre Gefühle untergraben. Sie verspürte den Drang erneut zu schreien. Sie konnte einfach nicht mehr schreien.

„Dann lass es. Du bist zu dumm zu verstehen. Und aus so etwas Erbärmlichen bin ich entstanden? Ha, dass ich nicht lache!“

Hinter der Rosahaarigen stand erneut ihr exaktes Ebenbild und grinste teuflisch böse.

„Du!“ Sakura griff unter Auferbietung all ihrer Kräfte nach einem ihrer Kunais und schleuderte es auf die Schwarze, die aber geschickt auswich.

In einem plötzlichen Wutanfall attackierte die Konoichi die Andere mit Schlägen, Tritten und ihren Waffen, doch sie schien nicht zu treffen.

„Wie schon Sasuke damals sagte: Erbärmlich.“ Warum tat die dunkle Sakura ihrer guten Seite so weh, wenn sie doch wusste, dass es nur ihre Wut anstacheln würde? Ja, sie wollte stärker werden, alle Macht haben und dann Sakura für immer und ewig ausschalten. Sie wollte den Körper beherrschen, der ihnen beiden gegeben war. Nein, sie wollte diesen Körper nicht mehr teilen. Sie war besessen von der Macht, von der sie gekostet hatte.
 

Warum wich die Andere immer aus? Es konnte doch nicht sein, dass sie niemals traf. Sakura überlegte fieberhaft, wie sie es anstellen konnte, kam dann aber zu dem Schluss, dass es kaum möglich war. Die Dunkle war um ein Vielfaches schneller und stärker als sie selbst.

Sie musste doch eine Schwäche haben!

So wie Sasuke Narutos Sexy-No-Jutsu, Kakashi sein Flirtparadies oder Jiraya hübsche Frauen, am besten nur leicht bekleidet. Es musste doch etwas geben!

Während die Rosahaarige so in Gedanken versunken war und nichts mitbekam, warf die Schwarze ein Shuriken auf sie, welcher einen Volltreffer in den rechten Oberarm landete.

„Uh...“ Der Schmerz war groß. Größer, als er normal gewesen wäre. Wo war Sakura nur gelandet? Im Land der Schmerzen? Das Blut lief an ihrem Arm herab und bildete eine Pfütze auf dem Boden. Schluchzen.

„Schwach und erbärmlich! Zu dumm, um einem Shuriken auszuweichen!“, lachte Sakuras Klon höhnisch und bemerkte deshalb nicht, wie Sakura ihre Namensgefährten (Kirschblüten) um sich sammelte. Ja, der würde sie es schon zeigen.

„Kirschblütenbälle!“ So schickte sie einige dieser rosanen Bälle aus Kirschblüten auf ihre Gegnerin, die diesen geschickt auswich und sie weiter auslachte.

„Sowas ist also mein zweites Ich. Wie erniedrigend!“ Sie war so versessen auf die Macht, die sie haben würde, sobald sie Sakura besiegt hatte, dass sie nicht bemerkte, wie sich die Kirschblüten hinter ihr neu formatierten und wieder auf sie zuflogen.

„Lach nicht zu früh, meine Liebe.“ Denn jetzt war die echte Sakura an der Reihe zu lachen. Diabolisch grinsend deutete sie auf einen Punkt hinter ihrem Klon, welcher sich sofort umdrehte und nur Sekunden später von einem Kunai aus Kirschblüten durchstoßen wurde. An der Spitze voran erkannte man das Herz der dunklen Haruno, schwarz verfärbt, noch schlagend aus der Brust gerissen. Wenige Sekunden später lösten die Kirschblüten ihre Formation und das Organ fiel zu Boden. Sakura betrachtete das Trauerspiel wie hinter Schleiern.

Man hörte einen gellenden Schrei und dann Stille. Betäubende, erdrückende Stille.

Sie hatte gewonnen. Sakura Haruno, das Kirschblütenmädchen, hatte gewonnen.

Was sie allerdings nicht registrierte, war, dass ihre Gegnerin ein Tauschjutsu angewendet hatte und hinter ihr wieder auftauchte. Doch trotz des guten Täuschungsmanövers war sie getroffen worden. Sie hatte nur im letzten Moment noch das Tauschjutsu anwenden können und war so noch am Arm getroffen worden. Dieser hing nun bewegungslos von ihrer Seite herab, der Muskel war abgetrennt. Er war nutzlos geworden.

„Freu dich nicht zu früh.“, drang hasserfüllt die gepresste Stimme der Besiegtgeglaubten an ihr Ohr und bevor sie reagieren konnte, hatte sie eines ihrer eigenen Kunais im Rücken stecken. War das das Ende von Sakura? Am eigenen Kunai erbärmlich dahinverrecken?

„Du wirst Sasuke nie bekommen, so schwach wie du bist. Er gehört mir, mir ganz allein.“ Ja, sie beide teilten die Liebe zu Sasuke. Genauso, wie Erinnerungen, Erlebnisse und Erfahrungen. Das Herz klopfte. Sein Wille zum Überleben war geweckt und ein Feuer verbreitete sich im ganzen Körper der Rosahaarigen. Sie würde kämpfen. Bis zum bitteren Ende. Die Andere hatte Sakuras Blut zum Kochen gebracht, sie war wütend. Richtig wütend.

Ohne wirklich noch bei Sinnen zu sein, riss sie sich das Kunai aus der Haut, formte ein Chidori in jeder Hand, deren Energie so groß war, dass ihre Haare nach oben schwebten. „Stirb!“ Mit diesen Worten feuerte Sakura die beiden Chidori auf ihr Ebenbild und traf erneut.

Das Blut spritzte. Zwei Treffer. Die Andere hatte nicht geglaubt, dass Sakura noch einmal angreifen würde, weshalb sie unachtsam gewesen war.

Der erste Treffer war die linke Schulter, die ihr das Chidori halb zerfetzte und der zweite Treffer war ihr Bauch. Der Arm war sowieso unbrauchbar gewesen, doch der Schmerz zuckte sofort in ihr Gehirn hinauf. Und sehr gut konnte man das Loch sehen, dass komplett durch ihren Körper gebrannt war. Die Adern pumpten weiter das Blut, doch sie pumpten ins Nichts. Und diesmal litt sie.

„Das Tauschjutsu vorhin war gut, doch ich bin besser.“

„Glaubst du wirklich?“, erwiderte die Dunkle und erstellte Schattendoppelgänger, die alle gleichzeitig auf Sakura zurasten. Ja, selbst konnte die Dunkle nicht mehr Kämpfen. Sie hatte Schmerzen. Sie war am Ende ihrer körperlichen Kräfte.

Verdammt! Wenn es brenzlig wurde, konnte die Haruno sich nie richtig konzentrieren, weshalb sie jetzt auch keine eigenen Schattendoppelgänger bilden konnte. Verdammt, verdammt, verdammt! Da dachte sie plötzlich an ihren Sensei und ehemaligen Freund...

Wie hatte er immer gesagt?

„Wenn eine Situation ausweglos erscheint, wendet ein Tauschjutsu an und versteckt euch, bis euch etwas eingefallen ist.“ Einmal konnte sie seinem Rat doch folgen, dachte Sakura bei sich und dissappierte Sekunden später, sodass die Doppelgänger sich selbst trafen und in Wölkchen verpufften.

„Schlau...“, murmelte die Dunkle und setzte sich erst einmal auf den Boden, um nachzudenken und die Schmerzen zu verarbeiten. Wie konnte sie ihre gute Seite besiegen, ohne selbst zu krepieren? Gedankenversunken machte sie sich daran, mit ihren letzten Chakravorräten das Loch in ihren Eingeweiden zu heilen, so gut es möglich war. Noch wenige Minuten und sie würde einfach jämmerlich verblutet sein. Sie war im Nachteil. Auch, wenn sie schneller und stärker war, als ihr gutes Ebenbild, so war das doch eine immense Einschränkung. Der hohe Blutverlust und dann nur noch ein nutzbarer Arm. Das konnte schlecht für sie ausgehen.
 

Währenddessen saß Sakura auf einem Baum, der möglichst weit weg von ihrem Klon war und dachte nach. Wie könnte sie die Andere nur besiegen? Sie war ein Abbild ihrer selbst... „Moment mal, das ist es doch!“, schoss ihr da ein Geistesblitz durch den Kopf. „Sie hat dieselben Schwächen wie ich. Dann müsste ich eigentlich nur...“

Ja, Sakura hatte einen Plan, den sie auch sofort in die Tat umsetzte, indem sie ungefähr zwanzig Doppelgänger herstellte, die sie zu der dunklen Sakura schickte.

Sie spürte das Chakra. Die Dunkle blickte sofort in die Richtung und sah Sakura seelenruhig auf der Wiese laufen. Doch bevor sie sich versah, tauchten hinter der Ersten immer mehr auf. Ein nicht enden wollender Haufen Sakuras.

Aber keine von ihnen schien sie zu bemerken, wie sie dasaß, denn sie alle starrten auf den Boden, als gäbe es dort etwas sehr Interessantes zu sehen. Was sollte sie – die dunkle der beiden Sakuras – nun tun? Plötzlich war ihr Kopf wie leergefegt und keine ihrer Techniken wollte ihr einfallen, nicht mal daran, ihr Kunai zu benutzen, dachte sie vor lauter Schock.

Dieser Schock vergrößerte sich noch um ein vielfaches, als alle Sakuras gleichzeitig – wie auf Kommando – den Kopf hoben und auf sie zustürzten. Ohne wirklich zu wissen, was geschah, rammten sich ihr zwanzig Kunais und Shuriken in den Körper, was sie vor Schmerzen aufschreien ließ. Sie würde aufgeben müssen. Stolz hin oder her.

„Ich gebe auf.“, keuchte sie, während die Schattendoppelgänger gerade Anlauf zu einem neuen Angriff nahmen. Sakura ließ ihre anderen Ebenbilder verpuffen und grinste ihr böses Ebenbild an an.

„Frieden?“ Die Dunkle wusste, dass ihr nichts anderes übrigblieb.

„Frieden.“ Und die wirkliche Sakura wusste, dass man mit diesen Wunden nicht überleben würde. Ein Blick auf das schlecht geheilte Loch im Körper ihres Zwillings zeigte ihr, dass keine Organe verletzt waren, die dafür sorgen würden, dass sie schnell starb. Nein, sie würde einen langsamen und vor allem qualvollen Tod sterben.

Und mit einem Blick in ihre Augen wusste die helle Haruno, dass sie das ebenso sehr wusste.

Confessions

„Na, kommt da noch was?“, hörte man Itachi höhnisch fragen. Seit einer gefühlten Ewigkeit saßen die beiden und Sakura, die mehr hing als saß, nun schon in dieser muffigen Zelle rum. Sasuke schüttelte sich, weil er einfach nicht wusste, was er sagen sollte. Außerdem fror er fürchterlich und es stank nach Verwesung. In seinem Kopf hörte er immer und immer wieder Sakura schreien, doch er konnte ihr nicht helfen, so sehr er es auch wollte.

Unwillkürlich blickte er zu der jungen Frau, die an den Fäden hing und erkannte die Rinnsäle von Blut, die der einschneidende Faden verursachte. Ja, sie tat ihm Leid. Langsam ging er auf die Knie und verbeugte sich vor Itachi auf dem Boden.

„Ich... Itachi... es tut mir leid.“

Stille. Diese Stille war nicht auszuhalten. Beide Uchihas schwiegen sich an und dem Jüngeren kam es vor, als würde der Ältere ihn mit seinem durchdringenden Blick durchbohren. Den jüngeren, welcher soeben dreifach den Stolz eines Uchihas gebrochen hatte. Er hatte sich mit einer Verbeugung entschuldigt, er bereute ehrlich.

Doch plötzlich schlich sich ein Grinsen auf das Gesicht Itachis und kurz darauf fing er an zu röhrend lachen. Sasuke verstand nichts mehr. Wie konnte dieser Mensch in solch einer ernsten Situation nur lachen?

„Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich dir das abkaufe?“ Er lachte ihn, Sasuke, aus. Doch wenn er jetzt falsch reagierte, würde Itachi Sakura nie befreien. Falls er das überhaupt konnte, wobei Sasuke sich da eigentlich ziemlich sicher war. Er hatte es im Gefühl, welchem er langsam gelernt hatte zu vertrauen.

Gefühl. Ja, es waren Gefühle vorhanden, daran lag es nicht, doch wie konnte er sie beschreiben? Noch dazu gegenüber seinem toten Bruder.

„Du musst es mir nicht glauben, darum geht es mir nicht.“, erklärte der Jüngere ernst, während er auf den Boden starrte. Er konnte es einfach nicht ertragen, dem anderen in die Augen zu sehen. Er bemerkte soeben das erste Mal, dass es ihm wirklich leid tat, seinen Bruder so elendig abgeschlachtet zu haben

Während Itachi eisern schwieg und seinen Blick weiterhin starr auf seinen kleinen Bruder richtete, fuhr dieser mit brüchiger Stimme fort: „Ich hatte die Kontrolle über das Mal verloren... Ich wollte einen fairen Kampf und dann hatte ich dir nicht einmal eine Chance gegeben. Du hättest es verdient gehabt, bei vollem Bewusstsein getötet zu werden.“

Der junge Mann rang einen inneren Kampf mit sich aus, der auch seinem Bruder nicht verborgen blieb, welcher ihn immer noch schweigend ansah. Er war verzweifelt, wütend auf sich selbst. Doch er musste stark bleiben. Er sagte es sich immer wieder vor. Wie ein Mantra, von dem sein Leben abhing. Sasuke sprach immer lauter und erlitt dann einen plötzlichen Gefühlsausbruch, weshalb er es herausschrie: „Sasuke, du bist stark.“

Er ergriff seinen Kopf mit den Händen und warf sich auf dem Boden herum. Er konnte nicht mehr klar denken, nicht mehr richtig sprechen, er konnte kaum noch atmen. Was war nur los mit ihm? So war er doch sonst nicht!

Itachi spürte das innere Chaos seines Bruders durch den unruhigen Chakrafluss und löste sich aus seiner Starre, um das Wort zu erheben.

„Ich habe dir verziehen.“ Das Mitleid und die Bruderliebe hatten letztendlich gesiegt.

Und der letzte Damm brach. Sasuke warf sich in die Arme seines Bruders.

Er krallte sich in Itachis Akatsuki-Mantel und schüttelte sich.

„Itachi... es tut mir so leid.“

Und plötzlich war alles wie früher – ganz früher – als seine Eltern noch lebten. Ja, Sasuke war wieder der kleine Junge von damals, der stolz zu seinem Bruder aufsah.

Das war, bevor die ganze Sache mit seinem Clan geschah. Er wollte nur noch vergessen, was sich ereignet und ihm so eine schwere Kindheit verschafft hatte.

„Du musst dich erinnern, Sasuke, bevor du vergessen kannst.“, flüsterte sein Bruder ihm beruhigend ins Ohr und hielt ihn fest. Nein, er wollte sich nicht erinnern.

So, wie es jetzt im Moment war, war es doch in Ordnung. So konnte es bleiben.

„Kann es nicht, Sasuke. Ich existiere nur noch hier. Nicht mehr in der realen Welt, verstehst du? Du musst dich erinnern.“

Erst jetzt registrierte der Angesprochene, dass er laut gedacht hatte. Ja, dann musste er sich wohl erinnern, denn etwas anderes blieb ihm nicht übrig, wenn er Sakura befreien wollte. Für Sakura musste er in seiner dunklen Vergangenheit wühlen.
 

> Flashback <
 

„Mama, Papa! Ich bin wieder zuhause von der Akademie. Ich habe viele neue Freunde kennengelernt und hatte so viel Spaß. Mama? Papa?“ Der 5-jährige Sasuke Uchiha suchte im Haus nach seinen Eltern und rief nach ihnen. Doch niemand antwortete. Stille.

Auch in der Küche war niemand zu sehen, im Schlafzimmer nicht und in der Trainingshalle war auch niemand. Wo konnten sie nur sein? Der noch Unwissende begab sich in Richtung Wohnzimmer. Ja genau, dort mussten sie sein. Wie er sich doch freute, ihnen von seinem ersten Tag auf der Ninja-Akademie erzählen zu können. Enthusiastisch riss er die Schiebetür zum Wohnzimmer „Mama, Papa!“ schreiend auf – und erlitt den Schock seines Lebens...

Von einer Sekunde auf die Andere verwandelte sich das fröhliche Gesicht des kleinen Jungen in einen Spiegel der Angst. Was er hier sah, würde er nie wieder vergessen können. Nein, es würde immer in seinem Unterbewusstsein sein, egal was er auch tun würde.

Anscheinend hatten sich all seine Verwandten versammelt, um etwas zu besprechen.

Doch zu dieser Besprechung war es nicht gekommen. Und der Grund stand inmitten des dunklen Raumes und grinste ihn mordlustig an – Itachi! Mit einem Schwert, welches ein Erbstück des Clans gewesen war.

„W-Was...?“, stammelte der schwarzhaarige Junge und starrte seinen großen Bruder angsterfüllt an.

Dieser stand zwischen den verstümmelten und teilweise zertrennten Verwandten, von welchen keiner mehr wirklich lebendig aussah. Ein Röcheln erfüllte den Raum, sowie das Tropfen von Blut auf den Boden.

Sowieso war überall an den Wänden Blut – so viel Lebensflüssigkeit und Teile seiner Verwandten lagen herum. Arme, Beine, Hände, Füße und sogar Eingeweide. Sein großer Bruder leckte sich die Blutspritzer ab, die er im Gesicht hatte. Wahnsinnig. Sasuke wurde jedoch nicht einmal schlecht vor lauter Schock.

„Na, gefällt dir was du siehst?“ Der Ältere lächelte eiskalt und seine Augen leuchteten gefährlich rot auf.

„Nii-San, hast du das gemacht?“, schrie der Junge verzweifelt auf, den Tränen nahe. Ja, er hatte soeben seine ganze Familie verloren, nur weil sein Bruder ein geistesgestörter Mörder war. Doch nur langsam drang die Erkenntnis an das junge Hirn des Kleinen. Auch dachte er nicht daran, dass es sinnvoller wäre, zu fliehen und der Hokage zu berichten. Sein Verstand war wie ausgeschaltet. Er konnte den Mord an seinen Verwandten einfach nicht mit Itachi verbinden, obwohl es so offensichtlich war.

Nicht mit Itachi, seinem großen Bruder, seinem Nii-San, der immer so fröhlich mit ihm gespielt hatte, immer für ihn da war, ihn immer so sanft verarztet hatte. Nein, das durfte nicht wahr sein. „NEIN! Nii-San!“ Der kleine Junge begann zu weinen und zu schreien, doch wer sollte ihn schon hören? Die gesamten Bewohner des Uchiha-Viertels waren hier versammelt gewesen. Und jetzt tot.

„Ja, kleiner Bruder, es war geplant... es war alles geplant!“, lachte der junge Mann mit den langen schwarzen Haaren seinen kleinen Bruder an, der verängstigt vor ihm stand, unfähig, sich zu bewegen. Er lachte. Itachi Uchiha lachte, wie er noch nie vorher gelacht hatte.

„Komm schon, hasse mich! Hasse alle! Du kannst niemandem vertrauen! Hasse mich, kleiner Bruder! Hasse mich!“

Der Befehl schmerzte in Sasukes Herzen. Er hatte seine Familie geliebt und seinen Bruder hatte er auch geliebt, doch Letzterer hatte ihm seine Familie genommen. Doch er war alleine. Und er war noch zu jung um zu begreifen.

„Aber Nii-San...“, startete der Kleine einen Versuch, die Einsamkeit abzuwenden, den Gedanken abzuwenden, dass er Angst haben musste, hassen musste und den Gedanken, dass er niemals mehr vertrauen konnte, geschweige denn das Recht hatte, glücklich zu sein.

„L-Lauf weg, Sasuke, so schnell... du kannst... Hokage...“, unterbrach da ein Überlebender des Massakers, dessen Bein abgeschnitten war und dessen Magen außerhalb des Körpers lag, röchelnd Sasukes Gedankenstränge.

„Halts Maul, Onkel!“, raunzte Itachi ihn an und trennte mit einem Schlag Kopf von Körper. Die Augen drehten sich sofort in die Höhlen und alle Venen pumpten das restliche Blut aus den Teilen des Körpers. Das war die ausschlaggebende Aktion, die den jüngeren Uchiha aus seiner Starre erwachen und so schnell es ging rennen ließ.

Er würde zur Hokage rennen, das wusste Itachi, doch wenn sie kam, würden sie nur noch die Leichen sehen. Er würde dann weg sein. Bei den Akatsuki, deren Mitgliedschaft er sich schon seit einer Weile gesichert hatte, indem er sich mit einem blonden (etwas tuntig wirkenden) jungen Mann namens Deidara angefreundet hatte, der bereits ein Akatsuki war.

„Zeit zu verschwinden...“, murmelte der Mörder und dissappierte. Der Junge hatte ja keine Ahnung, wirklich nicht zu beneiden der Kleine. Leise lachte Itachi auf.
 

> Flashback Ende <
 

Es tat weh. Es tat ihm so weh, als Itachi gesagt hatte, Sasuke sollte niemandem mehr vertrauen. Es tat so weh, zu wissen, dass man einsam war. Und das war Sasuke seit diesem Tag gewesen. Nicht körperlich, nein, es waren immer viele Leute um ihn herum. Kein Wunder, er sah gut aus und er war ein Uchiha. Die Fangirlies nervten ihn einfach und er ignorierte sie, war kalt und abweisend ihnen gegenüber. Er hasste sie.

Nein, körperlich war er nie einsam gewesen, aber seelisch. Er ließ niemanden an sich heran. Niemanden.
 

Außer seine beiden besten Freunde. Ja, denen hatte er vertraut, sie etwas an ihn heran gelassen, aber nicht zu viel und er hatte sie gemocht, auch wenn er es nie gezeigt hatte. Für sie war er nur der Eisklotz und trotzdem hatten sie ihn nie enttäuscht, immer zu ihm gehalten. Er musste unwillkürlich an Sakura und Naruto denken, wie sie versucht hatten, ihn aufzuhalten. Damit er nicht zum Nuke-Nin würde und in Konoha bliebe. Doch beide hatte er mit dem Versprechen, bald zurück zu sein vertröstet, sie niedergeschlagen und war gegangen.

Und jetzt sah man die Folgen. Beide eiskalt innendrin. So wie er früher.
 

Der schwarzhaarige Jüngere zitterte, geschüttelt von einem neuen Anfall und auch ein bisschen wegen der Kälte. Verdammt, er war alt genug und ließ sich von seinen viel älteren Bruder so bemuttern? Es war sein Stolz, der sich da meldete, doch einmal in seinem Leben konnte der Uchiha sagen, dass ihm der Stolz egal war. Vielleicht lag das aber nur an der Gewissheit, dass er sich nicht in der realen Welt befand.

Er wusste, Itachi existierte nur noch hier, wo auch immer er war und selbst wenn er noch lebte, würde er nichts verraten.

„Sprich mit mir, kleiner Bruder... was fühlst du? Sakura, ich, Naruto.“, murmelte der Ältere der Uchiha-Brüder leise und Sasuke begann zu erzählen, aber nicht, ohne weiterhin von seinem Bruder festgehalten zu werden.

„Sakura. Sie ist alles für mich. Sie ist mein Leben. Ich liebe sie. Sie ist einer der einzigen Menschen, denen ich vertrauen kann. Ich liebe sie so sehr, dass es schmerzt. Und Naruto ist, auch wenn ich es niemals zugeben würde, mein bester Freund. Du bist, was du immer warst. Mein großer Bruder.“

Itachi lächelte leicht. Sasuke wusste ja die Wahrheit über den Clan nicht. Und die sollte er auch nie erfahren, dafür würde er schon sorgen.

Gebannt starrte Sasuke auf Sakura, wie sich die Fäden lösten. Das war also Ziel des „Spiels“ gewesen. Er war eine Art Prüfung, eine Prüfung der Gefühle, um zu sehen, wie weit er gehen würde. Um die Fäden zu lösen und Sakura zu retten.
 

Sicher nicht ganz sanft landete die Rosahaarige auf dem harten, feuchten Boden des Verlieses und blieb wie tot dort liegen. Der jüngere Uchiha war nicht fähig zu bewegen, denn eine Masse an Glücksgefühlen strömte auf ihn ein und erwärmte sein kaltes Herz. Ein kurzer fragender Blick auf seinen großen Bruder, der ihm daraufhin zeigte, dass er zu ihr gehen sollte.

Nach so vielen Jahren des Hasses und der Rache, die beide gleichermaßen geprägt hatten, wollte Sasuke einmal seinem Bruder gehorchen und ging zu ihr hin. Unschlüssig hob er sie auf und schaute noch einmal zurück.

„Ich werde jetzt gehen müssen. Für immer. Kümmer dich gut um sie und vergiss nicht, dass dein großer Bruder über dich wacht. Du hast mich überzeugt und ich habe dir verziehen. Ich bleibe für immer in deinem Herzen.“

Und es war ein Versprechen.

Lost

Eine junge Frau mit blonden Haaren saß am Fenster und sah in den Himmel. Ihr Gesicht war tränenüberströmt, was in ihrer Lage nicht verwunderlich war. Warum musste Gott ihr alles nehmen?

Ihre beste Freundin meldete sich nicht. Ging nicht ans Telefon, war nicht zu Hause. Sakura war spurlos verschwunden und das hatte Ino zu schaffen gemacht. Doch kaum hatte sie sich damit abgefunden, da sie wusste, wie stark Sakura war, kam auch schon die Nachricht (in Form von Shikamaru) herein, dass Naruto und Hinata sich von einer Klippe gestürzt hätten.
 

Ino blickte auf Shikamaru, der seelenruhig auf dem Bett saß und schlief. Sie selbst konnte sich nicht vorstellen, wie man in so einer Situation schlafen konnte. Ein bisschen beneidete sie ihn um dieses Talent, sich den Stress einfach wegschlafen zu können. Seufzend schüttelte Ino den Kopf und wendete sich wieder den Sternen zu.
 

Wieso tust du mir all das an, Gott? Wenn es einen Gott gibt, warum ich? Warum nimmst du mir Naruto und Hinata? Warum nimmst du mir Sakura?

Doch auch sie wusste, dass sich Sakura verändert hatte. Man erkannte das sonst so lebensfröhliche heitere Mädchen nicht mehr wieder. Seit Sasuke Konoha verlassen hatte, hatte Sakura sich immer und immer mehr zurückgezogen und schottete sich von allen ab.

Als Ino sie dann einmal besuchte, war es in der Wohnung stockfinster gewesen. Das war der erste Schock. Der zweite kam dann, als sie das Licht angemacht hatte und sich sofort wünschte, es gelassen zu haben. Sakura saß auf dem Sofa und starrte auf as Bild des ehemaligen Team 7. Doch das war nicht das, was der Blonden eine Gänsehaut verursachte. Es war viel mehr die Tatsache, dass der Blick ihrer besten Freundin etwas Kaltes, Emotionsloses hatte.

Lange hatte sie gebraucht, um herauszufinden, an was sie dieser Blick erinnerte. Und dann traf es wie ein Donnerschlag – Sasuke Uchiha. Genau, das war es gewesen, was Ino so geschockt hatte. Dass Sakura den Blick von Sasuke hatte.

Seit diesem Zeitpunkt zog auch Ino sich etwas von ihrer besten Freundin zurück, da sie Angst hatte, abgewiesen zu werden. Und kaum hatten sich die Beiden wieder etwas angenähert, verschwand Sakura ohne einen Ton zu sagen. Das konnte doch nicht mit rechten Dingen zugehen.

Ein Seufzer entwich der Kehle der jungen Konoichi.

Sie fühlte sich so verloren, wenn sie alleine hier saß und in den Himmel starrte, der von Minute zu Minute dunkler zu werden schien.

„Lenk dich ein bisschen ab, meine Süße!“ Die „Süße“ drehte sich ruckartig um und starrte in das schläfrig grinsende Gesicht von Shikamaru. Er war wach gewesen?

Eine leichte Wut packte sie. Warum konnte er so ruhig und gelassen sein, sogar schlafen, während sie nur hier sitzen konnte, unruhig und von Gedanken geplagt? „Halt die Klappe, Shika...“, war deshalb das einzige, was leise Inos Mund entfloh. Ihre Stimme zitterte leicht, doch nicht wegen Angst, sonder aus Wut, die sie plötzlich auf ihren Verlobten hatte.
 

„Ganz ruhig, das wird alles wieder gut...“ Ein schwacher Versuch, Ino zu beruhigen. Shikamaru hätte wissen müssen, dass man einfach das tun musste, was Ino sagte, wenn diese dabei war, wütend zu werden. Doch auch für ihn war die Situation längst nicht so stressfrei, wie Ino es dachte.

Auch er machte sich Sorgen, die ihn Tag und Nacht quälten, seit er drei seiner Freunde mehr oder weniger verloren hatte. Und für ihn war die einzige Möglichkeit, diese quälenden Gedankenströme, die er hegte, zu verbannen, indem er schlief. Ino interpretierte das natürlich einfach als Faulheit, da er früher auch so faul war, doch schlafen hatte seinen Grund für den Braunhaarigen.

Shikamaru legte seine Hand auf die Schulter seiner Verlobten und streichelte sie vorsichtig. Und er musste jetzt vorsichtig sein. Eine wütende Ino konnte viel bedeuten. Krankenhaus, Trennung oder womöglich – Himmel hilf! – sogar Sexentzug. Die einzige Tätigkeit, bei der er im Leben noch nie Faulheit an den Tag gelegt hatte.

Der Schock fuhr ihrem Verlobten in alle Glieder, als sich die tränenverschmierte Ino, deren Augen vom vielen Weinen schon rot geschwollen waren, umdrehte und ihn ohne Vorwarnung anschrie: „Es wird gut?! Warum merkte ich dann nichts davon, dass es gut wird? Naruto und Hinata sind im Krankenhaus, wo alle Ärzte um deren Leben kämpfen und...“ Sie unterbrach ihr Geschrei kurz, um Luft holen und einmal aufschluchzen zu können.

„Meine beste Freundin ist weg! Ich hab meine beste Freundin verloren, verstehst du?“ In all ihrer Rage und Besorgnis hatte keiner der Beiden gemerkt, dass jemand zur Tür hereingekommen war.

„Ich bin doch nicht weg!“, schmunzelte da eine Sakura, die etwas außer Puste war, da sie so schnell sie konnte, hergerannt gekommen war. Zwei Augenpaare starrten sie mit noch dazu offenen Mündern an, um der Rosahaarigen nur kurze Augenblicke später um den Hals zu fallen. Zumindest Ino, denn Shikamaru hatte schon wieder die Augen geschlossen und sich hingelegt.

Für Sakura war die Situation einfach nur belustigend. Es war so typisch für die Beiden.

„Wo warst du denn, Süße?“ Es war zu erwarten gewesen, dass Ino diese Frage stellen würde, weshalb Sakura sich darauf vorbereitet hatte. Langsam begann sie zu erzählen.
 

> Flashback <
 

Zwei Frauen, die sich bis aufs letzte Härchen glichen, saßen zusammen auf dem Steg. Eine der Beiden lag vielmehr, sie lag im Sterben. Um sie nicht alleine zu lassen, hatte die Rosahaarige ihre Hand genommen und drückte sie von Zeit zu Zeit. Der schwarzhaarige Mann, der dort gesessen hatte, war seit einiger Zeit verschwunden. Die Konoichis hatten sich gehasst, bekämpft und Frieden geschlossen. Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft sollte man meinen. Wenn man nicht den Hintergrund kannte. Nicht wusste, dass die Beiden in so unterschiedlichen Welten lebten, dass es unmöglich war. Wenn man nicht wusste, dass eine von ihnen bald sterben würde.

Schweigend saßen sie also da, bis Sakura langsam ihren Kopf zur Anderen drehte und einen einzigen Satz murmelte. „Es tut mir leid.“

Die Dunkle öffnete ihre Augen und blickte die Andere von deren Schoß aus an. Vor einiger Zeit hatte sie ihren Kopf auf deren Beine gebettet, weil die Kräfte sie verließen. Sie nickte und schloss dabei sanft die Augen, nur um sie im nächsten Moment japsend wieder aufzureißen.

„Du musst weg von hier!“

Damit hatte Sakura nicht gerechnet, obwohl sie sonst so ziemlich jede weitere Aktion der Dunklen hätte vorhersagen können. Und sie begriff nicht. „Was? Warum denn jetzt?“, fragte sie und hatte einen leidenden Ausdruck in den Augen.

„Sasuke hat das Tor geöffnet. Es wird sich bald schließen, dir bleibt wenig Zeit. Leb wohl.“

Ihr blieb nicht einmal mehr die Zeit, nochmal nachzufragen, wie und wann genau Sasuke das Tor geöffnet hatte. Und was das Tor überhaupt war. Denn kaum war sie aufgestanden, wurde sie in einen weißen Strudel gezogen, der dafür sorgte, dass sie nichts mehr von ihrer Umwelt erkennen konnte. Sie erhaschte einen letzten Blick auf ihr dunkles Ebenbild und fühlte sich unendlich verloren.
 

> Flashback Ende <
 

„Dann wachte ich auf und bin sofort hergerannt, da ich ja nicht wusste, wie lange ich weggewesen war.“, endete die Rosahaarige schließlich ihre Erzählung, während Ino und Shikamaru, welcher sogar wach geblieben war und zugehört hatte, sie mit offenen Mündern anstarrten. Keiner der Beiden konnte wirklich glauben, was ihre gemeinsame Freundin da erzählte.

„Also ich persönlich glaube ja, dass Sasuke irgendwie was von dir will.“, gab Ino plötzlich zu Bedenken, sodass Sakura das Blut in die Wangen schoss. Wie kam sie denn auf die Idee? Wobei es doch irgendwie schön wäre.

„Dass ich nicht lache. Als würde ich auf so ein schwaches Mädchen stehen.“

Drei Augenpaare schossen in die Richtung, aus der diese Stimme kam. Sie hatten es gewusst, jeder einzelne von ihnen, es war Sasuke Uchiha, letzter Überlebender des Uchiha-Clans.

Ein Stich bohrte sich in Sakuras Herz und schien durch es hindurch auf der anderen Seite wieder hinauszuragen. Wie konnte er ihr so etwas antun? Wo er doch wusste, wie es um ihre Gefühle stand? Oder wusste er es nicht einmal?

Ihr Herz fing an, jämmerlich zu bluten. Zu verbluten. Sie fühlte sich in die Vergangenheit zurückversetzt, als sie noch nichts konnte. Als sie nicht einmal sich selbst, geschweige denn ihre Freunde hatte beschützen können. Es traf. Seine Worte trafen.

Tränen stiegen ihr in die Augen, doch sie wollte stark sein, weshalb sie sie wegblinzelte und ohne ein weiteres Wort aus dem Haus ging. Langsam. An ihm vorbei, ohne mit der Wimper zu zucken. Draußen bemerkte Sakura nicht einmal den Regen, der unablässig auf sie niederprasselte. Die Tränen, die sie nun zuließ, nahmen ihr die Sicht. Während sie rannte und rannte, bemerkte sie nicht einmal mehr, wohin.
 

Bis sie am Abhang stand. Der Klippe über dem See, von welcher Naruto sich gestürzt haben sollte. Und Hinata. War das ein Zeichen? Nein. Sie entschied sich bewusst dagegen. Und langsam fröstelte die Konoichi auch, weshalb sie den kürzesten Weg zu sich nach Hause einschlug und sich dort im Bad auf dem Toilettendeckel niederließ. Sie hatte einen Plan gefasst.

Langsamen Schrittes ging sie auf die Badewanne zu und ließ das Wasser ein, welches sie mit einem rosanen Kirschblütenschaumbad vermengte. Was Sakura nicht wusste, war, dass sie die ganze Zeit schon von einer dunklen Gestalt beobachtet wurde. Doch auch diese Gestalt konnte nichts von ihr sehen, währen die Konoichi in ihrem Bad war und dort die Badewanne voller Wasser laufen ließ.

Die Haruno legte sich in die Badewanne. In ihrer Hand hielt sie ein Kunai. Wollte sie das wirklich tun? Während sie das Kunai an ihren Arm ansetzte, um zu schneiden, waren ihre Gedanken jedoch nur bei einem – Sasuke. Er hatte sie wieder enttäuscht. Sie verletzt.

Schon lange hatte sie nicht mehr mit dem Gedanken gespielt, sich selbst zu verletzen. Es war Jahre her. Sie hatte es für eine reine Jugendlaune gehalten und schob die Narben auf hartes Training. Traurig fuhr sie mit der Spitze des Messers über ihre Haut, ohne diese zu verletzen. Sie war müde. Doch vermutlich war es das einfach nicht wert. Sie wollte doch nicht mehr das Mädchen sein, das abhängig von ihm war.

Während sie in ihre Gedankenwelt abdriftete, bemerkte Sakura nicht, dass sie einschlief. Das Kunai glitt aus ihrer Hand und sie rutschte tiefer in das heiße, rosa Wasser in der Badewanne. Sie bekam nichts mehr von ihrer Umwelt mit.
 

Auch nicht von der dunklen Gestalt, die in ihr Badezimmer stürmte und sie mit schreckensgeweiteten Augen anstarrte. Sakura bemerkte auch nicht, wie jene Person sie schüttelte. Sie war einfach unter Wasser geraten. Wie konnte sie nur so verantwortungslos sein?

Nein, so wollte er sie nicht verlieren...

Realisation

Was tat sie da? Sasuke war in das Haus gerannt, weil er Sakura nicht mehr sehen konnte. Doch wenn er gewusst hätte, was ihn erwartete, wäre er wahrscheinlich draußen geblieben. Vor seiner Nase lag eine Sakura in der Badewanne – unter Wasser. Er versuchte, sie zu wecken, rüttelte sie, doch sie musste von der Erschöpfung der vergangenen Erlebnisse einfach zu tief eingeschlafen sein.

Warum war er nicht schon früher ins Haus eingedrungen, um nach ihr zu sehen? Vorsichtig, aber schnell hob er die zierliche Frau aus dem Wasser, darauf bedacht, nicht zu sehr auf ihren Körper zu achten, der sich so nackt vor ihm präsentierte.

Aus ihrem Mund floss ein Rinnsal Wasser, was darauf hinwies, dass die junge Frau schon genug Wasser eingeatmet hatte.

Er musste sie sofort ins Krankenhaus bringen.
 

Und da saßen sie nun. Nach 5 Jahren wieder ruhig vereint. Doch die Ruhe trog. Denn der Grund für diese unangenehme Stille war Sakura.

Denn die Rosahaarige lag nun schon seit drei Stunden im OP des Krankenhauses in Konoha, wo Tsunade und ihre Truppe um das Leben der Rosahaarigen kämpften.

Kakashi und Sasuke machten sich natürlich große Sorgen. Ihr ehemaliger Sensei war sofort benachrichtig worden, da er als enger Vertrauter der jungen Frau bekannt war.

Auf den ersten Blick hätte man wohl kaum erkannt, welches Chaos im inneren des Erben lag, doch der Kopierninja durchschaute ihn sofort.

Eine Welle der Traurigkeit hatte ihn überkommen, als er Sakura dort hatte liegen sehen. Bittere Enttäuschung, Schock und ein weiteres Gefühl, das er allerdings nicht kannte. War es etwa das schlechte Gewissen? Weil er Schuld war an dem, dass die Konoichi so unvorsichtig gewesen war? Aber warum sollte er sich schuldig fühlen? Er hatte doch nichts getan.
 

„Warum jetzt auch noch Sakura?“, seufzte Kakashi nur leise.

Er hatte keine Antwort von dem Schwarzhaarigen erwartet und seine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Vorsichtig wandte er seinen Kopf in dessen Richtung und studierte die Gesichtszüge des Uchiha.

Als dieser Sakura so hatte sehen müssen, hatte sich etwas in der Brust des jungen Mannes zusammengezogen. Ein Riss hatte sich in seinem Herzen gebildet, der vor langer Zeit entstanden war, als er das Mädchen hatte verlassen müssen, doch angefangen hatte, zu heilen. Warum nahm ihm Gott alles, was er brauchte und was ihm etwas bedeutete? Irgendwie musste Gott ihn hassen. Auch, wenn es sicher genügend Gründe dafür gab. Auch er war kein Heiliger.

Andererseits war er sauer auf Tsunade, die Naruto nicht angerufen hatte. Was bildete sich diese alte Schachtel bloß denn ein? Naruto war wichtig für Sakura, das wusste jeder, auch wenn man die beiden nicht kannte. Und doch hatte sie ihn nicht rufen lassen. Unruhig fragte er den Sensei nach dessen Verbleib und seine Worte blieben ihm im Halse stecken, als er erfuhr, dass Naruto zwar außer Lebensgefahr, jedoch noch auf der Aufwachstation des Krankenhauses war. Er hätte nicht fragen sollen.

Sasuke machte sich viele Gedanken in der Zeit, in der sie auf Tsunades Ergebnis der Rettungsaktion warten mussten.
 

Nach diesen endlosen Stunden Schweigen zwischen den Beiden gab der Uchiha-Erbe schließlich auf und fragte nach:

„Was ist mit Naruto geschehen?“

Der Blick, mit dem der Ältere ihn fixierte, brachte dem Schwarzhaarigen das Gefühl, wirklich eine dumme Frage gestellt zu haben. Er hatte sich blamiert.

„Du weißt es also wirklich nicht?“, fragte der Mann vorsichtig nach und meinte dann, den Ansatz eines Nickens gesehen zu haben. „Naruto und Hinata sind...“ Er schluckte hart, fuhr dann jedoch fort, „Naruto und Hinata sind die Klippe am See hinunter gesprungen.“
 

Stille. Sasuke hörte sein Herz, das in seiner Brust klopfte und es fühlte sich an, als würde es gleich zerspringen. Er sah die ernsten Augen seines Senseis und konnte es einfach nicht fassen. Das konnte doch wohl nicht wahr sein. Jetzt machte er sich auch noch um den nervigen Blonden Sorgen.
 

„Ich geh mal ein bisschen raus. Hol mich, wenn’s was Neues gibt!“, brachte Sasuke mühevoll mit zitternder Stimme hervor und stürmte ins Freie. Kakashi nickte nur verständnisvoll, wohl wissend, dass der Andere es nicht mehr sehen würde. Der Kleine wurde wohl von etwas zu vielen Gefühlen überwältigt. Es war nur allzu verständlich, dass er viel mit sich selbst zu klären hatte, und das alleine.

Ohne es zu bemerken, war dem grauhaarigen Ninja eine Träne aus den Augen gerollt. Er würde es sich niemals verzeihen, wenn die Rosahaarige nicht überleben würde. Hatte er sich doch geschworen, sie immer zu beschützen.
 

Während der Sensei mit sich selbst beschäftigt war, stand Sasuke draußen vor dem Krankenhaus an einem Baum gelehnt. Warum wollte der Schmerz in seiner Brust nicht nachlassen? Warum tat es so weh? Zu wissen, dass seine besten Freunde gerade im Sterben lagen und er nichts tun konnte? Diese Ohnmacht brachte ihn fast um.

Und jetzt fing es auch noch an zu regnen. Der letzte Uchiha erinnerte sich an einen Spruch, den Sakura ihm einmal gesagt hatte:

„Wenn es regnet, weint der Himmel für dich, sodass du deine Tränen nicht benutzen musst!“ Da hatte sie noch gelacht, statt in einem der Operationssäle dieses verfluchten Krankenhauses zu liegen. Er lächelte verbittert.

Verdammt, warum musste er ausgerechnet jetzt an sie denken? In Oto hatte er sie auch schon nicht mehr aus seinen Gedanken verbannen können. Wie konnte er es zulassen, dass eine einzige Frau so eine Kontrolle über ihn hatte? Schon tagelang hatte er darüber nachgedacht, was er in der anderen Dimension zu Itachi gesagt hatte. Liebte er dieses nervige, breitstirnige Mädchen wirklich?Oder hatte er es nur gesagt, weil Itachi das hören wollte?

Traurig schaute der Shinobi in den Himmel, der unersättlich auf ihn herabregnete. Auch an dem Tag hatte es geregnet. An dem Tag vor vielen Jahren. Als er SIE verlassen hatte.

Wenn er jetzt überlegte, bereute Sasuke, dass er gegangen war. Vielleicht...

„Sasuke! Wir dürfen sie jetzt sehen!“, brüllte da Kakashi vom Eingang des Gebäudes und zerriss somit seine Gedankenstränge. Vielleicht musste er sich jetzt erst ablenken. Sakura sehen.
 

Langsam setzte der Angesprochene in Bewegung und durchquerte das Krankenhaus bis zum Raum 34, in dem Sakura lag. Er hatte Angst vor dem, was ihn erwarten würde. Eine Angst, die er nicht kannte.

Sein Unterbewusstsein verbot ihm schlichtweg die Angst und so schritt er mit gehobenem Blick durch die Tür des kleinen Zimmers. Doch in dem Raum war kein Bett. Nur eine Glasscheibe, durch die man in die anliegende Kammer sehen konnte.

Dort musste Sakura liegen – seine Sakura. Wie er doch hoffte, dass es ihr gut ging. Voller Hoffnung sah der Uchiha also durch die kalte Fläche und erstarrte.

Was er sah, zerriss ihm sein Herz: Sakura lag dort und war an Geräten angeschlossen, deren Funktion Sasuke nicht kannte. Doch er hatte sofort Sympathien für die vielen verschiedenen Maschinen entwickelt, da sie Sakura am Leben zu halten schienen. Doch der Fakt, dass sie diese Aufgabe erledigen mussten, schmerzte ihn noch mehr.

„Du? Sasuke? Noch Anwesend?“ Der Angesprochene registrierte, dass es Kakashi war, die ihn in die Wange piekte und schlug seine Hand mit einem geknurrten „Lass das!“ weg. Seufzend teilte ihm dieser dann mit, dass er auch noch Naruto und Hinata besuchen konnte. Anders gesagt, nur Naruto, da Hinata noch Ruhe brauchte.

Sprachlos folgte der Nuke-Nin dem Älteren, welcher ihn immer wieder böse anstarrte. Was hatte der nun schon wieder?

„Sasuke?“ Wieder wurde er beim Denken gestört.

Doch mittlerweile war es für den Uchiha schon zur Gewohnheit geworden und er regte sich kaum mehr darüber auf. Was ihn nervös machte, war die Stimme, die ihn angesprochen hatte. Denn die gehörte hundertprozentig...

„Hai, Rokudaime? (6ter Hokage)“ Er musste Naruto Respekt erweisen, denn dieser war nun das Oberhaupt von Konoha und ihm war es überlassen, ob Sasuke wieder ein Konoha-Ninja werden konnte oder nicht. Naruto lachte übermäßig laut und meinte, dass Sasuke immer noch „Naruto“ zu ihm sagen dürfe.

Dann wurde der Chaosninja schlagartig wieder ernst und schickte sogar Kaskashi hinaus.
 

„Was willst du hier, Sasuke?“, war die erste Frage, die sofort fiel, nachdem Ino die Tür hinter sich geschlossen hatte. Doch der Schwarzhaarige hatte nichts anderes erwartet und war mit der Antwort auch dementsprechend schnell. „Ich musste zurück. Ich habe Konoha vermisst. Besonders...“ Sasuke stockte. Es fiel ihm schwer, seine Gefühle auszusprechen. Nein. Es fiel ihm nicht schwer, er konnte es nicht.

„Ich verstehe dich Sasuke. Aber du hast sie verändert. Du hast sie verletzt...“

Der Angesprochen zuckte kurz zusammen und unterbrach seinen Freund stotternd: „Ich weiß, ich will es wieder gut machen.“

Narutos Blick verfinsterte sich.

„Das würde ich dir auch raten... Sonst töte ich dich.“
 

Sasuke lief ein Schauer über den Rücken. So hatte er den Chaosninja, den er immer noch lächelnd und scherzhaft in Erinnerung hatte, noch nie erlebt.Dieser Naruto war ernst, streng. Und es klang wie ein Versprechen.
 

„Ehh... wie geht es Hinata?“, fragte Sasuke, um von diesem, ihm sehr unbequemen, Thema abzulenken. Traurig blickte Naruto ihn an und atmete tief durch.

„Sie schläft noch... Es geht ihr gut, aber der Zustand des Kindes konnte nicht ermittelt werden. Lass mich bitte alleine.“

Naruto wollte schlafen. Vergessen.

„Hai!“
 

---
 

Die kühle Nachtluft schlug Sasuke ins Gesicht, der Regen hatte sich verzogen. Es war eine sternenklare Nacht.

„Naruto, der Baka hat also ein Kind in die Welt gesetzt... Hätte ich ihm nicht zugetraut.“, hörte man die Worte des Uchiha. Es war, als würde er mit dem Mond reden. So wie er es getan hatte, nachdem seine Familie ermordet worden war.

Der Clan-Erbe bemerkte, dass es nicht mehr wehtat, sich daran zu erinnern. Hatte Itachi etwa Recht gehabt? Musste man sich erst mit einer schmerzhaften Erinnerung genauer befassen, bevor man loslassen konnte? So musste es sein. Leise murmelte der Schwarzhaarige einen Satz des Dankes an seinen großen Bruder in den Wind und blickte wieder in den Himmel, an welchen gerade einige Sternschnuppen vorbeizogen.

Könnte er das doch nur mit Sakura ansehen... Moment, was dachte er denn da? Der Shinobi ohrfeigte sich selbst, um seinen Kopf klar zu bekommen, doch Sakura ließ sich nicht aus seinen Gedanken vertreiben.

Ihr schönes Gesicht, ihr süßes Lächeln, ihre grünen Augen, die ihn wie in einen Bann zogen. Sie hatte sich geändert, das mit Sicherheit. Doch Sasuke fand sie auch so bezaubernd. So unschuldig und rein.

Da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er, Sasuke, hatte sie verletzt. Sie, die ihn mehr als alles andere liebte. Die alles für ihn tun würde. Sie, die er verlassen hatte.
 

Er, Sasuke, war schuld. Langsam begriff es der Schwarzhaarige, obwohl es schwer war, sich das einzugestehen. Es war alleine seine Schuld. Wegen ihm hatte Sakura nicht aufgepasst. Nur, weil sie ihn so liebte und er sie trotzdem verletzt hatte.

Er musste sich ändern. Doch ihm war klar, dass das nicht von einer Sekunde auf die Andere geschehen konnte. Nein, das würde sie nur verwirren und vielleicht noch mehr verletzen. Das konnte er nicht riskieren. Das durfte er nicht.

Aber er wusste, dass er sich ändern musste, um Sakura glücklich zu machen. Nur warum er das wollte, sie glücklich sehen wollte, das wollte sich ihm noch nicht ganz erschließen. Sasuke wusste es noch nicht, schwor sich aber, das so schnell wie möglich herauszufinden. Woher dieser Drang kam, sie glücklich zu sehen – mit sich selbst.

Twist Of Fate

Kapitel 10 – Twist Of Fate
 

Langsam schlug die junge Frau die Augen auf und besah sich den Raum, in welchem sie lag. Das Gestell unter ihr, welches sie als Bett identifizierte, war unbequem und durchgelegen. Im Raum herrschte Kälte. Eisige Kälte, die in ihrer Intensität nur noch von der Leere und der Stille übertroffen wurde, die das Zimmer erfüllte.

Schwach versuchte sie sich zu erinnern, warum sie hier lag. Allem Anschein nach, war es ja ein Krankenhaus, denn es roch nach Desinfektionsmittel und teilweise auch nach Blut. Ihr war schlecht.

Das nächste, was sie wahrnahm, waren Stimmen außerhalb ihres Raumes. Sie konnte ein paar Worte aufschnappen, jedoch nicht ganze Sätze.

„Ich weiß nicht, ob sie das schafft... schwierige Sache...“

Um was ging es? Sie durchforstete ihr Hirn ein weiteres Mal nach Informationen über ihren Zustand und über das Ereignis, dass sie hierher gebracht hatte. Wer hatte sie denn überhaupt hergebracht? Sie wusste nichts mehr. Diese Unwissenheit machte die junge Frau schier wahnsinnig.

Etwas in ihr sagte ihr, dass etwas nicht stimmte. Etwas war verändert. Ihr lief es kalt den Rücken hinunter. Schweißtropfen. Die Nackenhaare stellten sich auf. Sie blickte sich im Zimmer um und entdeckte etwas, dass sie zutiefst erschreckte. Sie schrie und schrie. Kurz nachdem sie angefangen hatte, in einer ohrenbetäubenden Lautstärke zu schreien, stürmten Medical-Nins in ihr Zimmer und versuchten, sie zu beruhigen.

„Miss Uzumaki, ich bitte um Ruhe, in ihrem Zustand ist Aufregung nicht gut! Psychisch und körperlich nicht!“ Psychisch? Sie war doch geistig völlig normal. Protestierend hob Hinata die Hand und erklärte den Medical-Nins, dass man sie eigentlich sofort entlassen und nach Hause zurückkehren lassen könnte.

„Tut mir Leid, sie enttäuschen zu müssen, doch das wird nicht gehen. Wir müssen sie zuerst untersuchen, ob noch weitere Schäden, als der gebrochene Arm und die Verletzungen der inneren Organe vorhanden sind.“, leierte einer der Medics in einer Stimmlage herunter, wie sie nur Ärzte benutzen. Nüchtern, teilnahmslos, kalt.

Langsam drang die Information zum Hirn der Hinata hervor und sie schnappte nach Luft.

Ihre Organe? Wie war sie hergekommen? Einzelne Gedanken schossen ihr durch den Kopf, um Sekunden später wieder durch neue ersetzt zu werden. Doch einer hakte sich fest.
 

„Was ist mit dem Baby?“

Die Frage hing in der Luft und ein älterer Mann setzte zu einer Antwort an.

„Nun ja, Miss Uzumaki...“ Der Alte holte Luft und warf seinen Kollegen fragende Blicke zu. Würde die Patientin mit der Antwort klarkommen? Hinata hingegen hielt die Luft an.Diese bedeutungsschwangere Atmosphäre brachte sie schier um. Warum spannten diese Männer und Frauen sie so auf die Folter? Ja, Folter war wohl das richtige Wort.

„Nun, das Baby lebt...“, fuhr der Mann fort und stockte. Hinata bemerkte nicht, dass er noch weiter reden wollte und freute sich innerlich. Sie tanzte und hüpfte in ihren Gedanken und hätte es auch in der Realität getan, wenn sie nicht an verschiedene Geräte angeschlossen gewesen wäre.

„Aber es gibt ein Problem...“, setzte der Grauhaarige an.
 

---
 

Naruto konnte es nicht fassen. Warum wollte man ihn nicht über den Zustand seiner Frau und seines Kindes aufklären? Er war der Hokage, sie mussten tun, was ihnen befohlen wurde. Wütend tobte er durch sein Zimmer und schlug alles kurz und klein, was ihm in den Weg kam. „Was soll der Mist denn, verdammt noch mal? Ich will wissen, was los ist!“, brüllte der Blondschopf wütend. Die drei Streifen, die er auf jeder Wange hatte, begannen, sich zu verbreitern. Ein Zeichen dafür, dass Kyuubi ganz langsam wieder die Kontrolle bekam.

Gerade noch rechtzeitig, bevor er das Bett auch noch zertrümmerte, stürmte ein weiterer Blondschopf, gefolgt von einem gelangweilt aussehendem Braunhaarigen, in das Zimmer und schrie den Hokage an, was diesen für einen Moment ablenkte.

„Was fällt dir ein? Du Rüpel!“ Ino schrie und schrie, doch wirklich konnte sie den Uzumaki damit nicht beeindrucken. Shikamaru gähnte nur, allerdings zu laut, sodass seine Freundin auch ihn anschnauzte, er solle doch helfen.

„Mann, bin ich nur von Idioten umgeben? Ein fauler Sack, der einen Intelligenzquotienten von 200 haben will und ein vollkommener Trottel, der meint, ein guter Hokage zu sein, wenn er randaliert!“, kreischte die Konoichi und Stille trat ein. Die Striche auf Narutos Wangen verblassten langsam wieder und Tränen glitzerten in seinen Augen.

„Ich bin kein guter Hokage?“, flüsterte der sonst so fröhliche junge Mann mit plötzlich tränenerstickter Stimme und sah Ino direkt in die Augen. Erst jetzt begriff sie, was sie getan hatte. Sie hatte Narutos größten Traum – der beste Hokage aller Zeiten zu sein – angeknackst. Hastig versuchte sie sich zu retten: „Aber natürlich bist du das. Nur du solltest nicht randalieren. Das meinte ich.“ Um das Ganze zu betonen, hob sie noch den Daumen und grinste schief.

Einige Sekunden lang stand der Randalierer starr mitten im Raum, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken und starrte auf seine Füße.

Dann bewegte er ruckartig den blonden Kopf nach oben und grinste Ino an.

„Puh! Das war vielleicht knapp.“, seufzte diese innerlich und lehnte sich leicht gegen ihren Verlobten. Der hatte Inos Beschuldigung gar nicht erst so ernst genommen, denn Shikamaru wusste, dass sie es nicht so meinte. Doch dem Genie fiel der eigentliche Grund ein, warum er mit Ino zu Naruto gegangen war.

„Naruto... Du darfst jetzt zu Hinata...“ Nicht einmal fertig sprechen konnte der Nara, denn Naruto stürmte sofort los.

„...aber sie braucht Ruhe...“, endete der Andere schließlich noch mit einem Seufzer.

„Naruto ist eben so – unverbesserlich.“, grinste Ino und ging mit ihrem Verlobten nach Hause.
 

---
 

„Hinata! Hinataaaa!“, hörte es die Uzumaki schon von Weitem auf dem Flur brüllen.

Naruto... ihre große Liebe. Fast wäre sie für ihn gestorben. Sie dachte eigentlich, es wäre nur ein Albtraum gewesen, doch die Medical-Nins hatten ihr erzählt, dass man sie beim Springen beobachtet und dann ins Krankenhaus gebracht hatte. Ob Naruto es noch wusste? Und wie sollte sie ihm erzählen, dass ihr Baby...? Leise kullerten einige Tränen über ihre Wangen, als auch schon der Chaosninja hereingerast kam.

„Hinata! Schatz! Alles okay? Wie geht es dir?“, überhäufte der Blondschopf seine Ehefrau mit tausenden von Fragen, die diese so schnell nicht einmal beantworten konnte.

„Wie soll es mir schon gehen...?“, murmelte sie und seufzte tief.

„Was ist denn los? Du hast ja Tränen in den Augen...!“, flüsterte Naruto sorgenvoll und war auf einmal wie verwandelt, ernst, fürsorglich und vor allem erwachsen und gefasst. Ein lauter Schluchzer brach aus der Blauhaarigen heraus und sie krallte sich in Narutos T-Shirt. Der hielt es für das Beste, sie erst für eine Weile weinen zu lassen und strich ihr über den Kopf, während er mit der anderen Hand ihre umschlossen hielt. Nach einiger Zeit konnte sich Hinata wieder einigermaßen fassen und begann stockend zu erklären, warum sie so verheult aussah und so traurig war.

„Unser Kind...“, begann sie leise zu flüstern und Naruto war ganz Ohr und betrachtete seine Frau ganz genau, damit er keine Geste von ihr verpassen konnte, während sie murmelnd fortfuhr.

„Es ist nicht normal... es... es... es trägt einen Teil von Kyuubi in sich.“

Gegen Ende des Satzes war die ehemalige Hyuuga immer lauter geworden und die letzten drei Wörter brüllte sie nahezu. Sie konnte es nicht fassen und auch für den Rokudaime war die Wahrheit wie ein Schlag ins Gesicht.

„Gesund ist es, glücklicherweise. Aber es trägt, so wie du, Kyuubi, den Fuchsdämon, in sich, wenn auch nicht so ausgeprägt...“

Hinata schluchzte immer noch leise und Naruto drückte ihren Kopf nur noch fester gegen seine Brust. Ihm war selbst zum Heulen zumute, doch jetzt musste er für sie beide stark sein. Aber DAS hätte niemand erwartet. So eine gemeine Wendung des Schicksals. Wie gerne würde er jetzt noch bewusstlos in seinem Krankenhauszimmer liegen? Nicht mehr aufwachen? Was war, wenn das Baby, wie er, ausgegrenzt wurde, wenn es heranwüchse?

Fragen über Fragen. Und ein einzelner Satz in zwei Gehirnen. „...das Baby trägt Kyuubi, den Fuchsdämon, in sich.“

Doubts

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Doubts (zensiert)

„Was soll ich machen... Es ist so grausam...“ Die junge Blonde wurde von Schluchzern durchgeschüttelt. Soeben hatte sie erfahren, dass ihre beste Freundin, aufgrund körperlicher Schwäche, noch circa drei Monate im Koma liegen würde und dass das Baby einer anderen Freundin einen Dämon in sich hätte.

Sie zweifelte an ihrer Lebenskraft, ihrer Stärke, das zu überstehen, ohne selbst zu einzugehen. Aber am allermeisten zweifelte die junge Frau an ihrem Willen. Ihren Willen, am Morgen aufzustehen.

Sie hatte alles, was sich eine Frau je wünschen konnte. Einen Mann hatte sie, zwar ein wenig faul und unmotiviert, aber sie hatte einen. Eltern, die sie vergötterten und ein eigenes Geschäft hatten, sodass sie nicht minder bemittelt waren. Und sie würde bald heiraten.

Also warum, verdammt nochmal, spürte sie diese Leere in sich? Niemand konnte es ihr ansehen, doch ihr inneres war zerstört. Splitter aus Glas, die sich in ihr Herz fraßen.
 

Drei ihrer Freunde wären fast gestorben. Also was, was denn, sollte daran verkehrt sein, über den Tod nachzudenken? Sie dachte lange nach. Warum lag sie hier? Warum konnte sie nicht glücklich sein? Sie ertappte sich bei dem Gedanken, sich selbst ein Ende zu setzen.

„Aber Ino-Chan, wenn wir sterben wollen, wollen wir meist nicht sterben, sondern nur jemanden finden, der uns davon abhält, sterben zu wollen!“, hörte sie eine bekannte Stimme hinter sich. Erschrocken fuhr die Blonde herum und keuchte atemlos den Namen der Person, die sie sah. „Shikamaru...? Was...?“ Konnte er etwa Gedanken lesen?

Aus dem fragenden Blick der Blonden konnte Shikamaru diese Frage regelrecht herauslesen. Er wusste, was seine Verlobte gerade durchmachen musste. Auch wenn er es niemandem zeigte oder zeigen wollte, fühlte er sich genauso. Hilflos, ohnmächtig, allein. Doch einer von ihnen musste er stark sein.

„Ino... Nein, ich kann keine Gedanken lesen, und selbst wenn ich es könnte, würde ich es nicht wollen. Du hast laut gedacht. Aber ist es denn richtig, so zu denken, wenn sowieso schon alle am Ende sind? Ist es richtig, sterben zu wollen, wenn man doch ein riesiges Loch in die Herzen aller Menschen im Umkreis reißen würde? Wäre es richtig, jetzt aufzugeben, wo sich doch noch alles zum Guten wenden könnte? Sei mir nicht böse, aber ich finde es einfach nur egoistisch, so etwas zu denken. Aufzugeben und sich von dem Schmerz lenken zu lassen ist erbärmlich...“

Wie benebelt ließ die Angesprochene die Worte ihres Geliebten auf sich wirken. Hatte er etwa Recht? War sie egoistisch? Hatte sie sich von ihrem Schmerz und ihren Leid lenken lassen? Sie war wirklich erbärmlich.

Ohne dass sich ihr Gesichtsausdruck veränderte, rollte ihr eine Träne über die Wange. All die Geschehnisse der letzten Tage, die sie so mühevoll zu verdrängen versucht hatte, kehrten in Inos Bewusstsein zurück und raubten ihr jeglichen Verstand. Ohne Vorwarnung blendete ihr Gehirn Worte und Sätze ein, die sie ohne Zögern, ohne nachzudenken, wiedergab.

„Shikamaru Nara...“ Der junge Mann schluckte. Dieser Tonfall verhieß nichts Gutes. Auch die Tatsache, dass Ino ihn bei vollem Namen genant hatte, ließ ihn schaudern.

„In jeder Beziehung gibt es einen Punkt, an dem es besser wäre, aufzuhören. Und das ist der Punkt, an dem man die Liebe des Partners nicht mehr spürt...“

Die Worte von Ino – SEINER Ino – brannten sich in sein Herz und ließen jede Sorge um Andere verdampfen. Diese Kälte, mit der sie gesprochen hatte. Diese emotionslose Kälte, mit der sie die Worte gewählt hatte. All die Jahre hatte er eine Mauer aufgebaut, die ihn schützen sollte vor den Schmerzen, die andere Menschen ihm zufügen hätten können. Und all das hatte ihm nichts gebracht.

Der Braunhaarige sank langsam zu Boden. Sah sein Leben vor seinen Augen zerbrechen, weil er geglaubt hatte glücklich zu sein. War er zu faul gewesen? Hatte er ihr seine Liebe nicht oft genug bewiesen?

„Aber Ino-Chan... Du kannst das doch nicht ernst meinen. Ich liebe dich doch.“ Er wollte Ino nicht aufgeben. Nicht jetzt. Und niemals.
 

Ino zuckte nicht einmal mit der Wimper, als sie wieder den Mund öffnete, um weiterzusprechen.

„Und ich liebe dich. Und deswegen werde ich... Ich werde kämpfe, auch wenn ich keine Kraft mehr dazu habe. Solange, bis ich deine Liebe wieder spüren kann.“ Und dann brach es aus ihr heraus. Unvorhersehbar, hart.

Die Konoichi weinte bittere Tränen, während sie sich in die starken Arme ihres Gegenübers warf. Sie schluchzte sein Hemd voll, sodass es an seiner Brust klebte.

„Shikamaru... Ich liebe dich. So sehr.“

Ein unsichtbarer Stein fiel dem Nara vom Herzen. Er konnte die Schmerzen, die er gerade erlitten hatte, nicht sofort vergessen, doch auch diese Wunden würden heilen.

Wie körperliche Wunden es auch taten.

„Ich bin da...“, flüsterte er leise und strich ihr behutsam über den Kopf.

Auch wenn es eine komische, angespannte Situation war, hoffte Shikamaru, seine Ino auf ewig so in den Armen halten zu können. Nach einer scheinbaren Ewigkeit hatte sich Ino beruhigt und atmete regelmäßig in sein Hemd. „Bin ich wirklich egoistisch? Erbärmlich?“, murmelte sie eine Frage, mehr an sich, als an ihn gestellt in die Stille hinein. Shikamaru hatte gewusst, dass sie diese Frage stellen würde und seufzte leise auf.

„Nein. Ich finde es nur schade, dass du aufgeben willst. Aber in diesem Falle werde ich alles geben, um dich zu unterstützen.“ Er spürte, wie sich die Blonde ein wenig von ihm wegschob, um ihm ins Gesicht schauen zu können. Dann kam die Frage, die er unter keinen Umständen erwartet hätte:

„Und... Liebst du mich überhaupt?“
 

Ein wenig baff und überrumpelt musste der Shinobi wieder schlucken. Wie kam sie auf so etwas? Meinte sie die Frage etwa ernst? Dann kam ihm ein Gedanke.

„Oh ja, das tue ich. Lass es mich dir beweisen...“, flüsterte das Genie geheimnisvoll und beugte sich zu Ino vor, um sie zu küssen. Langsam zog er sie wieder an sich und löste kurz den Kuss. Mit der Begründung, dass es viel zu nass wäre, zog er sich sein Oberteil aus und legte wieder seine Lippen auf die Ihren. Shikamarus Hände waren überall und lösten auf Inos Haut leichte Schauer aus, wo auch immer sie sie berührten. Spuren der Flammen brannten über ihre Haut, hinterlassen von einer einfachen Berührung. Vorsichtig hob er die Blonde hoch und trug sie zum Schlafzimmer.
 

Dort angekommen legte der Nara seine Freundin behutsam aufs Bett und ließ seinen Körper langsam auf ihren sinken, darauf bedacht, jeden Zentimeter seiner nackten Haut an sie zu drücken. Wieder küsste er sie, diesmal weniger zaghaft, viel leidenschaftlicher, wild. Ino keuchte leise auf, als ihr Verlobter sich einen Weg zu ihrem Hals küsste und dort begann sanft an der empfindlichen Haut zu knabbern.

„Hier liebe ich dich...“, murmelte der Braunhaarige zwischen seinen Küssen und Bissen, die nun einer Spur weiter hinab in das Dekolleté der jungen Frau folgten. Zärtlich schob er ihr Oberteil hinauf, überbrückte das Hindernis und benetzte ihren flachen Bauch mit weiteren Schmetterlingsküssen.
 

Sie währenddessen zerfloss fast unter seinen Liebkosungen. Es gab nur diese eine Sache, in der er niemals faul war und bei der sie niemals meckerte, in der sie beide einfach nur unglaublich harmonierten. Diese Momente waren die Ruhe vor dem Sturm, die Zuflucht während des Regens und die Zielscheibe nach einem Streit. Bei dem Gedanken musste sie leicht lächeln.

Der Nara währenddessen achte nur an seine Geliebte. Es sollte diesmal nur um sie gehen. Pures Vergnügen für seine geliebte Verlobte. Sie sollte wissen, dass er kein Egoist war, dass er seine Faulheit vergaß, wenn es um sie ging.

"Und auch hier liebe ich dich." Er küsste sie leidenschaftlich, biss ihr leicht in die Unterlippe, bis ihr fast die Luft wegblieb und sie erstickt in seinen Mund stöhnte. Er konnte küssen wie kein Anderer. Und er wusste, wie sehr sie das anmachte. UIhre Reaktion ließ nicht auf sich warten. Ungeduldig krallten sich ihre langen Fingernägel in seinen Rücken.
 

Ruhig lag das Liebespaar nebeneinander. Auch, wenn es eine interessante Art war, ihr zu zeigen, wie viel sie ihm bedeutete, so wusste Ino genau, dass ihr Verlobter kein Mann der vielen Worte war. Er ließ lieber Taten sprechen. Umso mehr bedeutete es ihr, als er noch einmal die Stimme erhob.

„Ino, ich liebe dich.“

Finding

Eine rosahaarige junge Frau wurde auf einer Krankenhausbahre aus der Intensivstation geschoben. Die höchsten Medical-Nins hatten stundenlang um das Überleben der Konoichi gekämpft. Und gesiegt.

Nun wurde sie in ein anderes Zimmer verlegt, um Platz für andere Notfallpatienten zu schaffen. Noch war man sich nicht sicher, ob sie die nächsten Tage überleben würde, da sie viel Wasser geschluckt und eingeatmet hatte. Doch wenn die nächste Woche überstanden wäre, würde sie es mit hundertprozentiger Sicherheit ohne bleibende Schäden überstehen.

Eine blonde Medic-Nin stürmte aufgescheucht durch die Gänge und schrie jeden, der ihr begegnete grundlos an. Ihre Nerven waren aufs Zerreißen gespannt. Eine ihrer besten und vor allem liebsten Schülerinnen hatte versucht, sich das Leben zu nehmen. Im Kopf der ehemaligen Hokage schwirrten die unterschiedlichsten Gedanken umher. Warum war Sakura auf einmal so unaufmerksam gewesen? Was hatte sie so erschöpft, dass sie nicht mehr nachdachte und trotz Müdigkeit baden ging?

„Sakura, Sakura, was machst du nur, Kleines?“

Wie in Trance murmelte sie diesen Satz immer und immer wieder vor sich hin, ohne Reaktion auf Fragen zu zeigen, die ihr gestellt wurden oder sonst irgendwie auf Andere einzugehen. Die Godaime (5ter Hokage) durfte sich lange Zeit nicht persönlichen Gefühlen hingeben, da es ihr als Staatsoberhaupt nicht erlaubt war. Doch nun, da sie einen Nachfolger gewählt hatte, konnte sie ihre Gefühle wieder zeigen.

Fühlen. Sie wusste nicht ob sie es noch wirklich konnte. Jahrelang hatte sie alles Emotionale unterdrückt und verdrängt. Weggeschoben, verbannt. Unterdrückt. Doch jetzt... Tsunade machte sich Sorgen um ihre Schülerin.

Besorgt öffnete sie die Tür zu der Kammer, in der Sakura jetzt lag. Liegen sollte. Mit einem lauten Aufschrei bemerkte die ehemalige Hokage das Fehlen der rosahaarigen Konoichi und rannte entsetzt aus dem Krankenhaus.
 

---
 

Zur selben Zeit saß das letzte Mitglied eines berühmten Clans auf den Bergen vor Konoha-Gakure und betrachtete den Mond. Wieder. Lange hatte er überlegt, wie er seine Gefühle – falls es denn welche waren – beschreiben konnte. Sakura...

In ihrer Gegenwart fühlte sich Sasuke frei und unbeschwert. Losgerissen von allen Sorgen und in seinem Bauch kribbelte es. Beim Gedanken an sie wurde ihm warm um sein kleines Herz. Er wollte sie immerzu berühren, fühlen, küssen...?

Doch was war es? Sasuke kannte dieses Gefühl nicht und ihm fiel niemand ein, der irgendein Gefühl so beschrieben hätte. Was war es?

„Verdammt...“, murmelte der Uchiha und ballte die Hände zu Fäusten. Warum konnte er sie nicht aus seinen Gedanken verbannen? Er fühlte eine unglaubliche Ohnmacht.

„Verdammt, verdammt, verdammt...!“ Immer lauter werdend schrie er das Wort über Konoha. Ihm war, als könnte jeder es hören. Wie der letzte Uchiha seinen ersten Gefühlsausbruch durchlebte.

Sasukes Schreie hallten an der Felswand mit den Gesichtern der ehemaligen Hokage.

Flogen mit dem Wind über die Felder. Ließen sich sogar im tiefsten Wald noch vernehmen.

„Sasuke Uchiha!“, keuchte plötzlich eine aufgeregte Stimme hinter ihm.

Der Angesprochene kannte diese Stimme nur allzu gut und machte sich deshalb nicht die Mühe, sich umzudrehen.

„Na, wieder entlassen, Naruto?“, spottete der Schwarzhaarige und lächelte diabolisch. Seit dem Besuch im Krankenhaus hatte er nicht mehr mit dem Hokage gesprochen. Er drehte langsam den Kopf und erschrak. Naruto stand da, blutüberströmt und hechelnd.

„Sakura... Feindliche Ninjas... Konoha...“ Nur kraftlos gestammelte Wortfetzen drangen an Sasukes Ohren. Doch er konnte kaum registrieren, was Naruto da sagte.

In seinem Hirn schwirrte nur ein Name... Sakura! Der Clan-Erbe sprang auf und schüttelte Naruto an den Schultern.

„Was. Ist. Mit. Sakura?“, brüllte er den Hokagen an und hatte schon Tränen der Wut in den Augen. Was war passiert?

„Aus dem Krankenhaus... nicht entlassen... einfach weg... entführt...“

Das war genug Information für Sasuke. Er ließ Naruto abrupt los und rannte so schnell er konnte, angespornt von Narutos „Beeil dich“.
 

---
 

Sasuke rannte und rannte. Er wusste nicht wohin und wie lange. Aber er rannte. Der Gedanke daran, dass Sakura entführt worden war – und das in ihrem Zustand – legte in ihm unerschöpfliche Kräfte frei. Noch nie hatte er so eine Wut verspürt. Auf niemanden, nicht mal auf den Verrat seines älteren Bruders.

Sakura. Wie konnte es jemand wagen, sie anzufassen? Seine Sakura. Er wusste nicht, was ihm diese Kräfte gab. Seine Sorge um sie, oder sein Stolz?

Der Clan-Erbe war mitten in Konoha-Gakure und keuchte vor Erschöpfung. Wo konnte Sakura nur sein? Sasuke konnte auch kaum noch etwas sehen, da es schon stockfinster war und die Straßen waren wie ausgestorben, sodass er niemanden nach dem Verbleib von Sakura fragen konnte.

Man konnte ein leises Seufzen vernehmen. Er musste Hilfe holen. Er – Sasuke Uchiha – brauchte Hilfe. Welche Schande. Aber alleine würde er sie nicht finden.

So lenkte sein Schritt Sasuke zu den Häusern der Hyuugas. Hinata fiel logischerweise aus, da sie noch im Krankenhaus lag und unbedingt Ruhe brauchte. Blieb noch Neji. Gerade als der Uchiha an die Tür klopfen wollte, öffnete sich diese und der Gewünschte trat heraus.

„Was willst du? Uchiha...“ Neji spuckte den Namen seines Gegenübers nur so verächtlich aus. Ob ihm der überhaupt helfen würde?

„Ich brauche dein Kekkei Genkai!“ Der Nuke-Nin fackelte nie lange. Schon gar nicht bei Themen, die ihm unangenehm waren. Doch im Gesicht des Hyuugas konnte man keine Regung erkennen, die auf die Antwort hätte hinweisen können. In Sasukes Unterbewusstsein zuckten leise Zweifel auf. War es falsch gewesen, herzukommen?

Würde Neji ihn auslachen, ihm trotz allem helfen?

„Soso... der ach-so-starke Uchiha braucht also meine Hilfe. Se ich das richtig?“, spottete Neji und grinste dabei teuflisch. Er wollte am Stolz des Anderen kratzen.

Ihn zerstören. Besser sein, als der Uchiha.

Und seine Worte verfehlen ihr Ziel nicht. In Sasuke flammte jäher Zorn auf, den er sofort rausließ, indem er Neji am Hemdkragen packte.

„Was willst du damit sagen, Hyuuga?“

Doch Nejis Augen veränderten sich kein bisschen. Nur derselbe kalte und emotionslose Ausdruck wie immer. Und ebendiese starrten den Uchiha an, sodass ihm ein Schauer über den Rücken lief. Vorsichtig ließ Sasuke los und blickte zu Boden. Die Wut brodelte immer noch in ihm, aber dieser Blick... Der Blick bereitete ihm Gedanken. War er auch so gewesen? Vielleicht sogar zu Sakura?

„Na siehst du, geht doch. Und jetzt mach selber, was auch immer zu tun ist... Hau ab von diesem Grundstück!“, fauchte Neji zwischen Sasukes Gedanken und knallte ihm die Tür vor der Nase zu. Das war ja wunderbar gelaufen. Er konnte gar nicht fassen, wie dumm man sich anstellen konnte. Resigniert seufzte der Schwarzhaarige geknickt und trottete auf die Straße zurück.

Vielleicht war Sakura ja schon tot. An den Folgen von Erschöpfung und Stress gestorben. Jämmerlich zugrunde gegangen. Ein Stechen in der Herzgegend meldete sich und dem Uchiha wurde schwindlig. Was war das für ein Gefühl?

Doch was konnte er schon tun? Er war ein erbärmliches Wesen. Nicht wert, Mensch genannt zu werden. Langsam ließ dich der junge Mann an einer Mauer zu Boden gleiten. Was konnte er schon tun? Wo war Sakura?
 

---
 

Zur selben Zeit wurde im Krankenhaus eine junge schwangere Frau aus dem Krankenhaus in Konoha entlassen. Sie hatte lavendelfarbene Augen und blauschwarzes Haar. Kennzeichen der Hyuugas. Doch sie war keine Hyuuga mehr.

Ihr Clan hatte sie verstoßen, als sie mit ihrer großen Liebe zusammenkam. Und seit der Clan herausgefunden hatte, dass die zudem noch schwanger war, durfte sie sich ihrem ehemaligen Zuhause nicht mehr als hundert Meter nähern. Die junge Frau seufzte leise auf, als sie die Straße entlangging.

Ihr Cousin hatte alles dafür getan, sie im Clan bleiben zu lassen. Sie das Kind zu einem Hyuuga gebären zu lassen. Doch nichts hatte genützt. Der Cousin hatte unter den Einflüssen seines Juin versagt. Die Schwarzblauhaarige war verstoßen worden.

Es belastete Hinata immer noch, obwohl es schon zwei Jahre her war. Sie konnte ihren Vater Hiashi nie leiden und doch vermisste sie ihn. Er war eben immer noch ihre Familie, egal, wie man es drehte und wendete.

Aber am meisten vermisste sie die langen Gespräche, die sie oft mit Neji geführt hatte. Sie hatten über alles geredet und die glaubte, dass Neji nur ihr gegenüber so offen war. Über seine Gefühle sprach. Und das, obwohl ihr Verhältnis zu Neji nicht immer leicht gewesen war. Er hatte sie lange Zeit gehasst und geächtet.

Hinata war ein Mitglied der Hauptfamilie, Neji nur in der Zweigfamilie, die nur dazu diente, die Hauptfamilie zu schützen. Der Schwarzhaarige glaubte, dass die schwächliche Hinata es nicht verdient hatte, in der Hauptfamilie zu sein, da er doch viel stärker und intelligenter war als sie. Das ganze begann, sich zu bessern, als Hinata anfing, wie besessen zu trainieren und sich gegen ihren Vater aufzulehnen. Sie wollte nicht mehr die kleine dumme Hinata sein, sondern ihren eigenen Weg gehen.

Zu der Zeit hatte die ehemalige Hyuuga viele Probleme mit Hiashi, da er sie, seit sie so stark geworden war, als Nachfolger haben wollte. Immerhin war sie seine direkte Nachkommin. Und obwohl sie so ein entspanntes, lockeres Leben ohne Schwierigkeiten hätte führen können, hatte sie sich für Naruto entschieden, den niemand leiden konnte. Hatte sich gegen ihren Vater aufgelehnt. Ab da konnte Hinata gut mit Neji reden, obwohl er einen leichten „Schwestern-Komplex“ entwickelte.

Wieder entfuhr Hinatas Lippen ein Seufzer. Ja, sie vermisste das alles sehr, doch sie hatte sich für Naruto entschieden. Und sie hatte es keine Sekunde bereut. Kurz schüttelte die ehemalige Hyuuga den Kopf um die lästigen Gedanken loszuwerden. Langsam setzte sie sich wieder in Bewegung und blickte auf den Boden. Das Geräusch ihrer Schritte hallte an den dunklen Wänden wider.

Doch ohne es zu wollen versank die junge Frau wieder in Gedanken. Gedanken um ihr Kind. Wie hatte Naruto es eigentlich aufgefasst? Gar nicht. Er hatte sich nichts anmerken lassen. Und fragen konnte sie ihn vorerst auch nicht. Er war Hokage und hatte viele Pflichten zu erfüllen. Naruto kam immer spät nach Hause. Auch wenn Hinata ihren Mann vermisste, freute sie sich für ihn, denn es war schon immer sein Traum gewesen, Hokage zu werden.

Während die Schwarzblauhaarige so ihren Gedanken nachhängend die Straße entlang schlich, bemerkte sie nicht, dass sich von hinten eine Gestalt an sie heranschlich. Zwei Hände legten sich über Hinatas Augen und...

Together

Durch die Blätter des Waldes konnte man auf einer Lichtung einen dunklen Schatten hin und her springen sehen. Hörte man genauer hin, konnte man auch hin und wieder ein leises Ächzen der Erschöpfung vernehmen. Die Person schlug immer und immer wieder auf einen morschen Baumstumpf, der bei jedem Schlag etwas mehr nachgab, bis er endgültig zerbrach. Ein dumpfes Brechen erfüllte kurz den Wald, bevor wieder alles in Stille getaucht wurde. Der Schatten wandte sich anderen Gegenständen zu.

Wenige Minuten später sah man mehrere Personen auf der Lichtung. Fünf Personen, die aber doch eins waren. Bunshin no Jutsu.

Die Bunshins rannten völlig synchron auf jeweils einen Baum zu und blieben ruckartig kurz davor stehen, um einen Fuß an die Rinde zu setzen. Schritt für Schritt gingen die Schatten die Baumstämme hinauf und hängten sich kopfüber an einen Baum. Die Leichtigkeit, mit der die Schatten das taten, war nicht mehr normal.

Es schien, als würde die Person trainieren. Und das mit Erfolg.
 

---
 

Hinata hatte den Drang aufzuschreien, als sich zwei Hände auf ihr Gesicht legten, doch eine Stimme flüsterte ihr zu: „Shh... ich bin's nur, Hinata!“

Erleichtert atmete die junge Frau auf.
 

„Was machst du denn hier?“, fragte die Uzumaki, während sie sich umdrehte.

„Ich brauche deine Hilfe...“

Ihre Augen waren erfüllt von Überraschung und etwas Sorge. Niemals würde Sasuke jemanden um Hilfe bitten, wenn es nicht wichtig war.

„Sakura ist weg.“

Hinatas Augen weiteten sich geschockt und sie schnappte nach Luft. Was hatte das zu bedeuten? Sie war doch noch nicht einmal stark genug, um sich selbst lange auf den Beinen zu halten.

„Wie... weg?“, fragte die zierliche junge Frau vorsichtig nach. Sasuke rüttelte an ihren Schultern und schrie verzweifelt, dass er keine Ahnung hatte, wie Sakura aus dem unbemerkt Krankenhaus entkommen konnte und dass die Rosahaarige einfach weg war. Spurlos verschwunden.

„Gut, ich werde dir helfen. Am Besten rufen wir die Anderen noch an und teilen uns dann in Suchtrupps auf.“ Die Hektik und Panik in ihrer Stimme war unüberhörbar.

Sasuke nickte betroffen und die Uzumaki meinte, eine Träne in seinen Augen sehen zu können.

„Sasuke... alles okay?“, fragte sie besorgt nach. Es lag einfach in ihrer Natur, sich um jeden zu kümmern, der traurig war oder schien. Der Angesprochene wischte sich über die Augen und nickte.

„Liebst du sie?“

Diese Frage hatte der Clan-Erbe nicht erwartet, schon gar nicht von der sonst so schüchternen Hinata. In den Jahren, die er weg war, musste sich viel verändert haben. Er schaute der Schwarzblauhaarigen ins Gesicht und nickte wieder.

„Ja, ich denke schon.“
 

> Flashback <
 

Ein junger Mann rannte aufgeregt durch die Straßen Konohas. Ihm war gerade von Neji Hyuuga die Hilfe abgewiesen worden, Sakura zu suchen. Sasuke war erschöpft.

Er wusste nicht, wie lange er schon rannte, doch plötzlich stand er vor seinem Haus im Uchiha-Viertel. Der Uchiha hatte schon erwartet, wieder diesen Schmerz und diese Wut zu fühlen, wie immer, wenn er an das Ereignis in seiner Kindheit dachte. Doch er fühlte nichts. Leere.

Langsam schritt er auf das Haus zu und trat ein. Es musste lange schon verlassen stehen, denn die Staubschicht war bereits einige Zentimeter dick. Sasuke blickte sich um, doch die Leere blieb. Warum?

Hatte es wirklich etwas damit zu tun, was er zu Itachi gesagt hatte? Stimmte es denn wirklich, was er zu seinem Bruder gesagt hatte? Liebte er Sakura?

Langsam, mit vorsichtigen Schritten, näherte er sich dem Wohnzimmer, in dem das Massaker geschehen war. Dieser Raum war für ihn immer perfekt zum Nachdenken gewesen, doch nun störte ihn etwas. Das Blut. Es war immer noch da. Keiner hatte sich damals verantwortlich gefühlt, es zu beseitigen und Sasuke hatte nie die Kraft dazu gehabt, auch, wenn er weiterhin in diesem Haus wohnte.

Doch irgendwie störte es ihn auch nicht. Sasuke bemerkte es nur nebenbei, denn seine Sorgen um Sakura benebelten seine Sinne vollkommen. Er musste sich darüber klar werden, was er für sie empfand... oder auch nicht. So setzte er sich inmitten der Blutflecken und dachte nach.

Das erste Mal seit Jahren hatte er den Raum wieder betreten, hatte sich überwunden. Und erst jetzt spürte er, wie ihn eine tiefe innere Ruhe überkam. Diese Ruhe, die genau dann nötig war, wenn man nachdenken musste.
 

> Flashback Ende <
 

Hinata nickte nur. Sie hatte es schon immer gewusst. Vielleicht hatte Sasuke es einfach gebraucht, diesen Abstand zu ihr, um sich darüber klar zu werden. In Oto-Gakure hatte er sicherlich massig Zeit zum Nachdenken, wenn er nicht gerade trainierte. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf die Lippen der ehemaligen Hyuuga und sie machte einen Schritt auf ihren Gegenüber zu, um ihn zu umarmen.

„Alles wird gut, Sasuke... wir finden sie schon! Aber lass uns erst mal die Anderen informieren...“
 

---
 

Ino schaute ihren Freund mit großen Augen an, die sich langsam mit Tränenflüssigkeit füllten. „Wie. Sakura ist weg?“

Shikamaru nickte. Er ließ es sich nicht anmerken, doch auch ihn machte es schwer zu schaffen. In den Jahren, in denen Sasuke weg war, war Sakura fast jeden Tag in seinem und Inos Haus gewesen, bis sie sich vollständig abkapselte. Sie war für ihn zu einen guten Freundin geworden, auch wenn er das niemals für möglich gehalten hätte, da sie doch sonst so grundverschiedene Menschen gewesen waren.

Und nun sollte sie weg sein? Warum war sie aus dem Krankenhaus weggelaufen? Was sollte das?

„Sie ist aus dem Krankenhaus abgehauen. Keine Ahnung wohin, aber Hinata meinte zu mir, wir sollten uns am Marktplatz treffen, um sie zu suchen. Und noch die Anderen anrufen.“

„Ruf du die Anderen an, ich mache mich fertig!“, rief die Blonde und rannte ins Schlafzimmer. In Windeseile hatte Ino sich ihre Tränen weggewischt und angezogen. Mit einem „Jetzt komm, Shika.“ packte sie die Hand ihres Verlobten und stürmte zur Tür raus.
 

---
 

„Ja. Rock Lee am Apparat?“

„Hallo, hier ist Sasuke...“

Jäh wurde der Anrufer unterbrochen, als Lee einen Schrei ausstieß und meinte, dass es eine echte Überraschung wäre, ihn am Telefon zu haben. Wie es schien, meinte er das wirklich ernst. Lee war schon immer ein Mensch gewesen, der von allem überaus begeistert war, zu sehr begeistert war. So ergoss sich ein nichtendenwollender Wortschwall ein Sasukes Ohr, bis dieser endlich eine Pause fand, um den hysterischen Angerufenen zu unterbrechen.

„Stopp! Lee, es ist wichtig! Sakura ist verschwunden, sie ist aus dem Krankenhaus geflohen...“

Wieder unterbrach der grüne Sonnenschein den Uchiha: „Naaa, ich wusste es schon immer. Du liebst sie, du liebst Sakura! Hm... hm... hmm?“

Sasuke am anderen Ende seufzte nur und ignorierte Lee einfach.

„Ruf bitte noch Kiba und Choji an, in 15 Minuten am Marktplatz. Wir müssen sie suchen.“

Lee versuchte noch einmal, Sasuke über seine Gefühle für die Rosahaarige auszuquetschen, doch der Andere hatte schon aufgelegt. „Hmpf, immer noch derselbe dämliche Klotz. Ruf ich halt die Anderen an...“, murmelte der grüne junge Mann und machte sich ans Wählen.

„Zusammen schaffen wir das schon!“, war das Letzte, was der Optimist von sich gab, ehe er aus dem Haus schritt.

Search for his love

Auf dem Marktplatz von Konoha-Gakure, dem Dorf versteckt hinter den Blättern, konnte man eine kleine Gruppe Jo-Nins ausmachen, die teilweise verstört umherrannten. Wenn man genauer hinsah konnte man die Personen erkennen.

Es waren Sasuke Uchiha, Hinata Uzumaki, Rock Lee, Chouji Akimichi, Ino Yamanaka, Shikamaru Nara, Shino Aburame, Kiba Inuzuka, TenTen, Iruka Umino und Kakashi Hatake. Die Ninjas hatten sich getroffen, um nach einer bestimmten Person zu suchen. Die ganze Suchaktion war überhaupt erst ins Leben gerufen worden, weil ein gewisser schwarzhaariger Nuke-Nin sich endlich seiner Gefühle bewusst wurde.

„Also dann, teilen wir uns in Gruppen auf um Saku-„, rief Sasuke, wurde dann aber jäh von einem jungen Mann in grüner Kleidung unterbrochen. „Du liebst sie.“ Jedoch überhörte Sasuke Lees Kommentar gekonnt und setzte seine kleine Ansprache unbekümmert fort.

„...Um Sakura zu finden. Ich würde vorschlagen, die Teams so einzuteilen: Ino mit Chouji und Shikamaru, Hinata mit Shino und Kiba, Lee mit TenTen, Kakashi-Sensei mit Iruka-Sensei und ich alleine.“ Der Schwarzhaarige schaute fragend in die Runde, um zu erkennen, ob es Probleme mit der Aufteilung gab.

„Wo ist Neji?“, meldete sich da Tenten. Es war offensichtlich, dass sie nicht sehr erfreut darüber war, dass er nicht dabei war. Sasuke hatte mit dieser Frage von TenTen gerechnet, da er wusste, dass sie schon lange hinter dem Hyuuga her war und fertigte sie daher schnell mit einem fast schon schnippischen „Neji war sich zu gut, um zu helfen.“ ab.

TenTens Augen füllten sich mit Tränen. Wusste er das mit Sakura denn nicht?

Wollte er sie alleine lassen? Vielleicht reagierte sie über, aber was sollte daran schon schlimm sein? Sie dachte gerade nach, wie sie sich an ihm rächen konnte, da vernahm sie ein Schnaufen hinter sich.

„Ich... bin doch da.“, keuchte ein total verzauster Neji, der extrem außer Puste zu sein schien. Tenten war die Freude anzuerkennen, spätestens, als sie ihren Geliebten ansprang und er deswegen umfiel. Die Stimmungsschwankung wurde von den Anderen nur leicht belächelt, da es ja eigentlich nicht anders kannten.

„Schatz, du bist ja doch gekommen!“, jauchzte die Brünette und schmatzte Neji ab. Ihrem Opfer war das reichlich peinlich, denn ein Rotschimmer zierte seine Wangen. Neji wusste, dass es nichts brachte, sich gegen solche Attacken zu wehren und ließ es einfach über sich ergehen.

Diese Aktion brachte alle anderen Anwesenden nur vollends zum schmunzeln. Wer hätte gedacht, dass Neji einmal vor einer Frau kuschen würde? Manche kicherten auch leise, bis Sasuke meinte, die beiden könnten später im Schlafzimmer weitermachen, wenn sie Sakura gefunden hätten.

Die beiden Verliebten standen sofort auf, klopften sich den Staub aus den Kleidern und entschuldigten sich. Er war nicht zu übersehen, dass beide rot angelaufen waren, obwohl sie es zu verstecken versuchten, indem sie auf den Boden starrten.

„Ich bin in Tens Team...“, nuschelte der Hyuuga leise und alle lachten.

„Na dann, auf geht’s!“ Lee war wieder mal bester Laune und zerrte sein Team einfach in irgendeine Richtung. Man konnte nur froh sein, dass Maito Gai nicht anwesend war, denn dann wäre Lee sogar noch schlimmer gewesen. Da dies aber nicht der Fall war und keiner der Anwesenden sich deren geradezu ekelhaftes Geschmachte ansehen musste, gingen die Suchtrupps in großer Zuversicht auseinander.
 

---
 

„Chouji, hör endlich mit dem Gefresse auf!“

Inos Team lief schon seit einer halben Stunde in Konoha rum und Chouji aß nur!

Dass Ino da meckerte, war ja klar.

„Ich muss mich für die Suche stärken.“, schmatzte der Angesprochene mit vollem Mund und schmollte bitterlich, als Ino ihm seine Tüte Chips wegnahm.

„Es reicht!“, schrie sie den Vielfraß an und warf das Essen in den nächsten Busch.

„Aber das kannst du doch nicht machen!“ Chouji war außer sich vor Wut. Sein Essen wegwerfen ließ er sich doch von keinem. Auch, wenn sie Recht haben sollte, es einfach wegzuwerfen – das konnte sie doch nicht bringen.

„Doch, kann ich.“

„Nein, kannst du nicht.“

„Doch!“

Es entfachte sogar ein kleiner Streit zwischen den beiden, dem Shikamaru nur gelangweilt zusah. Ihn störte es nicht, dass die beiden stritten, so konnte er sich wenigstens noch ein wenig aus Ohr legen. Außerdem war er es noch gewöhnt von den alten Zeiten als Team. So lehnte sich der Nara an einen Stamm und machte die Augen zu. Das Geschrei störte ihn sehr, weswegen er ein leises „How troublesome“ verlauten ließ.

Als er kein Gezeter mehr hörte, öffnete der Braunhaarige kurz ein Auge, um sich zu vergewissern, dass seine Teammitglieder noch da waren – und bekam fast einen Herzanfall. Vor ihm stand eine furienähnliche Ino, bei der man das Feuer in den Augen fast schon sehen konnte.

„Was hast du gerade gesagt?“, zischte Shikas Albtraum seiner schlaflosen Nächte und er stotterte schnell, dass er nur gesagt hätte, er könne endlich schlafen.

Manchmal fragte sich der Jo-Nin selbst, warum er ausgerechnet mit Ino zusammen, und sogar verlobt, war. Auch, wenn er wusste, dass sie ihn niemals ernsthaft verletzen würde... In solchen Momenten machte sie ihm schon fast Angst. Er versuchte, ein Stück zurückzuweichen, doch der Baum hinter ihm ließ ihm einfach keinen Spielraum. In Gedanken machte er sich schon darauf gefasst, gleich geschlagen zu werden.

„Aha.“ Plötzlich stand wieder das blonde, blauäugige Wesen vor ihm, dass er so gut kannte. Ino murmelte etwas Unverständliches und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. So schnell konnte sich der Nara wieder in Erinnerung rufen, warum er jedes Mal ihre Ausbrüche ertrug. Die Stille nach dem Sturm war immer noch am Schönsten an ihrer Beziehung.

„Also, jetzt reicht’s aber. Essen darf ich nicht, aber ihr dürft rummachen?“ Chouji stand mit den Armen in den breiten Hüften hinter den Turteltauben und funkelte sie böse an.

„Neidisch?“

„Gar nicht.“

Wieder entstand ein kleines Wortgefecht, aus welchem sich Shika – weil zu anstrengend – gekonnt raushielt. Er lehnte sich wieder an seinen Baum und seufzte.

Konnte das denn niemals ein Ende haben? Und außerdem sollten sie viel lieber ihrer Aufgabe nachgehen, als ihre wertvolle Zeit mit so sinnlosen Auseinandersetzungen zu vergeuden. Wer wusste schon, was Sakura geschehen war?
 

---
 

„Wir finden Sakura, das ist doch sonnenklar.“ Lee sprang schon seit ungefähr zehn Minuten ununterbrochen herum und untersuchte jede Ecke und drehte jeden Stein um. Er war nicht zu stoppen. Dass er an völlig unnötigen Stellen suchte, war ihm entweder nicht bewusst oder einfach völlig egal. Jeder Kiesel musste genauestens untersucht werden.

Neji und TenTen versuchten, sich einfach auf die Suche zu konzentrieren, aber Lees Enthusiasmus lenkte sie zu sehr ab. Es war einfach fürchterlich anstrengend, ihn zu ignorieren, aber noch viel schwieriger, sich sein Gerede anzuhören. So schnell wie er sprach und so viel. Es war einfach zum Haare raufen.

„Leute, Leute, kommt mal her, da raschelt was im Gebüsch.“

Genervt seufzend machten sich die Angesprochenen auf den Weg zu besagtem Busch, da Lee schon weit voraus gerannt war. Angekommen schauten sie den Grünen an und Neji machte ein Zeichen, dass er die Blätter vorsichtig zur Seite schieben sollte, um dem Ursprung des Geräuschs auf den Grund zu gehen. Lee tat wie ihm befohlen.

Und lachte im nächsten Moment laut los, während TenTen und Neji rot anliefen – das zweite Mal an diesem Tag. Vor ihren Augen, hinter den Büschen, konnten sie zwei Kaninchen erkennen, die sich für heute anscheinend den perfekten Tag zur Fortpflanzung ausgesucht hatten.

„Hey, Neji, Ten, wär das nichts für euch? In einem Busch?“, fantasierte Lee auch schon laut los, weshalb die Kaninchen die drei Ninjas bemerkten und auseinanderstoben. Wer wurde schon gerne mitten im Akt gestört?

„Das geht dich nichts an.“, keuchte TenTen, sichtlich mit ihrer Fassung ringend und darum bemüht, nicht zu stottern.

„Ja.“ Neji schien die ganze Situation nicht einmal annähernd peinlich zu sein, was ihm von seiner Freundin einen scharfen Blick einbrachte. Fast schon konnte man Blitze aus ihren Augen schießen sehen. Lee blickte nur verständnislos in die Runde, schaute die Beiden fragend an und folgerte aus dem Blickverkehr der Beiden laut, dass Neji und TenTen noch nicht miteinander geschlafen hatten.

Die Braunhaarig lief noch röter an und drehte sich demonstrativ von Neiji weg, der begann, die Luft zu studieren und Löcher in die Wolken zu starren.

„Dann lasst uns weitersuchen.“ Der Schwarzhaarige lachte ausgelassen und ging voller neuer Motivation wieder an die Arbeit, als wäre das Ganze gerade eben nie geschehen. Lees gute Laune war wirklich zum Verrücktwerden.

Mit einem Sicherheitsabstand machten sie sich wieder auf die Suche. Neji und TenTen schwiegen nur noch, während Lee weiter herumhüpfte als hätte er Aufputschmittel verabreicht bekommen.
 

---
 

Drei Ninjas, die durch den nördlichen Wald von Konoha liefen: Hinata Uzumaki, Shino Aburame und Kiba Inuzuka. Hinata scannte alles mit ihrem Kekkei Genkai, dem Byakugan, und Shino ließ seine Insekten umherkrabbeln. Auch Akamaru half eifrig mit, Sakura zu finden. Doch so lange sie auch suchten, Sakura fanden sie nicht.

Hinata war schon kurz davor zu verzweifeln, doch irgendetwas in ihrem Inneren sagte ihr, dass es in Ordnung war, wenn sie sie nicht fanden. Sie war einfach nicht hier. Irgendeine innere Stimme sagte ihr, dass ein anderes Team die Haruno finden würde.
 

---
 

Zwei Körper, die sich durch die Laken wälzten und ihre Lust dem Wind mitgaben, der durch das offene Fenster wehte. „Und... Sakura? Ah!“, keuchte einer der beiden Körper mühsam hervor. Ihm war heiß. Er war erregt. Trotz der Schuldgefühle, die an ihm nagten, konnte Iruka nicht anders, als immer wieder auf Kakashis Verführungskünste hereinzufallen. Ein kleiner Kuss in den Nacken, der heiße Atem an seinem Ohr, die Hände an seinem...

„Die soll Sasuke finden.“ Der Silberhaarige grinste den Mann unter sich an und unterbrach ihn somit bei seinen nicht jugendfreien Gedanken, während er sich weiter, tiefer in den Anderen schob, nur um im nächsten Moment wieder hinauszugleiten. Es tat so gut, sich endlich einmal gehen lassen zu können. Viel Zeit füreinander hatten sie nicht, zumal die Beziehung geheim bleiben sollte. Der Kopierninja hatte zu viele Feinde, als dass er den Kleineren durch ihre Liebe in Gefahr bringen würde. Das wollte er nicht.

Ein Keuchen drang in die Luft. Kakashi spürte schon das leichte Pulsieren, das Zucken am Glied des anderen, als er es sanft rieb. Er wollte sich nicht mehr ablenken lassen. Das hier war zu gut.

„Lass uns weitermachen.“
 

---
 

Sasuke hingegen hatte als Einziger den südlichen Wald genommen. Er suchte alles mit seinem Sharingan ab. Schon seit Stunden suchte er nach der Rosahaarigen, doch bis jetzt ohne Erfolg. Er konnte schon leichte Erschöpfung feststellen, da es immer wieder eine enorme Anstrengung war, das Sharingan für so lange Zeit konzentriert aufrecht zu erhalten.

Als er ein Keuchen hinter sich vernahm, drehte er sich abrupt um und starrte in den dunklen Wald. Da war etwas gewesen. Noch eher jemand. Nur wieso hatte er die Person nicht bemerkt? War es Sakura?

Er rannt zu einer Lichtung, wo er fünf Personen trainieren sehen konnte. Er schlich sich näher heran. Der Uchiha war sich sicher, dass es sich um verborgenes Chakra handeln musste, denn anders konnte er sich einfach nicht erklären, wie er gleich fünf Personen übersehen hatte können.

Kurz bevor er etwas Genaueres erkennen konnte, rief Sasuke laut „Wer seid ihr?“ und trat aus seiner Deckung hervor. Die Personen schreckten auf und vier von ihnen verschwanden. Bunshins also auch noch. Umso besser für ihn.

„Ich bin...“, setzte die übriggebliebene Gestalt an.

Suitable Match

Kurz bevor er etwas Genaueres erkennen konnte, rief Sasuke laut „Wer seid ihr?“ und trat aus seiner Deckung hervor. Die Personen schreckten auf und vier von ihnen verschwanden. Bunshins also auch noch. Umso besser für ihn.

„Ich bin...“, setzte die übriggebliebene Gestalt an.


 

„Sakura?“ Er hatte ihre Stimme sofort erkannt. Lange hatte er gebraucht, dass er ihre Stimme nicht mehr vergaß. In Oto hatte sie ihm so gefehlt, dass er ihre Stimme in seine Gedanken zurückholte. Doch damals wusste er noch nicht, was mit ihm los war. Ganz im Gegenteil zu jetzt.

Sasuke trat einen Schritt näher auf die junge Frau zu. Äste zerbrachen und Steine knirschten unter seinen Sohlen.

„Sakura, ich bin so froh, dass ich dich gefun-...“

„Lass mich in Ruhe!“, wurde der Uchiha-Erbe abrupt unterbrochen und ein Sirren in der Luft war zu vernehmen. Und ein leises Ächzen. Sakura hatte ein Kunai auf Sasuke geworfen, der überrascht von dem Hinterhalt war und somit getroffen wurde. Im Schock und der Erschöpfung der Suche taumelte er ein Stück nach hinten und stieß gegen einen Baum. Er sank am Stamm hinunter langsam zu Boden, bis er unsanft von seinem Hintern gestoppt wurde.

„Warum?“, murmelte er leise. So viele Fragen schwirrten in seinem Kopf umher.

Warum hatte er das Kunai nicht kommen sehen? Warum hatte sie getroffen? Sie konnte ihn nicht mal richtig erkennen, oder? Und warum ging er so schnell in die Knie?

Sasuke versuchte mühsam, sich aufzurichten, doch er schaffte es nicht.

„Versuch es gar nicht erst! Du bist vergiftet. Was empfindet Sakura nur für so einen Schwächling?“

Es stach in Sasukes Herz, zu hören, dass sie ihm das angetan haben sollte.

Es tat so weh, das von ihr zu hören, dass Sasuke das Wichtigste an der Aussage nicht bemerkte. Sein Herz zog sich zusammen. Die Wirkung des Giftes machte sich nun deutlicher bemerkbar. Langsam begannen seine Körperteile taub zu werden und dann zu brennen. Es war, als würde seine Haut einfach schmelzen, verätzen und sich mit dem Boden mischen.

„Was ist nur mit dir passiert?“

Die junge Frau trat einen Schritt an ihn heran und jetzt konnte er sie auch erkennen.

Es war Sakuras Körper, doch etwas war anders... nur was?

Sie beugte sich zu ihm herunter und hob sein Kinn an, damit sie ihm in die Augen sehen konnte. Der Schwarzhaarige kniff die Augen zu und riss sie wieder auf, um die aufsteigenden Tränen zu verbergen.

„Na, so kenn ich dich ja gar nicht! Wer wird denn hier weinen wollen?“, säuselte die junge Frau und zog ihn mit nur einer Hand hoch, damit sie auf ungefähr gleicher Höhe waren. Sie war stark. Besaß viel mehr Kraft, als in solch einem Körper überhaupt stecken konnte. Nicht einmal jahrelanges Training hätte so etwas bewirken können. Er konnte es nicht fassen. Ein Auge zugekniffen, das Andere auch nur halboffen, starrte der Schwarzhaarige sie an. Versuchte etwas Vertrautes in ihren Augen zu erkennen.

Und da wusste er auf einmal, was ihm so fremd an ihm vorkam: Ihre Augen waren nicht grün, sondern schwarz. Pechschwarze Ozeane aus purem Hohn.

„Du.. bist nicht Sakura...“, presste Sasuke in der Überzeugung, dass er sie so überrumpeln konnte, hervor und wartete auf ihre Reaktion. Was war geschehen?

Doch statt dass sie ihn entsetzt ansah, weil er sie durchschaut hatte, lachte die Frau los. Lachte ein lautes, dämonisches Lachen. Der letzte Uchiha fühlte sich für einen Moment wie gelähmt, nutzte dann aber die Belustigung der Person vor sich aus und entwand sich ihrem Griff. Er duckte sich unter ihrer Hand hindurch, sprang hinter sie und presste sie mit den Handgelenken gegen den nächsten Baum.

„Was zum Teufel...?“, stammelte die Rosahaarige vollkommen überfordert mit der Situation. Plötzlich waren die übermenschlichen Kräfte verschwunden und sie war wieder genauso schwach wie üblich. Doch statt Einsicht und Sorge, was eigentlich zu erwarten gewesen wäre, erntete sie den eisigsten Blick, den der Uchiha zu bieten hatte. Wie konnte diese widerliche Person es wagen, ihn zu täuschen?

„Man spielt nicht mit einem Uchiha... ein Uchiha bekommt immer, was er will.“

Sasukes Stimme war kalt und glich dem Knurren eines Höllenhundes, als er sich wiederholte.

„Du bist nicht Sakura.“

Die Rosahaarige konnte sich nicht wehren. Zu stark war der Griff des Uchiha und zu eindringlich sein Blick. Wie hatte er sich überhaupt losmachen können? Sie hatte ihn doch festgehalten. Vielleicht hatte sie es verdient, dass ihr kleiner Kräftetrank genau jetzt seinen Geist aufgab. Vielleicht hatte sie all das verdient.

Ein stumpfes Geräusch direkt neben ihrem linken Ohr und ein brennender Schmerz in ihrer Wange schreckten die junge Frau aus ihren Gedanken auf. Ohne neben sich zu sehen, wusste sie, dass Sasuke sie attackiert hatte. Aus nächster Nähe hatte er ein Kunai in den Baum gerammt und sie dabei auch noch verletzt. Doch sich zu wehren lohnte sich nicht, er war im Nahkampf besser als sie. Außerdem hielt er sie fest. Sie war ihm vollkommen unterlegen, ausgeliefert.
 

Ihr Kopf schwirrte. Als sie Hinata getroffen hatte, die ihr alles erzählt hatte, war sie sich sicher gewesen, dass der Uchiha seiner geliebten Sakura niemals etwas antun würde. So wie die Uzumaki erzählte, war er sich wohl erst vor kurzem über seine Gefühle klar geworden und konnte sie noch nicht kontrollieren. Der arme Wurm. Da hatte sie ihren Racheplan gefasst. Es war so einfach gewesen, sich in diese schäbige Kreatur zu verwandeln.
 

> Flashback <
 

Eine in Konoha-Gakure sehr bekannte Medical-Nin stürmte die Waldwege des Dorfes entlang. Jede Sekunde zählte und sie war sehr wichtig. Sie und ihr Byakugan. Doch als sie aus hinter einem Baum leise ihren Namen vernahm, fuhr sie herum und blieb stehen.

„Hinata!“ Er hörte sich an wie Naruto. Abrupt blieb sie stehen und blickte zur Quelle der Stimme. Was machte er in der Seitengasse? Das hätte Hinata sich eigentlich fragen müssen, doch ihre Freude war zu groß.

„Oh Naruto! Sakura ist verschwunden und Sasuke...“, setzte die Blauschwarzhaarige eifrig zu sprechen an, wurde aber von Narutos Hand, die sich über ihren Mund legte zum Schweigen gebracht. Zwar war sie verwundert, doch als er weitersprach, lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken.

„Was ist mit Sasuke und Sakura?“

So ernst hatte die Uzumaki ihren Ehemann noch nie erlebt. Doch auch das durfte sie jetzt nicht kümmern, sie musste Bericht erstatten. Denn neben der Tatsache, dass er ihr Ehemann war, war er auch noch Hokage und musste über alles informiert werden, das er zu wissen gedachte. Hinata gab dem Chaosninja die wichtigsten Informationen, die ihr Gegenüber nur ab und an mit einem Knurren kommentierte, bis sie ihren kleinen Vortrag abgeschlossen hatte.

Der Blonde ging kaum auf die ehemalige Hyuuga ein, sondern fragte geradeheraus einfach. Die einzige Frage, die er noch wissen musste, um weiterzukommen. „Würde er ihr jemals wehtun?“

„N-nein. Sicher nicht, aber wir müssen sie suchen.“

Der vermeintliche Hokage nickte zustimmend, und meinte, er müsse zurück ins Haupthaus, da viel Arbeit auf ihn warte.

„Hai.“, murmelte Hinata und drückte ihrem Geliebten einen Kuss auf den Mund, ehe sie in den Schatten Konohas verschwand, um weiterzusuchen. In ein paar Minuten wollte sich ihr Suchtrupp, der sich kurz aufgeteilt hatte, um mehr Chancen zu haben.

Hätte sie gesehen, dass sich die Person, die sie für ihren Ehemann hielt, den Mund von ihrer Berührung abwischte, hätte sie ahnen können, dass es nicht Naruto war.

Sekunden später nur verwandelte er sich in seine wahre Gestalt zurück.

„Soso... er würde ihr nie wehtun...“, lachte die junge Frau, die nun Sakura zum Verwechseln ähnlich sah und verschwand im Wald. Wenn sie von jemand anderem gefunden werden sollte, konnte sie immer noch so tun, als ob sie die Haruno wäre, die nur im Wald ein wenig trainierte. Dank Hinatas Berichterstattung wusste sie ja, dass nur Sasuke in den südlichen Wald gelangen würde. Und nur mit diesem hatte sie ja schließlich noch ein Hühnchen zu rupfen...
 

> Flashback Ende <
 

Der Plan der jungen Frau war jedoch schief gegangen. Sasuke hatte erkannt, dass sie nicht die echte Sakura, sondern nur so etwas wie ein Double war. Was sollte sie nur tun? Das war alles nicht so geplant gewesen.

„Wer bist du und was willst du?“ Sasukes Stimme ließ die Luft regelrecht eingefrieren und brachte die Rosahaarige doch auf eine Idee. Der Angriff direkt nach vorn. Unverblümte Wahrheit.

„Ich bin die dunkle Sakura.“, begann sie langsam. „Deinen dunklen Gegenpart kennst du ja bereits. Der arme Dunkle. Du hast ihm ziemlich wehgetan. Ich bin Sakuras dunkle Seite.“

Obwohl die junge Frau noch nicht fertig gesprochen hatte, schnappte der Schwarzhaarige nach Luft. Er wusste, dass dunkle Seiten nur entstehen konnte, wenn man jahrelang in grausamen Schmerzen lebte, ohne dass sich etwas änderte. Bei ihm war es das unvorhersehbare Ableben seiner gesamten Familie gewesen, noch dazu in so jungen Jahren. Doch was hatte Sakura so zugesetzt? Was hatte ihr so wehgetan, dass sie einen dunklen Klon entwickelt hatte?

„Sprich weiter.“, forderte Sasuke die Frau auf, die eine kurze Pause gemacht hatte, fast so, als ob sie gewusst hätte, dass er gerade nachdachte. Vorsichtig nickend fuhr sie also fort.

„Jedenfalls bin ich aus all ihrer Wut, ihrem Hass, ihrer Trauer und ihrem Schmerz entstanden, Gefühle, die Sakura nie gezeigt hatte. Sie hat für euch, Naruto und dich, immer das fröhliche Sonnenscheinchen gespielt, weil sie euch nicht wehtun wollte. Aber du... du hast ihr Herz gebrochen.“

Die Wucht dieser Sätze traf Sasuke wie eine Eisenkeule. Das hatte er nicht erwartet. Er taumelte kurz und verstärkte den Griff um ihre Handgelenke wieder, dass der Klon nicht fliehen konnte.

„Warum bist du hier?“, fragte der Uchiha eisig nach. Nichts auf dieser Welt konnte wieder gut machen, was er der jungen Frau angetan hatte. Aber immerhin würde er verhindern können, dass ihr schwarzes Ebenbild ihr auch noch etwas antat. In seinem Kopf rasten Tausende von Gedanken umher, während er versuchte, sich auf die neuen Informationen und den bevorstehenden Kampf zu konzentrieren.

Er war Schuld? Schuld daran, dass Sakura ebenso einen dunklen Klon hatte?

Welchen Schmerz sie nur durchlebt haben musste. Er wusste es. Besser als jeder andere.

„Weißt du, deine Süße ist genau wie ich. Nur sie hat mir das hier angetan...“ Schnarrend war die Stimme, sie vibrierte fast, während die dunkle Haruno versuchte, sich mit aller Kraft aus seinem Griff zu befreien. Eine Hand konnte sie lösen, um ihr Oberteil nach oben zu schieben. Entsetzt konnte der Schwarzhaarige erkennen, dass ihren Bauch eine riesige Wunde zierte, die sehr tief sein musste. Sie war rot, das Blut floss immer noch heraus, also auch noch frisch. Und noch etwas anderes schockierte ihn bei diesem Anblick. Diese schwarze, zähflüssige Masse, die sich unter das austretende Blut mischte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (28)
[1] [2] [3]
/ 3

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sakura-Jeanne
2013-08-03T21:57:50+00:00 03.08.2013 23:57
hammer kapitel
Von:  Shizuka_Natena
2013-07-31T19:17:30+00:00 31.07.2013 21:17
Ich hoffe, dass Sakura bald gefunden wird und freu mich schon aufs nächste Kapi!

LG,
Tres
Von:  fahnm
2013-07-31T18:39:22+00:00 31.07.2013 20:39
Spitzen Kapi^^
Von:  DarkBloodyKiss
2013-07-31T17:34:48+00:00 31.07.2013 19:34
Wow ^^

Super tolles Kappi ^^

bin gespannt wie es weiter geht ^^

freue mich sehr aufs nächste Kappi ^^


glg & einen schönen Mittwoch DarkBloodyKiss ^^
Von:  fahnm
2013-06-13T20:26:22+00:00 13.06.2013 22:26
Spitzen Kapi^^
Von:  Sakura-Jeanne
2013-06-13T06:42:45+00:00 13.06.2013 08:42
hammer kAPITEL
Von:  DarkBloodyKiss
2013-06-12T16:07:22+00:00 12.06.2013 18:07
Super tolles Kappi ^^
bin sehr gespannt wie es weiter geht ^^
freue mich sehr aufs nächste Kappi ^^

glg & einen schönen Mittwoch Abend DarkBloodyKiss ^^
Von:  XlaramoonX
2013-06-11T11:23:58+00:00 11.06.2013 13:23
Huhu :)

Also erst einmal finde ich Zusammengefasst deine FF gut und ich werde bestimmt die nächsten Kapitel lesen. Allerdings gibt es ein paar Punkte die ich doch kritisieren muss. Was heißt "muss". Ich finde, dass deine FF ein wenig durcheinander und unstrukturiert erscheint. Du springst schnell von einer Szene in die Andere. Zum Beispiel finde ich die Sprünge von den Handlungen zu schnell und manchmal fehlt mir der Zusammenhang. Wenn sie erst in Ohnmacht fällt, dann in der Zwischenwelt dort ist und dann plötzlich "schmunzelnt" hinter Ino steht.. das geht mir ein bisschen zu schnell als Leser. Es wäre eventuell angenehmer wenn du dort Schritte einbaust. Wie sie erwacht, wie sie sich fühlt. Warum Sasuke dann plötzlich so komisch ist und sowas Dummes zu ihr sagt wo er in der Zwischenwelt noch geweint hat und dort so voller Angst und Sorge war.
Ich komme nicht so ganz mit und hab manchmal das Gefühl es wären verschiedene Geschichten in einer FF.
Ich kann mich als Leser noch nicht wirklich reinfinden und das fehlt mir leider dann total. Wenn ich etwas lese möchte ich mitfühlen und wenn du zu schnell von einer Situation in die nächste hüpfst lässt du dem Leser keine Zeit.

Ich hoffe du fasst es nicht böse auf. So ist es nicht gemeint. Eher als Rat und Tipp sich mehr Zeit für die Emotionen und Handlungen zu lassen :)

Liebe Grüße
Antwort von:  StillScreaming
11.06.2013 18:09
Nein nein, ich freu mich immer über Kritik!
Aber ich muss ehrlich zugeben, dass diese Fanfic nicht mehr unbedingt zu meinen Prioritäten zählt :/
Das heißt, Überarbeitungen werden eher weniger stattfinden. Habe mir dasselbe auch schon gedacht, aber sie ist so alt, dass ich selber irgendwie nicht mehr bei allem weiß, wie ich mir das so vorgestellt habe >///>

Danke also für deinen Kommentar und tut mir leid :/
Von:  Sakura-Jeanne
2013-05-10T10:09:19+00:00 10.05.2013 12:09
ich hoffe das sie sakura wieder finden
Von:  fahnm
2013-05-08T21:26:06+00:00 08.05.2013 23:26
Super Kapi^^
Mach weiter so^^


Zurück