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Das Leben spielt nie fair!

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[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

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Der nächste Morgen brach für Goku schneller an, als gehofft. Als er die Augen öffnete und auf den Wecker sah, stellte er fest, dass es auch noch furchtbar früh war. Noch keine 6:00 Uhr, aber was er sogleich noch feststellte war, dass er nichts Übles geträumt hatte. Was er als nächstes feststellte war, dass ein Körper an seinem Rücken geschmiegt lag und er einen Arm um seinen Bauch geschlungen hatte. Es beruhigte ihn ungemein, seinen Partner so nah zu spüren und seufzte auch erleichtert auf, dass jener sich in der Nacht zu ihm gelegt hatte.

Wieso aber auch nicht? Das war das einzige, worauf er sich voll und ganz verlassen konnte. So hart Vegeta auch war, in der Nacht suchte er die Nähe, die er am Tage nicht zuließ.

Vorsichtig umfasste er Vegetas Hand, die um seinen Bauch geschlungen war. Er wollte ihn jetzt unter keinen Umständen wecken. Vielmehr wollte er jetzt seine Nähe genießen. Vielleicht sollte er das morgens öfter tun, denn sobald sie aufstanden, war diese friedliche und angenehme Atmosphäre fast verschwunden.
 

Also schloss er auch wieder seine Augen, kuschelte sich noch etwas gegen Vegeta. Jener gab einen undeutbaren Laut von sich, zog aber im nächsten Moment den Jüngeren noch näher an sich. Goku lächelte, er wusste, sein Partner schlief noch, andernfalls würde er ihn eher wegstoßen.

Das Lächeln verschwand wieder, eigentlich ziemlich schade, dass sein Partner nicht mehr zeigen konnte. Er wünschte es sich sosehr, aber bis er es schaffte, Vegeta weich zu klopfen, würde er schon längst ins Gras gebissen haben. Also würde das nie passieren und er versuchte einfach nicht weiter daran zu denken.

Kurz darauf, schlief er auch noch einmal ein…
 

Blinzelnd öffnete nun der Prinz die Augen und sah den Körper, an den er geschmiegt lag. Er hatte sich gestern Nacht nur noch den Kopf zerbrochen, bis er es dann doch für richtig hielt, endlich nach Hause zu fliegen. Als er dann zu Hause war, hatte er ewig noch Kakarott beobachtet. Ihm dabei zugesehen, wie er friedlich schlief und hin und wieder eine Bewegung von sich gab.

Seufzend und vorsichtig hatte er sich dann zu ihm gelegt, hatte ihn nun wirklich nicht wecken wollen. So ein Arsch war er dann auch nicht und war auch recht schnell eingeschlafen.

Eigentlich wunderte es ihn jetzt schon, dass Kakarott nicht schon auf war. Sonst war er immer zu erst wach und weckte ihn gleich mit auf, in seinem morgendlichen Eifer. Vorsichtig entwand er sich vom Jüngeren, zog seine Hand aus dessen heraus und setzte sich vorsichtig im Bett auf. Er konnte es sich nur so erklären, dass sein Partner noch immer mitgenommen war und er verstand einfach nicht, wie das sein konnte.
 

Ein Blick zur Uhr ließ ihn die Augenbrauen hochschnellen. Es war schon nach 10 und Kakarott schlief immer noch? Vielleicht hatte er auch einfach nur lange auf ihn gewartet. Aber auch jetzt wollte er ihn nicht wecken, stattdessen stand er vorsichtig auf und wollte schon zur Tür und ins Bad gehen, als er noch einmal zu Kakarott sah, genaugenommen zu dessen Hand.

Schnellen Schrittes ging er darauf zu, nahm sie etwas grober in seine Hand, als eigentlich nötig gewesen war. Er hatte sich nicht geirrt, er hatte einen braunen Fleck gesehen und es sich nicht eingebildet. Er existierte tatsächlich.

Das Gefühl von gestern beschlich ihn wieder, dieses unbehagliche und ungute Gefühl. Doch ehe er sich weitere Gedanken darum machen konnte, öffnete Goku auch schon verschlafen seine Augen. Augenblicklich ließ Vegeta seine Hand wieder los, sah ernst in die Augen Kakarotts. Jener wusste überhaupt nicht was los war, setzte sich auf und starrte Vegeta einfach nur an. „Ist was passiert?“

Der Prinz verengte seine Augen zu Schlitzen. „Das könnte ich dich fragen!“ Völlig verwirrt sah er seinen Partner nun an. Was meinte Vegeta damit nun schon wieder? Hatte er irgendwas nicht mitgeschnitten?
 

Doch ehe noch ein Wort fallen konnte, stiefelte Vegeta Richtung Tür, raus in den Flur und Goku hörte nur noch die Badezimmertür zuknallen. Was war jetzt wieder kaputt? Oder träumte er vielleicht doch? Nein, heute nicht, heute war alles real und das gefiel ihm genauso wenig. Er konnte es nicht leiden, wenn Vegeta so mit ihm in Rätseln sprach. War es denn so schwer, mal einen vernünftigen Satz herausbekommen?

Nein! Stattdessen fragte er ihn Sachen, von welchen er keine Ahnung hatte. Er schmiss die Decke zur Seite. So sollte der Morgen nicht anfangen. Gerade als er aufstand, sich dabei am Bett abstützte, zog ein Schmerz durch seine Hand, den er vorher noch nicht gespürt hatte und auch nicht zu ignorieren war. „Ah, verdammt!“ Er besah sich die Hand, sie zitterte noch vor Schmerz, aber ganz deutlich sah er, dass der Fleck größer und dunkler geworden war. Was war denn das verdammt noch mal? Vielleicht sollte er eine magische Bohne nehmen.
 

Er kramte eine aus seinem Nachttisch, wollte sie sich gerade in den Mund stecken, als er noch einmal inne hielt. Goku wusste jetzt schon, dass das nichts nützen würde. Schließlich hatte er nach ihrem Kampf auch eine magische Bohne genommen und das verdammte Ding war immer noch da. Vielleicht sollte er Vegeta doch davon berichten und steckte die Bohne wieder weg.

Eilig nahm er die Schritte zum Bad, öffnete vorsichtig die Tür und hörte das Wasser rauschen. Sollte er es ihm wirklich sagen? Er fand es immer noch total lächerlich. Aber dieses Mal war es realer als sonst und er wusste nicht, ob er nun was zu befürchten hatte. Wenn selbst die magische Bohne nicht half.

Goku trat nun ganz ein, ging auf die Dusche zu, in welcher sich Vegeta befand und zog den Vorhang auf, nur um seinen Prinzen anzustarren.
 

Vegeta unterdessen stand wie angewurzelt unter der Dusche. Das heiße Wasser, was von oben kam, realisierte er gar nicht wirklich. Vielmehr beschäftigte ihn der braune Fleck an Kakarotts Hand. Er hatte so etwas schon einmal gesehen, er konnte sich nur nicht mehr daran erinnern, wann und wo es war. Er hatte auf seinen Reisen so viel gesehen, er hatte Kreaturen sterben sehen und selbst umgebracht. Aber verdammte Scheiße, dieses blöde Mal ließ ihn nicht mehr los. Er wusste, es hatte nichts Gutes zu bedeuten und dennoch wusste er einfach nicht, worauf er sich gefasst machen musste. Ging die Scheiße von alleine wieder weg oder nicht?

Er musste Kakarott noch einmal darauf ansprechen. Vielleicht kam er darauf, was es war, wenn er Einzelheiten kannte. Wenn Kakarott ihm Einzelheiten nennen konnte.
 

Eigentlich wollte er ihn eben nicht so anmachen, er wusste ja selbst nicht, was gerade in ihn gefahren war. Aber er war plötzlich sauer geworden. Darauf, dass Kakarott ihm nichts gesagt hatte, dass er sich so merkwürdig verhielt und dass er einfach nicht wusste, was er fühlte. Das war ihm alles schon viel zu kompliziert, all diese Gefühle, damit konnte er einfach nicht umgehen.

Doch bevor er noch weiter in seinen Gedanken vertiefen konnte, wurde hinter ihm der Duschvorhang zur Seite geschoben. Mit einem Ruck drehte er sich um und sah Kakarott dort stehen. Er starrte ihn einfach nur an und er konnte nicht anders, als einfach nur zurück zu starren. Irgendwas war anders an Kakarotts Blick, aber er wusste beim besten Willen nicht, was anders war. Aber er würde es wohl gleich erfahren, als der Jüngere zu ihm unter die Dusche stieg, den Vorhang hinter sich wieder zuzog und die Lippen des Jüngeren grober als sonst auf seinen fühlte.
 

Davon völlig überrumpelt, war er erst gar nicht imstande, sich zu rühren, geschweige denn die Augen zu schließen. Er starrte ihm nur weiterhin ins Gesicht, bis er wieder voll zu sich kam und die Situation mit vollem Bewusstsein realisierte. Er war nicht über diese stürmische Art abgeneigt, ganz im Gegenteil, es lag einem Saiyajin einfach im Blut, aber die Situation an sich passte ihm gerade nicht.

Deshalb stieß er Kakarott etwas von sich, nicht zu grob, aber auch nicht mit Samthandschuhen. „Was soll das werden, wenn’s fertig ist?“ Dieser Satz tat ihm schon wieder leid, als er in Kakarotts Augen sah, die auf einmal eine Traurigkeit ausstrahlten, die er wirklich noch nie zuvor gesehen hatte.
 

„Vegeta, ich weiß nicht, was mit mir los ist!“, sagte er nun ganz offen und ehe er den bräunlichen Fleck seiner Hand dem Prinzen zeigen konnte, nahm dieser sie schon in seine und bedachte den Fleck noch einmal mit einem Blick, den Goku nicht deuten konnte. Außerdem war er auch verwirrt, er wusste davon? „Kakarott! Sag mir, wie das passiert ist.“

Goku schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, wie das passiert ist. Ich hatte es einfach nur plötzlich gemerkt und gesehen. Ich dachte erst, ich hätte es mir nur eingebildet…“, den Satz ließ er einfach so in der Luft hängen und sah in Vegetas Augen, die eine Ernsthaftigkeit angenommen hatten, die Goku einen Schauer über den Rücken laufen ließ. „Kennst du es?“ Langsam bekam Goku doch etwas Angst. „Vielleicht.“ Er wusste es nicht hundertprozentig, aber er würde es herausfinden!
 

„Was meinst du mit, vielleicht?“ Auf einmal fand sich der Jüngere an die Fliesen gedrückt wieder. Erschrocken japste Kakarott einmal auf. „Das ich es noch nicht weiß und jetzt halt die Klappe!“ Dann versiegelte er seine Lippen mit denen des Jüngeren. Jetzt wollte er nicht mehr darüber nachdenken, er wollte ihn jetzt ganz für sich alleine! Er wusste auch nicht, woher der Sinneswandel so schnell kam, aber wenn er diese Hilflosigkeit sah, diese traurigen Augen, diese schmerzliche Unruhe in dem Jüngeren spürte, verspürte er einfach das Gefühl der Macht. Es gefiel ihm einfach, wenn Kakarott unterlegen war, auch wenn sein Gewissen in alle Richtungen schrie, dass er das Falsche tat.

Dennoch blendete er es jetzt aus, das hatte er schon immer getan und er würde auch bei Kakarott keine Ausnahme machen.
 

Goku wusste kaum, wie ihm geschah, als er die heißen und begehrenden Lippen auf seinen spürte. Erst machte ihm Vegeta Angst und dann überfiel er ihn einfach. Ging denn das so mit rechten Dingen zu? Wobei er zugeben musste, dass er lieber so in den Morgen startete, als mit übermäßig viel schlechter Laune vom Prinzen.

Nach kurzem Zögern stieg auch er in den Kuss ein, wollte Vegeta berühren, doch nagelte jener seine Hände an den Fliesen fest und er konnte nichts anderes tun, als es über sich ergehen zu lassen. Seine Lippen brannten auf einmal wie Feuer und jede Stelle, die Vegeta berührte, entflammte genauso. Doch, er genoss das Gefühl der Nähe, aber mit jeder Sekunde beschlich ihn ein ungutes Gefühl. Ein Gefühl, welches er nicht beschreiben konnte und auf einmal eine Welle des Schmerzes über ihn herein brach.
 

Vegeta stoppte in seinem Tun, hielt den Jüngeren aber immer noch an den Handgelenken fest und sah in das von Schmerz geplagte Gesicht. Was war denn jetzt wieder los? Er war das aber nicht gewesen und war nun doch leicht erschrocken. Er schnappte sich Gokus Hand, betrachtete den Fleck, während der Jüngere hinunter auf die Knie fiel und sich vor Schmerz zu krümmen begann.

„Vegeta…“, er horchte der schmerzverzerrten Stimme, aber viel faszinierender war der Fleck, der sich mit dieser Schmerzenswelle vergrößerte und dunkler wurde.
 

Keuchend stützte sich Goku mit der freien Hand auf dem Boden ab, jetzt tat nicht nur sein Arm weh, nein, der Schmerz zog auf einmal durch seinen gesamten Körper und blieb stechend an seinem Herzen hängen. Was war das nur, was ihn so quälte? Und warum unternahm Vegeta nichts?

Er hätte vielleicht doch die magische Bohne nehmen sollen.

Ein paar Sekunden hielt der Schmerz noch an, bis er sich endlich verflüchtigte. Goku atmete tief ein und wieder aus, merkte auch erst jetzt wieder das herabrieseln des Wassers. Er schloss seine Augen, kniff sie regelrecht zusammen, bis er hochgezogen wurde und er sie somit gezwungener Maßen wieder öffnete. Ihm blickten kalte Augen entgegen, von welchen er sofort eine Gänsehaut bekam. Das hatte nichts Gutes zu bedeuten.

„Vegeta…?“, kam nur ein kleiner gehauchter Laut aus seinem Mund. Angesprochener ballte seine Hand zur Faust und donnerte sie unvorbereitet neben Gokus Kopf in die Kacheln. Splitternd flogen sie ihm um die Ohren und erschrocken sah der Jüngere seinen Partner an.
 

„Verdammt Kakarott! Du steckst in Schwierigkeiten!“ Und in was für welchen. Ihm war nun wieder eingefallen, woher er es kannte. Er hatte es schon einmal gesehen, da war er noch ein Kind gewesen. Es war so etwas Ähnliches wie eine Krankheit, bei welcher das Innerste regelrecht aufgefressen wurde. Und soweit ihm bekannt war, gab es dafür auch kein Gegenmittel.

Ja klar, jetzt passte doch alles zusammen. Jetzt wusste er auch, warum dieses scheiß Alienvieh sich so leicht hatte besiegen lassen. Es war bereits infiziert gewesen und hatte Kakarott irgendwie damit angesteckt. Es hatte sich lieber umbringen lassen, als daran zu sterben. Aber inwieweit ging es? Das wusste er nicht und wütend darüber, welche Erkenntnis er gewonnen hatte, verließ er die Dusche und ließ Kakarott einfach zurück.

Er musste hier raus. Er musste erst mal wieder einen klaren Gedanken fassen, bevor er Kakarott die schlechte Nachricht übermitteln musste. Wie sollte er ihm sagen, dass er in absehbarer Zeit ins Gras biss? Und was war, wenn Kakarott ihn bereits angesteckt hatte?

Scheiße, er wusste gar nichts mehr und verließ das Haus im Eiltempo, nicht ohne seine Klamotten zu vergessen, die er allerdings noch nicht anzog.

Den Ruf des Jüngeren überhörte er einfach.
 

Goku stand an der Haustür, komplett nass und nur in Boxershorts gekleidet. Er wusste nicht, was in Vegeta gefahren war, aber sein Satz und dieser Blick zum Schluss verhieß nichts Gutes. Es sagte ihm, dass es sogar etwas verdammt Schlimmes war und er konnte einfach nicht verhindern, dass er am ganzen Körper zu Zittern anfing. Was verschwieg ihm Vegeta? Egal um was es ging, sein Prinz war immer gefasst und genau das hatte diesmal gefehlt.

Er sah wieder auf seine Hand, auch er bemerkte, dass der Fleck schon wieder größer geworden war und schluckte. Danach sah er wieder in den Himmel, an den Punkt, an dem Vegeta auf und davon verschwunden war.

Goku ballte seine Hand zur Faust, legte sie an seine Stirn und konnte nicht verhindern, dass Verzweiflung sich in ihm breit machte. Er konnte einfach nicht den Blick von Vegeta vergessen, bevor er raus gerannt war. Sein Prinz hatte es nicht mal mitbekommen, aber er hatte ihn mit einer Mischung aus Angst und Verzweiflung angesehen. Ihn beruhigte nicht einmal die Tatsache, dass sich Vegeta Sorgen um ihn machte und er ihm nicht so egal war, wie er es ihm immer weis zu machen versuchte.
 

„Ach Vegeta, warum sagst du mir nicht, was es ist und lässt mich so im Dunkeln stehen?“, schrie er zum Ende des Satzes hinauf in den fast wolkenlosen Himmel.

Er wusste nicht, wie lange er an der Tür letztendlich stand, aber da er mittlerweile wieder trocken war, musste es schon eine ganze Weile gewesen sein. Leise ließ er die Tür ins Schloss fallen und schwer seufzend drehte er sich in Richtung Flur. Auf einmal kam ihm das Haus so riesig und verlassen vor und er schüttelte den Gedanken sofort wieder ab.

//Ich nehm doch eine magische Bohne. Vielleicht hilft sie ja doch.// Sofort rannte Goku nach oben ins Schlafzimmer, holte die Bohne wieder hervor und starrte sie kurz an. Hoffnung machte sich in ihm breit und er wollte einfach glauben, dass danach alles wieder gut war und warf sie sich in den Mund.

Nachdem er sie zerkaut und geschluckt hatte, spürte er, dass er sich voller Kraft fühlte. Sein Hungergefühl war ebenso verschwunden und er führte seine Hand nun auch vor sein Gesicht.

Enttäuscht und davon überhaupt nicht minderer in seiner Verfassung gestimmt, fuhr er sich durch sein feuchtes Haar. Es war immer noch da und er wusste jetzt nicht, ob er in Panik ausbrechen sollte oder nicht.

Nach Vegetas Blick zu urteilen, würde er das nur allzu gerne, aber dennoch musste er die Fassung bewahren. Egal was es war, er war sich sicher, dass Vegeta bereits nach einer Lösung suchte und genau das, sollte er jetzt auch tun.
 

Vegeta unterdessen raste über die Erde mit unbekanntem Ziel. Er hatte sich sogar in einen Super Saiyajin verwandelt, biss die Zähne so stark zusammen, dass ihm bereits der Kiefer wehtat. Das durfte doch alles nicht wahr sein! Jetzt, wo sein Leben einigermaßen in geregelten Bahnen verlief, sollte Kakarott abtreten und ihn hier zurück lassen?! Ohne ihn hatte es doch keinen Sinn hier auf diesem Matschball zu bleiben!
 

Seine Augen erfassten eine Felsenlandschaft, auf die er nun zuflog und ohne Rücksicht auf Verluste, schleuderte er Energiebälle drauf los. Er musste sich einfach entladen, sonst konnte er keine klaren Gedanken mehr fassen und innerhalb kürzester Zeit, hatte er die felsige Landschaft in eine Wüste verwandelt.

Keuchend blieb er in der Luft hängen, ließ den Staub um seine Ohren fliegen und schwebte langsam zu Boden. Seine Haare färbten sich wieder schwarz und auf dem Boden aufgekommen, sank er gleich in die Knie. Schweiß tropfte ihm von der Stirn und erneut wütend werdend ballte er seine Hand zur Faust und donnerte sie in den heißen körnigen Sand. Er schloss die Augen, damit er den Dreck nicht in jene bekam und stieß ein hörbar verzweifeltes „Verdammt!“, aus.
 

Ja, es ging ihm nahe, er war eben auch nicht mehr aus Stein. Hier hatte er gelernt, was es hieß, auch Gefühle zu besitzen, auch wenn sie nie sehr ausgeprägt waren. Aber die Tatsache über Kakarott brachte ihn fast völlig aus der Fassung, was er einerseits verstand und andererseits völlig unverständlich für ihn war.

Noch missmutiger war er darüber, dass sein Gefühl in gestern nicht getäuscht hatte und er es hasste, wenn er auch noch recht behielt. Und was sollte er jetzt tun? Er war sich sicher, dass dieser Alien sich tausend Mal lieber hat umbringen lassen, als eines qualvollen Todes zu sterben. Er hatte bisher nur den Werdegang dieser seltenen Krankheit gesehen, aber nie den Tod an sich.

„Warum tust du mir das an!“, schrie er in die Natur hinaus, nicht genau wissend, wen er nun eigentlich meinte, aber das spielte auch keine Rolle mehr.
 

Wichtig war es nun, Kakarott beizubringen, was passieren wird und dass es kein Heilmittel dafür gab. Er wusste ja nicht einmal, wie viel Zeit ihm blieb. Oder sollte er Kakarott einfach töten, bevor er starb? Vielleicht würde er es irgendwann verstehen.

Seit wann hatte er eigentlich angefangen, sich so um ihn zu sorgen? Seit sie zusammen waren? Nein. Das war erst seit kurzem da und er konnte es nicht leiden, wenn ihm seine Gefühle so im Weg standen. Wenn er ihm nicht bereits so wichtig wäre, hätte er Kakarott einfach ins Nirwana gepustet, mitten im Schlaf, damit es schnell ging. Aber jetzt? Jetzt hatte er auch ein Gewissen und das sagte ihm, dass er ehrlich mit Kakarott umgehen sollte.

„Verdammt!“ Erneut schlug er auf den Boden ein. Gab es denn wirklich gar keine Möglichkeit? Sie hatten doch bisher immer eine Lösung gefunden, selbst in den aussichtslosen Kämpfen.

Moment! Vielleicht gab es ja doch einen Weg und er hob ab und flog im rasanten Tempo zur Capsule Corporation.
 

Goku hatte sich mittlerweile wieder etwas beruhigt. Solch eine Schwarzmalerei wollte er sich gar nicht ausmalen. Stattdessen hatte er überlegt, was er unternehmen könnte. Dennoch wär es ihm lieb, wenn Vegeta jetzt da wäre. Sicherlich könnte er sich zu ihm teleportieren, aber er wusste jetzt schon, dass Vegeta das nicht gutheißen würde.

Aber solange er jetzt auch schon überlegte, ihm fiel einfach nichts ein. //Und wenn ich mal mit Piccolo rede?// Genau! Piccolo wusste auch oft einen Rat und er war immerhin auch mal Gott gewesen, beziehungsweise wohnte Gott in ihm und dadurch war Piccolo nur noch Weiser geworden. Er konnte ihm bestimmt helfen.

Vom neuen Mut gepackt, stand Goku von seinem Stuhl auf, schmiss ihn gleichzeitig um und legte sich Zeige- und Mittelfinger an die Stirn. Er achtete auch genau darauf, dass er nicht seine betroffene Hand benutzte und kurz darauf, war er verschwunden.
 

Piccolo war wie fast immer am meditieren. Er erschreckte sich auch nicht, als Goku plötzlich neben ihm auftauchte und ließ auch seine Augen geschlossen. Allerdings kam ihm gleich barsch eine Begrüßung entgegen. „Was willst du hier?“ Manchmal konnte er Vegeta und Piccolo fast verwechseln, die beiden hatten zwar einen guten Kern, aber wie sie sich gaben, da fand man meist nicht die kleinste Spur davon.

Normalerweise hätte ihm Goku darauf irgendeine fröhliche Antwort gegeben, aber heute war es einfach viel zu ernst und er konnte nicht leugnen, dass er noch immer Angst hatte.

„Ich muss dich sprechen. Hast du so etwas schon mal gesehen?“, und er streckte Piccolo seine Hand entgegen. Jener öffnete nun seine Augen, hörte auch auf zu meditieren und setzte mit seinen Füßen auf dem Boden auf. Er betrachtete Gokus Hand eindringlich, aber letzten Endes konnte der Namekianer nur den Kopf schütteln.

„Nein, aber ich spüre negative Energie davon ausgehen.“ Jetzt war Goku verblüfft. „Ehrlich? Ich spüre nichts.“ Das war der Unterschied zwischen ihnen. Saiyajins hatten schon ein äußerst feines Gespür, aber bei einem Namekianer war es dann doch deutlich feiner.
 

„Hast du eine Idee, wie ich das wegbekommen könnte?“ Piccolo sah ihm lange ins Gesicht, direkt in die Augen. Auch er sah, dass sich in ihnen Angst widerspiegelte, auch wenn Goku es zu verstecken versuchte. Nach endlosen Minuten, wie es dem Saiyajin vorkam, gab ihm Piccolo endlich eine Antwort. „Nein, keine Ahnung, aber frag mal Dende, ob er es heilen kann.“

Goku wollte schon verzweifelt aufschreien, aber als der Name Dende fiel, hegte er noch immer Hoffnung, auch wenn sie wieder geschrumpft war. Er drehte sich sofort um und lief in den Palast, an Popo vorbei und rief nur laut: „Dende?“

Der junge Namekianer ließ nicht lange auf sich warten, fast wäre Goku auch noch in ihn hineingerannt. „Hey Goku, schön, dass du uns mal wieder besuchen kommst.“ Ja, er kam wirklich selten, um ehrlich zu sein, vergaß er seine Freunde hier oben immer. Kurz legte er sich verlegen eine Hand an den Hinterkopf und lächelte ihn an. Doch änderte sich seine Miene von einer Sekunde auf die nächste.
 

„Dende, ich habe eine Bitte. Kannst du das hier heilen?“, und er streckte ihm ebenfalls die Hand entgegen. Dende blinzelte die Hand vor sich an. „Was… ist denn das?“ „Ich weiß es auch nicht, aber es wird größer und durchzieht meinen Körper mit Schmerzen. Bitte sag mir, dass du es heilen kannst.“ Er wollte es unbedingt loswerden. Es erinnerte ihn ein wenig an seinen Herzvirus, da ging es ihm auch verdammt schlecht. Wenn Trunks ihm kein Gegenmittel mitgebracht hätte, wäre er eines jämmerlich lächerlichen Todes gestorben. Das wollte er nicht und das will er auch nie. Aber er musste befürchten, wenn Dende es nicht heilen konnte, dass noch einmal so etwas auf ihn zukam und der Gedanke daran grauste ihm jetzt schon.

Wenn er starb, dann entweder im Kampf oder wenn seine Zeit im Alter gekommen war, aber nicht krank im Bett! Deswegen schaute er Dende mit dem letzten Funken Hoffnung an, den er noch besaß.
 

„Das weiß ich noch nicht, Goku, aber ich werde es versuchen.“ „Danke…“, hauchte ihm der Saiyajin schon entgegen und schloss seine Augen. Dende hielt seine Hände über die betroffene Stelle und ließ seine heilenden Kräfte fließen. Goku spürte es, ihn umfasste eine Wärme, die einfach nur wohltuend war und ließ sich ganz in ihr fallen. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, bis er spürte, dass die Wärme verschwand. Dende war also fertig. Er traute sich überhaupt nicht, seine Augen zu öffnen, aus Angst, es könnte immer noch da sein. Was machte er denn dann? Er wollte jetzt wirklich zu Vegeta, bei ihm fühlte er sich immer noch am sichersten.
 

„Goku, du kannst deine Augen öffnen. Es ist weg.“ Was sagte Dende da? Es war weg? Wirklich? Gespannt darauf, ob der Namekianer die Wahrheit gesagt hatte, öffnete er seine Augen, starrte seine Hand an und ein überdimensionales Grinsen fand Platz in seinem Gesicht. Es war wirklich weg! Dende hatte es geschafft! Er war den Mist los! Jetzt konnte er endlich weiter in Frieden sein Leben mit Vegeta leben. Es fühlte sich jetzt so befreiend an, dass er es gar nicht beschreiben konnte.

Er wusste schon nicht mehr, warum er solch eine Angst gehabt hatte. Und Vegeta war auch völlig grundlos auf und davon. Wenn er ihm das nachher erzählte, war doch alles wieder gut.
 

„Vielen Dank, Dende! Du weißt gar nicht, was das für mich und Vegeta bedeutet!“ Er nahm den Namekianer kurz in den Arm, zerquetschte ihn fast und ließ ihn wieder runter. „Wir sehen uns!“, und damit rannte er wieder aus dem Palast, an Piccolo vorbei, „Bis dann, Piccolo!“, und an Popo, der gerade mit Blumen gießen beschäftigt war, „Bis bald, Popo!“, und schon sprang er von der Plattform, sichtlich froh und erleichtert über die jetzige Situation. Er hätte sich gar nicht solche Sorgen machen brauchen. Er war schon ganz gespannt auf Vegetas Gesicht! Voller Vorfreude flog er wieder nach Hause, nur um festzustellen, dass Vegeta noch nicht wieder da war. Na gut, er würde es sich aufbewahren, bis er kam.
 

Vegeta unterdessen hatte sich regelrecht in die Capsule Corporation geschlichen. Er wollte unter keinen Umständen Bulma begegnen, sie waren eh nicht gut aufeinander zu sprechen. Nicht nachdem, was er sich geleistet hatte. Sie war stinksauer gewesen, als sie erfahren hatte, dass er sie mit Kakarott wochenlang betrogen hatte und genauso behandelte sie ihn jetzt auch. Er hatte es mehr als einmal schon erfahren, als ihn Kakarott unbedingt mit hierher schleifen musste. Auf ihn war sie seltsamerweise gar nicht sauer, nur er war mal wieder der Übeltäter.

Entweder brüllten sie sich nur an oder aber sie schwiegen ihren Hass zu Tode und er konnte beides bis auf den Tod nicht ausstehen. Und um dem zu entgehen, holte er einfach nur, was er haben wollte und ging weiter Richtung Labor.
 

Das Schwierige würde sein, den Dragonball Radar jetzt dort rauszuholen, da Bulma ebenfalls anwesend war, aber er war nicht umsonst ein Saiyajin. Sie würde es überhaupt nicht bemerken, dass er da war. So, wie er sie kannte, arbeitete sie sowieso wie eine Besessene. Da bekam sie nie was mit.

Vorsichtig öffnete er die Tür zu ihrem Labor und musste erfreut feststellen, dass sie an ihrem Schreibtisch sogar schlief. Noch besser ging es nicht, so wurde es wenigstens ein Leichtes, den Radar zu holen. Er schlich sich zu ihr an den Schreibtisch und öffnete grinsend die Schublade. Doch verging ihm das Grinsen, als der Radar nicht an seinem gewohnten Platz lag. Das durfte doch nicht wahr sein!

Er hatte nicht die Zeit und die Lust, jetzt das ganze Labor abzusuchen, nur weil Bulma wieder so schlampig war!
 

Knurrend knallte er die Schublade wieder zu, was natürlich Bulma sofort aufgeschreckt weckte. Als sie die Ursache dafür sah, zog sie ihre Augenbrauen zornig ins Gesicht und fing sofort an zu schreien. „Was hast du hier in meinem Labor zu suchen?!“ Er hatte genau gewusst, dass das jetzt kam und seine Laune steigerte sich nur noch mehr bis zu einem Punkt, an dem er bald vor schlechter Laune platzen würde.

„Das geht dich n Scheiß an! Wo ist der Dragonball Radar?!“ Kurz davon verwirrt, blinzelte sie ihn an, aber das hielt nur wenige Sekunden, bis sie erneut loskeifte.

„Glaubst du im Ernst, ich geb ihn dir freiwillig! Das kannst du vergessen, mein Lieber!“ Wahrscheinlich hatte er nur irgendeinen Scheiß damit vor. Wer wusste schon, was in Vegetas Hirn vor sich ging. Vielleicht hatte er die Schnauze voll von der Erde und wollte die Weltherrschaft erlangen. Oder aber ewiges Leben, so wie damals.
 

Sie sah ihn mit solch einem stechenden Blick an, wie Vegeta es tat. Wenn sie eines gelernt hatte, dann wie sie sich nicht von Vegeta einschüchtern ließ. „Du gibst mir jetzt sofort den Radar oder es setzt was!“ Er hob schon seine Hand, beide genau wissend, dass er das nicht tun würde. Egal, wie sehr sie sich nun hassten, mit solchen Methoden würde er nicht mehr auffahren. Weswegen sie ihn auch nur stumm weiter anfunkelte. Okay, er musste es anders versuchen und packte ihren Oberarm, zerrte sie etwas zu sich ran. „Ich sag es nur einmal! Gib mir das verdammte Ding oder du kannst Kakarott bald im Jenseits besuchen gehen!“ Er zischte es ihr mehr ins Ohr und Bulma lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. Er schien es diesmal verdammt ernst zu meinen und sie gab sich sichtlich geschlagen einen Ruck.

„Der Radar liegt dort im Schrank. In der untersten Schublade.“ Er ließ sie unsanft wieder los, so dass sie zurück in ihren Stuhl fiel. Ein leiser Laut des Schmerzes entfuhr ihr und sie betrachtete sofort ihren Oberarm. Er hatte ganz schön zugedrückt, das würde auf jeden Fall einen mordsmäßigen blauen Fleck geben. Es war ewig her, dass er so grob zu ihr gewesen war und die Tatsache beunruhigte sie jetzt ein wenig.
 

Vegeta allerdings interessierte sich nicht weiter für sie, nahm sich den Radar und verschwand ohne ein weiteres Wort. Bulma seufzte erleichtert auf, aber was hatte er damit gemeint, dass sie Goku bald im Jenseits besuchen konnte? War er tot? Oder was war nun wieder passiert? Das verwirrte sie nun doch ganz schön und unsicher begab sie sich wieder an ihre Arbeit. Irgendwie hatte sie ein mulmiges Gefühl in der Magengegend.
 

Kaum dass Vegeta aus der Capsule Corporation war, schaltete er den Radar an. Ganz in der Nähe war eine der Kugeln, die würde er sich doch einfach gleich holen. Und dann musste er wirklich nach Hause und mit Kakarott sprechen. Ihm irgendwie die Situation beibringen. Aber wenn die Dragonballs wirklich so mächtig waren, wie alle immer behaupten, mussten sie doch dagegen helfen. Er beschleunigte seinen Flug, allzu lange sollte er den Jüngeren nicht alleine lassen. Jetzt verstand er auch, warum sich Kakarott mit einem Alptraum geplagt hatte. Das hing sicherlich irgendwie zusammen.
 

Goku drehte schon wieder Däumchen. Er spürte Vegetas Aura überall hin und her fliegen. Sogar bei Bulma war er gewesen und anstatt nach Hause zu kommen, flog er wieder in eine andere Richtung. Er wollte sich aber auch nicht hin teleportieren und so saß er gelangweilt am Küchentisch und sah regelmäßig zu seiner Hand, ob es auch wirklich weg blieb. Man wusste ja nie, ob es nicht doch wieder kommen könnte. Aber bis jetzt sah er weder einen bräunlichen Fleck, noch hatte er Schmerzen, also musste Dende ihn ja vollständig geheilt haben.

Aufatmend sah er aus dem Fenster, beobachtete die vorbeikommenden Wolken und verlor sich kurze Zeit in ihnen. Was machte Vegeta nur schon wieder? Plötzlich läutete das Telefon und verwundert hob der Saiyajin den Kopf. Im ersten Moment wusste er gar nicht, was es war, bis ihm schlagartig einfiel, dass es ihr Telefon war, welches sie so gut wie nie nutzten. Wozu auch? Er teleportierte sich entweder hin oder aber flog hin, das ging fast genauso schnell.
 

//Wer kann das sein?// Er nahm den Hörer ab und stellte erfreut fest, dass es Bulma war. „Ja sicher geht es mir gut.“ Verwirrt zog er die Augenbrauen kraus. Was sollte die Frage? Sie sprach viel zu hektisch am Telefon, aber nachdem er ihr versichert hatte, dass es ihm wirklich gut ging, war sie auch wieder beruhigter.

Es hatte Bulma einfach keine Ruhe gelassen, was Vegeta gesagt hatte und sie war nun doch erleichtert, dass sie so schnell mit Goku sprechen konnte. Aber sie sagte ihm auch nicht, dass Vegeta den Dragonball Radar mitgenommen hatte, sie wollte nicht noch mehr Unruhe stiften und verwickelte den Saiyajin einfach nur in ein Plauderstündchen.

„Ja, ich weiß Bulma, ich komm viel zu selten. Aber das Training geht meist vor.“ Wobei das manchmal gar nicht so wirklich stimmte. Vegeta zog immer alleine in sein Training und das manchmal den ganzen Tag. Goku hingegen erledigte auch noch andere Dinge, aber auch nur, weil ein gewisser Herr Prinz sich nicht die Finger krumm machen wollte.
 

Der gewisse Herr Prinz stieß in diesem Moment die Tür auf, rauschte ohne ein Wort an Goku vorbei. Dieser war sichtlich verwundert. „Vegeta, hey. Warte mal!“ Er wollte schon loslaufen, als ihm wieder einfiel, dass Bulma ja noch in der Leitung war. „Bis dann, Bulma!“ Entgegen all ihren Protesten, knallte er den Hörer einfach auf und rannte nun zu Vegeta hoch.

„Vegeta, ich muss dir was sagen!“ Oben angekommen, stand Vegeta gerade am Schrank. Er hatte dort noch schnell den Radar und einen der Dragonballs versteckt. Noch sollte Kakarott nicht wissen, was er vorhatte. Aber völlig perplex nun von Kakarotts strahlendem Gesicht, wich er einen Schritt zurück. Stand der unter Drogen oder was. Es gab nichts zu Grinsen, die Sache war ernst und langsam zweifelte Vegeta wirklich an Kakarotts Verstand.

„Hör auf zu Grinsen und sprich!“
 

Goku tat sich schwer damit, sich zusammen zu nehmen und nicht einfach auf Vegeta zuzulaufen und ihn in den Arm zu nehmen, so wie er es mit Dende getan hatte. Sein Partner ging damit nicht so locker um, das wusste er und so schloss er kurz seine Augen und beruhigte sich wieder. Sein Grinsen blieb, aber er streckte dem Älteren nun seine Hand entgegen und wartete auf dessen Reaktion.

Vegeta, der bereits seine Arme vor seinem Oberkörper verschränkt hatte und nur darauf wartete, was Kakarott ihm sagen wollte, konnte sich jetzt mit eigenen Augen davon überzeugen, warum er so gut gelaunt war. Selbst davon überrascht, hob er seine Verschränkung auf und umfasste die Hand Kakarotts. Es war weg. Einfach so?

Er strich mit seinen Fingern über die Handinnenfläche und tatsächlich, nichts mehr zu sehen.

„Wie…?“, es war selten, aber genau jetzt blieb ihm die Sprache im Halse stecken.
 

Goku war nun endlich wieder auf den Teppich angelangt und ruhig sprach er weiter, was Vegeta nun unbedingt wissen wollte. „Ich war oben bei Piccolo und Dende. Keiner von beiden kannte es, aber Dende konnte mich dennoch heilen. Was immer es war, es ist weg.“ Den überraschten Ausdruck in Vegetas Gesicht nahm er nur allzu gern wahr. Vergaß aber völlig, dass Vegeta ja anscheinend darüber etwas wusste, aber er war viel zu froh über die Tatsache, dass es weg war und wollte sich nun keine Gedanken mehr darum machen.
 

Vegeta sah der Sache noch nicht so freudig entgegen. Schön und gut, es war weg, aber seltsam war es schon, dass ein Namekianer es einfach so heilen konnte. Ein kurzer Seitenblick fiel zum Schrank. Dann hatte er also umsonst den Dragonball Radar geholt? Vorerst würde er dennoch weiter nach den Kugeln suchen. Sein Gespür sagte es ihm einfach. Aber dann brauchte er Kakarott auch nicht erzählen, was es damit auf sich hatte. Irgendwo in seinem Inneren fiel ihm eine Last von den Schultern. Die Probleme schienen wieder zu verschwinden.

Innerlich erleichtert, ließ er Kakarotts Hand wieder los, setzte aber eine Grimasse auf, die dem Jüngeren gar nicht gefiel. Konnte er sich nicht einmal freuen? Er seufzte innerlich. Er würde es dem Älteren wohl nie austreiben können, dieses grimmige Gesicht.
 

Ein nicht zu deutendes Schweigen war über sie hineingebrochen. Goku hätte sich wenigstens gewünscht, dass sein Partner etwas dazu sagen würde, aber nichts kam von ihm. Er verstand es einfach nicht. Aber um diese eisige Anspannung zwischen ihnen zu lösen, legte er dem Älteren eine Hand auf die Schulter und lächelte ihn an.

„Vegeta, was hältst du davon, wenn wir uns heute zusammen an den Herd stellen? Sozusagen als Feier des Tages!“ Doch alles, was ihn erreichte war ein Knurren und das unwirsch seine Hand von der Schulter gewischt wurde.

„Das kannst du mal schön alleine machen!“, und schon rauschte er wieder davon.

„Aber Vegeta…?“
 

Was sollte das? Langsam wurde er aus Vegeta nicht mehr schlau. Erst vorhin unter der Dusche, diese Fassungslosigkeit. Er hatte eindeutig Besorgnis gespürt und jetzt war er schon wieder der Grobmeister persönlich. Es brachte ihn doch nicht um, wenn er sich wenigstens ein wenig freute. Aber sein dämlicher Stolz stand ihm ja schon wieder im Wege.

Seufzend verschränkte Goku seine Arme vor der Brust, als er spürte, dass Vegeta erneut das Haus verließ. Wenn das so weiter ging, wohnte Goku bald allein hier und Vegeta spielte hin und wieder nur Gast, der sich in der Nacht an ihn kuschelte.

Nun wirklich entschlossen, wollte Goku mit Vegeta hier einiges ändern. Und wenn er die ganze Nacht diesmal wach bleiben musste, nur um mit Vegeta zu sprechen.
 

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Bis zum nächsten Mal! :)

LG Chou

Vegeta flog wieder mit unbestimmtem Ziel in eine Richtung, bis er dann aber doch auf einem Felsvorsprung landete und unter sich die grüne Landschaft ansah. Er verstand die Welt bald nicht mehr. Wie konnte es sein, dass eine Krankheit geheilt wurde, die unheilbar war? Noch dazu von einem Namekianer?! Das ging doch alles wieder nicht mit rechten Dingen zu. Was würde denn erst sein, wenn es wieder kommen sollte? Was war dann? Kakarott würde wieder in Panik verfallen. Das wusste er ganz genau.

Auch wenn Kakarott immer noch nicht wusste, was es war. Ein Saiyajin spürte das einfach. Außerdem hatte Vegeta gesehen, welche Schmerzen es mit sich brachte. Es hatte ihn regelrecht in die Knie gezwungen.
 

Vegeta ließ sich zu Boden sinken, saß auf seinem Hintern, die Beine gespreizt, die Arme darüber gelegt und sein Kopf hing hinunter. Seufzend besah er das Gras. Ja verdammt, er hatte angefangen, sich Sorgen zu machen und ja, ihm war klar geworden, dass er eindeutig mehr fühlte, als sich einfach nur zu ihm hingezogen zu fühlen. Deswegen wollte er ihn auch unter keinen Umständen mehr verlieren. Wann hatte er nur angefangen so zu denken?

Er warf seinen Kopf in den Nacken, sah die Wolken über sich, die immer dunkler wurden. Es würde bald zu regnen anfangen, aber das war ihm so ziemlich egal. Vegeta war im Zwiespalt mit sich selbst. Wäre diese Sache jetzt nicht dazwischen gekommen, hätte er einfach mit Kakarott so weitergelebt. Er wollte sich nie groß um seine Gefühle Gedanken machen, aber jetzt war es einmal ins Rollen gekommen und jetzt kam er nicht umhin, sie auch auseinander zu nehmen.
 

Wie er das hasste. Er wusste jetzt einfach nicht, was er machen sollte. Gefühle machten schwach. Er wollte sich nicht so gebunden fühlen. Er wollte nicht leben, wie ein primitiver Mensch. Er wollte keine Liebe, keine Sorgen. Alles was er wollte, war seine Kampftechniken zu perfektionieren. Er wollte der Stärkste werden. Liebe würde ihn schwach machen. Er würde anfangen, auf Kakarott zu hören, er würde sein Training vernachlässigen.

Die ersten Regentropfen fielen auf sein Gesicht. Er zuckte nicht einmal, als ein Tropfen ihm ins Auge fiel. Doch kurz darauf fing es auch schon an zu schütten, aber alles was er tat war, seine Augen zu Schlitzen zu formen.

Er liebte Kakarott und das machte ihn schwach. Sein Stolz litt darunter. Er hatte viele gesehen, die nur wegen der Liebe untergegangen waren. Die Blind für das Wesentliche geworden waren. So wollte er nicht enden!
 

Er ließ seine Aura explodieren, saß dann als Super Saiyajin da und hielt somit den Regen von sich fern. Weiter hinten konnte er es grollen hören. Ein Gewitter nahte ebenfalls heran und er stand wieder auf. Vegeta ballte seine Hände an seinen Seiten zu Fäusten, grub seine Nägel durch die Handschuhe in sein Fleisch. Den Schmerz spürte er kaum, vielmehr brauchte er mehr davon. Er war nicht schwach und das würde er sich selbst beweisen!

Seine Aura explodierte erneut und er stieg rasant horizontal in den Himmel hinauf, kam den Wolken immer näher. Er spürte, wie es hier oben immer kälter wurde, seine Haare immer nasser wurden, bis vereinzelte Strähnen in seinem Gesicht klebten. Er liebte und hasste dieses Wetter zugleich. Es kam seiner Stimmung nur allzu gelegen und ein Training zu diesen Bedingungen war dann etwas effektiver und kraftraubender.
 

Vegeta zog seine Arme dicht an den Körper, konzentrierte sich kurz, und schickte dann in rasanter Abfolge viele Energiekugeln zu Boden. Jede einzelne riss den Boden auf, hinterließen tiefe Einkerbungen. Es lag noch lange nicht genug Energie darin, um die Gegend in die Luft zu jagen, das sollte er wohl auch vermeiden, wenn er nicht wollte, dass Kakarott mit seiner Bequemlichkeitstechnik vor seiner Nase aufkreuzte. Dieser Kerl war einfach zu weich und er zog ihn geradewegs dort mit hinein.

Er malträtierte die Luft mit Schlägen und Tritten, so schnell, dass es für das menschliche Auge nicht mehr sichtbar war. Er durchschnitt die Luft regelrecht, er konnte sogar beobachten, wie er den Regen spaltete. Das Grollen des Gewitters kam auch immer näher und er konnte von weitem schon die ersten Blitze sehen.

Grinsend machte er weiter, powerte sich immer weiter auf, setzte immer wieder mit seinen Schlägen und Tritten nach. Die Luft hatte die Gestalt von Kakarott angenommen, egal wo er hinsah, er sah nur noch den Jüngeren vor Augen, wie er ihn anlächelte und sich freute, wie ein kleines Kind. Umso wütender wurde Vegeta und mit einem Schrei, erreichte er die zweite Stufe des Super Saiyajins.
 

Schwer atmend hing er in der Luft, die Beine und die Arme von seinem Körper gespreizt. Blitze zuckten um ihn herum und der Regen war gewichen von seiner gewaltigen Kraft. Er war auf einen Schlag wieder fast völlig trocken.

Dann ging das Spiel von vorne los, mit einem Tempo, dass nicht einmal mehr die Tiere seine Anwesenheit spürten. Der Regen setzte auch wieder ein und durchnässte ihn von Neuem. Blitze gingen jetzt nicht nur von ihm aus, auch das Gewitter befand sich jetzt direkt über ihm. Es konnte ihm nichts anhaben, durch seinen Körper floss eine viel stärkere Energie, als es das Wetter je konnte und er machte einfach weiter. Er gönnte sich selbst nichts, zerstörte langsam aber sicher die Umgebung. Der Platz würde bald aus tausenden von Kratern bestehen und kurzer Hand beschloss er, diesen Platz als seinen neuen Trainingsplatz zu nutzen.
 

Goku währenddessen stand am Fenster im Schlafzimmer. Es gewitterte draußen und er konnte ganz deutlich die wütende Aura seines Partners spüren. Was war nur wieder in ihn gefahren? Er wurde einfach nicht schlau aus ihm. Anstatt sich zu freuen, zerlegte der Prinz im blinden Zorn wieder ein Stück Land. Was ging im sturen Schädel dieses arroganten Saiyajins nur vor sich? Er musste wirklich noch ein ernstes Wort mit ihm reden, er wollte ihn endlich verstehen.

Er hatte eigentlich gedacht, er würde ihn verstehen, besonders als die Sache mit Boo gegessen war. Was war nur wieder geschehen, dass er so aufgeblasen wurde? Es erinnerte ihn beinahe schon daran, wie Vegeta bei seiner ersten Ankunft auf der Erde war. Kaltherzig, ignorant, überheblich. All das fand er zurzeit wieder bei ihm.
 

Hatte er irgendwas falsch gemacht? Sie waren sich wirklich mal näher gewesen. Goku sah auf seine Hand, dort wo der Fleck gewesen war. Daran konnte es doch wohl auch nicht liegen. Wie auch, es ging ja schon etwas länger so, aber ganz extrem war es seit heute.

Seufzend wandte er sich vom Fenster ab. Das Wetter betrübte ihn und mit dem Rücken setzte er sich zu dem Weltuntergang da draußen. Ein Blitz erhellte das Zimmer und ein Grollen war dann zu hören und er fragte sich, ob es wirklich das Gewitter war oder ob Vegeta nicht selbst das Gewitter war.
 

Er ahnte jetzt schon, wie ihr Gespräch endete. Nämlich schon dann, bevor es wieder richtig begonnen hatte. Wie konnte er Vegeta nur dazu bringen, mit ihm in Ruhe zu reden? Obwohl, wenn er sich so auspowerte, dann hatte er nachher nicht mehr die Kraft dazu, ihm noch groß zu entkommen. Auch wenn Vegeta das alles andere als gutheißen würde und er dafür wahrscheinlich ein knochenhartes Training geschenkt bekam, aber das war es ihm wert und er sammelte alle magische Bohnen zusammen und versteckte sie in der Küche.

Er sah sich gerade in einer ähnlichen Situation, wie es mal mit ihm und Chichi war. Er war auch bei Gewitter trainieren gewesen und als er zurück gekommen war, hatte Chichi ihn zur Sau gemacht. Wie unverantwortlich er wieder war, was für ein schlechtes Vorbild er für seine Kinder sei. Und das er sie ständig alleine ließ, weder was im Haushalt machte, noch für sie da war.

Ein betrübtes Lächeln huschte über sein Gesicht. Jetzt konnte er sie ein wenig verstehen, was sie damit gemeint hatte. Vegeta zog jetzt nichts anderes mit ihm ab und doch war es einfach nicht miteinander zu vergleichen.
 

Er könnte auch jetzt zu ihm gehen, sie konnten kämpfen, sie könnten sich bis aufs Blut bekämpfen und dann würde er alles aus ihm rausquetschen. Er würde es aus ihm hinausprügeln!

Diese Idee war kurzzeitig zu verlockend, verwarf sie aber wieder. So war er nicht, er würde es erst einmal nur mit Worten versuchen. Sonst würde Vegeta wieder ewig sauer auf ihn sein und dann hätte er damit nichts erreicht. Wahrscheinlich käme ihm dann noch mehr Kaltschnäuzigkeit entgegen, als eh schon.

Noch einmal kam ihm ein Seufzen über die Lippen und er hielt es für klüger, erst mal nicht mehr sein Hirn über Vegeta zu zermatern. Stattdessen öffnete er den Kühlschrank und begnügte sich damit, sich etwas zu Essen zu machen und er nahm sich das Kochbuch, was er von Bulma bekommen hatte. Auch wenn es ihm egal war, was er aß, ständig dasselbe zu Essen, ging auch ihm irgendwann auf den Keks und jetzt hatte er mehr Zeit, als er eigentlich haben wollte. Dann konnte er sich wirklich mal an etwas Neuem versuchen. Und Vegeta eventuell damit bestechen.
 

Stunde um Stunde verging und Vegeta sackte zu Boden, als er völlig ausgepowert auf allen Vieren landete. Er wusste nicht, wie spät es mittlerweile war, aber es musste spät sein. Das Gewitter hatte sich schon lange verzogen, nur der Regen war noch übrig geblieben und schwer atmend ließ er sich von ihm berieseln.

Er hob seinen Status wieder auf und sogleich klatschten ihm seine nassen Haare ins Gesicht. Schweiß und Blut liefen von seinem Kinn, welches der Regen allerdings nach ein paar Sekunden wieder völlig weggewaschen hatte. Vegeta hatte sich völlig verausgabt und jetzt wünschte er sich nichts sehnlicher, als nur noch in sein Bett zu kommen.

Die Gedanken waren verraucht, er hatte Kakarott und die Liebe aus seinem Hirn verbannt. Leider würden die Gedanken wieder kommen, das wusste er jetzt schon, allein durch die Tatsache, wenn er nach Hause zu Kakarott flog.
 

Murrend erahnte er schon, was ihn zu Hause erwartete. Er kannte seinen Partner. Kakarott würde nicht nachgeben, um endlich mit ihm zu reden. Er würde Fragen an den Kopf geschmissen bekommen, warum er so schnell verschwunden war. Verstand Kakarott denn nicht, dass er einfach nur in Ruhe gelassen werden wollte? Diese ständigen Fragen gingen ihm auf den Sack. Er war niemandem Rechenschaft schuldig. Er machte, was er wollte.

Kakarott war einfach immer noch viel zu menschlich. Aber was erwartete er auch? Das ein paar Monate mit ihm, all die Jahre die er unter den Menschen gelebt hatte, aufwiegen konnte? Wohl kaum. Dazu war Kakarott einfach schon zu eingebürgert. Eigentlich passten sie doch überhaupt nicht zusammen. Warum also waren sie es dann? Warum hatte er sich in diesen trotteligen Mistkerl verliebt? Er wusste es nicht und vielleicht würde er es auch nie erfahren.
 

Er stand wieder auf, flog nach Hause, langsamer als sonst. Seine Kraft war wie aus seinem Körper gesaugt, so verausgabt hatte er sich lange nicht mehr. Aber er musste sich einfach abreagieren und war fast schon erleichtert, als er in der Dunkelheit sein Haus erkannte.

Leise trat er ein, spürte nach der Aura Kakarotts und fand sie im Schlafzimmer. Seine Aura war ganz schwach, er musste schlafen, was damit auch hieß, dass ihm heute keine dämlichen Fragen mehr gestellt werden würden. Das war auch gut so, er war innerlich dann doch noch viel zu aufgewühlt.
 

Als er an der Küche vorbeikam, stieg ein unvergleichlicher Duft in seine Nase und er trat noch mal die zwei Schritte zurück, die er an der Küche schon vorbeigegangen war. Er stieß die Tür auf und machte das Licht an. Der Tisch stand voll mit verschiedenen Speisen und er bekam nun doch große Augen. Hatte das alles Kakarott gemacht? So ganz glauben wollte er es nicht, aber bei dem Duft des Essens lief ihm das Wasser im Munde zusammen. Er hatte heute noch gar nichts gegessen, da kam ihm das gerade gelegen.

Den Zettel, den er auf dem Tisch liegen sah, nahm er auf, las ihn sich kurz durch und schmiss ihn zur Seite. Alles lag für ihn bereit und er griff sich das Besteck und haute rein. Und er musste wahrlich feststellen, dass Kakarott noch nie so gut gekocht hatte.
 

Zufrieden lehnte er sich letztendlich auf seinem Stuhl nach hinten. Wenigstens fühlte er sich nicht mehr so schwach und ohne etwas abzuräumen, ging der Prinz nach oben und direkt ins Bad. So wie er es immer machte, schmiss er seine Kleidung zu Boden und ließ sie auch dort liegen, duschte schnell heiß und begab sich anschließend so leise wie möglich ins Schlafzimmer.

Er sah die Silhouette Kakarotts im Bett liegen und schnell zog er sich noch seine Boxershorts über. Als er dann vor dem Bett stand und den Rücken seines Partners ansah, kamen die Gefühle von vorhin wieder hoch. Er wollte nicht schwach sein und doch musste er sich eingestehen, dass das die schönste Zeit war, auf die er sich sogar jede Nacht freute. Es war still, es war warm und angenehm. Hier fühlte er sich am besten, ohne dieses alberne Geschwafel.
 

Er schluckte kurz und seine Hände fingen an zu zittern. War das Gefühl denn richtig? Durfte er das fühlen? Würde er dadurch nicht schwach werden? Und was hielt Kakarott dann von ihm? Er wusste, was er davon hielt, der Jüngere freute sich doch genauso. Das spürte er morgens immer. Die Nacht war die einzige Zeit, in der sie in perfekter Harmonie zusammen lebten. Das war doch verrückt! Und es war auch die einzige Zeit, bei der er seinen Stolz zur Seite schob und sein eigenes Benehmen gewähren ließ.

//Verdammt Kakarott, irgendwann kill ich dich für diese Unverschämtheit, mich so in deinen Bann zu ziehen!//
 

Das Zittern seiner Hände hatte wieder aufgehört, stattdessen hatte er sie fest zur Faust geballt, lockerte sie jetzt aber wieder auf und schlug vorsichtig die Decke zur Seite.

Was er nicht wusste war, dass Goku die ganze Zeit über wach war. Er hatte jede Bewegung, die Vegeta im Haus getan hatte, geistig mitverfolgt. Er wusste, sein Partner hatte unten in der Küche gesessen und alles verputzt, was er für ihn stehen gelassen hatte. Er wusste, die Teller würden noch genauso dort rum stehen und auf den Abwasch warten. Den Zettel würde er vermutlich irgendwo auf dem Fußboden wieder finden.

Das Bad würde auch wieder wie sau aussehen und er zog im Dunkeln seine Augenbrauen tief ins Gesicht, als er spürte, wie Vegeta die ganze Zeit hinter ihm stand. Sollte er sich jetzt schon zu erkennen geben? Oder würde sein Partner sofort die Flucht ergreifen?

Aber als er dann spürte, wie Vegeta zu ihm unter die Decke gekrochen kam, ihn sanft in den Arm nahm und sich an ihn kuschelte, war der Ärger auf einmal völlig verflogen. Goku hatte bisher immer schon geschlafen, wenn Vegeta Heim kam, er dachte immer, er würde sich mitten in der Nacht an ihn kuscheln und nicht so bewusst.
 

Gokus Herz nahm einen schnelleren Takt an und er starrte in die Dunkelheit. Aber er konnte sich doch davon jetzt nicht einlullen lassen. Er musste mit Vegeta sprechen, ob er nun wollte oder nicht. Auch wenn er damit riskierte, dass der Ältere wieder sauer auf ihn sein würde. Innerlich machte er sich auf alles bereit, griff dann etwas fester nach Vegetas Hand, die um seinen Bauch geschlungen war.

Vegeta riss sofort die Augen auf. Er hatte gedacht, Kakarott würde schlafen, aber das war ein großer Irrtum gewesen. Vegeta wollte seine Hand zurück ziehen, aber stattdessen wurde sie nur noch fester gehalten und plötzlich hatte er den Jüngeren direkt über sich hocken.

Scheiße, er hatte zwar durch das Essen wieder etwas Kraft bekommen, aber er war noch lange nicht fit und das ließ ihn Kakarott jetzt auch genau spüren. Er saß auf seinem Becken, hielt beide Hände über seinem Kopf gepinnt fest und die Decke hatte irgendwo Platz auf dem Boden gefunden.

Er konnte sich nicht mehr bewegen. Nur seine Beine und das brachte ihm rein gar nichts. Knurrend sah er seinen Partner aus zu Schlitzen gewordenen Augen an. „Verdammt Kakarott! Was soll das?!“, zischte er ihm leise, aber bedrohlich zu. Goku hatte einen fast genauso harten Gesichtsausdruck drauf, er ließ sich ganz bestimmt nicht einschüchtern.
 

„Du bist vorhin einfach weggelaufen. Nie kann man mit dir reden. Verstehst du denn nicht, dass das unserer Beziehung schadet?“ Vegeta versuchte sich aus dem eisernen Griff zu befreien, aber egal wie sehr er sich gegen Kakarott aufstemmte, es brachte einfach nichts.

„Hör auf dich zu wehren, dann lass ich auch locker. Das ist genau das, was ich meine. Wenn ich dich nicht festhalten würde, wärst du schon wieder auf und davon.“

Hatte er sich eben nicht noch gefreut, heute seine Ruhe zu haben? Nur noch ins Bett zu gehen und an Kakarotts Seite zu schlafen? Verdammt, wenn er hier frei kam, würde er ihm die Fresse polieren!
 

Alles, was Goku bisher als Antwort bekommen hatte, war das ständige Knurren seines Partners und ein Blick, der ihn ins Jenseits wünschte. Seufzend schloss Goku kurz seine Augen, lockerte aber nicht seinen Griff. „Was ist so verdammt schwer daran, mir ein wenig zur Hand zu gehen? Ich mach hier alles, den ganzen Haushalt. Ich weiß ja, dass du es nicht gerne machst, aber denkst du, mir macht es Spaß, den ganzen Tag mit dem Scheiß zu verbringen? Ganz zu schweigen von unserer Kommunikation. Ein Wort von mir und schon bist du meist auf und davon. So kann das nicht weitergehen!“

Vegeta hatte es sich gut angehört. Er machte den Haushalt nur einfach nicht gerne, er hasste ihn. Es war seiner einfach nicht würdig. Was die Kommunikation betraf…

„Du raffst auch gar nichts!“, zischte ihm Vegeta nun entgegen.
 

„Nein, tu ich auch nicht, weil du nicht mit mir redest!“, schleuderte Goku ihm prompt zurück. Beide knurrten sich jetzt an. Kakarott drückte ihn immer weiter in die Kissen.

„Was denkst du wohl warum? Aus deinem Mund kommt ja nur Bullshit!“ „Herrgott noch mal, Vegeta! Du lässt mir doch überhaupt nicht die Chance. Unsere Beziehung basiert doch hauptsächlich nur auf Sex!“ Goku wurde immer lauter, was Vegeta natürlich kein Stück einschüchterte. Im Gegenteil, es machte ihn nur noch wütender und ein erneuter Versuch sich von diesem stahlharten Griff zu befreien, schlug fehl.

//VERDAMMT!// Er verfluchte Kakarott aufs äußerste.

„Geh von mir runter!“

„Nein! Nicht ehe du Einsicht zeigst.“
 

Vegeta schloss die Augen. Seine Zähne pressten sich schon schmerzlich zusammen und sein Körper war noch angespannter, als in einem Kampf. Einige Zornesadern waren auf seiner Stirn entstanden, ansonsten war er ganz ruhig. Zu ruhig und das konnte Goku auch kurz darauf vernehmen. „Ich sag’s nur noch einmal, geh runter von mir, wenn dir dein armseliges Leben lieb ist!“ Was dachte sich Kakarott eigentlich? Dass er ihn so zu etwas bewegen konnte? Im Gegenteil. Er sollte aufhören, so eine Scheiße mit ihm abzuziehen, sonst würde er es sich noch einmal gründlich überlegen, ob er ihn wirklich liebte. Denn jetzt würde er ihn am liebsten hassen. Von Grund auf. Ihm seine Faust in die Fresse donnern und ihn bis zur Bewusstlosigkeit schlagen. Niemand, wirklich niemand kesselte den Prinzen der Saiyajins so ein!
 

Goku schien zu merken, was in Vegeta vorging und ließ nun endlich locker, blieb aber noch auf ihm sitzen. Rechnete eigentlich jeden Moment, von ihm runter gestoßen zu werden. Aber es geschah nichts. Sollte er das als ein gutes Zeichen werten oder war das nur die Ruhe vor dem Sturm?
 

Vegeta versuchte sich mit aller Macht zu beherrschen, als er merkte, dass er wieder frei gelassen wurde. Kakarott hatte wohl eingesehen, dass dieser Weg nichts brachte, aber er wollte ihm auch nicht die Genugtuung geben und wieder verschwinden. Dann würde er sich nur ein Eigentor schießen und das sähe selbst für ihn, für den Prinzen, lächerlich aus. Er musste wieder runter kommen, ihnen beiden beweisen, dass er auch zu einem Gespräch imstande war. Auch wenn es ihm derzeit echt zuwider war. Kakarott würde dafür büßen!

„Kakarott! Wenn du das noch einmal tust, dann vergesse ich mich! Haben wir uns verstanden!“, den letzten Satz brüllte er ihm fast entgegen und er merkte, wie der Jüngere kaum merklich zusammen zuckte. „Ich hab’s verstanden, Vegeta. Du scheinst nur mich nicht zu verstehen.“ Vegeta hatte nun wieder einen Blick auf sich sitzen, der mehr als ernst war und Kakarott unterstrich das ganze noch mal, als er die Arme vor der Brust verschränkte.
 

Was dachte Kakarott eigentlich von ihm? Natürlich verstand er, er war doch nicht gehirnamputiert! „Du scheinst zu vergessen, wen du vor dir hast. Ich sag es dir ein letztes Mal. Dieser dämliche Haushalt geht mich einen Scheißdreck an und selbst wenn du auf Knien vor mir rumrutschst, würde ich diese Schmach nicht über mich ergehen lassen! Und wenn du nicht bald aufhörst, mich in Ruhe zu lassen, mich mit deinem Allerweltsgerede weiter nervst, dann kannst du dich demnächst allein unterhalten! Geht das endlich in deinen Schädel rein?!“ Jetzt war es Vegeta, der nach Gokus Armen gegriffen hatte und sie festhielt, zwar nicht so fest, weil er einfach keine Kraft mehr hatte, aber fest genug, um Kakarott, wenn nötig, immer noch wehtun zu können.
 

Goku schien verstanden zu haben. All seine Bemühungen waren umsonst und er entriss sich dem Griff des Prinzen. Es würde wohl alles so weiterlaufen wie bisher. Was hatte er sich auch solche Illusionen machen müssen? Vegeta und Hausputz? Ein wenig mehr Kommunikation? Alles war seiner reinen Fantasie entsprungen.

Er ging wieder runter von Vegeta, legte sich erneut mit dem Rücken zu ihm, war sauer und beleidigt, aber auch enttäuscht und traurig. Er hatte wirklich gedacht, damit wenigstens ein bisschen was zu erreichen, aber Vegeta war sturer, als der sturste Bock auf Erden. Es war einfach sinnlos. Er hatte nun endgültig verstanden, er würde Vegeta in Ruhe lassen, wenn das sein Wunsch war. Er konnte zusehen, wo er blieb, für ihn würde er nichts mehr machen. Er war doch hier nicht die Putze vom Dienst.
 

Er merkte, wie Vegeta plötzlich aufstand, dachte schon, er würde abhauen, aber er holte sich nur die Decke und kuschelte sich in sie ein.

Vegeta war von Kakarotts Auftreten alles andere als begeistert und noch immer wütend, starrte er zu den Vorhängen, die im seichten Wind hin und her wehten. Er hoffte nur, er war nun deutlich genug gewesen. Bulma hatte es auch erst lernen müssen, aber wer mit ihm leben wollte, musste ihn akzeptieren, wie er war. Er ließ sich nicht verbiegen, das hatte er in der Vergangenheit oft genug getan. Allein schon damals unter Freezers Herrschaft, was allein seinen Charakter geprägt hatte, es war die schlimmste Zeit seines Lebens gewesen und auch die längste. Er tat sich das nicht noch einmal an und würde sicherlich nicht auf Andere hören. Die Befehle standen ihm bis über den Kopf und Kakarott konnte nicht erwarten, dass er sich um 180° wendete und hier auf lieben Lebensgefährten tat.
 

Er konnte zwar die Enttäuschung spüren, die von dem Jüngeren ausging, aber da war er selbst schuld. Wer mit so miesen Mitteln etwas versuchte bei ihm zu erreichen, hatte eigentlich den Tod verdient. Kakarott sollte froh sein, dass er so gnädig mit ihm umging. Jeden Anderen hätte er dafür schon längst in die Hölle geschickt.

Eigentlich war er todmüde, aber die Wut über den Jüngeren hielt ihn noch lange wach. Selbst als dieser irgendwann eingeschlafen war, lag er noch immer da und zerquetschte die Decke in seinen Händen. Dieser Kerl brachte ihn auch immer wieder an den Rand der wütenden Verzweiflung. Manchmal wünschte er sich wirklich, Kakarott würde einfach tot umfallen.
 

Als die Morgendämmerung einsetzte, hatte seine Wut endlich abgenommen und langsam fand er auch seinen erholsamen Schlaf, den er schon solange so dringend benötigte. Als er am späten Morgen wieder aufwachte, war Kakarott nicht mehr da. Umso besser für ihn, es hätte doch nur wieder eine weitere Diskussion gegeben und auf die konnte er nun wirklich verzichten.

Mit müden Knochen stand er auf, schlurfte ins Badezimmer und stellte fest, dass es noch immer wie gestern Abend aussah. Seine Klamotten lagen noch immer auf dem Boden. Er zuckte aber nur mit den Schultern, das war ihm ehrlich gesagt egal. Wenn das eine neue Taktik von Kakarott war, konnte er sich schon mal ins eigene Fleisch schneiden. Auf so einen billigen Trick würde er nicht reinfallen.
 

Fertig geduscht und angezogen, ging er zur Küche, nur um festzustellen, dass diese genauso aussah, als er sie gestern Nacht verlassen hatte. Wo zum Teufel war Kakarott? Er versuchte seine Aura aufzuspüren, aber ohne Erfolg. //Dieser Scheißkerl hat sie doch wirklich gelöscht!// Na gut, er würde ihm keine Träne nachweinen. Wenn Kakarott auf bockig machen wollte, gerne, sollte ihm egal sein.

Er fischte sich etwas aus dem Kühlschrank, aß es einfach so auf und wollte sich schon auf zum Training machen, als er an der Haustür stehen blieb. An jener klebte ein Zettel. Langsam hasste er diese Zettelbotschaften!

’Bin unterwegs!’ Nicht sein Ernst, darauf wär’ er nie im Leben gekommen. Für wie blöd hielt er ihn eigentlich? Er zerknüllte das Papier in seiner Hand und schmiss es zu Boden. Die Tür trat er auf und ließ sie auch genauso offen stehen, flog zu dem gestrigen Platz und führte sein Training fort.
 

Goku unterdessen seufzte, als er seinen Partner davon fliegen sah. Er saß auf dem Dach des Hauses, hatte ein letztes Mal gehofft, dass Vegeta noch Einsicht zeigen würde, aber er hatte sich mit ihm gründlich verschätzt. Alles was ihn interessierte, war sein eigenes Wohl. Gut, dann würde er ab heute für ihn auch keinen Finger mehr krumm machen.

Er sprang vom Dach, seufzte noch einmal, als er die Tür betrachtete. Sie war halb aus den Angeln geflogen, eigentlich ein Wunder, dass sie nicht kaputt gegangen war und er hängte sie wieder ein. Er machte sich daran, das Haus wieder auf Fordermann zu bringen und als er damit fertig war, machte er sich auch schon wieder ans Kochen.

//Toll, der Herr trainiert und ich darf hier versauern.// Er würde sich auch viel lieber ins Training stürzen und nicht Hausfrau spielen. Sein Magen bedeutete ihm aber etwas Anderes und missmutig kochte er weiter. Was tat er nicht alles, nur um es allen Recht zu machen? Vielleicht sollte er das ja mal nicht tun. Was hatte er denn bisher bekommen? Nichts. Beim Kampf gegen Boo war die gesamte Menschheit doch undankbar. Wegen ihnen hätten sie beinahe den Dämon nicht besiegen können. Erst als Mister Satan zu allen gesprochen hatte, taten sie, was sie von ihnen verlangten. Das war doch einfach unfassbar!

Aber wozu machte er sich darüber noch Gedanken? Die Sache war längst gegessen und sein Magen erinnerte ihn daran, dass er weiter rühren musste, wenn er nicht wollte, dass ihm sein Essen anbrannte.
 

Später ging Goku dann auch endlich trainieren. Er hatte schon zulange auf der faulen Haut gelegen. Seine Gelenke waren ja schon völlig eingerostet. Er verwandelte sich zum Super Saiyajin, vollführte ein paar Schläge und verwandelte sich dabei in die zweite Stufe. Seine Kraft schien grenzenlos zu sein und er powerte immer weiter hoch. Irgendwo tief in ihm drin, war er noch immer sauer auf Vegeta und diese innere Wut, trieb ihn an seine Grenzen.

Auf der zweiten Stufe dachte er sowieso wieder ganz anders. Vieles wurde ihm egal und die Wut nahm meistens die Oberhand. Als er sich damals im Kampf gegen Cell den Super Saiyajin als Normalzustand antrainiert hatte, hatte er auch seine Persönlichkeit trainiert. Aber in der zweiten Stufe hatte er es nie geschafft und auf der dritten war es noch schwieriger.

Aber seine Wut trieb ihn momentan sosehr an, dass er sich auch in diese Stufe verwandelte, schrie aus Leibeskräften und er ließ die ganze Erde erzittern.
 

Vegeta, der Kilometer weit weg trainierte, spürte das Beben der Erde bis hier her. Im ersten Moment fragte er sich, ob sie angegriffen wurden, aber als er spürte, dass Kakarotts Energie regelrecht zu platzen schien, konnte er schon erahnen, was los war. Er war sauer und das nicht zu knapp. //Tja Kakarott. Gewöhn dich an ein Leben als Saiyajin.// Er musste Grinsen. Kakarott kam einfach nicht mit seiner Art klar und endlich war er es mal, der ihn zur Weißglut trieb. Es war ja doch etwas anderes, sich hin und wieder nur zum Training zu treffen, oder aber zusammen zu wohnen.

Aber es wurmte ihn, dass er ihm den dreifachen Super Saiyajin unter die Nase reiben musste. Er war noch immer nicht hinter das Geheimnis gekommen, wie es der Jüngere geschafft hatte und er war schon so oft an seine Grenzen gegangen, aber nichts geschah. Alles, was bisher passiert war, dass er vor Erschöpfung zusammen gebrochen war. Diese Energie war kaum zu bändigen und Kakarott schaffte das einfach. Wie er ihn dafür hasste!
 

Goku hielt sich auf dieser Stufe und er war bereit, seinen imaginären Feind anzugreifen. Er holte aus, aber ehe er zuschlagen konnte, durchfuhr ihn ein fürchterlicher Schmerz im gesamten Körper. Er verlor augenblicklich seinen Status, fiel auf die Knie und landete mit seinem Gesicht im Dreck. Verdammt, es fühlte sich genauso an, wie der Schmerz…

Goku krümmte sich, wusste nicht, wo er zuerst seinen Körper halten sollte, um dem Schmerz zu entgehen. Warum war er wieder da? Dende hatte ihn doch geheilt. Wie um alles in der Welt, war das nur möglich?
 

Vegeta setzte einen Tritt gegen einen Baum, der sofort aus der Erde gerissen wurde. Doch stoppte er in all seinen Bewegungen. //Kakarott?// Irgendwas stimmte da nicht. Er wusste zwar, dass der dreifache Super Saiyajin schwer zu halten war, aber dieser plötzliche Kraftabbruch war auch für den Jüngeren nicht normal. Irgendwas musste passiert sein und er legte all seinen Ärger ab und flog los zu seinem Partner.

Er fing an, sich wieder Sorgen zu machen. Was war, wenn er doch nicht geheilt war? Verdammt, er hatte doch schon die ganze Zeit so ein schlechtes Gefühl gehabt und er nahm noch einen Schub schneller. Seine Kraft wirbelte hinter ihm alles auf, aber das war ihm egal, auch als er durch ein kleines Dorf fegte, welches hinterher nicht wieder zu erkennen war. Kakarott war jetzt wichtig und er ärgerte sich wieder einmal darüber, dass ihm der Jüngere so unglaublich wichtig war, wo er ihn in der Nacht noch am liebsten im Jenseits gesehen hätte.
 

Goku erholte sich langsam wieder, ließ sich nach hinten fallen und war erleichtert, dass der Schmerz wieder weg war. Aber es hatte sich genauso angefühlt, wie dieser eine bestimmte Schmerz und wie in Trance hob er seine Hand zu seinem Gesicht. Entsetzen machte sich auf seinem Gesicht breit, der Fleck war wieder da! Seine Hand fing an zu zittern und er musste einmal schwer schlucken. Was sollte er jetzt tun? Was war das nur? Das war kein gewöhnlicher Fleck. War das ein Mal? Woher hatte er das nur, dass nicht mal Dende imstande war, es zu heilen? Er ließ die Hand wieder sinken und sah in den strahlend blauen Himmel.

Kurz darauf spürte er die Aura von Vegeta und musste sich nun doch sehr wundern. Er musste gespürt haben, wie seine Energie so plötzlich einen Abbruch erlitten hatte. Er durfte ihm das nicht zeigen. Er wollte nicht, dass Vegeta sich wieder Sorgen machte. Eigentlich paradox, gerade jetzt, wo sie so im Streit waren und er sich eigentlich die ganze Zeit gewünscht hatte, dass Vegeta ihm mehr Aufmerksamkeit schenkte. Aber das war etwas, was er ganz alleine mit sich austragen musste. Vegeta hatte damit nichts zutun!
 

Schnell stand er auf, hielt seine Hand so, dass der Ältere nicht sehen konnte, was wieder in seiner Handfläche erschienen war, als er auch schon vor ihm landete. „Was ist passiert, Kakarott?“ Ehrliche Sorge schwang in seiner Stimme mit und Goku war verblüfft, wie schnell sich Vegetas Laune eigentlich ändern konnte. Bekam Vegeta das überhaupt mit?

„Nichts, was soll schon passiert sein? Ich hab nur nicht gefrühstückt.“ Der Prinz verschränkte die Arme vor der Brust und sah seinen Partner skeptisch an. „Sicher?“ „Ja Vegeta, ich bin mir sicher!“, blaffte er ihn an. Er wollte unter keinen Umständen, dass Vegeta es erfuhr. Und was machte es groß, mit seinen eigenen Waffen zurück zu schlagen? Vegeta kam ihm doch auch immer so.

Jener löste seine Verschränkung auf, ballte seine Hände zu Fäuste und knurrte laut auf. „Treib’s nicht zu weit!“ //Da mach ich mir nun einmal Sorgen und der Penner blafft mich an! Dem stopf ich das Maul!// Eine tracht Prügel würde ihn vielleicht wieder zur Vernunft bringen und er raste auf ihn zu. Bevor Goku sich decken konnte, hatte er auch schon eine Faust im Gesicht und wurde zu Boden geschleudert.
 

Etwas benommen, blieb er vorerst liegen, doch nicht für lange, als er Vegetas Aura über sich spürte und gerade eben noch einem Tritt ausweichen konnte. „Hör auf damit, Vegeta!“, rief er dem Älteren zu, aber es war zwecklos. Vegeta griff erneut an, deckte ihn mit Schlägen ein, die Goku größtenteils parieren konnte. Aber er spürte gleich, dass es diesmal kein normaler Kampf war, Vegeta war auf etwas aus, das spürte er mit jeder Faser seines Körpers.

So unbarmherzig er auch zuschlug, mit jedem Schlag spürte er erneut die Sorge, die immer weiter wuchs und ihn letztendlich daran hinderten, zurück zu schlagen. Vegeta brauchte deshalb auch nicht lange, um ihn auf die Bretter zu schicken. Es hatte heute wirklich keinen Sinn. Alles ging schief, was nur schief gehen konnte und Goku blieb mental geschlagen liegen.
 

Kurz darauf spürte er, wie sich Vegeta auf sein Becken setzte, sich zu ihm hinunter beugte und nahe an sein Ohr kam. „Ich kann es auf den Tod nicht ausstehen, wenn man mich anlügt!“ Ein eiskalter Schauer lief über Gokus Rücken und er sah Vegeta mit einer Art Mischung aus Respekt und Angst an.

Seine Hand wurde gegriffen und erschrocken riss er die Augen auf. Vegeta sollte es doch nicht sehen!

„Verdammt Kakarott! Was denkst du dir eigentlich? Das ist kein Spiel!“ Seine Hand wurde wieder losgelassen und kurz darauf hatte er auch schon eine Ohrfeige sitzen.

Sein Kopf wurde zur Seite geschleudert und brennend heiß machte sich der Schmerz auf seiner Wange breit. Mit seiner unbefleckten Hand fasste sich der Jüngere an die Wange, drehte seinen Kopf wieder und sah in Vegetas unergründliche Augen. Sie sprachen eigentlich Bände, aber er wollte es einfach nicht wahrhaben.
 

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Ich danke all meinen Lesern und Kommischreibern herzlichst! :)

Ihr seid wunderbar! :)

Bis zum nächsten Mal! :)

LG Chou

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel 6

Goku hatte sich eigentlich bedanken wollen, dafür, dass er so gut zu ihm gewesen war, dass er ihm eine Tür eröffnet hatte, die er sich nie alleine getraut hätte zu öffnen und das ihm wirklich gefallen hatte, was sie gerade getan hatten. Aber als er den Prinzen umarmt hatte, konnte er einfach nicht mehr an sich halten und ließ seinen Gefühlen den Platz, welche sich in Form von erneuten Tränen seinen Weg nach außen bahnte.

Es schlug alles wieder auf ihn ein und das gefiel ihm einfach nicht, er wollte solche Momente mit Vegeta noch öfter erleben. Er wollte nicht alleine ins Jenseits, er würde ihn nie wieder sehen. Er wollte bei ihm bleiben, warum war das Leben so ungerecht zu ihnen? Was hatte er verbrochen, dass es so ausgehen musste?
 

Er grub sein Gesicht noch weiter in Vegetas Halsbeuge, jener stand einfach nur stocksteif da und kämpfte mit seinem Innern. Noch nie hatte ihn solch ein beklemmendes Gefühl überfallen, noch nie glaubte er vor seinem inneren Auge eine Welt zu sehen, die in mehr als nur tausend Teile zerbrach. Und er hatte bereits Welten auseinander brechen sehen, nur war er noch nie so davon betroffen gewesen, wie jetzt in diesem Moment. Was sollte er jetzt nur tun? Was sollte er verdammt noch mal mit diesem… diesem… Häufchen Elend hinter sich tun, welcher ihm maßlos den Kopf verdrehte, auf eine Art, dass er sich selbst nicht wiedererkannte, genauso wenig wie den Größeren, der sonst immer so stark war?

Er hätte es besser wissen sollen, er hätte sich nie darauf einlassen sollen, er hätte ihn schon damals ins Nirwana pusten sollen, ihn in seine atomaren Teilchen zerlegen sollen und nicht Samariter spielen für etwas, was sich nicht lohnte. Etwas, wofür er zum Kämpfen zu schwach war, zu stolz und seine Welt jeden verdammten Tag weiter auf den Kopf stellte.

Es hätte sich nie etwas zwischen ihnen entwickelt, wenn er einfach nicht auf ihn eingegangen wäre, wenn er ihn für ihren ersten Kuss ins Jenseits gepustet hätte, wenn er Kakarott damals vernichtet hätte, wenn er gar nicht erst auf diese beschissene Erde gekommen wäre. Er hätte sein Leben unter Freezers Herrschaft weiter leben sollen, bis er stark genug geworden wäre, um ihn zu stürzen.
 

Wunschdenken, alles Wunschdenken, vielleicht… vielleicht sollte er sich anstelle Kakarotts Gesundheit, lieber sein Leben zurück wünschen, wie er es gekannt hatte, bevor er dem Jüngeren begegnet war.

Sein Gewissen schrie auf, er wusste, das könnte er nicht mehr, dazu war viel zu viel passiert, dazu hatte er sich zu sehr verändert und egal wie sehr er es hasste, er konnte einfach nicht mehr leugnen, dass ihm Kakarott wichtig war, ihm wirklich am Herzen lag.

Ein Knurren entwich seiner Kehle, ein Knurren, welches bedrohlich klang, über das, woran er denken musste, aber auch nicht die Verzweiflung verdecken konnte, die sich genauso hilflos in ihm auszubreiten begann, wie er es an dem Jüngeren spürte und dennoch konnte er nicht anders reagieren, als wie er es gelernt hatte. „Lass mich los!“
 

Er hasste das, er konnte damit nicht umgehen und als wenn ihn Kakarott einfach ignorierte oder gar es noch weiter erfasste und seine stumme Bitte in all seine Gliedmaßen legte, legten sich die sonst so starken Arme noch fester um seinen Körper.

Ihm blieb regelrecht die Luft weg, als er das spürte, wollte ruhig bleiben, wollte seinen eigenen Gedanken nachhängen, die Ruhe wieder haben und nicht an ihm kleben, als würde er der letzte rettende Strohhalm in diesem Universum sein.

„Ich sagte, lass mich los, Kakarott!“ Seine Muskeln spannten sich an und mit einer Druckwelle fegte er den Jüngeren von sich, welcher gegen die Wand krachte und an ihr herunter rutschte, den Ausdruck erfasste, mit welchen ihn Kakarott ansah und die Verzweiflung schwand, mehr und mehr der Verletzung über diesen Ausbruch und der Tragweite dieses Satzes sich in seinen Augen manifestierte.
 

Das war zu viel für ihn und ehe er sich versah, trugen ihn seine Beine von ganz allein zum erst besten Fenster, dass er fand, floh regelrecht und flog davon.
 

Goku sah ihm nur hinterher, mit einem Ausdruck, der leicht verstört wirkte und er hatte gar nicht bemerkt, wie er die Hand nach seinem Partner ausgestreckt hatte, um ihn noch aufhalten zu können, was völlig sinnlos gewesen war. Er wusste, wenn Vegeta weg wollte, dann ging er auch weg und nur sehr langsam, ließ er seinen Arm wieder sinken, spürte das Brennen in seinen Augen um das tausendfache verstärkt.

Jetzt, wo er ihn am meisten brauchte, war er wieder auf und davon, eine Tatsache, mit der Goku überhaupt nicht klar kam und er einfach nicht mehr weiter wusste, nicht mit Vegeta, nicht mit sich selbst und schon gar nicht wegen ihnen beiden.

War da nun was bei dem Prinzen oder nicht? In einem Augenblick sah er die Sorge in den Augen des Älteren, dann gab es wieder Funken, wo er wirklich dran glaubte, dass es mehr als nur als reines Vergnügen war und in der Nacht kam er auch freiwillig zu ihm und suchte seine Nähe und dann schlug seine Laune doch wieder so schnell um, der ihm Hass und Zorn entgegen brachte, ihn erdolchte und weder auf ihn hörte, noch, dass er was von ihm wissen wollte. Er verstand es nicht, es verletzte ihn und er würde einfach nicht mehr die Gelegenheit dazu bekommen, herauszufinden, wie es um die Gefühle seines Partners wirklich stand.
 

Sein verschwommener Blick haftete sich jetzt wieder an seine Handinnenfläche, versuchte die Tränen wegzublinzeln, was ihm fast unmöglich erschien, aber da sich der Fleck erneut verändert zu haben schien, musste er klar darauf schauen können. Sein Mund öffnete sich, ob nun vor Entsetzen oder einfach nur weil ihm die Sprache im Halse stecken blieb, aufgrund dessen, was er sah, aber nicht glauben konnte. Dieser Fleck, diese Krankheit, sie hatte sich fast auf seiner ganzen Handinnenfläche ausgebreitet.

Erneut fing er wieder an zu zittern, schloss die Augen und ließ seinen Kopf gegen die Wand lehnen. Als wenn das ein Stichwort gewesen wäre, überfuhr ihn auf einmal ein Schmerz, der zwar nicht durch seinen gesamten Körper fuhr, der sich aber langsam durch seinen Arm fraß und schmerzlich keuchend presste er seinen Kopf gegen die Wand, hielt mit seiner anderen Hand seinen Arm, um irgendwie etwas gegen diesen Schmerz zu unternehmen. Aber es half nichts, es steckte in seinen Knochen und er kniff die Augen zusammen, biss sich auf die Lippen, um keinen Laut von sich zu geben, was sinnlos war, weil eh niemand hier war.

Dennoch erlaubte er es sich selbst nicht, hatte jeden Muskel in seinem Körper angespannt, biss sich die Lippe bereits blutig, in der Hoffnung, so den Schmerz zu tilgen, der noch immer weiter seinen Arm hoch kroch, bereits an seinem Oberarm angelangt war und Goku nun doch einen leisen wimmernden Laut über die Lippen brachte.
 

Was war das nur für ein Schmerz? Sollte das die nächste Zeit so weiter gehen? So schlimm war es noch nie gewesen und er riss die Augen auf, als der Schmerz noch immer keinen Halt machte, auch nicht mehr fähig war, sich weitere Laute zu verkneifen, als jener Schmerz dabei war, in seinen Kopf einzudringen, ihm das Gefühl gab, als würde etwas durch sein Gehirn fressen, um nach außen zu dringen.

Seine Hände fassten instinktiv an seinen Kopf, krallte sie in seine Haare und donnerte mit dem Kopf gegen die Wand, schüttelte ihn und warf sich dann nach vorne, schrie einmal auf und kauerte auf dem Boden. Das war zu viel, jetzt war es aus und er fragte sich, warum er nicht einfach in eine willkommene Bewusstlosigkeit fiel, warum ihm dieser Schmerz angetan wurde, warum er nicht endlich gehen wollte.

Seine Hände packten immer kräftiger zu, riss sich bereits Haare raus, was er nur nicht mehr registrierte, der Schmerz in seinem Gehirn war so bestialisch, dass er schon nicht mehr denken konnte und auch das verzweifelte Schreien seiner selbst überhörte.
 

Er wusste nicht, wie lange er sich letztendlich gequält hatte, aber als der Schmerz endlich abklang, blieb er still liegen, hin und wieder konnte er sein eigenes Wimmern vernehmen und wusste nicht, was gerade geschehen war. Er sah einfach nur starr geradeaus, an die gegenüberliegende Wand, seine Welt war verschwommen und eigentlich nahm er sie gar nicht wahr.

Ab und an blinzelte er, rührte sich aber sonst nicht weiter, abgesehen seines ständigen Zitterns, welches seinen Körper erfasste und nicht mehr aus seinen Knochen verschwand. Ohne dass er es mitbekam, brachte er ein Wort über seine Lippen, nahm selbst das nicht wahr, alles was er in seinen Ohren hörte, war ein unerträgliches Rauschen.

„Vegeta…“
 

Ein Stechen in der Brust ließ Vegeta in der Luft stehen bleiben und fasste sich unwillkürlich ans Herz, welches sich auf einmal schmerzlich zusammen zog. Er hatte schon wieder einen Fehler gemacht, war einfach abgehauen, wusste ganz genau, dass der Jüngere ihn jetzt brauchte und dennoch konnte er einfach nicht in dieses Gesicht sehen. Nicht in diese Augen, die, wenn er sie angesehen hätte, nur wieder die Angst und die Verzweiflung in ihnen gefunden hätte.

Das war doch alles Scheiße!
 

Wütend über sich selbst, ballte er seine Hände an den Seiten zu Fäusten, völlig ignorierend, dass er noch immer nackt und blutbeschmiert war. Aber hier konnte ihn sowieso niemand sehen, er hang irgendwo in den Wolken und unter ihm war nichts weiter als die Pampa.

Sollte er zurück fliegen? Sollte er einmal über seinen Schatten springen und sich dem aussetzen, was er schon immer vermeiden wollte? Nein, er konnte nicht! Und er wollte es auch nicht, ließ seine Aura explodieren und raste weiter in entgegen gesetzter Richtung Kakarotts. Er spürte, dass er litt und er wollte einfach nicht dabei sein.
 

Stattdessen steuerte er irgendwann einen gottverlassenen See an, landete am Ufer und sah sich kurz um. Hier war niemand weit und breit und kurz darauf fand er sich schon im Wasser wieder, sah dabei zu, wie jenes das Blut erfasste und von seinem Körper spülte. Um sich herum hatte sich das Wasser leicht rosa verfärbt, aber schon bald wurde es wieder klar und er tauchte ab.

Minuten vergingen, ehe er die Wasseroberfläche durchbrach, die Augen geschlossen hielt und seine Haare an seinem Rücken klebten. Er fuhr sich einmal über das nasse Haar, spürte wie der größte Teil des Wassers über seinen Rücken lief und schüttelte den Kopf.

Seine Haare hatten sich fast alle sofort wieder aufgestellt, nur vereinzelte Strähnen hingen ihm noch ins Gesicht oder klebten in seinem Nacken.
 

Hier war es so verdammt friedlich und Vegeta hatte es doch tatsächlich geschafft, für die wenige Zeit, seine Gedanken an Kakarott auszuschalten, aber nun kehrte schon wieder alles zu ihm zurück. Er wusste, er konnte nicht lange hier bleiben, er wusste, er musste bald zurück zu dem Jüngeren und ihm irgendwie eine Unterstützung sein, er wusste nur absolut nicht wie.

Erneut wütend werdend, fegte er mit der Hand durchs Wasser und könnte auf der Stelle irgendetwas pulverisieren. So hatte er sich sein Leben nicht vorgestellt! Von Anfang an ging doch bereits etwas schief, mit dem Tag seiner Geburt. Seine Mutter hatte er nie gekannt, sie soll angeblich gestorben sein, als sie ihn geboren hatte, schwer zu glauben bei einem Saiyajin. Er wusste bis heute nicht, ob es wirklich die Wahrheit war.

Kurz darauf erschien auch schon Freezer und hatte den Großteil seines Lebens verpfuscht. Ihn regelrecht an der Leine gehalten und ihn erniedrigt und gedemütigt, wann immer er es konnte.
 

Dann traten Kakarott und die Anderen in sein Leben, anfangs war es wirklich unerträglich mit ihnen gewesen, bis er ganz langsam anfing, das Leben hier auf der Erde zu genießen. Und dennoch klappte einfach nichts, Bulma hatte mehr ihre Erfindungen im Kopf gehabt, als alles andere. Keine Frage, sie hatten auch wundervolle Stunden verbracht, aber auch das war nicht das Leben, was er führen wollte. Er war kein Familientyp, er war ein Kämpfer und im Grunde hatte er genau das, was er wollte, an Kakarott gefunden. Und jetzt, wo er sich wirklich langsam daran gewöhnte, ihm auch wirklich bereit war, näher zu kommen, da kam so ein beschissener Außerirdischer und steckte den Einzigen noch neben ihm stehenden Saiyajin mit einer unheilbaren Krankheit an!

Wie bekloppt klang das eigentlich? Langsam glaubte er wirklich daran, dass er ganz allein der Schuldige für all das war. Oder es war ihm einfach nicht vergönnt, auch einmal glücklich zu sein, er wusste es nicht, er wusste nur eins, Kakarott würde sterben, wenn er nichts unternahm.
 

Voller Wut rauschte er aus dem Wasser, wohin, wusste er noch nicht, er musste sich einfach erst mal irgendwo Luft machen gehen und wenn er irgendwas in die Luft sprengte, dann war es eben so! Seine Hände gruben sich ungewollt in seine Handinnenflächen, brach dort die Haut durch und ließ ihn bluten, er bemerkte es nicht.

Es war auch völlig egal, was nicht egal war, war die Tatsache, dass ihn seine Wut zur Capsule Corporation gebracht hatte und er sich allen Ernstes fragte, warum. Aber auch das war völlig egal und so leise und unauffällig wie möglich, betrat er sie, lief zielstrebig direkt auf sein altes Zimmer zu, welches so aussah, als würde er hier immer noch wohnen.

Bulma hatte nichts verändert, es war sauber, Klamotten hingen immer noch von ihm im Schrank, welche er sich jetzt schnell überzog und sich letztendlich mit gelöschter Aura auf sein Bett schwang. Er musste nachdenken und er wollte einfach nicht, dass auf einmal hier jemand rein platzte. Bulma wusste eigentlich schon zu viel, sie hätte nicht erfahren dürfen, dass er die Dragonballs sucht. Er kannte sie und sie kannte ihn vielleicht sogar besser, als Kakarott. Immerhin hatten sie Jahre zusammen verbracht und ihr Genie ging auch nicht an ihm vorbei.
 

Und dennoch konnte sie nichts davon ahnen, was eigentlich wirklich los war, woher auch? Es war doch einfach alles nur Scheiße und er konnte einfach nicht mehr leugnen, dass ihm das alles an die Nieren ging.

Sein Gesicht legte sich in seine Hände, atmete tief durch, nur um sich dann nach hinten fallen zu lassen, nicht darum bemüht, seine Hände auch nur ansatzweise wegzunehmen. Es brachte einfach nichts, sich jetzt weiter Gedanken zu machen, er würde seinen Plan ausführen und darauf hoffen müssen, dass es klappen würde. Danach konnte er sich entweder weiter Gedanken machen oder es auf sich beruhen lassen.
 

Viel Zeit verging, in welcher Vegeta einfach nur zur Zimmerdecke gestarrt hatte und darauf wartete, dass seine Knochen sich erheben würden und er zu Kakarott zurück fliegen würde. Es war beinahe stockfinster in seinem Zimmer geworden, er musste Stunden einfach nur dagelegen haben und seine Gedanken an sich vorbeiziehen gelassenen haben. Er konnte sich nicht daran erinnern, auch nur einen weiteren standhaften Gedanken gefasst zu haben, aber so war es vermutlich besser.

Langsam richtete er sich nun auf, sah hinaus in die sternenklare Nacht und den Halbmond, der in sein Zimmer schien. Er sollte langsam wirklich zurück und vielleicht sollte er gar nicht erst bis Morgen warten, um die restlichen zwei Dragonballs zu suchen. Je schneller, desto besser war es und sie konnten ihr Leben wieder aufnehmen wie gewohnt.
 

Er flog einfach aus dem Fenster, steuerte die Richtung seines Zuhauses an und war binnen Minuten da und stand letztendlich genau davor, nicht sicher, ob er wirklich eintreten sollte. Er traute sich nicht einmal wirklich nach Kakarotts Aura zu suchen und langsam kam er sich schäbig, aber auch genauso schwach vor, dass er nicht im Stande war, die zu beschützen, die ihm wichtig waren.

Bulma hatte ihm einmal an den Kopf geworfen, dass er ein egozentrisches Arschloch sei und in allem eine Schwäche sah, die gar keine war. Sie hatte ihm begreiflich machen wollen, dass es nicht als Schwäche zählte, seine Familie zu lieben, dass es gerade das war, was die Stärke ausmachte und er zu schwach war, um genau das zuzulassen.

Damals hatte er es nicht verstanden, es als irgendein Geschwätz abgetan, aber langsam begriff er, was sie damit gemeint hatte. Schwach zu sein, bedeutete nicht gleichzeitig, dass er seinen Stolz verlieren würde, im Gegenteil, die Schwäche, die er hier teilte, war zugleich eine Stärke, die er immer einsetzen konnte, wann er es wollte, die ihn unterschützte und ihm auf dem rechten Pfad weiter begleiten würde. Und er wusste nur zu gut, dass Kakarott sowohl seine Schwäche, als auch seine Stärke war.
 

Nein, so konnte er nicht weiter machen, er konnte hier nicht stehen, wie ein Idiot, wie ein Feigling. Er musste dort hinein gehen, nach dem Rechten sehen und dann so schnell wie möglich die restlichen Dragonballs suchen und all ihre Probleme würden sich in Luft auflösen. Sie konnten ihr Leben wie gewohnt weiter leben, Kakarott würde weiter sein Baka sein und er würde ihn für jeden kleinen Scheiß anschnauzen.

Leise stieß er die Haustür auf, es war alles ruhig und dunkel. Vermutlich würde der Jüngere eh schon schlafen, ignorierte das Magenknurren, als er an der Küche vorbei ging und die Treppe mit leisen Schritten hoch lief.

Bevor er ins Schlafzimmer eintrat, blieb er im Flur stehen, hatte schon seine Hand am Türgriff, als ihn ein beklemmendes Gefühl überrannte, welches in sein Herz zog und es wieder schmerzlich aufschrie. Was sollte das? Es war, als würde ihn etwas erwarten, was er nicht sehen wollte und unweigerlich fing seine Hand an zu zittern, bis er selbst wütend darüber, fest um den Griff packte und ihn fast zerquetschte. Im selben Augenblick öffnete er die Tür und noch bevor er eintreten konnte, setzte sein Herz aus und all seine Bewegungen waren wie eingefroren.
 

Kakarott saß auf dem Bett, welcher vom Halbmond beschienen wurde, die Beine an den Körper gezogen, die Arme um jene geschlungen und der Kopf gesenkt, noch immer nackt, aber wohl geduscht. Doch das war weniger die Tatsache, dass er so bewegungsunfähig war, es war die absolute Leere, die in diesem Raum herrschte, als wäre die Luft zu Eis gefroren, als wäre jegliches Leben gewichen.

Unweigerlich schluckte er, nahm einen kleinen Schritt und blieb sofort wieder stehen, als Kakarott seinen Kopf leicht anhob, seinen leeren Blick auf ihn richtete und ihn einfach nur anstarrte. Diese Augen. Sie fraßen sich in seine Gehirnwindungen, ließen ihn schaudern und sein ganzer Körper wurde von einer Gänsehaut überzogen, die er weder begrüßte, noch haben wollte. Das, was da auf dem Bett saß, war nicht mehr sein Kakarott, es war ein Häufchen Elend und die Gewissheit stieg in ihm auf, dass er wieder mit Schmerzen gekämpft haben musste.

Eigentlich müsste er sich gerade selbst vierteilen, weil er ihn alleine gelassen hatte, dass er den Kampf alleine ausfechten musste und nur Gott wusste, wie schrecklich es für den Jüngeren wirklich war.
 

Aber wenn er sich weiter dieses Bild ansah, was einfach nicht zu ihm passte, welches nicht in seinen Gehirnwindungen den Platz finden sollte und dennoch tat, erwachte in ihm ein nie dagewesener Beschützerinstinkt. Für Kakarott musste das ein Schüsselerlebnis sein, welches er einfach nicht mit sich vereinbaren konnte, diese leeren Augen fraßen sich in sein Herz und fingen an, es zu zerfetzen. Seine Haltung war alles andere als stark, er saß da, wie ein geschlagener Hund, welcher sich in eine Ecke drängte und auch diese Erkenntnis ließ sein Herz schmerzen.

Das war wohl der endgültige Beweis, dass er ihn wirklich in sein Herz geschlossen hatte, obwohl er sich so gut es ging dagegen gewehrt hatte, mit allen Mitteln, die ihm zur Verfügung gestanden hatten. Jetzt war es einfach nur zu spät um irgendwas zu leugnen und war mit schnellen Schritten bei Kakarott, beugte sich übers Bett und streckte eine Hand nach seiner Wange aus, die er sachte berührte.

Sein Herz zog sich zusammen, als er fühlte, wie kalt sich seine Haut anfühlte und fragte sich wirklich, was genau nach seinem Verschwinden passiert war.
 

„Vegeta…“, hauchte er müde aus, als wäre er gar nicht wirklich bei sich. Aber auch jetzt im fast dunklen Zimmer konnte der Ältere erkennen, dass Kakarott geweint hatte, sah die Ränder unter den Augen und den glasigen Blick, der jetzt Einzug erhielt.

Die Leere verschwand langsam, machte dem Schmerz wieder in seinen Augen Platz und ein Funke von Freude konnte er auch erkennen, als er sich auf einmal in seinen Armen fühlte, fast zerdrückt und dennoch fehlte dem Jüngeren einfach jegliche Kraft.
 

Vegeta war davon beinahe überrumpelt, ließ es aber dieses Mal ohne Widerstand geschehen und schloss für kurze Zeit seine Augen. Genießen konnte er es nicht, vielmehr spürte er die Ängste Kakarotts auf sich übergehen, aber auch die kleine Freude darüber, dass er hier war, dass er wieder gekommen war.

„Geh bitte nicht noch mal…“, hauchte Kakarott kurz darauf in sein Ohr, berührte mit seinen Lippen jenes, welche sanft an der Ohrmuschel entlang streiften. Vegeta durchfuhr ein heißkalter Schauer, nicht unbedingt durch die Berührung an sich, sondern viel eher wegen der Intensität der Worte, diese Dringlichkeit die dahinter steckte, diese flehentliche Bitte, die es so schwer machte, sich jetzt wieder aus seinen Armen zu winden.

Aber er musste, er konnte jetzt hier nicht so sitzen, er hatte etwas zutun, er konnte das nicht mehr länger mit ansehen. So weh es auch tat, ihn so zu sehen, genauso fürchterlich und nervig war es auch.
 

Ganz langsam, so als müsste er aufpassen, als würde er ihn zerbrechen, wenn er nur eine zu schnelle Bewegung von sich gab, wand er sich aus den Armen, hatte den Blick Kakarotts wieder auf sich sitzen, sah ihn aber nicht an, sah einfach nur auf das Laken. „Kakarott, du weißt, dass du das nicht von mir verlangen kannst.“ Er kam und ging noch immer, wie er es wollte, wie er es brauchte, er konnte nicht 24 Stunden rund um die Uhr an ihm kleben, das würde ihn wahnsinnig machen, besonders jetzt.

Damit umzugehen war nicht leicht, es war für sie beide neu und keiner wusste so recht, was passieren würde, bis die Krankheit sich dazu entschloss, der Person das Ende zu schenken.

„Aber…“, setzte Goku vorsichtig an, hob seine Hände und nahm Vegetas Gesicht in jene, richtete seinen Kopf, so dass sie sich ansehen mussten. Der Jüngere versuchte etwas in den Augen des anderen Saiyajin zu finden, aber er konnte einfach nichts lesen, keine Sorge mehr, keinen Hass, keine Liebe, rein gar nichts.

„Ich liebe dich…“, kam es geflüstert von Goku, sah das Aufblitzen in Vegetas Augen, nur konnte er einfach nicht bestimmen, was genau es zu bedeuten hatte, hoffte aber, es ebenfalls zu hören, nur ein Mal, ein einziges verdammtes Mal!
 

Aber auch nach etlichen Sekunden starrten sie sich einfach nur weiter an, bis der Ältere die Hände an seinen Wangen packte, sie von seinem Gesicht nahm und sonst keine Regung mehr von sich gab.

Das waren Worte, die mehr in ihm durcheinander brachten, als er zugeben wollte, die mehr in ihm verursachten, als er eigentlich wollte, die sein Denken völlig lahm legten. Er konnte nicht leugnen, dass es sein Herz berührte, aber er war weder gewillt, noch hätte er gekonnt, diese Worte zu erwidern. Auch wenn er in den Augen Kakarotts diesen Wunsch lesen konnte, dass er nur darauf wartete, dass es ihm vielleicht sogar helfen würde, er konnte nicht.
 

Es tat ihm schon fast leid, als er sah, wie die Hoffnung in seinen Augen immer kleiner wurde, wie sie ganz verschwand, wie sie einem enttäuschten Ausdruck Platz machten und dem Blick nicht mehr standhielt, stattdessen hinunter auf die Hände Kakarotts sah, welche er noch immer festhielt. Selbst im Dunkeln konnte er sehen, dass sich dieses Mal weiter ausgebreitet hatte und er hob diese Hand näher zu seinem Gesicht, spürte, dass jene anfing zu zittern.

Sein Blick verfinsterte sich und er wurde sich der Tatsache bewusst, dass er hier wertvolle Zeit vergeudete. Er sollte sich die Dragonballs und den Radar schnappen, ehe die Krankheit Gelegenheit dazu bekam, ihre Sache zu beenden.
 

Mit einem Ruck, in welchem ihn Kakarott mit verständnislosen Augen hinterher sah, stand Vegeta auch schon wieder neben dem Bett und ging zum Schrank, nahm Sachen heraus, die er seinem Partner entgegen schmiss. „Zieh dich an und heul hier nicht länger rum! Ist ja nicht zum Aushalten, du bist ein Saiyajin, also benimm dich gefälligst auch so!“

Seine Stimme war härter gewesen, als gewollt, aber das war im Grunde völlig unwichtig. Es würde alles wieder in Ordnung kommen, sobald er Shenlong gerufen hatte.
 

Goku sah ihn einfach nur an, sein Blick gekränkt und verletzt, wollte er eigentlich zum Gegenschlag ausholen, aber er konnte einfach nicht. Stattdessen schnappte er sich seine Klamotten, rannte aus dem Zimmer, war wütend und traurig zu gleich. Warum nur musste ihn Vegeta wieder so verletzen, gerade jetzt? Er brauchte ihn und dennoch wurde er einfach abgewiesen.

Vielleicht hätte er doch auf seine Freunde hören sollen, vielleicht sollte er es wirklich beenden, einfach gehen und einsam irgendwo sterben. Vegeta würde ihn doch sowieso nicht vermissen.
 

Neue Tränen sammelten sich in seinen Augen, als er auch noch spürte, dass jener wieder das Haus verließ, was für ihn eine Bestätigung seiner eigenen Gedanken war. Eigentlich konnte er auch genauso gut hierbleiben, Vegeta war es doch, der nie da war.
 

Eben jener hatte sich schnell eine Tasche gepackt und war mit den Dragonballs und dem Radar zum Fenster hinausgeflogen, es wurde höchste Zeit, alles wieder in Ordnung zu bringen.

Der Radar zeigte die letzten beiden Kugeln weit auseinander an, was ihm weniger passte, was aber einfach nicht zu ändern war, auch nicht sein tiefes Knurren, welches seine Kehle unweigerlich verließ.

Mit einer Geschwindigkeit, die die Wolken regelrecht verpuffen ließen, raste er zur näheren Kugel, fand sie letztendlich in einem Dornenbusch, welchen er vernichtete, nachdem er sich die Hand zerkratzt hatte.

Sofort flog er wieder los, nachdem er sie zu den anderen Dragonballs getan hatte, merkte, wie ihm das Herz schlug, als er die letzte ansteuerte. Er konnte sich nicht daran erinnern, jemals so aufgeregt gewesen zu sein, nicht mal damals als er direkt vor Polunga stand und kurz davor war, ewiges Leben zu erhalten, nicht einmal da hatte sein Herz so gegen seine Brust geschlagen. Es ging durch seinen ganzen Körper und er konnte sogar das Blut in seinen Ohren rauschen hören, konnte es nur nicht gebrauchen, weil er sich gleich konzentrieren musste, den Wunsch formulieren musste, der alles wieder in Ordnung brachte.
 

Dennoch blieb der Schmerz in seinem Herzen, ignorierte ihn und landete in einem Tal. Den Radar stellte er um, so dass er den genauen Standort der letzten Kugel ermitteln konnte, welche sich nur ein paar Meter von ihm entfernt befand. Seine Füße trugen ihn von ganz alleine zu ihr, sah, dass sie in einem kleinen Bach lag und nahm sie sich.

Früher hätte ihn das Gefühl befriedigt, alle sieben Dragonballs in seinem Besitz zu haben, heute wusste er einfach nicht, was er denken sollte. Im Grunde hatte er jetzt alle Macht bei sich, er könnte sich wünschen, was er wollte und dennoch hatte er nur eins im Kopf. Er wollte sein Leben mit dem naiven Saiyajin wieder zurück, alles andere war egal geworden.

Auch wenn er es noch immer hasste, so von seinen Gefühlen geleitet zu werden, sich selbst darin bestärkt fühlte, etwas Gutes zu tun, wo er doch damals ganz anders gedacht hatte. Es war merkwürdig, für und mit einer anderen Person zu leben, früher hätte ihn das den Tod gekostet. Heute wusste er, dass es genau umgekehrt war, so gern er alleine war und seine Ruhe wollte, sosehr brauchte er Kakarott auch an seiner Seite, wenn er nicht wollte, dass er vor Einsamkeit zugrunde ging.
 

Viel zu viele Gedanken, er stand hier immer noch herum mit der Kugel in der Hand, die er einfach nur angestarrt hatte.

Er hob erneut ab, landete am Fuße des Tals und ließ die Kugel auf den Boden fallen. Dann kippte er seine Tasche aus, beobachtete, wie die Dragonballs anfingen gemeinsam aufzuleuchten. Es wäre ein faszinierendes Schauspiel geworden, wenn seine Gedanken nicht immerzu zu Kakarott wandern würden, ihn in Gedanken rissen, die er jetzt nicht gebrauchen konnte und sein Vorhaben dadurch immer langsamer vonstatten ging.

Er verfluchte sich schon dafür, so wenig Kontrolle über seine eigenen Gedanken zu haben, dieser ganze Scheiß brachte einfach alles durcheinander. Sein Leben, seine Beziehung zu Kakarott, seine Gedanken…
 

Vegeta ballte seine Hände zu Fäuste, starrte die Dragonballs finster an, es wurde langsam wirklich Zeit, den Drachen zu rufen, auch wenn er sich noch so dämlich gerade dabei vorkam.

„Shenlong erscheine!“

Auf einmal zogen Wolken auf, nahm es zur Kenntnis, dass der Drache ihn gehört hatte, beobachtete weiter, wie aus den Wolken die Blitze zuckten und direkt auf die Dragonballs einschlugen. Er trat ein paar Schritte zurück, als es ihn blendete und ein helles Licht in den Himmel schoss, sich zu Shenlong manifestierte und er das Grollen jenes Drachen vernehmen konnte.
 

Er schluckte, nicht wegen dem imposanten Drachens, auch wenn er ihn heute das erste Mal sah, vielmehr darüber, dass er gerade das Schicksal in der Hand hielt. Wenn er wollte und der Gedanke wurde gerade immer verlockender, könnte er doch noch viel mehr ändern, nicht nur Kakarott heilen, er könnte…

„Du hast mich gerufen! Sag mir nun, was du dir wünscht, zwei Wünsche kann ich dir gewähren!“, grollte es laut durch die Nacht.
 

Vegeta knurrte, er hasste es, wenn seine Gedanken unterbrochen werden, aber der Drache wartete ja auch nicht ewig.

Er sah hinauf, sah in das Gesicht Shenlongs und in die roten Augen. „Heile Kakarott!“, verließ letztendlich seinen Mund. Viele Worte waren einfach nicht nötig und auf ein Palaver von ‚Ich wünsche mir’ ließ er sich sicher nicht ein.

Seine Arme verschränkten sich wie von alleine vor seiner Brust, wartete erwartungsvoll darauf, dass der Drache seinen Wunsch bestätigte und er zu seinem Leben zurück fliegen konnte. Es würde dann alles wieder so sein, wie vor ein paar Tagen, er würde Kakarott neben sich akzeptieren und sie könnten wieder nach Herzenslust zanken und kämpfen. Er würde vielleicht bei ihren Trainingseinheiten verlieren, dafür hatte er aber dann das Vergnügen der Stärkere im Bett zu sein. Wenn er wieder gesund war, würde er Kakarott schon zeigen, wo sein Platz war, ihn nach allen Regeln der Kunst verführen und sollte er dann noch einmal auf die Idee kommen, dass er nicht für ihn da war, würde er ihn nach allen Regeln der Kunst zu Brei schlagen!
 

Er ignorierte bei diesen Gedanken sein Herz, welches ihm etwas mitzuteilen versuchte, es einfach nur heftig in seiner Brust schlug und immer wieder Gefühle durch seinen Körper sandte, die nicht in seinem Gehirn ankamen. Vegeta war viel zu eingenommen von dem Gedanken, ein Leben mit Kakarott nach seinen Vorstellungen zu führen, dass er alles andere außer Acht ließ.

Ein Zittern ging durch seinen Körper, als er das Knurren oder Grollen, was auch immer Shenlong von sich gab, vernahm. Und sein Herz blieb stehen, als er den nächsten Satz vernahm.

„Es tut mir leid, aber das geht nicht.“
 

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Tut mir leid, dass es solange gedauert hat.

Bin momentan wegen meiner Arbeit mehr im Stress

und komm nicht mehr so oft zum Schreiben,

aber die FF wird auf jeden Fall zu Ende geschrieben.
 

Noch ein kleiner Ausruf meinerseits!!!!

Ich Trottel hab ne alte FF von mir verschlampt,

früher hieß ich hier noch "Bulma654"

und hatte die FF:

"Halb Fisch, halb Saiyajin - Doch meine Gefühle sind ganz"

hochgeladen.

Wenn irgendwer die vielleicht noch hat,

würd ich mich freuen, sie wieder zu bekommen.

Meldet euch einfach per ENS bei mir!^^
 

Bis zum nächsten Mal! :)

LG Chou

Kapitel 7

Huhu!

Nach langer Zeit lass ich mal wieder was von mir hören.

Kam leider überhaupt nicht weiter, hatte einen totalen Hänger

und hoffe, dass das nicht noch mal passieren wird.

Die Kapitel werden jetzt etwas kürzer, in der Hoffnung,

dass ich dann auch schneller mit sein werde.

Die FF liegt mir immer noch sehr am Herzen.
 

Dann viel Spaß mit dem nächsten Kapitel!^^
 


 

Kapitel Sieben
 

Er starrte den Drachen nur an, emotionslos, ohne eine winzige Regung, glaubte sich verhört zu haben und doch wusste er es bereits besser, wusste, was ihm sein Herz und sein Verstand sagen wollten. Seine Augen huschten kurz unfokussiert hin und her, war gerade außer Stande, einen klaren Gedanken zu fassen, was er dem Drachen sagen sollte oder ihn fragen könnte.

Es ging nicht, Shenlong, der göttliche Drache, die Kraft eines jeden Wunsches zu erfüllen und was brachte ihm das, wenn es nicht die Kraft Gottes übersteigen durfte und damit diesen ganzen heiligen Schwachsinn zunichte machte?

Seine Haltung änderte sich, verlor sich für einen Moment völlig im Dunkel seiner Gedanken, fuhr regelrecht zusammen, als er ein erneutes Grollen von Shenlong vernahm.
 

„Nenn mir einen anderen Wunsch.“ Er haderte mit sich selbst, wenn er ihn schon nicht heilen konnte, sollte er sich dann nicht wenigstens etwas anderes wünschen, irgendwas was ihnen beiden half, die Sache irgendwie leichter zu machen? Vielleicht sollte er sich Kakarotts Tod wünschen, um ihm das Leid zu ersparen, was noch folgen würde, oder vielleicht sollte er sich wünschen, Kakarott zu vergessen, damit er sich das selbst nicht antun musste, aber sein Gewissen machte ihm da jetzt schon einen Strich durch die Rechnung.

„Was ist das genau, was Kakarott hat? Was für eine scheiß Krankheit ist das!“, er brüllte es dem Drachen entgegen, er wollte Antworten, er brauchte sie, er musste sich vor Augen halten, was ihn erwartete, damit er nicht davon lief und…

Weiter wollte er nicht denken und er versuchte seinen eigenen Herzschlag irgendwie wieder zu beruhigen, der in den letzten Sekunden einen Takt angenommen hatte, der einfach nur noch ungesund war und befürchten musste, dass es seine Rippen durchbrach und aus seiner Brust sprang.
 

Shenlong ließ die Gegend leicht erzittern, bevor er anfing zu sprechen. „Es ist nicht direkt eine Krankheit, es ist ein in frühster Zeit entwickelter Zellenstoff, der beinahe das gesamte Universum vernichtet hätte. Das ist viele Milliarden Jahre her und es wurde auch alles vernichtet, zumindest war man davon ausgegangen. Im Laufe der Zeit ist diese Zellenansammlung mutiert und je nachdem welcher Träger kompatibel ist, breitet sich dieser Stoff im gesamten Körper aus und führt unweigerlich zum Tod.“

Das erklärte zumindest schon einmal, warum er sich nicht angesteckt hatte, er war nicht kompatibel. Vielleicht aber hätte er das sein sollen, dann müsste er nicht allein von dieser eh schon viel zu beschissenen Welt gehen, die ihm immer wieder in den Arsch trat, egal was er anfasste.

Das Schlimme war, Shenlong hatte ihm gerade bestätigt, dass dieser Stoff oder was auch immer das nun genau war, unheilbar war, aber was noch viel wichtiger war…

„Wie lange braucht dieses Zeug?“
 

Wieder eine kurze Pause des Drachens, wieder ein Grollen, bevor er weiter sprach. „Das ist abhängig, je nachdem wie stark der Körper ist, ein paar Tage, bis zu ein paar Wochen.“

Vegeta sah ihn einfach nur an, er hatte zwar alle Worte in sich aufgenommen, aber bisher konnte er noch nicht alle Informationen zusammenfügen.
 

„Nennst du mir nun deinen Wunsch?“ Vegeta schüttelte einfach nur den Kopf, sah zu Boden und dachte nach, wie es jetzt weiter gehen sollte, was er Kakarott sagen sollte, wie er ihm sagen sollte, dass die letzte Hoffnung damit dahin war.

Er hob einfach ab, ließ den Drachen einfach zurück, bis jener sich dazu entschloss, in seine Dragonballs zurückzukehren und sich wieder über den Erdball zerstreute.
 

Vegeta hingegen flog mehr abwesend zurück nach Hause, jetzt war alles aus, es gab keine Heilung, es gab kein Leben mehr zu zweit, wie er es sich kurz zuvor noch ausgemalt hatte. Kakarott würde sterben und ihn hier auf diesem Matschball alleine lassen, es waren ihre letzten Tage zusammen, danach würden sie sich nie wieder sehen, er wusste es genau. So oft es in den letzten Jahren ein Zurück gab, dieses Mal würde es endgültig sein, das wusste er, er spürte es in jeder Faser seines Körpers und sein Herz sagte ihm, dass er es eigentlich gar nicht wahrhaben wollte.

Er konnte gerade nicht beschreiben, wie er sich fühlen sollte, nach allem, was sie durchhatten, um heute genau hier zu sein, an diesem Punkt, wo endlich einmal alles den Anschein gemacht hatte, dass er so sein restliches Leben verbringen mochte, war doch wieder zum scheitern verurteilt.
 

Unbewusst landete er vor ihrem Haus, öffnete bereits die Tür, nur um in jener stehen zu bleiben, in die Dunkelheit des Flures zu sehen und sich zu erschrecken, als es hinter ihm blitzte und kurz darauf ein gewaltiges Donnergrollen gab, das den ganzen Planeten zu erschüttern schien. Doch war es weniger das Geräusch, was ihn erschrecken ließ, sondern die Gestalt, die inmitten des Flures stand, nur kurz erhellt wurden war, als der Blitz einschlug. Sicher, es war Kakarott, das wusste er, das spürte er, aber er war gerade nicht er selbst genug, um alles von sich zu streifen, um es für ihn unberührbar zu machen.

„Du bist wieder da.“ Es war keine Frage, nur eine reine Feststellung. In Vegetas Ohren klangen die Worte nur sehr weit entfernt, auf eine seltsame Art und Weise weder freudig noch traurig, oder mit sonst einer Emotion bestückt und er konnte nicht verhindern, dass ihm eine Gänsehaut über den ganzen Körper fuhr und seine Nackenhärchen sich aufstellten.
 

„Ja, wie du siehst.“ Und er trat ein, ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen, nur um ganz im Dunkeln zu stehen, sich anzustarren und eine Atmosphäre zwischen ihnen zu erschaffen, die nicht angespannter sein konnte.

„Ich ging nicht davon aus, dass du noch mal wieder kommst.“ In Vegeta setzte für einen Moment etwas aus, ob es nun sein Herz oder sein Verstand war, konnte er nicht sagen, verstand auch gerade nicht, wieso Kakarott das sagte, er hatte ihn keiner Weise so etwas erwähnt. Was sollte der Scheiß jetzt auf einmal?

Stille hing über sie, die nur durch ein Grollen des Donners unterbrochen wurde, bei welchem Vegeta seine Augen verengte und den Größeren in der Dunkelheit musterte. So wie er da stand, diese lässige arrogante Art, die er an sich selbst oft genug sah, die ihm nur wieder sagte, dass er sich hinter irgendwas versteckte, dass er gar nicht meinte, was er eigentlich sagte, nur um was? Sich selbst zu schützen? Kakarott war so ein Idiot!
 

Er nahm die drei großen Schritte, die sie voneinander trennten, schnappte sich das Handgelenk des Jüngeren und drehte es herum, drehte es so, dass die Handinnenfläche mit dem Fleck nach oben zeigte, der bereits angefangen hatte, sich zum Arm weiter zu ziehen. Ein Zischen erreichte seine Ohren, wie er erwartet hatte, es schritt immer weiter voran.

„Wem versuchst du hier eigentlich etwas vorzumachen? Was willst du damit beweisen? Glaubst du etwa, ich lass dich mit diesem Scheiß alleine!“ Seinen letzten Satz brüllte er ihm beinahe entgegen, fühlte sich gerade nur umso bestätigter, dass ihn das alles andere als kalt ließ, dass er Kakarott nicht verlieren wollte und er sich völlig untypisch verhielt. Er verdrehte ihm soweit das Handgelenk, bis Kakarott mit einem überraschten Schmerzenslaut auf die Knie fiel, es war nicht nur der Schmerz allein der sich durch das Verdrehen ausbreitete, es war auch der Fleck, der seine Schmerzen verdoppelte und durch seinen gesamten Körper ziehen ließ.

„Vegeta, hör auf! Das tut weh…“
 

Da hatte er es, die aufgesetzte Maske war wieder weg und er erlöste seinen Partner und zog ihn wieder auf die Beine und ehe Vegeta sich versah, hatte er gleich die Arme des Größeren um sich geschlungen. Er hätte Shenlong noch fragen sollen, ob dieses Zeug irgendetwas mit der Psyche anstellte, denn ganz offensichtlich schien es das bei ihm zu tun und einen Launenwechsel hervorzurufen, den er jetzt schon absolut fürchterlich fand, aber er ließ ihn gewähren, nur für den Moment ließ er ihn gewähren, bis ihm etwas einfiel, was er ihm sagen könnte, wie er ihm all das jetzt beibringen sollte, auch wenn er in seinem tiefsten Innern bereits wusste, dass sie beide wussten, was ihnen bevorstand.

Seine Arme hingen schlaff an seinen Seiten hinhab, seine Augen waren geschlossen, Müdigkeit und Erschöpfung breiteten sich aus und ein lautloses Seufzen glitt über seine Lippen. Den warmen Atem spürte Kakarott deutlich an seinem Hals und schloss seine Arme noch ein wenig fester um den kleineren Körper vor sich. Er hatte wirklich geglaubt, dass Vegeta jetzt endgültig gegangen war, hatte geglaubt, dass dieses Teufelszeug sein einziger Begleiter in seinen letzten Tagen wäre, aber er war zurückgekommen und er wollte ihm beistehen und darüber war er wirklich froh. Froh in erster Linie, dass ihm doch etwas an ihm lag und nicht nur der Sex im Vordergrund lag, dass er ihm etwas bedeutete, obwohl er ihm das niemals sagte, aber mit dieser Aussage von eben war es doch klar und er hatte es deutlich in Vegetas Augen sehen können.
 

„Kakarott…“ Seine Stimme war fast nichts weiter als ein Flüstern, aber der Jüngere verstand, ließ seinen Partner langsam wieder los und blickte ihm ins Gesicht, wollte versuchen, für ihn zu Lächeln, was ihm völlig misslang, das Lächeln zu einer quälenden Miene machte. Ein Luftzug kreuzte seine Haut an den Wangen und einen Atemzug später huschte etwas Scharfkantiges durch sein Gesicht, spürte nur noch den unsäglichen Schmerz, der ihm das Gesicht zerfetzte und das Blut in alle Richtungen spritzte.

Seine Hände fasten sich zittrig ins Gesicht und er konnte nur verzerrt das eklige Grinsen Vegetas vor sich sehen, der sich daran zu laben schien und nackte Panik stieg in ihm auf. Er wollte ihn anschreien, warum er das getan hatte, wollte ihm das Grinsen aus dem Gesicht wischen und anfangen zu weinen und um sich zu schlagen, wollte…
 

„Kakarott, hörst du mir zu!“ Kakarott regte sich, sah Vegeta erschrocken an und fasste sich mit beiden Händen tastend ins Gesicht. Nichts, kein Schmerz, kein Blut, nichts, sein Gesicht war makellos wie bisher. Erst jetzt bemerkte er, dass er angefangen hatte zu schwitzen und sein Herz schlug ihm bis zum Halse, merkte, dass seine Hände leicht zitterten. Er schluckte, um sich wieder zu beruhigen, doch konnte er den scharfkantigen Felsen nicht so einfach aus seinem Hals verbannen und er hatte das Gefühl, als würde es jenen zerreißen.

Vegeta sah ihn an, als hätte er nicht mehr alle Tassen im Schrank und womöglich stimmte das sogar und er warf einen erneuten Blick auf seine Hand. Nur dieser Scheiß war an allem Schuld!
 

Der Kleinere musste sich ein Augenverdrehen verkneifen und das dazugehörige Schnaufen, was auch immer das gerade war, Kakarott hatte sich eindeutig nicht unter Kontrolle und so knipste er zunächst einmal das Licht an und schnappte sich erneut sein Handgelenk. „Sieh mich an!“ Er tat, wie ihm gesagt wurde, blinzelte ein paar Mal und atmete endlich tief durch, spürte, wie sein Herz schließlich ruhiger schlug.

Es vergingen Sekunden, in denen sie sich einfach nur in die Augen starrten und was Vegeta in ihnen erkennen konnte, behagte ihm gar nicht. Angst und Panik, sowohl auch Wahnsinn sprangen ihm entgegen, das konnte er an seinen leicht hin und her hüpfenden Pupillen erkennen, ein Schauspiel, welches er damals schon einmal erlebt hatte und alles andere als gut ausgegangen war.
 

Anstatt ihm etwas zu sagen, sah sich Vegeta selbst noch einmal diesen Fleck an, den man nun wirklich nicht mehr so nennen konnte, die ganze Handinnenfläche war mittlerweile betroffen, ein Teil der Finger ebenfalls und hatte sich bis zum Handgelenk ausgebreitet. Er war wesentlich dunkler geworden und verfärbte Ränder hatten sich innerhalb dieses Grauens gebildet, ganz so, als wäre er lebend am Verwesen.

„Du wirst sterben. In ein paar Tagen wird es wahrscheinlich schon soweit sein.“ Er sah ihn dabei nicht an, sah nur dieses verdammte Zeug an, was alles zerstört hatte und er wünschte sich gerade nichts sehnlicher, wenn er ihm die Hand abschlagen würde, ihn damit doch noch zu retten. Aber er wusste, das ginge nicht, dieser „Stoff“ hatte sich bereits im ganzen Körper breit gemacht, in seinem Blut, in seinen Knochen.

Er wusste, Kakarott war ein starker Krieger, aber das hatte Shenlong nicht gemeint. Die Stärke wurde anderen Kriterien beigemessen, die von Anfang an fest standen, welche genau das waren, wusste er natürlich nicht, aber eines stand fest. Sein Partner war regelrecht gefundenes Fresschen dafür, allzu lange würde er das nicht durchhalten, nicht nachdem, was er schon gesehen hatte und er hasste es langsam, dass er sich in diesen Dingen nicht täuschte. Seine Psyche war in kürzester Zeit sehr labil geworden und so oft er erlebt hatte, wie Kakarott in aussichtlosen Situationen cool geblieben war, das hier war etwas ganz Anderes. Es war kein Herzvirus, der einen einfach nur irgendwann umbrachte, wenn man nichts dagegen unternahm und es war auch kein Kampf auf Leben und Tod, es hielt einfach nur noch den Tod bereit und es ging in einer Art und Weise vor sich, zerstörte Haut, Muskel und Knochen und wenn er es nicht besser wüsste, würde er sagen, selbst die Nerven griff es auf eine ihm unergründliche Weise an.
 

Endlich sah Vegeta wieder hoch in die Augen seines Partners, die angefangen hatten zu schimmern und er sah, wie er sich anstrengte nicht zu weinen. „Ich will nicht…“ Seine Stimme brach, wusste, dass er nicht weiter reden konnte, weil der Damm sonst endgültig brechen würde und er sah, wie Kakarott versuchte stark zu bleiben. Er musste jetzt auch nichts sagen, er hatte genug gesagt und Vegeta wusste unweigerlich, dass es ihm selbst nicht viel anders ergehen würde, wenn er sich angesteckt hätte.

Auch wenn er den Jüngeren nicht wiedererkannte, er hatte sich nun wirklich dazu entschlossen, auf die letzten Tage bei ihm zu bleiben.
 

„Komm. Es ist spät.“ War letztendlich alles, was der Ältere sagte, ließ seine Hand wieder los und ging voran. Kakarott gab ein kleines Nicken von sich, was sein Partner zwar nicht mehr sah, aber auch nicht weiter wichtig war und schaltete das Licht im Flur wieder aus und folgte ihm die Treppe hinauf. Er blieb in der Schlafzimmertür stehen, beobachtete den Kleineren wie er sich auszog, seine Klamotten auf dem Boden liegen ließ, die ihn gestern noch aufgeregt hätten. Jetzt war es einfach nur noch bedeutungslos.

„Wo bist du eigentlich gewesen?“ Es war kein Vorwurf, nichts deutete in seiner Stimme darauf hin, dass er wütend war.

„Das ist unwichtig.“ Er schlug die Decke zurück und dachte an Shenlong und wie die letzte Hoffnung dahingeflossen war, wieso sollte er ihm das erzählen, nur damit sich beide noch schlechter fühlten? Das würde er nicht zulassen, es war besser so, wenn Kakarott es nicht erfuhr.

Jener ließ es auch so stehen, betrat nun endlich den Raum und fing an, sich ebenfalls auszuziehen, langsam, behutsam, als könnte er sich selbst verletzen, wenn er eine zu schnelle Bewegung machte. Vegeta beobachtete es, hätte beinahe laut geseufzt, als er sah, wie kaputt Kakarott wirklich war, wie viel das alles bei ihm angerichtet hatte und in welch rasantem Tempo das alles fortschritt und sich ausbreitete. Es bliebe immer noch die Überlegung, ihn umzubringen, gleich heute Nacht, er könnte es ganz kurz und schmerzlos machen, ohne dass er etwas davon mitbekam. Er wusste, wie das ging, er wusste das ganz genau, er hatte nicht umsonst jahrlang ums Überleben gekämpft und doch… wenn er ihn sich so ansah, konnte er es einfach nicht, nicht nachdem, was sie alles durchgemacht hatten, nicht nachdem er sich dazu entschlossen hatte, endlich bei ihm zu bleiben, auch wenn das gerade der beste Grund dafür war, es eben doch zu tun.
 

Er versuchte die Gedanken für heute abzuschütteln, was schwerer war, als irgendein Gedanke jemals zuvor und er wusste, dass ab jetzt zwischen ihnen alles anders sein würde, legte sich ins Bett und wartete nur darauf, dass sich Kakarott zu ihm legen würde, was jener nach einigen stummen Blicken auch tat.

Für Goku war das alles mehr als abstrus, besonders als er auch noch Vegetas Arm um seine Taille spürte und seine Gedanken ein einziges verworrenes Band an Absurditäten waren. An Schlaf war nicht zu denken, er starrte einfach nur die Wand vor sich an, durch die er letztendlich auch nur hindurch sah und versuchte, was sich in den letzten Stunden, Tagen abgespielt hatte, irgendwie zusammen zu setzen.

Er würde sterben, nicht zum ersten Mal, aber so wie es diesmal aussah, zum letzten Mal.

Er würde seine Freunde irgendwann wieder sehen, aber nicht Vegeta.

Er würde einen schmerzlichen Abgang hinlegen, das spürte er in jeder Faser seines Körpers.

Und er wollte das alles nicht, warum war das Leben so dermaßen unfair zu ihm? Was hatte er verbrochen, dass er nach allem, was er für seine Freunde, für die Erde, für das gesamte Universum getan hatte, jetzt so abtreten musste, mit der Gewissheit, dass ihm nie etwas gedankt wurde?
 

Seine Welt brach in dem Moment völlig zusammen, nur verbot er sich selber, seinen Tränen freien Lauf zu lassen, oder ein anderweitiges Geräusch von sich zu geben. Allein die Tatsache, dass er sich anspannte und Vegeta das sowieso merken würde war eh schon genug, viel zu viel und er biss sich auf die Unterlippe, um jenes Gefühl irgendwie wieder zu verbannen. Er scheiterte. Seine Augen kniffen sich wie von selbst zusammen, seine Kehle schnürte sich zu und brachten ihn dazu einmal aufzuschluchzen.

Sein Leben war doch einfach nur verkorkst, von Anfang an, seit er auf die Erde geschickt wurde, auch wenn seine Kindheit alles andere als schlecht gewesen war, aber er war zu naiv gewesen, um zu erkennen, dass er auch da nur irgendein Held war und kein richtiger Freund, dass er es niemals gewesen war.

Der Arm um seine Taille schnürte sich fester, bewusst, dass sein Partner noch wach war und er der Einzige war, dem er vertrauen konnte, vertrauen wollte. „Wieso nur geschieht das?“

Vegeta wusste darauf keine Antwort, er könnte sich dasselbe Fragen, was er eh schon viel zu oft in seinem Leben getan hatte und es einfach hinnahm, so wie es war, wusste, dass er es eh nicht ändern könnte, egal wie oft er es versucht hatte und auch dieses Mal gescheitert war. Er hatte kein Glück, er sollte es nicht haben und wie er langsam zu glauben schien, hatte es kein Saiyajin je verdient. Es war unfair, er wusste es, er wusste nur nicht, warum es so war und was er ändern könnte, um diesen Umstand zu verbessern.
 

Goku wusste gar nicht mehr recht, warum er sich tagtäglich über Vegeta aufgeregt hatte und seine Marotten nicht durchgehen lassen wollte, das war einfach er und er hätte ihn einfach so akzeptieren sollen, zumal er von Anfang an wusste, wie er war, nur wollte er es einfach nicht wahrhaben. Erst jetzt begriff er, dass er viel mehr von seinem Partner erhalten hatte, als er erwartet hatte, er hatte es einfach nur nicht gesehen und verstanden und es tat ihm leid.

„Hör auf zu denken und schlaf.“

Und er musste sich eingestehen, dass er ihn besser kannte, als er je gedacht hatte, jetzt, wo ihm bewusst wurde, was Vegeta alles über ihn wusste. Er wollte es versuchen, er wollte ihm zu liebe einschlafen und schloss die Augen, versuchte an nichts zu denken, nicht an den Tod, nicht daran, dass er ihn nie wieder sah…
 

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Es klappte nicht, er war noch immer wach, spürte diesen warmen Körper hinter sich, der nicht dichter liegen konnte, der sich förmlich aufzwängte, ihn zu beruhigen versuchte und in den Schlaf lullen wollte. Aber es gelang nicht, es gelang gar nichts und er fing an zu zittern und kniff seine Augen nur noch mehr zusammen, in der Hoffnung, dass es irgendetwas bringen könnte, aber alles was es brachte war, dass seine Augen zu brennen begannen.

„Ich kann nicht, Vegeta.“ Er bekam keine Antwort, sein Partner schlief vermutlich schon und ihn wecken wollte er letztendlich auch nicht, weshalb er sich so vorsichtig wie möglich drehte und etwas hinabrutschte, um es sich an der starken Brust seines Partners gemütlich zu machen, in der Hoffnung so den dringend benötigten Schlaf zu finden. Sein Gesicht legte sich an die warme Haut, spürte den ruhigen und gleichmäßigen Herzschlag und schloss seine Augen auf diesen wohltuenden Klang. Wenn es doch nur schon eher so gewesen wäre, wenn er sich nicht so angestellt hätte, hätte er das hier schon früher haben können und jetzt hatte er vielleicht nur noch ein paar Tage um es zu genießen.

Leise seufzte er. Wie sollte er das genießen, wenn er wusste, dass es eh bald vorbei war, wenn seine Gedanken immer wieder dahin zurück gingen und er sich schon im Jenseits sah ohne… Vegeta.
 

Seine Augen fingen wieder an zu brennen, verbot es sich nur erneut, den Tränen auch freien Lauf zu lassen und spürte Sekunden später, dass er näher an den warmen Körper vor sich rangezogen wurde, sowie das eine Hand langsam und sanft an seiner Seite auf und ab ging. Er hatte den Älteren wohl doch aufgeweckt, zog seine Unterlippe ein und biss auf ihr herum, weil er jetzt nicht wusste, ob das gut oder schlecht war. Vegeta wurde nicht gerne geweckt, aber da einfach nichts weiter geschah, als diese sanfte Berührung, schien es nicht weiter schlimm gewesen zu sein und entließ seine Lippe aus ihrem Gefängnis.

„Es tut mir so leid“, hauchte er gegen die Brust des Älteren, meinte damit, dass er in den letzten Wochen so dämlich gewesen war, dass er nicht gesehen hatte, was er bereits für ein Glück vor Augen hatte. Es tat ihm wirklich leid, es hätte so harmonisch sein können, wie es eben mit zwei Saiyajins in einem Haus sein könnte, aber er hatte es verbockt, einfach nur verbockt.
 

Die Berührung an seiner Seite wurde intensiver und es entspannte ihn zusehends, das Brennen in seinen Augen hörte wieder auf, blieb aber dennoch in einem Gewissenskonflikt an Selbstverdammung sitzen. Er hätte einfach so vieles anders machen können.

Die Hand seines Partners wanderte nun ganz seine Seite hinauf, strich über seine Schulter, berührte seinen Hals, strich federleicht weiter zu seiner Wange. Ganz vorsichtig wurde sein Kopf nach oben geneigt, spürte den warmen Atem bereits an seinen Lippen und schloss ganz automatisch seine Augen. Er konnte sich nicht erinnern, dass Vegeta jemals so sanft gewesen war, wartete sehnsüchtig auf die heißen Lippen, die ihm jedes Mal das Gefühl der Vollkommenheit schenkten, ihn fühlen ließen, dass er noch lebendig war.

Lange brauchte er auch nicht mehr warten, spürte diese weichen Lippen hauchzart auf den seinen liegen, was ihm einen Schauer bereitete, da er es überhaupt nicht von ihm kannte und sich selbst zusammen reißen musste, nicht einfach über ihn herzufallen.
 

Das leise Geräusch, das bei ihren sich trennenden Lippen entstand, ließ seinen Körper erzittern, konnte es nicht erwarten, mehr zu bekommen und gab einen unmissverständlichen Laut von sich, woraufhin sich die Lippen erneut auf seine legten, fordernder, bestimmter. Seine Hand, die an Vegetas Brust ruhte, strich einmal nach oben, ebenfalls zu seiner Wange, dann wieder hinab zu seinem Hals, über die Brust und hin zur Taille, zog ihn näher zu sich. Er wollte mehr spüren, am besten jetzt sofort, schlüpfte mit seiner Hand unter die Shorts, erfühlte die stramme und knackige Pobacke, gab ein leises Stöhnen von sich, welches von ihren Lippen geschluckt wurde.

Das ging ihm noch immer zu langsam und er wollte sich schon aufbauen, ihn unter sich begraben und jeden Zentimeter seiner Haut zu Eigen machen, nur kam ihm Vegeta zuvor und er war derjenige, der unter ihm lag.
 

Er wollte erst überrascht die Augen öffnen, aber dann hing Vegeta auch schon wieder an seinen Lippen, entfachte eine Leidenschaft dabei, die unglaubliche Hitze in ihm aufsteigen ließ. Auf einmal hatte er das Gefühl, ihn überall zu spüren, seine Lippen an seinen, die Hände an seiner Haut, auf seiner Brust, seinem Gesicht, am Hals, den Armen.

Ein Keuchen. Von wem es kam war unwichtig und er zog Vegeta zu sich hinunter, küsste ihn mit einem Feuer, mit einer Inbrunst, als würde es das Letzte sein, was er in seinem Leben tun würde. Erneut spürte er die Hände seines Partners seinen Körper entlang fahren legten sich um sein Gesicht, hielten ihn fest, sehr fest, aber das war ihm im Moment egal.
 

Plötzlich aber löste sich der Ältere abrupt aus dem Kuss, hielt nur weiterhin sein Gesicht fest, rutschte etwas weiter mit seinen Händen nach hinten, sodass sich seine Finger halb über seine Ohren legten. Verwirrt öffnete Goku seine Augen wieder, blinzelte seinen Partner in der Dunkelheit an, konnte aber seine Gesichtszüge nicht erkennen. Alles, was er sehen konnte war, dass etwas in seinem Gesicht, nahe seiner Augen aufglitzerte, kurz darauf spürte er etwas Nasses auf seine Lippen tropfen. Aus Reflex zog er seine Lippe ein, schmeckte die salzige Note sofort auf seiner Zunge und verkrampfte sich augenblicklich.

Vegeta weinte?

Aber noch ehe er sich darum Gedanken machen konnte, erreichte ihn nur ein Wort, welches seine gesamte Gefühlswelt ein weiteres Mal auf den Kopf stellte, seine Gedanken einem reißenden Fluss gleichkam, den er einfach nicht stoppen konnte.
 

„Verzeih…“
 

So leise, so gehaucht und verzweifelt.

Seine Gedanken stoppten jäh, als er spürte, wie sich der Körper über ihm anspannte, den Druck seiner Hände nun deutlicher spürte und im selben Augenblick seine Augen aufriss. Sein Mund ging auf, hörte das Wörtchen „Nicht“ in seinem Kopf widerhallen, dachte auch, es ausgesprochen zu haben, aber seine Kehle war wie zugeschnürt.

Einen Atemzug später spürte er, wie sich die Finger Vegetas in sein Fleisch bohrten, nur um seinen Kopf ruckartig zu drehen, was mit einem widerwärtigen knirschenden Knacken verbunden war.

Seine Welt wurde mit einem Mal schwarz…
 

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Bis zum nächsten Mal! :)
 

LG Chou

Kapitel Acht

Kapitel Acht
 

Gokus Augen rissen auf, sah in die völlige Dunkelheit und tastete hastig sein Gesicht ab, seinen Hals, sein Genick und zitterte wie ein Verrückter am ganzen Leib. Wo war er überhaupt? War er jetzt tot?

Plötzlich fühlte er etwas an seiner Schulter, handelte aus Reflex und schlug wie ein aufgeschrecktes Huhn in diese Richtung, hörte es im nächsten Augenblick poltern und erntete ein Stöhnen und ein Fluchen.
 

Vegeta saß auf dem Boden, hielt sich die Wange, die Kakarott getroffen hatte und starrte finster die Matratze an. Super, einfach nur prima und er griff zur Seite, knipste die Nachttischlampe an und atmete tief durch, um ruhig zu bleiben. Seine Wange brannte, seine Lippe ebenfalls, die von was auch immer aufgeplatzt war, blutete und er musste sich selbst erst einmal ruhig stellen, bevor er irgendetwas tat.

Er hatte ja gewusst, dass das alles nicht leicht werden würde, aber er hatte auch keinen Bock jede Nacht von unliebsamen Alpträumen seitens Kakarott geweckt zu werden und dann noch eine reingehauen zu bekommen.
 

Verdammt, der Kerl hatte echt Kraft, seine Wange schwoll etwas an und vermutlich war sie knallrot, davon würde er morgen den ganzen Tag was von haben.

Missmutig stand er nun endlich auf, sah auf das Bett, auf Kakarott, der ihn völlig verstört ansah, was es ihm schwerer machte, sauer auf ihn zu sein. „Pass doch auf, man!“

Stille, es hing einfach nur Stille über sie, starrten sich gegenseitig an, bis Vegeta es mit einem Seufzen brach und sich auf das Bett setzte, bemerkte, dass Kakarott etwas zurück wich. Also hatte er von ihm wieder einen Alptraum gehabt. Irgendwie tat es ihm weh, das zu wissen und er wandte seinen Blick auf einen unbestimmten Fleck auf der Matratze, wusste jetzt nicht, was er tun sollte, denn offensichtlich hatte sein Partner noch immer Angst vor ihm.

Sollte er hinunter gehen, auf der Couch die restliche Nacht verbringen oder sollte er hier bleiben, mit der Gewissheit, dass sie sowieso kein Auge mehr zutun würden? Egal was er tat, die Nacht würde schlaflos enden und einerseits kotze ihn das gerade mächtig an, andererseits konnte er es auch wieder verstehen und ein erneutes Seufzen durchschnitt die Stille.
 

„Es war nur ein Traum, Kakarott.“ Etwas Anderes fiel ihm nicht ein, was sollte er auch sagen? Er war in diesen Dingen noch nie gut gewesen, er regelte kaum etwas mit ruhigen Worten, dafür war er einfach nicht gemacht und er bekam auch keine Reaktion darauf, nur diesen verängstigen Blick, der schon die ganze Zeit seine Züge beherrschte. Er schwang die Beine auf das Bett, wollte sich gerade wieder hinlegen, weil Reden absolut keinen Sinn hatte, aber als Kakarott wieder ein Stück zurück wich, hielt er in seiner eigenen Bewegung inne, zog seine Brauen hinunter und konnte nicht verhindern, dass diese Reaktion schmerzte.

Das war alles so falsch, so sollte es nicht laufen und das Schlimme war, dass er nicht mal etwas dagegen unternehmen konnte. Der Größere musste erst begreifen, dass er nicht mehr in seinem Traum steckte, musste begreifen, dass er ihm nichts tun würde, auch wenn er darüber vor ein paar Stunden noch nachgedacht hatte, aber nichts desto trotz könnte er ihm einfach nichts antun.
 

Kurzer Hand stand er wieder auf, nahm sich Decke und Kissen und ging einfach. Es brachte nichts, noch weiter in diesem Raum zu bleiben, es brachte nichts, ihm etwas zu sagen, was der Jüngere überhaupt nicht richtig realisierte, vor Tagesanbruch war einfach alles sinnlos und so schmiss er sich auf die Couch und starrte in die Dunkelheit.

Es war so unfair, jetzt, wo er endlich selbst begriffen hatte, was er für den Anderen empfand, dass es nicht einfach nur Lust und Leidenschaft war, was sie verband, sondern ein viel tieferes Band sie zusammen schweißte, ausgerechnet dann musste so etwas passieren. Ausgerechnet dann musste er ihn verlieren, auch wenn er noch nicht tot war, er hatte ihn bereits verloren.
 

Er kaute auf seiner Unterlippe herum, schmeckte das Blut, welches sich metallisch süß auf seiner Zunge ausbreitete, konnte nicht verhindern, noch einmal zu seufzen. Das war doch alles scheiße! Er hatte sich so bemüht, Kakarott aus diesem… Loch zu helfen, aber er konnte rein gar nichts tun, hatte das erste Mal richtig um jemanden gekämpft um ihn auch ja nicht zu verlieren und das Ergebnis war wie immer dasselbe. Tod oder Enttäuschung.

Er drehte sich einmal herum, starrte die Lehne der Couch an und schloss die Augen. Vor seinem inneren Auge tanzte die erste Begegnung mit dem Idioten auf, hatte ihn für einen arroganten Mistkerl gehalten, der sich weit überschätzte und lag damit damals auch gar nicht so verkehrt. Kakarott hatte sich für den Größten gehalten, allein deshalb schon, weil er es so weit gebracht hatte und aus der Unterklasse stammte. Aber er hatte ihn auch unterschätzt, er wäre beinahe drauf gegangen, allerdings nur wegen Kakarotts verdammten Freunden!

Er wusste bis heute nicht, ob er ihm dankbar oder immer noch sauer sein sollte, dass sie ihn verschont hatten, dass ihn Kakarott verschont hatte, wobei er mehr aufgebracht darüber war, dass sie letztendlich nicht richtig Mann gegen Mann kämpfen konnten. Denn andernfalls hätte er ihn platt gemacht, er hätte Kakarott aus dem Universum gepustet und er? Er wäre wahrscheinlich kurz darauf von Freezer getötet wurden und dann wäre es da bereits das Ende der Saiyajins gewesen.
 

Was dachte er überhaupt daran, das war schon lange passé, er sollte keine Gedanken mehr daran verschwenden und endlich versuchen, doch noch zu schlafen. Nur währte das genauso lange, wie seine Gedanken, als sich plötzlich ein Arm um ihn legte, ein Gesicht sich an seines drückte.

„Es tut mir leid.“ Es war nur ein Flüstern und doch schickte es ihm einen Schauer über den Rücken, er hatte überhaupt nicht mitbekommen, dass ihm Kakarott gefolgt war, dass er direkt vor ihm war und… Er atmete hörbar tief ein, bevor er seinen Partner wegdrückte, das traurige Gesicht sah und sich aufsetzte.

Und jetzt? Sollte er etwas sagen? Sollten sie schweigend weiter hier sitzen und auf den Tag warten oder was sollten sie jetzt tun, um diese seltsame Anspannung wieder zu lösen?

Er sah, wie sich Kakarott ganz zu Boden gleiten ließ, auf seinen vier Buchstaben saß und in seinen Schoß schaute – betrübt, wie er sich denken konnte.
 

Vegeta seufzte innerlich, das war nichts, womit er etwas anfangen konnte und er wäre nur allzu gerne wieder gegangen, nur riss er sich wirklich zusammen, es nicht zutun und starrte den Saiyajin vor sich auf dem Boden einfach nur an.

Ein Schniefen zerbrach die Stille und er musste dem Drang widerstehen die Augen zu verdrehen, Heulen brachte auch nichts, die Tränen konnten den Scheiß auch nicht wegzaubern, auch wenn er sich das gerade echt zu wünschen begann. Jetzt seufzte er doch laut auf, streckte eine Hand nach dem Jüngeren aus, die über seinem Kopf schweben blieb, nicht sicher war, ob er es nicht schlimmer machte, wenn er ihn berührte und zog seine Hand doch wieder zu sich zurück, nur um am selben Punkt zu sein, wie eben gerade schon.

Es war ja schön und gut, dass es Kakarott leid tat, dass er schneller wieder zur Besinnung gekommen war, als er angenommen hatte, aber das brachte sie genauso wenig weiter und seine Finger fanden den Weg zu seinen Schläfen, rieb an ihnen und schloss die Augen. Was, WAS verdammt noch mal sollte noch alles in seinem Leben schief laufen, was!?
 

Plötzlich griff Kakarott sein Knie, spürte den Druck, spürte das Zittern und hörte das Aufkeuchen. Im ersten Augenblick fragte er sich, was das zu bedeuten hatte, aber als sich die Hand regelrecht in sein Fleisch bohrte und ihm selbst die Augen zusammen kneifen ließ, wurde er sich der Schmerzen bewusst, mit denen der Jüngere zu kämpfen hatte. Er krampfte sich nach vorne, stieß einen spitzen ungewollten Laut aus und griff sich mit beiden Händen an seinen Kopf, krallte sie in seine Haare, verletzte seine Kopfhaut.

Vegeta schluckte, als er das das letzte Mal gesehen hatte, standen sie unter der Dusche und hielt nur kurz an, aber er sah sofort, dass es nicht mehr so harmlos werden würde und rutschte nun selbst zu Boden, versuchte die Hände aus Kakarotts Haaren zu bekommen, was kläglich scheiterte. Alles was er erreichen würde, wären Haarbüschel, die er dann in seinen Händen halten würde.
 

„Kakarott…“ Er wusste noch immer nicht, was er sagen sollte, er wusste auch nicht, was er jetzt tun sollte und eigentlich kam er sich gerade mehr als dämlich vor, hier so zu sitzen und dennoch tat er es und erschreckte sich regelrecht, als der Jüngere hochfuhr, ihm fast den Schädel an sein Kinn knallte. Der Aufschrei, der dabei mitmischte ging ihm durch Mark und Bein und hallte von den Wänden wider und ganz automatisch griff er jetzt nach seinen Schultern, wollte ihn beruhigen, aber da hatte er Kakarott auch schon wieder an seiner Brust kleben und schluckte erneut.

Das Zittern spürte er, als würde es von seinem eigenen Körper ausgehen, bis auf einmal alles still wurde und auch jenes Zittern aufhörte und er froh war, dass es anscheinend vorbei war, wollte aufatmen und ihn schon loslassen.

Genau in dem Moment stieß Kakarott einen markerschütternden Schrei aus, voller Schmerz und Verzweiflung, was Vegeta regelrecht die Kehle zuschnürte und das nicht nur, weil sein Partner mit seinem Kopf gegen seine Brust gedonnert war, sondern weil er schon viel Leid und Schmerz auf seinen Reisen mitbekommen hatte und wohl noch nie diese Art des Schmerzes hören… sehen konnte. Vielleicht lag es aber auch einfach nur daran, weil er ihm so viel bedeutete, nur spielte das gerade keine Rolle, als sich Kakarott anfing, wie ein Irrer zu winden.
 

Nur mit Mühe blendete er die Szene vor sich aus um stark zu bleiben, seinen Partner zu greifen, ihn zu umschlingen und ihn an sich zu pressen, was schwerer war, als es aussah, eben weil Kakarott so eine verdammte Kraft hatte und sich unbewusst gegen alles wehrte. Ganz zu schweigen von seinen Lauten, die er von sich gab, hinterher würde er taub sein und er merkte überhaupt nicht, wie er anfing zu zittern. Das war nicht das, was er wollte, das war nicht das, was er erhofft hatte, er hatte gehofft, dass das alles etwas… ruhiger, schmerzfreier ablaufen würde, dass... er wusste es nicht, er wusste nur eines, dass ihn das genauso fertig machte, wie Kakarott.

Jener wusste nicht, wie ihm geschah, weil der Schmerz so plötzlich über ihn hineingerollt war, eine Welle mitgebracht hatte, die seinen Kopf zum platzen brachte und er spürte auch nicht den warmen zittrigen Körper vor sich, der ihn hielt, der alles versuchte, um seine Schmerzen zu lindern. Aber das ging nicht, es steckte zu tief in seinem System, es vernichtete ihn von innen heraus, solche Schmerzen hatte er noch nie gehabt. Nicht einmal als er gestorben war, nicht als er krank gewesen war, das hier tat nicht einfach nur weh, denn andernfalls wäre er schon längst bewusstlos geworden.
 

In ihm keimte der Wunsch auf, dass ihn jemand von diesem Elend erlöste, dass er das nicht noch einmal mitmachen musste, nie wieder, er konnte das nicht mehr und biss sich so stark auf die Lippe, dass sie zu bluten anfing, was er nur ebenfalls nicht spürte. Er spürte gar nichts, er hörte nicht, dass er schrie wie ein Baby und dabei weinte, alles was er wollte war, sich den Kopf abzureißen….

Vegeta wusste gerade nicht wirklich, was er noch tun sollte, das war nicht einfach nur eine Qual, das war, das war… er fand nicht einmal Worte dafür, was sich gerade in seinen Armen abspielte und er war auch nicht unbedingt stark genug, um ihn zu beruhigen, was ihm bestätigt würde, als er einen Ellenbogen mitten ins Gesicht bekam, seine Nase anfing zu bluten, die er dennoch außer Acht ließ. Sie schmerzte zwar tierisch und saute sie gerade ein, aber da Kakarott nicht aufhörte an seinen Haaren zu ziehen, bereits die ersten herauszog und seine Kopfhaut nur noch mehr verletzte, entschied er sich für das einzig Logische, was er in dieser Situation tun konnte.

Er sammelte seine gesamte Kraft in seiner Faust, stieß den Jüngeren leicht von sich und schlug zu.
 

Stille kehrte ein.

Kakarott bewegte sich nicht und Vegeta saß da, zitterte und sah auf den bewusstlosen Körper, der auf seinem Schoß lag und schluckte. Eine Hand wanderte zu seiner Nase, sah das Blut, welches immer noch aus ihr sickerte und atmete einmal zittrig tief durch, er musste erst einmal begreifen, was jetzt geschehen war. Jetzt musste er sich wirklich nicht mehr wundern, dass Kakarott die letzten Male aussah wie ein Häufchen Elend, wenn er das bereits schon einmal durchgemacht hatte und das ohne ihn… er wollte sich das im Moment nicht wirklich ausmalen.

Er sah wieder hinunter zu seinem Partner, strich ihm einmal durchs Haar und lehnte sich an die Couch, schloss für wenige Augenblicke erschöpft die Augen. Hätte er ihn nicht ausgeknockt, wer wusste schon, wie schlimm es noch geworden wäre, was er sich selbst unter dieser Qual angetan hätte und er wusste, er konnte ihn nicht einfach mehr so alleine lassen. In seinem Wahn könnte er sogar die Erde zerstören, es war einfach alles möglich und das konnte und durfte er nicht zulassen.

Langsam fing er sich selbst an zu fragen, ob er das Unheil nicht mitbrachte oder ob er nicht selbst das Unheil war und alle in seiner Umgebung damit vergiftete. Letztendlich spielte das nicht einmal mehr eine Rolle und ehe er sich weiter darum Gedanken machte, stand er lieber auf, nahm dabei Kakarott auf, der schlaff in seinen Armen hing.
 

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Es war bereits Mittag, als Goku blinzelnd seine Augen öffnete. Das erste, was er spürte war, dass sein Kopf dröhnte und schmerzte und er zog die Decke bis über den Kopf, in der Hoffnung, irgendetwas davon lindern zu können – zwecklos. Was war überhaupt geschehen? Viel wusste er von letzter Nacht nicht mehr, er wusste nur noch, dass er hinunter zu Vegeta gegangen war und ihn dann eine Schmerzenwelle übermannt hatte, alles andere entzog sich ihm. Wahrscheinlich war es auch nicht weiter wichtig und er zog die Decke wieder hinunter, starrte an die Decke.

Er kniff kurz die Augen zusammen, legte eine Hand auf seine Stirn und seufzte schwer, bis er zusammen zuckte und seine Hand wieder fort nahm, sie ansah. Unglauben spiegelte sich in seinen Augen wider, als dieses Mal sich noch weiter ausgebreitet hatte, sich langsam seinen Unterarm weiter hinauf fraß.
 

Seine Augen schlossen sich bei der Erkenntnis, dass er das nicht mehr allzu lange durchhielt, ließ seinen Arm resigniert wieder sinken und atmete tief durch, versuchte den Frust beiseite zu schieben. Das war doch alles einfach nicht fair! Was hatte er verbrochen, um so gestraft zu werden? Er wollte doch auch nur glücklich sein, glücklich mit Vegeta.

Apropos, wo war Vegeta schon wieder? Er setzte sich auf, etwas zu schnell, was ihn sein Schädel auch gleich mit einem Pochen und Schwindelgefühl mitteilte und fast wieder nach hinten fiel. Er ließ es nur nicht zu, schüttelte es wieder ab und sah sich im Raum um, in ihrem Schlafzimmer. Kein Vegeta.

Goku ließ seine Sinne spielen und spürte ihn unten, so wie es aussah, war sein Partner in der Küche und ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, er hatte schon befürchtet, er wäre wieder auf und davon gewesen.
 

Vegeta hingegen saß am Küchentisch, ließ sich alles und ganz besonders das Geschehen von letzter Nacht immer und immer wieder durch den Kopf gehen, wusste nicht, wie er das alles genau einordnen sollte, war nicht imstande einen klaren Gedanken darüber zu fassen, geschweige denn, was er dagegen unternehmen konnte. Er konnte Kakarott doch nicht jedes Mal bewusstlos schlagen, aber er konnte ihn auch genauso wenig so sehr leiden lassen, das ging nicht, das war selbst für ihn unmenschlich, außerdem bedeutete er ihm mittlerweile zu viel, als das er es zulassen könnte. Aber was sollte er dagegen tun?

Er wusste es einfach nicht, er brütete schon seit den Morgenstunden darüber, seit er Kakarott da oben alleine gelassen hatte, als er sich sicher war, dass er in Ruhe und ohne einen weiteren ’Anfall’ weiter schlafen würde. Vegeta selbst hatte kein Auge mehr zugetan, nicht das erste Mal in all den Jahren, aber er musste sich eingestehen, dass diese schlaflose Nacht die mitunter aufgewühlteste war und er nun völlig erschöpft hier saß. Als hätte er zwei Tage lang durchgekämpft, das war schon nicht mehr normal und er begann zu verstehen, warum es Bulma immer so gegangen war, wenn sie sich Sorgen um ihn machen musste.
 

Nichts desto trotz konnte er nicht ewig hier sitzen bleiben und sich den Kopf zerbrechen, aber ihm fehlte jegliche Motivation, um auch nur von diesem Stuhl aufzustehen und innerlich seufzend schallte er sich schon selbst dafür.

Er bemerkte nicht, wie er schon einige Zeit beobachtet wurde und das entging Kakarott auch nicht. Er stand hier jetzt bestimmt schon gute zehn Minuten am Türrahmen angelehnt und auch wenn er nur Vegetas Rücken betrachten konnte, so spürte er diese Hilflosigkeit ihrer Situation. Eigentlich hätte er es nie für möglich gehalten, dass sein Partner so für ihn fühlen würde, auch wenn er sich das die ganze Zeit gewünscht hatte, er war nur zu dämlich gewesen, hinter seine Fassade zu schauen. Dabei lag es doch auf der Hand, warum sonst sollte er zugestimmt haben, es mit ihm zu versuchen? Warum sonst hatten sie sich nicht bereits bis aufs Blut bekämpft? Nach all der Zeit hätte Vegeta sonst was mit ihm anstellen können, ihn vernichten können, wie er es von Anfang an gewollt hatte.

Und wieder einmal musste er erkennen, dass Vegeta so wenig von sich zeigte, dass er alles zu verstecken versuchte, lieber Reißaus nahm oder einem die Faust ins Gesicht rammte, als irgendjemandem zu erzählen, was wirklich in ihm vorging. Warum hatte er das nicht früher gesehen? Sicher, er wusste wie stolz Vegeta war, dass er nichts von alldem am liebsten zulassen würde, aber im Endeffekt hatte er nie gesehen, wie es in dem Älteren wirklich aussah. Und er könnte sich Ohrfeigen, dass er nicht früher erkannt hatte, dass in dem so scheinbar harten Krieger, ein Meer aus Gefühlen herrschte, die er Tag um Tag alleine zu bewältigen versuchte.
 

Er war ein Idiot und er stieß sich bei diesem Gedanken gleichzeitig vom Rahmen ab, ging die paar Schritte auf Vegeta zu und legte sachte seine Hände auf dessen Schultern.

Der Ältere fuhr herum, sah erschrocken in das ebenfalls leicht erschrockene Gesicht seines Partners, bis er tief durchatmete, sein Gesicht wieder wahrte, als wäre nie etwas gewesen. Goku, der daraufhin gezwungen gewesen war, seine Hände wieder von seinen Schultern zu nehmen, legte sie erneut auf sie, drückte leicht zu, um ihm zu signalisieren, dass alles in Ordnung war.

Vegeta sah schlecht aus, die erschöpften Augen, die Ringe darunter, seine blasse Haut, eine geschwollene Wange? Und er könnte schwören, Sorgenfalten auf seiner Stirn zu erkennen, er war sich ziemlich sicher, dass der Kleinere nicht geschlafen hatte. Er beugte sich hinab, strich mit seinen Lippen an seiner Wange entlang, bis er seine Lippen erreichte, ihm einen Kuss aufhauchte.

„Es tut mir leid“, flüsterte er gegen sie, schob seine Hände etwas weiter hinunter und bettete seine Wange an die seines Partners. Dieses Bild musste völlig bizarr wirken, zumal Vegeta nichts unternahm, um es zu verhindern, vielmehr seufzte er nur auf und senkte den Kopf leicht. Was sollte er darauf sagen? Es gab nichts zu sagen, was etwas hätte ändern können.
 

Stille hing über ihnen, die keiner wirklich brechen wollte. Sie hatten sich sonst auch nicht viel zu sagen, aber seit das angefangen hatte, wussten sie sich nicht mehr viel zu sagen, jeder hing seinen eigenen Gedanken nach, die doch alle nur zu einem führten. Dass sie sich nie wieder sehen würden und es brach Goku das Herz, dass er das größte Glück verlassen musste.

Seine Hand fasste an Vegetas Wange, wandte seinen Kopf zu sich und fing erneut seine Lippen ein, die sich in einer verzweifelten Tat spalteten und seine Zunge um einlass bitten ließ. Es wurde ihm auch sofort gewährt, drang in die Mundhöhle ein und vollführte einen Tanz mit ihrem Gegenstück, umschlängelte sie förmlich und stieß einen undeutbaren Laut aus.

Vegeta erkannte es, es war die Verzweiflung, die den Jüngeren gepackt hatte, von der er selbst betroffen war und den Kuss in derselben Intensität erwiderte, wie sie ihm entgegen gebracht wurde. Kurz darauf tropfte etwas Nasses auf seine Wange und er wusste, dass es Tränen waren, Tränen, die in diesem Haus, in der kurzen Zeit, schon viel zu oft geweint wurden.
 

Seine Hände umgriffen das Gesicht Kakarotts, löste sich von ihm, blieb aber so dicht an ihm, dass er noch immer sachte von seinen Lippen berührt wurde. „Hör auf damit. Das bringt dir nichts…“, und zog ihn daraufhin auch schon wieder zu sich, drängte seine Zunge in die feuchte Höhle, küsste ihn mit einer Beharrlichkeit, als wäre es ihr letzter Kuss.

Ihre Lippen, ihre Zungen, sie verschmolzen regelrecht miteinander und beide hatten noch nie so eine Art Kuss geteilt, noch nie diesen Wunsch nach Zweisamkeit verspürt, wie in diesem Moment, zogen ihn lang, bis ihnen die Luft ausging und sie sich unweigerlich trennen mussten.

Gokus Tränen waren versiegt, auch wenn das Brennen hinter den Augen noch da war, aber er wollte nicht so schwach sein, wollte sie nicht noch weiter in die Verzweiflung reißen, als sie eh schon waren.

„Bitte versprich mir, dass du mich nicht vergessen wirst.“
 

Vegetas Herz machte einen Satz, wie könnte er? Nicht nach allem, was sie erlebt hatten, dieser Baka hatte sich auf ewig in sein Herz gebrannt, ob er nun wollte oder nicht, daran würde auch sein eigener Tod nichts ändern. Er hasste sich selbst dafür, dass er so fühlte, aber er konnte auch nichts mehr dagegen tun.

Die Antwort war ein weiterer Kuss auf die Lippen, lang und bestimmt, mit Gefühlen, die der Jüngere nicht mal gewagt hatte in seinen kühnsten Träumen zu erleben. Das war der letzte Beweis, dass Vegeta etwas für ihn empfand und auch wenn er niemals diese drei magischen Worte hören würde, so wusste er ganz genau, dass sie in ihm wohnten und er begriff, dass die Bedeutung, dass Blicke mehr sagten, als tausend Worte, auf den Älteren mehr als nur zutreffend war. Es war der Hauptbestandteil, mit dem Vegeta kommunizierte.
 

Sie lösten sich wieder, starrten sich kurz in die Augen, als Vegeta sich schlussendlich abwandte, aufstand und gehen wollte, in der Tür aber noch einmal stehen blieb. Kakarott sah ihn an, immer noch mit schimmernden Augen, aber auch mit einem leichten Lächeln im Gesicht.

„Ich leg mich hin. Weck mich nicht.“ Außer es ist wichtig, sagten seine Augen noch, als er sich ganz herumdrehte und die Treppe nach oben ging.

Goku hatte verstanden, stand dennoch wie verloren in der Küche und setzte sich selbst auf den Stuhl, auf dem sein Partner eben noch gesessen hatte und seufzte schwer. Das war alles so unwirklich, sie benahmen sich beide merkwürdig, was ihm ein weiteres Mal bestätigte, dass keiner von ihnen wirklich mit der Situation umgehen konnte, dabei war das so lächerlich. Sie beide waren mehr als einmal gestorben und ausgerechnet jetzt war es das Schlimmste der Welt?

Es klang so bescheuert! Aber es war so endgültig und genau das war wohl der springende Punkt und seine Augen hafteten sich wieder auf das Mal, das mit jedem Tag, mit jeder erneuten Schmerzenswelle größer wurde. Seine Gedanken waren gerade ein riesengroßes Wirrwarr, es fiel ihm schwer, sich zusammen zu reißen, den Tränen nicht wieder ihren Lauf zu lassen und biss sich deshalb auf die Unterlippe.
 

Wie gern würde er die Zeit zurück drehen, wie gern hätte er es anders gemacht, er hätte Vegeta den Außerirdischen besiegen lassen sollen, er hatte genau gewusst, dass er dafür stark genug gewesen war. Trunks und Goten wären auch mit ihm fertig geworden, aber er musste ja wieder seine ganz eigene Show abziehen und hatte sich das Mistvieh geschnappt, bevor es ein anderer tun konnte. Dann hätte er sich vielleicht niemals angesteckt, denn so wie es aussah, war Vegeta immun dagegen.

Ein bitteres Lächeln schlich sich auf seine Züge, auch wenn er sein Gedächtnis verloren hatte, der angeborene Kampfinstinkt war immer vorhanden gewesen, genauso wie der Wille, jeden Gegner für sich zu beanspruchen, an ihnen zu reifen und über seine Grenzen hinauszuwachsen. Ein weiterer springender Punkt, der Außerirdische hatte nicht mal seine Kragenweite gehabt, er konnte an ihm nicht wachsen und er hatte sich unnötig von ihm verprügeln lassen, nur um zu zeigen, dass ihm das nichts ausmachte.

Zu viel Kontakt, viel zu viel Kontakt, er hatte mit Sicherheit die Stelle berührt, an der dieses scheiß Vieh infiziert gewesen war, auch wenn er nichts hatte sehen können, zumal er auf nichts geachtet hatte, wer rechnete schon damit, dass man hinterher eine unheilbare Krankheit auf den Hals gehetzt bekam. Keiner und ihm wurde bewusst, dass er sich nicht einmal von seinen Söhnen verabschieden konnte oder auch von seinen Freunden. Er könnte sie genauso anstecken. Der Gedanke brachte eine Übelkeit mit sich, die er nur schwer unter Kontrolle halten konnte, es aber dennoch schaffte und sich widerwillig damit abgeben musste, was blieb ihm auch anderes übrig? Er sollte anfangen, noch etwas Sinnvolles zu tun, bevor er ins Gras biss und stark sein für Vegeta!
 

Entschlossen stand er auf, nur um dennoch irgendwie ratlos da zu stehen und nicht zu wissen, was er denn jetzt Sinnvolles tun könnte, sein Leben bestand doch immer nur aus Kämpfen und Trainieren. Sein Blick fiel aus dem Fenster, bis er auf einmal zu Grinsen anfing, ihm kam gerade eine Idee…
 

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Bis zum nächsten Mal! :)

LG Chou

Kapitel Neun

Kapitel Neun
 

Vegeta lag im Bett, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, starrte er nur an die Decke, anstatt zu schlafen wie er es vorgehabt hatte und auch immer noch benötigte, aber er konnte einfach nicht. Das beschäftigte ihn zu sehr, viel zu sehr für seinen Geschmack und knurrend drehte er sich herum, schloss die Augen, nur um auf Kakarott aufmerksam zu werden, der gerade das Haus verließ. Was hatte er schon wieder vor?

Wie sollte er unter diesen Umständen schlafen, wenn der Idiot jetzt raus rannte und alle in Gefahr brachte?

Er wollte schon aufstehen, als er spürte, dass Kakarott auch schon wieder zurück kam, nur um dasselbe Spiel von vorne anzufangen. Was trieb dieser nichtsnutzige Unterklassekrieger da? Waren ihm jetzt schon die letzten Gehirnzellen vereitert und er lief wehrlos wie eine Puppe herum oder was sollte er davon jetzt halten?
 

Seine Augenbrauen gingen tief ins Gesicht, als er bemerkte, dass er es schon wieder tat, schwang nun doch seine Beine aus dem Bett und ging nach unten, blieb am Treppenabsatz stehen und verschränkte die Arme vor der Brust. Sein Partner kam gerade wieder zur Tür hinein, sah ihn natürlich auch sofort und hielt in seiner Bewegung inne.

„Wolltest du dich nicht hinlegen?“

Vegeta ignorierte die Frage, musterte ihn sekundenlang, formte seine Augen zu gefährlichen Schlitzen. „Was zum Teufel treibst du schon wieder!“ Es war keine Frage und Goku merkte selbst, dass das seltsam erscheinen musste, dass er ständig das Haus verließ. Aber irgendwie klappte sein Plan nicht so, wie er es gerne gehabt hätte, weswegen er nur seine Hand zum Hinterkopf hob und verlegen anfing zu lächeln. „Nichts.“

Er konnte sehen, wie daraufhin die Augen seines Partners noch gefährlicher wurden, nicht glaubte, was er gerade gesagt hatte. Nun, er musste zugeben, dass er auch schon mal besser gelogen hatte, aber im Endeffekt war es nicht einmal wirklich eine Lüge, weil er es eh abbrechen wollte.
 

Goku seufzte allerdings nur noch, öffnete die Tür nun ganz, damit der Ältere einen Blick nach draußen erhaschen konnte.

„Es ist nicht das, wonach es aussieht.“ Auf sein Gesicht legte sich ein leichter Rotschimmer, jetzt, wo Vegeta vor ihm stand und er daran dachte, was er vorgehabt hatte, erschien es ihm mehr als nur idiotisch. Was hatte er sich dabei eigentlich gedacht? Wahrscheinlich wieder nichts, beziehungsweise hatte er sich seinen Illusionen hingegeben.
 

Vegeta hingegen sah ihn noch skeptisch an, bevor seine Augen ganz langsam nach draußen wanderten, nur um zu sehen, dass der Baka ein Zelt draußen aufgebaut hatte und eine Feuerstelle davor errichtet hatte. Eine Augenbraue rutschte hoch, ehe sich sein Augenmerk wieder auf den Größeren richtete, die anfängliche Wut verflogen war und er wirklich versucht war, mit den Augen zu rollen. Nein, er wusste langsam wirklich nicht mehr, was er über Kakarott denken sollte und anstatt ihm irgendwas an den Kopf zu knallen, drehte er sich einfach wieder herum und nahm die Treppe.

Seine Synapsen waren eindeutig verrutscht, anders konnte er sich das nicht erklären, ein Zelt, ein verdammtes Zelt in das er sich in tausend Jahren nicht rein bewegen würde und das wusste der Jüngere ganz genau!

Was sollte das außerdem gerade jetzt? Sie hatten weiß Gott andere Probleme, um die sie sich kümmern mussten, so unmöglich das auch erschien.

Seufzend stand er in der Tür zum Schlafzimmer, es kam zwar selten vor, aber momentan war er mit seinem Latein echt am Ende und der Wunsch, einfach von hier zu verschwinden und nicht wieder zu kommen, erschien ihm auf einmal mehr als nur willkommen. Er schielte über seine eigene Schulter, war wahrlich versucht diesen Gedanken auszuführen, ehe er ihn doch wieder verwarf und die Tür zuknallte.
 

Ja, Kakarott hatte einen Knall, das wusste er schon immer, aber allein die Aussage von eben, dass es nicht das ist, wonach es aussah, machte ihn schon wahnsinnig genug, um ihm einen Grund zu geben, einfach zu gehen. Und wie es danach aussah, was es absolut nicht sein sollte, der Kerl sollte aufhören zu lügen, sich seiner Realität stellen und nicht solchen Mist veranstalten!

Seine Hand fand den Weg zu seiner Stirn, die Erschöpfung überrollte ihn wieder und es wurde wirklich Zeit, sich ein wenig hinzulegen und zu hoffen, dass sich seine Gedanken irgendwie von alleine ordneten.
 

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Als es allmählich dunkel wurde, wurde Vegeta wieder wach, schreckte regelrecht hoch und fuhr sich durch sein Haar. Die Alpträume von Kakarott schienen auch auf ihn überzugehen, aber was erwartete er auch? Immerhin steckte er ihn mit seiner Verzweiflung und Panik regelrecht an und er konnte nichts dagegen unternehmen, außer es geschehen zu lassen, was ihm zwar nicht passte, sonst hätte er es längst unterbunden.

Er sah auf die andere Bettseite, als er sich von der Decke gelöst hatte, erfasste allerdings etwas im Augenwinkel und sah dorthin, erschreckte sich innerlich fast zu Tode, als er Kakarott da stehen sah und ihn förmlich mit seinen Augen durchbohrte. Es schickte ihm einen unangenehmen Schauer durch seinen gesamten Körper, schluckte unweigerlich, weil sich der Jüngere einfach kein Stück bewegte, ihn einfach nur anstarrte und nicht einmal blinzelte. Das war doch irgendwie nicht normal, was hatte er denn jetzt schon wieder?!

„Hör auf damit!“ Er tat es nur nicht, wurde noch immer angestarrt und fragte sich ernsthaft, ob er nicht doch noch träumte, knurrte los und stand auf, nur um zu sehen, dass ihm allein die Augen Kakarotts folgten. Wenn er nicht wüsste, dass das der Größere war, der da vor ihm stand, hätte er sich vielleicht sogar davon einschüchtern lassen, aber das hier ging ihm eher auf den Sack, weil in diesem Haushalt nichts mehr normal war, rein gar nichts!
 

Er packte ihn an den Schultern, starrte ihm genauso in die Augen, musste allerdings erkennen, dass jene freudige Augen, einfach nur noch stumpfe schwarze Seen einer verlorenen Hoffnung waren, spürte in dem Moment einen eiskalten Schauer durch seinen Körper rauschen und konnte nicht verhindern, dass er leicht zu zittern begann. Das waren Augen, in denen er sich nicht verlieren wollte, nahm seinen Blick von ihnen und heftete sie an die Brust. „Kakarott, ich sag’s nur noch einmal. Hör auf, mich anzustarren!“

Seine Aufmerksamkeit fiel auf die befleckte Hand, welche schlaff an seinem Körper hinab hing, sah dem Schauspiel zu, wie sich dieser Dreck langsam ausbreitete, seinen Arm weiter hinauf fraß und er unweigerlich erneut schlucken musste.

Nach einigen Sekunden riss er sich von diesem Anblick los, sah wieder hinauf in die noch immer starren Augen, nur rüttelte er jetzt an ihm, in der Hoffnung, ihn irgendwie damit wieder wach zu bekommen. „Kakarott! Hey, hörst du mich, Kakarott!“ Nichts, es brachte nichts, als stünde eine leblose Hülle vor ihm, welcher er jetzt eine Ohrfeige verpasste, den Jüngeren damit zu Boden schickte und ein Ächzen hörte.
 

„Kakarott?“

Genannter stemmte sich etwas hoch, setzte sich auf seinen Hintern und hielt sich anschließend die Wange, sah hinauf in zwei Opale, die so viel widerspiegelten, dass er überhaupt nicht in der Lage war zu erkennen, was sich darin alles befand. Es war immer noch so befremdlich den Älteren so zu sehen, aber anscheinend bekam Vegeta das wirklich nicht mit, kniff die Augen zusammen und blinzelte. Im nächsten Augenblick wurde ihm bewusst, dass er im Schlafzimmer war, runzelte die Stirn, als er sich im Klaren wurde, dass er sich doch eben noch in der Küche befunden hatte und er sah wieder hinauf zu seinem Partner.

„Wie komm ich hier her?“ Er sah, dass in Vegetas Augen etwas aufblitzte, konnte es nur nirgendwo zuordnen, rieb sich abwesend die Wange und fragte sich allen ernstes, was schon wieder passiert war, warum er auf dem verdammten Boden saß und Vegeta ihn ansah, als würde er sich gleich in ein Monster verwandeln.
 

Keiner bewegte einen Muskel, sie starrten sich lediglich an, bis es dem Älteren zu viel wurde, sich zurück auf das Bett setzte und langsam überhaupt nicht mehr wusste was er denken sollte. Es wurde immer verrückter, das war einfach nicht mehr der Kakarott, den er kannte, wurde von etwas beherrscht, das keiner kontrollieren konnte und egal was er tun würde, es würde zum Unausweichlichen kommen. Er wusste um ehrlich zu sein nicht, was er dann tun würde, am liebsten würde er das gar nicht sehen, warum nur konnte Shenlong das nicht heilen? Wozu gab es die Dragonballs, wozu, wenn sie nicht imstande waren, etwas so grausames aufzuhalten?

Die Matratze bewegte sich, Kakarott hatte sich zu ihm gesetzt und starrte genauso auf den Boden, wusste selbst nichts zu sagen. Ein leicht bitteres Lächeln legte sich auf seine Lippen, diese Situation war einfach nur… bekloppt! Sie hatten so vieles durch und dann scheiterte es daran, er konnte es immer noch nicht glauben und doch, war es so. Das Leben verarschte ihn auf ein Neues und als er eine Hand auf seinem Knie fühlte, packte er sogleich danach, überhörte den leicht erschrockenen Laut.

Es geschah nur nichts weiter und als sich Kakarott leicht zu ihm beugte, etwas sagen wollte, wurde seine Hand gequetscht, so dass dem Jüngeren nichts übrig blieb, als sein Gesicht zu verziehen.

„Vegeta, was…? Hör doch auf damit.“ Er versuchte, seine Hand wieder wegzuziehen, was kläglich scheiterte, sah nur noch die schnelle Bewegung seines Partners und lag plötzlich auf dem Bett, über sich der Ältere, der ihn einfach nur aus finsteren Augen anstarrte. Er schluckte. Was sollte das jetzt werden?
 

Nach endlosen Augenblicken wie es schien, als Goku schon gar nicht mehr mit irgendwas gerechnet hatte, machte Vegeta endlich seinen Mund auf.

„Gib mir einen Grund, warum ich das nicht auf der Stelle beenden sollte!“ Dieser Satz, diese Worte, sie hallten in einer Intensität in seinen Ohren wider, verzerrte sich mit jedem weiteren Mal mehr und hinterließ eine Gänsehaut auf seinem Körper. Beenden? Seine Augen wanderten zur Seite, Vegeta hatte ihn eingekesselt und er konnte nicht leugnen, dass er sich gerade mehr als unwohl fühlte, dass es ihn an seinen Traum erinnerte, in dem ihm das Genick gebrochen wurde. Eine Bewegung würde ausreichen, um diesen Traum wahr zu machen. Er schluckte, sah wieder in die funkelnden Augen, schluckte erneut, als ihm die Bedeutung des Satzes klarer wurde.

Panik ergriff ihn unmittelbar, schubste den Kleineren mit allem, was er aufbringen konnte von sich runter und rannte hinaus, rannte hinunter, riss die Haustür auf, welche er sperrangelweit offen ließ und rannte, rannte einfach weiter in den Wald.

Irgendwann blieb er stehen, fühlte, wie sein Herz bis zum Bersten gegen seine Brust schlug, krallte seine Hand an jener Stelle in sein Oberteil und sackte hinunter auf die Knie.

Nackte Panik herrschte gerade in seinem Körper und eigentlich wollte er nur weiter rennen, einfach nur weg, weg von allem, diesem Alptraum entkommen, aber seine Kraft hatte ihn eindeutig verlassen, blieb knien wo er war und starrte in die Dämmerung des Waldes, ohne das Zittern auch nur ansatzweise zu spüren.
 

Vegeta saß auf dem Boden an der Wand, hielt sich den Hinterkopf und verzog schmerzlich das Gesicht, Kakarott hatte ihn wirklich mit aller Kraft weggestoßen, es war ein Wunder, dass die Wand heile geblieben war, wenn auch mit einer gigantischen Delle, aber das war unwichtig. Wichtig war, was er gerade zu ihm gesagt hatte, das er das tatsächlich gesagt hatte, seine Gedanken laut ausgesprochen hatte, obwohl er das gar nicht wollte.

Die Panik, die er in den Augen des Jüngeren erkannt hatte, hatten ihn für den Moment selbst erschrocken und ehrlich gesagt, könnte er sich für diesen unüberlegten Nonsens vierteilen. Egal wie sehr er wollte, dass das endlich ein Ende fand, er war damit eindeutig zu weit gegangen, konnte selbst auf diese Entfernung die Angst fühlen.

Seufzend stand er auf, klopfte den Putz von sich runter und wusste um ehrlich zu sein nicht, ob er ihn wieder holen sollte, wenn er ihn sah, bekam er doch bestimmt die nächste Attacke. Na, da konnte er sich ja mal wieder selbst auf die Schulter klopfen, es war doch immer wieder dasselbe, egal was er anfasste, es ging kaputt. Und bei Kakarott half er mit Arschtritten noch nach. Wie er sich doch selbst manchmal hasste!
 

Kakarott hatte doch so schon so wenig Vertrauen im Moment, wenn er Pech hatte, hatte er den Rest jetzt ganz zerstört und wenn er noch mehr Pech hatte, kam er gar nicht mehr zurück, stellte vielleicht noch etwas Blödes an.

Er war durcheinander und wenn er das schon war, dann herrschte im Jüngeren wahrscheinlich ein wahres Chaos an Gefühlen und Bildern, an Träumen, die er sowieso schon mit in die Realität zog und nicht mehr unterscheiden konnte, was nun Wirklichkeit war.

Seufzend sah er zur Wand, dann zurück zum Bett und anschließend auf die offen stehende Tür, kam sich auf einmal so verloren vor, wie noch nie zuvor in seinem Leben. Eine Eiseskälte legte sich um seinen Körper, die er einfach nicht mehr abschütteln konnte, wurde sich bewusst, dass er alles verloren hatte, was ihm einmal etwas bedeutet hatte.

Ein Beben erfasste seine Schultern, ehe er selbst losrannte, hinaus aus dem Haus, hinein in den Wald. Das durfte nicht das Letzte sein, was sie miteinander geteilt hatten, Kakarott durfte nicht denken, dass er ihn einfach so umbringen würde, nur weil er mit der Situation nicht klar kam, auch wenn er sich sicher war, dass er es spätestens im Jenseits verstehen würde. Aber nicht jetzt, so nicht!
 

Als er ihn sah, wurde er langsamer, sehr viel langsamer und blieb stehen, bevor er ganz bei ihm angekommen war, besah sich seinen Rücken. Er war nun ganz zu Boden gesackt, saß dort wie ein kleines Kind, das den Weg nach Hause nicht mehr fand und er konnte nur erahnen, dass er einfach nur vor sich hin starrte und dennoch einfach nichts sah.

Das alles war einfach nur noch surreal, anders konnte er das ganze nicht mehr beschreiben und er kam sich vor, wie in einem billigen Horrorstreifen, vor denen Bulma sich manchmal echt verjagt hatte, was er bis heute nicht so ganz verstanden hatte, aber mittlerweile könnte er sich selbst verjagen und das nur, weil er Kakarott dort sitzen sah und fast jeden Moment befürchtete, von ihm angesprungen zu werden. Er schüttelte den Gedanken ab, das war Quatsch, sein Hirn spielte ihm auch schon den Wahnsinn vor, wenn das so weiter ging, würde er sich selbst noch glauben.
 

„Kakarott?“ Der Jüngere zuckte zusehends zusammen, ließ den Kopf noch weiter hängen, gab aber sonst keine Regung von sich. Er ging einen Schritt auf ihn zu, konnte beobachten, wie er sich anspannte und zugleich zitterte, kein gutes Zeichen, es bestätigte ihm lediglich, dass er immer noch Angst vor ihm haben musste.

„Das… war nicht so gemeint, okay?“ Diese Worte fielen ihm noch nie so schwer wie jetzt, eigentlich konnte er sich nicht daran erinnern, sie jemals in den Mund genommen zu haben, aber wenn er etwas retten wollte, dann das Vertrauen. Etwas anderes blieb ihnen doch gar nicht mehr.

Kakarott regte sich noch immer nicht und er wagte zwei weitere Schritte, nur um endlich eine Reaktion zu bekommen, die ihm einen weiteren eiskalten Schauer über den Rücken jagte. Der Jüngere sah über seine Schulter hinweg, seine Augen blitzten in der Dämmerung auf, nur konnte er diesen Blick einfach nirgends zuordnen. Ein seltsames Gemisch aus Emotionen, die alles und doch wieder nichts widerspiegelten, was sich im Innern dieser gebrochenen Seele befand.

Sollte er jetzt noch etwas sagen oder einfach wieder gehen, in der Hoffnung, dass Kakarott ihn verstanden hatte? Oder sollte er einfach weiter hier rum stehen und sich unbehaglich unter diesem merkwürdigen Blick fühlen, der einfach nicht in das Gesicht passen wollte?
 

„Komm… einfach wieder nach Hause.“ Mehr wusste er nicht zu sagen, mehr konnte er nicht sagen, auch wenn er mit anderen gewissen Worten vielleicht mehr erreichen könnte, es ging einfach nicht. Sein Blick änderte sich auch nicht mehr, brauchte einige Sekunden, um sich davon zu lösen und sich herum zu drehen.

Das war doch alles sinnlos, er hatte alles verbockt, was nur ging, konnte nicht sagen, wie er selbst sich jetzt fühlen sollte. Da war nichts, nur eine schwarze Leere, die sich über seinen Geist ausbreitete und in eine Welt führte, die er nie betreten wollte. Er war schon genauso kaputt wie Kakarott, obwohl er nicht einmal diese Krankheit hatte, aber es betraf ihn dennoch, mehr als er gedacht hätte und dabei hatte er geglaubt, schon alles kennen gelernt zu haben. Welch Illusionen hatte er sich nur hingegeben? Egal, das war genauso unwichtig, wie alles andere und ein lautloses Seufzen glitt ihm über die Lippen.

Das, was als nächstes geschah, registrierte er erst, als es zu spät war, als er auf dem Boden saß und einen ziehenden Schmerz durch sein Gesicht rauschen spüren konnte, der ihm regelrecht die Tränen in die Augen treiben ließ. Er fasste sich ins Gesicht, an die Nase, brauchte keinen Spiegel, um zu wissen, dass sie gebrochen war und sah hinauf zu der Gestalt, deren Emotion er jetzt deutlich erkennen konnte – Verletztheit. Sie stach über alles hinaus, auch wenn noch viel mehr in diesen Augen loderte.
 

Normalerweise wäre er jetzt selbst hochgegangen, aufgesprungen und hätte ihm diesen Schlag zurück gezahlt, aber er wusste tief in sich drin, dass er ihn in jeder Hinsicht verdient hatte, stand wieder auf und war wenigstens doch ein wenig erleichtert darüber, dass Kakarott sich endlich geregt hatte. Er blinzelte die Tränen weg, ließ die Augen kurzzeitig geschlossen, um sich wenigstens ansatzweise an dieses fürchterliche Brennen in seinem Gesicht zu gewöhnen, hörte gleichzeitig Schritte, die näher kamen. Seine Augen öffneten sich ganz automatisch, nur um sie zu weiten, als er die Faust auf sein Gesicht zurasen sah und keine Sekunde später erneut am Boden lag, den Schmerz in seinem Gesicht noch einmal explodieren spürte.

Seine Hände fanden nun doch den Weg in sein Gesicht, konnte sich einen Schmerzenslaut nun doch nicht mehr verkneifen und schallte sich in Gedanken einen riesengroßen Idioten. Der erste Schlag, okay, er hatte wirklich nicht damit gerechnet, aber den Zweiten hätte er wirklich kommen sehen müssen, knurrte über seine eigene Unachtsamkeit, was eine weitere Schmerzenswelle mit sich brachte. Verdammt, Kakarott hatte so hart zugeschlagen, es fühlte sich an, als hätte es seine Nase vom Gesicht geätzt.

„Sag… das nie wieder!“, Kakarotts Stimme schnitt durch die Luft wie ein Schwert, so intensiv hatte er ihn wahrscheinlich noch nie reden gehört, es brannte sich regelrecht in sein Hirn.
 

Goku stand zitternd da, sah hinunter auf seinen Partner, den er gerade nur allzu gerne in seine Einzelteile zerlegen wollte und gleichzeitig wieder davon laufen wollte. Er wusste überhaupt nicht mehr, was er denken sollte, welches Gefühl er in seinem Innern Platz geben sollte, ob er wirklich noch wütend sein sollte oder ob er nicht doch wieder anfangen sollte zu weinen. Deswegen starrte er ihn einfach weiter an, spürte das Spiel seiner Züge, spürte das Zucken seiner Mundwinkel, das Zittern seiner Lippen.

Wie sollte er Vegeta denn jetzt noch vertrauen, wie sollte er dem Mann vertrauen, den er liebte, für den er alles tun würde, um ihn zu retten, wenn er an seiner Stelle wäre und was tat er? Er tat und sagte Dinge, die ihm wie ein Dolch ins Herz stießen.

Seine Mundwinkel zuckten nach oben, konnte es nicht mehr halten, als ein unterdrücktes Lachen sich den Weg durch seine Kehle bahnte, seine Schultern zum Beben brachte. Sicher, es gab nichts zu lachen, aber angesichts der Situation, wie der Prinz sich gerade aufsetzte, sich die Nase hielt und ihn ansah, als hätte er nicht mehr alle Tassen im Schrank, was vermutlich auch noch stimmte, konnte er nicht mehr anders und lachte. Lachte über die Tatsache, dass er bald starb, darüber, dass Vegeta ihn vorhin vielleicht ins Jenseits geschickt hätte, darüber, dass sein Leben so Gott verdammt beschissen war und sie hier standen und nichts besseres zutun hatten, als sich wie zwei Idioten zu benehmen.

Und wie oft hatte Vegeta versucht ihn zu töten? Fast sein ganzes Leben lang, warum machte er sich auf einmal so ins Hemd, dann wäre er doch diese Qualen los, denen er sich ausgesetzt fühlte und sich dabei selbst den Tod wünschte. Dann wäre er die Grausamkeit los, die sich durch seine Knochen fraß, dann wäre alles vorbei und er könnte ganz normal sein Nachleben im Jenseits verbringen.
 

Ja, ganz normal und ganz allein.

Sein Lachen schwächte ab, ersetzte es durch einen erstickten Laut, atmete tief ein, nur um in einem Schluchzen zu enden, kniff die Augen zusammen, biss sich auf die Unterlippe und ließ seinen Kopf hängen.

Die Hand, die sich auf einmal auf seine Schulter legte, ließ ihn kurz zusammen zucken, aber auch erneut aufschluchzen, den Damm brechen und er überwand den letzten Schritt, legte seine Arme um den kleineren Körper, zog ihn fast damit vom Boden hoch und grub seinen Kopf in deren Halsbeuge.

Vegeta, der damit nicht gerechnet hatte, hielt die Luft an, fühlte sich erdrückt, kämpfte gleichzeitig aber noch mit dem Schmerz in seinem Gesicht und verstand letztendlich die Welt nicht mehr. Kakarott war verrückt, eindeutig verrückt, sein Hirn musste Ping Pong spielen oder so und er glaubte fast, dass es um Stunde zu Stunde schlimmer wurde, wo sollte das nur enden?

Allein wenn er zurückdachte, vor ein paar Tagen war noch alles in Ordnung gewesen und jetzt hatte er ein heulendes irres Ding an sich kleben, das weder ein noch aus wusste, genauso wie er selbst.

Und jetzt? Er konnte Kakarott nicht von sich stoßen, das würde wieder in einer kleinen Katastrophe enden, er fühlte es und beließ es erst einmal dabei, stocksteif in dessen Umklammerung zu stehen, na ja, er hing ja beinahe drin.
 

Ewige Augenblicke verstrichen, bis sich der Größere endlich etwas beruhigte und auch seinen Klammergriff etwas lockerer ließ, schniefte, was auch nicht wirklich etwas brachte, seine Nase war zu und löste nun doch seine Hände von Vegeta, wischte sich das Gesicht trocken. Erst dann sah er ihm ins Gesicht, besah sich die dick geschwollene Nase, die mit größter Wahrscheinlichkeit gebrochen war, sah nicht sehr schön aus, aber er hatte wirklich ganze Arbeit geleistet. Vielleicht hätte er mit dem zweiten Schlag doch besser aufs Auge zielen sollen, ein Veilchen dazu hätte doch ganz hübsch gepasst.

Die Musterung entging dem Älteren nicht, er konnte förmlich sehen, was er dachte, musste sich jeglichen Kommentar dazu verkneifen und wollte jetzt einfach nur noch nach Hause, eine Bohne einschmeißen und diesen verrückten Tag ausklingen lassen. Sein Pensum an Irrsinn war für heute erreicht.
 

„Komm jetzt.“

Vegeta ging voraus, hörte den Jüngeren hinter sich nur seufzen und wie er sich in Bewegung setzte. Er fragte sich allen ernstes schon, was ihn morgen erwarten würde und den Tag darauf und alle anderen, die noch folgen sollten. Er gab es zwar nur ungern zu, aber es überforderte ihn, es brachte viel zu viel durcheinander, ohne dass man wirklich hinterher kam, konnte nicht reagieren, wie es am besten wäre.

„Vegeta.“

Seine eigenen Gedanken spielten oft genug verrückt, er brauchte einen klaren Kopf für die Sache, sonst würde es noch einmal eskalieren, dann würde es nicht nur bei Worten bleiben, dann würde er Taten sprechen lassen und das wollte er nicht. Er wollte nicht noch mehr unschuldiges Blut an seinen Händen kleben haben.

„Vegeta.“

Aber alles, was er jetzt nur noch machen konnte, war zu hoffen, dass sich Kakarott nicht mehr allzu lange zu quälen brauchte, so ungern er ihn auch verlor. Je länger sich all das hinzog, desto schlimmer war es für sie beide.

„Vegeta!“

Und was er wirklich hasste war, in seinen Gedanken unterbrochen zu werden, gerade wenn er versuchte, vielleicht doch noch eine Lösung zu finden und eigentlich eine weitere Eskapade für heute vermeiden wollte, aber sein Partner schien es gerade darauf angelegt zu haben und er fuhr herum, wollte gerade anfangen, ihn anzuschreien, als er in der Bewegung inne hielt…
 

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Bis zum nächsten Mal! :)

LG Chou

Kapitel Zehn

Kapitel Zehn
 

Er sah wie im Zeitraffer, dass Kakarott sich nach vorne beugte, die Hand, die auf seinem Mund ruhte, verschwand und sich ein Schwall Blut vor seinen Füßen breit machte, überhaupt nicht realisierte, was geschah. Die Würgegeräusche hörten sich weit entfernt an, wie in Watte gehüllt, genauso wie das Husten, weil er die rote Pfütze betrachtete. Einige Blutspritzer waren auf seinen nackten Füßen gelandet, die er allerdings nicht wirklich wahrnahm, nun wieder langsam hoch sah, in ein aschfahles Gesicht, welches ihn anblickte, als könne er das selbst nicht ganz glauben. Er stand immer noch gebeugt da, eine Hand an seinen Magen haltend, die andere mit dem Handrücken an seinem Kinn, atmete unregelmäßig, aber starrte ihn hilfesuchend an.

Noch einmal würgte er, ein Gemisch aus Blut und Speichel zog sich wie ein zähflüssiger Faden der Gravitation entgegen zu Boden und normalerweise störte sich Vegeta an so einem Bild nicht, aber momentan würde er sich gern selbst vorbeugen und seinem Magen die gewünschte Aufmerksamkeit schenken. Das war zu viel, einfach nur zu viel und ganz besonders für einen einzigen Tag, von dem er endlich gehofft hatte, dass es für heute gut war, aber dem war anscheinend nicht so.

Warum hasste ihn das Schicksal so sehr, warum?
 

Goku blieb vorn über gebeugt, stützte sich mit den Händen an seinen Knien ab, versuchte seine Atmung und seinen Magen irgendwie unter Kontrolle zu halten, was ihm schwerer fiel, als es eigentlich sollte. Es war sowieso nichts mehr so, wie es eigentlich sein sollte, sein Körper war nicht mehr so, wie er sein sollte und er fühlte, wie er sich Stück um Stück zerstörte, wie sein Inneres sich zersetzte.

Kalter Schweiß hatte sich auf seiner Stirn gebildet, langsam fing er an sich zu fragen, durch welche Hölle er noch gehen sollte, bevor es endlich ein Ende fand, denn ansonsten war er nicht nur für das Leben gezeichnet, sondern würde die Spuren auch mit ins Jenseits nehmen.

Aber für den Moment schien es vorbei zu sein und langsam begab er sich wieder in eine aufrechte Stellung, atmete tief durch, um das letzte flaue Gefühl aus seinem Magen zu verbannen. Der metallische Nachgeschmack auf seiner Zunge hatte sich jetzt schon in sein Hirn gebrannt und eigentlich wäre das nichts Neues gewesen, wenn es in einem Kampf der Fall gewesen wäre. So aber erinnerte es ihn schlichtweg an seinen bevorstehenden Tod, der einfach nicht aufzuhalten war, an jede bisher dagewesene schmerzvolle Erfahrung, die er in den letzten Tagen erdulden musste.
 

Seine Augen suchten die des Älteren auf, nur um fast schuldbewusst kurz noch einmal wegzuschauen, auf das, was er angerichtet hatte, um im nächsten Augenblick wieder in diese starren Augen zu sehen, die Bände sprachen, die sich jeden Tag mehr und mehr mit Gefühlen füllten, die er nie für möglich gehalten hatte zu sehen. Angst. Sorge. Zumindest nicht für ihn und schon gar nicht in solch einer Intensität, dass es ihm buchstäblich das Herz aus der Brust riss.

In seinen Augen loderte aber noch etwas Anderes, etwas, was ihm mehr Bestürzung durch seine Venen fließen ließ, als die Tatsache, dass er abtreten musste. Verletzbarkeit und das unaufhaltsame Widerstreben der Gesamtsituation.

Keiner von ihnen wusste damit umzugehen und es war das erste Mal, dass Goku es so offen in seinen Augen sehen konnte, es lesen konnte wie ein Buch, das sonst mit sieben Siegeln verschlossen gewesen war.

„Wenn du gehen willst, ich würde es verstehen.“ Er sah das leichte Zucken, sah das Flackern in jenen sonst so stolzen Augen und er wusste, dass er darüber nachdachte, dass sich der Vorschlag nur zu willkommen in seine Gehirnströme fraß und ihn wirklich in Erwägung zog. Er konnte es ihm nicht einmal verübeln und eigentlich bewies Vegeta sehr viel mehr Stärke, als er es selbst tat. Früher wäre der Ältere sofort verschwunden, es hätte ihn einen Dreck gekümmert, was aus ihm geworden wäre, aber mittlerweile sah es in dem Prinzen ganz anders aus. Und er musste sich eingestehen, dass er viel mehr Courage besaß, als er selbst je aufbringen könnte.
 

Doch alles, was Vegeta tat, war leicht den Kopf zu drehen, ihn so minimal zu schütteln, dass er es kaum mehr wahrnahm, konnte nicht verhindern, dass sich sein Herz in eine Richtung bewegte, die dankbarer nicht sein konnte und auch genauso schuldbewusst, weil er genau sehen konnte, was es anrichtete. Dabei wollte er das alles gar nicht, er konnte nur rein gar nichts dagegen unternehmen, auch wenn er selbst merkte, dass seine Launen wechselten, als würde man einen Schalter umlegen, er merkte es und konnte dennoch nichts dagegen tun, es überfiel ihn einfach, ganz zu schweigen von den anderen Dingen, die er weder kontrollieren, noch aushalten konnte.

Und Vegeta wollte wirklich bleiben und sich das antun? Er würde selbst gehen, wenn es ihm möglich wäre, er könnte das nicht länger ertragen, dazu war er einfach nicht fähig. Goku konnte durchaus sagen, dass er das Verhalten des Älteren absolut bewunderte, auch wenn es ihn ebenfalls in den Abgrund riss, aber er stand zu den Dingen, die er angefangen hatte, er kämpfte bis zum bitteren Ende um das, was ihm wichtig war, eine Eigenschaft, die er nie so intensiv besessen hatte.

Er schluckte den bitteren Geschmack, der sich sowohl durch die Erkenntnis, als auch durch die Magensäure auf seiner Zunge manifestiert hatte, hinunter. Ihm ging es alles andere als gut und trotzdem versuchte er ein Lächeln auf seine Lippen zu legen, das mehr wie ein verzerrtes Bild seiner selbst aussah, es regelrecht fühlte und seine Hand sich ganz automatisch in sein Oberteil krallte. Die Übelkeit war noch nicht ganz vorbei und dass er im wahrsten Sinne des Wortes Blut gespuckt hatte, machte ihm ernsthafte Sorgen. Sorgen, die eh schon da waren, sich jetzt nur um das Tausendfache verstärkt zu haben schienen. Kein schönes Gefühl.
 

Vegeta drehte sich nach endlosen Sekunden einfach herum, konnte sehen, dass jener nicht wusste, was und ob er ihm überhaupt etwas sagen sollte und schließlich einfach weiter ging. Nein, er konnte ihm diese Reaktion genauso wenig verübeln und er atmete noch einmal tief durch um ihm letztendlich zu folgen, nicht ohne das Gefühl, als würde sich sein Magen erneut herum drehen wollen.

Ein bitteres Lächeln schlich sich auf seine Züge, als er spürte, wie sich jeder Stritt wie eine Achterbahnfahrt anfühlte und es war eigentlich ein Wunder, dass er keine wirklichen Schmerzen verspürt hatte, abgesehen von dem anstrengenden Auftakt seines Körpers. Er könnte glatt noch einmal loslachen, es klang so absurd, dass die zwei stärksten Saiyajins nichts gegen so ein dummes Zeug ausrichten konnten und er wurde eines Besseren belehrt, dass sich nicht alles mit Kraft lösen ließ. Der Zug war abgefahren, als er sich zu jener Zeit unbesiegbar gefühlt hatte.
 

Als sie kurz darauf auch wieder am Haus ankamen, drehte sich der Ältere noch einmal zu ihm herum, woraufhin Goku stehen blieb und ihn fragend ansah. Dass er seine Hand noch immer an seinem Magen hielt, bemerkte er nicht mehr, aber die stumme Frage, die Vegeta im Gesicht geschrieben stand, machte ihn darauf wieder aufmerksam.

„Ich bin mir nicht sicher, ob es ganz vorbei ist.“ Er fühlte sich allgemein immer seltsamer, den ganzen Tag hatte er nicht wirklich die Kontrolle über sich und seine Gedanken gehabt, sie spielten ihm einfach nur zu und ohne wirklich zu überlegen, tat er einfach etwas. Er wusste immer noch nicht, wie er plötzlich im Schlafzimmer sein konnte, er konnte sich nicht daran erinnern, da hoch gegangen zu sein, er musste einen Aussetzer oder so etwas gehabt haben. Dabei war er im guten Glauben gewesen, dass der Tag vielleicht doch nicht so verkorkst war, wie der davor.

Er hob seinen Arm in sein Sichtfeld, drehte die Hand langsam, um zu sehen, inwieweit es sich ausgebreitet hatte, es war schon wieder größer geworden und er hatte es nicht einmal mitbekommen, schluckte, als er mit der anderen Hand seinen Oberarm berührte, dort, wo es bereits angekommen war.

„Ich… versteh das nicht.“ Es war nur ein Hauch, ein brüchiger kleiner Windhauch, der dennoch so niederschmetternd war. Er wollte das nicht mehr, sah, wie seine Hand anfing zu zittern und sie daraufhin zur Faust ballte, so fest, dass sich seine Nägel in dieses Grauen gruben. Er rechnete schon fest damit, dass irgendein seltsames Zeug aus seiner Handfläche kam, aber es war nur Blut, stinknormales rotes verdammtes Blut, welches über sein Handgelenk lief. Seine Knöchel traten schon weiß hervor, seine Muskeln spannten sich in diesem Arm zum bersten an, spürte Zorn in sich aufsteigen.
 

Sekundenbruchteile später setzte er sich einfach in Bewegung, ließ Vegeta da stehen, der ihm einfach nur hinterher sah, nicht wusste, was er denken sollte, ihn einfach nur beobachtet hatte, eine Gefühlsebene in dem Jüngeren betrachten konnte, die einfach nur noch ein ständiger Wechsel war. Ein Krachen ließ ihn kurz aufschrecken, aus seinen Gedanken fahren, als er auf die halb rausgerissene Tür starrte, die wohl nun endgültig auf den Sperrmüll konnte, wenn das so weiter ging, war das Haus auch bald ein kompletter Haufen Schrott.

Innerlich seufzend setzte er sich selbst in Bewegung, fand Kakarott in der Küche wieder, der auf einem der Stühle saß, den Kopf auf dem Tisch liegen hatte, der wiederum in seinen Armen vergraben lag. Ein Bild der Verzweiflung, wenn er das leichte Beben seiner Schultern bedachte und wusste, was es zu bedeuten hatte. In all den Jahren hatte er ihn nie so derart… gebrochen erlebt, hatte in den letzten Tagen Tränen gesehen, die einfach nicht zu ihm passen wollten und er konnte in dieser aussichtslosen Situation nicht einmal etwas tun, weder gut zusprechen, noch ihm auf irgendeine andere Art vermitteln, dass alles wieder gut werden würde, denn das würde es nicht. Er konnte ihm nicht einmal mehr sagen, dass er damit aufhören sollte, dass er seinen Mann stehen sollte, es würde einfach nichts bringen, weil er es genauso gut einer Wand erzählen könnte.
 

Alles was er tat, war rückwärts wieder aus der Küche zu gehen, das Bad aufzusuchen und die Spuren von draußen zu beseitigen und ein paar Gedanken zu ordnen, die sich ja doch immer und immer wieder überschlugen. Dennoch war das Rauschen des Wassers gerade Balsam für seine Seele, seinen Geist, der sich gerade nichts sehnlicher wünschte, als all das vergessen zu können, stützte sich mit beiden Händen an den Fliesen ab und ließ das Wasser auf seinen Nacken prasseln.

Kakarott überraschte ihn jedes Mal mit neuen seltsamen Spielchen, er wusste wirklich nicht mehr, worauf er sich noch einstellen sollte, worauf er sich vielleicht noch gefasst machen musste. Er verlor selbst schon den Verstand, egal wie viel er schon gesehen hatte in all den Jahren, das hier war einfach etwas völlig anderes und er gestand sich ein, dass Gefühle zwar schön waren, aber umso grausamer, wenn man sich zu sehr band. In all der Zeit hatte er genau das vermeiden wollen, jetzt machte er sich fertig, weil sie ihn einfach überrannt hatten, sich in sein Herz festgesetzt hatten, regelrecht Blut geleckt hatten, aus denen er nie wieder rauskommen würde. Einmal und man hatte den Scheiß auf ewig an der Backe.
 

Seufzend ließ er den Kopf noch weiter hängen, ließ das heiße Wasser weiter in seinen Nacken prasseln, als er etwas Kaltes an seiner Schulter spürte und herum fuhr, sich erschreckte, aber fast im selben Augenblick wieder zur Ruhe kam. Wieso um alles in der Welt kam er jetzt nur noch angeschlichen und erschreckte ihn damit fast zu Tode?! Er hatte ihn nicht einmal kommen hören, weil er schon wieder nur in seinen Gedanken versunken war, die sich ja doch nur um Kakarott drehten, jede verdammte Sekunde und alles andere vergaß, weil ihn das viel zu sehr einnahm.

Und dennoch konnte er nicht einmal wirklich wütend darüber sein, besonders nicht, wenn er in dieses trübe Gesicht sah, nicht, wenn er in diese rotgeweinten Augen sah, ein völliger Kontrast zu seinem Gesicht. Er sah mehr als nur scheiße aus und dennoch baten diese Augen um Einlass, wollten alles andere verdrängen, was – wie Vegeta deutlich erkannte – ihm nicht gelang und die Angst ihn genauso ansprang, wie Kakarott es in diesem Moment am liebsten tun würde.

Er zuckte seinen Kopf in einer leichten Geste zur Seite, bedeutete ihm damit, dass er eintreten durfte, beobachtete, wie verdammt vorsichtig sein Partner einen Fuß vor den anderen setzte, unter dem Strahl stehen blieb und den Boden anstarrte. Das wirkte auf ihn fast schon apathisch, wenn er in seinem Gesicht nicht erneute Regungen sehen würde, die eindeutig Anzeichen erneuten Heulens waren. Nein, er konnte und wollte das nicht schon wieder sehen, er war doch nicht umsonst nach oben geflüchtet.
 

„Kakarott. Sieh mich an.“ Nichts, er kämpfte weiter mit seinen Gefühlen, folgte nicht der Aufforderung, fühlte sich dafür nicht stark genug, nur wurde er daraufhin an der Schulter gepackt und fand sich keine Sekunde später mit dem Rücken an den Fliesen wieder, wurde aus finsteren und dennoch sorgenvollen Augen bedacht. Das Bild sah ein wenig verzerrt aus, weil der Wasserstrahl sie trennte und nahm den Blick erneut von ihm.

„Ich kann mich nicht mehr richtig kontrollieren. Es funktioniert einfach nichts mehr.“ Er stützte sich leicht mit den Händen an den Fliesen hinter sich ab, seufzte und schloss seine Augen. „Mein Ende naht, ich spüre es.“ Es war, als würde er von einer fremden Macht beherrscht werden, aber letztendlich konnte er es sich nur so erklären, dass er einfach nur vergaß, dass er nicht mehr ganz realisierte, was er tat und dachte, auch wenn es nur Momente waren. Wer wusste schon, was in seinem Körper alles schon zerstört war.
 

Vegeta sah ihn einfach nur an, emotionslos. Eigentlich hatte er ihm was sagen wollen, aber er ließ es nun doch, es gab darauf einfach nichts zu sagen, es waren vollendete Tatsachen, vor die sie gestellt wurden, an denen sie nichts weiter dran machen konnten. Aber er konnte etwas anderes machen, er konnte ein letztes Mal dieses Häufchen Elend etwas aufmuntern, konnte ein letztes Mal vergessen lassen, dass es für sie keine Zukunft mehr gab, konnte die verdammte Zeit still stehen lassen und griff in einer einzigen verzweifelten Bewegung nach Kakarott, hörte den unmissverständlichen Laut der Hingabe, als sich ihre Lippen in perfekter Harmonie trafen und den Kuss von heute Mittag weiter ausweiteten…
 

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Brummend zog sich Vegeta die Decke über den Kopf, drehte sich gleichzeitig von der Sonne weg und schickte Flüche in den Himmel. Es war noch viel zu früh nach seinem Geschmack jetzt aus dem kuscheligen Bett zu kriechen, tastete ganz automatisch nach vorne, suchte nach Kakarott, nur war da nichts. Blinzelnd öffnete er seine Augen, musste feststellen, dass er nicht im Bett lag und setzte sich auf, ließ seine Sinne schweifen und spürte seinen Partner unten. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es noch sehr früh war, nichts Ungewöhnliches, hielt seine Hand über seine Augen und vertrieb den Schlaf aus ihnen.

Einige Augenblicke später schwang er die Beine aus dem Bett, merkte erst jetzt, dass er noch nackt war und dachte an gestern Abend, grinste breit, als ihn die Erinnerung schüttelte. Allerdings verschwand das Grinsen schneller, als es gekommen war, er war ja nur so verzweifelt über ihn hergefallen, weil er all das vergessen wollte, nur schlug die Bombe auch schon wieder ein, das Gefühl der Hilflosigkeit kehrte in seinen Körper zurück und ließ jene schöne Nacht verbleichen. Es wäre zu schön gewesen, wenn er es damit verbannen hätte können, aber das war auch alles nur Wunschdenken, also stand er auf, zog sich eine Shorts über und öffnete die Tür. Sogleich stieg ihm ein unverwechselbarer Duft von Frühstücksbrötchen in die Nase, den er so tief einsog, dass ihm beinahe schwindelig wurde. Wann hatte er das letzte Mal eigentlich etwas gegessen? In diesem ganzen Durcheinander hatte er da keinen Gedanken dran verschwendet.
 

Er ging die Treppe hinunter, sah sofort, dass Kakarott die Haustür sporadisch gerichtet hatte und ging weiter zur Küche, hörte seine Stimme, die ziemlich bebend klang und stieß vorsichtig die Tür einen Spalt auf, nur um zu sehen, dass Kakarott aufgeregt durch die Küche stiefelte und das Telefon am Ohr hatte. Fast hätte er gedacht, er führe Selbstgespräche, zumindest war das nicht ganz auszuschließen gewesen, umso beruhigter war er schon, dass er es nicht tat, nur fragte er sich schon, mit wem er so hitzig sprach.

„Was ist daran so schwer, es ihnen auszurichten? Ich habe doch schon gesagt, ich kann nicht vorbei kommen, geht das in deinen Schädel nicht rein?!“

Eine kurze Pause, in welcher sich Kakarott an die Küchenzeile stellte, die Augen verdrehte und er nur zu genau beobachten konnte, dass er den Hörer am liebsten zerquetschen wollte.

„Man, dann verreck doch, blöde Gans!“ Er knallte das Telefon auf die Arbeitsplatte, welches sofort in tausend Teile zersprang, legte sich die Hand an die Stirn, seufzte und starrte zu Boden, sah aber leicht erschrocken auf, als die Tür ganz aufging.

„Morgen, Geta. Ich hab ein paar Brötchen gebacken.“ Vegetas Blick ging zum Tisch, ein Paar, war leicht untertrieben und mit einer hochgezogenen Augenbraue bedachte er wieder seinen Partner. „Ich konnte nicht schlafen.“ Er nahm sich die Schürze ab, legte sie zur Seite und kam auf seinen Prinzen zu, gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen.
 

Ein Blick zum kaputten Telefon stellte auch schon die nächste Frage, auf die Goku zuerst nur seufzte und Vegeta etwas zum Tisch schob. „Ich wollte meinen Kindern ausrichten lassen, wie lieb ich sie habe, aber Chichi wollte, dass ich zu ihnen gehe.“ Sie hatte einfach nicht verstanden, dass er das nicht konnte, nicht durfte, die Gefahr war zu groß, dass er sie damit auch noch infizierte. Gut, er hatte ihr den Grund nicht genannt, nur dass es absolut wichtig war und trotzdem stellte sie sich quer. Er wäre ja auch zu ihnen gegangen, nur allzu gerne würde er sie ein letztes Mal sehen, sie drücken und sich verabschieden, so aber musste er sich wohl oder übel gedulden, bis er sie wieder sehen konnte.

Normalerweise hätte er auch nie so mit ihr gesprochen, aber da er eh nichts mehr zu verlieren hatte und ihn die Frau einfach nur noch aufgeregt hatte, konnte er gar nicht mehr anders reagieren, das Fass war eindeutig zu voll und am überlaufen. In all den Jahren war sie es gewesen, die ihn immer nur blöd angemacht hatte und auch wenn sie sich nichts drauf geben hatte wollen, hatte er dennoch dieses kurze Zögern gespürt, als sie auch schon wieder in den Hörer gebrüllt hatte.

Sicher, sie war noch immer sauer, weil er sich von ihr getrennt hatte, weshalb er auch eigentlich noch nicht wieder mit ihr sprechen wollte und er hatte auch genau gewusst warum. Jetzt war es auch egal, sollte sie an ihrer Wut ersticken und denken, was sie wollte.
 

Vegeta verstand, setzte sich wortlos an den Tisch und machte sich über die selbst gebackenen Brötchen her, was Goku ein kleines Lächeln ins Gesicht zauberte, kurz darauf aber bitter zu Boden schaute. Es war sozusagen ein kleines Dankeschön für letzte Nacht, die er mehr als nur genossen hatte, er hatte für die Zeit endlich mal wieder vergessen können. Aber kaum, dass sie im Bett waren, kehrte alles zu ihm zurück, hatte es unmöglich gemacht, neben seinem Partner zu schlafen, war durch das Haus getigert, bis er in den frühen Morgenstunden angefangen hatte zu backen. Es war eine gute Ablenkung gewesen, auch wenn er jetzt furchtbar müde war und wahrscheinlich noch beschissener aussah, aber er hatte weiteren Alpträumen entgehen können und wenn er sich nicht irrte, war er von diesem Grauen in der Nacht auch verschont geblieben.

Ein Blick auf seinen Arm bestätigte es ihm eigentlich nur, er sah noch genauso aus wie gestern Abend, allerdings konnte er davon ausgehen, dass im Laufe des Tages wieder etwas sein würde und wenn er es vermeiden könnte, würde er alles dafür tun.

Seufzend sah er weiter seinem Partner zu, er selbst hatte keinen Appetit und es hatte auch keinen Sinn, irgendwem etwas vorzumachen, der Kleinere durchschaute ihn sowieso, also konnte er es auch gleich ganz bleiben lassen. Vegeta wäre der Letzte, der ihn zu irgendwas zwingen würde, wenn sie eh wussten, dass es nichts bringen und nicht gut sein würde und gab sich für den Augenblick damit zufrieden, ihm zuzuschauen.
 

Wie gern würde er die Zeit mit ihm genießen, wie gern würde er da weiter machen, wo sie gestern Nacht aufgehört hatten, wie gern würde er noch Jahre mit ihm verbringen… All seine Wünsche und Hoffnungen waren zunichte gemacht, dabei wäre dieser Wunsch nicht einmal abwegig gewesen, auch wenn es vor ein paar Tagen nicht so ausgesehen hatte. Tief in sich drinnen spürte er, dass sie füreinander bestimmt waren und trotzdem verbot es irgendeine höhere Macht oder was wusste er schon, warum es wieder nicht so klappte, wie es eigentlich sollte.

Wenn er tot war, vielleicht könnte er ja doch mal mit Enma reden, vielleicht war auch nicht alles verloren und es gab eine Möglichkeit, ihn wieder zu sehen. Vielleicht gönnte er ihnen noch mal ein paar Stunden, bevor Vegetas Seele gereinigt wurde, vielleicht sollte er einfach an einen Hoffnungsschimmer glauben, dass Enma so gnädig war und ihn ins Paradies Einzug erhalten ließ, egal wie lang die Liste seiner Sünden war. Aber irgendwo wusste er auch, dass die guten Taten der letzten Jahre nicht all das Schlechte aufwiegen konnten, dazu war es einfach zu viel gewesen und trotz allem wollte er an ein kleines Wunder glauben.
 

Er schloss seine Augen, lehnte seinen Kopf an der Wand an, gab sich der Erschöpfung hin, welche ihn fast zusammensacken ließ, sich aber rechtzeitig fing und auch seine Augen mehr unfokussiert durch den Raum schweifen ließ. An Vegeta blieb er letztendlich hängen, sah die Haltung, die bereit war, jeden Moment aufzuspringen und zu ihm zu eilen, wenn es notwenig war. Ein erneutes kleines Lächeln legte sich in sein Gesicht, als sich seine Augen hinter den Lidern verdrehten und er nun doch zu Boden sackte, nicht mehr spürte, dass der Ältere bei ihm war und versuchte, ihn wach zu bekommen.

Jener hockte vor ihm, atmete tief durch und beruhigte sein zu wild klopfendes Herz. Er hatte echt gedacht, dass es das jetzt gewesen war, dass das flackern seiner Aura das erste Anzeichen war, aber wie Vegeta jetzt erkennen konnte, war er einfach nur fertig mit der Welt, brauchte den Schlaf, egal was das wieder mit sich bringen würde, es war ja doch nicht aufzuhalten.

Er hob ihn einfach nur hoch und hatte Kakarotts Arme wie automatisch um seinen Hals geschlungen, brachte ihn nach oben und legte ihn zu Bett, setzte sich aber selbst dazu und musterte sein Gesicht. Dieses leichte Lächeln war noch immer nicht von seinen Lippen gewichen und eigentlich sah er gerade ziemlich friedlich aus, wenn die Situation nicht so ernst wäre, hätte er sich vielleicht selbst zu einen kleinen Lächeln durchringen können, so aber sah er ihn einfach nur besorgt an.

Er wollte sich schon wieder erheben, als er plötzlich am Arm gegriffen wurde, Kakarott ihn aus großen Augen anstarrte, die völlig leer zu sein schienen, ihm dennoch den Arm abquetschte und sich gleichzeitig fragte, woher er diese verdammte Kraft gerade nahm. Das war allerdings nicht das, was ihn beunruhigte, sondern vielmehr die Tatsache, dass der Jüngere mit einem Satz aufgesprungen war, ihn damit zu Boden und gegen die Kommode befördert hatte, sich jetzt schon neue Kopfschmerzen ankündigten und es im nächsten Moment poltern hörte.

Er schluckte, denn im Endeffekt konnte das gerade nur eines bedeuten, weil in dem verdammten Flur nichts weiter war, als die Treppe und da jetzt Stille herrschte, ließ es nur noch einen Schluss zu.
 

Ein Seufzen verkneifend, stand er wieder auf, musste nachsehen, ob soweit alles in Ordnung war, auch wenn er genau wusste, dass seit Tagen nichts in Ordnung war und sich unweigerlich der Gedanke einschlich, Kakarott habe sich eventuell das Genick gebrochen und alles wäre vorbei. Aber bei ihrem derzeitigen Glück, glaubte er nicht mehr daran, glaubte vielmehr daran, dass ihnen bis zum bitteren Ende nichts erspart bleiben würde. Warum einfach, wenn das Schicksal lieber beschlossen hatte, ihnen übel mitzuspielen? Wann war es denn mal anders gewesen? Nie! Und wenn, waren es wirklich nur kleine Ausnahmen gewesen, die er an einer Hand abzählen konnte.

Er trat auf den Flur, reckte seinen Kopf leicht nach vorne, nahm die drei Schritte bis zur ersten Stufe und zog eine Augenbraue hinauf. Kakarott war nicht da und auch seine Aura konnte er nirgends spüren, ließ in ihm eine mehr als beunruhigende Welle der Angst aufsteigen.

Ein Lufthauch strich an seinem Nacken vorbei, zitterte ungewollt und ließ all seine feinen Härchen aufstellen, drehte sich langsam herum und blickte in zwei tief schwarze Seen, die den puren Wahnsinn in sich trugen. Er sah nur noch, wie ihn diese Manie ansprang, reagierte aus einem Instinkt heraus, streckte seine Hand nach vorne und schloss einen Blast auf ihn ab, welchen den Jüngeren zurück ins Schlafzimmer beförderte und alles, was er spüren konnte, war sein rasendes Herz und seine zittrige Atmung.
 

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*räusper*

Bis zum nächsten Mal! :)

LG Chou

Kapitel Elf

Frohe Weihnachten euch allen!^^

*räusper*

Ich glaub, ich hab zu viele Horrorfilme in letzter Zeit gesehen.^^"
 

Dennoch viel Spaß!^^
 

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Kapitel Elf
 

Vegeta schluckte abwesend, als ihm langsam bewusst wurde, was er gerade getan hatte, nicht nachgedacht hatte, es ihm unmöglich gewesen war auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Es lief ihm in diesem Moment einfach nur eiskalt den Rücken hinunter, ein Gefühl, welches immer noch nachschwang, in seinen Knochen steckte und ihn nicht von der Stelle rühren ließ.

Er wollte gar nicht wissen, was das jetzt wieder gewesen war, es machte ihn einfach nur noch selbst verrückt, es machte ihm Angst und er fühlte sich verfolgt, fühlte sich wie ein Magnet für jeden perversen Scheißdreck des Universums.

Noch immer zitternd sah er auf seine Hand, spürte, wie sein Herz für einen Moment aussetzte, als er etwas Braunes erkennen konnte und mit seiner anderen Hand gleich darüber wischte, sich in der nächste Sekunde selber schallte, weil es nur ein Fussel gewesen war. Er bekam eindeutig Paranoia und der Grund dafür, war im Schlafzimmer.

„Kakarott…“ Er hätte ihn fast schon wieder vergessen, obwohl seine Gedanken fast ausnahmslos nur noch von ihm beherrscht wurden, schluckte noch einmal, als er sich endlich in Bewegung setzte, wiederum gleich in der Tür stehen blieb, den Jüngeren auf dem Boden liegen sah und sich nicht rührte. Hatte er ihn ausgeknockt? Zumindest war er nicht tot, er konnte seine Aura wieder spüren, was er schon als ein gutes Zeichen empfand. Hoffentlich irrte er sich nicht.
 

Er wartete jetzt auch nicht länger, kam auf ihn zu, betrachtete das, was er angerichtet hatte. Seine Kleidung war versenkt, seine Haut hatte einen runden Brandfleck, aber ansonsten sah er unversehrt aus, hockte sich zu ihm hinunter und rüttelte ihn an den Schultern.

„Wach auf.“ Er rüttelte etwas stärker, sah, wie der Größere das Gesicht verzog, ächzte und doch etwas schwerfällig seine Augen öffnete, atmete selber erleichtert aus. Die Augen hatten ein normales Innenleben, der Wahnsinn war daraus wieder verschwunden, es sah eher so aus, als hätte er irgendwelche Drogen genommen.
 

Goku sah ihn an, er versuchte es zumindest, weil sich eine Art Schleier über seine Augen gelegt hatte, blinzelte und fing an, unfokussiert umherzuschauen, schloss letztendlich seine Augen noch einmal und legte sich eine Hand darüber, drückte leicht mit den Fingern auf seine Lider. Ein kehliges Brummen entwich seiner Kehle, spürte einen ungesunden Schmerz in seinem Nacken, an seinem Kopf und auch an seinem Bauch. Was war denn jetzt nur schon wieder passiert? Er war sich ziemlich sicher, sollte er die Augen wieder aufmachen, würde er sich nicht mehr in der Küche befinden und er konnte nicht leugnen, dass ihn diese Tatsache gerade an den Rand der Verzweiflung brachte.

Ein Gemisch aus Schluckauf und Schluchzen bahnte sich seinen Weg nach außen, ballte seine Hand zur Faust und presste seinen Handballen gegen die Stirn. Das war langsam einmal zu viel, er wollte das nicht mehr, er wollte einfach nicht mehr, er war es mehr als leid, er konnte sich dagegen nicht wehren. Er war zu schwach, einfach nur zu schwach! Er konnte nichts dagegen unternehmen, er konnte nicht einfach nur sterben, er konnte weder stark bleiben für Vegeta, noch machte er irgendetwas richtig. Er war nichts weiter als eine Belastung, die man rund um die Uhr beobachten musste, um nichts anzustellen, was sich eh seinem Verstand entzog.

Ein erneutes Schluchzen trat ihm über die Lippen, langsam nicht mehr wissend, was er überhaupt noch denken sollte, sich immer sehnlicher wünschte, dass das endlich ein Ende fand. Vielleicht sollte er es einfach beenden, sich sein Hirn aus dem Schädel pusten, dieser Qual ein Ende setzen, die ihn doch sowieso umbrachte. Es machte doch langsam wirklich keinen Unterschied mehr, ob er nun ein paar Stunden oder Tage früher ging, es brachte ihn einfach nur noch um seinen Verstand.
 

Er öffnete seine Hand, welche noch immer an seiner Stirn gepresst war, fühlte die Wärme, die jene ausstrahlte, als er begann seine Energie zu sammeln, sich sicher war, dass das der einzige noch vernünftige Weg war, den er gehen konnte, all dem Leid, sowohl für Vegeta, als auch für ihn ein Ende setzte. Egal wie sehr die Tatsache schmerzte, dass er ihn verlassen musste, dass er nichts weiter hatte machen können, um dieses Leben aufrecht zu erhalten, es schmerzte weitaus mehr, ihn leiden zu sehen, in diesen sonst stolzen Augen eine Welt zusammen brechen zu sehen. Er musste verhindern, dass er seinem Partner noch mehr mentalen Schaden zufügte, schluchzte ein weiteres Mal und verabschiedete sich in Gedanken, er brachte jetzt einfach kein Wort mehr heraus.

Aber ehe er seinen Gedanken in die Tat umsetzen konnte, wurde ihm die Hand hinunter gerissen, auf dem Boden festgepinnt, eisern, aber zittrig und öffnete nun doch seine Augen wieder, sah noch leicht verschwommen, was nun aber an den Tränen lag, die in seinen Augen schimmerten. Dennoch konnte er in diesen schwarzen Tiefen die Besorgnis sehen, aber auch Ärger, Unzufriedenheit und ehrliche Bestürzung. Er wollte nicht, dass er ging, er wollte es ihm nicht gewähren, stattdessen hockte er halb über ihm, versuchte ihn zu… beschützen? Vor was? Es gab nichts mehr zu beschützen, es war vorbei.

Sein Brustkorb hob und senkte sich in einem Aufruhr völliger Aufgewühltheit, sein lauter Atem ging zittrig, wollte nicht, dass Vegeta das tat, wollte nicht, dass er ihn daran hinderte, das Richtige in seinen Augen zutun, konnte nicht verstehen, warum sein Partner das nicht sogar begünstigte, wo er doch selbst schon die Andeutung gemacht hatte.

„Lass mich gehen…“ Die Worte blieben halb in seiner Kehle stecken, erstickte Laute kamen hinterher, die er nicht unterdrücken konnte, nicht wollte.
 

„Nein!“ Es war dieses eine Wort, das ihn verzweifelt den Kopf auf den Boden schlagen ließ, ein hilfloses Geräusch verlauten und den Damm einmal mehr brechen ließ. Dieses eine Wort, das so vollgespickt war mit Gefühlen, vorgab fest zu sein und doch nur die Aussichtslosigkeit widerspiegelte, ließ nichts weiter zu, als den heißen Tränen ihren Lauf zu lassen, gemischt mit den schluchzenden Klängen, die sich in seinen Ohren von Sekunde zu Sekunde lauter anhörten.

Den Älteren überfuhr ein neuer Schauer der kein Ende zu nehmen schien, sah in dieses verzweifelte Gesicht, das von Tränen überströmt wurde, hörte die verzweifelten Laute, die ihm einfach nur ins Mark übergingen, ohne, dass er etwas dagegen unternehmen konnte.

Er hatte ihm die Entscheidung verweigert, wusste eigentlich nicht mal genau warum und hatte einfach gehandelt, gehandelt nach Instinkt, nach Unvernunft, umso länger er sich dieses Bild unter sich ansah, dieses Bild, was ihm einfach nur noch das Herz brach und er etwas tat, wovon er immer davon gelaufen war, zog ihn hoch zu sich und umarmte ihn. Umarmte ihn so fest, mit allem, was er aufbringen konnte und spürte, wie sich die Arme Kakarotts genauso fest um ihn legten, spürte, wie er seinen Kopf in seiner Halsbeuge vergrub und seinen Gefühlen weiter freien lauf ließ, während er einfach nur geradeaus starrte, die Wand anstarrte und sich noch einmal fragte, ob es das Richtige war, was er hier tat.
 

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Nachdem er sich wieder beruhigt hatte, eine magische Bohne bekommen hatte, seitdem saß er vor dem Haus, starrte Löcher in die Luft und beobachtete die Sonne, die mittlerweile ihren höchsten Stand erreicht hatte. Seine Gedanken waren einfach nur noch leer, genauso wie er sich derzeit fühlte, nicht noch einmal die Entschlossenheit von heute früh aufgreifen konnte, ohne dass sein Gewissen nicht lauthals in seinem Innern schrie. Er hätte es getan, hätte sich den Schädel einfach so weggepustet, wusste jetzt nicht einmal mehr, ob es die richtige Entscheidung gewesen wäre oder nicht, auch wenn er wirklich nichts Falsches daran sah. Einzig und allein war es Vegeta, den er damit noch früher im Stich ließ, dem er einerseits böse deswegen war und ihn andererseits auch wieder verstehen konnte und es doch nie für möglich gehalten hatte, dass der Ältere so fühlte.

Sicher, in den letzten Jahren hatte er eine gewaltige Verwandlung mit dem Prinzen erleben dürfen, aber er hätte nie gedacht, dass seine Gefühle soweit gingen, dass er ihn um jeden Preis um sich haben wollte, auch wenn er einem genau das Gegenteil weismachen wollte und sich einmal mehr in den Arsch trat, dass er das alles nicht früher erkannt hatte. Dass Vegeta genauso Gefühle hegte wie er selbst, nur um Klassen besser versteckte und nicht immer meinte, was er sagte, viel eher seine Worte in Rätsel verpackte und es ihnen überließ, ob sie ihn verstanden oder nicht. Eigentlich hatte er Vegeta gar nicht verdient, hatte sich bis vor kurzem noch ein ganz anderes Bild von ihm ausgemalt, welches einfach nur Falsch war, weil er nicht hinter die Fassade schauen konnte, es nicht wollte und lieber das sah, was seine Augen, sein Verstand ihm weismachen wollten. So dumm, er war einfach nur so dumm gewesen.
 

„Willst du da Wurzeln schlagen?“ Ein bitteres Lächeln umspielte seine Lippen, er wäre wirklich gerne sauer auf ihn, aber er konnte es einfach nicht. Konnte nicht das in Einklang bringen, was er in den letzten Tagen von ihm gesehen hatte, konnte fast nicht glauben, dass es der Prinz war, der jedes Mal mit einem Ausdruck vor ihm stand, der alles dagewesene in den Schatten stellte, sich ihm eine ganz neue Person eröffnet hatte.

Nicht, dass er unbedingt anders mit ihm umging, er fühlte es einfach nur, sah es in seinen Augen, die mehr sprachen, als er jemals zuvor realisiert hatte. Warum er sich nicht mehr angestrengt hatte ihn zu verstehen, wusste er nicht, aber er hätte es sehen müssen und jetzt war es einfach nur zu spät.

„Warum hast du es nicht einfach zugelassen?“ Sein Blick senkte sich, starrte auf seinen Ärmel, worunter sich dieses Teufelszeug befand. Er hatte es nicht mehr sehen können, hatte sich ein langärmliges Shirt übergezogen und es ignoriert, was nur nicht sonderlich viel brachte, da seine Gedanken eh immer und immer wieder dahin zurück schweiften. Seine Hand legte sich beklemmend über den Stoff, atmete einmal tief durch und schloss seine Augen.
 

Vegeta stand einfach nur da, wusste nur zu genau, was er meinte, nur konnte er es sich selbst nicht beantworten. Er konnte ihn nicht einfach loswerden, die letzten Wochen waren zu wichtig gewesen, als das er so einfach einen Schlussstrich ziehen konnte, etwas so endgültig werden ließ, dass er einfach nicht mehr wusste, was genau er tun sollte.

Ja verdammt, er hatte angefangen diesen Idioten zu lieben, ihn an sich ran zu lassen und jetzt ging er wieder, ließ ihn zurück, auch wenn es keiner von ihnen wollte. Er ging ihm dennoch nicht aus dem Kopf, verschwand nicht aus seinem Herz, brachte ihn dazu selbst zu zweifeln und seine Handlungen in Frage zu stellen.

„Du weißt, warum.“ Nein, eigentlich wusste er das nicht, weil er es selbst nicht genau wusste. Er wusste nur eines, dass sein Hirn sich zurecht legte, was es wollte und nicht das, was es sollte um ihnen den Frieden zu geben, den sie brauchten. Es gab kein Entrinnen mehr vor dem Tod, er könnte ihn selbst töten, ja, aber er bliebe tot, weil die Dragonballs ihn nicht zurück holen könnten, dafür war er schon zu oft gestorben. Und sollte er selbst sterben, gab es für ihn nur einen Platz in der Hölle. Niemals hätte er sich träumen lassen, dass er mehr für diesen Kerl empfinden würde, aber jetzt war es so und es tat einfach nur weh zu wissen, dass er ihn nie wieder sehen könnte, obwohl es ein Leben nach dem Tod gab. Es war frustrierend, einfach nur frustrierend und schmerzvoll, so ungern er es zugab, sich selbst eingestand.
 

„Nein, weiß ich nicht. Ich weiß gar nichts mehr…“ Ein Seufzen erreichte sein Ohr, er konnte nicht abstreiten, dass er sich in dieser Hinsicht nicht anders fühlte. Er wusste auch nichts, wusste nicht wie er es aufhalten konnte, wusste nicht, wie er es beenden könnte, er hatte alles versucht, selbst die Dragonballs konnten nicht helfen und er wusste nicht einmal, warum das so war. Sonst ging auch immer alles mit diesen Kugeln und jetzt, wo es wirklich wichtig war, wo er das einzige Wesen auf der Welt behalten wollte, wurde ihm dieser Wunsch verweigert. Warum? Es ging nicht in seinen Schädel, es passte nicht zu dem, was sie sonst erlebt hatten, was sie sonst mit den Dingern erreichten und hinterließ in ihm eine Kluft, die er nicht mehr füllen konnte. Es war zu schwer, wenn man so an den Gefühlen hing, die man eigentlich nicht haben wollte, nun aber da waren und ihm das Leben, seine Entscheidungen noch einmal erschwerten, ihn nicht rational denken ließen. Vor nicht allzu langer Zeit hätte er nicht einmal gezögert, aber jetzt sah einfach alles anders aus.

„Kakarott…?“ Der Jüngere sah zu ihm auf, wartete darauf, dass noch etwas kam, etwas, was er sich noch immer wünschte zu hören, aber alles was er bekam, waren Blicke, die sich vor ihm wieder zu verschließen drohten, wusste, dass es zu viel verlangt war und stand wortlos auf. Was nutzten schon Worte, wenn er eh bald nicht mehr da war, wenn sie sich in Luft auflösen würden und er sie sowieso nur vermissen würde, wenn er sie einmal aus diesem sturen Mund hören würde?

Er sah wieder hoch in den wolkenlosen Himmel, schloss die Augen und ließ sich den leichten Wind um die Haare wehen. Normalerweise würde er es genießen, aber er fühlte es nicht, nicht die warme Sonne auf seiner Haut und auch nicht die leichte Brise, ihm war einfach nur noch kalt, atmete tief durch, ehe er sich zu dem Kleineren herumdrehte, der noch immer dastand, ihn ansah, sich nicht vom Fleck bewegen wollte.
 

Ein breites Lächeln legte sich auf sein Gesicht, ein Lächeln, das weder Freude noch Glück ausstrahlte, einfach nur eine Farce war und nicht ansatzweise seine Augen erreichte, ging auf seinen Partner zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Konnte sehen, wie sich der Ausdruck des Älteren in einen leicht fragenden verwandelte und ihn leicht skeptisch musterte.

„Ich bereue es ehrlich, nicht früher verstanden zu haben…“, damit wandte er sich auch schon wieder ab, verlor sein Lächeln und wollte zurück ins Haus gehen, als er jetzt selbst an der Schulter gegriffen wurde, was ihn zum Stehen bleiben zwang, seine Hände sich automatisch ballten und den Kopf senkte. Spürte wie die Hand ein wenig zudrückte, ehe sie ihn sanft wieder verließ, eine stumme Danksagung, die er so nicht erwartet hatte, nicht mehr dran geglaubt hatte und sah seinem Partner einfach nur hinterher, als er an ihm vorbei ging und mit langsamen Schritten die Treppe hinaufging.

Die Zeit schien sich auf einmal zu verlangsamen, die Geräusche der Schritte wurden zu einem tiefen und dumpfen poltern, die Bewegung des Älteren sah verzerrt aus. Er kniff kurz die Augen zusammen, nur um mit demselben Bild begrüßt zu werden, als er sie wieder öffnete, sah zurück zu Boden, welcher sich einfach nur drehte und sich in einem Strudel aus Farben verlor, die sich genauso wirbelten, ineinander zu laufen schienen…
 

Vegeta drehte sich herum, als er ein Keuchen hörte, hielt den Atem an, als er den Größeren schwanken sah, versuchte, sein Gleichgewicht irgendwie zu halten und er letztendlich doch auf die Knie fiel, sich mit den Händen abstützte. Er schluckte, ging die Treppe wieder langsam hinunter, hörte ein erneutes Keuchen, ein Husten und einen seltsamen Laut, den er nicht einordnen konnte.

„Kakarott..?“ Er gab ihm keine Antwort, aber als er sich die Hände ansah, die sich versuchten in den Boden zu krallen, kleine Dellen hinterließen, wusste er, dass er höchstwahrscheinlich mit Schmerzen zu kämpfen hatte. Der angespannte Körper, der tief nach unten gesenkte Kopf, die unregelmäßige Atmung, alles schrie danach, dass er Hilfe brauchte und dennoch konnte er nur am Treppenabsatz stehen bleiben, ihn anstarren und spüren, wie sein eigener Körper anfing zu zittern. War es jetzt soweit?

Sein Herz raste in seiner Brust, er konnte es förmlich in seinen Ohren pulsieren hören, jeder Herzschlag donnerte in ihnen wider, er konnte selbst nicht verstehen, warum ihn das alles so sehr mitnahm, es war ja nicht so, als hätte er noch nie jemanden sterben gesehen und doch, war das hier etwas völlig anderes, es lag so viel mehr zwischen ihnen, als einfach nur das Volk derselben Rasse, es verband sie weitaus mehr, als nur Blut. Es steckten all die Gefühle in ihnen, die den jeweils anderen in letzter Zeit ausgemacht hatten, die sich ergänzt hatten, trotz der Meinungsverschiedenheiten, mit denen sie jeden Tag zu kämpfen hatten, die unwichtig wurden ab dem Zeitpunkt, als das Grauen zugeschlagen hatte. Wichtig war nur noch eines gewesen, Kakarott zu retten und bei ihm zu bleiben und ein Gefühl des Versagens machte sich in ihm breit, weil er genau wusste, dass er das nicht geschafft hatte.

Es war doch so viel mehr…
 

Eine Art Schluckauf ließ ihn wieder zum Jüngeren sehen, durch den er eben noch hindurchgeschaut hatte, abgehackte Laute hörte und einen tiefen Atemzug nahm, unter dem sich sein Körper etwas aufbäumte. Dann war er still, hockte immer noch auf allen Vieren und sah, dass etwas zu Boden tropfte. Blut, ein einziger Tropfen nur und im nächsten Moment hörte er ihn lachen, ein Lachen, welches ihm bis an die Substanz ging, ein Lachen, das den Auftakt des Wahnsinns mit sich schwingen hatte.

Vegeta nahm einen Schritt zurück, stieß dabei an eine Treppenstufe und verlor fast sein Gleichgewicht, hielt den Atem erneut an, als Kakarott sein Gesicht mit einem Ruck hob und ihn ansah, anstarrte. Seine Lippen waren zu einem widerlichen Grinsen verzogen, die Zungenspitze lugte ein wenig zwischen seinen Zähnen hervor, aber was ihm gerade wirklich Angst einjagte, waren seine Augen. Sie trugen den puren Wahnsinn von heute früh in sich und an seiner linken Wange sah er den dünnen Faden Blut, der – und er schluckte erneut – seinen Weg in dieses Teufelzeug fand, welches sich schon wieder ausgebreitet hatte, an seinen Hals und an seiner Wange zu erkennen war.

Der Jüngere stand auf, rollte seinen Kopf von einer, auf die andere Seite und ließ dabei ein ekelhaftes Knacken und Knirschen entstehen. Das war nicht mehr Kakarott, es war vielleicht sein Körper, aber seinen Geist hatte irgendwas verdrängt, nein, nicht irgendwas, diese Krankheit, die sich überall einschlich, sich wahrscheinlich völlig im Gehirn seines Partners ausgebreitet hatte. Das war nicht gut, im Gegenteil, das war schlecht und er nahm einen erneuten Schritt rückwärts, stolperte ihn mehr die Treppe hoch, was Kakarotts Gesichtszüge unnatürlich zucken ließ.
 

Sein Gefühl sagte ihm, dass er ganz schnell verschwinden sollte, keinen Augenblick länger in der Nähe dieses, dieses… was auch immer er nun war, bleiben sollte, wenn ihm sein eigenes Leben noch lieb war, drehte sich herum und rannte die Treppe nach oben, wollte ins Schlafzimmer laufen und den schnellsten Weg hier raus nehmen. Nur dazu kam er nicht mehr, als der Jüngere vor ihm auftauchte, ihn packte und gegen die Wand schleuderte und ein Gewicht spürte, welches ihn weiterhin dagegen drückte. Er war direkt vor ihm, das Gesicht nur Millimeter von seinem entfernt, spürte den heißen Atem an seinen Lippen und starrte in diese unmenschlichen Augen. Sie glänzten und starrten ihn an, konnte selbst dieses verzerrte Grinsen in ihnen sehen, hörte dessen Zunge schnalzen. Ein Schauer jagte durch seinen gesamten Körper, der ihn buchstäblich lähmte, er nicht mehr verarbeiten konnte, was nun schon wieder geschah, nicht mehr hinterher kam, sich wünschte, dass es vorbei wäre, dass er seinen alten Kakarott wieder haben könnte.

Er hatte doch mittlerweile genug Scheiße erlebt, warum musste ihm das Schicksal so sehr in den Arsch treten und ihm jetzt auch noch den letzten Saiyajin an den Hals hetzen, warum?! „Kakarott…“ Es war nur ein kleiner Hauch, ein kleines Flehen, welches wahrscheinlich sowieso nicht erhört wurde, Wunschdenken, dass sein Partner noch einmal zurück kam und spürte im nächsten Augenblick, wie ihm die warme feuchte Zunge über die Wange leckte. Das Raunen, was darauf folgte, ihn angierte, mit diesen funkelnden Augen, die nichts mehr mit denen Kakarotts gemein hatte, ließ ihn sein Herz explodieren und mit jenem Gefühl kam auch wieder Leben in ihn, schlug ihm mit einem Aufschrei seine geballte Faust gegen die Schläfe.
 

Sein Partner ging zu Boden, er selbst befreite sich aus der Wand, wollte weg, wollte einfach nur weg, was ihm verwehrt und sein Fuß gepackt wurde und er ebenfalls hart auf dem Boden aufkam, sein Kinn eine unliebsame Bekanntschaft mit dem harten Laminat machte. Ein schmerzhaftes Stöhnen glitt ihm über die Lippen, merkte, dass sich der Körper des Größeren an ihm hochzog, seine Finger in seinen Rücken krallte und tief vergrub. Er kniff die Augen zusammen, drückte sein Kreuz etwas durch, um der Hand zu entfliehen – zwecklos. Die Kraft steckte immer noch in ihm, machte ihn gefährlicher als je zuvor, drehte sich leicht und schoss ihm einen Blast ins Gesicht.

Er wurde losgelassen, hörte ein Ächzen und war dabei sich zu erheben, wurde aber erneut gepackt und landete noch einmal auf dem Boden, verzweifelte langsam daran, ob er es überhaupt noch schaffte, ihm zu entkommen.

„Jetzt hau endlich ab! Verschwinde! Runter von MIIIR!“ Kakarott hatte sich schon fast bis ganz nach oben gezogen in einer einzigen Bewegung, gierte ihn noch immer an und packte seine Schultern, drückte ihn hinunter zu Boden. Vegeta versuchte sich zu winden, was diese Position nicht unbedingt begünstigte, aber er war niemand, der einfach aufgab und als sich eine Hand in seinem Haar vergrub, verwandelte er sich zum Super Saiyajin, schickte den Jüngeren mit einer Druckwelle von sich.
 

Sofort stand er auf, rannte zum Schlafzimmerfenster, nur um es wieder nicht zu schaffen, von hinten einen Kick in den Nacken zu bekommen und mit dem Gesicht voran durch die Scheibe zu donnern. Die Scherben schnitten ihm das Gesicht auf und er hing halb aus dem Fenster, war leicht benommen, spürte dennoch das warme Blut, was ihm an der Wange entlang sickerte. Wie konnte das sein? Wie konnte es nur sein, dass er immer und immer wieder den Kürzeren zog, wie konnte es sein, dass alles, was er anfasste, sich gegen ihn wendete, ihn aufs Neue völlig aus der Bahn warf und sich geschlagen auf die Lippe biss? Wie konnte es sein, dass Kakarott, der ihn liebte, der ihn wirklich aus vollster Inbrunst liebte, sich jetzt gegen ihn verschwor. Es war egal, ob er vom Wahnsinn befallen war, er hatte mehr als einmal gehört und auch miterlebt, dass es auch bei Monstern, so etwas wie eine Seele gab, dass sie sich erinnerten, auch wenn es tief verborgen war. Bei Gohan war das damals doch auch der Fall gewesen, nur deshalb hatte ihn der Bengel in seiner Oozaru Form angegriffen, also warum sollte er nicht daran glauben, dass Kakarott immer noch in diesem Körper steckte. Es musste doch an ihn ranzukommen sein.

Erst jetzt merkte er, dass eine Scherbe tief in seiner Brust steckte, ihm das Atmen deutlich erschwerte, sich selbst fragte, warum er sie nicht eher bemerkt hatte, aber bevor er sie rausziehen konnte, sich auch nur ansatzweise erheben konnte, fühlte er einen Druck an seinem Hintern, an seinem Rücken, welcher ihm die Scherbe noch weiter in die Brust rammte, den Schmerz nicht übergehen konnte und quälend aufkeuchte, das Blut auf seiner Zunge schmeckte, es sich in seinem ganzen Mund verteilte und seine Mundwinkel hinunter laufen spürte. Augenblicklich verlor er seinen Status. Er hielt ja vieles aus, aber nicht, wenn dieses verdammte Stück Glas nur knapp sein Herz verfehlt hatte und sich in seine Lunge gebohrt hatte.
 

Kurz darauf spürte er noch etwas anderes, was ihm fast im selben Moment die Augen aufreißen ließ, als sich seine Hose in Wohlgefallen auflöste und er deutlich dessen Erektion an seinem Hintern spüren konnte. Alles, was er noch hörte, war ein animalisches Schnaufen und den viel zu schnellen Takt seines Herzens, welches von schier unglaublicher Panik ergriffen wurde und einfach nur noch handeln konnte. Er wusste nicht, was er tat, er wusste nicht, was ihm diese ungeheure Macht gab, aber bevor es dazu kommen konnte, bevor Kakarott seine Tat beginnen konnte, hatte er ihm seinen Hinterkopf an den Schädel geknallt, eine Drehung vollführt und ihn mit einem Tritt in den Magen zu Boden geschickt.

Seine Atmung ging mittlerweile so schnell, dass er glaubte, seine Lungen würden platzen, aber als er sah, dass sich der Größere nicht mehr bewegte, gab er sich selbst der Bewusstlosigkeit hin, die ihn jetzt einfing, nicht mehr spürte, dass er auf den Boden knallte.

Das Einzige, was seine Gedanken noch streifte war, dass es vorbei war, dass sie beide befreit waren und jetzt alles gut werden würde…
 

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Bis zum nächsten Mal! :)

LG Chou

Kapitel Zwölf

Kapitel Zwölf
 

Vorsichtig blinzelnd öffnete er seine Augen, konnte sich nicht recht entsinnen, was geschehen war und legte seine Hände übers Gesicht, atmete tief durch und runzelte die Stirn. Moment mal, sollte er nicht eigentlich tot sein? Die Hände nahm er wieder runter, riss die Augen auf und setzte sich auf, wurde von seinem Schlafzimmer begrüßt, in welchem er auf dem Bett saß. Wieso im Bett, wieso überhaupt hier, ihn hatte doch die Scherbe durchbohrt, hatte sich tief in seinen Körper eingegraben und ihn schneller außer Gefecht gesetzt, als ihm lieb war.

Seine Hand ging genau dorthin, er war unversehrt, hatte nicht einmal einen Kratzer, aber sein Shirt wies das Loch auf, wo die Scherbe gesteckt hatte und eine Hose hatte er auch wieder an. Aber wie…

Ein Geräusch neben sich ließ ihn etwas zusammen fahren und sein Herz blieb stehen, als er Kakarott dort liegen sah, welcher ihn anstarrte, nun aber leicht lächelnd die Augen schloss. Vegeta starrte ihn einfach nur an, spürte in sich eine Angst hoch kriechen, die ihn gerne aus diesem Bett, aus diesem Zimmer flüchten lassen wollte, aber je länger er ihn anstarrte, je länger er in dieses leicht lächelnde Gesicht sah, umso mehr sah er die Erschöpfung und den schwereren Atem, den Schweiß in seinem Gesicht.

„Kakarott?“ War er wieder bei Sinnen, war er wieder er selbst, oder versagte ihm ganz einfach nur sein Körper den Dienst?
 

Goku schlug auf seinen Namen hin wieder die Augen auf, sah das leicht verschwommene Bild des Älteren, dessen Züge er nicht richtig erkennen konnte und dennoch einfach nur froh war, dass es ihm anscheinend wieder gut ging. Er hatte nicht mehr gewusst, ob er es geschafft hatte, ihm die magische Bohne einzuflößen, er wusste überhaupt nicht, was passiert war, nur dass es auf seine Kappe gegangen sein musste, was hätte es auch anderes sein sollen?

Er hatte seine letzten Kraftreserven für Vegeta aufgebraucht und letztendlich war er neben ihm zusammengesunken, hatte sich selbst noch gefragt, warum er sich auf einmal so schlapp fühlte, wo er die ganze Zeit relativ gut damit gefahren war. Aber jetzt, jetzt fühlte er einfach nur noch, wie es mit ihm zu Ende ging, fühlte den Schmerz in seinen Gliedern, ein dumpfes Pochen in seinem Schädel, das beständige Ziehen in seinen Eingeweiden und schmeckte seit geraumer Zeit den Geschmack seines Blutes auf seiner Zunge.

Seine Augen konnte er auch nicht wirklich aufhalten, sein gesamtes Gesicht fühlte sich an, als wäre es in Feuer gehüllt, die kleinste Bewegung schmerzte, jeder Muskel in seinem Körper fühlte sich an wie Brei, auf welchen noch immer das Gefühl hatte, als würde jemand drauf rum trampeln.

Die Kühle, die er auf einmal an seiner Stirn spürte, ließ ihn zusammenzucken, wusste genau, dass es die Hand seines Partners war, die nur zögerlich wieder verschwand.

„Du glühst.“ Die Worte vernahm er mehr wie durch Watte, lächelte aber noch einmal kurz bitter auf, um zu signalisieren, dass er es aufgenommen hatte.
 

Vegeta sah ihn nur weiterhin an, glitt mit seinen Augen den gesamten Körper seines Partners entlang, welcher leicht seitlich, mit einem genauso leicht angewinkelten Bein mehr auf dem Bauch lag. Sein Körper bebte von der schweren Atmung und eigentlich hatte er vorhin schon gedacht, dass nun alles vorbei war, aber er hatte sich geirrt. Weder Kakarott noch er waren tot, hatte sich das irgendwo in seinem tiefsten Innern sogar gewünscht, aber wie es schien, sollte es einfach nicht sein. So wie es schien, sollte der Jüngere sich in den Tod quälen und ihm blieb nichts anderes mehr übrig, als ihm dabei zuzuschauen, wobei ihm immer noch die Möglichkeit blieb, es ihm zu erleichtern und ihn in den schnellen Tod zu schicken. Er hätte auch genauso die Möglichkeit einfach zu verschwinden, er könnte gehen und bräuchte nie wieder kommen, könnte gehen und das alles vergessen, was ihm die letzten Tage so zugesetzt hatte, dass er selbst schon keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte.

Und dennoch konnte er nicht, egal wie oft er die Gedanken kreisen ließ, wie oft er genau das tun wollte, es lähmte ihn einfach nur und langsam konnte er nicht einmal mehr auseinander halten, woran das wirklich lag. Es spielte keine Rolle mehr und ein weiterer Blick zum Fenster, auf die Spuren, die sie hinterlassen hatten, zog sich sein Herz zusammen.

Es war soweit, Kakarott würde ihn verlassen in den nächsten Minuten, vielleicht sogar noch Stunden, aber wenn er ihn sich so ansah, glaubte er nicht mehr daran. Diesmal war es endgültig, es gäbe weder ein Zurück, noch konnte er noch irgendetwas tun, spürte in sich etwas aufsteigen, was er nicht benennen konnte, etwas, was sein Herz schmerzen ließ, es gleichzeitig so heftig in seiner Brust schlagen spürte, dass es sich anfühlte, als würde sich der Schmerz in seinem gesamten Körper ausbreiten.
 

Seine Züge verwandelten sich zu einem bitteren Lächeln, es war Trauer, Trauer um die Person, die er liebte, Trauer um seinen besten Freund, der ihn verschont und schon immer etwas anderes in ihm gesehen hatte, als all die anderen. In diesem Moment verfluchte er die Erdengefühle, verfluchte es, sich damit sosehr angesteckt zu haben, presste seine Lippen zu einer schmalen Linie zusammen, als ihm bewusst wurde, dass es hinter seinen Augen brannte, sich dennoch verbot in dieser letzten Stunde zu weinen. Es würde sowieso nichts bringen, es würde nichts von alldem rückgängig machen, es würde nichts besser machen, er würde lediglich seinem Stolz ein weiteres Mal in den Arsch treten.

„Vegeta…“ Es war nur ein heiseres Flüstern, trotzdem rückte er ein Stückchen näher heran, sah, wie schwerfällig sich die Augen des Größeren wieder öffneten.

„Ich werde dich nie vergessen, hörst du?“ Natürlich hörte er, das waren nur Abschiede, die er auf den Tod nicht ausstehen konnte, konnte es ihm aber auch nicht verweigern, dazu war er einfach nicht er selbst genug, konnte nicht die Kraft aufbringen, ihn dafür jetzt noch anzufahren, solchen sentimentalen Schwachsinn zu lassen. Außerdem… hatte es ihn auf irgendeine Art ja selbst befallen und anstatt etwas zu sagen, legte er ihm seine Hand auf die Schulter.
 

Goku lächelte noch immer schwach, wusste diese Geste sehr zu schätzen, wusste, dass diese einfache Berührung einer viel größeren Bedeutung zugeschrieben werden konnte, die so viel mehr aussagte, als es Vegeta mit Worten je könnte. Auch wenn er die Worte niemals hören würde, so existierten sie doch schon länger in seinem Herzen und er wünschte sich, all das im Jenseits auch noch fühlen zu können, egal wie groß die Sehnsucht nach ihm war, er wollte dieses Gefühl nicht mehr missen.

„Vegeta, ich…“

„Nein, sag es nicht!“ Er wollte es nicht hören, er spürte es bereits, dann musste er nicht noch Worte aussprechen, die es ihnen noch schwerer machten, als der Augenblick schon war und nur noch mehr Gefühle heraufbeschwor, die er gerne allesamt wieder von sich schieben wollte. Nie hatte er so fühlen wollen, er hatte immer gewusst, warum er das niemals zulassen wollte, weil es unweigerlich auf so etwas hinauslaufen würde, er hatte es geahnt, er hatte es gewusst, in jeder Sekunde, in der er sich auf all das eingelassen hatte. Das Schicksal hasste ihn einfach, er war von Anfang an dazu verdammt gewesen, immer die Arschkarte zu ziehen und zog Kakarott auch noch mit in sein Verderben. Er hatte es gewusst, er hatte es einfach nur gewusst!
 

Der Jüngere schloss wieder seine Augen, auch das Lächeln verschwand, fühlte die Rebellion seines Körpers und brachte einen gequälten Laut über seine Lippen. Er hatte nie so abtreten wollen, nur wusste er auch ganz genau, dass ihm keine andere Wahl mehr blieb, wusste ganz genau, dass Vegeta ihn nicht so ohne weiteres einfach erlöste, egal wie sehr er sich das jetzt auch wünschte. Es war eine bittere Ironie, dass seine Träume, vor denen er Angst gehabt hatte, sich jetzt in seinen sehnlichsten Wunsch änderten, aber woher hätte er all das auch wissen sollen?

Seine Gedanken darum brachen ab, krallte seine Hand ins Laken und kniff die Augen zusammen, spürte erneuten Druck auf seiner Schulter, fühlte regelrecht die Besorgnis vom Älteren und hätte noch einmal leicht gelächelt, wenn er nicht das Gefühl hätte, als würde jemand in seinen Eingeweiden rumstochern. Seine andere Hand drückte sich deshalb in seinen Bauch und krampfte sich zusammen, lag in Embryonalhaltung da, verzog sein Gesicht zu einer schmerzverzerrten Maske. Wenn er doch nur alles rückgängig machen könnte, wenn er doch nur die Zeit zurück drehen könnte und wenn er selbst doch nur besser nachgedacht hätte, dann…

Er riss seine Augen auf, als der Schmerz seine Innereien verließ und er fühlen konnte, wie sich etwas hinauf fraß, so langsam und gleichzeitig so schnell, dass es sich in seinem ganzen Körper breit machte, sich mit einem Ruck wandte, seine Hände hochriss, sie in seinen Haaren verkrallte und seinen Kopf nach unten zog.
 

Vegeta wusste nicht, was er tun sollte, er würde immer noch gerne gehen, aber er konnte ihn jetzt erst recht nicht alleine lassen, saß wie gelähmt vor ihm und konnte dem Schauspiel nur zuschauen, wie er sich verkrampfte, sich immer kleiner machte und wimmernde Laute von sich gab. Warum konnte er nichts tun? Warum fühlte sich sein eigener Körper an wie Tonnen von Blei, warum verhielt er sich so irrational, wo ihm doch so viele Möglichkeiten offen standen, es einfach zu beenden?! Er verstand sich selbst nicht mehr, hatte das Gefühl, als hätte ihm irgendjemand sein Hirn zu Brei geschlagen und ihn zu einer Marionette gemacht.

Sich langsam fragend, ob dieses Zeug nicht doch eine gewisse Wirkung auf ihn hatte, auch wenn er es selbst nicht am Körper trug, sich aber die letzten Tage in Erinnerung rief, was hier alles schief gelaufen war, wie er sich selbst verhalten hatte, nicht das getan hatte, was er sonst getan hätte, er würde es einfach nicht mehr abwegig finden. Nicht nach alldem, was passiert war, nicht nach all den verrückten Dingen die ihn in seinem Leben schon befallen hatten.

Ein unterdrückter Schrei, welches sich mehr wie ein quälendes Keuchen angehört hatte, riss ihn zurück in das Hier und Jetzt, rüttelte sich selbst wach und packte Kakarotts Hände, zerrte sie aus seinen Haaren und drehte ihn auf den Rücken. Seine Hände nagelte er an seinen Seiten fest und blickte in das vor Schmerz verzerrte Gesicht, sah, dass dem Jüngeren Blut aus dem Mundwinkel lief und schluckte. Was auch immer sich in seinem Körper abspielte, es zerstörte ihn, zersetzte ihn langsam Stück für Stück. Er mochte sich gar nicht ausmalen, wie es sich anfühlte, aber allein, dass er sich hin und her wand, den Kopf von einer Seite auf die andere schmiss, brachte ihm jetzt schon Höllenqualen ein. Und das wollte er ihm wirklich bis zum Ende zumuten, ihn sich so zu Tode quälen lassen? Was für ein Monster war er eigentlich?
 

Bevor er darüber aber noch weiter nachdenken konnte, schrie der Jüngere los, zappelte und wandte sich, setzte wieder Kräfte ein, von denen er geglaubt hatte, dass sie endgültig verschwunden waren, aber dem war nicht so und er hatte alle Mühe ihn festzuhalten. Ein Knie fand sein Ziel in seinen Rücken, knurrte kurz auf und drückte ihn weiter in die Kissen, nur brachte das alles nichts, Kakarott würde keine Ruhe mehr geben, bis er tot war, bis es sich durch irgendwas gefressen hatte, was lebensnotwendig war.

Nein, er konnte das einfach nicht zulassen, Kakarott würde ihm das nie verzeihen, merkte mehr, als er es hörte, seine eigene aufgeregte Atmung, fühlte sein Herz, das jeden Moment aus seiner Brust zu springen schien. Seine Hände würden zittern, wenn er ihn nicht krampfhaft festhalten würde um zu verhindern, dass er sonst was tat und gleichzeitig fragte er sich, warum er es tat, warum er nicht selbst darauf hoffte, dass er sich schneller umbrachte, wenn er ihn losließ.

Ein erneuter Schrei seines Partners ließ ihn wieder in sein Gesicht sehen und er schluckte schwer, als ihn der Jüngere aus gequälten und doch bittenden Augen ansah, anstarrte, sich dieses Bild, dieser Ausdruck für immer in sein Gehirn brannte. Er flehte ihn an, er wollte nicht noch mehr Schmerz spüren, wollte sich nicht auf das Unausweichliche gefasst machen, weil das überhaupt nicht ging und mit einem Schwung, saß er auf seinem Becken, nur um ein Aufblitzen in jenen sonst so lächelnden Augen zu sehen, ein Hoffnungsschimmer unter all den anderen peinigenden Gefühlen.
 

Er beugte sich etwas hinab, als er auch schon seinen Kopf gegen die Stirn geknallt bekam und beinahe wieder von ihm runter geworfen wurde, den markerschütternden Schrei aufnahm, der durch sein ganzes System fuhr, ihm eiskalte Schauer durch den Körper schickte.

Es würde gar nicht mehr solange dauern, da war er sich sicher und dennoch konnte und durfte er nicht mehr solange warten, er musste es beenden, jetzt auf der Stelle, bevor auch nur irgendetwas dazwischen kam, bevor sich ein Zwischenfall wie gestern ereignen konnte.

Vegeta ließ seine Handgelenke los, legte sie um Kakarotts Gesicht, nachdem er es richtig einfangen konnte, ihn ruhig zu halten versuchte und froh war, dass er nicht nach ihm schlug, sich seine Hände nur erneut ins Laken krallte. Die Augen sahen ihn noch immer an und er war fast zu gebannt von dieser flehenden Intensität, hörte ihn etwas Röcheln, sah das Blut, welches sich in seinem Mund langsam ausbreitete.
 

„Verdammt!“ Er sollte es endlich tun und nicht noch weiter zögern, er sollte einfach seinen verdammten Mut aufbringen und ihm seinen letzten Wunsch erfüllen, er sollte… Ein letztes Schlucken, bevor er mit dem Wort „Lebwohl!“, welches er beinahe herausschrie, die Augen zusammen kniff und das nur allzu bekannte Knacken und Knirschen vernahm, als er seine Bewegung ausgeführt hatte.

Und auf einmal war es totenstill.

Nach etlichen Minuten wie es schien, machte er endlich die Augen auf, nahm zittrig seine Hände von Kakarotts Gesicht, welches zur Seite geneigt war, noch Blut aus seinem Mundwinkel lief und auch auf seine Hand getropft war. Er hatte es getan, er hatte ihn getötet, hatte das getan, was er jahrelang gewollt hatte und jetzt, nachdem er ihn lieben gelernt hatte, der Wunsch schon solange verschwunden war, war ihm nicht einmal eine große Wahl geblieben. Es fühlte sich so… verkehrt an, wie in einem schlechten Alptraum, konnte nicht glauben, dass es einfach so zu Ende war, mit einem Mal, so plötzlich, so unerwartet. Die ganze Zeit über konnte er nicht glauben, dass er sterben würde, wollte es nicht wahrhaben, dass er ihn wirklich verlassen musste und jetzt, da er es auch noch selbst getan hatte, fühlte er sich einfach nur noch leer.

Sein Blick glitt zu Kakarotts Augen, die noch immer offen standen, starr geradeaus schauten und noch immer diesen quälenden Ausdruck innehatten, obwohl sie doch genauso leer sein sollten, wie er sich gerade fühlte. Alles, was er jetzt noch tun konnte, war es, ihm die letzte Ehre zu erweisen, legte seine Hand über seine Augen und schloss sie, bevor die Totenstarre vollkommen eingesetzt hatte, ging nun endlich von ihm runter, legte sich neben ihn und starrte an die Decke.
 

Jetzt war es wirklich vorbei und auch wenn er ihm geholfen hatte, dem größten Schmerzen zu entkommen, so schrie sein Gewissen dennoch in seinem Innern, dass er es nicht hätte tun sollen, dass es vielleicht doch noch einen Ausweg aus dem ganzen gegeben hätte. Nein, das hätte es nicht und er wandte wie in Trance seinen Kopf um, sah in das blasse jetzt friedlich aussehende Gesicht. Sein Kopf rutschte vom Kissen und keine zwei Sekunden später stand Vegeta an der Kommode und hielt sich sein rasendes Herz, zwang sich wieder zur Ruhe. Für einen Moment dachte er wirklich, es fing wieder von vorne an, für einen Moment hatte ihm sein Hirn wirklich einen Streich gespielt, dass er noch leben würde, dass dieses Zeug ihn zurück geholt hätte und sich solange an ihm zuschaffen machte, bis es ihn zu Tode gequält hatte. Aber nichts davon traf ein, er war nur selbst schon zu verrückt, legte sich eine Hand auf die kalte schweißnasse Stirn.

Er sollte gehen. Jetzt gab es hier nichts mehr, was ihn hier noch hielt, er hatte das verloren, was er sein Leben lang gesucht hatte, unbewusst gesucht hatte, nur um wieder einmal zu erkennen, dass es das Leben alles andere als gut mit ihm meinte, wie immer. Seine Füße trugen ihn schnell auf den Schrank zu, holte sich eine Tasche heraus und schmiss ein paar seiner Klamotten hinein, mehr würde er sowieso nicht brauchen, legte den Dragonball Radar oben drauf, den er ja noch Bulma zurück geben musste.

Bulma… verdammt, er konnte ihr das nicht erklären, aber er wollte auch nicht, dass sie hierherkam und das sah, er wollte nicht, dass irgendjemand das hier sah, aber er wollte sie auch nicht sehen und mit ihr reden schon mal gar nicht.
 

Gedankenverloren zog er den Reißverschluss seiner Tasche zu, starrte durch sie hindurch, bis er wusste, was er zutun hatte, stand auf, schwang sich die Tasche über die Schulter und wollte gerade das Zimmer verlassen, drehte sich aber noch einmal zu dem Größeren um. Nein, er wollte es immer noch nicht wahrhaben, nicht, wenn er wusste, dass Kakarott nicht vielleicht schon vor Enma stand und ihm irgendwelche Vorschläge unterbreitete, dass sie sich doch noch mal sehen konnten. Ein bitteres Lächeln schlich sich auf seine Züge. So oft er auch die Welt gerettet hat und ihm sowieso kaum etwas auszuschlagen war, war er sich dennoch mehr als sicher, dass er dafür keine Genehmigung bekommen würde.

Er ließ seine Tasche noch einmal zu Boden fallen, ging schnellen Schrittes auf den Jüngeren zu, beugte sich hinab und gab ihm einen letzten Kuss auf seinen Kopf. „Ich weiß, du wirst dein Bestes versucht haben. Aber es ist besser so, glaub mir.“

Mit diesen Worten ging er nun endgültig runter, verließ nach weiteren fünfzehn Minuten das Haus und flog im rötlichen Abendhimmel davon…
 

------------------------------------------

Gähnend streckte sich Bulma, fuhr sich anschließend durch die Haare und gab einen kleinen schmatzenden Laut von sich. Die Nacht war irgendwie unruhig gewesen und auch jetzt fühlte sie sich irgendwie seltsam und sie fragte sich, ob das an dem Hähnchen lag, was ihre Mutter gestern zubereitet hatte.

Sie zog sich ihren seidenen Morgenmantel über, schlüpfte in ihre Puschen und schlurfte hinunter zur Küche, in welchem ihre Eltern bereits saßen, frühstückten und Kaffee tranken.

„Guten Morgen.“ Sie nahm sich ebenfalls einen Kaffee, schlürfte einmal kurz daran und ließ den bitteren Geschmack auf ihrer Zunge zergehen.

„Liebes, du siehst schlecht aus, hast du nicht gut geschlafen?“ Sie winkte ihrer Mutter ab, wollte sie nicht unnötig beunruhigen, wahrscheinlich brauchte sie nur ihren Muntermacher und verabschiedete sich auch sogleich in ihr Labor.
 

Schwerfällig ließ sie sich in ihren Sessel fallen, nachdem sie die Tasse abgestellt hatte und den Haufen von Papierkram vor sich liegen sah, sich auch gar nicht mehr wunderte, warum es ihr nicht so gut ging. Sie hatte sich gestern schon davor gescheut, damit anzufangen, aber es würde sich auch leider nicht von alleine erledigen und ihr blieb wohl oder übel nichts anderes übrig, es zu bearbeiten, wenn sie bis zum Wochenende damit fertig sein musste. Trotzdem machte sie es ungern, sie bastelte lieber an ihren Erfindungen, vielleicht sollte sie doch mal eine Sekretärin einstellen.

Seufzend raffte sie alles zusammen, griff nach ihrer Tasse, nur um dabei noch etwas runter zu schmeißen. Ärgerlich darüber, stellte sie sie wieder ab, drehte sich mit dem Stuhl und wunderte sich, der Dragonball Radar? Sie wusste, Vegeta hatte ihn sich genommen, also hatte er ihn wohl wieder gebracht, sie fragte sich ehrlich, wofür er die Dragonballs gebraucht hatte. Vielleicht hatte er es sich aber auch noch einmal anders überlegt und sie wollte den Radar erst einmal wieder auf ihrem Schreibtisch ablegen, als sie noch etwas sah, was nicht in ihre Unterlagen gehörte.
 

„Ein Zettel?“ Sie nahm ihn auf, las ihren Namen, also war er eindeutig für sie bestimmt und sie faltete ihn auf…
 

An Bulma!
 

Wenn Du das hier liest, werde ich schon lange fort sein. Suche nicht nach mir, denn mein Weg wird mich in die Tiefen des Todes ziehen. Werde fallen im Kampf, wie ich es immer wollte…

Was mich zu dieser Tat bewegt?

Kakarott hat mich verlassen, für immer. Ich werde sein Lächeln nie wieder sehen. Habe nur noch den qualvollen Blick von ihm in meiner Erinnerung, bevor er direkt vor meinen Augen starb. Ich konnte ihm nicht helfen…

Deswegen bitte ich Dich, das erste und letzte Mal, egal was Du tust, gehe nicht in dieses Haus, betrete es niemals, behalte ihn einfach in guter Erinnerung. Du wirst ihn eines Tages im Jenseits wieder sehen.

Und mich? Vergiss mich einfach. Lösche mich aus deiner Erinnerung. Ich habe niemals existiert.

Lebwohl!
 

Vegeta

Prinz der Saiyajins
 

Sie ließ den Brief fallen, starrte vor sich hin und spürte, wie ihre Hände anfingen zu zittern. Goku sollte tot sein? Sie verstand das nicht, das war doch wohl ein schlechter Scherz von ihm! Mit einem Ruck drehte sie sich wieder zurück, griff zum Telefon und rief bei den Saiyajins an, doch mit jedem vergangenen Klingeln, pochte ihr Herz immer stärker, fühlte eine Panik in sich aufsteigen, dass das doch alles kein Scherz war, dass das, was in diesem Brief stand wahr war.

Sie schmiss das Telefon zur Seite, rannte aus ihrem Labor, direkt in den Garten. Die Raumkapsel war nicht mehr da, sie war weg, wusste nicht, was sie jetzt tun sollte, wusste nicht, was sie glauben sollte, als sie Vegetas Worte von vor ein paar Tagen in Erinnerung rief.

„Oh mein Gott…“, hauchte sie aus, als ihr die Bedeutung klarer wurde, was er mit den Dragonballs vorgehabt hatte und anscheinend nicht geschafft hatte und jetzt hatte er nichts besseres zu tun, als ihr einen Brief zu schreiben, der knapper nicht sein konnte, der jegliche Erklärungen offen ließ und sie bat, bloß nicht in das Haus zu gehen?!

„Verdammt Vegeta, du Arschloch, warum haust du auch immer gleich ab!“, schrie sie in den Himmel, welcher ihr keine Antworten geben konnte, es nicht lange dauerte, bis sie schluchzend da stand, ihre Hände gegen ihre Brust presste und um ihren jahrelangen Freund trauerte. Wieso sollte Vegeta gelogen haben?
 

Jener saß seit ein paar Stunden vor dem Steuerpult des Raumschiffes, starrte ausdruckslos zu den Sternen, fragte sich seit einiger Zeit, ob sich Bulma an seine Bitte halten würde. Er hatte ihr zwar nur die halbe Wahrheit erzählt, aber sie musste nicht unbedingt wissen, dass er für das endgültige Aus verantwortlich gewesen war, er wusste nur eines, dass sie das nicht sehen sollte und auch nicht sehen wollte. In dieser Hinsicht sollte er ihr einmal vertrauen, es würde sich eh schnell genug rum sprechen, sie würden ihm schon den gebührenden Abschied bereiten, da war er sich sicher.

Er selbst besah sich noch einmal die Koordinaten, lächelte bitter, weil er genau wusste, wohin ihn sein Weg führte und er nicht einmal annähernd solch einen Abschied bekam, wie es Tradition auf der Erde war. Nein, er würde kämpfen, kämpfen und untergehen.
 

Owari
 

----------------------------
 

Die FF entstand eigentlich nur anhand des Briefes vor etwa vier Jahren.
 

Ich danke euch, dass ihr bis zum Schluss durchgehalten habt

und mir die ganzen tollen Kommentare hinterlassen habt! ^__^

Wobei ich zugeben muss, dass mir das Ende irgendwie nicht so gefällt,

es ist kürzer geworden, als geplant

und hab während des Schreibens doch noch etwas umgemodelt.

Na ja, hoffe dennoch, es hat euch gefallen

und bis dann!^^
 

Liebe Grüße eure Chou



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Kommentare zu dieser Fanfic (27)
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Von:  Zira_Neko
2015-07-07T07:16:30+00:00 07.07.2015 09:16
Oh was für eine schöne traurige FF. Ich bin begeistert. ^^

Besonders die Szene, in der sich Vegeta endlich überwindet und Kakarotts Wunsch nach Erlösung erfüllt, finde ich richtig toll. *schnief*
Ich musste wirklich mit den Tränen kämpfen und war wie besessen. Ich konnte nicht aufhören zu lesen.

Die Story ist einfach toll!!!
Wenn du irgendwann nochmal eine Fortsetzung schreiben möchtest, würde ich mich wahnsinnig freuen.
Immerhin wüssten glaube ich alle gerne, ob es nicht doch noch eine Chance für die Zwei gibt, irgendwie ihr gemeinsames Glück zu finden. ^^

Lg Zira
Von:  SaiyajinVeturi
2013-12-30T18:55:13+00:00 30.12.2013 19:55
Das Ende war sehr toll! und auch wieder ordentlich traurig...
Nur schade das es nun schon zu Ende sein soll....Stoff für eine eventuelle Fortsetzung gibts ja immer, wäre toll wenn du da was machen könntest...irgendwann^^
Danke nochmal für die tolle Story und mach so weiter!!!
Bye^^
Antwort von:  Chou-Yoru
30.12.2013 20:24
Ich habe zu danken!^^
Und wer weiß, vielleicht schreib ich wirklich noch ne Fortsetzung! XD
Von:  hatashi_no_baka
2013-12-30T17:11:45+00:00 30.12.2013 18:11
;___; *schnief* UWAA...
was für ein ende...
aber dennoch frag ich mich, wie wird vegeta sterben ???
;__;
deine FF ist so geil geschrieben, ich konnte mcih genau hinein versetzen..
und heul wie'n schlosshund >///<
*peinlich*

aber die FF ist wirklich unglaublich gut...
Antwort von:  Chou-Yoru
30.12.2013 18:35
Ich danke dir!^^
Nun, wie Vegeta stirbt und wann es sein wird,
wollt ich letztendlich jedem Leser selbst überlassen.^^
Von:  SaiyajinVeturi
2013-12-25T22:32:55+00:00 25.12.2013 23:32
Geil....traurig....aber geil!!!mach bitte so weiter und das.....schnell^^ich waaarttee^^^!!!
Frohe Weihnachten dir noch!
Antwort von:  Chou-Yoru
26.12.2013 00:28
Danke dir!^^
Frohe Weihnachten auch dir!^^
Von:  Arya
2013-12-18T10:52:28+00:00 18.12.2013 11:52
So, das erstmal letzt neue Kapitel!!
Das wird ja wirklich immer schlimmer mit Goku!! Wie lange kann er das bloß noch durchhalten, bzw will er es denn durch halten!?!?! Ich meine, das scheint wirklich langsam seinen Körper zu zersetzten, je weiter es sich ausbreitet und irgendwie greift es auch die Psyche an, kann es ihn auch kontrollieren, ich meine so kommt es mir vor. Diese Aussetzter die Goku immer hat und so!!

Und schon wieder so eine gemeine Stelle, an der du Schluss machst.. Ok, dadurch behält man die Spannung aber trotzdem... :-(

Schreib bitte ganz schnell weiter!!
Von:  Arya
2013-12-18T10:49:17+00:00 18.12.2013 11:49
Ohje, Ohje... du nimmst immer solche Enden, oder?!?!?!
Was ist denn nun!?!
Mir scheint mittlerweile, das Goku Vegeta immer besser verstehen kann, je schlechter es ihm geht.
Ich finde, man kann beide Gedankengänge, und die Verhaltensweisen beider gut nachvollziehen. Es ist immerhin eine spezielle Stresssituation...
Die Armen...
Von:  Arya
2013-12-18T10:47:14+00:00 18.12.2013 11:47
Bin jetzt echt verwirrt...

und dann nimmst du wieder so ein fießes Ende!!!
Die beiden tun mir echt leid, das wird ja immer schlimmer, und es sit erst der Anfang, hab ich recht!?!?!
Von:  SaiyajinVeturi
2013-12-15T22:44:08+00:00 15.12.2013 23:44
Wiedermal schön geschrieben...musste mel wieder meine Tränen verkneifen....aber... WARUM muss das bei dir immer an der spannendsten STelle aufhörn?^^
Freu mich schon auf das nächste Kapi von dir, lass dir bitte nich all zu lang Zeit^^Danke
Von:  SaiyajinVeturi
2013-12-09T21:10:11+00:00 09.12.2013 22:10
Wann gehts weiter??????
Ich will unbedingt wissen wies ausgeht!
Du schreibst das so hervorragend und ihc hab soo oft gelacht und ganz oft geweint!!!
Großen Dank und fettes Lob sn Dich!!!!
Von:  Skorpia
2013-11-25T11:50:16+00:00 25.11.2013 12:50
Immer diese bösen offenen Enden...
Davon mal abgesehen, mal wieder ein sehr schönes Kapi ;) freu mich schon aufs nächste.

Lg Skorpia


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