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A Hand to Hold [Gokudera x Reader]

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallihallo~ hier meldet sich mal der Schreiberling zu Wort :)
Ich wollte mich kurz für die lieben Kommentare bedanken, die ich bis jetzt erhalten habe obwohl ich so extrem langsam weiterschreibe, weil dadurch bekomm ich richtig Motivation weiterzuschreiben :D Also nochmal vielen lieben Dank und viel Spaß (ha haaa) mit dem Kapitel~ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
OOoooooh wer hätte es gedacht, nach ewigen Zeiten ein Update! Das kommt halt davon wenn Inspiration und Motivation in Urlaub fahren ^^° Aber dadurch, dass ich selbst nach einer Ewigkeit wieder ins FF lesen reingekommen bin waren beide wieder hier. Also, viel Spaß~ Komplett anzeigen

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Kapitel 1

Das kann nur ein Scherz sein…

Ein verflucht schlechter Scherz…
 

Gestern sah er dich, also dein zehn Jahre älteres Ich, aus der Basis gehen. Und jetzt? Jetzt stehst du, zehn Jahre jünger, also aus der Gegenwart, vor ihm, Hibari neben dir stehend.
 

Es ist nicht schwer zu erkennen, dass du es bist. Hier in der Zukunft hast du längeres Haar und eine zugegebenermaßen weiblichere Figur. Dein jetziges Ich trägt die Haare etwas kürzer und deine Figur zeigt schon Anzeichen für ihr zukünftiges Aussehen. Er muss schon zugeben, egal ob jetzt zehn Jahre jünger oder älter, du bist… wirklich hübsch.
 

Ach Scheiße!
 

Mit einem Rotschimmer auf den Wangen dreht er seinen Kopf zur Seite. Darüber sollte er sich jetzt nicht Gedanken machen!
 

Um dem Ganzen ein bisschen Klarheit zu verschaffen:
 

Gestern war Gokudera innerhalb der Basis unterwegs, als er sah wie eine junge Frau, du, aus einem der Räume kam, einen Rucksack über eine Schulter werfend. Du hast noch kurz die Tür angesehen, geseufzt und dich dann in Richtung Ausgang bewegt.
 

Er hätte nicht neugierig sein sollen.

War er aber.
 

Er hätte nicht hineingehen sollen.

Hat er aber.
 

Jedenfalls, als er in dem Raum war, sah er nur Umzugskisten. Diese waren ihm aber so ziemlich egal. Etwas anderes hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Auf dem Schreibtisch auf der linken Seite des Zimmers lag ein Bilderrahmen. Nicht stehend, sodass man das Bild sofort hätte sehen können. Liegend, mit der Bildseite nach unten.

Die Neugier ging mit ihm durch, also stellte er jenen Bilderrahmen aufrecht hin.
 

Zwei Sekunden reichten schon aus um zu erkennen, was auf dem Bild zu sehen war. Vor Schreck wich Gokudera einen kleinen Schritt zurück, starrte aber immer noch das Bild an.

Es waren du und er aus der Zukunft. Du hattest deine Arme um seinen Hals geschlungen, ihn zu dir gezogen und ihm mit einem Lächeln einen Kuss auf die Wange gedrückt. Er selbst lachte.

Was wirklich schockierend für Gokudera war, war die Kleidung die ihr beide trugt. Er, einen weißen Anzug, und du, ein Hochzeitskleid.
 

In zehn Jahren seid ihr verheiratet.
 

Gokudera kann nicht anders als dich von oben bis unten zu studieren. Was ist es, dass ihn dazu gebracht hat sich in dich zu verlieben?

Kapitel 2

Das kann nur ein Traum sein…

Ein verfluchter Alptraum…
 

Du hast absolut keine Ahnung was in den… sagen wir mal letzten 20 Minuten überhaupt passiert ist. Du kommst dir vor wie im falschen Film. Mal ehrlich: Untergrundbasis? So wie du das siehst gibt es nur drei Möglichkeiten:
 

1. Du hast dir irgendwo den Kopf gestoßen und träumst diesen äußerst abartigen Traum.

2. Du wurdest, ohne deine Zustimmung wohl bemerkt, für einen Film gecastet, in dem, zu deiner Überraschung, dein ehemaliger Mitschüler Hibari auch mitspielt.

3. Du bist völlig verrückt geworden und deine eigene Fantasie spielt dir einen Streich.
 

Als du den langen Gang neben Hibari entlanggehst, wird dir mit jedem einzelnen Schritt unwohler. Du schaust von der Seite mehrmals zu Hibari hoch, wobei dir allein das schon völlig absurd vorkommt. Das letzte Mal als du ihn gesehen hast war er gerade mal ein paar Zentimeter größer als du. Jetzt kommt es dir fast wie das Doppelte vor. Irgendwas läuft hier definitiv falsch, das kannst du nicht leugnen.
 

Du hörst weitere Stimmen euch entgegenkommen. Endlich! Hoffentlich jemand, der dir das Ganze mal erklären kann!
 

Die drei Jungen sehen dich erst mal überrascht an. Logisch, sie kennen dich ja gar nicht, genauso wenig wie du sie kennst.
 

„Ich hab sie draußen getroffen. Sie ist auch nicht aus dieser Zeit.“
 

Auch? Du blickst verwirrt zwischen Hibari und den anderen Drei hin und her.
 

„Ähm… was meinst du mit… ‘nicht aus dieser Zeit‘?“ Dein Griff um deine Schultasche wird fester. Hibari sieht dich nur kurz von oben herab an, dreht sich um und geht.
 

„Erklärt es ihr.“
 

Du siehst ihm nur noch hinterher und verstehst nur Bahnhof.
 

„Was ist los hier? Ich versteh kein Wort…“
 

~*~
 

Du kommst dir mittlerweile nur noch verarscht vor.

Vorher haben sich die Drei bei vorgestellt- das war noch normal. (Wobei sich jener Gokudera nicht mal die Mühe machte dir ins Gesicht zu sehen…) Im nächsten Moment stehst du einem Kleinkind gegenüber, der die ganze Situation erklären soll. Du drehst dich um und bringst nur ein gequältes Lächeln zu Stande.

„Äh… ihr wisst schon, dass ich das Ganze nicht ernst nehmen kann, oder?“
 

„Das solltest du aber, ______.“
 

Der Zwerg mit dem Hut hat tatsächlich geredet... Noch dazu kennt er deinen Namen! Mit großen Augen und geöffnetem Mund starrst du ihn an.
 

„Wo-Woher…?“

„Ich glaube, wir haben einiges zu bereden.“
 

Der Zwerg, der sich dann als Reborn vorstellte, erklärte dir die ganze momentane Situation…. Was nicht unbedingt heißt, dass dir jetzt alles klar wäre… Es erscheint dir einfach nicht real… Irgendwas muss aber dran sein, die drei Jungs hätten ansonsten sicher etwas von sich gegeben. Erst nach und nach macht sich in dir das Gefühl breit, dass das kein Traum ist.

Mit den Nerven total am Ende, geben deine Knie nach und du landest auf dem Boden, deine Schultasche rutscht dir von der Schulter. Du fährst dir mit der Hand durch deine Haare, in der Hoffnung dich ein bisschen zu beruhigen. Da fällt dir ein:
 

„Wa-was ist mit meiner Familie?! Sind sie okay?!“

„Da wir nicht damit gerechnet haben, dass du hier auftauchen wirst, wissen wir leider nichts.“

Dein Blick richtet sich auf den Boden.

„Ach so…“

Verdammt noch mal, das kann doch alles nicht wahr sein…
 

„Was hältst du davon, wenn du erst mal was isst? Das wird deine Nerven etwas beruhigen…“
 

Du nickst nur, den Bick immer noch auf den Boden gerichtet. Eigentlich ist dir der Appetit vergangen. Und wie zur Hölle soll dich das bitte beruhigen… Erst als sich eine Hand in dein Blickfeld schleicht siehst du auf, in das lächelnde Gesicht von Yamamoto. Zögerlich ergreifst du die Hand und stehst mit seiner Hilfe auf, deine Schultasche in der anderen Hand.
 

„Das wird schon wieder…“, versichert er dir mit demselben Lächeln und klopft dir leicht auf die Schulter. Wie gern du das nur glauben würdest…

Kapitel 3

Die beiden Mädchen, Kyoko und Haru, waren vollends begeistert über deine Anwesenheit, wobei du nicht ganz verstehen kannst, was so gut daran sein soll. Sofort hatten sie dich auf einen Stuhl gedrückt und dir eine Tasse Tee vor die Nase gehalten. Momentan wartest du darauf, dass die beiden mit deinem ‚Spezialmenü‘, so wie sie es nennen, fertig sind. Du würdest lügen, würdest du sagen, dass du keinen Hunger hast. Der Hunger ist zwar da, der Appetit allerdings noch in weiter Ferne.
 

„Sag mal, ______-chan, auf welche Schule gehst du? Deine Uniform kenn ich gar nicht…“
 

Du siehst an dir herab, irgendwie war dir vollends entfallen, dass du immer noch in deiner Schuluniform bist. Immerhin warst du auf deinem Nachhauseweg, als du plötzlich in die Zukunft geschleudert wurdest.

„Auf die Kitagami High. Die liegt ein bisschen außerhalb von Namimori, aber nicht sonderlich weit.“
 

Es überrascht dich selbst, dass du so nüchtern antworten kannst. Anscheinend kommst du zu einem geringen Prozentsatz mit der Situation klar. Immerhin scheinen Kyoko und Haru die Ruhe wegzuhaben, also kann es nicht so schrecklich sein. Die anderen nicken nur und schweigen eine Minute lang.
 

„Was?! High School?!“
 

Als ob sie es einstudiert hätten, so kommt die plötzliche Frage, wenn man das überhaupt so nennen kann, aus allen Mündern. Sie sehen dich mit weit aufgerissenen Augen an, als ob du plötzlich zwei Köpfe auf dem Hals sitzen hättest.
 

„Äh… ja…? Im zweiten Jahr…“, kommt es eher gequält von dir.
 

„Wow, das hätte ich nicht gedacht… Ich hätte geglaubt du bist so alt wie wir. Wir gehen alle auf die Namimori Middle. Außer Haru-chan“, erklärt die Kyoko mit einem Lächeln auf den Lippen.
 

„Aha…“ Mehr bringst du in dem Moment gar nicht raus. Du hast keine Ahnung ob du dich geschmeichelt fühlen sollst, dass du angeblich nicht deinem Alter entsprechend aussiehst.
 

Das Essen verlief relativ angenehm, wobei angenehm noch nett ausgedrückt war. Du hast zwar kein gutes Händchen mit Kindern, aber du bist sehr tolerant, was aber auch nicht viel half. Die Nervensäge namens Lambo hatte sich nicht wirklich bemüht während dem Essen mal für 5 Minuten den Schnabel zu halten. Dementsprechend bist du jetzt mit den Nerven so ziemlich am Ende und freust dich schon auf ein warmes Bett.

„R-reborn-san meinte, dass du das Zimmer hier haben kannst…“ Mit seinen Händen in seinen Hosentaschen vergraben, sieht er dir dabei zu wie du in den Raum eintrittst und dich dabei ein bisschen umsiehst. Es ist jenes Zimmer, aus dem er deine Zukunftsversion rausgehen hat sehen. Er kann einfach nicht anders und sieht zu dem Schreibtisch.

Der Bilderrahmen ist weg.

„Gokudera!“

„W-was ist?!“

Erst als du seinen Namen rufst wird er wieder aus seine Gedankenblase geschleudert.

„Ich hab dich gefragt, ob die Kiste da hinten die ist, die Reborn erwähnt hat. Die, in der Anziehsachen für mich drin sein sollen.“

„Ä-äh, ja, glaub schon… Also, w-wenn du was brauchst… unsere Zimmer sind gleich den Gang runter…“

„Okay… Danke, Gokudera.“

Er schnalzt mit der Zunge und verlässt ohne ein weiteres Wort das Zimmer, drauf bedacht, dass du den Rotschimmer auf seinen Wangen nicht sehen kannst, wobei er selbst nicht ganz kapiert warum er überhaupt rot wird. Verdammt, das ist doch nicht normal! Wieso ist der Bilderrahmen weg? Und wohin ist er verschwunden? Wobei, vielleicht ist es besser, wenn du erst gar nicht erfährst was zwischen euch beiden passiert ist. Oder eher, was passieren wird. Immerhin weiß er selbst nicht so genau, was überhaupt passiert ist.

„Oh Mann…“ Ein lauter Seufzer ist zu hören als er sich durch die Haare fährt und in sein und Tsuna’s Zimmer tritt. Tsuna wirft ihm nur einen fragenden Blick zu.
 

Obwohl du vor vielleicht einer oder zwei Stunden hundemüde warst, bringst du einfach kein Auge zu. Ein Glas Wasser würde dir vielleicht helfen, allerdings hast du das Gefühl du würdest dich in der Dunkelheit nur verlaufen und am Ende auf dem Gang schlafen müssen. Außerdem hast du nicht wirklich Lust aufzustehen. Schäfchen zählen funktioniert auch nicht. Du drehst dich auf die Seite und starrst die gegenüberliegende Wand.

Du machst dir zu große Sorgen um deine Familie. Nur wenige Sekunden nachdem du in diese Zeit geschleudert wurdest, wurdest von komischen Typen in Anzügen verfolgt. Wäre Hibari nicht gewesen hätten die wer weiß was mit dir angestellt. Was wollten die überhaupt von dir? Und was wenn sie auch hinter deiner Familie her sind?

Mit einem genervten Laut drehst du dich wieder auf den Rücken und starrst an die Decke.

Es macht einfach alles keinen Sinn und du hast das Gefühl, dass Reborn und die anderen dir irgendwas verschweigen. Vielleicht bildest du dir das auch nur ein, aber es kommt dir einfach Spanisch vor.

Erneut einen genervten Laut von dir gebend setzt du dich auf blickst auf die Schachtel mit den Klamotten. Vorhin hattest du kurz durchgesehen, was alles drin war. Es waren doch mehrere Hosen und ein dunkler Pullover drin, oder?

Nachdem du dich angezogen hast, drehst du das Licht wieder ab und öffnest so leise es geht die Tür, um zu überprüfen ob jemand auf dem Gang ist. Von wo du in die Basis reingekommen bist weißt du noch, das dürftest du auch im Dunkeln finden.

Kapitel 4

Anfangs glaubten sie, dass du nur verschlafen hättest und deswegen nicht um die ausgemachte Zeit im Essensraum warst. Haru wollte dich holen gehen, aber sie verbrachte mindestens eine halbe Stunde damit, überall nachzusehen wo du stecken könntest, konnte dich aber nirgends finden. Selbst Giannini verwendete alle installierten Überwachungskameras und versuchte dich ausfindig zu machen, aber du warst unauffindbar.
 

„Besteht die Möglichkeit, dass sie abgehauen ist?“, schaltet sich Gokudera plötzlich ein, der die ganze Zeit über still gewesen war. Normalerweise wäre ein genervter Kommentar zu hören gewesen, daher ist es beinahe schon unheimlich, dass sein Tonfall relativ ruhig ist.
 

„Nein, das kann gar nicht sein. Immerhin sind alle Ausgänge…“ Gerade als Giannini verkünden will, dass alle möglichen Ausgänge versperrt sind, bemerkt er, dass dies nicht der Fall ist. Ein Raunen geht durch den Raum und diesmal schnalzt sogar Gokudera genervt mit der Zunge. Genau das gleiche Theater wie bei Sasagawa… Nur mit dem Unterschied, dass keiner von ihnen dich gut genug kennt um vielleicht auch nur eine Ahnung zu haben wo du stecken könntest. Nachdenklich klopft er mit einem Finger gegen die Tischplatte und überlegt, wo du jetzt sein könntest. Es fällt ihm selbst nicht mal auf, dass er sich mehr Gedanken um dich macht als er vermutlich sollte.
 

Urplötzlich hat er eine Idee, wo sich dein momentaner Aufenthaltsort befinden könnte. Er kann sich nur diese eine Möglichkeit vorstellen.
 

„Wie lautet die Adresse von ____s Elternhaus?“
 

Nur ein paar Sekunden später ist eine Karte auf dem Bildschirm zu sehen, wo nach kurzer Zeit ein Haus rot markiert wird.

Den Stadtteil kennt er. Das ist sogar in der Nähe von seinem Zuhause.

Ohne auch nur weiter nachzudenken, springt Gokudera von seinem Platz auf und rennt zu dem Ausgang, den du vergangene Nacht benutzt hast. Die verwirrten Rufe der anderen blendet er ungewollt aus. Er macht sich wenig Gedanken darüber, warum du mittlerweile einen doch irgendwo wichtigen Stellenwert für ihn hast. Es kann schon sein, dass wegen dem Foto, das er gesehen hat, du dich unmerklich in seiner Gedankenwelt eingenistet hast. Womöglich ist er wirklich einfach nur neugierig. Auf jeden Fall gehörst du genauso wenig in diese Zeitperiode wie alle anderen, was bedeutet, dass auch du wohlauf in deine richtige Zeit zurückkehren musst. Dafür müssen sie sorgen, was den Silberhaarigen miteinschließt.
 

Draußen schüttet es in Strömen. Das hat noch gefehlt, aber irgendwie macht das Gokudera wenig aus. Er ist mehr darauf konzentriert dein Haus zu finden. Darauf bedacht, dass er nicht auf jegliche Art von Feinden trifft, kommt er eigentlich nur relativ langsam voran, was ihm überhaupt nicht passt. Wobei, es scheinen weit weniger zu sein als er angenommen hat. Könnte am Regen liegen. Was für Weicheier.
 

Endlich kommt er bei der Adresse an, die vorhin genannt wurde und es ist tatsächlich dein Zuhause. Dein Nachname steht auf dem Klingelschild. Er blickt einmal noch sicherheitshalber um sich und zum Glück ist niemand in Sichtweite.

Als er vor der Eingangstür steht bemerkt er, dass diese einen winzigen Spalt offen ist, was ihn plötzlich richtig unruhig werden lässt. Was, wenn dir was passiert ist? Es war ja nicht mal sicher, dass du überhaupt hier in deinem Zuhause bist. Wo sollten sie dann weitersuchen? Warum macht er sich überhaupt so viele Gedanken um dich? Doch wohl nicht etwa weil…

„Schwachsinn“, murmelt er, bevor er seine Hand auf die Türklinke legt. Es interessiert ihn nicht, dass du und er in der Zukunft ein Paar, ja sogar ein Ehepaar seid. Zumindest versucht er sich das mit aller Kraft einzureden. Es sollte ihn nicht kümmern, das weiß er selbst.
 

Noch einmal tief durchatmend öffnet er letztendlich die Tür und tritt ins Haus ein. Nach nur einem Schritt sieht er dich schon auf der Treppe sitzen, die Beine angewinkelt, die Arme darum geschlungen und das Gesicht in den Knien vergraben. Er hat sich nicht unbedingt große Mühe gegeben möglichst leise zu sein, aber trotzdem scheinst du ihn nicht bemerkt zu haben. Sein Blick ist vollkommen auf dich fixiert während er die Tür hinter sich schließt. Was ist hier nur passiert? Ob deine Familie abgehauen ist? Vielleicht hatte dein Zukunfts-Ich noch die Chance, sie zu warnen? Er geht einen Schritt weiter auf dich zu, während sein Blick kurz umherschweift. Erst jetzt bemerkt er zerstörte Möbelteile bei einer Zimmertür liegen, wobei es schon relativ schwer zu erkennen ist, dass das mal eine Tür war. Seine Augen weiten sich und sein Blick fällt auf dich zurück. Es kann nur das passiert sein, etwas anderes fällt ihm jetzt nicht ein.
 

„Scheiße…“ flucht er ganz leise bevor er weiter auf dich zugeht. Langsam geht er in die Hocke und ebenso langsam streckt er seinen Arm aus um seine Hand auf deine Schulter zu legen. In dem Moment, wo er dich berührt, schnellt dein Kopf hoch und du starrst ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Deine abrupte Bewegung hat ihn so erschreckt, dass er sofort seine Hand zurückzieht. Deine Augen sind noch ganz rot. Du siehst aus, als hättest du die ganze Zeit, in der du hier warst, nur geweint. Also scheint er mit seiner Vermutung richtig zu liegen… Das heißt, dass deine Familie wohl…
 

Er kann den Gedanken gar nicht fertig bringen, da wirfst du dich urplötzlich an seine Brust, die Hände in sein Shirt vergraben und das Gesicht gegen seine Schulter gepresst. Du schmeißt dich mit so einer Wucht an ihn, dass er auf seinen Hintern landet. Völlig überrumpelt und mit hochroten Wangen will er lautstark fragen was in dich gefahren ist, als er hört wie du leise Schluchzer von dir gibst. So ganz kann er nicht verstehen warum du dich so an ihn klammerst, allerdings kann er sich irgendwo vorstellen, wie du dich momentan fühlst. Deine Schultern fangen an zu zittern und dein Weinen wird mit jeder Sekunde lauter.

„M-meine Familie…!“ bringst du nur gedrückt hervor, bevor wieder ein lauter Schluchzer zu hören ist.

Also doch… Nachdem Gokudera den Klos in seinem Hals runtergeschluckt hat, legt er langsam und auch ein bisschen zögerlich eine Hand auf deinen Rücken und hofft, dass das dir ein wenig hilft dich zu beruhigen. Tröstende Worte sind nicht seine Stärke, noch dazu wären sie momentan völlig unangebracht. Er kann nicht mal sagen, dass alles wieder gut wird, das wär vermutlich eine glatte Lüge. Außerdem würdest du es sowieso nicht glauben.

Kapitel 5

Nachdem du und Gokudera klatschnass wieder in die Basis zurückgekehrt seid, wurdet ihr erst mal ins Bad gescheucht um euch aufzuwärmen. Schon bei eurer Ankunft war klar, dass etwas passiert war.
 

Kyoko und Haru sind mehr als besorgt, seit du und Gokudera wieder da seid. Nicht ein einziges Wort hast du von dir gegeben und allmählich wissen sie nicht mehr, was sie machen sollten. Es ist mehr als nur offensichtlich, dass es dir nicht gut geht. Selbst Bianchi weiß nicht weiter. Sie kann sich nur vorstellen, was passiert ist. Das Gesicht ihres kleinen Bruders sprach Bände bei eurer Ankunft.
 

„Hier, ______-chan. Der wird dich wieder richtig aufwärmen“, sagte Haru, als sie eine Tasse Tee vor dir auf den Tisch abstellt. Du gibst immer noch keinen Ton von dir und starrst nur mit leerem Blick auf die Tasse.
 

Es kommt dir alles immer mehr wie ein schrecklicher Albtraum vor, wobei das Schreckliche heute wohl den Höhepunkt erreicht hat. Wie sollst du in deine Zeit zurückkehren, wenn du weißt wie deine Zukunft aussehen wird? Wer sagt, dass ihr überhaupt zurückkehren werdet? Das würde bedeuten, du steckst in dieser Hölle fest… Der Gedanke, dass du jetzt völlig allein, ohne Familie bist jagt dir Tränen in die Augen und du lässt ihnen freien Lauf. Du hast einfach keine Kraft mehr, um irgendetwas dagegen zu tun. Als sie sehen, dass du zu weinen anfängst, geraten Kyoko und Haru in leichte Panik. Sie versuchen, dich mit Worten zu beruhigen, aber sie dringen gar nicht zu dir durch. Die ersten Schluchzer ertönen und du vergräbst das Gesicht in deinen Händen. Du willst einfach nur noch weg von hier.
 

~*~
 

„Das heißt… ____-chans Familie wurde… getötet..?“
 

„Ich geh stark davon aus…“ Mit verschränkten Armen und ernster Miene starrt Gokudera auf den Tisch vor ihm. Er kann es sich nicht erklären, aber irgendwie… macht er sich Vorwürfe. Sie hätten alle besser auf dich aufpassen sollen. Sie hätten damit rechnen sollen, dass du abhaust und es ist zugegebenermaßen auch verständlich. An deiner Stelle hätte er auch so gehandelt, garantiert. Wenn er daran denkt, wie lange es dauerte, bis du dich einigermaßen beruhigt hattest und wie sehr du auf dem Rückweg zur Basis gezittert hast, verfinstert sich der Blick des Silberhaarigen nur noch mehr und er knirscht leicht mit den Zähnen.

Verdammt nochmal!
 

„Ich versteh ehrlich gesagt überhaupt nicht, warum sie hier ist. Bis gestern kannten wir sie noch nicht mal…“, schaltet sich Yamamoto ein, der zur Abwechslung ein ernstes Gesicht macht und bis jetzt still war. Jetzt wo er es sagt, kommt es Gokudera auch Spanisch vor. Nie im Leben kann es nur daran liegen, dass du jetzt auch hier bist… Es muss mehr dahinter stecken…
 

„Das stimmt, ihr habt ______ erst ein paar Jahre später kennengelernt“, meinte Reborn und Gokudera könnte schwören, er hätte ganz kurz in seine Richtung geblickt.

„Die ______ aus dieser Zeit hat Kriminalwissenschaften studiert, wie sie genau auf die Vongola Famiglia gestoßen ist hat sie, soweit ich weiß, nie erzählt. Jedenfalls heißt es, dass sie ein ganz schönes Theater gemacht hat, als sie über unsere Existenz hier in Japan erfahren hat. Einige Zeit später hat sie sich dazu entschlossen, ein Teil der Famiglia zu werden. Es heißt sie meinte, dass irgendjemand dafür sorgen müsste, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Mittlerweile ist sie zu einem nahezu unentbehrlichen Mitglied der Vongola geworden“, erzählte Reborn schon fast mit stolzem Unterton.
 

Damit hatte der Silberhaarige nicht gerechnet. Er konnte sich nicht mal irgendwie vorstellen, wie du überhaupt zur Vongola Famiglia kommen konntest. Dass du sogar ein wichtiger Teil geworden bist erstaunt ihm am allermeisten. Allerdings beantwortet Reborns Geschichte nicht die Frage. „Schön und gut, aber wieso ist sie hier?“

„Wahrscheinlich aus demselben Grund wie Kyoko und Haru. Und den Grund wissen wir nicht, Gokudera.“
 

~*~
 

Die Stimmung am nächsten Morgen ist geradezu erdrückend. Es herrscht Totenstille, mal von Lambo abgesehen, da er überhaupt keine Ahnung hat, was genau passiert ist.

„Äh, ist… Ist ______-chan noch nicht wach?“, fragt Tsuna zögerlich um die Stimmung wenigstens ein bisschen zu lockern, wobei er dabei ein ziemlich gequältes Gesicht macht.

„Wir dachten, wir lassen sie ausschlafen. Gestern ging es ihr ja… nicht so gut…“, antwortet Kyoko als sie den Rest des Frühstücks auf den Tisch stellt und hat dabei ein ebenso gequältes Lächeln auf den Lippen.

Bei ihrer Antwort ziehen sich Gokuderas Augenbrauen ein Stück enger zusammen und er stochert weiter in seinem Essen herum anstatt es ordentlich zu sich zu nehmen. ‚Nicht so gut‘ ist ein gewaltige Untertreibung. Die haben doch alle keine Ahnung…
 

Als plötzlich die Tür aufgeht ist jeder mehr als nur überrascht dich zu sehen. Deine Haare hängen dir ins Gesicht und du hast gewaltige Augenringe unter deinen geröteten Augen. Von der Tatsache abgesehen, dass du richtig schlimm aussiehst, sind alle ein wenig beruhigt, dass du überhaupt dein Zimmer verlassen hast. „Morgen…“, flüsterst du schon fast, bleibst aber an deinem Platz in der Tür stehen und blickst Richtung Boden.
 

„Guten Morgen _____-chan! Komm, setz dich doch“, kommt es von Haru und weist mit ihrer Hand auf einen freien Stuhl, doch du bleibst immer noch wie angewurzelt stehen.
 

„Ich wollte mich… für gestern entschuldigen. Ihr habt mir gesagt, ich soll hierbleiben, weil es draußen zu gefährlich ist und ich hab nicht darauf gehört. Das war nicht in Ordnung von mir. Es tut mir Leid.“ Du verbeugst dich um zu zeigen, dass es dir ernst ist und wartest darauf, dass jemand etwas dazu sagt.
 

Erst nach einer kleinen Weile meldet sich Reborn zu Wort, der seelenruhig weiter sein Essen zu sich nimmt: „Das stimmt, es war nicht in Ordnung von dir. Immerhin haben wir dir das nicht ohne Grund gesagt. Das nächste Mal solltest du auf uns hören.“
 

Noch bevor Tsuna dazu kommt Reborn zurechtzuweisen, weil es nicht nötig war mit dir in diesem Ton zu reden, kommst du ihm dazwischen.

„Mach ich. Keine Sorge.“ Mit diesen Worten drehst du dich um und willst gehen.

„Warte, ______-chan! Was… Was ist mit Frühstück?“, versucht Kyoko dich zu überreden zu bleiben. Doch du drehst dich kaum merklich in ihre Richtung und antwortest:
 

„Ich hab keinen Hunger.“

Kapitel 6

Obwohl der Vorfall schon einige Tage her ist, hat sich dein Befinden immer noch kaum merklich geändert. Du hilfst Kyoko und Haru zwar beim Kochen und den anderen Hausarbeiten, redest aber nur das Mindeste mit ihnen, genauso wenig mit den anderen. Beim Essen sitzt du auch nur still da, stocherst in deinem Essen herum und lässt eigentlich sehr viel übrig. Es ist nicht so, dass du keinen Hunger hast, bloß hast du so gut wie keinen Appetit. Es ist zwar verständlich, aber allmählich fangen alle an sich Sorgen zu machen. Man konnte mittlerweile sogar schon erkennen, dass du an Gewicht abgenommen hast.
 

Als dann auch noch Kyokos älterer Bruder auftaucht hast du deinen persönlichen Tiefpunkt erreicht. Du möchtest dich zwar für sie freuen… aber du schaffst es nicht. Es wäre keine ernst gemeinte Freude… Stattdessen bist du einfach nur verbittert. Es ist auch einfach unfair… Warum darf sie ihre Familie wiedersehen und du nicht?
 

Als Ablenkung davon hast du angeboten einige Hausarbeiten zu erledigen, damit Kyoko und der Rest sich in aller Ruhe mit ihrem Bruder unterhalten kann. Blöderweise fehlt nur noch der Abwasch, weswegen du gezwungen bist der Möchtegern-Willkommensfeier beizuwohnen. Dieses ganze Getue, als sei alles in bester Ordnung geht dir einfach nur auf die Nerven. Die haben doch alle keine Ahnung… Unbewusst stößt du ein bitteres Lachen aus.

„Muss schön sein, seine Familie in so üblen Zeiten wiederzusehen…“ murmelst du vor dich hin, während du einen der letzten Teller abwäschst.
 

„Hast du etwas gesagt, _____-chan?“, fragt Haru, die bis grade eben noch aufmerksam Ryohei zugehört hat, als er von seinem Sumo Wettkampf in Italien erzählt hat.
 

„Ach, nichts. Ich hab nur mit mir selbst gesprochen…“, lügst du. Du gibst dir keine große Mühe deine schlechte Laune zu verstecken, hoffst aber, dass niemand großartig darauf eingeht. Als Ryohei deinen Namen hört wandert sein Blick für kurze Zeit zu dir.
 

„_____? Ach, dann bist du es doch! Hab dich gar nicht erkannt, weil du extrem anders aussiehst! Ich hab hier was für dich!“
 

„Für mich?“

Du drehst dich um und siehst ihm dabei zu, wie er in seiner Anzugjacke herumwühlt. Du trocknest dir die Hände ab und bewegst dich hinüber zu ihm.

„Hier. Von deiner Freundin“, Ryohei hält dir einen simplen, weißen Briefumschlag entgegen. Du nimmst ihn an dich und begutachtest ihn von allen Seiten. Es steht tatsächlich dein Name drauf, noch dazu in einer dir allzu bekannten Handschrift. Ohne weiter zu Zögern reißt du den Brief förmlich auf und liest dir so sorgfältig es geht den Inhalt durch, aufgrund deiner plötzlichen Aufregung musst du ein paar Sätze aber immer wieder neu anfangen. Die Diskussion, dass nicht sicher sein kann, ob der Brief wirklich von deiner Freundin sein kann, kriegst du gar nicht mit.

Stattdessen füllen sich deine Augen mit Tränen, als du tatsächlich den Namen deiner besten Freundin am Ende des Briefes liest. Ein erleichtertes Lächeln breitet sich auf deinen Lippen aus und du drückst das Stück Papier fest an dich. Vielleicht hoffst du einfach nur, dass zumindest jemand, der dir am Herzen liegt wohlauf ist, aber du bist dir ganz sicher, dass der Brief von ihr ist. Du weißt es einfach.

Als die anderen ein leises Schluchzen aus deiner Richtung kommend hören, endet die Diskussion abrupt und es wird still im Raum.
 

„Danke, Ryohei… Vielen Dank…“
 

Bei deinem Anblick können die anderen nicht anders als ebenso erleichtert zu sein wie du. Sogar Gokuderas Mundwinkel ziehen sich unmerklich nach oben. Endlich lächelst du wieder.
 

~*~
 

Dass ein einziger Brief dafür sorgen kann, deine gesamte Stimmung zu heben ist zwar selbst für dich neu, aber den Umständen entsprechend nicht sonderlich undenkbar. Nach Tagen hast du endlich wieder Appetit und kriegst beim Abendessen fast deinen ganzen Teller runter. Allerdings fängst du gegen Ende wieder an, im Essen herumzustochern, diesmal aber aus einem anderen Grund. Immer wieder linst du zu demjenigen hinüber, den du schon den ganzen Nachmittag über ansprechen willst, nur weißt du nicht, wie du anfangen sollst. Noch bevor du Kyoko und Haru beim Abwasch helfen kannst und der Rest anderen Tätigkeiten nachgehen kann, springst du von deinem Platz auf.
 

„Warte bitte, Reborn! Ich… ich muss dich was fragen.“
 

Der kleine Hitman hat schon beinahe den Raum verlassen, als du plötzlich deine Stimme erhoben hast. Er dreht nochmal um, um zu hören, was du zu sagen hast. Okay, jetzt oder nie!
 

„Ich… wollte fragen, ob… ob vielleicht die Möglichkeit besteht, dass… dass ich nochmal raus darf“, stotterst du vor dich hin, dazwischen scheinst du einen Punkt im Raum finden zu wollen, auf den du dich konzentrieren kannst. Ohne Erfolg.
 

„Warum solltest du aus der Basis raus wollen?“ Die Gegenfrage kam blitzschnell und sorgt dafür, dass du immer noch nervös bleibst. Die erschrockenen Blicke der Jungs und der Mädchen helfen nicht dabei.
 

„Meine… Meine beste Freundin hat mir geschrieben, dass sie in Namimori ist… und dass ich sie aufsuchen soll.“ Du glaubst zu sehen, wie sich Reborns Miene verfinstert, was dich noch unsicherer werden lässt. Dennoch siehst du ihn nun direkt an um deine Unsicherheit zu vertuschen und zu zeigen, wie ernst es dir ist.
 

„Du weißt genau, dass es draußen gefährlich ist“, entgegnet Reborn, ohne dass sein Gesichtsausdruck sich verändert. Das tut er zwar nur selten, aber dennoch ist er genauso ernst, wie an dem Morgen, als du dich für dein Verschwinden entschuldigst hast. Mit einem leicht panischen Blick bringst du erst nur vereinzelte Worte heraus, bevor du nochmal tief Luft holst.
 

„Ich weiß, aber… aber ich muss sie treffen! Sie hat mir im Brief sogar Anweisungen gegeben, wie ich gefahrlos zu ihr komme und wie ich mich identifizieren kann! Ich… Bitte, ich muss sie einfach sehen! Bitte, Reborn!“ Du brüllst schon fast deine Bitte und machst eine tiefe Verbeugung, deine Augen fest zugekniffen. Wenn es sein muss wirfst du dich auch gern auf die Knie, solange du endlich jemanden treffen kannst, den du kennst außer Hibari. Es bleibt lange still und du kannst die starrenden Blicke der anderen auf dir spüren.
 

„Und wo sollst du sie treffen?“
 

Erschrocken schnellt dein Kopf hoch. Das ist zwar keine Genehmigung, aber ein Anfang. Deine Entschlossenheit von gerade eben schwindet ein wenig und du beginnst wieder nervös zu werden. „B-bei ihr zu Hause! Das ist nicht weit weg von meinem…“

Reborn sieht dich weiterhin direkt an, scheint aber für einige Minuten zu überlegen.
 

„Na gut. Du darfst gehen, aber nur in Begleitung. Und vorausgesetzt die Begleitung stimmt dem Ganzen zu“, antwortet er schließlich und sofort macht sich Erleichterung in dir breit. Jetzt kommt es nur auf besagte Begleitung an…
 

„Gokudera, was sagst du?“
 

„Hä?! Wieso ausgerechnet ich?!“ Der Silberhaarige erschrickt und bemerkt im ersten Moment gar nicht, dass er Reborn so unhöflich anbrüllt. Trotzdem kapiert er nicht, warum gerade er deine Eskorte sein soll.
 

„Dein altes zu Hause ist in der Gegend und du warst schon dort unterwegs. Du kennst dich dort am besten aus.“
 

Er weiß es. Gokudera ist sich sicher, dass Reborn von deiner und seiner Zukunft Bescheid weiß. Mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen will er schon eine zusammengeschusterte Ausrede von sich geben, da kommst du ihm dazwischen.
 

„Bitte, Gokudera! Ich mach’s auch irgendwie wieder gut, versprochen!“

Deine Hände hast du zu Fäusten geballt und du starrst ihn mit einem teils ernsten und teils flehenden Blick an. Gokudera vergisst schon wieder, was er gerade sagen wollte, als er dir ins Gesicht sieht. Natürlich klammerst du dich an jeden Strohhalm, den du in deiner jetzigen Situation kriegen kannst. Dass du dich dafür sogar selbst nochmal in Gefahr bringen willst… Du musst echt verrückt sein… Und er ist wahrscheinlich genauso verrückt…

Gokudera stößt einen resignierten Seufzer aus und reibt sich den Hinterkopf.
 

„Also gut… Solange es mich nicht vom Training abhält…“
 

Du hättest ihm um den Hals fallen können vor lauter Glück. Dein Gesicht erstrahlt vor Freude und du läufst praktisch zu Gokudera und nimmst stattdessen eine seiner Hände in deine, um dich mehrmals bei ihm zu bedanken. Der Rotschimmer auf seinen Wangen wird dunkler und reicht ihm schon bis zu den Ohren. Erst mehrere Sekunden später befreit er seine Hand aus deinem Griff und protestiert stotternd gegen deine Vertrautheit, während du noch weiterhin breit grinst.

Bianchi kann bei dem Anblick nur kichern. Er ist echt noch ein kleiner Junge…

Kapitel 7

Mit dem Brief deiner Freundin in der Hand studiert Gokudera ihre Wegbeschreibung. Sie hat den Weg echt bis ins kleinste Detail angegeben und sogar er war sich sicher, dass ihr unbeschwert dorthin kommen könnt. Dein Blick wechselt dafür zwischen ihm und dem Tor vor euch hin und her. Allmählich wirst du ungeduldig… Seit gestern hast du an nichts anderes gedacht als endlich deine beste Freundin wiederzusehen. Zwar wird es ihre zukünftige Version sein, aber bei dem Gedanken daran, dass ihr auch in zehn Jahren noch befreundet seid, wird dir warm ums Herz.
 

„Also gut, wir bleiben aber nur eine Stunde, nicht mehr und nicht weniger“, verkündet Gokudera, als er den Brief zusammenfaltet und in seine hintere Hosentasche stopft. Mit einem etwas schmollenden Gesichtsausdruck nickst du nur. Zwar hättest du gern mehr Zeit gehabt, aber aufgrund der Tatsache, dass du bei deiner Ankunft Ärger gemacht hast und nun auch noch Gokudera von seinem Training abhältst, bleibt dir nichts anderes übrig als alles stillschweigend hinzunehmen.

Völlig ungefragt greifst du nach seiner Hand und drückst sie einmal fest. Als er dich von deinem Zuhause aufgegabelt hat, habt ihr euch auch an den Händen gehalten, vielleicht nicht nur um dich zu trösten, sondern auch um dafür zu sorgen, dass du nicht verloren gehst. Daher gehst du davon aus, dass es auch jetzt keine schlechte Idee ist, obwohl es dir auch ein wenig unangenehm ist. Zwar bist du ein bisschen älter als er, du hast aber selbst keine Erfahrung mit Jungs und dem ganzen Beziehungskram, somit ist auch Händchen halten Neuland für dich. Ein bisschen beschämt und mit einem Hauch Rosa auf deinen Wangen siehst du Richtung Boden. Dass du allmählich auch mit jeder Sekunde nervöser wirst, was das Treffen angeht, ist nur ein weiterer Grund für deine Händchen-halt-Aktion. So sehr du dich auch über den Besuch freust, irgendwie hast du auch Angst und seine Hand zu halten beruhigt dich seltsamerweise zumindest ein wenig…

Als Gokudera bemerkt, dass du seine Hand genommen hast bleibt ihm fast die Spucke weg und schon fast empört dreht er sich zu dir um. Und trotzdem sagt er nichts. Er ist zwar selbst hochrot angelaufen, aber als er deinen Gesichtsausdruck sieht, unterlässt er es sich zu beschweren. Noch dazu kann er spüren, wie du alle paar Sekunden seine Hand drückst. Gokudera verzieht kurz das Gesicht und reibt sich den Hinterkopf, bevor er seinen Blick Richtung Tor dreht.

„Gehen wir…“
 

~*~
 

Bis auf ein paar Millefiore-Typen, die mehr als zehn Meter weit weg von euch dumm herumstanden, ist der Weg tatsächlich komplett gefahrenlos. Zwar habt ihr zur Sicherheit beide dunkle Outfits an und eure Kapuzen hochgezogen, aber vielleicht wäre das nicht mal notwendig gewesen. Deine Freundin hat echt klasse Arbeit geleistet.

Als ihr endlich bei der besagten Adresse ankommt, den Garten entlang der Mauer durchquert und das vereinbarte Zeichen gebt, öffnet sich nach ein paar Sekunden einen kleinen Spalt breit die Hintertür des Hauses.

„Schnell, rein mit euch!“, flüstert eine dir nur allzu bekannte Stimme.

Gokudera, der schon die ganze Zeit vor dir alles gesichert hat und dich immer hinter ihm hergezerrt hat, tritt auch jetzt als erstes ins Haus ein, mit dir im Schlepptau. Mit der Tür hinter euch geschlossen holst du einmal tief Luft und ziehst die Kapuze von deinem Kopf.
 

„Ach, du Schei… Ich hab’s befürchtet…“
 

Du drehst dich um und vor dir steht tatsächlich deine beste Freundin. Sie hat sich deiner Meinung nach kaum verändert, wodurch du sie auch sofort erkennst und dir die Tränen in die Augen schießen. Ohne großartig zu warten wirfst du dich ihr an die Brust und beginnst zu weinen. Endlich jemand, dessen Wärme du kennst. Du drückst dich ganz fest an sie und flüsterst immer wieder ihren Namen, als wäre er eine Art Mantra. Zögerlich legt deine Freundin auch ihre Arme um dich und beginnt kurz darauf dir über dein Haar zu streichen, während sie dir dabei immer wieder versichert, dass alles in Ordnung kommen wird. Gokudera beobachtet das Ganze nur, nachdem er mit kurzen Blicken den Flur gecheckt hat, ob alles sicher ist. Nach deiner Reaktion zu urteilen scheint man dieser Frau wirklich vertrauen zu können.

Nach ein paar Minuten aber räuspert er sich. Zwar will er dir diesen wichtigen Moment nicht nehmen, aber ihr hattet eine Abmachung. Da du dich ein wenig beruhigt hast und deine Tränen langsam versiegt sind, wirst du auf den Silberhaarigen aufmerksam, drehst dich um in seine Richtung und siehst ihn mit deinen geröteten Augen an.

„Vergiss nicht, eine Stunde“, erinnert er dich mit ernster Miene.

Genau… Das hast du schon fast wieder vergessen… Du wischt dir mit dem Ärmel deines Pullovers über die Augen und du wendest dich an deine Freundin zurück.

„Du hast bestimmt einige Fragen“, unterbricht sie dich noch bevor du überhaupt etwas sagen kannst. Mit einem Lächeln streicht sie dir nochmal über dein Haar und verwuschelt es dabei ein bisschen. Du kannst nicht anders und fängst auch an zu lächeln. Sie kennt dich wirklich immer noch so gut wie… nun ja, zu deiner Zeit.

Du nickst.
 

~*~
 

Deine Freundin hat gemeint, er soll es sich im Wohnzimmer im Erdgeschoss gemütlich machen, fernsehen, ein Buch lesen, sogar die Erlaubnis, dass er sich was aus der Küche holen soll, sollte er etwas brauchen, hat er von ihr bekommen. Mehr als dass er verschiedene Bücher aus einem Regal in die Hand nahm und sie nach kurzem Durchblättern wieder zurückstellte hat er aber nicht gemacht. Irgendwie schmeckt ihm die Tatsache nicht, dass du ihn darum gebeten hast unten zu warten, während du im Obergeschoss mit deiner Freundin redest. Irgendwie konnte er aber auch einfach nicht ablehnen. Der ganze Besuch heute ist sehr wichtig für dich und solange es dafür sorgt, dass es dir endlich zumindest ein wenig besser geht, soll es ihm recht sein. Trotzdem sieht er immer wieder zur Küchenuhr um die Zeit nicht zu übersehen.

Die Stunde ist schon fast wieder um… Eigentlich geht es ihm gar nicht um das Training, das ist aktuell sowieso nur eine einzige Katastrophe. Vielmehr geht es ihm darum, sich nicht allzu lange hier aufzuhalten, um deine Freundin nicht auch noch in Gefahr zu bringen. Er will sich gar nicht ausmalen, was mit dir passieren würde, sollte das Ganze schiefgehen. Außerdem hat er die Befürchtung, dass sie sich verplappert. Nicht nur wegen der Vongola, sondern auch von eurer gemeinsamen Zukunft. Du hast so schon genug andere Sorgen, es reicht wenn die Situation nur für ihn schräg ist. Allein schon der Gedanke und die Erinnerung an dieses verfluchte Foto lässt seine Wangen wieder rot werden.

Mit einem genervten Laut entscheidet er sich dazu, dich jetzt schon zu holen, obwohl du genau gesehen noch ein paar Minuten hast. Er will einfach nichts riskieren. Gerade als er die Treppe hochgehen will, kommt ihr beide Gokudera schon entgegen. Er ist schon fast erstaunt, dass du dich selbstständig an die vereinbarte Zeit gehalten hast. Bei der Hintertür angekommen umarmst du deine Freundin noch einmal ganz fest bevor du dich zu Gokudera umdrehst.

„Gehen wir“, gibst du nur kleinlaut von dir und wirkst schon fast niedergeschlagen. Das bleibt natürlich nicht unbemerkt und der Silberhaarige bereut es schon fast, dass er dir nicht mehr Zeit gegönnt hat. Andererseits solltet ihr wirklich keine Zeit mehr verlieren. Mit einem Nicken greift er wieder nach deiner Hand, damit ihr euch wieder auf den Weg zurück in die Basis machen könnt. Mit der Hand auf der Türklinke hält er noch mal kurz inne, als er hört, wie deine Freundin nochmal nach dir ruft. Du drehst dich zu ihr um.

„Ich werde noch ein paar Wochen hier sein, also… wenn du die Möglichkeit hast, komm bitte nochmal vorbei ja? Und Gokudera, danke, dass du sie sicher hergebracht hast.“

Ihr beide nickt nur still und du verabschiedest dich leise mit einem Winken bevor du mit Gokudera nach draußen trittst.



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von:  iryo
2015-09-15T13:42:36+00:00 15.09.2015 15:42
Wow o.o das hätte ich ne erwartet.......
aufjedenfall super Kapi :3
Schreib schnell weiter ja?
Von:  iryo
2015-09-12T08:46:58+00:00 12.09.2015 10:46
Tolles Kapitel *^*
hach Gokudera *^* ich mag ihn voll XD
schreib bitte schnell weiter ja?
GGLG Iryo ♡
Von:  Zahra-chan
2014-05-03T20:11:01+00:00 03.05.2014 22:11
Schreib schnell weiter :)
Von: abgemeldet
2013-01-21T13:06:16+00:00 21.01.2013 14:06
Ich finde das bis jetzt geschriebene eigentlich gut^^
Nur irgendwie musste ich bei diesem Kapi lachen xD
Freu mich auf das nächste^^
Von:  _-Valentine-_
2013-01-19T23:45:11+00:00 20.01.2013 00:45
Kling interessant :)
Freu mich schon auf das nächste Kapitel^^


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