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Samys Reise

Die kleinen Katzenpfoten und die unglaubliche Reise nach Hause
von

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Die kleinen Katzenpfoten und die

unglaubliche Reise nach Hause
 

Erst öffnete er nur ein Auge, denn die Luft trug ihm einen ihm wohlbekannten Geruch in seine Nase. Es roch nach Fisch und der kleine Kater fühlte sich unwiderstehlich von dem Geruch angezogen. In diesem Moment dachte Samy, der freche kleine Kater: “Es gibt Essen.”

Er rannte wie von Sinnen, durch den Geruch angezogen, in das Zimmer von Patricia, in dem sein Näpfchen stand. Samy stolperte die große Treppe herunter, dort hatte er auf der Fensterbank von Kerstin`s Wohnzimmer, über der Heizung geschlafen. Er schoss um die Ecke, bemerkte aber, dass der Geruch nicht von seinem Futternapf stammte, sondern von einem geöffneten Fenster in der Küche. Samy schaute hinaus und sah einen LKW. Kerstin hatte gerade begonnen das Fenster zu putzen, daher war etwas Wasser auf die Fensterbank geraten, deshalb war sie auch rutschig. Plötzlich hatte Samy keinen Halt mehr ,rutschte aus und purzelte kopfüber aus dem Fenster. Zum Glück haben Katzen einen Mechanismus der ihnen erlaubt, egal wie sie fallen, immer auf den Beinen zu landen. Der LKW hatte Fisch geladen. Dieser Geruch war für Samy unwiderstehlich. Seine unbändige Neugier trieb ihn, trotz aller Vorsicht, dazu in den LKW hineinzuklettern. Doch plötzlich verschloss der Fahrer die Klappe und Samy war eingeschlossen. Die Fahrt ging los und der LKW wackelte hin und her. Samy hatte Angst und versteckte sich zitternd hinter einer Kiste mit Fisch. Allerdings wusste Samy nicht wohin die Fahrt ging. Es könnte sein, dass der LKW nur Stunden fährt bevor er wieder anhält und die Klappe aufmacht oder sogar Tage oder Wochen, wer weiß das schon. Stunde um Stunde saß Samy in dem LKW, mit Angst und wartete darauf, dass jemand die Klappe öffnete. Überraschenderweise ging in dem Moment die Klappe auf, womit, in diesen Augenblick, Samy am wenigsten rechnete. Samy nutzte die Chance aus und huschte ganz schnell heraus. Der Fahrer wusste nicht wie ihm geschah, als er etwas schnelles an sich vorbeiflitzen sah. Samy hatte nur eins im Kopf: ”Wo bin ich und wie komme ich wieder nach Hause?”

Es blieb ihm nur eins übrig, er musste nach dem Weg fragen. Samy hatte nur ein Problem!!! “Wenn kann ich fragen woher ich komme, und wo ich bin?”

Samy wusste noch nicht das er in Dortmund fest saß. Mit dem Gefühl, hoffnungslos verloren zu sein, spazierte er unsicher durch einen Park. In seinen Gedanken versunken, hörte er fast nicht die patzige Stimme einer gepflegten braun-weißen Burma-Katze: ,,Hey !!Du solltest nicht in diesem Revier herumlaufen, das kann gefährlich werden! Du gehörst hier nicht hin, Kleiner!!”

Samy erwiderte höflich, aber traurig: ”Es tut mir Leid. Hätte ich gewusst, dass es dein Revier ist, wäre ich bestimmt nicht hierher gekommen.”

Burma sagte beschwichtigt: ,,Wenigstens bist du höflich. Nicht so wie die anderen Burschen. Du scheinst traurig zu sein. Warum?”

Samy sagte müde und fast weinend: “Miau. Ich habe mich verirrt. Ich weiß nicht wo ich bin und möchte wieder nach Hause.”

Die Burma-Katze fragte neugierig:,,Du bist nicht aus dieser Stadt oder eine Hauskatze, habe ich recht?”

Samy erwiderte nachdenklich: “Dann wohl eher beides. In dieser Stadt war ich noch nie, soweit ich mich erinnere.”

Die Burma-Katze erwiderte voller Mitgefühl: ”Dann kann ich dir leider nicht helfen. Ich kenne nur dieses Revier.”

Samy hatte den Kopf gesenkt und wollte gerade traurig davongehen, als die Burma-Katze noch freundlich hinterherrief:” Aber ich kenne jemanden der dir helfen könnte! Sie ist zwar eine Hauskatze, aber sie ist gebildet und kennt jeden Winkel in der ganzen Welt. Ihr Name ist Mausi. Ich kann dich zu ihr bringen.”

Samy antwortete neugierig: ”Wirklich? Die ganze Welt?”

Die Burma-Katze erzählte wohlwollend weiter: “Mausi liest so gern Weltkarten und sie ist sogar einmal um die ganze Welt gereist!”

Schon vorauseilend sagte die Burma-Katze: “ Komm, lass uns gehen.”

Das ließ Samy sich nicht zweimal sagen, denn er vermisste sein Frauchen. Beide rannten in Richtung Bärenbruch. Es war nicht einfach, denn ein Unfall verursachte einen großen Stau. Zwei Autos waren ineinander gekracht, aber das hielt die beiden Katzen nicht auf, obwohl Autos die größte Gefahr für eine Stadtkatze ist. In dem Augenblick, als sie über die Straße am Bärenbruch gehen wollten, fuhren ein Haufen Fahrradfahrer vorbei. Es war wieder die Zeit des Fahrradmarathons in Dortmund. Das durfte und konnte die beiden trotzdem nicht aufhalten. Sie rannten so schnell sie konnten los. Ein Radfahrer musste ausweichen und wäre beinahe gestürzt. Bei dem Versuch, den Sturz abzufangen, wäre der Radfahrer fast gegen einem Baum gefahren, konnte aber zum Glück noch ausweichen. Jetzt standen Samy und die Burma-Katze vor Mausi`s Haus.

Die Burma-Katze sagte erleichtert: “Da sind wir, am Haus von Mausi. Den Rest musst du selbst erledigen, denn ab hier kann ich dir nicht mehr helfen. Viel Glück, Tschüss dann.”

Samy erwiderte überglücklich:,,Danke nochmals. Auf Wiedersehen.”

Mit den Worten gingen sie auseinander. Samy machte sich auf, um Mausi zu suchen. Er schlich sich in die, unglaublicherweise offene, Tür hinein. Er dachte sich voller Freude: ”Ha! Einfacher geht’s nicht, Miau.”

Doch als er die Treppe hochgehen wollte, sah er einen Hund. Erst hatte er Angst, aber dann bemerkte er, dass der Hund schlief. Samy schlich sich auf leisen Pfoten vorbei, aber in dem Moment, als sich der Hund regte, erschrak er. Samy blieb starr vor Schrecken stehen und zitterte vor Angst. Der Hund öffnete die Augen und Samy sah direkt in seine erstarten Pupillen, So dass er bemerkte, dass der Hund blind war. Der Hund sagte überraschenderweise: “Na du? Du hast dich wohl verlaufen, Katze?”

Samy fragte mit einer ängstlichen, aber dennoch neugierigen, Stimme:”Was ist mit deinen Augen passiert? Du bist ja blind!!! Und woher wusstest du, dass ich eine Katze bin?”.

Der Hund, Henry, lachte und antwortete mit einem leicht traurigen Klang: ”Durch eine Krankheit bin ich erblindet, aber dadurch wurden meine anderen Sinne geschärft und außerdem riechst du wie eine Katze. Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Henry. Jetzt frag ich dich mal was. Warum bist du hier? Du kannst doch nicht von so weit

hergekommen sein, um in dieses Haus zu gehen?”

Langsam vertrauenfassend, sagte Samy:,,Nein. Ich bin auf der Suche nach der Katze Mausi. Man sagte mir, sie könne mir helfen, wieder nach Hause zu kommen.”

Darauf erwiderte Henry, erfreut darüber das er helfen konnte: “Sag das doch gleich. Sie ist eine gute Bekannte von mir. Mausi wohnt in der zweiten Etage, aber du kommst nicht so einfach rein. Warte ich helfe dir. Komm mit.”

Henry ging, trotz seiner Blindheit, die Treppe, ohne zu straucheln, hinauf und Samy tapste hinterher.

Henry sprach belehrend und voller Stolz darüber, dass er immer noch jemanden etwas beibringen konnte: “Pass auf und lerne von mir”.

Henry stellte sich auf seinen Hinterbeinen und drückte mit einer seiner Vorderpfoten die Schelle von Renate Niehues. Renate machte die Tür auf. Henry sagte hektisch: “Jetzt geh schnell rein und grüß bitte Mausi von mir.”

Renate bemerkte nicht wie Samy hinein schnellte. Sie sah Henry und streichelte ihn, wie sie es immer tat, wenn sie ihm begegnete. Renate sagte mit ihrer warmen Stimme: “Na, Henry, dir scheint es nicht so gut zu gehen? Ich würde dir gern ein Leckerli geben, aber ich habe im Moment nichts.”

In der Zwischenzeit suchte Samy nach Mausi. Er fing an herumzuschnüffeln, dabei entdeckte er einen Geruch, den er ziemlich gut kannte. Nämlich der, von seinem zu Hause. Er wusste, dass er trotzdem noch nicht Daheim war. In dem Moment meldete sich sein Magen, denn er hatte seit heute Morgen nichts mehr gegessen. Der Napf von Mausi war noch fast voll. Da Samy nicht widerstehen konnte, wollte er etwas davon essen, aber dann sagte eine schwarz-weiße Katze in einem strengem Ton: “An deiner Stelle würde ich das lassen. Das ist mein Essen. Was willst du hier?”

Samy fragte erschrocken: “Bist du vielleicht Mausi? “

Mausi antwortete aggressiv: ”Ja. Aber was geht dich das an?”

Samy erwiderte selbstbewusst: ”Man hat dich mir empfohlen. Man sagt, du kennst dich in jeden Winkel der Erde aus.”

Mausi sagte stolz: “Das stimmt. Ich lese viele Landkarten, Stadtkarten und so weiter. Aber was hilft dir das?”

Samy sagte hilflos blickend: “Ich brauche deine Hilfe! Ich komme aus einer anderen Stadt und weiß nicht, wie ich wieder zurückkomme! Ich weiß auch nicht, wie diese Stadt heißt.”

Mausi’s Neugierde war jetzt geweckt und sie sagte: ”So kann ich dir aber nicht viel helfen. Vielleicht können uns ein paar Hinweise helfen. Gibt es etwas, an das du dich aus deiner Stadt erinnern kannst?”

Samy sagte überraschend: ”Nicht wirklich, aber ich habe hier einen Geruch wahrgenommen, der auch bei mir zu Hause vorkommt, nur intensiver. Hilft das vielleicht weiter?”.

Mausi machte sich, wie es ihre Art war, etwas wichtig und antwortete: “Na ja. Mal überlegen. Du hast denselben Geruch. Ich habe da so meinen Verdacht. Wie siehtdein Herrchen oder dein Frauchen aus?”

Endlich Hoffnung schöpfend erwiderte Samy: ”Mein Frauchen hat rote Haare und ist kugelrund. Die Mutter meines Frauchen`s sieht genauso aus. Ich habe sie zwar gern, aber da gibt es jemanden, den habe ich noch viel lieber. Der hat eine komische Locke in den Haaren. Das einzige was mich wirklich stört, ist dieser ekelhafte würzige Geruch. Ich glaube die Menschen nennen das Bier. Dann sind da noch drei Jungens. Diese mag ich nicht besonders, denn die ärgern mich immer. Hilft dir das weiter?”

Nach einer Weile sagte Mausi nachdenklich: ”Mal überlegen.... Ah, jetzt weiß ich. Diese Menschen haben mal einen Ort genannt. Sie wohnen wahrscheinlich in der Stadt Gelsenkirchen.”

Samy fragte unsicher: ”Was ist, wenn sie nicht dort wohnen?”

Mausi antwortete selbstbewusst: ”Ein Versuch ist das doch wert, oder?”

Samy erwiderte mit knurrenden Magen: ”Ja sicher, nun kommt das nächste Problem,

ich habe fürchterlichen Hunger.”

Mausi antwortete lächelnd: ”Ja, das kann ich mir denken. Aber wichtiger ist jetzt, wie du nach Hause kommst. Am besten du fährst mit dem Zug, dann ist es nicht zu weit. Du musst am S-Bahnhof die S4 nehmen, eine Haltestelle fahren und dann die S2 Richtung Gelsenkirchen nehmen. Nach ein paar Haltestellen bist du dann in Gelsenkirchen. Von dort musst du selbst klar kommen. Verstehst du das?”

Samy, der einen vollen Mund hatte, antwortete: ”Nein, nicht wirklich.”

Mausi sagte verzweifelt: ”Ich würde dir gern helfen, aber ich kann hier nicht weg. Mein Frauchen würde sich Sorgen machen und das möchte ich ihr nicht antun. Aber ich kenne jemanden, der dir helfen kann. Er kann dich aber nur bis zum Zug bringen und dann muss er gehen. Er heißt Henry.”

Samy sagte erfreut: “Ach, du meinst den Hund? Henry ist blind. Wie soll er mir helfen können?”

Mausi sagte hoffnungsvoll: “Er hat einen guten Geruchssinn und Gehörsinn. Das macht ihn zu einer besseren Katze, obwohl er ein Hund ist.”

Samy sagte glücklich: “Ich danke dir. Ich hoffe, wir sehen uns irgendwann wieder.” Mausi war erleichtert das Samy endlich verstanden hatte was sie ihm mitteilen wollte, sagte darum betont freundlich: ”Das ist gern geschehen. Pass auf dich auf. Du bist noch jung. Diese Reise ist lang. Tschüss. Beeil dich, bevor mein Frauchen die Tür schließt. Ich weiß nicht, was sie mit dir macht, wenn sie dich entdeckt.”

Samy erwiderte hektisch: ”Alles klar.”

Mit diesen Worten rannte er, so schnell er konnte, aus der Tür heraus. Samy hatte noch mal Glück, denn Renate war gerade dabei die Tür zu schließen. Unten im Hof lag Henry. Samy ging auf ihn zu und sprach ihn aufgeregt an: ”Hallo Henry!”

Henry antwortete gelassen: ”Hallo Katze. Hast du mit Mausi gesprochen?”

Samy antwortete nervös: ”Ja. Sie erklärte mir, wie ich nach Hause komme, aber ich
 

Samy sagte erfreut: “Ach, du meinst den Hund? Henry ist blind. Wie soll er mir helfen können?”

Mausi sagte hoffnungsvoll: “Er hat einen guten Geruchssinn und Gehörsinn. Das macht ihn zu einer besseren Katze, obwohl er ein Hund ist.”

Samy sagte glücklich: “Ich danke dir. Ich hoffe, wir sehen uns irgendwann wieder.” Mausi war erleichtert das Samy endlich verstanden hatte was sie ihm mitteilen wollte, sagte darum betont freundlich: ”Das ist gern geschehen. Pass auf dich auf. Du bist noch jung. Diese Reise ist lang. Tschüss. Beeil dich, bevor mein Frauchen die Tür schließt. Ich weiß nicht, was sie mit dir macht, wenn sie dich entdeckt.”

Samy erwiderte hektisch: ”Alles klar.”

Mit diesen Worten rannte er, so schnell er konnte, aus der Tür heraus. Samy hatte noch mal Glück, denn Renate war gerade dabei die Tür zu schließen. Unten im Hof lag Henry. Samy ging auf ihn zu und sprach ihn aufgeregt an: ”Hallo Henry!”

Henry antwortete gelassen: ”Hallo Katze. Hast du mit Mausi gesprochen?”

Samy antwortete nervös: ”Ja. Sie erklärte mir, wie ich nach Hause komme, aber ich weiß nicht wo der S-Bahnhof ist. Mausi sagte, du könntest mich hinführen.”

Henry antwortete ernst: ”Das kann ich machen, aber nur unter einer Bedingung!!!”

Samy erwiderte ängstlich: “Was für eine Bedingung?”

Henry sagte leicht belustigt über Samy`s Angst: “Du musst mein Freund werden. Ich habe noch nie so eine mutige und treue Katze gesehen. Du traust dich mit mir zu unterhalten, obwohl Hund und Katze Feinde sind. Vor allem bist du deinem Frauchen treu. Normalerweise könntest du weglaufen, aber du bist so verbissen darauf wieder nach Hause zu kommen. Du bist wie ein Hund. Es würde mich in meinen letzten Jahren glücklich machen.”

Samy sagte erleichtert: ”Ich wäre gern dein Freund, aber was sagen denn die anderen Hunde? Werden sie dich nicht ausschließen?”

2/2

Henry sagte traurig, so als wenn ihm die anderen Hunde nichts bedeuten würden: “Das ist mir egal. Lass uns jetzt gehen.”

Beide tapsten aus der Einfahrt nach rechts ab in Richtung S-Bahnhof. Sie kamen an vielen Geschäften vorbei. Auf einen Spielplatz spielten Kinder Fußball. Es machte ihnen Spaß. Nur Samy und Henry konnten leider nicht weiter zuschauen. Als sie sich wieder auf den Weg machen wollten, versperrten ihnen drei Hunde den Weg. Es waren ein Bullterrier und zwei Boxer. Der Bullterrier schrie mit kampflustiger Stimme: “Was macht ihr in meinem Revier? Ohne Genehmigung dürft ihr hier nicht her. Vor allem, du Hund, wie heißt du?”

Henry sagte genervt: “Mein Name ist Henry. Ich habe es eilig. Stell dich mir nicht in den Weg, sonst wirst du es bereuen. Trotz meiner Blindheit, bin ich immer noch gefährlich.”

Der Bullterrier erwiderte voller Hohn: ”Ach wirklich?! Wieso hast du eine Katze bei dir, oder ist sie deine Gefangene? “

Der dicke Boxer sagte gierig: “Wenn ja, gib sie uns. Ich habe heute noch nicht gefrühstückt.”

Der etwas größere Boxer meinte laut lachend: “Au ja. Frischfleisch.”

Samy sagte empört: “Hey Leute. Ich bin doch kein Futter!!! Wir können über alles reden, aber ich werde mich nicht verspeisen lassen!”

Henry sagte selbstbewusst: ”Diese Katze ist mein Freund und ich werde sie beschützen.”

Der Bullterrier erwiderte hochmütig: “Dein Fehler. Dann gehst du mit drauf. Ha, Ha, Ha, Ha. Du bist doch leichte Beute, du Blindfisch.”

Mit den Worten zeigte er den Boxern , dass sie angreifen sollen. Der dicke Boxer biss Henry in den Schwanz, während der Zweite versuchte, ihn in den Nacken zu beißen. Der Bullterrier schaute nur zu. Samy konnte das nicht zulassen. Er zerkratzte dem dicken Boxer die Nase. Dieser fing an, vor Schmerzen zu jaulen und versteckte sich hinter seinem Boss. Jetzt konnte Henry sich verteidigen. Samy half, indem er dem größeren Boxer seine Pranke auf dem Hintern schlug. Auch der versteckte sich jaulend hinter seinem Boss.

Der Bullterrier schrie die beiden Boxer wütend an: ”Was soll das ? Greift wieder an!!”

Der große Boxer erwiderte ängstlich: “Aber Boss! Diese Katze ist gefährlich.”

Der dicke Boxer stimmte ihm zu: ”Genau, und zwar gemeingefährlich.”

Aber der Bullterrier sagte enttäuscht: “Muss man denn alles selber machen? Das sind nur ein blinder Hund und eine kleine fette Hauskatze.”

Samy sagte empört: ”Von wegen. Ich bin vielleicht eine Hauskatze, aber ich bin nicht fett.”

Die Burma-Katze hatte sich heimlich angeschlichen und sagte: “Da gebe ich ihm recht.”

Der Bullterrier fragte wütend: ”Wer bist du?! Noch eine Katze?”

Samy sagte freudig: ”Hallo. Was für ein Zufall. Wir können echt Hilfe gebrauchen.”

Henry fragte überrascht: ”Eine weitere Bekanntschaft von dir, Katze?”

Samy antwortete freundlich: ”Ja,. Sie hat mich zu Mausi geschickt.”

Die Burma-Katze sagte kampflustig: ”Dann konntest du also mit ihr reden? Du solltest jetzt gehen. Wir schaffen das schon.”

Samy und Henry fragten irritiert: ”Wer, wir?”

Die Burma-Katze sagte lächelnd: “Ja, ich und meine Freunde. Jetzt geht die Jagd mal andersherum. Heute jagen die Katzen die Hunde und nicht umgekehrt. Weißt du? Du bist jetzt sowas wie ein Held. Keiner von uns hat es je gewagt eine Freundschaft mit einem Hund zuschließen, oder sich gegen einen Hund zu stellen.”

Samy sagte erstaunt: “Spricht sich das so schnell rum?”

Henry sagte freundlich: “Du kennst die Welt hier draußen noch nicht richtig. Es spricht sich schneller herum als du denken kannst. Lass uns jetzt gehen.” Wütend sagte der Bullterrier: “Einen Moment! Habe ich da nicht auch noch ein Wörtchen mitzureden?`”

Der dicke Boxer sagte vorsichtig: “Boss, wir sollten schnell verschwinden.”

Der große Boxer sagte ängstlich: ”Es wird brenzlig, Leute.”

Die drei Hunde rannten los und hinter ihnen eine ganze Schar an Katzen. Samy und Henry waren nach einem kurzen Sprint am S-Bahnhof. Henry sagte traurig: ”Da sind wir. Jetzt heißt es Abschied nehmen. Wenn du im Zug bist, pass auf. Hunde, die mit dem Zug gefahren sind, sind manchmal nicht an ihr Ziel angekommen. Den Katzen ist das Gleiche passiert.”

Samy fragte neugierig: ”Was war geschehen?”

Henry war bedrückt das er die Frage nicht wirklich beantworten konnte, sagte aber: ”Weiß ich nicht... Oh. Da kommt deine Bahn! Ach übrigens. Wie heißt du?”

Samy sagte, während er sich einschlich: ”Ich heiße Samy. Ich pass auf. Wir werden immer Freunde sein. Auf Wiedersehen.”

Henry sagte hocherfreut: ”Viel Glück, und auf Wiedersehen.”

Samy stieg in den Zug ein und hinter ihm schlossen sich die Türen. Er spazierte gemütlich durch den Abteil und setzte sich auf einem bequemen Sitz. Nach einer Weile kam ein Kontrolleur. Samy und der Kontrolleur schauten sich in die Augen. Der Kontrolleur sagte lächelnd: ”Oh, du niedliche Katze. Du scheinst ein Streuner zu sein. Hast wohl kein zu Hause. Am besten, ich bringe dich ins Tierheim. Komm her.”

Samy wich zurück und fauchte den Kontrolleur an. Nicht nur das, als der Kontrolleur mit seiner Hand näher an ihn herankam, kratzte Samy dessen Hand. Der Kontrolleur sagte erbost: ”Au. Verdammt, du blödes Tier. Das tut weh. Na warte, wenn ich dich kriege, dann versauerst du im tiefsten Keller des Tierheims!”

Als der Kontrolleur ihn packen wollte, lief Samy los. Er rannte in den nächsten Wagon. Der Kontrolleur benachrichtigte seine Kollegen. Vom anderen Ende des Zuges kam ein weiterer Kontrolleur. Samy lief weiter, nur um den einem Kontrolleur zu entkommen. Als er dann im mittleren Wagon war, sah Samy vor sich noch einen Kontrolleur. Doch als er weglaufen wollte, bemerkte er zu spät, dass der andere Kontrolleur genau hinter ihm war und dieser fing Samy. An der nächsten Haltestelle waren schon Leute vom Tierheim. Sie nahmen ihn in Empfang, gaben ihm ein Beruhigungsmittel und er schlief schnell ein. Nach ungefähr fünf Stunden wachte Samy, in einem Käfig, wieder auf. Aber, wie er sehen konnte, war er nicht allein und Samy fragte benommen: ”Wo bin ich hier?”

Ein brauner Dackel antwortete teilnahmslos: ”Im Tierheim. Wo alle Tiere hinkommen, wenn sie kein zu Hause haben.”

Samy erwiderte empört: ”Ich habe ein zu Hause. Mein Ziel war Gelsenkirchen. Dort, wo mein zu Hause ist. Mein Frauchen wartet auf mich, aber das kann ich mir jetzt wohl abschminken.” Dackel sagte gleichgültig: ”Ja klar. Jeder von uns hatte ein zu Hause. Jetzt ist unser Zuhause die Straße.”

Samy sagte ganz traurig und den Tränen nahe: ”Dann bin ich verloren. Was wird hier mit mir geschehen?”

Ein Schäferhund mischte sich ein: ”Du bekommst ein neues Herrchen. Und was für welche ist fraglich. Es kann eine liebevolle Familie sein, eine, die dich schlecht behandelt oder ein Versuchsdoktor. Wenn du von einem Doktor genommen wirst, ist dein Tod sicher.”

Samy schrie entsetzt: ”Nein, das darf nicht sein. Ich bin noch zu jung zum Sterben. Mein Weg kann nicht zu Ende sein! Das kann nicht sein, dass ich den Weg umsonst gelaufen bin. Ich habe Freundschaften, mit einem Hund und zwei Katzen, geschlossen, obwohl ich nur eine einfache Hauskatze bin und ich habe gegen Hunde gekämpft. Das kann doch nicht umsonst gewesen sein? Ich habe es nicht mal geschafft aus Dortmund herauszukommen. Mausi hat mir umsonst geholfen.”

Eine schwarze Katze meldete sich überrascht zu Wort: ”Die große Mausi?”

Samy erwiderte traurig: ”Ich weiß nicht ob du sie meinst? Die Mausi die ich kenne, kann Landkarten und dergleichen lesen.”

Die SchwarzeKatze sagte fröhlich: ”Ja, genau die! Man nennt sie die weiseste Katze der Welt. Und du hattest mit ihr Kontakt? Unglaublich! Niemand war ihr je so nah. Mausi hat es nicht gern, wenn jemand in ihre Nähe kommt. Sie genehmigt es nur wenigen.”

Die etwas ältere getigerte Katze mischte sich ein: ”Dann bist du derjenige, der eine große Zukunft vor sich hat. Du hast sehr viel Mut. Es hat noch nie jemand gewagt, gegen einen Hund zu kämpfen oder mit ihm Freundschaft zu schließen.”

Samy sagte irritiert: “Woher weiß Mausi das?”

Die getigerte Katze sagte vorlaut: ”Sie hat besondere Fähigkeiten. Mausi kann in die Zukunft sehen. Du möchtest zu deiner Familie zurück nicht war? Dann kann ich dir helfen. Ach übrigens, ich heiße Darken.”

Samy erwidert überrascht: ”Es ist schön, dass du mir helfen möchtest, aber warum? Und vor allem, wie soll das gehen, wir sind doch in Dortmund?”

Der Dackel sagte lachend: ”Nein. Wir sind in Gelsenkirchen.”

Der Schäferhund sagte freundlich: ”Das Tierheim in Dortmund, war überfüllt. Dort sind zu viele von uns.”

Darken sagte selbstbewusst: ”Darum wurden wir hierher gebracht. Ich helfe dir, weil du für uns ein Held bist. Außerdem hast du etwas an dir, das Mausi auch hat. Ich weiß, aber nicht was. Ich helfe dir zwar, aber nur hier raus, denn ich kenn mich hier in Gelsenkirchen nicht aus.”

Samy fragte neugierig: ”Wie willst du hier rauskommen?”

Der Schäferhund sagte schmunzelnd: ”Er ist bekannt für seine Ausbruchmethoden.Kein Mensch und keine Tür kann ihn aufhalten.”

Samy fragte verwundert: ”Und wieso ist er dann nicht schon ausgebrochen?”

Der Dackel sagte, während er Darken beobachtete: ”Gute Frage! Aber das musst du ihn schon selber fragen.”

Darken flüsterte: ”Ich wurde auch erst vor kurzen eingefangen. Wartet bis der Wärter das Essen gebracht hat. Dann werden wir sehen.”

Nach einer Weile kam der Wärter, aber nicht mit Essen, sondern mit einem anderen Menschen. Der Dackel sagte erschrocken: ”Oh nein. Ein Doktor! Für einen von uns geht es zu Ende.”

Der Schäferhund sagte voller Angst: ”Ich will noch nicht sterben.”

Alle Tiere warteten ängstlich darauf, das der Doktor einen von ihnen aussuchte. Er blieb vor Samy`s Käfig stehen. Samy blieb der Atem stehen. In diesen Moment hatte er mehr Angst, als er in sein Leben je gehabt hatte.

Der Doktor sagte mit seiner rauen Stimme: “Ich nehme diese schwarz-weiße Katze.”

Der Wärter schaute auf die Papiere die am Käfig hangen und sagte: “Das geht leider nicht. Sie wurde noch nicht untersucht und hat auch noch keine Papiere.”

Der Doktor erwiderte nur grimmig: ”Na schön. Dann nehme ich den getigerten alten Kater.”

Samy atmetete wieder auf, doch nur bis er hörte, wer gewählt wurde.

Samy schrie entsetzt: ”Oh nein. Jetzt komm ich nie nach Hause. Und vor allem, sie können ihn doch nicht einfach umbringen?”

Der Dackel sagte traurig: ”Schade um ihn. Er war mir immer sympathisch.”

Der Schäferhund führte mit ironischen Klang in der Stimme weiter:,, Mir auch. Lebe wohl mein Freund.”

Der Wärter holte Darken aus dem Käfig. Alle Tiere waren jetzt sehr traurig, doch plötzlich rannte Darken so schnell er konnte los. Der Wärter und der Doktor waren überrascht. Irritiert sagte der Wärter: ”Oh nein. Das kann doch nicht sein. Hinterher. Der darf nicht entkommen.”

Die beiden Menschen liefen hinter ihm her. Der Dackel amüsierte sich köstlich und sagte: “Er hat wirklich ein Talent zum Flüchten.”

Der Schäferhund sagte mit wehmütigen Augen: ”Der Glückspilz. Hoffentlich schafft er das auch.”

Samy fragte bestürzt: ”Und was ist mit uns? Er kann uns doch nicht allein lassen. Darken wollte mir doch helfen!”

Plötzlich hörten sie, eine ihnen bekannte Stimme: ”Wer sagt denn, dass ich nicht helfe?”

Samy war überrascht und sagte erfreut: ”Darken!!!Du bist ja doch noch hier!!! Woher hast du den Schlüssel?” Darken sagte geheimnisvoll: ”Den hat wohl der Wärter fallen lassen. Wir sollten schleunigst verschwinden, bevor sie zurückkommen. Ich möchte nicht als Fischfutter enden.”

Darken schloss alle Käfige auf. Alle Tiere rannten zur Tür. Der Wärter kam herein und wurde von einer Herde von Tieren, im wahrsten Sinne des Wortes, überrannt. Als alle draußen waren, sprachen sie noch kurz einmal miteinander. Der Dackel sagte im freundschaftlichen Ton: ”Hey Darken, coole Aktion, obwohl du eine Katze bist.”

Der Schäferhund sagte bestätigend: “Finde ich auch. Ich hoffe, wir vier bleiben Freunde?”

Darken sagte überzeugt: ”Na sicher. Samy, darf ich dir ein Kompliment machen?”

Samy fragte irritiert: “Wofür?”

Darken sagte mit überzeugender Stimme: ”Wenn du nicht gewesen wärst, würden wir niemals Freunde sein. Nur dank dir. Da gebt ihr mir doch recht Leute, oder?”

Dackel und Schäferhund sagten gleichzeitig, wie aus der Pistole geschossen: ”Ja. “

Samy sagte verwirrt: ”Ich habe aber nichts gemacht!”

Darken erklärte ihm freundlich: ”Doch. Du warst die erste Katze, die eine Freundschaft mit einem Hund einging. Das ist schon viel was du getan hast und Mausi danken wir, weil sie dich hierher geschickt hat.”

Samy fragte verwirrt: ”Meinst du, dass ich nach Dortmund kam ist kein Zufall?”

Darken antwortete geheimnisvoll: “Wer weiß, vielleicht wirst du das irgendwann erfahren. Du solltest jetzt gehen. Deine Nase wird dich führen.”

Samy schnurrte zwischen seinen Freunden herum und sagte: ”Ok. Ich freue mich auf ein Wiedersehen. Mein Frauchen hat sich bestimmt schon große Sorgen gemacht.”

Darken sagte noch zum Abschied: ”Ja. Auf bald. Möge Mausi dir beistehen.”

Als Samy fragen wollte, was das bedeuten sollte, war niemand mehr da, den er hätte fragen können. Samy rannte so schnell er konnte nach Hause. Obwohl er den Weg nicht kannte, stand er innerhalb von fünf Minuten vor der Hausnummer 97 der Florastraße. Seinem Zuhause. Jetzt musste er nur nach oben in die dritte Etage kommen. Zum Glück war unten die Tür offen. Einer der Nachbarn musste wohl einige Dinge in seine Wohnung tragen. Als Samy dann dessen Etage betrat, kam plötzlich ein Hund zum Vorschein. Er dachte schon, der Hund wolle ihn fressen, aber statt dessen leckte dieser über sein Gesicht und sagte zurückhaltend: “Habe keine Angst. Du bist viel zu stark für mich. Du hast es mit drei Hunden auf einmal aufgenommen. Da kann ich nicht mithalten.”

Samy sagte verwirrt: ”Aber, ich war doch nicht.......”Der Hund sagte fröhlich: ”Ist doch egal. Ich wollte dich einmal berühren. Jetzt kann ich vor meinen Freunden angeben. Juchhu.!!!!!”

Der Hund ging wieder und Samy war erleichtert. Nun wollte er endlich zurück zu seinem Frauchen. Als er oben ankam, erwartete ihn die Nachbarskatze. Die Nachbarskatze sagte provozierend: ”Wen haben wir denn da? Den Feigling von nebenan!”

Samy sagte stolz: ”Ich bin kein Feigling, denn ich habe gegen Hunde gekämpft und gewonnen.”

Die Nachbarskatze antwortete belustigt: ”Wer es glaubt wird selig. Wenn das so ist, dann müssest du das hier sehen!”

In diesem Moment schlug sie mit ihren Krallen nach Samy und fing an zu lachen. Samy ließ das nicht auf sich sitzen und gab ihr einen Hieb zurück. Die Nachbarskatze flog gegen die Wand, und lief so schnell sie konnte auf den Dachboden. Samy dachte sich dabei: `Wer zuletzt lacht, lacht am besten.`

Er bemerkte nicht, wie Janick aus seinem Zimmer kam und Samy sah. Dieser sah ihm in die Augen. Janick machte die Wohnungstür auf und rief nach Patricia, die immer noch um Samy weinte. Sie nahm Samy auf den Arm und drückte ihn an sich. Samy, der das immer hasste, fühlte sich jetzt wohler als sonst und begann zu schnurren und sein Fell zu reinigen, wie es Katzen machen, wenn sie sich wohl fühlen.

Damit endet diese Geschichte, aber Samy wird bestimmt noch viele Abenteuer bestehen, denn er hatte gelernt, dass Freundschaft keine Grenzen kennt und das Freunde füreinander da sind !



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