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Biss zum Ende der Ewigkeit

von

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Prolog

Das Leben war voller Lügen

Die Wahrheit zu finden schwer
 

Ich habe mich ständig alleine gefühlt

Niemand hatte meine Schreie gehört

Ich dachte, ich sei am Ende

Doch dann traf ich dich

Du schenktest mir Aufmerksamkeit

Die ich verzweifelt suchte

Neues zu Hause

Forks, eine Kleinstadt mitten im Nirgendwo. Ab heute sollte ich hier Leben. Klasse, ich war begeistert. Natürlich war das sarkastisch gemeint. Ich wusste nicht wirklich was ich hier sollte, aber meine Mum war der Meinung es sei besser für mich, wenn ich zu meinem Vater und meiner Schwester ziehe. Zu Hause währe ich ja nur alleine und würde mich angeblich zurück ziehen. Ja, dieser Auffassung war sie.

Und nun saß ich im Auto von meinem Dad, auf dem Weg zu meinem neuen zu Hause. Während der Fahrt wechselten wir kaum ein Wort miteinander. Es lag wohl daran, das ich immer noch wütend auf meine Mum war. Die Fahrt kam mir wie eine Ewigkeit vor. Aber zum Glück endete sie im passendem Moment, sonst hätte ich Dad versucht zu überreden wieder um zu drehen und mich zum Flughafen zu bringen. Etwas müde und genervt stieg ich aus dem Auto aus und ließ die Tür zu fallen. Mein Blick wanderte über das alte Haus, wo ich als kleines Kind gewohnt habe und es jetzt wieder tue. Während mein Dad meine Koffer aus dem Kofferraum des Autos holte hing ich mir meine Tasche über die Schulter und ging dann zu ihm. „Ich helfe dir.“ Ich wollte nicht noch länger das Haus betrachten und mir Gedanke darum machen was ich hier anstellen könnte. Seufzend nahm ich zwei Koffer und ging die Treppe auf die Veranda hoch. Oben angekommen wartete ich auf meinen Dad. Als dieser dann die Tür auf schloss, ging ich direkt die Treppe hoch in mein Zimmer. Es hatte sich tatsächlich nichts verändert. Mein Zimmer sah immer noch so kindlich aus, wie vor fünf Jahren, als ich das letzte mal hier war. Pinke Wände, Puppen und Kuscheltiere schmückten mein dieses. Da kam eine ganze menge Arbeit auf mich zu, damit es aus sah wie ein Jugendzimmer. Das einzige was ich hier an Möbeln behalten wollte war mein Himmelbett. Ich liebte dieses Bett seit ich es zum ersten Mal gesehen habe.

„Deine Mutter sagte das Lila deine Lieblingsfarbe sei.“, erklang die Stimme meines Vaters hinter mir. Ich nickte ihm zu und ließ meinen Blick über die lila Bettwäsche und die gleichfarbigen Vorhänge gleiten. Mein Dad stellte meine Koffer vor meinen alten Kleiderschrank. Er wirkte leicht unbeholfen mir gegenüber. Naja, das letzte Mal haben wir uns auch vor fünf Jahren gesehen. Ich wusste nicht mehr, was damals vor gefallen war, das ich nicht mehr her wollte und es interessierte mich auch nicht mehr. Fakt war jetzt, das ich zusammen mit ihm und meiner Schwester hier wohnen würde. Ja...meine liebe Schwester Bella. Sie wohnte jetzt schon zwei Jahre hier. Damals war ich richtig froh, als sie hier her zog. Ich hatte die Hoffnung das sich nicht mehr alles um sie drehen würde. Aber da lag ich falsch. Meine Mum redete täglich von ihr. Sie schwärmte regelrecht davon, das Bella sich hier gut eingelebt hatte. Aber wie es mir dabei ging war ihr wohl egal. Meine Schwester war und ist der Liebling von meiner Mutter. Zugegeben, ich vermisste sie auch. Es war zu Hause langweilig geworden, weil ich niemanden mehr zum streiten hatte. Bella war auch die einzige, die sah wenn es mir schlecht ging. Ich habe sie immer wieder abgewiesen, weil ich ihr nie den Grund gesagt habe, warum. Ich wollte einfach nicht drüber reden.

„Wo ist Bella eigentlich?“, fragte ich meinen Dad, während ich meine Handtasche auf mein Bett legte. „Sie ist bei den Cullens, bei ihrem Freund.“, meinte er leicht murrend. „Aber sie wollte zum Abendessen wieder da sein.“ Es reichte wohl meinem Vater, das er meinen Blick sah. Ich wusste das er nicht viel von Edward hielt, genauso wie ich. Es war wohl das einzige was wir gemeinsam hatten. „Ich lasse dich jetzt erst mal in Ruhe an kommen. Du weißt ja wo alles ist, ansonsten kommst du einfach runter.“ Dankbar nickte ich ihm zu und sah wie er aus meinem Zimmer ging. Die kleine Kommode, an meiner Tür, fesselte mich. Neugierig auf die Bilderrahmen, die da standen, bewegte ich mich hin. Ich nahm einfach irgendeinen Rahmen in die Hand und betrachtete das Bild darin. Drei Kinder waren darauf zu sehen und ich musste lächeln. Meine Schwester, Jacob, der Indianer Junge, und ich waren darauf abgebildet. Es muss der Sommer von vor fünf Jahren gewesen sein, als Dad mit mir und Bella in das Reservat gefahren war. Jeden Sommer, bis zum letzten, waren wir fast täglich dort gewesen. Es war schön. Dort konnte ich immer meine Eifersucht auf Bella vergessen. Ich stellte das Bild wieder hin und begann meine Koffer aus zupacken. Ich hatte nur das wichtigste eingepackt und das war schon schwer, weil ich nur vier Koffer zur Verfügung hatte. Aber Mum meinte, sie würde mir den Rest her bringen, wenn sie die Zeit dazu fand. Also konnte ich davon ausgehen, das ich erst bei meinem Besuch bei ihr wieder was von mir mit nehmen konnte.

Mit zwei Koffern war ich erst fertig geworden, als ich hörte wie ein Auto auf die Ausfahrt fuhr. Er hatte nichts von Besuch erwähnt, also musste es meine Schwester sein. Auch wenn wir nicht gerade dicke mit einander waren, hatte ich mich irgendwie auf sie gefreut. Ich ließ den Koffer auf meinem Bett liegen und ging die Treppen runter. Da öffnete sich auch schon die Haustür und Bella trat ein. Ihr Blick landete sofort auf mir.

„Miley!“, kam es freudig von ihr und ehe ich mich versah hatte sie mich auch schon in ihren Armen. „Ich freue mich ja so, das du hier bist.“ Ihre Begrüßung brachte mich dazu, das ich sie auch umarmte. Irgendwie war ich ja froh sie wieder zusehen, aber gleichzeitig auch genervt. „Wie geht es dir?“, fing sie an. „Wie war dein Flug? Bist du gut angekommen?“

Ich musste lachen. „Mir geht es gut. Mein Flug war okay und wie du siehst, bin ich gut angekommen!“ Meine Antworte erhellte ihr Strahlen um so mehr. Als wir noch bei Mum gewohnt haben, haben wir wenig miteinander geredet, außer wenn wir uns gestritten haben. Aber diesen Gedanken wollte ich schnell vergessen, weil ich hier neu anfangen wollte. Zusammen gingen wir ins Wohnzimmer. Erst jetzt sah ich Edward. Ich hatte ihn an der Tür gar nicht bemerkt, weil Bella mich so herzlich begrüßt hatte. Ich hielt ihm meine Hand zur Begrüßung hin. Er nahm diese, schüttelte sie und dann wandte ich mich auch ab. Bella war mit unserem Dad in ein tiefes Gespräch verwickelt. Es hörte sich an, als würde es ums Abendessen gehen. Seine Miene wirkte leicht enttäuscht. „Bella, sie ist gerade erst angekommen!“, sagte er. „Glaubst du wirklich das Miley jetzt noch Lust hat irgendwo hinzufahren?“ „Aber die Cullens wollen sie unbedingt kennen lernen.“, ging meine Schwester gegen an. „Sie haben uns zum Essen eingeladen.“

Dad schüttelte nur den Kopf. Ich lehnte mich gegen die Couchlehne und sah meine Schwester an. „Es tut mir Leid, Bella, aber ich habe einen langen Flug hinter mir und möchte heute nirgendwo mehr hin.!“, stellte ich mich auf die Seite meines Vaters. „Es ist nett gemeint. Aber ein andern mal.“ Etwas geknickt senkte Bella ihren Kopf. „Du hast wohl recht.“

Ich werde wohl eine lange Zeit hier sein, da musste das ja nicht heute mehr sein.

„Bella, du hattest doch noch eine Überraschung für Miley!“, meldete sich jetzt Edward zu Wort. „Stimmt!“, und schon war meine Schwester auf gesprungen. Sie packte mich am arm und zog mich mit nach draußen. Wir blieben vor einem schwarzen Carprieo stehen. „Edward und ich dachten, das du ein Auto gebrauchen könntest, wenn du hier wohnst!“ Mir blieben die Worte im Hals stecken. Das musste ein Traum sein. Hallo, die schenkten mir doch nicht ernsthaft einen Wagen. Zu dem, das Teil war richtig teuer. Ich kniff mir in den Arm um auf zu wachen. Aber das tat ich nicht. Also war das kein Traum. Ich habe gerade ein sau teures Auto geschenkt bekommen. Ich sprang Bella um den Hals. Wow, ich konnte es nicht glauben. Ich hatte ein Auto, ein eigenes Auto. Boah war ich happy. Auch wenn es eigentlich nicht meine Art war, umarmte ich Edward auch, der uns nach draußen gefolgt war. Ich wusste nicht, wie oft ich mich bei den beiden bedankt habe, aber wahrscheinlich tausend mal. Ich nahm das Auto, nein Moment, mein Auto, genau unter die Lupe. Es war ein Nissan Skyline GTR 34, mit der neusten Technik aus gestattet. Ich freute mich wie ein kleines Kind. „Probiere ihn doch mal aus!“, meinte mein Dad, der auf der Veranda stand. Edward gab mir die Schlüssel und schon saß ich im Auto. Ich winkte den dreien zu und fuhr rückwärts von der Auffahrt runter. Ich wusste nicht genau wohin ich fuhr, aber ich fuhr. Und es war ein schönes Gefühl. Vor allem um von dem ganzen Trubel von meinem neuen zu Hause weg zukommen. Langsam erkannte ich den Weg, den ich entlang düste. Er führte direkt zu dem Reservat, wo Jacob wohnte. Ich hatte ihn lange nicht gesehen und entschied mich einen Überraschungsbesuch ab zu statten. Als Kind kam mir der Weg länger vor, dabei waren es nur fünfzehn Minuten von meinem Dad aus mit dem Auto. Langsam fuhr ich den Weg hoch zu den Häusern. Es dauerte nicht lange, da hatte ich auch schon das rote Holzhaus der Blacks gefunden. Ein wenig war ich aufgeregt. Fünf Jahre waren eine lange Zeit gewesen. Ich parkte meinen Wagen hinter dem von Billy Black, dem Vater von Jacob. Mit einer geübten Bewegung stieg ich aus und machte die Autotür zu. Zögernd stand ich vor der Haustür, sollte ich nun klopfen oder nicht. Ich klopfte. Vor der Tür konnte ich hören wie jemand etwas weg stellte. Wenige Augenblicke später wurde die Tür auch schon geöffnet. Vor mir, in seinem Rollstuhl, saß Billy. Anscheinend musste er überlegen wer ich war. Man sah es ihm an, das er grübelte. „Hey Billy, ich bin´s, Miley!“, begrüßte ich ihn und er sah aus, als würde er sich an mich erinnern. „Miley...?!“, fragte er mit überraschten Augen. „Miley Smily?!“ Ich lachte leicht auf und nickte. Es wunderte mich nicht, das er überlegen musste. „Ja, genau die. Die Tochter vom Sheriff Charlie.“, half ich ihm etwas auf die Sprünge. „Lange ist es her, Miley.“, meinte er mit einem Lächeln und bat mich rein. „Charlie sagte schon, das du her ziehen würdest. Aber das es so schnell gehen würde, das überrascht mich.“ Er rollte mit seinem Rollstuhl zu dem kleinen Wohnzimmertisch. „Setz dich.“

Und das tat ich. Wohl fühlend sah ich mich im Wohnzimmer um. Auch hier sah alles aus wie früher. Nichts hatte sich verändert. „Wie geht es dir, Billy?“, wandte ich mich nun an ihn. „Bestens, bestens. Ich freue mich dich zu sehen, Miley. Lange warst du ja nicht mehr hier.“ Ich nickte. „Fünf Jahre ist es her. Aber hier hat sich überhaupt nichts verändert.“ Als kleines Kind hatte ich mich bei den Blacks immer wohl gefühlt. „Ich verändere nicht gerne vertraute Dinge, besonders nicht wenn so viele Erinnerungen daran hängen.“ Wieder nickte ich nur. Was mir sofort auf fiel, war das Jacob nicht da war. Er saß sonst immer da, wo ich saß. „Wo ist Jacob?“ Ich schaute Billy mit einem fragendem Blick an. „Er ist mit Sam und paar anderen Stammes Jungen unterwegs.“, bekam ich als Antwort. Ein bisschen schade fand ich es schon, aber es war auch schön Billy wieder zu sehen. Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile. Wie es mir in den letzten Jahren ergangen war, was ich so gemacht habe und das ich vom kleinen Kind zu einer jungen hübschen Frau heran gewachsen war. Ich merkte gar nicht wie die Zeit verging. Erst als ich aus dem Fenster sah, fiel es mir auf, das ich bestimmt schon Stunden hier war. „Oh man, die Zeit vergeht echt wie im Flug!“, meinte ich und sah zu Billy. „Dad macht sich bestimmt schon Sorgen, so wie ich ihn kenne!“ Billy lachte und nickte mir zustimmend zu. „Es hat mich riesig gefreut dich wieder zu sehen!“, sagte ich zu dem schwarz haarigem Mann, während ich auf stand. „Grüß Jacob von mir!“ „Das beruht auf Gegenseitigkeit, Miley.“, sagte er, als er mich zur Tür brachte.“Werde ich machen. Fahr vorsichtig!“ Billy drückte zum Abschied noch mal meine Hand und dann verließ ich das Haus.

Auf dem Rückweg fuhr ich langsamer. Es gab hier keine Straßenlaternen, oder zu mindestens nur wenige. Außerdem war es Stock finster. Ich genoss noch etwas die Ruhe, die ich während der Fahrt hatte, bevor ich bei meinem Dad an kam. Im Schritttempo fuhr ich die Auffahrt zu dem Haus hoch und stellte mein Auto neben seinem Sheriff Wagen. Ich machte das Autodach zu und stieg dann aus. Voller Freude und Stolz begutachtete ich meinen Wagen und ging dann ins Haus. Es war mittlerweile schon acht Uhr abends, als ich wieder an kam. Gerade als ich die Haustür zu gemacht hatte, kam mein Dad auf mich zu und wollte wissen wo ich die ganze Zeit gewesen war. „Eigentlich wollte ich nur wissen wie der Wagen sich fährt, aber dann erkannte ich, wo ich lang gefahren bin und habe einen Abstecher zu Billy und Jacob gemacht.“, erzählte ich ihm auf dem Weg ins Wohnzimmer. Als ich die Namen erwähnte konnte ich sehen wie Edward, der immer noch da war, leicht sein Gesicht verzog. Ich habe mir nichts weiter dabei gedacht und ging direkt in die Küche. Erst jetzt merkte ich, das ich Hunger hatte. Ich machte den Kühlschrank auf und sah ganze viele verschieden Brotaufstriche. Nach Brot war mir nicht zu mute. Also öffnete ich das Gefrierfach und mir stach sofort die Pizza ins Auge. Schnell holte ich diese raus, pulte sie aus der Packung und schob sie in Backofen. „Dad, wo steht das Trinken?“, fragte ich aus der Küche. „Unten im Keller.“

Grrr...ich hasse Kellerräume!, schoss es mir durch den Kopf, während ich die Treppen runter stieg. Von der letzten Stufe konnte ich das Regal mit den Getränken sehen und eilte darauf zu. Schnell schnappte ich mir eine Cola Flasche und lief die Treppen hoch. Mit einem vorwurfsvollen Blick sah ich zu meinem Dad rüber, der aus sagte das ich Kellerräume hasste. „Ich stelle morgen paar Flaschen für dich in die Küche!“, sagte er mit einem Grinsen im Gesicht. Dankbar dafür schenkte ich ihm ein Lächeln und hockte mich dann vor den Backofen, in dem meine Pizza recht schnell aufging. Langsam fühlte ich mich echt heimisch hier, außer das Edward da war, störte mich hier nichts mehr. Es dauerte ungefähr zehn Minuten als meine Pizza fertig war. Voller Freude, endlich was in meinen Margen zu bekommen, holte ich die Pizza aus dem Ofen. Ich stellte sie mit dem Brett auf die Arbeitsfläche und schaute mich suchen der Schublade mit Besteck um. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, als ich diese endlich fand. Schnell griff ich nach Messer und Gabel und setzte mich dann im Wohnzimmer auf die Couch und fing an in Ruhe meine Pizza zu essen. Dad sah sich irgendeine Fernsehsendung an, die ich nicht kannte. Bella und Edward saßen auf der anderen Couch und unterhielten sich über keine Ahnung was. Ich schlang förmlich die Pizza in mich hinein, weil ich solch einen Hunger hatten. Es dauerte nicht lange bis ich fertig mit essen war. Voll gefuttert lehnte ich mich zurück und schloss für paar Minuten meine Augen. Als ich sie wieder öffnete nahm ich mein Geschirr, trug es in die Küche und räumte es in den Geschirrspüler. Noch mal kehrte ich in das Wohnzimmer zurück, um gute Nacht zu sagen und ging dann die Treppen hoch in mein Zimmer. Ich stellte den Koffer von meinem Bett runter, suchte mir Schlafsachen raus und lief das ins Bad. Ich wollte mich noch abschminken und waschen bevor ich zu Bett ging. Viele Menschen taten so was nicht, aber meine Mum hatte mich das schon als kleines Kind gelehrt und ich empfand das als richtig. Völlig erschöpft trugen meine Beine mich zurück in mein Zimmer. Ich schaffte es noch die Tür zu schließen und auf meinem Bett zu landen, ehe ich in einen tiefen Schlaf fiel.

Realität oder Einbildung

Es waren nun zwei Tage vergangen seit ich hier her gezogen bin. Ich lebte mich immer besser ein und fühlte mich immer wohler. Mit Bella habe ich nicht viel geredet. Meistens nur „Hallo“ oder „Tschüss“.

Dad wollte heute mit mir in ein Möbelhaus fahren. Er meinte, da ich ja nun eine junge Frau sei, bräuchte ich eine neue Zimmereinrichtung. Aber mein Himmelbett blieb. Darauf hatten wir uns geeinigt. Die sechs Stunden, die er auf Arbeit war, habe ich genutzt um mein Zimmer aus zu sortieren, mit Sachen die ich nicht mehr brauchte, die kaputt waren oder die ich behalten wollte. Als sechzehn Jährige behielt man kaum noch Sachen von seiner Kindheit, aber an den Tonfiguren, die Jacob, Bella und ich als kleine Kinder gemacht haben, hing ich. Vorsichtig wickelte ich diese in Zeitung ein und stellte sie auf meine Fensterbank, damit sie nicht kaputt gingen.

In den Sommerferien, in denen ich hier war, hatte sich ganz schön was angesammelt. Das meiste landete alles in Säcken, die ich hinten bei den Mülltonnen abstellte. Je mehr ich hinaus trug, um so leerer wurde mein Zimmer. Mein Dad tat mir jetzt schon Leid. Es war schon anstrengen mit mir ein kaufen zu gehen als ich noch klein war. Aber jetzt war es noch schlimmer. Ich hatte meinen eigenen Geschmack entwickelt und wusste was ich wollte. Ich hatte sogar schon eine genaue Vorstellung wie ich mein Zimmer einrichten wollte. Bella hatte deswegen schon eine Vorahnung und uns extra ihren Pickup hier gelassen. Dad hatte sogar schon Billy gefragt, ob er und Jacob helfen wollen, aber sie mussten leider absagen. Er und ich schafften das auch alleine, so war das ja nun wieder nicht, aber wenn man ein paar Leute mehr war, ging so etwas schneller. Naja, was solls.

Vier Stunden habe ich jetzt damit zu gebracht mein Zimmer aus zu misten. Zwei Stunden blieben mir noch. Ich ging nochmal meine Vorstellung für die Einrichtung meines Zimmers durch. „Das wird toll aus sehen.“, redete ich mit mir selber. Ich suchte mir frische Kleidung aus meinem Stapel von Klamotten und huschte dann ins Badezimmer. Ich liebte es zu duschen oder zu baden. Besonders wenn mich keiner hetzte und ich so lange duschen und baden konnte wie ich wollte. Das war für mich das Paradies auf Erden. Ich ließ das heiße Wasser über meine Haut prasseln. Wie schön es doch war nicht gehetzt zu werden. Ich seifte mir die Haare und den Körper ein, damit ich fertig werde. Ich wollte ja schließlich nicht wie ein Pudel aus sehen. Bei diesem Gedanke musste ich an Bella denken. Sie hielt nie viel davon, etwas aus ihrem Aussehen zu machen. Nach dem ich mit duschen fertig war, wickelte ich mir mein Handtuch um und stieg aus der Dusche. Der Spiegel und das Fenster waren durch den Dampf vom heißen Wasser beschlagen. Bei meiner Mum war es selten, das ich so was sah. Ich begutachtete dies noch etwas, dann aber öffnete ich das Fenster. Schließlich brauchte ich den Spiegel ja. Schnell putzte ich mir die Zähne und cremte mir dann mein Gesicht ein. Während die Creme ein zog, kämmte und föhnte ich meine Haare. Einen winzigen Moment überlegte ich mir was ich mit meinen Haaren anstellen sollte. Mit meinen Händen hielt ich sie so, als seien meine Haare hoch gesteckt. „Zu eingebildet!“, stellte ich fest und hielt sie dann zu einem Pferdeschwanz. „Nee, das ist auch nicht gut!“ Ich ließ meine Haare wieder über meine Schultern fallen. „Offen und geglättet!“ Ja, das war die Frisur, für die ich mich entschied. Ich steckte den Stecker vom Glätteisen in die Steckdose und zog mir meine Klamotten an. Ich hatte mir ein schwarzen Top, mit Spagetti Trägern, ein hell graues Top, mit etwas breiteren Trägern und einem schwarzen Lippen Aufdruck und eine weiße enge Jeans raus gesucht. Ich zupfte einige Falten an meinem Top zurecht. Ich fühlte an meinem Glätteisen, ob es schon warm genug war. Nein war es nicht. „Ok...dann schminke ich mich halt jetzt schon.“ Während ich Make-up auf trug, sah ich zu der kleinen Uhr, die auf dem Fensterbrett stand. Eine Stunde war ich jetzt schon im Bad zu gange. Um mich fertig zu schminken, brauchte ich auch noch mal eine viertel Stunde. Ich beeilte mich etwas und griff schnell nach meinem Glätteisen, damit ich mir die Haare rasch glätten konnte. Als ich fertig war, betrachtete ich mich noch mal im Spiegel, verbesserte hier und da noch etwas und ging dann runter in die Küche. Ich hatte noch nicht gefrühstückt. Aus einem der Hängeschränke holte ich mir eine Schüssel raus und fühlte mir Cornflakes ein. Mit der Schüssel in der Hand öffnete ich den Kühlschrank, holte die Milch raus, kippte sie über die Flakes und stellte sie dann weg. Ich lehnte mich gegen die Arbeitsfläche und begann zu essen.

Ich hörte die Haustür aufgehen und kurze darauf stand mein Vater in der Küche. „Hallo Miley!“, begrüßte er mich, während er die Zeitung auf den Tisch legte. „Hey!“, sagte ich mit vollem Mund. Schnell schluckte ich mein Essen runter. „Ich habe mein Zimmer soweit leer geräumt.“, erzählte ich. „Das was ich selber tragen konnte, habe ich bei den Mülltonnen hin gestellt!“ Mein Vater nickte mir und zeigte mir mit einer Geste, das ich mich mit dem essen beeilen soll. Da meine Schüssel schon so gut wie leer war, trank ich den Rest daraus und stellte sie weg. Ich hüpfte, total happy, in den Flur und zog mir meine Sneaker an. Dad war schon vor gegangen und holte die Gurte, damit wir die Möbel am Pickup fest machen konnten, aus seinem Sheriff Wagen. Ich ging zur Beifahrerseite und stieg ein. Bella musste ihren Wagen dringend mal sauber machen. Man konnte schon Bilder auf das Armaturenbrett, mit dem Finger, malen. Endlich stieg auch mein Vater ein und wir fuhren los. „Freust du dich schon auf deine neue Einrichtung?“, fragte er mich. Ich nickte und strahlte im Gesicht wie ein kleines Kind. Den ganzen Vormittag trällerte mein Hirn schon „neue Möbel“. Ich musste grinsen. Es dauerte nicht mal zwanzig Minuten bis wir an dem Möbelhaus waren. Mein Vater konnte gar nicht so schnell gucken, da war ich auch schon in dem Geschäft drinne. Ich weiß, er war nicht mehr der Jüngste, aber fit genug um seinen Beruf aus zu führen. „Dann such dir das aus, was du brauchst Miley!“, meinte er, als er neben mir stand. „Das brauche ich gar nicht mehr, Dad.“ Ich zeigte ihm den Prospekt und das was ich mir aus gesucht habe. Er nickte mir zu stimmend zu und suchte mit mir zusammen einen Verkäufer. Die junge Frau, die uns half, kreuzte sich die Möbel in dem Heftchen an und bat uns dann mit zur Kasse zu kommen. Kurz nach dem Dad bezahlt hat, gingen wir zu dem Pickup und fuhren dann zur Warenausgabe. Ein Lagerist und mein Vater beluden dann die Ladefläche. Es dauerte ca. dreißig Minuten bis wir uns dann auf den Rückweg machten. In der Nähe vom Polizei Revier hielt er dann an einer Imbissbude an. „Hier waren wir immer essen, als du und Bella noch klein wart.“, sprach er mit einem Lächeln und stieg dann aus. Ich tat es ihm gleich und folgte ihm zu der Bude. Als er die Tür öffnete, kam mir sofort der Geruch von Burgern und Pommes entgegen. Ja,das weckt alte Erinnerungen., dachte ich mir und setzte mich neben meinen Vater an den Tisch. Er bestellte sich sein Lieblingsmenü, einen „Big Burger mit Pommes“. Für mich reichte eine Cola, schließlich hatte ich erst gefrühstückt. „Bist du aufgeregt wegen der neuen Schule?“, begann er erneut ein Gespräch. „Irgendwie schon. Es sind ja nur noch zwei Tage bis es los geht.“, meinte ich. „Du bist ein kluges Mädchen, Miley. Der Neuanfang sollte für dich kein Problem sein.“ Da hatte er recht. Ich fand mich schnell in einer neuen Umgebung zurecht, genauso gut fand ich auch Anschluss bei gleich alten. Ich war sehr aufgeregt, aber ich wollte mir nichts an merken lassen. Vielleicht hätte mein Vater sonst Bella zum Beispiel genommen. Sie sei ja so ruhig und blablabla. Ich grinste. Ich bedankte mich bei der Kellnerin, die mir meine Cola und das Essen für meinen Dad brachte. Leicht ließ ich meinen Blick zu meinem Dad wandern, der schon am essen war. Sein Teller quoll fast über, so viele Pommes waren da drauf. Während ich an meinem Glas nippte, beobachtete ich ihn. Es war sehr selten, das ich so viel Aufmerksamkeit bekam. Bei ihm war es jetzt auch was anderes. Er hatte mich eine lange Zeit nicht gesehen, Bella schon, aber es war trotzdem ein schönes Gefühl. Bei meiner Mum war das eher anders. Da hatte Bella immer Aufmerksamkeit bekommen und ich wurde nicht wirklich beachtet. „Miley, wollen wir weiter?“ Ich zuckte zusammen, als seine Stimme mich aus meinen Gedanken holte. „Äh...Ja.“, kam es schnell aus meinem Mund. „Dann können wir die Möbel aufbauen!“ Mein Dad grinste. Immerhin freute ich mich total auf die neue Einrichtung. Er ging zum Tresen, um schnell zu bezahlen. Ich hingegen war schon auf dem Weg zum Wagen. Wenig später saß er dann auch im Auto und wir fuhren nach Hause.
 

Sämtliche Kartons hatten wir schon in meine Zimmer geschleppt. Jetzt blieb nur noch das aufbauen, was den Rest des Tages bis zum Abend ein nahm. Völlig erschöpft saßen wir unten, im Wohnzimmer, auf der Couch. „Ach ja Miley.“, schnaufte mein Dad. „Wir sind um achtzehn Uhr bei Billy zum Essen eingeladen.“ Ich schaute ihn aus meinen fast zu fallenden Augen an. „Ernsthaft?“, fragte ich. Er nickte. Langsam ließ ich meinen Blick zu der Uhr an der Wand neben mir wandern. Meine Augen weiteten sich. „Das ist ja schon in einer halben Stunde!“ Ich sprang auf, rannte die Treppen hoch und düste ins Badezimmer. Ich wollte nicht völlig verschwitzt sein, wenn wir hinfahren. In Rekordzeit ging ich duschen, suchte mir frische Kleidung raus und machte mich fertig. Ich war verblüfft über mich selbst, als ich in der Küche auf die Uhr schaute. Ich hatte genau zehn Minuten für all das gebraucht, wofür ich eigentlich eineinhalb Stunden brauche. „Fahren wir mit meinem Auto?“, rief ich meinem Dad aus der Küche zu. „Nein. Wir nehmen meinen.“, bekam ich gleich zurück. „Ich werde danach nochmal zur Dienststelle fahren.“ Er zog sich seine Jacke an, während ich in meine Schuhe schlüpfte. „Ich frage mich immer noch, wie ihr Frauen es schafft auf so hohen Schuhen zu laufen.“ Er schüttelte den Kopf, als ich über den Rasen zu seinem Auto lief. „Übung macht den Meister!“, grinste ich ihn an, als ich ein stieg. „Und stell dir vor, ich kann sogar damit rennen.“ Ich schnallte mich an. Darauf erwiderte er nichts mehr.

Auf der Fahrt zu den Blacks herrschte Stille. Es war nebelig geworden und mein Vater musste sich auf die Autofahrt konzentrieren. Ich wusste sofort wo wir waren, als die Straße uneben wurde. Es war die Auffahrt zu Billys Haus. Zusammen mit meinem Vater stieg ich aus dem Wagen. Wenige Schritte trennten uns noch von der Tür, aber diese waren schnell über wunden. Zweimal lautstark klopfte mein Vater, bevor er die Türklinge runter drückte. „Charlie, mein guter Freund.“, erklang es auch sofort von Billy. Mein Dad ging lachend auf ihn zu, drückte ihm die Hand und umarmte ihn dann. Als Billy mich sah, begrüßte er auch mich. „Jacob müsste bald wieder da sein!“, sagte er dann. „Es wird noch etwas dauern mit dem Essen, ich hoffe ihr habt Zeit mit gebracht.“ Mein Vater hatte sich auf den Sessel gesetzt. „Die haben wir mit gebracht!“ Diese Antwort erhellte Billy sein Gesicht. „Da es ja dann wohl noch dauert, geh ich runter an den Strand, war lange nicht mehr da!“, meinte ich dann und wandte mich der Tür zu. „Aber sei vorsichtig!“, mahnte Dad mich. Kurz drehte ich mich noch mal um, nickte ihm und verschwand dann aus der Tür.

Wenige Minuten später war ich am Strand angekommen. Dieser wirkte trostlos und leer. Dabei war es Sommer. Naja es war nebelig und kühl.

Gerade als ich mich auf den an gespülten Baumstamm setzen wollte, sah ich am Waldrand etwas großes vorbei rennen. Ich tappte von einem Fuß auf den anderen. Soll ich...soll ich nicht..., ging es mir durch den Kopf. Ich entschied mich dafür und lief schnellen Schrittes auf den Wald zu. Vorsichtig ließ ich die ersten Bäume hinter mir. Im Wald war es dunkel. Ich habe mir das bestimmt nur...., unterbrach ich meine Gedanken. Da war es schon wieder. Ein Jaulen ertönte und ich zuckte zusammen. Für einen normalen Jagdhund war dies zu laut. Angst gemischt mit Neugierde trieb mich voran. Näher dorthin, wo das Jaulen her kam. Es wurde immer lauter. Verschiedene Geräusche drangen auf mich ein. Es hörte sich an als würden Hunde mit einander Kämpfen oder spielen. Ich erreichte einen Fluss und blieb geschockt stehen. Riesige Hunde kämpften mit zwei Menschen. Aber wie war so etwas möglich? Der Mensch war übernatürlich stark und schnell. Diese riesigen Hunde....Langsam bewegte ich mich rückwärts. Ich wollte nicht entdeckt werden. Das ist alles nicht real!, versuchte ich mir ein zureden. Es knackte. Mein Blick wanderte abrupt zum Boden. Ich war auf einen Ast getreten. Ich schaute wieder nach oben. Sie sahen mich an. Ein Schauder lief mir über den Rücken und ich bekam Panik. So schnell ich konnte lief ich den Weg zum Strand zurück. Mich durch zuckte das Gefühl, das sie mich verfolgten. Und ich behielt recht. Einer der blassen Menschen stand auf einmal direkt vor mir. Ich konnte gar nicht so schnell gucken, da hatte er mich schon gepackt. Seine Hände waren eiskalt. So wie er mich hielt hätte ich seinen Herzschlag spüren müssen, aber das tat ich nicht. „Lass mich los!“, fauchte ich. Ich versuchte mich zu währen, aber ich schaffte es nicht. Sein Griff verstärkte sich. „Seid ihr nicht die Beschützer der Unwissenden?“, zischte er den riesigen Hunden entgegen. Er lächelte, es war ein Hinterhältiges Lächeln. „Sie ist eine davon und wird mein Abendessen sein!“

Ich zuckte zusammen. Ich werde was? Ich spürte wie sich in meinen Augen Tränen bildeten. Ich hatte Angst. Die großen Hunde standen nur rum und knurrten. Ich wusste nicht was hier los war, aber ich wurde mit Wucht zu Boden geschleudert. Einer der Hunde hatte sich von hinten an den Menschen heran geschlichen und ihn zu Boden gerissen. Erneut gingen sie auf einander los. Es tauchte auch der zweite Mensch von vorhin auf und mischte sich in den Kampf ein. Ich wartete noch etwas und sah dem Kampf zu. Sobald ich vergessen schien, richtete ich mich auf und rannte erneut los. Diesmal folgten sie mir wohl nicht. Ich achtete nicht darauf wohin ich rannte, was unter meinen Füßen lag. Ich wollte nur so schnell wie möglich weg. Zu spät bemerkte ich das es auf einmal Berg ab ging. So schnell wie ich rannte, konnte ich nicht bremsen. Ich stolperte über meine eigenen Füßen und fiel den Rest des Berges runter. Mein ganzer Körper schmerzte und dann wurde alles schwarz.
 

Als ich wieder zu mir kam, lag ich auf etwas weichem. Schmerzen durch strömten meinen Körper und es tat höllisch weh mich zu bewegen. Ich versuchte meine verrückt spielenden Gedanken zu sortieren. Große Hunde und übernatürliche Menschen hatte ich kämpfen sehen. Nein...das kann nicht real sein...das muss ich geträumt haben, während ich bewusstlos war. Das war die einzige logische Erklärung die ich hatte. Ja, so musste es gewesen sein. „Es gibt keine übernatürlichen Menschen und keine so großen Hunde!“, schloss ich für mich das Geschehnis. Gequält versuchte ich mich auf zu setzen. Dieser Raum kam mir bekannt vor. Langsam stand ich auf und sah mich etwas um. „Jacob...“, murmelte ich. Das war sein Zimmer in dem ich mich befand. Von außen drangen Stimmen durch. Sie klangen aufgewühlt und besorgt. Stützend gegen einige Möbelstücke ging ich zur Tür. Sie quietschte etwas beim öffnen, aber nicht zu laut. Ich hörte Worte wie unvorsichtig, hoffentlich, unverletzt, nichts schlimmeres, Angriff, neue und noch viele mehr, aber ich konnte mir keinen Reim daraus machen, was das zu bedeutet hat. Mittlerweile hatte ich mein Gleichgewicht wieder gefunden und konnte den Flur zum Wohnzimmer gehen. Dort saßen mein Vater, Billy und Jacob. Sie schienen in ein tiefes Gespräch verwickelt zu sein und bemerkten mich gar nicht. „Hey...“, murmelte ich. Sofort sprang mein Dad auf und kam zu mir geeilt. Er schloss mich in die Arme, als sei ich knapp dem Tod entkommen. Billy lächelte erleichtert und Jacob....Er schaute mich nicht mal an. Statt dessen sprang er auf und konnte gar nicht schnell genug aus dem Haus verschwinden. Ich war verwirrt. „Hab ich ihm...etwas...getan...“, kam es murmelnd über meine Lippen. Billy schüttelt nur den Kopf. „Er war sauer, das ich vergessen habe ihm zu erzählen, das du nach Forks ziehst.“, seine Stimme klang schuldbewusst. Jetzt wandte sich mein Vater an mich. „Miley, ist alles ok mit dir, hast du Schmerzen?“ Er sah sehr besorgt aus. „Mir geht es gut. Ich war unvorsichtig als ich den Wald verlief.“, erzählte ich ihm. „Ich wollte mich beeilen, um nicht zu spät zum Essen da zu sein. Ich hab wohl einen Stein übersehen und bin ganz blöde gestürzt. Es tut mir Leid!“ Ich senkte meinen Blick schuldbewusst zu Boden. Jetzt klang es selbst für mich real. Ich war fest davon überzeugt, das ich mir das alles nur eingebildet hatte. „Dad, ich glaube ich hab mir den Kopf angeschlagen.“ Er drehte sich zu mir. „Ich glaube ich habe etwas gesehen, was es eigentlich gar nicht gibt.“ Seine Augen weiteten sich: „Was meinst du?“

„Naja...ich habe große Hunde und zwei übernatürlich starke Menschen gesehen.“ Er sah etwas schockiert aus, genauso wie Billy. „Ich glaube, das ich das geträumt habe, als ich bewusstlos war.“, schloss ich. Beide atmeten hörbar auf. „Du solltest mit ihr zum Arzt fahren. Das Essen verschieben wir auf ein andern mal.“, meinte Billy und vermutlich war es wohl in diesem Moment das Beste. Mein Vater nickte und stützte mich. Er winkte Billy noch mal zum Abschied und brachte mich zum Auto. Er half mir noch beim einsteigen und stieg dann selber auf der Fahrerseite ein. Er wendete den Wagen und fuhr dann vorsichtig los. Aber es war nicht Richtung Innenstadt, sondern ein ganz anderer Weg. „Das ist aber nicht der Weg zum Arzt.“, fiel es mir auf. „Die Praxis von Dr. Cullen hat schon geschlossen. Wir fahren direkt zu ihm. Er ist der Vater von Edward. Ich ruf Bella an, damit sie ihm Bescheid sagen kann!“, schloss er. Mein Vater suchte in seiner Jackentasche nach seinem Handy und fand es letzten Endes auch. Schnell wählte er ihre Nummer und ich konnte hören wie es tutet. Bella schien ran gegangen zu sein, denn mein Vater redete sofort los: „Ich bin´s. Bella ist Carlisle in der Nähe.“ Bella faselte irgendetwas, dann hörte ich ganz schwach eine männliche Stimme. „Guten Abend Carlisle. Ich bin mit meiner jüngeren Tochter auf dem Weg zu ihnen. Miley ist gestürzt und hat sich wohl den Kopf angeschlagen. Ist es möglich, das du sie untersuchst?“ Mein Vater nickte mehrmals und verabschiedete sich dann. Er drückte das Gaspedal tiefer und fuhr schneller. Ich wusste nicht wie lange es dauern würde, aber ich hatte tierische Kopfschmerzen und wollte eigentlich nur noch nach Hause und schlafen. Dad bog auf einen Waldweg ab und fuhr etwas langsamer. „Wir sind gleich da, Miley!“, unterbrach er die Stille. „Ok...“, murmelte ich. Nicht weit entfernt sah ich Lichter. Das musste es sein. Es war also nicht mehr weit. Dad fuhr auf die Auffahrt der Cullens hoch und hielt den Wagen an. Er stieg aus dem Wagen, um mir dann zu helfen. Kurz nach dem wir die ersten Stufen zur Haustür hoch gingen, öffnete sich diese auch schon. Meine Schwester stand im Türrahmen. Ihr Gesicht war voller Sorge, als sie mich sah. Keine Ahnung ob auf meiner Stirn steht, das ich mir den Kopf angeschlagen habe oder sonst irgendwas. Kaum hatten wir sie erreicht, fiel Bella mir auch schon um den Hals. „Was machst du bloß für Sachen, Miley?“ Selbst ihre Stimme klang besorgt. Merkte sie etwa, das es mich auch noch gab. Ehe ich was erwidern konnte, hörte ich wieder die Männerstimme die den Namen meines Vaters aussprach. Dad setzte ein freundliches Lächeln auf: „Carlisle!“ und reichte ihm die Hand. Er schilderte dem jungen Mann was passiert war und dieser wandte sich dann an mich. „Du bist dann also Miley!?“, sein hübsches Lächeln faszinierte mich. Meine Antwort war nur ein Nicken. Langsam ergriff ich seine Hand. Ich zuckte. Sie war kalt. Eiskalt. So wie dessen Hand, den ich mir eingebildet habe. Carlisle schüttelte meine nur und wandte sich dann an Bella. Ich bekam nicht mit was er ihr sagte, es war mir auch egal. Genauso kalt...und blass...hab ich mir das wirklich alles nur eingebildet?, meine Gedanken rasten. Ich fühlte mich unsicher. Nein...es gibt halt Menschen die kalte Hände haben und blasser sind als andere. Ja, das war meine Erklärung und es stimmte sogar. Mr Cullen führte mich die Treppe hoch ins erste Stockwerk. An einer Tür blieb er stehen und öffnete diese. „Bella hat viel von dir erzählt und wir waren alle neugierig auf dich.“, erzählte er mir während wir in das Zimmer gingen. Es war eingerichtet wie ein Büro, aber gleichzeitig sah es auch aus wie eine Praxis. Er deutete mir, das ich mich auf den Stuhl vor den Schreibtisch setzten soll. Carlisle wühlte in einer Tasche rum. „Sie...hat von mir erzählt?“, kam es etwas ungläubig über meine Lippen. Er nickte. „Sie war völlig aufgedreht, als sie uns erzählte, das du nach Forks ziehen würdest. Auch vorher hat sich ganz viel über dich berichtet.“ Ich konnte das nicht wirklich glauben. Bella erzählte freiwillig über mich? Wow. „In Phoenix haben wir uns nur gestritten. Bella stand überall im Mittelpunkt, alles drehte sich immer nur um sie.“ Ich ließ meinen Blick zum Fenster gleiten, das mich wieder spiegelt. Carlisle sagte nichts, also erzählte ich weiter. „Bella hier, Bella da, Bella überall. Die ganze Welt meiner Mum drehte sich immer nur um Bella. Wenn ich was von Mum wollte, wurde ich zurück gewiesen. Ich war richtig froh als meine Schwester vor zwei Jahren dann hier her zog. Ich hatte die Hoffnung, das Mum mich dann mehr beachten würde. Das passierte aber nicht. Es drehte sich trotzdem alles um sie!“ Ich musste blinzeln um nicht los zu heulen. Er hatte mittlerweile angefangen mich zu untersuchen. Die Reflexe meiner Augen war normal, nur das sie etwas glasig waren ließ auf eine leichte Gehirnerschütterung hin deuten. „Bella hatte mir das auch erzählte. Sie hatte versucht mit euer Mum darüber zu reden!“, sprach nun Carlisle. „Sie fand es selber nicht gut, das eure Mutter sich immer nur um sie gekümmert hatte. Nimm ihr das nicht übel. Du bist Bella wichtig.“ Er tastete noch mal meinen Kopf ab. „Eine leichte Gehirnerschütterung, mehr nicht.“ Der junge Arzt sah mich an. „Mach dir nicht so einen Kopf. Es wird alles gut!“ Er suchte seine Sachen zusammen, säuberte sie kurz und legte dann alles wieder in seine Tasche. „Du hast bestimmt Hunger, ich bitte meine Frau dir etwas kleines zu machen.“ Carlisle öffnete die Tür. „Na komm!“ Ich stand auf und folgte ihm aus dem Zimmer.

Als ich unten bei den anderen an kam, verstummten sie. „Sorry, hat etwas länger gedauert.“ Ich setzte mich zu meinem Vater und sah die anderen an. Aus der Runde kannte ich niemanden, bis auf Edward. „Wo ist Bella?“, fragte ich ihn. „In der Küche. Sie unterhält sich gerade mit Jake!“, erklärte er mir. Meine Augen wurden größer. Ich wollte aufstehen und zu ihm, aber dieser seltsame blonde Junge hielt mich auf. „Sie wollten unter vier Augen sprechen!“ Er klang komisch, so als sei er ein Psychopath. Ich ließ mich wieder auf der Couch nieder. Es dauerte nicht lange, da kamen auch meine Schwester und Jacob aus der Küche. Ich sprang wieder auf und diesmal wurde ich nicht von dem Blonden zurück gehalten. Zielstrebig ging ich auf Jacob zu. Ich blieb stehen. Eigentlich wollte ich ihm um den Hals springen, aber ich ließ es dann doch bleiben. Statt dessen packte ich ihn am Handgelenk und zog ihn mit nach draußen auf die Veranda. „Wieso bist du vorhin so aus dem Haus gestürmt?“,fiel ich sofort mit der Tür ins Haus. „Ich war sauer und wollte meine Wut nicht an dir aus lassen.“, entschuldigte er sich. „Ich wusste nicht, das du her ziehen würdest. Es hat mir keiner gesagt!“ Er klang komisch. Irgendwie seltsam. „Dann sieh es als Überraschung.“, meinte ich. Er konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen. Ohne Vorwarnung zog er mich in seine Arme. Wieder kam dieses Gefühl hoch, als sei ich dem Tod entkommen.
 

Sie wusste nicht, wie sie es den anderen auf der Couch erzählen sollte. Vor allem, weil auch ihr Vater unter ihnen war. Er würde aus flippen, wenn er es hören würde. Gegen Jacob hatte ihr Dad nie was gehabt, aber zu hören, das Jake auf seine jüngste Tochter geprägt war, würde ein riesen Schlag für ihn sein. Edward griff nach ihrer Hand. „Erzähl es!“, sagte er ruhig zu Bella. Unsicher sah sie zu ihm und nickte. „Jacob...ist geprägt worden!“ Alle sahen sie an. Sie wussten wer diese Person war, aber sie hofften das dem nicht so ist. Es durfte nicht noch jemand in all das hinein gezogen werden. Vor allem nicht ihre kleine Schwester. „Es ist Miley...“, kam es von Charlie. „Hab ich recht?“ Er sah Bella an. Sie nickte. „Jake will nicht, das sie es erfährt!“, murmelte sie. „Aber wir dürfen es ihr nicht verschweigen!“

Charlie stützte seinen Kopf auf seinen Händen ab. „Wenn sie nichts davon weiß, ist Miley doch mehr geschützt als wenn sie es weiß!“ Die kleine Zierliche, namens Alice, sah den Vater von Bella an. „Wenn sie nichts davon weiß, ist das Risiko größer, das sie wieder in Gefahr geraten wird!“ Alice dachte in dem Punkt genauso wie Bella. Die Gesichter der anderen verrieten der älteren Swan, das sie genauso dachten. Aber Jacob war dagegen. Er wollte, das man noch wartet. Er musste vorher mit seinem Rudel und den Stammesältesten darüber Absprache halten. „Wirst du es ihr sagen, Bella?“, fragte Carlisle, als er sich zu seiner Familie gesellte. „Jake bat mich, es nicht zu tun. Aber es geht hier um meine Schwester.“

„Es ist deine Entscheidung, Bella!“

„Ich...!“, Hilfe suchend sah sie zu Edward. „Wir müssen es ihr sagen!“, stimmte er Carlisle´s unausgesprochenem Gedanken zu. „Sie ist nicht dumm. Miley wird es sonst auf eigene Faust her raus finden.“

„Jacob ist mit Miley nicht in der Nähe, sind sind auf unserem Grundstück. Er kann uns nicht hören!“, berichtete Alice.

Bella nickte. „Ich werde es Miley sagen, aber ich werde noch warten!“

Keiner widersprach ihr, sondern stimmten mit einem Nicken nur zu.



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