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Return from Past to look in Future

Sasu/Saku
von

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Unterm Sternenhimmel wie damals

Unterm Sternenhimmel wie damals
 

Ihre türkisgrünen Augen verfolgten den Sand, der unter ihren Füßen aufstob, als sie die Straße entlang lief. In Konoha war der Sommer in vollem Gange und besonders an diesem Tag war es drückend heiß. Der Boden war so trocken, sodass jeder, der ihn passierte, reichlich Dreck und Staub abbekam.

Sakura Haruno schüttelte kurz ihre rosanen, schulterlangen Haare aus und sah zum Himmel. Die Luft war zum Zerreißen gespannt.

"Sakura!"

Das Mädchen drehte sich um. Ino, ihre beste Freundin kam auf sie zugetrabt und hielt einen Meter vor ihr.

"Du sollst sofort zu Tsunade kommen! Sie hat eine Mission für euch!"

Sakura nickte nur und sprang auf die Dächer ihres Heimatdorfes. Das war kein ungewöhnliches Bild. Viele der Ninjas benutzten diese Abkürzung.

So, kümmerte es niemand, als die Sechzehnjährige in einer rasanten Geschwindigkeit von Dach zu Dach hüpfte, um so schnell wie möglich zum Hokageturm zu gelangen. Als sie das Büro des Dorfoberhauptes betrat, waren die Mitglieder ihres Teams auch schon da.

"Hi, Sakura-chan!"

Naruto grinste Sakura breit an, während Sai sie genauso emotionslos wie immer und mit einem Nicken begrüßte. Kakashi, der schon seit Beginn des Team 7, ihr Lehrer war, stand direkt vor Tsnuades Tisch und erwartete ihre Erklärung, warum sie nun alle hier erscheinen mussten.

Sakura wunderte sich, das ihr Sensei schon da war. Eigentlich war er dafür bekannt, immer zu spät zu kommen. Die Mission schien also von großer Wichtigkeit zu sein.

"So, da ihr nun alle hier seid, kann ich euch ja jetzt über eure Mission aufklären. Ihr werdet Koichi zurück in sein Dorf begleiten."

Koichi war der Sohn eines Feudalherren und diese Woche auf Besuch in Konoha gewesen, um einige interne Verträge mit Tsunade auszuhandeln.

Sakura seufzte still. Koichi war zwar nett, aber unheimlich nervig. Ja, sogar noch nerviger, als Naruto. Die ganze Zeit hatte er darum gebettelt, das Sakura mit ihm ausging. Natürlich hatte sie dem entsagt und darauf hin, war er fast die ganze Zeit, in der er nicht bei Tsunade gewesen war, hinter ihr her gerannt. Selbst bei ihrem täglichen Training war er immer wieder aufgekreuzt, um, wie er es nannte, etwas von den Konoha-Nins zu lernen. Aber merkwürdigerweise, hatte er dabei immer nur Sakura beobachtet. Niemand hatte das sonderlich gewundert.

Sakura war zu einer wunderschönen und äußerst starken jungen Frau herangewachsen, und fast jeder Mann, egal wie alt, schaute ihr schmachtend hinter her, wenn sie durch die Straßen lief. Ein Wunder, das bisher niemand in Ohnmacht gefallen war. Dateeinladungen hatte sie bisher immer ausgeschlagen. Jeder wusste warum. Aber niemand außer Naruto, verstand es.

"Na endlich geht der wieder!", sprach Naruto laut aus. "Der war ja sowas von anstrengend!"

"Das musst du gerade sagen, Naruto!", erwiderte Tsunade gereizt. "Wie auch immer! Ich möchte das er unversehrt Zuhause ankommt! Verstanden?"

Team 7 nickte bedächtig und verließ dann das Büro der Hokage. "Wir treffen uns bei Sonnenaufgang am Tor", sagte Kakashi und schlug sein Isha-Isha-Paradies auf. "Bis morgen, Leute."

Naruto, Sai und Sakura nickten nur. Dann trennten sich ihre Wege. Naruto und Sai schlugen den Weg zu Narutos Lieblings-Ramenstand ein. Sakura machte sich auf den Weg in ihre Wohung.

Dort angekommen duschte sie sich erstmal. Schließlich hatte sie den ganzen Tag mit ihrem Team trainiert und war immer noch voller Dreck und Schweiß.

Nur mit einem Handtuch bekleidet und nassem Haar lief sie durch ihre Wohnung, in ihr Schlafzimmer und zog sich Unterwäsche, schwarze Pants und ein weißes Top an.

Gerade als sie in die Küche gehen wollte, um sich einen Tee zu kochen, blieb sie unvermittelt in der Tür stehen und schaute zu dem Foto, das seinen Platz schon seit einer halben Ewigkeit, so kam es Sakura vor, auf der weißen Kommode hatte.

Wie sonst auch, stand es dort, neben Sakuras Ninjaausrüstung und ihrem neuen Katana, das sie zum Abschluss ihrer Medic-Nin-Ausbildung von Tsunade bekommen hatte. Das Mädchen sah kurz zu Boden, ehe sie noch einen traurigen Blick auf die drei Genin und ihren Sensei warf und dann ihren Weg weiter ging.

Sie machte sich einen Tee zurecht, hockte sich damit auf die Couch und blätterte durch die Akten ihrer Patienten, die sie noch bearbeiten musste. Nach zwei Stunden hatte sie das zum Glück auch erledigt und konnte beruhigt schlafen gehen.
 

Irgendein Geräusch von draußen, riss die junge Frau aus ihren Träumen. Sie warf einen Blick auf die Uhr. Erst Vier.

Sie hatte noch reichlich Zeit, bis Team 7 sich am Tor von Konoha treffen würde. Aber die Zeit konnte sie eigentlich gut nutzen, um vorher noch ein wenig zu trainieren. Also zog sich die junge Konoichi schnell an, packte alle ihre Sachen, die sie für die kurze Reise brauchen würde, in ihren Rucksack und verließ ihre Wohnung.

Wie es ihre Gewohnheit war, schaute sie aber noch einmal auf ihr altes Teambild.

Seitdem sie ihm in Orochimarus Versteck wieder begegnet waren, und sie gesehen hatte, wie unendlich kalt seine Augen und seine Stimme geworden war, zog sich ihr Herz jedes Mal zusammen, wenn sie an ihn dachte.

Nein, Sakura! Reiß dich zusammen!, ermahnte sie sich streng. Naruto wird ihn zurück holen! Ganz bestimmt!

Doch heute konnte sie sich nicht überzeugen. Die Worte klangen einfach nur hohl in ihrem Kopf. Sie wusste nicht, warum sie sie auf einmal als so leer empfand. Als steckte nichts mehr dahinter. Wenn Naruto das sagte, klang es anders.

So voller Hoffnung und unbändigem Willen.

Und wenn sie es sagte oder auch nur dachte, klang es einfach leer...

Sakura kaute auf ihrer Unterlippe, während sie zum Trainingsplatz lief und ihren Rucksack einmal schulterte.

Seit diesem Tag, wo sie ihn wieder gesehen hatte, war irgendetwas anders. Zumindest bei ihr.

Sie fühlte diese schwarze Leere immer weiter in ihr Herz eindringen. Sie verschlang es, wie ein gieriges Tier, dessen Hunger nicht gestillt wurde. Und es war kalt. Eiskalt.

Sakura blieb stehen und sah zum Himmel, der noch in blaue Dunkelheit getaucht war. An seinem Firmament funkelten Millionen kleine Lichter, die diesen frühen Morgen eigentlich schön einläuteten.

Doch als die Konoichi ihre Augen wieder hinabwandern ließ, erschrak sie. Sie war gar nicht zum Trainingsplatz gelaufen. Sondern hier her!

Zu der steinernen Bank, auf der er sie vor drei Jahren niedergelegt hatte und gegangen war. Fort von ihr. Von Naruto. Von Konoha.

Sakura. Danke für alles.

Sie zuckte zusammen. Seine Stimme. So...ja noch so wie früher. Distanziert, aber nicht unendlich kalt. Nicht so wie jetzt.

Sie schlang die Arme um sich, als ein kühler Windstoß über ihren Körper streichelte.

Genau jetzt, in diesem Moment fühlte sie sich wieder so hilflos und verlassen, wie vor drei Jahren. Sie fühlte sich, wie die kleine Sakura, die sie einst gewesen war. Und die sie seit seinem Verschwinden, nie mehr hatte sein wollen.

Drei lange Jahre...

Nie wieder hatte sie schwach sein wollen. Kein Klotz mehr am Bein, den man immer beschützen musste.

Nein, nie wieder!

Sakura biss die Zähne zusammen und wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln, die sich unbemerkt an die Oberfläche gepirscht hatten.

Nie wieder wollte sie schwach sein! Nicht einen einzigen Moment! Sakura drehte auf dem Absatz um und rannte rüber zu ihrem eigentlichen Zielort, um wie geplant zu trainieren.

Sie ließ ihrem Kummer und Schmerz und ihrer Wut freien Lauf, sodass einige Bewohner Konohas etwas früher aus dem Bett geholt wurden, als sie eigentlich gewollt hatten.
 

Um kurz vor sechs traf sich Team 7 mit Koichi am Tor von Konoha. Doch anstatt Kakashis Anweisungen zu lauschen, hatte der junge Mann nur Augen für Sakura, die lässig wie eh und je neben Naruto stand. Dem, gingen Koichis Blicke langsam wirklich auf die Nerven. Aber heute riss er sich zusammen. Ohne das sie es mitbekam, warf Naruto einen scheelen Blick auf Sakura.

Er hatte ihr Training mitbekommen.

Die Erschütterungen hatten ihn regelrecht aus seinem Bett geworfen. Als er dann zum Trainingsplatz gegangen war und seine beste Freundin gesehen hatte, war es ihm schwer ums Herz geworden.

Schon lange Zeit trainierte Sakura sehr hart. Manchmal so hart, das sie schon ein paar Mal kurz vor dem Zusammenbruch gewesen war.

Heute war es zwar nicht so schlimm, doch das lag wohl nur daran, das sie noch auf eine Mission mussten, und Sakura ihr Chakra brauchte, falls sie angegriffen würden. Aber eines bereitete Naruto nach wie vor Sorgen. Sakuras Miene beim Training. So verbittert und wütend, hatte er sie schon lange nicht mehr gesehen.

"Ist irgendetwas?", fragte das Mädchen plötzlich, schaute ihren Teamkollegen aber nicht an.

"Nein", log Naruto nur und sah wieder zu Kakashi.
 

Team 7 machte sich auf den Weg. Bis zu Koichis Dorf dauerte es eine Tagesreise, sodass dem Sohn des Feudalherren, viel Zeit blieb, Sakura anzuschmachten.

"Komm schon, Sakura! Geh bitte mit mir aus. Ich kann dir unser Dorf zeigen", bettelte Koichi."

Sakura wollte gerade erwidern, das sie dazu absolut keine Lust hatte, als Kakashi sich einmischte.

"Tut mir Leid, Koichi. Aber ich glaube dafür hat Sakura keine Zeit. Wir reisen schon im Morgengrauen wieder ab. Und bis dahin werden wir uns alle ausruhen müssen."

Die Konoichi warf ihrem Sensei einen dankenden Blick zu. Koichi schnaubte nur.

Der Rest der Reise verlief ohne Worte. Auch die Pausen fielen schweigend aus. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Kakashi las in seinem Isha-Isha-Paradies. Naruto aß etwas. Koichi zog Sakura mit seinen Blicken schier aus. Und die rosahaarige Medic-Nin saß unter einem Baum und hielt die Augen geschlossen. Sie dachte nach. Über viel zu viele Dinge. Aber sie wusste einfach nicht wohin damit.

Als sie weiter gingen und am frühen Abend das Dorf erreichten, betraten sie schon nach kurzer Zeit das Haus des Feudalherren. Während Kakashi noch etwas mit ihm und Koichi besprach, liefen Naruto, Sai und Sakura zu dem Hotel, in dem sie die Nacht verbringen würden. Sai und Naruto bekamen ein Doppelbettzimmer. Sakura dagegen ein einzelnes. Sie machten sich kurz zurecht, um sich daraufhin wieder im Flur zu treffen.

"Was haltet ihr davon, wenn ich euch eine Nudelsuppe spendiere!", schlug Naruto breit grinsend vor."

"Seit wann hast du denn Geld?", fragte Sai, genauso monoton und desinteressiert wie immer."

"Hey, in der letzten Zeit hatte ich einige Missionen und habe mir was dazu verdient!", empörte sich der Chaosninja."

"Ja, aber es wundert mich trotzdem das du sogar so viel hast, um uns einen auszugeben!"

"Sai, hör jetzt auf damit! Ich hatte halt in letzter Zeit auch nicht viel Gelegenheit um Ramen essen zu gehen!"

Naruto wandte sich zu Sakura um, die mit gerunzelter Stirn hinter den beiden ging. Er sah sie in letzter Zeit viel zu oft, so nachdenklich und abwesend. Als heckte sie etwas aus.

"Hey Sakura!", sagte er dann aber und setzte seine ungetrübte Miene auf. Er wollte Sakura eine Stütze sein und nicht so jemand, der sie ständig nervte. Jedenfalls nicht mehr so doll wie früher. Sie sah zu ihm auf und lächelte ihn kurz an. Das Lächeln, das er schon viel zu lange an ihr vermisste.

"Ich komme gerne mit, wenn du bezahlst!", grinste sie.

Naruto, Sakura und Sai schlürften gerade ihre Portion Ramen, als Kakashi zu ihnen stieß. Ihr Sensei seufzte.

"Ist alles in Ordnung, Kakashi-Sensei?", fragte Sakura höflich." "Ja...", sagte er nur. Doch Sakura sah, wie ihr Lehrer unter seiner Maske die Miene verzog.

"Dieser Mann ist noch viel anstrengender als sein Sohn..." "Inwiefern?", fragte Sai."

"Nicht so wichtig...", winkte Kakashi ab."

"Kommen Sie schon Sensei! Was ist los?", ließ Naruto nicht locker." "Koichis Vater war nicht ganz zufrieden mit den Verträgen, die sein Sohn mit Tsunade ausgehandelt hat. Und jetzt..."

"Oh nein, sagen Sie nicht, das der Typ wieder mit nach Konoha kommt, um die Verträge nochmal neu auszuhandeln!", rief Naruto aus."

"Leider doch..." Kakashi seufzte wieder.

"Wenn der Feudalherr mit diesen Verträgen nicht zufrieden ist, dann soll er doch selbst mit kommen! Und nicht sein Spanner-Sohn!", murmelte Naruto wütend."

"Woher weißt du denn das er spannt?", fragte Sai."

Plötzlich wurde Naruto ganz rot im Gesicht.

"Nun...eh...hehe...", stammelte er nervös. "Das ist...also ich habe wirklich versucht ihn davon abzuhalten. Das müsst ihr mir glauben!" "Nun spucks schon aus!", drängte Sai."

"Nun, ich bin den Tag, als ich ihm von Tsunade aus, das Dorf zeigen sollte, mit ihm zu den heißen Quellen gegangen und da hat er...Eh Sakura, wo willst du denn hin?"

Sie hatte sich von ihrem Platz erhoben und machte Anstalten zu gehen.

"Ich gehe auf mein Zimmer. Die Reise war wohl doch etwas anstrengender als ich gedacht habe", erwiderte sie nur und lief los. Sie war keineswegs müde. So eine Tagesreise machte ihr schon lange nichts mehr aus. Aber sie hatte keine große Lust noch weiter Narutos Erzählungen über Koichi zu lauschen, zumal sie an dem Tag, an dem Tsunade Naruto mit Koichis Aufsicht betraut hatte, ebenfalls bei den heißen Quellen gewesen war. Und Naruto wusste das nun bestimmt auch.

Als sie in ihrem Hotelzimmer angekommen war, legte sie ihre Waffen ab und warf sich aufs Bett. Es war bereits dunkel draußen, aber schlafen konnte Sakura noch lange nicht.

Nach einer halben Stunde, in der sie an die Decke gestarrt hatte, stand sie auf und ging auf den kleinen Balkon hinaus. Das Dorf war sehr klein und bestand nur aus einer Haupt- und ein paar kleinen Nebenstraßen. Aber Sakura fühlte sich dennoch recht wohl hier. Sie konnte von hier aus, dichte Wälder, überschaubare hügelige Wiesen und auch einen großen See erkennen, der sehr zum Nachdenken einlud. Besonders in dieser lauen Nacht.

Und da Sakura nichts besseres einfiel, weil sie ohnehin nicht schlafen konnte, schnappte sie sich schnell ihr Katana und ein paar Kunai für den Notfall, und sprang dann lautlos und fast nicht sichtbar über die Dächer der wenigen Häuser.

Als sie das Dorf hinter sich gelassen hatte, ging sie einen langen schmalen Weg entlang. Nach ungefähr fünfhundert Metern, tauchte ein dunkelblauer glänzender See vor ihr auf. Die junge Konoichi setzte sich ans Ufer und sah hinauf in den sternenüberfluteten Himmel.

Das Wasser schwappte seicht um ihre Schuspitzen und beruhigte sie etwas. Vom Äußeren her wirkte Sakura so gelassen, ja fast schon so gleichgültig wie Sai, aber innerlich herrschte das pure Chaos.

Ihre gesamten Gefühle sprudelten über und wussten nicht wohin. Sie fanden keinen Ausweg aus ihrem Herzen, in das doch ein so großes schwarzes Loch geschlagen worden war, das man es gar nicht übersehen konnte. Und dennoch...fanden sie den Weg nicht.

Wieder fühlte Sakura sich wieder wie das kleine hilflose Mädchen, das nichts mit sich anzufangen wusste. Das nicht wusste, wohin es gehörte, und wozu es da war. Das schwach war. Ein Klotz am Bein. Sie schlang ihre Arme um ihre angezogenen Knie. Ihr Herz pochte wild in ihrer Brust, als ob es zu fliehen versuchte. Vor ihren erdrückenden Gefühlen.

Die Konoichi vergrub ihr Gesicht in ihren Knien. Wie hatte es nur passieren können, das aus ihr so ein emotionales Wrack hatte werden können? Wie nur?

Sakura. Danke für alles.

Sie schrak auf. Wieder seine Stimme in ihrem Kopf. In dieser Nacht, in der sie ihn nicht hatte aufhalten können. In der sie ihm gesagt hatte, was sie für ihn empfand. Und in der er ihr Herz mitgenommen hatte. Ja, das war es wohl...

Deswegen war sie so geworden.

Eigentlich wusste sie es schon seit eben dieser Nacht. Seit der Sekunde, in der er sie niedergeschlagen hatte, und sie auf der steinernen Bank erwacht war. Er hatte ihr Herz mit sich genommen. Er hatte sie zu dem werden lassen, was sie jetzt war. Ein Wrack. Ein starkes, fast unbezwingbares Wrack, das sich um jeden kümmerte. Um jeden sorgte. Niemals um sich selbst. Das zurücksteckte.

Sakura lächelte bitter.

Ja, sie war stark und fähig fast jede Art von Gebrechen und Krankheit zu behandeln. Aber diese Fähigkeiten verloren einiges an Aussagekraft, wenn man das Wort Wrack hinzufügte. Und genau das war sie.

"Sakura...", ertönte da Narutos Stimme leise hinter ihr.

Sie hatte ihn schon lange gespürt, aber nichts sagen oder unternehmen wollen, um ihn von ihr fern zu halten.

Er war der einzige der sie wirklich kannte und auch verstand. Und diese enge Freundschaft wollte sie nicht gefährden. War er doch der jenige und der einzige, der ihr immer Mut machte und ein Lächeln auf ihr Gesicht zauberte.

"Wunderschön, nicht?", fragte er, als er sich zu ihr setzte und zum Himmel hinauf schaute.

Sie nickte.

"Ja. Ich habe bis jetzt kaum so einen schönen Himmel gesehen. Nur als..." Sie stockte, doch Naruto wusste sofort, was sie meinte.

"Als wir auf Mission waren", beendete er ihren Satz."

"Ja", flüsterte sie. "Erinnerst du dich noch daran, als wir das erste Mal draußen übernachtet haben? Der Himmel war genauso wie jetzt. Wenn nicht sogar die Sterne genau so stehen, wie damals..."

"Nein, die Sterne stehen sicher nicht so, wie damals. Aber dennoch strahlen sie uns genauso an. Weil sie genau wissen, das es irgendwann mal wieder so wie früher sein wird", erwiderte Naruto."

Sakura hob den Kopf und sah ihren Teamkollegen kurz von der Seite an. So ruhig hatte sie Naruto bisher selten erlebt. Es gefiel ihr, wenn er so nachdenklich war. Dann wirkte er so erwachsen, fast so wie... Sakure schüttelte den Gedanken ab.

Nein, Naruto war genau so wie er war und genau so sollte er auch sein. Nicht vergleichbar. Mit seinen frechen, azurblauen Augen, dem breiten Grinsen und dem ungetrübten Optimismus und Mut.

Sie rückte etwas näher an den Blonden heran und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Naruto wandte den Kopf zu ihr um und setzte sein typisches Lächeln auf.

"Bist du sicher, das die Sterne irgendwann mal wieder so wie damals stehen werden?", fragte Sakura unsicher."

"Ich habe es dir doch versprochen, oder nicht?" Narutos Grinsen wurde immer breiter, aber gleichzeitig auch wehmütiger.

"Ja, das hast du", erwiderte Sakura und drückte sich dicht an seinen wärmenden Körper.

Ein frischer Wind kam auf. Naruto bemerkte es sofort, als seine Teamkollegin zu frieren begann. Er öffnete den Reißverschluss seiner Jacke und schmiegte sie eng um Sakura, während die sich prompt zwischen seine Beine setzte und sich an ihn anlehnte. Wenn ein Fremder die beiden so gesehen hätte, hätte er wohl vermutet, das sie ein frisch verliebtes Paar waren.

Aber das waren sie nicht.

Naruto hatte seine Schwärmerei für Sakura schon vor einiger Zeit aufgegeben und endlich bemerkt, was Hinata für ihn empfand. Und für Sakura war Naruto ihr allerbester Freund, und sie liebte ihn wie einen Bruder. Besonders seit dem ihre Eltern vor einem Jahr, als sie auf Geschäftsreise gewesen waren, von bis heute unbekannten feindlichen Shinobi getötet worden waren.

Sakuras Hass gegen diese abscheulichen Menschen war schier unendlich groß. Zumal ihre Eltern keine Ninja und ihren Angreifern somit völlig wehrlos gegenüber gestanden waren. Sie begriff nicht, warum jemand so krank war und einfach jemand, der ihm nichts anhaben konnte, umbrachte.

Und dennoch...

Sakuras Hass veranlasste sie nicht dazu, so zu handeln, wie er. Sie konnte es einfach nicht. Aber vielleicht war das auch nur so, weil sie nicht wusste, wer derjenige war, der ihr ihre Eltern geraubt hatte. Wenn sie es wüsste, wäre sie dann anders? Würde sie genauso auf Rache sinnen und nach mehr Stärke suchen? Würde sie noch härter trainieren? Noch schweigsamer werden?

Sie wusste es nicht.

"Naruto?", fragte sie fast schüchtern, als sie diese Gedanken zu sehr einnahmen, und sie sie verdrängen wollte.

"Ja."

"Sollen wir ins Hotel zurückgehen? Langsam werde ich müde."

"Klar." Der blonde Ninja erhob sich und zog Sakura gleich mit auf die Beine. Dann gingen sie gemeinsam zurück ins Dorf.

Warum...?

Warum...?
 

Früh am nächsten Morgen trat Team 7 mit Koichi im Schlepptau den Rückweg nach Konoha an.

"Na toll! Jetzt kommt diese Knalltüte wieder mit", schnaubte Naruto, während er neben Sakura hersprang. Kakashi war vorne bei Koichi. Sai hinter ihnen.

"Naruto, sei besser nett zu ihm, sonst wird Tsunade erst recht sauer", warnte Sakura ihn. "Sie wird gleich ohnehin nicht begeistert sein, wenn wir mit Koichi zurückkommen."

"Habe ich da gerade den schönsten aller Engel meinen Namen sagen hören", flötete da Koichi los und drehte sich zu Sakura um." Sakura erwiderte nichts, während Naruto eine fiese Grimasse schnitt.

Koichi zog Sakura mit seinen Blicken wieder aus, ohne auf den Weg vor sich zu achten. Und während er mit seinen gierigen braunen Augen die rosahaarige Konoichi weiter beobachtete, bemerkte er nicht, das er sich auf etwas zu bewegte, das ihm gleich ganz schön Kopfschmerzen bereiten würde.

"Sakura, bitte geh doch heute Abend mit mir aus! Bitte! Ich flehe dich..." Klong! Koichis Hinterkopf knallte mit voller Wucht an einen dicken Ast, ohne das ihn jemand vorher gewarnt hatte.

Kein Wunder. Niemand von Team 7 hatte Lust auf jemand aufzupassen, der sich nur auf andere Dinge, statt auf seinen Auftrag konzentrierte.

Als der Sohn des Feudalherren benommen in zehn Meter Tiefe stürzte, erbarmte sich Sakura jedoch und sprang ihm nach. Sie bekam seinen Kragen zu fassen und ließ ihn sachte zu Boden kommen.

"Der Typ ist selbst Schuld", murrte Naruto vom Ast hinunter."

"Hat ja auch niemand behauptet, das er das nicht wäre", gab Kakashi nur zurück.

Ihr Sensei und ihre Teamkameraden warteten, während Sakura den nun bewusstlosen Koichi behandelte. An seinem Hinterkopf war eine kleine Wunde zu sehen, die Sakura in wenigen Sekunden heilte. Eine kleine Beule blieb zwar übrig und Kopfschmerzen würde Koichi zwar auch noch haben, aber das würde sogar diese Nervensäge überleben. Da wachte Koichi auch schon wieder auf.

"Alles in Ordnung?", fragte sie ihn." Er nickte und ließ sich von ihr wieder auf die Beine ziehen.

"Danke! Du hast mir das Leben gerettet!", rief Koichi aus und wollte Sakura umarmen. Doch die blockte nur ab.

"Kein Ding." Dann sprang sie samt dem jungen Mann wieder zu ihrem Team hinauf.
 

Später als erwartet standen sie im Büro der Hokage, die ganz schön komisch aus der Wäsche schaute, als Koichi auch dabei war.

Er und Kakashi schilderten, das Koichis Vater nicht ganz zufrieden mit den Verträgen war und das sie noch mal geändert werden mussten. Tsunade war wirklich nicht sehr begeistert, als sie das hörte und schickte Team 7 hinaus, um in Ruhe mit Koichi über die Wünsche seines Vaters sprechen zu können. Sakura sah, das sich ihre Lehrerin gerade so in Zaum halten konnte. Kein Wunder. Sie hatten über eine Woche diese Verträge ausgehandelt, und jetzt mussten sie noch mal von vorne anfangen.

Da würde ich auch am Rad drehen, dachte sie.

"Hey Sakura...", wurde die Konoichi von Ino begrüßt, als sie gerade mit ihrem Team den Hokageturm verließ. Sakura ging zu ihrer besten Freundin.

"Na, seid ihr diese Nervensäge endlich los?", fragte Ino sie dann grinsend."

"Schön wär's. Die Verträge waren so nicht ok, und jetzt ist er wieder hier, für wer weiß wie lange", berichtete Sakura und seufzte gefrustet."

"Das ist ja ätzend. Aber hör mal, ich muss dir was erzählen." Sakura zog gespannt die Augenbrauen hoch, und ließ sich von Ino in dessen Blumenladen ziehen. Die Blonde begann breit zu grinsen und quietschte vergnügt.

"Jetzt sag schon! Was ist los?", drängte Sakura sie."

"Shikamaru hat mich für heute Abend zum Essen eingeladen!", platzte Ino dann schon heraus und lief knallrot an.

Sakura freute sich ehrlich für Ino, zumal sie schon so lange um Shikamarus Aufmerksamkeit gebuhlt hatte. Aber irgendwie fehlte ihr heute die Begeisterung, um es richtig zu zeigen.

"Sa...Sakura ist alles in Ordnung?", fragte Ino, als ihre Freundin nur ein müdes Lächeln zeigte."

"Ja, ist alles okay...", sagte sie.

"Ich...bin leider nur total geschafft, von der Mission und von dieser Nervensäge", winkte sie dann ab. "Entschuldige mich bitte, aber ich muss jetzt unbedingt nach Hause."

Dann wandte sie sich um und verließ ohne jedes Wort den Laden. Ino schaute ihrer Freundin traurig und besorgt zugleich hinter her. "Lass dich nicht kaputt machen, Sakura...", seufzte sie nur noch und ging dann auch nach oben in ihre Wohnung, um sich für ihr Date mit Shikamaru fertig zu machen. Doch jetzt, wo es Sakura nicht so gut ging, verging ihr beinahe die Lust darauf.
 

Die junge Haruno betrat ihre Wohnung, legte den Schlüssel auf die weiße Kommode und warf einen kurzen Blick auf das Bild, ehe sie im Bad verschwand und sich duschte.

Es war ein leeres Gefühl, das sie plötzlich gefangen nahm, während sie unter dem Wasserstrahl stand und die Fliesen anstarrte.

So, als könnte sie kaum noch atmen, obwohl sich so viel Hohlraum in ihr breit machte.

Als wollte diese Leere sie ersticken.

Sie musste hier raus! Raus aus der Stille!

Mit noch klatschnassen Haaren und nur einer kurzen schwarzen Stoffhose und Top bekleidet, schnappte sie sich ihre Waffentasche, band sie sich um den Oberschenkel und sprang vom Balkon ihrer Wohnung auf das Dach des gegenüber liegenden Hauses.

Der Wind war kalt, aber sie ignorierte ihn. Es war ihr egal, ob sie krank werden würde.

Sie musste einfach nur aus ihrer Wohnung hinaus, in die sie gerade erst geflüchtet war. Doch diese Stille darin, brachte sie einfach um den Verstand.

Die Stimmen ihrer Eltern hatte sie zwar fast schon vergessen, aber immer noch fehlten sie ihr so sehr, wie nach dem Tag ihres Todes. In Sakuras Augen brandeten Tränen auf.

Nein! Reiß dich zusammen!, ermahnte sie sich. Aber diesmal besiegte ihre Trauer sie.

In feinen Bächen rannen die Tränen ihre Wangen hinab, während sie immer weiter lief, von Dach zu Dach sprang, den Weg entlang rannte und schließlich...vor dem Ausgang Konohas zum Stehen kam.

Erschöpft ließ sie sich auf die steinerne Bank nieder und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Es war ihr gerade einfach alles zu viel geworden.

Das Koichi immer noch hier war, Inos Glück, das sie ihr aber auf keinen Fall missgönnte, das Bild ihres alten Teams, die Stille um sie herum, wenn sie durch ihre Wohnung ging... Es brach ihr gerade einfach das Herz.

Und obwohl sie sich dafür hasste, konnte sie nicht anders und ließ ihrem Schmerz freien Lauf. Jeder der sie so sehen würde, würde sie niemals für die starke, stets beherrschte Sakura halten. Nur wenige würden sie in dieser Situation erkennen. Ino, Tsunade, Kakashi, Naruto...Sasuke...

Sie zitterte bei dem Gedanken an seinen Namen.

Als sie seine schwarzen Augen vor sich sah, die sie gefangen nahmen, in einen tiefen Bann zogen, dem sie nicht entkommen konnte... Irgendetwas zerbrach in diesem Moment.

Sakura fühlte einen stechenden Schmerz in sich aufbrennen, der von der Tiefe des Loches, wo einmal ihr Herz gewesen war, heraufquoll und sich in jede Faser ihres Körpers ausbreitete. Er zuckte wie Blitze durch sie hindurch, wollte hinaus, sich befreien von dieser Qual. Wollte sich entladen. Blitze.

Chidori.

Sakura schluchzte laut auf.

Bitte, geh nicht! Bitte!

Krampfhaft wollte sich das Mädchen zwingen, wieder die Kontrolle zu gewinnen, aber zwecklos...

Nein! Wenn du gehst, dann schreie ich...

Sie schrie in den Himmel hinauf. Irgendwie musste dieser Schmerz hinaus. Aber es klappte nicht. Er war noch genauso anwesend und geballt, wie zuvor. Ihre Wut brachte gar nichts.

Sakura. Danke für alles...

Sie brach zusammen unter der Last dieser Worte.

Ihr Körper kippte unkontrolliert zur Seite, rutschte, ohne sich abfangen zu können an der Sitzfläche entlang und landete hart auf dem staubigen Boden.

Sakura atmete den Dreck ein und hustete, während sie leise schluchzte, und ihr Leib zu zittern begann, als sie wieder ein eisiger Windstoß einhüllte und der Grund so an ihrer zarten Haut schürfte.

"..."

Ihr Mund war trocken und heiß, als sie schluckte. Ihre Kehle schnürte sich zu.

"Warum...", fragte sie in die Stille der Nacht hinein.

Keine Antwort.

Etwas anderes erwartete sie auch nicht.

Dann hüllte sie Dunkelheit und Kälte ein, wie eine Klaue. Aber auch wie ein schützender Mantel. Geschützt vor Schmerz und Wut. Nur Leere.

Und plötzlich fühlte sie den Impuls eines Chakras in ihrer Nähe aufflammen. Blau. Feuer. Eiskaltes Feuer.

Sie kämpfte gegen ihren Drang dieser Finsternis nachzugeben an. Aber sie war stärker. Viel stärker, als sie es je sein würde. Sakuras matte grüne Augen schlossen sich, als sie Schritte vernahm.

Ganz nahe an ihrem Ohr kamen sie zum Stehen.

So sehr sie es auch wollte, aber ihr Körper konnte sich nicht mehr regen. Nichts an ihr gehorchte mehr ihren Befehlen. Sie spürte deutlich das Chakra, das in ihr brodelte, aber es bewirkte nichts. Wie in einem Genjutsu gefangen, konnte sie nichts, als wie leblos da zu liegen, und ihrem Gegenüber beim Atmen zu lauschen, während die Dunkelheit sie immer weiter mit sich zog.

Ihr Gegenüber beugte sich zu ihr hinab und strich eine Strähne aus ihrem Gesicht.

Sakura glaubte zwar zu fühlen, wie sich das kalte Chakra für einen Augenblick veränderte, und sie glaubte auch zu hören, wie der jemand scharf die Luft einsog, aber da verlor sie das Bewusstsein. In einem schwarzen Nichts versinkend...
 

Merkwürdig. Es war nicht mehr kalt. Sondern warm. Ja fast schon zu warm.

Sakura versuchte zu blinzeln, aber ihre Augen taten ihr allein schon von dieser Anstrengung weh und als sie ein grelles Licht erreichten, schloss sie sie sofort wieder.

Sie stöhnte leise.

Warum war es auf einmal so hell? Hatte sie etwa die ganze Nacht auf dem Boden gelegen und die Sonne war schon aufgegangen? Wieso war sie überhaupt in diesen tiefen Schlaf gefallen? Müde war sie doch gar nicht gewesen. Ein Stich zuckte durch sie hindurch. Sakura seufzte.

Achja stimmt...

Eine unglaubliche Scham breitete sich in ihr aus und sie wollte sich am liebsten noch tiefer unter die Decke vergraben.

Moment Mal! Eine Decke?

Ruckartig schlug sie die Augen auf und ihr Oberkörper schnellte nach oben. Ihre Augen kreisten umher und erkannten ihr Schlafzimmer wieder. Und es war noch gar nicht hell draußen. Der Mond fiel nur fahl in ihr Zimmer, direkt auf ihr Bett.

Wie war sie hier her gekommen? Hatte etwa der jemand, den sie bei sich gespürt hatte, sie hier her gebracht?

Sakura zuckte zusammen.

Wer hatte sie so gesehen? So schwach und angreifbar? So vollkommen verzweifelt?

Sakura zog ihre Knie an ihre Brust und legte ihr Kinn darauf. Vielleicht Naruto oder Ino. Dann wäre es ja nicht so schlimm. Sie wussten schließlich was in ihr vorging.

Aber was wäre wenn es ein Fremder aus dem Dorf gewesen war und er Sakura nur vom Sehen kannte? Wenn er ihre großen Erfolge der letzten Jahre kannte? Was würde dieser Fremde jetzt von ihr denken?

Sakura fühlte sich mit jeder Sekunde kleiner, bei dem Gedanken daran, das ein Außenstehender sie gefunden und nach Hause gebracht hatte, und einen Blick hinter die Fassade hatte werfen können.

Aber halt mal!

Sakura sah einen kleinen Hoffnungsschimmer, das es kein Fremder gewesen war.

Woher sollte so jemand denn wissen, wo sie wohnte? Das konnte er ja schlecht wissen, wenn er sie nicht näher kannte, oder?

Aber da bahnte sich erneut Scham an.

Die meisten ihrer Shinobi-Kollegen und auch die Anbu-Mitglieder wussten wo sie wohnte.

Sakura seufzte. Es hätte ebenso gut Shikamaru, Neji oder Kiba sein können. Und es wäre genauso schlimm wie bei einem Fremden.

Die junge Haruno vergrub ihr Gesicht in ihren Knien und sog lange und regelmäßig die Luft ein, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Irgendwie dämmerte es ihr, das es kein Fremder war. Sondern jemand, dem sie sehr nahe stand. Den sie kannte. Und der sie kannte.

Sakura schrak hoch, als sie ein Geräusch vernahm.

Und da spürte sie erst, den starken Chakrafluss, der sich ganz in ihrer Nähe befand.

Sie zog ein Kunai aus ihrer Tasche, stand vom Bett auf und horchte.

Woher war das Geräusch gekommen? Aus dem Wohnzimmer, oder?

Langsam und lautlos schlich sie über den kalten Dielenboden und drückte sich an die Wand, neben der Tür. Wieder ein Geräusch. Es klang wie sachte Schritte und als ob jemand etwas hochheben würde.

War der jemand, der sie nach Hause gebracht hatte, etwa noch hier? Aber was wollte er hier? Warum?

Vorsichtig lugte Sakura um die Ecke, das Kunai dicht an ihre Brust gepresst, jederzeit bereit es einzusetzen. Sie sammelte in jeder Sekunde ein wenig mehr Chakra in ihren Fäusten, gerade so viel, das der Eindringling es nicht mitbekam, tat zwei weitere Schritte aus der Tür, schaute kurz in jede Richtung und presste sich dann an die Flurwand gegenüber.

Langsam schlich sie sich vorwärts, stets darauf bedacht nur ja kein Geräusch zu machen und ihr Chakra zu unterdrücken. Sie erreichte den Bogen zum Wohnzimmer und atmete dort kurz durch. Dann wagte sie einen scheelen Blick um die Ecke.

Da stand jemand! Tatsächlich! Mit dem Rücken zu ihr stand er vor ihrer weißen Kommode. Aber Sakura konnte die Person nicht genau sehen. Sie stand im Schatten.

Sie nahm all ihren Mut zusammen, sammelte noch etwas Chakra in ihren Fäusten und trat vor.

"Wer bist du? Und was willst du hier?", fragte sie bedrohlich und stellte sich in Kampfposition.

Ohne sich irgendwie eingeschüchtert zu fühlen, drehte sich die Person herum und schaute Sakura an. Sie konnte sein Gesicht nicht erkennen.

"Wer bist du?", fragte sie wieder. Keine Antwort.

Doch als eine unglaubliche Chakrawelle von ihr ausging, erinnerte sich Sakura wieder. Diese Person, war die gleiche, die sich ihr genähert hatte, kurz bevor sie bewusstlos geworden war. Sie besaß dasselbe kalte Chakra. Doch irgendwie kam es ihr bekannt vor.

Wer war er?

Plötzlich seufzte die Person leise und erhob die Stimme: "Erkennst du mich etwa nicht mehr...Sakura..."

Der jungen Haruno fiel vor Schreck das Kunai aus der Hand und sie sank auf ihre Knie.

"Aber das...das kann nicht sein...", stammelte sie, während sich dieser Schmerz wieder in ihr ausbreitete. Dieser Schmerz, den er verursacht hatte.

"Sa..." Ihr Atem stockte, als er auf sie zutrat und vor ihr in die Hocke ging.

"Sa...suke-kun..."

Obwohl sie sich dafür hasste, nannte sie ihn so wie früher. Sie hasste sich dafür, ihn noch immer so zu lieben. Sie hasste sich dafür ihn nicht hassen zu können. Es ging einfach nicht. Und genauso wenig konnte sie ihm jetzt nicht in die Augen sehen. Es war wie ein Zwang, als sich ihr Gesicht automatisch zu ihm wandte.

Seine schwarzen Augen, zogen sie erneut in den Bann. Diese dunklen unergründlichen Seen, die wie Ebenholz funkelten. Nein, heute funkelten sie nicht mehr. Ihr Ausdruck war kalt und matt. Nicht mehr so wie früher, als er noch ein wenig menschlicher gewesen war.

Sakura schluckte und wandte ihren Blick ab. Sie bekam Angst vor dem Ausdruck in seinen Augen. So als wären sie völlig abwesend. Fast schon tot. Was war nur aus Sasuke geworden?

"Hey, siehst du mich gar nicht mehr an?", fragte er fast beleidigt, hob eine Hand, legte sie an Sakuras Kinn und zog es wieder in seine Richtung.

Seine Stimme. Sie war so anders, als bei ihrer letzten Begegnung in Orochimarus Versteck. Fast schon so wie damals, als sie noch in einem Team gewesen waren.

Mit trüben Augen sah Sakura zu ihm auf, verängstigt.

Würde er ihr etwas antun? Das letzte Mal hatte er keine Scheu davor gehabt. Aber warum sollte er sie erst von der Bank wegholen, hier her bringen und dann töten wollen? Das ergab keinen Sinn. Aber was wollte er dann hier? Wieso war er nicht einfach direkt wieder gegangen?

So viele Fragen schwirrten durch Sakuras Kopf, und Sasuke sah es.

"Du fragst dich, was ich hier tue, nicht?"

Sie nickte nur seicht. Wieder sank ihr Blick, und blieb an seiner Brust hängen, die man durch das weiße Hemd gut erkennen konnte. Sie war von feinen Muskeln durchsetzt, während seine Haut weiß, ja fast schon silbern in dem fahlen Mondlicht schimmerte. Wie ein Engel... Sakura zitterte bei dem Gedanken daran. Nein, Sasuke war kein Engel. Im Gegenteil. Aber er sah so aus.

"Du brauchst keine Angst vor mir zu haben. Ich werde dir nichts tun..." Wieder seine, ihr so bekannte Stimme. Die sie so sehr liebte. Nicht so kalt, wie bei Orochimaru. So wie früher. Vor drei Jahren.

Sakura zuckte zusammen, als Sasuke abermals ihr Kinn anhob und sie mit sanfter Gewalt zwang, ihn anzusehen. Doch sie wich ihm aus.

"Sakura..."

Was war das? Sakura erschrak vor der Art, wie Sasuke ihren Namen aussprach. Fast wehmütig. Fast so, als wollte er sich entschuldigen. Aber wofür sollte er sich entschuldigen? Schließlich machte ein Uchiha so etwas nicht.

"Sieh mich an."

Grün traf auf Schwarz, als sie ihre Augen anhob. Wieder diese finsteren Seen. Doch diesmal sahen sie wieder so aus wie damals. Sie funkelten leicht, wie Wasser im Mondschein.

"Sasuke-kun..." Oh, wie sie sich dafür verabscheute.

"Was machst du hier?"

"Ich bin nur auf der Durchreise. Ich werde gleich wieder verschwinden."

Sakura spürte wie es brach. Die Hoffnung, die für einen Moment in ihr aufgeflammt war, wurde unter den Scherben ihres Herzens begraben, die laut klirrend in ihr fielen. Sie konnte nur mit Mühe ein Schluchzen unterdrücken.

"Warum...bist du nach Konoha gekommen?", flüsterte sie, weil sie Angst hatte, ihr könnte die Stimme versagen. Sie fühlte bereits, wie sie wieder diese Dunkelheit umfing und sich wie eine große Klaue um sie schlang.

"Mein Team und ich sind hier vorbei gekommen", erwiderte er nur, genauso einsilbig wie früher."

Er würde es ihr nicht verraten. Nein, er würde ihr genauso wenig antworten wie damals.

Die junge Haruno wich ihm aus und wollte aufstehen. Aber irgendwie konnte sie ihre Beine nicht mehr bewegen.

Als sie jedoch die Wut über das packte, wie schwach sie sich gerade vorkam und was für ein leichtes Spiel der Uchiha haben würde, falls er doch noch vorhatte, sie zu töten, floss das Chakra in ihre Muskeln und sie schaffte es sich aufzurichten.

Auch Sasuke stand auf und betrachtete die Medic-Nin mit einem emotionslosen Blick.

"Wenn du mir nicht sagen willst, was du hier möchtest, dann kannst du auch wieder gehen. Ich werde dich nicht aufhalten", sagte sie, so gleichgültig sie konnte.

Doch leider gelang ihr das nicht so, wie Sasuke. Als sie Sasuke ansah, spürte sie, wie dieser stechende Schmerz und die Leere ihr Herz vereinnahmten. Es zeriss unter seiner Anwesenheit, und dem Gedanken daran, das er gleich wieder gehen würde, und sie ihn nicht aufhalten könnte. Sie hatte es damals nicht geschafft. Und heute würde sie das auch nicht können. Egal wie stark sie nun war.

"Bitte...", begann sie zu schluchzen. Moment! Wann hatte sie angefangen zu weinen?

"Sasuke...geh, wenn du nicht hier bleiben willst..."

Einen Moment war Sasuke erstaunt.

Aber dieser Moment ging so schnell vorbei, das Sakura ihn durch ihren Tränenschleier nicht mitbekam.

Leise klimperten ihre Tränen auf die Dielen. Da beugte sich Sasuke plötzlich ganz nah zu ihr hinab und flüsterte:

"Willst du wirklich das ich gehe?"

Was war das? Ein Spiel?

Sakura riss wütend die Augen auf.

"Du wirst doch sowieso wieder gehen! Egal ob ich versuche dich daran zu hindern oder nicht!"

Sie versuchte zu schreien, aber in ihrem Schmerz und der aufkommenden Taubheit in ihren Gliedern, schaffte sie das einfach nicht mehr. Sie spürte bereits, wie ihre Knie wieder nachgaben.

Warum war sie bloß so schwach? Konnte sie ihm nicht mal eine einzige Sekunde widerstehen? Oder ihn auch nur ein bisschen verabscheuen?

Vorsichtig sah sie zu ihm auf.

Nein, sie konnte es nicht. Sie liebte ihn. Mit allem was er war. Mit seiner schrecklichen Vergangenheit, seinem Hass auf seinen Bruder, seiner rivalisierenden Freundschaft zu Naruto, seinem kühlen Auftreten, seinem abweisenden Verhalten, seinen schwarzen Augen, seinem Weggang, seinem Ziel, seinem plötzlichen Auftauchen... Sie liebte Sasuke mit allem was er war, ganz gleich, welchen Schmerz sie ertrug. Ganz gleich, welche Blicke ihr sämtliche Dorfbewohner zuwarfen, weil sie nicht verstanden, warum sie einen Verräter liebte und vor jedermann verteidigte.

"Sasuke...", flüsterte sie schmerzend. Der Nuke-Nin, der ihr ungewöhnlich nahe war, hörte heraus, wie sehr sie der Gedanke daran quälte, das sie ihn schon wieder verlor.

"Bitte..."

Weiter kam sie nicht. Der Schmerz war einfach zu groß. Sie brach zusammen. Doch diesmal folgte kein harter Aufprall. Nein, sie spürte wie sich zwei starke Arme um sie schlangen und sie auffingen.

"Sakura...willst du, das ich gehe?"

"Was glaubst du?", fragte sie schwach. Ihre Stimme war nicht lauter als der Wind, der von draußen herein flog und Sasukes Haar zerzauste, während er sich zu der jungen Medic-Nin hinunter beugte.

"Willst du das ich gehe?", fragte er abermals."

"Nein..."

Kleiner Umweg

Kleiner Umweg
 

Es war spät.

Der letzte Uchiha-Erbe und sein Team streiften durch die Wälder, ganz in der Nähe von seiner alten Heimat. Er konnte sie sogar durch die Baumkronen sehen. Konoha!

"Sag mal, Sasuke! Wann machen wir endlich eine Pause? Ich bin total fertig!", rief Suigetsu zu ihm hinüber."

"Gleich", erwiderte Sasuke nur genervt, während sein Blick auf den Dächern von Konoha haftete.

Zwar schaute er völlig gleichgültig darauf, doch in seinem Inneren herrschten Zwiespaltereien. Er gab es zwar nicht gerne zu, aber irgendwie fehlte ihm dieses Dorf ein wenig. Als er vor drei Jahren zu Orochimaru gegangen war, hatte er Naruto gesagt, das er, Sakura und ihr Sensei ihm absolut nichts bedeuteten.

Zu Anfang hatte er seinen eigenen Worten geglaubt.

Doch schon kurz nachdem er bei der Schlange das Training aufgenommen hatte, war ihm aufgefallen, das er sie vermisste. Doch auch jetzt, wollte er sich das nicht eingestehen. Er richtete seinen Blick stur geradeaus und wies sein Team an, tiefer in den Wald zu gehen.

Nach ungefähr fünf Kilometern hielt Sasuke auf einer kleinen Lichtung.

"Wir werden hier übernachten", sagte er."

"Sieht ja nicht sehr einladend aus", meinte Suigetsu, schwang sein Schwert von der Schulter und trieb es in den Boden.

Karin und Juugo sahen genauso wenig begeistert aus, von dem Platz, den ihr Teamleader ausgewählt hatte.

Sie gaben jedoch keine Widerworte. Stattdessen befolgten sie seine weiteren Anweisungen Holz zu sammeln.

Als Sasuke das Holz mit einer kleinen Feuerkugel entzündete, holten seine Teammitglieder auch schon ihr Essen aus den Rucksäcken.

Sasuke saß etwas Abseits und dachte über sein weiteres Vorhaben nach. Itachi war hier irgendwo in der Nähe gesichtet worden. Also würden sie nicht mehr lange brauchen um ihn aufzuspüren. Es konnte sich nur noch um wenige Tage handeln, bis Karin sein Chakra ausmachen würde.

Sasuke zog die Augenbrauen zusammen und betrachtete die Dunkelheit des Waldes links von ihm.

Nicht weit von hier war Konoha. Seine alte Heimat.

Sasuke seufzte unhörbar.

Sollte er dem Dorf vielleicht einmal einen kurzen Besuch abstatten? Er könnte in sein altes Haus gehen und die Vorräte holen, die dort noch gelagert wurden. Und er könnte...nein, den Gedanken verbot er sich.

"Ich geh noch mal kurz los! Bin spätestens im Morgengrauen wieder da", sagte er zu seinem Team und sprang auf den nächsten Ast."

"Soll ich dich nicht begleiten, Sasuke-kun?", fragte Karin."

"Nein", erwiderte er nur kalt und rannte los.

Er handelte zwar gegen seine Natur, aber merkwürdigerweise kümmerte ihn das heute nicht. Vielleicht weil er seinem Ziel nun endlich so nahe war. Bald würde er Itachi gegenüber stehen und sich dafür rächen, was er seiner Familie angetan hatte.

Wenige Minuten später, hatte er den Rand des Waldes schon erreicht und erblickte das Tor Konohas. Von hier aus konnte er die Hokage-Köpfe im Felsen sehen und den großen roten Turm, wo Tsunade ihr Büro hatte. Sasuke ließ seinen Blick zu den Wachposten am Tor schweifen.

Die beiden Anbu waren nicht besonders aufmerksam.

Nach nur ein paar Augenblicken, in denen er sich vorsichtig angeschlichen und sie mit seinem Sharingan außer Gefecht gesetzt hatte, schritt er schon entspannt den Weg entlang, den er damals gegangen war. Nur in die andere Richtung.

Ob er vielleicht auf Naruto treffen würde? Was würde Naruto sagen, wenn er ihn sah? Würde er ihn immer noch zurück holen wollen? Oder würde er ihn jetzt doch verstoßen, so wie es jeder in diesem Dorf tat? Nun, vielleicht nicht jeder, aber schon die meisten...

Sasuke betrachtete den Weg unter seinen Füßen. Er kannte diese Verzierungen und Riefen in den Steinen viel zu gut. Bei seinem Weggang hatte er sie sich eingeprägt. Er wusste bis heute nicht warum.

Mit einem Mal spürte der junge Uchiha ein kräftiges Chakra in seiner Nähe aufleuchten. Sofort zog er sich hinter einen schattigen Baum zurück. Eine Hand ruhte auf seinem Katana. Als sein Sharingan umherschweifte und nach seinem Feind suchte, fiel sein Blick auf die steinerne Bank. Dort erschien wie aus dem Nichts eine schlanke junge Frau. Ihre schulterlangen Haare, die fast weiß in dem Mondlicht leuchteten, fielen ihr in die Stirn und verdeckten ihr Gesicht, als sich ihre Hände plötzlich darauf legten und ihr Körper zu beben begann.

Diese Gestik, diese Laute, die das Mädchen von sich gab, kamen Sasuke viel zu bekannt vor.

Aber das konnte doch nicht sein.

Sie hatte doch nie so ein starkes Chakra besessen.

Aber desto deutlicher Sasuke sie betrachtete, desto deutlicher wurden die Merkmale, der er mit ihr identifizieren konnte.

Aber wie, hatte sie so ein übermenschliches Chakra erlangen können, das sie wie ein riesiges Schild umgab?

Sasuke deaktivierte sein Sharingan und beobachtete sie nun mit normalen Augen. Als sie kurz eine Hand von ihrem Gesicht nahm, konnte Sasuke ihre Augen erkennen. Grün. Auch wenn es Nacht war. Sasuke erkannte, das es türkisgrüne Augen waren.

Sakura!

Sie fasste sich mit einer Hand an die Brust und schluchzte laut. Sasuke verspürte den dringenden Wunsch zu ihr zu gehen und sie zu fragen, warum sie weinte. Aber irgendwie dämmerte ihm die Antwort.

Weswegen sonst, sollte sie spät nachts hier her kommen und weinen? Genau hier her? Wo er sie zurückgelassen hatte.

Ein komisches Gefühl kam in seinem Inneren auf. Etwas was er schon lange nicht mehr gespürt hatte.

Schuld.

Damals in der Nacht, als er gegangen war, hatte er das auch gefühlt. Auch wenn er es ihr nicht gezeigt hatte.

Es hatte ihm weh getan, seine weinende Teamkameradin dort liegen zu lassen. Und das nachdem sie ihm gesagt hatte, was sie für ihn empfand.

Ob sie ihn immer noch liebte?

Sasuke schüttelte den Kopf.

Was dachte er denn da jetzt bloß?

Er wurde jäh aus seinen Gedanken gerissen, als Sakura plötzlich den Kopf zum Himmel streckte und schmerzhaft aufschrie. Ihr Chakra brodelte gefährlich.

Konnte das wirklich alles sein Werk sein? Das sie so um ihn trauerte, als wäre er gestorben?

Sasuke zuckte unmerklich zusammen.

Vielleicht war er das in ihren Augen. Gab sie ihn auf? Hielt sie nicht mehr an Narutos Vorhaben fest?

Als er sie in Orochimarus Versteck wieder getroffen hatte, hatte sie noch so entschlossen ausgesehen. Ein Blick, der schier Wände durchbohren konnte, hatte sie ihm zugeworfen. Und eine starke Präsenz hatte sie ausgestrahlt.

Doch jetzt? Was war geschehen? Hatte ihr Aufeinandertreffen sie zweifeln lassen an Narutos Willen, ihn zurück zu holen?

Es kam ihm merkwürdig vor, das er sich selbst diese Fragen stellte, als stünde er auf Narutos Seite. Als wollte er jemals zurückkehren.

Ja, wollte er denn nicht?

Wieder wurden Sasukes Gedanken unterbrochen.

Er sah, wie die junge Konoichi plötzlich zusammenbrach. Sie kippte zur Seite, verfehlte jedoch die Bank und rutschte zu Boden. Sasuke hörte sie ein Wort flüstern: "Warum..."

Da konnte er nicht mehr an sich halten.

Ohne einen Blick in die Umgebung zu werfen, kam er hinter dem Baum hervor und ging zu ihr. Für einen Augenblick vergas er sogar sein Chakra zu unterdrücken.

Als er vor ihr hielt und für einen Moment, die schlanke Frau betrachtete, hoffte er inständig, das er sich geirrt hatte und das sie doch nicht Sakura war.

Sie sah elendig aus.

Viel dünner als bei ihrem Treffen. Und sie kauerte kraftlos im Staub, während ihr Chakra fast um sich schlug.

Warum konnte sie sich nicht rühren, wenn sie so viel Chakra besaß?

Er beugte sich zu ihr hinab, hob die rechte Hand und strich eine Strähne aus ihrem Gesicht. Sein Herz machte einen Sprung.

Nein, leider hatte er sich nicht geirrt.

Es war Sakura.

Aber nicht die, die er mal gekannt hatte.

Er lud sie auf seine Arme und machte sich lautlos auf den Weg zu dem Haus ihrer Eltern. Doch als er auf den Balkon sprang, wo er Sakura oft hatte stehen sehen, wenn er früher immer daran vorbei gelaufen war, musste er sich direkt an die eine Rückwand pressen, um nicht von der jungen Frau entdeckt zu werden, die gerade auf dem Bett in dem Raum lag und fern sah.

Wohnte Sakuras Familie nicht mehr hier? Aber wo dann? Während er sich darüber den Kopf zebrach, wo er suchen sollte, spürte er, wie sich Sakura im Schlaf an sein Hemd klammerte und flach atmete. Sie hatte anscheinend einen Albtraum.

Obwohl es ganz und gar nicht seine Art war und sein Innerstes sich wie verrückt dagegen sträubte, strich er ihr dennoch mit einer Hand beruhigend über den Rücken.

Er wollte ihren Schmerz irgendwie lindern. Auch wenn er nicht wusste warum. Eigentlich konnte sie ihm total egal sein.

Und er war sich sicher, das sie das auch für ihn war.

Warum er gerade so handelte, kam wahrscheinlich davon das er im Moment etwas neben sich stand. Schließlich war Itachi hier ganz in der Nähe. Und bald würde er seine Rache bekommen. Da konnte er ruhig etwas sentimental sein. Außerdem sah es ja niemand.

So, nun wieder zu dem Problem.

Wo wohnte Sakura jetzt?

Eigentlich war es kein Problem so etwas für ihn rauszufinden. Zumal sich Sakura im Moment nicht wirklich gegen sein Sharingan würde wehren können, wenn er ihre Gedanken abtasten wollte. Aber eigentlich wollte er ihr das nicht antun. Zumal sie gerade schon einen Albtraum hatte.

Lautlos hüpfte er wieder von dem Balkon hinunter und hielt in einer Seitengasse. Plötzlich bemerkte er, wie zwei ihm wohlbekannte Ninja an eben dieser Gasse vorbeigingen. Ino und Shikamaru. Ein etwas ungewohntes Bild war, das sie Händchen hielten. Aber das interessierte Sasuke gerade nicht weiter. Vielleicht würde er ja in Inos Kopf die Antwort finden, die er suchte.

Aber dafür müsste Shikamaru erst verschwinden. Es würde ihm merkwürdig vorkommen wenn Ino plötzlich wie zur Salzsäule erstarrt dastehen würde. Er würde Gefahr laufen entdeckt zu werden. Und darauf hatte er gerade wirklich keine Lust.

Vorsichtig lugte Sasuke um die Ecke und sah dem Paar hinter her. Wirklich komisch, das ausgerechnet Ino, die doch früher auch so ein Fan-Girl von ihm gewesen war, sich ausgerechnet Shikamaru, den, den alles annervte, geschnappt hatte.

Er folgte ihnen unauffällig, bis Ino plötzlich anhielt und zum Himmel hinauf sah.

"Alles in Ordnung?", fragte Shikamaru sie.

"Ja, ich mache mir nur Sorgen um Sakura. Sie war heute so komisch, als sie von der Mission zurückkam."

"Ist denn irgendwas passiert?"

"Nein, nicht wirklich. Sie mussten nur diesen nervigen Koichi, der die ganze letzte Woche hinter Sakura her gerannt ist, wieder mit nehmen, weil die Verträge wohl nicht ganz korrekt ausgehandelt worden waren. Oder zumindest waren sie nicht nach den Wünschen von Koichis Vater gewesen."

"Koichi ist doch eigentlich ein echt korrekter Kerl. Warum will Sakura denn nicht mal mit ihm ausgehen? Oder warum geht sie nicht mal mit den anderen Shinobi aus, die ihr wie die Doofen hinter her gaffen?"

Sasuke wunderte sich. Sakura ging mit niemandem aus? Warum? Im nächsten Moment bekam er die Antwort, die er nicht hören wollte.

Ino drehte den Kopf zu ihrem Freund um.

"Du weißt doch genau warum...", sagte sie bitter."

"Ja, schon. Aber irgendwann muss sie doch auch mal los lassen. Es ist nun schon drei Jahre her. Und sie haben ihn gerade erst wieder getroffen und er hat eindeutig betont, das er nichts, aber auch wirklich gar nicht mehr mit ihnen zutun haben will. Wie kann Sakura dann immer noch zu ihm halten?", fragte Shikamaru verständnislos."

Ino seufzte.

"Du weißt doch, das sie..."

"Ja, aber es macht sie kaputt. Er macht sie kaputt. In den letzten drei Jahren hat sie sich total verändert, Ino. Und jetzt, als sie ihn wieder gesehen haben, ist es noch mal viel schlimmer geworden. Vielleicht will sie es sich ja selbst nicht eingestehen, aber sie verliert die Hoffnung. Und selbst Naruto wird ihr dabei nicht helfen können. Sie verliert sich selbst, weil sie ihn finden will..." Shikamaru nahm Ino in den Arm, als diese, betroffen von seinen harten Worten begann zu weinen.

"Wir müssen ihr helfen...", schluchzte das Mädchen."

"Aber wie sollen wir das machen, wenn sie sich zwischen den Missionen und der Arbeit im Krankenhaus in ihrer Wohnung verkriecht und niemand an sich heran lässt?", fragte Shikamaru, strich Ino aber dennoch aufmunternd über den Rücken."

"Wir finden eine Lösung! Und wenn ich diesen Blödmann persönlich hier her prügeln muss!"

Ino sah zu ihrem Freund auf und lächelte kurz, ehe sie sich von ihm loseiste, seine Hand nahm und ihn die Straße hinunter zog. Sasuke blieb weiter hinter ihnen als nötig. Obwohl er es nicht gerne zugab, aber dieses Gespräch setzte ihm mehr zu, als er wollte.

Eigentlich wollte er diese ganzen Worte einfach vergessen, aber er konnte nicht. So gefühlskalt hatte nicht einmal Orochimaru ihn werden lassen.

Er macht sie kaputt.

Eindeutig war er gemeint. Nach wem sonst, suchten Naruto und Sakura seit drei Jahren? Sasuke versuchte diese Gedanken abzuschütteln, aber es gelang ihm nicht.

Er folgte seinen ehemaligen Kollegen und wartete geduldig, bis Ino und Shikamaru sich nach endlosen Minuten vor der Haustür verabschiedet hatten und in Inos Zimmer das Licht an ging.

Vorsichtig ließ er Sakura auf das Flachdach nieder und beugte sich kopfüber an dem Fenster herunter. Nach wenigen Sekunden, warf Ino einen scheelen Blick in Sasukes Richtung und war in seinem Sharingan gefangen.

Er löschte ihre Erinnerung, als er die nötigen Informationen beschafft hatte, ging wieder zurück zu Sakura, nahm sie auf die Arme und sprang lautlos und schnell über Konohas Dächer, bis sie bei Sakuras Wohnung angekommen waren.

Die Balkontüre stand sperrangelweit offen. Wahrscheinlich war Sakura fluchtartig aus der Wohnung gerannt und hatte gar nicht darauf geachtet, ob sie die Tür geschlossen hatte. Er betrat den Raum.

Es war das Wohnzimmer. Nach wenigen Augenblicken hatte er ihr Schlafzimmer entdeckt und legte sie auf ihr Bett.

Wo ihre Eltern waren, brauchte er gar nicht mehr herauszufinden. In Inos Gedanken hatte er gesehen, was vor einem Jahr mit ihnen geschehen war. Er empfand großes Mitgefühl für Sakura, die vor ihm auf ihrem Bett ruhte.

Ihre Lider zuckten.

Sasuke hockte sich neben sie und betrachtete ihr Gesicht.

Als er sie das letzte Mal bei Orochimaru gesehen hatte, war sie schon sehr verändert gewesen. Auch wenn er es damals nie wahrgenommen hatte, aber sie war früher schon sehr hübsch gewesen.

Nur heute...

Sasuke schluckte, ohne das er es selbst bemerkte, als er eine Hand zu ihrem Gesicht hob und sie an ihre Wange legte. Ihre Züge waren entspannter, ihr Körper ruhig...und jetzt konnte Sasuke erst sehen, wie wunderschön Sakura geworden war.

Ihr langes rosanes Haar verteilte sich wie ein Fächer um ihren Kopf, während ihr schlanker Körper sich in die Kissen schmiegte.

Sasuke versuchte zwar seine Augen nicht so über sie schweifen zu lassen, aber er konnte nichts dagegen tun. Ihre Haut schimmerte in dem fahlen Mondlicht wie Silber, und von ihr ging ein wohlig samtiger Geruch aus, den Sasuke erst jetzt bemerkte. Wie von Kirschblüten...

Moment mal! Was machte er denn hier?

Er hatte doch eigentlich nur vorgehabt ein paar Vorräte zu holen und sich zumindest etwas umzusehen, und jetzt saß er hier neben seiner ehemaligen Teamkollegin im Zimmer und beobachtete sie, wie sie schlief.

Sasuke wollte aufstehen, aber irgendwie auch nicht. Irgendwie wollte er ihr beistehen. Ihr das zurückgeben, was sie verloren hatte.

Ihn. Ihre Eltern.

Aber er konnte nicht bleiben. Er musste zurück zu seinem Team. Er musste Itachi aufspüren und ihn töten.

Als der junge Nuke-Nin sich aufrichtete und aus dem Raum schreiten wollte, hielt ein leises Stöhnen ihn auf. Er wandte den Kopf um.

Sakura lag dort und begann den Kopf hin und her zu werfen.

Er ging zu ihr zurück und schaute sie wieder an. Die junge Konoichi verzog gequält das Gesicht und biss sich beinahe auf die Lippe.

"...nein...", kam es erschöpft von ihr.

Was sollte er tun? Er konnte sie schlecht wecken, und sie von ihrem Traum befreien. Wenn sie ihn sähe und versuchen würde ihn davon abzuhalten, abermals fort zu gehen...

Er wollte es sich zwar nicht eingestehen, aber er wusste nicht, was er machen würde. Er wollte sie nicht verletzen. Äußerlich wie innerlich.

"Sasuke...", stöhnte sie."

Sasuke zuckte zusammen.

War sie wach geworden? Nein, sie schlief immer noch. Und sie träumte von ihm. Einen Albtraum. Sasuke hockte sich wieder neben sie und berührte ganz sachte ihre Hand. Vielleicht spürte sie das ja und beruhigte sich.

"Sasuke bitte...du darfst nicht weggehen. Nimm mich mit! Nein! Wenn du gehst, dann schreie ich...", presste sie zwischen ihren Lippen hervor.

Sasuke ertrug es kaum noch, sie so zu sehen. Was er ihr wirklich mit seinem Weggang angetan hatte, spürte er erst in diesem Moment. Und er vermutete, das das nur ein klitzekleiner Teil von dem war, was wirklich in ihr vor ging.

Aber was ging ihn das überhaupt an?

Ruckartig richtete Sasuke sich auf und verengte die Augen zu Schlitzen.

Ja, er war mit ihr in einem Team gewesen, und ja, sie waren soetwas wie Freunde geworden! Aber deswegen war er doch nicht dazu verpflichtet, sein Leben, nach ihren Vorstellungen zu gestalten, oder? Es war immer noch sein Leben und seine Entscheidung fort zu gehen! Er brauchte auf niemand Rücksicht nehmen! In seinem Leben ging es nur um ihn! Und das was für ihn das Richtige war! Da konnte niemand dran rütteln! Egal, wie sehr Naruto es auch versuchen würde, ihn von seinem Ziel abzuhalten.

Es war sein Leben, in das Naruto und Sakura nun mal ausversehen gestolpert waren!

Wütend wandte Sasuke sich von Sakura ab und maschierte fast trotzig aus dem Raum, Richtung Wohnzimmer.

Er würde jetzt ganz schnell von hier verschwinden, zu seinem Haus gehen und ein paar Vorräte holen! Und dann würde er Konoha wieder verlassen. Keine Ahnung ob er je wieder kommen würde!

Als er gerade auf die offene Balkontüre zugehen wollte, fiel ihm etwas ins Auge.

Er sah nach links und entdeckte einen Bilderrahmen, der auf einer kleinen weißen Kommode stand. Er ging auf das Bild zu und nahm es in die Hand.

Es zeigte ihr Teamfoto von damals.

Sasuke und Naruto starrten mürrisch in die Kamera, während Kakashi hinter ihnen stand und die Hände auf ihre Köpfe legte. Sakura, die zwischen ihm und Naruto war, grinste als einzige von ihnen breit und fröhlich.

Fast wäre Sasuke das Bild aus der Hand gefallen, als er sich vor seinem heftig aufschlagenden Herzen erschrak.

Sakura...

Er hatte ihr ihr Lächeln geraubt. Ihr wunderbares, warmes Lächeln, das ihn damals schon oft aufgemuntert hatte, ohne das es ihm aufgefallen war.

Ja, sie hatte es immer geschafft.

Auch wenn es ihm oft tierisch auf den Wecker gefallen war, aber die Aufmerksamkeit, die Sakura ihm geschenkt hatte, hatte ihn des öfteren davor bewahrt aus der Haut zu fahren.

Stop! Hör auf...

Sasuke zuckte wieder zusammen und sah von dem Bild auf.

Hör auf! Bitte!

Der Wald des Schreckens. Die Chunin-Auswahlprüfung. Orochimaru. Der Biss. Der Angriff auf Sakura. Das Erwachen des Mals. Sakura...

Sie hatte ihn aufgehalten, als sie sich an ihn geworfen und ihn angefleht hatte aufzuhören, bevor er den anderen Ninja etwas noch Schlimmeres antat.

Sie hatte ihn damals beschützt, als Gaara sich auf ihn stürzen wollte, und wäre dabei fast selbst getötet worden.

Sie hatte die Suche nach ihm nicht aufgegeben, über all die Jahre...

Sie hatte ihre Eltern verloren und suchte nicht nach ihren Mördern. Nein, sie suchte ihn.

Warum nur, Sakura? Warum ich?

Sein Blick wanderte wieder auf das Bild und blieb an ihrem Lächeln hängen, das er so lange nicht mehr gesehen hatte.

In diesem Moment vergas er, das er eigentlich gar nicht hier sein sollte. Er vergas sein Team, das auf ihn wartete. Er vergas sogar Itachi.

Er dachte nur noch an ihr Lächeln. Ob er es wohl je wieder sehen würde?

Plötzlich ertönte ein Geräusch hinter ihm.

"Wer bist du? Und was willst du hier?"

Langsam drehte Sasuke sich zu ihr herum. Eigentlich hatte er genau das vermeiden wollen, aber jetzt war es wohl zu spät, um noch abzuhauen.

"Wer bist du?", fragte sie wieder.

Sie stand ungefähr drei Meter von ihm entfernt in Angriffsposition. Sie hielt ein Kunai in ihrer rechten Hand, das gefährlich im Mond funkelte. Sakuras grüne Augen musterten Sasuke angestrengt. Sasuke seufzte und öffnete den Mund:

"Erkennst du mich etwa nicht mehr? Sakura..."

Die junge Haruno erschrak, ließ das Kunai fallen und sackte auf ihre Knie. Seine Stimme erkannte sie also noch.

"Aber das...das kann nicht sein...", stammelte sie. "Sa..."

Er ging auf das zitternde Mädchen zu und hockte sich zu ihr hinunter.

"Sa...suke-kun..."

Es tat ihm weh, sie so zu sehen. Und zu hören, wie sie ihn noch immer nannte. Sie sah zu ihm auf und er starrte zurück.

Der Glanz in ihren Augen...er war weg. Verschwunden.

Nach einigen Augenblicken schien sie seinem Blick nicht mehr stand zu halten. Sie senkte ihn.

"Hey, siehst du mich gar nicht mehr an?", fragte er sie etwas trotzig, hob eine Hand, legte sie an Sakuras Kinn und zog es wieder in seine Richtung.

Er konnte es sich selbst nicht erklären, aber er wollte, das sie ihn ansah. Das sie ihm ansah, das es ihm leid tat. Auch wenn er es nicht sehr gut zeigen konnte.

Jetzt waren ihre Augen anders.

"Du fragst dich, was ich hier tue, nicht?"

Sie nickte nur seicht und senkte wieder den Blick. Hatte sie etwa Angst vor ihm?

"Du brauchst keine Angst vor mir zu haben. Ich werde dir nichts tun...", sagte er und versuchte sanfter zu klingen. Zumindest ein wenig. Doch sie sah ihn immer noch nicht an.

War sie so verstört von seinem plötzlichen Auftauchen, das sie es nicht einmal mehr schaffte ihm in die Augen zu schauen?

Damals hatte sie darum gebettelt, das er sie beachtete, und hatte sich über jeden Blick gefreut, der ihr gegolten hatte! Und heute, war nichts mehr von dieser Begeisterung und Freude übrig? Wie konnte das nur sein?

Er zog ihr Kinn wieder hoch, doch sie wich ihm aus.

"Sakura..."

Sasuke erkannte seine eigene Stimme nicht mehr wieder, als er ihren Namen aussprach. Es klang fast schon flehend. Das war doch nicht mehr er! Wie konnte ihm soetwas nur über die Lippen kommen? Er nahm sich strikt vor das nicht mehr zu tun, doch... "Sieh mich an."

Sie sah ihm wieder in die Augen.

"Sasuke-kun...", kam es kraftlos von ihr.

"Was machst du hier?"

Er versuchte sich zu fassen und erwiderte kühl:

"Ich bin nur auf der Durchreise. Ich werde gleich wieder verschwinden."

Sasuke sah, wie sie erlosch. Die Hoffnung, die Sakura einen Moment gespürt haben muss. Er wollte sich schon für seine gedankenlose Bemerkung entschuldigen, als ihre Lippen zitterten.

"Warum...bist du nach Konoha gekommen?", flüsterte sie, bevor er den Mund aufbekam.

"Mein Team und ich sind hier vorbei gekommen", erwiderte er." Hör auf damit!, schalt er sich.

Jetzt wo er etwas einfühlsamer sein wollte, konnte er es nicht. Was war nur mit ihm los?

Sasuke sah, wie Sakura ihm wieder auswich und sich schwerfällig erhob.

"Wenn du mir nicht sagen willst, was du hier möchtest, dann kannst du auch wieder gehen. Ich werde dich nicht aufhalten", sagte sie monoton.

Sakura? Nein, das bist doch nicht du?, dachte der Uchiha.

Sie würde ihn niemals wegschicken! Was war nur mit ihr passiert?

"Bitte...", begann sie plötzlich zu schluchzen.

"Sasuke...geh, wenn du nicht hier bleiben willst..."

Unmerklich zuckte er zusammen. Etwas was in dieser Nacht schon viel zu häufig vorgekommen war.

Gebannt sah er zu, wie Sakuras Tränen auf dem Boden aufkamen, und wie von jemand anders gesteuert, beugte er sich zu ihr hinunter und flüsterte:

"Willst du wirklich, das ich gehe?"

Sakura riss wütend die Augen auf.

"Du wirst doch sowieso wieder gehen! Egal ob ich versuche dich daran zu hindern oder nicht!", presste sie hervor.

Sasuke spürte, das sie noch viel bedrohlicher und lauter klingen wollte. Aber sie konnte es nicht.

Vorsichtig sah sie zu ihm auf und blickte tief in seine Augen. Er schaute ebenso zurück.

Sein Herz schlug zwar ruhig, aber dennoch fühlte er sich seltsam zerissen und aufgewühlt.

"Sasuke...", flüsterte sie mit einem Mal.

Wieder dieser Schmerz. Die zerstörte Hoffnung.

"Bitte..." Ihr versagte die Stimme, als sie zusammenbrach.

Er fing sie auf und sah in ihre erschöpften Augen, aus denen immer noch Tränen flossen.

"Sakura...willst du das ich gehe?", fragte er."

"Was glaubst du?", erwiderte sie ganz leise, sodass Sasuke sich wirklich anstrengen musste, um sie zu verstehen. Er beugte sich zu ihr hinab und fragte wieder:

"Willst du das ich gehe?"

"Nein..."

Wirst du...zurückkommen?

Wirst du...zurückkommen?
 

Für einige Sekunden herrschte Stille.

Nur der Wind, der um sie herum schwirrte, war zu hören. Sekunden wurden zu Stunden, während der Nuke-Nin und die Konoichi sich in die Augen sahen.

Aus Sakuras Spiegeln rannen unaufhörlich Tränen. Sasuke kämpfte mit sich, aber letztendlich hob er doch die Hand und legte sie an ihre Wange, um die Tränen wegzuwischen.

Sakura zuckte bei der Berührung zusammen, als hätte er sie geschlagen.

"Nein, nicht...", flehte sie.

Sie wollte nicht, das er ihr so nahe kam. Gleich würde er wieder weg sein, und wahrscheinlich nie wieder kommen. Sie wollte ihr Herz nicht noch mehr zerreißen lassen, ganz gleich, wie sehr sie sich seine Nähe wünschte.

"Sakura..."

Sasuke wusste nicht, was in ihn fuhr, während er ihren Namen so gequält aussprach. Aber er fühlte sich seltsam.

So schuldbewusst. So furchtbar. Er wollte es irgendwie wieder gut machen. Aber wie? Konnte er ihr versprechen, nach dem Erreichen seines Zieles wieder nach Konoha zurückzukehren? Konnte er das? Wollte er denn zurückkommen?

Sasuke sah Sakura an. Diese Qual, die nicht von ihr wich, dieser Schmerz, durchbohrte ihn wie ein Schwert.

Noch nie in seinem Leben war ihm so unwohl in seiner Haut gewesen, ohne das er es verbergen konnte. Sie durchbrach seine Mauer, aus welchem Grund auch immer.

"Sasuke-kun...", schluchzte das Mädchen.

Ihr Blut begann wie ein reißender Strom durch ihren Kopf zu fließen, als sie sah, wie nachdenklich ihr ehemaliger Teamkollege auf einmal war, und wie er sein Gesicht verzog. Noch nie, hatte sie ihn so emotional gesehen. Dachte er etwa ernsthaft darüber nach, nach Konoha zurück zu kommen?

Sakura wusste nicht, wie sie das schaffte, aber ein kleiner Funken Hoffnung keimte wieder in ihr auf. Sie spürte wie er glühte, und ihr ein wenig Kraft zu kommen ließ.

Mühsam hob die Medic-Nin eine Hand und berührte sanft Sasukes Wange mit ihren Fingerspitzen. Einmal wollte sie sie berühren. Vielleicht wäre es ihre einzige Chance, vielleicht aber auch ihre erste.

Sie weinte noch immer. Der Fluss aus Tränen ließ sich einfach nicht stoppen. Aber der Funke war da.

Sasukes schwarze Augen starrten sie an, als er ihre Finger an seinem Gesicht spürte.

Sie waren warm.

Sasuke kannte es nicht mehr, so angefasst zu werden.

Die Letzte, die ihn so liebevoll berührt hatte, war seine Mutter gewesen, als er sieben Jahre alt gewesen war.

Sasuke fiel auf, das er die Berührung genoss. Viel zu sehr.

Er schloss einmal kurz die Augen, um die Wärme ihrer Hand ganz nah bei sich zu spüren.

Aber als ihm bewusst wurde, was er da überhaupt tat, öffnete er die Augen wieder und aktivierte unbewusst sein Sharingan.

Sakura zuckte ängstlich zurück. Der Funke erstarb. Sie wandte den Blick ab.

Sasuke wollte sich schon dafür entschuldigen, aber sein Stolz verbot es ihm. Sakura brauchte vor ihm keine Angst zu haben. Das hatte er ihr gerade schon gesagt.

Stattdessen richtete er sich auf, hob Sakura auf seine Arme und trug sie zurück in ihr Schlazimmer.

Das Mädchen wehrte sich nicht. Sie gab auf.

Als Sasuke sie sanft auf ihr Bett niederließ, fiel ihr Kopf kraftlos zur Seite und sie schloss die Augen.

Sasuke befürchtete schon, sie hätte das Bewusstsein verloren, bis sie leise schluchzte und den Mund verzog.

"Sasuke...kun...bitte..."

Obwohl sein Herz damals nicht so hart gewesen war, hatte er ihren Worten widerstanden.

Doch heute...heute fühlte er seine Knie zittern, wenn er sie nur ansah.

In diesem wunderschönen Gesicht, in dem sich so viel Schmerz wiederspiegelte.

Sasuke hielt es kaum noch aus. Seine Fassade bröckelte mit jeder Sekunde. Er musste hier weg. Wieder fort von ihr. Aber seine Beine gehorchten ihm nicht.

"Sasuke...", flüsterte Sakura.

Sie fühlte wie ihr Herz endgültig zeriss, als sie zu ihm aufsah, und er nur dastand und zu ihr hinab schaute.

Wollte er sie quälen? Warum ging er nicht einfach? Warum ließ er sie nicht endlich allein und zögerte den unvermeidlichen Moment noch so sehr hinaus?

Sakura fühlte sich wie ein Tier, das vor seinem Gnadenschuss stand, aber ihr Mörder, bewegte sich nicht...

Er sah sie nur an.

Mit diesen undurchdringlichen schwarzen Augen.

"..." Sie schluchzte.

Warum konnte sie sich nicht rühren? Aufstehen und ihn fort schicken? Warum war sie nur so schwach?

Eine unerklärliche Welle an Chakra und Wut erreichte plötzlich ihr Herz.

Ich bin nicht schwach!

Sie öffnete den Mund und sagte so fest sie konnte:

"Sasuke! Geh!"

Nun ja, sie versuchte es zumindest, aber aus dieser festen sicheren Stimme wurde nur ein leiser flehender Ton.

Sie hatte es doch gewusst. Sie hatte sich überhaupt nicht verändert. Sie war immer noch so schwach wie damals! Während weitere Tränen über ihre Wangen flossen, regte sich plötzlich etwas in Sasuke.

Er konnte sie nicht einfach so zurücklassen. Aber er konnte sie auch nicht mit seiner stummen Anwesenheit quälen. Er musste etwas sagen. Nur was?

"Sakura...ich...es..."

Verdammt noch mal! Wieso stammelte er denn jetzt?

Die junge Konoichi sah ihn an.

Was war mit ihm los?

Sie hatte ihn noch nie so gesehen. So nervös und sprachlos.

Wollte er etwa doch wieder zurückkommen?

Wieder diese Funke, der schüchtern zu glimmen anfing.

Wie schaffte sie das nur immer? Liebte sie ihn wirklich so sehr? Dieser Funke, auch wenn er noch so klein war, stärkte sie.

Sie schaffte es, sich aufzurichten, ihre Füße auf den Boden zu setzen und ihren Gegenüber anzusehen.

"Sasuke?"

Er sah sie nur an. Sakura konnte den Blick nicht deuten, aber irgendetwas darin, ähnelte seinem Blick von früher. Zumindest ein kleines Bisschen.

Sie stand mühsam auf. Ganz nah vor ihm hielt sie an. Sie spürte seinen Atem. Und er den ihren.

Sein Herz schlug schneller.

Sakura schaute ihn an. Ihr Gesicht war immer noch voller Schmerz, aber er spürte, das sie hoffte. Irgendwie.

Mit einem Mal, bewegte er sich auf sie zu.

Von jemand anders, nein von seinem früheren Ich gesteuert, erhob er seine Arme, legte sie um ihren Rücken und zog sie fast schon besitzergreifend an sich.

Sakura konnte nicht glauben, was er da tat.

Plötzlich roch sie seinen Duft und fühlte seinen Puls unter ihren Lippen, als sie seinen Hals berührten. Ihr Atem stockte.

Umarmte Sasuke sie gerade wirklich? War das ein Traum? Nein, sie fühlte ihn ganz deutlich an sich.

Er presste seinen Kopf an ihren und schloss die Augen. Kirschblüten erfüllten seine Sinne. Und Wärme. Diese wohlige Wärme.

Wieder vergas er sein Ziel. Er vergas Itachi.

Sakura nahm ihm jegliche Sorge.

An dem Ort, wo bei ihm nur noch Dunkelheit herrschte, fühlte er plötzlich etwas.

Und er sah es.

Ihr Lächeln. Ihre strahlenden Augen.

Ihren Ärger auf Naruto, wenn er mal wieder was Blödes gesagt hatte. Sensei Kakashi, der unter seiner Maske grinste. Sein altes Team. Seine Freunde...

Sasuke zog scharf die Luft ein und drückte die weinende Konoichi enger an sich.

In diesem Moment wollte er nicht mehr gehen.

Er wollte in Konoha bleiben. In seiner alten Heimat. Bei seinem Team.

Er wollte sich mit Naruto streiten, wer von ihnen stärker war. Und sich Sensei Kakashis Strafpredigt anhören. Er wollte Sakuras schmachtende Blicke wieder sehen. Ihr Lächeln. Er wollte ihre sanften Worte wieder hören. Wollte, das sie da war. So wie sie es früher immer getan hatte, wenn er im Krankenhaus gelegen hatte.

Er wollte einfach ... sie.

Sasuke zuckte zusammen.

Wie konnte er nur soetwas denken? Sie war ihm doch total egal! Er musste hier weg! Sofort! Bevor Sakura wieder den Sasuke aus ihm machte, der er mal gewesen war.

Der kleine schwache Sasuke.

Da fühlte er plötzlich, wie Sakura sanft ihre Arme um ihn schlang. Ihre Hände legten sich flach auf seine Schulterblätter, und auch wenn sie klein waren, ging von ihnen doch eine übernatürliche Wärme aus.

Sasuke seufzte unhörbar und vergrub seine Nase vorsichtig in ihrem Haar.

Was war nur mit ihm los?

Er konnte rein gar nichts dagegen machen.

Sein Körper wollte einfach nur bei ihr sein. Und sein Innerstes auch.

Egal wie sehr sich sein Ziel, das sich tief in sein Herz gebrannt hatte, dagegen sträubte.

"Sasuke..."

Sakura drückte sich sanft von ihm weg und schaute ihn an. Noch immer flossen Tränen aus ihren Augen. Wieder hob der Nuke-Nin eine Hand, wischte sie weg und ließ seine Hand auf ihrer Wange liegen.

"Wirst du...zurück kommen?"

Sasuke riss die Augen auf. Was sollte er ihr darauf sagen? Eigentlich wollte er es, aber...

"Sasuke, bitte..."

Der Strom an Tränen nahm wieder zu. Und desto länger ihr Gegenüber schwieg, desto kleiner wurde der Funke.

Sie ließ den Kopf hängen, als Sasuke sie plötzlich losließ und sich abwandte.

Sakura spürte, wie ihr Körper schwankte.

Lange würde sie dieses Gefühlschaos nicht mehr aushalten können. Ihr Herz war erschöpft.

Sie startete einen allerletzten Versuch, ging einen Schritt auf den Nuke-Nin zu und tastete nach seiner Hand.

Er fühlte es. Die Wärme. Seinen Wunsch, wieder Heim zu kommen.

Aber war das möglich? Würde sein Dorf ihn wieder aufnehmen?

Langsam wandte er sich wieder zu Sakura um und sah sie an. Ihr zitternder Körper, ihre geröteten Augen.

Er beugte sich zu ihr hinab und flüsterte:

"Ich kann nicht..."

Sie spürte wie ihre Beine nachgaben und einknickten.

Sasuke fing sie jedoch auf, bevor sie auf dem Boden aufknallen konnte.

"Sakura...ich kann nicht...noch nicht", sprach er dann weiter.

Sakura horchte auf und drückte sich etwas von ihm weg, um ihn anzusehen.

"Was?", fragte sie."

"Ich kann noch nicht zurückkommen. Erst muss ich Itachi töten. Aber dann..."

"Wirst du wirklich wieder zurück nach Konoha kommen? Zu Naruto, Kakashi und...zu mir?"

Sie schaute schüchtern zur Seite, während ihre Wangen etwas rot wurden.

Sasuke unterdrückte ein Lächeln. So kannte er Sakura.

"Ja...ich werde zurückkommen. Nur jetzt noch nicht."

"Wann?"

"Ich weiß noch nicht. Itachi ist hier ganz in der Nähe. Es wird nicht mehr lange dauern..."

Da drückte sich die junge Konoichi an ihn und schluchzte laut.

"Ich weiß, das ich dich nicht davon abbringen kann...Aber ich bitte dich: Nimm mich mit!", flehte sie."

Doch Sasuke schüttelte den Kopf.

"Ich kann dich nicht mitnehmen, Sakura..."

"Aber ich kann dir helfen. Ich bin eine ausgebildete Medic-Nin. Ich bin nicht mehr so schwach wie früher..."

"Sakura!"

Sasuke wurde etwas lauter und blickte sie eindringlich an.

"Ich weiß, aber ich...ich möchte nicht, das dir etwas geschieht", stammelte er und sänftigte seine Augen wieder.

Sakura stockte und schaute Sasuke verwirrt an.

War das wirklich noch er?

So kannte sie ihn nicht. So war er früher nicht gewesen. Und sie hätte niemals gedacht, das er so etwas zu ihr sagen würde.

Machte er sich wirklich Sorgen um sie?

"Aber was ist, wenn er dich schwer verletzt?"

"Ich habe jemand in meinem Team, der sich darum kümmert", antwortete er ohne Scheu."

Sakura sah kurz zu Boden und runzelte die Stirn.

Ihr gefiel es nicht, das Sasuke ohne sie losziehen wollte.

Wer weiß, ob dieser jemand überhaupt die Fähigkeiten besaß, um Sasukes Verletzungen zu heilen. Wer weiß was Itachi ihm für Wunden zufügen würde.

Sie schluckte.

"Sakura?"

"Ja?"

"Mir wird schon nichts passieren", versicherte Sasuke ihr und beugte sich zu ihrem Ohr hinab.

"Ich komme wieder!"

Sakura spürte seinen Atem in ihrem Nacken und bekam eine Gänsehaut.

"Versprichst du es?"

Ihre Finger krallten sich in den Stoff seines Hemdes.

"Ja."

Seine Umarmung verstärkte sich kurz, dann löste er sich, musste er zugeben, schwerenherzens von ihr.

"Ich muss jetzt gehen. Mein Team wartet auf mich."

Er wandte sich um und wollte schon ihr Schlafzimmer verlassen, als sie ihn am Handgelenk fest hielt.

"Ich habe nur noch eine Frage an dich", sagte sie, bevor er protestieren konnte. Er drehte den Kopf zu ihr.

"Warum bist du hier her gekommen, wenn du Itachi noch nicht getötet hast?"

Sasuke dachte kurz über seine Antwort nach.

Er wusste es schließlich selbst nicht genau.

Doch. Jetzt eigentlich schon. Neben dem Holen von Vorräten, war er noch aus einem anderen Grund hier.

Aber sollte er ihn ihr verraten?

Als er kurz zu ihr hinab sah, in ihre grünen Augen, wusste er, das sie es niemandem sagen würde.

"Ich wollte Vorräte aus meinem Haus holen, aber...ich habe auch Konoha vermisst", gab er etwas zerknirscht zu.

Er hätte nie gedacht, das er sich von jetzt auf gleich so schnell wandeln konnte. Aber tatsächlich redete er ganz anders als sonst. So unnormal für ihn.

Das fand Sakura auch, aber sie freute sich, ihn so zu sehen. Er wirkte so viel lebendiger.

"Das ist schön...", murmelte sie und zeigte zum ersten Mal, seit drei Jahren, ihr einzigartiges Lächeln.

Sasuke genoss diesen Anblick...mehr, als ihren perfekt geformten Körper, der unter dem dünnen Stoff ihrer Hose und dem weißen Top, gut zu erkennen war.

Zumindest bis zu dem Moment, als ihm bewusst wurde, das Sakura längst kein kleines Mädchen mehr war.

Sie war eine wunderschöne begehrenswerte junge Frau geworden, und so wie er Ino verstanden hatte, rannten ihr die Kerle aus Konoha wie die Verrückten hinter her.

Kein Wunder, dachte er und ließ seine Augen über sie gleiten.

Als er sah, das sie rot wurde, wandte er verlegen den Blick ab.

"Aber sag' das nicht Naruto. Der wird sich noch früh genug freuen können", kam er wieder auf das Thema zu sprechen."

"Keine Sorge. Ich verrate ihm nichts. Versprochen."

Sakura grinste.

Tatsächlich, sie grinste. Sie konnte es selbst fast nicht glauben.

Zumal ausgerechnet Sasuke sie zum Grinsen brachte, nachdem er es ihr geraubt hatte.

Ihr Lächeln erstarb wieder, bei dem Gedanken an diese schreckliche Nacht.

Wenn du gehst dann schreie ich!

...Sakura...Danke für Alles.

Diese Worte von ihm, egal wie sanft er sie betont hatte, hatten ihr den schlimmsten Schaden zugefügt.

Sie hatte ihm etwas bedeutet, und doch war er gegangen. Also war sein Ziel ihm immer viel wichtiger gewesen, als sie oder Team 7. War es jetzt anders?

Als Sasuke sich zu ihr umwandte und sich wieder ganz dicht zu ihr herabsenkte, fühlte sie ihr Herz wie verrückt klopfen.

Was tat er da nur?

"Ich will, das du lächelst, Sakura. Das habe ich am meisten vermisst..."

Geschockt riss die Konoichi die Augen auf.

Meinte er das ernst?

"Ich komme wieder! Versprochen!"

Noch einen kurzen Moment erhaschte sie einen Blick in seine schwarzen Augen.

Dann war er verschwunden.

Erschrocken sah Sakura sich um. Doch er war nicht mehr bei ihr. Sie rannte aus dem Schlafzimmer ins Wohnzimmer, zum Balkon und schaute hinaus auf die Dächer Konohas. Aber er war nicht mehr zu sehen. Er war fort.

Aber diesmal, nicht ohne das sie wusste, das er tatsächlich zurückkehren würde. Er würde wieder kommen, sobald er Itachi getötet hatte.

Er hatte es ihr versprochen.

Und sie hatte gesehen, das er nicht log.

Seine schwarzen Augen hatten gefunkelt. Wie damals.

Sakuras Mund umspielte ein sanftes Lächeln, als ihr Blick gen Himmel wanderte.

Heute Nacht standen die Sterne, noch nicht so wie damals. Aber sie bewegten sich stetig in diese Richtung.

So wie früher...

Was ist los mit ihr/ihm?

Was ist los mit ihr/ihm?
 

In dieser Nacht schlief Sakura das erste Mal seit langem ruhig und ohne Albträume.

Als sie am nächsten Morgen wach wurde und auf den Wecker schaute, erschrak sie. Es war schon halb neun! Um neun Uhr musste sie am Trainingsplatz sein.

Sie sprang aus dem Bett, schlüpfte schnell unter die Dusche und zog sich frische Kleidung an. Eine kurze Trainingshose, ein beiges T-Shirt und darüber ihre rote Weste. Dann band sie noch schnell ihre Waffentasche um ihren karg bedeckten Oberschenkel.

Vielleicht sollte ich doch lieber eine etwas längere Hose anziehen, dachte sie kurz, doch sie ließ es bleiben.

Koichis schmachtende Augen konnten ihr völlig egal sein.

Mit einem Lächeln auf den Lippen und einem letzten Blick auf ihr altes Team-Foto, sprang sie vom Balkon über die Dächer und kam noch pünktlich am Trainingsplatz an.

Naruto saß unter einem Baum und döste vor sich hin, während Sai neben ihm lehnte und in seinem Buch malte. Kakashi war wie immer zu spät.

"Guten Morgen", sagte sie zu ihren beiden Teamkollegen und lächelte sie an.

Naruto sah erstaunt auf. Seit langem hatte er Sakura schon nicht mehr so unbeschwert gesehen.

Was ist passiert?

Sai war ebenso verwundert. Aber er konnte es durch seine Miene nicht ausdrücken.

"Na, Kakashi ist mal wieder zu spät, was?", fragte Sakura lässig und ließ sich neben Naruto fallen.

Naruto war total perplex.

Seit wann ist sie so entspannt?, dachte er.

"Sakura, ist alles okay?"

Die Konoichi schielte den blonden Ninja kurz von der Seite an, und musste sich ein Grinsen verkneifen.

Wenn der wüsste, was ich weiß, dachte sie.

So gern sie Naruto, von ihrer Begegnung mit Sasuke und seinem Versprechen erzählt hätte. Aber sie hatte Sasuke ebenfalls ihr Wort gegeben, Naruto nichts davon zu erzählen. Und daran würde sie sich halten. Auch wenn es ihr unendlich schwer fiel.

"Mir gehts super. Ich konnte endlich mal wieder richtig durchschlafen", erwiderte sie dann aber nur.

Naruto versuchte es nicht weiter, auch wenn er wusste, das Sakura ihm nicht ganz die Wahrheit sagte. Aber er würde ohnehin nichts aus ihr herausbekommen, wenn sie nicht bereit dazu war.

Als Kakashi endlich eintraf war es bereits viertel vor zehn.

"Tut mir leid, mir ist..."

"EINE SCHWARZE KATZE ÜBER DEN WEG GELAUFEN UND ICH MUSSTE EINEN ANDEREN WEG NEHMEN! JA JA!", schrien Sakura und Naruto im Chor, woraufhin sich Kakashi nur verlegen am Kopf kratzte, und seine beiden Schüler in lautes Gelächter ausbrachen.

So gute Stimmung herrschte hier schon lange nicht mehr, dachte Kakashi und bedachte die junge Haruno mit seinem wachsamen Blick.

Sakura lächelte. So strahlend wie schon seit...ja seit gut drei Jahren nicht mehr. Er wollte sie eigentlich fragen, was mit ihr los sei, aber er fürchtete sich vor ihrer Antwort, oder ehergesagt ihrer Reaktion. Man nannte sie nicht umsonst, die zweite Tsunade...

Also ließ er es bleiben.
 

Um die Mittagszeit beendete Kakashi das Training, das heute aus Ckakrakonzentration bestanden hatte, weil er von einem Anbu gebeten wurde, mit ihm zu kommen.

So trennten sich die Wege der jungen Shinobi schon um halb eins. Naruto lud Sakura und Sai zwar zum Nudelessen ein, aber diesmal musste Sakura ihm entsagen.

Sie wollte noch zu Tsunade um mit ihr über ihr weiteres Training und ihre Arbeit im Krankenhaus zu sprechen.

Als sie durch die Straßen Konohas ging, und gar nicht auf die Blicke der Passanten, oder genauer ausgedrückt, auf die Blicke der männlichen Passanten, achtete, sah sie plötzlich einen langen blonden Zopf in ihrer Nähe aufleuchten.

"Ino!", rief sie dann, als sich die junge Frau in ihre Richtung drehte.

Ino stand gerade vor dem Blumenladen ihrer Eltern und schrieb etwas auf die Schiefertafel.

Sie sah auf, als sie Sakura ihren Namen rufen hörte. Sie war sehr erstaunt, als die Rosahaarige, auf sie zugetrabt kam, und dazu noch breit lächelte.

"Tut mir leid wegen gestern. Ich wollte mich bei dir deswegen noch mal entschuldigen", erklärte Sakura dann und verzog kurz den Mund.

Heute kam sie sich total bescheuert vor, weil sie ihre beste Freundin einfach hatte stehen lassen.

Komisch das ausgerechnet Sasuke derjenige war, der sie wieder normal werden ließ. Sakura unterdrückte wieder ein Grinsen und sah stattdessen ziemlich zerknirscht drein, während Ino sie total überrumpelt musterte.

"Ist...schon okay, Sakura", sagte Ino etwas unsicher.

Was ist denn mit Sakura los?, dachte die junge Yamanaka.

Bevor Ino weiter denken konnte, fragte Sakura weiter:

"Wie ist das Date mit Shikamaruo gelaufen? Ich will alles wissen!" Sie zog Ino in den Blumenladen und sah sie gespannt an.

"Es war...also..." Ino war sowas von durcheinander, das sie sich erstmal sammeln musste. Auch wenn sie nicht wusste, warum Sakura sich auf einmal so aufgekratzt verhielt, aber sie war froh darum. Endlich erlebte sie sie mal wieder so, wie sie vor drei Jahren das letzte Mal gewesen war.

"Also es war wirklich der Oberhammer! Shikamaru hat mich in ein super schönes Restaurant geführt und dann waren wir noch im Kino!", begann sie dann aber begeistert. Endlich konnte sie sich über den gelungenen Abend mit Shikamaru richtig freuen. Jetzt wo es Sakura besser zu gehen schien. Sie hoffte wirklich, das das nicht nur ein Phase oder nur aufgesetzt war. Aber sie kannte Sakura gut, und spürte es eigentlich, wenn ihre Freundin ihr etwas vormachte. Und heute war das defenitiv nicht der Fall. Sie spürte Sakuras Freude regelrecht übersprudeln, und ließ sich gerne anstecken.
 

Erst nach knapp zwei Stunden stand Sakura vor Tsunades Schreibtisch. Ino und sie hatten ausführlich über ihr Date mit Shikamaru geredet und alles analysiert was er gesagt oder getan hatte. Aber eigentlich, so fand Sakura, hatte ihre wilde Knutscherei vor Inos Haustür für sich gesprochen. Sakura wurde innerlich rot, als sie sich kurz in derselben Situation vorstellte. Aber das natürlich nicht mit Shikamaru...

"Sakura? Hey, hörst du mir überhaupt zu?", rief Tsunade und wedelte mit ihrer Hand vor Sakuras Augen."

"Oh tut mir leid, Sensei. Ich war gerade nur in Gedanken..."

Und in was für welchen... Sakura lief nun wirklich rot an und lächelte etwas verlegen.

Tsunade hatte das noch nie bei ihrer Schülerin gesehen, aber sie musste zugeben, das ein etwas verträumter Ausdruck Sakura gut stand. So wirkte sie etwas mehr bei sich, als wenn sie immer nur gleichgültig vor sich hin starrte und jede ihrer Anweisungen perfekt durchführte.

"Nun, wie dem auch sei. Ich bitte dich darum, dich heute etwas um Koichi zu kümmern. Morgen fahren wir dann mit unserem Training fort. Ist das in Ordnung für dich?" Eigentlich war das keine Frage, aber Sakura überhörte das heute einfach.

"Das mit unserem Training schon, aber kann die Sache mit Koichi nicht Naruto oder Sai übernehmen?", fragte sie ihre Sensei."

Tsunade zog eine Augenbraue. Was war nur mit Sakura los? So kannte sie Sakura wirklich nicht.

"Ähm, nein. Niemand ist frei. Also bitte geh und kümmere dich um ihn. Du kannst ihm, wenn du möchtest, etwas über deine medizinischen Kenntnisse beibringen. Soweit ich mich erinnere, hat er vor mir erwähnt, das er gerne mehr über die Arbeit eines Medic-Nin wissen würde..."

Sakura seufzte nur.

Als ob diese Knalltüte darüber etwas lernen will. Ja ja...

"Hai, Tsunade-Sensei", sagte sie stattdessen und verließ das Büro ihrer Lehrerin."
 

Wie zu erwarten war, hörte Koichi Sakuras Erzählungen überhaupt nicht zu, als sie sich bei Narutos Ichirakus trafen. Die ganze Zeit starrte er sie nur an und fragte ständig, ob sie das Gesagte noch mal wiederholen könne, weil er es nicht verstanden hätte. Nach dem fünften Anlauf, ihm etwas über die präzise Chakrakontrolle und dessen Wichtigkeit für einen Medic-Nin zu erklären, platzte ihr der Kragen, trotz der guten Laune.

"Koichi! Wenn du mir nicht zuhören willst, dann lass es bleiben! Aber ich erkläre dir die Dinge ab jetzt nur einmal. Wenn du es dann nicht geschnallt hast, ist es dein Pech und ich gehe!", wetterte Sakura los und ballte ihre Hände zu Fäusten.

Koichi sah sie ängstlich an.

"Tut mir Leid, Sakura-Chan. Aber ich bin so geblendet von deiner Schönheit. Sie lenkt mich so sehr ab."

Sakura ging gar nicht auf seine Schmeichelei ein.

"Papperlapapp! Ein Shinobi darf sich durch nichts ablenken lassen! Hast du das verstanden! Es ist überlebenswichtig für ihn, sich gut zu konzentrieren. Sonst hat er schlechte Karten!"

Sakura versuchte sich wieder unter Kontrolle zu bringen und atmete zwei, drei Mal tief durch.

Doch als Koichi sich ihr plötzlich näherte, hatte sie die Nase voll. Sie schubste ihn von sich, sprang von ihrem Stuhl und verließ Ichiraku. Wütend stampfte sie die Straße entlang.

Doch schon nach wenigen Sekunden legte sich diese Wut. Sie konnte einfach nicht mehr wütend sein. Sie fühlte sich so gut und wieder so anwesend. Sie fühlte sich wieder vollständig, auch wenn Sasuke noch nicht wieder Heim gekehrt war. Aber sein Versprechen, gab Sakura einen Vorgeschmack auf das, wie es bald sein würde.

Als sie ihre Wohnung betrat und ihre Waffen ablegte, fiel ihr Blick sofort auf das Bild von Team 7.

Dem alten und zukünftigen Team 7.

In Sakuras Augen sammelten sich plötzlich Tränen. Sie versuchte nicht, sie zu unterdrücken. Warum auch? Sie weinte nicht, weil es sie schmerzte, sondern weil sie sich freute. Sie lächelte, während die Tränen ihre Wangen hinab flossen.

"Ist alles okay?", fragte da plötzlich eine Stimme.

Sakura schrak hoch und sah zur offenen Balkontür.

Ihr Sensei stand dort angelehnt und musterte Sakura.

"Was machen Sie hier, Kakashi?", fragte sie etwas abweisend.

Was fiel ihrem Sensei ein, hier einfach so aufzutauchen und sie zu beobachten?

"Ich habe mir nur Sorgen gemacht, weil du heute so merkwürdig drauf warst."

"Das ich fröhlich bin, nennen Sie merkwürdig?" Sakura sah Kakashi verständnislos an."

"Für deine Verhältnisse leider schon", gab Kakashi zu. "Ist irgendetwas passiert?"

"Was soll denn passiert sein? Ich bin nur fröhlich! Das ist alles!", wich Sakura aus, hielt aber dem Blick ihres Sensei's stand."

"Aber warum? Sakura, gibt es irgendetwas, das du mir sagen möchtest?" Er kam ein paar Schritte auf sie zu und musterte sie eindringlich.

"Ich wüsste nicht was." Sakura zuckte arglos mit den Schultern.

"Sakura, ich bitte dich. Falls es etwas zu sagen gibt, was ich oder die Hokage wissen sollte, dann sag es bitte."

Nun schaute Sakura etwas irritiert auf. Musste sie Kakashi sagen, das Sasuke hier gewesen war? Hatte er denn etwas Schlimmes angestellt?

Sakura zuckte zusammen.

Hatte Sasuke, als er nach Konoha gekommen war, irgendjemand verletzt? Vielleicht die Wachposten oder die Anbu, die in der Nacht durchs Dorf liefen? Aber das hätte sie doch sicher von Tsunade erfahren und sie wären wahrscheinlich auf Mission geschickt worden, um den Eindringling zu finden, oder nicht?

Sakura quälten auf einmal Zweifel, an Sasukes Grund, hier her zu kommen.

Vielleicht hatte er gar keine Vorräte holen wollen. Und vielleicht vermisste er Konoha auch gar nicht. Vielleicht hatte er nur Informationen beschaffen wollen. Itachi war ja schließlich nicht nur im Visier von Sasuke, sondern auch von Konoha.

Aber warum sollte Sasuke sie dann beachtet und in ihre Wohnung gebracht haben? Warum hatte er ihr dann versprochen Heim zu kommen?

Nein, Sasuke hatte ganz sicher niemanden verletzt. Und er hatte sich auch bestimmt nicht irgendwelche geheimen Informationen beschafft. Das wäre längst zu ihr durchgedrungen.

"Ich weiß nicht, was Sie haben, Kakashi. Aber mir gehts heute ausnahmsweise mal prima. Der Tag hat, neben ihrem Zu-Spät-Kommen super angefangen, und morgen werde ich wieder einmal mit Tsunade trainieren können", sagte Sakura mit einem gewissen Unterton, während ihr Sensei diese Anspielung wohl überhörte.

Er schaute noch genauso ernst.

"Sensei Kakashi, schauen Sie micht nicht so an! Gönnen Sie es mir nicht, das ich glücklich bin?" Sakura hätte sich im nächsten Moment am liebsten auf die Zunge gebissen. Wie konnte sie nur glücklich sagen? Verdammt!

Ihr Sensei musterte sie noch einen Augenblick, aber Sakura sagte nichts mehr. Er gab auf. Aus ihr würde er nichts mehr herausbekommen. Aber ihr letzter Satz gab ihm zu denken. Sie war glücklich? So plötzlich?

"Tut mir leid Sakura", murmelte er dann. "Natürlich gönne ich es dir. Es kam mir nur etwas merkwürdig vor, weil du seit drei Jahren..." Er redete nicht weiter, als Sakura den Kopf senkte. "Tut mir leid, ich wollte das nicht sagen..."

"Lassen Sie es gut sein, Sensei", sagte Sakura."

Kakashi nickte bedächtig.

"Bis morgen beim Training." Dann verschwand er von einer Sekunde auf die andere.
 

Der junge Uchiha erschien kurz vor Sonnenaufgang wieder bei seinem Team. Er ließ den Beutel fallen, den er auf seiner Schulter trug.

"Wo warst du denn solange?"

Suigetsu, der in dieser Nacht Wache halten musste, sah seinen Teamleader komisch an.

"Ein paar Vorräte holen."

Sasuke klang zwar genauso monoton wie sonst, aber innerlich war er noch immer so aufgewühlt, wie vor einigen Stunden. Sakuras Lächeln ging ihm nicht mehr aus dem Kopf.

"Und wo?" Suigetsu stand auf und schaute sich den Inhalt des Beutels etwas geanuer an.

"In Konoha."

"Hast du da etwa einen Laden ausgeraubt? Der Beutel ist bis oben hin voll mit Konserven!"

Mist! Ah, Sasuke, pass gefälligst auf was du sagst!

Jetzt blieb ihm nichts anderes mehr übrig, als seinem Teamkamerad die Wahrheit zu sagen. Irgendwann hätten sie es ohnehin mitbekommen.

"Ich war in meinem alten Haus. Dort hatte ich noch einige Vorräte übrig."

"Du kommst aus Konoha? Das wusste ich gar nicht..."

Suigetsu schien das Thema nun nicht weiter zu interessieren. Denn statt nachzuhaken, was er sonst noch in Konoha getrieben haben könnte, durchwühlte der Weißhaarige wieder den Beutel.

Nach wenigen Minuten erwachten Karin und Juugo und das Team begann zu frühstücken. Sasuke griff nach irgendetwas, was er in dem Beutel fand, öffnete die kleine Konserve und erhitzte den Inhalt über dem Feuer. Sein Team aß derweil das, was sie vom gestrigen Abend noch übrig gelassen hatten.

Als Sasuke nach der Dose griff, ein paar Stäbchen aus seinem Rucksack kramte und sich das ansah, was er nun essen würde, unterdrückte er einen Lacher, der ihm wie selbstverständlich die Kehle hochgekrochen war. Es war Ramen. Narutos Lieblingsessen. Wie war das denn in seine Vorratskammer gekommen?

Oh man, Dobe hat wohl ganz schön auf mich abgefärbt, dachte Sasuke und verzog den Mund zu einem Grinsen.

"So einen Hunger?", fragte Juugo, dem der Stimmungswechsel seines Kameraden sofort auffiel."

Sasuke erwiderte nichts und zwang sich, das Grinsen abzulegen.

Dann begann er in Ruhe zu essen.
 

"Karin? Spürst du Itachis Chakra?" Sasuke sah von der leeren Dose auf und schaute die Rothaarige an.

"Nur schemenhaft. Aber er bewegt sich in unsere Richtung, als...als wüsste er das du hier bist...und auf ihn wartest...", antwortete sie zögernd. Irgendetwas in Itachis Chakra, bereitete ihr Sorgen. Es war noch das gleiche wie sonst, aber irgendetwas hatte sich verändert. Nur was?

"Was wirst du jetzt tun, Boss?", fragte Suigetsu, als Sasuke nichts darauf erwiderte. Sonst reagierte er immer sehr empfindlich darauf, was Itachi anging. Aber heute, wirkte er seltsam gelassen. Und als sein Team hörte, was er nun sagte, schauten sie ihn verdattert an.

"Wir lassen ihn kommen."

"Aber Sasuke. Es wird noch mindestens einen Tag dauern, bis er hier ist. Falls er nicht die Richtung ändert...", stieß Karin entsetzt aus. Was war mit ihrem Sasuke los?

"Den einen Tag, werde ich noch warten können..."

Es fühlte sich seltsam an, das zu sagen, da ihm doch jeder Tag wo er Itachi nicht getötet hatte, wie ein verlorener Tag vorgekommen war. Doch nun... Er konnte sich sein Verhalten selbst nicht erklären. Es fühlte sich einfach merkwürdig an.

Sein Team starrte ihm immer noch groß entgegen, aber er ignorierte es.
 

Bis zum Abend herrschte bloßes, peinliches Schweigen. Keiner von Sasukes Kollegen traute sich etwas zu sagen. Auch Karin nicht. Sie saß zwischen Juugo und Suigetsu und starrte Sasuke nur an.

Was ist mit ihm los? Sonst ist er wie wild hinter Itachi her. Und jetzt? Jetzt will er ihn kommen lassen, statt ihm entgegen zu rennen? Das ist doch nicht mehr Sasuke?

Karin war nicht die einzige, die sich diese Fragen, über den letzten Uchiha-Erben stellte.

Er selbst tat es genauso, während er oben auf einem Ast saß. Er dachte angestrengt nach, was mit ihm los war.

War es, weil er sich darauf freute, nach Konoha zurückzukehren? Weil er zu Naruto, Kakashi und zu...Sakura zurückkehren würde?

Ein warmes Prickeln, floss durch seine Adern, als er an ihren Namen dachte. An ihre kleinen warmen Hände, ihr Lächeln, ihren Geruch.

Kirschblüten...

Sasuke zuckte zusammen und öffnete die Augen. Was tat er da nur?

Statt sich auf seinen Bruder zu konzentrieren, hockte er auf einem Ast und dachte an seine alte Teamkollegin.

"Sasuke?"

Er sah zu Suigetsu hinunter.

"Was sollen wir machen? Mir ist langweilig..."

"Lass Sasuke in Ruhe...", zischte Karin ihn an.

"Keine Ahnung. Vertreibt euch doch mit irgendwas die Zeit", erwiderte Sasuke jedoch und zuckte mit den Schultern.

Sein Team sah ihn nur an. Sie trauten sich nicht etwas zu sagen.

Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht mit Sasuke.

Er war so abwesend und so, ja fast schon normal. Nicht so kalt wie sonst.

Als Sasuke spürte, wie die drei ihn anstarrten, warf er ihnen einen finsteren Blick zu, stand auf und sagte nur: "Ich bin nochmal weg. Bis nachher."

"Aber Sasuke, was ist wenn Itachi plötzlich hier auftaucht?", rief Karin verdattert."

"Du sagtest doch, das es noch mindestens einen Tag dauert, oder nicht? Oder ist er jetzt schon näher, als er sein müsste?"

"Nein, er wird bei der Geschwindigkeit erst morgen zur Mittagszeit hier sein. Aber was ist, wenn er plötzlich die Richtung wechselt und sich entfernt?", rief Karin."

"Ich werde bald wieder hier sein. Keine Sorge. Falls er abhauen will, werden wir ihm schon folgen können..." Sasukes Stimme war wieder kalt, genauso wie sein Team es kannte. Dann verschwand er in die Schatten der Bäume. Die Sonne ging bereits unter und ein blauer Mantel spannte sich über den Himmel.

Sasuke sprang nachdenkend und ohne ein bestimmtes Ziel, durch die Bäume. Doch plötzlich tauchten die Hokagefelsen in seinem Blickfeld auf.

Warum war er wieder nach Konoha gegangen?

Was war nur los mit ihm?
 

Sakura brauchte eine Weile bis sie sich von Kakashis Worten erholt hatte.

Sasuke hatte ihr zwar versprochen zurückzukehren, aber das machte ihren Schmerz, den sie über die drei Jahre empfunden hatte, nicht ungeschehen.

Er hatte sie sehr verändert. Hatte sie jahrelang in Schweigen, Trauer und Leid gehüllt.

War natürlich klar, das Kakashi ihre jetzige Fröhlichkeit seltsam vorkam.

Sakura schüttelte über sich selbst den Kopf, stand von ihrer Couch auf und ging in die Küche, um sich einen Tee zu machen. Als sie dabei, an ihrem alten Teamfoto vorbei kam, konnte sie jedoch schon wieder lächeln.

Sasuke hatte es ihr versprochen. Und er würde sich daran halten.

Das spürte die junge Haruno einfach.

Sie kehrte mit der Tasse Tee ins Wohnzimmer zurück und stellte den Fernseher an. Da nichts Interessantes lief, holte sie die Krankenhausakten hervor, die Tsunade ihr zum Bearbeiten mitgegeben hatte, und blätterte eine nach der anderen durch.

Als es draußen dunkel wurde, warf Sakura die letzte Akte auf den Stapel zurück und streckte sich. Sie hatte mehrere Stunden über diesen blöden Akten zugebracht und gar nicht gemerkt, wie schnell es Abend geworden war. Die Konoichi stand von der Couch auf und ging zur Balkontür, um frische Luft hinein zu lassen.

Die Sterne glitzerten vom Himmel auf sie nieder und wirkten sich beruhigend auf ihre Nerven aus.

Kakashis Worte wirkten immer noch.

Sakura schüttelte den Kopf.

Nein! Sie machte sich viel zu viele Sorgen. Sasuke hatte nichts angestellt. Er würde wieder zurück kommen. Ganz sicher!

Sie lehnte sich über das Geländer und sog die frische Abendluft ein. In Konohas Straßen war kaum noch jemand unterwegs. Nur den ein oder anderen Anbu oder Jo-Nin sah man über die Dächer huschen.

Nach einigen Minuten ging sie wieder zurück ins Wohnzimmer und zündete ein paar Kerzen an.

Ihr war gerade einfach danach, und es passte zum Programm im Fernsehen, in dem gerade ein Liebesfilm lief.

Obwohl Sakura seit, ja...

Sie seufzte. Seit drei Jahren nicht mehr wirklich auf solche Filme stand, sah sie ihn sich trotzdem an.

Ihre Stimmung vom Tag war verschwunden. Kakashi hatte sie mit nur einem Satz zunichte gemacht. Sakura schnaubte wütend.

Dieser Kakashi!

Warum mischte der sich überhaupt in ihre Angelegenheiten?

Sie seufzte wieder.

Na, weil er ihr Sensei war und sich um sie sorgte.

Sakura vergrub ihr Gesicht in den kleinen weichen Kissen, und zwang sich an nichts mehr zu denken.

Doch als mit einem Mal ein, ihr so bekanntes Chakra aufflammte, schnellte ihr Kopf hoch.

Und da stand er. Seine schwarzen Augen bohrten sich förmlich in ihre.

Die Wärme eines Engels

Die Wärme eines Engels
 

"Sasuke..."

Sakura starrte den jungen Mann an, der plötzlich neben der Couch stand und zu ihr hinunter sah.

"Was ist... Ist was passiert?" Sie ließ ihre Füße auf den Boden nieder und stand auf.

"Sasuke..." Doch er schwieg. Er sah sie einfach nur an.

So intensiv und so emotional, wie sie es noch nie gesehen hatte.

Was tat er hier nur?

Warum war er wieder nach Konoha gekommen?

Warum war er hier her...zu ihr gekommen?

Sasuke verzog nachdenklich das Gesicht und sah zu der Haruno hinab.

Er sah wieder ihre Augen, die im Kerzenschein schemenhaft leuchteten. Er sah ihr Lächeln, das leicht ihre Lippen umspielte.

Und er sah ihren perfekt geformten Körper, der nur von einer kurzen Panty und einem beigen Top verdeckt wurde.

"Sasuke, was ist los?"

Sie hob eine Hand zu seinem Gesicht und legte sie an seine Wange.

Da war sie wieder. Diese wunderbare Wärme, die ihn einhüllte, wie eine Decke. Die sein Herz federleicht werden ließ.

Und dieser Geruch.

Kirschblüten...

Sein jetziges Ich wollte sich gegen diese Art von Gedanken wehren, doch er konnte es nicht. Jetzt nicht...

Jetzt wollte er sich fallen lassen. Auch wenn er nicht genau wusste wie.

Sakura fühlte, wie Sasuke sich entspannte, als er die Augen schloss und sich an ihre Hand anlehnte.

Was war los mit ihm?

Niemals hätte sie gedacht, das Sasuke ihr einmal so nahe kommen und sich von ihr berühren lassen würde. Und dann auch noch so genießerisch.

Endlose Minuten standen sich der Shinobi und die Konoichi gegenüber.

Sakura strich sachte mit dem Daumen über seine Wange, während Sasuke nur ruhig dastand und die Augen geschlossen hielt.

Die Fernsehgeräusche blendeten aus. Es gab nur noch ihn und sie.

Diese Wärme...

Sasuke seufzte leise und erschrak im nächsten Moment.

Hatte Sakura es gehört?

Er öffnete die Augen und sah sie an. Sie lächelte immer noch. Aber jetzt etwas kecker.

Ja, sie hat es gehört.

"Möchtest du Etwas trinken? Ich könnte dir...einen Tee machen", schlug sie dann vor, bevor Sasuke wieder die Augen schloss.

Er nickte nur leicht.

Eigentlich wollte er nicht, das sie ihn losließ. Aber er wollte auch nicht, das sein Wunsch nach Nähe, so auffällig wurde.

Als sie sich von ihm abwandte und in die Küche ging, folgte er ihr.

Ohne das Licht anzuschalten, fand sie sich in dem Raum zurecht. Sie holte eine Tasse aus dem Schrank, schaltete den Kocher ein und legte einen kleinen Beutel in die Tasse. Als das Wasser laut blubberte, füllte sie die Tasse damit auf und übergab sie an Sasuke.

"Warte noch ein paar Minuten. Sonst verbrennst du dir die Lippen", sagte sie dann zu ihm und ging, bevor eine peinliche Stille eintreten konnte, an ihm vorbei zur Couch und ließ sich darauf nieder. Mit einer kurzen Handbewegung, bat sie ihn, auch Platz zu nehmen. Zaghaft ließ er sich auf die Couch fallen und starrte für ein paar Sekunden zum Fernseher. Gerade lief die Werbung.

"Habt ihr Itachi gefunden?", fragte Sakura dann zögernd."

"Er ist auf dem Weg hier her. Morgen so gegen Mittag wird er da sein..."

Sasuke sah von dem Fernseher zu ihr und schaute sie an.

Eigentlich wollte er ihr das gar nicht erzählen, aber heute machte sein früheres Ich einfach das was es wollte.

Nein, das war gar nicht sein früheres Ich. Aber welches dann? Sein Neues? Das konnte doch nicht...

"Sasuke...sollen wir dir helfen?", fragte Sakura."

"Nein, ich muss das alleine machen", erwiderte er direkt.

Sakura nickte nur.

Sie wollte nicht, das er wütend wegen ihrer Fragen werden und verschwinden würde. Sie wollte ihn bei sich haben.

Auch wenn ihr die Situation gerade so unwirklich vorkam, wie bereits das gestrige Auftauchen des Uchihas, aber sie wollte nicht, das er so schnell wieder ging. Sie wollte, das er nie wieder ging.

Aber das war jetzt wahrscheinlich, noch nicht möglich.

"Sakura?"

"Ja?"

"Hast du es Naruto gesagt?", fragte er sie.

"Nein. Ich habe dir versprochen, das ich es nicht tue. Und daran halte ich mich", erwiderte sie und sah ihm fest in die Augen. Wieder diese unergründlichen schwarzen Seen, die sie gefangen nahmen.

Sakura unterdrückte den Impuls wieder ihre Hand an seine Wange zu legen, nur kurz. Ehe sie sich versah, spürte sie wieder seine Haut an ihren Fingern.

Sasuke beobachtete Sakura kurz, doch als er wieder diese Wärme fühlte, schloss er die Augen.

Stumme Minuten vergingen.

Sakura traute sich, auch ihre andere Hand zu heben und sie auf Sasukes Hand zu legen. Unbewusst schloss er seine Finger um ihre und seufzte abermals. Es war ihm egal, ob sie es hörte. Sie hatte ohnehin schon zu viel von seinem Gefühlsempfinden gesehen. Es machte ihm nichts mehr aus, das sie ihn so sah.

Langsam öffnete Sasuke seine Augen wieder und schaute Sakura an. Ihre grünen Augen flackerten in dem Licht der Kerzen, während sie ihn sanft anlächelte.

Plötzlich spürte Sasuke so ein merkwürdiges Gefühl durch seinen Körper fließen. Sein Herz begann schneller zu schlagen.

Ohne, das er es ihm befohlen hatte, bewegte sich sein Oberkörper plötzlich auf die rosahaarige Konoichi zu.

Was tat er da nur?

Und warum konnte er nicht anhalten?

Sakura erschrak kurz, als Sasuke plötzlich ganz nahe vor ihr war. Sie spürte wieder seinen Atem in ihrem Gesicht.

"Sasuke-kun...", hauchte Sakura atemlos. Warum machte er das?

"Was...tust du da?"

Er konnte sich nicht stoppen. Egal wie sehr sich sein Ich dagegen wehrte.

Als sich ihre Nasenspitzen berührten, zog Sakura scharf die Luft ein. Sie sah in seine schwarzen Seen, die sie entspannt und zugleich verwirrt anschauten. Es schien so, als wüsste er selbst nicht, was da mit ihm passierte. Sakura stockte.

Empfand er etwas für sie? Nicht nur bloße Freundschaft, so wie früher vielleicht. Empfand er mehr für sie?

Aber warum jetzt Sasuke? Warum ausgerechnet jetzt?

"Sasuke-kun..." Es war nicht mehr als ein Flüstern. Ein Versuch ihn aufzuhalten und gleichzeitig ihn zu bitten, es nicht zu tun.

"Sakura...ich..." Im letzten Moment bevor sich ihre Lippen berührten, riss sich Sasuke von ihren Augen los und stand auf.

"Ich muss gehen!"

"Nein! Bitte warte!"

Sakura sprang von der Couch über die Rückenlehne und stellte sich mit ausgestreckten Armen vor den Uchiha.

"Bitte! Geh nicht!" In ihren Augen brandeten Tränen auf.

"Sakura, ich muss gehen..." Er drückte sanft ihren Arm beiseite und lief zur Balkontür.

Die junge Konoichi drehte sich nicht um. Sie hatte Angst vor dem Moment, in dem er nicht mehr da sein würde. Wenn er in der Dunkelheit verschwand.

"Du hast mich noch nie leiden können, oder?"

Nein, bitte geh nicht! Wenn du gehst, dann schreie ich!

Sasuke stoppte in der Bewegung und riss den Kopf herum.

"Sakura..."

"Du hast mich noch nie leiden können...", flüsterte sie voller Schmerz. "Warum nur? Was habe ich dir getan, das du mich so verabscheust?"

"Warum sagst du das?", fragte Sasuke.

"Weil es so ist. Warum sonst, solltest du jetzt gehen? Itachi ist noch nicht in der Nähe, und du verrätst mir nicht einmal den Grund, warum du plötzlich in meinem Wohnzimmer stehst. Und jetzt willst du ohne ein Wort verschwinden. Also frage ich dich: Was habe ich dir getan, das du das tust? Was Sasuke?"

Im nächsten Augenblick starrte sie in Sasukes Nacken, als er sie ruckartig an den Schultern herumdrehte und an sich drückte.

"Ich verabscheue dich keineswegs, Sakura. Nein! Und das habe ich auch niemals getan!", presste er zwischen den Lippen hervor.

Er war wütend auf sie, das sie so etwas glaubte. Und wütend auf sich, weil er damals so gemein zu ihr gewesen war. So abweisend und verletztend. Er drückte sie noch enger an sich und vergrub seine Nase in ihren Haaren. Kirschblüten...

Er ließ sich fallen, in diesen unwiderstehlichen Duft, der seine Sinne berauschte und ihm den Verstand vernebelte. Er wollte ihr nicht mehr weh tun. Nein, nie mehr...

"Sakura", flüsterte er, wobei seine Lippen ihre zarte Haut streiften. Er schmeckte sie. Er schmeckte ihren Duft... Und wollte mehr davon! Wieder berührten seine Lippen ihre Haut. Sachte und unauffällig. Doch mit jeder Sekunde, in der er sie fühlte, ihren heftigen Herzschlag vernahm, und spürte wie ein Schauer durch ihren Körper fuhr, nahm seine eigene Kontrolle immer mehr ab. Der Geschmack wollte nicht mehr von ihm weichen und verstärkte sich, als Sakura ihre Arme um Sasuke schlang und ihren Kopf an seine Schulter drückte. Ein Beben erzitterte ihre Schultern, als ein Schluchzen ihre Kehle verließ.

"Ich habe dich nie verabscheut, Sakura. Bitte, das musst du mir glauben", flüsterte Sasuke. "Niemals!"

So nah...

Er war ihr so nah. Unendlich viel näher, als sie es sich je vorgestellt hatte. Sie fühlte seinen Herzschlag und roch seinen Duft.

Aber was...

Was tat Sasuke da nur?

Warum?

"Sasuke..."

Doch er reagierte nicht darauf. Stattdessen drückte er sie nur so nah an sich, wie er konnte, während eine seiner Hände auf ihren unteren Rücken wanderte und sich dort besitzergreifend in das Shirt klammerte.

So nah! Viel zu nah... Sakura zog scharf die Luft ein.

Aber sie wollte ihn nicht von sich stoßen. Sie konnte es nicht.

Das erste Mal erlebte sie, das Sasuke sich wie ein normaler Mensch verhielt. Ein Mensch, der andere Menschen brauchte, um überleben zu können. Der nach Nähe suchte.

Langsam ließ sie ihre Arme sinken, griff hinter ihren Rücken und nahm Sasukes Hand.

"Hey...", sagte sie ganz leise und drückte ihn etwas von sich weg, damit er sie ansah.

Sie zog ihn langsam zur Couch und setzte sich. Er sah sie kurz verwirrt an, aber als sie sanft lächelte und ihm bedeutete, sich zu ihr zu setzen, tat er es ohne Widerworte.

Wenn es im Moment das einzige war, was sie für ihn tun konnte, dann wollte sie ihm auch helfen.

Egal, ob es ihm irgendetwas bedeutete.

Er hatte versprochen wieder zu kommen.

Nur das zählte.

"Sasuke..."

Der junge Uchiha begriff nicht, was Sakura vorhatte, als sie sich zurücklehnte und ihn mit sich zog. Aber er ließ es geschehen.

Er beugte sich ganz zu ihr nach unten und setzte sich auf seine Knie, als es nicht mehr anders ging. Sakura lag unter ihm und schaute ihn sanft lächelnd an, als sie eine Hand zu seinem Gesicht erhob und sie an seine Wange legte.

"Komm her...", flüsterte sie.

Einerseits gefiel es Sasuke nicht, das sie das Kommando hatte, aber andererseits, war er neugierig.

Er beugte sich noch tiefer zu ihr, bis sich ihre Nasenspitzen wieder fast berührten.

Schwarz traf auf Grün. Ihr Atem schlug gegeneinander.

Sakura sah ihn beruhigend an, ließ ihre Hand zu seinem Nacken wandern und zog ihn weiter zu sich.

Wollte sie etwa...

Nein.

Sie zog seinen Kopf nur an ihrem vorbei zu ihrem Hals.

Sasuke sog fast schon gierig ihren Geruch ein und drückte sich an sie, als er verstand.

Warum machte sie das? Spürte sie, was in ihm vorging? Gerade jetzt?

"Sasuke?"

"Mhm?", murmelte er nur.

"Leg dich ruhig hin. Ich halte einiges aus."

Sie grinste, als er kurz zu ihr aufsah.

Dann entspannte er seine Muskeln und ließ sich sanft auf ihr nieder. Er wollte ihr nicht weh tun.

Ihr Körper wirkte so zerbrechlich.

Sakura spürte sein Herz ganz dicht bei ihrem.

Sie unterdrückte einen Schluchzer, während ihr bewusst wurde, was sie da überhaupt tat.

In den letzten Jahren hatte sie zwar hart trainiert, aber das war auch das einzige was sie für sich getan hatte. In der restlichen Zeit war sie nur für ihre Freunde, Patienten und Missionen da gewesen. Sie hatte verzichtet. Und verloren.

Zurückgesteckt. Trainiert bis zum Umfallen. Um ihn zu finden.

Und jetzt war er hier.

Und wieder tat sie das, was sie die letzten Jahre getan hatte. Geben. Einfach geben und mit dem Schmerz, der darauf folgte, allein fertig werden.

Sie schluckte den Kloß in ihrem Hals hinunter, aber die Tränen ließen sich nicht verbergen.

Sasuke fühlte das warme Nass auf seine Wange tropfen, als er ihre Wärme und ihren Geruch in sich aufnahm. Er hielt inne und sah auf.

"Sakura...was..."

Was war mit ihr los?

"Weißt du...ich habe lange dafür gearbeitet, um so stark zu werden, wie ich es jetzt bin. Ich wollte dir zeigen, das ich nicht mehr der Klotz am Bein bin, wie damals. Ich wollte dir zeigen, das ich Naruto und dir nicht mehr im Weg stehe. Und jetzt...", stammelte sie beschämt. "Ich habe dir nicht beweisen können, was aus mir geworden ist..."

Sie wandte den Blick von ihm ab.

Da erinnerte Sasuke sich wieder an das, was er früher immer zu ihr gesagt hatte. Wie schwach sie war, und das sie das Ninja-Dasein aufgeben sollte. Wie oft er sie abgewiesen und als nervig bezeichnet hatte.

Sasuke fühlte wieder diese Schuld in sich hochkommen. Nur er war Schuld daran, das sie so war, wie sie jetzt war.

Wegen ihm hatte sie trainiert, um stärker zu werden. Sie hatte sich zurückgezogen. Und so wie es aussah, hatte sie bisher jeden Annäherungsversuch von anderen Männern abgeblockt. Sasuke spürte einfach, das es so war. Und es schmerzte ihm sehr, das Sakura allein war.

Wenn er nicht wäre, wäre Sakura jetzt wahrscheinlich noch das fröhliche aufgeweckte Mädchen, das er gekannt hatte. Und sie hätte jemand an ihrer Seite, der sie unterstützte und sie liebte...

Sasuke sah zu der jungen Konoichi auf und zog ihr Gesicht, wieder in seine Blickrichtung.

"Sakura, du bist nicht schwach. Das warst du nie, und das bist du auch jetzt nicht", sagte er, als sie ihre Augen öffnete und ihn gequält ansah. Sie stockte.

Hatte Sasuke das gerade wirklich gesagt? Das sie nicht schwach war?

Sakura konnte nicht fassen, was ihr ehemaliger Teamkollege da von sich gab.

War das noch Sasuke?

"Sasuke, was hast du...gesagt?", fragte sie ungläubig."

"Du bist nicht schwach", wiederholte er und lächelte für den Bruchteil einer Sekunde.

Sakuras Tränenfluss erstarb.

Sie schlang die Arme um seinen Hals und umarmte ihn so innig, wie sie es früher immer getan hatte.

"Danke...", hauchte sie nah an seinem Ohr, wobei dem Uchiha spürbar warm ums Herz wurde.

Sie schaffte es innerhalb weniger Sekunden, das das Eis in ihm schmolz.

"Keine Ursache..." Er drückte seine Nase an ihren Hals und verstärkte seine Umarmung wieder.

Wieder diese Wärme. Diese liebevolle Wärme. Wie ein Schutzengel. Ein wunderschöner Schutzengel...

Ohne das er auch nur eine Sekunde darüber nachdenken konnte, drückte er plötzlich seine Lippen auf ihren Hals und küsste ihre zarte Haut.

Sakura zuckte, wie bei einem Schlag zusammen.

Hatte er sie tatsächlich geküsst? Sasuke Uchiha küsste sie?

Wieder dieser fruchtig süße Geschmack auf seinen Lippen und in seinem Mund. Er wollte mehr davon.

Und wieder versenkte er sein Gesicht in ihrer Halsbeuge und berührte ihre Haut sanft mit seinen Lippen.

Er konnte es nicht kontrollieren. Nicht stoppen.

Es kam über ihn, wie der Hass, den er auf seinen Bruder hegte. Nur das das hier ein warmes kribbelndes Gefühl in ihm auslöste, statt der kalten Dunkelheit.

Sasuke, was tust du da? Hör auf!, schalt er sich, doch er hörte nicht darauf. Er konnte nicht.

Sie tat ihm gut. So gut...

Er richtete sich auf und stützte sich mit einer Hand ab, während sich die andere von Sakuras Schulter zu ihrem Hals hinauf stahl.

Wieso konnte er nicht aufhören?

Wieder, immer wieder küssten seine Lippen ihren Hals, wanderten daran entlang und verkosteten diesen herrlichen Geschmack.

Sasuke! Hör auf! Du wolltest ihr doch nicht mehr weh tun! Was wird sie denken?

Er konnte innehalten und die junge Frau einen Moment betrachten. Sie sah völlig verwirrt und zugleich verlegen zu ihm auf. Ihre Wangen waren gerötet und als Sasuke genauer hinsah, bemerkte er, das sie leicht zitterte.

"Sakura, ich...das..."

Nein, sie zitterte nicht, weil sie sich vor ihm fürchtete.

Ihr Herz schlug ihr nur wie verrückt gegen die Brust, sodass es weh tat.

Was bedeutete ihm diese Geste? Warum machte er das?

Empfand er etwas für sie? Etwas, was er vielleicht gerade erst entdeckt hatte, oder zugeben konnte?

Sakura hatte das Gefühl, das bei Sasuke im Moment einfach Alles möglich war. So merkwürdig, wie er sich verhielt...

Vielleicht war er deswegen hier in Konoha...

Sie musste es herausfinden.

Sie lächelte ihn seicht an, schmiegte ihre Hand an seine Wange und zog ihn wieder zu sich hinunter.

Ihre Fingerspitzen wanderten zu seiner Brust und fühlten sein Herz.

Sofort spürte er diese prickelnde Wärme, die sich in ihm ausbreitete.

Er wollte sie wieder berühren. Küssen. Und sein Ich hielt ihn nicht auf. Egal wie sehr es schrie.

Sasuke beugte sich wieder zu ihr hinunter und begann abermals zu kosten.

Ihre Haut brannte und kribbelnde, da wo er sie mit seinen Lippen liebkoste.

Sie konnte sich nicht wehren, und sie wollte es auch nicht.

Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so vollständig gefühlt, wie in diesem Moment. So lebendig. Wieder anwesend in ihrem eigenen Leben.

"Sasuke-kun...", seufzte sie wohlig. Der Uchiha schmunzelte kurz und warf einen Blick in ihre Augen.

Ihre warmen grünen Augen, die ihn schon damals fasziniert hatten. Heute konnte er ihnen nicht mehr widerstehen.

Er beugte sich über ihr Gesicht und strich mit den Fingern darüber. Sie war so weich. So zerbrechlich, wie damals.

Nein, sie war nicht schwach.

Sasuke fühlte ganz deutlich ihr starkes, unbändiges Chakra, das unter ihrer Oberfläche brodelte.

Aber sie war...Sakura.

Die Kirschblüte.

Die mich geliebt hat...

Ob sie es immer noch tut?

Sasuke versuchte den Gedanken abzuschütteln. Doch...

"Sakura?"

Sie sah ihn an. Ihre Wangen waren gerötet.

"Liebst du..."

Ein Geräusch vom Balkon her, stoppte ihn.

Beide spürten das Chakra, das sich ganz in ihrer Nähe aufhielt.

Sasuke wollte sich aufrichten, doch Sakura hielt ihn zurück.

Sie kannte das Chakra nicht, doch vielleicht war es einer der Anbu.

Nicht auszudenken, was geschehen würde, wenn man Sasuke mitten in der Nacht im Dorf erwischte!

Doch Sasuke kannte das Chakra.

"Was willst du hier, Karin?"

Er richtete sich auf und starrte die Rothaarige eisig an, die gerade ins Wohnzimmer trat.

"Das sollte ich dich fragen. Was machst du hier, in dieser Wohnung? Was..." Karin hielt inne, als Sakura sich erhob und sie ansah. "Wer ist sie?"

"Das geht dich nichts an! Verschwinde! Du sollst Itachi im Auge behalten!"

Sasuke wurde allmählich wütend. Warum tauchte diese Nervensäge hier auf?

Karin stand unsicher da und stierte Sakura weiter an. Sie hasste diese Konoichi von der ersten Sekunde. Warum war sie ihrem Sasuke so nah? Warum war er hier, bei ihr?

"Karin!", zischte Sasuke.

"Verschwinde!"

"Aber Sasuke..."

"Geh!"

Widerwillig drehte Karin sich um, ging auf den Balkon und setzte zum Sprung an. Doch vorher warf sie Sakura noch einen vernichtenden Blick zu, den die junge Haruno nur verwirrt betrachtete.

Was hatte diese Frau denn gegen sie? War sie etwa in Sasuke verliebt? Genauso wie sie?

"Ist sie in deinem Team?", fragte Sakura vorsichtig, als Karin verschwunden war.

"Ja. Sie kann Chakren über eine große Entfernung spüren. Und sie ist Medic-Nin", erklärte er und stand auf.

"Ich muss jetzt gehen."

Sakura folgte ihm, als er aufstand und wie Karin zuvor, zum Balkon ging.

"Sasuke, du wolltest mich doch vorhin etwas fragen, oder?"

Der Uchiha stoppte.

"Ähm ja...ich..." Er drehte sich zu ihr um und sah sie an.

Wieder betrachtete er ihren perfekten Körper und ihr Lächeln, das wie selbstverständlich auf ihren Zügen ruhte.

Sein Herz schlug schneller.

Ob sie ihn noch liebte?

Aber warum wollte er das überhaupt wissen?

"Sakura ich..."

Er beugte sich etwas zu ihr. Nicht so nah, wie vorhin.

Warum wollte er das wissen?

Warum?

Sollte er nicht erstmal herausfinden, was mit ihm los war?

Statt herausfinden zu wollen, ob sie noch die gleichen Gefühle für ihn hegte wie damals?

Er hatte sich geschworen, ihr nicht mehr weh zu tun!

Wie könnte er das einhalten, wenn er ihr auf die folgende Frage, die sie ihm stellen würde, keine Antwort geben konnte?

"Ist nicht so wichtig", sagte er dann, legte kurz seine Arme um sie und kostete noch einmal von ihrem Geruch.

In Sakuras nächstem Atemzug war er verschwunden.

Die Stelle auf ihrem Hals brannte noch lange.

Auch noch als sie sich in ihr Bett legte, die Augen schloss und sein Herz ganz nah bei sich spürte.

Sie träumte von ihm. Von früher. Von heute. Und morgen.

Seltsame Begegnung

Seltsame Begegnung
 

"SAKURA-CHAN!"

Die junge Konoichi hörte Narutos Stimme schreien, doch es klang in ihren Ohren nur ganz dumpf.

Sie schlug die Augen auf und zog die Decke von ihrem Gesicht.

"Naruto...", krächzte sie leise.

Im nächsten Moment vernahm sie Schritte und der Blonde hielt schwer atmend neben ihrem Bett.

"Sakura! Du musst aufstehen! Wir haben Sasuke aufgespürt! Los, komm schon! Raus aus den Federn!"

"Was?"

Was erzählte Naruto da? Sie haben Sasuke gefunden?

"Wir haben Sasuke! Los! Wir müssen uns sofort auf den Weg machen, um ihn zu erwischen!"

Sakura sprang auf und dachte kurz nach.

Wie haben sie das bloß geschafft?

"Sakura, was ist los?"

"Nichts...warte kurz. Ich zieh mich eben um."

So schnell sie konnte holte sie dann frische Kleidung aus dem Schrank und verschwand im Bad.

Wenige Minuten darauf kam sie wieder heraus, band sich ihre Waffentasche um den Oberschenkel, schnallte das Katana hinten an ihrem Gürtel und streifte sich ihre schwarzen Handschuhe über.

"Los!"
 

Sasuke landete ohne ein Geräusch auf dem Ast und starrte zu seinem Team hinunter. Juugo und Suigetsu waren überrascht. Karin dagegen saß mit verzogenem Gesicht an einen Baum gelehnt und sah Sasuke nicht mal an. Sie war wohl ziemlich eingeschnappt, wegen dem, was sie gesehen hatte.

Sasuke interessierte das nicht.

"Karin! Wo ist Itachi jetzt?" Er sprang nach unten.

"Er wird erst in ein paar Stunden hier sein...", gab sie murrend von sich.

"Was ist der denn über die Leber gelaufen?", fragte Suigetsu Juugo.

"Keine Ahnung. Als sie wieder kam, war sie ja schon so komisch drauf", erwiderte der Orangehaarige nur.

Sasuke begab sich zu dem Feuer, das noch brannte, und angelte sich eine Dose aus dem Vorratsbeutel. Wieder Ramen.

Dann schlief er ein paar Stunden. Kurz bevor die Sonne aufging erwachte er.

Das Feuer war erloschen und Suigetsu und Karin schliefen.

Juugo hockte auf einem Felsen, während ein paar Vögel um ihn herum flatterten und auf ihm saßen. Gerade streckte er seinen Zeigefinger aus und ließ einen kleinen Finken darauf landen. Der Vogel tschilpte Juugo zutraulich an, woraufhin der leise eine Melodie pfiff. In diesem Moment wirkte er keineswegs wie jemand, der eine tickende Zeitbombe war.

Sasuke stand auf und streckte sich kurz. Dann holte er sich wieder etwas zu essen.

"Du hast aber einen großen Appetit", sagte Juugo und sah von dem Finken zu seinem Teamleader.

"Für den Kampf mit Itachi muss ich gestärkt sein." Sasuke sah nicht von seinem Essen auf. Aber verwunderlich war es schon, das er Juugo überhaupt antwortete.

Was ist nur los mit ihm?, dachte Juugo.

"Karin war ziemlich wütend, als sie vorhin zurückkam. Ist irgendetwas passiert?", hakte er weiter nach."

"Nein, keine Ahnung warum sie so schräg drauf ist", log Sasuke. Aber Juugo hörte heraus, das er nicht die Wahrheit sagte.

"Sasuke...darf ich fragen wo du warst?", versuchte er dann vorsichtig."

Wie selbstverständlich antwortete Sasuke ihm auch noch.

"In Konoha."

Jetzt ist es amtlich! Sasuke ist nicht mehr er selbst!

"Warum?"

"Es ist das einzige Dorf im Umkreis, und ich hatte keine Lust zu versauern, bis Itachi hier aufkreuzt."

"Wir hätten ihm auch entgegen laufen können", meinte Juugo.

Sasuke erwiderte nichts.

Stattdessen warf er einen Blick in die Bäume.

"Was ist?", fragte Juugo.

Sasuke aktivierte sein Sharingan.

In diesem Moment erwachten Karin und Suigetsu.

"Da ist jemand...", sagte Karin, als sie Sasukes wachsamen Blick und die Chakren bemerkte, die plötzlich aufleuchteten.

"Es sind Konoha-Nins. Und sie haben einen Hund dabei."

Sakura wird doch nicht...Nein, das würde sie nicht tun. Sie hat es versprochen.

"Los! Bevor sie uns finden!", befahl er seinem Team.
 

"Wie habt ihr Sasuke so plötzlich ausmachen können?", fragte Sakura Naruto, als sie durch die Bäume sprangen.

Bei ihnen waren Kiba mit Akamaru, Hinata, Shino, Kakashi, Yamato und Sai.

Kiba hatte Sasukes Fährte.

"Anscheinend ist Sasuke heute Nacht in Konoha gewesen. Einer der Anbu hat ihn gesehen", sagte Naruto geknickt und senkte den Blick.

Sakura konnte sich vorstellen, was er gerade in ihm vorging

Sind wir ihm wirklich so egal, das er nach Hause kommt, und uns nicht mal sehen will?, dachte der junge Shinobi.

Sakura legte ihm eine Hand auf die Schulter.

Naruto sah auf, und entdeckte das Lächeln auf ihren Lippen.

"Alles wird gut, Naruto. Wir finden ihn!"

Was ist nur auf einmal mit Sakura los? Wieso ist sie so zuversichtlich?

Nicht das es Naruto nicht passte, das Sakura so optimistisch war. Aber so war sie vor ein paar Tagen noch nicht gewesen.

Sie war so anders.

Plötzlich bellte Akamaru und begann zu knurren.

"Was ist los?", fragte Kakashi.

"Irgendetwas stimmt nicht. Sasuke flieht. Aber da ist noch etwas anderes... Ein... anderes Chakra. Ein Mächtiges!", rief Kiba entsetzt aus.

Itachi! Sakura ballte die Fäuste.

"Was hast du?", fragte Naruto sie.

"Ähh...nichts..."

"Hinata aktivier dein Byakugan und sieh nach, wem dieses starke Chakra gehört", forderte Kakashi.

Hinata nickte.

"Byakugan..." Rund herum ihrer Augen traten Äderchen hervor und sie sah nach vorn. Da erschrak sie.

"Was...was ist los? Wer ist es, Hinata?" Naruto schaute sie an.

"Es ist...Itachi Uchiha!"

"Verdammt!", rief Naruto aus und sprang so schnell er konnte. Sakura war direkt hinter ihm.

Sie bekam Angst.

Was, wenn Sasuke es nicht schaffen würde? Was, wenn Itachi stärker war als er? Wenn er Sasuke...

Nein, daran durfte sie nicht denken!

Es war ihr nun egal, was Sasuke zu ihr gesagt hatte.

Sie würde ihm helfen! Egal wie!

Die Haruno beschleunigte noch mal, sodass sie Naruto eine ganze Weile überholte.
 

"Sasuke! Itachi ist nicht mehr weit weg!", rief Karin.

"Wie weit?"

"Ungefähr noch zehn Kilometer vor uns! Er hat angehalten! Und die Konoha-Nins sind auch nicht mehr weit entfernt! Sie holen auf! Zwei von ihnen rennen sogar voraus!"

Sasuke musste nicht lange nachdenken, wer diese zwei Ninjas waren. Er spürte Narutos starkes Chakra des Neunschwänzigen, und Sakuras warmes, um sich schlagendes Schild!

Er wusste, das sie es nicht getan hatte. Sie hatte ihr Versprechen gehalten. Aber woher wussten sie dann, wo er war? Ist er gesehen worden?

Sasuke runzelte die Stirn.

Wahrscheinlich schon. Ich war unaufmerksam, gestern Nacht...

Verdammt!

Jetzt durfte er sich nicht ablenken lassen! Nein, jetzt musste er sich auf Itachi konzentrieren!

Egal, wie sehr er sich auch danach sehnte, Sakuras Wärme wieder zu spüren und in ihrem Duft zu versinken.

Sasuke konnte es sich nicht erklären.

Warum Sakura? Und warum jetzt?

Er schüttelte den Kopf.

Konzentrier dich!
 

Sakura fühlte, wie Sasukes kaltes Chakra unweit von ihr pulsierte. Nicht mehr lange und sie würden ihn eingeholt haben.

Aber was passiert, wenn wir ihn davon abhalten, Itachi zu töten? Würde er uns das verzeihen? Würde er mir verzeihen?

Was wenn nicht? Was, wenn er mir dann nie wieder unter die Augen tritt und mich hasst, weil wir ihm die Chance genommen haben, sich an seinem Bruder zu rächen?

Sakura stockte und sah Sasuke vor sich, wie er sie hasserfüllt und wütend anstarrte, und nie wieder ein Wort mit ihr reden würde. Ihr Herz tat ihr bei dem Gedanken höllisch weh.

Nein, sie würde es nicht überleben ihn noch einmal zu verlieren.

Aber was konnte sie tun, um ihr Team davon abzuhalten Sasuke zu folgen oder zumindest kurz von ihm abzulassen, damit Sasuke genug Zeit hatte, um auf Itachi zu treffen?

Und dann brauchte sie keine Idee mehr zu bekommen.

Mit einem Mal, spürte sie einen kurzen Stich irgendwo an ihrem Körper, während sie einige Kunais haarscharf an sich vorbei fliegen sah.

Sie kam aus dem Gleichgewicht, rutschte mit ihrem rechten Fuß auf einem Ast ab und fiel.

"Sakura!" Der blonde Ninja hechtete hinter ihr her und fing sie kurz vor dem Boden auf.

Sakura sah im Blickwinkel, das ihr Team ebenfalls anhielt und zu ihnen hinunter sah.

"Sakura, ist alles in Ordnung?"

"Geht schon...passt auf! Feindliche Shinobi!"

Sofort wurde ihr Team hellhörig und brachte sich in Kampfposition.

Naruto stützte Sakura und ließ seine Augen die Gegend abwandern.

"Naruto! Pass auf!"

Mit einem surrenden Geräusch flogen ihnen plötzlich aus allen Richtungen Dutzende von Kunais entgegen. Naruto schnappte sich seine Teamkollegin und sprang nach oben.

Wer ist das?, fragte sich die Konoichi

Sie kamen zwischen ihren Kameraden auf.

Sakura atmete schwer. Eines der Kunai beim ersten Angriff hatte sie an der Schulter erwischt, und das ziemlich tief. Die Wunde blutete stark.

"Sakura..."

"Mach dir keine Sorgen. Ich werd' schon wieder..."

Sie zwang sich, sich aufzurichten und sammelte Chakra in ihrer einen Hand, während sie die andere auf die blutüberströmte Schulter legte.

Diese Typen, egal wer sie auch waren, machten aus ihr nicht wieder die Sakura, die so schnell aufgab. Sie würde kämpfen. Egal ob verletzt oder nicht.

Innerlich hätte sie sich am liebsten eine gescheuert, weil sie die Kunais nicht hatte kommen sehen!

Wie konnte sie nur so unaufmerksam sein?

Verdammt!

Wütend biss sie die Zähne aufeinander und wartete ab. Wo waren diese Mistkerle?

"Kommt raus!", schrie sie in die Schatten der Bäume hinein, als sich nach etlichen Sekunden nichts rührte.

"Warum so ungehalten, Sakura?"

Das Team sah auf.

Dort oben auf einem riesigen Ast hockte ein Ninja mit einem schwarz-roten Mantel. Ein Mantel mit roten Wolken drauf.

Ein Akatsuki!

Er trug eine seltsame orange Maske, in der sich nur ein Loch für ein Auge befand.

"Kenne ich dich?", fragte die Haruno ihn, und sah in sein Auge.

Es war schwarz.

"Nein, bisher haben wir uns noch nicht kennen gelernt. Aber das werden wir noch." Er lachte leise.

"Ich habe für sowas keine Zeit!", rief sie ihm zu.

Jetzt hatten sie Sasuke genug Freiraum verschafft! Sie mussten weiter.

"Warum so eilig? Er kommt doch wieder..." Er lachte wieder.

Sakura schnappte nach Luft.

Wusste dieser komische Typ von Sasukes Versprechen an sie?

Kannte Sasuke ihn etwa und er war einer aus seinem Team?

Aber nein, das konnte nicht sein! Sasuke war doch nicht bei den Akatsuki! So ein Schwachsinn.

"Sakura, was redet dieser Kerl da?", fragte Naruto sie.

"Ich...ich habe keine Ahnung..."

"Sakura, warum erzählst du es ihnen nicht? Verstößt es etwa gegen das Gesetz, Besuch von einem Verräter zu bekommen?"

Der Akatsuki sah zu ihr hinunter und durchbohrte sie schier mit seinem Blick.

"Was meint der Kerl mit Besuch?", fragte Kakashi."

"Nein, er..."

"Sakura, willst du etwa deine Freunde belügen. Na na!"

"Was willst du? Und wer bist du?"

"Meine Name ist Tobi, und ich wollte deine Kameraden nur darüber aufklären, was passiert ist, als Sasuke in Konoha war. Genauergesagt, was zwischen ihm und dir passiert ist..."

"Was...was meint er damit? War Sasuke etwa bei dir? Warum hast du mir das nicht erzählt?"

Naruto starrte Sakura fassungslos an.

Jetzt konnte sie es nicht mehr leugnen. Nun würde es ohnehin nichts mehr ausmachen. Sie würden Sasuke finden. Er würde ihr nicht böse sein.

"Ich habe...Sasuke mein Wort gegeben, es dir nicht zu verraten. Er meinte, du würdest...dich noch früh genug freuen", gab sie schwer atmend zu. Die Wunde an ihrer Schulter pulsierte heftig, egal wie sehr sie auch versuchte sie zu heilen.

"Worüber, Sakura? Worüber würde ich mich noch früh genug freuen?"

Ihr Team starrte Sakura gespannt an, während ihre Konturen langsam vor Sakuras Augen verschwammen.

"Er hat mir versprochen, das er...zurück kommt, sobald er Itachi getötet hat.."

Naruto riss die Augen auf.

"Sakura, ist das wahr? Sasuke will freiwillig zurückkommen? Er will...wieder nach Konoha zurück kommen?"

Sie nickte nur, während sie spürte, wie sie zu schwanken begann. Der Schmerz wurde immer schlimmer.

Warum zum Donnerwetter, heilt diese Wunde nicht?

"Ach, tut mir leid, das habe ich vergessen zu erwähnen: Die Kunais waren vergiftet", sagte Tobi völlig ruhig, als würde er einem Kind etwas erklären.

"Was? Du Mistkerl!", schrie Yamato ihm zu."

"Keine Sorge, es wird dich nicht umbringen..."

Warum sprach er nur mit ihr? Was sollte das?

Sie kannte diesen Typen nicht.

"Was willst du von mir?", schrie sie ihm entgegen, bereute es aber sofort. Jede Anstrengung kostete sie nun Chakra und ließ ihre Wunde nur noch mehr schmerzen.

Die junge Haruno sackte auf ihre Knie.

"Sakura!"

"Geht schon, Naruto..." Aber es ging gar nichts mehr. Ihr Blick wurde immer schemenhafter und dunkler. Sie konnte ihre Glieder kaum noch rühren. Dann hustete sie plötzlich.

Als sie den Boden vor ihrem Gesicht betrachtete, atmete sie scharf ein. Sie hatte Blut gespuckt.

Was ist das nur für ein Gift?

"Verdammt, Sakura...", murmelte Kakashi besorgt."

"Tobi, was willst du von ihr?"

"Nichts Wichtiges. Ich wollte sie nur mitnehmen..." Im nächsten Moment war der Akatsuki verschwunden.

"Passt auf! Der Typ ist sehr gefährlich!", warnte Kakashi sein Team. Naruto beugte sich über Sakura, um sie zu beschützen.

Mit einem Mal wurde das Herz der jungen Haruno ganz schwer.

Was war, wenn Tobi log, und das Gift doch tödlich war?

Was wenn sie Sasuke nicht mehr wiedersehen würde?

Wenn sie ihn verließ?

Sasuke...

Nein, das durfte nicht passieren!

Sie würde leben!

Reiß dich zusammen, Sakura!, schalt sie sich und versuchte sich aufzurichten.

Das Gift zehrte an ihrem Chakra und sie zitterte am ganzen Leib, als sie wieder gerade stand. Zumindest für ein paar Sekunden.

Dann sackte sie wieder zusammen.

"Naruto?"

"Ja?" Er sah sie nur scheel von der Seite an. Wo war dieser Tobi nur hin?

"Bist du...mir böse, weil ich es dir nicht gesagt habe?"

"Ein bisschen schon, aber ich verstehe dich. Ist in Ordnung." Er lächelte kurz.

"Jetzt weiß ich wenigstens, warum du gestern so merkwürdig drauf warst."

"Ja, tut mir leid. Wird bald wohl noch öfter vorkommen..." Sie hustete wieder. Und wieder spuckte sie Blut.

"Sakura!"

"Nein, pass lieber auf, das dieser Tobi dich nicht auch noch erwischt...", ächzte sie nur."

"Das Zeug ist fies, nicht?"

Plötzlich tauchte genau vor ihrem Gesicht, auf dem Ast, die orange Maske von Tobi auf und er starrte sie durch das Loch hindurch an.

Wie machte er das? Konnte er etwa durch alles hindurch gehen?

"Sakura!", schrie Naruto und wollte sie von diesem Typen wegziehen, aber es war zu spät. Im nächsten Augenblick saugte er Sakura, ohne das jemand aus ihrem Team etwas dagegen tun konnte, sie in das Loch seiner Maske ein, in dem sich plötzlich kein schwarzes, sondern ein rotes Auge befand, das an den Rändern schwarze Kommatazeichen besaß.

Ein Sharingan?, war Sakuras Gedanke, bevor sie ins Nichts fiel.
 

"Die Konoha Typen haben angehalten. Irgendein merkwürdiges Chakra ist plötzlich bei ihnen aufgetaucht!", rief Karin Sasuke zu, der vorneweg preschte.

Plötzlich spürte er etwas. Etwas Beunruhigendes. Es kam nicht von vorne, wo sein Bruder auf ihn wartete.

Es kam von...Sakura!

Sasuke stoppte und hielt auf einem Ast. Dann drehte er sich um.

Sein Team machte es ihm nach.

"Boss, was ist los?", fragte Suigetsu verwirrt.

Sasuke betrachtete die Umgebung mit seinem Sharingan. Irgendetwas war nicht in Ordnung. Mit Sakura stimmte etwas nicht. Dieser jemand, von dem Karin geredet hatte, gehörte er zu ihnen oder war er ein Feind? Hatte er sie angegriffen? Hatte er Sakura verletzt?

Sasuke stand lange schweigend da.

"Ähm sollten wir nicht..."

"Ruhe!"

Er versuchte angestrengt auszumachen, was vor sich ging. Aber er konnte es nicht deuten.

"Karin! Was geht bei den Konoha-Nins ab?"

Die Rothaarige murrte. Sie hatte das Chakra der Rosahaarigen von letzter Nacht wieder erkannt. Und Sasuke wahrscheinlich auch. Fragte er nur wegen ihr nach?

"Einer der Ninja ist verletzt. Sein...ihr Chakra..." Karin betrachtete kurz Sasukes Gesichtsausdruck, aber er zeigte keine Regung.

"Ihr Chakra wird schwächer. Die Verletzung scheint schwerwiegender zu sein."

Sasuke ließ es sich zwar nicht anmerken, aber er sorgte sich furchtbar um Sakura.

Aber warum nur? Warum machte er sich plötzlich etwas aus seiner ehemaligen Teamkollegin? Und warum jetzt?

Sasuke drehte sich schwerenherzens wieder in die Richtung, in die sie die ganze Zeit rannten.

Er hatte jetzt keine Zeit, sich darum zu kümmern. Er musste zu Itachi!

Nur zögernd sprang er los, und sein Team folgte ihm.

Sein Ich strebte danach, endlich Itachi in die Finger zu bekommen und sich zu rächen. Sein Gefühl beugte sich nur schwer seinem Willen.

"Karin, wie weit noch?"

"Fünf Kilometer!"

Und da passierte es. Sasuke spürte es wie einen Stich. Mit einem Mal war Sakuras Chakra verschwunden.

Er riss die Augen auf.

War sie...

Nein, das konnte nicht sein!

Sasuke schüttelte den Kopf.

Sie konnte doch nicht...

Oder?

Er warf kurz einen Blick nach hinten.

Nein, sie durfte nicht...

Er versuchte den Gedanken zwar zu denken, aber es wollte ihm einfach nicht gelingen. Er konnte es nicht glauben. Wollte es nicht.

"Der Fremde hat irgendetwas mit ihr gemacht. Aber sie ist nicht tot", antwortete Karin monoton, als sie sah, wie Sasuke plötzlich das Gesicht verzog.

Unhörbar atmete er aus und wandte seinen Blick wieder nach vorn.
 

Naruto starrte den Fremden verhasst an.

"Was hast du mit Sakura gemacht?"

"Ich habe sie nur in eine meiner Dimensionen geschickt. Keine Sorge, ihr passiert schon nichts..." Tobi winkte beschwichtigend ab.

"Aber was soll das? Was hast du mit ihr vor?", rief Kakashi."

"Ich werde sie nur zu Sasuke bringen..."

"Aber warum?"

"Du stellst ganz schön viele Fragen, Kakashi Hatake, Sohn des weißen Reißzahns..."

Kakashi hielt inne. Woher kannte er ihn? Wusste er etwa über alle hier bescheid?

"Ich werde jetzt gehen. Habe noch was zu erledigen. Auf Wiedersehen..." Und da saugte sich Tobi in einem durchsichtigen Strudel in sein Auge ein und war verschwunden.

Einen Moment waren alle fassungslos, bis Naruto das Wort ergriff.

"Was machen wir jetzt, Sensei?"

"Ihm hinterher laufen. Hoffen wir, das er die Wahrheit gesagt hat und Sakura wirklich nur zu Sasuke bringt."

"Aber warum sollte er das machen? Wir sind doch sowieso auf dem Weg zu Sasuke." Naruto sah seinen Sensei verständnislos an.

Kakashi kam ein schrecklicher Verdacht, als sich das Team weiter bewegte.

"Vielleicht will er Sakura als Schild für Itachi verwenden..."

Sein Team erschrak.

"Er hat Sasuke wahrscheinlich schon eine ganze Weile beobachtet und auch gesehen, wie er Sakura besucht hat. Und jetzt will er ihn emotional unter Druck setzen, damit Sasuke nicht gegen Itachi kämpft."

"Aber Sasuke würde sich die Chance gegen seinen Bruder zu kämpfen nie entgehen lassen! Was ist, wenn Sakura etwas passiert?", rief Naruto und ballte die Fäuste.

"Hoffen wir, das Sasuke damit wartet, bis wir da sind, um Sakura zu befreien..."

Das Team rannte noch schneller, als es eigentlich schon möglich war.
 

"Das komische Chakra bei den Konoha-Typen ist verschwunden", klärte Karin ihren Teamleader auf. "Und jetzt verfolgen sie uns weiter."

Wo ist Sakura? Hat dieser Typ sie etwa mitgenommen?

Da blieb Sasuke plötzlich keine Zeit mehr zum Nachdenken.

Das dunkle Chakra seines Bruders befand sich in unmittelbarer Nähe. Der junge Uchiha kam zu Stehen, und wies sein Team an hier zu warten.

"Haltet die Konoha-Nins auf, wenn sie hier sind. Ich will nicht, das mir einer von ihnen in die Quere kommt."

"Aber was wollen die überhaupt von dir, Boss?", fragte Suigetsu."

"Mich nach Konoha bringen."

"Warum denn das?", fragte Juugo."

"Weil es mein Heimatdorf ist."

Karin verkleinerte die Augen zu Schlitzen.

Diese junge Frau mit den rosanen Haaren kennt er also noch von früher, dachte sie und verzog das Gesicht zu einer fiesen Grimasse. Die Eifersucht pochte ihr wie ein kräftgier Juckreiz unter der Haut.

Am liebsten wäre sie den Konoha-Nins entgegen gerannt und hätte dieser Konoichi ordentlich gesagt was Sache war, aber dafür musste die auch bei ihnen sein.

Wohin ist sie nur verschwunden? Ihr Chakra löscht sich ja nicht einfach von selbst.

Als Sasuke seinem Team noch einen eindringlichen Blick zuwarf, wich Karin ihm aus. Sie wollte nicht, das er sah, was sie eigentlich vorhatte. Er hatte letzte Nacht schon so wütend reagiert, als sie plötzlich bei ihm und dieser jungen Frau aufgetaucht war. Sie hatte keine große Lust, noch mal von ihm so angebrüllt zu werden.

Der Uchiha sprang los, in Richtung Itachi.

"Bin mal gespannt, wie Sasukes alte Kameraden so drauf sind. Hoffentlich nicht genauso wie er", murmelte Suigetsu und stützte sich auf seinem Schwert ab.

Juugo nickte ihm zu, während Karin sich nur auf die Chakren konzentrierte, die sich ihnen in rasender Geschwindigkeit näherten.
 

Naruto sprang so schnell von Baum zu Baum, das sein Team ihn kaum noch sehen konnte. Im Moment dachte er nicht wirklich an Sasuke. Die Angst um Sakura beherrschte ihn. Sasuke hatte letztens in Orochimarus Versteck kein Problem damit gehabt, ihn oder den Rest seines Teams anzugreifen. War es jetzt anders?

Aber er hatte Sakura persönlich aufgesucht und ihr versprochen heim zu kommen. Vielleicht empfand er ja wieder so viel für sie, das er es nicht riskieren würde, sie zu verletzen. Aber sicher war Naruto sich nicht. Absolut nicht.

Er rannte und sprang schneller und schneller.

"Naruto, warte!", rief Kakashi, aber der junge Shinobi dachte nicht daran, seinen Worten Aufmerksamkeit zu schenken.

Er musste so schnell es ging in den Kampf zwischen Itachi und Sasuke eingreifen und Sakura dort heraus holen.

Plötzlich sah er drei Personen vor ihm auftauchen. Es waren zwei Männer und eine Frau. Er hielt vor ihnen auf einem Ast und schaute zu ihnen hinab. Das musste Sasukes Team sein, aber wo war er?

"Wer seid ihr?", fragte er aber dennoch nach. Konnte ja sein, das er sich irrte und sie waren irgendwelche Ninjas, die sich hier aufhielten.

"Wir sind das Team von Sasuke Uchiha, und ab hier kommst du nicht weiter. Wir lassen dich nicht durch!", rief Suigetsu und betrachtete den blonden Ninja.

"Was soll der Blödsinn? Ich muss unbedingt zu Sasuke. In den Kampf zwischen ihm und Itachi will ich mich ja gar nicht einmischen, aber ich muss unbedingt Sakura da raus holen, bevor sie verletzt wird!", schrie Naruto wütend.

Er hatte für sowas jetzt überhaupt keinen Nerv.

"Wer ist denn bitte Sakura?", fragte Karin ihn.

"Eine Freundin von mir! So ein Akatsuki namens Tobi hat sie mit sich genommen und will sie wahrscheinlich als Druckmittel gegen Sasuke einsetzen, damit er Itachi in Frieden lässt! Also lasst mich gefälligst durch, sonst werde ich ungemütlich!"

Sakura heißt sie also, dachte Karin und gab einen höhnischen Laut von sich. Kirschblüte.

"Sasuke hat uns befohlen, euch nicht durch zu lassen. Ihr sollt ihm nicht in die Quere kommen!", mischte nun auch Juugo mit.

"Ich will ihm auch gar nicht in die Quere kommen. Ich will nur Sakura da raus holen! Hört ihr mir überhaupt zu?" Naruto wurde so langsam richtig ungehalten. Er spürte, wie Kyuubi in ihm brodelte und seine Kraft in ihm entfalten wollte

In dem Moment tauchten seine Kameraden auf.

"Sasukes Team, nehm ich an?", fragte Kakashi die drei Shinobi am Boden.

"Ja, das sind wir! Vergesst es, ihr kommt hier nicht vorbei!", brüllte Karin.

Soll diese Sakura doch in den Kampf verwickelt werden! Ist mir nur Recht!

Sie grinste fies zu Naruto auf, den es unter den Fingern juckte, zu den drei Ninjas hinunter zu springen und ihnen ordentlich eine runter zu hauen.

Er begann zu knurren und wollte sein Vorhaben schon umsetzen, als Kakashi ihm eine Hand auf die Brust legte und ihn zurück hielt.

"Ganz ruhig, Naruto. Wir werden schon an diesen Typen vorbei kommen..."

"Oh nein, werdet ihr nicht! Juugo!", rief Karin dem Orangehaarigen zu.

Plötzlich versteifte sich Juugo und schwarze Male tanzten über seinen Körper. Sie breiteten sich in jeden Winkel aus, wie bei Sasukes Fluchmal.

"Oh nein!", rief Hinata ängstlich."

"Keine Sorge! Um den kümmere ich mich schon!", sagte Yamato, machte ein paar Fingerzeichen und beschwörte einige riesige Wurzeln herauf, die sich blitzschnell, um den sich verwandelnden Körper, des jungen Mannes schlangen.

Juugo lachte fies auf, während das Mal ihn in das scheußliche Monster verwandelte, vor dem er sich selbst so fürchtete, weil er dann keine Kontrolle mehr über sich hatte. Er fürchtete sich auch jetzt, aber wie gesagt, konnte er sich selbst nicht mehr steuern.

Yamatos Wurzeln nahmen Juugo gefangen, doch der Mann war unglaublich stark. Er zeriss sie einfach, unter dem Zug seiner kräftigen Muskeln.

"Verdammt!" Yamato beschwor mehr Wurzeln herauf, immer und immer wieder. Aber Juugo zeriss sie wie dünne Binnfäden.

"Naruto! Los! Wir kümmern uns schon um die drei!", rief Kakashi ihm zu, als auch Suigetsu begann sich einzumischen. Karin hielt sich eher im Hintergrund.

"Gut!" Der Blonde warf Hinata noch einen aufmunternden Blick zu, dann sprang er los. Aber er kam nicht weit.
 

Sasuke betrat das riesige Gebäude. Er ging eine kurze Säulenallee entlang, bis er ihn entdeckte. Sein Bruder. Er saß dort auf einem Stuhl, der an der Wand gelehnt war, fast wie ein Thron, und schaute zu Sasuke hinunter. Hasserfüllt starrte der jünger Uchiha zurück.

"Ich hatte dich eigentlich schon früher erwartet. Was hat dich aufgehalten, kleiner Bruder?", fragte Itachi."

"Das tut hier nicht zur Sache! Jetzt werde ich mich für das revanchieren, was du mir angetan hast!"

Sasuke aktivierte sein Sharingan und beschwor Chidori herauf.

"Ich glaube nicht, das du das wirklich tun willst, oder?", fragte Itachi ihn."

Was sollte das denn jetzt?

"Natürlich! Es ist mir egal, ob du mein Bruder bist! Du hast unseren gesamten Clan auf dem Gewissen!", sagte er so ruhig er konnte, doch seine Stimme bebte vor Verachtung.

"Mein dummer kleiner Bruder..." Itachi richtete sich auf.

Im nächsten Moment preschte Sasuke auf ihn zu und streckte den Arm mit seinem Chidori voraus.
 


 


 

Hey leutz!!!! :)

vielen Dank für eure lieben Kommis und eure nette Kritik, freu mich sehr darüber :) !!!

Hab zwei neue Kapitel bereits reingestellt...werden hoffentlich so schnell wie möglich freigeschaltet ;)

viel Spaß beim weiterlesen!!!!

Der Donnersohn und die Kirschblüte

Der Donnersohn und die Kirschblüte
 

"Hier geblieben!"

Suigetsu stellte sich Naruto in den Weg und holte mit dem Schwert nach ihm aus. Naruto wich in letzter Sekunde aus und sprang zur Seite.

"Ich habe keine Zeit für so einen Kinderkram! Ich muss meine Teamkollegin da raus holen!", brüllte Naruto wütend und erstellte ein paar Schattendoppelgänger.

"Schnappt ihn euch!"

Da preschten auch schon die Doppelgänger auf Suigetsu zu und schleuderten einige Shuriken nach ihm.

Der Fischmensch ließ die messerscharfen Sterne einfach auf sich zufliegen und dann durch sich hindurch sickern. Sein Körper materialisierte sich nach wenigen Augenblicken wieder, und ein Grinsen stahl sich auf Suigetsus Gesicht.

"Ist das alles?", rief er Naruto höhnisch entgegen."

Mist!, dachte der Chaosninja.

Ich muss hier so schnell wie möglich weg! Aber wie stell ich das bloß an?

Ich muss den Typen irgendwie ablenken!

"Jutsu der Schattendoppelgänger!" Er beschwor dreißig Doppelgänger herauf, ließ sie dann auf Suigetsu zu rennen und sprang selbst weiter, Richtung Sasuke.

Sasuke! Bitte lass nicht zu, das Sakura etwas passiert!

Bitte! Bitte!

Ein lauter Knall und Krachen ließ Naruto zusammen fahren. In weiter Entfernung stieg Rauch in den Himmel und verdunkelte ihn.

Verdammt!

"Naruto-kun!" Da tauchte Hinata plötzlich neben ihm auf.

"Was ist los? Ist irgendwas passiert, Hinata?"

"Nein, diesen Typen bekommen wir in den Griff, aber bei Sasuke..." Sie hielt inne und sah zu Boden.

"Was ist bei Sasuke?"

"Dieser Tobi ist dort..."

Wie ein Verrückter rannte Naruto wieder los, während Hinata ihm folgte.
 

Sasuke atmete schwer und spuckte Blut aus, während er abwartete, das der dichte Rauch sich löste. Das geheime Versteck des Clans bestand jetzt nur noch aus Trümmern. Itachi stand ein paar Meter vor Sasuke und wirkte ebenso erschöpft, wie er.

"Was ist los, Itachi? Nicht mehr so fit wie früher? Wirst du langsam alt?"

"Nicht frech werden, kleiner Bruder!"

"Chidori..." In Sasukes rechter Hand begann es wieder zu blitzen und laut zu zwitschern.

"Sasuke, willst du das wirklich tun?", fragte Itachi keuchend."

Warum fragte sein Bruder ihn das ständig? Wollte er ihn verunsichern?

"Was soll der Mist? Du weißt ganz genau, das ich nur wegen dir nach mehr Macht gestrebt habe, um dich eines Tages zu besiegen! Wegen dir habe ich Konoha verlassen und bin zu Orochimaru gegangen und jetzt...bin ich stark genug!"

"Willst du zurück...nach Konoha?" Itachi spuckte Blut und sein Körper schwankte.

Warum fragte Itachi ihn das?

"Hör auf damit!", brüllte Sasuke ihn an.

"Ist doch eine ganz einfache Frage: Willst du nach Hause?"

Sasuke schnaubte.

"Da ich deinem Leben gleich sowieso ein Ende bereiten werde, kannst du es auch ruhig wissen. Ja, ich gehe zurück nach Konoha. Warum willst du das wissen?"

"Nur so..."

Plötzlich stand Itachi direkt hinter ihm und drückte ihm ein Kunai an die Kehle. Er schnitt ohne zu zögern in seinen Hals. Sasuke löste sich in einer Wolke auf.

"Ein Doppelgänger?"

"Du bist wirklich alt geworden, Itachi", zischte Sasuke hinter ihm und ließ Chidori wieder aufleuchten.

"Und du sentimental..."

Sasuke zuckte zusammen, als plötzlich ein tiefrotes Sharingan-Auge im Schatten einer Säule aufleuchtete und zu den Uchiha-Brüdern hinunter starrte.

"Wer bist du?", fragte Sasuke.

Die Person, der das Sharingan gehörte, trat hervor.

Sasuke hatte ihn noch nie zuvor gesehen. Wer war er? Und warum besaß er das Sharingan?

"Ich bin Tobi", antwortete der Fremdling schlicht."

"Und was willst du hier...Tobi?", fragte Sasuke verachtend."

"Ich bringe dir ein Geschenk..."

"Was?" Sasuke war verwirrt. Wollte der Typ ihn auf den Arm nehmen?

"Du hörst ganz richtig, Sasuke Uchiha. Ich bringe dir ein Geschenk, wunderschön und zart wie eine Kirschblüte..."

Plötzlich zog Tobi etwas hinter der Säule hervor und warf es hart vor sich auf den Boden. Sasuke erstarrte.

Dort lag eine junge Frau mit rosanen Haaren. Aus einer Wunde an ihrem Arm strömte unaufhörlich Blut.

"Sa..." Sasuke konnte ihren Namen nicht aussprechen.

"Was hast du mit ihr gemacht?"

"Keine Angst, an der Wunde wird sie nicht sterben. Aber vielleicht an dem Gift, das an dem Kunai haftete..."

Sasuke sah wie hypnotisiert zu Sakura hinunter, die vor Schmerz zitterte, obwohl sie nicht bei Bewusstsein war.

"Also, Sasuke...du musst dich entscheiden: Entweder du rettest ihr das Leben, indem du sie so schnell, wie möglich nach Konoha bringst oder du kämpfst weiter gegen deinen Bruder und riskierst, das sie an dem Gift stirbt. Und ich kann dir sagen, an diesem Gift zu verrecken, ist wirklich kein Vergnügen...", stellte Tobi ihn vor die Wahl."

Sasuke konnte es zwar nicht sehen, aber Itachi warf Sakuras Peiniger einen vernichtenden Blick zu.

Der junge Uchiha haderte mit sich.

Was sollte er tun? Er konnte Sakura nicht sterben lassen! Aber er konnte seinen Bruder auch nicht einfach so entkommen lassen! Was sollte er nur tun?

Solange hatte er auf die Chance gewartet, Itachi gegenüber zu stehen und ihn zu besiegen! Und jetzt, genau jetzt, brachte ihn der Funke Menschlichkeit, der noch in ihm war oder der gerade erst in ihm erwacht war, dazu, die Chance zu verpassen? Nein, das durfte er nicht zulassen! Er musste kämpfen! Für sich! Für seinen Clan! Für ein normales Leben!

Aber würde es nach diesem Kampf ein normales Leben für ihn geben, wenn sie nicht mehr da war?

Sasukes Sharingan-Augen wanderten wieder zu der jungen Frau und wurden schwarz.

Sakura...

Die Kirschblüte...

Die mich geliebt hat...

Sein Herz setzte aus, als Erinnerungen in seinem Gedächtnis aufblendeten.

Sasuke-kun. Bitte geh nicht. Ich liebe dich. Bitte nimm mich mit. Nein! Wenn du gehst dann schreie ich...

Sasuke...wirst du zurück kommen?

Das ist schön...

Ihr Lächeln.

Ihre Wärme.

Verdammt!

Sasuke ließ sein Chidori erlöschen und trat von seinem Bruder zurück.

Itachi konnte nicht so recht glauben, was sein kleiner Bruder da tatsächlich tat.

"Nein!" Sasuke zuckte zusammen.

"Nein, Sasuke! Kämpf gegen Itachi! Es ist egal, was mit mir geschieht!", presste Sakura zwischen den Zähnen hervor. "Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn du wegen mir, diese Chance verpasst! Bitte! Kämpfe! Ich komme schon klar!"

Die junge Konoichi stemmte sich an den Armen hoch. Ihr verletzter Arm knickte jedoch unter der Anstrengung ein, und sie stöhnte auf.

"Du solltest dich besser nicht rühren, kleine Kirschblüte. So verteilt sich das Gift nur noch viel schneller in deinem Körper!"

"Vergiss es!", brüllte sie Tobi entgegen und warf ihm einen hasserfüllten Blick zu.

"Ich lasse nicht zu, das du mich als Druckmittel benutzt!"

"Aber das hast du schon längst. Oder ehergesagt, Sasuke lässt es zu, weil er Gefühle für dich hat. Und das ist etwas, was er genauso wenig, wie seinen Hass auf Itachi, ignorieren kann", sagte Tobi lässig.

Wie konnte ein Mensch nur so gefühlskalt sein? Sakura verzog wütend das Gesicht, zuckte dann aber vor Schmerz zusammen.

"Aaah!", keuchte sie, legte ihre Hand auf den verletzten Arm und ließ heilendes Chakra hinein fließen.

"Sasuke, bitte! Kämpfe!" Sie sah ihn flehend an, doch er starrte nur zerissen zurück.

"Ich kann dich nicht sterben lassen...", murmelte er, trat noch weiter von Itachi weg und ging auf sie zu.

"Nein, bitte nicht..." In Sakuras Augen tauchten Tränen auf.

"Sasuke, bitte nicht...kämpfe..."

Doch der Uchiha hörte nicht auf sie. Er hielt dicht vor ihr, beugte sich zu ihr hinunter und hob sie auf seine Arme.

"Nein...", wimmerte das Mädchen. "Bitte...vergiss mich! Du musst Itachi töten! Das war doch immer dein Ziel! Du kannst es jetzt nicht einfach ignorieren! Bitte! Irgendwann bereust du deine Entscheidung, aber dann ist es zu spät! Und du wirst mich hassen..."

"Wenn ich ihn jetzt laufen lasse, habe ich irgendwann wieder die Chance gegen ihn zu kämpfen. Aber wenn ich...jetzt zulasse, das dir etwas geschieht, werde ich niemals mehr die Chance dazu bekommen, dich lächeln zu sehen...", sagte Sasuke gequält und sah sie flehend an."

"Aber Sasuke-kun..." Die Tränen liefen in feinen Bächen über ihre Wangen. "Nein, bitte...du kannst doch nicht..."

Ihr Herz zeriss unter der Last, die plötzlich auf ihren Schultern ruhte.

Es war gerade nicht wichtig, das sie gerettet wurde.

Nur er war wichtig.

Sie wollte, das er sein Ziel erreichte und endlich Frieden fand.

Wenn sie jetzt zuließ, das er Itachi laufen ließ, würde er ihm wer weiß wie lange noch nachjagen und von seinem Hass mehr und mehr aufgezehrt werden.

Nein!

Sie konnte nicht zulassen, das Sasuke an Itachi zugrunde ging.

Nicht mehr!

"Sasuke-kun! Du wirst mich jetzt sofort loslassen und gegen Itachi kämpfen! Hast du mich verstanden?..." Sie zuckte zusammen, als sie eine übermächtige Schmerzeswelle durchfuhr und ihren Körper vereinnahmte.

"Sakura...was?"

"Ah, es fängt an", murmelte Tobi belustigt.

"Was fängt an?", fragte Sasuke, wobei er sich auf den Boden kniete und Sakuras Kopf in seine Hand legte. Sie atmete schwer, zitterte und kalter Schweiß bildete sich auf ihrer Stirn.

"Das Gift. Es beginnt zu wirken. Weißt du, es ist ein Gift, das nur schwer herzustellen ist. Aber wenn man es erstmal fertig gestellt hat, und dann an jemandem testet, ist es ein Vergnügen dabei zuzusehen... Das Gift wirkt erst, wenn es sich in der Blutbahn bis zum Chakramittelpunkt ausgebreitet hat. Von da aus frisst es sich zu jedem Chakrapunkt bis nichts mehr davon übrig ist. Dann erst greift es die Organe an und zerfrisst den Körper, sodass ein langsamer qualvoller Tod eintritt..."

Im Klartext hieß das, desto weniger Chakra Sakura verbrauchte, umso länger hatte er Zeit, sie nach Konoha zu bringen.

"Sasuke...bitte...kämpf gegen Itachi...", flüsterte Sakura krampfartig und sah müde lächelnd zu ihm auf.

"Nein, Sakura, das kann..."

"Bitte...vielleicht ist es mein letzter Wunsch. Den wirst du mir doch wohl nicht ausschlagen wollen..."

"Sakura, hör auf! Ich kann dich nicht einfach..."

"Das wirst du nicht! Naruto wird gleich hier sein!"

Sasuke sah Sakura voller Schmerz an und biss sich auf die Lippen.

Solche Emotionen hatte sie bei ihm wirklich noch nie gesehen.

Und sie war glücklich darüber, ihn wenigstens einmal in ihrem Leben so zu Gesicht bekommen zu haben.

Wenigstens einmal...

"Sasuke-kun? Bitte erfülle mir diesen Wunsch. Ich möchte dir wenigstens einmal kein Klotz am Bein sein..."

Sasuke riss die Augen auf, in denen sich, ohne das er es bemerkte, Tränen sammelten.

"Du warst nie ein Klotz am Bein", hauchte er zittrig.

Er wusste nicht was mit ihm los war. Er konnte es einfach nicht aufhalten. Seine Gefühlen liefen Achterbahn in seinem Körper. Sie waren so lebendig und voller Kraft. So hin und her werfend. Er konnte sie nicht mehr ignorieren. Nein, jetzt nicht mehr.

Eine Träne löste sich aus seinem Augenwinkel, lief seine Wange hinunter, bis ans Kinn, blieb dort für eine Sekunde hängen und tröpfelte dann auf Sakuras Wange.

"Sasuke-kun..." Sie hatte ihn noch nie weinen sehen. Ihr Herz schmerzte bei dem Gedanken daran, das er wegen ihr weinte. Das er im Begriff war, sie zu verlieren, und deswegen wirklich trauerte.

Da fuhr wieder eine Welle durch ihren Körper, und sie spürte deutlich, wie das Chakra in ihr weniger wurde.

Sie krümmte sich vor Schmerz, versuchte aber sich dennoch zusammenzureißen. Sasuke sollte nicht sehen, wie sehr sie litt. Er sollte von ihr ablassen und Itachi töten!

"Du solltest dich schnell entscheiden, Sasuke! Das Gift zerstört sie bereits...", murmelte Tobi."

"Sei still!", zischte Sakura ihm zu. Sie hatte so einen Hass auf diesen Mann, der sich einfach in Sasukes finalen Kampf einmischte und sie auch noch mit hinein zog.

Hatte dieser Kerl etwa so seinen Spaß daran, andere zu quälen?

"Sakura, ich..."

"SAKURA-CHAN!"

Plötzlich standen ein blonder Shinobi und eine blauhaarige Konoichi zwischen Sasuke und Tobi.

"Du Mistratte! Du sagtest uns, das sie das Gift nicht umbringen würde!", schrie Naruto den Maskierten an."

"Oh tut mir leid, da habe ich euch wohl eine kleine Lüge aufgetischt. Mein Fehler." Tobi zuckte mit den Schultern.

"Du..."

"Naruto!"

Der Uzumaki wandte sich zu Sasuke um.

"Ich bitte dich, bring sie von hier weg! Sie darf...nicht sterben."

Sasuke versuchte sich endlich wieder zu fassen und wieder so zu wirken wie sonst, aber es wollte ihm einfach nicht gelingen. Sakuras Körper verlor ihre Wärme immer schneller und ihr Chakraschild war nichts mehr, als ein Hauch ihrer selbst.

Naruto sah seinen ehemals besten Freund überrascht an.

War das noch Sasuke?

Aber er hatte jetzt keine Zeit, sich darum Gedanken zu machen!

"Hai! Hinata, hilfst du mir mal?"

"Ja..." Naruto nahm Sasuke die Rosahaarige ab, warf ihm noch einen vielsagenden Blick zu und entfernte sich dann samt Hinata und seiner verletzten Teamkollegin vom Ort des Geschehens.

"Kannst du ihr helfen?", fragte Naruto besorgt."

"Ich werde es versuchen."

Die junge Hyuuga-Erbin ließ grünes Chakra aufleuchten, während Sasuke sich nun wieder zu Tobi drehte.

"Du wirst bereuen, was du ihr angetan hast", zischte er dem Maskierten zu, doch dann wandte er sich an Itachi, der das Schauspiel stumm beobachtet hatte, ohne sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen.

"Aber erstmal zu dir, großer Bruder..." Sasuke ließ Chidori aufleuchten und raste auf Itachi zu.

Die junge Haruno beobachtete den Kampf mit matten Augen. Sie konnte kaum noch etwas erkennen. Alles was sie sehen konnte waren nur noch schemenhafte Konturen. Ihr Chakra erlosch. Und bald würde es auch ihr Körper.

Nein, so durfte sie nicht enden!

Sie musste es versuchen!

Auch wenn dadurch ihre letzten Lebensminuten wohl verkürzt werden würden, falls sie es nicht schaffte.

Aber sie musste alles ihr Mögliche versuchen, um sich zu retten und Sasuke nachher helfen zu können.

Sakura hob schwerfällig ihre Hand zu ihrer Brust und ließ heilendes Chakra hinein fließen.

Sie fühlte das Gift deutlich durch sie strömen und das Chakra aufzehren. Aber sie musste dagegen ankämpfen!

Sie musste einfach!

"Sakura, was tust du da? Nein! Du musst dein Chakra sparen!", rief Hinata entsetzt und wollte Sakuras Hand wegschieben. Doch die ließ sich nicht beirren.

"Wenn ich es nicht tue, breitet sich das Gift immer weiter aus...", krächzte Sakura und verstärkte ihren Chakrafluss.

Noch nie in ihrem Leben hatte Sakura solche Schmerzen verspürt, wie in diesem Moment, und das obwohl sie sich heilte.

Ob sie es schaffen würde, das Gift aus ihrem Körper zu entfernen?

Was, wenn nicht?

Nein, so durfte sie nicht denken! Sie konnte Sasuke jetzt nicht alleine lassen!

Nicht jetzt, wo er sich langsam öffnete!

"Hinata, ich brauche Wasser..." Die Haruno sah zu der Hyuuga hinauf, die sofort nickte und zu einem Bach ganz in der Nähe sprang.

"Naruto?"

"Ja, ich bin hier!" Er nahm ihre Hand und beugte sich zu ihr hinunter.

"Bitte lass nicht zu, das Itachi Sasuke etwas antut, ja? Bitte!"

"Ich pass auf ihn auf!"

Hinata kam mit mehreren in ihrer Hand gehaltenen Wasserblasen zurück und übergab sie an Sakura.

"Danke..." Und dann versuchte Sakura, das Gift aus ihrem Chakrafluss zu entfernen, so wie bei Kankuro, als Sasori ihn vergiftete. Dieses Unterfangen bei sich selbst anzuwenden, war aber noch wesentlich schwieriger, weil die Schmerzen fast unerträglich waren.

"Aaaaah!" Sakura schrie auf, als sie ein wenig Gift in einer Wasserblase aus ihrem Oberkörper saugen konnte.

"Hinata, heb das auf und bring es Tsunade, damit sie ein Serum herstellen kann", keuchte sie und füllte das Gift in eines ihrer Reagenzgläser, das sie für alle Fälle immer dabei hatte.

"Aber Sakura..."

"Bitte geh!"

Die Hyuuga nickte widerwillig und sprang dann davon.

"Naruto, würdest du mir vielleicht etwas von deinem..."

"Natürlich!"

Er legte seine Hand auf ihre und sofort sprühte das grüne Chakra vor Kraft Funken.

Immer und immer wieder saugte Sakura Gift mit den Wasserblasen aus ihrem Körper, und nach einigen Wiederholungen spürte sie endlich eine Besserung.

Sie musste eine Pause machen.

Erschöpft ließ sie ihren Kopf auf den Boden sinken und atmete durch.

Ihr Blick wanderte zu Sasuke und Itachi, die sich einen unerbitterlichen Kampf lieferten.

Sasuke war so geladen, das es nicht lange dauerte, bis sich Orochimarus schwarze Male über seinen Körper ausbreiteten und ihn fast schwarz färbten.

Doch das konnte Sakura kaum noch erkennen.

"Sasuke-kun...", hauchte sie durch ihre Lippen, richtete sich wieder auf und setzte die Prozedur fort.

Durch Narutos Chakra, klappte es besser als sie gedacht hatte, und ihr kamen beinahe Tränen vor Erleichterung, als die Schmerzen nachließen und sich auch die Wunde am Arm langsam schloss.

Sie hatte bereits fast alles Gift aus sich heraus geholt!

Sie würde es schaffen!

Doch da plötzlich, fuhr es wie durch ein Blitzschlag durch sie hindurch.

Sakura schrie vor Schmerz auf und krampfte sich zusammen.

"Sakura! Was ist los?"

"Ich...ich weiß nicht...", keuchte sie."

Plötzlich stand Tobi hinter ihnen.

"Das Gift. Es hat einen ihrer lebenswichtigen Chakrapunkte getroffen."

"Du Mistkerl, das du es auch noch wagst in ihre Nähe zu kommen!"

Naruto ließ von Sakura ab und griff den Maskierten an. Der wich seinen Angriffen spielend leicht aus. Naruto beschwor ein paar Doppelgänger und formte das Rasengan, mit dem er sogleich auf Tobi zupreschte. Doch das Rasengan, ging einfach durch ihn...hindurch?

Sakura stockte der Atem.

Konnte dieser Typ sich etwa demateralisieren?

Aber wie, war das möglich?

Eine unerklärliche Leere breitete sich im nächsten Moment im Körper der Haruno aus und sie brach zusammen. Ihr heilendes Chakra erlosch.

"SAKURA!"

Sasuke beugte sich über sie, während sie hörte, das Naruto immer noch gegen Tobi kämpfte und ihn anschrie. Sakura fühlte Narutos rotes Chakra des Kyuubi aufleuchten, und Sasukes blaues, das mit einem Mal gar nicht mehr so kalt war. Aber vielleicht kam ihr das auch nur so vor, weil ihres erkaltete...

"Sasuke-kun...hast du Itachi..."

"Nein, aber er ist schwer verletzt."

Sasuke warf einen kurzen Blick rüber zu Itachi, der stark schwankend und blutüberströmt dastand und auf seinen Bruder wartete.

"Sasuke, geh...tu das, wofür du so hart trainiert hast. Bitte. Ich schaff das schon...", keuchte Sakura und hustete. Aus ihrem Mund quoll Blut.

Sasukes Herz schmerzte ihm bei diesem Anblick.

Er durfte sie nicht verlieren!

Nein! Nicht jetzt!

"Sakura..."

"Komm schon, das Thema hatten wir bereits..." Mit matten Augen und einem schwachen Lächeln sah sie ihn an.

"Ich werde lächeln. Nur für dich. Ich verspreche es dir..."

Schwerenherzens berührte er Sakuras Wange noch ein letztes Mal, bevor er aufstand und sich wieder zu Itachi begab, der nur darauf zu warten schien, von ihm besiegt zu werden.

Eine Frage, die ich nicht stellen dürfte...

Eine Frage, die ich nicht stellen dürfte...
 

Sakura...Danke für Alles...

Wirst du zurück kommen?

Ja.

Wirklich?

Versprochen!
 

Sakura riss die Augen auf.

Sie durfte jetzt nicht sterben!

Nein!

Sie würde leben! Für ihn!

Die Konoichi sammelte alles Chakra, das sie noch besaß in ihrer rechten Hand, ließ eine Wasserblase in ihren Körper wandern und zog sie unter schier unvorstellbar großen Schmerzen mit dem restlichen Gift wieder heraus, während sie einen Schrei unterdrückte.

Erschöpft und flach atmend sackte sie in den Staub.

Sie hatte es geschafft!

Jetzt musste sie nur noch warten, das sich ihr Chakra regenerierte, damit sie die inneren Verletzungen heilen konnte, die das Gift bereits angerichtet hatte. Zum Glück waren diese nicht so schlimm, sodass sie sich beruhigt etwas ausruhen konnte.

Doch das war gar nicht so einfach.

Naruto kämpfte lautstark gegen Tobi und Sasuke löschte Itachis Leben aus.

Vorsichtig warf sie einen Blick in Richtung der beiden Brüder. Doch sie konnte so gut wie nichts erkennen. Das einzige was sie sah, war das sich die beiden Gestalten blitzschnell bewegten und das Sasuke Chidori anwandte.

Und Naruto?

Der kämpfte inbrünstig gegen Tobi, und ließ es sogar zu, das Kyuubi ihm etwas von seinem Chakra abgab.

Sakura wollte aufstehen und ihn davon abhalten.

Aber das konnte sie nicht

Nicht in diesem Zustand.

Sie war zu geschwächt.

Sie hoffte nur, das Naruto die Oberhand über den Fuchsgeist behalten würde, damit nicht das gleiche mit ihm geschah wie bei dem Kampf gegen Orochimaru auf der Brücke.

Sie erinnerte sich noch gut an die Wunde, die Naruto ihr damals in seinem Wahn zugefügt hatte, und wie schwer diese verheilt war.

Einen Angriff von Naruto würde sie nicht überleben. Das wusste sie.

So konnte sie im Moment nur warten und hoffen, und nichts tun...

Sakura biss sich auf die Lippe.

So, genau so...hatte sie nie wieder sein wollen!

Schwach. Ein Klotz am Bein. Ein jemand, der zu nichts zu gebrauchen war.

In ihren grünen Augen tauchten Tränen auf.

Was habe ich heute bisher überhaupt geleistet?

Ich habe mich von einem vergifteten Kunai erwischen und mich von Tobi gefangen nehmen lassen. Und dann habe ich es zugelassen, das Sasuke seine Chance, Itachi zu töten, fast über Bord geworden hätte. Und ich habe Naruto in Gefahr gebracht. Nur wegen mir, kämpft er jetzt gegen diesen Kerl, und Kyuubi nimmt ihn in Besitz...

Verdammt! Ich bin genauso wie früher.

Schwach und unnütz...

Sakura ballte eine Faust und richtete sich auf.

Es brachte ihr nichts, sich zu bemitleiden. Das hatte sie damals lange genug getan. Heute würde sie es nicht tun!

Schwankend stand sie auf und schärfte ihren Blick.

Sasuke konnte sie im Moment nicht helfen. Und das würde er auch gar nicht wollen.

Aber Naruto konnte sie unterstützen!

Sie wandte sich zu ihrem Teamkollegen und dem Fremden und beobachtete den Kampf einige Sekunden lang.

Tobi wich Narutos Angriffen nicht mal aus, während der ihn mit Kunais und Shuriken nur so bombardierte und tausende von Doppelgängern auf ihn hetzte. Sakura sah Naruto besorgt an. Seine Augen waren nun nicht mehr blau, sondern feuerrot und funkelten gefährlich, während ihn Kyuubis rotes Chakra wie heiße Lava umgab. Ein Schwanz bildete sich.

Verdammt!

"Naruto!" Ohne darüber nachzudenken, schrie sie einfach seinen Namen, um ihn zur Vernunft zu bringen.

Und tatsächlich sah er für einen Moment zu ihr hinunter, und das ohne sie gleich in Fetzen reißen zu wollen.

"Naruto! Komm zur Vernunft! Bitte! Oder willst du, das das gleiche passiert wie damals!", flehte sie Naruto an.

Der junge Ninja überlegte eine Weile, während er sich wieder zu Tobi umblickte, der lässig dastand und sich nicht rührte.

Und da beruhigte sich Kyuubis Chakra plötzlich und verschwand wieder.

Sakura atmete erleichtert aus.

Das ging eindeutig leichter, als damals.

Ihre Beine zitterten von der kurzen Anstrengung bereits und sie ließ sich auf ihre Knie sinken.

Eine Erschütterung ließ sie aufschrecken.

Sie sah sich zu Sasuke und Itachi um. Die beiden waren in eine dichte Rauchwolke gehüllt. Doch als sich der Rauch auflöste, konnte sie sehen, das sich die Brüder direkt gegenüber standen.

Itachi lehnte an einer zerbröckelten Felswand. Sein Körper war übersäht mit Wunden und aus seinem Mund quoll unaufhörlich Blut.

Sakura erschrak, aber andererseits war sie auch erleichtert.

Bald würde der Albtraum für Sasuke vorbei sein.

Sie sah, wie Sasuke sich kurz auf seinen Bruder zu bewegte. Er schwankte ebenso.

Die junge Konoichi richtete sich wieder auf.

Er brauchte ihre Hilfe. Erst jetzt fiel ihr auf, wie klein Sasukes Chakra auf einmal wirkte. Es war nicht mehr viel übrig.

Stockend ging sie auf die Brüder zu, die sich anstarrten.

"Tut mir leid, kleiner Bruder. Es wird kein nächstes Mal geben..." Sasuke erstarrte, als Itachi sich kurz zu ihm vorlehnte und ihm wie früher, wenn Sasuke mit ihm trainieren wollte, entschuldigend auf die Stirn tippte. Dann brach Itachi zusammen und rührte sich nicht mehr.

Sakura wagte kaum noch, sich Sasuke zu nähern.

Er wirkte geschockt und verwirrt.

Doch sie musste ihm helfen. Er war schwer verwundet.

"Sasuke?", flüsterte sie vorsichtig. Er reagierte nicht darauf.

Er schien sie gar nicht wahrzunehmen.

Dann brach er plötzlich zusammen und kam auf dem Rücken auf. Sakura lief so schnell sie konnte zu ihm und fiel vor ihm auf die Knie.

"Sasuke?"

Als er sich nicht rührte, bekam sie Panik. Doch sein Herzschlag verriet, das er noch lebte.

Sakura legte ihre Hände auf Sasukes Verletzungen und ließ heilendes Chakra in ihn hinein fließen.

"Sa...kura?"

"Ich bin hier, Sasuke-kun."

"Es ist vorbei. Endlich ist es vorbei", flüsterte er verkrampft, wobei sich ein seliges Lächeln auf seine Lippen stahl.

Sakura lächelte ebenfalls, auch wenn sie selbst kurz davor war, ohnmächtig zu werden.

"Ja, es ist vorbei...Und du kannst endlich dein Leben leben...", sagte sie sanft.

"Sakura, ich..." Sasuke hielt inne und öffnete seine Augen einen Spalt breit, um sie anzusehen.

"Ich wollte dir letztens eine Frage stellen, aber ich...bin mir bewusst, das ich nicht das Recht dazu habe...."

"Sprech nicht so viel", ermahnte sie ihn sanft und strich kurz mit einer Hand über seine Wange.

Er ergriff sie und hielt sie fest.

"Darf ich dir die Frage stellen?"

"Alles was du willst", sagte sie leichthin, spürte aber, das es Sasuke unheimlich schwer fiel.

"Liebst du...mich...noch?"

Sakura erstarrte.

Obwohl sie es irgendwie geahnt hatte, als er letztens schon so begonnen hatte, hatte sie doch nie wirklich daran gedacht, das er ihr diese Frage tatsächlich stellen würde.

Aber ihre Antwort darauf, wusste sie.

Sie lächelte ihn innig an.

"Ja, das tue ich. Ich habe nie aufgehört dich zu lieben", sagte sie, während ihre Wangen leicht rosa anliefen.

Auf Sasukes Lippen legte sich ein seichtes, aber dennoch glückliches Lächeln.

"Ich habe es so sehr gehofft...", hauchte er kraftlos und schmiegte sich enger an ihre Hand."

Wieder diese Wärme und ihr Geruch. Er würde sie nie mehr gehen lassen. Nie mehr hergeben.

"Sakura?"

Sie blickte ihn verträumt an, wobei sie sich aber stets darauf konzentrierte, den Chakrafluss nicht zu unterbrechen.

"Danke für Alles..." Er schloss die Augen.

"Sasuke?" Keine Antwort. Seine Hand rutschte zur Seite.

"Sasuke-kun!" Wieder keine Reaktion. Er konnte doch nicht... nein!

"SASUKE-KUN!"

Nein, er konnte doch jetzt nicht gehen. Er durfte nicht gehen.

Und sich dann auch noch mit den gleichen Worten verabschieden, wie damals...

Die Konoichi brach zusammen und landete auf seiner Brust.

Sakura begann zu schluchzen und vergrub ihr Gesicht in seinem Shirt.

"Sasuke-kun...bitte...bitte, wach auf! Bitte!"

Doch er regte sich nicht.

Sakuras Herz zeriss, während sie verzweifelt versuchte ihr heilendes Chakra wieder zu aktivieren. Aber es wollte ihr nicht gelingen.

Ihr Chakra war verbraucht. Alles. Bis aufs Nulllevel.

Sie spürte wie sie die Dunkelheit in ihre eiserne Klaue legte und zudrückte, sodass ihr die Luft wegblieb.

Wenn er starb, würde sie es ihm gleich tun. Es gab keinen Grund mehr für sie weiter zu existieren. Nein, sie konnte es einfach nicht.

"SAKURA-CHAN!"

Sie hörte den Schrei, doch es war ihr gleich.

Die Dunkelheit empfing sie. Vielleicht, irgendwo dort, würde Sasuke sein. Vielleicht...

Immer weiter versank sie in der Finsternis.

Sie fiel tief, immer weiter hinein.

Ein Herzschlag trat an ihr Ohr...

Jetzt bist du Zuhause...

Jetzt bist du Zuhause...
 

Es war hell. Viel zu hell.

Die junge Haruno hob eine Hand zu ihren Augen und legte sie darauf, um sie vor diesem grellen Licht zu schützen.

Dann schrak sie auf.

Wo war sie? War sie tot?

Nein, dafür schmerzte ihr Körper zu stark. Im Tod sollte es ihr ja eigentlich gut gehen, oder nicht?

Langsam richtete sie sich auf und öffnete vorsichtig die Augen.

Sie war in einem Krankenzimmer, soweit sie feststellen konnte.

Die Wände waren weiß und der Geruch, der hier herrschte, ließ eindeutig darauf schließen, das sie im Krankenhaus lag.

Hinten im Raum stand ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen.

Direkt neben sich am Bett war sie an ein EKG angeschlossen, das lautstark dröhnte.

Komisch, das ihr dieses nervtötende Geräusch erst jetzt auffiel.

Als sie sich etwas bewegte, spürte sie das etwas Warmes auf ihren Beinen lag.

Sie sah hinab und entdeckte den blonden Schopf ihres Teamkameraden. Er schlief.

"Naruto?", fragte sie leise und berührte seine Hand.

"He, was..." Schlaftrunken öffnete Naruto die Augen und verzog das Gesicht zu einem Gähnen.

Als er endlich checkte, was los war, sprang er auf.

"Sakura, du bist wach! Ach, wie schön!"

Er stürmte auf sie zu und umarmte sie fest.

So fest, das Sakura fast keine Luft mehr bekam.

"Wie geht es dir? Hast du Schmerzen?", fragte Naruto und löste sich von ihr.

"Ein wenig schon noch...aber..." Ihre Gedanken stoppten und sie senkte den Blick.

"Naruto, wo...wo ist Sasuke? Habt ihr ihn mitgenommen? Ist er hier, damit ich ihn noch ein letztes Mal sehen kann..." Sie brach in Tränen aus.

Naruto schaute sie entgeistert an.

"Sakura, was redest du da? Natürlich haben wir Sasuke mitgenommen und du kannst ihn sofort sehen, wenn du möchtest!"

Soll das bedeuten, das Sasuke noch lebt?

Naruto zog Sakura die Decke weg, befreite sie von dem EKG-Firlefanz und hob sie auf seine Arme, sodass sie ihn nur verwirrt anstarrte.

"Aber Naruto..."

"Kein Aber!"

Voller Tatendrang verließ der Uzumaki mit ihr den Raum und schritt über den Flur ins nächste Zimmer.

Und da lag er und schlief. Seelenruhig. Als wäre nichts geschehen. Er war nicht einmal an irgendwelche Geräte angeschlossen.

Er trug nur einen Verband um seinen Oberkörper und um die Stirn.

Als wäre er gerade von einer Mission zurückgekehrt, auf der er etwas Schwerwiegendes aber nichts Lebensgefährliches abbekommen hätte.

Sakura konnte kaum atmen, so aufgeregt und geschockt war sie.

Er lebte. Er war seinen Verletzungen nicht erlegen. Er lebte wirklich!

Sakuras Augen liefen über und sie drückte ihren Kopf an Narutos Schulter.

"Hey, hat dich sein Anblick so erschreckt?", fragte der Blonde sie sanft.

"Nein, ich bin einfach nur glücklich, das er lebt. Ich dachte schon, er wäre..."

"Red keinen Unsinn! Sasuke stirbt nicht einfach so! Der ist zäh!" Naruto ging mit ihr zum Bett und setzte sie auf dem Rand ab.

Scheu ergriff sie Sasukes Hand. Sie war warm und weich.

Nach langen stillen Minuten, in denen sie den schlafenden Sasuke betrachtet hatten, wandte Sakura sich zu Naruto um.

"Sag mal, was ist eigentlich aus Tobi geworden?"

"Der Mistkerl hat sich verzogen, als unser Team aufgetaucht ist."

"Wie sind sie denn an Sasukes Leuten vorbei gekommen?"

"Yamato hat es geschafft diesen Monsterkerl in Schach zu halten, während Kakashi und die anderen sich an dem Wassertypen und der Rothaarigen vorbei gemogelt haben. Die hatten anscheinend nicht großartig Lust gegen uns zu kämpfen." Naruto grinste und zuckte mit den Schultern.

"Und wo sind sie jetzt?" Sakura sah wieder zu Sasuke und lächelte leicht.

"Sie sind in Sicherungsverwahrung. Tsunade entscheidet noch, was mit ihnen geschehen wird, wenn wir genaueres über die Typen wissen. Soweit uns bekannt ist, stammen sie alle aus Orochimarus Verstecken und waren entweder Gefangene oder Mitarbeiter", erklärte Naruto und lehnte sich an die Wand.

Der Anblick seines alten Teams machte ihm mehr zu schaffen, als er gerade zeigen wollte. Er war im Moment einfach nur glücklich.

Endlich war Sasuke wieder Zuhause. Und das auch noch völlig freiwillig.

Wie Sakura das bloß angestellt hat?

Auf Narutos Gesicht bildete sich ein verwitztes Grinsen.

"Sakura?"

"Ja?"

"Sag mal, wie hast du Sasuke eigentlich dazu gebracht, wieder nach Hause zu kommen?"

Die Konoichi lief feuerrot an. Doch dann überlegte sie kurz. Eigentlich hatte sie ihn nur gebeten, wieder Heim zu kommen. Na gut, bitten konnte man das nicht nennen. Eher flehen und betteln. Aber letztendlich hatte das völlig ausgereicht.

"Sasuke hat es von sich aus gewollt. Er sagte mir, das er Konoha vermisst. Ich weiß zwar nicht wieso er plötzlich in Konoha aufgetaucht ist, bevor er Itachi getötet hat, aber es muss einen guten Grund dafür geben."

Narutos Grinsen wurde breiter. Er beugte sich zu Sakura vor.

"Kann es sein, das er dich vermisst hat?"

Wieder lief ihr Gesicht puterrot an.

"Naruto! Hör auf, sowas zu sagen!", protestierte sie, obwohl sie es sich natürlich von Herzen wünschte.

Aber im Moment reichte es ihr, das Sasuke lebte und zurück in seinem Heimatdorf war.

"Hat Tsunade eigentlich schon darüber entschieden, was mit Sasuke passiert?" Sie sah ängstlich zu Naruto auf, doch der lächelte nur.

"Keine Sorge, Oma Tsunade hat zwar gesagt, das Sasuke noch eine Weile überwacht wird, wenn er aus dem Krankenhaus kommt, doch er wird wieder aufgenommen."

Vor Erleichterung kamen Sakura wieder die Tränen und sie drückte Sasukes Hand.

"War er zwischendurch schon mal wach?"

"Nein, er pennt genauso wie du seit drei Tagen vor sich hin."

"Drei Tage?" Sakura war erschrocken. So lange hatte sie geschlafen?

"Ja, aber bei der Schwere eurer Verletzungen ist das auch ein kein Wunder. Sasuke muss sich von seinem Kampf gegen Itachi auskurieren und du musstest das Gift erstmal verarbeiten, das übrigens Tsunade fast zum Verzweifeln gebracht hat."

"Wieso?"

"Weil es schwer war ein Serum herzustellen. Tsunade brauchte eine ganze Nacht dafür."

Wow, wenn sogar Tsuande solange dafür brauchte, muss es ja ein sehr seltenes Gift gewesen sein, dachte Sakura.

"Ach übrigens ist sie mega stolz auf dich", sagte Naruto plötzlich."

"Warum denn das?"

"Weil du es erstens geschafft hast, das Gift aus deinem Körper zu holen. Das muss eine wahre Meisterleistung gewesen sein, hat sie gemeint, besonders unter dem Umstand, das das Gift schon begann zu wirken. Und zweitens, weil nur wegen dir, Sasuke hier ist. Hättest du seine Wunden nicht versorgt, wäre jede Hilfe zu spät gewesen."

Naruto legte eine Hand auf ihre Schulter und lächelte sie stolz an.

"Danke..." Da war sie an diesem Tag zumindest zu etwas nütze gewesen.

"NARUTO! SAKURA!"

Die beiden Shinobi zuckten zusammen, als Shizune im Krankenzimmer auftauchte.

"Naruto, ich sagte dir, das du dein Zimmer nicht verlassen darfst!"

"Aber Shizune, ich musste doch nachsehen wie es Sakura geht."

"Und warum seid ihr dann jetzt hier bei Sasuke?"

"Weil ich Sakura zeigen wollte, das es ihm gut geht."

Shizune seufzte.

"Nun gut, jetzt habt ihr es ja gesehen. Geht zurück in eure Zimmer. Ihr..." Sie wurde unterbrochen.

"Das geht schon in Ordnung..." Tsunade trat neben Shizune und lächelte Sakura und den Chaosninja fröhlich an.

"Lass sie ihre Teamzusammenführung etwas genießen."

Sakura kamen wieder Tränen, wobei Naruto fürsorglich einen Arm um sie legte.

"Einer fehlt aber noch", meinte Naruto dann und drehte den Kopf zum Fenster.

"Nicht wahr, Sensei?"

Kakashi lugte durch die geöffnete Scheibe und grinste unter seiner Maske. Er sprang von der Fensterbank hinunter und ging auf sein Team zu.

"Ihr wisst gar nicht, wie wunderbar ihr zusammen ausseht. Auch wenn unser Siebenschläfer, immer noch keinen Mucks von sich gibt", witzelte Kakashi und genoss den Anblick der sich ihm bot. So lange hatte er sich gewünscht sein altes Team wieder zu sehen. Und endlich hatte sich dieser Wunsch erfüllt.

"Ich sag' euch was!"

Naruto stand wieder auf und sah von Sakura zu Kakashi und dann zu Sasuke.

"Wenn Teme wieder gesund ist, wird hier so eine Party gefeiert, das die Häuser beben!", rief Naruto lachend. "Versprochen!"

"Hehe, gerade hat der Knabe sein Versprechen an Sakura eingelöst, gibt er direkt das nächste", grinste Shizune.

"Komm, gehen wir. Lassen wir Team 7 erstmal allein", meinte Tsunade und schob Shizune die Tür hinaus.

Als die Hokage und ihre Kollegin verschwunden waren und die Tür schlossen, drehten sich alle Köpfe wieder zu Sasuke um, der immer noch selig vor sich hin schlief.

"Kaum vorstellbar, das wir wieder zusammen sind", murmelte Sakura glücklich."

"Ja, das ist wahr..." Naruto verzog kurz das Gesicht, als er sich an seinen Kampf mit Sasuke im Tal des Endes zurück erinnerte. Es hatte ihm so weh getan, als Sasuke ihn als seinen besten Freund bezeichnet hatte und genau deswegen gehen müsse. Und dann die Begegnung in Orochimarus Versteck. Er war so verändert gewesen. So kalt. Und jetzt? Er war nicht mehr so. Das hatte Naruto schon gespürt, als Sasuke ihn gebeten hatte, sich um Sakura zu kümmern. Irgendetwas war mit ihm passiert, in der Zeit, in der er Sakura aufgesucht hatte. Nur was?

"Naruto-kun?"

Eine blauhaarige Konoichi steckte den Kopf in den Raum.

"Hey Hinata." Er ging zu seiner Freundin und gab ihr einen innigen Kuss auf die Lippen.

Ein Anblick an den sich noch alle gewöhnen mussten. Aber niemandem missfiel es, das die beiden ein Paar waren. Sogar Hinatas Vater war mit der Beziehung einverstanden. Kaum zu glauben, aber wahr.

"Hey Sakura-chan. Wie geht es dir?", fragte Hinata.

"Besser. Viel besser." Sie lächelte die Hyuuga breit an und streichelte dabei sanft über Sasukes Handrücken.

Hinata erwiderte ihr Lächeln liebevoll. Sie freute sich so, das ihr Teamkamerad wieder da war. Jetzt würde alles gut werden.

Hinata legte einen Arm um Narutos Taille, wonach der junge Uzumaki sie dichter an sich zog.

"Wie wär's wenn ihr beide eine Nudelsuppe essen geht. Ich muss jetzt los und Sakura kann ja weiter bei Sasuke bleiben, bis er aufwacht", schlug Kakashi vor."

"Aber Sensei, ich darf das Krankenhaus noch nicht verlassen", erwiderte Naruto."

"Das geht schon in Ordnung."

"Tsunade macht Sie kalt, wenn sie das erfährt."

"Soll sie ruhig. Es sieht vielleicht nicht so aus, aber ich bin jünger als sie", grinste Kakashi und zwinkerte."

Naruto erwiderte sein Grinsen. Er kannte seinen Sensei ziemlich gut.

Sakura sollte etwas Zeit alleine mit Sasuke haben, damit sie in Ruhe reden konnten. Naruto bezweifelte zwar, das Sasuke viel sagen würde, aber an Wunder durfte er glauben. Schließlich hatte Sasuke Konoha nachts aufgesucht und war bei Sakura gewesen. Aus welchem Grund auch immer.

"Na gut...auf Ihre Verantwortung, Sensei! Sakura, das geht doch klar, oder?"

"Natürlich. Ich gebe euch bescheid, wenn er aufwacht."

Sie lächelte kurz, ehe Hinata und Naruto verschwanden und auch Kakashi das Krankenzimmer verließ.

Dann war sie allein mit dem jungen Mann, den sie seit ihrer Kindheit liebte. Oh, wie gerne hätte sie ihn jetzt umarmt und ihm gesagt, wie glücklich sie war. Aber das war wohl schlecht möglich, wenn er schlief.

Sakura seufzte, rückte näher an ihn heran und strich ihm vorsichtig eine Strähne aus der Stirn. Sie tastete nach seiner weichen Haut, die warm unter ihrer Handfläche glühte.

"Jetzt bist du Zuhause...", flüsterte sie und schluckte. Schnell wischte sie die Tränen weg. Sie wollte jetzt nicht weinen. Sasuke sollte sie nicht verheult vorfinden, wenn er aufwachte. Er sollte sie lächeln sehen, so wie sie ihm versprochen hatte.

Nach einiger Zeit, die Sonne ging bereits unter, ließ Sakura erschöpft ihren Kopf neben Sasuke sinken und legte ihre Hand in seine.

Als sie wieder erwachte, lag Sasuke immer noch friedlich da und schlummerte. Sakura stand auf und streckte sich. Dann machte sie das kleine Licht auf der Kommode neben Sasukes Bett an, ging zum Fenster und öffnete es. Frischer Wind strömte ihr entgegen. Ihr Blick wanderte in den Himmel. Oben auf der dunkelblauen Scheibe funkelten Millionen kleiner Lichter. Und Sakura war sich sicher, das sie in dieser Nacht wie damals standen. Genau so.

"Sa...kura..." Die junge Konoichi fuhr zusammen und drehte sich um. Sasuke hatte die Augen geöffnet und schaute zu ihr hinüber.

"Sasuke-kun..." Sie lächelte, während sich nun doch Tränen in ihre Augen stahlen.

Verdammt! Ich Heulsuse!

Sie ging zu ihm und setzte sich an den Rand des Bettes.

"Wie geht es dir?"

"Ganz gut, denke ich...aber warum weinst du? Ist irgendetwas mit Naruto?"

"Nein, dem gehts prima", grinste Sakura und wischte sich die Tränen weg. "Es ist nur...ich bin so glücklich, das du wieder da bist." Sie sah ihn scheu an, wobei ihre Wangen leicht rosig wurden.

Sasuke versuchte ein Lächeln, doch als er sich aufrichtete, zog sich alles in ihm zusammen.

"Bleib liegen. Deine Wunden waren ziemlich schwer und brauchen noch eine Weile, bis sie verheilt sind." Sie drückte Sasuke sanft zurück in das Kissen und aktivierte dann ihr Chakra, um seine Schmerzen ein wenig zu lindern. Er seufzte wohlig, als die Schmerzen nachließen, aber auch als er wieder Sakuras übermenschliche Wärme verspürte.

Er war so erleichtert, das es ihr gut ging. Das sie lebte. Und das sie lächelte so wie früher. Jetzt fehlte nur noch eins, um ihn wieder in die Zeit vor drei Jahren zu versetzen. Aber anscheinend traute sie sich nicht ihn so wie früher zu umarmen.

Als sie ihr Chakra erlöschen ließ, weil sie merkte, das sie bereits am Ende ihrer Kräfte war, wollte sie ihre Hand eigentlich wegziehen, doch Sasuke griff danach und hielt sie fest in seiner.

Wieder warf er ihr diesen Blick zu, den sie nicht von ihm kannte. So bittend und zugleich so verwirrt.

Sakura lächelte verständnisvoll. Sie lehnte sich zu ihm vor und legte ihre freie Hand an seine Wange.

Genüsslich sog Sasuke ihren Duft ein und schloss die Augen, um ihre Wärme in jede Faser seines Körpers strömen zu lassen.

Sakura fühlte diese Wärme auch. Tränen liefen ihr Gesicht in feinen Bächen hinab und sie schluchzte leise.

"Sakura...nicht, nicht weinen...", flüsterte Sasuke, ehe er ihren Arm ergriff und die hübsche Konoichi dicht an sich zog. Er schlang seine Arme um sie.

"Ich gehe nie wieder fort. Versprochen." Sanft küsste er ihre Stirn, wobei sie kurz die Luft anhielt. Dann erwiderte sie die Umarmung und ließ sich sanft fallen. Ganz nah an ihrem Ohr hörte sie Sasukes Herz schlagen und sie nahm seinen Geruch wahr. Seinen wundervollen, einzigartigen Geruch, den nur er besaß.

"Sasuke-kun...", schluchzte sie glücklich und drückte sich enger an ihn. Nie in ihrem Leben hätte sie erwartet, das Sasuke sich ihr gegenüber einmal so verhalten würde. Das er sie in den Arm nahm, statt sie sich vom Hals zu halten. Wie er es damals immer getan hatte.

Nein, heute war er völlig anders. Er gierte nach Nähe. Nach warmer körperlicher Nähe. Nach Ihrer.

Liebevoll strich sie mit der Hand über seine Wange und sah zu ihm auf.

Er spürte, das sie ihn ansah, konnte sich aber nicht von ihrer Wärme losreißen, die ihn gefangen nahm und in einen Zustand völliger Geborgenheit versetzte. Er vergas einfach alles um sich herum. Nur sie und er existierten noch. Und das reichte ihm. Sie füllte seine Welt so aus, wie es nicht einmal sein Ziel, Itachi zu besiegen, getan hatte. Sie füllte ihn mit Wärme und Freude. Mit völliger Zufriedenheit. Mit innerem Frieden.

Sasuke seufzte wohlig, worauf Sakura nur lächeln musste. Sie hätte es nie für real gehalten, wenn sie nicht spüren würde, das Sasuke tatsächlich bei ihr war. Sie war einfach glücklich, und schmiegte sich wieder an ihn.

"Sakura?"

"Ja?"

"Danke..." Kein für Alles. Kein Abschied. Ein Neuanfang.

Sakura lächelte.

"Mache ich gerne."

Und so schliefen die beiden ein, ohne zu bemerken, das ihr Sensei sie schon die ganze Zeit beobachtete und breit lächelte.

Das neue alte Team 7

Das neue alte Team 7
 

Als er Sakura nicht in ihrem Zimmer vorfand, wunderte sich Naruto schon sehr. Aber als er sie schlafend und dann auch noch in Sasukes Armen in dessen Zimmer fand, fiel er fast aus allen Wolken. So ein Bild überforderte den jungen Ninja und er musste sich an die Wand anlehnen, um nicht umzufallen.

So hatte er seinen besten Freund nicht in Erinnerung. So...so menschlich. So ein Bild war er nicht gewohnt, und genauso groß war der Schock. Aber auch die Freude. Und besonders für Sakura freute er sich, der er ansah, wie wohl sie sich gerade fühlte. Und wie glücklich sie war.

So einen Moment musste er festhalten. Und ihm kam da schon eine Idee, wie er das machen konnte.

Naruto verließ lautlos den Raum durchs Fenster und sprang zu seiner Wohnung. Dort kramte er in dem Chaos eine alte Kamera hervor. Sofort lief er wieder los und stellte die Kamera während seines Sprints so ein, das er direkt loslegen konnte.

"Sasukes erster Tag in Konoha", kommt da runter, dachte Naruto grinsend, kletterte wieder durch das Fenster in den Raum und knipste ein paar Bilder, ohne das die beiden etwas davon mitbekamen. Dann steckte er sie schnell in seine Hosentasche. Er wollte nicht erleben, was passierte, wenn Sakura erfahren würde, das er sie so fotografiert hatte.

"Hey Leute!" Naruto trat nahe ans Bett und stupste Sasuke und Sakura sanft an.

"Aufstehen! Die Sonne lacht!"

"Dobe, verschwinde...", murmelte Sasuke."

"Noch fünf Minuten...", machte Sakura."

"Hey aufstehen! Es ist schon voll spät! Sensei Kakashi wartet mit 'na Mission auf uns!", scherzte Naruto und konnte kaum noch an sich halten.

"Geht doch schon mal vor. Wir holen euch schon wieder ein..." Sakura gähnte und drückte ihr Gesicht an Sasukes Schulter, weil ihr das helle Licht in den Augen weh tat.

Sasuke zog sie im Halbschlaf noch dichter zu sich heran und schlang die Arme besitzergreifend um ihre Taille.

"Klar, los Naruto. Dich holen wir spielend wieder ein, um dich aus der Patsche zu holen." Sasuke gähnte ebenfalls.

Naruto war wieder überfordert. Seit wann sprach Sasuke nicht in der Ich-Form? Früher hatte er Alles im Alleingang erledigen wollen. Und jetzt? Was war mit ihm los?

"Ähm, ihr wisst schon, das ihr gerade eng umschlungen aneinander klebt, oder?", fragte Naruto dann direkt. Er wusste einfach nicht mehr, wie er es auf die sanfte Methode machen sollte.

Und da erwachten Sasuke und Sakura schlagartig und fuhren auseinander.

Beide liefen knallrot an. Bei Sakura war Naruto das ja gewöhnt, aber bei Sasuke nicht. Es war ihm einfach ein Rätsel, wie Sasuke sich verhielt.

"Schön...jetzt seid ihr endlich wach. Guten Morgen erstmal. Und dir ein Herzliches Willkommen zurück!", grinste Naruto Sasuke an. Er wollte sie nicht weiter damit aufziehen. Die beiden würden noch genug selbst zu klären haben.

"Eh...danke", murmelte Sasuke verlegen und kratzte sich am Hinterkopf.

Naruto wurde aus ihm nicht schlau. Sasuke war ein völlig anderer Mensch, als damals.
 

Team 7 der alten Version begab sich nach einigen peinlichen Minuten der Stille nach unten in die Cafeteria, wo sie erstmal frühstückten. Wie nicht anders zu erwarten bestellte Naruto Ramen, während Sakura ein paar süße Reißbällchen aß, von denen sie Sasuke etwas abgab, da er für sich selbst nichts Passendes gefunden hatte. Aber als er die Dinger probierte, stellte er fest, das sie recht lecker schmeckten. Obwohl er ja eigentlich nicht auf Süßes stand. Er verhielt sich wirklich sehr merkwürdig, wie er auch selbst fand.

Als Naruto seine Schüssel Ramen leer geschlürft hatte, sah er zu seinen beiden Teamkameraden, die immer noch verlegen, vor sich hin kauten.

"So Leute. Ich habe heute morgen bereits mit Sensei Kakashi gesprochen und sobald ihr beide wieder fit seid, fangen wir mit dem Training an", verkündete Naruto.

Sasuke sah ihn erstaunt an.

"Ich ähm...ich werde wieder aufgenommen? In Konoha und Team 7?", fragte er ihn."

"Natürlich! Hat Sakura dir etwa nichts davon erzählt? Was habt ihr denn..." Naruto beendete den Satz nicht, als er sah, wie rot die beiden wieder wurden.

Na, das konnte ja ein Spießroutenlauf werden.

"Wie auch immer. Auf jeden Fall bist du wieder in Konoha aufgenommen und du bist zurück in unserem Team."

"Aber was ist mit diesem Typen, den ihr letztens in Orochimarus Versteck dabei hattet?", fragte Sasuke weiter."

Wieder wunderte sich Naruto. So redselig kannte er den Uchiha wirklich nicht.

"Ach du meinst Sai. Der kehrt wieder vollständig in die Anbutruppen zurück", erklärte Naruto knapp."

"Armer Sai. Ich hoffe er wird uns nicht allzu sehr vermissen", sagte Sakura etwas zerknirscht. Er tat ihr irgendwie leid, zumal sie sich ja eigentlich ganz gut verstanden hatten in der letzten Zeit.

"Er wird es höchstens vermissen uns nicht mehr mit seinen Gefühlsfragen nerven zu können", grinste Naruto, aber auch ihm tat es um Sai leid. Er mochte diesen komischen Typen auf eine gewisse Art und bekam auch ein schlechtes Gewissen. Sai musste sich jetzt wohl vorkommen wie bloßer Ersatz, den man nach Lust und Laune einsetzen und wieder heraus nehmen konnte. Hoffentlich verstand er, das das eigentiche Team 7 ihn nun mal nicht beinhaltete.

"Was für Gefühlsfragen denn?", fragte Sasuke da plötzlich, als sein Team still wurde.

"Ach, Sai hat durch ein spezielles Training seine Gefühle abtrainiert bekommen und hat uns ständig damit behelligt, was er zum Beispiel über Freundschaft oder Liebe in Büchern gelesen hat, weil er selbst diese Gefühle nicht empfinden konnte. In letzter Zeit wurde er zum Glück etwas normaler und konnte uns sogar ein echtes Lächeln zeigen", erklärte Sakura."

"Und wieso wollte er auf einmal wieder Gefühle empfinden?" Sasuke gab es zwar nicht gerne zu, aber es machte ihn neugierig. Und es freute ihn komischerweise, reden zu können.

Seine Teamkameraden sahen ihn verwirrt an.

Sakura wollte schon fragen, ob er krank sei, aber sie ließ es bleiben.

"Naja, Naruto hat ihm erklärt wie wichtig Freundschaft ist und das kein Mensch lange ohne sie überlebt. Und Sai hat sich danach vorgenommen, einen anderen Weg einzuschlagen und Gefühle wieder zuzulassen. Das fällt ihm nur sehr schwer. Und deshalb liest er darüber etwas in Büchern oder fragt uns. Mich hat er zum Beispiel gefragt, wie ich Liebe beschreiben würde."

Sasuke hätte zu gerne nachgefragt, was sie diesem Sai denn darauf geantwortet hatte, aber das hieb er sich für später auf. Er bemerkte nämlich, das Sakura ziemlich verlegen wirkte, während er sie direkt ansah.

Kein Wunder. Schließlich hatte Sasuke sie früher nie so angesehen, sondern eher den Blick auch noch abgewandt.

Naruto beobachtete das kleine Schauspiel vor sich mit Argusaugen.

Er war sich sicher, das es nicht sehr lange brauchen würde, bis die beiden zueinander fanden. Und selbst wenn, würde er nachhelfen.

"Sai wird es überleben. Ich lad ihn einfach des Öfteren ein oder wir unternehmen alle zusammen was mit ihm. Dann wird er bestimmt nicht wütend sein", meinte Naruto und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.

Sasuke sah seinen besten Freund kurz an und musste feststellen, das er um einiges reifer war, als früher. Viel ernster. Zwar noch immer ein Chaot, ganz sicher, aber zumindest reifer als früher. Sasuke lächelte kurz, ehe er sich von Sakuras Teller noch ein Reißbällchen nahm und es sich in den Mund steckte.

Sakura beobachtete ihn nebenbei und konnte ihre Freude gerade so in Schach halten. Sasuke verhielt sich nicht wie früher. Zwar wirkte er immer noch etwas verschlossen und auch ein bisschen geheimnisvoll, aber er war nicht kalt oder abweisend. Und er konnte lächeln.

"Hey Leute. Na wie geht's euch?" Sensei Kakashi trat an den Tisch seines Teams.

"Willkommen zurück, Sasuke."

Der junge Uchiha schaute Kakashi kurz überrascht an. Er hatte nicht damit gerechnet, das auch sein ehemaliger Sensei so froh sein würde, ihn wieder zu sehen. Eher hatte er mit einer lauten Standpauke gerechnet oder zumindest mit einem strengen Blick, aber nichts dergleichen war zu sehen.

Stattdessen sah er Kakashi unter seiner Maske breit lächeln, sodass sich kleine Fältchen um seine Augen bildeten.

"Danke...Sensei Kakashi", murmelte Sasuke etwas schüchtern und senkte den Blick.

Kakashi wunderte sich, aber irgendwie auch nicht. Sasuke hatte sich wirklich sehr verändert.

Da betrat plötzlich Hinata die Cafeteria und kam auf den Tisch von Team 7 zu.

"Ach, hier seid ihr. Ich hab' mich schon gewundert, wo ihr steckt", sagte sie fröhlich und lächelte von Sakura zu Sasuke. Dann lehnte sie sich zu Naruto vor, schlang ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn liebevoll auf die Wange.

Sasuke hätte sich fast an dem Reißbällchen verschluckt, als er diese Szene beobachtete.

Naruto und Hinata? Das kann ja wohl nicht wahr sein!

"Ja, da sagst du nichts mehr, was Sasuke! Sogar ich, der einstige Loser, hat eine Freundin", witzelte Naruto und streckte seinem Kollegen die Zunge raus.

Sasuke erwiderte nichts, sondern schnappte sich noch ein Reißbällchen, das er demonstrativ lange bearbeitete.

"Hey, Sakura-chan!"

"Oh nein! Nicht der schon wieder", seufzte Sakura, als sie Koichi entdeckte, der gerade herein kam.

"Sakura-chan, tut mir leid das ich dich erst jetzt besuche. Ich hatte leider noch viel mit Tsunade-sama zu besprechen."

Koichi trat an den Tisch und schaute kurz in die Runde. Als er Sasuke entdeckte, verkleinerte er die Augen zu Schlitzen.

"Du bist also Sasuke Uchiha", stellte er fest.

"Ja, und du bist..." Sasuke setzte seine eisige Miene auf und winkte auffordernd mit der Hand. Er mochte diesen Typen schon jetzt nicht. Besonders weil er Sakura so komisch ansah.

"Koichi Hachimoto", sagte er überheblich. "Stimmt es, das du für Orochimaru gearbeitet und ihn dann getötet hast?"

"Ja", erwidete Sasuke nur."

"Und stimmt es das du deinen Bruder getötet hast?"

"Koichi, es reicht. Du solltest jetzt besser gehen!", wies Kakashi ihn zurecht und zog ihn am Ärmel aus dem Raum.

"Was ist denn das für ein Spinner?", fragte Sasuke, als sein Sensei und Koichi verschwunden waren.

"Ach Koichi ist der Sohn eines Feudalherren, der mit Tsunade einige Verträge aushandelt. Nichts interessantes. Nervig ist nur, das wir Koichi vor ein paar Tagen eigentlich nach Hause bringen sollten. Das haben wir auch gemacht, aber sein Vater war mit den Verträgen nicht einverstanden. Und so mussten wir ihn wieder mitnehmen", erklärte Sakura ihm. Sie war angespannt, aber Sasuke schien die Fragen von Koichi nicht so eng zu sehen.

"Bin ich froh, wenn diese Knalltüte endlich wieder weg ist", schnaufte Naruto.

"Der ist schon die ganze Zeit in der er hier ist, hinter Sakura her und nervt sie mit seinen Dateeinladungen."

"Ja, oder bespannt mich bei den heißen Quellen", zischte Sakura wütend."

"Aber letztens hat er seine Rechung dafür bekommen", grinste Naruto."

"Achja, wann denn?"

"Als wir ihn wieder mit nach Konoha genommen haben. Er hat dich angeschmachtet und ist dann volle Karacho mit dem Kopf an einen Ast geknallt und wie ein Stein hinab gesegelt", lachte Naruto."

"Dafür musste ich ihn dann auch retten und seine Wunde versorgen." Sakura verdrehte die Augen. Wirklich viel hatte sie von Koichis Unaufmerksamkeit nicht gehabt.

"Ich hätte ihn fallen gelassen", sagte Naruto monoton und erntete von Hinata dafür eine sanfte Kopfnuss.

"Ist doch wahr..."

"Ich hätte das ja am liebsten auch gemacht, aber dann wäre Tsunade richtig sauer gewesen. Und wer bekommt als Schülerin dann ihre Wut zu spüren? Ich natürlich", erklärte Sakura und seufzte."

"Du bist Tsunades Schülerin?", fragte Sasuke.

"Ja, ihre beste." Sakura zwinkerte selbstbewusst.

"Sasuke nimm dich in Acht. Sie ist nicht nur Tsunades Schülerin und besitzt die gleichen Fähigkeiten. Sie hat sich auch ihr Verhalten abgeguckt. Und damit meine ich..."

"Naruto!"

Sakura verpasste Naruto Eine, sodass er vom Stuhl direkt in der nächsten Wand landete. Für so einen Schlag brauchte sie nicht viel Kraft.

"Oh man ey...siehst du Sasuke. Genau das habe ich gemeint", keuchte Naruto und richtete sich langsam auf. Hinata half ihm.

Sasuke konnte darüber nur schmunzeln, obgleich ihn Sakuras Kraft in Erstaunen versetzte. Sie war wirklich viel stärker geworden.
 

Als Team 7 sich wieder auf den Weg in ihre Krankenzimmer machte, kam ihnen Shizune entgegen.

"Da seid ihr ja. Wo wart ihr denn die ganze Zeit?"

"In der Cafeteria", antwortete Naruto.

"Achja...nun gut. Hier habt ihr eure Entlassungspapiere. Ihr könnt nach Hause gehen." Shizune überreichte den jungen Shinobi die Papiere und wollte schon weiter gehen, als ihr noch etwas einfiel.

"Ach Sakura, würdest du gleich noch mal her kommen? Ich habe da eine Frage, wegen eines Patienten, der heute eingeliefert wurde. Ich habe bereits alle möglichen Tests mit ihm gemacht, aber ich komm einfach nicht dahinter, was ihm fehlt."

"Klar. Ich gehe mich Zuhause nur kurz umziehen. Bin gleich wieder da."

Sasuke war noch erstaunter. Anscheinend kannte sich Sakura in medizinischen Angelegenheiten bereits besser aus, als Shizune, von der Sasuke wusste, das sie eine ausgezeichnete Medic-Nin war.

Aber Sakura war anscheinend noch besser.

Er warf ihr einen bewundernden Blick zu.

Naruto verabschiedete sich von den beiden, als er in sein Zimmer gehen wollte.

"Ich treffe mich gleich noch mit Hinata. Ist das in Ordnung, wenn ich euch jetzt alleine lasse?"

"Klar doch. Kein Problem", antwortete Sakura und versuchte nicht so auffällig freudig zu klingen."

"Dann bis nachher. Wir laufen uns sicher noch mal über den Weg."

Dann verschwand er in seinem Zimmer. Sasuke und Sakura standen nun alleine auf dem Gang und schauten etwas betreten zu Boden.

"Ähm...Sasuke...willst du eigentlich wieder zurück in deine alte Wohung?"

"Ich denke schon. Ich hoffe da wohnt kein anderer drin."

"Nein, keine Sorge."

"Woher willst du das so genau wissen?"

"Nun ja..."

So ein Mist!

Sie seufzte. Er hätte es in nächster Zeit sowieso rausgefunden.

"Ich habe deine Wohnung übernommen...", gab sie zu und wich seinem Blick verlegen aus.

"Warte mal. Du hast extra wegen mir jetzt zwei Wohnungen? Ist das nicht ein bisschen zu teuer?"

"Ach nein, das geht schon in Ordnung. Meine Eltern haben mir ein bisschen Geld hinterlassen. Sie..." Sakura stockte, als sie merkte, was sie da überhaupt von sich gab.

"Egal. Am besten kommst du eben mit zu mir. Ich habe den Schlüssel Zuhause liegen."

Sie wandte sich zu ihrem Zimmer um, aber Sasuke hielt sie auf.

"Sakura, das hättest du nicht tun müssen."

"Ich weiß, aber ich wollte, das du in dein altes Umfeld zurückkehren kannst, wenn du...wieder da bist."

Sie lächelte ihn schwach an, öffnete die Tür und verschwand in dem Zimmer.

Sasuke stand noch einige Sekunden ratlos da, bis auch er sich in sein Zimmer verzog, um seine Sachen zusammenzupacken und sich anzuziehen.

Wieso machte Sakura das nur alles für ihn?

Sie bezahlte seit drei Jahren seine Wohnung, nur damit er dort wieder einziehen und sein Leben weiter leben konnte? Und dann auch noch mit dem Geld, das ihre Eltern ihr vererbt hatten?

Sasuke kam sich in diesem Moment so schäbig vor.
 

Die junge Haruno wartete bereits auf dem Gang, als Sasuke aus der Tür trat. Sie sah wieder fröhlich aus.

"Ich glaube du solltest dir nachher ein paar Klamotten kaufen. Deine alte Kleidung wird dir bestimmt nicht mehr passen", grinste sie und schaute ihn an.

"Wem gehören dann die hier?", fragte Sasuke und deutete auf sich. Er hatte sie gerade in seinem Schrank entdeckt und sich schon gewundert.

"Naruto. Er ist zwar etwas kleiner als du, aber anscheinend passen dir seine Klamotten trotzdem."

"Naja, sie sind schon ziemlich kurz...", meinte er und zupfte an dem T-Shirt, das nur ganz knapp bis an die Hose reichte. Sakura konnte prima seine Bauchmuskeln sehen, als er das tat.

Sie lief leicht rot an und wandte den Blick ab.

"Und genau deswegen holst du dir nachher direkt neue Kleidung. Komm, gehen wir erstmal nach Hause."

Als sie das Krankenhaus verließen und die Straßen Konohas betraten, warfen ihnen direkt einige Leute scheele Blicke zu. Aber Sasuke störte sich nicht daran. Erst als ihm auffiel, das die meisten dieser Blicke von den Herren der Schöpfung stammten und gar nicht ihm golten, sondern Sakura.

"Ignorier sie einfach. Die haben überhaupt keine Ahnung", murmelte Sakura ihm zu.

Anscheinend merkte sie nicht, das eigentlich sie angestarrt wurde.

Nach knappen zehn Minuten betraten sie Sakuras Wohnung. Sakura ließ ihre Tasche auf das Sofa fallen und begab sich in die Küche.

Sasuke sah sich direkt zu dem Bild auf der Kommode um und ging darauf zu. Er betrachtete es, bis Sakura aus der Küche zurückkam.

"Wir waren da noch ziemlich jung, was?", fragte sie ihn und lächelte.

Er nickte nur. Für das, was er in diesem Moment empfand, fand er einfach keine Worte. Er hatte Itachi besiegt und konnte endlich sein Leben leben. Er war war wieder in Konoha und im Team 7 aufgenommen. Sakura hatte extra für ihn seine Wohnung bezahlt, damit er dort wieder leben könnte, falls er zurück kommen würde. Ja, falls er zurückkommen würde. Hätte sie die Wohnung noch jahrelang weiterbezahlt, wenn er Itachi erst in ferner Zukunft aufgespürt hätte?

Er sah zu seiner Teamkollegin, die verträumt auf das alte Bild schaute.

"Sakura...es...tut mir leid", stammelte er und wich ihrem Blick aus, als sie aufsah.

"Was meinst du?"

"Das ich fort gegangen bin. Ich habe euch allen damit weh getan. Besonders Naruto und dir."

Er schämte sich, wie er sich in seinem bisherigen Leben noch nie zuvor geschämt hatte. Seine gesamten Schuldgefühle kochten gerade in ihm hoch. Er dachte daran zurück, als er Sakura vor ein paar Tagen auf der Bank hatte weinen sehen und sie unter der Last seines Weggangs zusammen gebrochen war. Daran, wie sie ihn angefleht hatte, wieder zu kommen. Und daran, wie sehr sie ihn bearbeitet hatte, das er seinen Kampf mit Itachi nicht abbrach, weil sie ihm keine Last sein wollte.

"Sakura ich...kann dir gar nicht sagen, wie leid es mir..." Er wurde unterbrochen, als Sakura nahe an ihn heran trat und ihn anlächelte.

"Ist schon in Ordnung. Jetzt bist du hier. Du hast dein Versprechen gehalten." Sie drückte sich an ihn und legte ihre Arme um seinen Rücken, während Tränen ihr Gesicht hinab flossen.

Sasuke wusste wirklich nicht, womit er das verdient hatte. Er hatte gegen Naruto gekämpft und ihn dabei fast umgebracht. Er hatte in Orochimarus Versteck deutlich geäußert, das er nichts mehr mit ihnen zutun haben wollte. Und er hatte nicht ein Wort darüber fallen lassen, ob er je zurückkehren wollte. Und dennoch hielten sie zu ihm. Sein Team. Sensei Kakashi, Naruto und Sakura.

Sasuke schlang die Arme um sie und vergrub seine Nase in ihrem Haar.

"Danke", flüsterte er nur.

Für seine Chance neu anzufangen. Für seine Freunde, die immer zu ihm gehalten hatten. Für ihre Liebe.

Sakura...
 

Sakuras Schritte waren leise und kaum zu vernehmen, als sie den Weg zum Trainingsplatz entlang schritt. Heute würde ihr erstes Training als altes Team 7 stattfinden. Sie war total nervös, ließ sich davon aber nichts anmerken. Wie würde Sasuke wohl auf ihre neu gewonne Stärke reagieren? Ob er beeindruckt wäre? Oder würde er genauso wie damals nur sagen, das sie ein Klotz am Bein wäre. Sakura war sich nicht sicher. Sasuke hatte zwar zu ihr gesagt, das sie auch damals nicht schwach gewesen war, aber das hatte er bestimmt nur gesagt, weil er sich wegen seiner Sprüche von damals schuldig fühlte.

Aber ich werde ihm schon zeigen, wie stark ich geworden bin, dachte sie und ballte eine Hand zur Faust.

Ich bin kein Klotz am Bein mehr! Nein! Ich bin nicht mehr schwach!

Voller Tatendrang lief sie nun schneller und erreichte den Platz. Es war noch keiner zu sehen. Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. Kein Wunder. Es war ja auch erst halb neun. Sakura setzte sich unter einen Baum und wartete still ab. Plötzlich spürte sie Sasukes Chakra über sich.

"Na, auch schon da?", fragte er und sprang von dem Baum hinunter.

War er etwa die ganze Zeit da gewesen, ohne das sie ihn bemerkt hatte?

"Jop, wir sind wohl etwas zu früh", grinste sie ihn. Er setzte sich neben sie.

"Wir werden gleich noch viel länger warten. Also, falls Sensei Kakashi immer noch zu spät kommt."

"Ja, das tut er. Es gibt Leute, die sind halt unverbesserlich." Sakura zuckte nur mit den Schultern und zupfte ein paar Blumen aus, um sie dann zu einem kleinen Strauß zusammen zu binden.

"Guten Morgen Sakura-chan! Guten Morgen Sasuke!", rief da der blonde Ninja ihres Teams von Weitem.

"Morgen Naruto", erwiderten beide gleichzeitig.

Naruto begann zu lachen.

"Was ist so witzig?", fragte Sasuke."

"Ach nichts. Ihr wirkt nur so wie ein altes Ehepaar, wie ihr da so hockt und zusammen antwortet", kicherte Naruto.

Der junge Uchiha und die Haruno liefen kurz rot an und schauten zur Seite.

Sasuke wunderte sich sehr, über sein eigenes Verhalten. Seit wann ließ er sich so leicht aus der Fassung bringen? Total bescheuert!

"Okay, Leute. Dann fangen wir mal an."

Alle erschraken furchtbar, als plötzlich Kakashi vor ihnen auftauchte.

"Herrgott nochmal! Sensei! Wie können sie uns nur so erschrecken?", rief Naruto wütend und rappelte sich wieder auf. "Warum sind Sie eigentlich so früh hier?"

"Ich konnte es nicht erwarten mit dem Training zu beginnen. Schließlich war Sasuke drei Jahre nicht hier, und ich brenne darauf seine Fortschritte zu sehen."

"Tze, als ich zweieinhalb Jahre mit Sensei Jiraya auf Trainingsreise war, waren sie nicht so darauf versessen, meine Fortschritte zu sehen", sagte Naruto etwas beleidigt, doch er nahm es Kakashi nicht wirklich übel. Zumal er selbst sehen wollte, was Sasuke jetzt so drauf hatte.

"Na gut, fangen wir an. Wir bilden Zweierteams. Naruto und Sasuke und Sakura und ich. In einer halben Stunde wechseln wir."

Die Teams stellten sich einige Meter voneinander auf. Sasuke und Naruto waren bereits dabei ihr Chakra zu konzentrieren, während Sakura erstmal ihre Handschuhe überstreifte.

"Sensei Kakashi, sind Sie sicher, das Sie gegen Sakura antreten wollen? Sie sind nicht mehr der Jüngste!", rief Naruto seinem Lehrer lachend zu.

"Ich bin zwar nicht mehr so jung wie ihr, aber immer noch ziemlich fit!", erwiderte Kakashi nur, obwohl er selbst Angst vor Sakuras Kraft hatte. Er grinste die Haruno kurz an, die das nur lässig erwiderte.

"Warum soll Kakashi nicht gegen Sakura ankommen?", fragte Sasuke Naruto.

"Wirst du gleich sehen. Pass gut auf!"

Die beiden Shinobi ließen von ihrem eigenen Kampf ab und beobachteten nun den ihres Senseis und ihrer Teamkollegin. Plötzlich verschwand Kakashi, doch Sakura ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Sie schloss kurz die Augen und versuchte sein Chakra auszumachen. Doch sie fand es nicht.

War er vielleicht wirklich so einfallslos, wie damals, als Naruto und sie gegen ihn kämpfen und ihm noch mal die Glöckchen abnehmen sollten? Machte er wirklich das Gleiche, wie damals? Sakura sah sich zu allen Seiten um, doch sie fand ihn nicht. Dann sammelte sie Chakra in ihrer rechten Faust und schlug dann mit voller Kraft in den Boden, sodass er von der Druckwelle angetrieben nach oben sprang und zerbarst.

"Gefunden!", rief Sakura belustigt. "Sensei Kakashi. Lassen Sie sich mal was Neues einfallen!"

Der Hatake kratzte sich leicht verlegen am Kopf, sprang dann aber aus den Trümmern des Bodens und warf einige Shuriken nach ihr. Mit einem Plopp löste sich Sakura in einen leblosen Baumstamm auf und tauchte in der Luft hinter ihrem Sensei auf.

"Du bist noch schneller geworden. Respekt", murmelte Kakashi. Sakura legte sich heute richtig ins Zeug.

Ja, warum denn nur?, fragte sich der Hatake und warf einen Blick auf Sasuke, der doch tatsächlich lächelte.

Anscheinend war er stolz auf Sakura. Sehr sogar.

"Wow, sie hat wirklich unglaublich viel Kraft", gab Sasuke zu, während Naruto dem nur zustimmen konnte.

"Ja, als du gegangen bist, ist sie Tsunades Schülerin geworden. Als Konoichi sowieso als Medic-Nin. Und sie hat in ganz kurzer Zeit, bereits große Fortschritte gemacht. Du warst ihre beste Motivation", erklärte Naruto lächelnd."

"Wie meinst du das?"

"Bei meiner Rückkehr, nach unserem Kampf, hat sie mir gesagt, das sie das nächste Mal kein Klotz mehr am Bein sein und auch was tun würde. Und seitdem hat sie nur noch trainiert. Manchmal so hart, das sie zusammenbrach. Es war keine schöne Zeit, aber ihr Ziel, dich zurück nach Hause zu bringen, hat sie wirklich stärker gemacht."

"Was...was ist mit ihren Eltern geschehen?", fragte Sasuke kleinlaut. Er fühlte sich gerade so schlecht, wie vor zwei Tagen.

"Hat sie dir davon erzählt?", fragte Naruto überrascht."

"Äh, nein...ich habe es nur vermutet, weil sie nicht mehr Zuhause wohnt, und weil ich...ihre Eltern bisher nirgendwo gesehen habe", stammelte Sasuke. Das er sich in letzter Zeit aber auch immer ins dickste Fettnäpfchen der Welt manövrierte.

"Sie wurden vor einem Jahr durch feindliche Shinobi getötet. Bis heute weiß niemand, wer dafür verantwortlich ist", sagte Naruto und senkte den Blick.

"Und sie...hat nie versucht die Mörder persönlich aufzuspüren?"

"Nein. Sakura sagt, sie sieht darin keinen Sinn. Ihre Eltern werden dadurch nicht wieder lebendig und die Leine des Hasses würde nur weiter gespannt werden. Und das will sie auf keinen Fall. Stattdessen hat sie weiter trainiert, um dich zu finden..." Naruto sah seinen besten Freund an, der dem Blick jedoch nicht lange stand hielt.

"Warum...warum hat sie...ich meine warum, hat sie das nur für mich gemacht?", fragte er eher zu sich selbst, aber Naruto hatte es auch verstanden.

"Weil sie dich liebt", erwiderte er direkt.

Sasuke zuckte zusammen. Ja, sie hatte es ihm gesagt als er sie nach dem Kampf gegen Itachi gefragt hatte. Sie liebte ihn. So wie damals.

Aber warum hatte er das so unbedingt wissen wollen?

"Hey Teme! Komm wir fangen jetzt auch mal an. Sonst macht Kakashi gleich einen Aufstand, weil wir nur doof rumstehen", rief Naruto Sasuke zu und brachte sich in Position.

Sasuke kam dieser Trainingskampf wirklich recht. Er hatte ein wenig Angst vor seinen eigenen Gedanken und musste sich jetzt erstmal abreagieren.
 

Erschöpft ließ Naruto sich neben seine Teamkollegen fallen und lehnte sich entspannt an den Baum. Er begann breit zu grinsen.

"Was ist?", fragte Sakura ihn. Zuletzt hatte sie gegen ihn gekämpft, während Sasuke sich gegen Kakashi behauptet hatte.

"Nichts. Es geht mir nur richtig gut. Das neue alte Team 7. Einfach herrlich!"

Sakura und Sasuke lächelten, während Kakashi hinter seinem Icha-Icha-Paradies grinste.

"Wie wär's wenn wir nachher bei Ichirakus eine Nudelsuppe essen gehen?"

"Ach, Naruto. Du bist unverbesserlich!" Sasuke stieß seinen Freund kurz an.

"Ey Teme! Lass den Blödsinn!"

"Du sollst es lassen, ständig über Nudelsuppe zu reden! Dobe!"

Und dann entfachte ein hitziger Streit zwischen den beiden. Und anstatt sich wie damals einzumischen und parteilich Sasuke zu verteidigen, begann Sakura nur laut zu lachen, während auch Kakashi nicht mehr an sich halten konnte.

Sasuke und Naruto drohten sich gerade schon mit den Fäusten, als sie das Gelächter bemerkten.

"Was ist so lustig?" Naruto warf seinem Sensei und Sakura einen wütenden Blick zu.

"Ihr beide seid genauso wie früher!", gröhlte Sakura.

"Sturköpfig wie eh und je! Da muss ich Sakura recht geben!", meinte auch Kakashi lachend."

"Hauptsache ihr habt euren Spaß!", zischte Sasuke und schubste Naruto von sich, schmunzelte aber dann doch in sich hinein.

Es war wirklich genauso wie früher. Er und Naruto stritten sich wegen nichts. Sakura lächelte. Und Kakashi las in seinem Buch.

Nachdem das Team sich noch ein wenig ausgeruht hatte, gingen sie zurück ins Dorf um, wie Naruto es vorgeschlagen hatte, eine Nudelsuppe essen zu gehen.

"Sag mal Naruto, wie sieht's mit der Party aus, die du veranstalten wolltest?", fragte Sakura, als Naruto gerade eine Pause vom Ramenessen einlegte und sich zurück lehnte.

"Ist voll in Planung. Zum Glück habe ich Hinata. Die ist ziemlich gut in der Organisation solcher Sachen!", grinste Naruto."

"Was denn für eine Party? Gibt's was zu feiern?", fragte Sasuke ehrlich interessiert.

Seine Freunde mussten sich an diese neue Art von ihm erst gewöhnen, aber sie freuten sich sehr, das Sasuke so viel aufgeschlossener war, als früher.

"Deine Rückkehr natürlich!"

"Was?" Sasuke sah Naruto entgeistert an. Er wollte wegen ihm wirklich eine Party veranstalten? Aber warum? Sowas hatte er wirklich nicht verdient.

Beschämt wandte der Uchiha den Blick ab und starrte in seine Suppe.

"Versuch gar nicht erst dich davor zu drücken, Teme! Ich schleif dich persönlich dort hin, wenn es sein muss!"

Sasuke erwiderte nichts, sondern verkrampfte nur seine Hand zur Faust.

Sakura spürte was in ihm vor ging und legte sachte ihr Finger auf seine Schulter.

"Leute...ich, ich kann das nicht...tut mir leid." Dann stand er auf und ging davon.

"Was hat er denn jetzt?", fragte Naruto.

"Ach, Naruto. Du checkst mal wieder gar nichts." Sakura verpasste ihm eine sanfte Kopfnuss und ging dann hinter Sasuke her.

Sie holte ihn jedoch erst vor seiner Wohnung wieder ein.

"Sasuke-kun!"

"Lass mich allein!", sagte er etwas zu barsch. Doch Sakura ließ sich davon nicht beirren.

"Nein, das werde ich nicht tun! Du hast dich damals schon verschanzt und das Resultat davon war, das du weg gegangen bist. Das werde ich nicht noch einmal zulassen!"

Sie ging auf ihn zu und zog ihn am Arm zu sich herum.

Er wich ihrem Blick aus.

"Sasuke, hör mir zu! Naruto macht das, weil du sein bester Freund bist und dich hier groß Willkommen heißen will!"

"Das weiß ich...", murrte er."

"Ja, ich auch. Aber ich weiß auch, das du denkst, du verdienst soetwas gar nicht, stimmt's?"

Sasuke sah auf. Seit wann kannte Sakura ihn so genau?

"Sakura ich...ich war drei Jahre weg. Ich habe Naruto bei dem Kampf damals fast getötet und ich habe auch versucht ihn in Orochimarus Versteck umzubringen. Und dennoch bestraft ihr mich nicht? Ich versteh das nicht! Warum tut ihr das nur alles für mich?"

"Weil du in unser Team und nach Konoha gehörst", sagte da Naruto hinter ihnen. Sasuke und Sakura wandten sich zu ihrem Teamkollegen um.

"Sasuke du hast Fehler gemacht. Und die nicht aus irgend einer Laune heraus. Du hattest ein Ziel, und das war, deinen Bruder für das zu bestrafen, was er dir und deinem Clan angetan hat..." Naruto ging auf sie zu und lächelte den Uchiha an.

"Du hast Fehler gemacht, wie wir alle. Doch jetzt bist du wieder da. Also Schwamm drüber. Vergiss die Vergangenheit. Dein Leben findet hier in der Gegenwart und der Zukunft statt."

Er hielt genau vor Sasuke und streckte ihm seine Hand hin.

"Sasuke...wir sind Freunde und Freunde verzeihen einander. Also...kannst du mir vergeben, das ich manchmal so oberpeinlich und chaotisch war?"

Sasuke starrte Naruto fassungslos an. Wie brachte Naruto es nur zustande, ihn auch noch um Vergebung solcher alten Kamellen zu bitten und ihm solch schwere Vergehen wie damals einfach zu verzeihen?

Naruto... Der Uchiha versuchte ein Lächeln und nahm seine Hand an.

"Und kannst du mir vergeben, das ich damals fort gegangen bin und euch im Stich gelassen habe?"

"Ich auf jeden Fall. Aber was sagst du dazu Sakura?", fragte Naruto die Rosahaarige.

Sakura lächelte nur selig und umschloss mit ihren Händen, die von Naruto und Sasuke.

"Du gehörst zu uns und nach Konoha, Sasuke. Wie könnte ich dir nicht vergeben?"

Da brannten dem Uchiha alle Sicherungen durch und er drückte seine Teamkameraden an sich.

Naruto und Sakura wussten gar nicht wie ihnen geschah, als sie sich plötzlich beide an Sasukes Brust vorfanden und er leise murmelte: "Es tut mir so leid..."

Doch sie waren glücklich. So glücklich wie nie zuvor.

Sickness

Sickness
 

"Sakura heute wirst du gegen Sasuke kämpfen, in Ordnung?"

"Kein Problem, Sensei!", rief Sakura ihm zu und streifte sich ihre Handschuhe über. Doch, eigentlich war es schon ein Problem. Sie hatte ein wenig Angst vor dem Kampf. Sasuke würde ihr zwar nichts tun, doch er würde es ihr bestimmt nicht leicht machen.

Und das soll er auch nicht! Ich muss alles geben! Ich bin nicht mehr schwach!, schalt sie sich selbst und brachte sich in Position.

Sasuke stand regungslos einige Meter von ihr entfernt.

"Kann's losgehen?", rief er dann."

"Immer doch!"

Sasuke zückte sein Katana, während Sakura ihres ebenfalls aus dem Gefäß zog.

Die beiden stürmten aufeinander zu. Sakura attackierte ihn, doch jedes Mal konnte Sasuke ohne Probleme parieren. Nach einigen Minuten hatte sie die Nase von diesem Spiel voll. Sie rammte ihr Katana mit voller Wucht in den Boden, sodass er hochsprang und Sasuke kurz aus dem Gleichgewicht kam. Dann raste sie mit mehreren Kunai auf ihn zu, warf sie nach ihm und holte, als er die Kunais abwehrte, mit der Faust gegen ihn aus. Zu spät bemerkte sie den Doppelgänger von ihm, der plötzlich hinter ihr stand, ihren Arm festhielt und ein Kunai an ihren Hals drückte.

"Nicht schlecht. Aber ich glaube du hast verloren", murmelte Sasuke nahe an ihrem Ohr.

"Von wegen."

Sakura rammte dem Doppelgänger den Ellenbogen in den Magen, sodass er sich auflöste, und sie sich wenige Sekunden später auch, weil er sie noch mit seinem Kunai gestreift hatte.

"Auch ein Doppelgänger?", fragte Sasuke irritiert."

"Oh ja. Und jetzt glaube ich, du hast verloren", säuselte Sakura hinter ihm, schlang ihre Arme um seinen Hals und drückte ihr Katana an seine Kehle.

"Nicht übel, Sakura", sagte Sasuke ehrlich. "Aber leider noch etwas zu langsam..."

Blitzschnell hatte er ihr das Katana entrissen, warf sie zu Boden, nagelte ihre Hände mit seinen fest, und beugte sich über sie, während er den Mund zu einem Grinsen verzog.

"Das findest du wohl lustig, was?", zischte Sakura ihm wütend zu. Doch insgeheim gefiel es ihr ein kleines Bisschen.

"Ja", antwortete er schlicht, senkte sich tief zu ihr hinab und vergrub seine Nase in ihrem Haar.

"Sasuke, was..."

"Sch...", hauchte er an ihrem Hals, sodass der jungen Haruno ein heißer Schauer durch den Körper fuhr.

Warum machte er das nur?

Ganz zart und unschuldig berührten Sasukes Lippen für einen Moment ihre Haut.

Dann richtete er sich wieder etwas auf und schaute sie an. Ihre Wangen waren heiß und dunkelrot angelaufen.

"Alles okay?"

"Eh...ja...alles supi", stammelte Sakura und wich seinem Blick aus.

"Hey, was macht ihr beiden da? Sasuke lass Sakura los, wenn du gewonnen hast!", rief Kakashi, konnte sich sein Grinsen aber dennoch nicht verkneifen.

Ja ja, die Jugend!
 

"Ihr werdet Koichi zurück in sein Dorf bringen. Jetzt dürften die Verträge den Wünschen seines Vaters entsprechen", verkündete Tsunade etwas später an diesem Tag.

"Und ich sag' euch eins: Wenn ihr zurückkommt und er ist wieder mit von der Partie, kann er sofort wieder umdrehen und allein in sein Dorf maschieren!"

Eine Ader über der Schläfe der Hokage pulsierte gefährlich, sodass Team 7 vorsichtshalber einen Schritt von ihr zurückwich.

"Hai! Oma Tsunade! Du kannst dich darauf verlassen, das der Typ nicht wieder mit nach Konoha kommt! Dafür werde ich schon Sorgen!" Naruto grinste hinterlistig.

"Keine Mätzchen, Naruto!", ermahnte Tsunade ihn streng."

"Ich habe keine Lust, nachher die Verantwortung dafür zu tragen, wenn Koichi was zustößt."

"Oh man ey!"

Das Team verließ nach noch kurzen Besprechungen mit der Hokage ihr Büro und den Turm.

"Wehe der Vater sagt nur einen Ton, dann geb ich ein Zeichen und wir rennen los. Und ehe der was bemerkt, sind wir schon über alle Berge", sagte Naruto und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf.

"Ach Naruto...", seufzte Sakura."

"Was ist?"

"Wenn der Feudalherr immer noch was gegen die Verträge hat, müssen wir Koichi natürlich noch mal mitnehmen. Ganz egal, was Tsunade gesagt hat. Dieser Typ ist nicht gerade unwichtig."

"Ach menno. Aber es nervt so tierisch an, das wir wegen dem immer hin und her müssen. Ist doch total bescheuert. Soll der doch her kommen, anstatt seinen komischen Sohn zu beauftragen."

"Das wäre natürlich das Beste, aber leider hat Koichis Vater genug zu tun", mischte sich nun auch Kakashi ein, der wie immer in seinem Buch versunken war."

"Ja ja. Der will doch sicher nur, das Koichi mal unter andere Menschen kommt, anstatt nur in dem schicken riesigen Haus zu hocken und von vorne bis hinten bedient zu werden", murmelte Naruto eingeschnappt.

Er hatte absolut keine Lust auf diese Mission. Dieser Koichi ging ihm einfach nur gewaltig gegen den Strich.

"Na dann bis morgen früh am Tor", verabschiedete sich Kakashi plötzlich und verschwand in einer Rauchwolke.

Sein Team sah ihm verdutzt nach.

"Und was machen wir drei Hübschen jetzt?", fragte Naruto seine Kollegen.

"Komm bloß nicht wieder auf die Idee eine Nudelsuppe essen zu gehen. Ich habe in den letzten Tagen so viel davon verdrückt, das es mir schon zum Hals heraus hängt", meinte Sakura direkt.

"Mh, dann nicht." Naruto wandte sich kurz beleidigt ab, doch da kam ihm eine Idee.

"Wie wär's wenn ich Hinata frage ob sie Zeit hat und wir gehen nachher zusammen ins Kino?"

Sakura lief unwillkürlich rot an.

Sie und Sasuke zusammen im Kino? Naja Naruto und Hinata wären natürlich auch noch dabei, aber dennoch wären sie in einem dunklen Saal, wo sie niemand sehen konnte.

Sie schluckte kurz und versuchte sich zu fassen.

"Ja...wieso nicht. Was hältst du davon, Sasuke-kun?"

"Was läuft denn gerade so?", fragte er nur, doch auch ihm wurde bei dem Gedanken spürbar wärmer.

"Keine Ahnung. Können wir ja vor Ort entscheiden. Und wenn uns davon nichts gefällt, gehen wir irgendwo was essen. Keine Sorge, keine Nudelsuppe. Also ich geh dann mal zu Hinata. Wir treffen uns in zwei Stunden vorm Kino, okay?" Naruto salutierte vor seinen Freunden und machte sich dann ohne ein weiteres Wort aus dem Staub.

"Was für ein Chaot!", kicherte Sakura.

Der Uchiha und die Haruno gingen weiter. Aber eigentlich wussten sie gar nicht wohin. Nach einigen Minuten blieben sie etwas unschlüssig voreinander stehen.

"Ich glaube ich geh jetzt besser mal nach Hause. Duschen und so. Wir Frauen brauchen da ja immer etwas länger als ihr." Sakura kratzte sich unschlüssig am Hinterkopf.

"In Ordnung. Bis gleich", erwiderte Sasuke leicht lächelnd.

Doch die beiden standen nun immer noch da und sahen einander an. Grün traf auf Schwarz.

Was war denn heute nur los?

Sakura konnte sich merkwürdigerweise als erste losreißen, lächelte noch einmal und ging dann ihres Weges. Sasuke blieb noch immer mitten auf der Straße stehen und sah ihr hinter her.

Ein komisches Gefühl breitete sich in ihm aus. Ein warmes prickelndes Gefühl. Eigentlich war er es von seiner Natur aus gewohnt, solche Gefühle einfach zu ignorieren oder zu unterdrücken, aber seit er in Konoha war, ließ er es.

Nein, eigentlich schon vorher. Seitdem er Sakura wieder getroffen hatte.

Merkwürdig, dachte sich der Uchiha und wandte sich um, als seine Teamkollegin im Pulk der anderen Dorfbewohner verschwunden war. Er ging zu seiner Wohnung. Schließlich musste auch er erstmal duschen und sich frische Kleidung anziehen.
 

Um kurz vor acht traf sich Team 7 mit Hinata vor dem Kino. Ehergesagt waren es nur Naruto, Hinata und Sasuke. Sakura fehlte noch.

"Frauen! Das die aber auch immer so lange brauchen!", gluckste Naruto und erntete dafür von seiner Freundin einen Rippenpiekser.

"Du bist die Ausnahme", grinste Naruto sie an und gab ihr einen zarten Kuss auf die Wange, sodass die Hyuuga kurz rot wurde.

Sasuke musste unwillkürlich lächeln, auch wenn er nicht genau wusste warum.

Wahrscheinlich freute es ihn einfach, das die beiden zueinander gefunden hatten. Und das obwohl Naruto ja eigentlich so um Sakura gebuhlt hatte, als sie damals in ein Team gesteckt worden waren. Aber anscheinend hatte er seine Schwärmerei für die junge Haruno aufgegeben. Vielleicht weil sie ihn, Sasuke, nicht vergessen konnte? Sakura hatte ihm ja gesagt, das sie ihn noch liebte. Aber warum hatte Sasuke das so genau wissen wollen?

Mist! Er hatte ihr die Frage gestellt, bevor er selbst eine Antwort auf seine eigenen Fragen hatte! Er hatte es so sehr mit der Angst zutun bekommen, sie das vielleicht nie wieder fragen zu können. Und er hatte Angst davor gehabt, ungeliebt zu sterben.

Jetzt kam er sich deswegen total bescheuert vor! Natürlich liebte sie ihn! Die ganze Zeit über! Er hätte es ihr auch ansehen können!

Aber warum hatte er es dann trotzdem wissen wollen?

Liebte er sie?

Sasuke sah von dem jungen Paar auf, als sich plötzlich ein rosaner Haarschopf durch die Menschen drängelte und vor ihnen hielt.

"Tut mir leid. Ich musste gerade noch mal kurz ins Krankenhaus. Shizune brauchte meine Hilfe."

"Ist nicht schlimm, Sakura-chan. Wir haben uns sowieso noch nicht entschieden, was wir uns ansehen wollen", beschwichtigte Naruto. Seine Teamkollegin stützte sich auf den Knien ab und atmete schwer. Sie war den ganzen Weg vom Krankenhaus bis hier her gerannt, aber eigentlich hätte sie nicht so erschöpft sein sollen. War das Training heute vielleicht etwas zu hart gewesen?

Naruto und Hinata wandten sich bereits zu den Kinoplakaten, doch Sasuke schaute zu der jungen Haruno hinunter.

"Ist alles in Ordnung, Sakura?", fragte er sie."

"Geht schon", keuchte sie und richtete sich auf. Doch irgendwie machte ihr Kreislauf gerade schlapp. Ihre Beine begannen zu zittern und sie drohte einzuknicken.

"Sakura!" Sasuke fing die junge Haruno auf."

"Hey, was ist denn los?", rief Naruto, als er sah, das etwas nicht in Ordnung war."

"Mit Sakura stimmt etwas nicht."

Naruto zog Hinata wieder zu seinem Team zurück.

"Geht's dir nicht gut, Sakura-chan?"

"Ich weiß es auch nicht. Könnte die Grippe sein. Im Krankenhaus haben wir im Moment massig Leute, die Grippe haben", murmelte Sakura kraftlos. Wie bei einem Baloon, aus dem man die Luft entweichen ließ, war plötzlich all ihre Kraft verschwunden und sie fühlte sich elend.

Sie hatte ja bereits gesehen, wie schnell diese Grippe ausschlagen konnte, aber sie hatte nicht damit gerechnet, das es so schnell ging. Zumal sie nicht wirklich in der Nähe dieser Patienten gewesen war.

"Am besten bringe ich Sakura ins Krankenhaus. Ihr könnt euch doch trotzdem einen Film ansehen", schlug Sasuke vor und lud Sakura auf seinen Rücken.

"Wenn das für euch in Ordnung geht?", sagte Naruto kleinlaut. Eigentlich wollte er das die beiden sich näher kamen, aber vielleicht würde das auch die Grippe erledigen.

"Klar. Wir haben noch oft Gelegenheit dazu", murmelte Sakura. "Macht euch keine Gedanken."

Schwerenherzens verabschiedeten sich Naruto und Hinata von den beiden.

Als Sasuke das Kino mit Sakura auf dem Rücken verließ, fühlte er, wie die junge Konoichi sich entspannt an ihn schmiegte.

Sie war völlig erschöpft.

"Ich glaube die Mission kann ich dann morgen wohl vergessen", sagte sie, während Sasuke den kurzen Weg über die Dächer nahm.

"Sei doch froh. Dann musst du diesen Koichi nicht ertragen."

"Pass mir bloß auf den auf. Wer weiß was Naruto für einen Plan ausheckt, wenn ich nicht dabei bin."

"Machst du dir jetzt etwa Sorgen um den Spinner?" Sasuke konnte den leicht eifersüchtigen Unterton in seiner Stimme nicht verbergen.

Doch Sakura bemerkte es in ihrer Erschöpfung nicht.

"Nein, ich mache mir Sorgen um Naruto. Der kriegt einen Mordsanschiss, wenn er etwas anstellt."

Sasuke atmete unhörbar aus.

Dann erreichten sie auch schon das Krankenhaus.

Sakura wurde sofort untersucht. Mit dieser Grippe war wirklich nicht zu spaßen, weil sie ziemlich ansteckend war und hohes Fieber auslöste.

Doch als Shizune nach einer Viertelstunde zu Sakura aufsah, konnte sie Entwarnung geben.

"Es ist nur eine Erkältung mit ein wenig zu viel Training." Sie sah Tsunades Schülerin streng an.

"Hast du etwa wieder so viel trainiert? Sakura, ich habe dir bereits damals gesagt, das dir das absolut nicht gut tut!"

"Ich weiß, tut mir leid..." Sakura wandte beschämt den Blick ab.

"Du darfst nach Hause gehen und wirst morgen wahrscheinlich schon wieder fitter sein, aber die Mission kannst du dennoch nicht mitmachen."

"Nicht so schlimm", erwiderte Sakura nur. Doch dann fiel ihr etwas ein. Eigentlich war es wohl schlimm. Es war ihre erste Mission als neues altes Team 7, und sie würde nicht dabei sein.

So ein Mist!

Sakura schlug mit der Faust auf den Tisch, sodass er gefährlich schwankte. Shizune wich ängstlich vor ihr zurück.

"Tut mir leid...", sagte die Haruno leicht verlegen und verließ das Behandlungszimmer.

"Geht's wieder?"

Sakura erschrak, als Sasuke plötzlich vor ihr stand.

"Eh...ja...aber du hättest nicht auf mich warten müssen."

"Darfst du nach Hause?"

"Ja."

"Dann begleite ich dich." Er wollte es nicht riskieren, das Sakura auf der Straße zusammen brach.

Als die beiden das Krankenhaus verließen, erzählte Sakura ihm, das sie auf die morgige Mission trotz nur leichter Erkältung nicht mitkommen dürfte.

"So ein Dreck! Und das obwohl es unsere erste Mission ist!"

"Nimm's gelassen. Es werden noch viele andere kommen", erwiderte Sasuke und winkte ab.

"Ja, aber dennoch ist es unsere Erste! Und das wollte ich eigentlich nicht verpassen!" Sakura verzog schmollend den Mund.

"Sieh es mal so: Wenn du nicht dabei bist, ist es nicht unsere erste Mission, als altes Team 7, oder?"

Da hatte Sasuke allerdings recht. Sakura lächelte ihn an.

"Das stimmt." Im nächsten Moment spürte sie, wie ihr Kreislauf wieder versagte. Sie begann zu taumeln und wartete schon auf den harten Aufprall.

Aber Sasuke fing sie wie vorhin auf.

"D...danke", stammelte das Mädchen. Ihr Gesicht wurde rot, als sich ihre Blicke trafen.

"Keine Ursache." Ein leichtes Lächeln umspielte Sasukes Lippen, und er hob Sakura auf seine Arme.

Erst vor ihrer Haustür ließ er sie sachte auf den Boden nieder und stützte sie noch.

"Geht's wieder?"

"Ja. Vielen Dank."

Eine Weile standen die beiden nur da und sahen sich an.

"Also ich denke, ihr seid dann übermorgen wieder Zuhause, oder?", fragte sie, weil sie sonst nichts anderes wusste.

"Ja, leider..." Sasuke seufzte.

"Wieso leider?"

"Weil wir uns dann erst wieder sehen." Sasuke beugte sich zu ihr hinab und gab ihr einen zaghaften Kuss auf die Stirn. Sakura erstarrte und schaute Sasuke verdutzt an. Hatte er das gerade wirklich getan?

"Also, bis übermorgen", murmelte Sasuke dann noch, wandte sich um und ging langsam den Weg zurück.

"Sei vorsichtig", flüsterte sie. Sasuke drehte sich halb zu ihr um und lächelte.

Hatte er das etwa gehört?

"Bin ich doch immer!" Dann, völlig untypisch für ihn, zwinkerte er, bevor er blitzschnell auf das nächste Hausdach sprang und verschwand.

Sakura taumelte wieder. Aber diesmal war es nicht ihr Kreislauf. Es war ihr laut und schnell schlagendes Herz.

Gott, wie sehr sie diesen Typen liebte!
 

Am nächsten Morgen ging es Sakura überhaupt nicht gut. Die Erkältung war schlimmer geworden. Viel schlimmer. Die junge Haruno konnte sich kaum bewegen und ihr Schädel brummte bei dem kleinsten Geräusch, das von draußen herein strömte.

Von wegen Erkältung, dachte sie wütend, zwang sich aufzustehen und rüber in die Küche zu gehen, oder ehergesagt zu stolpern. Dort angelte sie im Medikamentenschrank nach eigens hergestellten Tabletten, doch dabei stellte sie sich so ungeschickt an, das sie einige der Döschen und Verpackungen umwarf. Laut scheppernd kamen sie auf dem Boden auf und verteilten Pillen und Flüssigkeiten aller Art auf den Fliesen.

"So ein Mist!", fluchte Sakura." Doch es interessierte sie jetzt nicht weiter. Sie schnappte sich die Tabletten, die sie brauchte, schluckte ein paar davon hinunter, holte noch eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank und schlurfte wieder in ihr Bett.

Die immunstärkenden Tabletten und der Schlaf würden ihr gut tun.

Morgen wäre sie sicher schon wieder fit.
 

Sakura wurde während der Mission von Sai ersetzt, den es anscheinend sehr freute, bei Kakashi und Naruto sein zu dürfen. Doch Sasuke ignorierte er vollkommen. Er war der Grund warum Naruto und Sakura so hart trainiert hatten. Er war schuld daran, das Sakura so oft geweint hatte. Egal wie stark ihm auch die Emotionen geraubt worden waren, er empfand dennoch Mitleid für seine beiden Freunde, und genauso empfand er auch Wut Sasuke gegenüber. So leicht wie Naruto und Sakura würde Sai Sasuke nicht verzeihen und schon gar nicht vertrauen. Er musterte den Uchiha, während sie Seite an Seite durch die Bäume sprangen.

Als sie am frühen Abend das Dorf des Feudalherren erreichten und Koichi abgeliefert hatten, befiel den Sharinganträger ein komisches Gefühl. Irgendetwas war nicht in Ordnung.

"Sasuke, stimmt etwas nicht?", fragte Naruto ihn, als sie nach dem Abendessen ihr Hotelzimmer betraten. Die beiden würden sich eins teilen, während Kakashi und Sai im gegenüberliegenden Doppelzimmer schliefen.

"Nein, ist alles okay", log Sasuke, warf seinen Rucksack aufs Bett und trat ans Fenster. Die Lichter im Dorf strahlten ihm freundlich entgegen, aber leider passte es gerade überhaupt nicht zu seiner Stimmung. Irgendetwas war nicht in Ordnung. Aber was nur? Draußen war alles ruhig. Und auch als Sasuke sein Sharingan aktivierte und die Umgebung abtastete, konnte er nichts Bedrohliches erkennen.

War es vielleicht Sakura? Ging es ihr nicht gut?

Aber das war doch Unsinn! Sie hatte nur eine leichte Erkältung bekommen und zu viel trainiert. Keine große Sache.

Oder?

Das Gefühl wurde bedrückender, als er sich neben Naruto in das riesige Bett legte und versuchte einzuschlafen.

Sakura...

Am nächsten Morgen, Sasuke hatte gerade mal drei Stunden geschlafen, brach Team 7 auf. Diesmal ohne Koichi.

Naruto hatte während der Heimreise so gute Laune, das er jedem auf die Nerven ging.

"Endlich ist diese Knalltüte weg!", rief er ständig fröhlich vor sich hin und sprang übermütig von Ast zu Ast.

"Naruto! Sei etwas leiser! Du machst jeden feindlichen Ninja im Umkreis von zehn Kilometer auf uns aufmerksam!", ermahnte Kakashi ihn, doch der junge Uzumaki war nicht zu bremsen.

"Gib's auf Kakashi", grinste Sai seinen Teamführer an.

"Der freut sich jetzt bis wir Zuhause sind."

Sasuke wurde von Meter zu Meter unruhiger. Irgendetwas stimmte nicht.

Er sprang schneller und überholte Naruto.

Als sie am frühen Abend endlich ihr Heimatdorf erreichten, wechselte Sasuke nur ganz kurz ein paar Worte mit seinem Team, bevor er sich ohne Begründung aus dem Staub machte.

Na, wo der wohl so eilig hin will?, dachte sich Naruto und grinste breit.

Sasuke sprang so schnell er konnte von Dach zu Dach, bis er schließlich Sakuras Wohnung erreichte. Er schellte, doch niemand öffnete ihm. War sie vielleicht gar nicht Zuhause? Vielleicht half sie ja wieder im Krankenhaus aus und ihr fehlte nichts.

Doch Sasuke ließ es nicht darauf ankommen. Er sprang hoch zu dem Balkon an Sakuras Wohnzimmer, trat ein und warf einen erstaunten Blick in die Küche, auf dessen Boden überall Medikamente verstreut waren.

"Sakura?", rief er. Doch niemand antwortete.

"Sakura!"

Er rannte in ihr Schlafzimmer. Und da lag sie, auf ihrem Bett. Sie wirkte total erschöpft. Sie war verkrampft und zittrig.

"Sakura..." Sasuke ging auf sie zu und beugte sich zu ihr hinab. Ihre Stirn war eiskalt, während sie schwitzte.

"Sasuke-kun...", hauchte sie zwischen ihren klappernden Zähnen hervor.

"Ich bin hier. Keine Angst. Ich bring dich ins Krankenhaus." Er wollte sie schon auf seine Arme heben, doch Sakura hielt ihn zurück.

"Nein, du musst Tsunade her rufen. Wenn ich jetzt ins Krankenhaus gebracht werde, könnte ich alle anstecken..." Sie hustete röchelnd. Es hörte sich überhaupt nicht gut an.

"In Ordnung. Ich lauf schnell zu ihr. Bin gleich wieder da." Er beugte sich zu ihr hinab und gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange, ehe er sich in Richtung Hokageturm davon machte.

"Tsunade!" Sasuke stürmte ohne anzuklopfen in ihr Büro.

"Du musst sofort mit kommen. Sakura ist krank!"

"Was? Aber Shizune sagte doch, das es nur eine Erkältung ist!"

"Dann hat Shizune wohl was übersehen! Nun komm schon mit! Ihr gehts ziemlich schlecht!"

Tsunade folgte dem Uchiha. Und als die Hokage vor Sakuras Bett stand, zog sie scharf die Luft ein.

"Du hast recht. Das ist keine Erkältung. Es ist aber auch nicht die Grippe, die im Moment so grassiert." Tsunade hockte sich zu Sakura hinab und untersuchte sie kurz.

„Das kommt ganz allein vom Stress in der letzten Zeit…“, murmelte sie halb zu Sasuke hinauf, der sofort schuldbewusst das Gesicht verzog. Tsnuade ging darauf nicht weiter ein, sondern ließ heilendes Chakra in Sakura hinein fließen. Nach einigen Minuten entspannte sich ihr zitternder Körper und ihr Kopf rutschte schwach zur Seite.

"Keine Sorge. Sie ist nur ziemlich erschöpft. Sie brauch jetzt viel Ruhe", beruhigte Tsunade den jungen Mann. "Aber ich schicke Shizune her, um auf sie aufzupassen und mich zu rufen, falls etwas nicht stimmt."

"Wenn du nichts dagegen hast, Tsunade, kann ich das auch übernehmen", bot Sasuke ihr direkt an und sah der Hokage in die Augen.

Erst war sie noch etwas skeptisch, aber, als sie einen ehrlich besorgten Ausdruck in seiner Miene bemerkte, nickte sie.

"Pass gut auf sie auf, ja?"

"Hai!"

Als Tsunade gegangen war, ging Sasuke in die Küche, räumte das Chaos etwas auf und machte dann eine Tasse Tee fertig. Damit ging er zurück zu der jungen Haruno, die nun entspannt schlafend dalag.

"Sakura?"

"Mhm?", murmelte sie nur.

"Hier, trink etwas..." Er hob ihren Kopf ein Stück an und hielt ihr die warme Flüssigkeit hin. Nur schlückchenweise trank Sakura den Tee, aber Sasuke blieb hartnäckig, bis die Tasse leer war. Dann ließ er Sakuras Kopf wieder in die Kissen nieder und stellte die Tasse auf ihr Nachtkonsölchen.

"Geht's dir etwas besser?", fragte er, während er sich neben sie ans Bett setzte.

"Ja, viel besser. Vielen Dank das du Tsunade hergeholt hast. Und danke für den Tee."

"Keine Ursache." Sasuke ließ seine Augen durch ihr Schlafzimmer schweifen.

Jetzt im Dunkeln konnte er zwar nicht so viel erkennen, aber er wusste, das Sakura alles mit viel Liebe eingerichtet haben musste. So war sie früher gewesen, und in dem Punkt, war er sich sicher, das sie sich nicht verändert hatte.

"Sag mal, warum bist du eigentlich hier?"

Sasuke zuckte zusammen. Sollte er ihr die Wahrheit sagen?

"Ich...ähm...ich wollte dir erzählen wie unsere Mission gelaufen ist."

"Und habt ihr Koichi da lassen können?"

"Ja, zum Glück. Dafür war Naruto aber den ganzen Heimweg über so gut gelaunt, das jeder Feind uns ohne Probleme hätte erwischen können."

"Es ist aber nichts passiert, oder?"

"Nein, alles in Ordnung..." Er wandte seinen Kopf zu ihr. Sie lächelte ihn aus einem halbgeöffneten Auge an.

"Ich habe mir Sorgen um dich gemacht", platzte es da plötzlich aus Sasuke heraus, ohne das er das gewollt hatte.

"Wirklich? Aber warum? Nur wegen der Erkältung?" Sakuras Wangen wurden langsam rot.

"Ja, eigentlich schon. Aber ich habe das Gefühl gehabt, das es dir nicht gut geht", murmelte er und wich ihrem Blick aus.

"Das ist lieb von dir", flüsterte Sakura und hob eine Hand zu seiner Wange.

Sasuke genoss ihre Berührung sofort und schmiegte sich an sie.

Wie sehr er diese Wärme über die zwei Tage der Mission vermisst hatte. Es geschah meist unabsichtlich beim Training, wenn die beiden gegeneinander gekämpft oder Mittagspause gemacht hatten, das sie ihn berührte. Aber wenn es passierte, dann brach in dem Uchiha ein kleines Feuerwerk los, so sehr liebte er ihre Wärme und ihre zarte Haut.

Plötzlich ließ Sakura jedoch von ihm ab und rückte etwas schwerfällig zur Seite. Sasuke schaute sie fragend an, doch als sie ihm mit der Hand bedeutete, sich neben sie zu legen, nickte er und folgte ihrer Bitte. Auf der Seite und mit dem Gesicht zu ihr gewandt, sah er sie an. Ihr Gesicht glänzte vor Schweiß und Erschöpfung.

"Schlaf ein wenig...", flüsterte Sasuke und nahm ihre Hand. Sie sah zu ihm auf, während auch sie sich auf die Seite drehte.

"Wie könnte ich jetzt schlafen?", murmelte Sakura. Ihre Augen glänzten, während sie in Sasukes dunkle Seen blickten und darin versanken. Der junge Uchiha schaute sie mit einem etwas verwirrten Ausdruck an, aber nicht, weil er nicht wusste, was sie meinte, sondern weil sein Herz immer heftiger gegen seinen Brustkorb schlug, sodass sie es wahrscheinlich hören konnte. Warum er? Er hatte ihr so viel Leid angetan, und dennoch liebte sie ihn. Warum nur?

"Sakura, warum ich?" Hatte er das gerade wirklich gesagt, oder gedacht? Als sie zu ihm aufsah, wusste er die Antwort.

"Was meinst du?", fragte sie leise."

Jetzt konnte er keinen Rückzieher mehr machen.

"Warum liebst du mich noch? Warum überhaupt? Ich bin...ich habe dir immer so weh getan, und dennoch...", seine Worte verloren sich, als er den Blick senkte."

Sakuras Herz setzte einen Moment aus, bis es wie ein Vorschlaghammer weiter arbeitete.

Sasuke-kun...

In ihren Augen sammelten sich Tränen, die unbemerkt über ihr Gesicht flossen. Ein stilles Lächeln legte sich auf ihre Lippen.

"Weißt du..."

Er sah zaghaft zu ihr auf.

"...als wir klein waren, habe ich dich immer bewundert, weil du so cool warst und weil du alles konntest. In der Akademie warst du der Klassenbeste. Und als wir dann in Team 7 waren..." Sie stockte kurz, festigte ihr Lächeln und sah tief in seine schwarzen Augen. Dann sprach sie weiter:

"...habe ich dich erst kennengelernt. Zumindest ein wenig. Du warst zwar immer abweisend, aber dennoch tautest du etwas auf und gewährtest Naruto, Kakashi und mir einen Einblick in dich. Und egal, wie winzig dieser Einblick auch war, ich habe mich riesig darüber gefreut, weil ich dich kennen lernen durfte. Dich und deine Vergangenheit..." Sie schlug die Augen nieder. Bei dem Gedanken an Sasukes Kindheit, wurde ihr übel.

"Du hast Naruto beschützt, und mir mehrmals das Leben gerettet. Du bist Narutos bester Freund geworden, ganz gleich, ob ihr euch ständig gezofft habt. Wir hatten viel Spaß zusammen. Und als du...fortgegangen bist...hatte ich schreckliche Angst um dich", gestand Sakura ihm.

"Ich weiß, das du niemanden brauchst, der dich beschützt. Das hast du uns oft genug bewiesen. Aber ich...habe mir dennoch Sorgen gemacht, was Orochimaru aus dir machen würde. Ob du noch kühler und hasserfüllter als damals schon werden würdest und ob Orochimaru, dir etwas noch Schlimmeres aufbürgen würde, als das Fluchmal. Ich habe mich so wahnsinnig gefreut, dich in Orochimarus Versteck wohlbehalten wieder zu sehen, nach drei Jahren..." Wieder liefen Tränen über ihr erschöpftes Gesicht.

"Es war mir egal, wie kalt und skrupellos du geworden warst. Ich war einfach nur froh, das es dir gut geht." Sie schluckte ein paar Mal, bevor sie weiter sprach.

"Um nun auf deine Frage zurückzukommen: Ich liebe dich, weil du Sasuke bist, und weil du niemals jemand anderer sein wirst. Ganz gleich, wie kalt oder wie rachsüchtig du noch geworden wärst, du wärst tief in deinem Herzen noch derjenige gewesen, der mich damals in Team 7 schwach und als ein Klotz am Bein bezeichnet und der sich mit Naruto gestritten hat. Du wärst immer der Sasuke gewesen, der mich auf den Missionen beschützt und einen kühlen Kopf bewahrt hat. Du wärst immer der Sasuke gewesen, der sich bei mir mit einem Danke für Alles verabschiedet und auf der Bank liegen gelassen hat. Wegen dir habe ich erst begonnen an mir zu arbeiten und meine Fähigkeiten zu verbessern. Wegen dir bin ich Tsunades Schülerin geworden. Du hast mich stark gemacht Sasuke! Und deswegen liebe ich dich jeden Tag mehr", schloss sie mit einem gequälten Lächeln.

Der Uchiha starrte sie entsetzt an.

Deswegen liebte sie ihn? Weil er so war, wie er war?

Sasuke biss sich auf die Lippen. Womit hatte er ihr Liebe nur verdient? Mit welchem Recht?

"Sakura, ich..." Er wurde unterbrochen, als die junge Haruno wieder ihre Hand zu seinem Gesicht gleiten ließ und zärtlich über seine Wange streichelte.

"Ist schon gut...", murmelte sie liebevoll, rückte an ihn heran und verbarg ihr Gesicht an seiner Brust. Einige Sekunden noch, versuchte sie ihre Emotionen unter Kontrolle zu halten, doch dann brach der Damm und sie begann fürchterlich zu weinen.

Sasuke zerriss es das Herz. So schlimm hatte sie nicht einmal bei seinem plötzlichen Auftauchen geweint.

Er schlang die Arme um sie und drückte die schluchzende Konoichi an sich.

"Ich bin hier...", flüsterte er nahe an ihrem Ohr, sodass Sakuras Rücken von einem heißen Schauer durchzogen wurde.

Er drückte seine Nase in ihr Haar und sog ihren Duft, wie lebenswichtigen Sauerstoff in sich auf.

So liegend, schliefen die beiden Ninja nach einigen Minuten schließlich ein.

Beide glücklich, einander zu haben.
 


 

*hihihi

wie das wohl weiter geht????

freu mich ganz doll über Kommis :) :) :) :)

Party Planner

Party Planner
 

Langsam schlug Sakura die Augen auf, als ihr das warme Sonnenlicht im Gesicht kitzelte und es ihr unmöglich machte, weiter zu schlafen. Ganz gleich, wie gerne sie das noch getan hätte. Es war so schön warm um sie herum, das sie am liebsten den ganzen Tag so liegen geblieben wäre. Doch sie musste aufstehen. Da sie sich besser fühlte, musste sie heute wieder trainieren. Als die Haruno aufsah und das schwarze Haar bemerkte, das vor ihren Augen hing, zuckte sie kurz zusammen und hielt in ihrer Bewegung inne. Erst langsam kehrte die Erinnerung an den letzten Abend zurück.

Sasuke war zu ihr gekommen, weil er sich während der Mission Sorgen um sie gemacht hatte. Er hatte Tsunade gerufen und war, nachdem ihre Meisterin wieder gegangen war, bei ihr geblieben. Er hatte sich zu ihr gelegt und sie gefragt warum sie ihn liebt. Sie hatte es ihm gesagt. Sakura wurde sofort etwas heißer, und sie sah langsam zu Sasuke auf.

Er schlief noch seelenruhig, während seine Arme Sakura fest umschlangen, und ihr nicht die Möglichkeit gaben, sich von ihm zu lösen. Er umklammerte sie regelrecht. Sie musterte ihn genauer. Seine Miene war völlig entspannt und fast schon selig. Und als sie noch genauer hinsah, konnte sie den Ansatz eines Lächelns erkennen.

Sie hob eine Hand und strich mit den Fingern über seine Wange, dann zupfte sie etwas an seinem strubbeligen schwarzen Haar, das ihm wie immer ins Gesicht fiel.

Wie friedlich Sasuke in diesem Moment aussah. Sie hoffte inständig, das es auch wirklich so war. Sie wollte nicht, das ihn weiter diese abscheulichen Gedanken von Rache quälten.

Als sie einen kleinen Kratzer an seiner Schläfe bemerkte, aktivierte sie ihr heilendes Chakra und verschloss die Wunde in wenigen Sekunden.

Davon erwachte Sasuke. Er verzog kurz das Gesicht, bevor er seine nachtschwarzen Augen öffnete und Sakura ansah.

"Was machst du denn da?", fragte er direkt."

Sie wurde nervös.

"Du...hattest da eine Verletzung. Bin schon fertig." Sie wandte ihren Blick ab und wollte sich schon aus seiner Umarmung lösen, weil sie dachte, das er jetzt vielleicht doch lieber auf Abstand gehen wollte, wie das letzte Mal, als sie zusammen erwacht waren. Aber Sasuke dachte gar nicht daran, sie los zu lassen. Er verstärkte seinen Griff sogar noch.

"Wo willst du hin?" Seine Stimme wurde sanfter.

"Ich ähm...ich dachte, das du das vielleicht nicht möchtest. Ich meine, das ich dir so nahe bin..."

"Warum denkst du soetwas?"

"Naja, weil du früher..."

"Sakura?"

"Ja?"

"Ich bin nicht mehr wie früher. Ich habe dich gerne bei mir."

Er beugte sich etwas zu ihr, während er sie noch dichter an sich drückte.

"Ganz nah bei mir...", säuselte er in ihr Ohr, wobei Sakuras Herz sofort schneller zu schlagen begann.

Sie drückte ihren Kopf an seine Schulter, während ihre Finger sich in den Stoff seines Hemdes krallten.

Lange stille Minuten lagen sie so da. Keiner von beiden rührte sich. Sie atmeten langsam und regelmäßig und genossen es einfach nur, sich nahe zu sein.

Sakuras Herz schlug zwar wie wild, aber langsam begann sie wieder müde zu werden, sodass ihr allmählich die Augen zu fielen und sie eindöste. Gerade, als sich ein wunderbarer Traum in ihren Gedanken formte, spürte sie, wie etwas ihre Stirn berührte. Sie öffnete ihre Augen und sah direkt in Sasukes schwarze Spiegel. Sie waren sich so nahe. Viel näher als vorher schon.

Ihr beider Atem schlug gegeneinander. Heiß und aufregend. Sakura verschloss ihre grünen Smaragde wieder hinter ihren Lidern, als sie spürte, wie Sasuke sich tiefer zu ihr hinab senkte. Erwartungsvoll harrte sie aus, wartete das seine Lippen, die ihre berührten. Und dann, als Sasuke ihren Mund schon schmecken konnte, stürzte ein ohrenbetäubendes Geräusch über die beiden herein, sodass sie erschrocken zusammen zuckten.

"SAKURA-CHAN!"

Sakura stöhnte genervt auf.

"Ich bring ihn um!", zischte sie."

"Wir warten einfach, das er wieder geht", meinte Sasuke leichthin. Er wollte nicht, das sie sich jetzt von ihm löste. Nicht jetzt.

Doch Sakura sah ihn entschuldigend an, lächelte und stand auf. Etwas beleidigt blieb Sasuke auf ihrem Bett liegen und sah ihr nach.

"Was ist los?", fragte Sakura ihren Teamkollegen unwirsch, als sie die Tür aufriss.

"Eh..." Naruto sah sie verdattert an. Warum war sie so gereizt?

"Hab' ich bei irgendetwas gestört?" Er warf einen scheelen Blick in den Flur.

"Nein, bei was denn bitte?" Sakura wandte verlegen den Kopf von ihm ab, aber dann fasste sie sich wieder.

"Was willst du, Naruto?"

"Ich wollte nur bescheid sagen, das das Training für heute ausfällt. Und das die Party heute in einer Woche steigt", grinste der Uzumaki."

"In einer Woche schon?", fragte die Haruno ihn verwirrt."

"Ja. Hinata ist weltklasse im organisieren. Die Party findet übrigens bei den Hyuuga's statt. Die haben das größte Anwesen hier in Konoha."

"Wie viele hast du denn eingeladen?"

"So ziemlich alle die wir kennen", sagte Naruto ganz unverblümt."

"Ob Sasuke damit einverstanden sein wird?" Sakura sah den blonden Ninja nachdenklich an.

"Natürlich wird er das. Er hat zwar damals große Veranstaltungen nicht gemocht, aber vielleicht hat sich das ja geändert. Besonders wenn er dich als seine Begleitung mit bringt." Er grinste frech.

"Wer sagt denn, das ich seine Begleitung bin?" Sakura wurde sofort rot um die Nase.

"Ach komm, es ist ja wohl offensichtlich, das du seine Begleitung wirst!" Naruto grinste noch breiter und drehte sich um.

"Die Party beginnt um Sieben. Bis morgen beim Training, Sakura. Und sag' Sasuke einen "guten Morgen" von mir."

Sakuras Gesicht wechselte von rosa zu dunkelrot.

Hatte er etwa gemerkt, das Sasuke bei ihr war?

Sie schlug die Tür zu und wanderte zurück ins Schlafzimmer.

Der junge Uchiha stand am Fenster und sah hinaus.

Sie trat neben ihn.

"Alles okay?", fragte er sie, ohne sich umzudrehen."

"Ja, aber hast du nicht gelauscht?"

"Doch. Aber ich wollte wissen, wie es dir damit geht, das du offensichtlich meine Begleitung bist." Er drehte sich zu ihr und grinste. Etwas, was Sakura bisher nur selten bei ihm gesehen hatte.

"Bin ich das denn?", fragte sie ihn schüchtern."

"Wenn du das möchtest." Und da errötete sie schon wieder.

Fragte Sasuke sie gerade etwa, ob sie mit ihm zu der Party gehen würde? Nun ja, er fragte sie nicht direkt. Aber er wollte offensichtlich, das sie ihn begleitete.

"Möchtest du das denn?", fragte sie kleinlaut.

"Sehr gerne."
 


 

Sakura nahm ein paar der Tabletten aus ihrem Medikamentenschrank mit einigen Schlucken Wasser ein, als sie sich für die Party angezogen und gestylt hatte. Es war kurz vor halb sieben. Sie hatte reichlich Zeit, um ihr Outfit noch einmal zu überprüfen, aber als sie einen kurzen Blick in den Spiegel an ihrem Kleiderschrank warf, konnte sie nur darüber lächeln, wie sie heute aussah.

Sie trug ihre Haare so wie immer, aber unterhalb ihres Halses war sie anders als sonst. Sie trug ein kurzes, um den Oberkörper enges schwarzes Kleid. An der Stelle wo ihre Hüfte anfing, verteilte sich der Stoff locker über ihre Beine. Am Rechten endete er nur bedeutend kürzer und lief an ihrem linken Knie spitz zu. Dazu trug sie schwarze High Heels. Auf diesen Stelzen konnte sie zwar nur bis zu einem gewissen Grad laufen, aber es würde schon gehen.

Als Sakuras Blick so über ihren Körper glitt, musste sie zugeben, das ihr das Kleid, das sie mit Ino eingekauft hatte, ziemlich gut stand, und das auch die Kette, mit der dunkelrosanen Kirschblüte aus Silber, perfekt zu ihr passte.

Das sich noch ein anderes Outfit unter diesem Kleid verbarg, konnte man nicht ansatzweise erkennen. Sakura grinste in sich hinein.

Sie trug noch etwas von dem Parfüm auf, das sie so liebte und tuschte sich schon schnell ihre Wimpern. Mehr Make Up wollte sie nicht auftragen. Durch ihre rosanen Haare, hatte sie schon genug Farbe um sich herum.

Da ertönte plötzlich die Klingel. Sakura zuckte beinahe zusammen. Sie schnappte sich die kurze schwarze Jacke von der Rückenlehne ihrer Couch, dann noch den Schlüssel und ihre Handtasche von der weißen Kommode und schritt zur Tür. Als sie öffnete, schaute sie in zwei schwarze Augen, die sie musterten.

Sasuke ließ es sich nicht anmerken, aber als er die junge Konoichi betrachtete, die aus der Tür trat, verschlug es ihm kurz die Sprache. Das knappe Kleid schmiegte sich perfekt an ihren zarten Körper an, während die Kette um ihren Hals wie ein heller Diamant herausstach und ihre schulterlangen Haare betonte. Er schluckte unmerklich, als er den feinen Geruch, der von ihr ausging, bemerkte und ihn in sich aufsog. Am liebsten hätte er Sakura wieder in die Tür zurückgedrängt, sie an die Wand gedrückt und so hemmungslos, wie er sich gerade fühlte, geküsst. Doch er konnte sich beherrschen. Gerade so...

"Hi", sagte Sakura sanft und lächelte zu ihm auf. Ihr Herz schlug wie verrückt, als ihre Augen, ihn betrachteten. Er trug eine lockere schwarze Stoffhose, die ihm bis zu den Knien reichte. So wie eigentlich auch. Aber untypisch für ihn, war das weiße Hemd, dessen obere Knöpfe geöffnet waren, sodass Sakura wunderbar den Ansatz seiner Brustmuskeln erspähen konnte. Am liebsten hätte sie sofort die Hand nach seiner straffen weichen Haut ausgestreckt und sich an ihn geschmiegt, aber sie beherrschte sich. Gerade so...

"Hi", erwiderte er leicht lächelnd, drehte sich halb zur Seite und hielt ihr seinen Arm zum Einhaken hin. Sie nahm dankend an.

Als sie einige Minuten schweigend die Straße entlang gegangen waren, und von vielen Menschen bewundernd angestarrt wurden, ergriff Sakura das Wort.

"Und, was glaubst du, erwartet dich auf Narutos Party?"

"Keine Ahnung. Vielleicht ein Nudelsuppen-Wettessen?"

Sakura kicherte.

"Nein, keine Sorge. Das konnte ich ihm ausreden. Aber du wirst überrascht sein. Wir alle, haben uns ein tolles Programm ausgedacht."

"Inwiefern?" Er sah zu ihr hinab. Wieder strömte ihm ihr Duft um die Nase. Und wieder konnte er sich gerade so beherrschen, sie nicht zu küssen.

Sie grinste zu ihm auf.

"Das verrate ich dir nicht. Ist eine Überraschung!" Sie zwinkerte kurz, worauf hin Sasuke nur verwirrt zurückblickte.

Was haben die denn jetzt schon wieder ausgeheckt?, dachte sich der junge Uchiha. Er richtete den Blick wieder nach vorne und sah bereits, das große Hyuuga-Anwesen vor ihnen auftauchen. Er hatte es viel düsterer in Erinnerung, als es jetzt war. Die ganze Außenfassade waren mit Girlanden und Lampions behangen, die eine gemütliche Atmosphäre verbreiteten, die aber nicht zu der Musik passte, die den beiden Ninja entgegen hallte. Laute Bässe wummten über sie herein, als Sasuke mit Sakura am Arm den Eingang betrat.

Völlig erstaunt schaute Sasuke auf all die Menschen, die sich im Innenhof des Anwesens versammelt hatten und laut quatschten oder tanzten. Er hatte nicht gewusst, das sich so viele Leute um ihn scherten. Aber vielleicht waren sie auch nur hier, weil Naruto sie darum gebeten hatte. Eine Party bei den Hyuugas schlug niemand so leicht aus.

"Sasuke! Sakura-chan! Da seid ihr ja endlich!", brüllte da plötzlich eine Stimme und ein blonder Ninja tummelte sich durch die Leute. Er hielt vor ihnen und grinste.

"Na, wie gefällt's euch?"

"Sieht klasse aus Naruto! Du kannst wirklich von Glück sagen, das Hinata so gut darin ist, Partys zu planen. Ich will gar nicht wissen, wie eure Hochzeit später aussehen wird", grinste die Haruno und zwinkerte dem rot werdenden Uzumaki zu, der irgendwie ertappt wirkte."

"Bis dahin haben wir ja noch etwas Zeit", murmelte Naruto und kratzte sich verlegen am Kopf.

"Jetzt feiern wir erstmal Sasukes Rückkehr!" Er klopfte seinem besten Freund auf die Schulter und zog ihn mit sich. Sakura blieb zurück und begab sich nach kurzem Zögern zu Ino, die mit einem Glas Sekt bei Shikamaru stand und sich mit ihm, Choji und zwei anderen Shinobi unterhielt.

"Hi Ino!"

"Hi Sakura. Hast du alles dabei?", fragte die Yamaka direkt und deutete auf die Rosahaarige.

"Na klar doch. Alles gut versteckt." Sakura tätschelte sich kurz auf den Oberschenkel.

"Da bin ich mal gespannt, wie Sasuke gleich gucken wird. Dem werden die Augen raus fallen, wenn er dich so sieht." Ino grinste hinterlistig, während Sakura nur leicht rot wurde.

"Das wir dafür nur eine Woche Zeit hatten, macht mich nur noch nervöser. Ich hoffe es klappt alles", murmelte Sakura Ino nach ein paar Minuten zu, als sie so in etwa schätzen konnte, wie viele Personen wirklich anwesend waren.

"Keine Angst. Das kriegen wir schon hin! Die Jungs werden denken, die sind auf 'nem Junggesellenabschied", flüsterte Ino ihr zu."

"Na das wollen wir ja nicht hoffen!", stieß Sakura aus und zog automatisch den Rock ihres Kleides etwas tiefer.

Ino grinste nur.

Plötzlich erstarb die Musik und die Gespräche wurden eingestellt, als Naruto durch ein Mikrofon um Aufmerksamkeit bat.

"Oh weia! Der arme Sasuke!", sagte Sakura, als sie sah, das Naruto ihren Teamkameraden auf die kleine Bühne geschleppt hatte, die hinten im Hof aufgebaut war. Der Uchiha wirkte ziemlich unbeholfen, während er hinter Naruto stand und ihm zuhörte.

"Okay Leute. Ihr wisst ja warum ihr alle hier seid. Aber ich wollte es noch einmal sagen. Wir sind alle hier, weil wir ein Mitglied unseres Dorfes Zuhause willkommen heißen wollen, weil er drei Jahre... nun sagen wir es mal so, auf Trainingsreise war. Doch jetzt ist er wieder hier. Und ich bitte um Applaus, für Sasuke Uchiha!" Naruto zog Sasuke weiter nach vorne, der heftig mit dem Kopf schüttelte. Er fühlte sich absolut nicht wohl, während ihn halb Konoha musterte und laut klatschte. Sakura wollte am liebsten eingreifen, aber sie fand es auch unheimlich süß, wie hilflos Sasuke gerade aussah. Seine Augen wanderten nervös hin und her und durchbohrten Naruto wütend. Doch der Uzumaki ließ sich davon überhaupt nicht beeindrucken, sondern lachte nur fröhlich vor sich hin.

"Das wird Sasuke Naruto niemals verzeihen", flüsterte Ino Sakura zu. Sie wollte gerade nicken, als Naruto wieder um Ruhe bat.

"Es gibt aber noch etwas, was ich gerne verkünden würde, damit Sasuke mich gleich nicht in Fetzen reißt..." Verwirrt sahen sich Sakura und Ino an.

"Was hat er denn jetzt vor?"

"Keine Ahnung..."

Naruto streckte die Hand in die Menge unterhalb der Bühne und zog plötzlich eine blauhaarige Konoichi hoch. Er legte liebevoll den Arm um sie.

"Oh, glaubst du etwa..." Inos Worte verloren sich.

"Ich oder ehergesagt wir..." Naruto lächelte zu Hinata hinab und drückte sie eng an sich.

"...wollten hiermit unsere Verlobung bekannt geben!"

Einen Moment war es totenstill im Anwesen der Hyuugas, doch dann brach lauter Applaus und Jubel los. Sakura und Ino gröhlten beschwingt und pfiffen, während auch alle andere Anwesenden ihrer Freude Ausdruck verliehen.

Dann liefen Sakura plötzlich die Augen über. Sie war so glücklich für Naruto und Hinata. Solange hatte die Hyuuga um Naruto gekämpft. Um ihn geweint und war für ihn stärker geworden. Und endlich ging ihr größter Traum in Erfüllung.

Ino nahm die weinende Sakura in den Arm und reichte ihr ein Taschentuch.

"Hier schnell. Sonst verläuft dein Mascara noch völlig." Sakura tupfte sich vorsichtig die Augen ab. Dann sah sie plötzlich, das Sasuke auf sie zukam.

"Hey, ist alles okay?", fragte er sie."

"Ja, ich freu mich nur so für die beiden", nuschelte Sakura beschämt. Das sie aber auch immer heulen musste!

"Aber wie geht's dir? Hast du Narutos kleinen Aufritt gut überstanden?"

"Geht schon wieder. Aber wenn er soetwas noch einmal bringt, kann ich für nichts garantieren." Sasuke schaute etwas genervt zu Naruto, aber als er sah, wie glücklich dieser und Hinata von einigen Menschen umringt und beglückwünscht wurden, vergas er seinen Ärger auf ihn. So gehörte die Aufmerksamkeit des heutigen Abends zum Glück ganz den beiden, und jeder würde ihn jetzt nur noch als einen der Anwesenden betrachten.

Sasuke musste zugeben, das Naruto ihn schon ziemlich gut kannte, und genau wusste, das er es nicht leiden konnte, im Mittelpunkt zu stehen. Und mit der Bekanntgabe seiner Verlobung mit Hinata, hatte Naruto ihm den Abend gerettet.

Dieser Naruto...

Sasuke grinste still in sich hinein.

"Das Schlimmste hast du schon mal hinter dir. Den Rest der Party musst du jetzt nur noch auf dich zukommen lassen", sagte Ino zu ihm, während Sakura immer noch damit beschäftigt war, sich zu beruhigen.

"Was meinst du mit, "auf mich zukommen lassen"?", fragte Sasuke sie."

"Das wirst du schon noch sehen." Ino wandte sich halb zu Shikamaru um, grinste aber noch über die Schulter: "Dir werden die Augen übergehen, wenn du unsere Stirni gleich in Aktion siehst!"

"Ino!", mahnte Sakura gefasst und starrte ihre Freundin böse an."

"Ich verrate nichts mehr. Aber du wirst es gleich sehen, Sasuke." Ino streckte den beiden die Zunge raus und lauschte wieder dem Gespräch der anderen Shinobi.

"Was meint sie damit?"

Sasuke sah Sakura streng an, aber die grinste nur verlegen.

"Du wirst es sehen..."
 

Etwa zwei Stunden der Party vergingen, ohne besondere Vorkomnisse. Sasuke gesellte sich zu Sakura und dessen Freunden und mischte in deren Gesprächen sogar etwas mit, sodass alle Anwesenden den Uchiha des öfteren erstaunt ansahen. Sie waren es nicht gewohnt, das er viel sprach. Aber keinen schien es zu stören das er da war und sich anders als früher verhielt.

Danach drängelten sie sich zu Naruto und Hinata durch, um ihnen endlich persönlich gratulieren zu können. Sakura umarmte die beiden beschwingt. Sasuke tat es ihr gleich. Naruto wunderte sich etwas, aber es freute ihn, das Sasuke so kontaktfreudig geworden war. Hinata jedoch hatte ein wenig Angst, als der Uchiha sie an sich drückte. Sie lächelte ihn rotwerdend an und legte direkt Narutos Arm um sich, als er sie wieder los ließ.

Dann stürzten sich alle auf das riesige Buffet und futterten sich voll, während auf der Bühne eine Band Platz nahm und Musik spielte. Naruto, Hinata, Sakura und Sasuke saßen zusammen mit ihrem Sensei an einem runden Tisch in einer gemütlichen Ecke unter dem Baldachin und genossen das köstliche Essen, das Hinata mit ihren Freundinnen vorbereitet hatte.

"Also um eines musst du dir wirklich keine Sorgen machen, wenn ihr verheiratet seid, Naruto", meinte Kakashi, während er so das Essen vor sich auf seinem Teller betrachtete und davon kostete."

"Was, Sensei Kakashi?"

"Das du verhungerst. Hinata kocht wirklich ausgezeichnet!" Kakashi steckte sich prompt, bei vorgehaltener Hand, noch ein Stück gebratene Ente in den Mund.

Naruto und Hinata lachten auf.

"Das ist lieb, Sensei. Aber das war ich nicht allein. Sakura, Ino und TenTen haben mir sehr dabei geholfen. Sie können alle zauberhaft kochen", sagte Hinata zuckersüß.

Naruto liebte sie für ihre zarte Art, und drückte sie gleich enger an sich, sodass die Hyuuga direkt rot wurde.

Sakura lächelte verträumt in sich hinein und seufzte. Leider so laut, das alle es bemerkten und sie ansahen.

"Was ist? Darf ich mich denn gar nicht freuen, für euch zwei?"

Alle brachen in schallendes Gelächter aus. Bis auf Sasuke. Aber er lächelte, während er weiter aß.

"Hinata zeig uns noch mal deinen Ring. Ich habe ihn noch gar nicht zu Gesicht bekommen."

Sakura beugte sich über den Tisch zu Hinata vor, die ihr die Hand entgegen streckte. Es war ein silberner Ring, in dem ein glänzender milchig weißer Stein funkelte, wie die Farbe ihrer Augen.

"Oh, er ist herrlich! Er passt genau zu dir! Naruto, den hast du wirklich prima ausgesucht!", lobte Sakura ihn."

Der Uzumaki lächelte verlegen.
 

Um halb zehn, gerade als die Gruppe aufgehört hatte zu essen, stürmte plötzlich Ino an den Tisch.

"Was ist los?"

"Ihr müsst sofort kommen! TenTen geht es nicht gut!", stieß Ino aus und zog sofort Hinata und Sakura mit sich.

Naruto, Sasuke und Kakashi blieben allein zurück.

"Fragt ihr euch auch, warum Ino auch Hinata mitgenommen hat, obwohl Sakura der Medic-Nin ist?", fragte Sasuke nach einiger Zeit, der Stille und schnappte sich ein paar Reißbällchen von Sakuras Teller. Er wusste nicht wieso, aber diese Dinger schmeckten ihm mit einem Mal richtig gut.

"Keine Ahnung", meinte Naruto nur und zuckte mit den Schultern. Sasuke sah es nicht, weil er gerade den Blick abwandte und die Menge nach der rosahaarigen Konoichi durchforstete, aber Naruto begann breit zu grinsen. Er wusste genau, warum die drei Mädchen verschwunden waren. Aber es war ja schließlich eine Überraschung. Und deswegen würde Sasuke geduldig warten müssen.

Naja, wirklich lange musste er dann doch nicht warten.

Nur knappe fünf Minuten später, ebbte die Musik der Band langsam ab und der Frontsänger trat ans Mikro.

"So Leute, jetzt haben wir eine ganz besondere Überraschung für euch alle!", verkündete er laut. Sasuke sah erstaunt auf.

Oh weia! Was kommt denn jetzt noch?, dachte er sich und zog schon fast ängstlich die Brauen zusammen.

"Einen ganz herzlichen Applaus für Ino Yamanaka und ihre reizenden Freundinnen!"

Da trat doch tatsächlich Ino auf die Bühne, und wurde von vielen Männern laut bejubelt und bepfiffen.

"So meine Lieben. Wir haben ein Programm für euch vorbereitet, und hatten dafür leider nur eine Woche Zeit. Also nehmt es uns nicht übel, wenn wir ein paar Fehler machen, ja?" Ino lächelte und funkelte mit ihren hellblauen Augen, sodass ihr niemand mehr böse sein konnte. Dann jedoch verzog sich dieses Lächeln, zu einem hinterlistigen Grinsen, und im nächsten Moment sprang Ino mit einem kleinen Salto von der Bühne.

Die Leute machten Platz und stellten sich an die Ecken der kleinen Vordächer. Sasuke, Naruto und Kakashi mussten aufstehen, um das Schauspiel zu betrachten, das plötzlich los ging.

Ganz sanft und liebevoll ertönte eine Piano-Melodie über die Boxen, während sich ein Scheinwerfer, von irgendwo her, auf eine kleine Person richtete, die dort vor der Bühne im Staub kauerte.

Sasuke versuchte sie zu identifizieren, aber das war gar nicht so einfach, weil sich viele Leute vor ihn drängelten, sodass er kaum was erkennen konnte. Nach ein paar Sekunden hatte er es satt. Er sprang mit einem kleinen Satz nach oben und zog sich auf das schmale Vordach. Jetzt hatte er einen perfekten Ausblick auf das Geschehen und staunte nicht schlecht, als er TenTen erkannte, die dort hockte und leise die Stimme erhob:

"I know there's something in the wake of your smile

I get a notion from the look in your eyes. Yeah...

You build a love but that love falls apart.

Your little piece of heaven turns to dark,

Listen to your heart

When he's calling for you

Listen to your heart

There's nothing else you can do

I don't know where you’re going

And I don't know why.

But listen to your heart,

Before you tell him goodbye..."

Während sie sang, stand sie langsam auf und hielt sich dramatisch ihr Herz. Sie sang voller Gefühl, als würde sie gerade eine Liebeserklärung abgeben.

Als ihr Lied schließlich ausklang, ertönte plötzlich eine völlig andere Musik aus den Boxen. Voller Rhythmus und Feuer.

Ino tauschte den Platz mit TenTen und begann zu tanzen. Aber jetzt, trug sie ein völlig anderes Outfit als gerade noch. Sie hatte ihr schickes blaues Kleid, gegen schwarze Hotpants und ein weißes Top getauscht. Und ihre eben noch hochgesteckten Haare, fielen ihr jetzt wild über die Schultern.

"…Evacuate the dancefloor

I’m infected by the sound

Stop this beat is killing me

Hey Dr. DJ let the music take me underground

Evacuate the dancefloor

I’m infected by the sound

Stop this beat is killing me

Hey Dr. DJ come burn this place right down to the ground…”

Ino tanzte und wirbelte elegant, aber auch wild herum, während sie die Menge anheizte mit zu singen. Die Leute jubelten ihr zu und begannen auch zu tanzen. Als auch Inos Lied endete, änderte sich die Melodie wieder. Klavier und Gitarre ertönten. Ino tauschte den Platz mit Hinata, die noch immer ihr schönes cremefarbenes Kleid trug, das ihr bis an die Knie reichte. Sie erhob ihre Stimme, die viel kraftvoller klang, als sonst. Selbstbewusst und freudig.

“…You appear just like a dream to me

Just like kaleidoscope colors that

Cover me, all I need

every breath that I breath, don't you know

You're beautiful...

Yehey yay

When the waves are flooding the shore and I

Can't find my way home anymore

That's when I... I.. I look at you,

I look at you

Yehey Yeah Oh Ah

And you appear Just like a dream

To me...”
 

Sie sang immer lauter, immer energischer. Und dann schossen plötzlich Tränen aus ihren großen weißen Augen und sie strahlte genau zu Naruto hinüber, hob die Hand und deutete von ihrem Herzen aus auf ihn, während sich ein sanfter Schimmer aus blauem Chakra um sie verteilte.

Naruto der sich bereits mit Kakashi, neben Sasuke gesellt hatte, lächelte breit und liebevoll.

"Sie ist so wundervoll...", säuselte Naruto und fasste sich an die Brust."

"Zum Glück hast du das noch rechtzeitig gemerkt. Wer weiß, wie lange sie noch gewartet hätte", meinte Kakashi leise, während sich das Licht im Hof der Hyuugas veränderte. Die Scheinwerfer wurden blau und rot.

Sasuke bemerkte Kakashis Unterton und auch dessen Blick, der ihm galt, aber er ignorierte es. Oder ehergesagt, er versuchte es, während er sah, wie Hinata, den Platz mit einer in einem schwarzen Mantel gehüllten Person tauschte. Dann erlosch plötzlich das Licht und es war stockfinster. Auch die Lampions waren ausgeschaltet worden.

Eine seltsame rauschende Melodie ertönte, die immer lauter wurde und erstarb. Dann gingen die Scheinwerfer wieder an.

Die verhüllte Person stand dort, legte die behandschuten Hände ans Mikro, stellte sich ganz nahe davor und begann mit hauchend, und wie Sasuke zugeben musste, erotischer Stimme zu singen:

" You're so hypnotising

could you be the Devil, could you be an Angel

Your touch magnetizing...."

Sasuke sah der Person zu, wie sie plötzlich ihren Mantel abstreifte, und ein zarter Körper in schwarzen knielangen Stoffhosen und einem sehr knappen Oberteil, das nur die Brust verdeckte, dastand und seine rosanen Haare ausschüttelte, während das Konohaband fast schief um ihre Stirn gebunden war. Weiße Bänder waren an ihrem Rücken befestigt und schlangen sich flatternd um ihren Körper, während eine leichte Brise über sie hinweg fegte.

Sasuke konnte nicht umhin, zu denken, das Sakura in diesem Outfit und besonders mit dieser rauen, aber gleichzeitig auch zarten Stimme, wirklich sehr anreizend auf ihn wirkte. Und wie er beobachtete nicht nur auf ihn. Alle Männer staunten nicht schlecht, als die junge Konoichi, die stets darauf achtete, genug anzuhaben, plötzlich in so einem gewagten Outfit vor ihnen stand und auch noch dieses Lied sang, das so unglaublich sexy wirkte.
 

" Kiss me, K-k-kiss me,

infect me with your love, and fill me with your poison!

Take me, T-t-take me

wanna be your victim, ready for abduction.

Boy, you're an alien, your touch so far away

its supernatural, extraterrestrial!

Extraterrestrial!

Extraterrestrial!

Boy, you're an alien, your touch so foreign

Its supernatural, extraterrestrial!”
 

"Na wenn das mal keine Aufforderung war", flüsterte Naruto Sasuke zu, als Sakura ihr Lied beendete, während ihr starkes Chakra sie wie sonst auch, wie ein Schild umgab, das heftig ausschlug und sich gerade so in Zaum halten konnte.

Sasuke vernahm Narutos Worte gar nicht wirklich, sondern spürte nur noch Sakuras warmes Chakra und ließ den Blick über ihren perfekten Körper gleiten.

Bis hier hinauf, meinte er, ihren Geruch wahrzunehmen und er sog ihn gierig ein. Lange würde er diesem Drang, der sich von seinem Inneren seine Kehle hinauf wagte, nicht mehr stand halten können. Er spürte bereits, wie seine Fassade bröckelte. Sein Herz schlug schneller, desto länger er Sakura ansah, und es machte ihn verrückt, das es nicht aufhörte, so ein Theater zu machen.

Er beobachtete schweigend und ohne es sich anmerken zu lassen, das Sakura ihren Platz verließ und zu Ino ging. Die beiden besprachen kurz etwas, während der laute Applaus, der auch zwischen den Songs der Mädchen immer wieder ertönt war, langsam abebbte und wieder die normale Musik von vorhin in den Boxen zu summen begann.
 

"Das war einsame Spitze von euch, Mädels! Ihr habt echt alle umgehauen!", lobte Naruto die Truppe, als er, Sasuke und auch Kakashi sich zu ihnen gesellten, während die jungen Konoichis sich zum Ausruhen auf die Bühne gesetzt hatten.

"Danke! Das ist lieb von dir", erwiderte Hinata und küsste ihren Verlobten kurz auf die Lippen."

"Danke, Naruto", sagte auch Sakura und lächelte ihren Teamkollegen an. Sie lehnte sich zurück und stützte sich auf ihre Ellenbogen, um genüsslich die kühle Abendluft einzuatmen.

Wenn sie gewusst hätte, welche Reaktion Sasuke wegen dieser sonst so typischen Bewegung zeigte, hätte sie sich bestimmt anders verhalten. Dem Uchiha fielen fast die Augen aus, als Sakura sich so entspannt vor ihm reekelte, und er wandte abrupt den Kopf weg, als sie bemerkte, das er sie ansah.

Sie grinste, als sie den leichten Schimmer unter seinen Augen bemerkte.

Rein körperlich schien er sie zumindest schon mal anziehend zu finden, da war Sakura sich sicher.

Aber wie sah es mit seinen Gefühlen aus? Mochte oder liebte er sie? Oder träumte Sakura wieder nur?

Die junge Konoichi schüttelte leicht den Kopf, seufzte und stand auf.

Nein, heute wollte sie sich die Stimmung von ihren blöden Gedanken nicht verhageln lassen. Naruto und Hinata feierten ihre Verlobung, und das war ein Grund sich heute keinen Kopf um Sasuke zu machen.

Sie griff flugs nach der Hand ihrer verlobten Freundin und zog sie auf die Tanzfläche, die sich unsichtbar vor der Bühne gebildet hatte, während die Band einen rhythmischen Song spielte.

In den ersten Sekunden war sich Sakura überhaupt nicht mehr bewusst, das sie noch das Outfit ihres Liedes trug, doch auch als die Blicke der Männer begierig auf ihr ruhten, tanzte sie weiter. Heute waren ihr diese Blicke egal. Sie würde feiern!

Erkenntnis...

Erkenntnis...
 

Es war halb eins. Viele der älteren Herrschaften waren bereits nach Hause gegangen. Die jungen Shinobis und Konoichis jedoch feierten, was das Zeug hielt. Hinata tanzte mit Naruto, Ino mit Shikamaru, TenTen mit Neji und Sakura hockte gerade mit Sasuke an ihrem Tisch, um zu pausieren. Sie war von der vielen Tanzerei völlig erschöpft und ihre Füße schmerzten. Sie zog sich die High Heels aus und ließ heilendes Chakra in ihre schmerzenden Füße fließen.

"Ich glaube, du hättest dir noch andere Schuhe mitnehmen sollen, oder?", meinte Sasuke leicht spöttisch."

"Sehr witzig. Aber stell dir vor, das ich habe ich sogar." Sie streckte ihm die Zunge raus und hielt ihm die Flip Flops, die sie in ihrer Handtasche verstaut hatte, vor die Nase.

"Hey Sakura. Magst du mit mir tanzen?", fragte da plötzlich Sai, der an ihrem Tisch aufgetaucht war.

Sakura warf einen scheelen Blick in Richtung Sasuke. Er schaute zwar etwas beleidigt, aber hielt sie nicht auf.

"Gerne." Sie griff nach Sai's Hand und lief mit ihm zur Tanzfläche.

Dem Uchiha gefiel die Situation überhaupt nicht. Die Eifersucht pochte ihm unter der Haut, aber er beherrschte sich. Dieser Sai hatte nicht das Recht mit seiner Sakura zu tanzen.

Moment mal! Seiner Sakura? Seit wann gehörte sie denn ihm?

Sasuke wunderte sich über sich selbst und versuchte sofort, diese seltsamen Gedanken abzuschütteln. Aber es ging einfach nicht, während er zusah, wie Sakura vor diesem Sai herumwirbelte und wie er seine Hände auf ihre Hüften legte.

Wütend biss der Uchiha die Zähne zusammen, desto näher sich Sai und Sakura während des Tanzes kamen, sodass sich sogar mehrere Male fast ihre Nasenspitzen berührten und sie einander ansahen.

Er musste etwas tun! Nur was?

Sakura genoss den Tanz mit Sai nicht wirklich. Zwar legte sie all ihr Können hinein, aber sie spürte Sasukes Blick auf sich ruhen. Und als sie einmal kurz zu ihm hinüber sah, sah sie, das Sasuke wütend aber auch verletzt zu ihnen hinunter schaute.

Jetzt war es vorbei. Sie konnte es nicht mehr ignorieren. Ihre Gedanken von vor ein paar Stunden kamen wieder, und ließen sie den Tanz mit Sai abrupt beenden.

"Tut mir leid", sagte sie entschuldigend zu ihm und drängelte sich durch die Menschen Richtung Ausgang.

Sie hatte es zumindest versucht.

Enttäuscht über sich selbst und über Sasukes Verhalten, lief sie blindlinks los, ignorierend, wohin ihre Beine sie trugen. Sie war auch nicht sonderlich überrascht, als sie anhielt und sich plötzlich neben der steinernen Bank wieder fand.

Erschöpft ließ sie sich darauf nieder und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.

Warum musste es nur so schrecklich kompliziert sein? Und warum traute sie sich nicht ihn zu fragen, wie es um seine Gefühle stand?

Sie wusste die Antwort, bevor sie die Frage zuende gedacht hatte. Sie hatte Angst. Angst, wieder enttäuscht und zurückgewiesen zu werden, wie damals.

Aber Sasuke war doch nicht mehr wie damals. Außerdem hatte er sie gerne um sich, und ganz nah bei sich. Vielleicht bestand ja doch die Hoffnung, das er sich in sie verliebt hatte.

Sakura ließ den Kopf tiefer sinken.

Wie sollte Sasuke, der jahrelang nur von Hass gelebt hatte, sich so plötzlich verlieben können? Und dann auch noch in sie?

Die Chance war einfach viel zu gering.

Sakura begann zu zittern, als ein frischer Wind über sie hinweg fegte. Sie stand schwankend auf und blickte in die Richtung, in der sie vor drei Jahren auch geschaut hatte, als Sasuke sie verlassen hatte. Ihr Herz zog sich bei dem Gedanken daran zusammen. Es war gerade völlig egal, das Sasuke wieder hier war. Er war damals gegangen und das hatte in Sakura ein tiefes Loch gebohrt, das in diesen Sekunden wieder aufriss.

Ihre Gedanken wanderten zu ihren Eltern, die sie vor einem Jahr verloren hatte. Das Loch wurde größer. Sakura hatte das Gefühl auseinander zu fallen.

Sie schlang ihre Arme um ihre Brust, um sich zusammen zu pressen. Aber dennoch fühlte sie sich wie zerfetzt. Warum jetzt? Es war doch ein so schöner Abend gewesen. Und jetzt machten ihre Gefühle für Sasuke und ihre aufkommende Trauer alles zunichte. Sie begann vor Wut zu schluchzen.

"Sakura?"

Sie zuckte zusammen. Es war Sasuke. Sein kaltes Chakra überflutete sie wie ein eisiger Wind.

"Was machst du hier?", fragte er sie und blieb genau hinter ihr stehen.

"Ich ähm..." Sie drehte langsam den Kopf zu ihm um.

Vor drei Jahren hatte er ihr keine Möglichkeit gelassen, ihn noch ein letztes Mal anzusehen. Doch heute, war es anders.

Er sah sie besorgt an, als er die Tränen sah, die über ihr Gesicht liefen.

"Was ist los?" Er beugte sich zu ihr hinab und legte eine Hand an ihre Schulter.

"Hat dieser Sai dich angefasst? Wenn, dann kann der was erleben!"

"Nein, hat er nicht..." Sakura drehte sich zu Sasuke um.

"Was ist dann los?"

"Es...es ist nichts..." Sie wollte sich schon an ihm vorbei drücken, doch er hielt sie zurück.

"Das habe ich früher auch immer gesagt. Und was ist dabei heraus gekommen?", sagte er, während er den Griff um ihre Arme verstärkte."

"Sasuke, ich kann jetzt nicht darüber reden. Tut mir leid." Sie begann wieder zu schluchzen und schluckte ihren Schmerz hinunter. Wieder wollte sie an ihm vorbei, doch er ließ sie nicht gehen.

"Sakura, bitte", sagte er sanft und drückte sie an sich."

Seine Nähe. Sein Geruch. Es war so wunderbar ihn bei sich zu spüren. Und zugleich so schmerzhaft.

Er würde sie nicht lieben können. Da war sie sich sicher. Er konnte es einfach nicht.

Und dennoch krallte Sakura ihre Finger in Sasukes Hemd, drückte sich an ihn und weinte hemmunglos.

Still litt Sasuke, während er die junge Konoichi im Arm hielt. Er hasste es, wenn sie weinte. Und ihm dämmerte der Grund, warum.

"Sakura, was kann ich tun? Bitte sag' es mir", flüsterte Sasuke in ihr Ohr.

Sie hielt inne, schluckte und hauchte zurück:

"Gar nichts..." Sie wich seinem Blick aus, den er ihr zuwarf.

"Sakura, bitte...irgendwas muss ich doch..." Wie ein Blitz, brach die Angst, die sie empfand, über ihn herein. Und genauso hart, traf ihn die Erkenntnis, die er solange hinaus gezögert hatte, obwohl es ihm tief in seinem Inneren schon so lange bewusst gewesen war.

"Sakura...", flüsterte er rau. Ihre grünen Augen waren gerötet, als sie zögernd zu ihm aufsah. Sie verlor sich in seinen schwarzen Seen, die mit einem Mal, unglaublich warm wirkten.

Da beugte er sich tief zu ihr hinab. In seinem Inneren herrschte das pure Chaos, aber er blendete es aus. Ihm war nur noch eins wichtig.

Als sich ihre Nasenspitzen berührten, hielt er kurz inne und schaute sie an.

"Sakura...es...es tut mir so leid, das es so lange gedauert hat...", murmelte er dann traurig und überwand den letzten Abstand zu ihren Lippen.

Sakuras Herz setzte einen Moment aus und ein heißer Schauer durchzog ihre Glieder.

Unglaublich sanft und liebevoll küsste er sie, und zugleich so bestimmt. So als wollte er sich nie wieder von ihr trennen. Sie nie wieder gehen lassen.

Sakura schloss die Augen und erwiderte den Kuss. Seine Lippen waren so weich und warm, und fühlten sich so gut an auf ihren.

Er schlang die Arme um sie und zog sie enger an sich, wobei der Kuss intensiver wurde.

Sakuras Herz schlug wie verrückt, sodass es schon fast wehtat. Sie hatte sich noch nie so lebendig gefühlt, wie in diesem Moment, in dem Sasukes Geruch über sie hereinbrach, wie ein Gewitter, und in dem sie seinen Körper so nah bei sich spürte. Sie seufzte in den Kuss hinein.

Sie war so glücklich. Einfach so glücklich, wie nie zuvor.

In Sasuke sah es fast genauso aus, mit dem Unterschied, das er sich kaum noch beherrschen konnte. Er fühlte sie so nah und schmeckte sie und ihren wunderbaren Geruch. Zaghaft ließ er seinen linken Arm ihren Rücken hinab gleiten und drückte sie an der nackten Haut noch enger an sich.

Der Kuss wurde leidenschaftlicher, als Sakura auch ihre Arme um seinen Kopf schlang und ihre Finger in seinem schwarzen Haar vergrub.

Ihre Lippen folgten den seinen herausfordernd.

Ihr zarter Körper fühlte sich so zebrechlich an in seinen rauen Armen, sodass er Angst bekam, er könnte ihr weh tun. Er lockerte seinen Griff nur unter größter Anstrengung, um seine Selbstbeherrschung wieder zu erlangen.

Als beiden allmählich die Luft ausging, lösten sie den Kuss nur ungern. Schwer atmend und an der Stirn des anderen angelehnt, schauten sie einander schüchtern an. Beiden lag ein leichter Rotschimmer unter den Augen.

"Sakura?"

"Ja?", erwiderte sie keuchend."

"Am besten bring ich dich jetzt nach Hause. Du holst dir noch den Tod", meinte er lächelnd und deutete auf sie.

Erst da fiel ihr auf, das sie ja noch immer das Outfit von vorhin trug. Sie grinste verlegen zu ihm auf.

"Okay..."

Sie wollte einen Schritt machen, doch ihre Knie zitterten so sehr vor Aufregung, das sie umknickte.

"Autsch!", stieß sie hervor und verzog schmerzend das Gesicht."

Sasuke fackelte nicht lange. Er lud sie auf seine Arme und sprang los. Während des Weges zu ihrer Wohnung schwiegen die beiden. Aber sie brauchten auch keine Worte. Jeder wusste was der andere dachte.

Als sie vor Sakuras Wohnungstür ankamen, stellte die Konoichi erschrocken fest, das sie ihren Schlüssel bei den Hyuugas liegen gelassen hatte.

"Ist deine Balkontüre auf?", fragte Sasuke sie."

"Ich denke schon." Er nahm sie wieder auf den Arm und machte einen riesigen Satz auf den Balkon hinauf. Und tatsächlich stand die Tür sperrangelweit offen.

"Also ich muss echt mal nachdenken, bevor ich aus dem Haus gehe", murmelte Sakura sauer, während Sasuke mit ihr in ihr Wohnzimmer trat und sie absetzte.

"Wie geht es deinem Fuß?"

"Gleich wieder besser." Sakura setzte sich auf die Lehne der Couch und leitete grünes Chakra in den geschwollenen Knöchel. Das sie aber auch immer so tollpatschig sein musste!

Nach wenigen Sekunden ließ der Schmerz nach und Sakura konnte aufatmen. Sie stand auf und ging ein paar Schritte.

"Alles wieder okay", verkündete sie strahlend und sah zu Sasuke auf, der sanft zu ihr hinab lächelte.

Er trat nahe vor sie, legte seine Hände um ihr Gesicht und zog sie wieder an seine Lippen. Diesmal küsste er sie jedoch so zart und schüchtern, wie Sakura es sich niemals hatte vorstellen können. Er war so unglaublich sanft und liebevoll, während seine Lippen über ihre streichelten.

Sakuras Herz klopfte wie eine Trommel. Sie vermochte sich kaum noch zurückzuhalten, vor Freude aufzuschreien und sich enger an ihn zu schmiegen. Ihr Herz sehnte sich so nach seiner Nähe. Seiner Wärme und seinem starken Körper.

Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und zog sich enger an ihn, während auch der Uchiha kaum noch an sich halten konnte. Er spürte die innere Anspannung. Das Blut rauschte ihm wie ein reißender Strom durch den Kopf, und ließ ihn kaum noch klar denken. Und nach einigen Sekunden, in denen Sakura sich noch enger an ihn schmiegte und er seine Hände zu ihrem nackten Rücken hinab gleiten ließ, verlor er die Kontrolle.

Ihr Geruch war überall! Ihre unglaubliche Wärme hüllte ihn in einen wunderbaren Raum ein, indem es nur sie beide gab. Ihn und ihr wunderschönes Lächeln.

Sasuke drängte Sakura an die nächste Wand, sodass sie von dem leichten Stoß, kurz aufkeuchte. Dann senkte er sich tiefer zu ihr hinab und verteilte zarte Küsse auf ihrem Hals, während er tiefe kräftige Atemzüge von ihrem Duft nahm. Sakura lehnte sich zurück und genoss seine Liebkosungen, während seine Arme sie fest an seinen Körper drückten. Ihre Haut brannte und ihr wurde unglaublich heiß.

"Sasuke-kun...", seufzte Sakura wohlig."

Sasuke konnte sich nur schwer von ihrem Hals losreißen. Er sah sie an.

"Sakura ich, es...tut mir so leid", stammelte er nervös."

"Was soll dir leid tun?"

"Das es so lange gedauert hat, bis ich..." Er stockte. Diese Worte zu sagen, fiel ihm wirklich nicht leicht. Wenn es nicht sogar das Schwerste war, das er bisher vollbringen musste.

Sakura sah gespannt zu ihm auf und legte aufmunternd eine Hand an seine Wange.

"Bis du was?", flüsterte sie."

"Bis ich erkannt habe, was ich für dich empfinde..."
 

*ich weiß ich bin gemein, aber ich wollte nicht alles auf einmal verraten ;) ...

Die Nacht der Uchihas

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Die Nacht der Uchihas (non adult)

Für alle, die noch keine 18 sind ;)
 

Die Nacht der Uchihas.
 

Sakura spürte wie ihre Beine nachgaben, doch Sasuke hielt sie fest.

"Sakura, ich...ich liebe...dich...", murmelte er schüchtern in ihr Ohr und vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge.

Es herrschte Stille. Absolute Stille. Bis Sasuke das Herz der Haruno deutlich und schnell schlagen hören konnte. Dann vernahm er einen lauten Schluchzer.

"Sasuke-kun..." Sie warf sich an ihn und begann hemmungslos zu weinen. Sie konnte ihr Glück kaum fassen. Sasuke liebte sie. Sasuke Uchiha hatte gestanden, das er sie liebte. Wirklich! Es war kein Traum, aus dem sie erwachen konnte! Es war real, ganz gleich wie surreal es sich anfühlte.

"Sasuke..." Immer wieder schluchzte sie glücklich seinen Namen, und konnte sich kaum mehr beruhigen.

Erst als Sasuke sie etwas von sich drückte und sie ansah, fasste sie sich wieder.

"Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich mir das gewünscht habe...", gestand sie ihm. Er hob eine Hand zu ihrem Gesicht und wischte die Tränen weg.

"Weine nicht mehr, Sakura. Ich bin bei dir. Und ich werde dich nie wieder verlassen", säuselte er liebevoll und küsste sie abermals auf die Lippen.

Wie ein Funke, der plötzlich übergesprungen war, breitete sich die Sehnsucht nach einander, in den beiden jungen Shinobi aus. Sasuke stürzte sich förmlich auf Sakura, drängte sie wieder an die Wand und küsste sie leidenschaftlich. Als er mit der Zunge über ihre Lippen streichelte, öffnete sie bereitwillig. Ein Kampf entfachte, der das Feuer in ihnen nur noch weiter schürte. Begierig fuhren Sasukes Hände über Sakuras Rücken, während sie wieder ihre Finger in seinem dichten schwarzen Haar vergrub und ihn zu sich heran zog.

Als Sasuke sanft über ihren Bauch streichelte, seufzte Sakura wohlig auf und löste den Kuss, um seinen Hals zu küssen. Er keuchte laut in ihr Ohr, als ihre Lippen seinen Hals bedeckten, und seine Haut zu brennen begann.

In Sakuras Kopf stieg eine solche Hitze auf, das sie ebenso laut wie er nach Luft schnappen musste. Sie beide waren diese Erregung einfach nicht gewohnt, sodass sie kurz inne halten mussten, um sich etwas zu beruhigen.

Doch schon nach wenigen Sekunden, verfielen sie wieder in einen leidenschaftlichen Kuss, der den Rahmen sprengte.

Sasuke konnte nicht mehr an sich halten. Er griff unter Sakuras Po und hob sie hoch. Die Haruno reagierte sofort darauf, in dem sie ihre Beine um seine Hüfte schlang und sich eng an seinen Unterleib presste.

Sasuke keuchte in den Kuss hinein, rückte mit der jungen Konoichi von der Wand ab und lief, ohne den Kuss in irgend einer Weise zu unterbrechen, in ihr Schlafzimmer, wo er sich sanft mit ihr auf dem großen Bett niederließ.

Grün traf auf Schwarz, als sie einander kurz ansahen. Ihr beider Atem schlug stoßweise zusammen und ihre Herzen pulsierten wie Vorschlaghammer.

Sasuke stützte sich mit den Armen neben Sakura ab, beugte sich aber gleich wieder hinunter und küsste sie herausfordernd auf die Lippen. Dann glitt er tiefer ihren Hals entlang, bis zu ihrem Schlüsselbein und verteilte dort liebevolle Küsse, während Sakura ihm durch seine schwarzen Haare fuhr und sich ihm leicht entgegenlehnte.

Endlose Sekunden vergingen, ohne das der junge Uchiha irgendwelche Anstalten machte, der jungen Haruno die Kleidung abzustreifen, sodass sie sich schon zu wundern begann. Wahrscheinlich traute er sich nicht. Sakura grinste leicht, ließ ihre Finger von seinem Gesicht zu seiner Brust wandern und öffnete die ersten Knöpfe.

Sasuke sah sie erstaunt an.

"Willst du wirklich?", flüsterte er scheu."

Sie nickte nur verträumt. Der Uchiha beugte sich, während Sakura ihm seines Hemdes entledigte, wieder zu ihr hinab und schob das kurze Oberteil nach oben, bis er es ihr schlussendlich über die Arme ziehen konnte. Der Blick, der sich ihm nun bot, gefiel ihm noch viel mehr als der vorige. Doch lange hielt dieses Bild nicht an, denn Sasuke begann schon am Verschluss des schwarzes BH's zu hantieren.
 

*******************
 

Einige Sekunden verharrten sie schwer atmend in dieser Position, bis dieses unbeschreibliche Gefühl schließlich nachließ, und Sasuke erschöpft auf Sakura zusammen sackte. Beide atmeten schwer und in Schweiß gebadet. Aber sie waren glücklich. So glücklich wie noch nie zuvor.

Sakura konnte sich als erste wieder rühren. Sie hob langsam eine Hand zu Sasukes Kopf und streichelte ihm sanft durch das dichte struppige Haar. Er sah zu ihr auf und lächelte sie schwer atmend an.

Dann rollte er sich von ihr und legte sich dicht neben sie.

Einige Sekunden herrschte Stille. Nur ihr beider Atem, der sich allmählich beruhigte, war zu vernehmen. Doch dann brach Sasuke das Schweigen.

"Es war wirklich dein Erstes Mal, oder?", fragte er sie."

"Ja...", gab sie schüchtern zurück und lächelte etwas traurig."

"Was hast du?"

"Nichts, es ist nur...dein Erstes Mal war es wohl nicht. So wie du klingst." Ihre Stimme begann zu zittern. Mit wie vielen Frauen mochte Sasuke wohl schon geschlafen haben? Der Gedanke verursachte einen Stich in ihrem Herzen.

"Sakura."

Zögernd schaute sie ihn wieder an.

"Es war auch mein Erstes Mal", gestand er ihr und lächelte wieder."

"Wirklich?" Sakura kamen vor Freude die Tränen.

Er nickte, während er sanft über ihr Gesicht streichelte.

"Ja, und du wirst die einzige sein, die je das Vergnügen haben wird. Also ich meine, falls es dir überhaupt gefallen hat..." Sasuke wurde etwas rot um die Nase.

"Natürlich. Es war wunderschön", murmelte sie und küsste ihn zart auf die Lippen. "Und wie war es für dich?"

"Atemberaubend...", hauchte er liebevoll." Er zog die verknüllte Decke, auf der sie lagen hervor und bedeckte ihre beiden Körper darunter. Dann legte er seine Arme um Sakura, zog sie dicht an sich und nahm ihren wunderbaren Duft wieder in sich auf.

Erschöpft fielen Sakura die Augen zu und sie kuschelte sich noch enger an Sasuke, der ihr beruhigend über den Rücken streichelte.

"Ich liebe dich...", flüsterte sie mit letzter Kraft, während ihr Kopf schwerfällig zur Seite kippte.

"Ich dich auch", flüsterte Sasuke zurück und gab ihr einen letzten Kuss auf die Stirn, bevor auch er in einen tiefen glücklichen Traum glitt.

Das Erwachen der Uchihas

Das Erwachen der Uchihas
 

Es war nicht das erste Mal, das sie neben ihm erwachte. Aber an diesem Morgen, fühlte es sich so anders an. So gefestigt und echt.

Sakura schlug langsam ihre Augen auf und sah hinauf zu Sasuke, der noch selig schlief. Als Sakura kurz unter die Decke lugte, wurde sie unwillkürlich rot. Sie waren noch immer nackt. Die junge Haruno schlang die Decke enger um ihren Körper und drückte sich dann wieder an den Uchiha, der sie noch immer fest an sich gepresst hielt.

Sakura lächelte zu ihm auf. Sein wunderschönes ebenmäßiges Gesicht wurde von seinen schwarzen Strähnen eingerahmt, und wirkte so friedlich und unschuldig. Kaum zu glauben, das dieser junge Mann tatsächlich in der Lage gewesen war, Orochimaru und Itachi zu besiegen.

Sakura hob eine Hand zu seiner Wange und streichelte darüber. Sie konnte noch immer nicht fassen, das er ihr tatsächlich seine Liebe gestanden hatte.

Sakura, ich...ich liebe...dich...

Ihr Herz schlug lauter, als sie an seine scheuen Worte dachte, die er ihr so sanft ins Ohr geflüstert hatte.

Und wie sanft er gestern Nacht gewesen war.

Sakura wurde wieder rot im Gesicht, als sie daran zurückdachte. Sie hatte doch tatsächlich mit Sasuke geschlafen. Mit dem Mann, den sie liebte.

Glücklich schmiegte sie ihre Wange an die seine, als sie die Tränen nicht mehr zurückhalten konnte.

"Ich liebe dich...", flüsterte sie liebevoll und gab ihm einen zarten Kuss auf die Lippen.

Als er den Kuss erwiderte, sah Sakura überrascht auf. Seine schwarzen Augen blickten sie zart an, und er lächelte.

"Hi", sagte er leise."

"Hi." Sakura begann zu grinsen. "Wie lange bist du denn schon wach?"

"Länger als du", erwiderte er, wobei er verspielt die Lippen verzog."

"Ja ja, das sagst du jetzt nur so..." Sie piekste ihn sanft in die Rippen. Er ergriff ihre Hand, führte sie zu seinen Lippen und küsste ihre Fingerspitzen.

"Nein, das sage ich nicht nur so. Und genauso wenig, habe ich dir nicht nur so gesagt, das ich dich liebe", sagte er rau und küsste immer und immer wieder ihre Finger.

Sakuras Körper befiel ein heißer Schauer und ihr Herz setzte kurz aus. Wie sehr sie diesen Mann doch liebte. Und wie sehr sie besonders seine neue sanfte Art liebte. Sie seufzte verträumt, richtete sich etwas auf und beugte sich über ihn, wobei ihre nackte Brust die seine streifte. Ihr liebes Lächeln, verwandelte sich, desto länger sie ihn betrachtete, und sie deutlich spürte, wie ihre Körper sich aneinander schmiegten. Begierig senkte sie sich zu seinem Hals hinunter und verteilte innige Küsse, bis zu seinem Ohrläppchen hinauf, in das sie dann sanft biss. Der Uchiha keuchte überrascht auf, während die Erregung in seinem Körper anstieg. Er schlang seine Arme um ihren schlanken nackten Leib, richtete sich plötzlich auf und begrub Sakura unter sich.

"Das findest du wohl witzig, was?", murmelte Sakura gespielt böse."

"Jaaa...", kicherte Sasuke und versiegelte seine Lippen mit den ihren. Ein leidenschaftliches Spiel wie in der letzten Nacht, entfachte zwischen ihnen, aus dem sie nie wieder hinaus wollten.

Doch die Klingel an der Tür, die plötzlich lautstark dröhnte, ließ sie innehalten. Sakura wollte schon aufstehen und sich Sasukes Hemd überstreifen, doch der Uchiha hielt sie zurück.

"Wir warten, bis er weg ist."

"Er?"

"Naruto..." In diesem Moment ertönte die Stimme des Uzumaki:

"SAKURA-CHAN!"

Sie seufzte, ließ sich aber wieder neben Sasuke nieder.

Nein, sie hatte jetzt wirklich keine Lust auf ihren Teamkollegen. Nicht, wenn sie gerade mit Sasuke kuschelte.

Naruto klingelte Sturm, doch Sakura kicherte nur und legte sich halb auf, dem auf dem Rücken liegenden Sasuke, der besitzergreifend seine Arme um sie schlang.

"Er kann ja später nochmal wieder kommen", säuselte er in ihr Ohr und zog sie zu sich herunter, um sie abermals zu küssen. Gerade als sie wieder dabei waren, hemmungsloser zu werden, ertönte plötzlich ein lauter Schrei. Die beiden sahen auf und erblickten Naruto, der mit herunter gefallenem Kinn in der Tür stand und die beiden anstarrte.

"Naruto!", schrie Sakura entsetzt und drückte sofort die Decke an ihre Brust. "Was zum Teufel machst du hier?"

"Eh ich...was ich hier mache? Was macht ihr da?!", brüllte Naruto zurück, während er vor Scham knallrot anlief und den Blick abwandte.

"Wir können hier machen was wir wollen! Das ist meine Wohnung! Aber wie bist du überhaupt hier rein gekommen?!", gebärte Sakura auf."

"Durch die Balkontür, die du immer offen lässt!"

Verdammt! Ich muss echt mal lernen die zu zu machen!, dachte die Haruno.

"Naruto, was willst du denn nun hier?", fragte Sasuke lässig, richtete sich auf, zog Sakura mit dem Rücken zu ihm an seine Brust und legte seinen Kopf auf ihre Schulter.

"Ich wollte Sakura nur mitteilen, das Tsunade sie heute nicht trainieren kann, weil sie so viel zutun hat", murmelte Naruto und sah scheu auf. Das Bild seiner beiden Freunde, die mit nicht mehr als einer Decke bekleidet waren und sich aneinander schmiegten, irritierte ihn etwas. Aber er fand es auch unheimlich süß, und freute sich für sie.

"Noch irgendetwas?", fragte Sasuke leicht lächelnd."

"Äh nein, außer das du deine Schuhe bei Hinata vergessen hast. Ich habe sie in den Flur gestellt", sagte Naruto noch an Sakura gewandt."

"Danke. Und jetzt verschwinde!" Sakura sah Naruto gespielt streng an. Sasukes Coolness färbte irgendwie auf sie ab. Aber vielleicht ging sie auch auf einmal so locker mit der Situation um, weil Sasuke sie wie selbstverständlich im Arm hielt und sie auch fest an sich drückte.

Naruto drehte ruckartig auf dem Absatz um und tat zwei Schritte, bevor er nochmal stehen blieb und die beiden ansah.

"Ich habe da nur eine kurze Frage", sagte er kleinlaut."

"Und welche?" Sakura sah ihren Teamkollegen gespannt an, während Sasuke sanfte Küsse in ihren Nacken hauchte.

"Seid ihr...zusammen?"

Sakura und Sasuke sahen sich einen Moment an, bis der Uchiha ein zaghaftes Lächeln auf seine Lippen gleiten ließ und laut sagte:

"Ja, das sind wir, Dobe! Und jetzt raus!"

Naruto verschwand mit einem breiten Grinsen auf den Lippen. Als sie hörten das die Wohnungstür ins Schloss fiel, atmeten beide auf und ließen sich auf das Bett fallen.

"Dieser Naruto...", seufzte Sakura und begann zu kichern."

"Was ist so lustig?"

"Das der uns erwischt hat! Oh man, oberpeinlicher geht es wohl nicht!" Ihr leises Kichern wandelte sich in schallendes Gelächter, in das Sasuke mit einfiel. Als sie sich wieder fingen, drehte Sakura sich auf den Bauch und lächelte zu ihrem Freund hinab. Sie grinste. Der Gedanke gefiel ihr.

"Was ist?", fragte Sasuke sie."

"Nichts..." Sie schüttelte lächelnd den Kopf."

"Komm schon. Sag' es mir." Er zog Sakura zu sich, auf seine Brust.

"Es ist nur ungewohnt."

"Was?"

"Das wir so miteinander umgehen. Und das ich...deine Freundin bin." Sie lächelte ihn scheu an.

"Tja, daran wirst du dich gewöhnen müssen." Er grinste sie mit verruchten Augen an. Im nächsten Moment lag sie unter ihm und wurde mit heißen Küssen übersäht.

Das Glück der Verlobten

Ein kleiner Vorgeschmack, damit ihr schon mal ungefähr erahnen könnt, was im nächsten Kappi vorkommt ;)
 

Das Glück der Verlobten
 

Hinata warf Sakura einen scheelen Blick zu.

"Bist du wirklich sicher, das ich darin hübsch aussehe?"

"Ob ich sicher bin? Oh man, Hinata! Naruto wird dich in diesem Kleid gleich noch mal fragen, ob du ihn heiraten willst! Und halb Konoha ebenfalls."

Die junge Haruno stand auf, schnappte sich den kleinen Schleier auf einem der Ausstellungspuppen und befestigte ihn mit geschickter Hand in dem blauschwarzen Haar der Noch-Hyuuga.

"Schau es dir selbst an", forderte sie ihre Freundin dann auf und schob sie sanft zu dem großen Spiegel. Hinata traute sich kaum hinein zu sehen. Zu groß war die Angst, das sie zu dünn oder zu dick in dem Kleid aussah, oder das ihr diese wunderschöne Seide nicht stand.

Doch als sie endlich den Mut hatte den Blick zu heben und eine junge schlanke Frau mit blauschwarzem Haar in einem cremefarbenen, trägerlösen Kleid im Spiegel stehen sah, wurde sie leicht rot bei diesem Anblick.

"Bin das wirklich..." Sie wandte sich zu Sakura um, die selig lächelnd hinter ihr stand.

"Du siehst wirklich wunderschön aus", seuzfte die junge Haruno und musste ihre Tränen zurückhalten. Ihre beste Freundin leuchtete förmlich vor Schönheit und Eleganz. Würde sie jemals auch so weit kommen, wie Hinata mit Naruto?



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Kommentare zu dieser Fanfic (52)
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Von:  KarasuTsubasa
2013-03-08T19:11:05+00:00 08.03.2013 20:11
Super Kapitel *.*
Von: abgemeldet
2012-11-03T12:16:34+00:00 03.11.2012 13:16
Wirklich nicht übel. ;)
Deine FF gefällt mir und ich bin gespannt, wie es weitergeht.^^
Freue mich schon auf die Fortsetzung, liebe Grüße
Liz
Von:  SakuraHatake90
2012-08-10T22:51:53+00:00 11.08.2012 00:51
yo voll hammer echt jetzt freue mich schon darauf wenns weiter geht


Von:  Uchiha_92
2012-02-03T08:11:12+00:00 03.02.2012 09:11
Heiß Heiß :D

Bin mal gespannt obs weiter so bergauf geht oder ob sich die ersten Probleme einschleichen :D

Ob Akatsuki so ruhig bleibt?

greetz
Von:  Uchiha_92
2012-02-03T07:56:56+00:00 03.02.2012 08:56
Super Kapitel :)

Endlich rückt er mal raus mit der Sprache :D
Muss jetzt schnell weiter lesen :D

greetz
Von:  Uchiha_92
2012-02-03T07:28:14+00:00 03.02.2012 08:28
Hehe finds cool das in deiner FF Sasuke mal menschlich ist. :)

Süß wie er sich um Sakura sorgt.

greetz
Von:  Uchiha_92
2012-02-02T15:00:40+00:00 02.02.2012 16:00
Tolle Story so far :)
Sorry das ich erst jetzt schreibe aber wenn ich einmal anfange zu lesen, dann les ich so weit wies nur geht und vergesse Kommis zu schreiben xD.

Mach weiter so! Hast echt Talent. Auch die ganzen Bilder für die Kapitel find ich klasse! Da kann man sich teilweise viel besser die Sachen vorstellen.

greetz
Von:  _senorita_marie_
2012-02-01T20:41:11+00:00 01.02.2012 21:41
uiuiui
ich habe blut geleckt^^
da bin ich schon seeeehr gspannt wie es weiter geht gg
freu mi schon volle und kann dir daher noch nich so ein langes kommi präsentieren^^
Von: abgemeldet
2012-02-01T18:54:56+00:00 01.02.2012 19:54
schönes aber kurzes kappi ^^
Von:  Atenia
2012-02-01T16:36:16+00:00 01.02.2012 17:36
eine hochzeit toll


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