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Dark Carnival

von

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Prologue

Someday, in a far away place

You'll be able to see his face
 

The lonely soul that's been lead astray,

he is going to lead it the way
 

In this place, when you are there,

You can finally stop to care
 

Here, where the lonely souls gather,

You can't get away, never
 

Der große, schlanke Mann summte eine zuckersüße Melodie während er vorne auf der Kutsche saß. Es war dunkelste Nacht, alles war totenstill, nur die Räder der Kutsche auf dem unebenen Weg erzeugten Gräusche. Und sein Summen. Die Pferde, eins weiß, eins schwarz, waren ebenso still. Kein Ton war von ihren Hufen zu hören. Stille. Der Kutscher war in schwarz gehüllt. Nur sein rotes Haar leuchtete in der Dunkelheit.

Die Kutsche blieb stehen. Eine Frau mit nachtschwarzem Haar schien auf sie gewartet zu haben. Die Tür öffnete sich und die Dame stieg ein. Als wäre nichts weiter passiert fuhr die Kutsche weiter. Der Mann auf dem Kutschbock summte weiterhin seine Melodie. Die Dame begleitete ihn mit ihrer tiefen Stimme.

Die Kutsche blieb stehen. Eine weitere Frau stieg ein. Ihr Lächeln strahlte heller als die Sterne. Die Kutsche fuhr weiter. Der Kutscher summte die Melodie, zusammen mit den beiden Frauen.

Die Kutsche blieb stehen. Diesmal stieg ein hochgewachsener, dunkelhaariger Mann ein. Sein Gesicht war fast vollständig verdeckt. Die Tür der Kutsche wurde zugeschlagen und der Kutscher trieb die Pferde an. Die Melodie der drei Sänger wurde nun von der Bassstimme des Neuankömmlings begleitet.

Die Kutsche blieb stehen. Diesmal warteten gleich zwei Personen. Ihr glockenhelles Kichern war deutlich zu hören. Auch sie stiegen in die Kutsche ein. Erst das Mädchen, dann der Junge.Ihre jungen, fröhlichen Stimmen sangen die gleiche Melodie wie die Erwachsenen.

Die Kutsche blieb stehen. Ein junges Mädchen stieg ein. Ihre traurige Stimme begleitete sie bis zur nächsten Haltestelle und darüber hinaus.

Die Kutsche blieb stehen. Wieder traten zwei Personen ein. Zwillinge, die sich nicht ähnlich sahen. Hand in Hand traten sie zu den anderen. Ihre Stimmen sangen die melancholische Melodie mit.

Die Kutsche fuhr weiter. Und weiter. Die Nacht verzog sich, die Sonne stieg auf. Langsam. Die Kutsche veralngsamte sich und stoppte nun ganz. Eine Gestalt in einem langen Kapuzenumhang trat auf sie zu. Diesmal öffnete sich die Tür nicht. Die Person ging direkt auf den Kutscher zu. Sie blickten sich an.

„Sind alle da?“, fragte die Gestalt im Umhang.

Der Kusche blickte nach hinten. Die Sonne ließ seine roten Haare erstrahlen.

„Scheint so.“ Er lächelte wissend.

Miep

“Akiitooo!”

Himawari und Eiji kamen fröhlich auf ihn zugelaufen. Akito hatte sich inzwischen an die Lautstärke der beiden gewöhnt, seine Ohren klingelten nicht immer wenn sie ihn oder andere so laut sie konnten reifen.

“Was ist denn los?”, fragte der Zirkusdirektor. Denn das war Akito, Direktor des Zirkus Kuro Kokoro. Ein scheinbar normaler Wanderzirkus, der doch ein Geheimnis birgt. Dazu aber später.

“Solltet ihr beiden nicht packen?”

“Haben wir schon. Alles verpackt und verstaut." Die beiden Akrobaten antworteten im Chor. Sie verstanden sich gut, die kleine Himawari und der junge Eiji. Allgemein steckten sie jeden mit ihrer guten Laune an. Naja, fast jeden.

“Hört auf zu stören und helft besser anderen.” Die tiefe Stimme kam von einem dunkelhaarigen Mann mit einem Mundschutz. Sein rechtes Auge war von seinem Haar verdeckt. Tachiko Akira war der unerschrockene Dompteur des Zirkus. Und außerdem war er auch ziemlich mürrisch, das komplette Gegenteil von den Akrobaten.

“Wir stören nicht!” Wir wollten Akito nur was frage!", protestierte Eijii.

“Genau!”, bestärkte Himawari ihn. "Wir wollten wissen wohin wir als nächstes reisen."

"Das hat euch nichts zu interessieren." Akira war heute besonders schlecht drauf. Die Kleinen zeigten ihm die Zunge, was die Stimmung aber nicht hebte.

"Na na, meine Lieben“, ging Akito dazwischen. "Wir wollen uns doch vertragen. Wo wir hinfahren wollt ihr wissen? Nun ja, so genau weiß ich es nicht." Er lächelte entschuldigend. "Aber da wir das letzte Mal in einer Großstadt waren, wie wäre es wenn wir in ein etwas abgelegeneres Dorf gehen. Dort kommt bestimmt nicht oft ein Zirkus vorbei und die meisten Bewohner freuen sich auf etwas Abwechslung."

"Stimmt, den Menschen dort macht ein Zirkus ab und zu sicher Spaß", dachte Eiji laut.

"Dann machen wir ihnen doch die Freude", Himawari strahlte.

Spaß und Freude. Denn genau dafür war der Zirkus Kuro Kokoro da. Die Artisten arbeiteten nicht für Geld oder Ähnliches. Nein, das Einzige, was sie erfüllte waren die glücklichen Gesichter der Zuschauer. Denn Glück, Freude und das Wissen so etwas bewirkt zu haben, war das wonach die Bewohner des Zirkus strebten.

"Macht was ihr wollt. Solange wir weiterkommen."

Akira entfernte sich und schleppte mit Aoi und Shiro, den beiden Assistenten, die Kisten.

Aoi und Shiro waren beide erst seit ein paar Monaten hinzugekommen. Aoi war der Ältere der beiden Zwillinge. Shiro war der Jüngere. Zweieigene Zwillinge sah man nicht oft, vor allem nicht im Zirkus.

Vor allem aber vom Charakter her unterschieden sie sich. Während Shiro immer versucht zu helfen und optimistisch ist, ist sein großer Bruder eher abweisend und hilft nur wenn er gerufen wird, wenn überhaupt. Er hätte sich gut mit Akira zusammentuen können, doch im Vergleich zu dem Assistenten öffnete der Dompteur wenigstens einer Person sein Herz. Zumindest einen Spalt breit.

"Akira!" Teru, die Jongleurin war einige Zeit vor Akira im Zirkus erschienen."Akira, hilf mir doch bitte die Kisten zu verstauen." Neben dem Mädchen war eine sandfarbene Truhe mit ihren sämtlichen Sachen. Alles zusammen wog wohl mehr als eine Tonne. Trotzdem ließ der Mann alles stehen und liegen um der Jongleurin zu helfen.

Aus dem Zelt kam gerade die Seiltänzerin Sayoko. Sie war eine ruhige,kalte, aber manchmal auch mütterliche Persönlichkeit. Ihr rabenschwarzer Zopf hüpfte auf und ab als sie sich zum Wagen begab und ihr letztes Päckchen hineinlegte.

Zum Schluss stolperte die unscheinbare Messerwerferin Yume aus dem Zelt der Mädchen. In der einen Hand hielt sie ein Schild und in der anderen ein Köfferchen. Das Schild war zur Werbung gedacht, um Zuschauer anzulocken. Im Köfferchen befand sich allerlei Kram, den Yume sammelte.

Somit wären wohl die 9 Mitglieder des Zirkus Kuro Kokoro vorgestellt.

Akito sprang vom Kutschbock und packte beim Abbau der Zelte mit an, was aber nicht sehr lange dauerte.

Danach stiegen alle ein. Wie üblich saß Akito vorn und hielt die Zügel. Neben ihn setzte sich Sayoko. Aoi und Shiro nahmen mit Teru, Yume und Akira in der Kutsche Platz. Eiji kletterte auf den Anhänger und ihm gegenüber saß hinten auf der Kutsche Himawari. Es war immer recht voll und schwierig auf der Kutsche Platz zu finden. Aber irgendwie schafften sie es.

So fuhren sie Richtung Süden, da sie selbst gerade im Norden waren und Himawari und Eiji Tag für Tag fragten :"Wann kommen wir in London an? Wann?"

Denn die Kleinen wollten unbedingt diese große Stadt einmal erblickt haben.

Die Kutsche fuhr stetig mit den 2 Anhängern voran. Die beiden Pferde waren stark und schaffte die Strecke mühelos. Akito verwendete kaum seine bzw. Akiras Peitsche, da er selbst meinte, man dürfte die Tiere nicht hetzen. Sayoko saß daneben und summte ein Lied. Die beiden Akrobaten turnten hinten herum, bis Akira sie anschnauzte mit dem Unsinn Schluss zu machen.

Sonst war es totenstill in der Kutsche. Aoi und Akira sprachen wie üblich nicht, Shiro schlief, Yume schaute verträumt aus dem Fenster und Teru putzte ihre Bälle.

Das nächste Dorf war wie gedacht, ein kleines Örtchen. Viele Leute tummelten sich auf den Straßen, um sich den Zirkuswagen genauer anzusehen.

Yume schlüpfte aus der Kutsche um Flugblätter zu verteilen, während Himawari und Eiji machten eine kleine Show auf dem Wagen veranstalteten.

Nachdem der Zirkus einmal durch das Dorf gefahren ist, durften sie sich in der Nähe des Parks niederlassen.

"So", Akito gab wie üblich Anweisungen, "die Mädchen bauen heute die kleinen Zelte auf und die Jungs das Zirkuszelt. Das große Zelt kommt dorthin", er zeigte auf eine Stelle vorn am Wiesenrand, "und die kleinen dort", diesmal deutete er auf den Platz vor den Bäumen.

"Hinter dem Wald gibt es einen Fluss, daraus können wir uns bedienen. Ihr wisst ja wer diese Woche welchen Dienst hat. Achja, man sagte mir wir sollen vorsichtig sein, da sich Leute oft dort verlaufen. Das wäre auch schon alles, also an die Arbeit!"

Damit entließ der Direktor die Truppe und alle gingen ihrer Arbeit nach.

Anfangs schien alles langsam voran zu gehen doch nach einiger Zeit wurden die Artisten schneller und von einem Augenblick zum anderen war plötzlich alles aufgebaut, eingeräumt und jeder ging seinen Diensten nach. Es war für Menschenaugen unmöglich mitzuverfolgen.

Akira und Shiro holten die Besen hervor und fingen an die Umgebung zu säubern. Eiji und Aoi dagegen verkrümmelten sich, da ihr Wäschedienst erst später drankam.

Himawari und Yume machten sich auf den Weg um Wasser und Feuerholz zu besorgen. Schnurstracks liefen sie durch den Wald. Währenddessen kramten Teru und Sayoko den großen Kochtopf heraus und bauten alles zum Abendessen auf.

" Die beiden lassen sich aber Zeit", bemerkte Sayoko, als die Mädchen nach einer Weile nicht zurückgekehrt sind.

"Ach wahrscheinlich machen die irgendeinen Quatsch. Du kennst die Kleinen doch", meinte Teru.

"Ja, du hast recht... Wahrscheinlich."
 

"Sag mal, wann kommen die beiden endlich wieder? " Eiji fragte voller Ungeduld. Und Hunger. “Sie sind schon eine Weile weg. Vielleicht sollten wir sie suchen."

"Ja,das wär wohl besser so." Sayoko stand auf. "Irgendjemand sollte Akito Bescheid sagen."

"Das mach ich schon", meldete sich Aoi. Schon war er weg.

"Dan bleiben Akira und ich hier, falls die beiden doch noch auftauchen", erklärte sich Teru bereit.

"Gut. Shiro und Eiji kommen mit mir suchen." Sayoko zog die beiden Jungs mit sich.

"Himawari, wir finden dich!", rief Eiji entschlossen.

"Und Yume", fügte Shiro hinzu. Eiji machte eine wegwerfende Bewegung mit der Hand. "Ja, die auch." Dann machten sich die drei auf den Weg.
 

Der Wald sah von außen schmal aus, war innen aber ein mächtiges Labyrinth. Shiro musste Sayokos Zopf immer wieder aus den Ästen befreien.

Nachdem sie eine halbe Stunde herumgeirrt sind, rasteten sie an einer Lichtung.

"So finden wir sie nie", seufzte Eiji.

"Das wird schon", erwiderte Shiro, "Wahrscheinlich sind sie direkt vor unserer Nase."

"Wahrscheinlich", murmelte Sayoko. Das Wort hörte sie heute zu oft.

"Kommt, lasst uns weitersuchen!" Sie stand auf. "Wer hätte gedacht, dass der Wald so riesig ist. Kein Wund-"

Sie brach ab. Es raschelte im Gebüsch, jemand kam heraus.

Himwari und Yume tauchten putzmunterauf.

"Oh, hey!", grüßte Yume sie. "Wir haben uns verlaufen." Sie lächelte entschuldigend.

Doch die 3 Suchenden achteten nicht auf ihre Worte, sondern nur auf das, das auf ihrem Kopf saß.

Es war ein kleines, braunes Knäul , kein Eichhörnchen, keine Maus. Ein großer kugelrunder Kopf mit großen Knopfaugen saß auf einem kleinen Körper mit winzigen Vorderpfoten und etwas größeren Hinterpfoten. Ein Schwanz, der dem eines Fuchses glich und ein Beutel vorn verwirrten noch mehr.

Die drei sahen mit dem gleichen Gesichtsausdruck auf das Wesen und fragten sich innerlich das Gleiche:
 

Was zur Hölle ist das?
 

Himawari folgte ihren Blicken. Sie kicherte. " Dürfen wir vorstellen:Miep."

"Miep?", Es hörte sich albern an als Shiro es aussprach.

"Miep!", machte das kleine Knäul auf Yumes Kopf.

Das erklärt den Namen , dachten die drei Verwirrten synchron.

"Ist er nicht süß?", Himawari nahm Miep in die Hand. Er war gerade mal größer als Yumes kleiner Zylinder.

" Können wir ih behalten?"

"Das müsst ihr wenn schon Akito fragen.", Sayoko schüttelte den Kopf.

"Bestimmt können wir das", Yume war optimistisch.

"Miep ist immerhin ganz allein. Er braucht jemanden."

"Können wir woander diskutieren?" Eiji war ungeduldig. " Ich will nicht noch länger hier rumlungern."

"Ok. Miep, zeig uns den Weg." Himawari setzte das Tier auf den Boden ab und blitzschnell schlug er Richtung Westen ein. Die Artisten folgten.

In kürzester Zeit waren sie schon zurück beim Zirkus. Die kleinen Mädchen erklärten Akito die Situation und das alles in Ordnung sei. Außerdem fragten sie noch um die Erlaubnis Miep behalten zu dürfen.

“Dürfen wir? Biiiitte?”

“Ich weiß nicht. Kümmert ihr euch um ihn? Was isst er überhaupt? Ist er stubenrein ? Und das wichtigste : Will er überhaupt mitkommen?” Akito blickte fragend auf die beiden wie es ein Vater tuen würde. Die Mädchen traten von einem Fuß auf den anderen.

“Naja, kümmern werden wir uns um ihn”, bestätigte Yume.

“Essen tut er glaub ich, Nüsse. Naja, soweit wir gesehen haben. Und vielleicht Früchte”, fügte Himawari hinzu. “Wir sorgen auch dafür, dass er stubenrein ist.”

“Und ob er bei uns bleiben wil...” Die Mädchen schauten auf das Tier in ihren Händen. Es schaute zurück.

“Die Wahl werden wir ihm überlassen”, entschieden sie einstimmig.

Vorsichtig wurde Miep auf den Boden gelassen. Die Truppe Artisten schaute gespannt auf das kleine Tier. Es lief herum, hüpfte auf Kisten und untersuchte die Umgebung. Dann lief es zurück in die Richtung der Mädchen.

Er will bei uns bleiben!

Sie streckten schon die Hände aus, als Miep mit einem gewaltigen Sprung auf Yumes und dann auf Himawaris Kopf sprang und sich letztendlich an der Hose von Aoi festkrallte.

“Wa-?!”, rief dieser bloß überrascht. “Nehmt das Vieh von mir runter!”

Aber 'das Vieh' kletterte schon weiter auf seinen Rücken und machte es sich schließlich auf seinem Kopf gemütlich.

“Tja”, Akito klopfte dem Jungen auf den Rücken, “scheint so, als ob Miep dich mag. Viel Spaß noch.”

“Hä? Aber-”, Aoi wollte protestieren, doch schon war der Direktor weg.

“Warum mögen Tiere ihn am meisten?”, schmollten die kleinen Mädchen.

“Immerhin sollte er einen Bauernhof erben”, gab Shiro zu bedenken.

“Huh? Aber du hättest ihn auch kriegen können.”

“Aber du bist halt der Ältere.”

“Wie auch immer. Einer von uns hätte jetzt einen Bauernhof, wenn nicht dieser Vorfall gewesen wäre.” Aoi setzte sich.

“Achja, das...” Yume war wieder mit den Gedanken woanders.

“Wie wär's”, fragte Teru, “Sollen wir wieder einen Geschichtenerzählabend machen?”

“Ich mach nicht mit”, verneinte Sayoko. “Ich lasse die Vergangenheit gerne hinter mir.”

“Du setzt immer aus”, meinte Shiro. “ Wir wissen so wenig von deinem Leben vor dem Tod.”

“Das ist auch besser so.”

“Sei doch nicht so kalt”, bat Himawari.

“Wie soll ich bitte nicht kalt sein? Ich bin tot. Genau wie ihr. Durch unsere Adern fließt falsches, schwarzes Blut ohne jegliche Wärme. Und so werden wir auf Ewig bleiben.” Mit diesen Worten ging sie in ihr Zelt.

“Immer die gleiche Diskussion.” Teru ging auch. Akira begleitete sie schweigend.”

“Kann man nichts machen.” Yume war aus ihrer Trance erwacht.

“Lass uns Miep von Aois Kopf holen!”, schlug Himawari vor. Die Mädchen verschleppten den Jungen.

“Moment mal!”, rief er aus, aber seine Meinung wurde ignoriert.

“Hm....”, Eijis Stimmung war am Boden.

“Was ist los?”, fragte Shiro. “Hat dich Sayokos Ansprache so deprimiert?”

“Nein.” Der Grünhaarige schüttelte den Kopf. “Aber naja.... wir haben noch gar nichts gegessen.”

Chapter1.1

Die Show lief wie geplant. Teru warf alles mögliche durch die Luft und fing es wieder geschickt auf. Es war beeindruckend, vor allem, da sie auf einem Brett stand, dass auf einem Ball balancierte.

Mit einem Pfeil wurde der Ball zerschossen und die Jongleurin sprang auf und landete sicher auf ddem brett. Die ganzen Dinge, die in der Luft waren, landeten in ihren Händen. Zu guter letzt schoss der Pfeil direkt in die Mitte der Zielscheibe, die am anderen Ende des Zeltes aufgebaut war.

Mit einem Knicks verabchiedete sich Teru und lief hinter die Bühne. Akito löste sie ab und bat die begeisterten zuschauer um Geduld während sie umbauten.

"Das lief super!", strahlte die kleine Himawari.

"Ja, aber bereite du dich mal auf deinen Auftritt vor."

"Ok." Das Mädchen lief mit ihrem Partner los.

"Guter Schuss", meinte Teru zu Yume.

"War ein Kinderspiel", erwiderte diese grinsend.

In der zwischenzeeit hatten Aoi und Shiro längst den Auftritt der Akrobaten vorbereitet. Sorgenlos und frei wirbelten Eiji und Himawari in der Luft herum. Die Zuschauer waren entzückt. Auch während der anderen Auftritte nachher schauten sie den Artisten gebannt zu. Nachdem sie das Zelt verließen, strahlten und lachten sie alle. Besser hätte es nicht laufen können.

"Nääh!" Eiji streckte sich . "Leute, bin ich vielleicht müde."

"Du armer kleiner Junge", bemerkte Akira sarkastisch.

"Was soll das heißen? Suchst du schon wieder Streit? Den kannst du haben." Wütend funkelte de Akrobat den Dompteur an.

"E-Eiji! Hier ein Keks!" Himawari schwenkte einen leckeren Keks in der Luft, um eine Streiterei zu verhindern. Sofort war der Grünhaarige da und seine Wut verpufft. Eine eigenartige Szene.

"Vergesst nicht,dass wir morgenfrüh schon wieder aufbrechen müssen." Wie aus dem nichts tauchte Akito, der Zirkusdirektor, auf.

"Ist die Woche denn schon vorbei? fragte Sayoko während sie ihr langes Haar bürstete.

"So ist es. Im Morgengrauen werden wir die Stadt verlassen. Bis zum nächsten Dorf hin ist es nämlich ein weiter Weg."

"Noch weniger Schlaf!" , jammerte Eiji.

"Mir Recht so", meinre Akira,"die Raubtiere hier in der Nähe taugen zu eh nichts." Denn anders als andere Zirkusse, nahm dieser keine Raubtiere mit sich. Nein, der Dompteur suchte sie sich selbst. Es waren dann eher Wölfe oder Bären und keine exotischen Tiere, doch wenn sie urplötzlich durch den Zuschauereingang eintraten, war es spannend genug. Den Artisten war es einfach zu unmenschlich Tiere gefangen zu halten.

"Wenn du meinst" Akito klopfte ihm auf die Schulter.

"Lass uns schonmal anfangen einzupacken", meinte Shiro, der gerade durch den hinteren Eingang des Zeltes eintrat. Ihm folgte Aoi, der Miep auf dem Kopf trug. Der Junge hatte sich bereits an das Tierchen gewöhnt.

"Miep!" Yume lief auf Aoi und das Fellknäul zu. Unglücklicherweise stolperte sie über ihre eigenen Füße und stieß den Blauhaarigen um. Miep sprang von Aois Kopf und Teru fing das Knäul auf.

"Pass doch auf!", murrte Aoi während er Yume von sich schob. Beide hatten das Gefühl rot zu werden, doch sie wurden es nicht. Nicht in diesen Körpern.

"T-Tut mir Leid....",stammelte sie vor sich hin und schämte sich.

"Ist ja nichts passiert", der Assistent stand auf und reichte ihr die Hand. Dankbar griff sie danach.

"Ein Wunder, das du bei deiner Tollpatschigkeit Messerwerferin bist", lachte Eiji, woraufhin ihm prompt die Zunge gezeigt wurde.

"So, genug gespaßt, lasst uns anfangen zu packen." Akito klatsche in die Hände.

Sofort fingen die Artisten an Kiste zu schleppen und Sachen zu packen. Ihre persönlichen Din ge wurden immer kurz vor der Abfahrt zusammengepackt.

Akito stand in der Mitte des Zirkuszeltes. Er schaute auf die Tribühnen, auf denen sich sonst immer die Zuschauer tummelten. Er schnippte einmal mit den Fingern und nach und nach verschwanden die Sitzplätze von links nach rechts, bis nichts mehr von ihnen da war. Akito hatte nämlich eine besondere Gabe. Er konnte für einige Zeit etwas erschaffen, den Schein eines schon da gewesenen Objekts, eine Illusion. Ja, man könnte sagen er war ein Illusionist. Außerdem war es nicht seine einzige Aufgabeder Direktor des Zirkus zu sein. Nach seinem Tod fing er an verlorene Seelen einzusammeln, die verlassen, verletzt, hintergangen, enttäuscht oder benutzt wurden. Diese rekrutierte er als seine Zirkusartisten. Er gab ihnen ein zu Hause, einen Ort an den sie zurückkehren konnten, einen Körper, der sich schnell regenerierte und Menschen um sich herum, die ein ähnliches schmerzhaftes Schicksal hatten.

"Akitoo? Sag mal, warum hast du als einziger diese Fähigkeit?" Himawari stand am Rand des Zeltes und guckte ihn fragend an. Wie oft sie diese Frage schon gestellt hatte.

"Schicksal", antwortete der jung Mann wie immer,"es ist schlicht und einfach Schicksal." Er ging auf sie zu.

"Ich will das auch können!" Das Mädchen klang wie ein Kleinkind. Inzwischen war der Direktor schon bei ihr angekommen. Er tätschelte ihr den Kopf.

"Du kannst doch auch was, etwas, das viel mehr zu dir passt. Du bist unser Glücksbringer." Und das war auch wortwörtlich so. Denn Himawai, die in ihrem früheren Leben nur Pech hervorgebracht hatte, brachte in ihrem Zirkusdasein ausschließlich Glück. Jedem in ibrer Nähe konnte etwas Gutes passieren.

"Ja... da hast du wohl recht." Sie lächelte.

"Gut, dann lass uns weitermachen."

Beide gingen zurück zu den anderen.



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