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Weltraummärchen

von

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Mondblume

Der Mond so weit, sein Licht so nah

Jede Nacht lächelte er hinab

Auf die vertrocknete Blumenwiese

 

Nur ein Gewächs hatte überlebt

Ein Gänseblümchen, klein und zart

Nicht anders als andere seiner Gattung

 

Doch es sah nur den Mond

Und die toten Gräser um sich herum

 

Nimm mich mit, mein Mond

Nimm mich mit

Lautete die Bitte im Morgengrauen und der Dämmerung

 

Und sein Wunsch wurde ihm erfüllt

In seinem Träumen

Und als es endgültig starb

 

Goldenes Blech

Ich bin eine Maschine

Von Menschen gemacht und

Dann mich selbst überlassen worden

In einer Kapsel

Die um die Erde kreist

Tag und Nacht

Im Frühling und Herbst

Ohne Unterlass

 

Meine Augen können sehen

Mein Kopf kann denken

Mein Mund kann sprechen

Doch alles bringt mir nichts

 

Niemand ist hier, der

Davon Kenntnis nehmen könnte

Die Funkverbindung ist zerbrochen

Man hat mich als unrettbar abgetan

Und mich vergessen

 

Nur ich kann sie nicht vergessen

Und mein Körper aus Blech funkelt weiter

Bei jedem Aufleuchten der Anzeigen

Hinfort

Eine Katze kann nicht fliegen

Und doch geschah es gestern

Dem Tier wuchsen Flügel

Und es stieg in den Himmel auf

 

Und es kehrte nie wieder zurück

Weil die Sterne viel schöner glänzten

Als alle Straßenlaternen bei uns

Wahre Liebe

Ich bin verliebt

In einen kleinen Stern

Der gestern Nacht vom Himmel fiel

Und in meinem Blumenbeet gelandet ist

 

Ich bin verliebt

In eine singende Sternschnuppe

Die im Morgengrauen an mir vorbeizog

Und mir ein Strahlen auf mein Gesicht gezaubert hat

 

Ich bin neidisch

Auf die Wolken

Zu denen sie schließlich doch

Zurückgekehrt sind

 

Ohne mich

Unfremd

Fremd fühlte ich mich nicht

Als ich auf die Erde fiel

Und mir dabei drei Arme brach

 

Fremd fühlte ich mich nicht

Als ich zum ersten Mal in einen Apfel biss

 

Fremd fühlte ich mich nicht

Als ein Vogel mir ein Lied sang

und ich ihm nicht antworten konnte

 

Fremd fühlte ich mich nicht

Als mir klar wurde

Vielleicht nie mehr nach Hause zurückzufinden

 

Fremd fühlte ich mich nicht

Als mein Auge von Lichtern in der Nacht geblendet wurde

 

Fremd fühlte ich mich erst

Als man mir sagte

Dass Außerirdische auf der Erde nicht erwünscht sind

Ein Satellit

Die Erde dreht sich

Immer wieder

Immer weiter

Ohne mich

 

Sie bemerkt es nicht

 

Ich bin kleiner als der

Winzigste Punkt am Himmel

Laufe mit

Verfolge sie

 

Ich bin allein

In ihrem Schatten

 

 

Sie stört sich nicht daran

Himmelserscheinungen

Ich bin ein schwarzes Loch

Fresse mich selbst auf

Lasse das Äußere ganz

Und zerstöre alles in meinem Inneren

 

Tot. Leer. Wüste.

 

 

Ich bin eine Sternschnuppe

Wenn ich andere sehe

Gerate ich aus der Bahn

Und stürze haltlos ab

 

Tot. Leer. Erloschen.

 

 

Ich bin ein Regenbogen

Scheinbar bunt und erhaben

Doch nur kurzlebig

und eigentlich ein Trugbild

 



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