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Hot Red Roses Or Ice Blue Skies?

von

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Die Vierzehn Tage – Das Vorstellungsgespräch

„Oh Fang. Ich will nicht, dass du dein ganzes Geld dafür ausgibst damit ich auf diese Schule kann“, protestierte Vanille und Fang legte ihr die Hand auf die Schulter und zwang ihre jüngere Freundin somit, sie anzusehen.

„Vanille. Hör zu. Du gehst jetzt darein und machst dir keine Sorgen um mich. Du gehörst hierhin und ich kümmere mich um alles andere. Und jetzt geh schon und keine Wiederrede Fräulein“, wies die Dunkelhaarige sie an, während Vanille zögerlich durch das Tor auf das Schulgelände ging, ehe sich das Tor schloss und sie von Fang für eine unbestimmte Zeit trennte.

Die Ältere lächelte der Orangehaarigen aufmunternd zu, ehe sie sich auf ihren Weg zu ihrem Vorstellungsgespräch auf dem Anwesen der Familie Farron machte, wo sich Fang vor wenigen Wochen auf die Stelle als Gärtnerin beworben hatte.

Von den wenigen Infos die ihr zur Verfügung standen, wusste die Dunkelhaarige, dass die Hausherrin, Lightning Farron, eine wohlhabende Frau war, die nicht viel von ihrer Umwelt hielt und sich selten Zuhause blicken ließ und selbst wenn sie dort war, galt sich nicht gerade als gesellig.

Nicht, dass dies ein Problem für die junge Frau aus Grand Pulse wäre, es war eher so, dass das Verhalten ihrer, vielleicht baldigen, Chefin sie neugierig machte.

Außerdem brauchte sie das Geld für Vanille um ihrer Freundin eine Lebensgrundlage aufzubauen.

Fang schloss die Augen und atmete tief ein, wobei sie den Geruch von wilden Blumen roch, als sie das Anwesen gefunden hatte.

Nach der kurzen Betätigung der Sprechanlage meldete sich die herrische Stimme einer Frau.

„Nabaat. Wer sind Sie?“, erklang es durch die Sprechanlage und Fang sah interessiert in die Kamera.

„Oerba Yun Fang. Ich komme für das Bewerbungsgespräch“, erwiderte die Dunkelhaarige und das Tor öffnete sich.

Der Geruch der Blumen führte die Jägerin aus Grand Pulse durch den Garten zum Eingang des recht ansehlichen Anwesens.

„Miss…“, begann die recht abgehärtet aussehende Haushälterin von Lightning.

„Oerba Yun Fang, aber nennen sie mich Fang“, erwiderte die Dunkelhaarige und gab der blondhaarigen Frau ihre Hand.

„Nabaat. Jihl Nabaat. Folgen Sie mir doch bitte in mein Büro“, entgegnete sie und führte die Gärtnerin in ein kleines, spärlich eingerichtetes Zimmer auf der Westseite des Anwesens.

„Setzen Sie sich doch bitte“, fuhr sie fort und Fang zog den mit Gold verzierten Stuhl zurück, ehe sie sich setze und die Beine übereinander schlug.

Jihl Nabaat, welche bei ihrer Chefin für ihre so sorgfältige Arbeit angesehen war musterte die Dunkelhaarige kritisch, ehe sie mit dem Kopf schüttelte und sich ebenfalls setzte.

Als sie die Anzeige für einen neuen Gärtner aufgegeben hatte, rechnete Jihl eigentlich mit einem kräftigen Mann der sich mit Pflanzen auskannte und nun saß eine exotische Frau mit einer außergewöhnlichen Ausstrahlung in ihrem kleinen Büro.

Nun, Miss Farron, wird sie gefallen huschte es der Haushälterin in den Kopf, doch sie verschlug den Gedanken sofort wieder.

„Nun Fang, Sie sind also Gärtnerin? Haben Sie irgendwelche Zeugnisse dabei?“, fragte Jihl ihre Bewerberin, welche den Kopf schüttelte.

„Nein, ich komme aus Grand Pulse. Ich wuchs in dem Dorf Oerba auf und hatte bereits dort viel mit Pflanzen zu tun“, antwortete die Dunkelhaarige und sah ihre Hürde zu ihrem Job interessiert an.

„Von Grand Pulse kommen Sie also? Hätten Sie etwas dagegen wenn sie mit mir eine Runde durch den Garten gehen? Ich möchte gerne ihr Wissen überprüfen“, entgegnete die Blondhaarige und Fang nickte einverstanden.

Wenn dies ihre einzige Hürde bleiben würde, dann konnte sie auf die Stelle fast schon zählen.

Wenn das mal nicht perfekt für sie lief.
 

„Nun Fang, erzählen Sie mir doch bitte mal alles was sie über diese Pflanze hier wissen“, bat Jihl Nabaat die Jägerin aus Pulse, welche kurz die Pflanze ansah und ihr zu ihrem Erstaunen sämtliche Details für diese seltene Pflanze erzählen konnte.

„Sie blüht allerdings nur im Winter“, beendete Fang ihren Vortrag und die Haushälterin nickte zufrieden.

„Sie scheinen einiges zu wissen. Kommen Sie mit rein, sie haben den Job“, erwiderte die Blondhaarige und rückte ihre Brille zurecht, ehe Fang ihr in das kleine Büro folgte und den Vertrag unterzeichnete.

„Sie können wenn sie wollen gerne hier im Anwesen ein Zimmer beziehen. Dieses Angebot steht allen Bediensteten zur Verfügung“, erklärte Jihl und Fang schüttelte den Kopf.

Bereits vor Wochen hatte sie sich eine kleine Wohnung außerhalb der Stadt gemietet damit Vanille in den Schulferien sie ab und zu besuchen konnte.

„Nein, aber vielen Dank. Ich habe bereits eine Wohnmöglichkeit, nicht weit von hier“, entgegnete Fang und Jihl zuckte mit ihren Schultern.

„Nun, ihr Arbeitsbeginn ist Morgen um sieben Uhr“, erwiderte die Haushälterin und Fang lächelte, ehe sie sich verabschiedete und dem Anwesen den Rücken kehrte.

Tag 1: Unerwarteter Besuch

Tag 1: Unerwarteter Besuch
 

„Fang, die Rosenstöcke an der Terrasse sollten heute noch gestutzt werden“, teilte Jihl Fang mit, welche gerade dabei war eine der großen Heckenwände wieder in Form zu bringen.

„Wird erledigt“, entgegnete die Dunkelhaarige und fuhr konzentriert mit ihrer Arbeit fort, welche sie bereits nach ein paar Minuten beendet hatte.

Seit bereits einer Woche arbeitete die Jägerin aus der Unterwelt jetzt schon als Gärtnerin auf Cocoon und Vanille schien es an der Schule zu gefallen.

„Das hätten wir“, murmelte die Dunkelhaarige und wischte sich an ihrem Top den Schweiß ab.

Trotz der kurzen Zeit in der Fang nun als Gärtnerin gearbeitet hatte, war sie brauner geworden, was zwar nicht viel ausmachte, sie aber gleich wilder wirken ließ.

Fang warf ihre Haare zurück und griff nach der Wasserflasche, sowie der Jeansjacke um sich auf den Weg in Richtung Terrasse zu machen, auf die soeben Jil in Begleitung einer großen Frau, mit rosa Haaren getreten war.

Lightning Farron.

Fang bemühte sich die Augen von ihr zu wenden, denn sie war noch nie so nah an einer solchen „Berühmtheit“ gewesen.

Natürlich hatte sie schon viele Bilder in Zeitschriften von der Hausherrin gesehen, doch ihr Antreffen traf die Gärtnerin unvorbereitet und warf sie etwas aus der Bahn.

Lightning war für ihre kühle, seriöse Art und ihr sehr Aussehen bekannt.

Sie stand für einige Modezeitschriften vor der Kamera und unterstütze das Militär.

„Miss Farron, mit ihrem Erscheinen hätten wir eigentlich erst bis in einer Woche gerechnet. Darf ich ihnen etwas zum Trinken bringen?“, fragte Jihl die Rosahaarige, welche nur nickte, ehe sie es sich auf einer der zwei Sonnenliegen auf der Terrasse bequem machte.

Fang griff nach der kleinen Heckenschere und begann die Rosen zu stutzen.

„Miss Farron, ihre Limonade. Möchte sie gleich den Bericht der Ereignisse seit ihrer Abreise hören?“, fragte Jihl und Fang hörte ihre Anspannung und ewige Disziplin aus jedem ihrer Worte.

Jihl Nabaat vernahm das Nicken der Hausherrin und begann mit ihrem Report von den Ereignissen; von zerbrochenen Gegenständen, Ausgaben, Telefongesprächen, Rechnungen und von dem Vorstellungsgespräch von Fang.

„Eine neue Gärtnerin? Was ist mit Mr. Estheim passiert?“, erkundigte sich das Gelegenheitsmodel.

„Mr. Estheim hat aus unbekannten Gründen gekündigt“, erwiderte die Blondhaarige und rückte ihre Brille zurecht und die Hausherrin seufzte.

„Und wer ist sie?“, fragte sie und deutete auf die junge braunhaarige Gärtnerin, welche konzentriert an den Rosenstöcken arbeitete.

„Ihr Name ist Oerba Yun Fang. Sie ist fleißig und hat ein unglaubliches Wissen was Pflanzen betrifft. Sie stammt aus einem Dorf auf Grand Pulse“, antwortete Nabaat und Lightning musterte Fang bei ihrer Arbeit interessiert.

Ihr Blick wanderte über den athletischen Körper der gebräunten Gärtnerin aus der Unterwelt.

Sie bewegte sich geschmeidig, beinahe animalisch, was sie für die Rosahaarige höchst interessant machte.

„Jihl, bringen sie mir doch bitte noch ein Glas Limo“, forderte Lightning von der Haushälterin, strich ihr kurzes schwarzes Kleid glatt und stand von ihrer Liege auf, auf dem Weg zur neuen, attraktiven Gärtnerin.

Die Braunhaarige sah kurz von ihrer Arbeit auf, als sie die wohlhabende Hausherrin auf sie zu kommen sah.

Schnell entschied sie sich dafür sich auf die Arbeit zu konzentrieren, was ihr auch halbwegs gelang, bis sie die Hand des Models auf ihrer Schulter spürte.

„Miss…“, begann sie und Fang drehte sich zu ihr um.

„Oerba Yun Fang. Aber nennen sie mich bitte Fang, Miss Farron“, erwiderte Fang und streckte Lightning die Hand zum Gruß entgegen.

Lightning nickte und nahm die Hand der jungen Frau, während sie Fang von neuem musterte.

Ihr fielen die wild abstehenden Haare auf, die Fang unheimlich geheimnisvoll und verführerisch wirken ließen.

Zwei dunkelgrüne Augen trafen ihren Blick, die sie offen ansahen und für einen kurzen Moment fühle sich Lightning erwischt.

Es kam ihr vor, als könnte ihr Gegenüber tief bis in ihre Seele sehen und sie brach den Blickkontakt ab.

„Nennen sie mich Lightning. Fang möchten sie mit auf die Terrasse kommen und mir von ihrem Heimatland erzählen? Ich interessiere mich sehr für Pulse“, entgegnete Lightning und Fang nickte irritiert.

Lightning Farron hatte ihr angeboten mit ihr zu sprechen und Fang wollte nicht unfreundlich zu ihrer Chefin sein, weshalb sie das Angebot annahm und der Rosahaarigen auf die Steinterrasse folgte.

„Setzen Sie sich doch bitte“, bat sie Lightning und kam mit den zwei Limos wieder.

„Möchten sie etwas trinken?“, fragte sie Lightning und Fang nickte.

Dann setzte sich die Rosahaarige neben sie auf ihre Liege und schlug die Beine übereinander was Fang schlucken ließ.

Diese Frau spielte mit ihren Reizen und das schien ihr ganz bewusst zu sein.

Fang musterte ihr Gegenüber genau.

Lightning Farron war groß, unheimlich attraktiv und ein Buch mit sieben Siegeln.

Über sie war nicht viel bekannt und sie machte ein riesiges Geheimnis um ihren bürgerlichen Namen.

Ihre Haare, die so natürlich wirkten fielen ihr locker über die Schulter und ihre hellblauen Augen sahen sie erwartend an.

„Nun, warum bist du hier auf Cocoon?“, fragte Lightning die gebräunte Jägerin aus Grand Pulse kühl und Fang öffnete bereits die Lippen zu einer Antwort, als Jihl mit dem Telefon auf die Terrasse trat.

„Miss Farron, hier ist Snow Villiers am Apparat, möchten Sie mit ihm sprechen?“, fragte Jihl und Lightning verdrehte die Augen und griff nach dem Telefon.

Snow Villiers, war der Mann ihrer Schwester und sie hielt nicht allzu viel von dem Blondhaarigen, deshalb beschloss Lightning es kurz zu machen.

„Entschuldige“, murmelte sie Fang zu, ehe sie aufstand und einige Meter in Richtung Garten ging.

Fang sah ihr nach, ehe sie sich an Jihl wandte.

Diese sah die Dunkelhaarige mit einem warnenden Blick an und Fang verstand sofort.

Sie sollte sich von der Rosahaarigen fernhalten.

Tag 1: Miss Lightning Farron

Tag 1: Miss Lightning Farron
 

„Also warum bist du hier auf Cocoon?“, fragte die Rosahaarige und setzte sich lässig auf die leere Liege.

„Nun, meine beste Freundin möchte hier auf Cocoon zur Schule gehen und irgendjemand muss sich ja um sie kümmern und so bin ich mit ihr hierher gezogen“, erzählte die Amazone ,aus Pulse, und Lightning hörte ihr interessiert zu.

„Jihl scheint sehr in dein Können und Wissen zu vertrauen und ich vertraue ihr was dies betrifft. Sie hat langjährige Erfahrung und kennt meine Ansprüche und schätzt diese. Es freut mich, dass du hier bist Fang. Ich interessiere mich sehr für Pulse“, entgegnete das Gelegenheitsmodel kühl und Fang schüttelte seufzend den Kopf.

Die Menschen auf Cocoon lernten es wohl nie.

„Grand Pulse“, wiedersprach Fang deutlich und Lightning lächelte kaum merklich.

Diese Neue war temperamentvoll und das imponierte der Rosahaarigen.

„Sag mal Fang, hat dir Jihl bereits das gesamte Anwesen gezeigt? Ich habe gehört, dass du nicht im Anwesen untergekommen bist. Gibt es irgendwelche Probleme? Du bist die erste die mein Angebot abschlug“, antwortete Lightning und musterte die junge Wilde aus Pulse, welche ihre Beine lässig übereinandergeschlagen hatte.

„Nun ich kenne den Garten, das Arbeitszimmer von Jihl und die Terrasse. Ich denke das war‘s“, antwortete Fang und Lightnings Blick haftete auf ihren Lippen, während in ihren Ohren der klare, unheimliche Akzent der Brünetten wiederhalte.

„Soll ich dir den Rest zeigen?“, erkundigte sich Lightning und zwinkerte der Dunkelhaarigen verführerisch zu.

Fang ließ ihren Blick kurz über sie schweifen, während Lightning aufstand, die hohen Sandalen mit dem unheimlich hohen Kleilabsatz von den Füßen kickte und das Kleid gerade strich.

Kurz schüttelte die Dunkelhaarige den Kopf.

Diese Frau war ein Mysterium, aber Fang wollte mehr über sie erfahren, weshalb sie ihr ins Haus folgte.

Plötzlich fiel Fang ein, dass sie Lightning nicht auf ihre Frage geantwortet hatte.

„Vanille“, sagte sie und das Model drehte sich verwirrt zu ihr um.

„Wie bitte?“, fragte sie und legte den Kopf schief.

„Mein Grund nicht hier zu wohnen. Sie möchte mich besuchen wenn sie Ferien hat und dann möchte ich für sie da sein“, entgegnete die Dunkelhaarige und Lightning lächelte zaghaft.

Das würde ihr Vorhaben erschweren, aber Lightning wollte nicht auf das Spiel verzichten.

Die neue Gärtnerin war interessant und sah gut aus.

Außerdem war Lightning sich ihrer Wirkung auf andere bewusst.

Sie kannte ihre Reize und wusste sie einzusetzen, auch wenn sie immer dieses Risiko hatte.

Sie brauchte dieses Machtgefühl und diese Genugtuung wenn sie ihrem Spielzeug zeigte wer der Chef war.

Sie war kaltherzig und grausam, aber sie war auch nur ein Mensch.

Leider.
 

Fang sah sie durchdringend an.

Lightning Farron war dafür bekannt, dass sie keine und wenn dann nur sehr kurze Beziehungen führte.

Fang wusste durch die wenigen Medien mit denen sie es während ihrer Anreise zu tun gehabt hatte, dass die Rosahaarige sich nicht für langzeitige Beziehungen interessierte und anscheinend nicht nur das männliche Geschlecht interessant fand.

Lightning Farron war ein Skandalthema, aber durchaus interessant wie Fang fand.

Sie liebte das Spiel mit dem Feuer und auch an Jihls vermutlich gut gemeinten Rat, dass sie sich von Lightning verhalten sollte wollte sie sich nur bedingt halten.

Fang interessierte sich für das Leben der Erdbeerblonden und ging deshalb den ersten Schritt von ihrer Seite an.

„Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Namen Lightning? Dass es nicht ihr richtiger Name ist Miss Farron ist mir bekannt, doch warum nenn sie sich Lightning Farron?“, fragte Fang und die Rosahaarige bleib urplötzlich stehen, sodass Fang beinahe in sie hinein gelaufen wäre.

„Ich… habe meine Gründe“, antwortete sie nach einem kurzen Zögern und Fang legte den Kopf schief.

Ihr Verhalten war komisch und Fang fragte sich wie schwer es wohl werden würde um an das Model ranzukommen.

„Also das ist die Küche und da drüben ist das Wohnzimmer. Im oberen Stockwerk ist mein Zimmer. Linke Seite, erste Türe“, erklärte Lightning, als wir bei der großen Treppe standen.

„Ich werde mich dann mal noch eine Runde meiner Arbeit zuwenden. Es war nett dich kennengelernt zu haben Oerba Yun Fang“, fuhr das Model fort und ging die ersten zwei Treppenstufen hinauf.

„Es war mir ein Vergnügen, Miss Lightning Farron“, erwiderte die Jägerin und lächelte das Model an.

Sie war sich sicher.

Sie würde die Geheimnisse um Lightning Farron aufdecken.

Irgendwie.

Tag 2: Morgenblüten

Tag 2: Morgenblüten
 

Kurz nach Sonnenuntergang betrat Fang das Anwesen von Lightning Farron.

Seit dem gestrigen Gespräch mit der Hausherrin hatte die Gärtnerin das Gelegenheitsmodel nicht mehr zu sehen bekommen.

Sie hatte noch die Rosenstöcke fertig gestutzt, ehe sie sich Zuhause in ihrem Wohnzimmer nachdenklich eingenistet hatte.

Mit ihrem Notebook hatte sie sich versucht Stunden lang über Lightning Farron zu informieren, doch viel klüger war sie dadurch nicht geworden.

Das Model gab in der Öffentlichkeit keine Interviews über sich oder ihr privates Umfeld.

Fang fand allerdings, dass Lightning sich ihr gegenüber keines Falls verschlossen verhalten hatte.

Es war viel mehr so als würde die Rosahaarige gerne mit dem Feuer spielen, doch Fang beherrschte diese Art von Spiel ebenfalls.

Das Anwesen Farron wurde von der aufgehenden Morgensonne in ein helles orangerot getaucht und ließ das Herrenhaus und den umliegenden Garten märchenhaft erstrahlen.

Fang genoss den Anblick des Gartens und atmete tief den ihr so vertrauten Geruch der Blumen und Pflanzen ein.

Vor ihren Augen auf dem Hof entsprang auf der linken Seite des Anwesens, der weiße Steinspringbrunnen, aus welchem das klare Wasser glitzernd heraussprudelte.

Langsam um noch etwas Zeit vor ihrem Arbeitsbeginn zu schinden ging sie einmal um den Brunnen herum und setzte sich für einige Minuten an den Rand des Brunnens, wo sie sich kurz im Wasser selbst ansah und ihre wilde Mähne zurecht zupfte, während sie das Plätschern des Wassers genoss und hinüber zum Herrenhaus sah, wo im obersten Stockwerk bereits das Licht anging und kurze Zeit später die Vorhänge aufgezogen wurden, sodass Lightning in einem ziemlich knappen Morgenmantel zur Sicht kam.

Ihr Blick fiel auf Fang und diese lächelte freundlich, während Lightning eine kreisförmige Bewegung mit dem Kopf machte und sich umdrehte, ehe sie davon ging und aus Fangs Sichtfeld verschwand.

Fang stand auf um nun endlich an ihre Arbeit zugehen bevor die Sonne vollends am Himmel stehen würde und die Hitze beinahe unerträglich werden würde.

Ihr Blick huschte ein letztes Mal zum Zimmer des Models, welches verschwunden blieb.

Sie seufzte.

Lightning Farron war ein Fall für sich, aber sie beschäftigte die Gärtnerin.

Elegant streifte die junge Frau aus Oerba ihre Jacke von den Schultern und verstaute diese in ihrem Leberrucksack, ehe sie einen Schluck aus der Wasserfalsche nahm und zu arbeiten begann.

Jihl hatte ihr bereits am Vortag den Arbeitsauftrag gegeben, das Blumenbeet zu pflegen, weshalb Fang damit anfangen wollte.

Elegant schlenderte die Gärtnerin aus Pulse zum Werkschuppen, wo sie den Gartenschlauch abrollte und das Wasser anstellte um das Beet zu gießen.
 

Lightning stellte das Wasser an und ließ es über ihren verspannten Körper laufen.

Wieder eine Nacht, welche sie schlaflos im Bett verbracht hatte.

Sie stellte das Wasser kälter.

Hope, ihr vorheriger Gärtner hatte gekündigt und somit hatte sie ihr Spielzeug verloren.

Ihr fehlte die Beschäftigung und Fang schien sie beinahe zu durchschauen.

Vielleicht sollte sie es anders ausprobieren?

Vielleicht musste sie der Gärtnerin die kalte Schulter zeigen um sie zu erobern?

Oder musste sie Fang einfach nur verführen?

Nachdenklich legte sich das Gelegenheitsmodel einen Finger auf ihre hauchzarten rosa Lippen, auf die immer wieder einige Tropfen Wasser fielen.

Oerba Yun Fang war anders…

Anders als alle anderen Frauen die sie bisher hatte und sie fragte sich wie viel diese attraktive Frau es wert war sich gegen sämtliche Vorschriften und Regeln in ihrem eigenem Spiel zu stellen.

Vielleicht war sie eine Sünde wert.

Lightning schüttelte den Kopf und stellte das Wasser aus, ehe sie elegant nach ihrem Handtuch fischte und es um ihren zierlichen, aber trotzdem athletischen Körper schlang.

Dann klingelte sie nach Jihl.

Sie hatte einen Auftrag für sie.
 

Inzwischen stand die Sonne vollends am Himmel und brannte Fang auf ihren Rücken, während sie die Hecke die das gesamte Anwesen umgab beschnitt.

„Fang? Ich habe einen Auftrag für dich. Miss Farron erwartet zum Kaffee ihre Schwester und deren Verlobten. Richten sie doch bitte zwei Sträuße mit jeweils zehn Rosen und bringen Sie diese doch bitte ins Esszimmer“, teilte Jihl Fang mit, welche nur stumm nickte und zurück zum kleinen Holzschuppen ging um dort die kleine Gartenschere zu holen.

Rosen.

Die Dunkelhaarige schüttelte den Kopf.

Es gehörte eigentlich nicht zu ihren Aufgaben sich um solche Dinge zu kümmern, aber sie widersprach der Hausherrin und deren feurigen Drachen Nabaat nicht.

Behutsam schnitt sie einige langstielige rote und rosa Rosen ab, ehe sie mit den Rosen sich auf den Weg ins Innere des Herrenhauses machte, wo Lightning bereits in ihrem Morgenmantel am Tisch saß und eine Tasse Kaffee trank.

„Guten Morgen Miss Farron“, begrüßte die Gärtnerin die Hausherrin, welche die Augen verdrehte und in ihre Zeitung zurück sah.

„Bringen Sie die Rosen in die Küche. Dort gibt es Vasen“, gab die Rosahaarige fast schon grimmig zurück und Fang zog eine Augenbraue nach oben.

Warum war die Rosahaarige so wortkarg und so kühl?

„Gibt’s was?“, knurrte sie und Fang schüttelte den Kopf, ehe sie sich auf den Weg in die Küche machte.

Vorsichtig zog sie zwei Vasen hervor und ließ Wasser hineinlaufen, ehe sie sanft die Rosen hineinsteckte und anordnete.

Als sie mit ihrem Werk fertig war machte sie sich auf den Weg in die Küche, wo gerade Lightning aufgestanden war und damit beschäftigt war einige Glassplitter aufzusammeln, wodurch die junge Frau aus Oerba die Möglichkeit kam dem Model mehr oder weniger unter den Rock zuschauen. „Soll ich helfen?“, fragte sie, als sie ihren Blick fast schon unfreiwilig von dem Körperteil der Rosahaarigen erhoben hatte.

„Nein. Gehen sie zurück an ihre Arbeit“, antwortete Lightning und Fang zuckte mit ihren Schultern ehe sie zurück in den Garten ging.

Lightning lächelte zufrieden.

Ihr Plan ging auf.

Tag 2: Verwandschaft

Tag 2: Verwandschaft
 

Fang nahm einen Schluck aus ihrer bereits fast leeren Wasserflasche und warf einen Blick zum Eingangstor, welches sich beinahe lautlos aufschob. Anscheinend war es nun soweit, dass Lightnings Besuch kommen würde und Fang seufzte auf.

Das kurze Gespräch mit dem Gelegenheitsmodel am Morgen war alles andere als vernünftig verlaufen.

Bei der Erinnerung an den eisigen Ton in ihrer Stimme seufzte Fang.

Der Morgen hatte doch dabei so vielversprechend begonnen.

Elegant warf der Wildfang aus Grand Pulse die Flasche elegant zurück zu ihrem wildlederrucksack und drehte sich zum Springbrunnen um.

Aus dem Augenwinkel konnte sie eine jüngere Fassung von Lightning erkennen, die in Begleitung eines jungen blonden Manns in Richtung Anwesen ging.

Sie begann gerade den Rasen zu mähen als Lightning mit ihren beiden Gästen in ihre Richtung kam.

Jedoch bleiben sie beim Springbrunnen stehen.

Fang schüttelte den Kopf und machte sich daran die ersten Bahnen zu mähen als der blondhaarige Mann auf sie zukam.

„Wie kann ich Ihnen helfen?“, fragte Fang und sah den Blonden an.

„Snow Villiers. Ich hätte eine Frage… ähm?“, begann er und sah sie fragend an.

„Fang. Oerba Yun Fang. Wie kann ich Ihnen helfen?“, erkundigte sich Fang und stellte den Rasenmäher aus.

„Sagen Sie Snow zu mir, damit ist mir erst mal genug geholfen“, entgegnete Snow und grinste die Dunkelhaarige an.

„Fang“, meinte und lächelte ihn an.

„Darf ich dich etwas fragen Fang?“, kam es von dem Blonden.

„Natürlich“, beantwortete sie die Frage und grinste Snow an.

Die Gärtnerin aus Oerba konnte nicht genau sagen warum sie mit Snow so gut klar kam, doch der blonde Berg war der Pulsianerin sympathisch.

„Hat Lightning Interesse an dir geäußert?“, fragte er direkt und Fangs Augen weiteten sich.

„Nicht direkt, nein“, antwortete sie und lächelte leicht.

„Sollte sie es tun geh nicht darauf ein. Du scheinst zwar taffer zu sein als die anderen, doch über die Vernunft sollte man nicht so einfach beurteilen“, entgegnete er und salutierte leicht, ehe er grinsend zu den beiden rosahaarigen Frauen zurückkehrte.

Was für ein komischer Kauz, rannte es der Jägerin im Kopf herum ehe sie erneut den Rasenmäher anstellte und versuchte sich wieder auf ihre Arbeit zu konzentrieren.

Es war nun schon die zweite Person die sie vor der Rosahaarigen gewarnt hatte und Fang schüttelte nachdenklich den Kopf.

Jedes normale Mädel wie Vanille hätte nun wie ein Hund den Schwanz eingezogen, doch die Pulsianerin wurde gerade jetzt erst richtig von der Neugierde gepackt.

Sie wollte wissen was sich tatsächlich hinter der so facettenreichen Fassade des Models steckte.
 

Als sie kurze Zeit später an der Terrasse vorbei kam saß dort bereits der Blonde und die jüngere Ausführung der Hausbesitzerin.

„Hey Fang“, rief Snow und winkte ihr zu was Fang nur grinsend erwiderte.

„Kennst du die?“, fragte seine Begleiterin und er nickte, ehe er in Fangs Richtung nickte.

„Das ist Sis neue Gärtnerin. Sie ist ganz nett“, antwortete Snow und grinste seine Verlobte an, welche nur mit dem Kopf schüttelte, ehe sie sich versicherte, dass weder ihre Schwester noch Fang in Hörweite waren.

„Ich finde sie ist hübsch. Vor allem scheint sie selbstbewusst zu sein. Denkst du sie gefällt Lightning?“, fragte Serah und sah ihren Verlobten nachdenklich an.

Dieser seufzte nur innerlich und grinste nur leicht.

Vermutlich gefiel sie dem Model bereits zu gut und dies gefiel dem Rebellen nicht.

Zu viele Angestellte hatte sie schon in ihren Fängen gehabt.

„Ich denke schon. Sie scheint nicht von schlechten Eltern zu sein“, antwortete Snow und Serah lächelte zufrieden.

Sie würde sich nichts mehr wünschen als wenn ihre Schwester sich nun endlich fest binden würde.
 

Lightning lehnte sich seufzend gegen die Türe vom Wohnzimmer und seufzte.

Sie hasste den Besuch von ihrer Schwester und deren so neugierigem Verlobten.

Nein, sie hasst nicht wirklich den Besuch.

Sie freute sich Serah zu sehen, aber sie kannte Snow und sie wusste genau, dass Snow von ihren Machenschaften wusste.

Deshalb hatte sie einen solchen Zorn auf den Blondhaarigen.

Zu oft hatte er bereits ihre Spiele durchstochen.

Auch heute hatte der Rebell das Gespräch zu ihrer Gärtnerin gesucht.

Lightning seufzte erneut und machte sich auf den Weg auf die Terrasse zu ihrer Schwester.
 

„Hey Fang?“.

Eine mädchenhafte Stimme rief nach ihrem Namen.

Die jüngere Fassung von Lightning kam auf sie zu.

„Du musst Lightnings Schwester sein, habe ich recht?“, fragte Fang und grinste die Rosahaarige an.

„Ja, ich bin Serah. Du bist also Lightnings neue Gärtnerin? Freut mich dich kennenzulernen, Fang“, erwiderte Serah und lächelte die Gärtnerin aufrichtig an.

„Es freut mich dich kennenzulernen Serah“, meinte Fang und lächelte ebenfalls.

Ihr erster Eindruck von Serah?

Sie schien ganz anders als ihre Schwester zu sein.

Natürlich ebenso hübsch wie Lightning und doch unverkennbar anders.

Fang fragte sich wie sie wohl zu Snow gekommen war, denn der Blonde schien ein ganz anderer Mensch als die jüngere Farron zu sein.

„Gefällt es dir hier bei Lightning?“, fragte sie und legte interessiert den Kopf schief wie es Vanille auch zu oft tat.

Gerade nun fiel auch der Pulsianerin die Ähnlichkeit zu ihrer jüngeren Freundin auf.

Serah schien ungefähr im selben Alter wie Vanille zu sein.

Vermutlich ging sie auch noch zur Schule wie ihre Kindheitsfreundin.

„Ja, sehr. Ich mag das Anwesen auch wenn es viel Arbeit macht, aber es macht mir Spaß. Und du Serah? Bist du noch Schülerin?“, fragte Fang und genoss es mit der jüngeren Farron zu reden.

„Ja, ich gehe unter der Woche auf das Internat“, antwortete sie und lächelte Fang an.

„Meine Freundin Vanille auch“, meinte Fang grinsend und Serah sah sie überrascht an.

„Du bist also Oerba Yun Fang? Die Freundin von Oerba Dia Vanille?“, fragte Serah und sah Fang an.

„Ja, warum fragst du?“, erwiderte Fang, ehe Serah begann ihr vom Schulalltag mit Vanille zu erzählen.

Tag 2: Schwestern

Tag 2: Schwestern
 

„Also, du kennst Vanille?“, fragte Fang und sammelte das um sie verstrete Werkzeug ein.

Dass ein Garten so viel Arbeit machte hätte sie nie gedacht, aber trotzdem machte ihr die Arbeit Spaß.

„Ja, sie ist meine Zimmermitbewohnerin“, antwortete die jüngere Farron und lächelte freundlich.

„Wie geht’s ihr? Hat sie sich gut eingelebt?“, erwiderte die ältere Pulsianerin interessiert.

Auch wenn es Fang schwer fiel es zuzugeben, sie vermisste ihre orangehaarige Freundin.

„Es geht ihr gut. Sie hat sich sofort gut eingelebt und ist bei allen beliebt. Nur… sie vermisst dich Fang. Vanille kann es kaum noch erwarten, dass wir bald Ferien haben und sie dich dann besuchen kann“, antwortete die Rosahaarige.

„Sag ihr bitte Grüße und das ich sie auch vermisse“, entgegnete Fang und ihre Stimme sank kaum merklich.

Es war ja nicht so, als wollte Fang ihre Freundin nicht sehen, es war eher so, dass sie nicht konnte.

Fang hatte ihre Pflichten.

Sie musste das Geld für sich und vor allem für Vanilles Zukunft verdienen.

Die Dunkelhaarige konnte zwar nicht all die Träume ihrer Orangehaarigen Freundin erfüllen, doch sie wollte es zumindest versuchen.

Immerhin lag Vanille ihr am Herzen.

„Hey Fang, wie findest du eigentlich meine Schwester?“, fragte Serah kichernd und riss die Pulsianerin somit aus ihren Gedanken.

„Lightning?“, wiederholte sie um sicher zu gehen, dass sie die Frage auch richtig verstanden hatte.

„Hm, gute Frage. Ich finde sie ist ein wandelndes Geheimnis. Man weiß irgendwie nie woran man jetzt eigentlich genau bei ihr ist, aber sie ist Okay“, antwortete Fang und packte nebenher ihre Flasche in ihren Lederrucksack.

Dabei herrschte Stille.

Fang sah auf ihre Tasche ist Serah das Schweigen brach.

„Und Snow?“, fragte Serah und Fang begann zu lachen.

Warum um Grand Pulse’s Willen fragte die Rosahaarige wie sie Snow fand?

„Nun, ich finde er ist ganz okay. Vielleicht ein bisschen wie die Jungs auf Grand Pulse, aber nur ein kleines bisschen“, entgegnete die Gärtnerin und grinste.

Serah war das totale Gegenteil von ihrer älteren Schwester

Die jüngere Farron war süß, freundlich und unglaublich höflich.

Lightning war… einfach Lightning.

„Hättest du etwas dagegen wenn ich dich einlade morgen mit uns in die Strandbar zu kommen`“, fragte Serah und Fang lächelte.

„Kein Problem. Ich freue mich“, m einte die Ältere und Serah verabschiedete sich, ehe sie Snow in die Arme sprang.

Fang schüttelte grinsend den Kopf, ehe sie in Richtung Gartenhaus verschwand.

Serah war wirklich nett… sie war ein bisschen wie Vanille, zumindest fand Fang es.

Die Brünette griff nach den Gartenscheren und Zangen und packte ihre Werkzeuge ein.

Ihre Arbeitszeit war bald vorüber.

Sie würde noch eine letzte Runde durch den Garten drehen und sich mental gleich Notizen machen, was sie morgen tun würde, falls es keine besonderen Aufträge geben würde.

Doch genau in diesem Moment hörte sie eine ihr mehr als nur bekannte Stimme hinter sich sprechen.

„Fang, Miss Farron erwartet dich im Wohnzimmer“, teilte Jihl ihr mit und Fang nickte nur um ihr zu signalisieren, dass sie es verstanden hatte, ehe sie sich ihren Rucksack schnappte und seufzend in Richtung Herrenhaus ging.

Kaum hatte sie die Terrassentüre erreicht öffnete diese sich mit einem leisen Zischen und anschließenden Ploppgeräusch von selbst und Fang schüttelte den Kopf.

Sie würde sich wohl nie an dieses Hightech Zeug auf Cocoon gewöhnen.

Auf Grand Pulse war alles wilder, weniger durchdachter und mehr auf Stabilität als auf das Aussehen gerichtet.

Hier auf Cocoon war alles mehr ans Aussehen und an die Praxis gedacht.

Solche Türen wie sie hier verbaut wurden, wären auf Grand Pulse niemals zum Einsatz gekommen.

„Viel zu unsicher“, murmelte Fang und ehe sie sich versah stand sie schon im Wohnzimmer, wo Lightning in einem kurzen Bademantel auf der Couch lag und etwas im TV ansah.

„Sicher genug um zu hören, dass du deinen Weg hierher gefunden hast“, sagte die Rosahaarige plötzlich und setzte sich auf.

„Woher…“, begann Fang, doch Lightning verdrehte nur die Augen und grinste.

„Ich sagte doch bereits, dass ich mich für dein Heimatland interessiere. Die Architektur hier auf Cocoon ist eben um einiges moderner als die auf Grand Pulse“, erklärte die Erdbeerblonde und schlug ihre nackten Beine übereinander.

„Aber auf keinen Fall unsicherer“, meinte das Model und deutete auf die gegenüberliegende Couch.

„Setz dich. Ich muss mit dir reden“, fuhr die Hausherrin fort und Fang zuckte kurz mit den Schultern, ehe sie sich auf die Couch setzte und die Haltung ihres Gegenübers nachahmte.

Lightning musterte kurz die Gärtnerin leicht grinsend, ehe sie sich den Kragen ihres Morgenmantels ordentlich hin zupfte und leicht lächelte.

„Wie ich sehe verstehst du dich mit dem Idioten und meiner Schwester“, begann Lightning und Fang nickte.

„Snow ist ganz in Ordnung. Vielleicht ein bisschen nervig, aber man kann ihn überleben und Serah ist wie… meine Freundin“, entgegnete Fang und sah bei dem letzten Satz leicht zur Seite.

Ihr Gefühl sagte ihr, dass sie besser nicht über Vanille reden sollte.

„Lass die Finger von ihr“, fuhr Lightning kühl fort.

„Ich hatte nicht vor…“, begann Fang, doch die Rosahaarige hatte bereits ihr das Wort abgeschnitten.

„Mir gefällt es nicht das dieser Behemoth sie auch nur anfasst, aber wag es nicht ihr irgendwie zu nahe zu kommen“, sagte Lightning leicht drohend und Fang nickte.

„Ich habe verstanden“, murmelte sie und Lightnings Gesichtszüge entspannten sich.

„Ich war Jahre lang Schützenkönigin und ich kann mit Waffen umgehen Yun Fang“, fuhr Lightning fort und grinste leicht.

„Aber gegen Serahs Einladung dir gegenüber was die Bar betrifft habe ich nichts. Vielleicht können wir uns so ja kennenlernen“.

Fang sah die Rosahaarige überrascht an, doch diese lachte nur und stand auf.

„Gute Nacht… Oerba Yun Fang“, sagte sie und machte sich noch immer lachend auf den Weg in Richtung Treppenhaus.

Fang sah ihr verwirrt nach.

Sie wurde aus dieser Frau einfach nicht schlau.

Tag 3: Frühsport

Tag 3: Frühsport
 

Seufzend öffnete Fang ihren Kleiderschrank.

Draußen bahnte sich das Sonnenlicht bereits den Weg durch die Dunkelheit.

Der cocoonianische Wetterbericht hatte für den heutigen Tag höchst Temperaturen angesagt und Fang seufze bisher noch immer nur beim Gedanken an das eintönige Wetter auf der schwebenden Kugel.

Sie vermisste die pulsianischen Unwetter mit ihren gefährlichen, temperamentvollen Blitzlichtspielen. Die Unwetter auf Cocoon waren im Vergleich zu denen, welche die Gärtnerin gewohnt war unglaublich… langweilig.

Vielleicht sollte sie ihren Sari mal wieder hervorkramen.

Sie ließ sich kurz zu dem Gedanken hinübertragen, ehe sie begann in ihrem leicht chaotischen Kleiderschrank nach ihrem blauen Sari zu suchen.

Als sie den blauen Stoff erwischte glitt ihr dieser leicht durch die Finger.

Ihr Rucksack, ihr Sari und die kleinen Accessoires wie Ketten und Pelze waren alles, was sie an die ewigen Weiten ihrer Heimat erinnerten.

Für Vanille hatte sie all dies aufgeben und nun… nun stand sie hier in ihrem schwarzen bauchfreien Top vor dem Fenster und strich abwesend über ihren handgefertigten Sari.

Leicht lächelnd begann sie ihren Sari elegant um ihren athletischen Körper zu binden, ehe sie diesen mit einigen Bewegungen befestigte und sich im spiegelnden Fensterglas betrachtete.

Mit einer kurzen Bewegung brachte sie etwas Volumen in ihr wildes, zerzaustes Haar.

Es folgte ein weiterer Blick in das Fensterglas, ehe sie in Richtung Küche verschwand um sich eine Flasche Wasser zu holen und um ein paar Brote für Unterwegs zu machen.

Ein kurzer Blick in den gähnend leeren Kühlschrank ließ Fang mit einem Schlag in die Realität zurückkommen.

Sie hatte eindeutig zu oft in der letzten Zeit vergessen etwas Essbares einzukaufen.

Innerlich verfluchte sie sich dafür, dass sie nicht schon früher in den Kühlschrank geschaut hatte, doch die Arbeit und die Recherchen über die Erdbeerblonde hatte einfach ihre Zeit gefordert.

Mit hungrigem Magen verließ die Gärtnerin ihr kleines Haus und reihte sich unauffällig in den typischen Fußgänger-Berufsverkehr ein.

Bis zum Farron Anwesen war es von ihr ausgesehen nur ein Katzensprung, doch heute kam es der Dunkelhaarigen wie eine halbe Ewigkeit vor.

Vermutlich lag es an dem schlechten Start in den Morgen, aber Fang konnte heute einfach noch nicht so positiv in den Morgen schauen, wie sie es sonst gerne Tat.

Inzwischen hatte die Sonne sich bereits gegen die Dunkelheit durchgesetzt und tauchte die Innenhülle der schwebenden Kugel in ein goldenes Licht.

Zu künstlich, schoss es der Pulsianerin in den Kopf und schüttelte diesen seufzend.

Cocoon war ein merkwürdiger Ort, doch der faszinierte die Orangehaarige und deshalb war Fang mit ihr gegangen und hatte ihre Freunde und ihre Heimat zurückgelassen, bewusst darüber sie vermutlich nie wieder zu sehen.

Ihre einzige „Familie“, welche Fang hatte war Vanille und auch wenn Oerba ohne sie nicht dasselbe war vermisste Fang das Dorf der Blumen.

Vor ihr tauchte das prächtige Anwesen auf und sie setzte innerlich.

Sie war gespannt was für eine Laune die Hausherrin wohl heute hatte.

Mit einer kurzen Handbewegung zog Fang die keine, Identifikationskarte durch die Vorrichtung und das Tor öffnete sich.

Im Anwesen waren bereits alle Vorhänge geöffnet, daraus schloss Fang, dass die Rosahaarige vermutlich bereits wach war.

Die Gärtnerin warf einen kurzen Blick zum Anwesen, ehe sie begann ihre morgendliche Runde durch den Garten zu laufen.
 

Ihre Beine bewegten sich beinahe lautlos als sie rannte.

Einzig der aufgewirbelte Sand wenn ihre Füße den Standboden berührten zeugten davon, dass sie joggte.

Sie lauschte dem Rauschen des Meeres und das leise Zwitschern der Vögel.

Sie boxte vor sich hin, wissend dass sie niemand sah.

Lightning wollte ausbrechen.

Ausbrechen aus ihrer Welt, dieser Welt die sie gefangen nahm.

Ihre erdbeerblonden Haare wippten leicht bei jeder Bewegung und Lightning steuerte ihr Anwesen an.

Heute Abend würde sie mit Fang, Serah und Snow in die Bar gehen.

Der Gedanken ließ Lightning mit den Augen rollen.

Ihre Begeisterung für diesen Ausflug befand sich irgendwo tief im Boden, aber die Rosahaarige wollte ihre Schwester nicht enttäuschen.

Dafür sah sie Serah viel zu selten.

Außerdem konnte sie wenn fang mit kam auch noch etwas über die Dunkelhaarige erfahren.

Lightning seufzte bei dem Gedanken, dass sie inzwischen viel zu viele Gedanken an die Gärtnerin verschwendete als sie wollte und nahm sich deshalb vor sich nur noch um den Spaß und um das Geschäft zu kümmern.

Allerdings… und das störte Lightning, hatte sie die Vermutung das Fang Interesse an Serah äußern konnte und das Snow sich nun auch noch in die Sache einmischte gefiel dem Model ganz und gar nicht.

Sie sah ja den Blondhaarigen schon ungern an der Seite ihrer jüngeren Schwester, doch Fang?

Das wollte sie auch nicht unbedingt, zumal die Brünette sie in mancher Hinsicht zu sehr an sie selbst erinnerte.

Seufzend schloss sie die Tür zum Garten auf.

Sie musste sich wohl einfach überraschen lassen, was der Abend bringen würde.
 

Fang war gerade am Tor zum Strand angekommen als diese lautlos aufschwang und Lightning in schwarzen Shorts, weißem Top und Turnschuhen den Garten betrat.

„Guten Morgen Lightning“, begrüßte sie die Erdbeerblonde, während sie kurz den durchtrainierten Körper des Models musterte.

„Interessantes Outfit Fang“, kam es von Lightning als Antwort, welche sie offensichtlich genau musterte.

„Typisch für Grand Pulse nehme ich an?“, fragte sie und deutete auf die Zeichen an dem blauen Sari.

Die Pulsianerin sah kurz an sich herab, ehe sie nickte.

„Unglaublich bequem und praktisch“, antwortete sie und Lightning sah sie kurz an, ehe sie ihren Mund leicht öffnete.

„Und ziemlich freizügig“, meinte sie, ehe sie sich kurz über die Lippen leckte und in Richtung Anwesen verschwand.

Fang sah ihr kurz hinterher, ehe sie an sich herab sah und seufzte.

Die Herrin war wohl mal wieder in Spiellaune.

Tag 3: Sommer, Sonne, Sonnenschein?

Tag 3: Sommer, Sonne, Sonnenschein?
 

„Jihl?!“, Die herrische, kühle Stimme der Rosahaarigen bahnte sich den Weg durch den Hausflur, bis hin zur Küche, wo die Haushälterin gerade das Mittagessen vorbereitete.

„Ja, Miss Farron?“, erklang Nabaats Stimme, als sie die Küche verließ und auf den Hausflur ging.

„Ich esse heute Abend auswärts. Nimm dir doch heute Mittag und Abend frei“, begann das Gelegenheitsmodel, als sie auf die Blondhaarige zuging.

„Aber Miss Farron…“, setzte Jihl an, doch Lightning schnitt ihr das Wort ab.

„Habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt, Nabaat?“, knurrte die Haushälterin und Jihl nickte, während sie ein „Verstanden“ murmelte und wieder an die Arbeit ging.

Frei.

Jihl wusste genau, was das bedeutete.
 

Spiellaune.

Fang spürte davon noch recht wenig, stellte sie fest, als sie gerade begonnen hatte im Garten bei den Rosen ihre Arbeit weiter zu führen.

Sie hörte das leise Ploppen als sich die Terrassentüre öffnete und ein leises Lachen, ehe zarte Cello Töne von der Terrasse aus, sich den Weg durch den Garten bahnten.

Fang riskierte einen Blick über die Rosenstöcke nur um gleich darauf wieder abzusehen. Vor ihr am Rand der Terrasse stand Lightning, elegant in der Hocke und lächelte sie kaum merklich an.

„Miss…“, begann Fang, doch Lightning schüttelte nur den Kopf.

„Lightning, Fang, ganz einfach Lightning. Ich wollte fragen ob du nicht Zeit hättest um mit mir einen Kaffee zu trinken?“, fragte die Rosahaarige und Fang legte kurz verwirrt den Kopf schief.

„Einen Kaffee?“, fragte sie nach und Lightning nickte, ehe sie sich aufsetzte und sich schwungvoll umdrehte.

Fang seufzte.

Sie würde niemals aus dieser Frau klug werden.
 

„Jihl? Könntest du mir noch zwei Tassen Kaffee auf die Terrasse bringen, bevor du gehst?“, fragte Lightning, als sie kurz in den Flur ging und die Blondhaarige gerade noch erwischte.

„Ja Miss Farron“, murmelte diese, ehe sie in die Küche verschwand und Lightning sich grinsend um drehte, ihre Sonnenbrille aufsetzte und zurück auf die Terrasse ging.

Die Sonne brannte der blassen Soldatin auf ihren freizügig bekleideten Rücken und sie seufzte auf.

Vielleicht konnte sie ja Fang dazu überreden ihr den Rücken einzucremen?

Zumindest würde die Dunkelhaarige ihr so näher kommen und sie würde besser einschätzen können, wie die Gärtnerin tickte.

„Ihr Kaffee Miss Farron“.

Lightning verdrehte die Augen und scheuchte Jihl mit einer Handbewegung weg.

Fang war noch nicht immer aufgetaucht und Lightning wollte sich soeben auf den Weg zu ihrer Angestellten machen, als diese gerade die Treppen zur Terrasse hinauf stieg.

„Entschuldige Lightning, ich…“, begann die Dunkelhaarige, doch Lightning verdrehte nur die Augen und nötigte ihre Angestellte dazu, sich auf die freie Liege zu setzen.

„Darf ich dir einen Kaffee anbieten, Fang?“, fragte Lightning scheinheilig und stellte der dunkelhaarigen eine Tasse vor die Nase. Mit Zucker, Milch oder schwarz?“, fragte sie und schlug ihre Beine übereinander, als sie sich zurück auf ihre Liege setzte.

„Schwarz“, antwortete Fang, ehe sie sich ihre Tasse nahm und einen Schluck daraus trank.

„Was verschafft mir die Ehre mit dir hier zu sitzen, Lightning?“, fragte Fang skeptisch und Lightning grinste.

„Was ist daran so unglaublich, dass ich mich gerne mit meinen Angestellten unterhalte? Du gefällst mir und du scheinst interessant zu sein, dass ist alles“, erwiderte Lightning und verdrehte ihre Augen.

Fang stellte eindeutig zu viele Fragen, aber gerade dies machte die Sache ja so heikel.
 

„Und worüber will sich eine so luxuriöse Frau wie du dich mit mir unterhalten, Miss Farron?“, fragte Fang grinsend und Lightnings Augen verengten sich leicht.

Fang grinste innerlich und krönte sich bereits mit der schönsten Krone.

Nicht nur Lightning konnte mit dem Feuer spielen und dies schein der Rosahaarigen nicht zu entgehen.

„Über dich, Grand Pulse, das Wetter?“, fragte Lightning und ihre Gesichtszüge entspannten sich ein klein wenig.

„Oder über dich Lightning“, antwortete Fang und Lightning seufzte.

„Würdest du mir vielleicht bitte den Rücken eincremen?“, fragte sie aus heiterem Himmel und Fang grinste innerlich.

Themenwechsel.

Zwei zu Null für Team Oerba Yun Fang.
 

Lightning zog sich vorsichtig das schwarze Cocktailkleid über den Kopf und strich sich den schwarzen Bikini glatt, ehe sie sich auf die Liege legte.

Fangs Augen wanderten über ihren Körper, ehe diese mit den Schultern zuckte und nach der Sonnencreme griff.

Innerlich malte sich die Rosahaarige schon ihren Sieg aus.

Keiner konnte ihrem Charme widerstehen.

Auch keine Frau aus Grand Pulse.

Sie spürte die kalte Creme auf ihrer Haut und kurz darauf die warmen Hände der Gärtnerin, welche diese auf ihrem Rücken verteilten.

„Du solltest das Beruflich machen Fang“, grinste Lightning leicht und sie hörte ein leises Lachen.

„Hab ich schon einmal erwähnt, dass du ziemlich launenhaft bist, Lightning?“, fragte Fang und das Model riss die Augen auf.

„Ich bin nicht launenhaft“, erwiderte sie, ehe sie sich auf setzte und ihr Kleid schnappte nur um in Richtung Haus zu verschwinden.

„Doch Sonnenschein, dass bist du wirklich“, lachte Fang, als die Rosahaarige durch die Terrassentüre ins Haus verschwunden war.
 

Launenhaft.

Lightning schnaubte verächtlich.

Was bildete sich diese Gärtnerin eigentlich ein?

Sie war gewiss nicht launenhaft.

Sie spielte nur für ihr Leben gern und vielleicht war sie es einfach nicht gewohnt einen Mitspieler zu haben, der sich auf demselben Level wie sie befand.

Aber Lightning Farron war alles andere als launenhaft.

Innerlich seufzte sie.

Fang war ein harter Brocken, da war sie sich sicher und Ausnahmefälle benötigten besondere Aktionen.

Wenn sie nicht auf ihre freundliche, distanzierte Seite reagierte, wie musste sie sich dann der Pulsianerin nähern?

Vielleicht sollte sie es heute Abend einfach noch einmal versuchen.

Wirklich besser laufen als gerade eben konnte es nicht.

Sie würde ihr Ziel erreichen.

Früher oder Später.

Tag 3: Von Kirschen, Kokosnüssen, Tänzen und Barbesuchen

Tag 3: Von Kirschen, Kokosnüssen, Tänzen und Barbesuchen
 

Es war überwältigend.

Die Lichter, die Musik, die tanzenden Menschen und sie in ihrem weißen Cocktailkleid an der Bar.

Bei all ihren eigenen Zweifeln bezüglich der Kleiderwahl; jetzt wo sie Lightning so an der Bar sitzen sah, war sie erstmals froh darüber, dass Vanille so um ihre Kleider gesorgt hatte, damit sie für jeden Anlass etwas zum Anziehen hatte.

Nachdem Lightning sie etwas früher in den Feierabend entlassen hatte, war die Dunkelhaarige Stunden lang vor dem Kleiderschrank gestanden und beinahe verzweifelt, ehe sie Vanille um Hilfe gebeten hatte.

Diese hatte ihr letztendlich innerhalb drei Minuten zu ihrem blauen kurzen Cocktailkleid geraten, welches Fang nach einer kurzen Überlegung Schulterzuckend auf das Bett geworfen hatte und angezogen.

Nachdem sie ihre braunen Sandalen für etwas höhere in Silber ausgewechselt hatte, wie Vanille es ihr angetragen hatte fühlte sie sich zwar unwohl, aber sie entschied sich dafür es zumindest für einen Abend zu tragen.

Sie hatte keine Ahnung was man in einer Bar trug; auf Grand Pulse gab es keine Bars oder Diskotheken.

Wofür auch, die Leute dort kämpften um ihr Überleben und Fang war eine davon.

Man lebte in Gemeinschaften und sie war eine begabte Jägerin…

Gewesen.
 

Sie seufzte und schüttelte den Kopf, ehe sie zurück in Richtung Theke ging und sich dort neben die Rosahaarige setze, welche bereits ihren dritten Drink schlürfte.

„Was darf man Ihnen bringen?“, fragte die Barkeeperin und grinste die Dunkelhaarige leicht an.

„Dasselbe wie sie hat“, meinte Fang und deutete auf Lightnings Glas.

„Was ist das eigentlich für ein Zeug?“, fragte Fang anschließend die Rosahaarige, welche nur schnaubte und den Kopf schüttelte.

„Ihr Menschen auf Pulse habt komische Sitten“, meinte sie und Fang lächelte leicht, ehe sie sich auf die Theke lehnte.

„Grand Pulse, wenn ich bitten darf. Und ich wollte mich nicht noch unnötig mit dieser unleserlichen Karte beschäftigen“, erwiderte die Gärtnerin und lächelte noch breiter, als Lightning sich leicht auf die Lippe biss.

„Kirschsaft und Kokusslikör“, antworte Lightning nach einer kurzen Pause und Fang nickte zur Kenntnis nehmend, ehe die Barfrau ihr das Getränk brachte.

„Übrigens, schönes Kleid“, kam es von Lightning, als Fang gerade ihr Glas an ihre Lippen führte.

„Ähm, danke. Kann ich nur zurückgeben“, entgegnete Fang leicht verwundert, nachdem sie einen Schluck von dem ihr etwas zu süßen und viel zu harmlosen Getränk nahm und es abstellte.

„Wo hast du es her?“, fragte Lightning direkt weiter und Fang zuckte mit den Schultern.

„Keine Ahnung. Vanille hat es irgendwann mal angeschleppt“, meinte sie und grinste leicht.

„Deins ist aber sehr schön. Mir gefällt es wie es geschnitten ist, außerdem passt es zu deinen Haaren“, meinte die Dunkelhaarige und Lightning zog eine Augenbraue nach oben.

„Ich dachte, es dürfte auch mal was weißes sein und solange es nicht regnet sehe ich auch keine Probleme an dem Kleid. Aber das blau passt wirklich gut zu dir, Fang“, meinte Lightning und auf ihren Lippen stahl sich ein leichtes Lächeln.

„Gibt es auf Grand Pulse auch Bars?“, fragte die Rosahaarige und Fang schüttelte nur den Kopf.

„Nein, das wäre vermutlich genauso eine Attraktion, wie als würde jemand einen Freizeitpark auf Grand Pulse bauen“, entgegnete die Gärtnerin und seufzte leicht.

„Verstehe“.

Dann herrschte für einige Minuten schweigen und die beiden lauschten nur der Musik, die gerade irgendetwas Ruhiges spielte.
 

Als die Musik zu etwas schnellerem wechselte, was etwas mit Trommeln und wilderen Klängen zu tun hatte fasst Fang ihren Entschluss.

„Darf ich dich eigentlich um einen Tanz bitten, ohne dass ich einen Korb bekomme?“, fragte Fang breit grinsend und Lightning sah sie leicht irritiert an.

„Du kannst tanzen?“, fragte sie und Fang zuckte mit den Schultern.

„Ich bin keine sonderlich begabte Tänzerin, aber ich bin lernfähig“, meinte sie und leerte ihr fast volles Glas mit einem Zug.

„Darf ich also bitten?“, fragte sie und hielt Lightning die Hand hin.

„Wenn‘s denn sein muss“, murrte sie und stand auf.
 

Auf der Tanzfläche herrschte wildes getummel und Fang war den ganzen tanzenden Menschen wirklich dankbar dafür, dass sie alle auch zum Tanzen gestürmt waren.

„Wer führt?“, fragte die Rosahaarige und griff bereits nach der Hand der Dunkelhaarigen.

„In diesem Fall du“, entgegnete Fang und Lightning begann leicht zu grinsen, als die Fang elegant anführte.

„An sich musst du nur dasselbe tun wie ich“, flüsterte Lightning und beugte sich an das Ohr der Jägerin.

„Tanzen ist wie als würdest du jemanden verführen wollen“, meinte sie dann und Fang gab nur ein Nicken von sich.

Ihre Bewegungen waren stark und bewusst und Fang ließ sich von Lightnings Bewegungen führen.

Sie genoss die Nähe des Models und ihre Gedanken drifteten kurz ab.

Es war ein gutes Gefühl in den Armen dieser Frau zu liegen, aber sie kannte Lightnings Maschen.

Sie wusste, dass dies sicher zu einem Spiel gehörte, doch sie konnte doch einmal verlieren, oder etwa nicht?

Es entstand ein kurzes schweigen bis jemand ihren Namen rief.

„Faaang“.

Dann tauchte Vanille auf und Lightning löste sich von ihr um ohne ein weiteres Wort die Bar zu verlassen.

Tag 3 / Tag 4: Lightning „Claire“ Farron – Ein Mysterium auf zwei Beinen

„Vanille?“, leicht irritiert sah die Brünette der Rosahaarigen nach, welche die Bar soeben verließ.

„Ich bin hier. Freust du dich denn gar nicht mich zu sehen?“, meinte Vanille breitgrinsend und fuchtelte wie wild vor dem Gesicht der älteren Pulsianerin herum.

„Natürlich freue ich mich dich zu sehen“.

Mit diesen Worten wandte sie sich ihrer jüngeren Freundin zu und führte diese zur Theke.

„Wer war denn die charmante Dame mit der du gerade getanzt hast?“, fragte Vanille und Fang entließ ein Seufzten.

„Lightning Farron“, murmelte sie und bestellte sich bei Lebreau einen Brandy.

Die Augen der Orangehaarigen weiteten sich überrascht und fasste nach dem Arm ihrer Freundin.

„Die Lightning Farron? Dieses super heiße Model? Die Eiskönigin? Das wandelnde Mysterium vom Playboy Cover?“.

„Bitte was?“, fragte Fang und verschluckte sich förmlich an ihrem Drink.

Sie hatte Lightning ja vieles zugetraut…

Aber sich für den Playboy auszuziehen war wohl das merkwürdigste was sie sich an der Rosahaarigen vorstellen konnte.

„Hab ich das gerade richtig verstanden? Lightning soll auf dem Playboy Cover sein?“, fragte sie und Vanille nickte eifrig.

„Wusstest du das nicht? Ich wusste zwar nicht, dass „Claire“ wie Serah sie nennt und „Lightning“ ein und dieselbe Person sind, aber das mit dem Playboy ist schon ziemlich cool. Die Ausgabe ging auf dem Campus herum wie ein Lauffeuer“, erklärte die Jüngere und grinste.

„Woher kennst du sie denn?“, frage sie dann grinsend.

„Lightning Farron ist die heißeste Braut auf Cocoon und meine Schwester kennst sie persönlich“, fuhr sie fort und griff nach Fangs Glas.

„Ich arbeite für sie als Gärtnerin. Van, denkst du, dass wir eine solche Ausgabe noch irgendwoher bekommen?“, fragte die Dunkelhaarige und Vanille nickte.

„Helfe dir morgen eine zu suchen“, antwortete sie, ehe sie das Glas leerte und breit grinste.

„Und jetzt lass uns Spaß haben“, fuhr sie fort und griff nach der Hand ihrer Freundin, ehe sie in Richtung Tanzfläche verschwanden.

Fang versuchte sich auf das Tanzen zu konzentrieren, doch die Playboy Ausgabe ging ihr nicht aus dem Sinn.

Ob sie so an Infos zu der Rosahaarigen kommen würde?
 

„Guten Morgen Fang, Jihl Nabaat hier. Ich soll von Miss Farron ausrichten, dass du morgen und übermorgen frei haben kannst. Ich wünsche dir einen schönen kurz Urlaub“.

Die Stimme der Blondhaarigen zwang sich verzerrt durch die Lautsprecher des alten Anrufbeantworters, als Fang diesen abhörte.

Frei?

Einfach so?

Verwirrt schüttelte die Dunkelhaarige den Kopf und zuckte mit den Schultern.

Es sollte ihr recht sein.

So hatte sie zumindest mehr Zeit für Vanille.

Sie hatte noch keine Ahnung, wann sie ihre Freundin wiedersehen würde, wenn sie morgen wieder zurück zur Schule gehen würde.

„Morgen Fang“, begrüßte die Orangehaarige sie und Fang stieß leicht den Atem aus.

„Ich hab das Frühstück auf dem Tisch stehen lassen. Ich habe heute frei, hast du irgendwelche besonderen Wünsche, Fräulein?“, fragte die Ältere und lächelte leicht.

„Wir könnten nach einer dieser Ausgaben Ausschau halten“, schlug Vanille vor und grinste.

„Du magst sie, hab ich recht?“, fragte sie und Fang sah nachdenklich auf ihre braunen Sandalen.

„Sie ist in Ordnung, aber äußerst… wechsellaunig“, antwortete sie und die Jüngere kicherte leicht.

„Hm… bist du an ihr interessiert? Ich meine so beziehungstechnisch?“, fragte sie und kicherte leicht.

„An Lightning Farron? Nicht einmal im Traum“, antwortete die Dunkelhaarige und sah kurz auf, ehe ihr Blick zurück zum Boden wanderte.

Wenn sie ehrlich war, hatte sie sich darüber noch nie ernsthafte Gedanken gemacht.

Sie mochte das Spiel mit dem Feuer, aber etwas Ernstes mit Lightning?

Es schien der Dunkelhaarigen beinahe absurd.

Wobei sie gestern Abend so… anders war.

Sie seufzte leise und Vanilles Hand auf ihrer Schulter riss sie aus den Gedanken.

„Tut mir leid. Können wir los?“, fragte sie und Fang nickte, ehe sie den Tisch abräumten und zusammen das Haus verließen.
 

„Hey, Hey Fang! Schau mal! Da ist die Ausgabe!“, rief Vanille als sie an einem Kiosk vorbeikamen und deutete wie eine Verrückte auf den Zeitungsständer, ehe sie nach der Ausgabe griff und langsam zu Fang hinüber joggte.

Der Blick der Dunkelhaarigen fiel auf die in Ketten gelegte Rosahaarige, welche wie gewohnt vor der Kamera posierte und unglaublich verführerisch aussah.

„Ich geh sie dann mal kaufen“, meinte Vanille und zog ihr das Magazin unter der Nase weg, ehe sie in den kleinen Kiosk stürmte.

Fang sah ihr kurz etwas verwirrt nach, ehe sie den Kopf schüttelte und sich an einen Tisch draußen vor einem nahegelegenen Kaffee setzte und dort auf Vanille wartete, welche höchst vergnügt zu der Älteren hüpfte.

„Die haben mich sogar nach meinen Papieren gefragt als ich die kaufen wollte. Die Menschen auf Cocoon sind eindeutig so… verklemmt“, meinte die jüngere als sie sich neben Fang auf einen Stuhl sinken ließ.

„Van, du bist ja auch noch grün hinter den Ohren“, meinte Fang und griff nach dem Magazin, ehe sie das Cover näher betrachtete.

„Sie ist unglaublich sexy, aber ich nicht recht?“, gab Vanille ihren Kommentar dazu ab und Fang verdrehte die Augen, ehe sie das Magazin aufschlug.

„Steht da wenigstens etwas Interessantes über die Dame drin?“, fragte sie gespielt gelangweilt und verkniff sich ihr grinsen.

„Ja, ein ziemlich langer Artikel über Lightning. Vielleicht steht ja etwas drin was du noch nicht weißt“, meinte die Jüngere und Fang seufzte leise.

Sicherlich würde sie danach genauso im Dunkeln tappen wie bisher…

Lightning war ein wandelndes Rätsel oder wie der Titel des Artikels sie beschrieb „Lightning Farron – Ein Mysterium auf zwei Beinen“.
 

Lightning Farron – Ein Mysterium auf zwei Beinen
 

Lightning Farron. Ihr Name ist in aller Munde. Die wohl jüngste Multimillionärin auf Cocoon und die wohl hübscheste Frau der Welt. Jeder kennt die einundzwanzigjährige Stil-Ikone und Supermodel aus Zeitschriften, Fernsehen und Radio, doch was weiß man wirklich über sie? …
 

Fangs Augen huschten über die Zeilen, doch wirklich viel mehr erfuhr sie zu ihrem Leidwesen auch nicht über die Rosahaarige.

Es wurde erwähnt, dass sie einen brillanten Abschluss gemacht hatte, einige Sportpreise gewonnen hatte und ihre Karriere bei kleineren Sportkatalogen begonnen hatte, ehe sie entdeckt wurde. Weder Serah noch irgendwelche Verwandten wurden in dem Text genannt und Fang war kein bisschen klüger als zuvor.

Warum machte die Rosahaarige ein solches Geheimnis um sich?

Was hatte sie zu verbergen?

Fang wusste es noch nicht, aber ihre Neugierde war nun volkkommen geweckt.



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Kommentare zu dieser Fanfic (14)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: Tidus17
2017-06-22T08:46:48+00:00 22.06.2017 10:46
Die Idee ist interessant und nett, geht es denn weiter?
Von: abgemeldet
2013-09-09T19:57:52+00:00 09.09.2013 21:57
*Miiieepp* will mehr. Mach bitte bitte weiter

Von:  Kirika88
2013-06-18T14:49:31+00:00 18.06.2013 16:49
Hab mir deine Story bis zum letzten Kapitel durchgelesen. Verzeih mir dass ich nicht bei jedem Kapi jetzt was geschrieben hab ._. Desswegen hol ich das einfach hier nach.

Die Idee zur FF finde ich gut. Ist mal was anderes aber macht trotzdem neugierig.
Ich weiss zwar noch nicht was ich vom Verhalten von Light halten soll aber das macht es so interessant sie mal von dieser Seite zu betrachten. Tja und Fang ist einfach cool und spielt das Spiel erst mal mit :)

Ich bin wirklich gespannt was das noch für einen Verlauf nehmen wird mit den beiden und freu mich drauf wenn wir weiter lesen können!
Von:  ShizumaxAnime
2013-06-04T11:53:39+00:00 04.06.2013 13:53
Tolles Kapitel.. ich hoffe echt das du weiter schreibst
Was wohl aus den beiden wird
Von:  dragon493
2013-05-26T14:02:55+00:00 26.05.2013 16:02
tolles Kapitel
sehr amüsant wie ein Magazin ablenken kann :)
bin sehr gespannt warum Fang frei bekommen hat
Freu mich aufs nächste Kapitel
lg dragon493
Von:  dragon493
2013-05-23T15:45:49+00:00 23.05.2013 17:45
Tolles Kapitel
Richtig süß das die beiden zusammen tanzen
bin sehr gespannt wie es an dem Abend weiter geht
freu mich aufs nächste Kapitel
Lg dragon493
Von: abgemeldet
2013-05-12T20:17:58+00:00 12.05.2013 22:17
Echt gut gemacht und wirklich funny ^-^
Bin gespannt wies weiter geht. Ob Lightning Fang noch für diese Aussage noch etwas einfallen lässt
Von:  dragon493
2013-04-19T07:21:41+00:00 19.04.2013 09:21
Tolles Kapitel
Sehr amüsant wie die gegenseitig durcheinander bringen
bin sehr gespannt wies weiter geht
lg dragon493
Von:  dragon493
2013-03-16T21:47:53+00:00 16.03.2013 22:47
tolles Kapitel
beide sind nicht so glücklich mit ihrer Situation
bin sehr gespannt wie das treffen wird
freu mich aufs nächste Kapitel
lg dragon493
Von:  dragon493
2013-03-10T08:23:58+00:00 10.03.2013 09:23
serah ist voll nett, bin sehr gespannt wie das treffen wird
ich muss Fang zu Stimm aus ihr wird man nicht schlau
lg dragon493


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