Zum Inhalt der Seite

Märchenstunde mit Gazette

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Rotkäppchen und der große böse Wolf

Guten Tag =3

hiermit stelle ich euch das erste Kapitel der Märschenstunde vor! Ich freue mich wie immer auf Kommis!

Die Personen gehören sich selbst!
 

Und nun viel Spass wenn Aoi euch die Geschichte 'Rotkäppchen und der große böse Wolf' vorliest ;)
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Rotkäppchen und der große böse Wolf
 

„Guten Abend, meine lieben Kinder. Mein Name ist Aoi und ich erzähle euch die Geschichte ‚Rotkäppchen und der große böse Wolf‘. Seid wachsam!“ Der grauhaarige schlanke Mann setzte sich in seinen Sessel und schlug das Buch auf, bevor er anfing.
 

Es war einmal in einem tiefen und dunkeln Wald ein kleines Häuschen. Aus dem Schornstein quoll der schwarze Rauch hinaus ins Freie. Ein alter Herr wohnte dort. Allein und doch bekam er jeden Sonntagmittag Besuch von seinem Enkel. „Ja ja.“, krächzte er und klopfte sich auf den Rücken. „Heute ist es wieder so weit.“ Voller Freude deckte er den Tisch. Zwei Teller, zwei Tassen, Besteck für zwei. Etwas besorgt war er schon, denn seit einer geraumen Zeit trieb ein großer und böser Wolf hier im Wald sein Unwesen.
 

Etwa einen halben Fußmarsch von dem Haus des alten Herren entfernt, wohnte eine Mutter mit ihrem Sohn. Sie packte gerade ein paar Kekse in einem geflochten Korb. „Uruha, bring die doch bitte zu deinem Großvater!“, bat sie und der junge Mann drehte sich zu ihr um. „Das mache ich, Mutter.“, sagte er und band sich seinen roten Umhang um die Schultern. Sein blondes Haar versteckte er unter der angebrachten Kapuze. „Sei aber vorsichtig mein Sohn. Draußen im Wald lauert ein Wolf und wartet nur darauf, jemanden wie dich zu verschlingen.“, mahnte sie Uruha und überreichte ihm den Korb. „Ich weiß, Mutter.“, seufzte Uruha. Denn immer wieder mahnte seine Mutter ihn. „Sei nicht so an genervt von meinen Warnungen, mein Sohn. Ich habe schon dein Vater verloren, dich will ich nicht auch noch verlieren.“ Der blonde Schönling seufzte erneut und nickte. „Ich weiß“, sagte er. „Dort sind Milch und Kekse drin. Wenn du bei Großvater Kai bist, grüße ihn lieb von mir.“ Auch dieses Mal nickte Uruha um zu zeigen, dass er seine Mutter verstanden hatte. „Mach es gut mein Sohn. Bis heute Abend!“

Er verabschiedete sich von seiner Mutter und verließ das kleine weiße Haus am Rande der Stadt. Um zu seinem Großvater zu gelangen, musste Uruha erst einmal durch die Stadt. Er grüßte den Bäcker, den Metzger und den Jäger. „Hallo Uruha!“, grüßte der kleine Braunhaarige zurück. Der Jäger ging Uruha gerade mal bis zur Nasenspitzen und doch war er ein Schürzenjäger. Seit einer geringen Zeit hatte er es wohl auf Uruha abgesehen. „Gehst du heute zu deinem Großvater?“, fragte er und begleitete Uruha ein kleines Stückchen. „Ja. Ich bringe ihm Kekse und Milch.“, antwortete der Blonde höflich. Er mochte den Jäger, aber großes Interesse hatte er an ihm nicht. „Sag Ruki, musst du nicht auf die Jagd?“, wollte der Blonde wissen und ließ seinen Blick zu dem Jäger fallen. „Ja. Ich bin aber auf der Jagd nach dem Wolf, der hier sein Unwesen treibt.“ Ruki zeigte auf sein Gewehr, was er hinten auf seinen Rücken verstaut hatte. „Sag mein Hübscher, hast du heute Abend denn schon was vor?“, fragte er und grinste. Was ihm wohl entging war, dass Uruha sich einmal kurz schüttelte. Er mochte es nicht wenn man ihn ‚Hübscher‘ nannte. „Nenn mich doch bitte nicht so.“, wies er den anderen an. „Na gut Rotkäppchen besser?“, fragte der Brünette und grinste breiter. „Wenn es sein muss.“ Uruha war erleichtert, gerade erreichten sie das Ende der Stadt. „Na gut Rotkäppchen, pass gut auf den Wolf auf.“ Somit verabschiedete sich Ruki von Uruha und machte sich auf den Weg in seine Stammkneipe. Dass Uruha ihm keine Antwort auf seine Frage gegeben hatte, fiel ihm erst später auf. Erleichtert machte der Blonde sich auf in den Wald. Eine ganze Zeit lang lief er und fragte sich warum alle so eine große Angst vor dem Wolf haben, dass er allerdings verfolgt wurde bemerkte er vorerst nicht.

Der große böse Wolf schlich seinem Gast im Wald hinterher. Versteckte sich immer wieder hinter einem dicken Baumstamm oder in einem Gebüsch. Er grinste und zeigte dabei seine großen Zähne. „Komm nur…“, flüsterte er. „Verlaufe dich im Wald.“
 

Uruha drehte sich um. Es war bereits Mittag und die Sonne schien sich hinter den hohen Bäumen zu verstecken. Er hätte schwören können, dass er eine Stimme vernahm. Er zog seine Schultern kurz in die Höhe und ging dann weiter.

Wieder schlich der Wolf hinter Uruha her. „Wo will das gnädige Fräulein hin?“, hauchte er wieder leise in den Wald hinein und der Wind trug seine Stimme zu Uruha. Erschrocken blieb der Blonde stehen. Es lief ihn eiskalt den Rücken hinunter. „Ich bin kein Fräulein.“, knurrte er leise und setzte wieder einen Fuß vor dem anderen. „Entschuldige, ich korrigiere mich.“, hauchte der Wolf wieder. „Wo möchte der gnädige Herr denn hin?“ Etwas Verwirrung konnte man aus der Stimme hinaus hören. „Okay…“, Uruha blieb stehen und drehte sich um. „Wer bist du!“, rief er und drehte sich einmal im Kreis. Der Blonde ist den Weg schon aber tausende von Mal gelaufen und noch nie hat der Wald mit ihm gesprochen. Niemand war zu sehen.
 

„Niemand, den du kennen solltest.“, kam es von irgendwo her. Eiskalt lief es Uruha den Rücken erneut runter. Mit schnellen Schritten ging er die letzten Meter zum Haus seines Großvaters.

„Da bist du ja mein Junge.“, sagte der Großvater überrascht und schaute seinen Enkel an. Anscheinend musste er gerannt sein. „Was ist denn passiert?“, fragte er und bat ihm einen Stuhl an. „D-der Wald hat mit mir gesprochen!“ Völlig außer Atem, stellte Uruha erst den Korb vorsichtig auf den Tisch ehe er den Umhang ab nahm und sich erschöpft auf den Stuhl setzte. „Das muss der böse Wolf gewesen sein!“, keuchte der alte Mann, als ob ihm die Luft weg blieb. „Er will seine Beute verwirren und sie dann verführen!“ Uruha verstand nicht. Wie kann ein Tier jemanden verführen. „Großvater.“, fing er ruhig an. „Wie kann ein Tier jemanden verführen?“, fragte er nach. Kai schaute seinen Enkel an und legte behutsam eine Hand auf seine Schulter. „Er ist ein Mensch. Doch seine Zähne sind so scharf wie ein Messer. Seine Augen so schwarz wie die Nacht. Seine Ohren und seine Rute sind die von einem Hund und der Rest des Körpers ist von einem Menschen.“ Kai lächelte. „Doch keine Angst. Der Jäger wird in sicher finden. Doch nun lass uns erst einmal essen.“ Der alte Mann holte das Essen aus dem Backofen. „Großvater, soll ich dir nicht helfen?“, fragte Uruha besorgt, als sein Großvater einen Hustenanfall bekam. Schnell stand er auf und griff seinem Großvater unter die Arme. Nach dem sie zu Mittag gegessen hatte, half der Blonde seinem Großvater noch. Er hackte Holz, reparierte einige Stellen am Haus und machte etwas Haushalt. „Ich danke dir mein Kind.“, bedankte sich Kai und gab seinem Enkel noch eine Kleinigkeit mit auf dem Weg. „Und sei vorsichtig. Es ist mittlerweile schon Abend. Es tut mir leid, dass ich dich solange aufgehalten habe.“ Uruha lächelte und winkte ab. „Schon gut, Großvater.“, sagte er und Band sich erneut seinen roten Umhang um. Er stülpte sich die Kapuze über den Kopf und nahm seinen Korb in die Hand. „Wir sehen uns nächste Woche wieder.“

Er verabschiedete sich und machte sich wieder auf den Weg in den Wald der mittlerweile von der Dunkelheit umhüllt war.
 

Mit einem etwas mulmigen Gefühl setzte Uruha einen Schritt vor dem anderen. Immer wieder drehte er sich um. „Wo vor hast du denn Angst, mein Hübscher.“, entlockte der Wald die Stimme. „Doch nicht etwa vor mir?“, neckte der Wolf seinen Gast. „Du machst mir keine Angst!“, rief Uruha und lief weiter. Er ließ sich nichts anmerken. „Das sieht aber nicht danach aus.“, kicherte der Wolf. Der Blonde blieb stehen. „Ich weiß, dass du das bist, Wolf!“, rief er in den Wald hinein und lauschte. Ab und an vernahm er ein rascheln. Uruha war sich sicher, dass der Wolf mit ihm spielte. „Du bist dir also sicher, dass ich der Wolf bin?“, neckte der Wolf ihn. „Ja!“ Das brachte den Wolf zum Lachen, dass man durch den ganzen Wald hörte. Der Wolf entschied sich, aus seinem Versteck hinaus zu kommen. Es raschelte und knackt und Uruha drehte sich im Kreis, den Geräuschen hinterher bis eine kaum erkennbare Gestalt auf dem Pfad stand. Mit zusammengekniffenen Augen versuchte Uruha die Umrisse zu erkennen. Es muss ein Mensch sein, denn das Wesen stand auf zwei Beinen. Auch zwei Arme waren zu erkennen, doch der Kopf den konnte Uruha nicht erkennen. „Was ist los, die Sprache verschlagen?“, fragte der Wolf grinsend. Langsam ging er auf seine Beute zu. „N-nein!“, sagte Uruha unsicher und ging langsam Rückwärts. Er bemerkte nicht, wie er auf seinen Umhang trat und ihn das zu Fall brachte. Der Wolf erkannte seine Chance und stürzte sich auf Uruha. Das Gewicht des Wolfes drückte den Blonden zu Boden, die Arme wurden von dem Wolf fest an den Boden gekettet. „Du hast also keine Angst vor mir.“, hauchte er seiner Beute gegen die Lippen.

Der Blonde war starr vor Schreck. Es war wirklich der Wolf und er sah ihm in die Augen. „G-großvater hat gelogen.“, hauchte er nur und war gefesselt von den braunen Augen, in die er sah. „So? Was sagte er denn?“, fragte der Wolf und glitt sich mit der Zunge über seine Lippen. „D-das deine Augen schwarz wie die Nacht sind.“, antwortete Uruha. Er versuchte nicht einmal zu entkommen. „Achso.“, grinste der Wolf breit. Er leckte mit der Zunge über die Lippen Uruhas. „Bis zum nächsten Mal meine Schönheit. Wir bekommen unangenehmen Besuch.“ Er löste sich von Uruha und verschwand wieder in der Tiefe des Waldes. Er war genauso schnell weg, wie er kam.
 

„Uruha!“, rief eine Stimme und riss den Blonden aus den Gedanken. Noch immer hallte ihm das Lachen des Wolfes im Ohr. „W-was?“, fragte er und richtete sich langsam auf. Es war der Jäger. „Uruha! Uruha ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte der Kleinere und schaute ihn in die Augen. „W-was? Ja. Alles okay.“, sagte der Angesprochene und hob seinen Korb auf. „Ich bin nur gefallen.“ Erleichtert seufzte Ruki und ging mit Uruha nach Hause zurück. Er machte sich etwas sorgen, denn seine Begleitung war nicht gerade bei Sinnen. „Und es ist wirklich alles okay?“, fragte er noch einmal besorgt, ehe Uruha die Tür öffnete und nickte. „Ja, es ist alles in Ordnung.“ Uruha bedankte sich noch einmal und schloss dann die Tür. Es war spät und Uruha war recht müde geworden. Schnell zog er sich um und legte sich in sein Bett. „Was für ein seltsamer Wolf.“, flüsterte er und glitt mit seiner Zunge über seine Lippen, so wie es der Wolf einige Stunden zu vor getan hatte. Müde und erschöpft fielen ihm die Augen zu, dass er in dieser Nacht einen Gast an seiner Fensterscheibe hatte, bemerkte er nicht.

Einige Tage waren vergangen und jede Nacht suchte der Wolf das Zimmer seiner Beute auf. Mal saß er im Zimmer, wenn Uruha das Fenster auf lies und mal saß er wie ein streuender Hund davor. Doch nie wanderte er den Blick seiner schlafenden Schönheit ab. Am Tage jedoch, bemerkte Uruha nichts. Immer wieder stand er am Rande der Stadt und schaute in den Wald. Ab und an hätte er sogar schwören können, den grinsenden Wolf zu sehen. Irgendwann entschied sich der Blonde, seinen Mut zusammen zu fassen und den Wald zu betreten. Er gab seiner Mutter Bescheid, er würde Pilze im Wald sammeln gehen und machte sich mit seinem roten Umhang und dem Korb auf den Weg.
 

„Sie an, die Schönheit betritt wieder meinen Wald.“, hauchte der Wind und Uruha zitterte etwas. „Solange musste ich auf dich warten.“, säuselte der Wind erneut, doch dieses Mal tat Uruha so als ob er sich nicht angesprochen fühlte. „Was ist los, meine Schönheit. Magst du nicht mit mir spielen?“, neckte der Wind ihn. „Nein. Solange du nicht aus deinem Versteck kommst.“, sagte Uruha und pflückte ein paar Pilze vom Boden auf. „Was denkst du von mir? Es ist helligster Tag! Da werde ich mich doch sicherlich nicht zeigen.“, kicherte der Wolf und Uruha merkte, wie nah ihm der Wolf war. Er erschauerte. „Ich will dich aber sehen.“, sagte Uruha und pflückte weiter. Der Wolf lachte. „Komm doch heute Nacht wieder.“, bat ihm der Wolf an. „Damit du mich verschlingen kannst?“ Erneut brachte das der Wolf zum Lachen. „Wenn ich dich verschlingen wollte, hatte ich dies schon längst getan!“ Das erschreckte Uruha. Er stand auf und drehte sich um. „Wie meinst du das?“, fragte er und versuchte den Geräuschen zu folgen. „Das sag ich dir nicht.“, neckte der Wolf seine Beute. Uruha fluchte. „Nun zeig dich schon!“, rief er und stand noch immer mit dem Korb in der Hand zwischen all den Bäumen. Der Wolf lachte. „Nein, komm heute Nacht wieder.“ Dann verschwanden die Stimmte und die Geräusche im Wald und Uruha ging mit einem halbvollen Korb Pilze nach Hause.
 

Gespannt wartete Uruha auf die Nacht. Als seine Mutter schlief zog er sich erneut den Umhang um die Schultern und machte sich auf den Weg. Vorsichtig betrat er den dunkeln Wald auf der Hut nach dem Wolf. „Guten Abend, meine Schönheit.“, rief der Wald wieder. „Komm raus. Es ist Nacht.“, forderte der Blonde und drehte sich erneut einmal im Kreis. Er versuchte wie eh und je die Geräusche zu lokalisieren. Was allerdings fehl schlug. „Schon gut, schon gut!“, grinste der Wolf und stellte sich hinter Uruha auf den Pfad. Erschrocken darüber, dass der Wolf seiner Bitte nachkam, drehte Uruha sich zu ihm um. Wieder kniff er die Augen zusammen. Er spürte keine Angst oder gar das bedrängen weg laufen zu wollen. Vorsichtig streckte er eine Hand nach dem Wolf aus. Doch er fletschte nur die Zähne und knurrte. Schnell zog Uruha seine Hand zurück und bleib wie angewurzelt stehen, was den Wolf amüsierte. Vorsichtig und bedachte machte der Wolf wieder ein paar Schritte auf Uruha zu, und wie ein paar Tage zu vor ging Uruha die Schritte vorsichtig zurück und fiel hin. „Man meine, du hast nicht viel dazu gelernt, meine Schönheit.“ Wieder stürzte der Wolf sich auf Uruha und setzte sich dieses Mal auf die Hüfte. Seine Rute wedelte wie hin und her, schlug ab und an gegen das Bein von Uruha. Er pinnte die Arme seiner Beute an den Boden und fletschte die Zähne. Uruha hatte nun doch leichte Angst. Wieder blickte er in die braunen Augen des Wolfes, die ihn so fesselten. Der Wolf beugte sich über Uruha und grinste breit, auch er wendete den Blick nicht ab. „Wie du wohl schmeckst?“, fragte er rau und legte die Lippen auf Uruhas. Etwas entsetzt riss Uruha die Augen auf, verstand nicht was der Wolf versucht. Er versuchte den Kopf aus der Reichweite seines Gegenübers zu bringen. „Was hast du, meine Schönheit? Habe ich dir deinen ersten Kuss gestohlen?“, neckte er ihn und glitt mit der Zunge über seine eigenen Lippen. Uruha knurrte etwas gefährlich. „Das würdest du dich bei Tageslicht nicht trauen!“, fauchte er und versuchte sich aus der Gewalt zu befreien. „Doch. Jeder Zeit.“, forderte der Wolf eh er wieder in der Dunkelheit verschwand und das Versteckspiel fortsetzte. Nur mühsam richtete sich Uruha auf und drehte sich um sich selbst. Er glitt mit seinen Fingerspitzten über die Lippen. Der Wolf lachte. „Bald … meine Schönheit.“ Damit verschwand der Wolf komplett. „Was bald?“, rief er noch in den Wald doch Uruha bekam keine Antwort mehr und er machte sich auf den Weg nach Hause. Auch diese Nacht beobachtete der Wolf seine Beute vom Fenster aus. Immer wieder leckte er sich über die Lippen und grinste dabei. „Bald meine Schönheit wirst du mein!“, sagte er und verschwand im Morgengrauen.
 

Es war wieder ein Sonntag und Uruha machte sich wieder auf den Weg zu seinem Großvater. „Guten Morgen Uruha!“, sagte Ruki und lief fröhlich neben Uruha her. „Was ist los? Du scheinst so verträumt zu sein.“ Uruha seufzte. „Nichts, Ruki.“ Dass er an den Wolf dachte, verschweig er dem Jäger. Immer wieder glitt er mit den Gedanken zum Kuss. Wie sehr würde er gerne noch einen bekommen. „Heute bekomme ich den Wolf! Dann wird er an den Pranger gestellt!“, grinste Ruki breit und klopfte auf sein Gewehr. „Was? Wieso? Er hat doch nichts gemacht?“, riss es Uruha aus den Gedanken. „Allein seine Anwesenheit erschreckt alle!“, sagte Ruki und hob eine Augenbraue. „Du solltest dich nachts vom Wald fern halten.“ Mit dem Satz verabschiedete sich Ruki und ging in die Schmiede. Uruha seufzte.

Er bemerkte gar nicht wie er den Wald betrat. „Hallo meine Schönheit.“, rief der Wind wieder und Uruha schreckte auf. „Wieso so schreckhaft?“, neckte der Wald ihn. „Weil dich der Jäger erschießen will!“, antwortete der Blonde und schaute sich genau um. „Aber aber, Schönheit. Niemand bekommt den Wolf zufassen.“, spottete der Wind. „Und seit wann macht sich meine Schönheit sorgen um eine Bestie?“ Uruha wirkte bedrückt. Es stimmte, er machte sich sorgen um den Wolf. Er wollte nicht, dass jemand das Tier verletzte. „Das geht dich nichts an!“, rief er und lief weiter zum Haus seiner Großmutter. Der Blond lief so schnell, dass er sich in seinem roten Umhang verfing und fiel. „Nicht so stürmisch, meine Schönheit.“ Uruha schauderte. Die Stimme, sie schien sehr nah zu sein und Schritte kamen auf ihn zu. Der Blonde traute sich nicht, seinen Kopf zu heben. „Was ist, schaust du mir nicht einmal mehr in die Augen?“, fragte der Wolf und griff nach dem Kinn Uruhas. Er zog es in die Höhe und Uruha erhaschte einen Blick des Wolfes. Er war wirklich wie ein Mensch und er grinste. „Warum so erschrocken?“, neckte er seine Schönheit. Eine Hand legte der Wolf an Uruhas Wange um ihn näher an sich ziehen zu können. Die zweite Hand ging vom Kinn zur anderen Wange ehe der Wolf seine Lippen auf Uruhas legte. Sofort schloss Uruha die Augen, seine Hände krallten sich in die Unterarme des Wolfes. Der Wolf grinste und löste den Kuss. „So gierig?“, fragte er und leckte sich über die Lippen, wie nach jedem Kuss. Doch Uruha brachte kein Wort raus. Sein Blick hing erst an den Augen des Wolfes fest, dann wanderten sie zu den Ohren die an der Seite heraus ragten. „Hundeohren.“, flüsterte er und der Wolf grinste breit. Die Ohren des Wolfes bewegten sich und er knurrte. „Vorsicht!“, schrie er und drückte Uruha zu Boden. Es war ein Schuss zu hören und das Jaulen eines getroffenen Wolfes. „Nein!“, sagte Uruha und schaute hoch, doch der Wolf war nicht mehr in Sicht. „Uruha! Ist alles okay?“, rief Ruki und lief zu dem an Boden liegenden Mann. „Was? Verdammt! Was sollte das?“, fragte Uruha sauer und schaute sich um. Wo war der Wolf hin. „Was das soll? Ich hab dich gerettet!“ Stolz stellte er sich neben Uruha hin grinste breit. „Ruki, verdammt! Er hat mir nichts getan!“ Ruki war verwirrt. Immerhin hatte der Wolf doch Uruha in seiner Gewalt. Seufzend zog Ruki das Rotkäppchen in die Stadt zurück und berichtete der Mutter alles. „Aber mein Sohn!“, sagte sie entsetzt. „Wieso hast du nicht um Hilfe geschrien?“ Uruha gab keine Antwort. Er ging ohne ein weiteres Wort in sein Zimmer und verharrte dort bis spät in die Nacht.
 

Erst als alle in der Stadt schliefen, schlich sich Uruha hinaus in den Wald. „Wolf?“, rief er und suchte nach der begehrten Bestie. „Was … willst du?“, klagte der Wind zwischen den Bäumen. „Dir helfen. Du scheinst verletzt zu sein.“, sagte Uruha und schaute hinter jeden Sein und Busch. „Verschwinde!“, knurrte der Wald. „Nein! Ich will dir helfen!“ Fest entschlossen suchte Uruha weiter. „Du sollst abhauen! Verraten hast du mich, meine Schönheit!“, knurrte der Wald weiter. „Nein! Ich wusste nicht, dass sie mir folgten.“ Die Stimmte wurde immer Lauter und Uruha hörte ein Wimmer und Keuchen. Er schien ganz nah zu sein, sein geliebter Wolf. Der Gedanke stockte. Geliebter Wolf? So schien es doch. „Du sollst abhauen!“, knurrte der Wolf noch einmal, doch Uruha hatte ihn gefunden. Er hatte sich an einen Baum gelehnt und hielt mit der linken Hand eine Schusswunde zu. Er atmete schwer. Seine Ohren waren flach und er schien sich zu quälen. Schnell eilte der Blonde zu dem Wolf. „Lass mich dir helfen! Aber erst müssen wir dich hier wegbringen.“, sagte Uruha besorgt und legte einen am von dem Wolf um seine Schulter. Vorsichtig gingen sie tiefer in den Wald. Der Wolf führte seine Schönheit zu einer kleinen Holzhütte. „Hier wohnst du?“, fragte Uruha etwas verwirrt und öffnete die Tür. „Wo dachtest du denn?“, fragte der Wolf neckend und versuchte etwas zu lachen, was jedoch nicht so klappte. Sie betraten das Haus und Uruha legte den Wolf vorsichtig auf das Bett. Der Wolf hatte ein Hemd an was nun mehr Rot als Weiß war. Vorsichtig öffnete der Blonde das Hemd in dem er einen Knopf nach dem anderen öffnete. „Das gefällt was?“, grinste der Wolf und atmete schwer. Uruha lief rot an. „N-nein!“, konterte Uruha und zog dem Wolf nun vorsichtig das Hemd aus. Der Wolf jaulte einmal kurz auf. „E-entschuldige!“, sagte Uruha sofort und zog das Hemd weg. „Ich hol Wasser.“ So schnell wie Uruha verschwand kam er auch schon wieder. Er säuberte die Wunde, was bei dem Wolf ein Knurren auslöste, und verband sie. „So fertig.“, sagte Uruha und sah, dass der Wolf eingeschlafen war. Erst jetzt bemerkte er das Goldbraune Haar, was seines fast glich. Die Rute und die Ohren die braunes Fell hatte. Uruhas Gesicht lief wieder rot an. Er war wirklich hübsch. „Willst du dich nicht zu mir legen?“, grinste der Wolf und der junge Mann erschrak sich. „I-ich dachte du schläfst.“, sagte er und entfernte seinen Umhang. Vorsichtig legte er sich dazu und der Wolf grinste. „Nein. Wie kann ich schlafen, wenn du, meine Schönheit, hier bist?“ Der Wolf drehte sich zu Uruha und grinste. Die Zähne funkelten ihn an, doch Angst verspürte Uruha keine. „Mein Name ist Uruha.“, sagte er und lächelte etwas. „So? Uruha? Was für ein schöner Name für so eine Schönheit. Meiner ist Reita.“ Reita grinste. Vorsichtig hob er den rechten Arm und strich Uruha über die Wange. „Bald…“, sagte er wieder und Uruha wusste nicht was der Wolf meinte. „Was bald?“, fragte er nach und schloss die Augen als er die Hand von Reita spürte. „Gehörst du mir.“ Er grinste breit und richtete sich auf. „Doch erst muss der lästige Jäger weg.“ Reita knurrte und Uruha schreckte sich auf. „Nein! Lass Ruki!“, sagte er und schaute ihn an. Reitas Augen funkelten. „Warum?“, knurrte er und schaute Uruha in die Augen. „Er wollte dich verletzten und mich erschießen!“, knurrte er weiter. „Schon, aber er dachte du willst mich angreifen!“ Vorsichtig legte der Blonde eine Hand auf die Wange des Wolfes und sofort beruhigte er sich. „Na gut. Weil du es bist.“, grinste der Wolf und küsste Uruha. Er glitt mit der Zunge über die Lippen seiner Schönheit, die ihm Einlass gewährten. Erst spät in der Nacht schliefen Beide im Arm des anderen ein.
 

Es war bereits hell, als Uruha die Augen öffnete und das klopfen an der Tür vernahm. „Was zum?“, fragte er und schreckte hoch. „Bleib ruhig.“, sagte der Wolf und hielt die Augen geschlossen. „Das sind die Jäger aus deiner Stadt. Sie suchen nach dir. Keine Sorge meine Schönheit.“ Uruha hatte große Sorgen. Es standen immerhin die Leute aus der Stadt vor der Tür und wollten den Wolf umbringen. Langsam stand Reita auf, zog sich ein frisches Hemd und eine Hose an und öffnete die Tür. Das erste was ihn begrüßte war, das Gewehr des Jägers. „Wo ist Uruha?“, fragte er gleich und erntete ein breites Grinsen. „Bei mir.“, entgegnete der Wolf. Ruki lud das Gewehr. „Bring ihn her und dann sag lebe wohl!“ Das konnte Uruha sich nicht an tun. Er zog sich an und stellte zwischen Ruki und dem Wolf. Etwas verwirrt schauten beide ihn an. „Das lass ich nicht zu!“, sagte Uruha und versuchte das Zittern zu unterdrücken. Der Wolf grinste noch immer. „Schönheit, bring dich doch nicht immer in Gefahr.“ Seine großen Augen richteten sich auf den Großvater von Uruha. „He alter Mann!“, sagte er und Kai horchte mit einem Lächeln auf die Lippen auf. „Hattest du nicht was mit meinem Vater gehabt?“, fragte er schroff und stämmte die linke Hand gegen die Hüfte. „Ja.“, entgegnete Kai ihm und die Leute hielten die Luft an. Auch Uruha verstand nicht. „Wie sehr mein Vater doch gelitten hat! Das passiert mir nicht. Reißt ihr mich in den Tod, wird diese Schönheit hier sicherlich mit sterben.“ Ruki knurrte und schaute Uruha an. „Uruha geh zur Seite!“ Uruha schüttelte den Kopf. Ruki schaute ihm in die Augen. „Rotkäppchen…“, sagte er und seufzte. Er ließ das Gewehr sinken. „Lasst euch nicht blicken, sonst erschieß ich euch.“ Ruki hatte bemerkt, dass es zwecklos war. Er drehte sich um und ging wieder in Richtung Stadt, gefolgt von den anderen nur der Großvater blieb noch bei den Beiden. „Du bist wie dein Vater. Sehr besitzt ergreifend.“, lächelte Kai und drehte sich um. „Besucht mich doch einmal.“ Damit verschwand auch der alte Mann wieder und Uruha schaute Reita an. „Tja meine Schönheit, du wirst wohl nicht zurück nach Hause können.“, grinste er und Uruha verstand. „Also ist jetzt das sogenannte ‚Bald‘?“ Der Wolf nickte und küsste sein Eigentum, seine Schönheit. „Ich liebe dich, meine Schönheit.“, sagte er noch ehe er die Tür schloss.
 

Und wenn sie nicht gestorben sind, wohnt der Wolf mit seinem Rotkäppchen noch immer in diesem Wald.
 


 

Das meine lieben Kinder war, Rotkäppchen und der große böse Wolf. Ich hoffe doch, ihr werdet weitere meiner Geschichten lesen. Ich wünsche euch noch eine erholsame Nacht und achtet darauf wenn der Wald mit euch spricht. Vielleicht kommt der große böse Wolf ja auch zu euch.

Euer Aoi

Rotkäppchen und der große Böse Wolf

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Alice im Wunderland

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Alice im Wunderland

Nabend!
 

Hier ist die Adult-Freie-Version des Märchens 'Alice im Wunderland'
 

Für Rechtschreibfehler wird keine Haftung übernommen ;3 Die Personen gehören sich selbst und die Story ist ausgedacht [haha |D ]
 

Kommis sind immer wieder gerne Erwünscht!
 

Lieben Gruß, eure Shiro
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Alice im Wunderland
 

„Guten Abend liebe Leser. Heute Abend werde ich euch eine kleine Geschichte über einen jungen Mann erzählen, der seine Neugier nicht zügeln konnte. Nicht immer ist Neugier etwas Gutes!“, warnte die Leserin ihre Leser. Kurz lächelte sie, ehe sie sich in ihrem Sessel zurücklehnte und einmal tief Luft holte. „Gut, fangen wir an.“, sagte sie.
 

Es war einmal in einem fernen Land, weit vor unserer Zeit wo die Kutschen noch das Transportmittel war, dort lag ein junger Mann hinter einem Haus im Garten auf einem Baum. Er hatte schwarzes Haar und seine Statur war eher schwach und schmal. „Aoi, komm von dem Baum hinunter!“, rief ihm einer zu. Der Angesprochene öffnete ein Auge und seufzte. „Nao~ Lass mich in Ruhe.“, sagte er und schaukelte das herabhängende Bein hin unter her. „Nun komm schon runter! Mutter möchte etwas mit uns besprechen!“, rief Nao noch einmal. „Sag ihr, ich bin in 10 Minuten da.“ Nur ungern ging der Andere fort und ließ Aoi alleine auf dem Baum zurück. „Was meinst du, Leanes. Sollten wir zu Mutter gehen?“ Ein schwarzes Fellknäul, der auf Aois Bauch zusammen gerollt war, richtete seine kleinen spitzen Ohren zu seinem Herrchen. „Du scheinst auch nicht sonderlich dafür zu sein, nicht wahr?“, fragte Aoi erneut und kicherte etwas. Nur wiederwillig streckte sich die kleine Katze und richtete sich auf. „Na komm.“ Vorsichtig setzte er Leanes in seine Kapuze, die hinten an seinem Shirt befestigt war, und kletterte den Baum hinab. „Ich frage mich was sie von mir nun schon wieder will.“ Als er unten ankam, spürte er das Gras was an seinen nackten Füßen kitzelte. Mit einem Lächeln tapste er los. „Mom?“, fragte er und öffnete die Tür zur Küche hin. „Scheint nicht hier zu sein.“, sagte er und zuckte mit den Schultern. Er setzt noch einmal an. „Mom???“ Es kam wieder nichts. Eine Stille trat ein. „Keine Zeit keine Zeit!“, rief plötzlich einer und Aoi drehte sich um. „Was?“, fragte er und erblickte eine komische Gestalt. Es schien zwei Beine und zwei Arme zu haben, wie ein Mensch. „Hey!“, rief Aoi und hob Leanes aus seiner Kapuze. „Warte hier Leanes.“ Dann lief er los und ließ das kleine Wollknäuel in der Küche mauzend zurück. „Keine Zeit! Keine Zeit! Ich komme schon viel zu spät!“, rief der Fremde wieder und lief davon. „Hey! Warte doch!“ Aoi versuchte hinterher zu laufen um die Person zu verfolgen. Irgendwas schien jedoch komisch an der Gestalt zu sein. So wie Aoi es erkennen konnte, hatte die Person Löffel, wie die eines Hasen. Sie ragten durch die Haare hinauf in die Höhe. „Was zum -?“, fragte Aoi sich leise und versuchte immer noch den Hasen-Mensch zu folgen. „Ich komm zu spät, viel zu spät!“, sagte die mysteriöse Gestalt, drehte sich noch einmal zu Aoi und verschwand in einem Loch. „Hey! Wohin zu spät?“, rief der Schwarzhaarige noch und stoppte vor dem Loch. Ungewissen was er nun machen sollte, drehte er sich um. Das kleine Haus, aus dem der Schornstein grauen Qualm hinaus schob, die kleine Katze die versucht hatte ihm zu folgen. „Es ist ja nur ein Kaninchenbau.“, sagte Aoi und beugte sich hinüber. „Das ist aber ein tiefes Loch.“, versuchte er zu erkennen und beugte sich noch weiter vor, bis er das Gleichgewicht verlor und in das Loch hineinfiel.

Als Aoi die Augen öffnete, wünschte er sich er hätte sie geschlossen gehalten. Überall waren seltsame Dinge. Doch für Aoi war das Verrückteste, dass sie anscheinend nicht fielen sondern in der Luft schwebten. Zuerst kam ein Tisch mit Blumen, dann ein Klavier, eine Stehuhr und ein paar andere seltsame Dinge. Da er mit dem Rücken nach unten fiel versuchte er sich immer wieder einmal zu drehen. Erst bei dem dritten Versuch klappte es und er fiel mit den Füßen voraus bis er sanft auf ihnen landete. „Wo bin ich hier?“, fragte er und drehte sich einmal um seine eigene Achse. Es war ein runder Raum voller Türen. Mal groß mal klein. „Hmm“, sagte er und legte den Kopf etwas zur Seite. „Keine Zeit! Ich muss los!“, hörte der Schwarzhaarig noch ehe eine der vielen Türen in das dazugehörige Schloss fiel und die Stille wieder eintrat. Nun doch mit leichter Panik geschmückt, ging er schnellen Schritts zur ersten Tür und versuchte diese zu öffnen. Nichts. Die zweite Tür, elegant verziert mit Blumen, war ebenso verschlossen wie die Erste. Leise fluchte er. Auch die nächsten zwei Türen ließen sich nicht öffnen. „Komm schon.“, verzweifelte er und rüttelte an der vierten Tür, die die kleinste war. „Hihi, hör auf! Das kitzelt doch!“, kam eine Stimme hervor und Aoi wich erschrocken zurück. „Wer bist du?“, fragte er in den Raum und stolperte über seine eigenen Füße, was ihn zum Fall brachte. „Nun schrei doch nicht so! Wir sind ja nicht taub!“, rief die Stimme erneut. „Dann sag mir doch wo du bist und vor allem wer du bist!“, forderte der schwarzhaarige Knabe und die Stimme kicherte. „Hier unten, du Dummerchen.“ Aois Blick fiel auf die Tür und traute seine Augen nicht. Der Knauf bewegte sich, mal nach links und dann wieder nach rechts. „Die Tür spricht?“, fragte er sich mehr selbst als die Tür. „Ja.“ Etwas entrüstet schnaubte die Tür vor sich hin. „Und was willst du nun hier?“ Die Tür schien nicht mehr sonderlich freundlich zu wirken. „Ich suche jemanden. Er sah aus wie ein Hase.“

Kaum hatte Aoi den Satz selbst laut ausgesprochen, hielt er sich selber schon für verrückt. Die Tür lachte. „Na gut, ich lasse dich in unser Land, doch leider bist du zu groß für meine Tür!“ Aoi hob die Braue, dass sah er doch selber. „Und wie komme ich durch deinen Eingang hindurch?“, fragte er. Wieder lachte die Tür und Aoi hätte schwören können, dass die blöde Tür ihn auslachte. „Dummer Narr. In dem du den Tank auf dem Tisch dort trinkst. Man muss dir aber auch wirklich alles erklären.“, lachte die Tür weiter und verwirrte Aoi somit noch mehr. „Welcher Tisch?“, fragte er und drehte sich um, als mitten im Raum ein Tisch mit einer kleinen Flasche erschienen war. „Wie zum?“, fragte er und schüttelte kurz den Kopf, ehe er die Schultern zuckte und das Gebräu in der Flasche trank. In binnen von Sekunden schrumpfte er von 1,70m auf 1,50m und immer tiefer. Kaum hatte Aoi seine Augen wieder geöffnet, staunte er nicht schlecht. Er hatte fast die gleiche Höhe wie die Tür. „Nun darf ich aber rein!“, forderte er und wollte gerade nach dem Türgriff greifen, als diese mit sich räusperte. „Geschlossen. Du musst mich wohl aufschließen.“, kicherte die Tür und brachte den Schwarzhaarigen damit zum fluchen. „Das darf doch nicht wahr sein!“, brummte er und die Tür grinste noch breiter. Man konnte ihr Gesicht zwar nur schwer erkennen, aber das Gold, was hervorblickte, sah aus wie die Zähne der Tür. „Grins nicht so doof!“, maulte der Schwarzhaarige und schaute um sich. Als er auf den Tisch schaute, fluchte er noch mehr. Mit lauten Gebrumme und Geknurre versuchte er auf den Tisch hinauf zu klettern. „Das ist doch…“, setzte er immer wieder an und fluchte. Der Tür schien das Ganze jedoch zu gefallen. Endlich oben angekommen, schubste Aoi den Schlüssel hinunter unter folgte ihm vorsichtig. „So und nun lass mich durch!“, forderte er und schob den Schlüssel in das dafür vorgesehene Schloss. Es klackte ehe die Tür aus ihrem Schloss sprang und sich öffnete. Mit großen Augen betrat Aoi das neue Land und blickte um sich. Er selbst konnte es kaum glauben. Die Blumen waren fast doppelt so groß wie er und die Schmetterlinge waren keine normalen Schmetterlinge sondern Schaukelpferdchen. Die Hummeln und Bienen waren dicke Plüschbälle die nur ein leises Surren von sich gaben. Etwas eingeschüchtert setzte er einen Schritt vor dem anderen und schaute immer wieder um sich. Jedes Knacken und Knirschen erschrak ihn und zwang ihn dazu, sich umzudrehen. „Ein komischer Ort.“, flüsterte Aoi und ging weiter bis er auf zwei seltsame Gestalten traf. Sie waren nur einen Kopf größer als Aoi und sahen aus wie Zwillinge. Der einzige Unterschied der beiden war, dass der eine blondes und der andere braunes Haar hatte. „Guten Tag!“, sagte der Blonde und grinste breit. „Guten Tag!“, fügte der andere hinzu und Aoi hob die schmale Braue über seinem Auge. „G-guten Tag.“, sagte er. Etwas verwirrt ließ Aoi den Blick zwischen den Zwillingen hin und her gleiten. „Wer seid ihr?“, fragte er vorsichtig, doch die anderen Zwei lachten. Wieder einmal lachte man Aoi in diesem Land aus. „Ich bin Tora oder auch Dideldai genannt.“, grinste der Brünette und ging einen Schritt auf Aoi zu was dazu führte, dass Aoi einen Schritt zurück ging. „Und ich bin Saga, oder auch Dideldumm.“ Auch der Blonde machte nun einen Schritt auf den Neuankömmling zu. „F-freut mich.“, sagte Aoi und stolperte, bei dem Versuch rückwärts zu gehen, über einen Ast und landete unsanft auf seinem Po. Wieder lachten die Zwei. „Er ist nicht von hier.“, sagte Saga und Tora schaute ihn an. „Nicht von hier!“, wiederholte der zweite Zwilling und Saga nickte. „Und er ist keiner von uns!“, sagte Tora und Saga wieder holte. „Keiner von uns.“ Aoi wurde doch etwas nervös. Er wusste nicht genau, was er von den beiden halten sollte. „Könnt ihr mir helfen? Ich suche jemanden.“, fing Aoi an, was die Zwillinge aber anscheinend nicht sonderlich Interessant fanden. Sie tuschelten und kicherten. Aoi räusperte sich und wieder holte. „Ich suche jemanden!“, sagte er und weckte somit die Aufmerksamkeit der Zwillinge auf seine Worte. „So?“, sagte Saga und legte den Kopf etwas zur Seite. „Wen den?“, fragte der andere und legte den Kopf auf die andere Seite. „Ich weiß nicht genau. Er war ein Mensch und trotzdem hatte er Ohre wie ein Hase und immer wieder blickte er auf die Uhr, die er in der Hand hielt und sagte ‚keine Zeit, keine Zeit‘.“ Die Zwillinge überlegten einen Moment und kicherten dann. „Du meinst Kai!“, sagte Tora. Saga schaute seinen Bruder an und lachte. „Der ist dort lang!“, sagt der Blondschopf und zeigte nach links. „Nein nein! Er ist dort lang!“, sagte Tora und zeigte nach rechts. „Du hast Recht. Er ist dort lang!“, sagte Saga und zeigte nun nach rechts. „Nein Bruder. Du hast Recht. Er ist dort lang!“, und Tora zeigte nach links. Aoi schüttelte nur den Kopf. „Wisst ihr was.“, sagte er und zog dann wieder die Aufmerksamkeit auf sich. „Ich such ihn einfach selbst.“ Aoi stand vom Boden auf und machte sich auf den Weg. Wo genau er hinging, wusste er selbst nicht.

„Was meinst du? Wird er auf ihn treffen, Bruder?“, fragte Tora und kicherte. „Bestimmt, Bruder. Darauf hat er doch so lange gewartet!“, sagte Saga und grinste.

Aoi war mittlerweile im Wald versunken. „Wo muss ich denn nun lang?“, fragte er sich und sein Blick wanderte umher. Überall waren Wege und Schilder. Mal stand drauf ‚Hier entlang‘ oder ‚Dort entlang‘ und auf dem anderen stand ‚Dein Weg‘ oder ‚Verbotener Weg‘. Der Schwarzhaarige war verwirrt. „Au man…“, sagte er und setzte sich auf einen Baumstamm. „Sieh an.“, kicherte eine Stimme und Aoi hob den Kopf. „Was zum…?“, fragte er und schaute um sich. Niemand war zu sehen. „Wer bist denn du?“, kicherte die Stimme erneut und Aoi horchte. „Aoi. Und du?“, fragte er nach. Doch die Stimme lachte nur und der Schwarzhaarige fühlte sich wieder, als ob man ihn auslachen würde. Er drehte sich noch einmal um die eigene Achse und blickte hinauf auf einen Baum. Er dachte, er träumt. Dort saß ein Mann mit Katzenohren und einem Katzenschwanz. Um seinen Hals trug er ein Halsband mit einer glänzenden Medaille. „Was zum?“, fragte Aoi und hob die Braue hin die Höhe. „Na, hast du mich gefunden?“, fragte er und grinste noch breiter. „Ja und wer bist du?“, fragte Aoi mittlerweile genervt. Denn so langsam hatte er keine Lust mehr auf diese Spiele. „Uruha oder Grinsekatz.“, kicherte der Angesprochene und sprang vom Baum vor Aois Füße. „Man sagte mir schon, dass ein Fremder in unser Land gekommen sei.“, grinste er breit und schlich um Aoi herum. Der Katzenschwanz wedelt hin und her, glitt um Aois Bein und folgte den Schritten von Uruha. „Wo willst du denn hin?“, fragte er und schnurrte ihm leicht ins Ohr. Die Nackenhaare von Aoi stellten sich auf und er erschauerte für einen Moment. „I-ich suche jemanden.“, sagte er und folgte mit seinen Augen der Katze, die ihn fragend anschaute. „E-er soll Kai heißen.“ Die Katze kicherte. „Den Hofnarren vom Hutmacher?“, fragte Uruha und lächelte. „Ich kann dich zu ihm bringen, wenn du magst. Aber willst du nicht lieber das Spielzeug unseres Königs werden?“ Aoi war verwirrt. „Ich werde von Niemanden das Spielzeug!“, sagte er und die Katze lachte. „Komm mit.“ und somit verschwand der Streuner auf einem der vielen Wege und Aoi versuchte ihm zu folgen. Immer wieder blickte Aoi sich um. Sie bogen mal links, dann wieder rechts ab. „Bist du dir auch wirklich sicher, dass wir hier richtig sind?“, fragte Aoi die Katze, die nur nickte. Sie standen vor einem riesigen Zaun und vor dem standen zwei junge Männer die Aoi bereits kannte. „Dideldai und Dideldumm.“, erstaunt darüber, dass die beiden Zwillinge hier standen, blickte Aoi weiter um sich. „Ah! Aoi!“, sagte Saga und grinste. Er hatte eine große Sichel bei sich. „Schau Saga, er hat die blöde Katze mitgebracht!“, sagte Tora und gesellte sich zu seinem Bruder. Auch er hatte eine große Sichel bei sich. „Und du willst wirklich zu Dumm und Dümmer?“, kicherte die Katze und versteckte sich hinter Aoi, als die Zwillinge auf Uruha losgehen wollten. „Scher dich fort, du dämliche Katze! Los, Lauf und geh zu deinem König!“ Nur knurrend und fauchend verabschiedete sich Uruha von Aoi, in dem er einmal über die Wange leckte ehe er wieder im tiefen Wald verschwand. Nun stand Aoi allein vor dem großen Schloss und den Zwillingen. „Wohnt hier denn nun dieser Kai?“, fragte Aoi nach und die Zwei vor ihm nickten. „Aber nicht nur er.“, sagte Tora und öffnete das große Tor, das das Schloss schützen sollte.

Vorsichtig betrat Aoi das Grundstück und schaute sich um. Die Zwillinge hatten ihm eine Wegbescheibung des Grundstückes gegeben, der Aoi nun folgte. Allein um zum Schloss zu kommen, musste der Schwarzhaarige erst einmal ein Blütenlabyrinth durchqueren. Zum Glück hatte Aoiseine normale Körpergröße wieder erreicht, danke einem Stück Kuchen, was er von der Grinsekatze bekommen hatte.Trotzdem, es dauerte eine kurze Zeit ehe Aoi an dem großen Schloss angekommen war. „Verdammt! Diese streuende Katze!“, rief eine Stimme durch das Schloss und Aoi wich von der Eingangstür zurück. Mit einem zittrigen Finger drückte Aoi auf den Knopf und es gongte drei Mal. „Ja?“, fragte jemand genervt und öffnete die Tür. Etwas verwundert hob der Mann des Schlosses seine schmale Augenbraue und grinste. „Wer bist du und was willst du?“, fragte er und stammte seine Hand gegen die Hüfte. Etwas misstrauisch beäugte Aoi den Mann. Er trug eine Weste, die zugeknöpft war, dazu einen seltsamen Zylinderhut, ein Band was um seine Nase gewickelt war und eine weite Hose. „Öhm.. äh… die Katze…“, fing Aoi an und wusste nicht so recht ob er das nun wirklich sagen sollte. „Was hat dieses Mistvieh nun schon wieder gemacht! Seit er zum Herzkönig gehört, ist er Unberechenbar.“, maulte der Mann und Aoi erschrak. „Oh entschuldige!“, folgte gleich darauf der Satz und der Mann trat zur Seite. „Komm doch hinein. Man soll einen Gast ja nicht draußen stehen lassen.“ Der Mann grinste breit und vorsichtig betrat der schwarzhaarige Knabe das Schloss. „Mein Name ist Reita, der Hutmacher. Und deiner?“, fragte er und schloss die Tür. „Aoi.“ Mit großen Augen staunte er und schaute sich um. Ein seltsames Schloss in einer seltsamen Welt. „So ein hübscher Name für eine Prinzessin.“, kicherte der Hutmacher und Aoi hob die Braue. „Ich bin ein Mann.“, sagte er verwirrt und drehte sich zum Hutmacher hin. „Und? Ich such jedoch jemanden, der mit mir dieses Schloss regiert und ebenfalls auch das Wunderland.“, sagte er in einem verführerischen Unterton ehe er auf einem Stuhl platz nahm. „Und? Such dir ein Mädchen.“, sagte Aoi etwas verwirrt, was allerding den Hutmacher nur zum Lachen brachte. „ Du bist aber auf einer langen Leitung.“, sagte er und machte es sich auf dem Stuhl recht bequem. „Ich stehe nicht auf Frauen, Prinzessin.“, sagte er und sein Grinsen wurde breiter.

Damit hatte Aoi allerdings nicht gerechnet. Immerhin war das in seiner Welt nicht wirklich gesehen, wenn ein Mann einen Mann liebte und begehrte. „Saga, Tora. Bietet unseren Gast doch einen Platz an.“, forderte er und verwirrte Aoi noch mehr. Die beiden standen doch draußen. Wie konnten sie also so schnell rein kommen und ihm einen Platz anbieten. „Sehr wohl, Herr.“, sagten die beiden plötzlich und Aoi erschrak. „Wie habt ihr?“, fragte er und der Hutmacher lachte wieder. Die Nacht brach an und Aoi wurde müde. Wobei er wollte nicht wirklich bei den Verrückten schlafen. „Du scheinst müde zu sein, Prinzessin.“, sagte Reita und stand von seinem Platz auf. Sie hatte gerade gespeist und der Tisch war noch immer voll von kleinen Leckereien. „Etwas.“, murmelte der Angesprochene und hasste jetzt schon seinen Spitznamen. „Saga, biete unserem Gast bitte das beste Gästezimmer an. Ich werde mich für eine kurze Zeit zurück ziehen. Tora du folgst mir!“ Beide nickten und Reita verabschiedete sich mit dem einen Zwilling. „Komm mit.“, sagte Saga und führte seinen Gast durch die schmalen Gänge des Schlosses. „Und ihr lebt hier nur zu dritt?“, fragte Aoi, der nun völlig vergessen hatte wieso er in dieses seltsame Land gekommen war. „Nein. Der Hase, die Maus und wir drei wohnen hier.“, sagte Saga und öffnete eine Tür. Bei dem Wort Hase fiel es Aoi wieder. „Der Hase wohnt hier auch???“, fragte er und Saga nickt. „Japs. Bitte, dein Zimmer.“ Mit einer Handbewegung bat er seinen Gast in das Zimmer. „Der Herr schaut nachher noch einmal nach Ihnen.“, sagte Saga und schloss die Tür. „H-hey! Warte!“, sagte er. Doch es war zu Spät. Die Tür war zu und abgeschlossen ebenfalls. „Was wird das hier?“, fragte er sich. Gegen das Zimmer selbst konnte er nichts sagen. Es stand ein Doppelbett mitten im Raum, dazu ein Schreibtisch, ein Schrank und andere Kleinigkeiten hatten den Weg in das Zimmer gefunden. Das große Fenster ließ den Raum mit Licht befluten. Seufzend setzte der Schwarzhaarige sich auf das Bett. „Na gut, dann bin ich heute Nacht eben hier.“

„Verdammt! Reita, wir können ihn nicht hier lassen!“, zischte eine Stimme und ein Knurren ertönte. „Wieso nicht? Du hast ihn schließlich hergeführt!“, brummte die andere Stimmte. Von den lauten Stimmen wachte Aoi auf. Er blinzelte kurz und rollte sich zur Seite. „Wenn ich gewusst hätte, dass du ihn hier behalten willst!“, fauchte der andere. Mit einem stöhnen stand Aoi auf dem Bett auf und huschte leiste zur Tür. Vorsichtig legte er sein Ohr an die Tür. „Das ist ja wohl meine Sache!“, brummte die andere Stimmte und Aoi konnte ganz genau hören, dass es Reita war. „Nein! Wir müssen ihn in seine Welt zurückbringen.“, sagte die andere Stimmte und Reita knurrte noch mehr. „W-warte! Was hast du vor?“, fragte die andere Stimme nun ängstlich. „Solltest du ihn zurück bringen, dann werde ich keine Minute zögern und dich damit erschießen. Ist das klar?“, fragte Reita scharf und die Stimmte bejahte nur. Als die Schritte auf Aois Tür zugingen huschte er schnell wieder ins Bett. Er hörte wie das Schloss aufgeschlossen wurde und die Tür sich öffnete. Aoi stockte etwas. In Gedanken fragte er sich was nun passiert. Er merkte wie etwas auf seinem Bett Platz nahm. „Wie lange musste ich auf dich warten, Prinzessin.“, flüsterte eine Stimme. Es war Reita. Vorsichtig strich er Aoi über den Rücken. „Und solange habe ich dich beobachten.“

Nur kurz bewegte Aoi sich, als Reita ihn über den Rücken strich. „Ich weiß, dass du wach bist.“, sagte Reita scharf. Vorsichtig drehte er den Gast auf den Rücken und pinnte ihn auf das Bett. „Du gehörst mir.“, sagte er und beugte sich mit seinem Gesicht hinab zu Aois Gesicht. „Und sollte es jemand wagen, dich wieder zurück zu bringen in deine Welt. Der wird den Morgen nicht mehr erleben.“, hauchte er gegen die vollen Lippen seiner Prinzessin. „W-was meinst du?“, stockte Aoi und blickte, auch wenn es dunkel war, Reita in die Augen. „So wie ich es sage. Du gehörst zu mir. Wage es zu fliehen und du wirst bestraft.“, sagte er und küsste Aoi ohne Vorwarnung. Erschrocken darüber öffnete Aoi seine Augen und versuchte mit Kraft den ungebetenen Gast von sich zudrücken. Doch Reita lachte nur und löste sich von Aoi. „Gute Nacht, Prinzessin.“, sagte er und verschwand, ehe Aoi wieder einschlief.

Einige Tage vergingen und Reita besuchte Aoi jede Nacht. Auch dieses Mal wieder, doch Aoi war wach. Er wartete nur darauf, dass Reita in sein Zimmer kam. „Du bist wach, Prinzessin?“, fragte er und schloss die Tür hinter sich. „Ja.“ Aoi wusste mittlerweile nicht mehr, wie lange er schon in diesem Schloss war. Doch eines Abends traf er den Hasen, den er so verzweifelt gesucht hatte und der sagte, Aoi solle schnell aus dem Schloss fliehen, wenn er je wieder nach Hause wolle. „Was hast du, Prinzessin?“, fragte Reita und lag neben Aoi. Vorsichtig und behutsam strich er Aoi über die Arme, hinab zur Seite. Immer wieder küsste er seine Prinzessin, wie die Abende zuvor. Seine Hand ließ er unter das Shirt gleiten. „W-warte.“, sagte Aoi und schob die Hand weg. „Was ist denn?“, fragte Reita lächelnd und stand auf. Aoi hatte Angst ihn zu verärgern. „Ich weiß nicht.“, sagte er und blickte zu Reita, der nun einmal ums Bett ging. „Hab doch keine Angst, Prinzessin.“, sagte und legte sich hinter Aoi. „Hab ich nicht.“, sagte dieser, was auch Stimmte. Aoi selbst wusste nicht woran das lag. Zwar hatte er herausgefunden, dass Reita viel mit Waffen handelte aber das taten wohl alle hier. Kaum kehrte er mit seinen Gedanken zurück zu Reita, spürte er wie dessen Hand seinen Körper erforschte. „W-was machst du?“, fragte der Schwarzhaarige und Reita lachte leise in sein Ohr. „Ich will mehr.“, hauchte er. Völlig erschöpfte lag Aoi auf dem Bett und der Hutmacher küsste ihn noch einmal auf den Kopf. „Bis demnächst meine Prinzessin. Das hat Spass gemacht.“ Damit verließ Reita das Zimmer und Aoi lag erschöpft auf seinem Bett. „Das darf doch nicht…“, fluchte er und richtete sich auf. Noch immer bemerkte er wie die großen Hände von Reita ihn erforschten. „Verdammt. Nein!“, sagte er und schüttelte den Kopf. „Ich muss hier raus und das schnell. Das nächste Mal schläft er wohlmöglich noch ganz mit mir.“ Und das wollte Aoi nun wirklich nicht. Er ging in sein Badezimmer und duschte und zog sich um. Die Kleidung hatte der Hutmacher selbst gemacht. Dann schlug er das Fenster ein und floh aus dem Schloss.

„Herr?“, fragte der Hase, und reichte Reita die neue Kleidung. „Lass ihn. Es läuft alles nach Plan.“ Der Hase nickte. „Ja wohl Herr.“, sagte er noch und verschwand dann aus dem Gemach des Hutmachers. „Bis bald, Prinzessin. Sofern du dann noch lebst und das hoffe ich doch sehr.“, kichernd ging Reita dann zu Bett.

„Der hat doch nicht mehr alle Latten am Zaun.“, meckerte Aoi und stampfte durch das dichte Gebüsch im Wald. Er lief eine ganze Weile ehe er wieder auf einen Weg kam. „Sieh an, wer hat sich da verlaufen?“, fragte eine Stimme und Aoi grauste es. „Was willst du denn, Grinsekatze.“, sagte er genervt und ging weiter. „Nur nach dem Rechten sehen.“, sagte diese und erschien vor Aoi. „ Und du? Es ist mitten in der Nacht? War der Hutmacher nicht lieb zu dir?“ Aoi dachte er verhört sich. „Woher weißt du?“, fragte Aoi und Uruha grinste breiter. „Ich habe überall meine Ohren.“, sagte er und lief mit Aoi ein ganzes Stück. „Bist du nicht Müde? Komm doch mit zum König. Er wird dich bestimmt lieb behandeln.“ Nun seufzte der Schwarzhaarige. Aber es blieb ihm keine Wahl, außer er möchte heute nach in dem Wald schlafen und das wollte er nun doch nicht. „Na gut, bring mich zum König.“, gab er schließlich nach und die Katze freute sich. „Dann komm.“

Uruha führte seinen Gast quer durch den Wald. Erst links, dann wieder rechts, dann wieder links. „Ich bin der Meinung, hier waren wir schon einmal.“, sagte Aoi und blickte um sich. „Nein nein.“, sagte Uruha und ging weiter. Eine Weile dauerte es bis die beiden vor dem roten und mit Herzen bestücktem Schloss standen. „Äh?“, fragte Aoi und hob skeptisch die Augenbraue. „Und da wohnt wirklich ein KÖNIG drin, ja?“, wollte er sich noch einmal vergewissern. „Ja, da wohnt er drin.“, grinste die Katze und betrat das Schloss, gefolgt von Aoi. Langsam betraten sie den Thronsaal. „Hallo mein Kätzchen. Wo hast du dich denn schon wieder rumgetrieben?“, fragte eine Stimme und die Katze schnurrte etwas. „Draußen, mein König. Ich habe etwas zum spielen gesucht und ihn gefunden!“, sagte Uruha und schlich sich zum König. Schon fast gierig legte er die Lippen auf die des Königs und lächelte. „Sei mir nicht böse.“, schnurrte er in dessen Ohr und der König grinste breit. „Sprich, wer immer du bist. Was willst du hier?“, fragte der König und Aoi zuckte etwas zusammen. „Ich komme nicht von hier. Mein Name ist Aoi und ich bitte euch, lasst mich hier übernachten.“, sagte Aoi und der König hob die Braue. „Nicht von hier? Jeder Fremde ist willkommen. Mein Kätzchen, bring ihn zu seinem Gemach und danach kommst du zu mir!“, forderte er den letzten Teil und erhob sich dann. Aoi sah, dass der König nicht besonders groß war aber das schien allen egal zu seinen. „Ich danke ihnen!“, sagte er und verbeugte sich. „Ist okay, Ruki.“, kicherte die Katze und der König spitze die Ohren. „Nenn mich verdammt noch mal nicht so vor anderen!“ Ehe der König seine Krone nach dem Kater werfen konnte, war der schon mit Aoi verschwunden.

„Hier ist dein Gemach. Schlaf fein.“, sagte Uruha noch und verschwand drei Zimmer weiter. „Danke!“, rief Aoi noch hinterher und betrat sein neues Zimmer.

Es war bereits Mitternacht und Aoi lag noch immer wach auf seinem Bett. Seine Gedanken glitten immer wieder zum Hutmachen. „Dieser verdammte“, brummte er und drehte sich zur Seite. Genervt stand Aoi auf und verließ sein Zimmer. „Vielleicht vergesse ich ihn so.“, sagte der Schwarzhaarige und schritt den Flur hinab. „Uruha…“, keuchte eine Stimme und Aoi erschrak. „Was?“, flüsterte er und schaute durch den offenen Türspalt. Doch was er da sah, hätte er nicht gedacht. „Ruru, nicht so laut. Du weckst unseren Gast noch.“, sagte die Katze und band Rukis Arme am Gitter des Bettkopfes fest. Aoi schüttelte den Kopf und schaute noch einmal hin. Der König lag fast nackt auf dem Bett. Seine Arme waren gefesselt und gerade war Uruha dabei dem König seine Hose zu entledigen. „Was treiben die da?“, fragte Aoi sich leise und eine Stimme kicherte. „Nicht was, sondern es. Die sind seit Jahren ein Liebespaar.“, kicherte die Stimme weiter und Aoi erschrak. Er erkannte sie. „T-tora?“, fragte er und der Zwilling grinste ihn an. Kurz schüttelte Aoi den Kopf und wich zurück. „Das ist den ihr Privatleben. Sollen die machen was die wollen.“, sagte er und ging in sein Zimmer zurück. „Aber vielleicht gefällt das dem Hutmacher ja auch?“ Aoi stockte erst, ignorierte jedoch der Kommentar und verzog sich wieder in sein Zimmer. „Wen interessiert schon den Hutmacher.“, meckerte er und legte sich wieder ins Bett.

Der nächste Morgen brach an und für Aoi war die Nacht definitiv zu Kurz. „Verdammt Ruki, rück ihn raus!“, schrie einer und Aoi schreckte hoch. „Der Hutmacher?“, fragte er und stürzte zum Fenster. Aoi konnte kaum hinausblicken, da die Sonne ihn so blendete, doch die Statur des Hutmachers erkannte er. „Was will er denn hier?“, fragte Aoi sich und zog sich schnell um. „Er will nicht zu dir!“, rief Ruki und richtete eine Waffe auf den Hutmacher. „Verdammt! Woher haben alle diese Waffen?“, fragte Aoi sich als er erneut aus dem Fenster schaute. Schnell hastete er die Treppe hinunter und hinaus zu den anderen. „Ich will meine Prinzessin wieder haben!“, knurrte Reita und erhob ebenfalls eine Waffe. „Er will nicht zur dir! Außerdem ist das hier mein Land! Verschwinde!“, forderte Ruki und Uruha knurrte gefährlich. „H-ey! Was macht ihr da?!“, fragte Aoi und Reita lächelte. „Prinzessin! Komm nach Hause!“, bat und forderte er sanft zugleich. „Wieso?“, fragte Aoi skeptisch und Reita zog seine Mundwinkel nach unten. „Weil du zu mir gehörst.“, sagte der Hutmacher. Er ließ seine Hand mit der Waffe sinken.

„Jetzt König!“, schrie einer und man hörte einen Knall. Als das ohrenbetäubende Geräusch verschwunden war, erstarrte Reita. Er sah nur wie seine Prinzessin vor ihm zusammen sackte. „Was?“, fragte er und fing Aoi auf, bevor dieser zu Boden stürzte. „Wer war das?“, fauchte Reita wütend und jeder Blickte um sich. „T-tora…“, stammelte Saga und Reita richtete die Waffe auf den anderen Zwilling. „N-nicht…“, bat Aoi leise und Reita blickte hinab. „Prinzessin?“, fragte Reita besorgt. „Warum hast du Idiot das gemacht?? Der Hutmacher soll doch sterben!“, fauchte Tora und der Angesprochene lächelte. „Tja…“, hustete er und Reita wurde noch besorgter. Er blickte auf die Hand unter Aoi und sah all das Blut. „Kai! Wir müssen ihn nach Hause bringen!“, forderte der Hutmacher und der Hase nickte. „Tora, dass bereust du! Mehr als alles andere! Wenn er stirbt, hat dein letztes Stündchen auch geschlagen.“ Damit hob Reita den verletzten Aoi hoch und trug ihn fort. „Ich komme wieder, Ruki.“, sagte dieser ehe er verschwand.

Der zweite Zwilling blickte traurig zu Tora. „Warum?“, fragte er, bekam jedoch keine Antwort. „Komm Saga. Lass uns auch gehen.“, bat Kai und folgte seinem Herren was Saga ihm gleich Tat.
 

Aoi blinzelte. „Wo bin ich?“, fragte er und schaute um sich. Das Zimmer kannte er. Vorsichtig richtete er sich auf. „Au.“ Nur unterschmerzen schaffte er es und wieder blickte er um sich. Niemand war da. „Hm…“, seufzte er. „Bist du wach?“, fragte Reita und schloss leise die Tür hinter sich. „Ich hab dich gar nicht gehört.“, sagte Aoi und drehte sich vorsichtig zu Reita. „Die Tür stand auf, es schaute immer wieder jemand nach dir.“ Aoi nickte und sah den zweiten Zwilling. „Tora?“, fragte er und Reita seufzte. „Wir wussten, dass er zum König übergelaufen war. So ist das eben.“ Der Hutmacher setzte sich vorsichtig aufs Bett zu Aoi und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Als die Hand Aoi berührte, schloss er die Augen und lächelte. „Prinzessin, wieso hast du das getan?“, fragte Reita besorgt und Aoi schreckte hoch. „Das weiß ich selber nicht so genau. Ich… ich wollte einfach nicht, dass dir etwas zustößt.“, sagte Aoi und schämte sich leicht, doch Reita brachte es zum grinsen. Er drückte Aoi sanft wieder aufs Bett und winkte mehr der Hand zu Saga. Er deutete darauf hin, dass die Tür zugemacht werden sollte. „W-warte…Reita, was hast du vor?“, fragte Aoi und lag derweil wieder auf dem Bett. „ich hol mir das, was ich letzte Nacht schon haben wollte. Außerdem nehme das als Liebeserklärung meine Prinzessin.“, grinste er und beugte sich über Aoi, der nun ebenfalls grinste. „Au man. Dann sei aber Vorsichtig! Ich bin nicht gesund!“, meckerte Aoi und brachte Reita erneut zum Lachen. „Keine Sorge, ich werde ganz sanft sein.“

Dieses Mal war Aoi glücklich bei Reita zu sein. Er zog Reitas Kopf zu sich und legte die Lippen auf dessen. „Dann freu ich mich auf unsere gemeinsame Zukunft, mein Prinz.“
 

Und wenn sie nicht gestorben sind, lebt Aoi noch immer glücklich mit seinem Prinzen im Wunderland.
 

Ich hoffe, euch hat die Geschichte gefallen. Eure Shiro



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Akikou_Tsukishima
2012-05-13T11:46:44+00:00 13.05.2012 13:46
Lol uruha das rotkäppchen:-D wie geil und reita der böse wolf:-D


Zurück