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Heal me!

SasuNaru
von

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Prolog

„Haaach, ist es nicht einfach wundervoll hier?“, seufzte Kiba zufrieden, während er seinen Blick über den kleinen See schweifen ließ.
 

„Es ist ja so cool von Tsunade-baachan, dass sie uns den Rest des Tages frei gegeben hat. Ich sag's euch, Leute, das hier ist 'ne Belohnung für uns, weil wir so verdammt gut sind“, grinste Naruto in die Runde, während er sich seiner Kleidung entledigte. „Wer als letztes im Wasser ist, ist ein Loser!“
 

Shikamaru und Sasuke atmeten hörbar schwer aus. Die beiden hatten so gar keine Lust auf Action, nachdem sie schon zu dieser dämlichen, unnötigen Mission hatten mitgehen müssen. Tsunades geliebten Tee aus Cha no Kuni, dem Tee- Reich, hätte genauso gut nur einer von ihnen abholen können, aber nein die Hokage hatte auf ihre „Belohnung“, wie Naruto es euphorisch nannte, bestanden.
 

Allerdings war er ausgesprochen froh darüber, dass weder Sakura noch Ino mitgekommen waren. Tsunade war anscheinend gnädig genug gewesen ihm die Gegenwart seiner nervenden Verehrerinnen zu ersparen, die ihm seinen Tag unbestreitbar zur Hölle gemacht hätten. Erst recht, wenn sie ihn so oben ohne gesehen hätten, wie er jetzt dastand.
 

Choji war Kiba und Naruto ins Wasser gefolgt, die unbedingt zu genau diesem Platz, einem See auf einer Lichtung im Wald nahe des Tee-Reichs, hatten gehen wollen. Woher sie ihn kannten war Sasuke ein Rätsel. Zugegeben war es hier aber doch recht angenehm, so wie die unruhige Wasseroberfläche durch die Sonnenstrahlen glitzerte und die saftig grüne Wiese das Ufer umsäumte.
 

Nun ja, zumindest wenn Sasuke denn alleine hier gewesen wäre und er die wärmende Sonne auf seinem entblößten Oberkörper ohne Geplansche und Geschreie hätte genießen können. Jedoch konnte er wohl keine Ruhe für diesen Nachmittag erwarten, weswegen er sich also zu Shikamaru auf das weiche Gras legte. Dieser war wenigstens angenehme Gesellschaft, niemals aufdringlich, laut oder nervenaufreibend, auch wenn er ziemlich faul war.
 

Ganz im Gegensatz zu einem gewissen Blondschopf, der gerade unüberhörbar im Wasser tobte. Naruto war zwar so gesehen Sasukes bester Freund, aber die beiden waren dennoch meilenweit davon entfernt reibungslos miteinander auszukommen. Dazu waren sie einfach zu verschieden.
 

„Sasuke!“, rief besagter Wirbelwind dem Schwarzhaarigen zu. „Sasuke, komm doch auch ins Wasser. Hab mal ein bisschen Spaß!“
 

„Lass mich in Ruhe, Naruto. Ich bin nicht so ein Kind, wie du“, war das einzige, was der Angesprochene gelassen entgegnete, doch damit gab sich der Blonde noch längst nicht zufrieden.
 

„Erwachsen bist du mit deinen siebzehn Jahren aber auch noch nicht, also tu nicht so!“ Keine Reaktion. „Ach Mann, sei doch nicht immer so ein Langweiler!“, beschwerte er sich schmollend. Sei du nicht immer so ein Quälgeist, hätte Sasuke am liebsten zurück gerufen, sagte stattdessen aber lieber gar nichts. Auf so eine Diskussion sollte man sich mit Naruto am besten einfach nicht einlassen, denn der blonde Ninja war ein überaus großer Dickkopf und ließ so schnell nicht locker.
 

Umso überraschender war es, als Naruto auf einmal verstummte. Mit dem Grund wollte Sasuke sich jedoch nicht auseinandersetzen, die Hauptsache war immerhin, dass er endlich wieder in Ruhe gelassen wurde und die währende Stille auskosten konnte … Moment mal, Stille? Hatte er sich nicht noch vor gerade einmal zwei Minuten innerlich über seine lärmende Gesellschaft geärgert?
 

Plötzlich spürte er kalte Wassertropfen auf seine Wangen regnen, öffnete schlagartig die Augen und sein Herz setzte einen Schlag aus bei dem Anblick des breit grinsenden Gesichtes von Naruto, das nur noch wenige Zentimeter von seinem eigenen entfernt war.
 

„Hau ab“, sagte der Schwarzhaarige trocken und schloss wieder die Augen, was mit einem trotzigen „Nein!“ kommentiert wurde. Auf einmal schmiegte sich Naruto mit seinem nassen Körper an Sasukes nackte Brust, was einen seltsamen Anblick für die anderen Jungs bot, die das ganze belustigt beobachteten.
 

Sasuke hingegen fand das alles ganz und gar nicht witzig. Nein bedeutete nein und damit basta, aber das schien der blonde Ninja offensichtlich nicht zu verstehen. Während der Schwarzhaarige versuchte nicht die Kontrolle zu verlieren, schubste er Naruto unsanft von sich herunter und beschloss tiefer in den Wald zu gehen. Weiter weg von diesem aufdringlichen Idioten und seinen schaulustigen Freunden.
 

„Hey, wo willst du hin, Sasuke? Lauf doch nicht weg!“, rief der verdatterte Naruto zu seinem besten Freund, als er wieder aufgestanden war und lief ihm hinterher, als er merkte, dass er keine Reaktion auf seinen Ausruf bekommen würde. Was hat der denn jetzt schon wieder? So ein Spaßverderber, dachte sich Naruto.
 

Nach einer nicht geraden kurzen Strecke, denn sie waren schon außer Sicht- und Hörweite der anderen, und einigen unbeachteten Bitten des Blonden, wie „Komm schon, Sasuke. Sei doch nicht so, mach dich mal locker!“, hatte Naruto den Schwarzhaarigen endlich eingeholt und umklammerte ihn sofort von hinten, damit er ihm nicht mehr entwischen konnte.
 

„Hab ich dich!“, stieß er triumphierend hervor. „Was ist nur falsch mit dir, Sasuke? Immer musst du-“ Mitten im Satz stockte er als er ein Knurren vernahm. Es kam von Sasuke.
 

Der schwarzhaarige Shinobi knurrte, während er versuchte, sich aus Narutos Umarmung zu lösen. Vergeblich, denn dieser festigte seinen Griff nur noch und sagte: „Nichts da! Du bleibst schön hier.“
 

„Lass mich los.“ Sasukes Stimme hatte einen gefährlich drohenden Unterton angenommen, den Naruto aber einfach mal überhörte und stattdessen wieder sein trotziges „Nein!“ verlauten ließ.
 

„Naruto, ich meine es ernst.“
 

„Ich meine es auch ernst, Sasuke!“
 

Die Atmung des Älteren wurde mit jedem Befehl Naruto solle ihn endlich loslassen hektischer. Er wurde immer unruhiger, immer nervöser, bis er es schließlich nicht mehr aushielt und die Kontrolle verlor.
 

„Naruto, verdammt! Lass mich los, lass mich los! Bitte, Naruto, hör auf damit. Ich bitte dich!“ Regelrecht panisch wand er sich in den Armen des Blonden in dem verzweifelten Versuch der Umarmung zu entfliehen, während er unbändig um seine Befreiung flehte. Bei einem derartig heftigen Ausbruch seines besten Freundes dabei zu sein hatte Naruto so sehr verängstigt, dass er ihn schließlich ohne weitere Wiederworte gehen ließ. Sasuke brachte sofort einige Meter zwischen sich und den anderen und als Naruto sich zu seinem Kameraden umdrehte, erschrak er vor dem Ausdruck in dessen Gesicht.
 

Vor Angst waren die schon fast schwarzen Augen weit aufgerissen, sein Mund leicht geöffnet und seine Atmung war schnell und ungleichmäßig. Als der Jüngere die Hand nach dem Verängstigten ausstreckte, schreckte der nur vor dieser Geste zurück und verschwand dann, schneller als der Blonde gucken konnte, in den Tiefen des Waldes.
 

Zurück blieb ein verwirrter und vor allem besorgter Naruto. Was war nur plötzlich mit Sasuke los? Was hatte seine Panikattacke ausgelöst? War es etwa die Umarmung gewesen? Das konnte doch gar nicht der Grund sein, das war viel zu lächerlich … oder etwa nicht? War das alles seine Schuld gewesen? Aber er hatte doch nur ein wenig Spaß mit seinem besten Freund haben wollen. Es war ein Schock für ihn gewesen Sasuke so zu sehen. Noch nie hatte Naruto miterlebt, wie der Schwarzhaarige überhaupt um irgendwas gebeten hatte, geschweige denn so gefleht wie gerade eben.
 

Nachdenklich schlenderte der blonde Shinobi zurück zu der Lichtung, wo seine Freunde wahrscheinlich immer noch sorglos planschten oder sich sonnten. Als er an besagtem Ort ankam, sah er Kiba und Choji nach wie vor im Wasser, während sich Shikamaru keinen Zentimeter von der Stelle gerührt hatte, obwohl längst der Schatten der Bäume über ihm lag.
 

„Sasuke war vorhin hier und hat seine Sachen mitgenommen. Er meinte er müsste noch etwas erledigen“, klärte Kiba den Blondschopf auf.
 

„Er war irgendwie seltsam. Ich meine, klar, er ist sonst ein wandelnder Eisklotz, was seine Gefühle angeht, aber gerade sah er nicht so aus wie üblich. Eher irgendwie als wäre er … fertig“ äußerte sich Choji besorgt. „Was hast du mit ihm angestellt, Naruto?“
 

„Was? Jetzt bin natürlich mal wieder ich schuld, ja?! Ich hab doch gar nichts gemacht!“ Schmollend ließ sich der Wirbelwind neben Shikamaru auf den Boden plumsen. „Hab ihm doch nur gesagt er soll wieder zurück kommen und sich nicht so anstellen“, murmelte er beleidigt.
 

Schließlich war Naruto jegliche Lust auf das Schwimmen vergangen und so wartete er nur noch darauf, dass sie wieder nach Konoha aufbrachen, wo er Sasuke zu Rede stellen würde.
 

* * *
 

Nachdem Shikamaru, Kiba, Choji und Naruto Tsunade ihren Tee gebracht und sich voneinander verabschiedet hatten, fehlte von Sasuke immer noch jede Spur. Es begann schon zu dämmern und Naruto bekam langsam Hunger, also beschloss er zu Ichiraku zu gehen und eine - vielleicht auch zwei oder drei - Schüssel seiner heiß geliebten Ramen zu verschlingen.
 

* * *
 

Am nächsten Morgen machte sich Naruto auf zum Training unter Kakashis Leitung. Gleich würde er Sasuke definitiv wieder sehen und dann würde er ihn fragen was gestern los gewesen war. Obwohl, vor Sakura? Vielleicht war es besser bis nach dem Training zu warten.
 

Als der blonde Shinobi am Trainingsplatz angekommen war, konnte er Sasuke und Sakura schon von weitem sehen. Er durchbrach das Schweigen mit seinem überschwänglichen „Guten Morgen Sakura-chan, Sasuke!“, bekam von dem Mädchen eine lächelnde Erwiderung, wohingegen der Schwarzhaarige mit einem verächtlichen Schnauben zur Seite schaute und Naruto einfach ignorierte. Typisch Sasuke.
 

Erst als Kakashi, wie jedes Mal, mit einer mindestens viertelstündigen Verspätung und einer lahmen Ausrede auftauchte, kam wieder Leben in die drei Jugendlichen. Sie wärmten sich zuerst auf und das weitere Training verlief wie üblich, bis sich Kakashi schließlich wieder verabschiedete und noch kurz verkündete, dass er für die nächsten fünf Tage auf einer Mission sein würde, was bedeutete, dass das Training für diese Tage ausfallen würde.
 

Damit war ihr Sensei auch schon verschwunden und Sakura kurz darauf ebenfalls. Sasuke wollte sich schon ohne ein Wort davonstehlen, doch das würde Naruto nicht zulassen.
 

„Hey, Sasuke!“ Der Angesprochene blieb zwar stehen, drehte sich aber nicht um. „Würdest du mir wohl erklären, was das gestern im Wald war? Ich dachte schon -“
 

„Das geht dich nichts an“, unterbrach Sasuke den Blonden und dann fing er auch wieder an sich von ihm zu entfernen.
 

„Jetzt lauf nicht wieder weg, Sasuke!“, beschwerte sich Naruto und folgte seinem Freund. Bis sie vor Sasukes Haus standen hatte er nicht halt gemacht, doch jetzt verlangte er von dem Blonden zu gehen und ihn in Ruhe zu lassen.
 

„Kommt gar nicht in die Tüte. Ich komme jetzt mit rein und dann sagst du mir, was dein Problem ist.“
 

„Du bist mein Problem, also hau endlich ab!“
 

„Nein!“
 

Schließlich hatte Naruto es doch noch geschafft Sasuke so sehr zu nerven, bis dieser kaum eine andere Wahl hatte als nachzugeben und der blonden Nervensäge Einlass zu gewähren.
 

„Du wirst keine Antwort bekommen, klar? Also kannst du gleich wieder verschwinden.“ Naruto schenkte den Worten des Anderen gar keine Beachtung.
 

„Sasuke“, setzte er stattdessen in einem ruhigen und ernsten Ton an, als sie im Wohnzimmer zum Stehen kamen. „Du bist mein bester Freund. Du weißt, dass du mit mir reden kannst und das, was da gestern im Wald passiert ist, war echt nicht meine Absicht, aber deine Reaktion war einfach nicht normal. Was ist los mit dir?“ Eindringlich schaute er den Schwarzhaarigen an, der all seinen Blicken auswich und anfing unruhig auf und ab zu laufen.
 

„Es war nichts, okay? Vergiss es einfach.“
 

„Wie soll ich denn bitte vergessen, dass du wegen meiner Umarmung fast 'ne Panikattacke hattest?“
 

„Das war keine Panikattacke! Ich hab doch gesagt es war nichts!“
 

„Ach ja? Dann ist es bestimmt okay für dich, wenn ich dich umarme.“
 

„Nein!“, kam es ein wenig zu schnell von Sasuke, was auch er selbst merkte, weswegen er gleich fortfuhr. „Wozu soll das gut sein? Das ist schwachsinnig.“
 

„Ist es nicht“, stellte Naruto klar, während er sich dem Älteren langsam näherte und erst stehen blieb, als sie nicht einmal mehr eine Armlänge voneinander entfernt waren. Sasuke wich aus Stolz nicht zurück, doch sein Herz schlug mit jedem Schritt, den der blonde Ninja auf ihn zukam, schneller. Seine Lippen zuckten, er wollte gerade etwas sagen, doch da war es schon geschehen. Er spürte, wie zwei kräftige Arme sich um ihn schlangen und ihn eine Gefühlsflut überkam.
 

Panik.
 

„Okay, okay! Ich sag dir ja schon was los ist, aber fass mich nicht an. Fass mich bitte nicht an!“, wurde Sasuke wieder laut, wie bereits den Tag zuvor im Wald. Naruto ließ sofort von ihm ab und schaute besorgt in das Gesicht des Schwarzhaarigen, der den Blickkontakt immer noch mied. „Ich bekomme panische Angst … wenn mir jemand zu nahe kommt.“ Er stockte und befeuchtete nervös seine Lippen. „Ich weiß nicht woher das kommt, ich weiß nur, dass es so ist und dass es schon lange so ist. In Kämpfen ist das was anderes, da ist das in Ordnung, aber nicht einfach so. Nicht so.“ Die Verzweiflung in seiner Stimme war nicht zu überhören und Naruto hätte ihn am liebsten direkt wieder in den Arm genommen, wenn er nicht gewusst hätte, dass genau das die falsche Reaktion gewesen wäre. So blieb er an Ort und Stelle stehen und sah seinen besten Freund sekundenlang einfach nur an.
 

„Ich werde dir helfen, Sasuke! Zusammen werden wir deine Angst überwinden.“
 

„Ach was, das ist doch echt bescheuert. So lange man mich in Ruhe lässt, ist doch alles in Ordnung.“ Doch Naruto war fest entschlossen seinem besten Freund bei Seite zu stehen.
 

„So ist das nun mal unter Freunden, sie sind füreinander da. Und das kannst du mir auch nicht mehr ausreden. Ich werde dich mit deinen Problemen sicher nicht alleine lassen, klar?“ Der Blonde sah Sasuke eindringlich an und dieser versuchte gar nicht erst zu widersprechen, denn er wusste, dass es zwecklos war, so gab er sich also geschlagen. Was konnte er bei dem Versuch denn schon verlieren? Nicht mehr viel, nachdem er vor Naruto nun schon zum zweiten Mal die Fassung verloren hatte.
 

„Dann fangen wir am besten gleich heute Abend an! Da wir die nächsten Tage sowieso kein Training haben werden, müssen wir auch nicht mehr zeitig schlafen gehen. Ich lass dich dann erst mal in Ruhe. Also bis heute Abend um acht, Sasuke!“
 

Naruto klang dem Schwarzhaarigen eine Spur zu optimistisch und er machte den Anschein als wüsste er schon ganz genau, was er mit Sasuke anstellen wollte. Was würde ihn da bloß erwarten? Sasuke fasste sich an die Schläfen und seufzte. Er brauchte erst mal eine heiße Dusche … und das nicht nur wegen dem Training.

Lektion eins? Die Nähe eines Menschen!

„Lektion eins: Die Nähe eines Menschen!“ Kaum hatte Sasuke Naruto die Tür geöffnet, wurde er auch schon von ihm verwirrt, als dieser ihm voller Elan eine Hand mit einem ausgestreckten Zeigefinger vor das Gesicht hielt und zwinkerte.
 

„Was?“
 

„Na man beginnt ja wohl mit der ersten Lektion und in deinem Fall habe ich mir überlegt, dass wir ganz von vorne anfangen und du dich erst mal an die Nähe eines Menschen gewöhnen solltest.“ Na das hört sich ja echt prickelnd an, dachte der Schwarzhaarige sarkastisch.
 

„Und wer soll dieser 'Mensch' sein?“
 

„Wer schon? Ich natürlich!“ Sasuke musste sich dazu überwinden den breit grinsenden Naruto hereinzubitten, anstatt ihm einfach die Tür wieder direkt vor der Nase zuzuschlagen. Doch schließlich standen die beiden im Wohnzimmer, in dem der blonde Shinobi es sich schon nach kurzer Zeit auf dem Sofa gemütlich gemacht hatte, während er seine Jacke ungeachtet in die Ecke warf. Plötzlich klatschte er aufgeregt in die Hände.
 

„Also dann kann es ja endlich losgehen.“ Endlich, sagt er, dachte sich der Ältere wenig begeistert. „Bist du bereit, Sasuke?“
 

„Habe ich eine andere Wahl?“
 

„Im Leben nicht“, lachte der Blonde. „Zuerst musst du dich setzen.“ Sasuke sah aus, als würde er überlegen wo er sich niederlassen sollte und entschied sich schließlich für den Sessel. Dies war gleichzeitig auch der Platz, der am weitesten von Naruto entfernt war.
 

„Ich seh' schon, das wird ein ganzes Stück Arbeit“, murmelte der Jüngere leise vor sich hin.
 

„Was sagst du?“
 

„Ach nichts, nichts … Ähm“, stammelte Naruto erst unbeholfen, schien den Faden aber schnell wiederzufinden. „Du sitzt viel zu weit weg. Komm näher!“
 

Dem Schwarzhaarigen gefiel gar nicht, wie das alles hier begann und trotzdem stand er widerwillig auf. Das ist nur zu deinem Besten, Sasuke. Du wolltest zumindest einen Versuch wagen, redete er sich ein, als er etwas unsicher zu seinem Freund hinüber tappte. Bedacht noch Platz für gut zwei Inos oder einem Choji zwischen ihnen zu lassen, setzte er sich auf das Sofa. Nun wusste er nicht so recht, was er tun sollte, aber da kam Naruto auch schon in Bewegung, drehte sich mit seinem ganzen Körper zu Sasuke und saß schließlich im Schneidersitz da.
 

„Ist das alles, was du dich traust? Näher kommst du mir nicht mehr?“ Narutos Fragen klangen herausfordernd unter seinem frechen Grinsen und dem schwarzhaarige Shinobi war bewusst, dass er das mit Absicht tat … und trotzdem konnte er diesen „Man-bist-du-ein-Verlierer-von-dir-hätte-ich-mehr-erwartet“ Ton nicht auf sich sitzen lassen. Er war doch nicht schwach!
 

„Als ob!“, schnaubte er. Entschlossen wand sich nun also auch Sasuke seinem Freund zu, sodass er ihm direkt ins Gesicht blicken konnte, wo er ein triumphierendes Lächeln vorfand. Narutos Taktik schien offensichtlich aufzugehen und er versuchte keineswegs die Freunde über diesen immerhin schon einmal kleinen Erfolg zu verstecken.
 

„Dann komm doch endlich her“, stachelte der Blonde den jungen Uchiha weiter an, was auch den gewünschten Effekt hatte, denn dieser rückte beinahe einen ganzen Sitzplatz auf einmal auf. Während Sasuke Naruto so zielstrebig näher kam, fühlte er eine gewisse Nervosität in sich aufkeimen. Doch diese hatte er schnell wieder verdrängt, als er sich stärker auf die azurblauen Augen seines Gegenüber konzentrierte und so, wie er diesen mit steigender Selbstverständlichkeit anblickte, starrte der Blonde unter dem langsamen Weichen seines Grinsen zurück.
 

Immer weiter schienen die Beiden in dem Anblick des jeweils anderen zu versinken und immer näher kam Sasuke seinem besten Freund, ohne dass es ihm überhaupt bewusst war. Allmählich überwand er Zentimeter für Zentimeter, indessen sein Herz anfing unruhiger zu werden je näher sich die Zwei kamen.
 

Der Blick des schwarzhaarigen Shinobi löste sich für einen kurzen Moment von Narutos ihn musternden Augen und schweifte weiter hinab über seine Wangen, auf denen die einzigartigen, schnurrhaarähnlichen Linien gezeichnet waren, bis hin zu seinem Mund, der, wie Sasuke nun feststellen musste, leicht geöffnet war. Verträumt wanderte er mit seinen Augen tiefer, machte hier und da ein paar Falten, die den gut gebauten Körper des Blonden verdeckten, in seinem orangen T-Shirt aus und sah seine eigene Hand auf Narutos Knie ruhen … Bitte was?
 

„Genug!“, schrie der junge Uchiha plötzlich auf, als er realisierte wie nah er Naruto inzwischen wirklich gekommen war, und wich augenblicklich bis ans andere Ende des Sofas zurück. Verlegen schaute er zu Boden, konnte aber dennoch einen Blick von Narutos verdutztem Gesicht erhaschen. „Ich … ich muss mal auf die Toilette“, sagte er schnell, bevor die Situation noch unangenehmer werden konnte.
 

Sasuke stürmte regelrecht aus dem Wohnzimmer hinaus und knallte die Tür des Badezimmers hinter sich zu. Was war das denn gewesen? Hatte sich der schwarzhaarige Ninja gerade tatsächlich von selbst seinem besten Freund genähert, ohne dass er sich dazu hatte überwinden müssen? Er schüttelte den Kopf und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Irgendwie war da schon so etwas wie leichte Panik aufgekommen, doch er hatte diese wirklich leicht ignorieren können.
 

Zu leicht.
 

Und außerdem war da noch etwas anderes gewesen. Sasuke hatte deutlich gespürt, dass sein Herz nicht nur wegen seiner Angst so schnell geschlagen hatte. Aber so sehr er sich auch den Kopf darüber zerbrach, er kam einfach nicht darauf was es gewesen sein konnte. Wie auch immer, dachte er sich schließlich, wenn ich schon nicht einordnen kann, was das war, dann wird es auch nicht so wichtig gewesen sein.
 

Langsam begab er sich also zurück ins Wohnzimmer, doch als er dieses betrat, war Naruto nirgendwo mehr zu entdecken. War der Blonde etwa einfach gegangen ohne ihm ein Wort davon zu sagen? Sasuke konnte fühlen, wie sich etwas in seiner Brust zusammenzog. Das war doch auch sonst nie Narutos Art gewesen, wieso sollte er also jetzt kurzerhand verschwinden? Hatte der schwarzhaarige Shinobi etwas falsch gemacht?
 

Er blickte suchend durch den leeren Raum. Irgendwo hatte der Blonde doch seine Jacke hingelegt, doch so sehr er auch Ausschau nach dieser hielt, er fand nichts. Gemächlich schritt Sasuke weiter in die Mitte des Raumes, als es ihn auf einmal fröstelte. Seit wann war es hier drinnen so kalt?
 

Und plötzlich sah er, dass die Tür, die hinaus in den Garten führte, einen kleinen Spalt offen stand. Hoffnungsvoll ging der Schwarzhaarige auf sie zu, öffnete sie und erblickte tatsächlich den gesuchten blonden Wirbelwind, wie er einfach nur dastand und in den klaren Nachthimmel starrte.
 

„Was soll das werden, wenn's fertig ist?“, fragte Sasuke Naruto, der ihn offensichtlich bis gerade eben noch nicht bemerkt hatte, mit seiner gewohnt monotonen Stimme.
 

„Ach, Sasuke! Da bist du ja wieder. Wir beide werden uns jetzt zusammen die Sterne ansehen.“ Lächelnd drehte der Blonde sich zu seinem besten Freund um und fügte bei dessen Anblick noch hinzu. „Aber du ziehst dir erst mal eine Jacke über. Du bist zwar cool, aber der Wind ist cooler, wenn du verstehst, was ich meine“, lachte er über seine Worte.
 

Sasuke drehte sich währenddessen einfach nur wortlos um und holte sich einen Pullover. Echt ein super Wortwitz … Er ist wirklich noch ein halbes Kind. Als der Schwarzhaarige wieder in die Nacht hinaustrat, lag Naruto bereits auf dem Gras, doch er selbst zögerte sich daneben zu legen. Es war, als wartete er erst auf die Aufforderung des blonden Ninjas, die auch promt folgte, als dieser merkte, dass Sasuke sich schon angezogen hatte, aber immer noch vor der Tür stand.
 

„Was stehst du da so herum, wie bestellt und nicht abgeholt? Komm schon her!“ Mindestens genauso unsicher, wie zuvor, als der junge Uchiha vom Sessel zum Sofa gewechselt hatte, ging er nun auf den liegenden Naruto zu. Er wusste nicht wie dicht er an ihn herantreten sollte, wo doch vorhin eine mehr als seltsame Situation zustande gekommen war, als sie sich, für Sasukes Geschmack zumindest, ein wenig zu nahe gekommen waren.
 

Schließlich ließ er sich einen guten Meter neben Naruto auf das Gras gleiten und schaute hoch in den Himmel, jedoch ohne die Sterne wirklich wahrzunehmen. Selbst dieser Abstand war ihm bei einem solch gestellten Umstand noch zu nahe.
 

Er wusste, dass es bei allem, was sie hier gerade taten, nur um seine Angst vor Nähe ging und bei dem Gedanken daran versteifte Sasuke sich. Es war ihm unangenehm. Unangenehm sich von jemandem helfen zu lassen, wo er doch sonst immer darauf bestand alles alleine zu regeln. Unangenehm Naruto das Gefühl zu geben ihm bei Seite stehen zu müssen, obwohl es diesem doch genauso gut egal sein konnte.
 

Aber das war es nicht. Der Schwarzhaarige drehte den Kopf zu seinem Freund, um ihn zu betrachten. Er hatte die Arme hinter seinem Kopf verschränkt und lag auf ihnen, als wären sie ein Kissen, während er wie gebannt die Sterne beobachtete, welche sich in seinen Augen spiegelten und sie schon fast faszinierend glänzen ließen.
 

Sein Brustkorb hob und senkte sich gleichmäßig unter seinen ruhigen Atemzügen und Sasuke konnte nicht anders, als diesen Anblick als beruhigend zu empfinden. Manchmal war Naruto eben doch nicht nur einen laute Nervensäge. Allerdings fragte er sich nun einmal mehr wieso der blonde Shinobi ihm unbedingt bei der Bewältigung seines Problems helfen wollte.
 

Noch bevor er sich davon abhalten konnte, war der Name seines Gegenüber schon über seine Lippen gekommen. „Naruto.“
 

„Hm?“, machte dieser nur ruhig.
 

„Warum tust du das?“
 

„Warum tue ich was?“ Leichte Verwirrung war ihm anzuhören.
 

„Wieso bist du hier bei mir und … versuchst es mir leichter zu machen?“ Bei diesen Worten drehte sich der junge Uzumaki zu ihm um und erst jetzt wurde Sasuke bewusst, dass er seinen Blick nicht einmal von ihm abgewendet hatte, weswegen er jetzt wieder schnell in den Himmel sah.
 

„Was ist das denn für eine Frage? Das ist doch das Selbstverständlichste überhaupt, immerhin sind wir beste Freunde!“ Naruto atmete hörbar aus und setzte nochmal zu einer ernsteren Antwort an, weil er wusste, dass sein Freund eine halbwegs vernünftige Begründung hören wollte.
 

„Sasuke, so wie ich dich gestern im Wald erlebt habe, habe ich dich noch nie gesehen und das macht mir ernsthafte Sorgen. Du weißt selbst, dass eigentlich jeder Stein gefühlvoller ist als du, deswegen war deine Reaktion auch echt ein Schock für mich. Ich kann doch nicht einfach tatenlos mitansehen, wie deine Angst womöglich immer schlimmer wird und droht dich von innen zu zerstören. Und genau deswegen will und werde ich dir helfen.“
 

An dieser Antwort war nichts auszusetzen und das machte den schwarzhaarigen Shinobi ein wenig sprachlos. Ein vernehmendes „Ah ...“ war alles, was er erwidern konnte. Vielleicht ist er ja doch gar nicht mehr so sehr Kind, wie ich immer angenommen hatte.
 

„Hey, Sasuke“, brachte der sonst immer so quirlige Junge nach einer kurzen Weile ruhig hervor.
 

„Hm?“
 

„Du … du bist schon wieder so weit weg von mir.“ Ein unergründlicher Unterton schlich sich in die Stimme des Blonden, der dem jungen Uchiha nicht verborgen blieb. Allerdings konnte er beim besten Willen nicht sagen, wie er diesen zu deuten hatte.
 

„Das fällt dir aber früh auf.“ Der Sarkasmus war nicht zu überhören.
 

„Nun ja, ich hatte die Hoffnung, dass du nach einer gewissen Zeit vielleicht selbst ein wenig näher rücken würdest … aber das tust du ja nicht.“ Seine letzten Worte waren nur noch ein leises Murmeln gewesen. Sasuke schwieg. War das etwa ein Hauch von … Sehnsucht in seiner Stimme gewesen? Bei diesem Wort setzte sein Herz einen Schlag aus. Sehnsucht, wiederholte er es in seinen Gedanken. Aber wonach? Nähe? … Zu mir?
 

Dieses Hirngespinst schnell wieder verwerfend setzte der Schwarzhaarige sich auf und blickte umher, bevor er sich, ohne dabei aufzustehen, ein gutes Stück auf Naruto zubewegte. Nun trennte sie nur noch knapp eine Kopfbreite voneinander und selbst in dieser Dunkelheit konnte Sasuke erkennen, dass der Blonde ihn aus dem Augenwinkel beobachtete, was ihn etwas verunsicherte.
 

Jetzt meinte er sogar zu erkennen, wie ein zufriedenes Lächeln seine Lippen umspielte, was die Mundwinkel des schwarzhaarigen Shinobi auch unweigerlich nach oben zucken ließ. Sasuke mochte es Naruto lächeln zu sehen, auch wenn er das niemals vor irgendjemandem auf der Welt zugeben würde. Auf irgendeine Weise beneidete er ihn sogar darum, weil er immer so unbeschwert und lebensfroh wirkte, ganz im Gegensatz zu ihm selbst.
 

Seine Gedanken verdüsterten sich, als er anfing über sich nachzudenken, denn … Plötzlich sog der Dunkelhaarige scharf die Luft ein, denn in genau diesem Moment spürte er, wie ihn die Hand des blonden Wirbelwindes an seiner eigenen berührte, aber sagen tat sein Gegenüber nichts.
 

Was … was soll das auf einmal? Je länger ihre Hände so aufeinander lagen, desto schneller wurde sein Puls. Wollte Naruto damit irgendetwas testen oder war ihm einfach nur die Hand ausgerutscht? Aber wenn Zweites der Fall war, wieso zog er sie dann nicht wieder zurück? Wiederrum könnte Sasuke sich selbst genau das Gleiche fragen. Schnell unterbrach er also die Berührung und legte die Hand auf seine Brust, während er mit der anderen unterbewusst sanft über die Stelle fuhr, auf der gerade noch die Hand des Blonden geruht hatte.
 

Naruto schwieg immer noch, doch das fiel dem jungen Uchiha gar nicht auf, denn dieser war viel zu sehr damit beschäftigt sich zu fragen, warum ihn die Berührung von seinem besten Freund so irritiert und aus den Gedanken gerissen hatte. Er traute sich nicht herüber zu sehen, weil er nicht wusste, welch eine Reaktion ihn Seitens Naruto auf dieses kleine Vorkommnis erwarten würde. Wahrscheinlich würde er … Hm? Was ist das? Ein Geräusch ließ ihn mitten in seinen Gedanken stocken und er hörte noch einmal genauer hin.
 

Auf einmal schreckte Sasuke förmlich hoch, als der Blonde neben ihm anfing ausgelassen zu schnarchen. Was zum ...? Unverschämt! Wie konnte er einfach so einschlafen, während sie hier zusammen die Sterne beobachteten? Und zu allem Überfluss hatten sie ihre letzten Worte doch erst vor gerade einmal drei, vier Minuten gewechselt. Aber so entsetzt der schwarzhaarige Shinobi auch über Narutos viel zu schnelles Einschlafen war, kam er nicht umhin in gewisser Weise enttäuscht zu sein.
 

Er hatte gerade angefangen sich ein wenig wohler so nah bei seinem blonden Chaoten zu fühlen und dann schlief dieser einfach ein. Bin ich etwa wirklich so langweilig? Ein bitteres Lächeln stahl sich auf seine Lippen, bevor er sich zu Naruto hinüber beugte, um diesen zu wecken. Doch beim Anblick seines schlafenden Freundes stockte ihm der Atem. Wie friedlich er doch da lag und vor sich hin – Schnaaarch! Sasuke zuckte abermals auf, schüttelte den Kopf und stieß dem Blonden unsanft mit dem Fuß gegen die Schulter, nachdem er selbst sich erhoben hatte.
 

„Naruto! Steh auf, du Idiot. Du wirst dir noch eine Erkältung einfangen.“ Der bereits lässig an der Hauswand lehnende junge Uchiha beobachtete mit verschränkten Armen, wie sich ein gewisser schläfriger Blondschopf zuerst verwirrt umschaute, genüsslich gähnte, sich aufrappelte und schließlich gemächlich und laut schmatzend zu ihm herüber tappte. Sasuke konnte sich ein Schmunzeln wirklich nicht verkneifen.
 

„Hab gar nicht gemerkt, dass ich eingeschlafen bin. 'Tschuldige“, murmelte die Schlafmütze undeutlich, während er sich mit einem verlegenen Lächeln am Hinterkopf kratzte. „Schätze ich sollte besser nach Hause gehen.“
 

„Allerdings das solltest du“, stimmte der dunkelhaarige Shinobi nickend zu, während er voranschritt.
 

Er streifte sich beim Hineingehen seinen Pullover über den Kopf, wodurch sein Shirt so weit hoch rutschte, dass sein Bauch entblößt wurde. Als Naruto das merkte, konnte er unerklärlicherweise seinen Blick nicht von dem beeindruckenden Sixpack seines Freundes abwenden, wurde jedoch von Sasukes trockenem „Was glotzt du denn so?“ unterbrochen, indessen er sich beeilte sein Shirt wieder zu richten, um sich den unangenehmen Blicken des anderen zu entziehen.
 

Der Blonde schien sich kurz sammeln zu müssen, entgegnete dann aber gewohnt frech. „Ich hab mir nur gerade gedacht was für ein Hungerhaken du bist. Guck mal, Sasuke. Das nenne ich Muskeln!“ Stolz grinsend deutete Naruto auf seinen Bauch, als er sein Oberteil hochgeschoben hatte. Überrascht von dem Handeln des jungen Uzumaki musste Sasuke erst einmal schlucken, bevor er sich wieder gefasst hatte. Warum zur Hölle reagiere ich so? Ich habe ihn doch auch gestern schon oben ohne gesehen!
 

„Ich weiß ja nicht wo du da Muskeln siehst. Für mich sieht das viel eher nach Speck aus“, zog der Schwarzhaarige über seinen Freund her ohne dabei eine Miene zu verziehen.
 

„Was, Speck?!“, rief Naruto fassungslos. Wenn er stolz auf etwas war, dann auf seinen gut gebauten Körper und das würde Sasuke ihm sicher nicht kaputt machen! „Ich habe nicht einen einzigen Gramm Fett an mir! Nur weil ich nicht so schmächtig bin, wie du.“ Er streckte seinem Freund die Zunge heraus, als er trotzig sein Shirt wieder herunterzog.
 

Hm. Niedlich, wie schnell Naruto doch zu provozieren ist. Ein Schmunzeln huschte über Sasukes Lippen, das allerdings augenblicklich erstarb, als ihm bewusst wurde, was er da gerade gedacht hatte. Niedlich?
 

„W-wie auch immer. Geh jetzt! Ich bin müde“, beeilte er sich zu sagen.
 

„Ach, keine Widerworte? Hast wohl eingesehen, dass ich 'nen besseren Körper hab als du, huh?“
 

„Träum' weiter. Und jetzt beweg' dich“, drängte der Schwarzhaarige seinen Freund dazu endlich zu gehen.
 

„Ist ja gut, ich gehe schon … so ein Miesepeter“ brummte Naruto vor sich hin, als er zur Tür schritt und sich an dieser wieder zu dem jungen Uchiha umdrehte. „Aber du hast dich echt gut geschlagen heute, Sasuke! Das muss ich dir lassen. Immerhin bist du mir heute schon so ...“ Er grinste anzüglich, wackelte mit den Augenbrauen und näherte sich dem schwarzhaarigen Shinobi bis auf wenige Zentimeter „... nah gekommen.“ Den fröhlichen Wirbelwind so dicht vor sich zu haben ließ Sasukes Herz schneller schlagen, doch so wie er sich gab, konnte man ihm diese Gefühlsregung nicht einmal mit Anstrengung ansehen.
 

„Gute Nacht … Idiot.“ Mit einer Hand fasste er Naruto ins Gesicht und drückte ihn von sich. Dieser gab zuletzt nach und schritt aus der Tür, ohne sich noch einmal umzudrehen.
 

„Wir sehen uns morgen zu Lektion zwei“, rief der junge Uzumaki singend seine letzten Worte, bevor er winkend um die Ecke bog und in der Dunkelheit verschwand. Sasuke schloss die Tür hinter sich und lauschte der Stille. Er war wieder allein. Nach einigen Sekunden legte sich ein Lächeln auf seine Lippen. Die zweite Lektion kann kommen.

Lektion zwei? Händchenhalten!

Lektion 2: Händchenhalten
 

Ich sollte diesem Schwachsinn schleunigst ein Ende bereiten, bevor er richtig begonnen hat, redete Sasuke sich ein, als er im Badezimmer vor dem Waschbecken stand und mit leerem Blick in den Spiegel starrte, während das Wasser vor sich hin plätscherte. "Die zweite Lektion kann kommen", habe ich mir gestern noch gedacht? Tch ... Die nächste Lektion kann mich mal.
 

Der schwarzhaarige Shinobi drehte den Wasserhahn zu und fuhr sich durch die ohnehin schon zerzauste Mähne. Gestern, nachdem Naruto gegangen war, hatte Sasuke lange nicht einschlafen können. Zu sehr hatten die Ereignisse des vergangenen Tages ihn beschäftigt … und schließlich war er zu dem Fazit gekommen, dass das alles ganz und gar nicht gut für ihn war. Immerhin hatte er ein Verhalten an den Tag gelegt, das er sich wirklich nicht erklären konnte.
 

Naruto hatte einfach einen schlechten Einfluss auf ihn, davon war Sasuke felsenfest überzeugt. Es war schon schlimm genug sich dem viel zu aufbrausenden Wesen dieses nichtsnützigen Chaoten während der Trainingszeiten und den Missionen aussetzen zu müssen. Aber dann auch noch seine Freizeit mit ihm zu verbringen war wahrlich eine Zumutung.
 

Ziellos schlenderte der junge Uchiha in seinem Haus umher. Ohne eine bestimmte Reihenfolge blieb er vor der Tür jedes Raumes kurz stehen und blickte hinein, sah jedoch nichts als unendliche Leere. So wie immer. Schließlich ließ er sich gedankenverloren auf seinem Bett nieder.
 

Noch nie hatte sich der Schwarzhaarige so unsicher gefühlt, wie gestern in der Nähe seines besten Freundes. Diese Unsicherheit war eine Schwäche, die durchaus vermeidbar war. Er hatte sich vor dem Blonden die Blöße gegeben … und so weit würde er es niemals wieder kommen lassen. Nicht, wenn er selbst es verhindern konnte.
 

Denn er durfte keine Schwäche zeigen. Das konnte Sasuke sich nicht leisten, wenn er tatsächlich irgendwann gegen seinen verhassten Bruder antreten und seine schon so lang ersehnte Rache bekommen wollen würde. Auch wenn er Naruto als seinen besten Freund bezeichnete, hatte er nie vor gehabt diesen an sich ran zu lassen … und doch hatte er genau das in den letzten zwei Tagen getan.
 

Der Schwarzhaarige seufzte schwer, während er seinen Kopf in den Nacken legte und die Augen schloss. Er würde-
 

Plötzlich schreckte Sasuke hoch, als ihn ein stürmisches Klopfen unsanft aus seinen Gedanken riss. Das kann doch nicht schon Naruto sein. Doch als er die Tür öffnete, sollte sich seine stille Befürchtung bestätigen.
 

„Hallo Sasuke!“, rief der blonde Ninja überaus gut gelaunt mit seinem typischen breiten Grinsen und zerstörte somit das letzte bisschen Ruhe, das der junge Uchiha bis vor einigen Sekunden noch genossen hatte.
 

„Was willst du denn schon hier?“
 

„Wir haben heute viel vor, mein Lieber! Die freie Zeit müssen wir nutzen“, erklärte er sich und sauste an dem schwarzhaarigen Shinobi vorbei, ohne dass dieser ihn überhaupt herein gebeten hatte. „Wo kann ich meine Sachen hinstellen?“
 

„Das ist dir doch sonst auch immer egal. Was ist das überhaupt für eine riesige Tasche? Willst du bei mir einziehen oder was?“
 

„Einziehen wäre noch ein bisschen früh, meinst du nicht Sasuke?“, witzelte der blonde Wirbelwind, während er vielsagend mit den Augenbrauen wackelte. „Aber bei dir übernachten tue ich trotzdem.“ Bei diesen Worten zuckte Sasukes Auge gefährlich, wovon der junge Uzumaki allerdings nichts mitbekam, da er geradewegs auf einen Raum zuging.
 

„Verschwinde“, murmelte der schlechtgelaunte Schwarzhaarige vor sich hin, nachdem er den Kopf gesenkt und angefangen hatte sich die Schläfen zu massieren.
 

Irritiert drehte der Blonde sich zu ihm um. „Hast du was gesagt?“
 

„Ich habe gesagt du sollst verschwinden, Naruto. Sofort.“ Das letzte Wort knurrte er mit einem solchen Nachdruck, dass für kurze Zeit Stille zwischen den beiden besten Freunden herrschte, in der der junge Uchiha den anderen nur anfunkelte, bis Naruto das Schweigen schließlich brach.
 

„Bist du heute mit dem falschen Fuß aufgestanden oder so? Du bist ja noch schlimmer drauf als sonst. Hör lieber auf so böse zu gucken. Mit einem Lächeln auf den Lippen bist du viel hübscher.“ Zum Schluss bekam Sasuke noch ein Augenzwinkern zugeworfen, woraufhin er sich anstrengen musste seine Augen vor Schock nicht aufzureißen, und sein Herz einen Schlag auszusetzen schien. Warum wusste er allerdings selbst nicht. Wieso kann ich diesen Idioten nicht einfach raus werfen, verdammt?! Was hält mich nur davon ab?
 

Während Sasuke am Rande der Verzweiflung stand, schleuderte der Blonde seine Tasche achtlos in das Zimmer seines Freundes und kehrte sofort wieder zurück. „Was ist es?“, fragte der Schwarzhaarige auf einmal.
 

„Was ist was?“
 

„Womit du mich heute quälen wirst“, presste Sasuke deutlich unzufrieden hervor. Er bekam keine Antwort. Stattdessen trat der mal wieder grinsende Wirbelwind näher und hielt ihm einfach nur seine offene Hand hin.
 

„Was soll ich damit?“
 

„Ach komm, Sasuke. Stell dich nicht blöd. Du weißt ganz genau was ich will“, antwortete der junge Uzumaki und leckte sich dann gespielt lasziv über die Oberlippe. Der Schwarzhaarige zog scharf die Luft ein, musste allerdings zugeben, dass er recht hatte. Er wusste, dass Naruto seine Hand haben wollte, doch er verdrängte dieses Wissen, in der Hoffnung es sei nur ein schlechter Scherz.
 

„Du bist widerlich. Und nein, ich weiß nicht, was du meinst.“
 

„Nun gib mir schon deine Hand.“ Er wackelte ungeduldig mit den Fingen.
 

„Vergiss es.“ Sasuke stellte sich stur und verschränkte demonstrativ seine Arme vor der Brust.
 

„Mann, Sasuke! So schwer kann das doch nicht sein.“
 

„Tch, als ob ich mit dir Händchenhalten würde. Ich bin doch nicht schwul.“
 

„Das hat doch mit schwul sein nichts zu tun. Von mir aus kannst du mir auch erst mal nur ans Handgelenk packen, wenn dir das angenehmer ist. Das erfüllt auch seinen Zweck.“ An sein Handgelenk packen. Der Schwarzhaarige senkte seinen Blick, schaute auf Narutos wieder gesenkte Hand und musste schlucken. Wenn das alles nicht so verdammt gestellt wäre, wenn ich ihn einfach an die Hand nehmen würde nur um ihn hinter mir her zu schleifen, dann wäre das gar nicht so ein großes Problem und-
 

„Ich hab Hunger, Sasuke! Mach mal schneller“, drängelte der Blonde.
 

„Was hat das denn bitte mit Essen zu tun?“ Bei dieser Frage breitete sich ein Grinsen auf dem Gesicht des Jüngeren aus, das Sasuke ahnen ließ, dass er es nicht nur bei einfachem 'Händchenhalten' belassen würde.
 

„Meinst du echt, dass ich so eine große Tasche nur voll mit Schlafsachen habe? Die Hälfte davon ist Essen, weil wir gleich nämlich zusammen kochen werden! Du machst ja sonst immer alles alleine, da dachte ich es wäre doch eine super Übung, wenn wir mal zusammenarbeiten und ich dabei die linke Hand übernehme und du die rechte“, verkündete Naruto nun schließlich freudig sein Vorhaben, worauf Sasuke erst einmal nichts zu entgegnen wusste. Er war fassungslos.
 

Woher hat er nur immer diese hirnrissigen Ideen? Er ist so ein Idiot, so ein riesengroßer Idiot, dachte der junge Uchiha, indessen er versuchte sich mit tiefem Ein- und Ausatmen zu beruhigen. Doch plötzlich ging er einen Schritt auf Naruto zu, umfasste sein Handgelenk und zerrte ihn in sein Zimmer. Dem Gesichtsausdruck des Blonden zu urteilen dachte dieser, dass Sasuke ihm gleich den Kopf abreißen würde. Umso verwunderter war er, als sie vor seiner Tasche zum stehen kamen und sein bester Freund ihm befahl sie mitzunehmen.
 

Wenig später standen die beiden dann tatsächlich in der Küche, die schier unendliche Zahl von Narutos eingepackten Lebensmitteln auf dem Küchentisch ausgebreitet, und während Sasuke sich noch fragte, was er hier eigentlich tat, wünschte sich Naruto unter knurrendem Magen nichts sehnlicher, als endlich die Misosuppe mit seinen geliebten Ramen schlürfen zu können.
 

* * *
 

„Mann, bin ich voll. Das war echt lecker!“ Naturo tätschelte sich mit seiner freien Hand schmatzend den Bauch, nachdem er sich auf das Sofa fallen gelassen hatte.
 

„Hn“, schnaubte Sasuke. Das Kochen allein war schon wirklich mühsam genug gewesen, aber wenn er gewusst hätte, dass der Blondschopf sogar während des Essens darauf bestehen würde 'Händchen zu halten', hätte er sich niemals darauf eingelassen. „Hör auf zu schmatzen und sag mir lieber, was du noch mit mir vor hast.“
 

„Oh Sasuke, so eifrig? Du stehst wohl drauf, wenn ich dir Befehle gebe, was? Du gibst es bloß nicht zu“, raunte Naruto kurz, bevor sein bester Freund ihm unsanft in die Seite boxte, ihn aber keines Blickes würdigte. „Au!“
 

„Idiot. Ich habe nur keine Lust hier sinnlos herum zu sitzen. Das ist pure Zeitverschwendung.“
 

„Mmh, wenn du darauf keine Lust hast, dann ja vielleicht auf … mich“, fuhr der Blonde unbeirrt fort und wackelte mit den Augenbrauen, während er sein Gesicht Sasukes näherte, bis ihn dessen bitterböser Blick zu durchbohren schien. „Guck doch nicht gleich so, ist doch nur Spaß! Wie auch immer.“ Er schüttelte den Kopf und lehnte sich wieder zurück. „Wir haben gerade erst gegessen, also wird es keine Action geben. Dafür gehen wir aber eine hübsche Runde spazieren.“
 

„Hn! So gehe ich mit dir ganz sicher nicht vor die Tür“, schnaubte der Schwarzhaarige mit arrogant abfälligem Blick und hob dabei ihre sich haltenden Hände.
 

„Ach was, wir bleiben doch nicht hier in der Stadt! … Nur du und ich und der leise Wind, der die Bäume des Waldes zum Rascheln bringt. Klingt das nicht romantisch, Sasuke?“ Der Ältere verkrampfte sich bei den letzten Worten augenblicklich, ließ sich sonst aber nichts anmerken. Tch, Romantik!
 

„Mir scheint bisher entgangen zu sein, dass so ein unfähiger Idiot, wie du, überhaupt dazu fähig ist Romantik zu definieren, geschweige denn zu verstehen. Ichiraku's war dir für Sakura anscheinend immer romantisch genug … So viel also zu dem Romantiker Naruto Vollidiot Uzumaki“, verschmähte er Naruto, der deutlich entsetzt über Sasukes Konter war.
 

„Boah, das war jetzt aber gar nicht nett, du Bastard! Außerdem wollte Sakura doch sowieso nie mit mir ausgehen, warum hätte sie dann bei was anderem, als den besten Ramen der Welt, ja sagen sollen?“, rechtfertigte sich der Blonde mit vor Trotz aufgeblasenen Wangen. „Und ich habe auch nie behauptet, dass ich sie romantisch ausführen wollte, klar? Also unterstell' mir hier keine falschen Sachen.“
 

„Tch“, war alles, was der junge Uchiha noch von sich gab, bevor er dem Wirbelwind seine Hand entriss und sich auf den Weg nach draußen machte, die Hände tief in seine Hosentaschen geschoben.
 

„Hey, wo willst du hin?“, hörte er seinen besten Freund überrascht rufen.
 

„Ich dachte du wolltest mich in den Wald verschleppen, um mich endlich ungestört foltern zu können“, erwiderte Sasuke mit eisigem Sarkasmus in der Stimme ohne sich dabei umzudrehen oder stehen zu bleiben. „Also beweg' dich, ich will dich scheitern sehen.“
 

„Dir werd' ich's zeigen!“ Der Blondschopf fühlte sich eindeutig herausgefordert. „Ich mache das hier nicht umsonst, Bastard. Du wirst schon sehen!“ Vom Ehrgeiz gepackt stürmte Naruto voran und packte den Älteren beim Vorbeigehen am Arm, um ihn hinter sich her zu ziehen, wodurch dieser sofort Widerstand leistete.
 

„Habe ich nicht deutlich genug gesagt, dass du mich nicht anfassen sollst, bis wir im Wald sind?“, knurrte der Schwarzhaarige und entriss seinem besten Freund den Arm.
 

„Ah, 'tschuldige. War irgendwie ein Reflex, heh.e.“ Irgendwie verlegen lachend kratzte sich der blonde Shinobi am Kopf, fuhr aber sogleich unbeirrt fort. „Aber jetzt beeil' dich, sonst wird es bald dunkel!“ Ohne eine Entgegnung abzuwarten, rannte der Blonde los, weswegen Sasuke wohl oder übel nichts anderes übrig blieb als hinterherzulaufen. Als ob mir bei so einem Kindergarten jemals wohl sein könnte, dachte der junge Uchiha bitter, während sie schweigend auf dem Weg zum Wald waren. Als ob das alles hier überhaupt irgendetwas bewirken würde. Hn. Händchenhalten. Wer kam denn bitte auf so eine hirnrissige Idee? … Natürlich, Naruto. Wer denn auch sonst.
 

Sasuke erinnerte sich an den Anblick, der sich ihm kurz zuvor geboten hatte, als er zufällig in den Spiegel geschaut hatte, der im Flur hing, während Naruto und er zusammen daran vorbeigelaufen waren. Es war wirklich nicht mehr, als das Erhaschen eines Blickes in den Spiegel gewesen, und doch hatte dieses Bild dem schwarzhaarigen Shinobi ein seltsames Gefühl im Bauch bereitet. Es hat einfach nur bescheuert ausgesehen. Irgendwie abnormal und-
 

„Da wären wir!“, rief Naruto plötzlich und blieb abrupt stehen. Der scheinbar dauerhaft schlechtgelaunte Schwarzhaarige tat es ihm gleich, hielt jedoch einige Meter Abstand zu dem anderen, während er skeptisch umher schaute.
 

„Hn. Sieht genauso unspektakulär aus, wie der Rest des Waldes“, kommentierte Sasuke unbeeindruckt.
 

„Na und? Du wolltest doch, dass uns keiner sieht und da erfüllt das Plätzchen hier doch voll und ganz seinen Zweck, oder?“ Der Blonde streckte seinem besten Freund die Zunge heraus, während er ohne Rücksicht auf Verluste die Meter zwischen ihnen in beachtlichem Tempo überwand und schon beinahe grob nach Sasukes Hand griff, als er vor ihm zum Stehen kam.
 

Diesen durchfuhr bei der Berührung mit Naruto ein Kribbeln, von dem er nicht wusste, ob er es als angenehme oder unliebsame Empfindung einordnen sollte. Er entschied sich relativ schnell für letzteres. Was soll daran denn auch schon angenehm sein? Tch.
 

„Also … In welche Richtung wollen wir gehen?“ Der junge Uzumaki bekam nur ein desinteressiertes Schnauben als Antwort. „Dann eben da lang!“ Die beiden besten Freude setzten sich in Bewegung und für einige Sekunden herrschte Stille zwischen ihnen, bis es natürlich wieder einmal Naruto war, der diese brechen musste.
 

„Hey, Sasuke. Kann ich dich mal was fragen?“ Der Blonde schaute zu dem jungen Uchiha, der seinen Blick starr nach vorne gerichtet hatte.
 

„Du würdest mich auch fragen, wenn ich nein sagen würde.“
 

„Stimmt. Du kennst mich eben“, lachte Naruto und fuhr fort. „Ähm, na ja. Die Sache ist die ...“, begann er ungewohnt zurückhaltend. „Ich hab mich nur mal gefragt, wieso … ähm, wieso es dir so schwer fällt jemandem nah zu sein, weißt du.“ Er räusperte sich verlegen und Sasuke verkrampfte sich schlagartig, als diese Worte Narutos Lippen verlassen hatten. War es nicht schon schlimm genug, dass er sich auf so einen Blödsinn hier eingelassen hatte? Musste Naruto dieses Thema nun auch noch ansprechen und ihn zusätzlich quälen?
 

„Sa- Sasuke, du tust mir weh.“ Erst jetzt merkte der Schwarzhaarige, dass er seine Fingernägel in die Hand seines Freundes gekrallt hatte, doch er war nicht dazu fähig seinen Griff zu lockern. Dazu war er innerlich viel zu aufgebracht, auch wenn er sich äußerlich zu beherrschen versuchte.
 

„Die Frage hättest du dir sparen können, du Vollidiot“, presste Sasuke langsam hervor. „Du kennst die Antwort.“ Er wusste, dass er damit recht hatte und doch hatte Naruto ihn danach gefragt. Der blonde Shinobi hatte ernsthaft noch hinterfragt warum der junge Uchiha die Nähe jedes einzelnen Menschen auf dieser Welt verabscheute, warum er niemandem, außer sich selbst vertrauen konnte.
 

Sasuke presste seine Lippen zusammen. Lag es nicht auf der Hand, dass man die Schuld bei dem suchen musste, dem er damals so selbstverständlich sein Vertrauen geschenkt hatte, der ihn trotzdem eiskalt hintergangen hatte und ihm schließlich alles genommen hatte, was ihm wichtig gewesen war? Nichts als purer Hass stieg in dem Schwarzhaarigen auf. Itachi.
 

„Hey.“ Der Ältere zuckte vor Schreck fast unmerklich zusammen, als Naruto anfing mit ruhiger Stimme auf ihn einzureden. „Tut mir leid, dass … dass ich dich daran erinnert habe. Das wollte ich nicht. Aber ich hoffe du weißt, dass du mir immer vertrauen kannst.“ Sasuke spürte, wie der andere mit seinem Daumen besänftigend über seinen Handrücken strich, wodurch er sich nach kurzer Zeit wieder ein wenig entspannte und die Hand des Jüngeren weniger fest umklammerte.
 

Vertrauen.
 

Würde der schwarzhaarige Shinobi das überhaupt noch können? Nein. Davon war er bis jetzt überzeugt gewesen, doch wenn er zu dem Blonden schaute, war da so ein Gefühl. Könnte ich es riskieren? Ist es das wert? Er wusste es nicht. Wusste nicht, was er von all dem hier halten sollte. Wusste nicht, wie er sich fühlen sollte. Wusste nicht, was das für ein Gefühl war. Kann ich ihm wirklich vertrauen? … Nein. Sein Blick schweifte zu ihren vereinten Händen. Nein … noch nicht.
 

Minutenlang sagte keiner der beiden etwas und während Naruto sich immer und immer wieder dafür verfluchte die Stimmung – falls denn überhaupt eine gute bestanden hatte – ruiniert zu haben, hatte Sasuke mit sich zu kämpfen. Jedoch nicht wegen den düsteren Gedanken, die er kurz zuvor noch gehabt hatte … sondern viel eher wegen dem jungen Uzumaki. Er konnte es nicht fassen, dass ein derartig ernstes Thema durch eine solche Kleinigkeit verdrängt wurde. Doch er konnte diese Kleinigkeit, dieses Zucken in seinen Fingern, nicht ignorieren, denn in ihm schien sich ein plötzliches Verlangen auszubreiten.
 

Das ist absurd. Ich kann doch nicht einfach … Nein, unmöglich. Der schwarzhaarige Shinobi war eindeutig überfordert. War er nicht noch vor kurzer Zeit davon überzeugt gewesen das alles hier wäre reinste Zeitverschwendung? Wieso, um Himmels Willen, hatte er dann nun dieses irritierende und vor allem bescheuerte Bedürfnis? Er atmete tief ein, den Blick starr nach vorne gerichtet, hielt die Luft an und lockerte kurz die Finger der Hand, die Narutos festhielt, nur um diese sofort mit denen des Blonden zu verschränken.
 

Auf einmal spürte er, wie der andere leicht zusammenzuckte und am liebsten hätte der junge Uchiha seinen Griff sogleich wieder gelöst, wenn der Jüngere seine Hand nicht überraschenderweise leicht und irgendwie beruhigend gedrückt hätte, nachdem er seinen Blick an ihn geheftet hatte. Sasuke konnte aus dem Augenwinkel erkennen, dass sein bester Freund ihn erst mit großen verblüfften Augen ansah und dann anfing zu lächeln, was seinen Puls unweigerlich in die Höhe trieb. Dann schlang der Blondschopf seine Finger nochmals für einen winzigen Augenblick fester um die Hand des anderen, fast als wollte er ihm damit sagen genau so wäre es gut.
 

Irgendetwas an dieser Situation bereitete Sasuke aber ein wenig Unbehagen, weswegen er sich schließlich räusperte und nach einer gefühlten Ewigkeit wieder einen Ton von sich gab. „Wir sollten uns auf den Rückweg machen, es ist schon relativ dunkel.“
 

„Ja ja, finde ich auch!“, reagierte Naruto ein wenig zu schnell, weil der Schwarzhaarige sich deswegen nun fragte, ob das etwas zu bedeuten hatte. Der Bedeutung nachgehen würde er aber trotzdem nicht.
 

Nur gemächlich beschleunigten die beiden ihr Tempo und wie schon so oft an diesem Tag, schienen sie sich nichts zu sagen zu haben. Verwunderlicherweise verlor nicht einmal Sasuke ein schlechtes Wort darüber, dass sie beinahe den ganzen Rückweg lang ihre Hände so verschränkt hielten, wie er selbst es in die Wege geleitet hatte. Warum … Warum fühlt es sich auf einmal so gut an Narutos Hand zu halten, dass ich sie nicht mehr loslassen möchte? Ist es die Wärme, die von ihm ausgeht? Ist es der Stolz über die Stärke, die ich ihm damit beweisen will? Oder-
 

Der junge Uchiha wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Naruto plötzlich seine Hand von ihm löste und ihn eine Kälte überkam, deren Ursprung Sasuke sich nicht so recht erklären konnte … oder wollte. Jedoch kommentierte er das Tun des Blonden nicht, weil er wusste, dass er es für ihn tat. Denn ihm war bekannt, dass Sasuke so nicht mit ihm gesehen werden wollte. Stattdessen aber ergriff der andere wieder das Wort.
 

„Du sag mal, Sasuke. Wo schlafe ich denn heute?“
 

„Im Garten“, meinte der Schwarzhaarige mit ernster Stimme, woraufhin der Jüngere nur lachte.
 

„Nein, mal ernsthaft. Wo ist denn Platz? Im Wohnzimmer oder in deinem Zimmer oder-“
 

„Ich sagte doch bereits du schläfst im Garten“, unterbracht Sasuke ihn mit ebenso monotoner Stimme, wie zuvor.
 

„Hey, das ist nicht lustig, du Bastard! Hör auf zu lügen, sonst schlafe ich in deinem Bett!“
 

„Tch. Träum' weiter“, war alles, was Sasuke entgegnete. Ein Schmunzeln schlich sich auf seine Lippen, als Naruto ihm weiterhin spielerisch drohte. Immer wieder herrlich, wie schnell er doch auf die Palme zu bringen ist.
 

* * *
 

Naruto schreckte augenblicklich hoch, als er von einem lauten Geräusch geweckt wurde. Was war das? Er blickte sich irritiert um, doch als er nichts fand, was die Ursache hätte sein können, zuckte er mit den Schultern. Muss ich wohl nur geträumt haben. Gerade hatte sich der Blonde wieder unter seiner warmen Decke verkrochen - sein bester Freund war doch so großzügig gewesen ihn im Zimmer nebenan schlafen zu lassen - da hörte er es plötzlich wieder.
 

Ein Schrei ... Sasuke?
 

Langsam krabbelte der blonde Shinobi aus seinem Bett und setzte leise einen Fuß vor den anderen, bedacht keinen Lärm zu verursachen. So gut kannte er das Haus dann doch noch nicht. Er tastete sich vorsichtig an der Wand entlang und schlich in das Zimmer des Schwarzhaarigen. Im Türrahmen blieb er stehen.
 

Mann, ist das dunkel hier. Ich seh' ja gar nichts! Und doch konnte Naruto hören, wie eine Bettdecke raschelte und gehetzter Atem aus dem Zimmer drang. Bei diesen Geräuschen fing das Herz des Blonden an schneller zu klopfen. Was ist da los? Unsicher nähere er sich dem Bett des schwarzhaarigen Shinobi und als sich seine Augen endlich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erschrak er vor dem Anblick, der sich ihm nun unverkennbar bot.
 

Sasuke, wie er mit seinen Armen hilflos um sich schlug, wie er schon beinahe krampfhaft zuckend seinen Kopf, seinen ganzen Körper hin und her warf, wie er unter angst-verzerrtem Gesicht schmerzvoll erscheinendes Stöhnen von sich gab ... Aber er schlief. Und dann wieder, direkt vor Narutos Augen. Ein Schrei. Ein so unterdrücktes, qualvolles Schreien, dass Naruto mit einem Schlag hellwach war und ihn unter inzwischen rasendem Herzen eine Flut der Angst überkam. Seine Hände krallten sich, wie von selbst, in die Schultern des Schlafenden und fingen an ihn zu rütteln.
 

„Sasuke! Sasuke, wach auf!“ Immer wieder rief er seinen Namen in der Hoffnung er würde bald aufwachen. „Du träumst nur, Sasuke. Es ist nur ein Traum!“ Unaufhörlich wuchs die Angst in dem Blonden, je länger sein bester Freund die Augen geschlossen hielt. Wieso wacht er nicht auf? Wieso wacht er, verdammt nochmal, nicht auf?!
 

Doch dann, endlich riss Sasuke die Augenlider auf und Naruto verstummte sofort. Ihm fiel ein Stein, nein, ein ganzer Berg vom Herzen, weswegen er nicht fähig war, sich zu bewegen. Er starrte nur in die panisch, überrascht blickenden schwarzen Augen, während er den schnellen, heißen Atem gegen seine Wangen schlagen spürte. Das Leben war gerade dabei gewesen in den Blonden zurückzukehren, da schlangen sich auf einmal zwei blasse Arme fest um seinen Nacken und erst jetzt fiel ihm auf, dass der Schwarzhaarige zitterte. Erst blinzelte Naruto überrascht, doch dann erwiderte er die Umarmung, weil er das Gefühl hatte, dass dies genau das war, was sein Freund gerade brauchte.
 

Sekunden verstrichen, in denen Sasuke keine Anstalten machte sich zu rühren. Stattdessen schien er sich immer fester an den Jüngeren zu klammern, wodurch ihre nackten Oberkörper näher aneinander gepresst wurden, während seine Atmung immer gleichmäßiger und ruhiger wurde. „Naruto", flüsterte der Schwarzhaarige plötzlich so leise, dass der Blondschopf es fast überhört hätte. Es klang wie eine Erleichterung, wie-
 

„Naruto?!“ Sasukes Griff versteifte sich, kurz bevor er den eben Gerufenen gewaltsam von sich stieß, sodass dieser alles andere als sanft mit seinem Hinterteil auf dem Boden landete.
 

„Scheiße, Sasuke! Was sollte das denn?“, fragte er den schwarzhaarigen Shinobi fassungslos über dessen unerwartete Reaktion, doch statt einer Antwort bekam er nur eine Gegenfrage.
 

„Was willst du in meinem Zimmer?“ Härte war in seiner Stimme zu vernehmen, die er trotz Mühe nicht ganz aufrecht halten konnte. Das leise Zittern verriet ihn.
 

„Du hast mir einen Schrecken eingejagt, Mann! Schreist hier rum und schlägst um dich, wie ein Wilder. Hattest du einen Alptraum oder was?“ Sasuke sank zurück in sein Bett und strich sich mit seinen Händen über das Gesicht, indessen er schwer seufzte und versuchte sich zu beruhigen. Das kann doch nicht wahr sein. Ausgerechnet in dieser Nacht musste es passieren. Der junge Uchiha schwieg, doch dafür sprachen seine Gedanken umso mehr. Es war wieder so ein Traum gewesen. Diese Träume suchten ihn schon seit jener Zeit heim, seit ihm das Schlimmste widerfahren war, was er sich hätte vorstellen können. Und nun hatte Naruto es gesehen.
 

„Sasuke. Was ist los?“, fragte der Blonde plötzlich sanft, während er sich auf seine Bettkante setzte. Erst reagierte Sasuke nicht und der junge Uzumaki dachte schon er würde mal wieder keine Antwort bekommen, doch er wurde schnell eines besseren belehrt, als eine gedämpfte Stimme ertönte.
 

„Manchmal habe ich Alpträume, aber ich schaffe es meistens nicht alleine aufzuwachen ... Also danke.“ Es kostete den Schwarzhaarigen hörbar Überwindung das letzte Wort auszusprechen.
 

„Soll ich noch bei dir bleiben, bis du wieder eingeschlafen bist?“ Naruto meinte die Frage ernst. Er wollte für seinen besten Freund da sein.
 

„Tch. Hör auf mich zu bemuttern, immerhin bin ich hier der Ältere.“ Mit einem Schlag schien Sasuke wieder ganz der Alte zu sein ... und doch musste er sich eingestehen, dass ihn ein undefinierbares Kribbeln im Bauch überkommen hatte, als der Blonde diesen Vorschlag gemacht hatte.
 

„Ich bemuttere dich doch nicht“, stellte Naruto schnell mit frech ausgestreckter Zunge klar, während er sich erhob und zielstrebig die Tür ansteuerte. „Aber ich hab' doch versprochen dir zu helfen, also muss ich ja wohl auch auf dich aufpassen.“
 

„Hn“, schnaubte der schwarzhaarige Shiobi nur. „Mach doch was du willst.“ Bei Beendigung der Worte, hatte der Wirbelwind bereits das Zimmer verlassen und kurz darauf war ein Poltern zu vernehmen. Sasuke stützte sich auf seine Unterarme, um zur Tür blicken zu können. Was tut dieser Idiot da?
 

Auf diese unausgesprochene Frage, fand er schnell eine Antwort, als er mit ansehen konnte, wie der blonde Shinobi ein großes, sperriges Möbelstück durch den Türrahmen hievte und direkt vor seinem Bett platzierte. Es war ein Sessel. Sofort machte er es sich darauf bequem, sodass er dem Älteren nach kurzer Zeit im Schneidersitz schräg gegenüber saß.
 

„So! Jetzt kannst du wieder in Ruhe schlafen, Sasuke. Ich vertreibe alle bösen Geister für dich“, versprach Naruto dem jungen Uchiha mit einem breiten, ehrlichen Lächeln „Und ich passe auf, dass keiner durchs Fenster kommt und dich vergewaltigt“, fügte er noch mit wackelnden Augenbrauen hinzu.
 

„Na wenn das so ist, bin ich meinen potenziellen Vergewaltigern ja jetzt schon ausgeliefert, bei so einem Idiot wie dir.“
 

„Hey!“, beschwerte sich der Beleidigte. „Wie wär's mal mit ein bisschen Dankbarkeit, du Bastard?“
 

„Tch.“ Der Schwarzhaarige Shinobi hatte keine Lust auf unnötige und sinnfreie Diskussionen, also beschloss er das zu tun, was er am besten konnte. Schweigen.
 

Er spürte Narutos Blick auf sich ruhen, als würde er jede seiner Bewegungen beobachten. Er nimmt das mit dem Aufpassen wohl echt ernst, hm? ... Wie nied- Sasuke biss sich sofort auf die Zunge, als er merkte was er da wieder denken wollte. Naruto ist nicht, war nie und wird auch niemals niedlich sein!
 

Nachdem diese unangebrachten Gedanken weitgehend verstummt waren, wurde es wieder ruhig. Zu Sasukes Verwundern gab Naruto auch lange keinen Ton von sich, weswegen der Schwarzhaarige seinen Kopf zu ihm drehte ... und feststellen musste, dass er eingeschlafen war. Was für ein hervorragender Aufpasser. Plötzlich sah er, wie es den jungen Uzumaki fröstelte.“

„Naruto, wach auf und geh' wieder in dein Bett“, sagte er so laut, wie er gerade konnte, doch anstatt einer Antwort bekam er ein tiefes Seufzen zu hören. Super, jetzt ist er auch noch richtig eingeschlafen, wie es aussieht. Er beobachtete, wie den Jüngeren immer öfter ein Zittern überkam, also setzte er sich auf. Naruto war eindeutig zu schwer zum Tragen ... und auch wenn er leicht genug gewesen wäre, hätte Sasuke es nicht getan.
 

Mit schweren Schritten schleppte sich der junge Uchiha in das Zimmer nebenan, schnappte sich Narutos Bettdecke und kam wieder zurück, um den Blonden zuzudecken. Einen Moment lang blieb Sasuke noch vor dem Sessel stehen und betrachtete das Gesicht seines besten Freundes, das vom fahlen Mondlicht erhellt wurde. Und dann überkam ihn auf einmal ein Gedanke, der sein Herz höher schlugen ließ.
 

Ich habe ihn umarmt.
 

Er wusste nicht, was ihn da zuvor geritten hatte. Es war einfach das Erste, was ihm eingefallen war und irgendwie hatte es sich richtig angefühlt. Aber warum? Gedankenversunken hob der schwarzhaarige Shinobi eine Hand und näherte sie Narutos Gesicht, bis er mit den Fingerspitzen seine Wange berührte und langsam weiter über den Kiefer strich und ... plötzlich die Hand so schnell wieder zurückzog, dass man meinen konnte er hätte sich soeben an einem Feuer verbrannt. Verdammt, was mache ich eigentlich ständig?!
 

Frustriert warf Sasuke sich wieder auf sein Bett und vergrub sein Gesicht in dem Kopfkissen. Dieser Umgang mit Naruto war definitiv nicht gut für ihn. Er lenkt mich vom Wesentlichen ab. Also warum kann ich es nicht einfach beenden? Er macht mich schwach. Naruto ist meine Schwäche. Er unterbrach seinen Gedankenstrom. „Was?! Naruto ist meine Schwäche? Tch!“ Er biss wütend in das Kissen. Wann hatte der junge Uchiha das letzte Mal so viele verschiedene Emotionen in so kurzer Zeit durchlebt? ... Und was bitte soll mir das jetzt sagen? Er wollte nur noch schlafen. Nicht mehr denken, nicht mehr reden, nichts mehr sehen. Einfach nur in den friedlichen Ozean der Schwärze gleiten, wenn ihm solch eine Ruhe denn für die restliche Zeit der nächtlichen Dunkelheit vergönnt sein würde.

Lektion drei? Umarmen!

Sasuke seufzte schwer. „Wie lange willst du mir heute eigentlich noch auf die Nerven gehen?” Ein lautes Klirren ertönte.
 

„Oh Sasuke, tu nicht so als würde dir meine Gesellschaft nicht gefallen.” Naruto unterbrach seine chaotischen Aktivitäten in der Küche, um seinem überaus grimmigen besten Freund in die Wange zu pieksen, der sogleich nach ihm schlug, jedoch nur noch die Luft traf.
 

„Einbildung ist auch eine Bildung”, grummelte dieser nur verstimmt vor sich hin, während er weiterhin regungslos am Türrahmen lehnte und Naruto so den Rücken zugewandt hielt. Er schloss entnervt die Augen. Es war bereits Mittag, die blonde Schlafmütze hatte - im Gegensatz zu dem schwarzhaarigen Frühaufsteher - erst sehr spät gefrühstückt und nun war er gerade dabei die Küche wieder in Ordnung zu bringen.
 

Diesem Spektakel wollte Sasuke allerdings lieber nicht zusehen, sonst würde er wahrscheinlich noch einen Anfall kriegen und das wäre nicht gut für seine durch den Blonden ohnehin schon strapazierten Nerven. Die Geräuschkulisse allein sprach regelrecht Bände. Er würde später sicherlich noch mehr aufräumen müssen, als wenn er es gleich selbst erledigt hätte.
 

„Ach ja, apropos wie lange ich dich heute noch nerve. Was meinst du wird wohl die nächste Lektion sein? Hast du irgendwelche Wünsche?”
 

„Tch. Davon will ich erst gar nichts hören.” Schlimm genug, dass er sich das hier nach zwei Tagen immer noch zumutete.
 

Das Lärmen hinter dem Rücken des schwarzhaarigen Shinobi verstummte und er wartete darauf, dass Naruto aus dem Raum treten würde, sodass sie es sich im Wohnzimmer mehr oder weniger bequem machen konnten, doch es herrschte auch weiterhin Stille. Sasuke beschloss gerade sich umzudrehen, als er auf einmal zwei Hände seinen gesamten Rücken hinunterfahren spürte. Was zum …?!
 

Bei dieser Berührung verkrampfte sich der Schwarzhaarigen augenblicklich und er drückte seine Lippen hart aufeinander. Dann glitten die Fingerspitzen über seine Seiten bis zu seinem Bauch, wo sie sich schließlich verschränkten, während sich dabei von hinten der warme Körper des anderen an ihn presste, sodass nicht einmal mehr das dünnste Blatt Papier zwischen sie gepasst hätte. Sofort schossen Sasuke Bilder durch seine Gedanken, die ihn an den Moment im Wald erinnerten, in dem sein bester Freund ihn das erste mal genauso umfasst hatte. Sein Puls fing unweigerlich an zu rasen.
 

Naruto legte sein Kinn sanft auf der Schulter seines besten Freundes ab und hauchte ihm ins Ohr. „Heute werde ich dich bei jeder Gelegenheit so heiß und innig umarmen, dass du mich gar nicht mehr gehen lassen wollen wirst, mein liebster Sasuke.” Sein Atem streifte die blasse Haut des jungen Uchiha und diese Worte jagten ihm einen heißen Schauer über den Rücken. Und so schnell Naruto sich an ihn geschmiegt hatte, lies er auch wieder von ihm ab und benahm sich, als wäre rein gar nichts passiert. Als er nun wieder sprach, könnte man annehmen zwei völlig verschiedene Personen hätten gesprochen, so sehr unterschieden sich die Tonlagen des Blonden.
 

„Außerdem musst du andere doch endlich mal vernünftig begrüßen und verabschieden können. Vor allem, weil wir in ein paar Stunden mit Kiba, Shikamaru und Choji die Onsen hier in der Nähe besuchen werden!” Der blonde Shinobi trat fröhlich summend aus der Küche, ergriff dabei zu Sasukes Überraschung seine Hand und schleifte ihn mit ins Wohnzimmer. Erst als Naruto dabei war sich zu setzen, hatte der Schwarzhaarige sich wieder einigermaßen gefangen und löste den Griff des anderen.
 

„Vergiss es.”
 

„Was genau?” Sasuke war wirklich gut darin den Blonden zu verwirren … oder aber der andere war einfach nur zu blöd oder zu faul, um den Gedankengang seines Gegenüber zu verstehen.
 

„Diese bescheuerten Lektionen, den Besuch bei den Onsen, einfach alles! Ich möchte, dass du auf der Stelle-”
 

„Fang doch nicht wieder damit an. Hatten wir das Thema nicht gestern schon? Muss ich dich wirklich jeden Tag auf's Neue zu den Lektionen zwingen?”
 

„Dir scheine ich ja ebenfalls jeden Tag wieder beibringen zu müssen, dass du ein Vollidiot bist, dessen überaus fragwürdige Methoden nicht einmal im Ansatz Wirkung zeigen werden.”
 

„Ach ja?” Jetzt hob Naruto eine Augenbraue, während seine Augen pure Überzeugung ausstrahlten und er sich wieder erhob, um dem Schwarzhaarigen herausfordernd gegenüberstehen zu können. „Gestern beim Spaziergang hattest du ja offensichtlich überhaupt keine Probleme meine Hand zu halten, nachdem du am Anfang nicht einmal nach meinem Handgelenk greifen wolltest. Und hätte ich deinen Griff nicht gelöst, als wir aus dem Wald raus waren, hättest du es bestimmt gar nicht mehr getan. Du wolltest meine Hand doch gar nicht mehr loslassen.”
 

Als der junge Uzumaki mit seiner Feststellung fertig war, wusste Sasuke nichts zu entgegnen. Seine Augen waren während den Worten des anderen immer größer geworden und beim letzten Satz spürte er, wie seine Wangen warm wurden. Er fühlte sich ertappt … Ertappt?! Er schaute zu Boden. Wobei sollte er mich denn ertappt haben? Ich wollte seine Hand überhaupt nicht halten! … Oder? Seine Fingernägel bohrten sich in seine Handflächen, indessen er den Kopf wieder hob.
 

„Schwachsinn”, leugnete er schnell mit nur einem Wort, jedoch wenig überzeugend, denn lange konnte er dem siegessicheren Blick des Blonden nicht standhalten.
 

„Nein wie süß, ist das etwa ein Rotschimmer auf deinen Bäckchen? Ich habe doch gewusst, dass es dir am Ende nichts mehr ausgemacht hat … oder hat es dir vielleicht sogar gefallen?” Vielsagend wackelte Naruto mit seinen Augenbrauen und lehnte sich ein bisschen näher zu seinem besten Freund, der nur abfällig schnaubte und seinen Kopf mir einem gemurmelten „Träum' weiter” zur Seite drehte. „Man, Sasuke. So was muss dir doch nicht peinlich sein”, versuchte er den schwarzhaarigen Shinobi zu beschwichtigen, während er selbst immer noch über dessen Reaktion schmunzelte.
 

„Komm, setzen wir uns erst mal”, beschloss er und schnappte sich abermals die Hand des mürrischen Uchihas. „Ich würde mit dir ja auch nach draußen gehen bei dem Wetter, aber weil wir für den Wald nicht mehr genug Zeit haben und ich weiß, dass du 'so' mit mir nicht gesehen werden willst, müssen wir wohl hier bleiben.” Er ließ sich auf das Sofa plumsen und auch Sasuke hatte sich gezwungenermaßen gesetzt. Der Blonde drehte sich so, dass er Sasuke direkt anschaute und auch dieser wandte sich seinem Freund zu, während sie immer noch Händchen hielten.
 

„Nimm meine andere Hand.“ Der Schwarzhaarige war ein wenig vor den Kopf gestoßen durch die plötzliche Aufforderung von Naruto. Als dieser seine Verwirrtheit bemerkte, lachte er und verschränkte ihre Finger der sich bereits haltenden Hände, um ihm ein wenig Mut zu machen, sagte jedoch nichts weiter ... und bewegte sich auch kein Stück. Der junge Uchiha hielt kurz Inne. Warum bewegt er seine bescheuerte Hand nicht selbst zu mir, wenn er mir schon sagt ich soll sie nehmen? Dann aber setzte er selbst sich in Bewegung und auf einmal schien Narutos Hand unglaublich weit entfernt zu sein.
 

Gott, wie weit soll ich mich denn bitte zu ihm herüber lehnen? ... Und bilde ich mir das gerade ein oder zieht dieser Idiot von Ninja seine Hand auch noch absichtlich weiter nach hinten?! Ungläubig starrte er kurz auf die zuckenden Finger des anderen und sah sich herausgefordert. Sein immer schneller schlagendes Herz ignorierend holte er aus und packte mit einem Ruck sein Ziel.

„Und jetzt lach noch einmal über ... mich.“ Das letzte Wort blieb Sasuke beinahe im Hals stecken, als sein Herz einen Schlag aussetzte. Diese unerwartete Nähe, die nun eingetreten war, als der Schwarzhaarige aufgeschaut hatte, machte ihn unruhig. So nah ... Wieso sagt er nichts? Und wieso schaut er mich mit so einem Ausdruck in den Augen an? Er schluckte. Sein Blick glitt über das Gesicht des Blonden, das er noch nie aus solch einer Nähe betrachtet hatte, und blieb an seinen Lippen hängen. Sie waren leicht geöffnet. Was ist das nur für ein Gefühl, das mir dieses Herzrasen bereitet? Er schluckte wieder.
 

Dieses Mal war es der schwarzhaarige Shinobi, der seine Finger mit denen der zweitergriffenen Hand Narutos verschränkte. Nicht nah genug. Woher kam dieser schlagartige Sinneswandel? Warum wollte er in genau diesem Moment noch näher an den blonden Wirbelwind heran, wo er doch sonst immer darauf bedacht gewesen war ihn auf ausreichende Distanz zu halten? Und mit einem Mal wurde ihm bewusst, wie das alles hier wirkte. Sasuke hatte sich schon förmlich über Naruto herüber gebeugt, wohingegen sein bester Freund immer weiter nach hinten zu weichen schien. Zu nah!
 

„Ich kann das nicht“, wisperte der junge Uchiha ebenso hastig wie tonlos und wollte sich von dem anderen lösen, doch dieser hatte nicht die Absicht ihn so einfach gehen zu lassen.
 

„Das ... das war doch schon mal ganz gut“, fing er ein wenig unbeholfen und überrumpelt an den Schwarzhaarigen zu loben. „Aber zu einer richtigen Umarmung fehlt noch ein gutes Stück“, grinste er gleich wieder frech, ließ Sasukes Hände los und stand auf. „Es wird dir bestimmt leichter fallen mich fürs erste von hinten zu nehm- äh ... umarmen. So wie gestern, als wir beim Händchenhalten mit dem Handgelenk angefangen haben.“ Ein ehrlich wirkendes Lächeln umspielte seine Lippen, bevor er Sasuke, der immer noch auf dem Sofa saß, den Rücken zuwendete. Nach kurzem Zögern stand auch er auf.
 

Damit es mir leichter fällt? Tch. Als ob ich so dumm wäre und nicht gemerkt hätte, dass du vor mir zurückgewichen bist. Zweifel kamen auf, die bis jetzt nie eine Rolle gespielt hatten. Drehte Naruto ihm vielleicht wirklich nur den Rücken zu, um nicht das Gesicht des jungen Uchihas zu sehen, das er zuvor mit einem so unergründlichen Blick betrachtet hatte? War es ihm etwa unangenehm? Sasuke spürte einen Stich in seiner Brustgegend.
 

„Lass dir ruhig so viel Zeit, wie du brauchst“, gab der Blondschopf etwas unsicher klingend von sich. Zeit für dich, um das hier so lange wie möglich hinaus zu zögern meinst du, dachte Sasuke bitter. „Es ist in Ordnung, wenn du-“ Nein! Noch bevor Naruto zu Ende sprechen konnte, schlang der schwarzhaarige Shinobi seine Arme unter fest zusammengekniffenen Augen und vor Aufregung zu schnell schlagendem Herzen um seinen besten Freund und brachte ihn so zum Schweigen.
 

Sekundenlang bewegte sich keiner der beiden auch nur einen einzigen Millimeter von der Stelle, bis Naruto die Überraschung von Sasukes plötzlichem Verhalten überwunden zu haben schien und er seine Hände auf die Arme des anderen legte. Es war nur eine kleine Geste Seitens des eigentlichen Wirbelwindes und doch bedeutete sie dem Schwarzhaarigen so viel, dass sein Puls sich um das gefühlte Doppelte erhöhte und seine Haut an den berührten Stellen anfing zu kribbeln. Denn diese Geste zeugte von Beistand ... oder Erwiderung. Aber Erwiderung wovon? ... Zuneigung? Doch das Erwidern irgendeines Gefühls setzte voraus, dass es bei einem schon vorhanden war und das wäre in diesem Fall Sasuke. Empfinde ich denn Zuneigung für ihn? Ist dies das Wort, das meine in letzter Zeit so seltsamen Gefühle für ihn beschreibt? Vielleicht ist dem ja tatsächlich so.
 

Inzwischen glaubte der Schwarzhaarige sein Herzschlag war so stark, dass Naruto ihn einfach spüren musste und während er immer noch darüber nachdachte, ob es nun Zuneigung war, die ihn selbst so unbegreiflich handeln ließ, wurde sein Griff um den blonden Shinobi immer fester, fast als hätte er Angst ihn zu verlieren. Plötzlich holte ihn ein Räuspern in die Realität zurück und er schlug schlagartig seine Augen auf.
 

„Sasuke?“ Es war beinahe nur noch ein Flüstern, was Naruto von sich gab, und doch hatte es die Folge, dass der Angesprochene sich sofort von seinem besten Freund löste und fast einen ganzen Meter zurückwich, indessen der Blonde sich zu ihm umdrehte. Hab ... Habe ich mich gerade etwa an Naruto heran geschmiegt? Für den Bruchteil einer Sekunde trafen sich ihre Blicke, bevor beide verlegen zur Seite schauten und bedrückende Stille herrschte. Verdammt, warum pocht mein Herz immer noch wie wild? Und wieso sagt er nichts mehr? Er hat doch gerade erst meinen Namen genannt!
 

„Ähm, wir sollten jetzt gleich auch mal los, sonst müssen die anderen auf uns warten. Hehe“, bemerkte der junge Uzumaki verlegen lachend und kratzte sich dabei am Hinterkopf. Ach so? Botschaft angekommen, du Vollidiot. Warum kannst du nicht einfach aussprechen, dass du nur wolltest, dass ich wieder von dir ablasse? Der Schwarzhaarige verzog verbissen das Gesicht, doch auf einmal streckte der Blondschopf seine Arme zu ihm aus. „Bekomme ich vorher noch eine richtige Umarmung von dir?“, fragte er zuckersüß und mit einem Blick, von dem sich der junge Uchiha erst förmlich losreißen musste, bevor er dazu imstande war zu antworten.
 

„Tch, vergiss es“, schnaubte der Angesprochene nur und verschränkte seine Arme. Was soll das denn jetzt schon wieder?
 

„Ach komm schon“, fing er jetzt auch noch an zu schmollen. „Das gerade hast du doch auch geschafft. So viel anders ist eine richtige Umarmung nicht, echt jetzt!“
 

„Wenn das nicht so viel anders ist, kannst du dich ja auch mit dem zufrieden geben, was du bekommen hast.“
 

„Och nö, ich will aber! Bitte, Sasuke. Nur eine kleine Umarmung. Eine ganz kleine.“ Der schwarzhaarige Shinobi konnte ein schweres Seufzen nicht unterdrücken.
 

„Wenn du dann endlich Ruhe gibst.“
 

„Worauf du wetten kannst“, grinste der Blonde glücklich und Sasuke setzte sich widerwillig in Bewegung, indessen er seine verschränkten Arme wieder senkte. „Komm in meine Arme, Sasuke-Schatz“, säuselte Naruto auch noch unnötigerweise, woraufhin der andere sofort stehen blieb.
 

„Wage es noch einmal mir so einen Kosenamen zu verpassen und die Umarmung mutiert zu einem Attentat.“ Mit eisiger Miene, jedoch solch einer inneren Aufregung, dass er hoffte seine Fassade würde nicht bröckeln, drohte er seinem besten Freund, der sofort defensiv seine Hände hob.
 

„Okay, okay. Bin ja schon still“, waren seine letzten Worte, nach denen tatsächlich Ruhe einkehrte. Noch einige Sekunden stand Sasuke da und betrachtete das weichende Lächeln auf den Lippen seines Gegenüber, bevor er sich nervös auf die Unterlippe biss, seinen Blick senkte und den letzten Schritt machte.
 

Wärme.
 

Sie durchströmte seinen Körper. Wie eine Flut breitete sie sich in ihm aus und wurde nur noch verstärkt, als Naruto seine Arme um die Hüfte des Schwarzhaarigen legte und sie an sich presste. Sein Atem. Wieso atmet er so unruhig? Der Hoffnungsschimmer es sei wegen seiner Aufregung wich schon in der nächsten Sekunde der bitteren Erkenntnis es wäre wohl viel eher wegen seines Ekels gegenüber Sasuke. Wahrscheinlich musste er sich gerade zusammenreißen ihn nicht einfach wieder von sich zu stoßen.
 

Aber warum tut er dann so, als würde er das hier wollen? Wieso will er mich die Illusion glauben lassen, dass er diese Nähe zu mir mindestens genauso will, wie ich? Der junge Uchiha konnte sich nichts vormachen. So falsch es auch sein mochte dieses Gefühl, das so sehr an das Vertrauen erinnerte, das schon einmal missbraucht wurde, zuzulassen, so wusste er doch, dass es ihm nicht zuwider war Naruto so nah zu sein. Er hatte keine Ahnung warum es so war, doch weil ihm bewusst war, dass der Blonde offensichtlich sehr wohl Probleme mit dieser Nähe hatte, löste er seinen Griff und schob den anderen von sich.
 

„Das reicht. Ich gehe meine Sachen packen.“ Ohne den jungen Uzumaki eines weiteren Blickes zu würdigen, stürmte er schon fast aus dem Wohnzimmer. Hn, tu nicht so, als wärst du von meiner Reaktion überrascht. Ich weiß ganz genau, dass du erleichtert, dass ich endlich losgelassen habe. Bei jedem weiteren verächtlichen Gedanken wurde das Stechen in seiner Brust stärker … er versuchte nur zu ignorieren wieso.
 

* * *
 

Sasuke erhob sich von dem Hocker, schlang sich das doch ganz schön knappe Handtuch um seine Hüfte und schnappte sich die Schüssel.
 

„Sasuke! Wenn du schon fertig bist, kannst du mir sicher helfen meinen Rücken zu waschen, nicht wahr?“, kam es für diesen ruhigen Ort viel lauter als nötig von dem blonden Wirbelwind. Der Schwarzhaarige seufzte. Du kannst dich auch sehr gut alleine waschen, wollte er antworten, doch als er seinen ebenfalls nur mit einem Handtuch bekleideten besten Freund da so sitzen sah, wie er mit dem Rücken gewandt über die Schulter zu ihm schaute, konnte er ihm seine Bitte irgendwie nicht abschlagen. Die Spannungen, die noch zuvor bei Sasuke zu Hause zwischen ihnen geherrscht hatten, hatten sich inzwischen wieder gelegt.
 

Hmm, man sieht ihm gar nicht an, dass er so ein breites Kreuz hat, das dazu auch noch leicht muskulös ist. So trottete der Schwarzhaarige zu Naruto, der ihm sogleich grinsend einen Schwamm in die Hand drückte, und kniete sich hinter ihn, da es untersagt war während des Waschens aufzustehen. Er tauchte den Schwamm in das schäumende Wasser der Schüssel und begann wortlos mit seiner Arbeit. Verdammt, warum schlägt mein Herz wieder so schnell? Langsam aber sicher beschlich Sasuke der Verdacht er leide an einer ernsthaften Herzkrankheit. Das war doch wirklich nicht mehr normal! Und wieso, zur Hölle, stelle ich mir gerade vor, wie es wäre, wenn ich Naruto jetzt umarmen würde?!
 

Gedankenverloren massierte der junge Uchiha den Rücken seines besten Freundes viel mehr, als dass er ihn wusch. Er selbst merkte dies zwar nicht, der Blonde dafür aber umso mehr, wodurch dieser ein genießerisches „Mmh“ verlauten ließ. Das blieb dem schwarzhaarigen Shinobi jedoch nicht unbemerkt, weswegen er kurz aufschrecke.
 

„So, das muss reichen. Dusch dich ab“, sagte er schnell und erhob sich mit seinen Sachen.
 

„Oh warum hast du aufgehört? Es hat sich gerade so gut angefühlt“, meckerte der junge Uzumaki.
 

„Falls du es vergessen haben solltest, ich habe dich gewaschen und nicht massiert.“
 

„Na das hat sich gerade aber ganz anders angefühlt und außerdem hätte ich gegen ein bisschen Verwöhnung von dir nichts einzuwenden.“ Sasuke stockte der Atem. Er hat nicht gerade allen ernstes gesagt, dass er von mir verwöhnt werden will, oder?
 

„Hn, von wegen“, schnaubte er so leise, dass der blonde Shinobi es nicht hören konnte, bevor er endgültig den Waschraum verließ, seine Sachen an entsprechender Stelle ablegte und sich draußen zu dem kleinen Onsen Becken begab, in dem Shikamaru und Kiba bereits saßen. Choji war nicht gekommen, da er kurzfristig abgesagt hatte. Ihm war wahrscheinlich noch etwas dazwischen gekommen, aber das war Sasuke herzlich egal, da er eigentlich mit keinem dieser postpubertären Gehirnakrobaten etwas zu tun hatte … außer Naruto.

Ohne etwas zu sagen, legte der Schwarzhaarige sein Handtuch ab und ließ sich in das dampfend heiße Wasser gleiten, während er beruhigt seine Augen schloss und tief einatmete. Diese Stille …
 

„Na endlich, da bist du ja Naruto! Ich hab schon angefangen zu glauben sie hätten dich rausgeschmissen, weil du wieder was falsch gemacht hast“, brüllte der rücksichtslose Idiot namens Kiba. Wenn ihr noch lange so weiter macht, werden wir bald alle rausgeschmissen, dachte Sasuke entnervt und war im Inbegriff zu seufzen, doch stattdessen blieb ihm sein Seufzer regelrecht im Hals stecken, als er seine Augen öffnete. Da stand Naruto breit grinsend vor ihnen und den jungen Uchiha durchfuhr sogleich ein unfassbar intensives Kribbeln. Was ist nur los mit mir? Vor gerade mal zwei Tagen habe ich noch nicht so übertrieben auf seinen bescheuerten nackten Oberkörper reagiert!
 

„Ich bitte dich, als ob die jemanden mit so einer Statur rausschmeißen würden“, erwiderte der blonde Ninja gespielt arrogant.
 

„Nicht zu bescheiden!“, scherzte der Braunhaarige, indessen Naruto schließlich auch ins Wasser kam und Sasuke wieder die Augen schloss. Shikamaru ließ bisweilen alles unkommentiert und beschäftigte sich lieber mit schwimmendem Shogi – japanischem Schach –, das er sich zuvor ausgeliehen haben musste.
 

„Außerdem habe ich ja wohl mehr Muskeln als du“, begann nun auch der Köter zu prahlen, womit er eine Diskussion einleitete, die versprach äußerst intellektuell zu werden.
 

„Genau wegen solchen Gesprächen ist Choji gar nicht erst mitgekommen“, murmelte Shikamaru kopfschüttelnd vor sich hin, sodass nur Sasuke es hören konnte.
 

„Dass ich nicht lache! Gegen meinen stählernen Bauch kommst du nicht an.“ Der Blondschopf richtete seine Feststellung an Kiba.
 

„Muss man dir eigentlich immer alles zweimal sagen?“, schaltete sich nun auch ein gewisser Uchiha ein, wodurch er fragende Blicke von den wetteifernden Jungs erntete. „Ich bin mit ja nicht ganz sicher, was genau du unter 'stählern' definierst, aber falls du damit deinen Six Speck meinst, kann ich dir nur zustimmen. Denn davon hast du definitiv mehr, als er.“ Einen Moment lang war es still und die Gesichter der zwei Streithähne waren wie versteinert, doch dann verfiel Kiba in helles Gelächter, zwischen dem er etwas, das wie „Der war echt gut, Sasuke, man. Six Speck!“ klang, von sich gab. Dahingegen blies Naruto beleidigt seine Wangen auf.
 

„Fall mir doch auch noch in den Rücken! Präsentier mal lieber, was du zu bieten hast, wenn du schon so eine große Klappe hast, Bastard!“
 

„Hn, ich muss dir gar nichts beweisen.“
 

„Ach, da machst du also einen Rückzieher, was? Du traust dich doch nur nicht, weil du weißt, dass du gegen uns verlierst!“, sagte er voller Überzeugung und schlang demonstrativ seinen Arm um die Schulter des Braunhaarigen, der sich inzwischen wieder beruhigt hatte und nun nickend zustimmte. Anstatt zu antworten, lehnte der schwarzhaarige Shinobi sich nur zu Shikamaru rüber.
 

„Warum sind wir nochmal hier?“, fragte er ihn tonlos.
 

„Ich habe keine Ahnung“, erwiderte der Angesprochene ebenso trocken.
 

„Ach komm, Naruto. Wir beide wissen, dass wir einfach verdammt gut aussehen. Und hätten wir Mädels hier, würden sie unsere Körper wenigstens zu schätzen wissen.“
 

„Echt jetzt! Du hast so was von recht!“
 

„Ach und wo wir gerade beim Thema sind. Wie läuft's eigentlich bei dir uns Sakura? Geht's voran?“ Plötzlich wurde Sasuke hellhörig und er fühlte Nervosität in sich aufkeimen, obwohl es nicht einmal um ihn selbst ging. Sakura, pah! Was will Naruto eigentlich von dieser pinken Nervensäge? Die passen doch überhaupt nicht zusammen.
 

„Ich weiß nicht. Ehrlich gesagt habe ich es irgendwie aufgegeben. Das wird ja eh nichts.“
 

„Alter, du bist ihr jahrelang hinterher gedackelt und jetzt gibst du es einfach so auf? Das klingt mal so gar nicht nach dir … Oder hast du etwa bestimmte Gründe?“ Der Braunhaarige beäugte den jungen Uzumaki derartig neugierig, dass man meinen konnte er durchbohrte ihn.
 

„Ja, vielleicht gibt es gewisse Gründe … vielleicht gibt es aber auch nur einen.“ Warum guckt dieser Vollidiot ausgerechnet mich bei solchen Worten mit so einem Blick an?! Sasuke wurde unruhig. „Ist ja auch egal“, lenkte er komischerweise auf einmal von dem Thema ab. Normalerweise machte Naruto nie ein Geheimnis daraus, in wen er verliebt war oder was er von wem hielt. Was hatte das nun also zu bedeuten? „Viel interessanter sind doch unsere Turteltäubchen Shikamaru und Temari oder was lief da letztes Wochenende?“ Augenzwinkernd wandte er sich an den gegen sich selbst Shogi spielenden Schwarzhaarigen, der gleichgültig dreinschauend seinen Blick hob.
 

„Nichts“, war seine einsilbige Antwort. Man sah Kiba an, dass er mit Narutos plötzlichem Themenwechsel nicht zufrieden war. Trotzdem gab er vorerst noch keinen Klagelaut von sich.
 

„Das kannst du mir nicht erzählen! Warum habt ihr dann Händchen gehalten? So was macht man nicht, wenn man sich nicht ganz besonders gern hat“, protestierte Naruto und schaute zuletzt abermals zu seinem besten Freund. War das gerade etwa eine Andeutung auf gestern? … Und, verflucht, warum muss ich alles, was dieser Volltrottel von sich gibt, so auslegen, dass es aussieht als würde er ständig Anspielungen machen, die nur für mich gedacht sind?!
 

„Der Kerl will und wird nicht reden, Naruto, ich sags dir. Aber jetzt wieder zurück zu dir. Hast du dich etwa neu verliebt oder was war das vorhin für eine Andeutung?“, kam es ungeduldig von dem Braunhaarigen, während er dem Angesprochenen auf den Oberarm boxte.
 

„Ach das war nichts, vergiss es.“
 

„Wie soll ich so was vergessen? Da hat dir jemand anscheinend ganz schön den Kopf verdreht, wenn du wegen ihr auf einmal nicht mehr auf Sakura stehst. Frag wen du willst, alle hätten schwören können, dass du ihr ein Leben lang hinterher läufst, so verknallt, wie du in sie warst. Also gibs doch einfach zu. Ich hab dich durchschaut“, sagte Kiba grinsend und wackelte mit den Augenbrauen. Sofort schwirrten Bilder aller möglichen Mädchen durch Sasukes Kopf, doch keine von ihnen konnte er sich an Narutos Seite vorstellen.
 

„Ist ja gut, du hast recht. Da gibt es wirklich jemanden. Irgendwie.“ Er … er ist wirklich verliebt? Sasuke schluckte den sich bildenden Kloß in seinem Hals herunter. Tch, was kümmert es mich ob er verliebt ist oder nicht? Soll mir doch egal sein.
 

„Ich wusste es doch! Und wer ist dieses Mal die Glückliche? Vielleicht Ino? Oder doch eher Hinata?“, fing er an zu raten.
 

„Sage ich nicht.“ Der Blonde streckte dem anderen die Zunge heraus. „Und versuch jetzt nicht es irgendwie aus mir herauszuquetschen. Du wirst es schon noch irgendwann erfahren.“ Kurz schmollte der braunhaarige Köter, doch dann fiel sein Blick plötzlich auf den jungen Uchiha.
 

„Auf wen stehst du denn, Sasuke?“ Er schien wirklich Spaß an diesem Thema zu haben. Eigentlich wollte der Schwarzhaarige sofort mit „Niemanden” antworten, doch er zögerte und währenddessen schweifte sein Blick unerklärlicherweise zu dem blonden Chaoten. Irgendwie fühlte es sich falsch an diese Antwort zu geben
 

„Ich wüsste nicht, was dich das anginge”, sagte er schließlich trocken.
 

„Alter, wir sind hier doch unter uns”, versuchte Kiba Sasuke zu überzeugen. „Außerdem hast du schon verraten, dass du es auf jemanden abgesehen hast. So wie du gerade gezögert und geguckt hast.”
 

„Echt mal, Sasuke! Dein Blick was so was von verräterisch … Oder galt der etwa mir?” Der junge Uzumaki warf dem schwarzhaarigen Shinobi einen Kuss zu, der erst total perplex war und nicht zu reagieren wusste.
 

„S- Spinnst du?!”, stotterte der sonst so wortsichere Uchiha und spürte, wie sich die Wärme in seinem Gesicht ausbreitete. „Idiot!”, war sein letztes Wort, bevor er aufgebracht sein am trockenen Rand liegendes Handtuch schnappte, es sich umband und geradewegs dem Ausgang förmlich entgegen rannte. Naruto dagegen war zuerst so verwirrt, dass er nicht realisierte, was überhaupt geschah.
 

„Was hat der denn auf einmal?”, kam es von Kiba und auch Shikamaru schaute mit verständnislosem, jedoch immer noch gelangweiltem Blick hinterher. Plötzlich beeilte auch der blonde Wirbelwind sich aus dem Wasser zu kommen und dem Schwarzhaarigen hinterherzulaufen.
 

„Sasuke! Wo willst du hin? Das war doch nur Spaß!”, rief Naruto sobald der Schwarzhaarige wieder in Sichtweite war, ohne darauf zu achten die Ruheregeln einzuhalten. Spaß? Sasuke bemerkte, wie sich wieder ein Kloß in seinem Hals bildete. Er wollte nur noch weg … Dann plötzlich spürte er, wie eine Hand seine eigene umklammerte und augenblicklich stieg ein nur allzu bekanntes Gefühl in ihm auf.
 

Panik.
 

„Fass mich nicht an!”, brüllte er unkontrolliert und zerrte hilflos an seinem Arm, wodurch der junge Uzumaki sofort wieder abließ.
 

„Was auch immer ich falsch gemacht habe, es tut mir leid!”, rief der Blonde abermals seinem besten Freund hinterher.
 

„Dann muss dir deine verfluchte Existenz leid tun!”, schoss es aus dem Mund des aufgewühlten schwarzhaarigen Shinobi. Bei diesen Worten blieb Naruto abrupt stehen, doch Sasuke schaute nicht zurück. Ich muss hier weg.

Lektion vier? Kuscheln!

Ein Blick in den Himmel genügte, um Sasuke wissen zu lassen, dass nunmehr Stunden vergangen sein mussten, seit er sich im Wohnzimmer vor der offenen Gartentür des Uchiha Anwesens auf dem Boden niedergelassen hatte. Langsam zog sich die Dunkelheit über das helle Blau des Horizontes, drängte die Sonne an den äußersten Rand, bis sie schließlich, nach einer letzten Demonstration ihrer Farbpracht, vollends verschwunden war und die sternenlose Schwärze den gesamten Himmel verschlungen hatte.
 

Sasuke winkelte seine Beine an, schlang seine Arme um diese und legte seinen Kopf auf den Knien ab. Irgendwie erinnerte ihn dieses farbenfrohe Schauspiel der Natur an sich selbst. Manchmal fühlte er sich wie der Himmel, war er doch von so vielen Einflüssen abhängig.
 

So leitete jeder Abend die unerbittliche Dunkelheit ein und färbte den Himmel schwarz. Die Nacht holte den Tag ein, so wie der junge Uchiha immer wieder von seiner grausamen Vergangenheit eingeholt wurde. Itachi. Dann fühlte er sich, als trüge er eine ausnahmslos schwarze Seele in sich. Er wollte seinen unwürdigen Bruder in dieselbe Finsternis holen, in die dieser ihn vor Jahren durch seine unverzeihlichen Taten gestürzt hatte … auch wenn dies für Sasuke bedeuten sollte, dass er selbst nie wieder aus diesem Schatten hinaustreten konnte.
 

Doch auch die Nacht war einmal zu Ende und so trat immer wieder die Morgendämmerung ein, bei der die Sonne sich wieder langsam in den Himmel schlich und sowohl Wärme als auch Helligkeit brachte. Ein sachtes Orange zierte dann den Horizont. Narutos Lieblingsfarbe. Diese Farbe, sie bildete den Übergang zum alltäglichen Blau, der Farbe der Hoffnung. Jedes Mal, wenn der schwarzhaarig Shinobi in die blauen Augen des jungen Uzumaki blickte, spürte er die Hoffnung auf sich übergehen. Das Blau in sich hineinströmen.
 

Aber heute war die Hoffnung gestorben. Der Himmel war schwarz und Sasuke hatte das Gefühl der morgendliche Sonnenaufgang würde in ungreifbarer Ferne liegen. Er ist verliebt, rief er sich das Resultat des Gespräches zwischen Naruto und Kiba ins Gedächtnis. Warum hat er dann gefragt ob mein verräterischer Blick für ihn bestimmt war?War es wirklich nur aus Spaß? … Und was hätte mein Blick schon verraten sollen?! Es gibt nichts, das ich zu verbergen hätte! Der Schwarzhaarige zog seine Augenbrauen zusammen, wodurch sich seine Augen zu schmalen schlitzen verengten, und spannte seinen Kiefer an.
 

Die letzten Tage waren pure Zeitverschwendung gewesen. Wie konnte ich mein Ziel nur so aus den Augen verlieren? Wie konnte der Hass für meinen Bruder neben dem Zusammensein mit Naruto zweitrangig, wenn nicht sogar unbedeutend werden? Er schüttelte leicht den Kopf. Menschen waren doch alle gleich. Früher oder später machte sich immer bemerkbar, dass sie alle nicht gut füreinander waren. Ich muss-
 

Ein eindringliches Klopfen ließ den schwarzhaarigen Shinobi aufschrecken. Eine Stimme folgte sogleich.
 

„Sasuke, bist du da?” Mit einem Mal beschleunigte sich der Herzschlag des Gerufenen. Naruto, dachte er und formte dabei unwillkürlich den Namen mit seinen Lippen. „Bitte mach die Tür auf”, setzte der Blonde fort, ohne eine Antwort abzuwarten, die er nicht bekommen hätte. Tch, dass er es sich noch wagt hier aufzutauchen. Der junge Uchiha wollte im Moment niemanden sehen, vor allem nicht diesen blonden Vollidioten. Es blieb überraschend still und Sasuke glaubte schon Naruto wäre wieder gegangen. Welch ein naiver Gedanke.
 

„Ich … ich werde auch sofort wieder gehen, aber ich habe noch meine ganzen Klamotten und so bei dir und die brauche ich. Lass mich die wenigstens holen. Bitte, Sasuke.” Einen Augenblick lang hatte der Schwarzhaarige wirklich geglaubt der junge Uzumaki wäre seinetwegen wieder her gekommen … doch ihm ging es offensichtlich nur um seine bescheuerten Sachen. Noch ehe Sasuke wusste, was er tat, hatten ihn seine Füße zur Eingangstür getragen, die er nun schwungvoll aufriss.
 

„Mann, für einen Moment hab ich echt gedacht du lässt-”, setzte Naruto erleichtert an, wurde jedoch sogleich unterbrochen.
 

„Pack deine Sachen und verschwinde.” Der junge Uchiha bemühte sich nach außen hin gleichgültig zu wirken, doch der plötzlich veränderte Ausdruck in dem Gesicht des Blonden ließ auf ein Misslingen dieser Bemühungen schließen. Erschrockene Augen starrten Sasuke hinterher, als dieser sich umdrehte und wieder den Platz vor der Gartentür im Wohnzimmer anstrebte. Er hatte wohl doch wütender geklungen, als er gewollt hatte.
 

Als der Schwarzhaarige sich wieder gesetzt und in seine Ausgangsposition – angewinkelte, umschlungene Beine und abgelegten Kopf – gebracht hatte, versuchte er sich wieder auf den Blick nach draußen zu konzentrieren, doch stattdessen lenkte ihn jedes kleinste Geräusch, das der blonde Chaot verursachte, viel zu sehr ab, als dass er seine Aufmerksamkeit der Außenwelt widmen konnte.
 

Er hörte wie sich die Tür schloss und Schritte, die ihm näher kamen und sich wieder entfernten. Er hörte das Rascheln beim Durchwühlen von Kleidung und Reißverschlüsse, die zu und wieder auf gezogen wurden. Dann wurde es still und Sasuke bemerkte, dass draußen dicke graue Wolken den Nachthimmel eroberten, die selbst das letzte bisschen Licht des ohnehin nur noch neblig scheinenden Mondes gnadenlos verschlangen. Was macht er da?, fragte sich der schwarzhaarige Shinobi, als die Sekunden verstrichen und er immer noch keine Regung des Blonden vernehmen konnte. Er kann noch nicht gegangen sein, die Tür-
 

Bevor er seinen Gedanken zu Ende bringen konnte, ertönten wieder die Schritte, diesmal jedoch langsamer und immer näher kommend. Als sie schließlich so präsent waren, dass der junge Uchiha schwören konnte Naruto stände nun im Türrahmen des Wohnzimmers, verstummten diese und eine Stimme erklang zur Bestätigung nur einige Meter hinter ihm.
 

„Du Sasuke, weißt du vielleicht wo mein Pyjama geblieben ist? Ich kann ihn nirgendwo finden.” Tch, sei doch froh, wenn du dieses kindische Ding los bist. Dieser Gedanke war Sasukes einzige Reaktion auf den Blonden, der davon natürlich herzlich wenig mitbekam. Nach Sekunden konnte der Schwarzhaarige ein leises Seufzen hören und dann wurde es wieder still. Er wird sicher wieder gehen. Hn, soll er doch endlich verschwinden.
 

Offensichtlich scherte sich der junge Uzumaki einen Dreck darum, wie es Sasuke ging, wenn er nicht einmal fragte, warum dieser so verloren und zusammengekauert auf dem Boden saß. Der Schwarzhaarige schluckte, schloss die Augen und vergrub sein Gesicht zwischen seinen Knien. Sollte dieser blonde Vollidiot doch gehen, der junge Uchiha war es gewöhnt allein zu sein und so war es wohl auch am besten. In bittere Gedanken versinkend, spürte er, wie es an seiner rechten Seite mit einem Mal warm wurde … und plötzlich traf ihn ein heißer Hauch an seinem Ohr.
 

„Tut mir leid, was da vorhin bei den Onsen passiert ist, Sas. Aber du kennst mich doch, bei mir darf man nicht jedes Wort ernst nehmen”, flüsterte Naruto Sasuke sanft zu, dessen Herzschlag sofort in die Höhe schnellte. Nachdem er den kurzen Schreck überwunden hatte, stieß er den Blonden im nächsten Augenblick unsanft von sich und wich selbst ebenfalls ein Stück zurück.
 

„Dich kann man nicht ernst nehmen!”, fauchte er den ihm Gegenübersitzenden wütend an, der nur einen überraschten Blick erwiderte. Lange konnte der Schwarzhaarige den Augenkontakt jedoch nicht halten, weswegen er seinen Kopf zur Seite drehte. Trotzdem meinte er aus dem Augenwinkel erkennen zu können, dass Naruto eine Zeit lang auf seiner Unterlippe kaute, bevor er schließlich wieder etwas sagte.
 

„H-hast du es ernst gemeint, als du gesagt hast, dass mir meine Existenz leid tun soll?”, fragte er leise, während er mit zusammengezogenen Augenbrauen und ernster Miene auf den Boden starrte. Was … was ist das auf einmal für ein Ton, mit dem er spricht? Warum, verdammt, klingt er so niedergeschlagen?! Sasuke war überfordert, eindeutig. Er hatte die kleine Welt hinter der Stirn des Blonden nie wirklich verstanden, aber nun war er endgültig verwirrt von dessen immer gegensätzlicher wirkenden Worten und Taten. So zeigte er durch Gesten und Reaktionen immer wieder, dass er Sasukes Nähe nicht mochte und doch sprach er dann Worte wie diese aus.
 

Und trotzdem war die erste Erwiderung, die dem Schwarzhaarigen zu dieser Frage einfiel, 'Nein'. Doch das konnte er unmöglich antworten.
 

Dann bemerkte der junge Uchiha, wie der Blonde plötzlich aufschaute und sich einfach erhob. Sofort schossen Sasuke Gedanken durch den Kopf. Wird er jetzt gehen, weil ich ihm nicht geantwortet habe? Ist er enttäuscht oder vielleicht sogar wütend? Soll ich ihm sagen, dass es nicht wirklich so gemeint war? Er konnte beobachten, wie Naruto zu zögern schien. Aber warum? Auf einmal setzte er sich wieder in Bewegung, kam auf den Schwarzhaarigen zu … und ließ sich wortlos direkt neben ihm nieder.
 

Starr vor Nervosität konnte und wollte Sasuke nicht zu seinem besten Freund schauen. Umso überraschter war er, als er mit einem Mal spürte, wie sich eine Hand auf seine legte, ihn damit eine unbeschreibliche Wärme ausgehend von der Berührung durchströmte und sein Herz anfing viel zu stark gegen seine Brust zu hämmern. Und dann tat Naruto es. Diese Stimme so gedämpft, dieser Atem so heiß auf Sasukes Haut, diese Lippen nur noch so gering entfernt.
 

„Sas, ich merke doch, dass dich was bedrückt. Und wenn du mir deine Sorgen nicht anvertrauen kannst, wem dann?”
 

Und plötzlich fiel der schwarzhaarige Shinobi in ein tiefes Loch. Wie ein Schlag hatte ihn diese Aussage seines besten Freundes getroffen. Selbst wenn er wusste, dass der Blondschopf so etwas nicht hatte auslösen wollen, so konnte Sasuke doch nichts dagegen ausrichten, als ihn das unerbittliche Gefühl der Einsamkeit packte und skrupellos gegen die harte Realität schmetterte. Ich bin allein, dachte er, denn er hatte tatsächlich niemanden, dem er etwas anvertrauen konnte.
 

Dann wanderte der Blick des Schwarzhaarigen zu der Hand des jungen Uzumaki, die auf seiner eigenen lag. Er zog die Augenbrauen zusammen. Sasuke fühlte sich so verloren. Warum war da auf einmal wieder dieses seltsame Verlangen, dieses Kribbeln in den Fingern? Dann, ohne groß darüber nachzudenken, ging er diesem Verlangen nach und verschränkte seine Finger mit denen des anderen. Es schien fast so, als suchte er nach Halt, nach Geborgenheit, nach etwas, das ihn aus diesem Loch der Einsamkeit holte … und als würde er genau das bei Naruto finden. Denn dieser wich vor Sasukes Geste nicht zurück, sondern empfing sie mit einem Druck auf ihre Hände.
 

Indessen pochte das Herz des Älteren wie wild und er fragte sich, ob er wirklich noch einen Schritt weiter gehen konnte. Ob er es tatsächlich wagen konnte dem anderen zu zeigen, dass er nicht allein sein wollte und dass es Naruto sein sollte, der ihn aus seiner Einsamkeit holte. Ich will nicht mehr allein sein. Dieser unausgesprochene Wunsch war es, der Sasuke den Mut gab über seinen Schatten zu springen und trotz vor Nervosität zitterndem Körper diesen Schritt zu gehen. So rückte er schließlich ebenso zaghaft wie wortlos näher an seinen besten Freund heran und legte seinen Kopf auf Narutos Schulter.
 

Der junge Uchiha konnte hören, wie der Blonde aufhörte zu atmen und ab diesem Moment herrschte eine Stille, die den Älteren derart verunsicherte, dass er mit jeder weiteren verstreichenden Sekunde der altbekannten Panik näher kam. Auch er hielt nun den Atem an, jedoch eher mit der Absicht sich an hektischem Keuchen zu hindern. Schon beinahe unerträglich dehnte sich dieses atemlose Schweigen aus und erfüllte den Raum mit einer solch schweren Luft, dass Sasuke glaubte sein Kopf würde gleich platzen. In solchen Situationen wurde dem jungen Uchiha immer wieder unmissverständlich klar, wie stark seine Angst vor Nähe wirklich war.
 

Doch dann, nach einer halben Ewigkeit und kurz bevor der Schwarzhaarige tatsächlich davor gewesen war wieder einmal die Fassung zu verlieren, … erwiderte der Jüngere seine Geste und lehnte seinen Kopf gegen Sasukes, während er hörbar ausatmete. Mit einem Mal war das aufkeimende Panikgefühl des schwarzhaarigen Shinobi wie weggeblasen und auch er begann nun wieder zu atmen, nachdem er einen möglichst leises, jedoch vom anderen nicht unbemerktes zitterndes Keuchen ausgestoßen hatte. Ich bin nicht allein. Diese Worte denken zu können und endlich zu wissen, dass es stimmte fühlte sich so gut an, dass Sasuke nicht wusste wohin mit seinen unerwarteten Glücksgefühlen.
 

Bis jetzt hatte er sich niemals auf irgendjemanden eingelassen, weil er geglaubt hatte niemand wäre das Risiko einer neuen Enttäuschung wert und es hätte ohnehin keinen Sinn, da ihm kein Mensch das ersetzen konnte, dessen er vor langer Zeit beraubt wurde … Und das letztere stimme auch. Trotzdem belehrte ihn genau dieser Moment an Narutos Seite eines besseren, denn er fühlte endlich wieder das, wonach er sich insgeheim immer so sehr gesehnt hatte. Geborgenheit. Und jedes Mal, wenn er Naruto so nah war, durchströmte ihn eine unerklärliche Wärme, die der Schwarzhaarige sonst niemals empfand.
 

Ein kalter Windhauch bahnte sich seinen Weg durch die nächtliche Dunkelheit bis in das beleuchtete Wohnzimmer des Uchiha Anwesens und erfasste den nicht gerade warm bekleideten Sasuke, weswegen es ihn unweigerlich fröstelte.
 

„Ist dir kalt?”, fragte Naruto plötzlich leise und der Ältere zuckte bei dem Klang seiner Stimme kurz zusammen, da sie schon so lange nicht mehr gesprochen hatten.
 

„Es geht schon”, erwiderte der Angesprochene, doch als würde sein Körper gegen ihn arbeiten, überkam ihn ein Kälteschauer, der ihn zittern ließ und somit auf die Frage des Blonden mit einem deutlichen „Ja” antwortete.
 

„Sollen wir vielleicht die Tür zu machen … und in dein Zimmer gehen?”
 

„Nein”, schoss es wie aus einer Pistole aus dem Mund des Schwarzhaarigen. Er ließ seine Antwort unbegründet, doch er selbst gestand sich ein, dass er nicht aufstehen und sich somit von seinem besten Freund entfernen wollte. Jedoch blieb ihm durch seine Konzentration auf Narutos Vorschlag die Tür zu schließen unbemerkt, dass der blonde Chaot die letzten Worte ungewohnt zögerlich ausgesprochen hatte, sodass diese letztlich untergegangen waren. Nichtsdestotrotz löste der Jüngere sich von Sasuke und stand ungewohnt steif auf.
 

„Wo gibt’s hier Decken?”, stellte er sogleich seine tonlose Frage ohne den Schwarzhaarigen anzusehen. Irritiert von dem Tun und der Frage Narutos deutete der Ältere nur auf einen kleinen Schrank, der unfern an einer Wand stand. Der junge Uzumaki machte sich daran zu besagtem Schränkchen zu gehen und die Türen zu öffnen. Dann zog er eine Decke hervor. „Darf ich?”, fragte er mit einem nicht allzu echt wirkenden Lächeln auf den Lippen.
 

„Nein, du wirst sie jetzt wieder zurücklegen, dich hier hinsetzen und dir den Kältetod holen. Idiot”, schnaubte Sasuke, um seine Verwirrtheit und vor allem seine Enttäuschung zu überspielen. Wieso ist er so plötzlich aufgestanden? Bin ich vielleicht doch zu weit gegangen, als ich mich an ihn gelehnt habe? … Und was will er eigentlich mit dieser bescheuerten Decke? Ich habe doch gesagt mir ist nicht kalt!
 

Während der schwarzhaarige Shinobi mit seinen Gedanken beschäftigt war, stand der Blondschopf da und zögerte, bevor er schließlich wieder zurück zu seinem besten Freund ging und sich setzte … Jedoch ohne den anderen wieder in den Arm zu nehmen. Stattdessen schlang er die Decke um sich, wodurch er es Sasuke nun schier unmöglich machte sich wieder an ihn zu lehnen. Der Schwarzhaarige würde sich unerwünscht vorkommen, denn diese Geste von Naruto, dieses Abschotten und dieses weite Wegsetzen sprachen für Sasuke eine eindeutige Sprache.
 

Er will diese Nähe nicht.
 

Das war keine Vermutung, sondern eine Feststellung. Kurz zuvor hatte der junge Uchiha noch gehofft Naruto würde zurück kommen und sich wieder ganz nah neben ihn setzen, doch das hatte er nicht getan. Ein bitteres Schmunzeln stahl sich auf Sasukes Lippen, als er aus dem Augenwinkel zu seinem besten Freund hinüber schaute und sah, dass dieser seltsam steif dasaß und starr in die nächtliche Dunkelheit blickte. Er will mich nicht. Der Schwarzhaarige senkte seinen Blick und schluckte, biss sich dann aber abrupt auf die Zunge, als ihm bewusst wurde, was er da gerade gedacht hatte.
 

„Er will mich nicht”? In welchem Sinne soll er mich auch schon wollen? Wir sind nur Freunde … und Rivalen! Aufgebracht winkelte er seine Beine an, umschlang sie und presste unter zusammengezogenen Augenbrauen seine Stirn gegen die Knie. Er konnte einen ärgerlichen Laut nicht unterdrücken, aber das war ihm im Moment egal. So glücklich er vorher gewesen war, so wütend war er nun. Wütend auf sich selbst, weil er in letzter Zeit immer mehr das Gefühl hatte keine ausreichende Kontrolle über seine Gedanken zu haben, und wütend auf Naruto, weil er schon wieder Dinge tat, die einfach nicht zusammen passten.
 

Erst ging er auf Sasuke ein und lehnte sich ebenfalls an ihm an, und jetzt? Jetzt saß er da, wie versteinert, nachdem er genügend Distanz zwischen sich und dem Schwarzhaarigen gebracht hatte. Das ist doch alles zum Haare ausreißen! Wieso fühlt es sich an, als würde Naruto in ungreifbarer Ferne sitzen? Und wieso fällt es mir so schwer mich davon abzuhalten einfach zu ihm herüber zu rücken und somit auch die letzten Zentimeter zwischen uns zu überwinden?
 

Die innere Unruhe des jungen Uchihas wuchs stetig und er wusste wirklich nicht, wie er ihr entgegenwirken sollte. Am liebsten würde er den Blonden einfach zur Rede stellen und ihn fragen, was das alles soll … Aber Reden traute sich der schwarzhaarige Shinobi im Moment nicht zu. Zu hoch war das Risiko, dass seine Stimme aufgrund seiner Wut und der Kälte, die er allmählich empfand, bebte und dass Naruto dies falsch interpretieren könnte.
 

Sasuke war so sehr mit seinen Gedanken beschäftigt, dass er weder den Blick des Blondschopfs auf sich gespürt, noch bemerkt hatte, dass dieser sich wieder in Bewegung gesetzt hatte. Doch was der Schwarzhaarige nun eindeutig fühlte, war, wie sich die Wärme plötzlich wieder an ihn schmiegte, sich um ihn legte, bis er schließlich perplex den Kopf hob, um nach der Ursache zu schauen … und Naruto direkt neben sich sitzen sah.
 

„W-was soll das werden?”, stammelte der junge Uchiha etwas überfordert von der unerwarteten Nähe.
 

„Die … die Decke ist auch groß genug für zwei Leute”, antwortete der Blonde sogleich und wandte seinen Blick ab. Sasukes Herz schlug, wie schon so oft in Narutos Nähe, ungesund schnell und dieses wohlige Kribbeln in seinem Bauch wurde sogar noch stärker, als die Fingerspitzen des jungen Uzumakis zögerlich über seinen Rücken hin zu seiner Seite glitten und ihn dort umfassten, sodass Sasuke nun von dem Jüngeren umarmt wurde.
 

„Ist das so … in Ordnung für dich?”, fragte der Blondschopf leise und drückte seinen besten Freund kurz ein wenig fester an sich, um zu zeigen, was er meinte.
 

„Ja!” Des Älteren überaus schnelle Antwort brachte Naruto zum Schmunzeln. Dann wurde es wieder ruhig … Für Sasuke unangenehm ruhig, denn nun, wo sein bester Freund auch noch den Arm um ihn gelegt hatte, wusste er noch viel weniger, wie er reagieren sollte. Ob ich ihn auch umarmen soll? Nein, vielleicht will er das überhaupt nicht. Obwohl … er umarmt mich doch auch, wieso sollte ich es ihm dann nicht gleich tun? Während der Schwarzhaarige all seinen Mut zusammenkratzte, den er zur Überwindung seiner Zweifel brauchte, hob sich seine Hand schon wie von alleine und berührte den Rücken des Blonden, bevor Sasuke sich schließlich einen Ruck gab und seinen Arm um den Jüngeren schlang … Und plötzlich begann Naruto zu kichern, womit dieser das Herz seines besten Freundes für einen Moment still stehen ließ. Lacht er etwa über mich?
 

„Das kitzelt”, bemerkte der Chaot. Beinahe sofort zog der schwarzhaarige Shinobi seine Hand wieder zurück und flüsterte befangen „Oh, tut mir leid”, doch Seitens des Blonden ertönten sogleich Wiederworte.
 

„Nein nein, ist schon in Ordnung! Leg deinen Arm wieder um mich, ich mag das”, sagte er lächelnd und mit verlegenem Blick. Er mag es? Ungläubig wiederholte der junge Uchiha die Worte des anderen in seinen Gedanken, doch er tat, worum er gebeten wurde. Dieses Mal hat er es ausgesprochen. Er hat es deutlich ausgesprochen, dass er die Nähe zu mir mag. Sasuke konnte schwören, dass er in diesem Augenblick rot anlief, so heiß, wie ihm gerade wurde. Doch er konnte nichts dagegen tun. Der Gedanke, dass Naruto ihn in gewisser Weise wollte, war einfach zu … schön.
 

Vorüber gingen die Minuten und nach und nach lichteten sich draußen die Wolken, sodass immer mehr von der Sternenpracht des Nachthimmels zum Vorschein kam. Dieses Schauspiel beobachtend hatte der Schwarzhaarige begonnen dem jungen Uzumaki verträumt über die Seite zu streichen, nachdem er sich an ihn gelehnt hatte. Der Blonde hatte inzwischen die Augen geschlossen und schien ganz offensichtlich die Berührungen des Älteren zu genießen.
 

„Sasuke?”, dringt es auf einmal leise an das Ohr des Schwarzhaarigen, der sofort in seiner Bewegung erstarrte.
 

„Hm?”, erwiderte der Angesprochene etwas aus dem Konzept gebracht.
 

„Lektion vier erfolgreich abgeschlossen.”
 

„Du meinst Lektion drei,” korrigierte der junge Uchiha ihn.
 

„Die auch”, fügte der Blondschopf ohne Erklärung hinzu und schmunzelte über Sasukes Verwirrtheit.
 

„Wie meinst du das?”
 

„Gegenfrage: Was denkst du, was wir hier gerade tun?” Was wir hier tun? Sasuke wusste wirklich nicht worauf sein bester Freund hinaus wollte, also schwieg er. Derweil löste der junge Uzumaki sich ein wenig von dem Schwarzhaarigen, um ihm in die Augen sehen zu können.
 

„Mensch Sasuke, noch nie was von Kuscheln gehört?”, lachte der blonde Shinobi über seinen verdutzt drein blickenden Freund. „Das wäre nämlich die vierte Lektion gewesen. Und die hast du sogar so gut wie alleine geschafft. Du machst dich echt gut, wenn ich bedenke, dass du vor ein paar Tagen sogar vor meiner Hand auf deiner Schulter zurückgeschreckt bist.” Sasuke erwiderte nichts. Es war ihm irgendwie peinlich sozusagen dabei erwischt worden zu sein die Nähe des anderen gesucht zu haben.
 

„Deine Pupillen sind geweitet”, wechselte der blonde Chaot plötzlich das Thema.
 

„Es ist dunkel, Naruto. Das ist eine ganz natürliche Reaktion des Körpers auf fehlendes Licht.”
 

„Aber du guckst gerade mich an und ich sitze im Licht.”
 

Kurz zögerte Sasuke mit seiner Frage. Den Kerl werde ich wohl nie verstehen. „Und was soll uns das jetzt sagen?”
 

„Man sagt, dass sich die Pupillen weiten, wenn man jemanden ansieht, den man sehr sehr gerne hat … Wenn du verstehst, was ich meine.” Ja durchaus, der junge Uchiha verstand sehr gut. Und genau das machte ihn verlegen, weswegen er wieder einmal einfach schwieg und anfing seine Lippen zu befeuchten. Was … was ist das hier für eine Atmosphäre? Und wieso sagt er so was?
 

„Deine Pupillen sind auch weit”, kam es schließlich von dem Schwarzhaarigen, um das undefinierbare Schweigen zu brechen. Was ist das nur für ein Blick, mit dem er mich ansieht?
 

„Dann stimmt es vielleicht sogar, was man sagt. Oder was denkst du, Sas?” Narutos Erwiderung war nur noch ein Flüstern und auch Sasuke brachte nicht mehr zustande.
 

„Hmm, vielleicht.” Leicht verträumt schweifte der Blick des Älteren kurz zu den Lippen des Blonden, deren Anblick ihn schlucken ließ, bevor er wieder in diese wunderschönen blauen Augen seines besten Freundes schaute.
 

Auf einmal fiel Sasuke eine lange Strähne seiner Haare ins Gesicht und er wollte sie gerade hinter sein Ohr streichen … doch Naruto war schneller. Er hatte seine Hand gehoben und strich nun beinahe zärtlich mit seinen Fingerspitzen über Sasukes ebenmäßige Haut seiner Wange, um die nervige Strähne zu beseitigen. Aber als das getan war, machte der Blonde keine Anstalten seine Hand wieder zu senken. Stattdessen verweilte sie noch kurzzeitig auf der Wange des Schwarzhaarigen, bis sie schließlich etwas weiter nach unten glitt und sanft, aber bestimmt das blasse Kinn umfasste.
 

Währenddessen wusste der junge Uchiha nicht, wie ihm geschah. Und er wusste ebenfalls nicht, was Naruto da eigentlich tat. Doch er wusste sehr wohl, warum ihm in diesem Moment so warm wurde und warum sein Herzschlag sich beschleunigte. Und er hoffte inständig, dass nun folgte, was er sich ersehnte.
 

Derweil suchte Naruto nach einer freien Hand seines besten Freundes, doch fasste er diesem versehentlich an die Innenseite seines Oberschenkels. Bei dieser Berührung zog Sasuke scharf die Luft ein und obwohl er dachte der Blonde würde seine Hand sogleich wieder zurücknehmen, tat er es nicht. Stattdessen schaute der junge Uzumaki wieder auf, mit einem unergründlichen Ausdruck in den Augen.
 

Bilde ich mir das ein oder kommt er mir immer näher? Sasuke biss sich auf seine Lippen. Das konnte doch gar nicht sein. Was machte der blonde Chaot da überhaupt? Es war doch nicht tatsächlich das, wonach es aussah … oder? Verunsichert schaute der Schwarzhaarige nach unten und wartete ab, was geschehen würde. Kurz darauf spürte er, wie Narutos Finger der Hand, die immer noch auf seinem Oberschenkel lag, sich leicht in diesen krallten und beinahe sofort fühlte der junge Uchiha, wie heißer Atem gegen seine Mundpartie schlug und sich eine Nasenspitze auf seine drückte.
 

In Ekstase versetzt und überrollt von einer Lawine von Hormonen schlug dem schwarzhaarigen Shinobi das Herz bis zum Halse, als er aufschaute und sah, dass Naruto seine Augen geschlossen hatte. Er tat es ihm gleich. Er schloss seine Augen, leckte noch einmal nervös über seine Lippen und hörte den zittrigen Atem des Blonden.
 

Und dann geschah es.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hat der arme Sasuke etwa einen Rückfall, nachdem er es endlich geschafft hatte sich dazu zu überwinden jemanden selbstständig zu umarmen? Ich weiß es ist ein fieses Ende, aber es soll ja auch immer schön spannend bleiben, nicht wahr? ;) ... Über Kommis würde ich mich megamäßig freuen :3 Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (8)

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Von:  L-San
2013-04-29T16:32:27+00:00 29.04.2013 18:32
Hi. ;D

Hab schon fast die Hoffnung aufgegeben, dass es noch halbwegs gute NaruSasu/SasuNaru-FFs gibt auf Animexx. Umso glücklicher bin ich nun, doch noch fündig geworden zu sein.
Vorab will ich dir sagen, dass deine FF nicht schlecht ist und ich es schade finde, dass da so wenige Kommentare sind. ;D

Kommen wir nun zur Kritik:
Verpackung:
Der Schnuppertext weckt nicht unbedingt Aufmerksamtkeit, weil man so etwas Ähnliches oft liest. Könnte man irgendwie interessanter und noch übersichtlicher gestalten. Ein Beispiel wäre Inhalt: und darunter dann der Text.
Vielleicht wäre es ja auch schön, noch Bilder und Beschreibungen für die Charaktere zu erstellen, vor allem, wenn die FF schon so weit fortgeschritten ist. Wenn du bis jetzt nur 1-2 Kapitel hättest, dann kann ich nachvollziehen, dass da keine Bilder und Beschreibungen sind, da man ja gerne die Leser überraschen will.
Das sind jetzt nur Kleinigkeiten, wie du deine FF interessanter machen könntest.

Inhalt:
Die ersten Kapitel waren etwas inkohärent, vor allem wenn es um Sasukes Fortschritt geht. War mir etwas zu schnell. Meiner Meinung nach ist das ein Prozess, der erst langsam passieren muss, selbst das Begreifen und Handeln sollte so laufen. In den darauf folgenden Kapiteln hat sich das dann zum Glück etwas eingependelt.
Ein weiterer Punkt, der mir aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass Sasukes Gedanken was Naruto angeht etwas zu offensichtlich ausfällt. Hätte am Anfang eher subtiler ausfallen sollen. Erst ungenaue Vorstellungen und dann immer mehr das Offensichtliche. Manchmal denke ich, dass Sasuke mir wie ein Mädchen vorkommt mit seinen Gedanken. Etwas mehr reduzieren. Anstelle von "niedlich" besser schreiben "ihm gefiel ..." oder "er starrte gebannt auf ...". Und dann kann man da besser dieses ganze Gefühlschaos im Kopf umsetzen und glaubhaft inszenieren.
Was ich hier vermisse, sind auch mehr genauere Beschreibungen der Umgebungen. Du beschränkst dich meist auf Gedanken und einfache Aktionen. Als Leser sollte man ein klares Bild von der Situation haben.

Schreibstil:
Der Schreibstil ist nicht schlecht. Um ehrlich zu sein, sogar etwas besser als der Durchschnitt hier auf Animexx im Bereich Shonen-Ai und Fandom Naruto. Es liest sich flüssig und wirkt angenehm und leicht, was ja das A und O einer erfolgreichen FF ist. Aber es fehlt mir hier der eigene Stil und die abwechslungsreichen und kreativen Umsetzungen.

Rechtschreibung/Grammatik:
Der eine oder andere Leichtsinnsfehler ist dir unterlaufen, wollte es nur mal pro forma erwähnen. Ist nichts schlimm, weil das wirklich sehr sehr wenige Fehler sind, was ich in letzter Zeit immer weniger sehe in FFs.
Aber es fehlen an so manchen Stellen Kommatas, und das könnte einem beim Lesen aus der Bahn werfen.

Urteil:
Ich finde, dass diese FF trotz der kleinen Mängel in Ordnung ist, ja sogar richtig angenehm zu lesen! Die Charaktere hast du weitestgehend auch gut umgesetzt. Und wie gesagt, man kann diese FF immer noch verbessern. Daher nimm die negativen Kritikpunkte und Verbesserungsvorschläge nicht zu persönlich auf, denn ich will dich nicht verletzen, sondern dir nur helfen.
Und ich betone: kein Autor ist perfekt.
Ich werde deine FF mal von Zeit zu Zeit verfolgen. Mach weiter so! ;D

So, aber jetzt beende ich mal den langen Roman. Ich will gar nicht wissen, wie lang er ist. Wohl vermutlich der längste, den du je hattest.
Bis zum nächsten Mal!
;D
Antwort von:  Shileyn_Nea
02.05.2013 23:34
Hey :)

Oh man ich weiß gar nicht, was ich sagen soll :D Zuerst DANKE für diese wirklich sehr ausführliche Rückmeldung. Das ist so ziemlich die erste konstruktive Kritik, die ich zu dieser FF bekommen habe ... Wurde auch mal langsam Zeit :D

Ich meine wie soll ich mich verbessern, wenn mir nicht einfach mal irgendwer sagt, was Sache ist ^^ Deswegen find ichs echt super, dass du da kein Blatt vor den Mund nimmst :)

Also dann zu den Kritikpunkten:

Verpackung
Hach jaa der Schnuppertext. Das ist wohl das, wozu ich am wenigsten Talent habe ... Ich bin schlicht und ergreifend nicht gut darin mit einer mehr oder minder interessanten "Vorschau" auf meine FF aufmerksam zu machen ... und man selbst hat als Autor auch immer einen ganz anderen Blick auf das, was man schreibt, als die Leser :S Aber gut, ich werds nochmal überarbeiten ^^"
Bei deinem Hinweis auf die fehlenden Steckbriefe ist mir aufgefallen, dass ich daran ehrlich gesagt noch gar keinen Gedanken dran verschwendet habe :'D Aber immerhin, ist ne gute Idee und ich sitz auch schon dran ^^

Inhalt
Dass die ganzen Gefühle bei Sasuke vor allem anfangs zu schnell aufkommen, habe ich erst gemerkt, als ich mir alle bis jetzt hochgeladenen Kapitel in einem Zug durchgelesen habe ... Und ja es besteht definitiv Überarbeitungsbedarf, auch bei Sasukes zu direkten Gedanken, wie du es ja ebenfalls gesagt hast. Ich habe da auch schon Alternativen im Kopf, die sich umsetzen lassen dürften, ohne die Kapitel gänzlich umkrämpeln zu müssen ... Und ich schätze das mache ich direkt nachdem ich das nächste Kapitel hochgeladen habe.

Schreibstil
Ich finde es relativ schwierig einen eigenen Stil zu finden und ich habe auch das Gefühl, dass es bei mir noch ein wenig dauern könnte, bis ich mich da wirklich gefunden habe. Ich lege viel wert auf eine schöne Ausdrucksweise und ich bewundere Autoren, die sowohl einer eleganten als auch leicht zu verstehenden Sprache mächtig sind. Aber hey, Übung macht den Meister, nicht wahr? ;)

Rechtschreibung/ Grammatik
Oh ja die schöne Kommasetzung :D Mal fehlt hier eins, mal da eins. Aber wenn ich einen Satz geschlagene zehn Mal lese, bin ich wirklich "Kommablind" :D Hmm, vielleicht bräuchte ich einfach doch mal einen Beta-Leser? :O

Und zum Schluss bedanke ich mich nochmal. So habe ich wenigstens einmal die Punkte, an denen ich arbeiten muss, schwarz auf weiß bzw. wohl eher schwarz auf blau stehen :D

Liebste Grüße,
Shi ♥
Von:  Bisou
2013-04-16T22:24:46+00:00 17.04.2013 00:24
bin hin und weg wie du die beiden beschreibst. man kann sich richtig reinfühlen. einerseits ist da naruto, sich seiner gefühle bereits bewusst und baut eine beziehung zu sasuke auf, die auf dem prinzip anziehen und abstoßen beruht. wenn er zu nahe ist, wird er sich die finger verbrennen, aber ganz und gar seine finger von sasuke zu lassen schafft er dann auch wieder nicht..
auf der anderen seite ist da sasuke, der verlernt hat, zu vertrauen und somit nie eine beziehung zu einem menschen eingegangen ist. demzufolge ist es auch kein wunder, dass ihn manche von narutos aktionen aus der bahn werfen und er nicht weiß, wie weit er gehen kann und darf. wann ist die grenze überschritten und man tritt jemanden zu nahe? mir gefällt es, wie du die unsicherheit von sasuke beschreibst. jemand, der ständig angst vor verletzungen hat, geht kein risiko ein. es erfordert mut, über seinen schatten zu springen und sich seinen ängsten zu stellen.
warte ungeduldig, wie ich es nun mal bin, auf das nächste kapitel. mal sehen, was sich naruto noch so einfallen lässt, um sasuke die angst zu nehmen ;)
lg
bisou
Antwort von:  Shileyn_Nea
18.04.2013 18:43
Wow *_____* Ich kann gar nicht sagen, wie unendlich glücklich mich dein Kommentar macht ♥ Und ich bin total froh darüber, dass das, was ich schreibe, genauso ankommt, wie es von mir beabsichtigt war :3 Außerdem liebe ich Kommentare, die sich mit dem Inhalt konkret auseinandersetzen und du hast es auf den Punkt gebracht :)
Also vielen vielen Dank für die Rückmeldung und ich versuche so schnell wie möglich das nächste Kapitel fertigzustellen.

Liebste Grüße,
Shi ♥
Von:  sonoka
2013-04-13T19:07:17+00:00 13.04.2013 21:07
kawaiiii ^^ was für ein schönes Kapitel ich bin hin und weg die beiden sin deinfach zu süß.
ich finde du beschreibst die gefühle von Sasuke sehr gut ma kann sehr gut mitfühlen. mach weiter so und ich freue mich schon aufs nächste kappi
LG Sonoka XD
Von:  Nela
2013-04-02T15:13:59+00:00 02.04.2013 17:13
Sehr schöne Story bis jetzt und ich bin wahnsinnig gespannt was da noch so alles passieren wird.
Ich war ja erst ein wenig skeptisch, weil ich mir Sasuke in der Rolle nicht so ganz vorstellen konnte aber irgendwie hast mich dann doch überzeugt ;)
Am Ende des Kapitel ist er zwar etwas verletzend zu Naruto, auch wenn er es nicht so Recht bemerkt und ich bin gespannt ob es ihm noch einfällt. Und vor allem wie es nun weiter gehen wird zwischen den beiden. Das von Naruto´s Seite schon etwas ist kann man schön herauslesen und auch bei Sasuke muss es nur noch irgendwann "Klick" machen.
Ich bleib auf jedenfall am Ball und werd das weiter verfolgen.
Von:  sonoka
2013-04-02T10:32:20+00:00 02.04.2013 12:32
habe deine FF in einem rutsch gelesen und bin begeistert ^^
sie gefällt mir wirklich gut. ich finde du beschreibst die angst die sasuke hat wirklich gut und bin gespannt wie es weiter geht. freue mich aufs nächste kappi und würde ich freuen wenn du mir eine nachhicht schicken würdest wenn es weiter geht.
LG Sonoka
Von:  BlackTiger
2013-03-07T21:36:07+00:00 07.03.2013 22:36
Süßes Kappi =)
Ich fieber immer so mit, wenn Charaktere es einfach nicht schnallen, dass der andere was von ihm will <3

Ich hoffe, es geht schnell weiter!

lg Blacky
Von:  CataleyaLiu
2013-01-16T20:04:59+00:00 16.01.2013 21:04
Hi,

find ich richtig süß, wie Naruto Sasuke helfen will, seine Panikattakten einzustellen.
Einfach süß und der Anfang also Lekion 1 und der Titel passt wie die Faust aufs AUge.

Freu mich wie es weitergeht.

LG
GwendolynMangolia
Von:  Minerva_Noctua
2012-12-26T12:24:29+00:00 26.12.2012 13:24
Hey!

Ich bin gespannt, was Naruto sich ausdenken wird.
Neugierig hat mich der Prolog schon mal gemacht:)

Schönen Weihnachtsfeiertag!

Bye

Minerva


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