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14 Tage, die alles verändern

von

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Tag 0 ~ Der Tag, der alles veränderte

Zwei Wochen – die alles verändern
 

Pairing:           Zemyx ♥

Nebenpairing: AkuRoku ♥
 

Anm. Die Charaktere gehören Square Enix und nicht mir. Die Story gehört aber schon mir *freu*
 

Soo meine erste FF. Nachdem ich schon so viele gelesen hab, wollte ich mich selber mal daran versuchen. Ich hoffe sehr dass euch das erste Kapitel gefällt und sage nun viel Spaß beim Lesen :D
 

LG Sora ^^

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Der Tag, der sein Leben veränderte
 

Dunkel. Kalt. Nass. Diese drei Worte würden den Ort, an dem er sich befand, wohl am besten beschreiben. Er wusste nicht wie er hierher kam, geschweige denn was er hier sollte. Er wusste nur, dass er Angst hatte. Große Angst. Er hatte keinerlei Erinnerung wie er hierher gekommen war.
 

Das einzige, das er noch wusste war, dass er am Abend mit seinem Vater zusammen ferngesehen hatte und dieser sich ein wenig merkwürdig verhielt, was aber wahrscheinlich an dem Bier lag, dass er schon den ganzen Abend trank. Dann war er ins Bett gegangen. Als er die Augen öffnete, befand er sich aber nicht mehr in seinem kuscheligen warmen Bett, mit der blauen Plüschdecke im Arm. Nein. Erst erkannte er gar nichts. Es war stockdunkel. Erst nach einiger Zeit zeichneten sich einige Konturen ab. Der Raum in dem er sich befand war nicht besonders groß. An der gegenüberliegenden Wand konnte er eine Tür erahnen und über ihm befand sich ein kleines Fenster, durch das fahles Mondlicht fiel.
 

Es ist also noch Nacht. Er wollte aufstehen, wurde aber von irgendetwas zurückgehalten. Was zum..?? Ketten?? Ich bin gefesselt?  „Was geht hier vor?“ flüsterte er mit zitternder Stimme. Die Angst kroch langsam in ihm hoch. Er begann zu zittern. Ob vor Angst oder Kälte wusste er nicht. Er fing an, an  den Ketten zu zerren, doch es brachte nichts. „Verdammt! Wieso geben die Dinger denn nicht nach?!“ Er zerrte immer heftiger an den Ketten und zu der Angst gesellte sich auch noch Panik, die immer größer wurde. Tränen traten ihm in die Augen und bald ließ er sich kraftlos zu Boden sinken.
 

Die Angst und die Tränen ließen seinen Körper erbeben. Es war aussichtslos. Er konnte nicht fliehen. Was geschieht hier? Wieso bin ich hier? „Ich will nach Hause..“ wimmerte er. Dann holte er tief Luft und schrie aus voller Kehle: „PAPAAA!! Papa hilf mir! Ich will nach Hauseee!!!...ich will nach Hause..“ zum Ende hin war seine Stimme nur noch ein Flüstern, dass er selbst kaum noch verstand. Plötzlich hörte er etwas. Was..Schritte??  Erschrocken sah er auf. Immer noch liefen Tränen seine Wangen herunter. Die Schritte kamen immer näher. Dort wo er die Tür erahnte, sah er jetzt Licht. Es war nur ein kleiner Spalt kurz über dem Boden. Also ist da eine Tür!
 

Jetzt wusste er zwar, dass dort wirklich eine Tür war, aber diese Erkenntnis brachte ihn nicht weiter, denn er erinnerte sich, dass er sich nicht bewegen konnte. Scheiß Ketten. Moment..Wieso ist es so ruhig? Die Schritte..sie haben aufgehört..Oh nein!.. Weiter kam er nicht, denn die Tür öffnete sich. Er musste die Augen zusammenkneifen, da es auf einmal so hell wurde. Als er sie nur mit Mühe wieder öffnete stand eine Gestalt in der Tür. Sie war fast so groß wie die Tür. Und genauso breit. Irgendwie kam sie ihm gekannt vor...
 

Aber zum Denken hatte er jetzt zu viel Angst. Die Tränen rannen immer noch seine Wangen hinab und verschleierten seinen Blick. Langsam näherte sich die Gestalt, er versuchte zurück zu weichen , doch nach einigen Zentimetern machte ihm die Wand einen Strich durch die Rechnung. Er lehnte sich immer mehr gegen sie um Möglichst viel Abstand gegen sich und die Gestalt zu bringen. Sie kam immer näher und stand nun genau vor ihm. Sie beugte sich zu ihm runter und griff mit einer Hand nach seinem Gesicht. Er versuchte auszuweichen, aber es gelang ihm nicht. Die Gestalt nahm sein Gesicht und zwang ihn sie anzusehen. Er schloss die Augen und versuchte nicht laut los zuschreien. „Jetzt schau mich endlich an du Balg!“
 

Als er die Stimme hörte stockte ihm der Atem. Seine Gedanken setzten völlig aus, als er die Augen öffnete und er in nur allzu bekannte tiefblaue Augen sah. Die Gestalt, die er mittlerweile als männlich identifizieren konnte lächelte. Es war kein normales Lächeln. Keines von den Lächeln die er kannte. Nein..es war ein psychopathisches Lächeln. Eines von den Lächeln, die man nur in Horrorfilmen oder Thrillern sieht. Aber dies war Real, es war kein Film und auch kein Traum. Nein es war kein Traum, dass er hier angekettet, und mit diesem Mann in einem dunklen Keller saß und seinen heißen Atem auf dem Gesicht spürte. Aber er spürte nicht nur seinen Atem, er roch auch den Alkohol. Der Mann vor ihm stank danach, als ob er darin gebadet hätte. Trotzdem schien er nicht betrunken zu sein. Der Alkohol benebelte einfach sein Gehirn und steuerte ihn.
 

Als der Mann seinen Blick sah lachte er kurz, erhob sich und ging zurück zur Tür. „Wollte nur sehen ob du wirklich wach bist.“ Als er die Tür schloss sagte er noch „Ich bin bald wieder da...mein Sohn.“ Er schloss die Tür. Jetzt war er eindeutig am Ende..Sein eigener Vater hatte ihn hier im Keller angekettet..Nein..nicht mein Vater..Er war anders.. Sein Blick..sein lächeln..seine Stimme..alles..“Was hast du vor Papa?? Was hab ich dir getan?? Hasst du mich?“
 

Er wusste nicht, ob der diese Worte laut ausgesprochen hatte. Und um ehrlich zu sein, war es ihm auch egal. Er wollte wissen wieso sein Papa so was mit ihm machte..wieso er ihn hier einsperrte. Ihm das antat, wo er doch Angst im Dunkeln und vor dem Keller hatte.. Aber das war wohl das unbedeutendste in diesem Moment. Denn als er sich noch den vielen Fragen stellte, die in seinem Kopf herum schwirrten kam sein Vater zurück. Dieses mal schaltete er das Licht im Keller an. Er sah seinem Vater direkt in die Augen.
 

In ihnen glitzerte etwas, dass er nicht genau einordnen konnte und wollte. Denn es machte ihm viel mehr Angst als die Tatsache, dass sein Vater ein Messer in der Hand hielt. Er bemerkte es erst , als er den schillernd glatten Stahl genau vor sich sah. Er starrte das Messer an und ein Schluchzen drang aus seiner Kehle. Sein Vater beugte sich zu ihm herunter und ließ die Spitze der Klinge am rechten Auge seines Sohnes ruhen. Wieder roch er den Alkohol. Dieses Mal sah er ihn sogar in seinen Augen. Sie waren glasig..sehr stark sogar. Der Junge versuchte sich zu wehren und zog hektisch an den Ketten. Er fing wieder an zu weinen und schrie „Wie

so machst du das Papa?? Hasst du mich?? Was habe ich getan?? Hab ich dich wütend gemacht?“
 

Sein Vater sagte nichts und sah ihn einfach nur an. „Bitte sag was..du machst mir solche Angst..Bitte..“Mittlerweile war seine Stimme nur noch ein Schluchzen. Sein Vater sah ihn an und sagte dann etwas, dass er nie in seinem Leben vergessen würde. „Du hast nichts getan. Aber deine Mutter hatte einen anderen..einen Jüngeren. Einen Sportler mit viel Geld.“ Jedes Wort quoll über vor Abscheu und Hass. Und der Alkohol machte alles nur noch schlimmer. Er konnte es einfach nicht verstehen. Liebten seine Eltern sich denn nicht? „Und du bist der Beweis dafür!! Du bist nicht mein Sohn..du bist ein Kind, dass aus einem Seitensprung hervorgegangen ist. DU BIST SEIN KIND! Ein kleines Balg. Immer wenn ich dich sehe, sehe ich deine Mutter und dieses Arsch, der sich jetzt ihren NEUEN schimpft. Und du darfst jetzt für ihre Fehler grade stehen.“ Er holte mit dem Messer aus und alles was Zexion noch spürte, bevor er Ohnmächtig wurde waren Schmerzen und die Wut und Trauer seines Vaters.
 

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Soo Leute. Das war der Prolog. Ein bisschen geheimnisvoller und etwas thriller-mäßig. Aber der Rest der Story wird nicht so. Der geht dann in eine Ganz andere Richtung.

Ich hoffe ihr lest weiter und lasst mir ein paar Reviews da :D
 

LG Sora ^^

Tag 1 ~ Start in ein neues Leben

Tag 1

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Soo jetzt Kapitel 2. Ich hoffe es gefällt euch und viel Spaß beim Lesen :D
 

Zexion wachte schweißgebadet in seinem Bett auf. Sein Atem ging stoßweise und sein Herz schlug so schnell, als wenn er gerade einen Marathon gelaufen wäre. Er ließ sich erschöpft in sein Bett zurückfallen und warf einen Blick auf die Uhr. „2:57. Scheiße..wieso kann ich nicht einmal in Ruhe durchschlafen..ohne davon zu träumen?“ Er drehte sich um und sah aus dem Fenster. Der Himmel war so wolkenlos, dass man die Sterne sah. Und es war Vollmond.
 

Genau wie damals. Er seufzte einmal tief und versuchte dann wieder einzuschlafen. Schließlich musste er um 6 aufstehen, weil er seinen Zug bekommen musste. Er sollte die nächsten Schuljahre nämlich auf das Internat in Twilight-Town gehen, weil sein Vormund im Heim der Meinung war, er müsste neue Leute kennenlernen und Kontakte knüpfen, weil er ja laut ihr große Probleme damit hatte. Nur war Zexion da anderer Ansicht gewesen. Es war doch klar, dass er nach allem was er erlebt hatte nicht schnell auf Leute zugeht und sagt „Lass uns Freunde sein!“ oder?
 

Er hatte mächtig dagegen protestiert, weil er keine Lust auf die ständigen Fragen hatte. Also so fragen wie „Wie heißt du? Wo kommst du her? Wieso bist du hier?“ und vor allem „Wieso warst du in einem Heim? Was ist passiert?“ Denn das würde bedeuten, dass er mit jemandem eine Konversation führen müsste und mit Leuten reden war keine seiner Stärken. Aber am Ende hatte er dann doch nachgegeben, weil er einfach keine Lust mehr hatte zu diskutieren. Er drehte sich nochmal um und schlief auch irgendwann ein.
 

Jetzt stand er seufzend vor seinem geschlossenen Koffer. Jetzt heißt es wohl auf nach Twilight Town. Er nahm seinen Koffer vom Bett und ging auf seine Zimmertür zu. Er trat aus dem Zimmer und kurz bevor er die Tür wieder schloss drehte er sich noch einmal um und betrachtete sein altes Zimmer ein letztes Mal. Sein Blick schweifte über den Schrank an der linken Wand, dann zum Spiegel und zu seinem Bett, welches sich in der Mitte der Wand rechts von ihm befand.
 

Auch viel sein Blick auf das kleine Tischchen neben dem Bett. Bei den anderen standen Fotos darauf von Freunden oder Bekannten zu denen sie noch Kontakt hatten. Bei ihm jedoch lag dort immer nur ein gutes Buch. Sein letzter Blick fiel auf das Fenster und auf das was dahinter lag. Den Ausblick würde er schon vermissen. Die große Wiese vor seinem Fenster an die weiter hinten ein Wald grenzte in den er sich oft zurückgezogen hatte, wenn er nachdenken oder einfach seine Ruhe vor den anderen haben wollte. Du hast es ja am Ende selbst so gewollt. Sagte er zu sich selbst und schloss dann seine Zimmertür. Er nahm seinen Koffer und ging die Treppe zur Eingangshalle herunter.
 

Dort wartete schon sein Vormund, Lilian. Sie wollte ihn zum Bahnhof fahren und Zexion war das ganz recht. Sie war keine Frau großer Worte und würde ihn auf der Fahrt zum Bahnhof sicher nicht zu einem Gespräch zwingen. Sonst war nur noch die Leiterin des Heimes anwesend. Keiner der anderen Jugendlichen. Er hatte sie gemieden, seitdem er hier angekommen war.
 

„Na Zexion? Können wir dann los?“ frage Lilian und kramte in ihrer Tasche nach dem Autoschlüssel. „Wenns sein muss.“ murrte der Blauhaarige. Eigentlich hatte er keine Lust und es war eindeutig zu früh. „Ach Zexion, sei doch nicht so mürrisch! Setzt doch mal ein Lächeln auf!“ Zexion sah zur Leiterin des Heims und seufzte.. Wie kann man nur jeden Tag so gut drauf sein? Das ist doch nicht normal. Innerlich schüttelte er den Kopf. Lilian hatte mittlerweile den Schlüssel gefunden und ging zur Tür. Der Blauhaarige folge ihr. Sie standen grade am Auto und luden seinen Koffer in den Wagen. Zexion warf noch einen letzten Blich auf sein „Zuhause“ und setzte sich dann ins Auto.
 

Die Fahrt verlief wirklich sehr ruhig. Lilian und Zexion schwiegen sozusagen um die Wette. Doch Zexion mochte es so. So hatte er Zeit zum nachdenken. Als sie schließlich am Bahnhof ankamen, half Lilian ihm noch mit dem Koffer. Zum Abschied umarmte sie ihn und wünschte ihm viel Glück. „Und wenn du reden willst, ruf einfach an ja?“ „Mach ich Lilian. Also dann, auf Wiedersehen.“ Sagte er und lächelte sogar ein wenig. Irgendwie mochte er sie ja doch. Sie lächelte ihn sanft an „Ja auf wiedersehen.“
 

Nach diesen Worten drehte er sich um und hob noch einmal zum Abschied die Hand, drehte sich aber nicht um. Von der Zugfahrt bekam er nicht sonderlich viel mit, denn er war sehr in das Buch vertieft, welches er gerade las. Ausnahmsweise war es mal keine schwere Lektüre. Na ja soweit man „20.000 Meilen unter dem Meer“ als leichte Lektüre bezeichnen kann. Als der Bahnhof Twilight Town aufgerufen wurde, schloss er widerwillig sein Buch und nahm sich seinen Koffer. Als er ausstieg und das Gleis verließ fand er sich in einer riesigen Eingangshalle wieder.
 

Die Front war komplett verglast und man hatte eine Art Panorama-Effekt. Die Stadt sah wirklich wunderschön aus. Zexion durchschritt schnell die Eingangshalle und trat dann durch die große Glastür nach draußen. Er stand jetzt auf einer Art Plateau über der Stadt. Als er am Rand des Platzes stand, konnte er neben den unzähligen Häusern auch einen Zug vorbeifahren sehen. Ich glaube hier lässt es sich doch aushalten. Er drehte sich um und staunte nicht schlecht als er den großen Uhrenturm erblickte, der sich weit über die Stadt erhob. „Wahnsinn..“Jetzt war er wirklich einmal sprachlos.
 

„Er ist schön nicht war?“ Zexion zuckte zusammen, da er ein wenig in Gedanken versunken war. Er drehte sich um und sah in zwei tiefblaue Augen. Sofort blitze das Bild seines Vaters vor seinen Augen auf. Doch schnell verschwand es wieder, da die Person vor ihm stand ungefähr in seinem Alter war und sanft lächelte. „Ja...stimmt..“ „Hab ich dich erschreckt?“ Zexion nickte ein klein wenig. „Ich..war in Gedanken..“ „Oh sorry. Ah ich bin übrigens Roxas.“
 

Der Blondschopf hielt ihm die Hand zur Begrüßung hin. Er kannte den Jungen nicht, aber irgendetwas war an ihm, dass Zexion ein wenig lächeln ließ. Es konnte auch einfach an den wuscheligen Haaren und dem super breiten Grinsen liegen. Also griff der Blauhaarige nach seine Hand. „Zexion.“ Obwohl es sonst nicht seine Art war fragte er Roxas, wie man denn zum Internat komme. Er hatte nämlich keinen Stadtplan. „Oh das ist einfach. Ich muss auch dahin. Lass uns zusammen gehen.!“ Mit diesen Worten und ohne auf eine Antwort von ihm zu warten, marschierte er los. Marschieren wörtlich genommen. Zexion verdrehte die Augen als er sah wie Roxas losging, musste im dennoch folgen, egal wie bescheuert er sich dabei fühlte. Denn er hatte ja keinen Plan wohin er musste.
 

Auf dem Weg versuchte der Blauäugige immer wieder ein Gespräch anzufangen und fragte Zexion nach diesem und jenem. Dieser blockte jedoch immer wieder ab. Er war nun mal nicht der Typ der viel mit Fremden redet. „Sag mal Zexion, weißt du schon in welche Klasse du kommst?“ Roxas blieb während er redete stehen und drehte sich zu ihm um. Das war jetzt doch zu viel. „Wieso willst du das wissen?“ fragte Zexion genervt. „Naja ich würde es halt gerne wissen. Ich bin neugierig“ Ja ich merk schon dachte Zexion sich bevor er antwortete „Weiß nicht.“
 

„Hmm. Du bist nicht der Typ großer Worte oder?“ „Ich rede nur nicht mit Fremden über Dinge die sie nichts angehen. Ist das so schlimm?“ Jetzt war er ziemlich genervt. Was bildet der sich denn ein? Dass ich ihm meine ganze Lebensgeschichte erzähle? Wobei..ich will ja selbst nicht an mein Leben von Früher denken...An Mutter..und...Vater.. „..ion? Hallooo??“ Zexion war komplett in Gedanken versunken gewesen. Der Blondschopf wedelte derweil wie wild mit den Händen vor seinem Gesicht herum. „Was machst du da??“ Fragte Zexion und schlug Roxas' Hände weg.
 

„Ich hab gesagt wir sind da und gefragt ob du zum Direx persönlich oder nur ins Sekretariat musst. Du hast mit nicht geantwortet und deshalb hab ich vor deinem Gesicht herum gewedelt. Aber du hast ja nicht reagiert..bis jetzt zumindest.“ Den letzten Teil sagte Roxas mit einem Grinsen im Gesicht. Der grinst beinahe genauso oft wie die Leiterin meines Heims. Wenn der wie sie immer so gut drauf ist..nein gar nicht darüber nachdenken Zexion.! „Hey Erde an Zexion! Nicht wieder abschweifen. Hahaha! Du bist ja fast genauso schlimm wie Demyx.“
 

Sagte er lächelnd und schüttelte dabei leicht den Kopf. Demyx?? Na ja werde ich wohl auch noch kennenlernen. Gezwungener Maßen. Zexion zuckte mit dem Schultern. „Wollen wir langsam mal..?“ Roxas war etwas perplex. „Hmm?? Oh ach ja.! Klar..lass uns gehen. Ich bring dich noch zum Sekretariat und ab da musst du dann ohne mich klarkommen.“ grinste der Blonde.
 

Das Internat war wirklich gigantisch. Das erste was dem Blauhaarigen auffiehl war der große Brunnen im Hof des Internates. Wie Roxas ihm kurz erklärte waren rechts vom Eingang die Wohnungen der Schüler und Schülerinnen. Links vom Eingang waren die Unterrichtsräume und weiter hinten im Altbau befanden sich die Mensa und die Sporthalle. Dann gab es wohl auch noch einen Sport und Tennisplatz und eine weitere kleine Sporthalle. Und sogar einen See in dem man schwimmen konnte. Hier lässt es sich ja doch aushalten. Zumindest ohne andere Schüler.
 

Sie gingen in das Gebäude links und Zexion hatte mühe, sich den Weg zu merken, da dieser dann doch recht kompliziert war. Nach einiger Zeit hatten sie dann ihr Ziel erreicht und standen gemeinsam vor dem Sekretariat. „Ehm..danke fürs herbringen, Roxas.“ „Kein Problem. Vielleicht hast du ja Glück und kommst in meine Klasse.
 

Dann kennst du wenigstens Jemanden. Wenn nicht meine Zimmernummer ist 3-28. Also 3. Etage Zimmer 28. Kannst dann ja mal vorbeischauen.“ grinste Roxas. Er grinst schon wieder. Langsam wird mit seine gute Laune schon unheimlich. „Okay. Wir sehen uns dann.“ Daraufhin drehte sich der Jüngere um und rannte, ja rannte, den Flur entlang. Er wollte schon die Tür zum Sekretariat öffnen als Roxas sich nochmal zu ihm umdrehte und rief
 

„Wir sehen uns dann zum Abendessen in der Mensa!!“ Mit diesen Worten war er auch schon um die nächste Ecke verschwunden. Zexion seufzte und war froh über die plötzliche Stille. Er blieb noch einen Moment vor der Tür stehen. Dann öffnete er sie und trat mit dem Gedanken Neues Leben ich komme in das Zimmer ein.
 

„Du muss Zexion sein.“ Kaum hatte er das Zimmer betreten, begrüßte ihn eine blonde, schlanke Frau mit einem breiten Lächeln. Oh Gott nicht noch so jemand.. „Ja der bin ich.“ „Sehr schön. Ich bin Larxene. Direktor Xemnas wartet bereits in seinem Büro auf dich. Er ist leicht gereizt, also stimm ihm einfach zu und unterbrich ihn nicht. Dann wird dir auch nichts passieren.“ Den letzten Teil flüsterte sie, wobei sie das „leicht“ extra betonte. Zexion war aufgrund dieser Worte doch leicht beunruhigt. Doch ohne weiter darauf einzugehen, betrat er das Büro, in dem der Direktor wartete und bereute sogleich nicht angeklopft zu haben. Oha..leicht gereizt ist wohl noch etwas untertrieben.
 

Der Blauhaarige schluckte.Das erste das er sah waren zwei goldgelbe Augen, die Ihn zu durchbohren schienen. Das nächste das ihm auffiel wahren die sehr langen silbergrauen Haare des Direktors. Doch diese Augen.. Wenn Blicke töten könnten, wäre ich jetzt Asche.. „Was willst du?“ Der Blauäugige hatte gar nicht gemerkt, dass er den Direktor die ganze Zeit schweigend angesehen hatte. „Ich bin Zexion und heute ist mein erster Tag hier.
 

Ich sollte mir bei ihnen meine Unterlagen abholen.“ Er versuchte nicht zu stottern oder unsicher zu klingen, denn der Direktor sah ihn immer noch mit demselben Blick an. „Gut. Dann warte kurz.“ Ihm lief ein kalter Schauer den Rücken herunter. So eine emotionslose Stimme habe ich ja noch nie gehört.. Während Zexion überlegte, kramte Xemnas in einem großen Schrank neben seinem Schreibtisch. Als dieser, dann mit den Unterlagen vor Ihm stand, war er erstaunt wie groß dieser war. Mindestens eineinhalb Köpfe größer.
 

„Hier sind deine Unterlagen. Einmal der Lageplan des Internates, damit du dich nicht verläufst. Dann dein Stundenplan. Hier stehen auch deine Klasse, dein Raum und deine Lehrerin drauf. So, dann noch dein Schülerausweis und hier ist deine Zimmernummer. Du hast die Zimmernummer 3-28. Die erste Nummer ist das Stockwerk in dem sich das Zimmer befindet. Und die 28 ist die Nummer des Zimmers. Du musst dich hier alleine zurechtfinden. Schließlich hast du dafür einen Plan des Internats.
 

Haben wir alles??..Ach ja. Die Zeiten für Frühstück, Mittag- und Abendessen stehen auf dem Zettel mit deinem Stundenplan. Das wäre dann alles. Hast du alles verstanden?“ „Ja hab ich.“ Das hatte er wirklich. Viele andere hätten wahrscheinlich ab einem bestimmten Punkt aufgehört zuzuhören, aber Zexion war, wenn man es denn so sagen darf, wirklich schlau und verstand sehr schnell. „Gut dann kannst du ja jetzt gehen. Auf Wiedersehen und willkommen auf unserem Internat.“ „Danke. Und auf wiedersehen.“ Der Jüngere verließ das Zimmer so schnell es ging. Irgendwie war Ihm Xemnas unheimlich. Er hob noch schnell die Hand um Larxene zu grüßen und verließ dann das Sekretariat. Er schloss schnell die Tür und lehnte sich seufzend mit dem Rücken an diese.
 

Jetzt nochmal langsam. Welches Zimmer? Zexion zog den Zettel mit seiner Zimmernummer aus dem kleinen Stapel. Hmm..Zimmer 3-28..Moment. 3-28..? Hab ich das nicht schon mal gehört. Ach ist ja auch egal. Ich werde es schon herausfinden. Zexion nahm sich den Plan des Gebäudes und ging los. Viele hätten bei diesem Plan sicherlich kapituliert. Aber nicht er.
 

Nach ca. 10 Minuten stand er dann vor seinem neuen Zimmer und musste erst einmal den Kopf schütteln. Aus seinem Zimmer drang nämlich extrem Laut das Lied „This is war“ von 30 Seconds to Mars. Zexion versuchte gar nicht erst leicht zu klopfen, sonder hämmerte direkt gegen die Tür. Man hätte denken können er würde verfolgt werden und würde mit Panik gegen die Tür irgendeines Hauses hämmern damit irgendjemand auf ihn aufmerksam wurde.
 

Es dauerte nicht lange und die Musik ging aus. Man hatte sein Klopfen also gehört. Keine Minute später wurde ihm die Tür geöffnet. Zexion sah jetzt in ein bekanntes blaues Augenpaar. „Zexion? Hey, na alles erledigt? Was gibt’s?“ „Roxas? Was machst du denn hier?“ „Haha. Schon vergessen? Das ist mein Zimmer. Hab ich dir doch schon gesagt.“ „Oh ja... Stimmt. Moment..! Dann heißt das ja, dass ich jetzt dein Mitbewohner bin.“
 

„Was? Wirklich.? Echt super.! Komm los!“ Mit diesen Worten zog der Stachelkopf Zexion ins Zimmer. Es war wohl eher eine Art Wohnung als ein Zimmer. Sie befanden sich in einem kleinen Flur von dem vier Türen abgingen. Roxas zerrte ihn weiter in eines der Zimmer. Dort saß ein Junge mit feuerroten Haaren auf einem der Betten und versuchte, wohl vergeblich, Mathe zu verstehen. Dies sah man an dem aufgeschlagenen Mathebuch und dem doch sehr verzweifelten Gesichtsausdruck des Jungen. „Hey Roku, erklär mir nochmal die Sache mit den Wurzeln..ich vesteh das immer noch nicht.“ Er schaute auf und war wohl etwas verwundert über die Tatsache, dass nicht nur der Blonde im Zimmer stand.
 

„Hey Roxy wen hast du denn da mitgebracht.?“ Er legte das Buch zur Seite und stand vom Bett auf. Mit wenigen Schritten war er bei Roxas und Zexion. Er zog den Kleineren zu sich und verwickelte ihn sofort in einen innigen Kuss. Der Kleinere schlang die Arme um Axels Nacken. Als sie sich wieder voneinander lösten lächelte Roxas den Jungen an.
 

„Axel, dass ist Zexion. Er wohnt ab sofort bei uns. Ich hab ihn schon in Twilight Town getroffen und ihm den Weg hierhin gezeigt.“ „Ahh..ja du hattest ihn vorhin erwähnt“ Axel hatte immer noch die Arme um seinen Freund geschlungen, löste sich nun aber von ihm. Nun sah er Zexion in die Augen. „Hey. Ich bin Axel. Got it memorized?“ Bei seinem letzten Satz tippte er sich mit dem Zeigefinger an die Stirn und grinste den Blauäugigen frech an.
 

„Ich denke schon...Ihr seid also richtig zusammen? Also ein Paar ja?“ Roxas sah kurz zu dem Älteren und dann wieder zu ihm. „Ja sind wir. Ist das ein Problem für dich? Also wenn ja, dann...“ „Nein Nein kein Problem. Ich war nur etwas überrascht. Man sieht euch das nicht wirklich an...“ Zexion brach ab und sah auf den Boden. Ein Problem hatte er wirklich nicht damit, nur als er sah wie die beiden sich küssten und ansahen, hatte er schon ein komisches Gefühl im Magen. Er tat es einfach damit ab, dass er noch nie gesehen hatte, wie zwei Jungen sich küssten.
 

„Welches Zimmer ist denn noch frei?“ „Komm mit ich zeigs dir.“ Sofort wurde er weggezogen, aber nicht von Roxas, sondern von Axel. Er zog ihn zu der gegenüberliegenden Tür und öffnete sie. „Hier. Das Bett am Fenster ist noch frei. Ehm dein Zimmergenosse ist grade nicht da. Er hat noch Training. Aber der Schrank hier ist noch frei.“ Mit diesen Worten ging Axel zu dem Schrank welcher an der Wand stand und öffnete diesen. „Danke.“ „Okay Zex. Ich lass dich dann jetzt auspacken. Wenn was ist, du weißt wo du mich und Roxas findest. Ich versuch jetzt mal Mathe dazu zubringen mich nicht mehr zu hassen.“ lachte er und verließ dann das Zimmer.
 

Hat er mich grade Zex genannt?...Oh man. Kaum zu glauben, dass die beiden Schwul sein sollen..Naja was solls. Solange ich nachts noch schlafen kann und sie mich nicht davon abhalten ist alles okay. Während Zexion nachdachte, begann er auszupacken. Er merkte gar nicht, wie jemand ins Zimmer kam und ihn beobachtete.
 

„Hey. Du bist also der Neue.“ Angesprochener zuckte zusammen und drehte sich ruckartig um.

Vor ihm stand jetzt ein Junge der ein wenig größer war als er. Seine Augen hatten die Farben des Meeres. Eine Art blaugrün und wirklich faszinierend. Zexion glaubte in den Augen seines Gegenübers zu versinken. Dieser grinste ihn einfach nur an „Na?? Bekomme ich eine Antwort?“ „Ja natürlich. Ich bin Zexion und du?“
 

„Haha ich bin Demyx. Sag mal bist du oft so abwesend? Ich hab dich schon ne ganze Weile beobachtet.“ „Was? Wieso hast du mich beobachtet?“ „Ach..nur so“ grinste der Größere und kratzte sich am Hinterkopf. Jetzt viel Zexion auch die ungewöhnliche Frisur seines Gegenübers auf. Seine Haare waren hochgestylt, hinten aber etwas länger. Eine Mischung aus einem Irokesen und einem Vokuhila. Zexion merkte, dass er den Größeren wieder anstarrte. „Aha. Na dann.“
 

Mit diesem Worten tat Zexion das ganze ab, schnappte sich sein Buch und setzte sich auf sein Bett. Demyx setzte sich auf sein Bett und beobachtet ihn weiter. „Kannst du mal bitte aufhören mich anzustarren? Ich würde gerne in Ruhe lesen und das geht nicht wenn du mich beobachtest.“ „Hmm...Okay ich schlage dir einen Deal vor. Ich höre auf dich zu beobachten, wenn du mir was von dir erzählst und wieso du hier bist. Abgemacht?“ „Wieso das denn?“ „Weil du nicht sehr gesprächig bist und ich was über dich wissen will!“ Demyx sah ihn mit einem Strahlen in den Augen an, dass dem eines kleinen neugierigen Jungen glich. „Wenn du das dann sein lässt. Ich war vorher in einem Heim. Der Grund geht dich nichts an. Die Leiterin dort war der Meinung ich sollte auf dieses Internat. Deswegen bin ich hier.“
 

„Aha. Okay. Hast du Hunger?“ Der Blonde war aufgesprungen und stand nun neben dem Bett. „Wir können in die Mensa gehen. Da gibt’s grade Abendessen.“ Zexion starrte genervt zu dem Größeren, der immer noch lächelte.“Es war ein anstrengender Tag. Ich bin einfach müde und es wäre echt nett, wenn du mich jetzt in Ruhe lesen lassen würdest. Ich bin müde und wenn ich müde bin, bin ich gereizt.“ „Okay dann nicht. Aber wenn du doch kommen willst. Die Mensa ist im Altbau. Gar nicht zu übersehen. Also dann bis nachher Zexy!“ Mit diesen Worten verschwand Demyx aus dem Zimmer. Er hat mich Zexy genannt. Werde ich hier auch mal gefragt ob ich überhaupt einen Spitznamen will?! Wenigstens hab ich jetzt meine Ruhe.
 

Grade als Zexion es sich wieder gemütlich gemacht hatte, öffnete sich die Tür noch einmal und Roxas kam ins Zimmer. „Sicher dass du nichts essen willst Zex?“ „Ja sicher. Und nennt mich nicht ZEX ODER ZEXY! Ich will keinen Spitznamen.“ „Okay dann nicht. Aber sag nachher ja nicht das du Hunger hast.“ Der Jüngere drehte sich um. „Ach ja. An den Spitznamen wirst du dich gewöhnen müssen Zexy.“
 

Roxas grinste ihn frech an. Sofort bekam dieser ein Kissen ins Gesicht. „HEY!! Man war doch nur Spaß... Aber du kannst dich trotzdem nicht wehren. Jetzt weiß ich nämlich, dass man dich damit ärgern kann.“ Schnell schloss er die Tür bevor sein Gesicht noch eine Bekanntschaft mit einem weiteren Kissen machte. Endlich sind sie weg. Ohne einen weiteren Gedanken an die anderen zu verschwenden wendete er sich wieder seinem Buch zu. Zexion merkte gar nicht wie die Zeit verflog und auch nicht, dass er einfach beim Lesen einschlief.

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Soo das wars auch schon ^^ Ich hoffe sehr es hat euch gefallen ^^

Lasst mir ein paar Reviews da :)
 

LG Sora ^^
 

P.s. http://www.noows.de/gallery/einzelbilder/panorama/Salem_Internat_ddp_MichaelLatz.jpg So stelle ich mir ungefähr das Internat vor.

Tag 1 ~ Schließlich war alles nur ein Traum

Heey ^^

Und wieder ein neues Kapi ^^ Ich hoffe es gefällt euch :D

LG Sora

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~Demyx~
 

Demyx saß zusammen mit Axel und Roxas in der Mensa und starrte auf das undefinierbare Essen, das vor ihnen auf den Tabletts lag. „Oh man..wir hätten doch selber kochen sollen.“ Der Stachelkopf nahm seine Gabel und stocherte in etwas herum, dass auf der Speisekarte als Kartoffelsalat bezeichnet wurde. Ob es dies nun wirklich war, wusste niemand.
 

„Hast recht Roxy..“ Axel versuchte zumindest, etwas zu essen, schaffte dies aber nicht wirklich. Der Würgereiz war einfach zu schlimm. „Leute. Ich glaub mein Essen bewegt sich..“ „Nicht nur deins DemDem..“ Mit diesen Worten standen alle drei auf und schmissen ihr Essen in den Müll.“Es wird Zeit, dass unsere normale Köchin wieder gesund wird.“ sagte Axel und bekam ein synchrones „Oh ja!“ als Antwort. Die drei verließen zusammen die Mensa und setzten sich wenig später auf den Rand des Brunnens im Innenhof.
 

„Was haltet ihr eigentlich von Zexion?“ fragte der Blondschopf. Demyx antwortete als Erster. „Er redet ja nicht viel und war wohl echt genervt von mir.“ Der Blonde grinste, als ob das gut wäre „Aber ich glaube er ist ganz nett, wenn man ihn länger kennt.“ „Immer positiv was Dem?? Also ich bin mir bei ihm nicht so sicher.“ „Wieso denn Axel? Ich mag ihn. In Twilight Town war er ganz nett und nicht so abweisend wie jetzt. Obwohl er auch ziemlich genervt von mir zu sein schien“
 

„Mag ja sein Roxy, aber wenn er weiter so verschlossen ist..“ „Vielleicht gibt dafür ja einen Grund!“ „Man Demyx. Ich hab dir schon mal gesagt du sollst mich nicht unterbrechen.!“ Demyx zuckte etwas zusammen. Axel mochte es wirklich nicht, wenn man ihn unterbrach. „Sorry Axel.“ Nun meldete sich Roxas wieder zu Wort. „ Aber vielleicht hat er recht Ax. Vielleicht gibt’s für sein Verhalten einen Grund.“ „Und welcher soll das sein Süßer?“ „Hach..ich weiß doch auch nicht..Aber wir werden das schon herausfinden.!“ Axel lachte leise und legte einen Arm um seinen Freund.
 

„Weißt du eigentlich, dass ich es liebe, wenn du so bist?“ Axel hauchte die Worte in das Ohr des Jüngeren und Demyx sah richtig wie diesem ein Schauer der Rücken herunterlief. „Wenn ich mich so erinnere, warst du am Anfang auch nicht anders. Du warst auch ziemlich still und verschlossen.“ während Demyx dies sagte schaute er in den Himmel. Dies machte er oft, wenn er sich an etwas erinnerte oder sich etwas vorstellte. „Ja aber jetzt nicht mehr! Deswegen schaffen wir das garantiert auch bei Zexy!“ „Na wenn du meinst Roku.“
 

Axel zog ihn noch ein bisschen näher zu sich und verwickelte ihn in einen Kuss. Demyx sah die beiden und musste lächeln. Er freute sich sehr für sie, war aber auch gleichzeitig ein wenig eifersüchtig. Er hätte auch gerne jemanden, dem er so sehr vertrauen konnte und mit dem er solche Berührungen austauschen konnte. Der Sitarist seufzte leise und ließ dann seine Sitar erscheinen. „Was dagegen, wenn ich ein bisschen spiele?“ Nun lösten sich die beiden voneinander und sahen Demyx verwundert an. „Mensch DemDem. Du weißt das wir nichts dagegen haben.“ meinte Axel und grinste „Im Gegenteil. Wir lieben es dir zuzuhören.!“ beendete Roxas dann den Satz.
 

Demyx schloss die Augen und fing einfach an zu spielen. Er suchte sich immer ganz spontan einen Song aus und sang dazu. Dieses Mal spielte er „How you remind me“ von Nickelback. Es war im Moment eines seiner Lieblingslieder Er liebte diese Melodie einfach, auch wenn der Text so gar nicht zu ihm passte. Sofort war er in seiner Musik versunken und blendete alles um sich herum aus. Er liebte das Gefühl, wenn ihn die Musik ganz ausfüllte und er einmal alles vergessen konnte.
 

Die letzten Töne des Liedes lies er langsam ausklingen und öffnete dann wieder die Augen. Roku hatte sich an Aku gelehnt und die Augen geschlossen. Nun öffnete er sie wieder. „Dem, ich liebe deine Stimme.“ „Danke Roku. Aber das sagst du jetzt bestimmt schon zum hundertsten Mal.“ lachte er. „Und wir werde es dir noch öfter sagen Kumpel.“ lachte Axel. Roxas bestätigte dessen Worte nochmals mit einem heftigen Nicken und einem breiten Lächeln. Sie saßen noch eine Weile am Brunnen und Demyx spielte einfach eine Melodie die ihm grade einfiel.
 

„Hey sollen wir langsam zurück?“ fragte Roxas, der immer noch an der Schulter seines Freundes lehnte und seine Hand hielt. „Ja hast recht. Ist schließlich schon dunkel.“ lachte Demyx, stand vom Rand des Brunnens auf und ließ seine Sitar verschwinden. Die beiden anderen taten es ihm gleich und zusammen gingen sie zu ihrem Zimmer zurück.
 

Aku und Roku verschwanden sofort in ihrem Zimmer und wünschten Demyx eine gute Nacht. Dieser machte noch einen Abstecher in die Küche, da er immer noch großen Hunger hatte. Er machte sich noch schnell Cornflakes und ging dann in sein Zimmer. „Hey Zexy. Wir sind wieder..Hmm?“ Zexion war tatsächlich beim Lesen eingeschlafen. Der Sitarist lachte leise und ging auf den Neuen zu. Er nahm ihm das Buch aus der Hand, legte es auf seinen Nachttisch und deckte ihn dann zu. Irgendwie sieht er süß aus, wenn er schläft...Nicht so ernst und viel entspannter.. Demyx lächelte ein wenig und ging dann ins Bad um sich zu waschen und umzuziehen.
 

Er betrat so leise wie möglich das Zimmer um den anderen nicht zu wecken. Als er sich jedoch umdrehte stockte ihm der Atem. Zexion wälzte sich in seinem Bett hin und her, und atmete nur stoßweise. Sein Gesicht sah unglaublich gequält aus und Schweiß stand ihm auf der Stirn. Demyx stand wie gelähmt da. Er wusste einfach nicht was er machen sollte. Hastig sah er sich im Zimmer um und überlegte fieberhaft was zu tun war. Mist, Mist, Mist was mach ich jetzt? Okay Dem ganz ruhig und konzentrier dich... Demyx schloss die Augen und atmete tief durch.
 

Er geriet immer schnell in Panik und auf sowas war er nun überhaupt nicht vorbereitet. Er öffnete die Augen und lief schnell zu Zexions Bett. Dieser schlug mittlerweile sogar leicht um sich. Unsicher sah er ihn an und packte ihn dann bei den Schultern. „Zex. Hey, Zex. Wach auf Kumpel.!“ Demyx schüttelte ihn leicht, doch dieser wachte immer noch nicht auf. „Zexion!“ Demyx packte ihn stärker bei den Schultern. „ZEXION! Wach auf!!“ Das hatte wirklich geholfen, auch wenn alle anderen jetzt wohl auch wach waren. Zexion riss die Augen auf und Demyx sah die pure Angst in den sonst so kühlen blauen Augen.
 

„Na endlich bist du wach.“ Die Erleichterung und Freude in seiner Stimme waren kaum zu überhören. Jetzt hörte man aber auch die Sorge und Beunruhigung heraus. Der Sitarist setzte sich auf den Rand des Bettes. „Ist alles okay mit dir?“ Sein Gegenüber hatte sich langsam wieder beruhigt und setzte sich auf. „Was..?“ Mehr kam nicht aus dem Mund des Blauhaarigen. „Du hattest einen Albtraum..Hast dich im Bett herum gewälzt und..Man Zex ich hatte echt verdammt Angst.“ Der Sitarist hielt ihn immer noch bei den Schulten. Er hatte wirklich Angst um den Kleineren gehabt. „Einen Albtraum? Ich verstehe..Demyx mit mir ist alles okay. Du kannst mich loslassen.“ Angesprochener ließ ihn nur widerwillig los. Der Kleinere lächelte ihn leicht an. Das sollte ihn wohl beruhigen.
 

„Sicher dass alles okay ist?? Was hast du denn geträumt? Das muss ja schlimm gewesen sein.“ Zex seufzte leicht „Ja alles okay. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern..ist wohl auch gut so. Du hast ja immer noch Angst.“ Der Blonde wusste nicht ob er ihm das glauben sollte. Irgendetwas sagte ihm, dass er weiter fragen sollte. Zexion ließ sich auf sein Bett zurückfallen. Er sah wohl die Zweifel in den Augen seines Gegenübers. „Alles gut Demyx. Du kannst jetzt schlafen. Ich werde das jedenfalls tun...Schließlich war das nur ein Traum...“ Mit diesen Worten und einem leisen gute Nacht drehte Zex sich um.
 

„Okay..gute Nacht Zexy.“ Der Sitarist legte sich ins Bett, schlafen konnte er aber noch lange nicht. Er verschränkte die Arme hinter seinem Kopf uns sah nachdenklich zur Decke. Eine Sache konnte er einfach nicht vergessen. Diese Angst in seinen Augen...Die kann doch unmöglich nur von einem Traum gekommen sein..
 

Demyx runzelte die Stirn. Da war noch etwas. Etwas an seiner Stimme, dass Demyx einfach nicht glauben konnte, dass das was Zexion geträumt hatte, wirklich nur ein Traum war. „Schließlich war alles nur ein Traum“ Irgendetwas war da an seiner Stimme gewesen..Nur was? Demyx drehte sich auf die Seite und sah nun zu Zexion. Allem Anschein nach schlief dieser schon wieder. Demyx seufzte leise und schloss die Augen. Ich werde das schon noch herausfinden..egal wie.

Bei diesem Gedanken schlief nun auch er ein.

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Hier mal die Unplugged Version des Liedes "How you remind me" :http://www.youtube.com/watch?v=NzoDz1wsCio&feature=player_embedded

Tag 2 ~ Eine Explosion und eine wunderschöne Melodie...

-Zexion-
 

„Hey Jungs!! AUFSTEHEN!!“ Das erste, das Zexion merkte war, wie jemand ihm die Decke wegzog und das zweite war der Boden auf dem er doch sehr unsanft aufkam. „Aua. Man was soll der Mist? Geht das nicht auch freundlicher?“ „Ach Zexy komm, das war doch nur Spaß.“ Axel hielt ihm die Hand hin und zog ihn auf die Beine. “Wuaaah!“ Bevor die Beiden sich umdrehen konnten, hörten sie schon wie auch Demyx auf dem Boden aufkam. „Hahaha! Dem das sah echt zu geil aus!“ Roxas konnte sich vor lachen fast gar nicht mehr auf den Beinen halten und auch Axel fing laut an zu lachen.
 

Okay zugegeben, Demyx Anblick war schon lustig. Seine Haare waren nicht gestylt und hingen an seinem Kopf herunter und die Kombination mit seinem verschlafenen und gleichzeitig mürrischem Blick war echt zu komisch. Trotzdem schüttelte der Blauhaarige den Kopf. Das war im dann doch zu kindisch. „Sehr schön Rox. Danke für das sanfte Wecken.“ Demyx stand lachend auf und rieb sich den Kopf.
 

„Aber wie kommen wir denn zu der Ehre von euch geweckt zu werden?“ grinste er. „Dem beantworte dir die Frage selber und guck auf die Uhr.“ der Rotschopf hatte schon wieder sein typischen Grinsen aufgesetzt. „Wieso?“ Demyx Frage wurde von Roxas beantwortet. „Es ist viertel vor. Und..“ Weiter kam der Blonde nicht, denn er wurde von einem hysterischen Blondschopf unterbrochen. „WAAS?? Hättet ihr das nicht früher sagen können?? Ich brauch mindestens zehn Minuten allein für meine Haare!!“ Mit diesen Worten krallte er sich die erstbesten Klamotten und sprintete so schnell es ging ins Bad.
 

Zexion sah Demyx etwas verstört hinterher. Oh gott...wieso ich?? Er verdrehte die Augen, unterdrückte den Drang sich die Hand vor die Stirn zu schlagen, schnappte sich ein paar Klamotten und zog sich um.

...
 

„Wie lange noch?“ „Fünf Minuten.“ Axel seufzte genervt und klopfte gegen die Badezimmertür. „Man Dem!! Los beeil dich!“ Kurze Zeit später ging die Tür auf und ein fertig gestylter Demyx stand vor ihnen. „Bin ja schon fertig. Und jetzt schnell! Die erste Stunde haben wir Vexen. Und wenn der schlecht drauf ist haben wir ein echtes Problem, wenn wir zu spät kommen.“ „Hey! Wer von uns hat denn so lange gebraucht? Ich sicher nicht!“ Axel und Demyx standen sich gegenüber und Zexion glaubte, ein paar kleine Blitze aus ihren Augen zucken zu sehen. „Ihr hättet uns aber ruhig früher wecken können!“ gab der Sitarist zurück.
 

„Ja hätten wir, haben wir aber nicht und außerdem..“ „LEUTE!!“ Der Rotschopf und der Sitarist drehten sich zu Roxas um und starrten ihn wütend an. „WAS?“ Das kam perfekt synchron, wie in jeder Fernsehserie.. Als Antwort tippte Roxas einfach nur auf das Display seines Handys. Kaum sahen die beiden die Uhr, sprinteten sie schon los. Die beiden Kleineren schauten sich etwas verwundert an, weil die beiden auf einmal verschwunden wahren. „Hey Jungs! Wo bleibt ihr denn??“ Der Blonde seufzte. „Na komm.“ Dann rannten auch die anderen zwei los.
 

So schnell war Zexion wohl in seinem ganzen Leben noch nie gerannt. Naja , er war vorher auch noch nie so spät dran gewesen. Sie rannten durch das Gebäude und stürmten ins Klassenzimmer. Sofort wurden sie von der ganzen Klasse angesehen. „Schön dass ihr uns doch noch mit eurer Anwesenheit beehrt. Los setzten!“ Vexen hatte lange blonde Haare und stechend grüne Augen, die einen zu durchbohren schienen. Bevor er sich wieder abwand warf er noch einen kurzen Blick auf Zexion. Schon wieder einer mit so einem Blick..mit den Lehrern hier scheint echt nicht zu Spaßen zu sein. Die Stunde verlief relativ gut und Zexion verstand die Bemerkung des Blonden von heute morgen. Mit Vexen war nicht zu spaßen.
 

Nun, die entscheidenden Worte in diesem Satz waren „Relativ“ und „mit Vexen war nicht zu Spaßen.“
 

Zexion und Axel arbeiteten zusammen an einem Experiment und als der Jüngere sich kurz umdrehte um etwas zu notieren, gab es auf einmal einen Knall. Zexion drehte sich ruckartig um. Fassungslos musterte er die Situation die sich vor ihm abspielte.:
 

Axel stand da und seine Kleidung war schwarz. Komplett schwarz. Zumindest von vorn. Und nicht nur seine Kleidung sondern auch sein Gesicht. An einer seiner Haarspitzen brannte außerdem eine kleine Flamme. Axel erinnerte ihn an einen Professor, bei dem grade ein Experiment schiefgegangen war. Naja so was in der Art war ja auch passiert. Zexion hörte jemanden lachen und blickte nach rechts. Die beiden Blonden kugelten sich vor lachen, wobei Demyx schon auf die Knie gefallen war und sich den Bauch hielt.
 

Der Stachelkopf beugte sich über den Tisch „Hahaha!! Aku das war echt klasse! Jetzt schuldest du mir nen zwanziger!“ Roxas hielt sich den schmerzenden Bauch und wischte sich ein paar Tränen aus den Augenwinkeln. Zexion fand die Situation einfach bemerkenswert, vor allem wenn man die geschockten Blicke der anderen und Vexen dazu zählte. Der war nämlich kurz davor richtig zu explodieren. Sein Kopf erinnerte den Blauhaarigen an eine überreife Tomate.
 

Axel stand einfach nur da und beobachtete seinen Freund und den Sitaristen die sich langsam wieder zu beruhigen schienen und schüttelte dann den Kopf. Er legte die Reste des Reagenzglases auf den Tisch und drückte mit den Fingern die kleine Flamme an seiner Haarspitze aus. Dann wand er sich zu Vexen. Das einzige was der Pyromane sagte war „Sorry.“ Dabei kratzte er sich am Hinterkopf und setzte ein unschuldiges Lächeln auf. Man sah richtig wie Vexen versuchte Axel nicht zu schlagen. Die Faust hatte er jedenfalls geballt und sie zitterte vor Wut.
 

Auf seinem Kopf meinte Zexion sogar eine pochende Ader zu sehen. Oh je. Gleich ist Axel nur noch Asche. Demyx und Roxas wurden schlagartig ruhig und der Grünäugige duckte sich sogar etwas hinter dem Tisch. Zexion sah wie er bald nur noch mit den Augen über den Tischrand linste und musste kichern. Als ob das hilft Demyx.
 

Vexen versuchte sich wirklich sehr zu beherrschen und holte ein paar mal tief Luft. Als er grade anfangen wollte Axel eine Standpauke zu halten, klingelte es ,zum Glück für Axel, zum Ende der Stunde. Zexion sah wie dieser aus dem Klassenzimmer flüchtete und Vexen vollkommen ignorierte. Der Blauhaarige und die anderen beiden folgen Axel so schnell es ging, damit sie selbst nicht Vexens Wutausbruch abbekamen. Und außerdem hatte Zexion keine Lust Axels Sauerei wegzuräumen.
 

Als sie Axel schließlich fanden hatte er wenigstens ein sauberes Gesicht. Roxas streckte ihm sofort die Hand hin. „Los Aku. Her damit.“ „Jaja ist ja gut.“ Axel kramte in seiner Hosentasche und zog seine Geldbörse heraus und gab Roxas einen Schein. „Hier.“ Zexion sah sich das ganze etwas überrascht an. Demyx schien seinen Blick zu bemerken.
 

„Aku und Roku haben eine Wette am laufen. Für jede Chemiestunde in der Axel was in die Luft jagt bekommt Rox nen zwanziger. Wenn er nichts in die Luft jagt bekommt Ax das Geld von ihm.“ Der Kleinere sah ihn an und zog eine Augenbraue hoch „Aha. Gibt’s da auch einen Sinn?“ Demyx lachte. „Nicht alles braucht einen Sinn Zexy.“ Zexion sah dem Sitaristen lange in die Augen und dachte über seine Worte nach. „Hey Jungs! Nun kommt schon, oder sollen wir wieder zu spät kommen.?“ Zexion sah zu Axel und Roxas die schon an der nächsten Ecke standen und winkten. „Kommen schon!“ rief Demyx, griff Zexions Hand und rannte los. Diese Tatsache war im doch recht unangenehm, doch ein ganz kleiner Teil in seinem Unterbewusstsein mochte diese Berührung aus irgendeinem Grund.
 

Der Rest des Tages war ziemlich langweilig. Jetzt saßen sie beim Mittagessen und Axel und Demyx diskutierten über irgendein sinnloses Thema. Roxas verfolge die Diskussion aufmerksam, während Zexion in seinem Essen herumstocherte und an die letzten Tage dachte. Er war noch nicht einmal zwei Tage hier und schon fing er an offener zu werden. Die Mauer die er um sich herum errichtet hatte, nach diesem einen Tag, schien jetzt schon zu bröckeln und kleine Risse zu bekommen. Das sollte eigentlich nicht passieren. Er hatte sie nicht errichtet, nur damit drei Personen sie so leicht einreißen konnten.
 

„Hey Zex, was hältst du davon wenn wir nachher was kochen? Das Essen bekommt ja keiner runter.“ „Ich kann nicht kochen.“ antwortete er abwesend. „Und?? Ich auch nicht“ Axel lächelte und klopfte ihm auf die Schulter. „Aber Dem kann es und Roxy auch. Wir sind also nicht völlig verloren.“ „Na dann.“ Zexion hörte nur mit halbem Ohr zu, weil seine Gedanken schon wieder zu seiner Kindheit abdrifteten. Zu der Zeit wo noch alles gut war, vor dem Streit seiner Eltern und dem Alkohol, denn sein Vater eimerweise in sich reingekippt hatte.
 

Vor dem Tag, an dem er in diesem Keller aufwachte und...“HEY! Zexy!“ Zexion wurde abrupt aus seinen Gedanken gerissen und blickte in Roxas Gesicht. Dieser grinste. „Man Zex. Kommst du jetzt, oder willst du den ganzen Tag hier verbringen?“ Angesprochener sah sich um und merkte, dass Axel und Demyx schon aufgestanden waren. „Ja..ja ich komme.“ Zexion. Hör gefälligst auf daran zu denken.Ermahnte er sich selbst. Er schüttelte den Kopf, als ob er so die Gedanken vertreiben könnte und verließ zusammen mit den anderen die Mensa.
 

Jetzt lag Zexion auf seinem Bett und sah einfach aus dem Fenster. Axel und Roxas waren vorhin einkaufen gegangen, denn einige Sachen fehlten zum Kochen noch und wo Demyx war, wusste er nicht, er war einfach verschwunden. Roxas meinte, dass er öfter mal einfach so verschwindet und dann wieder auftaucht. Das war eine seiner Angewohnheiten. Zexions Gedanken schweiften schon wieder zu seiner Kindheit ab. Bevor das jedoch schlimmer wurde stand er auf und beschloss sich ein wenig auf dem Gelände umzusehen. Roxas hatte ihm zwar gestern alles kurz erläutert, aber richtig angesehen hatte er sich noch nichts.

Den einzigen Weg den er kannte war der vom Zimmer zur Mensa und zu den Klassenzimmern. Mehr aber auch nicht.
 

Jetzt stand Zexion draußen auf dem Hof und ging einfach los. Vorbei an den Wohnungen der Schüler und am Altbau in dem sich Turnhalle und Mensa befanden. Die Mensa im ersten Stock und die Turnhalle im Erdgeschoss. Sehr praktisch, denn so konnte man nach dem Sport direkt was Essen gehen. Hinter dem Gebäude entdeckte er den Sportplatz, den Roxas ihm beschrieben hatte. Daneben befand sich auch das Tennisfeld das er erwähnt hatte.
 

Wenn man weiter geradeaus ging stand man auf einer großen Wiese auf der vereinzelt Bäume standen. Jetzt entdeckte er etwas weiter hinten rechts den See von dem Roxas erzählt hatte „Es ist wirklich toll.Jetzt im Sommer ist das Wasser richtig erfrischend und abends kann man dort super grillen und feiern.“ Zexion erinnerte sich gut an seine Worte. Er ging weiter und genoss die Stille, die ihn umgab. Er mochte es nicht, wenn es laut und hektisch war. Deshalb verbrachte er auch normalerweise viel Zeit in Bibliotheken oder in seinem Zimmer oder in dem Wald hinter seinem alten Heim. Aber da konnte er ja jetzt nicht mehr hin.
 

Dort war es normalerweise ruhig und Zexion konnte ungestört lesen oder einfach nur entspannen. Doch jetzt entschied er, auch einfach mal über das Gelände zu gehen, wenn er ruhe wollte. Als der Blauäugige sich umsah entdeckte er die kleine Sporthalle. Sie stand zwischen ein paar Bäumen und war relativ abgelegen. Ziemlich weit hinten war dann nur noch die Mauer, die das Gelände des Internats vom Wald dahinter abgrenzte.
 

Der Blauhaarige beschloss sich den See etwas genauer anzusehen. Kurze Zeit später stand er auch schon am Ufer. Der See war groß und wirklich schön. Ein Weg führe um ihn herum und Zexion entschloss sich, ihm ein wenig zu folgen. Allzu lange konnte er nicht bleiben, da Axel und Roxas, oder wie Demyx sie gern nannte Aku und Roku, bald zurückkamen und Zexion schon ein wenig Hunger hatte. Das Essen in der Mensa hatte er nicht angerührt. Er schlenderte also am Ufer entlang und fragte sich ob sie hier wohl auch mal feiern würden. Er war eigentlich nicht so der Typ dafür, aber es war bestimmt schön hier zu sitzen und zu grillen.
 

Plötzlich hörte Zexion eine leise Melodie. Er blieb stehen und lauschte ihr. Es war eine schöne und ruhige Melodie, die er nicht kannte. Der Blauäugige folge dem Klang und schon kurze Zeit später konnte er ausmachen, woher die Melodie kam.

Demyx saß auf einem Felsen am Ufer und spielte auf seiner Sitar. Er sah wirklich zufrieden aus mit sich und der Welt. Ein Lächeln hatte sich auf seine Lippen gelegt. Die Augen hatte er geschlossen. Zexion blieb ein paar Meter von ihm entfernt stehen. Er stand einfach nur da und lauschte. Wie lange wusste er selbst nicht. Irgendwann ließ der Sitarist die letzten Töne ausklingen und öffnete langsam die Augen.
 

Er blickte noch einen Moment auf den See, ließ dann seine Sitar verschwinden und stand, wie Zexion fand ziemlich elegant, von dem Stein auf und sprang auf den Weg. Als er Zexion erblickte war er etwas erstaunt. Einen kurzen Moment sahen sie sich an. „Hey Zexy, stehst du schon lange da?“ Zexion fühlte sich ertappt und sah zur Seite. „Weiß nicht..aber du kannst ziemlich gut spielen. Das war echt schön.“ „Danke. Hab auch ziemlich lange geübt.“ Er kratze sich am Hinterkopf und eine Weile standen sie sich schweigend gegenüber. „Hey. Sollen wir zurück. Vielleicht sind Aku und Roku schon zurück.“ „Ja hast recht.“
 

Auf dem Weg zurück schwiegen sie die ganze Zeit. Irgendwie war es Zexion ein wenig unangenehm. Deswegen brach er das Schweigen. Er wollte das unangenehme Gefühl vertreiben und fragte etwas, dass er normalerweise nicht fragte. „Wieso bist du eigentlich hier?“ „Was?“ Demyx sah ihn überrascht an. „Naja wieso bist du hier?“ „Ja schon klar, aber du fragst mich etwas persönliches? Das finde ich ein wenig ..Ach egal“ Zexion war etwas verwundert und wollte fragen was Demyx sagen wollte doch dieser fuhr schon fort. „Also ich komme eigentlich aus Radiant Garden. Die Schulen dort sind nicht die besten und haben keine Kampfkurse. Dieses Internat schon. Das ist eigentlich der Hauptgrund aus dem ich hier bin.
 

Meine Eltern wollten, dass ich das Kämpfen lerne. Aber ich stehe eigentlich mehr auf Musik. Kämpfen ist nicht so meins. Du kannst ja Morgen mal mitkommen zum Training. Dann kannst du Axel und Roxas auch mal kämpfen sehen. “

„Die beiden können auch kämpfen? Naja wieso nicht? Wird vielleicht ganz interessant.“

„Cool. Dann kommst du morgen mit.“ Demyx freute sich wohl sehr über seine Zusage.
 

Den restlichen Weg erzählte Demyx noch etwas über seine Familie und als sie im Zimmer ankamen, standen Roxas und Axel schon in der Küche. Der Sitarist und er deckten also den Tisch und kurze Zeit später saßen sie alle zusammen und aßen. Roxas erzählte dies und das und Demyx zog Axel damit auf, dass er es beim letzten Mal sogar geschafft hatte, die Tomatensoße explodieren zu lassen. Zexion konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen.
 

„Hey Jungs. Zex kommt morgen mit zum Training.“ sagte Demyx auf einmal. „Was wirklich?“ Aku und Roku sahen Zexion überrascht an. „Ja. Demyx hat mir erzählt, dass ihr auch Waffen habt und ich will euch alle mal kämpfen sehen.“ „Hast du auch eine Waffe Zex?“ Axel lehnte sich ein wenig zu ihm herüber. „Naja..also..ich..hab eine, aber ich kämpfe nicht.“ Die drei sahen ihn geschockt und überrascht an. „Du hast eine Waffe?? Ehrlich?? Wie cool!“ Roku war total aus dem Häuschen. „Du musst sie uns unbedingt morgen zeigen.“ Axel war auch recht begeistert von der Tatsache. „Mal sehen.“ Zexion war die plötzliche Aufmerksamkeit ziemlich unangenehm.
 

Vielleicht sind sie ja doch nicht so schlimm dachte Zexion, als er nach dem Essen in sein Zimmer ging um noch ein wenig zu lesen. Später kam auch Demyx ins Zimmer, legte sich auf sein Bett und fragte ihn ob es in Ordnung wäre, wenn er noch ein wenig spielen würde. „Klar, kein Problem“ „Super. Weißt du vorher hatte ich ja das Zimmer für mich und konnte spielen wann ich will.“ „Also im Moment stört es mich nicht.“ Also fing er an zu spielen. So vergingen die Zeit. Nach einer Weile entschied sich Zexion sich umzuziehen.
 

Er ging also ins Bad, zog sich, bis auf die Boxershorts aus und putzte sich noch die Zähne. Als er das Bad verließ kam ihm Demyx entgegen. Er trug auch nur noch seine Boxer und Zexion staunte nicht schlecht, als er Demyx' Sixpack sah. Eigentlich war er ja eher zierlich, doch jetzt sah Zexion, dass Demyx doch ziemlich gut gebaut war. Er konnte den Blick nur schwer von Demyx abwenden. Schnell ging er an ihm vorbei und verschwand im Zimmer.Was war denn das bitte?? Schnell legte er sich ins Bett und drehte sich zum Fenster. Er hörte wie Demyx das Zimmer betrat und sich auch ins Bett legte. „Gute Nacht Zexy.“
 

„Nacht. Und nenn mich nicht Zexy. Ich will keinen Spitznamen.“ Demyx lachte leise „Klar doch.“ Schon nach kurzer Zeit hörte Zexion das gleichmäßige Atmen von Demyx. Wie kann man so schnell einschlafen? Zexion ließ den Tag noch einmal revue passieren. Den Teil vor dem Badezimmer ließ er aus und konzentrierte sich lieber nochmal auf die Melodien, die er von Demyx gehört hatte. Das letzte Bild, dass er vor sich hatte, bevor er einschlief war Demyx, der auf dem Felsen am Ufer saß, die Augen geschlossen und mit diesem zufriedenen Lächeln im Gesicht auf seiner Sitar spielte.

Ein sehr großer Teil in ihm verfluchte sich dafür, aber ein ganz kleiner Teil freute sich, nochmal dieses Bild zu sehen.

Tag 3 ~ Vertrauen und Ehrlichkeit

„Dance, Water, dance!“ oder „Burn, Baby, burn!“ ?
 

Zexion drehte sich zum wiederholten Male auf die andere Seite und sah verschlafen auf sein Handy. Halb sieben..Das war ja wohl nichts mit wieder einschlafen..Naja..Bin das ja schon gewohnt. Der Blauhaarige stand widerwillig auf und schlurfte ins Badezimmer. Dort spritze er sich erstmal kaltes Wasser ins Gesicht um richtig wach zu werden. Seit ca. 4 Stunden war er nun schon wach und hatte vergeblich versucht, wieder einzuschlafen. Er hatte wieder geträumt. Aber diesmal nicht von der einen Nacht. Nein, viel schlimmer. Er hatte von der Zeit geträumt, als noch alles in Ordnung war. Wo sein Vater noch kein Alkoholiker war und auch noch nichts davon wusste, dass er nicht Zexions Vater war.
 

Er hatte mit seinen Eltern im Garten gespielt und viel Spaß gehabt. War mit seinem Vater Fußball spielen und mit seiner Mutter einkaufen. Mit den beiden zusammen schwimmen und eislaufen. Damals war er noch unglaublich glücklich gewesen. Dann war er aufgewacht und ihm war schmerzlich bewusst geworden, dass das alles schon lange vorbei war. Er vermisste das alles sehr, auch wenn er es nie zugeben würde. Noch bewusster wurde es ihm, als er seinem Spiegelbild in die Augen blickte.
 

Morgens war einer der wenigen Momente, an denen man sein komplettes Gesicht sehen konnte und die rechte Gesichtshälfte nicht von seinen Haaren verdeckt wurde. Das hatte auch einen ganz bestimmten Grund. Auf dieser Gesichtshälfte zog sich nämlich eine lange Narbe von seiner Stirn zu seiner Wange. Sie verlief grade herunter und über sein Auge. Dieses war aber nicht verletzt und so konnte er auf beiden Augen sehen.
 

Der Blauhaarige fuhr mit seinen Fingern über die Narbe und seine Hand begann zu zittern. Schnell wand er den Blick von seinem Spiegelbild ab. Er hasste es. Immer wenn er sein komplettes Gesicht sah, kam alles wieder hoch. Zexion beeilte sich. Stylte schnell seine Haare und zog sich an, damit er schnell zurück ins Zimmer konnte um zu lesen. Um in eine andere, heile, Welt einzutauchen und sein Leben zu vergessen. Wenigstens für einen kurzen Moment.
 

Der Jüngere schlich so leise wie möglich ins Zimmer zurück um Demyx nicht aufzuwecken. Er wollte nämlich noch ein bisschen seine Ruhe haben. Er schaltete das Licht an seinem Bett ein und nahm sich einfach irgendein Buch. Das Buch, dass er gegriffen hatte, hatte er schon lange nicht mehr gelesen, geschweige denn angesehen. „Tintenherz“ flüsterte er leise. Es war eines seiner ersten Lieblingsbücher gewesen, obwohl er das Genre eigentlich nicht mochte. Doch einen Charakter mochte er wirklich sehr im ganzen Buch. Staubfinger. Er wurde aus seiner Geschichte herausgelesen in eine andere Welt. Alles war anders und fremd. Er kannte diese neue Welt nicht. Er wollte einfach nur zurück in seine Geschichte. Zurück zu seiner Familie. Seiner Frau Roxanne und seinen beiden Töchtern. Am Ende hatte es elf Jahre gedauert bis er zurück konnte. Aber er war zurückgekommen.
 

Zexion hatte dieses Buch bekommen, kurz nachdem er ins Heim kam. Zu dieser Zeit konnte er sich gut mit Staubfinger identifizieren. Auch Zexion wurde aus seiner „Geschichte“ brutal herausgerissen. Alles war fremd und machte Angst und er wollte einfach nur zurück in seine „alte Geschichte“. Sein altes Leben. Doch er wusste, dass dies nie möglich sein würde.
 

„Zexion..?“ Angesprochener sah auf. Demyx hatte sich umgedreht und blickte ihn aus verschlafenen Augen an. Er richtete sich ein wenig auf. „Morgen Demyx.“ Zexion legte das Buch zur Seite ohne auch nur ein bisschen gelesen zu haben. Nun würde er da eh nicht mehr zu kommen. „Bist du schon lange wach Zexy?“ Der Sitarist rieb sich die Augen und setzte sich in den Schneidersitz. Der Blauhaarige wollte nicht, dass er nachfragte wieso er denn schon so lange wach war, wenn er sagte seit halb sieben. Deshalb sagte er einfach „Vielleicht seit fünf Minuten oder so.“ „Achso.“ gähnte der Ältere. „Wie viel Uhr ist es?“ „Sieben.“ Demyx lachte. „Das ist eine Zahl. Ich will wissen wie viel Uhr es ist.“ Zexion seufzte „Es ist sieben Uhr Demyx.“ Der Größere stand auf und streckte sich. „Vielen Dank Zexy. Ich bin im Bad.“ Dann machte er noch seine Übliche „und tschüss“ Geste und verschwand aus dem Zimmer. (*)
 

Als Demyx fertig war, hatte sich Zexion ins Wohnzimmer gesetzt. Axel und Roxas waren auch schon wach. Nachdem sie ein bisschen gegessen hatten machten sie sich auf dem Weg zum Unterricht.
 

„Man Leute. Endlich haben wir es geschafft! Ein ganzer Tag nur Vexen ist ja nicht zum aushalten!“ „Roxas..das sagtest du bereits..und zwar drei Mal..“ Zexion sah nicht von seinem Buch auf während er das sagte. „Man Zexy! Wie kannst du jetzt lesen? Komm auch ins Wasser!!“ Jetzt sah der Angesprochene doch auf, nur um zu sehen, wie Demyx, nur mit einer Badehose bekleidet, im Wasser stand und wie wild mit den Armen fuchtelte.
 

Die Jungs hatten ihn nach dem Unterricht mit zum See geschleppt, obwohl er sich geweigert hatte.

Die drei hatten sichtlich Spaß im Wasser, Zexion jedoch hatte es vorgezogen am Ufer zu bleiben und zu lesen. Auf Schwimmen hatte er heute keine Lust. Davon würde er nur noch müder werden. Er hatte schon im Unterricht damit kämpfen müssen, nicht einzuschlafen. Einmal war es ihm passiert. Vexen hatte zum Glück nichts mitbekommen und Axel hatte ihn aufgeweckt, als Vexen auf ihren Tisch zukam.
 

„Ahh. Hier seit ihr also!“ Alle vier drehten sich gleichzeitig um und Zexion erblickte einen Mann mit langen blauen Haaren und einer Narbe im Gesicht. Sie sah aus wie ein X. Dieses kreuzte sich genau auf seiner Nase. „Hey Saix!“ Die drei anderen kamen aus dem Wasser. „Was gibt’s?“ fragte Axel und nahm sich sein Handtuch. „Ich wollte das Training eigentlich ausfallen lassen.
 

Ich muss noch etwas dringendes erledigen. Ihr ward nicht auf eurem Zimmer, also hab ich euch gesucht. Aber ..Axel, Demyx. Was haltet ihr von einem kleinen Showkampf? Dafür wäre noch Zeit.“ Demyx sah Saix etwas verwirrt an. „Hier? Und jetzt?“ „Nein Dem. In zwanzig Jahren. Und auf dem Mond.“
 

gab der Rotschopf zurück. „Aber okay. Wieso nicht? Zex wollte uns sowieso mal beim kämpfen zusehen. Nicht war Zex?“ Mit diesen Worten wand er sich zu dem Blauhaarigen. „Ja. Eigentlich schon.“ sagte Zexion. „Na dann ist das ja geklärt. Roxas du hast heute Pause.“ „Geht klar Saix.“
 

Der Blonde ging auf Zexion zu. „Komm. Hier wird’s gleich zu gefährlich.“ lachte er und zog den Neuen mit sich. Sie setzten sich einige Meter entfernt auf die Wiese und sahen zu, wie Axel und Demyx sich die Hand gaben und sich dann, wie bei einem Duell, gegenüber des anderen aufstellten.
 

Dann hob Demyx die Hand über seinen Kopf. Plötzlich schoss das Wasser aus dem See auf ihn zu und sammelte sich über seiner Hand. Das Wasser leuchtete auf und die Kugel, die sich mittlerweile gebildet hatte, veränderte die Form. Langsam zog sie sich und wurde immer länger. Dann platzte sie und Demyx hielt seine Sitar in der Hand. Immer noch befand sich Wasser in der Luft. Die kleinen Tropfen glitzerten und Schillerten und es bildete sich sogar ein kleiner Regenbogen. Er hatte die Sitar schon öfters beschworen, aber noch nie hatte das so..faszinierend und außergewöhnlich ausgesehen. Der Sitarist lächelte zufriedenen und sah kurz zu Roxas und Zexion. Anscheinend wollte er sehen, wie Zexion reagierte. Und er sah zufrieden aus mit dessen Reaktion. Äußerst zufrieden.
 

Dann beschwor Axel seine Waffe. Er streckte beide Arme von sich und schon wirbelte das Feuer um ihn herum. Es kroch wie eine Schlange an im herauf und an seinen Armen wurde es immer stärker und flammte immer mehr auf. Als es an den Händen ankam, bildeten sich Feuerwirbel an ihnen. Sie wurden immer größer und bedrohlicher. Dann, ganz plötzlich, barsten die Wirbel auseinander und es erschienen zwei Chakrams in den Händen des Rothaarigen. Die Feuerfunken schwebten noch eine Weile in der Luft und sanken dann langsam zu Boden. Dort brannten sie keine Flecken in die Erde. Axel ließ seine Arme sinken und ließ die Chakrams die er in seinen Händen hielt ein wenig kreisen. Auch er schien ziemlich zufrieden zu sein.
 

Bei Axel sah die Beschwörung bedrohlich und Angst einflößend aus und bei Demyx ruhig und elegant. Noch nie hatte Zexion zwei so faszinierende und starke Dinge gesehen, die auch noch so unterschiedlich waren.
 

„Sehr beeindruckend was? Aber pass auf. Jetzt geht es erst richtig Los. Feuer gegen Wasser.“ raunte der Blonde. Zexion wand den Blick nicht von den Beiden ab und nickte nur.
 

Es war eine gute Entscheidung, nicht wegzusehen. Denn schon schossen Axels Chakrams auf Demyx zu. Dieser schaffte es mit einem Sprung auszuweichen. Schon in der Luft begann er auf seiner Sitar zu spielen und schon standen um Axel unzählige Wasserklone von Demyx. Keine Sekunde später schossen Axels Chakrams zurück zu ihm und zerstörten so schon einen Teil der Klone. Plötzlich kamen wie aus dem Nichts Feuersäulen aus dem Boden. Dagegen hatten die Klone keine Chance.
 

Zexion konnte ab diesem Punkt gar nicht mehr genau verfolgen, was eigentlich passierte. Axel und Demyx waren einfach zu schnell für seine Augen. Das einzige, das er sah, waren wie Feuer und Wasser aufeinander prallten. Wie sich Wassersäulen aus dem See erhoben und auf Axel zubewegten, der grade in die Luft gesprungen war um Wasserkugeln auszuweichen, oder wie der Boden unter Axel zu glühen und zu brennen begann und Feuerwirbel auf Demyx zuschossen, sodass er nur ganz knapp ausweichen konnte. Wirklich nah kamen sich die beiden aber nie. Es war ein atemberaubender Kampf.
 

Der Blauhaarige hatte solche Kraft und solches Geschick noch nie gesehen. Wie geschmeidig Axel und Demyx den Angriffen des anderen auswichen und wie sie ihr Element kontrollierten..Einfach unglaublich. Es sah aus, als ob die Beiden einen gefährlichen Tanz miteinander tanzen würden.
 

Zexion hatte zwar auch eine Waffe, aber er kontrollierte kein Element. Und er hatte auch noch nie richtig gekämpft. Er war einfach sprachlos. Er konnte nicht sagen, wie lange die beiden schon kämpften, doch Demyx schien an Kraft zu verlieren. Der Kampf würde wohl nicht mehr lange dauern, denn auch Axel verlor langsam an Kraft. Doch dann passierte etwas, mit dem Zexion nicht gerechnet hätte.
 

Der Rothaarige stand einfach nur da und sah seinen Gegenüber an. Axels Chakrams waren auf einmal komplett von Feuer umhüllt. Er schleuderte sie mit voller Kraft auf Demyx zu. Dieser konnte grade noch mit einem Sprung nach oben ausweichen, doch irgendwie war Axel so schnell bei ihm, dass der Wasser-Magier gar nicht mehr reagieren konnte. Der Rothaarige holte aus und schlug so fest zu, das der Sitarist mit voller Wucht zu Boden geschleudert wurde.
 

„Demyx..!“ rief Zexion leise und setzte sich noch ein wenig weiter auf. Demyx regte sich nicht. Hatte er grade wirklich Angst um seinen Mitbewohner? Was soll das? Ich kenne ihn doch gar nicht richtig..Was ist bloß los? „Mach dir keine Sorgen Zex. Dem geht’s gut.“ Zexion wand den Kopf und sah Roxas lächeln. „Aber ich hätte nicht gedacht, dass du dir Sorgen machst..“ „Ich auch nicht.“ murmelte der Blauäugige und sah wieder zu dem Punkt an dem Demyx aufkam. Der Sitarist setzte sich jetzt aber langsam auf und rieb sich den Kopf. Axel trat auf ihn zu und reichte ihm die Hand. Zexion seufzte leise. Er war wirklich erleichtert, dass es ihm wohl doch gut ging „Komm Zex!“ Angesprochener wurde von den Blonden hochgezogen und zu Axel und Demyx „geschleift“.
 

„Na Kumpel. Alles in Ordnung?“ lachte Axel. „Nein.! Ich hab schon wieder verloren. Aber sonst, Alles okay.“ grinste Demyx. „Gut so! Zexy hat sich schon Sorgen um dich gemacht Demyx.“ meinte Roxas, als sie bei den Beiden ankamen. „Was?“ der Blonde sah Zexion überrascht an. „Der Aufprall sah echt hart aus. Ist doch klar, das man sich da Sorgen macht, wenn man sowas nicht kennt!“ erwiderte der Blauhaarige und sah zur Seite. Er spürte, wie sich eine leichte Röte auf seine Wangen legte und er wollte nicht, dass jemand sie sah. Wieso werde ich jetzt rot? Mist. Was ist los mit mir? „Danke, dass du dir Sorgen gemacht hast.“ Zexion sah auf und sah in die Meerblauen Augen seines Gegenübers. Wie bei ihrer ersten Begegnung glaubte er, in ihnen zu versinken.
 

„Haha. Das gibt es ja nicht! Unser Zexy kann ja doch offen seine Gefühle zeigen!“ lachte Axel und klopfte ihm auf die Schulter. Roxas gab dem Älteren eine Kopfnuss. „Sei nicht so fies zu ihm Aku! Das ist gemein.“ Axel schlang die Arme um seinen Freund. „Ich weiß. Aber das war das erste Mal, dass seine Augen nicht so emotionslos waren, sondern besorgt. Sorry Zex. Nicht böse gemeint.“ „Keine Sorge. Ich nehms dir nicht übel. Hast ja Recht. Ich bin selber überrascht..“ Den letzten Satz murmelte Zexion.
 

„Sehr gut gemacht Jungs. Demyx, der Kampf war wirklich ziemlich gut. Mach weiter so.“ Saix. Zexion hatte ihn total vergessen. „Hey. Und was ist mit mir?“ meinte Axel mit gespielter Empörung und löste sich von Roxas. „Du warst wie immer schnell und geschickt Axel. Aber deine Feuersäulen haben sich verbessert.“ „Hahaa! Ich wusste ich bin gut.“ Rief Axel und streckte eine Faust in die Luft. „Oh man. Und mit so jemandem bin ich zusammen.“ murmelte Roxas, schloss die Augen und rieb sich mit den Fingern die Stirn.
 

„Tja Roxas. Selber Schuld.“ Demyx ging auf den anderen Blonden zu und legte ihm einen Arm um die Schulter. „Hey Ax. Komm mal wieder runter. Wir sollten zurück und was essen. Die Sonne geht schon unter.“ „Du hast Recht Rox.“ Axel und Demyx zogen sich noch schnell ihre Shirts wieder an.
 

Kaum in der kleinen Wohnung angekommen, verschwand Zexion auch schon in sein Zimmer. Er legte sich auf sein Bett und schloss die Augen. Trotzdessen, dass es Demyx gut ging, wollten ihm die Bilder einfach nicht aus dem Kopf gehen. Er brauchte grade einfach Ruhe. Musste Ordnung in seinen Kopf bringen. Er wusste nicht, wie lange er so dalag. Die Hände hinter dem Kopf verschränkt und an die Decke starrend. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als jemand das Zimmer betrat.
 

Zexion wand den Kopf in Richtung Tür und sah Demyx im Zimmer stehen. „Hey Zexy. Na wie war der Kampf?“ Der Größere setzte sich auf sein Bett und musterte Zexion. „Ziemlich gut, um ehrlich zu sein. Ich hab solche Kraft noch nie gesehen.“ Wie atemberaubend er den Kampf wirklich fand, sagte er Demyx nicht. Es war ihm unangenehm, wirklich richtige Begeisterung zu zeigen.
 

Außerdem vermied er es, Demyx weiter anzusehen. Also begann er wieder, die Decke zu mustern. “Was hältst du davon, wenn du nächstes Mal versuchst selber zu kämpfen? Du hast doch gesagt du hast auch eine Waffe. Saix hätte bestimmt nichts dagegen.“ „Nein lieber nicht.“ sagte Zexion, immer noch zur Decke gewand
 

Plötzlich blickte Zexion nicht mehr an die Decke, sondern in zwei Meerblaue Augen. Demyx hatte sich über ihn gebeugt und ihre Gesichter wahren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Diese Tatsache brachte Zexion ein wenig aus dem Konzept.
 

„Och wieso denn nicht? Ich will auch mal sehen wie du kämpfst.“ Demyx schmollte ein wenig und sah Zexion flehend an. Wie ein kleiner Welpe. Bevor der Kleinere etwas erwidern konnte kam Axel ins Zimmer. „Hey Jungs! Essen ist..Oh..Ich störe wohl grade..“ Demyx richtete sich ruckartig auf. „W..wieso? Du..du störst nicht...“ Axel sah Demyx leicht verwundert an. „Habt ihr euch grade nicht geküsst?“ Zexion stieg sie Röte ins Gesicht. Er war sichtlich geschockt. „Was??! Nein haben wir nicht!“ Mit diesen Worten ging Demyx an Axel vorbei aus dem Zimmer.
 

Zexion saß immer noch auf dem Bett und sah Axel perplex an. „Was war das denn bitte?“ fragte Axel. Zexion zuckte als Antwort nur mit den Schultern. „Was weiß ich?“ mit diesen Worten stand nun auch er auf und ging, zusammen mit Axel in die Küche.
 

Also eins musste man Roxas lassen. Kochen konnte er. So gut hatte Zexion schon lange nicht mehr gegessen. Im Heim schmeckte das Essen nicht wirklich und wie das Essen schmeckte, dass seine Eltern gekocht hatten wusste er nicht mehr. Er versuchte sich zu erinnern, wurde aber von Roxas aus seinen Gedanken gerissen. „Hey Zex. Morgen wollten ein paar aus der Klasse ne Party schmeißen. Du kommst doch mit, oder?“ Zexion sah von seinem Teller auf und blicke in die blauen Augen seines Gegenübers.
 

„Nein danke. Ich steh nicht so auf saufen und laute Musik.“ Nun meldete sich Axel zu Wort. „Ach komm. So viel Alkohol wird es nicht geben und wir wollten zum See. Also wird es auch nicht so laut werden. Und wenn doch, dann kannst du dich weiter weg hinsetzten.“ Der Rotschopf sah ihn durchdringend an.
 

Demyx sagte nichts zu all dem. Er sah noch nicht einmal auf, sondern stocherte nur in seinem Essen rum. Erst jetzt fiel dem Blauhaarigen auf, dass der Sitarist die ganze Zeit über noch nichts gesagt hatte. Wirklich komisch.. „Hey Zex!“ Zexion sah wieder zu dem Rotschopf. „Ja? Ach..ehmm. Ihr werdet mich doch eh solange Nerven, bis ich mitkomme. Also erspare ich mir das.“ Roxas sah den Blauäugigen erwartungsvoll an. „Das heißt du kommst mit?“ Zexion seufzte leise und schloss die Augen. „Ja Roxas das heißt es.“ „Jaaaa!! Super!“ Roxas sprang von seinem Stuhl auf und fiel dem Blauhaarigen um den Hals.
 

„Wow.! Roxas! Lass mich los.“ Der Blonde ließ Zexion los und grinste Axel an. „Akuu..Ich hab gewonnen.“ Zexion blickte verständnislos zu Axel und Roxas. Und er wartete auf eine Erklärung seitens Demyx, so wie nach der Chemiestunde. Aber sie kam nicht. Der Jüngere wand den Kopf und sah den Sitaristen an. Er war irgendwie total abwesend. Wieso bloß? Etwa wegen Axels Bemerkung von vorhin? Als er zu den anderen Beiden sah, gab Axel seinem Freund einen Schein. „Jungs. Wieso wettet ihr immer? Und vor allem, was war es dieses Mal?“ „Wir haben gewettet, wie lange wir brauchen, um dich zum mitkommen zu überzeugen. Ich hab gesagt wir brauchen weniger als fünfzehn Minuten. Und ich hab gewonnen.“
 

„Ich habs gemerkt. Aber hört auf, auf mich zu wetten! Ich bin keine Sache.“ Axel sah ihn entschuldigend an. „Okay. Kein Problem Zexy.“ grinste er. „Sagt mal. Wie kann ich es euch klarmachen, ohne euch dabei körperliche und seelische Schmerzen zuzufügen..?Ich. Will. Keinen. Spitznamen.“
 

Zexion sah die beiden mit einem tödlichen Blick an und Roxas und Axel mussten hörbar schlucken. Doch dann grinsten die Beiden. „Das wirst du nicht schaffen Zexy.“ grinste Roxas. „Niemals“ sagte Axel und unterstützte seine Antwort noch mit einer „nie und nimmer“ Geste (**)
 

Demyx saß immer noch auf seinem Stuhl und sagte nicht. „Hey Dem? Alles okay bei dir? Du bist so ruhig.“ Angesprochener stand ruckartig auf und sagte schnell „Ja ja. Alles okay. Ich geh in mein Zimmer, wenn ihr mich sucht.“ Und schon war er verschwunden. „Was war denn das grade?“ fragte der Blondschopf seinen Freund.
 

„Weiß auch nicht. Der ist seit vorhin schon so...“ meinte Axel und kratze sich am Hinterkopf. „Naja. Heute seid ihr mit Abwasch dran oder? Wenn ihr mich sucht. Ich bin im Bad. “ Mit diesen Worten verabschiedete sich der Blauhaarige von den Beiden und ging ins Bad. Dort zog er sich seine Klamotten aus und duschte erst einmal ausgiebig. Es tat gut, das heiße Wasser einfach über den Körper laufen zu lassen und Zexion entspannte sich ungemein.
 

Als er dann schließlich frisch geduscht und mit seiner Boxershorts bekleidet aus dem Bad kam, waren Roxas und Axel schon in ihrem Zimmer verschwunden. Er wollte grade die Tür zu seinem Zimmer öffnen, als er ihn singen hörte. Seine Hand stoppte schlagartig und er begann zu lauschen. Demyx sang. Und er hatte eine wunderschöne Stimme. Das Lied, das er sang kannte Zexion sogar. Es hieß „You don't know“ und war von Milow. Zexion schloss die Augen um noch besser hören zu können. Er traute sich nicht, jetzt ins Zimmer zu gehen und Demyx zu unterbrechen. Also lehnte er seine Stirn an die Tür und stand einfach da.
 

Nachdem der Sitarist die letzte Zeile gesungen hatte, wartete Zexion noch ein wenig. Er wusste selbst nicht wieso. Bei anderen wäre er einfach ins Zimmer gegangen. Egal was sie grade machten. Aber bei Demyx konnte er das einfach nicht. Vorsichtig öffnete er die Tür und trat ins Zimmer. Der Blonde saß im Schneidersitz auf seinem Bett und hielt seine Sitar noch in der Hand. Demyx sah auf und als Zexion zu seinem Bett ging hatte er das Gefühl, dass der Blick des Sitaristen ihm folgte.
 

Der Blauhaarige legte seine Klamotten auf einen Stuhl. „Du hast..eine schöne Stimme Demyx.“ Zexion drehte ihm den Rücken zu. Eigentlich sagte Zexion sowas nie. Er war irgendwie anders..in seiner Gegenwart. „Du hast mich singen gehört?“ „Ja. Aber ich wollte dich nicht unterbrechen und hab gewartet bis du fertig bist.“ Er wand dem Blonden immer noch den Rücken zu.
 

Er konnte und wollte ihm im Moment nicht in die Augen sehen. Demyx schien überrascht. Zumindest hörte es sich so an. „Findest du wirklich? Ich hätte nicht gedacht, dass du..na ja..das du mir das auch sagen würdest..Aber ich freu mich wenn es dir gefallen hat.! Danke Zexy.“ Ich hätte es auch nicht gedacht. Ohne den Sitaristen noch einmal anzusehen legte sich Zexion auf sein Bett.
 

„Ich mach das Licht aus okay?“ „Klar Demyx.“ „Gute Nacht, Zexy.“ „Ja, gute Nacht.“ Und schon war es dunkel in dem Zimmer. Zexion lag auf seinem Bett und sah aus dem Fenster. Was ist bloß mit mir los? Ich kann mich doch in drei Tagen nicht schon so verändert haben..Und wieso denke ich so oft über Demyx nach und sage ihm was ich denke?? Wobei, das mache ich auch bei den anderen Beiden. Aber wieso?
 

Zexion seufzte und legte sich seine Hände auf das Gesicht. Er verstand sich selbst nicht mehr. Konnten drei Menschen jemanden wie ihn denn in nur drei Tagen schon verändern. Eigentlich sollten ihn die anderen nicht Interessieren. Andere hatten ihn ja vor dem Internat auch nicht interessiert. Und dann das heute Mittag bei dem Kampf. Er hatte sich echt Sorgen um Demyx gemacht. Zexion nahm seine Hände von Gesicht und sah zu Demyx. Er konnte sein friedlich schlafendes Gesicht im blassen Mondschein nur erahnen.
 

Der Blauhaarige sah in eine Weile lang an und überlegte. Was hatte er an sich, dass Zexion so offen mit ihm redete? Seine offene und kindliche Art? Zexion hatte noch nie mit jemandem zu tun gehabt, der so war wie Demyx. Aber eigentlich konnte er solche Leute wie ihn nicht leiden. Sie waren ihm zu kindisch. Eigentlich. Vielleicht seine Spontanität? Spontanität war ganz gut, aber Zexion glaubte nicht, dass es etwas damit zu tun hatte. Während er weiter überlegte driftete er langsam ab und schlief ein.
 

Doch auf den Grund kam Zexion nicht. Zumindest nicht bewusst. Sein Unterbewusstsein wusste jetzt schon, dass es Demyx Augen waren, die Zexion so offen mit ihm reden ließen. In seinen Augen lag nämlich etwas, nach dem Zexion schon lange vergeblich bei anderen suchte. Vertrauen und Ehrlichkeit.

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(*) http://www.youtube.com/watch?v=W79_SnuAK6w Bei 11:15 macht der Typ diese Bewegung auch ^^

(**)wenn man die arme vor der Brust kreuzt und dann nach außen bewegt :P

Tag 4 ~ Das "Sahnehäubchen"

Partytime!!...Oder doch nicht??
 

„Okay... Also wir haben Chips, Nachos und Käsedip, Würstchen, Hähnchenflügel, Cola, Bier... was sollten wir noch holen?" Der Blonde blieb stehen, sah von seinem Zettel auf und blicke Zexion in die Augen. „Wir sollten noch einen Sack Kohle mitbringen. Die anderen haben einen zu wenig gekauft", meinte Zexion abwesend und schob den Einkaufswagen vor sich her. „Mann Zexy, wenn ich dich nicht hätte", lachte Roxas und war schon um die nächste Ecke verschwunden. Zexion blieb stehen und schloss die Augen.Er hatte schon den ganzen Tag starke Kopfschmerzen und fühlte sich auch sonst nicht gerade gut. Aber er konnte sowas gut vor anderen verbergen. Und das tat er auch.
 

Die Schule war recht ruhig gewesen. Dieses Mal hatte das Chaos-Trio, wie Zexion Axel, Roxas und Demyx insgeheim nannte, ausnahmsweise und zum Glück für ihn mal nichts angestellt. Nach der Schule kamen ein paar aus ihrer Klasse zu ihnen und fragten, ob sie heute noch Zeit hätten, etwas einkaufen zu gehen, weil ein paar Sachen für die Party wohl vergessen wurden. Also hat Roxas sich bereit erklärt einkaufen zu gehen.
 

Und wer musste mit? Zexion natürlich. Dies führte dann zur jetzigen Situation. Zexion mit einem Einkaufswagen vor sich und Roxas, der grade mit einem übergroßen Kohlebeutel um die Ecke gewankt kam.

„Oh Gott ist der schwer." murmelte der Blonde in seinen nicht vorhandenen Bart und ließ den Beutel in den Wagen fallen. „Okay, das war's aber dann. Also auf zur Kasse und dann zurück zum Internat." Und schon war Roxas wieder um die Ecke verschwunden. Zexion seufzte leise und folgte dann dem Blonden.
 

Jetzt standen sie mit zwei Einkaufstüten vor dem Laden. „Und dafür mussten wir jetzt den ganzen Weg laufen?" „Ja Zex. Mussten wir. Und ich finde, dass wir dafür eine Belohnung verdient haben." Zexion zog eine Augenbraue hoch und sah seinen Gegenüber an. „Eine Belohnung?" „Ja genau. Warte hier!" rief Roxas und lief los. Und schon ist er weg. Eigentlich wollte Zexion schnellstmöglich zurück und sich in sein Bett legen. Doch dafür war es ja jetzt zu spät. Der Blauhaarige stellte die Tüten ab und sah sich um. Twilight Town war wirklich eine schöne Stadt. Sie hatte wirklich Stil, war aber nicht modern. Zexion mochte solche Städte.
 

„Hey Zexy!" Der Blauhaarige wurde von Roxas aus seinen Gedanken gerissen. Dieser Stand mit einer Tüte am anderen Ende der Straße. „Na los! Komm mit, ich will dir was zeigen!" „Müssen wir denn nicht zurück?", sagte er, während er mit den Tüten in den Händen auf Roxas zuging. „Das kann warten. Jetzt los!" Schon wurde Zexion beim Handgelenk gepackt und von dem Blonden mitgezogen. 
 

Einige Zeit später standen sie auch schon vor dem Uhrenturm. Doch dort blieben sie nicht. Roxas führte ihn in die Eingangshalle des Bahnhofes und dann durch eine kleine Tür auf der rechten Seite. An ihr war ein „Betreten Verboten" Schild angebracht. Ohne ein Wort öffnete der Blonde die Tür und stieg sofort die Treppen empor, die nun vor ihnen lagen. „Die Tüten kannst du hier lassen. Die klaut keiner", meinte er kurz und ging dann weiter. Unsicher folge Zexion ihm. Er wusste nicht was er davon halten sollte.
 

Nachdem sie etliche Stufen erklommen hatten, standen die Beiden vor einer Tür, die Roxas auch gleich öffnete. Das Bild, das Zexion nun vor sich sah, verschlug ihm den Atem und machte ihn sprachlos. Vor ihm, oder eher unter ihm, lag ganz Twilight Town. Er sah über die Dächer der ganzen Stadt und der Horizont schien ihm unendlich. Der Blauhaarige trat an den Rand der Plattform und sah sich nochmal um.
 

So etwas beeindruckendes hatte er noch nie gesehen. Als er in Twilight Town ankam, war er ja schon sprachlos gewesen, aber DAS war etwas ganz anderes. Zexion sah einige Zeit auf dieses wundervolle Panorama und sah dann zu Roxas, der lächelnd neben ihm stand und ebenfalls auf Twilight Town hinunterblickte. „Wundervoll, nicht war?" Roxas wand den Kopf und sah Zexion zufrieden an. „Ja... Sehr sogar." Roxas setzte sich auf den Rand der Plattform und ließ die Beine baumeln. 
 

„Das ist unser „geheimer" Platz. Axel und Demyx zeigten ihn mir, als ich am Internat ankam. Ich war damals sehr verschlossen und ein Einzelgänger. Doch als ich dann hierher kam, traf ich die beiden. Und von da an wurde ich offener. Die beiden haben mich vom ersten Tag an verändert. Ich weiß bis heute nicht wie sie das gemacht haben, aber jetzt ist es mir egal.
 

Ich bin nur froh, dass sie es getan haben." Roxas machte eine kurze Pause und sah dann zu Zexion auf. „Ich war, denke ich, dir nicht ganz unähnlich." Dies sagte er mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Nun setzte sich Zexion neben ihn und begann den Jungen zu mustern. „Denkst du, die beiden werden mich auch so verändern?", sagte zum Himmel hinaufblickend . „Sie haben es schon Zex. Als ich dich vor ein paar Tagen traf, warst du verschlossener als jetzt." Der Blauhaarige sah wieder auf Twilight Town herunter Ob das so gut ist?
 

Auf einmal wurde Zexion etwas ins Gesicht gehalten. „Was.." „Das ist Meersalzeis. Kennst du das nicht?" Zexion nahm das Eis und sah es an. „Doch, aber ich hab es lange nicht mehr gegessen. Das letzte Mal mit meinen Eltern..." Roxas musterte ihn überrascht. „Mit deinen Eltern? Ich dachte du kommst aus einem Heim?" Jetzt merkte Zexion, was er da grade gesagt hatte. Mist. Was nun?  „Ja schon. Aber ich war dort nicht mein ganzes Leben..."
 

Der Blauhaarige brach ab. „Achso. Na dann. Weißt du was Axel immer sagt, wenn wir zusammen Meersalzeis essen? Er sagt, es sei das Sahnehäubchen für das, was wir an dem Tag alles erledigt haben", lachte Roxas. Zexion war nun ziemlich verwirrt. Der abrupte Themenwechsel und dann noch die Tatsache, dass der Blonde nicht einmal wissen wollte was passiert war. „Willst du nicht wissen wieso ich von meinen Eltern weg bin und ins Heim gekommen bin?" fragte Zexion. Das machte ihn jetzt schon neugierig.
 

„Wissen will ich es schon gerne, aber du sollst es mir erzählen ohne das ich frage. Also von dir aus. Verstehst du?" Roxas sah ihn direkt an. „Ja klar. Danke..." „Wieso dankst du mir?", fragte der Blauäugige überrascht. „Weil du es nicht sofort wissen willst. Ich rede nicht gerne über meine Eltern, weißt du?", murmelte Zexion und biss von seinem Eis ab. Roxas lächelte nur. Schweigend aßen beide ihr Eis und Zexion war froh, dass Roxas so... verständnisvoll war.
 

„Na Zex, sollen wir dann langsam mal wieder zurück?" Roxas stand auf und streckte sich ausgiebig. „Ja, glaub schon." Nun stand auch Zexion auf und zusammen machten sie sich auf den Weg zurück zum Internat. Dort wurden sie von den Jungen von heute Mittag auch schon sehnsüchtig erwartet. „Sorry Jungs. Hat ein wenig gedauert." „Kein Problem Roxas. Danke, dass ihr nochmal los seit. Also Jungs, dann lasst uns mal anfangen." Mit diesen Worten und den Tüten in den Händen machten sich die Gruppe dann auch schon auf den Weg. 
 

„Sollen wir auf unser Zimmer?" „Nein. Du kannst gehen Roxas. Ich geh noch ein bisschen zum See." „Okay Zex. Wie du meinst. Aber nicht zu lange, sonst hast du hinterher keine Zeit um dich fertig zu machen", grinste der Blonde. „Wenn du meinst", mit diesen Worten ging Zexion zum See und ließ den Blonden einfach stehen. Die Sache mit dem Meersalzeis und Roxas Verhalten. Der Blauäugige musste erstmal nachdenken.
 

Am Ufer des Sees wuselten schon ein paar aus ihrer Klasse herum und bauten Tische und einen Tresen auf.

Die Anlage stand schon und Zexion ahnte, dass es ein lauter Abend werden würde. Das war bei den Kopfschmerzen, die er den ganzen Tag schon hatte nicht sehr vorteilhaft. Wenigstens hatte bis jetzt noch niemand bemerkt, dass es ihm nicht so gut ging. Mist..Jetzt schon krank werden wäre echt blöd.
 

Er schlenderte am Ufer entlang und kam dann zu der Stelle, an der Demyx gesessen und gespielt hatte. Sofort hatte er wieder das Bild von ihm vor Augen und er begann leicht zu lächeln. Verdammt. Was ist bloß los mit mir?  Zexion entschloss, sich ein wenig auf den Stein zu setzen, auf dem der Sitarist gesessen hatte. Er genoss die Ruhe und schloss die Augen. Er saß schon länger da, als er jemand seinen Namen rufen hörte. Der Blauhaarige öffnete langsam die Augen und wand seinen Kopf zu der Stimme.
 

„Hey Zexy. Hier bist du. Hab dich schon gesucht" Demyx kam lachend auf ihn zu und musterte ihn. „Alles okay mit dir? Siehst irgendwie nicht so gesund aus..." Der Blonde legte den Kopf ein wenig schief und musterte ihn. „Nein. Alles okay Demyx. Was gibt es denn?" Wieso merkt er eigentlich sofort, wenn etwas nicht stimmt? „Wenn du jetzt nicht mit zurück kommst, dann hast du keine Zeit mehr dich umzuziehen", lachte er und stieg zu Zexion auf den Felsen. Er hielt ihm die Hand hin. „Los jetzt. Roxas wollte dir unbedingt beim Klamotten aussuchen helfen." Zexion sah seine Hand einfach nur an und bewegte sich nicht. Der Sitarist seufzte leise, beugte sich zu Zexion herunter und griff nach dessen Hand. „Los jetzt, sonst reißt Roku mir den Kopf ab." 
 

Zexion wurde ruckartig von ihm hochgezogen und schon sprang Demyx mit ihm im Schlepptau vom Felsen herunter. Auf diese Aktion war Zexion nicht vorbereitet gewesen und verlor das Gleichgewicht. Er schloss die Augen und war schon darauf gefasst auf dem Boden aufzukommen. Doch dies passierte nicht. „Alles okay Zexy?" Erst jetzt registrierte Zexion, dass er an Demyx Brust lehnte und dieser ihn festhielt. 
 

Er spürte, wie ihm die Röte ins Gesicht schoss und drückte sich schlagartig von dem Größeren weg. Damit dieser sein Gesicht nicht sehen konnte, sah er zu Boden. „Ja. Alles klar. Lass uns gehen." Zexion ging so schnell er konnte los und versuchte nicht zu rennen. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Was ist bloß los mit mir? Das ist doch nicht normal.
 

Den ganzen Rest des Weges ging Zexion voran und in einigem Abstand zu Demyx. Auf dem Zimmer angekommen, ging Zexion sofort ins Bad und spritzte sich Wasser ins Gesicht um sich zu beruhigen.

„Okay Zexion. Egal was das grade war. Vergiss es!" sagte er zu seinem Spiegelbild und hielt sich am Rand des Waschbeckens fest. Nachdem er sich beruhigt hatte, verließ er das Bad und traf auf Roxas.
 

„Alles okay?" „Ja alles Okay." „Dann ist ja gut. Also los. Wir suchen dir jetzt Klamotten aus!" Mit diesen Worten wurde Zexion am Arm gepackt und in sein Zimmer gezogen. Wehren konnte er sich nicht.
 

„Drei Stunden! Roxas, kann ich nicht einfach irgendetwas anziehen?" Der Blauhaarige ließ sich erschöpft auf sein Bett fallen. Seit drei Stunden suchte Roxas jetzt schon Sachen für ihn aus. Mittlerweile lag schon der ganze Kleiderschrank des Neuen im Zimmer verteilt. Der Blonde warf ihm ein Hemd ins Gesicht. „Nein sicher nicht! Wenn schon, denn schon Zexy." Dieser stöhnte genervt auf und ergab sich widerwillig seinen Schicksal.
 

Eine weitere halbe Stunde später hatte Zexion es dann endlich geschafft. Seine Kopfschmerzen waren zwar viel schlimmer geworden und er fühlte sich unglaublich müde, trotzdem war er froh, dass er es endlich hinter sich hatte. Am Ende hatten sich die beiden für eine schwarze Jeans, ein Blaues Shirt mit Aufdruck und dunkelblaue Vans entschieden. Am Arm trug Zexion noch ein Schwarz-Blau kariertes Armband. Die Sachen lagen relativ eng an und Zexion musste zugeben, dass sein Mitbewohner doch einen ganz guten Geschmack in Sachen Klamotten hatte.
 

„Zex, das sieht scharf aus", sagte Roxas stolz. Der Blauhaarige sah ihn geschockt an. „Bitte?" „Zexion vergiss nicht. Ich bin mit Axel zusammen. Ich darf sowas sagen", lachte Roxas und schob einen ein wenig verstörten Zexion in Richtung Tür. „So und jetzt will ich mein Meisterwerk präsentieren!" Zexion sträubte sich dagegen, hatte aber keine Chance aus Roxas' Griff zu entkommen.
 

~Demyx~
 

„Sag mal Axel. Wie lange sind die beiden schon in unserem Zimmer?" „Seit ungefähr dreieinhalb Stunden", meinte Axel mit einem Blick auf die Uhr. „Oh Gott. Was machen die da eigentlich? Ich dachte Roxas sucht nur eben schnell ein paar Klamotten für Zexy raus", stöhnte Demyx und ließ sich wieder auf Axel's Bett fallen. „Gut das ich meine Sachen schon gestern rausgesucht hab. Sonst hätte ich jetzt ein großes Problem." 
 

„Ja, denn wenn Roxas erstmal anfängt, gibt er erst Ruhe, wenn das Outfit perfekt ist. Aber dein größeres Problem wäre eher Zexion. Ich wette du würdest dich nicht umziehen, sondern ihn die ganze Zeit anschauen und seinen nackten Oberkörper mustern. Und du würdest ihm sicher noch seine Boxershorts mit den Augen ausziehen!" Der Sitarist wurde schlagartig rot wie eine Tomate und griff sich ein Kissen. Dieses machte auch sofort Bekanntschaft mit Axels Gesicht. „Man Axel! Hör auf dich lustig zu machen. Das ist echt nicht witzig", murrte Demyx, drehte sich auf den Bauch und verbarg sein Gesicht in einem Kissen. „Ach Dem..." flüsterte Axel und setzte sich neben ihn aufs Bett. „Das wird schon. Keine Sorge. Und jetzt hör auf zu schmollen und sag mir lieber was für ein Shirt ich anziehen soll. Ich hatte nicht vor, oben ohne zur Party zu gehen, auch wenn sie am See ist und Roku sich sicher sehr darüber freuen würde." Der Sitarist sah auf und sah Axels Lächeln.
 

„Das Rote mit dem Schwarzen Aufdruck. Und dazu die karierten Vans und das Armband, das du von Roxas geschenkt bekommen hast." „Hey! Ich hab gesagt Shirt und nicht mein ganzes Outfit",  lachte der Rothaarige und schnippste Demyx vor die Stirn.
 

Kaum hatte Axel sich komplett angezogen, hörten sie auch schon Roxas Stimme. „Jungs! Ich brauche eure Meinung zu Zexion!" Und schon wurde die Tür aufgerissen und Roxas stand im Zimmer. Sein erster Blick fiel auf seinen Freund. „Aku... du bist verdammt heiß", raunte Roxas, „Aber jetzt geht's nicht um dich, sondern um Zexion", sagte er wieder mit seiner normalen Stimme und einem Grinsen auf den Lippen. Der Blonde trat ein Stück zur Seite und gab den Blick auf Zexion frei. 
 

Demyx musste erst einmal schlucken als er Zexions Outfit sah. Er sah einfach unglaublich heiß aus. Seine Haare waren perfekt gestylt und seine Augen leuchteten noch mehr als sonst. Demyx liebte dieses Glitzern in den Augen des Jüngeren. Sofort war er davon gefangen und konnte nur schwer den Blick von dessen Augen abwenden.
 

Das Shirt, das er trug, lag eng an und betonte seine Figur unglaublich gut und Demyx konnte schwören, dass sich Zexions Sixpack darunter abzeichnen würde, wenn es eine hellere Farbe gehabt hätte. Sein Blick wanderte weiter zu der Hose, die Zexion trug. Auch sie lag eng an und Demyx wünschte sich insgeheim, den Kleineren jetzt auch mal von Hinten zu sehen.
 

Und als ob Roxas seine Gedanken gehört hätte drehte er ihn so, dass Demyx seinen Po sehen konnte. Und ja. Auch Zexions Rückseite sah verdammt sexy und knackig aus. Demyx schluckte wieder und wand seinen Blick ab, als er Axel kichern hörte. „Na Dem? Was meinst du zu Zexys Outfit." 
 

Er brauchte einige Zeit, bis er antworten konnte. „Sieht echt verdammt gut aus...", sagte er schnell und sah zu Boden, weil er spürte wie ihm die Röte ins Gesicht schoss. Na super. Das kann ich mir jetzt die ganze Zeit von Aku anhören...Axel...bitte. Sei gnädig mit mir. Dachte er und sah flehend zu Axel. Dieser nickte nur kurz. Anscheinend müsste er sich doch nicht die ganze Zeit anhören, wie er Zexion angestarrt hatte.Hoffentlich hat er das nicht gemerkt...[/i
 

„Okay Leute. Kann ich diese Party dann endlich hinter mich bringen?" „Ach Zex. Komm schon, das wird lustig. Aber du hast recht, lass uns gehen. Ist sowieso schon spät", sagte Axel und nahm Roxas bei der Hand und zog ihn aus dem Zimmer. „Ehm..Zexion.." Dieser drehte sich zu dem Älteren und musterte ihn kurz von oben nach unten. „Ja?" Demyx vermied es ihn anzusehen und musterte lieber seine Hände. „Du siehst...wirklich toll aus..." Nun sah er Zexion doch an und sah eine leichte Röte auf dessen Wangen. Oder er bildete es sich einfach ein. „Danke...Du siehst auch echt gut aus", sagte er schnell und fügte dann hinzu „Komm. Die fragen sich sicher schon wo wir bleiben." Mit diesen Worten verschwand er aus dem Zimmer.
 

Als die vier dann am See ankamen, war die Party schon in vollem Gange. Gute Musik, okay er hatte die Playlist selber zusammengestellt. In der Luft lag der Geruch von Würstchen und anderem gegrillten und Demyx musste feststellen, dass bei einigen Leuten schon reichlich Alkohol geflossen war. Der Sitarist sah kurz zu Zexion, der zwei schon ziemlich angetrunkene Jungen beobachtete. „Ignorier die beiden einfach. Die trinken immer recht viel", sagte Demyx und Zexion sah ihn an. „Solange ich keinen Alkohol trinken muss", war die schlichte Antwort.
 

„Hey. Soll ich uns was zu Essen und zu Trinken holen? Du kannst dich ja ans Ufer setzten. Da ist die Musik nicht so laut. Du meintest ja du magst das nicht so." Zexion sah ihn überrascht an. „Du weißt das noch?" Jetzt war es an Demyx überrascht zu schauen. „Sicher. Wieso nicht?" Zexion sah auf den See hinaus. „Weil ich das nur so nebenbei gesagt hab...", flüsterte er und Demyx hatte Mühe ihn zu verstehen. „Aber okay. Hol uns was. Ich warte hier." „Okay." lächelte Demyx und ging zu dem übergroßen Grill.
 

Als er mit zwei Tellern zurückkam, saß Zexion auf dem Boden und blickte zum Mond. Sein Gesicht sah angespannt aus und es schien ihm nicht gut zu gehen. Man sah es ihm richtig an. Der Sitarist schritt langsam auf ihn zu und setzte sich neben ihn. „Zexion? Alles okay? Du siehst echt nicht gut aus.." „Ja..Ich hab nur ein bisschen Kopfschmerzen. Das ist alles." Er setzte ein Lächeln auf, dass ihn beruhigen sollte. So wie in der Nacht, in der Zexion den Albtraum hatte.Ob ich ihm sagen soll, dass ich sein ganzes Gesicht gesehen habe...?
 

Diese Frage schwirrte ihm schon eine Weile im Kopf herum. Die Narbe hatte ihn unglaublich erschreckt. Und sein Gesicht war Demyx lange nicht aus dem Kopf gegangen. Immer wieder hatte er sich gefragt, woher Zexion sie hatte und wieso er sie so versteckte und nicht darüber redete. Nach langem Schweigen und vielem Hin und Her überlegen entschied er sich, es Zexion zu sagen.
 

~Zexion~
 

„...Zexion?" Angesprochener wand den Kopf und sah in die meerblauen Augen seines Gegenübers. „Was ist los Demyx?" „Naja...also...ehm..", stotterte der Sitarist. Er ist echt nervös. Wieso? „Demyx? Was ist?" „Nun...also. In der Nacht, in der..du den..Albtraum hattest..." Zexions Herz begann schneller zu schlagen. „Ja?", fragte der Blauäugige und wurde leicht nervös. „Nun..ich...hab sie gesehen..also..deine Narbe.." „Was?" Der Jüngere war geschockt. Er hat die Narbe gesehen? Oh nein... Zexion wand den Blick ab und sah auf den See hinaus. „Ich musste es dir einfach sagen. Und ich wollte fragen, ob...sie etwas mit deinem Albtraum zu tun hatte?"
 

Der Kleinere schluckte. Mit allem hatte er gerechnet, nur nicht damit. Er wand noch einmal den Kopf zu seinem Gegenüber uns sah in diese meerblauen Augen. In ihnen sah er pure Sorge und auch ein wenig Angst. Wieso hat er Angst? Diese Tatsachen brachten Zexion zu etwas unerwartetem. Er sah wieder auf den See hinaus. Seine Oberfläche sah aus wie ein Spiegel. „Ja...Ja sie hat etwas damit zu tun...Recht viel um ehrlich zu sein..." sagte er leise.
 

„Weißt du... Meine Eltern haben sich scheiden lassen...und mein Vater, naja, sagen wir, er hatte Probleme... Deswegen bin ich ins Heim gekommen." Hatte er das grade wirklich getan? Hatte er grade jemandem von seinen Eltern erzählt? Was war bloß mit ihm los. Aber irgendwie hatte es gut getan. Ein wenig zumindest. „Ich verstehe..Danke, dass du es mir erzählt hast. Aber... bist du nicht sauer auf mich?"

Zexion zog eine Augenbraue hoch. „Wieso sollte ich?" „Naja, weil ich es dir nicht gesagt habe.." Demyx sah ihm nicht in die Augen, sondern auf den See.
 

Er sah aber immer noch ein wenig Angst auf Demyx Gesichtszügen. Er holte kurz Luft und lächelte dann leicht. „Dem, ich bin nicht sauer auf dich." Ruckartig wand Demyx den Kopf und sah ihn mit einem ungläubigen Grinsen an. „Wie hast du mich grade genannt?" „Du hast schon richtig gehört." „Wirklich?! Oh Zexy!" Demyx umarmte ihn so heftig, dass er das Gleichgewicht verlor und auf den Rücken fiel. Demyx lag also über ihm und kuschelte sich richtig an ihn ran. Zexions Herz schlug sofort ein bisschen schneller und Demyx Atem an seinem Hals machte die Sache auch nicht besser.
 

„Hey Jungs! Geht in euer Zimmer! Das will doch keiner sehen!", lachte Axel und kam mit dem anderen Blondschopf auf sie zu. „Dem... geh von mir runter, ja?" „Oh ja. Sicher." Schnell stand Demyx auf und setzte sich wieder neben die beiden Teller, die er vorhin geholt hatte. Das Essen darauf war sicherlich schon kalt. Der Rothaarige und der Blonde setzten sich zu den Beiden. 
 

Einige Zeit redeten sie einfach nur und Demyx sang einige Lieder mit, die gerade gespielt wurden. Doch alles bekam Zexion nur am Rande mit. Seine Kopfschmerzen waren mittlerweile unglaublich stark geworden und er fühlte sich immer schlechter. Auch sein Kreislauf wollte nicht mehr so richtig. Ich hab doch gar nichts getrunken. Was ist los? Der Blauäugige schloss die Augen und legte sich die Hand auf die Stirn.

Demyx fiel als erstes auf, das etwas mit ihm nicht stimmte.
 

„Zexy? Alles okay mit dir?" Er setzte sich vor ihn und musterte den Kleineren besorgt. Der Grünäugige beugte sich ein wenig vor und auch Roxas musterte ihn. „Stimmt. Du siehst echt mies aus. Sollen wir zurück gehen Zex?", fragte Axel besorgt. „Nein. Alles okay. Keine Sorge, nur ein wenig Kopfweh." Demyx sah ihn verwundert an. „Was? Immer noch? Das hattest du doch schon heute Mittag..." Sofort stand Roxas auf und setzte sich neben den Sitaristen. Er hob die Hand und legte sie auf Zexions Stirn. Schnell zog er sie wieder zurück. „Meine Güte Zex. Deine Stirn glüht ja richtig!" „Mensch Zexion. Wieso hast du nicht gesagt, dass es dir nicht gut geht?", fragte der Sitarist besorgt.
 

Doch bevor der Blauhaarige Antworten konnte, wurde alles schwarz und er hörte nur noch wie jemand seinen Namen rief.

Tag 5 ~ Ich wollte bei dir sein

~Axel~
 

„Lass uns rein Yuki!! Das ist unfair!“ rief Roxas und schlug leicht gegen die Tür. „Wir machen uns doch Sorgen...“ murmelte der Blonde leise und lies seine Stirn gegen die Tür der Krankenstation sinken. Nachdem Zexion zusammengebrochen war, hatten sie ihn sofort auf die Krankenstation gebracht. Die Krankenschwester, Yuki, hatte Roxas und Axel dann sofort wieder rausgeworfen. Sie hatte gesagt, dass einer genug ist, der auf Zexion aufpasst. Und sie hatte sofort gemerkt, wie Demyx zu dem Blauhaarigen stand und hat ihm erlaubt, da zu bleiben. Sie merkt sowas immer sofort. Wieso, wusste der Rothaarige auch nicht, aber er fand es unglaublich faszinierend.
 

Axel ging langsam auf seinen Freund zu und legte seine Arme um die Taille des Blonden. Er vergrub sein Gesicht in dessen Haaren. „Keine Sorge. Er wird schon. Demyx ist doch bei Ihm. Und du weißt, dass besser er bei ihm ist als wir..“ raunte der Rothaarige. „Ja...schon. Aber ich mache mir trotzdem Sorgen um ihn!“ Der Kleinere sah ihn nicht an, sondern sah einfach zu Boden. Er hatte seinen Kopf immer noch an die Tür gelehnt. Der Ältere hauchte seinem Liebsten einen Kuss ins Haar und lies ihn dann los. „Na komm. Lass uns gehen. Schließlich haben wir heute mal die Wohnung für uns...“ sofort setzte Axel ein dreckiges Grinsen auf.
 

Ruckartig wand sich sein Freund um. Als er dessen Grinsen sah schüttelte er den Kopf. „Axel. Das ist echt mies von dir! Zexion geht es schlecht und du denkst nur an das eine.“ „Ich mache mir doch auch Sorgen um ihn..Aber es bringt nichts, wenn wir uns weiter verrückt machen. Davon wird sein Zustand auch nicht besser.“ Langsam ging er wieder auf seinen Freund zu. Erneut schlang er seine Hände um dessen Hüfte. „Roxy...Glaubst du ich sorge mich nicht um ihm? Aber er ist gut aufgehoben. Yuki ist ne tolle Krankenschwester und Demyx ist auch bei ihm. Und du weißt wie Dem zu Zexy steht...“ Der Blonde wand sich aus der Umarmung seines Freundes. „Trotzdem. Das ist echt...“ Weiter kam er nicht, denn er wurde von Axels Lippen unterbrochen.
 

Wie weich Roxas Lippen doch waren.! Jedes Mal, wenn Axel sie spürte, kribbelte sein ganzer Körper. Es war einfach ein unglaubliches Gefühl und der Rotschopf liebte es sehr. Langsam fuhr er mit seiner Zunge über die Lippen seines Freunds. Dieser öffnete sie, ohne zu zögern, einen Spalt breit, sodass Axel mit seiner Zunge die Mundhöhle seines Freundes erkunden konnte. Zärtlich stupste er die Zunge seines Liebsten an. Sofort fochten sie einen Kampf aus, der schnell leidenschaftlicher und fordernder wurde.
 

Axels Hände strichen über Roxas Rücken und wanderten schnell weiter nach unten. Sofort legten sie sich auf den Po des anderen und massierte ihn leicht. Dem anderen entkam ein Keuchen und Axel merkte wie Roxas sich näher an ihn heran drückte. Der Rotschopf lächelte in den Kuss hinein. Auch Roxas Hände wanderten weiter nach unten und Axel spürt schon eine leichte Beule in der Hose des Anderen. Aber da war er nicht der einzige. Kurz bevor sie seinen Po erreichten, löste Axel den Kuss.
 

Roxas sah ihn an. Seine Augen waren schon leicht getrübt und diese Tatsache ließ den Älteren sein dreckiges Grinsen wieder aufsetzten. Der Blondschopf schluckte leicht, packte ihn am Handgelenk und zog ihn in Richtung ihres Zimmers. „Glaub ja nicht, dass ich dir den Spruch von vorhin verzeihe. Aber du hast Recht. Hier zu stehen und zu warten bringt auch nichts...“ Roxas sah ihn nicht an. Aber Axel wusste, dass er verdammt Rot sein musste. Axels Grinsen wurde noch breiter und er ließ sich einfach von Roxas mitziehen.
 


 

~Demyx~
 

Wie lange er schon an Zexions Bett saß wusste er nicht. Das einzige, das er wusste war, dass er grade fast umkam vor Sorge um Ihn. Wieso musste er sich auch direkt in ihn verliebt haben? Liebe auf den ersten Blick..bis jetzt dachte ich, sowas gibt’s nur in Filmen... Demyx seufzte und wand den Blick ab. Er sah auf das Display seines Handys. „4:30.? Schon so spät..“ wieder seufzte er und legte sein Handy wieder auf den Tisch neben Zexions Bett.

„Mensch Zexy..Wach doch auf...“ flüsterte er. Er griff nach Zexions Hand und drückte sie. „Bitte..“ Er machte sich unglaubliche Sorgen um ihn. Als er zusammenbrach hatte Axel sofort geschaltet und ihn hierher getragen. Demyx war indes wie betäubt gewesen. Das einzige was er vor Augen hatte , war Zexion. Bewusstlos und schwer atmend. Yuki hatte gesagt, er hätte sehr hohes Fieber. Sie hatte ihn sofort versorgt, als sie ihn auf Axels Armen hatte liegen sehen.
 

Roku und Aku hatte sie regelrecht aus dem Zimmer rausgeworfen. Und dann hatte sie zu ihm gesagt, dass er sich keine Sorgen machen müsse und dass es seinem „Liebsten“ bald wieder besser gehen würde. Bei dem Wort „Liebster“ war der Sitarist rot geworden wie eine Tomate. Yuki hatte nur gelächelt und war dann auch gegangen, weil sich der Zustand des Jüngeren stabilisiert hatte. Sie erkannte sofort, wie jemand fühlte. Wie sie das machte, war ihm ein Rätsel. Aber er war ihr dankbar, dass er hatte bleiben dürfen.
 

Zexion bewegte sich kein bisschen. Wenigstens atmete er ruhig und gleichmäßig. Und seine Temperatur war wieder halbwegs gut. Die ganze Zeit über saß Demyx neben ihm und musterte den Jungen, in den er sich direkt verliebt hatte. Er hatte unglaublich weiche Haut und im Tiefblau seiner Augen drohte er jedes Mal zu versinken, wenn er Zexion ansah. Seine Lippen waren leicht geschwungen und er wünschte sich sehr, sie endlich auf den seinen zu spüren.
 

Seufzend wand er den Blick ab und legte sich mit Oberkörper auf Zexions Bett. Seinen Kopf legte er auf die verschränkten Arme und schloss seine Augen. Er wollte es ihm so gern sagen, aber sie kannten sich erst seit fast einer Woche und der Blauhaarige würde seine Gefühle niemals erwidern...
 

„Demyx! Hey Dem. Wach auf!“ hörte er eine leise Stimme neben sich sagen. Er murmelte „Nur noch fünf Minuten..“ „Demyx! Jemand hat deine Sitar geklaut!“ Sofort war dieser hellwach und stand ruckartig auf. „Wo ist der Mistkerl!“ rief er und sah sich im Zimmer um. Dann wurden ihm eine Sachen bewusst. Seine Sitar konnte nur er beschwören. Also konnte sie niemand klauen. Verwirrt legte er die Hand an sein Kinn und überlegte. Plötzlich hörte er jemanden neben sich lachen. Schnell wand er den Kopf und sah seinen Blauäugigen Mitbewohner, der sich lachend den Bauch hielt.
 

Demyx Augen weiteten sich vor Freude. „ZEXY!!!!“ rief er und warf sich regelrecht auf seinen Freund. Stürmisch umarmte er ihn. „Du bist wach! Ich hab mir solche Sorgen gemacht!“ Nachdem er seinen Gegenüber lange genug durchgeknuddelt hatte, brachte er einen kleinen Abstand zwischen ihn und sich. Als sich ihre Blicke trafen, wurde Zexion leicht rot und sah sofort auf seine Bettdecke. Was ist denn mit ihm los?
 

„Alles okay?“ fragte er besorgt. „Ja..Nur ein bisschen Kopfschmerzen.“ Erwiderte der Jüngere und lächelte ihn kurz an. „Kannst du mir bitte sagen, wie ich hergekommen bin? Ich erinnere mich an nichts mehr..“ sagte er schnell, den Blick immer noch auf die Bettdecke gewand. „Axel hat dich hergetragen...Du hattest unglaublich hohes Fieber Zexy. Fast vierzig Grad.! Wir haben uns alle echt Sorgen gemacht um dich...“ Der Blauhaarige sah geschockt auf „Was? Axel hat mich hergetragen? Und ich hatte so hohes Fieber? Aber..wieso geht es mir dann jetzt wieder ganz gut?“
 

Genau in diesem Moment öffnete sich die Tür und Yuki trat ein. Ihr schwarzes Haar trug sie fast immer zu einem Zopf. Sie trug ganz normale Sachen. Keinen weißen Kittel oder so. Trotzdessen, dass sie Krankenschwester war. Das Auffälligste an ihr, waren wohl ihre eisblauen Augen. „Ehmm. Zexion. Das ist Yuki. Unsere Krankenschwester.“ stellte Demyx Yuki vor. Zexion kannte sie ja noch nicht.
 

„Hallo Zexion. Dir scheint es viel besser zu gehen. Wie fühlst du dich?“ fragte sie und schritt auf die beiden Jungen zu. „Ganz gut. Ich hab nur Kopfschmerzen..und fühle mich ziemlich fertig.“ Sie lachte kurz. „Kein wunder. Gestern war dein Zustand ja ziemlich schlimm. Es würde mich wundern, wenn du jetzt schon wieder fit wärst. Pass auf. Du bleibst heute und morgen hier und dann kannst du wieder zurück in dein Zimmer und wieder am Unterricht teilnehmen okay?“ Zexion nickte kurz. Nun stellte Demyx die Frage, die ihm schon die ganze Zeit im Kopf rumschwirrte. „Wie kann das sein Yuki? Wieso ging es ihm plötzlich so schlecht?“ Yuki sah ihn ein wenig überrascht an. Demyx war selbst überrascht über die Sorge in seiner Stimme.
 

„Nun..Ich weiß es auch nicht genau, um ehrlich zu sein. Aber es war wahrscheinlich der Stress der letzten Tage. Eine neue Schule, eine neue Stadt und neue Leute. Außerdem sagtest du ja, er hätte sehr unruhig und wenig geschlafen.“ Der Sitarist sah nach unten. Er spürte den Blick den Jüngeren auf sich. „Achso..“ Er höre wie die Schwarzhaarige kicherte. „Wenn dann alle Fragen beantwortet sind, lasse ich euch zwei Süßen mal wieder alleine.“ Demyx sah geschockt auf und wurde rot wie eine Tomate. Er schielte zu Zexion. Auch dieser war ziemlich rot im Gesicht. Was war bloß mit ihm los?
 

Er hörte ein leises Kichern von Yuki und schon war sie aus der Tür verschwunden. Wieder schielte Demyx zu seinem Mitbewohner. Irgendetwas schien ihn zu beschäftigen. Bevor der Sitarist fragen konnte, was ihn beschäftigte fasste Zexion Mut und sprach die Frage aus. „Sag mal..Demyx. Wieso hast du vorhin eigentlich geschlafen? Ich meine, du warst doch sicher nicht die ganze Nacht hier?“ Zexion sah ihn dabei nicht an, sondern musterte seine Hände.
 

„Nun..also um ehrlich zu sein. Doch.“ Sofort sah der Blauhaarige auf und ihre Blicke trafen sich. Demyx sah wieder auf seine Hände. Wenn er ihm weiter in die Augen sah, fing er womöglich noch mehr an zu stottern und wurde sicher noch röter. Also musterte er seine Hände. „Ich hatte gestern unglaubliche Angst um dich. Ich meine du hattest vierzig Fieber und warst bewusstlos! Ich konnte dich nicht alleine lassen...Ich wollte bei dir sein..“ flüsterte er. Verdammt. Jetzt wurde er doch rot. Oh gott, was denkt er jetzt bloß von mir?
 

„Du bist die ganze Nacht nur wegen mir hiergeblieben? Und du hast dir wirklich solche Sorgen um mich gemacht?“ Demyx sah überrascht auf und musterte Zexion mit hochgezogener Augenbraue. Er versuchte es zu verstecken, aber die Augen des Blauhaarigen verrieten ihn. Er freute sich anscheinend sehr darüber. „Nein. weißt du? Ich hatte Langeweile und hab mir gedacht ich sitz hier rum und beobachte dich beim Schlafen. Natürlich nur wegen dir! Denkst du etwa ich mache mir keine Sorgen? Wir sind doch schließlich Freunde.“ sagte der Blondschopf und grinste seinen Gegenüber frech an.
 

Dieser sah wieder auf die Bettdecke und wurde wieder leicht rot um die Nase. „Nun..ich..es ist nur so, dass...sich noch nie jemand wirklich jemand richtig um mich gesorgt hat..Abgesehen von Lilian..“ sagte er leise. Der Sitarist sah den Blauhaarigen einfach nur an. Lilian? Wer ist das? Eifersucht stieg in ihm hoch. Wer war Lilian? Und was hat sie mit Ihm zu tun? Bevor Demyx sich in Spekulationen verlor, sah er seinem Schwarm wieder in die Augen. Sofort war alle Eifersucht vergessen. Diese Tiefblauen Augen ließen ihn sofort vergessen. „Ach Zexy...“ flüsterte er. Demyx Hand wanderte wie von selbst zu Zexions rechter Wange. Als er sie berührte fing alles in im an zu kribbeln. So wie bei jeder Berührung zwischen ihnen. Dieser Typ macht mich noch verrückt.
 

Der Blauäugige sah auf und als ihre Blicke sich trafen wurde er wieder leicht rot. Demyx drohte, in den Augen seines Gegenübers zu versinken. Um dies zu verhindern, fing er an zu sprechen. „Jetzt hör mal. Deine Vergangenheit muss schlimm gewesen sein...Ich kenne sie zwar nicht, aber ich weiß, dass sie etwas damit zu tun hat.“ Er strich Zexion die Haare aus dem Gesicht und ließ seinen Daumen langsam über die Narbe seines Schwarmes wandern. „Und das reicht schon um zu wissen, dass du schlimmes erlebt hast. Und ich will dir eine Sache sagen. Du musst dich damit nicht alleine rumschlagen. Du hast jetzt uns! Du kannst mit uns über alles reden. Wir helfen dir wo wir können.“
 

Er sah Zexion fest in die Augen. Dieser sah ihn einfach nur ungläubig an. Dann sagte er endlich wieder etwas. „Du hast es gewusst oder? Die ganze Zeit...“ „Wovon redest du?“ Zexion sah zu Seite. „Von meinen Albträumen. Das ich sie jede Nacht habe und nicht nur den einen hatte, den du mitbekommen hattest.“ Demyx ließ seine Hand sinken und sah zu Boden. „Ja...Ich wusste es. Ich wollte es dir sagen, hab aber nie den richtigen Zeitpunkt gefunden. Sei mir nicht böse..“ Nun war es Zexion, der eine Hand unter Demyx Kinn legte und seinen Kopf sanft hoch drücke, sodass er Zexion ansehen musste. Dieser Lächelte leicht.“Ich bin dir nicht böse. Und...danke.“ Sagte er und ließ die Hand wieder sinken. „Sicher. Jetzt hast du doch uns. Sag mir bitte das nächste Mal, wenn dich etwas bedrückt. Ich mach mir doch Sorgen..“ flüsterte er und sah Zexion an.
 

Sie sahen sich lange in die Augen und Demyx meinte bald, so etwas wie Erkenntnis in seinem Blick aufblitzen zu sehen. Die Röte auf den Wangen des Blauhaarigen wurde intensiver. Er wird noch röter. Wie süß er ist... Langsam schlich sich ein Grinsen auf Demyx Gesicht, denn sein Gegenüber hatte die ganze Zeit über geschwiegen. „Na? Sprachlos?“ lachte er. Jetzt fand sein Gegenüber die Stimme wieder. „Ich..Meinst du das ernst?“ Der Blondschopf verdrehte die Augen. „Och Mensch Zexy!“ lachte er und gab ihm einen leichten Schlag auf den Hinterkopf. „Sicher meine ich das ernst! Und das weißt du selber!“ lachte er. „Hör auf mich zu hauen!“ lächelte Zexion. „Das ist fies.“ Demyx schüttelte den Kopf. „Nee. Nur die Realität.“
 

Der Blauäugige sah ihn geschockt an. „Das war jetzt aber echt fies.“ Demyx zuckte nur mit den Schultern „Ich weiß.“ Jetzt bekam Demyx einen leichten Schlag auf den Kopf. „Wow! Finger weg von den Haaren. Die sehen schon schlimm genug aus. Sind schließlich nicht gestylt...“ Nun schüttelte Zexion den Kopf. „Ich finde, die Frisur steht dir.“ (*)
 

„Danke..“ sagte Demyx und sah zu Boden. Jetzt macht der mir auch noch Komplimente..Oh Gott! Demyx stieg die Röte ins Gesicht. Da viel ihm wieder etwas ein und schnell kam die Eifersucht zurück. Er sah nicht auf. „Sag mal Zexy..Wer ist Lilian?“ „Wie?“ „Na..Lilian. Du hast gesagt, keiner hat sich Sorgen gemacht, außer sie...“ Demyx merkte, wie Zexion zögerte. Ihm schlug das Herz bis zum Hals und er hatte Angst vor der Antwort. „Nun. Sie ist mein Vormund.“ Der Blonde sah überrascht auf. „Dein Vormund?“ „Ja. Sie wurde mein Vormund, als ich ins Heim kam.“ Demyx konnte seine Erleichterung nur schwer verbergen.
 

„Sie war die einzige, die sich immer richtig Sorgen um mich machte. Von Anfang an..“ Der Blondschopf seufzte leise. „Dann ruf sie doch mal an und lad sie hierher ein. Ich bin mir sicher, dass sie sich freut. Sie macht sich garantiert grade echt Sorgen. Du bist schließlich ganz allein hierher gekommen.“ Der Kleinere wand den Blick ab. „Ich weiß nicht..“ Er ließ sich zurück in sein Kissen fallen und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.
 

„Zexy..Ich hab ja nicht gesagt sofort. Überleg es dir. Aber der neue Zexy wird sie sicher anrufen!“ lachte der Blonde. Der Jüngere sah ihn fragen an. Selbst das sah sexy aus...“Der „neue“ Zexy?“ „Na hör mal. Du hast dich verändert seit du hier bist. Bist offener geworden und lachst mehr. Und du versteckst deine Gefühle nicht mehr so wie vorher. Ich finde schon, dass du dich sehr verändert hast.“ lachte der Sitarist. „Hmm.“ war die knappe Antwort. Zexion schloss seine Augen und seufzte.
 

„Soll ich vielleicht gehen? Dann können wir beide etwas schlafen. Du siehst verdammt fertig aus.“ lachte Demyx. Kaum hatte er die Worte ausgesprochen klingelte auch schon sein Handy. „Oh..Sorry.“ Demyx sah auf das Display. „Axel! Sicher will er wissen, wie es dir geht.“ Kaum hatte Demyx den Anruf angenommen, kam auch schon die erwartete Frage. „Wie geht es ihm?“ „Hallo Axel! Ich freu mich auch dich zu hören.“ lachte Demyx. „Willst du ihn sprechen? Er ist wach.“ „Aber sicher will ich! Und Roxas auch!“ „Okay. Ich geb ihn dir.“ lachte Demyx und reichte das Handy weiter.
 

Während sein Schwarm mit Aku und Roku redete, konnte er nicht anders als ihn zu mustern. Seine Haare, die auch ungestylt sehr gut aussahen, seine tiefblauen, wundervollen Augen, die grade verlegen drein sahen. Wahrscheinlich erzählten Aku und Roku ihm grade, dass sie sich große Sorgen gemacht hatten. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf Zexions Wangen. Er war unglaublich süß und Demyx konnte sich nur schwer zurück halten. Er wollte ihn umarmen, ihn küssen und ihm endlich sagen, wie er fühlte.
 

Er ließ seinen Blick weiter wandern. Zu seinen Lippen. Sie waren leicht geschwungen und Demyx stellte sich immer vor, dass sie unglaublich weich sein mussten. Ein leichtes Lächeln hatte sich auf die Lippen des Blauhaarigen gelegt.
 

„Okay. Wir sehen uns dann morgen.“ sagte er und legte auf. Er hielt Demyx sein Handy hin. „Axel sagt, dass du heute ausnahmsweise Mal pünktlich zum Training kommen sollst.“ lächelte er. „Dann muss ich aber jetzt gehen. Sonst schaffe ich das nicht mehr..“ sagte Demyx und wurde leicht traurig. Er wollte weiter mit Zexion alleine sein. Mehr über ihn erfahren... „Morgen brauchst du aber nicht zu kommen.“ Demyx sah Zexion an. „Wieso nicht?“ „Na, du warst den ganzen Tag und die ganze Nacht hier. Hast kaum geschlafen und dir unglaubliche Sorgen gemacht. Mir geht’s besser und du solltest dich ausruhen. Ich mach mir schon ein wenig Sorgen um dich...“
 

Den letzten Satz flüsterte er ganz leise und wurde rot. Trotzdem verstand er den letzten Satz nur zu gut. Sein Herz machte einen Hüpfer und er musste sich echt zusammenreißen, um Zexion nicht um den Hals zu fallen und ihn zu küssen. Der Blauhaarige wusste gar nicht, wie glücklich er Demyx damit machte.
 

„Okay..wenn du meinst. Danke das du dir Sorgen um mich machst.“ sagte Demyx. Er konnte die Freude jedoch nicht verbergen. Zexion merkte, wie sehr Demyx sich über seine Bemerkung freute und lächelte. „Klar. Wir sind doch Freunde.“ Jetzt war es für Demyx vorbei. Er umarmte seinen Schwarm und küsste ihn auf die Wange. „Danke Zexy...Du ahnst gar nicht, wie glücklich mich das macht..“ Zexion war jetzt so rot wie eine Tomate und sah Demyx tief in die Augen.
 

Erst jetzt merkte dieser, dass ihre Lippen nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. Sein Herz begann unglaublich schnell zu schlagen und der Sitarist leckte sich unbewusst über die Lippen. Er spürte Zexions heißen Atem auf seiner Haut...Sie waren sich so nah, wie noch nie.
 

Doch bevor der Sitarist weiter gehen konnte, meldete sich sein Gehirn zurück. Er durfte ihn jetzt nicht küssen. Schnell stand er auf. „Ich..sollte dann mal los..Wir sehen uns Zexy.“ Mit hochrotem Kopf verließ er den Raum und ließ einen äußerst verwirrten Zexion zurück.
 

~Zexion~

Okay..ganz ruhig..beruhig dich.! Er hat dich umarmt, dich auf die Wange geküsst. Und dann..Wieder wurde Zexion hochrot, als er an die ganz kurze Situation von grade dachte. Ihre Gesichter, so nahe beieinander. Demyx heißer Atem auf seinem Gesicht und der abwesende Ausdruck in seinen Augen...
 

Es war alles wie in seinem Traum gewesen..Sein Herz schlug immer noch unglaublich schnell. Wieso schlug es so schnell? Wieso bloß? Er kannte Demyx erst seit ein paar Tagen und er war sicherlich nicht schwul! Erschöpft schloss er die Augen. Er konnte im Moment einfach nicht über sowas nachdenken, dafür war er viel zu erledigt. Und viel zu müde.
 

Kaum hatte er die Augen geschlossen, empfing ihn eine angenehme Dunkelheit. Schnell glitt er ins Reich der Träume.
 

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(*) Anm. http://kaoru-kina.deviantart.com/art/Demyx-Myde-44487550 das funktioniert zwar nicht so ganz, aber Demyx Frisur sieht jetzt aus wie die von Myde ^^

Tag 6 ~ In loving Memory

~Roxas~
 

„Und du bist dir absolut sicher, dass du nicht mitkommen willst, Dem?“ Der Stachelkopf fragte ihn nun schon zum wiederholten Male. Und wieder bekam er dieselbe Antwort. „Ja. Ich bin sicher.“ Und wieder starrten er und Axel ihn ungläubig an. Der Rotschopf schüttelte nur den Kopf. „Sonst würdest du alles geben um wieder Zeit mit Ihm verbringen zu können und jetzt willst du nicht mit?
 

Man Demyx! Was ist passiert?“ Angesprochener sah zur Seite. „Nichts..“. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf seine Wangen. Nun bekam er ein synchrones „Demyx!?“ zu hören. „Ich sage doch. Es ist nichts gewesen!“ Abrupt drehte er sich um und war verschwunden, bevor Axel und Roxas etwas sagen konnten.
 

„Was ist denn bloß mit ihm?“ fragte Roxas sich selbst und stemmte die Hände in die Hüften. Axel legte die Arme um seinen Freund. „Wieso suchen wir Dem nicht einfach und stellen ihn zur Rede. Irgendwas ist passiert und Zexion wird es uns mit Sicherheit nicht erzählen. Auch wenn wir ihn nerven würden.“ seufzte Axel und ließ seinen Kopf auf die Schulter des Kleineren sinken.
 

„Und wo sollen wir anfangen? Ich meine, wenn Demyx mal so drauf ist, verschwindet er einfach. Der ist dann wie vom Erdboden verschluckt. Ich kenne ihn seit drei Jahren und weiß immer noch nicht, wohin er verschwindet, wenn er alleine sein will.“ Roxas schloss die Augen. Der Campus war riesig und außerdem konnte er auch in Twilight Town...“Moment...Twilight Town?“ Der Kleinere löste sich ruckartig aus Axels Armen und drehte sich zu seinem Freund um. „Ich weiß wo er ist!“ „Ja. Auf dem Uhrenturm.“
 

„Genau!!!“.... „Moment. Wieso weißt du das?!“ fragte Roxas geschockt. Der Rotschopf zuckte nur mit den Schultern. „Da geht er oft hin. Das kenn ich schon von früher.“ grinste er und nahm Roxas Hand in Seine. „Los! Ich will wissen was passiert ist. Und außerdem müssen wir nachher noch zu Zexy.“ Und schon wurde Roxas mitgezogen.
 

~Demyx~
 

„Endlich Ruhe..“ Demyx hatte sich auf den Uhrenturm in Twilight-Town verzogen. Er liebte die Aussicht von dort. Man sah wirklich die ganze Stadt. Das erinnerte ihn an seine Heimat. In Radiant Garden gab es ein riesiges Schloss. Auf der großen Treppe davor hatte Demyx immer gesessen und die Stadt betrachtet. Dort hatte er auch Axel kennengelernt.
 

Seufzend saß Demyx auf seinem üblichen Platz vor dem Schloss und blies Trübsal. Grade hatte er erfahren, dass er nächstes Jahr nach Twilight-Town aufs Internat gehen sollte. Er hatte die Knie angezogen und die Arme darum geschlungen. Nun legte er den Kopf darauf und seufzte erneut. Plötzlich wurde ihm etwas vor die Nase gehalten. „Hmm.?“ Er wand den Kopf und sah in zwei Smaragdgrüne Augen.
 

„Hier. Du siehst traurig aus.“ Der Junge der ihm gegenüber stand, hatte feuerrote Haare und ein freches Grinsen im Gesicht. „Ich bin übrigens Axel. Got it memorized?“ Beim letzten Satz tippte er sich an die Stirn. Der Sitarist lächelte leicht. „Danke. Ich bin Demyx.“ Der Blonde nahm das Meersalzeis entgegen und Axel ließ sich neben ihn auf die Treppen sinken. „Also. Was ist los? Das ist das erste Mal, dass ich dich so mies drauf erlebe..“ Demyx sah überrascht auf „Wie?“ „Na. Wir wohnen in derselben Stadt. Ich sehe dich öfter und sonst grinst du immer vor dich hin.“ Axel lächelte ihn an.
 

Demyx seufzte und biss von seinem Eis ab. „Meine Eltern haben mir grade gesagt, dass ich ab nächstem Jahr nach Twilight-Town aufs Internat soll...Ich will aber nicht von hier weg. Ich liebe diese Stadt und Twilight-Town ist echt weit weg. Außerdem gibt es doch hier auch Schulen, auf die ich gehen kann...“ „Ach. Das ist alles? Twilight-Town ist echt schön. Und das Internat ist klasse.“ „Woher weißt du das?“ Demyx sah ihn an und zog eine Augenbraue hoch. „Tjaa. Ich geh nach Twilight-Town. Seit diesem Jahr.“ „Wirklich?“ Axel lachte. „Ja!“

Und schon fing der Rotschopf an von Twilight-Town und dem Internat zu erzählen.
 

Sie verstanden sich von Anfang an gut und freundeten sich schnell an. Als Demyx dann schließlich nach Twilight-Town kam, wurden sie engere Freunde. Wenn Demyx jetzt so darüber nachdachte war der Rotschopf mittlerweile wie ein Bruder für ihn..
 

Demyx wurde durch ein Meersalzeis aus seinen Gedanken gerissen, das ihm vor die Nase gehalten wurde. „Hier. Du siehst traurig aus.“ „Was für ein Déjà-vu...“ lachte er und nahm das Meersalzeis aus der Hand des grinsenden Rotschopfes. Er und Roxas setzten sich neben ihn und Axel sah ihn fragend an. Demyx verstand sofort. „Hab grade daran gedacht, wie wir uns kennengelernt haben.“ Der Rotschopf lachte „Ja stimmt. Das ist wirklich ein Déjà-vu. Aber jetzt sag doch mal. Was ist los? Hast du ihn geküsst und er hasst dich jetzt, oder wie?“
 

„Nein..Er hat gesagt, dass er sich Sorgen um mich macht..Weil wir ja Freunde sind. Ich hab mich unheimlich darüber gefreut und ihn umarmt und...auf die Wange geküsst...“ „Was? Nur auf die Wange?“ Das kam von Roxas. „Ist ja langweilig.“ „Roxas. Nicht hilfreich.“ meinte Axel ernst. Wenn es um die Gefühle von seinen Freunden ging, verstand Axel keinen Spaß. Das wusste Demyx genau. „Daran ist doch nichts schlimmes..Das kann also nicht alles gewesen sein.“
 

Der Rotschopf war wirklich besorgt um ihn. „Nun. Hör zu. Nachdem ich ihn geküsst hatte, bin ich ein bisschen von ihm weg gerutscht. Dann hab ich ihm in die Augen gesehen und gemerkt wie nah wir uns eigentlich waren.. Bevor ich ihn küssen konnte, bin ich ruckartig aufgestanden und gegangen ohne noch etwas zu sagen...“ Demyx vergrub das Gesicht in seinen Händen. „Ich bin so ein Idiot!“ Er spürte eine Hand auf seiner Schulter, sah aber nicht auf.
 

„Sicher bist du ein Idiot! Das kennen wir nicht anders von dir. Aber ich verstehe nicht, was dein Problem ist.“ Demyx hob den Kopf und sah über die Dächer der Stadt. „Mein Problem ist, dass Zexion jetzt wer weiß was von mir denkt! Was, wenn er...“ „DEM! Hör auf nachzudenken! Das ist doch total sinnlos!“ „Axel hat Recht. Du machst dir zu viele Gedanken. Komm doch einfach gleich mit zu Zexion. Dann siehst du doch, ob sich was verändert hat.“ Wieder seufzte Demyx. „Das sagt sich so leicht Jungs.“ Axel seufzte wieder. „Wo ist denn bitte der Optimist geblieben hm?“ Axel stand auf und zog den Blonden mit hoch.
 

„Mir reicht es jetzt! Los. Wir gehen zu Zexion.“ Demyx wurde nun von Aku und Roku jeweils rechts und links gepackt. Er hatte keine Chance, sich aus den Griffen der Beiden zu befreien und ergab sich einfach seinem Schicksal. Vielleicht war ja wirklich alles in Ordnung und zwischen ihm und Zexion hatte sich nichts zum Schlechteren verändert...
 

~Zexion~
 

Er dachte immer noch über Demyx nach. Das Gestern hatte ihn echt aus dem Konzept gebracht. Sein Blick...Sein Gesicht so nah an seinem...
 

Das Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken. Er öffnete die Augen und seufzte. „Ja?“ Die Tür öffnete sich und ein strahlender Roxas kam auf ihn zu gerannt. „ZEXY! Wie geht es dir?“ Stürmisch wurde er umarmt. „Rox. Lass mich los.! Mir geht es gut, keine Sorge.“ Zexion drückte den Blonden von sich weg und lächelte ihn an. „Das nenne ich mal stürmische Begrüßung.“ Der Jüngere wand den Kopf wieder zur Tür und sah Axel an. „Ja. Stimmt.“ Auch dieser kam auf ihn zu und umarmte ihn. „Schön, dass es dir wieder so gut geht.“ Es spiegelte sich Erleichterung in seinen Augen. Als Axel sich neben Roxas auf das Bett setzte, gab er den Blick auf Demyx frei.
 

„Hey...“ sagte dieser und kam langsam auf ihn zu. „Hey Demyx.“ antwortete Zexion verlegen. Es war wirklich unangenehm. Vor allem, weil er immer noch nicht wusste, was das gestern gewesen war. Er hatte einige Zeit darüber nachgedacht, es dann aber beiseite geschoben, weil er einfach nicht zu einem Ergebnis kam.
 

„Na. Hast du dir die Sache mit Lilian überlegt?“ fragte Demyx. Ihm war die Situation wohl auch ein wenig unangenehm, er versuchte aber anscheinend, sich nichts anmerken zu lassen. Sofort kam ein geschocktes „Lilian?!“ von den beiden Anderen. „Wer ist Lilian? Deine Freundin?“ fragte der Rotschopf sofort.
 

„Mein Vormund.“ seufzte der Kleinere. Wieso dachten alle, Lilian sei seine Freundin? „Dein Vormund?“ Wieder seufzte er. „Ja. Mein Vormund. Aus dem Heim.“ Axel lehnte sich wieder ein wenig zurück und nahm Roxas Hand. Dieser sah ihn neugierig an. „Und was wolltest du überlegen?“ Zexion sah auf seine Bettdecke und schwieg. Er hörte, wie Demyx sich auch auf das Bett neben ihm setzte. „Er wollte überlegen, ob er sie anruft und hierher einlädt.“
 

„Das ist doch ne tolle Idee. Wieso musst du da noch überlegen.?“ Zexion sah auf. Axel und sein Freund sahen ihn fragend an. „Ich weiß nicht..“ „Hey Zex. Mach es doch einfach. Mehr als nein sagen, kann sie nicht. Außerdem, wird sie sich sicher freuen.“ Der Kleinere sah den Sitaristen mit hochgezogener Augenbraue an.
 

„Woher willst du das wissen, Dem?“ „Na komm schon! Du hast gesagt, dass sie sich immer Sorgen um dich gemacht hat. Das wird sie sicherlich jetzt auch tun...“ Nun mischte sich auch Roxas ein. „Bestimmt! Du bist ganz alleine in eine neue Stadt, zu komplett fremden Menschen. Da wird sie sich sicher sorgen.“
 

„Ich würde sie ja anrufen, aber ich hab kein...“ Sofort wurden ihm drei Handys ins Gesicht gehalten „Handy...“ Zexion seufzte und nahm sich irgendeins. Roxas kicherte leise. „Okay..Wenn ihr ich danach nicht mehr nervt. Ich lade sie ein.“ „Für Morgen!“ „Aber..“ Sofort wurde der Blauhaarige unterbrochen. „Morgen.“ sagte der Rotschopf nochmal mit Nachdruck. „Okay..“
 

Bevor die anderen noch etwas sagen konnten wählte er die Nummer. Sein Finger schwebte über der grünen Taste. Er sah kurz auf und sah Demyx in die Augen. Wieso er zu ihm blickte, wusste er selber nicht. Dieser lächelte ihm aufmunternd zu und nickte leicht. Der Kleinere erwiderte das Lächeln kurz und drückte dann.
 

Es dauerte nicht lange, bis abgenommen wurde. „Lilian Amaya?“ Zexion schwieg. Er war wirklich irgendwie aufgeregt. „Hallo? Wer ist da?“ „Ähh..Hey Lilian..Hier ist Zexion..“ „Zexion? Hallo! Wie geht’s dir? Alles okay?“ Er konnte das Lächeln auf ihrem Gesicht geradezu hören. „Mir geht’s gut Lilian. Keine Sorge.“ lachte Zexion. „Schön. Also was gibt’s?“ Zexion sah wieder zu den anderen Dreien.
 

„Ich..also..naja..“ Er stotterte! Er stotterte wirklich. Was war bloß mit ihm? „Zexion? Was ist los?“ fragte sein Vormund besorgt. „Nichts..Ich wollte dich nur was fragen..“ zögerte er. „Dann frag doch einfach und hör auf herum zu stottern! Das passt gar nicht zu dir.“ lachte sie. Nun lachte auch der Blauhaarige. „Hast Recht.“ Er atmete kurz durch. „Ich wollte fragen ob du morgen mal vorbei kommen willst. Dann kann ich dir die Stadt und das Internat zeigen...und dir meine neuen Freunde vorstellen.“ Beim letzten Satz schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen.
 

Er ließ seinen Blick zu seinen Freunden schweifen. Axel und Roxas lächelten ihn an und Demyx strahlte geradezu vor Freude. Diese Tatsache ließ das Lächeln des Blauäugigen breiter werden. Wie er sich freut..Das ist echt süß..Moment..süß? Bevor er weiter darüber nachdenken konnte, bekam er eine Antwort auf seine Frage. „Gerne Zexion! Ich komme dich gerne besuchen. Morgen passt mir gut.“ „Wirklich?“ Er war wirklich erleichtert, dass sie ja gesagt hatte.
 

„Ja. Ich denke, wenn ich den Zug nehme, bin ich so um 11 Uhr da. Ist das okay für euch?“ „Um elf?“ Zexion sah kurz zu den anderen. Sie nickten. „Ja, ist okay. Ich..“ „Wir!“ sagten Roxas und Demyx. „Haha. Okay. Wir holen dich dann vom Bahnhof ab.“ „Gern. Und morgen will ich alles wissen. Klar?“ lachte sie. „Ja. Sicher. Also, wir sehen uns dann morgen..Ich..freu mich schon..“
 

„Ja..Ich mich auch. Also, bis dann.“ „Ja.“ Und schon hatte er aufgelegt. Der Blauhaarige atmete tief durch. Und lächelte. „Sie kommt morgen um elf. Ich freue mich irgendwie darauf...“ Er drehte das Handy in seiner Hand und sah es gedankenverloren an. Irgendwie vermisste er die Braunhaarige ja schon. Vor allem ihre Art. „Es war doch kein Fehler..“ „Aber wieso sollte es denn ein Fehler sein?“ fragte Axel. „Weiß nicht..Wessen Handy ist das überhaupt.“ „Meins...“ hörte er Demyx leise sagen.
 

Was? Demyx Handy? Wieso hatte er ausgerechnet SEIN Handy gegriffen? Er sah auf und sah, dass Demyx leicht rot war. Zexion sah ihn eine Weile an und hielt ihm dann das Handy hin. Er nahm es entgegen und als sich ihre Hände kurz berührten, fing seine Hand leicht an zu kribbeln. Schnell zog er sie zurück und wand den Blick ab.
 

Zexion hörte, wie Axel und Roxas anfingen zu kichern. Als er aufsah, flüsterte der Kleinere dem Rotschopf etwas ins Ohr. Dieser nickte kurz und küsste ihn dann schnell. „Jungs. Wir gehen. Wir wollten heute kochen und müssen noch ein bisschen einkaufen gehen.“ Demyx sah die beiden leicht geschockt an. „Aber..“ „Also. Bis morgen. Und Demyx, sorg ja dafür, dass er morgen wirklich kommt!“ Schon nahm der Größere seinen Freund bei der Hand und zog ihn aus dem Zimmer. Demyx sah ihnen leicht verzweifelt hinterher.
 

~Demyx~
 

Grr..Wenn ich die erwische. Das war so klar..Was wenn er.. „Du..Demyx? Kann ich dich was fragen?“ Erschrocken sah er auf und blickte Zexion an. Sein Herz begann schneller zu schlagen und er wurde nervös. Oh Gott..Frag bitte nicht wegen gestern! Der Blonde schickte ein Stoßgebet zum Himmel. Doch dieses wurde nicht erhört.
 

„Ich wollte dich was fragen, wegen gestern...“ „Ehmm..jaa..?“ Oh Gott.. Demyx wurde immer nervöser. Er wollte nicht, dass Zexion es erfährt. Also er wollte es schon, aber dann auch wieder nicht. „Also..wieso bist du gestern gegangen? Einfach so meine ich..“ „Also..naja..ich..ähh..“ Demyx sah sich nervös im Raum um, damit er Zexion nicht ansehen musste.Mensch Demyx! Reiß dich zusammen, sonst ist es noch auffälliger.! „Also. Ich..mir war es unangenehm, dass ich dich auf die Wange geküsst hatte...und ich. Nun als ich deinen Blick gesehen hab, dachte ich du seist sauer auf mich oder du würdest mich hassen..“ Ja! Genau! Eine tolle Ausrede! „Hmm..“ Nachdenklich sah er Demyx an.
 

„Klar war ich überrascht. Aber deswegen hassen? Niemals.“ lächelte er und ein leichter Rotschimmer legte sich auf seine Wangen. Mit einem mal fiel ein großer Teil der Anspannung von Demyx ab. „Aber..Ich hätte das gerne gestern schon gewusst. Ich hab mir schon Gedanken gemacht...“ Was? „Ich war echt verwirrt, als du einfach so abgehauen bist.“ „Tut mir leid. Ich wollte nicht, dass du dir Gedanken machst..“ Demyx sah zu Boden. Er hatte sich also wirklich Gedanken deswegen gemacht? Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Ob er es gut finden sollte, weil er sich Gedanken deswegen gemacht hatte. Oder ob es schlecht war, weil er so darauf hätte kommen können, wie der Sitarist für ihn fühlte.
 

Er beschloss, sich erstmal darüber zu freuen. Also beschwor er seine Sitar. „Darf ich?“ Fragte er und setzte ein zuckersüßes Lächeln und seinen besten Hundeblick auf. Zexion wurde schlagartig rot und sah auf die Bettdecke. Er nickte leicht. Vielleicht hab ich ja doch eine Chance..Schoss ihm durch den Kopf und er fing an zu spielen. Ein Lied, dass er vor langer Zeit geschrieben hatte..und eigentlich nie wieder spielen wollte.
 

Aber als er Zexion ansah, fand er wieder den Mut dazu. Dann schloss er die Augen und sang.
 

(*)Thanks for all you've done

I've missed you for so long

I can't believe you're gone

You still live in me

I feel you in the wind

You guide me constantly
 

I've never knew what it was to be alone, no

Cause you were always there for me

You were always there waiting

And ill come home and I miss your face so

Smiling down on me

I close my eyes to see
 

And I know, you're a part of me

And it's your song that sets me free

I sing it while I feel I can't hold on

I sing tonight cause it comforts me
 

I carry the things that remind me of you

In loving memory of

The one that was so true

Your were as kind as you could be

And even though you're gone

You still mean the world to me
 

I've never knew what it was to be alone, no

Cause you were always there for me

You were always there waiting

But now I come home and it's not the same, no

It feels empty and alone

I can't believe you're gone
 

And I know, you're a part of me

And it's your song that sets me free

I sing it while I feel I can't hold on

I sing tonight cause it comforts me
 

I'm glad he set you free from sorrow

I'll still love you more tomorrow

And you will be here with me still
 

And what you did you did with feeling

And You always found the meaning

And you always will

And you always will

And you always will
 

Ooo's
 

And I know, you're a part of me

And it's your song that sets me free

I sing it while I feel I can't hold on

I sing tonight cause it comforts me
 

Er ließ die letzten Töne langsam ausklingen. Die Augen hatte er die ganze Zeit geschlossen gehabt. Demyx hatte dieses Lied schon lang nicht mehr gesungen. Der Sitarist merkte, wie Tränen in ihm aufstiegen und versuchte, sie zu unterdrücken. Schaffte es aber nicht. Eine einzelne Träne bahnte sich ihren Weg über Demyx Wange. Doch bevor er sie wegwischen konnte, fühlte er Zexions Hand an seiner Wange. Er hatte sich neben ihn gesetzt.
 

Er wischte sie weg und ließ seine Hand auf Demyx Wange ruhen. Besorgt musterte er ihn. „Demyx? Wieso weinst du?“ „Ich..hab das Lied selber geschrieben. Für..einen guten Freund...

Er starb vor ein paar Jahren weißt du? Er war wie mein Bruder und ich hab echt lange gebraucht um das zu verarbeiten. Deswegen hab ich das Lied geschrieben. Aber ich hab es nur einmal gesungen. Und das war bei seiner Beerdigung..“ Er brach ab. Er schaffte es nicht, weiter zu sprechen
 

Wieder stiegen ihm Tränen in die Augen. Er konnte sie nicht zurückhalten. Sie bahnten sich ihren Weg über seine Wangen. Ein schluchzen entkam Demyx Kehle. Er wand den Blick ab. Er wollte nicht, dass Zexion ihn so sah. Was dann passierte lies Demyx Herz unglaublich schnell schlagen. Zexion nahm ihn in den Arm.
 

~Zexion~
 

Es war eher ein Reflex als eine bewusste Handlung. Demyx weinte und Zexion merkte, dass er ihn nicht so sehen konnte. So hatte er ihn noch nie gesehen. Sonst war er immer gut gelaunt und aufgedreht. Dass ihm sowas passiert war, sah man ihm absolut nicht an. Zexion wusste, wie es war, geliebte Menschen zu verlieren. Auch, wenn es bei ihm etwas anders gewesen war. Er nahm ihn in den Arm. Demyx begann lauter zu schluchzen und das versetzte dem Kleineren einen Stich. Er strich langsam über Demyx Rücken und hoffte, dass er ihn so beruhigen konnte. So hatte es zumindest Lilian immer gemacht, wenn er mal geweint hatte. Was sehr selten vorgekommen war.
 

Und tatsächlich. Es half. Demyx beruhigte sich langsam und setzte sich später wieder auf. „Tut mit Leid.“ flüsterte er. „Ist schon gut. Geht es wieder?“ Demyx setzte sein altes Lächeln auf, doch seine Augen glänzten noch ein wenig, wegen der Tränen. „Ja. Danke...Du ich..ist es okay, wenn ich gehe? Ich brauch ein bisschen..Zeit..“ Zexion sah in lange an. Er verstand, was er meinte. „Sicher. Geh ruhig.“

„Danke.“ Sagte er und stand auf. Doch bevor er ging beugte er sich zu ihm herunter und küsste ihn wieder auf die Wange. „Das ist ein Dankeschön. Nicht, dass du dir wieder darüber Gedanken machst.“ lächelte er und verließ das Zimmer.
 

„Demyx..“ flüsterte der Blauhaarige und ließ seine Finger über die Stelle wandern, an der er vor wenigen Sekunden noch Demyx Lippen gespürte hatte. Was war bloß mit ihm? Wieso tat es so weh, Demyx traurig zu sehen? Wieso hatte er ihn in den Arm genommen? Wieso war die Stelle, an der vorhin seine Lippen lagen so heiß? Zexion verstand sich selbst und die komplette Situation nicht mehr. Grade war er verdammt froh, dass er Lilian morgen sah. Er wusste, dass er mir ihr darüber reden konnte. Und er beschloss, dies morgen auch zu tun.
 

~Demyx~
 

Er lehnte mit dem Rücken an der Tür. Er konnte nicht glauben, was grade passiert war. Zexy hatte ihn in den Arm genommen und getröstet. Er hatte sich Sorgen um ihn gemacht. Er war wieder rot geworden, als Demyx ihn erneut auf die Wange geküsst hatte. Auch wenn er noch ein wenig mitgenommen war, legte sich ein Lächeln auf seine Lippen. Ab jetzt würde er sich Zexion nähern. Ihm zeigen wie er fühlte, ohne es ihm zu zeigen. Eine Umarmung, eine kleine Berührung oder sonst etwas in der Art. Er würde es noch schaffen, dass Zexion sich in ihn verliebte. Er lächelte nochmals und machte sich dann auf den Weg zum Uhrenturm. Vielleicht hatte er Glück und Aku und Roku waren nicht dort und er hatte etwas Zeit für sich.

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(*)Anm. http://www.myvideo.de/watch/7640534/Squall_Tribute_in_Loving_Memory. Ich liebe dieses Lied und musste es ihn unbedingt singen lassen ♥

Tag 7 ~ Wiedersehen

~Zexion~
 

Es war 10:45. Noch eine viertel Stunde bis zum Treffen mit Lilian. Zexion war schon recht nervös. Die ganze Zeit fragte er sich wieso. Früher war er bei sowas nie nervös gewesen. Der Blauäugige biss sich auf die Unterlippe und sah zum Horizont. Sie saßen alle zusammen auf dem Uhrenturm.
 

„Hey Zex. Alles okay? Du siehst nicht so gut aus..." Zexion wand den Blick zu Demyx. „Bin ein bisschen nervös... Ich versteh gar nicht wieso... " Nachdenklich wand er den Blick ab und sah wieder zum Horizont. Er hörte ein leises Kichern seitens des Blonden.
 

„Ach Zexy. Nervös sein ist normal. Aber eigentlich hast du keinen Grund dazu." Zexion spürte, wie sich ein Arm um seine Schultern legte. „Außerdem sind wir doch auch noch da, wenn du Hilfe brauchst", flüsterte Demyx ganz nah an Zexions Ohr.
 

Diesem lief ein heißer Schauer über den Rücken. Er hoffte sehr, dass Demyx das nicht bemerken würde. Mist... Was ist bloß los? Seit heute morgen bringt er mich mit jeder seiner Berührungen total aus dem Konzept.
 

Die halbe Nacht hatte er wachgelegen und nachgedacht. Hauptsächlich über seine Reaktionen gegenüber Demyx. Vor allem gestern waren die nämlich extrem gewesen. Irgendwann war er dann einfach in einen traumlosen Schlaf geglitten und erst wieder aufgewacht, als Demyx und die anderen beiden Chaoten ins Zimmer kamen, um ihn abzuholen.
 

Demyx war wieder gut gelaunt gewesen, was Zexion nach der gestrigen Situation gewundert hatte. Beide hatten diese nicht nochmal angesprochen, doch der Kleinere hatte sich vorgenommen, ihn nochmals danach zu fragen. Aber heute hatte er erstmal andere Sorgen.
 

„Was willst du eigentlich mit Lilian unternehmen?" Er sah zu Roxas und spürte, wie der Sitarist seinen Arm zurückzog. Sofort vermisste Zexion die Wärme, die von Demyx ausgegangen war. Was ist bloß los mit mir? „Ich... wollte ihr das Internat zeigen und dann ein bisschen mit ihr „bummeln" gehen."
 

Plötzlich stand Axel auf. „Leute wir müssen runter. Der Zug kommt in fünf Minuten." Er sah zu Zexion, der jetzt neben ihm stand und klopfte ihm auf die Schulter. „Na? Bereit ihr den „neuen" Zex zu zeigen?" „Also Leute, ich weiß echt nicht, was ihr die ganze Zeit mit dem „neuen" Zexion habt. Das nervt." Er ging an den dreien vorbei.
 

Er erkannte sie schon von weitem. Ihre langen braunen Haare und ihr Lächeln. Sie sah sich um und als sie durch die Glastür kam, fiel ihr Blick sofort auf ihn. Ihr Lächeln wurde noch breiter als er ihr langsam entgegen kam. Sie umarmte ihn zur Begrüßung. „Hey Zexion", sagte sie. Dieser tat etwas, was sie bestimmt überraschte: Er erwiderte die Umarmung. „Hallo Lilian." Langsam löste er sich von ihr. „Ich freue mich, dich zu sehen", sagte er und lächelte sie an.
 

Kurz sah er Überraschung in Ihrem Blick. Doch schnell war diese verschwunden. „Dir scheint es ja gut zu gehen." Er nickte kurz. „So. Das ist also Lilian?", hörte er plötzlich Axel sagen. Der Kleinere drehte sich um und musterte Axel. „Sorry. Er wollte sie unbedingt begrüßen", meinte Roxas und legte verlegen eine Hand an seinen Hinterkopf.
 

Zexion seufzte kurz. „Lilian. Das sind Axel, Roxas und Demyx." Die drei begrüßten sie kurz. „Schön euch kennen zu lernen. Ich war schon ziemlich gespannt auf euch drei." „Und wir auf dich... ehmm... Sie?", fragte Roxas etwas verwirrt. „Dich", lachte sie. „Okay. Naja wie auch immer. Zexy hat uns schon einiges erzählt und wir wollten dich unbedingt kennen lernen." „Ich hoffe das war nur Gutes", lachte sie.
 

„Immer nur Gutes Lilian. Also, ich hatte gedacht, ich zeig dir erst das Internat und dann gehen wir ein bisschen bummeln... Das machst du ja ganz gerne..." Den letzten Teil murmelte Zexion. „Hört sich gut an", sagte sie und lächelte.
 

Jetzt meldete sich auch Demyx zu Wort. „Dazu hab ich mal ne Frage. Kennst du das Internat denn nicht schon Lilian? Du hast ihn doch hier eingeschrieben, oder?" „Stimmt eigentlich...", murmelte Roxas. Lilian schüttelte den Kopf. „Ich hab ihn zwar hier eingeschrieben, hab aber nur einen kleinen Teil des Internats gesehen. Nur das Unterrichtsgebäude. Und auch davon nicht viel. Den Rest hab ich gar nicht gesehen." „Ahh... So ist das", lächelte Demyx.
 

Zexion merkte wie ihm bei diesem Anblick warm wurde. Was er in diesem Moment aber nicht bemerkte war, wie Lilian ihn musterte und dann kicherte. „Also, dann lasst uns gehen", sagte Zexion nach einer Weile.
 

Der Rundgang durch das Internat war wirklich unglaublich lustig. Zu fast allem dort, gab es irgendein Missgeschick, eine Panne oder etwas anderes was man erzählen konnte. Demyx hatte zum Beispiel mal die kleine Turnhalle komplett unter Wasser gesetzt. Aus versehen versteht sich. Zexion staunte nicht schlecht, als er hörte in wie vielen verschiedenen Räumen Axel schon mal was hatte explodieren lassen.
 

Beim Training hatte es Roxas sogar schon einmal geschafft einen Baum zum umstürzen zu bringen. Lilian hatte also unglaublich viel zu lachen. Und das freute Zexion natürlich. Er hatte echt ein wenig Angst gehabt, dass sie sich nicht mit den dreien verstand. Mittlerweile saßen die fünf am See und picknickten. Ja Roxas und Demyx hatten extra einen riesen Picknickkorb zusammengestellt. Bento, Onigiri, Sandwiches und super viel Obst.
 

„Jungs? Wann habt ihr das alles gemacht? Und wieso hab ich das nicht mitbekommen?", fragte Zexion, als er sich eines der Sandwiches nahm. „Warst du gestern und heute morgen vielleicht noch auf der Krankenstation?", kam dann von Axel zurück. „Krankenstation? Was ist passiert?", kam es sofort besorgt von Lilian. Der Blauäugige stockte. Was sollte er ihr sagen? „Ach nichts Besonderes. Er hatte ein wenig Kreislaufprobleme und da hat ihn unsere Krankenschwester zur Beobachtung die Nacht dabehalten. Nichts Wildes", kam dann aber von dem Sitaristen.
 

Der Kleinere sah ihn dankbar an. Demyx lächelte kurz zurück. „Ach so. Ich dachte schon es wäre was Schlimmes gewesen...", sagte sie erleichtert. Er wollte Lilian zwar nicht anlügen, aber was wirklich passiert war, sollte sie auch nicht wissen. „Nein. Es war wirklich nichts", lächelte Zexion.
 

Eine Stunde, gefühlte 20 Kilo essen und unzählige Lachanfälle in Verbindung mit Hustenanfällen und Bauchschmerzen später, verabschiedeten sich Zexion und Lilian von den Dreien. „Hey Zexy. Tust du mir einen Gefallen? Ich brauche neue Notenblätter... kannst du mir welche mitbringen...? Es ist echt wichtig", fragte Demyx und setzte einen unglaublichen Hundeblick auf, dem Zexion nicht widerstehen konnte.
 

Und wie das letzte Mal, als Demyx ihn so angesehen hatte wurde er leicht Rot. Hoffentlich sieht Lilian das nicht... Zexion lächelte verlegen. „Okay... Ich bring dir welche mit, aber was ist denn so wichtig?" Er war wirklich ein wenig neugierig. „Will mal wieder was Neues schreiben. Das ist alles", sagte er knapp. „Hmm. Na dann. Also Jungs wir sehen uns dann später", verabschiedete sich Zexion von ihnen und ging mit Lilian in Richtung Stadt.
 

Er war noch nie vorher mit jemandem richtig shoppen gewesen. Naja früher mit seinen Eltern, aber danach war er immer allein in die Stadt gegangen. „Sag mal Zexion. Seit wann lässt du es zu, dass man dir Spitznamen gibt?", fragte Lilian, als sie grade losgegangen waren. „Ich... Sie haben einfach damit angefangen und ich hatte keine Lust auf diskutieren...",sagte er, sah sie aber nicht an. „Aha. Wollen wir ein paar neue Sachen für dich aussuchen?", kam dann die überraschende Frage. „Eigentlich wollte ich was für dich suchen..." Sie lachte. „Nein. Wir suchen was für dich. Ich hab genug Sachen."
 

Sie zog den Kleineren in den nächsten Laden. „Zexion?" „Ja?" „Gefällt es dir hier?", fragte sie und sah von dem Regal auf, dass sie grade nach einem neuen Shirt absuchte. „Ja. Die Lehrer sind zwar komisch, aber es gefällt mir. Aku und Roku sind echt nett zu mir. Sie helfen mir wo sie können. Und Demyx...", bei dem Gedanken an ihn legte sich ein Lächeln auf seine Lippen, „Er ist zwar manchmal echt nervig und verhält sich oft wie ein kleines Kind, aber... ich mag ihn. Ich hab das Gefühl mit ihm über alles reden zu können und ich fühle mich wohl bei ihm..."
 

Lilian hatte sich nun komplett zu ihm umgedreht und sah ihn mit einem wissenden Blick und einem breiten Grinsen an. Erst jetzt fiel ihm auf was er da eigentlich grade gesagt hatte. Schlagartig nahm sein Gesicht die Farbe einer Tomate an und er sah zu Boden. „Zexion? Gibt es da etwas, was ich wissen sollte?" Der Blauhaarige seufzte. Er wollte sie sowieso dazu einiges fragen. „Können wir später darüber reden?" Sie lächelte ihn sanft an. „Sicher." Schnell wand sie sich ab und zog ein Shirt aus dem Regal. „Was hältst du hiervon? Ich finde, das würde dir stehen."
 

Etwas perplex über den plötzlichen Themawechsel sah er sie einfach schweigend an. „Ach komm schon. Ich finde das schön", sagte sie gespielt beleidigt. Manchmal benahm sie sich wirklich wie 15. Aber das mochte er an ihr. Er hielt Lilian die Hand hin. „Komm gib her. Ich zieh's ja schon an", lachte er und wollte grade in Richtung der Umkleiden gehen, als er aufgehalten wurde. „MOMENT! Das war noch nicht alles!" Und schon war sie um das nächste Regal verschwunden. „Na das kann ja heiter werden...", seufzte Zexion und ergab sich seinem Schicksal.

Er hatte es ja selber so gewollt.
 

Vier Stunden und gefühlte tausend anprobierte Klamotten später ließen sich Zexion und Lilian erschöpft auf die Stühle eines Cafés fallen. „Okay. Das hat sich eindeutig gelohnt", meinte Lilian und besah sich die Tüten neben dem Tisch. „Stimmt", war Zexions einziger Kommentar dazu. Sie bestellten sich schnell etwas zu trinken. „Also. Willst du reden?", fragte Lilian. „Ich... keine Ahnung", murmelte der Kleinere und sah sein Glas an.
 

„Also... Ich weiß auch nicht. Ich versteh mich selbst nicht mehr... Seit ich hier bin verändere ich mich. Ich meine, dir ist das schon bei unserer Begrüßung aufgefallen..", sagte er und sah auf. „Hab ich mich wirklich so verändert, dass ich mich selbst nicht wiedererkenne?" Lilian seufzte leise und sah ihn dann ernst an. „Du hast dich sehr verändert Zexion. Als du gingst warst du verschlossen, ruhig und... was Gefühle angeht ziemlich..emotionslos. Du hast kaum welche gezeigt. Und du hast immer abgeblockt, wenn andere dir helfen wollten."
 

Sie machte eine kurze Pause. „Und jetzt... du strahlst richtig, Zexion. Ich hab dich kaum wiedererkannt. Du hast mich umarmt, mich angelächelt und um ehrlich zu sein, ich hab dich noch nie so befreit lachen hören, wie vorhin beim Picknick. Sie scheinen dir wirklich gut zu tun." Zexion hörte einfach nur zu. Diese drei hatten ihn innerhalb von sieben Tagen so sehr verändert? Konnte das wirklich sein? „Du zeigst endlich deine Gefühle. Hast du ihnen davon erzählt?"
 

„Nein, aber Demyx weiß etwas. Ich hatte am zweiten Tag hier einen Albtraum. Er hat sich große Sorgen gemacht, mich geweckt und war einfach da und war bei mir... Er hat an dem Tag meine Narbe gesehen, es aber für sich behalten. Später hat er es mir dann gesagt. Ich hab ihm nur erzählt, dass sie wirklich was mit den Albträumen zu tun hat. Mehr nicht", Zexion brach ab und sah wieder nach unten, „Demyx... Er war von Anfang an für mich da..." Und ab da erzählte er Lilian alles von Demyx. Von ihrem ersten Treffen, dem Kampfunterricht, den normalen Gesprächen. Auch von den Tagen auf der Krankenstation.
 

Und von seinen Reaktionen gegenüber ihm. „Ich weiß nicht, was mit mir los ist Lilian! Immer wenn er lächelt wird mir warm und wenn ich ihm in die Augen sehe, wird mir ganz anders. Und gestern, als er geweint hat, war es wie ein Stich in meiner Brust..." Wieder sah er zu Boden. Niemals hätte er gedacht, dass er mal mit jemandem über sowas reden würde. „Nun... Ich denke ich weiß was los ist. Aber ich glaube auch, dass du es längst selbst weißt."
 

Sie sahen sich lange an, aber Zexion verstand nicht. Als ob sie seine Gedanken gelesen hätte, antwortete sie: „Du wirst es noch verstehen, keine Sorge." „Hmm... Wenn du meinst, aber danke für dein offenes Ohr. Das hat mir echt geholfen." „Du weißt ich bin immer da, wenn du jemanden zum Reden brauchst."
 

„Ja, ich weiß. Danke... Komm. Eine Sache will ich dir noch zeigen, bevor du wieder fahren musst." Zexion stand auf, bezahlte die Getränke und nahm ihre Tüten. „Komm los!"
 

Wie Roxas zuvor öffnete er die Tür in der Bahnhofshalle und stellte die Tüten neben die Treppe. „Komm. Die wird bestimmt keiner klauen." Lilian folgte ihm mit einer kleinen Portion Misstrauen, aber einer gehörigen Portion Neugierde. Nachdem sie das Ende der Treppen erreicht hatten, öffnete Zexion die Tür.
 

Ungläubig trat Lilian auf die Plattform und sah sich um. „Unglaublich...", flüsterte sie und wand sich zu Zexion um. „Es ist wundervoll!!", rief sie voller Begeisterung und trat an den Rand der Plattform. „Man kann die komplette Stadt sehen... Und der Horizont scheint endlos..." Der Blauhaarige trat neben sie und lachte leise. „Genau das hab ich auch gesagt, als ich das erste Mal hier oben stand. Das ist unser „geheimer Platz". Wir gehen hier öfters hin und essen Meersalzeis oder sitzen einfach nur hier und reden.", meinte Zexion gedankenverloren.
 

„Und ich hatte Angst, dass das Internat keine gute Idee war... Ich bin unglaublich erleichtert." „Keine Sorge. Es war kein Fehler." Eine ganze Zeit lang standen sie einfach da und sahen auf die Stadt zu ihren Füßen. Dann brach Lilian die Stille: „Ich muss runter. Mein Zug..." Zexion seufzte. „Okay. Ich begleite dich noch."
 

Kaum standen sie am Gleis, fuhr auch schon der Zug ein. „Also dann Zexion. Ich hoffe sehr, du kannst die Sache mit Demyx klären. Ich wünsche dir alles Gute. Und meld dich mal wieder ja?", sagte sie. „Sicher. Ich werd dich auf dem laufenden Halten", erwiderte er und umarmte sie zum Abschied. Lilian erwiderte die Umarmung und ließ ihn zögerlich wieder los. „Also dann. Auf wiedersehen." „Ja. Bis Bald", sagte er und lächelte. Dann stieg sie in den Zug ein. Zexion sah dem Zug noch nach, selbst als er schon verschwunden war, sah er ihm noch hinterher.
 

Langsam schritt der Blauhaarige zurück. Er war komplett in Gedanken. Er musste unbedingt herausfinden, was Lilian meinte. Demyx. Bei dem Gedanken an ihn, fing er an zu lächeln. Sein Unterbewusstsein wusste schon längst, was Lilian meinte und sein Herz wusste es auch. Nur sein Kopf musste es noch akzeptieren.
 

Kaum trat er durch die Tür seines Zimmers, wurde er auch schon seinen Mitbewohnern begrüßt. „Zexy! Na wie war es?", fragte Roxas aufgeregt. „Also wenn du mich fragst. Bestimmt anstrengend. Schau mal die ganzen Tüten", erwiderte Axel. Zexion lachte. „Ja, ich hab jetzt Klamotten für die nächsten zwanzig Jahre. Hey, wo ist Demyx?" Die beiden Anderen fingen sofort an zu grinsen. „Im Zimmer", sagte Roxas.
 

Zexion beließ es einfach dabei und warf den beiden noch einen verwirrten und fragenden Blick zu. Dann verschwand er in seinem Zimmer. Demyx saß auf seinem Bett und hatte die Augen geschlossen. Seine Lippen bewegten sich leicht. Er hatte einen Block vor sich und einen Bleistift in der Hand, den er zu einem Takt bewegte, den der Kleinere nicht hörte.
 

Es war faszinierend ihn so zu sehen. Er konnte kaum den Blick abwenden. So leise wie möglich schloss Zexion die Tür, doch Demyx öffnete trotzdem die Augen und sah überrascht zu ihm. Ein Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. „Hey Zex. Na wie war‘s?" Zur Antwort lächelte Zexion und hielt die Tüten hoch. „Ich verstehe", sagte er und wand sich dann wieder seinem Block zu.
 

Zexion setzte sich zu Demyx aufs Bett. „Hier", sagte er und hielt ihm eine Tüte hin. „Meine Notenblätter! Danke Zexy.", sagte er und nahm ihm die Tüte ab. „Jetzt sag schon. Was wird das für ein Song?" Der Sitarist schüttelte den Kopf. „Nein, ich werd es dir nicht sagen." „Dann nicht. Wenn du mich suchen solltest. Ich geh duschen."
 

~Demyx~
 

Demyx war langsam echt am verzweifeln. Ihm wollte einfach nichts einfallen. Wieder schweiften seine Gedanken zu Zexion. Im Moment stand er unter der Dusche... Demyx stellte sich vor wie das Wasser seinen Körper herunter ran und... „Demyx!", fuhr er sich selbst an. „Hör bloß auf, an sowas zu denken und konzentrier dich auf den Song", murmelte er. Seine Beherrschung heute war echt schwach. Um sich abzulenken dachte er an den Tag, an dem er Zexion kennenlernte.
 

Dann kam ihm ein Geistesblitz. Schnell schrieb er ihn auf.

„Okay. Schauen wir doch mal wie es sich anhört." Demyx atmete ein und fing an zu singen.
 

„~Throw it away

Forget yesterday

We'll make the great escape

We won't hear a word they say

They don't know us anyway

Watch it burn

Let it die

Cause we are finally free tonight~
 

Oh ja! Das ist es! Wieso denn nicht gleich so?" Endlich hatte er es geschafft, wenigstens den Refrain aufs Papier zu bringen. Und er hörte sich toll an. Demyx hörte, wie die Tür geöffnet wurde und sah auf.

Vor ihm stand nun Zexion. Nur mit Boxershorts bekleidet, um die Schultern ein Handtuch. Der Sitarist konnte seinen Blick nicht abwenden. Grade war es ihm egal, was der Blauhaarige dachte.
 

Er musterte sein wundervolles Gesicht. Die blauen Augen und seine Lippen. Seine Brust... sein Sixpack. Heute war es mit der Beherrschung des Sitaristen nicht weit her. Er musste sich grade unglaublich zusammenreißen. Es fiel ihm extrem schwer, den Blick abzuwenden. Aber am Ende schaffte er es dann doch. Den Blick jedoch abgewendet zu lassen, war eine ganz andere Sache.
 

~Zexion~
 

Okay. Bildete er sich das grade nur ein oder hatte ihn der Blonde von oben bis unten gemustert. Innerlich schüttelte er den Kopf und legte sich auf sein Bett. Heute war echt ein anstrengender Tag gewesen. Er sah zu Demyx, der wieder über seinem Blatt grübelte. Eine ganze Zeit lang beobachtete er ihn. Immer wieder schrieb er etwas auf, strich es wieder durch und notierte etwas Neues.
 

Nach einiger Zeit ließ Demyx frustriert den Block aufs Bett fallen und seufzte. „Überleg doch einfach morgen weiter." Demyx seufzte. „Hach, du hast Recht... Irgendwie fällt mir nichts ein.." Zexion lächelte ihn an. „Sicher fällt dir was ein. Gehen wir doch morgen zum See. Schwimmen oder so... Vielleicht bringt dir das ja etwas...", murmelte Zexion und schloss die Augen.
 

„Ehrlich?" Er hörte die Begeisterung in seiner Stimme. „Ja." „Super. Dann fragen wir noch Aku und Roku und gehen dann morgen schwimmen." „Hmm...", war sein Kommentar dazu. Demyx lachte leise. Zexion merkte wie Demyx aufstand. Bevor er vollends ins Reich der Träume glitt, spürte er noch Demyx Lippen auf seiner Stirn und höre wie er leise murmelte: „Danke Zexy... und gute Nacht..."

Tag 8 ~ The great Escape

~Zexion~
 

Wie sollte es auch anders sein? Der erste Tag, den er wieder in der Schule verbrachte, wurde mit einem Lauten Knall und einem extrem wütenden Vexen beendet. Aber diesmal hatte nicht Axel etwas in die Luft gejagt, sondern sein Freund Roxas. Wobei Axel auch seine Schuld daran hatte. Die beiden arbeiteten nämlich zusammen.
 

Die Standpauke des Lehrers ignorierend notierte Zexion einige Ergebnisse in seinem Block. Plötzlich spürte er wie sich jemand über ihn beugte. Demyx. „Was für ein Abschluss, nicht wahr?“, flüsterte er. „Du sagst doch immer: 'Coole Sachen enden mit einem Knall'“, lachte Zexion. Seit dem Treffen mit Lilian war er noch offener als vorher.
 

Irgendwie tat es gut, endlich so mit jemandem sprechen zu können. Aber Lilians Worte gingen ihm nicht aus dem Kopf. Was meinte sie bloß damit? „Woran denkst du?“, fragte Demyx, legte seine Arme um Zexions Hüfte und zog ihn ein wenig näher zu sich. W..Was..?Unauffällig sah er sich in der Klasse um. Alle sahen zu Vexen und keiner beachtete die Beiden. Zexion wurde rot, als Demyx seinen Kopf auf dessen Schulter ablegte. Wieder spürte er die angenehme Wärme, die von Demyx ausging. Sie jagte ihm leichte Schauer über den Rücken. „Ich... Hab an Lilian gedacht. Irgendwie fühle ich mich besser nach dem Gespräch mit ihr...“, flüsterte er.
 

„Aha... Schön dass du so denkst“, hauchte er an das Ohr des Blauhaarigen. Diesem lief ein Schauer über den Rücken und sein Herz machte einen kleinen Hüpfer. Endlich hörte er die erlösende Klingel und wand sich aus Demyx Umarmung. Er musste unbedingt herausfinden, was mit ihm los war.
 

Demyx und er machten sich schon mal auf den Weg ins Zimmer, da Axel und Roxas sich noch ihre Strafe abholen durften. In Ihrem Zimmer angekommen, schmiss der Sitarist sofort seine Tasche aufs Bett und kramte seine Badehose aus dem Schrank. Zexion sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. „Was denn? Schon vergessen, was du gestern vorgeschlagen hast?“, lachte Demyx.
 

„Ich?“ „Ja, als mir gestern nichts eingefallen ist, hast du gesagt, ich solle für heute aufhören und morgen gehen wir schwimmen, damit ich den Kopf frei bekomme und mir ein paar Ideen kommen.“ Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen und sofort musste auch der Kleinere lächeln. Aber das er das gesagt hatte, daran konnte er sich wirklich nicht erinnern
 

Also ging auch Zexion zu seinem Schrank und holte seine Badehose. Nachdem sich beide umgezogen hatten, kamen auch Roxas und Axel ins Zimmer. „Na Jungs? Nachsitzen?“ Beide nickten niedergeschlagen. „Ab heute 16:00 Uhr. Für zwei Wochen...“, sagte Roxas. „Und ich hatte mich so aufs schwimmen gefreut...“,seufzte er. „Ach komm Roku. Bis dahin sind es noch drei Stunden. Das passt doch“, sagte Demyx und legte Roxas eine Hand auf die Schulter. „Also los zieht euch um und dann gehen wir“, lachte er.
 

Das ließen sich die beiden nicht zweimal sagen. Schon waren sie verschwunden und standen keine fünf Minuten später in Badehose und T-Shirt vor Zexion und Demyx.

„Okay! Wir können!“ Und schon wurden Zexion und Demyx von den beiden an ihren Handgelenken gepackt und mitgezogen.
 

„Hey! Moment! Wir brauchen auch noch Handtücher und was zu trinken! Und meinen Block!“ Axel ließ Demyx los und verschwand in der Küche. Kurze Zeit später kam er mit einem Picknickkorb um die Ecke. „Okay ich hab was zu Trinken, Knabberzeug, Demyx' Block und Handtücher... Noch was?“ Demyx schüttelte den Kopf. „Nope. Alles da.“ Axel nickte wieder und packte den Sitaristen erneut am Handgelenk. „Jetzt aber los!“
 

~Demyx~
 

„Wuhuu!“, rief Demyx und sprang von einem Felsen aus ins Wasser. Ja, das Wasser war sein Element. Er liebte es. Als er auftauchte, wand er sich sofort zu seinem Schwarm. Er winkte ihm zu und rief. „Zexy! Komm doch auch ins Wasser! Es ist super erfrischend!“ Der Blauhaarige sah nur kurz zu ihm, schüttelte kurz den Kopf und wand sich dann wieder seinem Buch zu. „Nix da. Du kommst ins Wasser“, sagte Demyx zu sich selbst und setzte ein diabolisches Grinsen auf.
 

Er schwamm also zum Ufer und trat auf den am Boden liegenden Zexion zu. Dieser sah überrascht auf. Als er sein Grinsen sah hob er eine Augenbraue. „Wieso grinst du so?“ „Wirst du sehen“, sagte er und bevor Zexion sich versah, hatte Demyx ihn auf seine Arme gehoben.
 

„H... Hey! Was soll das?!“, fragte er geschockt und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, was ihm nicht gelang. Axel und Roxas sahen einfach nur zu und versuchten, sich das lachen zu verkneifen. „DEMYX! Lass mich runter!“, rief Zexion, als dieser grade mit ihm oben auf einem der Felsen stand. „Wie du willst“, sagte er und lachte einmal fies.
 

Und schon sprang Demyx mit Zexion auf den Armen ins Wasser. Als der Blonde wieder auftauchte wurde er sofort wieder unter Wasser gedrückt. Als er wieder auftauchen konnte, sah er in Zexions Gesicht. „Das. War. Gemein.“, sagte er mit einem tötenden Blick. „Ach Zexy. Komm schon. Du hast gesagt, dass wir schwimmen gehen.“ „Ja schön“, sagte er und schmollte.
 

Er schmollt? Nein wie süß.. Demyx legte eine Hand an die Wange des Kleineren. „Ach komm. Das Wasser wird dich schon nicht umbringen.“ „Das ist es nicht... Es ist nur so...“ Er sah auf das Wasser. „...Das hat mein Vater früher auch mit mir gemacht... Also mich ins Wasser geworfen... und mit mir gespielt...“ Demyx sah ihn überrascht an. Erst jetzt schien Zexion zu bemerken, was er da eigentlich grade gesagt hatte.
 

„Ich schwimm wieder zum Ufer“, sagte er schnell und schwamm los. „Hey Zex! Warte“, rief Demyx und schwamm ihm hinterher. Erst nah am Ufer bekam er Zexions Handgelenk zu fassen. „Hey. Tut mir Leid...“

Zexion drehte sich wieder um und sah Demyx an. Er lächelte. „Schon gut...“ Der Sitarist ließ Zexions Handgelenk los und bereute es sofort.
 

Denn schon bekam er eine Ladung Wasser ins Gesicht. „Das war die Rache für grade!“, rief Zexion und flüchtete. Er versteckte sich hinter Axel. Der Rotschopf und sein Freund sahen ihn perplex an. „Sag mal... Was ist denn mit dir passiert? Hat Lilian dich gegen jemand anderen ausgetauscht oder so?“, kam dann die Frage von dem Rotschopf. „Nein. Das Gespräch mit Lilian hat mir nur ein paar Sachen klar gemacht. Und eine davon war, dass ich mich wirklich ziemlich verändert habe... Ich hab mich erst selbst nicht mehr wiedererkannt, aber als Lilian mir erzählte, wie ich mich verändert hab, hab ich es akzeptieren können...“, lächelte der Blauäugige.
 

„Ahh na dann...“, murmelte der Größere und setzte ein fieses Grinsen auf, als Demyx auf die drei zu geschwommen kam. Er flüsterte den beiden etwas ins Ohr und sah dann wieder Demyx an. „Okay... ATTACKE!!!“ Und schon wurde der Sitarist von drei Leuten attackiert und unter Wasser gedrückt.
 

~Zexion~
 

Noch nie hatte er so viel Spaß gehabt wie heute. Es machte wirklich Spaß, mit den anderen im Wasser zu sein. Zexion hatte sowas als Kind nie gemacht. Mit anderen im Wasser gespielt, eine Wasserschlacht gemacht, oder sich einfach nur im Wasser treiben lassen und die Wolken am Himmel beobachtet. Nur einmal mit seinem Vater... Er hatte noch nie so viel gelacht. Außer natürlich heute.
 

Es tat gut, endlich wieder so offen seine Gefühle zu zeigen und sie mit anderen zu teilen. Er war froh, an das Internat gekommen zu sein. Jetzt saßen die vier zusammen am Ufer und ruhten sich aus. „Jungs? Wie viel Uhr ist es eigentlich?“, fragte Roxas nach einer Weile. „Ehm... halb vier...“, sagte Demyx, der schon halb am schlafen war. Roxas seufzte. „Dann müssen wir jetzt gehen... wir können ja schlecht in Badehose zum Nachsitzen...“ „Also wir könnten schon, aber Vexen würde uns nur noch mehr Nachsitzen aufbrummen“, lachte der Rotschopf.
 

Axel stand auf und zog den Kleineren zu sich hoch. Er schlang die Arme um seine Hüften. „Na komm. Wir werden es überleben. Es wäre schlimmer, wenn nur einer von uns Nachsitzen müsste...“, flüsterte Axel und verwickelte den Blonden sofort in einen leidenschaftlichen Kuss. Zexion sah von den Beiden ab und sein Blick schweifte zu Demyx. Sofort wurde er an den Traum erinnert, den er vor einigen Tagen hatte.

Demyx so nah, dass er seinen Atem auf dem Gesicht spürte... Die Hand an seiner Wange... Das Verlangen, Demyx Lippen endlich auf seinen zu spüren...
 

„Also Jungs. Wir sind dann weg“, sagte Roxas noch und schon waren sie verschwunden. Die Bilder des Traumes gingen ihm noch immer nicht aus dem Kopf. Der Blauhaarige erschrak deshalb unheimlich, als Demyx auf einmal aufsprang. „Aaaaah!! Wo ist mein Block?? Ich hab 'ne Idee!“, rief er und suchte in dem Picknickkorb nach seinem Notizblock. Kaum hatte er ihn gefunden fing er auch schon an zu schreiben.
 

Geschockt sah Zexion zu dem Sitaristen. „Kannst du mich vielleicht das nächste Mal vorwarnen, wenn du so eine Aktion planst? Ich hab fast einen Herzinfarkt bekommen...“ Erst antwortete Demyx nicht, da er noch schrieb, doch plötzlich stand er auf, ging zu ihm und beugte sich so weit über ihn, dass Zexion sich auf seinen Ellenbogen abstützen musste, um nicht komplett unter dem Sitaristen auf dem Boden zu liegen. Dieser stützte sich links und rechts neben ihm mit den Händen ab. Flüchten konnte der Blauäugige also nicht.
 

„Nein. Kann ich nicht. Ich finde es eigentlich ziemlich süß, wenn du dich erschreckst“, flüsterte er. Ihre Gesichter waren nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt. Diese Nähe brachte den Kleineren total durcheinander. „Ähh... Also... Sag mal... was hast du... denn jetzt geschrieben?“, stotterte Zexion und versuchte Demyx nicht in die Augen zu sehen.
 

Dieser lachte nur leise und setzte sich dann im Schneidersitz neben Zexion. „Sag ich nicht. Du wirst es erst erfahren, wenn das Lied fertig ist.“ Zexion setzte sich wieder auf und versuchte sich wieder zu beruhigen. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und sein Atmen ging unregelmäßig. Also nahm er sich sein Buch und begann zu lesen. „Okay. Dann kann ich ja weiter an meinem Lied schreiben.“
 

„Na endlich!“ Von diesen Worten wurde Zexion aus der Geschichte gerissen. Er sah überrascht zu Demyx. Dieser strahlte ihn an. „Es ist fertig! Und es ist toll.“ Der Kleinere hob eine Augenbraue. „Nun. Einbildung ist auch eine Bildung oder?“, lachte er. „Stimmt. Aber das Lied muss toll sein“, lächelte er. „Und wieso?“ „Ganz einfach... Ich habs für dich geschrieben..“, sagte er und wurde rot. „Was?... Für mich?“, frage Zexion überrascht.
 

„Ja... Willst du es hören?“, fragte er und sah Zexion an. „Sicher...“, erwiderte dieser verlegen.

Demyx beschwor seine Sitar und legte seinen Block und die Noten vor sich auf den Boden. „Aber entschuldige, wenn ich das nicht flüssig spiele...“ „Egal... Sing einfach...“ Ihm stieg die Röte ins Gesicht. Der Kleinere war ziemlich aufgeregt. Schließlich hatte Demyx das Lied nur für ihn geschrieben. Bei diesem Gedanken wurde er noch röter und auch sein Herz begann ein paar Takte höher zu schlagen.
 

Demyx schloss die Augen und atmete kurz durch. Dann begann er zu singen.
 

Paper bags and plastic hearts

All are belongings in shopping carts

It's goodbye

But we got one more night

Let's get drunk and ride around

And make peace with an empty town

We can make it right
 

Throw it away

Forget yesterday

We'll make the great escape

We won't hear a word they say

They don't know us anyway

Watch it burn

Let it die

Cause we are finally free tonight
 

Tonight will change our lives

It's so good to be by your side

But we'll cry

We won't give up the fight

We'll scream loud at the top of our lungs

And they'll think it's just cause we're young

And we'll feel so alive
 

Throw it away

Forget yesterday

We'll make the great escape

We won't hear a word they say

They don't know us anyway

Watch it burn

Let it die

Cause we are finally free tonight
 

All of the wasted time

The hours that were left behind

The answers that we'll never find

They don't mean a thing tonight
 

Throw it away

Forget yesterday

We'll make the great escape

We won't hear a word they say

They don't know us anyway
 

Throw it away

Forget yesterday

We'll make the great escape

We won't hear a word they say

They don't know us anyway
 

Throw it away

Forget yesterday

We'll make the great escape

We won't hear a word they say

They don't know us anyway

Watch it burn

Let it die

Cause we are finally free tonight (*)
 

~Demyx~
 

Langsam ließ er die letzten Töne des Liedes ausklingen. Er öffnete die Augen nicht. Ließ sie geschlossen. Er hatte alle seine Gefühle für Zexion in dieses Lied gelegt. „Wow...“, hörte er nun leise von Zexion. „Das ist wirklich wundervoll geworden, Dem... Und das ist wirklich für mich?“ Demyx öffnete nun die Augen und sah ihn an.
 

„Hab ich dir doch schon gesagt. Es ist nur für dich. Es soll dir Mut machen, nach allem was du durchgemacht hast...“, sagte er und sah ihm dabei fest in die Augen. Zexion wurde Rot, brach den Blickkontakt aber nicht ab.
 

Eine Weile saßen sie schweigend da. Mittlerweile sahen sie beide auf den See hinaus. Die Sonne ging langsam unter und spiegelte sich im Wasser. Schließlich war es Zexion der die Stille brach. „Weißt du, ich hatte nie eine richtige Familie... Als ich sieben war, ging meine Mutter von zu Hause weg. Sie verließ mich und meinen...“ Demyx merkte wie er zögerte. „...Vater... wegen einem Neuen... Einen Typen mit viel Geld... Seit dem hab ich sie nicht wieder gesehen... Sie hat sich auch nie mehr gemeldet.“ Der Blauhaarige brach ab und sah zu Boden. Demyx konnte nicht glauben, was er da grade gehört hatte. Zexion hatte ihm wieder etwas aus seiner Vergangenheit anvertraut. Seine Mutter war wegen einem anderen Typen gegangen und hatte ihn einfach so links liegen lassen... Hatte sich nie wieder gemeldet... Der Sitarist rückte zu Zexion und zog ihn in seine Arme.
 

Er legte den Kopf des Kleineren aus seine Brust und drückte ihn an sich. Demyx vergrub sein Gesicht in den Haaren des anderen und sog dessen Duft ein. „Es tut mir leid... Ich hatte ja keine Ahnung... Wie kann eine Mutter ihrem eigenen Kind sowas bloß antun?“, flüsterte er. „Weiß nicht...“, kam die leise Antwort. „Demyx...“ Der Blauhaarige löste sich aus Demyx Umarmung und sah ihm in die Augen. „Danke... Ich weiß nicht, aber irgendwie fühle ich mich total wohl in deiner Nähe...“
 

Mit jedem Wort wurde er leiser, bis seine Stimme nur noch ein Flüstern war. Und mit jedem Wort stieg ihm mehr Röte ins Gesicht. Er senkte den Blick und sah zu Boden.
 

Demyx legte eine Hand an das Kinn des Jüngeren. Dieser sah wieder auf. „Zexy...“, hauchte er. Ab diesem Zeitpunkt verabschiedete sich sein Gehirn. Ab dem Zeitpunkt, an dem er in die wundervollen tiefblauen Augen sah. Er nahm das Gesicht des Jüngeren in seine Hände und zog ihn langsam zu sich.
 

~Zexion~
 

Langsam zog Demyx den Kleineren immer näher. Zexion war unfähig zu handeln. Er konnte sich nicht rühren. Er wusste, was Demyx gerade tat. Was er tun wollte. Ihre Lippen waren nur noch Millimeter voneinander entfernt, als Demyx inne hielt. Der Blauäugige wartete einfach ab, doch der Sitarist rührte sich nicht. Zexion hatte die ganze Zeit auf die Lippen des Blonden gesehen. Nun sah er ihm in die Augen. Und das war ein großer Fehler gewesen.
 

Denn als er in die meerblauen Augen seines Gegenüber sah, versank er sofort darin. Seine Gedanken und Bedenken verabschiedeten sich und er überwand selbst die letzten Millimeter. Als er dann endlich Demyx Lippen auf seinen spürte, durchströmte ein unglaubliches Gefühl seinen Körper. Die Lippen des Sitaristen waren so unglaublich weich.
 

Demyx legte seine Arme um Zexions Hüften und zog ihn näher zu sich. Auch Zexion legte die Arme um Demyx, um ihn noch näher zu sein. Es war einfach unglaublich. Unglaublich schön. Doch als Zexion dann die Zunge des Sitaristen an seinen Lippen spürte, realisierte er, was er da eigentlich grade tat. Sein Kopf meldete sich zurück.
 

Schnell brach er den Kuss ab und sah Demyx geschockt an. Auch er schien geschockt über das, was grade passiert war. In dem Kleineren herrschte in diesem Moment unglaubliches Chaos. Schnell stand er auf „Ich... Entschuldige...“, waren seine einzigen Worte. Schnell ging er zurück zum Schulgebäude, ohne sich nochmal umzudrehen.
 

~Demyx~
 

Er hatte ihn geküsst. Er hatte ihn geküsst und er war einfach aufgestanden und gegangen. Der Sitarist war am Boden zerstört. Wieso musste er auch alles kaputt machen, wo es grade so gut lief? Wieso passierte sowas immer ihm? Er beschloss noch eine Weile sitzen zu bleiben. Wenn sie sich jetzt schon wiedersehen würden, wäre erst recht Chaos vorprogrammiert.
 

Er saß noch ziemlich lange da, bis ihm etwas auffiel. Anfangs hatte Zexion den Kuss erwidert! Ja! Er hatte ihn erwidert. Vielleicht hatte er also doch nicht alles kaputt gemacht! Das war eine Sache, die Demyx ein kleines Lächeln aufs Gesicht zauberte. Vielleicht gab es ja doch noch Hoffnung. Demyx war eben ein unverbesserlicher Optimist.

Tag 9 ~ Wie war das eigentlich bei euch?

~Zexion~
 

Die ganze Nacht hatte er wachgelegen und über den Kuss nachgedacht. Als Demyx das Zimmer betrat, hatte Zexion so getan als ob er schlief. Er bekam einfach keine Ordnung in seinen Kopf. Immer wenn der Blauäugige an den Kuss dachte, schlug sein Herz schneller und er spürte wie die Röte ihm ins Gesicht stieg. Das konnte doch nicht sein. Er konnte sich doch nicht in Demyx verliebt haben... oder doch? Nein. Sie kannten sich erst einige Tage. Sowas war einfach nicht möglich.
 

Morgens wechselten sie kaum ein Wort miteinander. Darüber war Zexion auch recht dankbar. Demyx schien ihm Abstand zu lassen. Er wusste jetzt, dass der Blonde Gefühle für ihn hegte. Und auch diese Tatsache brachte sein Herz dazu, schneller zu schlagen. Ja, er brauchte Abstand und Zeit.
 

Nach dem Unterricht saß Zexion im Zimmer und versuchte vergeblich, sich auf die Hausaufgaben zu konzentrieren. Immer wieder schweiften seine Gedanken zum gestrigen Tag. „Dass kann ja wohl nicht wahr sein...“, seufzte er und schlug sein Buch zu. Er seufzte noch einmal und ging dann ins Wohnzimmer. Auf der Couch saßen Axel und Roxas. Der Kleinere hatte sich an seinen Freund herangekuschelt und hielt seine Hand. Dieser hatte einen Arm um ihn gelegt. Sie sahen einen Film.
 

Vielleicht können sie mir ja helfen... Schoss es dem Blauhaarigen durch den Kopf. Der Rotschopf bemerkte ihn. „Hey Zex. Kann ich dich mal was fragen?“, meinte er. „Ja... klar“, sagte Zexion und setzte sich zu den beiden auf die Couch. „Sag mal, was ist gestern passiert, hm? Du und Demyx verhaltet euch total komisch...“, fragte Axel ihn direkt. „Ja, stimmt. Ihr habt kein Wort miteinander geredet... Was ist los?“ Auch Roxas sah ihn nun neugierig an.Sie würden es sowieso erfahren.. Zexion atmete kurz durch und schloss die Augen. „Wir haben uns geküsst“, sagte er ohne Umschweife.
 

Als er die Augen wieder öffnete, sahen beide ihn geschockt an. „Ihr habt WAS?“, kam von beiden synchron die Frage. „Demyx und ich haben uns geküsst...“, wiederholte er und sah zu Boden, „Aber jetzt bin ich total durcheinander...“ Er brach ab. „Ach Zex. Keine Sorge, das wird schon. Du hast in den letzten Tagen ziemlich was durchgemacht, da ist das normal“, meinte Roxas. „Aber sag mal, was hast du denn bei dem Kuss gefühlt? Wie war es?“, fragte er neugierig und beugte sich ein wenig zu ihm herüber.
 

„Naja... Es war... ganz schön... denke ich zumindest.“ Nun war es Axel, der etwas sagte: „Dann denk erstmal darüber nach, bevor du dich fragst, wie du für Demyx empfindest.“ Der Kleinere sah auf. Irgendwie hatte Axel ja recht..
 

„Kann ich euch auch mal was fragen?“ „Klar. Schieß los“, antwortete der Rotschopf. „Wie war das eigentlich bei euch? Also wie hat das mit euch angefangen?“ Diese Tatsache interessierte ihn schon ziemlich.
 

~Roxas~
 

„Bei uns?“, fragte er überrascht. „Ja“, kam die schlichte Antwort. „Außerdem. Wie seit ihr eigentlich an das Internat gekommen?“Er versucht sich Abzulenken... Aber okay... Ich will was über ihn erfahren, also soll er auch was über mich erfahren. „Also... An das Internat bin ich vor drei Jahren gekommen. Eigentlich komme ich von Destiny Island. Ich wollte aber unbedingt hierher. Ich wusste damals schon, dass ich das Schlüsselschwert führen kann und ich wusste von den Kursen hier. Also hab ich meine Eltern überredet, dass ich hier hin gehen darf“, erzählte Roxas. 
 

„Naja und der erste den ich hier kennengelernt hab war Axel...“ Er sah seinen Freund an und hauchte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. „Stimmt. Damals bist du ja in mich reingerannt. Ein umwerfender erster Eindruck“, lachte der Rotschopf. „Hinein gerannt? Was ist denn passiert?“ Der Rotschopf wand sich wieder zu Zexion. „Nun. Er war ein wenig in Eile und ist um die Ecke gestürmt. Und ist dann voll in mich rein gerannt“, sagte Axel und fing an zu lachen. „Das war ein Versehen!“, rief Roxas und schmollte leicht.
 

Axel zog ihn zu sich und drückte ihm einen Kuss aufs Haar. „Ich weiß. Naja wir sind dann ins Gespräch gekommen und dann erfuhr ich, dass er bei mir und Demyx wohnen sollte. Und naja um ehrlich zu sein, fand ich ihn damals schon total süß. Vor allem seine Augen ließen mich nicht los“, sagte er gedankenverloren und sah Roxas lange an. „Aber er war so wie du am Anfang. Verschlossen und schweigsam.“ „Ja, das stimmt. Und Dem und Aku haben mich dann auch verändert...“, meinte der Blonde.
 

„Ich verstehe... Und wie bist du ans Internat gekommen?“, fragte er dann Axel. „Ich war von Anfang an hier. Ein Jahr später kam dann Demyx und dann mein Roxy. Ich wollte auf das Internat hier, weil ich es wirklich toll fand. Das Gelände, die Möglichkeiten und Angebote. Klar war es weit weg, aber ich war noch nie Jemand, der schnell Heimweh hatte.
 

Und es war absolut kein Fehler. Schließlich ist DemDem jetzt sowas wie mein Bruder und Roxy mein Freund. Und jetzt kommst du auch noch auf diese Liste“, lächelte er. „Aber jetzt zu dem, was dich ja eigentlich interessiert. Also Roxy und ich sind jetzt bald zwei Jahre zusammen. Wie gesagt, fand ich ihn anfangs schon super süß... Und dann wurden wir ja Freunde.“
 

Jetzt meldete sich Roxas wieder. „Jup. Und 'ne ganze Zeit lang waren wir auch wirklich nur Freunde. Irgendwann waren wir dann am See schwimmen und als ich Axel nur in Badehose gesehen hab, konnte ich meinen Blick gar nicht mehr von ihm lassen. Und wenn er mich angelächelt hat, dann schlug mein Herz sofort schneller. Anfangs hab ich das alles ignoriert. Aber diese Gefühle wurden halt immer stärker...“, erzählte er. Ein verlegenes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus.
 

„Tja, und bei mir was es dann ungefähr dasselbe... Immer wenn wir uns berührten kribbelte diese Stelle und immer wenn ich ihn ansah, glaubte ich in seinen Augen zu versinken... Da ich schon wusste, dass ich schwul war, war mir klar, dass ich mich in ihn verliebt hatte. Aber bei Rox war das etwas anderes“, sagte er und sah seinen Freund an.
 

„Ja... Anfangs hab ich natürlich alles ignoriert und dachte, es geht vorbei. Aber das tat es nicht... Ich war natürlich total verwirrt und wusste nicht, was ich machen sollte. Also hab ich mit Demyx geredet. Er war der einzige der mir einfiel... Ich erzählte ihm wie ich mich in Axels Nähe fühlte und er sagte mir dann, dass ich mich wohl in ihn verliebt hätte. Anfangs konnte ich es noch nicht glauben... Aber dann kam der Valentinstag. Was für ein Klischee...“
 

„Hmm?“ Zexion zog eine Augenbraue hoch. „Jep. Unser Jahrestag. An dem Tag hab ich mich dann endlich überwunden. Ich hab in unserem Zimmer einen Strauß Rosen hingelegt.“ „Mit einem Zettel. „Komm zum See. Ich warte auf dich...“ stand da drauf“, unterbrach der Blonde seinen Freund...
 

~Flashback~
 

*Roxas*
 

„Rosen??“ Plötzlich fiel ein kleiner Zettel aus dem Strauß. Roxas hob ihn auf . „Komm zum See. Ich warte auf dich“, las er leise vor. „Von wem sind die bloß?“ Er erwischte sich dabei, wie seine Gedanken zu Axel wanderten. Zu diesen wundervollen grünen Augen und dem frechen Grinsen. Er hatte mittlerweile akzeptiert, dass er sich in ihn verliebt hatte. Dass er auf Männer stand.

Er musste wissen, wer ihm den Strauß geschickt hatte. Also machte sich der Blonde auf den Weg zum See.
 

Schon von weitem sah er ihn. Bei seinem Anblick machte Roxas Herz einen Hüpfer. Axel war wohl ziemlich nervös. Er lief auf und ab und sah sich immer wieder um. Er sah verdammt gut aus. Die schwarze Röhrenjeans und dazu das rote Hemd... Roxas war hin und weg. Er stand einfach nur da und musterte seinen Liebsten.
 

*Axel*
 

So nervös war er schon ewig nicht mehr gewesen. Die Rosen, die er gekauft hatte, lagen mittlerweile auf Roxas Bett. Der Rothaarige hatte ein Picknick für ihn vorbereitet. Mit allem drum und dran. Erdbeeren, Schokosoße, Schlagsahne, Sandwiches, Demyx hatte ihm sogar geholfen Bento zu machen ... Sogar Kerzen, naja gut Teelichter, hatte er. Romantisch wie er war, hatte er die Teelichter in Form eines Herzens aufgestellt. „Hoffentlich kommt er auch... Oh Gott ich dreh gleich durch...“
 

Axel blieb stehen und sah sich um. Dann fiel sein Blick auf ihn. Roxas stand einfach da und musterte ihn. Auf Axels Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. „Er ist wirklich gekommen...“ Der Rotschopf stand einfach nur da und sah ihn an. Dann kam der Blonde auf ihn zu und mit jedem Schritt, den er sich näherte, schlug das Herz des Rothaarigen einen Takt schneller. Als Roxas dann vor ihm stand glaubte er, dass ihm sein Herz gleich aus der Brust springen würde. „Hey Axel...“, sagte Roxas verlegen. „Hey... Haben dir die Rosen gefallen...?“, fragte Axel und wurde rot.
 

„Ja... Sehr sogar...“ Eine Weile lang herrschte Schweigen. Schließlich war es Axel der das Schweigen brach. „Roxas. Ich...“, er brach ab. Musste es denn so schwer sein? Es waren doch nur drei Worte. „Axel. Bevor du etwa sagst...“ Der Blonde sah zu Boden. „Ich fand die Rosen wundervoll. Als ich die Karte las, hab ich so sehr gehofft, dass du es warst, der sie geschrieben hat...“ murmelte er verlegen, „Und als ich dich dann hier gesehen hab, da...“ Weiter kam er nicht, denn er wurde von Axel unterbrochen.
 

Er nahm Roxas Gesicht in seine Hände und zog ihn zu sich. Keine Sekunde später spürte er die Lippen des Kleineren auf den Seinen. Ein unglaubliches Gefühl durchströmte seinen ganzen Körper. Seine Hände wanderten zu Roxas Hüften und zogen ihn noch näher zu sich. Der Kleinere legte die Arme um seinen Nacken und presste seine Lippen stärker auf die des Größeren.
 

*Roxas*
 

Dieser Kuss war unglaublich. Er hatte es sich schon lange gewünscht und auch schon öfters vorgestellt, aber dass es so wunderbar sein würde, hätte er nicht gedacht. Als er dann auch noch Axels Zunge an seinen Lippen spürte, war es endgültig vorbei mit denken. Er öffnete bereitwillig seinen Mund und Axel ließ seine Zunge in die Mundhöhle des Kleineren gleiten.
 

Er erkundete jeden Winkel, bevor er leicht die Zunge des Kleineren anstupste und sie zu einem leidenschaftlichen Kampf herausforderte. Nach einigen wundervollen Minuten, mussten sich die beiden jedoch wegen Luftmangels voneinander lösen. Sie ließen sich jedoch nicht los. Einige Zeit sahen die Beiden sich einfach in die Augen und versuchten wieder zu Atem zu kommen.
 

„Roxy... Ich liebe dich“, sagte Axel, als er wieder normal reden konnte. „Ich liebe dich auch, Axel“, sagte er und wieder verbanden sie ihre Lippen zu einem leidenschaftlichen Kuss. „Du machst mich grade zum glücklichsten Menschen der Welt“, flüsterte Roxas, als sie sich wieder voneinander lösten. „Das kann ich nur erwidern, Süßer“, murmelte Axel. Er setzte sich auf die Picknick-decke und zog den Kleineren auf seinen Schoß. Ja dieser Tag war eindeutig der Beste seines Lebens.
 

~Flashback ende~
 

Roxas~
 

„Ja... Das war eindeutig der schönste Tag meines Lebens... Bis jetzt“, lachte Roxas, als er mit erzählen fertig war. „Hey! Und was ist mit unserer ersten Nacht?“, fragte Axel dann mit einem dreckigen Grinsen. „Axel! Also echt. Du bist doch total... doof“, sagte Roxas und wurde rot bei dem Gedanken an diese Nacht. „Das auch, aber ohne den Valentinstag wäre das ja nicht passiert.“
 

„Okay, hast Recht“, lachte Axel und sah zu Zexion, der ein wenig rot im Gesicht war. Diese Tatsache ignorierend, fuhr Roxas fort. „Tja. Das ist dann unsere Geschichte“, sagte er und lächelte. „Das hört sich an wie aus einer Fernsehserie oder Geschichte oder so“, murmelte Zexion und musterte die Beiden.
 

Doch bevor einer der Beiden antworten konnte, stürmte ein strahlender Demyx ins Zimmer. „Leute! Ich bin dabei! Ich bin dabei! Juhuuu!“, rief er und führte einen kleinen Freudentanz auf. „Wobei denn Demyx?“, fragte Axel ziemlich geschockt. „Bei dem Großen Musik-Wettbewerb in Traverse Town! Ich hab mich da vor zwei Monaten beworben und ich werde dabei sein! Das ist Klasse. Und wenn man gewinnt bekommt man nen Plattenvertrag mit einer total großen Firma! Das ist meine Chance Leute!“, rief Demyx und gestikulierte wie wild mit den Händen in der Luft.
 

Axel und Roxas sprangen auf und umarmten ihn stürmisch. „Das ist ja Wahnsinn Demyx! Wir freuen uns unglaublich für dich!“ Auch die beiden strahlten übers ganze Gesicht.
 

„Demyx...“ Roxas wand sich ruckartig um und sah, dass auch Zexion aufgestanden war. „Ich... freue mich... echt für dich... und ich hoffe du gewinnst...“, sagte er, den Blick auf den Boden gerichtet. Demyx ging auf den Kleineren zu und umarmte ihn. „Danke... Das bedeutet mir viel...“ Demyx flüsterte, aber Roxas verstand was er sagte. Als der Größere sich von Zexion löste, war dieser rot wie eine Tomate und Roxas musste sich ein Lachen verkneifen.
 

„Wie süß...“, flüsterte er. „Und wann geht’s los?“ „Nun, das ist das Problem... Der Wettbewerb ist schon in drei Tagen... Morgen Mittag geht’s schon los... Ich werde abgeholt und dann nach Traverse Town gebracht...“, sagte Demyx und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Schon morgen?“ „Ja... Mittags geht’s los. Dann bin ich abends in der Stadt. Am nächsten Tag hat man dann noch zeit zum Proben. Und dann ist am nächsten Tag der Wettbewerb. Das passt alles, weil nur ziemlich wenige daran teilnehmen... Oh man ich bin so aufgeregt!!“, rief er.
 

„Und was singst du?“, fragte Axel neugierig. „Weiß noch nicht. Ich überleg mir noch was. Es darf ja kein selbstgeschriebenes sein, sonst würde ich das Lied spielen, das ich für dich geschrieben hab, Zexy...“, meinte er und wurde leicht rot, als er Zexion in die Augen sah. Auch Zexions Gesichtsfarbe veränderte sich wieder in einen leichten Rotton.
 

„Moment mal! Es ist schon fertig?“, rief Axel auf einmal. „Ja, habs gestern fertig bekommen, nachdem ihr weg wart. Da hatte ich einige Geistesblitze.“ „Und ich hab es noch nicht gehört?“, fragte Axel und versuchte zu schmollen, doch er begann sofort wieder zu grinsen. „Ich hab das Lied nicht für dich geschrieben Aku, sondern für Zexy“, sagte er und legte einen Arm um den Kleineren. Seine Gesichtsfarbe verwandelte sich von dem leichten Rot in ein tieferes, intensiveres Rot. Wieder musste Roxas kichern.
 

~Zexion~
 

Sein Herz schlug grade unglaublich schnell. Demyx hatte einen Arm um ihn gelegt und drückte den Kleineren an sich. Und er hätte sogar das Lied beim Wettbewerb für ihn gesungen. „Ach komm schon. Sing es. Ich will es auch hören“, bettelte nun auch noch der Blonde, dass Demyx das Lied sang. „Nein. Es ist nur für Zexy“, sagte der Größere und schenkte Zexion ein Lächeln.
 

„So Jungs, wenn ihr mich entschuldigt. Ich geh mal packen.“ Und schon war er im Zimmer verschwunden. Zexion hatte gar nicht gemerkt, dass er die Luft angehalten hatte, als Demyx ihn grade angelächelt hatte. Nun zog er gierig die Luft ein. „Aww... Das ist soo süüüß“, quietsche Roxas auf einmal los und klatschte in die Hände. (Anm. Stellt euch das vor wie bei einem Fangirl ^^) „Ich bin nicht süß.“ „Okay, wenn du meinst. Aber dein verhalten. Du bist total schüchtern! Und du bist total rot im Gesicht!“
 

„Ehm ja. Roxas, wenn du wieder normal wirst, sag Bescheid. Wenn ihr mich sucht, ich bin draußen. Ich brauch frische Luft...“, sagte Zexion und verschwand nach draußen. Ja er musste eindeutig nachdenken.
 

Als er das erste Mal wieder aufsah, fand er sich am See wieder. Seine Füße hatten ihn tatsächlich zu dem Felsen getragen, an dem er Demyx das erste Mal hatte spielen hören. Sofort kam ihm diese Situation wieder in den Sinn. Damals war er fasziniert von Demyx gewesen. Er hatte so anders gewirkt als morgens... Viel ernster. Außerdem war er von der Melodie fasziniert gewesen, die er gespielt hatte.
 

Und wieder hatte er sie im Ohr. Ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen. Der Blauäugige setzte sich auf den Felsen und zog eines seiner Beine an und legte den Arm auf sein Knie. Zexion saß einfach nur da und sah auf den See hinaus.
 

Nach dem Stress tat es gut einfach nur da zu sitzen und nichts zu tun. Aber nach einiger Zeit schweiften seine Gedanken wieder zu Demyx.[style type="italic"]Ab morgen ist er also drei Tage weg...[/style] Zexion spürte wie sich etwas in seiner Brust leicht zusammenzog. Er dachte wieder daran, wie sehr Demyx sich gefreut hatte, zu diesem Wettbewerb eingeladen zu sein. Und er freute sich auch sehr für ihn.
 

Dachte an sein Lachen, sein Lächeln, seine Augen, in denen er gestern versunken war... Die immer glitzerten wie bei einem kleinen Kind. Aber genau dieses Glitzern mochte er...„Und ich werde es vermissen...“ , seufzte er. Hatte er das grade wirklich gesagt? Er war selbst über diese Worte überrascht. Doch er schüttelte den Kopf und sah wieder zum See.
 

Der Blauhaarige dachte auch noch einige Zeit über das nach, was Roxas und Axel ihm erzählt hatten. Er verglich ihre Geschichte mit seiner Situation. Es gab doch mehrere Parallelen zwischen den Erzählungen und Zexions Gefühlen und seinem Verhalten. Bei diesem Gedanken stand der Kleinere auf und ging zurück. Er wollte nicht weiter darüber nachdenken.
 

Zurück im Zimmer lag Demyx bereits im Bett und schlief. Neben seinem Bett stand ein Koffer. Er hatte seine Sachen also schon gepackt. Zexion seufzte kurz und zog sich dann um. Schnell schweiften seine Gedanken zu dem Gedanken von vorhin zurück. Dass sein Verhalten und Roxas Verhalten von damals mehrere Parallelen aufzuweisen schienen. 
 

Aber er konnte es nicht akzeptieren. Er konnte sich unmöglich in Demyx verliebt haben. Nein. Er war nicht schwul. Und er stand bestimmt nicht auf Demyx. Das konnte nicht sein. Nicht nach nur einer Woche. Der Blauhaarige drehte sich auf die Seite und versuchte einzuschlafen. Einige Zeit lag er noch wach, bevor er ins Reich der Träume glitt. Kaum dort angekommen, sah er Demyx Gesicht. Seine meerblauen Augen und sein strahlendes Lächeln.

Tag 10 ~ Ich dachte, du würdest mir vertrauen

Wieder saß er in diesem Keller. Wieder war er angekettet. Wieder stand sein Vater mit dem Messer vor ihm. „Und du musst jetzt für ihre Fehler gerade stehen!“, rief sein Vater und holte mit dem Messer aus. Zexion spürte den Schmerz. Spürte etwas Warmes seine Wange hinunter fließen. Als sich die Flüssigkeit den Weg nach unten bahnte, floss ein wenig davon zu seinen Lippen.
 

Der salzige Geschmack, den er im Mund hatte, wurde durch einen Metallischen ersetzt. Die Schmerzen, die er nun spürte, verdrängten alles andere. Er konnte nicht klar denken. Er spürte, wie sein Körper ihm nicht mehr gehorchte und die Schmerzen immer stärker wurden. Als sie kaum noch auszuhalten waren, sackte er an der Wand zusammen.
 

~Zexion~
 

Ruckartig richtete Zexion sich auf. Sein Herz schlug schnell gegen seine Brust.  Er zitterte sogar. Diesen Traum hatte er ewig nicht mehr gehabt. Sonst endeten sie immer vor den Schmerzen. Es war, als könnte er das Blut auf seiner Wange spüren. Genau so wie die unerträglichen Schmerzen. Es war alles noch so unglaublich präsent.
 

Es dauerte etwas bis er sich wieder beruhigt hatte. Dann schweifte sein Blick zu Demyx. Er schlief noch. Wenigstens etwas. Dann musste er wenigstens nichts erklären. Leise nahm er seine Kleidung und verließ das Zimmer. Er wollte duschen. Das lenkte ihn ab. Das kalte Wasser schien alle Gedanken an den Traum weg zu waschen. Es tat wirklich gut und er verbrachte länger als sonst unter der Dusche. 
 

Als er wieder das Zimmer betrat lag Demyx angezogen auf dem Bett und hatte die Augen geschlossen. Er hörte Musik und sang leise mit.. „Simple and clean is the way you making me feel tonight..It's hard to let it go~ ~“ Zexion zog ihm die Kopfhörer weg und der Sitarist öffnete verwundert die Augen. „Morgen Demyx.“ sagte der Kleinere und setzte sich selbst die Kopfhörer auf.
 

Ablenkung. Er brauchte unbedingt Ablenkung, denn langsam kamen die Bilder des Traumes wieder. „Simple and Clean. Hikaru Utada. “, sagte er. Demyx lächelte. „Jup. Ich mag diese Version mehr als die Japanische..“  Zexion lächelte. „Naja..Aber ich finde „Hikari“ auch ganz schön..“, gab er zu. Er erntete einen überraschten Blick von Demyx. 
 

„Dem, auch ich höre Musik.“ sagte er dann und schnappte sich seine Tasche. „Komm, sonst sind wir zu spät..“, murmelte er und die beiden machten sich zusammen auf den Weg zum Unterricht.
 

~Demyx~
 

Nach sechs Stunden unglaublich langweiligem Unterricht verabschiedete sich Zexion direkt ins Bett. „Ich hab nicht so gut geschlafen..“, waren seine Worte. „Hey Dem. Hat dir Zex eigentlich schon was gesagt?“, fragte Axel, als sie zusammen auf dem Sofa saßen. „Gesagt?..Ach du meinst wegen dem Kuss.“ Demyx seufzte. „Nein..Hat er nicht“ Der Rotschopf legte ihm einen Arm um die Schulter. „Keine Sorge. Er empfindet was für dich“, sagte er. „Ja. Ganz eindeutig.!“, fügte Roxas dann auch noch hinzu.
 

„Wieso seid ihr euch da so sicher?“ „Ganz einfach. Gestern hat er uns gefragt, wie wir zusammen gekommen sind. Und als er uns erzählt hat, dass ihr euch geküsst habt, ist er richtig rot geworden.“ Demyx war überrascht über das, was er grade gehört hatte. Zexion hatte ihnen von dem Kuss erzählt. „Und was hat er gesagt?“ Der Sitarist war aufgeregt. „Es war..ganz schön..denke ich zumindest.

Das waren seine Worte. Er war sich nicht sicher, wie es war..“ Demyx wusste nicht, was er davon halten sollte. Der Blauhaarige hatte gesagt, dass es schön war..aber anscheinend war er sich nicht sicher.
 

Er sah zu seinem Zimmer und seufzte. „Hoffentlich weiß er es bald..Es ist verdammt schwer mich von ihm fernzuhalten.“ „Das ist doch nicht alles oder?“, hakte dann der Rothaarige nach. Er kannte Demyx besser, als er sich selbst. „Ja..Ich hab Angst, dass er mir nicht vertraut. Er hat mir kaum etwas erzählt. Und seine Albträume nicht einmal erwähnt.
 

Er hatte heute schon wieder einen und der muss schlimm gewesen sein. Und er hat mir nichts erzählt! Ich mache mir total Sorgen um meinen Süßen...“ Als er merkte, wie er Zexion genannt hatte wurde er schlagartig rot. Axel und Roxas lächelten ihn einfach an. „Ihr währt so ein süßer Paar..“, seufzte Roxas und lehnte sich an seinen Freund. „Jungs. Keine Zeit zum Kuscheln. Es ist gleich vier.“ Beide seufzten und standen auf. 
 

„Okay. Wir sehen uns ja nicht mehr“, sagte Axel und kam auf seinen Freund zu. „Viel Glück Bruder. Und du gewinnst sicherlich.“ Das war das erste Mal, dass Axel ihn seinen Bruder genannt hatte. Dieses eine Wort zauberte dem Blonden ein Lächeln aufs Gesicht, das sogleich von Axel erwidert wurde. „Danke Bruder.“ Auch Roxas umarmte ihn. „Zeig ihnen, was ein richtiger Sänger ist, Dem", lachte er und gab ihm einen leichten Schlag gegen die Schulter.
 

Nachdem sie aus dem Zimmer verschwunden waren, stand Demyx noch eine Weile unschlüssig im Flur. Sollte er Zexion fragen oder nicht? Er wollte ihn nicht unter Druck setzen, aber er wollte den Kleineren wieder in den Arm nehmen, seine Lippen auf den eigenen spüren. Seine Arme spüren, die ihn noch näher an sich heran drückten..„Wenn er nicht bald sagt, was los ist, dreh ich noch durch“, seufzte Demyx und beschloss, Zexion endlich zu fragen.
 

Als Demyx das Zimmer betrat stockte ihm der Atem. Der Kleinere schlug um sich. Er wälzte sich regelrecht im Bett. Ohne Zeit zu verlieren lief der Sitarist zu seinem Freund und versuchte vergebens ihn zu wecken. „Man Zexy! Wach doch auf!“ Demyx packte ihn fest an den Schultern, doch er wachte noch immer nicht auf. „ZEXY!..Scheiße! Was mach ich bloß?“ Langsam stieg Panik in ihm auf.
 

Das letzte Mal hatte er ihn wach bekommen. Doch jetzt wurde es immer schlimmer. „Was mach ich bloß?“

Er sah besorgt zu Zexion. Wie beim letzten Mal stand ihm Schweiß auf der Stirn und sein Gesicht sah unglaublich gequält aus. „Verdammt Zexy! Wach endlich auf!“, rief Demyx erneut und gab ihm eine leichte Ohrfeige. Zexion schlug die Augen auf und setzte sich ruckartig auf.
 

Demyx war so überrascht, dass er leicht zusammenzuckte. Der Jüngere saß einfach nur da und atmete schwer. Und er zitterte. Den Sitaristen schien er gar nicht zu bemerken. „Zexy?“, hauchte Demyx leise und legte dem Kleineren eine Hand auf die Schulter. Dieser zuckte zusammen und sah ihn mit angsterfüllten Augen an. Ach du..So schlimm war es ja noch nie, schoss es ihm durch den Kopf.
 

Ohne darüber nachzudenken zog er Zexion in eine Umarmung. „Alles ist gut. Es war nur ein Traum.“ Plötzlich hörte er ein leises Schluchzen und kurz darauf spürte er etwas Nasses an seinem Shirt. Er weint...?Demyx umarmte ihn noch fester und der Kleinere krallte sich in sein Shirt. Er schluchzte immer wieder auf und es war für Demyx unerträglich ihn so zu sehen. 
 

~Zexion~
 

Zexion krallte sich weiter in das Shirt und weinte. Er hatte seit Jahren nicht mehr geweint. Es war, als ob alles, seine ganzen Gefühle der letzten Jahre, wieder hochkamen. Wäre Demyx nicht da, wäre der Blauhaarige vollends zusammengebrochen. Er krallte sich fester an den Größeren und dieser verstärkte seine Umarmung. Es dauerte lange, bis er sich beruhigt hatte. Doch dann setzte er sich auf.
 

Demyx in die Augen schauen konnte er jedoch nicht. „Hey..Geht es wieder?“, hörte er den Blonden leise sagen. Die Besorgnis in seiner Stimme war nicht zu überhören. Er nickte einfach. Sprechen konnte und wollte er in diesem Moment nicht. Eine Zeit lang saßen sie schweigend nebeneinander. Demyx hatte immer noch einen Arm um den Kleineren gelegt. Dieser versuchte, die Bilder dieses schrecklichen Traumes zu vergessen. Oder wenigstens zu verdrängen.
 

„Zexy..Was hast du geträumt?“, fragte der Blonde nach einer Weile. Der Blauäugige sah auf und sah Demyx Blick. Wie unglaublich besorgt er war. Seine Augen zeigten seine Gefühle so klar und deutlich. „Ich...ist egal..“, erwiderte Zexion leise und hoffte, dass der Sitarist nicht weiter darauf eingehen würde. „Egal? Zexion, du hast deswegen heftig geweint und warst ziemlich verängstigt. Das ist nicht egal! Sag schon, was hast du geträumt!“ „Es ist egal“, sagte der Kleinere und wand den Blick ab. 
 

„Nein. Ich lasse nicht zu, dass du das alles weiter in dich hinein frisst und dich darüber ausschweigst“, sagte Demyx fest. Zexion wurde hellhörig. Redete er von seinem Traum oder.. „Erzähl mir bitte endlich, was damals passierte..“ Es ging ihm also nicht nur um den Traum. „Demyx. Ich will nicht darüber reden.“ Der Blonde packte ihn bei den Schultern und drehte ihn wieder zu sich. „Zexy! Du machst dich doch kaputt damit. Ich will dir helfen. Ich hab dir gesagt, dass du mir alles erzählen kannst. Jetzt sag schon!“ Anstatt zu antworten schwieg Zexion einfach und sah auf seine Hände.
 

„Zexy bitte..“, seufzte er schon leicht verzweifelt. Zexion sah ihn nicht an und schwieg. Er konnte ihm nicht erzählen, was passiert war. Wieso verstand er denn nicht? 
 

~Demyx~
 

Er saß einfach da und schwieg. Das konnte doch nicht wahr sein! Verstand er denn gar nicht, wie Demyx sich fühlte? Er machte sich gerade unglaubliche Sorgen um ihn und Zexion hatte nichts besseres zu tun, als da zu sitzen und zu schweigen. Er sah ihn noch nicht einmal an. Langsam wurde Demyx echt wütend. Vertraute er ihm denn so wenig?
 

Der Blonde stand auf und stellte sich vor seinen Freund. „Man Zexion! Sag mir endlich was los ist! Ich kann dir nicht helfen, wenn ich nicht weiß, was passiert ist! Ich kann nicht länger zusehen, wie du dich damit kaputt machst.“ Demyx hob seine Hand und legte sie an das Kinn des anderen. Er drückte dessen Kopf leicht nach oben, sodass Zexion ihn ansehen musste. „Bitte Zexy..Hör damit auf und sag endlich etwas.“
 

Er sah ihn eine Weile an. Auf einmal wurden die Augen des Blauhaarigen kalt und emotionslos. „Nein. Ich werde es nicht erzählen. Niemanden.“ Er schlug Demyx Hand weg, stand auf und drehte sich um. „Ich brauche keine Hilfe. Von keinem von euch. Ich schaffe das allein. Ich hab es bis jetzt auch allein geschafft.“ Seine Stimme. Sie war so kalt und emotionslos. Was war bloß los mit ihm? 
 

„Wieso sagst du das Zexion? Ich meine, wir sind doch deine Freunde. Wieso sollten wir dir nicht helfen?!“ Der Kleinere drehte sich nicht um. „Ich werde dir nichts erzählen, Demyx. Also hör auf zu fragen und verschwinde. Und hör auf mit deinen gespielten Gefühlen für mich.“ Sein Blick war kalt und abweisend. So was hatte Demyx noch nie gesehen.
 

„Was..? Gespielte Gefühle..? Zexion was..“ doch er wurde unterbrochen. „Verschwinde einfach, ja?“ Diese emotionslose Stimme...Demyx war einfach zu geschockt über Zexions Worte. Sie hatten ihn tief verletzt und ihm die letzte Hoffnung genommen, dass der Blauhaarige etwas für ihn empfinden könnte. Wie betäubt stand er da.
 

~Zexion~
 

Zexion wand ihm wieder den Rücken zu. Da war es wieder. Sein altes Ich. Als ob einfach ein Schalter umgelegt wurde. Der Zexion, der alles allein schaffen wollte. Der sich von niemandem helfen lassen wollte. Der, der keinerlei Gefühle zeigte. Zexion konnte es ihm einfach nicht anvertrauen.

Er konnte ihm nicht erzählen, was passiert war. Und er wollte es ihm nicht erzählen.
 

Es war eher so eine Art Selbstschutz. Wenn er dem Blonden nichts erzählen musste, musste er sich auch nicht daran erinnern. Außerdem hatte er Angst. Angst davor, dass alles was Demyx sagte eine Lüge war. Das er ihn alleine ließ, wie alle anderen. Er war schon oft in seinem Leben hintergangen und verletzt worden und er wollte das nicht nochmal durchmachen. 
 

Vor allem nicht bei ihm. Nicht nach dem, was zwischen ihnen vorgefallen war. In Zexion tobte ein innerer Kampf. Eine Seite wollte ihm glauben. Wollte ihn umarmen, ihn küssen und einfach nur vertrauen.

Doch die andere Seite in ihm konnte ihm nicht vertrauen. Konnte diese Worte einfach nicht glauben. Auch wenn sie die Wahrheit waren.
 

Es war einfach schrecklich. Man konnte Menschen zwar verändern, aber alte Angewohnheiten konnte man nicht von jetzt auf gleich abstellen. Auch wenn Demyx vielleicht anders war, als die Anderen und er wirklich die Wahrheit sprach. Aber er hatte es bereits ausgesprochen. Also ließ es sich auch nicht mehr zurücknehmen. Er stand einfach da und wartete.
 

Dann kam ihm der Gedanke, dass Demyx diese Worte verletzte haben mussten. Und dementsprechend war auch seine Reaktion. „Okay..Ich gehe dann..Mein Taxi kommt wohl gleich..“, murmelte er und Zexion merkte, wie sehr ihn seine Worte verletzt hatten.
 

Der Sitarist legte ihm die Arme um die Hüften. „Ich liebe dich, Zexy...“, flüsterte er an sein Ohr. Schon waren seine Arme wieder verschwunden und Zexion hörte, wie die Tür des Zimmers geschlossen wurde.

Sein Körper schien wie gelähmt. Lange Zeit stand er einfach nur da und hörte diese Worte in seinem Kopf widerhallen.
 

Nach einiger Zeit rannen ihm stumme Tränen die Wangen herunter.

Tag 11 ~ Erkenntnis

~Zexion~
 

Der ganze Tag war eher unwirklich für Zexion. Er war eigentlich nur körperlich anwesend. Gedanklich war er noch beim gestrigen Tag. Genauer gesagt bei dem Zeitraum nach seinem Albtraum. Als Demyx ihn weckte und ihn in den Arm nahm. Als der Blauäugige angefangen hatte zu weinen und Demyx sich so um ihn gesorgt hatte.
 

Als er unbedingt hatte wissen wollen, was damals passiert war. Bei seiner Reaktion auf das Verhalten des Blonden und seiner eigenen abweisenden Art. Sein altes Ich. Aber am meisten dachte er an das, was der Sitarist ganz zum Schluss gesagt hatte. Es waren nur vier Worte gewesen. Vier Worte, die alles in Zexion durcheinander gebracht hatten.
 

„Ich liebe dich, Zexy." Er hörte sie immer wieder in seinem Kopf wiederhallen. Als ob Demyx neben ihm stehen und die ganze Zeit diese Worte in sein Ohr flüstern würde. „Hey Zex. Wie lange willst du da noch sitzen?" Angesprochener fuhr herum und sah in zwei Smaragdgrüne Augen. „Die Stunde ist längst vorbei. Komm, wir gehen was essen."
 

Der Blauhaarige antwortete nicht, wand den Blick ab, stand einfach auf und ging. Doch bevor er das Klassenzimmern verlassen konnte, wurde er aufgehalten. Axel packte ihn am Arm und zog ihn in wortlos Richtung ihres Zimmer. Er stieß ihn auf die Couch und baute sich vor dem Kleineren auf. „Also Zex. Ich weiß nicht genau was gestern passiert ist. Und um ehrlich zu sein, gehen mich Einzelheiten auch nichts an.
 

Aber ich kann das echt nicht mehr mit ansehen. Wieso akzeptierst du es nicht einfach, als es weiter zu leugnen?" Axels Blick schien den Jüngeren förmlich zu durchbohren. „Akzeptieren? Keine Ahnung wovon du redest." Zexion sah ihn nicht an. „Oh doch. Das weißt du ganz genau! Denk einfach mal über die letzten Tage nach, Zex." Plötzlich wurde sein Blick weich „Vielleicht kannst du deine Gefühle für Demyx dann endlich akzeptieren." Er lächelte ihn kurz an und verließ dann das Zimmer.
 

Zexion saß eine Weile einfach da. Wieso durchschaute Axel ihn? Wieso kümmerte es ihn überhaupt, wie es dem Blauäugigen ging? Wir sind doch schließlich Freunde. Plötzlich hatte er wieder Demyx vor Augen, wie er an seinem Krankenbett saß. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf die Züge des Blauäugigen. Sie waren Freunde. Deshalb kümmerte es Axel, wie es ihm ging.
 

Zexion verließ das Zimmer und ging wieder zu dem Felsen, auf dem Demyx immer saß und spielte. Er ließ sich darauf sinken und zog sein rechtes Knie an. Zexion schloss die Augen und ließ seine Gedanken schweifen.
 

„Hey. Du bist also der Neue?" „Na? Bekomme ich eine Antwort?" Schon bei ihrem ersten Treffen war Demyx aufgeschlossen und fröhlich gewesen. Und bei ihrem ersten Treffen war er schon fasziniert von dem Sitaristen gewesen. Vor allem von seinen Augen... und dem Glitzern darin. Es glich schon zu diesem Zeitpunkt dem eines kleinen begeisterten Jungen. Aber genau das mochte er so...
 

„Aha. Gibt's da auch einen Sinn?" „Nicht alles braucht einen Sinn, Zexy." Über diesen Satz hatte er damals lange nachgedacht. Bis zu diesem Tag hatte Zexion nur Dinge getan, die ihm auch einen Nutzen brachten. Die ihm sinnig erschienen. Irgendwelchen Mist zu bauen oder einfach nur Spaß zu haben, schien ihm kindisch, bis Demyx ihn mit diesem Satz zum nachdenken gebracht hatte.
 

Seine Gedanken schweiften weiter. Zum ersten Mal, als er ihn hatte spielen hören. Wie er da auf dem Felsen saß. Er war in seiner eigenen Welt gewesen, hatte alles um sich herum ausgeblendet und hörte einfach nur auf die Musik, die er spielte. Es war unglaublich gewesen, Demyx so zu sehen. Er war ganz anders gewesen als vorher. Und Zexion liebte es, wenn er so war. 
 

„Sehr beeindruckend was? Aber pass auf, jetzt geht's erst richtig los." Der Kampf zwischen Axel und Demyx war wirklich der Wahnsinn gewesen. Aber nicht nur der Kampf an sich. Vor allem die Beschwörung von Demyx Sitar war faszinierend gewesen. Die funkelnden Wassertropfen in der Luft. Das leuchtende Wasser, das plötzlich Demyx Sitar freigeben hatte... Und seine strahlenden Augen, als er merkte, wie fasziniert Zexion gewesen war.
 

„Demyx...!" „Danke, dass du dir Sorgen gemacht hast." Er hatte sich wirklich Sorgen um ihn gemacht. Der Aufprall sah wirklich schmerzhaft aus und als Demyx sich dann auch noch nicht bewegte, setzte Zexions Herz kurz aus. Er hatte wirklich gedacht, der Wasser-Magier hätte sich ernsthaft verletzt. Und als Zexion dann gesehen hatte, wie er aufgestanden war und gelacht hatte, war ihm ein Stein vom Herzen gefallen. Er hätte nie gedacht, dass er solche Angst um Demyx hätte haben können.
 

„Ehm.. Zexy?" „Ja?" „Du siehst... wirklich toll aus..." „Danke... Du siehst auch echt gut aus."[/si] Wie gut Demyx aussah, hatte er nicht gesagt. Die dunkelblaue Jeans... Das Neonblaue enganliegende Oberteil. Seine blauen Vans. Und dazu die Kopfhörer um seinen Hals. Er sah wirklich unglaublich gut aus. Wenn der Blauäugige an sein Aussehen zurück dachte, schlug sein Herz schneller und er fand jetzt, dass Demyx wirklich heiß aussah. Vor allem seine Augen hatten an dem Tag unglaublich intensiv gewirkt. Genauso wie das Glitzern in ihnen, das Zexion so liebte...
 

„Dem.. geh runter von mir, ja?"  „Oh ja. Sicher." Wenn er daran dachte, wie nah sich die beiden in diesem Moment gewesen waren, schlug sein Herz unglaublich schnell. Das war auch der Moment gewesen, in dem der Blauäugige ihn zum ersten mal „Dem" genannt hatte. Wie Demyx sich darüber gefreut hatte. Es schien ihm viel bedeutet zu haben.
 

„Sag mal... Demyx. Wieso hast du vorhin eigentlich geschlafen? Ich meine, du warst doch sicher nicht die ganze Nacht hier?" „Nun... also um ehrlich zu sein. Doch." Diese Worte ließen Zexions Herz immer noch höher schlagen. Er hatte sich solche Sorgen gemacht, dass er die ganze Nacht bei ihm gewesen war. Es machte ihn immer noch unglaublich glücklich, dass Demyx sich so um ihn gesorgt hatte. Erst jetzt merkte er, wie sehr es ihn freute, dass der Sitarist sich so um ihn sorgte.
 

Am Tag danach hatte er Demyx das erste Mal weinen sehen. Er hatte dieses Lied gespielt. Der Blonde hatte es für seinen verstorbenen Freund geschrieben und das erste Mal seit Jahren wieder gespielt. Es war für Zexion unerträglich gewesen den sonst so fröhlichen und gut gelaunten Jungen weinen zu sehen. Es war wie ein Stich in seinem Herz gewesen. Schließlich wusste er wie es war, einen geliebten Menschen zu verlieren, wenn auch nicht auf dieselbe Weise. Er hatte gehofft, ihm irgendwie helfen zu können.
 

„Ach Zexy. Nervös sein ist normal. Aber eigentlich hast du keinen Grund dazu... Außerdem sind wir doch auch noch da, wenn du Hilfe brauchst." Es war der Tag an dem er merkte, wie sehr er Demyx Nähe und Wärme mochte. Der Tag, an dem Zexion begriff wie sehr er sich verändert hatte. Als er mit Lilian über alles geredet hatte. Als sie sagte, sie wüsste was zwischen ihm und Demyx war. Er es aber nicht verstanden hatte. Doch je mehr er nun über die letzten Tage nachdachte, desto mehr verstand er Lilians Worte...
 

„Woran denkst du?" Ich... Hab an Lilian gedacht. Irgendwie fühle ich mich besser nach dem Gespräch mit ihr..." „Aha... Schön dass du so denkst." Wenn er an diesen Tag dachte, stieg ihm sofort die Röte ins Gesicht. Er spürte wieder die Wärme, die von Demyx ausgegangen war. Seine Arme, die um seine Hüften gelegen hatten und seinen heißen Atem, der seinen Nacken streifte. Die Gänsehaut, die Zexion deswegen gehabt hatte. Irgendwie wünschte er sich, Demyx Nähe nochmal so intensiv zu spüren.
 

[style type="italic"]„Hab ich dir doch schon gesagt. Es ist nur für dich. Es soll dir Mut machen, nach allem was du durchgemacht hast..."[/style] Das Lied... Nein. Sein Lied. Das Demyx nur für ihn geschrieben hatte. Bei dem Gedanken daran schlich sich ein Lächeln auf Zexions Gesicht. Es war wirklich wundervoll geworden. Und als er es vorgesungen hatte, hatte er so viel Gefühl in seiner Stimme gehabt, dass Zexion richtige Schauer den Rücken heruntergelaufen waren. Der Kleinere konnte noch immer nicht glauben, dass dieses Lied nur für ihn sein sollte.
 

Und dann hatten sie sich geküsst... Bei diesem Gedanken schlug Zexions Herz wieder drei Takte schneller.

Die Lippen des Sitaristen auf seinen. Sie waren so unglaublich weich. Und sein Kuss war so sanft und vorsichtig gewesen. Als ob Zexion etwas Zerbrechliches und Kostbares wäre. Und es war ein unglaubliches Gefühl gewesen. Als er Demyx in die Augen gesehen hatte, war er in ihnen versunken, hatte sich nicht mehr von ihnen abwenden können, war von ihnen gefangen gewesen.
 

Unbewusst strich Zexion sich mit den Fingern über seine Lippen. Jetzt spürte er, dass er dieses Gefühl nochmal erleben wollte. Er wollte nochmal die Lippen des Sitaristen auf seinen spüren. Seine Arme spüren, die sich um ihn legten und näher zu sich zogen. Und dieses Mal würde er den Kuss zulassen und ihn nicht abbrechen.
 

Auf dem Weg zurück zu seinem Zimmer rief er Lilian an. „Ich wollte dir sagen, dass ich verstanden habe, was du meintest. Ich weiß endlich, wie ich für ihn fühle... Danke Lilian", waren seine Worte gewesen. Endlich verstand er, was auch Axel ihm sagen wollte. Er fühle schon länger so für Demyx. Wollte es sich aber nicht eingestehen. 
 

Roxas und Axel waren noch nicht auf dem Zimmer. Zexion setzte sich also auf die Couch und las ein wenig. Kurz darauf zog jemand ihm das Buch aus der Hand „Hey Zex. Na? Alles klar?" Zexion sah auf. „Ja Axel. Alles klar. Und wie war das Nachsitzen?" Roxas ließ sich neben ihn auf die Couch fallen. „Langweilig... Naja... bis Vexen gegangen ist...", grinste Roxas. „Ich glaube, ich will gar nicht wissen, was genau passiert ist."
 

„Nun... Wir hatten unseren Spaß", lachte Axel. „Okay. Jetzt kannst du‘s vergessen." „Was vergessen?", fragte der Rotschopf neugierig und ließ sich neben Zexion auf die Couch fallen. „Ich wollte dir eigentlich etwas zu deinen Worten von heute Mittag sagen, aber das tue ich jetzt bestimmt nicht." Nun sah Axel ihn wissend an. „Du hast dir also Gedanken gemacht?" Der Blauäugige seufzte kurz. „Ja, hab ich."
 

„Okay. Jungs bevor ich jetzt gar nichts mehr verstehe, will ich erstmal wissen, was gestern passiert ist nachdem wir weg waren. Schließlich warst du danach total komisch. Und heute morgen auch", mischte sich Roxas ein. „Stimmt. Davon weiß ich auch nichts Genaues."
 

Der Kleinere lehnte sich in der Couch zurück. „Wenn ihr dann ruhe gebt. Also..." Zexion erzählte ihnen von dem Albtraum, wie Demyx ihn weckte und in dem Arm nahm. Wie er versuchte ihn zu beruhigen und ihn nicht losließ. Das Demyx unbedingt wissen wollte, was er geträumt hatte. Das er sich unglaubliche Sorgen um Zexion machte und er ihm doch alles erzählen könnte.
 

Wie er selbst dann wieder in seine alten Charakterzüge fiel. Er erzählte nicht, was genau er zu Demyx gesagt hatte. Zexion erzählte nur dass die Worte Demyx sehr verletzt haben mussten.
 

„Naja... Und dann legte er seine Arme um meine Hüften und flüsterte: „Ich liebe dich, Zexy." Und dann war er auch schon aus dem Zimmer verschwunden..." Während er erzählte, hatte Zexion den Blick zu Boden gewand. Er fühlte sich unglaublich schlecht, wegen dem, was er Demyx gesagt hatte. 
 

„Er hat gesagt, dass er dich liebt?" Roxas war wohl ziemlich geschockt. „Eigentlich ist das ja gut, nur schade, dass es unter solchen Umständen passiert ist", seufzte der Rotschopf.
 

„Aber Jungs, sagt mal. Worüber habt ihr grade geredet?? Worüber hast du dir Gedanken gemacht Zexy? Los sag schon", bohrte Roxas nach. „Axel hat gesagt, ich solle die letzten Tage nochmal Revue passieren lassen. Über das nachdenken, was alles passiert ist." „Und wieso?", fragte er neugierig. Zexion seufzte schon leicht genervt. „Lass mich doch ausreden Roxas. Axel sagte ich könnte mir auf diese Weise endlich über meine Beziehung... meine Gefühle zu Demyx im Klaren werden.
 

Und er hatte recht." Der Blondschopf beugte sich neugierig vor und sah Zexion an. „Und??"

Der Blauhaarige sah zu Axel „Ich muss dir danken Aku. Du hattest Recht." Ein breites Grinsen legte sich auf Axels Gesicht. „Na endlich." Jetzt sprang Roxas auf und sah die beiden beleidigt an. „Jetzt sag schon!" Zexion sah den Blondschopf an. „Ganz einfach. Ich hab mich in Demyx verliebt."

Tag 12 ~ Pass gut auf ihn auf (One Thing)

Tag 12 ~ Pass gut auf ihn auf (One Thing)
 

But my dreams they aren't as empty

As my conscience... 

„Ach verdammt!“ Frustriert ließ Demyx seine Sitar verschwinden und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Er war unglaublich wütend auf sich selbst. Wieso konnte er sich nicht auf den Song konzentrieren so wie sonst auch? Wieso konnte er ihn nicht einmal für fünf Minuten aus seinen Gedanken verbannen? Wieso nicht? Den ganzen Tag schon wurden sie nur von einer Person beherrscht. Zexion.
 

Nach der Situation von vorgestern war er unglaublich verletzt. Zexion traute ihm immer noch nicht. Aber das war nicht das Schlimmste. Er glaubte, dass der Blonde nur mit ihm spielen würde. Er dachte doch tatsächlich, dass all seine Gefühle für den Kleineren nur gespielt waren. Wieso dachte er sowas bloß?
 

Er könnte Zexion natürlich einfach anrufen und fragen, aber das traute er sich nicht. Er hatte Angst vor der Antwort. Aber je mehr er darüber nachdachte, desto schlechter ging es ihm. Auch bekam er das Bild von Zexion nicht mehr aus dem Kopf. Diese eiskalten, emotionslosen Augen, die in den letzten Tagen so viele Gefühle ausgestrahlt hatten.
 

Schon am ersten Tag war er fasziniert von ihm gewesen. Seine geschmeidigen Bewegungen, seine wundervollen Augen... Auch wenn Zexion am ersten Tag total von ihm genervt gewesen war und ihn nicht sonderlich nett behandelt hatte, mochte er den Kleineren vom ersten Moment an.
 

Wann genau er sich jedoch in ihn verliebt hatte, konnte er selbst nicht sagen. Es war einfach so passiert. Wahrscheinlich hatten die vielen kleinen Begegnungen ihren Teil dazu beigetragen. Zum Beispiel als er am See gesessen und gespielt hatte. Zexion hatte zugehört und ihm gesagt, dass er wirklich gut spielen konnte.
 

Oder als er sich bei seinem Kampf mit Axel Sorgen gemacht hatte. Der Blonde hätte nie gedacht, dass Zexion sich um ihn sorgen würde. Und das hatte ihn unglaublich froh gemacht.
 

Als er ihn nicht hatte unterbrechen wollen, als er gesungen hatte. Er war vor der Tür stehen geblieben und hatte Demyx gelauscht bis er das Lied zu Ende gesungen hatte.
 

Der Größere beschloss, dass es keinen Sinn hatte zu üben. Er würde sich sowieso nicht konzentrieren können. Also verließ er sein Hotelzimmer um sich Traverse Town ein wenig genauer anzusehen. Die Stadt war wirklich groß und man konnte sich recht schnell verlaufen. Der Blonde sah sich die verschiedensten Geschäfte und Orte in der Stadt an. Auf andere Gedanken kam er deshalb jedoch nicht.
 

Immer noch kreisten sie um Zexion. Wieso um Himmels Willen wollte er sich nicht helfen lassen? Es frustrierte ihn, dass der Kleinere ihm nicht vertraute, nach allem was passiert war und was er gesagt hatte. Wenn er doch wenigstens etwas über seine Vergangenheit wüsste. Nur eine Kleinigkeit, um Zexion besser verstehen zu können.
 

Um verstehen zu können, was in ihm vorging. Demyx zog sein Handy aus der Hosentasche. Insgeheim hoffte er, dass Zexion ihn ja angerufen haben könnte. Doch dem war nicht so. Noch nicht einmal eine neue Nachricht. Der Blonde setzte sich auf eine Bank und sah sich um, das Handy immer noch in der Hand. Plötzlich fiel ihm etwas ein. Hatte Zexion nicht...? Schnell rief Demyx die Anruferliste auf und suchte nach einer ganz bestimmten Nummer.
 

Und er wurde fündig. Eine unbekannte Nummer. Kein Name. Ein Lächeln umspielte nun Demyx Lippen. Sie würde ihm bestimmt helfen können. Er rief also an und musste auch nicht lange warten, bis abgenommen wurde. „Hallo?“ „Hey Lilian... Hier ist Demyx.“ „Ah. Demyx! Was gibt’s?“ Verwundert zog er eine Augenbraue hoch. „Gar nicht überrascht, dassich  anrufe?“ Lilian lachte kurz auf. „Eigentlich nicht. Ich hab mir gedacht, dass du irgendwann anrufst. Es geht um Zexion nicht wahr?“
 

Demyx stockte kurz. Woher wusste sie das? „Ich hab gemerkt, wie du ihn angesehen hast. Er ist mehr als nur ein Freund für dich, oder?“ Das machte ihn nun endgültig sprachlos. Nach kurzem Schweigen, fand Demyx seine Stimme wieder. „Du bist gruselig...“, murmelte er und seufzte dann einmal tief. „Aber ja. Du hast Recht. Und ich brauche deine Hilfe.“ Demyx erzählte ihr von Zexions Reaktion auf seine Fragen und davon, dass er ihm unter keinen Umständen von seiner Vergangenheit erzählen würde.
 

Lilian hörte still zu und seufzte dann. „Das ist der Zexion, den ich kenne. So war er im Heim, weißt du? Und ich verstehe, dass er nichts erzählen will...“  Demyx unterbrach sie „Ich versteh das nicht, Lilian! Wieso?“ Sie seufzte erneut. „Es ist so eine Art Selbstschutz. Er hat die Ereignisse größtenteils verdrängt und will sich auch nicht wieder daran erinnern. Und ich kann ihn verstehen. Er hatte eine wirklich schlimme Vergangenheit...“ 
 

Der Blonde sah richtig, wie sie am anderen Ende der Leitung mit dem Kopf schüttelte.  „Du redest davon, als ob du alles weißt...“ „Nun, das tue ich auch. Naja, fast alles...“ Demyx lachte kurz auf. „Du kannst mir nicht erzählen, dass Zex dir das gesagt hat.“ Lilian schwieg kurz. „Nun... Das hat er auch nicht...“ „Wie meinst du das? Wer hat es dir dann erzählt? Sein Vater?“
 

„Nein. Nein Demyx. Die Polizei hat mir den größten Teil erzählt. Aber einige Sachen weiß selbst ich nicht.“ Der Blonde war geschockt. Die Polizei? Was hatten die denn damit zu tun? „Wie meinst du...? Ich meine, was...“ Er wusste nicht, was er sagen sollte. Sein Blick schweifte über die Stadt, fixierte keinen bestimmten Punkt. „Zexion hat dir nichts erzählt. Und ich werde das auch nicht tun Demyx.“ Die Unumstößlichkeit in Lilians Stimme war unüberhörbar.
 

„Lilian bitte. Ich will nicht alles wissen. Ich will ihn doch nur besser verstehen können! Er ist mir unglaublich wichtig Lilian... Bitte. Wenigstens ein kleines Detail, das mir dabei hilft, Zexion mehr Verständnis entgegenbringen zu können... Bitte, ich kann nicht weiter zusehen, wie er sich kaputtmacht, ohne das ich ihm auch nur das kleinste bisschen helfen kann! Ich will ihn wenigstens ein bisschen verstehen können“, rief er verzweifelt. Der letzte kleine Funke, seinem Schwarm eine größere Hilfe zu sein, schwand immer weiter.
 

Lilian schwieg. Und mit jeder Minute, die sie schwieg, schwand Demyx Hoffnung weiter. „Demyx.“ „Ja?“ Die Hoffnung in seiner Stimme war wohl kaum zu überhören. „Zexion ist ein uneheliches Kind. Seine Mutter hatte eine Affäre  mit einem reichen Typen. Er entstand durch einen Seitensprung. Sein Vater fand erst ein paar Jahre nach der Geburt raus, dass Zexion nicht sein eigenes Kind war, doch zu diesem Zeitpunkt war seine Mutter schon mit dem anderen Kerl durchgebrannt. Ohne ein einziges Wort. Und dann fing sein Vater an zu trinken. Das einzige, was ich dir noch erzählen werde ist, dass die Narbe von ihm stammt.“
 

Demyx schwieg und versuchte, das grade gesagte zu verarbeiten. Das Zexions Mutter eine Affäre gehabt hatte wusste er. Das hatte der Blauhaarige ihm selbst erzählt. Aber dass er nicht das leibliche Kind seines Vater war, das sein Vater Alkoholiker war und er es auch noch war, der Zexion diese Narbe beigebracht hatte wusste er nicht. Und es machte ihn unglaublich wütend. Wenn er Zexions Vater jemals persönlich begegnen würde, würde er ihm Schmerzen zufügen. Große, große Schmerzen. Sowohl seelisch als auch körperlich.
 

Doch dann wurde Demyx klar, wieso Zexion es nicht erzählen konnte. Es war nicht nur der „Selbstschutz“ sondern auch Angst. Angst erneut verletzt zu werden. Erneut einer Person zu vertrauen, die einen dann doch hintergeht. Bestimmt wusste Zexion irgendwie, dass er ihm vertrauen konnte, aber dann waren da diese Ängste und er konnte diesen Schritt einfach nicht machen.
 

Demyx lächelte. „Danke Lilian. Das hat mir wirklich geholfen... Vielen, vielen Dank.“ „Keine Ursache. Er scheint dir wirklich viel zu bedeuten“, meinte sie. „Sicher. Ihm gehört mein Herz“, sprach Demyx und seine Stimme war unglaublich sanft bei diesen Worten. Er meinte, Lilians Lächeln hören zu können.
 

„Pass gut auf ihn auf. Er braucht jemanden wie dich. Lass ihn nicht im Stich.“ „Niemals.“
 

Nachdem er das Gespräch mit Lilian beendet hatte, wählte er sofort Axels Nummer. „Hey Dem! Was gibt’s?“ „Axel. Gib mir mal Zexy.“ „Ich freu mich auch dich zu hören. Ich reich dich weiter.“ Es raschelte kurz und dann meldete sich die Stimme, die Demyx schon ziemlich vermisst hatte. „Ja?“ „Zexy hör zu. Das ich dich so unter Druck gesetzt hab tut mir Leid. Nur versteh auch mal meine Situation. Ich mache mir unglaublich Sorgen um dich.
 

Ich hab ne Weile über alles nachgedacht und versteh jetzt wieso du nichts erzählen willst. Ich habe nur eine Bitte. Also, wenn ich morgen zurück komme, versprich mir bitte, dass wir uns dann aussprechen, über alles.“
 

Er hatte ihn angerufen... Innerlich schlug er grade seinen Kopf gegen die nächste Wand. Ob er überhaupt mit ihm reden wollte? Was wenn... „Ich versprechs.“ „Hä?“ Zexion lachte kurz. „Ich hab gesagt, ich versprechs.“ Demyx fiel ein Stein vom Herzen. Wenigstens etwas. „Und Demyx? Viel Glück...“ Was? Demyx war zu geschockt um zu antworten.
 

„Noch dran?“ Der Blonde schüttelte kurz den Kopf. „Ja... Ja, bin ich... Aber hasst du mich denn nicht?“ Er hörte wieder das Lachen, das er so liebte. „Ich hasse dich nicht. Aber lass uns nicht am Telefon darüber reden, ja?“ „O... okay... Danke Zexy...“ Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen.  Er legte auf, bevor Zexion noch etwas erwidern konnte.
 

Er wog das Handy noch ein wenig in seiner Hand. Es war also alles gut zwischen ihnen. Demyx hätte grade jeden in dieser Stadt umarmen können, so glücklich war er.
 

Langsam machte er sich auf den Weg zurück. Schließlich fing der Wettbewerb bald an und den wollte er bestimmt nicht verpassen. Schließlich war das seine Chance, groß raus zu kommen. Und er hatte schließlich versprochen zu gewinnen. Für Zexy...
 

In seinem Hotelzimmer angekommen fing er direkt wieder an zu üben. So einfach war es noch nie gewesen. Seine Finger glitten geradezu über die Saiten und er traf jeden Ton. So schnell hatte Demyx noch nie ein neues Lied gelernt. Eigentlich wollte er ja „Behind blue eyes“ spielen, aber auf dem Weg zurück ist ihm dann ein anderer Song eingefallen, der viel besser war.
 

„Mal sehen ob die Jury Spontanität mag...“, lächelte Demyx und machte sich dann auf den Weg um der ihnen zu zeigen, wie würde Roxas sagen „Was ein richtiger Sänger ist“.
 

Auf der Bühne war er kein bisschen aufgeregt. Es war zwar seine Chance, aber eigentlich sang er nicht für sich oder die Jury. Dieses Lied gehörte ganz allein seinem Liebsten. „Also Demyx... du singst „Behind blue eyes“, richtig?“ Demyx schüttelte lächelnd des Kopf. „ Nein, ich habe mir kurzfristig für ein anderes Lied entschieden. Es heißt „One Thing“.“ Sie sahen sich kurz an und besprachen etwas. „Nun gut... dann fang an.“
 

Der Blonde schloss die Augen und dachte an Zexion. Er hatte ihm viel Glück gewünscht und er hasste ihn auch nicht. Und er würde mit ihm über alles reden, wenn er zurück kam. Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Der Blonde atmete einmal tief durch und stimmte dann die ersten Töne an.

I've tried playing it cool

But when I'm looking at you

I can’t ever be brave

'Cause you make my heart race
 

Shot me out of the sky

You're my kryptonite

You keep making me weak

Yeah, frozen and can't breathe
 

Something’s gotta give now

'Cause I’m dying just to make you see

That I need you here with me now

'Cause you've got that one thing
 

So get out, get out, get out of my head

And fall into my arms instead

I don't, I don't, don't know what it is

But I need that one thing

And you've got that one thing
 

Now I'm climbing the walls

But you don't notice at all

That I'm going out of my mind

All day and all night
 

Something’s gotta give now

'Cause I'm dying just to know your name

And I need you here with me now

'Cause you've got that one thing
 

So get out, get out, get out of my head

And fall into my arms instead

I don't, I don't, don't know what it is

But I need that one thing
 

So get out, get out, get out of my mind

And come on, come into my life

I don't, I don't, don't know what it is

But I need that one thing

And you've got that one thing
 

You've got that one thing
 

Get out, get out, get out of my head

And fall into my arms instead
 

So get out, get out, get out of my head

And fall into my arms instead

I don't, I don't, don't know what it is

But I need that one thing
 

So get out, get out, get out of my mind

And come on, come into my life

I don't, I don't, don't know what it is

But I need that one thing

Yeah, you've got that one thing
 

Er ließ die letzten Töne des Liedes ausklingen und sah zur Jury. Die Blicke die man ihm schenkte, ließen das Lächeln auf Demyx Gesicht noch breiter werden. 
 

Bald darauf lag er in seinem Bett und starrte an die Decke des Hotelzimmers. Am liebsten wäre er jetzt sofort zurückgefahren. Zu Aku und Roku... und natürlich zu Zexy. Aber morgen würde alles besser. Er würde endlich Klarheit bekommen über sich und den Blauhaarigen.
 

Mit diesem Gedanken und einem Lächeln auf den Lippen glitt er langsam in einen ruhigen Schlaf.

Tag 13 ~ Sag mir, dass das hier kein Traum ist...

~Zexion~
 

So aufgeregt war er schon lange nicht mehr gewesen. Heute kam Demyx wieder und Zexion freute sich sehr. Vor allem war er aber ziemlich nervös. Anstatt ihn zu beruhigen zogen Roxas und Axel ihn derweil immer wieder damit auf, wie süß er doch sei, wenn er verliebt sei. Am liebsten hätte er die beiden á la Team Rocket zum Mond geschossen. Aber irgendwie hatten sie ja auch recht. Er verhielt sich wirklich anders. „Okay Jungs. Viel Spaß beim Nachsitzen. Ich geh raus.“
 

„Och man... Ich will auch. Nachsitzen ist doof“, murrte Roxas und befreite sich aus der Umarmung seines Freundes. Der Rothaarige lachte. „Nicht, wenn es so wird wie vor zwei Tagen“, hauchte er an Roxas Ohr und setzte ein verdammt dreckiges Grinsen auf. Man sah förmlich wie Roxas eine Gänsehaut bekam und ihm Schauer den Rücken runterrannen. 
 

Also eine Sache musste man Axel lassen. Er wusste, wie man Roxas aus dem Konzept brachte. Und das war oftmals ziemlich lustig. So wie jetzt. „L... Lass uns... gehen. Wir... kommen noch zu spät!“, murmelte er und war schon mit hochrotem Kopf aus dem Zimmer verschwunden. „Hör doch damit auf Axel. Das ist gemein“, lachte Zexion. „Nix da. Ich liebe es, ihn zu ärgern“, sagte er und setzte sein typisches freches Grinsen auf. 
 

„Also wir sehen uns.“ Kurz hob der Größere die Hand zum Abschied und war dann auch schon aus dem Zimmer verschwunden. Also. Jetzt waren die beiden auch weg und Zexion hatte keine Ahnung, was er machen sollte.Hausaufgaben? Nein. Schon fertig. Lesen... Ausnahmsweise nicht. Er würde sich sowieso nicht konzentrieren können „Also gut, dann einfach raus...“ Er hoffte ernsthaft, dass es ihn ein wenig ablenken würde, wenn er alleine war, aber große Hoffnungen hatte er nicht.
 

Draußen war es wirklich ruhig. Die meisten Schüler waren in der Stadt oder bei den Nachmittagskursen. Der Blauäugige genoss die Stille sichtlich. Er mochte sie immer noch sehr, auch wenn er mittlerweile gut mit anderen Leuten klarkam. Er verstand sich auch ziemlich gut mit den Leuten aus seiner Klasse.
 

Zexion setzte sich wieder auf den Felsen am See. Sein neuer Lieblingsplatz. Von dort aus konnte man den gesamten See überblicke und zu seiner Rechten lag das Internat. Wie Demyx wohl reagiert, wenn ich es ihm sage?... Ob ich es überhaupt schaffe...? Eigentlich brauchte er sich ja keine Gedanken machen. Er wusste schließlich wie Demyx fühlte.
 

Er beschloss nicht weiter darüber nachzudenken und endlich mal auf sein Herz zu hören. Und dieses sagte ihm ganz klar, wie viel ihm Demyx eigentlich bedeutete.
 

~Demyx~ 
 

Nervös trommelte Demyx mit seinen Fingern auf seinem Knie herum. Er saß im Auto auf dem Weg zurück nach Twilight-Town. Am liebsten würde er dem Fahrer sagen, er solle gefälligst schneller fahren, weil er so schnell wie möglich nach Hause wollte. Er wollte Zexion endlich sagen wie viel er für ihn fühle. Wollte ihm diese Worte ins Gesicht sagen.
 

Und der Blauäugige sollte ihre Bedeutung sofort verstehen. Und es sollte nicht so eine Situation sein wie beim ersten Mal, als Demyx gesagt hatte, dass er ihn liebte. Er hatte gehofft, dass diese Worte den Kleineren wachrütteln würden. Das dieser so verstand, dass er nicht nur mit ihm spielte.
 

Aber trotzdem hatte Demyx Angst. Er wusste nicht, wie Zexion reagieren würde und wusste nicht, ob der Kleine etwas für ihn empfand. Und wenn nicht, dann... Nein. Darüber wollte Demyx gar nicht erst nachdenken. Kurz schloss er die Augen und schüttelte leicht den Kopf, um diesen Gedanken zu vertreiben. Jetzt blieb nur noch die Frage, wie er es ihm sagte. Das erste Mal hatte er es eher unbewusst getan. Aber heute würde Zexion im zuhören, ihn ansehen mit seinen wundervollen Augen...
 

Bei dem Gedanken daran schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen. Aber trotzdem wüsste er zu gerne, was in der Zeit passiert ist, in der der Blonde nicht im Internat war. Ob Zexion ihn vermisst hatte? Innerlich schlug er seinen Kopf gegen die Fensterscheibe.Das kann doch nicht wahr sein! Ich denke nur an ihn... Wenn Axel das wüsste, dürfte ich mir aber so einige Sprüche und Kommentare anhören... Okay die dürfte ich mir so oder so anhören...Bei dem Gedanken an Axel musste der Blonde schmunzeln.
 

Er benahm sich grade genauso wie er, als er sich damals in Roku verliebt hatte. Er hatte sich auch darüber aufgeregt, dass er nur noch an den Blondschopf denken konnte. Der Rotschopf hatte Demyx damals sogar gefragt, ob er noch normal sei, weil er sich so einiges mit Roxas vorstellte, was bestimmt, nein absolut nicht, jugendfrei war. Demyx hatte nur gelacht und geantwortet „Meine Güte, du hast's aber echt nötig! Außerdem wärest du unnormal, wenn du nicht auf perverse Art an ihn denken würdest. Schließlich bist du Axel, der Pedobär.“ Hatte er damals zwischen einigen Lachern hervorbringen können. Für den Kommentar hatte sein Gesicht dann sofort Freundschaft mit einigen Kissen schließen können. 
 

Die Beiden hatte schon viel durchgemacht. Auch den ein oder anderen heftigen Streit... Der Blonde war froh, jemanden wie Axel zu haben. Wenn es also mit Zexion nicht klappte oder irgendetwas anderes passierte, dann konnte er auf Axel zählen. Das wusste er. Und auch auf Roxas konnte er zählen. Demyx war unglaublich froh, solche Freunde zu haben. Und wenn das mit Zexion auch noch klappte, dann war er eindeutig der glücklichste Mensch auf der Welt.
 

Als Demyx nach vorn sah, sah er den Uhrenturm von Twilight-Town am Horizont aufragen. Bei diesem Anblick schlug sein Herz sofort schneller. Gleich würde er da sein und er würde endlich erfahren, was Zexion für ihn empfand.
 

~Zexion~
 

Mittlerweile saß er wieder im Zimmer und las. Axel und Roxas waren immer noch nicht zurück. Die zwei heckten doch irgendwas aus... Doch bevor Zexion seine Fantasie spielen lassen konnte, stürmten die beiden ins Zimmer und knallten mit voller Wucht die Tür zu. 
 

„Habt ihr was genommen?“ „Nein, aber wir haben Vexen mit Marluxia rummachen sehen!“ Roxas bekam sich gar nicht mehr ein vor Lachen. „Das war ehrlich zu geil!“ Zexion schüttelte den Kopf. „Oh man...“ Er wollte sich gerade wieder seinem Buch zuwenden, als die Tür erneut aufgerissen wurde und Demyx ins Zimmer stürmte.
 

Axel und Roxas ignorierend, ging er auf Zexion zu und zog ihn am Handgelenk hoch. Ohne ein Wort zog der Blonde ihn aus dem Zimmer. Die verdutzen Gesichter von Axel und Roxas ignorierte er gekonnt.

„Demyx was...?“, war das letzte, was er von Roxas hörte, bevor die Tür zuschlug.
 

„Demyx?! Was soll das?“ Als Zexion sich endlich aus Demyx Griff befreien konnte standen sie am Ufer des Sees. Der Blonde wand sich zu ihm um und zog ihn in eine Innige Umarmung. Der Kleinere war zu überrumpelt um sich bewegen zu können.
 

„Zexy...“ Der Blonde hauchte einfach nur seinen Namen. Doch allein dieses eine Wort ließ das Herz des Kleineren höher schlagen. „Ich hab dich so vermisst, Zexy...“, flüsterte Demyx. Zexion spürte den Atem seines Gegenübers an seinem Nacken. Diese Tatsache machte ihn gerade fast verrückt.
 

Als sein Körper ihm endlich wieder gehorchte, erwiderte er zögerlich Demyx Umarmung. „Ich... Ich dich auch...“ Seine Stimme war nicht mehr als ein leises Wispern. Doch der Blonde hatte die Worte genau verstanden und sah ihn an. Zexion sah die Freude in seinen Augen. „Ehrlich?“
 

Die Stimme des Kleineren versagte erneut. Als Antwort nickte er nur.“ „Zexy hör zu... Ich muss dir was sagen. Aber bitte... sei nicht sauer ja?“ Fragend sah Zexion den Größeren an. Demyx ließ ihn los und ging einen Schritt zurück. Er atmete kurz durch. „Ich hab Lilian angerufen und sie nach deiner Vergangenheit gefragt...“
 

Was? Demyx hatte... “Was?! Wieso hast du das gemacht?“ Wut kam in dem Kleineren hoch. Wie konnte er bei Lilian anrufen und sie danach fragen? „Zexy bitte! Lass mich ausreden. Ich hab bei ihr angerufen, weil ich verstehen wollte, wieso du nichts erzählen willst... Sie hat mir nur erzählt, dass du ein uneheliches Kind bist und dass es dein Vater war, dem du diese Narbe zu verdanken hast...“
 

„Sie hat dir etwas erzählt?“ Zexion war fassungslos. Lilian hatte versprochen, nie ein Wort über seine Vergangenheit zu verlieren. Demyx schien seine Gedanken gelesen zu haben. „Ich hab sie überredet mir etwas zu erzählen. Versteh doch! Ich wollte dich verstehen... Verstehen wieso du mir nicht erzählst, obwohl du mir vertrauen kannst Zexion!“
 

Der Blauäugige horchte auf. Das war das erste Mal seit langem, dass er ihn wieder Zexion genannt hatte. „Anfangs wollte sie mir ja auch nichts erzählen...“ Zexion sah auf und blickte direkt in den Ozean. „Sei nicht sauer auf sie, sondern auf mich“, hauchte er und legte eine Hand an die Wange des Älteren. 
 

Sie sahen sich einfach nur an und schwiegen. Demyx wollte ihn verstehen. Verstehen wieso er ihm nichts erzählen wollte. „Aber wieso?“ „Ich wollte deine Situation wenigstens ein bisschen besser verstehen können. Die Sachen, die in deiner Vergangenheit passiert sind, müssen schrecklich gewesen sein. Du hast sie verdrängt und willst dich nicht wieder daran erinnern, indem du mir erzählst, was passiert ist... Hab ich recht?“
 

Demyx Stimme klang so sanft... “Und du hast Angst nicht wahr? Davor, dass ich dich im Stich lasse oder nur mit dir spiele und dich fallen lasse, wenn ich keine Lust mehr auf dich hab... Davor, dass du mir vertrauen entgegenbringst und ich dir dann weh tue... So wie deine Eltern, nicht war?“
 

Der Blonde sah ihn einfach nur an. Und in seinen Augen lagen so unglaublich viele verschiedene Emotionen... Noch nie hatte ihn jemand richtig verstanden. Und bestimmt hatte ihn noch nie jemand so gut und so schnell verstanden wie Demyx. Er sah in den Augen des Jüngeren, dass er sich große Sorgen machte.
 

Diese Worte machten den Kleineren sprachlos. Und er kämpfte tatsächlich mit den Tränen. Wenn Demyx all das, was er grade gesagt hatte, ernst meinte, dann... „Zexy... Egal was auch passiert. Ich lasse dich nicht im Stich. Du kannst mir alles sagen und ich werde dir immer helfen, wenn ich kann. Kennst du den Song „Anything“ von The Calling?“ Zexion war zu überrascht von Demyx Worten um zu antworten. Er schüttelte einfach den Kopf. Demyx lächelte und begann leise zu singen.

i] You know if this earth should crack

I'll be your solid ground

I will be there to catch you when you fall down

If I have to crawl

Get down on my knees

Whatever it takes, I'll do anything

I'd take the stars right out of the sky for you

I'd end the world give you the sun, the moon
 

Zexion lauschte Demyx Gesang und diesem Text. „Ich weiß es ist schwer für dich, mir zu vertrauen nach alldem... Aber bitte versuch es wenigstens.“ Er machte eine Pause und suchte anscheinend nah den richtigen Worten. „Auch wenn ich nicht „der Eine“ sein sollte, ich bleib bei dir...“, flüsterte der Blonde und sah zu Boden.

Ein Lächeln breitete sich auf Zexions Gesicht aus. Demyx hatte ihn mit seinen Worten unglaublich berührt. Und das Herz des Kleineren drohte, im aus der Brust zu springen. Diese Worte aus Demyx Mund zu hören, machte ihn unbeschreiblich glücklich. Auch wenn ein Teil in ihm Demyx noch nicht vertrauen konnte so sagte sein Herz ganz klar „Jetzt oder nie“. Und dieses Mal beschloss er auf sein Herz zu hören.

Er ging wieder auf Demyx zu und legte ihm eine Hand unter sein Kinn. Dieser sah überrascht auf und wollte grade etwas fragen, als Zexion seine Lippen auf die des Blonden legte. Wieder durchströmte ihn dieses wundervolle Gefühl und sofort fielen ihm die Augen zu. Die Hand unter Demyx Kinn wanderte zu seinem Nacken und drückte den Blonden näher zu sich.

Demyx erwiderte den Kuss sofort und schon spürte er zwei Arme, die sich um seine Taille legten und ihn näher zogen. Immer wieder fielen ihre Lippen aufeinander. Die Lippen des Blonden waren unglaublich weich und sein Kuss sanft und vorsichtig. Zexion spürte, wie Demyx Zunge leicht über seine Unterlippe fuhr und um Einlass bat. Dieses Mal jedoch gewährte Zexion ihm diesen und brach den Kuss nicht ab.
 

Zexion durchströmte ein unbeschreibliches Glücksgefühl. Heiße und kalte Schauer liefen seinen Rücken herunter und bereiteten ihm eine Gänsehaut. Langsam wurde die Luft knapp, weswegen Zexion sich wieder willig von den Lippen seines Freundes löste. 
 

~Demyx~
 

Als sie sich voneinander lösten und Demyx seine Augen wieder öffnete sah er in zwei tiefblaue Seen. Dann realisierte er, was grade passiert war. Sie hatten sich geküsst! Und Zexion hatte den Kuss gewollt, nein er hatte ihn sogar begonnen! Demyx Gedanken machten grade ein Wettrennen mit seinem Herz. Als er wieder halbwegs normal Atmen konnte, hauchte er einfach nur „Zexy...“
 

„Demyx... Ich liebe dich...“, flüsterte Zexion. Die Augen des Blonden weiteten sich und er spürte, wie sein Kiefer nach unten klappte. „Mach den Mund zu“, lachte Zexion und drückte leicht das Kinn des Blonden nach oben. Zexion hatte gesagt, dass er ihn liebte. Zexion hatte gesagt, dass er ihn liebte! Der Größere konnte nicht glauben was er da gehörte hatte. „Was?“, war deshalb das einzige Wort zu dem er grade fähig war.
 

Sein Schwarm lächelte „Ich habe gesagt: Ich liebe dich.“ Demyx konnte ihn weiter nur fassungslos ansehen. Sein Hirn brauchte eine Weile um diese drei einfachen Worte zu verarbeiten. Doch als er es dann endlich verstand, fiel Demyx dem Kleineren um den Hals. „Oh Zexy!“ Er drückte ihn wieder ein klein wenig von sich weg um ihm in die Augen sehen zu können und legte seine Hände an die Wangen des Kleineren. „Ich liebe dich auch“, sagte er überglücklich und verband ihre Lippen zu einem erneuten Kuss...
 

„Hey... Wir sollten langsam zurück...“, hauchte Demyx an das Ohr des Kleineren. Sie saßen schon eine ganze Weile am Ufer. Zexion saß vor ihm. Zwischen seinen Beinen und lehnte sich an seine Brust. Sein Kopf lag dabei an Demyx Schulter. Diese Zweisamkeit war einfach wundervoll. Aber langsam wurde es spät und echt kalt. Und das Bett war bestimmt bequemer zum Kuscheln.
 

„Hast recht...“ Mit diesen Worten stand Zexion auf und half Demyx aufzustehen. Dieser zog ihn sofort zu sich und verwickelte Zexion in einen leidenschaftlichen Kuss. Den Weg zurück liefen sie Hand in Hand. Es war egal, wer sie sah und was dieser dann dachte. Jeder sollte ruhig sehen, dass sie zusammen waren und auch dem Blauäugigen schien das ganze nichts auszumachen.
 

Auf dem Zimmer angekommen wurden sie sofort von Axel und Roxas begrüßt. Als sie jedoch die verschränkten Hände sahen, waren beide sprachlos. Doch dann vielen sie den beiden glücklich um den Hals und beglückwünschten sie. „Ich freu mich ja so für euch!“, rief Roxas fröhlich und umarmte beide nochmals. „Kannst du laut sagen Roxy. Endlich hast du den Einen gefunden, Dem. Ich hab meinen Bruder noch nie so glücklich gesehen... Pass ja auf, dass er keinen Mist baut, Zexy“, lachte er und klopfte Zexion auf die Schulter. Dieser nickte nur lächelnd.
 

~Zexion~
 

Jetzt lagen sie im Bett. Zexions Kopf lag auf Demyx Brust und er hörte seinen ruhigen Herzschlag und seinen gleichmäßigen Atem. Demyx hatte einen Arm um Zexions Taille gelegt. Der Blonde war schon längst mit einem Lächeln eingeschlafen. Doch Zexion war zu aufgeregt zum schlafen. Es fühlte sich einfach alles so wundervoll an und er hatte Angst, dass alles nur ein Traum war und dass alles vorbei war wenn er jetzt einschlief. Schließlich war ihm noch nie etwas so wundervolles in seinem Leben widerfahren. 
 

Der Kleinere seufzte leise. „Zexy...?“, hörte er Demyx murmeln. Er wand den Kopf nach oben und blickte wieder in den Ozean. „Was ist los, Süßer?“, fragte Demyx noch etwas schlaftrunken. „Sag mir, dass das hier kein Traum ist...“, hauchte er leise. Doch Demyx verstand seine Worte und den Grund für sie zu genau. „Keine Angst. Das ist die Realität. Ich bin morgen immer noch bei dir. Und es wird alles gut“, wisperte er und drückte Zexion einen Kuss auf die Stirn.
 

„Danke Demyx...“, sagte er und bettete seinen Kopf in Demyx Halsbeuge. Er hat recht. Es ist kein Traum. Mit diesem Gedanken schloss Zexion die Augen und trieb langsam in das Reich der Träume.

Tag 14 ~ Mit der Vergangenheit abschließen?

Tag 14 ~ Mit der Vergangenheit abschließen?
 

~Demyx~
 

Er wusste nicht genau, wie lange er schon da lag und Zexion beim Schlafen beobachtete. Er sah so unglaublich zufrieden und glücklich aus. Nicht so ernst wie sonst. Anders als in den ganzen Nächten zuvor, hatte er keinen Albtraum gehabt. Ob er Demyx wohl jetzt erzählte, was damals passiert war? Der Blonde lächelte leicht und stand vorsichtig aus dem Bett auf, um den Kleineren nicht zu wecken. Es war Wochenende und Zexion sollte endlich mal richtig ausschlafen können. Demyx hatte einen Plan für heute und wenn er den rechtzeitig fertig bekommen wollte, musste er aufstehen. An der Tür angekommen wand er sich nochmals zu seinem schlafenden Freund um. Hoffentlich bin ich zurück, bevor er aufwacht.. Mit einem Lächeln auf den Lippen und einem leisen „Ich liebe dich.“ verließ er das Zimmer.
 

~Zexion~
 

Als Zexion langsam aufwachte, begleitete ihn immer noch dieses wundervolles Gefühl, dass ihn auch während seines ganzen Traumes begleitet hatte. Seit unzähligen Nächten hatte er mal wieder durchgeschlafen, ohne auch nur den Anflug eines Albtraumes. Er drehte sich auf die andere Seite und suchte vergeblich die Wärme von Demyx Körper. Er schlug die Augen auf und sah sich um. Der Blonde war nicht da. Auch die Seite des Bettes auf der er geschlafen hatte, war kalt. Zexion spürte, wie sich ein Kloß in seinem Hals bildete. War das doch alles nur ein Traum gewesen? Wäre auch zu schön gewesen. So etwas gutes passierte in seinem Leben eigentlich nie.
 

Doch dann erinnerte er sich an Demyx Worte. Keine Angst. Das ist die Realität. Ich bin Morgen immer noch bei dir. Als ob Jemand seine Gedanken gelesen hätte, hörte Zexion wie etwas zu Boden fiel, gefolgt von leisen Fluchen. Schnell stand Zexion auf, zog sich ein T-Shirt über und verließ das Zimmer. In der Küche angekommen fand er einen vollständig gedeckten Frühstückstisch vor. Und Demyx, der auf dem Boden kniete und einige Scherben aufsammelte. „Demyx?“ Angesprochener sah auf und sofort breitete sich ein Lächeln auf dessen Gesicht aus. Er stand auf und zog den Kleineren sofort an sich. „Morgen Süßer..Da hat die Überraschung ja nicht ganz geklappt.“ seufzte er. Zexion zog eine Augenbraue hoch. „Eigentlich wollte ich dich wecken..“ „Du hast mich geweckt.“ Zexion fing an zu lachen und legte seine Arme um Demyx Nacken. „Aber nicht so. Eigentlich wollte ich dich so wecken..“ hauchte er und verband ihre Lippen zu einem Kuss.
 

Dieser Kuss war anders als der gestrige. Er war nicht mehr vorsichtig und testend. Er war auch nicht fordernd oder drängend. Er war einfach wundervoll. Seine Hände auf Zexions Rücken, ihre Lippen, die sanft aufeinander lagen.

Die Angst, die ihm vorhin noch die Kehle zugeschnürt hatte, war wie weggeblasen.
 

Wie lange sie so da standen wusste Zexion nicht, es kam ihm vor wie eine kleine Ewigkeit. Doch als sie sich wieder voneinander lösten, kam es Zexion trotzdem viel zu kurz vor. Eine Zeit lang sahen sie sich einfach nur an. Schließlich brach Demyx das Schweigen. „Frühstück?“ Der Kleinere nickte und setzte sich an den Tisch. Demyx hatte wirklich an alles gedacht. Die Auswahl erinnerte ihn stark an ein Buffet aus einem Hotel. „Wo sind Axel und Roxas?“ fragte er nach einer Weile. „Radiant Garden. Sie sagten, warte wie sagte Axel doch so schön „Ihr sollt etwas Zeit für euch haben. Wir würden da nur stören. Got it memorized?“ “ Demyx tippte sich wie Axel mit den Fingern an die Schläfe und versuchte Axels anzügliches Grinsen nachzumachen. „Das Grinsen müssen wir aber nochmal üben, Dem.“ lachte Zexion und biss von seinem Brötchen ab.
 

„Sag mal Dem..Was ist denn eigentlich mit dem Wettbewerb? Du hast immer noch nicht gesagt, ob du gewonnen hast oder nicht.“ Der Blonde sah ihn an und lächelte. „Ich hab gewonnen.“ „Ehrlich? Ich wusste es! Und hast du auch diesen Plattenvertrag bekommen, von dem du geredet hast?“ „Naja. Den hab ich, weil ich gewonnen hab..Aber ich hab den Sieg abgegeben.“ gestand Demyx. Zexion sah ihn verständnislos an. „Wieso das denn? Ich dachte, das sei dein Traum..“ Demyx lachte leise. „Stimmt schon, aber meine Freunde sind mir wichtiger. Hätte ich angenommen, dann hätte das bedeutet, dass ich das Internat verlassen muss und ich hätte nach Traverse Town ziehen müssen. Dann hätte ich euch nicht mehr wiedergesehen. Und das wollte ich nicht. Also hab ich abgelehnt.“ Auf diese Worte wusste Zexion nichts zu erwidern. Deshalb schwieg er einfach. Und Demyx hatte wohl verstanden wieso.
 

„Hast du heute schon was vor, Zexy?“ fragte der Blonde, nachdem sie zusammen den Tisch abgeräumt hatten und sich auf die Couch gesetzt hatten. „Eigentlich nicht. Aber wenn du so fragst, werde ich gleich wohl etwas vorhaben...“ antwortete der Blauäugige und lehnte sich an seinen Freund. Dieser legte einen Arm um Zexions Schultern und lächelte ihn an. „Gut kombiniert Sherlock.“ „Vielen Dank Watson.“ Als er Demyx überraschten Gesichtsausdruck sah, musste er lachen. „Ich kann kontern, weißt du?“ Der Größere schüttelte leicht den Kopf.
 

„Also. Was machen wir?“ der Blonde lachte kurz auf. „Das darfst du dir aussuchen. Hauptasche wir sind heute Abend wieder hier.“ „Ich? Ich bin aber nicht gut in sowas.“ erwiderte der Blauäugige. „Sag mir einfach, worauf du heute Lust hast.“ Zexion überlegte kurz. „Naja..Ich war mit Lilian in einem echt schönen Café in Twilight Town..Da würde ich gerne mit dir hin. Und dann einfach ein bisschen bummeln gehen oder auf den Uhrenturm und Meersalzeis essen.“ Zexion wollte nichts außergewöhnliches. Er wollte einfach nur genießen, endlich jemanden zu haben, dem so nah sein konnte.
 

~Demyx~
 

Demyx musste über die Worte des Kleineren schmunzeln. Das waren ganz alltägliche Sachen. „Nichts anderes?“ „Nein.“ Der Größere lachte leise. Irgendwie passte das auch zu dem Kleineren. Trotzdem würde er ihn nachher fragen, wieso er nichts außergewöhnliches machen wollte. „Also auf nach Twilight-Town.“ Demyx stand auf und zog Zexion mit sich.
 

„Ist das das Café, von dem du gesprochen hast?“ Zexion nickte und zog Demyx zu einem Platz. „Hier haben Lilian und ich gesessen.“ meinte er und setzte sich. „Na dann.“ lachte der Blonde. „Sag mal, worüber habt ihr eigentlich so geredet? fragte Demyx neugierig“ „Hmm..Ob ich dir das erzählen sollte.?“ „Ja das solltest du. Sonst nerve ich dich so lange, bis du es mir sagst.“ lachte Demyx und bestellte für sich und Zexion. „Mit Drohen kommst du bei mir nicht weit..Aber bevor du mich nervst..Wir haben über mich geredet. Wie ich mich verändert habe und all das.“ Der Blonde sah ihn an. „Auch über das Internat?“ Zexion nickte. „Sie hat sich echt Sorgen gemacht, dass es mir hier nicht gefallen würde...“ er brach ab. „Und wir haben über..dich geredet..“ fügte er nach einer Pause leise hinzu.
 

Demyx sah Zexion überrascht an. „Über mich?“ Sein Freund nickte nur. Während Zexion erzählte kam eine Kellnerin und stellte ihnen die Getränke hin. „Ja...Ich war verwirrt, weil ich..Nun es gab viele Situationen in denen ich mich dir gegenüber komisch gefühlt hatte. Zum Beispiel. Das erste Mal als wir uns trafen, war ich fasziniert von deinen Augen und immer wenn du mich angesehen hast, hab ich geglaubt in deinen Augen zu versinken..Und du warst auch der Erste, um den ich mir richtig Sorgen gemacht hab..“ Zexion fixierte die ganze Zeit die Tasse, die vor ihm stand. „Du meinst meinen Kampf gegen Axel?“ „Ja. Und ich hab dir viele Dinge erzählt, die ich anderen, noch nicht einmal Lilian, erzählt hab. Sie weiß das meiste eher von der Polizei als von mir.“
 

„Hm. Hört sich ganz so an, als ob du schon länger in mich verknallt bist.“ lachte Demyx triumphierend. Er sah, wie Zexion leicht rot wurde und musste noch mehr lachen. „Du bist süß, wenn du rot wirst.“ Diese Aussage zauberte dem Kleineren eine noch tiefere Röte ins Gesicht. Eine Zeit lang saßen sie sich Schweigend gegenüber und Demyx wog in dieser Zeit ab, ob er in fragen sollte oder nicht. Am Ende entschied er sich, ihn nicht zu fragen. Zexion würde es ihm schon erzählen, wenn er es wollte. „Sag mal..Wieso wolltest du eigentlich nichts außergewöhnliches machen? Ich meine , eine andere Stadt besuchen oder zum Strand fahren oder so?“ Zexion seufzte „Ich..bin einfach froh, Zeit mit dir verbringen zu können..Außerdem mag ich „normale“ Sachen.“ war die schlichte Antwort. Demyx schmunzelte leicht. „Sollen wir noch ein bisschen durch die Stadt?“ Der Blauäugige lächelte und nickte.
 

~Zexion~
 

„Kaum zu glauben. Die Sonne geht schon unter...“ murmelte Zexion, als sie auf dem Platz vor dem Bahnhof standen. Er ging zum Rand des Platzes und sah zum Horizont. Auch von hier hatte man einen tollen Ausblick über Twilight-Town. Schließlich befand sich der Bahnhofsplatz auf einer Anhöhe und man konnte auf die Stadt herunter sehen. Außerdem konnte man von hier aus den Zug beobachten. Zexion spürte, wie sich zwei Arme um seine Taille legten. Kurz darauf legte Demyx den Kopf auf seiner Schulter ab. „Wenn du noch auf den Uhrenturm willst, müssen wir jetzt gehen..Sonst klappt das mit meiner Überraschung nicht.“ hauchte er an das Ohr des Kleineren. Demyx Atem an seinem Ohr verursachte eine Gänsehaut bei Zexion. Er drehte sich um und sah direkt in die Meerblauen Augen seines Freundes. „Dann lass uns gehen..“ flüsterte er und legte seine Lippen kurz auf die des Anderen.
 

Oben auf dem Uhrenturm angekommen, setzten Zexion sich direkt auf die Brüstung. So wie vor einiger Zeit mit Roxas, als er ihm diesen Platz gezeigt hatte. Demyx ließ sich neben ihn sinken und hielt ihm das Meersalzeis hin, dass er schnell noch gekauft hatte. Der Blauäugige dachte an damals, als er noch mit seinen Eltern zusammen Meersalzeis gegessen hatte und wieder Schnürte ihm etwas die Kehle zu. Lilian hatte dieses Gefühl immer als „Beklommenheit“ bezeichnet. Er sah kurz zu Demyx herüber, der sich den Horizont ansah. Die warmen Farben des Sonnenunterganges ließen seine Gesichtszüge noch weicher erscheinen, als sie es eigentlich schon war. Es spiegelte sich in seinen Augen und verstärke ihren Glanz noch mehr. Roxas hatte mal gesagt, dass der Sonnenuntergang Demyx ziemlich gut stand. Sie hatten sich darüber unterhalten, was Zexion denn so an Demyx mochte. Jetzt verstand er, was der Blondschopf damit meinte.
 

Als er sich auch dem Sonnenuntergang zu wand, kam in ihm wieder die wichtigste Frage hoch. Sollte er Demyx nun etwas erzählen oder nicht? Er wusste, dass Demyx es für sich behalten würde und dass er ihm vertrauen konnte. Doch nach all den Jahren war es verdammt schwer für ihn, über seinen Schatten zu springen. „Fang mit etwas kleinem an.“ Perplex wand er sich zu seine Freund. „Wie?“ Der Blonde lachte. „Fang mit etwas Kleinem an.“ Er lächelte. Zexion musterte ihn eine Weile, bevor er verstand, was Demyx meinte. „Wieso weißt du worüber ich nachgedacht hab?“ „Naja. Du hattest so einen ernsten Gesichtsausdruck. Und um ehrlich zu sein, hab ich geraten und gehofft, dass du darüber nachdenkst ob du mir was erzählst.“
 

Ein Lächeln stahl sich auf Zexions Lippen und er sah wieder zum Horizont. Er schwieg einige Zeit, bevor er seinen ganzen Mut zusammen nahm. „Nachdem meine Mutter ging, fing mein Vater an zu trinken...“ Begann er, ohne seinen Blick vom Horizont abzuwenden. Wenn er Demyx jetzt ansehen würde, würde er kein weiteres Wort herausbringen. „Als er später auch noch herausfand, dass ich nicht sein leibliches Kind bin, war er den ganzen Tag betrunken. Er war keinen einzigen Augenblick mehr ganz nüchtern....Ich hatte damals ziemlich darunter zu leiden. Denn andere Verwandte gab es nicht und ich konnte schließlich nicht weg, weil ich noch zu klein war. Damals dachte ich um ehrlich zu sein auch nicht daran, wegzulaufen. Ich verstand auch nicht wirklich, was mit meinem Vater los war. Er ließ seine Wut immer an mir aus. Schrie mich an, nahm mir meine Sachen weg und sperrte mich in mein Zimmer. Geschlagen hat er mich nie..“ Er brach ab, fügte dann aber leise hinzu „Naja, bis zu diesem einen Tag..“ Wieder tauchten die Bilder von dieser einen Nacht vor seinem inneren Auge auf.
 

Er war viel zu sehr in Gedanken versunken um zu merken, dass Demyx ihn zu sich zog und die Arme um ihn legte. „Zexy..Schau mich an.“ Erst seine Worte rissen ihn aus seiner Gedankenwelt. Er sah auf und blickte in Demyx Augen. „Alles okay..“ murmelte er und lehnte seinen Kopf an dessen Halsbeuge. „Danke, dass du es mir erzählt hast...Das bedeutet mir echt viel..“ brach der Blonde nach einiger Zeit das Schweigen. „Um ehrlich zu sein, hätte ich nicht gedacht, dass du mir etwas erzählst..“ Zexion setzte sich etwas auf, um Demyx in die Augen sehen zu können. In der ganzen Zeit, in der sie geschwiegen hatten, hatte er beschlossen, dass der Blonde alles erfahren sollte. Nur war die Frage, ob er das auch wirklich schaffte. Schließlich hatte er noch nie darüber geredet. „Ich will es dir erzählen..Aber ich weiß nicht recht, ob ich das auch schaffe. Das meiste hab ich aus gutem Grund verdrängt...“ seufzte er. Sein Gegenüber gab ihm einen Kuss. „Lass dir Zeit. Aber wir müssen los. Meine Überraschung.“ lächelte er.
 

Kaum im Internat angekommen, verschwand Demyx. „Du musst auf den See gucken! Du darfst dich nicht umdrehen.“ Hatte er gesagt, bevor er gegangen war. „Was hat er bloß vor.?“ murmelte Zexion und sah auf den See. Der Sonnenuntergang war nur noch ein Strich am Horizont. Als der Blauäugige in den Himmel sah, erblickte er schon die ersten Sterne. „So da bin ich wieder. Und nicht umdrehen.“ lachte Demyx und schon verband er Zexion die Augen. „Hey..!“ „Das muss sein Süßer. Sonst siehst du doch alles.“ hauchte er in Zexions Ohr. Diesem lief wieder ein Schauer über den Rücken. Der Blonde merkte das zum Leidwesen des Blauäugigen sofort. „Gänsehaut?“ säuselte er verführerisch in das Ohr des Kleineren. Dieser murmelte nur eine leise Zustimmung und ließ sich dann von Demyx führen. „Wohin gehen wir Demyx?“ Der Blauäugige war schon leicht aufgeregt. Er war wirklich gespannt darauf, was Demyx geplant hatte. Und mit jedem Schritt wuchs seine Neugierde und sein Herz schlug ein bisschen schneller.
 

„Bleib genau hier stehen.“ sagte der Blonde nach einer Weile . Schon waren die Hände, die ihn grade noch geführt hatten verschwunden. Zexion hörte etwas knistern und wie ein Feuerzeug angezündet wurde. Dann wieder Demyx Stimme. „Okay. Du kannst die Augenbinde abnehmen..“ Der Blauäugige öffnete den Knoten und nahm die Augenbinde ab. Als er sah, was Demyx da für ihn vorbereitet hatte, war er sprachlos. Sehr glücklich, aber sprachlos. Eine Picknick-Decke, verschiedenste Süßigkeiten und Obst und Sandwiches. Und einige Fackeln, die um die er um die Decke herum aufgestellt hatte. „Naja...Es ist nicht viel, aber ich hab gelesen, dass es heute einen Sternschnuppenschauer geben soll und den wollte ich gerne mit dir ansehen...“ gestand er etwas verlegen und sah zu Boden.
 

~Demyx~
 

„Du bist echt süß.“ Zexion lachte leise. „Und es ist mehr als genug..Ich freue mich echt sehr darüber.“ Demyx sah auf und sah das Lächeln, dass sich auf das Gesicht des Anderen gelegt hatte. Er erwiderte es sofort. „Okay..Komm her.“ Zexion nahm die Hand, die Demyx ihm entgegenstreckte und ließ sich von ihm auf die Picknick-decke ziehen. „Ein Sternschnuppenschauer also?“ Der Blonde nickte. „Ja. Hier in Twilight Town gibt’s die häufiger..“ Der Blauäugige nahm sich eine Erdbeere und hielt sie Demyx in. „Hast bestimmt Axel gefragt. Nach einer Idee für das hier meine ich.“ Der Blonde biss von der Erdbeere ab und sah Zexion fragend an. „Erinnert mich eben an das erste Date von Roxas und Axel.“ meinte er und sah Demyx an. „Nicht ganz Sherlock. Ich hab Roxas gefragt.“ „Auch ein Detektiv macht mal Fehler.“ lachte Zexion.
 

Es war schön, Zexion endlich mal wieder richtig offen und locker zu sehen. Der Blonde liebte es, wenn Zexion so war. Und er hoffte sehr, dass sein Freund sich auch weiterhin so verhalten würde und nicht so wie an seinem ersten Tag hier. Zexion erzählte ihm viel über seine Zeit im Heim und wie Lilian es geschaff hatte, dass er sie mochte. „Ich hab sie erst dafür gehasst, dass sie mich für das Internat angemeldet hat, ohne mir vorher etwas zu sagen. Aber eigentlich kann ich ihr nur dankbar sein..“ Zexion sah hoch zu den Sternen, die jetzt deutlich zu sehen waren. „Sieh mal!“ rief er und zeigte auf den Himmel über dem See. Eine Sternschnuppe nach der anderen war zu sehen. Es war ein atemberaubender Anblick. Es gab zwar öfter solche Schauer in Twilight-Town, aber noch nie hatte Demyx so viele Sternschnuppen auf einmal gesehen.
 

„Ich hab noch nie etwas so schönes gesehen..“ flüsterte Zexion und lehnte sich an die Schulter des Größeren.

„Ich auch nicht..“ Eine Weile saßen sie schweigend da und beobachteten die unzähligen Sternschnuppen, die über ihre Köpfe hinwegflogen. Dann spürte der Blonde, wie Zexion sich verkrampfte. „Zexy? Alles okay?“ Besorgt sah er auf seinen Freund herunter, doch der sah immer noch auf den See hinaus. „An einem Abend hab ich zusammen mit meinem Vater fern gesehen..Dann bin ich ins Bett gegangen. Aber aufgewacht bin ich ganz woanders..“ flüsterte er. Die Hand des Kleineren suchte leicht zitternd seine Hand. Demyx ergriff die Hand seines Freundes. „Ich wachte in unserem Keller. Angekettet an der Wand. Ich hatte so unglaubliche Angst..“ Zexion schloss die Augen und atmete ein paar mal tief durch. Demyx hingegen schlang seinen anderen Arm um Zexion und zog ihn eng an sich. Der Blauäugige sollte wissen, dass er nicht alleine war. „Ich verstand nicht wieso ich dort war. Dann hab ich Schritte gehört.
 

Und als sich die Kellertür öffnete, war ich gelähmt vor Angst. Die Person, die mich da eingesperrt hatte kam auf mich zu und schrie mich an, ich solle ihn ansehen...Und..nun..das war mein...mein Vater, der vor mir stand..“ Zexion brach ab und vergrub seinen Kopf in Demyx Halsbeuge und verstärkte den Druck auf die Hand des Blonden. Dieser erwiderte den Druck und vergrub sein Gesicht in Zexions Haaren. „Du musst nicht weiter erzählen..“ war das einzige, was er sagen konnte. Er war über Zexions Worte zu geschockt um etwas anderes erwidern zu können. Sein Vater hatte ihn eingesperrt und angekettet. Das der eigene Vater ihm so etwas antun konnte, verstand Demyx einfach nicht. Wie krank musste ein Mensch sein, seinem eigenen Sohn so etwas anzutun.? Seine Gedanken konnte er nicht weiterführen, denn er hörte Zexions flüstern. „Die Narbe hat er mir mit einem Messer verpasst. Es sagte, ich solle für die Fehler meiner Mutter grade stehen, bevor er damit ausholte und..“Wieder brach er ab. Das einzige, zu dem Demyx sich grade in der Lage fühle war, die Umarmung zu verstärken und zu sagen. „Ich liebe dich..und keine Angst“
 

~Zexion~
 

Der Blauäugige brauchte lange, um die Bilder wieder zu vertreiben und um Demyx wieder in die Augen zu sehen. Doch als er in diese sah, fühlte er pure Erleichterung. Er hatte es geschafft, Demyx zu erzählen, was passiert war. Wenn auch nur das Gröbste. „Zexy..Geht's wieder.“ Die Besorgnis in der Stimme des Größeren war kaum zu überhören. „Ja. Mir geht’s gut. Mach dir keine Sorgen..“ Zexion lächelte ihn leicht an. „Sicher?“ Sein Lächeln wurde eine Spur breiter. „Mir geht’s gut...Ich bin erleichtert, dass du es endlich weißt.“ gestand er. Demyx erwiderte das Lächeln und strich mit einer Hand leicht über Zexions Wange. „Und ich bin froh, dass du es mir erzählt hast..“ flüsterte er und beugte sich vor. Als er Demyx weiche Lippen auf seinen fühlte und seine Arme, die sich vorsichtig um seine Taille legten und ihn näher an den Körper des anderen zogen, fühlte er sich unglaublich wohl. Er schlang seine Arme um Demyx Nacken und vergrub eine Hand in dessen Haaren. Hätte Zexion gestanden, würde er sich jetzt wohl nicht mehr auf den Beinen halten können, denn sie fühlten sich an wie Pudding. Sein Herz raste wie wild und der war viel intensiver als sonst Zexion kam der Kuss unendlich lang vor. Als sie sich voneinander lösten entwich dem Kleineren unwillkürlich ein Seufzen. „Ich liebe dich..“ hauchte sein Gegenüber und legte seine Stirn an die des Blauäugigen. „Ich dich auch..“
 

So gut hatte Zexion sich noch nie gefühlt und eines wusste er jetzt ganz genau. Er liebte Demyx über alles und der Blonde würde ihn nie im Stich lassen. Genauso wenig wie Axel und Roxas...und Lilian. „Demyx..Ich glaube, ich kann jetzt endlich anfangen mit meiner Vergangenheit abzuschließen.“ flüsterte er gegen Demyx Lippen, ehe er sie zu einem erneuten Kuss verband.



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Von:  TKTsunami
2012-11-06T15:25:11+00:00 06.11.2012 16:25
Ich finde es schade, dass diese ff so wenig kommis hat
Sie ist doch toll
Ich hab mir jetzt alles durchgelesen und werde glaub ich zu jeden kapi noch nen kommi schreiben
Aber das dauert wohl noch was
Jedenfalls
Sehr schöne FF ud das kapi ist ja mal süß~
Da freut man sich ja glatt für die Beiden

TK was here
Von:  Loveless-Eclair
2012-11-02T19:41:45+00:00 02.11.2012 20:41
Uh, ist das ist echt so süß? ^///^
Und das roxas hilft, aye echt toll :-) und es ist wieder echt süß geschrieben
Von:  Loveless-Eclair
2012-10-31T21:49:19+00:00 31.10.2012 22:49
Also, ich habe heute deine geschichte gefunden, und als ich anfing zu lesen, ließ sie mich echt mich mehr los. Mal ehrlich, das ist echt super geschrieben, und liest sich fast wie von selbst!
Du hast es echt drauf, und ich freue mich, wenn du weiter schreibst, würde gern schon wissen, wie es weiter geht :-)

LG Loveless
Von:  usagi_san
2012-02-07T21:48:36+00:00 07.02.2012 22:48
heyho^^~

vom inhalt her was dieses chapter ganz gut^^
es war nicht langweilig und es war am schluss echt sweet wie sich demyx anfängt sorgen zu machen um zexion, was ja auch zu verstehn ist^^

jedoch solltest mal noch so nebenbei drauf achten, wenn sich zb. drei charas direkt unterhalten, das du dann ihre Namen nicht zu oft erwähnst.
das war an der einen stelle schon ein wenig viel gewesen^^°

udn vielleicht wäre es gut, wenn du für jeden der charas einen spitznamen wählen würdest und nicht zwei oder drei. =3

LG usagi^^~

ps. bin mal gespannt ob Zexy dem lieben Demy noch verraten wird, welchen Alptraum er träumen musste. *g*
Von:  usagi_san
2012-02-04T18:34:15+00:00 04.02.2012 19:34
sou, dann mal das kommi zum zweiten kappi ^^

Zu Beginn hast du Zexions Namen recht häufig erwähnt. Es hat dann aber zum Ende hin nachgelassen^^.

Meine Frage an dich: Wieso beschreibst du Zexion mit blauen Haaren? Blau sind die ja eig. nicht. Eher so silber-grau. Finde ich zumindest und man sieht ihn auch so auf den Bildern, im Spiel im Manga...
Aber hey: so dramatisch ist es auch nicht^.~

Hier und da ist wieder ein Satz dabei der ein wenig geändert werden müsste. Nicht viel, wirklich nur ein paar Sätze.

Roxas ist hier aber sehr gesprächig x3~
Aber ist prima, weil sonst wäre es ja ne sehr stille FF geworden ;D

Das mit Spitznamen ist immer so eine Sache. Unfreiwillige Spitznamen mag ich auch nich so wirklich. Meistens jedenfalls ;)

So, nach all diesen Kritkpunkten kriegste jetzt ein Lob von mir, das du ein gutes Kapitel ingesamt abgeliefert hast (:

LG usagi^^
Von:  usagi_san
2012-02-04T18:12:12+00:00 04.02.2012 19:12
hallöchen^^/))

hab dein gb-eintrag endteckt und muss dir mal was gestehn:
ich hab deine ff in meine favoliste gepackt, da ich sie gestern abend nicht mehr lesen konnte (zeitmangel) und ich sie so schnell wieder finden wollte ^^°

ABER:
ich hab jetzt das erste Kapi durch und muss sagen:
Bisher finde ich es gut was du schreibst und deshalb bleibt die FF auch weiterhin auf meiner Liste ^-^

Der Text war wirklich ganz gut geschrieben und es machte mich neugierig immer weiter zu lesen. Und erst im letzten Moment hast du aufgedeckt wer der kleine Junge war der in ketten gelegt wurde.
Das war gut^^

Nur der ein oder andere Satz war ein wenig ungeschickt formuliert, weil du ja drauf achten musstest, den Namen außen vor zu lassen.

Also hoffe du weist jetzt wie ich es meinte *nachdenklich am Kopf kratz*

Jedenfalls haste das erste Kapi ganz gut gemacht und ich bin gespannt was da als nächstes kommen wird ^^

LG usagi^^/))


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