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Dämonisches Bruderherz

Fang mich, wenn du kannst..
von

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Überfall

Es war dunkel und zu allem Überfluss hatte es auch noch angefangen zu regnen. Je näher er dem Schulgelände kam, desto mehr regnete es.

Was zum Teufel hatte diesen Platzregen ausgelöst? Es war gerade noch total sonnig, keine Wolke war am Himmel zu sehen gewesen und nun war er nass.

Von Kopf bis Fuß.

Nass.

Er beeilte sich, rannte immer schneller bis ihn etwas nach unten zerrte.

 

„Was zum-!?“ erschrak er und befreite sich.

 

Wo kamen auf einmal diese kleinen Mistbiester her? Das konnte doch alles nicht wahr sein!

Das war doch ein abgekatertes Spiel, da war er sich sicher!

Wieder zog ihn etwas zu Boden und diesmal war es nicht so einfach sich zu befreien. Er knurrte und faltete die Hände.

 

“Humiliare sub potenti manu dei... “, fing er an zu murmeln.

Um ihn herum begann es zu leuchten.

„...dicentes: sanctus, sanctus, sanctus dominus deus sabaoth!” beendete er seinen Bannspruch und das dämonische Kleingetier um ihn, wich zurück oder verbrannte.

 

Schließlich war er am großen Tor der True-Cross Akademie angekommen und betrat den Campus. Zum Glück konnte er sich hier endlich unterstellen. Er war total durchgeweicht und nieste, dann ballte er die Faust und stampfte genervt auf. Warum musste so was immer ihm passieren? Ein Wassertropfen rann an seinem Kinn entlang und landete auf dem Boden. Mit seinem Handrücken wischte er sich über die Stirn.

„Man.. alles ist nass..“ zischte er verärgert und machte sich auf den Weg zum Direktor.

 

Ein schwarzer Kater hatte sich an seine Seite gesellt und tapste neben ihm her.

» Shirou~!! Warum bist du denn so nass? « hörte er ihn fragen.

 

Ja, der hitzköpfige Exorzist konnte den dämonischen Kater verstehen. Sie waren sich eines Morgens über den Weg gelaufen und hatten sich einfach nur angestarrt. Dann hatten sie gleichzeitig angefangen zu grinsen. Das war sicher eine komische Art und Weiße eine Freundschaft zu schließen, aber so war es nun mal gewesen.

 

„Hast du den Platzregen nicht mitbekommen Kuro oder hast du wieder den ganzen Tag gepennt?“ fragte der Exorcistenausbilder und schmunzelte neckisch.

 

Empört sprang das kleine schwarze Katzenwesen auf ein Fensterbrett und dann auf die Schulter des Mannes. » Es hat geregnet? Gut das ich nicht draußen war! «

 

Shirou war vor der Tür des Direktors angekommen und sah es gar nicht ein zu klopften, sondern stieß sie auf und schmetterte ihm ein ’DAS war doch sicher dein Werk, leugnen ist zwecklos, Mephisto!’ entgegen.

Entgeistert blickten ihn zwei große Augen an.

 

„Huh? Wer bist du denn?“ Fujimoto hob eine Augenbraue und neigte den Kopf etwas.

Da stand jemand vor ihm, den hatte er noch nie hier an der Schule gesehen. Der Typ vor ihm sah fast genau so skurril aus wie Mephisto und er hatte auch denselben müden Blick drauf.

Von links hörte Shirou eine bekannte Stimmte. Automatisch wanderte sein Blick nach links und er entdeckte die Siluette von Mephisto, die er ironischerweise nur an dessen Locke erkannte.

 

„Hey Mister!“ sagte der Exorzist gereizt und schließlich kam der Direktor auch schon hinter dem Sichtschutz hervor.

 

Mit einer tänzelnden Bewegung und einer femininen Handbewegung hieß Mephisto Pheles seinen Untergebenen willkommen und funkelte ihn an.

„Fujimoto-san was ist dein Anliegen?“

Er blieb stets höflich, auch wenn er schon längst wusste, um was es ging. Das war die Art des Dämons.

 

„Anliegen??!! Du weißt ganz genau was los ist!“ wurde Shirou etwas lauter.

 

Der Kater auf seiner Schulter zuckte und sprang von ihm. Er quetschte sich durch den Türspalt, denn er wusste genau, wütend wollte er seinen Freund nicht erleben.

 

„Dieser Platzregen und die ganzen Erd- und Chuchi-Dämonen im Wald.. davon rede ich!“ erklärte der Paladin aufgebracht und zeigte aus dem Fenster auf die Umgebung.

 

„Eh..? Platzregen? Erd- und Chuchi-Dämonen?“ fragte der Otaku verwirrt.

 

Der Direktor schien wohl wirklich nichts damit zu tun haben, aber so recht wollte Fujimoto das nicht glauben. Er verschränkte die Arme vor der Brust und schaute Mephisto skeptisch an.

Dessen Augen suchten etwas im Raum.

 

„Was zum Teufel sucht du denn nur? Falls du den Typ, der da vorhin stand, meinst, der ist gegangen..“ meinte Shirou.

 

Sein Gegenüber zog eine Augenbraue hoch. „Gegangen hm..“

 

„Hier spielt die Musik, Direktor..“ bemerkte der Exorzist mit einem ironischen Unterton.

 

„Ja richtig. Es tut mir leid Fujimoto-san, aber ich kann dir nicht sagen, wer sich da ein Späßchen mit dir erlaubt hat.“ Lächelte der Dämon spitzbübisch.

 

Der Meister der Pharmazie seufzte entnervt und griff nach der Packung Zigaretten in seiner linken Hosentasche. Gerade als er sich eine anstecken wollte, griff eine andere Hand danach und nahm sie ihm weg.

 

„He!“ war er empört.

 

Mephisto deutete auf das ’Rauchen-Verboten-Schild’ an der Wand. Natürlich hatte er so ein Teil. Fujimoto zuckte genervt mit der Augenbraue und verstaute die Zigaretten wieder.

„Ich bin dafür, dass wir dem unglaublich wechselhaften Wetter mal einen Besuch abstatten!“ sagte er und stemmte eine Hand in die Hüfte.

Das Ganze zerrte gewaltig an seinen Nerven. Und sein Gegenüber zeigte noch nicht einmal jetzt Interesse an diesem Vorfall. Ach dieser Mephisto, Hauptsache es lief alles so wie es ihm in den Kram passte. Shirou musterte den, bedauerlicher Weiße, viel größeren Mann vor sich und seufzte. Im Moment trug er einen komisch rosanen Yukata. Was sollte der aussagen?

» Meine Güte ich bin so schwul, ich bin schon wieder hetero? « oder was?  Shirous Gesicht entgleiste kurz, doch er fing sich schnell wieder.

 

„Tja, dich scheint dieser komisch Vorfall ja wirklich nicht zu kümmern.. Tsk.. dann kümmere ich mich eben selbst darum!“ sagte Fujimoto und drehte sich zur Tür um.

 

Er brauchte diesen kuriosen Dämon nicht. Mit einem unterdrückten Ächzer verlies er den Raum, nahm kurz die Brille ab und rieb sich die Augen. 

Plötzlich kam ihm dieser merkwürdige Junge in den Sinn, den er vorhin gesehen hatte.

Wer war das nur gewesen?

Und was hatte er hier überhaupt zu suchen?

Hatte der Typ vielleicht etwas mit dem Überfall der Dämonen auf ihn zu tun?

Oder sah er jetzt schon Gespenster?

Der Paladin beendete seinen Gedankengang und setzte seine Brille wieder auf. Aus dem Augenwinkel erkannte er einen Schatten am Fenster und drehte sich hastig um.

Nichts zu sehen.

Misstrauisch öffnete er das Fenster und blickte nach rechts und nach links, dann nach oben und nach unten.

Wieder war nichts zu sehen.

Wurde er jetzt schon paranoid?

„Hier stimmt doch was nicht..“, murmelte Shirou und schloss das Fenster wieder.

 

Dann beschloss er seine, immer noch nasse, Kleidung zu wechseln. Schnell war der junge Paladin zu seinem Zimmer geeilt und schmiss den nasse Trenchcoat und Zubehör neben sein Bett, auf den Boden.

„Hm?“ Schon wieder meinte er, etwas aus dem Augenwinkel gesehen zu haben und drehte sich schnell um.

Kaum war das passiert, landete er unsanft mit dem Rücken auf dem unnachgiebigen Holzboden und spürte, dass etwas oder jemand über ihm beugte.

Nur unscharf konnte er einen komischen Schatten über sich erkennen, denn bei dem Sturz hatte er seine Brille verloren.

 

„Hmmm~ du bist also Paladin..“, hörte Shirou eine Stimme sagen.

 

Fujimoto versuchte nach seiner Brille zu greifen, doch derjenige vor ihm stand trat auf sein Handgelenk. Shirou biss die Zähne zusammen und spannte seine Muskeln an.

„Tsk!!“ Wo war seine Schrotflinte? Verdammt noch mal wo war sie?

 

„Suchst du das hier?“ fragte sein Gegenüber und zeigte auf des Paladins geliebte Wumme, die am Bett, und außer Reichweite, lehnte.

 

„Ach so ein verdammter Mist, geh runter von mir!“ der Exorcistenausbilder griff mit der anderen Hand nach dem Bein der Gestalt und schleuderte sie gegen die Wand.

Doch er hörte keinen Aufprall. Was zum Teufel war das für ein Ding?

 

„Haha, du bist aber ungestüm..“, gluckste die Stimmte hinter ihm.

 

Gerade als er nach seiner Knarre greifen wollte, hielt das Wesen wieder seinen Arm fest und drückte ihn gegen die Wand, sodass er auf seinem Bett kniete.

 

„Langweilig..“, hörte er die Stimme des Anderen hinter sich.

 

„Tsk.. Humiliare sub pote-!“ Mitten in seinem Spruch wurde der Meister der Pharmazie unterbrochen, denn eine Hand legte sich auf seine Lippen und drückte sie zu.

 

„Langweilig..“, wiederholte sich die Stimme hinter ihm und hielt inne.

 

Was hatte das Ding nur vor? Lange Krallen hatte der Typ und stark war er, daran gab es keinen Zweifel.

 

„Du bist wohl sehr gerne unter Frauen, oder?“ hörte Shirou ihn fragen.

 

Der ein oder andere Knutschfleck zierte Fujimotos Hals, aber durch seinen Schal viel das nie auf. Und warum zum Teufel schien das die skurrile Gestalt so zu kümmern?

 

„Weißt du.. wir Dämonen sind um einiges besser.. wenn es um so etwas geht..“, raunte ihm der, nun offensichtliche, Dämon ins Ohr und leckte darüber.

„Aber warum erzähle ich dir das, du bist ja schon selbst dahinter gekommen..“

 

Die Augen des Paladins wurden größer. Nur eine Person konnte davon wissen. Aber trotz seiner Hornhautverkrümmung hatte Shirou erkannt, dass es sich nicht um diese handelte.

Wer war das nur?  

Die Hand löste sich wieder von seinem Mund und strich seine Wirbelsäule entlang.

 

„Hm.. ihr hattet viel Spaß, zumindest sagt er das..“ flüsterte der Dämon und verstärkte den Griff um Shirous Arm.

 

„Argh!!!“ keuchte dieser und zuckte. Meine Güte war der Mistkerl stark.

 

Plötzlich klopfte es an der Tür. » Fujimoto-san! «

Der Blick des Dämons wanderte zu Tür, dann verzog er das Gesicht und ließ Shirou los.

 

„Bis zum nächste Mal..“ waren seine Worte, bevor er aus dem Fenster sprang.

 

Der Exorzist drehte sich so schnell wie möglich um und rannte ihm nach. „WART-!“

Doch er war bereits verschwunden.

 

» Fujimoto-san!!! « ertönte eine bekannte Stimmt von draußen.

„Jaaaa.. herein!“ sagte Shirou überfordert und blickte dann Igor Neuhaus ins Gesicht.

 

„Sir Pheles möchte sie sehen! Es geht um eine neue Mission!“ teilte Neuhaus dem Paladin mit.

 

„Tsk.. ja.. gut.. ich werde zu ihm gehen. Danke!“ aus der genervten Miene des Pharmaziemeisters wurde ein Grinsen.

Unbekannte Mission

Der junge Auszubildende verließ den Raum des Paladins.

Man was dieser sich jetzt nur dachte? Shirou hatte kein Hemd getragen und die Knutschflecke waren nun ja auch nicht zu übersehen gewesen. Er strich über sein Gesicht und seufzte kurz. Dann drehte er sich flott um und betrachtete sein unglaublich unordentliches Zimmer.

Aufräumen!

Ja aufräumen musste der Exorzist auf jeden Fall wieder. Eine Weile zog sein Blick in dem mittelgroßen Raum umher, vorbei an seinem schwarz-lackierten Schrank, vorbei an dem noch offenen Fenster, vorbei an dem kleinen Bücherregal, in dem schon ein paar Bände fehlten, bis er bei seiner Brille anhielt. Sie war ihm bei dem Vorfall von der Nase gerutscht und hatte nun einen kleinen, kaum erkennbaren Riss im rechten Glas.

Das würde den Brilleträger bestimmt stören, da war er sich sicher! Er sollte sich, so schnell wie möglich ein neues Brillenglas einsetzen lassen.

Dieses Ding fiel aber auch ständig zu Boden. Es war ein Jammer. Der junge Exorzistenausbilder brauchte unbedingt so eine Brilleschnur. In Gedanken hob er sein Nasefahrrad auf und setzte es dahin, wo es hingehörte.

Ein weiterer Seufzer entfleuchte Shirous Kehle, dann öffnete er seinen Schrank und holte Hemd und einen neuen Trenchcoat heraus. Viele von den Kleidungsstücken hingen in dem dunklen Möbelstück.

Was Mephisto wohl so alles in seinem Schrank hängen hatte?

Fujimotos Gedanken schweifte ab.

Die lächerlich magenta-pink-gestreiften Leggins.

Reizwäsche vielleicht..?!

Er schüttelte den Kopf, um seine Überlegungen los zu werden und warf sich das weiße, weiche Hemd über und schloss die perlweißen Knöpfe jeweils mit einer kleinen Handbewegung. Seine Krawatte band er, wie immer schnell und genau. Damit wollte er einfach keine Zeit verschwenden, denn die Erinnerung daran, als er sich zum ersten Mal eine Krawatte band, blitze dann immer in seinem Kopf auf und das wollte er eigentlich vermeiden. Dann war der Trenchcoat dran. Auch diesen hatte er schnell angelegt.

 

„So noch mein Gürtel..“, er suchte seinen Gurt und als er ihn gefunden hatte, schnallte er ihn sich um. Er befestige noch ein Täschchen daran, genau wie ein paar Exorzistenketten und einen Rosenkranz.

Fujimoto nickte zufrieden seinem Spiegelbild zu, als er noch einmal sein Antlitz überprüfte.

Mit einer gekonnten Drehung wandt er sich der Tür zu, an der sein Lehrerstundenplan hing und trat nach draußen.

Schon wieder sollte er zu Mephisto, dabei war er das vorhin doch schon gewesen!

Der Typ hätte sich das doch schon früher überlegen können!

Stampfend setzte Shirou seinen Weg durch das Schulgebäude fort, ein paar Schülerinnen winkten ihm zu. Auf die Lippen von Fujimoto legte sich ein fröhliches Grinsen und er grüßte sie zurück. Ja Frauen, sie waren so herrlich schöne Wesen, seiner Meinung nach sollte es viel mehr davon geben. 

Sie hatten so weiche Haut und so schöne Rundungen.

Ihr Duft war göttlich und ihre Ausstrahlung machte den Meister der Pharmazie verrückt.

Plötzlich bemerkte Fujimoto, dass er ganz von selbst zum Direktorenzimmer gelangt war, als er in seine Gedanken vertieft war. Auch diesmal klopfte er nicht an.

Das wäre ja auch noch schöner gewesen!

Er trat die Tür fast ein, denn nun hatte er diesen Weg schon das zweite Mal hinter sich bringen müssen. Wehe Mephisto hatte jetzt keine gute Mission für ihn!

 

„Sir Pheles, nun komme ich schon das zweite mal zu dir und ich warne dich, wehe ich bin hier umsonst angetreten!“ drohte der Paladin.

 

Mephisto saß an seinem, mit Manga-Merchandise verseuchten, Schreibtisch und grinste zu ihm hoch. „Ich versichere dir, jene Mission, die ich dir und deinen Mitstreitern auftragen werde, ist es wert.“

 

Shirou blickte sich um. Außer ihm hatte der Schulleiter wohl noch vier weitere Exorzisten zu sich zitieren lassen. Schien ja diesmal dann doch um eine etwas schwieriger Mission zu gehen, oder zumindest um eine die seinen exzellenten Fähigkeiten gerecht werden würde.

 

„Meine Herren, mir wurde mitgeteilt, dass sich etwas bizarres in einem Dorf abspielt, welches sich nördlich von meinem geliebten Campus befindet. Mehr Informationen habe ich leider nicht erhalten. Deshalb möchte ich, dass sie sich so schnell wie möglich dorthin begeben und für Recht und Ordnung sorgen. Um was auch immer sich es handeln sollte, kümmern sie sich darum. Unterstützt werden sie vom, für seine kühle Art berüchtigten, Paladin, Fujimoto Shirou.“ beendete Mephisto seine Ansprache, die für seine sonst so vollgestopften Reden sehr ausgehungert und langweilig klang.

 

Da war doch was faul. Sonst spickte, der ach so gewitzte Dämon seine Ansprachen mit 1000den von hochgestochen Verben und weiterem Blah-Blah.

Warum diesmal nicht?

War ihm diese Mission so egal, dass er nicht viele von seinen edlen Worten verschwenden wollte?    

Oder war er etwa besorgt und wollte das Problem wirklich so schnell wie möglich lösen?

Ungläubig musterte Shirou seinen Vorgesetzten.

„Und das ist alles, was du uns zu sagen hast? Wir haben ja gar keine Anhaltspunkte bekommen, was da vor sich gehen könnte!“ man hörte das Misstrauen des Paladins im Satz mitschwingen, als hätte er es sich große und breit auf die Stirn geschrieben.

 

„Ja Fujimoto-san. Aber meine Informationen sind aus einer vertraulichen Quelle und deswegen habe ich auch dich zu mir rufen lassen. Du bist schließlich der Beste.“ antwortete der dämonische Schulleiter und erwiderte Shirous Blick mit einem sehr ernsten.

 

Hah! Da hatte der Pharmaziemeister wohl recht gehabt, da war tatsächlich was im Busch! Er drehte sich um und scheuchte seine, nun Untergebenen vor sich her. Es schienen auch ein paar Auszubildenden unter ihnen zu sein. Die waren sicher noch grün hinter den Ohren, aber da konnte man nichts machen. Jeder musste sein bestes geben und mithelfen, dafür würde der Exorzist schon sorgen.

„Mich kennt ihr ja bereits, wie wär’s wenn ihr euch vorstellt.“ grinste Fujimoto und stemmte eine Hand in die Hüfte.

Nach einer Weile hatte nun auch das letzte Mitglied der Gruppe seinen Namen mitgeteilt.

„Ahhh.. schön euch kennenzulernen!“ freute sich der Paladin und grinste fröhlich.

 

Shirou zückte das Dokument, welches Mephisto ihm gegeben hatte.

Er schob seine Brille etwas weiter hoch, um den Ort des Vorfalls besser lesen zu können und fragte dann den Auszubildenden, der für das Kartenlesen zuständig war, nach dem Weg.

Nach Norden.

Der Exorzist glaubte sich zu erinnern, schon mal in einem Dorf nördlich von hier gewesen zu sein. Sie brauchte ungefähr zwei bis drei Tage zu jenem Dorf.

„Hm…“ grübelte Fujimoto.

Dieser Mephisto! Er würde sie sicher nicht dorthin eskortieren, das wusste Shirou.

„Naja…“, seufze der Paladin und lief, zusammen mit seinen Untergebenen los.

Genug Proviant hatten sie jedenfalls.

Hoffentlich!

. . .

Sie ergriffen jede Mitfahrgelegenheit und als sie endlich angekommen waren, fanden sie sich in einem mittelgroßen Dörfchen namens ’Hana no mura’ wieder.

Hier schien aber alles ganz normal zu sein.

„Mephistoooo…!“ knurrte Fujimoto leise und ballte seine Fäuste.

Er hatte sie jetzt nicht ernsthaft ohne Grund hier her wandern lassen, oder?

 

„Kommt her! Ich möchte, dass ihr im Umkreis von fünf km alles überprüft!“ gab er den Befehl.

Alle anderen stimmten mit einem „HAI!“ ein.

Der Meister der Pharmazie selbst begab sich zum Rathaus, um mit dem Bürgermeister zu sprechen. Dieser empfing ihn auch gleich, also schien hier doch etwas krumm zu laufen.

 

„Sir Pheles hat mich bereits informiert, dass sie hier eintreffen würden, mein Name ist Utsukushī Kotoba . Ist ihnen denn schon irgendetwas aufgefallen?“ fragte der Bürgermeister besorgt.

„Nein leider überhaupt nichts. Und genau das beunruhigt mich.“ Antwortete Fujimoto Shirou mit einer sehr ernstzunehmenden Miene.

Er blickte sich im Zimmer des Dorfoberhauptes um.

Auch hier konnte er nichts Ungewöhnliches sehen oder spüren.

„Hm… ich schlag-!!!“ der Exorzist wurde durch ein lautstarkes Klopfen, an der Tür unterbrochen.

„Kann ich rein kommen, Liebling?“ fragte eine nette, weibliche Stimme von der anderen Seite der hellen Holztür.

„Natürlich!“ erwiderte der Bürgermeister, anscheinend seiner Frau.

Diese trat ein und verbeugte sich vor Shirou, der sich mittlerweile auch zu ihr gedreht hatte.

„Herzlich willkommen in unserem Dorf, Fujimoto-sama. Mein Name ist Utsukushī Yūwaku. Haben sie schon etwas entdecken können?“ fragte sie etwas ungeduldig und zupfte an ihrer weißen Spitzenschürze.

„Es tut mir leid, aber ich konnte noch nicht feststellen was hier vor sich geht..“ sagte Shirou mit selbstbewusster Stimme, um zu symbolisieren, dass es sich auf jeden Fall um das Problem kümmern würde.  

„Aber unsere Untersuchungen laufen bereits!“

Das junge Ehepaar freute sich und führte den Paladin in die Herberge, in der seine Truppe schlafen würde.

Etwas skeptisch schaute sich der junge Exorzist die Zimmer an und sprach ein paar Bannsprüche.

„Et ne nos inducas in tentationem, sed libera nos a malo.“

 

“Fujimoto-sama, mein Mann und ich haben ein Begrüßungsmahl für sie und ihre Gruppe vorbereitet, bitte kommen sie um 18.00 Uhr in den Speisesaal.

Shirou nickte.

Mit einem erleichterten Gesichtsausdruck verließen der Bürgermeister und seine Frau das Gasthaus.

Gesang der Nacht

Ein Begrüßungsmahl?

Shirou fing an zu grinsen und klopfte sich auf den knurrenden Bauch.

Das war auch bitter nötig!

Schließlich musste sie den ganzen Weg hier her wandern, denn der liebe Direktor hatte natürlich sicher bessere Sachen zu tun gehabt.

Der junge Exorzistenausbilder konnte das kokette Grinsen des Dämons förmlich vor seinem geistigen Auge sehen.

Eine Ader zeichnete sich auf seiner Schläfe ab und er trat kurz seinen Rucksack.

„Dieser miese..“, er sprach nicht weiter, sondern fletschte nur wütend die Zähne.

Mit einer gekonnten Drehung wandte sich Shirou dem großen Eichenholzschrank zu, dann lehnte er seufzend seine Stirn an dessen Tür und schloss langsam die Augen.

Irgendetwas störte ihn.

Fujimoto hatte sich schon immer auf seine Sinne verlassen können und in diesem Fall sagte er ihm, dass hier auf jeden Fall etwas nicht stimmen konnte.

Es war ein bedrückendes Gefühl und in diesem Haus war es definitiv am Stärksten.

Er musste sich eingestehen, seine Kraft schwand und es viel ihm immer schwerer sich zu konzentrieren.

Vielleicht lag es aber auch nur an den vielen Bannsprüchen, die er heute schon hatte rezitieren müssen.

Als es plötzlich an der Tür klopfte wurde der Pharmaziemeister aus seinen Gedanken gerissen.
 

„Fujimoto-san! Wir sind zurück und wollen Bericht erstatten!“ ertönten von draußen die Stimmen der Exorzisten.
 

Shirou bat sie herein und lauschte ihrem Report.
 

„Ich habe einige Leute befragt, nachdem ich das Gebiet untersucht und analysiert hatte. Die Männer schienen ziemlich ahnungslos, doch konnten mir die meisten Frauen des Dorfes einige Fragen beantworten. Viele von ihnen berichteten mir, dass ihre Männer das Haus verlassen, wenn die Nacht naht. Doch als sie ihre Männer zu Rede gestellt haben, konnten die sich an nichts mehr erinnern. Und die Damen glauben ihren Gatten, aber ich finde es sehr seltsam, dass nur die Männer auf „Etwas“ reagieren. Das ist sehr untypisch für Dämonen, denn ihnen ist das Geschlecht meist egal.“ Beendete ein etwas jüngerer Auszubildender, mit dunkelbraunen Haaren, seinen Tagesbericht.
 

Shirou zog eine Augenbraue nach oben und verzog dann die Augen zu schlitzen. Seine Stirn runzelte sich und er strich sich mit den Fingern über den blond-weißen Stoppelbart am Kinn.

Nur Männer, hm?
 

Der Exorzist schaute auf die Uhr und meinte: „Die Familie hat uns zu einem Begrüßungsmahl eingeladen. Wir sollte uns stärken, damit wir heute Nacht gewappnet sind, falls dieser Dämon angreift.“
 

Voller Freunde stimmten die Auszubildenden Shirou zu. Auch sie hatten großen Hunger und waren ausgelaugt von der langen, anstrengenden Reise.

Sie ließen ihre Sachen in den Zimmern, des großen Gasthauses und begaben sich in den Speisesaal der Familie Utsukushī.

Die Augen aller Gäste weiteten sich und glitzerten vor Erstaunen. Die kleinen Speicheltropfen an ihren Mundwickeln waren kaum noch zu übersehen.

So ein schön angerichtetes Mahl bekamen sie nicht häufig zu sehen.

Es gab alle Arten von Fleisch, angerichtet mit Früchten und Gewürzen.

Gemüse so weit das Auge reichte, mit verschiedenen Soßen und noch viele weitere Beilagen.

Fujimotos Herz machte einen Satz.

Wann hatte er das letzte Mal so gut essen können?

Alles sah so lecker aus. Es schien mit so viel Liebe gekocht worden zu sein, dass der junge Paladin sich noch einmal bei dem Bürgermeisterpaar, für die Gastfreundschaft bedankte.

Als jeder seinen Platz eingenommen hatte, nahm sich Shirou ein großes Stück lecker angerichtetes Fleisch.

Was das genau war.. lecker schmecken tat es jedenfalls! Die Mangostückchen waren sehr kreativ angerichtet, in einem Art Fächer, und verliehen dem Fleisch und dem Reis einen süßlichen Geschmack.

Es wurde fleißig geredet und getratscht.

Aber auch fragen zur Mission wurden an Fujimoto und seine Helfer gestellt.

Diese ließ er gekonnt, aber höflich abblitzen und widmete sich wieder den wunderbaren Speisen. Hier gehörte das Thema nun wirklich nicht hin.

Es gab hier einfach zu viel und er hätte auch gerne alles probiert, aber nach einiger Zeit war sein Magen voll.

Er konnte seinen Bauch schon platzen sehen und lachte bei der Vorstellung, wie Mephisto aus der Wäsche schauen würde, wenn auf dem Missionsbericht stehen würde:
 

» Fujimoto Shirou verstarb, als er sich den Wanzt vollschlug, da er zu Hause nicht so viel gutes Essen bekommen konnte! «
 

Getränke gingen auch viele über den reich gedeckten Tisch, aber leider kein Alkohol.

Zum Bedauern des Paladin, aber er selbst wusste, diese Nacht würde der Alkohol nur stören.

„Ich bedanken mich hiermit noch einmal für das herrliche Mahl, auch im Namen meiner Begleiter und bitte um Entschuldigung, dass wir sie jetzt schon verlassen. Aber wir müssen alles für die Mission vorbereiten.“
 

Der Meister der Pharmazie verbeugte sich und machte sich auf den Weg zurück in das Gasthaus, die anderen folgten ihm. Sie musste dazu durch einen Überdachten Gang gehen, der nach draußen führte. Es war schön den seichten Wind zu spüren und die frische Luft einzuatmen. Es roch nach Gras, denn der Durchgang führte neben einem größeren Garten mit Rasen vorbei. Wildblumen, aber auch gepflanzte Rosen wuchsen dort in Hülle und Fülle, doch es sah nicht überwuchert aus. Als sie schließlich an ihrer Unterkunft ankamen, zogen sie sich in ihre Zimmer zurück.
 

„Schlaft etwas. Um genau 23:45 Uhr treffen wir uns vor dem Gasthaus.“ Wies Shirou seine Untergebenen an.

Mit einem „Jawohl!“ stimmten sie ihm alle zu.

Fujimoto öffnete die die Holztür zu seinem Zimmer und legte sich auf sein weiches Bett.

Vorher zog er noch seine schwarzen Stiefel aus und schmiss sie lieblos in eine Ecke des Zimmers.

Er starrte an die getäfelte Decke.

Hatte nicht ein Auszubildender gefehlt?

Oder bildete er sich das ein?

Naja vielleicht war dieser auch nur schon mal vor gegangen oder auf die Toilette.

Aber etwas anderes machte ihn auch noch stutzig.

Der Garten.

Er schüttelte den Kopf und schloss erschöpft die braun-roten Augen.

Schlaf war jetzt erstmal wichtiger. In zwei Stunden würde er das alles genau unter die Lupe nehmen. Es dauerte nicht lange und der Exorzistenausbilder war eingenickt.

. . .

Er saß senkrecht im Bett und blinzelte verwirrt. Hatte da etwa jemand seinen Namen gerufen? Völlig perplex schloss der Paladin seine müden Augen und versuchte noch einmal genau hinzuhören. Sein Kopf bewegte sich dabei leicht nach oben und seine Ohrmuscheln zuckten.
 

» Shirou.. «
 

DA!

Der Exorzistenausbilder riss die Augen wieder auf und sprang aus dem weichen Bett.

Er eilte zu seinen Stiefeln und stopfte sich förmlich hinein. Diese dämlichen Schnürsenkel! Ausgerechnet jetzt mussten sie sich verknotet haben!
 

» Shirou.. «
 

Er gab auf und schob sie sich einfach hastig in die schwarzen springerähnlichen Schuhe. Nachdem der brillante Exorzist die dunkle Holztür der vorübergehenden Bleibe geöffnet hatte, lief er der Stimmte hinterher. Stehen bleiben konnte er nicht und ehe er sich versah, war er im Banngesang des Wesens gefangen, was ihn gerufen hatte.

Seine Füße trugen ihn weiter und nicht viel später tauchten mehr Männer neben ihm auf. Sie starrten gedankenlos nach vorne, dem Banngesang total verfallen.

Die Stimme wurde lauter und hypnotisierender.

Waren das sie Männer von denen Igor in seinem Bericht gesprochen hatte?

Neben ihm liefen auch ein paar seiner Auszubildenden.

Scheiße, das war jetzt aber verdammt ungünstig!

Irgendwie…!!!

Der Paladin verlor seine Gedanken, da das Lied des Dämons die Oberhand gewonnen hatte.
 

♪ ~Kommt in meinen Garten und spielt mit mir,

Habt keine Angst und stillt eure Gier,

Niemand wird euch böse sein,

Denn unser kleines Geheimnis bleib geheim~ ♫
 

Der Gesang führte sie alle in den prächtigen Garten der Bürgermeistervilla.

Dort stand eine wunderschöne Frau mit blonden langen Haaren. Leicht bekleidet war sie und roch an den roten Rosen, die schon etwas mit Tau bedeckt waren.

Der durchsichtige rosa Stoff der um ihre Hüfte gewickelt war und das rote Höschen schmeichelten ihrer schlanken Figur.
 

„Ihr seid gekommen meine Lieben, nun lasst mich euch eine schöne Nacht bereiten~“ flüsterte die junge liebreizende Frau den Rosenblättern entgegen und drehte sich tänzelnd zu der Männermenge um. Schauspielerisch und galant wich sie all den Herren aus, welche ihre Aufmerksamkeit nicht erregt hatten und blieb schließlich vor Shirou stehen.

„Was für ein schöner Mann du doch bist~“ raunte sie ihm sanft ins Ohr und spazierte um ihn herum.

„Stärke und Entschlossenheit erkenne ich in deinen animalisch rot-braunen Augen.. aber auch Lust~“ säuselte sie weiter und strich ihm über die Brust.

Shirous Augen jedoch waren trüb und glanzlos durch ihre Worte geworden.

Mit der anderen Hand strich die elfengleiche Frau über Fujimotos Kinn und über seine leicht zitternden Lippen. Sie öffnete die silberglänzenden Knöpfe seines langen dunklen Trenchcoats und lies ihn zu Boden gleiten.

Die anderen Männer starrten die beiden gedankenlos an.

„Ich weiß das du mich anfassen willst, mein Schöner..“ flüsterte das weibliche Geschöpf und zog Shirou an seiner Krawatte näher zu sich.

Schließlich verwickelte sie den jungen Exorzisten in einen verführerischen Kuss.

. . .

Giftgrüne Augen durchdrangen das Dunkel der Nacht und erblickten ein Licht im Dorf Hana no mura.

„Und mein unwohles Gefühl weist mir den Weg zu diesem unglaublich lüsternen Mann..“ sprach eine Stimme.

Der große schlanke Mann landete auf dem Bach der Villa der Utsukushīs.
 

„Befreie das Tier in dir, mein Liebster~!“ wisperte die Frau gegen Shirous Lippen und löste die ohnehin schon dünn geschnürten Träger ihres bikiniartigen Oberteils.

Die Hände des verzauberten Exorzisten wanderten zu ihrer Brust und ihre öffneten die locker sitzende schwarze Stoffhose des Betörten.
 

„Tsk… Du hast auch nur Frauen im Kopf, oder?“ Mephisto schwebte neben den beiden seelenruhig herunter.
 

„Wer.. WER BIST DU?!“ war die junge Dame außer sich. Er war nicht von ihrem Fluch betroffen. Aber wie konnte das nur sein?
 

„Gestatten man nennt mich Mephisto Pheles, Sohn des einen dunklen Herrschers..“ ein grausames Lächeln umspielte des Dämons Lippen.
 

„W-was? Einer meiner Brüder..? Warum bist du hier..? Willst du etwa meinem Spiel beiwohnen?“ nun begann auch die wunderschöne Frauengestalt wieder zu schmunzeln.
 

„Deinem Spiel? Welch armselige Schachfiguren du dir doch ausgesucht hast, meine liebe..“, er riss ihr mit einer Hand die Haut vom Gesicht, „Schwester?“

Der Dämon fing an zu kichern.

„Was würden sie wohl tun wenn sie wüsste, wie du wirklich aussiehst~“
 

Eine widerlich lange Zunge und dunkle schuppige Haut trat unter der zarten rosefarbigen Haut der Frau hervor. Doch das Grinsen verschwand nicht aus ihrem Gesicht.

„Hehehe.. HAHAHAHAH~ und du siehst er hört trotzdem nicht auf~“ lachte sie ungehemmt.

Denn Shirou machte sich an ihrem Höschen und ihrem Hüfttuch zu schaffen.
 

„Dann sollten wir den Bauern etwas von der Königin ablenken, findest du nicht?“

Mit einem Fingerschnipp erschuf Mephisto ein zweites ich seiner selbst und holte galant mit dem Schirm aus, sodass sie Fujimoto weichen musste.
 

„Oh glaubt ihr wirklich das würde meinen Zauber brechen, eure Majestät?“ die Augen der nun immer hässlicher werdenden Frau blitzten bedrohlich gelb auf.
 

„Mann nennt mich nicht umsonst den Ritterlichen..“ belächelte Sir Pheles seinen Satz und drehte sich zu Shirou um „Nun denn mein zweites Ich wird euch Aufmerksamkeit schenken, holde Maid.“ Beißende Ironie zierten die Worte des Schulleiters, dann konzentrierte er sich ganz auf den verhexten Paladin.

„Verdammt Shirou, was zu Hölle machst du?! Fällst auf den Trick dieses hässlichen Biestes herein?!“
 

Doch Shirou antwortet ihm nicht.

. . .

So eine liebliche Gestalt hatte er noch nie in seinem Leben gesehen.

Und sie hatte ihn geküsst und wollte weiter gehen!!!

Der junge Pharmaziemeister verwickelte „sie“ in einen weiteren Kuss.

. . .

Mephistos Augen wurden weiter als Fujimoto ihn küsste.

Mission complete

Verdutzt brach der Sohn Satans den Kuss: „Was machst du denn da?!“

Doch der Exorzist antwortete immer noch nicht, er zog den Dämon nur noch näher an sich heran.

Der Zauber der attraktiven Frau wirkte noch immer auf den Pharmaziemeister und durch ihre Sinneshexerei verwechselte Shirou nun sie mit dem überraschten Dämon.

Das zweite ich Mephistos blieb kurz stehen und drehte sich stutzig zu seinem wahren Körper um.

„Hehehehehe, lässt sich der König so leicht von einem jämmerlichen Bauern ablenken?“ fragte die dämonische Frauengestalt und kratze, mit ihren spitzen, fast 10 cm langen Fingernägeln über Sir Pheles Brust.

Der Doppelgänger verzog sein Gesicht und wich ein Stück zurück.

„Haha.. nicht im Geringsten, wenn sich doch vor mir solch eine wunderschöne Abscheulichkeit befindet~“ Mephistos zweites selbst grinste immer breiter.

Seine sonst so normalen Zähne verformten sich spitz und seine Ohren wuchsen, bis auch sie eine noch kantigere Form hatten.

Das Gleiche passierte mit seinen Fingernägeln, die sich durch die lächerlich fliedernen Handschuhe bohrten.

„Du bist ein Sucubus..“ gluckste das Double und wollte zum Angriff ansetzen.

Der Sucubusdämon hatte sich schon in eine Schutzhaltung begeben und die Hände vors Gesicht genommen, als ein blitzschneller Schlag die Attacke des zweiten Mephistos abwehrte.

Und schon folgte der nächste heiße Kuss, mit dem Fujimoto Mephisto die Gedanken raubte.

Die Schuhe hatte der junge Paladin ausgezogen, diese waren ja ohnehin nicht geschnürt gewesen. Noch hielt seine schwarze Stoffhose, doch es war nur noch eine Frage der Zeit, bis diese in seine Kniekehlen hängen würde.

Er streifte Mephisto den Blazer von den Schultern, drängte ihn langsam zu einem Kirschblütenbaum und drückte ihn dann sanft dagegen.

Dieser perverse Paladin.

Er hatte aber auch solch geschickte Finger.

Als nächstes widmete sich Fujimoto dem magentafarbenen Hemd seines Vorgesetzten.

Er bedeckte Mephistos Hals mit kleinen seichten Küssen und bemerkte nicht, dass sich der andere noch etwas zu wehren schien: „Sh-Shiro.. verflucht.. ah..“

Shirou begann an den Schultern des Dämons zu knabbern, nachdem er ihm das störende Hemd fast vom Leib gerissen hatte.

„.. nein, das ist ein Zauber.. Shirou!“ versuchte Mephisto zu ihm durchzudringen.

„Was zum?!“ das Mephistodouble wurde gegen einen Busch geschleudert und richtete sich wieder halb auf, „Amaimon..?!“

„Aniue..“, antwortete der Erdkönig und blickte ihn gelangweilt an.

„Aber was zum?! Hast du das alles..?“ war der Doppelgänger perplex und starrte seinen kleinen Bruder an, der sich gerade wieder einen Lolli in den Mund schob.

„Mir war langweilig..“ wies Amaimon hin und genoss schmatzend seinen Lolli.

„Wenn man dich einmal nicht im Auge hat..“ knurrte der zweite Mephisto verärgert und ging wieder zum Angriff über.

„Aniue, wenn du nicht du selbst bist, macht das Ganze doch überhaupt keine Spaß..“ murrte der siebte Dämonenkönig von Gehenna und schnipsten leicht gegen die Stirn des Bruderdoubles. Dieses flog im hohen Bogen gegen die massive Steinmauer der Villa und als es auf der Wiese aufprallte, brach eines der eingedrehten Hörner ab.

Das Mephistodouble stand taumelnd auf und als er sein Horn fallen sah, wurde sein Blick tot ernst. Er schritt voran und jede Pflanze erstarrte, doch Eis war keines zu sehen, weder an den Blättern noch an den Blüten.

Amaimon verspürte auch keinen eisigen Lufthauch, nun wusste er, dass er seinen großen Bruder verärgert hatte: „Aniue..“.

Doch er hatte immer noch ein Ass im Ärmel, den verzauberten Paladin.

„Weißt du..“ gluckste der jetzt nicht mehr so ganz engelsgleiche Sucubus, welcher hinter Amaimon Schutz gesucht hatte, „Wenn ich in einer bestimmten Tonlage singe, dann hält mein Zauber auch ohne jegliche Hilfe meiner Anwesenheit an..“ Sie erhob die Hände und ein kreischend hoher Ton verlies ihrer Kehle.

Dieser Zustand hielt aber nicht lange an, denn kaum hatte sie begonnen zu singen, viel sie ohnmächtig zu Boden.

„SHIRO!?“ der zweite Mephisto hatte seine Kräfte eingesetzt, um den weiblichen Sexdämon außer Gefecht zu setzen und schaute eilig zu seinem wahren Ich und dem betörten Diener Gottes.

„Aniue ignorierst du mich etwa… du weißt genau, ich kann das nicht leiden!“ sagte Amaimon gereizt und trat das Mephistodouble nun so unbarmherzig stark, dass es verpuffte.

„Shirou.. ah.. hah~!“ keuchte der zweite König Gehennas.

Der Gesang des Sucubus hatte Shirous Verstand nun komplett vernebelt.

Der Paladin leckte über Mephistos zarte Brust und stimulierte dessen Nippel, in dem er sie mit seiner Zunge umkreiste.

Ein freches Lächeln legte sich auf die Lippen des Erdkönigs.

„Ihr seht beschäftigt aus..“ er kam auf die Beiden Männer zu und strich Fujimoto über den Rücken.

„Wir hatten ja bereits das Vergnügen, Fujimoto.“ Durch die Berührung Amaimons erschauderte der Pharmaziemeister etwas, doch fuhr mit seiner liebevollen Tätigkeit fort.

Nun reichte es Mephisto, er ballte seine Faust so fest, dass sich seine Fingernägel in das Fleisch seiner Hand bohrten.

„WACH VERDAMMT NOCHMAL AUF, SHIRO!!!“ schrie der Dämon von Zeit und Raum wutentbrannt, als er dem Paladin einen rechten Hacken verpasste.

Ein leises Knacken war vernehmbar und der betörte Priester flog im hohen Bogen drei Meter weit und landete kurz vor der Rosenhecke.

Damit hatte der Erdkönig nicht gerechnet, seine von Langeweile gezeichneten Augen weiteten sich. Verdutzt stand er da. Das hatte er nicht erwartet.

„Was denn? Hast du geglaubt, dass ich so was etwa nicht tun kann?!“ In Mephistos Stimme schwang ein mörderischer Unterton mit.

Dies war das Zeichen für den Amaimon zu verschwinden.. am besten.. sehr schnell.

„Amaimon..“ fing der Otaku-Dämon langsam und voller Fassung an.

Er schnipste und der Sucubus wurde von 10 riesigen spitze Speeren durchbohrt.

„1, 2, 3…“ ohne dass es Amaimon bemerkte, hatte Mephisto ihn schon am Kragen gepackt.

„Für einen so ungezogenen kleinen Bruder lasse ich mir eine gerechte Strafe einfallen.“ Die Augen des ersten Königs von Gehenna leuchteten in einem grellen Lilaton.

„Aber du bist im Moment ehr unwichtig.“ Beendete er seinen Satz und schleuderte den Erdkönig in die Kuchen-Kuckucks-Uhr die er zuvor beschworen hatte.

Der junge Paladin regte sich und es hörte sich so an hätte er sein Bewusstsein wieder erlang.

„Ahhh… verdammt.. mein Kiefer… Was zum.. ah…“ stammelte er und hielt sich den lädierten Mund.

Verdammt!! Hatte er ihm den Kiefer gebrochen?! Das war natürlich nicht seine Absicht gewesen!

„Shiro, geht er dir gut?“ fragte der Sir Pheles und hielt ihm eine Hand hin.

Der Pharmaziemeister packte dessen Hand, die durch den Faustschlag leicht gerötet war.

Er zeigte genervt auf seine Wange und schaute den Dämon vorwurfsvoll an.

„Es war nötig um die Situation unter Kontrolle zu bringen.“ Mephisto räusperte sich und schaute zur Seite.

Shiro hob eine Augenbraue und verzog dann das Gesicht.

Man Das tat aber auch verdammt weh!

„Wir haben die Mission erfolgreich erledigt, ich werde dem Bürgermeister höchstpersönlich Bericht erstatten.“ Erklärte Mephisto und schnipste erneut.

„Ich habe eine Mitfahrgelegenheit organisiert um euch nach Hause zu eskortieren.“

Na wenigstens etwas!! Shiro machte einen erleichterten Gesichtsausdruck.

Nun dämmerte es schon, man was war denn nur passiert?

Dem Paladin war ins Gesicht geschrieben, das er sich an nichts mehr erinnern konnte, aber gerne aufgeklärt werden wollte.

„Ich werde dir später im kleinsten Detail..“, ein anzügliches Grinsen legte sich auf Mephistos Lippen, „..alles erzählen, mein verführerischer Freund~“

Das Shiro das Gesicht entgleiste vernahm Mephisto natürlich sehr genau, aber er ignorierte es geflissentlich und begleitete den Verletzten in sein Zimmer.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Da ich genötigt wurde das Kapital endlich mal hochladen wollte, entschuldige ich mich für die Rechtschreibfehler xDDD
Nur für dich Mephilein xD Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Von:  Niela_DeAhrel
2013-07-24T12:13:52+00:00 24.07.2013 14:13
endlich endlich endlich gibt es ein update. xD
schade nur dass es schon wieder vorbei ist, aber es war spannend und es hat Spaß gemacht zu lesen. <3
gut auch dass es nicht zur yaoi Szene kam. mephi hat es lieber wenn sein shiro weiß was er mit wem gerade tut. ;D
sind schön ein paar rechtschreibfehler drin, aber das störte mich in meinem lesefluss nicht also hielt es sich in grenzen.
hmmm... ich hoffe nur das war noch nicht das ende? *mephilein will mehr* xD
Antwort von:  Izami
24.07.2013 14:15
Keine angst war noch nicht das ende ^_^
Von: abgemeldet
2013-06-29T22:49:40+00:00 30.06.2013 00:49
Oh Man!
» Meine Güte ich bin so schwul, ich bin schon wieder hetero? «
Der Spruch war einfach geil xD
Von:  Imp
2012-06-27T12:19:21+00:00 27.06.2012 14:19
Cooles Kapitel. Ich steh drauf wie geschwollen Mephisto daherlabert. Dein Satzaufbau ist auch sehr schön. Was mir jedoch noch aufgefallen ist dass du sehr oft den "jungen Exorzisten" erwähnst. Springt mir einfach oft ins Auge. Ein einfacher "Exorzist" tuts meistens auch.
Ansonsten toll. Wann gibts mehr? <3
Von:  Niela_DeAhrel
2012-06-10T19:14:18+00:00 10.06.2012 21:14
Ein gutes, solides Übergangskapitel um Shiros Charakter noch einmal genau zu definieren. Ich kannte es ja schon vom vorlesen her und ich denke, du baust die Spannung auf das Kommende mit diesem Kapitel sehr gut auf.

Mir sind allerdings ein paar Fehlerchen aufgefallen... bei Nrillenschnur und Nasenfahrad zum Beispiel feheln die n's in der Mitte. Und einmal hast du ein Wort im Satz vergessen... Das Ende wirkt etwas erzwungen und holprig... aber alles in allem ist es gut gelungen, wenn ich bedenke, wie sehr du dich mit dem Kapitel schon rumgeschlagen hast.

Ich weiß ja schon auch ein wenig wie es weitergehen wird laut Plan, also bin ich einfach mal gespannt wie sich das Ganze dorthin entwickeln wird. Schreib ja scön fleißig weiter. ♥
Von:  Imp
2012-04-17T07:16:35+00:00 17.04.2012 09:16
Ich weiß gar nicht was du hast. Mir gefällt die FF und ich werde sie definitiv mit spannung weiterverfolgen. ^^
Ich schließe mich auch Niela_DeAhrels Meinung bei den restlichen Kritikpunkten an.

Sieh nicht immer so schwarz ^^

Von:  Niela_DeAhrel
2012-04-16T16:13:53+00:00 16.04.2012 18:13
Düdel~ xD
Da ist sie ja schon deine FF... und sie gefällt mir gut.. hin und wieder ein wenig umgangssprachlich gehalten im fließtext,aber da du es aus shiros Perspektive schreibst geht das noch in Ordnung und stört nicht. Ein paar Rechtschreibfehlerchen hab ich auch gesehen, z.B Weiße anstatt weise oder Sillhouette.
Ansonsten sehr flüssig zu lesen und soweit interessant genug, um mehr zu wollen. Mephisto will mehr... gib ihm was er verlangt! xD Die charas sind soweit in character, also gibt's da nix zu bemängeln und es verspricht noch eroddisch zu verden... also erwarte ich mit Spannung das nächste Kapitel! ^^


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