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Carina

von

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Breakdown

Mein Auto gab nur noch ein Röcheln von sich, dann starb der Motor endgültig ab. Es war später Nachmittag und ziemlich heiß. Egal, wie oft ich versuchte ihn wieder anzulassen, es war vergeblich. Im Gegenteil, nun stieg auch noch ein wenig Rauch unter der Motorhaube hervor.
 

Fluchend stieg ich aus, machte die Haube auf, obwohl ich auf dem Gebiet eine technische Niete bin. Da war wohl eher der ADAC gefragt! Aber auch hier erlebte ich eine Enttäuschung, denn mein Handy hatte kein Netz. 'Nur Notrufe' stand im Display, doch ich erinnerte mich gerade noch rechtzeitig daran, dass damit Polizei und Feuerwehr gemeint waren, nicht der Abschleppwagen.
 

Seufzend sah ich mich um. Ich war genau vor dem einzig bewohnten Fleck weit und breit hängen geblieben, wenigstens Glück im Unglück. Dort gab es hoffentlich ein Telefon und keine Party von Außerirdischen vom Planeten Transsexual, haha. So schritt ich beherzt zur Haustür und klingelte. Lange rührte sich nichts, aber wie es so ist, hatte ich schon das Gefühl, dass jemand da war und mich von Innen beobachtete.
 

Doch die Tür ging nicht auf, statt dessen schnarrte plötzlich einen Gegensprechanlage und ich hörte ein lautes, jedoch nicht sehr aufmunterndes „JA?!“ Ich blickte auf die Sprechanlage und sah, dass gleichzeitig eine Videoüberwachung installiert war. Egal, das durfte mich nicht abhalten, auch wenn ich mich noch immer nicht für sonderlich telegen hielt.... Ich holte tief Luft und begann zu erklären: „Grüß Gott, bitte entschuldigen Sie die Störung! Aber mein Auto hat grade eben den Geist aufgegeben“, dabei zeigte ich in die betreffende Richtung in der Hoffnung, der Hausbesitzer könnte auch das sehen, „und ich habe hier kein Netz für mein Handy. Da habe ich gehofft, ich könnte von Ihrem Apparat aus vielleicht den ADAC anrufen -“
 

Hinter mir erklang plötzlich ein ohrenbetäubender Knall. Erschrocken sah ich zu meinem Auto, aus dem nun heftige Qualmwolken aufstiegen und vollendete meinen Satz wie geistesabwesend „- oder vielleicht gleich den Schrottplatz...“ Langsam wandte ich mich wieder der Tür zu, die nun langsam geöffnet wurde. Ein blonder Mann, der sich Mühe gab, ernst zu blicken, sich aber doch das Lachen kaum verkneifen konnte, blickte mich an.
 

„Und woher soll ich wissen, dass das nicht alles inszeniert ist, um hier rein zu kommen?“ Was für eine seltsame Aussage, dachte ich noch und sah ihn verwirrt an - und hatte im nächsten Moment Angst, jeden Moment in Ohnmacht zu fallen, denn vor mir stand niemand anderes als mein absoluter Lieblingsstar Farin Urlaub!!
 

Irgendjemand in mir sagte 'Mach den Mund zu!', und ich gehorchte. Dann schloss ich kurz die Augen und murmelte „Das macht natürlich Sinn“, worauf Farin nun seinerseits verwirrt fragte „Was macht Sinn?!“

Ich zog eine Schulter hoch und sagte „Dass Sie so misstrauisch sind. Aber Sie -“

„Um Himmels Willen, sag du zu mir, das ist ja nicht zu ertragen!“

Darauf musste ich grinsen, fing mich aber wieder und fuhr fort „-du kannst mir das Telefon auch einfach raus reichen. Ich schwöre, dass ich an meinem Auto nichts manipuliert habe, dafür fehlt mir eh das technische Wissen.“
 

Wieder erschütterte ein lauter Knall die Luft und nun schlugen auch noch Flammen aus dem Motorraum. Entsetzt holte ich Luft, doch Farin reagierte sofort. Mit den Worten „Da kümmern wir uns besser mal drum“, schnappte er sich einen Feuerlöscher neben seiner Tür und gemeinsam liefen wir zu meinem Auto. Dort setzte er umsichtig den Feuerlöscher ein und hatte das Feuer rasch unter Kontrolle.

„Donnerwetter“, sagte ich anerkennend, doch er zuckte nur mit den Schultern.

„Ach, hier draußen ist besser, wenn man sich selber helfen kann.“
 

Aber auch wenn die größte Gefahr nun gebannt war, mein Auto war hin, das war klar. Ich riss die Tür auf, um wenigstens meine Papiere zu bergen. Wieder draußen starrte ich verstört das qualmende Wrack an, dabei konnte ich nicht vermeiden, dass meine Augen feucht wurden. Wir waren schließlich lange zusammen gewesen und dieser Abschied kam etwas plötzlich. Mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand unterdrückte ich die Tränen in meinen Augen, dabei bemerkte ich, dass ich leise zitterte. Das schien Farin erst mal von der Lauterkeit meiner Absichten zu überzeugen. „Du kommst jetzt besser mal mit rein, damit du dich ein wenig beruhigst“, dabei legte er mir den Arm um die Schulter.
 

Diese Berührung ging mir durch Mark und Bein wie ein Stromschlag. Täuschte ich mich oder schaute auch er etwas irritiert? Er verlagerte den Arm so, dass er mich nun mit der Hand in meinem Rücken leicht vorwärts dirigieren konnte und ich fügte mich, ging mit ihm ins Haus hinein.
 

Drinnen war es angenehm kühl. Der Schock ließ ein wenig nach und ich konnte wieder klarer denken. Auch wenn Farin mein Lieblingsstar war, es war noch nie meine Sache gewesen, einen Prominenten zu belästigen, zumal grade er ja sehr viel Wert auf seine Privatsphäre legte. Kein Wunder, dass er so vorsichtig war.
 

Schüchtern blickte ich mich im Flur auf der Suche nach dem Telefon um. Farin interpretierte meinen Blick ganz richtig, doch er schob mich weiter und sagte freundlich: „Das hat noch Zeit, jetzt trinken wir erst mal was auf den Schreck. Passiert ja auch mir nicht jeden Tag, dass ein Auto vor meiner Tür explodiert.“ Ich musste lachen und ließ mich von ihm zur Terrasse führen. Dort lagen auf einem Tisch Unmengen von Papieren, Textfetzen überall, dazwischen eine Kanne mit Tee.
 

Der Blick in den Garten war wunderschön, viele exotische Pflanzen, die aufzuziehen hier oben im Norden sicher nicht einfach war. „Wow!“, entfuhr es mir bewundernd.

„Setz dich, ich hole dir eine Tasse“, wies er mich an. Ich ließ mich auf die Bank gleiten und legte erschöpft die Hände über mein Gesicht, hörte gar nicht, wie er wieder kam. Erst als ich seine Hand auf meinem Rücken spürte, schreckte ich wieder hoch.
 

Mit einem Grinsen schob er die Papiere zur Seite. „Jetzt weiß ich, dass du kein Spion bist, der hätte sich sofort darüber her gemacht.“

„Oh, ich lass mich lieber überraschen.“

„Apropos überraschen, sag mir doch mal deinen Namen. Du bist schließlich im Vorteil, weil du mich ja gleich erkannt hast. Übrigens kannst du mich Jan nennen.“

Ich nannte ihm meinen Namen und entschuldigte mich noch einmal für die Störung. „Du arbeitest ja offenbar an neuen Werken, da tut es mir leid, so dazwischen geplatzt zu sein. Aber es ist ein sehr schöner Ort zum Arbeiten, wirklich paradiesisch. Wer pflegt denn diese ganzen Exoten?“

Schalkhaft antwortete er „Jedenfalls keine Ehefrau, wenn du das erfahren wolltest.“ Doch noch misstrauisch.
 

Genervt verdrehte ich die Augen. „Das hast jetzt du antizipiert. Ich tippe ja eher auf einen Gärtner. Erinnert dich sicherlich an einige deiner Reisen....“

Er nickte. „Gut getippt. Selber würde ich damit gar nicht klar kommen.“ Es kam eine leichte Abendbrise auf, ich glaubte sogar, die Elbe riechen zu können. Vorsichtig nippte ich an der Tasse, wagte es, mich ein wenig zu entspannen und schloss die Augen.
 

Mitfühlend legte er mir seine Hand auf meine. „Das war wohl ein ganz schöner Schock für dich, was?“

Dass diese Berührung mich wieder elektrisierte, war ein noch größerer Schock für mich, doch ich riss mich zusammen. „Tja, auch mir explodieren nicht jeden Tag Autos unter dem Hintern“, entfuhr es mir und er lachte.

„Na, das will ich doch hoffen. Wäre ja auch schade um so einen hübschen, ähm, Hintern.“ Der verarscht mich, dachte ich verwirrt, wer sollte denn meinen Hintern hübsch finden? Zwar hatte ich gewaltig abgespeckt, aber hübsch?

„Alter Schmeichler. Aber mir geht es schon wieder besser, danke. Zum Glück bin ich nicht weiter draußen gestrandet, sonst wüsste ich nicht...“
 

Ich ließ den Satz unvollendet und Farin, nein, Jan legte seine Hand in meinen Nacken, wo er tröstend mit dem Daumen über meine Haut fuhr. Es war etwas sehr Vertrautes in dieser Geste, doch es schien ihm nicht aufzufallen. Am liebsten hätte ich wie eine Katze geschnurrt. Wahrscheinlich aber war das eine ganz natürliche Reaktion, Mann tröstet fremde Frau, damit sie bald wieder fit genug ist, sein Haus zu verlassen. Das brachte mich wieder in die Realität zurück, ich sollte jetzt wirklich nach dem Telefon fragen, doch mir fehlte die Kraft dazu, ich wollte den Moment dieser unschuldigen Zärtlichkeit noch etwas genießen.
 

Langsam zog er die Hand wieder zurück. „Ja, hier draußen ist es wirklich wie in der Pampa. Was hat dich eigentlich hierher verschlagen?“ Ich erzählte ihm von meinem Wunsch nach Neuorientierung und meiner Jobsuche hier, als mir siedend heiß mein Vorstellungsgespräch einfiel.
 

„Great Scott“, entfuhr es mir, „da sollte ich besser auch anrufen, das schaffe ich ja eh nicht mehr!“ Jan schmunzelte über meinen Ausbruch und brachte mir dann das Telefon. Ich rief bei Cooperate-Systems an und entschuldigte mich aufgeregt, dass ich es heute nicht mehr schaffen würde. Immerhin war man so interessiert an mir, dass man mir einen Ausweichtermin anbot, was ich erleichtert zur Kenntnis nahm. Doch im Moment fühlte ich mich zu verwirrt, um einen festen Zeitpunkt auszumachen, denn Jan saß nun gefährlich nahe bei mir.
 

Obwohl er mich nicht berührte, oder gerade deswegen, schien statische Elektrizität zwischen uns zu knistern. Er sah auf seine Hände herab. „Das ist ein großer Sprung vom Süden in den Norden.“

„Vielleicht ist der Norden aber besser für mich. Der Süden hat mir nicht wirklich Glück gebracht und viele Freunde lasse ich dort auch nicht hinter mir.“
 

Upps, das klang verbitterter, als es eigentlich gut war. Er sah mich an und zog die Augenbraue hoch. „Das kann ich gar nicht glauben. Du bist doch sehr nett.“ Wenn du wüsstest, dachte ich innerlich schnaubend. Wenn man mit 160 Kilo durchs Leben stampft, ist es nicht so einfach Freunde zu finden...
 

Und der harte Kampf, der mich zu meiner jetzt halbwegs annehmbaren Figur geführt hatte, hatte mir nicht viel Zeit zum Ausgehen oder andere Dinge gelassen. Auch im Krankenhaus, nach der Bauchdeckenstraffung, war der Besuch spärlich gewesen. Deswegen wollte ich ja auch hier neu anfangen, wo niemand meine Vorgeschichte kannte. An Liebe wagte ich da überhaupt nicht zu denken. Aber vielleicht war es ja auch überhaupt sinnlos, denn mich selber, meinen Charakter, musste ich ja doch mitnehmen....
 

Etwas von meiner inneren Qual musste sich auf meinem Gesicht widergespiegelt haben, denn er blinzelte mich erschrocken an. „Hab ich was Falsches gesagt?“

Ich schüttelte den Kopf und sah verlegen auf meine Hände. „Vielleicht sollte ich jetzt lieber den Pannendienst rufen, damit sie mich abschleppen und ich dich wieder in Ruhe lassen kann“, murmelte ich.
 

Doch zu meiner Überraschung ergriff er meine Hand, drehte sie mit der Innenfläche nach oben und streichelte sie sacht mit dem Daumen. „Oder vielleicht bleibst du einfach hier. Dann fahre ich dich morgen zu deinem Termin und du kannst dich noch etwas erholen.“ Das Streicheln fuhr mir durch Mark und Bein. Ich drehte den Kopf zu ihm, sein Gesicht war meinem nun gefährlich nahe. Leise flüsterte er: „Wenn du magst, meine ich. Hier draußen gibt es keine Hotels und ich würde mich freuen.... Gesellschaft zu haben.“
 

Dabei blickte er mir tief in die Augen. Dort sah ich nichts Falsches. Konnte es sein? Konnte es sein, dass er, der große Star, im Grunde genauso einsam war wie ich? Es war mir nicht möglich, das Gesicht von ihm abzuwenden und vorsichtig kam er noch näher. Sacht fuhr er mit den Lippen über meine Wange. Ich schloss die Augen und hauchte „Ja“. Er verstand, dass damit nicht nur das Hotel gemeint war - und küsste mich zärtlich. Sacht, nur seine Lippen auf meinen, doch ich meinte plötzlich mitten in einem Funkenregen zu stehen.
 

Jan löste sich von mir, nahm mein Gesicht in beide Hände und murmelte nun seinerseits „Wow!“ Ich blinzelte ihn an und er kam wieder näher, sagte „Das muss ich nochmal probieren!“, und küsste mich erneut. Es war fast noch schöner als beim ersten Mal. Diesmal öffnete ich leicht die Lippen und er nahm die Einladung an. Vorsichtig fuhr er mit der Zunge über meine Lippen, suchte dann nach meiner.
 

Ich erwiderte den Kuss, erschauerte, als er vorsichtig meinen Mund erkundete. Leicht außer Atem beendeten wir den Kuss und sahen uns einen Moment stumm an. Mit beiden Armen zog Jan mich eng an sich, wanderte mit dem Mund zu meinem Hals und küsste mich dort. Nun stand ich endgültig in Flammen und stöhnte leise.
 

Wieder sah er mich an. „Bitte... du darfst nicht glauben, dass ich das mit jeder Frau mache, die an meiner Tür klingelt. Aber du... du faszinierst mich. Bleibst du bei mir, heute Nacht?“ Als Antwort küsste nun ich ihn, spielte verführerisch mit seinen Lippen, seiner Zunge. Er wollte mich? Dann sollte er mich haben, egal, was der nächste Morgen bringen würde. Er spürte meine Zustimmung und erwiderte meinen Kuss.

Hot Summer Nights

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  -BravopunkMuckelpu-
2012-10-03T14:37:20+00:00 03.10.2012 16:37
KOnnt ja leide rnur das erste Kap. lesen, aber mir gefällts.
passiert ja nicht alle tage dass das auto vor der villa des lieblingsstars explodiert ;)

Freue mich auf weitere Kapitel

Lg Muckelpu


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