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Tempel für die Ewigkeit

von

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Bruchstücke

Meine Augen brannten, trotzdem konnte ich sie nicht von den Blättern abwenden, die vor mir lagen, selbst wenn diese solch' eine Bezeichnung nicht einmal verdienten, handelte es sich doch dabei nicht um simples Papier, sondern um einen Schreibstoff, der einst edlen Würdenträgern als Untergrund für heutige Untersuchungsgegenstände gedient hatte. Zu dumm, dass ich leider keine solche Person war - denn sonst würde ich nicht hier in dieser Bibliothek sitzen, die ihrem Namen nicht einmal gerecht wurde. Es war warm, stickig, düster und vor allen Dingen klein - sehr klein, aber ich war hier derzeit öfter als zu Hause. Immer wieder las ich die gleichen Zeilen; vieles davon machte nur dann Sinn, wenn man nicht nur in der Lage war, die Zeichen zu verstehen, die da vor mir aneinander gereiht waren, sondern wenn auch der Hintergrund dem Leser bekannt gemacht wurde. Ich seufzte und schloss für einen Moment müde die Augen. Mein Kopf fühlte sich schwer an und ich konnte nur schwer dem Drang widerstehen, ihn einfach kurz auf dem Tisch abzulegen, denn die Wahrscheinlichkeit war viel zu hoch, dass ich dann einfach hier an Ort und Stelle einschlief.
 

Grundsätzlich war ich eigentlich schon in der Lage, Sprache und Hintergrundwissen zu verbinden, im Moment fiel es mir aber einfach schon nur schwer, meine Gedanken in einer graden Linie wandern zu lassen. Ich schob die Papyrus Seiten von mir, verschränkte die Arme auf dem Tisch und legte den Kopf letztlich doch darauf ab. Schwarze Strähnen fielen in grüne Augen, aber ich machte mir nicht die Mühe, sie aus dem Weg zu pusten. Erschöpft schloss ich meine Augen und spürte, welch' angenehme Wohltat allein dieser kleiner Moment war. Wahrscheinlich wäre es klüger, einfach nach Hause zu gehen und ein paar Stunden zu schlafen - die Quellen würden mir garantiert nicht weglaufen.

Gerade wollte ich mich einfach erheben, die Aufzeichnungen zurück in den Safe legen, immerhin handelte es sich dabei um Originale, und den Raum verlassen, als ich eine Stimme hörte. „Julian“, wisperte jemand. Erschrocken drehte ich mich um und erblickte meinen besten Freund, der hier eigentlich nichts verloren hatte, schon gar nicht wenn man bedachte, das es mitten in der Nacht war und ich nur deswegen noch hier sitzen konnte, weil ich als Hilfskraft meines Professors einen Schlüssel für die Bibliothek und den Hintereingang des Gebäudes hatte. „Was machst du hier?“ fragte ich ihn. „Hast du nachts nichts besseres zu tun?“ gab er nur zurück. Ich zuckte die Schultern. „Doch, ich könnte auch mal wieder schlafen, aber du weißt, dass ich mitten in meiner Abschlussarbeit stecke. Und auch wenn ich einige Monate Zeit habe, werde ich das Gefühl nicht los, dass ich nicht weiterkomme.“
 

Seth erhaschte einen Blick über meine Schulter und grinste. „Du hängst ja schon wieder über diesen ganzen verrückten Geschichten. Das ist doch alles Humbug.“ Ich verdrehte die Augen und versuchte, mich nicht wieder dazu hinreissen zu lassen, ihn als einen Banausen zu betiteln. Er musste oft genug schon darunter leiden, dass ich seinen Namen nicht englisch aussprach, sondern auf die Weise, wie man es in dem Land gesagt haben musste, aus dem der Name ursprünglich stammt. Er hasste es, auch wenn er mir den Gefallen tat, das nicht ständig deutlich zu machen. Ich allerdings hatte dabei meinen Spaß. So etwas war wohl ausgleichende Gerechtigkeit. „Dein Fleiß in allen Ehren, Jules, aber hin und wieder sollte man seinem Kopf schon eine Pause gönnen. Man sagt, dass es dann sogar wieder viel besser funktioniert.“ Er hatte ja Recht, das wusste ich selbst. Nun fiel mir auch wieder ein, dass er bislang meine eigentliche Frage nicht beantwortet hatte. Ich nahm die Papyri sachte an mich und legte sie in den Safe, verschloss diesen sorgfältig und sah Seth wieder an. „Du hast mir immer noch nicht gesagt, was dich hierher treibt.“ Seth kratzte sich am Kopf. „Ich hab noch Licht gesehen, als ich von der Spätschicht kam. Da dachte ich mir schon, dass du hier herumhockst, zumal du auf meine Nachrichten auch nicht geantwortet hast.“
 

Mit einem entschuldigenden Blick schaute ich auf mein Handy. „Wenn ich hier bin, tauche ich einfach in eine andere Welt.“ Er musste lachen. „Ja, das habe ich schon oft bemerkt. An sich bewundere ich dich und deine Faszination für diese tote Kultur und diese seltsam anmutenden Zeichen, die für mich absolut keinen Sinn machen. Für mich wäre das nichts.“ Ich lachte leise. Seth hatte sich damit gut charakterisiert, immerhin studierte er ja deswegen auch Sport und Englisch und nicht Ägyptologie. Ich allerdings empfand es als gar nicht so langweilig, wie es oftmals dargestellt wurde. Ohne ein weiteres Wort packte ich meine Sachen zusammen und nahm meine Tasche. „Komm“, meinte ich leise, zog ihn aus dem Raum, löschte das Licht und schloss die Tür hinter uns ab. Die Flure des kleinen Seminars waren dunkel, aber ich kannte mich hier gut genug aus, um kein Licht zu benötigen. „Lauf einfach neben mir her, dann fällst du auch garantiert nicht hin“, sagte ich leise zu Seth und zog ihn weiterhin neben mir her. Er sagte nichts, aber sein Schnauben entging mir nicht; scheinbar fühlte er sich in seiner Ehre ein auf das andere Mal etwas gekränkt, wenn er mit mir zusammen war. Ich konnte aber nichts dafür, dass ich ihn hin und wieder neckte. Es kam wie ein Reflex. Er war dafür immer ein wenig übertrieben besitzergreifend, wenn es um mich ging. Und das auf eine Art, die ich gar nicht in Worte fassen konnte. Es gab Momente, da schaute er mich einfach an und ich fragte mich, was er im Stillen dachte. Ausgesprochen hatte ich meine Frage bisher aber nie.
 

Kurze Zeit später standen wir auch schon auf dem Hinterhof des Gebäudes und ich verriegelte die Tür. Es war kühl und das obwohl wir Sommer hatten. Für eine Stadt wie Phoenix war das nicht immer an der Tagesordnung und ich zog, einen Schauer unterdrückend, meine dünne Jacke etwas enger um mich. „Das Wetter ist seltsam“, sprach Seth da auch schon nachdenklich, als wir uns langsam vom Gebäude entfernten. „Hm“, machte ich nur bestätigend. Ich hatte nicht vor, mich in eine Diskussion über Klimaerwärmung zu verstricken. Eigentlich war ich nicht zimperlich, aber im Moment empfand ich die Temperatur als unangenehm und störend, so als wolle sie mich an irgendwas erinnern. Ich schüttelte den merkwürdigen Gedanken ab. „Worum geht es in deiner Abschlussarbeit eigentlich?“ fragte Seth mich nun. Ich verdrehte die Augen und boxte ihn sachte in die Seite. „Das habe ich dir ungefähr schon zehn Mal erzählt.“ „Und ich habe es mal wieder vergessen“, lautete die simple Antwort. „Dann bringt es auch nichts es dir noch einmal zu sagen.“ „Komm schon, Jules. Ich vergesse das ja nicht absichtlich, sondern kann es in meinen Sportlerhirn einfach nicht genügend verarbeiten.“ Ich konnte mir nicht helfen und lachte einfach los. „Was für eine Begründung“, kicherte ich.
 

„Es stimmt aber.“ Abwehrend hob er die Hände und sah mich an. Wir waren stehen geblieben, befanden uns aber weiterhin auf dem Hinterhof. Das Licht der Laternen reichte bis hier kaum hin, so dass uns die Dunkelheit umschloss. Obwohl die Hauptstraße von hier bereits zu sehen war, wirkte es als wären wir von allem ein wenig abgeschottet. „Ich untersuche Quellen. Das was du eben gesehen hast, waren einige davon. Und ehe du fragst was genau dabei das Ziel ist... Ich will eine bestimmte Götterkonstellation untersuchen, auf ihre Bedeutung für die Mythologie.“ Seth schaute mich an. "Hm, ich erinnere mich. Es waren diese beiden komischen Typen, die eine Beziehung hatten." Nun verdrehte ich die Augen. "Das ist aber sehr simpel auf irgendwas ganz Banales heruntergebrochen", stellte ich fest. Er sah mich an. "Wie ist es denn dann, wenn man es nicht so sehr vereinfacht wie ich, der von diesen Dingen doch gar keine Ahnung hat." Ich seufzte. "Das war doch nicht böse gemeint." Seths Reaktion bestand in einem Lächeln. "Ich weiß doch, entschuldige. Manchmal geht meine ungestüme Art auch bei dir durch, dabei will ich das doch gar nicht." Manchmal war mein Gegenüber wie ein Sturm, unbändig und ungezügelt. Ich bekam das nur höchstselten ab und wenn, dann auch eher nur in kleinen Ausläufern. "Man kann nicht zwingend sagen, dass sie sich geliebt haben. Es war eher... eine Art Machtkampf zwischen den beiden. Wobei selbst das den Kern der Sache nicht trifft. Es ist etwas kompliziert." Leise lachte Seth. "Ist es das nicht immer, wenn es um Macht geht?" Sachte legte er mir einen Arm um die Schulter und zog mich an sich. Ich schloss die Augen und ließ das Gefühl auf mich wirken. Im Stillen musste ich zugeben, dass es mir gefiel, wenn er mich manchmal so sachte im Arm hielt oder wir abends beim Fernsehen auf dem Sofa kuschelten. "Sie fühlten sich also zueinander hingezogen?" Ich zuckte die Schultern. "Möglich, auch wenn es in den Texten eher wie ein Spiel wirkt - von einer Seite aus zumindest. Und die andere Seite war eher verschreckt. Aber wer weiß schon, was war, schließlich sind es nur Mythen... Nichts davon ist real." Nun lachte Seth. "Hey, soweit ich weiß trage ich doch den Namen eines der Götter in deiner Untersuchung, oder?" Das stimmte. Ich nickte leicht. "Oh Wunder, dass du dir das gemerkt hast." "Ich vergesse immerhin nicht alles. Und wer ist der Gegenpart?" Ich sah ihn an. "Horus. Er wurde nach dem Tod seines Vaters Herrscher des Landes. Dazu muss aber gesagt werden, dass sein Vater von Seth überhaupt erst getötet wurde und daraufhin der Kampf um die Nachfolge entbrannte."
 

Seth lauschte meinen Worten, während wir immer noch auf dem düsteren Hinterhof des Seminars standen. "Ich verstehe. Zumindest teilweise. Sicherlich konnte es gar nicht gegenseitig sein, wenn einer den Vater des anderen tötet." Ich zuckte die Schultern. "Keine Ahnung. Manchmal gehen Gefühle seltsame Wege, vielleicht war auch genau das das Problem." Wieder durchlief mich so ein eigenartiges Gefühl, als wüsste ich, dass es so gewesen war. Doch wie sollte das möglich sein? Seths Arm zog mich dichter an ihn. "Du bist kalt", wisperte er leise. "Wir sollten nach Hause gehen. Ich nehme dich mit zu mir." Ich lächelte, sagte aber nichts, ließ mich einfach nur bereitwillig mitziehen. Er wohnte ein paar Straßen näher an der Uni, als ich. Es kam nicht selten vor, dass ich nach einem langen Abend in der Bibliothek den Weg zu ihm fand, weil es kürzer war. Heute sehnte ich mich besonders danach in die Wärme seiner kleinen Wohnung zu gelangen, um dieses befremdliche Gefühl abschütteln zu können. Wahrscheinlich hatte ich mich einfach viel zu sehr mit diesen Dingen befasst. Das nagende Gefühl ließ mich allerdings nicht los, so dass ich mich mehr an Seths Seite kuschelte. Seit ich ihn kannte, stand er mir näher, als jeder Mensch es bisher getan hatte und ich suchte oft einfach seine auf mich wie Schutz wirkende Nähe.

Bilder

In den Momenten, in denen ich, wann auch immer, seine kleine Wohnung betrat, bereute ich meine Entscheidung meistens schon. Sechster Stock mit einem höchst selten funktionierenden Aufzug war für mich immer wieder ein Leidwesen. Für Seth als Sportler war das natürlich nicht einmal eine minimale Herausforderung - dafür aber eine Steilvorlage, wenn es darum ging, mich aufzuziehen. Er bezeichnete das dann gerne als klassische Win-Win-Situation, schließlich gäbe es ja auch Gebiete, in denen ich ihn aufzog. Gut. Dann sollte das wegen mir so sein. Ich ließ mich von seinen Sticheleien auch heute nicht weiter aus der Ruhe bringen, sondern ließ mich auf das schon leicht abgewetzte Sofa fallen und schloss die Augen. "Du hast die Ausdauer eine Goldfisches, Jules", stellte Seth lachend fest, der das Wohnzimmer betrat, nachdem er seine Jacke aufgehängt hatte. "Hm", machte ich nur. "Ich glaube allerdings Goldfische haben mehr Ausdauer, wenn sie es dauerhaft unter Wasser aushalten." "Sie können unter Wasser atmen", gab Seth zu bedenken. "Ach, halt die Klappe", gab ich nur mürrisch zurück und warf ein Kissen nach ihm, welches neben mir auf dem Sofa gelegen hatte.

Wie ich es von einem Sportler nicht anders erwartet hatte, fing er es auf, behielt es aber aus Sicherheitsgründen bei sich. Ich war müde und fühlte mich gleichzeitig seltsam benebelt. So ging es mir oft abends, wenn ich im dämmrigen Licht der Bibliothek Stunden über irgendwelchen Texten verbracht hatte. "Willst du etwas trinken?" fragte mein Gastgeber mich, der mich oft weniger als Gast, als mehr zum Inventar zugehörig sah. "Cola", gab ich nur einsilbig zurück. "Dass du dir aber auch immer wieder dieses süße Zeug einverleibst", tadelte er mich. "Du hast es doch im Kühlschrank. Wieso sollte ich es dann nicht trinken? Ist doch keine Deko." Er lachte und verschwand in der Miniküche in der kaum zwei Leute Platz hatten. "Ich habe wirklich keinen Nerv auf deine Ernährungsberatung. Schon gar nicht heute!"

Wer uns sah konnte schnell auf den Gedanken kommen, dass eigentlich ich der Vernünftigere von beiden war - das mochte in vielerlei Hinsicht sogar stimmen, aber wenn es um solche Dinge ging, kam in Seth eben der Sportler durch. Wenn es nach mir ging konnte ich mich auch drei Tage am Stück von Fastfood ernähren. Bei Seth war es schon häufig, wenn er einmal im Monat eine Pizza aß. Ich kam nie umhin dann jedes Mal anzumerken, dass ich bei seinem Lebensstil sterben würde, worauf er mir vorhielt, dass ich wohl nur wegen meines Lebensstils schneller sterben würde. "Hier", meinte er und hielt mir ein Glas vor die Nase. Der Geruch von klebriger, zuckerhaltiger Flüssigkeit stieg mir in die Nase und öffnete die Augen erneut, um das Glas entgegenzunehmen. "Danke", sagte ich nun etwas sanftmütiger.

Schmunzelnd ließ er sich neben mich sinken. "Du solltest ins Bett gehen. Die dunklen Schatten unter den Augen stehen dir einfach nicht, Kleiner." Ich zuckte nur die Schultern, während ich sichtlich zufrieden an meiner Cola nippte. "Es ist ja nicht so, dass ich sie trage, weil sie modisch sind. Aber wahrscheinlich hast du sogar Recht. Ich werde dieses ungesunde Kram noch der Liste die mich schneller ins Grab bringen hinzusetzen und mich dann in deinem Bett ausbreiten." Leise lachend schüttelte er den Kopf. "Ich leiste dir gerne Gesellschaft", sagte er zu mir und strich mir eine Strähne aus der Stirn. "Nicht das du einsam wirst." Nun wurde ich nachdenklich, während meine grünen Augen ihn musterten. Zu mir war er immer so. Ich fand eigentlich kein passendes Attribut, welches all die Dinge, die er mir gegenüber tat und zeigte zusammenfassen würde. Letztlich gab es wohl auch gar keine Möglichkeit, dass auf ein Wort herunter zu reduzieren. Ich war gerade froh gewesen dieses eigentümliche Gefühl, welches mich vorhin noch in der Dunkelheit ereilt hatte, losgeworden zu sein; da begrüßte es mich auch schon wieder. Ich stellte das Glas auf den Tisch und stand auf. "Ich gehe schlafen", meinte ich nur. Ihn so eiskalt abzuweisen war nicht meine Art, aber für einen Moment brauchte ich einfach das Gefühl des Alleinseins. "Entschuldige", setzte ich dann noch nach, um meine Reaktion abzuschwächen. Er sagte nichts, nickte nur, aber es war deutlich das ihm meine Reaktion missfiel, und dass er sie nicht verstand. Ich verstand sie doch selbst nicht.

 

Die weiche Bettdecke umfing mich, als ich mich, ohne das Licht einzuschalten, einfach auf das Bett warf und in der Dunkelheit an die Decke starrte. Ohne ein weiteres Wort hatte ich das Wohnzimmer verlassen, mich kurz ins Bad begeben und nun war ich hier. Ich konnte den Fernseher dumpf hören, aber ich glaubte nicht, dass Seth sich besonders auf das Abendprogramm konzentrierte. Verzerrtes Lachen wies auf irgendeine der zahlreichen Sitcoms hin, die auf jedem Sender haufenweise liefen. Ich drehte mich auf die Seite, zog die Decke weiter über mich und vergrub mein Gesicht halb im Kissen. An Abenden wie diesen fragte ich mich, wieso ich das eigentlich machte. Wieso investierte ich so viel Zeit in diese Arbeit, wenn andere auch mit dem halben Aufwand weiterkamen. Ich könnte viel mehr Freizeit genießen. Aber mir war selbst in solchen Augenblicken bewusst, dass auch das einmal ein Ende hatte und das ich es eigentlich gern tat. Nur gab es Zeiten wie gerade jetzt, in denen ich einfach nur erschöpft war und heulen wollte.

 

"Sag mir, dass du mich liebst." - "Aber... das weißt du doch bereits." - "Ich will es aus deinem Mund hören."

Die Wüste umschloss meinen Körper mit ihrer Dunkelheit und nächtlichen Kälte.

"Ich liebe dich."

Zwei Gestalten, abgeschottet von allem Lebendigen, was existierte. Ein Versprechen.

"Wir werden uns wiedersehen. Und solange wache ich über dich. Wir können nicht zusammen sein. Noch nicht. Aber die Zeit wird kommen."

Eine geisterhafte Berührung. Kälte und Enttäuschung. "Sieh hin. So ist es geendet. Doch es liegt heute in deiner Hand, das einst gegebene Versprechen einzulösen." Grüne Augen mustern mich. Wie der eigene Spiegel. Und doch so fremd.

"Was...?"

Allein.

Nur der Sand. Und er tiefe Schmerz. Die Sonne, welche am Horizont aufgeht und nur das Wissen um eine bessere Zukunft, die mich begleiten.

Ein einzelne Träne läuft über meine Wange, warm, lebendig.

 

"Julian? Julian, wach auf!" Eine Hand rüttelte mich an der Schulter und ich riss die Augen auf. Mir war nicht bewusst gewesen, dass ich über meinen Gedanken einfach eingeschlafen war. "Hm..?", machte ich leise, brauchte einen Moment, um die eindringlichen Bilder meines Traumes soweit abzuschütteln, dass ich die Augen öffnen konnte, nur um Seth zu erblicken, der neben mir auf dem Bett kniete und mich besorgt ansah. "Hey", machte er nun und wirkte wirklich erleichtert. "Ich hab geträumt", sprach ich etwas unsicher und setzte mich dann leicht auf. Ja, ein Traum. Zugegeben, ein ziemlich eigenartiger. Aber im Prinzip brauchte mich das auch nicht weiter wundern, so sehr wie ich in den letzten Wochen in mythologische Abgründe eingetaucht war. "Du weinst", wisperte Seth leise, seine Lippen dicht an meinem Ohr. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er mir in meiner Bewegung gefolgt war und nun leicht hinter mir saß. Verwirrt hob ich die Hand und wischte mir leicht über die Wange. Er hatte Recht. Aber wieso weinte ich? Meine Gedanken drifteten ab, zu dem Traum. Es war, als wäre ich gleichzeitig Zuschauer und Teilnehmer gewesen. Wie merkwürdig.... Und kaum, dass ich die Augen schloss, war das beklemmende Gefühl der tiefen Trauer wieder da. "Hast du einen Zuckerschock, hm?" fragte er. Und obwohl dieses Kommentar so unpassend war, wie nur irgendetwas sein konnte, brachte es mich zum Lächeln. Das war Seths Art. Manchmal passten seine Sprüche absolut nicht und genau das war es, was mich dann doch aufmunterte. "Nein", sagte ich leise. "Habe ich nicht." "Hm, aber immerhin lachst du wieder." Wieder strich er mir sachte eine Strähne aus der Stirn und berührte dann zart meine Wange. "Ich mag es einfach lieber wenn du lächelst, auch wenn ich dafür viel zu oft unqualifizierte Kommentare machen muss. Trotzdem mache ich sie dafür gerne." Sachte schüttelte ich den Kopf. "Spinner", wisperte ich. "Deswegen magst du mich doch." Ja, da war etwas Wahres dran. Ich mochte ihn, weil er nicht konventionell war. Weil er mir auch sagte, was ich nicht hören wollte und weil ich das Gefühl hatte ihm näher zu stehen als irgendjemandem sonst - was nicht zuletzt daran lag, dass wir uns quasi seit unserer Kindheit kannten. Und das obwohl wir nicht nur gänzlich unterschiedlich waren, sondern auch noch ziemlich gegensätzliche Interessen hatten. Vielleicht zogen Gegensätze sich auch in Freundschaften manchmal einfach.

Im Augenblick jedoch wollte ich nicht darüber nachdenken. Ich wollte einfach Stille und Frieden. "Ich bin müde", sagte ich und er nickte sachte. "Schlaf weiter. Ich bleib neben dir liegen, vielleicht schaffe ich es auf diese Art und Weise deine Träume ein wenig in Schach zu halten." Obwohl ich ihm sonst glauben würde, hatte ich dieses Mal nicht das Gefühl, dass es funktionieren würde, allerdings sagte ich nichts. "Gute Nacht", sagte er zu mir, während ich mich wieder hinlegte und mir eine bequeme Position suchte. "Dir auch eine gute Nacht", gab ich zurück, während ich meine Augen erneut schloss und versuchte, mich zu entspannen.

Retrospektive

Das Geräusch des Löffels, welcher in einer Tasse mit unbändigen Ausdauer gerührt wurde, verursachte mir Kopfschmerzen, doch da ich dieses Geräusch selbst auslöste und es mir schwerfiel, einfach nur untätig am Tisch in der Küche von Seths kleiner Wohnung zu sitzen, konnte ich niemanden dafür belangen. Ich wusste nicht, wie ich überhaupt aus dem Bett gekommen war. Obwohl ich nach meinem nächtlichen Intermezzo hatte schlafen können, war dieser Schlaf nicht sonderlich erholsam. Immer wieder war ich aufgewacht und hatte mich beinahe dazu zwingen müssen, wieder einzuschlafen. Seufzend stützte ich den Kopf auf meiner Hand ab und rührte bedächtig weiter in meinem Kaffeebecher. „Glaubst du, du könntest in deiner Tasse nach Gold graben?“ hörte ich da schon einen sarkastischen Kommentar hinter mir und wandte langsam den Kopf in Richtung der Stimme. „Vielleicht“, gab ich zurück.
 

„Du siehst schrecklich aus.“ Freundlich wie immer, da ging direkt die Sonne auf. Besonders nach so einer Nacht. Ich sah keinen Grund mich zu Seths Kommentar näher auszulassen. „Ich meins ernst, du solltest vielleicht besser heute hier bleiben oder in deine Wohnung gehen, wenn dir das lieber ist. Aber du siehst aus, als würdest du direkt wieder einschlafen.“ War das so? Und ich hatte gehofft, dass die Dusche wenigstens einige verbliebene Lebensgeister geweckt hatte. Zumindest hatte es sich so angefühlt. „Geht schon“, antwortete ich träge. Ich hörte wie er näher kam, nachdem ich meinen Kopf wieder in Richtung meines bereits gut gerührten Kaffees gewandt hatte. Seth setzte sich mir gegenüber und seufzte leise, während er seine feuchten Haare leicht mit einem Handtuch trocken rubbelte. „Ganz ehrlich, du warst heute Nacht mehrfach wach. Ich habe mir nichts anmerken lassen, aber ich habe es mitbekommen.“ Nun war es an mir zu seufzen. Natürlich… ich hätte es besser wissen müssen. Seth wirkte zwar immer so, als würde er wie ein Toter schlafen, aber bei mir hatte er schon oft bewiesen, dass er ungewöhnlich aufmerksam sein konnte. „Hm“, gab ich nur zurück. Was sollte ich bei so etwas auch erwidern? „Du musst dir keine Sorgen machen. Ich habe schon in anderen Nächten schlecht geschlafen und hab den Tag danach immer überlebt“, setzte ich noch nach.
 

Seth streckte die Hand aus und griff nach dem Becher, in welchem ich immer noch rührte. „Lass das! Es macht mich wahnsinnig.“ Passend. Mich auch. Aber nichts zu tun machte mich noch wahnsinniger. Dennoch ließ ich ihn gewähren. „Du bleibst hier.“ Oho, dieser Ton. Ich wusste genau, dass es besser war, jetzt nichts zu sagen. „Mhm“, kam es also von mir nur wieder, wobei nicht ganz klar wurde ob ich zustimmte oder einfach nur reagieren wollte, um ihn zufrieden zu stellen. „Das klingt so als könntest du genauso gut ‚du mich auch‘ zu mir sagen.“ Ein leichtes Lächeln erschien auf meinen Lippen und ich sah wie er missbilligend den Kopf schüttelte. „Ach Jules, ich will dich nicht bestrafen. Und eigentlich wären andere froh einen Tag mal nicht zur Uni gehen zu müssen. Aber du?“ „Ich bin eben ein Nerd.“ Nun war es Seth, der leicht lächelte. „Das hast du gesagt. Aber ein bisschen kommst du mir manchmal so vor. Wobei die meisten Nerds die ich kenne eher am PC sitzen.“ Ich zuckte die Schultern. „Ist doch egal worin ich mich vergrabe. Aber abgesehen davon schreibe ich gerade an meiner ersten Abschlussarbeit.“ Nicht, dass Seth all diese Dinge nicht wusste und seinen angebrachten Einwand konnte ich mir schon vorstellen. „Du bist so gut in der Zeit. Auf einen Tag kommt es doch nicht an.“ Genau das hatte ich erwartet. „Ja…“, kam es von mir deswegen nur gedehnt.
 

Ich sah wie Seth meine Tasse hochnahm und einen Schluck daraus trank, dann das Gesicht verzog und mich missbilligend musterte. „Du willst dich vergiften, oder?“ Ich grinste schief. „Vielleicht eher dich…“ „Ich hab dich auch sehr gern“, erwiderte er nur trocken und stand auf, um sich einen Kaffee zu holen, der nicht die Zuckermenge eines Monatsbedarfs enthielt. „Keine Ausführungen über Gesundheit“, murrte ich und zog den Becher wieder zu mir, trank ein paar Schlucke. Zucker war wichtig und ich hatte die Hoffnung, dass er noch ein paar weitere Lebensgeister wecken würde. Aber wahrscheinlich, so dachte ich bei mir, hatte Seth eigentlich Recht. Ein Tag Pause war für mich zeitlich gesehen kein Problem, ich kam gut voran. Wenn ich allerdings so benebelt wie ich mich fühlte versuchte, sinnvoll zu arbeiten, dann war dieses Unterfangen sicherlich zum Scheitern verurteilt. „Ich bleibe hier“, sagte ich deswegen schließlich. Ich spürte wie Seth hinter mich trat, sich etwas hinab beugte und sachte beide Arme von hinten um mich legte. „Gut.“ Wieder musste ich lächeln und lehnte meinen Kopf nach hinten. So nah wie er mir jetzt war konnte ich sein Shampoo und das Duschgel riechen, welche er nutzte. „Wirst du jetzt sentimental?“ fragte ich sanft und legte eine Hand an Seths Unterarm. „Sicherlich nicht“, gab er nur zurück. „Aber ich muss mich fertig machen, damit ich nicht zu spät komme. Ich habe gleich ein Tutorium und die Studenten warten doch so ungern. Ungeduldiges Volk.“ Ich zog eine Augenbraue in die Höhe. „Du bist selbst Student und nur weil du so einen Job ergattert hast brauchst du dich gar nicht so aufblasen.“ Er ließ mich los und lachte. „Hast du eine Ahnung. Ich bin der strengste Tutor den du dir vorstellen kannst.“ Seine Schritte verrieten mir, dass er die Küche verließ. Ja klar, ging es durch meinen Kopf. Seth war sicherlich alles aber nicht streng.
 

Meine grünen Augen starrten an die Decke. Seit einer Stunde war ich nun allein in der Wohnung, lag auf dem Sofa und hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Ich kannte das nicht vorhandene Muster der hellen Decke über meinem Kopf mittlerweile sicherlich zweimal auswendig. Nun musste ich mich zwar nicht krampfhaft konzentrieren, aber die Stille der ansonsten verwaisten Wohnung half mir eigentlich auch nicht weiter. Meine Gedanken begannen wie von alleine um den Traum der letzten Nacht zu kreisen. Seufzend schloss ich die Augen. Sofort sah ich sie wieder, die Bilder, die Wüste und die beiden Personen. Ich war einerseits Beobachter und dann wieder Teil der Szenerie. Wie merkwürdig. Natürlich hatte ich eine plausible Erklärung, schließlich beschäftigte ich mich seit Tagen mit alten Texten und Mythen. Aber ich hatte noch nie einen so realen Traum gehabt, egal wie sehr ich in die Materie eintauchte. Und bisher hatte mich nie etwas so derartig festgehalten. Seufzend legte ich einen Arm über meine Augen und spürte die angenehme Kühle meiner eigenen Haut, wie sich mich beruhigte. Ich wusste ziemlich genau wen ich dort in meinem Traum gesehen hatte, mein Wissen über die alten Figuren und Mythen war weitläufig. Genau deswegen konnte ich mir auch die Konstellation erklären, die es auf eine angedeutete Weise auch in einem Mythos gab. Aber mit gerade diesen Dingen hatte ich mich eigentlich schon eine Weile nicht mehr beschäftigt und die Frage danach, wieso ich mich selbst auch als Teil der Figuren gesehen habe blieb ebenso bestehen. Ich seufzte lautlos und kniff die Augen weiter zusammen. Es hatte sich so echt, so real angefühlt. Viel weniger wie ein Traum als mehr wie eine Erinnerung, aber das war vollkommen abstrus. Im selben Augenblick machte mein Handy sich bemerkbar, welches ich auf dem Couchtisch abgelegt hatte. Ich tastete mit einer Hand danach und verrutschte meinen Arm, so dass ich das Display einsehen konnte. Ein leichtes Lächeln legte sich auf meine Lippen. Ich hoffe meine Prinzessin ist nicht wieder im bösen Traumland. Nachher bring ich dir deine geliebte Schokolade mit. Ich unterstütze in diesem Fall nur dein Wohlbefinden, auch wenn es deiner Gesundheit sicherlich schadet. Ach, es war mit ihm doch immer wieder dasselbe. Ich legte das Handy wieder auf den Tisch. Zwar war ich ihm dankbar für seine aufmunternden und neckenden Worte, aber im Moment war ich viel zu sehr in anderen Welten versunken. Langsam drehte ich mich auf die Seite und schloss die Augen.
 

“Es ging mir nie darum dich zu verletzen. Aber ich hatte einen Grund, warum ich diese Entscheidung traf. Und auch wenn es mir leid tut dich damit zu verletzen, so halte ich es für richtig.“

Es folgte keine Antwort. Was sollte ich auch erwidern. Sollte ich ihm sagen, dass ich ihm nicht böse war, dass ich ihn verstand? Ich verstand ihn aber nun einmal nicht. Langsam beugte er sich zu mir und sah mich an.

„Ich weiß, dass du etliche Gründe hast, um mich zu hassen. Doch egal wie viele es geben mag, du kannst nicht leugnen, dass zwischen uns etwas ist, etwas Besonderes.“

Ich wollte mich befreien, wollte mich lösen und aus dem Bett springen, doch wie so oft war er stärker als ich und hielt mich in der Position, welche ich unter ihm inne hatte. Als ich etwas erwidern, endlich etwas sagen wollte, war es wieder er, der mich daran hinderte und seine Lippen wie schon zuvor auf die meinen presste. Ich keuchte auf.
 

Mir war weder richtig bewusst, dass ich irgendwann über meinen Gedanken eingeschlafen war, noch hatte ich gehört, dass Seth scheinbar seinen Uni-Tag nach Beendigung seiner Tutor-Aufgabe ebenfalls früher beendet hatte. Normalerweise hörte ich die Tür immer, wenn ich hier war, selbst wenn ich schlief. Warum wusste ich zwar nicht, aber es war so. Was ich allerdings spürte war ein harter Griff und als ich entgeistert und viel zu weggetreten die Augen öffnen wollte spürte ich wie mich jemand küsste. Was zur….?



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Von:  Wieselchen
2013-05-31T08:23:36+00:00 31.05.2013 10:23
Ich frage mich auch, ob Seth mehr weiß als Jules und es hat mich total amüsiert wie er - SETH - voll der Gesundheitsfanatiker ist. xD Na ja wir wissen hoffentlich bald mehr. Ich fand es hübsch geschrieben, nur dass du wieder mal überall die hübschen ? vergisst und stattdessen Punkte setzt. Und Seth jobbt doch eigentlich im Fittnesstudio, nicht in der Uni als Tutor, oder? Steht so wenigstens auch in der Charakterbeschreibung. Man müsste alle Kapitel nochmal hintereinander weg lesen, dann passts wieder.
Ich bin gespannt. Ich mag die beiden ja sehr gerne. :) Der süße kleine Jules. Der weiß ja gar nicht was ihn erwartet hehehe. :D
Antwort von:  Deikith
31.05.2013 11:52
Er jobbt im Fitnessstudio. Aber ist auch Tutor, allerdings macht er das nur 1x die Woche.
Von:  Ruha_Ducky
2013-05-26T22:20:30+00:00 27.05.2013 00:20
Sehr schön geschrieben~
Ich freue mich auf mehr ^.^
Von:  Caeldryn
2013-05-26T19:03:05+00:00 26.05.2013 21:03
Ich frage mich noch immer, ob Seth mehr weiß als Jules.
Die Neckerein der beiden sind so süß und ich bin echt froh, dass du mal wieder weitergeschrieben hast ^^ Ich mag das Pair und deine Story. Freu mich schon, wenn es das nächste Mal weitergehen wird.
*knuff*
Schließlich will ich auch wissen wer ihn am Ende küsst. Kann ja eigentlich nur einer sein :) Hoff ich zumindest.
Von:  Wanda_Maximoff
2012-05-01T18:59:58+00:00 01.05.2012 20:59
^^ Ein schönes Kapitel, besonders die Stelle mit dem Traum und Julians aufwachen danach hat mir gefallen.

Ich freu mich auf das nächste Kapitel. ^^
Von:  Caeldryn
2012-05-01T17:34:17+00:00 01.05.2012 19:34
Ich mags :) Die beiden sind einfach zu amüsant im Umgang miteinander und gleichzeitig so niedlich.
Mir kam nur zwischendurch eine ganz drängende Frage in den Sinn: Weiß Seth mehr als Jules?
Aw, ich bin jedenfalls gespannt wie es weitergeht.
Von:  Wanda_Maximoff
2012-04-23T19:24:35+00:00 23.04.2012 21:24
So, was soll ich groß schreiben? Mir hat es gefallen. ^^

Du hast einen schönen Schreibstil, dem man gut folgen kann, deine Charaktere kommen (für mich jedenfalls) lebendig rüber und die Idee zu der Geschichte finde ich schon mal sehr interessant, da ich Mythologie und gerade auch Ägyptische Mythologie schon immer sehr gerne mochte. ^^

Ich freu mich auf die nächsten Kapitel.

Viele Grüße
Galium_Odoratum


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