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Unfaithful

SasuXSaku
von

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Morning....

Unfaithful
 

Halb sechs, schon fast eine typische Zeit für mich. Genauso typisch war, das ich erst an die Decke schaute, dort wo der Wecker die Uhrzeit an die Wand projizierte und dann, nur um sicher zu gehen, nochmal auf die rot leuchtenden Zahlen auf dem Wecker selbst. Eigentlich totaler Schwachsinn, weil da ja immer das Selbe stand, aber nun ja, ich tat es halt. Ich riskierte einen Blick über meine Schulter, er schlief noch. Er lag auf der Seite, den linken Arm unter seinem Kopf. Er hatte diese langen Stirnfransen die ihm ständig im Gesicht hingen, klar im Schlaf störte das nicht. Aber ich hatte mich schon oft gefragt, ob es einen nicht irgendwann nerven würde. Eine der Strähnen hing ihm halb auf der Nase. Im Rhythmus seines Atems bewegte sie sich hin und her, hoffentlich musste er nicht gleich niesen. Beim Gedanken daran musste ich tatsächlich Lachen. Um beim Aufstehen, so wenig Bewegung in die Matratze zu bringen wie möglich, schob ich erst beide Beine unter der Decke hervor und stellte meine Füße sicher auf dem Boden ab. Ganz langsam dann richtete ich meinen Oberkörper auf um im nächsten Moment, schwungvoll in die Senkrechte zu kommen. Leider so Schwungvoll das ich anfing zu kankeln und direkt Angst bekam rückwärts wieder ins Bett zu fallen. Aber ich schaffte es dann doch mich auszubalancieren, Gott sei Dank.
 

Direkt vor mir lag meine Jeans ich erkannte sie am Stoff, den ich unter meinen Zehen spürte. Eine Socke lag direkt daneben. Sie war leichter zu finden, auf Grund dessen das sie Weis war. Das weise Kleidungsstück am Bettpfosten dagegen war nicht meins, das gehörte eindeutig zu ihm, sowas glatt gebügeltes besaß ich gar nicht. Ich klemmte mir also Jeans und Socke unter den Arm. Ich lief auf Zehenspitzen, was genauso bescheuert war die die Aktion mit dem Wecker, schließlich lag hier Teppich. Am Fußende, fand ich meinen BH, wie vermutet. Er war ebenfalls schwer zu sehen, da er schwarz war, allerdings mein absolutes Lieblingsstück. Warum musste es morgens auch immer noch so dunkel sein, totaler Mist. Das mein T-Shirt im Flur lag wusste ich, aber trotzdem fehlte noch eine wichtiges Detail. Ich drehte mich einmal im Kreis, wo war denn das blöde Scheißteil. Mir schwante bereits böses, doch ich wollte es natürlich nicht wahrhaben. Nach einer weiteren, erfolglosen Runde, fiel mein Blick wieder auf das Bett. Er schlief immer noch, selbe Position, hatte nichts mitbekommen. Also die schon gefunden Kleidungsstücke auf den Boden packen und einmal Decke hoch, nichts. Unterm Kissen, nichts.
 

Jetzt wurde ich nervös, an der Decke stand schon 5:45. Ich brauchte Licht. In meiner Jeanstasche kramte ich nach meinen Handy, schnell irgendeine Taste drücken. Mit dem schwachen Licht leuchtete ich die leere Bettseite ab. Ich kam mir vor wie einer der CSI Leute aus dem Fernsehen, die mit Schwarzlicht nach Spermaspuren suchen. Die würde ich hier mit Sicherheit finden. Zum Glück, oder in diesem Fall eher zu meinem Pech fand ich dann auch meinen String. Ich musste mir so sehr auf die Zunge beißen das es weh tat. Am liebsten hätte ich mit dem Fuß aufgestampft. Stattdessen fuchtelte ich jetzt nur blöde mit den Armen. Das konnte doch nicht wahr sein. Er hatte ihn tatsächlich in der Hand. Er schlief dort seelenruhig, mit meiner Unterwäsche zwischen den Fingern. Ich hatte keine Chance da ran zu kommen ohne ihn zu wecken. Aber da hatte er sich geschnitten, den Sieg würde ich ihm bestimmt nicht lassen. Wenn er meine stielt, dann stehle ich eben seine. Und so verschwand ich dann schließlich mit seiner Boxershorts und meinen Klamotten aus dem Zimmer.
 

Im Bad konnte ich dann endlich das Licht an machen. Hätte ich es nur lieber gelassen, der Blick in den Spiegel war wirklich erschreckend. Ich sah aus wie ein frisch gevögeltes Eichhörnchen auf Erdnussentzug. Naja, zumindest frisch gevögelt traf ja dann doch irgendwie zu. Seine Shorts waren dann doch ein wenig groß und ich hatte so meine Mühe sie komplett in meiner Jeans verschwinden zu lassen. Wenigstens auf meinen BH war Verlass, er saß wie immer perfekt. Vorsichtig drehte ich den Wasserhahn auf, es galt jedes laute Geräusch zu vermeiden. Das eiskalte Wasser brannte in meinem Gesicht, aber es tat gut. Ich rupfte mir ein Stück Klopapier ab und beseitigte die dunklen Mascararänder unter meine Augen. Vielleicht war es doch eher ein Waschbär und kein Eichhörnchen. Ich ließ das Papier im Müll verschwinden und versuchte meine Haare zu bändigen, eine Bürste wäre jetzt allzu praktisch.

Ihr werdet euch jetzt fragen, wieso ich nicht die Bürste benutzte die dort vor dem Spiegel lag und ich sage es euch. Es ist nicht meine.

Also einfach schnell das Zopfgummi in die Haare und raus hier. Handy und Autoschlüssel waren noch in meiner Jeans, das wäre ja noch zu schön gewesen. Ich machte nochmal halt in den Küche. Zettel und Stift waren schnell gefunden.
 

Hey Arschloch!

Ich werde deine Mama anrufen und ihr von deinem Unterwäschefetisch erzählen, ich wette das macht sich nicht gut in der Presse!!!
 

Sogar Tesafilm gab es hier, eine echte Luxusbude. Den Zettel platzierte ich an der Eingangstür, das konnte nicht mal er übersehen. Ich hatte die Klinke schon in der Hand, als ich nochmal umdrehte und zurück ins Schlafzimmer ging.

Ihr fragt euch wieso?

Tja, denkt an den Wecker…
 

Ich ging also zu seinem Nachttisch, er schlief Übrigends immer noch. Leise hob ich den Bilderrahmen auf, der mit der Bildseite auf dem Holz lag. Ich stellte das Foto so hin, dass er genau drauf schauen musste, wenn in etwa einer Stunde seine Wecker klingelte. Ihr fragte euch warum?

Weil ich wollte das er sich genauso fühlt wie ich mich ab jetzt fühlen würde, so wie ich mich immer fühlte, sobald ich diese Wohnung verließ.

Es ist die Story die in jeder Soup vorkommt, die Story die jedem Film die Dramatik verlieht, die Story bei der jeder den Kopf schüttelte und sich denkt „Sowas kann mir gar nicht passieren“

Um ehrlich zu sein hatte das hier Ähnlichkeiten mit dem Anfang von Grey’s Anatomy. Junges Mädchen trifft Kerl in einer Bar, beide trinken, haben Spaß und irgendwie, landet sie dann bei ihm zu Hause. Bei Grey’s Anatomy, stellte sich der Kerl dann als ihr Vorgesetzter heraus, ihr verheirateter Vorgesetzter. An diesem Punkt verlief meiner Geschichte anders. Der Kerl dort im Bett, war nicht mein Lehrer, worüber ich wirklich froh war. Er war der Freund meiner Freundin…
 

Ja, so ist es. Ich bin die miese Schlampe die ihre Freundin hintergeht. Die die ihr immer wieder ins Gesicht lügt wenn sie fragt, was ich am Freitagabend gemacht habe. Ich bin die die alle Sms löscht nachdem sie sie gelesen hat, aus Angst irgendjemand könnte mal ihr Handy in die Finger kriegen.

Ich bin die die sich morgens aus einer Wohnung schleicht, weil ich weiß, dass es Falsch ist…
 

Und ich gebe zu, ich hätte das alles verhindern können. Ich hätte aufhören können, als sie ihn uns vorstellte. Ich hätte diesem Wink des Schicksals zuhören und mich nach ihm richten sollen…

Ich hätte aufhören sollen…
 

Ich ließ die Tür ins Schloss fallen. Es war ziemlich frisch heute Morgen. Mein Baby, so nenne ich meine Auto, weil es einfach der Wahnsinn ist. Stand unten in der Tiefgarage. Ich beeilte mich einzusteigen und startete den Motor. Zuverlässig wie immer meldete sich mein Baby mit einem Schnurrenden Sound zurück.

Ich hätte aufhören sollen….

Mein Problem war….ich tat es nicht…

What the hell!?

„Home, sweet Home.“ Ich versuchte leise zu sein. Samstagmorgen um kurz vor Sieben war hier alles noch tot. Ich knüllt mein Schlüsselbund in die Hand damit es nicht weiter klimperte. Shikas Tür stand mal wieder offen. Mein Mitbewohner übrigens. Er litt unter nächtlichen Freßanfällen und dem Drang alle zwei Stunden aufs Klo zu gehen. In seinem Halbwachzustand ließ er dann immer die Tür offen stehen. Dass er in seinem Bett lag sah man nur an dem Fuß der unter der Decke hervorragte, der Rest von ihm war unter der Decke verbuddelt. Vor seinem Bett lag noch ein fettiger Pizzakarton, darin irgendein Kleidungsstück. Er war ein Ultra Messie. Ich zog meine Schuhe aus und machte seine Tür zu. In spätestens zwei Stunden stand sie eh wieder offen.

Mein Zimmer war direkt daneben und zu meinem Glück relativ aufgeräumt, kommt davon wenn man kaum zu Hause ist. Ich legte nur schnell meine Tasche ab und zog meine Jacke aus. Ich musste unbedingt Duschen, auch wenn mein Bett mir diesen wahnsinnig verführerischen Blick zu warf. Es war nicht so dass ich schmutzig war, aber ich fühlte mich so.
 

Ich drehte das Wasser auf, es schien ewig zu dauern bis es warm wurde. Ich stellte mich also in die Ecke der Dusche und drehte den Strahl von mir weg, um nichts von dem kalten Wasser abzubekommen. Meine Haare fielen mir über die Schulter und ich musste zu meinem Entsetzen feststellen das sie nach ihm rochen. Ich nahm sie zwischen die Finger und rieb sie mir unter die Nase. Ganz eindeutig. Männerschweiß, Aftershave, das Waschmittel der Laken, als hätten meine Haare alle Gerüche dieser Wohnung in sich aufgesogen. Sofort kamen Bilder der letzten Nacht in mir hoch.
 

Ich sah ihn vor mir. Der geneigte Kopf kurz bevor er mich küsste. Das weise Hemd, das so unverschämt gut an ihm aussah. Typisches Männer- in- Anzügen-Syndrom meinerseits. Die pechschwarzen Haare, genau wie bei den Asiaten. Und dieser Arsch, dieser perfekte Arsch.

Es durchzuckte meinen Körper als das Wasser meine nackten Füße erreichte. Back to reality. Duschen. Wasser war inzwischen auch Warm. Es tat gut endlich diesen Geruch und das leicht klamme Gefühl zwischen den Beinen los zu werden. Beim einschäumen entdeckte ich dann den blauen Fleck an meinen Oberschenkel. Danke dafür Arschloch. Peinlicherweise waren auch meine Achseln ziemlich überfällig. Aber war ja alle dunkel gewesen. Beim Haare ausspülen lief mir dann natürlich wieder Shampoo in die Augen. Ist auch wirklich schwierig mit Neunzehn Jahren. Das warme Wasser machte mir allerdings auch klar wie müde ich wirklich war. Die zwei Stunden die ich gepennt hatte reichten mir wohl nicht ganz. Vor dem Spiegel dann nochmal schnell den Rest Mascara aus dem Gesicht gewischt. Half aber auch nichts gegen die Augenringe. Also Handtuch um und ab ins Bett. Auf dem Flur traf ich dann Naruto. Er lehnte in Tenten’s Zimmertür und sah mindestens genauso schweiße aus wie ich. Wir nickten uns nur zu, bemerkenswert das er mich überhaupt registrierte. Er verdrückte sich ins Badzimmer. Ich schmiss den Klamottenhaufen auf meinen Stuhl, schlüpfte in meine Hotpants und das XXL T-Shirt.

Endlich mein geliebtes Bett. Sauber. Frisch. Und ganz für mich allein. Ich mummelte mich in die Decke und Atmete meine Kissen ein. Herrlich. Im ersten Moment allerdings etwas frisch. Aber so war das ja nun mit Männern, wenn man sie mal gebrauchen konnte, waren sie nicht da.
 

Ein seltsamer Gedanke. Und da war es auch schon wieder. Das flaue Gefühl im Magen. Ich hatte mir nie Vorstellen können, das ein schlechtes Gewissen tatsächlich Bauchschmerzen machen konnte. Aber jetzt erlebte ich es selbst. Jetzt war es da, genauso wie es Montag da sein würde. Warum Montag? Weil Ino natürlich auf meine Schule ging, in meine Parallelklasse natürlich. Essen in der Schule gestaltete sich dementsprechend schwierig und meine Versuche ihr aus dem Weg zu gehen vereitelte sie auch mit Freuden. Wenn sie wüsste was die letzten Zwölf Stunden in der Wohnung ihres Freundes abgegangen war, würde sie mich von Selber meiden. So wie wahrscheinlich jeder andere auch…

Das dumpfe Gefühl im Magen wurde stärker, je mehr ich mir bewusst macht, was ich getan hatte. Schon wieder. An Sex mit dem Freund einer Freundin gab es nichts schön zu reden und das hatte ich auch schon lange aufgegeben. Es war scheiße. Aus allen Blickwinkeln. In jeder Hinsicht. Und Überhaupt.

Ich meine klar, Ino war nicht Tenten. Ino war nicht meine Seelenverwandte, die ich seit dem Kindergarten kannte. Aber trotzdem zählte ich sie zu meinem Bekanntenkreis. Ich benutze das Wort übrigens erst seit kurzem, ziemlich genau seit dem Tag an dem ich erfuhr dass ich mit ihrem Freund schlief. Seit dem war sie eine Bekannte, keine Freundin mehr. Erbärmlich oder?

Ihr könnt mir glauben, ich war nie der Typ der anderen den Freund ausspannte. Ich war nicht mal der Typ der sich nachts aus einer Bar abschleppen lies. Und ich war nie der Typ Frau, der seine Bekannte/Freundin anlog. Für all das hier, gab es also keine logische Erklärung. Gar keine. Was mir auch genau ‚nicht‘ weiterhalf.

Jetzt knurrten meine Magen auch noch. Na super. Ich wühlte in meiner Bettritze nach der Fernbedienung. Essen machen sah ich jetzt so überhaupt nicht ein. Erst Lautstärke runter drehen, dann Programm drücken. Hatte ich mir so angewöhnt. Kochsendung. Nachrichten. Anime. Grey’s Anatomy, erste Folge.

Ich hasse Karma….
 

„Yo, Brötchen!?“ Die Frage überforderte mich.

„Was?“

„Willst du Brötchen? Naruto hat eingekauft.“ Shika hatte ich an seiner Stimme schon erkannt. Wecker. 12:34.

„Ich komme.“ Tür ging wieder zu. Erst mal Atmen und Glotze aus. Sofort wieder Magenknurren. Diesmal würde ich meinen Hunger nicht überlisten können. Also aufstehen. Anstrengender als ich dachte. Meine Schultern taten weh. Meine Waden taten weh und irgendwie tat sogar meine…naja ihr wisst schon, weh. Aber egal, der Hunger trieb mich hoch. Jogginghose. Tanktop. Keine BH, schließlich wohne ich hier.

„Naaa, wo waren wir denn heute Nacht?“ Tenten, wie immer Todes Gut Drauf. Ich ignorierte die Frage erst mal und steuerte geradewegs auf die Brötchentüte zu.

„Auf jeden Fall war’s brutal.“ Shika packte mich am Ellenbogen und hob meinen Arm in die Luft.

„Aua, ich hoffe er hat auch ein paar davon.“ Ich musste mich ziemlich verrenken um den zweiten blauen Fleck am Ellenbogen auch zu sehen.

„Der ist von der Arbeit.“ Ich weiß. Lahme Ausrede.

„Mhm, bestimmt. Hast dich mit nem Kuchenstück geprügelt.“

„Bei uns gibt’s keine Kuchen Naruto. Nur Beagle.“

„Ohja, stimmt. Die gelten ja als besonders aggressiv.“ Ok, er war nen lustiger Typ. Und wenn Tenten lachte, musste ich eh. Er wohnt hier übrigens nicht, eigentlich. Naruto war Tenten’s Freund. Nen gutes halbes Jahr waren sie jetzt zusammen und er war echt klasse. Selbst mit Shika hatte er sich arrangiert. Somit waren wir irgendwie von einer drei zu einer vierer WG geworden. Denn er war immer hier. Erstaunlich wie schnell er sich eigentlich akklimatisiert hatte, bedenkt man dass er erst eine Jahr hier war. Vorher hatte er mit seinen Elter irgendwo anders gewohnt, keine Ahnung mehr wo. Shika war der Älteste von uns. 23 und Student. Merkte man ihm aber nicht an. Das Tenten und ich als Schüler bereits in einer WG wohnten, hatte übrigens nichts damit zu tun das wir unsere Eltern nicht mögen würden. Meine Eltern waren Selbständig. Sicherheitssysteme für Firmen und Privathaushalte. Beide ständig unterwegs. 18 Jahre war immer wer zu Hause geblieben, ich war nie Alleine. Aber vor einem Jahr dann hatte ich genug vom Elternhaus und so eine eigene Bude ist echt was Schönes. Tenten war auch sofort dabei. Auch wenn ihr Vater erst noch überredet werden musste. Ihr Eltern lebten am anderen Ende der Stadt. Meine hatten das Haus hier komplett aufgelöst. Sie flogen ständig in der Weltgeschichte umher aber ich sprach fast jeden Tag zumindest mit einem von beiden. Und wenn wirklich mal was war, waren sie in der Regel binnen von 24 Std hier. Also keine Grund zur Sorge.

Allerdings war das hier, schon zu einem echten zu Hause geworden….
 

Nach dem Frühstück setzte ich mich erst mal an den Laptop. E-Mail usw. Im Gesichtsbuch gab es wieder neue Party Bilder. Vielleicht sollte ich mal Bilder meiner letzten Nacht reinstellen…

Und da wollte jemand mein Freund werden. Der Neue, der jetzt in meinem Sportkurs war. Ok, ausnahmsweise. Direkt darunter blickte dann auch eine schon etwas ältere Anfrage auf.

Sasuke Uchiha…‘jetzt nicht‘.

Der Rest des Wochenendes verlief ohne weitere Komplikationen. Am Nachmittag schnappte ich mir Eimer und Lappen und putzte meine Baby ein bisschen. Sie braucht sehr viel Zuneigung müsst ihr wissen. Am Abend kamen zwei Kumpels von Shika vorbei. Den einen hatte ich schon mal gesehen. Sonntag gammelte ich bis mittags im Bett. Um 14.00 Uhr rief mich dann leider die Arbeit. Ein höchst unproduktives Wochenende, wie mir dann am Sonntagabend auffiel.
 

Montagmorgen. 6:30 Uhr…ich könnte kotzen.

Der Alltag hatte mich wieder. Duschen. Anziehen. Frühstück. Tasche packen. Und los.

Es war heute ziemlich diesig Draußen. Eine dicke Wolkenfront verdeckte den Himmel. Die Feuchtigkeit hing in der Luft und auf den Autodächern hatte sich ein Film aus kleinen, einzelnen Tropfen gesammelt. Meine Baby hatte natürlich eine Garage. Das wäre ja noch zu schön, die ganze Nacht draußen stehen. Achja, meine Baby war übrigens ein Ford Mustang Shelby GT5000. Gedrosselt auf 300 PS. Wie ich mir das leisten konnte, nun, es war das einzige was ich mir leistete. Meine Großeltern waren schon früh verstorben und hatten mir nen schickes Erbe hinterlassen. Meine Baby war mein Traum in Metallic Blau. Sex war ein Scheiß dagegen.

Tenten und ich wechselten uns wöchentlich ab. Diese Woche musste ich fahren. Zur Schule brauchten wir etwa Zwanzig Minuten. Klar wir hätten auch mit dem Rad fahren können…aber irgendwie taten wir es nicht.
 

Naruto wartete schon auf dem Parkplatz auf uns. Die beiden waren echt ein süßen Paar.

„Na Sakura, alles klar?“ Was fragte er denn so blöd, es war Montag.

„Ja klar, hast du diese komische Aufgabe in Englisch gemacht?“

„Was für ne‘ Aufgabe?“ Warum frage ich eigentlich.

Heute sollten es acht Stunden werden. Mathe. Englisch. Geschichte und Sport. Ich hörte noch das piepen meiner Zentralverriegelung bevor wir durch die Tür gingen. Es war unser letztes Jahr, Beziehungsweise, jetzt waren es noch acht Monate. Mein Klassenraum war in den mittleren Etage. Heute mussten wir nur einmal wechseln. Die ersten beiden Stunden waren relativ rah bestückt. Von eigentlich 23 Leuten, waren nur 11 da. Aber in Mathe war das auch mal ganz gut. Ich saß immer direkt am Fenster. Gegen halb 10 fing es dann an zu Donnern und kurz darauf begann der Regen. Wie lange Bindfäden hing er lange in der Luft. Ich mochte das Plätschernde Geräusch. Irgendwie Beruhigend. Mr. Bode war pünktlich wie immer.

„Good morning everybody. How was your weekend?“ Die Blonde aus der ersten Reihe antwortete sofort und verwickelte Bode in ein Gespräch. Ich sah aus dem Fenster, raus auf den Parkplatz. Mein armes Baby wurde jetzt doch ganz nass…
 

Der Unterricht war ok. Wir hatten eine Text über die Globalisierung und Bode schrieb ein paar Vokabeln an die Tafel. Ich begann den Text zu lesen und war voll dabei. Bode lief durch die Reihen und schaute uns über die Schulter. Ein Blick auf die Uhr. Dann ging er zum Fenster. Ich registrierte das Kopfschütteln nur nebenbei. Aber irgendwie fragte ich mich doch ob er wohl Hinata meinte, das konnte ich mir bei der Streberin nämlich kaum vorstellen. Aber sein Blick war immer noch aus dem Fenster gerichtet. Also schaute ich auch kurz hinaus.

„What the Hell!?“ rutschte es mir laut hinaus. Ich war noch voll im Englisch-Modus. Da lehnte wer an meinem Baby. Im strömenden Regen lehnte jemand auf meine Motorhaube. Automatisch stand ich auf.

„Sakura?“

„Ähm, ich muss da kurz raus. Das ist mein Auto.“

„Aber wir haben Unterricht, und es regnet.“

„Ja ich weiß, ich werde mich beeilen.“ Mittlerweile reckten alle ihre Köpfe aus dem Fenster. Ich schnappte mir nur meine Jacke. Wahrscheinlich hatte der Spacken auch noch Knöpfe an seiner Hose. Und das auf dem Lack.

Draußen angekommen war es kälter als erwartet. Ich zwängte mich in meine Jacke und ging bis an die Regengrenze unter das Vordach.

„EY!!!“ keine Reaktion

„EY du, geh von dem Auto weg!!!“ Nichts. Gleich raste ich aus. Gott sei Dank hatte meine Jacke eine‘ Kapuze. Ich zog den Reisverschluss bis ganz nach oben zu und lief in den Regen. Warum konnte der sich nicht an irgendeins der anderen, etwas 100 Autos lehnen. Nein. Es musste mein Baby sein. Der Kerl trug nur eine Sweatjacke. Die Kapuze tief ins Gesicht gezogen.

„Ey, geh von dem Auto weg ja. Das ist keine Parkbank.“ Ich legte gerade die letzten Meter zurück als ich aus dem Tritt kam. Nicht im Ernst!?
 

Er streckte mir den Arm entgegen und ich nahm an. Wäre ansonsten wohl auch auf die Fresse geflogen. Er war klatsch nass. Selbst die langen Fransen auf seiner Stirn.

„Bist du bescheuert? Was machst du hier!?“ keine Ahnung warum ich flüsterte. Wir waren weit und breit die Einzigen hier Draußen.

„ Da du dich ja immer aus der Wohnung schleichst bevor ich aufwache. Ist dies meine einzige Möglichkeit dich mal im Tageslicht zu sehen. Außerdem war ich gerade in der Gegend.“ Der hatte auch noch gute Laune.

„Hallo!? Ino könnte dich sehen!“ Da war das flaue Gefühl wieder.

„Nein, die liegt Krank im Bett.“ Ich wusste nicht mehr was ich sagen sollte. Dieses Selbstgefällige Grinsen war doch echt zu kotzen. Inzwischen war ich natürlich auch klatsch nass und es wurde kalt.

„Ich hab auch noch was für dich.“ Er kramte in seiner Tasche und hatte dann plötzlich einen String in der Hand.

„Bist du denn…“ ich versuchte ihm das Ding aus der Hand zu reißen, aber er zog zurück. Ich hasste diese Spielchen. Ich packte ihn am Arm und zog in mit. Ich wollte unter das Vordach der Sporthalle. Da war es trocken und man konnte es von der Schule aus nicht einsehen. Er ließ sich ziehen. Spacken.
 

Endlich angekommen, schob ich die inzwischen triefenden Kapuze zurück.

„Jetzt gib schon her.“

„Hols dir doch…“ Wieder dieses Grinsen. Ich hätte es ihm am liebsten aus dem Gesicht geschlagen. Er hielt meinen String zwischen zwei Fingern, über seinem Kopf. Ich würde jetzt ganz bestimmt nicht springen. Er ließ Zeit vergehen. Ich auch.

„Weil du es bist…“ Er strecke ihn mir hin und ergriff im passenden Moment meine Hand. Ich hatte keine Chance…
 

Ich fand mich wieder an die Wand gedrückt. Um das klar zu stellen er küsste mich, nicht ich ihn…wobei das wohl kaum einen Unterschied machte.

Seine langen, nassen Stirnfransen kitzelten in meinem Gesicht. Seine Lippen waren kalt, genau wie seine Hände. Ich wusste ja das uns Niemand sehen konnte, aber wusste er das auch. Oder war es ihm egal? Das Denken wurde schwierig und die Küsse Intensiver. Ich sog die Luft scharf durch die Nase ein, er auch. Nur kurz ließ er von mir ab, um den Kopf zur andere Seite zu legen. Und sofort machte sich Enttäuschung in mir breit. War er schon fertig?

Er war ein verdammte guter Küsser, wie ich zu meiner Verteidigung anbringen muss. Aber letztendlich entfernte er seine Lippen dann doch wieder von meinen. Ich hatte das Gefühl rot zu sein. Sein Grinsen schien die zu bestätigen. Er streichelte mir mit seinem Daumen über meine Wange. Und hinterließ einen nassen Film darauf.

„Ich wünsch dir eine‘ schöne Woche.“ Er hatte schon wieder diese Schlafzimmerton drauf. Zum Kotzen. Er beugte sich nochmal vor und küsste mich kurz. Zum Abschied. Wortlos ging er dann einfach los. Links vom Schulhof runter und weg war er. Ich stand noch da…

Ich betrachtete den String in meiner Hand…

Lies den Kopf rücklings an die Wand hinter mir fallen und schloss die Augen…

„Scheiße…“
 

Sooo, da ist nun das zweite Kappi. Vielen Dank an dieser Stelle auch an die 3 Kommi schreiber. Habe mich sehr übre eure Rückmeldungen gefreut. Hoffe natürlich das euch auch diesen Zusagt. Sagt mir was ihr denkt.

lg

Freedom

„Hatschi!!!“

„Iiiieeeehhhh, behalt dein Schnodder gefälligst für dich.“ Ich hielt es nicht für nötig das zu kommentieren, die Suche nach einem Taschentuch hatte größere Priorität.

„Hier Kleines, trink das.“ Kakashi kam an unseren Tisch. Tenten trank ihre typische riesen Latte und mir stellte er irgendeinen komischen Tee vor die Nase.

„Was ist das?“ ich versuchte meine Gesicht besonders angewidert aussehen zu lassen.

„Tee, gegen deine Erkältung. Also ruhe jetzt und trinken.“

„Uuhhh, haben sie diesen Befehlston öfter drauf? Das ist ziemlich heiß Mrs. Hatake.“ Kakashi grinste nur und ging.

„Könntest du endlich aufhören meinen Onkel Anzugraben?“

„Definitiv nein, ich meine guck ihn dir doch mal an.“ Tenten lehnte sich rechts rüber und schielte an mir vorbei, meinem Onkel nach. Einfach Ignorieren Sakura.

Ich bekam eine Gänsehaut als ich die heiße Tasse mit den Fingern berührte. Scheiß Schnupfen. Scheiß Sasuke.

„Was machen wir denn am Wochenende Schnupfi?“ Tenten gab mir so ziemlich täglich neue Spitznamen.

„Weiß nicht, schlag was vor.“

„Am Samstag feiert Hyuga seinen Geburtstag, er hat zwar nur mich eingeladen, aber ich schmuggel dich schon rein.“ Tenten hatte verstörend gut Laune. Naruto schien in der letzten Nacht ganze Arbeite geleistet zu haben. Das Pärchen neben und am Tisch stand auf und lies eine Zeitung liegen. Sofort hatte Tenten sie in den Fingern.

„Mal gucken was noch so geht…“ Murmelte sie vor sich hin und studierte dann die Anzeigen. Ich begann an meinem Tee zu nippen. Hatte irgendwas von Weihnachtsplätzchen das Zeug. Möchte wissen wo er das wieder ausgegraben hatte. Obwohl ich schon 2 Jahre hier arbeite, schien ich noch nicht alle Verstecken meines Onkels zu kennen. Hinter mir hörte ich die Türglocke. Kakashi nickte hinüber.

„Hey hey, was geht?!“ ich verschluckte mich an dem heißen Zeug und spuckte die Hälfte wieder aus. Der Husten brannte in meinem Rachen und mir stiegen die Tränen in die Augen.

„Du bist so eklig Sakura.“ Gott wie ich diesen Mädchen liebe…

„Na, was treibt ihr so? Habt ihr auch schon Mathe geschrieben?“ und schon saß das blonde Übel an unserem Tisch…
 

Wie immer sah sie Perfekt aus. Die Klamotten passten wie angegossen, hochhakige Schuhe natürlich. Sneakers trug sie nur im Sportunterricht. Und dann ihre Haare. Ich verstand nie wie sie das machte. Draußen war es wirklich windig und ihre Haare saßen immer als käme sie frisch aus einem Salon. Zum kotzen sowas.

„Nö haben wir noch nicht, Donnerstag erst.“ Tenten faltete die Zeitung zusammen, schien nichts besondere drin zu stehen.

„Das war so eine Scheiße. Die blöde Fotze hat uns Aufgaben gestellt die wir nie im Unterricht behandel haben. Ich hab nicht eine einzige Aufgabe gelöst.“

„Tja…das wird uns Donnerstag wohl ähnlich gehen. Nicht wahr Schnupfi?“ Ich beschränke mich auf ein Nicken.

„Und kommt ihr Samstag auch Hyuga’s Party? Soll nen ziemlich großes Ding werden.“ Ino schnappte sich ein paar Erdnüsse aus der Schale. Wie konnte man nur so perfekte Hände besitzen. Alle Nägel in symmetrischer Form und glänzend. Zwangläufig schaute ich auf meine Hände. Abgekaute Nagelbetten und schwarzer Dreck unterm Daumennagel. Na ganz toll…

„Achja und Freitag will ich ins Kino. The Vow, soll richtig gut sein. Hat einer Lust?“

„Ist das nicht eher was für dich und deinen neuen super Freund?“ Tenten war nicht besonders gut auf Sasuke zu sprechen. Warum wusste ich eigentlich gar nicht. Soweit ich weiß hatten sie sich nur einmal gesehen. Aber vielleicht ist an diesem Abend mehr passiert als ich wusste. Schließlich hatte ich mich ordentlich weg geschossen.

„Ach du weißt doch, seine blöde Freitagabend-Regel?“

„Was für eine Freitagabend-Regel?“ Ino griff nochmal in die Nüsse.

„Sasuke bleibt aus Prinzip jeden Freitagabend allein zu Hause, ich darf nicht mal zu ihm kommen. Durch das Studium, die Arbeit und das Training ist er jeden Abend unter der Woche Unterwegs und sein Freitag ist ihm heilig.“
 

Und da war es wieder. Diesen dumpfe drücken in meinem Magen. Ich sah Ino an. Und schämte mich dafür das ich versuchte jedes schlechte Detail an ihr Ausfindig zu machen, ich hatte kein Recht dazu. Ich hatte kein Recht über sie zu urteilen, wo doch ich diejenige war die mit ihrem Freund schlief. Und ich saß hier mit ihr an einem Tisch und machte gute Miene zum bösen Spiel. Mein Gesicht spiegelte sich in der gelblichen Teeoberfläche. Ich musste den Blick abwenden. Erbärmlich oder? Während ich mit meiner Übelkeit zu kämpfen hatte, hatten Ino und Tenten sich für Freitag verabredet. Tenten fragte mich erst gar nicht, sie wusste dass ich für solche Filme nicht ins Kino ging.

Ich begann also meinen Tee weiter zu trinken. Kakashi zog schon wieder die Augenbraun zusammen. Der wollte doch nur dass ich zu meiner Schicht komme. Ino und Tenten war inzwischen wieder bei Mathe gelandet. so langsame gewöhnte ich mich an den Geschmack des Tees und die Wärme in Hals tat wirklich gut. Die Erdnüsse waren inzwischen alle, dank Ino. Sicherlich waren sie ihre einzige Mahlzeit des Tages. Ansonsten kann man gar nicht so Schlank sein.

Schnauze jetzt. Ja ich fing sogar schon an mich selbst in Gedanken anzuschreien. Erbärmlich….

Also weiter auf den Tee konzentrieren. Nächsten Schluck.

„Naja ich werde dann mal wieder. Sasuke holt mich in zehn Minuten ab. Das ist das erste Mal das ich seine ganze Familie kennenlerne.“ Tenten hob die Augenbraun.

„Wow, scheint ja ne‘ ernsthafte Sache zu sein.“ Ino stand auf und warf sich ihre Tasche über die Schulter. Sie lächelte…

„Ohja, den lasse ich bestimmt nicht wieder vom Haken.“ Sie machte auf dem Absatz kehrt und winkte mir noch zu. Ich fühlte mich noch viel Kränker als ich eigentlich war. Das musste endlich aufhören…ich muss das beenden. Mein Entschluss stand fest. Kein Sex mit Sasuke, auf keinen Fall.

„Ey Schnoddergesicht, werd mal fertig ich will um Fünf zu Hause sein.“ Gott….ich liebe diesen Mädchen…
 

Ich schaltete den Motor aus. Lies den Schlüssel aber stecken. Die Musik im Radio lief weiter, bis der Verkehrsfunk kam. Komisch das man in dieser Tiefgarage vollen Empfang hatte. Ich verstaute mein Portmonee im Handschuhfach und schloss es ab. Behutsam schloss ich die Autotür und schrieb noch den Text für Tenten zu Ende.

• Alles klar, dann wünsch ich euch viel Spaß. Ich werde heute nochmal die die Werke fahren :-*

Senden. Tastensperre und ab in die Hosentasche. Der Weg zum Aufzug war nicht lang. Aufgrund der Kameras fühlte man sich trotzdem sehr Unwohl. Als würde man ständig begafft werden. Im Aufzug war auch eine Kamera. Ich stellte mich rechts in die Ecke, in der Hoffnung dass sie mich dort nicht erfassen konnte. In der 2. Etage sprang die Tür auf. Die Apartmenttüren waren rechts, links konnte man in den Innenhof hinunterschauen. Er sah aus wie eine Mini, mini Version des Central Parks. Alles Grün. Ein kleiner Teich in der Mitte, sogar Enten. Und einige Bänke an den Seiten. Musste traumhaft sein wenn die Sonne schien. Das letzte Apartment war schnell erreicht, zu schnell für meinen Geschmack.

Wieder stand ich vor der Tür und starrte auf das dunkle Holz. Die vergoldete Klingel. Uchiha. In mir tobte der Kampf zwischen umdrehen und klingeln. Wie schon viel zu oft. Ich nahm die Hand aus der Hosentasche. Es wäre schließlich sinnlos gefahren zu sein ohne das es sich lohnt, bei den Benzinpreisen. Es ist wahrlich faszinierend was für bescheuerte Begründungen man sich einfalle lassen kann…wie beim Schule schwänzen…Durch die Tür war das Klingeln sehr leise…

Die Tür öffnete sich und da stand er. Schwarze Anzughose, weises Hemd. Die Krawatte geöffnet und locker am Hals baumelnd. Sofort hatte er wieder dieses Grinsen im Gesicht.
 

„Hi.“ Mehr sagte er nicht. Stand nur da und sah mich an. Der Triumph tanzte in seinem Gesicht, denn ich war schließlich wieder hier. Er verschränkte die Arme und versperrte damit den gesamten Eingang. Erbärmlich wie ich war schaute ich nur zur Seite. Aus mir unerklärlichen Gründen konnte und wollte ich ihm nicht in die Augen schauen. Jedes Mal wenn ich es tat schien sich meine ganzer Körper dagegen zu wehren und ich hatte den Impuls ihn zu schlagen. Mit mir schien so einiges nicht zu stimmen.

„Möchtest du vielleicht reinkommen?“ Das erste was einem in den Sinn kam wenn an diesen Stimme hörte waren zwei Sachen. Whisky und Zigarren. Ich zuckte nur die Schultern. Was sollte denn diese blöde Frage.

Schließlich machte er mir Platz und ich ging direkt durch ins Wohnzimmer. Der Fernseher lief. Nachrichten. Es roch nach Essen und auf der Küchentheke stand ein Teller mit gebratenen Nudeln. Zumindest sahen sie danach aus. Er konnte noch nicht lange zu Hause sein. Ich zog meine Jacke aus und legte sie über die Sofalehne. Er stand in der Küche, ne Tüte Milch am Hals. In den Nachrichten kam gerade Das Wetter, morgen also Regen.

„Ich hatte heute nicht mit dir gerechnet.“ Er schloss den Kühlschrank und öffnete die Krawatte. Ich antwortete nicht.

„Und wie war dein Tag?“ Er legte die Krawatte über die Küchentheke und nahm den Teller herunter.

„Schule.“

„Ja, Uni war auch sehr stressig. Wie war deine Matheklausur?

„Voller Zahlen.“ Er grinste wieder. Ich schien wirklich witzig zu sein.

„Du bist wieder sehr gesprächig heute.“ Langsam kam er zu mir rüber.

Kennt ihr es, dass manche Menschen einfach bei allem was sie tun eine sexuelle Ausstrahlung besitzen? Nun Sasuke war so Jemand. Er war heiß, von oben bis unten. Die tief schwarzen Haare, die dunklen Augen, die breiten Schultern und einfach alles. Meine Stimmung veränderte sich mit jedem Schritt den er näher kam. Die ersten drei Knöpfe des Hemdes waren bereits geöffnet.

Das dumpfe Gefühl im Magen verschwand und der Duft seines Aftershaves stieg mir in die Nase. Mein Körper begann zu kribbeln und meine Finger zuckten. Mein Blick blieb an seinen Lippen hängen, die noch immer dieses diabolische Grinsen mit sich trugen.

„Kann ich dir sonst irgendwas anbieten?“ Er blieb etwa einen Meter vor mir stehen, viel zu weit für meinen Geschmack. Keine Ahnung ob es geplant war, oder ob ich es war, die dieser normalen Frage eine immense Sexualität zugestand. aber sie lang in der Luft.
 

Nun musste auch ich grinsen. Ich sah zu ihm hoch, er war ziemlich groß, so um die 1.90cm.

„Nun…ne‘ Massage wäre nicht schlecht.“ Ich wusste nicht ob ich sowas wie einen verführerischen Blick oder Stimme besaß. Aber es schein zu funktionieren. Und das war die Hauptsache.

„Ah. Und wo hätten wir es denn gern?“ Er kam näher.

„Mein Nacken ist so verspannt weiß du.“ Ich fuhr mir selbst mi der Hand in den Nacken und strich darüber. Ich war so geladen das mir das bereits eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Ich drehte mich von ihm weg. Ich stand genau hinter dem Sofa und die Rückenlehne gab mir keine Fluchtraum nach vorne. Aber ich wollte auch nicht fliehen. Seine Hand berührte meine Taille. Umfasste sie und zog mich einen Schritt zurück. Er presste mich an seine Brust und ich schloss die Augen. Sein Geruch und die Hitze die er ausstrahlte waren plötzlich überall. Meine Haut zuckte unter seinen Fingern. Er hielt mich weiter fest und strich mir mit der anderen Hand über den Nacken. Begann dann mit mehr Druck an meiner Halswirbelsäule entlang zustreichen. Ich warf den Kopf in den Nacken, an seine Schulter. Schon kurz darauf spürte ich seinen Atem dich an meinem Ohr. Mein ganzer Körper begann zu kribbeln, als ich seine Lippen spürte. Der küsste meinen Hals direkt am Haaransatz. Schlimm das er immer genau wusste welche Knöpfe man drücken musste. Er drängte mich vorwärts und ich stieß mit der Hüfte an die Sofakante.

Ich spürte ihn wie er sich gegen mich drückte, die Beule in seiner Hose war nicht zu verleugnen. Es freute mich ein bisschen. Ohne zu zögern hob er meinen Pullover nach oben und zog ihn mit samt Tank top über den Kopf. Ich hörte wie er irgendwo hinter mir zu Boden fiel. Ich schob meinen Hintern nach hinten und drückte mich gegen ihn. Er brummte zufrieden an meinem Ohr. Seine Hand kam ein mein Gesicht und er zog mich zu sich heran. Er küsste mich. Stürmisch wie immer, als ob er es kaum erwarten könnte. Als ich seine Hand an meiner Brust spürte, biss ich ihn in die Unterlippe.
 

Er drehte mich in seinem Armen als besäß ich keinerlei Gewicht. Nicht einmal erweiterte er den Abstand zwischen unseren Körpern, noch ließ er davon ab mich zu küssen. Nun saß ich auf der Sofalehne, er zwischen meinen Beinen. Seine Hände an meinem Hintern. Auch wenn ich ihn kaum kannte wusste ich doch, dass er sie gerne dort hatte. Er löste sich aus dem Kuss, zog meinen Kopf nach hinten und biss mir in den Hals. Er war nicht gerade zärtlich, aber das kannte ich nicht anders…und wollte es auch nicht anders. Ich öffnete seinen Gürtel und knöpfte das Hemd auf. Hastig verwickelte er mich wieder in einen Kuss und riss sich unterdessen das Hemd herunter. Ein reisendes Geräusch verriet mir, das noch nicht alle Knöpfe geöffnet waren. Ich wühlte mich in seine Haare. Sie hatten die perfekte Länge um sich darin festzukrallen und waren Gott sei Dank auch nicht mit Gel oder ähnlichem verschmiert. Mittlerweile war auch meine Hose offen. Ich hatte das Gefühl sie würde eh bald platzen. Ich krallte mich weiter an ihm fest um nicht nach hinten überzufallen. Seine Hand umfasste erneut mein Hinterteil und hob mich hoch. Doch etwas erschrocken quietschte ich kurz. Er grinste nur und schaute mich durch seine Stirnfransen hindurch an.

Ich wickelte meine Beine um seine Hüfte. Hielt seinem Blick stand und öffnete meinen BH. Während er sich vom Sofa weg und Richtung Schlafzimmer bewegte. Im Türrahmen dann ging mein schwarzes Lieblingsstück zu Boden, ich musste mir die Stelle merken. Rücklings landete ich dann auf dem Bett. Küssend und beißend wanderte er meiner Oberkörper herunter und riss mir dann die Hose vom Leib. Ich krallte mich in die Kissen wenn es etwas gab was er konnte, dann war es das hier. Ich lag da. Nur noch mit einem String und einer Socke bekleidet und konnte es kaum ertragen das er am Bettende stand und so viel Abstand zwischen uns lag. Ich atmet schnell ein uns aus. Scheiß bildete sich in meinem Nacken. als er seine Hose endlich aus hatte, kehrte er zu mir zurück. Er küsste mich unterhalb des Bauchnabels und unwillkürlich baumte ich mich in ein Hohlkreuz. Ich warf den Kopf zur Seite und biss mir auf die Lippen. Sein Atem war nun an der Innenseite meiner Schenkel und plötzlich schien er sich redlich Zeit zu lassen. Elender Bastard.
 

Ihr werdet jetzt denken es ist Sex. Vielleicht auch das es guter Sex ist. Aber es war nicht allein das was mich immer wieder hierher brachte. Das hier war Freiheit.

Freiheit wie ich sie vorher nicht kannte. Wenn ich Sex mit ihm hatte, vergaß ich alles um mich herum. Und ich meine wirklich alles. Die Probleme des Alltags waren verschwunden. Die verpatze Matheklausur, scheißegal. Das ich Morgen und Sonntag arbeiten musste, scheißegal.

Hier, mit ihm, konnte ich mich völlig gehen lassen. Er war nicht mein Freund, ich musste ihm nichts beweisen. Ich hatte keine Angst etwas Falsches zu sagen. Keine Angst etwas zu tun was er nicht gut fand. Keine Angst ein komisches Orgasmusgesicht zu machen. Abgesehen davon das er der erste war, der mir wirklich zum Orgasmus gebracht hatte. Traurig, aber wahr.

Es waren diese 2 Stunden Freiheit in der Woche, auf die ich nicht mehr verzichten wollte. Einfache. Geistige Freiheit.

Für 2 Stunden war einfach alles egal…und das tat unendlich gut.
 

Ich spürte seine Zunge zwischen meinen Beinen und sog scharf die Luft ein. Mit der rechten Hand krallte ich mich erneut in seine Haare und mit der anderen griff ich rüber zum Nachttisch. Schnell und als ob ich es schon gewohnt wäre klappte ich das Foto um. Meine Hand wanderte zurück und ich krallte mich erneut in das Kopfkissen. Ich spürte seine Zunge jetzt in mir und als das erste Stöhnen aus meiner Kehle kam, wusste ich ohne hinzusehen…das das Diabolische Grinsen wieder da war…

Over

5.45 Uhr. Ich bin wach. Beziehungsweise, ich zwang mich wach zu werden. Keine Ahnung warum ich so gerädert war. Ich musste mir mehrfach die Augen reiben, bis ich endlich klar sehen konnte. Sasukes Wohnung, Schlafzimmer. Alles klar. Diesmal lag er mit dem Rücken zu mir, ungewöhnlich. Die Decke bedeckte nur einen Teil seiner Beine. Und im halbdunkeln zeichnete sich ein sehr wohlgeformter Hintern ab. Seltsam das ich das erst jetzt bemerkte. Normalerweise, eins der ersten Dinge auf die ich achte. Aber egal. Konzentration, ich muss los.

Hose. String. Socken. BH im Türrahmen. Pullover und Top im Wohnzimmer. Super.

Wenn doch nur alles in meinem Leben so reibungslos verlaufen würde. Man merkte deutlich dass es Frühling wurde. Obwohl nur eine Woche vergangen war, war es deutlich heller in der Wohnung. Draußen hingen schwere Nebenschwaden. Bis zur Balkonbrüstung konnte ich sehen, danach war Schluss. Ich huschte wieder ins Badezimmer. Das kalte Wasser weckte endlich meine Lebensgeister. Der Blick in den Spiegel war ähnlich erschreckend wie das letzte Mal. Nur sahen meine Haare noch schlimmer aus. Bumspalmen-Style, würde Tenten sagen. Zum Glück hatte ich mein Haargummi dabei. Unelegant pellte ich mich in meine Klamotten. Nur zu gerne wäre ich nochmal aufs Klo gegangen. Aber die Gefahr dass die Spülung ihn wecken würde, war dann doch zu groß. Also schnell raus hier.

Autoschlüssel und Handy waren beide noch da wo sie sein sollten. Ich riskierte einen Blick auf das Display. Keine neuen Nachrichten. Sehr schön. Ich öffnete die Badezimmertür und hielt noch einmal inne. Nichts zu hören.

Auf dem Weg zur Tür pellte ich mich in meine Jacke, es war bestimmt kalt draußen. Leise nahm ich die Klinke in die Hand und nichts…

Ich war mit Sicherheit zu blöd, also nochmal. Feste runter drücken und ziehen…nichts…

Ich stand da wie vom Blitz getroffen. Hatte der Kerl mich etwa allen Ernstes eingesperrt? Ich probierte es nochmal. Nichts.

Dann hörte ich plötzlich Geräusche aus der Wohnung. Scheiße.
 

Es dauerte einige Sekunden bis ich mich von dem Schock erholte. Dann kochte die Wut in mir hoch. Ich werde ihn umbringen.

Als ich um die Ecke bog, brannte tatsächlich Licht in der Küche. Er stand vor der offenen Kühlschranktür und wirkte sehr unentschlossen.

„Bist du mehr der Eier oder Müsli Typ?“ Das war doch jetzt nicht sein Ernst.

„Ich bin der *ich will hier raus Typ*!“ Ich war ganz schön laut dafür dass ich noch keine zehn Minuten wach war.

„Tut mir leid, das hab ich nicht im Kühlschrank.“ Er nahm sich eine Packung Eier aus dem Kühlschrank und stellte sie neben den Herd.

„Ich meins Ernst Uchiha, mach sofort die verdammte Tür auf.“ Ich war schier Fassungslos von dieser Dreistigkeit. Was glaubt der denn wer er ist?

„Tut mir leid, aber ich habe eine gute Erziehung genossen. Meine Mutter sagte immer zu mir *Junge, wenn eine Frau über Nacht bleibt, schuldest du ihr ein Frühstück*.“

„Mir ist scheiß egal was deine Mutter gesagt hat. Ich will hier raus.“ Ich spürte wie Blut in meinen Kopf schoss. Sah bestimmt witzig aus. Jetzt stand auch schon eine Pfanne auf dem Herd.

„Vergiss es Kleine, du kommst hier erst raus, wenn du was gegessen hast.“ Kleines? Was zum Teufel?

„Wenn du mich nicht sofort hier raus lässt. Rufe ich die Polizei.“

„Bitte. Da ist das Telefon.“

„Ich mein das Ernst.“

Ja, ich auch.“

„Das hier ist Freiheitsberaubung, darauf steht eine Gefängnisstrafe.“

„Ja ich weiß.“

Den scheiß musste ich mir nun echt nicht bieten lassen. Ich ging rüber zum Telefon und krallte es mir.

„Bedenke nur, dass mit der Polizei, etwa ein Dutzend Reporter und Paparazzi hier vor der Tür stehen werden. Und spätestens Morgen bist du auf einigen Titelblättern zu sehen. *Uchihaerbe nimmt junge Frau gefangen*.“ Er malte mit den Händen die Schlagzeile in die Luft. Und grinste dabei nur Blöde. Gott wie ich diesen Kerl hasste.

Ich stellte das Telefon zurück in seine Station.

„Dir ist schon klar dass ich jetzt nie wiederkommen werde.“

„Oh doch das wirst du, sobald du meine Eier probiert hast. Also die in der Pfanne meine ich.“ Sechs Uhr früh und der Kerl macht schon schweinische Witze. Ich war in der Hölle.

„Also entspann dich endlich und setz dich hin.“ Er steckte zwei Toastscheiben in den Toaster und bewegte sich dann Richtung Badezimmer.

„Halt!!!“ diesmal brüllte ich wirklich. Verdutzt blieb er stehen und schaute mich an.

„Ich zuerst!!!“ Ich musste so dringend pinkeln, das könnt ihr euch nicht vorstellen.
 

Als ich wieder aus dem Badezimmer kam hatte ich mich beruhigt. Was blieb mir denn übrig, er saß am längeren Hebel. Egal was ich machte. Also musste ich mich in mein Schicksal fügen.

Er stand immer noch in der Küche. Inzwischen brutzelte irgendwas in der Pfanne. Er trug nur eine schwarze Jogginghose, freier Oberkörper. Über seiner rechten Schulter baumelte ein Geschirrtuch. Wiederwillig setzte ich mich an die Küchentheke. Es war das erste Mal das ich ihn oben ohne in vollem Licht sah. Und wieder viel mir ein Film ein. *Seriously? It’s like you’re Fotoshopped* Crazy. Stupid, Love.

Nicht der beste Film, aber kann man sich angucken. Ich wusste von Ino das er aktiven Kampfsport betreibt. Keine Ahnung ob er gut war, aber zumindest sah er danach aus. Leider hatte er wirklich eine Sixpack und auch ansonsten ziemlich definierte Oberarme usw. Wie ich schon sagte. Körperlich, ein echt heißer Typ. Ich sagte nichts, er sagte nichts. Er rührte in seinen Eiern rum, während das Toast aus dem Toaster sprang. Er schmiss irgendein grünes Zeug in die Eier und verteilte sie dann gleichmäßig auf zwei Teller. Das Toast legte er daneben.

„Guten Appetit.“ Er stellte mir den Teller vor die Nase. Ich quälte mir ein Lächeln aufs Gesicht. Ich wollte nicht hier sein. Ich sollte längst in meinem Auto sitzen und nach Hause fahren. In vier Stunden musste ich zur Arbeit im Café antanzen und mein Onkel hasste Verspätungen, ebenso wie ich. Ich begann also die blöden Eier zu essen und ja, sie schmeckten wirklich gut. Er stellte mir noch ein Glas hin und holte eine Tüte Milch aus dem Kühlschrank. Ich hielt inne und sah ihn an.

„Das ist ne‘ andere Tüte ok?!“ Ich unterdrückte mein Lachen. Da stand doch echt ein halbnackter Typ vor mir und rechtfertigte sich dafür dass er Milch aus der Tüte trank. Gute Erziehung hatte er wirklich genossen. Ich trank also die Milch. Während ich weiter aß, verschwand er ins Bad.
 

Ich hatte keine Ahnung was ich von all dem halten sollte. Der Typ war echt merkwürdig. Was Ino nur an dem fand. Ino…

Sofort war das dumpfe Gefühl im Magen wieder da. Ich musste ganz schnell hier raus. Um mich abzulenken fing ich an meinen Teller abzuwaschen. Mir war klar dass ich das nicht machen musste und auch nicht machen sollte. Aber ich musste mich irgendwie Beschäftigen. Aber nun hatte er ja was er wollte. Ich hatte seine blöden Eier gegessen, jetzt musste er mich gehen lassen. Ich hielt mich an diesem Gedanken fest. Nur nicht an Ino denken. Er kam zurück in die Küche. Sagte nichts, sah mich nur komisch an. Er nahm seinen Teller in die Hand, lehnte sich an den Kühlschrank hinter mir und aß. Ich beschäftigte mich indessen mit meiner Gabel.
 

Ich zuckte erschrocken zusammen, als ich ihn plötzlich dicht hinter mir spürte. Er stellte seinen leeren Teller rechts neben mir ab. Sein Körper strahlte eine Hitze aus, die ich selbst durch den Pullover spürte. Meine Bewegungen froren ein und ich hielt die Luft an. Er neigte den Kopf zu meinen Hals herunter.

„Bist du morgens immer so Schreckhaft?“ sein Mund war ganz dich an meinem Ohr. Die Haare an meinen Unterarm stellten sich auf und ein eisiger Schauer rannte meinen Rücken hinunter. Konzentrier dich Sakura!

„Ich hab deine blöden Eier gegessen. Kann ich jetzt gehen?“

„Die Eier waren nicht blöde. Du hast sie schließlich gegessen.“

„Ich muss essen, sonst sterbe ich.“ Er schnaubte amüsiert. Wich aber kein Stück zurück. Im Gegenteil. Er kam noch näher. Sein Arm legte sich um meine Taille und er vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge. Ich musste tief einatmen als er Anfing kleine, kaum spürbare Küsse auf meiner Haut zu verteilen. Unwillkürlich schloss ich die Augen. Was war bloß los mit diesem Kerl? Er drückte sich wieder fest an mich. Was zum…?

„Alter… das dritte Mal innerhalb von 10 Stunden? Was hast du dir eingeschmissen?“ Ich weiß das war unhöflich, aber das ist doch nicht normal. Aber vor allem funktionierte es. Er ließ kurz von mir ab und guckte etwas pikiert, als ich mich schnell umdrehte. Er war echt verdammt groß.

„Außerdem wolltest du mir gerade den Schlüssel geben!“ Gut gerettet Sakura. Ich hielt ihm meine offene Hand entgegen. Bitte, bitte lass mich doch endlich gehen. Ich schickte ein schnelles Stoßgebet zum Himmel. Und es schien tatsächlich zu funktionieren. Er griff oben in eines der Fächer und zauberte einen kleinen Schlüssel, samt Anhänger hervor. Sofort schnappte ich danach, aber er wich mir aus.

„Tz, tz, tz…“ machte er und schüttelte den Kopf. Gleich raste ich aus. Und dann musste ich zusehen wie der Typ seinen Hosenbund nach vorne zog und den Schlüssel zu meiner Freiheit in seine Boxershorts plumpsen ließ. Ich hatte das Gefühl meine Kopf würde explodieren.

„Den musst du dir schon suchen.“ Und wieder dieses diabolische Grinsen. Aber wenn er spielen wollte, bitte. Ohne zu zögern griff ich nach seiner Hose und holte ihn zu mir heran. Nicht geplant war allerdings das er dabei sofort mein Gesicht packte und mir die Zunge in den Hals steckte. Was nicht heißt das es mir nicht gefallen hätte. Allerdings versuchte ich mich mehr auf das Suchspiel in seiner Hose zu konzentrieren. Wo war denn das scheiß Teil. War sein zweiter Name Houdini oder sowas? Gott er musste sofort aufhören mich abzulenken, aber keine Chance, alles Wiedersetzen schien nicht zu helfen. Ich schien tatsächlich zu verlieren…
 

Dann war da plötzlich ein Geräusch. Was sowohl ihn, als auch mich aufschrecken lies.

„Hola Sasuke, warum Tür abgeschlossen, näää???“ Ich hatte keine Ahnung wer das war, aber es musste jemand sein der einen Schlüssel besaß. Und ich schwöre euch, ich hab noch nie in meinem Leben so schnell reagiert. Ich tauchte unter Sasukes Armen hindurch. Krallte mir meine Jacke vom Stuhl und hechtete den Flur hinunter. In der Tür stand eine ältere Frau. Sehr Klein, dunkle Locken, eine mit Blumen bestickte Schürze und ein Putzeimer unterm Arm. Seine Putzfrau!!! Meine Rettung!!! Die Frau erschreckte sich fürchterlich als ich um die Ecke geflogen kam und ließ ihren Eimer fallen. Schnell quetschte ich mich an ihr vorbei zur Tür hinaus und drückte ihr noch schnell einen Kuss auf die Wange. Ich war ihr sooooo Dankbar. Im Hausflur angekommen machte ich noch 1-2 große Sätze, dann wurde ich langsamer und schaute mich um. Aus der Wohnung kam ein ungeheures Gezeter. Die Frau schimpfte aus Sasuke ein und schlug ihn mit ihrem leeren Putzeimer. Es war ein Bild der Götter. Ein halb nackter Kerl auf dem Flur und diese kleine Frau die unablässig auf ihn einschlug.

„Wir sind noch nicht fertig!“ Rief er mir nach und zeigte mit dem Finger auf mich. In dem Moment hörte man ein leises klimpern und aus seinem linken Hosenbein plumpste der Schlüssel heraus.

„Du hast das was verloren!“ Ich musste lachen wie schon lange nicht mehr. Im Fahrstuhl angekommen streckte ich ihm die Zunge heraus und er grinste nur über das ganze Gesicht. Das nenne ich doch mal, einen gelungenen Start in den Tag.
 

Zuhause angekommen sprang ich sofort unter die Dusche. Shikamaru war, warum auch immer schon wach. Und schien von meiner morgendlichen Hektik doch etwas verstört. Tenten schlief bestimmt bei Naruto, zumindest war ihr Zimmer leer. Bis ich schließlich zur Arbeit aufbrach fand ich irgendwie keine Ruhe. Ich hibbelte durch die Wohnung. Räumte hier ein bisschen, schmiss meine Wäsche in die Maschine und und und… Und immer wieder schoss mir dieses geile Bild in den Kopf und ich musste mir ein kichern verkneifen.
 

Abends stand dann wie geplant, die Geburtstagparty an. Bevor wir jedoch aufbrechen konnten gab es mal wieder einen *Emergency*. Das war eine von Ino erfundenes Codewort für *Ich weiß nicht was ich anziehen soll*. Also stürmte das Blondchen unsere Wohnung und durchwühlte zusammen mit Tenten jegliche Kleiderschränke. Auch meiner und Shikas blieben nicht verschont. Ich hielt mich aus der ganzen Prozedere raus und versteckte mich in der Küche. Bis die beiden endlich fertig waren. Mit etwas 30 min Verspätung brachen wir schließlich auf. Ich fuhr Freiwillig, so konnte ich zumindest verschwinden wann immer ich wollte.

Allerdings war die Party eigentlich ganz gut. Ein paar Leute aus meinen Kursen waren da und wir hatten schnell eine gemütliche Runde an einem der Tische gefunden. Naruto saß auch dabei, ich verstand mich immer besser mit dem Querkopf. Und angetrunken wie er war, war er echt witzig. Schon seit etwa einer Stunde versuchte er verzweifelt ein Kartenhaus aus Bierdeckeln zu bauen. Und jedes Mal wenn er weg schaute, schmiss es wieder einer um. Aber er war unermüdlich.

„Sag bloß er baut immer noch dieses Kartenhaus?“ Tenten gesellte sich zu uns. Als Naruto sie bemerkte strecke er die Arme nach ihr aus und schmiss das Kartenhaus dabei selbst um. Ein hoffnungsloser Fall.

„Ja Schatz, schon gut.“ Sie drückte Naruto einen Kuss auf die Wange.

„Schon genug getanzt oder wie?“

„Nein, ich hab nur gerade meine Tanzpartnerin eingebüßt.“

„Hä?“

„Ino verließ kreischend die Tanzfläche als der Uchiha auf einmal in der Tür stand.“ Und damit war der Abend für mich gelaufen.

„Wie? War der eigeladen?“

„Ich bitte dich. Der lädt sich selber ein.“ Damit hatte sie dann wohl recht. Wirklich peinlich das ich, kaum dass sie es ausgesprochen hatte den Impuls hatte zu gehen. Aber allein der Gedanken daran das glückliche Pärchen den ganzen Abend vor der Nase zu haben, ließ Übelkeit in mir aufsteigen. Ich schaute auf die Uhr. Halb zwei. Wäre also sogar eine akzeptable Zeit um sich zu verdünnisieren. Aber leider war ich zu spät. Da kamen die beiden schon um die Ecke.

„Hi, hi.“ Quietschte das Blondchen und zog Sasuke an ihre Seite.

„Ich wollte euch nur kurz meinen neuen Freund vorstellen. Das ist Sasuke. Uchiha.“ Gott war das peinlich. Ino schien auch schon ordentlich einen drin zu haben. Gerade stehen klappte zumindest nicht mehr. Sasuke musste sie festhalten. Er lächelte ebenfalls etwas beschämt in die Runde und hob die Hand als Begrüßung. Gott mir war so schlecht. Ich drängelte mich schnell aus der Reihe und verschwand auf die Toilette.
 

Als ich dort ankam musste ich tatsächlich würgen. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Ich ließ mir eiskaltes Wasser über die Unterarme laufen. Das half immer. Von draußen dröhnte die Musik herein. Mir war jegliche Partystimmung vergangen. In meinem Magen rumorte es ganz gewaltig. Ino allein konnte ich noch gegenübertrete, aber die beiden gemeinsam war dann doch eine Nummer zu viel. Ich musste hier raus.

Ich machte mich auf den direkten Weg zu Tenten, den beiden Turteltauben begegnete ich unterwegs zum Glück nicht.

„Hey, ich will nach Hause, kommst du mit?“

„Was wieso denn?“ Tenten hatte meinen Platz am Tisch eingenommen.

„Keine Ahnung, hab einfach kein Bock mehr.“

„Ja ne is klar. Und jetzt sag mir den wahren Grund.“ Sie kannte mich einfach zu Gut.

„Nein ehrlich. Ich bin müde von der Arbeit und ich muss morgen schon wieder. ran.“ Tenten rümpfte ihre kleine Schweinenase, also hatte ich gewonnen.

„Na gut, ich penn bei ihm. Den Weg findet er eh nicht mehr allein.“ Naruto bekam gar nicht mehr mit das sie über ihn sprach.

„Okay, dann bis morgen.“ Ich war heilfroh das Ino von Anfang an gesagt hatte sie würde allein nach Hause fahren, so musste ich sie jetzt nicht noch fragen. Die kalte Luft draußen tat gut, machte den Kopf wieder frei. Ich hatte etwas weiter weg geparkt, damit keine Besoffenen gegen mein Auto torkeln. Das wäre ja noch schöner. Leider hatte mich diese Taktik nicht davor bewahrt zugeparkt zu werden. Und zwar von der üblen Sorte.

Ein großer schwarzer Mercedes stand genau hinter mir. Keine Chance da raus zu kommen. Na ganz großes Kino. Das Kennzeichen sagte mir nichts und drinnen saß auch Niemand. Wenn ich jetzt die Polizei rufen wurde, würde es etwas zwei Stunden dauern bis die da waren, alles Aufgenommen hatten und den Wagen abschleppten. Also entschloss ich mich erst mal Hyuga zu fragen. War schließlich seine Nachbarschaft. Die Party war noch immer in vollem Gange, Hyuga fand ich dann in der Küche. Zum Glück war er noch so nüchtern das er mich verstand, er kannte das Kennzeichen allerdings nicht. Na ganz Klasse. Er ging los um einen Kumpel zu fragen und ließ mich in der Küche zurück.

„Heeeeyyyy, ich dachte du bist schon wech?!“ Unbeholfen schmiss Ino sich um meinen Hals. Gott war die Betrunken.

„Ja, bin ich eigentlich auch, aber irgendein Honk hat mich zugeparkt.“ Noch immer hing sie an mir dran.

„Was? So ein Arschloch. Los wir treten seine Spiegel ab.“ Es kostete mich nicht viel Mühe sie festzuhalten, sie fiel sogar fast um.

„Nein, nein. Lass mal Ino. Ich regel das schon.“

„Rischtig, denn du bist eine starke und abhängige Frau.“

„Unabhängig Ino, unabhängig.“

„Habsch‘ doch gerade gesagt.“ Ich nicke nur. Hatte wohl wenig Sinn mit ihr zu Argumentieren. Gott sei Dank kam Hyuga in dem Moment zurück. Nur leider folgte Sasuke ihm auf den Fuß.

„Schaaaaatz!!!“ Kreischte Ino neben mir los und fiel wieder fast um.

„Ich hab den Übeltäter gefunden.“ Hyuga zeigte auf Sasuke. Im Ernst jetzt???
 

Ich ging so schnell, ich rannte schon fast. Ich wollte so viel Anstand wie möglich zwischen ihn um mich bringen. Das war doch wieder alles ein abgekartetes Spiel. Selbst ohne hinzusehen wusste ich das er sich schön ins Fäustchen lachte.

„Du brauchst nicht so zu rennen. Du musst eh warten bis ich weg fahre.“

„Ich kann auch einfach die Polizei rufen und dich abschleppen lassen!“

„Womit wir dann wieder am selben Diskussionspunkt wie heute Morgen wären.“ Boah wie er mich aufregte. Endlich kamen die beiden Autos in Sicht. Ich drückte den Knopf und meine Scheinwerfen blinkten auf, nur schnell reinsetzen. Diesmal war ich allerdings zu langsam. Plötzlich hatte er aufgeschlossen und packte mich am Arm.

„Jetzt warte doch mal.“

„Was!!!???“ fauchte ich ihn an und riss meinem Arm los. Er schien davon wirklich überrascht und ließ sofort von mir ab. Schnell machte ich einen Schritt zurück um mehr Abstand zwischen uns zu bekommen.

„Warum so abweisend?“

„Weil du mir tierisch auf den Sack gehst mit deinen blöden Spielchen. Uns könnte hier jederzeit jemand sehen und binnen weniger Sekunden weiß Ino Bescheid.“ er guckte mich skeptisch an.

„Ich glaube ich könnte ihr in dem Zustand alles erzählen und morgen hätte sie keine Ahnung mehr davon.“

„Das macht es keinen Deut besser. Und jetzt fahr endlich die Kiste weg.“

„Ich dachte eigentlich wir unterhalten uns noch kurz.“ Er setzte so ein komisches Lächeln auf. Glaubte er wirklich das würde jetzt bei mir ziehen?

„Falsch gedacht! Und jetzt sieh zu!“ Der raue Ton zeigte Wirkung. Er kramte den Schlüssel aus seiner Tasche und ging zur Fahrertür.

Jetzt plötzlich tat es mir fast ein bisschen leid dass ich ihn so anging.

„Hast du das heute Morgen ernst gemeint?“ Er war noch immer nicht eingestiegen.

„Was?“ meine Stimme war deutlich ruhiger.

„Das du jetzt nicht mehr vorbei kommst?“ Ich stutzte. Keine Ahnung was ich darauf antworten sollte. Natürlich war mir klar was ich antworten müsste. Und doch zögerte ich es auszusprechen. Aber es war die Gelegenheit. Ich konnte das ganze hier und jetzt endgültig stoppen. Wenn ich ihn jetzt vergraulte, meldete er sich vielleicht nie wieder und das Ganze hatte endlich ein Ende. Freiheit hin oder her. Das alles war nicht in Ordnung und musste ein Ende finden.
 

„Ja.“ Meine Antwort war Schlicht, genauso wie meine Glaubwürdigkeit. Er stand da, schaute mich nur an. Würde er denn jetzt endlich mal den Wagen weg fahren. Genervt schaute ich weg.

Dann fiel die Autotür zu. Aber er saß nicht drin. Er war so schnell bei mir das ich keine Zeit hatte zu reagieren. Er erfasste mein Gesicht mit beiden Händen und küsste mich. Ich wehrte mich, allerdings ohne Erfolg. Schon nach wenigen Sekunden gab ich auf.

Und irgendwie fühlte es sich anders an als sonst. Er war nicht so stürmisch wie sonst immer. Er war fast zärtlich. Und es gefiel mir. Sein warmer Atem umspielte mein Gesicht und seine langen Stirnfransen kitzelten an meiner Nase. Wie unter Trance griff ich nach seinem Hemd und hielt ihn fest. Hatte mir doch irgendwer was in mein Glas gekippt?

Als er dann von mir abließ, lag seine Hand immer noch auf meiner Wange. Mit der anderen strich er mir eine Strähne aus dem Gesicht.

„Meine Mutter hat immer gesagt *Junge, eine Frau verdient eine Abschiedskuss*“

Was hatte er nur immer mit seiner Mutter? Und warum zum Teufel sah er mich jetzt so an?

Er lehnte sich nochmal vor. Küsste mich nur ganz kurz auf die Lippen.

„Pass auf dich auf, Ok?“ Ich nickte. Warum zum Teufel nickte ich?

Er stieg in den Wagen und rollte auf die Straße. Dort wendete er und fuhr den Wagen dichter an das Haus heran. Ich sah noch die Lichter erlöschen als er ausstieg und zurück zur Party ging.
 

Ich setzte mich ins Auto. Startete den Motor und parkte aus. Endlich hatte ich es hinter mich gebracht. Die Sache war beendet. Vorbei. Ein für alle Mal.

Vorbei…
 

Die Frage war nur…warum fühlte ich mich jetzt noch schlechter als vorher. Das Gefühl der Übelkeit wurde von Minute zu Minute schlimmer. Mein Magen war die reinste Achterbahn…. Kurz nachdem ich auf den Zubringer gefahren war, legte ich eine Stuntreife Vollbremsung hin. Ich schafft es nicht mal mehr mich abzuschnallen. Und Übergab mich aus der geöffneten Autotür, mitten auf die Straße.

Das machte doch alles keinen Sinn…

Worst Case

So ihr lieben.

Der Abistreß ist nun vorbei und hier ist das neue Kapitel. Dafür das ihr so lange gewartet habt, ist es auch etwas länger (glaube ich)

Ich hoffe es gefällt euch, also lasst ein Kommi da.

Lg Whisky
 

Sonntagabend
 

„Oh mein Gott!!!! Ist es das was ich denke!?“ Tenten kam mit einem Schuh zur Küchentür herein gestolpert.

„Ja ist es. Kannst gleich was essen.“ Ich hab über 5 Jahre an meinem perfekten Lasagne Rezept getüftelt und mittlerweile hatte ich es gefunden. Tenten liebte es und eskalierte jedes Mal wenn ich sie machte.

„Schatz!!! Es gibt Lasagne!!!!“ brüllte sie in den Flur und stolperte aus der Küche. Verrücktes Ding. Es war schon Abend, aber für mich sollte es auch die erste Mahlzeit des Tages werden. In der Nacht hatte ich mich noch mehrfach Übergeben müssen und auf der Arbeit konnte ich nichts essen. Irgendwie schien der ganze Tag an mir vorbeigegangen zu sein, ohne dass ich es bemerkt hatte. Ich fühlte mich schlapp und irgendwie müde. Aber schlafen wollte ich nicht. Also fing ich an den Tisch zu decken. Schon kam Naruto herein und Tenten folgte ihm auf den Fuß. Aufgeregt wie ein kleines Kind saß sie auf ihrem Stuhl und Hypnotisierte den Ofen. Shika kam auch dazu.

„Jetzt hör schon auf zu texten, dieses Essen muss man zelebrieren.“ Tenten schlug Naturo auf die Finger. Er legte sein Iphone zur Seite und strecke ihr die Zunge raus.

„Eifersüchtig?“ scherzte Shika während ich die Auflaufform aus dem Ofen holte.

„Pff, auf einen Uchiha? Wohl kaum?“ Ich verbrannte mich sofort an der heißen Form.

„Uchiha? Ist das nicht der Kerl von Ino?“ ich war wie versteinert. Das kalte Wasser lief über meine Hand, alles fühlte sich irgendwie taub an.

„Ja genau, und seit gestern sind die beiden die dicksten Freunde. Haben sich den ganze Abend zusammen Kurze reingeknallt, während ich Ino beim Kotzen zugucken durfte.“

„Du hättest ja bei uns bleiben können.“ Protestierte Naruto und sein Handy bimmelte schon wieder.

„Sie hat mich angekotzt du Fuchs!“ Plötzlich herrscht Stille am Tisch. Dann lachten alle hinter mir los, nur ich fand das alles irgendwie nicht witzig. Sasuke hatte bei meinem Lasagneabend nichts verloren, und er und Naruto? Was sollte das denn nun wieder? Ich stelle das Wasser ab und brachte die Lasagne auf den Tisch. Wie die Tiere fielen alle 3 über die Auflaufform her und bald sah der Tisch aus wie ein einziges Schlachtfeld. Ich nahm meinen Teller lieber in die Hand und aß im stehen. Nachher würde ich noch meine Hand verlieren, in diesem Messer und Gabel Gefecht. Naruto nahm sein Handy wieder in die Hand. Er lächelte.

„Schöne Grüße an euch alle.“

„Die kann der sich sonst wo hinstecken!“ keifte Tenten über den Tisch und spuckte dabei eine beachtliche Mengen Tomatensoße durch die Luft.

„Und Sakura, das mit dem zuparken tut ihm sehr leid.“ Meine Gabel stoppte auf halben Weg zum Mund. Im ernst?

Zum Glück bemerkte Niemand meine Versteinerung. Shika wischte sich noch immer die Tomatensoße aus dem Gesicht und Tenten lachte sich darüber kaputt.
 

Es war wohl doch ziemlich Naiv gewesen zu glauben, dass Sasuke nach Gestern einfach so aus meinem Leben verschwinden würde. Nicht nur das er weiterhin mit Ino zusammen war, jetzt auch noch die Freundschaft mit Naruto. Ich hoffte das das nur von kurzer Dauer war, aber Tenten würde schon dafür sorgen. Ich schluckte einen Bissen runter, die Auflaufform war bereits leer und mir wurde schon wieder schlecht. Ich stellte den Teller auf die Arbeitsplatte.

„Alles klar Saku?“ Tenten lehnte sich über ihren Stuhl um mir ins Gesicht gucken zu können.

„Jaja….alles klar.“ Mein Magen verkrampfte sich und meine Finger umklammerten das Holz.

„Ehrlich, du siehst aus als wurdest du gleich kotzen?“ damit hatte sie wahrscheinlich recht. Und da kam es auch schon. Ich war Gott sei Danke schnell genug im Bad angekommen. Tenten folgte mir auf dem Fuß und raffte meine Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen.

„Ich sollte das hier zu meinem Beruf machen.“ Beschwerte sie sich und setzte sich auf den Badewannenrand. Die Magensäure brannte mir im Hals. Ich zog mich am Waschbecken hoch und trank direkt aus dem Wasserhahn.

„Ist wirklich alles ok?“

„Ja….ich hab mir nur irgendwie den Magen verdorben…“ Ich drehte den Hahn ganz nach rechts und klatschte mir das eiskalte Wasser ins Gesicht.

„Ich glaub ich muss mal an die frische Luft.“ Ich sah Tentens kritischen Blick im Spiegel und wusste das ihm wohl nicht standhalten würde wenn ich hier blieb. Außerdem half eine Runde mit meinem Baby eigentlich immer. Ich zog mir also eine Jacke über und flüchtete aus dieser kleinen Bude. Die Luft draußen war wirklich erfrischend, aber ich wusste wo es noch besser sein würde.
 

Ich fuhr aus der Stadt raus. Es gab dort eine Art Aussichtsplattform von der man die ganze Stadt überblicken konnte. Tagsüber war hier alles von Touristen belagert und man fand nie einen Parkplatz. Aber jetzt am Abend, war das hier wohl der ruhigste Ort der ganzen Stadt. Die Sonne war längst untergegangen und zu meinen Füßen lag das Lichtermeer der Stadt. Das Autofahren hatte mit wirklich gut getan, das dumpfe Gefühl im Magen war verschwunden und der Wind der hier oben wehte mir erfrischend um die Nase. Ich lehnte mich über das Geländer.

Wahrscheinlich hatte ich mir wirklich nur den Magen verdorben und das alles hatte nicht das geringste mit Sasuke zu tun. Mit Sicherheit würde es mir morgen besser gehen. Denn schließlich war es Richtig. Es war absolut Richtig mit all dem und vor alles mit ihm endlich Schluss zu machen. All diese Lügen das war nicht ich. Ich war keine Mensch der andere Hinterging und ich war nicht der Mensch der nicht mal seiner besten Freundin davon erzählte. Sasuke hatte mich verändert und ich hatte das zugelassen. Atemberaubender Sex hin oder her, sich selbst dabei zu verlieren, das war es nicht wert. Das war er nicht wert.

Ich kramte mein Handy auf meiner Hosentasche. Suchte seine Nummer, die ich natürlich unter *** gespeichert hatte und löschte sie. Das Ganze war nun vorbei. Endgültig.
 

Auf dem Heimweg für ich noch mein BK vorbei und der Cheeseburger tat wahnsinnig gut. Mit ihm verschwanden dann auch endlich die Hungerkrämpfe. Ich stand an der Ampel und kaute auf dem letzten Bissen. Rechts von mir kam ein zweiten Wagen an die Ampel. Mittlerweile war es halb 1 und es war kaum noch jemand auf der Straße. Als ich das Motorengeräusch hörte, schaute ich hinüber.

Ein schwarzer Ferrari F430, das Ding hatte über 500 Ps. Durch die getönten Scheiben konnte ich nicht erkennen wer ihn fuhr. Aber ich vermutete mal einer dieser uralten, steinreichen Schnösel. Was für eine Verschwendung für ein so schönes Auto. Ich sah zurück zur Ampel, immer noch rot. Plötzlich schnurrte der Ferrari neben mir und rollte ein paar Zentimeter vor. Ich wusste genau was das hieß, aber wendete meinen Blick wieder ab. Vor mir lagen exakt 1,5 km gerade Strecke bis zur nächsten Ampel. Woher ich das so genau weiß, das geht euch gar nichts an.

Jedenfalls war es die perfekt Renndistanz für mich. Alles was länger war, konnte der Ferrari durch PS ausgleichen. Aber auf diesen 1,5 Km, zählte einzig und allein Fahrerisches Können. Also ließ ich den Opi den Sound meines Babys hören. Die Rennverständigung war Gott sei Danke sehr simpel und so konnte ich mich gleich wieder auf die Ampel konzentrieren.

Und nur zur Erklärung, das tollste am Rennen fahren, ist nicht der Moment in dem man über die Ziellinie fährt. Das hier ist der tollste Moment. Direkt vor dem Start. Wenn deine ganzen Körper unter Spannung steht, dein Fuß über dem Gas schwebt und das Adrenalin beginnt deinen ganzen Körper zu fluten.

Das ist Leben!!!
 

Die Ampel schlug um. Das Gummi der Reifen brannte sich pechschwarz in den Asphalt, meine Kopf knallte gegen die Nackenstütze und der Ferrari, verschwand aus meinem Augenwinkel. Wie flogen über die Straße. Bei 120 sachen schaute ich zum ersten mal in den Rückspiegel. Da war der kleine schwarze Flitzer. Ein Grinsen stahl sich auf mein Gesicht. Genau das passiert, wenn man sich auf reine PS verlässt.

Baby und ich flogen natürlich als erste über die weiße Linie, ich denke so 80-100m Vorsprung. Und drosselte das Tempo und kamm ruhig an der nächsten Kreuzung zum stehen. Ich hatte den Blinker nach links bereits gesetzt, ne Revanche gab es heute Abend nicht mehr. Der Ferrari kam neben mich, normalerweise war es Tradition sich zumindest jetzt mal zu zeigen. Aber seine Scheibe blieb oben. Feigling.

Als er Anfuhr konnte ich mir zumindest das Kennzeichen merken.

KG-IU-666

„Pff…“ 666 die Zahlen des Teufels, lächerlich.
 

Als ich zuhause ankam schlief schon alles. Ich bemühte mich leise zu sein, aber Tenten hatte mich wohl trotzdem gehört. Verschlaf stand sie plötzlich in der Tür.

„Hey, geht’s dir besser?“ Sie sah so süß aus mit ihren wüsten Haaren.

„Ja, frische Luft hilft manchmal Wunder.“

„Sicher das es nur frische Luft war?“

„Hä, wieso?“

„Weil du grinst wie der Joker aus the Dark Knight.“

„Was? Gar nicht.“

„Du bist wieder Renne gefahren oder?“ Verdammt, für dieses Mädchen war ich anscheinend echt wie ein offenes Buch. Verdammt! Ich schlüpfte schnell aus meinen Schuhen und flüchtete in mein Zimmer.

„Wir sprechen und noch Fräulein!“ keifte Tenten mir nach. Und sofort folgte ein lautes;

„Schnauze!!!“ aus Shikas Zimmer. Er war echt ein super netter Kerl, aber geweckt werden mochte er gar nicht. Mittlerweile war es kurz nach eins und somit wirklich Zeit schlafen zu gehen. Ich verschwand nochmal kurz in Bad um mummelte mich dann zufrieden in meine Decke. Mein Magen grummelte immer noch unzufrieden vor sich hin. Aber das würde vorbei gehen, da war ich mir sicher. Ich lag da und starrte an die dunkle Decke.

Ob ich ihn vermisste…keine Ahnung. Ich würde den Sex vermissen, sicherlich. Ich musste mir in jedem Fall eine neue Freitagabend Beschäftigung suchen. Aber ich war schließlich schon etliche Freitage ohne ihn klargekommen, das sollte aslo nicht so schwer werden…oder?
 

Freitagabend
 

Nun war er da, mein erster Freitag seit 6 Wochen ohne Sex und ohne Sasuke. Kein Problem. Ich hatte ja schon den Rest der Woche überstanden. Zwar meinte Tenten das ich extrem gehässig wäre in der letzten Zeit, aber was wusste die Blödekuh schon. Ich kam gerade von der Arbeit. Shika saß in seinem Zimmer und zockte am Pc. Tenten war das ganze Wochenende auf einer Familienfeier, keine Ahnung mehr wo. Es würde also ein ruhiger Abend werden. Ich legte mich erst mal vor den Fernseher, kam wie immer nur Blödsinn. Trotzdem blieb ich irgendwie 2 Stunden dort kleben. Es war halb Acht als sich mein Magen meldete, ich sollte vielleicht mal was Essen. Leider hatten wir einen typischen WG Kühlschrank, soll heißer er war ständig leer. Bis auch abgelaufene Milch und eine halb gegessene Karotte war nichts drin. Also blieb nur der Lieferdienst. Ich hatte heute Bock auch Chinesisch, also begann ich den Flyer zu studieren. Da klingelte es an der Tür. Aber keine normales Klingeln. Sturmklingeln vom feinsten. Shika bekam natürlich nichts mit, der hatte ja seine Kopfhörer auf. Ich drückte den Summer an der Tür, die Gegensprechanlage war schon kaputt bevor wir hier eingezogen waren. Der Sound im Treppenhaus verriet mir sofort das es Absätze sein mussten und schon kam Ino’s Blondschopf um die Ecke. Ach du Scheiße….

„Hey Sakura, ich brauch Tenten?“ Sie wartete meine Antwort gar nicht erst ab, sondern stürmte gleich an mir vorbei in Tentens Zimmer, ohne klopfen natürlich.

„Sie ist nicht da Ino. Sie ist das ganze Wochenende bei ihrer Familie.“

„Was!?“ kam es entsetzt von Ino zurück. Also ob das ein schreckliches Ereignis wäre.

„Ja, sie ist direkt nach der Schule los und kommt erst Sonntag wieder.“ Ino schien wirklich schockiert. Was war denn nur los mit der?

„Scheiße!“ fluchte sie und schaute nachdenklich durch die Gegend. Plötzlich blieb ihr Blick an mir hängen.

„Wolltest du gerade was bestellen?“ Sie zeigte auf den Chinesenflyer in meiner Hand.

„Ähm…ja…“

„Du hast heute Abend also noch nichts vor?“ Irgendwie warnte mich alles in mir davor, nein zu sagen, aber der Chineseflyer hatte mich eh schon verraten.

„Nicht wirklich. Aber ich wollte nachher vielleicht noch…“

„Das heißt also nein!?“ fiel sie mir ins Wort.

„Naja, nicht so konkret…“ ich hatte keine Ahnung was ich sagen sollte.

„Ok, dann bist du bei unserem Weiber Spieleabend dabei!“

„Bitte was!?“

„Ich, eine Freundin vonn mir, Temari aus Biologie und du, wir machen einen Weiberabend.“ Temari? Das kam mir Spanisch vor, soweit ich weiß kannten die beiden sich gar nicht. Aber Temari war echt in Ordnung, ich hatte mal eine Projektarbeit mit ihr gemacht. Das hatte super funktioniert. Tat aber irgendwie gar nichts zu Sache.

„Und wieso ich? Und warum überhaupt?“

„Unsere vierte ist abgesprungen wegen der Grippe, geht wohl gerade um. Und bekannter weise sind die meisten Spiele besser mit einer gerade Personenanzahl zu spielen. Wir wollen erst mit ein paar Cocktails im Boos Club starten und dann bei meiner Freundin einkehren. Komm schon das wird bestimmt lustig.“ Ein Spieleabend mit Ino, also da konnte ich mir wahrlich bessere vorstellen.

„Komm schon Sakura bitte. Weißt du noch als ich dir irgendwann mal diesen Kuli geborgt habe, du schuldest mir was!“

Bei diesen Worten musste ich schlucken. Oh ja, ich schuldete ihr was, aber das hatte nichts mit diesem blöde Kuli zu tun, der im übrigen nicht mal geschrieben hat. Vielleicht war das ja ein Gelegenheit wirklich wieder etwas gut zu machen. Ein grotesker Gedanke, aber irgendwie erschien er mir in diesem Moment logisch.

„Bitte Sakura, bitte, bitte, bitte.“ Gott konnte die jammern…

„Na gut…ich zieh mich um.“ Blondie fiel mir direkt um den Hals. Musste das denn echt sein? Naja, nun saß ich in dem Schlamassel. Aber der Boos Club war nur ein paar Querstraßen von hier, sollte es mir also zu Blöd werden konnte ich einfach gehen. Und Temari war dabei, ich konnte mich an sie halten. Trotz meines mulmigen Gefühls ging ich in mein Zimmer mich umziehen.

„Und bitte etwas Schicker ja!? Kein Kapuzenpulli oder so.“ Das hatte sie jetzt nicht wirklich gesagt oder?
 

Etwa eine Stunde später saß ich dann wirklich in Inos Auto, bzw in der pinken Knutschkugel. Sie sagte wir müssten ihre Freundin noch abholen und so machten wir uns auf den Weg. Ich schwieg vor mich hin, während sie krumm und schief die Radiolieder mitsang. Sie war schon voll im feier Modus. Schon irgendwie seltsam diese ganze Situation. Meine letzten Freitage hatte ich damit verbracht mit ihren Freund zu schlafen, heute, würde ich mit ihr gemeinsam feiern, als wäre nie etwas gewesen. Ich war ein echtes Miststück…ein widerliches Miststück. Wir verließen den Innenstadtbereich und mir viel auf das wir schon eine ganzen Weile unterwegs waren.

„Wo wohnt deine Freundin denn?“

„Glaubst du das es ok ist jemanden anzulügen, wenn es für eine guten Zweck ist?“ Diesen Antwort machte nicht den geringsten Sinn, löste aber augenblicklich eine leichte Panikreaktion in mir aus.

„Das beantwortet nicht meine Frage Ino!“ Meine Stimme war schon deutlich höher als sonst.

„Pass auf Sakura, wir fahren nicht zu einem Weiber-Spielabend.“ Oh mein Gott sie wusste es. Sie hatte mich unter diesem Vorwand entführt und würde jeden Moment ein Messer zücken und mich kaltblütig abstechen. Nein, sie würde mich samst dieser Pinken Karre eine Abhang runter stürzen lassen. Ich war Tod, ich war sowas von Tod.

„Sondern?“ Ino setzte den Blinker und fuhr in ein Verkehrsberuhigtes Viertel.

„Nun, ich brauchte heute wirklich eine vierte Person, da meine erste Wahl abgesagt hatte, allerdings nicht für einen Spielabend, sondern als Date.“ Ich verstand nur noch Bahnhof, wollte sie mich nun umbringen oder nicht? Sie setzte nochmal den Blinker und wir fuhren auf einen Parkplatz.

„Du bist heute das Date für Itachi, Sasukes Bruder. Erst ist für ein paar Tage in der Stadt und ich hatte versprochen ihm eine Begleitung für heute Abend zu organisieren. Damit er sich nicht allein kommen muss.“ In meinem Kopf herrscht absolute Stille. Ino parkte ein, krumm und schief natürlich. Im Scheinwerfer Licht sah man zwei Männer in Anzügen vor einem Restauranteingang stehen.

„Wir haben also heute ein Doppeldate, ich und Sasuke und du und Itachi. Er wird dir gefallen, er sieht echt wahnsinnig gut aus.“ Ino schnallte sich ab.

„Außerdem wäre es doch ganz schön wenn du und Sasuke euch etwas besser kennenlernt. Ich glaub ihr hattet bisher noch nicht wirklich Gelegenheit dazu.“
 

Ok wo ist der scheiß Abhang…ich springe selbst!!!
 

Es kostete mich nicht viel Überlegung um festzustellen, das das hier, der absolute worst case war den man sich vorstellen konnte. Schlimmer, war nicht möglich! Ich saß immernoch im Auto und starrte zur Eingangstür. Da stand Sasuke, er hatte mir den Rücken zugewandt, aber er war es. Zu 100%. Daneben, wie es schien sein Bruder. Sie waren gleich groß, sein Bruder war etwas schmaler und hatte längere Haare, hinten zu einem kleinen Zopf zusammengenommen. Das klopfen an der Scheibe lies mich zusammenzucken.

„Nun komm schon!“ forderte Ino mich auf und öffnete die Tür. Ich wollte nicht aussteigen. Ich wollte mich in den Fußraumrollen und nie wieder rauskommen. Das konnte doch alles nicht wahr sein.

„Nun sei nicht schüchtern, er ist total nett. Und das Essen ist spitze!“ Eins war wohl klar, alle Schulden die ich jemals hatte, waren hiermit bereits beglichen. Wir waren sowas von Quitt.

„Hey Schatz!“ Sie winkte zum Eingang rüber, nun hatten sie uns gesehen, es gab keine Fluchtmöglichkeit mehr. Ich schnallte mich ab, nahm meine Tasche. Wie in Zeitlupe stieg ich aus dem Wagen. Ich schloss die Tür und Ino hakte mich sofort unter. Er jetzt hob ich den Blick von meinen Füßen.

Und sofort traf ich seinen. Sasuke stand da wie versteinert. Er sah wütend und schockiert aus und das beides zur gleichen Zeit. Sofort drehte sich mich wieder der Magen um. Jetzt bloß nicht kotzen. Ich sah nichts mehr außer diesem Blick, der mich durchbohrte wie ein Dolch. Er hasste mich, genauso wie ich mich selbst in diesem Moment hasst. Und plötzlich waren wir schon bei ihm angekommen, ohne dass ich es bemerkt hatte.

„Hey Schatz!“ In griff sein Gesicht mit beiden Händen und küsste ihn. Ich musste weg schauen…

„Itachi, das ist Sakura. Deine Begleitung für heute Abend.“ Itachi reicht mir seine Hand, sie war warm und er lächelte freundlich.

„Freut mich dich kennenzulernen.“ Ich versuchte ebenfalls zu Lächeln. Sasukes Blicke durchbohrten mich weiter von der Seite.

„Hattest du nicht gesagt du bringst eine nette Begleitung mit?“ seine Worte gingen mir durch Mark und Bein. Aber schon klar, für seinen Bruder war ich nicht gut genug, lediglich für die Kiste reichte es. Ich schluckte den dicken Kloß in meinem Hals herunter. Wenn er es so wollte, bitte.

„Kein Sorge, ihr erste Wahl war eine deutlich bessere.“

„Ich denke nicht das schlechter Möglich ist.“ Konterte er und nun begann auch ich ihn zu hassen. Ino hatte nichts von all dem mitbekommen, sie tickerte auf ihrem Iphone.

„Schön, jetzt wo wir alle Herzlichkeiten ausgetauscht haben. Lasst uns Essen gehen, ich sterbe vor Hunger.“ Itachi bot mir seinen Arm an und führte mich in das Restaurant. Es war wie der Eintritt in die Hölle. Dies würde der schlimmste Abend meines Lebens werden…der aller, aller schlimmste.
 

Kaum bekamen wir die Karten an den Tisch versteckte ich mich dahinter. Sasuke saß mir direkt gegenüber und tötete mich mit jedem seiner Blicke.

„Ich glaub ich nehme heute nur einen Salat. Ich hab schon so viel gegessen den ganzen Tag.“ War ja klar du Bohnenstange.

„ Iss ruhig mal was vernünftiges Schatz, nachher fällst du mir noch vom Fleisch.“ Oh mein Gott, was für ein schmieriges Arschloch.“

„Aber wenn ich so schwer Esse kann ich später wieder nicht schlafen.“

„Betrachtet man das Kleid was du heute Abend trägst, glaubst du nicht wirklich das du heute Nacht zum Schlafen kommen wirst oder?“ Ich hörte wie er sie küsste. Mein Fuß zuckte gefährlich unter dem Tisch. Nur einmal mit Schwung und ich würde genau seine Kronjuwelen treffen. Der Kellner kam an den Tisch.

„ Ich hätte gern Wasser! Bringen sie am besten die Flasche mit und lassen sie sie dann gleich am Tisch stehen.“ Ich brauchte viel Flüssigkeit um so oft wie nur möglich auf Klo zu müssen. Ino räusperte sich etwas verlegen und Sasuke rümpfte die Nase. Itachi schien das ganze tatsächlich zu amüsieren.

„Und was möchten sie Essen?“

„Ein Steak, blutig, ohne Beilagen bitte.“ Pflichtbewusst notierte der Kellner. Ino bestellte sich dann doch Nudeln, Sasuke aß den Seeteufel und Itachi nahm ebenfalls ein Steak. Problem war nur, jetzt nahm der Kellner uns die Karten weg. Ich zupfte an der Servierte auf meinem Schoß, mit irgendwas musste ich mich doch beschäftigen können.

„Und Sakura, woher kennt ihr euch?“ Itachi tat mit fast leid, er saß mitten im Kreuzfeuer ohne es zu wissen.

„Wir sind im selben Jahrgang. Bio und Deutsch haben wir gemeinsam. Privat haben wir bisher wenig zusammen gemacht, das ist also eine kleine Prämiere.“

„Ich hoffe es ist eine Einzelaufführung.“ Konnte er nicht einfach die Klappe halten?

„Nun, ein geschmackloses Publikum vermag auch grandiosen Aufführungen zu einem frühen Ende zu verhelfen.“ Friss das Arschloch!

„Sollte sich eine Aufführung denn nicht seinen Zuschauern orientieren?“

„Nicht wenn sie Scheiße sind. Außerdem hat gerade keine mit DIR gesprochen.“ Das ältere Paar neben uns schaute schweigen hinüber. Das war vielleicht etwas laut gewesen. Sasuke und ich starrten uns an. Nur einmal aushohlen. Nur einmal…

„Hör auf damit Schatz.“ Ino fasste nach Sasukes Hand, er schüttelte sie aber ab.

„Wirklich Schatz, sei mal ein bisschen netter zu der schönen Dame.“ Itachi streckte seine Hand über den Tisch und streichelte Sasukes Wange.

„Lass den Scheiß!“ fauchte Sasuke ihn an und schlug seine Hand weg. Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. Itachi schien wirklich in Ordnung zu sein und wir gaben und Five unter dem Tisch.
 

„Also nochmal, diesal hoffentlich ohne lästige Zwischenrufe. Was hast du nach der Schule geplant, schon irgendwelche beruflichen Pläne?“ Diesmal hielt Sasuke den Schnabel und ich konnte mich in Ruhe mit Itachi unterhalten. Er war wirklich nett und witzig noch dazu. Äußerlich waren er und Sasuke sich ähnlich, von der Art her aber kein Stück. Itachi war ein echter Gentleman. Wenn ich mich entschuldigte um auf Toilette zu gehen stand er jedes Mal auf und wenn ich wiederkam rückte er mir den Stuhl zurecht. Er machte diesen Abend tatsächlich etwas erträglicher.

Ino und Sasuke tranken schon den ganzen Abend Wein und bei Ino zeigte er bereits Wirkung.

„Oh nein. Jetzt muss ich ja mein Auto hier stehen lassen.“ Stellte sie plötzlich erschrocken fest.

„Denkst du die werden ihn abschleppen wenn er morgen Früh noch hier steht?“ Sasuke streichelte Ino über das Haar. Kotz!

„Ich kenne den Besitzer, ich sag nachher Bescheid das sie ihn stehen lassen.“

„Ich kann ihn sonst auch nehmen. Ich fahre ihn zu dir nach Hause und nehme dann die U-Bahn. Das sind nur 4 Stationen.“ Sofort traf mich wieder Sasukes tödlicher Blick.

„Auf gar keinen Fall, wir wollen das Auto schließlich heile wieder haben.“ Oh nein, er zweifelte doch nicht gerade meine Fahrkünste an?

„Wie kommst du darauf das es nicht so wäre?“

„Weil du fährst wie eine Wahnsinnige!“ Jetzt reichts!

„Jetzt pass mal auf du Anzugpimpf! Ich Beherrsche meine Autos besser als du dein Mundwerk. Und außerdem bist du noch nie mit mir gefahren, als erlaub dir keine Meinung über Dinge von denen du nichts weißt!“ Jeden Moment würde ich über diesen scheiß Tisch klettern und ihm die Augen auskratzen.

„Nun macht doch hier mal keinen Aufstand. Wie wärs denn wenn ihr beide wie geplant mit dem Taxi fahrt und ich bringe Sakura nach Hause.“ Schon recht peinlich das Itachi schon wieder schlichten musste. Aber plötzlich verändert sich Sasukes Gesicht.

„Auf keinen Fall, nein.“ Der wusste doch echt nicht was er wollte. Blöder Anzugpimpf!

„Wieso denn nicht? Ich hab doch eh nur 2 Sitze?“

„Du weißt warum!“ und auf einmal schien Sasukes Hass nicht mehr mir, sondern seinem Bruder zu gelten. Aber davon abgesehen war es die beste Lösung und Itachi schien mir nicht der typische Serienkiller zu sein, der mich in einen Wald schleppt und in Stücke zerhackt.

„Ich finde das ist eine gute Idee.“ Ich schlug mich auf Itachis Seite, es schien mir eine gute Strategie für den Abend.

„Du hast kein Recht auf eine Meinung!“

„Sasuke!“ zischte Ino ihn an, als der Nachbartisch schon wieder hinüberschaute. Und plötzlich schwiegen alle. Dann kam endlich mein Steak und wir begannen zu Essen. Es schmeckte wirklich lecker. Zum Glück wusste ich nicht was es kostete.
 

Der Rest des Abends verlief erstaunlich friedlich. Ich unterhielt mich die meiste Zeit mit Itachi und Ino quasselte Sasuke zu. Den hatte ich so noch nie erlebt. Dass er mich nicht hier haben wollte schön, aber ich wollte genauso wenig hier sein. Es war die Schuld seiner Freundin, nicht meine. Also sollte er gefälligst auf die Sauer sein. Erstaunlicherweise hatten wir alle keine Lust auf eine Nachspeise. Itachi bezahlte und endlich sollte der Abend ein Ende finden.

„So, wollen wir dann?“ Itachi sah gezielt mich an und für mich war klar das er mich Heim bringen würde, schon allein um Sasuke eins auszuwischen.

„Warte Sakura, ich bezahl dir ein Taxi.“ Sasuke stand auf und zückte seine Brieftasche.

„Nein Danke. Ich fahre mit Itachi.“ Was zum Teufel war denn nur los mit dem Kerl? Er hatte ein Gesicht als hätte er eine Geist gesehen.

„Komm Sakura. Ich glaub mein Bruder gehört ins Bett. Gute Nacht ihr zwei.“ Itaschi legte mir meine Jacke über die Schultern und wir gingen. Ich spürte das Sasuke uns nachsah…
 

„Möchtest du fahren?“ Auf dem Parkplatz angekommen strecke mit Itachi seine Schlüssel entgegen.

„Ähm…?“ ich wusste nicht so recht was ich davon halte sollte.

„Nun, ich glaube du bist eine ganz gute Fahrerin.“ Er lächelte mich total nett an und ich nahm seine Schlüssel. Ich achtet gar nicht darauf was für ein Schlüssel es war. Ich drückte einfach die Fernbedienung. Auf dem Parkplatz flackerten zwei Scheinwerfer auf.

Ein schwarzer Ferrari F430. Kennzeichen KG-IU-666
 

„Man trifft sich immer zweimal im Leben!“ Das konnte doch kein Zufall sein? Vielleicht hatte Sasuke doch recht mit seine Warnung. Vielleicht sollte ich nicht einsteigen. Itachi war schon am Wagen und öffnete mir die Flügeltür.

„Darf ich bitten?“ Ach was sollte mir schon passieren, schließlich fuhr ich ja selber. Und außerdem, wann bekommt man schon mal die Gelegenheit einen Ferrari zu fahren?

Also stieg ich ein. Itachi schloss die Tür. Ich hörte den Vibrationsalarm meines Handys und kramte es aus meiner Tasche.

Obwohl ich seine Nummer gelöscht hatte, erkannte ich sie sofort.
 

Sasuke;
 

Ich flehe dich an, steig nicht in dieses Auto!!! Bitte…
 

Ich löschte die Sms und warf mein Handy zurück in die Tasche. Blöder Anzugpimpf! Itachi nahm neben mir Platz und lies den Motor an. Der ganze Wagen vibrierte und schüttelte uns durch. Sofort musste ich anfangen zu Grinsen und auch Itachi lächelte. Vorsichtig rollte ich vom Parkplatz. Itachi erzählte mir das er den Wagen von einem Scheich geschenkt bekommen hatte. Das Leben war so fürchterlich unfair. Auf sein Drängen hin fuhren wir einen kleinen Umweg, so konnte ich die Fahrt länger genießen.

„Wo hast du so fahren gelernt?“

„Keine Ahnung, es macht mir einfach Spaß. Ich bin 2 mal durch die Prüfung gefallen, weil mein Fahrlehrer meinte ich wäre zu aggressiv.“ Er lachte. Es hörte sich anders an als bei Sasuke.

„Jedenfalls hast du mich am Montag ganz schön als aussehen lassen.“

„Ja, sorry dafür.“

„Du brauchst dich nicht entschuldigen, ich hab schließlich angefangen.“ Er war wirklich nett. Vielleicht war er ja genau die Ablenkung die ich gebraucht habe. Für eine Weile sagten wir nichts und ich genoss das fahren dieses Wahnsinns Autos. Und mein Baby war Gott sei Dank nicht nachtragend. Itachi beobachtete mich von der Seite. Es war mir nicht unangenehm, auch wenn ich sowas sonst nicht mochte.

„Und..?“ fragte er dann?

„Was und?“

„Wie lange schläfst du schon mit meinem kleinen Bruder?“
 

OK…jetzt wurde es mir unagenehm…

Nightmare

„Wie du hast ein Date mit ihm? Mit Sasukes Bruder? Bist du bescheuert?“ Tentens Stimme begann schon wieder sich zu überschlagen. Ein klares Zeichen dafür dass sie sich wirklich aufregte.

„Aber er ist wirklich nett.“ Irgendwie klang ich nicht mal für mich selbst überzeugend.

„Mit nem Uchiha? Du kannst doch nicht mit einem Uchiha ausgehen. Denk doch mal an die Paparazzi. Du wirst morgen in jeder Zeitung sein, und wir wissen beiden das du nicht gerade Fotogen bist.“ Danke Tenten. Aber was wenn sie recht hatte? Würde das noch so ein Doppeldate bedeuten? OH mein Gott. Aber was hatte ich denn für eine Wahl. Schließlich hatte ich in der Story für Tenten ein paar kleine Details ausgelassen. Ich ging mit nicht Itachi aus weil ich ihn nett fand, sondern viel mehr, weil er mich erpresste.
 

*Flashback*
 

„Wie lange schläfst du schon mit meinem kleinen Bruder?“

AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHH Kopfstimme

„Was? Nein? Hallo? Wie kommst du denn darauf? Das Stimmt gar nicht! Erzähl doch nicht so einen Schwachsinn. Alter….“ Er lachte. Hatte Sasuke es ihm etwa erzählt Dieser elende Anzugpimpf. Ich bringe ihn um!

„Du brauchst dich nicht zu Verteidigen Kleines. Ich habe meinen Bruder ausgebildet. Keiner von euch musste etwas sagen, ich weiß es auch so. Also hör auf mit dem Theater.“ Ausgebildet? Was meinte er denn damit? Plötzlich kam mir die Fahrerkabine dieses Wagens noch kleiner vor als sie eigentlich war. Meine Hände begannen zu schwitzen und das leckere Abendessen drohte nochmal vorbeizuschauen. Dieser Abend war mit Abstand der schlimmste meines Lebens. Mama….

„Keine Sorge, ich werde dem Blondchen nichts sagen. Euer kleines Geheimnis ist bei mir gut aufgehoben.“ Irgendwie vermochte dieses Versprechen meine Stimmung nicht zu verbessern und ich wusste auch schnell wieso.

„Allerdings hat meine Verschwiegenheit einen kleinen Preis.“

AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH Kopfstimme

„Du gehst mit mir aus, nur wir zwei diesmal. Nächsten Freitag 19 Uhr, ich hole dich ab.“ Vielleicht hatte Sasuke ja doch recht gehabt. Vielleicht hätte ich nicht in dieses Auto eisteigen sollen. Erst jetzt bemerkte ich dieses leichte Summen das man dumpf aus meiner Tasche hörte. Wie in Trance und ohne Itachi eine wirklich Antwort zu geben parkte ich vor unsere Haustür. Zum Abschied gab er mir einen Kuss auf die Wange.

„Bis Freitag dann, ich kann es kaum erwarten.“ Ich stand da wie versteinert als der Ferrari um die Ecke bog. Und wieder dieses Summen. Ich kramte meine Handy aus meiner Tasche. 26 verpasste Anrufe. Sasukes Nummer…

In was war ich hier nur rein geraten….
 

*Falschback Ende*
 

„Also ich bin total dagegen!“ Tenten riss mich aus meinen Gedanken. Plötzlich saß auch Naruto bei uns in der Küche, ich hatte gar nicht bemerkt dass er gekommen war.

„Ich fänds gut. Überlegt doch mal, dann können wir zu sechst irgendwas unternehmen. Du, ich, Sasuke und Ino und Sakura und der Bruder. Wie hieß er noch gleich?

„Itachi.“ Antwortete ich.

„Itachi? Ist das nicht Sasukes Bruder?“ Shika kam gerade herein, keine Ahnung wo der schon wieder war.

„Ja und Sakura hat ein Date mit ihm.“ Tenten schien das wirklich nicht zu passen.

„Echt? Du bist doch gar nicht sein Beuteschema?“ Häää?

„Was weißt du denn von Itachis Beuteschema?“

„Naja, wenn er in der Stadt ist kommt er öfter mal bei mir in die Bar und er ist nie alleine. Meistens hat er was dünnes Blondes am Arm, so wie Ino.“

„Da hast du’s, du solltest das nicht machen Sakura. Sag ihm ab!“ Tenten platzierte den Teller unnötig laut auf dem Holztisch.

„Kann ich nicht…“ Gott ich hörte mich an wie ein kleines Kind das einen Lutscher im Supermarkt gestohlen hat.

„Und warum nicht?“ Jetzt knallte sie auch noch die Tasse so laut auf den Tisch.

„Ich hab seine Nummer nicht…“

„Naaaa großartig…“ Tenten knallte die Besteckschublade zu.

„Schatz, die Einrichtung kann auch nichts dafür.“ Versuchte Naruto sie zu beruhigen.

„Ok, dann gehst du eben da hin. Aber ich erwarte alle halbe Stunde eine Update!“

„Schatz, wir sind nächsten Freitag im Kino, schon vergessen?“

„Na und! Dann mach ich das Handy lautlos. Ich will eine Update!!!!“ Tentens Finger zeigte genau auf mich.

„Ok…“ Das schien sie zumindest ein bisschen zu beruhigen. Mit in die Hüften gestützten Armen stand sie nun in der Küche und schaute sich um.

„Toll, jetzt hab ich keinen Hunger mehr.“ Gott diese Frau war echt der Wahnsinn. Shika und ich kicherten uns einen. Plötzlich viel ihr Blick auf Naruto, dann auf mich und Shika.

„Brauchst du noch lange?“ Fauchte sie Shika an der gerade mit dem Kopf im Kühlschrank steckte.

„Wieso?“ Entgegnete er etwas verdattert.

„Weil ich wütend bin und mich abreagieren muss!“ Shika und ich sahen uns an und ein großes Fragezeichen blinkte über unseren Köpfen auf.

„Yeah!“ kam es dann nur von Naruto. Plötzlich stand er auf und zog sich beim Verlassen der Küche das T-Shirt aus. Und plötzlich wurde aus dem Fragezeichen ein noch größeres Ausrufezeichen.

„Ich fahre ne‘ Runde um den Block.“ Nur schnell raus hier, das wollte ich nun wirklich nicht hören.

„Gibst du mir 5 Minuten um mir was zu essen zu machen?“ Hörte ich Shika verzweifelt aus der Küche.

„Nein, geh in dein Zimmer und Kopfhörer auf!“ Tenten mutierte mal wieder zum Feldwebel. Als ich aus der Tür schlüpfte sah ich nur noch Naruto der inzwischen nur noch mit eine Boxershorts bekleidet Liegestütze vor Tentens Bett machte. Was ist eigentlich los in meinem Leben?
 

Freitag
 

Die ganze Woche war erstaunlich normal gewesen. In der Schule gab es nichts Neues, die Arbeit lief normal und auch ansonsten war alles sehr ruhig. Einmal hatte Ino mich in der Pause angequatscht und sich für den Freitagabend entschuldigt. Sie hätte Sasuke noch nie so erlebt und konnte sich das auch nicht erklären. Keine Wunder. Von ihm hatte ich nach den 26 Anrufen nichts mehr gehört.

Die Gedanken an heute Abend hatte ich weitestgehend verdrängt, aber nun war er da und ich wollte mich nicht auf die Hoffnung verlassen das Itachi mich vergessen hatte. Ich begann also mich fertig zu machen. Tenten beobachtete mich mit Adleraugen von ihrem Schreibtisch aus, sagte aber nichts. Shika verabschiedete sich zur Arbeit und Naruto schaute die Simpsons in Shikas Zimmer. Ich hatte ein flaues Gefühl im Magen. Das konnte natürlich mit meinem Hunger zusammenhängen, aber irgendwie zweifelte ich daran. Die Zeit schien unverschämt langsam zu vergehen und von Minute zu Minute wurde ich nervöser. Mit meinen hohen Schuhen tigerte ich unruhig durch die Wohnung. Ging dann in die Küche und trank ein Glas Wasser.

„Alles ok?“

„Ja klar…“ Tenten kam rein.

„Dreh dich mal um“ Sie drehte mich an meinen Schultern und steckte mir ein paar Strähnen die ich wohl übersehen hatte in meinen Pferdeschwanz. Sie war wirklich die Beste.

„Hör zu du musst dich nicht alle halbe Stunde melden. Aber wenn irgendwas ist, rufst du mich an ok?“ Sie war wirklich meine beste Freundin und so gern würde ich ihr alles erzählen. Aber ich konnte es nicht. Ich konnte es einfach nicht. Unvermittelt nahm sie mich in den Arm. Ich spürte wie mir die Tränen in die Augen stiegen, was war nur los mit mir? Warum war gerade mein Leben so kompliziert?

„Du siehst Übrigends Heiß aus!“ Jetzt musste ich Lachen und sie auch.

„Kann ich nur bestätigen.“ Sagte Naruto und grinste sich einen. Natürlich fing er sich daraufhin sofort einen Boxer seiner Freundin ein.

Das Türklingeln riss mich aus der Situation, jetzt war es also soweit. Ich atmete noch einmal tief durch, griff dann Jacke und Tasche und machte mich auf den Weg nach Unten.

„Viel Spaß!“ rief Tenten mir nach. Aber irgendwie befürchtete ich, das ich genau den nicht haben würde.

Itachi erwartete mich schon. Ein großer schwarzer BMW mit Chauffeur. Natürlich. Er lächelte mich an und hielt mir dir Tür auf. Ein Gentleman wie am letzten Freitag. Aber alles woran ich denken konnte, war das er von mir und Sasuke wusste. Kein anderer Gedanke schien in meinem Kopf Platz zu finden. Er war locker und lustig, so wie ich ihn kennengelernt hatte. Aber meine Nervosität blieb. Wir waren schon einige Zeit unterwegs als Itachi den Fahrer plötzlich anwies rechts ranzufahren. Waren wir etwa schon da?

„Was ist los Sakura?“ fragte er dann plötzlich ernst.

„Nichts.“ Beteuerte ich und nestelte nervös mit meinen Fingern.

„Hör zu, wenn du das hier nicht möchtest, oder dich nicht wohl fühlst. Bringe ich dich sofort wieder nach Hause.“ Er sah mich direkt an und schien mich mit seinen Augen zu durchbohren. Sie hatten dieselbe Farbe wie Sasukes und doch war der Ausdruck ein völlig anderer. Ich wich seinem Blick aus.

„Ich…ich bin nur ein bisschen Nervös…“ stotterte ich dämlich vor mich hin. Gott ich war sooo peinlich.

„Möchtest du dass ich dich nach Hause fahre?“ seine Stimme hatte eine schönen Klang, sie war warm, so gar nichts wie Sasukes. Ich biss mir auf die Lippen. Plötzlich griff er nach meiner Hand und mein ganzer Körper spannte sich an.

„Hör zu. Auch wenn du das hier abbrichst, werde ich Ino natürlich nichts sagen. Ich habe es nur als Druckmittel benutzt, weil ich dachte du weißt mich sonst ab. Ich mag dich wirklich sehr gern Sakura und ich möchte dich gern noch näher kennenlernen.“ Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich meine, was antwortet man auf sowas? Ich starrte auf meine Hand die er in seinen hielt und traf dann wieder seinen Blick. Er schien es wirklich ernst zu meinen und ich merkte wie ich da hinschmolz.

„Ehrlich?“ Gott ich hatte eine Stimme wie ein Frühpubertäre 13 Jährige. Er lächelte mich an und küsste meine Hand.

„Ganz ehrlich.“ Jetzt musste auch ich Grinsen.

„Ok, dann sollst du eine Chance bekommen.“ Entgegnete ich leise und sein Grinsen wurde noch breiter. Er wies den Fahrer an weiterzufahren. Es schien ihn wirklich zu freuen und er hatte es tatsächlich geschafft meine Anspannung verfliegen zu lassen. Ich wurde geschwätziger, meine Körper entspannte sich. Vielleicht konnte das ja doch ein netter Abend werden. Vielleicht sollte ich es einfach genießen und nicht immer so viel nachdenken. Wan bekommt man denn schließlich mal die Chance mit einem so heiß begehrten Junggesellen auszugehen. Und schließlich bin ich Jung…ich darf das…
 

Wir gingen also in ein Restaurant, tot schick und sicherlich wahnsinnig teuer. Itachi blieb der Gentleman. Er tat alles um die Stimmung aufzulockern und er schaffte es tatsächlich. Ich begann mich wohl zu fühlen und das flaue Gefühl in meinem Magen verschwand so langsam. Das Essen war toll und da keiner fahren musste, gönnten wir uns ein Glas Wein. Entgegen aller Erwartungen hatte ich wirklich Spaß. Wir sprachen über Gott und die Welt, er erzählt von all seinen Reisen, seiner Arbeit und von seiner Mutter. Die wirklich eine außergewöhnliche Frau zu sein schien. Über Sasuke sprachen wir nicht.
 

Nach dem Restaurant rechnete ich schon mit der Heimfahrt, aber der Abend sollte noch weiter gehen. Wir fuhren in eine Bar, irgendwo in der Stadt wo ich noch nie zuvor gewesen war. Ein total edler Schuppen, aber Itachi schien hier öfter zu sein. Es war als würde er jeden in diesem Laden kennen. Binnen von 10 Minuten hatte er mir etwa 20 Leute vorgestellt. Der Einzige an den ich mich danach noch erinnern konnte war der Barbesitzer. Ein riesen Kerl im Anzug der Itachi und mich persönlich zu unserem Tisch begleitete. Man hörte ein dumpfes dröhnen von Musik, ich konnte aber nicht orten woher es kam. Itachi erzählte mir dann das im Keller eine Disco sei, die er mir später noch zeigen wollte. Unaufgefordert brachte man uns Champagne an den Tisch. Ich fühlte mich wie in einem Film. Anscheinend war die Welt der Reichen und Schönen wirklich eine andere. Wir unterhielten uns weiter und diskutierten inzwischen ausgelassen über Autos. Genau mein Thema. Als Itachi sich dann kurz entschuldigte, schaute ich mich neugierig im Laden um. Die Flaschen hinter der Bar waren alle einzeln beleuchtet, alle Stühle und Bänke mit rotem Samt überzogen. In einer Ecke spielte eine runde älterer Herren Poker, direkt daneben ein Tisch mit Frauen, etwa im selben Alter. Mein Blick schweifte wieder zur Bar und ich traf den Blick einer jungen Frau. Sie fixierte mich mit ihren Stahlblauen Augen. Schnell schaute ich weg. Bemerkte aber aus dem Augenwinkel, dass sie mich weiter anstarrte. Und nur kurz darauf bemerkte ich, dass sie nicht die Einzige war. Es war als würden alle Frauen in dieser Bar mich beobachten und zwar wirklich alle. Ich war heilfroh das Itachi zurück kam.

„Sag mal bilde ich mir das ein? Oder werde ich beobachtet?“ Fragte ich ihn leise. Er grinste.

„Das fällt dir erst jetzt auf?“ War das etwa schon länger so?

„Und warum? Hast mir nen Schild auf den Rücken geklebt?“ Der Champagne begann zu wirken, meine Scherze wurden schlechter. Er grinste trotzdem.

„Die starren alle weil sie eifersüchtig sind.“

„Eifersüchtig?“

„Ja, schließlich bist du mit mir hier. Und meine Gesicht ist nicht gerade unbekannt.“ Das stimmte natürlich.

Ich versuchte die Blicke also zu ignorieren, was am Anfang jedoch nicht so einfach war. Doch desto leerer die Flasche wurde, desto mehr konnte ich damit leben.

Irgendwann gingen wir dann runter in die Disco. Ich merkte den Alkohol bereits, aber mir ging es gut. Itachi gab meine Tasche dem Mann hinter der Bar und erst jetzt viel mir auf, das ich mich noch nicht einmal bei Tenten gemeldet hatte. Schnell tippte ich noch eine Sms an sie und schrieb dass alles in Ordnung war. Eine Antwort wartete ich nicht ab, denn Itachi zerrte mich bereits auf die Tanzfläche. Er war ein Wahnsinnig guter Tänzer und ich konnte mich kaum erinnern wann ich das letzte Mal solchen Spaß daran hatte. Die Musik war klasse, die Leute sehr entspannt und es gefiel mir, das Itachi in all dem Gedränge mich niemals los lies. Er blieb immer in meiner Nähe, schirmte mich vor rempelnden Kerlen ab und stütze mich wenn ich in Wanken geriet. Wir tanzten lange, keine Ahnung wie lange. Als wir dann endlich eine Pause einlegten, entdeckte ich Uhr hinter der Bar. Schon kurz nach 3, Wow. Als ich aufstand um auf die Toilette zu gehen, merkte ich erst dass meine Füße bereits wie Feuer brannten. Wieder an der Bar drückte Itachi mir einen bunten Cocktail in die Hand. Zwar stand mir der Sinn jetzt eher nach einem Glas Wasser, aber zumindest war viel Eis drin. Aufgrund der Lautstärke mussten wir uns sehr nahe kommen, wenn wir etwas sagten. Schließlich fragte Itachi mich ob wir gehen wollten, und ich nickte erleichtert. So schön der Abend auch war, ich war ziemlich am Ende und Morgen musste ich wieder arbeiten. Wir drängelten uns also nach draußen. Er hielt meine Hand fest, so dass ich nicht den Anschluss verlor. Draußen angekommen schlug mir die kalte Nachtluft förmlich ins Gesicht, erst jetzt wurde mir klar dass ich deutlich angeschickert war.

„Huch!“ machte ich als ich die kleine Stufe am Ausgang hinunter stolperte. Itachi fing mich aber sofort ab.

„Na, werden wir schon schwach auf den Füßen?!“ lachte er, ich zuppelte erst mal meine Klamotten zu Recht. Der BMW stand auf der anderen Straßenseite schon bereit. Der arme Mann hatte sicherlich die ganze Zeit gewartet.

„Ich bin echt fertig.“ Gestand ich ihm.

„Ich muss ganz dringend ins Bett.“ Er legte mir meine Jacke um die Schultern.

„Keine Sorge, mein Bett wird dir sicher gefallen.“ Er lächelte und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Aber ganz plötzlich war alle mein Wohlbefinden verschwunden. Es war als hätte jemand einen Alarm in meinem Kopf eigeschaltet und alle Sirenen heulten auf einmal. Ich machte einen Schritt zurück und sah ihn an.

„Dein Bett? Ich würde aber ganz gern in MEIN Bett.“ Ich konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten. Aber irgendwas stimmt hier nicht.

„Nun zier dich nicht Kleines, es war doch so ein schöner Abend. Den sollten wir auch dementsprechend ausklingen lassen.“ Er strecke den Arm nach mir aus und wollte mich an sich ziehen. Instinktiv wich ich wieder zurück und merkte dabei, dass ich wirklich ziemlich angetrunken war. Ich schüttelte den Kopf und versuchte mich zusammen zu reisen.

„Ich meins ernst Itachi, ich will nach Hause!“ Anscheinend hatte ich etwas lauter Gesprochen. Ein paar Leute drehten sich nach uns um und Itachi schien plötzlich etwas peinlich berührt.

„Nun mach hier mal keinen Aufstand ja!“ Plötzlich packte er mich am Oberarm und zerrte mich einige Meter weiter. Ich war so torklig das ich einige Zeit brauchte um mich zu wehren.

„Lass mich los!“ fauchte ich ihn an und riss meinen Arm weg. Allein diese Bewegung reichte um mich wieder ins torkeln zu bringen. Diese elenden Absätze.

„Jetzt hör mal zu Püppchen. Ich hab dich den ganzen Abend ausgehalten und dich in Kreise eingeführt in die du ohne mich niemals gekommen wärst. Also Zick jetzt nicht rum und revanchiere dich gefälligst!“ Wo war nur der nette Kerl geblieben? Was war passiert?

„Und jetzt steig gefälligst in das Auto!“ Sein Ton war Barsch, genau wie er. Wieder packte er meinen Oberarm und zerrte mich auf die andere Straßenseite. Erst als wir drüben waren konnte ich mich losreisen. Panik stieg in mir hoch. Ich wollte nicht in diesen Auto.

„Lass mich los Itachi!“ Meine Stimme zitterte, ich spürte wie Tränen in meine Augen stiegen. Ich wollte nur noch hier weg.

„Was soll das? Hm? Meinen kleine Bruder lässt du ran, mich aber nicht? Was glaubst du denn wer du bist?“ Die Worte hallten in meinem Kopf wieder als hätte sie ein Echo. Der Alkohol vernebelte mich schon wieder und ich schüttelte nochmal den Kopf. Diese Mischung mit Adrenalin war absolut nicht gut für mich. Es dauerte bis die Worte endlich meinen Verstand erreichten und dann holte ich aus.
 

Er fing meine Hand ab, umfasste mein Handgelenk und drückte zu. Sofort wurden meine Knie schwach und der Schmerz durchzog meinen Körper.

„Steig in den Wagen Sakura!“ Mit aller Kraft riss ich mich los und schrie ihn an

„Nein!!!“ Mein Herz raste. Ich hörte das Hämmern in meine Ohren. Meine Fingerspitzen kribbelten und mein Handgelenk pochte. Itachis lächeln war zu einer wütenden Miene geworden, die mich nochmal zurückweichen lies. Mir war schwindlig und ich stolperte wieder.

„Miststück!“ Ohne sich nochmal umzusehen setzte er sich in den Wagen und er fuhr los. Ich hörte meinen eigenen Atem, mein Herz raste immer noch und mein Handgelenk schmerzte. Das Adrenalin schwemmte durch meinen Körper und ich begann zu zittern. Die Stimmen von der anderen Straßenseite rüttelten mich wach. Einige Leute hatten alles beobachtet, und gingen nun Kopfschüttelnd wieder rein. Wo zum Teufel war ich hier nur gelandet?
 

Ohne darüber nachzudenken wohin ich ging, ging ich einfach los bzw. taumelte los. Ich wollte nur hier weg. Weg von diesen Leuten, weg von diesem Ort, ich wollte einfach nur Weg. Nach ein paar Schritten fing ich an zu Laufen. Ich bog irgendwo in eine Straße ein und dann in die nächste, bis ich erschöpft stehen blieb. Ich lehnte mich an eine Hauswand und atmete erst mal tief durch.
 

Mir war so schwindelig das ich kaum geradeaus gucken konnte, hatte der Alkohol mir wirklich so zugesetzt? Mein ganzer Körper zitterte, eine Welle folge der nächsten. Ich fühlte mich schwach und benebelt und meine Knie waren furchtbar Instabil. Hektisch wühlte ich in meiner Tasche, ich musste hier weg. Ich druckte den Button auf meinem Handy. Nichts. Ich drückte ihn wieder und wieder, aber das Display blieb schwarz. Als ich versuchte es anzuschalten tat sich ebenfalls nichts. Das konnte doch nur ein schlechter Scherz sein.
 

„Scheiße…“ Meine Knie gaben nach und ich lies mich an der Hauswand hinuntergleiten. Ich schrabbte mir den Rücken dabei auf, aber das interessierte mich. Ich war immer noch völlig benebelt, aber dass ich mächtig in der Scheiße stecke hatte ich schon begriffen. Und so saß ich nun hier, allein, betrunken, ohne Handy und mit null Ahnung wo ich überhaupt war. Und zur absoluten Krönung musste ich jetzt auch noch heulen. Keine Ahnung wann ich mich jemals in meinem Leben so Elend gefühlt hatte. Ich blieb einfach sitzen, keine Ahnung wie lange…
 

Das Geräusch einer Vollbremsung lies mich aufschrecken. War ich etwa eigeschlafen? Regen tröpfelte auf mich hinunter ich saß immer noch an dieser Hauswand. Ich blinzelte um etwas erkennen zu können. Ein Auto mit laufendem Motor hatte am Bordstein gehalten. Irgendein Typ stieg aus und kam auf mich zu. Plötzlich spürte ich zwei warme Hände an meinen Wangen.

„Sakura?“ Es war Sasukes Stimme. Ich blinzelte in den Regen und erkannte sein Gesicht. Er sah ängstlich aus, fast panisch.

„Sakura, hörst du mich?“ Fragte er und schüttelte leicht an meinem Gesicht. Ich war zu müde um ihm zu antworten, also nickte ich nur. Dann lies er mein Gesicht wieder los, mein Kopf kippte zur Seite ich hatte nicht die Kraft ihn in Position zu halten.

Aber auf einmal bewegte ich mich.

„Schon gut! Ich hab dich.“ Ich spürte Leder an meiner Haut, Sasukes Lederjacke. Schatten schwebten an mit vorbei und auf einmal wurde es warm.

„Sakura, sieh mich an! Komm schon Kleines mach die Augen auf!“ Sasuke stimme dröhnte in meine Kopf und ich drehte mich weg. Dann spürte ich wieder seine Hand an meinem Gesicht. Sie war unwahrscheinlich warm.

„Sakura!!!“ Warum brüllte er denn so, ich war doch hier? Und dann wurde es hell, unerträglich hell. Er hielt mein Gesicht fest und öffnete gewaltsam meine Lider.

„Scheiße!“ hörte ich ihn nur sagen, dann wurde es wieder dunkel. Ich spürte dass ich mich wieder bewegte.

„Pass auf Kleine, das wird jetzt für uns beide unschön, ok!? Aber ich will dass du dich daran erinnerst, dass es mir leid tut, ok? Es tut mir wirklich leid!“ Was redete er denn da? Ich hatte keine Ahung was er von mir wollte. Ich spürte Gras an meinen Füßen, wo zum Teufel hatte er mich denn hingebracht?
 

Dann packte er meinen Kiefer, ich versuchte zu schreien, aber es ging nicht. Unter dem Druck seiner Finger öffnete sich mein Mund und dann stecke er mir irgendetwas hinein. So tief dass ich sofort anfing zu würgen. Mein Magen verkrampfte sich und alles kam nach oben. Ich viel nach vorne über, aber spürte Sasukes Arm der mich auffing. Ich hustete um wieder Luft zu bekommen.

„Es tut mir leid Kleines….es tut mir leid…“ hörte ich ihn wieder, bevor die nächste Kotzwelle alle Geräusche um mich herum ausblendete. Die Magensäure brannte in meiner Kehle und Tränen stiegen mir in die Augen. Ich suchte nach etwas um mich festzuhalten und fand seine Hand. Ich drückte sie so fest ich konnte, ich wollte auf keinen Fall das er wieder verschwand.

„Schon gut, ich bin hier. Ich bin hier…“
 

Als ich die Augen wieder öffnete, umgab mich das wohlbekannte Geräusch eines laufenden Motors. Die Anzeigentafel eine Radios leuchtete im Dunkeln und Straßenlaternen flogen am Fenster vorbei. Wo zum Teufel war ich? Ich schaute hinüber zum Fahrersitz. Sasuke. Ich blinzelte nochmal, aber er war es wirklich. Als er bemerkte dass ich ihn ansah, schaute er mich an.

„Hey, wie fühlst du dich?“

„Kopfscherzen.“ War das einzige Wort was ich hervorbrachte. Meine Stimme war nur ein krächzen und ich hatte eine widerlich säuerlichen Geschmack im Mund.

„Das kann ich mir vorstellen…“ entgegnete er und berührte meine Wange. Seine Hand war so schön warm das ich mich instinktiv dagegen lehnte. Ich war so schlapp das ich sofort wieder hätte einschlafen können. Aber seine Stimme hielt mich davon ab.

„So, da sind wir. Wird Zeit das du ins Bett kommst.“ Der Wagen blieb stehen und ich schaute zum Fenster raus. Im Licht der Straßenlaterne erkannt ich die 23, meine Hausnummer. Ich war zu Hause.

„Hast du nen Hausschlüssel?“ Ich nickte und suchte nach meiner Jacke. Er zauberte sie hervor und fiddelte schnell mein Schlüsselbund aus der Tasche. Er legte die Jacke auf meinen Schoß und war plötzlich verschwunden. Bewegte er sich in Lichtgeschwindigkeit, oder dachte ich nur im Zeitlupe? Dann war er wieder da, er lehnte sich über mich, schnallte mich ab und hob mich aus dem Auto.

„Schön die Jacke festhalten ok?“ Er grinste und ich nickte nur. Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter, das Leder war Kühl, aber er strömte wie immer seine charakteristische Hitze aus. Keiner von uns sagte etwas. Das wippen, während er die 3 Stockwerke hinaufstieg, waren gleichmäßig. Genau wie sein Atem der dicht an meinem Gesicht war. Ich merkte wie ich schon wieder schläfrig wurde, aber ich bemühte mich wach zu bleiben. Das Wippen stoppte und er öffnete die Wohnungstür. Drinnen war es dunkel, kein Licht brannte mehr.

„Welches Zimmer?“ flüsterte er mir leise zu.

„Rechts…“ krächzte ich nur. Ein Wunder das er es verstanden hatte.
 

Langsam legte er mich auf meine Matratze, der Geruch meines Bettes war noch nie so schön gewesen. Sofort begann ich wieder einzuschlafen. Ich zuckte kurz zusammen als etwas meine Füße berührte. Er zog mir die Schuhe aus und endlich floss wieder Blut in meine Füße.

„Du musst die nassen Sachen ausziehen. “ Ich schüttelte nur den Kopf, ich wollte mich nicht mehr bewegen.

„Los!“ forderte er mich auf und zog mich wieder in eine sitzende Position. Er kramte meine Schlafsachen unter meiner Decke hervor und druckte sie mir in die Hand.

„Los! Ausziehen!“ Er drehte sich um und langsam begann ich mich auszuziehen. Jede Bewegung war wie in Zeitlupe und es kostete unendlich viel Mühe die Augen offen zu halten. Schließlich hatte ich es endlich geschafft und viel wieder ins Bett. Sasuke war immer noch da, räumte meine Sachen weg und kam dann wieder zu mir ans Bett. Er deckte mich zu und meine Augenlider wurden wieder schwerer.

„Hörst du mich noch?“ Fragte er leise und ich nickte.

„Du musst Morgen viel, viel Wasser trinken. Ok? Und kein Auto fahren!“ Mir war egal was er sagt, ich war einfach nur Müde. Aber ich nickte.

Ich spürte wieder seine Hand. Er streichelte mir über das Haar und meine Wange. Dann drückte er mir einen leichten Kuss auf die Stirn.

„Schlaf gut Kleines…“
 

So, da ist nun endlich das nächste Kappi. Mein Ausrede warum es wieder so lang gedauert hat. Ist diesmal das ich Hundemami geworden bin und jetzt eine kleine 10 Wochen alte Hündin mich ordentlich auf Trap hält ;-)

Aber um euch zu beruhigen, die Hälfte von Kappi 7 ist auch schon fertig und komtm ganz ganz Bald. Also hoffe ich ihr habt spaß beim lesen und hinterlasst mit eine Kommi. Ich würde mich sehr sehr freuen!

Lg Whisky

Shit

Shit
 

Das Tröpfeln von Regen an meinem Fenster weckte mich. Es war schon so hell das ich mir eine Hand über die Augen legen musste. Und ich hatte Kopfschmerzen, unerträgliche Kopfschmerzen. Ich wälzte mich zur Seite und mein Arm fiel aus dem Bett. Meine Finger berührten Glas und sofort griff ich nach der Flasche an meinem Bett. Ich setzte mich auch und begann zu Trinken. Ich hatte solchen Durst. Schnell war die halbe Flasche leer und es ging mir deutlich besser. Meine Magen gluckerte und beim Aufstoßen kam ein ekelhafter Geschmack mit hoch. Ich lies mich wieder fallen und starte an die Decke. War das alles nur ein schlimmer Traum? Oder Realität? Ich schaute hinüber zur Uhr 15.36. Oh mein Gott. Hatte ich etwa die ganze Zeit geschlafen? Das konnte doch nicht sein…

Ich richtete mich wieder auf. Mein ganzer Körper fühlte sich steif an. Als ich mich auf die Hände stützte zuckte ich zusammen. Mein rechtes Handgelenk war leicht grün angelaufen und auch ein bisschen dicker als das andere. Also kein Traum…
 

Ich ging in die Küche, ich brauchte dringend eine Aspirin. Auf dem Weg dahin sprang mir Naruto entgegen.

„Hey, Dornröschen. Lange Nacht gehabt?“ Viel zu laut.

„Jaaa….irgendwie schon…“ Meine Stimme war praktisch nicht vorhanden. Er beobachtete mich skeptisch währen ich in die Küche ging. Oder sagen wir lieber kroch… Ich kramte im Schrank nach den Tabletten und nahm gleich 2. Sicher ist sicher. Dazu trank ich noch mehr Wasser. Mir war als hätte ich einen Marathon durch die Wüste gemacht.

„Was ist mit deiner Hand passiert?“ Fragte Naruto und griff danach. Reflexartig zog ich sie weg.

„Nichts! Ich hab mich nur gestoßen!“ Ich drückte mein Handgelenk an meine Brust. Mein Herz raste und Bilder schossen in mein Gedächtnis. Itachis Gesicht. Die Leute vor der Disco. Die Radiolichter. Alles war durcheinander. Ich schüttelte den Kopf.

„Ist irgendwer im Bad?“ Fragte ich nur und Naruto schüttelte den Kopf. Schnell schlich ich mich an ihm vorbei. Im Flur sah ich meine Tasche liegen und da fiel es mir ein.

„Oh Gott.“ Schrie ich auf. Ich musste seit 2 Stunden auf der Arbeit sein. Ich schlug mir die Hände vors Gesicht. Kakashi würde mich umbringen.

„Schon gut. Tenten hat deine Schicht übernommen. Sie hat gesagt du sollst dich ausschlafen.“ Der Schock wich aus meinem Körper und mir wurde etwas schummerig. Naruto kam rüber und stütze mich.

„Hey, alles ok?“ Er hörte sich wirklich besorgt an. Aber ich winkte ab.

„Ja ja….ich muss mich nur frisch machen…“ Ich drückte mich weg und verschwand im Badezimmer. Ich verschloss die Tür von innen. Pellte mich aus meinen Klamotten. Und stellte mich unter die Dusche. Das warme Wasser rannte meinen Rücken hinunter. Es war als käme endlich wieder Leben in meinen Körper. Und so langsam, wurden auch meine Gedanken wieder klarer.
 

Ich sah die Gesichter der Frauen aus der Bar wieder. Itachi, wie er mir gegenüber saß und lächelte. Dann sein Gesicht wie er mich anbrüllte. Ich erinnerte mich an die Angst, und begann sofort wieder zu zittern. Ich fühlte mich so beschissen, dass ich keine echten Worte dafür fand. Dann hörte ich Sasukes Stimme in meinen Kopf wie er immer wieder meinen Namen sagte. Ich erinnerte mich an das Gefühl seiner Hände auf meiner Haut und wie dankbar ich war das er mich gefunden hatte.

Aber wieso war er überhaupt da? Hatte er mich gesucht? War er uns den ganzen Abend gefolgt? Woher zum Teufel wusste er wo ich war? Und nach letztem Freitag, warum interessierte es ihn da noch? Hatte er es gewusst und mich deshalb gewarnt? Irgendwie machte das doch alles keinen Sinn. Ich wollte ihn tausend Sachen fragen. Da gab es so vieles was ich wissen wollte…aber er war nicht da….
 

Ich setzte mich auch den Boden der Dusche. Das Wasser prasselte auch mich hinunter. Ich zog meine Beine dicht an meinen Körper und umklammerte sie mit beiden Armen. Er war nicht da….

Es gab so viele Dinge über die ich hätte nachdenken können. Tausend Sachen die eigentlich viel wichtiger waren. Aber dieser eine Gedanken. Diese eine Realität, hatte sich in mein Hirn verbissen, als wäre sie ein Blutegel.

Er ist nicht da…

Das war meine Realität…und ich hasste sie…

Kein Plan ob es die Nachwehen des gestrigen Abends waren oder ob mein stark verwirrtes Hirn mir einfach nur einen beschissenen Streich spielte. Aber alles woran ich denken konnte war, das er nicht hier ist

Er ist nicht hier…

Und es tat weh….Meine Realität war….das ich weinend in meine Dusche saß und nur daran denken konnte, das Sasuke in diesem Moment nicht bei mir war. ich schlug die Augen auf. Das konnte und durfte doch nicht Wahr sein. Ich war so Armseelig!

Mit lautem gepolter rappelte ich mich hoch. Packte den Temperaturregler und schlug in bis zum Anschlag nach links um.

Das Wasser wurde sofort Eiskalt, mein Atem stockte und der Gedanke, verschwand endlich aus meinem Kopf…
 

Gegen 19 Uhr hörte ich die Wohnungstür. Tenten. Sie und Naruto unterhielten sich im Flur, keine Ahnung über was sie sprachen. Ich lag wieder im Bett und beschäftigte mich seit 2 Stunden damit alle guten Sender wieder und wieder durchzuzappen. Wahrscheinlich hatte ich schon so 10-15 IQ Punkte verloren. Es klopfte an der Tür und Tenten steckte ihren Kopf rein.

„Hey!“

„Hi!“ Gott meine Stimme…

„Wie geht’s dir?“ Sie kam rein und setzte sich zu mir an Bett.

„Gut…“ log ich und sie strafte mich mit einem ihrer Blicke.

„Besser als heut Morgen.“ Korrigierte ich mich dann. Sie sah besorgt aus und ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich wusste dass es meine Schuld war.

„Danke dass du meine Schicht übernommen hast.“ Sie winkte ab.

„Kein Problem.“ Eine Weile schwiegen wir. Der Fernseher lief weiter und irgendwelche Quitschestimmen von Cartoonfiguren dröhnten in mein Ohr.

„Willst du drüber reden…?“ Ich wusste was sie meinte und hatte sofort einen Klos im Hals. Ich wollte nicht wieder zurück in meine Realität. Ich wollte es nicht erzählen. Weil ich mich dann erinnern müsste. Ich spürte die Tränen in mir aussteigen und versuchte ruhig zu Atmen. Tenten saß nur da, und rührte keinen Finger. Ich zog meine Decke etwas höher und schüttelte den Kopf. Ich wollte nicht in diese Realität…

Tenten sagte nichts. Sie krabbelte zu mir nach oben, schob sie hinter mich mit unter die Decke und schloss mich in ihre Arme. Was würde ich eigentlich ohne diese Mädchen machen? Nun konnte ich es nicht mehr halten und still rannten mir ein paar Tränen die Wangen runter. Sie tropften in meine Kissen und hinterließen kleine dunkle Flecken. Tenten sagte nichts. Legte nur ihren Kopf auf meinen und starrte auf den Fernseher. Es tat so gut sie da zu haben. Ich nahm ihre Hand und küsste sie. Denn ich war so Dankbar sie zu haben. Wir schwiegen lange. Irgendwann kam Naruto rein. Küsste Tenten und verabschiedete sich.

„Hach…ich fühle mich so schuldig Sakura…“ Ich zog meine Augenbraun hoch

„Häää?“ Keine Ahnung was sie da faselte

„Ich hab’s schon wieder getan…“ Und ihr Tonfall, lies es selbst bei mir klick machen.

„Boah!!! Tenten! Das ist sooooo eklig. Hör auf! Ich will’s echt nicht hören!“ Ich zog mir die Decke über den Kopf. Aber ich entkam ihr nicht.

„Aber es ist einfach so….naja so…man muss ihn Schlagen. Er ist wie ein Knopf auf dem steht *Bitte nicht drücken*“ Was war das den bitte für ein Vergleich? Ich kam unter der Decke vor.

„Du vergleichst den Arsch meines Onkels mit einem Feueralarm Knopf?“ Plötzlich schien sie in Gedanken abzudriften…

„Mhm….Kakashi in einem Feuerwehranzug….Yummy…“

OH MEIN GOTT….
 

Am nächsten Morgen schien ich wieder ganz die Alte zu sein. Woran ich das merkte? Ich hatte Hunger. Tenten hatte die ganze Nacht bei mir geschlafen, nichts Außergewöhnliches für uns. Als ich in die Küche kam hatte Shika schon angefangen den Frühstückstisch zu decken. Naruto kam mit den Brötchen und so saßen wir schon bald zu viert am Tisch. Feste Nahrung tat wirklich gut. Naruto schien etwas abwesend und schaute alle paar Sekunden auf sein Handy. Tenten war schon wieder sichtlich genervt. Dann kam eine Sms. Er griff so hektisch danach das es ihm sofort wieder aus der Hand fiel. Und natürlich auf Tentens Teller landete.

„Junge! Deine neue Freundschaft stinkt mir immer mehr, weißt du das!?“ Naruto las die Sms.

„Ist nur meine Mum.“ Antwortete er dann sichtlich enttäuscht. Tenten verdrehte die Augen.

„Ich mach mir echt Sorgen, das sieht ihm nicht ähnlich.“

„Du kennst den Kerl 3 Wochen!“ frazte Tenten ihn an. Aber Naruto behielt seine seltsame Mine.

„Was’n los?“ Fragte Shika.

„Ich war gestern Abend mit Sasuke verabredet. Und er ist einfach nicht aufgetaucht und gemeldet hat er sich auch nicht. Wenn ich ihn anrufe geht nur die Mailbox ran und auf Sms antwortet er auch nicht.“ Und guten Morgen dicker Klos in meinem Hals. War ja klar dass ich dem Thema nicht entkommen würde. Tenten biss nur genervt in ihr Brötchen und Shika schaute plötzlich etwas seltsam.

„Vielleicht liegt es ja daran das im Krankenhaus keine Handys erlaubt sind?“ Jetzt hatte Shika plötzlich unser aller Aufmerksamkeit. Krankenhaus???

„Was? Wieso Krankenhaus?“ platze es aus Naruto heraus. Und Shika schaute uns alle etwas verwirrt an.

„Ihr wisst es alle noch nicht?“ Wir dreien schauten uns an. Wir hatten wohl irgendwas verpasst…

Shika griff hinter sich, holte die Tageszeitung hervor und knallte die mit dem Titelbild auf den Tisch. Wir alle beugten und gespannt darüber.
 

UCHIHA_ERBEN ZERSTÖREN EDELDISCOTHEK

Während einer Prügelei zerstörten die beiden Uchihasöhne beinahe die gesamte Inneneinrichtung der Lokalität. Mehrere Zivilisten versuchten den Streit zu schlichten, wurden dabei jedoch zum Teil selbst verletzt. Erst als einer der Beiden Brüder durch die Fensterfront flog und die Polizei eintraf, konnte die Prügelei beendet werden. Beide Brüder wurden ins Krankhaus gebracht. Der Schaden beläuft sich auf mehrere 100.000 Euro.
 

Auf dem Foto war die zerschlagene Fensterscheibe zu sehen. Gesplittertes Holz ragte heraus und irgendein Typ schien den Rahmen zu vermessen.

„Ach du scheiße…“ Tenten war die Erste die etwas sagte.

„Da siehst du mal mit was für Leute du dich abgibst. Der Kerl ist eindeutig kein guter Umgang für dich! Und für dich auch nicht!“ Plötzlich deutete Tentens Finger auf mich. Und auch Naruto schaute mich an.

„Kannst du mir das mal erklären?“

„Ich, wieso ich?!“ Oh meine Gott, warum war denn bitte meine Stimme so hoch?

„Du warst doch mit Itachi aus. Haben die beiden irgendwie Streit?“

„Woher soll ich das denn wissen?“ Ich schlürfte schnell an meinem Kaffee. Dieses Frühstück bekam einen ganz bitteren Beigeschmack.

„Er muss doch irgendwas erzählt haben. Man Prügelt sich doch nicht einfach so mit seinem eigenen Bruder!“ Ich spürte wie auch Tenten mich eisern musterte. Es gab keinen Weg wie ich mich da hätte rausreden können.

„Ich hab keine Ahnung ok? Wir haben nicht über seine Familie oder sonst was gesprochen. Wahrscheinlich haben die beiden einfach nur zu viel gesoffen.“ Ich stand auf, ich musste ganz schnell hier weg. Ich hörte Tenten noch meinen Namen rufen, aber ich drehte mich nicht um. Ich knallte meine Zimmertür zu und schnappte mir mein Handy. Dessen Akku inzwischen wieder geladen war. Ich öffnete das Nachrichtenfenster und tippte genau drei Worte ein.

*Wo bist du?*

Dann sendete ich die Nachricht an Sasukes Nummer. Der Artikel hatte das Fass zum überlaufen gebracht. Ich musste mit ihm sprechen. Ich musste wissen was das alles zu Bedeuten hatte. Was ich mit all dem zu tun hatte und vor allem….war ich Sasuke ein Dankeschön schuldig….
 

Es wurde Abend und ich hatte noch immer keine Antwort bekommen. So oft ich auch auf meine Handy schaute, nichts. Um 19 Uhr dann hielt ich es nicht mehr aus. Ich zog mir eine Jacke über und ging zum Auto. Mein Weg führte mich direkt zu Sasukes Wohnung. Im Schneckentempo fuhr ich vorbei und schaute hinauf zu den Fenstern. Aber alles war dunkel. Ich Parkte etwas abseits in einer Seitenstraße. Das Ino bei ihm sein könnte, hatte ich nicht vergessen. Also ging ich zu Fuß in die Tiefgarage und schaute mich Sorgfältig um. Aber weder sein, noch Ino’s Wagen waren da. Ich wollte gerade wieder gehen, als ich den Aufzug hörte. Ich drehte mich um und erkannte ein Bekanntes Gesicht. Sasukes Putzfrau. Auch Sie schien mich zu erkennen und lächelte freundlich.

„Halo, Sasuke ni’ da. Si“ Dieser Akzent war wirklich zum schießen. Ich ging zu ihr und nahm ihn dir Mülltüte ab.

„Hallo. Wissen sie denn vielleicht wo er ist?“

„Si, si. Boxen. In Studio.“ Sie wackelte zu ihrem Auto und ich folgte ihr.

„Boxen?“ Fragte ich dann etwas verwirrt nach.

„Si, si Kunga Fuu Claro. Fitnessstudio, Si!“ Ah jetzt machte das Ganze dann doch Sinn.

„Und wissen sie wo das Studio ist?“ Das konnte ja jetzt spannend werden.

„Si, si. Esta alte Bahnhof. Blaues Licht!” Aha….das half mir jetzt viel…Wir waren schon an ihrem Auto, sie öffnete die Tür und setzte sich rein.

„Danke!“ sagte ich schnell und sie Lächelte über das ganze Gesicht. Dann kneterte sie los du lies mich in einer großen Rußwolke stehen. Ich hustete und wedelte den Qualm weg. Wo der alte Bahnhof war wusste ich ja, aber was für eine blaues Licht? Egal, ich würde es einfach versuchen. Da bemerkte ich dass ich immer noch den Müllsack in der Hand hielt.
 

Ich fuhr als runter zum alten Bahnhof. Er lag etwas außerhalb der Stadt und die Gegend war schon ziemlich heruntergekommen. Als ich ankam gingen bereits die Straßenlaternen an. Vor dem alten Haupteingang blieb ich stehen und schaute mich um. Nichts zu sehen. Ich fuhr die Straße etwas weiter runter und entdeckte dann ein blau leuchtendes Schild auf der linken Seite. Ahja….

Ich bog links ab und befand mich dann auf einen großen Parkplatz. Nur vereinzelte Autos standen da, aber der schwarze Mercedes, verriet mir dass ich richtig war. Ich parkte neben ihm und ging dann auf das Gebäude zu. Der Eingang lag auf der Rückseite und war noch voll Beleuchtet. Als ich davor stand öffnete sich eine gläserne Flügeltür und ich steuerte genau auf den Tresen eines Fitnessstudios zu. Ein seltsamer Ort dafür.

„Hey, kann ich dir helfen?“ Begrüßte mich der Typ hinterm Tresen. Ein sehr sympathisches Lächeln.

„Ähm ja…bestimmt…“ Ich wusste nicht so recht wie ich Fragen sollte. Dass er hier war, war ja irgendwie schon klar. Also beschloss ich einen auf Selbstsicher zu machen.

„Ich bin mit Sasuke verabredete!“ Log ich frech, aber es schien zu funktionieren.

„Ah ok. Also dann geh einfach einmal nach ganz hinten durch. Durch die Glasfront siehst du ihn schon. Aber bitte immer die Tür zu machen!“ Ich nickte und machte mich auf den Weg. Es waren nur wenig Laute an den Geräten, aber ich hatte das Gefühl alle starten mich an. Der Gang auf die Glasfront zu kam mir unendlich lang vor. Als ich näher kam sah ich ihn dann. Er war allein in einem komplett verspiegelten Raum und schlug auf einen Boxsack ein, der in der Mitte von der Decke hing. Laute Metall Musik dröhnte bereits durch die Scheiben. Ich ging zu der Tür und öffnete sie vorsichtig. Die wahre Lautstärke der Musik schlug mir förmlich ins Gesicht. Aber ich ging trotzdem rein, verschloss die Tür hinter mir und setzte mich auf die erste Stufe der kleinen Metalltreppe. Er hatte mich noch nicht bemerkt…
 

Er stand mit dem Rücken zu mir und prügelte auf den Boxsack ein als gäbe es keinen Morgen. Selbst durch die Musik hindurch hörte ich ihn immer wieder stöhnen. Fast wie beim Tennis. Er musste schon lange hier sein. Sein schwarzes Shirt war vollkommen durchgeschwitzt. Auf dem Boden unter ihm hatte sich bereits ein nasser Film gebildet. Er trug keine Schuhe. Obwohl ich mich auf der Gegenüberliegenden Seite spiegelte, hatte er mich noch immer nicht registriert. Aber durch den Spiegel konnte ich sein Gesicht sehen. Er sah wütend aus, sehr wütend sogar. Irgendetwas Dunkles war an seinem Auge ich konnte aber nicht genau erkennen was. Während ich ihn so beobachtete, zweifelte ich langsam daran dass mein Besuch hier eine gute Idee war. Noch konnte ich verschwinden ohne das er es merken würde. Aber was würde das bringen? Also blieb ich einfach sitzen…
 

Die Zeit verging und so langsam machte ich mir Sorgen das der Kerl gleich umkippen würde. Inzwischen schien jeder Schlag ihn unendlich viel Kraft zu kosten. Sein Kopf hatte eine ungesunde Farbe angenommen und das Stöhnen wurde immer lauter. Ich fing an unruhig auf meinem Po hin und her zu rutschen. Vielleicht sollte ich mal laut Husten, oder winken? In dem Moment kam ein lauter Schrei von Sasuke, er verpasste dem Sack eine Fußtritt der in bis unter die Decke schlagen ließ. Dann taumelte er 2 Schritte zurück, stütze die Hände auf die Knie und Atmete. Ich sah den Schweiß von seiner Stirn auf den Boden tropfen. Sein Mund stand weit offen und mit jedem Atemzug wölbte sich sein Rücken. Hoffentlich musste er nicht gleich Kotzen. Dann richtete er sich wieder auf und ging Zielstrebig auf die Spiegelwand zu. Und dann sah er mich im Spiegel. Unsere Blicke trafen sich auf der glatten Oberfläche und als ob er sich vergewissern müsste, schnellte er herum und schaute mich an. Meine Körper spannte sich an, meine Hände krallten sich in meine Oberschenkel. Er sagte nichts, stand einfach nur da und starrte mich an. Die Musik dröhnte noch immer Ohrenbetäubend und der Bass rüttelte meinen Magen. Er musste immer noch schwer Luftholen, das sah ich an seinem Brustkorb. Dann steckte er eine Hand in seine Hosentasche, holte eine Fernbedienung hervor und plötzlich wurde es still. Totenstill…
 

Warum sagte er denn nichts? Denkt er ich bin eine Fata Morgana? Oder hat er vergessen wer ich bin? Hallo? Wie lange sollen wir uns hier denn noch anschweigen? Ich wurde immer unruhiger, sein Blick machte mich verrückt. Dann drehte er sich plötzlich um und ging weg. Ähm, hallo? Er griff sich seine Wasserflasche, die neben einer Tasche stand und bewegte sich dann wieder auf mich zu. Als er näher kam erkannte ich dass er eine Platzwunde über dem rechten Auge hatte, sie war mit mehreren Stichen genäht worden. Das Auge selbst hatte bereits einen dunklen Schatten, wird morgen bestimmt klasse aussehen. Er blieb wieder einige Meter von mir entfernt stehen. Hörte auf zu trinken und erhob dann endlich die Stimme.
 

„Wie geht’s dir?“ sein Tonfall war barsch, als würde es ihn eigentlich nicht interessieren. Ich erinnerte mich sofort an den Abend im Restaurant, was zum Teufel wollte ich eigentlich hier?

„Gut.“ Diesen Akzent sprach ich ebenfalls fliesend…

„Was willst du?“ Es war wohl doch ein Fehler gewesen herzukommen. Das war nicht der Sasuke der mich nachts von der Straße aufgelesen hatte, das war der Sasuke aus dem Restaurant. Und der war extrem nervig…

„Ich wollte mich bedanken.“ Keine Reaktion.

„Also, danke dass du mich nach Hause gebracht hast bzw…das du mich gefunden hast.“ Er rührte sich nicht, verzog nicht eine Mine. Ok. Ich hatte gesagt was ich sagen wollte, auf mehr Informationen brauchte ich wohl nicht zu hoffen. Ich stand auf und fasste nach der Türklinke.

„Hat er dich angefasst?“ Ich schaute mich um. Er hatte begonnen sie blauen Bandagen die um seine Hände gewickelt waren sorgsam abzuwickeln. Also ich nicht antwortete, deute er auf mein Handgelenk das unter der Jacke hervor blitze. Reflexartig zog ich den Ärmel tiefer.

„Nein…nicht so wirklich…ich hab mich nur geweigert ins Auto einzusteigen…“ Ich lies meine Hand hinter meinem Rücken verschwinden. Er beobachtete mich skeptisch. ich fühlte mich wie in einem Röntgengerät…
 

„Komm her.“

„Wieso?“ Das hättest du wohl gern…

„Hör auf blöd zu fragen und komm her!“ Sein Tonfall hatte sich verändert. Er war nicht mehr der Idiot aus dem Restaurant, das war der Kerl mit den blöden Eiern zum Frühstück. Ich verschränkte die Arme vor der Brust.

„Wieso-ho..?“ Ich wiederholte es mit extra Betonung. Ein Fehler…

Oh Gott!! Oh Gott! Ooooooohhhhh GOTT!!!!!

Schnelle als ich jemals hätte reagieren können war er plötzlich auf der Treppe. Ich kreischte los. Half aber nicht. Er schmiss mich einfach über seine Schulter und trug mich die Treppe runter. Ich strampelte mit den Beinen und schlug auf seinen Rücken ein.
 

„Lass mich runter!!!“ Und zack, stand ich auf meinen Füßen. Wow, das war irgendwie unerwartet.

„Ich kenne niemanden, der so Stur und misstrauisch ist wie du!“

„Das hat mich 19 Jahre am Leben gehalten ok?“ Blödmann.

Er strich sich die Stirnfransen aus dem Gesicht. Jetzt konnte er schon wieder grinsen…

„Also…wenn dir das nächste Mal wer an die Wäsche will, tust du folgendes. Faust, Ellenbogen, Knie.“ Er demonstrierte mir einen Faustschlag, genau auf mein Brustbein. Einen Ellenbogenschlag ins Gesicht und der alt bekannten Knietritt zwischen die Beine. Wurde das hier jetzt zu einem Selbstverteidigungskurs?

„Los, probier mal.“ Ich ballte eine Faust und zielte auf sein Brustbein. Ok, bei Gegnern in seiner Größenordnung würde ich schon Probleme haben dort überhaupt hin zu treffen. Er erfasste meine Hand und legte meinen Daumen an eine andere Stelle.

„So brichst du dir wenigstens nicht die Hand.“ Klugscheisser. Ich wiederholte die Kombination drei Mal. Dann packte er mich an den Schultern und drehte mich herum. War der Boxsack schon die ganze Zeit da?

„Und jetzt mit Schwung!“ Er postierte sich hinter mir. Ich spürte die Wärme die er ausstrahlte. Sein Atem in meinen Nacken. Ich versuchte mich zu konzentrieren und begann auf den Boxsack einzuschlagen. Und das machte sogar Spaß. Er feuerte mich an immer mehr Kraft in meine Schläge zu legen. Irgendwann dann legte er seine Hände an meine Hüften und drehte sie ein, so dass ich seitlicher zum Boxsack stand. Erst nach weiteren Zehn Durchgängen merkte ich. Das er sie nicht wieder weg genommen hatte.

„Gut…erinner dich dran wenn es mal wieder dazu kommt.“ Ich nickte nur, war doch ziemlich anstrengend. Es wirkte als wolle sie gerade keiner von uns so richtig bewegen. Ich musste erstmal wieder zu Luft kommen und er stand einfach da… sagte nichts mehr…
 

Dann spürte ich einen leichten, kaum spürbaren Druck an meiner Hüfte. Ich schaute in den Spiegel vor mir. Er hatte den Kopf gesenkt, so dass ich sein Gesicht nicht sehen konnte. Wieder der Druck. Diesmal gab ich nach.

Sein T-Shirt fühlte sich klamm und feucht an, ich spürte an meinen Ellenbogen. Mir seiner rechten Hand erfasste er meinen Unterarm und strich mit seinen Daumen über mein blaues Handgelenk. Gott hat der warme Hände…

„Warum bist du mit ihm ausgegangen?“ seine Stimme war leise, fast nur ein flüstern.

„ Ich wollte nicht dass er es ausplaudert…“ Inzwischen war es mir fast peinlich, hatte diese Aktion doch für mehr Drama gesorgt als alles andere.

„Was ausplaudert?“

„Naja, das mit uns!“ Stille… er Rührte sich nicht mehr…War er eingeschlafen? Ich schaute wieder in den Spiegel. Nichts.

„Soll das heißen er hat dich erpresst?“ Na der Groschen fiel jetzt aber Pfennig weise…

„Gewissermaßen…“ Ich hörte ihn schnauben und bildete mir ein dass er den Kopf schüttelte. Er schien ihm also wirklich nichts erzählt zu haben.

„Woher wusstest du eigentlich wo ich bin? Bist du uns gefolgt?“ Das wäre ja dann schon Stalking…

„Ich hab vor seinem Hotel gewartet, als er ohne dich auftauchte, bin ich los gefahren…“ Er schaute immer noch nach unten.

„Warum?“ Es fühlte sich komisch an so mit ihm zu sprechen. Ohne sein Gesicht sehen zu können. Aber ich wollte auch nicht aufhören…
 

Es verging eine halbe Ewigkeit bis er antwortete….

„Weil du mich wahnsinnig machst, deshalb…“ Sehr schmeichelhaft. Ich zuckte zusammen als ich seinen Atem plötzlich ganz dich an meinem Ohr spürte. Unwillkürlich schloss ich die Augen. Er vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge und sog Tief die Luft ein.

„Ich bin noch nie Fremdgegangen….noch nie! Aber du, du machst mich Wahnsinnig. Mit deinem perfekten Arsch, der Art und Weise wie du dich bewegst und der Sex mit dir ist einfach…“ Perfekter Arsch!? Er sprach nicht weiter, als hätte er keine Worte mehr um den Satz zu Ende zu bringen. Er legte beide Arme um meine Hüfte und zog mich fest an sich. Sein Gesicht lag immer noch in meinen Haaren verborgen. Ich lehnte meinen Kopf an seinen. Warum nur fühlte sich das so gut an? Es war die Hölle…

„Du bist Übrigends die Erste.“ ER sprach immer noch sehr leise.

„Die erste was?“ Ich versuchte in der Gleichen Stimmlage zu sprechen, aber irgendwie fühlte es sich kratzig in meinem hals an.

„Die nicht mitgegangen ist…“ Ich wusste sofort was er meinte.

„Er war auch ziemlich sauer darüber, dass ich seinen kleinen Bruder ran lasse und ihn nicht“ Sein Lachen wirbelte zwischen meinen Haare hindurch und jetzt musste ich auch breit grinsen. In was war ich hier nur hinein geraten???

„Du weißt halt was gut ist.“ Eingebildeter Schnösel. Wir verharrten immer noch in selber Position. Es fühlte sich an als könnte ich einfach so, ganz und gar in seinen Armen verschwinden. Weg aus dem ganzen Chaos um mich herum, einfach in ihn hinein kriechen und das Gefühl genießen.

„Ich denke dann sind wir Quitt, oder?!“ Quitt?

„ Du hast mir ein paar Nächte mit dem besten Sex aller Zeiten geschenkt, und ich hab dich vor einem Drogenkoma auf der Straße gerettet. Ich denke das hebt sich auf.“ Ok, er war also auch eine Niete in Mathe. Aber bester Sex der Welt, das lies ich gelten.
 

Plötzlich wurde es kalt. Er hatte sich von mir gelöst und sofort war dieses wohlig warme Gefühl dahin und es lief mir eiskalt der Rücken herunter. Ich rieb mir die Oberarme und drehte mich zu ihm um. Er hatte seine Tasche genommen und über seine Schulter geworfen.

„So, let’s go.“ Ach, in Englisch schien er besser zu sein. Gott war es schon die ganze Zeit so kalt hier?

Ich folgte ihm aus der Halle hinaus. Er zog sich seine dunkle Lederjacke über. Sah fast aus wie ein Motoradfahrer. Wir sagten nichts. Keiner von uns…

Im Studio war Niemand mehr, nur wir zwei. Sasuke schaute noch einmal hinter jede Tür und machte dann das Licht aus. Wahrscheinlich sponserte seine Familie dieses Studio, oder sie hatten es nur für ihn gebaut. Wäre denen auch zuzutrauen. Auch die Gläserne Flügeltür schloss er sorgsame ab und verstaute den Schlüssel dann in seiner Tasche. Wir gingen zum Parkplatz, schweigend.
 

An den Autos angekommen schmiss er seine Tasche in den Kofferraum. War’s das jetzt? Einfach Ciao und vorbei? Es kam mir falsch vor, es fühlte sich falsch an… aber ok wir waren schließlich Quitt. Ich hatte kein Recht auf irgendeine Abschiedsszene, ich war nicht seine Freundin… Das war Ino. Der Gedanke an sie schnürte mir die Kehle zu. Bloß weg hier! Ich öffnete meine Fahrertür.

„Ey!“ Er schaute mich an als wäre er über irgendwas empört.

„Hug Please?!“ Are we in an englisch lesson now?! Er stand da und breitete seine Arme aus. Sah total albern aus. Aber irgendwie bewegte ich mich trotzdem.

Da war es wieder dieses wohlig warme Gefühl. Ich atmete tief ein. Wie konnte ein Mensch nur so gut riechen, das war einfach unnormal. Seine Umarmung war fest, fast ein bisschen zu fest. Sein Gesicht lag auf meinen Haaren, ich spürte wie er tief einatmete.
 

„Ich hasse dich…“ BITTE??!!

„Nicht mal die kotzen sehen hat geholfen…“ was zum Teufel faselte er denn da?

„ Du versaust mir meine besten Anzugschuhe mit deinem Vorverdauten und ich will dir immer noch die Klamotten vom Leib reisen…“ Hat er das gerade wirklich gesagt?! Ich konnte nicht anders, ich musste einfach lachen. Diese ganze Situation war einfach völlig abwegig, unrealistisch und witzig. Er druckte mich noch fester.

„Du wirst mir fehlen Kleines…“

Ich sah wir er den vom Parkplatz fuhr… irgendwie ging das alles viel zu schnell für mein Hirn. Eben war er noch hier und heilt mich i m Arm, jetzt schon war er verschwunden. War die zeit geflogen oder mein Hirn einfach zu langsam? Wahrscheinlich zweites…

Ich stand immer noch hier, hatte ich mich überhaupt bewegt? Wohl eher nicht. Ein Windstoß wirbelte durch meine Haare. Was zum Teufel machte ich hier? Plötzlich fühlte ich mich genauso wie in der Dusche…

Er würde mich vermissen? War es dass? Vermisste ich ihn tatsächlich auch? Konnte ich ihn tatsächlich gern haben? Diesen reichen, blöden Schnösel? In meinem Kopf drehte sich alles, warum hörte das nicht endlich auf? Das war zu viel, es war alles zu viel!
 

Ich sprang in mein Auto und donnerte den Bordstein runter. Die Straßenlaternen flogen an mir vorbei. Und nein, ich hatte keine Ahnung was ich hier machte. Ich drehte das Radio voll auf. Der Bass donnerte in meinen Ohren. Alles vibrierte. Meine Kopf war voller Gedanken die ich nicht ordnen konnte, aber ein wusste ich. Ich wollte dass das aufhört. Sofort! Und ich wusste nur eine Sache die mir dabei helfen konnte.

Ich parkte auf meinem üblichen Platz, ganz hinten links. Ich riss meinen Schlüssel aus dem Schloss und rannte schon fast zum Aufzug. Der Knopf blinkte. Zu lange. Ich rannte die Treppen hoch, dann den langen Flur runter zu seiner Wohnungstür. Ich klingelte nicht, ich versuchte den Knopf durch die Wand hindurch zu drücken, ohne einmal abzulassen. Warum zum Teufel brauchte er so lange?!
 

Die Tür sprang auf. Er war klatsch nass, hatte nur ein Handtuch um seine Hüfte gewickelt. Tropfen fielen aus seinen Haaren auf seine Schultern und rannten seine Arme hinunter. Er starrte mich an. Ich öffnete den Mund…

„Verschwinde Sakura! Wir sind Quitt!“
 

Die Tür knallte vor meiner Nase zu! Und das Chaos hörte auf…

Ich bewegte mich wie in Zeitlupe. Flur, Treppe, Tiefgarage, Auto. Irgendwann war da ein lauter Knall gewesen, keine Ahnung was es gewesen war…
 

Ich startete den Motor, setzte den Blinker und fuhr auf die Straße… Die Ampel war Rot. Die Rechtsabbieger führen an mir vorbei und da war sie, sie Rosa Knutschkugel mit Ino am Steuer.

Und binnen einer Sekunde, war ich zurück in der Realität. Der Schmerz überrollte mich, ohne das ich irgendetwas hätte tun können. Mir schossen die Tränen in die Augen, mein Oberkörper fiel zusammen. Die Ampel würde grün, hinter mir begann ein Hupkonzert. Ich rührte mich nicht….ich konnte nicht….
 

„Scheiße..."

What the hell?

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Say what you want

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Elevator

„Lady’s first.“ Er grinste breit und machte eine überschwängliche Geste. Jaja du Vollidiot. Jetzt wieder einen auf Gentleman machen. Ich stellte mich in die Ecke des kleinen Aufzuges und er drückte den Knopf zur Tiefgarage. Die Türen waren noch nicht ganz geschlossen, da drehte er sich um und kam langsam auf mich zu. Das blöde Grinsen hing ihm noch immer im Gesicht. Warum war er überhaupt so gut gelaunt? Viel Geschlafen hatten wir schließlich beide nicht…
 

Sein Duft stieg mir in die Nase, als er ganz dicht vor mir stehen blieb und beide Hände rechts und links von meinem Kopf an die Wand in meinem Rücken drückte. Er roch nach Duschgel und Shampoo. Sofort erinnerte ich mich an die Dusche heute Morgen, an das warme Wasser und wie es seinen harten Bauch hinunterrannte. An das Bild seines schwarzes Haares wie es zwischen meinen Beinen…

Das Ping der Aufzugtüren lies mich zusammen zucken. Ich hatte gar nicht bemerkt das er inzwischen so nah war. Er stöhnte, und drehte den Kopf zur Tür, ohne seine Position zu verändern.
 

Die Türen gingen auf und davor stand eine Frau mittleren Alters, mit Weidenkörbchen in der Ellenbeuge, gefüllt mit lauter frischen Gemüse und Kräutern. Sie trug einen roten Rock, weiße Bluse, Highheels und ein Halstuch. Wer trägt denn heute noch Halstücher? Ihr Haar war perfekt säuberlich hochgesteckt zu einem strengen Dutt. Die perfekte Vorstattmutti. Total Sympathisch…

Sie musterte erst Sasuke und dann mich, dann rümpfte sie die Nase und kam in den Aufzug. Sasuke verdrehte die Augen und vergrößerte den Abstand zwischen uns. Die Frau drückte einen Knopf und drehte sich dann zu Sasuke.

„Guten Morgen Herr Uchiha, wie schön dass ich sie hier treffe. Ich wollte sowieso noch einmal mit ihnen sprechen.“ Die Tussi nahm das Weidenkörbchen aus ihrer Ellenbeuge, platzierte es perfekt mittig vor ihrem Bauch und faltete beide Hände um den Griff. Sasuke stöhnte wieder leise und warf den Kopf in den Nacken. Ahja, man kennt sich also.

„Ich möchte sie nochmals eindringlich auf unsere Hausordnung hinweisen! Dies ist kein Studentenwohnheim. Hier leben Familien, Kinder und viele andere Menschen die ein Ruhebedürfnis haben. Der Krach den sie in ihrer Wohnung verursachen ist unerhört. Und auch ihr unsittliches Verhalten kann ich so nicht länger dulden. Meine Tochter hätte hier auch gerade eingestiegen können!“ Oh Gott, wie ist die denn drauf? Ist ja nicht so dass wir hier einen Pornogedreht hätten. Und was für Krach meint sie überhaupt? War ich etwas so laut? Nein…. Niemals… oder?

Mein Blick wanderte zu Sasuke. Er sagte nichts, stand nur da, eine Augenbraue in die Höhe gezogen und starrte die Frau an.

„Haben sie irgendetwas zu ihrer Verteidigung zu sagen? Die Stimme der Frau war echt zum kotzen. Sasuke sagte wieder nichts.

„Und sie!“ Ich zuckte zusammen als ihr stechender Blick plötzlich auf mich traf.

„Haben sie keinerlei Anstand? Sich so mit einem Mann in der Öffentlichkeit zu präsentieren? Wissen sie eigentlich das sie nicht die Einzige junge Frau sind mit der er „Aufzug fährt“?“ Sie betonte das Wort Aufzug fahren so, das ziemlich deutlich war was sie damit meinte. Jetzt straffte Sasuke sich und baute sich bedrohlich vor der Frau auf.

„Vielleicht sollten sie auch mal wieder Aufzug fahren, das entspannt sie vielleicht ein bisschen!“
 

Stille….
 

Die Augen der Frau weiteten sich ungläubig und Sasuke dreht sich mit einem schwer zu deutenden Gesichtsausdruck zu mir um. Oh Shit….hatte ich das gerade Laut gesagt??? Oh shit…

Sofort schoss mir die Röte ins Gesicht. Du bist so selten dämlich Haruno!!!

„Wie bitte!?!?!“ quietschte die Frau hysterisch. Und Sasuke versuchte krampfhaft ein Lachen zu unterdrücken. Da ertönte das rettende Ping der Aufzugtüren. Bloß weg hier. Ich packte Sasuke am Arm und schob mich hastig an der Vorstadtmutti vorbei in die Tiefgarage. Sasuke folgte mir auf dem Fuß.

„Das lasse ich mir nicht bieten. Das wird ein Nachspiel haben!“ zeterte die Tussi uns noch hinterher. Schnell bog ich um die erste Ecke, dann riss Sasuke sich von mir los und brach in schallendes Gelächter aus. Mit beiden Händen stütze er sich an dem Pfeiler neben uns ab und bekam kaum noch Luft vor Lachen. Leider war es sehr ansteckend, so dass jetzt auch ich lachen musste. Sowas passiert auch echt nur mir…

„Aufzug fahren!!!“ Wiederholte Sasuke zwischen zwei Prustern und hielt sich den Bauch vor Lachen.

„Hör gefälligst auf zu Lachen!“ schimpfte ich und schlug nach seiner Schulter. Aber irgendwie hatte er ja Recht. Da war ich mal wieder ungewollt schlagfertig….

„Du bist echt die Geilste“ Brachte Sasuke zwischen zwei Atemzügen hervor, packte meine Hand und zog mich zu sich heran. Er umfasste mit beiden Händen mein Gesicht und küsste mich, ohne dabei wirklich mit dem Lachen aufzuhören. Wir gerieten ins Taumeln und ich hielt mich an seinem T-Shirt fest. Dann spürte ich eine Karosserie im Rücken und er drückte mit sanft dagegen. Unser Kuss wurde intensiver….heißer…. Gott nicht schon wieder…

In meinem Unterleib zuckt es und ich presste die Schenkel zusammen. Er schien es zu spüren und löste sich von mir. Seine große Hand lag an meiner Wange, seine anderen auf meiner Hüfte. Seine Lippen waren nur wenige Millimeter von meinen entfernt.

„Mir dir, sollte ich öfter Aufzug fahren.“ Grinste er an meinen Lippen und gab mir noch einen flüchtigen Kuss. Idiot…

Dann löste er sich von mir und der Audi an dem ich lehnte blinkte auf. Er öffnete mir die Beifahrertür und grinste breit.
 

„Was ist eigentlich aus dem Mercedes geworden?“ Der Audi gefiel mir deutlich besser.

„Inspektion.“ Antwortet er währen er ausparkte. Ich nickte nur. Eine A6 ist wirklich ein schönes Auto…

„Der hier gefällt dir besser oder?“ Flüssig rollte er die spiralförmige Ausfahrt hinauf. Ich zuckte die Schultern, er grinste.

„Wusste ich es doch…“! Er blickte auf die Straße und fädelte sich dann in den Verkehr ein.

„Wer weiß… vielleicht lasse ich mich ja zu einem Modelwechseln überreden…“ Er legte seine Hand auf meine Knie und drückte es leicht, ohne den Blick von der Straße zu lassen. Modellwechsel… redeten wir gerade immer noch von Autos???
 

„Ten???“ Keine Antwort.

„Shika???“ Keine Antwort. Hm. Ich lugte in alle Zimmer, aber es schien wirklich keiner da zu sein. Dann erblickte ich aus dem Augenwinkel ein Zettel auf dem Küchentisch.
 

„Hey, ich habe deine Nachricht bekommen, und dein Handy zusammengeflickt. Du Hulk. Treffen uns nachher um Kaffee, etwa 15 Uhr. Bis denn :-*
 

An die Steckdose angeschlossen lag mein Handy daneben. Sie ist einfach die Beste.
 

„Oh Gott was für eine Drama….“ Stöhnte Tenten, nachdem ich ihr die ganze Feuerwehr/Hausbrand Geschichte erzählt hatte. In der Version für sie, wollte die Feuerwehr mich nicht mehr ins Haus lassen, also bin ich mit dem Taxi zu meiner Oma gefahren. Ich sollte sie mal wieder Besuchen, wo sie doch sogar schon als Ausrede herhalten muss. Meine Kollegin brachte unseren Kaffee, natürlich immer mit zwei Keksen für mich.
 

„Du siehst irgendwie anders aus?“ Wieso, hab ich irgendwas im Gesicht?

„Wie? Anders?“ Ich hab doch keinen Knutschfleck irgendwo oder?

„Ich weiß nicht…. Irgendwie anders…“ Sie betrachtete mich skeptisch und bekam ihre komische Denkfalte auf der Stirn. Wahrscheinlich sind es meine Augenringe.

„DU!!!“ Ich schreckte zusammen. Diese Stimme. Oh Gott.

Und da war sie schon. Blond, wunderschön, perfekt gestylt und sie wusste es…..oh mein Gott. Sie weiß Bescheid!!! Mit starren Zeigefinger auf mich gerichtete stürmte sie auf unseren Tisch zu.

„Du!“ Wiederholte sie viel zu laut. Ich spürte praktisch wie mir jegliche Gesichtszüge entglitten und meine Gesichtsfarbe einfach vor mir auf den Tisch fiel. Jetzt ist alles aus…Ich bin tot….

„Du schuldest mir eine Erklärung!“ Ihr Finger zeigte immer noch auf mich. Mit einer überschwänglichen Geste pfefferte sie ihre viel zu große Handtasche auf den Stuhl mir gegenüber. Was hatten sie denn da drin? Steine? Oder Waffen, hatte sie eine Waffe? Dann stemmte sie beide Hände flach auf den Tisch beugte sich vor und stoppte nur wenige Zentimeter vor meinem Gesicht mit ihrem.

„Was ist da los mit Sasuke und seinem Bruder! Sag mir alles was du weißt!!!“ Oh Gott….Oh Gott…. Atme Sakura, Atme!!! Mein Mund ploppte einfach nur auf und zu, wie bei einem Fisch der auf dem trockenen lag.

„Nun mach mal halblang!“ Tenten drückte Ino an den Schultern in den Stuhl.

„Das ist doch kein Grund hier so einen Aufstand zu machen.“
 

Sie weiß es nicht….es war falscher Alarm….sie weiß es nicht… ich glaub ich muss kotzen….

Anscheinen war mein Hirn wieder in den Arbeitsmodus zurückgekehrt…. Jetzt nur nicht überfordern….langsam hochfahren….

„Ich bin so wütend! Ich könnte durchdrehe.“ Fing Ino an und grabschte nach der Getränke Karte die zwischen uns stand. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ich musste mich beherrschen nicht sofort aufzuspringen und diese abstruse Situation zu verlassen. Aber das wäre Auffällig….viel zu Auffällig…

Ein Klappern riss mich aus meinen Gedanken. Meine Tasse vibrierte. Warum Vibrierte meine Tasse? Oh Gott, ich zitterte. Schnell stellte ich die Tasse ab bevor es einer der beiden bemerkte und schob beide Hände unter meine Oberschenkel. Beruhig dich Sakura…..beruhig dich…

„Er redet einfach nicht mit mir. Zwei Stunden hab ich gestern versucht etwas aus ihm heraus zu bekommen, aber alles was er gemacht hat, ist seine halbe Wohnung zerlegt. Ich hatte richtig Angst. Dann bin ich zu Itachi ins Krankenhaus gefahren, aber aus dem ist genauso wenig herauszubekommen!“ Oh Gott…sie war bei Itachi….und er weiß Bescheid….

„Also bist du, Sakura, meine letzte Hoffnung!“ Jetzt sah sie wieder mich an.

Fahr endlich hoch du scheiß Hirn!!!

„Was war los an dem Abend, Itachi hat mir erzählt das ihr miteinander aus wart. Achja und Sorry nochmal das Ssuke so mies war, eigentlich ist er nicht so. Vielleicht hatte er einfach einen schlechten Tag. Oder da war schon irgendwas im Busch. Aber egal. Erzähle mir alles was du weißt.“
 

Oh Gott, hör auf zu sabbeln. Das sind viel zu viele Worte für einen Satz. Geschweige denn eine Frage. Und warum drehte sich hier überhaupt alles?

„Meinst du die Schlägerei?“ Tenten schien meine Verwirrung zu bemerken. Und versuchte etwas Licht in diesem Wort/Fragen/Satz Wasserfall zu bringen.

„Ja natürlich, was denn sonst!“ Tenten sah erst zu mir, dann wieder zu Ino.

„Naja, es sind Männer. Die schlagen sich ab und zu mal….“ Ino schnaubte.

„Ja, aber doch nicht so! Und nicht unter Brüdern. Ich meine Sasuke hat ihn durch eine Scheibe geworfen und ist mit einem Barhocker auf ihn losgegangen.“ Ino rollte die Augen und hob die Hand um meine Kollegin heranzuwinken. Als sie an den Tisch kam um Inos Bestellung aufzunehmen, sah Tenten mich eindringlich an. Sie wusste das ich nicht darüber reden wollte, was an diesem Abend passiert war, aber ich würde wohl nicht länger drum herum kommen.

Also signalisierte ich ihr mit einem Nicken das alles ok war. Noch bevor Ino wieder den Mund aufmachen konnte, begann ich zu sprechen.
 

„Ich hab auch keine Ahnung was da los ist. Wir waren Essen, noch was Trinken und dann bin ich Heim. Wir haben nicht über Sasuke oder so gesprochen. Ich hab da alles erst aus der Zeitung erfahren.“ Meine Stimme klang heißer und viel zu leise. Schnell nahm ich einen großen Schluck Kaffee um meinen Mund zu befeuchten und mich hinter der Tasse zu verstecken. Ino schnaubte wieder.

„Na toll, sehr hilfreich Sakura!“ blaffte sie mich an und schien das tatsächlich ernst zu meinen. Tut mir ja leid dass ich diesen Abend, an dem ich mit irgendwas vollgepumpt auf der Straße im Regen geendet bin, so schnell wie möglich vergessen will. Jetzt holte sie ihren Handspiegel hervor und kontrollierte Haare und Make Up. Blöde Tussi.

„Dann werde ich mir meinen Liebsten wohl nochmal zur Brust nehmen müssen.“ Flötete sie dann in einem etwas angenehmeren Ton.

„Oder du versucht beim nächsten Mal etwas aus Itachi heraus zu kitzeln, wenn du verstehst was ich meine.“ Sie zwinkerte mir zu und ich musste husten um den plötzlich auftretenden Würgereiz zu unterdrücken. Allein der Gedanke an dieses schmierige Arschloch.

„Oh Gott, Nein!“ platze es aus mir heraus und ich schauderte mich. Ino sah mich überrascht an und Tenten versucht unbeteiligt zu wirken, war aber neugierig.

„Wie? Kein zweites Date? Warum nicht?“ Ino schien wirklich überrascht von meinen Aussage. Wie verpackte ich das jetzt am besten?

„Wir….haben einfach nicht dieselbe Wellenlänge…“ Toll Sakura… sehr wortgewandt. Ino und Tenten zogen gleichzeitig eine Augenbraue hoch. Ino skeptisch, Tenten besorgt. Na Toll….

„Wie das denn? Ich meine, Itachi ist doch wohl der Traum eines Mannes!“ Ino lehnte sich nach hinten als ihr Bestellung an den Tisch gebracht wurde. Ohja…. Ein Traumtyp… der Frauen untern Drogen setzte und ein Nein, nicht akzeptieren kann. Jetzt konnte ich ein Schnauben nicht unterdrücken.

„Ich glaube das ist Ansichtssache…“Murmelte ich in meine Tasse.

„Vielleicht steigerst du dich da einfach zu sehr rein. Du kennst doch Männer, desto mehr du bohrst, desto weniger erzählen sie dir.“ Mischte Tenten sich dann wieder ein. Ino schwieg und schien tatsächlich einmal nachzudenken. Das kam wirklich selten vor….
 

„Wahrscheinlich hast du Recht… Ich bin nur immer noch so aufgewühlt wegen dieser Auslandssemester Geschichte.“ Ino seufzte, stellte ihre Tasse ab und strich sich durch die Haare. Auslandssemester? Wir machen doch dieses Jahr erst unseren Abschluss, wie kann sie da schon an ein Auslandsemester denken?

„Ach, mach dich nicht verrückt. Sechs Monate gehen so schnell um und bei dem Schotter den er hat, kann er sicher öfter mal rüber fliegen um ein Wochenende mit dir im Bett zu verbringen.“ Tenten zwinkerte Ino zu. Moment mal… Auslandsemester. Sasuke? Sasuke geht eine halbes Jahr ins Ausland? Wohin? Wann? Wieso? Rede Blondchen, REDE! Brüllte mein Unterbewusstsein quer über den Tisch.

„Wenn das mal so einfach wäre, im Moment ist er so überarbeitete und gestresst das er sogar das vernachlässigt.“ Inos Stimme klang gespielt Kindisch, als wollte sie Mitleid erregen. Jetzt schob sie sogar noch die Unterlippe vor. Ich hatte das Gefühl meine Ohren wurden größer und größer, je mehr Details sie erzählte.

„Ich meine ich bin eine Frau und ich habe Bedürfnisse!“ Hör gefälligst auf zu Grinsen Haruno! Versuchte ich mich selbst zu Maßregeln, aber es klappte nicht. Schnell nippte ich wieder an meiner Tasse um das Grinsen zu verstecken. Er lässt sie also abblitzen….schlussfolgerte meine hinterfotziges Unterbewusstsein….sehr interessant.

„Ach Ino, er ist eine Mann! Zieh dir was Nettes an und hol dir einfach was du willst.“ Grinste Tenten breit und ihr Blick verriet mir, das sie gerade an sich und Naruto dachte. Das waren Details, von denen ich wiederrum nichts wissen wollte.

„Wahrscheinlich hast du Recht. Aber er ist so schüchtern.“
 

WAS?!?!?! Ich verschluckte mich an meinem Kaffee, lies beinahe die Tasse fallen und endete in einem Hustenanfall der sich gewaschen hatte. Was hatte sie da gerade gesagt? Sasuke? Schüchtern? Mit hoch roten Kopf und Tränen in den Augen saß ich da und versuchte mich zu beruhigen. Tenten klopfte mir auf den Rücken und reichte mir eine Servierte.

„Immer langsam! Und nicht sterben, du musst mich noch nach Hause fahren.“ Witzelte Tenten und grinste über meinen äußert peinlichen Anfall. Auch der Nachbartisch schaute etwas besorgt herüber und mein Onkel stand nur hinterm Tresen und schüttelte den Kopf. Dankeschön.

„Naja, jedenfalls bin es immer ich die die Initiative ergreifen muss!“ Erzähle Ino weiter. War ja auch eine Frechheit dass ich sie unterbrochen hatte.

„Dann setz ihn aus Entzug. Und du wirst sehen, nach ein paar Tagen kommt er angekrochen.“ Ich konnte mir irgendwie nicht vorstellen, dass das bei Sasuke funktionieren könnte.

„Ich werde mir für heute Abend schon etwas einfallen lassen. Ich hab ihm gesagt das das Thema noch nicht ausgestanden ist und das er bis heute Abend gefälligst seine Wohnung wieder in Ordnung gebracht haben soll.“ Na klar….als ob er auf dich hören würde…
 

„Und was habt ihr so vor?“ Jetzt traf Inos Blick wieder mich. Also ich werde schlaf nachholen…

„Wir gehen ins Zack!“ Verkündete Tenten entschlossen. Achja, tun wir? Sie bemerkte meinen Blick.

„Es ist das erste Wochenende im Monat und ein Samstag tust du was ich dir sage, das war der Deal! Also gehen wir ins Zack und du darfst keine T-Shirt tragen!“ Tentens Zeigefinger schwebte bedrohlich vor meinem Gesicht. Ach Shit…. Dieser scheiß Deal mit dem sie meine Physiknote gerettet hatte. Wobei das Zack, wirklich ganz ok war. Ich schluckte meine Wiederworte also runter und nickte brav. Was meine beste Freundin zu einem breiten Grinsen veranlasste.
 

*Später im Zack*
 

„Wow Sakura. Du siehst ja aus wie eine Frau!“ Ich schlug Naruto mit der Faust gegen die Schulter. Halt bloß dein blödes Maul! Ich werden den ganzen Abend damit beschäftigt seine meine Brüste in diesem Top zu behalten. Tenten lachte nur und schlang die Arme und Narutos Hals. Jetzt ging der Softporno wieder los. Shika, Hyuga, Temari und ein paare andere bekannte Gesichter waren auch schon da. Das Zack war wie jeden Samstag gut gefüllt, aber es bot genügend Platz das ich keine Erstickungsanfälle bekam. Naruto hatte uns zwei Tische in einer etwas ruhigeren Ecke gesichert und es stand schon ein bisschen Fingerfood und die ersten leeren Cocktail Gläser auf dem Tisch. Der Abend versprach also nicht allzu schlecht zu werden.
 

Ich kam schnell mit Temari ist Gespräch. Sie war wirklich schwer in Ordnung. Wir sprachen über die Schule, den nervigen Physikkurs und alles Mögliche. Sie konnte leider nicht oft bei solchen Abenden dabei sein, da sie etwas außerhalb Wohnte und keine eigenes Auto hatte. Als ich das nächste Mal auf die Uhr schaute, war es schon kurz nach 12. Die Zeit verging wie im Flug. Shika gesellte sich zu uns und setzte sich mir gegenüber auf den Hocker. Während er und Temari sich über irgendeinen Cocktail unterhielten, schaute ich auf mein Handy. Meine Mum hatte geschrieben und ich antwortete ihr schnell. Dann lies ich meinen Blick über die tanzende Menge hinter Shika schweifen. Tenten war mal wieder voll in ihrem Element. Ich nippte an meinem Mojito und hielt inne, also ich plötzlich einen schwarzen Haarschopf in der Menge aufblitzen sah. Nicht im Ernst!

Doch ich hatte den Gedanken kaum beendet, da sprang auch schon Ino auf die Tanzfläche und umarmte Tenten stürmisch…. Und er natürlich hinter ihr. Schwarze Anzughose, weißes T-Shirt mit V Ausschnitt. Naruto lächelte breit und begrüßte ihn mit einem freundlichen Handschlag und einem Schlag auf die andere Schulter. Die beiden unterhielten sich kurz, dann kam Ino wieder zu Sasuke und schmiegte sich an ihn. Er legte seinen Arm um ihre Taille und zog sie fest an sich. Meine Magen zog sich zusammen, schon jetzt war der Abend für mich gelaufen. Was wollen die denn hier? Wollte die nicht eine Happy –Pärchen-Abend machen oder sowas? Ino sagte irgendetwas, Sasuke lachte und drückte ihr einen zärtlichen Kuss auf die Haare.

„Ich muss auf’s Klo!“ Platze ich heraus und sprang von meinem Stuhl. Ich befürchtete wirklich gleich kotzen zu müssen.

„Gott sei Dank ich dachte du musste nie!“ Stöhnte Temari und folgte mir auf dem Fuß. Na toll….jetzt würde es auffallen wenn ich einfach den Rest des Abends auf dem Klo bleibe.
 

Auf dem Weg zur Toilette redete Temari weiter mit mir, aber ich hörte nicht mehr zu. Nicht mal einen Abend! Nicht mal einen Abend kann ich haben ohne dass dieser Typ oder seine Tussi mir in die Quere kommen. Und dann diesen Pärchen gehabe! Er geht Fremd und sie findet seinen Bruder toll! Also was soll der ganze scheiß eigentlich!? Wütend rollte ich viel mehr Klopapier ab als nötig gewesen wäre. Aber ich konnte schließlich nicht ewig hier drin bleiben. Auf dem Rückweg ging ich viel langsamer als nötig. Schon von weitem sah ich das Naruto, Shika, Ino und Sasuke jetzt an einem Tisch standen. Sasuke sprach mit Naruto, dann drehte er den Kopf und sein Blick traf mich wie ein Hammerschlag. Sofort weigerten sich meine Füße auch nur einen Schritt weiter zu gehen und ich blieb wie angewurzelt stehen. Er hatte nicht mit mir gerechnet, das zeigte der leicht schockierte Ausdruck in seinen Augen, der aber sogleich einem wütendem weich. Klar, ich war mal wieder Schuld dass er bei meiner Clique auftauchte. Seine dunklen Augen musterten mich und blieben an meinem Ausschnitt hängen. Oh Gott!

Aber es war noch alles an seinem Platz. Er führte sein Glas an den Mund, ohne seinen stechenden Blick von mir zu lassen.

In dem Moment kam Temari zu mir, hakte sich bei mir ein und führte mich zu dem Tisch….zu dem ich partout nicht wollte….

„HEEEEYYYY!“ rief Naturo viel zu laut und viel zu langgezogen also wir bei ihnen ankamen. Sasukes Blick immer noch an mich geheftet. Guck einfach nicht hin Haruno….guck einfach nicht hin. Trichterte ich mir selbst ein.

„Wo ist Ten!?“ fragte ich über die laute Musik hinweg. Naruto sah einmal nach rechts, und dann nach links. Dann fuchtelte er mit der Hand in Richtung Tanzfläche.

„Irgendwo da, glaube ich!“ Danke, sehr hilfreich! Betrunkene Menschen sind einfach zu nichts zu gebrauchen. Aber wie auf ein Stichwort, kam Tenten auf unseren Tisch zu. Gott sei Dank….
 

Sasuke starrte mich noch immer unverwandt an. Ich spürte es quasi wie seine Augen sich in meine rechte Gesichtshälfte brannten, wahrscheinlich fingen meine Haare jeden Moment Feuer. Was eine guter Grund wäre zu gehen…

Tenten kam an den Tisch und stütze sich etwas unbeholfen an der Platte ab.

„Tequila kommt gleich!“ Verkündete sich stolz. Dann fixierte sie mich.

„Und du, rate mal wen ich gerade getroffen habe?!“ Tenten lachte breit. Zu breit…. Ohje… will ich eigentlich wissen wen sie getroffen hat?

Während meine rechte Gesichtshälfte immer noch mit Blicken versengst wurde, fiel mir keine Antwort ein.

„Ich gebe dir einen Tipp. Groß und Blond.“ Kicherte Tenten und nahm einen Schluck aus Narutos Glas. Groß und Blond? Das konnte so ziemlich jeder zweite Typ hier in der Bar sein. Aber dieses Grinsen… in meinem Kopf ratterte es und dann viel der Groschen….

Oh Shit…. Meine Kinnlade viel auf die Tischplatte und Tenten sprach aus was ich inzwischen versuchte zu verarbeiten.

„Mike ist hier…“ Säuselte sie in einer Art Singsang und drehte den Strohhalm zwischen ihren Lippen. Da horchte Naruto auf und schaute sie an.

„Moment mal. DER Mike!?“ Gott warum redete er denn bitte so laut? Musste doch nicht jeder mitbekommen, doch es war schon zu spät. Alle Köpfe drehten sich in unsere Richtung.

„Ja, der Mike.“ Bestätigte Tenten Narutos Frage.

„Na da bin ich ja mal gespannt.“ Grinste er breit. Oh mein Gott, ich musste hier raus und zwar schnell.

„Redet ihr etwa von Quarterback Mike?“ Mischte sich jetzt auch noch Ino ein. Na toll… erschießt mich doch gleich. Tenten nickte ihr verschwörerisch zu und begann noch breiter zu grinsen.

„Ich gehe also davon aus, dass wir heute nur zu dritt nach Hause fahren.“ Tenten stupste Naruto an. Oh Gott….ich war in der Hölle. Ich musste mir schleunigst etwas einfallen lassen wie ich aus dieser Bar heraus kam! Ganz, ganz schnell.
 

„Wer oder was ist denn eine Quarterback Mike?“ Seine Stimme war kühl, betont desinteressiert. Oh NeinTen,halt die Klappe, halt einfach die Klappe!

„Quarterback Mike ist Sakuras Ex. Er hat vor drei Jahren eine Football Stipendium bekommen und kommt nur noch so ein zwei Mal im Jahr zu Besuch und naja. Sakura hat er auch immer Besucht.“ Ino, Temari und Shika lachten. Erschießt mich jetzt bitte endlich einer? Irgendjemand. Sasuke schnaubte verächtlich und nippte an seinem Glaß und sofort schaltete ich wieder in den Verteidigungsmodus.

„WAS!?“ fauchte ich ihn an, so das Temari neben mir regelrecht zusammen zuckte. In aller Ruhe stellte er sein Glas ab, faltete die Hände zusammen und begann wie ein Lehrer zu sp

rechen.

„Footballspieler, sind doch alles verkorkste Schwule. Die es sich nicht eingestehen können das sie drauf stehen von anderen Männern zu Boden gerungen zu werden. Die ständigen Zusammenstöße verursachen irreversible Hirnschäden, die Anabolika tuen ihren Rest und überdurchschnittlich viele von ihnen, haben kleine Schwänze!“
 

Das hat er gerade nicht wirklich gesagt?! Oder??? Ich spürte wie sich eine Welle von Wut in mir aufbäumte und gerade als ich loslegen wollte, legte jemand den Arm um meine Tailie.

„Schöner Vortrag Uchiha. Aber zumindest was das Schwul sein und den kleinen Schwanz angeht, wird Sakura dir sicher das Gegenteil bezeugen können.“
 

MIKE! Kreischte es in meinem Kopf, doch meine Körper war zu keiner Reaktion fähig. Mike zog mich an sich, drehte mich halb herum und küsste mich. Ich war so Perplex das ich ihn einfach nur anstarrte. Dann löste er sich von mir, griff mit einer Hand über den Tisch und angelte mit geschickte Fingern einen Eiswürfel aus Sasukes Glas und lies ihn in mein Dekollete fallen. Ich zuckte zusammen als die Kälte meine Haut berührte.

„Sorry, ich wollte nur mal Testen wie tief diese Schlucht wohl ist.“ Er grinste Breit.

„Hey Smilie!“ Sagte er dann und eine lautes Hallelujah aus Narutos Mund dröhnte an mein Ohr.
 

Oh Gott….
 

Diese Situation ist so vollkommen unrealistisch und abstrus, für sowas gibt es gar keine Worte. Ich befand mich immer noch in Schockstarre. Die Stimmen um mich herum verschwammen zu einem einzigen Summen. Irgendetwas in meine Augenwinkel bewegte sich und ich hörte nur ein Wort.

„Tequila!“ Meine Hand grabschte auf das Tablet neben mir und ich griff mir gleich zwei der kleinen Shots. In wenigen Sekunden waren hatte ich beide ohne Zitrone oder irgendwas heruntergekippt und es brannte in meiner Kehle wie Feuer. Aber der schmerz holte mich in die Realität zurück. Notfallplan geglückt.

Erst jetzt schien ich Mike richtig zu bemerken. Seine blauen vertrauten Augen, seine strahlendes Lächeln, die kurzen blonden Haare. Das war tatsächlich mein Mike. Oh Gott, Mike ist hier. Und Sasuke. Oh Gott.
 

Mein Kopf fuhr herum und ich erblickte Sasukes Gesicht. Er war blas…. Um nicht zu sagen Kreidebleich. Seine Mund war leicht geöffnet, die Nasenflügel aufgebläht und seine Augen weit aufgerissen. Und er starrte uns an.

„Alter, du blutest man!“ Sagte Shika plötzlich.

„Oh Gott, Schatz!!!!“ Kreischte Ino und mein Blick wanderte zu Sasukes Hand. Das Glas in seiner Hand war zersprungen. Der gesamte Drink hatte sich über die Tischplatte und seine Hand ergossen. Drei große Risse zeichneten sich auf der Glasoberfläche ab und ein kleines Rinnsal Blut mischte sich mit der braunen Flüssigkeit auf dem Tisch.

„Schatz!“ rief Ino wieder und zerrte an Sasukes Arm.

„WAS IST?!“ blaffte er sie an, so dass sie zusammen zuckte.

„Deine Hand!“ Kreischte sie hysterisch und er schaute auf seine Hand. Er schien es gar nicht bemerkt zu haben.

„Ach Shit…“ zischte er dann, nahm eine Servierte aus dem Spender auf dem Tisch und wischte sich die Hand ab. Ohne ein weiteres Wort wandte er sich ab und verschwand in der tanzenden Menschenmenge. Ino zupfte noch ein paar Tücher aus dem Spender und folgte ihm hektisch. Erst jetzt sah ich wieder zu Mike, der mich immer noch im Arm hielt.
 

„Hi!“ War das einzig Sinnvolle was mir einfiel. Sehr kreativ Sakura.

Mike grinste noch breiter.

„Hey!“ Wiederholte er.

„Was machst du hier?“ fragte ich schnell. Kaum war Sasuke verschwunden schien mein Hirn wieder zu arbeiten.

„Meine Großeltern haben Goldenen Hochzeit oder sowas. Ich bin nur das Wochenende hier.“ Erklärte er kurz.

„Du siehst super aus!“ Grinste er und musterte mich erneut.

„Hey Mike!“ Lachte Tenten und streckte ihm die Hand entgegen.

„Hey Ten.“ Lachte Mike, freundlich wie immer. Ich glaube ich hatte ihn noch nie wütend oder unfreundlich gesehen.

Überhaupt, hatte ich ihn ewig nicht gesehen. Wir hatten uns vor 4 Jahren kennengelernt, beim Sport Unterricht. Ich hatte ihm einen Ball an den Kopf gedonnert, was mir ziemlich peinlich war. Und ich trug ein T-Shirt mit einem fetten gelben grinsenden Smilie drauf. Daher der Spitzname. Wir waren etwa sechs Monate zusammen, stellten dann aber fest, dass wir eigentlich bessere Freunde waren, als ein Paar. Kurz darauf zog er aufgrund des Stipendiums in die Staaten und kam nur noch selten zu besuch. Trotz allem war er jedoch meine erste und bis dato eigentlich auch einzige richtige Beziehung. Und auch in sexueller Hinsicht, war er mein Erster. Wir sprachen uns zwar nur selten, aber irgendwie verband uns immer eine ungezwungene und sehr offene Freundschaft. Wir konnten über fast alles reden.

So hatte er mir erst letztes Jahr gestanden, dass er tatsächlich ein bisschen Schwul ist. Um genau zu sein Bi-Sexuell. Er führt seit einiger Zeit eine Art offene Beziehung mit einem Teamkollegen, wovon aber kaum jemand weiß. Mir hatte er es aber anvertraut. Das wir beide wirklich was miteinander hatten, war nun schon fast zwei Jahre her. Aber Mike mochte dramatische Auftritte, schon immer.
 

Shika wischte mit zwei Händen voller Servierten die Flüssigkeitsreste vom Tisch und verzog angewidert das Gesicht.

„Wie geht’s dir Smilie? Was macht das Auto?“ Mike schaffte es sofort mich auf andere Gedanken zu bringen.

„Gut, alles bestens.“ Entgegnete ich und löste mich jetzt endlich aus seiner Umarmung. War ja dann doch irgendwie etwas unpassend. Und der Kuss, er hat mich geküsst, vor allen anderen und vor… Ohoh….

Mein Blick wanderte zu dem blutigen Fleck auf dem Tisch.

„Woher kennst du Sasuke?“ platze ich heraus, er hatte ihn doch Uchiha genannt oder?

„Ihn persönlich kaum, ich war im selben Jahrgang wie sein großer Bruder. Itachi. Ziemliches Arschloch, haben uns nie gut verstanden.“ Die Welt ist ein Dorf….Ich schüttelte ungläubig den Kopf. Das war alles gerade wirklich passiert. Mike war hier, was mich wirklich freute….aber die gesamte Situation…würde es sicher nicht entspannen. Ganz sicher nicht….

„Ich wollte eigentlich gerade los, hängst du hier noch fest oder hast du Lust mit zu kommen?“ Ähm…warum eigentlich nicht….Mein Blick wanderte zu Tenten.

„Jaja, macht euch nur vom Acker. Aber tut nichts was ich nicht auch tun würde. Und benutzt ein Kondom!“ Himmel war Ten betrunken. Sie funkelte mich mit ihren glasigen Augen an. Na auf den Kater morgen bin ich gespannt.

„Ich hole nur noch kurz meine Jacke.“ Rief ich Mike über die Musik zu und er nickte.

„Ich warte hier!“ Wenn das mal nicht die perfekt ungeplante Flucht überhaupt ist. So musste ich mir zumindest Sasuke und Ino nicht mehr anschauen. Ich fummelte an der Tasche meiner Jeans herum um dieses fiel zu kleine Garderobenmarke herauszubekommen. Zum Glück war keine Schlange, so dass ich dem komischen Gothik Typen gleich meine Marke geben konnte. Er reichte mir meine Jacke und seine kalte, feuchte Hand berührten dabei kurz meine. Ich erschauderte bei der Berührung. Total eklig der Typ….

Ich klemmte mir die Jacke unter dem Arm, also mich schon wieder jemand packte. Wieder kreischte ich unwillkürlich auf. Was war denn heute Abend los? Tag der wir Begrabschen Sakura?
 

Sasuke hatte mich am Ellenbogen gepackt und schob mich unsanft durch die kleine Tür neben der Garderobenannahme, auf der deutlich stand. *Nur für Personal* Was die Aufzugfrau wohl dazu sagen würde.

„Hey, ihr dürft da nicht rein!“ Rief der Gothik Typ.

„Halt die Fresse!“ Blaffte Sasuke ihn an und knallte die Tür hinter uns zu. In dem Raum war es so Stockfinster das man die Hand vor Augen nicht sehen konnte.

„Geht’s noch!?“ fauchte ich und riss meinen Arm los. Sasuke fand den Lichtschalter neben der Tür und eine grelle Glühlampe erwachte zum Leben. Ich brauchte eine paar Augenblicke um mich an das Licht zu gewöhnen.

„Was soll der Scheiß!?“ Zischte Sasuke durch geschlossene Zähne hindurch und donnerte seine Hand neben meinem Kopf an die Wand. Na du hast ja wieder gute Laune.

„Wer ist der Kerl!?“ Haste mal wieder nicht aufgepasst was? Es wurde doch lang und breit am Tisch diskutiert.

„Mike ist meine Ex Freund und eine guter Freund!“ Warum erklärte ich mich eigentlich? Das ging ihn schließlich gar nichts an. Das man euch Männern immer alles zweimal erklären muss. Und warum regte er sich überhaupt so auf? Konnte ihm doch egal sein….oder…

Er sah wirklich wütend aus. In seiner anderen Hand hatte er mehrere Tücher zusammen geknüllt und Blut klebte daran.

„Und wo wollt ihr jetzt hin? Gehst du mit ihm nach Hause oder was?“ Er blickte hektisch zur Tür und dann wieder zu mir. Das geht dich gar nichts an du Idiot.

„Keine Ahnung, schon möglich…“ Die beiden letzten Worte kamen irgendwie nur leise über meine Lippen. Er schnaubte und plötzlich wurde mein Verteidigungsmodus aktiv.

„Außerdem geht dich das einen Scheißdreck an mit wem ich nach Hause gehe.“ Er zog eine Augenbraue hoch.

„Du wirst schließlich auch mit Ino nach Hause fahren, und da du sie ja wie ich erfahren habe in letzter Zeit sehr vernachlässigt hast. Wird sich dich wohl nicht schlafen lassen bis du es ihr besorgt hast!“ Wow! Das war ziemlich deutlich. Sasuke lehnte sich zurück und nahm den Arm von der Wand.
 

Mit einem lauten Knall flog die Tür plötzlich auf. Mike. Das war ja wie in einer schlechten Soap hier.

„Gibt’s hier ein Problem?“ Mike der Ritter. Gott sei Dank. Er musterte Sasuke wachsam, dessen Nasenlöcher blähten sich schon wieder auf. Ich sah wie er beide Hände zu Fäusten ballte. Bloß raus hier.

„Nein, nein, alles gut. Wir hatten nur unsere Marken vertauscht.“ Was ist denn das für eine blöde Ausrede. Er hatte doch gar keine Jacke an. Ich stürmte auf Mike zu und aus dieser Besenkammer heraus. Mike hielt mir die Tür auf.

„Tschüss dann.“ Sagte er noch und knipste das Licht aus und knallte die Tür zu.
 

Mike und ich fuhren eine ganze Zeit einfach nur durch die Gegend. Er schaffte es immer mich auf anderen Gedanken zu bringen. Es war unbeschwert mit ihm, einfach und ehrlich. Gegen 3 Uhr morgens standen wir dann auf meinen Lieblingsplatz. Hoch oben auf der Aussichtplattform. Der Himmel voller Sterne und untern uns die Lichter der Stadt.

„Porst!“ Mike Postete mir mit seiner Wasserflasche zu und ich grinste nur. So ein Abend war genau das Richtige. Spaß haben, ohne das ganze Drama….ohne Sasuke. Ich legte den Kopf in den Nacken und schaute in den Himmel.

„Nun aber mal ans Eingemacht Smilie.“ Mike nahm noch einen Schluck aus seiner Flasche.

„Was läuft da, mit dir und Besenkammerboy?“ Mist…jetzt kommt das Thema doch wieder auf. Verteidigungsmodus aktivieren.

„Nichts! Wie kommst du darauf?“ Erstmal leugnen, vielleicht klappt es ja…Mike zog nur eine Augenbraue hoch.

„Na klar….“

„Ehrlich…“ Ok, ich wurde mir selbst nicht glauben. Mike grinste noch breiter.

„Du willst mir also erzählen es ist normal, das ein Typ der mit seiner Freundin da ist, eine Glas in seiner Hand zerdrückt wenn er sieht wie du einen anderen Küsste. Und das auch euer plötzliches verschwinden in der Besenkammer, so gar keine Bedeutung hat?“ So wie er es erzählte, hörte es sich alles noch unlogischer an….
 

„Naja…“ Sollte ich es ihm wirklich erzählen? Aber warum eigentlich nicht. Er fliegt ja morgen eh wieder zurück und wer weiß wie lange ich ihn dann nicht mehr sehe. Und wem sollte er schon was erzählen, abgesehen davon, dass er es nie machen würde, wenn ich ihn darum bitte.

„Du magst ihn oder?“ Ich? Sasuke? Mögen? Nein!!!

„Quatsch! Wie kommst du denn darauf?“ Meine Stimme war mal wieder ein paar Oktaven zu hoch.

„Du siehst glücklich aus… Zufrieden irgendwie…“ Sein Blick war ehrlich. Er meinte was er sagte… und irgendwie…machte es mich traurig. Ich nestelte an meinen Fingern herum und pulte an dem Etikette meiner Flasche herum.

„Ist es für ihn nur Sex?“ Klar….was sollte es sonst sein. Mit Ino kann ich mich wohl kaum messen.

„Ja, denke schon. Es ist irgendwie das totale Chaos. Es fing an, als ich noch nicht wusste dass die zwei zusammen waren. Als ich es dann herausfand wollte ich sofort aufhören, aber irgendwie… schaffe ich es nicht…“ den letzten Teil Flüsterte ich nur…. Ich war so erbärmlich.

„Jedes Mal wenn ich versuche mich von ihm zu entfernen, holt er mich wieder zurück. Erst knallt er mir die Tür vor der Nase zu, dann rettet er mich vor seinem Bruder der mich unter Drogen gesetzt hat, dann zündet er mein Haus an.“

„Moooment!“ Unterbrach Mike mich.

„Jetzt nochmal von vorne und in der richtigen Reihenfolge und so das auch ich mitkomme.“ Ja ok, vielleicht hatte ich da wirklich ein bisschen was übersprungen.
 

Also holte ich etwas weiter aus und erzählte Mike die ganze Geschichte. Vom Anfang bis heute Abend, jedes verrückte, peinliche und verkorkste Detail. Es tat unendlich gut das alles endlich erzählen zu können. Und Mike hörte Aufmerksam zu.
 

„Puh.“ Machte er als ich geendet hatte.

„Also wenn er so ein Hengst ist, sollte ich mich vielleicht auch mal an ihm versuchen.“ Witzelte er und ich schlug nach ihm. Sasuke würden sich die Zehennägel umklappen wenn er da hören würde. Ich konnte das pikierte Gesicht geradezu vor mir sehen.

„Also so wie ich das sehe, ist absolut verrückt nach dir. Bekommt es aber irgendwie nicht hin sich aus seinem klassischen Frauenschema zu lösen. Darum bleibt er mit Blondi zusammen.“ Verrückt nach mir? Das wäre ja dann mal maßlos übertrieben. Wahrscheinlich ist es ihm nur zu langweilig immer nur mit Ino zu schlafen. Mike schaute auf sein Handy.

„Ok, ich glaube wir sollten so langsam los.“ Ich nickte nur und wir stiegen in sein Auto. Als er in meine Straß einbog, graute der Morgen bereits und mir waren schon x mal die Augen zu gefallen. Ich musste dringend ins Bett.

„Es war super dich wiederzusehen Smilie.“ Er beugte sich zu mir rüber und umarmte mich fest.

„Ja, lass dich mal wieder öfter blicken, und schreib wenn du in der Stadt bist.“ Er Grinste nur. Er wird mir fehlen… Freunde wie er einer ist sind selten und wertvoll.

„Ich glaube dein Bett wird noch ein bisschen auf die warten müssen Smilie.“ HÄ? Was meinte er den jetzt damit. Er deutete aus der Windschutzscheibe. Oh Shit…
 

Da stand er, der schwarze Audi und Sasuke, der mit verschränkenden Armen an der Motorhaube lehnte….
 

Oh shit….ich will nicht aussteigen….
 


 

So das ist das nächste Kappi, hoffe auch dieses gefällt euch. Bin sehr gespnannt weitere Zukunftsspekulationen von euch zu höen. Lg Whisky



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Kommentare zu dieser Fanfic (133)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  franny
2022-03-05T15:27:29+00:00 05.03.2022 16:27
Hey, ich weiß gar nicht ob du noch aktiv bist hier....
Ich habe seit langer Zeit mal wieder die FF gelesen. Es ist eine meiner lieblings Storys.
Besteht die Möglichkeit das du sie weiter schreibst? Das wäre Mega!
LG franny
Von:  AloneIntheDark
2021-12-24T12:17:59+00:00 24.12.2021 13:17
So eine Mega geile Story. Hoffe das sie irgendwann weiter geht. Liebe Grüße
Von:  jillianZ
2018-12-23T09:22:41+00:00 23.12.2018 10:22
Hey ich muss dir sagen... ich liebe diese Story einfach. Bitte bitte schreib weiter das wäre der Hammer. liebe Grüße ❤️
Von:  Samarha90
2018-11-10T22:20:29+00:00 10.11.2018 23:20
😍 omg ich Feier dich so sehr.
Die Dialoge von Sakura zu sich selber, sind einfach nur der Hammer 😁😁
🙏🏻 Bitte bitte, lass es so nicht offen enden.
Von:  jillianZ
2018-01-10T13:47:50+00:00 10.01.2018 14:47
Hey hoffe die Geschichte wird fortgesetzt. Ich liebe die Story einfach. Bitte mach weiter liebe Grüße
Von:  Sweet_Sunny030490
2017-08-29T23:14:12+00:00 30.08.2017 01:14
Hey wann komme ein neues Kappi von dir :(
ich warte schon lange sehnsüchtig darauf um zu wissen wie es weiter geht
Von:  Cosplay-Girl91
2017-05-12T00:24:06+00:00 12.05.2017 02:24
Tolle ff.
Ich hoffe es geht bald weiter.
LG Anne
Von:  Silberwoelfin
2017-03-07T20:49:41+00:00 07.03.2017 21:49
Wäre schon wenn es bald weiter geht
Von:  Sweet_Sunny030490
2017-02-27T20:42:48+00:00 27.02.2017 21:42
Hey Ich wollte fragen wann der nächste Kapitel kommt ? Denn das ist echt klasse was du geschrieben hast 😉 ich warte schon sehnsüchtig darauf wie es weiter geht
Von:  jillianZ
2016-12-03T21:19:32+00:00 03.12.2016 22:19
Hey hoffe es geht noch weiter mit dem ff würde mich freue lg


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